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nummer 30 Pf. Beſtellungen nehmen entgegen:
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V
184. Jahrgang
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Nummer 337
Freitag, den 16. Dezember 1921
Einzelnummer 30 Pfg.
Die neue Entente.
Von einem Auslandspolitiker.
A* Durch die illuſtrierten Zeitſchriften geht, ein hübſches
Bild von der Abrüſtungskonferenz in Waſhington. Die
abge=
ordneten Staatsmänner haben ſich im Hofe vor dem
Beratungs=
zimmer photographieren laſſen. Alle ſehr einfach im Arbeitsrock.
Balfour, der Engländer, lacht über das ganze Geſicht.
Staats=
ſekretär Hughes iſt ſehr dergnügt. Briand blinzelt unſchlüſſig
hinter ihm hervor. Der Chineſe Dr. Sze lehnt ſich beglückt an
Balfour. Gute Geſchäfte! Nur der Japaner Prinz Tyeſato
Tokugewa ſteht abſeits am Rande mit betrübter, faſt
erſchrocke=
ner Miene. Man könnte ” en, daß dieſe Delegierten ihren
Empfindungen anläßlich des Zuſtandekommens des
Vier=
mächteabkommens Ausdruck geben. England hat am
beſten dabei abgeſchnitten. Die jubelnde Zuſtimmung der
Lon=
doner Preſſe zu der Geburt der Südſee=Entente iſt echt gemeint.
Der britiſchen Politik iſt nicht nur der iriſche Stein vom Herzen
gefallen, ſie iſt nun auch das nachgerade unheimlich beengende
Bündnis mit Japan los. Das Verhältnis Englands zu den
Vereinigten Staaten iſt freier und offener geworden. Die
eng=
liſch=amerikaniſche Oberherrſchaft auf den Weltmeeren und damit
in der Weltpolitik iſt errichtet. Durch das gleichzeitige
Zuſtande=
kommen der Flottenabrüſtung nach dem Schema 5:5:3 wird
Japan gedroſſelt und iſoliert. Seine internationale Lage hat
eine bedenkliche Aebnlichkeit mit der Deutſchlands im Jahre 1914
angenommen. Aber die große Klugheit der japaniſchen
Diplo=
matie zeigt ſich darin, daß ſie dem allerdings unerhört brutalen
Druck hinter den Kuliſſen nachgab in der Erkenntnis, daß beſſer
als der ausſichtslos werdende Krieg eine ausſichtsvolle
Ent=
ſchädigung (Kompenſation) auf dem aſiatiſchen Feſtlande ſein
werde. Der Klügere gibt nach, und ſo läßt ſich Japan reſigniert
in den Reigen der neuen Entente einflechten.
Dieſe neue Entente iſt ja völlerrechtlich noch gar nichts.
Sie bezieht ſich ja nur auf den Beſitzſtand der vier Mächte
Eng=
land, Amerika, Japan und Frankreich im Stillen Ozean. Es
fehlt im Abkommen vom 13. Dezember jede Bezugnahme auf
Oſtaſien. Es fehlt die rechtliche Bindung an den
Verteidigungs=
krieg. Aber wie fing denn die „Entente cordiale” vom 8. April
1904 an? Sie war eine vorſichtige Desintereſſementserklärung
über Marokko und Aegypten. Und was iſt daraus geworden?
Der Weltkrieg. Denkt wan ſich dieſes Rahmengeſetz von
Wa=
ſhington, deſſen Einzelheiten ja erſt durch weitere Viermächte=
Konferenzen ausgearbeitet werden ſollen, ausgefüllt, ſo läßt ſich
kaum beſtreiten, daß es geeignet iſt, zum Weltfrieden auf
einige Jahrzehnte hinaus zu führen. Für Deutſchland iſt ja
vorläufig nur wichtig die Frage: Was bedeutet für
Frank=
reich der Eintritt in die Pazifik=Entente? Welche Rückwirkung
auf das europäiſch= Feſtland wird ſich zeigen? Verwunderlich
genug iſt es ja, daß auch Frankreich in dieſe Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung aufgenommen wurde. Churchill hatte
be=
kanntlich in England ein Abkommen ohne Frankreich
vorge=
ſchlagen. Balfour bekämpfte in Waſhington zuerſt den Plan
eines Vietbundes. Frankreich beſitzt von den Inſeln des
Pazi=
fik wur 18000 Quadratkilometer, nämlich Neu=Kaledonien (ſeine
Strafkolonie) mit einigen Anhängſeln. Die Engländer gebieten
über 8½ Millionen, die Amerikaner über 300 000
Quadratkilo=
meter. Schon dadurch erſcheint die neue Entente als ein
angel=
ſächſiſches Löwenabkommen. Frankreich iſt etwas an die Wänd
gedrückt, aber es bildet — der alte, abgegriffene Ausdruck iſt
doch noch der beſte — das Zünglein an der Wage. Hughes wollte
das ſo. Er ſchlug den Vereinigten Staaten damit für alle Fälle
ein Gegengewicht gegen ein engliſch=japaniſches
Zuſammen=
wirken, durch das ſie in einem Dreibund leicht matt zu ſetzen
wären.
Wie ſich Frankreich allerdings ſeine Stimme bezahlen laſſen
wird, das iſt für Deutſchland die bange Frage. Es gibt
Peſſi=
miſten, die behaupten: indem es ſich frei= Hand gegen
Deutſch=
land am Rhein verſprechen läßt. Wir möchten uns dieſer trüben
Auffaſſung nicht ohne weiteres anſchließen. Die
Reparations=
frage kommt jetzt ins Rollen. Für England ſteht dabei mehr
auf dem Spiele, als es ſich vorerſt noch merken läßt. Auch die
Vereinigten Staaten werden aus ihrer bisherigen Reſerve
heraustreten. Dem vereinigten angelächſiſchen Druck gegenüber
wird Frankreich nicht die volle Erfüllung ſeiner heimlichen
Wünſche erreichen. Es glaubt in ſeinem Ehrgeiz zu ſchieben,
und wird von den übermächtigen Freunden geſchoben. Im
Grunde iſt es durch die Abmachungen von Waſhington in
ähn=
licher Weiſe gebunden worden wie — Japan. Alles kommt jetzt
darauf an, ob die Parlamente das Abkommen glatt ratifizieren.
Im amerikaniſchen Senat regt ſich eine heftige Gegnerſchaft
unter Führung des Senators La Follette. Aber der neue
Ententevertrag iſt ſo allgemein gehalten und offenbar von dem
Juriſten Hughes ſo geſchickt redigiert, daß er geringerem
Wider=
ſtand begegnen wird, als ſein übler Vorgänger von Verſailles.
Das Reparationsproblem.
Paris, 15. Dez. (Wolff.) Das Echo de Paris kennzeichnet
munmehr den Plan Lloyd Georges zur endgültigen
Re=
gelung des Reparationsproblems: Die deutſche
Schuld ſolle im Kapital durch die 22 Prozent vermindert
wer=
den, auf die England nach dem Verteilungsſchema von Spa
An=
ſpruch habe. Frankreich werde 52 Prozent von allem Weiteren
erhalten, was Deutſchland in Gold oder Sachlieferungen
be=
zahle. Alle anderen Gläubigerſtaaten hätten zuſammen nur
Anrecht auf 26 Prozent der deutſchen Reparationszahlungen.
Nach dem Echo de Paris werde durch dieſen Plan Frankreich ein
wirkliches Prioritätsrecht anerkannt. Aber von den etwa 68
Millpirden Goldmark, die ihm als Anteil zukämen, müſſe
Frank=
reich etwa 26 Milliarden Goldmark Obligationen der letzten
Serie dazu verwenden, um bei England und Amerika die
Kriegsſchuld zu begleichen.
Der Plan Lloyd Georges beweiſe, daß er immer noch von
dem Gedanken beherrſcht ſei, eine Reparationsformel zu finden,
die Deutſchland freiwillig annehmen und ohne Widerſtand
aus=
führen würde, damit ſich die Vereinigten Staaten freiwillig
anſchlöſſen. Das ſei eine Terdenz, auf die man hinweiſen müſſe,
denn ſie ſei geboren aus Illuſionen: Jlluſionen betreffs
Deutſch=
lands, Illuſionen betreffs Amerikas.
Paris, 14. Dez. (Wolff.) Wie die Hadasagentur mitteilt,
hat die Reparationskommiſſion beſchloſſen, den Wert
der nach dem 1. Mai von Deutſchland auf Grund von Abſchnitt
ten Schiffe auf 10 274 468 Goldmark feſtzuſetzen. Ferner hat die
Kommiſſion beſchloſſen, eine Abordnung nach Berlin zu
ſchicken zur Prüfung von Maßnahmen, die geeignet wären, den
Lieferungsmodus der Sachleiſtungen im allgemeinen zu
verein=
fachen und abzukürzen.
Danzig.
Danzig, 14. Dez. (Wolff.) Der interalliierte
Aus=
ſchuß zur Verteilung des deutſchen
Staats=
eigentums in Danzigl, entſchieden, daß Polen
zuge=
teilt werden: das geſamte Gerät und Werkgerät der
Wafſen=
fabrik, das ehemals zur Herſiellung von Kriegs= und
Jagd=
waffen diente, die Motoren, Dynamos und Dampfmaſchinen,
jedoch mit Ausſchluß der eingebauten Einrichtungen oder
Ma=
ſchinen, die in der Zuteilung des Fabrikgebäudes an die Freie
Stadt Danzig mit einbegrifſen werden ſollen. Gleichfalls
wer=
den Polen zugeteilt die Plän= und Muſter der Maſchinen und
des Werkgerätes. Der Ausſchuß wird ſich an den
Wiedergut=
machungsausſchuß wenden, um eine vollſtändige genaue Liſte
des Gerätes zu erhalten, welches gemäß Artikel 238 des
Ver=
ſailler Vertrages abzuliefern iſt. Dieſe Liſte wird der Freien
Stadt Danzig und Polen mitgeteilt, welche ſie als endgültig
anzunehien haben. Im Falle, daß die beiden Teile ſich über
die Anwendung irgendeines Punktes nicht einigen, ſollen ſie
einen unparteiiſchen Schiedsrichter bezeichnen, welcher endgültig
entſcheiden wird. Mangels einer Einigung über die Perſon des
Schiedsrichters ſoll dieſer vom Oberkommiſſar beſtimmt werden.
Die Not der Zeitungen.
* Berlin, 14. Dez. Das Erſcheinen einzelner
Tages=
zeitungen wird dadurch in Frage geſtellt, daß die
Druckpapier=
induſtrie ihre Verpflichtungen zur Papierlieferung nicht
rechtzeitig erfüllt. Soweit dies auf den Kohlen= und
Wagen=
mangel zurückzuführen iſt, werden die erforderlichen
Maßnah=
men mit allem Nachdruck getroffen. Uebrigens liegt die
Ver=
mutung nahe, daß wegen der am 1. Januar bevorſtehenden
Papierpreiserhöhung die Lieferungen zurückgehalten werden.
Von einem ſüddeutſchen Freiſtagt ſind bereits Ermittlungen
über die Richtigkeit dieſer Vermutungen im Gange. Weitere
Feſtſtellungen dieſer Art werden eingeleitet. Außerdem wird
eine Beſchränkung der Dmckpapierausfuhr eintreten müſſen,
wenn nicht in der Belieferung notleidender Zeitungen alsbald
eine Beſſerung eintritt.
Vor einer Umbildung der Regierung?
* Berlin, 15. Dez. Wie der Lokalanzeiger wiſſen will,
ſei eine der Vorausſetzungen, die von engliſcher Seite für
irgendwelche Abmachungen in finanzieller Hinſicht verlangt
werden, die Feſtigungder deutſchen Regierung.
Da=
mit würde alſo die Frage der Regierungserweiterung wieder
akut werden, und in parlamentariſchen Kreiſen ſei es, wie das
Blatt weiter mitteilt, kein Geheimnis, daß Beſprechungen mit
der Deutſchen Volkspartei und den Demokraten wegen des
Ein=
tretens in die Koalition unnittelbar bevorſtehen.
Eine Saar=Interpellation.
Laut Deutſiher Allgemeiner Zeitung hat die
Reichstags=
fraktion des Zentrums eine Juterpellation eingebracht, in der
es heißt: Aus dem von der Reichsregierung dem Reichstage
vorgelegten Weißbuch über das Saargebiet geht hervor, daß
die vom Völkerbundsrat eingeſetzte
Regierungskommiſ=
ſion dieſen ihrer Verwaltung anvertrauten, von einer rein
deutſchen Bevölkerung bewohnten Teil Deutſchlands nicht
vertragsmäßig regiert. Welcher Geiſt dieſe
Kommiſ=
ſion leitet, ergibt ſich aus der Belaſſung franzöſiſcher Truppen,
der Einſetzung franzöſiſcher Kriegsgerichte, der Errichtung einer
franzöſiſchen Gendarmerie, der erzwungenen, die Wirtſchaft des
Landes vernichtenden Einführung des franzöſiſchen Geldes, den
Franzöſierungsbeſtribungen auf dem Gebiete des Schulweſens
und aus vielen anderen Maßnahmen. Alle dieſe Maßnahmen
widerſprechen dem Verſailler Vertrage. Was gedenkt die
Re=
gierung zu tun, um dafür zu ſorgen, daß das Saargebiet
ent=
ſprechend dem Vertrage von Verſailles regiert wird? — Die
Interpellation ſoll ſobald als möglich auf die Tagesordnung
des Reichstages geſetzt werden.
Die Erhöhung der Poſtgebühren.
* Berlin, 15. Dez. Die am letzten Montag vom
Reichs=
rat angenommenen Vorlagen über die Erhöhungder
Poſt=
gebühren, der Poſtſcheckgebühr und der Telegraphengebühr
ſind jetzt dem Reichstag zugegangen. Der Reichspoſtminiſter
bittet um die beſchleunigte Behandlung der Enttvürfe, da die
neuen Gebühren bereits am 1. Januar in Kraft treten
ſollen. Der weſentliche Inhalt der neuen Tarifvorſchlige iſt
be=
reits aus den Beratungen des Reichsrates bekannt. Im ganzen
wird aus den neuen Erhöhungen, die die Friedenstarifſätze im
allgemeinen auf den zwanzigfachen Betrag ſteigern, bei Annahme
eines etwa 20prozentigen Verkehrsrückganges ein
Mehrer=
trag erwartet, der im Haushalt des Etats für 1922 das jetzt
errechenbare Defizit der Reichspoſtverwaltung beſeitigt.
Der Kronprinz und die Staatsgeſchäfte.
Eine Epiſode aus dem Weltkriege.
CK. Erinnerungen an den deutſchen Kronprinzen
veröffent=
licht in der Deutſchen Revue der Bonner Staatslehrer Geh. Rat
Philipp Zorn, bei dem der Prinz einſt in Bonn ſtudiert hat.
Von beſonderem Intereſſe iſt dabei ein bisher unbekannter
Vor=
fall, bei dem der deutſche Kronprinz Zorn im Herbſt 1917
nach Berlin bat, um von ihm ein wiſſenſchaftliches Gutachten
über die ſtaatsrechtliche Stellung des Thronfolgers nach
preu=
ßiſchem und Reichsſtaatsrecht zu erhalten. Die Unterredung fand
im Berliner Stadtſchloß des Kronprinzen ſtatt. Zorn
über=
brachte das Gutachten auf den Wunſch des Prinzen dem
Reichs=
kanzler ſowie dem Feldmarſchall Hindenburg. Aber wichtiger
iſt die Veranlaſſung, die dies Gutachten hervorrief, und die
Unterredung, die die beiden hatten. „Von dem Bewußtſein der
ſchweren Verantwvortung, die der Kvonprinz während des
Krie=
ges empfand,” erzählt Zorn, „gab mir die Uinterredung ein
tie=
ſes, ergreifendes Zeugnis. In ſchlichten Worten, ohne
Ueber=
hebung und ohne eine Spur von ehrgeiziger Sucht, ſich geltend
zu machen, legte mir der Kronprinz dar, daß es ihm ein
un=
richtiger Zuſtand ſcheine,, wenn, wie dies tatſächlich bei ihm
der Fall war, in einem Staate der volljährige und zum Manne
gereifte Thronfolger von der geſamten Regierungstätigkeit, ja
ſelbſt nur von vorheriger Kenntnisnahme der wichtigſten
Re=
gierungsmaßnahmen völlig ausgeſchloſſen ſei; er wünſche über
die ſtaatsrechtliche Stellung des Thronfolgers genauen Aufſchluß,
um danach ſein künftiges Verhalten einzurichten, erforderlichen=
falls die nötigen Schritte zur Abänderung dieſes Zuſtandes tun
zu können. Die Bemerkungen des Kronprinzen waren rein
ſach=
lich und von ruhigſter Objektivität; nicht ein Wort ſcharfer oder
etwa erbitterter Kritik ſprach er aus, und es wird wohl kaum
irgend jemand die Richtigkeit des vom Kronprinzen
ausgeſpro=
chenen Grundgedankens über die ſtaatsrechtliche Stellung des
Thronfolgers beſtreiten können. Daß der Kronprinz mit dem
Syſtem Bethmann Hollweg nicht einverſtanden war, wußte man
aus Preſſemitteilungen und aus der Erinnerung an die
Reichs=
tagsverhandlungen über die Marokkokriſis von 1911. Aus
die=
ſem Gegenſatz machte auch der Kronprinz im weiteren Geſpräche
kein Hehl, aber ohne irgendwie geringſchätzig oder bitter zu
werden. Noch weniger etwa ſtellte ſich der Kronprinz in C
gen=
ſatz zu ſeinem kaiſerlichen Vater; vielmehr verſicherte er in der
Unterredung mit Wärme, als ich auf den G=genſatz König
Wil=
helms I. und ſeines Sohnes in Sachen Bismarcks hinzuweiſen
nicht unterlaſſen kennte, ſeine Ehrerbietung und treue Geſinnung
zum Kaiſer, dem es, wie er meinte, ſelbſt erwünſcht ſein werde,
ihn zu den Regierungsgeſchäften in geordneter ſtaatsrechtlicher
Form beiziehen zu können.‟ Die intereſſante Folgerung, die ſich
aus der Einforderung dieſes Gutachtens ergibt, zieht Zorn in
den Worten: „Aus dem ganzen Vorgehen des Kronprinzen geht
jedenfalls mit Gewißheit hervor, daß er bis zu dieſ m Zeitpunkt,
Herbſt 1917, von den Regierungshandlungen und Entſchlüſſen
grundſätzlich ferngehalten worden war, daß er alſo unmöglich
auf die zum Krieg führenden Entſcheidungen einen
beſtimmen=
den Einfluß gehabt haben, daß er ſomit unmöglich der fanatiſche
Kriegshetzer geweſen ſein kann, zu dem ihn eine gewiſſenloſe
Preſſe im In= und Auslande ohne jede Spur eines Beweiſes
geſtempelt hat."
Die Abſtimmung in Oedenburg.
Wien, 14. Dez. (PPolff.) Die Blätter veröffenrlichen eine
Erklärung des Oedenburger Heimatdienſtes, in der
es heißt: Der Oedenburger Heimatdienſt verwahrt ſich aufs
ſchärſſte gegen die Vornahme der Abſtimmung, die nur eine
unwürdige Komödie ſein kann. Die an dem Heimatdienſt
be=
teiligten Parteien fordern, daß für Deutſch=Oeſterreich fortan nur
der Friedensverirag von St. Germain zu Recht beſteht,
dernzu=
folge das ganze Burgenland mit Oedenburg Anſpruch auf
Ver=
einigung mit Deutſch=Oeſterreich hat.
Wien, 15. Dez. (Wolff.) Zu Beginn der geſtrigen Sitzung
des Nationalrates gab. Bundeskanzler Schober eine
Erklärung ab, in welcher er auf die Bemühungen hinwies, eine
Verſchiebung des Abſtimmungstermins in
Oeden=
burg zu erzielen. Er ſtellte feſt, daß es mit Rückſicht darauf,
daß die ungariſchen Truppen noch am 12. Dezember in
Oeden=
burg waren, das äußerſte Entgegenkommen der öſterreichiſchen
Regierung geweſen wäre, wenn ſie der Feſtſetzung des
Abſtim=
mungstermins für den 18, bezw. 20. Dezember ihre Zuſtimmung
gab. Der Bundeskanzler habe es durchgeſetzt, daß der
ita=
lieniſche Miniſter des Aeußern ihm vorgeſtern durch ſeinen
Ge=
ſandten in Wien erklären ließ, er habe den italieniſchen
Bot=
ſchafter in Paris beauftragt, die gewünſchte Verſchiebung nicht
nur zu befürworten, ſondern gegebenenfalls ſelbſt zu beantragen.
Der Kanzler erfuhr auch, daß della Toretta die Zuſtimmung der
ungariſchen Regierung zu einer Verſchiebung zu erlangen
wünſchte. Er habe geſtern von der Botſchafterkonferenz ein
Telegramm erhalten, die Generalkommiſſion ſei ermächtigt, das
Plebiſzit auf den 18. Dezember zu verſchieben. Trotz
dieſer Ermächtigung und obwohl die Oedenburger
General=
kommiſſion ausdrücklich erklärte, es hänge alles von der
Bot=
ſchafterkonferenz ab, erfuhr er geſtern abend, die Generäle ſeien
entſchloſſen, heute die Abſtimmung vorzunehmen. (
Leb=
hafte Rufe: Hört, hört! Unglaublich!) Schober fuhr fort: Nach
allem, was ich in dieſen dreieinhalb Monaten in der
ungari=
ſchen Frage erlebte, konnte ich ſelbſtverſtändlich dieſe
Entſchei=
dung der Generalkomiſſion nicht anders beantworten, als
da=
durch, daß ich nach Oedenburg telegraphierte, daß wir an
die=
ſer Abſtimmung nicht teilnehmen, daß unſere
Ab=
ſtimmungskommiſſare ſofort abberufen werden und daß wir dieſe
Abſtimmung nicht anerkennen. (Lebhafter Beifall und
Hände=
klatſchen.) Da der Kanzler noch nicht wiſſe, ob heute in
Oeden=
burg abgeſtimmt werde oder nicht, bitte er, vorläufig von der
Debatte Abſtand zu nehmen. Es ſei nicht aufgehellt, ob die
un=
gariſche Regierung nach ihrer Zuſtimmung zu einem Aufſchub
gefragt wurde, und wenn, welche Antwort ſie gegeben hätte.
TU. Oedenburg, 15. Dez. Die
Abſtimmungs=
konnödie ging äußerſt ruhig vor ſich. Die Teilnahme war
verhältnismäßig ſchwach, da viele Deutſchen Stimmenthaltung
übten. Andere Deutſche allerdings fürchteten, bei
Nichterſchei=
nen von den ungariſchen Banden als öſterreichiſchfreundlich
geſtellt zu werden und gingen daher zu den
Abſtimmungs=
lokalen, die von ungariſcher Gendarmerie und
Bandenmitglie=
dern förmlich umlagert waren. Um den Schein zu wahren,
haben nach der Abberufung der öſterreichiſchen Kommiſſare auch
die ungariſchen formell am Wahlakt nicht teilgenommen. Die
Entgegennahme der Stimmen geſchah alſo nur durch
Entente=
offiziere. Am 16. Dezember wird ſich dieſelbe Komödie in den
Landgemeinden des Abſtimmungsgebietes vollziehen. Da nach
den gefälſchten ungariſchen Liſten abgeſtimmt wurde, und da ſich
außerdem ein Teil der Deutſchen der Stimmabgabe enthielt,
ſo iſt eine Mehrheit für Ungarn wenigſtens in Oedenburg ſo gut
wie ſicher. Das Ergebnis dieſer Abſtimmung iſt aber völlig
gleichgültig, da es von Oeſterreich nicht anerkannt
werden wird und da auch ſchon begründete Zweifel vorliegen,
ob die Botſchafterkonferenz die Abſtimmung als entſcheidend für
die Zugehörigkeit Oedenburgs anſehen wird.
Wien, 15. Dez. (Wolff.) Das Neue Wiener Tagblatt
mel=
det aus Budapeſt: Nach einem Telegramm aus Oedenburg
haben dort bis geſtern abend 13 550 Wähler abgeſtimmt, davon
für Ungarn 10 438 und ſür Oeſterreich ungefähr 3000.
Wien, 15. Dez. (Wolff.) Wie die Blätter melden, wurde
geſtern abend an hieſiger maßgebender Stelle erklärt, daß durch
die vertragswidrige Vornahme der Abſtimmung
in Oedenburg das Venediger Protokoll nicht mehr als
be=
ſtehend zu betrachten ſei und Oeſterreich nunmehr wiederum die
Anwendung des Vertrages von St. Germain auf Oedenburg
und das umliegende Gebiet verlange.
Frankreich und der Vatikan.
Paris 14. Dez. (Wolff.) Im Verlaufe der
Senats=
debatte über eine Interpellation, betreffend die
Wieder=
aufnahme der diplomatiſchen Beziehungen
zum Vatikan führte Briand u. a. aus: In Elſaß=
Lothrin=
gen beſtehe ein konfeſſionelles Regime. Dies verpflichte die Re=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 16. Dezember 1921.
Rummer 337.
Frankreich in Rom nicht abweſend ſein dürfe. Man habe
keiner=
ſeien alle Nationen vertreten, ſowohl die alten wie die neuen, kommens abgelehnt. Craig ſagte weiter, die vorgeſchlagene
geſetze. Wenn man in der Wiederherſtellung der Beziehungen Artikeln des Abkommens handeln würden, ſo irre er ſich. Was
man ſie auch für die innere Politik finden. Alle großen Re= alliriſches Parlament anzunehmen. Es ſei falſch,
publikaner ſeien beſorgt geweſen, die Urſachen der Trennung wenn behauptet werde, daß auf Ulſter kein Zwang ausgeübt
begrüßen. Er habe gehandelt und habe unterzeichnet. Jetzt ungerechten Anklagen überſchütte. Die Londoner Preſſe ſei von
möge das Parlament urteilen.
Das engliſch=iriſche Abkommen.
laments zur Ratifizierung des engliſch=iriſchen, Ver= ders energiſchen Einſpruch müſſe er gegen den Beſchluß erheben, Wäſche uſp zu verſchwinden. Innerhalb eines Jahres hat ſie es ſo auf
trages wurde heute vom König mit einer Thronrede im eine Kommiſſion für die Feſtſetzung der Grenze zwiſchen Ul= acht Diebſtähle von Sachen im Geſamtwert von 15—20 000 Mark ge=
Oberhauſe eröffnet, in der es heißt: Ich berief Sie ſich mit mir ſter und dem übrigen Frland zu ſchaffen. Das ſei eine
Ange=
zu dieſer unget ohnten Zeit zu verſammeln, damit die Beſtim= legenheit auf Leben und Tod für Ulſter. Die Bevölkerung von
mungen des von minen Miniſtern und der iriſchen Abgeord= Ulſter ſei über dieſen Beſchluß aufs äußerſte erregt.
Lord Hughes Ceeil ſagte, ſeiner Anſicht nach beſtehe
kei=
neten unterzeichneten Abkommens Ihnen ſogleich zur
Gut=
nerlei Wahrſcheinlichkeit, daß dieſer Plan der Regierung in Ir=
gierung, Fühlung mit dem Papſt zu nehmen. Als er Miniſter= kommen. Lloyd George ſchloß, es ſei ſicher, daß im Laufe eines
präſident geworden ſei, habe er die Notwendigleit erkannt, daß Krieges Irland Schulter an Schulter mit England ſtehen werde.
Nach Llohd George ergriff Sir James Craig das Wort
lei Konzeſſionen mochen müſſen. Es würden Unterhandlungen und erklärte, die Bezeichnung „Vertrag zwiſchen
Großbritan=
gepflogen; die moraliſchen und anderen Vorteile, die man nien und Irland” ſei unzutreffend, denn Ulſter ſei kein
Teil=
daraus gezogen, genügten zur Rechtfertigung. Beim Vatikan nehmer des Vertrages und habe die Beſtimmungen des
Ab=
die die Entente geſchaffen habe. Wenn Frankreich abweſend Eidesformel in dem Vertrage ſei das Papier nicht wert, auf
bleibe, würde ſein Einfluß eine ſchwere Einbuße erleiden. Was das ſie geſchrieben ſei. Es handle ſich nur um die Legaliſierung
er getan, bedeute nicht, daß er ſich auf die abſchüſſige Bahn be= des Verrats. Lloyd George habe bedauerliche Winkelzüge
be=
geben habe. Es handle ſich nicht um die Abſchaffung der Laien= gangen. Wenn er glaube, daß die Sinnfeiner entſprechend den
zum Vatikan Vorteile für die äußere Politik finde, dann würde Ulſter betreffe, ſo habe es keineswegs die Abſicht, ein
im Lande zu beſeitigen. Wenn der Schritt, den er unternom= worden ſei. Seit zwei oder drei Monaten dauere mit
För=
men habe, eine gewiſſe Entſpannung hervorrufe, werde er dies derung der Negierung eine Preſſekampague an, die Ulſter mit
der Regierung umgarnt worden. Chamberlain ſelbſt habe an
dieſer Kampagne moraliſchen Zwanges teilgenommen. Mit
Ausnahme des bewaffneten Zwanges habe die britiſche Re=
London, 14. Dez. (Wolff.) Die kurze Tagung des Par= gierung jedes Zwangsmittel gegen Ulſter angewendet. Beſon=
wihenviel die Angckagte in der Verhandlung ihr Geſtändnis inſofern,
als ſie den Vovſatz auszuſchalten ſuchte, ſie wurde aber im Sinne der
Anklage mit Zubilligung mildernder Umſtände ſchuldig befunden und zu
9 Jahren Gefängnis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft verurteilt.
Heute wird mit einer Andlageſache wegen Meineids, dieſe Tagung
endigen.
n. Strafkammer. Der ſchöffengerichtlicke Freiſpruch des 43 Jahre
alten Händlers Johann Mieth 3. aus Ober=Roden von der Anblagg
des Schleichhandels und der Preistreiberei war ſeitens der
Staatsanwalt=
ſchaft angefochten, und dieſe Benufung hatte Erfolg. Von dem
Ange=
klagten ſelbſt war in erſter Inſtanz ein gewiſſes Verſchulden mit der
Bitte um gevinge Geldſtraſe eingeräumt wvorden, und der damalige,
allzu günſtige Ausgang veranlaßte wur, daß er die Koſten zweier
Inſtam=
zeu zu tragen hat. Nachgewieſenermaßen erwarb er ſeinerzeit aus der
beſchlagnahmten Ernte 1920 im Bayeriſchen von verſchiedenen
unermittel=
ten Landwirten eine größeve Menge Mehl auf Hamſterpfaden, brachtg
davon etwa 185 Pfund nach Offenbach und überſchuitt bei der dortigen
Weiterveräußenung an einen Chauffeur den feſtgeſetzten Höchſtpreis von
1.90 Mark. Er hatte es anfänglich für 7 Mark vergebens angeboten,
wollte es dann dem erwähnten Käuſer für 6 Mark geben, und erhielt
von ihm zuletzt nur 3,50 Mark. Noch unbeſtraft, wurde M. nunmehv
zu 1 Tag Gefängnis nebſt zwei Geldſtrafen von je 300 Mark unter
Ein=
ziehug von 240 Mark Uebergewinn verurteilt. — Als Dienſtmädchen
pflegte die jetzt Njährige Katharina Adam aus Bürgel mit falſchem
Namen Stelln anzunehmen und alsbald uach Aneignung von Kleidem
bracht, und es tritt noch Unterſchlagung ſowie Urkundenfälſchung dazu
heißung vorgelegt wurden. Mit herzlicher Freude erfuhr ich von
dem Abkommen, das geſchloſſen wurde nach vielen Monuten
dauernden Verhandlungen, und das nicht nur die WBohlfahrt
Ir=
lands berührt, ſondern auch die der britiſchen und iriſhen Raſſe
in der ganzen Welt. Es iſt mein innigſter Wunſch duß durch
dieſes Ihnen nun unterbreitete Abkommen ein Streit, der
Jahr=
hunderte währte, ſein Ende finden möge und daß Irland als ein
freies Mitglied der Geueinſchaft der Nationen, die dus britiſche
Reich bilden, die Verwirklichung ſeines Friedens ſunden wird.
Das Unterhaus trat nachmittags 3 Uhr zuſammen, um
den iriſchen Friedensvertrag zu erörtern. Lloyd
George, der bei ſeinem Erſcheinen begeiſtert begrüßt wurde,
hielt eine Rede, in der er ſagte, die B.ſtimmungen des
Friedens=
vertrages hätten größere Beachtung in der Welt gefunden, als
irgend ein Vertrag, der je eingegangen worden ſei,
ausgenom=
men den Verſailler Verlrag. Kein Uebereinkommen zwiſchen
zwei Völkern wurde je ſo begeiſtert und ſo allgemein begrüßt.
Gauz England empfinde Befriedigung über das
Zuſtandekom=
men des Vertrages. Eine ſo allgemeine Freude wäre unmöglich
geweſen, wenn der Vertrag eine Demütigung des britiſchen
Reiches und Großbritanniens bedeute. Jeder Artikel des
Ueber=
einkommens wurde an die Dominions telegraphiect. Die
Regie=
rungen der Dominions ſprachen ihre Befriedigung und Freude
darüber aus. Jede der allierten Mächte überſandte dem
briti=
ſchen Reiche und der britiſchen Regierung Glückwünſche. In der
geſamten ziviliſierten Welt wurde das Abkommen mit Freude
begrüßt. Lloyd George fuhr fort: Die hauptſächlichſte Wirkung
des Abkommens iſt, Irland die Stellung eines Dominions im
britiſchen Reiche zu geben. Es iſt ſchwierig und g=fährlich, den
Ausdruck „Dominionsſtatut” zu definieren. Die Magtbefuigniſſe
der Dominions und die Grenzen der Rechte der Krone ſind nicht
durch ein Geſetz abgegrenzt. Alles, was wir ſagen können, iſt,
daß das ganze Maß von Freiheit, das Kanada, Auſtralien.
Neu=
ſeeland und Südafrika genießen, auch Irland angeboten wird.
Eine Garantie wird durch die einfache Tatſache gewährt, daß
das Statut dasſelbe iſt und daß, wenn man verſuchen würde, in verhandeln unter der Vorausſetzung, daß ſie dem Sinnfeiner=
land Erfolge haben werde. Das Uebereinkommen ſei eine
Tor=
heit und eine Schmach. — Nachdem noch verſchiedene Redner für
und gegen das Abkommen geſprochen hatten, vertagte ſich das
Haus kurz vor 11 Uhr abends auf Donnerstag.
London, 15. Dez. (Wolff.) Im Oberhauſe eröffnete
die Debatte über Irland Lord Morley, langjähriger Vorkämpfer
für die Einführung von Homerule in Irland. Er ſagte, die
Haltung des Königs habe weſentlich zu den Ausſichten auf eine
Verſöhnung zwiſchen England und Frland beigetragen. Er
würdigte die Verdienſte Lloyd Georges. Lord Curzon ſtimmte
Morley zu, daß das Haupwerdienſt für die Regelung auf
bri=
tiſcher Seite Lloyd George zufalle, der im kritiſchen Augenblick
niemals geſchwankt habe und niemals verzweifelt ſei. Niemand
könne daran zweifeln, daß die Verſtändigung für England
Frie=
den und Ehre bedeute. Irland bleibe innerhalb des britiſchen
Reiches und alle Gewalt der Krone werde aufrecht erhalten.
Ein beſonderes Merkmal in der Debatte im Oberhauſe war der
überaus ſcharfe Angriff Carſons auf die Regierung. Carſon
ſprach von einer glänzenden Totenfeier. Die unioniſtiſche
Par=
tei ſei tot und mit Glanz begraben, um die Niederlage und die
Ermiedrigung zu verdecken, die in Irland erlitten worden ſei.
Die Partei ſei erdroſſelt worden von ihren Führern, die in die
Regierung geſandt ſeien, um ſie zu ſtützen. Niewals ſei ein
größeres Verbrechen an der verfaſſungsmäßigen Freiheit
ver=
fucht worden, als jetzt durch die Koalitionsregierung. Das
Beſte, was die Regierung tun ſollte, ſei, das Land zu befragen,
was es von der ſogenannten Regelung denke.
Dublin, 14. Dez. (Wolff.) Bei der heutigen erſten
Zu=
ſammenkunft des Dail Eireann zur Behandlung des
eng=
liſch=iriſchen Vertrages beſchloß das
Sinnfeinerparla=
ment, morgen in öffentlicher Sitzung über die Natifizierung des
Vertrages abzuſtimmen. Im Lauſe der Sitzung erklärte de
Valera, den nach London entſandten iriſchen Vertnetern ſeien
Vollmachten erteilt worden, mit der britiſchen Regierung zu
die Nechte Frlands einzugreifen, alle anderen Dominions die parlament Bericht erſtatten ſollen. Der Vertragsenzwurf hätte
Empfindung haben werden, daß ihre Stellung bedroht wird. In
der Praxis bedeutet das, daß Irland, die vollkommene
Kon=
trolle über ſeine inneren Angelegenheiten ohne Einmiſchung eines
anderen Teiles des Reiches haben wird. Finanzweſen,
Verwal=
tung und Geſetzgebung, ſoweit es ſich um innere Fragen handelt,
werden unter ſeiner eigenen Kontrolle ſtehen und die Vertreter
der Krone werden nach den Ratſchlägen der Miniſter der
Domi=
nions handeln. So verhält es ſich mit den allgemeinen
Ange=
legenheiten. Aber infolge der beſonderen Stellung Irlands
gegenüber Großbritanniens werden Crenzen notwendig bezüiglich
des Heeres und der Marine.
Hierauf kam Lloyd George auf Ulſter zu ſprechen. Die
britiſche Regierung werde keine Maßnahme ergreiſen, die die
Ausübung eines Zwanges auf Ulſtet bedeute. Sie werde ſich
darauf beſchränken, das Mittel der ueberredung zu gebrauchen
und Ulſter davon zu überzeugen ſuchen, daß es in ſeinem wie
im britiſchen Reichsintereſſe liege, daß in Irland Einigkeit
herrſche. Ulſter hat die Freiheit, ſeine Entſchlüſſe zu faſſen.
Alle ſeine Rechte werden geſchützt werden. Die Truppen der
Krone werden aus Irland zurückgezogen werden, ſobald in
Süd=
irland eine verantwortliche Negierung gebildet iſt. Es wird
eine Bill, betr. Entſchädigungen für die Handlungen geſchaffen
werden, die in Frland vorgekommen ſind. Es handelt ſich nicht
um eine Kapitulation vor dem Ausland.
Abänderungs=
anträge würden den ganzen Vertrag gefährden.
Ein Aufſtand könne auch mit anderen Mitteln als der Gewalt
beendet werden. Man könne der britiſchen Regierung
vorwer=
fen, daß ſie dieſes Ziel bereits vor zwei Jahren hätte erreichen
können. Aber in allen Angelegenheiten müſſe man den
pſycho=
logiſchen Augenblick abwarten, und dieſer ſei erſt neuerdings ge=
dem iriſchen Kabinett unterbreitet werden müſſen, und nach dem
Kabinett hätte das Sinnfeinparlament, ſich damit befaſſen
müſſen. Collins, einer der führenden Sinnfeindelegierten,
der in London den Vertrag mit unterzeichnete, beſtritt in feiner
Erwiderung die Vorwürfe de Valeras an Hand des den iriſchen
Delegierten von de Valera mitgegebenen Bagleitſchreibens, daß
die Delegierten keine Vollmacht gehabt hätten, das
Ueberein=
kommen abzuſchließen. Collins ſagte, er ſei ein Verräter
ge=
nannt worden. Das iriſche Volk ſolle entſcheiden, ob er ein
Verräter ſei oder nicht. De Valera erklärte, es ſei zugegeben
worden, daß das Dokument nicht ein Vertrag ſei, ſondern ein
Uebereinkommen, das für das Sinnfeinparlament nicht bindend
ſei. Auf Antrag de Valeras wurde beſchloſſen, am Nachmittag
eine geheime Sitzung abzuhalten.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Dezember.
n. Schwurgericht. Nach ziveitägiger Unterbrechung wurde geſtern
die Tagung forndgeſetzt und hatte ſich under Ausſchluß der Oeffentlichkeit
die kaum 18 Jahre alte, unbeſtrafte Eliſabeth Merkel aus Bieber
wegen bopſätzlicher Aindestöhung zu venantworten. Staatsanwalt Orth
vertnat die Anklage und die Verteidigung wurde dunch Rechtsanwalt
Krausgvill=Offenbach geführt. Grauenhaft liegt dieſer Fall, denn jenes
im Oktober d8. J3. bei der Geburt gleich ums Leben gebrachte Kind
endſtammte den Bezichungen der Angetlagten zum eigenen Vater
Bäcker=
meiſter und Landwirt Johann Hermann Merkel. Er ſieht dafür noch
ſeiner Stnafe aus 8 173 St. G. B. entgegen, während die damals noch
nicht 18jähwige Tochter ſtraflos iſt. Er ſelbſt hatte die Leiche durch
Ver=
brennen im Backofen beſeitigt, doch wurde die Sache trotzdem ruchbar,
und nach längenem Leugnen räumſen die Beiden alles ein. Teiſlwveiſe
Damals ſvies ſie erſt eine Vorſtrafe auf, iſt aber inzwiſchen in Höchſt
wegen Langfingenei zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt worden. As
Verführer bezeichnet ſie ihnen Bräutigam, der ſie ſtets zum
Stellen=
wechſel beſtimnt habe, doch ſcheint eigener Leicktſinn weſentlich
mitge=
wirkt zu haben. Einen Teil der reichen Beute ſetzte ſie jeweils an die
Offenbacher Händlerin Karl Drehwald Ehefrau ab, und dieſe beſtritt
die ihr deshalb zur Laſt gelegte Hehlerei. Nach ihrer Angabe war ſie
gutgläubig von der A. durch geriebene Vorſpiegelungen getäuſcht
wor=
den, während die A. das Gegenteil behauptet und die Dr. belaſtet. Der
Beweis gegen Letztere reichte nicht aus und ſie wurde freigeſprochen.
Die A. erhielt unter Einbeziehung des Höchkſter Urteils insgeſamt
2 Jahre Gefängnis, abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft. Die
Dieb=
ſtähle wanen größtenteils in Offenbach und zwei in Heidalberg verüht,
nur der kleinere Teil der Gegenſtänds ſwar wieder herbeizuſchaffen.
C Die Ginziehung der Zeitungsgelder durch die Briefträger ſindet
in der Zeit vom 19. bis einſchließlich 23, des letzten Monats im
Viertel=
jahr koſtenlos ſtatt und ſind die Briefträger zur vollgültigen
Quittungs=
leiſtung über die erhobenen Zeitungsgelder berechtigt. Die Vorteile,
die die Einrichtung für das Publikum bietet, ſpringen in die Augen,
wenn man berückſichtigt, daß der regelmäßige Fortbezug der Zeitungen
geſichert, der Gang zur Poſt und das Warten an den Schaltern, die am
Vierteljahresſchluſſe beſonders ſtark in Anſpruch genommen ſind, erſpart
wird.
— Wegfall der Teuerungszuſchüffe für Empfänger von Militär=
Ver=
ſorgungsgebührniſſen II. Die ſeit 1. Auguſt von den Poſtanſtalten
gezahlten Teuerungszuſchüiſſe für Empfänger von Militär=
Verſorgungs=
gebührniſſen H (25 Mk. für die Witwe 15 Mk. für jedes Kind
beziehungs=
breiſe für jaden Ellennteil) fallen mit Ende Dezember 1921 wieder weg,
ſodaß die für Januar auszuſtellendem Quritwrngen wieder auf entſprechend
wiedrigere Beträge zu lauten haben. Sind Rentenempfänger trotzden
über die Höhe der für Januar abzuhebenden Gebührniſſe im Zwerfel, ſo
kann der Betrag an der Zahlſtelle erfragt werden.
* Darmſtädter Künſtler auswärts. Der Neu=Iſenburger
Volks=
bildungsberein veranſtaltete unter Leitung des Herrn. Direktors W.
Nömheld am 11. Dezember in Neu=Iſenburg eine Aufführung von
Ver=
dis „Rigoletto”, bei der Herr Kammerſänger Weber die Titelpartie
ſang. Die Neu=Iſenburger Zeitung ſchreibt über das Gaſtſpiel: Herp
Nammerſänger Georg Weber von Darmſtadt darf ſich wohl den
welt=
berühmteſten Interpreten der Titelrolle getroſt zur Seite ſtellen. Was
Reinheit der Technik, Tonbildung und echt muſikaliſches Phraſieren
an=
belangt, ſo iſt ſeine Leiſtung als „Rigoletto” einfach mit dem Prädikat
muſtergültig zu bezeichnen, und viele ſeiner Kollegen können ſich an ihm
ein Beiſpiel nehmen, bis zu welcher Höhe Geſangsleiſtungen ſich
er=
heben müſſen, um wirklich künſtleriſches Gepräge zu erhalten. Auch
die dramatiſche Geſtaltung der „Nigoleto”=Rolle war eine in jeder
Hin=
ſicht bewunderungswürdige. Die große Szene des dritten Aktes war
mit treffendem Ausdruck durchgeführt und von jener „Verbe
durch=
drungen, die den Zuhörer willenlos im tiefſten Innern packt und mit
ſich fortreißt. Daß der große geniale Künſtler ſich mit vielem Beifall
aufgenommen ſah, bedarf wohl kaum der Erwähnung. Die Blätter
er=
kennen mit Donk das Verdienſt des Herrn Römheld um das
Zuſtande=
kommen der Aufführung an.
* Heimatkunſt und Bücherausſtellung. Die am letzten Mittwoch mit
ſo großem Erfolg in der Landesbaugeworkſchule (Neckarſtraße 3)
eröff=
nete „Heimatkunſt= und Bücherausſtellung” iſt auf
viel=
fachen Wunſch am Samstag nachmittag von 3—5 Uhr und Sonntag
von=
mittag von 10—1 Uhr für allgemeimen Beſuch geöffnet. Fachkundigs
Führung an beiden Tagen. Eintrittspreis 1 Mk.
* Die KnabenMittelſchule I konnte der Darmſtädter
Kin=
derhilfe als Neinertrag ihrer Veranſtaltung vom 10. d. M. 1200
Mark abliefern. Außerdem war dieſe Schule in der angenehmen
Lage, der Kinderhilfe noch den Betrag von 5000 Mark zu
über=
mitteln, die ein Mitglied ihres Kollegiums. Herr Lehrer Raiß, im
Auf=
trag ſeines Bruders, des Herrn C. F. Raiß Detroit. (Vereinigte
Staaten von Amerika), der Kinderhilfe als Weihnachtsgabe überreichte.
* Aufführung von drei Kantaten in der Stadtkirche. Der
Stadt=
kirchenchor gedenkt nächſten Sonntag, den 18. Dezember, mittags 534
Uhr, in geſchloſſener, konzertmäßiger Form drei Kantaten zur
Auffüh=
rung zu bringen. Es ſollen zunächſt „Mit Ernſt, o Menſchenkinder”
von W. Borngäſſer und „Wachet auf, ruft uns die Stimme” von J. S.
Bach wiederholt werden; neu tritt hinzu Bachs „Nun komm. der
Hei=
den Heiland‟. Neben dem Künſtlerehepaar Herrn und Frau Biſchoff
und Frau Baumeiſter=Jacobs, die ſchon bei den ſeitherigen
Aufführungen in ſo ausgezeichneter Weiſe mitwirkten, wird Herr
Kon=
zertſänger Dr. Joſef Wenz die Tenorpartie ſingen. Das Orcheſter
iſt gebildet von dem Schülerorcheſter des Gymnaſiums (unter Führung
von Auguſt Vogt), Muſikliebhabern und neun Mitgliedern des
Landes=
theaterorcheſters. An der Orgel ſitzt Herr A. Weber vom
Pädagogi=
ſchen Kurſus. Die Veranſtaltung findet wieder bei vollſtindig freiem
Eintritt ſtatt.
Aus Darmſtadts Vergangenheit.
Die letzte Fahrt des Prinzen Alexander.
Prinz Alexander, der jüngſte Bruder des Großherzogs
Lud=
wig III., war geboren am 15. März 1823 und iſt am 15.
De=
zember 1888 in Darmſtadt geſtorben. Die Leiche wurde
anfäng=
lich im Mauſoleum auf der Noſenhöhe beigeſetzt. Die
Grün=
dung des Hauſes Battenberg machte das Erbauen einer
Fa=
miliengruft auf dem Heiligenberg bei Jugenheim
wünſchens=
wert. Am 4. Auguſt 1894 wurde die Leiche des Prinzen bei
Tagesanbruch dorthin übergeführt. Sie war auf einer Lafette
aufgebahrt, die von einem Rappenſechsgeſpann des
Großherzog=
lichen Artilleriekorps gezogen wurde. Der Generaladjutant des
Großherzogs, Wernher, führte den Leichenzug, der nur aus einer
Schwadron des Leib=Dragoner=Regiments Nr. 24 beſtand. Beim
Durchfahren wurden die Glocken in Eberſtadt, Seeheim und
Jugenheim geläutet. Der Kriegerverein Jugenheim, der mit
Zündnadelgewehren bewaffnet worden war, gab das Geleite
bis zur Gruft und die Ehrenſalven. Die Feier ſelbſt war ganz
kurz und einfach.
Von der Kriegsſchule.
Von der früheren Kriegsſchule in der Wilhelminenſtraße,
der alten Artilleriekaſerne, habe ich vor einiger Zeit in ernſten
Worten das hiſtoriſch Wiſſenswerte gebracht. Ein Abdruck
fin=
det ſich in meinem „Darmſtädter Allerlei‟ Es bleibt aber noch
manches von dem inneren Leben der ausgezeichneten Anſtalt
zu berichten.
Die hieſige Kriegsſchule war kein Kadettenhaus in
preu=
ßiſchem Sinne und hatte auch kein Internat. Sie ließ dem
Kadetten (Kriegsſchüler) eine ſehr freie Bewegung, ſie war mehr
wie eine Hochſchule eingerichtet. Regelmäßiger Schulbeſuch und
Zwang im Lehrgang waren jedoch ſelbſtverſtändlich. Die
Diſzi=
plin der Schule und ein eifriges Lernen wurden gewährleiſtet
durch ein etwas allzu ſcharſes Offiziersexamen, das über das
Offizierwverden und die ſpätere Aneiennität allein entſchied.
Die Hälfte der Prüflinge fiel meiſt durch und verlor ein bis
zwei Jahre in dem Dienſtalter als Offizier. Das gute
Be=
nehmen der Kadetten untereinander wurde durch den
Zwei=
kampf gefördert, der ſtets mit dem Säbel und ohne Bandagen
oder Brille ſtattfand. Weder Schule noch Truppenzeil nahmen
die geringſte Notiz von einem Duell oder ſeinen Folgen.
geſtanden haben, nochmals auf die Schulbank kommen, ſo
wer=
den ſie wieder Kindsköpfe. Der Garniſonmitprediger Dr. K.
hatte den Unterricht in der deutſchen Sprache, dem
Militär=
geſchäftsſtil und der Redekunſt zu erteilen. Es fiel dem
fein=
gebildeten, ausgezeichneten Lehrer etwas ſchwer, die Diſziplin
aufrecht zu erhalten. So kam es, daß während des unterrichts
ein altes Semeſter auf das Pult wie ein Kapellmeiſter klopfte
und rief: „Nr. 4 im blauen Buch!” Jeder wußte, daß das der
beliebte Radetzkymarſch war. Schnell ſtimmte eine Schar auf
den hinterſten Bänken den Marſch mit Trommeln und Singen
an. Der Unterricht wurde abgebrochen, Anzeige erſtattet,
kriegs=
gerichtliche Unterſuchung eingeleitet und etwa zehn Schüler mit
acht bis vierzehn Tagen Arreſt unflätig hart beſtraft.
Die während des Krieges 1866 zum Offizier Beförderten
und vorher die vorgeſchriebene Prüfung nicht abgelegt hatten,
wurden nach dem Kriege zu einem Kurſus in der Schule
ein=
gezogen. Ein Leutnant wurde bei der Inſtrumentenlehre zum
Aufnehmen des Geländes vom Lehrer gefragt: „Herr Leutwant,
was iſt das für ein Inſtrument, das gerade vor Ihnen ſteht?”
Der Gefragte, der je nach der Tageszeit dem Schnaps, dem
Bier oder dem Wein fleißig zuſprach, antwortete ſchlagfertig,
aber mit ungeheucheltem Abſcheu: „Brrrr. e” Waſſerwag!”
In den Zwiſchenpauſen der Underrichtsſtunden ſtellten ſich
die Kadetten bei gutem Wetter vor das Tor der Schule in der
Wilhelminenſtraße. Es wurde gern nach den jungen Damen
geſehen, wenn ein Penſionat mit der aufſichtsführenden
Leh=
rerin vorüberzog. Es gab dies zu neckenden Bemerkungen der
Kadetten Anlaß. Die Inſtitutsvorſteherin beſchwerte ſich über
das Benehmen der Kadetten ſchriftlich bei der Schuldirektion,
welche, um den Unfug abzuſtellen, den Brief von dem Oberſten
S. vorleſen ließ. Insbeſondere waren zwei junge
Chebegur=
legers bezeichnet, die ein Indianergeheul ausgeſtoßen hätten.
„Der eine ſei klein, kaum größer als ſein Säbel, der andere
ellenlang und ſpindeldürr, beide gleich frech.‟ Da gab es Ruhe.
Der Große iſt jetzt Generaloberſt, der Kleine war ein im
Deut=
ſchen Reiche bekannter Lehrer an der Berliner Kriegsgkademie.
Junge Damen ſollen damals geſungen haben:
Es gibt nichts ſo nett, nett, nett,
Wie ein Regimentskadett,
Wenn über ſeim Bett, Bett. Bett
Hängt ſein Silhouett, houett, ett, ett.
Ernſt Beck.
E Leuifſce Sfeif und dos Mekanld. Man Hrfkf.
uns: Ueber die deutſche Schrift und das Ausland beröffentlicht
im letzten Heft der Nachrichten des Bundes für deutſche Schrift,
Berlin=Steglitz, Herr Th. Kollmann bemerkenswerte
Aus=
führungen. Der Verfaſſer hat in Siam mit anderen deutſchen
Poſtbeamten die ſiameſiſche Poſt= und Telegraphenverwaltung
eingerichtet und dieſer Verwaltung 20 Jahre lang als
General=
direktor vorgeſtanden. Er iſt als ſolcher natürlich auch in
an=
deren Ländern herumgekommen und hat im dienſtlichen und
außerdienſtlichen Verkehr mit Ausländern reiche Erfahrungen
geſammelt. Seine Angaben verdienen allgemeine Beachtung.
Er drückt zunächſt ſeine Verwunderung darüber aus, daß es in
Deutſchland Leute gibt, die meinen, die Ausländer könnten die
deutſche Schrift nicht leſen und man müſſe „lateiniſch” drucken
und ſchreiben. „Das iſt eine grobe Frreführung der
öffent=
lichen Meinung,” ſagt er, gegen die nicht ſcharf genug Stellung
genommen werden kann. Wenngleich ich meine
Hauptbeobachtun=
gen in Oſtaſien gemacht habe, ſo glaube ich doch, da ich faſt „in
aller Herren Länder” herumgekommen bin, auch über die
An=
ſchauungen vieler gebildeter und ſachverſtändiger Engländer,
Franzoſen, Amerikauer uſw. ſprechen zu dürfen. Wenn von
gewiſſen Kreiſen in Deutſchland behauptet wird, daß den
Aus=
ländern unſere Deutſchſchrift unbelannt ſei und ſie Lateinſchrift
vorzögen, ſo behaupte ich demgegenüber mit aller Beſtimmtheit,
daß die Ausländer, die Deutſch gelernt haben, gerade unſeve
„eckige” Schrift als etwas dem Deutſchen Eigentümliches achten
und ſchätzen und es meiſt überhaupt nicht verſtehen, weshalb
wir neben unſerer deutſchen Schrift noch eine zweite, die
Latein=
ſchrift, haben. Er bringt dann einige beſonders ſchlagende
Beweiſe, woraus u. a. hervorgeht, daß die vielen Hunderte
ge=
bildeter Siameſen auch Deutſch mit deutſcher
Schreib=
ſchrift ſchreiben, und fährt fort: „Was ich bis jetzt von dem
Siameſen geſagt habe, gilt in gleichem Maße von Chineſen,
Japanern und anderen Bewohnern Oſtaſiens, deren
Bekaett=
ſchaft ich während meines langen Aufenthaltes draußen
ge=
macht habe. Sie alle betrachten unſere eckige Druck= und
Schreib=
ſchrift als etwas unlösbar mit der deutſchen Sprache und dem
Deutſchtum Verbundenes, und ich habe von keinem einzigen
meiner zahlreichen ausländiſchen Freunde und Bekannten
je=
mals gehört, daß ſie unſere deutſchen Bücher, Zeitſchriften und
Briefe beſſer leſen könnten, wenn ſie lateiniſch gedruckt oder
ge=
ſchrieben wären.‟ Er ſchließt mit der Bemerkung: „Man könnte
ohne Uebertreibung beinahe ſo weit gehen, zu behaupten, daß
Rummer 332,
* Freie Geſellſchaft für Muſik. Wegen Verhinderung von Fräulein
Clebe mß der Schreker=Mahler=Abend verſchoben
wer=
den. Dafür wird Herr Eduard Zuckmayer aus Frankfurt Anfang
Ja=
nuar moderne Kladierkompoſitionen von Serjabin, Batok u. a. ſpielen.
Die Abende finden (um Mißverſtändniſſen vorzubeugen) rein in Form
von Konzerten ſtatt. Näheres jeweilig im Anzeigenteil der
Tageszei=
tungen. Die Geſchäftsſtelle befindet ſich Rhönving 103.
* Darmſtädter Jugendabend. Wie uns die Jugendberatungsſtelle,
Dieburger Straße 26 I, mitteilt, planen die Jugendvereine unſerer Stadt
für Ende Jamar 1922 eie große Jugendveranſtaltung. Die letztere
ver=
folgt den Zweck, über die Notwendigkeit der Jugendpflege und ihre Ziele
aufzuklären. Als Redner iſt Herr Univerſitätsprofeſſor Caup=Tübingen
in Ausſicht genommen. Der Abend wird durch mannigfaltige
Darbie=
tungen aus dem Vereinsleben der mitwirkenden Jugendvereine
ausge=
füllt und verſpricht fröhliche Stunden ernſter Jugendbeſtrebungen. Den
Jugendvereinen iſt eine Einladung zugegangen, ſoweit noch Vereine
überſehen ſein ſollten, wird Auskunft in der Jugendberatungsſtelle
erbeilt.
* Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung. Auf die wichtige
Tagesordnung der 2. Winterberſammlung des Ortsgewerbevereins und
der Handwerkervereinigung (Ermittelung des Selbſtkoſtenpreiſes für
ge=
werbliche Arbeiten, Vortrag Lindemann=Alzey) wind nochmals
hingewie=
ſen. Die Verſammlung findet heute, abends 8 Uhr, im „Perkeo”, Alexan
derſtraße, ſtatt.
* Die Sünde an ben Seelen. Ueber dieſes Thema ſpricht Adolf
Kaiſer am Sonntag um 2 Uhr, Saalbauſtraße 67.
* Von der Weihnachtsfeier der Friſeure ſchreibt man uns: Der
Feſt=
leiter hatte es ſich zur Aufgabe gemacht, zu dieſer Feier ein gutes
Pro=
gramm zu bieten. Der Klaviervortrag von Frl. Hede Sulzmann:
„Süßer die Glocken nie klingen” leitete die Veranſtaltung
ſtimmungs=
voll ein. Herr A. Weichel, 1 Vorſitzender, brachte ſodann eine
Weih=
nachtshymne „Pax Vobiscum” zu Gehör; auch die Zugabe „
Wieder=
ſehen” verfehlte ihre Wirkung nicht. Seine Baritonſtimme beſitzt eine
gute Schulung, die man auch bei den beiden anderen Liedern „Die Uhr”
und „Ungeduld” bewundern konnte. Die Sopraniſtin Frl. Grete Wolf
konnte sanzen Erfolg erzielen, da ſich ihre ſchöne Stimme den Liedern
„Jugendträume” und „Wenn die Schwalben heimwärts zieh’n” glänzend
anpaßte. Herr Heidecker, welcher das Lied „Ungeküßt” ſang, fand
gute Aufnahme. Das Couplet. „Ein ffiger Briefträger” von dem
Feſtleiter, Herrn Alfons Charles Heidecker, vorgetragen, übertrumpfte
alle von ihm bisher gebrachten Sachen.
— Weihnachtsfefer. Am Freitag, den 16. Dezember, abends ½8 Uhr,
findet im Saale des Vereinshauſes „Feievabend”, Stiftſtraße 51, eine
kleine Weihnachtsfeier der Mutterberatungsſtelle
der Zentrale, füir Mutver= und Säuglingsfürſorge ſtatt. Um recht
zahl=
reiches Erſcheinen wird gebeten. Zur Deckung der Saalwiete wird um
einen Beitrag von 1 Mk. gebeten. Die Wiegekarte iſt mitzubringen. Die
Mutterbevatungsſtellen ſind zwiſchen Weihnachten und Neujahr
geſchloſ=
ſen, mur in der Heinheimerſtraße 21 werden am Donnerstag, den 29., und
Fveitag, den 30. Dezember, die Beuatungsſtunden abgehalden werden.
Ebenſo fallen die Beratungsſtunden am Donnerstag, den 22. Dezember,
und Freitag, den 23. Dezember, in der Heinheimerſtraße, und am
Mitt=
woch, den 21. Dezember, im alten Bahnhof, aus.
* Kriegerverein Darmſtadt. Die Weihnachtsfeier findet, wie
bekannt gemacht, am Sonntag, den 18. Dezember, abends ½8 Uhr, im
Fürſtenſaal ſtatt. (Näheres ſiehe Anzeige.)
* Der „Klub Fröhlichkeit” hält ſeine diesjährige
Weihnachts=
feier am Sonntag, den 18. Dezember, wachmittags 4 Uhr, im Saale des
Rummelbräu ab. Das Programm, beſtehend aus Muſik,
Geſangsvorträ=
gen, humoriſtiſchen Vorträgen, Weihnachtsmelodram und dem Einakter
„Eine nette Beſcherung” wird für eine gute Unterhaltung ſorgen.
Siehe Anzeige.)
Dem Städtiſchen Lebensmittelamt ſind wiederholt aus
Verbwau=
cherkreiſen Beſchweren über die Nichtbeachtung der
feſtgeſetz=
ten Verkaufspreiſe für abgegebene Vollmilch vorgebracht
wvor=
den. Die hieſigen Milchverteiler ſind wiederholt darauf aufmerkſam
ge=
macht worden, daß die feſtgeſetzten und veröffentlichten Preiſe für die
je=
weils ausgemeſſene Menge zur Erhebung kommen muß und
Aufrundun=
gen nach oben unzuläſſig ſinb.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, deu 16. Dezember 1921.
Seite 3.
Samstag, den 17. Dezember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 60, 59
und „Emilie” je 800 gr Brot. Marke Nr. 51, 560 gr Mehl
oder 800 gr Brot,
Für Kinder: (Weiße Karten); Marke Nr. 50 und „Emilie‟
800 gr Brot. Marke Nr 46, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot
Gerſtenmehl: (Hohenlohes Kindernahrung) ½ Pfund zu 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Hanshaltungsmehl: Bis 31. Dezember auf die
Lebensmittel=
marken /Erbach” blau und weiß. je 1000 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Bollmilch für Kranke und Kinder: 13. Dezbr. 90 %5,
14. Dez. 80 %, 15. Dez. 70 %
Zucker: Auf Marke „Paula” 625 gr auf den Kopf zum Preiſe
von 6 Mk., einſchl. Tüte.
Achtung! Die blauen und weißen Lebensmittelkarten ſind nicht
wie aufgedruckt bis zum 15. Dezember ds, Js., ſondern bis
zum 15. Januar 1922 gültig.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (e
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prin; von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Kolzverſorgung: Auf dieNummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 tr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
—
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
* Orpheum. Heute, Freitag, 16. Dezember, fällt die Vorſtellung
wegen Vorbereitungen zum neuen Programm aus. — Morgen, Samstag,
17. Dezember, zum erſten Male der neue Weihnachts=Spielplan. (S. Anz.)
die Deutſch verſtehenden Ausländer unſere heimiſchen
Latein=
ſchriftler in bezug auf gut deutſche Geſinnung beſchämen, da
ſie ſich ſo ſtark, wie ich es geſchildert habe, zur deutſchen Schreib=
und Druckſchrift bekennen.” — Der Verfaſſer ſpricht auch von
dem für ihn perſönlich außerordentlich niederdrückenden
Ge=
fühl, das er infolge der Vernachläſſigung der deutſchen Schrift
in der Heimat empfunden habe. Tatſächlich läßt ſich nicht
leug=
nen, wie betrübend dies iſt, beſonders auch, daß in den
deut=
ſchen Volksſtaaten ſogar Staatsbeamte — es ſind
vor allem jüngere mit Hochſchulbildung — nicht mehr der
deut=
ſchen Volksſchrift mächtig ſind und in den
Staatsprüfun=
gen erklären müſſen: „Ich kann nicht deutſch ſchreiben.‟ Die
Re=
gierungen werden ſich ein großes Verdienſt erwerben, die
Prü=
fungsarbeiten der letzten zehn Jahre daraufhin anzuſehen und
ſolche Beamte eine Nachprüfung in deutſcher Schrift mnachen zu
laſſen. Zum mindeſten dürften entſprechende Beſtimmungen in
den Prüfungs= und Geſchäftsordnungen am Platze ſein, damit
wenigſtens künftig die beſchämende Tatſache aus der Welt
ge=
ſchafft wird, daß deutſche Staatsbeamte in den Anfangsgründen
deutſchen Wiſſens an Bildung hinter Siameſen, Chineſen und
Japanern zurückſtehen.
C.K. Wie Blinde Karten ſpielen. Die Tatſache, daß Blinde
oft ausgezeichnete Kartenſpieler ſind und ſogar ſchon in
Wett=
bewerben Preiſe davongetragen haben, muß jeden in Erſtaunen
ſetzen, der nicht die großen Fortſchritte in der Blindenerziehung
verfolgt hat. Die Methoden, die die des Augenlichtes
Beraub=
ten beim Kartenſpielen verwenden, ſind jedenfalls ſo intereſſant,
daß ſie eine eingehendere Beſchreibung lohnen. Die Karten, mit
denen das Spiel für Blinde möglich iſt, unterſcheiden ſich nur in
ſehr geringem Maße von den gewöhnlichen Spielkarten; es ſind
ganz gewöhnliche Karten, die nur in den Ecken Erhöhungen
als Merkzeichen haben. Dieſe einzelnen Merkmale können hier
nicht in allen Einzelheiten beſchrieben werden, aber jedenfalls
lernt der Blinde ſehr leicht, indem er diefe Zeichen mit den
Fin=
gern berührt, die Art und die Zahl der Karte zu erkennen. So
bedeutet eine einzige Erhebung das Aß, zwei ſenkrecht
überein=
ander ſtehende Zeichen künden den König an uſw. Das Lernen
dieſes Syſtems mag dem Sehenden zunächſt ſchwierig
erſchei=
nen, aber der Blinde mit ſeinem feinen Taſtgefühl beherrſcht
die Methode bald vollkommen und iſt imſtande, auch wenn er
13 Karten in der Hand hat, jede Zahl und jede „Farbe” der
+ Arheilgen, 15. Dez. Laur Beſchluß des
Gemeinde=
rats und Verembarung mit der Vereinigung der hieſigen Landwirte
iſt das Umlageverfahren für Hafer für das Faſelvieh als
Ablieferungs=
ſoll von jedem ſprungfähzgen Stück Großvieh auf 5. Pfund Hafer
feſt=
geſetzt. Die Ablieferungspflichtigen, welche der Ablieferungspflicht
nich=
nachkommen, haben die angeſetzte Menge in bar nach dem Marktpreis zu
entrichten. — Die Weihnachtsfeiertage rücken heran und die
verſchiedenen Vereine beginnen mit ihren Chriſtbaumverloſungen, mit
denen meiſt Gefangs=, Muſik= oder auch theatraliſche Aufführungen ver
bunden ſind. — Herr Werkmeiſter Heinrieh Henning und Frau
Mar=
garete, geb. Köhler, begehen am 21. d3. Mts. das Feſt der Silbernen
Hochzeit.
* Roßdorf, 15. Dez. Wohltätigkeitskonzert. Samstag,
den 17. d. M., abends 8 Uhr, findet im Saale „Zur Sonne” (
Kaffen=
berger) ein größeres Wohltätigkeitskonzert ſtatt. Die
Mit=
glieder des Landestheaters Frau Heſſe, die Herren Jonſſon und
Simon haben ſich in liebenswürdiger Weiſe für den Abend zur
Ver=
fügung geſtellt. Außerdem hat der Gefangverein „Sängerluſt” unter
Leitung des Herrn Dirigenten Iſterling ſeine Mitwirkung zugeſagt.
Der Vorverkauf zu dem Konzert (10 und 5 Mark) hat bereits begonnen
und kann man nur wünſchen, daß recht viel dem guten Zwecke
Er=
richtung eines Ehrenfriebhofs für die 111 Gefallenen unſeres Orkes,
zufließt.
Fp. Gernsheim, 14. Dez. Ein treuer Sohn ſeiner
Ge=
meinde iſt der vor 42 Jahren nach Amerika ausgewanderte Vlt.
Götz von Hähnlein. Er ſchenkte für die Bedürfniſſe ſeiner Gemeinde
30 000 Mark. — Eine Erhöhung der Strompreiſe mußte das hieſige
Elektrizitätswerk vornehmen. Die Preiſe betragen jetzt 3,50 Mark für
Licht und 2,50 Mark für Kraft.
R. R. Jugenheim, 15. Dez. Man ſchreibt uns: Der dritte Ver
einsabend des „Konzertverbandes der unteren
Berg=
ſtraße” brachte uns ein Wiederſehen mit unſeren alten Freunden, dem
Darmſtädter Streichquartett der Herren Kammermuſiker
Mehmel, Volk, Brückmann und Andrä, deren ſchon oft an
dieſer Stelle nach Gebühr gewürdigten künſtleriſchen Darbietungen —
diesmal ein Quarkett von Hayon und Beethoben — den Abend
einlei=
teten und beſchloſſen. Eine ganz beſondere Freude war uns, die be
allen Beſuchern des Darmſtädter Landestheaters beliebte Sängerin Frau
Johanua Heſſe im Konzertſaal begrüßen zu dürfen. Mit Abſicht
darauf verzichtend, ſich durch allgewein bekannte und beliebte
Kompoſitio=
nen oder gar ſogenannte Reißer von vornherein den Beifall des großen
Publikums zu ſichern, trug ſie in zwei Abteilungen weniger oft gehörte
Lioder von Schubert und Veethoben vor, deren Wahl für ihren guten
Geſchmack zeugt. Füir den begeiſterten Beifall, mit dem ihre Vorträge
aufgenommen wurden, dankte ſie durch eine Zugabe von Beethovens
un=
ſterblichem: „Ich liebe dich.” Ihre Sangeskunſt iſt über unſer Lob
er=
haben, doch können wir es uus nicht verſagen, ein ganz wundervolles
Piano hervorzuheben, über das die Künſtleri, deren Stimme mühelos
den größten Theaterraum füllt, herfügt. Sie hatte ſich eine ganz
vor=
treffliche Begleiterin witgebracht, aber, daß wir keinen Flügel beſitzen
— der ſchwache Punkt unſeres Unternehmens — konnte uns ſelbſt ihre
Kunſt nicht ganz vergeſſen machen. Zwiſchen den Liederfolgen gaben
uns die Herren Mehmel und Volk ein anſprechendes Duo für zwei
Vio=
linen von Spohr zum Beſten, das im beſtändigen Wechſel der
Stmm=
führung beiden Geigern Gelegenheit gab, ihre Kunſt zu zeigen. Auch
dieſer Vortvag wurde ſehr beiſällig aufgenommen. — So wäre denn
wieder über eine ſehr genußreiche Veranſtaldung zu berichten gewſen,
wenn nicht die Temperawr des Saales die Stimmung etwas
beeinträch=
tigt hätte, denn wen auch hohe Kurnſt das Herz erwärmt, — kalte Füße
wirken befanntlich ungünſtig auf die Aufnahmefähigkeit. Es war nicht
darauf Rürkſicht genommen worden, daß auch eine gute Dampfheizung
nicht imſtande iſt, einen durrchkälteten Saal in wenigen Stunden auf eine
angemeſſene Temperatur zu bringen. Die Direktion der „Krone” hat ihr
Bedauern ausgedrſickt und zugeſagt, daß ſich ein ähnlicher Irrtum nicht
wiedenholen ſoll. — Der nächſte Vereinsabend wird wieder ganz der
Sangeskunſt gewwidmet ſein. Um den Wünſchen unſerer auswärtigen
Mitglieder entgegenzukommen, wird der Beginn auf fünf Uhr feſtgeſetzt
und ein Sonntag gewählt, damit auch alle im Berufsleben ſtehenden
Mitglieder nicht behindert ſind. Vielleicht geliot es auf dieſe Weiſe
noch weitere Kreiſe anzulocken, denn immer noch iſt Gelegenheit gegeben,
wit dem Erwerb der Mitgliedſchaft zu äußerſt ermäßigtem Satz ſich den
Genuß der noch in Ausſicht ſtehenden zwei Konzerte zu ſichern, iſt doch
der Vorſtand dank beſonderer Umſtände in der angenehmen Lage, ein
Konzert mehr bieten zu können, als bei der Gründung unſeres
Verban=
des zugeſagt worden iſt.
* Reinheim, 15. Dez. Reichsbund der
Kriegsbeſchä=
digten uſw. Man ſchreibt uns: Wie im Vorjahre, veranſtaltet die
Ortsgruppe Reinheim=Ueberau des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten
Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen eine Chriſtbeſcherung für
die armen Kriegerhinterbliebenenkinderchen. Soweit die hierzu
erfor=
derlichen Mittel nicht durch freiwillige Spenden aus einer
Hausſamm=
lung eingehen, ſollen ſie durch Kartenverkauf für eine
Abendunterhal=
ung im Buxmannſchen Saale, der hierzu bereitwilligſt überlaſſen
wurde, am Sonntag, den 18. Dezember, aufgebracht werden. Es wäre
zu wünſchen, daß recht viele Freunde und Gönner ſich finden, die die
anerkennenswerte Arbeit der Ortsgruppe unterſtützen, damit doch den
bedauernswerten Opfern des Krieges auch eine Weihnachtsfreude
berei=
tet werden kann. In vorbildlicher Weiſe hat der Mainzer
Odenwald=
klub bei ſeiner Klubtour nach Reinheim am Sonntag, den 11.
Dezem=
ber, durch eine freiwillige Spende von 157 Mark dieſes ſoziale Werk
unterſrützt. Vielleicht ſpornt dieſes Vorbild auch manchen Reinheimer
zur Nacheiferung an.
Heppenheim a. d. B., 13. Dez. Ein die provinzielle Kunſtpflege
weit überragendes Ereignis bot die Aufführung von Haydns
„Jahreszeiten” am 13. Dezember im „Halben Mond” durch den
hieſigen Muſikverein. Verbürgten doch ſchon die aus Darmſtadt
zuge=
zogenen Solokräfte hochkünſtleriſche Leiſtungen. Frau Minna Dern
ſtellte eine faſt ideale Verkörperung der Hanne dar in inniger und
ſchöner Tongebung bei beträchtlichen Mitteln; Herr Alexis af
Enehjelm (Lukas) bot uns hiermit hochwillkommene Gelegenheit, den
Glanz und die Ausdruckskraft ſeines Organs zu bewundern; Herr Dr
Fr. Noack gab den Simon charakteriſtiſch und wirkungsvoll. Strafſ
diſziplinierte Chöre und ein vorzügliches, aus Mitgliedern des
Landes=
theaterorcheſters zuſammengeſetztes Streichorcheſter verhalfen der
Auf=
führung, die Herr Aſſeſſor H. Kaiſer leitete, zu durchſchlagendem
Erfolge.
* Winterkaſten, 12. Dez. Abendunterhaltung. Im
Saale des Gaſthauſes von J. Jährling veranſtaltete der
Turnver=
ein Winterkaſten am Sonntag eine Abendunterhaltung. Nach
einer zu Herzen gehenden Anſprache des Vereinspräſidenten, in welcher
Karten blitzſchnell zu wiſſen, ſo gut wie der beſte ſehende
Spie=
ler. Früher waren die Kartenſpiele für Blinde mit den Merk
zeichen auf der Unterſeite der Karte verſehen. Aber auf dieſe
Weiſe konnten allerlei Mogeleien vorkommen, und deshalb wird
gewöhnlich jetzt die Markierung der Karten auf der Oberfläche
des Blattes vorgenommen. Ein engliſcher Kriegsblinder, Rer
Furneß, erzählt, daß er mehr als einmal lauge Zeit mit
ſehen=
den Spielern am Kartentiſch geſeſſen habe, ohne daß ſie
über=
haupt merkten, daß er blind ſei. Blind ſind beſonders gute
Bridgeſpieler und haben bei Wettbewerben ſchon mehrmals den
Preis davongetragen.
B. Die Kunſt, eine Zigarre anzuſtecken. Jedes Dina will
gelernt ſein, und gerade die alltäglichſten Dinge werden häufig
am unrichtigſten gemacht. Dies iſt auch der Fall mit dem
An=
ſtecken der Zigarre, von dem ein Kenner behauptet, daß
es nur ganz wenige richtig ausführten. Dieſer Virtuoſe der
Rauchkunſt erklärt es für eine Barbarei, wenn man zunächſt
unten ein Stück von der Zigarre abſchneidet. Warum, fragt er,
beraubt man ſich eines nicht unbeträchtlichen Teiles der
köſt=
lichen Blätter? „Wenn das Ende der Zigarre geſchloſſen iſt,”
ſo teilt er mit, „dann drücke ich es ein wenig zwiſchen meinem
Zeigefinger und Daumen. Ich ritze darauf die Zigarre ganz
leicht ein und reibe ſie etwas mit meinem Mittelfinger. Ich
entferne ein winziges Stückchen des Deckblattes in einer Länge
von einem Viertel Zoll und in einer Breite von einem
Sechzehn=
tel Zoll. Das iſt die richtige Art, um eine gute Zigarre zu
öffnen. Wie aber ſoll ich ſie dann anſtecken? In Kuba, wo die
Rauchkunſt zur höchſten Virtuoſität ausgebildet iſt, wird in
einem Candela genannten Silbergefäß ein Stück glühender
Kohle gereicht, das in der Aſche eines wohlriechenden Holzes
ruht. Man vergleiche mit dieſer vornehmen Form des
An=
zündens unſere abſcheuliche Art, eine Zigarre an einer anderen
Zigarre, einer Zigarette oder ſogar an einer Pféife anzuſtecken,
Das Aroma der Zigarre wird durch den anderen Tabak
ge=
ſchädigt, und die Zigarre brennt nicht ganz gleichmäßig, ſo daß
das Rauchen keinen vollen Genuß gewährt. Auch ſollte man
eine Zigarre nicht an der flackernden Flamme eines entzündeten
Papierſtreifens anſtecken. Wenn man keine kubaniſche „
Can=
dela” beſitzt und ſich mit einem Streichholz behelfen muß, dann
berfahre man folgendermaßen, um einen guten Braud zu
er=
halten: Man halte die Zigarre zuerſt in der rechten Hand, er=
dieſer auf Zweck und Notwendigkeit turneriſcher Erziehung unſeren
Jugend in der Zeit des allgemeinen Wiederaufbaues beſonders
hin=
wies, ging der bekannte Dreiakter in Odenwälder Mundart „Knecht
Valentin” in Szene. Die Zwiſchenpauſen waren durch Darbietung
turneriſcher Vorführungen angenehm ausgefüllt. Dank der vorzüglichen
Leiſtungen ſämtlicher Mitwirkenden brachte der Abend neben recht
hei=
teren Momenten allgemeine Befriedigung. Lebhafter Beifall und der
Ruf nach Wiederholung unter den ſehr zahlreich erſchienenen Gäſten
hat die jungen Turn= und Bühnenkünſtler reich belohnt. Die
Vereins=
leitung wird dieſem allgemeinen Wunſch gerne entſprechen und ladet
Freunde und Göner der guten Sache zum Beſuch der am kommenden
Sonntag, den 18. d. M., ſtattfindenden nochmaligen Veranſtaltung ein.
ew. Groß=Gerau, 15. Dez. Am Bahnhof Dornberg wurden zwei
Männer verhaftet, die in einer Metzgerei in Wallerſtädten vor
einigen Tagen Wurſt im Werte von 3000 Mark geſtohlen hatten. Die
Diebe ſtammen angeblich aus Mannheim. Sie waren mit Meſſer und
Revolver bewaffnet und beaſichtigten einen neuen Einbruch in Nauheim.
Mainz, 14. Dez. Unbefugter Waffenbeſitz. Der
Vor=
ſitzende und der Kaſſierer der hieſigen Ortsgruppe der Kommuniſtiſchen
Partei, Karl Stichelberger und Georg Klingelhöfer, die, wie
gemeldet wird, vor einigen Tagen von der deutſchen Polizei nach der
Verübung eines Einbruchsdiebſtahls feſtgenommen wurden, hatten ſich
vor dem franzöſiſchen Mülitärpolizeigericht wegen verbotenen
Waffen=
beſitzes zu verantworten. Bei der Körperdurchſuchung Klingelhöfers
fand man auf der Polizeiwache nach ſeiner Feſtnahme einen ſcharf
ge=
ladenen deutſchen Armeerevolver und in der Wohnung Stichelbergers
ebenfalls einen Revolver mit Munition. Stichelberger erhielt, weil er
die Waffe bei ſeiner Feſtnahme nichſt bei ſich trug, wegen verbotenen
Waffenbeſitzes 10 Toge Gefängnis, Klingelhöfer dagegen für das
uner=
laubte Tragen einer Kriegswaffe 2 Monate Gefängnis.
sw. Mainz, 15. Dez. Die Rheinpolizei iſt nach einem
Schreiben der Interalliierten Rheinlandkommiſſion zum polizeilichen
Sicherheitsdienſt auf dem Main von Höchſt bis zur Mündung in den
Rhein und von der Mainmündung bis zur holländiſchen Grenze
zu=
gelaſſen. Die J. A. Binnenſchiffahrtskommiſſion übt unter gewiſſen
Bedingungen eine Kontrolle über die Rheinpolizei aus. Den
Rhein=
polizeibeamten iſt Säbel und Piſtole (wie der Schutzmannſchaft der
Städte) zugeſtanden worden. Der Dienſtbereich iſt in drei
Polizei=
bezirke eingeteilt. Die Vorſteher haben ihren Sitz in Mainz, Bonn
und Duisburg.
Fp. Worms, 15. Dez. Gegen die Kohlennot veranſtalteten
die Bäckermeiſter der 40 Landgemeinden des Kreiſes Worms eine
Kund=
gebung. Neben der Feſtſtellung der Gefährdung der Bickereibetriebe
durch den Kohlenmangel, wurde gegen verſchiedene
Landbürgermeiſte=
reien Klage über die Verteilung der Kohlen geführt. Die ſeit Wochen
ſich ſteigernde Teuerungswelle, ſowie die Erhöhung der Preiſe aller
Bedarfsgegenſtände haben eine Erhöhung der Brotpreiſe im Landkreis
Worms zur Folge gehabt. Die Preiſe wurden feſtgeſetzt für Weißbrot
1 Kilogramm 12 Mark, markenfreies Schwarzbrot 2 Kilogramm 15
Mark, Kuchenbacklohn 1,50—2,25 Mark pro Blech.
— Wörrſtabt, 15. Dez. Das Kriegerdenkmal in
Wörr=
ſtadt, auf der anſteigenden Höhe des Friedhofs gelegen, in „Geſtalt
einer Kuppelhalle, in deren Mitte auf einem Sockel ein ſterbender
Krie=
ger ruht, iſt von dem Bildhauer Götze=Darmſtadt entworfen und
wird von ihm ausgeführt. Das Denkmal, zu deſſen Seiten ſich die
Grä=
ber der gefallenen Krieger befinden, wird ein würdiges Ehrenzeichen
und eine weihevolle Stätte unſerer Stadt werden.
Gießen, 15. Dez. Von der Landesuniverſität. Der
ordentliche Profeſſor für Altes Teſtament an unſerer Univerſität, Dr.
Hans Schmidt, hat den an ihn ergangenen Ruf an die Univerſität Kiel
als Nachfolger des Geh. Konſiſtorialrats Prof. Dr. Sellin abgelehnt.
Feldkrücken (Kreis Schotten), 15. Dez. Der Landesdenkmalpfleger,
Geheimerat Walbe=Darmſtadt, und Kreisamtmann Dr. Rindfuß=Schotten
weilten kürzlich hier, um mit den Vertretern der Gemeinde, der Kirche
und der örtlichen Vereine über die beabſichtigte Ehrung unſerer
Ge=
fallenen zu beraten. Die verſchiedenen Möglichkeiten der Kriegerehrung
unter beſonderer Berückſichtigung der lokalen Verhältniſſe wurden
ein=
gehend erörtert und eine Anzahl ſchöner, künſtleriſcher Entwürfe
vor=
gelegt. Wir hoffen und wünſchen, daß unſer Kriegerverein, der die
Angelegenheit in die Hand genommen hat, nun recht bald zur Tat
ſchreitet, damit auch hier bald ein würdiges Ehrenmal für unſere elf
gefallenen Helden entſteht.
* Kleine Nachrichten aus Heffen. Höchſt i. O. Der hieſigen
Ge=
meinde wurden von Hern M. Mai in Frankfurt a. M., einem geborenen
Höchſter, 25 000 Mark zur Errichtung eines Bades, ſowie 5000 Mark
zur Verteilung an die Ortsarmen geſchenkt. Der edle Spender hat ſich
hier ſchon öfters wohltätig erwieſen. — Wallerſtädten. Einer
hieſigen Einwohnerin wurde in einer der letzten Nächte der geſamte
Wurſtvorrat von zwei Schweinen geſtohlen. Die Täter, ein 48jähriger
und ein 20jähriger Mann aus der Gegend Mannheim=Waldhof, die
auch einen Einbruch in Rauheim geplant haben ſollen, ſind bald darauf
ermittelt worden. — Sprendlingen. Dieſer Tage feierten Herr
Heinrich Hahn und Frau das Feſt der Goldenen Hochzeit. — Am 16.
Dezember vollendet Herr Michael Wolf in Waldbreitbach bei
Neu=
wied a. Rh., geboren in Ockenheim (Rheinheſſen), in körperlicher und
geiſtiger Friſche ſeinen 101. Geburtstag. — Uffhofen.
Landtags=
abgeordneter Bürgermeiſter Schott und Gemahlin feiern am 17.
Dezem=
ber das Feſt der Silbernen Hochzeit. — Mainz. Ein Radfahrer fuhr
auf der Flachsmarktſtraße direkt gegen einen entgegenfahrenden
Straßen=
bahnwagen. Der Mann kam zwiſchen die beiden fahrenden Wagen.
Durch ſein lautes Hilferufen haben beide Wagenführer fofort gebremſt
und die Wagen zum Stehen gebracht. Der Radfahrer konnte ſich aus
ſeiner äußerſt gefährlichen Lage retten und kam mit dem Schrecken
da=
von; nur das Fahrrad wurde zertrümmert.
O Weinheim a. d. B., 15. Dez. Der ſtädtiſche Voranſchlag
für 1921/22 ſieht in ordentlichen Einnahmen 7 Millionen, dagegen an
Ausgaben über 13 Millionen vor, ſodaß 6 Millionen Mark durch
Um=
lagen auf das Betriebs= und Liegenſchaftsvermögen zu decken ſind. Unter
den Ausgaben für Kulturzwecke ſind 1 Million, Mark für
Entwäſſe=
rung der Weſchnitzniederung und eine weitere Million für
Erſtellung von Flachbauten am Stahlbade vorgeſehen. Beſonders
be=
merkenswert iſt, daß die Stadt Weinheim zu 85 Prozent auf die
Um=
lageerträgwiſſe der hieſigen Großinduſtrie angewieſen iſt.
wd. Speher, 14. Dez. Kommuniſtenprozeß. Um 5.40 Uhr
nachmittags wurde heute nach einſtündüiger Beratung durch
Landgerichts=
divektor Berghofer das Urteil verkündet. Zunächſt gab er eine
Dar=
ſtellung der Vongänge am 13. September, wie ſie das Gericht durch die
Beweisaufnahme für erwieſen erachtete. Die Ermittelungen hätten ohne
Zweifel ergeben, daß es ſich bei den Ausſchreitungen nicht um impulſive
wärme ihr Ende mit einem angezündeten Streichholz ganz ſacht,
ſtecke die Zigarre in den Mund und ziehe zwei= oder dreimal,
während das brennende Streichholz etwa einen Viertel Zoll
weit von der erwärmten Spitze entfernt bleibt. Man kaue nie
das Zigarrenende. Die Zigarre mß halb zwiſchen den Lippen
und halb zwiſchen den Zähnen gehalten werden, wobei das
Ge=
wicht ſo verteilt ſein ſoll, daß nicht Stückchen der Zigarre
ab=
brechen. Viele Leute rauchen auch zu ſchnell. Man rauche
lang=
ſam und ſo lange, als man die Zigarre bequem zwiſchen den
Lippen halten kann.
Kunft, Wiſſenſchaft und Leben.
„Der Herr Miniſter”, Komödie in vier Akten von
Paul Schirmer. Erſtaufführung im Neuen Theater zu
Frankfurt a. M. am 13. Dezember. Die Revolution hat den
Fürſten irgendeines kleinen deutſchen Stätchens vom Thron
gefegt, und die Führer der Sozialdemokratie haben die
Regie=
rung übernommen. So kam auch der brave, biedere
Hand=
werksmeiſter Alexander Badekow ins Kabinett, und zwar als
Kultusminiſter. Er ſieht aber bald, ja ſogar ſehr bald, ein, daß
es ihm doch an den nötigen Fachkenntniſſen fehlt. Als er einer
Geſchichtsſtunde in der Oberprima eines Mädchengymnaſiums
beiwohnt, faßt er den Entſchluß, ſein Amt niederzulegen und
ſich nicht zu blamieren.
Fraglos haben die Ereigniſſe der Revolution und ihre oft
tragikomiſchen Folgen glänzenden Stoff zu Satiren gegeben.
Wer aber Satiten (und ganz beſonders politiſche) ſchreiben
will, der muß Geiſt haben. Uind damit ſcheint, nach dem „Herrn
Miniſter” zu urteilen, Herr Paul Schirmer nicht übermäßig
erblich belaſtet zu ſein. Das armſelige Machwerk gewann
ledig=
lich Intereſſe durch das Gaſtſpiel Max Pallenbergs vom
Deutſchen Theater in Berlin, der aus der als Karikatur
ge=
dachten Figur des Vadekow einen Menſchen formte, deſſen
gren=
zenloſe Schlichtheit und Herzensgüte eher ergriffen als komiſch
wirkten. Wer den letzten Stegreifkomiker vor wenigen Tagen
in ſeiner Elanzrolle als Zawadil in „Familie Schimek” geſehen
hat, der hätte es für ganz unmöglich gehalten, daß der
Schau=
ſpieler, der hier zu tiefſt ergriff, dort erſchütternd komiſch war.
Neben ihm beſtanden Hans Hübner als Geheimrat Bühlmann,
Lola Melius als Frau Badekow und Peter Stanchina als Dr.
Badekow (Sohn des Herrn Miniſters) in allen Ehren. WV. W.G.
Zeite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 16. Dezember 1921.
Rummer 337.
Hamdlungen, ſondern um einen wohlvorbereiteten Plan gehandelt habe.
Defür ſpreche die Art des Eindringens in das Regierungsgebäude durch
drei Gruppen und die Tarſache, daß das Binderhilfsplakat bereits aufge
Hebt geweſen war. Die Beſchwldigten ſeien ſich ſchon im Augenblick des
Eindringens in das Gebäude bewußt geweſen, daß es ſich um eie
Zu=
fammenvottung zwecks Bildung eines Aufruhes handelte. Bei der
Straf=
bemeſſung ſei in Betracht gezogen worden, daß der Vorfall in einer Zeit
politiſcher Hochſpannung paſſiert ſei, daß die Angeblagten meiſt Leute
ohne feſten Willen oder geſundheitlich beſchädigt ſeien. Bei einigen ſei
belaſtend die Tatſache der Vorbeſtrafung und der Grad der Beteiligung.
Das Gericht erkannte gegen Thürer, Frank und Schuhmacher auf je
8 Monate Gefängnis, gegen Heinrich Schön, Kerner, Jakob Heß,
Gifenſtock und Höfner auf je 4 Monate, gegen R. Schuhnann auf
5 Mowate und gegen Markus auf 6 Monate Gefängnis. Kerner
wurde under Einrechnung einer bereits gegen ihn verhängten Strafe zu
einer Geſamtſtrafe von 10 Monaten verurteilt. Eine
Bewährungs=
friſt wunde den Angeklagten micht zuerkannt.
Heſſiſcher Landtag.
St. Darmſtadt, 15. Dezember.
Das Landtagsamt hatte im Einverſtändnis mit dem
Staats=
präſidenten die neugewählten Volksvertreter zu einer
Vorbeſpre=
chung auf Donnerstag, 10 Uhr, eingeladen, um über verſchiedene
Dinge Beſchluß zu faſſen bzw. eine Einigung herbeizuführen.
Als zu behandelnde Fragen kamen insbeſondere in Betracht:
Die Wahl des Staatspräſidenten nach Artikel 37
der Verfaſſung Heſſens, die Beſtimmung der Zahl der
Mit=
glieder des Geſamtminiſteriums, der Antrag auf
Uebernahme der Geſchäftsordnung für den Landtag in
der ſeither gültigen Faſſung, die Einteilung der Sitzplätze im
Sitzungsſaal, die Verteilung der Beratungszimmer und die
Bildung des Präſidiums des Landtags.
Die Parteien haben auch geſtern ſchon eingehend verhandelt
ſind aber noch nicht einig geworden. Wie man hört, macht die
Wahl des Präſidiums und des Staatspräſidenten beſondere
Schwierigkeiten. Beſonders das Zentrum, auf deſſen
Stellung=
nahme es entſcheidend ankommt, iſt vor ſchwere und gewichtige
Entſcheidungen geſtellt und beriet ſehr intenſiv noch lange,
nach=
dem die erſte Sitzung längſt eröffnet ſein ſollte. Die Tribünen
ſind überfüllt und die Journaliſten werden mit Fragen beſtürmt,
auf die ſie keine Anwort geben können.
Die erſte Sitzung
wird um 12 Uhr 20 Min. durch den Staatspräſidenten Ulrich, der
gleichzeitig das älteſte Mitglied des Hauſes iſt, eröffnet. Faſt ſämtliche
Abgeordnete ſind anweſend, ſo daß das Haus auch „unten” vollbeſetzt iſt.
Der „Ruck nach rechts” prägt ſich im äußeren Bild deutlich aus; das
Zentrum, das ehedem erheblich rechts ſaß, iſt faſt genau ins Zentrum
gerückt.
Staatspräſident Ulrich: Meine Damen und Herren! Ich heiße
Sie herzlich willkommen. Möge die Arbeit, die wir heute beginnen,
zum Wohle des Landes und zum Wohle der Volksgenoſſen ausſchlagen.
Ich bin vom Landtagsamt als der Aelteſte in dieſem Hauſe bezeichnet
worden. Das Landtagsamt hat feſtgeſtellt, daß ich, als am 28. Januar
1853 geboren, der Aelteſte bin. Wenn von den Damen und Herren
keiner da iſt, der mir mitteilen kann, daß es vor mir auf die Welt
ge=
kommen, dann bin ich der Aelteſte. (Heiterkeit.) Damit iſt das feſtgeſtellt,
und ich erſuche auf Grund des Artikels 3 der Geſchäftsordnung die
Kol=
legen Hahn und Dr. Dehlinger rechts und links von mir als
Schriftführer Platz zu nehmen. (Geſchieht.)
Als erſte geſchäftsführende Handlung möchte ich empfehlen, daß die
Geſchäftsordnung des vorigen Landtags auch für den neuen
Landtag übernommen wird. Es erfolgt kein Widerſpruch; ich ſtelle alſo
feſt, daß die Geſchäftsordnung einſtimmig für den
zweiten Landtag beſchloſſen iſt.
Die Feſtſtellung der Anweſenheitsliſte ergibt die Anweſenheit von
67 Abgeordneten. Krank ſind die Abgeordneten Engelmann und
Knoll, entſchuldigt der Abg. Schildbach.
Es folgt dann die
Wahl des Präſidenten.
Abg. Brauer (Heſſ. Vpt.) ſchlägt zum erſten Präſidenten den
Abg. Adelung vor. Die Abſtimmung ergibt 59 Stimmen für
Adelung, 3 für Fenchel und 5 weiße Zettel. Der Abg. Adelung iſt
alſo mit 59 Stimmen wiederum zum erſten
Praſi=
denten gewählt.
Auf Erſuchen des Alterspräſidenten nimmt Präſident Adelung
nach der Erklärung, die Wahl anzunehmen, den Sitz im Präſidentenſeſſel
alsbald ein und hält folgende Anſprache:
Meine Damen und Herren! Ich ſage zunächſt Dank dem Herrn
Alterspräſidenten für ſeine Mühewaltung. Der Herr Alterspräſident,
der Herr Abgeordnete Ulrich, iſt nicht nur an Lebensjahren der Aelteſte
in unſeren Reihen, ſondern auch an Mandatsdauer. 37 Jahre gehört
Abgeordneter Ulrich dem Heſſiſchen Parlamente an; 3 Jahre hat er
als Staatspräſident an der Spitze des Staates an verantwortlicher
Stelle geſtanden. Mit der Geſchichte des Heſſenlandes wird der Name
Ulrich aufs innigſte verbunden bleiben, und wir hoffen, daß er noch
lange in unſerer Mitte weilen möge, um mit ſeiner Erfahrung und
mit ſeinem Rat uns zur Seite zu ſein. (Beifall.)
Meine Damen und Herren, ich danke dann Ihnen für das große
Vertrauen, das Sie mir durch die Wahl zum Präſidenten dieſes hohen
Hauſes ausgedrückt haben." Ich werde immer bemüht ſein, Ihr
Ver=
trauen zu rechtfertigen durch ſtrenge Unparteilichkeit in der Führung der
Geſchäfte und durch unnachſichtige Wahrung der Rechte des Parlaments.
Ich hoffe dabei beſtimmt, auf die kollegiale und verſtändnisvolle
Unter=
ſtützung aller Mitglieder dieſes hohen Hauſes rechnen zu dürfen. Uns
allen iſt die vornehme Aufgabe geſtellt, Würde und Anſehen der
Volks=
vertretung zu wahren und zu mehren, um dadurch die demokratiſ:he
Verfaſſung immer feſter zu fundieren, die die Leitung des Staates
aus=
ſchließlich in die Hand des Parlaments legt.
Meine Damen und Herren! Der neue Landtag beginnt ſeine
Ar=
beit unter nicht günſtigeren Verhältniſſen, als der derfloſſene ſie
be=
ſchloſſen hat. Der ungeheure wirtſchaftliche und politiſche Druck, der
auf Deutſchland laſtet, iſt nicht geringer geworden. Maßgebende
kurz=
ſichtige Politiker der Entente glauben immer noch, ſich und der Welt zu
nutzen, wenn ſie für Deutſchland neue Sklavenketten ſchmieden und dem
deutſchen Volke noch härtere Fron auferlegen; ſie erkennen immer noch
nicht genügend, daß durch die Wunden, die uns geſchlagen werden, nicht
nur die Volkskraft Deutſchlands, ſondern die Volkskraft der ganzen
Welt verringert wird. Die Zeichen der Einſicht in den Ententeſtaaten
mehren ſich zwar, ſind aber immer noch recht ſpärlich. Erneut wird der
Gedanke propagiert und zur Irreführung der Volksmeinung in den
Ententeſtaaten benutzt, in den beſetzten rheiniſchen Landen herrſche der
Wunſch auf Loslöſung von Deutſchland. Das iſt Torheit, das iſt
Wahn=
witz. (Lebhafte Zuſtimmung.)
Das Volk in den beſetzten Gebieten lehnt mit
Entrüſtung den Gedanken ab, ſich vom deutſchen
Vaterlande zu trennen. Alle Parteien, ohne
Aus=
nahme, ſind in dieſer Frage einig. (Lebhafte
Zuſtim=
mung.) Mit dem verdächtigen Treiben gewiſſer Perſonen, die ſich
aller=
dings auch „Deutſche” nennen, darf die rheiniſche Bevölkerung nicht
identifiziert werden. (Sehr richtig!) So wenig, wie man die Güite
ines Baumes nach dem wurmſtichigen Fallobſt beurteilt, ſo wenig kann
man die Geſinnung der Bevölkerung der beſetzten Gebiete nach dem
Verhalten einiger dunkler Geſtalten beurteilen. (Sehr
gut!) Verhängnisvoll und unheilvoll wirkt deren Treiben nur dadurch,
daß es in einigen Ententekreiſen gefliſſentlich zu einer planbollen Hetze
gegen die Einheit Deutſchlands benutzt wird, und daß dieſes Treiben
auch als Anlaß zu unerhörten Eingriffen in die deutſche
Rechtspflege und in die deutſche Verwaltungstätigkeit benutzt wird,
Eingriffe, gegen die wir mit allem Nachdruck proteſtieren müſſen. (
Leb=
hafte Zuſtimmung.)
Meine Damen und Herren, der Landtag wird ſehr viel Arbeit
vor=
finden. Die Sorge und die Laſten unſeres Volkes in ſchwerſter Zeit
konzentrieren ſich hier. Unſere Tätigkeit iſt darauf gerichtet, Wunden
zu heilen und Zuſammengebrochenes wieder aufzubauen. Dazu iſt viel
Arbeitsfreudigkeit und viel Optimismus vonnöten. Ich nehme an, daß
Sie das beides in ausreichendem Maße mitbringen. Bei unſerer
Ar=
beit wollen wir uns bewußt bleiben, daß ſie zu leiſten iſt zum Wohle
unſerer engeren heſſiſchen Heimat, daß ſie dem großen deutſchen
Vater=
lande dienen ſoll und darüber hinaus beſtimmt iſt, Brücken der
Verſtän=
digung zu ſchlagen zu allen Völkern der Welt. (Lebhafter Beifall.)
Es folgt die Wahl des erſten und zweiten Vizepräſidenten in einem
Wahlgang. Der Abg. Kaul (Soz.) ſchlägt vor, die Abgg. Soherr
zum erſten und Dr. Müller (Bbd.) zum zweiten Vizepräſidenten zu
wählen. Es entfallen auf Soherr 60, auf Dr. Müller 59, auf Hahn
1 Stimme; ſechs Zettel ſind weiß. Die Gewählten nehmen die Wahl an.
Zu Schriftführern werden durch Zuruf gewählt die Abgg.
Neu=
mann (Soz.), Knoll (Ztr.), Diehl=Hochweiſel (Bbd.), Hahn
(D. Vpt.) und Obenauer (Dem.)
Es folgt die Wahl der verſchiedenen Ausſchüſſe, die ohne Widerſpruch
nach den Vorſchlägen erfolgt.
Die Ausſchußwahlen
hatten folgendes Reſultat:
Erſter Ausſchuß (Finanzausſchuß): Delp, Engelmann,
Witt=
mann, Lux (Soz.), Herbert, Knoll (Ztr.), Brauer, Glaſer (Bbd.),
Dingel=
deh, Dr. Oſann (D. Vp.), Reiber (Dem.).
Zweiter Ausſchuß (Geſetzgebungsausſchuß): Kaul,
Sturm=
fels, Schildbach, Rechtien (Soz.), Nuß, Soherr (Ztr.), v. Helmolt,
Fen=
chel (Bbd.), Köhler, Wünzer (D. Vp.), Dr. Büchner (Dem.).
Dritter Ausſchuß (Prüfungs= und Petitionsausſchuß): Lang,
Frau Steinhäuſer, Lutz, Henzel (Soz.), Hofmann=Seligenſtadt, Frau
Hattemer (Ztr.), Dr. Dehlinger, Diehl=Hochweiſel (Bbd.), Hahn, Schott
(D. Vp.), Obenauer (Dem.
Zu Mitgliedern des Staatsgerichtshofes werden gewählt
die Abgg. Bornemann, Soz. (Engelmann, Soz., Stellv.), Kaul
Soz. (Delp, Soz.), Sturmfels, Soz. (Rechtien, Soz.), Nuß, Ztr. (Blank,
Ztr.), Hofmann=Seligenſtadt, Ztr. (Felder, Ztr.), Dr. Dehlinger, Bbd.
(Dr. von Helmolt, Bbd.), Dr. Schian, D. Vp. (Scholz, D. Vp.), Henrich,
Dem. (Dr. Büchner, Dem.).
Rücktritt des Geſamtminiſteriums.
Der Präſident Adelung verlieſt hierauf folgendes Schreiben
des Staatsprüſidenten: Ulrich:
An den Herrn Präſidenten des Landtags für den Volksſtaat Heſſen.
In Erfüllung der Beſtimmungen des Artikel 37 der Verfaſſung
vom 12. Dezember 1919 ſtelle ich hiermit die Aemter der Mitglieder des
Geſamtminiſteriums dem neugewählten Landtage zur Verfügung.
Entſprechend der Beſtimmung des Art. 38 der Verfaſſung wird das
Geſamtminiſterium die Staatsgeſchäfte ſolange fortführen, bis der
Landtag den Staatspräſidenten neu gewählt und die von ihm berufenen
Mitglieder des Geſamtminiſteriums beſtätigt hat.
Der Staatspraſident: gez. Ulrich.
Die Tagesordnung der erſten Sitzung iſt hiermit erſchöpft. Der
Präſident beruft die nächſte Sitzung auf Freitag, vormittags 11 Uhr,
ein. Vorausſichtlich wird die Wahl des Staatspräſidenten morgen
erfolgen. — Schluß 1½ Uhr.
Die Zentrumsfraktion trat geſtern wachmittag im
Kon=
kordiaſaale zuſammen. Wie verlautet, hat ſie ſich für die große
Koali=
tion unter Einbeziehung der Deutſchen Volksparbei ausgeſprochen. Erſt
wenn dieſe nicht zuſtande komen ſollbe, will man an der alten Koglition
feſthalten.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 15. Dez., nachmittags 2 Uhr. Der Entwurf über die
vierte Ergänzung der Beſoldungszulage wird in
zwveiter und driter Leſung angenommen, ebenſo die fünfte Ergänzung
über das Ortsklaſſenverzeichnis. Bis zum 31. März 1922
ſoll eine Nachprüfung ſtattfinden.
Das deutſch=däniſche Abkommen wegen
Ueberlei=
tung der Rechtspflege in Nordſchleswig wird in allen drei
Leſungen angenommen.
Ein Antrag Bartz (Komm.) zum Geſetz über die Aenderung der
Tabakſteuer (Erlaß der Zölle), die Zölle überhaupt aufzuheben, wird
gegen die Stimmen der Kommuniſten abgelehnt. Das Geſetz wird in
allen drei Leſungen angenommen.
Das Geſetz betreffend die Wochenhilfe und die
Wochenfür=
ſorge paſſiert die erſte Leſung. Das Stillgeld wird erhöht auf die
Höhe der Hälfte des Krankengeldes, mindeſtens aber auf die Höhe des
für einen Liter Milch zu zahlenden Betrages, und zwar bis zum
Ab=
lauf der 12. Woche. Das Wochengeld wird mit 3 Mark fortgeſetzt.
Den Antrag betreffend den Verkehr mit Kartoffeln und
Getreide Erhöhung der Mehlration auf 260 Gramm, Sicherſtellung
der Kartoffellieferungen durch das Umlageverfahren und Erhöhung der
Getreideumlage hat der Ausſchuß zu einem Geſetz umgeſtaltet, das nach
unweſentlicher Debatte angenommen wird. Aus dem Geſetz geht
her=
vor, daß die mit der Verteilung des Getreides vertraute Stelle einen
Aufſichtsrat erhalten ſoll, beſtehend aus einem Direktor und 37
Mit=
der, die Landwirtſchaft, die
In der mumecht ſolgenden zweiten Zeſung des
Wochenhilfsgeſetzes
bezeichnet ein Vertreter des Finanzminiſteriums die dem Reich allein
durch den Milchpreis erwachſenden Koſten als unerträglich hoch und das
Geſetz als unannehmbar.
Abg. Frau Teuſch (Ztr.) ſtellt einen Vermittlungsantrag, der ein
feſtes Stillgeld verlangt ſtatt einer jeweiligen Anpaſſung an die
Milchpreiſe.
Im weiteren Verlaufe der Debatte bittet der Reichsarbeitsminiſter,
das Stillgeld feſt anzuſetzen. Lieber würde er, entſprechend dem
An=
trag Agnes, die Unterſtützungsgrenze von 10000 auf 15 000 Mark
heraufſetzen, um möglichſt vielen Wochnerinnen helfen zu können.
Die Abſtimmung über den Antrag Teuſch, der ein feſtes Stillgeld
von 3 Mark fordert, muß auf dem Wege des Hammelſprungs
er=
folgen. Dieſe ergibt mit 157 gegen 147 Stimmen die Annahme des
Antrags. Mit dieſer Aenderung wird nun die Ausſchußfaſſung
ange=
nommen, ebenſo das ganze Geſetz in zweiter Leſung, wobei noch ein
Antrag angenommen wird, die untere Grenze der Empfangsberechtigten
von 10 000 auf 15 000 Mark zu erhöhen.
Gegen die ſofortige dritte Leſung wird Einſpruch erhoben.
Das Geſetz zur ſtärkeren ſteuerlichen Erfaſſung der
Valutagewinne bei der Warenausfuhr wird nach
kur=
zer Debatte angenommen.
Beim Entwurf über die Pfändbarkeit von
Gehalts=
anſprüchen, ſowie über die Lohnbeſchlagnahme ſchlägt der
Ausſchuß Eröhung der Pfändungsgrenze auf 12000 Mark vor. Die
Vorlagen werden unter Ablehnung aller weitergehenden Anträge in der
Ausſchußfaſſung angenommen, ebenſo in dritter Leſung.
Der Entwurf über die Neuregelung der Zulagen bei
der Unfallverſicherung wird dem Fünften Ausſchuß
über=
wieſen. Die Vorlage über die Verlängerung des Kapitalfluchtgeſetzes
wird den Ausſchußanträgen gemäß angenommen.
Die Beſprechung wegen Aufhebung der Verordnungen des
Reichs=
präſidenten wird mit Rückſicht auf die große Zahl der bereits gemeldeten
Redner einſtweilen vertagt.
Präſident Löbe teilt mit, daß inzwiſchen ein deutſchnationaler
und deutſchvolksparteilicher Antrag eingegangen ſei, der die Friſt zur
Führung der ſchwarz=weiß=roten Flagge bis auf
wei=
teres verlängern will.
Die Abſtimmung darüber, ob dieſer Antrag morgen auf die
Tages=
ordnung kommen ſoll, ergibt Beſchlußunfähigkeit des Hauſes,
da die Linke ſich der Abſtimmung enthält.
Nächſte Sitzung Freitag nachmittag 3 Uhr: Kleinere Vorlagen,
Anträge auf Aufhebung der Verordnung des Reichspräſidenten und
Flaggenantrag Hergt=Streſemann. — Schluß gegen 7 Uhr.
* Berlin, 15. Dez. Der Reichstagsausſchuß für
Be=
amtenangelegenheiten nahm einmüitig einen Antrag an,
wo=
nach die erſte Nachprüfung des
Ortsklaſſenverzeichnif=
ſes bis ſpäteſtens 1. März 1922 beender ſein muß. Für die bei dieſer
erſtmaligen Nachprüfung höher geſtuften Orte und Ortsteile ſind die
Be=
träge rückwirbend ab 1. April 1920 nachzuzahlen. Das
Ortsklaſſenver=
zeichnis iſt ſpäteſtens bis zum 1. April 1925 neu aufzuſtellen. Wenn der
Reichsrat dieſem Antrage zuſtimmt, erfolgt die Auszahlung noch vor
Weihnachten.
* Berlin 15. Dez. Laut Boſſ. Ztg. wird der Reichstag vor
den Weſhnachtsferien nur noch einige kleinere Steuervorlagen,
wie z. B. die Tabakſteuernovelle, verabſchieden, während der Reſt der
Steuervorlagen erſt nach Neujahr zur Beſchlußfaſſung kommen ſoll.
* Berlin, 15. Dez. Der Hauptausſchuß des
Reichs=
tages nahm nach längerer Debatte einen Antrag an, worin erſucht
wird, daß die Regierung in Sachen der Unterſtützung der
Kleinrent=
ner die Verhandlungen mit den Lämdern und Gemeimden beſchleunigt,
um eine möglichſt ſchnelle Auszahlung der Unterſtützungen
herbei=
zuführen. Schließlich gelangte ein Antrag zur Annahme, welcher
ver=
langte, daß in dem zweiten Nachtrag des Haushalts des
Reichsarbeits=
miniſteriums für 1921 unter den eintmaligen Ausgaben ein Beitrag des
Reiches von dreihunderttquſend Mark zur Unterſtützung der geſchädögten
Hinterbliebenen aus dem Exploſionsunglück von
Saarwel=
lingen eingeſetzt werden ſoll. Im übrigen wurde der Haushalt des
Reichsarbeitsminiſteriums gemäß der Vorlage angenommen. Bei der
Debatte über den zweiten Nachtrag zum Haushalt der allgemeinen
Fi=
nanzverwaltung wurde beſchloſſen, die Beratug des Titels über die
an=
läßlich des Krieges und der Demobilwachung eingeſetzten Koſten in Höhe
von 3,8 Milliarden morgen im Beiſein des zuſtändigen Reſſorts wieder
aufzunehmen. Im übvigen wurde der Haushalt der allgemeinen
Finanzverwaltung verabſchiedet.
Im Hauptausſchuß des Reichstages, wurden die
Nachtrags=
ctats der verſchiedenen Reichsminiſterien wieder behandelt. Beim
Haus=
halt des Reichsarbeitsminiſteviums wurde eine auf 1,4 Millionen Mark
geſchätzte Poſition genehmigt, woraus nach Maßgabe des dem Reichstage
vorliegenden Geſetzes den Empfängern von Nenten aus der
Invaliden= und Altersverſicherung Unterſtützungen zur
Erreichung einer beſtimmten Einkommensgrenze gewährt werden müſſen.
Berlin, 15. Dez. (Wolff.) Der Ausſchuß des Reichstages befaßte
ſich mit der Gebührenvorlage der Poſt= und
Telegra=
phenverwaltung. Es fand eine längere Ausſprache ſtatt, die zu
dem Ergebnis führte, daß der Ausſchuß es für erwünſcht hält, die
Vor=
lage, wenn irgend möglich, vor Weihnachten zu erledigen. Zur weiteven
Förderung der Angelegenheit iſt ein Unterausſchuß eingeſetzt
wor=
ben, in dem jede Partei Vertreter haben wird. Der Unterausſchnß tritt
heute nachmittag zuſammen. Morgen früſh wird der Ausſchuß
weiter=
beraten.
Aufführung der „Vögel” des Ariſtophanes
im Ludwig=Georgs=Gymnaſium.
W-I. Im vollbeſetzten Feſtſaale des Ludwig=Georgs=
Gym=
naſiums fand geſtern nachmittag die erſte Aufführung der
Ko=
mödie „Die Vögel” von Ariſtophanes durch Schüler der
An=
ſtalt unter Leitung des Herrn Studienrats Dr. Maltzan ſtatt.
Herr Studienrat Dr. Ausfeld hielt einen kurzen einleitenden
Vortrag, in dem er bemerkte, daß die heutige Aufführung an
ine Tradition des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums anknipfe,
deſſen Schüler früher vorzugsweiſe Stücke des Sophokles zur
Aufführung gebracht haben. Erſchließe ſich dieſer, der in
all=
gemein verſtändlicher Sprache ſchildere, was uns alle bewegt,
dem Verſtändnis von ſellbſt, ſo bedürfen die Stücke des
Ariſto=
hanes einer Erläuterung. Benannt iſt das Stück des
Ariſto=
phanes nach dem Chor der Vögel, ebenſo wie die „Fröſche‟,
„Weſpen” und andere nicht mehr erhaltene Komödien nach den
Chöven betitelt wurden. Dieſe Einführung der Tiere in die
Komödie geht auf den alten Dionyſoskultus zurück, aus dem die
griechiſche Tragödie und Komödie entſtanden ſind. Die
Komö=
dien des Ariſtophanes und ſeiner Zeitgenoſſen waren politiſchen
Charakters, ſie vertraten unſere heutigen Witzblätter. Das
atheniſche Volk ließ ſich dieſe Freiheit der politiſchen Satire
trotz mancherlei Verbote nicht nehmen. Die Aufführung der
„Vögel” 414 v. Chr. fiel in eine Zeit großer Spannung und
Erregung, da Athen vor der ſiziliſchen Expedition unter
Alci=
biades ſtand, der den Athenern eine demokratiſche Weltherrſchaft
in Ausſicht geſtellt, die Gemüter erregt und verwirrt und ſich
die Feindſchaft der Ariſtokratie zugezogen hatte. Dieſe
Welt=
herrſchaft des Aleibiades parodiert Ariſtophanes in dem „
Wol=
kenkuckucksheim” der Vögel. Im einzelnen iſt über die Abſichten
des Dichters nicht alles aufgeklärt. Redner gab dann eine kurze
Inhaltsangabe des Stückes, aus dem das nur auf atheniſche
Verhältniſſe Bezügliche und allzu Derbe geſtrichen worden ſei.
Wenn die Schüler des Gymnaſiums dieſe von Humor und
Ausgelaſſenheit und reicher Phantaſie, daneben aber von tiefer
Poeſie (allerdings nur in den meiſtens geſtrichenen Chören)
er=
füllte Komödie zur Aufführung bringen, ſo wenden ſie ſich damit
an ein Publikum, das von vornherein von einem Vergleich mit
der heutigen Komödie abſieht und den richtigen Standpunkt ihr
gegenüber einzunehmen und ſich „in den Geiſt der Zeiten zu
verſetzen” imſtande iſt. Für ein ſolches Publikum war dieſe
Aufführung ein Erlebnis, und es war zu bewundern, wie die
jungen Darſteller ſich in das Stück und ſeinen Geiſt
hinein=
gelebt hatten und den ſchwierigen Stoff darſtelleriſch und ſprach=
lich zu meiſtern verſtanden. Auch die glatte Löſung der
tech=
niſchen Fragen ließ ganz vergeſſen, daß man es mit einer
Lieb=
haberkunſt zu tun hatte. Viel Sorgfalt und Liebe war auf die
Herſtellung der Vögelkoſtüme verwandt worden, deren Masken
wohl eigens zu dieſem Zweck angefertigt worden ſind. So
er=
regte denn auch der erſte Aufzug der Vögel (Hahn, Storch,
Krähe, Dohle, Eule, Gans, Kuckuck, Sperling, Papagei,
Fla=
mingo uſw.) viel Heiterkeit und Behagen. Die Aufführung
ſetzte ſehr flott mit dem Auftreten der beiden Athener und
Reichsgründer Hoffegut und Ratefreund ein, deren Rollen von
Hans Wißmann und Otto Mallmann mit tadelloſer
Be=
herrſchung ihrer darſtelleriſchen Aufgabe geſpielt und mit
ſchö=
nem Organ geſprochen wurden. Die beiden ſchoſſen unter den
Vögeln den Vogel ab. In dem letzten Teile ſtand der
Ver=
treter des Ratefreund einem Berufskünſtler kaum nach. Zu
ihnen geſellte ſich gleichwertig der wohlgelungene Kuckuck von
Guſtav Barthel als dritte führende Rolle. Zu den
beſtge=
lungenen Szenen gehörte die parodiſtiſche Opferſzene, in der die
griechiſchen Götter ſchlecht wegkamen.
Alle anderen Mitſpielenden im einzelnen zu bewerten, iſt
nicht möglich. Sie mögen ſich mit einem Geſamtlobe begnügen.
Es waren: Zaunſchlüpferchen: Heinz Arnold, Vogelherold:
Wil=
helm Hentſchel, Prieſter: Bernhard Schneidt, Bettelpoet: Hans
Spiro, Prophet: Willy Neidhart, Meton, der Mathematiker:
H. J. Werth, 1. Vogelbote: Wilhelm Hentſchel, Vogelwächter:
Fritz Buch, Iris: Max Weber, Prometheus: Ernſt Glgeſer
Poſeidon: Arnold Vidal, Triballer=Gott: Walter Michel,
He=
rakles: Heinz Michel, 2. Vogelbote: Hermann Axt, Vogelkoch:
Heinz Arnold, 1. Chorführer: Otto Axt, 2. Chorführer: Ludwig
Schiemer.
Der Chor der Vögel: Wentzel Wilbrand, Karl Roth,
Hein=
rich Matthes, Friedrich Treuſch, Werner Kloſtermann, Fritz
Buch, Werner Kröll, Hermann Axt, Alfred zu Erbach, Heinz
Arnold, benahm ſich ſehr artig und drollig.
Die Muſik von Gſchrey (Klavier, Obge, Klarinette und
Flöte) paßt ſich dem Charakter der antiken Komödie möglichſt
an, obwohl wir ja über ihren Charakter nicht genau
unter=
richtet ſind. Sehr hübſch iſt die Vogelmuſik, im übrigen iſt es
meiſtens Stimmungsmuſik. Ausführende Muſiker waren Auguſt
Vogt, Carlo Engel, Herr Laibacher, Heinz Rückert und Karl
Daubert
Die Aufführung erntete begeiſterten Beifall. Herr
Studien=
rat Maltzan hat mit der Einſtudierung und Leitung Großes
geleiſtet.
Konzert.
N. Der Richard Wagner=Verein veranſtaliete geſtern
einen gut beſuchten Klavierabend unter Mitwirkung des
Tnſoni=Schülers Eduard Steuermann aus Wien. Das
Pro=
gramm umfaßte Werke von Bach bis Schönberg, ſodaß wir
Ge=
legenheit hatten, den Künſtler in der Erfaſſung der
verſchieden=
ſten Stilgattungen kennen zu lernen. Am beſten erſchlen er uns
als Vermittler der allerneueſten Werke, die er in feinſinniger
Weiſe zu Gehör brachte und in denen ſein perlendes, prachtvoll;
ausgeglichenes Spiel, die Weichheit ſeiner Handgelenk= und
Arm=
technik am beſten zur Geltung kamen. Die Sonate Op 1 von
Alban Berg, — ein „Klangſtück”, keine Sonate im klafſiſchen
Sinn, — zeigt unſtreitig viel Begabung und künſtleriſchen Ernſt.
Muſikaliſch ſteht ſie den neueren Werken von Schönberg nahe,
obwohl ſie nicht ganz über deſſen Vielſeitigkeit des Ausdrucks
und der Geſtaltungskraft verfügt. Von Arnold Schönberg ſelbſt
kam die Kammerſinfonie in einer von Eduard Steuermann
be=
ſorgten, ausgezeichneten Klavierübertragung zur Aufführung.
Es iſt für ſolche Hörer, die ſich wenig mit unſerer neueſten
Muſik beſchäftigt haben, reichlich ſchwer, dieſen Werken zu folgen,
obwohl wir es hier durchaus nicht mit bloßen Experimenten zu
tun haben, ſondern mit einer organiſchen Weiterentwickelung des
Bisherigen. Zu allen Zeiten bildete die neueſte Kunſt eine
Klippe für das Verſtändnis wieviel mehr heutzutage, wo die
feſten Punkte fehlen, wo alles im Werden iſt. Es kann daher
nur begrüßt werden, wenn wir jetzt häufiger Gelegenheit zum
Hören dieſer Allerneueſten finden. Allerdings gehören dazu auch
gute Vermittler, wie eben Eduard Steuermann und etwa noch
Eduard Erdmann in Berlin.
Die älteren Werke lagen dem Spieler wveniger. So kam in
der Chromatiſchen Fantaſie und Fuge von J. S. Bach=Buſoni
das grandios Barocke nicht erſchöpfend und wuchtig genug zur
Geltung. Der Sonate Op. 111 von Beethoven, dieſem
abgeklär=
ten Werk, in dem Beethoven ſich ſo weit von der eigenen Sturm=
und Drangzeit erhebt, in dem er jenſeits der Leidenſchaften
ſozu=
ſagen über, allem Irdiſchen ſteht, wurde Eduard Sienermann
mehr gerecht. Beſonders im 2. Satz mit ſeiner eigentümlich
fah=
len Harmonik war die ruhige Ausgeglichenheit ſeines Spiels
wohltuend, wenn auch an Ausdruckstiefe einiges fehlte. Zwe!
köſtliche Humoresken von Max Reger wirkten in der Umgebung
von Berg und Schönberg faſt klaſſiſch.
Dem reichen Beifall dankte der Künſtler durch zwei Zugaben,
die noch eine Ueberraſchung boten durch die warme, ſchöne
Be=
herrſchung tes lyriſchen Chopinſtils und den prächtigen Vortrag
des Erlkönigs ton Schubert=Liſzt.
Rummer 333.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 16. Dezember 1921.
Eeite 5.
Erſuchen der deutſchen Regierung um
Stundung der Reparationszahlungen.
Berlin, 15. Dez. (Wolff.) Amtlich. Der
Reichskanz=
ker hat an den Präſidenten der
Reparationskommiſ=
ſion in Paris nachſtehendes Schreiben gerichtet:
„Herr Präſident! Wie ich der Reparationskommiſſion bei
ihrer letzten Anweſenheit in Berlin verſicherte, iſt die deutſche
Regierung aufs einſthafteſte bemüht geweſen, die beiden nach
dem Zahlungsplan vom 5. Mai 1921 bevorſtehenden Zahlungen
zu ſichern. Da dies nur mit Hilfe einer im Auslande
aufzu=
nehmenden Anleihe gelingen konnte und hierbei eine
weſent=
liche Mitwirkung der engliſchen Finanzwelt unerläßlich war,
hat die deutſche Regierung in England wegen einer ſolchen
An=
leihe verhandelt. Von maßgebender Stelle iſt jedoch erwidert
worden, daß unter der Herrſchaft der Bedingungen, welche
zur=
zeit für die Zahlungsverpflichtungen der deutſchen Regierung
gegenüber der Reparationskommiſſion für die nächſten Jahre
maßgebend ſeien, eine ſolche Anleihe in England nicht zu
er=
langen ſei, und zwar weder als langfriſtige Anleihe noch als
kurzfriſtiger Bankkredit.
Unter dieſen Umſtänden kann die deutſche Regierung nicht
mehr damit rechnen, daß es ihr gelingen wird
diejenigen Beträge in voller Höhe zu
beſchaf=
fen, die nötig wären, um die am 15. Januar und 15.
Fe=
bruar 1922 fälligen Raten zu zahlen. Selbſt bei aller
Anſtren=
gung und unter Nichtachtung ihrer budgetären Lage wird die
deutſche Regierung für dieſe Termine außer dem Wert der
Sach=
leiſtungen und der Gutſchrift aus dem Recovery=Act nicht mehr
als 150 bis 200 Millionen Goldmark aufbringen können.
Die deutſche Regierung ſieht ſich daher genötigt, bei der
Reparationskommiſſion für den nicht erfüllbaren Reſtbetrag der
Raten vom 15. Januar und 15. Februar 1922 einen
Zah=
lungsaufſchub zu beantragen. Sie beſchränkt ſich
zu=
nächſt auf dieſen Antrag, obwohl ſie ſich bewußt iſt, daß ſie
bei den nächſtfolgenden Raten gleichfalls mit
Scwierigkeiten zu rechnen haben wird.
Genehmigen Sie uſw.
gez. Wirth.”
Die Note iſt zugleich den alliierten Regierungen zur
Kennt=
mis gebracht worden.
Das Wolffbureau erfährt hierzu von unterrichteter Seite:
In den Verhandlungen, welche die Reparationskommiſſion im
Laufe des Monats November mit der deutſchen Negierung in
Berlin führte, hatte ſich bereits die Unmöglichkeit der Zahlung
der im Jamar und Februar fälligen Reparationsraten ergeben.
Mit Wiſſen und Zuſtimmung der Reparationskommiſſion hatte
darauf die deutſche Regierung ihre ſchon eingeleiteten
Kredit=
verhandlungen dahin verdichtet, daß ſie in amtlicher Form bei
den für einen Kredit in Frage kommenden engliſchen
Finanz=
kreiſen um eine Anleihe zur Deckung der nächſten
Reparations=
zahlungen nachſuchte. Dieſes Krediterſuchen iſt zwar nicht
prin=
zipiell abgelehnt worden, die engliſche Hochfinanz erklärte
viel=
mehr, eine ſolche Anleihe komme ſo lange nicht in Betracht, als
Deutſchland mit den Reparationslaſten beſchwert ſei, wie ſie ſich
aus dem Londoner Ultimatum ergeben. Damit iſt von
auto=
ritativer gegneriſcher Seite dieſes Problem einer Aenderung der
Reparationsbedingungen zum erſtenmal aufgeworfen worden.
Dies kann als ein Zeichen dafür betrachtet werden, daß man in
den Reihen unſerer ehemaligen Gegner, zumal in England, den
Zuſammenhang der deutſchen Reparationsfrage mit der
ſoge=
nannten Weltwirtſchaft zu erkennen beginnt. Die deutſche
Re=
gierung zieht aus dieſer Lage die notwendigen Folgerungen,
indem ſie unter Hinweis auf die zurzeit unmögliche
Kredit=
aktion um Stundung eines Teiles der zunächſt fälligen Rate
erſucht und indem ſie zugleich darauf hinweiſt, daß auch bei den
zukünftigen Fälligkeitsterminen dieſelben Schwierigkeiten
ent=
ſtehen werden, wenn ſich die Gegner nicht entſchließen könnten, das
Problem der Reparationen als Ganzes einer verſtändnisvollen
weuen Beratung zu unterziehen. Wenn über den Erfolg dieſes
deutſchen Schrittes heute noch nichts geſagt werden kann, ſo
liegt dies daran, daß zwiſchen den hauptbeteiligten
Regierun=
gen, der engliſchen und der franzöſiſchen, eine endgültige
Aus=
ſprache erſt in der nächſten Woche, wahrſcheinlich anläßlich der
angekündigten Zuſammenkunft Briands und Lloyd Georges
ſtattfinden wird. Die deutſche Regierung hat im Sinne ihres
Programms der Erfüllung im Rahmen der Möglichkeit
das=
jenige zu leiſten verſprochen, was Deutſchland mit Aufbietung
aller ſeiner Hilfsquellen vermag. Sie darf von der Einſicht der
Gegner erwarten, daß ſie nunmehr das Ihrige dazu beitragen,
nicht die Reparationsfrage mit einem Konflikt endigen zu laſſen,
ſondern ſie im Sinne einer gemeinſamen Verſtändigung aller
beteiligten Völker zu löſen.
Die Beratungen in Berlin.
* Berlin, 15. Dez. Wie das B. T. hört, wurde Dr.
Ra=
thenau heute vormittag von dem Reichspräſidenten Ebert
empfangen. Er gab abermals einen Ueberblick uber ſeine
Lon=
doner Vechandlungen. Die Zuſammenkunft des
Reichskanz=
lers mit den Parteiführern dürfte wahrſcheinlich heute
nachmit=
tag im Reichstag erfolgen.
Der Reichsausſchuß der deutſchen
Landwirt=
ſchaft iſt heute zu einer Vollſitzung zuſammengetreten. Die
Führer der deutſchen Landwirtſchaft und die Vertreter der
land=
wirtſchaftlichen Organiſationen werden in dieſer Sitzung über die
Stellung der Landwirrfchaft zur Kreditaktion Beſchluß faſſen.
Pferdelieferungen.
Berlin, 15. Dez. (Wolff.) Die
Viehablieferungskommiſ=
ſion Berlin SW. 68 bringt weitere Pferde zur Lieferung
an Frankreich und Belgien in Erfüllung des
Friedens=
vertrages zur Ausſchreibung. Dieſe Lieferung hat vom 25
Ja=
nuar bis 31. März 1922 zu erfolgen. Die Bedingungen ſind bei
der Viehablieferungskommiſſion ſelbſt oder bei den in der
Aus=
ſchreibung aufgeführten Stellen einzuſehen, und durch ſie zu
be=
ziehen. Die Bewertungsfriſt läuft ab 3. Januar 1922 vormittags,
Die Kohlenausfuhr.
Eine Note der Reparationskommiſſion.
Berlin, 15. Dez. (Wolff.) Wie wir erfahren, hat es mit
der von einem hieſigen Morgenblatt gebrachten Meldung über
das Verbot der Kohlenausfuhr in das neutrale
Ausland folgende Bewandtnis: Am 14. Dezember traf hier
eine Note der Reparationskommiſſion ein, worin
die Reparationskommiſſion auf die Unzuläſſigkeit der Ausfuhr
von Kohlen und Koks ohne ihre voraufgehende Genehwigung
hinweiſt und die Erwartung ausſpricht, daß die nichtbewilligte
Ausfuhr underzüglich eingeſtellt werde. Die Lieferungen nach
Holland, womit ſich die Reparationskommiſſion im Herbſt 1920
ausdrücklich einverſtanden erklärt hatte, können unverändert
weivergehen. Die Note dürfte dadurch veranlaßt ſein, daß
in=
folge der durch den Froſt herbeigeführten
Transportſchwierig=
keiten ſeit Dezember ſehr erhebliche Rückſtände in den
Kohlenlieferungen eingetreten ſind. Eine ähnliche
Si=
tuation beſtand zur Zeit der Konferenz in Spa. Auf dieſer
Konferenz mußte der Standpunkt der Entente, daß ihre
An=
forderungen vor der ſonſtigen Ausfuhr den Vorrang haben
müßten, deutſcherſeits als berechtigt anerkannt werden. Die
deutſche Regierung ließ die Reparationskommiſſion durch die
Kriegslaſtenkommiſſion erſuchen, wegen der Weiterzulaſſung der
Ausfuhr ſofort in mündliche Erörterungen mit ihr einzutreten.
Ein Weiterexport der Reparationskohle iſt von den
Empfangs=
ſtaaten unterſagt, ein Verbot, das aber erſt nach dem großen
Bergarbeiterſtreik in England ausgeſprochen iſt, aber auch jetzt
noch nicht immer beachtet wird.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Langſames Fortſchreiten der Verhandlungen.
Paris, 15. Dez. (Wolff.) Wie der Havas=
Sonderbericht=
erſtatter aus Waſhington meldet, iſt die
Verlang=
ſamung der Arbeiten der Konferenz zurückzuführen
auf den augenblicklichen Stand der japaniſchen Verhandlungen.
Das chineſiſche Angebot, die Schantungbahn zurückzukaufen, hat
die Japaner wicht befriedigt, die eine gewiſſe Finanzkontrolle
behalten wollten, was ernſten Schwierigkeiten begegnete. Der
Verſuch der Chineſen, den ſogenannten Vertrag der 21
For=
derungen zu kündigen, wurde von Japan abgelehnt. Die Lage
iſt ſehr heikel, aber die Verhandlungen würden aktiv fortgeführt.
Waſhington, 15. Dez. (Havas.) Der
Sonderbericht=
erſtatter der Havasagentur meldet: Die Arbeiten der Konferenz
erleiden eine gewiſſe Verzögerung, die derjenigen ziemlich
gleichen ſoll, die dem Abſchluß des Vieverabkommens
voraus=
ging. Die Kommiſſion für den fernen Oſten
ver=
tagte ſich heute morgen nach kurzer Beſprechung auf
unbe=
ſtimmte Zeit, um für den Augenblick dem Abkommen über die
Flottenfrage freie Bahn zu laſſen. Dieſes letztere
Abkom=
men wurde wahrſcheinlich im Laufe des Nachmittags auf
fol=
gender Grundlage beſchloſſen: Japan wird den „Mutſi”
behal=
ten und wird „Sotai”, ein älteres Panzerſchiff, zerſtören.
Ame=
rika wird den „Colorado” behalten und „Delawave” und „North
Dakota” zerſtören. England wird während der Waffenruhe zur
See nur zwei Großkampfſchiffe erbauen. Die Frage der
fran=
zöſiſchen und italieniſchen Marine wird nächſtens erledigt
wer=
den. Man kann ſchon jetzt ſagen, daß Frankreich ſeine feſte
Haltung in der Frage der Unterſeeboote aufrecht erhalden wird.
Die chineſiſch=japaniſchen Verhandlungen.
Waſhington 15. Dez. (Havas.) Die zwölfte
Verſamm=
lung der chineſiſchen und japaniſchen Delegierten fand
heute nachmittag ſtatt. Die Debatte über die Eiſenbahnlinie
Tſi—Tſinanfu wurde fortgeſetzt. Die beiden Abordnungen
be=
finden ſich auf dem beſten Wege zu einer Verſtändigung über
die verſchiedenen Fragen. Die Sitzung wurde auf morgen
vertagt.
Keine Behandlung europäiſcher Finanz= und Wirtſchaftsfragen
Waſhington 15. Dez. (Wolff.) Reuter wurde amtlich
benachrichtigt, daß die britiſche Delegation auf der
Kon=
ferenz nicht in die Lage geſetzt iſt, ſich mit finanziellen
und wirtſchaftlichen Fragen Europas zu befaſſen,
und daß es von ihr auch nicht gewünſcht wird, das Arbeitsgebiet
auf der gegenwärtigen Konferenz auf derartige Fragen
aus=
zudehnen.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 15. Dez. (Wolff.) Wie bereits eine Anzahl anderer
ehemals feindlicher Staaten verzichtete nunmehr auch Peru
auf das ihm gemäß § 18, Anlage 2 zu Teil 8 des Vertrages von
Verſailles zuſtehende Recht, under gewiſſen
Vorausſetzun=
gen die wirtſchaftlichen und finanziellen Sperr= und
Vergel=
tungsmaßregeln gegen Deutſchland anzuwenden, ausdrücklich.
Hamburg, 15. Dez. (Wolff.) Infolge ſtarken Nebels iſt
Hamburg vollſtändig vom Seeſchiffsverkehr
abge=
ſchnitten. Seit geſtern morgen 10 Uhr ſind mit Ausnahme
eines von Altona gekommenen Dampfers keine Seeſchiffe an die
Stadt gekommen. Die Zahl der von der Stadt ſeewärts
ge=
gangenen Schiffe iſt ſehr gering. Die Schiff= haben größtenteils
im unteren Stromlauf vor Anker gehen müſſen.
Neuſtrelitz, 15. Dez. (Wolff.) Der Landtag des Freiſtaates
Mecklenburg=Strelitz ſtellte heute gegen eine Stimme feſt, daß
der vom Staatsminäſter Frhrn. v. Reibnitz im November 1919
gemachte Verſuch, Zucker im Werte von drei Millionen Mark
zu beſchaffen, mit der Zuſtimmung des
Landes=
ausſchuſſes der Staatseinkaufkommiſſion gemacht wurde,
und zwar lediglich im Intereſſe des Landes.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 15. Dez. (Priv.=Tel.) Auf dem Donnerstag=
Kleinviehmarkt waren zugeführt und wurden per 50 Kg.
Lebend=
gewicht gehandelt: 174 Kälber 1000—1300 Mk., 69 Schafe 400—620 Mk.,
97 Schweine 1400—1800 Mk., 524 Ferkel 80—420 Mk. pro Stück.
Ten=
denz bei Kälbevn und Schafen lebhaft, bei Schweinen ruhig, kleiner
Ueberſtand, Ferkel mittelmäßig.
Schluß des redaktionellen Teils.
Zahlreiche Krankheitskeime, darunker die Erreger
der Halsentzündungen, Grippe und dergl.
ge=
langen durch Mund und Rachen in den Körper.
Schutz vor Anſteckung,
beſonders in der Zeit der Erkältungen,
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Gottesdienſt der Iſraelitiſchen Neligionsgemeinde
Starkenburg=Loge, Neckarſtraße 20.
Freitag, den 16. Dez. Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 Min.
Samstag, den 17. Dez. Morgens 8 Uhr 45 Min. —
Sabbat=
ausgang 5 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min. —
Abends 6 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 17. Dez. Vorabend 4 Uhr 00 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachmittags 4 Uhr — Sabbatausgang 5 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 7 Uhr 00 Min. — Nachm. 4 Uhr.
Wetterausſichten für Freitag.
Bedeckt, Regenfälle, milder, Südweſtwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 9 Uhr (E 11, Sondermiete
Serie 177): „Elektra‟
Orpheum: Vorſtellung um 78 Uhr.
Vortrag von Chr. Kleukens „Das ſchöne Buch und ſeine Herſtellung”
abends 8½ Uhr im Gewerbemuſeum.
Verſammlung des Deutſchen Offiziers=Bundes abends 8 Uhr im
Landwehrkaſino, Grafenſtraße 18.
Verſammlung des Ortsgewerbevereins und Handwerkervereinigung
abends 8 Uhr im Perkeo.
Weihnachtsausſtellung der Kunſtpflege in Heſſen,
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platz 4.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Fenilleton: Dr. Otto Waldgeftel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Hanoel und Landwilr’ſchatliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Auzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchätsleben: Paul Lange. —
Druck und Berlag: L. C. Wittichtiche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wrben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Die glückliche Geburt eines
kräftigen Mädels zeigen
in dankbarer Freude an
Hermann Hinkel u. Frau
Sophie, geb. Meisinger.
Offenbach a. M., 9. Dez. 1921
Dreteichring 4.
z. Zt. Städt. Krankenhaus.
2.33c 3
Todes=Anzeige.
Mittwoch abend ve ſchied nach
kurzem Krankenlager unſere liebe
Tante und Großtante
Fräulein
Mina Heimburg
im 84. Lebensjahre.
Frau Clotilde Schmidt,
geb. Heimturg, und Kinder
Forſtmeiſter Heimburg u. Frau
und Kinder.
Darmſtadt, Lich, 16. Dez. 1921.
Die Einäſcherung findet Samstag
nachmittag ½3 Uhr ſtatt. (*47816
Todes=Anzeige.
Heute früh 3 Uhr entſchlief mein
lieber, guter Mann
Karl Rudolf Nick
Kaufmann
im Alter von 65 Jahren.
Emma Nick, geb. Bauſch.
Darmſtadt, den 15. Dez. 1921,
Martinſtraße 11.
Die Trauerfeier findet auf dem
Wald=
friedhof am Samstag, den 17. Dez,
vormittags 11 Uhr ſtatt. (*47801
Todes=Unzeige.
Am 15. Dezember entſchlief ſanft
im Herrn unſere liebe, treuſorgende
Mutter
Frau
Estdeinsäne-
Darmſtadt, den 16. Dez. 1921.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am Samstag,
den 17. Dezember, nichmittags 2 Uhr,
von der Friedhofskapelle des alten
Friedhofs (Nied.=Ramſtädterſtr.) ſtatt
Seelenamt Samstag früh ½8 Uhr
St. Martinskaßelle (13
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger
Teil=
nahme anläßlich des unerwarteten
Hin=
ſcheidens meiner lieben Gattin, unſerer
guten Mutter und Großmutter
Frau Förſter
Wilhelm Hoffmann
Barbara, geb. Löſch
von dem Forſthauſe Eiſernhand bei Darmſtadt
ſowie für die troſtreiche Gedächtnisrede
des Herrn Pfarrer Stock von Hofheim,
die vielen Kranz= und Blumenſpenden
und das zahlreiche Geleit zum Grabe
unſerer teuren Entſchlafenen ſagen wir
unſeren herzlichſten Dank.
Maulbeerau (Poſt Worms a. Rh.),
den 15. Dezember 1:21. (*47721
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Hoffmann, Förſter i. R.
Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahm=
und zahlreichen Blumenſpenden
beim Heimgange unſeres li ben
Entſchlafenen ſagen wir Allen
herzlichen Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
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[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
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Darmſtadt, den 14. Dezember 1921,.
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bietend zum Verkauf. Die Angebote ſind
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verſehen bis
Montag, den 19. Dezember Ifd. Js.,
vorm. 12 Uhr,
bei der unterzeichneten Bürgermeiſterei
einzu=
reichen, woſelbſt zur bezeichneten Stunde die
Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa
(13694
erſchienener Käufer erfolgt.
Roßdorf, den 13. Dezember 1921.
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 16. Dezember 1921.
Seite 7.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
w. Frankfurt a. M., 15. Dez. Der heutige Ruhetag im Wert=
apierhandel verlief ſtill. Die Spekulation nimmt abwartende Haltung
ein. Da ſich auch auf dem Markte der ausländiſchen Zahlungsmittel
mur geringe Geſchäfstätigkeit zeigte, ſo unterlag der Dollar geringen
Schwankungen. Der Dollar war im Frühverkehr mit 177 genannt und
gab im Verlaufe der Vormittagsſtunden auf 175 bis 176 uach, erholte ſich
ſpäter wieder auf 181 bis 183. Auszahlung Warſchau zirka 5½ Von
Bureau zu Bureau hörte man folgende Kurſe: Chemiſche Bad. Anilin
630—610, Scheideanſtalt 1350, Höchſter 585—590, Holzverkohlung 860,
Elberfelder Farben 575—580. Montan= und Elektriziätsaktien wurden
ugefähr zu geſtrigen Kurſen genannt. Metallbank 935. In notierten
Verten vollzog ſich der Verkehr bei ruhigem Geſchäft in gut behaupteter
Haltung. Bei regeren Umſätzen nannte man Deutſche Petroleum 1500
bis 1550 Rhenania 860—870, Tiag 580—605. Es fanden ferner zu
fol=
genden Kurſen Aufnahme: Benz zu 590, Gebrüder Fahr 930, Inag 710,
Karſtadt 290—295, Laſtauto 300—290, Ufa 245, Gebrüder Alsberg 230
bis 220. Julius Sichel hörte man 810 Geld, Chemiſche Mainz 1700
Geld, 1800 Brief. Später trat eine ſichtliche Befeſtigung ein.
Geld Briel —fe
Geld / Briet N
Geld Brief e
Geld / Artel T t.Brüſſ. 1368.60 1401.401403.50 1411.50
Holland. „/6503.40 6516.60
London. / 750.20/ 751.80
Paris. . l1439.50142.50
Echweiz ,B436.50/3493.50
Epanien ,2722.20 2727.80
Italien. 1 824.10/ 825.90
Liſſab. Op.) —.— —.—
Länem. 13496.50 3508,50 6610.80 6624.20
758.20/ 750.,80
1461.- 1464.—
3566. 40/3573.60
dierz2. 202777.80
841,60 843.40
—.) —.—
13521.403528.60 Norwegen
Schweden
Helſingf.
New=York
Wien (abg.
D.=Oſterr.
Budapeſt
Prag .... 2777.20
4505.50
180.30
6.74—
27.47—
229.80— Jae
4514.5
180.77
6.76—
27.58—
230.30- 32787.20
04470.50
181.80
6.74—
25 2792.30
4479.50
182.30
6.76—
230.80
w. Frankfurter Abenddeviſen vom 15. Dezember. Nach
vorübergehender Abſchwächung ſtellten ſich wieder gebeſſerte Kurſe ein.
Deviſe Neu=York zog von 182 auf 184½, Holland von 6617½ auf 6700
anr Polennoten zirka 5,50—5,60. Auszahlung Warſchau nannte man
555. Es notierten: Wechſel auf Belgien 1430, Wechſel auf Holland
6700, Wechſel auf London 772, Wechſel auf Paris 1500, Wechſel auf
Schweiz 3600, Wechſel auf Italien 860, Wechſel auf Neu=York 184½,
Berliner Börſe.
Berlin, 15. Dez. Deviſenmarkt. Heute hielt ſich die
Ge=
häftstätigkeit am Deviſemmarkt in engen Grenzen, wobei unter Schwan=
kungen Deckungen eine leichte Befeſtigung des Kursſtandes herbeiführten. auf 0,56¾ bezw. 0,57 und gegen Schluß auf 0.56‟ Der hochne Neuits
Die Zurückhaltung der Spekulation und des Privatpublikums ſteht eines= erreichte Kurs überſchritt dieſe Ziffer nur wenig, ſie war 0,57, die
mied=
teils mit der bevorſtehenden längeren Verkehrspauſe wegen der Weih= rigſte Notiz 0,56. An der Nachbörſe, wurde die Mark mit 0,56 bezw.
nachtsfeiertage und andernteils mit der noch immer nicht geklärten Lage
hinſichtlich der Deutſchland zuzugeſtahenden Erleichterung in den
Repa=
rationszahlungen im Zuſammenhange. Im Effektenverkehr fand ein
Handel wiederum nicht ſtatt. Die geſprochenen Kurſe ſtellten ſich um
Kleinigkeiten höher als geſtern. Bei den bis jetzt eingelaufenen Orders
überwiegen jedenfalls die Kaufaufträge. Am Samstag, den 24., und
Dienstag, dem 27. Dezember, bleiben die Börſenräume für jeden Verkehr
geſchloſſen, ſodaß alſo auch Dewiſen und Noten nicht notiert werden und
guch kein Produltenverhehr ſtattfindet.
w. Deviſenmarkt. Berlin, 15 Dez. Teleg, Auszahlungen für:
Amſterdam-
Rotterdam
Brüſ. Antw.
Chriſtiania
Kopenhagen
Stockholm.
Helſingſors
Italien ..
London .."
fe
Gelb Brief Geld / Brief —Ne
Geld. / Beief TN
Geld. Brief Oune
6468.50 6 48 1.50/6643.35/6656.65 Paris ... /1453.50/1456.50
u393. 60 1398.40/1408.551411.451 Schwez ..
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2712.252717,75
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214,75/ 215. 21
25.97 — (26.03
60.15—60.35— 181.06 IBL44
h4s8.50/147150
8511.45/8518 55ß526. 45 3583,55
2727. 25 2732.75
6.98— 7.02—
223,75/ 224.25
26.57— ſ28. 63—
59.90—- 66.10—
Zürich, 15. Dez Wolff, Wechſelkurſe 13 Uhr mittags.
Deutſchland
Wien ......"
Prag .....
Holland ..
Neu=York
14.
2.92I.
0.30—
6.25-
1871.
6.16—
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 15. Dezember in Zürich 2,55
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1,51 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 2,95 (88,80) Kronen, in Stockholm 235
(88,80) Kronen, in Prag 45 (117,80) Kronen, in Neu=York 0,5334
(23,80) Dollar, in Paris 634 (125,40) Franken.
* Neu=York, 14. Dez. Die Mark war heute wieder feſter. Die
Notzizen ſtellten ſich um 10 Uhr auf 0,56½ bezw. 0,5634, um 10.30 Uhr
056½4 gehandelt.
Von den Produktenmärkten.
*Berlin, 15. Dez. Produktenbericht. Infolge der
leich=
ten Befeſtigung der Deviſenpreiſe waren auch am Getreidemarkte die
Preiſe höher gehalten. Das Geſchäft blieb aber ſehr ſtill. Die
Hauf=
unluſt für Weizen wird durch die täglich zunehmenden Schwierigkeiten
des Mehlabſatzes erhöht. Für Roggen beſtand für Umlagezwecke etwas
Imtereſſe. Für Hafer und Gerſte hat ſich bei etwas höheven
Forderun=
gen nicht viel verändert. Mais iſt in naher Ware knapp und gut gefvagt,
während ſpätere Sichten weniger begehrt ſind. Raps und Hülſenfrüchte,
Oelluchen und andere Futtermittel hatten, ſehr ſtilles Geſchäſt. Am
Samstag, den 24., und Dienstag, den N. Dezember, findet kein
Produk=
tenverkehr ſtatt.
HMannheim, 15. Dez. (Priv.=Tel.) An der heutigen
Pro=
duktenbörſe notierten: Weizen 700—720, Roggen 600—610, Gerſte
710—740, Hafer 560—570, Mais 650—675, Erbſen, inländiſche, 700—850,
Wieſenh:u, loſe, 300, Preßſtroh 100, gebündeltes Strob 90—100, Reis
850—120. Tendenz ruhig.
w. Frankfurt a. M., 15. Dez. In den beidem letzten Dezember=
Wochen finden Börſenverſammlungen der Wertpapierbörſe
am 19., 22., 28. und Freitag, den 30. Dezember, ſtatt. An den übvigen
Werktagen mit Ausnahme des 24. und 27. Dezember, finden wie bishen
die Notzierungen in Deviſen und Noten ſtatt.
hk. Anmeldung von Geldforderungen gegen im
Gebiet des ehemaligen Königsreichs Serbien
an=
ſäſſige Perſonen. Der Reichsminiſter für Wiedenaufbau hat am
10. Dezember eine Bekanntmachung erlaſſen, wonach deutſche
Reichsange=
hörige aus Anlaß der Durckführung 8 10 Abſ. 2 und 8 14 der Anlage zu
Art. 298 des Friedensvertrags Geldforderungen gegen im Gebiet des
ehe=
maligen Königsreichs Serbien in den Grenzen vom 1. Auguſt 1914
an=
ſäſſige Perſonen anzumelden haben. Die Anmeldung hat für jede
Fon=
deuung auf einem befonderem in drei Exemplaren auszufüllenden
Vow=
druck bei dem Reichskommiſſar für Auslandsſchäden, Zehlendorf (
Wannſee=
bahn), Am Urban, bis ſpäteſtens 15. Januar 1922 zu erfolgen. Die
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 16. Dezember 1921
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Buntes
Orpheum
Theater
Heute, Freitag, 16. Dezember:
Wegen Vorbereitung: Geſchloſſen!
Morgen Samstag, 17. Dezember:
Neues Weihnachtsprogramm.
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setzungsfilms in 2 Teilen — 12Akte
Jagd auf Schurken
(Das Heltgroschenmädel) I. Teil.
Abenteurer- und Kriminal-Film
in 6 Akten — Hauptdarsteller:
Edith Poska, Joe Nestor.
DerSchwur des Peterllergatz
Drama in 5 Akten mit
Herréol
Schauspiel in 6 Akten.
OlafStorm, Erika
Glässner, Margit
Barnay in d.
Haupt-
rollen. (*47825
Spuk auf
Schloß Kitay
Abenteurer- u.
Sensa=
tionsdrama in 5 Akt.
in dem Schlußteil des
Fortsetzungsflms
Der Reiter ohne Kopf
III. Teil — 6 Akte
Harry Piels
schwerster Sieg.
Lotte Heumann
in d. 4akt. Lustspiel
Romeo und Julia
im Schneé.
III. und leizter Teil
(13696
Dritte Episode: „Im Angesicht des Todes‟.
Sensations- und Abenteuerdrama in 5 Akten
mit — MACISTE — in der Hanptrolle.
Orthſches Männer=Quartett
Dirigent: Muſikmeiſter Fr. Fiſcher.
Sonntag, 18. Dezember (4. Advent) in der
Beſſunger Turnhalle, abends 77, Uhr:
Stella Harf u. F. Janning=
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Dorchens Vergnügungsreise
Tolles Lustspiel in 3 Akten mit Dorrit Welxler.
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Zur Aufführung gelangen:
„Im weißen Rößl”
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Mandolinen= und Gitarre=Schüler=Berbdg.
Es ladet freundlichſt ein
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des Club Fröhlichkeit
DARMSTADT.
Wir laden unsere
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und Gönner nebst Angehörigen zu der am
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tag, den 18, ds. Mts., nachmittags 4 Uhr, im
Saale „Rummelbräu” stattfindenden (*47696
Weihnachtsfeier
Der Vorstand.
höflichst ein.
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