monatlich 6.50 M. und 1.00 M. Abtragegebühr,
durch die Bgenturen 7.50 M. ſrei Haus.
Einzel=
nummer 30 Pf. Beſtellungen nehmen entgegen:
die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23 (Fernſprecher 1,
2390 und 2331), die Agenturen und alle Poſtämter.
Verantwortlichheit für Aufnahme von Anzeigen an
beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
Richt=
erſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Gewait berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns
Nummer 336
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Die Poſtgebühren=Schraube.
Von unſerem volkswirtſchaftlichen Mitarbeiter.
A* Die neue, unerhörte Verteuerung der
Poſtge=
bühren — ein Fernbrief 2 Mark, eine kleine Druckſache
50 Pfg., alles übrige das Zwanzigfache, das Telephon das
Fünf=
zehnfgche der Vorkriegstarife — ſoll dem deutſchen
Staats=
bürger und Steuerzahler dadurch ſchmackhafter gemacht werden,
daß man ihm einnedet, die Entente habe es ſo gewollt, die neuen
Tarife ſeien in London anläßlich der
Reparationsverhandlun=
gen gefordert worden. Auffallend war jedenfalls, daß der
deut=
ſche Poſtminiſter innerhalb einer halben Woche zwei Vorlagen
von ſich gab und daß er die zweite gepfefferte Vorlage mit „
in=
zwiſchen eingetretenen politiſchen und finanziellen
Grün=
den” belegte, die es nötig machten, das Deſizit des Poſthaushalts
vollſtändig zu beſeitigen. Auffallend war, mit welcher
Schnellig=
kei tim Reichsrat die Vertreter der einzelnen Freiſtgaten dieſem
Schreckenswerk der Teuerung zuſtimmten, mit Ausnahme eines
einzigen weißen Raben, des Sachſen Dr. Gradnauer, der namens
ſeiner Regierung gegen die überſtürzte Behandlung der ſo
wich=
tigen Vorlage Verwahrung einlegte.
Was ſoll nun der Reichstag, der kurz vor Weihnachten
einen ſo verſpäteten Arbeitseifer entwickelt, tun? Er wird ſich
vor allem mit der ſogenannten Londoner Forderung zu
beſchäf=
tigen haben. So ohne weiteres ſollte das Parlament die
amt=
liche Begründung nicht ſchlucken. Sodann ſollte der Reichstag,
wenn es auch fünf Minuten vor zwölf Uhr iſt, ſich die Mühe
nicht verdrießen laſſen und gegen den ungeheuerlichen Unſinn
der ewigen Taxifſchraube endlich einmal Widerſtand leiſten. Es
iſt richtig: auch dieſe Wahnſinnspreiſe für unſere tägliche Poſt
werden bezahlt werden. Die Ausländer werden immer noch
über die Billigkeit lächeln trotz des für ſie bereits bedenklich
wan=
kenden Dollarkurſes. Die deutſchen Gewinnler zahlen
gedanken=
los eben etwas mehr. Sogar die redlich arbeitenden
Gewerbe=
kreiſe nehmen die hain ſchwere Laſt auf, weil die Poſtſachen ſchon
bisher aufs äußerfte eingeſchränkt wurden und man ohne ein
Minimm von Korreſpondenz und Reklameverſand überhaupt
nicht mehr weiter kommt. Es werden alſo trotz des neuen
Würge=
knotens die Umſätze der Poſt nicht weſentlich zurückgehen. Auch
die Kündigungen des Fernſprechanſchluſſes werdm nicht allzu
großen Umfang annehmen. Aber was iſt damit bewieſen? Wer
überwälzen kann, wälzt über. Wer es nicht kann, geht ſtill
unter. Man hört ihn ja doch nicht bei den allgemeinen Klagen.
Die Wirtſchaft als Ganzes aber leidet von neuem. Das
Teue=
rungsfieber pflanzt ſich fort. Und der Staatsbetrieb der Poſt
wird bei ſeinem Rechenexempel fortwährender
Gebührenſteige=
rung trotz und alledem nicht auf einen grünen Zweig kommen.
Die Verkehrsgeſchichte lehrt das. Sie zeigt, daß nur
Ermäßi=
gungen der Tarife, nur Verbefſerungen und Erleichterungen den
Verkehr heben, den Umſatz dauernd ſteigern und damit die
Ren=
tabilität erzielen. Als im Jahre 1775 die preußiſchen
Poſtein=
nahmen zum erſten Male die Höhe von einer Million Talern
erreichten, ſchrieb Friedrich der Große unter die Abrechnung:
„Das iſt admirabel.‟ Der fette Erlös war nur erreicht worden
durch Verbilligungen und Vereinfachungen. Die Amtsſtellen
be=
fürchten bei Erleichterungen meiſt das Gegenteil. Aber die
Praxis und das Leben bereiten ihnen angenehme
Enttäuſchun=
gen. In holder Friedenszeit berechnete der verſtorbene Poſt=
und Staatsſekretär v. Podbielski bei der Erhöhung des
ein=
fachen Briefgewichts von 15 auf 20 Gramm einen
Einnahme=
ausfall von 2½ Millionen Mark. Und was geſchah? Nach
einem Jahre ſtand er bereits vor einer Mehreinnahme von
12 Millionen Mark aus dem Briefverkehr. Die Verkehrsgeſchichte
lehrt ferner, daß es im Poſthaushalt auch früher ſchon trübe
Jahre und tieſe Ebben gab. Im Jahre 1909 ſtiegen die
Aus=
gaben infolge der Erhöhung der Beamtengelder um etwa 55
Millionen Mark. 24 Millionen mußten damals als Beihilfen
für das Vorjahr nachgezahlt werden. Entſprechend den rieſigen
Ausgaben ſank der Reingewinn auf 4½ Millionen Mark, auf
den wiedrigſten Stand, der bis dahin je erreicht war. Die
Hoff=
nungen waren ſehr gering, daß man jemals wieder aus dieſem
Abgrund auftauchen könne. Doch ſchon 1912 ſtiegen die
Ein=
nahmen plötzlich — eben infolge von Verbilligungen und
Er=
leichterungen.
Sollten dieſe Lehren für die heutige Lage ganz nutzlos ſein?
Will man nicht zunächſt an die von Preußen gewünſchte
Spar=
politik und an die von Bayern verlangte, durch Entſchließung
des Reichsrates vom 8. September bereits ausgeſprochene
wirtſchaftliche Reorganiſation des Betriebes
her=
angehen, und zwar dies alles ohne die Bleigewichte der
Ge=
bührenverteuerung? Dann wird das Kind auf einmal laufen
können. Und ſogar die Entente, die jetzt, ſchlecht beraten, uns
einen ſchlechten Rat gegeben zu haben ſcheint, hätte ihre Freude
daran.
Dr. rer. pol. Fritz Auer.
Die franzöſiſche Univerſität in Mainz.
Von Theodor Winter.
Das franzöſiſche „Zentralinſtitut ſür germtaniftiſche Studien”
in Mainz iſt bekanntlich eröffnet worden. Außer dem
Rhein=
landkommiſſar Herrn Tirard waren General Degoutte, der
Rek=
tor der Straßburger Univerſität Herr Charlety, ferner die
De=
kane der juriſtiſchen und der wiſſenſchaftlichen Fakultät nebſt
zahlreichen Profeſſorm, Militärs und Ziviliſten anweſend.
Pro=
feſſor Pfiſter=Straßburg ſprach über deutſche Dichter und
Män=
ner des deutſchen Geiſtes, Herr Charlety feierte Herrn Tirard,
dem allein die Ausbreitung des franzöſiſchen Geiſtes im
Rhein=
land zu danken ſei, und General Degoutte dankt: namens der
Armee. Herr Tirard ſelbſt hielt eine in vieler Hinſicht für uns
Deutſche lehrreiche und intereſſaute Rede. Er ſprach der
Uni=
derſität Straßburg und ihren Profeſſoren den Dank Frankreichs
aus für die Hilſe, die ſie ſeit zwei Jahren geleiſtet hätten, um
die Ausbreitung der franzöſiſchen geiſtigen Inſtitute im
Rhein=
land (lies: Kulturpropaganda) zu ermöglichen. Ihrer Hilfe
habe Frankreich es zu verdanken, wenn es ſeinen Offizieren, den
Soldaten der Rheinarmee, den Zivilbeamten und denen, die das
Rheinland ſtudieren wollten, folgende Juſtitute zur Verfügung
ſtellen könne:
1. Die Rechtsſchule in Mainz, von deren großen Erfolgen
ihr Leiter berichtete. 2. Eine Handelsſchule, deren Erfolg nicht
geringer ſei. 3. Eine landwirtſchaftliche Schule, auf der die
Sol=
daten ihr techniſches Wiſſen bereichern können. 4. Zwei große
Lyzeen, die ſich ſtarken Zuſpruchs erfreuten, ferner zahlreiche
franzöſiſche Schulen und eine techniſche Anſtalt für Kunſt und
Gewerbe und endlich die neu eröffnete Mainzer Hochſchule.
Donnerstag, den 15. Dezember 1921
Herr Tirard dankte darauf dem General Degoutte und
ſei=
nem Generalftab, ohne deren Hilfe dieſe Inſtitute nicht hätten
geſchafſen werden können. — Selbſiverſtändlich vergaß Herr
Tirard den Dank an das Rheinland und das deutſche Volk, auf
deſſen Koſten alle dieſ= Inſtitute ins Leben gerufen und
unter=
halten werden, ohne daß irgendwo eine Rechtsformel dafür zu
finden ſein dürfte. Die franzöſiſche Militärbehörde, die Räume,
Häuſer und ganze für die Verſorgung der einheimiſchen
Bevölke=
rung unentbehrliche Güter beſchlagnahmt, hat den Dank des
Rheinlandkommiſſars leicht verdient. Er zitierte in ſeiner
An=
ſprache eine Reihe von Ausführungen der deutſchen Preſſe, die
er ſich geſchickt mit Taſchenſpielerkünſten zu eigen machte, indem
er verſchwvieg ,daß die deutſche Preſſe energiſch proteſtierte gegen
dieſe Form der Verfälſchung des Kulturorganismus, und indem
er ſcharf betonte, daß die Würdigung der franzöſiſchen Tätigkeit
ſeitens der ſranzöſiſchen Redner die gleiche wäre, wie ſie in der
deutſchen Preſſe, auch in der feindlich geſinnten, zu finden wäre.
Obgleich die deutſche Preſſe die Ziele, die Frankreich verfolge,
zu entſtellen verſuche, ſei es — erklärte Herr Tirard —
inter=
eſſant, ihre Ausführungen zu verbreiten. Er entnahm ihnen
u a. Sätze wie dieſe: „Alle Mißerfolge haben die franzöſiſchen
Beamten nicht gehindert, den Plan der Mainzer Hochſchule
wei=
ter zu verfolgen und ,ohne diel Lärm zu machen, Stein auf
Stein zu ſetzen. Man kann ſagen, daß Mainz von
heute ab eine franzöſiſche”univerſität beſitzt.
Die Zähigkeit und die Einigkeit der Franzoſen hat auf der
gan=
zen Linie geſiegt.” „Ans welchem Grunde — fragte Herr Tirard
weiter — geben ſich dieſelben Leute, die unſere Erfolge
beſtäti=
gen, Mühe, unſere Ziele in einem feindlichen Lichte zu ſehen?
Man behauptet in der deutſchen Preſſe, daß wir der rheiniſchen
Bevölkerung die franzöſiſche Kultur aufdrängen und die deutſche
verdrängen wollten. Das iſt eine völlige Verkennung der
Fran=
zoſen. Frankreich achtet auf Grund ſeiner Ueberlieferung die
Sitten und Gebräuche, die geſchichtliche und kulturelle
Vergan=
genheit der Völker, mit denen es in Berührung kommt.”
Die Rheinländer können Herrn Tirard darauf nur das eine
antworten, daß es ihm und ſeinen Leuten nicht leicht ſein wird,
die letztere Behauptung zu beweiſen. Man verſchone uns mit
der franzöſiſchen Kulturpropaganda, man bekämpfe öffentlich
und evergiſch die Beſtvebungen kommuniſtiſcher und Dortenſcher
Landesverräter. Man errichte in Frankreich Univerſitäten, ſo
viel man will. Aber man beleidige nicht das nationale Gefühl
der Deutſchen, indem man in der Stadt Gutenbergs und
Frauen=
lobs eine franzöſiſche Hochſchule eröffnet. Franzöſiſche
Publi=
ziſten haben uns gengſam über die wahren Ziele dieſer
In=
ſtitute und den Zweck der „penétration paeinque”, über die
Notendigkeit der Bekämpfung des preußiſchen Geiſtes uſw.
unterrichtet, als daß wir nicht in allen platoniſchen
Beteuerun=
gen der Achtung vor dem deutſchen Geiſte nur eine Komödie,
eine theatraliſche Heuchelei ſehen müſſen. Berlin, Deutſchland,
werde hart und lege endlich ein Veto gegen dieſe
Eroberungs=
verſuche deutſchen Landes und deutſchen Lebens ein!
Der Vater des Krieges.
R.II. Es iſt bezeichnend, daß nicht wr die engliſch=
amerika=
niſche, ſondern auch hin und wieder die franzöſiſche
Oeffentlich=
keit anfängt, ſich mit der Frage der Kriegsſchuld zu beſchäftigen
und ihre Bebenken gegen die Lüge von der deutſchen
Schuld zu äußern. Beſonders bemerkenswert ſind in dieſer
Hinſicht die neueſten Veröffentlichungen der Pariſer
ſozialiſti=
ſchen Tageszeitung Humanité, die an der Hand von
Geheim=
dokumenten aus den Petersburger Archiven die höchſt
perſönliche Schuldrolle des Präſidenten Poincaré am
Ausbruch des Krieges in Erinnerung bringt. Das franzöſiſche
Blatt weiſt im einzelnen in ſehr intereſſanter Weiſe das Irrige
der Behauptung nach, daß Frankreich im Jahre 1914 keine andere
Politik als eine kriegeriſche hätte treiben können. Denn im Jahre
1909, als wegen der Annexion Bosniens durch Oefterreich
Ruß=
land ſchon einmal zum Kriege gegen Oeſterreich im Intereſſe
Serbiens drängte, hat der verantwortliche Leiter der
franzöſi=
ſchen Außenpolitik, Stefam Pichon, in Petersburg klipp und klar
erklären laſſen, daß Frankreich nicht mitmache, da es die Gefahr
eines europäiſchen Konflikts um Serbien willen nicht
verantwor=
ten könne. Die Großfürſten der panſlawiſtiſchen Partei an der
Newa mußten auf dieſe deutliche Erklärung des franzöſiſchen
Außenminiſters hin das Schwert in der Scheide laſſen. Drei
Jahre ſpäter ballten ſich wieder Kriegswolken über Europa,
zu=
nächſt über dem Balkan, aber mit der jedem Einſichtigen Politiker
klaren Gefahr eines allgemeinen europäiſchen Konflikts. Wieder
wurde der Brand von Rußland geſchürt, deſſen Pariſer Vertreter
Jswolski bekannelich ſeit Jahren nach dem großen Kriege
drängte. Diesmal nun wurde die franzöſiſche Politik nicht mehr
von dem einſichtigen und friedliebenden Pichon, ſondern von
Poincaré dirigiert, und Poincaré brachte es fertig, in
Peters=
burg, die letzten Hemmungen des Kriegswillens durch eine
ge=
heime Erklärung an Iswolski zu beſeitigen, in der
unmiß=
verſtändlich verſichert wurde, Frankreich rechne mit der
Möglich=
keit, in einen Krieg hineingezogen zu werden. Dieſe franzöſiſche
Kriegsbereitſchaft beſtätigte Poincaré dem ruſſiſchen Botſchafter
dann noch mündlich, und Iswolski telegraphierte natürlich dieſe
Tatſache, die für die ruſſiſche Regierung entſcheidend ſein mußte,
ſofort nach Petersburg. Man darf wohl ſagen, daß von dieſem
Augenblick an nicht nur die politiſche und moraliſche, ſondern
auch die geheime militäriſche Mobf==achung in Frankreich und
Rußland begonnen hat. Das näch Jahr ſetzte Poincaré in
Frankreich die dreijährige Dienſtzeit durch, die die letzte
Vor=
bereitung für den von den damal’gen franzöſiſchen Politikern
gewollien Weltbrand bedeutet.
Das Reparationsproblem.
* Das Reichskabinett beſchäftigte ſich am Dienstag
nachmittag mit dem Reparationsproblem. Dr.
Ratlſc=
nau machte ausführliche Müteilungen über bdas Ergebnis ſeiner
Londoner Reiſe. Im Anſchluß daran wurde der geſamte
Kom=
pler der Reparationsfrage eingehend beſprochen. Die
Verhand=
lungen waren ſtreng vertraulich.
Den Blättern zufolge wird Reichskanzler Dr. Wirth näher=
Mitteilungen über die Londoner Beſprechungen erſt machen,
wenn die Beratungen über die Reparationsfrage zu einem
ge=
wiſſen Abſchluß gekommen ſind. Das Berliner Tageblatt glaubt
allerdings, ſagen zu können, daß der allgemeine Eindruck, den
der Bericht Rathenaus hervorgerufen hat, nicht ungünſtig ſei.
Auch eine ſozialdemokrattſche Parlamentskorreſpondenz mill
wiſſen, daß die Londoner Verhandlungen zu einem vorläufigen
Abſchluß gekommen ſeien, der, nnter den Geſichtspunkten der
augenblicklichen wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands betrachtet,
für uns nicht als ungünſtig betrachtet werden könne.
Paris, 13. Dez. Die Neparationskommiſſion
dementiert die heute vom Intranſigeant verbreitete
Mel=
dung bezüglich einer internationalen Anleihe von einer
Milliarde Dollar für Deutſchland. Die
Repara=
tionskommiſſion habe verſchiedene Löſungen in Betracht gezogen,
aber keinen Entſchluß gefaßt. Der Intranfigeant glaubte zu
wiſſen, daß auf die Bemühungen Rathene hin eine
inter=
nationale Anleihe von einer Milliarde Doll ausgegeben
wer=
den wird, die 7 Prozent Zinſen eintragen und in 50 Jahren
rückzahlbar ſein ſollte. Die Ausgabe und die Kontrolle der
An=
leihe würde durch die Reparationskbmmiſſion erfolgen. Alle
Länder, auch die Neutralen und früher feindlichen, ſollten daran
teilnehmen.
Paris, 14. Dez. (Wolff.) Der franzöſiſche
Finanzſachver=
ſtändige Cheyſſon hat einem Redakteur der Chicago Tribune in
einem Interview über die Haltung der engliſchen Regierung zum
franzöſiſchen Standpunkt in der
Moratoriums=
frage geſagt, in London ſei zumindeſt unter den Bankiers die
Anſicht verbreitet, daß England aus der kommerziellen und
finan=
ziellen Wiederherſtellung Deutſchlands größere Vorteile ziehen
könne, als aus der Bezahlung der Kriegsſchäden, und dieſe
Mei=
nung hätte möglicherweife auch einige Verteidiger in der
gegen=
wärtigen engliſchen Regierung. Aber es ſei ſicher, daß die
eng=
liſchen Politiker beſonders bemüht ſeien, jeden Konflikt mit
Frankreich in dieſer Frage zu vermeiden, deshalb ſei der
Ge=
danke, für Deutſchland ein Morgtoriumt zu verlangen, niemals
im Ernft gefaßt worden.
TU. Berlin 14. Dez. Die Regierung hofft, die
Summe bis zum 15. Januar auftreiben zu können, natürlich
unter den allerſchwerſten Opfern. In unterrichteten Kreiſen
weiſt man die Möglichkeit nicht mehr von der Hand, daß die
Re=
gierung gezwungen ſein könnte, zu dieſein Zwecke unſere
Gold=
reſerven anzugreifen.
Oberſchleſien.
Die interalliierte Kommiſſion und die Wirtſchaftsverhandlungen.
Beuthen, 14. Dez. (Wolff.) Die Oberſchleſiſche
Abend=
zeitung bringt in ihrer Montagsausgabe einen Leitartikel über
die interalliierte Kommiſſion und die
Wirt=
ſchaftsverhandlungen, in dem ausgeführt wird:
Selbſt=
verſtändlich wird das Intereſſe, das die geſamte Bevölkerung
Oberſchleſiens den Verhandlungen und ihren Ergebniſſen
ent=
gegenbringt, von den interalliierten Offizieren geteilt, ganz
be=
ſonders verfolgen die der interalliierten Kommifſion in Oppeln
zugeteilten engliſchen, franzöſiſchen und italieniſchen
Wirtſchaft=
ler den Gang der Verhandlungen mit der allergrößten
Aufmerk=
ſamkeit. Gerade dies iſt durchaus nicht verwunderlich, wenn
man beobachtet, welche Anſtrengungen namentlich die Engländer
und Franzoſen machen und noch machen werden, durch Ankäufe
von Aktien in die Induſtrie auch des deutſchbleibenden Teiles
von Oberſchleſien hineinzukommen. — Im Anſchluß daran
kom=
mentiert das Blatt die nach ſeiner Meinung die Lage treffend
kennzeichnende Preſſemeldung, wonach bei der Beſichtigung der
Radzionkaugrube durch die Grenzfeſtſetzungskommiſſion als
Ver=
treter der Direktion der Grube der engliſche Ingenieur Thomas
die nötigen Aufſchlüſſe über die Lage der Kohlenfelder und
Er=
läuterungen allgemeiner Art gab, folgendermaßen: Wenn man
weiß, daß die Radzionkaugrube zum Donnersmarckſchen Beſitz
gehört, der bekanntlich zu einer deutſch=engliſchen
Aktiengeſell=
ſchaft umgewandelt wurde, iſt das Intereſſe der engliſchen
Mit=
glieder der interalliierten Kommiſſion an einer möglichſt guten
Grenzführung verſtändlich. Das Ausland verſuchte gerade
in den letzten Tagen in immer ſtärkerem Maße einen Einfluß auf
die Induſtrie des deutſchbleibenden Teiles von Oberſchleſien zu
gewinnen, und aus dieſem Grunde iſt es natürlich, daß England
wie auch Frankreich und Italien das allergrößte Intereſſe daran
haben, daß die wirtſchaftlichen Exiſtenzbedingungen für den
deutſchbleibenden Teil Oberſchleſiens nicht durch übertriebene
Forderungen ſeitens der Polen abgebunden werden.
Einſpruch gegen den Genfer Fehlſpruch.
* Die Frlf. Ztg. wird erſucht, den nachfolgenden Brief zu
veröffentlichen. Der Brief trägt die Unterſchrift einer großen
Zahl angeſehener engliſcher Politiker, von Männern,
die in der Welt als die Vertreter des wahren
Völkerbunds=
gedankens in England bekannt ſind. Die Unterzeichner erheben
Einſpruch gegen die Entſcheidung des
Völker=
bundsrates über Oberſchleſien.
In deutſcher Ueberſetzung lautet der Brief: „Wir, die
Unter=
zeichneten, erheben feierlich Einſpruch gegen die Anordnung
einer Teilung Oberſchleſiens, die der
Völker=
bundsrat gebilligt hat. Wir ſehen beſonders in der
wirt=
ſchaftlichen Teilung, wie ſie jetzt befohlen wurde, eine Abkehr
von der Gerechtigkeit, eine Mißachtung der Geſchichte und einen
Hohn auf den Spruch, der durch die kürzliche
Volksabſtim=
mung gefällt wurde. Wir ſehen voraus, daß eine ſolche
Tei=
lung es mehr denn je Deutſchland, das noch mehr und ſo
ſchreck=
lich verkrüppelt wurde, unmöglich macht, den
Repara=
tionsforderungen nachzukommen. Und wir glauben,
daß ein ſolcher Spruch die Unruhe Eucopas, die Gefahr eines
zukünftigen Krieges und die Zerrüttung und Verarmung der
Geſellſchaft nicht nur auf dem Kontinent, ſondern auch in
un=
ſerem Lande von neuem ſteigern wird."
Die Heuchler von Verſailles.
RdE. In der Mantelnotze zum Verſailler Friedensdiktat heißt
es: „Sie (die Deutſchen) waren es, die mit den
Bomben=
abwürfen auf Städte und den Fernbeſchießungen
der=
ſelben angefangen haben, und zwar ohne militäriſchen Grund,
einzig und allein in der Abſicht, die Moral ihrer Gegner dadurch
zu erſchüttern, daß ſie Frauen und Kinder trafen.‟ Dieſe
an=
gebliche Tatſache iſt von Ententeſeite als ſtrafverſchärfend
gel=
tend gemacht worden. Der zweifelhafte Ruhm, mit
Bomben=
abwürfen begonnen zu haben, gebührt aber nicht uns, ſondern,
wie die engliſche Zeitſchrift „The Aeroplan” vom März 1918
feſtſtellt, den Engländern, denn die erſte Bombe, die je
auf eine Stadt geworfen ſei, wäre auf Köln und Düſſeldorf
ge=
fallen, und folglich falle „die Ehre, dieſe völlig rechtmäßige Art
der Kriegsführung zuerſt angewendet zu haben”, dem engliſchen
„königlichen Luftdienſt” zu. Mit dieſem klaſſiſchen Lügenbeiſpiel
kennzeichnet ſich das Verfailler Diktat eigentlich wieder einmal
zur Gewüge. Man iſt aber höchſt erſtaunt, zu erfahren, daß, als
n zuſtändigen
in Waſhington in dem
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. Dezember 1921.
Rummer 336.
Ausſchuß der Verſuch gemacht wurde, die Verringerung der
fran=
zöſiſchen Luſtſtreitkräfte zur Sprache zu bringen, Briand ſich
nicht darauf einließ. In ſeiner Antwort erklärte er, daß die
19 franzöſiſchen Fliegerregimender mit je 90 Flugzeugen kaum
ausreichten, und daß es ihnen ſogar an dem nötigen techniſchen
Perſonal fehle. Von einer Herabſetzung der genannten Ziffer
könne nicht die Rede ſein, und alles, was hinſichtlich des
Land=
heeres angeführt worden ſei, gelte erſt recht für die
Luftflotte=
denn wenn es zu einem neuen Kriege komme, werde er
vor allem in der Bombardierung von Städten,
Fabriken, Truppen und Lagern beſtehen. Glaubt
Briand vielleicht, daß die franzöſiſchen Bomben auf deutſche
Städte und Fabrilen leine „Frauen und Kinder” träfen? Oder
wird in den geheimen Kriegsplänen Fvankreichs noch ein anderer
Zweck damit verfolgt, als lediglich „die Moral der Gegner
da=
durch zu erſchüttern”? Tag für Tag wird es klarer, hinter
wel=
cher Maske die Heuchler ihr wpahres Geſicht verſteckt halten.
Gegen die ſchwarze Schmach.
München, 14. Dez. (Wolff.) Der Deutſche Notbund
gegen die ſchwarze Schmach veranſtaltete heute eine
Kundgebung. Es wurde eine Entſchließung an den
Reichs=
kanzler angenommen, in der es heißt: Der Notbund gegen die
ſchwarze Sehnnach etblickt in der Mulattiſierung der rheiniſchen
Bevölberung durch die farbigen Truppen eine ernſte Gefahr für
das deutſche Volk und die weiße Raſſe. Der Reichskanzler wird
aufgefordert, bei den Regierungen aller Kulturſtaaten und der
Pariſer Regierung Schritte zu tun, um die Beſeitigung der
far=
bigen Truppen aus dem Rheinland zu erreichen. Gleichzeitig
wird der Reichskanzler erſucht, Erwägungen von maßgebender
Seite anſtellen zu laſſen, wie die auf Jahrhunderte hinaus
dauernden Schädigungen der weißen Raſſe verhindert werden
könnten, die bei einem längeren Verweilen der farbigen
Trup=
pen am Rhein unvermeidlich ſein werden. Eine ähnliche Ent=
ſchließung wurde auch an den Landtag gerichtet.
Ein Abänderungsantrag zum
Einkommen=
ſteuergeſetz.
Wie die Voſſiſche Zeitung mitteilt, haben die
Dentrums=
fraktion und die Fraktion der Bayeriſchen Volkspartei im
Reichs=
tag als Initiativantrag einen Geſetzentwurf zur Aenderung des
Einkommenſteuergeſetzes eingebracht, demzufolge die Grenze bis
zu der die Steuer 10 vom Hundert des ſteuerbaren Einkommens
beträgt, mit Rückſicht auf die ſtark derminderte Kaufkraft des
Geldes von 24 000 auf 40 006 Mark erhöht werden ſoll Auch für
die darauf folgenden Einkommen ſieht der Entwurf, eine
be=
trächtliche Herabſetzung des Steuerſatzes vor. Die
Ermäßigun=
gen für den Steuerpflichtigen und die Ehefrau ſollen verdoppelt,
aber nur auf Einkommen bis zu 40000 Mark geſvährt werden.
Die Kinderermäßigungen dagegen ſollen bis zu Einkommen bis
zu 100000 Mark beſtehen bleiben. Dugnnſten der Reniner iſt
eine ſtärkere Anrechnung der Kapitalertragsſteuer auf die
Ein=
kommenſteuer vorgefehen.
Ein Entwurf gegen die Nebenarbeit der Beamten.
* Dem Reichstag iſt laut Voſſ. Ztg. der Entwurf
eines Geſetzes über Kürzung der Ruhegehälter und
Warte=
gelder derjenigen Verſorgungsberechtigten zugegangen, die ein
Einkommen aus gewinnbringender Beſchäftigung außerhalb des
Reichs= oder Staatsdienſtes beziehen. Der Entwurf ſieht vor,
daß bei penſionierten Beamten, Offizierspenſionären odei
ehe=
maligen Staatsbeamten, wenn ſie außerhalb des Reichs= oder
Staatsdienſtes mehr als 10000 Mark verdienen, das Recht auf
Bezug des Teuerungszuſchlages und nach deſſen Wegfall auf
Bezug des Zuſchuſſes zum Ruhegehalt oder Wartegeld bis zur
Höhe von 50 vom Hundert des 10 000 Mark überſteigenden
Be=
trages ruht.
Die Abſtimmung in Oedenburg.
* Wien, 14. Dez. (Wolff.) Die Politiſche Korreſpondenz
ſchreibt: Im Miniſterium des Aeußern liefen in den ſpäten
Abendſtunden Nachrichten ein, wonach die interalliierte
General=
kommiſſion in Oedenburg trotz der ihr von der
Botſchafter=
konferenz erteilten Ermächtigung die Verſchiebung der
Ab=
ſtimmung in Oedenburg nicht durchzuführen geneigt iſt,
ſo daß mit der Abſtimmung am 14. Dezember gerechnet
werden muß. Geſtützt auf die ihr von ihrem Delegierten in
Oedenburg zugekommenen Berichte, wonach in keiner Weiſe auch
nur den primitivſten Begriffen der Unparteilichkeit und Freiheit
der Abſtimmung entſprechender Vorgang gewährleiſtet iſt,
be=
ſchloß die Bundesregierung im Einvernehmen mit allen
poli=
tiſchen Parteien der Rationalverſammlung, an der
Volks=
abſtimmung nicht teilzunehmen, die
Abſtimmungs=
komiſſare abzuberufen und das Ergebnis der Abſtimmung nicht
anzuerkennen, falls die Generalkommiſſion an dem von ihr
be=
ſchloſſenen Termin feſthalten wird. Die Regierung wird die ihr
zur Verfügung ſtehenden Materialien, die in einwandfreier
Weiſe den Nachweis erbringen, daß entgegen dem Venediger
Protokoll die Abſtimmung wveder formell noch ſachlich
vorbe=
reitet iſt und aller Vorausſetzung der freien Willenskundgebung
der Bevölkerung entbehrt, dem Natiovalrat vorlegen. Die
Oef=
fentlichkeit wird dann beurteilen können, daß die öſterreichiſche
Regierung alles getan hat, um ſowohl ihre Pflicht gegenüber
ihrem Lande zu erfüllen, als auch ben Beſtimmungen und dem
Geiſte des Protokolls von Venedig gerecht zu werden.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Das Viermächte=Abkommen.
London, 14. Dez. (Wolff.) Reuter meldet aus
Waſhing=
ton: Die Unterzeichnung des Abkommens der vier
Mächte war um 11 Uhr 20 Minuten vormittags beendet. Das
Schriftſtück wurde gleich zum Weißen Hauſe gebracht und wird
dem Seitat vorgelegt werden.
Tokio 14. Dez. (Havas.) Der japaniſche Miniſterpräſident
Takahaſhi ſagte in einer Rede, das Viermächte=
Ab=
kommen über den Stillen Ozean bedeute einen unzerſtörbaren
Schitzwall gegen jeden Angriff und ſei der größte Dienſt, der
jemals der Sache des Weltfriedens in der Geſchichte erwieſen
tourde.
Paris, 14. Dez. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Agentur Hadas meldet aus Waſhington: Außer dem
Vier=
mächte=Abkommen haben die Delegierten heute noch eine
Zuſatzklauſel unterzeichnet, in der es heißt: Es iſt der
Wille und die Abſicht der Signatarmächte: 1. daß das
Abkomi=
men auf die Mandatsinſeln des Stillen Ozeans Anwendung
findet unter dem Vorbehalt, daß die Zuſtimmung der
Vereinig=
ten Staaten zu dem Mandat als in dem Abſchluß des
gegen=
wärtigen Abkommens einbegriffen betrachtet werden kann, und
daß ſie den Abſchluß don Verträgen über die Mandatsinſeln
zwiſchen den Vereinigten Staaten und den Mandatsmächten
nicht verhindern; 2. daß unter den im zweiten Paragraphen des
erſten Artikels erwähnten Streitigkeiten keine Frogen verſtanden
werden, die nach dem internationalen Recht ausſchließlich von
dem Souveränitätsrecht der betreffenden Macht abhängen.
Keine Wirtſchaftskonferenz.
London, 14. Dez. (Wolff.) Der Waſhingtoner
Sonder=
berichterſtatter der Daily News meidet, wenn die europäiſchen
mungen des Reichsrats in Geltung ſind, erneuter
Beſchlußfaſ=
ſung der zuſtändigen Gemeindevertretungen und Aufſichtsbehörden und
treten in Ermangelung ſolcher nach Ablauf von 3 Monaten außer Kraft.
Dieſe dreimonatliche Friſt iſt nun bis 31. März 1922 verlängert.
n. Schöfſengericht I. Oeffentliche Betrunkenheit iſt unter dem
Ein=
fluß der Zeitverhältniſſe zur Seltenheit geworden, trat aber jetzt ſogar
im Gerichtsſaal zutage. Der als Zeuge erſchienene 39jährige Taglöhner
Friedrich Steinwand von hier war hochgradig alkoholiſiert, ſodaß
ihm wegen Ungebüihr eine Lreitägige Haftſtrafe zuteil und er ſofort zu
deren Verbüßung abgeführt wunde. Er hatte ſich gemeinſam mit dem
Kellner Fvanz Barowsky am Schleichhandel wit Arzneiſtoffen beteiligt,
und der von Beiden anerkannte Strafbefohl lautet auf je 1 Woche
Ge=
fängnis nebſt je 4000 Mark Gelldſtrafe, eventl. weiteres
Ge=
fängnis. Einſpruch hatten nur die Abnehmer und teibweiſen
Wiederver=
käufer der Ware (Opiumm und Pſeudokokgin), Neulinge auf dieſem Gebiet
und unbeſtraft, zuvei Geſchäftsleute von der Bergſtraße, eingelegt. Nach
ihrer Angabe war es ein gründlicher Hereinfall, da ſie das für mehrene
tauſend Mark erworbene vermeintliche Kokain als werüloſe Fälſchumg
wvegwarſen mußten und von dem für 9000 Mark erſtandenen Opium nur
einen Teil für 6000 Mark abſetzten. Sie wunden ſtatt der
Strafbefehls=
anſätze von je 1 Monat Gefängnis mebſt je 8000 Mark Geldſtrafe und
Einziehung von 3000 Mark Geſvinn nunmehr zu je 1 Woche Gefängnis
mebſt 6000 Mark Geldſtrafe und Einziehung von 1500 Mark verurteilt. —
Uebermäßiges Trompetenblaßen in ſeiner hieſigen Wohnung trug einem
Ciſenbahnſchaffner als Ruheſtörung gogenüber Mitbewohnern eine
Geld=
ſtrafe von 5 Mark zwedks erſte Warnung ein, nachdem er den Strafbefehl
wit Einſpruch angefochten hatte.
n. Gewerbsmäßige Hellſeherei in zwei verſchiedenen, bereits
erwähn=
ten hieſigen Fällen gelangte zur Entſcheidung zweiter Inſtanz. Es wurde
das kürzlich ausgoſetzte Urteil gegen Wilhelm Strohmeier und
Su=
ſanne Lorbächer dahin verkündet, daß die ſchöffengerichtliche
Ge=
fängnisſtrafe des Erſteren aus dem Geſichtspunkt perſönlicher Momente,
geiminderter Zurechnungsfähigbeit, von 1 Jahx auf 9 Monate berabgeſetzt
und die neunmonatige Gefängwisſtrafe der Letzteren beſtätigt wivd. Im
übrigen pflichtete das Veruſungsgericht in Feftſtelluung des Tatbeſtandes
der Betrügerei mittels fortgeſetzten Wahrſagens und des gegenüber einem
Arbeiter ebenfo gemeinſam verübten Heiratsſchwindels der Vorinſtanz
völlig bei, betonte auch die Gemeingefährlichbeit und Geriebenheit der
wurde abermals die Beruſung des vom Schöffen=
ferenz nicht ihre Arbeiden beendet habe. Es beſtehe jedeih die
Möglichkeit, daß die Waſhingtoner Konſerenz als Schlußakt
be=
ſchließen könne, nächſtes Jahr zur Erörterung der Finanzen und
anderer Probleme wieder zuſammenzutreten.
Die iriſche Frage.
London, 13. Dez. (Wolff.) Der Briefwechſel zwiſchen
Lloyd George und Craig wurde heute veröffentlicht. Es
geht daraus herdor, daß Craig die Schafſung von zwei
Doni=
nion? in Irland vorgeſchlagen hatte, die beide freiwillige
Bei=
ſteuern an die Negierung des britiſchen Reiches machen würden.
Lloyd George hatte erwidert, der Vorſchlag ſei unannehmbar,
vorauf Craig es ablehnte, an einer Konferenz teilzunehmen, die
die Anerkeunung des alliriſchen Parlaments und die
Unter=
ſtellung Ulſters unter Sinnfein bedeuten würde.
London, 14. Dez. (Wolff.) Aus Dublin wird gemeldet,
daß die Erzbiſchöfe und Biſchöfe von Irland, die
ſich heute verſammelt hatten, am Schluſſe der Sitzung ein
Com=
mitnigué veröffentlicht haben, worin ſie die von den iriſchen
Vertretern bei den Verhandlungen bewährde Vaterlandsli=be
und ihren guten Willen loben und Gott bitten, er möge das
Dail Eireann bei der bevorſtehenden Entſcheidung erleuchten.
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Wie der Berl. Lokalanzeiger aus
Breslau berichtet, wird der Bürgerrat von Breslau für das
ver=
lorene Oberſchleſien ein Denkmal in Breslau errichten. Es iſt
zu erwarten, daß der Plan von allen Deutſchen unterſtützt wird,
nament=
lich von den Oberſchleſiern. Es ſoll ein Preisausſchreiben zu dieſem
Zweck ergehen. — In der Rechtskommiſſion wurde Uebereinſtimmung
darin erzielt, daß die deutſchen Geſetze noch in Kraft bleiben ſollen. Die
polniſchen und die deutſchen Mitglieder hielten getrennte interne
Be=
ratungen ab. — Die Internationale Donaukommiſſion
hat am Montag ihre in München abgehaltene Sitzung abgeſchloſſen. In
den letzten Sitzungen wurden das Budget der Verwaltung der
Kom=
miſſion und ihrer Schiffahrtsſtellen am Eiſernen Tor geprüft und
feſt=
gelegt. Die finanzielle Lage wurde für befriedigend befunden. Dann
wurden mehrere Fragen innerer Natur beſprochen und entſchieden. Die
nächſte Vollverſammlung wurde für die erſte Junihälfte nach Preßburg
einberufen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Dezember.
* Ernaunt wurden der ehemalige Dinektor der Handwerker= und
Kunſtgewerbeſchile zu Bromberg Profeſſor Arno Körnig zum
Direk=
tor der Kunſtgewerbe= id Handwerberſchnile zu Mainz und die
Zoll=
betviebsaſſiſtenten Guſtav Neßling zu Ofſenbach und Jakob
Burk=
hardt zu Fviedberg zu Zollaſſiſtenter.
— Ernannt wurde der früher hier tätige Eiſenbahn=Amtmann
Hallſtein, jetzt Vorſtand des Eiſenbahnbetriebsamts Mayen bei
Koblenz, zum Regierungsbaurat.
* Beginn der Weihnachtsferien 1921. Das Heſſiſche Landesamt für
das Bildungsweſen ordnehe an, daß wit Rückſicht auf die hohen
Heizungs=
koſten die Weihnachtsſerien nicht am Mittwoch, den 21. Dezember,
vor=
mittags 10 Uhr, ſondern ſchon am Dienstag, den 20. Dezember, nach der
letztem lehrplanmäßigen Umnderrichtsſtunde beginnen ſollen.
8 Vergnügungsſteuer. Nach § 13 des Landesſteuergeſetzes bedürfen
Gemeindeſteuerverordnungen, die zurzeit des Inkraftvetens der Beſtim
rat Dr. Langermann mit der Sache befaßt worden. D. L. ſtellte zuerſt
inkognito den Angeklagten in deſſen Wohnung auf die Probe und ließ
dann nähere Rückſprache uſw. folgen. Wie er nun gutächtlich darlegte,
gibt es in der Wiſſenſchaft verſchiedene Auffaſſungen der Möglichkeit des
Sellſehens, welche Kraft u. a. von Münchener Forſchern bejaht wird.
Da=
für hat aber der Sachverſtändige keinerlei Anhalt bei W. zu envdecken
ver=
mocht, iſt vielniehr nach den Verſuchen vom Gegenveil überzeugt. Er
be=
zeichnet W. als pſhchobaſhiſch veranlagten Hyſt riker, der ſich immerhin
die nicht varhandene Fähigkeit einbilden möge. Der Verveidiger griff
noch die Rechtsgültigkeit des Art. 102 P. St. G. an, weil die Ausübung
von Gewerbe durch die Gewerbeordnung geregelt, mithin durch ſolche
veichsrechtliche Umfaſſung jedem Eingeriff ſeidens der Landesgeſetzgebung
entzogen ſei. Hiernach müiſſe jene Beſtimmung als aufgehoben gelten.
W. legte außerdem ſein Gewerbspatent als „Hellſeher und
Privatdetek=
tiv” vor und berief ſich auf guten Glauben bei Ausübung der Hellſoherei.
Deren endgeltlichen Betrieb habe er eingeſtellt, er übe ſtatt deſſen Mufik
ohne Inſtrunente aus. Gine ſolche Leiſtung gab er auch auf
Auffor=
derung des Vorſitzenden in Geſtalt einer Art Bauchrednerei, womit er ein
Trompetenſtück nachahmte. Er hat dies eiwem Muſikkonſervatovium
vor=
geführt und übergab deſſen Beſcheinigung, daß ein künſtleriſches Indereſſe
damit verbunden ſei. W. war früiher Steinbruchs=, dann Bahparbeiter
und Labovant, bis er jene überſinnliche Begabung entdeckte und den
Schleier der Zubunſt gegen 3 Mk. Vergüitung lüftete. Das
Berufungs=
gewicht war der Anſickt, W. möge (zumal im Beſitz des amtlichen Patents)
gutgläubig geweſen ſein und ſprach ihn aus dieſem ſubjektiven Grunde
frei, weil dadurch das auch zum Tatbeſtand der Uebertretung
erforder=
liche Verſchlden fehle. Er wurde jadoch bedeutet, künftig greife dieſe
Erwägung nicht mehr Platz.
8 Previnzialausſchuß. 1. Klage des Ernſt Aſſelmeyer hier
gegen Stadt Darmſtadt wegen Heranziehung zu den
Reinigungsgebüh=
ren. Ernſt Aſſelmeher, Kaufmann, wohnt im Groß=Gerauer Weg in
einem dem Reichsvermögensamt gehörigen Hauſe. Für die Stadt iſt
Beig. Buxbaum erſchienen, auch Kläger. Letzterer erklärt, vor dem
Hauſe werde nicht gereinigt, auch kein Müll abgeholt. Die Stadt
er=
klärt, es komme nicht darauf an, ob gereinigt werde, übrigens werde
einmal in der Woche gereinigt. Kläger erklärt, das Haus liege 100
Meter vom Groß=Gerauer Weg entfernt, für Müllabfuhr ſorge er ſelbſt,
von Reinigung habe er bisher nichts bemerkt. Beig. Buxbaum verweiſt
auf das preußiſche Kommunalabgabengeſetz und die Satzungen über
Neinigungsgebühren zahlreicher Städte. Der Vorſitzende verweiſt die
Stadt auf § 4, wonach die Gebühr vom Grundeigentümer zu erheben
iſt. Der Klage wird ſtattgegeben, die Anforderung der
Stadt für unzuläſſig erklärt. Die Koſten trägt die Stadt. — 2.
Be=
ſchwerde des Miniſterialbauſekretärs Bender hier wegen Erhebung
einer Zuſatzgebühr für Benutzung des Städtiſchen Schlachthauſes. Die
Sache wurde ſchon vor 4 Monaten verhandelt. Das Gericht erließ
da=
mals Beweisbeſchluß darüber: 1. wann von einzelnen Intereſſenten die
Gebühren angefordert worden ſind, 2. ob miniſterielle Genehmigung der
Gebührenerhöhung erfolgt iſt, und wann nicht, warum die Stadt ſolche
Genehmigung nicht für erforderlich hält. Die Stadt teilt in heutiger
Verhandlung mit, das Miniſterium habe am 7. Oktober 1921 die
Gebührenerhöhung mit rückwirkender Kraft genehmigt. Der
anweſende Kläger erklärt, ſolche Genehmigung mit rückwirkender Kraft
verſtoße gegen Treu und Glauben. Beig. Ritzert erklärt, die Stadt
be=
dürfe für dieſe techniſchen Betriebe nicht der miniſteriellen Genehmigung
der Gebührenfeſtſetzung. Der Zuſchlag ſei neuerdings um 5 Pf.
herunter=
geſetzt. Direktor Dr. Garth erläutert des näheren Art und Weiſe des
beweglichen Zuſchlags, der keine Gebührenerhöhung an ſich darſtelle.
Die Klage wird abgewieſen. — 3. Klage der Haupkverwaltung des
Landgrafen von Heſſen wegen Heranziehung zu den Koſten des
Straßen=
neubaues Heuſenſtamm—Gravenbruch. Die Heranziehung iſt
nach dem Kunftſtraßengeſetz zu ein Achtel der Wegbaukoſten erfolgt. Die
landgräfliche Verwaltung verlangt eine formelle Beſchlußfaſſung des
Kreisausſchuſſes über die Heranziehung, der ihr nachträglich im nach=
Das Myſterium einer neuen elektriſchen
Anziehung.
Von Ingenieur Wilhelm Kirchner.
Die Natur hat über ihre Geheimniſſe einen dichten Schleier
gebreitet und geſtattet dem forſchenden Menſchengeiſt in guten
Stunden, einen Zipfel zu heben und einen Blick in die Werkſtätte
ihres Schaffens zu tun. Nie geahnte Möglichkeiten erhalten
Form und werden der Allgemeinheit nutzbar gemacht. Man denke
hierbei an die Erfindung des Telephons, der Röntgenſtrahlen
und an die der drahtloſen Telegraphie. Gerade auf dem Gebiete
der Elektrizität hat es an Ueberraſchungen in den letzten
Jahrzehnten nicht gefehlt, und heute kommt uns die Kunde von
einer neuen Bereicherung unſeres Wiſſens, die in ihrer
prak=
tiſchen Anwendung von umüberſehbarer Tragweite ſein wird.
Sie wurde ſoeben von dem Direktor der Dr. Erich F. Huth
G. m. b. H., Geſellſchaft für Funkentelegraphie, Herrn Dr.
Rott=
gardt, in Form eines Experimentalvortrages, in
Berlin der Oeffentlichkeit übergeben. Die Anweſenheit des
Reichspoſtminiſters, des Miniſters der Landwirtſchaft,
zahl=
reicher Direktoren aus dem Minifterium des Innern, des
Aus=
wärtigen, der Reichswehr, der Geſandtſchaften, faſt aller
akkredi=
tierten Geſandtſchaften der in= und ausländiſchen Zeitungen und
nicht zuletzt der Induſtrie und des Handels, legen Zeugnis
da=
für ab, daß man dieſer bedeutſamen Erfindung in allen Kreiſen
die größte Bedentung beizumeſſen wußte, bevor ſie in ihren
Ein=
zelheiten überhaupt bekannt gegeben wurde.
Wir alle kennen den gewöhnlichen Magneten in
Hufeiſen=
form, mit dem wir in unſerer Jugend ſpielten, ebenſo wie den
Elektromagneten, der die Grundlage der modernen Elektrotechnik
bildet. Wir ſind mit der Anziehungskraft dieſer Magneten
ver=
trgut und haben uns mit der ſelbſtverſtändlich gewordenen
Tat=
ſache abgefunden, daß ein Magnet anzuziehen vermag. Nun iſt
dem alten Magneten ein gefährlicher Konkurrent entſtanden: die
elektriſche Anziehung ohne Magnetismus und
Eiſen.
Die Entdeckunx ſtanmnt von zwei däniſchen Ingenieuren
aus dem Ende des Jahres 1917. Die Rechte aus dieſer Erfindung
gingen zwei Jahre ſpäter in den Beſitz der Firma Dr. Erich
F. Huth Geſellſchaft für Funkentelegraphie
m. b. H., über, die ihrerſeits die Unterſuchung dieſer elektriſchen
Anziehung fortſetzte und letztere der praktiſchen Auswertung für
Apparate und damit der Wirtſchaft zugänglich machte. Der
neue Magnet, der ein Magnet im bisherigen Sinne nicht iſt,
ſondern mit dieſem wr die Eigenſchaften gemeinſam hat,
ver=
blüfft uns durch die Tatſache, daß er nicht nur Eiſen, ſondern
jedes beliebige Metall, z. B. Meſſing, Aluminium, Kupfer uſw.
anzieht; ja ſogar Steine können eine gegenſeitige Anziehung
aufeinander ausüben.
Die Wirkungsweiſe der neuen elektriſchen Anziehung läßt
ſich durch ein einfaches Experiment leicht erklären. Ein
gewöhn=
licher Lithographenftein von 75 Gramm Geſicht iſt mit Stanniol
beklebt, an dem ein dünner Draht befeſtigt iſt. Verbindet man
dieſen mit dem Pol einer Lichtleitung und den anderen Pol mit
einer ebenen Meſſingplatte, ſo fließt ein Gleichſtrom durch den
Stein und die Platte haftet feſt an ihm. Löſt man den Draht
der Meſſingplatte von der Lichtleitung, ſo bleibt der Stein
lie=
gen. Dieſes iſt das Geheimnis der „elektriſchen Anziehung”
deren phyſikaliſche Urſache in einer Oberflächenwirkung liegt.
Anſtelle des Steines kann auch ein beliebiger anderer Stoff
ge=
wählt werden, bedingt iſt nur, daß wenigſtens einer der Stoffe
eine gewiſſe Leitfähigkeit beſitzt, die man ihm übrigens auch
künſtlich zu verleihen vermag. Schaltet man ſich ſelbſt als Draht
zwiſchen der Metallplatte und der Lichtleitung ein, ſo erfolgt die
Anziehung genau wie vorher und führt zu der Erkenntnis, daß
nur ein unendlich geringer elektriſcher Strom
notwendig iſt, um die Wirkung zu erzielen; die erforderliche
Energie iſt 300= bis 500mal kleiner als diejenige, die ein
Elektro=
magnet für die gleiche Kraftleiſtung benötigt. Noch günſtiger iſt
das Ergebnis, wenn man einen Stein in Walzenform verwendet,
denn zum Feſthalten eines Gewichtes von 5 Kilogramm wird
eine elektriſche Leiſtung von weniger als ein Zehntel Watt
be=
nötigt. Dieſes entſpricht dem dreihundertſten Teile der elektriſchen
Energie, den eine normale 25kerzige Glühlampe verbraucht, wie
wir ſolche beiſpielsweiſe für unſere Schreibtiſchlampe zu
ver=
wenden pflegen.
Was iſt mit dieſer neuen Erfindung anzufangen? Zunächſt
bietet ſie die Möglichkeit der Verbeſſerung des bekannten
Anruf=
relais, das wir alle von der wohl in jedem Hauſe verhandenen
elektriſchen Klingel her kennen. Ein ſolches Relais iſt umſo
beſ=
ſer, je geringer die elektriſchen Ströme oder Spannungen ſind,
die es für eine betriebsſichere Arbeitsweiſe gebraucht. Die neue
Erfindung geſtattet nun die Herſtellung eines hochempfindſainen
Relais, indem ein Strom von etwa einem millionſtel Ampere
die auslöſende Wirkung vollzieht. Das Relais als ſolches iſt für
die moderne Elektrotechnik von größter Bedeutng, wir
begeg=
nen ihm auf dem geſamten Gebiete der
Nachrichtenüber=
mittelung, der Telegraphie und Telephonie, auf Leitung
und Kabel, mit elektriſchen Wellen auf Leitung wie überhaupt
der ganzen drahtloſen Telegraphie und Telephonie.
Da iſt zunächſt die Telephonie von und zum fahrenden Zuge
vom Zuge aus ohne Draht. Auf einer Verſuchsſtrecke der Firma
Huth bei Berlin iſt die Zugtelephonie ſchon ſoweit
aus=
gedehnt, daß jeder Ortsteilnehmer des Netzes Groß=Berlin ohne
weiteres mit einem im Zuge fahrenden Reiſenden ſprechen kann,
und umgekehrt. Für die Zugtelephonie ſpielt das empfindſame
Anrufvelais, wie es durch die neue Erfindung ermöglicht wurde,
eine ausſchlaggebende Rolle. Die auf den Zug eintreffenden
oder von dieſem ausgehenden elektriſchen Ströme ſind nicht groß.
Infolgedeſſen muß zum Auslöſen der Anrufflingel oder des
Aufleuchtlämpchens auf beiden Seiten ein ſehr empfindſames
Nelais benutzt werden, wie es Huth heute herzuſtellen vermag.
Ein weiteres Gebiet iſt das der Hochfrequenz=
Tele=
phonie und=Telegraphie auf Hochſpannungsleitungen
für Kraftwerke, für die es von größter Wichtigkeit iſt, mit ihren
Unterſtationen eine Stolle und von Störungen abſolut
unab=
hängige Verbindung zu haben. Man drückt auf die 10000 bis
100 000 Volt=Kraftleitungen der Kraftwerke noch die kleine
Energie ihrer im Sprachrhythmus beeinflußten
Hochfrequenz=
wellen, und erübrigt durch die ſo geſchaffene drahtloſe Telephonie
die bisher notwendigen Fernſprechleitungen. Derartige Apparate
inſtalliert die Firma Huth zurzeit gerade bei großen Kraftwerken
außer in Deutſchland in der Schweiz.
Apparate mit dem Huthſchen Relais ſind ferner von
weit=
tragender Bedeutung für die drahtloſe Telephonie auf
Schiffen, denn ſie erſpart, wenigſtens für kleine Dampfer, die
dauernde Beſetzung von Schiffsſtationen mit Telegraphie. Schiffe
in Seenot können durch einen automatiſchen Anruf ſelbfttätig
auf ihre gefährliche Lage aufmerkſam machen.
Das Huthſche Relais in Walzenform, in Geſtalt eines
Zy=
linders aus Achat, hat weiter zu einer weſentlichen Verbeſſerung
des elektriſchen Schnellſchreibers geführt. Das
Stein=Schnellſchreiberrelais dieſer Firma bedarf nur eines ganz
ſchmachen Stromes von einem hunderttauſendſtel Ampére und
geſtattet dadurch die Verwendung ſehr dünner Drähte. Das
be=
deutet eine erhebliche Erſparnis an Kupferleitung, deren
Mate=
rial heute bekanntlich außerordentlich koſtſpielig iſt. Hierzu kommt
noch ein weiterer bedeutſamer Faktor; bei den bisher üblichen
Rnmmer 336.
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, deu 15. Dezeitber 1921.
e
* Darmſtädter Kinderhilſe. Am Samstag nachmittag fand in dem ger, eröfnet, der ſeiner Freude Ausdruck gab über das zahlreiche En
die Gemarkung Wildhof keinen beſonderen Nutzen von der Anlage, die Konkordiaſgal eine Aufführung der gnabenmittelſchule l ſcheinen der Gäſte, das ein lebhaſtes Intereſſe an dem, was die
Zen=
nur aus ſozialen Rüchichten unternommen werde, was höhere Koſten zum Beſten der Darmſtädter Kinderhilfe ſtatt. Da= tralſtelle zu bringen bemiſt ſei beweiſe. Der Nedner dankte dann
verurſache durch Beſchäftigung ungelernter Erwerbsloſer. Beide Par= mit eröffnete dieſe Schulgruppe den Neiger
teien berufen ſich
Seite 3.
Ue i echeiehen e enſee e erge
richt beſchließt dementiprechend Beweiserhebung. — 4. Klage des Stephan
Gombrich zu Offenbach wegen Herauziehung zur
Hausangeſtellten=
ſteuer. Erſchienen iſt niemand. Gombrich find 460 Mark Steuer für
1921 angefordert. 100 Mark ſind angefordert für den erſten, 300 Mark
für den zweiten Dienſtboten. Gombrich behauptet, er müſſe wegen
ſei=
ner Krankheit den zweiten Dienſtboten halten, der Dienſtbote iſt aber
nicht, wie die Satzung vorſchreilt, zur Pflege aus Anlaß der Krankheit
angenommen. Dfe Klage wird däher abgetvieſen. — 5. Klage des
Orts=
armenverbandes Rüſſelsheim gegen den Ortsarmenverband Naunheim
wegen Zahlung von Krankenhauspfl gekoſten für. Irma Weidmann.
Oberſekretär Löſch für Rüſſelsheim und der Bürgermeiſter von
Naun=
heim ſind anweſend. Der Erſatzanſpruch iſt entgegen 8 34 des Geſetzes
verſpätet angemeldet und, ſoweit bis 30. November 1930 reichend,
er=
loſchen. Irma Weidmann iſt uneheliches Kind, was erſt nach der
Schei=
dung der Ehe durch Anfechtung feſtgeſtellt werden kann, die der Vater
Weidmann, der in Gefangenſchaft war, indes unterlaſſen hat.
Naun=
heim betont, der Anſpruch ſei überhaupt von Rüſſelsheim zu ſpät ihm
angemeldet. Das Kind iſt bei den vermögensloſen Großeltern in
Rüſſelsheim untergebracht; auch die Eheleute Weidmann werden als
vermögenslos geſchildert. Das Gericht beſchließt zur Aufklärung des
Sachverhalts die Vernehmung der Eheleute Weidmann. Nüſſelsheim
reduziert den Erſtattungsanſpruch auf die Zeit vom 1. Dezember 1920 ab.
* Neze Reichsmünzen. Wie mitgeteilt wird, iſt augenblicklich die
ſtaatliche Münze beſchäftigt, 1=, 2= und 5Mark=Stücke herzuſtelken. Als
Material kommt wieder Aluminium in Frage. Da der geringe Wert
des Aluminiums leicht Fälſchungen veranlaſſen könnte, werden dieſe
nieuen Münzen mit einem Kupferkern verſehen, um die Fälſchungen zu
erſchweren. Das Aluminium wird auf einer Kupferp
Ee ee e ele e e
— Fluchtkoſten des Kriegsgefangenen. Es iſt vialfach vorgekonmen,
Daß den Hefmkahrern von verſckiedenen Seiten der Nat erteilt worden 5t,
znit der Voanlage ährer Fluchtkoſienanträge zu wantnen, da die Behandlung
dieſer Antuäge noch niclt feſtſtehe. Die Heimkehnen haben aus direſem
Grunde ihne Geſucke bis zum 20. Juni 1921, dem Sthichtage, nicht
vor=
gebrackt. Die Reichszentralſtelle iſt damit eimvenſtandew, daß
zur Vernieüduung ungerechtferdigder Härtem auch Anträge Berickſichnigung
finden, welche mach dem W. Junz 1921 geſtellt worden ſind, ſoſern
glaub=
haft gemacht ſuind, daß die necktzeitige Vorlage aus Hem angogebenen
Grunde unteublieben iſt. Die Anträgs miſſen aber bis ſpäteſtens
31. Dezember 1921 bri der Krfegsgefangenenſtelle in Verlin an den
Stech=
bahn 1, vorgebralit werden. Später eingehende Geſuche düinſem auf keinen
Fall mahr Verückſichtigung finden.
* Deutſch=lettiſche Schndenerſatzverhandlungen. Wie der Bund der
Auslandsdeutſehen erfährt, ſoll ſich bei den deutſch=lettiſchen
Schadenerſatzesphandlungem Gelegenheit biefen,
Vermö=
gensnachkztoile, die deutſchnen Reichsangehörigen durch Maßnahmen der
let=
tiſchein Regzerung, insbeſondere das lettländiſthr Grlldrrformgeſetz
erwach=
ſen ſind, geſtend zu machen. Wenn auch erſt der Verlauf der demmärchſt
baginnenden Verhandlungen zeigen wird, ob ſich die Gteltendmachung
vei=
zwiaklichenr läßt, ſo empfiehlt es ſich doch, jetzt ſchon die
Schnadensanmel=
dungen zu ſammeln. Der Bund iſt Hereit, ſich deu Snmmlung der
An=
rmeldungen zut unterziehem und bittet, ſohust mickt, beneſts Anmelldumgen
erfolgt ſind, die Eimgabe an die Zentral=Gebhäſtsſtelle, Berlin C. 2,
Ao=
ſterſtraße 75, zu rüchen.
einden Soich 20 Leren, ſelle. ud GDrf. derie ſueteſtäil, den
künſtleriſchen Erfelg. Alle Darbietungen waren von dem rührigen
Dirigenten, Hern Lehrer Hunecke, ſo ſorgfüiltig eingeübt, daß das
reichhaltige Pregramm die dantbare Zuhöreiſchaft iu ſteter Spaunung
hielt. Die vollſtändige „Rütliſzene” aus „Willelm Tell”, war die Krone
der Veranſtaltung und zeigte, daß unſere Buben außer Schreiben,
Leſen und Rechnen noch etwas anderes lernen. Beſonders gefielen
zwei eigene Kompoſitionen des Herrn Lehrers Hunecke ſelbſt. Das
„Heſſenlied” und „Wie lacht die Sonne” verdienten in wveiteren Kreifen
bekanzt zu werden. Wir wünſchen den Aufführungen der anderen
Schu=
len denſelben guten Erfolg.
* Gewerbemuſeum. Morgen Freitag, den 15. Dezember, abends
8½ Uhr, veranſtaltet das Gevverhemuſeum in dem Hörſaal der
Zeu=
tralſtelle für die Geiwerbe
Freitag, den 16. Dezember 1921
göiltige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 60 59
und „Cmilie”, je 800 gr Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl
oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten); Marke Nr. 50 und „Emilie‟
800 gr Brot. Marke Nr. 31, 660 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Gerſtenmehl: (Holeniohes Kindernahrung) ½= Pfund zu 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltungsmehl: Bis 31. Dezember auf die
Lebensmittel=
marken „Erbach” blau und weiß, je 1000 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Vollmilch für Kranke und Kinder: 13. Dezbr. 90 %o=
14. Dez. 80 %o, 15. Dez. 70 %:
Zucker: Auf Marke „Paulas, 625 gr auf den Kopf zum Preiſe
von 6 Mk., einſchl. Tüte.
Achtung! Die blauen und weißen Lebensmitkelkarten ſind nicht
wie aufgedruckt bis zun 15. Dezember ds, Js., ſondern bis
zum 15. Januar 1922 gültig.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5., Rate (7r
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21. 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind afle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Seien Guafin Se en W echdei de Wi enie
W.8. Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
In der 1. Binterverſammlung der Vereinigung handelte es ſich um ein
auf wiſſenſchaftlicher Grundlage beruhendes, (bfychotechnifches)
Verfah=
ren zur Ermittelung der Eignung von Lehrlingen für die verſchiedenen
Zweige der Gewverbebetriebe. Auf der Tagesordnung der 2.
Wiuter=
berſammlung, die morgen Freitag, 16. Dezember,
abends 8 Uhr, im großen Saale des Reſtqurants Perkee,
Alexander=
ſtraße, ſtattfindet, ſoll auf Grund eines Vortrags des Herrn Architekten
Lindemann, Hauptlehrer an der Gewerbeſchule in Alzeh, eine für
das Beſtehen uuſeres Gewerbe= und Handwerkerſtande3 überaus
wich=
tige Angelegenheit beſprochen werden, nämlich: „Die Ermittelung
des Selbſtkoſtenpreiſes für gewerbliche Apbeiten”.
(Siehe Anzeige.) Der Verhandlungsgegenſtand iſt für unſere
Vereins=
mitglieder deshalb von beſonderer Wichtigkeit, weil auf der richtigen
Berechnung der Selbſtkoſten, die dem Handwerksmeiſter für die von
ihm ausgeführten Qualitätsarbeiten erwpachſen, ſein Arbeitsverdienſt
und damit auch die Gewähr für das Aufblühen ſeines Geſchäfts und für
eine auskömmliche Lebensführung beruht. Es iſt daher eine zahlreiche
Beteiligung der Vereinsmitglieder, insbeſondere der Angehörigen der
Innungen, an dem Vortrage und an der ſich daran anſchließenden
Ans=
ſprache mit Sichzerheit zu erwarten. Als Gäſte ſind willkommen ſowohl
die weiblichen Mitglieder der Vereinigung, als auch alle Freunde des
Handwerls= uund Gewerbeſtandes.
* Das Orthſche Männer=Quartett, zur Genüge durch ſeine guten
Thegteraufführungen bekannt (ganz beſonders die beiden letzten
Auf=
führungen „Der tolle Hund” von Niebergall), begeht am 18. Dezembe=
(4. Advent) in der Beſſunger Turnhalle ſeine diesjährige
Weihnachts=
feier. Im Prrgramm ſind verzeichnet: Singſpiele, „Im weißen Röß!”,
„Roſel vom Schwwarzwald”, Poſaunen=Quartett zom Heſſiſchen
Landes=
theater, Mandolinen= und Gitarre=Vorträge und Chöre. Ein gut
ge=
heizter Saal kürfte noch dazu beitragen, Freunden und Intereſſenten
die Feſtlichkeit zu empfehlen.
* Stzarverein Bleibtreu. Ein nettes Weihnachtsgeſchenk bringt der
zu Anfang dieſes Jahres im Reſtaurant „Zur Burgſchenke‟ GBarths
Weinſtube) ins Leben gerufene Sparverein Bleibtren ſeinen
Mit=
gliedern. Fünfundſechzig Einleger haben es fertig gebracht, die Summe
von rund 39 663,53 Mark zu ſparen. Es muß anerkannt werden, daß
die Sparer des Mottos „Sbare in der Zeit, ſo haſt Du in der Not”
wirklich eingedenk waren. Die am Samstag abend abgehaltene
Haupt=
verſammlung wählte den ſeitherigen verdienten Vorſtand. Herrn Ernſt
Kliffmüller, als Vorſitzenden, ſowie Herrn Oberbauſekretär
Gummel als Rechner und Herrn Stadtoberaſſiſtenten Lenz als
Schriftführer einſtimmig wvieder.
Sehr vornehme Eriſtenz hat Frau Dr. med. Olpe in Düſſeldorf
zu vergeben. Frau Dr. Olpe, die zwar das mediziniſche Staatsexamen
gemacht hat, aber nicht berechtigt iſt, ſich Aerztin zu nennen, reiſt ebenfo
wie ihr Generalbevollmächtigter B. Wittenberg aus Höſel=Düſſeldorf in
Deutſchland umher und vertreibt für 20—50 000 Mark, je nach der
Größe des betreffenden Bezirks, die Berechtigung, auf Grund ihres
neuartigen” Heilverfahrens Heilanſtalten zur Behandlung von
Er=
krankungen der Atmungsorgane einzurichten. Ihre Medizin, die ſie
zu unerhört hohen Preiſen verkauft, iſt ein längſt bekanntes
Huſten=
mittel. Vor Verbindung wird gewarnt. Geſchädigte wollen
ſich an die Zentrale zur Bekämpfimg der Schwindelfirmen in Lübeck
wenden.
Die Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung
und Jugendpflege in Heſſen
rüſtet ſich zu einer Reife durch das Heſſenland, um ihre jüngſte
Schöp=
ſung, die „beimatkunſt= und Bücherausſtellung” und die
„Kleine Heimatbühne”, der Landbevölkerung zu Quellen echter
Heimatfreude werden zu laſſen und Anregung zu geben zur. Pflege
wahrer Heimntkunſt als Gegengewicht gegen eine Unkultur, die mit der
Seele des Volkes nichts gemein hat. Um einem größeren Kreiſe
Ein=
blick in ihre neueſten Beſtrebungen zu geben, hatte die Zentralſtelle
ge=
ſtern nachmittag zu einer Beſichtigung der Ausſtellung in der
Landesbaugewerkſchule und anſchließender Aufführung eines
Märchenſpiels der Heimatabteilung und des
Puppen=
theaters eingeladen. Einze erwartungsvolle Zahl Beſucher, Alt
und Jung, füllte die Aula und gewann bald herzliche Freude an den
Darbietungen, denen wir auch draußen auf dem Lande, wo das
Ver=
langen nach ſchlichter Schönheit vielleicht noch ſtärker iſt, gleichen
ſegens=
reichen Erfolg wünſchen.
Der ereignisvolle Nachmittag wurde durch eine
Begrüßungs=
anſprache des Direktors der Zentralſtelle, Herrn Lehrers Hafſin=
Ue
1200 Buachſtaben begrenzt, während das Huthſche Relais ſelbſt
bei 200 Buchſtaben eine ebenſo deutliche Zeichenſchrift wie bei
etwa mir 406 gewährleiſtet.
Aus der großen Reihe der Anwendungsmöglichkeiten ſei noch
der Lautſprecher erwähnt, der mit Hilfe des
Steinwalzen=
ſyſtems eine Membrane in Schwingung ſetzt. Da die
Au=
ziehunsgkräfte, wie eingangs erwähnt, äußerſt groß ſind, können
trotz des zugeführten, ganz ſchwachen Stromes umfangreiche
Re=
ſonanzkörper in Schwingung geſetzt und daher auch beliebige
Lautſtärken erzielt werden. Die Zeit iſt nicht fern, in der der
Reichstagspräſident die Abgeordneten in allen Räumen des
Hau=
ſes durch Lautſpruch zuſammenruft, indem er durch ſein
ge=
wöhnliches Telephon ſpricht: „Der Herr Reichskanzler hat das
Wort.” Oder der Stationsvorſteher des Bahnhofes in der
Großſtadt nimmt ſeinen Sprechapparat zur Hand und verkündet,
laut und weit vernehmlich in der großen Halle, die Abfahrt des
Zuges. Der Führer eines Untergrundbahnzuges ſagt in jedem
Wagen durch ſein Telephon die Itation an, die der Fahrende
bei vereiſten Fenſtern nicht zu erkennen vermag. Hier werden
alſo „Steine redend‟. Die Huihgeſellſchaft hat erſt vor wenigen
Wochen von ihrem Verwaltungsgebäude aus Sprache und Muſik
durch Lautſprecher in Schweden, auf Borkum, in Rotterdam
und anderen Orten, d. h. auf eine Entfernung von 600 bis 800
Kilometer vernehmlich gemacht.
Und welche Perſpektiven eröffnen ſich weiter! Man denke an
die „Muſik im Hauſe” von einer einzigen Zentrale aus für
jedermann; der bisher ſtumme Film wird redend, der
drahtloſe Rundſpruch verkündet die neueſten Ereigniſſe
an Orten, die dem öffentlichen Verkehr dienen, z. B.
Börſen=
berichte, in den Räumen der Band.
Wir ſtehen erſt an der Schwelle zur Tür neuer Offenbarung.
Wie bald werden ſie uns alte Gewohnheit ſein. Wer leben wird,
wird ſehen!
Kunft, Wiſſenſchaft und Leben.
Berliner Kunſtleben.
Gegenüber Touaillons Robert Koch=Denkmal auf dem
Luiſen=
platz iſt ſein Standort. Beide in ſitzender Stellung, Fiſcher wie
Koch. Koch in ruhigen faſt feierlicher Haltung. Fiſcher dagegen
von einer innerlichen Bewegung und von einer lebendigen Gei
ſtigkeit, die in jedem Augenblick zum Sprung bereit iſt, deren
Element Behauptung, Widerlegung und Klärung iſt. Beide
Denkmäler ſind Kunfwerke im wahrſten Sinne. Jedem liegt
eine beſondere künſtleriſche Lebensauffaſſung zugrunde. Sie
ſtören einander nicht, ſie ergänzen ſich.
Auch die Ratifſe=Ausſtellung, die in der Galetie
Flechtmann gezeigt wird, iſt in getviſſem Sinne eine Ergänzuug
zu der Cézanne=Ausſtellung bei Caſſirer. Man ſieht zu gleicher
Zeit in der Reichshauptſtadt die beiden Abgötter unſerer
jünge=
ren Malergeneration, die ſich ihre Anregungen aus Frankreich
holen zu müſſen glaubten. Spricht aber Cézanne in ſeinem
tief=
ſten Weſen die Liebe zu allen Dingen, fo lebt Henri Matiſſe meiſt
nur in kühlen Berechnungen. Sein Farbenſinn iſt ebenſo
kulti=
viert, er entwickelt ihn in ſeinen Vorwürfen mit Geſchmack, aber
ſelten aus dem lebendigen Gefühl heraus, daß die äſthetiſchen
Forderungen beherrſcht. Sie gewinnen bei ihm nur allzu oft
die Oberhand. Es iſt eine Kunſt des gewollten Gleichgewichts,
die frei von ſeeliſchen Erſchütterungen mit berechneten
Aus=
drucksmitteln Kälte verbreitet. Man kann ihm ſeine künſtleriſchen
Alſichten nachrechnen wie ein Konto, das am Schluſſe aber nur
ein dürſtiges, oft allzu dürftiges Kredit aufweiſt. Das macht
ihn wohl auch zum nachahmenswerten Lehrer ſo vieler jüngeren
Maler, die mit ſeinem Nezept ſich ſchon als Meiſter dünken.
Ma=
tiſſe kennt nur Farbflächen, in denen alles Körperliche aufgelöſt
iſt. Die Nachahmung ſetzt meiſt dort ein, wo Matiſſe auf die
Differenzierung der Farbtöne völlig verzichtet, ſo daß er, um die
Körperlichkeit anzudeuten, mit ſchwarzer Farbe Umriſſe in die
maleriſchen Flächen hinein, zeichnen” muß. Dieſe oberflächlichen
Andeutungen übernahm man mit Begeiſterung. Handwerkliches
Können, exaktes Zeichnen wurden überflüſſig. Der Weg zur
genialen Vollendung, der für den Strebenden ein Dornenpfad
iſt, wird mit einem kühnen Sprung zurückgelegt. Man brauchte
nicht mehr im Schweiße ſeines Angeſichts zu ſchuften, man war
„Meiſter” in — drei Minuten. Das iſt das Indereſſante an
die=
ſer Ausſtellung, daß ſie eine Reihe ſolcher nach dem Rezept her=
Berlin, die Stadt der Denkmäler, iſt in dieſen Tagen um geſtellter Arbeiten des vergötterten Franzoſen zeigt. Aber ein
ein neites Monument bereichert worden. Monumental vom paar kleine Landſchaften ſind doch vorhanden, in denen er mehr
Sockel bis um Scheitel. Von jener inneren Spannkraft, die ſich iſt als geſchickteſter, in der Aeſthetik wohlbewanderter Fabrikant.
freihält vo, allem Dekorativen, die mit zwingender Notwendig= So hat er die ſteile Küfte von Etretat mit einer lebenswarmen
keit aus ſie, heraus geſtaltete und den einfachſten Weg zur Voll= Farbenpracht und einer überraſchenden Eindringlichkeit
geſchil=
endung ſchr itet. Sie erſtarrt nicht in dem toten Stein, ſie lebt dert, daß man in ihr den abwägenden kühlen Matiſſe nicht
Hort neiter und ſpringt auf jeden über, der ſich ihr naht. Fritz wiedererkennt. Hier iſt er der wahre Künſtler. Hier aber hat
Kliuſch hat das Meiſterwerk geſchaffen, dem Gedächtnis Emil ihn keiner nachzuahmen verſucht. Dieſer Weg iſt ſchon ſchwie=
Fiſchers, dem großen Chemiker, iſt es geweiht. Nicht ſüd= riger. Er führt nicht über ein Nezept, ſondern über das künſt=
Dr. Walter Georgi.
licher Marmor, ſondern heimiſcher Kalkſtein, iſt das Material. leriſche Erlebnis.
allen denen, die an dem ſchwvierigen und anſpruchsvollen Aufbau des
Unternehmens ſelbſtlos mitgearbeitet und geholfen hätten, daß die
Aus=
ſtellung ſo umfaſſend und bedeutungsvoll werden konnte. Es ſind dies
die Herren: Lehrer Eidmann, Leiter der Heimatabteilung der
Zen=
tralſtelle, und ſein getreuer Mitarbeiter und Gefährte, Franz
Har=
res, weiter die Herzen Geh. Nat Balbe, Abteilung für
Denkmal=
pflege, Oberbaurat Pietz, Abteilung für Kriegerehrungen, und die
Künſtler Gengnagel, Breitwieſer, Becker, Bayer und
Fräulein Beichmann. Die Bühne haben angefertig die „Herren
Scherl Kranich und Weyl vom Landestheater, die Puppen die
Danen Konrad und Streuber. Er führte dann als „
Grundſätz=
liches” zur Frage der Volksbildung etwva folgendes aus: Wir Männer
zuonr der Volksbildung haben das allgemeine Ziel, alle Volksgenoſſen zu
geiſtiger Veredelung zu führen, und zwar in herzlicher
Ar=
beitsgemeinſchaft mit dem ganzen Volke. Wir bedienen uns dabei in
erſter Linie des Mittels der Kunſt, denn in der Kunſt ſind heute noch,
mitten in allgemeiner Zerſplitterung, alle guten Geiſter der Menſchheit
lebendig, der Geiſt der lebensvollen Gemeinſchaft, der Geiſt der
verbin=
denden Liebe, der Geiſt des Friedens und der Geſittung. Ein zweites
wichtiges Mittel zur Beförderung alles Edlen und Guten iſt nun die
Heimat, die Freude an heimnatlicher Landſchaft, an ihren Menſchen
und ihrer baulichen Erſcheinung, die Freude an ihrer Geſchichte, in der
ſich ja immer aush ihr inwendiger Geiſt abſpielt, und die Freude an
den Lauten der heimiſchen Spracye. Als ein erſter Verſuch, dieſe
mäch=
tige Sache „Heimat” dem Ziel der Volksbildung, dienſtbar zu machen,
ſoll die Ausſtelluing für Heimatkunſt und Heimatbücher und das Puppen=
Aetlie e er enſcan der äifſic ealſten ertſtagif
herbeiführen wollen, ſich auch auswirkt im ländlichen Handwerk, im
Schnuck ländlicher Wohnräune, in den Handarbeiten der Frauen und
Mähchen. Kultur iſt die Teilnahme alleu an der gemeinſamen
Lebens=
form, jeder muß ſich für das Ganze verantwortlich fühlen. Wir wollen
lebendigen Auſtoß dazu geben, und dazu genügt für empfängliche
Ge=
müter auch das Weuige und vielleicht Lückenhafte, was wir hier da=.
Die „Kleine Heitnatbühne” iſt gewiſſermaßen eine Taſchenausgabe
der Heſſiſchen Landesuanderbühne. Din der PzipFenbühne, an der man
pralle Darſtellung des Lebens in ſarbigen Cutgegenſetzungen heute noch
klarer erkennen kann, als an vielen pavierenen Dramen, die
anſpruchs=
voll über große Bühnen gehen, tvollen wir heimatliche Stoffe,
heimat=
liche Mundart und heimatliche Vollslieder anklingen laſſen, wie ſie ſich
das deutſche Volk aus tiefſter Sehnſucht heraus geſchaffen hat.
Anſchließend ſprach der Leiter der Heimaabteilung, Herr Lehrer
Eidmann, über die Lebensnotwendigleit der Kunſt im Leben eines
jeden Menſchen. Zur höchſten Kunſt könne man nicht alle führen, aber
die Fceude am Schönen wecken, in das wir uns=in ſtillen Stunden
ver=
ſenken. Es ſei eine Geſchmackskultun nötig, die mehr Verſtändnis für
Edelarbeit finden müſſe. In den heſſiſchen Spiclſachen nach Entwürfen
von Profeſſor Sutter ſei ſolche Quglitätsarbeit geſchaffen worden; auch
die Arbeitsgemeinſchaften der Volkshochſchule, die ſich aus allen
Stän=
ben zuſammenſetzten, hätten begchtenswerte Proben guter
Laubſäge=
arbeit ausgeſtellt, die eigenen ſchöpferiſchen Geiſt erkennen ließen.
Hierauf begannen die Aufführungen, denen jeweils eine kurze
Einführung verausging. Das Märchenſpiel „
Numpelſtilz=
chen” von E. Luckow, das von Mädchen der Mittelſchule II ſehr
anſprechend dargeſtellt wurde, ſoll nach der Einführung dem Kinde
„Theater geben, aber es frei machen vom Theater”, 10 gst: Luſt wecken
zur Darſtellung in kindlich=einfacher Art, ohne auf blendende
Bühnen=
wirkung berechnet zu ſein. Die Kinderphantaſie erhält hier neue gute
Nahrung, die Erzieher des Kindes dürften jedenfalls nicht achtlos an
dem Neuen vorübergehen. Das Spiel fand ungeteilten, herzlichen
Bei=
fall. Neine Freude löſte auch das Puppentheater aus, das
unter der „Regie” von Franz Harres Bilder aus dem 30jährigen
Kriege zur Aufführung brachte, die vom Leiter der Kleinbühne verfaßt
ſind unter Zugrundelegung einer eigenartigen, wenig bekannten Faſſung
der Bärenhäuterſage in einer Erzählung des Magiſters Lauckhard.
Lehrreich iſt ein Gang durch die Ausſtellung, die im ganzen
Bei=
ſpiele anſtändiger Kunſt überhaupt zeigt. Was hier in geſchmackvoller
Anordnung dem Auge ſich bietet, iſt das Ergebnis einer ernſten Arbeit,
die lebendiges Volksgefühl wecken will, und — dazu berechtigt uns das
Geſehene — auch kann. Sowohl eine reichhaltige Auswahl gediegener
Bücher (Für unſere Kleinen”, Für das reifere Alter. Aus Kunſt,
Wiſſenſchaft und Leben), künſtleriſcher Wandſchmuck (
Steinzeich=
nungen und Farbendrucke von G. B. Teubner=Berlin), Entwürfe
für Kriegerehrungen von bekannten heimiſchen Künſtlern,
Bil=
der von heimatlicher Banweiſe Erzeugniſſe häuslicher
Kunſtpflege und guter Handwerkskunſt künſtleriſche
Photographien u. a. m. ſind auf den einen Ton geſtimmt, auf
den es den Veranſtaltern ankam: echte Heimatfreude zu wecken und
Anregung zu geben zu eigener Arbeit im Heim. Möge dieſer neue
H. W.
Same reiche Frucht bringen!
Die Deutſche Volkspartei und die
Regierungs=
bildung.
* Darmſtadt, 14. Dez. Der Geſchäftsführende Ausſchuß der
Deutſchen Volkspartei, verſtärkt durch die Kueisvorſitzenden der
Landes=
organiſſation, hielt eine Sitzung ab, an der auch die Landtagsfraktion
teilgemommen hat. Nach lebhaſter Ausſtprache wurde die Willensmeinung
der Partei oimmittig wie folgt feſtgeſtellt:
„Die Bebeurtug der letzten Landtagswahlen liegt darin, daß die
bis=
herige Regierungsmechrheit um 15 Mandate geſchwächt wurde. Dagegen
ziehen die Fraktivmen, der bisherigen bürgenlichen Oppoſition, um das
Doppelte geſtärkt in den Lanbtag eim.
Eine Regierungsbilldung, die dieſen klaven Tatſachen nicht gebührend
Rechnung trägt, könnte keinem Anſbruch darauf machen, Ausdwuck des
Volkswillens zu ſein.”
G. Roßborf, 14. Dez. Die hier geplanten
Weihnachtsgottes=
dienſte, Chriſtbeſcherungen und Veranſtaltungen ſind wieder von
dem Beſtreben geleitet, Abwechſelung in der ſonntäglichen Predigt und
dem Gottesdienſtverlauf allen kommenden Hörern des Wortes zu bieten
und ſodann auch die feiernde Heimatgemeinde ſelbſt zu Wort kommen
zu laſſen. Der 4. Advent eröfnet das Feſt der Geburt und
Menſch=
werdung des Heilandes mit dem letzten Weckrufe: Freuet Euch in dem
Herrn allerwegen! Der Oſtern 1222 das Friedberger Seminar
ver=
laßſende Kandidat der Theologie Sperb aus Darmſtadt, den
viele Beziehungen mit Roßdorf verbinden und der ſchon zweimal auf
der hieſigen Kanzel geſtanden und mit dieſen Predigtvorträgen auch
Anſporn und Dank gefunden, hat ſich bereit erklärt, auch dieſe zum Feſte
Khon gehörige Predigt zu halten. Am Nachmittag, 3½ Uhr, feiert
nach Herkommen und eröffnet die Neihe der feſtlichen Veranſtaltungen
die Kleinkinderſchule mit ihrer Jahresfeier unter dem
Chriſt=
baume des Gotteshauſes und die neu ins Leben gerufene „
Sonntags=
ſchule” unſerer verehrten Schveſter Anna mit gleichzeitiger Beſcherung.
Die feßlich bewegten und erwartungsvollen Kleinſten der Gemeinde
wer=
den dabei ſchon von den im Gemeindehauſe verkehrenden Frauen und
Jungfrauen, den Konfirmanden und den regelmäßigen Beſuchern des
„Jugendgottesdienſtes” von der Kleinkinderſchule aus geleitet und
ver=
eint mit den Eltern umſtanden. Gaben und Spenden ſind dazu noch
reichlich gefloſſen. Bringen dieſe Veranſtaltungen ſchon den köſtlichen
Auftakt und auch Großen zu empfehlende richtige Weihnachtsſtimmung,
fo werden auch hoffentlich neben dem Kirchengeſangverein mit neuen
Weiſen die Waldhörner und Poſaunen des Muſikvereins an den
Feſt=
tagen ſich wieder hören laſſen. Am 1. Weihnachtsfeſttage iſt ebenfalls
an Stelle der früher um 4 Uhr morgens üblichen Chriſtmette
nachmit=
tags ein liturgiſcher Gottesdienſt für die Beicht= und Abendmahlsgäſte
feſte Sitte geworden und wird die jungen und alten Sänger und
Sän=
gerinnen anziehen. Am 2. Weihnachtsfeſtage wird nach der Predigt
ſich der Sängerchor des Männergeſangvereins „Liederkranz”
gelegent=
lich der kirchlichen Trauung von 3 Paaren hören laſſen und zwei paſſende
Lieder zum Feſte wie zum Geleite der jungen Paare ſingen. Am Abend
und zum Ausklang des Feſtes feiern noch vereint zu Spiel und Lied im
Gemeindehauſe der von Schweſter Chriſtine geleitete Frauenverein, der
Guſtav=Adolf=Frauenverein, Alice=Frauenverein, von den Lehrerinnen
Egli, Eichler, Körber und Nicolay gehalten, und die
Jungfrauenver=
eine, die bisher ſchon in einer Verloſung verſchiedener Armen und
Kranken gedachten und ihre Adventszweige an die Krankenbette und in
die Altenſtübchen brachten und an die Sammlung und Mehrung des
Glockenfonds gedachten und mithelfen wollen, daß Oſtern drei Glocken
wieder läuten.
O Von der Bergſtraße, 12. Dez. Dieſer Tage hatten die Herren
Dirigenten von Geſangvereinen eine ſtark beſuchte
Ver=
ſammlung nach Heitelberg einherufen, um Stellung zu nehmen zu den
ſchon früher in einer Vorverſammlung gefaßten Beſchlüſſen über die
Gehaltsverhältniſſe. Die Verſammlung war beſucht ſowohl von badiſchen
als auch von heſſiſchen Dirigenten und Chorleitern. Von den
Dirigen=
ten von Kirchenchören wurde vorläufig Abſtand genommen. Nach
ein=
gehenden und umfaſſenden Beratungen und Erwägungen wurde die
Vergütung der geſanglichen Leitung weltlicher Geſangvereine auf 20,
30 und 40 Mark für eine Geſangſtunde bei Sängerzahlen von 30—40
und über 50 feſtgeſetzt. Cbenſo können für Einzelaufwendungen
Pauſchalſummen vereinbart werden. Ständchen und dergleichen
Ver=
anſtaltungen gelten als Geſangs
O Aus dem Weſchnitztal, 12. De=
In den letzten Wochen hielt der
Bauernverein zwei Verſammlungen ab, die gut beſucht waren. In der
einen Verſammlung wurde über die Milchpreisfrage beraten und
Eeite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. Dezember 1931.
Hummer 336.
Einigte man ſich dahin, den Miſchbreis pro Liter von 3 Mark auf 3,60
Mark zu erhöhen, d. h. ab Stall; die Milchhändler dagegen dürfen pro
Liter von ihren Kunden 4,50 Mark nehmen. — Bei der letzten Tagung
des Bauernvereins in Mumbach wurde über die Entlohnung für Fuhren
verhandelt. Man kam überein, den Preis für ein Einſpännerfuhrwerk
pro Stunde auf 15 Mark und für ein Zweiſpännerfuhrwerk pro Stunde
auf 25 Mark feſtzuſetzen. Danach wird ſich wohl der Meter Holz im
nächſten Frühjahr, bis er glücklich unter Dach und Fach iſt, auf 250 Mark
ſtellen, alſo ungefähr das 25fache gegen früher. Auch die Kohlenpreiſe
werden nächſtens den 40fachen Friedenspreis erreichen.
O Birkenau, 12. Dez. Ein großer Auflauf fand in voriger
Woche kurz vor 6 Uhr abends in einem Hauſe der Untergaſſe (
Juden=
gaſſe) ſtatt. Während die Einwohner in ſonſtigen Räumen des Hauſes
beſchäftigt waren, ſollen ſich Diebe in die Wohn= und Schlafväume
ge=
ſchlichen und 2000 Mark, nach anderen Ausſagen 3700 Mark, geſtohlen
haben. Auch ſollen ſchon Schuhwerk, Weißzeug und Kleider eingepackt
geweſen ſein, aber die Diebe oder der Dieb verhindert worden ſein, die
Sachen mitzunehmen. Der Dieb ſoll dann ſchleunigſt durch das Fenſter
entflohen ſein. Die Polizei war bald zur Stelle. Weitere Schritte zur
Ermittelung der oder des Diebes wurden bis jetzt nicht unternommen.
Mainz, 14. Dez. Franzöſiſche Schieber. Weil ſie zurzeil
der militäriſchen Sccnltionen in den Rheinlanden unter der Deklarovon
„Mibitärliefevumg” in vielen Fällen erhebliche Mengem Weine, Liköre,
Champagner, Kognak uſw. über die Grenze zollfrei
einge=
führt, aber nur zum Teil an bie Befatzung geliefert hatten, wuuden
zwei franzöſiſche Kaufleute vom franzöſtſchen Kriegsgevicht
geſtern verurteilt. Der Hauptangekingte erhielt ein Jahr
Grfüng=
nis außadem wurde gegen beide Angeklagte auf Geldſtraſen in emer
Gefanthöhe von 300 000 Mark und 135 848 Francs erkannt. Bei einem
Frankenkurs von 15 Mark beträgt die Summie der Geldſtrafen 2 357 720
Mark. Für die Gefänguisſtrafe wurde bedingter Strafmuffchurb gewährt.
sw. Mainz, 14. Dez. Die Rheinſchöffahrt war infolge des
ſehlleihten Waſſerſtandes und den Witterungsverhältniſſen faſt ſtillgelegt.
Sowzeſit Kahnraam angeboten ſwutvde, mußten pro Tonne und Tag 60—70
Pfewnig Miete bezahlt werden. Die Beegſchlepplöhne wuden jeweils
vereinbart, die Talſchlepplöhne betrugen 660 bis 750 Prozent über
Nor=
maltarif. Die Sätze bis Mannheim bewegten ſich zwiſchen 4,75 und 5,75
Wark für 1000 K.g Schleßplohn. Die Hoffrungen, daß die
Schiffahrts=
verhältniſſe ſich beſſern würden, ſind durch das eingetretene Froſtwetter
wieder zunich- geword. Der Floßverbehr ruht durrh die Eisbüldung auf
dem Neckar, Nhei und Main vollſtändig.
Fp. Worms, 13. Dez. Eine großzügige
Erholungs=
fürſorge für Kinder hat die Stadt Worms im Jahre 1921 mit
einem Koſtenaufwand von 300 000 Mark durchgeführt. Eine ärztliche
Unterſuchung der Kinder der Volks= und höheren Schulen ergab, daß
faſt alle Kinder mehr oder weniger geſundheitlich gefährdet waren. Es
gelang, 1100 Kinder Erholungs= und Solbadkuren zuzuführen. Die
Stadt und die verſchiedenſten Korporationen und Kaſſen brachten die
nötigen Geldmittel auf.
Fp. Worms, 13. Dez. Aus Mitleid Einbrecher iſt Karl
Maltry=Worms geworden. Als ſeine Schweſter krank war und mit
ihren Kindern in große Nor geriet, ſein Bruder ebenfalls Not hatte,
entſchloß er ſich, ihnen zu helfen, und geriet auf die Bahn des
Ver=
brechens. In zwei ſchweren Einbrüchen ſtahl er der Firma Jſay für
rund 30 000 Mark Waren, von denen er für 8000 Mark verkaufte und
das Geld ſeinen Geſchwiſtern gab. Maltry wurde jedoch bald ſeiner
Tat überführt und jetzt zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt.
sw. Schotten, 14. Dez. Großfeuer emſtand auf bisher unge=
Härte Weiſe in der Brennerei Heß hier. Das Feuer griff vaſch aurf die
Wirrſchaftsgebäude und Scheunen der Anlieger über. Die Feutenwehren
aus der ganzen Umgebung waven alsbald zur Stelle, doch wurden die
Löſcharbeiten durch das Ausſetzen der elektriſchen Beleuchtung in der
Dunbelheit der frühen Morgenſtundem ſehr erſchivert. Dem Feuter fielen
neben mehreren Gebäuden große Holzogrräte, Kiſten, Stroßhülſen uſw.
zum Opfer. Die Brennereimaſthinen ſind ziemlih unverſehrt; der
ge=
ſchnie Schaden läßt ſich noch wicht abſchätzen, ſoll aber durch
Verſicherun=
gen gedecht ſein.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. Schotten. Die Breunerei und
Likörfabrik von A. Heß ging am Dienstag in Flammen auf. Die
Ur=
ſache iſt noch nicht genau aufgeklärt. Die gewerblichen Gebäude wurden
gänzlich eingeäſchert; nur mit Mühe gelang es dem tatkräftigen
Ein=
greifen der Feuerwehr, das Wohnhaus zu retten und ein Uebergreifen
des Feuers auf die benachbarten, eng zufammenhängenden Gebäude und
Scheuern zu verhindern, ſonſt wäre ein unermeßliches Unglück
entſtan=
den. Der Schaden, den die Firma erlitt, iſt ſehr groß. — Lang=
Göns. Die hieſige Schafherde, die wegen der Raude abgeſchlachtet
werden mußte, iſt durch Einſtellung neuer Schafe wieder ergänzt
wor=
den. Es ſind ſtrenge Maßnahmen getroffen worden, um zu
verhin=
dern, daß von außerhalb ohne verherige tierärzliche Unterſuchung
Tiere eingeführt werden. — Ettingshauſen. Ein großes
Un=
glück wurde nur durch einen Zufall verhütet. Als auf dem
Bauxitberg=
werk „Roter Berg” die Arbeiter beim Frühſtück ſaßen, ſtürzten plötzlich
im Tagban die Erdmaſſen zuſammen und begruben die noch dort
lie=
genden Arbeitswerkzeuge. Wäre der Einſturz einige Minuten früher
oder ſpäter erfolgt, ſo wären unausbleiblich Verluſte an
Menſchen=
leben zu beklagen geweſen. — Lauter. Durch abſtürzende Erdmaſſen
wurde ein hieſiger Vergmann in der Grube bei Harbach verſchüittet und
getötet.
Einſatz der Techniſchen Nothilfe im oberheſſiſchen
Elektrizitätsſtreik.
— Von der Techniſchen Norhilfe, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt (Bureau Fvankfurter Straße 2) wird uns mitgeteilt, daß, wachdem
am Freitag, den 9. Dezember, im ſtoatlichen Kraftwerk Wölfersheim, bas
ganz Oberheſſen mir Licht und Kraft verſorgt, nebſt den dazu gehörigen
Bvaukohlengruben die Arbeit niedergelegt worden war, ohne daß die
Notſtandsarbeiten verrichtet wuden, wurde fofort der Einſatz der
Tech=
ziſchen Nothälfe angefordert, der jedoch durch das heſſiſche
Geſamtnnni=
ſterium erſt am Samstag, den 10. Dezember, abends, verfügt wurde,
ſo=
daß am Samstag abend ein Einſatz nicht mehr möglich war. Am
Sonn=
vag, den 11. Dezember, vormittags, wurden dann zirka 130 Nothelfer aus
Dillenburg (Bergſchüller), Friedberg und Frankfurt a. M. eingeſetzt und
es gelang, am Sonntag abend 344 Uhr bereits Strom an Krankenhäuſer
und Bahnhöfe, nach und nach auch weideven Strom abzugeben. Mitz
die=
ſem Strom ſvar es auch möglich, bereits zwei benachbarte Gruben vor
dem Erfaufen zu rerten. Die übrigen werden noch ausgepumpt. Morgen
wird ein Stimmungsbild vom Einſatze ſelbſt erſcheinen. Es zeigt ſich alſo
wieder, wvie nötig wir die Techriſihe Nothſlfe noch immer haben, und daß
es (hrenpſlicht eines Jedery, dem unſer Volkswohl am Herzen liogt, iſt,
der Techmiſchen Nothilfe alsbald beizutreten, um ſeinen Willen zur
Hilfe=
leiſturng zu bekunden.
O Weinheim, 13. Dez. Wegen Geſchäftsſpionage in
hieſigen Lederfabriken wurde ein öſterreichiſcher Chemiker durch die
Gen=
darmerie feſtgenommen.
Veuthen, 13. Dez. Exploſion. In der Sileſiafabrik in Krie=
eeherl
Abg. Fiſcher=Baden (Deutſchnatl.) fordert den Schutz des hei=
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 14. Dez. Eröffnung 2 Uhr. Das Geſetz über die
Poſtgebühren geht an den Poſtausſchuß.
Das Geſetz über die Aenderung des Kohlenſteuergeſetzes
das die Kohlenabgabe auf 40 Prozent erhöht, bezeichnet Abg. Könen
(Komm.) als ſchamlos. Er proteſtiert gegen die Ausbeutung der
Ar=
beiterſchaft durch indirekte Steuern.
Präfident Löbe ruft den Redner zur Ordnung, weil er das Geſetz
den Gipfel der Schamloſigkeit nennt. Nach kurzer weiterer Debatte wird
das Geſetz dem 35. Ausſchuß überwieſen.
Es folgt das Geſetz über die Aenderung des
Tabakſteuer=
geſetzes.
Abg. Geyer (Komm.) proteſkiert gegen die Vorlage.
Auch Abg. Mehrhoff (U. S.P.) verlangt völlige Beſeitigung der
betreffenden Zollvorſchriften.
miſchen Tabakbaues.
Die Vorlage geht an den 35. Ausſchuß.
Das Geſetz über die weitere Verlängerung der Verlängerungsfriſt
des Seeverſicherungsgeſetzes wird in allen drei Leſunger
angenommen.
Das Geſetz über die Verlängerung des
Kapitalflucht=
geſetzes bis 31. Dezember 1922 wird an den Ausſchuß verwieſen.
Der Entwurf über den Verkehr mit ausländiſchen
Zah=
lungsmitteln geht an den Ausſchuß.
Zum Entwurf über die Wahlen nach der
Reichsverſiche=
rungsordpung betont der Reichsarbeitsminiſter, man brauche
Zeit, um die Länder noch zu hören. Im Januar werde dann ein
end=
gültiger Entwurf zu einem Wahlgeſetz kommen. Der Entwurf wird
in allen drei Leſungen angenommen.
Das Geſetz betr. Aenderung der Einkommenſteuer und
die Heraufſetzung der unterſten Steuerſtufe anf
40 000 Mark geht an den Ausſchuß.
Das Geſetz über die Verſicherungspflicht uſw. in der
Krankenverſicherung, das die obere Grenze ebenfalls auf
40 000 Mark anſetzt, wird in allen drei Leſungen angenommen.
Der Entwurf über eine Ergänzung des
Beſoldungs=
geſetzes (Ortsklaſſenverzeichnis) geht an den Ausſchuß für
Beamten=
angelegenheiten.
Es folgt die Weiterberatung der
Interpellation Strefemann über die Vorkommuiſſe in der Pfalz.
Abg. Berndt (Deutſchnatl.) erkennt die deutſchen Worte des
Mi=
niſters zur Kennzeichnung der franzöſiſchen Beſtrebungen gerne an,
ver=
mag aber die Worte des Reichskanzlers vom Gerechtigkeitsſinn und
Ver=
föhnungswillen Frankreichs nicht zu glauben. Auch Miniſter Köſter
begnüge ſich mit der Erkenntnis und der Verurteilung der franzöſiſchen
Beſtrebungen, habe aber nicht geſagt, wie die Regierung ſich dagegen
zu wehren gedenke. Wolle er etwa die Politik des ſtillen Leidens und
ſchüchterner Abwehr fortſetzen oder endlich einmal eine energiſche
Ab=
wehr der franzöſiſchen Propaganda ins Werk ſetzen? Was in dieſem
ſpeziellen Falle geſchehen ſei, wüßten wir übrigens auch noch nicht.
Un=
ſere bisherige Politik diene nur dazu, die Anſtrengungen der
Fran=
zoſen und Velgier zu ſchüren. Der Ausfall der Sozialiſten wegen der
Fürſienbilder gehöre doch tatſächlich nicht hierher. Wolle die
Sozial=
demokratie etwa die in der Pfalz ueſtehende nationale Einigkeit ſtören?
Redner gibt dann eine ausführliche Schilderung, wie die Franzoſen ſich
in alle internen Angelegenheiten miſchen, die Beſetzung der
Beamten=
ſtellen und die Rechtspflege. Dazu kämen die Angriffe auf unſere
Mädchen. Die Proteſte unſerer Regierung unter Ausſchluß der
Oeffent=
lichkeit haben keinen Zweck. Sie muß die Sprache finden, welche in der
Welt widerhallt. Aber unſer Auftreten, als hätten wir uns zu
entſchul=
digen, begünſtige geradezu dieſe fräſlzöſiſche Lügenpropaganda. Wir
dürfen uns nicht länger defenfiv halten, ſondern müſſen offenſiv
vor=
gehen, denn auch die Wahrheit ſteht uns zur Seite. (Bravo rechts!)
Abg. Korell (Dem.) bedauert, daß die Ausführungen Berndts
die Einheitsfront nicht weniger gefährdet haben, wie die geſtrigen
Aus=
führungen Hoffmanns. Deshalb wären auch die Angriffe auf die
Ne=
gierung nicht angebracht. Wir ſtänden im Weſten eigentlich noch im
Kriege. Da dürfe man ſein Herz nicht offen auf den Tiſch legen. Seine
Partei habe ſich ſehr über den Miniſter gefreut, der für die deutſche
Sache eingetreten ſei. Vielleicht werde Frankreich endlich dieſe Stimme
der Wahrheit hören. Die Bitte, einmal die Wahrheit zu ſagen, wie
es in den Herzen der rheiniſchen Bevölkerung ausſehe, komme aus
tief=
ſten Bitterkeiten heraus. Der Redner gibt eine ausführliche
Schilde=
rung der dortigen Zuſtände, namentlich in Idſtein, Bingen und Mainz,
wo Unterkünfte für die Beſatzung nicht zu ſchaffen ſind. Aber dieſe
Wohnungsnot iſt in der engliſchen und amerikaniſchen Beſatzungszone
faſt noch ſchlimmer. Die Franzoſen dehnen ihre militäriſchen
Maß=
nahmen immer noch weiter aus und nehmen uns Land und Wohnungen.
Die Koſten gehen in die Milliarden. Jedenfalls muß im Reichstag ein
Geſetz eingebracht werden, das in allen Fällen ein Recht auf Sühne gibt,
wo Frankreich ſich weigert. Redner proteſtiert gegen die marokkaniſchen
Truppen deren Verhalten nur geeignet ſei, an Stelle des
Verſöhnungs=
willens feindliche Gefühle zu wecken. (Beifall.)
Abg. Merkel (U.S.P.): An dem annexioniſtiſchen Geiſt
Frank=
reichs tragen die Neden die Hauptſchuld, die hier im Reichstag
gehal=
ten werden. Die Großinduſtrie hat längſt ihren Frieden mit
Frank=
reich gemacht.
Abg. Fries (Komm.) proteſtiert gegen die elenden
Verdächtigun=
gen ber Kommuniſten durch die Sozialdemokraten, daß innige
Verbin=
dung zwiſchen Franzoſen und Kommuniſten beſtehe. Die Franzoſen
hätten ſich an alle möglichen Kreiſe gewandt, um dort Boden zu
ge=
winnen. So ſeien vielleicht einzelne Leute gewonnen worden, die ſich
Kommuniſten nennen, nicht aber die Kommuniſtiſche Partei als ſolche.
Die zahlreichen Ausweiſungen der Kommuniſten aus dem beſetzten
Ge=
biet ſeien der beſte Beweis für das Gegenteil. Schuld an allem trüge
Darmſtädter Ausſtellungen.
Im Reſidenzſchloß
haben Schüler der ehemaligen ſtädtiſchen
kunſtgewerb=
lichen Schule, die leider am 1. Oktober aufgelöſt worden iſt
und die zum Teil von Herrn L. Gengnagel, dem bekamnten
Darmſtädter Graphiker, als eigene Schule für graphiſche Kunſt
weitergeführt wird, eine Auswahl von Arbeiten aus drei Klaſſen
ausgeſtellt, die den Leiſtungen der Schule das beſte Zeugnis
ausſtellt, obwohl eine Reihe begabter Schüler inzwiſchen in
auswärtige Schulen übergetreten iſt und nicht mit ausgeſtellt
hat. In der Ausſtellung ſind die Arbeiten von etwa 30
Schü=
lern der Klaſſen Dr. Kraft (Theoretiſcher Unterricht), Kurt
Kempin (Akt), Pinand (Architektur) und Gengnagel
(Graphik) vereinigt. Gewiß ſind die Arbeiten nicht alle
gleich=
wertig, aber es ſind ſolche von ſehr bemerkenswerter Reife
dar=
unter, die es wohl rechtfertigen, daß man ſich mit ihnen
beſchäf=
tigt, alle aber nehwen es ernſt mit ihrer Kunſt und ſtellen mit
ihren mehr oder weniger gelungenen Verſuchen ihren Lehrern
und ſich ſelbſt beſte Zeugniſſe aus.
Gleich den erſten Raum füllen faſt ganz Geſamtentwürfe
und Detailzeichnungen des angehenden Innenarchitekten
K. Metzle (Klaſſe Pinand). Hier iſt ſehr gute Veranlagung für
Stil und Formgefühl,, gutes techwiſches Können am Werke und
auf dem Wege, ſich individuell durchznſetzen. Das beweiſen
ſo=
wohl die Details, wie die gut komponierten farbigen Endwürft
für komplette Zimmereinrichtungen und Einzelmöbel, wenn auch
manche Beanſtandungen ſich in den Kompoſitionen ergeben, die
auf einem, an ſich natürlichen, Mangel an Klarheit und letzter
Reife fußen.
Aus der Klaſſe Kempin iſt ohne Zweifel der, wie man
uns mitteilt, erſt 17jährige A. Springer der Begabteſte.
Wie dieſer Kunſtjünger dem Akt, auch dem ſchwierigſten, zu
Leibe geht, wie er ſich keineswegs auf naturaliſtiſche
Wieder=
gabe beſchränrt, ſondern faſt überall ſchon eigenes Stilgefühl
mitſchwingen läßt, das zeugt zum mindeſten von Mut, zu dem
ihn gutes handwerkliches Können allerdings berechtigt. Beſſer
aber doch ſind die Gewandſtudien Springers, die ihm ſicher eine
ausgezeichnete Grundlage für gute Holzſchnittkunſt geben,
wäh=
rend ſein frühreifes Talent in den beiden phantaſiereichen und
treffend komponierten Federzeichmungen Triumphe feiert. Hoffen
wir, daß der junge Künſtler nie ſeine Grenzen vergißt. — Recht
vielſeitiges Können und ausgezeichnete künſtleriſche Grundlagen
erweiſt auch Bernd Beyer, der ſowohl in der Klaſſe Kempin
mit gut ſtudierten Aktzeichnungen (beſonders in der Bewegung),
wie auch mit ausgezeichneten Koſtümſtudien (vom Lehrer wohl
auf Vorbilder alter Meiſter, wie Dürer, Schongauer, verwieſen)
und in der Klaſſe Gengnagel mit anſprechendem farbigen
Buch=
ſchmuck humorvollen Einſchlages vertreten iſt. Auch die
natura=
liftiſchen Akte von Klara Staedel, Klara Hofmann,
Anne=
lieſe Reichmann und Elſe Gunder ſind recht gute, ernſte
Arbeiten, die auf erfreulicher Veranlagung und ernſtem Streben
gründen. Margarete Rahuſen (Bremen) zeit ſchon mehr
Reife in ihren Aktſtudien. Auf ſo von der Schule Kempin
ver=
mittelte naturaliſtiſche Studien läßt ſich dann nach Beherrſchung
guten Zeichnens auch ſtiliſierend weiterbauen.
In der Gruppe der Klaſſe Gengnagel erweiſt Annelieſe
Reichmann dann die Vorzüge guter Grundlagen. Ihre
ori=
ginellen und ſchönen, inhaltlich reichen und vor allem ernſt und
ſorgfältig durchdachten und durchgearbeiteten Holzſchnitte ſind
erfreulich gute Arbeiten, gerade weil ſie ſich in den Grenzen des
Könnens halten und eine einfach=klare, aber empfindungsvolle
Sprache reden. — Auch A. Springer iſt hier mit guten
Holz=
ſchnitten eigener Erfindung nach bibliſchem Vorwurf vertreten.
Elſe Gunder bringt neben gelungenen Verſuchen im
Holz=
ſchnitt ſehr hübſche und eigenartige Vorſatzpapier=Enwvürfe,
wird aber von Hedda Schmieder, was den Reichtum der
Ideen und Vielſeitigkeit der Verwendung ornamental
verarbei=
teter, fein gezeichneter Naturſtudien (Käfer uſw.) betrifft, doch
übertrumpft. Auf gleichem Gebiete und mit ſonftigem
Buch=
ſchmuck hat ſich auch Frau Veith erfolgreich betätigt, während
der junge Bildhauer Biedenbender eine Anzahl erfreulich
guter Studien in ſchwarz und farbig aus Rothenburg uſw.
ausſtellt.
Ausgezeichnet ſind die Arbeiten dieſer Klaſſe auf dem
Ge=
biete handgeſchriebener Bücher. Hier iſt beſonders Oskar
Becker mit einer ſehr reizvollen Schrift (Fratkur) von
be=
merkenswerter Reife und Sauberkeit des Schnittes und des
typographiſchen Raumgefühls vertreten, und Margarethe
Ra=
huſen in ähnlicher Weiſe mit einer eigenartigen lichten
Antiqua. Sehr reizvoll und charakteriſtiſch ſind auch die
Scheren=
ſchnitte dieſer Schülerin zu „Biene Meja”.
AI. St.
der Chauvinismus in Deutſchland, in Deutſchland ebenſo wie in
Frank=
reich. Wir lehnen alle nationaliſtiſchen Beſtrebungen ab, ob ſie aus
Deutſchland oder aus Frankreich kommen. Deshalb ſind wir gegen die
Loslöſungsbeſtrebungen.
Damit ſchließt die Beſprechung der Interpellation.
Das Haus vertagt ſich auf Donnerstag nachmittag 2 Uhr.
Interpellationen, Ortsklaſſenverzeichnis und kleinere Vorlagen,
ſo=
wie Ausſchußberichte. — Schluß gegen 7 Uhr.
wd. Berlin, 14. Dez. Im Hauptausſchuß des Reichs.
tags wurde bei Behandlung des Etats des Reichsſchatzminiſteriums
mit=
geteilt, daß 42 Kriegsgeſellſchaften bereits in
Liqui=
dation und nur noch 7 in Tätigbeit ſeien. An die Forderung, das
Kapital der Deutſchen Reichswerke um 300
Millio=
nen zuerhöhen, knüpfte ſich eine längere Debatte, in deren Verlauf
Reichsſchatzminiſter Vauer die Mitteilung machte, daß die Reichswerke
künftig einen Ueberſchuß erwarten laſſen. — Ein Antrag Dr.
Ouaatz (D. V.) auf Vorlage einer diesbezüglichen Denkſchrift wurde
abgelehnt. — Beim Hauscalt des Reichspräſidenten beantragte
Abg. Klöckner (Ztr.) die Erhöhung des Gehalts auf 300000
Mark und der Aufwandsgelder auf 400 000 Mark mit Rückſicht auf die
geſvnltige Teuerung. Der Ausſchuß beſchloß demgemäß. — Zum Etat
des Auswärtigen Amts wies Abg. Pachicle (Dem.) darauf hin, daß die
für die deutſchen Vertreier in Moskau geforderte Ausgabe duvch die don
zu leiſtende umfangreiche Arbeit beſonders gerechtfernigt ſei. Eine
ſtän=
dige Vertretung anſtelle der kommiſſariſchen empfehlle ſich gerade jetzt, wo
ſich in Rußland neuere Endwickellungen anbahmen. — Beim Etat des
Reich’sminiſteriums des Jnnern wurde ein Antrag Dr. Schreiber
(Ztr.), für eine wiſſenſchaftliche Erforſchung der
Vor=
gänge des Waffenſtillſtandes 300000 Mark zu bewilligen,
angenommen. Zum Schlurß bewilligte der Ausſchuß weitere 100 000 Mork
als Beitrag des Deutſchen Reiches für die Quäkerſpeiſung.
Wei=
terbevatung morgen.
wd. Berlin, 14. Dez. Im Reichstagsausſchuß für
Ver=
brauchsſteuer wurde über die Negierungsvorlage, betreffend Höhe
des Schutzzolles für den inländiſchen Tabakbau abgeſtimmt.
Ange=
nommen wurde der von der Regierung vorgeſchlagene Satz von 60 Mk.
als Schutzzoll für den Zentner Tabak. Der Ausſchuß vertagte ſich ſodann.
wd. Berlin, 14. Dez. Im Reichstagsausſchuß für
Steuerfragen wunde heute nach längerer
Geſchäftsordnungs=
debatte in der Beratung des von den Abgg. Marx (Ztr.) und
Em=
minger (B. V.) eingebrachten Geſetzentwurfes zur
Aenderung des Einkomnmenſteuergeſetzes
eingetveten. Dieſem Antrage gemäß wird im § 21 die Einkommenſteuer
folgendermaßen geſtaffelt. Sie ſollbetragen:
für die erſten angefangenen oder vollen
40 000 Mk. des ſteuerbaren Einkoumens 10 Proz.
für die weiteren vollen
10 000 Mk. 15 vom Hundert
oder angefangenen
10000 „
fürr die weiteren
*
40 000 „
2
fün die weiteren
200 000 „
Das Rheinland und die Sonderbündler.
Köln, 14. Dez. (Wolff.) Unter der Ueberſchrift „Das
Rheinland und die Sonderbündler” ſchreibt die
Kölniſche Zeitung in einem Artikel u. a.: „Durch das
Rheinland geht zurzeit eine tiefe Erregung. Die Scham brennt
auf den rheiniſchen Wangen, ſeitdem man erkant hat, wie tief
die vaterlandsfremden Geſellen um Smeets das
vaterländi=
ſche Empfinden des Rheinländers einſchätzen. Die Kundgebung
von Königswinter hat zur Genüge gezeigt, daß ſich zwiſchen den
politiſchen Parteien der beſetzten Gebiete und den Beſtrebungen
derer um und hinter Smeets eine unüberbrückbare Kluft auftut,
und die Stimmung der rheiniſchen Bevölkerung beweiſt, daß
hinter dieſer Kundgebung das rheiniſche Volk ſteht. Das
Rhein=
land hat als beſetztes Gebiet über die allgemeine Not des
Vater=
landes hinaus noch Nöte genug. Es will auch nicht noch von
Störenfrieden behelligt werden, die uns vollends in den Kot
führen würden. Wir Rheinländer wünſchen ſchon als Bewohner
eines beſetzten Gebietes Ruhe und Ordnung am Rhein und
rücken weit ab von dem Treiben gewiſſenloſer und verhetzter
Menſchen, die zu aller Not der Zeit die Brandfackel des
Bürger=
krieges unter uns werfen möchten. Das Häuflein um Smeets
hat nicht die Millionen rheiniſcher Bürger hinter ſich, die hinter
ihm ſtehen müßten, wenn der Hochverrat am Rhein ſo glatt
voll=
zogen werden könnte, wie man ſich das offenbar in den Kreiſen
um Smeets und bei denen denkt, die von ihm und ſeinen
fremd=
ländiſchen geiſtigen und materiellen Helfershelfern über die
Stimmung der Rheinländer getäuſcht werden.‟ Der Artikel
ſchließt: „Ein Smeets am Rhein, das iſt ohnehin eine ſtarke
Beunruhigung der rheiniſchen Bevölkerung, ein Smeets in
Sonderſtellung am Rhein mit beſonderen Rechten und
beſon=
derem Schutz iſt auf die Dauer für das Rheinland und die
Rheinländer unerirä
füir die nächſte Million
fiir die weiteven Beträge
Abg. Keil (Soz.) führte aus, die Milderung des Tarifs dürfe
nicht bis zur höchſten Stufe gehen, ein Ausgleich ſei innerhalb des
Ta=
rifs erforderlich, ſo daß auch eine Erleichterung für die mittleren
Schich=
ten geſchaffen werde. Wenn die Regierung den Tarif ſo mildern wolle,
wie ſie vorſchlage, ſo müßte der Tarif für die unterſten Stufen unter
10 Prozent herabgeſetzt werden. Redner würde in dieſem Falle bei
einem Einkomen von 40 000 bis 50 000 Mark einen Prozentſatz von
höchſtens 5 Prozent für angemeſſen halten. Redner befürwortet eine
Abänderung des im Antrag Marx=Emminger vorgeſehenen Tarifs im
angegebenen Sinne durch Erhöhung der Beſteuerung der großen
Ein=
kommen. Nachdem noch Abg. Emminger (B. V.) der Auffaſſung
entgegentreten war, daß die höheren Einkommen nach ſeinem Antrage
weniger beſteuert würden, als nach dem Einkommenſtenergeſetz
vorge=
ſehen war, wurde die Weiterberatung vertagt.
Der Prozeß gegen v. Jagow und Genoſſen.
Leipzig, 13. Dez. (Wolff.) Traub bekundet: Wangenheim
hate nurr für die Volksernährung Intereſſe: mit einem Landwirteſtreik
dvohte er nicht. Jagow trat in den Bevatungen nicht mit Führerideen
hervor, vielmehr erſchien er als ſtiller Teilhaber des Unternehmens. Der
Zeuge betrachtete das Vorgehen Kapps immer nur unter dem
Geſichts=
punkte der bolſchewiſtiſchen Gefahr. Schiele trat in der ſogenannten
Kabineusberatung nicht mehr als andeve hervor. Kapp führte immer die
Unverhaltung und hatte die Entſcheidung. Diwektor Molbenthin, der den
Navronalverband deutſcher Offiziere gründete und früher leitete, war mit
Bredereck am Morgen des 13. März am Bvandenburger Tor. Der
Zeuge befürchtete einen Liuksputſch. Kapp habe geſagt, der Zeuge, der
wit Ehrhardt in die Reichskanzlei zog, ſolle jeden Beamten, der der
neuen Negierung micht gehorchen wolle, entlaſſen. Der Zeuge Geheimer
Poſwat Soenkſen wurde am 13. März zu Kapp gerufen, der alle
Zei=
tungen verbieten und den geſamten Poſt=, Tebegraphen= und
Fernſprech=
verbehr einſtellen laſſen wollte. Auf den Hinweis des Zeugen, daß die
Gegenſeitze zweifellos durch die drahtloſe Telegraphie Nachrichten
verbrei=
ten werde, habe Kapp ſich beſtimmen laſſen, den Poſtbetrieb nicht zu
ver=
bietem. Weiterverhandlung Mittwoch vormittag.
Leipzig, 14. Dez. (Wolff.) Im Jagow=Prozeß erklärte
Staats=
winiſter a. D. Dr. Südekum, es ſei ihm klar geweſen, daß gegen die
militäriſthe Eineute ſofort ein Widerſtand organiſiert werden müſſe.
Er habe deshalb bereits am Samstag mittag die Mirglieder des
Aelteſten=
vades des preußöſchen Landtages zu einem Proteſt gegen die Auflöſung
des Parlaments veraplaßt. Der Aufruf, den die verhafteten preußiſchen
Müniſter berfaßt hatten, konnte nicht veröffentlicht werden, da die
Zeivun=
gen durch Kapp verboten waren. Er habe ſich hauptſächlich der
Sicher=
heitspolizei verſichern wollen, und das ſei ihm auch gelungen. Die
Sol=
daten der Kapp=Regierung habe er aufblären laſſen. Am Sonntag mittag
ſei er mit dem Mimiſter Oeſer uund dem damaligen Abgeovdneten
Domi=
nicus zu Lüttwitz gegangen, und habe ihn auf die Folgen eines Streiks
der Eiſenbahner aufmerbſam gemacht. Lütwwitz ſei nun an ſeinem Plane
irve geworden, habe ſie aber an Kapp bewwieſen. Es ſei ihm
unverſtänd=
lich, daß Männer wie Kapp und Gewoſſen glaurben konnten, daß wir auf
ihre Seite tweten würden.
Heuute nachmittag wurde die Zeugenvernehmung beendet
und die Beweisaufnahme geſchloſſen. Der Präſident verwies den
Angeblagten darauf, daß ſtatt der Teilnahme eventuell nur Beihilfe zum
Hochverrat in Frage bommen hann, unter Umſtänden auch
Amtsanma=
ßung, und zwar encweder ſelbſtändig oder in rechtlicher Verbindung mit
Hochvervat. Der Donnerstag bleibt frei. Am Freitag vormitvag
begin=
nen die Plädoyers.
Nummer 336.
Darmſtädter Tagblatt, Dounerstag, den 15. Dezember 1921.
Eeite 5.
Das Reparationsproblem.
Immer noch Schweigen.
TU. Berlin, 14. Dez. Der Ausſchuß und das
Prä=
fidium des Reichsverbandes der deutſchen
In=
duſtrie ſind heute vormittag zu einer gemeinſamen Sitzung
zuſammengetreten, um ſich mit der Neparationsfrage
und der Kreditaktion zu beſchäftigen. Das Reichskabinett dürfte
heute auch über das Ergebnis der Londoner Reiſe
Nathe=
naus beraten. Heute nachmittag iſt zwar eine Chefbeſprechung,
in dieſer wird man ſich jedoch nicht mit dem
Reparationspro=
blem beſchäftigen. Wann die Kreditkommiſſion zuſammentreten
ſoll, ſteht noch nicht feſt. Die Entſcheidung über die
Einberu=
fung liegt beim Reichskanzler. Er hat bisher aber noch nicht
den Wunſch geäußert, die Kommiſſion zu hören.
Verzicht auf die Ausfuhrabgaben?
TU. Berlin, 14. Dez. Ueber den Bericht Rathenaus
vor dem Reichskabinett über ſeine Londoner
Verhand=
lungen erfolgt auch nieht die geringſte amtliche Meldung, und
Rathenau ſelber hüllt ſich ſogar ſeinen Vertrauten gegenüber
in vollkommenes Stillſchweigen. Auf die Tendenz der Berichte
gibt es nur einen Nückſchluß: die Stimmung der Ausführungen,
die der Neichskanzler vor dem Ausſchuß des
Reichswirt=
ſchaftsrades gemacht hat und die nach einſtimnnigem Urteil als
recht optimiſtiſch bezeichnet werden. Von engliſcher Seite
erfährt die B. Z. hierzu, daß Rathenau in London jeden
ſalls ein grundſätzliches, ſehr bedentſames Zux
geſtändnis erhalten haben ſoll: die Anerkennung der
völligen Unhaltbarkeit der 26prozentigen Ausfuhrabgabe. Die
Engländer ſollen verſprochen haben, bei den erforderlichen
Aus=
einanderſetzungen mit den Alliierten die Reviſion der geſamten
Reparationsbeſtimmungen von dieſem Hebelpunkt aus in
An=
griff zu nehmen.
Die Bank von England und der Kredit.
TU. Berlin, 14. Dez. Die Nachricht, daß die Bank von
England in ihrer Antwort gefragt habe, welche Sicherheiten
die deutſche Regierung für die eventuelle Einräumung des
Kre=
dits durch England geben könne, wird in maßgebenden
Parla=
mentskreiſen für unzutreffend erklärt.
Stimmen der Vernunft in England.
London, 14. Dez. (Wolff.) Im Daily Chronicle tritt
„Politicus” für die Einberufung einer europäiſchen
Konferenz durch Lloyd George und Briand unter
Teilnahme Deutſchlands, der übrigen vormals feindlichen
Staaten und Rußlands ein, um die Grundlagen für ein
eutropäiſches Uebereinkommen zu erörtern, wie dies durch die
Waſhingtoner Konferenz für die pazifiſchen Fragen geſchehen ſei.
Politicus ſchreibt, der Frieden Europas beruhe augenblicklich
nicht auf Vereinbarungen, ſondern auf Gewalt. Man müſſe
Vereinbarungen an Stelle der bisherigen Methode ſetzen und
ſo einen Weg für den Frieden, die Abrüſtung und den
wirtſchaftlichen Wiederaufbau in Europa ebnen.
In der Reparationsfrage müffe ſich Deutſchland verpflichten,
angemeſſene Reparationen zu zahlen. Es ſei jedoch klar, daß
Deutſchland nicht das zahlen könne, was man erwartet habe
oder was der Vertrag von Verſailles vorſehe. Eine Regelung
der Reparationsfrage iſt Politicus zufolge ſinnlos ohne
gleich=
zeitige Regelung der Rüſtungsfrage. Es habe keinen Wert,
Milliarden von Deutſchland zu bekommen, damit Frankreich ſie
für ſein Heer oder für den Bau von U=Booten verwende. Es
würde daher ein weſentlicher Teil jedes Uebereinkommens in
der Reparationsfrage bilden, daß Frankreich und die anderen
europäiſchen Mächte ihre Streitkräfte herabſetzen. Wenn
Deutſch=
land ſich bereit erklären würde, an einem Uebereinkommen
teil=
zunehmen, in dem es wirkliche Garantien, z. B. unter
Völker=
bundsaufſicht, gebe, daß es ſein Heer auf 100000 Mann
be=
ſchränke, weshalb ſolle ſich dann Frankreich nicht begnügen mit
einem Heere, das ſtärker ſei als das Deutſchlands, jedoch nur
Verteidigungszwecken diene, und warum könnten nicht alle
an=
deren Mächte im Verhältnis dazu abrüſten? So könnten nach
Anſicht von Politieus alle Großmächte, einſchließlich
Großbri=
tanniens, übereinkommen, die Entmilitariſierung des
beſetzten rheiniſchen Gebietes zu gewährleiſten.
Rathenaus Wiedereintritt in die Regierung?
TU. Berlin, 14. Dez. Als ein Anzeichen für irgendwelche
poſitive‟ Ergebniſſe der Londoner Reiſe Rathenaus kann auch
die Nachricht gewertet werden, daß Nathenau ſchon in
der nächſten Zeit wieder als Miniſter in die
Re=
gierung eintreten werde. Dem „Raten um Rathenau”
wird freilich bei dem begreiflichen Stillſchweigen der amtlichen
Kreiſe ſoweit noch kein Ende gefetzt werden können. — Nach
dem Berl. Tagebl. iſt der Reichskanzler bisher nicht an Dr.
Rathenau herangetreten, um ihm ein Miniſterportefeuille
anzubieten. Es iſt auch nicht wahrſcheinlich, daß Dr. Rathenau
ſich entſchließen wird, ſchon in der nächſten Zeit wieder in das
Kabinett einzutreten.
Sitzung des Reichskohlenrats.
Berlin, 14. Dez. (Wolff.) Im Reichskohlenrat ſchlug
Stinnes die Einſetzung eines kleinen Ausſchuſſes vor, um
mit der Regierung über die Frage der Verteilung der
Kohlen zu verhandeln. In dieſen wurden gewählt: Stinnes,
Bergrat Kleine, Dr. Silverberg, Kommerzienrat Dr. Schumann,
Direktor Janus, die Arbeitervertreter Löffler, Imbuſch und
Girbig, Landrat v. Bredow, Geheimrat Prins und Dr. Bueb=
Ludwigshafen. Nachdem Silverberg dringend vor einer
Ueber=
ſpannung der Kohlenſteuer gewarnt hatte, wurde einſtimmig
eine Entſchließung gefaßt, worin der Reichskohlenrat eine 30
vom Hundert überſchreitende Kohlenſteuer als eine für das
deutſche Wirtſchaftsleben zurzeit unerträgliche Velaſtung erklärt
und entſchieden Widerſpruch erhebt gegen die beabſichtigte
Aus=
ſchaltung des Reichskohlenrates bei der künftigen Durchführung
des Kohlenſteuergeſetzes. Der Reichskohlenrat ſpricht die
Er=
wartung aus, daß bei der weiteren geſetzgeberiſchen Behandlung
des Geſetzentwurfes, betreffend die Aenderung des
Kohlenſteuer=
geſetzes, die durch den Reichsrat herbeigeführte Aenderung der
Regierungsvorlage, wonach der Reichskohlenrat nicht mehr ſeine
Zuſtimmung zu geben hat, ſondern nur noch anzuhören iſt,
wie=
der beſeitigt wird.
Berlin, 14. Dez. (Wolff.) Eine auf Vorſchlag des
ſozial=
politiſchen Sachverſtändigenausſchuſſes für Kohlenbergbau im
Reichskohlenrat eingebrachte und von dieſem einſtimmig
angenommene Entſchließung weiſt auf die ſchwierige Lage der
Knappſchaftsrentner und deren Angehörigen hin und
verlangt eine ſchleunige Verabſchiedung des Geſetzes, das eine
der Geldentwertung entſprechende Verbeſſerung ihrer Bezüge
gewährt. An Stelle des Abg. Hné wurde
Gewerkſchaftsſekre=
tär Wißmann=Bochum gewählt.
Erſatzforderung für die Schäden in Oberſchleſien.
Berlin, 14. Dez. (Wolff.) Die deutſche Regierung
übergab am 13. b. M. durch die deutſch= Botſchaft in Paris der
Botſchafterkonferenz eine Note, in der die alliierten Mächte
erſucht werden, eine baldige Regulierung derjenigen
Schäden herbeizuführen, die während der Beſetzungszeit in
Oberſchleſien durch die verſchiedenen polniſchen Aufſtände
entſtanden ſind. In der Note wird die Erwartung
ausgeſpro=
chen, daß vom Oberſten Rat nunmehr umgehende Maßnahmen
getroffen werden, um den geſchädigten Deutſchen
vol=
len Erſatz für die erlittenen Verluſte zuteil werden zu
laſſen.
Letzte Nachrichten.
Verlin, 14. Dez. Den Blättern zufolge iſt als Nachfolger
des nach Kopenhagen berufenen deutſchen Geſandten in Wien,
v. Roſenberg, der Zentrumsabgeordnete des Neichstags
Dr. Pfeiffer in Ausſicht genommen.
Das Präſidium des Deutſchen Beamtenbundes
hat heute mittag die geſamten gewerkſchaftlichen
Spitzenorgani=
ſationen, zu einer dringenden gemeinſamen Sitzung gebeten.
Veranlaſſung gab ein Schreiben der unteren Beamtengruppen
an den Deutſchen Beamtenbund, worin erblärt wird, daß die
Uinterbeamten dieſes Mal auf keinen Fall eine einfache
Ablehnung ihrer Forderungen hinnehmen und auch gegen den
Willen der Spitzenorganiſationen in den Streik treten
würden.
Die Lahmlegung des geſamten Kurhavener
Fiſchereibetrie=
bes ſteht unmittelbar bevor, nachdem ſeit Wochen keine
Fiſch=
dampfer mehr wegen Kohlenmangels ausgerüſtet werden
konnten. Auch an den übrigen deutſchen Fiſchmarktplätzen iſt
die Lage ähnlich.
Braunſchweig, 14. Dez. (Wolff.) Bei der Beratung des
Verfaſſungsentwurfs ſtimmte die Mehrheit der
Landes=
verſammlung einer Erklärung des Staatsminiſteriums zu, daß
das geſamte Kammergut nicht Eigentum des vormaligen
Herzogshauſes iſt, ſondern dem Staate gehört. Ein
demo=
kratiſcher Antrag, mit Rückſicht auf den von dem Herzog
ange=
ſtrengten Prozeß auf Herausgabe des Kammergutes dieſen
Grundſatz nicht in der Verfaſſung zu verankern, wurde
abge=
lehnt. In Artikel 11 wurde ausgeſprochen, daß alles Staatsgut
einſchließlich des Kammergutes Eigentum der Geſamtheit des
Volkes iſt.
TU. Paris, 14. Dez. Anhänger von Eſſad Paſcha haben
die Regierung von Tirana geſtürzt. Man befürcht?t
noch weitere Konflikte.
Soir aus Bukareſt wurde auf das Palais der Aſſeeuranzia
Ge=
nerali in Arad eine Bombe geworfen. Das Gebäude
ſtürzte völlig zuſammen, und etwa hundert Soldaten
wurden getötet. Einzelheiten fehlen noch.
TU. London, 14. Dez. Der bekannte Bankier Sir Edgar
Speyer iſt ſeines engliſchen Bürgerrechtes und ſeiner
Eigen=
ſchaft als Mitglied des Geheimen Rates verluſtig erklärt
worden. In der Begrüdung über dieſen Beſchluß wird geſagt,
daß Speher illohal gehandelt und während des Krieges
Be=
ziehungen zu Untertanen feindlicher Staaten unterhalten habe.
Gleichzeitig wird ausgeſprochen, daß auch ſeine Kinder und ſeine
nächſten Angehörigen ihrer ſtaatsbürgerlichen Rechte für verluſtig
erklärt werden. Die Anſchuldigungen gegen Speher, der 1892
naturaliſiert wurde, greifen bis auf den Anfang des Krieges
zurück. Damals bot Speher an, ſeine Würden und Titel
frei=
willig niederzulegen und ſich von jeder öffentlichen Tätigkeit
zurückzuziehen. Dieſer Antrag wurde jedoch vom damaligen
Premierminiſter Aſquith abgelehnt.
Bukareſt, 14. Dez. (Wolff.) Der Außenminiſter Take
Jo=
nescn legte ſein Amt nieder.
TU. Wafhington, 14. Dez. Das Kabel Monado—Jap
iſt Holland zugewieſen worden.
Buenos Aires, 14. Dez. (Havas.) Wie die Nazione aus
Lapaz meldet, überſchritten peruaniſche Truppen die
Grenze von Chile.
Kalenderliteratur.
* Im Verlag von Chr. Fr. Winter in Darmſtadt erſchien der
Heſſiſche Hausfreund für das Jahr 1922 (Preis 2,20
Mark). Es iſt eine Jubiläumsausgabe, da er zum 100. Male erſcheinr.
Gar manchmal iſt er den Leſern in freudigen und ernſten Stunden ein
lieber Berater geworden und hat ſich viele Freunde erworben. Er bringt,
wie es in einem Jubiläumsgedicht heißt, „nach viel Bewährung
Erbau=
ung, Freude und Belehrung; Gelehrſamkeit und Politik trübt niemals
ſeinen klaren Blick, doch preiſt dem heutigen Geſchlecht er Glauben,
Vaterland und Recht.‟ Der Heſſiſche Hausfreund entſpricht allen
An=
forderungen, die man an einen volkstümlichen Kalender zu ſtellen
ge=
wohnt iſt. * In demſelben Verlage erſchien der Guſtav Adolfs=
Kalender für das Jahr 1922, 69. Jahrgang (Preis 2,50 Mk.).
Der Inhalt iſt, wie immer, reichhaltig; er bringt außer dem
Kalenda=
rium unter Wahrung ſeines religiöſen Charakters belehrende und
unter=
haltende Aufſätze aus allen Gebieten des Lebens, Erzählungen ze. und
zahlreiche Illuſtrationen.
Daheim=Kalender 1922. Herausgegeben von der
Schrift=
leitung des Daheim. Verlag von Velhagen u. Klaſing, Bielefeld und
Leipzig. Preis 8 Mk. und Teuerungszuſchlag. Als Jubilar kommt für
1922 dieſer in unendlich vielen deutſchen Familien bekannte und geliebte
Kalender zu uns. 50 Jahre lang hat er den Weg in das deutſche Haus
und in die deutſche Familie gefunden und iſt in der langen Zeit ſeinen
Leſern freundlicher Berater, Lehrer und Unterhalter geweſen. Neben
den Kalendarien und der Planetentafel ſind im erzählenden Teil und
in der Lyrik und Ballade beſte deutſche Namen vertreten. Der reiche
bildliche Schmuck, unter dem ſich künſtleriſche vierfarbige Wiedergaben
von Gemälden erſter Meiſter, wie Erich Erler, Kallmorgen und Pellar
befinden, ziert den auch im äußeren Gewand würdig erſcheinenden
Jubi=
läumskalender und vereinigt ſich mit dem literariſch=geſchichtlichen Teil
erfolgreich in der Werbung neuer Freunde zu den dankbaren und
be=
währten alten.
Der Deutſche Kalender für 1922 iſt ſoeben von der
Reichs=
zentrale für Deutſche Verkehrswerbung herausgegeben worden.
Wie=
derum ein in ſeiner drucktechniſchen Aufmachung muſtergültiges Werk,
wiederum eine Fülle ſorgfältigſt ausgewählter prächtiger Bilder, in
denen die landſchaftlichen, architektoniſchen und künſtleriſchen Glanzpunkte
Deutſchlands wirkſam vor Augen treten. So zeigt der Deutſche Kalender
die ſchöne deutſche Heimat in ihrer ganzen Vielgeſtaltigkeit, und Bild
für Bild iſt ein Preislied auf unſer deutſches Vaterland, ſeine große
Geſchichte, ſeine altehrwürdige Kultur und Kunſt. Der Kalender der
als ein geſchmackvoller Wandſchmuck jedem deutſchen Hauſe zur Zierde
gereicht, iſt in allen Buchhandlungen, ſowie vom Verlag Karl Gerber
in München zum Preiſe von 15 Mk. erhältlich.
Rheiniſcher Heimatkalender 1922, herausgegeben
vom Rheiniſchen Verein für Denkmalpflege und Heimatſchutz. Verlag
von L. Schwann in Düſſeldorf. Preis 18 Mk. In der beliebten und
praktiſchen Form eines Wochenabreißkalenders wird in
abwechſelungs=
reicher Folge auf jedem der 52 Blätter ein hübſches Bild als
charakteriſti=
ſches Beiſpiel rheiniſcher Kunſt und Deukmalpflege geboten. Die
Aus=
wahl der Bilder iſt mit feinem Verſtändnis und großer Sachkenntnis
getroffen und wird jedem Freund rheiniſcher Kunſt und Geſchichte
An=
regung und Genuß bieten.
Der Pfälziſche Heimatkalender. Der Pfälziſche
Vei=
band für freie Volksbildung in Neuſtadt a. H. hat die Kalenderfrage
aufgegriffen und beſchloſſen, von nun ab regelmäßig einen Kalender auf
heimatlicher Grundlage als Volksheimatbuch herauszugeben. Unter
Mitwirkung unſerer beſten Schriftſteller und Künſtler, die wir haben,
ſoll er als „Der Pfälziſche Heimatkalender” jedes Jahr hinausgehen und
eine ſchöne Frucht pfläziſchen Heimatgutes in das pfälziſche Haus tragen.
Der erſte Pfälziſche Heimatkalender für das Jahr 1922 iſt zum Preiſe
von 5 Mk. erſchienen.
Evangeliſcher Volksbote. Kalender des Evangeliſchen
Bundes 1922. 33. Jahrgang, 66 Seiten. Berlin W. 35. Verlag des
Evangeliſchen Bundes. Preis 2,50 Mk. in Partien billiger. Der
Evan=
geliſche Volksbote für 1922, der mit ſeinen 66 Seiten den früheren
Um=
fang faſt wieder erreicht hat, iſt diesmal ganz beſonders reichhaltig und
mannigfaltig ausgeſtattet. Neben dem Kalendarium ſtehen kraftvolle
Sprüche und ſinnige Gedichte, kurze Aufſätze, packende Erzählungen;
fer=
ner kurze Betrachtungen, Ausſprüche, Gedichte.
* Deutſcher Pferdeſport=Kalender. Deutſcher Sport
in Bild und Wort. Alle Freunde des Pferdeſports ſeien auf dieſen
neuen, im Kunſtverlag von Ed. Zinſel, Hofphotograph, Darmſtadt,
erſchienen Kalender aufmerkſam gemacht. Was Herr Zinſel in 40
jäh=
riger Erfahrung an Schönem bei ſportlichen Veranſtaltungen auf die
photographiſche Platte bannte, iſt hier in guter Auswahl in vorzüglichen
Reproduktionen in Form eines Abreißkalenders den Sportfreunden
ge=
boten; den Alten zur Ehre, den Jungen zur Lehre, wie es am Schluſſe
eines Geleitwortes des Herausgebers heißt.
Spiel, Sport und Turnen.
Errichtung eines Stadtamtes für Leibesübungen in Darmſtadt.
— Die zunehmende Erkennrmis von der Notwendigkeit und der
Be=
deutung der Leibesübungen für die Geſundung unſeres Volkes und die
dadurch bedingte erfreuliche Enwwichelung aller Zweige der
Leibes=
übungen macht es notwendig, eine Zentrale zu ſchaffen, die ſachgemäß
alle Beſtrebungen, insbeſondere ſolche zur Hemanbildung der Jugend
fördert. Gleichzeitig ſoll die Zentrale — Stadtamt für
Leibes=
übungen — ein Bindeglied zwiſchen Behörden udn Vereinen, ſowie
eine ſachverſtändige Beratungsſtelle ſein. Dne
Stadtverordnetenverſamm=
lung hat in anerbenenswerter Weiſe einen Betrag von 10 000 Mark
zur Verfügung geſtellt und der Stadtausſchuß, beſtehend aus: Herrn
Beigeordneten Rätzert als Vertreter der ſtädtiſchen Verwaltung, ſechs
Herren der Stadtverordnetenverſammlung und einer Anzahl Vertretern
der hieſigen Turn= und Sporwereine und der Hochſchule unter dem
Vorſitz des Heumn Stadtverordneten Prof. Dr. Kalbfleiſch, hat
be=
ſchloſſen, ein Stadtamt für Lelbeslbungen zu errichten und hat
gleich=
zeitig als ehremamtlichen Leiter dieſes Amtes Herrn Neallehrer Noth
berufen. Das Amt befindet ſich im Stadthaus in der Rheinſtraße,
Zim=
mer Nr. 11. Sprechſtunden finden ſtatt: Montag und Mäittwoch von
12.15—1 Uhr.
* Bei den Polizei=Boxkämpfen in der
Woogs=
turnhalle kamen durchwveg ſcharfe Kämpfe zum Austrag, die das
zahlreich erſchienenen Publikunn bis zum Schluß in Spannung erhielten.
Leider ſchmitten unſere hieſigen Kämpfer nicht beſonders günſtig ab,
in=
dem die Frankfurder 4 von den 6 Kämpfen auf ihr Konto bringen
konn=
ten. Es war auf ihrer Seite unsiveiſelhnft ein Plus an Technik und
Ringerfahrung zu merken. Von den einzelnen Kämpfen wäre folgendes
zu ſagen:
1. Kampf: Menk=Fvankfurt—Reinhardt=Darnſtadt. Menk zeigt von
vormherein mehr Technk, doch bringt guch Reincharda, der zum erſtenmal
öffenklich kämpft, einige gute Schläge an. Gegen Schluß des Kampfes
tritt auf beiden Seiten ſichtliche Ermüdung ein, die auf Mangel an
Aus=
dauer ſchlineßen läßt. Menk ſiegt nach Punklvervung.
2. Kampf: Kruſe=Frankfurt—Taſchinski=Darmſtadt. Taſchinsbi legt
ein ſehr ſchnrfes Tempo vor, das er aber haum eine Runde durchhielt.
Nachdem der ſehr bewegliche Kruſe mehrfach auf Naſe und Kinn gelandet,
hält ſich Taſchinski faſt nur in hilfloſer Abwwehn und gibt in der 3. Nunde
auf.
3. Kampf: Schvank=Frankſurt—Götz=Darmſtadt. Die erſten beiden
Runden zeigen einen flotten Kampf, bei dem eher eine Hleine
Uebeulegen=
heit auf Seiten von Götz zu buchen iſt. In der 3. Nunde landet Schwank
einen Schwinger, der Götz ins Traumland befördert. Sieger Schwank
durch Niederſchlag.
IU. Paris, 14. Dez. Nach einer Depeſche des Brüſſeler 4. Kampf: Küßpors=Frankfmt—Gollaſch=Darmſtadt. Gleich zu
Be=
ginn bringt Küppers ein paar harte Schläge auf Hals und Kinn an, die
den durch Verlevung am rechten Arm und Hand ſtark gehinderten
Gol=
laſch ſehr zuſetzten. Bis zum Schluß ein lebhafter Kampf bei dauernder
leichter Ueberlegenheit von Küppers, der beſonders einige gefährliche
Aufwärtshaben anbringt. Sieger Küppers nach Punktwertung.
5. Hampf: Lemke=Frankfunk—Nipper=Darmſtadt. Beide Kämpfer
be=
wegllich und ungriffsfreußig, wobei ſich die Anguiffe Rippaus durch
beſon=
dere Schn= igkeit und Härte auszeichnen. Ripper iſt techniſch überlegen,
bringt aufßerdem auch mehr Gewicht zur Geltung. Am Schluß der 2.
Nunde muß Lemle, infolge linken Schnumugers auf den Magen, erſtmalig
zu Boden und wäre vorausfichtlich ſchon jetzt erledigt, wvenn der Gang
nicht bei 6 die Runde beendet hättr. Mit anardennenswerter Härte ſetzt
L. den Aampf fort, erhält aber in der nächſten Munde abermals einen
Schlag, der ihn endgüültig außer Geſecht ſetzt. Sieger Mibper durch
Niederſchlag.
6. Kampf: Kugler=Frankfurt—Frick=Darmſtadt. Der techniſch
ausge=
glichenſte Kampf des Abends. Frick iſt zunächſt ſehr vorſichtig und
eint=
geht öfters den ſchnellen Anguffen Kuglers durch ganze Deckung. In der
2. Runde gehrt Frick aus ſich heraus und bringt Kugler mehrfach zu
Bo=
den. In höchſt vitterliher Weiſe verzichnet Frick auf Ausnutzung der ſich
aus dem Niederſchlag gegebenen Vorteille und führt den Kampf dauernd
überlegen zu Ende. Sieger Frick nach Punktwertung.
Zwiſchen den Kämpfen führte der deuuſche Schwergewichts=
Amateur=
meiſter Schmidt=Mainz einen ſehr lehrreichen und elegauten
Uebungskampf mit einem ſeiner Schüler vor. Als Ringrichten
waltete neben Herrn Schmidt=Mginz der Boglehver und
Bantamgewichts=
maiſter Herr Wiepracht von der Schutzpolizei Berlin, der eigens hierher
gekommen war, um ſich einen Ueberblick über die Leiſtungsfähigkeit der
hieſigen Beamten zu verſchaffen, ihres Antes in anerkannter Sicherheit.
Auch das Urteil der Herren Punktrichder, die der 1. Boxklub Mainz in
freundlicher Weiſe geſtellt hatde, fand die volle Billigung aller
Beteilig=
ten und der ſachvverſtändigen Zuſchauer.
Im ganzen iſt mit dieſem Abend ein erfolgreicher Anfang für weitere
Kämpfe hier in Darinſtadt gemacht wvorden. Der Fauſtkompf braucht, wie
jeder Sport, die Oeffentlichkeit und wird ſich auch hier wie überall
an=
derswo ſeine Anhängerſchaft erwerben.
* Schiedsrichtervereinigung Darmſtadt. Auf die
ab heute Donnerstag im Hotel Merz, Rheinſtraße, wieder regelmäßig
ſtattfindenden Schiedsrichterſitzungen wird hierdurch nochmals
hingewie=
ſen und um vollzähliges Erſcheinen ſämtlicher Herren gebeten.
sr. Neue Beſtimmungen der Leichtathleten. Der
Techniſche Ausſchuß der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik hat
beſchloſſen, daß in Zukunſt bei Fehlſtarts nicht mehr zurückgeſtellt wird.
Nach dem zweiten Fehlſtart erfolgt eine Verwarnung an den
Schuldi=
gen, nach dem dritten wird derſelbe, wie früher, vom Lauf
ausge=
ſchloſſen. — Im Weitſprung zählte bisher ein Sprung, bei
wel=
chem der Springer zurückfiel, wurde aber nicht gemeſſen. Auch dies iſt
geändert. Gemneſſen wird der Sprung von der Abſprungſtelle bis zum
nächſten Bodeneindruck, gleichgültig, durch welche Körperteile dieſer
er=
folgt iſt. — Beide Neuerungen ſind den internationalen
Beſtimmun=
gen angepaßt.
Schluß des redaktionellen Teils.
Ein vornehmes Weihnachtsgeſchenk
iſt der eoffeinfreie Bohnenkaffee,
Kaffee Hag, in der Altſilberdoſe.
Kaffee Hag iſt erſtklaſſiger
Bohnen=
kaffee, ſchmeckt und bekommt, ſelbſt
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Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (1,6853) Sonntag 10—12 Uhr.
Wetterausſichten für Donnerstag.
Bedeckt, Nebel, vereinzelt auch Schnee, langſam gelinder, Süd= bis
Südweſtwind.
Dangue
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr (C 13,
Schauſpiel=
miete e6, Sondermiete Serie 17): „Amphitryon”.
Orpheum: Vorſtellung um 73. Uhr.
Klavierabend von Eduard Steuermann um 8 Uhr im Saale der
Turngemeinde (Richard=Wagner=Verein).
Dramatiſche Aufführung „Die Vögel” um 5½. Uhr im
Feſt=
ſaale des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums.
Vortrag von Profeſſor Dr. Kalt abends 8 Uhr im Konkordiaſaal.
Verſammlung der Darmſtädter Vereinigung der aus Elſaß=
Loth=
ringen Vertriebenen abends 8 Uhr im Fürſtenſaal.
Weihnachtsausſtellung der Kunſtpflege in Heſſen,
Luiſen=
platz 4.
Leitung: Dr. Otts Waldacſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuillgton: Dr. Oito Waidgeſtel; für heſſtiche Polttik und den
brigen Tail ſaußer Sport. Hastel und Lardwilr ſchatliches)” Mar Orveeſe; fir
Eport, Handelttail und Landwirtſchaftlicheß: durt mitfſhing; für den Anmismteil,
Annigenbeilgam und Mitteilungen ans lom Geſchäitslben: Baul Lauge. —
Druck und Berlag: 2. T. Mittichl iche Dofhucktrnderdi. Sämtlich in Darſiadt.
— Für den redaktionellen Tail beſtimmie Mitzilungen ſind an die „Kebaktion des
Tagdlatts” zu richten. Etmaige Honorarforderungen ſiud betzufüger; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlanzte Nanuſkrinte werden nicht zurüchgsſandt.
Die hentige Kymmer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ] te glückliche Gebast eines
— strammen Jungen zeigen
hocherfreut an
Diplomingenieur Walter Ahrens
, Frau Elisabeth, geb, Schmidt
Darmstadt.
Dortmand.
Kaug 9
Nachruf.
Blötzlich und unerwartet verſchied
infolge Herzſchlags die Lehrerin der
(*47586
Redekunſt
Fräul. Frieda Baum.
Mit der Entſchlafenen ging eine
wahrhaft edelmütige und für ihre
Mitmenſchen immer hilfsbereite Frau
von dannen.
Ein Schüler.
Darmſtadt, den 14. Dez. 1921.
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Krankheiten durch Homöopathie, Naturheilkunde
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Ergänzung
der Stadtverordneten=
Verſammlung.
Nachdem Fräulein Elſe Morell und Herr
Emil Imhof die Annahme des Amtes als
Stadtverorbnete an Stelle des ausgeſchiedenen
Herrn Rechtsanwalt Walter Meiſel und Herrn
Dionys Kollmann begründet abgelehnt haben,
hat die am 9. Dezember zuſammengetretene
Stadtwahlkommiſſion feftgeſtellt, daß an Stelle
des Herrn Meiſel
Herr Papierhändler Karl Mahr
vom Wahlvorſchlag der Heſſiſchen Volksparte
(Landesverband der Deutſchnationalen
Volks=
partei) und an Stelle des Herrn Kollmann
Herr Schreiner Hermann Rommel
vom Wahlvorſchlag der Unabhängigen
Sozial=
demokratiſchen Partei in die Stadtverordneten=
Verſammlung einzutreten haben.
Ich gebe das mit dem Anfügen bekannt,
daß an 3 Tagen, nämlich am Donnerstag, den
13., Freitag, den 16., und Samstag, den 17.
Dezember, das Feſtellungsprotokoli und ſeine
Anlagen im Stadthaus, Rheinſtraße 16/18,
Zimmer 33, während der Dienſtſtunden zur
Einſicht der Stimmberechtigten offen liegt und
daß während dieſer Friſt Einwendungen gegen
die Gewählten von jedem Stimmberechtigten
bei Vermeidung des Ausſchluſſes bei dem
Unterzeichneten vorzubringen ſind. (st13668
Darmſtadt, den 12. Dezember 1921,
Der Stadtwahlkommiſſar:
Mueller, Bürgermeiſter.
Vom 15. Dezember ds. Js, ab ſtellen ſich
die Preiſe der Kohlen aus der Grube „Prinz
von Heſſen” folgendermaßen:
(st13613
1. Abgeſiebte groß= und kleinſtückige
Haus=
brandkohlen 12 Mk je Zentner ab Grube,
(Kleinverkauf an der Grube 12,50 Mk.,
Schwimmbad 15 Mk.)
2. Ungeſiebte Keſſelkohle 7 Mk. je Zentner ab
Grube.
Feinkohle 2 Mk. je Pentner ab Grube.
Berwaltung der ſtädt. Braunkohlengrube
„Prinz von Heſſen” bei Darmſtadt.
Das Städtiſche Berufsamt
Mornewegſtr. 1, Zelephon 3320
ſucht noch eine große Anzahl Lehrſtellen, für
die an Oſtern 1922 die Schule verlaſſenden
Knaben und Mädchen in allen Zweigen des
Handels, des Handwerks und der Gewerbe.
Die Zuweiſungen ſind unverbindlich und
koſtenfrei.
(st13156
On unſer Handelsregiſter, Abteilung A. wur=
O den bei den nachfolgenden Firmen die
da=
bei vermerkten Einträge vollzogen: (13663
Am 6. Dezeinber 1921:
Carl Schürmann & Co. in Darmſtadt:
Die Kommandttgeſellſchaft iſt aufgelöſt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf den
bisheri=
gen perſönlich haftenden Geſellſchafter
Kauf=
mann Alfred Frank in Darmſtadt als
Einzel=
kaufmann übergegangen.
Am 8. Dezember 1921:
Lorenz Bäcker in Darmſtadt:
Anna Bäcker in Darmſtadt iſt in das
Ge=
ſchäft als perſönlich haftende Geſellſchafterin
eingetreten.
Die offene Handelsgeſellſchaft hat am
1. Dezember 1921 begonnen.
Die Geſellſchafterin Juliane Bäcker iſt jetzt
die Ehefrau von Elektrotechniker Emil Kaiſer
in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 12. Dezember 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Tarmſiadt I.
Un unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wwurde
O heute bei der Aktiengeſellſchaft in Firma:
Bank für Handel und Induſtrie
in Darmſtadt eingetragen:
Wilhelm Petri in Darmſtadt iſt zum
Pro=
kuriſten für die Niederl ſſungen in Berlin und
Darmſtadt beſtellt.
(136 62
Darmſtadt, den 12. Dezember 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dora Trier’ſche
Stipendienſtiftung in Frankfurt a. m.
hat pro 1922 Beihilfen zu vergeben. Es kommen
nur Perſonen weibl. Geſchlechts von mind ſtens
14 und höchſtens 25 Jahren ohne Unterſchied
der Konfeſſion, die in Frankfurt a. M. oder
der Provinz Starkenburg (Heſſen wohnen und
die ich als Erzieherinnen, Handlungs= vder
Gewerbegehilfinnen oder in
Haushaltungs=
kenntniſſen ausbilden wollen, in Betracht
Eigenhändig geſchriebene Geſuche nebſt
amtlicher Beſcheinigung über Alter und
Wohn=
ſitz und letztem Schulzeugnis ſind vor dem
15. 1. 1922 an die Vorſitzende, Frau Berta
Trier, Wieſenau 24, zu richten. (1,13201
Frankfurt, den 15. Dezember 1921,
Die Verwaltung.
Faſelvieh=Verkauf.
Ein der Gemeinde Eſ Follbrücken gehöriger,
ſehr ſchwerer Faſelochſe ſoll durch Meiſtgebot
veräußert werden
Schriftliche Angebote ſind verſchloſſen, mit
Auffchrift verſehen, bis längſtens Samstag,
den 17. d3. Mts., vormittags 11 Uhr, auf
der Bürgermeiſterei einzureichen, woſelbſt um
dieſe Zeit die Eröffnung ſtattfindet.
Desgl, wird ein überzähliger Ziegenbock
auf die gleiche Art um dieſelbe Zeit verkauft,
und ſind Angebote ebenfalls verſchloſſen
ein=
ureichen.
Die näheren Bedingungen können von
Mittwoch ab jeden Tag während der
Dienſt=
ſtunden auf der Bürgermeiſterei eingeſehen
werden.
(13626mc
Eſchollbrücken am 12. Dezember 1921
Hefſ. Bürgermeiſterei: Götz.
KRUPI
baut
(*47566dg
Deutsche
Kontrollkassen!
Vertreter: W. v. Renthe-Fink
Darmstadt, Prinz Christiansweg 2
Fernsprecher 3404.
betr. die Ausübung des Bezugsrechtes auf nom. Mk. 2 800 000.—
neue Aktien der Dampfkeſſelfabrik vorm. Arthur Rodberg
A.=G. in Darmſtadt.
In ber außerordentlichen Generalverſammlung vom 8. Nov. ds.
Js. iſt beſchloſſen worden, das Aktienkapital der Geſellſchaft von nom.
Mk. 3 000 000. — um Mk. 4 200 060.— auf Mk. 7 200 000 — zu
er=
höhen durch Ausgabe von 4200 auf den Inhaber lautende vollbezahlte
Aktien von je Mk. 1000. — Nennwert mit halber Dividendeberechtigung
für das Geſchäftsjahr 1920/21. Das geſetzliche Bezugsrecht der Aktionäre
iſt ausgeſchloſſen. Die neuen Aktien wurden von einem Konſortium
unter Führung der Mannheimer Bank Aktiengeſellſchaft zum Kurs
von 120¾ übernommen mit der Verpflichtung, davon 2800 Stück den
bisherigen Aktionären in der Weiſe zum Bezug anzubieten, daß au
jede alte eiktie eine neue zum gleichen Kurs von 1200 zuzüglich
5% Stückzinſen vom 1. Dezember ds. Jahres ab und
Schlußnoten=
ſtempel bezogen werden kann.
Nachdem der Beſchluß der Kapitalerhöhung und ihre Durchführune
in das Handelsregiſter des Amtsgerichts zu Darmſtadt eingetragen
worden ſind, fordern wir die Aktionäre hierdurch auf, ihr Bezugsrecht
auf Grund folgender Bedingungen auszuüben:
1. Die Geltendmachung des Bezugsrechts hat bei Vermeidung des
Ausſchluſſes in der Zeit vom 6. bis 20. Dezember d8. Js.
ein=
ſchließlich zu erfolgen.
Das Bezugsrecht kann ausgeübt werden:
in Mannheim bei der Mannheimer Bank
Aßtien=
geſellſchaft
in Darmſtadt bei der Deutſchen Bank Filiale Darmſtadt
in Frankfurt a. M. bei der Bankſirma. M. Hohenemſer
und zwar gebührenfrei, ſofern die Aktienmäntel am Schalter
während der üblichen Geſchäftsſtunden eingereicht werden
Soweit die Ausübung des Bezugsrechts im Wege des
Brief=
wechſels erfolgt, wird die übliche Gebühr von ¼% in
An=
rechnung gebracht.
2. Der Bezugspreis von 120% — Mk. 1200.— für jede neue Aktie
iſt zuzüglich 5% Stückzins vom 1. Dezember 1921 und Schluß
notenſiempel bei der Anmeldung bar einzuzahlen
Ueber die geleiſtete Einzahlung wird Quittung erteilt.
3. Die Aktienmäntel werden nach erfolgter Abſtemplung
zurück=
gegeben.
Die obengenannten Stellen ſind bereit, den An= und Verkauf
von Bezugsreclten zu vermitteln.
(13286a
Mannheim, den 5. Dezember 1921.
Mannheimer Bank
Aktiengeſellſchaft.
Allerneuester Fahrikationspreis:
Garantiert
friſche ungef Tafelmargarine 23.00
Pflanzenbutter in Tafeln .. . . 24.00
gez. Vollmilch .. . . . . . . . . 12.75
Schmalz / äußerſter Tagespreis!
Bei Abnahme von 5 Pfd. und mehr billiger.
Lebensmittel=Darmſtädter
nur Heinheimerſtraße 86. (47579
In der Gebührenordnung für die An= und
Abfuhr der Expreßgüter durch den bahnamtlichen
Rollfuhrunternehmer Herrn Karl Kegel in
Darmſtadt ſind die nachſtehenden Aenderungen
eingetreien. Es werden fortab erhoben:
Für Expreßgüter im Gewichte von:
I. Bone:
1— 5kg 1.00 ℳ
üiber 5—10 „ 1 20 „
„ 10—30 „ 1.60 „
„ 30—50 „ 2.40 „
50 „für jede
auch nur angefangene
50kg. . . . . . . . 3.00 ℳ
II. Bone:
1— 5 kg. . . . 1.20 ,K
5—10 „ .. . 1.50 „
10—30 „ .. . 2.00 „
30—50 „ ... . 3.00 .
über 50 „ für je auch
nur angefang.
50 kg . . . . 3.30 ℳ
Für jedes Beipaket ein Zuſchlag von 20
Pfennig. Fahrräder, unverpackt, das Stück
(13675
2.30 Mk.
Darmſtadt, den 12. Dezember 1921,
Eiſenbahn=Verkehrsamt.
Bei der Marineſtation der Nordſee
werden noch junge Leute, welche Luſt
haben, ſich der Marinelaufbahn zu
widmen, bei 12jähriger Verp chtung
eingeſtellt.
Bewerber müſſen das 17.
Lebens=
jahr vollendet, das 23. noch nicht
über=
ſchritten haben und unverheiratet ſein.
Geſuche mit ausführlichem
Lebens=
lauf ſind zu richten: An das
Einſtel=
ungsbureau des Perſonalamtes der
Nordſeeſtation Wilhelmshaven.
Dort wird auch auf Wunſch jede
wei=
tere Auskunft ſchrif lich erteilt. (T0,13579
Laſtwagen
Benz, 4 Tonnen
mit neuer Bereifung in tadelloſem Zuſtand,
(*47671
daſelbſt
1 Perſonenwagen
Marke „Flanders”, ſehr guter Tourenwagen,
„ PS, 4Sitzer mit Lederpolſterung, ſehr
preiswert zu verkaufen
Internat. Automobilhandlung
Darmſtadt, Feldbergſtr. 32.
Für Weihnachts=Geſchenke
(13657
empfehle
kompl. Bug=, Schreibtiſch=
und Kipplampen
für Gas und elektr. Licht.
Elektr. Bügeleiſen.
Kompl. Taſchenlampen
zu billigen Preiſen.
Jean Krodel Rachf.
Inh. Jean Schneider
Rheinſtr. 5.
Teleph. 2454.
— Kein Laden.
Günſtige Bezugsquelle f. Wiederverkäuf.
Feinſte kond.
gezuckerte Bonmitah
Mehrere Zentner
Speiſe=
Kartoffeln
b gut Preis zu kauf. ge
Angebote unter B 10)
Geſchäftsſt. (*4 748
Der kl. dicke Mann mit dem ſchwarzen
Ueberzieher, der am Dienstag abend vor dem
Hauſe Alexanderſtraße 23 eine Kiſte mit
Feuerwerkskörpern nahm, iſt erkannt
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Pflanzt Obſtbäume!
and zwar bald und reichtragende Sorten. Dieſer Mahnruf in
anſerer ernſten Zeit ergeht vor allem an die Landwirte, Gärtner
and Gartenbeſitzer, ſowie an alle ſonſtigen
Grundſtückseigen=
tümer, denen das Wohl unſeres Vaterlandes am Herzen liegt.
Vaterlande zu dienen! Jeder, auch der kleinſte Grundbeſitzer,
ſollte es als ſeine vaterländiſche Pflicht betrachten, unſeren wirt=
Deutſchland von der ausländiſchen Konkurrenz unabhängig zu
machen.
Rund 100 Millionen Mark haben wir für Obſterzengniſſe
bisher alljährlich an das Ausland bezahlt. Eine erſchrecklich hohe
Summe, die zum großen Teil unſerem Vaterland erhalten
klei=
ben könnte, wenn wir in unſerem fruchtbaren, reichgeſegnetem
Lande den Obſthau recht intenſiv betreiben würden. Schon gar
manche Orte haben ihre Wohlhabenheit ihrem vermehrten
Obſt=
bau zu verdanken; dies dürſte uns ein Anſporn zu reichlicher
An=
pflanzung ſein. In gegenwärtiger Zeit werden wir erſtlich
da=
ſt. Wieviel Brot könnte jetzt geſpart werden, wenn unſere
Vor=
räte an Obſt noch reichlicher wären. Wohl hatten wir in den
räte aufgeſpeichert, doch jetzt zeigen ſich ſchon empfindliche Lücken;
(8 zeigt ſich auch der große Fehler, daß wir vor allem nicht
genü=
gend haltbares Winterobſt beſitzen. Bevorzugen wir deshalb bei
Obſtſorten. Leider mußten Hunderte alter tragbarer Obſtbäume
in der Nähe unſerer Weſt= und Oſtgrenzen gefällt werden, da es
riegeriſche Maßnahmen erforderten. Schaffen wir deshalb
Er=
ſatz, ſoviel in unſeren Kräften liegt.
Bei dieſem oder jenem Runbgange drängte ſich Schreiber
dieſer Zeilen oft unwvillkürlich die Frage auf: Könnte dieſes oder
ſener kahlen ſonnigen Wand Spalierobſt mit großem Erfolge
gezogen werden? Und wenn man im Herbſt eine Wanderung
durch das Rebgelände unternahm, konnte man mitunter ſchlecht
Erträgnis brachten. Wieviel Jahre vielleicht ſchon? Die
bevor=
ſugte Lage der Nebberge eignet ſich doch beſonders zum Anbau bleiben. Dieſen Brei rührt man dann ebenfals mit 50 Liter
lich ſchon vom zweiten Jahr ab einen hübſchen Vetraa abwerfen.
Wäre es nicht beſſer, die ſchönen und edlen Pfirſiche ſelbſt in
größeren Mengen zu ziehen, anſtatt den Amerikanern unſer gutes
Geld für ihre konſervierte Ware in Metallpackung zu entrichten?
Warum ſollen wir den Amerikanern überlaſſen, uns mit
Früch=
ten zu verſehen, wenn wir dies unendlich billiger und beſſer ſelbſt
beſorgen können? Junge, wüchſige Pfirſich= und andere
Obſt=
bäume liefern unſere Baumſchulen zu mäßigen Preiſen.
Wer Obſtbäume pflanzt, legt nicht nur ſein Geld gut an, und
ſchafft ſich eine Einnahmequelle, ſondern er tut auch ein gutes,
ſcht nationales Werk.
menden Frühjahres nicht verſtreichen, ohne wenigſtens einen
Baum gepflanzt zu haben.
Unſere junge und kommende Generation wird ſich dann beim
und ſich jener großen Zeit erinnern, in der ihre Väter mit Gut präparate angewandt.
and Blut für Deutſchlands Ehre und Unabhängigkeit gekämpft
ſaben.
Wie baue ich erfolgreich Sellerie an?
niſſen, deren Kultur nicht ſelten mißlingt. Statt der erhofften (
ſtarken, weißen Knollen erntet man häufiger kleine,
unanſehn=
ſiche, mit Roſt oder ſchwarzen Flecken behaftete Kollen, die den das Gift ja in außerordentlicher Verdünnung auf die Pflanzen
Anbau kaum lohnen. Der Sellerie (Eppich) gehört zu der kleinen
tes hinweiſt” „Sel” heißt ſoviel wie Salz. Die Urheimat des beſondere Errungenſchaft iſt die Herſtellung von leicht einzu=
Selleries iſt der Meeresgrund. Name und Urſprung beſagen
uns demnach, daß es dem Sellerie vor allem an Salz und Waſſer rige Abwiegen erſparen. Ihre Zuſamnenſetzung bietet weiter
nicht fehlen darf, und darin liegt gewöhnlich das Geheimnis des
Erfolges. Das Salz verabreichen wir den Selleriepflanzen in in der Schwebe hält, als dies bei den Miſchungen der Fall zu
Geſtalt ſalzhaltiger Dünger; am ſalzhaltigſten iſt bekanntlich der ſein pflegt, die man ſich ſelbſt herſtellt.
Schweinemiſt und darum zur Selleriekultur am beſten geeignet.
Man gibt ihn aber ſchon im Herbft, einmal deshalb, weil die
Beigeſchmack annehmen würden, ſodann aus dem Grunde, damit
nahmefähige Nahrung vorfinden. Es genügt aber nicht, ihn
bloß auf das Land zu bringen, ſondern er muß auch
unterge=
bracht werden; zu dieſem Zweck wird das Land tief umgegraben
bzw. umgepflügt, worauf dasſelbe in grober Scholle den Winter
über liegen bleibt.
Keinesfalls ſoll der Sellerie in friſchen Dünger gepflanzt !
werden; hier bildet er erfahrungsgemäß viele grobe Wurzelu tet. Im Winter ſpritzt man mit einer zehnprozentigen Löſung,
und rauhe Knollen. In Ermangelung des Schweinedungs gebe
man anderen Stalldung im Herbſt, dem man pro Ar 6—8 Kilo
Kainit und 3—4 Kilo Thomasmehl zuſetzt. In einem warmen,
tiefgründigen fruchtbaren Boden erzielt man die beſten
Ergeb=
niſſe. Sellerie, der in einem fetten, reichlich mit Abort oder
Jauche gedüngtem Boden ſteht, zeigt meiſtens roſtartige oder
ſchwarzfleckige Stellen; er macht übermäßig viel Laub. Das
Fleiſch der Knollen iſt ſchwammig, und zur Einwinterung ſind Hauptelement des Lebens, und wenn es an ihr im Boden
man=
letztere kaum verwendbar. Von den letztgenannten Düngemitteln gelt, ſo können auch ſeine Pflanzen in demſelben nicht gedeihen.
mache man daher nur einen ſehr mäßigen Gebrauch. Ueberhaupt
mache man es ſich bei der Selleriezucht zur Negel, den
Natur=
dünger nur in mäßigen Gaben zu verabreichen und als Erſatz
mehr Kunſtdünger zu geben. Dem Nuß rühmt man die Eigen= aber meiſt unterlaſſen. Man ſollte niemals verſäumen, im
Früh=
ſchaft nach daß er ſchneeweiße Knollen erzeugt und das Wuchs= jahre die Klee=, Eſparſette= und Luzerneäcker, ſowie die Wieſen
tum derſelben begünſtigt. Wenn daher Nuß zur Verfügung ſteht.
beſtreue man damit im Frühjahr dicht das Beet. Das im Herbſt
bearbeitete Land wird im Frühjahr nur flach umgegraben. Wo Aus vielen Verſuchen, die über die Nützlichkeit des Eggens
an=
die Kunſtdüngung im Herbſt unterblieb, kann dieſelbe einige
Wochen vor der Anpflanzung gegeben werden; ſtatt des Lainit gleicher Bodenbeſchaffenheit wurde in vier gleiche Parzellen
ein=
nimmt man aber beſſer das 40prozentige Kalidüngeſalz, und geteilt. Parzelle 1 wurde nicht geeggt und nicht gedüngt und
zwar 2—3 Kilo pro Ar.
Das Auspflanzen der Setzlinge erfolgt an einem regneriſchen büngt und lieferte 833 Kilo Heu; Parzelle 3 wurde geeggt und
Tage des Mai, und zwar möglichſt hoch, um die Bildung allzu
reicher, die Knollen entwertender Seitenwurzeln zu verhindern.
Das hier und dort übliche Verfahren, den oberen Teil der Knollen 1., durch das Eggen wurde der Ertrag der ungedüngten Parzelle
im Auguſt ſeiner Seitenwurzeln zu berauben, kann nicht
emb=
fohlen werden; die Knollen werden allerdings glatter, aber nur dem Eggen wurde faſt ſo viel erreicht als mit der Düngung im
auf Koſten ihres Wachstums, iſt doch das Verfahren ein
gewalt=
faner Eingriff in das Wachstum der Pflanzen. Als eine weitere Boden zur vollen Wirkung. — Namentlich bei alten, mit Moos
Unſtte muß auch das Entblättern bzw. Abblatten der Sellerie= und Filegras bewachſenen Wieſen kann, durch das Eggen der
pflanzen bezeichnet werden. Die Natur weiſt uns ſelbſt den Weg, (
weiche Blätter zu entfernen ſind. Es ſind an jeder Pflanze die= unterdrücken den Wuchs der ertragreichen Gräſer, bilden über
jenigen, die infolge der Ausdehnung der Knolle unten geſpalten
ſind und den jüngeren Blättern Licht und Luft nehmen. Dieſen Luſt und Wärme nur einen beſchränkten Zutritt gewährt; der
alten „Veteranen”, die ihren Daſeinszweck erfüllt haben, dreht
man den Hals um oder reißt ſie von oben nach unten — nicht
umgekehrt — ab. Es kämen pro Pflanze etwa fünf Blätter in
Betracht. Was iſt von dem Anhäufeln der Selleriepflanzen zu
halten? Im leichten Boden iſt es angebracht, und zwar aus dem genug Verwendung dafür zu haben, ſo möge er ſich mit einigen
Hauptgrunde, weil angehäufelte Sellerieknollen in einem mehr Nachbarn bereden und mit dieſen gemeinſam eine Wieſenegge
feuchten Boden ſtehen, der ihnen zu ihrem Gedeihen ſehr zuſagt, kaufen.
Das Behäufeln der Sellerieknollen iſt in deutſchen Züchterkreiſen
nur vereinzelt üblich, während mau in anderen Ländern dieſes
Verfahren allgemein anwendet. Cs iſt ſelbſtverſtändlich, daß meiſt das Regenwaſſer viel düngenden Stoff aus Feld und Wald
man die Knollen möglichſt lange in der Erde läßt, da die langen
Herbſtabende ihrem Wachstum nur förderlich ſind; ein kleiner leiten. Iſt der Herbſt trocken, ſo kann Tag und Nacht bewäſſert
Froſt ſihadet ihnen uichts.
Die Hausapotheke des Pflanzenzüchters.
Im Kampfe gegen die zahlloſen Pflanzenſchädlinge und
Pflanzenkrankheiten, die unſeren Erfolg im Gartenbau in
ſchmerzlicher Weiſe ſchmälern, ſind ſehr häufig Maßnahmen von
vornherein zum Scheitern verurteilt, wveil ſie zu ſpät ergriffen
und wer wollte in dieſer Zeit nicht ſein Beſtes tun, um dem werden. Anftatt dem Aufkommen der Zerſtörer vorbeugend
ent=
gegenzuwirken, entſchließt man ſich zum Handeln erſt dann, wenn
Krankheiten oder Schädlinge ſchon überhand genommen haben.
ſchaftlichen Aufſchwung auch in obiger Hinſicht zu fördern und Oft verſpätet man ſich mit ihrer Bkämpfung auch nur deshalb,
weil die notwendigen Mittel erſt von auswärts beſorgt werden
wüſſen. Daß dies zur Urſache ſchwerer Verluſte werden kann,
erklärt ſich aus der ungeheueren Vermehrung, deren ſich gerade
die winzigen Feinde unſerer Pflanzen erfreuen. Aus dieſem
Grunde ſollzen in jedem Gartenbaubetviebe, ſowohl des
Berufs=
gärtners wie des Gartenliebhabers, die gebräuchlichſten
Pflanzenſchutmittel für regelmäßig zu erwartende Schädlinge
ſtets zur Hand ſein, um jede Plage ſofort im Keime erſticken zu
können. Bei der großen Zahl von Bekämpfungsmitteln, die im
Laufe der letzten Jahre auf den Markt gebracht worden ſind,
an erinnert, daß der Obſtbau von großer nationaler Bedeutung ſcheint es allerdings ſchwierig, die richtige Auswahl zu treffen.
Aus dieſer Verlegenheit rettet uns der Umſtand, daß wir einige
Mittel beſitzen, die in gewiſſem Gyade als Allheilmittel
ſetzten Jahren eine recht geſegnete Obſternte, hatten größere Vor= anzuſehen ſind. Als ſolche zu nengen ſind das
Obſtbaum=
karbolineum, die Kupferkalkbrühe, die
Quaſſia=
ſeife und das Uraniagrün.
Ueber die Anwendung dieſer Mittel iſt folgendes zu merken.
der Auswahl der zu pflanzenden Bäume zunächſt ſpäte, haltbare Die Kupferkalk= oder Bordelgiſerbrühe iſt überall
dort am Platze, wo es ſich um Pilzkrankheiten handelt,
hauptſäch=
lich bei den Schorfkrankheiten (Fuſikladium) der Obſtbäume, der
Moniligkrankheit, dem falſchen Meltau (Peronoſpora) des
Wei=
nes, der Gurken, des Kohls und faſt aller Blattfleckenkrankheiten
der Beerenobſt= und Zierſträucher und anderer Gartenpflanzen,
Man gewinnt dieſe Brühe folgendermaßen: 2 Kilogramm
Kupfer=
ſenes Plätzchen nicht beſſer verwendet werden, könnte nicht an pitriol werden in 50 Liter Waſſer in einem hölzergen oder
irde=
nen Gefäße aufgelöſt. Ferner bereitet man aus 2. Nilogramm
gebranntem Kalk durch Benetzen mit Waſſer einen Brei und
treibt dieſen durch ein ſeines Sieb oder einen groben Sack,
da=
ausgenützten Flächen begegnen, ſchwer erkrankten Neben, die kein mit Steinchen, die ſpäter die Spritze verſtopfen würden, zurüick=
Waſſer zu Kalkmilch an. Beide Flüſſigkeiten kann man getrennt
von Pfirſichen, Aprikoſen und Beeren aller Art, welche gewöhl= lange Zeit aufbewahren. Erſt unmittelbar vor der Verwendung
werden ſie vereinigt, indem man ſie in möglichſt gleichem Strahle
in ein drittes Gefäß ſchüttet und die entſtehende Miſchung
dau=
emd umrührt. Die Brühe iſt als brauchbar anzuſehen, wenn ſie
eine ſchöne tiefblaue Farbe und wolkige, faſt ſchleimige
Beſchaf=
fenheit hat. Violettes Lackmuspapier muß in der Brühe
under=
ändert bleiben oder heller werden, rötet es ſich, dann reagiert die
Löſung noch ſauer und muß mit mehr Kalkmilch verſetzt werden.
Man kann die Verwendbarkeit der fertigen Brühe zwar durch
Zuſatz von Zucker — 50 Gramm auf 100 Liter — verlängern, die
aufgehobene Brühe wirkt aber nie ſo kräftig wie die friſch
zu=
bereitete. Der Kupferkalkbrühe gleichwertig iſt das unter dem
Laſſen wir deshalb die kurze, werwolle Pflanzzeit des kom= Namen „Bordola=Pafta” vertriebene baſiſche Kupferſulphat in
gelatinierter Form. Es zeichnet ſich durch ſparſamen Verbrauch,
leichtere Handhabung und unbegrenzte Haltbarkeit der Löſung
aus. Im Kriege hat man auch Peroeid, ein Nebenerzeugnis
Benuß der köſtlichen Früchte im Schatten dieſes Baumes laben der Glühſtrumpffabrikation, mit Erfolg anſtelle der Kupfer=
Ein ganz vorzügliches Mittel zur Bekämpfung der Blatt=
F. läuſe iſt die Quaſſiaſeife, eine Miſchung von
Schmier=
ſeifenlöſung mit einer Abkochung von Quaſſiaſpähnen. Zur
Be=
kämpfung aller Infekten mit beißenden Mundwerkzeugen dient
— Der Knollenſellerie gehört zu den Gartenerzeug= das Uraniagrün, ein Arſenpräparat. Die Befürchtung, der
Gebrauch dieſes Mittels ſei mit der Gefahr der Vergiſtung beim
Genuß der Früchte verbunden, iſt unbegründet. Einmal wird
gebracht, dann ſind deren abzuerntenden Teile zur Zeit des
Gruppe der Salzpflanzen, worauf ſchon die erſte Silbe des Wor= Spritzens auch noch weit vom Genoſſerwerden entfernt. Als
teilenden Tafeln zu begrüßen, die dem Verbraucher das
ſchwie=
den Vorteil, daß der aufgelöſte arſenhaltige Farbſtoff ſich länger
Ein Hauptpflanzenſchutzmittel iſt ſchließlich das
Obſt=
baumkarbolineum. In erſter Linie dient es zut Krebs=
Knollen bei Frühjahrsanwendung einen unangenehmen bitteren und Wundbehandlung an Obſtbäumen und zur Vernichtung von
Inſekteneiern und Rindenſchädlingen aller Art. Zahlrriche
die Wurzeln der Selleriepflanzen ſofort im Frühjahr eine auf= Praktiker meſſen der Karbolineumbehandlung aber auch gegens= ſchaftlichen Hausſäugetiere im Winter,
Bekannt=
über vielen anderen Schädlingen Wert bei. Das waſſerlösliche
Karbolineum iſt ein nicht zu teueres Mittel, das es auch dem
weniger bemittelten Obſtbaumzüchter ermöglicht, tatkräftig den
Kampf gegen die Schädlinge aufzunehmen. Es muß dabei
ge=
nau zwiſchen Sommer= und Wimterbehandlung unterſchieden
im Frühjahr und Sommer mit einer einprozentigen. Dr. Kl. rührenden Krankheiten. Die Erkältungskrankheiten, die ſich im
A.
Landwirtſchaft
— Die Pflege der Futterflächen. Luft iſt das
Jeder Landwirt weiß, wie wohltätig das Brechen der
Boden=
kruſte auf die Entwickelung der jungen Saaten aller Art wirkt.
Bei den Wieſen und Ackerfüllerflächen wird die Bodenlockerung
tüchtig abzueggen, und zwar mit einer Glieder= oder Wieſenegge,
welche ſich den Bodenunebenheiten vorzüglich anzupaſſen vermag.
geſtellt wurden, ſei folgendes erwähnt: Eine Wieſenfläche von
lieferte 377 Kilo Heu; Parzelle 2 wurde nicht geeggt, aber
ge=
nicht gedüngt und lieferte 770 Kilo Heu; Parzelle 4 wurde geeggt
und gedüngt und lieferte 1563 Kilo Heu. Daraus ergibt ſich:
um 393 Kilo, alſo um mehr als das Doppelte, geſteigert, 2, mit
ungeöffneten Boden. Die Düngung kam erſt im gut durchlüfteten
Ertrag ganz weſentlich gehoben werden. Moos und Filzaras
der Bodenoberfläche eine zuſammenhängende Decke, welche der
Boden verſauert ſchließlich unter ihrem Einfluß, wodurch die
guten Wieſenpflanzen ebenfalls unterdrückt werden. Die
Be=
ſchaffung einer guten Wieſenegge iſt daher unſeren Landwirten
dringend anzuraten. Wenn der einzelne Landwirt glaubt, nicht
— Zur Bewäſſerung der Wieſen. Die beſte Zeit
zur Bewäſſerung der Wieſen iſt der Herbſt. Da um dieſe Zeit
mit ſich führt, darf nicht verſäumt werden, es auf die Wieſen zu
Ils. werden. Auch bei Schnee ohne Froſt kann die Bewäſſerung fort=
geſetzt werden, da dann das Waſſer der Bäche gut benutzt werden
kann, wenn nicht andere Bewäſſerungsanlagen vorhanden ſind.
Dieſe ſind natürlich zur Bewäſſerung von Wieſen unentbehrlich.
Auch während des Winters kann an froſtfreien Tagen die
Be=
wäſſerung erfolgen, doch iſt es den Wieſen nachteilig, wenn das
Waſſer darauf gefriert. Anders iſt es wieder, wenn die Wieſen
mit Moos bedeckt ſind. Dann bewirkt die Eisfläche die
Hoch=
ziehung des Mooſes, ſo daß es nachher abgehackt werden kann.
Meiſtens wird aber dadurch der Grasbeſtand gelichtet. Das
Ein=
ſäen neuen Grasſamens iſt dann nötig.
—D.—
Obſi= und Gartenbau
l
darauf Nückſicht genommen werden, daß der Baum in keinem
Falle zu tief geſetzt wird; denn es ſchadet ſonſt unbedingt dem
ſpäteren Wachstum oder der Fruchtbarkeit des Baumes. Zum
Satz ſind zwei Mann erforderlich, wovon der eine den Baum in
der Weiſe in die Grube hält, daß der Wurzelhals desſelben mit
der Oberfläche des Bodens abſchneidet. Der zweite Mann breitet
die Wurzeln flach und gleichmäßig aus, ſtopft mit der Hand
Kompoſt und beſſeren Grund zwiſchen und unter dieſelben, ſo
daß jede mit Boden umgeben iſt, alſo keine Hohlräume entſtehen;
alsdann füllt man die Grube vollends auf. Das Antreten der
der Erde über den Wurzeln ſoll möglichſt vermieden werden.
Gerüttelt oder auf= und abgezogen darf der Baum beim Setzen
nicht werden, die Wurzeln kommen ſonſt aus ihrer Lage und
er=
halten eine ſenkrechte Richtung. Denn je näher die Wurzeln an
der Erdoberfläche hinlaufen, deſto größer wird die
Ertragsfähig=
keit des Baumes. Das Beſchneiden der Wurzeln iſt am beſten
unmittelbar vor dem Pflanzen vorzunehmen, und zwar in der
Weiſe, daß alle kranken und verletzten Teile, ſowie die
aufein=
anderliegenden Wurzeln, ſofern ſie nicht ausgebreitet werden
können, entfernt werden.
— Vertilgung der Unkräuter im
Gemüſe=
garten. Wer nicht beizeiten das Unkraut aus ſeinem Garten
gründlich ausrottet, wird ſpäterhin nicht nur viel Geld für die
Arbeitslöhne ausgeben müſſen, ſondern auch eine große
Ernte=
einbuße erleiden. Reißt man z. B. von der Vogelmiere nur
ober=
flächlich das Kraut ab, ſo ſchlägt die Wurzel in der Erde wieder
aus und in 14 Tagen ſteht der gleiche Buſch Unkraut da. Das
Kreuzkraut muß ſchon vor der Blüte entfernt werden, denn ſchon
in kurzer Zeit läßt es reiſe Samenkörner fliegen, die das ganze
Nachbarland verunkrauten. Alle Unkräuter mit kriechenden
Wur=
zeln, wie zum Beiſpiel Quecken, müſſen bereits beim Graben
ſorgfältig entfernt werden. Wird das Graben mit dem Spaten
beſorgt, ſo werden die Wurzeln durchſchnitten und wuchern dann
doch ruhig weiter. Bei queckigem Lande verwende man beſſer
eine Grabgabel; auch eine gewöhnliche Düngergabel iſt gut dazu.
Hierbei werden meiſt die ganzen Wurzeln bloßgelegt und können
entfernt werden. Die Wurzeln der Diſteln gehen meiſt ſehr tief
in die Erde und können beim Graben nicht vollſtändig rutfernt
werden. Sobald nun die Pflanze austreibt, ſchneidet man die
Herzblätter weg. Wird es mehreremale wiederholt, iſt die betr.
Pflanze geſchwächt und geht ein.
— Stille Zeit. Für den Gartenfreund iſt die ſtille
Zeit gekommen. Die ſtille Zeit ſoll aber keine müßige Zeit ſein.
In der ſtillen Zeit des Winters muß die Arbeit des Frühlings
vorbereitet werden. Wir wollen daher in einer kleinen
Artikel=
reihe zuſammen überlegen, wie man Frühlingsarbeit beſtens
vor=
bereiten kann. Heute wollen wir das Aufräumen beſprechen.
Wenn man nämlich die Gärten einer Kolonie betrachtet, ſo findet
man einen gewaltigen Unterſchied. Die einen bieten ein Bild
der Verwüſtung; zertreten, halbabgeerntete Felder, kreuz= und
querliegende Bohnenſtangen uſw. bieten ein Bild, welches alles
andere als ſchön iſt. Das iſt falſch. Der Garten muß in der
ſtil=
len Zeit aufgeräumt werden. Alle Felder werden geleert,
ge=
düngt und grob umgegraben. Die Bohnenſtangen und alles
Holzwerk werden entfernt und ſo aufgeſtellt, daß es möglichſt
wenig vom Regen leidet. Alle Unkräuter, alle Strunken, alles
Verdorrte muß ſorgfältig entfernt werden. Der Wintergarten
muß ebenſo viel Ordnung zeigen als auch der Sommergarten.
R5
Vieh= und Geflügelzucht
ieerie Heie e ie itte
lich ſpricht man von Frühjahrs=, Sommer= und Herbſtkrankheiten
bei unſeren landwirtſchaftlichen Hausſäugetieren. Eigentliche
Winterkrankheiten gibt es bei denſelben aber nicht, denn alle
Krankheiten, die ſich im Winter zeigen, können ſich auch zu jeder
anderen Jahreszeit einſtellen. Aber die Kälte wirkt ungünſtig
werden, damit das ſcharfätzende Präparat keinen Schaden anrich= auf Wunden und Geſchwüre, verſchlimmert die langſam
verlau=
fenden und die von einer ſchlechten Miſchung der Säfte her=
Winter einſtellen, ſind heftiger, als die während der anderen
Jahreszeiten auftretenden. Durch Schnee und Froſt kann die
Schneemauke und das Verbällen veranlaßt werden. Infolge
lang andauernder Regenzeit im Sommer und Herbſt wird
man=
ches Trockenfutter nicht gut eingebracht. Wird ſolches Futter nun
längere Zeit und in größerer Menge verfüttert, ſo können im
Laufe des Winters bei allen Tieren, namentlich bei
Wieder=
käuern, Stechkrankheiten, wie z. B. Heckſucht, Bleichſucht,
Knochen=
brüchigkeit, Verwerfen trächtiger Tiere uſw. ſich ausbilden und
ziemlich weit verbreiten. Beſondere Krankheiten können auch
durch Verfütterung gewiſſer Fabrikationsrückſtände, namentlich
Schlempe, hervorgerufen werden. Schlechte Ställe werden bei
ſtrenger Kälte gewöhnlich ſorgſam abgeſchloſſen; dies kann
eben=
falls einen nachteiligen Einfluß auf die Geſundheit der Tiere
ausüben, denn dadurch entſteht Lufwverderbnis. Ein dauernder
Aufenthalt in unreiner, dunſtiger Sttlluſt beſchränkt die
Blut=
bildung und Atmung, erzeugt Muskelſchwäche und führt zur
Verweichlichung der Tiere, ſo daß dieſe für alle krankmachinden
Einflüſſe viel empfänglicher ſind. Bisweilen treten auch im
Winter, namentlich unter den Wiederkäuern, ſeuchenartige
Krank=
heiten auf; dieſe ſind entweder aus dem Herbſt mit in den
Win=
ter hineingebracht worden, oder ſie ſind durch verdorbenes
Fut=
ter, durch ſchlechte Beſchaffenheit der Stallungen uſw. entſtanden,
ſie ſind alſo nicht direkt auf den Einfluß der Jahreszeit
zurickzu=
führen. Im kalten Winter jehen die Tiere häufig in heißen,
dunſtigen Ställen; werden ſie bei rauher Witterung ins Freie
gebracht, ſo entſtehen Erkältungskrankheiten. Beſonders leicht
treten ſie bei Pferden auf. Bei dieſen wird die Haut durch das
Putzen und die Verwendung von Decken beſonders empfindlich,
namentlich wenn ſie einige Zeit unbeſchäftigt im Stalle ſtehen
und dann ohne Decken zur Arbeit verwendet werden. In dieſem
Falle tritt leicht der ſogen. Rückenmarksſchlagfluß, die ſchwarze
Harnwinde, ein, die 15 bis 30 Minuten nach Verlaſſen des
Stal=
les den Tod des Tieres zur Folge haben kann. Auch bei anderen
Tieren treten Erkältungskrankheiten durch unvorſichtiges
Her=
auslaſſen aus dem Stalle auf. Nach Profeſſor Dr. Haubuer kann
für Lämmer ſelbſt das Herauslaſſen der Mütter auf kurze Zeit
— nur um Futter in die Naufen zu bringen — gefährlich
wver=
den, wenn erſtere auch im Stalle bleiben. Die Milch im Euter
verkältet ſich, die Wolle wird durchkältet, kalte Luft dringt in den
Stall ein, und dies übt einen nachteiligen Einfluß auf die
Lämmer aus. Der nachteilige Einfluß der Kälte auf äußere
Schäden macht ſich beſonders an den Füßen bemerkbar; man muß
alſo im Winter Fußſchäden mit beſonderer Vorſicht behandeln.
Verantwortlich: Kurt Mitſching
Nachdruck ſämtl, Artikel verl
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. Dezember 1921.
Rummer 336.
Der Grenadier von Pirmaſens.
10)
Eine Erzählung aus dem vorigen Jahrhundert.
Von Ernſt Pasqué.
(Nachdrack verdoten.
Ueber das ſorgenvolle Antlitz der alten Frau glitt ein
befrie=
digtes Lächeln, als ſie in die Oeffnung trat und das Mädchen
be=
deutete, ihr zu folgen. Ohne Aufenthalt ſprach ſie dann auf ein
beſtäubtes Ruhelager, das die eine Wand des engen Verſteckes
einnahm, deutend:
„Hier bleibſt Du, Line, bis zum Abend. Der Aufenthalt iſt
zwar nicht einladend, aber ſicher. Und nun höre! Der junge
Herzog hat das Unglück angeſtiſtet — Deinetwegen! Er wird
Lich im Schloſſe ſuchen, Dich dort nicht mehr finden und dann
zu mir kommen. Ich werde ihn auf eine falſche Fährte bringen,
dann ſind wir ihn los, wenigſtens für heute. Du mußt alsdann
zur Landgräfin, ſie allein kann uns helfen, doch vorher mußt Du
nach Pirmaſens zu ihm, dann erſt nach Darmſtadt; in
Buchs=
weiler würdeſt Du die Fürſtin nicht mehr finden. Während
Deiner Abweſenheit will ich alles Nötige vorbereiten, und führſt
Du den Plan, den ich mir ausgedacht habe, pünktlich aus, ſo
kann noch alles gut werden! Hüte Dich, durch einen Laut zu
ver=
raten, daß Du hier biſt. Was auch geſchehen mag, bleibe ruhig
und warte gebuldig. bis ich Dich hole, ſonſt — ſonſt biſt Dut ohne
Gnade dem gnädigen Herrn preisgegeben und — verloren! —
Hier iſt Speiſe und Trank, und nun — auf Wiederſehen!”
„Allerdings war die Line bei mir, Durchlaucht.”
„Vo ſie jetzt iſt, will ich wiſſen!”
„Auf dem Weg nach Buchsweiler”, entgegnete die Alte ruhig,
doch fiaſter.
Lüge!” braufte der Herzog auf. „Hier iſt ſie, und ich werde
ſie ſchon zu finden wiſſen. Was hätte die Dirne auch in
Buchs=
ſueiler zu tun, von wo ſie geſtern erſt zurückgekommen iſt?”
„Bei der Frau Landgräfin die Freilaſſung ihres Verlobten
zu bewirken, den der Herr Landgraf, wie Euer Durchlaucht wohl
wiſſen, vergangene Nacht zum Soldaten gepreßt und nach
Pir=
maſens geführt hat”, klang es gelaſſen als Antwort.
„Alle Teufel!” rief der junge Herr zornig und hemmte dabei
ſeine Bewegungen, indem er ſinnend zu Boden blickte „Sie weiß
Alles!” ſagte er ſich, und die Wahrheit der Antwort leuchtete ihm
ein. Doch plötzlich fuhr er von Neuem auf, und die alte Frau
durchdringend anſchauend ſprach er langſamer:
„Ich werde mich überzeugen, ob Ihr die Wahrheit geſagt
habt, und iſt das Mädel wirklich nicht hier, ſondern auf dem
Wege nach Buchsweiler, dann wird ſie noch nicht weit und wohl
noch einzuholen ſein.”
„Wenn ſie die gerade Straße eingeſchlagen”, antwortete die
Alte mit ſchlecht verhehltem Hohn. „Doch es gibt der Wege in
den Bergen gar viele, und ſogar ſolche, Durchlaucht, die ein
Reiter nimmer paſſieren kann.”
Der Herzog auttvortete nicht. Seinen beiden Leuten gab er
Befehl, das Wärterhaus vom Dach lis zum Keller, dann die
übrigen Gebäulichkeiten der Anlagen, die nahe Waldung genau
zu durchſuchen, und ſofort gingen die Jäger aus Werk, nährend
Eich Keuite 1uch zunfck. Miter. Getiſichen, und rurgs Eich
dafür, daß ſie nicht mehr fortlaufen wird. — Zu Pferde!‟”
Wenige Augenblicke ſpäter trabte der Herzog mit ſeinen
böi=
den Jägern davon. Unbeweglich und gleichgültig hatte die Alte
ihm zugehört, und, ohne ihm nur nachzuſehen, ſetzte, ſie ihre
Arbeit fort. Noch eine lange Weile blieb ſie auf der Bank ſiven,
denn ſie wußte, der Herzog werde einen heimlichen Beobachter
nach den Anlagen ſchicken. Als ihr ſcharfer Blick endlich auch eine
verdächtige Perſönlichkeit am Eingaig des Grundes bemerkt
hatte, die ſie aus der Ferne beobachtete, da ſetzte ſi” um ſo
eif=
riger ihre Hantierung fort, und erſt gegen Mittag ſchickte ſie ſich
an, gleichgültig hin und ber gehend, da ſie ſich immer noch
be=
obachtet nußte, ihr einfaches Eſſen zu bereiten. Dann blieb ſie
wieder ſtundenlang vor ihrer Türe ſitzen und tat endlich, als
wäre ſie eingeſchlafen.
Als es abend geworden, trat Mutter Gottfrieden in das
Haus zurück, ſchloß die Türe und ſing an, emſig in allen Winkeln
zu kramen. Einen Korb langte ſie bon der Wand und begann
dieſen mit einigen Kleidungsſtücken Jeans und mit Eßwaren
Zerſchiedener Art zu fürlen und das ganze mit grünen Blättern‟
und jungen Gemüſe zu bedecken. Dann machte ſie Lickt, nadm
ein weißes Blättchen Papier aus einem Buche und begann zu
ſchreiben. Mühſam glitt die Feder über das Papier, und lange
dauerte es, bis das Briefchen fertig war. Doch es kam
zuſtande=
ſie legte es ganz klein zuſammen und ſteckte es in die Taſche ihres
Rockes.
Jetzt horchte ſie hinaus. Draußen war es ſtill und dunkel,
nichts regte ſich. Der Späher, den ſie glücklich getäuſcht, dachte
Dirmit verließ ſie, ohne eine Antwort abzuwarten, das kleine der Herzog unruhig auf und ab ſchritt und die Mutter Cottfrie, wohl nicht mehr an ſeinen Auftrag und den Tſchiffliker Grund.
Gelaß, in dem Line ſtill weinend, doch durch die Wort;, der den ihre Hantiernug ſo gelaſſen fortſetzte, als ob der fürſtliche. Die Alte nahm den gefüllten Korb und huſchte zur Hintertütz
Mutter einigermaßen heruhigt, zurückblieb. Die Alte ſchloß das
ſonderbare Verſteck, welches der Abenteuer, wenn auch ganz
anderer Art, ſchon ſo viele erlebt haben mochte, geräuſchlos
hin=
ter ſich ab, und kehrte zu ihrer eigenen Wohnung zurück. Bald
barauf ſaß ſie vor der Türe des Häuschens mit einer
wirtſchaft=
lichen Hantierung beſchäftigt, ruhig und gleichgültig, als ob
Beſuch ſie nichts anginge, es nicht die Ehre eines Mädchens, dus
Lebensglück zweier Meuſchen gälte.
Wohl eine Stunde verging, die Jäger ſuchten und ſanden
nichts, wveder in der Wohnung der Alten, noch in den übrigen
halbzerſtörten Pavillons, noch unter den Bäumen und Büſchen,
Loch der brütende Herzog mußte etwas gefunden haben, denn
nichts Beſonderes vorgefallen wäre, wenn ſie auch dann und als die beiden Leute zu ihm zurückehrten mit der zaghaft
wann den Kopf unmerklich nach der Straße wandte, um dieſe vorgebrachten Meldung, daß ihr Tun vergeblich geweſen, da
und den Eingang der Anlagen mit ſcharfen Blick zu überfliegen, wandte er ſich mit höhniſchem Blick zu der Alten und ſprach=
Keine Stunde var vergangen, da ſchallte Pferdegeſtampf auf! „Gut, ich muß Euch glauben: das Mädchen iſt nicht hier,
der Straße von Zweibrücken, und bald darauf erſchien der junge ſondern auf dem Wege nach Buchsweiler — es war das Geſchei
Herzog mit zwei Jägern. Ohne Aufenthalt ritt er bis in die teſte, was ſie tun konnte! Doch wenn es der heimlichen Wege
Rähe des Häuschens, ſtieg vom Pferde und trat raſch auf die dahin auch viele gibt: das Ziel bleibt dasſelbe und einmal muß
Alte zu, welche mit ſcheinbarem Reſpekt ſich von ihrem Sitz er= die Dirne doch dort anlangen. Ich reite auf der geraden Straßie
hoben hatte.
nach Buchsweiler und will ſie dort erwarten und abfangen, ſo
„Wo iſt das Mädel, die Line?” herrſchte der Herzog ſi= an. ſicher und beſtimmt, wie der Landgraf von Pirmaſens heuie
„Von daheim iſt ſie weg und kann nur zu Euch gegangen ſein.” Racht ſeinen langen Grenadier gefangen. Dann bringe ich ſie
hinaus in den nahen jungen Wald — das Licht in ihrer Kammee
ließ ſie brennen — und eilte ſicheren Schrittes auf den Puvillon
zu, in dem ſie Line untergebracht.
Das Mädchen hatte in ihrem engen, ſtaubigen Verſteck
Stun=
den tödlicher Angſt verlebt. Wohl hatte ſie gehört, wie die
Su=
chenden, deren Stimmen ſie erkannt, deren Reden ſie verſtanden,
den Pavillon durchſtöbert hatten, und jeden Angenblick gefürchtet,
daß der kleine Eingang ſich öffnen, ſie ihren Verfolgern, dem
Herzog, in die Häude fallen würde. Doch die Gefahr war glück.
lich vorüber gegangen, wenn auch nicht die Furcht vor einer
neuten. Nur der Gebanke an ihren Jean und die Worte der
Mutter, welche ihr Hoffnung verkündet, hatten ſie aufrecht
erhal=
ten in ihrer troſtkoſen Einſamkeit. So war der Tag vergangen,
der Abend, die Nacht gekommen, da vernahm ſie plötzlich neues
Geräuſch in dem Parillon, und diesmal öfſnete ſich der verſteckte
Eingang. Doch es war die Mutter, welche vor dem zu Tod
er=
ſchrockenen Mädchen ſtand.
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Eeite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Deunerstag, den 15. Dezember 1921.
Rummer 336.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 14. Dezember 1921.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börfe verlehrte auuch heute in unſicherer Haltung, doch war die
Tendenz eher chwos freaundbirher. Es lagen wirder, wenn auch m
beſchei=
denem Umfange, Kaufauftrige vor, die im Bereim mit Eindertungen der
Börſenſpekulanion vielfach Kursbeſſerungen bwirkten. Eine gewiſſe
Be=
ruchigung war jedenfalls micht zu verdennen, wenn auch verſchinedentlich
noch erhebliche Rückgänge zu verzeichnen find.
Bankakten wanen uneinheitlinh. Deutſche Bank + 15 Proz.,
Darm=
ſtädter Bank +5 Proz., Drrsdner Bank + 10 Proz, während Berliner
Handelsgeſellſchaft von ihrem frühenen ſtärdeven Nückhgang 20 Proz,
wie=
der omholen lomnten. Diskontooefellſchaft behauptet. Pfalzbank offiziell
notiert 865 Proz. Allgemeiner Bankverein im Freiverkehr 17—30 Proz.
Am Montanmurkt verbeſſerten Deutſch=Qupomburger ihren Kurs um
40 Proz., Gcſenbimchen um 60 Proz, wähnend Buderus etiwas ſchwächer
lagen. Auch Harpener 730 Proz,, Kali=Aſchersleben und Manmesmam
je +.80 Proz., Phömig + 30 Proz.
Von Chemietverten Badiſche Anilin ungefähr behauptet, Gries,eim
Fa. 30 Proz. Elberfelder Farben + 30 Proz, Höchſter behnuptet,
da=
gegen Chem. Albert + 110 Proz.
Von Elektroweten A.E.=G. 25 Proz, höher ebenfo Lahmetzer 50
Proz., Liiltkmft 40 Proz., während Felten u. Guillegunne eine Einbuße
von 60 Proz. erliten.
Am Eimheitsmokt waren an den letzten Börſentagen vielfach
Notie=
wmgen nicht zuſtande gekommen. Gegen die letzten Notztewumgen waren
niedriger Jetter u. Sochener 400 Proz, Badeſſhe Maſchmenfabrik 220
Protz., Löhnbenger Mühle 180 Protz., Konſerven Braun 250 Protz..
Mo=
toren=Oberurſel 84 Proz.; ſerner niedriger Dirkopp 90 Proz., Cahen=
Leudesdorff 50 Proz., Vomag 60 Proz. Bon Kurserhöhungen ſeien
an=
geführt Eßlinger Maſchinen 110 Proz. Gummmitnester 110 Proz., Moenus
100 Proz., Heidelberger Zement 60 Proz. Ver. Oel 100 Proz., Faber
u. Schleicher 240 Proz., Scilinduſtrie Wolff 125 Pwoz., Hanmerſen 200
Proz., Ettlinger Spinnenei geſtrichen. Der Kurs ſoll weſentlich höher
werden.
Eine leichte Erholmg zeigte mich der Freiberkehr. Ing 665 Proz.,
I. Deutſche Prtroleun 1450 Proz. Benz 560 Prwz. Tig 560 Proz., jge,
Meguin 730 Proz., jge. Ufa B0 Pvoz., Ganz 470 Proz., jgſte. Metzer=
Tegtil 340 Proz.
Bpvoz. Reichsarleihe notierte 105 Proz., Oefterr. Goldrente 93 Proz.
Volutarendgen durchweg gebeſſert.
v. Beviſenmarkt. Frankfurt a. M., 14. Dez.
Beeliner Börſe.
* Berlin, 14. Drz. Die geſtern eingetretene ſtarke Erholung der
Debiſenpreiſe hat anſcheinenad das Publiburm zur Ginftellung ſemer
Verkäiufe und Vornahnie von Rückkäufen vergnlaßt, ſodaß die Kurrſe
iberall kräfbgr Erholungen gegen den jümgſtren Tiefſtand un durrchſchmit=
1i5 50 bis 75 Prozent epſumen. Die in den Vortagen beſonders ſtark
mitgenommenen fchhzenen Induftwiewerte, ſtellten ſich bis 100 und
verein=
zeſt bis 160 bezw. 200 Progent höher, wie Ilſe, Angello=Gyrano Vogel,
Stühr. Webeck=Montan. Hrammerſen und Deutfehe Petroleum. Die
Vör=
ſenſpelukation machnte die Bewguung überwiegend aber nicht mit, ſondern
bemutzte die geſtnegenen Kaurſe wegen der am Voryittag eingetretenen
ernguten Berflauumg der Dewiſtenpreiſe zu wuniteren Realfſatäonen. Die
Dewiſenpweife unterlagen heuttze vormitng ziemläh unvermittelten
Schlunn=
kungen, ſo Nau=York von 170 bis 180. Die Unſicherheit lähmte angeſihts
der noch immer beſteheuſten Ungewißheit übor die Deutſchland in der
Re=
parationsſrage zu gewüchnenden Erllenhterwmgen die Unternehnmungsluſt.
ſodaß die bei Lloeznen Schtumhungen und ſtillrr werdendem Geſchäft
erziel=
ten Beſſeumgen der Kuur ſe ſich mücht überall aufrwcht erhiellten. Die
Nurrs=
büdung hatte daher zueiter etwas Ungleichmäßiges. Kräftiger gebeſſert
waren auuch Valutmwerte, vor alſem Megikaner und Ballinmowe. Auh
tür=
kiſche Anleihen wanen weſentläch erholt, wogegen ungwwufche überwiegend
weider abgeſchwäckſt waren. Honmiſche Anleihem lngen unter Bevorzugung
der alden Reichsanleihen überwiegend feſt. Auch für die zu
Einhreits=
kurſen gekandelten Induſtriewapiere iſt mit überwiegenden
Kurserholum=
gen zu rechmen.
Berlin 14. Dez. Produktenbericht. Die fortdauernden
Schwankumgen der Deviſenweiſe erſthweren den Produdtenwerkelr und
machten die Tehdenz umregelmäßio. Weizen wird dauernd ziemlich
amge=
boten, doch iſt die Krmufſuſt bei der fortgeſetztem Schwierigkeſt des
Mehl=
abſatzes dafitr gering. In Noogen ſind zu den geſtrigen Preiſen noch
einige Abfſchlüſſe erfolgt. Gerſte hatte ein rulziges Geſehäft. In Hafer
aber war das Geſchaſt eliwas lebhaſter. „D* Maistreiſe paſſen ſich in
ihner Enntawickelnrg vollkommen den Schwankurgen, der für die Einfuhr
hauptſäcklich ür Brtzachck kommendem Deviſeuchunſe an. Hüilferfrüchte ſind
ſelbſt bei ermäßzgten Forderwungen nur ſchwer verkäuſlinh. Die übrigen
Artihck lagen Bunchteng ſtrll.
w. Deviſenmarkt. Berlin, 14. Dez. Teleg, Auszahlungen für:
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769.201 770.80
R5os.40luso6.6d
F727.2g2732.80
814,10 815.90
.—.
s576. 408583.004 N416.—N418.—N368.601401.30 1
g508.40/8518.80
750.20 751.80
1439.50 142,50
8591.403598. 00k436.50 3403.50
722.20/2727.80
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187.70
6.8821
88.53—
auß.sch 2777.30
4505.50
180.30
6.74— 6.76—
27.47—
k29.80— 2722.30
4514.50
180.70
27.58—
ſ230.20— K
Geld Prief Gold Brief ! ee
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9 760.801 Knen=Atres TIBBI
H548. 4311
B735.2
R872,1ors77. 9c8
6.78—
286.75
B5.47—
2.40— 159.10
15516
FSrt3. 7 6
6.82—
227.2
Wi
62.,60- T80.G
M453.50/1
511.46S
F71s 99
6.98-
214.75
*5.97-
6o.15- 180.44
1458.50
2717,75
7.02—
215.25
26.03—
60,35—
Zürich, 14.
13.
Dez Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags.
w. Frankfurter Abenddeviſen vom 14. Dezember. Am
Deriſenmarkt heurſchte heute gine umeinheitliche Tendenz. Später ſetzten
Schwankmgen ein, welche bis Schluß anhielten. Neu=York ſchloß
amt=
lich 180½ und gab bis 175 nach. Polniſche Noten 5,60—5,50.
Auszah=
lung Warſchau zirka 5,50. Es notierten: Wechſel auf Belgien 1380,
Wechſel auf Holland 6500, Wechſel auf London 740 Wechſel auf Paris
1435, Wechſel auf Schweiz 3450, Wechſel auf Neu=York 175.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 14. Dezember in Zürich 2,87½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1,35 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 300 (88,80) Kronen, in Stockholm 2,40
(88,80) Kronen, in Wien 3697 (117,80) Kronen, in Prag 48 (117,80)
Kronen, in London 07,42 (97,80) Schilling, in Neu=York 0,56¾
(23,80) Dollar, in Paris 6½ſu (125,40) Franken.
14. London ... . 21.50—/21.53—5 Kriſtiania
76.1
77.3
76 2ia) R.34
Deutſchland 2.05— 2.92/ Paris. . . . . /42.00— 41.40 — Madrid
Bien...... / 0.30— 0.20— Italien . .. /23.90— 23.56—/ Buenos Mir. 170.— 168.—
Prag ....../ 6.30 — 6.25— Brüſſel ..../40.50 — 39.80— Budapeſt „. 0.70— 0.70—
Holland..../ 1.86½,/ 1.87/ Kopenhagen 98.1, 98.—fAgram. . . . . 2.10— 2.00—
Neu=York ../ 5.17—/ 5.16— Stockholm . . 127.— 127.—1Bukareſt ... 0.17— 0.16—
Deutſche Reichsbank.
Berlin, 12. Dez. Der betwächtlichen Anſpannung der
Anlage=
konten der Reichsbank zu letzten Monatsfczfzuß iſt, tute der
vor=
liegende Bankausweis voo 7. d3. Mks. ertennen läßt, im der erſten
Dezembenwoche eme Entlaſtung gefolgt, durch welche die in der Vorwoche
eingetwetene Inanfpruhnachme freilich nicht ausgeglichen weonden konnte.
Die geſamte Kapitalanlage hat ſich um 5675,5 Mltionen Mark
auf 110 131,5 Mäillionen Mark, die bankmäßige Deckung allein
um 5603 Milliomen Mark auf 109 808,8 Milſionen Mark ermäßigt. Im
Zuſammenhange mit der Entwickelumg der Anlagebsſtände gäigen auch
die fremden Gelder eime Abnahme, die mdeſſen im Weſentlichen
unter der Emwirkung neuer ſtarler Zahluungsmittelabſchlüſſe über den
Rückgang der Anlagekonten noch hinausgecht; die freunden Gelder
ver=
minderten ſich u 7B7,4 Millionen Mark auf 17 325,8 Millionen Mark.
Dn neuen Abflüſſe an Banknoten und Dariehnskaſſenſcheinen aus den
Kaſſen der Bank in ten Venkachr beliefen ſich im der Berichtswoche auf
insgeſauut 2124,7 Millionen Mark gegenüber 994 Millionen Mark bezu,
307,8 Miläionen Mark in der Vergleitszeit der Jahre 1919 und 1920.
Im einzelnen iſt der Banknotenumlauf um 1846 Millionen Mank
auf 102 789,6 Millionen Mark angeſchwollen, während der Umlauf
an Darlehenskaſſenſcheinen um 278,7 Millionen Mark auf
76083 Millionen Mark geſtiegen iſt. Bei den Darlehenskaſſen
iſt ei Rückgang der Darleheusbeſtände um 672,1 Millionen Mark auf
11 157,6 Millionen Mark zu brobochten. Die Reichsbank hat einen dieſer
Abnacme entſprechenden Botrag an Darlehenchaſſenſcheinen an die
Dar=
lehenskaſſen zurüdkgegagben, ſodaß ſich die Beſtände der Bank an
Darlehenskaſſenſcheinen unter Bewüichſichtigung der in den
Vertehr gegehrmen Beträge aurf 342,2 Mſtilliwmen Maurk vermindert haben.
Vom Holzmarkt.
r. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Die Geſamtlage
am Holzmarkt iſt als angeſpannt zu betrachten. Es werden auf Grund
der Bewertung des Rohholzes in den Staats= und Privatforſten für
Schnitthölzer derart hohe Preiſe gefordert, daß viele Verbraucher von
Holzhandlungen einfach nicht in der Lage ſind, die Mittel aufzubringen
die zur Anfüllung der Läger nötig wären. Für neue Stammware, die
im Winter in Pomerellen hergeſtellt werden ſoll, wurden von erſten
Sägewerksfirmen frei Baggon deutſch=polniſche Grenze beiderſeitig
ver=
zollt 2500 bis 2600 Mark gefordert. Es hat ſich indeſſen bisher noch
niemand entſchloſſen, zu derartigen Preiſen in Einkaufsverhandlungen
einzutreten. Die Geſchäftslage iſt daher als äußerſt unſicher
anzuſpre=
chen, und es können insbeſondere diejenigen Sägewerksbeſitzer
erheb=
lichen Gefahren ausgeſetzt ſein, die jetzt zu den Rundholzverkäufen m
den Forſten bei hohen Preiſen Stellung nehmen. In Neu=Strelitz fand
am Donnerstag ein Verkaufstermin ſtatt, der eine große Beteiligung
und ungeheuer hohe Einkaufspreiſe für gutes Rohholz brachte. Man
bemerkt in letzter Zeit wieder etwas verſtärkte Angebote ſolcher Firmen,
die Ware eingelagert haben und mit Ablauf des Jahres, nachdem die
Inventur abgeſchloſſen iſt, wieder an den Markt kommen werden. Sehr
ſtörend wird in den Kreiſen des Holzhandels die Sperrung des
Güter=
verkehrs aus Polen empfunden. Die Verhandlungen, die von deutſcher
Seite mit der polniſchen Eiſenbahnverwaltung angeknüpft wurden.
hatten bisher kein Ergebnis. Die volniſche Regierung behauptet, daß
sig38 ſie von der deutſchen noch 800 Bahnwagen zu fordern habe, während
umgekehrt die deutſche Bahnverwaltung das Vielfache dieſer Zahl an
Waggons aus Polen anfordert. Inzwiſchen geraten viele Holzlieferer,
die in Polen gekauft haben, mit ihren Abnehmern in unangenehme
Differenzen. Der Schwellenmarkt liegt ſehr feſt. Für Rundholz, das
ſich zur Herſtellung von Schwellen eignet, wurden bereits 450 Mark je
Feſtmeter und mehr ab Wald bezahlt. Es ergeben ſich infolgedeſſen bei
der Produktion aus dieſem teuren Holz unter Berückſichtigung der im
Juli vom Eiſenbahn=Zentralamt gezahlten Preiſe gewaltige Verluſte.
Die Eiſenbahnverwaltung lehnt Aufbeſſerungen ganz in
Uebereinſtim=
mung mit den Anſichten der maßgebenden Vertreter des Holzhan” Is ab.
Weitere Preisermäßigung für Margarine.
Berlin, 14. Dez. (Wolff.) Auf Vorſchlag der Preiskommiſſion
des Margarineverbandes wurden die Preiſe weiter
herabgeſetzt. Sie ſtelen ſich für Waren, die ab 14. Dezember vom
Lager geliefert werden, für die verſchiedenen Sorten auf 21 bis 27 Mark.
Die Preiſe ſind Kleinhandelspreiſe für geſalzene Ware, wozu noch die
üblichen Handelszuſchläge kommen.
hk Konfulat von Peru. Das für Heſſen zuſtändige
perum=
niſche Konfulat befindet ſich jrtzt in Frmkfurt a. M., Gartenſtraße 118.
Die jowohl fürr Pohtſendungen als auuch für Ssefrachtſtücke nach Perut
erfordenlichen Lomſurlatsſalwuen ſind uurmmehr dorthin zur Viſierung
ein=
zurwichen. Die hierfir benötzatzen Vordrucke ſind im Konſulat erhältlich.
Frankfurter Kursbericht 14. Dez. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel u. Induſtrie (Darmſtädter Bank).
R
5½ Reichsanleihe. . . . . . .
AL
3½5 „ „
..::..:
4½-%IV. u. V. Schatzanwei
4½,% H—Ik
.
Sparprämienanleihe .......
49 Preuß. Konſols .........
„.......:
31,%
„......"
3½%
42 Bad. Anl. unk. 1935....
Biſ,20 — „ b. 1907 „..
4% Bahern Anleihe ........
3112o
„.....
4% Heſſen unk. 1924 .......
31,% ............"
% „ .........
4% Württemberger ... . . . ..
Ausländiſche.
58 Bulgar. Tabak 1902 .....
17 % Griech. Monopol ....
ab 1918 ............."
4/% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ...............
4% Oeſt. Golddente ........."
4% einheitl. Rente ......
4% Rum. am. Rente v. 03 ..
41,% „ Goldrente v. 13 ...
4% „ am. „ kow. ...
v. 05 ...
48 Türk. Admin, v. 1903 ...
4% „ (Bagdad) Ser. T...
„I::
47 „ v. 1911, Zollanl. ..
5½% Ung. Staatsr. v. 14 ...
„ Goldrente ......"
„ Staatsr. v. 10 ..
48 „ Kronenrente „„..
Außerenropäiſche.
5% Mexik. amort, innere ....
59.
konf. äuß. v. 99 ..
42 Mexik. Gold v. 04, ſtfr....
3% „ konſ. inner. ......
41,% — Irrigationsanleihe
6% Tamaulipas, Seriel.....
Bblig. b. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr.. . . . . . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.) ...
3% Deß.Staatsb. 1. b. 8. En
3% Oeſt. Staatsb, b. Erg. Netz
„ v. 1883...
½½ Anatolier 1 ...........
Oblig. v. Trausportanſt. (Fortſ.)
3% Salon Conſt. Fonction ....
3:5 Salonique Monaſtir .....
5% Tehuanteper ............
41,7
„ ..........
Deutſche Städte.
48 Darmſt. v. 1919 bis 1925.
3½,% Darmſtadt v. 1905 .....
4% Frankfurt v. 1913 ........
31,% „ v. 1903 ........
4%5 Mainz. v. 1919 bis 1926..
Pfandbriefe.
42 Frankf. Hyp.=Bank 1920..
31.%
.....
4½ Frankf. H. Krd.=Ber. 1921/ 103.—
42 Mein, Hhp.=Bank 1922....
42 Pfälz. „ „ 1922...
48 Rhein. „ „ 1923....
erl. ....
47 Südd. Bk. München 1906
4½ Heſſ. Löhyp.=Bank Pfdbr. 102,25
3:,% Geſſ.Odhyp.=Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhhp. Kom. Obl....
Benk=Aktien,
Barmer Bankverein.. . .. . . . ."
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter Bank. .......
Deutſche Bank ............"
Deutſche Sff. u. Wechſelbank.
Deutſche Bereinsbank ......."
Diseonto=Geſelſchaft „......
Drescdner Bank. ......
Retalbank ........"
Rationaldk. f. Deutſchland.. ...
Bfälziſche Bank .....
Oeſterr. Creditanſtalt .. .. . . ...
Reichsbank Ant. ............
Rhein, Ereditbank.
....
Südd. Lisconto=Geſellſchaft ...
Frankf. Oyp.Ered. . . ..
Bergwerks=Altien.
Bochumer ..................
Buberus. . .................
Dt. Luxemburger ............
Eſchweiler Bergwerks=Akt. .. ..
Gelſenkirchen Vergw. .......
Harpener Bergbeu .........."
Kaliwerke Aſchersleben „.../ 500,—
„ Beſteregeln ......
Laurahütte .................
Oothringer Hütte............
Mannesmann Röhren .......
Phömr Bergbau ...h..
—
— Wise 103.— 103.— 91.— go. 112,00 100,— 100. 104.— 104.— 98,25 99,50 80,— 87,75 — 102,1; 101,—
wi 90,— 275.— 275,— 1.380— 400. Ade 320, 305.— 310,— 470,— 485, — 250, 240.— 250— 242.— 405,— 405,) 365,— 380, 802.— 945.— r 290. 300,— 8o.— 85,25 95,— 185.— 199.— 300. 300. 360.— 200,— 200, —
700,— g80. 700.— 740,—1 70.— 760. 705.— 767,— 955.— 900. 559. ! 988.— 970. 750.— 730.— 648.— 10e0,— 1. 930. 960,10
Berzwerks=Aktien (Fortſ.)
Oberſchleſ. Eiſen Caro)...
Oberbedarf. ...
Rhein. Stahlwerke
Riebeck Montan..
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Altien v. Transportanſtalten.
Paketfahrt (Hapag) ........."
....:
Nordd. Llohd ....."
Südd. E.=B.=Geſ.
Schantung E.=B.
Baltimore ..
Kanada ..
Lombarden...............
Oeſt.=Ung. Staatsbahn .......
Indnſtrie=Aktien.
Aſchaffenburger Zelſtoff . ..... 750,—
Hoch= und Tiefbau .......... 405,—
Südb. Immobilien ..........
Phil. Holzmann ............
Bahß & Frehztag ...........
Löwenbrauerei München .....
Schöfferhof=Bärgerbräu ... . . 498,—
Eementwerk Heidelberg .....
Eementfabrik Kaulſtadt . . . . .
Lothringer Cement ....... .. 5655,—
Badiſche Antlin ............
Dt. Goib= u. Silberſcheibeanſt.
Elberfelder Farbwerke ........
Griesheim Glektron ..........
Höchſter Farbwerke ........."
Holzverkohlung .............."
Rütgerswerke ..............
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . . 820,—
Ultramarmfadr.=Ver. ........
Wegelin Rußfabrik ..........
Werke Albert Chem.) ........
HHg. Eiektr.=Geſ. ....
Beromann Werke ............
Emag Frankfurt a. M. .......
Felten & Guilleaume .... . ...
....
Lahmeher ........
Lech Augsburg .............."
Licht und Kraft . . . . .. .... . . . .
Mainkraftwerke Höchſt........
Neckarw. Eßlingen Stamm ....
Reiniger Gebbert & Schall ....
Rhein. Elehr. Werke ........
Schuckert (Rürnberg) .........
Siemens & Halske ...........
Feinmechanik (Jetter) ...
Feiſt Sekttellerei .....
.:
Gelſenkirchen Gußſtahl .......
—
— — 197.— 194,— 12 Fo.-14 — 500,1 550,— 620— — 700,1 850, — 498,13 590,— 650,— 770,— D 690, 610,— 590, 1120.— 1350.— 565,— 660— 695,- 675.— 580,— 775.— 849,—18 689, 811,- 990.— 465,— 550,
— 1100.— 1210,— 670,— 695, 720— 730. 560 Bll.- v1oo0.— 940,— 440,— 498,— 356. 428— 444— 430. 277.— 349,50 — 370—1. 680. 500,— 5s1.- 558. 550. 600— 690. 1050. 845.— 849,— 700.— 795,
Oenmchene gaife
Gummi Berlin=Frankſurt .. . .
Summipeter ...............
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer .......
Junghans Sebr. .... ......
Konſerventabrik Braun .......
Leberfabr. Adler & Oppenheim.
Leberfabr. Riederrhein. (Spier)
Lederwerke Spicharz. ......
Lüdenſcheid Metall ..........
Adlerwerke Kleher ..........
Badenia (Weinheim) ........
Bad. Maſch. Durlach „.....
Beck & Henkel Caſſel ......
Daimler Motoren ...........
Dingler, Zweibrücken ........"
Tßlinger Maſchinen ........."
Frf. Maſch. Pokornh & Wittek.
Gasmotoren Deutz .........."
Gritzner (Durlach) ..........."
Heiligenſtedt & Co., Gießen ...
Hydrometer Breslau ........
Karlsruher Maſchinen ......."
glein, Schauzl. & Becker .....
Sokomotivfbr. Krauß ........
Lux’ſche Induſtrie ...........
Reckarſuimer Fahrzw. (Stamm)
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Bogtländ. Maſchinen Stamm..
Metall Bingwerke Nürnbg. . ..
Olfabr. Verein deutſch. .....
Schneider & Hanau .........."
Schuhf. Leander Offenbach. ...
Seilindnſtrie Bolff ........."
Spiegel= und Spiegelglas Bahr.
Elſäſſ. Bad. Wolle ..........."
Etlingen Spinnerei. ....
Uhrenfabr. (Bad.) Furtwangen
Baggon Fuchs Heibelberg ....
Zelſtoff Baldhof ..........
Buckerſabr. Waghäufel. . . ..
Frankenthal ......
Heilbronn ........
Offſtein .........
Rheingau ........
Stuttaart.
Drni eie
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a5
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780.—
600—
G10
580,—
—
1400.—
505,—
465,—
605,—
600.—
g80
g880.—
000.—
800,
450,—
750.—
500,—
770.—
699.—
DD
520,—
590,—
505,—
400,
945,—
—
1480,—
600.—
g85,
el5.—
689,—
635.—
700,
809,—
69s,
710.—
14. 12.
655.—
800,—
600.—
660.
570,—
800.
1410.—
590,—
700,—
780,—
—
490,—
G05.—
710.—
698.—
860.—
902,—
850,
560,—
800,.—
600,—
830.—
599 Br.
—
530.—
690.—
510,—
540,—
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abends 8 Uhr, im großen Saale des
Reſtaurants „Perkeo”, Alexanderſtr.
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Die Ermittelung des
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(Nach dem Vortrage: Ausſprache.)
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werks ſind als Gäſte willkommen.
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Mittwoch, den 4. Januar 1922,
nachmittags 3½ Uhr
in der Brauerei „Zur Krone” in
Darmſtadt, Schuſtergaſſe.
Tages=Ordnung:
1. Bericht über die Tätigkeit des Vorſtandes
und der Geſchäftsſtelle.
2. Regelung des Lehrlingsweſens.
3. Vorlage des Haushaltungsplanes für 1922 Kj.
4. Neuwahl der zur Hälfte ausſcheidenden
Vorſtandsmitglie der.
5. Verſchiedenes.
Gemäß § 22 unſeres Statuts machen wir
darauf aufmerkſam, daß jedes Innungsmitglied
verpflichtet iſt, in der Innungsverſammlung
zu erſcheinen, wenn es nicht durch Krankheit
oder andere unvermeidliche Abhaltung am
Erſcheinen verhindert iſt. Wer ohne genügende
Entſchuidigung ausbleibt, verwirkt eine von
dem Jnnungsvorſtande feſtzuſetzende Geldſtrafe.
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