monatlich 6.50 M. und 1.00 M. Abtragegebühr
nturen 7.50 M. frei 5
jaus. Ei
Ag
Beſtellungen nehmen e
gegen:
die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße B (Fernſprecher
Mi f
die Agenturen und alle Poſtämter
twortlichkeit für Aufnahme
inze
beſtimm
Tagen wird nicht übernon
R
ſchein
n einzelner Nummern infolge
oherer
Gewalt bere
htigt den Bezie
r nicht zur Kürzung
2.
des Bezu
iſes. Beſtellu
und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verbindlichheit für un
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Anzeigenpreis:
29 mm breite Kdlonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 1
1.20 M., Reklameszeile (92mm breit /3.50 M
Bank”
Teuerungszuſchle
100
orſtehende
ſankanzeige
gen von
au=
wärts 203 M.,
275 M., 92mm breite Reklameseile 650 M. Anzeige
hmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 2
Agenturen u. Anzeigenexpeditionen. Im Falle höherer
valt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jet
rpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträ=
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konhurs ode
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Nummer 335
Mittwoch, den 14. Dezember 1921
Einzelnummer 30 Pfg.
Die Einladung an Briand.
Lloyd George läßt bitten . ..
A. Aus Paris über Genf: Die laufende Woche hat
da=
mit angefangen, daß wieder der Kurs der deutſchen Mark in
Weſteuropa ſtieg. Und dies, obwohl über die finanzielle Lage
Deutſchlands die denkbar ungünſtigſten Nachrichten vorlagen
Alle Preſſen, die von Havas, Radio und aus den ſonſtigen
fran=
zöſiſchen Nachrichtenbrunnen getränkt werden, hatten behauptet,
daß die Londoner Aufgabe des nach Berlin zurückkehrenden Dr.
Rathengu vollſtändig ins Waſſer gefallen ſei. Er habe kein
Geld, keinen Kredit und keinen Zahlungsaufſchub von den
Eng=
ländern bekommen. (Unterdeſſen hat Dr. Rathenau Bericht
er=
ſtattet. Der Reichskanzler, der Reichswirtfchaftsrat und
hoffent=
lich auch die öffentliche Meinung werden wiſſen, woran ſie ſind.)
In Weſteuropa iſt man jedenfalls für Deutſchland, um einen
Börſenausdruck zu gebrauchen, nicht mehr flau. Man weiß hier,
was in Deutſchland leider immer wieder vergeſſen wird, daß die
franzöſiſche Preſſe nicht (wie die deutſche) den Ehrgeiz beſitzt,
vor allem und möglichſt raſch die Wahrheit zu bringen, ſondern
daß ſie unter der ſtrammen Diſziplin der nationalen Politik
ſteht. Was dieſe wünſcht, das wird gemeldet.
Wenn die Berliner Berichterſtatter der Pariſer Blätter
tele=
phonieren, auch in deutſchen Finanzkreiſen ſei man überzeugt
von dem gründlichen Mißerfolg Rathenaus, ſo iſt das einfach von
Paris aus beſtellte Arbeit. Man will um jeden Preis flau
machen, und der Grund iſt — Moratoriumsangſt und die alte
Eiferſucht auf England. Die Leute um Poincaré hatten
ge=
hofft, den von Waſhington zurückkehrenden Briand zu ſtürzen
oder doch zu ſchwächen und dann den Schwerpunkt der
Repara=
tionsverhandlungen von London nach Paris herüberpendeln zu
laſſen. Die Hoffnung trog. Der franzöſiſche Miniſterpräſident
errang einen parlamentariſchen Sieg. Der Pendel der
fran=
zöſiſch=engliſchen Auseinanderſetzung ſchlägt nach England zurück
Am nächſten Montag, 19. Dezember, ſoll Briand am
Be=
tatungstiſch Lloyd Georges in London ſitzen, und wenn auch
ſchon vielleicht im Nebenzimner die weihnachtlichen
Miſpel=
zweige aufgehängt ſind, ſoll die Konferenz der beiden
Staats=
tränner den ganzen Ernſt einer hochpolitiſchen und
weittragen=
den Entſcheidung in ſich bergen. Ja, man fürchtet in Paris
ſnd daher die eingangs beſchriebene künſtliche Flaumacherei —,
daß Lloyd George, während er früher meiſt der nachgebende und
mfallende Teil war, jetzt im neueſten Ringkampf der Sieger
eber Briand wird.
Zu dieſer Befürchtung beſteht reichlicher Anlaß. Lloyd
Seorge iſt auf dem Gipfel ſeiner Macht angekommen. Er
ent=
beckt wahrſcheinlich, daß er freien Ueberblick und vollſtändig
ſreie Hand in internationalen Fragen bekommen hat. Das
riſche Abkommen bedeutet einen inneren Sieg, wie ihn
or zwei Wochen noch niemand geahnt hatte. Es iſt, als ob ein
chwerer Alp von Englands Bruſt gewichen wäre. Man blickt
wieder ehrlich über die grüne Inſel hinweg nach Amerika. Und
was iſt dort geſchehen? Dort wurde eine neue Entente
er=
richtet. Das Viermächte=Abkommen über den Stillen Ozean
löſt die Feſſeln des japaniſch=engliſchen Bündniſſes. Die
angel=
ſächſiſche Welt verbündet ſich, und England erwartet als neuer
Bermittler zwiſchen Tokio und Waſhington eine große
Beloh=
nung. Was Wunder, daß der Ton der engliſchen amtlichen
Preſſe gegenüber der franzöſiſchen ſeit einigen Tagen ein anderer
geworden iſt. Man wünſcht und erbittet von den Alliierten
nichts mehr. Man verlangt und fordert. Die Einladung
Tloyd Georges an Briand, zur Reparationskonferenz
nach London zu kommen, war ſo dringlich, daß ſie faſt wi= ein
Befehl klang Numaber raſch, ich habe wenig Zeit! Lloyd George
hat offenbar doch wieder Schiffsplätze für die Fahrt nach
Ame=
rika beſtellt. Er will wahrſcheinlich doch nach dem glücklichen
Zuſtandekommen des Viermächte=Abkommens perſönlich in
Waſhington auftreten, um auch die anderen Fragen des Friedens
zu einem guten Ende zu bringen. Bei ſolchen weitgehenden
Plänen ergibt es ſich ganz von ſelbſt, daß die Londoner Konfe
renz zwiſchen Lloyd George und Briand nicht im engen Rahmen
einer franzöſiſch=engliſchen Verſtändigung ſtecken bleibt. Der
Reparationsbankerott, die Währungskalamität rühren doch zum
großen Teil von dem Mißverhältnis her, in dem das Geld unter
die verſchiedenen Länder verteilt iſt. Beſitzen doch die
Vereinig=
ten Staaten von den 2000 Milliarden, die auf der Erdkugel im
Umlauf ſind, beinahe allein die Hälfte! Folglich, ſo lautet die
logiſche Rechnung in London, werden England und Frankreich
mit den Vereinigten Staaten zuſammengehen müſſen, um in
der Wiedergutmachungsfrage eine erlöſende Formel zu finden.
Wenn Lloyd George nach Waſhington kommt, wird die dortige
Konferenz reif zu einer internationalen Finanzpolitik ſein.
Somit iſt die Londoner Zuſammenkunft in der
nächſten Woche nichts anderes als das Vorſpiel zur großen
Be=
reinigung des europäiſchen Finanzwirrwarrs. Das ſpüren die
Börſen. Das fühlen die Pariſer Chauviniſten. Aber ſie werden
den Siegeszug der Vernunft nicht mehr lange aufhalten können.
*
London, 13. Dez. (Wolff.) Morning Poſt berichtet,
Briand habe ſeine Ankunft in London auf nächſte Woche
feſtgeſetzt. Ueber den Zeitpunkt ſeiner Rückkehr iſt noch nichts
beſchloſſen worden, da Briand und Lloyd George die
Wirtſchafts=
lage der Welt unter Berückſichtigung der Lage Deutſchlands
er=
ſchöpfend erörtern wollen.
London, 13. Dez. (Wolff.) Laut Preß Aſſociadion
er=
wartet man, daß die vielleicht in Chequers ſtattfindenden
Be=
ratungen zwiſchen Lloyd George und Briand
vier bis ſünf Tage dauern werden. Laut Daily Mail wird bei
den Beratungen zwiſchen den beiden Premierminiſtern die
ge=
ſamte Reparationsfrage im Lichte der Schulden Frankreichs an
Großbritannien zur Erörterung kommen.
„Foreign Affairs” über die Schuldlüge.
R.H. In der Novembernummer ſetzt die bekannte engliſche
Zeitſchrift „Foreign Affairs” den Kampf gegen die
Schuldlüge mit verſchiedenen wertvollen Beiträgen ſort
Mit der ihm eigenen Klarheit und konzentrierten Kraft faßt der
Herausgeber Morel in einem Hauptartikel alles zuſammen,
was gegen die Genfer Entſcheidung über Oberſchleſien geſagt
werden kann, und zeigt, daß auch dieſes Fiasko der engliſchen
Politik, im letzten Grunde der Schuldlüge wurzelt. Er ſchreibt:
„Die Folgen einer dreijährigen unrechten, ſchwankenden und
falſchen Auslandspolitik Englands machen ſich nun in der Tat
bemerkbax. Und die Grundurſache bleibt, was ſie immer war.
Der Krieg war „ein deutſches Komplott” teufliſch geſchmiedet
gegen ein friedliches Europa. England insbeſondere war „
un=
gerüſtet”, „völlig überraſcht”. Ein Volk, das imſtande war, ſo
übermenſchlich böſe Herrſcher zu beſitzen und ſie im Krieg zu
uuterſtützen, muß „geſtraft” werden; es muß für alle Zeiten ein
Exempel an ihm ſtatuiert werden, ſo daß „nie wieder” uſw. Die
Schuldlüge fährt fort, die Quelle des bösartigen
Krebſes zu ſein, der an den Eingeweiden Europas
nagt. Und ſo greiſt ſie weiter um ſich und muß fortfahren, um
ſich zu greifen, bis die Menſchen zur Vernunft kommen und die
Quelle der Anſteckung erkennen: bis ſie erkennen, daß
Verdam=
mung und nicht Seligkeit die Folge einer Politik ſein muß, die
als ihre Grundlage, als ihre Inſpiration und Triebkraft die
größte Lüge hat, die je die Annalen der Geſchichte ſchändete.”
In einem zweiten Artikel beſpricht der bekannt= engliſche
Publiziſt und Volkswirt J. A. Hobſon mit voller Zuſtimmung
die Flugſchrift des Prinzen Max „Die moraliſche Offfenſive‟
deren Ueberſetzung ins Engliſche er für überaus wünſchenswert
hält. Er ſchreibt n. a.: „In dem gemeinſten aller
Para=
graphen des Verſailler Vertrages iſt Deutſchland
gezwun=
gen worden, ein Bekenntnis ſeiner alleinigen Schuls
an dem Krieg zu unterzeichnen, obgleich di= alliierten
Regierungen, die ihm dieſe Erniedrigung aufbürdeten, wohl
wußter, daß Deutſchland damit eine Erklärung unterzeichnete,
die es für falſch hielt. Kein Wunder, daß das alle gebildeten
Deutſchen nicht ruben läßt, die wohl wiſſeu, daß ſich die Schuli
am Krieg auf alle Kriegführenden verteilt, daß auch die
Alliier=
ten ſich barbariſcher Kriegführung und vieler Verletzungen von
Recht und Verträgen ſchuldig machten, und daß ſie durch ihre
Preſſe einen ſyſtematiſchen Lügenfeldzug führten.
In einem dritten Artikel bekämpft J. A. Farrar, der ſich
durch eine große hiſtoriſche Arbeit über die napoleoniſchen Kriege
ausgezeichnet hat, „die franzöſiſche Kriegslegende”, nämlich die
Lüge, daß ein friedliches und argloſes Frankreich 1914 von
Deutſchland ohne jede Provolation überfallen worden ſei. Wie
Carlyle in ſeinem berühmten Briet an den Temps vom
Dezem=
ber 1870, weiſt auch Farrar an der Hand geſchichtlicher Tatſachen
nach, daß nicht Deutſchland Frankreich, ſondern immer wieder
Frankreich Deutſchland überfalle und dergewaltige.
Recht bemerkenswert iſt in der Nummer von Foreign Affairs
noch eine Mitteilung, die der Sekretär der Dundeer Gewerkſchaft
der Jute= und Flachsarbeiter, Mr. Sime, macht. Sime erzählt,
duß Mr. Winſton Churchill (deſſen Wahlkreis der von Dundee iſt)
ihm geäußert habe, die Reparationszahlungen ſeien kein Vortei)
für die britiſchen Arbeiter. Sie ſeien aber England von
Frauk=
reich aufgezwungen, das immer mehr zum „militäriſchen
Dik=
tator Europas” werde. Die Aeußerungen von Churchill, den
man kaum eigentlich einer Deutſchfreundlichkeit bezichtigen kann,
zeigen deutlich, wie auch in maßgebenden engliſchen Kreiſen die
Unmöglichkeit des auf der Schuldlüge aufgebauten Verſailler
Vertrages anerkannt wird.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Die Fragen des Fernen Oſtens.
London, 13. Dez. (Wolff.) Wie aus Waſhingkon gemeldet
wird, teilte Staatsſekretär Hughes dem Ausſchuß für
Fra=
gendes Fernen Oſtens mit, daß das Jap=
Ueberein=
kommen bald unterzeichnet werden wird. Es derlautet, daß
das Abkommen, welches die Geſtalt eines Vertrages hat, die
Befeſtigung Japs verbiete und Japan das Recht verleiht, die
Ordnung auf der Inſel aufrecht zu erhalten. Die Vereinigten
Staaten erkennen das Mandat, das Japan durch den Völkerbund
für die vormaligen deutſchen Inſeln nördlich des Aequators
er=
teilt wurde, an. Japan verpflichtet ſich, in Zukunft
Aneignungs=
rechte niemals gegen amerikaniſchen Beſitz in Anwendung zu
bringen und erklärt ſich bereit, die Eingeborenen der Inſeln
nicht zwangsweiſe militäriſch auszubilden. Japam verpflichtet
ſich, auf der Inſel Jap den Vereinigten Staaten angemeſſene
Kabelerleichterungen zu ſichern.
Die Beendigung der Konferenz.
Waſhington, 12. Dez. (Wolff.) Alle britiſchen
Dele=
gierten auf der Konferenz haben Vorbereitungen getroffen, um
am 31. Dezember nach Europa zurückzukehren. Man
hofft, daß bis zu dieſem Zeitpunkt die Konferenz die
Haupt=
fragen, mit denen ſie ſich befaßt, erledigt haben wird.
Internationale Wirtſchaftskonferenz?
London, 13. Dez. (Wolff.) Daily Telegraph tritt in einem
Leitartikel für eine internationale
Wirtſchaftskon=
ferenz ein; der Vorſchlag müſſe jedoch von ſeiten der
ameri=
kaniſchen Regierung komen, die ſich in einer günſtigeren Lage
befinde wie jede andere Regierung, um die Frage einer ſolchen
Konferenz aufzuwerfen.
London, 13. Dez. (Wolff.) Lloyd George hat, der
Mor=
ning Poſt zufolge, vorläufig nicht die Abſicht, nach Waſhington
zu fahren. Es ſei jedoch ſchon heute klar, daß der Umfang der
zu erörternden wirtſchaftlichen Fragen die Abhaltung
einer internationalen Konferenz notwendig mache.
Die Morning Poſt berichtet außerdem, die Zuſammenkunft der
Außemminiſter Englands, Frankreichs und Italiens werde kurz
nach Weihnachten ſtattfinden.
Paris, 13. Dez. (Wolff.) Die Pariſer Morgenpreſſe ſtellt
feſt, daß von engliſcher Seite die Nachricht dementiert werde,
wonach Lloyd George und Briand in Kürze zur Regelung der
Reparationsfrage nach Amerika reiſen würden. Auf die Frage,
wann die internationale Konferenz ſtattfinden werde,
die die wirtſchaftliche Weltlage prüfe, antwortet das Journal,
man müſſe erſt die Kriegsſchäden genau beſtimmen und alle die
Urſachen feſtſtellen, die verhinderten, daß die Welt zur
nor=
malen Lage zurückkehre. Wo könne nützlicherweiſe eine neue
wirtſchaftliche Weltkarte hergeſtellt werden? Die engliſche Preſſe
bezeichne Waſhington als die geeignetſte Stadt.
London, 13. Dez. (Wolff) Von amtlicher Seite wird
mit=
geteilt, daß die Meldung, nach der ſich Lloyd George nach
Waſhington zur Teilnahme an einer Konferenz der
Welt=
finanzfragen begeben werde, vollkommen unbegründet ſei.
Das Reparationsproblem.
* Berlin 13. Dez. Wie das Berliner Tageblatt
be=
hauptet, iſt jetzt die Antwort der Bank von England
auf die Anfrage der Reichsregierung, ob ſie gewillt ſei,
Deutſch=
land einen Kredit einzuräumen, nunmehr eingetroffen. Ueber
den Inhalt der Antwort wird noch Stillſchweigen bewahrt. Der
Reichskanzler ſprach heute vormittag im Reparationsausſchuß
des Reichswirtſchaftsrates über das Reparationsproblem. Die
Sitzung war vertraulich. Dr. Rathenau macht heute nachmittag.
dem Reichskabinett offiziell über feine Londoner Beſprechung
Mitteilung.
London, 13. Dez. (Wolff.) Die Morning Poſt erfährt,
obgleich Rathenau von London kein erlei Vorſchläge
über irgendein Uebereinkommen mitgenommen habe, beſtehe alle
Ausſicht darauf, daß die Alliierten einen Plan entwerfen
wer=
den, der der tatſächlichen Leiſtungsfähigkeit
Deutſch=
lands Rechnung trage. In gewiſſen amtlichen Kreiſen
herrſche die Anſicht, daß die geplante Erleichterung, für
Deutſch=
land wahrſcheinlich nicht die Geſtalt eines Moratoriums
er=
halten werde in dem Sinne, wie dieſes Wort im allgemeinen
verſtanden werde.
Paris, 12. Dez. (Wolff.) Wie der Temps von ſeiten ſeines
Brüſſeler Korreſpondenten erfährt, hat Miniſter Loucheur
heute vormittag eine zweiſtündige Unterredung mit dem
Finanz=
miniſter Theunis und mit dem Miniſter des Aeußerm
Jaſpar gehabt, in der er ſie von dem Inhalt ſeiner
Unter=
redungen in London mit Lloyd George und Sir Robert Horne
in Kenntnis ſetzte. Die belgiſche Negierung iſt nach dem
Korreſpondenten der Anſicht, daß Deutſchland unter keinem
Vor=
wand ein Moratorium gewährt werden könne. Auf die Er=,
klärungen Loucheurs hin ſoll ſie bereit ſein, die gegen das
Wies=
badener Abkommen und die Nichtratifizierung des
Finanz=
abkommens vom 13. Auguſt erhobenen Einwände fallen zu
laſſen. Der von Lloyd George angeſtrebte wirtſchaftliche und
finanzielle Wiederherſtellungsplan wird, dem Korreſpondenten
zufolge, in offiziöſen Kreiſen in Brüſſel mit einer gewiſſen
Skepſis aufgenommen.
Ein Aufruf der politiſchen Parteien
des Rheinlandes.
Köln, 13. D2z. (Wolff.) Die Zeitungskorreſpondenz „Das
Rheinland” meldet: Die underzeichneten politiſchen
Par=
teien des Rheinlandes beſchloſſen in der gemeinſamen
Tagung in Königswinter am 12. Dezember folgenden Aufruf:
Im Augenblick ſchwerſter wirtſchaftlicher und politiſcher Nor
unſeres deutſchen Vaterlandes, ſcheuen ſich
ſonderbünd=
leriſche Kreiſe nicht, den Verſuch zu machen, durch
offe=
ven Hochverrat das Rheinland vom Reiche zu trennen. Dieſe
Menſchen, die, wie ſie ſelbſt wiſſen, nur eine Handvoll
An=
hänger hinter ſich haben, glauben ſich auf eine fremde Macht
ſtützen zu können. Sie werden ſich täuſchen. Unſere
rheini=
ſchen Landsleute, erprobt in ihrer Liebe zum
Vaterlande und geſtählt gegen Druck und Zwang, treten
geſchloſſen dieſen nichtswürdigen Beſtrebungen entgegen. Die
Ereigniſſe der letzten Tage zeigten mit brutaler Offenheit, daß
die franzöſiſchen Rheinlandpolitiker ihre Ziele, die Loslöſung
der Rheinlande, mehr als je mit aller Rückſichtsloſigkeit
verfol=
gen. Wir brauchen nur die Aufmerkſamkeit der geſamten gerecht
denkenden Welt zu lenben auf den unerhörten Eingriff
in die Rechtspflege und die Unabhängigkeit
der Gerichte, der durch die auf Veranlaſſung dieſer
Kreiſe erzwungene Haftentlaſſung eines Sonderbündlers
ſtatt=
gefunden hat.
So lange das Rheinland zu Preußen und zum Reiche
ge=
hört, hat ein ſolcher Eingriff in das heiligſte Gebiet der
bürger=
lichen Freiheit und ihren ſtärkſten Schutz niemals ſtattgefunden.
Wir verlangen dieſelbe unbedingte Achtung der Unabhängigkeit
und Freiheit der Gerichte, die allen Kulturvölkern für eine
un=
antaſtbare Grundlage des ſtaatlichen Lebens gilt. Es iſt ein
fri=
voler Täuſchungsverſuch, zu behaupten, daß dieſer
Sonderbünd=
ler wegen ſeiner politiſchen Tätigkeit verhaftet worden ſei. Er
wurde feſtgenommen in einem ſeit Monaten gegen ihn
ſchwe=
benden Strafverfahren wegen Nichtachtung einer Anordnung des
zuſtändigen Gerichtes und ſeines unentſchuldigten Ausbleibens
als Angeklagter. Die planmäßig betriebene Hetze gegen Preußen
hat nur den Zweck, die Loslöſung des Rheinlandes vom Reiche
vorzubereiten; auf eine Neugliederung des Reiches auf Grund
des Artikels 18 der Reichsverfaſſung kommt es den
Sonderbünd=
lern in Wirklichkeit nicht an, vielmehr wirbt man offen für eine
angeblich neutrale Rheinlandrepublik, die tatſächlich unter
fran=
zöſiſcher Kontrolle ſtehen und noch dazu zum wirtſchaftlichen
Untergang verurteilt ſein würde. Auch wirtſchaftlich iſt das
Rheinland auf Gedeih und Verderb mit dem großen
deutſchen Vaterlande unlöslich verbunden. Es
iſt ein Irrwahn, zu glauben, daß eine ſelbſtändige rheiniſche
Re=
publik oder ein annektiertes Rheinland weniger an
Repara=
tionskoſten und Steuern zu tragen haben würde, als das übrige
Deutſchland, oder daß die Laſt der Beſatzung geringer ſein
würde. Die Einführung der Frankenwährung würde, wie das
Beiſpiel des Saarlandes zeigt, den Zuſammenbruch unſerer
rheiniſchen Wirtſchaft beſiegeln.
Feierlichſt erklären wir: Im Abwehrkampf gegen
Hochverrat und Dummheit erneuern wir unſeren
Be=
ſchluß vom 9. Juni 1921, daß für die Dauer der Beſetzung des
rheiniſchen Gebietes eine Abſtimmung auf Grund des Artikels 18
der Reichsverfaſſung nicht erfolgen kann. Wir halten auf ewige
Zeiten am Deutſchen Reiche feſt und wollen von einer
Los=
reißung des rheiniſchen Gebietes nichts wiſſen. Das iſt die
innerſte Ueberzeugung und der entſchloſſene Wille der
Rhein=
länder!
Zentrumspartei, Sozial demokratiſche Partei,
Deutſche Volkspartei, Deutſchnationale
Volks=
partei, Deutſche Demokratiſche Partei.
Die Unabhängigen erklärten zu dieſem Aufrufe: In
der Ueberzeugung, daß die Losreißung der Rheinlande vom
übrigen Reiche in politiſcher und wirtſchaftlicher Beziehung den
Intereſſen des deutſchen Proletariats nicht entſpricht, bekämpfen
wir nach wie vor aufs äußerſte alle dahinzielenden Beſtrebungen.
Wir lehnen es jedoch ab, die Kundgebung der übrigen
rheini=
ſchen Parteien zu unterzeichnen, weil wir der Anſicht ſind, daß
die beſtimmenden Motive in dem Kampfe gegen die
Loslöſungs=
verſuche anderer Natur ſind als die unſrigen. Unabhängige
Sozialdemokratiſche Partei.
(Die u. S.P. in Rheinheſſen hat bei den letzten
Landtags=
wählen 4013 gegen 144 918 Stimmen der anderen Parteien auf
ſich vereinigt.)
Die Poſtgebühren=Erhöhung.
Berlin, 12. Dez. (Wolff.) Der Reichsrat beſchäftigt,
ſich heute mit der neuen Vorlage, über die kurz gemeldete
Er=
höhung der Poſt=, Telegramm= und Fernſprechgebühren, wonach
die Poſtgebühren durchſchnittlich auf das Zwanzigſache, die Fern=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 14. Dezember 1921.
Rummer 353.
ſprechgebühren auf das Fünfzehnfache der Friedensgebühren
er=
höht werden ſollen
Aus den neuen Gebührenſätzen iſt hervorzuheben;
Die Poſtkarte ſoll im Ortsverkehr 75 Pfennig koſten, im
Fern=
beikehr Mk. 1.25; der Brief von 20 Gramm im Ortsverkehr Mk
1.25, im Fernverkehr Mk. 2, von 20 bis 250 Gramm im
Ortsver=
kehr Mt. 2; Briefe ſollen von 20 bis 100 Gramm im Fernverkehr
Mk. 3, von 100 bis 250 Gramm Mk. 4 koſten, dienſtliche
Akten=
briefe von 250 bis 500 Gramm 40 Pfennig. Die Druckſachen
karte ſoll 40 Pfennig koſten, eine Druckſache bis 50 Cramm 50
Pfennig, von 50 bis 100 Gramm Mk. 1, von 100 bis 250 Gramm
Mk. 2, von 250 bis 500 Gramm Mk. 3, von 500 Gramm bis
1 Kilo Mk. 4. Geſchäftspapiere ſollen bis 250 Gramm Mk. 2,
bis 500 Gramm Mk. 3, von 500 Gramm bis 1 Kilo Mk. 4 koſten
Warenproben bis 250 Gramm Mk. 2, bis 500 Gramm Mk. 3,
Miſchſendungen (zuſammengepackte Druckſachen, Geſchäftspapiere
und Warenproben) bis 250 Gramm Mk. 2, bis 500 Gramm Mk
3, bis 1 Kilo Mk. 4. Päckchen tragen eine Gebühr von Mk. 5.
Pakete bis 5 Kilo koſten nach dem neuen Tarif in der Nahzone
Mk. 6, in der Fernzone Mk. 9, von 55 bis 10 Kilo Mk. 12 bzw
18, von 10 bis 15 Kilo Mk. 20 bzw. 30. von 15 bis 20 Kilo Mk
30 bzw. 40. Die Verſicherungsgebühr für Wertſendungen bleibt
unverändert. — Poſtanweiſungen koſten bis Mk. 100 Mk. 2, bis
Mk. 250 Mk. 3, bis Mk. 500 Mk. 4, bis Mk. 1000 Mk. 5, bis Mk.
1500 Mk. 6 und bis Mk. 2000 Mk. 7 Porto. — Zeitungspakete
follen in der Nahzone bis 5 Kilo künftig Mk. 3 koſten. Die
Zei=
tungsgebühr für eine Nummer bis 20 Gramm Gewicht ſoll 6½
Pfg. betragen, von 20 bis 30 Gramm 8 Pfg., von 30 bis 40
Gramm 10 Pfg., von 40 bis 60 Gramim 13 Pfg., von 60 bis 90
Gramm 16 Pfg. und für jede weiteren 30 Gramm 3 Pfg. mehr
Die Mindeſtjahresgebühr iſt auf 3 Mk. bemeſſen. Die
Ver=
packungsgebühr für je 100 Nummern beträgt bis 20 Gramm
Mk. 1.50, bis 30 Gramm Mk. 1.70, bis 40 Gramm Mk. 1.90, bis
60 Gramm Mk. 2,13, bis 90 Gramm Mk. 2,90 und ſür jede
weite=
ren 30 Gramm 20 Pfg. Die Gebühr für Sammelüberweiſung
beträgt bei einem Kilo Jahresgewicht vierteljährlich 40 Pfg., für
Die
jedes weitere halbe Kilogramm vierteljährlich 20 Pfg. —
Poſtſcheckgebühren betragen für eine Zahlkarie bis Mk.
100 75 Pfg., bis Mk. 500 Mk. 1.50. bis Mk. 1000 Mk. 3, bis Mk.
3000 Mk. 4, bis Mk. 5000 Mk. 5, über Mk. 5000 Dik 6. Die
Gie=
bühr für Auszahlungen beträgt ein Fünftel vom Tauſend des
Betrags. — Die Telegrammgebuhr für das Wort betrige
Mk. 1, die Mindeſtgebühr, ſür ein Telegramm Mk. 10. — Die
Fernſprechgebühren ſollen durchweg um 100 Prozent
erhöht werden.
An Mehrerträgen werden erwartct: Bei den Poſigebühren
1728,8 Millionen Mark, bei den Poſtſcheckgebühren 57 Millionen,
bei den Telegrammgebühren 200 Millionen und bei den
Fern=
ſprechgebühren 350 Millionen Mark.
Vom Berichterſtatter des Ausſchuſſes wurde darauf
hinge=
wieſen, daß eine weitere Heraufſetzung der
Poſtzeitungé=
gebühren erſt ab 1. April 1922 in Kraft treten ſoll, und daß
der Reichspoſtminiſter ſich überhaupt vorbehalten habe, über die
erhöhten Sätze noch weiter mit der Preſſe zu verhandeln. Ju
der Ansſprache lehnte der Vertreter Sachſens die Vorlage ab,
da die ſächſiſche Regierung der Ueberzeugung ſei, daß der
Ab=
bau des Defizits nicht lediglich durch fortgeſetzte
Gebührener=
böhungen erfolgen dürfe. Der Vertreter Bayerns ſtimmte
namens ſeiner Regierung der Vorlage angeſichts der
Zwangs=
jage der Reichsregierung zu, knüpfte jedoch daran den
ausdrück=
lichen Vorbehalt, daß die Reichspoſtverwaltung unverzüglich
daran gehe, durch Aenderung des Dienſtbetriebes Erſpirniſſe zu
erzielen. Die Vertreter Preußens und Anhalts ſchloſſen ſich
dieſer Erklärung an. Der Reichsrat nahm ſchließlich
die Vorlage unverändert mii
Stimmenmehr=
heit an.
Einſtimmig angenommen wurde eine von dem
Bevollmäch=
tigten der Provinz Weſtfalen, Buchdruckereibeſitzer Lenſing,
ein=
gebrachte Rcſolution, wonach die Reichspoſtverwaltung wegen
der Bemeſſung der Zeitungsgebühren mit dem Verein Teutſcher
Zeitungsverleger in Beratungen eintreten ſoll, ſowie eine
Reſo=
lution, die im weſentlichen die Erſparnisgedanken einer vom
Reichsratsplenum am 9. Dezember angenommenen Entſchließung
wiederholt.
Die Abſtimmung in Oedenburg.
Oedenburg, 12. Dez. (Wolff.) Die Feſtſetzung des
Ab=
ſtimmungstermines auf den 14. Dezember und den 16. Dezember
hat hier große Aufregung hervorgerufen. Die eingetreihten
Kreiſe glauben, daß es ſich um einen von der Botſchafterkonferen:z
lanzierten Verſuchsballon handele. Der feſtgeſetzte Termin
wär=
angeſichts der Anweſenheit des ungariſchen Militärs und der
Freiſchärler für die Freiheit der Abſtimmung in höchſtem
Maße bedrohlich. In den nächſten Tagen iſt die raſche, rein for
male ſcheinbare Erfüllung der im Venediger Protokoll vorgeſehe
nen Ausführungsbeſtimmungen durch die ungariſchen Tehörden
zu erwarten. In den ungariſchen Regierungskreiſen iſt
bereit=
das Programm feſtgeſetzt, das am 13. Dezember abgeſchleſſen
ſein ſoll. Dabei kann mit dem ſcheinbaren Abtransport des
Militärs, das in Zivilkleidern, ebenſo wie die Freiſchärler, in
Privathäuſern untergebracht werden ſoll, gerechnet werden.
Dabei ſoll unter Vermeidung jeglichen Zwiſchenfalls auf die Leit
um die Abſtimmung bei der Interalliierten Generalkommiſſion
in Oedenburg die genaue Erfüllung des Venediger Protokolls
vorgetä iſcht werden. Wie verlautet, beſteht in den alliierten
Kreiſen zwar die Erkenntnis, daß unter den gegenwärtigen
Be=
dingungen von Gerechtigkeit und Billigkeit leine Nede ſein kann
jedoch wird von italieniſcher Seite aus Gründen außenpolitiſcher
Natur auf die ſchnelle Durchführung der Abſtimmung trotz der
beſtehenden Schwierigkeiten gedrungen. Hieſige inforniferte
Kreiſe meinen, daß auf eine Verſchiebung der Abſtimmung
Aus=
ſicht beſtehe und die billige Vorſtellung der öſterreichiſchen
Regie=
rung bei der Botſchafterkonferenz Gehör finden werde.
Die Ueberprüfung der von Ungarn den
Abſtimmungs=
kommiſſaren vorgelegten Stimmliſten ergibt immer neue
Unrichtigkeiten und unverzeihliche Oberflächlichkeiten.
Haupt=
ſächlich aber ſpielen ſyſtematiſche Täuſchung und wohlüberlegter
Schwindel dabei eine große Rolle. Im Hauſe Maſſingerſtraße 12
in Oedenburg mußten nicht weniger als elf Perſonen von den
Liſten geſtrichen werden. Vier waren zweimal eingetragen,
dre=
vollkommen unbekannt, zwei geſtorben und zwei nicht feſtſiellbar
Dagegen waren in demſelben Hauſe 55 Perſonen nicht als
ſtimm=
berechtigt eingetragen.
Die iriſche Frage.
London 12. Dez. (Wolff.) Der Premierminiſter von
Ulſter, Craig, erklärte heute im Ulſterparlament, die Lage
ſei ſehr ernſt, forderte jedoch zu Mut und Optimismus auf.
lilſter ſei entſchloſſen, keinen Zoll breit von dem Wege
abzuwei=
chen, den es ſich vorgezeichnet habe; es werde ſeine Ibeale nicht
ändern. Craig beſthuldigte Lloyd George, ſein Verſprechen nicht
gehalten zu haben. Die Lage ſei durch die Unterzeichnung des
Vertrages zwiſihen den britiſchen Vertretern und den
Sinn=
feinervertretern ſo verwickelt wie noch nie. Craig ſagt?: Wir
wurden in den Vertrag nicht einbezogen; wir wurden nicht
auf=
gefork ert, den Vertrag zu unterzeichnen. Der Vertrag erfüllt
nicht das ſeierliche, dem Ulſtervolk gegebene Verſprechen, daß
ſeine Rechte nicht beeinträchtigt oder geopfert werden ſollen.
Den Blättern zufolge wurde in Belfaſt amtlich
bekanntgege=
ken, daß Lloyd George darum erſuchte, daß Craiy keinerlei
öffentliche Aeußerungen tun möchte, die das
Sinnfeinerparla=
ment bei der Erörterung des Vertrages am Mitttyoch
beein=
fluſſen könnte. Evening Standard zufolge verlautet, daß Lloyd
George es abgelehnt habe, Ulſter in der Frage der Finanzen
und der Grenzen irgendwelche Zugeſtändniſſe zu machen. Wie
weiter gemeldet wird, gehören die weiblichen Mitglieder des
Sinnfeinerxarlaments zu den Radikalen. In Dublin iſt man,
der Evening News zufolge, jedoch der Anſicht, daß der Vertcag
mit einer Dreiviertelmehrheit angenemmen wird.
Die Lage in Indien.
London, 13. Dez. (Reuter.) Die Blätter enthalten Berichte
aus Indien, die auf die Verſchärfung der Lage
hin=
deuten. Der Empfang des Prinzen von Wales in Allahabad
wurde von dem größten Teil der indiſchen Bevölkerung
voll=
kommen boykottiert. Die feſtgeſchmückten Straßen der Stadt
waren von der eingeborenen Bevölkerung faſt ganz verlaſſen.
Der Verkehr ruhte vollſtändig. Während der Fahrt des Prinzen
durch die Straßen unterblieb jede Kundgebung. Der Wohnort
von 150 000 Einwohnern glich einer toten Stadt.
Kleine politiſche Nachrichten. André Lefevre veröffentlicht
im Journal eine Antwort auf das dem Berliner Matin=Vertreter
ge=
währte Interview des Reichskanzlers, in der er die vorgebrachten Lügen
aufrecht erhält. — Wie die Tägliche Rundſchau hört, findet d
für den
deut=
15. Dezember in Ausſicht genommene Kundgebung de
ſchen Landwirtſchaft in Form einer Vollſitzung des
Reichsaus=
chuſſes der deutſchen Landwirtſchaft ſtatt. In der Kundgebung ſol
Stellung genommen werden zu der Frage „Landwirtſchaft,
Reparatio=
nen und Wiederaufbau” — Nachdem der Reichskommiſſar für die
beſetz=
ten Gebiete gegen die von der Interalliierten Rheinlandkommiſſion
an=
geordnete Haftentlaſſung des Hochverräters Smeets
iinſpruch erhoben hat, hat die deutſche Regierung ihre Vertreter in
Paris, London und Brüſſel angewieſen, gleichfalls Einſpruch zu
er=
heben. — Nach dem Berl. Lokalanzeiger haben anläßlich der bevor
ſtehenden neuen Kreiseinteilung in Thüringen Verhandlungen zwiſchen
der Münchener und der Weimarer Regierung begonnen, die den
An=
ſchluß der zu Thüringen gehörigen Rhönbezirke be=
Wie der Berl. Lokalanzeiger aus Swinemünde meldet,
wur=
zwecken.
den auf Grund des mit der Sowjetregierung abgeſchloſſenen
Ausliefe=
rungsvertrages ungefähr hundert ruſſiſche
Schwerverbre=
cher, die bisher in verſchiedenen deutſchen Strafanſtalten ſaßen, nach
Rußland abgeſchoben. In Stettin wurde der Transport möglichſt
un=
auffällig, zum Teil nachts, auf das Schiff gebracht. Der Dampfer wird
von zwei Lorpedobooten begleitet.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. Dezember.
Die Teuerungswelle geht weiter.
Bedeutende Erhöhung der Gas= und Waſſerpreiſe.
—Infolge der von dem Reiche genehmigten Heraufſetzung
der Kohlenpreiſe, Frachten uſw. tritt mit Wirkung vom 15. d. M.
ab eine ſehr erhebliche Steigerung der Gas= und Waſſerpreiſe
ein. Wie uns von der Stadtverwaltung mitgeteilt wird, beträgt
der Mehrpreis der Kohle frei Gaswerk ab 1. Dezember
durch=
ſchnittlich 250 Mark und frei Pumpwerk 300 Mark. Hierbei iſt
noch nicht die in Ausſicht ſtehende Erhöhung der Kohlenſteuer
berückſichtigt. Der Gas= bezw. Waſſerpreis regelt ſich hier beim
Steigen oder Fallen des Kohlenpreiſes nach einer von den
ſtädti=
ſchen Körperſchaften beſchloſſenen Kohlenklauſel, dahingehend,
daß für jede Mark Kohlenpreisveränderung pro Tonne eine
Veränderung des Gaspreiſes um 0,5 Pfennig und des
Waſſer=
preiſes um 0,2 Pfg. eintritt. Demnach beträgt die Erhöhung
des Gaspreiſes 1,25 Mark und die des Waſſerpreiſes 60 Pfg.
pro Kubikmeter, ſo daß mit Wirkung vom 15. Dezember ab hie
in Darmſtadt ein Gaspreis von 3,25 Mark für den Kubikmeter
und ein Waſſerpreis von 1,80 Mark für den Kubikmeter in
Gül=
tigkeit iſt. Die in letzter Zeit eingetretene beträchtliche Erhöhung
der Arbeiterlöhne und Beamtengehälter ſoll eine beſondere B
rückſichtigung nicht finden. Im übrigen wird auf die in der
Anzeigenteil erlaſſene Bekanntmachung der Direktion der
ſtädti=
ſchen Gas= und Waſſerwerke hingewieſen.
* Ernannt wvurde durch Entſchließurng des Heſſiſchen Landesamts für
das Bildungsweſen der Studienreferendar Wilhelm Größer zum
Stu=
dienaſſeſſor.
* Uebertragen wurde dem Schulamtsanwärter Friedrich Langner
aus Darmſtadt eie Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Eichelſachſen (Kreis
Schotten).
n. Schwurgericht. Aus der ſchon berichteten Verhandlung gegen
Geduldig, Grieſemer und die Eheleute Kaiſer, die erſt nach Mitternacht
endigte, iſt noch das Urteil mitzuteilen. Der Ausgang des Falls war
nach dem Verlauf der Beweisaufnahme recht überraſchend, indem die
Geſchworenen ſämtliche Schuldfragen verneinten. Es
ſchah außer den Anklagepunkten auch hinſichtlich der Hilfsfragen
unternommenen Verleitung zum Meineid und der Beihilfe, deren St.
lung von der Staatsanwaltſchaft bzw. Verteidigung bei K. beantragt
worden war. Hiernach wurden die Angeklagten freigeſproche
und die gegen ſie (ausgenommen Frau K.) beſtehenden Haftbefehle
auf=
gehoben.
n. Strafkammer. Ein ſehr eigenartiger Konflikt liegt der in der
Berufungsinſtanz verhandelten Anklage gegen den
Eiſenbahnbedienſte=
ten Heinrich Wettmann 2. von Goddelau wegen Widerſtands
grunde, und es wurde nunmehr die ſchöffengerichtliche Verurteilung
0 Mark Geldſtrafe aufgehoben. Schon im Jahre 1919 hatte ſich der
Fall an einem Straßenübergang der dortigen Bahnſtrecke ereignet,
W. als Schrankenwärter auf Poſten war. Ein die Stelle paſſierendes
Fuhrwerk, das für öffentliche Zwecke beſtimmtes Heu beförderte, ver
lor davon im Bahnbereich, und es lag daher inſtruktionsgemäß dem
W. die Verpflichtung des vorläufigen Gewahrſams bis zur weiterer
Entſchließung der Bahnmeiſterei ob. Außer ihm hatte aber auch Gen
darmeriewachtmeiſter Biel von Goddelau den Verluſt bemerkt und ſa
ſich veranlaßt, das fragliche Heu ſofort zu ſichern und dem Wagen
wie=
der zuzuführen. In beſter Abſicht gerieten ſo beide Beamte aneinander,
W. faßte den B. zweimal am Arm und erhob den Arm, Ene daß e‟
zu Weiterem kam. B. erreichte ſeine Abſicht und es wurde Strafanzeige
gegen W. erſtattet. Erſt nachträglich ergab ſich in der Beweisaufnahme
ſene nach den Bahnvorſchriften für W. obwaltende Verfügungsbefugnis.
Er befand ſich mithin innerhalb ſeines Poſtenbereichs in erlaubter, je
gebotener Dienſtausübung, ſo daß nur die Prüfung der Frage etwaige
darüber hinausgehender Ausſchreitung übrig blieb. Sie wurde
eben=
falls vom Berufungsgericht verneint, und man gelangte ſo zum
Frei=
pruch. Es wurde dabei betont, daß auch B. im Bewußtſein bereck
tigter Berufsausübung vorgegangen ſei, ein näheres Eingehen auf
die=
ſen Punkt aber ſich durch erſtere Feſtſtellung erübrige.
Schöffengericht I. Eine grobe Gewalttätigkeit hatte ſich im Augu
dieſes Jahres auf dem hieſigen Wohlfahrts= und Arbeitsamt der Stadt
abgeſpielt. Der 26jährige Fuhrmann Johannes Maier war dar
ſelbſt als Erwerbsloſer erſchienen und gegenüber einem Beamten
aus=
geartet. Unter Schimpfereien ſchlug er ihm ins Geſicht, tat das gleiche
einem anderen Bureaufgehilfen und vergriff ſich ebenſo an dem
Vor=
ſteher, Beigeordneten Delp. Endlich vor die Tür geſetzt, zertrümmerte
er noch eine Bank, ſowie die Tür teilweiſe. Mitangeklagt war der
18jährige Bäcker Guſtav Rettig wegen gemeinſamen
Hausfriedens=
bruchs, weil er damals gleichzeitig unbefugt in den ſtädtiſchen Räumen
verweilte und ſich hetzeriſch benahm. M. iſt nach ärztlichem Gutachten
zwar zurechnungsfähig, jedoch als Kriegsbeſchädigter hochgradig erre
bar, und es kommen weitere Umſtände zu ſeinen Gunſten in Betracht,
ſo
daß der hinſichtlich der Beleidigung und des Hausfriedensbruchs
ge=
ſtellte Strafantrag zurückgezogen wurde. Deſſen ſtrafrechtliche
Unteil=
barkeit ließ dies auch bezüglich 3.3 wirken, und das Verfahren gegen
beide wurde inſofern eingeſtellt. Die drei Körperverletzungen trugen
dem M. je 300 Mark Geldſtrafe ein, und für die Sachbeſchädigung wurde
er zu 100 Mark Geldſtrafe verurteilt.
rz. Reichsgerichtsentſcheidung. Ein wildernder
Jagdauf=
d. J.
ſeher. Das Landericht Darmſtadt verurteilte am 4. Fel
den Jagdaufſeher Reinhold Triefenbach wegen fortgeſetzter Wilddieberei
Reſidenzſchloß Darmſtadt.
* Seit Tagen hat in dem Niſchenraum des kleinen
Speiſe=
ſaales, Warteſaal 2. Klaſſe, Hauptbahnhof, einer Anregung des
Inhabers des Hauptbahnhofs=Reſtaurants, Stadtverordneten
E. Niemann, entſprechend, ein Bild Platz gefunden, das mit
der Jahreszahl 1670 in Anſicht einen Teil unſeres bau= und
kunſtgeſchichtlich hochbedeutſamen Reſidenzſchloſſes am
Markt=
platz darſtellt. Wohl die wenigſten Darmſtädter ahnen und
wiſſen, welch bedeutungsvollen Boden ſie beim Durchſchreiten
unſeres Reſidenzſchloſſes in dem Glockenbau=, Kirchen=, Wall=,
Konditorei= und Hauptſtaatskaſſe= bezw. Parforce= oder Archiv=
Hof betreten und welch beredten Zeugen aus längſt
verſchwun=
denen ſchönen Zeiten in den ehrwürdigen Einzelbauweſen d2s
Reſidenzſchloſſes auf ſie herniederſchauen und eine ſich über ſechs
Jahrhunderte erſtreckende Geſchichte erzähuen.
Angeſichts des ausgeſtellten Bildes mag hier, ohne auf das
Raumprogramm für das Reſidenzſchloß näher einzugehen, kurz
darauf hingewieſen ſein, daß je nach der Erſtellungszeit die
Einzelbauweſen des Reſidenzſchloſſes in zwei Hauptteile
zer=
fallen, nämlich das ſog. „Altſchloß” und das ſog. „Neuſchloß”
welch letzteres in den Jahren 1715 bis 1725 von dem aus
Frank=
reich ſtammenden Architekten Louis Remy de la Foſſe, deſſen
Geburtsort und Geburtsjahr übrigens gänzlich unbekannt iſt,*
entworfen und erbaut wurde. Die Ausführung beſchränkt ſich
leider nur auf den von Oſt nach Weſt verlaufenden Marktflüge
und den von Süden nach Norden ziehenden Flügel längs des
Ernſt=Ludwigs= und Parade=Platzes. Wie ſich de la Foſſe, von
dem auch die Entwürfe für eine Ballonkirche zu Darmſtadt, für
ein Opernhaus, für den Beſſunger Herrngarten, für das
Oran=
geriehaus, das Jagdſchloß Wolfsgarten herrühren, die
Ausfüh=
rung eines Neuſchloſſes, ſeines größten und reifſten Werkes,
dachte, zeigt das im hieſigen Muſeum aufgeſtellte, meiſterlich
durchgeführte Holzmodell mit entſprechender Inſchrift. Das ſog
„Altſchloß” zerfällt in nachſtehende Einzelbauweſen, denen hier
das Jahr ihrer Erbauung beigeſetzt iſt: 1. der
Konditorei=
bau, ſpäter Herrenbau genannt (1331), mit dem ſog.
Vauernhäuschen, 2. der Weiß=ſaalbau (1360—1376), beide
erbaut unter der Regierung des Landgrafen Ludwig des
Eiſer=
ſten, 3. der Schloßkirchenbau mit dem längsſeits
an=
grenzenden Zwinger (1578—1595), 4. der Kaiſerſaalbau
(1595) mit dem Silberbogentor, beide erbaut während der Re
gierungszeit Georges I., des Frommen, 5. der Paukergang
mit der griechiſchen Treppe als Verbindungsglied zwi
ſchen Herren= und Schloßkirchenbau (1597), erbaut von
Lud=
wig V., dem Getreuen, 6. der Nampenſaalbau (1630)
verſchmolz durch bauliche Veränderungen mit dem Herrenbau
in ein Ganzes, 7. der Verbindungsbau mit dem Wall=
*) Näheres über Entwurf und Ausführung des ſog. „
Neu=
ſchloſſes” ſiehe: „Louis Remy de la Foſſe und ſeine Bauten”, von
Joſeph Schlippe, Regierungsbaumeiſter; Verlag des Hiſtoriſchen
Ver=
eins für das Großherzcgtum Heſſen, Darmſtadt 1915.
ſälchen (1660) als Zwiſchenglied zwiſchen Kaiſerſaal und
Glockenbau (die unter Ordnungsnummern 6 und 7 genannten
Einzelbauweſen wurden errichtet unter der Regierung des
Land=
grafen Georg II., des Gelehrten), 8. der Glockenbau (1664—1671)
mit der Jahreszahl 1664 in dem Wappen über deſſen Eingangs
pforte wurde errichtet unter Ludwig VI., ebenſo der
Zwiſchen=
bau als Anſchlußglied an das Neuſchloß (1670—1672), heute ver
ſchmolzen als Ganzes mit dem Weißeſaalbau. An den
Glocken=
bau ſchloß ſich einſt (das Jahr der Erbauung war bis jetzt noch
nicht feſtzuſtellen) der ſog. Holländiſche Bau an, der bis zu einem
Portalaufbau verlief und einſtöckig in gefälligen frühbarocken
Formen ausgeführt war. Er ſtand ſcharf an der Terraſſe des
Neuſchloſſes nach dem Glockenbauhofe und wurde in den
vier=
ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts abgetragen.
Schließ=
lich iſt noch von der Umwallung des Reſidenzſchloſſes zu ſprechen,
die neben den ſie überſpannenden Vorder=, Hinter= und
Par=
force=Brücken nach ihren Ausbauten beſteht aus: a) dem
klei=
nen Wallhaus mit Durchgang nach dem Theater (1627 bis
1664), errichtet während der Regierungszeit Georgs II., des Ge
lehrten, b) dem Muſikpavillon (1701—1721), der in
ſei=
nen Grundmauern ſpäter den Eiskeller aufzunehmen hatte
c) dem großen Wallhaus an der Nordoſtecke, d) dem
Waſchhaus am Schloßgraben, das 1845 abgetragen wurde, und
ſchließlich e) den Schilderhäufern, die teilweiſe 1709 errichtet
wurden. Das Neuſchloß und die Bauweſen under b, c, d und
entſtammen der Regierungszeit des Landgrafen Ernſt Ludwig
Sämtliche Bauweſen des „Altſchloſſes”, ſowie das „Neu
ſchloß” ſind umgeben von dem Wallgraben, der nach der
Stra=
ßenſeite von einer Stützmauer begrenzt wird, die wiederum
die das Ganze abſchließende Wallmauer trägt. Letztere wurde
im laufenden Jahre unter Berückſichtigung vorliegender
Ver=
kehrsintereſſen in ihrem Zuge an der Südweſtecke des
Reſidenz=
ſchloſſes im Einvernehmen mit dem zuſtändigen Denkmalpfleger
in geſchickter Weiſe zurückgeſetzt.
Das nun der Oeffendlichkeit zugängliche Bild (Kupferſtich,
103X81 Zentimeter groß, reich mit Kartuſche und Aufſchriften
ausgeſtattet), von rechts nach links betrachtet, ſtellt dar zunächſt
das alte, am Schloßgraben geſtandene Hofwaſchhaus, das im
Jahre 1845 abgetragen wurde. Ueber den Schloßgraben
hin=
weg ſehen wir weiter nach links den Glockenbau mit dem
Glocken=
turm, der das Glockenſpiel aufzunehmen hatte; an den Glocken
bau anſchließend im Vordergrunde ſteht der ſog. Holländiſche
Bau, der ſich bis zu einem Eingangsportal erſtreckte und, wie
oben erwähnt, in den vierziger Jahren des vorigen
Jahrhun=
derts abgetragen wurde. Im Hintergrunde des Holländiſchen
Baues erblicken wir im Umriß den Kaiſerſaalbau, der durch der
Verbindungsbau mit Balluſtrade und ſeinem Wallſälchen mit
dem erwähnten Glockenbau in Zuſammenhang ſteht. Ganz zur
Linken ſehen wir auf die nach Süden gelegene Stirnſeite des
Weißeſaalbaues. Dieſes beſchriebene bauliche Geſamtbild wird
natürlicherweiſe heute verdeckt durch das zu Anfang des 18.
Jahr=
hunderts errichtete Neuſchloß. Von vielſeitiger Mannigfaltigkeit
iſt die Darſtellung des heute als Marktplatz dienenden
Vorden=
grundes mit ſeinen verſchiedenen Aufbauten und dem auch ſtets
wechſelnden Verkehr um das Jahr 1670.
Mögen dieſe wenigen Zeilen und das beſprochene Bild in
der breiten Oeffentlichkeit Anregung ſein zur beſchaulichen und
verſtändlichen Betrachtung von Bild und Gegenſtand und Freude
wecken am Pflegen und Erhalten unſeres bau= und
kunſtgeſchicht=
lichen Beſitzes von unſchätzbarem Werte.
....Z.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Märchen=Uraufführungen im Schauſpielhaus und
im Schumann=Theater zu Frankfurt a. M.
Die ſchöne Weihnachtszeit iſt es, die ſo manchem Kinde die
erſte Bekanntſchaft mit dem Theater vermittelt. Keine Bühne
deutſcher Zunge unterläßt es, kurz vor Weihnachten ein
Märchen=
ſpiel aufzuführen, deſſen Stoff ſich entweder an eines der
kannten, ſo unendlich tiefen deutſchen Märchen anſchließt, oder
aber auch frei erfunden iſt. So eröffnete das Opernhaus die
ſes Jahr den Reigen mit Trude Volkners „
Spulezwirn=
chen”. Ihm folgte das Neue Theater mit der Bearbeitung
der Raimundſchen Zauberpoſſe „Der Barometermacher
auf der Zauberinſel” von Franziska Becker. Ueber beide
Werke haben wir geſprochen. Heute liegt es uns ob, über die
beiden Märchenſpiele zu berichten, die im Schauſpielhaus
und im Schumann=Theater zur Darſtellung gelangen.
Erſteres gibt eine ganz ſchlichte Dramatiſierung des reizenden
„Rotkäppchen”, letzteres ein wehr auf Ausſtattung
angeleg=
tes Stück, „Lisls Märchenreiſe‟
Emil Alfred Hermanns „Rotkäppchen”=Spiel
ver=
zichtet auf jedes ſchmückende, aber weſensfremde Beiwerk. Drei
kurze Szenen laſſen die Handlung holzſchnittartig umriſſen vor
uns abrollen. Dadurch wird eine ſehr große Klarheit und leichte
Verſtändlichkeit erzielt, was ein unſtreitiger Vorzug vor all den
anderen Märchenſtücken iſt. Andererſeits aber iſt das Stückchen
ſo kurz, daß man zur Füllung der Vorſtellung notendigerweiſe
zu irgendwelchem Hilfsmittel greifen muß. Man tat das im
Schauſpielhaus durch Märchenerzählungen (Theſſa Klinkhammer)
und Kindertänze (Erika Kehrmann). Dadurch wird die
Einheit=
lichkeit des Kunſtwerkes ſtark beeinträchtigt. Techniſch bietet die
Darſtellung des Wolfes große Schwierigkeiten, die jedoch ſehr
geſchickt gelöſt waren. Richard Weichert hatte den Ton, der
die zarten Saiten der Kinderherzen rührte, trefflich anzuſchlagen
verſtanden, und alle Mitwirkenden wurden durch fröhlichen
Kinderbeifall herzlichſt belohnt.
Weſentlich komplizierter und für die Kleinen ſchwerer
faß=
lich iſt die Handlung des Weihnachtsſpiels „Lisls
Märchen=
reiſe” von Hans Behrendt und Reinhardt Schünzel.
Immerhin iſt die Expoſition und die Durchführung der Idee ſt
klar gehalten, daß Kinder von etwa 6 Jahren ab dem Spiel mit
Verſtändnis folgen können. Das Märchen zeigt uns, wie die
kleine Lisl, die ſtets mit allem unzufrieden iſt, was ihr die Eltern
geben können, auf einer Märchenreiſe durch das Goldland, das
Rummer 335.
zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr und erkannte außerdem noch
auf Einziehung der Waffen, die er während der Tat bei ſich geführt
hatte. Der Angeklagte war von einigen Jagdpächtern in Beerfelden
(Odenwald) als Jagdaufſeher angeſtellt. Bald nach Antritt ſeiner
Stel=
lung fiel es auf, daß in ſeinem Revier außerordentlich viel gewildert
wurde. T. machte ſich beſonders dadurch auffällig bemerkbar, daß er
dauernd über die unverſchämte Wilddieberei ſprach. Obwohl er ſich
tets „eifrig” bemühte, einen der vermeintlichen Diebe zu faſſen, iſt ihm
dies nicht gelungen. Tag und Nacht hörte man Schüfſe im Nevier des
Angeklagten fallen, ſowohl zur Schon=, als auch zur geſetzlichen
Jagd=
eit. Da man den Jagdaufſeher jedoch öfters des Nachts mit
wohl=
gefülltem Ruckſack heimkommen ſah, beſchloß man, bei ihm eine
Haus=
ſuchung vorzunehmen. Dieſe förderte Momente zutage, die ſehr zu
Ungunſten des Angeklagten ſprachen. Man fand nämlich außer 17
Reh=
decken und 3 Haſenfellen noch einzelne Rehteile, die ein Gewicht von
53 Pfund hatten. Dieſes Fleiſch war ſo aufgehängt, daß man es vom
Nachbarhauſe aus nicht ſehen konnte. Außerdem aber fand man noch
ein kleines Arſenal von Waffen, das ſich u. a. aus einigen
umgearbei=
eten Militärgewehren, einem Browning und einer Menge Munition
für M. G. 13 zuſammenſetzte. Die Einſchläge in die Rehdecken zeigten,
daß der Schütze außerordentlich treffſicher war und daß er ſich beim
Jagen 33kalibriger Dumdum=Geſchoſſe bedient hatte. Auch konnte man
hm nachweiſen, daß er im Laufe ſeiner Dienſtzeit außer 2 Hirſch= und
Rehdecken, 2 Marder= und ein Fuchsfell verkauft hatte. Bemerkenswert
iſt es, daß nach der Verhaftung des Angeklagten im ganzen Nevier kein
Schuß mehr fiel. Obwohl der Jagdaufſeher beſtritt, der Täter zu ſein
und einige Bewohner der umliegenden Dörfer der Täterſchaft
beſchul=
digte, konnte er doch als überführt betrachtet werden. In ſeiner
Revi=
ſion behauptete der Angeklagte u. a., daß man ihm die Waffen, die man
bei ihm vorfand, zu Unrecht entzogen habe. Das Reichsgericht war
jedoch nicht dieſer Anſchauung und verwarf die Reviſion als unbegründet.
Landestheater. Im Anſchluß an die Sonntags=
Vormittagsauf=
führung des Weihnachtsmärchens „Prinzeſſin Huſchewind” hat
ein ungenannter Spender der Generaldivektion des Landestheaters eine
namhafte Summe üiberſandt, die dazu dienen ſoll, unbemittelten
Kindern den Beſuch des Weihnachtsmärchens zu
er=
möglichen. Die Generaldivektion danft auf dieſem Wege dem
un=
vekannten Geber herzlich im Namem der Kinder, denen damit eine
Weih=
nachtsfreude bereitet wird, fürr dieſe nachahmenswerte Tat und wird ſich
wegen der Verwendung des Geldes, mit den zuſtändigen Inſtanzen in
Verbindung ſetzen. — Die heutige Wiederholung von Lortzings „Zar
und Zimmermann” findet in der B=Miete, der Sondermiete
und der Schüilermiete weiß ſtatt. Am Donnerstag, den 15. Dezember,
wird in der Miete C und e ſowie der Sondermicte 1 Molieres „
Am=
phitryon” wiederholt. Beide Aufführungen beginnen um 7 Uhr.
* Volkshochſchule=Morgenfeiern. Die Morgenfeiern der
Volkshoch=
ſchule ſollen von jetzt ab wieder bei freiem Zutritt abgehalten werden,
um allen, auch Minderbemittelten, den Beſuch zu ermöglichen. Es
wer=
den einige Programm gedruckt und zum Preiſe von 2 Mark abgegeben;
wer mithelfen will= die Unkoſten der Morgenfeiern zu decken, wird ein
Programm” nehmen und nach freiem Ermeſſen geben. Die Blätter,
die wir drucken, wollen mehr ſein als Programme; ſie ſind Einführung
und Erinerungsblatt.
Kunſtpflege in Heſſen. Der Weihnachtsverkauf in den
Näumen der Kunſtpflege in Heſſen, Luiſenplatz 4, hat ſich
in dieſem Jahre ſehr lebhaft entwickelt. Zahlreiche Verkäufe von
Bil=
dern, Graphiken und kunſtgewerblichen Geſchenkartikeln liefern wieder
den Beweis, daß die Einrichtung der Verkaufsſtelle einem tatſächlichen
Bedürfnis entſpricht. Sehr erfreulich iſt es, daß in dieſem Jahre
gan=
liberwiegend Arbeiten heſſiſcher Künſtler in der „Ausſtellung
vertreten ſind, und die große Zahl neuer Namen zeigt, daß Heſſen au
bieſem Gebiete nicht nur von den Erinnerungen und Reſten der vorigen
Zeit zu leben braucht. Schon die Arbeiten in Elfenbein, die Keramik
uind die Drucke der Kleukens=Preſſe, der Engelpreſſe in Offenbach, die
rudolfiniſchen Drucke und die handgeſchriebenen Bücher geben dem
Weihnachtsverkauf einen ganz ausgeſprochen heſſiſchen Zug, der durch
ie Beteiligung der kunſtgewerblichen Lehranſtalten in Heſſen
vervoll=
tändigt wird. Die Ueberzeugung, daß unſere Kunſtgewerbeſchulen auch
ür den Verkauf arbeiten müſſen, hat ſich heute überall durchgeſetzt und
auch im Intereſſe des heimiſchen Handwerks kann ſolche Betätigung nur
erwünſcht ſein. Das Geſamtbild der Ausſtellung iſt reichhaltig und
Gunt. Neben Gemälden und graphiſchen Arbeiten aller Art,
Glasmale=
reien, Schmuckſachen in Elfenbein und Gold, fällt beſonders die Fülle
Sraktiſcher Gebrauchsartikel ins Auge, Spielzeug, Textilarbeiten, Kin=
Herkleidchen, bemalte Schachteln und Möbel, Geſchirr und
Metallarbei=
ren in Eiſen und Meſſing. Der Beſuch des Weihnachtsverkaufs iſt frei
und ohne Kaufzwang.
sw. Sozialdemokratie und Regierungsbildung. Geſtern nachmittag
rat die Sozialdemokratiſche Fraktion im Landtagsgebäude zuſammen,
m zur neuen Regierungsbildung Stellung zu nehmen. Man einigte
ich auf den Beſchluß des Bezirksvorſtandes, nach welchem der Beweis
erbracht iſt, daß nach den Wahlen die ſeitherige Regierungskoalition
die Zuſtimmung der Mehrheit des heſſiſchen Volkes gefunden hat. Es
iegt deshalb für die Sozialdemokratiſche Partei kein Grund vor, mit
anderen als den ſeitherigen Koalitionsparteien wegen der
Regierungs=
bildung in Unterhandlung zu treten.
Konzert zum Beſten der Barmherzigen Schweſtern. Das von
Herrn Willem de Haan ins Leben gerufene Konzert zum Beſten
er Barmherzigen Schweſtern ſoll nunmehr die
Konzert=
aiſon des neuen Jahres eröffnen. Es wird am 16. Januar ſtatt=
Einden. Das Schnurrbuſch=Quartett hat ſich gütigſt zur Verfügung
ge=
tellt. Herr Schnurrbuſch ſelbſt wird neben den Herren Stieber=Walther
ind Hölzlin auch ſoliſtſch tätig ſein. Es wird damit zugleich
Gelegen=
heit gegeben, die beiden neuen Kräfte des Landestheaters zum erſten
Male im Konzertſaal zu hören. Die Mitwirkung der Künſtler
ver=
pricht für alle Muſikfreunde reichen Genuß. Der Kartenverkauf ſetzt
ſchon jetzt ein, damit jeder Gelegenheit hat, eine Karte auf den
Weih=
nachtstiſch zu legen. Denn es iſt doch eine milde Gabe, die er den
auf=
opfernden Schweſtern ſpendet.
* Weltfriede und meſſianiſches Reich. Ueber dieſes Thema ſpricht
Herr Prof. Dr. Kalt=Mainz am Donnersvag, den 15. Dezember
abends, im Konkordiaſaal, Waldſtvaße 33. Die katholiſche
Pfarrgeiſt=
lichkeit Darmſtadts eröffnet wit dieſem Vortrag eine Reihe von Abenden,
die auf ſtreng wiſſenſchaftlichem Boden in klarer, jedermann
verſtänd=
lichen Form, an der Vertiefung und Fortbildung des religiöſen Lebens
arbeiten wollen. Es wveht heute ein Zug nach Wärme und lebendigem
Ihriſtentum durch die Welt. Da braucht’s Wegweiſer und Leuchten, denn
rricht Jeder iſt im Stande, ſich allein durch den Wuſt von Tagesmeinun=
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 14. Dezember 1921.
gen, Eintagsworten und auch Irrkümern hindurchzufinden. Herr Prof.
Kalt, der ſeine bibliſchen Studien in Jeruſalem und im hl. Land gemacht
hat und erſt vor eiigen Monaten bei der Görresgeſellſchaft in Worms
einen feſſelnden Vortrag über Iſraelitiſche Kleinkunſt gehalten hat, iſt
ein zuverläſſiger Führer in der Frage: Was iſt das meſſianiſche Reich?
Zie erſchien es im Geiſt der Propheten? Wann kommt das Gottesveich? —
Der Saal iſt geheizt. Vom Beſuch iſt niemand ausgeſchloſſen.
— Muſikverein. Die ſeltene Kunſt der Madrigale pflegt die unter
Leitung des Dr. Fr. Noack ſtehende Madrigalvereinigung des Vereins,
die kommenden Sonntag, vormittags 11½ Uhr, Weihnachts=, Kinder=
und Volkslieder vortragen wird. Der Erfolg des letzten Jahres und die
künſtleriſchen Erfolge, welche die Vereinigung auswärts errungen hat,
laſſen einen ungetrübten muſikaliſchen Genuß erwarten. Herr Dr. Noack
gibt eine Einführung zu den Liedern.
Die Arbeitsſchule des Evangeliſchen Bundes wird ihne diesjährige
Weihnachtsfeier am Samstag, 17. ds. Mts., nachmittags 3½
Uhr, im Turnſaal der Schnile in der Rundedurmſtraße abhalten, wozu
die Eltern der Kinder, Helfer und Freunde der Schule herzlichſt
einge=
laden ſind.
Kleinkinderſchule Mauerſtraße. Die Mitgliederverſammlung die
ſer älteſten Wohltätigkeitsanſtalt in Darmſtadt findet, wie bereits
mit=
geteilt, heute nachmittag 6 Uhr in den Räumen der Kinderſchule,
Mauerſtraße, ſtatt.
* Die Vereinigung früherer Leibgardiſten von Darmſtadt und Um
gebung hält am Samstag, den 17. Dezember, abends, in der Turnhalle
am Woogsplatz ihre Weihnachtsfeier verbunden mit Konzert,
Beſcherung der Kinder und Tombola, ab. (Näheres ſiehe heutige Anz.)
* Im Silberkranz. Am 16. Dezember feiern die Eheleute Joſeph
Bauer und Frau Anna, geb. Schulz, Jacobiſtraße 21, das Feſt ihrer
Silbernen Hochzeit.
Seite 3.
Donnerstag, den 15. Dezember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 63, 62
und „Emilie” je 800 gr Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl
oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 52 und „Emilie‟
800 gr Brot. Marke Nr. 51, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot
Gerſtenmehl: (Hol enlohes Kindernahrung) ½ Pfund zu 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltungsmehl: Bis 31. Dezember auf die
Lebensmittel=
marken „Erbach” blau und weiß, ſe 1000 gr
Haushaltungs=
inehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Vollmilch für Kranke und Kinder: 10. Dezbr. 80 %,
11. Dez. 90 %, 12. Dez. 100 %.
Achtung! Die blauen und weißen Lebensmittelkarten ſind nicht
wie aufgedruckt bis zum 15. Dezember ds, Js., ſondern bis
zum 15. Januar 1922 gültig.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (½7,0
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffne‟.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöfſnet.
— Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie. Die Ziehung erſter
Klaſſe beginnt diesmal bekanntlich bereits am Dienstag, den
20. d. M., und wird ſomit vielen Spielluſtigen noch Gelegenheit zu
inem willkommenen Weihnachtsgeſchenk geben.
Bisherige Spieler,
welche ſich ihr Anrecht an ihren Loſen erhalten wollen, werden darau
aufmerkſam gemacht, daß die planmäßige Erneuerung ſechs Tage vor
Beginn der Ziehung bei dem zuſtändigen Einnehmer erfolgt ſein muß.
Dieſe Erneuerungsfriſt läuft heute abend ab. Da die Nachfrage nach
Loſen bei den Einnehmern auch dieſes Mal wieder eine ſehr rege iſt,
ſo iſt mit einem vollſtändigen Ausverkauf zu rechnen.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Richard Wagner=Verein. Eduard
Steuer=
mann wird auf ſeinem morgigen Klavierabend Bachs Chromatiſche
Fantaſie und Fuge, Beethovens C=Moll=Sonate, Op. 111, und an
Neu=
heiten Alban Bergs Sonate Op. 1 und Arnold Schönbergs
Kammer=
ſinfonie in einer eigenen Bearbeitung für Klavier zum Vortrag bringen.
Die Prager Bohemia ſchreibt über den Künſtler: „Steuermann ſtellte
ſich als ein bereits Vollendeter vor. Daß jemand das Programm, das
er auszuführen hatte, auswendig zu beherrſchen vermag, kann man ſich
gar nicht vorſtellen. Wie er es beherrſchte, mit welch fabelhafter tech
niſcher Souveränität, mit welcher Ueberlegenheit über die Materie und
welcher eindringlicher Geſtaltungsplaſtik, das gehört zu dem
Bewunde=
rungswürdigſten reproduzierender Kunſt. Es dürfte kaum jemand geben
der heute das Eduard Steuermann nachzumachen imſtande iſt.”
— Arheilgen, 13. Dez. Am Sonntag, nachmittag ſprach hier Dr.
Hermann Bräuning=Oktavio, der Leiter der
Volkshoch=
ſchule Darmſtadt, auf Einladung des Gewerbſchaftskartells über
Ziele und Wege der Volkshochſchube. In der anſchließenden lebhaften
Ausſprache wurde aus den Reihen der Awweſenden heraus ein Kurſus
von 8—10 Abenden Deutſchkunde gefordert; Samstag, 6.15—7.45 Uhr,
rgab ſich dafür als paſſendſte Zeit. Beginn 14. Januar 1922. Es wurrde
angevegt, auch einem Kurſus in Volkswirtſchaft von 8—10 Abenden
ein=
zurichten; am beſten Donnerstags von 8.15—10 Uhr. Dieſer zweite
Kurſus kann nur bei einer Beteiligung von 40 Hörern ſtattfinden. Die
Hörgebühr beträgt 2 Mk. für den Abend. Einzeichmungsliſten liegen von
jetzt bis zum 30. Dezember 1921 bei Herrn Pfeiffer, Bornſtr. 50, und der
Geſchäftsſtelle des Arheilger Anzeigers auf; Jedermann kann ſich dort
als Hörer eintragen.
*+* Arheilgen, 12. Dez. Die Kinderhilfsmiſſion der
Quäker hat endlich hier wieder die bekannten Spciſungen für die in
ihrer Geſundheit zurückgebliebenen Kinder eröffnet. Hauptſächlich ſind
es diesmal die Kinder von Witwen, beſonders Kriegerwitwen, denen dieſe
Einrichtung zugute kommt. Es ſind im ganzen 110 Kinder, die an
die=
ſem Frühſtücke, das in der 10=Uhrpauſe verabfolgt wird, teilnehmen.
Die Zubereitung und Speiſung geſchieht wiederum in den Küchenräum
des neuen Schulhquſes und wird durch zwei Kriegerwitwen beſorgt. Der
Speiſezettel iſt wieder ähnlich dem der Frühjahrs= bezw.
Sommerſpei=
ſung und wird von den Küdern mit größtem Wohlbehagen eingenommen.
Um einen Teill der Unkoſten wieder einzubringen, wird von den
Teil=
nehmern je Speiſung der Betrag von 50 Pfg. erhoben. Hoffentlich wird
auch diesmal die Veranſtaltung der Quäfer ihre Wirkung auf unſere
Kinder nicht verfehlen, daß die geſundheitlichen Schäden, an denen unſer
Jugend infolge des Krieges noch ſchwer leidet, wieder ausgemerzt werden.
— Griesheim, 12. Dez. Das Barackenlager auf dem
Trup=
penübungsplatz iſt jetzt ziemlich leer geworden, nachdem das algeriſche
Schützenregiment Nr. 66 nach Koſtheim abgerückt iſt. Das ſich hier noch
befindliche Batwillon Farbiger kann von uns aus ebenfalls abkommen.
Wenn man beabſichtigt, uns alls Erſatz weiße Franzoſen hierher zu legen,
danken wir dafür. Seit dieſe am 20. Oktober v. Js. einen älteren Mann
mitten im Ort überfallen und beraubt haben, können wir dieſe auch nicht
für beſſer halten als die Farbigen. Es waren vier weiße Franzoſen,
welche ſich als Straßenräuber aufſpielten. Wenn wir ſchon gegen ſolche
Ueberfälle ſchutzlos ſind, kommt es auf die Hautfarbe der Täter auch nicht
mehr
an.
X Griesheim, 12. Dez. Die Heag hat bei dem Ortsvorſtande die
Einwilligung zu einer nochmaligen Tariferhöhung beantragt. Der
Gemeinderat, welcher ſich in ſeiner letzten Sitzung mit der Sache befaßte,
lehnte jedochdie Einwilligung ab, weil eine Tariferhöhung
während der gegenwärtigen Verhandlungen wegen Weiterführung des
Betriebes als unzweckmäßig erſcheint, auch weil die Höhe des
Fahrpret=
ſes Griesheim-Luiſenplatz „icht zu erſehen war. Der erhöhte Tarif iſt
inzwiſchen trotzdem in Kraft getreten
— Pfungſtadt, 13. Dez. Am Sonntag vormittag ſprach der Leiter
der Volkshochſchule Darmſtadt, Dr. Hermann Bräuning=Oktavio,
auf Einladung des Gowerkſchaftskartells im Radhausſaal über Ziele und
Nege der Volkshochſchule. Nach einer lebhaften Ausſppache einigte man
ſich auf zwei Kurſe: 1. Deutzſchkunde, fünf Abende, Mittwochs abends
7.30—9 Uhr, Beginn am 4. Jamuar 1922. Davan ſoll ſich 2. ein
Volks=
wirtſchaftskurſus von 6—8 Abenden anſchließen, Mittwochs, Beginn im
Februgr. Es wurde angeregt, einen dritten Kurfus, vielleicht über
phi=
loſophiſche Fragen, einzurichten, wenn ſich dazu gewügend Hörer melden;
Beginn Mitte Januar. Hö
gebühr für einen Abend 2 Mk.
Einzeich=
nungsliſten zu den Kurſen, an denen Jedermam teilnehmen kann, liegen
bei dem Gewerkſchaftskartell und dem Volfsbildungsverein Pfungſtadt
auf; Schluß der Meldungen 30. Dezember 1921.
K. Traiſa, 13. Dez. Landzuteilung. Die hier ſchon zwei
Jahre ſchwebende Aufteilung des Freiherrn von Fechenbach=
Laudenbach=
ſchen Gutes geht nunmehr ihrem Ende entgegen. Nach zahlreichen
Sitzungen, die zum annehmbaren Ziele führten, wird das Gut ſeitens
der Herrſchaft zu einem Geſamtpreis von 60 000 Mark abgetreten und
mit einem Aufſchlag der entſtehenden Unkoſten an die Bewerber
abge=
treten. Die Geſamtkoſten des Objekts einſchließlich aller Koſten dürften
kaum 70 000 Mark betragen. Die Vermeſſungsarbeiten ſind ſoweit
be=
endet und hat man geſehen, wie dieſer Tage die einzelnen Grenzen
auf=
gepflügt wurden. Die Grenzen ſollen alsdann ausgeſteint werden. Wie
wir erfahren, wurden die Preiſe der einzelnen Geländeſtücke nach der
Büte feſtgeſetzt. Das geſamte Grundſtück, das ſich aus verſchiedenen
Bodenbeſchaffenheiten zuſamengeſetzt, iſt in 5 Güter eingeteilt und ſollen
die Preiſe nachfolgende Sätze haben: 1. Der Teil, der für Kleingärten
vorgeſehen und die beſſere Qualität iſt, ſoll 1,15 Mark pro Quadratmeter
koſten, die 2. Güte (Wieſen) 1 Mark, die 3. Güte am roten Berg 80 Pf.,
die 4. Güte, der Teil am Friedhof der Dieburger Straße entlang, 65 Pf.
pro Quadratmeter. Die 5. Güte verbleibt der Gemeinde zum Preiſe
von 35 Pf. und ſoll ein Teil derſelben zur Waldanpflanzung dienen,
ein weiterer Teil oberhalb des Sportplatzes zur Bauſandausbeutung
ils Gemeindeeigentum, ebenfalls zu 35 Pf. pro Quadratmeter. Die
Ausloſung der Teile ſoll am Sonntag, den 18. d. M., vorgenommen
werden und kommen die begehrlichen Landbewerber nunmehr in den
Beſitz ihres langerſehnten Stückchens Gelände, das ſie dann ihr eigen
nennen können.
F. Roßdorf, 13. Dez. Haushaltungskurſus. Hohe
Aus=
zeichnung und verdiente Anerkennung wurde dem am Samstag, 10.
De=
zember abgehaltenen Haushaltungskurſus der hier
beheima=
teten Wander=Haushaltungslehrerin Frl. Meyer zuteil. Die Herren
Provinzialdivektoren Geh. Rar Fey und Kreisſchulinſpektor Pfaf
gaben durch ihr perſönliches Erſcheinen und höchſt anerkennende Worte
nach der Beſichtigung der ausgeſtellten Arbeiten und einer burzen
Prü=
fung der 24 Teilnehmerinnen aus allen Schichten der Bevölkerung ihrer
Freude über das am Orte Geſchehene und Geſehene Ausdruck. Beim
eſtlichen, von den Schülerinnen recht gewandt bedienten Kaffee mit
gaſt=
freundlich ſpendierten Kuchen, Torten und Gebäck jeglicher Art und
Zu=
bereitung wurde der Tüchtigkeit und Reife angehender Hausfrauen das
beſte Zeugnis ausgeſtellt. Auch die von Darmſtadt und Nachbarorten
als Kundſchafter ausgeſandten Gäſte und Kreisdelegierten waren des
Lobes voll. Ein Kränzchen und Tänzchen mit auf die Sache und den
Tag zugeſpitzten Theateraufführungen und muſikaliſchen Vorträgen der
Geſchwiſter Koch und H. Kreuzer und Frl. Gunkel am Klavier hielt die
eingeladenen Familienglieder noch am Abend zurſammen. Gemeinderat
Seibert, der die gärtneriſche Ausſchmückung der drei großen Feſttafeln
bei
Kaffenbe=
durch die kunſtverſtändige Hand ſeiner Obergärtnerin
Frl. Seemann hatte zieren helfen, ſprach namens des Gemeinderats
abends noch einmal über die Bedeutung und Wichtigkeit der Sache, die
nur an den von der Schule gut vorgebildetem Orten ſo gewinnend und,
wie nachmittags dargelegt, etwa acht Inſtanzen durchlaufenden Stellen
durchgeführt werden könne. Bürgermeiſter Lorenz, der ſich um das
Zuſtandekommen des abgeſchloſſenen Kurrſus perſönlich und beſonders
verdient gemacht hatte, hat Frl. Meher auch gewonnen, underzüglich
inen Abendburſus mit der gleichen Zahl von Mädchen aus
Arbeiter=
veiſen von 5—10 Uhr abzuhalten, der heute an den aufgeſtellten Herden
einen Anfang mimmt. — Gelegentlich der Tagung und Prüfung wurde
auch bebannt gegeben, daß die Weiterbildung der ſchulentlaſſenen Mäd=
Zwergenland und das Schlaraffenland lernt, daß nicht Schätze,
nicht Königtum und Schlemmerei, ſondern nur innere
Zufrieden=
heit das wahre Glück bietet. Dieſer gewiß nicht neue Gedanke
ſt jedoch dichteriſch eigenartig und reizvoll durchgeführt, und
der Beſuch des Spiels wird auch Erwachſenen Genuß und
Freude gewähren. Rudolf Meinhardt=Jünger hat der
Dichtung eine recht gut gelungene Muſik mit auf den Weg
ge=
geben. Das ſchöne Lied des Prinzen Goldlack, das ulkige
Auf=
rittslied des Hofmarſchalls Goldnaſe und der Schlaraffenköchin
Wurſtalinde und endlich das große Kinderballett der Zwerge
m vierten Bilde treffen den kindlichen Ton ſehr geſchickt.
Melo=
iös erfunden, harmoniſch nett gemacht, intereſſant
inſtrumen=
iert ergänzen ſie das Libretto aufs glücklichſte. Wir ſtehen nicht
an, „Lisls Märchenreiſe” als das beſte diesjährige
Weihnachts=
närchen zu bezeichnen. Leider iſt die Aufführung in techniſcher
Beziehung nicht ſo einwandfrei, wie ſie es ſein ſollte. Die
un=
jünſtigen Bühnenverhältniſſe des (eigentlich als Varieté
betrie=
enen) Schumann=Theaters ſpielen jedoch hier eine ſo große
Rolle, daß ſie ſtärker ſind als Julius Dewald, der das Märchen
mübrigen wirkungsvoll inſzeniert hat. In der Hauptrolle
be=
veiſt Priska Breuer eine für ihre große Jugend recht
beachtens=
werte darſtelleriſche Reife. Auch Otto Dewald als Prinz
Gold=
ack ſpielt recht gut. Von den Berufskünſtlern ſeien Martin
Wolff (Goldnaſe), Ernſt Willert (Kakerlak) und Steffi Walter
Wurſtalinde) lobend erwähnt. Anton Wüſt wirkt als Dirigent
Willy W. Göttig.
eichlich matt.
Darmſtädter Ausſtellungen.
Kunſtpflege in Heſſen.
Auch die Kunſtpflege in Heſſen (Wilhelminenſtraße) hat bei
ihrer derzeitigen Ausſtellung dem ſpeziellen Weihnachtsb=darf
veitgehend Rechnung getragen. Ihre Ausſtellungsräume ſind
angefüllt mit hochwertigen Erzeugniſſen deutſchen, namentlich
nuch heimiſchen Kunſtgewerbes, beſonders weiblicher
Hand=
arbeiten, der Gradhik, des künſtleriſchen Buchgewerbes und
der Kunſt.
Hocherfreuliche Fortſchritte ſind auf dem Gebiete der
ſchön=
ten, mti Recht wieder, „in Mode” gekommenen
Elfenbeinſchnitze=
eien zu verzeichnen. Hier tritt beſonders nach langer Paufe
wieder die Fachſchule für Elfenbeinſchnitzerei mit einer
Kollek=
tion von Anhängern an die Oeffentlichkeit. Iſt dieſe Kollektion
auch wohl — vermutlich aus Mangel an dem jetzt ſehr teuren
Material — nicht ſonderlich groß, ſo zeichnen ſich dieſe Anhänger
doch durch ausgezeichnete techniſche Arbeit und durch Originali=
tät der Ornamentik im einzelnen wie der ſehr geſchmackvollen
Geſamtentwürfe aus. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß auch dieſe
Ausſtellung dazu beitragen könnte, die ſchöne Kunſt der
Elfen=
beinſchnitzerei, die unſerem Odenwald zur Ehre gereicht, kräftig
zu fördern. — Auch die kunſtgewerbliche Lehrwerkſtätte
Mül=
er=Berbenich iſt mit ſehr anſprechenden Arbeiten auf
glei=
chem Gebiete vertreten. Hier ſind auch intereſſante
Kombina=
tionen ausgeſtellt. Weiter ſtellt dieſe Lehrwerkſtätte intereſſante
Handarbeiten femininen Charakters, geſtickte Kiſſen, Teewärmer
uſw. aus, die ſich beſonders durch Einfachheit in Form und
Farbe, dafür aber durch Originalität der Zeichnung auszeichnen.
Arbeiten, in denen alles „Gekünſtelte” vermieden iſt. Auch die
ſchönen gedrehten Holzdoſen zeigen gefällige Formen und
har=
moniſche Farben, und — was wichtig iſt — die Preiſe ſind
er=
ſchwinglich. — Gebrüder Novers reizvolle Bauernkunſt, die
gemalten Truhen und Spanſchachteln, ſind nach wie vor ſehr
be=
gehrt, weil ſie Zweckmäßigkeit mit Schönem harmoniſch
ver=
einen. Der enorme Aufſchwung gerade dieſer alten ſchönen
Bauernkunſt, die Herr H. J. Nover vor Jahren zu neuem
Leben erweckte und in der er immer neue Ideen verwirklichte
war zweifellos ein Verdienſt. Auch die
Kunſtgewerbe=
ſchule Mainz bringt bemalte Spanſchachteln zur
Ausſtel=
lung, die ſehr geſchmackvoll in ihrer Art ſind, die ſich von der
Noverſchen weſentlich unterſcheidet. (Es ſind wohl vornehmlich
Schülerarbeiten.) Der geſtickte Wandbehang der gleichen
An=
ſtolt iſt in ſeinem ornamentalen und farbigen Reichtum eine
reife Arbeit, wie auch die geſtickten Kiſſen und Kinderkleidchen
ſehr hübſch und originell ſind und erfreulichen Reichtum an
neuen Motiben aufweiſt. — Ganz ausgezeichnete Arbeiten haben
auch die Techniſchen Lehranſtalten Offenbach
ge=
ſandt: geſtickte Kiſſen und Kindertäſchchen, Tülldecken uſw., die
n der techniſchen Ausführung der feinen Nadelarbeiten
hervor=
ragend ſind und im Entwurf und in der Farbengebung viel
Geſchmack und künſtleriſches Empfinden offenbaren. —
Schließ=
lich rechtfertigen auch die originellen Spanſchachteln von W. von
Debſchitz=Bernau beſondere Erwähnung,, gleichwie die
reichen und ſchönen handgeſtrickten Decken verſchiedenſter Größe
und Farbe von Johanna Kraft=Donde (Darmſtadt),
aus=
gezeichnete und geſchmackvolle Frauenhandarbeiten, gleichwie
auch die geſtickten Decken und Kiſſen und die gedrehten Holzdoſen
dieſen Charakter wahren.
Erfreulich iſt auch der „moderniſierende” Aufſchwung, den
ein anderer Zweig alter Heſſenkunſt genommen hat, ſeit ſich
be=
gabte Kunſtgewerbler und Künſtler ſeiner anmahmen, die
Töpferei. Die erhebliche Kollektion von Töpfen, Krügen und
Vaſen in Steingut zeigt einen ſtaunenswerten Reichtum an
Formen und, ſoweit farbige Glaſuren in Frage kommen, auch
an Farben, die ja hier wohl zum Teil Zufallsprodukt ſind, im
Grunde jedoch ſtets des künſtleriſchen Geſchmacks bedürfen, um
ſich voll auszuwirken. Mit Recht hält man ſich auch hier von
allem Gekünſtelten und Manierierten fern und bevorzugt einfache
gefällige Formen, die ſich jeweils den Größenverhältniſſen
ge=
ſchickt anpaſſen. Roßdorf, Urberach, Breitenbrunn,
Erbach wetteifern miteinander, und alle ſind mit ſchönen
Re=
ſultaten vertreten.
Ueber den Rahmen des Kunſtgewerbes hinaus wachſen die
künſtleriſchen Plaſtiken der Volkſtädter
Porzellan=
manufaktur, die jetzt einen Teil ihrer Fabrikation nach
Darmſtadt verlegt hat. Könnte man auch über die ſchweren,
mehr eigenartigen als ſchönen Beleuchtungskörper, die wohl nur
für beſtimmte Zwecke in Frage kommen, geteilter Meinung ſein,
o darf doch anerkannt werden, daß die Tierplaſtiken, beſonders
die Adler, der Papagei und die in der Bewegung und im
Aus=
druck ungemein charakteriſtiſchen „Höllenhunde”, ganz
ausgezeich=
net modellierte Plaſtiken und auch in der techniſchen Bearbeitung
meiſterhaft ausgeführt ſind.
Gute Kinderbücher, Spiele aller Art ſind vom Verlag
Scholz in Mainz ausgeſtellt, und Ernſt Eimers
Märchen=
buch „Jaköbles Wallfahrt” findet erfreulich zahlreiche
Intereſſen=
ten. — Von vielen reich ausgeſtatteten Erzeugniſſen der
Edel=
metall= Edel= und Halbedelſteinkunſt uſw. iſt ſchon an dieſer
Stelle die Rede geweſen.
In der großen Kollektion von Gemälden, Aquarellen und
graphiſchen Blättern ſind gut und zum Teil ſehr gut vertreten:
Eduard Dieffenbach, Darmſtadt (Aquarelle aus Rothenburg
und Umgebung ven Darmſtadt), Edgar von Schrader,
Darmſtadt (Landſchaften in Oel und Zeichnungen), Fräulein
Henrici, Alsbach (Blumenbilder und Stilleben), Ernſt
Eimer, Darmſtadt (Märchenbilder), Prof. Albert
Hart=
mann Darmſtadt (Aquarelle), Carl Scheld, Darmſtadt
(Pferdebild und graphiſche Arbeiten), Walter Reitzel,
Darm=
ſtadt (Landſchaften), Ferdinand Barth. Darmſtadt (
Landſchaf=
ten uſw.). Von all dieſen Künſtlern iſt gelegentlich anderer
Ausſtellungen bereits geſprochen worden. In der Auswahl
gra=
phiſcher Blätter fallen beſonders die Kollektionen von Robert
Bock, Darmſtadt, Leo Kayſer, Darmſtadt, Frau
Mendels=
ohn, Darmſtadt, Hermann Kätelhön und Peter Halm
auf. Mit guten Zeichnungen iſt Gertrud Ullmann,
Darm=
ſtadt, vertreten,
M. St.
Seite 4.
Rummer 335.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 14. Dezember 1921.
chen in etwa 8 wöchentlichen Fortbildungsſtnden fortab beſchloſſene
Sache iſt. Ueber die Art und Weiſe der Durchführung der
Mädchen=
fortbildungsſchule, allerorts wird man fa alsbald, oder doch im neuen
Jahre das Nähere und ausgearbeitete Pläne hören und ſich zur Tat
entſchließen müſſen. Nieder=Ramſtadt und Pfungſtadt haben ſich nach dem
Vorgange von Ober=Ramſtadt ud Roßdorf Frl. Meyer als Leiterin
ihrer Kurſe bereits geſichert und verpflichtet.
Mainz, 13. Dez. Sieben Männer durch Leuchtgas
ver=
giftet. In der vergangenen Nacht hat ſich im Männerheim der
Heils=
armee in der Welſchmonnengaſſe ein ſchweres Unglück zugetragen, das
ſieben Perſonen das Leben koſtote. Auf noch ungeblärde Weiſe dvang
dort in einem Schlafſaal Gas ein, ohne daß die Gefahr bemerkt wurde.
ute früh gegen ½6 Uhr wurden in einem im zwveiten Stockwerk
legenen Schlafſaal ſieben bei der Heilsarmee wohnende Männer, meiſt
Gelegenheitsarbeiter, tot aufgefunden. Sechs der Toten lagen in
ihren Betten, während einer der Umgekommenen auf dem Fußboden nahe
der Tür lag. Das Zimmer war volländig wit Gas angefüllt. Eine in
der Mitte des Zimmers hängende Gaslampe war boſchädigt und ihr Gas
entſtrömt. Angeſtellte Wiederbelebungsverſuche durch die Sanitätswache
waren erfolglos. Es iſt bis zur Stunde noch nicht feſtgeſtellt, wie der
Vorfall ſich ereignen konnte, ob ein Unglücksfall durch äußere Umſtände
oder durch ein Verſehen oder ob gar ein Verbrechen vorliegt. Die
Poli=
zei iſt noch mit der Vornahme der Ermittelungen beſchäfngt. Die
Um=
gekommenen ſind, wie wir hören, bis auf einen, namens Wlihelm Häuſer,
der von Mainz ſtammt, auswärtige. — Ueber den Vorfall liegt vom
wd.=Buveau folgende Meldung vor: Heute vormittag gegen ½6 Uhr
wurden im hieſigen Mänverheim der Heilsarmee in der
Welſchnonnen=
gaſſe ſieben Perſonen, meiſt Gelegenheitsarbeiter, die bei der
Heilsarme=
wohnten, in ihren Beiten tot aufgefunden. Das ganze Zimmer war mit
Leuchtgas angefüllt. Bei allen liegt Easvergiftung vor. Bis zur Stunde
äßt ſich noch nicht feſtſtellen, ob ein Verbrechen oder ein Unglücksfall
vor=
liegt. Die Pobizei ſtellt zurzeit bei der Heilsarmee Ermittelungen an.
sw. Gießen, 13. Dez. Zum Streik in Wölfersheim
er=
fahren wir, daß ſeit Sonntag in den Werken etwa 130 Perſonen der
Techniſchen Nothilfe beſchäftigt ſind und es gelungen iſt, lebenswichtige
Betriebe mit Kraft und Licht zu verſorgen. Der Streik der Bergarbeiter
geht weiter. Die Arbeiter der ſtaatlichen Gruben, deren Forderungen
bewilligt wurden, ſtreiken zugunſten der in oberheſſiſchen Privatgruben
beſchäftigten Arbeiter weiter.
Reich und Ausland.
Berlin, 13. Dez. Zuſammenſtoß. Geſtern nacht fuhr die
Lokomotive des Eiſenbahnkohlentransportes, der allnächtlich vom
Gör=
litzer Bahnhof nach den Berliner Gasanſtalten in der Gitſchinerſtraße
fährt, in einen Anhängewagen der Straßenbahn. Der Anhängewagen
entgleiſte. Der Schaffner des Wagens und ein Fahrgaſt wurden
lebensgefährlich gequetſcht, ſechs Perſonen wurden durch Glasſplitter
leichter verletzt.
Bei ſcharfem Oſtwind fiel geſtern nacht in Berlin
das Thermometer auf 10 Grad. In ganz Nordoſt=, Mittel= und
Süd=
oſtdeutſchland herrſcht ſtrenge Kälte. In Breslau wurden in der
letzten Nacht ſogar 18 Grad Celſius feſtgeſtellt.
Frankfurt, 13. Dez. Vom Main. Der zurzeit niedrige
Waſſerſtand des ungeſtauten Mains bietet ein Bild, wie es noch
nichtet beobachtet worden iſt. Die ältere Generation, die den Main vor
der Fertigſtellung der Kanaliſation im Jahre 1886 noch kennt, wird ſich
eines ſolch niedrigen Waſſerſtandes nicht erinnern. Man konnte damals
auf dem ungeſtauten Main faſt überall noch mit Ruderbooten fahren;
das iſt aber jetzt nicht mehr möglich. Der bis jetzt überhaupt bekannte
niedrigſte Waſſerſtand des ungeſtauten Mains wurde amtlich im Jahre
1902 feſtgeſtellt, die diesjährige bleibt aber noch erheblich unter dem von
1902 zurück, ſo daß die amtliche Feſtſtellung des Pegelſtandes die
gegen=
wärtige Waſſerhöhe als die niedrigſte bezeichnet. An der
Obermain=
brücke z. B. iſt der Fluß bis auf eine ganz ſchmale Fahrrinne vollſtändig
trocken. Die Waſſerknappheit des Mains iſt auf die Trockenheit nicht nur
des letzten Jahres, ſondern der letzten Jahre überhaupt zurückzuführen,
die auch auf die Senkung des Grundwaſſerſpiegels von großem
Ein=
fluß war.
Zirkus Sarraſani. Der Polizeipräſident gibt bekannt:
Nach=
dem die im Arbeitsausſchuß der Frankfurter Gaſtwirtevereine
vertrete=
nen Organiſationen ihren Einſpruch gegen das weitere Gaſtſpiel des
zirkus Sarraſani zurückgezogen haben, iſt der erneute Antrag
des Direktors Stoſch=Sarraſani auf Erteilung einer Spielerlaubnis
ſei=
tens des Polizeipräſidiums eingehend geprüft worden. Mit Rückſicht
auf die veränderte Sachlage hat ſich der Polizeipräſident entſchloſſen
die Spielerlaubnis vom 12. Dezember bis zum 10.
Januar einſchließlich zu erteilen.
Frankenthal, 13. Dez. Prozeß wegen
Landfriedens=
bruchs. Geſtern begann unter Vorſitz des Landgerichtsdirektors
Berg=
hofer die Verhandlung gegen 14 Angeklagte wegen
Land=
riedensbruchs, begangen durch den Sturm auf das
Regierungs=
gebäude und die Kundgebung vor dem Stadthaus in Speyer am 31.
Auguſt und 7. September d. J. Zu der Verhandlung, der auch
Ver=
treter der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde beiwohnten, iſt ein
umfang=
reicher Zeugenaparat aufgebracht worden. Nach Verleſung der
Anklage=
ſchrift werden eine Anzahl Angeklagte vernommen, die zum Teil nur
mitgelaufen ſein wollen bzw. das Gebäude gau nicht betreten und auch
nicht an der Herabwerfung von Bildern und Büſten teilgenommen
haben wollen.
Der Prozeß gegen v. Jagow und Genoſſen.
Leipzig, 13. Dez. (Wolff.) In der heutigen Verhandlung
er=
klärte der als Zeuge vernommene Generalmajor Thayſſen,
zur Zeit des Kapp=Putſches Kommandeur des 6. Regiments in de
Alexanderkaſerne war, er habe in der Nacht des 13. März das W.
helmsviertel beſetzen laſſen. Das Regiment bekam dann aber wiede
den Befehl, abzurücken. Wo ſich die Regierung zu dieſer Zeit aufhielt,
wußte er nicht. Geheimer Oberregierungsrat Doyé ſagt, er ſei am
11. März von ſeinem Vorgeſetzten im Polizeipräſidium von Jagot
und Kapp gerufen worden. Kapp habe zu ihm von politiſchen Forderungen
und einer Gärung in der Marinebrigade geſprochen und ihn nach der
Stimmung bei der Sicherheitspolizei gefragt. Er habe von einer
Auf=
regung bei dieſer nichts ſagen können. Am Morgen des 13. März
er=
fuhr er, daß die Regierung geflohen und Kapp und Lüttwitz im
Be=
tze der Macht waren. Im Miniſterium des Innern hörte er dann
daß Jagow das Miniſterium des Innern auf Wunſch Kapps
übernom=
men habe und gewiſſe Aenderungen im Perſonalbeſtand des
Miniſte=
riums vornehmen werde. General a. D. Märker ſagte aus: Nach
Dresden kam ein Funkſpruch Lüttwitz”, daß der Regierungsumſchwung
ohne Blutvergießen vollzogen ſei. Ein zweiter Funkſpruch meldete,
daß die Miniſter feſtzunehmen ſeien. Mich überraſchten die Vorgänge
vollkommen. Bereits im Juli 1919 ſprach Oberſt Vauer davon, daß
die Regierung in Weimar geſtürzt und die Nationalverſammlung
auf=
gelöſt werden müßte. Bauer forderte mich auf, hierbei zu helfen. Er
richtete einige Tage ſpäter eine Reihe von Forderungen an Lüttwitz
für den Fall, daß es zu einer Aenderung in der Regierung kommen
ſollte. Von einer monarchiſtiſchen Aenderung war keine Rede. Anfangs
März 1920 hatte ich eine Beſprechung mit Männern des Kapp=
Unter=
nehmens. Für mich war es klar, daß das Unternehmen ſcheitern müſſe.
In Dresden erklärte ich mich zum Schutze der Miniſter bereit,
anderer=
ſeits war ich auch bereit, die Anordnungen Lüttwitz” zur
Aufrechterhal=
tung der Ordnung auszuführen. Märker ſchilderte dann, wie er,
nach=
dem er ſeinen Plan vor dem Reichs= und ſächſiſchen Miniſterium
ent=
wickelt hatte mit ſchließlicher Zuſtimmung Noskes, der anfänglich mit
den Hochverrätern nicht verhandeln wollte, und mit der Zuſtimmung
Eberts nach Berlin fuhr, um Kapp auf den verfaſſungsmäßigen W
zurückzuführen. Am Sonntag, ſagte der Zeuge, kam ich nach Berlin
und nahm an einer Kabinettsſitzung unter Kapp teil. Am anderen
Morgen bekam ich eine Liſte mit acht Forderungen überreicht, und zwar
Neuwahl des Reichspräſidenten und der Fachminiſter, Schaffung einer
Zweiten Kammer, Amneſtie für alle Vorkommniſſe ſeit dem 18. Novem
ber 1818 uſw. Auf eine Frage bemerkte der Zeuge: Wenn auch in
Ber=
lin die Sache für Lüttwitz gut zu ſtehen ſchien, ſo war Berlin nicht das
Reich. Ich fuhr nach Stuttgart und trug Noske die Eindrücke vor.
Ebert veranlaßte mich, einer Verſammlung des Reichskabinetts, ſüd
deutſcher Kabinette und Parlamentarier beizuwohnen, die ſehr ſtürmiſch
verlief und den Gegenſatz zwiſchen Süddeutſchland und Berlin
offen=
barte.
Miniſterialdirektor Meiſter ſagte aus, daß die Telegramme, in
denen die Abſetzung von Oberpräſidenten und Regierungspräſidenten
verfügt wurde, mit Jagwos Unterſchrift abgingen. Der Zeuge forderte
dann die Beamten des Miniſteriums auf, der alten Regierung treu zu
bleiben. Darauf wurde er in Schutzhaft genommen.
Miniſterialpräſident a. D. Hirſch: In der Reichskanzlei fand ich
in der Nacht zum 13. März die meiſten Reichsminiſter und den
Reichs=
präſidenten anweſend. Die Reichsminiſter, außer Schiffer, reiſten noch
nachts ab. Gegen Morgen wurden wir alle durch Offiziere und Mann
ſchaften im Auftrage der neuen Regierung für verhaftet erklärt. Bis
zum Nachmittag waren wir in unſerer Bewvegungsfreiheit beſchränkt
Am 16. März wurde ich in das Juſtizminiſterium gebeten; es fanden
dort Beſprechungen zwiſchen den Parteiführern ſtatt. Major Pabſt
er=
hob die bekannten politiſchen Forderungen. Von Stuttgart hatte
die Weiſung, wir ſollten uns auf keinerlei Zugeſtändniſſe einlaſſen. Das
Geſchäft des Miniſterpräſidenten führte ich unbehindert weiter, bis die
Kapp=Regierung verſchwand.
Reichsbankpräſident Havenſtein ſagte aus, daß er wiederholt
aufgefordert wurde, Geld für Kapp zur Verfügung zu ſtellen, was er
jedoch ablehnte.
Pfarrer Traub bekundete: Am 12. März abends fragte mich
Kapp, ob ich eventuell bereit wäre, in die Regierung einzutreten, wenn
er die Macht erhielte; ich behielt mir Bedenkzeit vor. Kapp äußerte
mir gegenüber, er wünſche keine Reaktion und keine
Verfaſſungsände=
rung. Das Wort Diktatur fiel nicht.
Deutſcher Reichstag.
Berlin, 13. Dez. Auf der Tagseordnung ſtehem über
30 kleine Anfragen.
Auf eine Anfrage des Abg. Adam (Dtſche. Vpt.) über die Gründe
die zur Begnadigung der dreimal zum Tode verurteilten Gebrüder
Flei=
ſcher geführt haben, weiſt ein Regierungsvertreter darauf hin, daß die
Begnadigung durch die zuſtändige preußiſche Staatsregierung erfolgt ſei.
Eine Anfrage der Abgg. Schirmer und Leicht (Baher. Vpt.)
ver=
angt Auskunft, ob die von der Preſſe verbreitete Nachricht auf
Wahr=
heit beruhe, wonach von den Mütteln der Ludendorffſpende nur 50
Mil=
lionen Mark der Fürſorge zugeführt und die veſtlichen 100 Millioner
Mark für die ſozialdemokratiſche Wahlpropaganda zur Nationalve
ammlung verwendet worden ſeien. Regierungsſeitig wird dieſe
Mel=
dung als aus der Luft gegriffen bezeichnet. Die Ludendorffſpende habe
im ganzen 160 Millionen Mark betragen, von denen 140 Millionen Mark
den beſtehenden 32 deutſchen Hauptfürſorgeſtellen zur ſelbſtändigen
Ver=
waltung und Verwendung verblieben ſind. Etwa 40 Millionen Mar
Beiträge von Firmen und das Ergebnis der Heeresſammlung wurden
ſeinerzeit der unter Veranüwortung des Reichs sſchuſſes der
Kriegs=
baſchädigten= und Kriegshinterbliebenenfürſorge ſtehenden
Zentralſammel=
ſtelle in Verlin überwieſen. Von letzterem Betrage wurden 30 Millionen
Mark den Hauptfürſorgeſtellen der Länder und Provinzen überwieſe
Der Reſt von 10 Millionen Mark wird als Reichsausgleichf
von
P=
gende
Reichsausſchuß der Kriegsbeſchädigtenfürſonge verwaltet und ve
Ein weiterer Betrag von 10 Millionem Mark wird als preußiſcher
Aus=
gleichsfonds verwaltet.
Eine Anfrage der Frau Abg. Lüders (Dem.) wegen der
Aus=
ſchreitungen der farbigen und weißen Franzoſen im beſetzten Gebiet und
wegen der unerträglichen Höhe der Quartierlaſten wird vegierungsſeitig
dahingehend erwidert, daß eine Zuſammenſtellung über derartige
Aus=
ſchreitungen der fyanzöſiſchen Regierung übermittell worden iſt, und daß
über die Quartierlaſten in zahlreichen Fällen Erörterungem mit de
Rheinlandkommiſſion ſtattgefunden haben. Die Vorſtellungen gegen
Uebergviffe der Beſatzungstruppen ſeien bisher erfolglos geblieben. In
ziner Deukſchrift habe die Regierung dieſe Fälle zur öffentlichen
Kennt=
nis gebracht.
Auf eine Anfrage der deutſchnationalen Abgg. Philipp und
Ge=
noſſen wegen der Abſicht, die ſämtlichem Probiantäwter des Reiches an
einen Konzern abzutreten, wird von einem Regierungsbertreter erwidert,
daß bei der Vevwertng der Proviantämter im Einzelnen ein Teil
un=
vewwendbar bleiben wüirde, deshalb ſchwebtem zurzeit Verhandlungem mit
einem Konſorvium wegen der einheitlichen Verwertung ſämtlicher Aemter.
Auf eine Anfrage des Abg. v. Schoch (Dtſche. Vpt.) wegen der
Ent=
fchädigung des am 8. Februar dieſes Jahres in Mainz durch einen 9
rokkaner ſchwervevletzten Poſtſekretärs Scheel wird von Geheimrat Graf
. Adelmann erwidert, daß die Entſchädigungsverhandlungen noch
ſchwebten, und daß die heſſiſche Regierung gebeten worden ſei, Vorſchüſſe
auf die zu erwartende Entſchädigung zu gewähren.
Auf eine Anfrage des Abg. Dr. Becker (Dtſche. Vpt.) wird
vegie=
rungsſeitig erwidert, eine pflegliche Fürſorge für den deutſchen
Helden=
friedhof bei Belgrad durch die deurſche Geſandtſchaft und die ſüdſlawiſch
Regierung ſtehe in Ausſicht.
luf eine Anfrage des Abg. Sollmann (Soz.), betveffend die
Verurteilung einer größerem Anzahl ehemaliger Offiziere des Infanterie=
Regiments Nr. 56 durch das Kriegsgericht der Beſatzungsbehördem in
Aachen wegen angeblicher Teilmahme an militäriſchen Dingen, bezw.
be=
treffend die jetzt durch das Berufungsverfahren erhöhten Strafen,
er=
widert ein Regierungsvertreter, es handele ſich nach deuvſchem
Empfin=
den bei dem Urteil um einen unglaublichen Fehlſchlag. Die Teilnahme
der Offiziere bezw. der Beveinigungen, denen ſie angehörten, an
mili=
täriſchen Dingen ſei nicht erwieſen. Es handele ſich lediglich um private
Kundgebuwgen zweier Mitzglieder in einer Rede bezi. in einem
Zeitungs=
artikel, was die Beſatzungsbehörden als die Pflege des
Revanchegedan=
kens, alſo einer militäriſchen Angellegenheit, bezeichmen.
Auf eine Anfrage des Abg. Kaiſer (Soz.), beweffend
Entſchädi=
gung der Hinterbliebenen des von zwei Mavokbanern ermordeten Kauf=
manns Burgmann in Höchſt, erwüiderte ein Regierungsvertreter, das
Aus=
värtige Amt habe bereits um Juli 1921 von der franzöſiſchen Regierung
eine uamhafte Entſchädigung für die Hinterbliebenen gefordert. Eine
Antwork der franzöſiſchen Regierung iſt noch nicht eingetroffen. Für
eine vorläufige Unterſtützung der Hinterbliebenen des Ermordeten werde
erforderlichenfalls Sorge getragen werden.
Auf eine Anfrage des Abg. Schmidt=Stettin (dntl.) erwidert ein
Regierungsvertreter, die von der Reichsregievung zugeſagte Gleichſtellung
der Penſionäre des Reiches wit denen Bayerns und Preußens ſollen wit
Wirkung vom 1. Obtober 1921 in Kraft treten.
Der Endwurf über Aenderung der Verordnung über
Lohnpfändung, der die Pfändungsgrenze der Lohnempfänger auf
300 Mark feſtſetzt, wird in allen drei Leſungen angenommen,
ebenſo das Geſetz über Aenderungen des Börſengeſetzes
und die Verordnung über die Abgeltung von Anſprüchen
gegen das Reich. Der Endwurf wegen Abänderung des
Ge=
werbegerichtsgeſetzes und des Geſetzes über die Kauf
mannsgerichte durch Zulaſfung von Frauen zum paſ
ſiven Wahlrecht geht an den ſozialpolitiſchen Ausfchuß. Das
Ge=
ſetz über die Aufhebung vorübergehender
Zollerleich=
terungen geht an den Zollausſchuß.
Der Geſetzentwurf über die Entſendung von
Betriebs=
ratsmitgliedern in den Aufſichtsrat wird an den
ſozial=
politiſchen Ausſchuß verwieſen.
Die Vorgänge in Speher.
Abg. Moldenhauer (D. Vpt.) ſchildert die Demonſtrationen
radikaler Elemente in Speyer am 31. Auguſt und 8. September, die
a=
den Sturz der bayeriſchen Behörden abzielten und zum Sturm
Rathaus und Regievungsgebäude führten. Das Verhalten des
franzö=
ſiſchen Kreisdelegierten Generals de Metz und ſeiner Offiziere laſſe
er=
kennen, daß dieſe Vorfälle ſich der wohlwollenden Förderung der
Fran=
zoſen erfreuten. Redner fragt: Wie will die Regierung uns gegen ſolche
Vergewaltigungen ſchützen? Wie will ſie die Welt qufklären über den
ein=
zigen Stövenfried in Europa, über Frankreich?
Miniſter Köſter: Vor einigen Wochen hat uns der franzöſiſche
Vor=
kämpfer einer aktiben Polatik Barres geklagt über den Mangel an
Ziel=
bewußtſein und Konvinuierlichkeit. Das Rheinland hat dieſe Kontinuie
lichkeit am eigenen Leibe kennen gebernt. Vielleicht iſt das Ziel
Briam=
oder des Herrn Tivard, eine kontmuierbiche Rheinlandpolitik zu treibe
Vielleicht liegt es in ihren Wünſchen, aus den Rheinländern ein iſolier
bes Vorwerk zu machen, um wieder wie einſt über einzelne unabhängig
deutſche Staaten dominieren zu können. Die Ereigniſſe in der Pff
ſind der Regierung bebannt. Auch ſie ſieht ſie als Glöeder in einer
Ke=
von Vorkommniſſen an. Es ſind hier zweiſellos Elemente am Werk,
Zuſammenhalt der Pfalz wir Bayern zu lockern. Die franzöſiſchen B
hörden haben ſich ſogar mit kommuniſtiſchen Glementen eingelaſſen. S
ntzen alles rückſichtslos zum eigenen Vorteil aus. Die Arbeiterſcha
der Pfalz hat im allgemeinen eine kühle Ruhe und feſte Entſchloſſe
gezeigt. So iſt ſie auch im Auguſt für die Regierung eingetreten, oh
daran zu denken, daß ſie von einigen Elementen, die ſich Kommur ſte
nannten, gegängelt wurde. Als die große Maſſe aber ſah, um was e
ſich handelte, war ſie ſtark genug, ſich frei zu machen. Ich will kein
Haß ſähen zwiſchen unſeren Arbeitern und einer fremden Macht, aber
ich möchte ihnen doch zu einer geſunden Doſis Mißtrauem raten
Wir haben ſelbſtverſtändlich bei der Rheinlandkommiſſion Proteſt
hoben. Wir erkennen gern an, daß General de Metz ſich Mühe gibt, 7
Arbeiterſchaft in der Pfalz zu eingen, aber das ſieht doch ſo aus, als
dieſes Bemühen weniger im Intereſſe der Arbeiber ſelbſt erfolge, ſon
mehr im Indereſſe einer anderen Macht. Die Delegationen der Rhein
landkommiſſion haben lediglich die Aufgabe, den Geſchäftsverkehr zu
ver=
mitteln, von jeder politiſchen Betätigung haben ſie ſich fernzuhalter
Unſere Rheinlande befinden ſich ſeit drei Jahrem unter ſchwevem Dru
Frankreich hat die Macht der Bajonette und der „Sanktionen”.
haben nur unſer Recht und die Treue unſerer Bürger. Der franzöſiſch
Angriff auf die Rheinlande verzögert nur den Wiederqufbau Eu
und wird ein dauerndes Hindernis ſein, demn eine deutſch=franzöſiſd
Verſtändigung iſt die Vorbedingung für die Geſundung Europas.
die franzöſiſche Rheinlamdpolitik arbeitet nach dem Rezept eines
ver=
ſchwundenen Zeitalters. Es wird auch noch die Zeit kommen, wo 4
Rheinlande wieder frei ſind, abe bis dahin wollen wir ſorgen, daß d
Leiden des beſetzten Gebietes die Leiden des ganzen deutſchen Volkes ſind.
Die Rheinlande aber werden trotz aller Bedrückung ſein und bleiben ein
Bollwerk deutſcher Kraft und deutſcher Treue. (BBeifall.)
Abg. Hoffmann=Kaiſerslautern (Soz.) ſchildert die
Vorkomm=
niſſe in Speher. Die Verbindung der Kommuniſten mit den Franzoſen
ſei notoriſch, aber ebenſo klar ſei es auch, daß die Kommuniſten deshalb
in der Pfalz jede Anhängerſchaft eingebüßt hätten. Die bayeriſche
Re=
vierung trage aber ſelbſt ein Teil Schuld an den Unruhen, weil ſie de
Forderung der Arbeiterſchaft auf Entfernung der Fürſtenbilder aus der
Amtsräumen nicht entſprochen habe. Das ſei als Provobation empfun
den worden. Unſer Kampf darf wohl national, abev nicht nationaliſtiſch
ſein.
Abg. Hofmanm=Ludwigshafen (Ztr.): In der Pfalz ſorgen wir
für die Wahrung des Dentſchtums. Selbſt ſordern wir aber auch von
der Regierung, daß ſie dafür ſorgt, daß die mit den Mächten geſchloſſenen
Verträge guch gehalten wverden.
Nächſte Sitzung: Mittwoch, nachmittags 2 Uhr. Poſtgebühren,
Kohlenſteuer, Einkommenſteuer, Weiterberatung. — Schluß gegen
7 Uhr.
Berlin, 13. Dez. Der Aelteſtenrat des Reichs
tags beſchäftigte ſich heute in Gegenwart des Reichskanzlers und des
Reichspoſtminiſters mit dem Geſchäftsplan für dieſe Wo
Es wird angenommen, daß die Plenarſitzungen nächſte Woche zu En
gehen. Der Nachtrag zum Haushalt wird dem Hauptausſchuß üb
wieſen, ſo daß die Ausſprache über die Reparationsverpflichtungen erf
in der zweiten oder dritten Leſung ſtattfindet. Ferner iſt eine in
zielle Sitzung des Reichstages in Ausſicht genommen für einen. V
trag der ſtädtiſchen Vertretungen über die Geſtaltung der Finanzver
hältniſſe der deutſchen Städte, doch ſoll dieſe Sitzung erſt in Verbindung
mit der Novelle zum Landesſteuergeſetz ſtattfinden.
wd. Berlin, 13. Dez. Im Reichstagsausſchuß
für
Steuerfragen wurde heute der Entwurf eines Körperſchaft
ſteuergeſetze
bevaten. Die Abgg. Dr. Curtius (D. Vpr.) ur
Helfferich (2
„I.) traten dafür ein, die bisher geltende Regelu
rusge
nach der eine Diffevenzieruung zwiſchen ausgſchüitteten und nicht
ſchütteten geſchieht, beſtehen zu laſſen. Abg. Kahmann (Soz.) tr.
Lafür ein, die Einkommen ſoweit als möglich an der Einnah
ſteuerlich zu erfaſſen, wozu die Körperſchaftsſteuer und die Kapitale
tvagsſteuer die geeigneteſten Mittel ſeien. Alle Einnahmen, die ni
ht
produktiver Arbeit fließen, könnten ſteuerlich erfaßt werden. Deshal
olle man nicht die Beſeitigung der Hapitalertragsſteuer anſtrek
n. —
Miniſterialrat Dr. Zarden führte aus, unzählige Umandlung
den Körperſchaften ſeien aus ſteuerlichem Gründen erfolgt. Die
Neue Bücher.
*Kunſt und Kultur, Band I: Dr. Karl Anton Neugebauer,
Kuſtos an den Staatlichen Muſeen zu Berlin, Antike
Bronze=
ratuetten. 132 Seiten Text, 8 Textabbildungen und 67 Tafelbilder.
Gr. 82. In Leinen gebunden 50 Mk. (Schoetz u. Parrhyfius,
Verlags=
buchhandlung, Berlin SW. 11, Großbeerenſtraße 87.) Das Buch, das
erſte in einer zwangloſen Reihe von Einzelmonographien, die der
Ver=
lag unter dem Geſamttitel „Kunſt und Kultur” herausgeben will,
ſchil=
dert in allgemeinverſtändlicher Form die Geſchichte der
Kleinbronze=
plaſtik während des klaſſiſchen Altertums. Die Darſtellung verzichtet
auf rhetoriſchen Prunk, weiſt aber überall auf die Weſensart der
trachtenden Kunſtwerke hin und ſtellt dieſe unter Berückſichtigung der
neueſten Forſchungsergebniſſe in einen allgemeinen kunſtgeſchichtlichen
Zuſammenhang. Das Buch wendet ſich an alle diejenigen, die nicht nur
ein Verſtändnis der Antike, ſondern eine künſtleriſche Anregung im
weiteren Sinne und eine Anleitung zur Betrachtung von Werken der
bildenden Kunſt überhaupt ſuchen.
Schöne Rechenſtunden. Von A. Gerlach. 2. Band.
280 Seiten. Preis geh. 24 Mk., geb. 30 Mk. Verlag von Quelle u.
Meyer in Leibzig. 1921. Schöne Rechenſtunden! Das ſollen keine
Stun=
den ſein, in denen die Zeit mit den Schülern in angenehmen Mätzchen
hingebracht wird, ſondern Stunden angeſtrengteſter, aber gern
geleiſte=
ter, weil kindlichem Denken entſprechender Arbeit. Die Wege zu ſolchem
Ziel weiſt Gerlach in dieſem Werke, deſſen erſter Band, der den
Unter=
richt auf der Unterſtufe behandelt, bereits in 5. Auflage erſchienen iſt.
Daß Verfaſſer auf dem Boden des Arbeitsunterrichts ſteht, iſt bei einem
ſo hervoragenden Reformer ſelbſtverſtändlich. Er faßt das
Anſchau=
ungs=, Sach= und Arbeitsprinzip gewiſſermaßen zu einer Einheit
zu=
ſammen und geſtaltet dadurch den Unterricht ſo lebenswahr und
lebens=
voll, wie es überhaupt nur geſchehen kann. Wie er das im einzelnen
durchführt, empfehlen wir nur jedem Leſer an Hand des Buches ſelbſt
zu prüfen. Der Erfolg ſcheint uns ſicher.
Im Verlag von Hugo Steinitz, Berlin W. 35, erſchien: John
Workmann, der Zeitungsboy. Eine Erzählung aus der
mo=
dernen amerikaniſchen Großinduſtrie von Hans Dominik. Band I:
Im Reiche des Zeitungsrieſen. Mit einem Titelbild von Max Tilke.
Zweite Auflage. Band II: Wanderjahre im Weſten. Mit einem
Titel=
bild von Franz Heinrich. Band III: Neue Wunder der Großinduſtrie,
Mit einem Titelbild von Franz Heinrich. Preis pro Band gebunden
20 Mk. Der ſeit einigen Jahren vergriffene 1. Band und die
folgen=
den Bände obigen Werkes ſind neu erſchienen. Der ungeteilte Beifall
den der 1. Band von John Workmann gefunden hat, hat den Beweis
gebracht, daß die Idee, die dieſem Werk zugrunde liegt, in Form einer
ſpannenden Erzählung das märchenhafte Land der modernen Technik
un=
ſerer Jugend auf leicht faßbare Weiſe klar zu machen, eine geſunde iſt.
Der bekannte Meiſter populär=wiſſenſchaftlicher Schilderungen, Hans
Dominik, hat mit dieſem Werke ſchwierige Probleme der modernen
Technik unſerer Jugend ſo packend geſchildert, daß bei dem Leſen des
John Werkmann das Geſichtsfeld des Leſers ungemein erweitert wird
und viele Rätſel der modernen Technik der Jugend verſtändlich
ge=
macht werden. Es liegt ein eigenartiger Zauber für die empfängliche
Jugend in dieſem Buch. Spielend bekommen wir einen Einblick in den
verwickelten Organismus der modernen Technik; trotz umfaſſender X
lehrung wirkt die flotte und ſpannend geſchriebene Darſtellung keinen
Augenblick lehrhaft, weil die Handlung in allen Phaſen mit dem
Schick=
ſal des uns längſt zum Freund gewordenen Jungen verwoben iſt.
* Auf halbem Wege, Roman von Herbert Eulenberg.
In Halbleinen geb. 30 Mk., in Halbleder geb. 60 Mk. (Verlag J.
Engel=
horns Nachf. in Stuttgart. Ein Roman Eulenbergs iſt ſchon an ſich
ein Ereignis — vollends ein Werk wie dieſes, in dem ſich der Dichter
mit den tiefſten Fragen der Weltanſchauung und unſerer Zeit
ausein=
anderſetzt, wird nicht ſo raſch vom Büchermarkt verſchwinden.
Eigen=
willig wie ſtets, unabhängig von Schlagworten und Vorurteilen, geht
Eulenberg ſeinen Weg, ſtets geiſtvoll und anregend. In überaus
ein=
drucksſtarken Augenblicksbildern zieht dieſer mit der ganzen Kunſt
dich=
teriſch belebter Sprache erzählte Roman an uns vorüber, ein
ergreifen=
der Zeitſpiegel unſerer taſtenden, zwiſchen zwei Welten ſchwebenden
Epoche,
In der „Bücherei von Berg und Wald, vom Weidpfad und vom
Schuppenwild” (Verlag von Richard Eckſtein Nachf. in Leipzig,
Karl=
ſtraße 20) ſind neu erſchienen Band Xl: Der Moorteufel vor
Wilh. Hochgreve. Mit Hochgreve kommt in dieſer Bücherei ein Er
jähler zu Worte, deſſen Stärke feinſinnigſte Schilderungen ſind. Hier
vereinigen ſich Schauen und Erleben zu Bildern von wunderſamer
Schönheit. Auch den eingeſtreuten Jagdgeſchichten iſt dieſer Zauber
igen. Bd. XIII: Ausſchleſiſcher Grünrockszeit von Hans
Naboth. Begeiſterte und poetiſche Schilderungen des einſtigen
jun=
gen Jägers aus ſeiner ſchleſiſchen Heimat. Der alte Jägersmann hat
dieſes Büchlein, Erinnerungen aus ſeiner Jugend, die mit warmem
Herzen und Liebe zum Jägerberuf geſchrieben ſind, ſeiner Heimat
ge=
vidmet. Beide Bücher ſind mit Illuſtrationen von Emil Lohſe,
Biſchofs=
werda, verſehen. Jeder Band der Bücherei koſtet broſch. 10 Mk.
„Das jüngſte Gericht”. Roman aus den Umſturztagen vor
H. A. von Byern. Mit dem Bilde des Verfaſſers. Preis broſch. 12 Mk.
Verlag von Paul Schettlers Erben, G. m. b. H., in Cöthen (Anhalt).
Neben Ganghofer und Löns iſt H. A. von Byern heute gewiß der g
leſenſte und in der geſamten deutſchen Jägerwelt beliebteſte Jagdſchrif
teller. Diesmal aber hat Byern die politiſchen und ſozialen Probleme
der Gegenwart in den Vordergrund des Geſchehens geſtellt und m
ſeinem neueſten Buchroman — dem weitaus beſten und reifſten der 1
bisher von ihm erſchienenen großen Romane — ein Meiſterwerk ge
ſchaffen. Dieſer Roman „Das jüngſte Gericht” iſt ein Kulturdokumen
von unvergänglichem Wert, iſt das hohe Lied der Vaterlandsliebe!
Die liebſte Beſchäftigung der Frau in ihren Ruheſtunden iſt und
bleibt die Handarbeit. Auch auf dieſem Gebiete geht die Entwickelun
ſtetig auf eine Verfeinerung des Geſchmacks zu. Handarbeitsvorlagen
mit bunten Muſtern, die der Geſchmacksrichtung unſerer modernen Ze
entſprechen, allen Anſprüchen, einfachen und verwöhnten, gerecht werden
und alle Techniken berückſichtigen, bietet in reicher Auswahl das neue
„Vobachs Handarbeits=Album, Teil III”, das uns der
Ve=
lag W. V
u. Co., Leipzig, ſoeben einſendet. Man kann das ge=
Rné
fällig aus
Ste Album mit ſeinen vielen Anregungen für
Einzel=
arbeiten und ganze Garniturem (auch für Bluſen, Kinderkleider, geſtrickte
Jacken und Jumpers) jeder deutſchen Frau mit gutem Gewiſſen warm
zur Anſchaffung empfehlen. Preis 8 Mart.
D. Matthes: Der Gemeinſchaftsgedanke und
ſeine Verwirklichung im kirchlichen
Gemeinde=
leben. Vandenhoek u. Ruprecht zu Göttingen, 1921; 16 S.; 75 Pfg.
Verfaſſer tritt der Meinung enugegen, Religion ſei Privatſache. Er le
dar, wie durch Unbrüderlichkeit innerhalb der Kirche und durch
indivi=
dualiſtiſche Behandlung des Chriſtentums jener ſchädliche Wahn ent
an=
den iſt; er zeigt das üble Ergebnis der noch nicht ausgeſtorbenen Dei
H.
welche nicht in inniger Volksgemeinſchaft, ſondern in hochſtrebendem
proteſtantiſchem Geiſtesleben die ſchönſte Frucht der Reformation ſieh
er gibt Wege an, wie wir beſſer als die Sozialdemokratie, welche nun
Klaſſengefühl hervorbringt, das leicht in Klaſſenhaß ausartet, eine wahre
Gemeinde herſtellen können, in welcher edles Volksbewußtſein gedeiht.
Viele Beiſpiele aus Geſchichte und Gegenwart nähren im Leſer die
Zu=
verſicht, daß es gelingen wird, die Kirche nicht zur „Disputieranſtalt für
religiös Intereſſierte” verkommen zu laſſen, ſondern wieder zur Quelle
für die Erneuerung des Volkslebens zu machen. So iſt die Arbeit nid
etwa eine bloße Zuſammenfaſſung deſſen, was Profeſſor Matthes
rüheren Büchern und Aufſätzen geäußert hat, wie Ausſichten der Lan
veskirchen (Gießen 1909), Religionsunterricht zur Erzielung religiöſer
Geneinſchaft (Göttingen 1910), Erklärung des 3. Artikels (Berlin 1918)
je bienrt bielmehr ſo viel neue Gedanken, daß Pfarner und Nichtpfarrer
nicht daran vorübergehen dürfen.
Rummer 335.
die ſich nicht umbilden wollen oder können, wie zum Beiſpiel die
Handels=
kreiſe, ſeien erheblich benachteiligt. Die Kapitalertragsſteuer müſſe
be=
ſtehen bleiben. Techniſche Bereinfachungen könnden erwogen werden. Der
Vorſitzende Dr. Becker (D. V.) begründede zwei Anträge der Deutſchen
Volkspartei. Der erſte Antrag fordert, daß von der Körperſchaftsſteuer
nicht befreit ſind: Gewerbliche Betriebe des Reiches, der Länder und
emeinden mit Ausnahme der Verkehrsunterwehmungen des Reiches und
der Reichspoſt. Bei Ablehnung dieſes Antrages wurde vom Redner in
einem zweiten Antrage gefordert, daß auf Bankunternehmungen, die von
Gemeinden betrieben werden, dieſe Befreiung vorläufig nur Ampendung
findet, wenn ihnen durch ihre Satzungen der Betrieb von Geſchäften, die
dem eigentlichen Sparkaſſenverkehr fremd ſind, underſagt wird. Der
preu=
ßiſche Reichsratsbevollmächtigte beantragte Ablehnung des erſten
Teile=
des Antvages. Auch der bayeriſche Reichsratsbevollmächtigte Staatsra
v. Wolff ſprach ſich gegen die beantragte Unterwerfung der ſtaatlichen
und gemeindlichen Gewerbebetriebe unter die Steuer aus und wies auf
die gemeinnützigen und ſozialen Funklionen hin, die die meiſten dieſer
jewiebe zu erfüllen hätten. Der Ausſchuß entſchied ſich bei der
Abſtim=
mung gegen den erſten Antrag der Deutſchen Volkspartei, nahm jedoch
den zweiten deutſchvolksparteilichen Antrag wit 13 gegen 12 Stimmen an.
wd. Berlin, 13. Dez. Im Reichstagsausſchuß für
Verbrauchsſteuern wurde die Tabakſteuer weiter beraten.
Angenommen wurde gemäß einem Antrag des Abg. v. Guerard (Ztr.),
daß die Tabakſteuer für Zigarren bei höheren Preislagen im
Klein=
verkaufspreis wie folgt beträgt: Bei 300 Pfennig das Stück oder mehr
1200 Mark, für 1000 Stück mit einem Zuſchlag von 200 Mark, für 100
Stück für je 50 Pf., um die der Kleinverkaufspreis von 300 Pf. für das
Stück überſchritten wird. Für Zigaretten im Kleinverkaufspreis wurde
bei höheren Preislagen folgende Steuer angenommen: Bei 50 Pf. da=
Stück oder mehr 250 Mark, für 1000 Stück mit einem Zuſchlag von 50
Mark für 1000 Stück für je 50 Pf., um die der Kleinverkaufspreis von
50 Pf. für das Stück überſchritten wird. Angenommen wurde
ferne=
für fein geſchnittene Rauchtabake im Kleinverkaufspreis für höhere
Preislagen gemäß einem Antrag des Abg. v. Guerard (Ztr.) eine
Tabak=
ſteuer von 100 Mark das Kilogramm oder mehr 60 Mark das
Kilo=
gramm mit einem Zuſchlag von 12 Mark für das Kilogramm für je 20
Mark, um die der Kleinverkaufspreis von 100 Mark das Kilogramm
überſchritten wird.
Für Feintabak im Kleinverkaufspreiſe bis zu 5 Mark das
Kilo=
gramm wurde eine Mark pro Kilogramm Tabakſteuer beſchloſſen, bis
zu 8 Mark 2 Mark, bis zu 10 Mark 2,50 Mark, bis zu 15 Mark 4,50
Mark, bis zu 20 Mark 6 Mark, bis zu 30 Mark 9 Mark, bis zu 40
Mark 12 Mark, bis zu 50 Mark 15 Mark, bis zu 60 Mark 18 Mark,
bi=
zu 80 Mark 24 Mark, bis zu 100 Mark 36 Mark. Für Kautabak
wurde einem Antrage des Abg. Gildemeiſter (Dtſch. Vpt.) entſprechend
folgende Tabakſteuer beſchloſſen: Kautabak in Rollen oder Stangen im
Kleinverkaufspreis bis zu 20 Pf. das Stück 20 Mark für 1000 Stück,
bis zu 40 Pf. das Stück 40 Mark für 1000 Stück mit einem Zuſchlag von
20 Mark für 1000 Stück für je 20 Pf., um die der Kleinverkaufspreis
von 40 Pf. das Stück überſchritten wird.
Für Schnupftabak wurde in höheren Preislagen folgende
Steuer beſchloſſen: Bei einem Kleinverkaufspreis von über 10 bis 15
Kilogramm oder mehr 3 Mark für ein Kilogramm bei einem Zuſchlag
von einer Mark für ein Kilogramm für je 5 Mark eines Prozentteils
davon, um die der Kleinverkaufspreis von 15 Mark das Kilogramm
überſchritten wird.
Der Ausſchuß beſchloß gemäß einem kombinierten Antrag der Abgg.
Guerard, Tremmel (Ztr.) und Waigand (Soz.) folgende Neufaſſung des
86: Für die Dauer der Geltung des Geſetzes über die Zahlung der
Zölle in Gold ermäßigen ſich die Tabakſteuerſätze für Zigarren,
Pfeifen=
tabak, Kau= und Schnupftabak um je 50 Prozent und für Zigaretten
und fein geſchnittene Tabake um 20 Prozent, und zwar ſo lange, bis
das Aufgeld erſtmalig weniger als 300 Prozent beträgt.
Angenommen wurde ferner ein Antrag des Abg. v. Guerard, nad
dem der jetzige Satz im Tabakſteuergeſetz geſtrichen werden ſoll, der
be=
ſtimmt, daß auf jeder Zigarette der Kleinverkaufspreis in Druckſchrift
anzugeben iſt. Dieſe Anordnung hat ſich als praktiſch undurchführbau
erwieſen. Auch ein Antrag des Abg. Riedmüller (Soz.) wurde
an=
genommen, wonach die mehr als ein Jahr im Tabakgewerbe beſchäftigt
geweſenen Angeſtellten und Arbeiter, die nachgewieſenermaßen inner
halb der nächſten drei Jahre nach dem Inkrafttreten des Geſetzes
ent=
weder vorübergehend oder für längere Zeit arbeitslos werden (infolge
des Geſetzes) Unterſtützung bis zu 1 Jahr aus der Reichskaſſe erhalten
ſollen. Damit war die erſte Leſung des Geſetzentwurfes zur Erhöhung
der Tabakſteuer erledigt.
Die Diskuſſion wandte ſich dann der Herabſetzung des Schutzzolles
für den inländiſchen Tabak zu. Der badiſche Regierungsvertreter wider
ſetzte ſich einer ſolchen Herabſetzung nicht, bat aber, nicht unter 60 Mark
für den Zentner Schutzzoll zu gehen. Die Abſtimmung wurde vertagt.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 14. Dezember 1921.
Das Reparationsproblem.
Der Reichskanzler im Reichswirtſchaftsrat.
Berlin, 13. Dez. (Wolff.) Der Reichskanzler ſprach
heute vormittag im Reparationsausſchuß des
Reichs=
wirtſchaftsrates über das Reparationsproblem.
Die Sitzung war vertraulich. Dr. Rathenau machte
heute nachmittag dem Reichskabinett offiziell über ſeine
Londoner Beſprechungen Mitteilung.
Berlin 13. Dez. (Wolff.) Im Reparationsausſchuß des
vorläufigen Reichswirtſchaftsrates, der über die Errichtung einer
Kreditvereinigung des deutſchen Gewerbes (Antrag Hachenburg)
beriet, ergriff der Reichskanzler das Wort, umein
ver=
traulichen Ausführungen einen Ueberblick über die
ge=
ſamte politiſche Lage zu geben. Seine Darlegungen
gipfelten in dem Hinweis, daß die wirtſchaftliche Lage
Deutſch=
lands in ihrer Verflechtung mit der Weltwvirtſchaft nunmehr zum
Gegenſtand öffentlicher und internationaler Diskuſſion geworden
ſei. Es ſei jetzt von Bedeutung, daß dieſe Erörterungen
fortgeſetzt und vertieft würden. Was Deutſchland
anlange, ſo müſſe es ſich zur Mitarbeit an dieſen Problemer
bereit halten. Der Hachenburgſche Geſetzentwurf biete
anſchei=
nend eine geeignete Grundlage, um die deutſche Wirtſchaft zu
poſitiver Mitarbeit an der Löſung dieſer deutſchen Lebensfragen
zu befähigen. Die Ausführungen des Reichskanzlers hinter
ließen bei den zahlreichen Vertretern der deutſchen Wirtſchaft
einen ſtarken Eindruck, der ſich in einem einmütigen ſtarken
Bei=
fall äußerte. Der Ausſchuß trat ſodann in die ſachliche
Be=
ratung des Geſetzenturfs, betreffend die Errichtung einer
Kreditvereinigung der deutſchen Gewerbe in
Verbindung mit der bereits am Samstag gemeldeten
Kompro=
mißreſolution ein, wonach 1. die Kreditaktion zeitlich und dem
Betrage nach zu beſchränken iſt, 2. vorausgeſetzt wird, daß der
endgültige Entwurf vor der Zuleitung an den Reichsrat dem
Reichswirtſchaftsrat zur nochmaligen Durchberatung überwieſen
wird. Die Kompromißreſolution wurde einſtimmig
angenom=
men und die Vorlage und die dazu vorliegenden Anträge der
Regierung als Aktenmaterial überwieſen.
Sitzung des Reichskabinetts.
* Berlin, 13. Dez. Anſchließend an die für nachmnittags
angeſetzte Sitzung des Reichskabinetts, worin
Rathe=
nau über ſeine Londoner Beſprechungen offiziell
be=
richten wird, tritt die vom Reichskanzler berufene
Kredit=
kommiſſion zuſammen. Der Reichskanzler nimmt an
die=
ſer Beſprechung teil.
Das Defizit der Reichspoſt.
Ausführungen des Reichspoſtminiſters im Reichsrat.
Berlin, 13. Dez. (Wolff.) In der geſtrigen
Reichs=
ratsſitzung erklärte der Reichspoſtminiſter, das
Reichspoſtminiſterium ſei vom Reichsfinanzminiſterium
aufge=
fordert worden, ſein Defizit ſchon für 1922 zu beſeitigen, da, ſo
lange die Verkehrsbetriebe des Reiches Milliardenzuſchüſſe aus
der allgemeinen Finanzverwaltung erhalten, ein
Entgegen=
kommen der Entente bei den
Reparations=
leiſtungen kaum zu erwarten ſei. Sie mache das
Entgegenkommen vielmehr davon abhängig, daß die
Reichs=
finanzen durch Steuern und die Reichsverkehrsbetriebe durch
Einnahmeerhöhung und Ausgabeverminderung ſaniert werden.
Darum bitte er den Reichsrat, die Poſtgebühren nunmehr im
Verhältnis von eins zu zwanzig feſtzuſetzen. Von
der Poſt werde ſchon ſeit dem Kriege fortgeſetzt erhöhte
Spar=
ſamkeit verlangt. Die Poſtetats der letzten Jahre ſeien ſo knapp
gehalten, daß ſie kaum noch zur Befriedigung des
Allernotwen=
digſten ausreichten. Dabei habe ein allgemeiner
Verkehrsrück=
gang bei der Poſt nicht ſtattgefunden. Der eigentliche
Poſtver=
kehr ſei ſchon nahezu wieder auf der Höhe der Vorkriegszeit
an=
gelangt. Im Telegraphie=, im Fernſprech=, im Funkweſen und
im Poſtſcheckverkehr ſei der Verkehr ſogar beträchtlich
geſtie=
gen. Das bedinge eine Vermehrung der Arbeitskräfte, ſo daß
ſich hieraus ſchon das Wehrperſonal gegenüber der
Vorkriegs=
zeit teilweiſe erkläre. Ferner fordert die Durchführung
der Achtundvierzigſtundenwoche bei der Poſt eine
im Verhältnis größere Vermehrung des ſtändigen Perſonals.
Zweifellos werde bei der Annahme der jetzigen
Gebührenvor=
lage ein Rückgang im Verkehr eintreten, der weiteres Perſonal
entbehrlich mache. Entlaſſungen ſeien aber nicht ſo einfach, wie
man ſich dies vorſtelle, da bei größeren Dienſtkündigungen ſofort
die politiſchen Parteien und die Angeſtelltenverbände die
Ent=
laſſungen zu verhindern ſuchten. Wenn man von der Poſt= und
Telegraphenverwaltung jetzt Wirtſchaftlichkeit des Betriebes
unter Vermeidung von Fehlbeträgen verlange, müßten ihr ihre
Leiſtungen entſprechend vergütet werden. Für die jährliche
Aus=
zahlung aller Unfall=, Invaliden= und Hinterbliebenenrenden von
über 965 Millionen Mark in 3 Millionen Einzelabhebungen
er=
halte die Poſt keinerlei Vergütung. Für die Auszahlung der
Militärrenten von 3075 Millionen Mark werde ſie weit unter den
Selbſtkoſten bezahlt, ebenſo für den Vertrieb der
Verſicherungs=
marken, der ſtaatlichen Wertzeichen, ſowie der Umſatz=,
Ein=
kommenſteuer und Wechſelſtempelmarken, deren Abſatz für 192
3296 Millionen Mark betrug. Wollte man der Poſt außerdem
ihre Leiſtungen im Zeitungsdienſt, ſowie ſür dringende
Preſſe=
geſpräche und Preſſetelegramme nach den Selbſtkoſten bezahlen,
ſo könnte ſie hieraus über eine halbe Milliarde mehr
einneh=
men. Die Poſt ſei bereit, der großen Notlage der Zeitungen
Rechnung zu tragen. Die Not des Vaterlandes erfordere die
Herſtellung des Gleichgewichts im Poſthaushalt. Es ſei aber
auch nötig, den Poſt=, Telegraphen= und Fernſprechbetrieb wieder
auf eine möglichſt vollkommene Höhe heraufzubringen, ganz
be=
ſonders die Telegraphen= und Fernſprecheinrichtungen, da der
Schnellnachrichtendienſt für das Wirtſchaftsleben immer
wich=
tiger werde. Das in dieſen Betriebszweigen angelegte Kapital
könnte als werbendes Kapital angeſprochen werden, und es
för=
dere unſere Volkswirtſchaft. Deshalb werde die Poſtverwaltung
alles tun, um den Betrieb weiter zu verbeſſern und auf die alte
Höhe zu bringen.
Der preußiſche Staatshaushaltsplan.
Berlin, 13. Dez. (Wolff.) Der amtliche preußiſche
Preſſe=
dienſt meldet der preußiſche Staatshaushaltsplan
für 1922 wird heute beim Staatsrat eingebracht. Er balancier
in Einnahme und Ausgabe mit 29 131 289882 Mark. Die
Er=
zielung des Gleichgewichts zwiſchen Einnahme und Ausgabe
war ohne die Aufnahme einer Anleihe möglich. Von den
Aus=
gaben entfallen auf das Ordinarium 18817 606 951 und auf das
Extraordinarium 10 313 682 931 Mark. Gegenüber den
Abſchluß=
ziffern des Haushalts für 1921 ergibt ſich nach Ausſcheidung der
größeren durchlaufenden Poſten von 5976 Millionen Mark für
1921 und von 14 812 Millionen Mark für 1922 eine Steigerung
von 3519 Millionen. Der Vorbericht zum Haushaltsplan
be=
merkt noch dazu, daß die Abſchlußziffern des vorliegenden
Haus=
halts ſich auf etwa das Siebeneinhalbfache des letzten
Friedens=
haushalts von 1914 belaufen. Bei der allgemeinen
Finanzver=
waltung iſt die Einnahme von 948 Millionen aus der Steuer
vom Grundvermögen eingeſtellt. Es handelt ſich hier um den
vorausſichtlichen Ertrag der neuen Grundſteuer,
deren Endurf jetzt dem Landtage zugegangen iſt. Ferner
er=
ſcheint dort die Einnahme von 140 Millionen Mark aus der
Abgabe zur Förderung des Wohnungsbaues; dieſe iſt veranlaßt
durch den zurzeit dem Staatsrat zur Begutachtung vorliegenden
Entwurf einer Verordnung zur Ausführung des Reichsgeſetzes
über die Erhebung einer Abgabe zur Förderung des
Wohnungs=
baues vom 26. Juni, wonach die Abgabe in Preußen in Form
von Zuſchlägen zur ſtaatlichen Gebäudeſteuer erhoben werden
ſoll. Durchlaufend werden ferner im Extraordinarium
nachge=
wieſen 781 451 600 Mark Erſtattung des Wertes bei dem
Ueber=
gang der Staatsbahnen auf das Reich und die von dieſem
über=
nommenen Stoffbeſtände. Dieſer Betrag ſoll dem Betriebsfonds
der Generalſtaatskaſſe zugeführt werden, der, ſchon rückſichtlich
der großen Geldenwertung, dringend einer dauernden
Verſtär=
kung bedarf. Einen weiteren durchlaufenden Poſten im
Extra=
ordinarium bilden 800 Millionen aus dem Ertrage der
Ein=
kommenſteuer und Körperſchaftsſteuer für das Rechnungsjahr
1920. Dieſer Betrag ſoll zur Deckung des mutmaßlichen
Fehl=
betrages des Rechnungsjahres 1920 verwendet werden, der
weſentlich daher rührt, daß der auf Preußen entfallene Anteil
an dieſen Steuern für das gedachte Rechnungsjahr zum Teil—
infolge verſpäteter Veranlagung — erſt nach dem Jahresabſchluß
zur Erhebung und Ablieferung gelangte.
Die Streikbewegung.
* Berlin 13. Dez. Der Tarifausſchuß erklärte den
Streik der Angeſtellten der Berliner Hoch= und
Untergrundbahn als Tarifbruch und teilte den Gewerkſchaften
mit, daß den Ausſtändigen keine Streikunterſtützung gezahlt werden
bürfe. Der Verſuch des Demobilmachungskommiſſars, im Lohnkampf
der Heizer und Pförtner der Berliner Geſchäfts= und Induſtriehäuſer
eine Einigung zu erzielen, war erfolglos. Heute trat deshalb der
ver=
ſtärkte Streik ein. Die Licht= und Heizungsanlagen in einer Reihe
großer Geſchäftshäuſer ſind lahmgelegt.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Für die Beröffentlichungen un
dieſer Ueberſchrift 1
imt die Redaktion
ür f.
einerlei Bexantwortnng
leibt auf Grund des
Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Notſchrei der Ruhegehaltsempfänger.
Kürzlich lief durch die Zeitung die Nachricht, daß der bisherige
Un=
terſchied zwiſchen Alt= und Neupenſionären hinſichtlich der Bezüge aus
dem Weg geräumt ſei. Allſeitig wurde dieſe Nachricht mit Freuden
be=
grüßt und daran die Hoffnung geknüpft, daß alle Ruhegehaltsempfänger
noch vor Weihnachten in den Beſitz einer Nachzahlung gelangen würden.
Nun ſollen aber dem Verwehmen nach der Auszahlung der Bezüge immer
noch Hinderniſſe im Wege ſtehen, deren Beſeitigung nicht ſo bald zu
er=
warten ſeien. Die maßgebenden Stellen werden deshalb dringend
ge=
beten, den meiſt in pekunjärer ſchſverer Notlage befindlichen Penſionärer
dadurch zu helfen, daß ihnen auf die nach der neuen Beſoldungsordmur
auch zu Teil werdenden Bezüge noch vor Weihnachten ein entſprechender
Vorſchuß gegeben wird.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 13. Dez. Die Voſſiſche Zeitung meldet, der
Prä=
ſident der Reichsbank, Havenſtein, und Geheimrat
Kauff=
mann verhandelten auf der Rückreiſe von London auch mit dem
Präſidenten der Niederländiſchen Bank, Viſſering, über die
Einrichtung eines Kontos der Reichsbank bei der
Niederländi=
ſchen Bank. Die Verhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen,
werden jedoch vorausſichtlich zum Erfolg führen.
Berlin, 13. Dez. (Wolff.) Die Blättermeldungen über einen
bevorſtehenden Rücktritt des deutſchen Botſchafters in Paris
Mayer, werden zuſtändigerſeits als unrichtig bezeichnet.
Spiel, Sport und Turnen.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
* Jugendpflege. Die Knaben= und Mädchen=Turnabteilungen
kamen bei dem großen Jubel=Schauwmnen, der Fülle der Darbietungen
wegen, nicht ſo zum Wort, wie es die Jugendvorturnerſchaft gewünſcht
hätte. Mit umſo größevem Eifer ging es an die alljährliche, ſogen.
Schlußprüfung in Geſtalt des großen Weihnachts=Schauturnens. Kein=
Glanzleiſtungen ſollen geßeigt werden, ſondern ein Stück Volksarbeit, ein
Turnen, wie es für die Ertüchtigung unſerer Jugend nötig iſt. Alles
was die Kinder das ganze Jahr hindurch gelernt haben, wird gezeigt
— vom ſechsjährigen Kinde — ob ſchwach oder ſchon kräftig — bis zum
demnächſt aus der Schule Entlaſſenden. Alle freuen ſich, ihren Eltern
und Angehörigen zu zeigen, wie ſie ſelbſt an ihrem Körper arbeiten, von
dem ſchönen Gedanken beſeelt: Groß und ſtark zu wevden, um damit ihre
Geſundheit zu erhalten und zu feſtigen. Hat dieſer Gedanke doch ſchon
Wurzel gefaßt in der kleinen Kinderſeele durch das Beiſpiel der älteren
Turner und Turnerinnen. Am nächſten Sonntag, den 18. ds. Mts.,
nach=
mittags, beginnend, werden dem Beſchauer Herz und Gemüt erquichende
Bilder vorgeführt werden, ſo: Allgemeine Freiübungen ſämtlicher Mit=
wirbenden, Knaben wie Mädchen, verſchiedene Gang= und Hüpfarten (mit
Geſang). Der „Jüngſten”, Barren= und Querpferdturnen der Knaben
Schwebekante — ein ſelten gezeigtes Gerät, für das Mädchenturnen ſehr
geeignet. Außerdem ein zuſammengeſtelltes Gerät: Quer= mit
vorgeſtell=
tem Längspferd der Mädchen, auch die ſchon oft bewunderte 1.
Knaben=
riege wird ſich befonders zeigen. Scherzſpiele auf der Matte, ausgeführt
von Knaben, werden viel Heiterkeit erwecken. Den Abſchluß bildet auch
dieſes Jahr wieder ein Theaterſtückchen, wie ſolche in früheven Jahren
immer ſehr beifällig aufgenonmen wurden. Dies alles nur in großen
Umriſſen die reiche Fülle der Turnfolge. Es wäre verfehlt, aus der
Schule zu plaudern, um dem Zuſchauer die Freude nicht ſchon jetzt
nehmen. Möge das diesjährige Weihnachts=Schauturnen ebenſo wie die
früheren einen guten Beſuch aufweiſen und Gelegenheit bieten, neue
Anhänger am Jugendturnen zuzuführen . Ueber die Eintrittspreiſe urſw.
K.
wird auf die heutige Anzeige verwieſen.
* F.=K. „Union”=Wixhauſen—,Germania”=Vieber
3:0 (0:0). Ecken 4:6. Mit wenig Hoffnung waren die Unioniſten
am letzten Sonntag erſatzgeſchwächt nach Bieber bei Offenbach gefahren,
um ſich mit den dordigen Germanen im Rückſpiel der Verbandsrunde zu
meſſen. Das Vorſpiel (1:4)), ebenſo das Sonntags zuvor auf eigenem
Platze entſchieden zu leicht genommene gegen Ballſpielklub 99 Offenbach
(0:2) lagen noch in guter Erinnerung. Das Spiel lag in den ſicheren
Händen des Herrn Happ=Langendiebach, der es mit dem Anſtoß Unions
unter genauer Leitung ſeinem Verlauf übergab. Beide Mannſchaften
finden ſich anfangs ſchlecht zuſammen. Bieber kombiniert ganz gut und
erzielt in den nächſten Minuten eine erſte Ecke. Ein kurzes auf und ab
jeder Ecke für Germania. Eine wie die andere haarſcharf genau
getreten bringen nichts ein. Umgekehrt bringt Union nach der erſten
von zwei kurz aufeinanderfolgenden Echen beſtändig den Biebever Kaſten
äußerſt in Gefahr. Kurz vor Seitenwechſel wird ein Bieberer Stürm
im Unionſtrafraum angeblich etwas unfair gerempelt. Der
Schiedsrich=
r entſcheidet Elfmeter und ſchon glaubt Bieber an einen ſicheven
Er=
folg. Jedoch Unions Heiligtumsverteidiger bannt das Leder meiſterhaft
und weiter geht das Spiel bis zur Pauſe. 0:0 Tore. Mit
Wieder=
beginn erweitert Germania ſeine Ecken. Das Spiel wird zeitweilig
bei=
derſeits überlegter und ausgeglichener, ja von Seiten der Gäſte taktiſch
und techniſch überlegener. Zunächſt nur eine Ecke für ſie; aber bald aud
ge ihres zunehmenden Eifers ein Erfolg. Erſatzwittelſtürmer
npel erzielt nach guter Einzelunternehmung des Linksaußen Frey
den erſten Treffer. Trotzdem gibt Bieber noch alles aus ſich heraus und
ſucht den Ausgleich. Noch eine Ecke für die Germanen und wieder zieht=
Union aufs Bieberer Tor. Fveh verpaßt eine vom Halbrechten Weſp
ſteil vorgelegte ſchöne Sache; aber bald iſt es Mittelläufer Melk, der nach
D) Umſpielen den 2. Treffer für ſeine Farben bucht. Durch dieſen
iteren Erfolg ſieht man die Bieberer entmutigt, während bei den
Wix=
ſäuſern der Eifer ſich verſtärbte. Nur dieſem Eifer hat es der Halbvechte
eſp zu verdanken, noch in den letzten Minuten das 3. Tor fertig machen
zu können. Er umſpielt Biebers geſamte Hinvermannſchaft, ja ſelbſt den
Torwächter und ſendet dann ein. So ſieht ſich Germania=Bieber
gezwun=
gen, ſeinen eifrigen Gäſten nach einer weiteren Ecke einen einwandfreien
Sieg zu überlaſſer
Schluß des redaktionellen Teils.
—
H
RUS
NNen Hien n etteeh
eishlshernd 4. Khnen Bestens Geuschau
2—
gegen
Husten u. Heiserkeit
snd jeizt Wieder i allbekanpter Giteliberalt erhällich.
2 Gegen rauhe aufgesprungene Haut
CREME NOUSO
vollkornmnenstes Hautflegernittel
Unſeren Abonnenten in
Erbach i. O.
werden die Zeitungen von Sonntag bis Dienstag
in den nächſten Tagen nachgeliefert.
13643) Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
— Die kommenden großen Steuern: Beſteuerung des Ver=
A
mögens — des Vermögenszuwachſes — des
Nachkriegs=
gewinnes — die Kapitalverbehrsſteuer — die Erfaſſung der Sachwerte —
die Umſatzſteuernobelle — die Körperſchaftsſteuernovelle — ferner
ins=
beſondere die wichtigen Frogen der Bewertung des Vermögens und der
Bevechnung des Betriebsgelvinnes — zwingen jeden Haufmann,
Indu=
ſtriellen und Gewerbetreibenden, ferner jeden Juriſten im eigenſten N
tereſſe ſich rechtzeitig mit den einſchlägigen Maderien vertraut zu machen.
iinen auf die Bedürfniſſe der Praxis zugeſchnittenen Führer findet er
in der „Deutſchen Steuerzeitung”, dem altbewährten
weit=
verbreiteten Fachorgan des Steuerzahlers, ausgezeichnet namentlich durch
ſeime ſpändige Mitteilung der den Steuerpflichtigen intereſſierenden
aktuel=
len Tagesfragen auf dem Gebiete des Steuerrechts. Ferner ſei auf die
in dem Induſtrieverlage Spgeth u. Linde alsbald nach Verabſchiedung
der veuen großen Steuergeſetze erſcheinenden praktiſchen
Hand=
kommentare ausdrücklich hingewieſen. Nähere Aufſchlüſſe gibt der
dieſer Nummer beiliegende ausführliche Proſpekt.
(13606
Wetterausſichten für Mittwoch.
Wolkig, trocken, gelinder Froſt, Südwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (B 14, Schülermiete
weiß”, Sondermiete Serie 16): „Zar und Zimmermann”,
Orpheum: Vorſtellung um 7¾ Uhr.
Konzert der Orcheſtervereinigung abends 8 Uhr im Saalbau.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 15. Dezember.
Wäſche= Anzüge=uſw.=Verſteigerung um 2½ Uhr
Ludwigs=
platz 8.
für den leitenden politiſchen
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwor
he Politik und d
Teil und für Fenilleton: Dr. Stto Wal
* für heſ
g9e
ſchatliches) Max Streeſe; fü
ibrigen
Teil (außer Sport Hanoel und
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: 4
t Mitſching; für den Anzeigen
Panl Lan
ſchäftslel
nzeigenbeilagen und Mitteilungen aus den
ind Verlag: L. C. WDitticht che Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die hentige Rummer hat 10 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite G.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 14. Dezember 1921.
Nummer 335.
Familiennchrichten
STATT KARTEN.
Die Verlobung meiner Tochter
Gustel mit Hrn. Eduard Lauer,
Architekt, beehre ich mich
anzu-
zeigen.
Dr. med. Georg Büchner Wwe.
geb. Becker.
Darmstadt, im Dezember 1921
Klappacherstr. 14.
Meine Verlobung mit Fräulein
Gustel Büchner, Cand. pharm.,
Tochter des verstorb. Herrn Dr.
med. Georg Büchner und seiner
Frau Gemahlin Elisabeth, geb.
Becker, beehre ich mich anzuzeigen.
Eduard Lauer
Architekt.
Saarbrücken 3, im Dezember 1921.
Lessingstr. 38,
O/ Ein gesonder Junge ist
angekommen.
Z
Max Lorch I. u. Frau
Eda, geb. Wolt.
Dieburg
z. Zt. Prtvatklinik von Dr. Rosenthal
Eschollbrückerstr. 4½.
W5t
F Die glückliche Gebert
einer gesunden Tochter
K.
zeigen hochertreut an
Theo Stemmer u. Frau
Monno, geb. Groh.
Darmstadt, den 12. Dez. 1921
Hügelstraße 9.
2
In dankbarer Freude zeigen wir die
glückliche Geburt unserer Liselotte an.
Studienassessor Braunewell
u. Frau Hanna, geb. Nagel.
Nidda (Oberhessen), 12. Dez. 1921.
2. 2
Die glückliche Geburt einer
Tochter zeigen an
Max von Hessert u. Frau
Margret, geb. Luckhaus
Elberfeld, 11. Dez. 1921
Katernbergerste. 54,
Af
VTir werden Donnerstag, den
W 15. Dezember, vormittags
10½/, Uhr, in der Stadtkapelle
getraut.
Elsa Kaiser
Fritz Lautenschläger
Moosbergstr. 46.
Neckarstr, 3.
A33
Geſtern abend verſchied ſanft unſere
liebe, gute Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter und Tante
Margarethe Pöhlmann
geb. Nagel
im 77. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Bernius
Familie Giegerich
Familie Schmitt
Darmſtadt, Weſſeling, 13. Dez. 1921.
Die Beerdigung findet Donnerstag
den 15. Dez., nachm 2½ Uhr, auf dem
alten Friedhof ſtatt. (*47402
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme ſowie für die zahlreichen
Blumenſpenden bei dem Hinſcheiden
meines lieben Mannes, unſeres guten
Vaters, ſprechen wir auf dieſem Wege
unſeren innigſten Dank aus.
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Vogel für die troſtreichen Worte, der
Schweſter Katharina vom Gemeindehaus
Kiesſtraße für die liebevolle Pflege, der
Berufsfeuerwehr, der freiwilligen
Feuer=
wehr, ſowie dem Milchhändlerverein
für die Niederlegung der Kränze. (*47115
Die trauernden Hinterbliebenen;
Frau Reinheimer
und Kinder.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1921.
Todes=Anzeige.
Am 11. Dez. entſchlief ſanft mein
lieber Vater, unſer lieber
Schwieger=
vater, Bruder, Schwager und Onke.
Bibliothekar
Henentteikens.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Einſegnung findet Freitag, den
16. Dezember, vorm. 11 Uhr, in der
Friedhofshalle des alten Friedhofs,
(Niederramſtädterſtraße) ſtatt.
47370
Heute Dienstag nacht entſchlief
nach kurzem, ſchwerem Leiden unſere
liebe, treue Mutter
Frau Eliſabethe Benz Ww.
geb. Hofferberth
im 51. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth u. Mariechen, Kinder.
Darmſtadt, den 13. Dez. 1921.
Kranichſteinerſtr. 8.
Die Beerdigung findet Donnerstag,
den 15. Dez, nachm. 3 Uhr, auf dem
Valdfriedhof ſtatt (*47466
Dankſagung.
Für die überaus vielen Beweiſe
herz=
licher Tei nahme, welche uns beim
Heim=
gang unſeres lieben Bruders und Schwa=
47195
gers, des
Herrn
Heinrich Zehfuß
Kanzleiſekretär
zuteil geworden ſind, ſowie für die ſchönen
Kranzſpenden ſagen herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Auguſt Zehfuß
Emil Zehfuß
Marta Zehfuß, geb. Iſſing.
Darmſtadt, Britz, 12. Dezember 1921.
Beerdigungsgeschäft
Georg Willenbücher
Herdweg 6 (12507a) Fernruf 2198
Durch
wirklichen Magnetismus
(nicht Maſſage) behandle ich feit 14 Jahren m
größt. Erfolg Rheuma, Grippe, Ischias,
Gallen=
ſtein, Magen, Darm, Herz, Leber, Nier.,
Kopf=
weh, Angen. Kinderkrankh, Rhachit., Ausſchlag
u. a., ſelbſt ſchwere, veraltete Fälle, 19822a
J. Becker, geprüfte Magnetopathin
Mitgl. d. Vereinig. Deutſch. Magn., Darmſtr. 47.
Sprechzeit 10—12, nachm. Mont., Mittw., Freit. 3—4
Nervenkrankheiten
Asthma u. Lähmungen
werden mit Erfolg behandelt im
Wohlmath- Iastitat, Landgr.-Phil.-Anl. 40
Geöffnet 8½/,—12 u. 2—6 Uhr. (12410a
Kurhaus Hofheim i. Jaungs
„ Bahnstunde von Frankfurt a. M. Win
terkur für Erholungsbedürftige
und nervös Erschöpfte. Mäß. Preise.
Prospekte durch Dr. Schulze-Kahleyss.
Ratten= und Mäuſe=Tod
A H
ſicher wirkend empfiehlt (12960a
Anton Fiſcher
Darmſtadt, Frankfurterſtr. 12/14.
Uhttttestttäitstttestattttsttttsttttstttitttättteittiites
Tte Ate „ 2.
u. echte Perle
Die
sind in die Zahnpasta
S
versenkt worden, laut der Notariafs=Protokolle vom
22., 24. u. 29. Nov. 1921, des beeidigten Hamburger
Notars Dr. jur. WICHMANN.
Die dritte Perie wurde gekauft von dem
*,
Juwelier H. SCHMIDT, CASSEL. zum Preise von
2
Mk. 18 500.— laut Protokoll.
Die vierte Perle wurde gekauft von dem
Juwelier HI. SCHMIDT, CASSEL, zum Preise von
Mk. 19 800.— laut Protokell.
Die fünfte Perle wurde gekauft von dem —
Juwelier HESPE, HAMBURG zum Preise von
Mk. 15 000.— laut Protokoll.
Damit bestimmt alle Kaliklora=Perlen bis zum
Jubiläumstage gefunden sind, werden wir die übrigen
7 Perlen bereits innerhalb der nächsten 6 Monate
versenken. jede Tube ist mit Kontrollverschluss
versehen.
Zur Beachtung! Die Finder einer Perle bitten wir um
sofortige Benachrichtigung. Etwaige Steuern und Abgaben für der
Einder einer Kaliklora-Perle bezahlen wir, und ersuchen um
Ein-
lieferung der unbezahlten Rechnungen.
Die echte Kaliklora=Zahnpasta erhält nicht
nur die Zähne schneeweiss und gesund, sie
beseitigt auch sofort üblen Mundgeruch und
verschafft durch die köstliche Erfrischung des
prachtvollen Aromas das behagliche Gefühl
von Frische und Sauberkeit im Munde und
damit Spannkraft für die Tagesarbeit.
Ganze Tube Mk. 7.50.
Halbe Tube Mk. 4,50.
Queisser & Co. G. m. b. H., Hamburg 19.
Eimsbütteler Chaussee 69-71.
—
HtlAAAAAKAAKKIKLARAKAKLINAINKNKKKKINAIMANNAKKKIIES
1,13621
Geld braucht jeder
vor Weihnachten!
Suchen Sie alles 2usammen im Hause
Negen dringendem Bedarf aadle jeb
für alles die allerhöchst. Tagespreise
geeing Rotsuss
f Hisen Link, Blei, Meoorug, Iwfer
10
Hinnteller, Bierdeskel,Bierprbod.
f1 Lump. Wollo
Taf
24.-
Mortg., Bieh. Deitsohrtt t. v,Gock-mn
Säcke, Staviol, Stall-,Feldhas.-u. Liegenfell
kaufe vom Fleinsten
AnSgek. Fränenkdärt, b. z. größt. 0nantnm
31 P
0
A.
4Weiss-I. Roat mein- Kogn.-Sektugsohl.
von 5 Stück an lasse sofort auf Wunsch
ab-
holen. Selbstbringer bekommen für alles
(*47506md
Vergütung.
Händler, Spengler, Installateure, Sehlosser
erhalten konkurrenzlose Preise.
Frau Goldmann, Gr. Bachg. 3, Tel. 1446.
R
Liische Beerkscke
*
Chaiſelongues
mit verſtellbarem Kopfteil und nur
prima Polſterung ſtets am Lager.
Große Auswahl in
Chaiſelonguedechen
zu billigſten Preiſen. /B10615
Friedrich Eigenbrodt
Herdweg 18 — Fernruf 1692.
Wer noch Frauenhaare
hat, bringe dieſelben ſofort, da ich trotz
fort=
geſetztem Preisrückgang immer noch die
be=
kannten ſeitherigen hohen Preiſe zahle.
Haarhandlung Keſſelring
Dieburgerſtraße 9. (*47452fs
Wir empfehlen: (13646
Kabliau, Schellfiſch, Seelachs
im Ausſchnitt.
Goldbarſch, kopflos
Räucherwaren, Marinaden
Stück 80 Pfg.
Heringe 10 Stück 7.50
antten & Nanf
en gros — en detafl
Nur Kiesſtr. 41 Fernruf 2599
Achtung!
Chriſtbäume
von 1—5 Mark das Stück
Schwanenftr. 41, part. (*47356
Endlich habe ich erjahren
N Haft! wo ich den höchst. Preis
bekommen kann f. meine Eumpen, Staniol
Kupfer, Zink
Hasen- WWild-
Messing, Zinn
Ziegen-
AlL-Blei, Eisen
Reh- Leile
Sekt, Coguac
Zeitungs-D Alt-
L Inschen. weiss. Bücher- T anier
Händler, Schlosser Spengler, Schmiede
Monteure, Techniker usw. achtet
auf meine Adresse z ich bezahle
wirk-
lich mehr wie jeder andere
(13145=
Für konkurrenzlos versichert
Dokktorzik. Forstmeisterpl. 5. Tel. 3211
Alles w. abgeholt. Kaufe jed. Ouantum
Samstags geschlossen.
Zahle höchſte Preiſe für leere
Rotwein= und Cognacflaſchen.
J. Mir, Weinhandlung
Eliſabethenſtr. 17, Tel. 2941.
47215ms
Vorteilhafter
G O
Einkauf
*D
Kf4
LetL schöner
Weihnachtsgeschenke!
Taschenuhren, Wecker. Uhrketten,
Schmuckwaren :—: Mäßige Preise!
G. Schmitt, Uhrmacher
Stiftstr. 91, I. (Kein Laden). (*47204
IhrWeihnachtsgebäck wird vorzüglich mit
Wäscherer
Schorop
liefert schnellstens
Annahmestellen:
Kirchstraße 17
Hochstraße 18.
P883
liefert jedes Q
ofenfertig, frei K.
V.
W. Ge
Holzhandlung,
mannſtr. 1* 20
9 rI
Buchenſche
gemiſcht, ſof. greifb
abzugeb. An
B55 b=
dert die C
ſchäftsſtelle Var
Brolntannapt
das Hektol. Mk. 7.5
Jahtanyon
Laahtendaptei
das Hektol. Mk. 6.0
Heinrieh Heller Soh
Darmſtadt, Heidelberger
ſtr. 28. Tel. 101. (135:2oms Seblafaiwmer
ui. Küche preisw.
vk. Flamm, Dra=
fenſtr. 4. (1uu. Ausverkauf
wegen
Geſchäftsabgabe!
Papierwarenhandlung
Jenſſen Nachf.
Karlſtr. 67,. (* 4 63 29dm Puppen=
Stuben=
Tapeten
empfiehlt
Tapetenhaus
Luckhardt,
Schulſtraße 7. 113549a Tiermarkt Mie
Schwein
zu verkaufen (*47419
Arheilgerſtraße 19. ge Cohmo
Fotoo boiweil
zu verkaufen (*47433
Stadt=Allee 5
Hop engarten. 5 Monate alte Wolfs=
hündin umſtändeha b.
zu verkaufen (13573t
Neue Niederſtr. 10, I. Ein guter, wachſam,
Hund, 2 Jahre alt, zu
verk. Arheilgen b. D.,
Kleine Felchesgaſſe 24
Loden
*47 41 1 gr., wachſam. /47239
Hund
zu kauf. geſ Walther,
Blumenthalſtr. 111. 2,.1 C
junge Dackel
bill. zu verk. Franken=
ſteinſtr. 60, pt. /*47259 Wolfshund
reinraſſ., ſcharf, in gute
Hände billig zu verk.
*47317) Schuſterg 10. Als hübſches
Weihnachtsgeſch.
habe abzugeb. 5 junge
Hündchen, ganz beſ.
nette Tierch. Terrier),
7 Wochen alt. Zu er=
frag. Schwanenſtr. 72,
*47378
4. Stock. Deutſcher
Schäferhund
ſehr wachſam, zu ver=
kaufen. Pfungſt dt,
Rügnerſtr. 43. (*47330
Weißer Spitz
J. alt, ſtubenrein,
400 ℳ. gold. Schlüſſel=
uhr, defekt, f. 1000 ℳ
zu verkf Pfungſtadt,
Rolandshöh. (*47320 1 junger, ſehr wach=
ſamer Wolfshund zu
47404
verkaufen
Soderſtraße 58. h0
1aNar1onuaang
p. Sänger, höchſt präm.,
ab ugeb. b. L. Gelée
Ludwigs latz3. /*47205 Entlaufen K
!
ſchw. Katerchen.
Bringer 25 ℳ Belohn.
*47379) Stiftſtr. 60,
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 14. Dezember 1921.
Seite 7.
R
Atssssssstssssstattsstssssshtt
* Louis Hein, Schuſtergaſſe 19
Stessssssnsssssssssssstsssss
Aeriſifmihlter
Nur heute Mittwoch:
zu bedeutend ermäßigten Preiſen
Großer Reklameverkauf
während des ganzen Tages aus
Veranlaſſung einer größeren
Filmauf=
nahme meines Geſchäftshauſes in der Schuſtergaſſe
Schweineſchmalz
(Blockſchmalz) Pfd.
Ochſenfett
*47524) Pfund Mk.
20.00
25.00
Tafel=Margarine
Pfund Mk.
Pflanzenfett
in Tafeln, Pfund Mk.
24.00
24.00
Alle anderen Artikel zu ermäßigten Preiſen.
Geige
ohne Bogen, zu verk
Freneſtr. 4, III., an de
Frankfurterſtr. (13650) Konverg.-Legikon
Ein Piano
eine goldene Damen=
Schlüſſeluhr, eine ſilb
Keite, ein ſchw. Anzug
Gehrock, Kaffeebren
ner, Waffeleiſen, Wein
fäßchen, rohe
Kleider=
puppe zu verkaufen
Näh. Geſchſt. (*47298
(Schrankapparat)
voll=
endetſter Wiedergabe
faſt nicht gebraucht, iſt
kaufen. Näheres Ge
ſchäfrsſtelle. (*47358
Sdiſon=Phonograpk
mit 11 Walzen billig
zu verkaufen (*47417
Schöne Akkordzither
mit Noten, ſowie neue
Fahrradfußluftpumpe
billig zu verk.
Luiſen=
ſtraße 16, Seitenbau
1. Et., r (*47321
T Wirtſchafts
muſik=Automa
unter B82 an d
Ge
ſchäftsſtelle. (*
Rlein=Auto
ſo gut wie neu,
be=
ſonders paſſend f=
Aerzte uſw., preiswert
abzugeben. Näher
Geſchäftsſtelle (13618
Herrenrad
gut erhalten, billig zu
verk. Kranichſteiner
ſtraße 59, prt. (*47422
Großer, guterhalt.
Pferdeſtall
mit Zubeh. bill. zu vk.
„l Wilhelm tr. 28, p.
Eiſ. Dezimalwage mit
Gewicht z verk.
Lud=
wigshöhſtr 68. (B13610
3 gebrauchsf Manv
meter an
Kohlenſäure=
flaſch. f. Bierausſchank
auch einzein, zu verkf.
Zu erfragen in d. Ge
ſchäftsſtelle. (1609
Schöner Zimm.=
Schmuck
Original=Künſtler=
Aiquarelle billig zu
verkaufen. Näher
Ge=
ſchäftsſtelle. (*47418
Teekeſſel
Meſſing, gehäm., mit
Spiritusmaſch u 6paſſ
Teegläſ., Kodak, 9 X 11
Ablaufbrett, eiſ. Beit
ſtelle, alles faſt neu, zu
verk. od. geg. Schrank Lui enſtr. 10. Laden
zu tauſch. geſ. (*4729‟
Martinſtr. 99, 2 St.
Salon=Staffelei
eſchitzt, 120ℳ (*47381
Moo bergſtr. 34, pt.
8teil. Kaffee= und
Teeſ rvice mi Zubeh
zu verkaufen (*47380
Löchel,
Blumenthalſtr. 107, I
Mineralien=
ſammlung neu, zu verkaufen
ſehr wertvoll und reich
haltig, beſ. Kriſtalle
Edelſteine und Aiter
tümer zu verkauf Näh.
Geſchäftsſt. (*47436
Puata-Apparat
Rollfilm 6 X 9m Stat.
zu verkauf. Näher.
Ka=
ſinoſtr. 23, pt (*47261
13X18 (9X12, u. faſt
neue Mili=ärblnſe zu
verkauf.; anzuſeh nach
mit wunderbarem Ton, 4 Uhr nachm. (*47318
Heinheimerſtr. 48, II (Pierer, VI. Auflage),
ſchön. Schildpattfächer
m. ſchwz. Straußfedern.
neues, ſchwerſilb Arm=
band, große Arancaria
Herrentaſchenuhr mit (Zimmertanne), verſch.
gute gr. Petrol.=Lamp.
ſchl Figur, blauer ovaler, eiſ. Bräter /41:
28 cm)
*47269
Heinrichſtr 112, part. Silberne, gutgehende
Herrenuhr
preisw zu verk. Näh
„) Martinſtr. 17, pt.
Donnerst. u. Freit. 3-4. (Ober
Grammora Mikrofkop zaufer.
Paris)f. Aerzte geeign.
1 Paar Ni el= Herren=
ſchlittſchuhe Gr. 30,
Jagdſtuhl zu verkauf
ſehr preiswert zu ver= Zu erfragen (*47387
Taunusſtr. 12, II r. V
Wa chgarnitur, Herr.=
Schl ttſh. vern, graue
Phanlaſ=Weſte, Herr.=
Martinſtr. 2½, II. / Oberhemd. /41), Nacht=
hemden, lein. Kaffee=
Decke, Handkoffer zu
verkaufen *47428
Näheres Geſchäftsſt. Zel. Meſſingr (*47309
Lampen
vertaufen. Angeb. zu verkaufen. Näh
in der Geſchäftsſtelle, Wegzugshalb.3 Ga8 u. einige Mtr
gefl. Draht zu ver=
kaufen Donnersberg
ring 32, III mdi *47403 Verſch Gasl mpen,
ſowie 1 Lüſter, Korb=
flaſchen zu verkaufen
*47275) Schloß=Café 2 ſchwerer, dunkel=
brauner Herren=
Ueberzieher
und 1 dreiarmiger
Gaslüſter
(Meſſing) zu verkaufer
Nied.=Ramſtädterſtr. 8
47389) parterre. Badeeinriehtung
m. Kupferofen u. Brauſe
Wanne u. ſämtl. An=
ſchlußrohre für 1200 ℳK
abzugeben Holzſtr. 24
1. Stock, links. (*4 7 65 1 Waſchſervice
u. 1 P. Damenſtiefel
Gr. 40 zu verka=
Hölgesltr. 14, I. (küxee Eine gebr. Schu mach.
Nähmaſchine zu verk
Griesheim, Anna=
(13641
ſtraße 34 Geb.Singernähmaſch.
Serviert ſch, Ulſter
14j Knaben, Dampf=
maſch. zu verk. /*4740 Frachtvefter Spieze
mit Rahm. u. Roſetten
venetianiſche Größe,
ſehr
zirka 120/90,
preisw. zu vk. /*47297
Kaiſer & Co.
Eliſabethenſtraße 66. zu verkauf. Gervinus=
ſtraße 69, part. (* 4 74 29 mit Eichen=
Sofa umbau, faſt
Berger, Traiſa, Lud=
*47262
wigſtr 18. Sofa, Seſſel, Chaiſe
longue u. Mahagoni=
Schreibtiſch zu verk.
13507g01 Sandſtr 2
Ein gebrauchtes
Kinderbettchen
Matr, ein
Huhner=
hof z. verk. Anzuſ zw.
9u 10 vorm.
Grüner=
weg 35, pt. (*47347
Zu verkaufen
Schreibtiſch
eichen, mit Auffatz und
Ausziehplatte, großer
Spiegel
mit Mahagonirahmen,
aus gut Hauſe preisw.
Näheres
47388
Kiesſtr. 90, pt.
Ein gebraucht., noch
guterhalt vollſtändiges
Beit platzmangelshalb.
preisw. abzug. /*47371
Soderſtr. 41, part.
R
Schlafzimmer= und
Herrenzimmer=
Einrichtung
in prima Ausführung
äußerſt billig abzugeb.
Wilhelminenſtraße 19,
1. Stock rechts. (*47424
1 Büfett
.Kredenz, ſchwer eich.,
dreiteilig,geſchnitzt, bill,
zu verkauf. (*47397mf
Beckſtraße 2, pt.
R.
Geise
ALLER ART
Biebergage 4
Fronkkuek Je
baau s)iße
8 Noßers Urban
N Mcch5
Trkiieng859f
gehäk.,
Umhang ſchw.),
Manſchetten, Kragen,
farbige Taſchentücher
bill. zu verk. (*47374
Mollerſtr. 45, II.rechts
Verſchiedene
Herrenkleider
faſt neuer Gehr., Frack,
Weſte, Ueberz., Joppe,
Mant., Reit= u. 1. Hoſe,
Klapph., Zyl., Filzh.
(56), gr. u. kl. Koffer,
guterh. Anz einz. Hoſe,
weiße Weſte, guterh
Damenmantel, Dam.. Gebirgsſtief (39/40),
guterh Regul, Teller
u. Büchergeſt. u. Verſch.
bill. zu verk. (*47463
An= u. Verkaufsgeſch.
Wilh. Dietz
Grafenſtraße 27
im Hof links.
Ein Mantel (knzug
für Mädch. von 12.14
Jahren billia zu verk.
Lindenhofſtr. 31, I.
Fuchspelz
kaum getragen, zu
ver=
kaufen Kiesſtraße 69
2. Stock. (*47375
Zu verkaufen
Pelz=Garnitur,
weiß=
ſeid. Tanzſtundenkleid, Puppenſtube, K.
Mädchenmantel, Gum
Kinderwag.,
Nickel=
ſervice, verſe
Küchenger.
47355
verkaufen
Mollerſtr. 39, I.
1 Paar geibe
Herrenſtiefel
ſtiefel (Gr. 40/41) faſt
neu, billig zu verka
VEREINIGTE MARGARINEWERKE NURNBERG
DomL-C— ANG z OwNE-VORLISALS&Uor
Vertretung und
Fabrikniederlage
Jakob Stein, Hügelstraße 73, Telephon 213
M. Kaufmann, Alicestraße 20, Zelephon 2529.
Guterhaltenes
dunkel eichen
enit
SN
Speiftzlihm.
— mit, auch ohne
Stand=
uhr.— preisw. zu verkf.
Näheres Geſchäftsſtelle
(*47377
d. Bl.
Bwei Bettſtellen,
Tiſch, 1 eint.
Kleider=
ſchrank, 1 Chaiſelongue
u. e. Zinkoadewanne z
verkaufen Arbeilger
ſtraße 82, II. /*47348
1 Bücherregal
zum Aufhängen,
etliche Schemel
etl che Stühle
Spinnrad
Spinnſtuhl
1 eiſern. Waſchtiſch
2 Oelbilder
1 Stehleiter
Pareusſtr 12,1. (*47154
feldgr., faſt neu, billig
abzugeben Holzſtraße
Nr 4, I., I. (*47364
Ein neues, mod.,
ſchwarz. Sammetkl. zu
verk. Näheres in der
Geſchäftsſtelle. 1*4731
Get. Herren=
Schlafrock,
auch für Mantel ge
eignet, ſchw Bluſe,
Trauerhut, roſa Fächer
zu verk. Zu erfr. ir
der Geſchäfisſt /*47300
ſchw. Stühle Sehrpreiswert
Einige Meter (13465a
Mantel= u.
Koſtümſtoff
billig zu verkaufen
Schnittmuſt.=Ge ſchäft
Eliſabethenſtr 28.
Winterpaietotstott
dunkelgrau,2,2 m, um
ſtändeh. bill zu verkf.
Näher. Geſchſt. (*47264
2 Schloſſeranzüge
9 Stehkragen, W. 37,
und Raſiermeſſer zu
verkaufen
Arheilger=
ſtraße 69, I. (*47401
zu verkf A 68 ℳ. Näh
Geſchäftsſt. (*473 9 Herrenwinter=
u. Flauſchmantel (gr.
Figur), Dieneranzug
billig zu verk. Anna=
ſtraße 16, pt. (*4742 Aus vornehm Hauſe
guter Herren=Anzug,
blau, iſchlank Figur
und Winterüberzieher,
warmer prachtvoller
Damenmantel und ein=
facher beſonders billig
Für junges Mädchen
weiß und ſchwarzes
Konfirmandenkleid u
Stiefel. Pelz=Garnitur
und Fehwamme zu
Pelzgarnitur. Schlitt=
ſchuhe, 26, vernickelt,
neu. Annaſtraße 8,
*47351
parterre. Warmer Frauen=
mantel, Schaften=
ſtiefel, Nr. 44 billig zu
verk. Pallaswieſen=
ſtraße 35, I. *47354
Ein neuer Anzug
Glöße 48 und Gehrock
mit Weſte billig zu
verkauf. Magdalenen
ſtraße 13, Hts. II.
47349
rechts.
Getragene Herren=
kleider, feldgrauen Paletot, Anzug und 2
andere Anzüge z verk
Marlt 7, II. (*47346
Anzugſtoffe, Nickel=
Klavierlampe u. 1. Fuß= Pelzmütze
1guterh. Dam=Mantel,
1 Brautſchl. m. Kranz,
*473
neu,
1 ſchön., grün Kleid, für
mittl. Figur,
2 P. Damenſtief 39/40. ballſchuhe billig zu ver
kaufen Friedrichſtraße
Nr. 36, 1I. (*47345
Ein Mantel, abge=
füttert m. Schafspelz.
ein weißer Sweater
und ein Gummium hang billig zu vec=
kaufen Soderſtraße 34
ptr links. (*47340
Neuer Anzug, feldgr Ueberzieher. „ Tuch=
jackett zu verkf. /*4 7394
Magdalenenſtr. 6. I.
Hrn.=Pelzmantel
Seal=Jackett zu verkau en. (*47367
Näyeres Geſchäftsſt
Zu verkaufen
Zylinderhut, 54 cm
Lederweſte, neu,
eſtung, (*47233
Pferdeſtall
Eichbergſtraße 19,
1 Paar Kalbleder=
Reitſtiefel mit feſten
Schaften, Doppelſohl",
wie neu, für alle
Zwecke geeignet, 1
hohe Nindleder=Ar= Puppenküche
beitsſtiefel, gur
er=
halten, beide Paar Gr
42-43, hat abzugeben
Heidelbergerſtraße
Zu verkaufen
1 Paar Milit.=
Schnür=
ſchuhe /41), 1ſchw, ſt. Mlastel
Herrenhut 54) (*47288
Näh. Rhönring 69 pt.
30, 1 Bügeleiſen mit
Stahl, 2 H.=Weſten
Cremewolle, 1 ſchwarze
geſtr Plüſchweſte b. zu
verkaufen Lichtenverg
ſtraße 83, part. / 4728
Uee
Herren=Halbſchuhe
((r 43/42 ſchm. Form,
faſt neu, zu verk.
Wie=
nerſtr 62, I. (*46664sm
Tam.=Falbſchnhe, 42
Stiefel, 38, Lackzugſtief.
45, Foulardſeide z Kl.
zu verkaufen (*47274
Heidelbergerſtr. 40, p
Zu verk nfen: 1P
neue Tourenſtie el. Gr.
44, Iſchw Konf=Hur
Gr. 54, 6 Stehkragen,
Nr. 34, 35, 1
Dampf=
maſchine. Parade
platz 3, 2. Stock, be
*47369
Mühl.
2 Paar Schlittſchuhe
Gr. 28 (H T 26 (D.,
1 Petroleumherdchen
zu verkaufen (*47302
Pallaswieſenſtr. 21, II
Guterh. K nders)
orb=
wagen und große
Badewanne (Schauk
zu verkaufen
47289
Heinheimerſtr. 82, II I.
Kinderwagen
zu ver aufen
Frank=
furterſtr. 15. (*4734
Puppenſt. m. Einricht.
zu verkaufen (*47e93
Soderſtr. 48, Hth. 1
Schaußelpferd
zu verkaufen. (*47368
Näheres Geſchäftsſtelle
Guterh. Naufladen m
aufklappb. Seitenteilen
und dazu gehör.
Tiſch=
ſowie eine Puppenſt.
mit Küche u. ein
Pup=
penſportwagen zu vk.
Anzuſ. 4½-7U. / 47235
N.=Ramſtädterſtr. 18, 3.
auterhalt, echtlederner
miſchuhe für Herren, Schulranzen billig zu Hoffmaun, Wiesba=
Stiefel, Strümpfe, 3½ veikaufen Eliſavethen=
mbl. Voile, Plüſchdecke ſtraße 19, II (*47363 1 Puppenſtube mit
denes Möbeln,1 Bettſtelle m.
47376 Strohmatr., 1 Petro=
Viktoriaſtr. 53. leum=Hängelampe, 2
Fahnen, 1 Wring=
Schwedenmütze maſchine m. Gummt
Heidel
echt Leder, mit autem bill. zu verk
Pelzbeſatz preiswert z. bergerſtr. 26, pt. / *4 7335 m
Wr
Puppenſtube
Spiele, Knabenbücher
zu verkaufen Näheres
Geſchäftsſtelle. /*47316 1 P. ſchwarze Herren= Große, gutgekleidete ſtelie ds. Bl. (*4714
Puppe
Hügelſtr. 6, II (*47327 m. echt Haar, Puppen
wagen, g. Waſchtopf
Teppichbeſen, Ablauf=
brett zu verkaufen
*47292) Soderſtr. 60. Sehr gr., beſond, ſchöne
m. vie en
Puppe gleidchen
Christbaumständ.
(Gärtch.)m Springbr.
Bild., Aufſtellſach. z vk.
Zimmerſtr. 1. (*47 287 Faſt neuer Puppen
wagen m. Gummirei
ſow. Puppenſt. ( Wohn=
u. Schlafz) z. vk. Bark=
hausſtr 10½,II (*47248 Puppenküche
dito Wohn=u Schlafſ
billig zu verk. Lippert,
Woogspl.3, H., vorm (xatso F4:273
Gr. Puppe‟
D. Stiefel, Größe 35,
Tanzſch 36, 1t. Kleider
ſchrank, Kinderko bbett
zu verk. Sandſtr 1, I. Neues, erſtklaſſiges
Puppenhaus
und 27 Glasfenſter
zu verkaufen (*47266
Münſter bei Dieburg,
Frankfurterſtr. Nr. 58,
Otto Plauſchinat. 1 Puppenſtube
billig zu verkauf., von
*47385
9 Uhr ab
(*
Soderſtr. 56, pt. zu verkaufen (*4733
Alexanderſtr. 19, pt. R. d1. B. StisälmIE Küufe TA zu kaufen geſucht aus
Privauhand. Gefl. Zu
Schlittſchuhe Gr. 27= ſchriften an Dr Treib=
mann, Wiesbaden, Ber=
tramſtr. 9. (13462a Klavier
(nicht Tafelklav ) von
Privat zu kauf. geſucht
Ang. unt A 109 an die
Geſchäftsſt. (1V 13487 Guterhalt., mittelgroß
Harmontan
zu kaufen geſucht.
Angeb. unt. B 75 an
die Geſchäftsſt. /*47284 Gitarre od.
zu kauf. geſ.
Laute Bichmann.
Barkhausſtr. 7 /*4 395 Grammophon
zu kauf. geſ. Nähere
Angaben m Preis u
B 76 Geſchſt. (*47304 Holzbearbeitaugs
masohinen
gegen gute Bezahlung
zu kaufen geſucht Ang
unter B3 an die Ge= a. d. Geſchſt. (*471
ſchäftsſtelle. (136141 Schreibmaſchine
u Kontrollkaſſe
Rational mit Preis=
angabe zu kaufen ge
ſucht.
(1,1358
R. Kotik, Dresden=A.,
Gneiſenquſtr 11.
Wand=Arm
für Vogelkäfig geeig.
v. Meſſing od. Nickel z.
k. geſ. Angebote unter
B96 a. d. Geſch. /*4745
Sitzbadewanne z. leih.
od zu kauf geſ.
Eliſa=
bethenſtr. 19, II. (*‟722
maſchinen
geſucht; alle Syſteme
den, Luiſenpl. 6. (F.126 2 Matratzen
1X2m, ehr guterhalt
zu kaufen geſucht. An
gebote mit Preis un
B 40 Geſchſt. (*47171 Zu kaufen geſucht
Guterhaltener
Herrenschreih-
tisch (Liplomat)
mit Stuhl. Angebote
mit Preisangabe unt
B24 an die Geſchäft Großer 2tür Kleider
Spiegel)=Schrank z
kaufen geſucht. Ange=
boten unter B
die Geſchäftsſt /*47 Guterhalt, /*47277md
Verty ko
von Priv, zu kauf. geſ.
Angeb. unt. B 62 at
die Geſchäftsſt. d. B Gebrauchte, guterh.
Bretter
bis ca. 65 qm, mögl
4 m lang, 35 — 40 n
Rahmenſchenk , 70X70
od. 100 X 100 mm, ein
Tür mit Rahmen zu
kaufen geſucht. Angeb
unter B64 an die Ge=
ſchäftsſtelle. (*47271 F2
geb. Zimmertüren zu kaufen geſucht. An
geb. unt. B 41 an die
Geſchäftsſtelle. /*47166 Guterhaltene
Nähmaſchine
zu kaufen geſucht. An
gebote mit Preis und
Syſtem unter B 41
Geſchäfts elle (*48209 Bücher=Preſſe
geſucht. Angeb. u. B 22
an Geſchäftsſt. (*47084 Häulen=
Bohrmaſchine
für Löch rbis 25mm zi
kauf. geſ. Ang u B 25
an Geſchäftsſt (1356= Ofenrohre
131 mm, mit Knie zu
kaufen geſucht. Angeb.
unt. B 49 a. d. Ge=
ſchäfisſtelle. (*47278 Meurere gebrauchte
recht kräftige
Schloſſer=
Schraubſtöcke
(nicht parallel m. 15bis
20cm Backenbreite zu
kaufen geſ. (1854 gi
Ludwig Alter A. G. Nur bei mir
verkaufen
Sie Ihre Lumpen,
Flaſchen, Papier
Felle, Haare, Eiſen
Kupfer, Meſſing,
Alt= Blei, Zink, Zinn
in Bruch wie auch in
Ge enſtände
zum höchſten Breis
Doktorzik
Forſtmeiſterplatz 5
Poſikarte genügt oder
Zel 3211. 1:0273 Ungebr. oder guterh
Tiſch= und Bett=
aus Privat
wäſche hand von
Privatem unt beiderſ.
Diskret. zu kauf. geſ
Nähere Angaben erb
unter B 13 an die Ge=
chäftsſt. (*47051gid D.=Mantel
Bluſen zu kauf. ge
Angeb. m. Pr. u B 36
antike Möbel
als Kommmoden,
Schränke, Hofas,
Heſſel, Tiſche,
desgl. altes
Porzellan
als Taſſen, Figuren
alte gemalte
Delbilder
alte Perltaſchen,
alte
Perſerteppiche
alte Rl.
Minia=
turen und Doſen,
alter Schmuck
in Gold, Silber,
Brillanten uechter
Perlen werden
an=
gekauft
(13081a
Nſ9
Tag
Lnsou Wagder
41 Karlſtraße 41.
Telephon 2943.
E5
8
Hok..
Wer dort ?
Hier V. Schatz
Schloßgaſſe 23. (12068=
Ich komme ſofort und
zahle für getragene
Kleider, Schuhe, Wäſche,
a Zahngebiſſe, ſowie
alte Roßhaarma ratzen,
alte Metalle uſw. die
höchſt Preiſe. Komme
ſofort auf Beſtellung.
N
Tel. 2004.
Bahle die höchſt. Preiſe
f. getr Damen=n.
Her=
ren=Fleider, Schuhe,
9Bäſche uſw., ſow.
Bo=
den= und Kellerkram,
Papier, Metalle. —
J. Blum
Laute ſchlägerſtraße 4,
Laden. 1e47244imd
Gut erhalten. /*47308
Knabenrad
zu kauf geſ. Ang unt
Linoleum
Teppich u. Läufer, nur
gut erh., v. 7
Priv geſ.
Angeb. mit Größe
Preis u. B 79 an die
Geſchäftsſtelle,(*47319
Abgelegte
Wäsche
E
Uni-
ALEIDLK torm,
Pfandscheine
„
Federbet-
ten, Ma-
Schane tratzen
usw. kauft zu
höch-
sten Preisen
DTER Alt-
KAIL,hardlung
Schloßgasse 10.
Komme auf
Bestel-
lung auch nach
aus=
wärts.
(13316a
R
Fuchspelz Muf
od ohne Muff zu kauf
geſucht. Angebote unt.
B 28 an die
Geſchäfts=
ſtelle bs Bl (*47123
Belzkragen für Herrn
zu kaufen geſucht. —
Angeb. unt. B 47 an
die Geſchſt. (*47189
Knab.=Fahrrad
m. Bereifung, guterh.,
zu kaufen geſucht
An=
gebote unt B 63 an
die Geſchſt. (*47278
Guterhaliener
Sitz-Liege tagen
zu kaufen geſ. (*47374
Mathildenſtr 17, II.
Mnkau
von Fellen aller Art,
ſpez. Maulwurf,
Haſen, Reh. Fächſe,
Iltis u. Marder, alt.
Eiſen, Zink. Blei,
Meſſing, Kupfer,
Lumpen, Flaſch uſw.
Helene Bresky
Gr. Bachgaſſe /4, Lad
Tei. 1673. /*47185mdt
Schaukelp erd
zu kaufen geſucht. —
Angebote unt B 69
an die Geſchäftsſtelle
ds. Bl. erb (13597im
A
Großer, feiner /147235
Puppenwagen
zu kaufen geſ. Angeb.
u. B 51 a. d. Geſchſt.
Guterhiltener
Puppenwagen
zu kau en geſucht.
An=
gebote nach
Arheilger=
traße 72, pt. (*4 7332
Lokomotige
O=Spur m.
Dampfbe=
trie od Uhrw. z. kauf
geſ. Ang. unt B 56 an
die Geſchſt. (*47253
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 14. Dezember 1921
Rummer 335.
Agafba
HM
Ot
Palast-Lichtspiele
Bis einschliesslich Donnerstag!
Amerikanisches Sensations- und
Wild-
westdrama in 5 Akten. (13622md
Flucht vor der Liebe
Lustspiel in 2 Akten wit Käthe Haak
und Rolf Hiller Wiedemann.
Sämtliche Räume sind gebefzt!
Preis-
Abschlag
9
beſtedoppel=
ſeitig. Platt
IE firs
Gram=
mophon
42 ℳ, Nadeln, Muſik=
In=
ſtrum. aller Art am bill
b. Muſik=Bund,
Schuchard=
ſtr. 9. Reparaturen an allen
Muſihinſtr. prompt u. billig.
Kaufe alte u. zerbr. Platten
Höchſtpreis. (10266a
Krafenstr. 18 — Teiephon 2522
Filmaufnahme.
Am Mittwoch, den 14. Dezember, 3 Uhr
nachmittags, findet eine Filmaufnahme vor
dem Palaſt=Lichtſpiele ſtatt. Das Publikum
kann mitgefilmt werden.
Palaſt=Lichtſpiele.
13640)
A.
TR
Span. Bodega „Zum Palais”
Hügelstr. 35
Hügelstr. 35
Heute Mittwoch (13645
Wunsch-Abend
Morgen—
WEhren- und Abschieds-Abend E
Armmmmmmmme
OARRASANI
2 Frankfurt — Festhalle
wieder eröffnet!
Vollkommen
neuer
Spielplan!
42 Lö wen 42
drösste Raabtierdressur der Welt.
Mrf 772
Ein sagenha.
oug-Akt unte
wirk, des berühmt.
Pferd
Sh „Fforke
Ein
Winter-
märchen
Das herrlichste Cir
ous-Schauspie
aller Zeiten
Täglich 7.15 Uhr. Mittwoch, Samsteg,
Sonntag auch 3 Uhr. Nachmittags Kin-
(13616
der halbe Preise.
Wiuel Beisdaln
im Faß von 25 Liter aufwärts
per Liter Mk. 15.— ausſchließlich Steuer.
Val. Wagner
Brauerei „zum goldenen Anker”
Telephon 522 13631mio) Telephon 522
Erſtkl. Tanzinſtitut Roſe
Bechſtraße 2
früher Straßburg *47396ms
Ungenierter Unterricht in den
ein=
fachen und modernſten Tänzen, auch
an ältere Perſonen jederzsit.
Anerkannt beſte und ſchnellſte Erfolge.
dehr preiswert!
Ia Speiſeöl
1. Siter Mk. 14.00
Feinſtes Tafelöl
Siter Mr. 18.00
(6
„Cngsl
Blut=
reinigungstee
in bekannter
vor=
züglicher Qualität
wieder eingetroff
Vorbeugungs=
mittel bei Stoff.
wechſelſtörung
zur Belebung
mangelhaft
Ver=
dauung Beſond.
empfeylenswert
bei Hautunreinig
keit.
(12791=
Paket 4 Mark.
Anton
Braunwarth
Ernſt=Ludwigſtr. 3.
Tageweiſe zu
verlei=
hen: Möbelwagen,
Gardinenwagen,leichte
Möbeltollen ſow. vor
nehm. Jagdwag. Feidel
Hügelſtr 13-17. (8546a
Drei ſolide (*47251
Akademiker
ſuchen Einlaß in einen
geſchloſſenen Anfangs
Tanzkurſus bei beſſer.
Geſellſchaft. Angeb. u
B 57 an die Geſchſt
Akadem.
Tanzzirkel
An einem akadem
Tanzzirkel können noch
Damen
teilnehmen. (*47398
Anmeldungen bei
Tanzinſtitut Roſe,
Beckſtraße 2
Feinſtes Heſamöl
Ater Mr. 20.00
extra
Wachtelbohnen
Pfund Mr. 2.90
Vollkornreis
Pfund Mt. 0.30
Viktoriaerbſen
Pfund Mk. 4.50
Geſpalt. gr. geſchälte
Erbſen ..Pfund Mk. 4.30
Gerſtenkaffee
in Pfund=Paketen. „M. 4.40
Braupen, grob.
mittel, fein Pfund Mk. 4.30
Hausmacher
Gemüſe=
nudeln ..Pfund Mk. 4.50
Pr. reinſchmeckender
Bohnenkaffee /. Pfund 9.00
Peter Harres
Kiesſtraße 27
Oel=Spezial= und Lebensmittel=
(47399
geſchäft.
Riohard Waxner
Verein.
Donnerttag, 15. Der.
abendr 8 Uhr,
in Saal d. Tarngemeinde:
Klavierabend
Edugrd
Steuermann
Steinwav-Flügel
von Karl Arnolc
Ecke Mühl- und
Erbacherstraße).
Eintrittskarten (2
bis 10 M.) bei
Kon-
zert-Arnold
/Wil-
helminenstr. 9).
Beitrittserklärungen
berechtig. zu freien
Besuch d. Konzertes
Beitrag: 4 ℳ. (17"P
Der Vorstand.
Buntes
Orpgeum heater
Das prachtvolle l. Dez.=Programm:
10 Varietékunſt=Akte I. Ranges. (13652
Vor Weihnachten Reine Pauſe!
Vereinigung früherer
Leib=
gardiſten von Darmſtadt u. Umgeb.
Am Hamstag, den
K
17. Dez., abends:/,8 Uhr
in der Turnhalle am
KG
Woogsplatz
Weihnachts=
Muſikverein.
Sonntag, 18. Dez.,
vorm. 11½ Uhr
pünkt=
lich, im Vereinshaus:
3.
Morgen=
muſik.
Volks=, Kinder= u.
Weihnachtslieder
d. Madrigalvereinig.
Leitung und Einführung:
Dr. Fr. Noack.
Karten für
Mitglie=
der 4 Mk., für
Nicht=
mitglieder 6 Mk. bei
Gg. Thies Nachf. L. Schutter,
Eliſabethenſtr 12. (nze
Heſſiſches
Landestheater
Mittwoch, 14. Dez.
B 14.
Schülermiete weiß”.
Sondermiete Ser. 16‟.
Zar und
Zimmermann.
Preife VI.
Anfang 7 Uhr.
Ende 10 Uhr.
Vorverkauf an de
Tageskaſſe im
Landes=
theater nur Wochentagt
von 19-1 Uhr.
Donnerstag, 15. Dez
G13. c6.
Sondermiete Ser 1:.
Amphitryon.
Preiſe 1V (4—20 Mk.)
Anfang 7 Uhr.
Konzert, Beſcherung der Kinder
Tombola
unter gütiger Mitwirkung von Frau Dr.
Silberbach, der Kameraden Braun,
E. Göbel, Siegfried May, Mechler
Savelsberg ſowie Mitgliedern der
Ho=
boiſtengruppe des ehemal. Regiments unter
Leitung des Kameraden Guſtav Adam.
Einlaßkarten ge en Vorzeigen der Mitgl.=
Karte ſind im Vorverkauf zu Mk 2.— (
ein=
ſchließl. Steuer erhältlich bei A. Simon, Gra
fenſtr., P. Kadel, Lauteſchlägerſtr., A. Lang
Alexanderſtr., V. Weißmüller, Ecke Rhein= u.
Georgenſtr., Robert Schneider, Ecke Hoch= u.
Nieder=Ramſtädte ſtraße, Adolf Schneider,
Schulſtr. 8, R. Ludwig, Karlſtraße. Karten
an der Abendkaſſe ohne Ausnahme Mk. 4.—
(einſchl. Steuer).
Die Kameraden ſämtlicher hieſigen
Regi=
mentsvereine, ſowie durch Kameraden
einge=
führte Gäſte, Freunde und Gönner der
Ver=
einigung ſind herzlich willkommen.
Es wird gebeten, Ordens= und Vereins=
(13623
abzeichen anzulegen.
Der Vergnügungsausſchuß.
Drcheſter=Vereinigung
(13608
Darmſtadt.
(Amtliches Unternehmen des
Deutſchen Muſiker=Verbandes.)
I. Konzert
Mittwoch, den 14. Dezember,
abends 8 Uhr im Saalbau
Leitung: Hauske — Weber.
Eintrittspreis: 3,75 Mk. einfchl. Steuer.
Vorverkauf in ſämtl. Muſikaliengeſchäften.
Plätze mit und ohne Reſtauration.
Café Weinberg
Heidelbergerstr. 108½,
Inh.: Käthe Klotz
Nou eröffnet:
Kaffee u Konditoreiwaren. (*46802gms
Kunſtpflege in Heſſen
Luiſenplatz 4 Darmſtadt Luiſenplatz 4
Weihnachts=
*Verkauf 4
Gemälde — Graphik — Kunſtgewerbe
Spielzeuge u. Geſchenkartikel aller Art
Wachstuchreste
nur beste Oualität solange Vorrat
Tapetenhaus Stützer
Schützenstr. 5 (*47460mt) Telephon 936
8ung! Zung!
4 Eiſen,Meſſing
Atk=Kupfer, Blei,
Felle, alte Roßhaarmatratzen ſowie
ſämtliche Rohprodukte werden zu den
höchſten Tagespreiſen angekauft.
Komme ſofort auf Beſtellung. (13653a
Schloßgaſſe 23
V. Schatz, Telephon 1934
Preisabſchlag
ſolange Vorrat reicht!
Ausgelaſſ. Ochſenfett
Pfund 25.00
Mettwurſt
Pfund 24.0
Schweinsrüſſel u. Ohren Pfund 10.00
Schweinsfüße (geſ
Pfund 7.50
Leicht geſ. Ochſenſleiſch Pfund 7.00
Ochſenherz
Pfund 8.5
Bayr. Blutwurſt (viel Speck) Pfd. 10.00
4 Pfund=Doſen 36.00
C
Pfiſter
Karlſtraße 64 anzse) Karlſtraße 64
UNION-THEATER
Der große Fortsetzungs-Film in
2 Teilen — 12 Akte
Jagd auf Schurken Mschanspiel in 6 Akten
(Das Achtgroschenmädel)
I. Teil.
Abentenrer- und Kriminal-Film Arollen.
in 6 Akten — Hauptdarsteller
Edith Poska, Joe Nestor. M Spuk auf
DerSchwur des PeterHergatz
Drama in 5 Akten mit
Stella Harf u. Emil Jannings.
T Me
Ferréol
OlafStorm, Erika
Glässner, Margit
Barnay in d. Haupt-
(*47494
Schloß Kitay
Abenteurer- u. Sensa
tionsdrama in 5 Akt
Alle Thester Sind geheist!
Genfral-Theater
Der II. Michael Bohnen-
Großflm, der
Haupt=
darst. derHerrin d. Welt
Hichael Bohnen
a. Hauptdarst. i. d. Gakt.
Sensat.- u. Zirkusflm
„„Santa Maria‟
Das Geheimnis einer Brigg
Weitere Mitwirkende
Käthe Haack, H. Pischa USW
Der Schwarm d. höher. Töchter
Lustspiel in 3 Akten.
Einl.: Erzgauner
Detektivflm un 5 Akt.
mit Nie Cartar.
Gebe eine fette
geget
Ente ginderw. f.
J alt. Jungen;
da=
ſelbſt eine Kaute Miſt
zu verkaufen. Näheres
Ge chäftsſtelle, (*471e1
Grudekoks
jed. Quantum billigſ
bei P. Baumann,
Landwehrſtraße 3
Tel 311.
19237
Verlangen Sie E
zialität Nelly- (12110g
Haar-
Farbe
das beſte der
Färbe=
kunſt. Viele Dankſchr
J. A. Suderleith
München, Karlsplatz 13
Niederlagei. Darmſtad
Friedrich Tillmann
Parfümerie
Eliſabethenſtr. 21
Schuh. Reparaturen
(Sohlen u. Fleck) bei
Rubin,Kirchſtr. 10
(123262
Laden
Strümpfe w. bill. angeſtr.
W. geſt.
Roßdörfer=
ſtraße 23, I. (*47331
Billig!
„Repara=
Uhr= turen.
Kein Laden, (1**1
bin deshalb in der Lage,
Ihre Uhren billig und
doch gut zu reparieren
Anfragen koſtenlos.
Uhr=
H. Sixt, macher.
Spezial=Werkſtätte für
Taſchenuhren,
Saalbau=
ſtraße 16, I., Eche Waldſtr.
eeittteete
Hüte
werden nachden neueſt
Modellen von
erſtklaſ=
ſiger Hutfabrik (1107a
umfaſſoniert
Zeitdauer: 8—14Tage
Damenhüte 17.50 Mk
Herrenhüte 12 Mk.
Annahmeſtellen:
Gl. Schnell, Kirchſtr. 1=
Mathildenplatz 2.
Atstttttttte
Alteres Mädchen in
Stellung wünſcht die
Bekanntſchaft eines ſo
liden Arbeiters zwecks
Heirat. Witwer nicht
ausgeſchl. Ang. unter.
BI6 an die Geſchäfts=
*47057
ſtelle.)
Weihnachtswunſch!
Bildſchöne 23jähr.,
Deutſch =Schweizerin,
mit 1 Million Franc
wünſcht ſich nach
Deuiſchland mit Herrn,
auch ohne Vermögen
Frau
zu verheiraten.
hander, Berlin
Aleranderſtr. 36, (I, 13570
Heirat.
Geſchäftsmann. 50er
Jahre, mit gutgehen
dem Geſchäft, evgl.
eignes Heim. Krei=
Worms, ſucht die
kanntſchaft pa
Dame, wenn auc
ohne Vermögen,
zu=
ſof. Heirat, von
bis 52 Jahren. Ge
Angeb. unt. B 52 a
Ano
die Geſchäftsſt.
zwecklos.
(*472
Junge Witwe mit 1
Kind möchte ſich mit
penſionsberechtigt. ge
bildet. Herrn nicht unt.
30 Jahren wieder
verheiraten.
Angeb. unt. B 6l an
die Geſchäftsſt. (*4724:
Gebild. Dame, Mitte
30, alleinſt., tüchtig im
Haush. u. mit Verm.,
ucht paſſende
Heirat.
Auch Witw. in ſicher
Lebensſt, käme in
Be=
tracht. Ang. unt. gen
Darleg. d. Verh. und
B59an die Geſchſt. d
Bl. erbeten. (*47249
N
Metzgerei Krämer
Karlſtraße 53½
Billige Fette zur Weihnachtsbäckerei!
reines Schweine=Blockſchmalz HR
Armour Hanſa=Spezial, blütenweiße
Ware . . . . . . . . . . . . das Pfd. A4 00 Reines Pflanzenfett in 1 Pd.Tafeln, Tafel 24.80
Feinſtes Kokosfett loſe gewogen das pfund 24.00 Friſche C
ungef. Tafel=Margarine Aß
Crefelder, in Pfd.=Pak.
per Pfd. 27 M.. .. . andere Marken nur Le 04
6
A
9
Als praktiſche
Weihnachts=Geſchenke
nur in ganz kleinen Stücken
ſowie im Ausſchnitt empfehle:
Feinſte bahr. Leberwurſt, feinſte Teewurſt zum
Strei=
chen (Streichwurſt) in lleinen Stücken.
Feinſte Mettwurſt zum Streichen, feinſte Braunſchweiger
ſowie bahr, Landleberwurſt in kleinen Stücken und i.
Ausſchnitt, Thüringer Rotwurſt, feinſte Hildesheimer,
bayr. Landjäger, ſowie bayr, Bauernbratwurſt und
Blockwurſt zu meinen bekannt billigſten Preiſen.
Feinſter Lendengoulaſch Doſe 8.50 M. Feinſter
Rinder=
goulaſch 1 Pfd.=Doſe 9.00 M.
Corned beef im Ausſchnitt, ¼ Pfd. 4.00 M.
Leberpaſtete ¼ Pfd. 3.00 M.
(*47450
Für Großverbraucher bedentende Preisermäßigung,
vunndt Bnan Ausherde
mit Brat- und Buckofen
solange Vorrat reicht, trotz des grossen Aufschlags
zu den zeitherigen Preisen. (.sussom
NOHL
Martin-
str. 24
— Begueme Ratenzahlung. —
Diwan
u. Chalſelongue b. zu
verk. Möbelhaus Menger
Bleichſtr. 17. (13269a
Ladentheke
mit Sicherheitsk. bill.
heres
verkaufen, (.47341
Geſchäftsſt.
Chaiſelongue
billig zu verkaufen
Arheilgerſtr. 53 (Werk.
(*47329
ſtättel.
Iin
LLaaanttint
Abſchlag.
—
9
—.
D
—
TA.
Haeottien
*
—
erſte Marken in 1 Pfd.=
A
Tafeln . . Pfund Mark
Friſche Krefelder
O000
„Anita”=Margarine A0
ungeſalzen, wie reine Naturbutter, beſonders für
13607)
feine Bäckereien geeignet
Schopp.
Ia Salat=Oel Mark 24.*
O,
„N
—
corlſ ennonn-
D
—
Mathildenplatz 1.
A
[ ← ][ ][ → ]Rummer 335.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 14. Dezember 1921.
Seite 9.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
w. Frankfurt a. M., 13. Dez. Infolge des angeordneten
Nuhe=
tages fanden im Wertpapierhandel keine Umſätze ſtatt. Im
Effekten=
verkehr von Bureau zu Bureau ſollen regere Abſchlüſſe zuſtande
ge=
kommen ſein. Soweit ſich eine Tendenz feſtſtellen ließ, ſo kann ſie als
gebeſſert bezeichnet werden. Als auf dem Deviſenmarkt ſich eine merl
liche Erholung einſtellte, wurde die allgemeine Stimmung lebhafte
Dollar, welcher in den Vormittagsſtunden mit 170 genannt wurde, ſtellt
ſich um 12½ Uhr auf 184. Die Spekulation nahm für die Mehrzahl der
Werte auf dem ermäßigten Nivean Käufe vor. Zu erholten Kurſen
traten Montan=, Elektrizitätswerte hervor. Für Chemiſche Werte
ſtand Intereſſe. Man nannte u. a. Badiſche Anilin 620, Farbenfabrik
Baher 580—610, Scheideanſtalt 1150—1200, Höchſter 600 Geld,
Holzver=
kohlung 800, Autoaktien befeſtigt, Daimler 480—500, Kleher 510, Voigt
u. Häffner Stamm 550, Nütgerswerke zirka 710. In den nicht offiziell
notierten Werten war das Geſchäft etwas lebhafter. Es wurden
unge=
fähr folgende Preiſe genannt: Deutſche Petroleum 1275—1325—1350,
Benz 555, Gebrüder Fahr 775—820, Hanſa Lloyd 420—405, Karſtadt
260, Raſtatter Waggon 640, Rhenania 750, Ludwig Ganz 490, Mainze
Ga8 290, Julius Sichel 750. Von den notleidenden Banken hörte man
Allg. Kreditverein 18 Proz., Pfälziſche Bank 75 Proz.
w. Leviſenmarkt. Frankfurt a M., 13. Dez.
Vt
Geld Brief
Ja
Geld / Driet
A t. Brüſf./1233,70 1206.30
16.—11416.-
Holland
83.00 6031. 10
30 0708.70
London
701.30/ 702.701 769
0 770.
„80
Gelo F5.
Drief. Ge
Frie *7
Nor) 2347.50 2352.402
2762.30 den 3921.— 3920.— 4545.50 4554.60 Aunf 162.80 163.20 187.30 187.70 8.60 Wienſ. D.Oſt 624— 8-/6.861o
Cge 26.47— Prag ... k05.30— 205.70— 214.80 2
1343, 00 1346. 40/1503. 40/ 1506.80 New=Be
25 1.70 3258.30/3591.
P
ſanien 8427
2.50/3
2.80
Italien • 1 729.20 730.80 814, 10 815.90 Budapeſt
Liſſab. Op
Dänem. 18006 90 3103. 10k8576.40 3583.60
w. Frankfurter Abenddeviſen vom 13. Dezember. Im
Zuſammenhang mit den Nachrichten über die Ergebniſſe der Reiſe
Rathenaus trat auf dem Deviſenmarkt eine anſehnliche Befeſtigung ein
welche im Abendverkehr einer mäßigen Abſchwächung Platz machte. 2
viſe Belgien konnte ſich etwas erhöhen, während Debiſe Neu=York unter
Schwvankungen niedriger hervorging. Polennoten zirka 5,50. Es
notier=
ten: Wechſel auf Belgien 1460, Wechſel auf Holland 6700,
echſel auf
London 770, Wechſel auf Paris 1500, Wechſel auf Schweiz 3500,
Wech=
ſel auf Italien 820, Wechſel auf Neu=York 183.
Der Wert der Mark im Ausland.
Aol etuenr i1 cer Fceſſch ied FSlu is
6 u (125,40) Franken.
Berliner Börſe.
* Berlin, 13. Dez. Am 7
viſenmarkt iſt heute eine
Wen=
ung inſofern eingetreten, als die Preife wieder ſtark nach oben gingen.
Der ſich neben dem naturgemäßen Nückſchlag infolge der allzu raſchen
Entwertung in den letzten Tagen vollziehende Tendenzumſchwung
ſtützt=
ſich in der Hauptſache auf die Wahrnehmung, daß die
Zeitungsmeldun=
gen aus dem Auslande das Gelingen der Erlangung einer
Erleichte=
zung für Deutſchland hinſichtlich der Reparationszahlungen nicht mehr
in ſo optimiſtiſchem Sinne, wie in der letzten Zeit, beſprechen und
an=
heinend auf ziemlich ſchwere Bedingungen vorbereiten. Der
Dollar=
urs hatte ſich von 170 am frühen Vormittag bis auf 180 vor der
amt=
lichen Feſtſetzung erholt; und dementſprechend waren auch die
Beſſerun=
gen für die anderen führenden Hauptbediſen, ſo London von 712 auf
760, Holland 6150 bis 6600, Paris 1390 bis 1500 und die Schwveiz 3306
bis 3:
Bei der amtlichen Feſtſetzung ergaben ſich zumeiſt noch
wei=
tere Beſſerungen. Damit war auch das Signal zu einer Erholung der
in den letzten Tagen ſo ſcharf geworfenen Effektenkurſe gegeben. Es
fand zwar kein Handel ſtatt, die Kurſe wurden aber an der Börſe
durch=
ſchnittlich 50 bis 100 Prozent höher geſprochen, wobei wieder die
Er=
ſcheinung zutage trat, daß für einige beſonders ſcharf rückgängig
ge=
weſene Werte Ware ebenſo wenig vorhanden war, wie bei den letzten
Tagen der Verflauung der Käufer.
Produktenbericht. Infolge der weiteren Markſteigerung in
Neu=York wurde in dem Produktenverkehr noch geſtern nachmittag und
beſonders heute vormittag bei flauer Stimmung Getreide in ziemlichem
Umfange teils zu den geſtrigen Notierungen, teils merklich darunter
gehandelt. Als aber ſih am Deviſenmarkt am Vormittag eine kräftige
Erholung durchſetzte, die beſonders den für den Getreideimport wichtiger
Plätzen Neu=York und Holland zugute kam, befeſtigte ſich die Stimmung
weſentlich. Weizen wurde zwar zum Teil noch unter den geſtrigen
Preiſen gehandelt, aber für Rogen, Gerſte und Hafer, ſowie für Mais
erhöhten ſich ſofort die Forderungen und auch bie Preiſe zogen zum Teil
etwas an, ohne daß dies aber beſonders fühlbar zum Ausdruck
gekom=
men wäre. Die übrigen Artikel wurden weniger beachtet.
w. Deviſenmarkt. Berlin, 13. Dez. Teleg, Auszahlunzen für:
Zürich, 13. Dez Wolff. Wechſelkurſe 13 Uhr mittags.
Aus den Amtsverkündigungen des
Kreisamts Darmſtadt und den
Bekannt=
machungen des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Tula=Nadel mit
Goldein=
lage. 1 Fünfmarkſchein. 1 Paketchen,
ent=
haltend 1 Untertaille und 1 Waſchlappen. 2
Brillen in Futteral. 1 ſchwarzer Damenpelz
mit Kopf und Schwänzchen. 1 grauweißer
Kinder=Pelzkragen. 1 violettblauer
Glacéhand=
ſchuh. 1 ſchwarzer Damen=Stoffgürtel. Ein
Portemonnaie mit 3 Brotkärtchen. 1 Perlmutt=
Manſchettenknopf in Rechteckform (im
Früh=
jahr gefunden). 1 Monatskarte der Elektr.
Straßenbahn, auf Willi Idel ausgeſtellt. Ein
ſchwarzes Mäppchen mit Lebeusmittelmarken.
1 goldener Ohrring mit P rle. 1 Zwicker mit
Nickelgeſtell. 1 weißes Taſchentuch, gez. NB.
1 brauner Damenpelz mit 3 Schwänzchen,
1 braunes Portemonnaie mit Uber 100 Mk.
1 Geldmäppchen mit über 180 Mk. 1 braune
Krokodilleder=Handtaſche mit 2 Portemonnaies
und über 50 Mk. Inhalt. — Zugelanfen:
1 Schaf. Bei Privat: 1 kleiner, gelber Hund
(Art Fox). — Im Hundegſyl: 1 Dobermann.
2 deutſche Schäferhunde. 1 Pinſcher (rot).
M
Gas= und Vaſſerpreiſe.
Durch die Erhöhung der Kohlen= und
Frachtpreiſe ſind die Gas= und Waſſerpreiſe
mit Wirkung von der am 15. ds. Mte
be=
ginnenden Ableſung der Meſſerſtände, ab wie
folgt feſtgeſetzt worden:
1. Gaspreiſe:
a) Koch=, Leucht= u. Heizgas 3,25.4 je cbm
b) Motoren= u. Gewerbegas 3,21ℳ je cbm
Der Preis der zur Bedienung der
Münz=
gasmeſſer erforderlichen Wertmünzen beträgt:
1,90,3 das Stück, für große Münzgasmeſſer
19 ℳ.
Die Münzgasabnehmer werden
ausdrück=
lich darauf aufmerkſam gemacht, daß nach der
am 15. d8. Mts. beginnenden Ableſung der
Meſſerſtände nur Wertmünzen zu 1,90 ℳ und
19 „ℳ das Stück zur Verwendung kommen
dürfen; für eingeworfene alte Münzen zu
1,20 ℳ und 12 ℳ müſſen, bei der nächſten
Er=
hebung 70 Pfennig und 7 ℳ je Stück nach=
(st13649
bezahlt werden.
Die Wertmünzen zu 1,90ℳ4 und 19,4 das
Stück ſind von weißer Farbe.
2. Waſſerpreiſe:
a) für Kleinabnehmer 1,80 ℳ je cbm
b) für Großabnehmer 1,77 ℳ je cbm.
Darmſtadt, den 13. Dezember 1921.
Direktion der ſtädt. Gas= und Waſſerwerke.
Berechnung der Mietpreiſe.
Mieter!. Achtung!
Das Geſamt=Mieteinigungsamt hat in ſeiner
Sitzung vom 9. de. Mts. für ſeine lünftigen
Entſcheidungen über Mietpreisberechnungen,
vorbehältlich der Entſcheidung in beſonder
gelagerten Fällen, folgende Richtlinien
be=
ſchloſſen:
1s4 13632
Die Grundmiete beträgt 7½%von der
Ortsgerichtstaxe vor 1914-Friedenswert-
(Betriebskoſten). Hierzu kommen 290 für
Außen= und 1% für Innenreparaturen
Am Schluſſe des Jahres iſt eine
Nach=
weiſung über die Verwendung der für
Reparaturen vorgeſehenen Mietpreisteile
aufzuſtellen. Der für Innenreparaturen
vorgeſehene Betrag, der am Schluſſe des
Jahres keine Verwendung gefunden hat,
wird dem Mieter auf die entſprechende
Leiſtung (Mietzahlung) für das neue Jahr
gutgeſchrieben, d. h. um dieſen Betrag
mindert ſich ſeine Miete. Sofern im
ab=
gelaufenen Jahre Außenreparaturen nicht
ſtattgefunden haben, ſind 19 als Rücklage
für ſolche zu buchen, das zweite 2 hat
Verwendung und Verrechnung für
Innen=
reparaturen im vorbezeichneten Sinne zu
finden. Als Außenreparaturen gelten die
Reparaturen an Dach und Fach, als
Innen=
reparaturen diejenigen in den Wohnungen.
Die Grundſteuernachzahlung für das
Jahr 1921 iſt anteilmäßig, d. h. nach Taxe
und Einzelmiete auf die Mie e für 1922
dem Mietpreis zuzuſchlagen. Die
Neben=
koſten, wie Waſſergeld, Kanalbenutzungs=
und Schornſteinfegergebühren werden wie
bisher von dem Mieter geſondert gezahlt
Darmſtadt, den 12. Dezember 1921,
Städtiſches Mieteinigungs ſamt:
Vom 15. Dezember d8, 33, ab ſtellen ſich
die Preiſe der Kohlen aus der Grube „Prinz
(st18618
von Heſſen” folgendermaßen:
1. Abgeſiebte groß= und kleinſtückige
Haus=
brandkohlen 12 Mk. je Zentner ab Grube,
(Kleinverkauf an der Grube 12,50 Mk.,
Schwimmbad 15 Mk)
2. Ungeſiebte Keſſelkohle 7 Mk. je Zeniner ab
Grube.
Feinkohle 2 Mk. je Zentner ab Grube.
Berwaltung der ſtädt. Braunkohlengrube
„Prinz von Heſſen” bei Darmſtadt.
Faſelvieh=Verkauf.
Ein der Gemeinde Eſchollbrücken gehöriger,
ſehr ſchwerer Faſelochſe ſoll durch Meiſtgebot
veräußert werden.
Schriftliche Angebote ſind verſchloſſen, mit
Aufſchrift verſehen, bis längſtens Samstag,
den 17. ds. Mt8., vormittags 11 Uhr, au
der Bürgermeiſterei einzureichen, woſelbſt um
dieſe Zeit die Eröffnung ſtattfindet.
Desgl. wird ein überzähliger Ziegenbock
auf die gleiche Art um dieſelbe Beit verkauft,
und ſind Angebote ebenfalls verſchloſſen
ein=
zureichen.
Die näheren Bedingungen können von
Mittwoch ab jeden Tag während der Dienſt
ſtunden auf der Bürgermeiſterei eingeſehen
(13626md
werden,
Eſchollbrücken am 12. Dezember 1921,
Heſſ. Bürgermeiſterei: Götz.
Eber=Verkauf.
Die Gemeinde Altheim verkauft auf dem
Submiſſionswege einen gutgehaltenen
Eber.
Intereſſenten wollen ihre Angebote mit
entſprechender Aufſchrift bis längſtens 15.
De=
zember I. Js., nachmittags 1 Uhr, auf der
Bürgermeiſterei einreichen, woſelbſt Oeſfnung
(18611
der Angebote erfolgt.
Altheim, den 11. Dezember 1921.
Heſſ. Bürgemeiſterei Altheim.
Funck.
1800 000 Loſe mit 275000 Gewinn, im Geſamtbetr. v. ub.
172 Millionen Mark
Rorſt.
Beiſteigerungs- Anzeige
Donnerstag, den 15. Dezember 1921,
nachmittags 2:/, Uhr, werden im
Ver=
ſteigerungslokale
Ludwigsplatz 8
(früher Brauerei Böttinger) die Reſt=
Waren=
beſtände aus dem Konkurs Nürnberger,
be=
ſtehend in
einigen kompl. Anzügen (Gr. 48),
1 Covereoat, 1 Hoſe, eg. 6 Meter
Mantelſtoff, verſch. Anzugſtoffen u.
einer Partie Chriftbaumſchmuck uſw
meiſtbietend gegen Barzahlung verſteigert.
Anſchließend daran kommt in demſelben
Lokale auf freiwilligen Antrag aus einem
Nachlaß herrührend
eine Partie weiße Damenwäſche
(ea. 2 Dutzend Hemden, 6
Nacht=
hemden, 7 Nachtjacken, 18 Hoſen,
4. Unterröcke, 4 Untertaillen, 8
*
Faſchentücher uſw.), ſowie
ver=
fchiedene Damenkleider, 1Pelz, Hüte,
Strümpfe, Schuhe u. Stiefel u. a. m.
ferner: 1 Wringmaſchine, 1 neuer
Fenſter=
tritt, 1 Teiter, 1 Bügelbrett, 2
Tiſch=
platten, 1 Handkoffer, 1 Ledertaſche,
1 Ampel, 1 groß. Waſchtiſch, Lampen,
1 elektr. Klingelleitung mit Schalttafel
u. 3 Glocken, 1 Reiſeplaid, 3 Gaslyras,
verſchied. Kupfer=, Meſſing= und
Zinn=
ſachen, 1 Fiſchkroppen u. a. m.
gegen Barzahlung zur Verſteigerung.
Verſteigerung beſtimmt.
Darmſtadt, 13. Dezember 1921.
Kapp, Verſteigerer
Gerichtsvollzieher i. R.
13644)
M
1o. Pr.=Sudd. Klaſſentotterie
2 mal
4mal
Ta0ooo
Bo0oog
tm Sagoden.
Mk.
Ziehung 1. Kl. am 20. u. 21. Dez. 1921
Lospreiſe: Achtel Viertel Halbe Ganze
in der Klaſſe: 10.00 20.00 40.00 80.00
noch zu haben bei den Lotterie=Einnehmern:
Hilsdorf
Kullmann
Waldſtraße 3 Wilhelminenſtr. 9
Ohnacker
Petrenz
Ludwigſtraße 1 „p Rheinſtraße 33.
9Zuviel Steuern R
zahlen viele Gewerbetreibende,
Firmen u. Privatleute aus Unkenntnis
der beſtehenden Beſtimmungen,
Sachgemäße
Steuerberatung ſchützt!
Informieren Sie ſich jetzt und nicht erſt
in letzter Minute! Reell, zuverläſſig,
diskret und billig Gefl. Zuſchriften
unt. B 71 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.
(*47306
erbeten.
*
1/. Fl. 1/. Fl.
Weinbr.=Verſchnitt v. 43.00 23.00 an
Deutſch. Weinbrand, 51.00 27.00
55.00 30.00 „
Arrac=Berſchnitt
„ 55.00 30.00 „
Rum=Verſchnitt
Steinhäger, Monopolbranntweine
Zwetſchenwaſſer uſw. (1212g
Weiß= und Rotweine
Johannisbeerwein Mk. 8.50
ohne Glas und Steuer
Helbſtgekelterten Apfelwein
Martin Jahn
Telephon 305.
Pallaswieſenſtr. 30.
Willst Du mit blanken Schuhen laufen,
Dann musst Du Schuhkrem „Etfax‟
kaufen.
19
Effax”
der ideale Schuhputz.
Fabrikanten
Chem. Fabrik Efax, Bencheim (Hessen)
London .. . . 121.40 —/2 50— Kriſtiania .. 76. 77.½ Deutſchland 2,63), 85- Paris... ... 41.00 —/42,00—1 Matd.. 74 76 Wien ...... 0.1e 0.20 Italien.
00—
28.90— Buenos Air= Prag ...... 6. 10— rüffel — 10.50—
ſ392 Budapeſt .. do51z 0.70— Holle 1.86/ 19913 12y
enhagen 98.1.1 99 gam.. . . 2.00 2.10 Neu=York .. 5.16— 5.17—1 holm 130½.
7. Bukareſt 0.16— 017—
Preisrückgang am Ledermarkt.
b. Nach dem Umſchevung auf dem Deviſenmarkte brachten die
Häute=
auktionen einen allgemeinen Preisrückgang. Auf der
Auk=
u niedriger Gebotze ein Teil
tion in Frankfurt a. M. wurden infolge a
Loſe zurüchgezogen. Die Stiunmung iſt weiter flau und die Käufer
ver=
halten ſich abwartend. Auch am Lederma
urkt iſt man im Einkauf recht
vorſichtig und größere Abſchlüſſe wurden nicht getätigt. Man wartet
auch hier ab, bis die Lage geklärter iſt: Die Preiſe ſind infolge des
teil=
weiſe vecht erhebliclen Preisrückganges für Rohware bereits ebenfalls
eine Kleinigkeit zurückgegangen und zwar wurden folgende Richtpreiſe
gegenüber Ende November in Mart pro Kg. genannt:
in Mark pro Quadratfuß: 210—250 190—220 Rindbox, ſchwarz 75—60 A.43 Boxealf, ſchwarz 75—85 70—80 Roßchebreaus, ſchwarz 40—45 3—40 Die Preiſe verſtehen ſich für Großhandelspreiſe aus
erſte Sortimente. erſter Hand für N
Geld Brief Rf
Geld Brief e
Geld. Brief 15.
Geld
Zrieſ erdam-
euerde
Brüſſ Antw.
hriſtiania
enhage
holm
Helingſors
Italien .. K14z.85/61
1282.70 1971.
07.4/2512.50/
31.80 8163.
4070.00 4079.1
759 29 760 30
London . . 889.30 690.70 713.256731.751
73.50 1478.50
2932. 152827,8
2 1.35,3623.85
(825.45 4034,65
33.65/ 334.35!
z.10/ 8
794.20 79880 Meine
Paris..
.
Spanien
Lien (in D., abg.
Duen=Aires 23295
.—
6.52
6.48
v25
Ae
23.75
64.40 —64.60—k 185.33 165.67/ 188,81 189,I5
515
,
739
3743.
102877.9
6.78— 6.82-
220,75 2273
47— 25.5:
*
3—
Köln, 13. Dez. (Wolff. Der Kölniſchen Zeitung zufolge erhöhen
die Farbenfabriken vorm. Friedrich, Bayer u. Co. in
Leverkuſen zur Sicherſtellung der Mittel für den Wiederaufbau
der Oppauer Werke ihr Kapital durch Ausgabe von 40 Millionen
Mark neuer Stammaktien. Die Vergebung ſoll unter Ausſchluß des
Bezugsrechtes der Aktionäre an eine Bankengruppe erfolgen.
* Dortmund, 12. Dez. Die Nachricht über den Ankauf des
Baroper Walzwerkes durch das Eiſen= und Stahlwerk Höſch
wird von den Verwaltungen beider Werke für unrichtig erklärt.
Die neuen Richtlinien des ſtädt.
Miet=
einigungsamtes vom 9. 12. 21 ſind ſo gedacht,
daß ſie nur bei dem Vermieter in Anwendung
kommen können, der ſeither ſeine Wohnungen
in wohnlichen Zuſtand= gehalten hat und
dafür geleiſtete Aufwendungen auch nachweiſen
kann. Darum ſind Mietserhöhungen dann
abzulehnen, wenn dieſe Vorausſetzungen nicht
erfüllt ſind.
(13625
Der Vorſtand des Mietervereins.
Pappelholz=Verſteigerung.
Montag, den 19. ds. Mts., nachmittags
1 uhr, werden in der Gemeinde Eſchollbrücken
24 Pappeiſtämme mit zuſammen 40 im
Inhalt an Ort und Stelle an die Meiſtbietenden
verſteigert.
Zuſammenkunft der Steigerer iſt am
Orts=
ausgang nach Darmſtadt.
(13627ms
Eſchollbrücken, am 12. Dezember 1921,
Heſſ. Bürgermeiſterei: Götz.
Das paſſendſte Weihnachts=Geſchenk
iſt eine
mit oder ohne ärztlicher Unterſuchung zu Gunſten von
Frau und Kindern, bei der Allgemeinen Deutſchen
Lebensverſicherung, a. G., in Stuitgart.
Ver=
langen Sie ausführliche Offerte ohne jede
Verbindlich=
keit von den Vertretern: (46322mgm
Herrn Wilhelm Weiß, Darmſtadt,
Viktoriaſtraße 60, Telephon 1704
Herrn Hans Gütlein, Darmſtadt,
Hofmannſtraße 12
Herrn Major a. D. Walter Stieler,
Darmſtadt, Herderſtraße 10.
Stenographie und
Maſchinenſchreiben.
Die neuen Kurſe beginnen Montag, den
9. Januar. Anmeldungen vormittags erbeten,
M. Naumann, früher Opel
Soderſtr. 14 am Kapellplatz. (23266a
Gespielte
Pianog
stets am Lager.
Klavier-Arnold
nur Ecke Erbacherstr.
n. d. Schwimmb. (uusa
Z
IANZ Missiees
A artnt
BohHeP-
wachs
P
Kinderleichtes Arbeiten.
Seit 1901 glänzend belobt. Stahlspäne u. Terpentlnöl werden entbehrlich. Durch de
fiüssigeFormkolossslausglebigt, leiehtanzuwenden. Der Bodenbleibtwaschbar uheil,
Zu haben in den einschlägigen Geschäften.
Fabriken: Cirine-Werte Böhme 4 Lorenz, Chemnitz u. Eger (Böhmen).
Verlangen Sie gratis u. ranko die Broschllre: „Wle bekandleich mein!
AAnnet
ensoie
Ar
Extra=Angebot in
Reis
Voll=Reis Pfud m. 6.00
Rangoon=Reis pfand M. 6. 75
Patna=Reis p. m. 8.00
Huppen=Reis R. 4.50,5.50
AotBräundalln
Ernſt=Ludwigſtr. 3 (13647
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 14. Dezember 1921.
Rummer 335.
Der Grenadier von Pirmaſens.
Eine Erzählung aus dem vorigen Jahrhundert.
Von Ernſt Pasgu”.
(Rachdrug verboten.
9)
Es war ein buntes, rot und weiß geſtreiftes Tuch, wie es die
Burſchen der Gegend an Feſttagen tragen, und wie ſie eines für
ihren Jean bei deſſen Auszug nach Buchsweiler aus der Lads
geholt und ihm ſelbſt um den Hals gebunden hatte. Das Tuch
mußte dem Burſchen bei ſeinem erſten Verſuch, ſich von ſeiner
Angreifern zu befreien, entfallen und dann an dem Strauchwerk
des Weges hängen geblieben ſein.
Die Alte ſetzte ſich zur Scite der Straß= und betrachtete den
Unglück verheißenden Fund, doch weinte ſie nicht mehr, ihr Auge
war trocken, aber ihr Blick mit einem ingrimmigen, ifefen Haf,
erſüllt. Das Tuch hatte ſie nur zu gut als dasjenige ihres
Soh=
nes erkannt, und nun war ſie überzengt, daß dieſem ein Unglück
geſchehen.
„Es mußte ſo kommen — ich wußte es”, murmelte ſie vor
ſich hin, während ihre Züge ſich zu einem bitteren Lücheln
ver=
zerrten. „Es wäre ja auch etwas Unerhörtes — Uindenkliches
geweſen, wenn ſie uns Armen ihre Macht nicht mehr hätten
fühlen laſſen! Doch was iſt eigentlich geſchehen? — Wo haben
ſie ihn hingeſchleppt? Ich muß es wiſſen, um das arme
Mäd=
chen tröſten zu können, wenn da überhaupt noch zu träſten ſein
wird.”
Ein tiefer, ſchmerzlicher Seufzer ſolgte dieſen Werten, dann
erhob die alte Frau ſich raſch und begann aufmerkiam die
Spu=
ren der Pferdehufen zu unterſuchen und zu verfolgen. Den
Blick ſcharf auf den Boden gerichtet, ſchritt ſie die Straße eine
ganze Strecke hinan. Endlich hielt ſie inne und kehrte langſam
zurück. Eine Weile blickte ſie ſuchend umher, dann ließ ſie ſich
an einer Stelle der Straße nieder, von ſvo aus ſie dieſe in der
Richtung nach Zweibrücken hin eine ziemliche Strecke zu
über=
ſchauen vermochte.
„Es iſt kein Zweifel mehr”, ſprach ſie leiſe vor ſich hin, „er
iſt nach Pirmaſens geſchleppt worden. — Hier, auf dem
Heim=
wege haben ſie ihn überfallen, und nun iſt er glücklich beſeitigt!
Der Schändliche! Jetzt glaubt er wohl, auch leicht mit dem
Mädel fertig zu werden. — Ob der Landgraf den geuen Nekruten
annehmen wird? Er denkt beſſer wie die Andern, und doch —
wer weiß? — Er ſelbſt hat ihn am Ende bei Nacht und Nebel
aufgehoben. Was liegt den großen Herren an uns Armen, wenn
es ihr Vergnügen gilt?! — Doch die Line, die ſoll ihrem Verfol=
ger nicht in die Hände fallen — wenn es nicht ſchon zu ſpät dazu
iſt. Iſt der Anſchlag auf ſie noch nicht ausgeführt worden, ſo
wird ſie kommen — bald — und hier will ich ſie erwarten, denn
kein Augenblick iſt zu verlieren, ſogleich muß ſie handeln, ſoll
größeres Unglück von ihnen abgewendet werden.
So weit war Mutter Gottfrieden in ihrem Selbſtgeſpräch
gekommen — der Tag war erſchienen und die Glut der Sonne
verſcheuchte raſch die letzten Nebel der Nacht — da hob ſie den
Kopf und ſtieß einen lauten Freudenruf aus, denn in der Ferne
hatte ſie ein Mädchen erblickt, das auf die Anlagen zukam.
Sie hatte ſich nicht getäuſcht, es war Line, welche nun auch
die Mutter ihres Jeans erkannte und ihre Schritte merklich
be=
ſchleunigte
„Wo iſt Jean?” rief ſie ſchon aus der Ferne der alten Frau
entgegen.
„Was weißt Du von ihms” entgegnete fragend die Alte mit
ſcharfem Ton.
„Ihr kommt mir allein entgegen — iſt ihm wirklich ein
Un=
glück geſchehen?” jammerte das Mädchen. „Redet, Mutter, redet
um Gotteswillen!
„Was weißt Du, Line?” ſprach dieſe rauh und befehlend
„Du mußt mir ſagen, was Dich ſo in Aufregung verſetzt, dann
hörſt Du mich — und von ihm. Doch komm, laß uns heimwärts
gehen, auf der Straße iſt nicht gut ſein — für Dich, im Gehen
kannſt Du reden.”
Raſch zog ſie nach dieſen Worten das Mädchen mit ſich fort
in die Anlagen und auf das Wärterhäuschen zu.
„Der Herr Landgraf von Pirmaſens war geſtern abend im
Schloſſe.
Mit einem lauten Ausruf, der eben ſo viel Ueberraſchung
als Zorn kündete, unterbrach die Alte die Rede des Mädchens,
doch Line echtete nicht darauf, ſondern fuhr haſtig fort:
„Wir trafen ihn ſchon am Morgen in Buchsweiler, da hat er
uns, mich und den Jean, geſehen und lange vor uns war er in
Zweibrücken angekommen. Gleich nachdem ich aufgeſtanden und
im Begriff war, zu Euch zu gehen, erfuhr ich es, auch daß der
Landgraf ein langes Zwiegeſpräch mit dem jungen Herrn gehabt
O
hat, wobei oftmals Jeans Name genannt worden ſein ſoll.
Mutter, um des Himmels Barmherzigkeit willen, ſagt mit, wo
er iſt.”
„In Pirmaſens”, lautete die ingrimmig gegebene Antwort.
Das Mädchen ſtieß einen Schrei der Verzweiflung aus, und
hätte die Mutter die Aermſte nicht gehalten, ſie wäre vernichtet
zu Boden geſunken.
„Jetzt iſt keine Zeit, um ohnmächtig zu werden”, ſagte die
alte Frau rauh, die faſt Beſinnungsloſe derb ſchüttelnd und mit
ſich fortziehend. „Ich muß Dich in Sicherheit bringen, ſollſt Lu
nicht auch verloren ſein, wie er!“
Wie gebrochen an Körper und Scele ließ ſich Line führen,
und di: Mutter Gottfrieden erzählte ihr mit wenigen Worten.
was ſie entdeckt hatte und jetzt auch beſtimmt zu wiſſen glaubte.
In der Wohnung füllte ſie haſtig einen Krug mit Waſſer, nahm
ein Brot und etwas getrocknetes Fleiſch, dann wandte ſie ſich zu
dem Mädchen, das ſtill weinend daſaß und des Tuns der Nutter
nicht achtete und ſagte: „Komm!
Willenlos folgte ihr Line. Wieder ging es in den Grund
hinab, doch diesmal auf einen Pavillon zu, der recht verfallen
ausſah. Die Türe hing loſe in ihren Angeln und ſtand offen,
mehrere der Fenſter waren halb zertrümmert und eines fehlte
ganz. Die Alte riß die morſche Türe vollends auf und trat ein,
Es war ein ziemlich großer Raum, der einſtens ſehr hübſch
ge=
weſen ſein mochte, doch jetzt herabgekommen und verfallen
er=
ſchien wie das Aeußere. Bemalte Leinwandtapeten, auf der
kleine pausbäckige Liebesgötter, allerlei galante Spiele treibend,
zu ſehen waren, ſoweit dies der Staub, der ſie bedeckte, die Riſſe,
welche die alles vernichtende Zeit darin hervorgebracht hatte,
zu=
ließen, bedeckten die Wände. Die reichen Möbel, welche den
klei=
nen Saal einſtmals gewiß geziert, fehlten, und nur altes
Gerüm=
pel lag umher.
„Es gab eine Zeit, da ſah es hier ſchöner und wohnlicher aus
als jetzt”, murmelte die Alte mit höhniſchem Lächeln leiſe vor
ſich hin. „Da gab es wie heute auch einen jungen Prinzen, der
den Mädchen und Frauen nachſtellte. Doch, was ihm und ſeinen
Lüſten zu gut kam, ſoll ſeinem gleich ſchlimmen Nachſolger dus
Spiel verderben! Jahre ſind vergangen, ſeit ich dieſen verfluck
ten Ort betreten — ich glaubte ihn im Leben nicht mehr zu ſehen,
doch es iſt anders gekommen!“
Dabei hatte ſie an der Rückwand umhergetaſtet und gedrückt
Dort, wo die Tapete eine dunkle Höhle vorſtellte, in welcher zwe
der kleinen Liebesgötter als Mars und Venus in zärtlicher
Um=
armung ſich umfangen hielten — dort bewegte ſich plötzlich ein
Teil der Wand, das Innere der Höhle öffnete ſich gleichſam
und ließ einen dahinter liegenden kleinen, matt erhellten Raum
ſehen.
(Fortſetzung folgt.)
MIan färbe daheim nur mit echten Krauns’schen Stoffarben
und fordere die lehrreiche Gratisbroschüre No. Z von
Wilhelm Brauns, Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Ouedlinburg a. H.
(1I,9084
Stellengeſuche
Weiblich
Weißzeug=
näherin
hat noch einige Ta
frei. Angeb. unt. B 86
Geſchäftsſtelle (*4735
Wännlich
Jg. Kaufmann
der ber. auf Büro tätie
war, mit Kennin. in
einf. u. dopp. Buchf",
dtich. Schriftw. u.
Ma=
ſchiuenſchr., ſ. z 1. I. 22
Stellg. a. Bürov. Bank.
Gefl. Angeb. unt. B 70
an deGeſchſt. (*47745
Seeeeectee
24 Jahre alt, in allen
Zweig, des Bankfaches
durchaus erf hren,
bis=
her nur an ſelbſtändig.
Poſten tätig geweſ. n,
ſucht per 1. Jan
Stel=
lung in Darmſtadt od.
näher. Umgeb. Ang.
unter B 60 an die
Ge=
ſchäftsſtelle, (*4 280
SSttttttttt
Junger Mann
ſucht Arbeit
gleich welcher Art, am
liebſten in Fabrik Gefl.
Angeb. unt. B 85 an
die Geſchſt. (*47324
Lehrſtelle
bei Zahntechniker geſ.
Gefl Angeb. unt. B 53
an die Geſchſt. (*47253
Dfene Stellen
Weiblich
geben wohlschmeckende, leichtbekömmliche und nahrhafte
Speisen für jedermann
für klein und groß, jung und alt, Gesunde, Kranke und Schwache
Zum 1. Jan. oder 1. Febr. 1922 ſuchen wir eine
Verfekte Stenotgpistin
Bewerberinnen müſſen ſchon in gleicher
Eigenſchaft tätig geweſen ſein. Bewerbungen
mit Zeugnisabſchriften u. Gehaltsanſprüchen
unter 101 an die Geſchäftsſtelle. (*47465
Gewandte
Stenotypiſtin
die auch mit buchhälteriſchen Arbeiten
vertraut ſein muß, zum 7. Januar 1922
für Aktiengeſellſchaft im Odenwald geſ.
Es kommt nur eine wirklich tüchtige Kraf
in Fage. Selbſtgeſchrieb.
Bewerbungs=
ſchreiben mit Zeugnisabſchriften und Ge
haltsforderung zu richten unt. F. V. M.
4518 an Rudolf Moſſe, Frankfurt a. M. (1,13638
Eüddeutſche Fabrik vergibt
Alleinvertrieb
von ſelten guten Gebrauchsartikeln
die von Autoritäten glänzend begutachtet, mit
enormem Umſatz bei Behörden, Landw
rt=
ſchaft, Induſtrie etc. Befähigte Herren, die
ſich durch Ue ernahme einer Fa rikniederlage
eine eigene Exiſtenz ſchaffen wollen und dazu
über 12—15 Mille verfügen, erfahren Näheres
durh Direftor Zimmermann, München,
Tengſtraße 34.
J.13424
K
Anf. Januar ig. (44100
Dienſtmädchen
oder Stütze geſucht
Dieburgerſtr. 50, III.
Ein ehrliches junges
Mädchen v. morgens
10 Uhr bis nach dem
Spülen geſucht. Näh
Geſchäftsſtelle (*47303
Mädchen
ür vormittags geſud
Frankfurterſtr. 6 (*
Büglerin
wird geſucht (*47326
Hügelſtr. 6, II.
Für Oſtern ſuchen
Lehrmädchen
Lehrlinge.
mit guten Schulzeug=
(12370a
niſen.
Gebr. Rothſchild
Markt.
Geſucht für ſofort ode
1. Januar perfeites
erſtes Hausmädch.
und (B13590
Küchenmädchen
Frau von Brüning,
Heinrichwingerisweg 3.
Wegen Erkrankung
des bisherig. Mädchens
ordentliches
evtl. auch Aushilfe
zum ſofort. Eintritt
jeſucht. Näh.
Martin=
ſtraße 62, pt. (B,13591
Ein in Küche u. Haus
halt durchaus erfahe
evtl. einfache Stütze,
mit guten Zeugni ſen
zu einem älteren
Ehe=
paar für ſofort oder
ſpäter geſucht. Näheres
Aliceſtr. 1., I. 1747366
Jüng. Mädchen
für nachmittags
leichter Hausarbeit
bald geſucht. (B134 3
Wilhelmſtr. 24
für ſofort
Suche od. 15. ein
Mädchen
das etwas koch kann
geg. hoh. Lohn u. gute
Behandlg. (*47276mc
Hügelſtraße 35.
Tücht. Mädchen
zu jungem, kinderloſen
Ehepaar für ganz od
tagsüber ſof gef Tra
Grafenſtr. 12,1II (saze1
Tüchtige, perfekte
Einlegerin
bei tarifmäßig
Bezah=
lung ſofort geſucht
Heinrich Lautz,
Rheinſtr. 20. 113648md
F
braves, tücht. (*47225
Mädchen
od. einfache Stütze bei
hoh Lohn und gut.
Verpflegung.
Waſch=
u. Bügelfrau vorhand
Frau Kleinſchmidt,
Am Erlenberg 6.
Zum möglichſt ſofortigen Entritt
ſuchen wir tüchtige
Motoren= und Chaſſis=Schloſſer
1 Lackierer
2 Sattler
2 Caroſſerie=Flaſchner
Angebote an Falcon=Werke, A.=G.,
Ober=Ramſtadt.
(13625md
Jung. Beamten=
Ehe=
paar (kinderl.) ſucht
möbl. oder
un=
möbl. Zimmer
mit Küchenbenutzung.
Angebote an Bretzke,
Wachtmſtr. Schutzpol.
II Hundertſch. *47291
Möbliertes Ceug
Zimmer
mit 2 Betten für jung.
Ehepaar, welches den
ganzen Tag im eigenen
Geſchäft tätig, für
ſo=
fort geſucht. Elektr.
Licht Bedingung. Lage
nähe Heidelberger= od
Neckarſtraße. Ang. an
Johannes Schä er
Fonragehdlg. Durmſtadt
Student
(Bulgare) ſucht möbl.
Zimmer mit od. ohne
Penſion ſof zu mieten
Angeb. an D. Ghileff,
Mühlſtr. 5, I. (*47328
Kaufmänn. Lehrling
P
für Fabrikbureau zum alsbaldigen Eintritt
Düng. Mädchen
für ganz od nur tags
über geſ.
Hoffmann=
ſtraße 39, II. (*47e85
Mädchen
oder Frau
Küchenarb. bis nach
dem Spülen b. hohem
Lohn ſof. geſ. (*4 19
Weinſtuben z. Kaplan,
Kapellplatz H. Sulfrian.
Saubere, fleißige
Köchin
die gut kochen kann, u.
Hausmädch.
mit guten Zeugniſſen
ſucht
zum 1. JanuerHromds
Näh. Geſchſt.
Für einen feinen
Haus=
halt, 2 Perſonen, wird
bald evtl. 1.od. 15. Jan
ein ſelb= 9
ſtändiges=Mädchen
das perfekt kochen
kann, geſucht. Gute
Verpfleg. Lohn 200,K.
Beſte Empfehlungen
Bedingung. 2
b u.
B6S Geſchſt./*77
mdr
Geſucht für 1. Januar
nachFriedderg (Heſſen
erfahrenes zuverläſſig
Mädchen
m. Zeugn. Lohn 150.4
Näheres
Landwehr=
ſtr. 19½,II, (*47483mt
Saubere Putzfran
oder Mädchen täglich
von 2—4 Uhr geſucht
Aſſeſſor S
Herdweg 67, I. /F‟md
Männlich
Tücht. Buchhandlg.
Reiſende
nuch Damen, finden
lohnende Beſchäftig.
auf kleine Werke. Ang.
uinter B 72 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. (*47301id
2 tücht., ſelbſtänd.
Inſtallateure
ſofort geſucht
Gebr. Becker Nachf.,
Waldſtr. 39. /747257mf
Aelterer, zuverl.
Inſtallateur
f. Waſſer= u Heizungs
arbeiten geſucht. Auch
ſelbſtändiger, tüchtiger
Handwerker kann Arbeit
übernehmen.
E. Koch
Weinheim i. B.
Bahnhofſtr 27. (13634
f. dauernde
Werkſtatt=
arbeit geſ. Liebigſtr. 2
Gartenhaus p. /*4722:
geſucht. Angebote unter B 93 an die
(13633
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
Wir ſuchen zum Eintritt per 2. Januar 1922
einen
kaufm. Lehrling
mit guter Schulbildung. Kenntniſſe in
Steno=
graphie und Schreibmaſchinenſchreiben
er=
wünſcht. Schriftl. Angebote an: Gg.
Ehr-
hardt & Söhne, G. m b. H.,
Möbel-
fabrik, Darmstadt, Fe dbergſtr. 36. (13501s
Beſſeres
Wohnhaus
oder Villa
nit größer m Garten,
für 1 od. 2 Familten,
baldmöglichſt
bezieh=
bar, in Darmſtadt oder
Umgebung von ſchnell
entſchloſ enem Käufer
rſucht. Angeb. unter
B 32 a. d.
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (*47095
ca. 1100 qm Lagerplatz
(umzäunt), in der Nähe des Oſtbahnhofs,
ganz oder geteilt per 1. Januar 1922 zu
(13630mio
verpachten.
Val. Wagner
Brauerei „zum goldenen Anker”
Telephon 522
Telephon 522
in Darmſtadt.
Freiſtehendes Etagenhaus mit
3 X6 Zimmer, Küche, Speiſek., Bad,
elekte. Licht, Gas, Veranda, Balkon,
Diele, Manſarde, Hintergarten mit
Re=
miſe und kl. Wohngebäude ſogleich unter
recht günſtigen Bedingungen zu
ver=
kaufen. Angebote erbitte unter A 60
an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 13419si
Villa oder Landhaus
mit Garten, evtl mit Ackerland und
Neben=
gebäude, elektr. Licht, Waſſer, in ſchöner Lage
ſofort zu kaufen geſucht.
Vermittlung nicht ausgeſchloſſen. Genaue
Be=
ſchreibung, evtl. mit Bild, an Dr. Tüllner
*47246
Berlin, Falkenſteinſtraße 46
Goldwert ſtatt Papiergeld! Prima 2giſtenz!
Haus mit gutgetzendem Kolonialw.= u. Kurzw.=Geſch.,
ſehr gutgehender Wirtſchaft uc., reichl. Inventar, zu
220 Mille bei 110 Mille Anzahlg. zu verkaufen. Das
Obfekt liegt f. ein. kleineren Platze nahe Worms. (1 1. 13569
Wolff, Moos & Co., G. m. b. H., in Bensheim
Brader,
kräftiger Jünge
aus guter Fam lie für
beſſeres Reſtaurant zur
Hilfe bei allen Arbeiten
und Ausbildung als
Kellner geſucht. Gute
Koſt und Behandlung
Wohnung bei Etern
Lohn nach
Ueberein=
kunft. Schriftl. Anfr.
u. B 58 Geſchſt. /*47247
Junge Leute, die zur
See fahren wollen, erh.
vorher Aufkl. u. Rat.
Auskunftei Hamburg
Schlf. 112. 4 12. (Iz0
(*47252
Junger
Friſeurgehilfe
geſ., g Verpfl. i.
Kaltwaſſer Eberſtadtb.
Darmſtadt.
2 Zimmerwohnung
mit Küche in Eberſtad
gegen eben olche in
Darmſtadt zu tauſchen
geſucht. Angebote an
Crimm, Druckerei=Kontor
Rheinſtr. 23. (12642
Lagerräume
Hügelſtr. 15, Laden,
bei Feidel, trockener,
ſauberer Raum zum
Nnterſtellen v. Möbeln
uſw. zu verm. (10636a
Möbl. Zimmer
Hügelſtr. 7, I.
Hermes, möbl. Zim
ohne Bedien. (*47325
Karlſtr. 64, b. Pfiſter
möbl. Zimmer
mit voller Penſion zu
(*47353
vermieten.
Mauerſtraße 19
bei Müller, möbliert.
Zimmer mit Penſ. z
vermieten. /*473(
Luiſenſtr. 6. 1., bei
Birnbacher, möbl
Zim=
ner zu verm. (*47471
Möbl, Zimmer z
verm. Mahnhopf,
Heidel=
vergerſtr 40. (*47476
Zumieten geſucht
Student ſucht p bald
od. ſpät 1-2 ſchönmöbl.
Zimmer”
mögl., mit elektr. Licht
in d. Nähe d. Hochſchule
Ang m. Prs. anSchneider,
Liebfrauenſtr. 35, 1.
Etagen- od. Einf.-Haus
möbl. od. unmöbliert
mit ein. Bureau,
kauf=
od mietweiſe ſof geſ.
Modern, beſte Lage,
5-6Räu eBedingu=
Siebert, Poſtfach 772
Düſſeldorf. I,1337:
Berufstätiges
Fräulein
ſucht leeres, heizbares
Zimmer. Frl. Heinemann,
Kiesſtraße 14, pt. be
Fr. Wiegand. *47323
2-3mbl. Zimm.
v. 2 Ausländern geſ.
Ang. an Rud, Guten
bergſtr. 56, (*47311
Wirtſchaft
gutgehend, ſofort frei
mit Wohnung, für
Metzger
konkurrenz=
freie Lage, ſofort zu
verkaufen. Angeb.
B 37 a. d. Geſchäfts=
Vermittler
ſtelle. —
*47126
zwecklos.
m. Gart.,
Wohnh. Wilhelm=
Preis
ſtr., 4X4 T
80 Mile.
Kiesſtr.,
Wohnh.. 443.
1X 2Z. , Seitb., Garten.
Pr. 70 Mille.
m. Laden,
Wohnh. Einfahrt,
Hof, 3X5 u. 1X2Z
Preis 100 Mille.
Näh. d. Kapital=
Grundſtücksnachweis
Karl Herzberger
Darmſtadt
Karlſtraße 39. (*47359
Geſchäfts=
oder
Wohnhaus
in guter Lage v.
Selbſt=
läufer vom Beſitzer bei
ſehr hoher Anzahlg
ſo=
fort zu kaufen geſucht
Angeb. unt. E
an
47313
die Geſchſt
Mühle mit Waſſerkraft
oder kleineres landwirtſchaftl.
Anweſen (13518om
bis Mk. 450 000.— ſogleich gegen
bar direkt vom Beſitzer zu kaufen
geſucht. Angebote erbitte uuter
A 137 an die Geſchäftsſt. d. Bl.
bernehme den An= und Verkauf von
ℳ Wohn= und Geſchäftshäuſern,
Lie=
genſchaften, ſowie Geſchäften jeder Art
in allen Stadtteilen.
(47360
Kapital= und Grundſtücksnachweis
Karl Herzberger
Darmſtadt, Karlſtraße 39.
Suche
*47415
Geſchäfts= und
Privathäuſer
zukaufen. Angebote an
Adolf Dingeldein,
Imo=
bilienbüro, Georgenſtr.
Nr. 13.1. Telephon3065.
Sureau
Abteilung für Eigenheime
empfiehlt ernſten Reflektanten
mehrere preiswerte Obfekte
nach Auswahl in und bei
Darmſtadt unter günſtigen
Bedingungen.
Näheres bei Baugewerksmeiſter
Bernhardt
Heidelbergerſtr. 33, Darmſtadt.
(13420sm
Haus
mit Garten, ung. 8 bis
9 Wohnräume, zu kauf
geſucht Ang u. B 20
an die Geſchäftsſtelle
ds. Bl. (*47071gms
Garten
oder Stück zu pachten
geſucht
(*47237
Mühlſtr. 28, part.
mit 2 bis 3mal 5Zim.
Wohnung mit eventl.
freiwerdender Wohn.
zu kaufen geſucht.
An=
gebote mit Preis unt.
B 87 Geſchſt. (*47344
Ackergelände zu
ver=
kaufen oder zu verm.
1131 qm Acker im
krummen Jochert, 29
Im Acker mittelſte
Golläcker, 1931 qm
Acker große Gewann,
Näheres H. Münkel
Soderſtr. 20.(*46529em
Haus
mit Wirtſchaft ſof.
3.
kaufen geſ. Nähere
Adolf Dingeldein. Imo
bilien=Büro, George
ſtraſe 13, I. (*47416
Geldverkehr
Darlehen
wird geſ. von 200 bis
300 ℳ, aber nur vi
ein. Selbſtgeber. 2
gebote unt. B 42
Ge=
ſchä tsſtelle. (*47
Junger F973
Kaufmann
ſprachgewandt, ſucht
ſich a
mit 25—30 000
h an einem gut=
Mh. geh. Geſchäft
beteiligen. Sicherheit
muß vorhanden ſei
Angeb. unt. B 80 at
die Geſchäftsſt. d3. Bl.
Gegen Sicherheit un
hohe Zinſen (*47315
5000 Mk.
ſofort v Selbſtgeber
leihen geſucht. Angeb.
unt B 78 an die Ge
ſchäftsſtelle d2. Blattes.
gegen gute Sicherheit
v. Selbſtgeb., 15% Zinſ
auf 1 Jahr, Rückz. n.
Ueberkft. Das Geld
nur f. Geſchäfts w. ge
braucht Gfl. Ang. unt.
99
B 73 Geſchſt. (:47‟
3500 Mark
gegen 109 Zinſen ur
monatl Rückzahl. von
500 ℳ von
Staatsan=
geſtellten ſofort z. leih.
geſucht. Gefl. Ang. u.
B 98 an die
Geſchäfts=
ſtelle erbeten. (*47446
Unterricht
Wer erteilt 3 Kindern
Klav.-Uaterricht?
Geheizt Zimm u.
In=
ſtrument vorhand äh.
Geſchäftsſtelle (*47234
Oſtern 1922
Gründl. Unterricht
(1.—4. Schuljahr) für
Kinder, die auf ärztl
Zeugnis keine öffentl.
Schule beſuchen. Näh
Geſchäftsſtelle. /*47338
Verloren
G
Herren=
Pelz=
kragen
d. Wege zum
verl.
H.=Bhf. am Diensta
Morgen. Gegenh. Be
lohnung abzug. b. Fleck,
Nieder=Ramſtädterſtr.
Nr. 87, I, (*47523