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184. Jahrgang
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und Leiſtung von Schadenerfatz. Bei Konkurg oder
gerichtlicher Betreibung fällt jeder Rabatt weg.
Nummer 331
Samstag, den 10. Dezember 1921
Einzelnummer 30 Pfg.
Die Tſchechen und die Wenden.
Npt. In Deutſchland iſt in breiten Kreiſen kaunt bekannt,
daß für das Reich eine wendiſche Gefahr beſteht. Unter
den in Sachſen und dem ſüdlichen Teile der Provinz
Brauden=
burg, zwiſchen Bautzen und Kottbus wohnenden 150 000 bis
200 000 Wenden iſt eine Bewegung vorhanden, die auf
panſla=
wiſtiſchen Gedankengäugen gegründet, eine Losreißung von
Deutſchland und eine Vereinigung mit der Tſchechoſlowakei zum
Ziele hat.
Bisher konnten die Wenden als ſtaatstreu und lohal gelten,
der Zuſammenbruch hat aber deutſchfeindlichen Agitatoren
Ober=
waſſer gegeben, deren lauteſter übrigens den ehrlichen deutſchen
Namen Barth trägt. Der Wendiſche Nationalausſchuß predigt
offen die Errichtung eines ſelbſtändigen Wendenſtaates,
verbrei=
te heimlich darauf hinzielende Flugſchriften und gibt die
Zei=
tung Serbſke Nowiny heraus. Die offiziöſen Blätter der Prager Humanitätund Gerechtigkeit”, der ſich bereits in ver=
Regierung aber, wie die Prager Preſſe und Gazette de Praque,
am Grabe der von Tſchechen gemordeten Deutſchen in Auſſig
ſprach, nähren und ſchüiren dieſe deutſchfeindlichen Treibereien
Der tſchechiſche Proſeſſor Cerny hat in der Preſſe ſeines Landes
wiederholt die Forderung erhoben, auf Vereinigung der Wenden rüſtungs=Konferenz, Waſhington. Ohne gründliche
Revi=
mit der tſchechoflowakiſchen Republik, wobei natürlich, nach dem
Vorgang in Böhmen, reichlich ebenſoviel deutſche Bevölkerung
an der oberen Spree zu Tſchechien geſchlagen werden ſoll. Daß
letzten Endes auch hier Drahtzieher an der Seine mitwirken,
iſt jedem Kenner der Verhältniſſe nicht zweifelhaft. Beſonders
an die deutſchfeindliche Entſcheidung in Oberſchleſien haben die
„Serben in der Lauſitz”, wie ſie von ihren Freunden in Prag
genannt werden, große Hoffnungen geknüpft, und noch größere
verbinden ſie mit den Plänen, die Frankreich zur Zertrümmerung
Deutſchlands hegt. Wie die Polen dabei auf die Beſetzung der
geſamten Provinz Schleſien rechnen, zühlen die Tſchechen auf ein
Vorrüicken durch die wendiſchen Sprachinſeln bis vor die Tore
Berlins. Es kann nach den gelegentlich polniſchen, tſchechiſchen
und wendiſchen Kurieren abgenommenen Papieren kein Zweifel
darüber beſtehen, daß die Franzoſen mit ihren Spießgeſellen in
Prag und Warſchau im geheimen ſolche Abmachuugen getroffen
haben. Die Wenden, die den Vorzug haben, im Verbande des
Deutſchen Reiches zu leben, die in Bautzen ein „wendiſches
Haus” als nationalen Mittelpunkt errichten durften, eine Zeitung
und die Errichtung eines wendiſchen Warenhaufes (natürlich
mit tſchechiſchem Lazital), planen, ſollten einmal einen Blick auf biſion des Verſailler Vertrages, Schwarze Schmach und anderer
die Slowakei und das brutale Gebaren der tſchechiſchen
Macht=
haber in dieſen wider den Willen der Bevölkerung ausgelieferten
Gebieten werfen. Prag würde die Wenden ebenſo politiſch ent= Auslande, in Verbindung geſetzt und eine rege Propaganda
zu=
rechten, wie es die Slowaken rechtlos macht. Ein Teil von ihnen gunſten Deutſchlands eingeleitet, die nicht hoch genug gewertet
hat das wohl ſchon eingeſehen; denn in Bautzen iſt ein „Verein
ſachſentreuer Wenden” entſtanden.
Die Politik der Deutſchen Volkspartei.
m. Berlin, 8. Dez. Unter dieſer Ueberſchrift veröffent= für Internationale Humanität und Gerechtigkeit” nur begrüßen.
licht die Nationalliberale Korreſpondenz einen
Artikel, in dem u. a. mit bezug auf Blättermeldungen der
letz=
ten Tage über eine Oppoſition gegen Dr. Streſemann folgendes
geſagt wird:
Daß gerade innerpolitiſche Momente auf dem Parteitag
lition bei allen Beſprechungen und Reden im Vordergrund ſtand.
Und da hat die Stuttgarter Tagung doch ein ſehr
bemer=
kenswertes Ergebnis gezeitigt; es hat ſich als unzweidentig
herausgeſtellt, daß der Gedanke der großen Koalition in ſehr viel
weiteren Kreiſen der Deutſchen Volkspartei Wurzel gefaßt hat,
als ſelbſt die wärnſten Befürworter des Gedankens bisher
an=
genommen hatten. Eine gewiſſe Strömung dagegen, die zum
mindeſten bremſend und eindämmend wirken möchte, iſt
ſelbſt=
verſtändlich vorhanden. Aber ſchon in der unmittelbar vor dem
Parteitag abgehaltenen Sitzung des Zentralvorſtandes zeigte ſich,
zur Ueberraſchung rieler Teilnehmer, daß dieſe Oppoſition ſehr
ſchwach war. Grundſätzliche Einwendungen wurden auch von
den ſehr wenigen Stimmen, die ſich erhoben, nicht geltend
gemacht.
auch etwaige Widerſtände in den Fraktionen ſelbſt beſeitigen
laſſen werden und daß die einmütige Haltung der Fraktionen
nach wie vor gewahrt werden wird. Den Mahnern von links,
gehalten worden, mit vollem Recht, daß es nicht die Aufgabe
der Deutſchen Volkspartei ſein kann, ſich etwa den Sozialdemo= mehr dem Parlament einen Geſetzentwurf vorlegen wird,
wo=
kraten als Mitarbeiter aufzudrängen. Im Gegenteil, ſie kann in
gelaſſener Nuhe die Entwickelung der Dinge abwarten und ſich
Erkenntnis ſich durchgerungen hat, daß man die Mitwirkung der
Deutſchen Volkspartei braucht.
Tu. Dresden, 9. Dez. Geſtern hielt der Ortsvecein der
Deutſchen Volkspartei in Dresden eine
Geſamtvorſtands=
ſitzung ab. Gegen drei Stimmen wurde folgende
Eutſchlie=
ung angenommen: In der Ueberzeugung, daß der Stuttgarter
Parteitag in Uebereinſtimmung mit dem Parteiführer Dr.
Streſe=
mann die große Koalition gefordert hat, begrüßt der Vorſtand
vaterländiſchen Politik und billigt ſie ausdrücklich.
Zum Zuckerpreis
ſchreibt uns die Zuckerwirtſchaftsſtelle des Vereins
der Deutſchen Zuckerinduſtrie:
Es iſt leider eine unbeſtreitbare Tatſache, daß der Zucker im
lgemeinen knapp bleibt und vielfach im Handel ganz
außer=
ordentlichk hohe Preiſe gefordert werden. Die Schuld daran
bird von der Oeffentlichkeit den Erzeugern bzw. der
Zuckerwirt=
ſchaftsſtelle zugeſchrieben, die den Zucker zurückhalten ſollen, um
hohe Preiſe zu erreichen. In Wirklichkeit hat aber die
Zucker=
birtſchaftsſtelle bisher den Preis des Zuckers auf ungefähr
einem Drittel des derzeitigen Weltmarktpreiſes für ihre
Mitglie=
der beim Verkauf feit September vorgeſchrieben, ihn bisher
un=
derändert gehalten und gleichzeitig nahezu ein Drittel der
ge=
ſchätzten Erzeugung bisher ſchon für den Verbrauch freigegeben.
Sie iſt aber nun nicht mehr in der Lage, unter Berückſichtigung
er in den letzten Monaten gänzlich veränderten wirtſchaftlichen
Vorhältniſſe daran feſtzuhalten. Die inzwiſchen eingetretene
Steigerung der Eiſenbahnfrachten um 95 Prozent, die Erhöhung
der Kohlenpreiſe, die außerordentliche Steigerung der Koſten
aller Betriebsmittel und der Löhne, ſowie vor allen Dingen die
Notwendigkeit, der Landwirtſchaft ausreichende Rübenpreiſe für
dieſes Jahr zu gewähren, um den Anbau für das nächſte Jahr der Annahme, daß Deutſchland bereit iſt, dieſe Bezahlung zu
nicht zu gefährden, machen einen Preis von rund 500 Mark je
Zeitner für gewöhnlichen gemahlenen Zucker ohne Sack ab
Ver=
ladeſtelle der Fabrik für Großabnehmer notwendig. Damit
er=
reicht der deutſche Zuckerpreis kaum die Hälfte des
Weltmarkt=
preiſes. Um der Zuckerkappheit abzuhelfen, hat die
Zucker=
wirtſchaftsſtelle weiter ſo viel Zucher zum Abſatz freigegeben, daß
im ganzen nahezu die Hälfte der vorausſichtlichen
Geſamterzeu=
gung in fünf Monaten verkauft werden kann. Die
Zuckerknapp=
heit kann aber erſt dann ein Ende nehmen, wenn endlich der
außerordentliche Eiſenbahnwagenmangel aufhört.
Ein holländiſcher Proteſt nach Waſhington.
RdL. Der holländiſche „Bund für Internationale
dienſtvoller Weiſe der Schwarzen Schmach am Rhein
augenom=
die in Naſerei gerieten, als ein Vorſteher unſerer Geſandtſchaſt men hatte, richtete folgendes intereſſante Kabeltelegramm in
eng=
liſcher Sprache an den Präſidenten der Vereinigten Staaten:
Haag, den 29. November 1921. Präſident Harding,
Ab=
ſion des Verſailler Friebensvertrages, ohne
Aufhebung ſeiner zahlreichen Kränkungen und Ungerechtigkeiten,
insbeſondere der Schmach am Rhein, Oberſchleſiens, der
phan=
taſtiſchen Entſchädigungen uſw., welche das deutſche Volk, tief
beleidigen und ſeinen wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg verhindern,
iſt Abrüſtung unmöglich. Inzwiſchen eilt das alte Europa ſeinem
totalen Untergang entgegen. Wir bitten dringend, Ihren
mäch=
tigen Einfluß anzuwenden, um zur Rebiſion zu gelangen. Im
Namen des „Bundes für Internationale Humanität und
Gerech=
tigkeit”. Dr. P. Mollenbroek, Vorſitzender. Dr. W. D. van
Reneſſe, Sekretär.
Hoffentlich verfehlt dieſer Proteſt aus dem neutralen Holland
zu begrüßen, daß die neutralen Staaten und neuerdings
beſon=
ders Holland, ſich unſerer Intereſſen annehmen. Neben dem
„Bund für Internationale Humanität und Gerechtigteit” iſt es
auch der „Verein zur Unterſuchung der Kriegsſchuld”, ferner der
neugegründete „Verein zur Förderung des materiellen und
ſitt=
lichen Wiederaufſtiegs Europas”, welche ſich die energiſche
Ver=
in ihrer Sprache und allerlei Literatur erſcheinen laſſen dürfen tretung unſerer wichtigſten nationalen Fragen, von Holland aus, der Pall Mall and Globe, Or. Rathenau könne nunmehr mit der
zum Ziel geſetzt haben. Zwecks Aufrollung der Schuldfrage,
Re=
wichtiger Fragen, haben ſich dieſe Vereinigungen mit dem
Aus=
lande, beſonders auch mit den holländiſchen Organiſationen im habe ihm vor ſeiner Abreiſe nach Cheques geſagt, daß noch
gelungen iſt, wird vielleicht dieſen dringenden Stimmen aus dem
neutralen Holland möglich ſein. Wir können dieſe Unterſtützung
der holländiſchen Vereinigungen und beſonders des „Bundes
Sie darf unſeres beſonderen Dankes für Hilfe in größter Not
gewiß ſein.
Deutſch=portugieſiſches Abkommen.
Berlin, 8. Dez. (Wolff.) Nach langen Verhandlungen
überwogen, bewies die Tatſache, daß die Frage der großen Kog= kam durch einen Notenaustauſch ein deutſch=
portugieſi=
ſches Abkommen zuſtande, wodurch Portugal deutſchen
Waren mit ſofortiger Wirkſamkeit die Meiſtbegünſtigung
zunächſt für ein Jahr zuſichert. Die portugieſiſche Regierung
verpflichtet ſich weiterhin, alsbald eine Verordnung zu erlaſſen,
wodurch die deutſchen Staatsangehörigen zukünftig in Portugal
und ſeinen Kolonien die gleiche Behandlung genießen, wie die
Angehörigen aller anderen Länder. Sie ſagte fernerhin zu, die
bisher noch in Kraft befindliche Kriegsgeſetzgebung gegen
Deutſche aufzuheben. Weiterhin verpflichtet die portugieſiſche
Regierung ſich, die beweglichen und unbeweglichen Güter der
Deutſchen Bartholomäus=Wohltätigkeitsgeſellſchaft zurückzugeben,
die deutſchen Kirchen und Schulen, die beſchlagnahmt und der= und Perſonglaufwand zu beſeitigen ſein wird. Eim Brief bis
kauft wurden, zwecks Rückgabe zurückzukaufen oder im Falle des
Jedenfalls ſteht nunmehr durch dem Beſchluß des Partei= ſelben durch andere gleiche Werte zu erſetzen, Pribatverſonen ge= Ortsberkehr 60 Pfennig, im Fernverkehr 1 Mark. Die Gebühr
tages als der oberſten Inſtanz der Partei ſelbſt deren Programm hörende Effekten aus deutſchen, bei Kriegsausbruch in Portugal
beſchlagnahmten Dampfern, deren Freigabe die portugieſiſche Paketgebührentarif ſoll anſtatt jetzt von 3 bis 24 Mark ſich künftig
vollſtändig feſt, und man darf annehmen, daß ſich infolgedeſſen Regierung prinzipiell ſchon zugeſtand, von der Zahlung aller von 5 bis 36 Mark bewegen. Es neihen ſich entſprechende Ep=
Koſten für die Lagerung und Verwaltung zu beſreien, und die höhungen für die Poſtſcheckgebühren an. Die
Telegrammgebüh=
denen die Entwickelung nicht ſchnell genug geht, iſt entgegen= Ermächtigung des bekannten Paragraphen 18 zu Anlage 2 zu Fernſprechgebühren ſollen die im neuen Gebührentarif vom
Teil 8 des Friedensvertrages Gebrauch zu machen, daß ſie viel= 1. Oktober feſtgeſetzten Gebührenſätze durchweg noch um 80
Pro=
die portugieſiſche Regierung prinzipiell bereit, gegen
wirtſchaft=
bereithalten für den Augenblick, da man auch anderwärts zu der liche Zugeſtändniſſe Deutſchlands das noch nicht liquidierte be= geſehen werden müßte.
wegliche und unbewegliche deutſche Cigenrum in Portugal und
ſeinen Kolonien zurückzuerſtatten. Die Feſtſetzung der Einzel= zu. Sie ſchlagen eine Entſchließung vor, wonach der Reichsrat
behalten.
Das Reparationsproblem.
Beſprechungen in London.
des Dresdener Ortsvereins dieſe Stellungnahme, aufs wärmſte, offenbar halbamtlich beeinflußt, gewiſſen Gerüchten zufolge, die 95. Dezember auf 31. Dezember 1921 zu kündigen. Das Plenum
Er ſieht in der großen Koalition eine der Hauptforderungen der man für begründet zu halten Anlaß hab=, hätten heute wichtige des Reichsrates ſtimmte den Beſchlüſſen der Ausſchüſſe mit einer
Unterredungen zwiſchen Miniſter Loucheur und Entſchließung zu.
dem engliſchen Schatzkanzler ſtattgefunden, um das
Terrain vorzubereiten für demnächſtige interallierte
Konferen=
zen, auf denen die Reparationsfrage behandelt werden
ſolle. Die Londoner Beſprechungen dienten dazu, einen Aus= ſtehenden Schrittes der öſterreichiſchen Regierung bei der
inter=
gleich zweier entgegengeſetzter Standpunkte zu bewerkſtelligen, allierten Generalmiſſion in Oedenburg bezüglich der
Frei=
möglich, daß es den Finanzkreiſen Frankreichs und Englands Lage im Abſtimmungsgebiet hervor. Die Neue Freie Preſſe
mit Hilfe verbundener Operationen, einer Kombination des ſchreibt: Die Haltung der ungariſchen Regierung und die Be=
Anleiheſyſtems mit einem kurzen Moratorium gelingen werde, laſſung der ungariſchen Truppen im Abſtimmungsgebiete ſowie
wohl die Intereſſen Frankreichs ebenſo gut zu wahren, wie es Abſtimmung ſelbſt, bieten durchaus keine Gewähr dafür, duß der
durch das Zahlungsſtatut geſchehen wäre.
ein Moratorium gewährt werden ſolle, habe die Billi= das Neue Wiener Tagblatt hebt die Unmöglichkeit der
Abſtim=
gung des britiſchen Kabinetts erhalten. Schatzkanz= mung unter den gegebenen Verhältniſſen hervor. Die
Deutſch=
ler Sir Robert Horne habe allerdings gewiſſe kritiſche Aumer= 6
kungen gemacht. Der Schatzkanzler wünſche laut Oaily Mail von einem Oedenburger Skandal und billigen die
Entſchloſſen=
von Deutſchland die Januarrate von 25 Millionen Pfund Ster= heit der Regierung, die endgültige Natifizierung des Venediger
ling zu erhalten, um dieſe Summe im Budget zu verwenden. Abkommens hinauszuzögern. Das Deutſche Volksblatt erklärt,
Wena die Bezahlung nicht erfolge, ſo würden weitere Anleihen
notwendig werden. Laut Daily Mail beſteht jedoch Grund zu
Beginn des nächſten Jahres zu leiſten, und daß dann ein
Mora=
torium folgen werde. Ein anderer Plan ſei die Beſchaffung
eines großen internationalen Kredites durch die Alliierten für
Deutſchland unter gleichzeitiger Verhinderung der Inflation der
deutſchen Währung. Dem Blatte zufolge verlautet, daß ſowohl
die franzöſiſche als auch die belgiſche Regierung gegen den
Morg=
toriumsplan Einwände erhoben haben. Die Frage werde auf
einer Zuſammenkunft des Oberſten Rates, wahrſcheinlich zu
Be=
ginn des nächſten Jahres, erörtert werden.
Paris, 9. Dez. (Wolff.) Wie die Morgenblätter
berich=
ten, iſt Miniſter Loucheur in dem gleichen Hotel abgeſtiegen,
in dem Dr. Rathemau wohnt. Die beiden Miniſter hatten
geſtern nachmittag eine längere Unterredung. Nach dem
Matin hat ſich Dr. Nathenau entſchloſſen, London nicht vor der
Abreiſe Loucheurs zu verlaſſen.
Der Korreſpondent des Petit Journal meldet ſeinem Blatte
aus London, die Unterredung zwiſchen Dr. Rathenau und
Miniſter Loucheur, die geſtern nachmittag ſtattgefunden habe,
habe eine Stunde gedauert. Dr. Rathenau habe Loucheur dem
Zweck ſeiner Reiſe auseinandergeſetzt und ihn über ſeine
arbeits=
reichen Verhandlungen unterrichtet. Der Unterredung habe
nie=
mand beigewohnt.
Ueber die geſtrigen Unterhandlungen die
Lou=
cheur in Londom mit Sir Robert Horne geführt habe,
be=
richtet man dem Petit Pariſien aus London, daß Sir John
Bradbury den Beratungen beigewohnt habe. Franzöſiſcherſeits
wurde Loucheur von dem Finanzſachverſtändigen Cheyſſon
unter=
ſtützt. Die Unterhaltung drehte ſich um die deutſche
Repa=
rationsfrage im allgemeinen, insbeſondere aber um das
Wiesbadener Abkommen. Loucheur habe von der
Notwendig=
keit geſprochen, in der ſich Frankreich befinde, raſcheſtens die
ver=
an den amerikaniſchen Präſidenten ſeine Wirkung uicht. Es iſt wüſteten Gebiete wieder aufzubauen. Er habe ſich von ſeinen
erſten Verhandlungen mit Sir Robert Horne, die zwei Stunden
gedauert haben, befriedigt gezeigt. Um 5 Uhr nachmittags habe
ſich Loucheur mit Sir Robert Horne zu Lloyd George nach
Che=
ques begeben, der ihn eingeladen habe, den Abend und die Nacht
dort zu verbringen.
Der Berichterſtatter des Petit Pariſien erklärt, die Nachricht
Sicherheit abreiſen, daß Deutſchland ein Moratorium
ge=
währt worden ſei, ſei zum mindeſten verfrüht. Loucheur
keine Entſcheidung getroffen ſei. Mon beſpreche jetzt, da man
ſechs Monate nicht miteinander perſönlich verhandelt habe, und
ſuche die Löſung eines Problems, das ſich heute ſtelle. Man
werden kann. Was allen Proteſten aus Deutſchland bisher nich: beſppeche auch das Problem, das in der nächſten Zeit
aufgewor=
fen werden könnte. Die Entſcheidung aber würde ſpäter erfolgen.
Der Berichterſtatter der Havasagentur in London meldet, er
ſei bei den geſtrigen Unterhandlungen zwiſchen Loucheur und
Sir Robert Horne über die Frage der Zahlungen in naturg und
die Frage des Wiesbadener Abkommens verhandelt worden. Es
ſei unrichtig, daß die Frage des Moratoriums und die des
Finanzabkommens vom 13. Auguſt geſtern vormittag zwiſchen
den beiden Miniſtern erörtert worden ſei. Der Berichterſtatter
glaubt, daß Loucheur jedenfalls ſchon am Samstag nachmittag
oder abend nach Paris zurückehren wird.
Die Erhöhung der Poſtgebühren.
Berlin, 9. Dez. (Wolff.) Der Reichsrat beſchäftigte
ſich unter anderem mit den Vonlagen betreffend die Erhöhung
der Poſt=, Telegraphen= und
Fernſprechgebüh=
ren. Die Vorſchläge in der gegenwärtigen Vorlage ſollen der
Poſt, wie der braunſchweigiſche Geſandte Boden ausführte, eine
weitere Mehreinnahme von rund 5½ Milliarden Mark
erſchlie=
ßen. Es bleibt auch dann noch im Poſtetat ein Fehlbstrag von
mehreren Milliarden Mark, der durch Einſchränktng im Betriebe
zu 20 Gramm, ſoll künftig im Ortsverkehr eine Gebühr von
Mißlingens, die Grundſtücke und das bewegliche Vermögen der= 1 Mark, im Fernverkehr 1,50 Mark tragen, eine Poſtkarte im
für Päckchen wird von 1,50 Mark auf 4 Mark geſteigert. Der
Verſteigerung deutſcher Güter einzuſtellen. Die portugieſiſche ren ſteigen für das Wort von 30 Pfennig auf 75 Pfennig, für das
Regierung erklärt außerdem, daß ſie nicht beabſichtige von der Telegramm mindeſtens vom 3 Mark auf 7,50 Mark. Für die
zent geſteigert werden. Alle dieſe Gebührenerhöhungen ſollen
durch auf dieſes Recht verzichtet wird. Außerdem erklärte ſich am 1. Januar 1922 in Kraft treten, abgeſehen von den
Erhöhung der Zeitungsgebühr, für die der 1. April 1922 vor=
Die zuſtändigen Reichsratsausſchüſſe ſtimmten der
Vorlag=
heiten über dieſen Punkt bleibt weiteren Verhandlungen dor= der Vorlage zuſtimmen, hierbei es aber als Vorausſetzung
be=
zeichnen ſoll, daß bis zum 1. April 1922 von der Neichsregierung
Vorſchläge gemacht werden, die das Gleichgewicht zwiſchen
Ein=
nahmen und Ausgaben des Poſtetats herzuſtellen geeignet ſind.
Der Enzwurf über die Fernſprechgebühren ſoll beſtimmen, daß
Paris, 8. Dez. (Wolff.) Das Journal des Debats ſchreibt, jeder Fernſprechteilnehmer berechtigt iſt, ſeinen Anſchluß bis zum
Die neue Abſtimmungskomödie.
Wien, 8. Dez. (Wolff) In der Erörterung des
bevor=
der dann auch nicht unwahrſcheinlich ſei. In der Tat wäre es heit der Abſtimmung hebt die Preſſe die unhaltbare
die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands zu erhöhen und dabei gleich= die bisher getroffenen Anordnungen über die Durchführung der
Auftrag der Pariſer Botſchafterkonferenz an die interalliierte
London 9. Dez. (Wolff.) Der politiſche Berichterſtatter Generalmiſſion in Oedenburg, für eine gerechte unbeeinflußte
des Daily Mail ſchreibt, der Vorſchlag, daß Deutſchland Abſtimmung Sorge zu trageu, ausgeführt werden konne. Auch
öſterreichiſche Tageszeitung und das Deutſche Volksblatt ſprechen
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Dezember 1921.
Nummer 331.
infolge der Unfähigkeit der interallierten Generalmiſſion, die ſich
außerſtande zeige, ſich den Befehlen, der Botſchafterkonferenz,
alles auszukehren, um eine unbeeinflußte Abſtimmung zu
er=
möglichen, den ungariſchen Behörden gegenüber Geltung zu
verſchaffen, ſeien die Verhältniſſe in Oedenburg zu einem
euro=
päiſchen Skandal geſvorden. Man beabſichtige, nur die mit
Ungarn ſympathiſierenden Abſtimmungsberechtigten zur Urne zu
laſſen. — Die chriſtlich=ſoziale Reichspoſt hebt in einem längeren
Artikel den in Oedenburg herrſchenden Terror des magyariſchen
Verwaltungsapparates gegenüber den öſterreichiſch geſinnten
Ab=
ſtimmungsberechtigten hervor und zweifelt daran, daß
Oeſter=
reich an einer ſolchen Abſtimmung teiluehmen könne. — Auch die
Volkszeitung und die Neue Zeitung ſowie die Arbeiterzeitung
machen die Forderungen der öſterreichiſchen Negierung an die
Generalmiſſion in Oedenburg zu den ihren und erklären, eine
Abſtimmung ohne Richtigſtellung der bis zu 40 Prozent
ge=
fälſchten Stimmliſten ſei vollkommen ausgeſchloſſen. — Ganz
wie in Oberſchleſien!
Oedenburg, 8. Tez. (Wolff.) Der erſte Transport der
für die Volksabſtimmung beordenten
interalliier=
ten Truppen iſt heute nacht hier eingetroffen. Nach
zuver=
läſſigen Mitteilungen wird die internationale Aſſiſtenz aus 300
Reitern und 450 Infanteriſten der italieniſchen Militärmacht
be=
ſtehen, die auch bei der oberſchleſiſchen Volksabſtimmung
mit=
gewirkt haben. Wahrſcheinlich trifft heute nachmittag der
an=
dere Teil der interglliierten Truppen ein.
Der tſchechiſch=polniſche Vertrag.
Prag, 8. Dez, (Wolff.) In der Kammer gab
Miniſter=
präſident Beneſch eine ausführliche Darlegung über den
tſchechoflowakiſch=polniſchen Vertrag. Der
Ver=
trag ſei durch zwei Prinzipien charakteriſiert. Vor allem würden
alle Konflikte, die zwiſchen der Slowakei und Polen entſtehen,
durch ein Schiedsgericht erledigt, ſodaß es zwiſchen den beiden
Staaten wiemals zu einem kriegeriſchen Konflirt kommen könne.
Falls einer der beiden Staaten angegriffen werde, werde der
andere die Neutralität bewahren. Beide Regierungen
verpflich=
ten ſich zur gegenſeitigen Mitteilung der von ihnen
abgeſchloſſe=
nen Verträge. Ferner ſind ſie gebunden, keinen Vertrag
abzu=
ſchließen, der den Richtlinien des vorliegenden Vertrages
zu=
widerläuft. — Bezüglich der Nachrichten über die
Verhandlun=
gen der rumäniſchen Regierung mit der magyariſchen über eine
Perſonalunion erklärte der Miniſterpräſident, daß die
rumä=
niſche Regierung auf das Eingreifen der Tſchecho=Slowakei
amt=
lich erklärt hat, daß dieſe Nachricht jeder Grundlage entbehre
und böswillig verbreitet werde. — Auf eine Anfrage wegen der
Unterhaltungskoſten für den früheren König Karl erklärte der
Miniſterpräſident, die tſchecho=ſlowatiſche Regierung habe auch
auf Anfrage der Botſchafterkonferenz mitgeteilt, daß das
Parla=
ment niemals ſeine Zuſtimmung dazu geben werde.
Franzöſiſche Hetze und Verleumdung.
* In der Nachmittagsſitzung der franzöſiſchen
Kam=
mer am Mittwoch, in der das Kriegsbudget durchberaten
wird, engriff Andrs Lefévre das Wort zu einer von Haß und
Nache erfüllten Rede gegen Deutſchland, in der er die
Briand=
ſchen Lügen noch unterſtrich. Er habe ehemals erkläri, daß
Deutſchland die Mobiliſierung von 7 Millionen Mann
vorberei=
tete. Dieſe Ziffer ſei von Briand aufgegriffen worden. Das
hätte gar nicht anders ſein können, weil ſie der Wahrheit
ent=
ſpreche. Jenſeits des Rheins ſei die Mobiliſierung von 7
Mil=
lionen vorbereitet. Die Zahl habe ſich übrigens ſeither
vergrö=
ßert. André Lefévre verlieſt die Liſte ſämtlicher ſogenannten
militäriſchen geheimen Organiſationen und beſchwert ſich
darüber, daß der Friedensvertrag die Kaſernengebäude in
Deutſchland habe beſtehen laſſen. Die Neichswehr ſei im
Falle der Mobiliſierung nicht dazu beſtimmt, ſoſort
einzugreifen. Sie werde ſich verteilen, um die nötigen Cadres
für alle die Freikorps zu liefern, die in Deutſchland vorhanden
ſeien, wie ſie zu den Zeiten des Dreißigjährigen Krieges
beſtan=
den hätten. Die Ausmarſchlinie ſei hinter dem Schwarzwald.
Von Stutgart nach der Schweiz ſeien die Linien verdoppelt
wor=
den. Deutſchland führe bedeutende Arbeiten aus. Man bereite
eine Mobiliſierung und Konzentration vor. Wieviele Menſchen
hätten Waffen, die man allmählich entdecke. Die Kommiſſion
Nollet entdeckte von Zeit zu Zeit Waffen= und Munitionslager.
Lefevre erzählt die Geſchichte von dem Jagdkarabiner, der in
30 Minuten in ein Infanteriegewehr umgewandelt werden
könne. Er erwähnt die Anklageartikel der Times ſowie ferner
die Kanonenrohrfunde in Sachſen. Die großen Kanonen von
Modell 77 habe man nicht entdeckt. Das deutſche Heer habe
ſogar ein Reglement veröffentlicht, dem ein Vorwort des Generals
Seeckt beigegeben ſei. Darin werde geſagt, daß das Heer alle
die Mittel beſitzen müſſe, die die deutſche Armee vor dem
Waffen=
ſtillſtande beſeſſen habe, damit ſie zur Offenſive ſchreiten könne.
General von Seeckt ſchreibe alſo offiziell, daß das deutſche Heer
ſich für eine Ofſenſive mit allen modernen Mitteln vorbereite.
Hierauf ergreift Kriegsminiſter Barthou das Wort und
ſagte, daß er in Waſhington keine andere Sprache, als die André
Lefevres geführt habe. Die meiſten Tatſachen und Dokumente,
namentlich das Zirkular des Generals von Seeckt, ſeien vom
Miniſterpräſidenten angeführt worden. Der Ernſt liege nicht nur
in der Abfaſſung des Dokuments, ſondern in der Enideckung von
Maſchinengewehren und der 500 Kanonen, die der interalliierten
Kontrollkommiſſion verborgen worden ſeien.
Die modernen Mittel, von denen Leféore geſprochen habe,
ſeien tatſächlich vorhanden. Einzelne Panzerzüge habe man in
Oberſchleſien an der Arbeit geſehen. Seit 1918 habe Deutſchland
zwei neue Maſchinengewehre konſtruiert. Es entſteht eine
Aus=
ſprache zwiſchen Lsfévre und dem Abg. Klotz, ob vor Begiun des
Krieges genügend Mittel vorhanden maren, um die militäriſche
Ausrüſtung ſicherzuſtellen. Lefédre verneint das. Kſotz
wider=
ſpricht. Lefevre ſagt, ein Vole habe nicht das Recht, ſeine
Sicher=
heiten auf Hypotheſen aufzubauen. Frankreich könne ſeine
Poli=
tik nicht auf der Vorausſetzung eines in Deutſchland
vorhan=
denen pazifiſtiſchen Geiſtes aufbauen, beſonders nicht nach der
Entdeckung von verborgenen Kanonen und Maſchinengewehren.
Lefevre hält der äußerſten Linken vor, daß ihre Genoſſen 500
Kanonen verborgen hätten, um ſie für die Revanche aufzuheben.
Man befinde ſich einer Nation von 60 Millionen, ja ſogar von
70 Millionen gegenüber, wenn man die Deutſch=Oeſterreicher
hin=
zuzählt. Deutſchland ſei die einzige Nation in Europa, die
be=
zahlen könne, aber ſie ſchaffe ſich jetzt Waffen, um nicht zu
bezah=
len. Wenn man von der morgliſchen Entwaffnung Deutſchlands
ſpreche, dann dürfe man nicht vergeſſen, daß die Arbeiter von
Heidenau Kanonen fabriziert und ſie verborgen hätten, um ſich
derſelben gegen Frankreich zu bedienen. Schließlich ergreift im
Laufe der Debatte Abg. Caſtelnau das Wort und ſtellt in
Aus=
ſicht, daß, wenn demnächſt die Reorganiſationspläne des
fran=
zöſiſchen Heeres zur Debatte ſtünden, er das Wort in der von
Lefépre angeſchnittenen Sache ergreifen ſürde. Hierauf ſetzt
die Kammer die Beratung über die einzelnen Budgettitel fort.
Was hier an Lüge und wütender Verhetzung geleiſtet iſt,
läßt ſich kaum noch überbieten. Wird die deutſche Regierung
dazu ſchweigen?
Der Ungoravertrag und England.
London, 9. Dez. (Wolff.) Laut Daily Telegraph iſt man
in britiſchen amtlichen Kreiſen der Anſicht, daß man
durch die anſcheinende Abſicht Briands, an dem
Angoraver=
trag feſtzuhalten, auf einem toten Punkt angelangt ſei. Die
verantwortlichen britiſchen Staatsmänner ſeien davon überzeugt,
daß es unter den beſtehenden Verhältniſſen zwecklos ſei, von
einer allgemeinen Erörterung zu reden, wvie ſie in Paris
vorge=
ſchlagen werde. Eine ſolche Diskuſſion könne nicht ſtattfinden,
bevor die bitale Frage des Angoravertrages in der einzig
mög=
lichen Weiſe geregelt worden ſei. Frankreich müſſe durch eine
konkrete Arbeit ſeine Unabhängigkeit von den bindenden Klau= wit dem Standory Meinheim.
ſeln des Angoravertrages zum Ausdruck bringen.
Die engliſche Arbeiterſchaft gegen den Verſailler
Friedensvertrag.
London, 8. Dez. (Wolff.) Auf der heute hier eröffneten
Konſerenz des pationalen Gemeinſchaftsrats des
Gewerk=
ſchaftskongreſſes und der Arbeiterpartei zur
Er=
örterung der Arbeitsloſenfrage wurde eine
Entſchlie=
ßung gefaßt, in der die augenblickliche induſtrielle Lage Englands
im hohem Maße auf die auswärtige Politik der Regierung,
ins=
beſondere gegenüber Rußland und Mitteleuropa, zurückgeführt
wird. In der Entſchließung wird die Abänderung des
Friedensvertrages, des Reparationsabkommens und reichen.
der Kriegsſchulden gefordert, ſowie die Stabiliſierung des
Wech=
ſelkurſes und die Beſeitigung aller poli iſchen Hinderiſſe für
den internationalen Handel. Der Vorſitzende des Generalrates einer Kammer für Handelsſachen wurde.
des Gewerkſchaftskongreſſes erklärte in einer Rede, die Arbeits= n. Schwurgericht. Wegen verſuchten Mords und verſuchter
loſigkeit in England zeige keine Abnahme. In anderen
Län=
dern herrſche Hungersnot, Bankerott, Krieg und wirtſchaftliches
Chaos. Die Arbeiterklaſſe habe dauernd gegen den worten, und dieſe Anklage war durch Staatsanwalt Dr. Mickel, die
Friedensvertrag proteſtiert, in dem Deutſch= Verteidigung durch Rechtsanwalt Dr. Löb vertreten. Zu der Schwere
land unerträgliche Laſten aufgebürdet würden.
Die herrſchende Arbeitsloſigkeit ſei auf den ſchmählichen
Frie=
densvertrag zurückzuführen und auf den Verſuch, Deutſchland
zum Zahlen zu zwvingen. Es gebe nur einen Ausweg: eine
internationale Konſerenz für Wiederaufbau, die Verteilung der Vorleben keine beſonderen Momente auf. Er wird als ordentlich und
Rohſtoffe und die Finanzfragen.
Die iriſche Frage.
des iriſchen Kabinetts in Dublin hat de Valera um
Mitter=
dingungen des Uebereinkommens ſtehen in ſcharfem Gegenſatz
Dail Eireanne noch dem Lande empfohlen
wer=
den könne. In dieſer Haltung werde er von dem Miniſter
der auswärtigen Angelegenheiten und dem Verteidigungsminiſter
unterſtützt. Eine öffentliche Sitzung des Dail Eireanne werde
für nächſten Mictwoch einberufen. De Valera fordert das iriſche äußerten Drohungen aus. Er ſchlich ſich nach Mitternacht an das An=
Volk auf, in der Zwiſchenzeit dieſelbe Diſziplin aufrecht zu er= weſen heran, goß den Spiritus unter der Haustür durch und zündete
halten wie bisher. Obgleich die Mitglieder des iriſchen
Kabi=
weiter zu verſehen. Das iriſche Heer als ſolches werde von der nach dem Hofe zu befand und er alſo wohl entkommen werde. Die in
politiſchen Lage nicht berührt und ſtehe weiterhin unter dem= Brand geſetzte Tür bildet den einzigen Ausgang des Hauſes; das Feuer
mäßiger Weg, um unſere politiſchen Meinungsverſchiedenheiten
zu löſen. Wir wollen nicht davon abweichen. Möge das
Kabi=
nett in dieſer Frage ein Beiſpiel für die geſamte Nation ſein.
leras und die Spaltung unter den Sinnfeinern wird allge=
mein beſprochen. Daily Expreß ſagt, es ſei wahrſcheinlich, daß
der Frieden wieder verzögert werde. Eine iriſche
Volksabſtim=
mung ſei der klare Ausweg aus den Schwierigkeiten.
London, 9. Dez. (Wolff.) Dem politiſchen
Berichterſtat=
ter des Daily Chroniele zufolge herrſcht hier der Eindruck, daß
Ulſter finanzielle Zugeſtändniſſe wünſche. Der
Premier=
miniſter von Ulſter, Sir James Craig, werde möglicherweiſe
heute mit Lloyd George zuſammentreffen.
* Kleine politiſche Nachrichten. Im Reichstagsausſchuß für
ſoziale Angelegenheiten wurde der Antrag der
Mehrheits=
ſozialdemokraten auf Erhöhung der Verſicherungsgrenze bis zu 50 000
Mauk Jahreseinkommen abgelehnt. Dagegen wurde der
Kompromiß=
antrag des Zentrums mit 40 000 Mark Höchſtgrenze angenommen.
Da=
mit wurde der Paragraph 1 des Geſetzentwurfs angenommen. — Der
vorläufige Reichswirt ſchaftsrat, nahm den Bericht des
Reparationsausſchuſſes zur Aenderung des Tabakſteuergeſetzes an. Der
Ausſchuß billigte die Herabſetzung des Zollſatzes von 130 auf 60 Mk.
für den Doppelzentner Tabak und erſucht die Regierung um Prüfung
der Frage, ob unter den gleichen Vorausſetzungen auch der Zollſatz für
Tabakrippen herabgeſetzt werden kann. — Havas veröffentlicht folgende
Nachricht aus Koblenz: Auf Vorſchlag des franzöſiſchen Oberkommiſſars
und nach gründlicher Erörterung habe die Rheinlandkommiſſion, die
geſtern abend das Erſuchen des Vorſitzenden der rheiniſchen
Separatiſten=
partei um Freilaſſung erhalten habe, heute vormittag einmütig
beſchloſ=
ſen, bei den deutſchen Behörden die ſofortige Freilaſſung
von Smeets bis zur endgültigen Entſcheidung anzuordnen. Wie
die Blätter aus Köln melden, iſt Smeets wieder aus der Haft entlaſſen
worden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 10. Dezember.
* Wieber neue Titel. Mir Genehmigung des Geſamtminiſteriums
iſt als Amusbezeichnumg für die Leiter der höheren Lehranſtalten, die in
Gwppe XI angeſtellt ſind, die Amtsbezeichnung Studiendirektor, für
die in Gruppe XII angeſtellten die Amtsbezeichnung Oberſtudiendiwektor
beſtimmt worden.
* Ernannt wurde der Reſerenk für Arbeiter= und wirtſchaftspolitiſche
Fragen im Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamt Benjamin Karcher
zum ſtändigen Hilfsarbeiter beim Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamt
mit der Amtsbezeichnung Regierungsrat.
* Uebertragen wurde dem Zollbetriebsaſſiſtenten Pauleck zu Präſt
am Niederrhein die Zollaſſiſtentenſtelle des Zollaufſichtsbezirhes Reinheim
* In den Ruheſtand verſetzt wunde der Studienrat an dem
Gymna=
ſium zu Worms Dr. Friedrich Henkel auf ſein Nachſuchen unter
An=
enkennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte.
* Erledigt ſinſd eine mit einem katholiſchen Lehrer zu beſetzende
Schulſtelle zu Nieder=Olm, Kreis Mainz. Mit der Stelle war
ſeither Organiſtendienſt verbunden. — Zur ſtändigen Verwendung bei
dem Sekretariat des Landesamts für das Büldungsweſen werden zwei
geeignete Praktikamten für alsbald geſucht. Meldungen mit Lebenslauf
bis ſpätzeſtens 15. Dezember auf dem Dienſtwege an das Landesamt
für das Büldungsweſen. — Erledigt ſind die Forſtwarteien Groß=
Felda in der Oberförſterei Romrod=Süd und Rudingshain in
der Oberförſterei Feldbrücken. Bewerbungen ſind bis zum 27. bs. Mts.
bei der Miniſteriglabteilung für Forſt= und Kameralverwaltung einzu=
* Vom Landgericht. Zu der Notiz im Donnerstagblatt ſei
berich=
tigend mitgeteilt, daß Herr Landgerichtsrat von Pfiſter Vorſitzender
Inbrandſetzung eines bewohnten Gebäudes, ſowie wegen Brandſtiftung
einer gefüllten Scheune hatte ſich der 19 Jahre alte, bisher unbeſtrafte
Ludwig Peter Hoffmann aus Ensheim (Saargebiet) zu
verant=
der fraglichen Verbrechen ſteht die Geringfügigkeit des Motivs im
ſchärfſten Kontraſt, denn es war ein recht geringer Anlaß, der den
Täter zu der Tater veranlaßte. Er iſt zwar nach ärztlichem Gutachten
in gewiſſem Grade gemindert zurechnungsfähig, erweckte aber in der
Verhandlung einen durchaus normalen Eindruck und weiſt auch in ſeinem
fleißig geſchildert, verlor mit dem 14. bzw. 16. Lebensjahre ſeine Eltern
und befindet ſich nebſt ſeinen fünf Geſchwiſtern in Vormundſchaft.
Zu=
erſt hatte er mehrere Jahre lang in ſeiner Heimat gearbeitet, ging dann
London, 9. Dez. (Wolff.) Nach einer langen Beratung auf Wanderſchaft und war ſeit Sommer 1920 bei Landwirt Jakob
Hart=
mann Glaſer zu Nordheim als Knecht im Dienſt. Neben freier Koſt und
Wohnung bezog er 70 Mark Monatslohn, und ſein Verbleiben bis zum
nacht eine Erklärung veröffendlicht, in der es heißt: Die Be= 1. Oktober dieſes Jahres läßt darauf ſchließen, daß er ernſtliche Anſtände
nicht hatte. Er will allerdings mit Lohn und Verpflegung nicht
zu=
zu den Wünſchen der Mehrheit des iriſchen Volkes. Er halte es, frieden geweſen ſein, tat aber keine Schritte und geriet nur zuletzt wegen
heißt es weiter, für ſeine Pflicht, unverzüglich zu erklären, daß eines Anzugs, den ihm Gl. auf Abverdienen angeſchafft hatte bzw. bei
die Annahme des iriſchen Vertrages weder dem längerem Verbleiben überlaſſen wollte, in Meinnugsverſchiedenheit. Er
ging ohne den Anzug weg, nachdem er die darauf abgezogenen 200 Mk.
nebſt ſeinem Lohn empfangen hatte, trieb ſich in der dortigen Gegend
herum und erſann reiflich den verbrecheriſchen Plan, um ſich an Gl. zu
rächen. Am 5. Oktober kaufte er bereits in Biblis 1 Liter Spiritus und
führte damit in der Nacht zum 11. Oktober die vorher bei anderen
ge=
ihn in der eingeſtandenen Abſicht an, daß G., ſeine Frau und Tochter
durch den Brand das Leben einbüßen ſollten. Für einen ebenfalls im
netts in ihren Anſichten geteilt ſeien, ſeien ſie bereit, ihre Aemter Hauſe ſchlafenden Bruder G.3 rechnete er damit, daß ſich deſſen Stube
ſelben Befehl. De Valera erklärte: Unſer Volk wird jetzt auf wurde noch rechtzeitig entdeckt und gelöſcht. Dagegen ging die Scheuer
die große Probe geſtellt. Es beſteht ein endgültiger verfaſſungs= nebſt eingebauter Stallung, wo H. gleichzeitig Feuer gelegt hatte, in
Flammen auf. Der damals bald in der dortigen Gegend aufgegriffene
Angeklagte geſteht alles unumwunden ein, und es war erſtaunlich, mit
welcher Ruhe und Gleichgültigkeit er ſich über die Einzelheiten und die
Beweggründe ausſprach. Der Angeklagte wurde zu einer Geſamtſtrafe
London 9. Dez. (Wolff.) Die Erklärung de Va= von 4 Jahren Zuchthaus, abzüglich 8 Wochen der
Unterſuchungs=
haft, ſowie zu 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt.
Kriminal=Statiſtik.
Von Staatsanwalt Dr. May.
Vor kurzem iſt die Reichskriminalſtatiſtik für das Jahr 1914
erſchienen — ein dickleibiger Band von 450 Seiten —, die erſte
Kriminalſtatiſtik ſeit Ausbruch des Krieges. Sie gibt Aufſchluß
über die Kriminalität des deutſchen Volkes im Jahre 1914. Nur
die richterlich abgeurteilten Verbrechen und Vergehen
gegen Reichsſtrafgeſetze werden dabei berückſichtigt, nicht die
zahl=
loſen Polizeiübertretungen, nicht die Verſtöße gegen
landes=
geſetzliche Vorſchriften. Und trotzdem — Zahlen von
erſchrecken=
der Höhe.
Es iſt nicht leicht, in dieſem Zahlengewimmel ſich zurecht zu
finden. Aber wer ſich darein vertieft, für den gewinwen die
trockenen Zahlen Leben und formen Bilder von der
Schatten=
ſeite des Lebens. Man hat die Statiſtik eine feile Dirne
ge=
nannt, die jedem — je nach ſeinen Zwecken und Abſichten — zu
Willen ſei. Die Kriminalſtatiſtik verdient dieſes Urteil nicht.
Ihre Zahlen ſind genau und eindeutig. Ihre Bewertung kann
nicht verſchiedenartig, das Bild, das ſie vom ſozialen und
kultu=
rellen Zuſtand des Volkes entwirft, nicht übermalt und nicht
retouchiert werden.
Im Jahre 1914 ſind rund 460 000 Perſonen (382 000
männ=
liche und 78 000 weibliche) wegen Verbrechen oder Vergehen
gegen das Reichsſtrafgeſetzbuch und andere Reichsgeſetze
ver=
urteilt worden. Faſt eine halbe Million Menſchen gerichtlich
beſtraft, nicht in Bagatellſachen, ſondern wegen Rechtsbruchs
ernſtlicher Art! Vielleicht hat eine ſolche Zahl heute ihre
Schrecken verloven, heute, wo wir durch Kriegs= und
Nachkriegs=
zeiten an das Rechnen mit Millionen und Milliarden — bei
Menſchen und Gütern — gewöhnt ſind. Aber auch der
Abge=
ſtumpfte wird die außerordentliche Gefährdung eines Volkes
dunch eine ſo hohe Kriminalitätsziffer nicht verkennen. Dabei
ſpielten damals Verſtöße gegen zwangswirtſchaftliche
Vorſchrif=
ten noch kaum eine Rolle.
Wer das Verbrechen als ſoziale Erſcheinung erfaſſen will,
den werden einige — ungefähre — Zahlen intereſſieren, die über
die Beteiligung der verſchiedenen Lebensalter und
Berufsſchich=
ten an der halben Million Beſtrafter Aufſchluß geben.
Jugend=
liche unter 15 Jahren 11000 (weibliche 1800). Nun ſteigt die
Kurve ſteil an: die erwachenden geiſtigen und körperlichen
Kräfte, nicht in die rechte Bahn geleitet, ſuchen ſich auf Abwegen
zu betätigen. Jugendliche von 15 bis 18 Jahren 28000 (5000),
18 bis 25 Jahren 53 000 (8000), 25 bis 30 Jahren 61 000 (10 000),
30 bis 40 Jahrem 89 000 (19 000). Der Höhepunkt iſt erreicht. Die
Kurve fällt wieder: 40 bis 50 Jahren 52 000 (14 000), 50 bis 60
Jahren 23000 (7000).
An welchen Straftaten ſind die Jugendlichen von 12 bis 18
Jahren verhältnismäßig am ſtärkſten beteiligt? An einfachen
und ſchweren Diebſtählen. Die Erklärung hierfür liegt in den
Beſonderheiten des jugendlichen Charakters. (Die ſozialen
ur=
ſachen — Notzeiten, die die Zahl der Diebſtähle anſchwellen
laſ=
ſen — gelten gleicherweiſe für Jugendliche und Nichtjugendliche;
wir laſſen ſie deshalb hier unberückſichtigt.) Die Jugendlichen,
die kaum den Kinderſchuhen enwwachſen ſind, treibt vielfach die
Naſch= und Genußſeicht zum Diebſtahl, der ſie naturgemäß
ſchwe=
rer widerſtehen können wie der Erwachſene, wie ſie überhaupt
die Unreife ihres Charalders der Verſuchung leichter erliegen
läßt, ſich an fremdem Gut zu vergreifen. Bei den Jugendlichen
von 14 bis 18 Jahren kommen als wirkſame Faktoven hinzu
der Reiz des Verbotenen, die — oft durch das Kino geweckte
— Abenteurerluſt an dem Aufſuchen und Ueberwinden von
Ge=
fahren, an der Ueberliſtung der Beſtohlenen, an dem Erfinden
von Schlichen und beſonderen Verbrechertricks. Die Furcht vor
Entdeckung, die manchen Enwachſenen abhält, bildet bei dem
Jugendlichen ſelten ein Gegengewicht gegen den Antrieb. zur
Straftat, da er bei ſeinem Mangel an Erfahrung und
Ueber=
legung an ein Entdecktwerden nicht glaubt.
Was die Schichtung der Rechtsbrecher nach Berufen betrifft
— abgeſehen von denen, die das Verbrechen als Beruf ergriffen
haben — ſo ſpringt der Vorteil ins Auge, den die
Selbſtändig=
keit im Beruf und die dadunch gewährleiſtete Sicherung und
Un=
abhängigkeit des Charakters und der Lebensſtellung gegen die
Verſuchung zu Straftaten gewährt. Die Arbeitnehmer ſind mit
einer weitaus größeren Zahl vertreten als die Arbeitgeber. Nur
im Handel und Verkehr, wo dieſe Grenzen ſich verwiſchen,
ver=
liert ſich auch dieſer Unterſchied. Einige Beiſpiele: Von der
hal=
ben Million Verurteilter kommen aus der Landwirtſchaft
Selbſtändige 14 000, Gehilfen 56 000, aus der Induſtrie 25 000
(162 000), aus Handel und Verkehr 43000 (52 000).
Der Anteil der Religionen ſpiegelt ſich in folgenden Zahlen
wieder: evangeliſch 261 000, katholiſch 190 000, jüdiſch 4000.
Es würde zu weit führen und das bekanntlich nicht allzu
große Intereſſe des Leſers für ſtatiſtifches Zahlenmaterial zu
früh erſchöpfen, wenn wir Zahlen anführten, wie ſich die
einzel=
nen Verbpechen und Vergehen auf die verſchiedenen Lebensalder,
Berufe und Religionen verteilen. Aber welche Straftaten
über=
haupt ſich hinter jener doten Zahl von einer halben Million
Ver=
urteilter verbergen, welche Rechtsgüter durch dieſe Verurteilten
im Jahre 1914 bedroht waren und noch immer bedroht ſind oder
— menſchlicher geſprochen — wieviel und welcher Art Leid, Not
und Verderben dieſe halbe Million Beſtrafter ihren Mitmenſchen
zugefügt hat, das wird doch Intereſſe finden. Auch hier nicht
alle, ſondern nur einige Zahlen: Zu jenen Beſtraften gehören
400 Mörder und Totſchläger und 93 000 wegen Körperverletzung
Verurteilter. Sittlichkeitsverbnecher 10 000. Diebe 130 000,
Be=
trüger 55 000, Beleidiger 87 000. Meineidige 700.
Für die heſſiſchen Leſer ſei noch eine kurze Betrachtung über
die Anteilnahme Heſſens an der Kriminalität im Deutſchen Reich
angefügt. Es iſt mit 7200 Beſtraften vertreten. Dabei iſt
Rhein=
heſſen verhältnismäßig am ſtärkſten beteiligt. Die letzthin
feſt=
geſtellte Einwohnerzahl von Starkenburg beträgt rund 600 000
Menſchen, die von Rheinheſſen 370 000 und von Oberheſſen
320 000. Von den 7200 Verurteilten entfallen jedoch auf
Star=
kenburg rund 3200, auf Rheinheſſen 2600 und auf Oberheſſen
1400. Dieſe für Rheinheſſen auffallend hohe Ziffer beruht nicht
auf einer beſonderen Verderbtheit des rheinheſſiſchen Blutes.
Die Straftaten, bei denen Rheinheſſen in vorderſter Linie ſteht,
ſind Körperverletzungen und Beleidigungen. Wegen Beleidigung
wurden beſtraft in Starkenbura 270, in Oberheſſen. 160 und in
Rheinheſſen — 300 Perſonen. Wegen Körperverletzung 550, 300,
430. Man geht nicht fehl, wenn man die überaus große Zahl
von Beleidigungen dem Wein, der des Menſchen Zunge löſt, und
dem durch den Weingenuß erregten, ohnedies lebhaften
rhein=
heſſiſchen Temperament zuſchreibt. Dieſelben Urſachen erklären
die ſtarke Beteiligung der Rheinheſſen an dem Delikt der
Kör=
perverletzung. Ob auch die Nahrungsmittelfälſchungen, deren
Zahl in Rheinheſſen weitaus am größten iſt, in Zuſammenhang
mit dem rheinheſſiſchen Wein zu bringen ſind, darüber ſchweigt
ſich die Statiſtik aus.
Die trockenen Zahlen der Kriminalſtatiſtik bieten eine Fülle
von Anſchauungsmaterial, das in die Zuſammenhänge zwiſchen
wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſen mit der Kriminalität
einführt. Beſonderes Intereſſe bietet auch das Verhältnis von
Ehe und Kriminalität und das zwiſchen unehelicher Geburt und
Straffälligkeit. Darüber ein andermal.
Rummer 331.
n. Schöffengericht I. Wegen des ſchweren Autounfalls, der ſich in
der Nacht vom 2. auf 3. Auguſt ds. Js. nahe dem Sportplatz auf der
Eberſtädter Landſtraße ereignete, wan der 27 Jahre alte, unbeſtrafte
Jo=
ſef Doll von hier der fahpläſſigen Tötung, ſowie der Uebertretung von
Fahvvorſchriften beſchuldigt. Er hatte damals vom Darmſtädter Hof
aus zwiſchen 1 und 2 Uhr machts eine Heine Fahrt mit dem entliehenen
Kraftwvagen eines Gaſtes unternommen, iſt als Autolenber
vorſchrifts=
mäßig geprüft, beſaß aber nicht den erforderlichen Führerſchei. Auch
war als weitere Uebertretung die an der Rückſeite des Autos befindliche
Nummerplatte infolge Lampendeſekts nicht beleuchtet. Zur gleichen Zeit
war der Autobeſitzer Philipp Bender aus Pfungſtadt auf der Fahrt
hier=
her bis zu der erwähnten Stelle gelangt und mußte wegen
Luftſchlauch=
verſogens zur Reparatur für kurze Zeit anhalten. Sein Wagen ſtand
auf dem weſtlichen Teil der Fahrbahn noch etwa 30 Zentimeter von dem
Fußweg entfernt, die Laternen bvannten, und bei Annäherung Dolls, den
B. ſchon aus großer Entfernung wahrnahm, gab B. noch außerdem mit
ciner Handlaterne Warnungsſignale. Das Gleiche tat ein zufällig
an=
weſender Radfahrer, Schuhmacher W. Seidel von hier, der im Geſpräch
zit B. begriffen war, mittels ſeiner Radlaterne. Zwei aus der
Beſſun=
ger Stvaße kommenden Schutzleute fiel das D.ſche Auto durch die raſende
Schnelligkeit auf, und ſie hörten kurz darauf das Geräuſch des Unglücks.
D. war ungewiß, ob das B.ſche Auto ihm entgegenkonme oder halte,
jedenfalls aber hätte ihn die ungewöhnliche Stelle auf der linken Seite
der Fahrrichtung ſtutzig machen und zu beſonderer Vorſicht veranlaſſen
müſſen. Trotzdem ſcheint er mit erheblicher Geſchwindigkeit gefahren
zu ſein, bog rechts aus und paſſierte auf dem Fußweg je 1,25 Meter vom
Rand der Fahrbahn und den weſtlichen Alleebäumen entfernt die kritiſche
Stelle. Völlig überraſcht vermochte ſich B. durch einen Sprung in ſeinen
Wagen noch zu retten, während der neben ihm ſtehende Seidel erfaßt
wurde. Als das D.ſche Auto innerhalb etwa 25 Meter zum Halt
ge=
bracht war, lag S. zwiſchen beiden Fahrzeugen mit ſchliveren
Schädel=
briichen, an denen er alsbald verſtarb. Sein Fahrrad war auf den
Straßenvain geſchleudert wonden. Der Angeklagte beſtritt in der
Ver=
henölung jedes Verſchulden an dem Unfall, doch erachtete ihn das
Ge=
richt für überführt. Es müſſe von dem Autolenker im Intereſſe der
allgemeinen Verkehrsſicherheit ein hohes Maß von Aufmerkſamkeit
ver=
langt werden, und dieſe habe D. vernachläſſigt. Die Unüberſichtlichkeit
Oer Stvecke habe ſich aus den Umſtänden (dem ungewöhnlichen Platz des
anderen Autos und der ſchmalen Durchfahrt) ergeben, und deshalb
er=
ſcheine das von D. eingehaltene Tempo als fahrläſſig und habe den
un=
glücklichen Ausgang verurſacht. Wegen der beiden Uebertvetungen wurde
D. zu Geldſtrafen von 300 Mark und 150 Mark, wegen der fahrläſſigen
Tötung zu 3 Monaten Gefängnis wach ſtaatsawwaltlichem
An=
trag verurteilt.
8 Schiedsgerichte für gemeindliche Beamte werden vom 1. Januar
1922 ab bei den Kreisämtorn Darmſtadt, Mainz und Gießen errichtet,
ein Oberſchiedsgericht beim Obevverſicherungsamt in Darmſtadt.
8. Die Gebühren im Verwaltungsſtreitverfahren wurden ab 1.
De=
zember erhöht, im Verfahren beim Vewwaltungsgerichtshof ſind die Sätze
verdoppelt und können im Einzelfall verſechsfacht werden.
* Verbot karnevaliſtiſcher Veranſtaltungen. Das Polizeiamt hat die
Polizeiverordnung vom 10. Februar 1920, durch die ein Verbot
karnevaliſtiſcher Veranſtaltungen ausgeſprochen wurde
wiederholt veröffentlicht. Es weiſt wiederholt darauf hin, daß ſich das
Verbot auch auf den Aufenthalt in Gaſt= und Schankwirtſchaften, Kaffees,
Hotels, Reſtaurationsräumlichkeiven und dergleichen erſtreckt. Es wird
eine Erbaubnis zu karnevaliſtiſchen Luſtbarkeiten ingend welcher Art,
wie z. B. karnevaliſtiſchen Konzerten, Kappenabenden, Maskenbällen,
Karnevalſitzungen oder ähnlichen Veronſtaltungen nicht erteilen. Es iſt
hierbei gleichgültig, ob es ſich um öffentliche Veranſtaltungen oder um
Vergwügen ſogenannter geſchloſſener Geſeilſchaften handelt, ſoweit
Teil=
nehmer in Maskenanzügem, ähnlichen Koſtümen oder auch nur mit
Faſtnachtsabzeichen erſcheinen. Auch für Veranſtaltungen, für welche
unter verfänglichen Namen (z. B. eine Nacht an der Riviera,
Blüten=
feſt u. dergl.) verſucht wird, eine Erlauonis zu erlangen, wird eine ſolche
richt erveilt werden. Das Verbot wird auch im kommenden Karneval
niit unnachſichtlicher Strenge gehandhabt werdem müſſen. Der Ernſt
deer Zeit und die Not des Volkes zwingen wie im Vorjahre dazu, jegliches
karnebaliſtiſches Treiben zu unterbinden. Das Publikum ſei noch
be=
ſondees darauf hingewieſen, daß die Strafandrohung ſich nicht nur gegen
deen Wirt richtet, der eine verbotene Veranſtaltung in ſeinen Räumen
ſ=uldet, ſondern auch gegen jeden einzelnen Teilnehmer an der Veran=
Faltung. Bei Zuwiderhandlungen gegen die erlaſſenen Beſtimmungen
arlißte die betreffende Veranſtaltung ohne Nachſicht geſchloſſen werden.
— Landestheater. Es iſt der Generaldiwektion gelungen, den
ruſſi=
ſhen Tänzer Saſcha Leontjew für ein einmaliges Gaſtſpiel zu ge=
Sinnen. Leontjew wurde kürzlich in Berlin als Partner der Karſavina
firmiſch gefeiert und danzte dann auf beſonderen Wunſch von Richard
Strauß' 18 mal den Joſebh in der „Joſephs=Legende” auf der Bühne
der Staatsoper. Für die gleiche Nolle iſt er jetzt zum 30maligen
Auf=
treten ans Hamburger Stadttheater verpflichtet. Sein hieſiges Auftreten
erfolgt am Sonntag, den 18. Dezember, wobei dieſe Veranſtaltung die
bierte der 15 Marineen bilden wird. Karten ſind von
Donners=
tag, den 15. Dezember ab an der Tageskaſſe zu haben.
Wochenſpielplan. Sonntag, den 11. Dez., vormittags 10½
Uhr, Weihnachtsmärchen: „Prinzeſſin Huſchewind‟. Nach. 2½ Uhr
Bolksvorſtellung: „Glaube und Heimat‟. Abends 7 Uhr, D 12,
Sonder=
nriete 10 (4. Vorſt.): „Elektra‟. Montag, 7 Uhr: 3. Konzert des
Landes=
tHeaterovcheſters. Dienstag, 6½ Uhr, A 12, a 6, e 6, Sondermiete 13
(4. Vorſt.), Schülermiete rotz (6. Vorſt.): „Die Jungfrau von Orleans”,
Mittwoch, 7 Uhr, B 14, Sondermiete 16 (4. Vorſt.), Schülermiete weiß
(5. Vorſt.): „Zar und Zämmermann”. Donnerstag, 7 Uhr, C 13, c 6,
Sondemiete 1 (5. Vorſt.): „Caeſar und Cleopatra”. Freitag, 7 Uhr,
E. 11, Sondermiete 17 (5. Vorſt.): „Elebtra”. Samstag, nachm. 3½ Uhr,
Weihnachtsmärchen: „Prinzeſſin Huſchewind‟. Abends 7 Uhr,
Volks=
vorſtellung zu ermäßigten Preiſen, Sondermiete 6 (6. Vorſtellung): „Ri=
Card III.‟. Sonntag, 18., vorm. 11 Uhr: 4. Matinee Saſcha Leontjew.
Nachm. 3 Uhr Weihnachtsmärchen: „Pwinzeſſin Hufchewind‟. Abends
7 Uhr, C 14, Sondermiete 3 (5. Vorſt.): „Der Zigeunerbaron”.
8 Techniſche Hochſchule. Der Hochſchule wunde das Recht verliehen.
Bewerbern, die die Prüfung für das höhere Lehramt in
mathematiſch=
naturwiſſenſchaftlicher Richtung beſtanden und einen Teil der
Ausbil=
dung an einer Techniſchem Hochſchule erhalten haben, auf Grund der
Prüfung aus einem Gebiete ihrer Fachrichtung den Grad eines Dr.=Ing
zut verleihen.
* Volkshochſchule Darmſtadt e. V. Die ordentliche
Mitgliederver=
ſammlung der Volkshochſchule, die in der Aula der
Landesbaugewerk=
ſchule ſtattfand, nahm nach einem kurzen Bericht des Vorſitzenden über
die bisherige Tätigkeit des vorläufigen Vorſtands die vorgelegte Satzung
einſtimmig an. Danach ſetzt ſich ein Arbeitsausſchuß aus je fünf
Ver=
trauensleuten (Vertreter der Hörer) und fünf Dozenten unter dem
Vor=
ſitze des Leiters zuſammen; daneben treten Hörerrat und Dozentenrat.
Die letzte Inſtanz übt der Vorſtand; er vertritt die Volkshochſchule nach
außen, leitet die Tätigkeit des Vereins und verwaltet das Vermögen.
Zu Mitgliedern des achtgliedrigen Vorſtandes wurden vorgeſchlagen
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Dezember 1921.
Seite 3.
und gewühlt die Herren Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing, Oberſchulrat
Jung, Studienrat Jacob, Rechtsanwalt Staedel, Neviſor Seeger,
Ge=
ſchäftsführer Hütſch, Ingenieur Blum, Gewerkſchaftsſekretär Leuſchner;
als weiteres Mitglied tritt nach § 5 der Satzung der hauptamtliche Leiter
hinzu. Der Verein zählt gegenwärtig 747 Einzelmitglieder und 57
Ver=
bände, zuſammen 804 Mitglieder, davon u. a. 48 Prozent Arbeiter, 22
Prozent Angeſtellte, 18 Prozent Beamte, 6 Prozent Hausfrauen und
Haustöchter. In einem Nachruf gedachte der Vorſitzende der verſtorbenen
Dozenten der Volkshochſchule, der Herren Prof. Dr. Schrader und Prof.
Dr. Staudinger; beide hätten ſeit Beſtehen der Volkshochſchule tatkräftig
mitgearbeitet und auch der neuen Volkshochſchule ihre Dienſte nicht
ver=
ſagt. Die Volkshochſchule werde beiden ein ehrendes Andenken bewahren.
Die Anweſenden erhoben ſich zu Ehren der Verſtorbenen von ihren
Sitzen. — Dem Antrag des Vorſtandes, Herrn Prof. Dr. Guſtav
Pfann=
müller „in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Begründung und
Leitung der Volkshochſchule Darmſtadt” zum Ehrenmitglied zu ernennen,
ſtimmte die Verſammlung beifällig zu. Nach dem Bericht über die
Arbeit der Volkshochſchule (ſeit Oktober) laufen gegenwärtig 50 Kurſe
mit 2047 Hörern (Stand am 21. November d. J.). Von dieſen kommen
32,5 Prozent (652) auf Arbeiter, 30,1 Prozent (605) auf Angeſtellte, 19,2
(386) auf Beamte, 13,6 Prozent (273) auf Hausfrauen und Haustöchter.
An den Vorkurſen (Rechnen und Deutſchkunde) mit im ganzen 329
Hörern nehmen 52 Prozent Arbeiter, 26 Prozent Angeſtellte, 17 Proz.
Beamte teil; genau 50 Prozent der Hörerſchaft (1028) fallen auf die
Vor=
kurſe, Fach= und Fortbildungskurſe und Einführungskurſe. An den
unter 26—58 im Arbeitsplan verzeichneten Kurſen, den eigentlichen
Volkshochſchulkurſen und Arbeitsgemeinſchaften, beteiligen ſich 25 Proz.
Arbeiter, 24 Proz. Angeſtellte, 19 Proz. Beamte, 23 Proz. Hausfrauen
und Haustöchter. Dieſe Zahlen — wie ſie günſtiger kaum eine zweite
Stadt zu verzeichnen hat — beweiſen, wie notwendig es war, die Vor=
und Fachkurſe, deren Berechtigung ſo oft beſtritten wurde, einzuführen.
Sie beweiſen ferner, daß die Gliederung, wie ſie der Aufbau darſtellt
füir die Zukunft beizubehalten iſt; denn die Vorkurſe knüpfen an die
Volksſchule an und ſollen die Lücke, die für viele Hörer ſeit dem
Ver=
laſſen der Schule in ihrem Bildungsgang klafft, ausfüllen. Die
Fach=
kurſe ſtützen ſich auf die Weisheit, daß nur der in ſeinem Beruf tüchtige
Menſch ein wertvolles Glied ſeines Volkes ſei=
heute abend im Reſtauvant Sitte (Apenzimer) ſtattfindende
Verdreter=
terſammlung. Das Wettſchreiben beginnt Sonntag vormittag 9½ Uhr
in der Ballonſchule und haben ſich hierzu bereits über 300 Teilnehmer
gemeldet. Ein nachwittags 4 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz
ſtattſindender Feſtakt mehſt Preisverteilumg wird den Gautag beſchließen
* Die Herberge zur Heimat, Große Ochſengaſſe 8, will auch in dieſem
Jahre wieder den armen Wandevern eine Heie
Weihnachts=
freude bereiten und hofft trotz der ſchweren Zeit auf wohlwollende
Unterſtützung durch ihre alten Freunde und Gönner. Auch wir weiſen
empfehlend auf die Weihmachtsbitte dieſer Anſtalt im heutgen
Anzeigen=
teil hin und bitten, ſie auch diesmal nicht zu vergeſſen.
hinaus wird ſich dann im Hörer der Drang nach Ueberberuflichem, nach
geiſtigen und ſeeliſchen Werten von ſelbſt regen; man muß abwarten
können. Die Volkshochſchularbeit aber iſt verfehlt, die ſich über dieſe
Grundkenntniſſe hinwegſetzt und achtlos für die berechtigten
Forderun=
gen der Arbeiterſchaft, der Angeſtellten und Beamten höchſten Zielen
direkt zuſtrebt oder gar Vermittelung und Verarbeitung von Wifſen
dem reinen Ziel der Herzensbildung gegenüber als überlebt ablehnt
Die Volkshochſchule erhält einen jährlichen Staatszuſchuß von 5000 Mk.,
einen jährlichen ſtädtiſchen Zuſchuß von 30 000 Mark; im übrigen müſſe
die Volkshochſchule durch Mitgliedsbeiträge, Stiftungen und
Hörgebüh=
ren die Mittel aufbringen, um die geſteigerten Koſten für Honorare,
Beleuchtung, Bedienung, Bureau uſw. zu decken. Die Wochenzettel und
Arbeitspläne, übrigens eine wertvolle Reklamemöglichkeit, tragen ſich
finanziell ſelbſt. Die Morgenfeiern haben ſich raſch eingebürgert und
ſind, wie auch in der Tagespreſſe anerkannt, vielen Menſchen zu
Stun=
den gemeinſamer Freude und innerer Bereicherung geworden. Das
Gefühl der Gemeinſchaft wird ſich auswirken und wachſen; das beweiſt
die Zuſammenarbeit mit den Vertrauensleuten; jeder Hörer, jedes
Mit=
glied der Volkshochſchule müſſe die Volkshochſchule als die eigenſte
An=
gelegenheit empfinden und vertreten. „Schwafeln” über die
Volkshoch=
ſchule beſſert nichts und nützt ebenſo wenig. Gewiß hat die
Volkshoch=
ſchule Schwierigkeiten zu überwinden, gewiß begegnet ſie Vorurteilen;
dieſe können das Wachſen der Volkshochſchule nicht hindern. Wohl aber
werden wir Widerſtände überwinden durch — zielſichere ſtete Arbeit!
* Weihnachtsausſtellung im Kunſtverein. Wie bereits mitgeteilt
wurde, hat der Kunſtverein eine größere Anzahl von Arbeiten, für die
diesjährige Weihnachtsverloſung erworben. Dieſe findet nicht,
wie kürzlich irrrünulich mitgeteilt am 31. ds. Mts., ſondern bereits am
21. ds. Mrs. im unmittelbaren Anſchluß an die Hauptverſammlung
ſtatt. Die Gewinner werden unverzüiglich benachrichtigt werden, fodaß
ſie ihre Gewinne noch vor dem Feſt in der Kunſthalle in Empfang
nehmen können. Auch von privater Seite ſind inzwiſchen eine Neihe von
Ankäuſen getätigt worden. So wurden bis jetzt erworben: G. Pfaff:
„Windwolken”; E. Pfiſter=Kaufmann: „Dinkelsbühl”: K. Deppert:
„Heiliger Franziskus” und „Empfängmis”; K. Jächel: „mater
ccnsolatrix”: S. Groſch: „Waldinneres”: A. Hartmann: „Altes Haus
in Schwäbiſch=Hall”; M. Greim: „Alt=Limburg”; Ph. Pfeiffer: „
Mär=
chen”; Ferd. Barth: „Herbſtlandſchaft”; Fr. Weſtermann: „Liebespaar
(Majolika) und E. Eimer: „Kartoffelernte‟. Dieſes Verkaufsreſultat iſt
bereits als ein recht erfreuliches zu bezeichnen. Trotzdem wäre im
Inteveſſe unſerer heſſiſchen Künſtlerſchaft zu wünſchen, daß von der durch
die Ausſtellung gegebenen Gelegenheit zum Erwerb künſtleriſcher
Feſt=
gaben in den Dagen bis Weihnachten noch weiter ein recht ausgiebiger
Gebrauch gemacht werden möchte.
— Ausſtellung. In den Räumen der v. Ploennies=Ausſtellung im
Reſidenzſchloß (Eingang gegenüber der Schloßkirche) finder zur Zeit eine
Ausſtellung von Schülerarbeiten der kunſtgewerblichen
Abteilung der Städtiſchen Gewerbeſchule ſtatt.
Aus=
geſtellt ſind Holz= und Scherenſchnitte, Buchilluſtrationen, Schrift,
Archi=
tekturentwürfe, Aktzeichnungen, Koſtümſtudien. Die Ausſtellung, die
von heute Samstag an geöffnet iſt, wird vorausſichtlich am 18.
Dezem=
ber geſchloſſen. Beſichtigungszeit täglich vormittags 11—1 Uhr. Der
Eintritt iſt frei.
* Sektion Darmſtadt, Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein.
Alpenfreunde ſeien darauf aufmerkſam gewacht, daß zur Zeit in dem
Schaukaſten von Frl. Suſanne Hohmann (Wilhelminenſtraße), in
dieſem Sommer von der Künſtlerin aufgenommene Lichtbilder der
Darmſtädter Hütte im Moostal bei St. Anton und der
um=
gebenden Bergwelt ausgeſtellt ſind, die ſich durch hohe Auffaſſung und
Volſendung auszeichnen.
„Unſer Vogelsberg” war das Thema des Vortrages, den
Herr San.=Rat Dr. Maurer in der letzten Monatsverſammlung hielt
Nach kurzer Einleitung über die geographiſche Lage, klimatiſche und
kulturelle Verhältniſſe führte der geſchätzte Redner die Amweſenden durch
die alten maleriſchen Städtchem und Dörfer mit ihren Schlöſſer und
Fachwerkbauten, ihren Mquern und Türmen und ihren geſchichtlichen
Erinnerungen, auf die Höhen mit ſchom beilweiſe vorolpinem Charakter
und das fruchtbare Land mit bedeutender Wiehzucht, zeigte den prächtigen
Menſchewſchlag, der dem Vogelsberg bewohnt, in ſeinem Trachtem bei
der Arbeit. Durch ſeine anziehendem Schilderungem und vorzüiglichen
Aufnahmen bewies der Redner wiederum, daß wir Heſſen ſtolz auf
un=
ſere Heimat ſein können, die in jeder Beziehung des Schönen und
In=
teveſſonten die Fülle zur bieten hat. Lebhafter Beifall war der Dank
für die überaus reichhaltigen Ausführungem.
* Der diesjährige Gautag des Gaues Darmſtadt Gabelsberger Ste
nographen findet heute, Samstag, dem 10. und worgen Sonntag, den
11. Dezember, in Darmſtadt ſtatt. Eröffnet wird derſelbe durch eine
Statiſtiſches von den Heſſiſchen Landtagswahlen.
W. Erfahrungsgemäß laſſen ſich aus den bloßen
Wahl=
ziffern die verſchiedenſten Schlüſſe ziehen, da man ſie von
ver=
verſchiedenem Standpunkte aus beſverten kann und bewertet.
Den untrüglichſten Maßſtab für eine richtige Bewertung gewinnt
man aus dem prozentualen Verhältnis. Nach dieſem
geben wir in Nachſtehendem eine Aufſtellung, wobei die in
Klam=
mern beigefügten Ziffern ſich auf die Landtagswahl 1919 und
die Reichstagswahl 1920 beziehen.
Es haben im ganzen gewählt 66,7 Prozent (81,
74,5). Der Rückgang der Wahlbeteiligung war alſo bedeutend.
Die Sozialdemokratiſche Partei erhielt von den
ab=
gegebenen Stimmen 32,7 Prozent (44,4, 30,4). Sie iſt alſo gegen
die Landtagswahl 1919 prozentual bedeutend zurückgegangen,
hat dagegen im Vergleich zur Reichstagstahl wieder 2,3 Prozent
an Stimen gewonnen. Auf die Heſſiſche Volkspartei
entfallen 5,3 Prozent (7,4, 14). Der Rückgang kann aber nicht
der Partei als ſolcher angerechnet werden, da in den 14 Prozent
im Jahre 1920 die Stimmen des Bauernbundes mit
einge=
ſchloſſen ſind. Der Bauernbund eihielt 15 Prozent, die
Deutſche Volkspartei 14,7 Prozent (13,1, 16), iſt alfo
gegen 1920 prozentual etwas zurückgegangen. Die
Demo=
tratiſche Partei erhielt 7,3 Prozent (18,9, 10,8), iſt alſo
ſeit 1919 prozentual ſtets zurückgegangen. Am ſtabilſten iſt das
Verhältnis des Zentrums geblieben, auf das 17,3 Prozent
(17,6, 16,1) der abgegebenen Stimmen entfielen. Die U. S. P.
erhielt 3,8 Prozent (1,6, 12,2), die Kommuniſtiſche
Par=
tei 3,9 Prozent (0, 0,5). Die U.S.P. iſt alſo prozentual von
allen Parteien gegen 1920 am meiſten zurückgegangen. Auch
wenn man die 3,9 Prozent der K.P.D. mit einrechnet, beträgt der
Rückgang der U.S P. gegen 1920 immer noch 4,5 Prozent, mehr
als bei allen anderen Parteien. Wo die Stimmen geblieben ſind,
iſt nicht nachzuweiſen.
Von den 70 Mandaten des Landtages beſitzt die
Sozial=
demokratiſche Partei 34 (früher 44), die Heſſiſche Volkspartei
4 (7), die Deutſche Volkspartei 14 (10), der Bauernbund 16 (0),
Die Demokratiſche Partei 7 (19), das Zentrum 19 (19), die
U. S. P. 3 (1), die Kommuniſtiſche Partei 3 (0) Prozent.
Die neue Ortsklaſſen=Einteilung.
Nach dem dem Reichsrat von der Reichsregierung vorgelegten
Geſetzentwurf über die Neuaufſtellung des Ortsklaſſenverzeichniſſes ſollen
die nachbenannten Orte des Volksſtaates Heſſen mit Wirkung vom
1. April 1920 in die dabei vermerkten Ortsklaſſen eingereiht werden:
A. Provinz Starkenburg.
Kreis Bensheim: In Ortsklaſſe B: Bensheim, Hofheim,
Lam=
pertheim mit Hüttenfeld; in Ortsklaſſe C: Alsbach, Auerbach,
Biblis, Bürſtadt, Jugenheim, Lindenfels, Lorſch, Schönberg,
Zwingen=
berg; in Ortsklaſſe D: Balkhaufen, Bickenbach, Bobſtadt,
Elms=
hauſen mit Wilmshauſen, Gadernheim, Groß=Hauſen, Groß=Rohrheim,
Hochſtädten, Klein=Hauſen, Lautern, Nordheim, Reichenbach, Seeheim,
Wattenheim, Winterkaſten, Zell; in Ortsklaſſe E: alle übrigen
Orte.
Kreis Darmſtadt: In Ortsklaſſe 4: Darmſtadt; in
Orts=
klaſſe B: Arheilgen mit Kranichſtein, Eberſtadt, Griesheim,
Pfung=
ſtadt; in Ortsklaſſe C: Braunshardt, Erzhauſen, Gräfenhauſen,
Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt, Noßdorf, Schneppenhauſen, Traiſa,
Weiterſtadt, Wixhauſen; in Ortsklaſſe D: Alle übrigen Orte mit
Ausnahme von Eich und Malchen, die in Ortsklaſſe E eingereiht ſind.
Kreis Dieburg: In Ortsklaſſe C: Dieburg; in
Orts=
klaſſe D: Babenhauſen, Eppertshauſen, Ernſthofen, Groß=Bieberau,
Groß=Umſtadt, Groß=Zimmern, Gundernhauſen, Heubach, Lichtenberg
mit Obernhauſen, Lützelbach, Münſter, Neunkirchen, Nieder=Modau,
Nie=
dernhauſen, Nieder=Roden, Ober=Modau, Ober=Roden, Reinheim,
Ur=
berach, Wiebelsbach; in Ortsklafſe E: alle übrigen Orte.
Kreis Erbach: In Ortsklaſſe C: Erbach mit Roßbach,
Michel=
ſtadt, Steinbach, Stockheim; in Ortsklaſſe D: Beerfelden, Hebſtahl,
Heſſelbach, Hetſchbach, Hetzbach, Höchſt, Kailbach, König, Mümling=
Grumbach, Neuſtadt, Reichelsheim i. O., Sandbach, Schöllenbach,
Viel=
brunn; in Ortsklaſſe E: alle übrigen Orte.
Kreis Groß=Gerau: In Ortsklaſſe 4: Guſtavsburg; in
Ortsklaſſe B: Biſchofsheim, Dornberg, Ginsheim „Groß=Gerau,
Kelſterbach, Raunheim, Rüſſelsheim; in Ortsklaſſe C: alle
üb=
rigen Orte.
Kreis Heppenheim: In Ortsklaſſe B: Heppenheim a. d. B.,
Viernheim; in Ortsklaſſe C: Birkenau, Hirſchhorn, Neckarſteinach,
Wimpfen; in Ortsklaſſe D: Affolterbach, Erbach, Fürth, Gadern,
Gorxheim, Hammelbach, Kirſchhauſen, Löhrbach mit Buchklingen,
Mör=
lenbach, Neckarhauſen, Nieder=Liebersbach, Ober=Abtſteinach,
Oberham=
bach, Reiſen, Rimbach, Tröſel, Unter=Abtſteinach, Unter=Flockenbach,
Unterhambach, Waldmichelbach; in Ortsklaſſe E: alle übrigen Orte.
Kreis Offenbach: In Ortsklaſſe 4: Offenbach mit Bürgel;
in Ortsklaſſe B: Bieber, Buchſchlag, Dietesheim, Groß=Steinheim,
Klein=Auheim, Klein=Steinheim= Mühlheim, Neu=Iſenburg,
Rumpen=
heim, Steinbach; in Ortsklaſſe C: Dietzenbach, Dreieichenhain,
Egelsbach, Froſchhauſen, Hainhauſen, Hainſtadt, Hauſen, Heuſenſtamm,
Jügesheim, Klein=Krotzenburg, Lämmerſpiel, Langen mit Mitteldick,
Obertshauſen, Seligenſtadt, Sprendlingen, Weiskirchen; in
Orts=
klaſſe D: alle übrigen Orte.
B. Provinz Oberheſſen:
Kreis Alsfeld: in Ortsklaſſe C: Alsfeld; in Ortsklaſſe Dk
Homberg; in Ortsklaſſe E: alle übrigen Orte.
Kreis Büdingen: In Ortsklaſſe C: Büdingen; in
Orts=
klaſſe D: Altenſtadt, Bad=Salzhauſen, Echzell, Geis=Nidda, Gettenau,
J. S. Bach. Meſſe in H=Moll.
Vor Jahresfriſt Beethovens feſtliche Meſſe, heute Bachs
Wunderwerk, damir gibt der Muſikverein Darmſtadt
Gelegenheit, zwei Eckpfeiler in der Kompoſition des katholiſchen
Meſſetextes zu hören und miteinander zu vergleichen. Ebenſo
ſchwere Aufgaben für alle Ausführenden bietend, haben beide
Werke das Gemeinſame, daß ſie nicht in erſter Linie ein
feier=
liches Stück kirchlicher Muſik bieten wollen, ſondern daß ihre
Schöpfer mit der ganzen Kraft ihres Geiſtes und mit allen
Mit=
eln ſeeliſcher Vertiefung ihre invere Stellungnahme zu den
höchſten Fragen des Daſeins und der wahren Religioſität
nieder=
gelegt haben. Die Mittel und Wege hierzu ſind aber ſo
verſchie=
den, wie ſie es nur bei ſo völlig anders organiſierten und an
anderen Punkten der Kultur= und Geiſtesgeſchichte ſtehenden.
Heroen der Muſik und des menſchlichen Geiſtes ſein können. Für
Bachs künſtleriſches Werden ſind die drei Einſchnitte höchſt
charakteriſtiſch: Johannespaſſion, Anfang der zwanziger Jahre
mit ihrer dramatiſchen Wucht und naturaliſtiſchen Kraft;
Mat=
thäuspaſſion, Ende desſelben Jahrzehnts in abgeklärter
Drama=
tik und gleichbedeutender lyriſcher Vertiefung, und die
I=Moll=Meſſe, 1733—38 entſtanden, die aus rein geiſtigen,
jeder gegenſtändlichen Entwickelung entbehrenden
Gedanken=
gängen eine Rieſenform von ungeheuerer Spanmeite, ein
reli=
giöſes Seelengemälde und Elaubensbekenntnis von
übermenſch=
licher Kraft erſtehen läßt. Aeußenlich deshalb in ſo glänzendem
Stil geſchrieben, weil Bach mit dieſem Werke ſich ſeinem
Kur=
fürſten empfehlen wollte, nachdem er in Leipzig Kränkungen und
UInannehmlichkeiten mancherlei Art hatte erdulden müſſen, iſt
ſie nie als Ganzes im Gottesdienſt erklungen, ſondern nur in
einzelnen Teilen in Leit zig, wo beſonders bei Feſten ſtets
ein=
zelne Sätze der altkirchlichen lateiniſchen Meſſe auch im
proteſtan=
tiſchen Gottesdienſt erklangen, aufgeführt worden. Bach hält ſich
nicht an die ſonſt übliche Form der fünf Hauptſätze der
muſikali=
ſchen Meſſe in der höchſtens das Benedictus als ſelbſtändiger
Satz vom Sanctus abgelöſt wird, ſondern zerteilt dieſe
Haupt=
ſtücke nach Kantateniart in zahlreiche völlig ſelbſtändige Formen,
Gloria und Credo beiſpielswveiſe in je acht Nummern. Er war
dazu berechtigt, da die Kantate damals der muſikaliſche
Mittel=
punkt des Hauptgottesdienſtes war und die einzelnen Meſſeſätze
an ihren liturgiſchen Stellen dann die Kantate vertreten mußten.
So kam das Sanctus im Abendmahlsgottesdienſt zu Gehör.
Zum Verſtändnis dieſes Meiſterwerkes iſt es vor allem
er=
forderlich, daß die Bedeutung der Textesworte jedem Zuhöver
völlig klar iſt, und er ſich bemüht, das ſzeniſch Bildhafte der
weit=
geſpannten Formen lebendig und inbrünftig mitzuerleben. So
wird das „Herr, erbarme dich” zu einer Volksſzene, die an
er=
greifender Größe unmittelbar mit dem „Kommt, ihr Töchter,
helft uns klagen” verglichen werden kann. Auch im zweiten
Kyrie=Chor zeigt das lapidare Haupttheina ähnlichen
zerknirſch=
ten, im Elend faſt verzweifelten Charakter. Inſtrumentation
und Stimmung iſt den Paſſionen ähnlich, um dann im Gloria
durch Pauken und Tvompeten in um ſo größeren Jubel
über=
zugehen. Die weihnachtlichen Hirtenklänge des „Friede auf
Erden” erinnern daran, daß das Gloria meiſt am Weihnachtsfeſt
aufgeführt wurde. In dem Lobgeſang des „Laudamus te” einer
Sopranarie ſcheinen freundliche Naturbilder, Vogelgeſang, dem
Komponiſten vorgeſchwebt zu haben. Wer Bachs Ausdrucksweiſe
kennt, dem werden die Sologeſänge verhäldnismäßig leicht
ver=
ſtändlich fein. Sie treten gegenüber den Chören ſtark in den
Hintergrund. Die kleineren Chorformen im Gloria und Credo
ſchließen ſich dieſen bildhaften Arientypen am eheſten an, ſo das
„qui tollis”, das „et in carntus eſt” das in verſchwebender
Myſtik das Wunder der Menſchwerdung beſingt, und das
un=
beſchreiblich ſchöne „crucifixus‟. Dem ſtehen die Rieſenmaſſen
der mächtigen Chöre gegenüber, welche die Hauptaruppen
be=
ginnen und ſchließen, wie die jubelnde Fuge „cum ſancto ſpiritu”
am Schluß des Gloria, die beiden Credo=Chöre, deren erſter die
alte gregorianiſche Indonation des Prieſters als Hauptthema
be=
nutzt, und der glänzende Auferſtehungschor. Eine unendliche
Tonflut ſtrömt das erhebende „heilig” in ſeinem ſechsſtimmigen
Satz aus, das die Cherubim einander zurufen, ähnliche feierliche,
geradezu jauchzende Wirkungen enthält das „pleni ſunt coeli”
und das zweichörige „Oſanna”. Von den abſchließenden Sätzen
ſeien noch die wundervolle Altarie „Agnus dei” ein Geſang von
unbeſchreiblicher Innigkeit, und der Schlußchor, deſſen Muſik
ſchon auf die Worte „gratias agimus tibi” im Gloria=Abſchnitt
erklang, hervorgehoben. Gerade dieſer herbe, fromme und ernſte
Satz ſcheint Bach beſonders am Herzen gelegen zu habem. — Wir
ſtehen in dieſer Meſſe vor eime ſolchen Reichtum an Muſik und
Geiſt, daß er den Unvorbereiteten faſt erſchrecken und
überwäl=
tigen kann. Denn wie bei allen ganz großen Meiſterwerken
menſchlichen Geiſtes, erſchließt ſich die ganze Schönheit und
Be=
deutng nicht demjenigen, der nur oberflächlich zu nippen
ge=
neigt iſt, ſondern jrr denen, die in tiefſter Konzentravon wit=
Dr. Friedrich Noack.
erleben und ſich verſenken.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Der Barometermacher aufder Zauberinſel”
Märchenſpiel in 3 Aufzügen von Franziska Becker.
Urauf=
führung im Neuen Theater zu Frankfurt a. M. am 7. Dezember.
Den Stoff zu Franziska Beckers Märchenſpiel lieferte
Ferdinand Raimunds gleichmamige Poſſe. Die Bearbeiterin hat
den Gang der Handlung unverändent beibehalten. Sie hat durch
Weglaſſung unbedeutender, heute unverſtändlicher Wortſpiele die
Handlung ſtark konzentriert. Die zu Raimunds Zeiten leicht
auffaßbaren Zeitwitze ſind durch ebenſo leicht verſtändliche
zeit=
genöſſiſche Anſpielungen erſetzt. Eine weitere ſehr erfreulich?
Vereinfachung ſtellt das geſchickte Zuſammenlegen der
Schau=
plätze dar, ſo daß ſtatt der acht des Originals nur noch drei
Dekorationen erforderlich ſind. Ein fernerer recht wertvoller
Umſtand iſt es, daß das literariſch gewordene Stückchen auf alle
billige Komik verzichtet, ſondern ſeinen Humor aus dem
boden=
ſtändigen Witz des Volkes ſchöpft. Nur erſcheint es uns, daß
das Märchenſpiel ſich nicht für allzu kleine Kinder eignet: die
kleinen Beſucher ſollten mindeſtens ſieben bis neun Jahre alt
ſein. Sonſt bleibt ihnen doch zu vieles unklar, und für die Augen
gibts auch nicht allzu viel. — Die Aufführung war ſehr flott und
W. W. G.
fand reichen Beifall.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Dezember 1921.
Rummer 331.
Hirzenhain, Höchſt a. d. Nidder, Lißberg, Nidda, Ortenberg, Stockheim,
Unter=Schmitten; in Ortsklaſſe E: alle übrigen Orte.
Kreis Friedberg: In Ortsklaſſe 4: Bad=Nauheim; in
Orts=
klaſſe B: Friedberg, Vilbel; in Ortsklaſſe C: Butzbach,
Dortel=
weil, Grrß=Karben, Harheim, Heldenbergen, Klein=Karben, Nieder=
Eſch=
bach, Ober=Erlenbach, Ober=Eſchbach; in Ortsklaſſe D: Aſſenheim,
Beienheim, Bruchenbrücken, Büdesheim, Burg=Gräfenrode, Dorheim,
Dorn=Aſſenheim, Gamlach, Griedel, Holzhauſen, Ilbenſtadt, Kaichen,
Kirchgöns, Kloppenheim Maſſenheim, Melbach, Nieder=Erlenbach,
Nie=
der=Florſtadt, Nieder=Mörlen, Nieder=Rosbach, Nieder=Weiſel. Nieder=
Wöllſtadt, Ober=Florſtadt, Ober=Mörlen, Ober=Rosbach, Ober=Wöllſtadt,
Ockſtadt, Okarben, Oſſenheim, Oſtheim, Petterweil, Pohlgöns,
Reichels=
heim i. d. W., Rendel, Rockenberg, Rödgen, Rodheim v. d. H.,
Schwal=
heim, Södel, Steinfurth, Weckesheim, Wiſſelsheim, Wohnbach,
Wölfers=
heim: in Ortsklaſſe L: alle übrigen Orte.
Kreis Gießen: In Ortsklaſſe B: Gießen; in Ortsklafſe
C: Großen=Linden, Heuchelheim, Klein=Linden, Lollar, Wieſeck; in
Ortsklaſſe D: Allendorf a. d. Lahn, Alten=Buſeck, Daubringen,
Garbenteich, Großen=Buſeck, Grünberg, Hauſen, Hungen, Langgöns,
Leihgeſtern, Lich mit Mühlſachſen, Londorf, Rödgen, Steinbach, Trohe,
Watzenborn mit Steinberg; in Ortsklaſſe E: alle übrigen Orte.
Kreis Lauterbach: In Ortsklaſſe C: Lauterbach; in
Orts=
klaſſe D: Angersbach, Bernshauſen, Blitzenrod, Grebenhain,
Herb=
ſtein, Landenhauſen, Nieder=Stoll, Schlitz, Uetzhauſen; in Ortskl. B:
alle übrigen Orte.
Kreis Schotten: In Ortsklaſſe D: Eichelsdorf, Gedern mit
Kol. Schönhauſen, Laubach, Ober=Schmitten, Schotten, Ulrichſtein; in
Ortsklaſſe E: alle übrigen Orte.
C. Provinz Rheinheſſen:
Kreis Alzeh: In Ortsklaſſe B: Alzey mit Schafhauſen, Planig,
Sprendlingen, Wöllſtein; in Ortsklaſſe C: alle übrigen Orte.
Kreis Bingen: In Ortsklaſſe 4: Bingen; in Ortsklaſſe
B: Büdesheim, Dietersheim, Frei=Weinheim, Gau=Algesheim,
Gauls=
heim, Genſingen, Heidesheim mit Heidenfahrt, Kempten, Nieder=
Ingel=
heim, Ober=Ingelheim, Ockenheim; in Ortsklaſſe C: alle übrigen
Orte
Kreis Mainz: In Ortsklaſſe 4: Bretzenheim, Gonſenheim,
Mainz, Weiſenau; in Ortsklaſſe B: Budenheim, Finthen,
Hechts=
heim, Laubenheim, Marienborn, Nieder=Olm, Ober=Olm; in
Orts=
klaſſe C: alle übrigen Orte.
Kreis Oppenheim: In Ortsklaſſe B: Bodenheim, Dienheim,
Guntersblum, Ludwigshöhe, Nackenheim, Nierſtein, Oppenheim,
Wörr=
ſtadt; in Ortsklaſſe C: alle übrigen Orte.
Kreis Worms: In Ortsklaſſe 4: Worms; in Ortsklaſſe
B: Alsheim, Bechtheim, Gimbsheim, Herrnsheim, Horchheim,
Leiſel=
heim, Mettenheim, Monsheim, Oſthofen Pfeddersheim, Rhein=
Dürk=
heim, Weinsheim, Weſthofen; in Ortsklaſſe C: alle übrigen Orte.
Kundgebung der Techniſchen Nothilfe.
* Die Ortsgruppe Darmſtadt der Techniſchen Nothilfe beim
Neichsminiſterium des Innern, die als die erſte nach Berlin im Oktober
1919 gegründet wurde, hatte geſtern abend zu einer Verſammlung
der Darmſtädter Frauenvereine ſowie gleichzeitig
Mit=
gliederverſammlung der Nothelferinnen, die in
Darm=
ſtadt bis jetzt 172 beträgt, eingeladen. Zweck der Veranſtaltung war,
wie Herr v. Hahn bei der Eröffnung ausführte, die Notwendigkeit der
Frau als Nothelferin zu zeigen. Der Erfolg habe bewieſen, daß jede
denbende Frau bei dem Wiedenaufbaur der Volkswirtſchaft ihren Platz
finden kann. Auch die Frau ſei berufen, den idealen
Wiederaufbauge=
danken der „Nothilfe” in weiveſte Kreiſe zu tragen. Selbſtverſtändlich
müſſe evwardet werden, daß die Frau die Prinzipiem der Nothilfe, durch
deren Anerkennung dieſer der größte Dienſt geleiſtet werde, auch
jeder=
zeit in die Tat umzuſetzen bereit ſei. Dies ſei ſchon durch die ſogen.
„Weckgemeinſchaften” geſchehen.
Darauf hielt der Volkswirt R. D. V. vom Landesbezirk der
Tech=
niſchen Nothilfe in Kaſſel, Herr v. Reinhart einen Vortrag über das
Thema: „Warum wendet ſich die Techniſche Nothilfe
auchandie Frau?”, Redner zeigte zunächſt, wie der Frau durch den
Krieg Aufgaben im Dienſte des Allgemeinwohles zugefallen ſind, an
welche man früher nicht gedacht hatte, und die ſie heute als Vollbüirger
des Staates gleichwertig an die Seite des Mannes ſtellt. Daneben ſtehen
der Frau aber beſondere Tätigkeitsgebiete zu, z. B. Kranken= und
Kin=
verpflege und dergl. Außerdem iſt die Frau noch durch ihren Einfluß
auf Mann, Kinder und Hausgenoſſen beſonders in der Lage, ſoziale
Gedanken weiterzutragen und zu vertiefen. Daher wandte ſich die
Tech=
niſche Nothilfe an die großen Organiſationen der Frauen und durch dieſe
wieder an die lokalen Veveinigungen derſelben, um ein
Zuſammenarbei=
ten dieſer mit der Organiſation der Techniſchen Nothilfe zu erreichen. —
Redner zeigte dann, wie es im Jahre 1919 durch die immer zunehmenden
Arbeitsviederlegungen, wobei die Arbeiterſchaft vielfach nicht einmal die
Notſtandsarbeiten in lebenswichtigen Betrieben ausführte, zur
Grün=
dung der Techniſchen Nothilfe kam und zwar als freiwillige
Arbeits=
gemeinſchaft aus allen Ständen und Parteien, underſtellt dem
Reichs=
miniſterium des Inner. Redner führte weiter aus, wie ſich die
Tech=
niſche Nothilfe in den zwei Jahren ihres Beſtehens praktiſch betätigt hat,
wie ſie in Gas=, Waſſer= und Glektrizitätswerken, in der Landwirtſchaft,
Tvansporweſen uſw. endlich auch in Notzſtänden durch höhere Gewalt,
Hochwaſſer, Großfeuer u. dergl., wo früher das Militär herangezogen
wunde, beveits über 1000 mal gingegriffen hat; er zeigte auch, welche
Nieſenwerte dadurch der deutſchen Volkswirtſchaft erhalten wurden.
End=
lich führte Redner noch aus, in welcher Weiſe ſich Frauen bei dieſer
praktiſchen Tätigkeit beteiligt haben, beſonders in Krankenhäuſem zur
Pſlege und Bedienung der Kranken, in der Landwirtſchaft vor allem
beim Melken, bei großen Emſätzen der Techwiſchen Nothilfe durch
Ko=
chen für die Nothelfer, durch Schreibdienſte a. dergl. Vor allem aber
kann die Frau helfen, indem ſie den Wiederaufbaugedanken des
Vatzer=
landes, den die Techniſche Nothilfe zu verwirklichen ſucht, verbreitet und
für dieſelbe neue Mitglieder wirbt, damit auch die Zahl der Frauen imn
der Techniſchen Nothüufe, welche zur Zeit 11 Prozent beträgt, weſentlich
vermehrt wird. Je mehr Bebenner die Techniſche Nothilfe zählt, um
ſo leichter kann ſie ihrer Aufgabe gerecht werden.
Herr v. Hahn dankte dem Redner und unterbreitete dam der
Verſammlung eine Entſchließung, der die Vertreterinnen der
Vereine zuſtimmten. Sie lautet: „Die am 9. Dezember 1921
verſam=
melten Fnauenvereine Darmſtadts halten die tatkräftige Unterſtützung der
Techniſchen Nothilfe durch den Beitritt zu dieſer politiſch neutralem
Or=
ganiſation für eine unbedingte Notwendigkeit, ſolange durch
Nichtaus=
führung der Notzſtandsaubeiten in lebenswichtigen Betrieben das Wohl
der Allgemeinheit und unſer ſchon ſo ſchwer dawiederliegendes
Wirt=
ſchaftsleben gefährdet iſt. Aber auch darüber hinaus hat die Techniſche
Nothilfe ihre Hilfsbereitſchaft bei elementaren Ereigniſſen ſchon ſo oft
und mit fo ſchönem Erfolge gezeigt, daß wir es für eime Ehrenpflicht
unſerer Mitglieder halten, der Techniſchen Nothülfe als tütiges oder
werbendes Mitglied beizuteten.”
Von der Frauengruppe ſprach noch Frl. Keil, die es als
vater=
ländiſche Pflicht bezeichnete, ſich dem „Roten Kreuz der Wirtſchaft” zur
Verfügung zu ſtellen. Dieſer Vaterlandsdienſt ſei Gottesdienſt und ein
ſtolzes und erhebendes Gefühl. In anſchaulicher, äußerſt wirkungsvoller
Weiſe wurden die Referate ergänzt durch Lichtbilder, die die
viel=
ſeitige Verwendbarkeit der Techniſchen Nothilfe vorführten. Man
ge=
wann dabei die Ueberzeugung, daß es wirklich einem Selbſtmorde
gleich=
käme, das noch zu Grunde zu gehen zu laſſen, was noch erhalten iſt.
Die Techniſche Nothilfe will aufwecht erhalten, was noch vorhanden,
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Volkstheater. Es ſei nochmals auf die Märchenvorſtellung
„Die Wallfahrt zum Chriſtkind” am Mittwoch aufmerkſam
gemacht. Die Direktion verſichert, daß ſie alles aufbieten wird, die Auf.
führung zu einer glänzenden weihnachts=ſtimmungsvollen zu geſtalten.
Die Direktion teilt gleichzeitig mit, daß der Saal gut geheizt iſt; ſie bittet
ferner, beizeiten Karten bei Herrn Arnold zu entnehmen, da ſchon ſtarke
Nachfrage.
Bensheim, 7. Dez. Stadtverordnetenſitzung. In
der letzten Sitzung, unter dem Vorſitze des Herrn Bürgermeiſters Dr.
Löslein, kam eine große Reihe von Gogenſtänden zur Beratung. Vor
Eintritt in die Tagesordnung gab der Bürgermeiſter bekannt, daß der
Wahlausſchuß feſtgeſtellt habe, daß der Dentiſt Nichard Gehrke an
Stelle des von hier verzogenen Stadtverordneten Kunold in die
Stadt=
verordnetenverſammlung einzutreten beſtimmt ſei, und zwar aufgrund
des zutreffenden Wahlvorſchlags. Anſchließend hieran dankt der
Bür=
germeiſter dem Stadtv. Kunold für ſeine Tätigkeit in der
Stadtverord=
netenverſammlung in ehrenden Worten. Als erſter Gegenſtand kam
die Bereitſtellung einer Eisbahn zur Beratung. Hierzu ſprachen der
Bürgermeiſter und der Veigeordnete Hemmes, ſowie verſchiedene
Stadt=
verordnete, und wurde ſchließlich die Angelegenheit der zuſtändigen
Kommiſſion überwieſen. — Die Hundeſteuer wurde auf den
vier=
fachen Betrag der Staatsſteuer, welche 20 Mark beträgt, alſo auf 80 Mk.,
für einen Hund, feſtgeſetzt. Wer mehr als einen Hund hält, hat
ent=
ſprechende Zuſchläge zu zahlen. — Die Anlage eines Weges durch die
Farrenwieſe wurde genehmigt. — Die Anpflanzung von Bäumen
auf dem Hoſpitalplatz wurde auf Wunſch des Vorſitzenden
noch=
mals zurückgeſtellt. — Die Anpflanzung von Linden an der Heidelberger
Straße, und zwar in der Nähe des Gewerbeſchulhauſes auf der
weſt=
lichen Straßenſeite, wurde beſchloſſen. — Das
Bedürfnishäus=
chen auf dem alten Gymnaſiumsplatz, das ſehr verwittert iſt und
keines=
wegs mehr auf dieſen Platz gehört, ſoll nun entfernt werden. Ein
neues Bedürfnishäuschen ſoll an der Raab, oberhalb der Mittelbrücke,
errichtet werden. Auf dem Gymnaſiumsplatz ſoll anſtelle des bisherigen
Bedürfnishäuschens eine Linde als Verſchönerung des Platzes gepflanzt
werden. — Die Wohnungskommiſſion hat ſich mit einem Bericht an die
Bürgermeiſterei gewendet und dringend erſucht, Neubauten
vorzuneh=
men, da es ihr vollſtändig unmöglich ſei, weitere Wohnungen zu
beſchaf=
fen. Zurzeit würden 345 Wohnungen benötigt, darunter 43 dringende.
Beabſichtigt ſind zu bauen: 1 Vierlingshaus mit je 2 Wohnungen, ein
Bweizimmerhaus, ein Doppelhaus und ein Einzelhaus, welche eine
Bau=
ſumme von nahezu zwei Millionen erfordern. Auch die
Baugenoſſen=
ſchaft ſoll erſucht werden, zu bauen, und in dieſer Hinſicht unterſtützt
werden. Die Stadtverordneten Keßler und Berg ſprechen eingehend über
die Bauausführung und die Beſchaffung der Mittel. Dem Antrage
wurde am Schluſſe zugeſtimmt. — Der Zuſchuß zu den Koſten der
Er=
teilung von iſraelitiſchem Religionsunterricht wurde
von 256 auf 1000 Mark erhöht. — Die Feuerwehrleute ſollen
nun eine Vergütung von 25 Mk. erhalten. — Die
Wochenmarkts=
gebühr wird auf 50 Pf. für Einzelplätz”, auf 2 Mk. für einen
Ein=
ſpänner und 3 Mk. für einen Zweiſpänner erhöht. — Am Schluſſe der
Sitzung teilte der Vorſitzende mit, daß ein engliſcher Kapitän und ein
franzöſiſcher Kapitän den Ehrenfriedhof beſichtigt hätten und ſich lobend
über die gute Graberhaltung ausgeſprochen haben. Stadtverordneter
Roß erſucht um Beſeitigung der Büſte des früheren Großherzogs aus
dem Sitzungsſaal und ſtützt ſich dabei auf eine Verfügung des
Mini=
ſteriums. Dabei kam es zu lebhaftem Meinungsaustauſch, und
Bürger=
meiſter Dr. Löslein erklärte, daß er ſich zu einer Beſeitigung der Büſte,
die ein Geſchenk und ein Kunſtwerk ſei, nicht für berechtigt halte. —
Die noch weiter zur Sprache gebrachten Gegenſtände ſind nicht von
beſonderem Intereſſe.
Bensheim, 8. Dez. Vom Stadtparlament. Dentiſt
Richard Gehrke hat die Berufung in das Stadtparlament abgelehnt und
tritt nun Bauunternehmer Konrad Loew in die
Stadtverordnetenver=
ſammlung ein.
D Bensheim, 8. Dez. Die Hanſabank in Frankfurt a. M.
er=
richtet in der nächſten Woche eine Depoſitenkaſſe am hieſigen
Platze.
sw. Rüſſelsheim, 9. Dez. Die Manl= und Klauenſeuche
iſt nun auch hier wieder ausgebrochen, ſodaß eine Reiche umliegender
Orte, wie Raunheim, Haßloch, Biſchofsheim zum Beobachtungsgebiet
er=
klärt wurden.
Offenbach, 8. Dez. Feuer. Geſtern abend gegen 10 Uhr wurde
gemeldet, daß in Bürgel, Schönbornſtraße 7, in der Schreinerei
von Grünebaum u. Co. Feuer ausgebrochen ſei. Die geſamten
Feuer=
wehren von Offenbach und Bürgel waren ausgerückt, brauchten aber
nicht mehr in Tätigkeit zu treten, da der Brand inzwiſchen von dem
Geſchäftsinhaber gelöſcht war. Es hatten ſich Hobelſpäne entzündet durch
Heißlaufen eines Lagers der im Keller untergebrachten
Transmiſſions=
anlage.
Mainz, 9. Dez. (Wolff.) Wegen militäriſcher und politiſcher
Spionage zum Nachteile Frankreichs wurde der im Auguſt ds. J3.
hier von der franzöſiſchen Geheimpolizei verhaftete Journaliſt Mag
Röder, zuletzt wohnhaft in Aſchaffenburg, heute vom franzöſiſchen
Kriegsgericht zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. 4 Monate
Unterſuchungshaft ſind als verbüßt in Abzug zu bringen. Nöder war
in den letzten Jahren in verſchiedenen rheiniſchen Zeitungen, darunter
auch in der Dortenſchen Zeitung Der Rheinländer als Redakteur tätig.
— Nach einer Meldung des Vorwärts aus Mainz wurde dort eine
Ein=
brecherbande verhaftet, die gerade dabei war, ein großes Lager
auszuräumen. Die Mitglieder der Bande waren mit Dolchen und mit
Revolvern bewaffnet. Sämtliche Verhaftete ſind führende Mitglieder
der Kommuniſtiſchen Partei, darunter der Führer der Mainzer
Arbeitsloſenbewegung Spiegelberger.
sw. Bingen, 9. Dez. Der Rhein hatte in den letzten Tagem
in=
folge des ſtarken Froſtes weiteres Sinben des Waſſerſtandes zu
verzeich=
nen, ſodaß der Schiffahrtsbetrieb vollſtändig ſtillgelegt werden mußte.
In Schiffahrtskreiſen beſteht jedoch die Hoffnung, daß durch das plötzlich
eingetreiene Tauwetter und ſtorken Niederſchlägen ſchon in den aller=
nächſten Tagen mit der Wiederaufnahme gerechnet werden konn, um 7.
gine Entlaſtung der Eiſenbahn durch Verfrachtungsübernahme
herbe=
zuführen. Sollte ſich die Hoffnung nicht bewahrheiten, ſo iſt, wenn jen
noch mit Zugeinſchränkugen gerechnet werden muß, bald eine
Stockum=
im Handelsverkehr erwartet werden. An verſchiedenen Hafenplätzen 7!
es bereits zu Sperrungen des Güterverbehrs gekommen.
Schlitz, 9. Dez. Der hieſigen Bezirksſparkaff
wurde die Rechtsfähigkeit verliehen und ſie als öffentliche Sparkaſſe vos
Miniſterium anerkannt.
Weinheim a. b. B., 7. Dez. Behufs Bekämpfung de
Wohnelendes beſchloß der Gemeinderat die ſofortige Einführum
von Bauprämien. Dieſe kommen unter Verzicht auf Verzinſum=
und Nückzahlung an ſolche Privatunternehmer zur Auszahlung, die ſi.
verpflichten, in kurzer Friſt Neubauten in ganz einfacher und ſparſamen
dem Stadtbilde angepaßter Bauweiſe zu erſtellen. Zu dieſem Zweck
wir=
vom Bürgerausſchuß vorerſt die Summe von 300 000 Mark angefordert
O Weinheim, 8. Dez. Prof. Friedrich Waltz vom hieſiger
Realgymnaſium iſt an den Folgen einer Blutvergiftung, die er ſich dura
einen Furunkel am Halſe zuzog, in der chirurgiſchen Klinik in Heide
berg im Alter von 36 Jahren geſtorben.
Die neue Ortsklaſſeneinteilung.
Die Beamten ſollen die Nachzahlung noch vor Weihnachten
erhalten.
Berlin, 9. Dez. (Wolff.) Die im Reichsfinanzminiſteriur
gepflogenen Verhandlungen mit der Beamtenſchaft über das
endgültige Ortsklaſſenverzeichnis, welche nahezu drei
Wochen dauerten, ſind nunmehr abgeſchloſſen worden und haben
zu einer vollſtändigen Einigung geführt. Den Wünſchen der
Be=
amten iſt man weiteſtgehend entgegengekommen. Die auf Grund
der Verhandlungen ausgearbeitete Regierungsvorlage bring
gegenüber den bisherigen Entwürfen ſehr zahlreiche ins Gewich
fallende Höherſtufungen. So kam die Mehrzahl der deutſchey
Großſtädte, wie beiſpielsweiſe Königsberg, Stettin, Halle,
Bres=
lau, Kiel, Magdeburg, Hannober, Nümnberg und Karlsruhe in
eine höhere Ortsklaſſe (4); auch von den Mittel= und
Klein=
ſtädten wurde ein großer Teil gehoben. Gegenwärtig liegt der
Reichstag der Geſetzentwurf zur Beſchlußfaſſung vor. Das
Ge=
ſetz wird rückwirbende Kraft vom 1. April 1920 haben. Infolge.
deſſen ſind die Nachzahlungen, die ſich aus der Höher
ſtufungen von Orten ergeben, ſehr beträchtlich. Sie betragen
bei kinderloſen Beamten für die Zeit vom 1. April 1920 bis
1. Januar 1922 bei Hebung um eime Ortsklaſſe allein etwa 1500
Mark. Bei den nicht ſeltenen Hebungen um mehvere Ortsklaſſen
erhöht ſich der Betrag entſprechend. Unter den gegenwärtiger
ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältiſſen, insbeſondere mit Rück
ſicht auf die Geldentwertung, begt die Regierung den größter
Wert darauf, daß die Nachzahlungen noch vor
Weihnach=
ten in die Hände der Beamten gelangen. Sie hat
be=
reits alle Maßnahmen getroffen, daß dieſe Abſicht auch durche
geführt werden kann, handelt es ſich doch darum, daß der
Reichs=
tag under Verzicht auf Abänderungen das Geſetz ſo bald wie
möglich verabſchiedet. Die Auszahlungen können alsdann
ſo=
gleich erfolgen. Der Reichsrat nahm das Geſetz ohne
Abände=
rungen an, allerdings nur under dem Vorbehalt, daß auch der
Reichstag ein Gleiches tut.
Für die Invaliden und Kleinrentner.
Berlin, 9. Dez. Nach dem B. T. ſind die
Regierungs=
maßnahmen zur Linderung der Not unter den Invalider
und Kleinrentnern als abgeſchloſſen anzuſehen. Für
In=
validenrentner und Rentner aus der Angeſtelltenverſicherung
ſieht ein jetzt fertiggeſtellter Geſetzentwurf eine Unterſtützung der
Reichsregierung für das Rechnungsjahr 1921 in Höhe von einer
Milliarde Mark von. Die Hilfe für die Kleinrentner wird nicht
auf geſetzlichem Wege, ſondern durch von dem
Reichsarbeitsmimi=
ſterium herausgegebenen Richtlinien erfolgen. Die Richtlinien,
die ebenfalls bereits fertiggeſtellt ſind, geben die Art der
Vertei=
lung der Reichshilfe und den Kreis der in Betracht kommenden
Perſonen an. Im großen und ganzen wird den einzelnen
Ge=
meinden ziemlich freie Hand gelaſſen. Die Summe, die vom
Reich für die Kleinrentner aufgewandt werden ſoll, beträgt 100
Millionen Mark. Nach Schätzung in unterrichteten Kreiſen kämen.
etwa 250 000 bedürftige Kleinrentner in Frage. Die 100
Mil=
lionen vom Reiche ſollen als Zuſchüſſe zu den von den Länderm
und Gemeinden den notleidenden Kleinrentnern gegebenen=
Unterſtützungsbeträge verwendet werden. Bei Verleilung der
Unterſtützungsbeträge ſollen im beſonderen das Alter und der
Grad der Arbeitsunfähigkeit der Bedürftigen berückſichtigt
wer=
den. Die Auszahlung des Unterſtützungsbetrages ſoll nicht im
ganzen, ſondern ratenweiſe erfolgen.
Der Prozeß gegen v. Jagow und Genoſſen.
Leipzig, 9. Dez. (Wolff.) Ludendorff, als Zeuge
ver=
nommmen, erklärt, die Angabe des Blattes, Kapp, Ludendorff und
Lüttwitz ſeien die Anſtifter des Kapp=Unternehmens, treffe auf ſeine
Perſon nicht zu. Der Zeuge verlieſt das Programm der Nationalen
Vereinigung. Die bolſchewiſtiſche Gefahr trat ernſtlich im Januar 1920
in Erſcheinung. Lüttwitz und Kapp trafen ſich in dem Gedanken,
ab=
zuwenden. Damals ſtand auch die Auslieferung der ſogen.
Kriegsver=
brecher auf der Tagesordnung, ferner die verfaſſungswidrige
Verlänge=
rung der Nationalverſammlung und die Befürchtung, daß die Wahl des
Reichspräſidenten nicht durch das Volk erfolgen ſolle, ſowie auch die
drohende Bildung einer Roten Armee in Weſtfalen, ſo daß die
Auf=
löſung der Marinebrigade nicht als wünſchenswert erſchien. Er erſah
lediglich aus den Zeitungen, daß die Brigade Ehrhardt in Berlin
ein=
rücken werde. Am 13. März, als der Einmarſch erfolgte und Kapp in
der Reichskanzlei war, hörte der Zeuge, daß der Generalſtreik
prokla=
miert ſei. Darin ſah er eine große Gefahr. Kapp erklärte, er hoffe,
daß es ihm gelingen werde, die Regierung auf breiter Grundlage zu
bilden. Am Sonntag wurde Ludendorff telephoniſch gebeten, in die
Reichskanzlei zu kommen. Die Sitzung, die dort abgehalten wurde,
Darmſtädter Ausſtellungen.
Kunſthalle am Rheintor.
II.
Recht umfangreich iſt die Gruppe der Blumenmaler.
Blumen=
ſtücke werden erfahrungsgemäß gern zu Geſchenkzwecken gewählt
und ſind auch wohl beſonders geeignet dazu, demn — ſie ſind
verhältnismäßig anſpruchslos im Einpaſſen der Umgebung,
wenn es ſich nicht gerade um ausgeſprochen ſtiliſtiſche Arbeiten
handelt. Mehrere Blumenſtücke in kräftigem, lebhaftem Kolorit
— ſie liebt ſtarke Farbenkontraſte — ſtellt Auguſte Roll=
Kich=
ler aus; Profeſſor Lippmann, Walter Illner, Ernſt
Eimer, Beyer wurden bereits genannt. Ganz ausgezeichnet
iſt das Roſenbild von H. E. Rouge=Darmſtadt gelungen. In
Zeichnung und Farbe ſingt dieſes ſinnige Bild ein Lied vom
Sterben in Schönheit. Zur vollſten Pracht erblüht, ſind dieſe
Roſen dem Tode näher denn dem Leben; ſchon fallen welke
Blütenblätter. In der Farbe des Geſamtbildes iſt das
aus=
gezeichnet charakteriſiert. Wohingegen Karl Bolz= Mainz in
ſeinem koloriſtiſch und ſtiliſtiſch ſicher intereſſanten „Der Roſe
Urbild” über den Verſuch, farbenſinfoniſch zu wirken, nicht
hin=
aus kommt. Auch die beiden kleineren Bilder des Künſtlers ſind
mit der Einbeziehung des Rahmens in das Kolorit des Bildes
wohl gute Farben= und Kompoſitionsſtudien, aber kaum mehr,
als eben Studien. J. Arras=Worms und Gertrud Seip=
Darmſtadt, auch Mathilde Stegmeyer und Herma Frey
gehen in ihren Blumenmalereien mehr oder weniger moderne
Wege und H. J. Nover gibt in ſeinen Pfingſtroſen eine
aus=
gezeichnete impreſſioniſtiſche Arbeit (während ſein. Nürnberger
Städtebild in Tempera eine faſt naturaliſtiſche, koloriſtiſch ſehr
gute Stimmung des abendlichen Alt=Nürnberg darſtellt). Karola
Herrmann=Mainz bleibt im Sommerſtrauß manches
ſchul=
dig; die „Geranien” geben mehr. Recht flott malt auch Rolph
Sanin=Offenbach ſeine Blumen.
Wer Tierſtudien liebt, findet Gutes in dem „Pferd am
Brunnen” von Robert Fuchs=Darmſtadt, in dem allerdings
das Prädikat „gut” nur dem Pferde gilt, und in dem
unten=
hängenden zweiten Bild „Pferde”, das eine recht gute Studie
darſtellt.
Von Darmſtädter Künſtlern ſind dann noch vertreten Lothar
ſtellt, deſſen Aquarelle aber, weil koloriſtiſch reicher, wohl höher
zu bewerten ſind; Julius Kaufmann mit einem
ausgezeich=
neten Aquarell „Rothenburger Tor in Dinkelsbühl”, Georg
Alt=
heim mit einer Reihe neuerer lebhafter Arbeiten, von denen
Geſagtes nur wiederholt werden könnte; Gerhard Pfaff, der
in ſeiner eigenartigen Technik eine gute Wolkenſtudie malte;
Huth, der viel Begehrte, mit einem kleinen Interieur von
intimem Reiz; Elſe Pfiſter=Kaufmann mit guten Aquarellen
(Dinkelsbühl); Joſef Müller mit einem ſchlichten, aber
ſtim=
mungsvollen „Alten Häuschen”; M. Sittmann mit einem
recht guten Aquarell „Köwigſtein”; Auguſte von
Bellers=
heim mit Hochgebirgslandſchaften in Paſtell, denen mehr
Tiefe” zu wünſchen wäre (ſo panadox das klingt); Willy
Hof=
ferberth, der offenſichtlich Begabung für flotte Szenen des
Nachtlebens verrät, ſich aber von der franzöſiſchen Schule befreien
dürfte; dann Chriſta Buſſe mit einer recht intereſſanten kleinen
Zeichnung „Puderquaſte”, die viel Eigenart und Anlage verrät;
W. Engel mit einer recht braven Luganoer Anſicht in Aquarell;
H Baakes und E. Gundelfinger mit, ſagen wir, guten
Schülerarbeiten; endlich Profeſſor Hartmann und Ed.
Dief=
fenbach mit bedeutſamen Kollektionen ſehr guter Arbeiten in
Buntſtift und Aquarell (Würzburg bei erſterem und
Rothen=
burg bei letzterem beſonders zu loben).
Anton Heydt=Mainz, Philipp Pfeiffer=Pfungſtadt, Hans
Hecker=Worms, H. M. Seck=Carton=Mainz, Ali
Lich=
tenſtein, Karl Scheldt=München, Elſe Luthmer=
Hoch=
heim. Sicher gute Begabungen darunter, aber die Zeit des
Kampfes in dieſer Richtung iſt vorüber, wenigſtens mit dieſen
Mitteln. Und was über die Ziele und Erfolge dieſes
Kunſt=
ausdruckes oft geſagt wurde, erfährt weder Reviſion noch neue
Anregung durch das Gebotene.
Mit guten Arbeiten impreſſioniſtiſcher Kunſtäußerung iſt
noch vertreten Frieda Beſt=Mainz, eine emſig und ziclſicher Keramik aus, der die Legende daß Engel geſchlechtslos ſeien,
die Landſchaft hineinkomponiert iſt und die auch dem viel
gemal=
ten Otzberg neue maleriſche Reize abzugewinnen wußte. — Karl
Müller=Theekhof=Mainz bleibt in ſeiner Reflexſtudie
manches ſchuldig; ſeine „Weiden am Tümpel” ſagen mehr. Auch
Toller, deſſen „Herbſttag” eine farbig gute Impreſſion dar= Rolf Balſam=Bodenheim geht in ſeinen zwei Bildern
ver=
ſchiedene Wege; in ihrer Art ſind aber die Schwarzwälder wie
auch die rumäniſchen Bauern gut und harakteriſtiſch. — Franz
Olbert=Worms bleibt in ſeinen Eichen” zu ſehr hinter
Nebel=
ſchleiern, die kräftiger gemalten Kiefern wirken bildhafter. —
Ludwig Göbel=Frankfurt gibt in ſeiner „Geigerin im
elektri=
ſchen Licht” eine koloriſtiſch feſſeinde Beleuchtungsſtudie, und
ſein Selbſtbildnis iſt flott und treffſicher gemalt. — Bertha
Strauß=Worms „Herbſt am Rhein” ſind gut und flott gemalte
Impreſſionen. — Auch Eckert=Traiſa verſucht in ſeinem
Aquarell „Alpſpitze” mit Erfolg, lebhafter und farbenfroher zu
werden, und Bruno Panitz=Mainz gibt recht romantiſch
ge=
ſehene Anſichten von Burg Ehrenfels und Eltville. Hans Frhr.
von Geyer=Schönberg bleibt in ſeinem gut angelegten
groß=
zügigen Bild „Ueberſchwemmung” gar zu ſehr in Andeutungen.
Ein paar Worte noch über die Graphik. Gerade auf dieſem
Gebiete wird heute ſehr Bedeutſames und Hochwertiges geleiſtet.
Will man dieſer ſchönen Kunſt das notendige, leider nicht
all=
gemein durchgedrungene Verſtändnis wecken und feſtigen helfen,
ſollte man gerade, weil hier ſicher kein Mangel an guter Kunft,
Halbheit ausſchließen. Von den an die 30 Künſtler und
Künſt=
lerinnen, die ſich auf dieſem Gebiet in der Ausſtellung zeigen,
dürften gut zwei Drittel wohl entbehrlich ſein. Erwähnung
heiſchen Richard Troll=Offenbach, Weinſchenk=Mainz,
Sehr modern geben ſich Mila Eßlinger=Lützelbach, Ludwig Göbel= Frankfurt, Maria Mendelsſohn,
An=
heißer, Mathilde Greim, Sophie Groſch=Darmſtadt,
Eliſa=
beth Weihrich=Gonſenheim, auch noch Georg Köhler=
Darmſtadt und Joh. Metten=Nieder=Olm. Bei der großen
Anzahl der Blätter müſſen wir uns ein Eingehen auf
Einzel=
heiten verſagen.
Die Plaſtik iſt nicht ſonderlich ſtark vertreten. Eliſabeth
Weſtermann=Pfaehler wurde bereits genannt; auch ihre
Majolika „Junge Mutter” iſt eine ſehr anſprechende Arbeit. Ali
Lichtenſtein ſtellt einen kleinen eigenartigen Leuchter in
arbeitende Künftlerin, deren Schloßruine ſchön und maleriſch in gründlich zerſtört; Willy Rahmstorff=München einen gut
modellierten weiblichen Kopf und Joſef Ködding=Gießen
einen charakteriftiſchen „Senſenſchleifer” und einen humorvollen
hübſchen kleinen „Buben mit Taſchentuch”.
M. St.
Rummer 331.
Hömne nicht als eine Kabinetsſitzung bezeichnet werden, da immer
durch=
einander geſprochen wurde. Abends wurde der Zeuge nochmals
hin=
beſtellt. General Märker teilte mit, die Reichsregierung ſtehe ſeinem
Plane wohlwollend gegenüber. Am Dienstag war wieder ein großes
Durcheinander in der Reichskanzlei und es wurde geſagt, es ſeien
Ver=
handlungen mit Schiffer im Gange.
Der Hirſchberger Mordprozeß.
Berkin, 9. Dez. (Wolff.) Nach der B. Z. kam es im
Klep=
belsdorfer Mordprozeß in Hirſchberg bei der Vernehmung
des Vormundsrichters der getötetei Dorothea Royrbeck zwiſchen den
Zeugen und der Erzieherin, Fräulein Zahn, zu einer erregten
Szene, die durch das Eingreifen der Geſchworenen ein ungewöhnliches,
prozeſſuales Nachſpiel hatte. Der Vyrmundſchaftsrichter hatte
ausge=
ſagt, daß er bei ſeinem Gintreffer auf dem Schloſſe nach der Mordtat,
der Erzieheri keine Erregung anmerken konnte, ſie habe ſogar gelacht
als er die Befürchtung ausſprach, daß Fräulein Rohrbeck ſich etwa die
turz von ihrem Tode ergangene Verfügung des Vormundſchaftsgerichtes,
alte Bäume fällen zu laſſen, zu Herzeu genommen habe. Gegen die
Aus=
ſage des Zeugen über ihu Verhalten proteſtiert Frl. Zahn und verläßt
den Gerichtsſaal. Ein Geſchworener gibt namens der Jury die
Erklä=
rung ab, daß auch ſie in der Ausſage des Zeugen eine üble Kritik an
der Zeugin Zahn erblicke. Erſt auf nochmaliges Befragen durch den
Vorſitzenden erklärt der Zeuge, daß eine ſolche Kritik nicht in ſeiner
Ab=
ſicht lag. Der Vorfall zurde zu Protokoll genommen.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Dezember 1921.
Seite 5.
NeE ernrkamnunferun. Cief der Mrtansluns, Kraicte
Kiautſchouſtelle, Berlin, Königin=Auguſta=Straße 38/42,
muß den Betrieb ganz erheblich einſchränken. Ausſtehende
Anträge und Forderuugen ſind daher bis ſpäteſtens 15. Januar
vorzulegen. Die Kiautſchouſtelle wurde om 1. Oktober anſtelle
der aufgelöſten bisherigen Abwickelungsſtellen, nämlich der
Kiautſchouabteilung der Marineleitung des Gouvernements
Kigutſchou — Abwickelung, deſſen Rechrungsſtelle ſich in Berlin
befand, ſowie u. a. Abwickelungsſtelle der Kiautſchou=
Rechnungs=
ſtelle in Kuxhaven, gebildet. Auskünfte über die frühere
Mili=
tärdienſtzeit ſind von den ehemaligen Angehörigen der
Kiautſchou=
beſatzung, O. N. D. nur noch vom Reichsarchit, Zweigſtelle
Wil=
helmshaven, zu erlangen. Ehemalige Kriegsgefangene
haben ſich wegen Unterſtützungen und ſogenannten
Löhnungs=
nachzahlungen an die zuſtändigen Land=shilfsausſchüſſe zu
wenden.
Für die Behandlung der im früheren Schutzgebiet Kiautſchou
erlittenen Kriegsſchäden und Verluſte, iſt die Kiautſchou=
Spruchkommiſfion in Berlin, Königin=Auguſta=Straße
Nr. 38 /42. zuſtändig.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Eingriff in die deutſche Strafrechtspflege.
* Köln, 9. Dez. (Wolff.) Das Wuchergericht hat
folgendes beſchloſſen:
Nach Mitteilungen, die dem Gericht geworden, hat die
Be=
ſatzungsbehörde die Vollſtreckung eines Strafbefehls
der hieſigen Strafkammer verhindert. Dieſes Vorgehen
ent=
hält nach der Auffaſſung des Gerichts einen unzuläſſigen
Ein=
griff in die Rechtſprechung, der den geltenden
Beſtim=
mungen nicht entſpricht. Unter dieſen Umſtänden iſt für das
erkennende Gericht nicht die Gewähr für eine unparteiiſche,
un=
beeinflußte, unabhängige und in voller Freiheit ſich vollziehende
Rechtspflege geboten, die für die Faſſung ſeiner Entſcheidungen
unbedingt erforderlich iſt. Das Gericht lehnt deshalb die
Verhandlung aller anſtehenden Prozeſſe bis zur
Aenderung dieſes Zuſtandes ab und hebt hervor, daß es in der
gleichen Weiſe verfahren würde, wenn die einheimiſche Behörde
ſich eines gleichen Eingriffes ſchuldig machen würde. — Dieſer
Beſchluß wurde einſtimmig von dem mit berufenen und
Laien=
richtern beſetzten Wuchergericht gefaßt und den anderen Gerichten
mitgeteilt.
Smeets: Freilaſſung gefordert.
Koblenz, 9. Dez. (Wolff.) Die Interalliierte
Rhein=
landkommiſſion hat durch Beſchluß vom 8. b. M.
ange=
ordnet, daß der auf Grund eines Haftbefehls einer Strafkammer
in Haft genommene Herausgeber der Zeitung Rhein. Republik
auf Grund der Verordnung 70, Artikel 1, 8 5 letzter Abſatz, bis
zur endgültigen Entſcheidung in Freiheit zu ſetzen ſei,
nachdem der Verteidiger des Smeets ſich bei der
Rheinlandkom=
miſſion auf die Beſtimmungen der Verordnung berufen hatte.
Die deutſch=polniſchen Verhandlungen.
Beuthen, 9. Dez. (Wolff.) In der geſtern abend
abge=
haltenen Beſprechung zwiſchen den deutſchen
Be=
vollmächtigten, Reichsmniniſter a. D. Schiffer und
Staats=
ſekretär a. D. Lewald, und den polniſchen Delegierten
Miniſter Olszowski und Miniſterialdirektor, Dr. Pradzynski
erörtert. Beiderſeits trat der Wunſch hervor, die Verhandlungen
günſtige Umſtaad, daß die Verhandlungen in Oberſchleſien ſelbſt
ſtatfinden und daher die Hinzuziehung berufener
Sachverſtän=
diger auf allen Gebieten keinerlei Zeitverluſt bedeutet, wird
dank der umfaſſenden Vorbereitungen bei den Verhandlungen kraß git für andere Laſten. Daß Herr Beig. Buxbaum die Koſten
voll zur Geltung kommen. Gs wurde vereinbart, daß bei den
Lebensjahren älteſte Bevollnächtigte den Vorſitz führen wird.
Von der zweiten Sitzung ab wird ſodann der Vorſitz täglich ab=
Das Moratorium.
London, 9. Dez. (Wolff.) Die Times erfährt, daß die
Frage eines Moratoriums für einen beſchränkten Zeitraum hältniſſe billiger ſind als hier, wird niemand glauben, warum hier eine
erwogen werde. Es ſei jedoch noch kein Beſchluß gefaßt:
es werde wohl auch keiner gefaßt werden, bevor die geſamte
Frage von den Allierten erörtert worden ſei.
Die Morning Poſt iſt der Meinung, daß der
Meinungsaus=
tauſch zwiſchen den engliſchen und franzöſiſchen Sachverſtändigen
Chequers zu Lloyd George erwieſen ſei, wo ſie dem
Premier=
miniſter, wie man annehmen könne, Vorſchläge unterbreiten
wollten, worauf ſie ſich einigten. Laut Morning Poſt kehrt
Loucheur vielleicht ſchon morgen nach Paris zurück. Alles deute
Es ſei klar, daß wichtige Entſcheidungen über die Art der
Be=
zahlung durch Deutſchland bevorſtehen, ebenſo wie es klar ſei,
daß die Allierten beabſichtigen, eine gemeinſame Politik in
dieſer Frage zu befolgen. Es ſei daher wahrſcheinlich, daß der
Oberſte Rat demnächſt erſucht werde, die Vorſchläge in
Erwäg=
ſtändigen aufgeſtellt worden ſeien.
Von der Waſhingtoner Konferenz.
London, 9. Dez. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter
des Daily Chronicle auf der Waſhingtoner Konferenz meldet,
ſichert. Die Hauptaufgabe der Waſhingtoner Konferenz ſei
da=
mit erreicht. Die Antwort Tokios ſei eingetroffen. Endgültiges
ſei darüber nicht bekannt, doch ſei anzunehmen, daß ſie im
gro=
ßen und ganzen die Annahme des am letzten Freitag
ent=
worfenen Planes bedeute. Dem Berichterſtatter des Daily
Chro=
nicle zufolge ſind die Hauptpunkte des Uebereinkommens folgende:
1. Flottenverhältnis von 5:5:3 für England,
Amerika und Japan:
3. die Aufhebuug des engliſch=japaniſchen
Bündniſſes; 4. Erſetzung des engliſch=japaniſchen
Bünd=
niſſes durch die Vierländer=Entente England, Amerita,
Japan und Frankreich.
London, 9. Dez. (Wolff.) Der Waſhingtoner
Bericht=
erſtatter der Morning Poſt meldet ergänzend zu dem
Vier=
ländervertrag, daß die Vertragsdauer auf zehn Jahre
feſt=
geſetzt worden ſei. Die Aufhebung des engliſch=japaniſchen
Bundniſſes werde von der Annahme des Vierländervertrages in
der verfafſungsmäßigen Methode durch die unterzeichneten
Län=
der abhängig gemacht, was bedeute, daß das Abkommen, das
tat=
ſächlich der Vertrag ſei, von dem amerikaniſchen Senat ratifiziert
werden müſſe, um wirkſam zu werden. Der Berichterſtatter wirft
die Frage auf, ob der Vertrag ratifiziert werde oder den
Weg des Verſailler Friedens gehen werde. Harding hofft, daß
er ratifiziert werde. Derſelben Anſicht ſeien die Senatoren
Lodge und Underwood. Sie wüßten, daß ſie im Senat auf
hef=
tigen Widerſtand ſtoßen würden, hielten den Widerſtand jedoch
nicht für unüberwindlich.
Neu=York, 9. Dez. (Wolff.) Durch Funkſpruch. Wie
aus Waſhington berichtet wird, hat Senator Borah geäußert,
England, Japan, Frankreich und Deutſchland ſollten eine
Er=
klärung abgeben, eine Konferenz zur Reviſiondes
Ver=
ſailler Friedensvertrages abzuhalten, damit Europa
leben könne.
Abwickelung der Kiautſchou=Angelegenheit.
Berkin, 9. Dez. (Wolff.) Die zwecks Abwickelung aller
noch nicht erledigten Verwaltungsangelegenheiten
des ehemaligen Schutzgebietes Kiautſchvu und des
oſtaſia=
tiſchen Marinedetachewents eingerichtete Behörde, die unter dem
P., 6. P. Nammer und Stud. E. Sauer je 8,6 P.: in Säbel Ghöchſte
Punktzahl 10): 1. Stud. E. Gonda 9 P. 2. G. Funk 82 P. und 3.
H. Heuſohn 7 P. Nach Schluß der Kämpfe ſammeltem ſich die
Mitglie=
der mit den Damen im Stammhaus Heß, wo die Sieger in ernſten und
heitenen Reden gefeiert wurden, und bei Vorträgen. Rundgeſang uſw.
die Veranſtaltungem emem ſtimmngsvollen Abſchluß fanden.
* Sportverein Darmſtadt 1898 E. V. Das morgen
nachmittag 2 Uhr ſtattfindende Ligaverbandsſpiel gegen den
Odenwuld=
kreismeiſter Mannheim=Waldhof dürfte nicht nur das Intereſſe des
hieſigen Publikums, ſondern auch dasjenige der ganzen Umgegend
be=
anſpruchen. Es wird ſich eiutſcheiden, ab Waldhof oder Daruuſtadt das
erſte verlonene Spiel in dieſer Spielzeit buchen wird. Wenn man das
Reſultat in der Vorrunde 0:0 betrachtet, und dabei berückſichtigt, daß
damals Waldhof mit dem vollſtändigen Sturme untrat, ſo ſollte
Darm=
ſtadt morgen zum mindeſten das gleiche Ergebnus erzielen können. Doch
darf man nicht vergeſſen, daß Waldhofs Sturm mit Skutlarek,
Schnör=
gel und Engelhardt nicht zu unterſchätzen iſt. Das Reſulmt gegen
Kä=
fertal 7: 1 für Waldhof zeigt, daß Tore auch von dem neuen Sturme
erzialt wwerden können. Andererſeits ſind Reſultate gegen Bürſtadt und
Sandhofen von 3: 2 ud 1:0 für Wallohof nicht als glänzende zu
be=
trachten. Darmſtadt krankt immer noch au einem Kardinalſehler. Das
iſt das Fehlen des zum abſolutem Sieger unbedingt notwendigſen,
reſt=
loſen, eiſernen Willens. Dieſer Wille zum Siegs muß von der erſten bis
zur letzten Minute in der Mannſchkaft bleiben, auch dann noch, wenn
man großartia 2:1 führt! Das Spiel in Bürſtadt am vergangenen
Sonntag hat klar und deutlich bewieſen, daß nur die Mannſchaft mit
Berliu, 9. Dez. Der Geſchäftsordnungs ausſchuß einem reſtloſem Willem zum Siege das Soiel gewinnen kann. Und gegen
Vorſpiel gegem Waldhof ſo glänzend gezeigt bat. Dieſes Spiel wuurde
mit eiſerner Energie geſpielt und durchgehalten. Warum hat dis Elf
es in dem anderen Spielen ausnahmslos an disſer Energie fehlen laſſen?
Waldhof wird eurſcheinen, umn zu gewinnen. Es wird ſeine Elf alles
Parteien ſich zu Verhandlungen bereit erklärten, die heute nach= geht es nichkt nur um die Punkte, ſonder auch um dein Anſeheu!
Sol=
ben; ſagt doch der „Fußball” in feiner Chronik über die
Meiſterſchafts=
auwärter: „Darmſtadt hat zuviele Unentſchieden auf dem Kerbholz!”
Saarbrücken, 9. Dez. (Wolff.) Die Saarbrückener Landes= Von 8 Spielen 3 gewonnen und — 5 unentſchieden mit einem
Torver=
zeitung gibt die Zahl der Toten bei dem Exploſions= hältnſs von 15 :8. — Waldhof hat bei 6 gewonnenen und 2 umentſchie=
Unterſchied beider Mannſchaften.
am Böllenfalltor die Ensgrabermannſchaft gegen die 1. Maunſchaft Spkl.
Viktorſa=Griesheim. Die Ensgrabermanſchaft wird nach ihrem Siege
aun vergangenen Sonntag gegen die neue Vereinigung in Arheilgen mit
1:0 weiter au führender Stelle in der 4=Klaſſenrunde 1. Mannſchaſten
nicht begründet werden.
Die Mietſteigerung.
ſtädter Tagblatt vom 18. November zu befürchtem war, iſt eingetreten, ſchaft der hieſigen Turnngemeinde 1846 auf derem Platz am Finanzamt
Der Darmſtädter Hausbeſitzervereim hat im bekannter Firigkeit Jor= austrägt.
nurlare duurken laſſer, führt darin die Zahlem des Burhaumſchen
Gut=
achtens auf und läßt ſie durch ſeins Mitglieder an die Mieten mit Stei= Beſſungen 1865 G. V. Die 1. Maunſchaft hatz morgen zum
fäl=
gerungsanſprüchen von etwa 100 Prozent als Weihnachtsvorfreude ver= ligen Gegenſpiel in der Venbandsrunde gegen ihnren zur Zeit an führen=
Letzte Nachrichten.
des preußiſchen Landtages erteilte heute vormittag die Ge= Darmſtadt ſchneidet jeder Verein gut ab, der ſich dieſem Kurdinalfichler
nehmigung zur Strafverfolgung und Inhaftnahme des Darmſtadts zum Bundesgenoſſen mackt. Auch das Spiel gegen den
kommuniſtiſchen Abgeordneten Eberlein wegen Verbrechens. Meiſter muß mit dieſem Willen zum Siege durchgeführt werden. Möge
Der Ausſchuß ſtimmte mit 10 gegen 9 Stimmen der ſofortigen ſich dieſes Darmſtadts Liggelf genau ſo einmägen, wie ſie es beim
Inhaftnahme zu.
Berlin, 9. Dez. (Wolff.) Der Betrieb der Hoch= und
untergrundbahn iſt heute durch einen Streik
ſtill=
gelegt worden. — Zu dem Streik des Betriebsperſonals der Ber= daran ſetzen laſſen, den Vorſprung zur Meiſterſchaft morgen unbedingt
liner Hochbahn erfahren die Blätter, daß auf einen Vermitte= zu vergrößern. Darmſtadt, naffe dich auf, ehe es zu ſpät iſt. Dein
lungsvorſchlag des Schlichtungsnusſchuſſes Groß=Berlin beide bisheriges Abſchneiden iſt nicht als ſchlecht zu bezeichnen, aber morgen
mittagſt attfinden ſollen. Man hofft, daß der Streik noch heute len die Berichte in dem Zeitungen wieder von einent Unentſchiedem
ſchrei=
beigelegt wird.
unglück in Saarwellingen auf 13, der Schwerverletzten denen Spielen 22:7 Tore aufzuweiſen. Dieſe Zahlen zeigem klar den
auf 6 und die der Leichtverletzten auf zirka 40 an.
London, 9. Dez. (Wolff.) Reuter zufolge erwartet man in Vor dem Ligaſpiele traten ſich die Liggerſatzmanuſchaften beider
gut unterrichteten Kreiſen gicht, daß die Neuwahlen vor Vereine gegenüber. Weiter ſpielem nachmittags auf dem Uebungsplatze
Kuni oder Juli des konmenden Jahres ſtattfinden.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
FFür die Peröffentlichungen unter dieſer Ueberſchriſt Wbernimmt die Redaktion halten können. In der Cusgrabeumunſchaft ſteckt Geiſt und Energie,
keinerlei Veraniwortung: für ſie bleibt auf Grund des 82 Abſ. 3 des Breſſe= und kann ſich manche andere Mannſchaft an derſelben ein Beiſpiel
neh=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender veramtwortlich.)
men. Vor dieſem Spiele tretzen ſich die 3. Mannſchaften beider Vereine
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung gegenüber.
Die 2. und 3. Mannſchaft tragen die ſälligen Verbandsſpiele gegen
die gleichen Mannſchaften von Spkl. Viktorfa in Griesheim aus, wäh=
Was nach den Ausführungen des Heurm Beig. Buxbaunu in Darm= rend die 5. Mannſchaft vormittags eiut Pridatzſpiel gegen die 3. Mamn=
* Spielabteilung „Unſon” der Turnoemeinde
ſenden, außerdem ſollen ſie alle Innenreparaturen übernehmen. Natür= der Stelle ſtehendem Lokglvivalen und damit zun erſten Male gegen die
lich machen ſolche Hausbeſitzer am liebſten dachon Gebrauch, die ſchon 1. Elf vom V. f. N. anzutreten, auf deven Platz. Ferner ſpielen die 2.
ſeither ihre Fürſorge für ihr Haus lieber nur durch Steigerung zeigten. und 3. Mannſchaft gegem die gleichen desſelben Vereins. Die 1. Jugend=
Ihnen gefallen 3 Prozent für Unterhaltung in Dach und Fach und an= mannſchaft ſteht ine Vorſpiel der Jugendwunde der 1 a. des Sportveueinz
deres um ſo uehr, als ſie die Steigerung zu ſolchem Zweck doch nicht auf dem Stadion gegenüber.
wurde der allgemeine Plan für die Arbeiten der Kommiſſionen verwenden werden. Außer einigen Banken und Kaſſen wird kaum ein
* Boxkämpfe. Zum zweiten Male veranſtaltet die Schutz=
Hausbeſitzer in dieſer Zeit der Not dieſe 3 Prozent aufſparen, um ſie
unbeſchadet der Gründlichkeit möglichſt zu beſchleunigen. Der nach Anſammlung dann dem Zweck der Reparatur zuzuführen. Mit Polizei öffentliche Boxkämpfe. Diesmal handelt es ſich um eine Her=
3 Prozent kann er zur Zeit weder Dach uoch Front herſtellen laſſen, Er ausfonderung, die die hieſigen Kämpfer an die Frankfurter Kawemden
wind alſo die 3 Prozent verbrauchen. Und dafür keinerlei Nutzen, weder richteten, und dis von dieſen angenommen wurde. Die dauernde
Schu=
lung der Beamten unter ſachgemäßeu Leitung bürgt dafür, daß eine
dem Mieter, noch dem Haus, noch der Allgemeinheit, uur eine amnütze
weitere Verbeſſerung der einzelnen Teilnehmer eingetreten iſt, ſo daß
weitere Verteuerung der Lebenslage. Aehnliches, weun auch minder
techniſch ſchöne und ernſthafte Kämpfe zu erwarten ſind. Als Mingrichter
wird Herr Schmidt=Mainz, Amateurſchwergewichtsweiſter vom
für Unterhaltung nur da in Anſatz gebracht wiſſen will, wo in
Wirk=
heutigen Eröffnungsſitzungen der Unterkommiſſionen, der an lichkeit das Haus ordnungsmäßig unterhaltem wird, überſieht, das Deutſchland, ſeines ſchwierigen Amtes walten. Nachſtehend die Namen
der einzelmen Pgare: 1. Umterwaztmeiſter Menk=Frankfurt—Wachtmeiſter
Formular des Hausbeſitzervonems geune. Dabei ſind die Sätze des Herrn
Reinhaudt=Darunſtadt; 2. Unterwachtmeiſter Schwank=Frankfurt—Wacht=
Beig. Buxbaum noch keineswegs feſtſtehend. Es kann nur allen mit
meiſter Götz=Darmſtadt; 2. Unterwachtneiſter Küppers=Frauffurt (
Pro=
dieſen Steigerungen des Hausbeſitzervereins Geglücktem Mietern geuaten
wechſelnd von einenn deutſchen oder polniſchen Herrn beſetzt, werden nicht zu untorſchreiben, ſondern eine Alärumg der Lage und den binzialmeiſter)—Obermacktngiſter Gollaſch=Darmſtadt: 4.
Unterwacht=
meiſter Kugler=Fraukfurt—Wachtmeiſter Frick=Darmſtadt; 5. Unter=
Spruch des Mieteiniguungsamtes abzuwarten. Die Berliner Hausbeſitzer
wachtmeiſter Kruſe=Frankfurt (Provinzialmeiſter)—Oberwachtmeiſter
Ta=
erſtreben, laut vorgeſtriger Meldung, eine Steigerung von 90 Prozent
gegen die Friedensmiete für Wohnungen: daß dort die Rebapaturven= ſchinski=Darmſtadt. Gs kämpft jedes Paar 5 Runden 3 2 Mimuten,
Verein für Raſenſpiele E. V. Darmſtadt.
Steigerung von 160—180 Prozent?
Kommenden Sonntag ſteiat nuf dem V. f. R.=Platze (Exerzierplatz)
Das Darmſtädter Mieteimigungsant bertrat bisher den Standbunkt, eim Lokaltweffen. Und zwar ſtehen ſich in der Rückrunde der
Verbands=
der Mieter müſſe ſeine Rebaratungnſprüche geſondert vor dem ordent= ſpiele Verein für Raſenſpiele und Spielabtoilung „Union” der
Turnge=
lichen Gericht geltend machen. Demnach ſprach es Mieterhöhung ohne meinde 1885 Beſſuugem gegenüber. Beide Vereine treffen ſich erſtmalig.
ausdrückliche Vorbedingung berechtigter Reparatureir aus und diele Das mag dem Treffen erhöhte Bedeutng geben. V. f. N. und Umion
Hausbeſitzer nahmen erhöhten Mietzins ein, ohne etwas uachen zu haßen die bisherigen Spiele mit gutem Erfolge beſtritten. Zwwifelsohne
ſchon ſehr weit gediehen ſein müſſe, was durch die Fahrt Sir llaſſen. Cs beſteßt kaum ein Bedenken bei ſolhen Hausbeſitzru, berecks wenden beiche Vereme zu bieſem Spiele beſtrs Stzielamaterial zur Stelle
Robert Hornes, Baſid Blacketts und Loucheurs nach tigte Anſprücke dunch einen Beamten des Wohnungsamtes feſtſtellen zu haben und ſo dürſte die Begegmung, deren Ausgang ſchwer
vorauszu=
laſſen und das Inkraftreten der Mietſteigerung von Ausführung der ſehen iſt, da Anhalte bietender Vergleichsmaßſtab fehlt, lebhaftes In=
Reparaturen abhängig zu machen. Freilich müſſen ſich die Mietev dabei tereſſe wecken. Vor dieſem Stiele zreffen ſich die 3. Maunſchaften beider
äußerſt beſcheiden. Mit 7½ Prozeut kann nicht viel geſchehen; es iſt Ve eine. Die 2. Mannſchaften ſtehen ſich auf der Rennhahm gegenüber.
aber auch zu berückſichtigen, ob der Vermieter nach ſeinen Kräften Ord= Außerdem ſpielen: 1. Jad=Mannſchaft V. f. N.—1. Jgd=Mamnſchaft
nung ſchaffte oder alles hängen ließ. Aber die Behauptung im Inſerat Viktoria=Griesheim auf der Windmühle und die 1. und 2.
Schülermann=
auf eine baldige Konferenz des Oberſten Rates hin, des Hausbeſitzerverens vom ſ. Dezaember 19l, durch die Mietzwangs= ſcaften der gleicken Vereine in Griesheim.
wirtſchaft ſeien die geſetzlichen Vorſchuiften über Reparaturpflicht des
Turngemeinde Darmſtadt 1846, Fußballabteilung.
Vermietzers beſeitigt, iſt grundſalſch.
Ich glaube, der Hausbeſitzerverein will möglichſt biele Zuſkinmungs= hs. Der morgige Sonntag ſieht die erſte Mannſchaft der T.6. D. 1246
erklärungen der Mieter, um darauf gsſtützt beim Mieteinigungsamt all= in Eberſtadt, um dem F.K. „Germania” auf deſſen Platz, der für
gemeine Erhöbung der Hausverzinſung zu erzſwingen. Wie ſueit ſie fremde Mannſchaften ein ſchwer zu nehmendes Hindernis bildet, den
ung zu ziehen, die von den engliſchen und franzöſiſchen Sachver= notwendig iſt, bedarf eingehendſter Prüfung. Wer voreilig den Revers fälligen Kampf zu liefern. Beide Mannſchaften ſind zwvei gleichvertige
unterſchreibt, ſchädigt ſich und andere. Aber auch wer voreilig unter= Gegner.
ſchvieben hat, kann binnen 14 Tagen ſeit Unterſchrift noch beim Miet=
Der vorat sſichtliche Meiſter der 2. Mannſchaften des Gaues die
einigungsamt die Herabſetzung eines übermäßigen Hauszinſes beane zweite Mannſchaft von Eberſtadt, ſpielt am Vormittag auf dem
Sport=
tragen.
platz am Finanzamt. Dieſe Mannſchaft hat bisher noch keine Spiele
verloren und iſt ihr die Meiſterſchaft wie im Vorjahre ſo gut wie ſicher.
— Der Hausbeſitzerderein hat dem Anſchein nach ſeineu Mietern Anſchließend an dieſes Spiel trägt die dritte Turnermannſchaft ein
Pri=
die Regelung des pazifiſtiſchen Problems erſcheine ge= eine recht angenehme Neujahrsüberraſchung in Geſtalt einer beträcht= vatſpiel gegen die fünſte Mannſchaft das hieſigen Sportdereins aus —
lichen Mietſteigerung zugedacht, und das im kälteſten Winter ſeit vielen Die erſte Jugendmannſchaft der T.G. D. 1846 fährt zum fälligen Ber=
Jahren, zur Zeit der größten Teuerung und des drohenden Geſpenſtes baudsſpiel nach Groß=Zimmern.
des Staatsbankerotts mit all ſeinen unabſehbaren Folgen. Unter der
Schluß des redaktionellen Teils.
Hand hatten ja die Herren trotz mancherlei entgegenſtehender behörd=
licher Maßnahmen ſchon ſeit, langem brav vorgearbeitet und es bei den
meiſten Mietern ſchon zu recht beträchtlichen Erhöhungen gebracht. Jetzt
aber ſoll — wie es ſcheint — die Sache in ein flotteres Tempo gebracht
und nach dem Eintritt der Pleite an der Börſe eine kleine, muntere
Hauſſe auf dem Wohnungsmarkt auf Koſten der darbenden Mitbürger
arrangiert werden. — In Frankreich wurde nach dem Krieg das Verbot
einer Mietpreisſteigerung auf fünf Jahre erlaſſen und durchgeführt,
und zwar unter einem „kapitaliſtiſchen” Regiment. Was ſagt unſere
volksfreundliche” Regierung zu den Abſichten des Hausbeſitzervereins?
Oder hat ſie Grund, ihren häuſerbeſitzenden Freunden nicht auf die
R2
Füße zu treten?
N
mann) „Gummischüttzerte danen Dosen u. Eläser spiel, leiceht.
Gasanzüinder „Zündsteinsparert”, Stein erneuern mühelos.
— Wäscheleinenspanner „Leine-Stratk” spard Arbeit. —
Nur bei Ernst Olitzsch, Markt 3.
(6213a
Spiel, Sport und Turnen.
* glubfechten des Darmſtädter Fechtklubs. Am
Dienstag und Donnerstag abend veranſtaltete der Darmſtädter
Fechtklub in ſeinem Fechtſaale im Logengebäude ſein diesjähriges
Fechten um die Klubmeiſterſchaft in Florett, Säbel
und Degen, ſowie ein Wettfechten ſeiner Jungmannen in Florett
und Säbel. Entſprechend den Vorſchriften des Deutſchen Fechterbundes
wurde die Klubmeiſterſchaft nur auf Treffer ausgefochten, die
Jung=
mannkämpfe nach Wertung ohne Trefferzählung. Die Kämpfe wickelten
ſich im glänzenden Rahmen des ſchönen Saales vor der zahlreich mit
Damen erſchienenen Mitgliedſchaft unter der zielſicheren Leitung des
rührigen Klußfechtmeiſters, Herrn Kaiſer, dem einige ältere
Mit=
glieder als Schiedsvichter zur Seite ſtanden, glatt ab und boten ein
Bild freudigen Zuſammenwirkens alle Kräfte des Klubs. Es wird
fleißig gearbeitet und es herrſcht offenbar auch überall der ernſte Wille
zur Fortentwichelung und das Streben, den Nachwuchs planmäßig
aus=
zubülden. Und was die Leiſtungen anlangt, darf geſagt werden, daß
eine beachtenswerte Anzahl gut beanlagter Fechter ſich bemühte, in
ritter=
licher Form ihr beſtes Können zu zeigen. Die ginzelneu Kämpfe ergaben:
Florett (höchſte Trefferzahl 121: Klubmeiſtepſchaft M. Steffan 12 Tr.
2. A. Schmitz und L. Anton fe 10 Tr., 4. Fr. Andreß 7 Tr. und 5. Fr.
Krämer 6 Tr.; in Säbel (höchſte Trefferzahl 20): Klubmeiſterſchaft M.
Steffan 20 Tr. 2. L. Anton 18 Tr., 3. A. Schwitz und Fr. Müller je
15 Tr. 5. Fr. Andreß 9 Tr., in Degen: Klubmeiſterſchaft M. Steffan,
nach Shichkampf mit L. Anton, 3. A. Schmitz und Fr. Müller, 5. E.
Funk. Bei den Jungwonnkämpfen wurden bewertet: Florett Ghöchſte
Punktzahl 15): 1. Georg Feid mit 12.1 P., 2. Fr. Müller 11,6 P., 3.
E. Funk und Stud. Leidenheimes ie 11,1 P., 5. Stud. Schwarzinger 2,51
.Ohne Cuecksflber.
Hoschlesatsleiden, ohne Bernfastörmng-
Aufklär. Brosch, Nr. 5d. diskr. verschl. ℳ/ 3.— (Nachn. ℳF 4.50).
Spez.-Arzt Dr. med. Rolländer’s Ambnlatorinm
Frankfurt a. H., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr, (I,6853) Sonntag 10—12 Uhr.
H
Bedeckt. Regen, mild, Slidweſtwind.
Raruee
Landestheater, Anfang machm. 3½ Uhr, Ende nach 6 Uhr:
„Prinzeſſin Huſchewind”. — Abends 7½ Uhr, Ende nach 10 Uhr
(Sondermiete Sevie 15 ): „Zyklus heiterer Werke (6. Abend): „Die
Lact Wſe
Orpheum: Vorſtellung um 754 Uhr.
Mufikverein: Konzert abends 17 Uhr in der Stadtbirche.
He
Teil und für Feuilleton: Dr. Dto gBaldgeſtel; für feſiſche Volitik und den
übrigen Teil (außer Sport. Hanoel und Landwiriſchatliches): War Streeſe; ſiu
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Lmnt gPiſtſchiva: für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilm aus dem Geſchäftsleben: Paul Lauge. —
Druck und Verlag: L. C. Wbichichriche Hofbnichdrmckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaltionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Rebaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwatge Honorarforberungen ſind beizufügen: nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unvsrlamute Manuſtripte werden nicht zurückgefandt.
ſe hemtige Rummer hat 12 Geiten.
[ ← ][ ][ → ] eiefans dnd Jakob Stelm, fügelstrale 7, Telephon 21s.
Fabrikniederlage: M. Kaufmann, Alicestraße 20, Telephon 2529,
Todes=Anzeige.
Hierdurch die traurige Nachricht, daß meine innigſtgeliebte
Frau, unſere gute, treubeſorgte Mutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
geb. Levi
nach langem, ſchwerem mit größter Geduld ertragenen Leiden
heute nachmittag ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, Aliceſtraße 21, Heilbronn, Frankfurt a. M.,
Brünſtadt, Mannheim, Heidelberg, München.
Die tieftrauernd Hinterbliebenen:
Hermann Joſeph
Julius Joſeph und Frau Clara, geb. Neu
Simon Oppenheimer und Frau Beate, geb. Joſeph
Jakob Rothſchild und Frau Helma, geb. Joſeph
Joſeph Rothſchild und Frau Ida, geb. Joſeph
Bankdir. Louis Krämer u. Frau Erna, geb. Joſeph.
Veerdigung findet ſtatt Sonntag, den 11. Dezember, vorm. /,11 Uhr,
vom Trauerhauſe aus. Blumenſpenden dankend verbeten. (*46811
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Reitzel nebſt Kindern
und Angehörigen.
Darmſtadt, Groß=Zimmern, 9. Dez. 192I.
Die Beerdigung findet Sonntag
nach=
nittag 2½ Uhr in Groß=Zimmern
746902
ſtatt.
Juan Prim / Wein-Import ?
Fernsprecher 3281 / Mathildenplatz 8
Spanische Weine
von Produzenten direkt importiert
Rote und weisse Tischweine
Verschnitt-, Süss- und Medizinal-Weine
im Faß u. Flaschen, jedes Quantum lieferbar
Wiederverkäufer (10200a
wollen bitte meine Preisliste verlangen.
Todes=Anzeige.
Hiermit die traurige Nachricht, daß
mein lieber Mann, unſer Vater und
Schwiegervater
ſanft verſchieden iſt.
Die tranernden Hinterbliebenen:
Katharina Kirſch, geb Fiſcher
Familie Karl Wurche.
Darmſtadt, den 9. Dez. 1921,
Steinſtraße 9.
Die Beerdigung findet Montag, den
12. Dezbr., nachmittags 3 Uhr, vom
alten Friedhof. (Niederamſtädterſtr
aus ſtatt. (*46842
Beerdigungsgeschäft
Georg Willenbücher
Herdweg 6 (12507a) Fernruf 2198
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Dezember 1921.
Nummer 331.
Familiennachrichten
je Verlobung meiner einzigen
Tochter GRETE mit Herrn
Dr. ing. FRITZ. MÜLLER
be-
ehre ich mich anzczeigen.
Frau Otto Flitner
geb. Wienand.
Doisburg, im Dezember 1921.
Neine Verlobung mit Fräulein
MMGRETE FLHTNER,
eia-
ziger Tochter des verstorb. Herrn
Otto Flitner und seiner Frau
Ge-
mahlin Cäcilte, geb. Wienand,
be-
ehre ich mich anzuzeigen.
Dr. ing. Fritz Müller.
Darmstadt, Essen,
im Dezember 1921.
(*46652
Statt Karten.
Ihre am 11. Dezember in der St.
Martinskapelle (Bruchwiesenstr.)
statt-
findende TRAUUNG beehren stch
anzuzeigen
Andreas Maunz
Hermine Maunz
geb. Petry
Bessungerstr. 8.
A35. 0
ERNST SOHN
BERTI SOHN
geb. Liebmann
VERMAHLTE
Trauung ½2 Uhr Fürstensaal
Frankturt
Wien
Todes=Anzeige.
Kott dem Allmächtigen hat es
ge=
fallen, meinen lieben Mann, unſeren
guten Vater, Schwiegervater und
Großvater
Phil. Graf
nach langem ſchweren Leiden zu ſich
(*46901
zu rufen.
Um ſtille Teilnahme bitten
Frau Bertha Graf Wwe.
Familie Karl Graf.
Darmſtadt, den 9. Dez. 1921,
Mühlheim=Heißen (Nuhr).
Die Beerdigung findet Montag, den
12. Dez., nachm. 2½ Uhr, vom
Por=
tale des Waldfriedhofes aus ſtatt.
Darmstadt
Neckarstr. 18, I.
A.3.
Hanns Fähnrich
Elisabeth Fähnrich
geb. Omaus
VERMAHLTE
Kopenhagen
Darmstadt
10. Dezember 1921.
As 223
Dankſagung.
Allen, die uns beim Heimgang
unſerer lieben Entſchlafenen ihre
Teilnahme bewieſen haben,
insbe=
ſondere Herrn Pfarrer Goethe für
ſeine troſtreiche Grabrede, ſagen
wir herzlichen Dank. (46851
Im Namen der Hinterbliebenen:
Bal. Leiſt.
Statt Karten.
Für die Teilnahme beim Tode
unſerer lieben Mutter ſagt
herz=
lichen Dank.
(*46856
Prof. Dr. Lücken.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die liebevolle
Teil=
nahme beim Heimgang
unſe=
res Verſtorbenen ſagen wir
Allen herzlichen Dank. ( 46766
Im Namen der Hinterbliebenen:
Eliſabeth Martens
geb. Breitwieſer.
Darmſtadt, d. 8. Dez. 1921
Kiesbergſtr. 55.
Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, heute
nacht um 72 Uhr un ere
innigſtge=
liebte, unvergeßliche Tochter,
Schwe=
ſter, Enkelchen, Nichte und Couſine
Fräulein
Eliſabetha Reitzel
nach langem mit groſer Geduld
er=
tragenem Leiden im Allter von 24
Jahren im Städt. Kranlenhaus in die
Ewigkeit abzurufen.
Danltſagung.
Allen Freunden und Bekannten
herz=
lichen Dank für die Teiluahme beim
Hinſcheiden unſerer lieben treubeſorgten
Mutter
Frau Marie Kamm Wwe.
geb. Becker
Die trauernden Hinterbliebenen.
Weiterſtadt, 9. Dez. 1921, (*46899
Angggg6
Alle
Familiendruckſachen
M7nnäurärrareärarrzrrärnrarrrärnferäärraarrerrrrrrnrzrrrrrurnnnnnn
Geburts=, Verlobungs=,
Vermählungs=
und Todesanzeigen
liefert in kürzeſter Zeit die
L. C. Wittich’ſcheHoſbuchdruckerei g
Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Sendelnemerssatet W. Achz
Holzstrasse (gegenüber der Krone).
Besonderes Angebot
für die Weihnachtsfeiertage:
ff. Hausmacher geräucherte Blutwurst
Leberwurst
Landleberwurst
Kalbsleberwurst
Sardellen-Leberwurst
Schwartenmagen
F. Münchner Bierwurst, f. Zungenwurst, f.
Schwar-
tenwurst, f. Schinkenwurst, H. Hirnwurst, f.
Haus-
macher Bratwurst, ff. Teewurst, ff. Hettwurst
nach Braunschweiger Art, f. Ger velatwurst,
f. Salami, f. Schweinskopf-Roulade
ſt. Kalbs-Roulade, f. Schinken-Roulade, roh u gekocht
ff. Delikateß-Hußschinken — Lachsschinken
ff. Rollschinken in jeder Grösse
ff. Schinkenspeck und Dörrfleisch, f. Schinken,
roh und gekocht, im Ausschnitt
Prima Gualität Kalb-u. Schweinefleisch
zu billigsten Tagespreisen.
Ferner als bekannte Spezialität täglich Ffrisch
Frankfurter Würstchen
s0wie Ochsenwürstehen
Alle gewöhnlichen Wurstsorten in bekannter Güte
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Dezember 1921.
Nummer 331.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Svangeliſche Gemeinden.
3. Adventsſonntag, den 11. Dezember 1931,
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdſenſt mit Kantate
(Borngäſſer). Pfarrer Lautenſchläger. — Um 11¾ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 6 Uhr: Predigt
und Abendmahl mit Einzelkelch. Anmeldung von 5½ Uhr an in
der Sakriſtei. Pfarrer Kieberger. — Die Stadtkirche iſt
wochen=
tags von 9 Uhr vorm. bis 4 Uhr nachmittags zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm 10 Uhr: Jugendgottesdienſt. Prof. Dr.
Heußel. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Delp. — Mittwoch, den 14. Dezember, abends 8 Uhr, im
Konfirmandenſaal der Schloßkirche: Bibelſtunde, Pfarrer
Zimmer=
mann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel,
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Beringer. — Um
11 Uhr: Kindergottesdienft für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer —
Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer D.
Waitz. — Abends 6 Uhr: Pfarrer D. Waitz. — Mittwoch, den
14. Dez., abends 8 Uhr im Martinsſtift: Bibetſtunde. (Jak. 3, 15—18.)
Pfarrer Beringer.
Sohanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Pfarrer Goethe. — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 5½ Uhr: Pfarrer Heß. —
Mittwoch, den 14 Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im
Gemeinde=
haus. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Wagner. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier
des heil. Abendmahls. Anmeldung von ½6 Uhr an in der Sakriſtei
Bauluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Stroh. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrafſiſtent
Stroh. — Mittwoch, den 14. Dezember, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde im Gemeindeſaal. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 16 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel,
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Donnerstag, den 15. Dez.,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Kranichſtein (Schloßkapelle): Vorm. 101 Uhr: Gottesdienſt,
Pfarraſſiſtent Wetzel. Anſchließend Abendmahlfeier,
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachmittags 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Lehrer Spamer. — Abends 8½ Uhr:
Evangeliſations=
vortrag. — Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer
(Kriegerdankbund). — Dienstag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=
Bibel=
ſtunde. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. —
Jugend=
bundberſammlungen: Sonntag, nachmittags 2½ Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelbeiprechſtunde
für Jungfrauen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für
Jüng=
linge. — Abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen (
Steinacker=
ſtraße 2, I.). — Donnerstag, abends 7¾ Uhr: Gebetsſtunde für
Jünglinge.
Ehriſtlicher Borein junger Männer. Vereinslokal: Infanterie=
Kaſerne, Alexanderſtraße 23 (im Hof linkz, Erdgeſchoß). Dienstag,
abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde. — Samstag, abends 8½ Uhr:
Wochenſchluß. — Freitas, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechung der
Jugendabteilung.
Wartburgvssein Darmſtadt. Bereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr, 36. Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde im Martinsſtift.
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.).
Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsvereinigung. — Montag, abends
8½ Uhr: Gebetsſtunde. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
— Kuabenabteilung. Donnerstag, abends 7 Uhr: Andacht.
Chriftliche Berſammlung (Baldſtr. 18): Sonntag, den 11. Dez.,
vorm 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. — Mittwoch, den 14. Dez., abends 8½ Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Freitag, den 16. Dez., abends 8½ Uhr: Bioelſtunde.
Svangekiſche Gemeinſchaft (Eliſabethonſt. 44): Sonntag, den
11. Dez., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr: Predigi.
— Donnerstag, den 15. Dez.: Bibelſtunde. Prediger Herrmann.
Shriftliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
borm. 710 Uhr: Gebetsſtunde. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. —
Nachm. 8 Uhr: Glaubensverſammlung. — Dienstag, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde,
Kinche Jeſa Chriſti der Heil, der lotzt. Tage (
Heidelbeger=
ſtr. 46, pt.): Berſammiungen: Sonntag, den 11. Dez., vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. — Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, 14. Dez.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Eintritt frei. Freunde willkenimen.
Gemeinde glinbig getanftes Chriſton (Daptiſten), Mauor ſtv. 17:
Sonntag, den 11. Dez., verm. 9½ Uhr: Bibelſtunde. — Um 11 Uhx:
Gonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. — Mittwoch, ben 14, Dez.,
abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26),
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags 123 Uhr=
Soantagsſchule. — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt. K. Kunde, Prediger.
Katholiſche Semeinden.
3. Adbentsſonntag, den 11. Dezember 1921.
St. Zudwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr=
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beicht=
— Um 6 Uhr: Rorateamt. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt.
— Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt und Kommunion der
Jung-
frauen Kongregation. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um
11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm 3 Uhr:
Muttergottes=
andacht. — Um 5 Uhr: Verſammlung des Müttervereins /Predigt.
Andacht und Segen). — An allen Werktagen, vormittags ½7 Uhrs
Rorateamt.
Kapelle der Basmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr
Heil. Meſſe. — ½4 Uhr: Verſammlung der Jungfrauen=
Kongregation=
mit Aufnahme neuer Mitglieder (Predigt und Segen). — Abends=
6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Napelle in der Waldſtraße: Sonntag, dorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt.
St. Eliſabethenkieche: Samstag, nachm. ½5 und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil, Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
Um ½7 Uhr: Früheſſe. — Um 8 Uhr: Rorateamt mit Predigt. —
Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 2 Uhr:
Advent=
andacht und Segen.
Kapelle ma Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt.
St. Martinokapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, dorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil, Beichte. — Um
7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Amt mit Predigt. — Um 11 Uhr;
Kindergotteßdtenſt. — Nachm. um ½3 Uhr: Adventandacht.
Kieche zu Eberſtadt: Samstag nachm. 4 Uhr und abends 7 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, borm. 6 Uhr: Beichtgelegenheitt. — Um ¼7 Uhr:
Aus=
tekung der bed. Kommunton. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um
¼18 Uhr: Hochamit und Predigt. — Nachmittags ½2 Uhr:
Chriſten=
lehre. — Um 2 Uhr: Andacht. — Werktags iſt der Gottesdienſt ½8 Uhr.
Laholie in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
beit. — Um ½8 Uhr; Hochamt und Predigt. — Nachm. ½2 Uhr:
Andacht.
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Kpotheken Darmſtadts: Es verſehen den
Sonntagsdienſt und in der Woche vom 10. Dez.
bis einſchließlich 17. Dez. den Nachtdienſt die
Hof=Apotheke, Ballonplatz 11, Adler=
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theke, Wilhelminenplatz 17, Dirſch=Apotheke,
Nieder=Ramſtädterſtraße 21.
Heute wurde in unſer Handelsregiſter,
Ab=
teilung A, die Firma:
Zündwarenfabrik „Juwel” Seonhard Götz
in Darmſtadt gelöſcht und in Abteilung B
unter Nr. 180 neu eingetragen die
Geſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung unter der Firma:
Juwel, Zündwarenfabrik, Geſellſchaft mit
beſchränkter Haftung
mit dem Sitz in Darmſtadt.
Gegenſtand, des Unternehmens iſt
Fabri=
kation und Vertrieb von Zündwaren und
der=
gleichen ſowie Verwertung der auf dieſem
Gebiet von Fabrikant Leonhard Götz in
Darm=
ſtadt gemachten und zu machenden
Erfin=
dungen.
Das Stammkapital beträgt 20 000 Mark.
Als Geſchäftsführer iſt Leonhard Götz,
Fabrikant in Darmſtadt, beſtellt.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 19.
No=
vember 1921 feſtgeſtellt.
(13483
Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft
erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger.
Darmſtadt, den 5. Dezember 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
(n unſer Handelsregiſter, Abteilung B. wur=
I den hinſichtlich der nachfolgenden Firmen
die dabei vermerkten Einträge vollzogen:
Am 30. November 1921:
Darmſtädter Eiſengießerei, Maſchinenfabrik
und Mühlenbauanſtalt. Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung
in Darmſtadt:
Die Geſellſchaft iſt durch die am 19. Juni
1913 erfolgte Eröffnung des Konkurſes
auf=
gelöſt.
Der ſeitherige Geſchäftsführer iſt
Liqui=
dator geworden.
Die Liquidation iſt beendet. Die
Vertre=
tungsbefugnis des Liquidators Alexander
Geppert iſt beendet. Die Firma iſt erloſchen.
Am 3. Dezember 1921:
Süddeutſcher Straßenwalzenbetrieb,
Geſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung
in Darmſtadt:
(13482
Durch Beſchluß der
Geſellſchafterverſamm=
lung vom 17. Oktober 1921 iſt der
Geſell=
ſchaftsvertrag geändert
Darmſtadt, den 6. Dezember 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
In unſer Handelsregtſter, Abteilung B, wurde
I heute unter Nr. 179 die Geſeilſchaft mit
beſchränkter Haftung unter der Firma: (13484
„Technika‟, Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung
mit dem Sitz in Darmſtadt eingetragen:
Gegenſtand des Unternehmens iſt:
Fabri=
kation ſowie An= und Verkauf von
chemiſch=
techniſchen Produkten für den geſamten
In=
duſtriebedarf auf eigene Rechnung ſowie
Ver=
trieb obiger Artikel für fremde Rechnung.
Das Stammkapital beträgt 45 000 Mark.
Als Geſchäftsführer ſind Karl Friedrich
Ganß, Kaufmann, und Elſe Dunker, gen.
Hoher, beide in Darmſtadt, beſtellt.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 26.
No=
vember 1921 feſtgeſtellt.
Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft
erfolgen in dem „Darmſtädter Tagblatt”,
Darmſtadt, den 28. November 1921,
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Betr.: Brenuholzabgabe ans dem
Staats=
wald an Beamte und Behörden zum
Tarifpreis.
In Ausführung des ſtaatsminiſteriellen
Ausſchreibens 1. 11. 21 iſt die Oberförſteret
Beſſungen mit der Verſorgung der
Staats=
behörd n in Darmſtadt, die Oberförſterei
Kranichſtein mit Belieferung der ihr
aufgege=
benen Beamten aus den Wohnorten
Darm=
ſtadt, Arheilgen, Roßdorf und Gundernhauſen
beauftragt. Soweit Anmeldungen noch nicht
erfolgt ſind, können ſie bis ſpäteſtens 20.
De=
zember d. J. bei den beiden in Betracht
kom=
menden Oberförſtereien eingereicht werden;
für Beamte hat die Anmeldung durch deren
vorgeſetzte Behörde zu erfolgen. Später
ein=
laufende Anmeldungen können unter keinen
Umſtänden berückſichtigt werden.
Mit Rückſicht auf die Sicherung der
Brenn=
holzverſorgung der Gefamtbevölkerung ſowohl,
als insbeſondere auch die der minderbemittelten
Haushaltungen muß die Abgabe von Brennholz
an einen Beſteller auf 2 rm beſchränkt werden.
Auch machen wir darauf aufmerkſam, daß es
der Oberförſterei Kranichſtein vorbehalten
blei=
ben muß, die Abgaben in den Holzarten und
Sortimenten zu vollziehen, die nach dem
Er=
gebnis der Fällung verfügbar ſind. Auch
müſſe zur Belieferung entfernter gelegener
Revierteile eventuell auch die Oberförſterei
Meſſel herangezogen werden.
Eine Gewähr für Vollzug der
Brennholz=
abgabe an Beamte kann nicht übernommen
werden.
Darmſtadt, den 9. Dezember 1921,
Heſſ. Oberförſterei Beſſungen.
Delp.
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Dezember 1921.
Seite 9.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von ber Frankfurter Börſe vom 9. Dezember.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die heutige Börſe ſtand unter dem Eindruck größerer Realiſationen,
die aber weniger ſeitens des Publikums, ſondern ſeitens der
Speku=
lationen und der Bankierkreiſe beobachtet wurden. In Anbetracht der
zurzeit noch unſicheren Lage war wenig Aufnahmeluſt vorhanden.
Ang=
log der infolge, zwar noch nicht beſtätigten Gerüchte über die Londoner
Verhandlungen weichenden Deviſenkurſe, notierten von Valutawerten
5proz. Silber=Mexikaner „/. 240 Prozent, 5proz. Gold=Mexikaner „/. 325
Prozent. Schiffahrtswerte lagen ſchwach. Hapag /. 73 Prozent.
Bank=
aktien notierten auch im allgemeinen matter. Dresdener Bank „. 47
Prozent. Berliner Handelsgeſellſchaft /. 55 Prozent. Deutſche Vank
„. 30 Prozent. Am Induſtriemarkt waren bedeutende Kursrückgänge
zu verzeichnen, ſo Harpener „/. 193 Prozent, Deutſch=Luxemburger „1. 95
Prozent, Rheinſtahl /. 120 Prozemt. Auch Chemiewerte hatten unter
Ein=
bußen zu leiden: Elberfelder Farben „. 90 Prozent. Chemiſche
Gries=
heim . 115 Prozent. Von Elektrowerten notierten Siemens u. Halske
„. 145 Prozent, A. E. G. /. 60 Prozent. Im Freiverkehr war beſonders
große Abgabe ohne entſprechende Nachfrage. Es notierten Pfälziſche
Bank . 8 Prozent, Karſtadt /. 50 Prozent. Deutſche Petroleum
„. zirka 350 Prozent; während bisher Rauionierungen nur bei Käufen
ſtattfanden, waren an der heutigen Börſe folche bei einzelnen Verkäufen
notwendig, ſo z. B. Vereinigte Mannheimer Oelfabriken C/ 115 Proz.)
bei etwa 50 Prozent Abnahme, Fuchs=Waggon (.I. 95 Prozent) bei etwa
75—80 Prozent Abnahme. Vereinzelt waren Kurserhöhungen zu
ver=
zeichnen, ſo Munſcheid=Gelſenkirchen + 50 Prozent, Nähmaſchinen Kahſer
+160 Prozent.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 9. Dez.
—n
FI
Geld / Brief! Geld 1 Prief
Geld
ei Geld / Priel
ſchärfte Formen angenommen hat.
deshalb nicht feſtzuſtellen.
Eine maßgebende Preisbildung iſt
Der Preisrückgang am Häutemarkt.
b. Auf allen in dieſem Monat abgehaltenen Verſteigerungen ſind
die Preiſe für Häute und Felle, wenn auch anfangs weniger erheblich,
ſo doch auf den jüngſten Auktionen faſt durchweg bis zu 50 Prozent
und mehr zurückgegangen. Inſolge dieſer Verhältniſſe nehmen die
Käu=
fer ſowohl auf den Verſteigerungen wie auch am Ledermarkt eine
ab=
wardende Haltung ein. Die Preiſe für rohe Häute und Felle, die einen
ungeheunen hohen Stand erreicht hatten, und bei einer weiteren
Ver=
teuerung auch alle aus Leder herzuſtellenden Arükel, insbeſondere
Schuhwaren ganz gewaltig verteuert hätten, dürften nach dieſem
Preisabſchlag auch auf eine Abwärtsbewegung der Lederpreiſe von
Einfluß ſein.
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Stockholm. /4335. 15/4844 85/4530,45 4520,55) Deſter, abg. 6.48 6.52 6.43 6.59 — Juli 1922 in Geltung tritt.
202.79 203.21/ 188.31 182.65
1523. 45/1526 55/1483.511486.50
6921,056928. 93l8671. 718678 70
wd. Montangeſellſchaft Saar m. b. H. Mannheim.
Die Gebrüder Stumm, Neunkirchen=Saar, haben vom Direktor Andreas
Gutjahr, Mannheim, deſſen Haus B. 6, 25 zum Preiſe von 1500 000
Mark erworben. Es iſt beabſichtigt, in dem Gebäude die Bureaus der
Stummſchen Tochterfirma Montangeſellſchaft Saar m. b. H., Mannheim,
unterzubringen.
wd. Die internationale Donaukommiſſion hat ſich
in ihrer letzten Sitzung vom 6. Dezember mit verſchiedenen techniſchen
Fragen befaßt und u. a. ein Objekt geprüft, das die Sachverſtändigen
zur Meſſung der Waſſerſtraßen ausgearbeitet hatten und durch das den
Schiffsleuten die Berechnung der Waſſertiefe in der ſchiffbaren Donau
erleichtert werden foll. Das Projekt wurde an eine techniſche
Unterkom=
miſſion verwieſen, die die Hinweiſe der Sachverſtändigen der Uferſtaaten
zuſammenfaſſen und definitive Vorſchläge der nächſten Vollſitzung
vor=
legen ſoll. Das gleiche Verfahren wurde hinſichtlich einer Art
Kilometer=
meſſung für die ganze ſchiffbare Donau eingeſchlagen. Der öſterreichiſche
Delegierte legte eine Aufſtellung der Grundſätze vor, die für die
Auf=
ſtellung des allgemeinen Programms des Donaubaues gelten ſoll. Die
Ausarbeitung der Einzelheiten dieſer Grundſätze wurde den techniſchen
Sachverſtändigen der Kommiſſion und der oben erwähnten
Unterkom=
miſſion übertragen. Schließlich beſchloß die Kommiſſion, daß ein
Unter=
ausſchuß der Delegierten die zu ergreifenden Maßnahmen faſſen ſoll,
Chriſtiania k942. 05 2947,938/41.25 2752.,75 Spanien K357.102862.906897.30 2702,70 um die Klauſeln des neuen Donauprojektes in Kraft zu ſetzen, das im
2597.30 2702.70
Prag ... / 229,70/ 230.30/203,80 — 209.20—
Holland. „7267.70 /7282.30 6743. 20 6758.80 Schweden ſt795.20 4804.80 4395.40 4604.60
Paris- . h511.—/1514.—/1471. 1474.— New=Yorkl 203.50 204.00/ 187.30 187.70
Spanien „/2907. — 2913. 687.30/2672.70 D.=Oſterr. 5.99— 6.01 6.39— 6.41—
Italien. / 864,10 865.90/ 829. 10/ 830.90 ) Budapeſt /25.97 26.08 24.23 — 24.27—
Liſſab. Op.) —.— —.-
Dänem. 13746.20 3753,80l8621.30 8628.,70
Berliner Börſe.
Berlin 9. Dez. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Die
weſentliche Beſſerung der Mark im Auslande und die dadurch bewirkte
Abſchwächung der hieſigen Deviſenkurſe ſowie die Hoffnungen über eim
günſtiges Ergebnis der Londoner Verhandlungen über die
Moratoriums=
fpage veranlaßten das ängſtlich gewordene Privatpublikum und die
Spe=
kulation zu Verkaufsaufträgen, beſonders in Induſtriewerten aller Art.
Soweit die Aufträge hoch limitiert waven, erfolgte die Ausführung nur
dereinzelt, da die Aufnahmeneigung gering war. Die Kursrückgänge
wanen infolgedeſſen ſehr erheblich und überſtiegen vielfach 100 Prozent,
beſonders für Montanwerte, Maſchiunenfabriken und chemiſche Werte. So
verloven Harpenen 110 Prozent, Köln=Neueſſener 200, Mannesmann 140,
Phönis 100, Rheinſtahl 120, Miebeck 210, Anglo Continental Guano 340,
Rütgerswerke 165. Felten u. Guilleaume 100, Deutſche Maſchinen 175
Prozent. Auch Schiffahrtswerte büßten zum Teil 50—80 Prozent ein.
In gleicher Höhe bewegten ſich zum Teil die Verluſte des Bankenmarktes.
Deutſche Bank ſtellten ſich 7 Prozent niedriger. Valutapapiere waren
gleichfalls erheblich niedviger mit der Ermäßigung der Deviſenkurſe.
Hproz. Mexikaner gingen um 25 Prozent zurick. Das Geſchäft bewegte
ſich ſpäter in ruhigeren Formen und die Haltung wurde
widerſtands=
fähiger, zumal da die Deviſenkurſe leicht anzogen. Der Anlagemmarkt
war allgemein gut behauptet bei vorwiegend feſteren Kurſen.
Berlin, 9. Dez. (Wolff.) Am Produktenmarkte
be=
wirkten der neuerliche Rückgang der Debiſenkurſe, wachſendes Angebot
aus dem Lande und die Zurückhaltung der Kaufluſt eine weſentliche
Ver=
flauung. Dies gilt nicht nur für Getreide, ſondern auch für
Hülſen=
früchte, von demen wegen erfolgter Vorberſorgung die Ware kaum
unter=
zubringen war. Mais war wegen der Deviſenabſchwächung erheblich
niedriger. Futterſtoffe und Kleie, ebenſo wie alle anderen Artikel gaben
gleichſalls im Preiſe weſentlich mach.
Berliner Lederbörſentag vom 8. Dezember.
b. Die Börſenverſammlung erfreute ſich recht befriedigendem
Beſu=
ches und bot Gelegenheft zu eiſpiger Beſprechung der gegenwärtigen
Verhältniſſe. Der weſentliche Preisabſchlag auf der Leipziger Auktion
in Verbindung mit der Unſicherheit auf dem Deviſenmarkt veranlaßte,
daß die auch ſonſt im Dezember geübte Zurückhaltumg dieſes Mal ver=
224.75 225.25 216.75 217,25 * Deutſche Wollenwaren=Manufaktur A. G. Wie
Italien .1879.10 880.00 834.15 835,85 Budapeſt K5.72—ſ25,78 4.47—24.53— die Verwaltung beſtätigt, iſt mit der bislang widerſprechenden Aktionär=
London . 1 824.15/ 825,831 771.70 773.301 Buen=Aires k5,65— 65.85— ſ6l. 65—6l.,85— gruppe nunmehr eine Einigung über die Modalitäten der
Kapi=
talserhöhung erzielt worden. Daraufhin hat der Aufſichtsrat
Zürich, 9. Dez Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags.
beſchloſſen, einer für den 23. Dezember einberufenen außerordentlichen
ne
73.13 73,60. Generalverſammlung die Erhöhung des Stammkapitals um 25 Millionen
Wien.....
0.16 — 0.16—lItalien z..=/22.,35— 92.30—fBuenos Air. 185.— 187.1, Mark vorzuſchlagen. Hiervon ſollen den Aktionären 15 Millionen Mk.
Prag ...... 5.80— 5.80 Brüſſel .... /97.40 — 138.,80—fBudapeſt „„/0,62 — 0,65— zum Kurſe von 140 Prozent im Verhältnis von 2:3 angeboten werden.
Holland:... / 1.861,/ 1.88/4lKopenhagen 97.2t 98.1, Agram. ... 1.70— 2.00— Die reſtlichen 10 Millionen Mk. follen bis auf weiteres nicht in den
Neu=York „/ 5.19—/ 5.19—/ Stockholm 124ſt 125.—/Bukareſt ../ 0.15/ 0.15— Verkehr gebracht werden. Sie ſollen zum Kurſe von 400 Prozent an
ein Konſortium überlaſſen und insbeſondere zum Ausbau bzw. zur
An=
bahnung wichtiger wirtſchaftlicher Beziehungen verwendet werden. Des
Frankfurt a. M., 9. Dez. (Wolff.) Die auf den 30. ds. Mts. ferneren ſollen die bereits ausgegebenen 2 Millionen Mk. Vorzugsaktien
einberuſene g. v. G.=V. der Deutſchen Eiſenbahngeſell= derart in Stammaktien umgewandelt werden, daß auf je zwei
Vorzugs=
ſchaft A.=G. in Frankfurt a. M. ſoll beſchließen, daß die neu auszu= aktien unter Hinzuzahlung von 140 Proz, eine neue Stammaktie entfällt.
s.
Deutſchland / 2.50— 2.70- Paris. . . . . . 38.95 — 40.00 —Madrid ..
9. London .. . . 21.16—/21.24 — Kriſtiania
gebenden 33 500 000 Mark Stammaktien für den Erwerb von Aktien der
A.=G. für Bahnbau u. =Betrieb, Frankfurt a. M. verwendet werden;
die Aktien befinden ſich noch in erſter Hand. Die A.=G. für Bahnbau u.
=Betrieb führt den Betrieb auf den zum Intereſſenkreis der Deutſchen
Eiſenbahngeſellſchaft gehönenden Nebenbahnen, Kleinbahnen und
Stra=
ßenbahnen.
Frankfurt a. M., 9. Dez. (Wolff.) Der Aufſichtsrat der
Chemiſchen Fabrik M. Jacobi A.=G. hat in der letzten Sitzung
beſchloſſen, das zur Zeit 1,5 Mill. Mk. betnagende Aktienhapital auf
4 Mill. Mk. zu erhöhen. Die neuen Aktien werden von der Bankfiurma
Gebrüder Röchling hier zum Kurſe von 125 Prozenk übernommen mit
der Verpflichtung, hiervon 1,5 Mill. Mk. den bisherigen Aktionäven im
Verhältnis von 1:1 zum Kurſe von 125 Prozent anzubieten. Der Reſt
von 1 Mll. Mk. wiard gemeinſom von Bank und Geſellſchaft im Intereſſe
der Geſellſchaft verwertet. Die Kapitnlserhöhung wind dadurch
begrün=
det, daß die Fabwikation verbeſſert und vergrößert werden ſoll. Ein
woiterer Grund für das Kapitalbedürfnis iſt die außerordentliche
Stei=
gerung den Wavenpreiſe ſeit Gründung der Geſellſchaft. Die G.=V.
fin=
det am 9. Januar 1922 ſtatt.
* Berlin, 8. Dez. Unter Mitwirkung der Bank für Handel und
Induſtrie (Darmſtädter Bank), Filiale Hamburg, iſt die Hamburger
Luxuspapierwaren A.=G. mit einem Aktienkapital von 3 Mill.
Mk. gegründet worden. Dem Aufſichtsrat gehöven an die Herren:
Bankdirektor Dr. Calmon=Berlin, als Vorſitzender; Induſtrieller Arthur
Fuchs i. Fa. Jgnaz Fuchs=Prag, als ſtellvertnetender Vorſitzender;
Bonk=
direktor Robent Kraus=Hamburg; Rechtsanwalt Dr. Windmüller=
Ham=
burg; Direktor Hans Engel=Wien; Oberdivektor Biſchitzky=Prag.
wd. Koſtheimer Celluloſe= und Papierfabrik,
MainzKoſtheim. Zu der in verſchiedenen Blättern
veröffent=
lichten Betrachtung über die Tagesordnung der auf den 29. Dezember
angeſetzten außerordentlichen Generalverſammlung teilt die Verwaltung
mit, daß der Punkt der Tagesordnung, in der eine eventuelle Mitteilung
an die Aktionäre nach 8 260 Abſ. 1 des Handelsgeſetzbuches vorſieht,
lediglich eine Formalität bedeutet, da inzwiſchen feſtgeſtellt ſei, daß von
dem in den fraglichen Paragraphen gedachten Wirkungen in dieſem
Falle keine Rede ſei.
* Baheriſche Handelsbank, München. Der
Pfand=
briefumlauf der Bank iſt mit rund 526 Millionen Mark der geſetzlichen
Grenze (Hypothekenbankgeſetz 8 46) nahe gekommen. Aus dieſem Grunde
hat der Aufſichtsrat auf Antrag der Direktion beſchloſſen, der auf den
20. Dezember Ifd. J. einzuberufenden Generalverſammlung die
Er=
höhung des Aktienkapitals vorzuſchlagen, und zwar um 5,5
Millionen Mark, von 44,5 auf 50 Millionen Mk. Die neuen Kurſe ſollen
zum Kurſe von 200 Prozent mit der Verpflichtung, ſämtliche Koſten zu
tragen, von der Baheriſchen Vereinsbank übernommen werden, und
dieſe ſoll den Aktionären innerhalb einer noch bekannt zu gebenden
Friſt von mindeſtens 14 Tagen einen Betrag von 4 450 000 Mark zum
Kurſe von 210 Proz, unter Berechnung von 5 Proz. Geldzinſen aus dem
ausmachenden Betrag vom 1. Januar 1922 bis zum Zahlungstage, ſowie
zuzüglich Schlußnotenſtempel in der Weiſe zum Bezug anbieten, daß auf
je 175 alte Aktien zu 20 kl. ſechs neue Aktien zu 1000 Mark oder auf
je zehn alte Aktien zu 1000 Mk. eine neue Aktie zu 1000 Mk. entfallen.
Für überſchießende Bezugsrechte iſt die Bayeriſche Vereinsbank bereit,
den Aktionären eine Vergütung zu gewähren. Die neuen Aktzen nehmen
vom 1. Januar 1922 ab an der Dividende vollen Anteil.
London, 8. Dez. (Wolff.) Die Wollauktion wurde heute
geſchloſſen. Im ganzen wurden 135 500 Ballen ausgeboten, von denen
122 000 Ballen verbauft wurden. 44 000 davon gingen für Rechnung des
europäiſchen Feſtlandes ab. Feinere Merinos notierten 5—10 Prozent,
andere Merinos 15 Prozemt unter den im Oktober erzielten Preiſen.
Feine Großbreds lagen 5—10, mittlere 10, grobe 10—15 Prozent unter
den Preiſen der letzten Auktion.
Neu=York, 8. Dez. (Wolff) Die Mark war heute von
Be=
ginn an gebeſſert. Um 10 Uhr ſtellte ſich der Kurs auf 501s G. und
5034 Br. Bis 10.30 Uhr war der Kurs auf 5034 bzw. 51 geſtiegen und
im Verlaufe erneichte die Mark eimen Stand von 59. Dann trat eine
Abſchwächung ein und der Kurs wich auf 49, hatte ſich aber bei Schluß
der Börſe wieder auf 5034 erhöht. Nachbörslich war wieder eine leichte
Abſchwächung auf 50 G. und 50½4 Br. bemerkbar.
Wafhington, 8. Dez. (Wolff.) Zenfusbericht. (
Be=
richtigung.) Bis zum 30. November wanen 7 641 000 Ballen
Baum=
wolle entkörnt gegen 6 646 000 bis zum 31. Oktober und gegen 10 144 000
Ballen im Vorjahr, 884 000 1919, 9 571 000 1918 und 4 714 000 1917.
Frankfurter Kursbericht 9. Dez. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel u. Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . ....... ..
4.
.......
nnnan..:/ 70,50
87,8
...........
876
41,BTF. u. V. Schatzanweiſg.
47 H—IK.
Sparprämienanleihe .........
4% Preuß. Konſols ..........
„ ........
81,%6 „
.........
47 Bad. Anl. unk. 1935. ...../ 80,
zi0 %0
„ v. 1907 ....!
48 Bahern Anleihe ....... . 81.—
31
.........
42 Heſſen unk, 1924 ........
81,% ............ ...
.................
48 Württemberger ..........
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902......
12.% Griech. Monopol ......!
N9
6%e. Schabanwein iſt
48 Heſt. Goldrente. ........
4% einheitl. Reite ....
49% Rum. am Rente v. 03 ..
4,%
49
„
42 Türk.
48„
48
Goldrente v. 18 .../ 135,—
am. „ konv. ...! 105,—
v. 05 ....
Abmin. v. 1903 ...
(Bagdab) Ser. I..."
„ II.
v. 1911, Bollanl. „.
51),% Ung. Staatsr. v. 14 ...
47 Goldrente ......"
4% „ Staatsr. v. 10 ...
47 „ Kronenrente ....!
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort innere ....
konſ. äuß. b. 99 ...
5”
43 Mexik. Gold v. 04, ſtſr...
8% „ konſ. inner. ......
41,% „ Frrigationsanleihe 1880,—
6% Tamaulipas, Serie 1.....
Oblig. v. Transportanſt.
48 Eliſabethbahn ſtfr.. . . . . . . . 62,90
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.) . . . . 105,—
80 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
3% Heſt. Staatsb. b. Erg. Net
v. 1888....
43
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41,%
..... .......
Deutſche Städte.
425 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
81% Darmſtadt v. 1905 .....
4% Frankfurt v. 1913 ........
3.)
„ v. 1903 ........
42 Mainz= v. 1919 bis 1926.,
Pfandbriefe.
80,60 4%0 Frankf. Hyp.=Bank 1920..
....
Frankf. H. Krd.=Ver, 1921
3 Mein, Hyp.=Bank 1922....
1922...
Pfälz.
1928....
4% Rhein. „
erl. ....
4½ Südd. Bk. München 1906
47 Heſſ. Löhyp.=Bank Pfdbr.
81/,% Heſſ.Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4½ Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl....
Bank=Alktien.
Barmer Bankverein. ......
Berliner Handelsgeſellſchaft .
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter Bank .........."
Deutſche Bank...........
Deutſche Eff. u. Wechſelbank.
104.— Deutſche Vereinsbank
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Dresdner Bank. . . .
150— Metallbank ..........::::.
Nationalbk. f. Deutſchland. . . . . I
Pfälziſche Bank .........."
Oeſterr. Creditanſtalt . .
47.— Reichsbank Ant. ...
Rhein. Creditbank. .
Südd. Disconto=Geſellſchaft ...
Frankf. Hyp.=Cred. . . . . . .....
Berowerks=Aktien.
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105.—
1000.—
80,—
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102,50
91.—
104,50
100,50
104.—
99,—
82.—
108,50
104.—
90,
345,—
500.—
375.—
364
535,—
300
299,
500.
432.
1150.
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118.—
219,—
375.—
399.—
230.—
935.—
850.
885.—
855,—
897.
1193,.—
700.
1280.—
890.—
770.
1898.—
w1160.—
102,25
85.—
90,—
305,—
445,—
345,—
825.—
501.—
265,—
460,—
395,—
1000,—
315.—
2
112.—
185,25
340,—
390,
701.
801.
781.—
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600,
812,—
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715.—
7740.—
—
820.—
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GSri
—
1600,—
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995,—
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J-
848.—
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—
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„
„ Weiler ..
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Dezember 1921.
Seite 11.
Der Grenadier von Pirmaſens.
Eine Erzählung aus dem vorigen Jahrhundert.
Von Ernſt Pasaus.
(Nachdruck verboten.)
Line war verſtummt. Recht traurig ſchaute ſie auf die
Land=
gräfin, welche ſie innig liebte und verehrte. Der Ausſpruch der
Fürſtin bedeutete eine Trennung von ihr auf immer. Die hohe
Dame fühlte es, ſie reichte dem Mädchen die Hand und ſagte
liebevoll:
„Wir ſehen uns wieder Lina; ich werde Buchswveiler oft
be=
ſuchen, und Du bringſt, mir dann, ſo oft Du nur wilſt und
kannſt, Grüße von meiner lieben Heimat und den Deinigen. Doch
nun geht, Kinder, für mich drängt die Zeit, denn die Stunde
meiner Abreiſe iſt nahe, und noch Vieles iſt zu beſorgen. Der
Segen Gottes ſei mit Euch! Eure Fürſtin wünſcht Euch von
gan=
zer Seele Glück und Zufriedenheit.”
Weinend küßte Line die Hand ihrer gütigen Herrin, auch die
Augen Jean’s waren ſeucht geworden, und noch wreit
verlege=
ner, als er gekommen war, drückte ſich der lange Burſche zur Türe
des Saales hinaus.
Die Landgräſin war wieder allein; in ihrem Sitz am
Fen=
ſter ruhte ſie und blickte auf den Schloßhof hinaus, wo Line und
ihr Verlobter raſch dahinſchritten, um den weiten Heimweg
au=
zutreten.
„Sie ſind glücklich in ihren Verhältniſſen”, ſprach die Fürſtin
ſinnend, indem ihr Auge den Dahinſchreitenden lange folgte.
Sie werden vereint und bleiben es auch für immer — bis in
den Tod!— Ich könnte ſie beneiden um ihr ſtilles beſcheidenes
Daſein, das nur durch die kleinen unvermeidlichen Sorgen eines
bürgerlichen Lebens getrübt werden kann!“
Plötzlicl hr die Landgräſin zuſammen. Die Türe des
Saales war mit Heſtigkeit aufgeſtoßen worden, und der
Land=
graf trat haſtig ein.
„Wer waren die Leute, wwelche ſoeben von Ihnen gingen,
„Madame?” fragte er ohne wveitere Einleitung.
Die Fürſtin war durch das lautſchallende Auffliegen des
Türflügels heftig erſchrocken, und ihr Gemahl mußte ſeine Frage
noch einmal wiederholen, bevor ſie imſtande war, zu antworten.
Sie nannte die Namen der Beiden und ſagte dem Fürſten, welche
Bewandtnis es mit dem Beſuch gehabt.
„Alſo Jean Joß heißt der lange Burſche und iſt
Gartenwär=
ter bei dem Zweibrücker Vetter! Gut, werde es zu behalten
ſuchen. Und nun Dank und nochmals Adieu, Madamel. Gott ſei
mit Ihnen!”
Damit verließ der Landgraf das Zimmer, haſtig wie er
ge=
kommen. Seine Gemahlin fank in ihren Sitz zurück, verwirrt
und wie beengt von der Ahnung einer nahen drohenden Gefahr.
TII.
Ein neuer langer Grenadier.
Der Landgraf war mit zwei Reitern in Huſarenuniſorm,
die ihn nach Buchsweiler begleitet, davongeritten. Schweigend
trabte er raſch auf der Straße nach Ingweiler dahin, in
ange=
meſſener Entfernung hinter ſich ſeine beiden Kuſaren. Plötzlich
ließ er, ohne den Kopf zu wenden, ein knapbes Kommandowort
hören, und im folgenden Augenblick waren die Huſaren an ſeinen
beiden Seiten. Ohne die Leute nur anzuſehen, ſprach er kurz und
befehlend:
„Cöpelhans reitet von Ingweiler über Born direkt und ſo
raſch, als der Gaul nur laufen kann, nach Pirmaſeus, nimmt
zwei Mann mit den beſten Pferden — den Hinkel uud den
Kurz=
peter — und kommt mit ihnen nach Zweibrücken. Vor dem
Galgenberg und dem Tſchiffliker Tor wird Halt gemacht, ſo
g=
räuſchlos als möglich, und weiterer Befehl erwartet. Scharf
zugeritten kann Er mit der Nacht — Punkt zehn Uhr an Ort und
Stelle ſein. — Vorwärts, marſch!”
Der Kuſar Göpelhans, dem der Befehl gegolten, ließ die
Hand, welche er ununterbrochen ſalutierend an den roten,
pelz=
berbrämten Kalpack gehalten, mit lautem Schalle auf ſeine
ſtran=
men Schenkel niederfallen, als einzig erlaubte Antwort, daß er
den Befehl ſeines fürſtlichen Herrn verſtanden, und flog dann wie
der Wind auf der Straße dahin, wo er bald den Augen der
lang=
ſamer Reitenden entſchwand.
„Wir reiten nach Zweibrücken: Vorwärts, marſch!”
kom=
mandierte nach einer Weile der Landgraf, dann ſetzte auch er ſein
Pferd in raſcheren Gang und trabte mit ſeinem Begleiter dem
nicht mehr fernen Ingweiler zu.
Es war gegen Abend, als Landgraf Ludwig in Ziveibrücken
einritt und im dortigen Schloſſe einkehrte. Der unerwartete
fürſtliche Beſuch verſetzte die Dienerſchaft iu nicht geringe
Auf=
regung.
Der regierende Herzog Chriſtian IV. befand ſich zur Zeit in
Paris, und nur ſein älteſter Neffe, der junge Herzog Karl, den
wir ſchon, flüchtig kennen gelernt, war daheim, wenn auch im
Augenblick nicht im Schloſſe. Naſch wurden Diener nach ihm
ausgeſchickt, denn der Herr Landgraf von Heſſen verlangte
drin=
gend den Herzog zu ſprechen. Ein Mahl wurde dem hohen Gaſte
vorgeſetzt, und da derſelbe ſcharf zugeritten, ſich auch nur wenig
aufgehalten, ſo ſpeiſte er mit gutem Appetit und erwartete ohne
allzugroße Ungeduld die Rückehr ſeines jungen fürſtlichen Herrn
Vetters.
Endlich langte dieſer an, und nach den üblichen förmlichen
Begrüßungen ſetzten ſich Beide an die Tafel, und Landgraf
Lud=
wig begann dem zeitweiligen Vertreter des regierenden Herzogs
die Urſache ſeines plötzlichen Ueberfalls auseinanderzuſetzen.
Wie bereits früher angedeutet und auch ziemlich allgemein
bekannt ſein dürſte, hatte der Landgraf, in dem kleinen Orte
Pirmaſens eine Sſoldaten=Kolonie angelegt. Nach dem Tode
ſeines Großvaters mütterlicher Seite, des ohne münnliche
Nach=
kommen geſtorbenen Grafen von Hanau=Lichtenberg”), hatte der
Erbprinz Ludwig die Herrſchaft über die ihm zugefallenen
Hanau=Lichtenbergiſchen Laude, die größtentieils im franzöſiſchen
Elſaß lagen, angetreten. Soldat mit Leib und Seele war er
an=
ſangs in die Dienſte des ſranzöſiſchen Königs, ſeines
Oberlehns=
herru, getreten und hatte das Regiment Noyal=Allemand
kom=
mandiert”), auch den Feldzug in Böhmen unter dem Marſchall
Belle=Fsle”) mitgemacht, dann quittierte er den fremden Dienſt
und ſchuf ſich ſein eigenes Militär. Er wählte dazu den Ort
Bir=
maſens, in dem auf deutſchem Boden gelegenen Aut Lemberg.
Hier warb er nach dem Vorbild des früheren preußiſchen Königs
die längſten ſchönſten Leute, welche nur aufzutreiben waren, und
bildete ſo aus den allerbunteſten Beſtandteilen mit großen Koſten
und Mühen eine Greuadierkompagnie, die mit den Jahren zu
einem vollzähligen Regimente anwachſen ſollte. Die Leute
wur=
den von ihm derart einexerziert, daß ihre Uebungen die
Bewun=
derung Aller erregten, welche ſie ſahen. Sich nach einem
bedeu=
tenderen Wirkungskreiſe ſehnend, trat der Erbpriuz, der
Fried=
rich den Großen begeiſtert verehrte, in deſſen Dienſt, lebte
wäh=
rend mehreren Jahren als preußiſcher Generalmajor und Chef
des Regiments Seſchow in Prenzlau”) in der Uckermark und
kehrte dann auf Wunſch ſeines Vaters, des Landgrafen VIIT.‟,
1757 wieder in ſeine eigenen Lande zuruck. Seine Gemahlin
Karoline hate ihn nach Prenzlau begleitet, nun ſchlug dieſe ihren
Hofhalt wieder in dem freundlichen, liebgewonnenen Buchsweiler
auf, während der Landgraf in Pirmaſens ſeine frühere
Beſchäf=
tigung aufs neue aufnahm, die längſten Kerle aus aller Herren
Länder warb und ſein berühmtes Grenadier=Regiment vollzählig
zu machen trachtete. Seine Soldaten ſuchte er auf alle mögliche
Weiſe zu gewinnen, ſo auch an ſich und Pirmaſens zu
feſ=
ſeln, durch Güte, oder wenn nötig, durch Gewait. Für einen
jeden von ihnen hatte er eine paſſende Frau bereit, die vor allen
Dingen hochaufgeſchoſſen und kräſtig ſein mußte. Das
Deſer=
tieren ſuchte er durch hohe Mauern und zahlreiche Wachen
un=
möglich zu machen.
(Fortſetzung folgt.)
12) Ludwig übernahm das Regiment im Oktober 1742 in Prag,
machte im Dezember den Rückzug von dort nach Eger mit und ſchied im
Auguſt 1743 aus dem franzöſiſchen Dienſt aus.
1) Charles Louis Auguſte Fouquet, Herzog von Belle=Nsle
1684— 76l), befehligte im öſterreichiſchen Erbfolgekrieg ein franzöſiſches
Heer, erſtürmte am 26. November 1741 Prag und führte im Dezember
des folgenden Jahres einen in der Kriegsgeſchichte berühmten Rückzug
von Prag nach Eger aus.
12) Ludwig übernahm im November 1743 das preußiſche Regiment
von Selchow machte an deſſen Spitze in den Jahren 1744/45 den
zweiten ſchleſiſchen Krieg mit und kehrte nach Beendigung des Krieges
nach Pirmaſens zurück. Im Juli 1750 übernahm er abermals das
Regiment und lebte bis 1756 mit ſeiner Familie in deſſen Garniſon
Prenzlau. Im Anfang des Siebenjährigen Krieges ſchied er auf
Wunſch ſeines treu kaiſerlich geſinnten Vaters Ende 1757 aus dem
preußiſchen Dienſt aus. Val. auch Eliſabeth Mentzel, Karoline
von Heſſen=Darmſtadt, die große Landgräfin. Ihr Aufenthalt in
Prenzlau 1750 bis 1756. Darmſtadt 1906.
1) Ludwig IIII., Sohn des Landgrafen Ernſt Ludwig (1667
bis 1739), geboren zu Darmſtadt am 5. April 1691, geſtorben daſelbſt am
17. Oktoher 1768.
1) Johann Reinhard, III. mit dem am 28. März 1736 das
Hanau=Lichtenberger Grafenhaus im Mannesſtamme ausſtarb, war der
Vater von Ludwig IX. Mutter Charlotte (geb. 2. Mai 1700, geſt. zu
Darmſtadt am 1. Juli 1728).
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Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Dezember 1921.
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Im Kampf gegen List
und Verderben (54kte)
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und Abenteurer-Films
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Dienstag, 13. Dezbr., nachm. 4 Uhr,
im Perkeoſaale, Alexanderſtr.
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Satzungs=
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Reſaurglion SGpfnndagf
Samstag und Sonntag
wozu frdl. einladet (*46847) Der Wirt.
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Die Wallfahrt
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Der Saal iſt gut geheizt.
Der II. Michzel Bohnen-Kroßälm,
der Hauptdarst, der Herrin d. Welt
Hichael Bohnen
als Hanptdarsteller in dem 6akt.
Sensations- und Zirkusflm
Santa Maria
Das Geheimnis einer Brigg
Weitere Mitwirkende: Käthe
Haack, II. Pischa usw.
Der Sehwarm d. Löheren Töchter
Lnstspiel in 3 Akten. (*46921
Me Ri Me
Film der Serie 1921/22
Erzgauner
großer Detektivälm in
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Fruno Eichgrün
AMefge
Die Tochter
der Berge
Gebirgsdrama in fünf
Akten
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Greßstadtmädel
III. Teil.
Schlussteil des
Sitten-
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6 4kten mit Colette
Corder,Harrylestor.
Der Abenteurer
von Paris.
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Aktenmit Friedr.
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Mittwoch, den 14. Dezember 1921, abends 8 Uhr
im Saalbau
Die Herren Hauske u. Weber dirigieren abwechſelnd.
Eintrittspreis 3,70 Mk. (einſchl. Steuer).
Das Konzert findet bei Reſtauration ſtatt, doch ſind einige
Sitzreihen für Plätze ohne Reſtauration vorbehalten.
Muſikaufträge jeder Art (bis zur kleinſten Beſetzung) nehme
ab heute entgegen. Die Herren Hauske, Dieburgerſtraße 74 und
Weber, Heinrichſtraße 11.
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Sonntag, den 11. Dez.,
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