Darmstädter Tagblatt 1921


08. Dezember 1921

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Nummer 329

Donnerstag, den 8. Dezember 1921

Einzelnummer 30 Pfg.

Entgiftung.
K.L. Zu den wunderbarſten Einrichtungen im menſchlichen
Körper gehört die Fähigkeit der weißen Blutkörperchen, gefähr=
liche
Giftſtoffe zu zerſtören. Dringt durch eine Wunde ein Eiter=
erreger
in die Blutbahnen ein, ſo ſtrömen dieſe Schutztruppen
in Scharen herbei, umfließen die verderbendrohenden Bakterien
und zerſtören ſie. Ihre Zahl wächſt in Zeiten der Gefahr auf
das Zehnfache und ſinkt nach Entgiftung des Körpers wieder
raſch auf den alten Stand zurück.
Nicht mur durch die tauſend Wunben, die der Krieg und der
Friedensvertrag unſerem Vaterland geſchlagen haben, ſind in
unſer Volk zerſetzende Giftkeime eingedrungen. Unzählige waren
ſchon vorhanden, ererbt von den Vätern, eingekapſelt und un=
ſchädlich
bis zu dem Augenblick, wo eine ſchwere Ohnmacht die
Widerſtandskraft des Volkskörpers gebrochen hat. Als Giftkör=
per
zehren ſie am Lebensmark des verſtümmelten Vaterlandes
und laſſen unſer Volk aus Fieberſchauer nie und nimmer ge=
funden
.
Der böſe Geiſt des Bruderhaſſes und Parteihaders geht in
deutſchen Landen wieder um. Nicht einmal die tiefſte Not von
Staat und Wirtſchaft haben dieſes alte deutſche Erbübel über=
winden
helfen. So giftig, ſo vernichtend iſt der Kampf gegen
Andersdenkende noch nie und nirgends geführt worden, wie
man es heute in Deutſchlands Parlamenten, Volksverſammlun=
gen
und Tageszeitungen erlebt. Die klaffenden Gegenſätze, die
geſchichtlich begründet, aber nicht unüberbrückbar erſcheinen kön=
nen
, werden künſtlich mit allen Mitteln vergrößert.
Verſtändnislos ſieht der billig denkende Ausländer dieſem
Trauerſpiel zu. Haß dem eigenen Bruder! So lautet heute der
Wahlſpruch eines großen Teils des deutſchen Volkes. Nicht Ach=
tung
der Ueberzeugung Andersdenkender, nicht ehrlichen Willen
zu Verſtändigung und Zuſammenarbeit, ſondern Ehrabſchnei=
derei
, Klaſſenkampf und Verhetzung nennt das Volk der Dichter
und Denker heute ſeine Ideale.
Giftmiſcher ſind an der Arbeit, den geſunden Sinn für un=
trennbare
Zuſammengehörigkeit zu vernichten. Wo bleibt da die
Schutztruppe, die ſolche Schädliuge auszutreiben und fernzuhal=
ten
imftande iſt? Alle daterländiſch empfindenden Männer und
Frauen müßten ſich berufen fühlen, dieſem neuen Geiſt der Ver=
ſöhnung
in allen Herzen zum Sieg zu verhelfen. Denn nur ſo,
nicht durch Verhetzung, läßt ſich das öffentliche Leben in Deutſch=
land
entgiften und damit die Grundlage ſchaffen für das innere
und äußere Erſtarken unſeres Vaterlandes.
Eine Notgemeinſchaft des ganzen deutſchen Volkes zu be=
gründen
, den Kampf gegen jene gewiſſenloſen Hetzer aufzuneh=
men
, dazu ſind aber nur ſolche Menſchen berufen, die es ehrlich
meinen mit dem Ganzen, die dabei keine perſönlichen Vorteile
erſtreben, die ihren Weg bis zum Ende zu verfolgen gewillt ſind.
Treue Arbeit im Kleinen für die Entgiftung und Ausſöhnung
zu leiſten, das erfordert täglich große Opfer. Nur uneigennütziger
Opferſinn und hingebende Vaterlandsliebe, können ſie immer
und immer wieder bringen. Und Du?
Ein Hundert Milliarden=Kredit.
m. Berlin, 6. Dez. Dem Reichstage ſind neue Nach=
träge
zu den Haushaltsplänen des Reiches für das
Rechnungsjahr 1921 zugegangen, die das rapide An=
wachſen
der Ausgaben des Reiches in ſeinen Einzelheiten illu=
ſtrieten
. Die außerordentliche Steigerung der Aufwendungen
geht natürlich auf zwei Haupturſachen zurück: das Sinken des
inweren und äußeren Geldwertes und die Ausdehnung der Repa=
rationsforderungen
der Entente durch den Londoner Zahlungs=
plan
. Zur Beſtreitung einmaliger außerordentlicher Ausgaben
ſoll im Wege der Anleihe (d. h. durch die Notenpreſſe) die Klei=
nigkeit
von 97 760 914 404 Mark flüſſig gemacht werden!
An der Spitze der Nachträge ſteht der Etat des Reichspräſi=
denten
. Das Einkoymen des Reichspräſidenten iſt ſeit dem
Tage ſeiner Wahl, dem 11. Februar 1919, unverändert geblieben,
und es ſoll nunmehr zur Anpaſſung an die jetzigen Teuerungs=
verhältniſſe
mit Wirkung vom 1. April ab erhöht werden auf
300 000 Mark nebſt 400 000 Mark Aufwandsgeldern. Bisher be=
zog
der Präſident an Gehalt und Aufwandsgeldern zuſammen
250 000 Mark. Von dem Gehalt kommt in voller Höhe die Steuer
in Abzug, was bei 300000 Mark etwa die Hälfte ausmacht.
Aehnlich hohe Steuerabzüge müſſen ſich der Reichskanzler, der
preußiſche Miniſterpräſident und die übrigen Miniſter gefallen
laſſen. So bezieht der preußiſche Minifterpräſident insgeſamt
220 000 Mark jährlich, an Steuern werden ihm 95 000 Mark ab=
gezogen
.
Ganz erhebliche Mehrforderungen bedingt durch das Lon=
doner
Ultiwatum enthält der Etat für die Ausführung des
Friedensvertrages. Danach beträgt die Geſamtſchuld des Deut=
ſchen
Reiches und ſeiner ehemaligen Verbündeten 132 Milliar=
den
Goldmark. Sie wird ſich ermäßigen um den Betrag der
Leiſtungen bis zum 1. Mai 1921 und wird ſich erhöhen um den
Betvag der belgiſchen Schuld an die Alliierten. Auf Grund des
Londoner Ultimatums muß Deutſchland alljährlich in vier glei=
chen
Raten, jeweils ſpäteſtens am 15. Juli, 15. Oktober, 15. Ja=
nuar
und 15. April insgeſamt 2 Milliarden Goldmark und eine
veränderliche Jahresleiſtung bezahlen, die 26 Prozent des Wer=
tes
der deutſchen Ausfuhr entſpricht. Neben dieſen Verpflich=
tungen
aus dem Londoner Ultimatum bleiben die anderen Be=
laſtungen
aus dem Friedensvertrag beſtehen. Für das Rech=
nungsjahr
1921 betragen ſie 112276 185 779 Mark. Allein für die
inveralliierten Kommiſſionen muß das Reich über 727 Millionen
Mark aufbringen, und zwar ſür die interalliierte Rhsinlandkom=
miſſion
198 Millionen, für Telegraphen= und Fernſprecheinrich=
tungen
der Kontrollkommiſſionen 430 000 Mark, für die Unter=
bringung
der Kommiſſionen 58 Millionen und für die Repara=
tionskommiſſion
475 Millionen Mark. Die Inſtandhaltung der
von den Beſatzungstruppen im Rheinland benutzten Baulich=
keiten
und Grundſtücke erfordert 45 Millionen Mark.
Das Reparationsproblem.
* Berlin, 7. Dez. Lokalanzeiger und Berliner Tageblatt
berichten ergänzend zu der geſtrigen Blättermeldung, die Reichs=
regierung
habe ſich an ein führendes engliſches Bank=
unternehmen
mit der Frage gewandt, ob es dem Deutſchen
Reiche einen Kredit von 25 Millionen Pfund Sterling bewil=
ligen
wolle, daß es ſich bei dieſer Anfrage um ein Schreiben der
Reichsvegierung an den Präfidenten der Bank von England han=
dele
. Das Schreiben ſei am Freitag der vergangenen Woch= ab=
geſandt
worden. Die Antwort darauf ſei nicht vor Ende dieſer
*der Anfang nächſter Woche in Berlin zu erwarten.

Die geſtern von einer Korreſpondenz verbreitete Meldung,
daß die Kreditaktion der Induſtrie als geſcheitert anzuſehen ſei
wird von den Blättern als vollkommen falſch bezeichnet. Die
Tatſache, daß die Verhandlungen Rathenaus in London weiter=
gehen
, wird von den Zeitungen als ein günſtiges Zeichen an=
geſehen
.
ONB. Lonbon, 6. Dez. Der bekannte Londoner Groß=
bankier
Rothſchild äußerte ſich einem Journaliſten gegen=
über
über die Möglichkeit einer deutſchen Anleihe im
Auslande. Er ſagte, von einer ſolchen Anleihe könne erſt
dann die Rede ſein, wenn die Waſhingtoner Konferenz feſt=
umriſſene
Ergebniſſe geliefert hätte. Es müſſe dabei in Betracht
gezogen werden, daß eine Anleihe für Deutſchland nicht allein
eine wirtſchaftliche Angelegenheit ſei, ſondern auch vom politi=
ſchen
Geſichtspunkte abhänge. Die Beſchaffung einer Anleihe
ſei daher erſt möglich, wenn die politiſchen Vorbedingungen für
die Waſhingtoner Konſerenz herbeigeführt ſeien. Er erllärte ſo=
dann
, daß er bei ſeinem Aufenthalt in Neu=York an der Neu=
regelung
der Reparationsfrage teilnehmen werde.
Paris 6. Dez. (Wolff.) Der Brüſſeler Korreſpondent
des Temps will ſich mit einer P=rſönlichkeit beſprochen haben,
die offiziellen belgiſchen Kreiſen naheſtehe. Sie habe er=
klärt
, jeder Antrag, Deutſchland ein Moratorium zu
gewähren, würde zurückgewieſen, da dies den Ruin Bel=
giens
bedeuten würde. Belgien werde ſich in dieſer Frage reſo=
lut
an die Seite Frankreichs ſtellen und werde nicht die geringſten
Konzeſſionen zulaſſen. Der gleiche Berichterſtatter meldet, ein
Delegierter des bririſchen Schatzamtes ſei am Montag in Brüſſel
angekommen und habe eine Underredung mit dem Fimanzminiſter
Theunis gehabt. Der Berichterſtatter glaubt zu wiſſen, daß man
ſich von der Abſicht Belgiens unterrichtet habe, ein eventuelles
Moratorium für Deutſchland abzulehnen und, wenn nötig, durch
ſtrenge Maßnahmen die Ausführung der Verpflichtumgen
Deutſchlands zu fordern.
Paris, 6. Dez. (Wolff.) Die Finanzkommifſion hat einen
Bericht des Generalberichterſtatters des Reparations=
budgets
, Laſterie, angehört über den Stand der augenblicklich
in London ſtattfindenden Verhandlungen. Laſterie hat neu=
Einzelheiten mitgeteilt über die wirtſchaftliche und finanzielle
Lage in Deutſchland.
Paris, 7. Dez. (Wolff.) In der geſtrigen Rede Briands
im Senat befindet ſich folgende bemerkenswerte Stelle: Was die
Zahlungen Deutſchlands und die Kapitalflucht anbe=
treffe
, ſo habe die Reparationskommiſſion eine Ent=
ſcheidung
getroffen, die ſich auf Erwägungen ſtütze, die er per=
fönlich
gebilligt habe. Er wiſſe wohl, daß gewiſſe Leute verſuch=
ten
, den Artikel 234 abzuändern. Aber wer ſage, daß Frankreich
ſich zu einem ſolchen Mannöver hergebe? Deutſchland müſſe
finanzielle Maßnahmen treffen, ſeine Steuern vermehren und
davon welche für die Bezahlung der Reparationsſchntld ver=
wenden
.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Japan und Amerika.
Paris, 6. Dez. (Wolff.) Nach einem Bericht des Sonder=
berichterſtatters
der Havasagentur in Waſhington erklärte im
Laufe der weiteren Beratungen der chineſiſchen und ja=
paniſchen
Delegation über Schantung der japaniſche
Delegierte Hani=Hara, Japan werde auf alle ſeine Vorzugsrechte,
betreffend die in dem chineſiſch=deutſchen Vertrage vom März
1898 vorgeſehene ausländiſche Unverſtützung mit Perſonal, Ka=
pital
und Material, verzichten. Es bei beſchloſſen worden, daß
die Seezölle von Tſingtau in die chineſiſchen Seezölle mit ein=
begriffen
werden ſollen, vorausgeſetzt, daß die japaniſchen Kauf=
leute
von Tſingtau mit den Zollbehörden in japaniſcher Sprache
verkehren könnten und daß das Zollperſonal nach Möglichkeit ſo
gewählt werde, daß es den verſchiedenen Zweigen des Handels
von Tſingtau Genüge leiſte. Das vorläufige chineſiſch=japaniſche
Abkommen vom 6. Auguſt 1915 werde von ſelbſt fallen, wenn
das neue Abkommen in Kraft trete.
Kein Dreiländervertrag.
Paris, 6. Dez. (Wolff.) Wie der Sonderberichterſtatter
des Neu=York Herald aus Waſhington meldet, erklärte Senator
Lodge geſtern im Anſchluß an eine Beſprechung mit Harding, es
werde keine Dreiländerallianz an die Stelle des eng=
liſch
=japaniſchen Vertrages treten. Der Senator betonte entſchie=
den
, daß aus der Konferenz keinerlei Vertrag hervorgehen werde,
der auch nur im geringſten die Vereinigten Stagten in eine
Allianzpolitik verwickeln kömte.
Der Times=Artikel: Eine deutſche Beleidigung
RdF. Die Korreſpondenz Rettet die Ehre ſchreibt: Die
Londoner Times veröffentlicht in ihrer Ausgabe vom 1. De=
zember
d. J. einen Artikel wit der Ueberſchrift A. German
insult (Eine deutſche Beleidigung) mit den Untertiteln Eng=
land
und Mörder und ferner Lord Grey und Serajewo. In
dieſem Artikel beſpricht ſie die Broſchüre Die Kriegs=
ſchuld
Englands, die von dem Bremer Domprediger
O. Hartwich veifaßt und von dem Volksbund Rettet die
Ehre, Bremen, herausgegeben wurde. Auszugsweiſe bringt
die Times Abſchnitte dieſer Broſchüre, ohne ſie wirklich wider=
legen
zu können. Sie fordert die engliſche Regierung auf, ſofort
von der deutſchen Regierung Erklärungen über die einzelnen
Behauptungen zu verlangen. Die Behauptung der Times, daß
die Broſchüre vom Bremer Volksbund, mit dem offiziellen
Stempel des Miniſteriums des Inmern des Großherzogtums
Mecklenburg=Schwerin nach England verſandt worden wäre, muß
als eine Unrichtigkeit bezeichnet werden, zumal es auch ein Groß=
herzogtum
Mecklenburg=Schwerin heute überhaupt nicht mehr
gibt. Der Artikel der Times wird den Ueberlieferungen dieſes
Blattes nicht untreu, ſondern bezeichnet die Feſtſtellungen der
Broſchüre als reine Hunnenlehren Von dem Inhalt der
Broſchüre iſt nur wenig zu ſagen, ſchreibt die Times, verſchmäht
es aber nicht, ihrer Beſprechung der Broſchüre eine ganze Spalte
von etwa 250 Zeilen zu widmen. Hoffenlich iſt unſere Regierung
diesmal nicht wieder gleich zu einer Entſchuldigung bereit, denn
die Ausführungen in der Broſchüre Die Kriegsſchuld Eng=
lands
beziehen ſich auf ein Tatſachenmaterial, in welchem ſorg=
fältig
Veröffentlichungen von nur erſten Männern des feind=
lichen
und neutralen Auslandes verwertet worden ſind. Die
Beſchwerde der Times, daß mit wenigen unweſentlichen Aus=
nahme
offizielle Zeitungen der Regiewungen in dieſer Bro= gegen 12 Stimmen an

ſchüre übergangen worden ſind, iſt bezeichnend. Die Tatſache
des Uebergehens dieſer Organe beruht doch nur darauf, daß die
offiziellen Blätter der feindlichen Regierungen es während und
nach dem Kriege bekanntlich mit der Wahrheit nicht ſehr genau
genommen haben.
Auf die Erwiderung bes Volksbundes Rettet die Ehre‟
bzw. des Bremer Domprediger O. Hartwich auf den Artikel der
Times, die demnächſt erſcheint, darf man mit Recht geſpannt ſein.
Franzöſiſche Unverſchämtheit.
Paris, 7. Dez. (Wolff.) Eine Anzahl Abgeordneten
unter Führung von Maurice Barres richtete ein Schreiben an
den Miniſterrpäſidenten Briand, um auf die Verhaftung
des rheiniſchen Separatiſten Smeets in Köln
hinzuweiſen (über die an anderer Stelle unter Köln berichtet iſt.
D. Red.). Dieſer habe kein Verbrechen oder Delikt des gemeinen
Rechtes begangen. Seine Verhaftung ſei nur aus politiſchen
Gründen erfolgt. Die Verfaſſung von Weimar ſelbſt gebe nach
Ablauf von zwei Jahren der rheiniſchen Bevölkerung das Recht,
ſich über ihre Stellung zum Reiche zu äußern. Die Okkupations=
truppen
hätten die Aufgabe, die öffentliche Ordnung und die
Freiheit zu ſchützen. Der Brief weiſt noch darauf hin, daß in
einem analogen Falle die Rheinlandkomiſſion gegen die Ver=
letzung
dieſer Rechte eingeſchritten ſei. Der Miniſterpräſident
wird aufgefordert, dem Vertreter Frankreichs in der Rheinland=
kommiſſion
die notwendigen Inſtruktionen zu einem gleichen
Vorgehen zu geben.
Schiedsſpruch für Bankangeſtellte.
Berlin, 7. Dez. (Wolff.) Zur Neuregelung der Bezüge
des Reichstarifs fällte der geſtern zuſammengetretene Schlich=
tungsausſchuß
in ſpäter Abendſtunde, wie der Deutſche
Bankbeamtenverein mitteilt, einen Schiedsſpruch, wonach die am
10. Oktober d. J. dereinbarten Teuerungszulagen nach Berufs=
jahren
geſtaffelt auf monatlich 950, 1000, 1100, 1150, 1200 Mark
erhöht werden. Weibliche Angeſtellte erhalten 75 Mark weniger,
Angeſtellte unter 20 Jahren die Hälfte Verheiratete erhalten
zu obigen Sätzen einen Zuſchlag von monatlich 200 Mark. Die
Kinderzulagen ſollen in drei Abſtufungen jährlich 2000, 2600 und
3200 Mark betragen. Ueberſtunden ſollen mit einem Zwei=
hundertſtel
des monatlichen Geſamteinkommens (ausfchließlich
der Gratifikationen), mindeſtens jedoch mit der bisherigen Höhe,
für die erſte und zwoite Stunde bezahlt werden. Von der drit=
ten
Stunde ab erfolgt ein Zuſchlag von 25 Prozeut. Die An=
geſtellten
des beſetzten Gebietes erhalten zu der bisherigen Be=
ſatzungszulage
einen Zuſchlag von 80 Prozent. Für das Saar=
gebiet
wird eine Frankenausgleichsſumme empfohlen. Den von
Behörden und militäriſchen Dienſtſtellen gekommenen Angeſtell=
ten
wird die dort verbrachte Dienſtzeit zur Hälfte angerechnet.
Verhandlungen über neue Gehaltregelungen können vom Reichs=
arbeitsminiſterium
auf Antrag und nach Anhörung der Tarif=
parteien
für den 10. Februar 1922 für Februar und März an=
geſetzt
werde. Der Manteltarif läuft bis zum 31. März 1922.
Die Arbeitgeber= und Arbeitnehmerbeiſitzer ſtimmten dem
Schiedsſpruch unter Vorbehalt zu.
Der Reichskongreß der Betriebsräte
der Metallinduſtrie.
Leipzig, 6. Dez. (Wolff.) Auf dem zurzeit hier tagen=
den
erſten Reichskongreß der Betriebsräte der
Metallinduſtrie gelangte heute nachmittag under Beifall
folgende Entſchließung einſtimmig zur Anmahme: Der
erſte Reichsbetriebsrätekongreß für die Metallinduſtrie ſtimmt
den Beſchlüſſen der Internationalen Metallarbeiter von Kopen=
hagen
und Luzern ſowie den damit übereinſtimmenden Kund=
gebunden
der Amſterdamer internationalen Konferenzen der
Metallarbeiter=, Transportarbeiter= und Bergarbeiterverbände
zu. Pflicht der deutſchen wie der internationalen Arbeiterklaſſe
iſt es, alle Kräfte einzuſetzen, um Kriege in der Zukunft unmög=
lich
zu machen. Die deutſchen Metallarbeiter werden mit allem
Nachdruck darauf dringen, daß die Umſtellung früherer
Kriegsinduſtrien zur Produktion nützlicher, geſellſchaftlich
notwendiger Gegenſtände reſtlos erfolgt. Der Kongreß fühlt ſich
einig, mit aufs ſchärfſte darüber zu wachen, daß diejenigen Frie=
densbedingungen
ſtrikt befolgt werden, die verlangen, keinerlei
Gegenſtände zu produzieren, die für den Kriegsbedarf in Frage
kommen. Der Kongreß muß jedoch auf das entſchiedenſte pro=
teſtieren
gegen die Forderungen der interalli=
ierten
Kontrollkommiſſion, die nicht eine Verhin=
derung
der Anfertigung weiteren Kriegsmaterials erzielen, ſon=
dern
folgenſchwere, unberechtigte Eingriffe in die Produktion der
deutſchen Wirtſchaft darſtellen und gleichzeitig in ihren Wirkun=
gen
die deutſchen Arbeiter ernſtlich ſchädigen. Dies trifft ins=
beſondere
zu auf das Verbot des Baues ſchnellaufender Dieſel=
motoren
, die der Friedensinduſtrie dienen ſollen, und auf die
Forderung weiterer Zerſtörung von Maſchinen, Einrichtungen
und Gebäude deutſcher Werke, die für die Erzeugung von Frie=
denswaren
in Betracht kommen. Das Intereſſe der Arbeiter er=
fordert
dringend, daß dieſe unberechtigten Verbote und Forde=
rungen
aufgehoben werden.
Kammer= und Senatsmehrheit für Briand.
TU. Paris, 7. Dez. Briand hat geſtern in der Kam=
mer
jede Erklärung über die auswärtige Politik ver=
weigert
. Ein Antrag, die Interpellation über die Waſhingtoner
Konferenz zu verſchieben, wurde mit 460: 100 Stimmen ange=
nomen
. Im Senat hat Briand dagegen eine große politiſche
Rede gehalten, in der er ſich über die Stundungs= und Repara=
tionspläne
, die heute alle anderen Fragen in den Hintergrun?
drängen, äußerte. Aus ſeinen ganzen Ausführungen geht her=
vor
, daß er ſein Doppelſpiel in der Deutſchlandpolitik weiter=
treiben
will, das heißt, er will es einerſeits nicht mit der natio=
naliſtiſchen
Kammermehrheit verderben, andererſeits will er ſich
auch auf guten Fuß mit den deutſchen Demokraten ſtellen. In
dieſem Sinne ſprach er von den beiden Deutſchland, man ſolle
nicht nur an das eine glauben, ſondern auch an das andere, das
demokratiſche Deutſchland, das ſeinerzeit den Kapp=Putſch ver=
eitelt
habe. Ueber das Ergebnis der Waſhingtoner Konferenz
aber ſchwieg Briand auch vor dem Senat. Auch der Senat nahm
den Regierungsantrag auf Verſchiebung der Interpellation au,
und zwar mit der überwältigenden Mehrheit von 499: 2 Stino=
men
. Nach Schluß der Rede Briands nahm der Senat die von
der Regierung genehmigte Vertrauenstagesordnung mit 249

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. Dezember 1b21.

Rnmmer 329.

Das engliſch=iriſche Uebereinkommen.
London, 6. Dez. (Wolff.) Der König hat Lloyd
George telegraphiſch ſeinen herzlichen Glückwunſch zu dem er=
folgreichen
Abſchluß der langwierigen Unterhandlun=
gen
inder iriſchen Frage ausgeſprochen. Dieſer Erfolg
ſei der Geduld und dem verſöhnlichen Geiſt zu danken, die Lloyd
George ohne Unterlaß gezeigt habe.
London, 6. Dez. (Wolff.) Die letzten Verhandlun=
gen
in der iriſchen Frage wurden von Lloyd George,
Chamberlain, Birkenhead und Churchill auf Seite der Negierung
und von Collins und Bartons auf Seite der Sinnfeiner geführt.
Die Bedingungen des erzielten Uebereinkommens werden dem
Parlament und dem Dayl Eirean zur Annahme empfohlen
werden.
Der Lordkanzler Birkenhead gab in einer Rede die Einzel=
heiten
des Uebereinkommens bekannt. Die Haupt=
bedingungen
der Regelung ſind folgende: Mit einem einzigen
Vorbehalt wird Irland in dieſelbe Lage verſetzt wie Kanada und
Auſtralien, Neuſeeland und Südafrika. Es wird den Namen
Iriſcher Freiſtaat führen. Südirland iſt darin im
eigenen Hauſe. Man wird einen Verſuch in ſehr weitherziger
Weiſe auf derſelben Grundlage machen, wie ſie in Südafrika mit
Erfolg angewendet wurde. Die Vertreter Sinnfeins ſind bereit,
dem iriſchen Parlament zu empfehlen, daß der neugebildete
iriſche Freiſtaat nicht einen Vertrag des Verbandes mit dem
britiſchen Reiche abſchließt, ſondern in das britiſche Reich eintritt.
Die Treue des iriſchen Freiſtaates zur britiſchen Reichsgemein=
ſchaft
und zum König Georg wird, in klarer, unzweideutiger
Sprache in ſeiner Verfaſſung erilärt. In Finanzfragen hat das
ſüdiriſche Parlament die Führung. Irland übernimmt einen
angemeſſenen Teil der nationalen Schulden und Kriegsausgaben
Der Betrag wird durch Schiedsrichter feſtgeſtellt. Wenn Uilſter
innerhalb eines Monats nach der Annahme des Geſetzes ent=
ſchloſſen
iſt, die bisherigen Vollmachten beizubehalten, kann es
ſie beibehalten. Wenn Ulſter beſchließen ſollte, die Vertretung
im britiſchen Unterhaus zu behalten, würde dieſer Beſchluß ge=
achtet
ſverden. Wenn Ulſter wicht bereit iſt, Vertreter in ein all=
iriſches
Parlament zu entfenden, wird es berechtigt ſein, dieſe
Haltung weiterhin einzunehmen und dabei geſchützt wverden.
Dieſe Bedingungen werden beiden Häuſern des britiſchen Par=
laments
im neuen Jahre unterbreitet werden. Wenn dieſe nicht
zuſtimmen, wird das engliſche Volk baldige Gelegenheit zur Ent= außerordentlich hohe Machtbefugniſſe in die Hand des Präſiden=
ſcheidung
erhalten.
London, 6. Dez. (Wolff.) Das Kabinett trat heute
vormittag zuſammen und billigte einſtimmig den Entwurf des
Uebereinkommens, das mit den Vertretern Sinn=
feins
abgeſchloſſen worden iſt. Es beglückwünſchte Lloyd
George und die Mitglieder der Delegation für die iriſchen Ver=
handlungen
zu dem Erfolg ihrer Anſtrengungen. Blättern zu=
folge
verlautet, daß der früheſte Zeitpunkt, an dem das Par=
lament
zuſammentreten kann, der 10. Januar iſt.
London, 7. Dez. (Wolff) Die alles beherrſchende Frage
iſt das Zuſtandekomen, der iriſchen Regelung. Die
Blätter ſtimmen faſt ausnahmslos dem Abſchluß der Verein=
barung
begeiſtert zu. Daily Telegraph nennt die erzielte
Löſung das größte Ereignis in der inneren Geſchichte des Lan=
des
ſeit Jahrzehnten. Daily News begrüßt die Geduld und
die Geſchicklichkeit der britiſchen Regierung, mit der ſie allein die
rieſigen Schwierigkeiten habe überwinden könmen. Dies ſei der
krömende Triumph der diplomatiſchen Karriere Lloyd Georges.
Die Times ſchreibt, die Vermmft habe die Oberhand behalten.
Das Northeliffe=Blatt Daily Mail beglückwünſcht Lloyd
George wärm zu dem erfolgreichen Abſchluß der Verhandlungen.
Daily Chroniele ſchreibt, England und Irland könnten
ſich jetzt ins Auge ſehen als gleiche Teilhaber an der Freiheit.
Es ſei vielleicht die größte politiſche Tat Englands. Manche=
ſter
Guardian ſchreibt, es ſei die glänzendſte Errungenſchaft,
die nur eine Koalition der großen Regierungsparteien durch=
führen
konnte. Daily Herald ſchreibt, die Ausſicht auf
Frieden in Irland ſei faſt wie ein Aufwachen in einer neuen
und beſſeren Welt. Daily Expreß nennt das Uebereinkom=
unen
einen Triumph des geſunden Menſchenverſtandes. Das
britiſche Reich und die Welt vereinigt, um den Wiederaufbau der
Welt zu fördern. Weſtminſter Gazette nennt die Be=
dingungen
edelmütig und glaubt, daß ſie in der ganzen Welt
vorbehaltslos gebilligt werden. Nach einem 700jährigen Streit
werde wieder Frieden zwiſchen England und Irland ſein. Die
Morning Poſt verurteilt als einziges Blatt die getroffene
Regelung und nennt ſie eine vorläufige Vereinbarung zwiſchen
der Regierung Seiner Majeſtät und den iriſchen Nebellen.
London, 7. Dez. (Wolff.) Wie berichtet wird, ſoll das
iriſche Abkommen dem Parlament zur Ratifizierung
durch beide Häuſer underbreitet werden. Das Parlament wird
wahrſcheinlich vom König ſelbſt durch eine Thronrede eröffnet
werden. Wenn das Uebereinkommen ratifiziert werde, ſo werde
die dafür notwendige Geſetzesvorlage zu Anfang des nächſten
Jahres eingebracht werden.
London, 7. Dez. (Polff.) Den Blättern zufolge treffen
aus allen Teilen der Erde Glückwünſche zur Regelung der
iriſchen Frage ein.

Die Botſchaft des Bräſidenten Harding
an den Kongreß.
Waſhington, 6. Dez. (Wolff.) Bei der Eröffnungs=
ſitzung
des Kongreſſes am heutgen Mittag waren die
nehmenden Staaten zugegen. Der Eintritt des Präſidenten
Harding wurde mit langanhaltendem Beifall begrüßt. Die
Veuleſung der Eröffnungsrede Hardings nahm 50
Minuten in Anſpruch und wurde von den Republikanern mit
ſchweigend verhielten. In ſeiner
Botſchaft an den Kongreß
ſagte Harding: Die Republik der Vereinigten Staaten iſt von
keinem Kriege bedroht und erfreut ſich eines Friedens, der, wie
es immer den Anſchein hat, von Dauer zu ſein verſpricht ange=
ſichts
der Wahrſcheinlichkeit des Erfolges der Abrüſtungé=
konferenz
. Während einer Dauer von zehn Jahren habe
man Kriege geführt und dies hätte Verheerungen angerichtet, daß ein höchſt ermutigender Erfolg für die ganze Menſchheit
die zu Schwierigkeiten führten, deren Größe nur von denen rich=
tig
eingeſchätzt werden könne, die ſie aus nächſter Nähe verſpürt
hätten, und die an verantwortlicher Stelle ſtänden. Dieſe Schwie=
rigkeiten
werden noch verſchlimmert durch die Tatſoche, daß ſie
über die ganzen Erdteile verteilt ſind, Schwierigheiten auf dem
Maße die Vereinigten Staaten wie die ganze Menſchheit an=
gehen
.
Der Präſident ſagte, er beabſichtige nicht, ein Pro=
ten
Nationen, die mit friſchem Mut an die Wiederherſtellung
gehen müßten. Aber die Vereinigten Staaten könnten daran
mithelfen. Sie hätten auch die Abſicht, es zu tun, in bewuß= zur Pazifizierung des nahen Oſtens führen könne, zu ſtudieren.
Warenaustauſch ſeien war möglich, wenn die Nationen
aller Erdteile wieder in eine normale und
ſtetige Lage kommen. Der Hilfe der amerikaniſche Re=
publik
müſſe die Initiative vollziehender Gewalt zufallen. Aber
ſie könne nur wirkſam ſein wit der Zuſtimmung und der Mit=
arbeit
des Kongreſſes. Der Kriegszuſtand, ſo ſagte Harding, hat der Lebensgefahr die Ausreiſe aus der Schweiz erfolgt.
ten der Republik gelegt. Dieſe Machtbefugniſſe haben mit der
Proklamation des Friedenszuſtandes aufgehönt, und heute muß
die Arbeit der geſetzgeberiſchen und vollziehenden Gewalten wit=
einander
in Einklang gebracht werden. Die Spaltungen inner=
halb
der Parteien, die während des Krieges verbunden waren,
dürften nicht wieder entſtehen und Hinderniſſe für die ſchnelle Leutnant verliehen mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform.
Löſung des Friedens billden.
Der Präſident würdigte die von dem letzten Kongreß ge=
leiſtete
Arbeit und kam auf das Budget zu ſprechen. Ueber die
den ausländiſchen Staaten geleiſteten Vor=
ſchüſſe
ſagte er: Die vollziehende Gewalt iſt nicht imſtande,
nis für die ſchnelle Ordnung unſerer Angelegenheiten mit un=
ſeren
Schuldnern. Es iſt Sachedes Kongreſſes und der
allgemeinen Politik, der voziehenden Gewalt in dieſer Hinſicht
ihre Zuſtimmung zu erteilen. Aber es gibt einzelne Probleme iſt Erſtever zu 1 Jahr, Letztere zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt, und
bezüglich der Anleihen und des Schutzes der awerikaniſchen
Intereſſen, die die vollziehende Gewalt nur mit Genehmigung potsinſtituts verübt, und der Geſchädigte iſt ein 55 Jahre alter, ver=
des
Kongneſſes in Angriff nehmen kann. Wenn die Konſolidie= witweter Fabrikarbeiter von hier. Die L. trat ihm gegenüber als ehe
rung und Regelung der geſtundeten Zinſen ermöglicht werden
kann, wird das für die Amerikaner ſelbſt von Vorteil ſein, und
es wird die Beziehungen verbeſſern, die die Schuldner gegen= ſchenten für dieſe Braut nahezu ſeine ganzen Erſparniſſe von etw
über den Vereinigten Staaten eingegangen ſind.
Der Präſident kam hierauf auf das Problem der Seeſchiff=
fahrt
zut ſprechen. Er erinnerte daran, daß die vollziehende Ge= fortgeſetzter Begangenſchaſt die Beſchwindelung Neugieriger oder Leich
walt im Indereſſe der Enzwickehung der amerikaniſchen Handels=
marine
in der Welt alle beſtehenden Handelsver=
träge
aufkündigen mußte, um in die Lage zu kommen,
die Einfuhrzölle auf Waren, die von amerikaniſchen Schiffen mach
Amerika tromsportiert werden, herabzuſetzen. Es werde den Geſchlachts und die verſchiedenen Altersſtufen mit den üblichen Geme
Vereinigten Staaten wicht möglich ſein, eine große Handels=
marine
zu unterhalten, wenn man nicht auf die guten Beziehun=
gen
Rückſicht nehme, die zwiſchen den Nationen beſtehen müß=
der
Kündiguung der Verträge Vorausſetzung ſein und nur für
den Transport von Waren vorteilhaft ſein, die bei ihrem Ein= von Perſonen gebeutet haben und ſchützt gleich der L. vor, deren Wahr=
treffen
in den Vereiwigten Staaten mit einem Zolle belegt wer=
walt
zu geſtatten, die Kündigung der Handelsverträge einige
Wochen hinauszuſchieben, bis der neue Entwurf über die Aus= Tagen verkünden, gab aber vorläufig dem Antrag Str.s ſtatt, ihn
dehnung der amerikaniſchen Handelsmarine ein=
gebracht
ſei. Der Präſident kam hienauf auf den Geſetzentwurf verhängten Unterſuchungshaft zu entlaſſen.
über den Zolltavif zu ſprechen. Er erklärte, dieſes Geſetz ſei not=
wendig
, um der amerikaniſchen Induftrie Stetigkeit zu verleihen,
uund müßte ſchnell angenommen werden. Die Vereinigten Staa=
den
könnten micht auf autsländiſche Waren verzichten. Wenn mam
ſich auch Rechenſchaft über alle Verpflichtungen in Fragen der Ludwig Nold in Goddelau, gegen Kreisamtmann Dr. Helmreich in
Menſchlichkeit, das Handels und der Finanz ablegt, ſo kann doch Groß=Gerau und Bürgermeiſter Hartung in Goddelau wegen Schadens=
micht
die Rede für die Vereinigten Staaten davon ſein, ſich ſelbſt erſatz.

zu vernichten, um anderen zu helfen. Er ſagte dann, er wünſche
von ganzem Herzen die Wiederherſtellung der von dem
ſchrecklichen Kriege ſo ſchwer betroffenen Völker. Aber ihre
Wiederherſtellung hänge nicht davon ab, daß die Vereinigten
Staaten die ähnlichen Zuſtände über ſich ergehen laſſen. Es ſei
beſſer, Aenderungen zu machen, um allen Amerikanern Arbeit zu
Delegierten aller an der Waſhingtoner Konferenz teil= geben. Es ſei beſſer, der Welt das Beiſpiel einer guten Aus=
balanzierung
des Budgets, einer ſtrengen Sparſamkeit und einer
energiſchen, erfolgreichen Arbeit zu geben.
Ueber Rußland ſprechend, ſagte Präſident Harding: Wir
erkennen die Sowjetregierung nicht an, wir dulden ihre Propa=
wiederholtem
Beifall aufgenomnen, während ſich die Demokraten ganda nicht, aber angeſichts der Leiden und Todesfälle können
wir alle politiſchen Erwägungen beiſeite laſſen." Ich empfehle
ohne Vorbehalt die Annahme ausreichender Kredite für die Ver=
waltung
der amerikaniſchen Hilfsorganiſation, damit dieſe im=
ſtande
iſt, 10 Millionen Scheffel Getreide und 1 Million Scheffel
Saatkorn zu liefern. Zum Schluſſe ſeiner Rede ſagte Harding
über die Abrüſtungskonferenz, die Augen der ganzen
Welt ſeien nach Waſhington gerichtet, und es ſei wahrſcheinlich,
herbeigeführt werde.
* Kleine politiſche Nachrichten. Im Reichsausſchuß für die Steuer=
fragen
wurde der Geſetzentwurf über eine Abgabe von
Vermögenszuwachs aus der Nachkriegszeit beraten und in erſte
Leſung mit kleinen Abänderungen angenommen. Wie die Blätter au
ſogenannten moraliſchen und politiſchen Gebiet, die in gleichem München melden hat der bayeriſche Miniſterrat beſchloſſen
den bayeriſchen Geſandten in Berlin zu beauftragen, dem Reichsjuſtiz
miniſter Dr. Radbruch auf ſeine Mitteilungen über Niederſchönenfeld
zu antworten, daß man in dem Vorgehen des Reichsjuſtizminiſterium=
gramm
auf die Wiederherſtellung der Welt dar= einen Verſuch ſieht, die Reichsaufſicht auszuüben, was rechtlich nicht
zulegen. Das ſei die Angelegenheit der am meiſten intereſſier= haltbar iſt. Die franzöſiſche Regierung hat die letzte engliſche Note
über den franzöſiſch=türkiſchen Vertrag beantworte
Nach dem Matin iſt die Antwort äußerſt höflich gehalten und erklärt
die franzöſiſche Negierung ſei bereit, jeden engliſchen Vorſchlag, der
ter völliger Ueberzeugtheit. Denm Handel und internationaler Libre Belgique meldet, Theunis habe den Auftrag zur Kabinetts
bildung in Belgien angenommen. Die frühere Kaiſerin
Zita ricktete an den Schweizer Bundesrat ein Geſuch um Einreiſe in
die Schweiz, um einer Operation an ihrem 6jährigen Sohne Nobert bei=
wohnen
zu können. Das Geſuch wurde von mehreren mediziniſchen
Autoritäten unterſtützt. Der Bundesrat genehmigte das Geſuch unter
der Bedingung, daß ſofort nach erfolgter Operation und Beſeitigung

Darmſtadt, 8. Dezember.

* Militärdienſtnachricht. Dem Vizefeldwebel d. L. P. Brufius=
Darmſtadt (Landwirtſchaftskammerſekretär) wurde der Charakter als
n. Bom Landgericht. Der früher als Staatsanwalt und ſeit einer
Reihe von Jahren als Richter dem hieſigen Landgericht angehören
Landgerichtsrat von Pfiſter iſt zum Landgerichtsdiveltor ernannt
worden und übernimt den Vorſitz einer Staffamer.
n. Strafkammer. Auuf Berufung der Angeklagten befaßte man ſick
die Frage der Schulden zu behandeln. Das bildet ein Hinder= in längerer Verhandlung unit der Betrugsanblage gegen den ehemali
Friſeur, jetzigen Heiratsvermittler, Graphologen, Phrenologen u
Wülhelm Strohmeier aus Heilbronn und die Haushälterin Suſann,
Lorbächer von Weinheim, beide hier wohnhaft. Schöffengerichtli
es liegt nach den Feſtſtellungen der unteren Inſtanz gemeinſame Täter=
ſchaft
in zwei Fällen vor. Der eine Betrug wurde im Betrieb des He
bereit auf, weshalb er an Str. mehrere hundert Mark Gebühren ent
richtete und ſich zur Begleichung angeblicher Schulden, ſowie an Ge
1500 Mgrk entlocken ließ. Dann erhielt er von der mit Str. und ſeime
Frau zuſammenwohnenden und als rechte Hand im Geſchäft wirkende
L. den Laufpaß. Der andere 2
vrug umfaßt in längere Zeit himdm=
gläubiger
(beſonders aurs weiblichen Kreiſen) mittels Entzſchleierung
Zukunft. Wie das Schöfſengericht anmahm, handelte die in dieſer Ni
tung hauptſächlich tätig geweſene L. im Einverſtändmis und nach 2
leitung Str.8. In den von der Polizei beſchlagnahmtem Büchern S
fanden ſich genaue Richtlinien zur Wahrfagerei für Kunden beil
plätzen ſolch blauen Dmſtes. Meiſt hatten die Kunden wur ihren C
burtstag einzutagen, und derartige Einträge ſind aus dem Verl
weniger Monate faſt 800 vorhanden. Bezahlt wurden jeweils 68 M
ten. Außerdem würde die Henabſetzung der Zölle für die Frage und mehr, was auf ganz beträchtliche Erträge ſchließen läßt. Str. glau
ſelbſt gar nicht an Hellſehevei, will nur als Graphologe den Chanakte
ſagen, ſei als unentgeltliche Zugabe erfolgt. Die wiederholte Bewei
aufnahnge ſtehr dazu im Gegenſatz. Auch bezüglich jenes hereingefallenen,
den. Der Präſident erſuchte den Kongreß, der vollziehenden Ge= mit Schwerhörigkeit behafteten Arbeſters leugnem die Angeblagten den
Heivatsſchwindel. Das Berufungsgericht wird die Entſcheidung in a
gen ſeies kränklichen Zuſtandes aus der ſeit dem Schöffengerichtsurte
Hefſiſcher Verwaltungsgerichtshof. Tagesordnung für die öffent
liche Sitzung des Verwaltungsgerichtshofs am Samstag, den 10. De
zember, vormittags 9½ Uhr: 1. Geſuch des Wilhelm Heil in Friet
beng um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankpitſchaft im Hauſe Groß
S.BV=
Kloſtergaſſe Nr. 1 daſelbſt. 2. Vorentſcheidung in Sachen Klage des

Hypnoſe und Verbrechen.
CK. Der Doppelmord auf Schloß Kleppels=
dorf
bei Hirſchberg, der durch ſeine phantaſtiſchen und geheim=
nisvollen
Begleitumſtände bereits beim erſten Bekanntwerden
vor dreiviertel Jahren die allgemeine Aufmerkſamkeit feſſelte,
wird jetzt in Hirſchberg verhandelt und ſtellt die Richter vor
eine ganze Anzahl der ſchwierigſten, aber auch intereſſonteſten
Probleme. Vor allem wird es ſich darum handeln, durch Sach=
verſtändige
feſtzuſtellen, inwieweit ein hypnotiſcher Einfluß die
Triebfeder für ein Verbrechen ſein kann, denn die Anklage be=
hauptet
ja, daß der vor Gericht ſtehende Peter Grupen ſeine
Stieftochter Urſula, die den Mord an der jungen Milliomärin
Dörte Rohrbeck begangen haben ſoll, durch Hypnoſe völlig unter
ſeinen Willen gebracht habe und daß auch verſchiedene Zeugen,
wie die Großmutter der Ermordeten und das Dienſtmädchen,
unter dem hypnoniſchen Banne des Angeklagten ſtehen. Damit
wird eines der dunkelften Kapitel unſeres Seelenlebens und eine
der umſtrittenſtem Fragen auf dem Gebiete der forenſiſchen Pſh=
chiatrie
aufgerollt, denn ſo wemig wie die Wiſſenſchaft überhaupt
bisher weiß, worauf die Wirkung der Hypnoſe beruht, ſo wenig
iſt ſie ſich klar über die Stärte und über die Grenzen des Ein=
fluſſes
, der durch die Hypnoſe ausgeübt werden kann.
Der vor kurzem verſtorbene Göttinger Pſychologe Verworn
hat ausgeführt, daß das Weſen der Hypnoſe in einer geſteigerten
Suggeſtibilität beſteht. Eine Suggeſtion, ſo erklärt er, iſt
eine Vorſtellung, die bei einer Perſon künſtlich erweckt wird, ohne
von ihr in dem normalen Umfange der Kontrolle der Kritik
underworfen zu weiden. Suggeftibilität iſt die Fähigkeit, ſolche
Suggeſtionen anzunehmen, und die Suggeſtibilität iſt groß,
wenn die Vorſtellungen, die wir auf dieſe Weiſe einem Menſchen
geben, ganz beſonders leicht und kritiklos angenommen werden.
Das iſt das eigentliche Weſen der Hypnoſe. Suggeſtionen ſind
im täglichen Leben ſo weit verbreitet, daß wir uns gar nicht
über ſie klar werden; ſie ſpielen beim Kinde eine beſondere Rolle,
da es ſich ſehr leicht dem Einfluß ſolcher Suggeſtionen hingibt
und hauptſächlich auf dieſe Weiſe erzogen wird. Aber auch
Maſſenſuggeſtionen wirken auf jedes Theaterpublikum, auf jede
verſammelte Menge ein. Dieſe gewöhnliche Suggeſtibilität er=
ſcheint
uns als etwas ganz Natürliches; ſie fällt erſt auf, wenn
ſie einen unnormalen Grad erreicht, und dann fangen wir an,
von einem hypnotiſchen Zuſtand zu reden. Wie aber nun die
Hypnoſe einen ſo hohen Grad der Suggeſtion erreicht, daß ſie den
Willen ganz ausſchaltet, iſt noch nicht genügend erklärt. Auch
da gibt es gewiſſe Gvenzen, und in der Beſtimmung dieſer Ein=
ſchränkung
hypnotiſcher Macht liegt die Hauptfrage bei ihrer
Ausnützung für Verbrechen. Verbrecheriſche Suggeſtionen,

ſagt der Wiener Gelehrte Wagner=Jauvegg in ſeinem Buche
Telepathie und Hypnoſe im Verbrechen werden wur dort
ernſtlich verfangen, wo ſie auf gleichgerichtete Anfätze und An=
lagen
treffen. Die Theaterverbvechen, die bei Verſuchen und
Vorſtellungen gelingen, ſind leine Prüfſteine, denn das mor=
dende
ud ſtehlende Medium weiß doch zuerſt irgendwie um
den wahren Sachverhalt. Jedenfalls iſt man bei den meueſten
engliſchen und amerikaniſchen Verſuchen nicht imftande geweſen,
eine ſittlich gefeſtigte Perſönlichkeit durch Hypnofe zur Verübung
ungeſetzlicher Handlungen zu bringen.
Das Hypnoſe=Verbrechen hat zunächſt durch ſeine Verwen=
dung
in der Literatur Aufſehen erregt, am neiften durch du
Mauriers Roman Trilby‟. Doch ſchon im Jahre 1863 behan=
delte
ein Schauſpiel Der polniſche Jude von Erckwamn= Cha=
trian
dies Thema, indem ein Mörder durch Hypwofe in dieſem
Stück zum Geſtändnis gebracht wurde. Der bebannte Pſychiater
Albert Moll hat jedoch einen derartigen Fall für ungaublich er=
klärt
, und jedenfalls iſt der Verſuch, durch Hypnoſe Geheimniſſe
herauszulocken, ebenſo unſicher wie verwerflich. Die Richter ver=
werten
auf dieſe Weiſe erzwungene Geſtändniſſe nicht. In ver=
ſchiedenen
großen Prozeſſen iſt der Zuſammenhang zwiſchen
Hypnoſe und Verbrechen eingehend behandelt worden, ohne daß
bisher unter den Sachwerſtändigen Einſtimaigkeit erreicht wurde.
Wie A. Meminger in ſeinem Buch Hakenkreuz und Davids=
ſtern
hervorhebt, fand der erſte Hypnoſeprozeß in Deutſchland
im Jahre 1894 in München ſtatt. Es handelte ſich um einen
polniſchen Hypnotiſeur Czinski, der eine 38jährige, fehr hübſche
Millionärin, die Baronin Helene von Zedlitz=Neukirch, zunächſt
wegen ihres Kopfwehs behandelte und dann ſo völlig in ſeine
Gewalt brachte, daß ſie ſich mit ihm trauen ließ. Bei der Ver=
handlung
erklärten verſchiedene Pſychiater, es ſei durchaus mög=
lich
, daß Czinski die Dame durch Hypnofe vollkommen in ſeine
Gewalt gebracht habe; dem aber trat der Bonner Profeſſor Fuchs
entgegen, und der Verteidiger erklärte, die Verliebtheit der Ba=
ronin
in den intereſſanten Polen ſei durchaus michts ſo Unge=
wöhnliches
, das nur durch den geheimnisvollen Vorgang der
Hypnoſe erklärt werden könne. Das Gericht verzichtete denn
auch darauf, den in einem Liebesverhältis möglichen hypnoti=
ſchen
Einfluß abzugrenzen, und ſprach den Polen von dieſem
Teil der Anklage frei. Am eingehendſten iſt wohl das hypnoti=
ſche
Problem vor Gericht in dem Pariſer Mordprozeß Bompard
beſprochen worden. Die Lebedame Gabriele Bompard hatte die
Ermordung eines reichen Freundes auf das Genaueſte vorbe=
reitet
und ſollte ihren Geliebten Eyraud durch hypnotiſche Mittel
zur Ausführng des Mordes angeſtiftet haben. Unter den Sach=
verſtändigen
ſtanden ſich zwei Schulen gegenüber; die Pariſer
Aerzte unter der Führung Charcots erklärten die Möglichkeit

einer derart ſuggerierten Mordtat für ausgeſchloſſen; die Pro=
feſſoren
von Nancy, an ihrer Spitze Bernheim, hielten die Ver=
übung
eines Mordes durch Suggeſtion durchaus für möglich.
Die Pariſer Zeitungen erklärten damals, daß dadurch überhaupt
jede ſittliche und rechtliche Verantwortung der Uebeltäter aufge=
hoben
würde, daß dann auch Adam beim Sündenfall ſchuldlos
geweſen ſei, der Prozeß des erſten Menſchenpaares revidiert und
das Menſchengeſchlecht wieder ins Paradies eingeſetzt werden
müſſe. Die Geſchwvovenen lehnten die Möglichkeit der Hypnoſe
ab und verurteilten Eyraud zum Tode.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
B. Ungedrucktes von Goethe und Schiller. Die große Auto=
graphenſammlung
der Grafen von Prokeſch=Oſten, die demnächſt
bei Henrici verſteigert werden wird, enthält unter den zahl=
reichen
Handſchriftenſchätzen berühmter Männer auch einige in=
tereſſante
ungedruckte Stücke von Goethe und Schiller. Wie in
dem ſoeben zur Ausgabe gelangten Katalog aufgeführt wird,
handelt es ſich um zwei ungedruckte Briefe Goethes, von
denen der eine aus ſeiner Jugend, der andere aus ſeinem Alter
ſtammt. Das erſte dieſer Schreiben iſt underm 9. Auguſt 1775
aus Frankfurt an Herrn Johann Buff, der Wiſſenſchaften befl.
im Gießen gerichtet. Es iſt der Bruder von Lotte, mit dem
Goethe in jenen ſelig=unſeligen Wetzlarer Werther=Tagen ſich an=
gefveundet
hatte. Goethe hatte mit Hans weiter in Beziehung
geftanden und ſich von ihm über das Ergehen der Familie Buff
und Lottes berichten laſſen. Er bittet auch nun, vor kurzem
von der erſten Schweizer Reiſe zurückgekehrt, um Nachrichten,
und obgleich er damals bereits mit Lili verlobt war, klingt ſeine
alte Anteilwahme in der Frage durch: Was hören Sie von Lot=
ten
? Der andere Brief iſt aus Weimar vom 16. September
1825 datiert und an den öſterreichiſchen Staatsmamn Fried=
rich
v. Gentz gerichtet. Im Gegenſatz zu dem Ungeſtüm des
jugendlichen Erguſſes iſt dieſes Schreiben der alten Exzellenz,
bei dem nur Kompliment und Unterſchrift zum Schluß eigen=
händig
ſind, in dem abgeklärt philoſophiſchen Ton ſeiner Ma=
ximen
und Reflexionen gehalten. Gentz hatte ein offizielles
Schreiben Goethes längere Zeit nicht beantwortet, bis es dann
ſchließlich durch einen Erlaß Metternichs erledigt wurde. Goethe
ſpricht nun ganz allgemein aus dieſem Anlaß über die Ent=
ſtehung
der Sehnſucht über die Zweckloſigkett aller Ungeduld
und ihre Bekämpfung durch die Vernunft. Er bedauert das Ab=
nehmen
ſeiner Arbeitskraft mit den Jahren, da wo ſie am mei=
ſten
gefordert wird und man diejenigen ſich ſelbſt überlaſſen
muß, denen man mit Rat und Tat fortwährend, ſo gern an
Hand ginge‟. Der Brief Schillers, der zur Verſteigerung

[ ][  ][ ]

Nummer 329.

* Millionenverluſt der Landwirtſchaftskammer. Von der Landwirt=
ſchaftskammer
für Heſſen geht uns folgende Mitteilung zu: Die unter
obiger Ueberſchrift in der Nummer des Tagblatts vom 7. Dezember

Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 8. Dezember 1921.

Seite 3.

gebrachte Notiz über die rechtliche Seite der Angelegenheit erörtert die
Frage des Kenkurſes der Landwirtſchaftskammer. Hiervon kann
überhaupt nicht die Rede fein. Der Landwirtſchaftskammer
ſtehen auf Grund des Geſetzes beſondere Rechte zu, durch die ſie in der
Lage iſt, die zur Führung der Geſchäfte erforderlichen Mittel ſich zu
beſchaffen. Die Genehmigung hierzu hat das Landesernährungsamt zu
erteilen. In der geſtrigen aufflärenden Mitteilung iſt aber noch ein
veiterer Weg gezeigt worden, durch den eine Deckung der entſtandene
Schuld möglich ſein wird. Zurzeit werden die Maßnahmen bereits er=
örtert
und durchgeführt, die zu einer Regelung der Angelegenheit füh=
ren
. Solche Mitteilungen wie diefenige, auf welche vorſtehend Bezu=
genommeu
wird, ſchädigen aber die Intereſſen der Landwirtſchaftskammer
und auch die der Allgemeinheit.
Durch den Zuſammenbeuch der Pfälziſchen Bank in Ludwigshafen
ift auch Heſſen in Mitleidenſchaft gezogen. Zweigniederlaſſungen der=
elben
beſtehen in Alzey, Bensheim, Worms und Oſthofen, Depoſiten=
kaſſen
in Lampertheim, Gernsheim, Groß=Gerau, Nierſtein und Oppen=
heim
.
Landestheater. Das diesjährige Weihnachtsmärchen
Prinzeſſin Huſchewind von Fritz Peter Buch geht bereits
am Samstag, den 10. Dezember, zum erſtenmal in Szene. Der frühe
Termin iſt gewählt worden, um dieſem von vielen Bühnen begehrten
Märchenſpiel die Uraufführung für Darmſtadt zu ſichern.
Um dem begreiflichen Wunſche entgegenzukommen, der Jugend die
Weihnachtsgabe des Theaters in möglichſt zeitlicher Nähe des Feſtes zu=
kommen
zu laſſen, iſt die erſte Aufführung als Fremden= Kindervorſtel=
lung
gewählt worden, für die der größte Teil der Karten nach aus=
wärts
vergeben wurde und nur eine beſchränkte Anzahl zum Verkau
ſteht. Dieſe Anordnung deckt ſich zugleich mit den Wünſchen der Bevöl=
kerung
des Landes, weil von dort die Schulen zum Teil geſchloſſen
unter der Führung der Lehrer nach hier kommen und es deshalb zwerk=
mäßiger
iſt, die Möglichkeit dazu vor Beginn der Schulferien zu ſchaffen.
Um aber andererſeits auch die etwa ungeduldige Jugend Darmſtadt:
nicht zu lange unbefriedigt zu laſſen, iſt gleich am Sonntag, den 11.
Dezember, vormittags halb 11 Uhr, die erſte Wiederholung angeſetzt,
für die die Plätze nach auswärts nur zum kleineren Teil vergeben ſind.
* Frquenverein der Martinsgemeinde. Der erſte Vortrags=
abend
des Frauenvereins der Martinsgemeinde fand am Montag im
Martinsſtift ſtatt, und Herr Pfarrer Seriba von hier hielt einen
Bortrag über Das Eliſabethenſtift im Kampfe gegen die ſozialen
Notſtände in der Gegenwart. Mit tiefer Empfindung berichtete der
Redner der es mit feinem Taktgefühl verſtand, die finanziellen Nöte,
mit welchen das Eliſabethenſtift ſo ſchwer zu kämpfen hat, nicht zu be=
rühren
von der Krankheitsnot und Wirtſchaftsnot desſelben und
wußte von Lungentuberkuloſe und Volksſeuche, ebenſo von der Wir
ſchaftsnok und von all dem Elend, wie tagtäglich Menſchen dortſ
ſt
Hilfe ſuchen, Beiſpiele zu erzählen, die einen geradezu erſchütternden
Eindruck auf die Zuhörer erweckten. Ebenſo ergreifend waren die Schil=
derungen
der Schweſter Margarete, welche im Eliſabethenſtift die
Zuflucht leitet. Die Zuflucht iſt vor dreieinhalb Jahren gegründet
worden und nimmt junge Menſchen, die in Sünde und Not geraten
ſind, in ihren Schutz. Im letzten Jahre ſeien es deren 225 geweſen, und
die Leiterin der Zuflucht bedauerte es aufrichtig, daß hier in unſerer
Stadt nicht ein Magdalenium beſteht, um ſolche gefallene Menſchen=
kinder
länger in Aufſicht haben zu können. Zu all ſolchem Elend bemerkte
noch Herr. Pfarrer Seriba, daß es von großem Segen ſein würde,
wenn hier die Frauenvereine mit ihren Helferinnen als geſchloſſene
Front zur Mitarbeit hinter den Schweſtern denen er das größte Lob
für ihre aufopfernde Hingabe an ihren Beruf ſpendete ſtünden, denn
in erſter Linie ſeien die Frauen und Mütter dazu berufen, an dem ſitt=
lichen
Aufbau unſeres Volkes mitzuhelfen. Dem Vortrag voraus
wurde die Haupt= und Mitgliederverſammlung des 18. Vereinsjahres
des Frauenvereins abgehalten. Die Zahl der Mitglieder war im letzten
Jahre um 85 geſtiegen und beträgt jetzt 999; die Zahl der Helferinnen
iſt 61. Vortragsabende fanden drei ſtatt, ſowie ein Vortragsabend mit
der Männervereinigung zuſammen. Eine große Familienfeier fand in
der Turnhalle am Woogsplatz ſtatt. Die Geſamteinnahmen des Frauen=
vereins
betrugen 4179,30 Mk., die Geſamtausgaben 2861,47 Mk. Die
Einnahmen der Kleinkinder= und Strickſchule, welche mit allem 13 16
Mark betrugen, begleichen ſich mit den Ausgaben. Sämtliche Rechnungen
des Frauenvereins, wurden von Herrn Rechnungsrat Tron geprüf
und für richtig befunden, wofür demfelben, ſowie dem Rechner des
Vereins, Herrn Weber, Dank und Entlaſtung erteilt wurde. Der
ſeitherige Vorſtand blieb beſtehen. Ferner gelangten einige Anteilſcheine
zur Ausloſung, welche den Inhabern alsdann ausgezahlt werden.
Den früheren Schülern der Ludwigs=Oberrealſchule, denen es in=
folge
der zeitlichen Lage nicht möglich war, der Enthüllung des Gedenk=
brunnens
beizuwohnen, iſt heute Donnerstag abend um 8 Uhr in der
Turnhalle am Woogsplatz Gelegenheit gegeben, ein von jetzi=
en
und früheren Schülern ihrer Schule zum Beſten des Fonds für den
Brunnen veranſtaltetes Konzert anzuhören. Ihnen werden Ein=
laßkarten
zu Schülervorzugspreiſen noch an der Kaſſe abgegeben. Auch
wird allen Muſikfreunden hier eine künſtleriſche Leiſtung in ſichere Aus=
ſicht
geſtellt. (S. Anz.)
* Geſellſchaft Heſſiſcher Bücherfreunde. Die Mitglieder werden
darauf aufmerbſam gemacht, daß am 16. Dezember ds. Js., abends, im
Hörſaal des Gewerbemſeums ein Vortrag des Druckers Chriſt, Heinr.
Kleukens aus Nieder=Ramſtadt über Das ſchöne Buchund ſeine
Herſtellung ſtattfindet. Die Bedeutmg des Vortragenden als
Buchfachmann machen dieſe Veranſtaltung beſonders empfehlenswert!
Der Vortrag ſelbſt ſteht in Beziehug zu einer intereſſanten Buchaus=
tellung
im Lichthof des Gewerbemuſeums: Die im Jahre 1921 auf der
enſt Ludwig=Preſſe hergeſtellten Drucke‟. Es handelt ſich alſo um ein
bibliophiles Ereignis, das wir hier der Direktion des Gewerbemuſeums
danken. Der Eintritt für den Vorrrag iſt frei. Zugleich werden die

Darmſtädter Mitglieder nochmals darauf aufierkſam gemacht, daß die
Jahresgabe 1921, unſer ſchönes Haſenbuch, das ſich ſo beſonders als
Weihnachtsgeſchenk eignet, gegen Erſtattung des Jahresbeitungs von
15 Mark im Geſchäftsziurmer
des Vorſitzenden im Reſidenzſchloß abgeholt
werden kann. (Siehe Anze
e.)
* Deutſche Demokratiſche Partei. An die morgen Freitag abend im
Weißen Saal (Kaiſerſaal) ſtattfindende Mitgliederverſamm=
lung
wird erinnert. Eintritt nur gegen Vorzeigung des Mitglieds=
buck

Margarine wird billiger! Der Margaründerband e. V., Berkin,
teilt mit: Die Margarineinduſtrie beſchloß, die Preiſe auf Grund eines
Vorſchlages der Preiskommiſſion des Marga ineverbandes ab heute
um 5 Markfür das Pfundzuermaßigen.

Freitag, den 9. Dezember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Frot: Für Erwachſene: (Blauc Karten), Marke Nr. 63, 62
und Emilie je 800 gr Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl
vder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 52 und Emilie‟
800 ar Brot. Marke Nr. 51, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot
Gerſtenmehl: (Hoheniohes Kindernahrung) ½ Pfund zu = Mk
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtelleg.
Haushaltungsmehl: Bis 31. Dezember auf die Lebensmittel=
marken
Erbach blau und weiß, je 1000 gr Haushaltungs=
mehl
zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Vol milch für Kranke und Kinder: 5. Dezbr. 80 %=
6. Dez. 70 % 7. Dez. 70 %6.
Achtung! Die blauen und weißen Lebensmittelkarten ſind nicht
wvie aufgedruckt bis zum 15. Dezember ds. Js., ſondern bis
zum 15. Januar 1922 gültig.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (½,
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Robbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelhotz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 tihr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geö fne=
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöfſnet.

* Beſitzwechfel. Das dem Herrn Architekten Schulz gehörige
gegenüber dem Eingang des neuen Güterbahnhofs liegende Wohn= und
Wirtſchaftsgebäude iſt durch Kauf an Herrn Wiſſenbach aus Frankfurt
a. M. übergegangen.
Kaffee Bismarck. Unter der bewährten Leitung des Herrn Kapell=
meiſters
Bahl findet heute abend ein Wagner= und Beethoven=
Konzert ſtatt. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Entſcheidungen des Reichsfinanzhofs.
8 Nach § 240 St.Abg.O. ſind die Unterlagen der Beſteuerung, die
dem durch Atechtsmittel angefocnenen Steuerbeſcheide zugrunde liegen
auf Antrag, oder wenn der Inhalt der Rechusmittelſchrift Amlaß gibt,
von Amtswegen unter Gewährung einer Friſt von mindeſtens 2 Wochen
zur Begrüindung des Rechtsmittels dem Steuerpflichtigen mitzuteilen
In einer gerade für Gewerbetreibende wichtigen Entſcheidung
pricht das Gericht aus, daß zu ſolchen mitzuteilenden Unterlagen auch
das Ergebnis einer dem Beſchwerdeführer unbekannt gebliebener
Beweiserhebung (vor dem Finanz= oder Landesfinanzamt) gehört, und
daß Mangels ſolcher Mitteilug eines Beweisergebniſſes ein weſentlicher=
Mangel des Verfahrens vorliegen kann, der die Aufhebung des Beru
fungsurteils nach ſich zieht. Von der Erbanfallſteuer ſind
befrert Perſynen, die den Erblaſſer bei Lebzeiten verpflegten
wenn die Verpflegung in Erwartng letztwilliger Zuwendung unent
geltlich oder gegen unzureichendes Entgelt erfolgte, ſoweit das Zuge
wendete dei Betrag eines angemeſſenen Entgelts nicht überſteigt. Ver=
pflegung
im Sinne dieſer Befreiungsvorſchrift iſt nicht gleich Beköſti=
gung
, ſondern umfaßt auch die körperliche Pflege und Aufwartung.
Entgeltliche Abgabe des Obſtes aus ſtädtiſchen Obſtanlagen an die min=
derbemittelte
Bevölkerung, die im Wege der Verſteigerung
zum Höchſtgebot erfolgi, rechtfertigt nicht ſolches Unternehmen,
tveil gemeinnützig, als umſatzſteuerfrei anzuſehen, da die Vorausſetzung
daß die Entgelte hinter den durrchſchnättlich für gleichartige Leiſtuungen
von Erwerbsunternehmngen vereinnahmten Entgelten zurückbleiben,
hier nicht erfüllt werden kam. Die Anerkennung eines ſtädtiſchen
Theaters als ausſchließlih gemeinnütziges Unternehmen (8 3 Z. 3
Umſatzſteuergeſetzes) erſtreckt ſich auch auf den Verbauf von Theater
zerteln, Aufbewahrung der Garderobe, Verleih ung von Oerngläſern
dagegen nicht auf die Verpachtung des Reſtaura=
tionsbetriebs
. Verkanf von Theaterzetteln, Aufbewahrung der
Garderobe, Verleihuzg von Opevngläſern ſtehen mit dem gemeinnützigen
Zwecke der Theater, der Darbietung künſtleriſcher Vorſtellungen, in
organiſchem Zuſammenhang. Die Aufnahme von Reklameiſeraten in
den Theaterzetteln iſt der Veraplaguncdim Umſatzſteuerverfahren vorbe=
haltem
und dort zur Entſcheidung zu bringen hinſichtlich der Umſatz=
ſtewerpflicht
.

gelangt, iſt an ſeinen Lebensfreund Chr. Gottfried Körner
gerichtet und war bisher nur unvollſtändig bekannt. Die ganze
vierte Seite war nirgends wiedergegeben, und gerade ſie enthält
hochintereſſante Bemerkungen zur Maria Stuart. Schiller
ſchickt Körner am 3. Juli 1800 das Manuſkript ſeines neuen
Dramas und ſchreibt dazu: Sollten ſich in dem Manufkript noch
Schreibfehler finden, ſo ſei ſo gut, ſie zu bemerken. Ich ſchicke
das Manuſkript ab, ohne es durchzuſehen, um Dich nicht länger
warten zu laſſen.
* Studentiſche Jugend von heute? Unter dieſer Ueber=
ſchrift
, ſo ſchreibt Dr. Wilhelm Mommſen in der Voſſ. Ztg., ver=
öffentlichte
der Vorwärts am 28. November einen Auszug von
Ausführungen Hermann Wendels in der Glocke, die ſich aufs
chärfſte aus Anlaß der jüngſten Exzeſſe von Korporations=
ſtudenten
gegen ein derartiges Treiben und gegen gewiſſe,
mit Recht ſcharf verurteilte Erſcheinungen innerhalb des Korpo=
rationsſtudententums
wenden. Man könnte faſt jedes im Vor=
wärts
darüber veröffentlichte Wort unterſchreiben, wenn nicht
die ganze Art des Artikels den Anſchein erweckte, als wolle der
Verfaſſer ſagen, daß der dort bekundete Typ für die Geſamt=
heit
der deutſchen Studenten bezeichnend wäre. Im
Intereſſe der Verſöhnung von Hand= und Kopfarbeitern iſt es
ſehr bedauerlich, wenn der arbeitenden Bevölkerung durch ihre
Preſſe denn der hier behandelte Fall iſt nur ein Einzel=
all
, dem viele andere entſprechen ein Bild vom Studenten
entvorfen wird, das für die Maſſe der Studenten durchaus nicht
zutrifſt. Bei aller Kritik der politiſchen Haltung der Mehrzahl
der deutſchen Studenten ſollten doch auch die ſozialiſtiſchen Or.
gane der Arbeiterſchaft nicht verbergen, daß die wirtſchaft=
liche
Not der allergrößten Anzahl der deutſchen Studenten
heute unendlich groß iſt, und daß die Lebenshaltng der meiſten
Studenten weit unter der des einigermaßen gut bezahlten Ar=
beiters
ſteht. Wahrhaft ſoziale Geſinnung wird auch der Lage
des politiſchen Gegners gerecht. Was der Vorwärts als Stu=
dentiſche
Jugend von heute bezeichnet, iſt Wirklichkeit nur noch
in ganz kleinen Kreiſen. Für die große Mehrzahl der Suden=
len
ſieht das Bild ganz anders aus; von Söhnen einer ſatt=
gewordenen
Klaſſe iſt heute beim deutſchen Studenten wenig zu
merken, und auch in der politiſchen Polemik ſollte ein wichtiges
ſozialiſtiſches Blatt nicht ſolche Unkenntnis der wahren Verhält=
niſſe
verraten.
* Hochſchulnachrichten. Profeſſor Dr. Gotthelf Bergſträ=
zer
in Konigsberg wurde auf den Lehrſtuhl der ſemitiſchen
Philologie an der Uniderſität Breslau als Nachfolger von Franz
Praetorius; Proſeſſor Dr. Wilhelm Harms in Marburg
arf den Lehrſtuhl der Zoologie in Königsberg au Stelle von
PhyFeſſor M. Braun; Profeſſor Dr. Ernſt Lommatzſch in
Greifswald auf den Lehrſtuhl der klaſſiſchen Philologie in
Marburg als Nachfolger von Th. Birt; Profeſſor Dr. Bruno
Liebich in Heidelberg auf den Lehrſthl des Sanskrit in
Breslau als Nachfolger A. Hillebrandts berufen. Profeſſor
Dr. Wilhelm Ggrloff in Innsbruck hat den Ruf auf den

Lehrſtuhl der Nationalökonomie an der Univerſität Frankfurt
als Nachfolger des nach München berufenen Profeſſors Adolf
Weber angenonmnen. Dem Generaldirektor der Wayß u. Freh=
tag
A.G., Otto Meyer, iſt von der Techniſchen Hochſchnle zu
Karlsruhe in Anerkennung ſeines hervorragenden Wirkens
für die wiſſenſchaftliche und wirtſchaftliche Vervollkommmung des
Eiſenbetonbaues die Würde eines Doktor=Ingenieurs ehren=
halber
verliehen worden.
Konzert.
N. Leichter, populärer Kunſt war der geſtrige Abend des
Richard Wagner=Vereins gewidmet. Der hier noch
unbekamte Gitarreſänger Sepp Summer trug Volks= und
Kunſtlieder vor. Denn eine Gitarre war es, keine Laute, die er
ſpielte, wenn das Inſtrument auch nach Lautenart mt tiefen
Bordounſaiten berſehen iſt, die nicht über das Griffbrett gehen.
Was den Künſtler vor den andenen Lautenſängern auszeichnet
iſt eine wohlgebildete, gurklingende, allerdings nicht ſehr um=
fangreiche
Baritonſtime, die ihm feine Ausdrucksſchattierungen
mit rein ſtimnmlichen Mitteln geſtattet, ſo daß er nicht, wie ehe=
mals
Scholander, ganz auf das Dekſamatoriſche angewieſen iſt.
An ſeine Ausſprache, die von digllektiſchen Eigenheiten nicht ganz
frei iſt, muß man ſich erſt gewöhnen, ſo daß die erſten Lieder
wewiger verſtändlich erſchienen als die ſpäteren. Ganz ausge=
zeichnet
iſt ſeine Beherrſchung des Inſtruments, ſein klang=
ſchönes
und wirklich künſtleriſches Spiel. So hat er überall
wirkungsvolle und muſikaliſch reiche Begleitungen ausgewählt
oder ſelbſt geſetzt, und der Gitarre dabei die verſchiedenſten
Klangmöglichkeiten abgelauſcht. Als beſonders reizvoll wollen
wir heworheben den Glockenklang bei Bale cariſſima hervor=
gerufen
durch freies Halten des Inſtruments, die intereſfanten
Harmonien bei dem Lied Auf Wanderſchaft und die reiche
Tonmalerei des Reiterliedes. Am anſprechendſten waren die
heiteren und lebhaften Lieder, in denen die Stimnte in ihren
klanglichen Vorzügen mehr zur Geltung kam als in den getrage=
nen
Stücken, und der geſchickte Vortrag ſeine unfehlbare Wir=
kung
zeigte.
Die Abwechslung in der Vortragsfolge brachte Volkslieder
neben anſprechenden Kunftliedern. Jedes Stück hatte ſeinen
eigenen Reiz, einige mußten wiederholt werden, und reicher Bei=
fall
nötigte dem Künſtler noch Zugaben ab. Ein Nachteil der
gedruckten Vortragsfolge war es, daß man Bearbeitung und
Originalkompoſition nicht voneinander unterſcheiden konnte, wo=
durch
es unmöglich blieb, die melodiſche Erfindung von Sepp
Summer neben ſeiner Geſchicklichkeit für gutes Begleiten zu be=
urteilen
. Wir rechnen es dem Künſtler hoch an, daß er auf dem
ſo volkstümlichen Gebiet des Gitarregeſangs als vorzügliches
Vorbild zu wirken beſtrebt iſt und reiche Anregung aller Art zu
geben imſtande iſt. Die gutbeſuchte Veranſtaltung und der
reiche Beifall nach faſt jedem Lied bewies, wie viel Liebhaber
dieſe Art der Haus= und Wandermuſik beſitzt.

Das amtliche Ergebnis der Landtagswahlen
iſt geſtern vormittag in der Sitzung des Landeswahlausſchuſſes
feſtgeſtellt worden. Danach waren wahlberechtigt 798 478 (Land
tagswahl 1919: 760 053, Reichstagswahl 1920: 788 531), auf Wahl=
ſcheine
haben gewählt 2069 (0, 6807), ungültig waren 229
(1761, 1923) Stimmen. Gewählt haben 533 930 (615 193, 592 622),
Es entfielen auf die einzelnen Parleien:
Sozialdemokratiſche Partei 174 213 (273 468, 179 800), Heſſiſche
Volkspartei 28 190 (45 785, 83224 einſchl. der Stimmen des
Bauernbundes), Deutſche Volkspartei 78 185 (62072, 94 75:
),
Bauernbund 80 426 (0), Demokratiſche Partei 39 140 (116 252,
63873), Zentrum 92 689 (108 539, 95 536), Reviſionspartei 52 (0),
U. S. P. 20 186 (9077, 72 420), Kommuniſtiſche Partei 21849 (0,
3014) Stimmen.
Es erhalten demnach Mandate: Sozialdemokratiſche
Partei 24 (13 in Starkenburg, 5 in Oberheſſen, 6 in Rhein=
heſſen
.
Heſſiſche Volkspartei 3 (2 in Starkenburg, 1 in
Oberheſſen).
Deutſche Volkspartei 10.
Bauernbund 11 (4 in Starkenburg, 7 in Oberheſſen).
Demokratiſche Partei 5 (2 in Starkendurg, 1 in
Oberheſſen, 2 in Rheinheſſen).
Zentrum 13
Unabhängige Sozialdemokratiſche Partei 2.
Kommuniſtiſche Partei 2.
Gewählt ſind folgende Abgeordneten:
Nr. 1. Sozialdemokratiſche Partei (Mehrheitspartei)
Provinz Starkenburg
Ulrich, Karl, Staatspräſident, Darmſtadt.
2. Neumann, Hermann, Präſident der Landesverſicherungs=
anſtalt
, Darmſtadt.
3. Kaul, Georg. Redakteur, Offenbach a. M
4. Steinhäuſer, Margarethe, geb. Freuſch, Hausfran,
Offenbach a. M.
5. Bornemann, Heinrich, Direktor im Staatsminiſterium,
Darmſtadt.
Widmann, Ernſt Wilh., Bezirksſekretär, Offenbach a. M.
7. Anthes, Wilhelm 4., Schloſſermeiſter, Sprendlingen,
Kreis Offenbach.
3. Delp, Heinrich, Beigeordneter, Darmſtadt.
9. Harth, Jean Chriſtoph, Gewerkſchaftsbeamter, Rüſſels=
heim
, Kreis Groß=Gerau.
10. Lang, Adam 2., Lagerhalter, Urberach, Kreis Dieburg.
11. Sturmfels, Otto, Rechtsanwalt, Groß=Umſtadt, Kreis
Dieburg.
12. Roß, Franz Joſef, Geſchäftsführer am Kreisarbeitsamk
Bensheim
13. Neff, Karl, Gaſtwirt, Michelſtadt, Kreis Erbach.
Provinz Rheinheſſen
14. Adelung, Bernhard, Bürgermeiſter, Mainz
15. Engelmann, Johann, Vorſteher des ſtädt. Arbeits=
amts
Mainz.
16. Schildbach Bernhard, Journaliſt, Offenbach a. M.
17. Lutz, Wunibald, Parteiſekretär, Worms.
18. Lückel, Ludwig, Beigeordneter, Alzey
19. Storck, Karl, Lehrer, Oſthofen, Kreis Worms.
Provinz Oberheſſen
20. Lux, Anton, Gaſt= und Landwirt, Nieder=Florſtadt, Kreis
Friedberg.
21. Raab, Johann Georg, Präſident des Heſſ. Landes=Arbeits=
und Wirtſchaftsamtes, Pfungſtadt, Kreis Darmſtadt.
22. Mann, Albin, Gewerkſchaftsbeamter, Gießen.
23. Rechtien, Bernh., Bürgermeiſter, Vilbel, Kr. Friedberg.
24. Henzel, Karl, Landwirt und Beigeordneter, Obborn=
hofen
, Kreis Gießen.
Nr. 2. Deutſchnationale (Heſſiſche) Volkspartei
Provinz Oberheſſen
25. Dr. Werner, Ferdinand, Studienrat, Butzbach.
Provinz Starkenburg
26. D. Dr. Diehl, Wilhelm, ord. Profeſſor der Theologik,
Friedberg.
27. Kindt, Rudolf, Schriftſteller, Darmſtadt.
Nr. 3. Deutſche Volkspartei in Heſſen
28. Dingeldey Eduard, Rechtsanwalt, Darmſtadt.
29. Schott, Friedrich Jakob, Landwirt und Bürgermeiſter,
Uffhofen, Kreis Alzey.
30. D. Dr. Schian, Martin, Univerſitätsprofeſſor, Gießew.
31. Dr. Oſann, Arthur, Rechtsanwalt und Notar, Darmſtadt.
Köhler, Heinrich, Oberbürgermeiſter, Worms.
3:
33. Birnbaum, Maria, Lehrerin, Gießen.
34. Wünzer, Rudolf, Oberſtaatsanwalt, Darmſtadt.
35. Scholz, Chriſtian, Kaufmann u. Fabrikant, Mainz.
36. Füller, Joh. Heinrich, Zimmermeiſter, Friedberg i. H
37. Hahn, Moritz, Landwirt und Bürgermeiſter, Heßloch,
Kreis Worms.
Nr. 4. Heſſiſcher Bauernbund und Rheinheſſiſche Landliſie
Provinz Oberheſſen
38. Brauer, Heinrich, Landwirt und Mühlenbeſitzer, Ober=
Ofleiden.
39. Fenchel, Wilhelm, Landwirt, Ober=Hörgem.
40. Dr. von Helmolt, Georg, Rechtsanwalt, Nieder=Wöllſtadt.
41. Diehl, Konrad Philipp, Landwirt und Bürgermeiſter,
Hoch=Weiſel.
42. Joſt, Friedrich, Bürgermeiſter, Bermutshain.
43. Stein, Friedrich Wilhelm, Landwirt, Stumpertenrod.
44. Wolf, Richard, Landwirt, Effolderbach.
Provinz Starkenburg
45. Dr. Dehlinger, Guſtav Adolf, Landwirt, Weilerhof bei
Wolfskehlen.
46. Glaſer, Konrad Karl, Bürgermeiſter und Landwirt,
Nordheim.
47. Laufer, Johann, Landwirt, Bieber.
48. Dr. Müller, Georg, Hauptgeſchäftsführer, Darmſtadt.
Nr. 5. Deutſche Demokratiſche Partei
Provinz Starkenburg
49. Henrich, Konrad, Finanzminiſter, Darmſtadt.
50. Dr. Büchner, Georg, Fabrikant, Darmſtadt.
Provinz Rheinheſſen
51. Obenauer 6., Philipp, Landwirt, Nieder=Flörsheim.
52. Reiber, Julius, Lehrer, Mainz, zurzeit Darmſtadt.
Provinz Oberheſſen
53. Urſtadt, Otto, Profeſſor, Direktor des Realgymnaſiums,
Gießen.
Nr. 6. Zentrumspartei
54. Lenhart, Georg, Profeſſor, Domkapitular, Mainz.
55. v. Brentano, Otto, Miniſter der Juſtiz, Darmſtadt.
56. Uebel, Philipp 2., Miniſterialpräſident. Dieburg.
57. Blank, Sebaſtian Pankratz, Landwirt, Gaulsheim.
58. Knoll, Wilhelm, Arbeiterſekretär, Mainz.
59. Hattemer, Elſe, Profeſſorswitwe, Darmſtadt.
60. Nuß, Auguſt, Rechtsanwalt, Worms.
61. Soherr, Heinrich Wendelin, Weinhändler, Biugen.
32. Herbert, Valentin, Oberpoſtinſpektor, Darmſtadt.
3. Hofmann, Johann Philipp, Fabrikant, Seligenſtadt.
64. Felder, Karl, Gewerkſchaftsſekretär, Mainz.
65. Hoffmann, Hans, Seminarlehrer, Alzey.
66. Wagner, Franz Adam, Landwirt, Klein=Breitenbach bei
Mörlenbach.
Nr. 8. Unabhängige Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands
67. Kiel, Alfred, Gewerkſchaftsbeamter, Gießen.
68. Schaub, Heinrich Wilh,, Schreiner, Büdesheim (Oberh.)

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. Dezember 1921.

Rummer 329.

M. He Re
69. Rink, Gg. Ludwig, Parteiſekretär, Urberach, Kr. Dieburg.
70. Ebner, Heinrich Abam, Techniker, Neu=Iſenburg, Kreis
Offenbach.
Unter den gewählten Abgeordneten ſind 3 Frauen.
Für die höhere Mädchenſchule.
Der Verein der Direktoren an deutſchen öffentlichen höheren
Lehranſtalten für die weibliche Jugend hielt eine außerordentliche Sitz=
ung
des Direktorenvereins in Berlin am 13. November ab, der auch der
Vorſitzende des Heſſiſchen Landesvereins beiwohnte.
Im Anſchluß an die Beſprechung des preußiſchen Miniſterialerlaſſes
vom 25. September 1921 (Streichung des Franzöſiſchen in Klaſſe VII)
gelangte folgender Antrag einſtimmig zur Annahme:
Der Verein der Direktoren an deutſchen öffentlichen höheren Lehr=
anſtalten
für die weibliche Jugend hat zu dem Herrn Miniſter das volle
Vertrauen, daß er unparteiiſch und unter Anhörung von im praktiſchen
Schuldienſt ſtehenden Fachleuten die tünftige Geſtaltung der höheren
Schulen für die weibliche Jugend nicht für ſich und nicht durch Einzel=
maßnahmen
, ſondern im organiſchen Zuſammenhange mit der geſamten
Neuordnung des Schulweſens regelt. Wir müſſen entſchieden dagegen
Einſpruch erheben, daß durch den einſeitigen Einfluß gewiſſer Kreiſe
in irgend einem einzelnen Punkt ſchwerwiegende Veränderungen in dem
höheren Mädchenſchulweſen vorgenommen werden, wie das z. B. durch
den Erlaß vom 25. September d. J. U. II W. Nr. 2186 über den Fort=
fall
des franzöſiſchen Anfangsunterrichts in Klaſſe 7 des Lyzeums beab=
ſichtigt
ſcheint. Wir fordern deshalb, daß bei jeder beabſichtigten Ver=
änderung
Sachverſtändige aus unſerer Mitte zugezogen werden.
Für die Neugeſtaltung des Lyzeums kommen folgende
Anträge zur Annahme: 4) Das Lyzeum bleibt als beſondere Gattung
der höheren Schulen erhalten; b) Das Lyzeum umfaßt ſieben wiſſen=
ſchaftliche
Klaſſen auch bei der vierjährigen Grundſchule: c) Die Lei=
ſrungsfähigkeit
des Lyzeums wird, durch vermehrte Verwendung von
gkademiſchen Lehrkräſten und Verbeſſerung der Lehrpläne gehoben;
4) In der 7. Klaſſe beginnt der Unterricht in einer Fremdſprache.
Weiter wurde folgenden Anträgen zugeſtimmt:
1. Die Städte ſind aufzufordern, an Stelle der früheren Jahres=
berichte
kurze ſtatiſtiſche Angaben über Organiſation, Klaſſen= und Schu=
lerinnenzahl
und Stellenbefetzung jährlich drucken zu laſſen, weil eine
Ueberſicht über Stand und Bewvegung der höheren Mädchenſchulen
gerade gegenwärtig dringend notwe, ig iſt.
2. Auf die Förderung der Begabten iſt in der Grundſchule aus=
reichend
Bedacht zu nehmen in dem Maße, daß dieſen die Erreichung
des Grundſchulzieles in drei Jahren möglich wird.
+ Arheilgen, 6. Dez. Die Eröffnung der Tagung des
Verbandes, der evangeliſchen weiblichen Jugend
Heſſens fand am Samstag durch einen Lichtbildervortrag
von Herrn Paſtor Thiele=Berlin über das Thema: Mädchen von
heute ſtatt. Den beſonders auch von auswärts ſchon zahlreich einge=
troffenen
Mädchen wurden im Lichtbilde ernſte und heitere Bilder aus
der Jungmädchenbewegung unſerer Zeit vor Augen geführt. Am Sonn=
trag
früh ſprach Herr Pfarrer Strack=Wallernhauſen im Hauptgottes=
dienſte
, während im Feſtgottesdienſte der Leiter der Tagung, Paſtor
Tiele, über Mark. 1, 14, 15 das Wort ergriff und Geſänge der Gemeinde,
des Jungfrauenchors und der Poſaunenchor zur Verherrlichung der
Feier beitrugen. Abends wurde von Mitgliedern des Jungfrauen= und
Jünglingsvereins das Schauſpiel in vier Akten Dorothea von Karola
Sermes im Gemeindehaus aufgeführt, worin die Zeit der Chriſtenver=
folgung
im 3. Jahrhundert geſchildert wurde. Die dem Auge und Ohre
Wiedergolung des Stückes findet am heutigen Abend und nächſten Don= (Dem.), wonach die Steuerſätze für Einfachbier mit einem Stammwürze=
nerstag
ſtatt und ſind die Einnahmen zum Beſten der Glocke beſtimmt.
Auch die nachmittags veranſtaltete Feſtfeier im Gemeindehauſe nahm Stammwürzegehalt von 89 v. H. um ein Viertel ermäßigt, für Stark=
bei
Anſprachen, Geſängen und muſikaliſchen Vorträgen einen erheben= bier mit einem Stammwürzegehalt von mehr als 13 v. H. um die Hälfte
den Verlauf. Geſtern fand eine Mütgliederverſammlung ſtatt,
über die Frage: Arbeit und Ziel des Vereinslebens verhandelt wurde,
gung bildete ein Elternabend, in dem wieder der unermüdliche Leiter
des Ganzen über Wir Eltern und unſere heranwachſenden Töchter
das Wort ergriff. Der überaus ſtark beſuchte Vortrag fand bei allen die geſtern entſtandene Kriſis beſeitigt iſt. 8 96 wurde in der Faſſun=
Hörern Anklang und damit die Tagung ihren offiziellen Abſchluß. Der des Reichsrates angenommen: Die Reichsmonopolverwaltung darf nur
Verkauf der von den Freundinnen der Jungfrauenſache geſtifteten Ge
ausgeſtellt waren, findet am kommenden Sonntag im Gemeindehauſe und ſolche geſüßten Branntweine, die mehr als zehn Kilo Zucker in 100
wieſen wverden.
Zugrundelegung des knappen Advents=Evangeliums im 1. und 2. Verſe triebe dem Reichsmonopolamt in den Abnahmepreiſen gleichgeſtellt.
des 3. Kapitels Matthäus zog der geſchätzte Redner treffende Vergleiche
zwiſchen Zeit und Ort der Predigtwirkſamkeit Johannes des Täufers
und der ihnen ſehr ähnlichen Jetztzeit und den nicht zu verſchleiernden
Zuſtänden in den evangeliſchen Kirchengemeinden der Gegenwart. Die
pffen und berſteckt ſich zeigenden Zweifel gegenüber den Heilswahrheiten tionen der Landwirtſchaft zwecks Erwerbung inländiſchen
wußte der Prediger in überaus volkstümlicher und jedem Alter ver=
erſchienenen
Mitglieder der Gemeinde und des Evangeliſchen Bundes,
Zweigverein Roßdorf, jedenfalls geſchickt und wirkſam anzuregen und
aufzurufen. Inniger Dank und nachhaltige Wirkung in der Betätigung
der dringend notwendigen Zukunftsaufgaben unſerer evangeliſchen Ge=
meinden
hierunter dürften bei allen Zuhörern durch die erweckliche Pre=
digt
erzielt worden ſein.
sw. Egelsbach, 7. Dez. Das Finanzamt Langen erkannte
durch rechtskräftig gewordenen Strafbeſcheid ge
en einen hieſigen Han=
delsmann
wegen Vergehens gegen das Umſatzſteuergeſetz eine Strafe von
12000 Mark und Publikation des Urteils. Einem minderbegüterten
Landwirt wurden in der Nacht zum Dienstag in ſeiner Hofreite das ein=
zige
Schwein im Gewicht von 11. Zentner geſchlachtet und an=
ſcheinend
mittels Handwagen nach Langen verſchleppt.
sw. Stockſtadt, 7. Dez. Tödlich verunglückt iſt derr 37 Jahre
alte Schaffner Groll von Sickenhofen, wohnhaſt in Aſchaffenburg
Damm. Er wollte an einem Güterzug einen Wagen abkoppeln, kam
infolge des Froſtes zu Fall, wurde überfahren und war ſofort tot.
Mainz, 7. Dez. Wegen Raubverſuches auf einen Eiſen=
bahnpoſtwagen
verurteilte das hieſige Schwurgericht geſtern die
Arbeiter Zimmerſchitt aus Dietersheim und Graffe aus Münſter z
vier bzw. zwei Jahren Gefängnis. Die beiden Angeklagten hatten auf
der Station Walgesheim=Zotzenheim einen von Worms nach Bingen
fahrenden Eiſenbahnzug beſtiegen und den Poſtwagen, der 300 000 Mk.
von den einzelnen Poſtagenturen vereinnahmte Gelder mit ſich führte,
zu berauben verſucht, wurden aber rechtzeitig daran verhindertr.
Fp. Worms, 6. Dez. Der Rheiniſche Kunſtkongreß am
Rhein. Der Schlußtag des Kunſtkongreſſes wurde mit einer Beſichti=
gung
der Stadt eingeleitet. Am Nachmittag wurde die Ausſtellung des
Verbandes der Kunſtfreunde der Länder am Rhein eröffnet. Der Ve=
bandspreis
von 5000 Mark wurde dem Werk des Kölner Künſtlers
Grefferath Der Juder zuerkannt und das preisgekrönte Gemälde d.
Stadt W rms für ihre Gemäldegalerie gewidmet. Die Ausſtellung ſelbſt
hebt ſich neniger durch ihren Umfang als durch das Gebotene ſelbſt her=
vor
. Sie umfaßt Malerei, Graphik und Plaſtik und gibt lebensvoll do
Streben unſerer rheinländiſchen Künſtlerſchaft wieder. Die Tagun
wurde mit einem Vortrag von Wilhelm Schäfer, Herausgebers de
Rheinlande: Von Berlin bis Bamberg, beſchloſſen.
Wörrſtabt, 6. Dez. Steuerhinterziehung. Laut öffent=
licher
Ankündigung des Finanzamtes iſt ein Landwirt aus Gau= Wein=
heim
wegen Hinterziehens des Reichsnotopfers mit 30 000 Mark und
wvegen Hinterziehens der Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs eben=
falls
mit 30 000 Mark, zuſammen 60 000 Mark. beſtraft worden. Das
verſchwiegene Vermögen in Höhe von 184 000 Mark wurde dem Reich
für verfallen erklärt.

Lemck gehört zu den Führern des mitteldeutſchen Auſſtades im März, das Liebesgabenwerk kommen in Oppau 4500 in Edigheim
Sein Name wurde neuerdings in der Pueſſe mehrſach genannt, da ſein 250 Perſonen in Frage. Staatskommiſſar Miniſterialrat Stützel
an das Moskauer Egekutivkomitee gerichteter Bericht, der die Draht= betonte, daß die eingelaufenen Spenden weiterhin tatſächlich in er
zieher des mitteldeutſchen Aufſtandes bloßſtellte, in der Tagespreſſe ver= Linie für die Ermöglichung einer ordentlichen Lebenshaltung aller, nicht
öffentlicht wurde. Nach dem mißglückten Märzaufſtande ſoll Lemck z
nächſt in das Ausland geflüchtet ſein. Die monatelangen Ermittelungen lung von Kleidern erſtreckt ſich auf 4800 Perſonen. Der Deckenbedarf
der Berliner Polizei führten jetzt zu ſeimer Ergreifung.
ONB. Frankfurt a. M., 6. Dez. Der Main zugefroren, ſachen allein mußten eine Million Mark aufgebracht werden. Für Texti=
Heute früh wurden 10,2 Grad minus gemeſſen. Seit Menſchengedenken lien im ganzen 2,5 Millionen Mark. In bezug auf die in dem Waren=
iſt
es kaum erlebt worden, daß der Main ſchon im Monat Novem= lager vorgekommenen Diebſtähle im Werte von 40 000 Mark erfuhr man,
ber vollſtändig zugefroren war. An verſchiedenen Stellen hat ſich das
Eis in ſeiner ganzen Breite geſtellt und überdeckt nunmehr den Strom
2
auf weite Strecken. Wenn der Froſt in ſeiner Schärfe noch einige Tage
anhält, di rfte die Eisdecke bald paſſierbar ſein.
Weinheim, 6. Dez. Schwer beſtraft. Auf der Landſtraße
von Weinheim nach Lützelſachſen hatte ein hieſiger Radfahrer, der abends Geſchäfte (20 Kücheneintichtungen). In Ludwigshafen wurden zahlreiche
ohne Licht fuhr, eine Frau umgefahren, die dabei eine Gehirn= Einzelmöbel aufgekauft. Alles in allem wurden für Einrichtungsgegen=
erſchütterung
erlitt. Das hieſige Schüffengericht verurteilte den Nad= ſtände 520 000 Mark verausgabt. Nach dem Bericht des Bürgermeiſters
fahrer wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu 4 Wochen Gefängnis und Kleefoth=Ludwigshafen beträgt die genaue Zahl der Toten 563.
zu einer an die Frau zu zahlenden Nente.
Köln 6. Dez. Verhaftung Smeets. Der Führer der die ſeinerzeit von der Anilinfabrik aufgeſtellt wurden, an Sterbegeldern
radikal=ſeparatiſtiſchen Gruppe im Rheinlande Smeets iſt hier ver= 504 478 Mark, an Verletztengeldern 597 674 Mark, an Privatgeldern (2
haftet worden. Es ſtand geſtern eine Anklage gegen ihn wegen Beleidi= 178 218 Mark, an Zuſchüſſen 284 000 Mark. Im Ganzen ſind es 145744
gung eines Polizeiheamten zur Verhandlung. Da Smeets zum Termin Mark. Miniſterialrat Stützel gab noch an, daß in Berlin beim Reichs=
nicht
erſchien, wurde Haftbefehl gegen ihn erlaſſen und unverzüglich hilſsausſchuß eingelaufen ſind 31 529 686 Mark, beim Ludwigshafener
ausgeführt. Smeets proteſtierte heftig und verlangte, der engliſchen Staatskommiſſariat 36 587 812 Mark (in welcher Summe die Spende des
Beſatzungsbehörde vorgeführt zu werden, was auch geſchah. Die zu=
ſtändigen
engliſchen Behörden erklärten jedoch, daß ſie keinerlei Recht Staates von 5 Millionen Mark enthalten ſind). Das Bayeriſche Rote
dazu hätten, und nicht imſtande ſeien, für Smeets etwas zu tun, da der Kreuz hat zur Organiſation des Weihnachtsfeſtes in Oppau dem Kom=
Haftbefehl der Staatsanwaltſchaft ordnungsgemäß ſei und den deutſchen miſſariat 72 000 Mark überſandt. Schließlich wurde mitgeteilt, daß der
Geſetzen entſpreche. Smeets wurde daraufhin wieder dem Gefängnis amtliche Oppaufilm binnen kurzem ſeiner propagandiſtiſchen Beſtimmung
übergeben werden wird.
zugeführt.
Düſſeldorf, 6. Dez. Unterſchlagungen. Beim Allge=
meinen
Bankverein für Weſtdeutſchland in Düſſeldorf
ſind ſehr bedeutende Unterſchleifen entdeckt worden, die ſich auf etwa
zehn Millionen Mark belaufen follen. Die Unterſchlagungen
ſind von dem Prokuriſten Ernſt Lindt aus Düſſeidorf begangen worden. band deutſcher Druckpapierfabriken der Vereini=
Dieſer wurde geſtern abend von der Kriminalpolizei in ſeiner Wohnung gung großſtädtiſcher Zeitungsverleger mit, daß eine Reihe von
verhaftet. Es wurden bei ihm noch etwa 5½ Millionen vorge= Zeitungsdruckpapierfabriken wegen Kohlenmangel zum Still=
ſunden
.
Hirſchberg, 5. Dez. Der Schwurgerichtsſaal, in dem einzelne Maſchinen hätten abſtellen müſſen. Wenn nicht ſofor=
heute
der Prozeß gegen Peter Grupen begonnen hat, der des
Doppelmordes an den beiden jungen Mädchen Dörde Rohrbeck und U
la Schade auf Schloß Kleppelsdorf angeklagt iſt, iſt dicht gefüllt. Der
ndrang zu dem Prozeſſe, der die ganze Bevölkerung Schleſiens in
Atem hält, iſt außerordentlich. Eine ganze Schar von Polizeikräften iſt
zu Abſperrungsmaßnahmen aufgeboten. Dann ſtrömen an die 100 Zeu=
gen
in den Saal. Der Aufruf der Zeugen dauert eine volle halbe
Stunde. Gs ſind auch zahlreiche Aerzte und Sachverſtändige geladen, Exploſionskataſtrophe in Saarwellingen noch zu be
darunter Geheimrat Leſſer=Breslau, Chemker Jeſerich und der Pſychia= richten: Um 11 Uhr 10 Min. vormittags entſtand in der Nitrokörper=
tiker
Dr. Moll aus Bevlin, ferner eine Anzahl waffenkundiger Sachwver= ſchmelze ein Brand, den die Arbeiter ſofort zu löſchen verſuchten. Eine
ſtändiger. Nach dem Aufruf der Zeugen verkündet der Vorſitzende den Augenblick ſpäter jedoch explodierten die dort lagernden Stoffe und de
Plan für die Verhandlung. Danach wird der heutige Tag mit dem Ver= Brand dehnte ſich auf die weitere Umgebung aus. Bisher ſind 1
hör des Angeklagten ausgefüllt ſein. Am Mittwoch wird in Aleppels= Leichen geborgen worden, von denen jedoch nur die Hälfte erkann
dorf der in dieſem Prozeß beſonders wichtige Augenſcheintermin ſtatt= werden konnte, die übrigen ſind durch Verletzungen vollkommen unkennt=
finden
. Verteidiger Ablaß lehnt den Sachverſtändigen Gaſtanſtaltsdirek= lich. Die Zahl der Verwundeten läßt ſich noch nicht feſtſtellen, da die
tor Wrobel, der für Hypnoſe beſtellt iſt, ab, da er bei ſeinem Gutad
vollſtändig unter dem Einfluß der Staatsanwaltſchaft geſtanden hat. zerſtört. Die Häuſer der näheren Umgebung ſind abgedeckt, zahlreie

Aus den Reichstagsausſchüſſen.
Berlin, 7. Dez. (Wolff.) Der Reichstagsausſchuß für
gebotene Darſtellung machte auf alle Beſucher einen tiefen Eindruck; Verbrauchsſteuern bewilligte die von der Reichsregierung vor=
denn
alle Mitwirkenden gaben ſich die erdenklich größte Mühe. Namen geſchlagene Erhöhung der Bierſteuer auf das Vierfache der
auſzuführen würde zu weit führen. Allen gebührt gleiches Lob. Eine bisherigen Bierſteuer. Angenommen wurde ferner ein Antrag Hamm
gehalt bis 5,5 v. H. um die Hälfte ermäßigt, für Vollhier mit einem
n der erhöht werden.
Im Reichstagsausſchuß für das Branntweinmono=
woran
ſich nachmittags die Leiter= und Helferinnenkonferenz ſchloß, in pol wurbe heute die Abſtimmung über Ziffer 5 8 1 vorgenommen, wo.
der interne Angelegenheiten zur Sprache kamen. Den Schluß der Ta= nach das Branntweinmonopol auch die Verwertung von Branntwein
und den Branntweinhandel umfaßt. Die Abſtimmung ergab die An=
nahme
, wodurch die Regierungsvorlage wieder hergeſtellt wird, ſo daß
die dem Maſſenverbrauch dienenden einfachen Kriegsbranntweine her=
genſtande
, die in dieſen Tagen in den Räumen der Kleinkinderſchule ſtellen. Als ſolche werden insbeſondere Verſchnittweine, Arak, Rum
ſtatt und wird der Ertrag dem Eliſabethenſtiſte, zu Darmſtadt über= Liter enthalten, nicht angeſehen. Geſtrichen wurde in 8 84 der zweite
Abſatz: Die Hektolitereinnahme für den nicht zu Monopolerzeugniſſen
. Roßdorf, 6. Dez. Evangelifation. Zu der Advents= und beſtimmten Branntwein iſt um mindeſtens 15 Hundertteile höher zu be=
Gaſtpredigt des Herrn Pfarrers Paul von Eberſtadt hatten ſich trotz meſſen als die Hektolitereinnahme für den zu Monopolerzeugniſſen be=
der
wenig einladenden Witterung zahlreiche Hörer eingefunden. Unter ſtimmten Branntwein. Durch dieſe Streichung ſind die privaten Be=
Berlin, 7. Dez. (Wolff.) Anſchließend an die von dem volks=
wirtſchaftlichen
Ausſchuß des Reichstags am 24. November
angenommene Reſolution, die Reichsregierung möge mit den Organifa=
Brotgetreides in Verhandlungen treten, fand am 6. Dezember
ſtändlicher Weiſe zu widerlegen und den Adbentruf des kühnen, unent= eine Beſprechung mit den Spitzenorganiſationen der Landwirtſchaft und
wegten Heroldes von Jeſu her gerade für uns heute zutreffend zu ek= des Getreide= und Futtermittelhandels im Reichsminiſterium für Ernäh=
neuern
und backend zu zeigen, wie uns Buße zur Anbahnung und Her= rung und Landwirtſchaft ſtatt. Die Erörterungen legten die erheblichen
beiführung des Himmelreiches in ſozuſagen allen Verhältniſſen und Schwierigkeiten der Durchführung einer ſolchen Aktion klar, insbeſondere
Lagen der ebangeliſchen Kirche und des Vaterlandes nottut. Zur Mit= im Hinblick auf die mit ihr verbundene preisſteigernde Wirkung. Zu
arbeit an der Erneuerung unferes kirchlichen Lebens wußte der Gaſt die einem abſchließenden Ergebnis gelangte man in der Beſprechung nicht.

WF
Reich und Ausland.
1.4.
Berlin, 7. Dez. Die B. Z. a. M. meldet aus Charlottenburg: Ge=
ſtern
nachmittag iſt der 75 jährige Kaufmann Gabviel Alexander in
ſeiner Wohnung, Wiglandſtmße 12, ermordet und beraubt wor=

der etwa 1000 Mark betnagen haben ſoll. Den Ermordete.
fallen und ihm ein Knebel in den Mund geſteckt worden. Der Tod trat
durch Erſticken ein. In der Wohnung iſt ſonſt nichts geraubt; wahr=
ſcheinlich
handelt es ſich um ein vorbereitetes Verbrechen.
Der ehemalige Schriftſetzer und kommuniſtiſche Partei=
ſekretär
Alfred Lemck, der wegen Hockverrats von der Staats=
anwaltſchaft
in Halle ſteskbrieflich geſucht wurde und auf deſſen Er=
greifung
vom Regierungspräſidennen in Merſeburg 5000 Mark Beloh=
nung
ausgeſetzt wurden, iſt von Beamten der Abteilung I2 des Polizei=
präſidiums
am Dienstog abend in Berlin feſtgenommen worden,

Der Prozeß gegen v. Jagow.
* Leipzig, 7. Dez. Der Hochverratsprozeß gegen den
früheren Verliner Polizeipräſidenten v. Jagow und Genoſſen hat
heute vormittag um 9 Uhr vor dem Reichsgericht unter dem Vorſitz des
Senatspräſidenten v. Pokargius begonnen. Das Gerichtsgebäude wird
polizeilich ſcharf bewacht und der Zutritt nur gegen beſondere Ausweiſe
geſtatet. Der große Verhandlungsſaal war ſtark beſetzt; es waren
zahlreiche Preſſevertreter erſchienen. Die Anklage vertritt Oberreichs=
anwvalt
Dr. Ebemaher. Den drei Angeklagten v. Jagow, Freiherrn
v. Wangenheim und Sanitätsrat Dr. Schiele ſtehen als Verteidiger fünf
Rechtsanwälte zur Seite.
Der Vorfitzende verkündet zunächſt den Veſchluß, die beiden Sachen
v. Jagow und Wangenheim bzw. Schiele zu verbinden.
Die Anklage lautet auf Hochverrat. Nach dem Eröffnungsbeſchlu
erſchienen die Angeſchuldigten verdächtig, mit Kapp und Lüttwitz inner=
halb
des Deutſchen Reiches im März vorigen Jahres verſucht zu haben,
die Verfaſſung des Deutſchen Reiches gewaltſam zu ändern. Jagow
erklärt, er habe niemals eine Handlung verſucht, die ihm zur Laſt gelegt
werde weder als Führer noch als Teilnehmer. Vor dem 13. März 1930
handelte es ſich lediglich um eine Unterredung zwiſchen Kapp und ihm.
Kapp erklärte ihm, die Reichswehr ſei über die damaligen Zuſtände ent=
rüſtet
und habe das lebhafteſte Intereſſe an einer Aenderung der Ver=
hältniſfe
. Dies müſſe durch Perſonalveränderung geſchehen, und zwar
in völlig loyaler Weiſe. Kapp fragte mich fährt Jagow fort , ob ich
bereit ſei, das Amt des Miniſters des Innern zu übernehmen. Dazu
erklärte ich mich bereit. Kapp ſagte, ich hätte in der Preſſe die Ereig=
niſſe
zu verfolgen. Eine Handlung wurde bis dahin von mir nicht ver=
langt
. Am 13. März rückten die Truppen, ohne Widerſtand zu finden,
in Berlin ein. Ich fuhr mit Kapp nach der Reichskanzlei und erfuhr, daß
die Reichsregierung geflohen und alle Macht, wenigſtens in Preuße
ch bei Lüttwitz befinde. Kapp fragte mich, ob ich bereit ſei, das Miniſter
amt zu übernehmen. Ich war bereit. Das Kommando über die Reichs=
wehr
lag nicht in meiner Hand. Nirgends liegt eine Handlung vor,
durch die
die Reichsverfaſſung unmittelbar gewaltſam geändert werden
ſollte. Der Präſident gibt dem Angeklagten anheim, ſich auch über Ein=
zelheiten
zu äußern und Fragen zu beantworten. Der Angeklagte be=
ferkt
, es ſei unrichtig, daß er Mitglied einer nationalen Vereinigung
geweſen ſei. Den Angeklagten Schiele lernte er erſt am 13. März kennen.
Auf Befragen des Präſidenten gibt Jagow zu, Vorbereitungen für einen
Erſatz der Beamten getroffen zu haben, jedoch nur unter der Voraus=
ſetzung
, daß alles auf ordnungsmäßigem Wege vor ſich gehe. Mit Kapp
beſprach er einzelne geplante Ernennungen. Daß Haftbefehle gegen
Kapp und andere erlaſſen waren, hörte er nicht. Er erwartete eine
legale Demonſtration der Reichswehr und war zu dieſer Erwartung
durchaus berechtigt. v. Jagow verlieſt einen Zeitungsartikel
vom 12.
März, der für ſeine Auffaſſung ſprechen ſoll. Was die Mitteil=
gen
be=
treffe
, die er anderen Perſonen gemacht habe, ſo habe er ſich nur als
den Boten Kapps betrachtet. Der Angeklagte ſchildert den Einzug der

Lüttwitz.

Die Hilfsaktion für Oppau.
wd. Ludwigshafen a. Rh., 7. Dez. In der heutigen Sitzung
des kombinierten Wohltätigkeits= und Preſſe=Ausſchuſſes des Hilfwerkes
für Oppau wurde mitgeteilt, daß 276 Familien, mit einer Kopfſtärke
von 1049 nun Barackenunterſchlupf gefunden haben. Der Zimmererſtreik
wirke ſich beſonders hygieniſch in bezug auf die Abortsverhältniſſe aus.
Koſtenloſes nötigſtes Heizmaterial iſt vorderhand genug vorrätig. Für

nur der Oppauer Betroffenen verwendet werden müßten. Die Vertei=
war
beſonders groß, ſo daß 7000 Stück abgegeben wurden. Für Bett=
daß
es der Polizei gelungen ſei, einen Teil der Sachen herbeizubringen.
Die Städtiſche Möbelfürſorge München hat 87 Kücheneinrichtungen und
Schlafzimmereinrichtungen, ſowie 100 Stühle für 237 000 Mk. ab=
gegeben
. Ferner ſind an großen Belieferungen zu nennen die der Fran=
(enthaler Firmen (24 komplette Kücheneinrichtungen) und der Speherer
Die Nichtwerksangehörigen erhielten durchweg nach den Grundſätzen,
Reiches von 10 Millionen und ein Spendenvorſchuß des Bayeriſchen
Kriſe im Zeitungsgewerbe.
Berlin, 7. Dez. Wie die Blätter melden, teilte der Vex=
ſtand
gekommen ſeien und daß eine Anzahl anderer Fabriken
tige Abhilfe geſchaffen werde, würde, wie die Blätter erklären,
Berlin in den nächſten Tagen ohne Zeitungen ſein.
Das Exploſionsunglück in Saarwellingen.
Dillingen, 6. Dez. Der Dillinger Anzeiger weiß über die
en meiſten von ihnen ſofort flüchteten. Die Fabrik iſt zum großen Teil
Fenſterſcheiben zertrümmert. Vereinzelt ſind auch ganze Gebäude ein=
geſtürzt
. Der Schaden iſt ungeheuer. An die Wiederaufnahme der
Arbeit iſt für geraume Zeit nicht zu denken. Franzöſiſche Truppen und
ſaarländiſche Polizei haben das Gelände abgeſperrt.
Die Streikbewegung.
* Berlin, 7. Dez. Das Betriebsperſonal und die Angeſtellten der
Hoch= und Untergrundbahn haben geſtern in zwei Verſamm=
lungen
mit 2246 Stimmen gegen 275 das ihnen gemachte Angebot
der Direktion über die Neuregelung der Löhne als unzulänglich ab=
gelehnt
. Der Betriebsrat wurde aufgefordert, mit der Direktion
erneut zu verhandeln.
* Wien, 6. Dez. Heute vormittag traten die Wiener Tele=
phonmechaniker
, etwa 600 an der Zahl, infolge unbefriedigenden
Verlaufs der Verhandlungen mit der Staatsverwaltung wegen Erhöhung
gewiſſer Nebengebühren in den Ausſtand und ſchalteten die Akku=
mulatoren
aus, ſo daß der geſamte Telephonverkehr unterbrochen wurde.
Da infolge des Ausſtandes der Mechaniker die Telegraphenanlagen in
der Telegraphenzentrale nicht beſetzt waren, mußte auch der telegraphi=
ſche
Dienſt eingeſtellt werden. Alle übrigen Gruppen der Telegraphen=
und Telephonangeſtellten ſchloſſen ſich dem Ausſtand nicht an. Abendl
7 Uhr war der Ausſtand beendet.
Die deutſch=polniſchen Verhandlungen
über Oberſchleſien.
Berlin, 7. Dez. (Wolff.) Die Kommiſſion zur Feſt=
ſetzung
der deutſch=polniſchen Grenze hat, dem drin=
genden
Wirtſchaftsbedürfnis der Kreife Ratibor und Gleiwitz
Rechmung tragend, die vorläufige Grenzlinie ſo gezogen, daß die
Kleinbahn RatiborRaudenGleiwitz in ihrem
ganzen Verlaufe auf deutſchem Gebiet bleibt.
Zu dem Verkauf der Donnersmarckſchen Be
itzungen in Oberſchleſien an engliſches Kapital wird dem
Berliner Lokalanzeiger mitgeteilt, daß es ſich nur um den in den
Kveiſen Tarnowitz, Beuthen und Kattowitz gelegenen Beſitz der
katholiſchen Linie der Grafen Donnersmarck handelt, deren Gene=
raldirektion
ſich in Karlshof bei Tarnowitz befindet. Mit dem
Beſitz der evangeliſchen Linie des Fürſten Guido Donnersmarck=
Neudeck und ſeines Bruders, des Grafen Karl Henckel= Donners=
marck
=Repten in den Kreiſen Tarnowitz, Lublinitz, Beuthen, Hin=
denburg
und Rybnik (Generaldirektion Neudeck, Kreis Tarno=
witz
) hat der obenerwähnte Beſitz nichts zu tun.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Ein Menſchenſchickſal.
In Neuſtadt a. d. Hardt, in der Rheinpfalz, lebte bis vor
wenigen Wochen mit ſeiner Frau der Rentver K. M. . . . in einem
kleinen, von ihm ſelbſt nach eigenem Geſchmack erbauten Land=
haus
auch unter den heutigen Verhältniſſen zufrieden ein ruhi=
ges
Daſein.
Sein einfaches, hübſches Heim mit einem beſcheidenen Gar=
ten
war ſeine ſtille Lebensfreude, im Iunern ganz im Stil des
deutſchen Einfamilienhauſes eingerichtet. Nur ein Hochparterre,
in dem die Wohnräume liegen, zeigt es, darüber unter dem Dach
ein paar kleine Manſarden.
Dieſes an ſonniger Südſeite gelegene Häuschen fand Ge=
fallen
vor den Augen eines franzöſiſchen Offiziers und ſeiner
Gattin, und obgleich er in der nämlichen Straße in einer größe=
ren
Villa bereits die ſchönſten Zimmer inne hatte, ſtrebte er doc
danach, in dem Landhaus des Renuers M. Quartier zu bekom=
men
. Was aber ein franzöſiſcher Offizier im beſetzten Gebiet
will, das ſeßt er in hundert Fällen auch neunundneunzigmal
durch, einerlei, ob er ein Recht dazu hat oder nicht.
Kurz der Reutner M. erhielt eines Tages von der Woh=
nungskommiſſion
die Weiſung, ſeine Wohnräume ſamt Küche
für den franzöſiſchen Hauptmann und deſſen Familie binnen acht
Tagen frei zu machen und ſelbſt in die Manſarden zu ziehen.
Alles Petitionieren bei den zuſtändigen Behörden blieb er=
folglos
. Der Mann machte derauf aufmerkſam, daß der Fran=
zoſe
ja ſchon eine ſehr ſchöne Wohnung inne habe, mwit der er zu=
frieden
ſein könne, er wies mit Rückſicht auf den bevorſtehen=
den
Winder darauf hin, daß die Manſarden, in welche er ziehen
ſolle, zum Teil nicht heizbar ſeien, auch habe er keine Küche
und müſſe erſt eine ſolche einba en. Er bat, man möge ihn doch
nicht aus ſeinem Heim vertreiben, in dem er mit ſeiner Frau
nun ſchon bald 30 Jahre wohne, das ihm lieb geworden ſei; in
dem großen neuen Gebäude, welches die Stadt für die Offizier=
hätte
bauen müſſen, ſtünden ebenfalls noch Wohnungen frei, ſein
bleines Haus eigene ſich in keiner Weiſe zum Bewohnen für
zwei Parteien es half alles nichts. Die Antwort lautete im=
mer
wieder: In acht Tagen haben Sie zu räumen. Tun Sie
das nicht freiwillig, werden Sie zwangsweiſe an die Luft geſetzt.
Der Rentner M. wußte aus der Erfahrung anderer, daß
die Franzoſen dieſe Drohung zur Ausführung bringen würden,
wußte, daß in Neuſtadt ſchon verſchiedene Hausbeſitzer aus ihrem
Eigentum gewaltſam vertrieben worden waren, ohne daß man
ihnen erlaubte, mehr von ihrem eigenen Mobiliar mitzunehmen,
als was ſie notwendig gebrauchten. Wäſche, Tiſchzeug, Tafel=
zeug
, Teppiche, Silber alles mußten ſie zum Gebnauch des

[ ][  ][ ]

Rummer F29.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den S. Dezember 1921.

Teite 5.

Franzoſen zurücklaſſen, die damit ſchalteten und walteten, wie es
ihnen paßte, und in der rückſichtsloſeſten Weiſe mit den Ge=
brauchsgegenſtänden
umgingen.
Am Tage vor dem Ablauf des ihm geſtellten Endtermins
machte der Rentner M. noch einen letzten Verſuch, in ſeinem
Heim bleiben zu dürfen. Auch dieſer ſchlug fehl, wie alle übrigen.
Hartherzig bis zur Grauſamkeit wieſen die Franzoſen den Bit=
tenden
ab.
Er ging nach Hauſe und ſchrieb an den franzöſiſchen Haupt=
mann
einen Brief, in welchem er ihm ſagte, daß das eigene Heim
das Letzte ſei, was einem Deutſchen im beſetzten Gebiet noch als
Stätte des Friedens und der Erholung in all den Kümmerniſſen
dieſer ſchweren Zeit verbleibe. Nun vertiebe er ihn auch daraus.
Nicht etwa aus Notwendigkeit er, der Franzoſe, habe ja eine
ſchöne Wohnung , ſondern aus Laune. Ihm ſei das Leben
verekelt. Und dann ſchloß er den Brief mit folgendem Satz:
Sollten Sie mein Haus beziehen, dann ſollen Sie und Ihre
Familie darin keine frohe, keine gute, keine geſunde Stunde
haben! Das iſt der Fluch eines Sterbenden!
Als am anderen Tage die Wohnungskommiſſion erſchien,
um dem Rentner M. anzukündigen, daß er bis zum Nachmittag
um 4 Uhr die Zimmer freizugeben habe, fand ſie den Mann tot.
Er hatte ſich im Badezimmer mit Gas vergiftet.
Der franzöſiſche Hauptmann hat aber bis heute die Woh=
mng
, aus der er einen Deutſchen in den Tod trieb, nicht bezogen,
auch kein anderer Franzoſen wohnt bis jetzt darin.
X. V. Z.
Das engliſch=iriſche Abkommen.
London, 7. Dez. (Wolff.) Die britiſche Regierung hat
geſtern abend die Bedingungen der mit den Sinn=
feinern
getroffenen Regelung veröffentlicht. Das
Dokument iſt überſchrieben: Vertrag zwiſchen Großbritannien
und Irland und enthält 18 Klanſeln, von denen bereits ein
großer Teii von Lord Birkenhead in ſeiner in Birmingham ge=
haltenen
Rede dargelegt worden iſt.
Die erſte Klauſel beſtimmt, daß Irland dieſelbe Stellung
einnehmen ſoll wie andere Dominions des britiſchen Reiches, mit
einem Parlament, das die Vollmacht hat, Geſetze zu machen für
den Frieden, die Ordnung und die gute Regierung Irlands, und
einer Exekutiye, die dieſem Parlament verantwortlich iſt. Irlond
land erhält den Namen Iriſcher Freiſtaat‟. Der Eid, der von
den Mitgliedern des Parlaments dem iriſchen Freiſtaat geleiſtet
wird, lautet: Ich ſchwvöre feierlich Treue und Untertanengehor=
ſam
der Regierung des iriſchen Freiſtaates, und ich werde König
Geong dein Fünften und ſeinen Erben und Nachfolgern treu ſein,
kraft des gemeinſamen Bürgerrechtes Iulands und Großbritan=
niens
und ſeiner Anhängerſchaft an die Gruppe von Nationen
und Mitgliedſchaft in der Gruppe von Nationen, die das britiſche
Gemeinweſen von Nationen bilden.
Klauſel 6 ſieht vor, daß, bis eine Vereinbarung zwiſchen der
britiſchen und der iriſchen Regierumg getroffen iſt, durch die der
iriſche Freiſtaat ſeine eigene Küſtenverteidigung übernimunt, die
Verteidigung zur See Großbritannieus und Irlands durch die
Streitkräfte des britiſchen Reiches geſchehen ſoll.
Klauſel 7 beſtimmt, daß die iriſche Regierung in Friedens=
zeiten
den britiſchen Streitkräften gewiſſe Erleichterungen hin=
ſichtlich
der Flotte und Luftſchiffahrt gewährt und bei Zwiſtig=
keiten
oder geſpannten Beziehungen mit einer auswärtigen
Macht alle Erleichterungen, die die britiſche Regierung verlangt,
gewährt.
Klauſek 8 beſagt: Wenn die Regierung des iriſchen Frei=
ſtaates
eine militäriſche Verteidigungsſtreitmacht aufſtellt, ſoll ſie
ſo zu der militäriſchen Macht, die Großbritannien aufrechterhal=
ten
wird, in keinem größeven Verhältnis ſtehen, als die Bevölke=
rung
Irlands zur Bevölkerung Großbritanniens.
Klauſel 9 beſtimmit, daß die Häfen Großbritanniens und des
iriſchen Freiſtaates den beiderſeitigen Schiffen offen ſtehen.
Klauſel 12 beſagt: Wenn innerhalb eines Monats nach An=
nahme
des Geſetzes und Ratifizierung des Abkommens dem
König von beiden Häuſem des Ulſterparlamentes eine Adreſſe
unterbreitet wird, die ſich gegen das Geſetz richtet, ſollen die
Vollmachten der Regierung des iriſchen Freiſtaates nicht auf
Ulſter ausgedehnt und eine Kommiſſion ernannt werden, um
die Grenzen gemäß den Wünſchen der Bevölkerung feſtzulegen.
Wenn keine derartige Adreſſe unterbreitet wird, ſo wird das
Ulſterparlament weiterhin ſeine Befugniſſe behalten, aber das
Paplament und die Regierung des iriſchen Freiſtaates ſollen die=
ſelben
Befugniſſe in Nordinland wie in Südirland ausüben in
bezug auf Fragen, über die das Nordparlament augenblicklich
keine Befugniſſe hat.
Klauſel 16 ſieht vor, daß weder das Parlament des iriſchen
Freiſtaates noch das Parlament von Nordirland irgendeine Reli=
gion
dotieren, oder ihre freie Ausübung verhindern bzw. be=
ſchränken
dürfe.
Klauſel 17 ſieht vor, daß zun Zwecke vonläufiger Verwal=
tung
Südirlands das anſtelle des Homerulegeſetzes geſchaffene
Südparlament einberufen wird.
Klauſel 18 beſagt, daß die Bedingungen von der britiſchen
Regierung ſofort dem Parlament zur Genehmiguag und von
den iriſchen Unterzeichnern dem Südparlametn unterbreitet wer=
den
, und daß die Bedingungen nach ihrer Genehwigung durch
das Geſetz ratifiziert werden.
Von der Konferenz in Waſhington.
Waſhington, 7. Dez. (Wolff.) Die drei Mitglieder
der chineſiſchen Delegation haben infolge Uneimigkeit
über die zukünftige Politik ihre Entlaſſung eingereicht. Es
handelt ſich um den chineſiſchen Gefandten in Kuba Tyau,
Vizeadmiral Tſai und Generalleutnant Hweng. Die chine=
ſiſchen
und japaniſchen Delegierten verhandelten erneut über die
Rückerſtattung des Staatseigentums des Gebietes von Kiau=
tſchou
an China.
dieſe entſprechend den Weiſungen der Regierung in Peking ſich
von der Konferenz zurückziehen würde, wenn die Verhand=
lungen
mit den jaßaniſchen Delegierten über Schantung nicht
zu einer den Intereſſen Chinas günſtigen Löſung führten. Die
Anweiſungen aus Peking giugen dahin, daß in bezug auf die
bedingungsloſe Zurückerſtattung Kiautſchous in keinem Punkte
nachgegeben werden ſolle. Augenblicklich habe die Delegation
allerdings in keiner Weiſe die Abſicht, die Konfevenz zu verlaſſen.

Letzte Nachrichten.
Berlin, 7. Dez. (Wolff.) Zu den Blättermeldungen über
eimen offiziellen Schritt der deutſchen Negie=
rung
bei der Bank von England wird von zuſtändiger
Seite erklärt, daß von der Reichsregierung ein offizieller Schritt
bei einer engliſchen offiziellen Stelle getan worden iſt,
welche zuſtändig iſt für die Gewährung eines Kredites.
Berlin, 7. Dez. (Wolff.) Ein Buch des ehemaligen
Kaiſers. Wie das Achtuhr=Abendblatt meldet, erſchien beim
Verlag Köhler in Leipzig ein vom ehemaligen deutſchen Kaiſer
verfaßtes Buch Vergleichende Geſchichtstabellen
1878 bis Kriegsausbruch 1914, das außer tabella=
riſchem
Material auch Aufzeichnungen über die unmittelbare
Vorgeſchichte des Krieges enthält.
Berlin, 7. Dez. Nach einer Meldung der Deutſchen Allge=
meinen
Zeitung aus Rom wurde der ſeit kurzem dort weilende
frühere türkiſche Großweſir und Mitglied des ägyptiſchen regie=
renden
Hauſes Prinz Said Halim Paſcha auf der Straße
von einem unbekannten Täter erſchoſſen. Vermutlich han=
delt
es ſich um einen politiſchen Mord.,
Eſſen, 7. Dez. (Wolff.) Die Kohlenförderung des
Ruhrbeckens einſchließlich der linksrheiniſchen Zechen wird für
November auf 7,75 Millionen Tonnen in 24½ Arbeitstagen ver=
anſchlagt
. Im Oktober war eine Förderung von 8,04 Millionen
Tonnen in 26 Arbeitstagen zu verzeichnen. Die arbeitstägliche
Förderung ſtellt ſich vorausſichtlich auf etwa 319 500 Tonnen gegen
809 500 Tonnen im Oktober, da die Zunahme der arbeits=

täglichen Förderung im November angeſichts des bevorſtehen=
den
Weihnachtsfeſtes einen beſonderen Anreiz zur Steigerung
der Arbeitsleiſtung gibt.
Paris, 7. Dez. (Wolff.) Wie Havas feſtſtellt, haben ſich
bei der geſtrigen Nede Briands 44 Senatoren der Abſtim=
mung
über die Vertrauenstagesordnung enthalten.
Madrid, 7. Dez. (Wolff.) Die Ausfuhr von Oliven=
öl
und Pflanzenfaſern wird durch Dekret bis auf weiteres frei=
gegeben
.

Darmſtadt, 8. Dezember.
W-1. Heſſiſches Landestheater. Das Seufationsſchauſpiel
Kean von Dumas=Edſchwid gelangte geſtern mit einem neu=
verfaßten
kurzen Vorſpiel zur Aufführung, das, den Kean noch
als Mitglied der Truppe Bob zeigend, eine Einleitung zu dem
Stücke bilden ſoll. Der Reiter, ein italieniſcher Werber für
eine ausländiſche Truppe, will dem Bob ſeine Mitglieder ab=
ſpenſtig
machen, wird aber von allen, außer von Kean, abgewie=
ſen
, der mit ihm geht. Darüber gerät Bob außer ſich und ergeht
ſich in Verwünſchungen. Das Vorſpiel iſt im Stil umd dem
ſtark gepfefferten Ton der Komödiantenſzenen des Stückes ge=
halten
. Den Bob ſpielte Herr Langheinz. den Reiter Herr
Gielen. Die Aufführung des Stückes ſelbſt fand in der frühe=
ren
Beſetzung ſtatt.

Literariſches.
St. Wie Hannepeterle ein Mann wuurde. Erzählt von
Helma Eſſelborn. Abbildungen und Buchſchmuck von Johannes
Adolf (Verlag von Hede u. Schade in Leipzig). Es iſt ein echt deutſch
empfundenes, ſinnig und beſchaulich erzähltes Märchen, das Helma Eſſel=
born
juſt recht zur Weihnachtszeit und zu den langen, zum Träumen und
Rückſchauen anregenden Winterabenden beſchert. Zum Träumen be=
ſonders
denn ſehr geſchickt iſt ie entzückende Geſchichte von dem kleinen
zarten Hannepeterle, der verhätſchelten Lockentante, die zum Manne,
richtiger zunächſt zum rechden deutſchen Jungen wurde, nachdem ihn
ſeine traute und liebe Traumgeſtalt Rotzipfelchen durch Träume und
Phantaſie aus den Fährniſſen, in die Großmutterchens Verhätſchelung
ſeine Bubenjugend gebracht, über viele ſchöne Erlebniſſe hinweg mitten
ins geſunde, friſch pulſierende Leben hineinſtellte und ihn ſeeliſch
körperlich reifen ließ. Es liegt tieſen Sinn und ſchöne Märchenpt
über das Buch gebreitet, das von reifem Verſtändnis für die Kinderſeele
und Gemüt diktiert iſt und den ſchönen flotnen Stil auch zur beſchau=
lichen
Lektüre für Erwachſene ſtempelt, die aus den Wirren der Tage
einmal eine Stunde herausfinden wollten in die ſchöne ſelige Zeit der
Jugend, der Vergangenheit; die den Sinn nicht verloven hatten für
gemütliche deutſche Märchenſtimmung und =empfindung. Ein emp=
fehlenswertes
Weihnachtsbuch!

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Für die Veröffentlickungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
(eiuerlei Berantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 31 Abſ. 2 des Preſſe=
ſetzes
in voßem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, könuen nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Nach einer Notiz im Tagblatt hatte die Oberföriterei Damſtadt
die Abſicht, die Bevölkerung unſerer Stadt mit billigen Chriſtbäumen zu
verſovgen. Leider werden aber bei dem Verkauf die bekanntgegebenen
Preiſe nicht eingehalten, ſondern es wird ohne Rückſicht auf die vorge=
ſehene
Stoffelung jeweils der Höchſtpreis der betreffenden Klaſſe gefor=
dert
. Z. B. koſtet jeder Baum über 1,50 Meter 5 Mark. Da nun be=
kanntlich
gerade die Bäume iu mittlerer Größe am meiſten gekauft we
den, ſo liegt darin eine Uebervorteilug des Käufers. Wenn es nicht
möglich iſt, für den Verkauf einen Ungernehmer zu finden, der ſich au
die Vereinbarungen und daß ſolche getroffen worden find, muß man
wohl aus der Bekanntmachung ſchließen hält, ſo hätte die Oberförſterei
einen Aufſichtsbeamten zu dem Verkauf entſenden ſollen. Jetzt entſteht
ſelbſtverſtändlich wieder eine Verbitterung der Käufer, die gerade durch
das Entgegenkommen der Oberförſterei vermieden werden ſollte,

Die Eiſenbahn ſchickt ſich an, zu der eben vollzogenen Perſonen=
tariferhöhung
von 30 Prozent eine weitere von 75 Prozent treten zu
laſſen. Da ſcheint es angebracht, doch einmal auf die Notwendigkeit
hinzuweiſen, daß den enormen Laſten, welche dem reiſenden Publitum
auferlegt werden, auch eine vollwertige Gegenleiſtung ſeitens der
Eiſenbahn gegenüberſtehen müßte. Das iſt aber zur Zeit durchaus nicht
r Fall. Jede Fahrplanänderung veranlaßt regelmäßig zum Teil er=
hebliche
Zugverſpätungen, die erſt nach vielen Wochen gänzlich aufhören,
wenn eben wieder eine neue Fahrplanänderung in Sicht iſt, die dan
die Unzuträglichkeit veu erſtehen läßt. Die Heizung der Wagen iſt durch=
aus
mangelhaft, beſonders in der zweiten Klaſſe, fällt häufig ganz aus
bei Zügen, die dem Verkehr von hier nach Frankfurt und umgekehrt
dienen. Die Bereitſtellung der Züge für die Reiſenden in Frankfurt
a. M. findet in zahlreichen Fällen erſt nach der planmäßigen Abfahrts=
zeit
ſtatt. Das auf dem Bahnſteig angeſammelte Publikum ſtürmt dann
den einfahrenden Zug, wobei ein beängſtigendes Gedränge entſteht und
das Publikum den Gefahren ſchwerer Unfälle ausgeſetzt iſt; ſo konnte
beiſpielsweiſe beim Einfahren des 2.30 Uhr planmäßig von Frankfurt
abgehenden Zuges am vergangenen Samstag eine zwiſchen Bahnſteig
und Zug geratene Frau nur mit knapper Not vor dem Zerquetſchtwer=
den
gerettet werden. Obgleich ſolche Zuſtände bei dem genannten Zug,
der regelmäßig 2030 Minuten Verſpätung hat, ſeit Wochen eintreten,
geſchieht nichts, um ſie zu verhindern.
Die Fahrkarteninhaber 2. Klaſſe dürfen zwar den viel höheren Preis
jahlen, werden aber dafür um ſo ſchlechter behandelt. Genügend Plätze
ſind meiſt nicht vorhanden, ſo daß ſie ſtehen müſſen, falls ſie nicht vor=
ziehen
, in eine niedere Wagenklaſſe einzuſteigen. Mitunter ſind im
ganzen Zuge nur zwei Abteile 2. Klaſſe, ſo daß über 50 Prozent der
Reiſenden 2. Klaſſe in der niederen Klaſſe fahren mußten. Iſt ein vol=
ler
Wagen 2. Klaſſe eingereiht, ſo beſitzt er meiſt Hochdruckheizung und
heizt daher nicht, weil er beinahe am Ende des Zuges ſteht, wo der
Dampfdruck zu niedrig iſt.
Solange die Bahn noch die 2 Klaſſe führt und ſich hierfür bezahlen
läßt, ſollte ſie ſich auch verpflichtet fühlen, die verſprochene Gegen=
leiſtung
voll und ganz zur Ausführung zu bringen.

Landwirtſchaftliches.

Die Viehmärkte im November.

b. Der Aufkrieb von Schlachtvieh aller Gattungen zu den
Hauptviehmärkten im verſloſſenen Monat war auff allen Märkten wieder
rheblich höher wie im Monat Okvober. Beſonders in Schweinen
waren die Zufuhren erheblich höher, was ſchließlich auf die andquernde
In den Kreiſen der chineſiſchen Delegation wird erklärt, daß lebhafte Nachfrage nach ſchweren fetten Schweinen infolge der enormen
Preisſteigewng am Fettmarkt zuvückzuführen iſt. Trotz der beſſeren
Zufuhren in allen Gattungen zogen die Preife unter ganz geringen
Schwankungen weiter an und zwar wurden Rinder um 50325 Mark,
Kälber um 50200 Mark und Schafe um 2175 Mark pro 100 Pfund
Lebendgewicht teurer. Am ſchärfſten war jedoch die Aufwärtsbewegung
bei Schlveinen, die trotz der größeren Zufuhren um 200550 Mark im
Preiſe onzogen. Auf den nachſtehenden Märkten geſtalteten ſich die
Preiſe im November gegenüber Oktober wie folgt für 100 Pfund Lebend=
gewicht
in Mark:
Schafe Schweine
Kälber
Rinder

Oktober
Beulin
Nobeiber
Chemnitz Oktober
November
Magdeburg Oktober
November

Eſſen
Dresben
Hannover
Elberfeld
Breslau

Okrober
Novenber
Orwber
November
Oktober
November
Oktober
November
Oktober

200 850
3001000
250 900
3001000
250 800
2501000
400 R5
3501300
200 875
2501050
300 80
3001000
300 900
3501100
325 750
November 400 900

4501300
5001500
6001000
7001100
3501000
4001050
6001250
6001300
550 950
5501050
6001100
5001100
8001200
7001250
600 975
6001150

200675
50770
250700
300750
300650
300700
300700
400725
25072.
30077
200650
250650
300650
400900
300675
350800

10001550
10001850
12001600
11002000
10001600
802000
10001550
10001950
10501600
10501800
10001450
Ad-444
110015
120020
11001550
11501800

für Kälber Doppellender feinſter Maſt im November in Berlin 1800
200 M
i Magdeburg 10501300 Mk., in Eſſen 14001550 Mk.
Pfund Lebendger
icht.

Spiel, Sport und Turnen.
* Trocken=Skikurs. Auch in dieſem Jahre hält der Ski=
lub
Darmſtadt=Odenwald, Ortsgruppe des Skiklubs
Schwarzwald, für ſeine Mitglieder wiederr einen Trocken=Skikur
ab, um die Anfänger mit Schneeſchuh (Schi), Bindung, Stöcken und
Stiefeln, ihrer Bauart und ihrem Gebrauch bekannt zu machen. Er gibt
dem Neuling die Grundbegriffe und fördert ihn durch die Vorübungen
zum Schneelauf ſo, daß er als Wiſſender, wenn auch nicht als Können=
der
, die erſten Gehverſuche am ſchneeigen Hang unternehmen kann, ohne
in der Kälte draußen noch längere Erklärungen abwarten zu müſſen.
Die ſechs Uebungsabende beginnen am nächſten Montag und finden

zweimal wöchentlich abends von 810 Uhr ſtatt. Die Anmeldungen
ſind rechtzeitig und nur an den Schriftführer Herrn Ferd. Adolf
Pertſch, Neckarſtraße 10, II zu richten, woſelbſt auch die näheren Be=
dingungen
aufliegen. (S. Anz.)
* Sportverein Darmſtadt 1898 c. V. Waldhof
kommt! Am kommenden Sonntag tritt Sporwvereins Ligaelf zu einem
ſchweren Kampfe an. Der Odenwaldkreismeiſter, gegen den das Vor=
ſpiel
in Woldhof 0:0 endete, wird ſeine führende Stelle in der Tabelle
gegen Darmſtadt zu verteidigen haben und vielleicht auch zu verteidigen
wiſſen. Nach dem unentſchiedenen Treffen BürſtadtDarmſtadt (3: 3)
hat ſich Darmſtadts Tabellenſtand nicht unerheblich verſchlechtert. Nach=
folgend
die Tabelle auf Grund der Spiele vom 4. Dezember:

Mannheim=Waldhof Sptele gew. unentſch. verl.
0 Tore
22: 7 Punkte
14 Darmſtadt 0 15:8 annheim=Lindenhof 14:5 Mannheim=Neckarnu 18: 12 Monnheim=Sandhofen Pfungſtadt * 4 12:9 6 Mannhein=Käfertal 20 Bürſtadt 13: 2

Die Tabelle zeigt deutlich, daß Darmſtadt alles daran ſetzen muß,
ſeine Stellung zu behaupten. Es finden am Sonntag in der obengenann=
ten
Ab=
eilung
noch folgende Spiele ſtatt: Mannheim=Käfertal Mann=
heim
=Lindenhof. Mannheim=Neckarau Pfungſtadt, Monnheim= Sand=
hoſen
-Bürſtadt.
Nachklänge vom Inbeljahr der Tr ngemeinde Darmſtadt 1846.
Mit dem Jubelſchauturnen hat das Jubeljahr der TGD. ſeinen
Abſchluß erreicht. Es ſei heute ein Rückblick auf die Vereins=
tätigkeit
in dieſer Zeit geſtattet. Gemäß Beſchluſſes der Haupwer=
ſammlung
zu Anfang des Vereinsjahres ſollte das 75 jährige Beſtehen
in gut turneriſcher Art begangen werden. Turneriſche Arbeit ſollte demn
Markſtein des Jubeljahres bilden. Und ſo kam es. Im April wurde
die erſte Veranſtaltung durchgefühyrt. Die TGD. hatte die Mittelrheini=
ſche
Vorturnervereimigung zu Gaſte. Das alljährliche Zuſammenturnen
dieſer Vereinigung wurde hierbei zum erſten Male zu einem Kunſtturnen
ausgebaut. Die Durchführung fand die größte Anerkennung der aus=
wärngen
Turner, ſodaß dieſe Zuſammenkunft für die nächſten derartigen
Veranſtaltungen wohl als vorbildlich bleiben wird. So folgten bold
darauf die Vorbereitungen zum Gauturnfeſt des Main=Rhein=Gaues.
Ar
dieſe Veranſtaltung verlief ohne Störung.
Schon kam der Nuf zur neuen Arbeit an die Turnleitung. Weit
größere Wettkämpfe mußten in Angriff genommen werden. Der 2. Gau=
verbond
des Müttelrheinkreiſes hatte der TGD. ſein 1. Verbands=
feſt
übertragen. Die Schwierigkeiten, die ſich beſonders durch die =
ſung
der Quartierfrage zeigeen, wurden auch hier wieder gut überſtander.
die Wettkämpfe, die zum Teil auf dem Turnplatz am Fimanzamt ud jur
Großen Woog ſtattfanden, ließen ſich glatt erledigen. Nicht nur auf deur
Gebiete des Durnens war man tätig, auch die andenen Uebungszweig
regten ſich emſig. So konnte die Schwimmabteilung im Auguſt
das Kre
iswettſchwimmen des Mittelcheinkreiſes in muſter=
gültiger
Weiſe im Großen Woog durchführen. Die Fechter blieben nicht
zurück und hatten die Feichter des Mittelrheimkreiſes zu einem Kreis=
wertfechten
im Oktober geladen. Der Kreisbericht und die Fach=
zeitſchriften
beurteilten dieſe Veranſtaltung als muſtevgüültig durchgeführt.
Auch die Fußballabteilung hatte Gelegenheit genommen bei ei=
nem
Privatwertſpiel mit einem anſehnlichen Gegner ihr gutes Können
zu zeigen.
Die Heurptarbeit aber nahm die eigentliche Jubelfeier in Anſpruch.
Im Vordergrund ſteht auch hier wieder die praktiſche Tätigbeit. Hier
galt es nicht zu Wettkämpfen zu ſawneln, hier ſollte den einzelnen Ab=
teilungen
Gelegenheit gegeben werden, ihr Schaffen und Können vor der
Oeffentlichkeit zu beweiſen. Das große Jubelſchauturmnen hat denn auch
ein machtvolles Bild der inneren Vereinsarbeik abgegeben. Wemu nun
die Durchführung all dieſer Veranſtaltungen die Leitug und Mannſchaf=
ten
ſtark heranholte, ſo war dennoch nebenbei die TGD. nach außen
nicht untätig. Durch Beteiligung an vielerlei Wettkämpfen hatte die
TGD. gerade in dieſem Jahre glänzende Erfolge aufzuweiſen.
Mit der Durchführung all dieſer Veranſtaltungen hat die TGD.
ein Stück Volksarbeit geleiſtet, das in der Deutſchen Turnerſchaft als
erhaben daſteht. Tauſende von Männer, Frauen und Jugendlichen hat
ſie zu Wettkämpfen zuſammengeführt und beſchäftigt. Durch Schau=
vorführungen
hat ſie für die Verbreitung der Leibesübungen in hohem
Maße gewirkt. Dies wurde auch von ſeiten des Hauptausſchuſſes der
eutſchen Turn
ſchaft durch Verleihung des Ehrenbriefes, der höchſten
Anerbennung, die die Deutſche Turnerſchaft zu verleihen hat, anerbannt
und gewürdigt. So ſchließt das Jubeljahr mit dem ſchönſten Alkord.
Und nun gikt es nicht zu raſten. Der Winterbetrieb iſt im vollen
Gonge. Allen Aßtz
lungen iſt durch geräumige Uebungs= dund Umöleide=
räume
Gelegenheit gegeben auch in der Wintverzeit ihre Uebungen fort=
zuſetzen
und ſich ſomit für das kommende Jahr vorzubereiten. Nicht
nur für das Turnen, auch für Fechten, Leichtathletik, Fußball und Turn=
ſpiel
iſt genügender Uebungsraum gegeben. Das Schwvimmen findet aur
einem beſonderen Nebungsabend im Städtiſchen Hallenſchwimmbad ſtatt.
Beſondere Annehnlichkeiten in einem Vereinsbetwieb ſind geeignete Ver=
ſammlungsräume
. Dieſe ſtehen allen Abtetlungen genügend zur Ver=
fügung
. Das Jubeljahr war in weitgehendſtem Maße der Heimarbeit
gewidmet, das Jahr 1922 foll die Mannſchaften wieder wehr hinaus
führen. Größere Wettkämpfe ſollen beſchickt werden, darunter beſonders
das Kreisturnfeſt in Aſchaffenburg. An den Kampfſpielen im Stadion
in Berlin wird die TGD. ſich beteiligen. Neben der Einzelausbildung
für die komenden Wettkämpfe wird es die Hauptaufgabe der Leitung
bleiben, die Maſſen ſyſtematiſch körperlich durchzubilden. Allen Anſän=
gern
jeden Alters, männlich und weiblichen Geſihlechts iſt durch vor=
gebüldete
Leiter die beſte Anleitung zu geregelten, geſunden Loibesübun=
gen
auch im Witerhalbjahr geboten.

sr. Die erſten Rodelrennen des Winkers berauſtalte=
ten
in Schierke der Sport= und Bobsleighllub Schierbe in Gemeinſchaft
mit dem Berliner Schlittſchuhklub auf der unteren Hälfte der Schierker
Bahn. Die Strecke betrug 1000 Meter. Die gezeigten Leiſtungen wa=
ren
recht annehmbare. Die Eygebniſſe ſind: Damen=Einſitzerfahren:
1. Fraut Paulſen=Leipzig 1
45, 2. Wimkler=Schierke 1: 46,5. Herven=
Einſitzerfahren: 1. E. Marhvehl=Berlin 1 : 44, 2. Obevleutnant Engel=
bert
=Bevlin 1: 45,7. Zweiſitzerfahren: 1. Frau Schwarz, Oberl. Engel=
bert
=Berlin 1: 42,5, 2. Frl. Winkler, Hoffmann=Berlin 1:44.
dra. Das Deutſche Turn= und Sportabzeichen, die be=
kannte
Auszeichnung des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, findet
immer mehr Anhänger in Durn= und Sportkreiſen. Es ſind in der Zeit
tom 1. Juli bis 1. November allein 10 000 Urkundenhefte vom General=
ſeknetariat
angefordert worden. Twotz der vorgerückten Jahrekzeit laufen
täglich weitere, größere Beſtellumgen auf Urkundenhefte ein.
Schluß des redaktionellen Teils.

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Dieſes bewährte
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Franlifurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 111, 57 Uhr. (1,6853) Sonntag 1012 Uhr.

Wetterausſichten für Donnerstag.
Wolkig, meiſt trocken, wild, Südweſtwind.

c
Landestheater, Anfang 6½ Uhr, Ende 102/= Uhr (C 12, Schülen
wiete blau?, Sondermiete Serie 41): Lohengrin.
Orpheum: Vorſtellung um 77 Uhr.
Konzert Klinge=Heiß gbends 8 Uhr in der Turuhalle am
Woogsplatz.

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden
iſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto WBaldaeſtel; für heſſiſche Politik
den
vilr ſchatliches) Max Streeſe; für
ubrigen Teil (außer Sport Hanoel und La
Sport, Hanbeletell und Landwirtſchaftliches: Frrt Witſchin
für den Anzeigenteil,
4:
Banl 2e
An,
ge.
enbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchättale
Ea
und Verlag: L. C. WBittich’ che oofbuchdrnckerei. Sämtlich in 9
mſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Redaktion de
Tagblatts zu ricten. Etwaige Honorarforderungen ſiud beizufügen; nachträgliche
wrben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Rumwer hat 10 Seiten.

[ ][  ][ ]

Tafel=Margarine
Pfund Mark BB.00
Ariſta=Pflanzenbutter
Pfund Mark B0.0O
44 Pfund 8
Kokosfert Nark 26.00
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ze
n8
an
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Dr. A. Oef!

Todes=Anzeige.
Am 6. Dez, verſtarb ſanft mein Stief=
bates

Wilh. Wienbreyer
im Alter von 81 Jahren.
Darmſtadt, 7. Dez., Wenckſtr. 32, I.
Philipp Schade.
Die Beerdigung findet Freitag nachm
3 Uhr von der Kapelle des Waldfried=
hofes
aus ſtatt. (*4650

Verkoren
am Dienstag abend 1 ge=
ſtichkter
weißſeiden. Shawl
zwiſchen Eichbergſtraße, Wil=
helminenſtraße
, Rheinſtraße
und Theater.
Abzugeben gegen gute Be=
lohnung
bei Frau Kommerzien=
rat
Strack, Schollweg, Ecke
(13382
Nicolaiweg 12.

Tages=Angebot!

Nur ſo lange Vorrat
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Speiſe=Oel, Schoppen Mk. 18.00
Bachk=Oel
20.00

Reinigungs=Seife
Doppelſtück Mark 4.00

Zeite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. Dezember 1921.

Rummer 329.

Familiennachrichten f6
Regierungsaſſeſſor Walter Strack
Thriſta Strack, geb. Wittich
zeigen ihre Vermählung an.
Darmſtadt, am ſikolaustag 192).
A. 23 9

Todes=Anzeige.
Am Montag, den 5. Dezember.
verſchied nach langem ſchweren Lei
den unſere treue Schweſter, Schwä
(*4651
gerin und Tante
Frau
zerMv.
2n
G
Katharina ceegrr2
geb. Grodhaus.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 7. Dez. 1921.
Die Beerdigung findet ſtatt am
Donnerstag, den 8. Dezbr., 2 Uhr,
auf dem Beſſunger Friedhof.

V

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die liebevolle Teilnahme
beim Heimgang unſerer guten
Mutter ſagen wir allen herz=
lichen
Dank.
(246571
Im Namen der Hinterbliebenen:
Studienrat Br. Zimmermann.

Geburts=, Verlobungs=,
Vermählungs=
und Todesanzeigen
liefert in kürzeſter Zeit die
L. C. Wittich’ſcheHofbuchdruckerei
Darmſfadt, Rheinſtraße 23

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22.00
A
Ganz friſche
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la Kaffee, Santos pfd. mk. 40.0
Prima Kakao pfd. nk. 24 u. 26.00
Tee /pfd Nk. 9.00, 10.00u. 11.00
R
Bach=Artikel
K. zu billigſten Preiſen
Gerſten=Kaffee Pfund Mark 3.70
Malz=Kaffee
5.0
Korn=Kaffee
5.50

Hühner=Weizen Pfund Mark 3.50
(*46553
Fritz Kappe
Rheinſtraße 47.

Erhebung von Sprunggeld in
der Stadt Darmſtadt.
Zufolge Beſchluſſes der Stadtverordneten=
Berſammilung vom 13. Oktober 1921 werden
mit Genehmigung des Heſſiſchen Landes= Er=
nährungsamts
vom 26. November 1421 mit
Wirkung vom 13. Oktober 1921 ab für Inan=
ſpruchnahme
der ſtädtiſchen Faſeltiere nach
ſtehende Gebühren von den Ei entümern der
vorgeführten weiblichen Tiere erhoben:
30 Mk. für eine Kuh oder Rind,
25 Mk, für ein Schwein,
(st13363
7 Mk. für eine Zieg
Dieſe Gebühren ſind bei der ſtädtiſchen
Güterverwaltung, Stadthaus, Zimmer 48
während der Dienſtſtunden im voraus zu ent=
richten
. Ueber die erfolgte Zahlung wird eine
Beſcheinigung erteilt, die dem Faſelwärter bei
der erſten Vorführung zu übergeben iſt. Nach=
ſprünge
ſind gebührenfrei. Von Zahlung der
Gebühren ſind diejenigen Viehbeſitzer befreit,
die beim Abſchluſe des Eingemeindungs= Ver=
trags
mit Beſſungen, d. h. am 1. April 1888,
Viehbeſitzer in dieſer Gemeinde waren. Dieſe
werden aufgefordert, ſich innerhalb 8 Tagen
bei der ſtädt. Güterverwaltung zu melden.
Darmſtabt, den 3. Dezember 1921
Der Oberbürgermeiſter, J. V.: Buxbaum.

Konkurs=Ausverkauf.
Die zur Konkursmaſſe des Kaufmanns
Karl Nürnberger dahier gehörigen Waren=
beſtände
, beſtehend in Anzugſtoffen und eini
gen fertigen Anzügen, werden von Donners=
tag
, den 8. I. Mts., ab in dem ſeitherigen
Geſchäftslokal
Schützenſtraße 8 (Hinterhaus)
(13393
freihändig verkauft.
Der Konkursverwalter:
Kapp, Gerichtsvollzieher i. R.
Mauerſtraße 11.

Alle

N
MeiſäDff

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Kragen, 1 Kinderwagen mit Gummi=
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., 1 Bettflaſche, 1 Meſſing=
Leuchter, 1 Schmnckkäſtchen, zirka 50
(13411
Kilo Papierkordel nſw.
Anzuſehen ½ Stunde vorher.

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Darmſtadt
Waldſtraße 3. Amtsgerichtstaxator.

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Die Berſteigerung von mehreren Tan
ſend wpilenen Decken nſw. beim Reichsver
mögensamt Darmſtadt, Riebeſelſtraße, wird
am Dienstag, 13., und Mittwoch, 14. Dezem=
ber
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. Dezember 1921.

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[ ][  ][ ]

Rummer 329.

Darmſtädter Tagblatt, Dounerstag, den 8. Dezember 1931.

Seite 9.

Der Grenadier von Pirmaſens.
Eine Erzählung aus dem vorigen Jahrhundert.
Von Ernſt Pasqué.
(Nachdruck verboten.)
Halt da! rief plötzlich aus der Ferne eine jugendliche
Männerſtimme, halb luſtig, halb unwillig dem dahineilenden
ſädchen nach. Doch Line kehrte ſich nicht an den Ruf und ver=
hwand
hinter der Türe des Hauſes, noch bevor der junge Prinz
ei der Steinbank angelangt war.
Die Mutter Gottfrieden und Jean hatten ſich erhoben. Der
gerzog Karl eine ſchlanke Geſtalt mit nichts weniger als ein=
ehmenden
Zügen, ſtand vor ihnen. Er maß beide eine Weile
nt trotzig=berächtlichem Blick, dann ſagte er mit einem eigen=
ümlichen
Lächeln zu dem jungen Burſchen:
Schon wieder zurück von der großen Reiſe? Hätteſt noch
raußen bleiben können, und die kokette Dirne wäre mir nicht
ſchnell entwiſcht. Doch Ihr habt beide wohl die längſte Zeit
ier, mir zum Aerger, gehauſt; der Baum dort ſcheint keine
rüchte mehr tragen zu wollen, er wird umgehauen, und Euch
ſigt man fort. Dann wird das Mädel nicht mehr vor mir davon=
ſaufen
und ſich wohl auf’s Bitten legen müſſen. Lüftet meinen
ſavillon, ich kehre bald mit anderen Herren zurück, um dort zu
ſtacht zu ſpeiſen. Und wollt Ihr mich, Eueren künftigen Herrn,
ei guter Laune erhalten, ſo ſorgt dafür, daß die ſcheue Dirne
ns bei der Bedienung nicht fehlt!
Damit drehte er der Alten und ihrem Sohne den Rücken
ud beſtieg wieder ſein Pferd, das der Jäger mittlerweile heran=
eführt
. Dann ſprengte er, nicht ohne dorher noch einen ſcharfen
lick auf die verſchloſſene Türe des Wärterhäuschens geworfen
haben, davon und verſchwand bald in dem die Anlagen um=
mmenden
Walde.
Muter, ſagte Jean ingrimmig und drückte krampfhaft die
and der Alten, mongen gehen wir nach Buchsweiler zu der
rau Landgräfin, ſie mag über uns entſcheiden; hier bleiben
ir auf keinen Fall und Ihr zieht mit uns.
Wo meine Kinder ſind, da iſt meine Heimat, fprach die
lte leiſe und vor ſich hin. Ich verlaſſe den Ort gerne, der mir
ehr Leid als Freude gebracht, den ich verflucht! ſetzte ſie
uum hörbar und murmelnd hinzu.
Dann gingen beide auf das Häuschen zu, in deſſen Türe
ine ſich vorſichtig zeigte.
I.
Vereint und doch getrennt.
In einem luftigen und äußerſt freundlich eingerichteten
ardenſaale des landgräflichen Schlößchens Buchsweiler befanden
ch zwei Perſonen, die, wie es den Anſchein hatte, ein ziemlich
inges und ernſtes Geſpräch zu Ende geführt, denn die eine der=
lben
, ein Katalier, in blauer, rotausgeſchlagener UIniform,
ungte nach dem ſilberbordierten Dreiſpitz und machte Miene,
n Saal zu verlaſſen. Es war der Erbprinz von Heſſen, Ludwig,
gleich regierender Graf von Hanau=Lichtenberg, der ſeiner Ge=
tahlin
, der Prinzeſſin Karoline, welche in Buchsweiler Hof hielt,
inen Beſuch gemacht hatte. Es mußte etwas gar Wichtiges ſein,
s den Landgrafen veranlaßt, Pirmaſens und ſeine langen
renadiere zu verlaſſen und ſeine Gemahlin aufzuſuchen. Die
ndaräfin hatte ſich von ihrem Sitz an dem breiten ofſenen
uBenſter, das einen herrlichen Ausblick in die hübſchen Carten=
mlagen
und auf die nahen grünen Berge gewährte, erhoben

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und trat, um Abſchied von ihrem Gemahl zu nehmen, auf dieſen
zu. Sie war eine ſchlanke Dame von etwa vierundvierzig Jah=
ren
, die trotz der für ihren hohen Stand einfachen Kleidung,
durch ihre Haltung, den würdigen und zugleich milden Ausdruck
ihrer Züge und das einnehmende Löcheln ihres noch immer
ſchönen Mundes jedermann, auch ihrem etwas ſoldatiſch=rauhen
Herrn und Gemahl, Verehrung einflößte.
Es wäre alſo abgemacht, ſagte der Landgraf, ſeiner Ge=
mahlin
die Hand zum Abſchied reichend, Sie reiſen ſo bald als
nur irgend möglich. Kiſten und Kaſten können Sie von Ihren
Leuten einpacken und nachkomimen laſſen. Es liegt nmir daran, Sie
um meinen Herrn Vater zu wiſſen, lieber heute noch als morgen:
die Nachrichten, welche ich aus Darmſtadt erhalten, machen es zu
einer Notwendigkeit. Beſonders haben Sie ein wachſames Auge
auf meinen lieben Bruder Georg.
Die letzten Worte hatte er mit nicht zu verkennendem In=
grimm
geſprochen. Die Landgräfin antwortete beſchwichtigend:
Ich hoffe, Ihnen bald beiveiſen zu können, daß nuan Sie
über Ihren Bruder nicht ganz der Wahrheit gemäß berichtet hat
ich hoffe und wünſche es. Der Gedanke, Sie mit ihm zu ver
ſöhnen, und von nun an immer um den alten Herrn, den ich wie
meinen eigenen Vater liebe, ſein zu dürfen, mildert in etwas das
Schmerzliche des Abſchieds von meinem lieben Buchsweiler. Sie
werden mit mir zufrieden fein, Ludwig.
Ich bin davon überzeugt entgegnete der Landgraf kurz,
und verlaſſe mich ganz auf Sie, wenn ich auch leineswegs Ihre
Vorausſetzungen bezüglich meines Herrn Bruders zu teilen ver=
mag
. Sie reiſen, dabei bleibt’s, und ſenden mir regelmäßig
Ihre Briefe, wie wir es beſprochen. Daß Sie pünktlich unſere
Abmachungen, Ihre Inſtruktionen befolgen werden, weiß ich
Adicu, Madame!
Er wollte ſich nach dieſen Worten entfernen, doch die Land=
gräfin
hielt noch immer ſeine Hand. Nun ſchaute Ludwig über=
raſcht
auf und ſah Tränen in den Augen ſeiner Gemahlin ſchim=
mern
. Eine Bewegung des Unwillens erfolgte, dann aber ſiegte
die alte Liebe, und die Landgräfin umarmend, küßte er ſie zärt=
lich
und ſagte mit treuherzigem Ton:
Leb’ wohl, Karoline, und Dank Dank für Deine treue
Anhänglichkeit und Liebe!
Im folgenden Augenblick riß der Fürſt ſich los und eilte
ohne den Blick noch einmal zu wenden, nach der Türe, ducch
welche er verſchwand. Es war faſt, als ob er ſich der Schwäche
ſchäme, die ihn für einen Augenblick überkommen.
Die Fürſtin kehrte zu ihrem Sitz am Fenſter zurück, und
nun weinte ſie wirklich. Den Blick in die herrliche Landſchaft
gerichtet, ließ ſie den Tränen, welche langſam ihren Augen eit=
quollen
, freien Lauf.
Vereint für’s Leben, ſagte ſie leiſe und mit ſchmerzlichem
Ausdruck vor ſich hin, und doch getrennt jetzt wohl auch für
das ganze Leben! Doch will ich nicht klagen, es wäre Sünde
wie es Gott gefügt, ſo iſt es gut. Die Pflichten einer Fürſtin
ſind andere als die der einfachen Menſchen rings um rich her,
die ich ſo oft um ihr beſcheidenes Daſein, ihr ſtilles Gliſck
beneide!"
Lange ſaß ſie da und ſchaute hinaus, ſwohl um ihren fürſt=
lichen
Gemahl noch einmal beim Wegreiten zu ſehen und zu
grüßen, doch der Landgraf kam noch immer nicht, er mußte wohl
in ſeinen Zimmern beſchäftigt ſein. Dafür erblickte ſie jetzt zwei
Perſonen, die plötzlich ihre Aufmerkſamkeit zu feſſeln ſchienen.

Es war ein junger, hochaufgeſchoſſener Burſche und ein
bildſchönes Mädchen in Pfälzer Tracht, die von einem Diener
nach dem Gartenſaale geführt wurden.
Die Herbert! rief die Landgräfin mit freudigein Ausdruck.
Sie ſoll kommen, mit ihrem Begleiter, ſogleich! ſagte ſie dann
zu dem Lakaien, der die Türe geöffnet hatte, wohl, um die Bei=
den
zu melden.
Bamd darauf traten Line Herbert und ihr Liebſter, der lange
Jean Joß, in den Saal, letzterer nicht wenig ſchüchtern und ver=
legen
ſich vor der Fürſtin verbeugend, während Line unbefangen
auf die hohe Frau zugetreten war und mit glücklichem Lächeln
ihren Knix gemacht und dann die dargereichte Hand geküßt hatte.
Mit freundlichen Worten empfing die Landgräfin ihr hüb=
ſches
Patchen und hatte denn auch bald erfahren, wer der junge
Burſche war, und in welcher Beziehung er zu dem Mädchen
ſtand. Durch das huldvolle Weſen der Fürſtin aufgemuntert,
verlor Jean nach und nach ſeine Schüchternheit und nahm end=
lich
auch an dem Geſpräche teil. Hatte er doch mehr als einmal
vor einer Königin geſtanden und mit derſelben geredet, ſo konnte
er ſich auch hier ſchon ein Wort erlauben, ſo dachte er, und den=
noch
meinte er bald, daß die Frau Landaräfin, trotz der viel ein=
facheren
Kleidung und des lange nicht ſo ſchönen Ziinmers, ihm
doch weit mehr Ehrfurcht einſlößte, als die Königin von Frank=
reich
in ihren goldenen Stuben zu Verſailles.
Die Landgräfin erfuhr ſomit alles, was den jungen Leuten
begegnet war, was ſie wünſchten und zu erreichen hofften. Line
hatte die Pantoffeln Jcan’s überreicht, welche die Fürftin freund=
lich
angenommen und betrachtet; ſie lobte die Arbeit, das Vor=
haben
des jungen Mannes und gab gerne ihre Zuſtimmung zu
der ehelichen Verbindung der Beiden, um ſwelche Line die hohe
Frau, die ja ihre Patin war, gebeten. Doch als nun die Reihe
an die Frage kam, wo das Paar ſich arbeitend niederlaſſen ſollte,
ob in Zweibrücken, Mannheim oder Darmſtadt, da wurde die
Gräfin ernſt. Einen Aungenblick dachte ſie nach, dann ſagte ſie
langſam in wehmütigem Tone zu dem Mädchen:
Es hätte mich geſreut, Lina, Dich an meinen neuen Wohn=
ſitz
mitnehmen zu können, Du wäreſt mir ja eine zuverläſſige
treue Dienerin und zugleich eine liebe Erinnerung geweſen an
mein ſchönes Heimatland, meine herrliche grüne Pfalz doch
werde ich jetzt wohl darauf verzichten müſſen. Ich ziehe in ein
für mich neues Heim, in eine Stadt, wo gar Viele von meiner
Anweſenheit Hilſe und iInterſtützung dadurch erwarten, daß ich
ihre Arbeiten fördere und ihre Geſchäfte wieder in Aufſchwung
bringe. Darmſtadt und ſeine Handwerker entbehren ſeit Jahren
einer Hofhaltung, denn der regierende Landgraf tpohnt auf ſei=
nem
Jagdſchloſſe Krauichſtein. Von mir, von meinem Einzug
hoffen die dortigen Bewohner den Beginn einer beſſeren Zeit,
und ich darf ſolche Hoffnungen nicht täuſchen, was geſchehen
würde, wenn ich neue Handwerker und Geſchäftsleute mit mir
brächte. Meine Bedürfniſſe und die meiner Hofhaltung muß
ich bon Darmſtödter Bürgern beſchaffen laſſen es geht nicht
anders und ich kann deshalb, ſo leid mir perſönlich dies iſt,
nicht zu Eurer Ueberſiedlung an meinen neuen Wohnſitz unter
meinen Schutze raten. Bleibt in der Heimat, Kinder, überall
kann man arbeiten und ſeinen Mitmenſchen nützlich ſein, wenn
man den ſeſten Willen dazu hat, und glücklich werden, wenn man
es zu verdienen weiß.
Die Frau Landgräfin hat Recht! rief Jean mit unverhoh=
lener
Freude. Ich bleibe auch am liebſten daheim, denn wir=
gends
iſt’s ſo ſchön als hier, kein Land dünkt wir ſo herrlich
als die Pfalz Gott erhalt’s!
(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 8. Dezember 1921.

Nummer 239.

S
Hanbelstell bes Barmiſtädter Tauokattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 7. Dezember.
Mitgekeilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die heutige Börſe war ſchwach, wer auch nicht in dem Maße, wie
infolge des Bekamutwerdens der Rigſenverlusſte bei
der Pfälziſchen
Zank uad bei dem gleichzeitigen Weichen der Deviſenkurſe vielfach er=

et worden war. Pfälziſche Bank wurden nicht notiert. Im freien
Verkehr fanden Umſätze zwiſchen 70 und
ozent ſtatt. ( Letzt=
na
na=
zielle
Notiz 345 Prozent.) Der Bankakti
t lag relativ behaut
he Bank verloren je 15 Prozeut,
Kommerz= u. Pritzatbank und Deutſe
Dresdener Bank 28 Prozent, Beulimer Handelsgeſellſchaft allerdings 45
Prozent, während die übrigen Beri
erungen weniger von Belang
waren. Rheiniſche Kreditbank 375 Prozeut, gegen zuletzt 366 Pr.
mt.
Montanaktien gaben durchſchnittlich 50 Prozeut uach, ſo z. B. Dt. Lu=
zembuvger
, Gelſenbinhen und Harpener Vergbau. Größer war die Ein=
buße
bei Mannesmann C./. 110 Prozent), Buderus /. 75 Prozent, Phönig
.150 Prozent. Auf dem Ginheitsmarkt ſind faſt durchweg Rückgänge
zu verzeichnen. Es verloren Gummipeter 190 Prozent, Junghans 70
Prozemt, Karlsvuher Maſchinen 125 Prozent, Weſſel=Porzellan 200 Pro=
zemt
, Hammerſen 170 Prozent, Cahen Leuudesdorff 40 Prozeut, Wahßz u.
g 50 Prozent, Eiſenwerk Meher 110 Prozent, Neckarſulmer 70
*
Aoor
Hydromster 20 Prozent Deutſcher Verlag 150 Prozent,
Boltehm 150 Prozent, Süddt. Eiſenbahn 50 Prozent. Geſtiegen ſind
Löhnberger Mühle 30 Proz
t, Stuttgarter Zucker
* (gegen die vorwöchi
Notiz) 280 Prozent, Badiſche Maſchinen 80 Prozent, Süddt. Jurmobi
jen
20 Prozent, Bronze Schlenk 100 Prozent, Baher. Spiegelglas 40 9
o=
zemt
Schnellpreſſen Frankenthal 70 Prozent. Im Freiverkehr war die
Jeudenz luftlos. Karlſtadt ſ.30 Prozent, Benz 700 Prozeut, junge
Tiag 710 Prozent, junge Ufa 290 Pruzeut. Auch Sichel ſchwächer 1000
t, ebenſo Ganz 610 Prozent. Rhenania und Raſtatzer Waggon
Prozer
verloren je 30 Prozeut, junge Meher Textil 20 Prozent. Allgemeine
Bankogrein Düſſeldorf=Akt, wurden mit zirka pari gehandelt. Valuta=
entſprechend
der Deviſenlage, ſtärkere Rückgäng=
werte
erlitter
Sproz.
Gold=Mexikan
I. 400 Prozent, Tehuantepec /. 120 Prozent. Ungari=
ſche
Goldrente verloren 10 Prozent. 3 Proz. Reich
Sanleihe konnte ihren
Kurs um eine Kleinigkeit auf B Prozeut aufbeſſern.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 7. Dez.


ee
Kfe
Geld Brief! Geld / Prie 2
R
Geld / Zrief Geld Arie L.Brüſſ. 1685.80 1689.201558.40 1536.6
Holland.
Aand ae
e
85.184
845.*

*
Scr5gs.40 1591.60
954.:
M305. 60 404.404
chwei,
Re
nien
96.80 320
talien
971
M.
U0c
..
Kiſſah. Op.!
Dänem. 1 k301. 390. Nr
Huis
ſew=Yorf!
Wien (abg
D.=Sſterr.
Budapeſt
Prag .... 8378,80 3353.40
F369. 60 5280.40
228,50 220.00
24-
26
258
k2.47
248.70 249.30 3021.90 3038.7
5o19.90/ 5030.1
200. 209 ½=
6.24 6.26
27.00 =
34.70-ſ35.*

Frankfurt a. M., 7. Dez
Deviſen. Wechſel auf Belgien
1500 Wechſel auf Holland 750
Lechſel auf London 850 Wechſel auf
Paris 1580, Wechſel auf die S
eiz 4000, Wechſel auf Neu=York 209.
Abenddeviſen. Der Deviſenmarkt war während des ganzen
Tages Schwankungen unterworfen. Neben po=
Venlaufes des heutigen
litiſchen waven auch innerwirtſchaftliche Verhältiſſe an der großen Zu=
rückhaltung
ſchuld. Dollar ſchloſſen zirka 208. Polennoten zirka 6,25.
Auszahlung Worſchau 6,30 genannt. Die Abenddeviſen blieben vor=
wiegend
behauptet.
Berliner Börſe.
Berliu, 7. Dez. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. In
ben Börſenkreiſen hatte zwar das Gingreifen der Großbanben bei der
Kataſtophe der Pfälziſcken Bank die Beunruhigung weſentlich gemildert,
doch blieb eine ſtarke Nervoſität beſtehen. Der beträchtliche Rückgang
er Deviſenkurſe auf die Beſſerung der Markvaluta im Auslande, na=
entlich
in Neu=York, veranlaßte Abgaben. Das Angebot war
r zwar
ends beſonders dringend, führte aber
* gleichwohl bei dem Mangel an
ni
Käufern zu erheblichen Kursrückgängen, beſonders am Montanmarkte,
wo zum Teil mehr als 100 prozentige Rückgänge eintvaten. Auch chemi=
ſche
und Slektriſche
Berte waren heftig in Mitleidenſch=
gezogen
. Ban=

*
ker
n ſchloſſen ſich der Auſwärtsb
Schiffahrtsa
gung an. Deut=
he

nk büßten zirka 70 Prozent ein, Berſiner Handelsgeſellſchaft 6
*
Valutapapiere ſtellten ſich entſprechend den Rückgängen
*
dewiſet
ſe niedriger. Vonübergehend ließ die Börſe wegen
2 War
ſtigung mehr Widerſtandskraft erkennen, verfiel dann aber von
Befeſt
in Schwäche auf unkontrollierbane Gerüchte über fin
anzielle
Se
keiten im Rheinland
Im Debiſenmnh. a Herunter iten beſanders

Montat
te zogen die Kurſe nach ſchwache
m
ag unter Schwankrngen an unter dem Einfluß eines
nam
RA
ſen Mißtrauens hinſichtlich der Nachrichten über die Moratoriums=
Börſe ſchloß in gedrückter Stimmung bei ſehr eingeengtem
teſch.
äft. Die teilweiſe verhältnismäßig gute Haltung des Einheits=
marktes
machte auch den freien Vorkehr etwas widerſtandsfähiger.
w. Deviſenmarkt. Berlin, 7 Dez. Teleg, Auzzahlungen für:

= Geld Brief Dct.
Geld. Brief 6. 7ß.
Geld. Brief Gelt
WWoSe Amſterdam-
rda
=
Antw
opeußager
Se
ockholm
ngſor
lien .
London. 58218.25/7
6aa g
13
Re
14.55
1.
931.,55 933.4 21s218
z95ag.
53.89
388.
9
859.10 88
90/ New=York
Scwez.
Spanien
jien ſin H=
Oeſter, abg.
Budapeſt
ires 29
703.
ſts 1943989
kuss
48-7.
25l.70 252.30
7.47 7.
F4,65 /4.85- 09
901589.10
(4030.95/4039 053
ſs
8 662
22
25.4
*s
6s.40-68,60

Zürich, 7. Dez Wolff.

Deutſchland
......"
Ho.

Neu=Hork .

225-
0.15
5.70-
858
5.19-

don ..
ge
.."
venhage,
Sto

Wechſelkurſe 13 Uhr mittags.
* Kriſtiania ..
1.20
Rr3

Tadrid
AA
Buenos9

75
.
Budapeſt :
...:/1.89

7517
1it.
de
g0-

12.
(Bukareſt ...) 0.15 015.

Berlin, 7. Dez. (Wolff.) Der Rückgang des Dollarkurſes wirkte
auf den Produktenmarkt abſchwächend. Namentlich ſtellten ſich
es
die Roggenpreiſe niedriger, weil der für geſtern erwartete Beſchluf
Reichsernähwungsamtes zum Roggemankauf nicht gefaßt wurde. Die
Kaufluſt war infolgedeſſen zurückhaltend. Gerſte blieb gut behauptet:
für gute Qualitäten war die Tendenz feſt. Auch Hafer war nichſt nach=
giebig
bei zurückhaltendem Angebot. Mais war merklich billiger zu
kaufen. Mehl findet ſchwer Abſatz, da der Konſun geringere Anſprüche
ſtellt als vorher. Kleie wurde wenig umgeſetzt. Eſpe war ruhig, Vik=
even
Hülſenfrücht
toria=Erbſen wurden wenig begehrt. Auch in ander
wurde nicht viel gehandelt. Futterſtoffe hatten ein ruhiges Geſchäft.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 7. Dezember ir Zürich 2,52
(vor dem Kriege 125,40) Fpanken, Amſterdam 134½, (59,20) Gul=
den
, Kopenhagen 2,35 (88,80) Kronen, Stockholm 2,00 (88,80)
Kronen, Neu=York 0,47¾4 (23,80) Dollars, Paxis G2ls (125,40)
Franken.
Neu=York, 6. Dez. (Wolff.) Der Markkurs erfuhr heute
eine weſentliche Beſſerung. Um 10 Uhr ſtellte er ſich auf 0,59½ Geld
und 0,5234 Brief. Um 10.30 Uhr woar die Mark auf 0,52 bzw. 0,52½,
abgefchwächt. Im Verlaufe wurde als Höchſtkurs 0,56 erreicht, während
der niedrigſte Kurs, zu dem am heutigen Tage Umſätze getätigt worden
waren, 0,45 betrug. Bei Schluß der Börſe wurde ein Kurs von 0,50½
feſtgeſtellt und nachbörslich war wieder eine Beſſerung auf 0,31 Geld
und 0,51½ Brief zu verzeichnen.
Zum Zuſammenbruch der Pfälziſchen Bank
erfahren wir noch, daß nach dem befonnt gewordenen Plan ſechs rechts=
rheiniſche
Filialen der Pfälziſchen Bank, in München, Frankfurt a. M.,
Bamberg, Augsburg, Nürnberg und Fürth auf die Deutſche Bank
übergehen und alle übrigen Filialen auf die Rheiniſche Kredi=
ank
. Die Deutſche Bank übernimmt von den neu auszugebende
Aktien der Rheiniſchen Kueditbank durch die deren Aktienkapital auf 244
Mill. Mk. verdonpelt wird, 90 Mäll. Mk. zu dauerndem Beſitz und zwar
nach unſeren Informationen zu pari. In dieſem Uebernahmeburs wird
für die Deutſche Bank ein Aequſalent liegen für ihr Einſpringen
bei
eut=
der
Pfalzbauk in dieſem Augenblick der Gefahr. Der Status der
ſchen Bank nud der Rheiniſchen Kreditbank ſelbſt werden durch die ge=
leiſtete
Hilfe auf
Grund des Revpganiſationsplans nicht weſendlich be=
rührt
werden. Das Verhältnis zwiſchen der Deutſchen Bank und der
Rheiniſchen Kreditbauk wird durch de
Uebergang des großen Aütien=
poſtens
in die Hände der Deutſchen Bauk noch enger geſtaltet werden,
als es bisher war. Der Form nach bleibt aber die Selbſtändigkeit der
Rheiniſchen Kreditbank unverändeut. Den Gläubigern der Pfälziſchen
Bank entſtehen durch die Neuordwung teinerlei Verluſte, was außer=
ordentlich
beruhigend wirkt, hatte doch die Pfälziſche Bank (nach der
Bilanz für das Geſchäftsjahr 1920) au 31. Dezember 1920 micht weniger
als eine Milliarde fremde Gelder in ihnom Beſitz und dieſer
Betnag hat ſich im Laufe des Jahres unter den Einwirkungen des ſtei=
genden
Notenumlaufs ſicherlich noch erhöht. Die Frage der Erhal=
tung
des Aktienkapitals iſt im Augenblick noch nicht geklärt.
Es hatz vielmehr den Anſchein, als ob in dieſer Fuage zur Zeit noch Be=
potungen
im Schoße der Verwaltung der beiden Banken ſchweben, aus
deven bisherigen Verlauf geſchloſſen werden kaun, daß die Aktionäre die
Hauptlaſt der grof
ſen Verluſte zu tragen haben werden. Auf jeden Fall
hängt die Entſch
idung über die Abfindung der Aktionäre wohl ganz
von dem guten Willen und dem Entgegenkommen der beiden Stützungs=
banken
.
Die Pfälziſche Bank in Ludwigshafen, deren unrühmliches
Ende nunmehr beſiegelt iſt, wurde It. Fvff. Ztg. im Jahre 1883 ducch
Uebernahme der 1867 erichteten Vollsbank in Ludwigshafen als Aktien=
geſellſchaft
gegründet. Die Bank hat ſich im Laufe der Jahre bedeutend
ausgedehnt und eine große Anzahl von Zweigniederlaſſungen errichtet,
vielfach im Zuſammenhang mit der Uebernahme von anderen Banken
und Bankfirmen. Gegenwärtig hat die Pfälziſche Bank in etwa 50 Orten
Filialen und Depoſitenkaſſen. In Frankfurt a. M. unterhält ſie neben
der Hauptwiederlaſſung
4 und in München, dem Ausgangspunkt der Ver=
fehlungen
, die verhäm
nisvoll geworden ſind, 6 Depoſitenkaſſen. Im
Jahre 1911 wunde die Intereſſengemeinſchaft der Pfälziſchen Bank mit
der Rheiniſche
Kreditbank in Mannheim abgeſchloſſen. Bei dem Ein=
gang
dieſer V
Verbindung war bereits eine Bezeinigung der Bilanz der
Pfälziſchen Bank
orderlich, die duvch die Herabſetzung des damals
50 Mill. Mk. betroe
nden Aftienkapitals auf 40 Mill. Mk. herbeigeführt
wurde. Der ſo entſtandene Buchgewinn von 10 Mill. Mk. wurde zu
Abſchreibungen benötigt. Die Intereſſeongemeinſchaft vom Jahre 1911
hatte die Form, daß für die nächſten 5 Jahre die Rheiniſche Kreditbank
der Pfälziſchen Bank die gleiche Dividende garantierte, wie ſie bei ihr
ſelbſt zur Vertellung gelangt, wogegen die Pfälziſche Bank aus ihrem
Gewinn 10 Jahre lang vorweg je 500 000 Mk. an die Rheiniſche Kuedite
bank abzufühven hatte. Alsdann wurde der beiderſeitige Geſwinn nach
en üblichen Abſchweibungen und Tantiemezahlungen zu einer Dividen=
denausſchüttung
bis zu 7 Prozent bevwandt und der Reſt floß an die
beiden Banken im Verhältnis zu ihrem Aktienkapital zurück. Dieſe Ge=
winnverteilungsve

n ſind in dieſem Jahre abgslaufen.
Dagegen be=
ſteht
die Inteu
gmeinſchaft in ihren ſonſtigen Beſtin
mungen fort.
Dieſe Beſtimmungen gipfeln vor allen Dingen in eimer Perſonalunion
der Geſchäftsführung auf Grund der ein Vorſtandsmitglied der Pfälzi=
ſchen
Bank dem Vorſtandskollegium der Rheiniſchen Kreditbank angehört,
während zwei Vorſtandsmitglieder der Rheiniſchen Kreditbank zum Vor=
ſtand
der P
Ffälziſchen Bank gehören, ein Umſtand, der ebenſo wie die
Zuſammenſetzung des Aufſichtsrats von Bedeutung werden kann, wenn
die Fnage der Negreßanſprüche von Seiten der Aktionäre geprüft wer
den wird. Es gehöven gegenwärtit
m Voyſtand der Pfälziſchen Bank
*
neben dem Genevaldivektor Kom
mt Schayer die Direktoren der
Rheiniſchen Kreditbank, Kommerziennat Dr. Karl Jahr und Regiepungs=
mt
Dr. Ludwig Janzer, ſowie die Herven Dr. Karl Fuchs und 9
Arno
2.
en Vorſitz im Aufſichtsrat führt der Handelskammerp=
tſident

* Hofrat Fpanz von Wagne
Deutſche Bank iſt im Auf=
at
der Pfälziſchen Bamk durch ihren Direktor Karl Mickalowski
pontueten.

Gleichzeitig mit dem Abſchluß der Intereſſengemeinſchaft wurde im
Jahre 1911 die Fuſion der Pfälziſchen Bank mit der Süddeutſchen Bank
in Mannheim vollzogen, aus deven Anlaß das Kapital der Pfälziſch
Bank wieder auf 50 Mill. Mk. zurücherhöht wurde. Im Jahre 1
wurde daun das Aktienkapital der Pfälziſchen Bank auf 75 Mill. Mk
erhöht; die neuen Aktren wuurden zum Kurſe von 120 Prozent den a
Aktionären angeboten. Ueber den Geſchäftsumfang bei der Pfälziſche
Bank belehren die Ziffern der Bilanz von Ende 1920. In dieſer Bi
erſchienen neben dem Aktienkapital von 75 Mill. Mk. offene Reſerven
von 13,3 Mill. Mr. Die Akzeptverpflichtungen betrugen 61 Mill. Mk.
gen Gelder rund 1106 Mill. Mk. Der Reingewinn wurde
frem
mit 2337 Mill. Mk. ausgewieſen. Davon wurden weitere 10 Mill. Mk.
den Reſerven zugewieſen, die damit auf 23 Mill. Mk. angewachſen ſir
1920 in Höhe von 10 Prozent verteilt gegen=
Eine Dividende wurde
ngenen 5
Jahrer. D
t in den vorausgegan
über 6, 6, 7, 6 und 7 Pr
ber mit 440
Kurs der Aktien der Pfälziſchen Bank wurde am 28. Nove
Prozent, am 1. Dezember mit 345 Prozent in Frankfurt notiert, am
5. Dezember geſtrichen.
Bom Holzmarkt.
r. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Die Holz=
preiſe
ſteigen weiter; aber es beſteht vielfach in den
der Holzwirtſchaft keine feſte Zuverſicht bezüglich der weiteren Geſtaltun,
der Verhältniſſe. Der Holzmarkt hängt ſtark von der wirtſchaftlich
Geſamtlage ab, und es paſſen ſich insbeſondere die Preiſe, die für de
fertige Schnittholz erzielbar ſind, der jeweiligen Markwährung an.
iſt heute ſchwer, Käufer größerer Mengen geſägter Hölzer zu den of
mals geradezu phantaſtiſchen Preiſen, die hierfür gefordert werden, zu
finden. An der Spitze der überaus hohen Forderungen marſchieren d
ägewerksbeſitzer, die zur Zeit für trockene und gut
oſtpreußiſchen
Stammbretter 22002400 Mk. ab Verladeſtation fordern. Für Füllun
ſeiten hört man ſogar Preiſe von 25002600 Mk. nennen. Selbſt f.
polniſche Kiefer werden Preiſe von 18001900 Mk. je Kubikmeter ve
zollt Schneidemühl genannt, trotzdem eine Verladung zurzeit wegen d
noch immer beſtehenden Sperre unmöglich iſt. Es hieß erſt, daß dieſ
Sperre am 25. November aufgehoben werden ſollte. Indeſſen hat die
polniſche Bahnverwaltung eine Verlängerung verfügt, und es iſt nichſ
recht erſichtlich, ob hier politiſche Gründe, etwa auf die Verhandlung=
in
der oberſchleſiſchen Frage einzuwirken, eine Rolle ſpielen. In jedem
Falle leidet der deutſche Holzhandel ſehr unter der Verkehrsſtockung. In
Bayern werden die Vorräte in beſäumter Ware immer knapper, und
gibt kaum noch nennenswerte Poſten in erſter Hand. Gewaltige Prei
igerungen ergaben die letzten Holzverkaufstermine Süddeutſchlan
K88
Dort brachten ſtarke Fichten bis 1300 Mark je Feſtmeter ab Wald. D
gegen klettert der Eichenpreis langſamer in die Höhe, weil die Lr
möbelfabrikation zurzeit nur verhältnismäßig geringe Anforder
an die Lieferung von eichenen Schnithölzern ſtellt. Neuerdings wurde
eutſchland Erlenbohlen für Modellhölzer geſucht. Man
aus 2
ennen.
reiſe von 18062000 Mk. ab Verladeſtation ne=
hierf
=
Eichendickten wurden 45000 Mk., alles im Verkehr von den Sägewerken
zum Handel, gezahlt.
kpd. Deutſche Vereinsbank, A.=G., Frankfurt a. M.
Die außerordentliche Generalverſammlung, in der ein Grundkapital vu
19569 000 Mark mit 57 845 Stimmen vertreten war, genehmigte die Er
höhung des Grundkapitals von 60 Millionen Mark auf 100 Millionen
Mark durch Ausgabe von 40 000 Stück auf den Inhaber lautenden
Aktien. Von den jungen Aktien, die ab 1. Januar 1922 dividendenberech=
tigt
ſind, werden 20 Millionen der Deutſchen Bank=Berlin zum Kurſ
on 185 Prozent, zum dauernden Beſitz überlaſſen. Die reſtlichen
Millionen Mark werden einem Bankkonſortium unter Führung
Deutſchen Bank zum Kurſe von 180 Prozent mit der Bedingung b
ſie den Aktionäven der Vereinsbank zum Kurſe von 200 Prozent im Ver=
hältnis
von 3:1 anzubieten. Auf die Anfrage eies Aktionärs, ob durch
die Uebernahme der
Millionen von der Deutſchen Bank die Deutſche
Vereinsbank gefährdet werden könne, erwidert die Verwaltung, daß das
nicht der Fall ſei.
Köln 7. Dez. (Wolff.) Am morgigen Donnerstag (Mariä Emp=
S) findet hier keinerlei Börſenverſammlung ſtatt.
fäng
Ebenſo werden an dieſem Tage die Deviſen nicht notiert.
Berlin, 5. Dez. (Wolff.) Die Düſſeldorfer Oelwerke
Alfred Karaus u. Co., ſowie die Oelwerke Walter Drieſch ſind
unter Mitwirkung der Bankfirma Max Sichel u. Co. und Karl Pedbern
in Düſſeldorf in eine Aktiengeſellſchaft mit 8 500 000 Mark Kapital nm=
gewandelt
worden.
Neu=York, 6. Dez. (Wolff.) Der Geldmarkt war flüſſig.
Die Börſe eröffnete in un
gelmäßiger Haltung und nahm im weiteren
Verlaufe eine feſteve Geſtaltung an infolge günſtiger Berichte aus Lon=
don
über die iriſche Frage, den feſteren Wechſelkurs und günſtigere all=
gemeine
wirtſchaftliche Berichte. Die Börſe ſchloß feſt. Aktienumſatz
770 000 Stück.
* Akttengeſellſchaft für Bauausführungen. Die
am 5. ds. Mts. ſtattgehabte Generalverſammlung hat die Erhöhung
Stam
tapitals um 15 000 000 Mk. auf 30 000 000 Mk. beſchloſſen. D
jungen Aktien, die ab 1. Januar 1922 dividendenberechtigt ſind, w
von eimem unter Führung der Bank für Handel
d Induſtrie ſteh

Konſorti, dem auch die Bankfirma Carl Cahn,
erlin, angehört, üben=
nommen
und zwar die Hälfte zum Kurſe von 250 Prozent mit der Ver=
pflichtnug
, dieſe den allten Aktionären ebenfalls zum Kurſe von 250 Pro=
zent
im Verhältnis eine junge auf zwei alte Aktien zum Bezuge anzu
bieten. Die andere Hälfte der jungen Atien hat das Konſortium zum
Kurſe
vo 100 Prozent übernonmen mit der Maßgabe, daß dieſe den
ündern der Geſellſchaft bzw. deren Rechtsnachfolgern zu pavi z
Gwüi=
Verfügung zu ſtellen ſind. Der Geſellſchaft iſt es jedoch gelungen, m
einem großen Teil der derzeitigen Inhaber der Gründerrechte, unte
für die Geſellſchaft ſehr günſtigen Bedingungen ein Abkommen zu treffen,
wonach die Gpünder für die Zukunft auf ihre Gründervechte verzichten.
3 Tſchechoflowakiſche Verte an der Berliner
Börſe. Die mit tſchechoflowakiſchem Stempel verſehenen Wertpapiere
werden auf Einſchveiten der tſchechoſlowakiſchen Geſandtſchaft in Berlin
an der Börfe zugelaſſen.

Frankfurter Kursbericht 7. Dez. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel u. Induſtrie (Darmſtädter Bank)

Staatspapiere.
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33
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42 Mexik. Gold v. 0.
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25 Eliſabethbahn ſtfr.. .... ..
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