Darmstädter Tagblatt 1921


06. Dezember 1921

[  ][ ]

Bezugspreis:
monatlich 6.50 M. un
M. Abtragegebül
Durch die Agenturen
50 M. frei Haus. Einzel=
nummer
30 P
Beſtellungen nehmen entgegen:
die Geſche
ſtelle Rheinſtraße 2 (Fernſprecher 1
*2390 und
21), die Agenturen und alle Poſt.
Verantwortlichkeit für Aufnahme von An
en an
eſtimmten Tagen
bernomme
Nm
rſcheinen einzelnet
m. infolge
öheres
Bewalt berechtigt den Bezieher nicht zu
rzung
Des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.

184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

Anzeigenpreis:
breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 1 M.
blamezeile (92mm breit)3.50 M.
janz. 1.20 M., 5
Teuerungszuſchlag.
Mit Mte 3
von au
ärts 2.00 M., Banhanzeigen
igen
92mm breite Reklamezeile 650 M
Rheinſtra
z, di
nehmen entgegen: Geſchäft
Sſtel
wei2.
falle höhere
Agenturen u. Anzeigenexpedit
erliſcht je
Bewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik u
ufrägs
erpſlichtung auf Erfüllung der Anze
Re
rs ol
Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.

Nummer 327

Die ſchweigſame Regierung.
*: Man ſchreibt uns: In der Preſſe wird es bemängelt.
drß die Reichsregierung ſich bisher noch nicht darüber
gäußert hat, wie ſie ſich von ſich aus die weitere Entwick=
ſrng
in der Reparationsfrage vorſtellt. Die Bemän=
gelungen
erfolgen im Zuſammenhang mit dem Dollarſturz und
deen füngſten Vdrgängen an der Börſe, wobei man der Auffaſſung
Ausdruck verleiht, daß der berühmte ſchwarze Donnerstag
käätte vermieden werden können, wenn die Regierung die Oeffent=
chkeit
über die brennenden Fragen dieſer Tage injormiert hätte.
(*s wird erklärt, ſie hätte in dieſem Augenblick, wo die auslän=
täſchen
Telegraphenagenturen die Welt mit Nachrichten über=
ſchwemmen
, nicht ſchweigen dürfen. Man wünſcht, zu wiſſen,
trelches Programm ſie in Bezug auf eine Veränderung des Zah=
Inangsplanes hat und warum die außerordentlich wichtigen Ver=
kandlungen
in London ausſchließlich von Privatleuten geführt
würden und nicht über die dortige deutſche Botſchaft.
Auf den erſten Blick hin könnten dieſe Vorwürfe etwas
(inleuchtendes haben, ſieht man aber genauer zu, ſo kann man
ſch ihnen doch nicht in vollem Umfange anſchließen. Gewiß iſt
umbedingt zu fordern, daß das Kabinett ſich genau darüber im
laren iſt, was während der nächſten Monate der großen Ent=
ſcheidungen
von deutſcher Seite zu geſchehen haben wird. Nicht
ewenſo ſteht aber feſt, ob es gut oder auch nur nötig iſt, darüber
ier Einzelnen in aller Oeffentlichkeit zu reden. Zu überlegen
bäre, ob es ſich nicht empſehlen würde, die Baſis der Verantwor=
tung
möglichſt breit zu geſtalten, denn es kann wirklich nicht im
Irntereſſe des Zentrums und der Sozialdemokraten liegen, dieſe
gnnz allein auf ihre Schultern zu nehmen. Bekanntlich haben ſich
aver Demokraten und Deutſche Volkspartei, mehr als einmal
hereit erklärt, die große Koalition zu machen. Sie haben das
ogen jetzt wieder auf ihren Parteitagen beſtätigt. Warum geht
man alſo nicht endlich daran, dieſe große Koalition zu machen,
bsſonders, wenn man ſo tut, als ob die beiden jetzt allein in der
Begierung ſitzenden Parteien nicht die gewünſchte Cewähr für
eie richtige Politik bieten? Im übrigen ſollte man abes nicht
tmignen wollen, daß es beſſer iſt, wenn man ſich innerhalb der
Cmtente über das Problem der deutſchen Reparationszahlungen
vone deutſche direkte Mitbetätigung auseinanderſeht. Von uns
oms iſt die Sache ja auch ſoweit gan; klar: wir erklären, nicht
zEhlen zu können. Die Gegenſeite ſagt, wir müſſen es trotzdem
inn und will den Anſchein, als ob ſie recht hätte, dadurch wahren,
daß man uns entweder einen Kredit oder eine Stundung
al währt.
Was haben wir mit all dieſem im Grunde poſitiv zu tun?
Arir können nur trotz allem verſuchen, die nötigen Geldmittel
üar die Jamarrate zuſammenzubringen, ſoweit das überhaupt
och möglich iſt, und andererſeits die Kreditfrage durch Unter
Hrndler erörtern zu laſſen. Es iſt auch nicht richtig, daß dieſe
riterhändler nur Privatperſonen geweſen ſeien, denn es wirt
ſa behauptet, daß auch der Reichspräſident Havenſtein in London
ſprechungen geführt hat. Warten wir daher lieber ab, ob
herrn Briands neueſte Andeutung, daß Frankreich das Problem
dar Zahlungsſtundung nicht ohne weiteres als undiskutierba=
alehne
, mehr als eine Andeutung iſt. Die Engländer haben jetzt
Paris näher auseinandergeſetzt, was ſie tun wollten, und die
efcanzoſen werden ſich dazu zu äußern haben.
Moraliſche Abrüſtung Angſt vor der
Wahrheit!
RdE. Nicht genug, daß wir unſere Waffen ausgeliefert oder
iitrümmert, unſere Feſtungen geſchleift und unſere Munitions=
aSriken
teils zu friedlichen Erwerbszwecken umgeſtellt, teils zer=
türthaben
, fordert Briand in Waſhington noch darüber
hlrraus, Deutſchland müſſe auch moraliſch ab=
rüſten
. Damit wollte er ivohl die uns Deutſhen zugefügten
Bswaltakte und die jede Menſchenkraft zermalmende Laſt Her
Friegsentſchädigung vor der Geſchichte und dem eigenen Ge=
wſſen
rechtfertigen, wenn wir als bußfertige Sünder allein die
2chuld auf uns nehmen und jenen als Vollſtreckern der Gerech=
inkeit
die Befugnis zuerkennen, ſie ſtrafend einzutreiben. Das
die moraliſche Grundlage, auf die ſich der Friede, in dem
die Welt fortan leben ſoll, aufbaut. Deutſchland wäre ein ver=
ntetes
und zum Untergang reifes Volk, wenn es, in der vollen
kenntnis der lügneriſchen Grundlage des Vertrages, den völlig
w gerechtfertigten Raub ſeiner deutſchen Gebiete ſtillſchweigend
ſiranehmen würde. Es iſt es der vielhundertjährigen Kultur=
hteit
ſeiner Ahnen in den abgetretenen Gebieten, ſeinen von
hrem ererbten Beſitz brutal vertriebenen Volksgenoſſen ſchuldig.
mmer wieder auf die Rechtswidrigkeit jenes Raubes
nzuweiſen und dem Vorwande für den Raub die nackte
ahrheit gegenüberzuſtellen.
Iſt bei dieſer Sachlage eine moraliſche Abrüſtung Deutſch=
ands
überhaupt möglich? Hat Deutſchland nicht vielmehr ge=
aSezu
die Pflicht, moraliſch gerüſtet zu bleiben und ſogar mit
ileer Kraft die moraliſche Offenſive zu ergreifen?
Wenn es Frankreich ſeinerzeit unter ganz anderen Rechts=
verhältniſſen
für ſein angeſtammtes Recht hielt, für ſeinen Wie=
eraufſchwung
und für ſeine alte Weltgeltung einzutreten, wenn
3. zu dieſem Zweck nicht nur alle Mittel der Propaganda in
üivtem eigenen Lande und im Auslande anwandte, ſondern letz
er Endes ſogar zu dem ſchrecklichſten Krieg der Weltgeſchichte be
ßt trieb, ſo hat das doppelt und dreifach geknechtete und mit
len: Mitteln demagogiſcher Lügen vergewaltigte Deutſch=
and
in ganz anderem Maße ein unbeſtreitbares und unleug=
ſdares
Recht= wenigſtens den geiſtigen Kampf um die
Fahrheit, um ſein gutes Recht und ſeine Ehre
erchzuſetzen
Dieſer Rechtslage für Deutſchland muß und wirb ſich auch
riand völlig klar ſein. Wenn er dennoch heute neben allem
underen, was Frankreich bereits erreicht hat, auch noch die mo
al iſche Abrüſtung Deutſchlands fordert, ſo iſt dies nichts anderes
iss der Wunſch, Deutſchland mundtot zu machen, ihm auch noch
s moraliſche Nückgrat zu brechen, und bedeutet letzten Endes
nichts anderes als die Angſtvorder Wahrheit, die, wenn
ie ſich durchſetzt, den ganzen Vertrag als ein wahres Schand=
narl
heutiger Kultur und Moral brandmarken würde. Deshalb
vird ſich auch das deutſche Volk niemals zu einer moraliſchen
Ab rüftung verſtehen können, wenn nicht endlich bei unſeren ehe=
na
ligen Gegnern die Einſicht und der Wille zur Wahrheit und
Srrechtigkeit ſiegt. Nur auf dieſer Grundlage kann eine politiſche
ſanſolidierung und ein wirklich dauerhafter Wirtſchaftsfriede in
d Welt erzielt werden. .

Dienstag, den 6. Dezember 1921

Die Reparationen.
Die Beratungen in London.
London, 5. Dez. (Wolff.) Die Times berichtet, der
Finanzausſchuß des britiſchen Kabinetts werde in dieſer Woche
ſeine Beratungen über die ihm vom Schatzamt unterbreite.
ten, die deutſchen Reparationen betreffenden Vorſchläge
wieder aufnehmen. Ein Beſchluß in dieſer Frage werde erſt
gegen Ende der Woche erwartet. Das vorgeſchlagene Morato=
rium
für Deutſchland ſei, wie angenommen werde, die Löſung
die von ſeiten der Miniſter am meiſten begünſtigt werde. Die
Frage ſei jedoch ſehr ſchwierig und werde wohl nicht ohne Be
ratung zwiſchen den alliierten Regierungen geregelt werden
Bevor das Kabinett Beſchluß faſſe, werde die Anſicht der Repa=
rationskommiſſion
eingeholt werden müſſen.
London, 5. Dez. (Wolff.) Der Times zufolge ſteht der
Zeitpunkt der Abreiſe Rathenaus aus London noch nicht
feſt; er werde aber auf jeden Fall heute noch nicht abreiſen. Dem
Daily Telegraph zufolge kann der in den Plänen für eine neue
Reparationspolitik eingetretene Stillſtand nicht behoben werden,
beror das Reparationsproblem einſchließlich des alliierten Ab=
kommens
vom 13. Auguſt und des Wiesbadener Abkommens vom
Oberſten Rat oder mindeſtens von einem Ausſchuß der alliierten
Finanzminiſter erörtert worden iſt.
Paris, 3. Dez. (Wolff.) Der Londoner Korreſpondent
des Temps berichtet, daß die Verhandlungen über die
Reparationsfrage und die Zahlungsfähigkeit Deutſch=
lands
ſehr eifrig fortgeſetzt werden, und zwar nicht nur im
Schatzminiſterium und in den Finanzkreiſen, ſondern auch im
Publikum. Seit Ende des Krieges habe man ſich in England
für keine Frage europäiſcher Ordnung ſo allgemein intereſſiert.
Man empfinde mehr und mehr, daß das wirtſchaftliche Gedeihen
Englands zurzeit von der Wiedererhebung Europas in ſeiner
Geſamtheit abhänge und daß dieſe Wiedererhehung ihrerſeits
durch die Löſung der Frage der deutſchen Entſchädigungen be
dingt werde. In England wie in Frankreich habe man das Be=
dürfnis
nach Aufklärung über die gugenblicklichen Vorgänge.
Gegen ein Moratorium.
Loudon, 5. Dez. (Wolff.) Der Berichterſtatier des Ob=
ſerver
meldet, Bradbury und der italieniſche Vertreter in der
Reparationskommiſſion ſeien für ein Moratorium, die
Vertreter Frankreichs und Belgiens ſeien dagegen.
Man ſei beim britiſchen Schatzamt der Anſicht, daß während der
nächſten zehn oder fünfzehn Jahre wenig Ausſicht auf irgend=
webche
Zahlungen Deutſchlands unter dem Reparationsplan be=
ſtehen
. Das Wiesbadener Abkommen würde daher die einzige
Art der Bezahlung während der nächſten fünfzehn Jahre dar=
ſtellen
und deshalb ausſchließlich Frankreich zugute kommen.
In einem Leitartikel verwirft der Obſerver den Plan eines
Moratoriums oder einer Anleihe an Deutſchland und
ſchreibt: Die britiſche Politik müſſe mit aller Macht und Ent=
ſchlußkraft
die Herabſetzung der geſamten Summe der Deutſch=
land
auferlegten Reparationen und der jährlichen Raten zu er=
reichen
ſuchen. Die grundſätzliche Reviſionder deutſchen
Reparationen ſei für den Handel und Erwerb eine Frage
um Leben und Tod. Wem die Entente dem im Wege ſtehen
ſollte, ſo müſſe ſie geopfert werden. Die Entente dürfe nicht dazu
dienen, daß ſich Frankreich und England gegenſeitig und gemein=
ſam
Deutſchland ins Verderben hineinſtoßen. England könne
nicht auf Amerika warten und auch nicht länger auf die Zuſtim=
mung
Frankreichs. Wenn es keinen anderen Weg gebe, ſo müſſe
England mit Deutſchland zu einer unmittelbaren, getrennten
Regelung kommen. Wir haben bereits zu lauge damit gewartet.
Auch Keynes wennt in einem Artikel der Sunday Times
den Plan eines zweijährigen Moratoriums einen ſchlech=
ten
Plan. Frankreich würde dadurch in der Periode, wo es
Unterſtützungen am notwendigſten gebrauche, nichts bekommen.
Zugleich würde die Unſicherheit darüber, was nach zwei Jahren
beſtehen wird, es für Deutſchland ſchwierig geſtalten, in der
Zwiſchenzeit ſeine Finanzen in Ordnung zu bringen. Keynes
ſchreibt, die Finanzlage Deutſchlands werde ſich nicht beſſern und
die Alliierten würden kein Geld erhalten, bevor ihre Forderun=
gen
nicht der Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands angepaßt werden.
Nach der Anſicht Keynes müßten die Alliierten von Deutſchland
die Bezahlung von 250 Millionen Goldmark am 15. Januar und
weitere 250 Millionen am 15. März fordern. Die am 15. Fe=
bruar
und am 15. April fälligen Zahlumgen müßten bis zur Ent=
ſcheidung
durch eine neue Konferenz in der Schwebe gelaſſen.
werden. Ohne eine autsländiſche Anleihe könne Deutſchland nicht
die geforderten Januar= und Februarraten bezahlen, ohne da=
durch
in eine Kriſe zu geraten, und wenn Deutſchland dieſe
Summe bezahle, ſo könne es die Aprilrate nicht auch bezahlen.
Keyes tritt außerdem für die Ratifizierung des Wiesbadener
Abkommens durch England ein, wenn die Zuſtimung Frank=
reichs
zu dem Vorſchlage Englands geſichert werden könne. Keh=
nes
ſchließt ſeine Ausführungen mit den Worten: Ich ſehe keinen
beſſeren Ausweg aus dem Loch, in das wir geraten ſind!
Franzöſiſche Forderungen und Verhetzungen.
Paris, 5. Dez. (Wolff.) Im Matin ſpricht ſich heute vor=
mittag
Raymond Poincars in einem Artibel, den er überſchreibt
Stunden des Mißbehagens gegen die Bewilligung
eines Moratoriums für Deutſchland aus. Wenn die
Alliierten auch mr im Geringſten an den Zahlungsplan von
London rührten, wenn ſie dem Deutſchen Reiche vorübergehend
Erleichterung gewährten, ſo ſei dies nur zuläſſig, wenn ſie zu
gleicher Zeit Pfänder und Garantien nähmen: Garantien über
die Kontrolle des Budgets ud eine Kontrolle über den Noten=
umlauf
, ſowie Kontrolle der Ausfuhr und der Devifen. Außer=
dem
verlangt Poincaré wirkliche und produktive Pfänder über
die gegenwärtigen und zukünftigen Werte Deutſchlands. Man
müſſe immer wieder die gleiche Sache wiederholen, weil es im=
mer
dieſelbe Sache ſei. Die Ereigniſſe rechtfertigten täglich die
franzöſiſche Sache. Verteidigen wir ſie mit Ruhe und Feſtig=
keit
; ſie wird ſchließlich doch triumphieven.
Auch der Petit Pariſien ſpricht ſich gegen ein Morato=
riumaus
. In ſeiner Betrachtung geht er von der Einſtimmig=
keit
aus, mit der in der Reparationskommiſſion die Note an die
deutſche Regierung angenommen wurde. Dadurch hofft er, daß
gewiſſe Wolken am diplomatiſchen Horizont verſcheucht worden
ſeien. Die Reparationskommiſſion und der Garantieausſchuß
hätten ſich übrigens von dem ſchlechten Willen Deutſchlands, ſeine
Finanzen in Ordnung zu bringen, vollkommen überzeugt. Sie
rüßten, daß die Schulden Deutſchlands in Papiermark geringer
ſeien als die fpanzöſiſchen Schulden in Francs. Auch die Steuer

Einzelnummer 30 Pfg.

ſei, auf den Kopf berechnet, ſelbſt wenu man den Koeffizient der
Lebensmittelteuerung in Betracht ziehe, in Deutſchland viel
geringer als in Frankreich. Die deutſche Regierng möge auf
ihre demagogiſche Politik verzichten und auf ihre geheimen Vor=
bereitungen
des militäriſchen Aufbaues (1), und ſie werde zu
gleicher Zeit die Finanzen und den Wert ihres Papiergeldes
verbeſſern. Wenn man jetzt Frankreich ruiniere, um Deutſch=
land
zu geſtatten, ſich wieder zu erheben, ſo gebe man ihm damit
Zeit und die notwendige Erleichterung, um ſich auf ſeinen Wider=
ſtand
vorzubereitzen. Wer könne alſo vernünftigerweiſe darau
denken, das Weltgewiſſen dermaßen herauszufordern, während
die franzöſiſchen Gebiete noch immer in Ruinen dabiegen und
Frankreich noch immer die Penſionen für ſeine Kriegsteilnehmer
bezahlen müſſe? Jedes Moratorium ſei unmöglich. Niemand
in Frankreich würde die Verantwortung für ein ſolches Auf=
geben
der weſentlichen und vitalen Intereſſen Frankreichs über=
nehmen
. Es gäbe kein Moratorium für Frankreich, weil es
ſeinen Ruin des Wiederaufbaugebietes und ſeine Penſionen
bezahlen müſſe; es könne alſo auch kein Moratorium geben für
diejenigen, die die freiwilligen und verbrecheriſchen Urheber von
all dem Unglück und Elend geweſen ſeien.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Das engliſch=japaniſche Bündnis und der .
Dreiländervertrag.
Paris, 4. Dez. (Wolff.) Wie der Neu=York Herald er=
fährt
, wird die Nachricht von der Kündigung bes eng=
liſch
=japaniſchen Vertrages offiziös beſtätigt,
obwohl die Delegationen formelle Erklärungen darüber ablehnen.
Man nehme an, daß zuerſt Kato und dann Balfour die Kündi=
gung
mitteilen werden; darauf werde Hughes das Wort ergrei=
fen
, um zu erklären, daß die amerikaniſche Regierung ſich gern
an einem Abkommen beteiligen werde, das an die Stelle des
engliſch=japaniſchen Bündniſſes trete.
London, 5. Dez. (Wolff.) Auch die Daily News und
Morning Poſt ſtellen heute in Telegrammen aus Waſhington
die Aufhebung des engliſch=japaniſchen Bünd=
niſſes
in Ausſicht nd ſeine Erſetzung durch ein Einvernehmen
zwiſchen den hauptſächlichſten Mächten im Stillen Ozean. Die
Morning Poſt berichtet aus Waſhington, Präſident Hardeng habe
ſich bereit erklärt, dem amerikaniſchen Senat einen Diilän=
dervertrag
zwiſchen Amerika, England u.d Ja=
pan
zu unterbreiten. England und Amerika hätten bereits die
Hauptpunkte des Abkommens angenommen; Japans Zuſtim=
mung
dazu werde im Lauſe dieſer Woche erwartet. Der Vertvag
ſehe die Beibehaltung des Status quo im Stillen Ozean und
die friedliche Regebung künftiger Meinungsverſchiedenheiten zwi=
ſchen
den drei Mächten vor. Der Vertrag garantiere außerdem
die volle Souveränität Chings. Durch dieſes Abkommen werde
der beftehende engliſch=japaniſche Vertrag aufgehoben, voraus=
geſetzt
natürlich, daß der vorgeſchlagene Vertrag von dem ameri=
kaniſchen
Senat angenommen werde.
TU. Paris, 5 Dez. Nach einer Meldung der United Preß
aus Waſhington umfaßt der neute japaniſch= amerika=
niſch
=engliſch=franzöſiſche Vertrag zwei Haupt=
teile
. Zunächſt verpflichten ſich die Signatarmächte, mit allen
Mitteln den Frieden im Stillen Ozean aufrecht zu erhalten, und
verſtehen ſich dazu, um dieſes Ziel zu erreichen, ihre Flotten=
baſen
nicht zu befeſtigen. Die Befeſtigungsklauſel bezieht ſich
beſonders auf die amerikaniſche Inſel Guam und die Philip=
pinen
, ſowie die Inſel Bonin und dürſte vielleicht Sonder=
beſtimmungen
für die Sicherung der Philippinen enthalten.
Die Flottenfrage.
Waſhington, 4. Dez. (Wolff.) Nach einer Sitzung der
britiſchen, der amerikaniſchen und der japaniſchen Vertreter
wurde folgendes Communigué veröffentlicht: Balfour, Barom
Kato und Hughes haben ſich geſtern nachmittag im Staatsdepar=
tement
getroffen und ſich lange über die Vorſchläge bezüg=
lich
der Flotten unterhalten. Nach Schluß der Beſprechung
ſetzte ſich der japaniſche Delegierte unverzüglich mit Tokio in
Verbindung. Man iſt der Anſicht, daß die Verhaudlungen in ein
günſtiges Stadium getreten ſind.
Die chineſiſche Frage.
Waſhington, 4. Dez. (Wolff.) Es heißt, daß in einer
Zuſammenkunft der Delegierten Chinas und Japans die
chineſiſchen Delegierten die vollſtändige Wiederherſtellung der
Eiſenbahn TſingtauTſinanfu gefordert haben bei Zahlung
einer entſprechenden Entſchädigung ihrerſeits. Die japaniſchen
Delegierten ſchlugen eine Art gemeinſamer chineſiſch=japaniſcher
Kontrolle vor. Die Debatte wurde noch nicht zu Ende geführt.
Waſhington, 4. Dez. (Wolff.) Havas. In dem Aus=
ſchuß
für den fernen Oſten erklärte Viviani bei der Beſprechung
der chineſiſchen Pachtgebiete, daß die franzöſiſche Re=
gierung
bereit ſei, ſich einer Geſamtreſtitution der chine=
ſiſchen
Gebiete, die durch Pachtvertrag den verſchiedenen Mächten
überlaſſen wurden, anzuſchließen. Da die Grundbedingung an=
genommen
iſt und die privaten Rechte ſichergeſtellt ſind, ſollen die
Einzelheiten der Rückgabe im Einverſtändnis mit China und den
daran intereſſierten Regierungen geregelt werden. Frankreich
würde danach Kwangtſchu zurückgeben. England und Japan
brachten Einwendungen in bezug auf die Städte vor, an denen
ſie Anrecht beſitzen. Die Beibehaltung des Status quo ſcheint
daher wahrſcheinlich.
Eine neue Konferenz.
Paris, 5. Dez. (Wolff.) Im Miniſterium des Auswär=
tigen
wird beſtätigt, daß die Zuſammenkunft zwiſchen den
Miniſtern des Auswärtigen Englands, Italiens und Frankreichs
zur Beſprechung der Orientfrage in Paris ſtattfinden
wird. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß die Mitglieder der Konfe=
renz
die Gelegenheit benutzen werden, um einige der anderen
Fragen zu prüfen, die ihre Länder mit Beſorgnis erfüllen, ins=
beſondere
die Frage der Reparation.
FU. Paris, 5. Dez. Am Quai d’Orſay dementiert man
die Nachricht, daß Lord Curzon bereits am nächſten Dienstag in
Paris eintreffen werde. Ueber die Vorſchläge zur Konferenz,
die aber ohne Zweifel in Kürze ſtattfinden wird, meldet der
Matin, im Laufe des geſtrigen Tages ſei eine Mitteilung des
franzöſiſchen Botſchafters in London über deſſen letzte Unter=
redung
mit Lord Curzon eingelaufen. Der engliſche Außen=
miniſter
habe den Vorſchlag gemacht, in Kürze in Parisüber
die Orientfragen eine Konferenz abzuhalten. Die
franzöſiſche Regierung prüfe wugenblicklich die Frage, ob es an=
gebracht
ſei, der engliſchen Regierung eins Konferenz über alle

[ ][  ][ ]

Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 6. Dezember 1921.

Mummer 322.

Fragen vorzuſchlogen, die gegenwärtig Frankreich und England
interefſieren. Auch werde zweifellos der Wiedergutmachungs=
kommifſion
das Erſuchen Deutſchlands um ein Moratorium zu=
kommen
, das ſie jedoch kaumt beantworten wird, ohne vorher die
verbſindeten Regierungen befragt zu haben.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Koblenz, 5. Dez. (Wolff.) Am Samstag, den 3. Dezem=
ber
, wurde im Reichskommiſſariat in Koblenz eine Sitzung des
parlamentariſchen Beirats beim Reichskom=
miſſar
für die beſetzten Gebiete abgehalten, an wel=
cher
zahlreiche Beiratsmitglieder und Vertreter der Miniſterien
und Verwaltungsbehörden, darunter auch Staatsfekretär Brug=
ger
, teilnahmen. Der neue Reichskommiffar Fürſt Hatzfeld=
Wildenburg betonte die Notwendigkeit eines engen Zuſam=
menarbeitens
des Reichskommiſſariats mit dem Beirat
und den Behörden des beſetzten Gebietes und erbat ſich ver=
trauensvolle
Unterſtützung. Er berichtete dann über die ſeit
ſeinem Amtsantritt gewownenen Eindrücke. Miniſterialdirektor=
Dr. v. Brandt erſtattete hierauf einen eingehenden Bericht über
die Tätigkeit des Reichskommiſſarigts. Die Vertreter der ver=
ſchiedemen
Partefen ſicherten dem Reichskonmiſſar ihre Unter=
ſtützung
zu. In der Ausſprache wurde eine Anzahl von Fragen
aus dem Gebiet der Beſatzungsverhältniſſe behandelt und ins=
befondere
Auskunft über die Wohnungsfrage, über neue Ge=
richtsverfahren
und die rechtliche Wirkung des Friedensvertrages
mit den Vereinigten Staaten erbeten. Schließlich bildete die
Frage des Erſatzes der Sanktionsſchäden den Gegenſtand einer
eingehenden Ausſprache zwiſchen den Vertretern der Arbeſi=
geber
= und Arbeitnehmerverbände.
Marokkaniſche Mörder freigeſprochen.
GZ. Die Eſchweiler Noydtat, die ſich in der Nacht
vom 1. zum 2. Juni ereignete und eine außerordentliche Er=
regung
under der Bevölkerung hervorgerufen hatte, hat jetzt
einen geradezu empörenden gerichtlichen Abſchluß gefunden. Der
Sachverhalt iſt kurz folgender: Deu Fabrikarbeiter Jabob Koch
wurde in der erwähnten Nacht in Eſchweiler bei Aachen von
einem marokkaniſchen Einzelpoſten angehalten und augenſchein=
lich
zu unſittlichen Zwecken in eine Bauſtelle geſchleppt. Die Be=
gleiter
des Koch mußten, da ſie von dem Marokkaner mit der
Schußwaffe bedroht wurden, entfliehen, ſie hörten jedoch kurz
darauf einen Schuß fallen. Der marokkaniſche Poſten begab ſich
bald darauf zur franzöſiſchen Wache und ging mit drei weiteren
warokkaniſchen Soldaten zu der Bauſtelle zurück. Auf dem Wege
dahin wurden mehrere Zivilperſonen, die in der Eiſenbahnſtraße
beieinander ſtanden, ohwe Veranlaſſung von einem Marokkaner
beſchoſſen, wobei ſich der Soldat wahrſcheinlich ſelbſt verletzte.
Zwei Polizeibeamte, die wegen der Schießerei an die Marok=
kaner
herantraten, um ſie auf das Strafwürdige ihres Ver=
haltens
aufmerkſam zu machen, wurden ebenfalls beſchoſſem. Da=
bei
wurde der Polizeiwachtmeiſter Schmitz ſo ſchwer verletzt, daß
er kurze Zeit darauf ſtarb. Als man am anderen Morgen die
Bauftelle betrat, fand man die Leiche des Fabrikarbeiters Jakob
Koch dort vor. Das Auswrätige Amt hat ſeinerzeit verſucht
durch energiſche Vorſtellungen in Paris eine Sühne für dieſen
Doppelmord und eine wirtſchaftliche Sicherſtellung der Fa=
milienangehörigen
der Erſchoſſenen zu erreichen. Es wurden
guch ſchärffte Unterſuchutngen zugeſagt.
Jetzt wird bekannt, in welcher Weiſe Fraukreich eine
derart furchtbare Mordtat eines ihrer marokkaniſchen Sol=
daten
ſühnt. Das zweite Kriegsgericht der franzöſiſchen Rhein=
urmee
hat den marokkaniſchen Soldaten freigeſprochen,
und zwarz rit Begründungen, die den einwandfreien Ausſagen
der deutſc en Zeugen aufs ſchärfſte widerſprechen. Obwohl zwei
Zeugen einwandfrei feſtgeſtelſt haben, daß der marokkaniſche
Poſten den Axbeiter Jakob Koch wit Gewält in die abgeſperrte
Bauſtelle gebracht hatte, ſtellte das franzöſiſche Kriegsgericht
ſeft, daß der Schütze nur ſeine Dienſtanweiſung befolgte, wenn
er auf einen Deutſchen ſchoß, der in den abgeſperrten Raum
eingedrungen war‟. Die Selbſtverletzung, die ſich der marokka=
riſche
Soldat zweifellos bei ſeiner Schießerei zuzog, wurde von
dem Kriegsgericht dahin ausgedeutet, daß er von deutſcher Seite
angeſchoſſen wurde und daß es daher ſelbſtberſtändlich Pflicht
des Marokkaners geweſen fei, wem er ebenfalls von ſeiner
Schußwaffe Gebrauch gemacht hätte. Auch die übrigen Marok=
kaner
, die den Tod des Wachtmeiſters Schmitz verurſachten, wur=
den
von dem franzöſiſchen Kriegsgericht freigeſprochen. Das Ent=
ſchädigungserſuchen
der Familienangehörigen der Opfer der
Eſchweiler Bluttat wurde gleichfalls glatt abgelehnt.
Zu dieſem Urteil noch irgendeine Bemerkung zu machen,
erübrigt ſich, da die ganze Affäre für ſich ſelbſt ſpricht. Es iſt
aber zu hoffen, daß ſich die deutſche Regierung mit die=
em
Urteil nicht begnügt, ſondern darauf drängt, daß die Aus=
ſagen
der deutſchen Zeugen, die die einwandfreie Schuld der
marokkaniſchen Soldaten ergeben, berückſichtigt und demzufolge
die ganze Schärfe der geſetzlichen Beſtimmngen bei der Ahn=
dung
dieſer furchtbaren Bluttat in Anwendung kommt.

Der Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete.
Paris, 5. Dez. (Wolff.) In Peronne hat geſtern
unter dem Vorſitz des Präfekten Morain in Anweſenheit des
Senators Gouge und des Abgeordneten Gonet eine Verſamm=
lung
ſtattgefunden, die die Vereinigung der ehemaligen Front=
kämpfer
einberufen hatte. 800 Perſonen waren anweſend, die
ſich einſtimmig gegen die Beſchäftigung dentſcher
Arbeiter ausgeſprochen haben. Dee Abſtimmung in
11 Dörfern, die für den Wiederaufbau durch Deutſchland be=
ſtimmt
ſind, hat ergeben, daß ſich 51 Prozent gegen die Beſchäſ=
tigung
der Deutſchen ausgeſprochen haben. Von 306 Familien,
die befragt wurden, haben 141 dafür und 157 dagegen geſtimmt.
Wie verlautet, gedenke Miniſter Loucheur unter dieſen Um=
ſtänden
den Wiederaufbau ohne deutſche Arbeider durchzuführen,
vvolle ſich aber in größtem Umfange der deutſchen Materialliefe=
rungen
auf Grund des Wiesbadener Abkommens bedienen. Von
neuem geſteht die Liberté ein, daß die franzöſiſchen Arbeitskräfte
ticht ausreichen, wem die Aufgabe raſch durchgeführt werden
oll. Miniſter Loucheur habe deshalb ſchon mit dem italieniſchen
Auswanderungskommiſſariat verhandelt und beabſichtige darauf=
hin
, Arbeiten im Werte von anderthalb Milliarden durch Ita=
liener
ausführen zu laſſen, von denen ſich eine große Anzahl
ſchon im Aufbaugebiet befinde. Nach Anſicht des Miniſters laſſe
ſich auf dieſe Weiſe der Wiederaufbau der befreiten Departements
in ſechs Jahren durchführen.
Die deutſch=polniſchen Verhandlungen.
Eine Verwahrung des deutſchen Botſchafters.
Oppeln, 3. Dez. (Wolff.) Der deutſche Botſchaf=
ter
in Oppeln überreichte heute der interalliierten
Kommiſſion folgende Note: Die ſtaatliche Forſtbehörde in
Oppeln wurde von der inderalliierten Kommiſſion durch Ver=
fügung
vom 20. Noyember 1921 angewieſen, die Oberförſtereien
Schwarzwald und Rybnik gewiſſen Perſönlichkeiten zu über=
tragen
, welche nachweislich im Dienſte der polniſchen
Inſurgentenbehörden ſtanden. Die Anordnung wider=
ſpricht
dem Friedensvertrage, ſowie dem Pariſer Abkommen
von 1920 und ſtellt ſich ferner als Eingriff in ſchwebende Ver=
handlungen
dar, welcher geeignet ſei, die lohale Auseinander=
ſetzung
zwiſchen Deutſchland und Polen zu verhindern. Weun
von der deutſchen Regierung vorausgeſetzt wird, daß ſie das
Wirtſchaftsleben in Oberſchleſien bis zur endgültigen Grenzfeſt=
etzung
durch die Beamten aufrecht erhält, daun darf erwartet
werden, daß die interalliierte Kommiſſion ſich einſeitiger Ein=
griffe
enthält, welche geeignet ſind, die Bereitwilligkeit der Be=
amten
zum Verbleiben in Oberſchleſien zu beeinträchtigen und
die Durchführung einer geordneten Uebergab= der Verwaltung
in Frage ſtellen.
Der deutſche Bevollmächtigte legte im Auſtrage, der Reichs=
regierung
gegen dieſe Maßnahme Verwahrung ein und bat,
die ergangenen Anordnungen wieder Kückgängig zu machen.
Beſoldungsforderungen.
Berlin, 3. Dez. (Wolff.) Der Zeitungsdienſt des Deur=
chen
Beamtenbundes teilt mit: Die von ſämtlichen
Spitzenopgamiſationen der Regierung unterbreitete neue Ein=
gabe
umfaßt folgende Beſoldungsforderungen:
1. Aenderng der Grundgehälter im Sinne der Verringerung
der Ebſtände insgeſamt, ſowie zwiſchen den einzelnen Beſol=
dungsgruppen
. 2. Aenderung der Höhe des Teuerungszuſchlages
unter ſtärkerer Anpaſſung des Einkommens an die Teuerung,
um damit der Notlage der unteren und mittleren Einkommens=
gruppen
gerecht zu werden. Außerdem wird eine Verbeſſerung
der Einkommensverhältniſſe der Djätare, der Beamten im Vor=
bereitungsdienſt
und der im Vertragsverhältwis ſtehenden Be=
amten
und der Penſionäre gefordert. Für die Arbeiter und die
Angeſtellten wurden entfprechende Forderungen erhoben. Zur
Durchführung der der Reichsregelung entſprechenden Erhöhung
der Bezüge der Beamten, Angeſtellden und Arbeiter der Länder,
Gemeinden und Gemeindeverbände wird die Bereitſtellung von
Reichsmitteln für die Länder und Gemeinden verlangt. Die
Neuregelung ſoll mit Wirkung vom 1. Oktober erfolgen.
Die raſcheſte Auszahlung der Mehrbeträge noch vor Weihnach=
ten
wird für dringend erforderlich gehalten.
Wie es in Irland heute ausſieht.
Britiſche Barbaren.
In einem öffemtlichen Aufruf um Hilfe und Unterſtützung
für ihr Werk gibt die Weiße=Kreuz=Geſellſchaft die folgenden
Statiſtiken über das Elend, das in Irland durch die bri=
tiſche
Armee verurſacht worden iſt, an:
Ungefähr 100 000 Mänwer, Frauen und Kinder leiden
tatſächlich Not oder ſind obdachlos, weil ihre Wohnſtätten und
ihr Eigenkum zerſtört worden ſind. 2. Ungefähr 1000 Gebäude
Bauerngüter und Läden ſind vollſtändig zerſtört; ungefähr
1500 ſind telweiſe zerſtört und viele andere ſind unbewohnbar

gemacht. 3. Eigentum im Werte von mehr als 8000 000 Pfund
Sterling iſt zerſtört worden, was durch die Anſprüche auf Scha=
denerſatz
vor den Gerichtshöfen bewieſen iſt. 4. Wenigſtens
8000 Mann ſind in Belfaſt aus ihrer Arbeit vertrieben worden.
Sie und ihre Angehörigen müſſen durch Nächſtenliebe unter=
halten
werden. 5. Wenigſtens 6000 Mann ſind gefangen oder
interniert; die meiſten von ihnen waren die hauptſächlichen oder
einzigen Ernährer ihrer Familien.
Kleine politiſche Nachrichten. Die demokratiſche Reichstagsfraktion
brachte, einen Geſetzentwurf ein, der zum Gedächtnis der Opfer des
Weltkrieges einen nationalen Trauertag feſtſetzt. Als Trauer=
tag
ſoll der erſte Sonntag des Jahres, fofern dieſer nicht mit dem Neuz
jahrstag zuſammenfällt, in Ausſicht genommen werden. Die Teue=
vungsnuruhen
in Wien vom 1. Dezember wiederholten ſich bis
zum Wochenende nicht. Der Sonntag iſt in Wien und ganz Oeſterrei=
vollſtändig
ruhig verlaufen. Es fanden nicht einmal kleine Menſche
anſammlungen ſtatt. Die Betriebe arbeiten in vollem Umfange 2
ſind alle Geſchäftslokale ſeit Samstag wieder geöffnet. Den Blätter:
zufolge iſt die iriſche Tage wieder ernſt. Sinnfein hat die neuen
Vorſchläge der britiſchen Regierung nicht angenommen. Für heute
eine Kabinettsſitzung anberaumt worden. Geſtern fand eine Zuſam=
menkunft
zwiſchen Lloyd George, Chamberlain, Birkenhead, Horne m
den Sinnfein=Delegierten ſtatt. Dem politiſhen jerichrerſtatter
SGS-
Daily Chronicle zufolge bleibt wenig Hoffnung auf eine Regelung
übrig, ein ſofortiger Abbruch der Verhandlungen findet jedoch nick
ſtatt. Der Hauptpunkt, in dem die Sinnfeiner Einwand erheben, iſt
der Treueid.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Dezember.
Zu Regierungsräten wurden ernannt: die Regierungsaſſeſſorer
Georg Fendt in Gießen, Dr. jur. Eugen Kölſch in Friedberg, Joſ.
Franz Vauterer i Mainz, Philipp Molitor m Offeubach.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Landgeſtütsgehilfe Jako
Köppler zu Darmſtadk auf ſein Nachſuchen unter Anerkenmung ſei=
ner
dem Staate geleiſteten Dienſte.
Erledigt iſt eine mit einenr katholiſchen Lehrer zu beſetzeude
Schulſtelle zu Bretzenheim, Kreis Mainz.
Militärdienſtnachricht. Den Charakter als Oberleutnant und die
Erlaurburis zum Tragen der Uniform des 1. Großh. Heſſ. Feldart.=
Regts. Nr. 25 erhielt der Oberſtadtaſfiſtent W. Heil, Mitglied des
Reichsoffizierbundes 1920, Ortsgruppe Darmſtadt.
n. Schwurgericht. Geſtern wurde die letzte diesjährige Tagung des
Schwurgerichts der Provinz Starkenburg unter Vorſitz des Landgerichts
rats Dr. Fuchs mit der Verhandlung gegen die 29jährige, bisher
unbeſtrafte Fabrikarbeiterin Joh. Luck und den 46jährigen, beſtraften
Packer Philipp Will, beide von hier, wegen Meineids und Anſtiftung
dazu, eröffnet. Die Anklage war durch Staatsanwalt Dr. Langen=
bach
vertreten, die Verteidigung wurde durch die Rechtsanwält
Carnier und Maurer geführt. Erwachſen iſt der Fall aus zw
von W. gegen ſeine Frau im vorigen Jahre bei der Zibilkammer 1
hieſigen Landgerichts angeſtrengten Klagen auf Eheſcheidung bzw. Her=
ausgabe
von Mobiliax.! Nachdem er zum zweiten Male ſeit 1903
heiratet war und die Eheleute ſchon einmal acht Jahre lang getrenn.
gelebt hatten, fand nach W.s Einziehung zum Kriege eine Ausſöhnung
ſtatt, doch verließ ihn die Frau unter Mitnahme des Kindes und ihre
Möbel abermals, im Anfang vorigen Jahres. Den daraufhin von 2
erhobenen Klagen begegnete die Frau u. a. mit der Einrede, daß
Weggang durch fortgeſetztes rohes, gewalttätiges Verhalten W.s
deſſen ehebrecheriſches Verhältnis zu der L. berechtigt erſcheine,
letzterer Hinſicht wurde die L. als Zeugin benannt und vor dem
wähnten Prozeßgericht in zwei Terminen, am 3. ſowie 29. Juni v.
nach Hinweis auf ihr eventuelles Ausſageverweigerungsrecht eidlich
nommen. Sie führte dem W. zu fener Zeit die Haushaltung und ve
neinte unter Eid jeden intimen Verkehr mit ihm. Trotzdem wurk
W.s Klagen in beiden Inſtanzen abgewieſen, und es ergaben ſich in
weiteren Verlauf derartige Verdachtsmomente, daß man W. und die
in Unterſuchungshaft nahm. Während erſterer jede Beeinfluſſun
jener Zeugenausſagen der L. leugnete, legte die L. ſelbſt nach anfär
lichem Leugnen ein umfaſſendes Geſtändnis dahin ab, durch W. mittel
Zuredens und Bedrohung zu ihren wiſſentlich falſchen Angaben beſtimn
worden zu ſein. W. raumt ein, daß er der Vater ihres unterdeſſen
geborenen Kindes iſt. Geſtern widerrief die L. das Geſtändnis, inſoferm.
den W. der Anſtiftung bezichtigt, unb ſie will ganz aus eiget
Antrieb, aus Furcht vor der etwaigen Verfolgung des Ehebruchs
handelt haben. Durch den Unterſuchungsrichter als Zeuge wurd
ſert
früheres Geſtändnis beleuchtet, und mehrere andere Zeugen bek=
Momente zuungunſten W.s. Auch die 2. hatte bei anderen über ſei
* Benehmen geklagt und ſogar bei der Polizei einen Revolver au=
geliefert
, mit dem er ſie bedrohte. Die Geſchworenen bejahten die
klage und bei der L. noch die Strafmilderung aus § 157, worauf
zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus, abzüglich 5 Wochen
Unterſuchungshaft, und 5 Jahren Ehrverluſt, die L. zu 9 Monate
Gefängnis, abzüglich 7 Wochen Unterſuchungshaft verurteilt
wurde. Beide erkannten die Strafe an. Die nächſte Verhandlung
findet am Donnerstag ſtatt.
n. Strafkammer. Vorgänge aus dem Frühfahr 1919 liegen der Am=
klage
gegen den jetzt 26jährigen Monteur Karl Spahn aus Fechenhe
zu Grunde, und der damals aus Offenbach verſchwundene Täter hat=
ſich
ſeither (teilweiſe mittels falſcher Perſonalien) der Ermittelung er
zogen. Weitere inzwiſchen verübte Delikte haben ihm eine bereits be
büßte Kölner Strafe, ſowie zwei andere auswärtige Verurteilung
von mehr als zwei Jahren Gefängnis eingetragen. In Offenbad
B
2
der bis dahin unbeſtrafte Sp. beim Städtiſchen Elektrizitätswerk beſ
tigt, ſtahl einem anderen dortigen Monteur aus einer aufgebrochen
Kiſte verſchiedenes Werkzeug und erſchwindelte ſich fonſtiges Werkzeug
aus einem Geſchäft, indem er fälſchlich ausgefüllte Beſtellſcheine der Be=

Berliner Vorweihnachten.
Berliner Schaufenſter.
* Auf allen Straßen und Gaſſen glänzt ſchon die Vorweih=
nachtsfreude
. Hell ſind die Schaufenſter erleuchtet und die Aus=
lagen
laden verlockend zu Einkäufen ein. Alles, wie in den
Tagen des goldenen Zeitalters, die uns ſchon hundert Jahre zu=
rückliegend
ſcheinen und doch noch manchem Kinde aus ſeiner
Frühkinderzeit wohlbekannt ſind. Nur werden ſie ihm nicht vom
Gabentiſch entgegenlächeln, denn der Weihnachtsengel iſt leider
guich der Sklave des Valutgelends und der Teuerungsnot. Ihm
ſtehen jetzt faſt nur die Portale der Prunkvillen offen, und nur
mit zaghaften Schritten wagt er ſich über die Schwelle der Man=
ſarden
= und der Kellerwohnung. Auch in das Zimmer der
kleinbürgerlichen Familie ſchaut er nur ängſtlich einmal hinein,
denn der Mittelſtand hat längft aufgehört, das alte holde Lied
zu ſingen: O du ſröhliche, o dn ſelige, gnadenbringende Weih=
nachtszeit
.
Wenn man die großen Kinderaugen vor den Schaufenſtern
ſieht, ſo kommt einem ein Gefühl der Wehmut an. Puppen liegen
da in blendender Moderracht. Aber das kleine Mädel, das ſtau=
nend
.freudig in die Handchen klatſcht, mag froh ſein, wenn ſie
diesmal eine nackte Puppe bekommt, denn eine Koſtümpuppe iſt
heutzutage eine teure Dame. Für das Kleid, das ſie trägt, hätte
ſich vor ſechs Jahren Mama die ſchönſte Robe kaufen können.
Gibr es doch Puppen, deren Toilette allein über 150 Mark koſtet.
Da ich hier von Puppen ſpreche, ſei nebenbei eins bemerkt: eine
Zeit lang war die Charakterpuppe Mode. Aber ſonderbar
oder vielmehr nicht ſonderbar, das Herz des Kindes hat ihr
niemals ehrlich entgegengeſchlagen. Es griff immer wahllos
nach der ſogenannten ſchönen Puppe, fener Puppe mit dem
ſüßen nun, eben Puppengeſichtchen , mit den Löckchen. dem
kleinen Mündchen, den roten Wangen und dem zarten Taint.
In allen Schauläden dominiert jetzt, wie Hundertauſende, ja
Millionen ſolcher liebreizenden Dämchen ſind auch diesmal für
den Weihnachtsmarkt in lichtvolles Daſein gerufen worden;
aber nur für wenige deutſche Kinder. Die meiſten wandern nach
England, und vor allem nach den Vereinigten Staaten von Nord=
amerikg
. Dort iſt die deutſche Puppe als Siegerin eingezogen.
Sie ſchlägt alle anderen fremder Nationen ſüß lächelnd aus dem
Felde.
und dort das herrliche Theater! Nicht mehr jenes alte traute
Puppentheater mir gelbem, bemalten Vorhang und Holz= oder
Pappkuliſſen, ſondern ein Prachtbau mit Kuppel, elektriſchem
Licht und raffinierten Beleuchtungseffekten. Und diesmal klatſcht
nicht nur die Kleine in die Hand, ſondern noch viel lauter der
kleine Junge daneben. Ja, das möchten ſie haben und könnten
ſie bekommen, wenn Papa drei=bis viertauſend Mark lächelnd auf
den Tiſch legen könnte. Und da! Jetzt ſchweigt das Mädel, aber

der Junge ruft verlangend aus: Das muß ich zu Weihnachten
haben! Eine Eiſenbahn natürlich. Bis auf das Kleinſte iſt die
Lokomotive der wirklichen, der großen nachgemacht. Gleiſe kreu=
ſen
ſich und gehen durch Tunnel und nach Stationen Wenn
Papa zehntauſend Mark für zehn Mark anſieht, kann er dem
kleinen Jungen ſchon das Vergnügen machen.
Aber muß es denn durchaus ſo teures Spielzeug ſein? Zinn.
oldaten, des deutſchen Jungen uraltes Spielzeug, tun es auch.
Ja, ſucht aber nur einmal welche! Der Zinnſoldat iſt faſt gänz=
lich
aus Deutſchland verſchwunden. Wer ſeine Bekanntſchaft
machen will, muß ſich ſchon Anderſens Märchen auf den Weih=
nachtstiſch
legen laſſen. Da ſindet er die ſchone Geſchichte von
dem ſtandhaften Zinnſoldaten. In Deutſchland aber hat ſeine
Standhaftigkeit aufgehört. Dafür ſind wieder die Indianer ein=
gezogen
Zinnindianer in ihren Lagern und auf ihren Jagden
locken die kleinen Jungen zu phantaſtiſchen Spielen.
Auch das Spielzeug iſt kulturell ſoll man wirklich dieſes
Wort gebrauchen? mit der Zeit fortgeſchritten. Einen breiten
Raum der Schauſenſter nehmen die ſogenaunten Konſtruktions=
ſpielzenge
ein, die den Erfindungsgeiſt des Knaben lehrreich
anregen. Das iſt etwas für kleine techniſche Genies. Und dann
die Metallbaukäſten, diel verwandlungsfähiger als die früheren
plumpen Holzbaukäſten. Da kann man ſogar Karuſſells, ganze
Fabriken, Maſchinen aller Art aufbauen und ſie ſogar in Be=
wegung
ſetzen, wenn man die grüne Schnur in den elektriſchen
Schalter ſieckt, den es ja faſt in jedem Hauſe gibt, dann tut der
geheimnisvolle Strom ſchon von ſelbſt ſeine Pflicht.
at das Kind aber das Glück, recht reiche Eltern zu haben,
dann kann es ſich eine echte, rechte Segeljacht von ſeinem Papa
kaufen laſſen, natürlich in berkleinertem Maßſtab. Sie hat un=
gefähr
eine Länge von 75 Zentimetern und kann auf eitiem der
vielen Seen bei Berlin rüſtig drauf losſegeln. Sie folgt dem
Kurs, den ihr der Knabe beim Einſetzen ins Waſſer gibt, als ob
darauf wirklich ein ſegelkundiges Männlein ſäße. Der kleine
Burſche hat dann nur mit dem Ruderboot ihr nachzurudern. So
ein Ding macht koloſſalen Spaß und hat dabei den Vorzug ſehr
billig zu ſein. Es koſtet nur fünftauſend Mark. Und die ſpielen
bei Papa ja keine Rolle, d. h., wenn er zu dem Geſchlecht der
Schieber und Kriegsgewinnler gehört.
Wenn aber nur wenigſtens auf dem Weihnachtstiſch ein
Bäumchen brennt, und das ſollte eigentlich auch für das ärmfte
Kind leuchten. Fünfzehn Mark der werden jetzt ſchon als Vor=
guſchlag
angegeben, werden doch wohl noch die Eltern übrig
haben, um es für den ſchönſten Abend des Kindes kaufen zu kön=
nen
. Ob aber Lichter barauf? Ja, das iſt etwas anderes. Die
Weihnachtskerze wird pieleicht an den meiſten Bäumchen
ehlen.
M.
Das deutſche Rote Kreuz in Rußland. Ueber die Tätig=
keit
der ruſſfiſchen Hilfsexpedition überſendet uns

das deutſche Rote Kreuz folgenden Bericht aus Kaſan;
Am Tage nach der Ankunft wurden die Krankenhäufel
und ſonſtigen Fürſorgeanſtalten eingehend beſichtigt. Anſchlie=
ßend
fand eine Konferenz mit Vertretern der Re=
gierung
, des ruſſiſchen Roten Kreuzes und des Gefundheits=
amtes
ſtatt, um über die Verteilung der Medikamende Beſchluß
zu faſſen. Da alle Krankenhäuſer ohne Medikamente waven,
wurde dem dringendſten Bedarf mit unſeren Vorräten abgehol=
fen
. In den 80 bis 90 Hoſpitälern von Kaſan und der Provinz
liegen faſt 9000 Kranke. Mit großer Feude iſt das wehr und
mehr Geſtalt gewinnende Zuſammenarbeiten der nationalen
Aktionen uter der Oberleitung von Profeſſor Nanſen zu begrü=
ßen
. Mit der amerikaniſchen Hilfsaktion iſt ein Zuſammen=
arbeiten
in dem Sinne vereinbart worden, daß den Amerikanem
die Organiſation der Lebensmittelverteilung vorbehalten bleibt,
während uns die Organiſation und Ausübung der ärztlichen
Hilfe zufällt. Weiterhin iſt mit der ſchwediſchen Hilfsaktion eine
hocherfreuliche Zuſammenarbeit zu verzeichnen. In Kaſan wird
vörausſichtlich eine bakteriologiſche Zentrale ſowie eine chirur=
giſche
Abteilung eingerichtet werden. In der Stadt ſind auch
eine Anzahl Privathäuſer als Hoſpitäler eingerichtet, namentlich
für Kinder und Arbeiter. Die hohe Zahl der Kranken in Kaſan
(4500 Betten auf 145 000 Einwohner) erklärt ſich durch die Zu=
wanderung
aus den Hungergebieten. Außer den zahlreiche
Fällen von Flecktyphus treten auch Cholera und Pocken auf. De
deutſchen Hilfsexpedition iſt die frühere Univerſitätsapotheke zu
Verfügung geſtellt worden, und in den ſchönen Laboratoriun=
räumen
der Univerſitäts=Kinderklinik ſoll das Zentrallaborato=
rium
eingerichtet werden, während die chirurgiſche Abteilung
im Städtiſchen Orthopädiſchen Inſtitut Unterkunft finden wird.
In der letzten Sitzung des auf Veranlaſſung des Leiters unſerer
Expedition eingerichteten ärztlichen Arbeitsausſchuſſes wurde an=
geregt
, alle im Gouveinement Kaſan tätigen Hilfsorganiſationen
zu gemeinſamer Arbeit zuſammenzuſchließen. Und zwar ſollen
zwei Arbeitsausſchüſſe gebildet werden, einer für die Verteilung
aller eingehenden Lebensmittel, der andere für die Verteilung
der ärztlichen Hilfsmittel. Beiden Ausſchüſſen würden zunächſt
je ein bis zwei Vertreter der hier zurzeit arbeitenden deutſcheiß
amerikaniſchen und ruſſiſchen Organiſationen angehören müſſen.
Auf dieſe Weiſe bürfte am beſten ein erfolgreiches Zuſammen
arbeiten gewährleiſtet ſein und jeglichem Mißtrauen von ſeiten
Rußlands oder der helfenden Nationen vorgebeugt werden.

* Drahtloſer Poſtkartenverkehr von hoher See aus. Unter
dem Namen Ocean Letter Card Seroice hat ſich eine engliſche Ge
ſellſchaft gegründet, die den Zweck verfolgt, den auf der Ozean=
reiſe
befindlichen Paſſagieren die Möglichkeit zu gewähren,
billiges Geld ihren Angehörigen kurze Mitteilungen über
ihr Befinden und den Verlauf der Reiſe auf drahtloſem Weg zu
übermitteln. Die Geſellſchaft, die im nächſten Jahre ihren Ge=

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 6. Dezember 1921.

Seite 3.

triebsleitung übergab. Beide Werkzeugmengen hatte er an einen B
kannten geſandt, und ſie konnten daſelbſt beſchlagnahmt werden. Außer=
dem
fällt ihm fortgeſetzter Diebſtahl in der Wohnung zur Laſt, wo
ein möbliertes Zimmer inne hatte. Das Erſchwerungsmoment der Be
nutzung falſcher Schlüſſel wird von Sp. geleugnet und konnte in de
Verhandlung nicht genügend erwieſen werden. Im übrigen gibt er gegenüber darauf hinweiſen, daß dieſe Schlußfolgerung unrichtig iſt.
welches er 400 Mk. abhob, zum Nachteil der Mitbewohner zu und he
Strafen wurde Sp. wegen einfachen und ſchweren Diebſtahls, ſchwer
Gefängnis, abzüglich drei früher angerechneter Monate Unter= nehwen mit den Regierungsſtellen eine Tilgung der nun entſtandenen
ſuchungshaft, verurteilt. Der ſchöffengerichtlich wegen Widerſtandes Markſchuld durch beſondere Maßnahmen herbeizuführen ſuchen.
zu drei Monaten Gefängnis verurteilte Arbeiter Franz Schepp
Offenbach focht dieſe Strafe zwecks Milderung an und erreichte, daß ſt
ihrer nur auf 500 Mark Geldſtrafe evtl. 50 Tage Gefängnis
erkannt wurde. Ein häuslicher Streit mit ſeiner Ehefrau, die er da= ſchen Hochſchule abgehalten.
mals bedrohte und mißhandelte, hatte das Einſchreiten eines Schutz= Prof. Du. W. Sonne, eröffnete im Auftrage des 1. Vorſitzenden der
konnte jedoch in Betracht gezogen werden, daß der Angeklagte infolge
einer im Krieg erlittenen Verſchüttung uſw. hochgradig erregbar iſt und der Techniſchen Hochſchule, Prof. Dr. G. Schrader, ehrend gedach
durch den ehelichen Auftritt ſchon gereizt war,
3 Neuzeitliche Geſetzgebung. Im November haben wir den Juha
des Reichsgeſetzes, betr. Verpflichtung zur Auskunft über militärfiskaliſch=
Gelder und zu deren Herausgabe veröffentlicht. Das Geſetz mußte je
4. Dezember in Kraft,
lohns (Einkommenſteuergeſetz vom 11. Inli 1921) treten am 1. Januar
1922 in Kraft.
Rheinlandkommiſſion hat mitgeteilt, daß der Artikel 3 der Verord= Luſtrie und bei Behörden, welche bereits mit gutem Erfolge und ſeit
nung 71 (betreffend Spionage und Beſitz von drahtloſen Staionen) ſich langer Zeit Eignungsprüfungen auwenden; bewies die Notwendigkeit
und daß dieſe Appaugte in den Schulen des beſetzten Gebietes unbedenk= Prüfung die Kenutnis der berufswichtigen Funktionen, alſo das Vor=
handenſein
einer Berufskunde, zur Vorausſetzung hat, und wie dann
Aich verwendet werden dürfen. Sie hat jedoch verlaugt, daß dem Ober=

Wbefehlshaber der alliierten Heere ein geuaues namenkliches Verzeichnis
Der funkentelegraphiſchen Apparate überſandt wverden müſſe mit Angabe
ährer charakteriſtiſchen Merkmale und ihres Stammortes.
Heſſiſches Landestheater. Heute, Dieustag, findet in der Miete 41
ind der Sondermiete I nach längerer Pauſe eine Wiederholung von
Offenbachs burlesker Operette Orpheus in der Unterwelte

Miltwoh. u e e e Wwid Kaſimuir Gſchnd Degn wieher

Beſetzung in den Hauptrollen unverändert.
Verluſt der Heff. Landwirtſchaftskaumer. Von, der Landwirt=
chaftskammer
wird uns geſchrieben: Der Maizer Anzeiger brachte eine
Mittoillung über einen Millionenverluſt der Heſſ. La
d=
vok

wirtſchaftskammer. Dieſe Mitteilung iſt außerdem ſofort
mehrere Telegraphenbureaus verbreitet worden. Eine vorherige Füh=
ungnahme
mit der Landwirtſchaftskammer über den richtigen Sachver=
valt
iſt leider nicht erfolgt. Dieſe Mitteilumg gibt ihrem Inhalte nach
sber ein vollkommen falſches Bild von der Sachlage. Dieſe iſt vielmehr
lolgende: Während des Krieges hatte die Landwirtſchaftskammer, eben
wie andere ſüddeutſche Körperſchaften und Zuchtgenoſſenſchaften Vi
SRindvieh und Ziegen) aus der Schweiz eingeführt. Die Einfuhr er
golgte im Intereſſe der Volksernährung und zwar zur Steigerung de
Sleiſcherzeugung und der Milcherzeugung. Stadtverwaltungen und
Kommunalverbäude führten außerdem während des Krieges größere
Mengen von Milch aus der Schweiz ein. Die Abdeckung der damals
ſmatſtandenen Frankenſchuld wau im Jutereſſe des Markkurſes nicht mög=
äch
. Es wurde von allen dieſen Stellen ein Kredit bei Schweizer Ban=
ſeen
aufgenommen. Dieſer Kredit ſollte ſpäter nach Friedensſchluß zu=
rückgezahlt
werden. Als ſich nach dem plötzlichen Zuſammenbruch des
keiches keine günſtige Entwickelung der Mark ergab, hat die Landwirt=
haftskammer
ebenſo wie andere, in gleicher Laf
befindliche Stel
en,
ichsſtellen, eine Abtra=
verfucht
, und zwar im Einvernehmen mit den R.
ung der Kreditſchuld durch beſondere Maßnahmen, ſo durch Ausfuhr
ur erreichen. Im Intereſſe der heſſ. Landwirtſchaft ſollte eine hohe
geutzſche Markſchuld vermieden werden. Durch die ungünſtige Geſtaltung
er wirtſchaftlichen Verhältniſſe und durch plötzliche wiederholte Verän=
rungen
am Valutamartt konnten die Maßnahmen bis jetzt noch nicht
rit dem Erfolg durchgeführt werden, der wünſchenswert geweſen wäre.
Daß mit Rückſicht auf den hohen Kursſtand des Franken jetzt dieſe deutſche
Markſchuld eine hohe ſein nurß, iſt natzürlich. Es entſpricht deshalb nicht
ten Tatſachen, wie in der Maiuzer Notiz enthalten iſt, daß die Land=
mirtſchaftskammer
die Angelegenheit unbegreiflicher Weiſe jahrelang hat
ngen laſſen, ſondern im Gegenteil, die Landwirtſchaftskammer, hat
während dieſer ganzen Zeit Maßnahmen zur Abdeckung dieſer Schuld,
isbeſondene auch in Verbindung mit Reichsſtellen getroffen. Die Land=
wirtſchaftskammer
wurde aber ebenſo wie andere Körperſchaften und
Perſonen, die Kredite in der Schweiz aufgenommen haben, durch di
Aötzliche Endwertung der Mark überraſcht. Dieſer plötzliche Sturz der
Mark gab aber den Anlaß dazu, daß die an dem Kredit beteiligten
tung der Mark befürchteten und von der
Banben eine weitere Entw.
andwirtſchaftskammer eine Umſwandelung der Frankenſchuld in eine

Huld umzuwaſdelu. Die iun dieſer Beziehung durchgefihrten Maßnah=
en
geſchahen mit Zuſtimmung der Hauptverſammlung der Landwirt=
ſSaftskammer
und im engſten Einvernehmen mit den Regierungsſtellen.
(s wurde bei dieſen Verhandlungen auch feſtgeſtellt, daß die Landwirt=
icmftskammer
in keiner Weiſe die Schuld an der Entwickelung dieſer
erhältniſſe hat. Daß die Landwirtſchaftskammer nicht einſeitig in dieſer
Beziehung gehandelt hat, möge auch daraus erſehen werden, daß andere
NSrperſchaften und Einzelperſonen in der Landwirtſchaft, ferner Stadt=
Gepwaltungen in der gleichen Lage ſich befinden. Es würde den In=
treſſen
des Reiches nicht dienen, wenn wir hier noch weitere Einzel=
hriten
über die beſtehenden Valutaſchulden gegenüber der Schweiz, nicht
unr in der Landwirtſchaftskammer, ſondern auch in der Induſtvie Mit=
teälung
machen würden. Tatſache iſt aber, daß nur das plötzliche weitere

Sinken der Mark uud die geringe Hoffnung der Schweiz auf eine Beſ=
ſerung
derſelben Veranlaſſung zu der Umwandlung der Frankenſchuld in
eine Marrſchuld geweſen iſt. Wenn nun in einem Teil der Mitteiluger
noch behauptet wird, daß der finanzielle Verluſt ſich bei richtiger kauf=
männiſcher
Führung hätde wohl vermeiden laſſen, ſo dürfen wir dem=
die
Wegnahme von 450 Mk., 120 Mk. und eines Sparkaſſenbuchs, auf Andere Organiſationen und auch beſonders der Induſtrie, die über be=
t
deutende kaufmänniſche Kräfte verfügen, haben ebenfalls nicht anders g
einerlei Erſatz geleiſtet. Unter Einbeziehung der erwähnten letzten handelt. Auch ſie ſind beſtrebt, die Abdeckung der Frankenſchuld, w
der deutſchen Markſchuld durch beſondere Maßnahmen herbeizuführen.
Urkundenfälſchung und Betrugs nunmehr zu insgeſamt 3 Jahren/So wird auch die Landwirtſchaftskammer in Zukunft im engſten Einver=
W. S. Ortsgewerheverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Die 1. Winterverſammlung des OGV. und HV. wurde in der Techni=
er
Vorſitzende des Vortragsausſchuſſes,
mannes veranlaßt und dieſem gegenüber war Sch. ausgeartet. Mildernd Vereimigung, Herrn J. Nohl, die Verſammlung mit einer kurzen An=
ſprache
, in welcher er des verſtorbenen Vertreters der Pſychotechnik an
und
auf die Notwendigkeit zielbewußter produktiver Arbeit für den W
er=
aufbau
unſeres Vaterlandes hinwies. Der Redner des Abends, Herr
Dipl.=Ing. E. Bramesfeld, ſprach ſodaun in einſtündigem Vor=
trage
über: Die Entwickelung der pſychotechniſchen
noch einmal amtlich verlautbart werden, weil es verſehentlich unvoll= Eiguungsprüfungen. Aus dem reichen Inhalt des Vortrage=
ſtändig
kund gemacht wwurde. Nun wird es mit den damals fehlenden ſei folgendes hervorgehoben: Die Einführung pſychotechntiſcher Eignungs
Strafbeſtimmungen nochmals zur Keuntnis gebracht, es tritt nun erſt am prüfungen iſt notwendig, einesteils um den herrſchenden Zufälligkeite
bei der Berufswahl der ſchulentlaſſenen Jugend zu begegnen, anderer
Die Vorſchriften über die vereinfachte Beſieuerung des Arbeits= teils, um das Wiutſchaftsſeben von der unrationellen Ausbildung ur
Arbeitsleiſtung ungeeigneter Kräfte zu entlaſten, und dazu zu helfen
daß ein jeder ſeiner Begabungslage und Arbeitsart entſprechend ver=
Funkentelegraphiſche Apparate für Hochſchulen. Die Inieralliierte wendet werde. Eine Ueberſicht über die zahlreichen Stellen im der In=
nicht
guf Apparate mit Hertzſchen Wellen von geringer Reichweite be= der Einführung derartiger Prüfungen. Ferner wurde auf die piycho=
Bieht, die ſich zu Unterrichtszweihen in dem deutſchen Schulen befinden, techuiſchen Prüfungen ſelbſt eingegangen und gezeigt, wie eiue ſolche

auf dieſer Berufskunde das Prüfungsverfahren aufgebaut und auf ſeine
Zweckmäßigleit hin kontrolliert wird. Ferner wurde feſtgeſtellt, welche
Anforderungen an ein ſolches Prüfungsverfahren geſtellt werden müſſen:
Objektivität und Neutralität, Unbeeinflußbarkeit und Kontrollierbarkeit,
ſchnelle Durchführung und nicht zu hohe Koſten, vor allem aber über=
ſichtliche
, leicht verſtändliche Prüfungsreſultate und deren Bewährung
in der Praxis. An Hand von Lichtbildern wurde eine kleine Auswahl
aus den Verfahren zur Prüfung der Sinnestüchtigkeit, des Raumſinnes,
der Aufmerkſamkeit, der allgemeinen Intelligenz, der Ermüdbarkeit u. a.
vorgeführt und gezeigt, wie Sonderanforderungen beſtimmter Berufe
ich ihre Sonderberfahren heranbilden. Das Ergebnis kam in Form
der Eigenſchafts=Profilkurve überſichtlich dargeſtellt werden. Hierauf
wurden die gegen die pſhchotechniſchen Eignungsprüfungen erhobenen
Einwände widerlegt, aber auch die Grenzei des pſhchologiſchen Prü
fungsexperiments feſtgelegt, über welche hinaus, alſo z. B. auf mora=
liſche
Eigenſchaften, ſich ein pſhchologiſches Gutachten nicht erſtrecken
kann. Zum Schluß wies der Vortragende darauf hin, daß Zuſammen=
arbeit
von Wiſſenſchaft und Praxis die Grundbedingung zur Förderung
der pſychotechniſchen Eignungsprüfungen ſei. Wiſſenſchaftliche Erkenntmis
und praktiſche Erfahrung müſſen hier, wie überall, einander befruchten.
Es wurde noch daran eminnert, daß das mit den modeunſten Hilfs=
mitteln
ausgerüſtete pſychotechniſche Inſtitut unſerer Techniſchen Hoch=
ſchule
zu Eignungsprüfungen zur Verfügung ſteht. Lebhafter Beifall
folgte den ebenſo feſſelnden, wvie lehrreichen Ausführungen des Redners,
durch eine große Reihe prachtvoller Lichtbilder in loichwverſtändliche=
Leiſe veranſchaulicht wurden. Der Leiter der Verſammlung ſprach Herrn
Ing. Bramesfeld den wärmſten Dank der Verſammlung aus und
pl. ſodan die Ausſprache, an welcher ſich ein Vertreter der be=
kannten
Maſchinenfabrik Göbel, ferner Heur Ingevieur Rübſam und
Herr Oberbauinſpektor Oeſterling, Vorſitzender unſeres Ausſchuſſes für
Unterrichtsweſen, beteiligten. In eiuem humorvollen Schlußworte ging
Herr Bramesfeld auf die erhobenerr Einwände ein, worauf der Ver=
ſammlungsleiter
die Hoffnung ausſprach, den Redner des Abends noch
uecht oft bei unſeren Veranſtaltungen hören zu dürfen. Die Verſamm=
lung
wurde kurz nach 10 Uhr geſchloſſen. Der Beſuch der 1. Winter=
verſammlung
des OGV. und der HV. war befriedigend. In der näch=
ſten
Winververſamunlung, welche vorausſichtlich noch in dieſem Jahr
ſtattfinden wird, ſoll über die Ermittelung des Selbſtkoſtenpreiſes für
gewerbliche Arbeiten berichtet werden.
* Die Gewerkſchaften als Mitarbeiter beim Wiederaufbau. Man
ſchreibt uns: Eine öffentliche Werkmeiſterverſammlung, ein
berufen vom Deutſcher Werkmeiſterverband Bezirksverein Darmſtal
die nicht nur von Mitgliedern des Werkmeiſterverbandes, ſondenn auch
von anderen Angeſtellten zahlreich beſucht war, nahm Stellung zu d
heute wichtigen Frage: Welche Aufgaben ſtehen uns bevor?
Die in
der Verſammlung vertretene Auffaſſung kam
folgender, einmütig ge=
Die Verſammlung iſt ſich
faßten Entſchließung zum Ausdruck:
darin einig, daß die volkswintſchaftliche und kulturelle Bedeurung de
Gewerkſchaften im neuen Deutſchland ein erhöhtes Verantwortungsgefühl
aller orgawiſierten Arbeitnehmer gegenüber der Volksgeſamtheit erfordert.
Aus dieſem Grunde muß den Arbeitern und Angeſtellten das volle Mit=
beſtimmungsrecht
in der Wintſchaft eingeräumt werden. Dazu iſt die
Fortführung der wirtſchaftlichen Rätegeſetzgebung und die Ausgeſtaltung
des Betriebsrätegeſetzes, der Schutz der Arbeit durch Ausbau und Ver=
Einheitlichung des Arbeitsrechtes und der Sozialverſicherung notwendig.
flicht eines jeden Angeſtellten iſt es, die in dieſem Sinne erforderliche
Erziehungs= ud Aufklärungsarbeit zu leiſten. Die Verſammelten ei=
warten
vom Vorſtand des D. W.=V., daß er unbeirrt der Angriffe von
rechts und links, die Verbandspolitik in der bisherigen Weiſe weiter=
führt
und damit nicht
nur dem Berufsſtand der Werkmeiſter, ſondern der
Volksgeſamtheit dient.
* Allgemeiner evangeliſch proteſtantiſcher Mifſionsverein. Die Gei=
ſteswelt
Oſtaſiens und Indiens wird, es ſei wur an die anthropo=
ſophiſche
Bewegung, Graf Kayſerlings Schule der Weisheit, Tagores
Schviften erinnert immer mehr bei uns bekant. Aber ſchon viel
v als die genannten Bewegugen hat ſich die chriſtliche Miſſion u
Frühr
dieſer oſtaſiatziſch=indiſchen Geiſteskultur beſchäftigt. Beſonders de
Allgemeine evangeliſch proteſtantiſche Miſſions
verein, der hier im Oktober ſeine glänzend verlaufene Hauptver=
ſammlung
abhielt und einen ſtarken Freundeskreis beſitzt, hat es ſich zur

Aufgabe gemacht, die Geiſteswelt Chimas und Japaus zu erforſchen, um
bei ſeiner Miſſionspraxis an die dort vorhandenen Wahrheitsmomente
anzuknüpfen. Es wird daher wicht nur für die Freunde der Miſſion,
ſondern auch für alle, die ein wirkliches Intereſſe für die alten Kulturen
des Oſtens haben, wertvoll ſein, den Vortrag zu hören, den Profeſſor
D. Bornemann aus Frankfurt auf Veranlaſſung des genannten Ver=
ſpricht
am konrmenden Donnerstag, 8. Dezember, abends
eins hält. Er
8 Uhr, im Gemeindehaus der Kiesſtraße 17, über die für die 4000 jährige
Kultur Oſtaſiens ſo bedeutungsvolle Perſönlichkeit des Konfuzius. (S.
Anzeige.)
* Die Adventsfeier, die die Markusgemeinde in Form eines Ge=
meindeabends
im Saale des Feierabends veranſtaltet hatte, nahm einen
ſehr anregenden Verlauf. Eingeleitet wurde ſie durch einen ſtimmungs=
vollen
Chor des Geſangvereins des Cv. Arbeiter= und Handwerkerver=
eins
unter Leitung des Herrn Reallehreus Weide. Gemeinſam ſang
die zahlreiche Verſommlumg das alte liebe Lied: Es iſt ein Ros ent=
ſprungen
, worauf Herr Pfarver Vogel über Spiele und Lieder
von Nazaneth ſprach und durch ſeine feinſimigen und warmherzigen
Ausführungen die Zuhörer in die Jugendzeit Jeſu führte. Frl. Erika
Biſchoff erfreute die Verſammlung mit einem feingeſpielten Violin=
ſtück
und der Chor ſang noch eine Reihe herrlicher deutſcher Volkslieder
mit tiefer Empfindung, worauf Herr Arbeiterſekretär Laufer den
Abend mit Dank für das Gebotzeme und mit der ernſten Mahnung be=
ſchloß
, die rechte Adventsſtimmung in Herz, Haus und Volk zu lebendiger
Kraft werden zu laſſen.
* Kath. Deutſcher Frauenbund. Jir einer gut befuchten Verſammbmg
des Kuth. Frauenbundes ſprach am Sonntag nachmittag Herr Profeſſor
Laufer=Darmſtadt über das Thema: Erziehungsrecht der Eltern
und die Geſetze‟. Der Redner legte klar die Rechte und Pflichten in der
Erziehung dar. Rechte in der Erziehung haben die Eltern, die Kindeu
und der Staat. Das Kind gehört den Eltern, ſomit haben ſie das erſte
Recht der Erziehung; die Eltern haben die Verautwortung vor Gott
für ihre Kinder, ſomit haben ſie auch die ernſte Pflicht der Erziehung.
Beleuchtet wurden das Heſſiſche Schulgeſetz, das Reichsſchulgeſetz und das
Fürſorgegeſetz. In Anerkennung der Wichtigkeit, der Kenntnis der Ge=
ſetze
ſind die Mitglieder des Frauenbundes dem geſchätzten Redner au=
ßerordentlich
dankbar für ſeinen aufklärenden Vortrag. Dieſer Dank
wurde auch am Schluſſe der Verſammlung in warmen Worten von der
1. Vorſitzenden, Frau Prof. Hattemer, zum Ausdruck gebracht.
* Odenwaldklub. Friſch auf, die Luft geht friſch und rein, mit
dieſem Kernſpruch zogen am Sonntag 160 Wanderer der Orts=
gruppe
Darmſtadt des Odenwaldklubs hinaus in ihr
ſo wohlbekanntes Klubgebiet, und Keiner hatte es zu bereuen. Prächti=
und heller Sonnenſchein begleitete die Ortsgruppe
ges Winterwetter
auf ihrem Wege. Waren es auch bekannte, ſo waren es doch für viele
Teilnehmer neue Wege, die die Führer ausgeſucht hatten, und wie
chmeckte das im Freien, im Sonnenſchein eingenommene Früyſtück ſo
ſerrlich. Pünktlich, wie vorgeſehen, erreichte man um 1 Uhr das Ziel
der Wanderung, unſer prächtig gelegenes Lichteuberg, unterwegs ſchon
an der Schnakenmühle begrüßt von der Ortsgruppe Lichtenberg m
ihrem Vorſitzenden Bürgermeiſter Schellhaas. In Lichtenberg war alles
auf das beſte eingerichtet, warme Räume und ein vorzügliches Mittag=
eſſen
, ſo daß ſich bald eine fröhliche Stimmung entwickelte. Während
des Eſſens begrüßte Freund Schellhaas im Namen ſeiner Ortsgruppe
die Darmſtädter Klubgenoſſen, worauf er, wie ſchon ſo oft, betonte, daß
ſein Vater und er den Aufſchwung ſeines Hauſes in erſter Linie dem
Odenwaldklub verdanke, der ihnen von Anfang an, vor zirka 30 Jahren,
ein ſtets treuer Berater geweſen ſei. Direktor Kiſſinger dankte für die
herzliche und gaſtliche Aufnahme der Familie Schellhaas und auch den
Führern für die wohl durchdachte Führung. Beigeordneter Daub ſprach
hierauf zu den Klubgenoſſen und mahnte ſie, wie er und andere ſtets
bemüht geweſen ſeien, auch zu den Bewohnern der Klubgebiete mehr
in nähere Beziehung zu treten, denn dadurch ſchaffe man ſich nicht nur
Freudigkeit, ſondern es diene auch viel zur Ueberbrückung der jetzt
vielfach vorherrſchenden Gegenſätze zwiſchen Stadt und Land. Eine
autgeſchulte Kapelle, ſowvie Liedeu und Vorträge ſorgten, daß die paar
Stunden nur allzu raſch verflogen. Man ſchied mit dem Bewußtſein,
einen ſchönen, herrlichen Tag in trüber Zeit wieder einmal verlebt
haben. Konnte man doch auf dem Heimwege vielfach hören: Das war
wieder einmal einer der ſchönen alten Wanderungen, gemütlich u.
herzlich auf allen Seiten. Nicht unerwähnt wollen wir laſſen, daß auch
die Ortsgruppe Groß=Bieberan zur Begrüßung ihrer Darmſtädter
Freunde erſchienen war. Der gemütliche Klubabend am Freitag ver=
lief
unter Leitung unſeres Klubgenoſſen Salomon auf das ſchönſte.
Freund Salomon hatte ſich wieder diel Mühe gegeben, ein Programm
für den Abend zuſammenzuſtellen, wofür ihm an dieſer Stelle herzlicher
Dank geſagt ſei. Die Hauptnummern füllte Freund Steuerwald mit
einem Vortrage über ſeine Wanderung nach Rothenburg v. d. Tauber
und Nürnberg aus. Mit warmer Begeiſterung erzählte er uns von dem
ſchönen Rothenburg, ſeinen prächtigen alten Häuſern und Türmen, wo=
zei
er auch nicht vergaß, die Geſchichte und das berühmte Feſtſpiel. Der
Meiſtertrunk uns an Hand zahlreicher Bilder vor Augen zu führen,
ihm ſei herzlicher Dank für den prächtigen Vortrag.
Au
* Der Bühnenvolksbund Darmſtadt (Vereinigung zur Theaterpflege
im chriſtl. deutſchen Volksgeiſt) trat am Sonntag mit einem Feſtabend
für deutſche Art und Kunſt, der erſten größeren Veranſtaltung,
an die Oeffentlichkeit. Der ſchwache Beſuch eine derartige Veran=
ſtaltung
an einem gutbeſetzten Sonntagabend konnte man füglich ein
Wagnis nennen! rechtfertigt ein näheres Eingehen auf die Beſtre=
bungen
, die für die Geſamtheit des Volkes von höchſter Bedeutung ſind.
Aus dem Vortrag des Herrn Generalſekretärs Gerſt=Frankfurt a. M.
über die wirtſchaftliche und geiſtige Erneuerung des deutſchen Theaters
mußte der Laie die Ueberzeugung gewinnen, daß die Anhänger der
neuen Theaterbewegung, die in Deutſchland etwa 150 Theatergemeinden
mit 200 000 Theaterbeſuchern umfaßt, wertvolle Kulturarbeit leiſten
wollen. Der Redner führte etwa folgendes aus: Wenn es richtig iſt,
daß das Theater der Spiegel der Geſinnung eines Volkes iſt, ſo müßte
es ſchlecht beſtellt ſein um die Zukunft unſeres Volkes. Die Quelle der
Kraft ſind die deutſchen Kulturgüter, die der Geſamtheit des Volkes zu=
gänglich
gemacht werden ſollen. Am gefährdetſten iſt das deutſche
Theater; es bedarf einer neuen wirtſchaftlichen Form und eines
neuen Geiſtes. Geſchwunden ſcheint für viele Theaterleiter beſonders
in Berlin (das doch als Zentrale höheren Lebens gelten will) das Ge=
fühl
für Reinlichkeit und Schicklichkeit, ſonſt würde man wohl nicht die
ſchmutzigſten franzöſiſchen Komödien ſ.
n und mit Hunderten von
Reigen=Aufführungen Kaſſe machen
WVirtſchaftliche Sorgen zwin=
gen
auch viele, die es vielleicht gar nicht wollen, zum Kompromiß mit
der Maſſe, die nur Senſation haben will. Es geht unter dieſen Um=
ſtänden
wirklich nicht an, das Theater den Literaten oder der Speku=
lation
auf den Inſtinkt zu überlaſſen. Die ſozialſte aller Künſte iſt die

ſchäftsbetrieb eröffnen will, händigt den Paſſagieren eine Liſte
mit 50 kurzen Redewendungen ein, die drahtlos einem in ent=
gegengeſetzter
Richtung fahrenden Schiff übermittelt werden.
Jede dieſer Redewendungen wird durch einen Buchſtaben bezeich=
net
, um dann von dem mit dem Schlüſſel ausgerüſteten Operateur
des empfangenden Schiffes übertragen und im nächſten Hafen,
den das Schiff anläuft, der Poſt übergeben zu werden. Außer
den in die Liſte aufgenommenen Bemerkungen, die ſich auf die
Geſundheit und den Verlauf der Reiſe des Paſſagiers beziehen,
ſtecht es dieſem frei, noch ſechs Worte hinzuzufügen, wie etwa
Paſſierten gerade Madeira, Tauſend Meilen vom Abgangs=
ſafen
entfernt oder Mitten im Ozean.
Die gefährlichen Bleiſoldaten. Man ſchreibt uns: Das
Beſtreben des deutſchfeindlichen Auslandes, deutſch=
Erzeugniſſe nach Möglichkeit zu verdrängen, hat bei einem wich=
tigen
Ausfuhrartikel ganz beſonders lebhaft eingeſetzt, nämlich
Eei den deutſchen Spielwaren. Gegenüber einem Spezial=
ſhiutikel
der deutſchen Spielwareninduſtrie hat dies eifrige Be=
ieben
des ausländiſchen Wettbewerbs ſogar noch mehr Unter=
ützung
in Deutſchland ſelbſt gefunden: gegenüber den Zinn=
ſruren
und Bleiſoldaten. Es iſt eine jedenfalls durchaus unbe=
echtigte
Annahme, daß bei Herſtellung der Bleiſoldaten
ſeime militariſtiſche Tendenz obwaltet. Die Bleiſoldaten ſind,
u2 die weitaus meiſten deutſchen Spielwaren, kein Produkt der
Großinduſtrie. Der Kleinbetrieb und der kleine Mittelbetrieb
ſind in der Anfertigung durchweg vorherrſchend. Die Fabrikan=
en
ſind gar nicht in der Lage, eine beſondere Richtung dem
Näuſer aufzuzwingen; ſie würden wohl ebenſo gerne Fußballer
und Sportsleute, Viehweiden, Jagden und andere rein friedliche
Darſtellungen bringen, wenn ſie genügend Käufer finden. Dem
Frbrikanten iſt es nur um eine Tendenz zu tun: Brot und Ar=
bert
für ſich und die Seinen zu finden. Eine Verrufserklärung
eimnes Erzeugniſſes deutſchen Gewerbefleißes, wie es zuweilen
vohl gegen die Bleiſoldaten verſucht wurde, iſt in dieſem
Sinne ein ſchweres ſoziales Unrecht gegen alle, die in dieſem
Spezialzweig der deutſchen Spielwareninduſtrie ihre Nahrung
in den. Es ſteckt in einem ſolchen Induſtriezweig, der über ein
jahrhundert gerade in Deutſchland heimiſch und zu immer grö=
zerer
Vervollkommung ausgebildet iſt, ein recht beträchtliches
Srück Volksvermögen an Arbeit und Können, an Erfindungs=
nbe
, an Kunſt und Technik. Begreiflich iſt es, wenn die aus=
än
diſchen Nachahmer deutſchen Könnens auf dieſem Gebiete den

Zuſtand mit allen Mitteln herbeizuführen ſuchen, daß die deut=
ſchen
Kräfte entweder gar nicht mehr oder nur im Dienſte des
Auslandes Verwendung finden, und daß die Zuſtände wieder=
kehren
, wie ſie vor etwa 60 bis 70 Jahren waren. Damals wurde
gerade beſſeres Spielzeug nur dann in Deutſchland gekauft, wenn
es Pariſer oder Londoner Stempel trug.
Heute wird beſonderer Wert von fachmämiſcher Seite darauf
gelegt, daß ein Spielzeug keine vollkommene, endgültig fertige
Sache ſei, die dem Denken und der Phantaſie des Kindes keinen
Spielraum mehr bietet. Gerade das Aufſtellen von Zinnfiguren
und Bleiſoldaten gewährt nach dieſer Richtung ein weites Be=
ſchäftigungsfeld
; ob es ſich nun um Belebung ſelbſtgeſchaffener
oder vorhandener Landſchaften und Burgen handelt oder ob ein=
fache
Formen auf glatter Tiſchplatte aufgeſtellt werden, immer
werden die Kinder bei dieſem Spiel zu denken, zu zählen haben,
ihre Phantaſie beſchäftigen und gegebenen Falles Anregung der
Naumeinteilung und ſelbſt des Kunſtgeſchmackes finden. Es
wäre daher ebenſo töricht wie unrecht, wollten die deutſchen
Eltern beim Einkauf ihrer Weihnachtsgeſchenke achtlos oder gar
mit Abneigung am deutſchen Bleiſoldaten vorübergehen.
tz. Der Nikolaus im Kinderſolbad. Kinder, ſeid artig!
Der Nikolaus iſt unterwegs! ſagte ſchon ein paar Tage die
Schweſter im Kinderſolbad zu den kleinen Kurgäſten. Gar ängſt=
lich
blickten dieſe die Schweſter an und fragten, ob der Nikolaus
bös ſei. Die Schweſter verſicherte ihnen, daß der Nikolaus brave
Kinder ſehr gern hätte, aber böfe tüchtig beſtrafe. Nun wollen
aber alle brav ſein. Sie lernen Gedichtchen für den Fall, daß
Nikolaus käme. Wie ſtill ſietzen ſie im Bad! Nach dem Bad=
eſſen
ſie ihre Suppe und legen ſich dann gehorſam auf das Ruhe=
bett
. Wie oft ſchauen ſie hinaus in den Hof, ob der Nikolaus
denn gar nicht käme! So geht das die ganze Woche fort, doch der
bang Erwartete komt nicht. Nur eine junge Dame erſcheint
am Samstag nachmittag mit ihrer Geige. Sie ſpielt den Kin=
dern
das ſchöne Weihnachtslied Stille Nacht, heilige Nacht
und alle Kinder ſingen, ſo laut ſie nur können. Da öffnet ſich die
Türe und herein kommt der Nikolaus. Wie müde und durch=
gefroren
ſieht er aus und wie groß und ſchmal iſt der alte Mann!
Freundlich begrüßt er alle Kinder und ſagt ihnen, daß das
Chriſtkind ihn zur Erde geſchickt habe, um zu ſehen, ob die Kin=
der
brav ſeien. Atemlos lauſchen die Kleinen. Auf ſeine
Frage, wer ein Gedicht gelernt hätte, melden ſich gleich mehrere,
die nach einander ganz allerliebſt ihre Verschen aufſagen. Ein

Kind vermutet Nüſſe und Mandelkerne bei dem Nikolaus. Doch
der Nikolaus iſt arm, ſolche Sachen kann er nicht bringen. Aber
jedes Kind bekommt von ihm ein Sträußchen aus Tannengrün,
das mit einem ſilbernen Stern und einem rotbäckigen Aepfelchen
behängt iſt. Ueber dies beſcheidene Geſchenk ſind jedoch die Kin=
der
hoch erfreut. Sie bedanken ſich bei dem Nikolaus und ſingen
ihm noch den erſten Vers des Liedes O du fröhliche, o du ſelige,
gnadenbringende Weihnachtszeit. Sichtlich gerührt geht der
Nikolaus ſtillſchweigend von dannen. Er wird ganz beſtimmt
dem Chriſtkind ſagen, wie lieb die Kinder ſind, und es bitten,
den Kindern eine Weihnachtsfveude zu machen.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Blaufuchs, Komödie in 3 Akten von Franz Her=
czeg
. Erſtaufführung in den Frankfurter Kammerſpielen.
Um den Frankfurtern die Bekanntſchaft mit der großen Schau=
ſpielerin
Leopoldine Konſtantin vom Leſſingtheater in
Berlin zu vermitteln, hat man ſich in den Kammerſpielen der
Mühe unterzogen, die ungariſche Komödie Blaufuchs einzu=
ſtudieren
. Wir hätten nicht viel verkoren, wenn wir weder den
Blaufuchs noch die Konſtantin kennen gelernt hätten.
Herczegs Komödie iſt der Typ für das oberflächliche Unter=
haltungsſtück
, deſſen auf den unmöglichſten Hypotheſen aufge=
baute
Ehebruchshandlung ohne jeden kulturellen Wert iſt, ja im
Gegenteil zu jenem Teil der Literatur gerechnet werden muß,
den man im gemeinverſtändlichen Deutſch als Schundliteratur
bezeichnet. Wir wellen deshalb das heute ſo koſtbare Zeitungs=
papier
nicht mit viel Worten über den blauen Dunſt dieſes amo=
raliſchen
ich hätte in meinem Aerger über den verlorenen
Abend weiß Gott beinahe einen unparlamentariſchen Ausdruck
gebraucht Stückes verſchmieren und nur noch feſtſtellen, daß
wir die Aufgabe des Theaters wirklich nicht darin erblicken kön=
nen
, ungariſchen Literaturpaprika zu verzapfen. Wenn wenig=
ſtens
der Dialog noch geiſtvoll und witzig wäre. Was tatſächlich
von Satire da iſt, das iſt bei anderen geliehen! So iſt die
armſelige Komödie denn ganz und gar auf die Vorzüge der Auf=
führung
hingewieſen. Und wir haben ja ſchon angedeutet, daß
uns die berühmte Gaſtin enttäuſchte. So gut wie ſie ſpielen un=
ſere
einheimiſchen Salondamen dieſe Weibskatze auch Kitty
Aſchenbach hätte ſie ſogar noch beſſer gemacht (welche Behaup=
tung
das zweite Gcſtſpiel als Kamilla in Molnars Faſching
auch bewahrheitete). Die weitaus beſte Leiſtung war der Tibor

[ ][  ][ ]

Bühnenkunſt, weil ſie die tieften Wirkungen auszulöſen vermag. Da=
rum
haben überrall in Deutſchland die chriſtlich geſinnten Kreiſe, weil
ſie ſich verantwortlich fühlten zur Mitarbeit in aufbauendem, nicht zer=
ſetzendem
Sinne, begonnen, Kräfte zuſammenzuführen, um in Gemein=
ſchaft
mit ernſt vorwärts ſtrebenden Theaterleitern wertvollere Spiel=
pläne
zu ſchaffen. So entſtanden die Theatergemeinden, die aber nur
der Anfang einer neuen Entwicklung ſind. Unendlich viel Höheres
ſchwebt uns vor, und ich rufe Sie zur Mitarbeit an dieſem Werke auf.
Aus der Ueberzeugung heraus, daß auf dem Fundament der deutſchen
Kultur das Theater aufgerichtet werden ſoll, wollen wir das Theater
der Kulturgemeinſchaft, in das die künſtleriſche Sehnſucht ſeiner Be=
ſucher
hineingetragen werden ſoll, erſtehen wiſſen. Wir müſſen einen
mitbeſtimmenden Einfluß auf die Geſtaltung des Spielplanes gewinnen,
nicht als Zenſoren, ſondern es ſoll alles zuſammengetragen werden, was
deutſchen Geiſt atmet und wertvoll iſt für geiſtige Erneuerung. Und wir
glauben, daß der Geiſt, der von der Bühne herab durch das Wort des
Dichters lebendig geworden, wieder zurückſtrömt in die Kulturgemein=
ſchaft
, ſo daß ſie ſich fühlt als ſeeliſche Einheit, in der jeder mitverant=
wortlich
iſt für eine neue Kultur. Aus dieſer Bewegung wird nicht nur
dem engen Bezirk der Bühne, ſondern dem ganzen Volk neue Lebens=
kraft
zuſtrömen. Wir hoffen auch, daß durch ein Reichstheatergeſetz die
drückende wirtſchaftliche Not gebeſſert wird. Ohne äußeren Erfolg iſt
unſere Arbeit, die innere Befriedigung foll in Ihnen das Bewußtſein
wecken, dem deutſchen Volke das Wertvollſte zu ſchenken helfen: Pflege
deutſcher Art und Kunſt! Das Theater der Kulturgemeinſchaft muß
kommen. Dem Redner wurde herzlicher Beifall für ſeine von ſchönem
Idealismus getragenen Ausführungen. Beſonders wertvoll wurde der
Abend durch den Genuß, den der ſtimmbegabte Kammerſänger
P. Bauſt=Berlin den Hörern bereitete. Er ſang im erſten Teil der
künſtleriſch gewählten Vortragsfolge drei Lieder von Schubert: Der
Muſenſohn, Ständchen und Du biſt die Ruh‟. Daß der Sänger,
deſſen voller reiner Tenor den weiten Raum füllte, auch im dramari=
ſchen
Fach ſich bewegt, zeigte ſein Vortrag Am ſtillen Herd aus den
Meiſterſingern und die Arie aus der Schöpfung von Haydn. Ebenſo.
gut wußte er auch den Stimmungsgehalt lyriſcher Lieder von Robert
Franz zu erſchöpfen, von denen Aus meinen großen Schmerz
. am
beſten zu gefallen ſchien. Der ſtarke Beifall zwang den Künſtler zu einer
Beigabe (Serenade von Hans Hermann), die ebenfalls verdiente Wür=
digung
fand. Der Abend wird ſo, wie auch der Redner eingangs aus=
führte
, als Erinnerung an Erleben deutſcher Kunſt weiterleben.
* Goethebund. Auf den heute, Dienstag, 6. Dezember, ſtattfinden=
den
Vortrag von Dr. Obenauer über Stefan George, ſei hiermit
nochmals hingewieſen.
Deutſche Demokratiſche Partei. Zur Berichterſtattung über die
Landtagswahlen und zur Erörterung der Stellungnahme der Partei zu
Regierungsneubildung findet am Freitag, den 9. d8. Mts., abends,
m
Weißen Saal (Kaiferſaal) eine Mitgliederverſammlung ſtatt. (Nähere
Anzeige.)
Kriegerverein Darmſtadt. Die Weihnachtsfeier findet nicht,
wie mitgeteilt am 21. Dezember, ſondern am 18. Dezember, alſo am
letzten Sonntag vor dem Feſt im Fürſtenſaal ſtatt. Weitere Anzeigen
erfolgen noch.
* Die Veranſtaltung des Frauenvereins der Johannesgemeinde findet
am Dienstag abend 18 Uhr im Rummelbräu ſtatt.
Der Gabelsberger Stenegraphenverein Darmſtadt, gegründet 1861,
eröffnet am Freitag, den 9. Dezember, abends, in ſeinen Unterrichts=
räumen
in der Ballonſchule einen zweimal wöchentlich ſtattfindenden An=
fängerkurſus
für Damen und Hernen. (äheres ſiehe AnzeigM.,twos
Kriegsgefangene Mitgliederverſammlung
den 7. Dezember, abends im Saal Zur Sonne‟. (Näheres ſ. Anz.)

Mittwoch, den 7. Dezember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 65, 64
und Emilie je 800 gr Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl
vder 800 gr Brot.
Ffür Kinder: (Weiße Karten, Marke Nr. 53 und Emilie‟
800 er Brot. Marte Nr. 51, 560 gr Mehl oder 800 ar Brot,
Ausgabe von Brot=?uſatzmarken für ſtillende Mütter:
Für den 6. Bezirk: Mittwoch, den 7. Dezember
Donnerstag, den 8. Dezember.
Gerſtenmehl: (Hobenlohes Kindernahrung) ½ Pfund zu 2 Mr
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltungsmehl: Bis 31. Dezember auf die Lebensmittel=
marken
Erbach blau und weiß, je 1000 gr Kaushaltungs=
mehl
zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Vol milch für Kranke und ſtillende Mütter am 1., 2.,
3. und 4. Tezember 90 %.
Achtung! Die blauen und wei en Lebensmittelkarten ſind nicht
wie aufgedruckt bis zum 15. Dezember ds. Js., ſondern bis
zum 15. Januar 1922 gültig.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (½
der Jahresz uteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Molbraunkohlen aus der Grube Pcinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Kolzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10. Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.

Die Dienſträume des Lebensmittelamtz ſind für den Verkehr von
Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffne.
Samstags ſind alle Dienſtraume bis 12½ Uhr geöfſnet.

* Weihnachtsbitte. Wieder naht die Weihnachtszeit; wieder kommen
die Weihnachtsbitten, auch die unſere. Zwar iſt es ja in dieſem Jahre
bei den Zeitverhältniſſen faſt unmöglich, Weihnachtsfreuden zu machen;
aber wir wollen doch, auch wenn es noch ſo ſchwer iſt, und die Preiſe faſt

des Herrn Kurt Gerdes, der der problematiſchen Figur tat=
ſächlich
einen Funken von Lebensfähigkeit einblies. Alles andere
Hans König als Paulus, Marta Klee als Liſi, Fred Hen
nings als Trill hatte kaum das Niveau, welches für dieſe
Art von dramaturgiſcher Literatur gefordert werden muß.
W. W. G.
* Paſſionsſpiele Oberammergau 1922. Wie
uns die offizielle Vertretung für die Oberammergauer Paſſions=
ſpiele
, das Amtliche Bayeriſche Reiſebureau (München), mitteilt,
hat nunmehr die Wahl der Paſſionsſpieldarſteller ſeitens der Ge=
meinde
Oberammergau ſtattgefunden. Die Rolle des Chriſtus
wurde wieder dem Hafnermeiſter Anton Lang, dem Chriſtus von
1900 und 1910, zugeteilt. Petrus wird von Andreas Lang, Ju=
das
von Guido Mahr, Annas von Sebaſtian Lang, Herodes von
Gregor Breitſamter, Magdalena von Paula Rendl, Prologus
von Anton Lechner, Johannes von Melchior Breitſamter, Kai=
phas
von Hugo Rutz, Pilatus von Hans Mayr dargeſtellt. Als
Maria wurde Martha Veit gewählt.
* Bayreuth in Meiningen. Das Landestheater in
Meiningen beſchäftigt ſich mit einem eigenartigen Projekt. Unter
der Bezeichnung Bayreuth in Meiningen plant die
alte Theaterſtadt zykliſche Feſtaufführungen mit erſten Darſtellern
und Inſzenatoren. Man will verſuchen, vergangene Spielformen
des Theaters wieder aufleben zu laſſen, z. B. das Theater Kotze=
bues
in der Manier ſeiner Zeit, Otto Brahms Naturalismus
und der Stil der Meininger ſollen wieder erſtehen. An die
führenden Perſonen der Literatur und des Theaters iſt von Mei=
ningen
eine Rundfrage ergangen, in der gebeten wird, zu dem
Plan Stellung zu nehmen. Das Für und Wider der Meinungen
ſoll in einer Schrift publiziert werden.
* Hochſchulnachrichten. Der evangeliſche Pfarrer
Dr. phil. Georg Koch in Langd (Oberheſſen) iſt zum Biblio=
thekar
an der Univerſitätsbibliothek in Gießen als Nachfolger
des zum Direktor der genannten Univerſitätsbibliothek ernann=
ten
Prof. Dr. K. Ebel beruſen worden. Dr. Koch war ſchon frü=
her
bis zum Jahre 1908 an der Univerſitätsbibliothek in Gießen,
zuletzt als Bibliothekar, tätig. Von 1912 bis jetzt ſtand er wie=
der
im Pfarrdienſt. Seine Arbeiten liegen auf dem Gebiet der
Volkspſychologie und des Volksbildungsweſens ( Volkshochſchul=
bewegung
). Im Alter von 85 Jahren ſtarb in Halle der Theo=
loge
und Kirchenkunſtforſcher Profeſſor Leopold Witte. Er
hat noch langen Reiſen über zehn Jahre lang an der Landes=
ſchule
Pforta gewirkt. Zehn Jahre lang ſtand er dem Evange=
liſchen
Bunde vor. Auch iſt er der Verfaſſer zahlreicher religiöſer
und kunſthiſtoriſcher Bücher.

unerſchwinglich ſind, unſere armen Gpileptiſchen und Krüppelkinder nicht
ohne äußeve Weihnachtsfreude laſſen. Das wird uns möglich ſein, wenn
unſere Freunde, wie in früheren Jahren, ſo auch diesmal wieder uns d
Hände füllen. Und darum bitten wir hiermit aufs herzlichſte. Warme
Herzen machen offene Hände! Für jeden Beitrag, der am beſten auf
Poſtſchealkonto Nr. 4992 Anſtalt für Epileptiſche im Nieder=Ramſtadt beim
Poſtſcheckamt Frankfurt a. M. eingezahlt wird, ſagt im voraus herz=
lichſten
Dank. Nieder=Ramſtadt, im Dezember 1921. Weimar, Pfarver.
Des teueren Portos wegen bitten wir von beſonderen Empfangsbe=
ſtätigungen
gbſehen zu dürſen.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler uud künſt’eriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwahgung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Richard Wagner=Verein. Ueber den Lautenſänger
Sepp Summer, der morgen zum erſten Male in Darmſtadt auf=
tritt
und deſſen Programm eine ganze Reihe neuer, hier noch nicht ge=
ſungenen
Lieder emthält, mögen nachſtehend noch einige Preſſeſtimmen
mitgeteilt ſein: Sein Weſen und ſeine Künſtlerſchaft ſind von jener
gemütvollen Weichheit erfüllt, die die Oeſterreicher in ſo hervorragender
Weiſe auszeichnet. Die Behandlung des Geſangs und des Mienenſpiels
iſt bei ihm durchaus vornehm. Er verſteht es, aus ſeinem Inſtrument
manchmal faſt möchte man ſagen orcheſtrale Wirkungen herauszu=
holen
. Die Zuhörerſchaft ſtand vom erſten Ton an unter dem Banne
echter Künſtlerſchaft. Künſtleriſch vollendet war das Spiel, das wohl von
keinem der jetzt lebenden Lautenſänger auch nur annähernd erreicht wird,
künſtleriſch wertvoll ſeine eigenen Schöpfungen. Es kann kein Zwei=
fel
ſein, daß der junge Sänger die Prophezeiungen aller jener recht=
fortigen
wird, die in ihm eine kommende Größe ſehen, von der man ein=
mal
mit den größten Meiſtern des Lautengeſanges wird ſprechen dürfen
Bei dem ſtarden Andnang zu dieſem Konzerte empfiehlt ſich dringend
rechtzeitige Kartenbeſchaffung.
+ Arheilgen, 5. Dez. Der Geſangverein Sängerluſt
gab geſtern ſein 1. Geſangs= und Inſtrumentalkonzert für dieſen Winter
und
bar erfreulich zu ſehen, was der Verein unter der Leitung ſeines
Dirigen
n. Chormeiſter Wilh. Etzold, leiſtete. Alle Vorträge waven
ſehr ſchön und verdient die Leiſtung hohes Lob für Chor und Direktion.
Die Vortragsfolge enthielt Sachen von Curti, Thelen, Neumann und
den in Marſchform gehaltenen Chor Der Frater Kellermeiſter, die alle
ungeteilten Anklang fanden. Den Hauptgewinn des Abends brachten die
gefanglichen Darbietungen der Soliſtin, Frl. Jenny Jungbauer von
Landestheater in Darmſtadt. Dieſe Koloraturſängerin trug Lieder von
Hugo Wolf, Schubert und die Konſtanze=Arie aus der Entführung aus
dem Serrail von Mozart vor und leiſtete mit ihrer wundervollen,
empfindungswarmen Stimme Bedeutendes auf dem Gebiete des Kunſt=
geſanges
, wodurch ſie ſich die Herzen aller Hörer eroberte. Herr Kam=
mermuſiker
Göriſch brachte unter anderem den 1. Satz aus dem Violin=
konzert
Nr. 2 D=Moll von Bruch und ähnliches zu Gehör und machte da=
mit
den größten Eindruck. Das Programm ward vervollſtändigt durch
ein Künſtlerſextett und hielt die Zuhöver bis zur letzten Note gefangen.
Das Konzert war recht gut beſucht und reicher Beifall nach allen Teilen
der Vorwagsfolge wurde geſpendet.
Griesheim, 3. Dez. Gemeinderatsſitzung. Die von
der Finanzkommiſſion vorgeſchlagene Pachtpreiserhöhung für gemein=
heitliche
Grundſtücke wurde vom Gemeinderat genehmigt, da ſich die=
ſelben
an die jetzt orlsüblichen Sätze anſchließen. In der Angelegen=
heit
der Stillegung der Dampfſtraßenbahn ſollen weitere Feſtſtellungen
vorgenommen werden, und wurde zu dieſem Zweck eine Kommiſſion,
beſtehend aus den Herren Hch. Hubach, Direktor Heſſe, Friedrich Noth=
nagel
, Gemeinderat Maus und Hofmann, beſtimmt, welche dem Ge=
meinderat
nähere Vorſchläge unterbreiten ſoll. Der Ankauf eines
Zuchtbullens wurde zurückgeſtellt. Der Ankauf einer Nähmaſchine für
hieſigen Schulen für deu Preis von 700 Mk. wurde genehmigt.
Dem Gemeinderat wurde mitgeteilt, daß die Anleihe der Gemeinde von
350 000 Mk. zur Erbauung der Wohnbaracken nach Mitteilung des
Kreisamtes mit 2 Prozent zu tilgen iſt. Die Anſhaffung von Medi=
kamenten
für die hieſigen Aerzte als Sprechſtundenbedarf für Arme wird
auf die Gemeindekaſſe übernommen. Die durch den Kauf und Wieder=
koſten
, Grundſteuern und perſönlichen Laſten der kurzfriſtigen Beſitzer
werden denſelben aus der Gemeindekaſſe wieder zurückerſtattet. Dem anwalt Grünsbach=Berlin, Rittergutsbeſitzer Freiherr v.
abgeſchloſſenen Holzhauertarif wurde zugeſtimmt.
Die Bezirkskaſſe
droß=Gerau teilt mit, daß der Zinsfuß der Gemeindeſchuldner auf fünf Dr. Schiele in Naumburg a. d. Saale durch den Rechtsanwalt beim
Prozent vom 1. Januar 1922 erhöht worden ſei. Der Gemeinderat
nimmt hiervon Kenntnis. Den Penſionären der Gemeinde ſoll ein
Weihnachtsgeſchenk verabreicht werden. Ein Gemeindebauplatz an der
Sterngaſſe wird an Philipp Mendel 5. zum Preiſe von 2,25 Mk.
Quadratmeter verkauft. Der Bauplatz muß innerhalb zwei Jahren
bebaut ſein.
O Aus dem Kreiſe Heppenheim, 3. Dez. Die Mühlenver=
einigung
des Kreiſes Heppenheim hielt dieſer Tage eme Verſamm= darunter General Ludendorff, Hehe, Märker, Hülſen, v. Oldershauſen,
lung ab, wozu auch viele Herren aus dem benachbarten Freiſtaat
Baden erſchienen waren. Es wurde ausgeführt, daß under der En
Als Grund für die geplonte Mahllohnerhöhung wird das teuere v. Trotha, Ernſt v. Borſig, Reichsbankpräſide
Schmieröl und die Verteverung der Seide angegeben. Nach langem
Hin und Her einigte man ſich endlich dahüu, den Mahllohn für den
Zentner Frucht von 10 Mark auf 15 Mark und den Schrotlohn von
5 Mark auf 7 Mark zu erhöhen.
einen Bericht aus Lindenfels, worin eine 50prozentige Lohn=
erhöhung
der Arbeiter bei der Firma Kreuzer u. Böhringer be=
kanntgegeben
wurde. Da nun verſchiedene Lebensmittelhändler da=
durch
der Meir ung ſind, die Arbeiter der obigen Firma ſchwämmen jetzt die Rückzahlung der zuviel gezahlten Steuern.
im Gelde, ſo ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß die gewährte Lohn=
erhöhung
ſich nach dem ſeinerzeit feſtgeſetzten Friedensgrund=
lohn
berechnet. Am 15. Dezember wird das hieſige Kurhaus ßiſchen Landesverſammlung nahm einen Antrag an, die Rück
ſeinen Betrieb einſtellen, da letzterer nicht mehr rentiert.
der vorverfloſſenen Nacht wurde eine Diebesbande überraſcht, als ſie ihre
Beute von einem Einbruch aus dem Lagerraum einer Südfrüchtenhand=
lung
fortſchaffen wollte. Die Diebe leiſteten den Polizeibeamten hefti=
gen
Widerſtand; es gelang, die Einbrecher zu überwältigen. In dem War es ſchon unerhört, daß überhaupt zuviel Steuern
Beſitz des einen wurden ein gelodener Revolver und ein Dolchmeſſer ge=
funden
. Bei der Hausſuchung wurde eie ſchwere Drahtſäge, mit der
Schlöſſer und eiſerne Stangen durchſägt werden, und ſonſtige Einbre=
cherwerkzeuge
gefunden.
wd. Worms, 5. Dez. Die Eröffnung der Ausſtellung der
Kunſtfreunde der Länder am Rhein fand am Samstag
nachmittag unter zahlreicher Beteiligung der zur Tagung erſchienenen
auswärtigen und hieſigen Kunſtfreunde ſtatt. Die Ausſtellung, in der
allen Richtungen Nechnung getragen iſt, iſt außerordentlich intereſſant
und mannigfaltig. Exzellenz Römheld=Darmſtadt wies in ſeiner Er=
öffnungsanſprache
zunächſt darauf hin, daß die Ausſtellungstätigkeit
durch den Krieg jäh unterbrochen wurde. Daß man die jetzige Aus=
ſtellung
habe zuſtande bringen können, dafür ſei man zu lebhafteſtem
Danke verbunden der Stadt Worms und ihrer Städtiſchen Gemälde=
galerie
. Die Stadt Worms ſei aller ihrer Schickſale innerlich Herr
geworden und auch in der ſchwerſten Zeit eine Stätte deutſcher Kultur
geblieben. Deſſen ſei Zeuge der altehrwürdige Wormſer Dom. Nicht
nur die Vergangenheit ſpreche zu uns, ſondern noch mehr eine taten=
frohe
Gegenwart. Der Bund der Kunſtfreunde habe für diefe Ausſtellun
ag.
richtiger für ein Werk derſelben einen Preis von 5000 Mk. au
geſetzt. Dieſer Ehrenpreis ſei vom Preisgerit dem Werk Inder d
.ner ſtlers J. Greferath (Ernit=Ludwigpreis) zugeſtanden worden
Um der Dankbarkeit für alle Freundlichkeit und Förderung einen wür=
digen
Ausdruck zu geben, ſtiftete der Bund das preisgekrönte Gemälde
der Stadt Worms mit der Bitte, es in ſeine Gemäldegalerie aufzu= biller Stahllwerk, die Düſſeldorfer Giſen= und Drahtinduſtrie, Haniel u.
nehmen. Damit erklärte Redner die Ausſtellung für eröffnet. Ober=
bürgermeiſter
Köhler nahm mit herzlichen Worten des Dankes an den
Stifter das Gemälde in Empfang, das nunmehr ſeinen Platz in der
Gemäldegalerie finden wird, und eine koſtbar Bereicherung der
Ge=
mäldeſammlung
darſtellt. Der Herausgeber der Rheinlande
Gie
helm Schäfer, gab dann eine Einführung in die Abſichten der Aus=
ſtellung
. Die Kunſtfreunde ſeien aber erfreulicherweiſe ſo zahlreich er=
ſchienen
, daß eine Führung durch die Ausſtellung deshalb unmöglich politiſchen Parteien ſtatt, die hauptſächlich die Arbeiterintereſſen ver=
ſei
. Was die junge Künſtlerſchaft will und wie ſcharf die Anſichten über treten. Die Meldungen einiger Bevliner Blätter, daß die Kohlengruben
das, was künſtleriſch iſt, auseinandergehen, zeigt Redner mit der Dar= des Oſtrau=Karwiner Reviers von Militär und Gendarmerie beſetzt
legung, wie wir am Ende einer langen Entwicklungsperiode und am
Anfange neuer Entwicklungsmöglichkeiten ſtehen. Nedner ſchloß ſeine
Ausführungen mit dem Hinweis, daß die Verhältniſſe zu einer Be=
ſchränkung
der auszuſtellenden Bilder zwangen und deshalb leider zwei
Drittel nicht aufgenommen werden konnten. Das, was hier gezeigt wird,
bedeute lediglich eine Koſtprobe. Der Kunſtrat ſei aber der Ueber=
zeugung
geweſen, daß ſelten eine ſo gute Ausſtellung zuſtande gekom=
men
ſei wie die heutige. Anſchließend fand eine Beſichtigung der
Ausſtellung ſtatt. Der Nachmittag war durch eine Mitgliederver= ſtraße 5. Die Vorderſeite der ſechs vom Verein Naturſchutzpark in St
ſammlung ausgefüll
Rheinlande‟ Wilhelm Schäfer=Ludwigshafen am Bodenſee einen Vor=
trag
über das Thema Von Berlin bis Bamberg. Mit dieſem Abend
hatte die Tagung ihren offiziellen Abſchluß gefunden.
zw. Nierſtein, 4. Dez. Der 1921er bringt immer noch neue
Ueberraſchungen. Im allgemeinen hellt er ſich ſehr gut auf und dürfte hat die ſeit drei Jahren ſchwebende Streitfrage entſchieden, ob ein Ar=
s
nicht lange dauern, bis der erſte auf die Flaſche gefüllt werden kann. beitgeber ſich ſtrafbar macht, wenn ſeine Arbeiter freiwillig in Fäl=
Die Behandlung der Weine wird überall mit der größten Sorgfalt len dringender eiliger Beſtellungen, die an Zeit und S.
durchgeführt. Von Verkäufen hört man noch ſehr wenig; es wird ſehr gebunden ſind, Ueberſtunden leiſten, Schöffen= und Landgericht haben
zurückgehalten. Die Preiſe bewegen ſich in ſchwindelnder Höhe. Die

Nachfrage iſt beſonders auf dem Lande ſehr rege. Größere Partien
wurden in Gau=Algesheim verkauft. Die Preiſe bewegen ſich zwiſchen
35 000 M. für Weißwein und 2123 000 M. Portquieſer das Stüc
(1200 Liter). Mittelweine wurden hier mit 50 000 Mk., Spitzenweine
(Edlebeerausleſen u. dgl.) mit 70100 000 M. bezahlt. Wer wird dieſe
Weine trinken?
wd Gau=Obernheim, 5. Dez. Bei der Verpachtung der Krauſe=
ſchen
Stiftungsäcker wurde ein neuer Zahlungsmodus ein=
geführt
. Für jeden Morgen ſollen 5 Zentner Frucht abgegeben werden.
Das bedeutet eine Pachtvergütung von etwa 2000 Mark pro Jahr, für
65 Morgen zuſammen etwa 130 000 Mark, alſo ungefähr das Doppelte
des ehemaligen Wertes.
Friedberg, 5. Dez. In einem von Seminarmſiklehrer Müller
geleiteten Männerchorkonzert in der Feſthalle der Auguſtiner.
ſchule, hier, wirkte das Darmſtädter Streichquartett (die
Herren Fritz Mehmel, Willy Volke, Fritz Brückmann und Emil Andrä)
mit beſtem Gelingen mit. Die vortrefflich eingeſpielte Künſtlervereim=
gung
ſpielte das B=Dur=Quarvett (Köchel Nr. 458) von Mozart ud das
G=Dur=Quartett (Op. 18 Nr. 2) von Beethoven.
Kleine Mitteilungen aus Heſſen. O Von der Bergſtraß
Der Geſchäftsausweis der Sparkaſſen weiſt gegewwärtig eine ung
wöhnlich ſtarke Steigerungeder Rückzahlungen auf. Uebermäßige Angſt
käufe und Börſenſpekulationen mögen die Haupturſache ſein, anden
jer=
heben
vielleicht ab, weil ſie der dummen Anſicht ſind, daß die Papi=
lappen
vielleicht ganz wertlos würden. Wem nicht bald eine Beſſ
rung im Abheben der Gelder eintritt, werden die Kaſſen genötigt ſein
von den in den Satzungen vorgeſehenen Kündigungsfriſten Gebrauch z
machen. O Ausdem Weſchnitztal. Das Waſſer an den ruh
fließenden Stellen der Weſchnitz iſt nun feſt zugefroren, und Alt u.
Jung beluſtigt ſich auf dem glatten Eisſpiegel mit Schleifen und Schli
ſchuhlaufen. Es iſt eine wahre Luſt, dieſem mundeven Treiben zuz
ſehen. O Viernheim. Auf der hieſigen Station der Elektriſch
Straßenbahn wollte der Bahnarbeiter Ludwig Braun auf den eben a
fahrenden Zug aufſpringen, rutſchte dabei ab und kam mit einem Fu
under die Räder. Mit einer ſchweren Verletzung am Fuße wurde der
Verunglücſte in die elterliche Wohnung übergeführt.

Berlin, 5. Dez. (Wolff.) Der Hauptausſchuß der preu=
erſtattung
der von Lohn= und Gehaltsempfängern zu viel
Mainz, 5. Dez. Einbrecherbande feſtgenommen. In gezahlten direkten Steuern angeſichts der fortſchreitenden
Notlage zu beſchleunigen.
Dieſes Verſprechen iſt nun ſchon mehrfach gegeben worden.
von den Lohn= und Gehaltsempfängern eingezogen wurden, ſ.
bedeutet es eine geradezu unglaubliche Anforderung an die Ge
duld der Geſchädigten, die Rückzahlung Jahr und Tag hinauszu=
ziehen
. Wie denkt übrigens die Regierung den Unterſchied
im Geldwert auszugleichen. Für 500 Mark zuviel ge=
zahlter
Steuern konnte man ſeinerzeit etwa das Vierfacht
kaufen wie heute.
Die Streikbewegung.
Düſfeldorf, 5. Dez. (Wolff.) Nachdem am Freitag nachmit=
tag
der Streik in der Düſſeldorfer Metallinduſtrie beendet war,
der größte Teil der Arbeiter wieder in die Fabriken. Am Nachmitt
drangen dam größere Trupps von verſchiedenen Leuten, unter den
ſich auch Polen und Ruſſen befanden, in den Betrieb der Düſ
dorfer Giſen= und Drahtinduſtrie i Oberbilk ein. Der Belegſchaft des
Werkes gelang es, die Eindringlinge zu vertreiben. Späterhin wu
aber die Ausſchreitungen planmäßig in Oberbilk fortgeſe
Größeve Trupps drangen i die verſchiedenen Betriebe gewaltſam ein
um in einigen Fällen das Feuer unter den Keſſeln herauszureißen,
Kabel zu unterbrechen und andere Störungen zu verurſachen. Durch
dieſe Ausſchreitungen wurden folgende Werte ſtillgelegt: Das D
Lueg, Hohenzollern, Loſenhauſen und das Delta=Werk.
Prag, 5. Dez. (Wolff.) Auf allen Zechen des Mähriſch=
Oſtrauer Reviers hat der Streik begonnen, woran 55 000 Ar=
beiter
teilnehmen. In den Kokeveien wird gearbeitet. Der Dienſt der
Pumpen und Ventilatoren iſt geſichert.
Heute vormittag fand im Mimiſterium für öffentliche Arbeiten eine
Beratung zwiſchen Vertretern der Grubenbeſitzer und derjenigen
wurden, beruhen nicht auf Wahrheit.

Vermiſchtes.

Hochintereſſantes Norgeld befindet ſich im Lüne=
burger
Heide=Naturſchutzpark im Umlauf, herausgegeben
von der Geſchäftsſtelle des Vereins Nauurſchutzpark in Stuttgart, Pfizer=
lt
und am Abend vereinigten ſich die Kunſtfreunde gart im Geſamtnennwert von 4,50 Mark herausgegebenen Scheine ſtellt
im Evangeliſchen Gemeindehaus. Hier hielt der Herausgeber, der Szewen aus der Geſchichte des 3½ Quadratmeilen großen Gebiets dar
das mehrere Gehöfte uſw. umfaßt und vom deutſchen Volk als National=
park
übereignet werden ſoll. Die Scheine ſelbſt bilden in ihrer hewvor
ragenden Ausführung eine Bierde jeder Sammlung.
Freiwillige Ueberarbeit. Das Reichsgericht Leipzig
meiſtens in ſolchen Fällen aaf Strafe bis 1000 Mark und höher erkannt.

Reich und Ausland.
Berlin, 5. Dez. Die unter dem Verdachte der Beteiligung an der
Ermordung ihres Mannes verhaftete Fra Haſenzah
legte der Berliner Kriminalpolizei ein Geſtändnis ab. Sie erklärte
daß ihr Mann ſie mit dem Kaufmann Tieke im Zimmer überraſchne
und daß Tieke nach einem Worwvechſel ihren Mann erſchoſſen habe. Um
den Mord zu verbergen, ſeien beide übereingekommen, die Leiche in dem
Korb fortzuſchaffen. Tieke leugnet noch die Tat.
Ludwigshafen, 5. Dez. (Wolff.) Ueber das Exploſionsun=
glück
in der Badiſchen Anilin= und Sodafabrik am 21. November
ſchreibt der Betriebsvat der Badiſchen Anilin= und Sodafabrik in de
Pfälziſchen Poſt u. a., daß die von der Werkleitung gemachte Ang

über die Urſache inſofern zutreffend iſt, als ſtatt einer Waſſ
mauck
flaſche eine Sauerſtofflaſche zum Abfüllen des Waſſerſtoffes geb=
wurde
. Im übrigen ſei die Flaſche; die im ganzen E.=G.=Konzern v
wendet werde, der Möglichkeit einer Verwechſelung ſehr leicht ausgeſetz
da die einzigen Unterſcheidungsmerkmale der beiden Flaſchenarten au
die
einer eingeprägten, ſehr oft unleſerlichen Inhaltsbezeichnung nu
Verſchiedenartigkeit der Handſchlußgewinde iſt, während früher bei
Flaſchen der Badiſchen Anilin= und Sodafabrik die Einprägung und
entſprechendes Plakat den Inhalt der Flaſche augenfällig machten.
genſcheinlich ſei die jetzige Kennzeichnung der Flaſchen und die Vere
wordung für einen einfachen Fabrikarbeiter zu ſchwer. Es ſeien ſ
Mrun
mehrfach Exploſionen vorgekommenen und eine beſſere Kennzeich
der Flaſchen daher am Platze. Damit ſei nach dem Betriebsrat das Un
glück nicht lediglich auf eine grobe Fahrläſſigkeit der Arbeiter zurück
fühven.
Trier, 4. Dez. Biſchof Dr. Korum iſt heute nachmittag gege
2 Uhr infolge einer Herzlähmung verſchieden. Dr. Korum we
der Senior der deutſchen Biſchöfe und ſtand im 81. Lebensjahre.
ONB. Leipzig, 5. Dez. Vor dem vereinigten 2. und
Strafſenat des Reichsgerichts beginnt am 7. dſs. M
rückkauf der Gemeindebauplätze an der Sterngaſſe entſtandenen Gerichts= der Kapp=Putſch=Prozeß. Den Vorſitz führt Senatspräſident
v. Pelargus. Regierungspräſident z. D. v. Jagow wird von Recht
Wallenhei
Rechtsanwalt Böttger und Juſtizrat Görres=Berlin, Sanitätsre
Reichsgericht Juſtizrat Dr. Geudebrick und Rechtsanwalt Hartmann
Halle vertreten. Der Zutritt zum Verhandlungsſaal findet nur gege
Karten und unter ſcharfer Kontrolle ſtatt. Die Anklage lautet
Hochverrat und Teilnahme daran. Danach iſt den Angeklagten na
gewieſen, daß ſie beſtrebt geweſen ſind, die Verfaſſung des Deutſchen
Reiches durch Anwendung von Gewalt zu ändern. Für die Dauer
Prozeſſes ſind 14 Tage vorgeſehen. Mehr als 70 Zeugen ſind gelader
v. Seekt, Oven und Reinhardt; ferner die früheren Miniſter Nosk
Schiffer, Heinze, Oeſer, Hirſch, Südekum, Dominieus und Gothein; vo
wertung des Geldes gerade das Mühlengewerbe ſchwer zu leiden habe, ſonſtigen Perſönlichkeiten Oberrpäſident a. D. Winnig, Vizeadmiral
ent v. Havenſtein und
Kappiſten Falckenhaufen, Gillingen, Traub, Bang, Lenſch, Brede
Hirſchberg, 5. Dez. Vor dem Schwurgericht it
Hef
ter
begann der Prozeß gegen den Architekven und Gutsbeſitzer P
Grupen, der des Doppelmordes an den beiden jungen
O Lindenfels, 4. Dez. Man ſchreibt uns: Wir brachten kürzlich chen Dörte Rohrbeck und Urſula Schade auf Schloß Kleppelsdorf ange=
klagt
iſt.

[ ][  ][ ]

Frummer 323.

So war u. a. im Vorjahr gegen den Inhaber einer Kölner Kiſtenfabrik
ruf 1000 Mark Geldſtrafe erkannt worden. Der Verurteilte hatte Beru=
ung
an das Reichsgericht eingelegt. Wie in der Nummer 5 der Säch=
äſchen
Induſtrie migeteilt wird, iſt das Reichsgericht zu dem
Ergebnis gelangt, daß bei Ueberſchreitung des Achtſtundentags
er Arbeitgeber ſich dann nicht
afbar macht, wenn der Arbeit=
Sehmer ſich freiwillig zur We
rbeit über die geſetzliche Arbeits=
eit
hinaus erbietet. In den Entſcheidungsgvünden (2 d 500/1920 IX 800)
beißt es u. a.:
Die Angeklagten ſollen gegen die Anordnung des Reichsamts für
wirtſchaftliche Demobilmachung über die Regelung der Arbeitszeit gewerb=
Echer Arbeiter vom 23. November 1918 verſtoßen haben und ſind dafür
aus Nr. X dieſer Verordnung beſtraft worden. Ihre Reviſion mußte
Erfolg haben, da der feſtgeſetzte Tatbeſtand keine ſtrafbare Handlung
mthält.
Zunächſt bietet der Wortlaut der Verordnung für eine ſo weite
Tuslegung ihrer Strafbeſtimmungen keine Handhabe. Hier iſt nur da=
on
die Rede, inwvieweit eine Heranziehung oder Beſchäftigung
der betreffenden Arbeiter oder Arbeiterinnen erfolgen darf. Für Aus=
rahmen
ſollte aber nicht die wirtſchaftliche Freiheit der Arbeit=
rehmer
beſchränkt werden. Es entſpricht dies auch den Zwechen und
der Entſtehungsgeſchichte der Verordnung.
Literariſches.
se Domkunſtgaben: III. Wilhelm Trübner ( Dom=
verlag
G. m. b. H. Berlin SW. 68, Zimmerſtraße 5/6). Die Domkunſt=
gaben
verfolgen den Zweck, weiteſten Kreiſen die ſchönſten Früchte deut=
ſiher
Malerei aller Zeiten nahe zu bringen und das Kunſtintereſſe in
den breiteſten Schichten des Volkes zu pflegen. Jedes der zunächſt er
ienenen Hefte umfaßt 12 Wiedergaben hervorragender Gemälde je=
weils
eines Meiſters, Wiedergaben, die gleichzeitig Muſterbeiſpiele des
heutigen Standes ſorgfältiger Reproduttionstechnik darſtellen, begleitet
von einer kurzen Einführung für den Laien. Dem uns vorliegenden
II. Heft, das Wilhelm Trübner gewidmet iſt, hat Gerhard Krügel
ern Geleitwort mitgegeben, das eine der Kunſt und der Perſönlichkeit
des Karlsruher Meiſters gerecht werdende Würdigung darſtellt und
Eeichzeitig ein treffendes Lebensbild Trübners zeichnet. Die Auswahl
der 12, in ganzſeitigen Kunſtbeilagen angefügten Reprodukvionen zeigt
nne geſchilte und ſachkundige Hand, denn der bedeutenden Werke Trüh=
ners
ſind es viele, ſodaß es nicht ganz leicht iſt, die für ſein Schaffen
warkanteſten herauszuholen. Mehrere der Gemälde ſind hier aus Aus=
ſiellungen
bekannt.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 6. Dezember 1921.

Zeite 5.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
AEnſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, dia Ablehnung
nicht begründet werd n.
(Für die Beröffentlickungen u ter d eec Uever chrift übernimmt die Redaktion
känerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Die während des Krieges erfolgte Aufhebung einer Anzahl
Kalteſtellen der Elektriſchen Bahn wurde ſeiner Zeit als nur vorüber
hend bezeichnet. Wir warten ſeitdem vergebens auf die Wiederein=
nchtrung
, da ſich das Fehlen einer Anzahl Halteſtellen ſehr ſtörend be=
merkbar
macht, insbeſondere iſt die Errichtung der Halteſtelle Ecke
Saalbau= und Rheinſtraße ein dringendes Bedürfnis, haupt=
ſachlich
wegen des großen Bankverkehrs, weshalb die Verwaltung der
Keag gebeten wird, dieſe ſchleunigſt wieder einzurichten.

Für Hausfrauen und Zoologen. Eine furchtbare
britdeckung habe ich in einem meiner Mottenſäcke gemacht. Uni=
rmſtücke
von meinem Manne waren von Motten angefreſſen. Ich nahm
gEes heraus, ſah alles ſorgfältig nach und drehte den Sack auf einem
Bettuche um. Da fanden ſich aber keine Motten, ſondern 10 tote braune
Millimeter lange Käferchen und einige lebende 1 Millimetes
große weiße zuſammengerollte Würmchen. Ich dachte ſofort, daß
dieſelben Käfer ſeien, die auch in dem Holz des Schrankes, in der
der Sack hing, ihr Weſen treiben, und die Würmchen ſind die dazu ge=
horigen
Räupchen, aus denen nach Verpuppung der Käfer entſteht. Da
die Kleid jsſtücke, oben in der Nähe des Blechverſchluſſes angefreſſe
waren, müſſen die Holzkäfer dort einen Eingang in den Sack gefunden
hoben. Von allgemeinem Wert wäre wohl eine Antwort auf die Frage,
hndelt es ſich hier tatſächlich um die Holzkäferchen, und welche Mittel
get es gegen dieſe, und zwar ſolche Mittel, die ſelbſttätig wirken, alſt
B. die Käfer beim Schwärmen anlocken und kleben laſſen, wie Fliegen=
ſim
oder dergleichen; das bekannte Einſpritzen von Petroleum iſt doch
nar ſelten möglich.

Aus Oberſchleſien.
Die Beſitzungen der Grafen Donnersmarck nach England
verkauft
Beuthen, 5. Dez. (Wolff.) Wie hier beſtimmt verlautet,
ſirrd die Beſitzungen der Grafen Henckel=Donnersmarck an ein
engliſches Konſortium mit dem Sitz in London verkauft
worden. Die Eintragung in das Handelsregiſter ſoll bereits am
1. Dezember erfolgt ſein. Die Geſellſchaft wird firmieren:
Henckel von Donnersmarck Beuthen=Eſtatas
44d. London. Der erſte Präſident iſt Graf Eckhart von Don=
nersmarck
und ſein Vertreter Lord Bozens Hardy. Die tech=
miſche
Direktion in Oberſchleſien wird keiner Aenderung unter=
wgen
, doch iſt es wahrſcheinlich, daß die engliſchen Kapitaliſten
eimen Direktor hierher dirigieren.
Finniſcher Proteſt gegen Sowjetrußland.
Berlin, 5. Dez. (Wolff.) Der finniſchen Geſandt=
ſchaft
in Berlin iſt folgende Meldung aus Helſingfors
zugegangen: Die finniſche Regierung hat an den Völker=
bund
eine Note gerichtet, in der ſie darauf aufmerkſam macht,
daß die Sowjetregierung durch den Dorpater Frieden
der oſtkareliſchen Bevölkerung die Autonomie zuge
ſichert habe, ſtatt deſſen aber durch Zwangsrequiſitionen und
andere Grauſamkeiten die Bevölkerung unterdrücke. Infolge=
deſſen
ſei die Bevölkerung gegen ihre linterdrücker aufſtändiſch.
Da Finnland keine kriegeriſchen Unruhen an der Grenze dulden
könne und auch ſelber wirtſchaftlich unter dieſen Verhältniſſen
leide, und nachdem es vergeblich die Sowjetregierung wiederholt
m die Erſüllung der übernommenen Verpflichtungen erinnert
habe, wolle die finniſche Regierung den Völkerbund auf die er=
vähnte
Tatſache aufmerkſam machen und die Bildung einer
ſiommiſſion vorſchlagen, die durch eigenen Augenſchein ſich von
den Verhältniſſen in Oſtkarelien überzeugen und ein Gutachten
darüber erſtatten ſolle.
London, 5. Dez. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Morning Poſt berichtet, Lloyd George beabſichtige die Ent=
ſerndung
eines beſonderen Beamten nach Rußland zur Un=
terſuchung
der finanziellen Lage des beſtehenden
Regiments in Rußland, und der Frage, ob der Sowjetregierung
von England finanzielle Underſtützung gewährt werden könne.
Dem Berichterſtatter der Morning Poſt zufolge ſoll Lord Beaver=
brook
beabſichtigen, ſich demnächſt nach Rußland zu begeben.
Die Doßumente der Klara Zetkin.
* Klara Zeikin verſichert in einer Erklärung, daß die
Dokumente, die bei ihr an der ruſſiſchen Grenze beſchlag=
nahmt
wurden, ihr erſt eine Viertelſtunde vor der Abreiſe nach
Moskau gebracht worden ſeien. Sie wiſſe bis heute noch nicht
einmal, was alles in Eydtkuhnen beſchlagnahmt wurde. Sie
zabe aber den Eindruck gehabt, daß dort denunziert worden ſei.
Man habe ſie ziemlich zu allerletzt revidiert, und da der Zu=
ſchon
zur Abfahrt bereit ſtand, hatte ſie nicht einmal mehr Zeit,
in Protokoll über den Vorgang und die beſchlagnahmten Dinge
arfnehmen zu laſſen. Deshalb ſei ſie außerſtande, mit Ja oder
Nein auf die Frage zu antworten, ob das Material ihr gehöre
der ihr bekannt ſei. Sie betont an anderer Stelle, es ſolle nicht
ava abgeleugnet werden, daß einige in den Protokollen auf
geſührten Fälle der Wahrheit entſprächen.
Polen und Litauen.
Kowno, 5. Dez. (Wolff.) Litauiſche Telegraphenagentur,
In dem geſtrigen Kabinettsrat wurde die von Hymans
vorgeſchlagene Löſung der Wilnaer Frage für gänzlich
tnannehmbar erklärt. General Zeligowski veröf=
feritlicht
einen Eriaß, wodurch der Wilnger Seim für den
* Dezember einberufen wird. In einer zweiten Kund=

gebung fordert Zeligowski ſeine Anhänger auf, den Mut nicht
zu verlieren; er ziehe ſich aus politiſchen Gründen zurück, die
Truppen aber blieben die gleichen und böten Schutz gegen innere
und äußere Feinde. Die polniſche Regierung verbot in Wilna
das Erſcheinen von Zeitungen in polniſcher Sprache, die ſich zu
Litauen freundlich ſtellen.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Paris, 5. Dez. (Wolff.) Der Neu=York Herald meldet
aus Waſhington: Präſident Harding wird den Kongreß um
die Bewilligung von Subventionen für die Handels=
marine
erſuchen, damit die Hälfte aller nach Amerika reiſen=
den
Einwanderer auf amerikaniſche: Schiffen nach den Vereinig=
ten
Staaten befördert werden kann. Der Plan werde auch die
Möglichkeit ſchaffen, mit größter Sicherheit die Zahl der Ein=
wanderer
auf die jeder einzelnen Nationalität zugeſtan=
denen
Quote zu beſchränken und ſo den bekaunten Mißſtänden
infolge der Ueberſchreitung der Quoten abzuhelfen.
Paris, 5. Dez. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Chicago Tribune in Waſhington meldet, ein Mitglied der fran=
zöſiſchen
Delegation habe erklärt, Frankreich ſei bereit, ſich
dem engliſch=japaniſch=amerikaniſchen Abkom=
menanzuſchließen
, das an Stelle des engliſch=japaniſchen Bünd=
niſſes
treten ſolle. China möchte gleichfalls zu dieſen Ab=
machungen
zugelaſſen werden.

Letzte Nachrichten.
* Berlin, 5. Dez. Reichspräſik nt Ebert hat an den Bot=
ſchafter
Berenberg=Goslar aus Anlaß ſeines Rücktritts
ein Schreiben gerichtet, in dem er ihm für ſeine dem Vaterland
in ſchwerer Z. t geleiſteten Dienſte dankt.
Berlin, 5. Dez. (Wolff.) Die von Havas bereits veröffent=
lichte
Note der Reparationskommiſſion über die
nächſtfälligen deutſchen Zahlungen wurde geſtern der deutſchen
Regierung amtlich überreicht.
Berlin, 5. Dez. (Wolff.) Reichspräſident Ebert richtete
an den Eeneralvikar in Trier folgendes Telegramm:
Dem hohen Domkapitel ſpreche ich meine herzliche Teil=
nahme
zu dem ſchweren Verluſte aus, den die Diözeſe Trier
und die katholiſche Kirche in Deutſchland durch den Verluſt des
weit über die Grenzen des Bistums Trier hinaus verehrten
Biſchofs Korum erlitten hat.
Berlin, 5. Dez. Entgegen anders lautenden Meldungen er=
ährt
die Deutſche Allgemeine Zeitung, daß dic Auflöſung
der Hundertſchaft zur beſonderen Verwendung
endgültig beſchloſſen ſei.
Danzig, 5. Dez. (Wolff.) Die polniſche Regierung
überwies als zweite Abſchlagszahlung für die übernom=
menen
Eiſenbahnen dem Sergt 30 Millionen deutſcher
Mark.
London, 5. Dez. (Wolff.) Lloyd George hatte heute
früh im Buckinghampalaſt eine lange Unterredung mit dem
König über die iriſchen Friedensverhandlungen.

Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 5. Dez. (Tel.) Zum heutigen Viehmarkt
waren zugeführt: 180 Ochſen 97 Bullen, 852 Kühe und Rinder, 278
Kälber, 655 Schafe und 948 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Rilo
Lebendgewicht: Ochſen 6001020, Bullen 600800, Kühe und Rinder
3001000, Kälber 8501100, Schafe 400600, Schweine 16002000 Mk.
Zum Pferdemarkt waren aufgetrieben 30 Wagen= und 32 Ar=
beitspferde
, 95 Schlachtpferde, die mit 1100030000 bzw. 900018 000
und 15004000 Mark das Stück bezahlt wurden.
Berliner Viehmarkt vom 3. Dezember. Amtlicher
Bericht. Auftrieb: 3630 Rinder, 1150 Kälber, 8363 Schafe, 8093 Schweine,
352 Ziegen, 339 Schweine aus dem Memelgebiet. Preiſe: Ochſen 550
bis 100 Mk., Bullen 550850 Mk., Kühe 325900 Mk.,
er 550 bis
1500 Mk., Schafe 425850 Mk., Schweine 10001800 Mk.
r Handel
verlief bei Rindern in guter Ware glatt, ſonſt ruhig. Bei Kälbern und
Schafen glatt, bei Schweinen ruhig.
b. Berliner Fettmarkt vom 3. Dezember. Butter: Die
Zufuhren ſind ſehr knapp und mußten die Preiſe weſentlich anziehen;
doch wurde mit Rückſicht auf den Rückgang am Deviſenmarkt und die
billigeren Preiſe für Schmalz und andere Fette die Notierung noch un=
verändert
gelaſſen. Die heutigen amtlichen Notierungen ſind: Ia Qual.
43 Mark, IIa Qual. 40 Mark, abfallende Ware 3335 Mark. Mar=
jarine
: Geringe Nachfrage. Schmalz: Der Sturz der Deviſen hat
einen ſtarken Rückgang der Schmalzpreiſe zur Folge gehabt. Die Kauf=
luſt
iſt dadurch lebhafter geworden und läßt ſich eine weitere Zunahme
des Konſums erwarten, da nunmehr Schmalz wieder das billigſte Fett
für Speiſezwecke iſt. Zum Schluß der Woche befeſtigten ſich die Preiſe
wieder. Die Forderungen der Packer blieben unverandert. Die heuti=
gen
Notierungen ſind: Choica Weſtern Steam 29 Mk., Pure Lard in
Fierces 31 Mk., do. in kleinen Packungen 31,25 Mk., Berliner Braten=
ſchmalz
31 Mk. Speck: Nachfrage lebhaft, Preiſe nominell.

Spiel, Sport und Turnen.
Die zweite Begegnung, Spielabteilung Union
der Turngemeinde Beſſungen 1865F.=C. 07 Bens=
heim
endete mit einem abermaligen Unentſchieden (Ecken 3: 2). Das
torloſe Reſultat gibt jedoch den Spielverbauf gahlenmäßig nicht richtig.
Obwohl ſich der Beſſunger Stum in der erſten Halbzeit nicht finden
konnte, wurde doch zumeiſt in des Gegners Hälfte geſpielt, was auch
faſt während des ganzen Spieles der Fall war. Bensheim fand ſich raſch
zu einem Ganzen zuſammen, ham aber nur vereinzelt vors Tor. Nach
Seitenwechſel drückt Beſſungen noch wehr und wird gefährlicher, kann
jedoch Zählbares nicht erzielen. Totſichere Sachen vorm leeren Tor
werden ausgelaſſen. So u. a., als ein hoher Ball etwa zwei Meter
vor dem Tor aufdutzt, hochſpringt und auf die Querlatte ins Aus
geht. Kurz vorher rollt eine linke Flanke auf oder knapp über der
Lorlinie die kaum zu ſehen war, das leere Tor entlang. Der
Schiedsrichter pfeift ab, um die Tatſache, wie es ſich doch gehört, näher
feſtzuſtellen, worauf ſich
r Bensheimer Mannſchaft und des Publi=
kums
gleich eine große E.
gung und ein Schveien bemächtigt. Es wird
dann auch kein Tor gegeben. 2. Mannſchaft2. Bensheim 1:1,
3. Mannſchaft (nur mit 9 Mann ſpielend)3. Bensheim 3: 3, 1. Ju=
gendmannſchaft
1. Jugendmannſchaft Spogg. Arheilgen 1:0.
Hockey. Darmſtädter Hockehklub 2.Viktoria=Aſchaffenburg 2.
9:2. Das Spiel fand Sonntag auf dem Golfplatz ſtatt. Aſchaffenburg
dellte eine flinke, ausdauernde Mannſchaft, welche jedoch gegen die beſſere
ik der Darmſtädter nichts ausrichten bonnde. DHC. ſpielte durch=
weg
überlegen und hätte das Reſultat bei beſſevem Stellungsſpiel der
Stürmer erheblich höher geſtalten können.
Hm. Die tägliche Turnſtunde. Dr. Hugo Bach, Leiter
der deutſchen Auslandsſchule Fridericianum in Davos, ſchreibt auf
Grund der 43 jährigen Erfahrungen dieſer Anſtalt an vielen tauſend er=
krankten
Knaben aus allen Teilen des Reiches im Augurſtheft des Türmer
u. a. folgendes: Nicht auf dem bisherigen Wege mit den üblichen ein
bis zwei Turnſtunden, den ein bis zwei dem freiwilligen Sport gewidn
ten Nachwittagen, die keineswegs eine überall beſtehende Einrichtung ſind,
dürfen wir das Heil erwarten. Täglich ſoll der Knabe und Jüngling
wie auch das Mädchen in der Lage ſein, ſich in friſcher Luft zu bewegen,
ſeinen Körper zu kräftigen und geſchickt zu machen. Und regelmäßig, wie
der Schulunterricht, müſſen dieſe Uebungen ſein. Das Weſentliche hier=
bei
iſt unzweifelhaft der Aufenthalt im Freien und die Körperbewegung.
b es Wanderungen, ob Sport oder Spiel ſein ſollen, iſt nicht aus=
ſchlaggebend
. Am beſten wird ein verſtändiger Wechſel aller der Körper=
bildung
dienenden Möglichkeiten ſein, wobei geſundheitliche Rückſichten
auf den einzelnen und ſeine Neigung mitbeſtimmend ſein können. Alle
dieſe Erwägungen ſind jedoch der Hauptforderung gegenüber von unter=
geovdneter
Bedeutung.
sr. Vertretertag des Reichsausſchuſſes. In das
Reichsminiſterium des Innern zu Berlin hatte am Samstag nachmittag
der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen d
Vertreter ſeiner Stammverbände zum Vertretertag berufen. Geleitet
vurden die Verhandlungen von Dr. Martin=Berlin. Den Beginn
nachte die zweite Leſung des Geſetzentwurfs über die körperliche
Ausbildungspflicht der Jugend, in der der Entwurf mit
ganz geringen Aenderungen angenommen wurde. Längere Ausſprache
erforderte dann die angeregte Schaffung eines Jugend=Ausſchuſſes des
D. R. A., die aber ſchließlich als noch verfrüht von der Tagesordnung
abgeſetzt wurde. Das gleiche paſſierte einem Antrag der Deutſchen
Sportbehörde, zu der Neuſchaffung des Preußiſchen Turnleitfadens b

digen Sportverbände zurückgreifen wolle. Dem Zentralausſchuß für
Volks= und Jugendſpiele wurde die Genehmigung verſagt, die Abnahme
der Prüfungen für das Sportabzeichen in den leichtathletiſchen Uebun=
gen
ſelbſt vorzunehmen. Große Entrüſtung erregte der Erlaß des Preußi=

Sportlehrern einen 14tägigen Kurſus und eine amtliche Anerkennung
vorſchreibt. Die mißverſtändliche Auffaſſung des Vertreters des Mini=
ſteriums
in einer Sitzung mit den Vertretern des Reichsausſchuſſes iſt
ſchuld an dieſem Erlaß, gegen den von der Verſammlung eine Ent=
ſchließung
gefaßt wurde, die hoffentlich von Erfolg begleitet iſt. Neu=
aufnahmen
erfolgten nicht, da die Angemeldeten: Deutſcher Rodelbund
und Kartell für Jagd= und Sportſchießen, nicht den geforderten Beding=
ungen
entſprachen. Die Rodler hatten ihre Satzungen noch nicht ein=
geſandt
, gegen die Aufnahme des Kartells nahmen die übrigen Schieß=
ſportverbände
Stellung, da in dem Kartell eine Trennung zwiſchen
Amateuren u. Berufsſportleuten nicht vorgeſehen iſt. Zum Schluß wurde
noch der nächſte Vertretertag für den 11. März 1922 und die nächſt=
jährige
Hauptverſammlung für den 20. Mai in Berlin einberufen.
Fußballſport.
Saarkreis. Saar SaarbrückenTrier 05 4:2, Völklingen
Elversberg 7:1, Trier 06Hanſa Dudweiler 4:1, Spkl. 05 Saar=
brüchen
Altenkeſſel 4:1, Boruſſia NeunkirchenIdar 10:1, Ober=
ſtein
Tv. Burbach 1:0.
Baden. Fbl. PforzheimV. f. B. Karlsruhe 4: 0, V. f. R. Pforz=
heim
-Karlsruher Fkl. 1:2, Germania DurlachSpkl. Pforzheim 3: 2
Frankonia KarlsruhePhönix Karlsruhe 2: 6, Fkl. Freiburg Offen=
burg
2:0, Spkl. Fre
urgBeiertheim 1:0.
Südbayern. Bahern MünchenDachau 10:1, Regensburg
Landshut 5 1, Tv. 60 MünchenArmin München 4:1, Wacker Mün=
chen
Mtv. München 1:0, Ballſpielkl. AugsburgMemmingen 1:1
Schluß des redaktionellen Teils.

Bingen.

wätnens Scnmar U U0.

Hofweinkellereien
Hauptbureau: Trier.

in hervorragend blumiger, würziger-
und süsser Oualität
sind ausgereift und versandfertig.
Für die kommenden Festtage
empfehlen wir
unser reichhaltiges Lager in gut ausgebauten
preiswerten Mosel-, Saar- und Ruwer-,
Rhein-, Nahe- und Pfalzweinen,
Deutschen und französischen Rotweinen,
Schaumweinen und Champagner.
Versand in Kisten von 25 Flaschen ab.
Glas und Kiste leihweise.
Man verlange Freisliste nebst Likör- und Punsch-
anstellung
!
Besonders dringende Aufträge gegen Nachnahme.

Onnefeldtslee

A. aromatisch und ausgiebig, billig im Verbrauch
Niederlagen In allen Stadttellen

Ohne Lueeksilber,
Gesohleobtslelden. ohme Bernſostöruns-
Aufklär. Brosch. Nr. 5d. diskr. verschl. 3. (Nachn 4.50).
Spez.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambulatorium
Frankfurt a. H., Bethmannstraße 56.
Täglich 111, 57 Uhr. (1,6853) Sonntag 1012 Uhr.

Schwaben
Flöhe
Wanzen
Täufe Holzwurm

beſeitigen Sie in

00 000 ſind zufriedenge=
nur
Eckolda ſtellt. ueber den Erfolg
2 Hlande mt. (vom Fachm. hergeſt.) werden Si: ſtauner
Fabr. Eckolda=Werke,
Verlangen Sie nur Eckolda Sſen. Zu haben in:
Darmſtadt: Drogerie Hch. Schulte, Rheinſtraße 17.

Wetterausſichten für Dienstag.
Wolkig, Nebel, trocken, Froſt, Südweſtwind.

Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 9¾ Uhr (4 11, Sondermiete
Serie 1½): Orpheus in der Unterwelt.
Orpheum: Vorſtellung um 7½ Uhr.
Zirkus Buſch: Vorſtellung abends 8 Uhr in der Reithalle der Ar=
tilleriekaſerne
, Heidelberger Straße.
Goethebund: Vortvag von Dr. Obenauer über Stefan Georgie abends
8 Uhr im Muſikvereinsſoal.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 7. Dezember.
Mobiliar=uſw.=Verſteigerung um ½10 und ½3 Uhr Ernſt=
Ludwigſtraße 9.
Raſierſeife=, Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 3 Uhr
Ludwigsplatz 8.

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwertlick Füh. ſſit
ſchen
den leitend
und de
und für Feuiller
Dr. Otto Waldael
übrig
Eeil (außer Sp
ſchatliches) Max Streeſe; für
Hanoel und La
Sport, Handelsteil und Landwiriſchaftl ches: Kurt Mitſching
ür den Anzeigente
Anzeigenbeilagen und Mitteilu gen aus dem Geſchä tsleben: Panl Lange.
und Verlag: L. C. Wittich’ che Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
ſind an die Redaktion des
Für den redaktionellen Teil beſtin mte Mit
ung
Tagblatts
zu riaten. Etwaige Honorarſo
gen ſind beizufügen; nachträgl
che
wrben nicht berückſichtigt. U. verlan te Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Nummer hat 10 Seiten.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 6. Dezember 1921.

Nummer 322.

Ane

je glückliche Gebarz ihrer
2 Tochter Elisabeth zeigen
hochertreut an

Friedrich Niedenthal
und Frau.

Darmstadt, 5. Dezember 1921
z. Zt. Prfvatklinik Dr. Mack.
235.3

Die glückliche Gebart eines
L gesunden Jungen zeigen

hochertreut an

Artur Bergmann u. Frau
Hetty, geb. Rosenhain.
Baden-Baden, Lichtenthalerstr. 5.
A5. 53.

Statt Karten.

Hildegard Keller
Karl Wallschmitt
Studienrat
VERLOBTE
Offenbach a. M. Darmstadt
Dezember 1921.
Auss3

Thre am 3. Dezember in Stutt-

T gart vollzogene Vermählung
zeigen an

Dipl-Iug Kurt Tschernjakow
u. Frau Milly, geb. Weber
Stattgart, Heidehofstr. 39.
ASs

Todes=Anzeige.

Samstag nacht 1½ Uhr entſchlief
ſanft und une wartet infolge eines
Herzſchlags meine liebe Frau, unſre
herzensgute, treuſorgende, unvergeß=
liche
Mutter und Schwviegermutter

Frau
Katharine Leiſt

geb. Schneider
im 59 Lebensjahre

Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Balentin Leiſt
Philipp Feldmann und Frau
Anna, geb. Leiſt
Wilhelm Leiſt und Frau
Lieſel, geb. Röhle.

Darmſtadt, Hamborn (Rheinland),
den 4. Dez. 1921.
(*46135

Die Beerdigung findet am Mittwoch
den 7. Dez, vorm 11 Uhr, von der
Kapelle des Waldfriedhofes aus ſtatt

Todes=Anzeige.

Ganz plötzlich w. rde geſtern Sonn
tag mittag 1= Uhr mein lieber treu
ſorgender Mann, unſer guter, unver=
geßlicher
Vater, Schwiegervater und
Grosvater

Herr
Karl Martens

Ober=Eiſenbahnaſſiſtent i. R.

im Alter von 56 Jahren aus unſerer
Mitte geriſſen.

Im Namen der lieftrauernden Angehörigen
Frau Eliſabeth Martens
geb. Breitwieſer,
Darmſtadt, Haßloch i. R.,
den 5. Dez. 1921.
Die Beerdigung findet am Mittwoch,
den 7. Dez nachm 2 Uhr, nach ſeinen
letzten Wunſche auf dem Wald red=
hof
ſtatt.
Von Beileidsbeſuc en bitten wir ab=
ſehen
zu wollen. (*4607

Todes=Anzeige.

Geſtern nachmittag entſchlief ſanft
nach kurzem Leiden mein guter Gatte
unſer lieber Vater, Schwiegervater
Großvater, Bruder und Onkel

Privatier
Peter Götz

im kaum vollendetem 69. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen
Familie Götz
Familie Schmidt.
Darmſtadt, den 5. Dez. 1921
*46044
Kiesſtraße 31.
DieBeerdigung findet in derStille ſtatt

Todes=Anzeige.

(Statt jeder beſonderen Anzeige).

Heute entſchlief fanft nach längerem Leiden mein lieber, guter Mann,
der treuſorgende Vater ſeiner Kinder, unſer beſter Soyn, Schwiegerſohn,
Bruder, Schwager und Neffe

Preuß. Regierungs= und Baurat

Juns Manter

im 38. Lebensjahre.

Koblenz, Darmſtadt, am 4. Dezember 1921.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Annie Müller, geb. Hallwachs
Geh. Landesökonomierat Wilhelm Müller
13328)
und Frau Ida, geb. Bücking
Geh. Juſtizrat Otto Hallwachs.

Die Einäſcherung findet Donnerstag, nachmittags 3 Uhr, auf dem Darmſtädter
Waldfriedhof ſtatt. Von Beileidsbeſuchen bittet man gütigſt abſehen zu wollen.

Todes=Anzeige.

Freunden und Bekannten die
traurige Nachricht, daß es Gott dem All=
mächtigen
gefallen hat, meine liebe,
gute Frau, unſere teure Mutte

Mina Bräutigam

geſtern abend 660 Uhr nach längerem,
chwerem Leiden, wohl vorbereitet
mit den heil Sterbeſakramenten, in
die Ewigkeit abzurufen.

Der tieftrauernde Gatte:
Guſtav Bräutigam
Ludwigſtr. 10
Käta Wenner, Südamerika
Elſa Sauerborn
Maria Sauerborn.

Die Beerdigung findet ſtatt Mittwvoch,
den 7. Dez, nachm. 3½ Uhr, auf dem
Waldfriedhof. (*46134

Todes=Anzeige.

Todes=Anzeige.

Allen Freunden und Bekannten
die Nachricht, daß unſer Vater
Schwiegervater, Großvater und Onkel

Philipp Matthes

Optiker
am 4. Dezember verſchieden iſt,
Darmſtadt, Arheilgerſtr 82,

Im Namen der Hinterbliebenen:
Heinrich Matthes.

Die Beerdigung findet Mittwoch, der
7. Dez., nachm. 3 Uhr, auf dem Wald=
(*46072
friedhof ſtatt.

Sonntag früh 8½ Uhr entſchlief
anft nach langem ſchweren mit Ge=
duld
ertragenem Leiden unſ re liebe
gute Tochter, Schwe er, Schwägerin,
Tante und Couſine

Mariechen
im blühenden Alter von 18 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Joſeph Wüſt.

Darmſtadt, den 4. Dez. 1921
(*46054
Wenckſtr. 20.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme anläßlich des
Hinſcheidens unſeres lieben Ent=
ſchlafenen
ſagen herzlichen Dank:
Im Namen der Hinterbliebenen:
(46154 Gg. Menzer.
Weiterſtadt, 6. Dez. 1921.

Die Beerdigung findet Dienstag nach=
mittag
2½ Uhr vom Waldfriedhof
aus ſtatt.

Statt beſonderer Anzeige.
Heute morgen entſchlief im 81. Le=
bensjahre
, wohlverſehen mit den hl.
Sterbeſakramenten, unſere liebe Mut=
ter
, Schwiegermutter u Großmutter
Frau Luiſe Lücken
geb. Pattberg.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Prof. Dr. Lüchen.
Darmſtadt, den 5. Dez. 1921.
Die Beerdigung findet Mttwoch 3½
Uhr vom Sterbehauſe. Nieder Ram=
ſädterſtr
. 30, aus ſtatt (*..
Die Seelenmeſſe iſt Mittwoch 7 Uhr in
der Kapelle der Barmh Echweſtern.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem uns betroffenen ſchweren
Verluſte ſagen wir Allen, in sbeſondere
dem Herrn Pfarrer Beringer für die
troſtreichen Worte am Grabe unſeren tief=
*46121
gefühlteſten Dank
Familie A. Bertſch.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme bei den Hin=
ſcheiden
unſerer guten Mutter,
Großmutter u. Schwägerin ſpreche
ich hiermit im Namen der trauern=
den
Hinterbliebenen innigſten
Dank aus.
(13283
Kathi Bach, geb. Schmehl.
Darmſtadt, 4. Dezember 1921.

Turngeſellſchaft
Darmſtadt

Todes=Anzeige.

Am Sonntag nachmittag um
4 Uhr ſtarb unſer langjä riger Vor=
ſitzender
und

Ehrenvorſitzender

Philipp Matthes.

Im Jahre 1875 als Zögling bei der Gründung der
Turngeſell chaft be getreten, hat er ſeit dieſer Zeit dem Verein
als Mitglied Vorſtandsmit lied, langjähriger I. Sprecher
und Ehrenvorſitzender bis zu ſeinem Ende echte deutſche
Turnertreue bewahrt und jeden mit Rat und Tat zur Seite
geſtanden. Eine Anzahl Brudervereine der näheren und
weiteren Umgebing verdanken ihm ihre Gründung. Sein
Name wird in der Geſchichte der Turngeſellſchaft Darmſtadt
unvergeßlich bleiben und ſtets mit Ehren genannt werden
Die Bee digung findet am Mittwoch, 7. Dezember,
13314
nachmittags ½3 Uhr ſtatt
Wir hitten unſere Mitglieder, ſich am Mittwoch nach=
mittag
, pünftlich um ½2 Uhr, im Vere nslokal, Dieburger=
ſtrage
, zu verſammeln, um dem Verſtorbenen die letze Ehre
zu erweiſen
Der Vorſtand.

Unsere Preise eind trotz Teuerung immer noch
staunend billig, sodaß jeder sich erlauben kann,
Photographieren zu lassen. Außerdem geben wir,
um unsere Leistungsfähigkeit zu beweisen.

bis 20. Dezember

S Beigabe

jedem, der sich bei uns 6 oder 12 Bilder (außer
Paßaufnahmen) bestellt,
(13157a

eine Vergrösserung

seiner eigenen Aufnahmen, 30 X36 cm inkl. Karton,

Beste Materialien.

Garantie für Hattbarkeit
unserer Bilder.

Suld.
Sraust

DARMSTADT
Wilhelminenstr. 9
Telephon 1184
Photo-Atelier und Vergrößerungs-Anstalt mit billigen Prelsen.
Sonntags nur von 115 Uhr geöffnet.

Bezirks=Konſum=Verein

Darmſtadt

Auszahlung der Rückvergütung!

Wir machen unſere werten Mitglieder darauf aufmerkſam, da
vom 7. bis 31. Tezember die

diesjähr. Rückvergütung in ſämtl. Verteilungſtelle

zur Auszahlung gelangt. Das Geld muß unter Rückgabe der Quittung
über die abgelieferten Markenkarten in der Vert eilungsſtelle erhober
werden, in welcher die Quitrung ausgeſtellt wurde. An Kinder unter
12 Jahren wird kein Geld verabfolgt,

Betreffend

Kuchenbäckerei zum Weihnachtsfeſt

verweiſen wir unſere werten Mitglieder an unſere Lagerhalter, die
nach jeder Richtung hin Auskunft erteilen und Beſtellungen auf ver=
(13320
ſchiedene Sorten Kuchen entgegennehmen
Der Vorſtand.

Alte und zerbrochene

Platin, Frennstitte, Kontakte,
Gold- und Silbergegenstände
aller Art werden zum höchsten Tageskurs angekauft.

Rhein-tr. 48
Hotel Aöhler Hoteleingang)

Platin

Brillanten
Formu. Bruch
14 Zahngebiſſe Ol

46205)

kauft ſtets zum Höchſtpreis.
Reelle Bedienung.

Fr. Weyrauch, Schuchardſtr. 4.

Strickjacken

Eiſen
=Metalle

in allen Farben und Preislagen
empfiehlt
Lina Adler, Mauerstr. 20
13309

Säcke, Flaſchen, Felle
ſowie ſämtliche Rohprodukte
kauft ſtets zum höchſten Tagespreis

Wee

amerr. Blockſchmalz Pfd. 32.
Reines Kokosfett in Tafeln Pfd. 28.
Feinſtes Bratenfett Pfd. 25.
a Erdnuß=Oel Schoppen 20.-
Tadual.
Spez. 0 Weizenmehl Pfd. 5.50
Geſchwiſter Dreier
Rheinſtraße 17 (Eingang Grafenſtraße).

D
C
J. Baſſerteil

Telephon 3109. Kiesſtraße 27.
Auswärtige Angebote werden prompt
Tane
erledigt.

Rino- 41
UIme

für Heimkino uſw., ein= und mehra tige

*46126
Stücke abzugeben
Liebigſtraße 24, Atelierban.

Einfach! Verblüffend!
Keine Schwierigkeit und kein Irrium
mehr bei der Berechnung des
Steuerabzugs vom Arbeitslohn.
Die auf handlichem Pappbogen gedruckte
Steuertabelle
von Dr. André, Darmſtadt, ermögli ht
jedem ie ſofortige Feſtſtellung des
Steuerabzugs.
Unentbehrlich für Arbeitgeber u. nehmer
Zu beziehen durch Buchhandlungen oder
unmit elbar vom Verlag Heinrich Küchler
Hofbuchdruckerei. Darmſtadt, Saalbauſtr.,
Ecke Waldſtr. Preis 2 Mk., bei größere
4608
Abnahme Ermäßigung.
Händler überall geſucht. E

[ ][  ][ ]

zu verkaufen.
5 Geſchäftsſtelle d
Tagblatt. (*46138
Billiger
Nöbelverkauf!
ir ſchöner Schretb=
kretär
, Salonſchrank
gkontiſch, 1= u. 2tür
leiderſchränke, gebr.
ücheneirichtung, Di=
are
, Küchenſtühle
ſertiko, Waſchkomm,
creibkommode, Steh=
ut
für Bureau, Re=
dator
, Steilige Woll=
tratzen
, Tiſche, eiſ
Zrichgeſt. m. Schüſſel,
Andſpiegel. uiw.
Zeller
vkzſtraße 8. /746145

Möbel= und
Auktions=
haus

ſa. 1 Bleichſtr. Nr. 1.
ſach zualten Freiſen:
Achlafzimm., mod.,
ſchen, m. 8tür. Spie
elchränken u. Marm.,
Cchlafzimm., wod.,
0., lack., m. 2türig.
u räuken und Glas,
NüiF ett, Bertiko, Frlei=
eir
.Ga erie=,Beſen=
Fütchenſchr., Glas=
rine
, Sekret., Roll=
hreibpult
, Kirſchb.,
cheeibkomm., Waſch=
zurmode
m. u. ohne
durmtor, Auszug=,
ve le u. DZifche,Räh=,
wvier=, 9kauch= und
Ie mentiſche, Dielen=
ſarnitur
,weiß,Bänte
beiß) mit Lederbe=
g
. Kinderpnlt,weiß,
ſuhke, Eeſſel. Di=
tart
, Sofa. Diwar
7 Umban u. Seiten=
htEnkchen
, Bücher=
ragere
, Trumeau=,
Gamd= u. Goldſpieg.,
vlkſtändig ſaubere
ſeitzen, feiner Nickel=
fürofen
, eine Rolle
ſtacheldraht, eine
ſastid Kinderſpiel=
ſchen
, Bilder, Glas,
ufſtellſachen u. viel.
ingenannte. 1*46032
Eonntag8 geöffnet.
ahme von Ver
ſefen, Tagationen u.
Berſteigerungen.
O

zu verkaufen:
u=k. eich. Bücherge=
u
, einig. bl. Milit.
lätzen, 1 Paar Pelz=
ſinsſchuhe
f Chauff.,
P. Damenſtiefel 39,
*46093
1erſtr. 45, III. r.

Rüch.-Schrank
Kichenbrett, 1 Pfer=
eſtall
, Puppenſtube i.
uspenſchauk preisw.
vE. Gr. Ochſeng. 2
Rüdel (46025
z verk.; 2 Sprung=

dermatr., gut erh,
(2X1 m, 1 elektr.
Srapparat, 1 Paar
hwarze Halbſchuhe,
Gr. 38, faſt neu
rafenſtr. 18, I./*41047
1 gebr. Sofa
ett billig zu be
march-
enger
. Pragzig=
Laße 58. *

Rotes Sofa
Bolſter=Stühlen
ud. Nähmaſchine zu
laufen
*45917
Taunusſtr. 24.

Maſſiber

e iht.
reispult
üt erhalten, zu verk
inzzrſ. in der Geſchäfts=
2 des Darmſtädter
ſas blatts. (*13-54g1

Modern. neue
öchlafzimmer=
Einrichtg.
eichen)
gr. Spiegelſchrk. u.
karmor in elegant.
bbarſter Ausführg.,
Zerſt preisw. z verk
ſeſrchtig, auch
;b. 11-6 Uhr. (4
Hishelminenſtr. 19, I., r.

felbgr. Anzug,blau Rod
Hut /54), echt nußb. pri
Tiſch zu verkauf. Näh.
Geſchäftsſt. (*46121
mittl. Fig’", ſchwarze
Damenmant., 3 m bl.
Tuchf. Anz. ob. Koſtüm, Orangerie=Allee 17
zertzennt, 4 P. Fenſter
Tuch, auf gelbe Seide jacke f. ält. Dame, 1 P.
gefüttert, mehr Stein-
gutplatt
., f. Wirtſchaft
geteilt u. lang, zu verk.
Friedrichſtr. 24, III. (*

Zu verkaufen:
P. ſchwere Arbeiks=
ſtiefel
, 1 P. Lederga=
16104
inaſchen
WZeber, Kiesſtr. 26.

Brauner (*46097
Herrenmantel
zu verkaufen Liebfrau=
enſtr
27, II. links.

Neuer Ueberzieher zu
verkaufen Beckſtr. 83
Hinterhaus. Fras22t Echt.Perſianer=

Faſt neuer Anzug.
feldgr. Mantel, Mäd=
chen
=Mantel, Frauen=
jacke
zu verk. (*46033
Magdalenenſtx. 6, I.

Getr. Herren= Ueber=
zieher
, Lodenmantel
Vollgardinen zu verk.
Friedrichſtr. 17, I. ſsuwas ſchuhe (42).

Neuer
Knabenanzug
f. 12-14 jähr., Keinder=
kleid
, weiß, wollen, m.
Mütze, H.=Ueberziehet
Gr. 51 zu verk. Hoch=
part
. (* 46088
ſtr

1 weiße lange Feder=
bog
zu verr. Guten=
bergſtr
. 15, I. (*48042

Cutaway
mit geſtr. Hoſe, f. neu
* ſchl. Fig., ſchwv. H.=
Maniel mit eleg. Biber=
pelz
, mehr. Paar gebr
H.=Stiefel, Herren= Filz=
hut
, billig zu verkaufen.
Anzuſeh. Samstag 1-5,
Sonntag 115 Uhr.
Friedrichſtraße 24, II.,
F45643
links.

Zu verkaufen:
1 brauntvoll. Mantel=
kleid
. W. 50,
getr. ſchw. Anzug.
gr. Ueberzieher für
*4614:
ſch. Fg.
Paar kräft. Arbeit.
Schuhe, Gr. 42, billig
Näheres in d Geſchäfts=
ſtelle
d. Bl.
Dunkles 7746113
Taftkleid
wenig getrag., preist
zuvelkauf. Zu erfrag
in der Geſchäftsſt. b. Bl.
Mantel u. Röcke für
16-17jähr.z dk (*e6035
Kranichſteinerſtr. 51, II.

Zu verkanſen:
Muff Iltis) 200 .
Winter=Ueberzieher If
16-18jährig. 390 K,
Damenſchuhe ( ausge=
ſchnitten
, Gr 40)100 K.
Anzuſeh. nur werkiags
nachm. von 35 Uhr
Roquetteweg 41. (.nm1

Schwz eleg D. Mantel
dunkelbl, el g. Jacken=
kleid
(Gr. 461, 1 Paar
D.=Stiefel (Gr. 41), 1
Puppenſportwagen u
ſchw. Lederkoffer, a
ſehr preisw.abzugeber
Schwanenſtr. 73, pt. (*442

Knab.=Uberzieher / 1 P. Damenlackhalbſchuhe
7. Damenſchnürſtiefel
14-15 j.), ſchwz Konf= (ſchmale Fornt,, Gr. 39,
getr., aber gut erhalt,
aözug Anzuf. nur
mitt. Näh Gſchſt /*4 1o= Dkl. Herrenmantel, Mädchei=Wintermantel
für 15=Jährige paſſend,
billig zu verkaufen.
grauer Militärmantel, 1. Stock. (*46090 U
garnituren, dunkelrot. 1lange, ſchwarze Tuch=
neue
Damenſttefel C
39 zu berk
ihere
Geſchäftsſt (*46099 Ka
(roſa) wenig getr., für
Ball= u. Tanzſtunben
geeignet, ſchtoz. Tuch=
veſte
für j. Herrn zit
verkaufen
5911
Neue Niederſtr 14, I. 1 Paar gute Glacé=
haudſchuhe
zu versf.
Magdalenenſtraße 21,
1. Stock, Iks. (*45055 f. Herren,
Kragen aus Herr=
ſchaftshaus
zu verkauf.
Räh. Geſchſt. (*4a9 4 Zu verkaufen:
P Kinderſtiefel (33),
ür 14jähr., 3 Fenſt. 1 P. hoheSchaftenſtief.
(4=), 1P.Hrn.=Gummi=
46116
Viktoriaſtr. 60, II. Ein Gansbräter zu
*46094
berkauf n.
Clemensſtr. 5, I. Vorzügl, (*46040
Gern=
Touriſten=glas
6fach, mit Etui z. Um=
hängen
zu verk Pr
300 . Näh. Geſchſt. Skt
(finniſche) 1,10 lang
zu verkaufen (*4o642
Friedrichſtr 24, II., I. Cehreibmasebine
(Smith=Preinier, m.
ſichtb. Schrift, in ta=
dellvſ
. Zuſtand preis=
wert
zu verk Händl
ausgeſchl. Ang unt
Z. 105 Gſchſt. /*46089 Gr. Gelenkpuppe
45.-,Puppenſt., Schlaf
u. Wohnz., reich möbl.,
45 Anzuſ., 2-5 Uhr.
Näh Ge chäftſt. / 6129 j Sehr gut erhaltener,
transportabler Kachel.
ofen abzugeben. An=
zuſehen
mittags
Seitenbau, (* 46051

1 Drehbauk 150
000 mm. 4 Gewind=
ſchneidmaſchtuen
, Fa
hrkt. Thiel. eiſ. 5/16Zoll,
Fortuna=Kaltſäge, 1
Bohrmaſchine f. 22mm,
1 Feldſchmiede, 1 Am=
bos
, 1 SSeere m. Loch=
ſtanze
. 1 Scheere,
Doppelſchleif bock,
1 Schleif= und Polier=
maſchine
, 8 Parall.
Schraubſt.. 60, 80, 100,
120 u. 150 mm Beletz,
oiv Maſchinenwerk=
zeuge
ſoſort billig ab=
zugeben
F. Wendling,
Offenbach a. M.
Friedrichsring 28.
Tel. 775. (*1=imd

Puppen=
Holäuder, sportwag,
Rolle u. Feldküche b Llig
zu verkauf. Anzuſeh u
nachm 5 Uhr. Näheres
Geſchäftsſt. (*46133

w Aaufe
AANAA.
9 auer
AlleTTaner 7
zu höchſtem Preis.
Möbel, Bilder, Farbſtiche, Miniaturen, Porzellane, Fayencen,
Uhren, Bronzen, Pokale, Silbergeſchirre, Schmuck und Münzen
*
A

hr. Sehrauc, scacälbſtr. 4.

Reelle Bedienung.

*46174

Zu verkaufen
ein feiner Kaufladen,
eine Eiſenbahn ni. Zu=
behör

P
nkratiugs=
ſtr
. 30½,HII=
46144
Puppenküche
zu verkauf. Beſſunger=
ſtr
. 122, I. (*461011ds

Große Eiſenbahu
mit Zubehör zu verk.
Axhei gerſtr. 4
3. St., Ik2. (*46038

Zu verkaufent:
Puppen, 30, 45,
60cm (nt. echf. Haar),
m groß, vrrſch. Kind=
Schlitt.=u. Rollſch.,Die
Heilige u. ihr Narr
neue Streichzith. mit
Bogen, 1 groueManch.=
Milit. Jacke, 1 kurze
Manch.=Hoſe, tBoilene
Strümpfef. 42-13fhr.
neue D.=Stiefek (89)
von 9 Uhr ab (*4603=
Allexandraweg 31.

Bekannrmachung

betr. die Ausübung des Bezugsrechtes auf nom. Mk. 2 800 000.
neue Aktien der Dampfkeſſelfabrik vorm. Arthur Rodberg
A.=G. in Darmſtadt.
Ju der außerordentlichen Generalverſammlung bont 8. Nob. ds.,
Js. iſt beſchloſſen worden, das Aktienkapital der Geſellſchaft von nom.
Mk. 3 000 009. um Wk. 4 200 000. auf Mk. 7 200 000. zu er
höhen durch Ausgabe von 4200 auf den Inhaber lautende vollbezahlte
Uktien von je Mk. 1000 Nennwert mit halber Dividendeberechtigung
für das Geſchäftsjahr 1920/21. Das geſetzliche Bezugsrecht der Aktionäre
iſt ausgeſchloſſen. Die neuen Aktten wurden von einem Konſorttum
unter Führung der Mannhetmer Bank Aktiengefellſchaft zun Kurs
75.-, eleg. Schmuckkaſt. bon 120% übernommen nuit der Verpflichtung, davon 2800 Stück den
bisherigen Aktionären in der Weiſe zum Bezug anzubieten, daß anf
ſede alte Aktie eine neue zum gkeichen Kurs von 120
zuzüglich
läckzinſen vom 1. Dezember ds. Jahres ab und Schlußnoten=
mpel
bezogen werden kann.
ſte
Nachdem der Beſchluß der Kapitalerhöhung unb ihre Durck führung
in das Handelsxegiſter des Amtsgerichts zu Darmſtadt eingetragen
zwiſchen 12 u. 1 Uhr worden ſind, fordern wir die Aktivnäre hierdurch auf, ihr Bezugsrecht
Wilhelminenp atz 7, auf Grund folgender Bedingungen auszuüden:
1. Die Geltendmachung des Bezugsrechts hat bei Vermeidung des
hluſſes in der Zeit vom 6. bis 20. Tezember d3. J8, ein=
Fchr
eßlich zu erfolgen.
Das Bezugérecht kann ausgeübt werden:
in Mannheim bei der Mannheimer Bank Aktien=
geſellſchaft

in Dermſtadt bei der Deutſchen Ban8 Filiale Darmſtadt
in Frankfurt a. M. bei der Bankfirma. M. Hohenemſer
und zwar gebührenfrei, ſofern die Aktienmäntel am Schalter
wäkgend der üblichen Geſchäftsſtunden eingerecht weiden
Soweit die Ausübung des Bezugsrechts im Wege des Brief=
wechfels
erfolgt, wird die übliche Gebühr von ¼% in An=
rechnung
gebra ht.
2. Der Bezugspreis bvnt 120% Mk. 1200. für jede neue Aktie
iſt zuzüiglich 52 Stückzins vom 1. Dezember 1921 und Schluß=
notenſtempel
bei der Anmeldung bar einzuzahlet
1
Ueber die geleiſtete Einzahlung wird Ouittung erkeilt,
3. Die Aktienmäntel werden nach erfolgter Abſtemplung zurück=
gegeben
.
Die obengenannten Stellen ſind bereit, den An= und Verkauf
von Bezugsrechten zu vermitteln.
(13286o
Mannheim, den 5. Dezember 1921.
Mannheimer Bank
Aktiengeſellſchaft.

Große Ziukwaune
u. gl. Waſchtopf, ſchiv.
Qual., u. ve ſchied bill.
zu verkaufen (*46 92
Schloßgartenſtr 11, II:

Gold. Damenuhr
mit Sprungdeckel und
Kette z. verk. Schuchard=
ſtraße
1, III. r. (*46172

Ital. Eeilo, 34, gut
Ton und Bau, zu ver=
kaufen
. Näh. Schloß=
graben
15.
46146

Meyer=Flöte
in D, 6 Klappenz. verk
Breuler, Grafenſtr 31
Stb. 2 Trepp (*46118

1kl. Drehorgel
1Ziehharmonika
billig zu verkaufen
Emilſtr. 4, pr. (*46022

2ut. Kinderſchlitten
Rollſchuhe, Jugend=
chriften
, Fruchtpreſſe
bill. zu verk. Anzuſ.
vom 12-1 Uhr (*48050
Wilhelmsſtr 2

2 P. Damen=, 1 P. H.=
Schlittſchuheſ44) zu
verkaufen Erbacher
ſtr. 17, I. I. (*46106
Zu verk.: Babhkorb
mit Geſtell, Ueber=
zieher
für 12jährigen
Jungen, große, ſtarke
Waſchmange, Eisſchrank,
1 großer F llofen. Zu
erfrag. b. Danz, Bleich=
ſtraße
46, I. (*46057
Kinderſchaufel, Reck
eiſern Kinderſchlitten
Burg, Rollſchuhe (32)
Struktator, Meccans
baukaſten z. vk. (746115
Bittoriaſtr. 65, I.

Puppenſtube
kompl., zu br. (*4605
Lichtenbergſtr. 16, I.

Eiſenbahn
mit ſämtl. Zubehör,
wie Bahnhof, Wagen=
halle
, Tunnel, Signale,
ca 7 m Schienen mit
Weichenſteilung und
anderes, paſſend für
12 Knaben, ſof. zu
berk. Anzuſehen nur
von 2-6 Uhr. M. Wolff.
Schwanenſtr. 23. Ein=
gang
Beckerſtr /*46049
El. Chrrſtb.=Beleuchtg.
kompl., elektr Kugel=
birn
. matt, engl. Zinn=
tell
, 1 Eicke=Kaffeema
ſchin ,Rehgehörnſammlg.,
Topfbretter, 1 Dtz. H.-
Stehfr. neu 44. 1P.D
Schnürſtief. n., 30, 2P
w. Glacél.=Abendſchuhe
1 P. Goldkäf.=Sch. ge=
ſtickt
, 1br Tüllbluſe46, z
verk Näh. Gſchſt./1

Mehrere kleine
Laſt=Autos
verkäuflich
fF46021
Willy Neuroth
Motorfahr euge
Emilſtr. 4. Tel. 1060.

Echlittſchuhe (*4 901
getr. Wintermantel,
Herrenhoſen, Reitſtief.
Mädchenmantel, 12-14
Jahre, eleg ganz neue
pelzgefütterte Auto=
handſchuhe
, neue Mo=
torradlaterne
, 40 Kilo
Luxusbenzin, Autofett,
Autoöl, Motorradrio=
men
u. Autozubehör=
teile
z. b. Näh Geſchſt

KAS5
zähl. Pferd
abzugeben. (P46114
Branerei Karl Fag
5. mr. b.
Dieburgerſtraße 79


Lauſ= Zugpferd
raune Stute, ſehr
preistp. zu verkoufetr.
Näh. Geſchſt (*4 6028

Schweiz. Sagnenziege,
gedeckt, 1,4 tv. Bekinge
Enten, am Legen, bil=
lig
abzugeben /*46026
Meſſtraßte 2

Fox
Jahr alt, ſehr ſtark,
1 Paar Roillſchuhe, ein
Kaufladen, 1 Beiter=
wagen
zu vk. (*46 17
Heinheimerſtr 74, bart.

g Ungal
Lrrkad Lasen
Hündin
die erſt kürzlich
ge
worfen hat, ſofort zu
kaufen geſucht. Einige
raſſenreine, ſcharfe
Hunde zu verk. (V. /630
Zirkus Buſch
Reithalle
Alte Artillerie=Kaſ.

Verloren

Rotled. Brieftaſche
verloren v. Schuchard=
ſtraße
b. Landgr=Ge
Straße Schulzengaſſe)
Inh.: ein Führerausw.
u. Kleingeld. Abzugeb)
geg. Belohn. (*46110
Schulzengaſſe 1, I.

Königin Luiſe
Broſche darſt., ſchw.
Kopf i. Doubl.=Einfaſf.
v. Inf=Kaſ. b Dieburg.
u. Heinheimerſtr ver=
loren
. Abzg. geg Bel.
t. d Geſchäftsſt. (*46178

Durch Beſchluß der
Generalverſammlung
vom 10. Novembe=
1921 iſt die Gemein=
nützige
Bangenoſſen=
ſchaft
Friede‟, e. G.
m. b. H. Darmſtadt=
aufgelbſt
. (*44920mi
Die Eläubiger deu
Genoſſenſchaft werden
aufgefordert, event.
Forberungen bei den
Liqutvatoren einzu=
reichen
.
Darmſtadt, 21. Nvb 1921,
Die Liquidatoren:
Tudwig Schnchmann
Heilirich Hofmann
Friedrich Wedel.

Can unſerem Handelsregiſter, Abteilung A.
wurde am 24. November 1921 gelöfcht
die Firma:
(13287
F. Grab in Darmſtadt,
Bei der Firma
Karl Traiſer in Darmſtadk
wurde am 25. November 1921 folgender Ein=
trag
vollzogen:
1. Ingenieur Rubolf Traiſer,
Ingenieur Erwin Traiſer.
3. Kaufmann Siegfrieb Traffer,
alle in Darmſtadt, ſind derart zu Geſamtpro=
uriſten
beſtellt, daß je swei von ihnen zuu
Zeichnung der Firma berechtigt ſind.
Darmſtadt, den 28. November 1921.
Heiſiſches Amtsgericht Darmſtadt 1.

Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch, den 7. Dezember 1921, nach
mittags 3 Uhr, verſtergert der Unterzeichnete
im Pfandlokale, Ludwigsplatz 8 (fr. Brauerei
Börtinger zwangsweiſe öffentlich meiſtvietenh
gegen Barzahlung:
(13301
1 Kiſte Stangen=Raſier=Seife,
feener 1 Damenſchreibtiſch, 1 Vertiko, 1 Se=
kretär
. 1 Fahrrab, 1 Sofx, 1 Diwan, I Flur=
ga
derobe, 2 Kleiderſchränke, 1 Schreibtiſch,
1 Pianino und fonſtige Suusmobilien durch
alle Ruoriken.
Gunkel, Gerichtsvollzieher.

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 6. Dezember 1921.

Rummer 327.

Palast-Lichtspiele

Hente letzter Tag!
Grosser ital. Sensations- Fortsetzungs-
flm
in 3 Teilen 15 Akten

n0ic
auilos kbohtoner

I. Teil: Dem Tode entronnen.
Sensations- u. Abenteuerflm in 5 Akt
nit MACISTE in der Titelrolle.
Maciste, der Mann des Schreckens
Maciste, der Mann mit der über-
menschlichen
Kraft
Haciste, der Mann, der d. Tode trotzt
Maciste, der Mann der Verwegenheit
Maciste, der stärkste Mann der Helt
(1324001
Beitensprünge
Tolles amerik. Lustspiel in 2 Akten.
Sämtliche Ränme sind geheist!

Krafenstr. 18 Te Gphon 2522

Deutſche
Demokratiſche Partei

Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Freitag, den 9. ds., abends 8 Uhr,
findet im Weißen Saal (Kaiſer=Saal) eine

Mitglieder-
Versammlung
ſtatt. Die Tagesordnung lantet:
1. Die politiſche Lage nach den Land=
tagswahlen

2. Verſchiedenes.
In Anbetracht der in der Verſammlung
zu treffenden wichtigen Entſcheidung wird
zum zahlreichen Beſuch aufgefordert. Eintritt
gur gegen Vorzeigen des Mitgliedsbuches.
Der Vorſtand.
13308

Orpheum E.s).

Das neue

großartige
I. Dezbr. Proyramm 5

Hochintereſſant von Anfang bis Ende!
S Ein Abend im Orpheum, gehört
nicht zu den verlorenen!

Mieter=Verein Darmſtadt.

Wr warnen unſere Mitglieder, die ihnen
bemnächſt zugehenden Mietsſteigerungen an=
zunehmen
. Die Angaben der Vermieter, es
ſeien vom Mieteinigungsamt neue Richtlinien
für Mietpreiſe feſtgeſetzt, ſind unwahr! Be=
ſonders
warnen wir vor Uebernahme der
Reparaturpflichten! Formulare für Able=
nung
können beim 1. Vorſitzenden, Herrn
Kleinert. Kiesſtraße 89, 1. Schriftführer Herrn
Boy, Herderſtraße 14, 1. Kaſſierer Herrn
Mater, Viltol igſtruße 32, Beiſitzer Herrn
Hohe, Hochſtra e 54, Beiſitzer He rn Hutſch.
Gewerkſchaftshaus, abgeholt werden, (13.-82
Der Vorſtand.

Der Dirgnn ist zut geheizt!

Haltestelle der Strassenbahn Nr. 6 und 7

UIRCUS BUSCH
Darmstadt, Reithalle der Art.-
Kaserne, Heiselbergerstrasse
Altrenommieries, erstklassiges Unternehmen
Dienstag abend 8 Uhr
GIite-Vorstellung
mit neuem, grossartigen Programm aut
allen künstlerischen Gebieten.
Jede Nummer ein Schlager!
Mittwoch Nachmittag 4 Uhr
Famil en- m. Minel.-Vorstellung
Kinder bezahlen zu dieser Vorstellung
halbe Eintrittspreise auf allen Plätzen.
Wer seine Kinder lieb hat, führe ste in
diese einzigartige Vorstellung.
Mittwoch Abend 8 Uhr
Extra-Vorstelluns
mit wahrem Großstadt-Programm.
Vorverkaut im Zigarrengeschäft de Waal,
Rheinstrasse und an der Cireuskasse.

Fleisch für Ranbiiere u
zu kaufen gesucht (V, 13317

Achtung!
Achtung!
Kennt Ihr mich?
Zahle immer noch hohe Preiſe für
ſämtliche Altmetalle, auch
Eiſen, Lumpen und Felle.
Chriſtoph Ganß oder Beller
Große Kaplaneigaſſe 11. (46o85

Ke

Friſch eingetroffen empfehlen zu äußerſten
Tagespreiſen:
Im Ausſchnitt und Fiſchkofeletts:
(geputzt und ſomit koch= und bratfertig)
Nordſee=Kablian, Seehecht. Seelachs,
Heilbntt und Schellfiſche.
Ferner feinſten Nordſe==Schellfiſch,
Schollen, Rotzungen
Goldbarſch ohne Kopf . . . . Mk. 5 00
Backſchellfiſch . . . . . Pfund Mk. 4.00

Nfe
ff. Seehecht. Pfund Mr. 5.20

Räucherwaren und Marinaden
Fiſchkonſerven
Echte Kieler Sprotten. . /, Pfd. Mk 3.21

Fiſchhalle
Reitinger & Blechſchmidt
Eliſabethenſtr. 10 (*46196 Tel. 5
NB. Wir kaufen laufend Einwickelpapier.


Weisouhit

auf den Tennisplätzen
u. Böllenfalltor
(246140

Darmstadt im Film!

Die Firma Kleln & Co., Mülnchen, beginnt
in den nächsten Tagen mit Aufnahmen der
Sehenswürdigkeiten Darmstadts und Umgebung
einschliesslich der führenden Geschäfte aller
Branchen, sowie von Industrie-Anlagen im
Rahmen einer Handlung. Die Filme werden in
den hiesigen Kinos, sowie Umgebung und
Münchner Gewerbeschau 1922 gezeigt.
Auf Wunsch auch auf der Frankfürter und
Leipziger Messe.
(13300
Anfragen interessierter Firmen an
A. Glücklich, Wegisseur
Darmstadt Hotel Hansa Teleph. 1650.

spätest. bis Donners-
Letzte Anmeldung tas mittas 12 Uhr.

Stenographenverein
GABELS
BERGER1 geg. 1861, Darmstadt

Am Freitag, den 9. Dezember 1921,
abends 8 Uhr, wird in der Ballon-
schule
ein Anfängerkursus für
Damen und Herren eröffnet. (13285id
Anmeldungen in der ersten Stunde.
Wöchentlich 2 Stunden.

Offerieren ſauberes, klares (1s25ogi

Karutiets
in Waggonladungen zu billigſten Preiſen.
Laufer, Hofmann & Co.

Gernsheim a. Rh.

Telephon Nr. 13.

Suche 1 Piano

zu mieten. Angebote
unter 2. 108 an die Ge=
E46 12
ſchäftsſtelle.

nimmt hübſch
We. Jung.geg gute Pelze, Hüte

Bezahl inliebev Pflege?
Angeb. unt 2. 116 an d.
(*46136
Geſchäftsſt.

Anfertig., Umänder.,
billig.
(13143a
Eichbergſtr, 26, E.

Zur

.. . . Pfd. Mk. 5.30
Zucker.

Tafel=Margarine
Ariſta=Pflanzenbutter

28.00

30.00

Kokosfett
loſe gewogen . . . Pfund Mk.

Kohosfett
in Tafeln . . . . . . . Pfund Mk.

Neue Bari=Mandeln
Pfund Mk. 4Zuu
Neue Haſelnußkerne
.... Pfund Mr. 34.0d

Feinſtes

Blütenmehl Nr. 0

d
Pfun

Maizena . . . . . . . Pfd. Mk. 5.80
Mondamin
5.80

Kartoffelmehl
Back=Sirup Gewürze

Aesidenz-Theate

Gentral-Theater

Letzter Tag im Union-Theater!

Fortsetzung des grossen Sitten-
Films aus Berlin W in 6 Akten

Fortsetzung u. Schluß-
teil
des Sittendramas
in 5 Akten

Großstadtmädels

9 Liter
Salatdti8.- 20., 22.

Ailon Braunwrrig

Ernſt=Ludwigſtraße 3
Fernſprecher 971, (13327) Fernſprecher 971.

(II. Teu))
Colette Corder, Sybill de
Bree. L. Haskel, Pribum
Nestor. (*46226

II. Teil:
Feindliche datten
mit Thea Sandten
u. Rolf Randolf.

John und Jonny

Lustspiel in 2 Akten mit
Gerhard Dammann.

Manegenrauscl
Zirkusrom. in 6 Akt
Esther Carena
in der Hauptrolle.
K

Der Sensations-Wild-
West-Film in 5 Akten
Der Tiger
von Sing-Sing
m. Rita Clermont.

Der Kawpf um die Ehe
I. Teil: Wenn in der
Ehe die Liebe stirbt
Sittendrama in 6 Akt
m. Then Sandten.

Von friſcher Schlachtung
(*46069
Hammelköpfe,
Lunge
Leber
*
Metzgerei Reuter

Ecke Wald= und Saalbauſtraße,

Ob Bräutigam, ob Bräute
Und viele andre Leute,
Sie wählen stets zur Eleganz
Auf Schuh und Stiefel Effaz‟ Glanz.

99

Effan‟

der ideale Schuhputz.

Fabrikanten

Gbem. Fabrik Effax, Bensheim (Hessen).

Tasche

aller Art
Wein, Sekt, Likör, Kognak und Maggi
werden zum höchsten Tagespreis
angekauft.

Schwanenstr. 12
Zwickler, Tel. 1760.-46143ide

Haſen=
Reh=
Ziegen=

ſowie Marder=, Iltis=, Fuchsfelle
werden zu den höchſten Preiſen angekauft.

H. Waſſerteit

Kiesſtraße 27 : Telephon 3109

Auswärtige Angebote werden prompt
46201
erlebigt.

Kurhaus Hofheim i. Taunns

Bahnstunde von Frankfurt a. M. Win-
terkur
für Erholungsbedürftige
und nervös Erschöpfte. Mäß. Preise.
Prospekte durch Dr. Schnlze-Kahleyss.
I.6724

Schuh. Reparaturen
(Sohlen u. Fleck) bei
Rubin,Kirchſtr. 10
(Laden) (12326o

Bismarck
Diele

allabendlich
Künstler-
Konzert

(12283a)

Heſſiſches
Landestheater
Dienstag, 6. Dez
A 11.
Sondermiete Ser. 17.
Orpheus
in der Unterwelt
Preiſe VIII,
Anfang 7 Uhr.
Ende 9¾ Uhr.
Borverkaufa. der Tages=
kaſſe
im Landestheater
nur Wochentags von
101 Uhr.

Mittwoch, 7. Dez
B13, b7.
Sondermiete Ser, 3
Kean.
Preiſe V (527 Mk.)
Anfang 7 Uhr,

A1l8. eTaus.-protest.
Kisstonsverein.
Vortrag
von Prof. D. Borne=
mann
aus Frankfurt:
Konfuzius
und Jeſus
Donnerstag, 8. Dez.,
abends 8 Uhr,
Gemeindehaus Kies=
ſtraße
17.
Karten
am Eingang (*460 2

Laſtauto

geht nächſte Woche
nach Mannheim. Bei=
ladung
geſ. (*46164if
L. Eberhardt
Möbeltransport und
Laſtauto=Be rieb
Forſtmetſterſtraße 14
Telephon 685.

heute Dienstag
trifft auf dem Markt=
platz
eine friſche
Sendung
Kabliau und
Bratſchellfiſche
ein. (*46168

Steuerfreie Erneuerungskontel

Herr Profeſſor Dr. Mahlberg
von der Handelshochſchule in Mannheim wird=
Einladung der unterzeichneten Organiſatione
über obiges Thema am
Freitag, den 9. Dezember 1921, abends
8 Uhr, im Fürſtenſaal
ſprechen Mitglieder und Intereſſenten werde
hierdurch eingeladen.
(1331
Handelskammer Darmſtadt
Handelsverein Darmſtadt
Verband Mitteldeutſcher Induſtrielle,
Ortsgruppe Darmſtadt
Vereinig. des Darmſtädt. Großhandels
Vereinig. des Darmſt. Einzelhandels
Vereinig. Darmſt. Banken u. Bankiers
Ortsgewerbeverein
Kaufmänniſcher Verein.

19. Pr.=Südd.Klaſſenlotterie

600 000 Loſe mit 275 000 Gewinn. im Geſamtbetr. v. A
172 Millionen Marb

2 mal

4mal

4mal

Booog
Boogog
Sosceu

mal

Ziehung 1. Kl. am 20. u. 21. Dez. 192

Lospreiſe: Achtel Viertel Halbe Ganz

in der Klaſſe: 10.00 20.00 40.00 80.0
noch zu haben bei den Lotterie=Einnehmern
Hilsdorf
Kullmann
Waldſtraße 3 Wilhelminenſtr. 9
Ohnacker
Petrenz

Ludwigſtraße 1

(Pratorl

Rheinſtraße 33

Krafts Mehlhandlung
Feldbergſtraße 60 (kein Laden)
(4606
empfiehlt
Feinſtes Weizenmeh
Hiidebrand Spezial 0
Pfd. 5.70, bei 10 Pfd. 5.60.

8ung!

8ung!

*

Eiſen, Meſſing
Att Kupfer, Blei,

Felle, alte Roßhaarmatratzen ſowie
ſämtliche Nohprodukte werden zu den
höchſten Tagespreiſen angekauft
Komme ſofort auf Beſte lung. (13116a

Schloßgaſſe 23
V. Schatz, Telephon 1924

Telephon 1175

Ich zahle noch immer die höchſten Tages
preiſe für Kupfer, Me ſing, Blei, Zink
Eiſen, Lumpen, Papier, Wolle, Felle
Flaſchen. Kaufe jedes Quantum. Hol
alles mit eigenem Fuhrwerk ab. (*46098ir

Aatzenmeiel

Große Kaplaneigaſſe 17.
Händler erhalten Engros=Preiſe.

Dame, E. d. 30 J
ev, tüchtig im Hauhalt,
jugendl. Ausſ, Wäſche
Möbel, Ausſt. und
Vermögen, wünſcht m
ehrenh. Herrn in ſich.
Stellung, Beamten,
bekannt zu werden
zwecks Heirat
Witwer mit 1 Kinde n.
ausgeſchloſſen. Ang. u.
Z 95 Geſchſt. (*46019,

eintreffend empfehle:

S
Seeftſche

aller Art, beſonders: Rotzungen, leb.
Aale, Karpfen, Schleien.

Im Aus= ( Heilbutt, Scheufiſch,
Cabliau, Seehecht,
ſchnitt:
Seelachs uſw.

Bratſchellfiſch . M. 4.00
Sprotten //. Pfd. M. 2 85
Goldbarſch ohne Kopf das E0ſ
Cabliau 2spfündig .. Pfd. 9

Fiſchkonſerven, Marinaden und
Räucherwaren uſw. in beſten Quali=
(13318
täten, billigſt.

Ludwig Nöſinger

nur untere Eliſabethenſtraße 42
Telephon 367.

[ ][  ][ ]

Nummer 323.

Darmſtädter Tagblatt, Diensiag, den G. Dezember 1921.

Seite 9.

Der Grenadier von Pirmaſens.
Eine Erzählung aus dem vorigen Jahrhundert.
Von Ernſt Pasquc.
(Nachdruck verboten.)
Das Mädchen verſtummte plötzlich und ſchaute ſinnend, faſt
be ſchämt vor ſich nieder, während ihre Hand an der Schurze an=
finglich
verlegen, dann recht unwillig zerrte.
Die Alte blickte ſie überraſcht, dann forſchend an, ihr gefurch=

Die alte Frau weinte lautlos, ohne Bewegung ſaß ſie da,
die Hände in ihrem Schoß gefaltet, und die ſchweren Tränen
tropften die gefurchten Wangen herab. Endlich faßte ſie ſich
Eine energiſche Bewegung erfolgte und die Finger krampfhaft
zuſammengedrückt, den Kopf hoch erhoben, blickte ſie das Mäd=
chen
, welches die Augen ſenken mußte, voll und ernſt an, dann
ſprach ſie:
Es iſt alſo ſo gekommen, wie ich es längſt vorausgeſehen,
und deshalb dürfen wir nicht mehr zögern. Du mußt einen rech=
ten
und feſten Schutz haben gegen den ſchlimmen Kar(, und

ſes Geſicht zeigte einen ernſten, faſt finſteren Ausdruck, und ein= der wird Dir mein Jean ſein. Kommt er zurück, dann mögt Ihr
dringlich forderte ſie die Sinnende auf, weiter zu reden. Endlich Euch heiraten, gleichviel, ob Eure Zukunft geſichert iſt oder nicht.
ſuhr Line fort; haſtiger wurde ihr Reden, und eine höhere Röte. Solange unſer Herr lebt, bleiben wir hier in unſerm Hauſe, wo
iceckte bald das hübſche Eeſichtchen, welches ebenſoviel bange, wir alle übrig genug Platz haben. Arbeiten könnt Ihr, und die
Sorgen als Unwillen kündete.
rechte Arbeit wird ſich ſchon für Dich und Jean finden. Er mag
Was ſoll ich’s Euch verſchweigen, Mutter Gottfrieden! Der das Schuhmacherhandwerk, bei dem er ſchon als Knabe dem
unige Herzog, den ſie allerwärts den ſchlimmen Karl nennen, der Vater geholfen, ernſtlich betreiben. Stirbt der Herr Herzog, dann
ſat mir engeboten, den Jean zu verſorgen; er ſoll ſein Leibjäger wird Gott ſchon weiter ſorgen.

verden, da die Stelle meines Vaiers jetzt ſchon von dem Herzog
Juchhe! Und er hat ſchon jetzt reichlich für die Zukunft ge=
Fhriſtian, dem häßlichen Franzoſen, beſtimmt iſt, den der gnädige ſorgt! ſchrie plötzlich eine kräftige helle Männerſtimme. Einen
derr mit von Paris gebracht. Der junge Herr will dem Jean, gellenden Freudenſchrei ſtieß das Mädchen aus, während die Alte
in reichliches Tractement geben und dazu noch eine hübſche vor Ueberraſchung keinen Laut hervorzubringen vermochte, und
Yohnung in dem von ihm bewohnten Flügel, des Schloſſes, im folgenden Augenblick hing Line an dem Halſe eines jungen
her
Burſchen von faſt rieſiger Geſtalt, der während der eifrigen Un=
Nun, aber? warf die Alte ein, deren kleinen grauen Augen terredung der beiden Frauen unbemerkt näher gekommen war.
mnmehr voll Haß und Unwillen blickten. Rede, Line! Ich weiß
Ican, mein Jean! rief endlich das Mädel, nachdem der
war, was Du ſagen willſt, denn ich kenne das, hab’s ſelbſt in erſte Freudenrauſch und die oft wiederholten Willkommküſſe
neiner Jugend erfahren müſſen die Schändlichen! Doch ich zwiſchen den Dreien vorüber waren, Du kommſt im rechten
in ſtark geblieben und habe ſie dafür gehaßt und verachtet. Augenblick, morgen hätteſt Du mich nicht mehr hier gefunden.
ind Du?
rief ſie jetzt mit zornigem Ausdruck, faſt drohend. Gott dem Herrn ſei gedankt
an Mädchen zu.
Dafür bin ich nun da und laſſe Dich nicht mehr von mir
Line ſchlang plötzlich ihre Arme um den Hals der alten Frau ziehen, mein liebes Mädel, denn viel Glück iſt mir widerfahren
und barg ihr Köpfchen an deren Bruſt, während die Mutter Gott= auf dieſer Pariſer Reiſe, die wohl meine letzte wird geweſen
rieden, Tränen in den Augen, das Mädchen mit zitternden ſein.

öänden an ſich preßte. Unter Schluchzen klang es als Antwort
uf die harte Rede:
Lieber ſterben, Mutter!
Das wußte ich, Du armes Ding! So machen ſie es, die
Nächtigen! Wir Elenden ſind nur ihrem Willen da. Doch
duld, andere Zeiten werden kommen und ihre Strafe wird
ſicht ausbleiben
ſie muß erfolgen, ſonſt gäbe es keine Gerech=
gkeit
Gottes!
O ſtille, Mutter, frevelt nicht! rief jetzt Line, erſchreckt von
en Worten und dem Ausdruck, den die Alte ihnen gegeben.
Ihr urteilt u hart. Ich weiß es, Ihr habt gelitten, doch müßt
hr verzeihen, ſo will es unſer Heiland, und nicht auch nech die
ſerdammen, welche Euch nichts Böſes, wohl aber Gutes getan.
*ie ſind nicht alle gleich o kenntet Ihr meine gute Lansgräfin
und auch den Herrn Grafen, Ihr würdet ihnen Abbitte tun
für das, was Ihr ſocben geredet.

So rief der junge Mann, und die Mutter forderte ihn auf,
ſeine Erlebniſſe zu erzählen, während Line zum Hauſe lief und
bald mit einer geſüllten Flaſche, Brod, geräuchertem Fleiſch und
Käſe zurückkehrte, welche Herilichkeiten ſie vor dem Feimgekehr=
ten
auf dem grünen Teppich des Bodens aufpflanzte.
Jean ſchüttelte den ziemlich großen Querſack von der Schul=
ter
, ſtellte den derben Knotenſtock beiſeite und warf ſich auf die
Bank, die langen Beine weit von ſich ſtreckend; und mit der Hand
fuhr er ſich über die glühende Stirne, durch das braune Haar,
welches durch den Staub der Straße grau, faſt wie gepudert
ausſah. dabei immerfort bald zur Mutter, bald zu dem Mädchen,
das alle Sorgen vergeſſen haben mußte, redend.
Fünfzehn volle Wegſtunden habe ich heute gemacht, kaum
gegeſſen und getrunken, um noch am Tage bei Euch zu ſein, rief
er jetzt, als das Mädchen ihm mit freundlichſtem Löcheln ein
großes gefülltes Glas hinhielt. Er ergriff den Labetrunk, doch
zog er zugleich mit der andern Hand die hübſche Dirne zu ſich

auf die Bank, und bevor er trank, mußte ſie ihm nochmals die
Lippen zu einer andern köftlicheren Labe reichen, die dem Bur=
ſchen
trotz aller Müdigkeit, trotz Hunger und Durſt noch beſſer zu
behagen ſchien, als der Wein in dem hellen Glaſe. Doch die
Mutter drängte, auch entwand ſich Line dem Arm Jeans, und
dieſer fing denn endlich an, herzhaft zuzugreifen, zu eſſen und zu
trinken, bis die Flaſche und die irdene Schüſſel vollſtändig geleert
waren. Dabei verſuchte er, ſeine Reiſeabenteuer zu erzählen: die
vielen munteren Fragen und Dreinreden ſeiner Line, die er be=
antworten
mußte, ließen ihn indeſſen nicht recht in Fluß kommen.
Doch verging auch dieſe eiſte Aufregung und Neugier des Mäd=
chens
, und Line hörte ſchließlich den Bericht ſo aufmerkſam mit
an wie die alte Frau. Und es war auch in der Tat etwas Merk=
würdiges
, was Jean zu berichten hatte.
Glücklich und ohne Fährnis war er nach Paris, dann nach
Verſailles in das große Schloß des Königs von Frankreich ge=
kommen
und hatte dort ſeine Pfälzer Kirſchen, wohlbewahrt in
friſchen Blättern, Ihrer Majeſtät der Königin abliefern dürfen.
Die hohe Frau hatte er ſo gealtert und verändert gefunden, daß
es ihm das Herz zuſammengeſchnürt und ſaſt die Tränen in die
Augen getrieben. Sie hatte Jean ſtill, doch recht freundlich auf=
genonimen
, ſich von Tſchifflik und ihrem armen alten Kirſchbaum
erzählen laſſen, auch eine der wenigen Früchte gekoſtet, dann recht
traurig gemeint, daß der von ihr gepflanzte und gehegte Baum
doch treu ſeine Schuldigkeit getan, dankbar geweſen, dankbarer
und treuer als die Menſchen; ſeine letzten Früchte habe er ihr
wohl in ihrem letzten Erdenjahre geſpendet, und beide würden
ſie nun zugleich für immer vom Leben ſcheiden. Nun hatte Jean
wirklich weinen müſſen, da er gefühlt, wie richtig die Worte der
armen Königin geweſen. Bald darauf hatte die Majeſtät ſich von
ihm und ſeinen eigenen Verhältniſſen erzählen laſſen und der
Burſche ihr nichts verſchwiegen. Alles erfuhr die Königin,
natürlich eiſt recht ſein Verbältnis zu der hübſchen Line und
ſeine Hoffnungen. Sie erkundigte ſich teilnehmend, was er denn
ſpäter zu treiben gedenke, und da war Jean ſo ziemlich die Ant=
wort
ſchuldig geblieben. Er wußte ſich zwar als Wärter des
königlichen Kirſchbaums und nebenbei auch der Tſchiffliker An=
lagen
, doch wenn der Baum abſtürbe was dann mit ihm ge=
ſchehen
wirrde, darüber nachzudenken, war ihm noch nie in den
Sinn gekommen. Darauf hatte die Königin ihn wohlwollend
doch auch recht ernſt aufmerkſam gemacht und ihm dabei eine
ganze Kandvoll Goldſtücke gegeben, um damit etwas Ordentliches
anfangen und ſpäter mit den Seinigen unabhängig und ohne
Sorgen leben zu können.
(Fortſetzung folat.)

Man färbe daheim nur mit echten Frauns’schen Stoſſfarben
und fordere die lehrreiche Gratisbroschüre No. Z von
Wilhelm Brauns, Gesellschaft mit beschränkter Haftung
(1I. 9084
Ouedlinburg a. H.

(rſäſſer Flüchtling.
Aautfgepaßt,
etra f. Beſſungen!
Lurvas die teure Elek=
nſsche
benutzen? kusose
Kcllich friſche Fiſche,
ſwb. 4.8012.
9äucher=Waren,
an dbutter Pf 45
ihrnier= n. Limburg.
läße nebſt ſämtlichen
falonialwaren
hälligſt. Tagespreile.
rompte Bedienun).
ſei ſungerſtraße 86.

Re
Kartoffeln
Brenn= u. Futter=
zwecken
abzugeben
Jakob Brntſcher,
Fumgſtadt / 46130im
Leinol
großer Fülloſen und
Ventilation zu verk.
3rk. Hillgärtner,
ahn b. Pfungſtadt.

N. zifig
Heinessig- und
hielsent-Fahrik
6a*
Aaideiberg.

(11.10328

ifert jedes Quantum
Fenfettig, frei Keller.
J. V.:
W. Geyer
blshandlung, Hoff=
Eunſtr. 18½- 146193

t
tſſel von 70 Mk an.
Winly KIöß
umgerſtr. 70. (Blim

Berlangen Sie Spe=
Rlleät Nelly- (1a110g
Haar-
Farbe
2 beſte der Färbe=
(nſe. Viele Dankſchr
f. A. Suderleith
Zünchen, Karlsplatz 13
ded erlage i. Darmſtadt
Fiedrich Tillmann
Parlümerie
Ek ſabethenſtr. 21

an J0seph, Lentistin
I. Joseph, Destst
Ant 1 Gebiſſe, mäßige
Preiſe. (130922
N eparat, ſoſort.
hristplatz 4 Tel. 742.

Meiich Mii ne
Anfängerin
mit guten Kenntniſſen
in Buchführ., Schreib=
maſchine
und Stenv=
graphie
, ſ. Stelung
in gutem Hauſe. Ang.
u. Z 52 an die Ge=
ſchäftsſtelle
(45820 Suche Stellung
am liebſten in frauen=
loſem
Haushalt, woich
meinen15Monate alten
Jungen zu mir nehm k.
In all. Hausatb. bew.
Angeb. u Z 93 a.
Geſchäftsſt 45996 Duige Fral
geht waſchen u. putzen.
Näh Kaupſtraße 13,
parterre. (*46087 Männlich Junger
Kaufmann
perf. Buchhalter und
Korreſpondent, ſucht
Dauerſtellung. Angeb
unter Z. 91 an die
Geſchä tsſt. (*599 Offene Stellen We Wir ſuchen ſofort
evtl per 1. Januar
Jüngere
Kaſſenbeihilfe
ſowie Kontoriſtin
für unſere tatiſtik.
Damen, welche im
Rechnen ſicher und ge=
wandt
ſind, wollen An=
gebote
mit Beugnis=
abſchriften
richten an
Gebr. Rothſch/ld,
Markt (13308 Tüchtige
Stenotypiſtin
für dauernd
geſucht.
Angeb. u. Z. 87
Geſch. ftsſt. /7 45936im Geübte
Jäherinnen für Herren- u. Damen-
Wäsche find. dauernde
Beschättigung. (18214s:
Eichbergs Nachfolger
Ob. Milbelminenstr. 22 Ju
Jung. Mädchen
findet Gelegenheit in
Stellung als Haus=
mädchen
den feineren
Kaushalt zu erl. in
gutem Hauſe in Nähe
v Darmſtadt. Freundl.
Behandlg, gute Ver=
pfleg
. Geha t 70
Angeb ſchtiftl. u Z.39
a d Geſch (*45729 Saubere, ehrl. (745848
m Frau m
3mal einige Stunden
in der Woche geſucht
Schloßgartenſtr. 65

Nöchen 2i
Lauffrau
Wir ſuchen

Haußmann.

ev jung.
Mädchen

Meldg, mögl.

19308

HSnädden
für ſofort oder 15 12.
bei guter Verpflegg

(*46001

Tüdtiges, ehrliches
Mädchen

(45973

für unſere nach dem
neueſten Syſtem her=
geſtellten
Margarine=
Qualitäten an allen
Plätzen ſolvente, bei
Kaufleuten Konditoren,
Bäckern uſw gut einge=
führte

Le
Vertrerer.
Vorläufig nur ſchriftl. An=
gebote
erbeien, kein per=
ſönl
. Beſuch. (I1,13291
Vereinigte Südddeutſche Mar=
garine
= u. Fettwerke
Aktien=Geſellſchaft Durlach
(Baden).

Stu dent
ruhiger, ſolider, aus
Famnilie, ſucht (*4609
1 Zimmer
m. Kluvier oder der Er=
laubnis
, dort Klav. auf=
ſtellen
zu laſſen, zum
1. Jan ohne Verpfleg
Angeb anNordmeyer,
Heidenreichſtr. 31, I.
Gut
möbl. Zimmer
von ruh Kaufmann
geſucht. Johannes=
viertel
bevorz. Angeb
an Werklein, Bahn
bedarf A.=G. (*46052

Junges, ordentliches
Mädchen geſucht.
Näheres Orangerie=
46046
ſtraße 2.

Sofort ein ſaub., ehrl

Metzgerei Echmitt,

Ka fai Wöochen
das kochen k, f. Haush
m. 2 Perſ. ſof. geſuch
Orangerie=Allee 7. (B1.:

Für landwirtſchaftl.
Haus ältere
Frau / v. triegersw.)
als Stütze geſucht. An=
gebote
unter 2 71 an
bie Gchſt. (18232go

Drades Mädchen
in klein, kinderl Haus=
halt
bei hoh. Lohn geſ
Frau Geheimerat. Me ior,
Martinſtr 59. (*46043

Kaufm. Lehrling geſucht!
Alteingeführte Kolonialtvaren= und Drogen=
handlung
an größerem Landort /mit Induſtrie
in unmittelbarer Nähe Darmſtadts ſucht
Lehrling
zum alsbaldigen Eintritt. Angebote unt Z. 81
an die Beſchäftsſtelle ds. Biattes. (13259gol
Kaufmann
38 J., gute Allgemeinbildung, zielbewußte,
arbeitsfreudige Kraft, mit allen Ifm. Arb.
vertravt, bilanzſicher, 3 Jahre Ueberſeepraxis,
Erfahrung in Organiſa ion u. Verwaltung,
ſprachengewandt, ſucht Stellung, auch gerne
im Bankfach ab 1. Jan. 1922 in Darmſtadt
oder nächſter Umgebung. Angebote unter
Z 54 an die Geſchäftsſt. d. Bl. (*45831gi

Henko
HenkelsWaſch=
Bleich=Soda
umenlbehrlich für Wäsche und Hausnutz
Hersteller: Henkel e Cre. Düsseldorf
Preis das Paket Mk. 2.50
(IV,9372)

Ehep ar ſucht möbl.
Zimmer mit 1 oder
2 Bet en, mit oder
ohne Penſion.
Ecker, D rmſtädter
Hof. (*46206im

Baukbeamter ſucht p.
Mitte Dezbr. gemütt.
möbl. Zimmer, auch
m. Penſ. (*46204im
Faefer,
Rhönring 83.

Unentgeltl. Landaufenthalt
bei guter Verpfleg, in
Auerbach geg Inſtand=
ſetz
. v Wäſcheu Garde=
robe
. Anerb. u. 2. 110
a. d Geſchäftsſt. (13304

Kochherd und
Ofenfabrik
ſucht tücht, kaufm.
durchaus durchgeb

A Altes Welthaus
ſucht für ihre Generalvertretung, welche
W 8000 H. Monatseinkommen bringt
ſchnell eniſchloſſene und organi=
ſationsfahige
Herren mit e genem
Kapital von 15 Mille für Lager=
übernahme
. An e dte unter

B. N. S. 8230 an Ala=Haaſenſtein
* Vogler, Berlin W. 35. 1I.13292

fachkund oder aus
Eiſenfach. Ange=
bote
von nur erſten
Kräften mit Ang
d. L bensl, Zeug=
nisabſchr
. Ref. unt
W 127 an die Ge=
ſchäftsſt
. (13165tis

Mechaniker
Elektriker
Schloſſer
Dreher
Montenre etc., welche
im Beruf vorwärts ſtreben
verlangen koſtenlos
die Broſchüre Der
neue Weg von Ing.
F. Onhen, Bremen (46),
Kielſtraße 12 (1.12512

Schreib=
hilfe

mit guter Handſchrift
für gewilſenhaftes Ar=
beiten
für 23 Mo=
nate
geſucht Schrift=
liches
Angebot unter
Z. 111 a. d Geſchä ts-
ſtelle
ds Bl. (13 10a
Ein Junge
für leichte Arbeit ge
Beköſtigung im Se
ſe.
Eliſabetgenſtr. 8. *

O
unmöbl Z.mmer
z. Möbeleinſtellen uſw.
zu v rmieten (*46077
Ayaſtraße 14, I.
Bumieten geſucht
2 Studenten
ſuchen z. 1. od. 15 Jan.
zwei Zimmer m. Kla=
vierten
. Förſter, Ger=
vinusſtr
. 34, I. (46048
Bis zum 1. Januar
möbl. oder unmöbl.
2. od. Mehr=Zimmer=
Wohnung von Elelaur
o. R. geſucht. Eventl.
Küchenmtbenutzung.
Wohnungsamt vordr.
(*46128
genehmigt.
Schweter, Franken=
ſteinſtr
. 56.

23 möbl.
Zimmer
evtl. nur teilw. möbl.
mit Küche od. Küchen=
benutz
in gut. Hauſe
evtl bei ält. Herr
ſchaften, alleinſtehend.
Dame) per ſo ort oder
bis 1 Jan ar 1922
von beſſ, tinderl. Ehe=
paar
geſuht. W ſche
und Geſchirr wird ge=
ſtellt
. Geil. Ang=bote
erbeten an Huber,
Nieder Ramſtäd er=
ſtraße
34, I. (43275
A uhiger Etndent
Türke, ſucht bei giten
Leuten / oder 2 ſchön
mbl. Zimmer m. elektr.
Licht ſofort zu mieten
Angeb. Nd.= Ramſtädter=
ſtr
. 33, p. Mahiſch. (246120

AImmobilien g
Zu kaufen geſucht:
Läudaddsrtttd
10 12 Zimmer eic.,
Garage, großer Gar=
ten
. Angebote unter
V.Arnim an Ala=
Häaſenſtein & Vogt
Frankfurt a. M. 17,eane

Geſchäftshaus
mit freiem Laden u.
freier 4 Zim.=Wohn.,
für 165 000 Mk. z1
verkaufen und ſoſort
beziehbar. (*45944
3X4 Zim.=Haus
gute Lage, f 700.0
Mk. zu verkaufen.
Doppel=
3 Zimmerhaus
mit 200 qm Earten
und Bleichp atz, für
95 000 Mk. zu verkf.
Süddeutſche Agentur
für Immobilien und
Hypotheken
Braud & Weber
Waldſtraße 16
Zel. 3 30.

Tüch,igee Mädchen
von morgens bis mit
tags nach dem Spülen
1*16019
geſucht
Saalbauſtr. 60, III.

übernimmt noch prakt. Neuheiten zum Vertrieb in
der Schweiz. Angebote an Rud. Müller, Baſel,
(*46191i1
Metzerſtraße 26.

Wranattenscrau
geschmackvolle Muster
grosse Auswahl

Gebrüder Heu
Pertzeter

Ludwigsplatz 9.

HEE
gut erhaltenes (12720a
Pianino
neueſt. Konſtrukt aus
d. Fabrk v. Bechſtein,
od. Blüthner, vd. Stein=
wah
,ob Schiedmayer geg
Barzahlg. zu kauf. Ang.
m Pr. u. V 40 Geſchſt.
1 Kinderbett
m Matratze zu kaufen
geſucht. Angeb. unter
Z. 113 an die Geſchäfts=
ſtelie
d Bl. (*461 8
S
Ich kaufe
gebr. Möbel, Betten,
ſowie ganze Nachläff
zureellen Preiſen 2lka
Alesander=
J. Lich, raße 3.
Hook.:
Wer dort ?
Hier V Schatz
Schloßgaſſe 23./12068a
Ich komme ſofort und
zahle für getragene
Kleider, Schuhe, Wäſche,
a Zahngebuſe, ſowte
alte Roßhaarma ratzen,
alte Metalte uſw. die
hſt Preie. Komme
ſofort auf Beſtelung.
Me
Pelzgarnitur
ſow. K errenpelzkragen
k geſ. Ang. m Pr. u.
2. 14 Geſchſt. (246100
Tel. Lob4.
Zahle die höchſt. Preiſe
f. getr. Damen=u. Her=
ren
=Kleider, Schuhe,
Wäſche uſw., ſow. Bo=
den
= und Kellerkram.
Papier, Metalle
zu
J. Blum
Lauteſchlägerſtraße 4,
Laden. *45927oim
Nur bei mir
verkaufen
Sie Ihre Zumpen,
Flaſchen, Papier,
Felle, Haar=, Eiſen
Kupfer, Meſſing,
Alt= Blei, Zinh. Zm
in Bruch wie auch in
Ge enſtänd n
zum höchſten 4reis
Doktorzik
Forſtmeiſterplatz 5
Poſikarte genügt oder
1:027a
Tei 3211.

2200 fam. s
Feldbahngleis-
m
einigen 2Lagen
u. Drelſcheiben,
gebr, aber gut r=
holten
, zu kaufen
geſucht. Ang. u.
Na M 2711 an die
Geſchäftsſt. d. Bl.
ie
Kiſten
und gebrauchte
Holzwolle
kaufen /*4610Im
Decor Union
Landgr. Phil=Anl. 12
Telephon 463.

[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 6. Dezember 1921,

Nummer 327.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 5. Dezember.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die heutige Börſe hatte auf den meiſten Gebieten eine anſehnliche
Erholung des Kursſtandes zu verzeichnen. Zwar war auch heute im
allgemeinen noch größere Zurückhaltung feſtzuſtellen, doch fanden für
die beſonders ſtark gewichenen Werte Meinungskäufe ſtatt, die, ver=
bunden
mit Deckungen, teilweiſe zu ſehr bedeutenden Steigerungen führ=
ten
. Von Montanwerten gewannen Rheinſtahl 125 Proz., Mannes=
mann
130 Proz., Luxemburger 140 Proz., Buderus 175 Proz., Gelſen=
tirchen
85 Proz., Laurahütte 120 Proz., Oberbedarf 70 und Karo 75
Prozent. Chemiſche Werte, die an der letzten Börſe beſonders ſtark
zurückgegangen waren, konnten den Kursſtand beträchtlich erhöhen, ſo
Griesheimer 170 Prozent, Anilin 145 Proz., Scheideanſtalt und Holz=
mann
je 155 Proz. Von Elektrowerten ſtiegen Schuckert + 165 Proz.,
Bergmann + 150 Prozent, Felten u. Guilleaume + 275 Proz., A. E.G.
115 Proz., Siemens u. Halske + 105 Proz. Ferner ſind folgende
fehr beträchtliche Kurserhöhungen zu nennen: Holzmam 110 Proz.,
Hirſch Kupfer + 110 Proz., Zuckerfabrik Offſtein + 385 Proz., Frauken=
thal
110 Proz. rationiert, Karlsruher Maſchinen + 18
Prozent,
Fuchs=Waggon + 210 Proz., Schriftgießerei Stempel + 279 Prozeut.
Dagegen hatten, gegenüber dem letzten Kurſe, Rückgänge zu verzeichnen:
Eſchweiler /. 250 Proz., Seilinduſtrie Wolf .I. 180 Proz., Siemens=
Glas /. 200 Proz., Mannheimer Oel /. 200 Proz. Am Bankenmarkte
notierten Darmſtädter Bank 23 Proz., Dresdener Bank + 35 Proz.,
Deutſche Bank 50 Proz., Metallbank + 226 Proz. Im Freiverkeh
waren bei ziemlicher Zurückhaltung ebenfalls die Kurſe erholt. Es
fanden Umſätze ſtott in junge Meguin + 50 Proz., Raſtatter Waggon
+ 100 Proz., Deutſche Petroleum + 180 Proz., Wolf=Buckau + 50 Pro=
zent
, junge Brovn Boveri + 50 Proz., Chemiſche Rhengnia + 100
Proz., jüngſte Rheinmetall + 45 Prozent.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 5. Dezember in Zürich 2,25
(Bor dem Kriege 145,40) Franken, Amſterdam 1,70 (59,20) Gulden,
Kopenhagen 2,40 (88,80) Kronen, Stockholm 175 (88,80) Kro=
nen
, Neu=York 0/43), (23,80) Dollar, Paris 5½ſus (125,40) Franken.
w. Teviſenmarkt. Franrfurt a M., 5. Dez.

3. Dez.
Geld / Brieſ. 5 Deh
Geld / Briet Dae
Geln.
Geld / Brief Amſterdam-
otterdam

Nol
Intw.
iſtianie
hagen
olm. .
Helſingfors
talien . .
London .. k817. 157832.8
45/15=
136.85/3143.15
B104.856115. 15
394.60/ 395.40
871.60 873.40 Bi81. 808193.2c
1878.30 1681.;
B321.65 3323.*
20.95/4029.05/4335.65/4314.55
5519.45/5530.
419.55 420.45
944.05 945. 8511 003.95 1006.05
936.55/ 938.451 New=Yorr
Jaris .."
Schwe
zpanien
Wien (in O.
eſter. abg.
Pra
dapeſt. .
Bu
Buen=Aires 217.53 217.97
633.35/1636 65
295.70 4304.30/4
13106.85/3113. 15I=
7.64 7.72
243.75 2441
1.46 81.54
0.1570.35- Mee
11728. 25/1731.
45 4514 55
3256.703263.30
7.52
74
247.75
DLJ ie 53I,
K5.521,7
3.5
Geld Hii
Brief Ver Dnee
Geld /. Zrief 3
Geld!
rief 5. Dei.
Gelo / Brie‟ Brüſſ. 1538.40 1541.50 1628.30 1631.70 Miif gee 73096.90 3103.10 f 331. 10 3338.30 olland.
ondon. 842.107 257.80 141
158. 20 ſchwede 6094.90 5105.10 5544.40/ 5555.60 39.10/ 870.90 9. elſing hwei, 9.90 1584. 10
.90 4104.10 1ass. 30 1691.70
4430.50
39.50 v=York
Wien (abg. 215.20 215.80 232 1l. 23271. Spanien 197. 64 zoos. 71.7 d.=Oſterr. 7.24 7.: 7.51
49 en .. 9. 931. 1984.
86. Budapeſt. 30.841 U 0.22 30.28 Liſſab. Op
Däuem. .
8996. D
4004 4258 20 4266.30 Prag .... 254.70 2
55.30 258. 25 258.50

Fraukfurt a. M., 5. Dez.
Deviſen. Wechſel auf Belgien
1620, Wechſel auf Holland 8200, Wechſel auf London 925, Wechſel auf
Paris 1695, Wechſel auf Schweiz 4400, Wechſel auf Italien , Wechſel
auf Neu=York 229.
(Abendkurſe.) Bei ſtillem Geſchäft hielten die Schwankungen
vährend des ganzen Tages an. Dollarnoten ſchwanken zwiſchen 225,
18, 231 und ſchloſſen 235. Im Abendverkehr trat für Deviſen Neu=York
Abſchwächung ein. Deviſen Holland, welche 8150 ſchloſſen, konnten ſich
befeſtigen. Sonſt ſind die Preiſe unregelmäßig. Polniſche Noten be=
gehrter
6.60, 6,70, dann ſchwächer, zirka 6,20 genannt. Am Kuponmarkt
wvurden Mexikaner zu beſſeren Preiſen umgeſetzt. Der Dollar ſchloß 228.
Berliner Börfe.
Berlin, 5. Dez. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Eine
weniger hoffnungsvolle Beurteilung des Moratoriums und der Anleihe=
frage
und die erheblichen Schwankungen des Markkurſes im Auslande
ließen den vorwöchigen Kursſturz in der Hauptſache ungerechtfertigt er=
ſcheinen
. Eine durchgreifende Korrektur fand heute im Börſenverkeh=
aber
nicht ſtatt, da die Spekulation und das Privatpublikum vorſichtig
operierten. Die Kaufaufträge waren meiſt limitiert. Demgemäß ent=
ſprachen
die Kurserhöhungen keineswegs dem Umfang der bedeutenden
Rückgänge vom Donnerstag. Beſſerungen um mehr als 100 Prozeut
waren nicht allzu häufig. Als weſentlich höher ſind aber hervorzuheben
Berliner Maſchinen, Deutſche Waffen, Bingwerke, Bannoverſche Wag=
gon
, Rathgeber=Waggon, Philipp Holzmann, Harpener, Deutſch= Luxem=
burger
, Hohenlohe, Laurahütte, Chemiſche Griesheim, Heyden, Köln=
Rottweiler und Oberſchleſiſche Kokswerke, ferner Bergmonn Elektrizi=
tätswerke
und Akkumulatoren; Schiffahrtsaktien und Bankaktien beſſer=
ten
ſich anſehnlich. Die Spekulation war offenbar nicht geneigt, in
langſichtige Engagements einzugehen und ſchritt offenbar heute ſchon
vielfach zu Gewvinnſicherungen. Daher geſtaltete ſich das Geſchäft im
Verlaufe ziemlich ruhig bei teilweiſen Abſchwächungen. Die Deviſen=
kurſe
ſchlugen die Richtung nach oben ein. Im Zuſammenhange damit
waren Valutapapiere, insbeſondere Mexikaner, höher. Der Anlagemarkt
war ruhig und wenig verändert. Ungariſche Anleihe waren abge=
ſchwächt
. Die Börſe ſchloß im allgemeinen ſehr feſt, dielfach anſehnlich
ſteigend, da namentlich auch am Einheitsmarkte umfangreiche Rückkäufe
erfolgten. Der Bankauswveis, der eine außerordentlich ſtarke Vermeh=
rung
des Banknotenumlaufs bekannt gibt, trug dazu bei, die Kaufluſt
für Induſtriewerte anzureizen.

w. Deviſenmarkt. Berlin, 5 Dez Teleg. Auszahlungen für:

Zürich, 5 Dez Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags.

Deutſchland
Wien ......"
g......
Denät
Neu=9

London ....!" 21.14 Kriſtiania ..
11 2.40 2.30 Paris.. . . . . 37.85 Cctoh
Madrid .... 73.30 10.15 0.15 talien .... Buenos Air. 170. 5- .60 Brüſſel .... äö. a 60 -Bubapeſt . 1.86 Kopeuhagen 7I am. . . . .
7. 1.86 5.23 5.22 Stockholm 1241). 124 IBukareſt ...

Deutſche Reichsbank.

* Berlin, 5. Dez. Nach dem vorliegenden Ausweis der
Reichsbank vom 30. November hatte die Bank zum Monatswechſel
wieder ſehr große Anſprüche an Krediten und Zahlungsmitteln zu be=
friedigen
. Die geſamte Kapitalanlage iſt um 13 840,3 Mill.
Mark auf 115 807,2 Millionen Mk., die bankmäßige Deckung
allein um 13 807,6 auf 115 469,1 Millionen Mk. geſtiegen. Auf der
anderen Seite erfuhren auch die Koſten der fremden Gelder eine Zu=
nahme
, nämlich um 9872,4 Millionen auf 25 313,1 Millionen Mk. 3
Steigerung des Zahlungsmittelumlaufs war größer als jemals in einer
Woche vorher. Ver Banknotenumlauf iſt um 4479,7 Millionen

wachſen. Insgeſamt wurden alſo der Bank in der Berichtswoche 41331
Millionen Mk. an beiden Geldzeichen neu abgefordert gegenüber 1430
Millionen bzw. 1679 Millionen Mk. in der Vergleichszeit der Jahre 1919
und 1920. Bei der Darlehnskaſſen war in der vierten Novem=
berwoche
ein Rückgang der Darlehnsbeſtände zu verzeichnen. Die Summe
der ausſtehenden Darlehen hat ſich um 292,6 Millionen auf 11 829,7 Mill.
Mark ermäßigt. Da die Reichsbank einen dieſer Abnahme entſprechen=
den
Betrag an Darlehnskaſſenſcheinen an die Darlehnskaſſen zurückzu=
liefern
hatte, ſo verminderten ſich die eigenen Beſtände der Bank an
Darlehnskaſſenſcheinen unter Berückſichtigung der in den Verkehr ge=
gebenen
Beträge auf 4379,9 Millionen Mk.
Von den Produktenmärkten.
Berlin, 5. Deß. (Wolff.) Der Produktenmarkt ſtand voll=
ſtändig
under dem Einfluß des Schwankens des Dollarkurſes. Die Ge=
treidepreiſe
ſtellten ſich reichlich bis um 10 Mark höher, zumal die Be=
ſitzer
von Ware ihr Angebot zurückhalten. Auch die Knappheit der Wa=
gengsſtellung
fördert das Anziehen der Preiſe. Während Weizen wenig
gehandelt wurde, war Roggen lebhaft begehrt. Gerſte war ebenfalls
dauernd gefragt; das gleiche galt für Hafer, der auch in Januar= Liefe=
rung
mehr gehandelt wurde. Die Preisforderungen für Mais zeigten
eine beträchtliche Erhöhung. Mehl hatte bei ruhigem Geſchäft eine feſte
Tendenz. Futterartibel blieben feſt.
w. Frankfurt a, M., 5. Dez. Getreidemarkt. Die un=
ſichere
Halvung des Deviſewmarktes konnte nicht ohne Einfluß auf dem
Getreidemarkte bleiben. Hier iſt das hevvorſtechendſte Merkmal größere
Zuwvückhaltung der Intereſſenten. Das Gefchäft wollte ſich anfänglich
nicht recht entſwickeln, ſpäter bemerkte won etwas Kaufluſt, Weizen,
Roggen konnten deu Preisſtand der Vorwoche ziemlich gut behaupten.
Für Gerſte und Hafer ſtellte ſich etwas Angebot ein. Stärkere Nach=
frage
machte ſich nach Futterartikeln bemerkbar, doch fehlt es an Ange=
bot
, Hülſenfrüchte wurden weniger beachtet. Feſte Stimmung machte ſich
für verſchiedene Sämereien bemerkbar. Heu und Stroh waren geſuchter
und feſt.
Amtliche Notierungen: Getreide und Hülſenfrüchte ohne
Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mir Sack: Weizen, alsbaldige
Lieferung 785 Mark Parität Frankfurt a. M., Roggen, alsbaldige Lie=
ferung
660670 Mark Parität Frankfurt a. M., Sommergerſte für
Brauzwecke 780790 Mark, Porität Frankfurt a. M., Hafer für Brau=
zwecke
610 Mark Parität Frankfurt a. M., Mais für Brauzwecke 700
bis 750 Mark Parität Frankfurt a. M., Weizenmehl, ſüddeutſches Spe=
zial
0 11251175 Mark, do., nordd., 700 ige Ausmahlung 10251100
Mark, Roggenmehl, norddeutſches 875900 Mark, bei Waggonbezug ab
Mühlenſtation Pauität Frankfurt a. M., Weizen und Roggenkleie 410
bis 420 Mark Parität Frankfunt a. M., Erbſen, je nach Qualität für
Speiſezwecke 7001050 Mak Parität Frankfurt a. M., Heu, ſüdd., gut,
geſund, trocken 340350 Mark Parität Frankfurt a. M., Stroh von
Weizen und Roggen, drahtgepreßt 100110 Maxk Parität Frankfurt.
H. Mannheim, 5. Dez. (Tel.) Am heutigen Produkten=
markt
wurden amtlich notiert: Weizen 750800, Roggen 625, Gerſte
770850, Hafer 600, Mais 750, inländiſche Erbſen 800900, Wieſenheu
300, Preßſtroh 100, gebündeltes Stroh 90, Reis 10001500 Mark. Ten=
denz
ſtetig.

Die Viehmärkte der Woche.
Scharfes Anziehen der Schweinepreiſe.
b. In der verfloſſenen Woche waren die Zufuhren zu den Hauptpis)
märkten gegenüber der Vorwoche in Kälbern und Schafen durchweg wI
inger, bei Rindern auch nur auf einzelnen Märkten höher und
Schweinen durchweg höher. Trotz der reichlichen Zufuhren an Schweim,
zogen die Preiſe weiter ſchauf an und zwar um 50325 Mark bei
dern um 30100 Mark, bei Schafen 2550 Mark und bei Kälbern bL=
ben
die Preiſe ziemlich unverändert, nur auf einzelmen Märkten wurdm
für ausgeſuchte Tiere etwas höhere Preiſe bezahlt. Auf den nachſteher
den Märkten notierten für 100 Pfund Lebendgewicht in Ma=
350700 110020/
5001050
Magdeburg 3001000
400750
1350210
600900
400900
Zwickau
0750
6001250
0012
4501200
Köln
350750
12001S
5501000
2501050
Dresdei
11001
400725
6501250
5001300
Eſſen
350750
130020
7001350
50
Leipzig
95
50
400725
1000
5501500
Berlin
13001S
600800
8501150
450900
Breslau
110015
8501100
350900
München
300650
15002
5501100
Hannover 4001000
und für Kälber Doppellender feinſter Maſt in Berlin 18002000 Mk.,
Köln 13001600 Mk., in Eſſen 13501500 Mk.

Frankfurt a. M., 5. Dez. (Wolff.) In Abänderung der D=
kanntmachung
vom 26. Mai 1921 werden vom Börſenvorſtand die 9.
deſchenſpeſen beim Deviſenhandel wie folgt feſtgeſetzt in M
Amerika 725, Dänemark 110, Frankreich 90, Italien 150, Norwegen 1.:0
Schweiz 110, Prag 18, Belgien 110, Finnland 550, England 225, Hollan.
90, Oeſterreich 55, Spanien 180, Budapeſt 165.
Frankfurt a. M., 5 .Dez. (Wolff.) Unter Mitwirkung Ei
Geſellſchaft für chemiſche und verwandte Induſtrie m. b. H. Frankfau
wurde am 3. Dezember 1921 in Wiesbaden die Arwies, Wiesb i
ener Schokoladenwerke vorm. Aug. Reith, A.G mit ein m
Grundkapital von 6 Millionen Mk. gegründet. Zum Vorſtand wurd
Auguſt Reith=Wiesbaden, Dr. Julius Ball=Mainz beſtellt. Den erſ=
Aufſichtsrat bilden Bankier Ernſt A. Bamberger=Mainz, Baukier Lus
Heidingsfelder (Heidingsfelder u. Co.)Frankfurt a. M., Banki
Kronenberger (Kronenberger u. Co.)=Mainz, Direktor Alfred T
(Gebr. Arnhold)=Dresden, Großkaufmann Heinrich Berberich (Weſto
berder u. Co.)=Mainz, Gugy Asbach (Asbach u. C., m. b. H.,=Wiesbada
Sanitätsrat Dr. Ernſt Ander=Wiesbaden.
* Lech=Elektri itswerke A. G., Augsburg. Die a
2. Dezewber abgehaltene ordentliche Generalverſammlu=
genehmigte
die Bilanz nebſt Gewinn= und Verluſt=Rechnung für E.
Geſchäftsjahr 1920/21; demgemäß kommen auf das erhöhte Aktienkapf
8 Prozent Dividende zur Auszahlung, und zwar auf die Aktien Nr
bis 30 000 80 Mk. und Nr. 30 00160 000 40 Mk. für jede Aktie.
Dividende iſt ab 9. Dezember 1921 zahlbar. Die aus dem Aufſichts
turnusmäßig ausſcheidenden Mitglieder wurden wiedergewählt. H=
Geheimer Kommerzienrat Auguſt Servaes lehnte mit Nückſich= au
hohes Alter die Wiederwahl abz an ſeiner Stelle wurde Herr Dr
Frey, Präſident der Bank für elektriſche Unkernehmungen=Zu
gewählt. Ferner wurden Herr Präſident Dr. Walther Rathenau=Ber
ſowie als Vertreter des Baheriſchen Finanzminiſteriums Herr Ob
finanzrat Friedri Moreff, Direktor der Bayerif en Staatsbauk
München, Herr Gutsbeſitzer Thevdor Gruner=Thierhaupten, al3 Vert
ter des Kreiſes Schwaben und Neuburg, neugewählt. Die G
Hener
verſammlung beſchloß die Erhöhung des Grundkapitals um nom.
Millionen Mk. neuer Stammaktien auf nom. 100 Millionen Mk. ud
die Schaffung von nom. 4 Millionen Mk. 6prozentiger nicht kumultci
ver Vorzugsaktien mit 10fachem Stimmrecht ſowie die damit in Zuſar
menhang ſtehenden Aenderungen der Satzungen. Die neuen Stanap
aktien werden von einer unter Führung des Elektrizitäts=Aktiengeſ
ſchaft vorm. Lahmeher u. Co. in Frankfurt a. M. ſtehenden Gemeinſch
übernommen, mit der Verpflichtung, einen Teilbetrag von nom. 30 M
lionen den alten Aktionären derart anzubieten, daß auf fe zwei alte e.
neue Aktie zum Kurſe von 160 Prozeut für die geſtempelten Stücke
zogen werden kann. Die nicht kumultativen 6prozentigen Vorzugsakt
werden zum Kurſe von 108 Prozent ebenfalls der Elektrizitäts=Akti,
Geſellſchaft vorm. Lahmeher u. Co. in Frankfurt a. M. überlaſſen, u
der Bedingung, von denſelben zu gleichen Bedingungen dem Bahrif
Staate und dem Kreiſe Schwaben und Neuburg zuſammen 1 Mill
Mark abzutreten. Die Geſellſchaft hat außerdem eine neue Anleihe
zprozentigen Teilſchuldverſchreibungen in Höhe von 50 Millionen A
begeben, welche von dem Bankkonſortium der Lahmeher=Gefellſchaft un
Führung der Darmſtädter Bank und der Dresdener Bank in Frankfuc
a. M. übernommen worden iſt. Die Anleihe iſt von 1926 ab 40 Ja
3
zu 102 Prozent rückzahlbar und iſt ebenſo wie die früheren Anleihet
Lech=Elektrizitätswerke=Aktien=Geſellſchaft durch eine Hypothek auf der
Anlagen ſichergeſtellt. Die Einführung der Anleihe an den Börſer
Frankfurt a. M., München und Augsburg wird beantragt werden.
erſte Ausgabekurs der Anleihe betrug 100 Prozent. Die Plazierung
bereits durchgeführt.

Au
Frankfurter Kursb
icht 5. Dez. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel u. Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . . . . .. ..
...........


......."
*8
. V. Schat.
BrIrurk.
darprämienanleihe z.
% Preuß, Konſols ..........
...
Goie
.........
42 Bad. Anl. unk. 1935....
1907 ...
Bahern Anleihe ........"
.........
8 Heſſen unk. 1924 ........."
AI-e .......... ..."

.........
420 Württember=
ger
.........."
Ausländiſche.
536 Bulgar. Tabak 1902....
Briech. Monopol .....
% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ........"

1.
4.

ei

6.50

1230,

*.2
zu.
..
Aafe *
50 42 Oeſt.
......! 11 4% einheitl. Reute ...... %0 Rum. am. Rente v. 03
Holdrente v.
Lio 130 am. konv. 05 4% Türk. Admin. v. 1903 .. (Bagdad) Ser.I 140, II
8 47 v. 1911, Zollanl. .. 95. 5lg% Ung. Staatsr. v. 14. Goldrente ......" Staatsr. v. 10 ... 48
Kronenrente ....." Außereuropäiſche. % Mexik. amort innere ... v1275. nſ. äuß. v. 99 ... 2350, zold v.
5 Mexil.
fr. . .. onſ. inner.
..."
z5 7B. Frrigationsanleihe F1325. 58 Tamaulipas, Serie l..... 750, Oblig. v. Transportanſt. Eliſabethbahn ſtfr.. . . . . . . . 67. 36e
Oeſt. Südb. (Lomb.) . 74. 8. En
38 Oeſt. Staatsb. 1. b. 3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz 74,50 3...
v. 1 40,%6 Anatolier I ........... 190,

50)
58,
82,50

1230.

27,50

160,
*7f9
9,5o
45.
A.
35
33,

1175,
2
980,
1440
890,

A.4
100,

Oblig.v. Transportanſt. (Fortſ.)
3% Salon Conſt. Jonction ....
Salonie
Nonaſtir ......
% Tehuantepee ............
...........
Deutſche Städte.
trmſt. v. 1919 bis 1925..
131.0
mſtadt v. 1905 .....
4% Frankfurt v.
913 ... . ..."
v. 1
28.I
7*
425 Mainz. v. 1919 bis 19
Pfandbriefe.
42 Frankf. Hyp.=Bank 1920..

rankf. H. K.
192
Hyp.=Ba
922....
922...

123... .
.
Südd. Bk. München 194

47 Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfdbr.
,% Heſſ.Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4½ Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.,.
Bank=Aktien.
Barmer Bankerein. ........
Berliner Handelsgeſellſcha
r..
nd Privatbank .
nmerz= ur
Bank ..........
rmſtädter
Deutſche Bank.

Rg
ik..
deutſche Eff. u.
Vereinsbank .......
2.
konto=Geſelſchaft annn.!
dresdner Bank. .7anar7.:
etallbank .........
...
lbk. f. Deutſchland. . . .

..
ter= Ereditanſtalt zuuuusiss

erebitban
ein. Er
....."
dd. Disconto=Geſellſchk
chaft ...
Frankf. Hhp. Cred. .. .. ...
Bergwerks=Aktien.
Bochumer .. . . . . . .. . . . . . . ..
....."
erus. . . . . . . . . . . . .
t. Luxemburg

werks=Ak. ...
Eſchn
weil
Gelſenkirchen Vergw. ..:
rpener Be
ergbau .......".
Kaliwerke Aſchersleben ...
Beſteregeln ......:
Laurahütte ................."
Lothringer Hütte..
........
nn
m.....
Phöm
in Bergbau .aaiaaaaf!

100,
1230,

105,
32.
10
9i.

U5

104,5

104,50
Zo

D.
10.
102,

B2.

*2 40 10. N. 0, 290, 295,

V 99
1G0.

rloge

7.
*
1830,
890,

Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
verſchleſ. Eiſen (Caro). . . . . . . 8
erbedarf ........... ......
hein. St.
lwerke .. . . . . . . . ..
Riebeck Montan.. . ...
Mt.
Tellus Bergb.= u. Hütten=
Aktien v. Trausportanſtalten.
ketfahrt (Hapag) .........."
rdd. Llohd .. .. .. ... .. . . .."
E.=B.=Geſ. .... .......
antung E.=B. .....
ve................!
a..........
Lombarden.
.
hn...

Induſtrie=Aktien.

Hoch= und Tiefbau
Südd. Immobilien
hil. Holzmann ..
Bayß & Freytag .

Löwenbrauerei München ..
Schöfferhof=Bürgerbräu ...
Cementwerk Heidelberg ..
Cementfabrik Karlſtadt . .
Lothringer Cement .......
adiſche Anilin ..........

Feſeher Fabperſtengur
jesheim Elektron ..........
ſchſte
Farbwerke .........
verkohlung .. . .. . . . .... .."
rke ..... .........
age
weg
ackfabrik. .......
hram
Utramarinfabr.=Ber. ..:.
lin Rußfabrik ..........
Wege
Werke Abert (Ehen.) .....
Elektr.=Geſ. ..... .... .. .
ann Berke ........."
rankfurt a. M.
......"
*
* Guilleaume .. . .. ..
neher ...........
Lech Angsburg ...
...
icht und 2r
...
Mainkraſtwerke Höchſt ......
eckarw. Eßlingen Stamm ..
leiniger Gebbert e Schall ....
Rhein. Elektr. Berke .........
chuckert (Rürnberg) ........
Siemens & Halske n...
Feinmechanik
eter) ........
eiſt Sektkellerei
..........."
V.
Ge
nkirchen Gußſtahl ......"

1. 12. 2!e 5 IrI. ge Ri 490, Sa. 240, 248. 220, 950, 850, 300. 940 0.- 695,- 700, 160. V62o, 1000, 1700, 60, Ae
2 740, * 1625, 670, 7
80 3. 1000. 1250, 599. 580, 520 598 68 85 400, 1600, 1185. 1050, 750, 850,

Ehs
Frankfurt .. . . .
ti Be
Gummip
............
e Füſſen ..........."
rnhein
Kupfer ......."
s Geb=
gun
.
enfal
....
*
nheim
br. Adler & Oppen
Niederrhein. (Spie
Lederfal
derwe
2e
Spicharz. .....
Lüdenſcheid Metall ..........
dlerwerke Kleher ..........."
adenia (Weinheim) ........
durlach
.......
23
aſſeh ... .. .."
Daimler 9
ſotoren z uaaaaaas..
Dingler,
brücken ......"
zlinger
ſchinen /
aſch. Pok=
Gasmo=
...
en Deutz
ritzner
rlach)
......
Heil
enſtedt & Co., Gießen ...
meter Breslau ......
rlsruher Maſchine
.
Schanzl.
.....
bkomotivfbr. Krauß .......
Lur’ſche Induſtrie ....
mim)
(eckarfulmer Fahrzw. (
Schnellpreſſen Fran!
al. . .
Bogtländ. Maſ
chinen Stamm:
Metall Bingwerke Nürnbg. . . .
Olfabr. Verein deutſch. ....
hneider & Hanau ..
....
ſchuhf. Leander Offe
....
eilinduſtrie Wolff ..........
Spiegel= und Spiegelglas Bahr.,/ 1100,
Elſäſſ. Bad. Wolle ........."
Ettlingen Spinnerei. .......
Uhrenfabr. (Bad.) Furtwangen
Saggon Fuchs Heidelberg ..."
Zellſtoff Waldhof ..........."
Zuckerfabr. Waghäuſel.. . . . . ..
kenthal ....."
bronn .. . . . . . .
ſtein .. . ...."
zau ........
Rh.
A
Darne ete
ipfkeiſel Rodberg. .....
rüder Roe
.....
Zebrüder Lutz ..
mfabr.
betio Konſer,
rik ...
Motorenfabrik Darmſtadt
.::
Venuleth & Ellenberger ....

Fell=S chaukelpferd
guterh., mögl m Sat=
lelzeu
: aus gut Hauſe
zu kauf. ge Ang. m.
Preis unier Z 106 an
die Geſchſt (*46107
Eine eleltr. (*46030
Eiſenbahn
geſucht. Ang m. Preis
an Mob. Eller, Kra=
nichſteinerſtr
. 65

(ir öss. Araucarien
(Zimmertanne) zu kf
geſucht. Ang m. Preis
und Größe u. 2. 97 an
die Geſchſt (*46041
Ein noch gut erhalt
vollſtändiges Bett und
Nachttiſch zu kaufen
geſucht. Angebote mit
Preis unter 2 96 an
die Geſchäftsſt. /* 46036

Eine Arbeiter=
Kontrolluhr
evtl. gebraucht, zu
kaufen geſucht. An=
gebote
unt. 2 99 an
die Geſchſt. (13290im
2gbr. Gartenſtühle
zu kaufen geſucht. An=
gebote
unt Z 114 an
die Geſchäftsſt. /*46127

Küchenabfälle
aller Art, Kartoffel=
ſchalen
uſw. werden
angekauft, das Pfund
20 Pfg. Forſtmeiſter=
ſtraße
14 (*46165i1
Kontrollkaſſe
National, gegen bar
geſ. Anz. u J417298
a. d. Exped. (1,11089

Emmm
Kaufladen
zu kaufen geſ. Ang u.
2.88 Geſchſt. 45987g0
Suche geb. Mäucher=
kammertür
. Ang. an
Neeb. Kohlenhandlung,
Beſſungerſtr. 26 (Bzpzur
Ca 30 qm gebr Eorö
z. Verſchalen zu kauf.
geſ. Ang. unt. Z 120
an die Geſchſt. (B13312

Woerh man die höchſt.
Preiſe für gebruuchte
Herrn=u. Damen=
Fahrräder
wenna defekt? Nur bei
P. Sch.lf (*46018
Dieburger 42.

1. 12. 5 12. 570, 720 1010, 200 9- 205 1295,
675, 3
335 20. 601, 1150, 5, 1600. 990, 705 S0e,. ½ 775, A- 60 108 10c 1900. 50, 600, 810. v 810, 850. 660, B. 760, 81
550, 05. 1190, 80. Na Angeb. 1400 850. 520, 3o. 650. 750.

Berliner Kurſe.

(Eig. telegr. Meldung.)
lktiengeſ. für Anilinfabr. . . .
elſtoff ....
chaffenbu
lugsb.Nürnb. Maſchinen ....
Zerlin Anhalt
aſchinen ....
zerl. Elektr. Werke.... .. . ..
Bismar=
............"
Ge
2
=Brikett ........
Bremer Vulkan ......
Wolle ......."
Chem.
benden ......."
Beiler ......:.:
Deu
el. ......."
he Maſchinen .....:;
Deu
eutſch=Niederländ. Tel. ....
Deutſche Erdöl .............
Deutſche Petroleum. . . . . . . . ..
dt. Kaliwerke ...."
...
tion ...
affen und 2
arckhütte ........
namitſobel ... aassausy
Eberfelder Farben ........
Elektr Lieferung .....!
ſter ................."
ggenau Vorz. uaaaaaa.a.:
Gelſenk. Guf
....
elektr. Untern. ..... . ..
Halle
ſchinen ............
Han. Maſch.=Egeſt ..........
anſa Dampfſch. . . . . . . . . . .
Hemoor Zement. . .........
Hirſch Kupfer ........... .. .
öſch Eiſen .
......
ſohenlohe We
e..........."
Kahla Porzellan .........
Lindes Eismaſch. ........
Lingel Schuh .. . . . . . . . . . . .."
Linke & Hofmann . . . .. .. .. ..
2. Loewe & Co. ...........
Lorer
...-
Meguin ....................
ordd. Gummi ..........
renſtein.

"
gon ........"
athgeber
Roſitzer Zucker ............."
ütgerswerke .............
achſenwe
.............
jächſiſe
zußſtahl .........
Siemen Gla
............
a Romana .......
2.

.:.:
fiſenhütte .......
Ver. Lauſitzer Gla=
ct
Weſtfäl. Eiſen La
r...
Vittener Gu
........."
Muenn
....
Volkſtedter Porzellan ........

1. 12.
5.

2

10)
80
1330,

179
3300,
750.

ne
Pelze, arbeiten
12995a/ Soderſtr. 55, I.

Italieniſch.
Unterricht nach eigen.
prakt. Methode, erteilt
Auslandsdeutſche e0F.
in It.) bei mäßigſtem
Honorar. Daſ Teutſch
u. Engliſch (f Anfäng.)
Zſprech 5½-7. Wilkens,
Heinrichſtr. 95, 1.*46132

Wer erteilt jungem
Mädchen
(*46139
Geſang=u. Klavier=
Unterricht?
Angeb. mit Preis unt.
Z 118 an die Geſchſt.

Gründl u. gewiſſenh.
Untericht für 1127842
ert Tilling
EeuO Kammer=
muſiker
. He mann=
ſtraße
12.

Klavi r= u. Violinunterad
(*4591/4
erteilt
Georg Göbel,
Eliſabethenſtraße Si
2. Stock, rechts

Fahrräder
werden la vernickel:
emaill ert. Spez F1
rad=Reparatur=Wer)
Gg. Hahn,
heimerſtr. 18. (IS‟

[ ][  ][ ]

monatlich 6.50 M. md 1.00 M. Abtragegebühr.
durch die
genturen 7.50 M. frei Hauts. Einzel=
3.
ummer
Beſtellungen
nehmen entgegen:
die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße B (Vernſprecher
330 und B91), die Agenturen und alle Poſtämter.
derantwortlichkeit für Aufnahme von Anzeigen
beſtimmten Tagen wird nicht
mane.

aſcheinen einzelner Numme
infolge höherer
ewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kür
des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.

184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

Anzeigenpreis:
29 mm breile Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt !
R.
ankanz 1.20 M., Reklamezeile (82mm breit)
Marnae
vorſtehende
Anzeigen
20
von auswi
Bankanzeigen
ſeigen
Rehlamezeile S50 M.
Mft Hingt
4
B. dir
sſtelle Rheinſtra
entgegen: Geſch
W
Garnn unn
ditionen. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw. erliſcht jede
erpſlichtung auf Erfüllung der Anzeigenauſtri
nd Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konhur oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.

Nummer 328

Mittwoch, den 7. Dezember 1921

Einzelnummer 30 Pfg.

Die ſogenannte Orientkonferenz.
Frankreich und das Moratorium.
A* Aus Paris über Genf, 5. Dez. Die Waſhingtoner
Konferenz iſt tot, das heißt: die öffentliche Teilnahme an ihr
es lebe die engliſch=franzöſiſche Auseinarderſetzung in Paris!
Bei dieſer Auseinanderſetzung gibt ſich die alliierte Diplomatie
große Mühe, die Deutſchen merken zu laſſen, daß ſie als Beſiegte
m der internationalen Wertung noch ſehr tief ſtehen und eigent=
lich
eine Nebenſache bedeuten. Die Zuſammenkunft der Außen=
miniſter
Lord Curzon, Briand und, weil man nicht anders
kann, auch della Toretta mennt ſich nämlich Orientkon=
ferenz
, obwohl der letzte Türſteher am Quai d’Orſay weiß,
und flüſtert überhaupt nur noch von Moratorium und deutſcher
Anleihe, aber dieſe für franzöſiſch= Empfindungen peinlichen
Worte werden von der amtlichen Politik eingewickelt in die
Tagesordnung: Orientfragen.
Sehr geſchickt erklärte der Temps, der deutſche Staatsfekre=
kär
Fiſcher, der ſeit einer Woche in Paris weilt, habe bis jetzt
über die Zahlungen vom 15. Januar kein Wort mit der Repa=
rationskommiſſion
geſprochen. Er habe nur ganz allgemein über
die Schwierigkeiten der am 13. Dezember fälligen Zahlung ge=
klagt
. Die Stundungsfrage ſei alſo noch lange nicht brennend.
Ebenſo hat Briand der von ihm empfangenen Preſſe verſichert,
er ſehe den Grund nicht ein, dem Oberſten Rat zu berufen. Das
ſei erſt nötig, wenn Deutſchland einen neuen Reparationsplan
-orlege. Als ob die Zuſammenkunft der Außenminiſter nicht
ſchon der Oberſte Rat in Vertretung wäre!. Als ob nicht ſchon
ein neuer Reparationsplan vorläge, nämlich der engliſche, um
den die franzöſiſche Regierung noch viel weniger herumkommt,
salls um einen deutſchen! Endlich iſt die plötzliche Heimberufung
des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin, Charles Laurent, zur
PPariſer Orientkonſerenz der beſte Beweis dafür, daß die fran=
öſiſche
Regierung die Reparationsfrage, wie der Matin nicht
Bibel ſagt: nun ſelbſt beim Schopfe faſſen will, da man ihr doch
nuicht mehr entrinnen kann. Es fragt ſich nur, was Briand, der
äin Waſhington ſo wenig Glück hatte, nun in Paris zu tun ge=
wenkt
. Die Leute um Poincaré hetzen zum äußerſten Widerſtand
gegen jede Stundung, ſei es zum 15. Januar, ſei es ſpäter. Der
otnerbittliche Expräſident, deſſen journaliſtiſche Fruchtbarkeit
nteuerdings an Clemenceaus nulla dies sine linea (keinen Tag
whne Leitartikel) heranreicht, überbietet ſich in Schmähungen
gegen das widerſpenſtige und böswillige Deutſchland, daß ſich
Dem kindiſchen Glauben hingebe, es könnte die Keiten ſprengen.
Frankreich habe angeſichts der deutſchen Zahlungsweigerung
sticht nur wieder dus Recht, das Ruhrgebiet zu beſetzen, ſondern
Die Alliierten müßten jetzt Pfänder und Garantien verlangen.
Ja, Pfänder und Garantien! Nämlich produktive Pfänder von
gen heutigen und ſpäteren Sachwerten Deutſchlands, ſowie Ga=
antien
für die Ueberwachung des deutſchen Reichshaushalts,
Der deutſchen Währung, des deutſchen Exportes und des deut=
chen
Deviſenhandels. Wie die Boa constrictor ihr Opfer, ſo
oll Frankreich das deutſche Kaninchen verſchlingen, ohne Sorge,
ob es das auch verdauen kann. Die Aegyptiſierung‟ Deutſch=
ands
iſt der Plan der franzöſiſchen Chauviniſten, der weit über
Das Helotenproblem hinausgeht, das kürzlich in Englaud ( übri=
gens
nur von einem ziemlich einſeitigen und eigenbrötleriſchen
Sonderausſchuſſe engliſcher Induſtrieller) ausgeheckt wurde.
Wie ſoll ſich nun die franzöſiſche amtliche Politik verhalten?
Soll ſie ſich den Hetzphantaſien eines Poincaré, eines Senators
Henxi Cheron und all der unverantwortlichen Einpeitſcher der
öffentlichen Meinung anſchließen? Die Nervoſität wird immer
größer, je länger die deutſche Regierung man darf wohl ſagen:
mit kluger Zurückhaltung wartet und den Privatmann Ra=
henau
in London arbeiten läßt. Die Verhandlungen Rathenaus
ind, wie die Pariſer Preſſe frohlockend dem Londoner Daily
Telegraph endimmt, abgebrochen und bis zum Abſchluß der ſo=
genannten
Pariſer Orientkonferenz vertagt, aber man hat in der
Aufregung überſehen, daß in dem engliſchen Bericht nur die An=
eiheverhandlungen
gemeint waren, und zwar die Verhand=
ungen
über eine Anleihe für das Deutſche Reich, an die die
umtlichen Stellen in London vorläufig noch nicht herangehen
wollen. Dagegen gehen die Beſppechungen über eine Anleihe für
Sie deutſche Induſtrie weiter. Und mit dem Moratorium hat
Rathenan überhaupt nichts zu tun. Dieſes geht ja, ſo ſchmerz=
ich
das für franzöſiſche Ohren auch klingen mag, von engliſcher
Seite aus, und der deutſche Antrag, wenn er kommt, iſt die
Folge der engliſchen Aufmunterung. Dies ſollte doch für die
wätere Geſchichtsſchreibung feſtgehalten werden. Ebenſo müßte
man der franzöſiſchen Publiziſtik ſchon heute ins Stammbuch
chreiben, was der bekannte Profeſſor Kehnes in der vorgeſtrigen
Sunday Tiwes veröffentlichte und was die Pariſer Preſſe mit
der üblichen Diſziplin totſchweigt, nämlich, daß auch ein Mora=
wrium
die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands und damit die wirt=
chaftliche
Gefährdung Europas nicht beſſern könne, wenn man
richt endlich dazu übergeht, die unſinnigen UIſtimatumszahlen
Euszuſtreichen.
Paris, 6. Dez. (Wolff.) Nach dem Petit Pariſien nimmt
ian an, daß die von Lord Curzon vorgeſchlagene Konferenz
Eber die Orientfragen nicht vor kommender Woche ſtatt=
ſinden
wird.
Die Wünſche der Helgoländer.
E. Berlin, 6. Dez. Unter Mitwirkung einiger Perſön=
chkeiten
, die einen Ausgleich der mehrfach erörterten Differen=
jen
zwiſchen den Helgoländern und der Regierung
erſuchten, iſt eine Denkſchrift entſtanden, die ſich an den
keichskanzler, den preußiſchen Miniſterpräſidenten, den Reichs=
ag
und den preußiſchen Landtag mit der Bitte wendet, die
Selgoländer Anträge unter Berückſichtigung der alten Reſervat=
lechte
, der allgemein ſchwierigen Lage und der beſonders ſchwe=
ſen
Nachkriegswirkungen wohlwollend zu prüfen.
In ihrem erſten Teil entwickelt ſie hiftoriſch den Uebergang
Helgolands von England auf Deutſchland durch den Vertrag vom
1. Juli 1890 und an Preußen vom 11. Dezember 1890. Die
ſegenannten alten Rechte und Gewohnheiten, die niemals voll=
ändig
aufgezeichnet ſind, ſollen auch in der Denkſchrift nicht
ganz aufgezählt, ſondern nur in einigen wichtigen Punkten ent=
beickelt
werden. Zuerſt wird die Sonderſtellung Helgolands im
Ernzelnen dargeſtellt. In Helgoland beſtand eine Selbſtverwal=
ung
der Gemeinden mit Ausübung der polizeilichen Gewalt
durch einen beſonderen landrätlichen Hilfsbeamten. Bezüglich
Der Steuern wird darauf hingewieſen, daß Staatsſteuern irgend=
welcher
Art niemals verlangt wurden. Den Wehrbeitrag 1913

Abgabe nicht hinter anderen Deutſchen zurückſtehen wollten. In nichts mehr gemein haben will.
Anlehnung an die hiſtoriſch=rechtliche Darſtellung werden dann
die einzelnen Wünſche vorgetragen.
In Abweichung von der Reichsverfaſſung iſt in Preußen ein
Geſetz ergangen, das das aktive Wahlrecht von einer fünfjährigen
Ortsanſäſſigkeit abhängig macht. Die Helgoländer wollen, daß
die zurzeit beſtehende Befriſtung des Geſetzes bis zum Jahre
1920 aufgehoben wird. Bis vor kurzem war Helgoland dem
Kreiſe Süderdithmarſchen angegliedert, jetzt bitten die Helgo= ſeits des Rheins werden voll Zufriedenheit konſtatieren, daß die
länder um Loslöſung von dieſem Kreiſe, Ausgeſtaltung der Ver=
waltungsſtelle
auf Helgoland mit größeren Machtbefugniſſen und
direkte Unterſtellung unter die Provinz. In den Steuerfragen
daß es eine Reparationskonferenz iſt. Man ſpricht erklären die Helgoländer, mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche
Notlage des Reiches, ihre Bereitwilligkeit zur Zahlung der
Reichseinkommenſteuer, wovon (entſprechend dem Entgegenkom=
men
Preußens!) zwei Drittel der Gemeinde und ein Drittel
dem Reiche zufallen ſollen. Aus Sparſamkeitsrückſichten ſchlagen
ſie die Erhebung durch die Gemeinde ſelbſt vor. Jedoch halten
ſie es für am einfachſten, an das Reich eine alljährlich feſtzu=
ſetzende
Pauſchalſumme abzuführen, deren Verteilung der Ge=
meindeverwaltung
in Verbindung mit dem oberſten Verwal=
tungsbeamten
der Regierung auf Helgoland überlaſſen bleiben
möchte. Von der Durchführung der anderen Steuergeſetze bitten
ſie, in Anbetracht der ſchwierigen Lage der Inſel, Abſtand zu
nehmen.
Man kann annehmen, daß dieſe Wünſche der Helgoländer
noch einmal gründlich beſprochen werden. Angeſichts des weiten
Entgegenkommens, das den Bewohnern der Inſel im Wahlrecht in ſolchen Unterredungen, an denen ſie ſelbſt keinen Antetl hät=
und der Einkommenſteuer bereits erwieſen wurde, und angeſichts
der Tatſache, daß die Erhaltung der Inſel dem Staate Preußen
jährlich etwa eine Million Mark koſtet, ſcheint eine Erfüllung
dieſer weitgehenden Anſprüche allerdings als ausgeſchloſſen.
Danzig.
Danzig, 5. Dez. (Wolff.) Da es der Regierung der
freien Stadt Danzig uicht gelungen iſt, mit der polniſchen
Regierung betreffs der Auslegung der Artikel 105 und 106
des Verſailler Vertrages zu einer Einigung zu konmnen, erſuchte
ſie gemäß Artikel 39 der polniſch=Danziger Konvention vom
9. November 1920 den Oberkommiſſar Haking um eine Entſchei=
dung
. Unter dem 26. November hat dieſer beſchloſſen, daß das
Wort Domicile oder Ordinary reſidence, wie es in den Ar=
tikelnt
105 und 106 des Verſailler Vertrages gebraucht iſt, ſoweit
die Beziehungen zwiſchen Danzig und irgendeinem fremden
Staat in Betracht kommen, ſo ausgelegt werden ſoll, daß ein
Einwohner von Danzig am Tage des Inkrafttretens des Ver=
ſailler
Vertrages uur einen Wohnſitz oder eine ſtändige Nieder=
laſſung
haben kann, entweder in Danzig oder in einem fremden
Staat, aber nicht in beiden, und daß ein Einwohner gemäß
dem Wortlaut und Sinn der Artikel 105 und 106 des genannten
Vertrages für einen dieſer zwei Domiciles oder Ordinary
reſidences optieren muß.
Aus Elſaß=Lothringen.
Zur Kriſis in Elſaß=Lothringen.
E.N. Die führenden Blätter Elſaß=Lothringens beſchäftigen
ſich andauernd mit der immer mehr um ſich greifenden Unzu=
friedenheit
der einheimiſchen Bevölkerung. Sie
weiſen darauf hin, daß Frankreich auf dem beſten Wege iſt, ſich
vollſtändig um das Vertrauen der Elſaß=Lothringer und den
Reſpekt vor den franzöſiſchen Einrichtungen zu bringen. Man
habe einmal in der Kammer geſagt, für Elſaß=Lothringen ſei
das Beſte gerade gut genug. Was Frankreich aber nach Elſaß=
Lothringen gebracht habe, ſtehe damit im ſchroffſten Widerſpruch.
Der Elſäſſer Kurier, der die Wünſche der einheimiſchen Bevöl=
kerung
mit am energiſchſten vertritt, beſchäftigt ſich in Nr. 275
eingehend mit dieſer Unzufriedenheit und kommt zu folgendem
Schluß:
Die Klage, daß die Elſaß=Lothringer nichts zu ſagen ge=
habt
haben bei der ganzen Neueinrichtung der Verhältniſſe,
durchhallt das ganze Land. Es iſt ein dickes Buch erſchienen
über die Neueinrichtung unſerer Verwaltungsdienſte, heraus=
gegeben
von den Dienſtleitern im Generalkommiſſariat. Man
öffne das Buch und leſe die Namen der Herren, die da mitgewirkt
haben, an dieſer Umarbeitung unſer geſamten Verwaltung, und
zähle ab, wie viele Elſaß=Lothringer darunter ſind! Man wird
ſtaunen und wird dann vieles begreifen.
Wenn Mißgriffe begangen worden ſind und ſtändig noch
begangen werden, dann iſt das der Grundfehler am ganzen
Organismus unſerer Verwaltung, das Herzleiden, an dem alles
krankt. Die eingeborenen Elſaß=Lothringer haben zu wenig, ſie
haben furchtbar wenig zu ſagen. Bei der ſogenannten Aſſimi=
lation
ſind zwei Teile, die aneinander gepaßt werden ſollen. Der
aktive Anteil, der den Eingeborenen gewährt iſt, er iſt erſchreckend
ſachverſtändigen entſcheiden. Die Bevölkerung ſieht das und in
den Reſultaten fühlt ſie es oft recht ſchmerzlich, und dann ent=
ſteht
das, was der Eclair ſchreibt: Die Kriſis der Autorität.
Die Mißſtimmung in Lothringen.
E.N. Der zunehmenden Mißſtimmung in Lothringen wid=
met
die Lothringer Volkszeitung (Nr. 275) einen Leitaufſatz, in
dem ſie betont, ein großer Teil der Mißſtimmung ſei auf
die Leichtfertigkeit zurückzuführen, mit der in Lothringen viel=
fach
mit der Verdächtigung nach der deutſchen Seite hin hantiert einen neuen Verluſt für den Staatshaushalt zur Folge und ſetze
werde. Es verletze einen rechten Elſäſſer und einen rechten Loth=
ringer
nichts mehr, als wenn man ſeine Eigenſchaften, ſeine Ge=
wohnheiten
, ſeine Sprache kurzerhand mit Boche oder mit
deutſchen Ueberbleibſeln abtue. Ueberhaupt ſei Frankreich das
innere Verhältnis zu Elſaß=Lothringen zu einem großen Teile eine andere Form von ſtaatlicher Beihilfe und daher würden
verloren gegangen. Darauf ſei es zurückzuführen, daß die elſaß= während in Deutſchland der Staat ſelbſt Geld aus der Taſche der
lothringiſchen Landsleute, die ſich während des Krieges in
Innerfrankreich befanden, nicht gerade zärtlich behandelt wur= gewährt.
den. Die Lothringer Volkszeitung ſchreibt wörtlich: Sie kamen
vielfach in Denunziationslager, wurden als feindliche Auslän= auf die deutſchen Reparationen verzichten, ſelbſt für einen ge=
ſtellt
. Heute noch ſind die meiſten nicht entſchädigt worden.
Es iſt auffallend, wie die elſaß=lothringiſchen Tagesblätter
allmählich immer mehr das zum Ausdruck bringen, was die ein= Lage zu ſetzen, ſeine rechtmäßigen Verpflichtungen den Völkern
heimiſche Bevölkerung täglich ausſpricht. Zwar betonen ſie dabei gegenüber zu erfüllen, bei denen es Schulden habe. Horne ſagte,
immer noch die Liebe und Anhänglichkeit der elſaß=lothringiſchen Deutſchland könne auch durch die Steuereinkünfte ſeine Aus=
Bevölkerung zu Frankreich, obſchon ſie genau wiſſen, daß der gaben decken. Innerhalb eines feſtzuſetzenden Zeitraumes müſſe
und tiefer wird. Vielleicht müſſen ſie dies tun, um überhaupt ſein Deſizit auszugleichen. Bezüglich des Vorſchlages, daß
Beſchwerden vorbringen zu dürfen. Der Tag wird aber auch Großbritannien ebenſo wie Frankreich einen Teil ſeiner Schul=
noch
kommen, an dem wir die Feſtſtellung leſen werden, daß das

haben die Helgoländer bezahlt, weil ſie bei dieſer einmaligen elſaß=lothringiſche Volk in ſeiner großen Mehrheit mit Frankreich
Einen Blick in die Seele der Elſaß=Lothringer laſſen die
nachfolgenden Ausführungen der Lothringer Volkszeitung
(Nr. 269) tun: Es wirkt ohne Zweifel im Auslande im höchſten
Grade lächerlich, wenn allgemach in Elſaß und Lothringen für
die meiſten Einheimiſchen ſich die Notwendigkeit herausſtellt.
mit jedem Tage in ſtets ſtärkerer Tonart ein nationales Glau=
bensbekenntnis
abzulegen. Speziell unſere guten Freunde jen=
böſen
Klerikalen, denen ſie an erſter Stelle den ſchmerzlichen
Verluſt Elſaß und Lothringens zuſchreiben und die ſie vor und
während des Krieges als beſonders hartnäckige Franzoſenköpfe‟
kennen lernten, nun derart von antiklerikalen Kreiſen unſerer
Republik traktiert werden.
Die Reparationsfrage.
Eine Erklärung des engliſchen Schatzkanzlers.
London, 6. Dez. (Wolff.) In einer Rede in Mancheſter
über die finanzielle Lage behandelte der britiſche Schatz=
kanzler
Sir Robert Horne eingehend die Frage der
deutſchen Reparationen und ſagte, in Frankreich ſcheine
eine gewiſſe Beſorgnis zu beſtehen über die Unterredun=
gen
, die er mit Rathenau gehabt habe. Man ſcheine unter
den Alliierten Englands zu befürchten, daß hinter ihrem Rücken
ein Uebereinkommen getroffen werde. Sie ſchienen der Anſicht
zu ſein, daß England gewiſſermaßen eine Tendenz zeigen könme,
ten, Deutſchland Zugeſtändwiſſe zu machen. Dieſe Haltung auf
ſeiten einiger der Alliierten beruhe vollkommen auf einem
Mißverſtändnis. England werde natürlich kein Ueber=
einkommen
eingehen, ohne ſich mit ſeinen Alliier=
ten
darüber zu beraten, und zwar nicht nur mit Frank=
reich
, ſondern auch mit den anderen Alliierten. England er=
kenne
, daß es heute von ebenſo großer Wichtigkeit ſei als jemals,
daß die Allianz ſo feſt bleibe wie möglich. Nichts wäre im
Augenblick für die Welt von größerem Schaden, als ein Bruch
der Allianz. Es ſei daher ſelbſtverſtändlich, daß England nicht
im Traum daran denken könne, ein Abkommen in irgendeiner
Weiſe ohne angemeſſene Beratung und Entſcheidung abzuſchlie=
ßen
, was ſeinen Freunden nachteilig ſein köme.
Horne fuhr fort: Die Perſonen, die England kritiſierten,
könnten jedoch nicht verkennen, daß ſie während des letzten Jah=
ves
, als Loucheur mit Rathenau verhandelt habe, aus England
zu keiner Zeit deu geringſten Einwand dagegen vernommen hät=
ten
. Tatfächlich feien jene Erörterungen ſogar weiter gegangen,
denn ſie hätten ihren Ausgang in dem Wiesbadener Abkommen
gefunden. Dieſes Abkommen würde, wenn es in ſeinen Bedin=
gungen
durchgeführi würde, Frankreich gegenüber den anderen
Alliierten bei Bezahlung der Repavationen Prioritäten geben.
Horne ſagte, dieſe Frage liege jedoch der Reparationskommiſſion
vor und daher wünſche er nichts darüber zu ſagen. Er hege
nicht den geringſten Zweifel, daß bei all dieſen Fragen England
in der Lage ſein werde, mit ſeinen Alliierten unter Bedingungen
der größten Freundſchaft zu einem Einverſtändnis zu kommen.
Der Schatzkanzler erllärte weiter, ſoweit die deutſchen
Reparationszahlungen in Betracht kämen, habe Eng=
land
ſtets den Grundſatz verfolgt, ſein Budget ohne Bezugnahme
auf irgend Stwas zu machen, was von ſeiten Deutſchlands kom=
men
könne. Wir wollen weiter bei dieſem Grundſatze bleiben,
Deutſchland erkläre jedoch, daß es die Summen nicht bezahlen
könne, die im Januar und Februar fällig wären, und es erſuche
um Aufſchub. Dies wäre eine Aufgabe, die alle Alli=
ierten
gemeinſam erörtern und einſtimmig verant=
worten
müßten. Der Zuſammenbruch Deutſchlands
ſollte er unglücklicheweiſe durch irgendeine Aktion von ſeiten
der Alliierten herbeigeführt werden wäre ein unglück, nicht
nur für Deutſchland, ſondern für Europa und die ganze
Welt. Man leide heute hauptſächlich daran, daß in Europa
ſo viele wrackgewordene Länder ſeien. Oeſterreich und Rußland,
die Kunden Englands waren, ſeien nicht mehr in der Lage, die
engliſchen Waren zu kaufen. Komme nun zu dieſen Ländern
ein gebrochenes Deutſchland hinzu, ſo würde die Kataſtrophe
für Europa unbeſchreiblich ſein. Es würde eine Ka=
taſtrophe
ſein, die nicht nur vom wirtſchaftlichen Standpunkte aus
geſehen, ſondern auch vom politiſchen Standpunkte aus von un=
geheuerer
Rückwirkung auf die Welt ſein würde.
Horne ſagte, wenn man einen Druck auf Deutſchland aus=
üben
würde, ſo würde Deutſchland vielleicht in der Lage ſein,
zu zahlen, vielleicht aber auch nicht, und dies ſei die unmittel=
bare
Frage, die unterſucht werden müßte. Wenn jedoch Zuge=
ſtändniſſe
geſucht werden ſollten, ſo müßte man zunächſt ein
Ding in Betracht ziehen: Deutſchland ſage jetzt, es könne die ge=
ſchuldeten
Reparationen nicht bezahlen. Deutſchland tue jedoch
gering. Die Nichteingeborenen die Nichteingeweihten, die Nicht= verſchiedene Dinge, die gegen die Möglichkeit wirkten, daß es
ſeine Verpflichtungen erfülle. Es leiſte Beihilfen für den Brot=
preis
in Deutſchland. Dies gehe auf Koſten des Steuerzahlers.
Dies führe zu einem Fehlbetrag der Staatseinkünfte und dazu,
daß die deutſchen induſtriellen Unternehmer in der Lage ſeien,
ihre Arbeiter mit niedvigeren Löhnen zu bezahlen, infolge der
Brotpreisbeihilfen, die der Staat zahle. Auch im anderer Hin=
ſicht
ſubventioniere Deutſchland den Unternehmer. Die Eiſen=
bahnen
würden vom Staate mit Verluſt betrieben. Dies hätte
den deutſchen Induſtriellen in die Lage, ſeine Waren billiger
befördern zu können, als dies der Fall ſein müßte. Kohlen wür=
den
heute in Deutſchland etwa für die Hälfte des Preiſes ver=
kauft
, der überall in der Welt dafür bezahlt werde. Dies ſei
Steuerzahler zahlt gewiſſermaßen Privatperſonen Beihilfen
Horne erklärte: Wenn wir auf unſere gerechten Anſprüche
der behandelt und ihr Vermögen unter Zwangsverwaltung ge= wiſſen Zeitraum was wir meiner Anſicht nach nicht beſchlie=
ßen
dürfen , aber geſetzt den Fall, daß es geſchieht, ſo iſt eines
klar: Deutſchland muß die Beihilfen aufgeben, um ſich in die
Graben zwiſchen Frankreich und Elſaß=Lothringen täglich breiter Deutſchland auch die Ausgabe von Papiergeld einſtellen, um
den durch Bezahlung in Waren erhalten ſolle, erklärte Horm.

[ ][  ][ ]

Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 7. Dezember 1921.

Mummer 328.

daß die Bezahlung in Waren an Frankreich mit den verwüſteten
Gebieten zuſammenhänge. Zum größten Teile würden die
Dinge, die Deutſchland England liefern könne, gerade in Eng=
land
ſelbſt hergeſtellt. Das Programm ſei daher nicht ſo leicht,
wie es von mancher Seite dargeſtellt werde, obgleich er nicht
ſagen wolle, daß es unmöglich ſei, irgendeine Art von Plan auf=
zuſtellen
, durch den England in dieſer Richtung einige Ergebniſſe
erzielen könne.
Die Londoner Verhandlungen.
London, 6. Dez. (Wolff.) Die Times berichtet, daß der
Finanzausſchuß des Kabinetts weiterhin die Frage
der deutſchen Reparationen erwäge. Die dringendſte
Frage ſei nicht, ob die Januar= oder Februarrate bezahlt werde
oder nicht, ſondern, wie die zukünftige finanzielle Lage Deutſch=
lands
ſein werde, da es immer deutlicher werde, daß, wenn keine
Ordnung in den augenblicklichen chaotiſchen Zuſtand der deut=
ſchen
Finanzen gebracht werde, weitere Reparationen äußerſt
problematiſch ſeien. Man ſei der Anſicht, daß der Moratoriums=
gedanke
imer mehr begünſtigt werde. Das Beſtehen Poincarés
auf Garantien werde, wie man glaube, kein Hindernis für die
Gewährung eines Moratoriums bilden, da niemand der Anſicht
ſei, daß die britiſche Regierung einem bedingungsloſen Mora=
torium
zuſtimmen werde. Rathenau ſetze, der Times zufolge, in=
zwiſchen
ſeine Beratungen fort. Der Zeitpunkt ſeiner Abreiſe ſei
noch nicht ſeſtgeſetzt; möglicherweiſe werde er jedoch morgen nach
Deutſchland abfahren.
wd. Berlin, 5. Dez. Das Achtuhr=Abendblatt befaßt ſich
heute mit der Frage des Moratoriums in Verbindung mit
der Reiſe des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin nach Paris.
Jedenfalls dürften die vorausſichtlich noch in dieſer Woche ſtatt=
findenden
Beſprechungen zwiſchen den Außenminiſtern der drei
Endentemächte die prinzipielle Klärung der Moratoriumsfrage
bringen. Die Meldung des Daly Telegraph, daß Rathe=
naus
Verhandlungen als geſcheitert angeſehen werden dürften,
wird nach dem Blatt i unterrichteten Berliner Finanzkreiſen
als tendenziös bezeichnet. Das Blatz will erfahren haben, daß
Rathenau kaum vor Ende dieſer Woche nach Berlin zurückkehren
dürfte. Von einer neuen Reiſe der Reparationskommiſſion nach
Berlin, von der in Pariſer Blättern die Rede iſt, iſt an Berliner
zuſtändiger Stelle nichts bekannt.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Eine japaniſche Erklärung.
Waſhington, 6. Dez. (Havas.) Der Sonderbericht=
erſtatzter
der Havasagentur meldet: Baron Kato gab folgende
Erklärung ab: Die Frage der Beſchränkung der Flotten=
rüſtungen
umfaßt Fragen, die eine große Rückwirkung auf
das nationale und internationale Leben Japans und für die
Politik auf Jahre hinaus, vielleicht ſogar dauernd haben. Dieſe
Fragen müſſen vor allen Dingen der japaniſchen Regierung zur
Prüfung vorgelegt werden, bevor eine endgültige Entſcheidung
getroffen werden kann. Leider gibt es gegenwärtig große Ver=
zögerungen
in der Uebermittelung der Telegramme, und ſelbſt=
verſtändlich
können Verhandlungen mit Tokio über ein ſo wich=
tiges
Problem in kurzer Zgit nicht vollſtändig erledigt werden.
Auf jeden Fall bin und war ich immer feſt davon überzeugt, daß
die Konferenz zu einem Einvernehmen über die Vorſchläge kom=
men
wird, das für alle Beteiligten gerecht iſt, und nicht nur den
intereſſierten Nationen, ſondern auch der ganzen Welt. Dienſte
leiſten wird. Keine Mühe wird von mir und meinen Kollegen
geſcheut werben, um dazu beizutragen, daß die verſchiedenen
Fragen ſo bald wie möglich zu einem Abſchluß kommen, der mit
der Weisheit und der Vorſicht vereinbar iſt. In letzter Zeit
wurde ich auf Zeitungsartikel aufmerkſam gemacht, die andeuten,
daß Japan handeln wolle. Ich denke, daß keine der an der Kon=
ferenz
teilnehmenden Perſonen eine ähnliche Beſchuldigung vor=
bringen
kann. Sie widerſpricht der Wahrheit, und es wäre be=
danerlich
, wenn departige Erwägungen in der öffentlichen Mei=
nung
ſich mit den ehrlichen Bemühungen verbinden würden, die
auf die Verbeſſerung und den Fortſchritt der Menſchheit hin=
zielen
.
China und Japan.
Neu=York, 5. Dez. (Wolff.) Dem Vernehmen nach wer=
der
die chineſiſchen Delegierten, falls nicht die ganze
Provinz Schantung unverſehrt an China zurückgegeben wird,
die direkten Verhandlungen beendigen und dieſe Frage der Ab=
rüſtungskonferenz
unzerbreiten, da ſie eine unvermeidliche Quelle
für Streitigkeiten und dazu angetan ſei, den Frieden im fernen
Oſten zu ſtören.
Paris, 6. Dez. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Waſhington hat in einer zwiſchen den japaniſchen und
chinefiſchen Delegierten geſtern ſtattgefundenen Sitzung
Japon den Vorſchlag augenommen, auf ſeine Vorzugsrechte in
Schantung zu verzichten.
Erfatz für den engliſch=jauaniſchen Vertrag.
Paris, 6. Dez. (Wolff.) Wie der Matin berichtet, wird,
wenn der engliſch=japaniſche Allianzvertrag durch
eine Entente erſetzt wird, durch die der Frieden im Stil=
len
Ozean aufrecht erhalten werden ſoll, auch Frankreich aufge=
fordert
werden, an dieſer Entente teilzunehmen. Formelle Ver=

ſicherungen nach dieſer Nichtung ſeien dem Miniſterpräſidenten
Briand gegeben worden, der aber dem Staatsſekretär Hughes
gegenüber erklärt haben ſoll, daß auch noch andere Uferſtaaten,
wie beiſpielsweiſe China und Holland, daran teilnehmen müßten.
Die Induſtrie gegen die Inſeratenſteuer.
In der kürzlich abgehaltenen Mitgliederverſammlung des
Eiſen= und Stahlwaren=Induſtriebundes in
Elberfeld, die zu den neuen Steuergeſetzentwürfen Stellung
nahm, wurde auch die Inſeratenſteuer behandelt. Sie
wurde unter der Zuſtimmung von ſchätzungsweiſe 700 bis 800
aus dem ganzen Reiche anweſenden Eiſen= und Stahlwaren=
induſtriellen
verworfen. Der eine Hauptredner, beeidigter
Bücherreviſor Dr. Kinzius=Elberfeld, führte über die Inſeraten=
ſteuer
kurz zuſammengefaßt folgendes aus: Die Belaſtung
der Zeitungsinſerate mit einer Steuer bis zu 10 v. H.
wirkt wie eine Luxusſteuer. Das Inſerat hat im Innern des
Landes die lebenswichtige volkswirtſchaftliche Aufgabe zu er=
füllen
, Angebot und Nachfrage zuſammenzuführen. Somit iſt
der Anzeigenteil einer Zeitung nichts anderes als ein Markt
ebenſo unentbehrlich wie die Warenmärkte, Warenmeſſen,
Warenbörſen. Handel und Gewerbe ſuchen einerſeits durch die
Zeitung einen Abſatz für ihre Produkte, andererſeits finden ſie
dort das, was ſie für ihre Betriebe benötigen an Rohſtoffen, Ma=
ſchinen
, Arbeitskräften uſw. Daher muß von ſeiten der inſerie=
renden
Kreiſe, auf die letzten Endes vom Zeitungsverleger die
Inſeratenſteuer abg=wälzt wird, die Auffaſſung der Reichsregie=
rung
, daß das Inſerat ein Luxus ſei, als beſonders große
Härte empfunden werden. Die Aufhebung der Inſe=
ratenſteuer
iſt daher unbedingt erforderlich.
Die neuen Gehaltsforderungen der Beamten.
* Der Vorwärts veröffentlicht die Denkſchrift über die
neuen Lohnforderungen der Beamten, Staatsange=
ſtellten
und =arbeiter, die die gewerkſchaftlichen Spitzenorganiſa=
tionen
der Reichsregierung überreicht haben. Die Deukſchrift
fordert eine Aenderung der Grundgehälter, und zwar derart, daß
die Abſtände zwiſchen den einzelnen Beſoldungsgruppen burch
Annäherung der Grundgehälter der unteren und mittleren Be=
ſoldungsgrutpen
an die oberen verringert werden. Weiter wird
eine Aenderung in der Höhe des Teuerungszuſchlags und eine
Verſchiebung der Ortszuſchlagsgrenze gefordert. Ferner ver=
langt
die Denkſchrift eine Beſſerſtellung der Penſionäre und
Hinterbliebenen. Die für die Beamten aufgeſtellten Forderungen
ſollen auch für die Angeſtellten gelten. Für die Arbeiter wird
eine Erhöhung der Grundlöhne um 4,30 Mark pro Stunde ver=
langt
. Die Neuregelung ſoll mit Wirkung ab 1. Oktober d. J.
beginnen. Die Mehrbeträge ſollen noch vor Weihnachten aus=
gezahlt
werden. Für die Länder und Gemeinden ſollen Reichs=
mittel
bereitgeſtellt werden, um eine entſprechende Erhöhung der
Bezüge der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter der Länder und
Gemeinden ſicherzuſtellen.
Betriebsrätekongreſſe.
* Am Montag begaun im Leipziger Volkshaus der
erſte Reichsbetriebsrätekongreß für die Metall=
induſtrie
. Außer den Regierungsbehörden waren der Inter=
nationale
Metallarbeiterbund, die Metallarbeiterverbände Nor=
wegens
, Oeſterreichs und der Tſchecho=Slowakei ſowie die groß=
induſtriellen
Unternehmerverbände, unter anderem die A.E. G.
der Siemenskonzern und die Deutſchen Werke, vertreten. Zum
Vorſitzenden wurde der Abgeordnete. Dißmann aus Stuttgart
gewählt. Als erſter Referent ſprach Profeſſor Lederer=Heidelbeng
über das Thema Welwwirtſchaft.
Um die Erfahrungen der Betriebsräte in der Zukunft noch
beſſer zu verwerten, hat der chriſtliche Metallarbeiter=
verband
die Delegierten ſeiuer 5000 dem Verband angehörigen
Betriebsräte für den 18. Dezember d. J. nach Duisburg zu
einem Kongreß eingeladen. Neben dieſen aus allen Teilen
Deutſchlands gewählten Deiegierten werden auch erfahrene Be=
triebsobmänner
und Kolleginnen der verſchiedenſten Metallberufe,
ſowie die Bezirks= und Konzernleiter dort vertreten ſein. Die
Tagesordnung ſieht zunächſt einen Rückblick auf die Tätigkeit
der Betriebsräte des Verbandes in den letzten Jahren vor. Wich=
tiger
jedoch iſt der zweite Punkt der Tagesordnung, der ſich mit
den Gegenwarts= und Zukunftsaufgaben der Betriebsräte
befaßt. Eine Fülle von Arbeit, Wünſchen und Anregungen iſt zu
bewältigen.
Henckel von Donnersmarck Beuthen Eſtate Ltd.,
London.
* Aus Berlin wird der Frkf. Ztg. gemeldet: Bei der vom
Wolffbureau gemeldeten Gründung handelt es ſich, ſoweit man
hört, im weſentlichen um eine Familiengründung. Das
Kapital ſoll mit 500 000 Pfund Sterling bemeſſen und nur zum
kleinen Teil in engliſcher Hand bzw. an den engliſchen Markt
gelangen. Das Objekt der Gründung ſind die umfangreichen Be=
ſitzungen
der Grafen Hugo, Arthur und Lazy Donnersmarck,
gehen alſo, den Fürſtlich Donnersmarckſchen Beſitz
oder auch die Donnersmarckhütte, die eine Aktiengeſell=
ſchaft
von Pwdatleuten iſt, nichts an. Die Objekte, die der
Generaldirektion der Grafen Donnersmarck Beuthen in Karls=
horſt
und Tarnowitz unterſtellt ſind, liegen nicht nur in Ober=

ſchleſien allein, wietohl dort zur Hauptſache. Es gehören dazu
die Herrſchaften Wolfsberg in Kärnten, der Waldbeſitz Löllim=
gen
in Steiermark, ſowie Beſitztümer in der Tſchecho=Slowakei
und Zinkbergwerke in Schweden. Man nimmt hier an, daß der
größte Teil aller bieſer Intereſſen in die engliſche Geſellſchaft
überführt worden iſt, doch bleiben nähere Nachrichten abzuwar=
ten
. Die Hauptobjekte liegen natürlich auf ſchleſiſchem
Boden, d. h. nunmehr auf polniſchem Gebiet. Dies gilt
von den Zinkgruben und Zinkſchmelzen bei Antonienhütte, die
teils Allodiakbeſitz, teils Fideikommiſſe waren, und es gilt von
den verſchiedenen Kohlenberawerken, unter denen diejenigen von
Radzionkau, Gottesſegen, Aſchenborn, Hillebrand und Menzel=
ſchacht
die bedeutendſten ſind. Die Förderung dieſer Kohlen=
gruben
, denen Kokereien nicht angeſchloſſen waren, dürfte ſich in
1920 auf anderhalb Millionen Tonnen belaufen haben, in frühe=
ren
Friedenszeiten dürfte die Kohlengewinnung um etwa 30
Prozent höher geweſen ſein. Ueber den Vertrieb der Kohlen=
produktion
beſtanden Verträge mit der Firma Cäſar Woll=
heim
in Berlin.
Uebereinkommen in der iriſchen Frage.
London, 5. Dez. (Wolff.) Wie Reuter meldet, iſt die
iriſche Frage in ein akutes Stadium eingetreten. Nachdem
Lloyd George heute früh eine Audienz beim König hatte, fand
eine Sitzung des Kabinettsausſchuſſes für die iriſchen Ange=
legenheiten
ſtatt, der eine Vollſitzung des Kabinetts folgte.
Daraufhin wurden die Sinnfeindelegierten in das Foreign
Office gebeten, wo die Beratungen fortgeführt wurden. Der
Ausgang der Beſprechung wird mit größter Spannung erwartet.
London, 6. Dez. (Wolff.) Wie das Reuterſche Bureau
meldet, iſt in der iriſchen Frage ein Abkommen erzielt
worden.
London, 6. Dez. (Wolff.) Zu den in der letzten Nacht
abgehaltenen Verhandlungen zwiſchen der eng=
liſchen
Regierung und den Sinnfeinern wird
noch mitgeteilt, daß die Beratungen von 11 Uhr 20 Min. abends
bis 2 Uhr 20 Min. morgens dauerten. Hierauf wurde von maß=
gebender
britiſcher Seite die Mitteilung gemacht, daß ein
liebereinkommen erzielt worden ſei, deſſen Bedin=
gungen
der Preſſe rechtzeitig für die Mittwoch=Morgenausgabe
mitgeteilt werden ſollen. Von amtlicher Seite wird erklärt, daß
das Uebereinkommen dem Parlament zur Annahnie unterbreitet
werden wird. Eine Abſchrift des Uebereinkommens iſt durch
einen Sonderboten an den Premierminiſter von Ulfter, Craigh,
geſandt worden.
Daily Chronicle herichtet über die iriſchen Verhandlungen
daß die Schwierigkeit des Treueides beſeitigt worden ſei. (
ſei eine neue Formel gefunden worden und die Verhandlungen
gingen weiter.

* Kleine politiſche Nachrichten. Der deutſch=ſchweizeriſ
Schiedsgerichtsvertrag iſt unterzeichnet worden. Die beider
Mächte verpflichten ſich darin, alle Differenzen, die zwiſchen ihnen ent=
ſtehen
könnten, bis auf einige näher beſtimmte Fälle einem gemiſchten
Jae
Schiedsgericht vorzulegen, deſſen Mitglieder von beiden Vertragſchlief
den beſtimmt werden. Am Montag weilten unter Führung
Reichswirtſchaftsminiſters a. D. Wiffell die Vertreter
Internationalen Arbeitskonferenz in Düſſeldorf und
ſichtigten eingehend die Rheiniſche Metallwaren= und Maſchinenfahr
ſei dem Empfang auf dem Nathaus durch die Vertreter der Stadt wie
er Oberbürgermeiſter auf die Folgen der militäriſchen Sanktionen
Düſſeldorf hin. Aus Sewaſtopol meldet ein Funkſpruch: K
te
läuft der deutſche Dampfer Herold mit 300 deutſchen Kriegs
gefangenen nach Trieſt ab. Die Abſendung der Oeſterreicher wit
nach angelangter Genehmigung erfolgen. Der 1. Internatio=
nale
Demokratiſche Kongreß in Paris hat am Monto
ſeine Arbeiten begonnen. Er hat die Ausführungen der ausländiſchen
Delegierten über die Stimmung, die in ihren Ländern über das Fri
densproblem herrſcht, angehört. Die deutſchen, ungariſchen und öſte
eichiſchen Abgeordneten wohnten den Erörteruugen bei.
gör.
von Bekgien erſuchte deu Finanzmimiſter Theunis, ein Geſchäft
miniſterium zu bilden, deſſen Programm der ernſteu finanziellen L
des Landes Rechnung tragen ſolle. Der Berlingske Tidende w
aus Helſingfors telegraphiert:
Die letzten Nachrichten aus Rußlan
beſagen, daß der bolſchewiſtiſche Generalſtab einen großen Feldzug plant,
um die Erhebung in Oſtkarelien niederzuſchlagen. In Kar=
lien
ſeien bereits bolſchewiſtiſche Truppenverſtärkungen eingetroffen.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. Dezember.
* Ernemungen. Der Finanzreferendar Dr. Otto Mahlerw=
zu
Mainz wurde zum Regierungsaſſeſſor, die Steuerpraktikanten Ab.
Geiſt zu Büdingen, Franz Metzger zu Lauterbach, Karl Steie
zu Worms wurden zu Oberſteuerſekretären, der Hilfszahlmeiſter Au
Kaliſch und der Unterzahlmeiſter Fritz Nufch, beide bei der Bezir
kaſſe zu Worms, der Hilfszahlmeiſter Georg Steiger bei der Bezivk=
kaſſe
Vingen und der Hilfszahlmeiſter Balentin Löſch bei der Bezirks=
kaſſe
Offenbach zu Steueraſſiſtenten, der Kanzleigehilfe Wilh. Spahu
zu Bad=Salzhauſen zum Kanzleiaſſiſtenten bei dem Landamtmann zu
Bad=Salzhauſen vom 1. September d. J. an ernannt.
* nebertragen wurde am 17. Oktober dem Lehrer Chriſtian Fückel
zu Dalheim eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Dolgesheim (Kreis
Oppenheim), am 1. November den Lehrern Peter Engel zu Gras=
Ellenbach, Karl Klippel zu Partenheim, Hermann Roth zu Ober=
Saulheim, Wilhelm Nollar zu Weiſenau, Alexander Zerban zu
Eſſenheim je eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Mainz.

Die junge Schloßherrin.
fräulein von Kleppelsdorf, war eine arme Reiche, dieſem früh und raſch abgebrochenen Menſchenleben iſt bekannt.
ganzen Umgegend war ſie beliebt, denn ſie verkehrte mit allen die einen; die anderen hingegen bezichtigen ihn ſelbſt der Tat.
Leuten, ſelbſt mit den Aermſten. Wenn ſie einmal, um irgend
Kleppelsdorf, tuſchelten die Muhmen und Baſen zu.
auch das Kind hatte früh ſchon des Lebens Mißgeſchick kennen
gelernt. Es hatte einen Stiefvater und hätte ſich liebesarm ge= ihrem Tode. Da legte man ſie wie eine Konfirmandin oder eine
fühlt, wenn es nicht in der jungen, elternloſen Schloßherrin eine
Schweſter gefunden hätte.
einmal gehabt. Das arme reiche Mädel hatte ſich nämlich zu ſchändern auch dieſes weiße Kleid noch geraubt!
ihrer Konfirmation ein weißſeidenes Kleid gewünſcht. Aber
ſelbſt dieſer Wunſch wurde ihr nicht erfüllt. Die ſtrengen Vor=
münder
hielten auf peinliche Sparſamkeit. Sie hielten ihr Mün=
ſich
Brötchen erbitten mußte, ſie, die reiche Selbſtverſorgerin. Für
ihren Lebensbedarf hatte ſie ſelbſt zu ſorgen wie ein Hausmütter=
chen
. Obwohl das Geld millionenweiſe auf der Bank lag, mußte
ſie in ſchwerer Zeit mühſam im eigenen Orte hamſtern, damit
ſie ſtets etwas Seife auf Vorrat hatte. Wie ein Epiſode aus
einem Märchen.
Eines Tages fand man Dörte tot am Boden liegen. Neben
ihr wand ſich in Todesqualen die kleine Urſula. Ein geheimnis=
zoller
Mord oder Selbſtmord? Bei der kleinen Urſula fand große Anzahl halbierter nebſt Bruchſtücken. Die Münzen, die
man einen Zettel, der die Tat zu erklären ſchien. Danach ſollte
das Kind ihre Freundin im Spiele erſchoſſen und ſich dann ſelbſt
aus Verzweiflung getötet haben. Im Volke aber lief eine andere
Geſchichte herum, die zur Anklage wurde. Urſulas Stiefvater,
Georg Grupen, war gerade am Tage vorher angekommen. Er
befand ſich immer in Geldverlegenheiten und ſoll ſich früher ſchon
einmal um die Hand der kleinen Schloßherrin bemüht haben.
Die aber wollte von ihm nichts wiſſen, und ſo nahm er die der=
witwete
Mutter Ler kleinen Urſula zur Frau.

Das kleine Hirſchberg iſt jetzt plötzlich zum Tagesgeſpräch
der großen Welt geworden. Noch einmal rollt ſich da wie ein
Dörte Rohrbeck, das kleine, vielbeneidete Schloß= Film das Leben der jungen Schloßherrin ab. Akt für Akt aus
Sie erſchien wie eine Figur aus einem Marlittſchen Roman oder Nur der letzte wird jetzt noch nachträglich gefunden werden
auch wie eine in einem harmloſen Filmſtück. Da ſpielte ja auch müſſen. Wie ſind die beiden Mädchen, die ſich mitten im hei=
oft
die junge Schloßherrin die Hauptrolle in einem ländlichen teren Spiel befanden, ſo plötzlich ums Leben gekommen? Liegt
Idyll. Dörte war ein niedlicher Backfiſch. Sie war trotz ihrer ein Verbrechen vor? Als mordverdächtig ſitzt jetzt der Vater
Millionen nicht ſtolz, denn ſie hatte von dem Gelde ſo gut wie der kleinen Urſula auf der Anklagebank. Er ſoll das Kind durch
gar nichts. Ihr Leben war anſpruchslos und harmlos. In der Hypnoſe zum Mord und Selbſtmord veranlaßt haben. So ſagen
Es ſind viele geladen: Zeugen und Sachverſtändige. Ob
etwas einzukaufen, in das nahegelegene, anmutige Städtchen ſie mit dazu beitragen werden, das große Rätfel zu löſen? Der
Hirſchberg am Fuße des Rieſengebirges kam, da wurde ſie überall Volksmund hat lereits das Urteil geſprochen. Man weiß auf
freundlichſt begrüßt. Das iſt die kleine Schloßherrin von Straßen und Gaſſen ſo manche ſchöne und traurige Geſchichte
von der jungen Schloßherrin zu erzählen, der trotz ihres Reich=
Sie führte ein zufriedenes Einſamkeitsdaſein. Ihre ein= tums an ihrem Konfirmationstage ihr liebſter Wunſch verſagt
zige Geſpielin war ihre kleine Baſe Urſula. Ein Kind noch. Aber wurde. Und doch iſt der Wunſch mit dem weißſeidenen Kleid
noch erfüllt worden; aber nicht in ihrem Leben, ſondern erſt in
Braut in weißſeidenem Kleid in den Sarg, und als ob das
Unglück die junge Schloßherrin auch noch im Tode verfolgen
Dörtes Herz war wunſchlos, nur einen Wunſch hatte ſie ſollte! Einige Tage nach ihrer Beiſetzung wurde ihr von Grab=
rl
.

C.K. Der Schatz von Wiſtedt. Ein bedeutender Münzenfund,
del ſo knapp, daß es ſogar einige Male beim Bäcker des Ortes der erſte ſeiner Art, wurde vor kurzem im Kreiſe Harburg ge=
macht
. Wie in Niederſachſen mitgeteilt wird, entdeckte man
dort in Wiſtedt bei Toſtedt in einer Tiefe von einem halben
Meter ein Tongefäß, das etwa 17 Zentimeter hoch und ohne
jedes Ornament, am Boden mit je 2 Zentimeter langen Füßen
ausgeſtattet war. Die Fingerabdrücke, die man noch deutlich
in den Wandungen erkennen konnte, zeigten, daß dieſer braune
Topf ohne Drehſcheibe hergeſtellt iſt. Den Inhalt des Gefäßes
bildeten 643 Stück ganze Hohlpfennige aus Silber und eine
faſt ſämtlich für das Harburger Muſeum erworben wurden, ſind
nunmehr genau beſtimmt worden. Es handelt ſich um 303 Hohl=
münzen
der Stadt Hamburg aus dem 13. und 14. Jahrhundert,
um 62 Münzen aus Mecklenburg, die zwiſchen 1280 und 1375 ge=
prägt
wurden: 141 Münzen ſtammen aus Lüneburg und gehören
dem Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts an, 78 aus
Lübeck. Die 643 Ganzſtücke laſſen ſich in 76 verſchiedene Münz=
typen
einteilen. Von den Bruchſtücken ſind 83 unbeſtimmbar.
Der Schatz von Wiſtedt, der alſo in der Zeit von 1240 bis 1400

geſammelt worden ſein muß, euthält durchweg Münzen aus der
näheren Umgebung des Fundortes, muß alſo von einem Ein=
heimiſchen
wahrſcheinlich in Kriegszeiten vergraben worden ſein.

m. Eine unbekannte deutſche Briefmarke. Im Reichspoſt=
muſeum
iſt gegenwärtig eine deutſche Kolonialbrief=
marke
ausgeſtellt, die Sammlern wie Laien bisher unbekannt
war. Sie iſt ein oſtafrikaniſches Proviſorium, das dort geſchaf=
fen
wurde, als während der Blockade im Weltkrieg die Markew=
beſtände
ausgingen und die Notwege der Barablöſung uſw. ſich
als unzureichend erwieſen. So druckte man eine eigene Aus=
gabe
in einer Miſſionsdruckerei zu drei Werten: zu 2½ Heller
zu 7½ Heller und zu einer Rupie. Die Marken ſind auf weißem
ſchlechtem Papier gedruckt und ungezähnt. Die Hellerwerte ſind
horizontal dreigeteilt, geben im oberen und unteren Teil den
Wert an und tragen im Mittelfeld in dickerer Schrift die Bezeich=
nung
Deutſch=Oſtafrika‟. Die Rupiemarke iſt größer, hat Hoch=
format
und zeigt in einer einfachen quadratiſchen Umrahmung
den Reichsadler. Auf ihr iſt die Zeichnung und Wertbezeichnung
in rötlicher Schrift. Als die Marken fertiggeſtellt waren, gelang
es einem deutſchen Hilfsdampfer, von draußen die Blockade zu
durchbrechen. Er brachte vom Kolonialamt reichlich Marken=
beſtände
mit, ſo daß dieſes Proviſorium nicht zur Ausgabe ge=
langte
. Beim Abzug der Deutſchen vergrub man 2s in einem
zementnen Kellerloch. Dieſen Sommer grub nun ein Beamter
des Reichspoſtminiſteriums die Marken dort aus und brachte ſie
mit Zuſtimmung der engliſchen Regierung nach Deutſchland,
Sie haben durch das Lagern envas gelitten und ſollen im Früh=
jahr
des nächſten Jahres zur Verſteigerung gelangen.

* Das Vermächtnis einer Armenhäuslerin. Die Armen=
häuslerin
Löw, die ihren Lebensabend im Armenhaus zu
Friedrichsroda verbrachte, hat, wie von dort gemeldet
wird, die ſtädtiſchen gemeinnützigen Anſtalten als Erben für ihre
Hinterlaſſenſchaft eingeſetzt. Ihr Vermögen beſtand, wie ſich jetzt
herausſtellt, aus 23 Mansfelder Kuxen, die heute einen Wert von
690 000 Mark haben.

* Was alte Akten heutzutage wert ſind. In Wiesbaden fand
inz Landgerichtsgebäude die Verſteigerung alter Akten ſtatt,
zu der ſich 30 Kaufluſtige eingefunden hatten. Zum Ausgebot
kamen 23 108 Kilogramm. Das Höchſtgebot betrug 55 440 Mark.
Bei der vorjährigen Verſteigerung erbrachten 55 000 Kilogramm
nur 32 330 Mark.

[ ][  ][ ]

Mummer 328.

n. Schöffengericht I. Tief bedanerlich iſt der Fall dreier Jugend=
lichen
von hier, und er läßt wieder eimmal den verhängnisvollen Ein=
fluß
mancher Zeitverhältniſſe erkennen. Bisher unbeſtraft, im 18. bzw.
19. Lebensjahr ſtehend, achtbaren Familien angehörig, ſind dieſe Ange=
klagten
K. A., J. und E. 3. (zwei Brüder) in einer Art und Weiſe
entgleiſt, die trotz der jetzigen kriminellen Flut recht ungewöhnlich iſt.
Allerdings ſcheint letzten Endes das verfehlte Eingreifen unberufeuer
Dwitter nicht unweſentlich beigetragen zu haben, aber daß überhaupt ge=
ude
ein ſolcher Plan in den Köpfen der kaum den Knabenſchuhen Ent=
wachſenen
mufkeimen und ſich entwickeln konnte, ſpricht für movaliſicher
Siefſtand. Es erweckt Grauen, wenn gewohnheitsmäßige Verbrecher
ſelbſt vor der letzten Ruheſtätte nicht zurückſchrecken und Diebeshände
nach Toten ausſtrecken, und auch die hieſigen Täter hatten es auf das
Mauſoleum der Roſenhöße abgeſehen. Schundleſeſtoff übelſter Sorte,
ververſe Abenteuerluſt und Charakterſchwäche mögen ſich vereinigt haber
und gleichſam ſtufenmäßig vollzog ſich die Entwichelung zum Schlußakt,
dem Einbruchsverſuch, bei dem auch ſcharfgeladene Piſtolen nicht fehlten.
A. hatte damals bereits einen allein ausgeführten Streich hinter ſich,
der imnfolge freiwilligen Rücktritts vom verſuchten ſchweren Diebſtahl nu
als Hausfriedensbruch und Sachbeſchädigung zu ahnden iſt. Er wußte
von frühever Gelegenheit etwas Beſcheid in den Räumen der chemiſchen
Prüfungsanſtalt für Gowerbe, Heinrichſtraße, und wollte dort Platin=
gefäße
entwenden. Unter dem Deckmantel beruflicher Nachfrage (etwaigen
Eintritts als Volontär) ſtattete er dem Direktor mehrmals Beſuche da=
ſelbſt
ab und vermochte ſich ſo über das Vorhandenſei der ins Au
gefaßten Beute zu vergewiſſern. Dann ſchlich er ſich an einem Ju
obend ds. Js. in den Nachbaugarten ein, wartete die Dunkelheit ab, ſbieg
über die Gvenzmauer und gelangte auf dem Hausſockel an das Fenſter des
betveffenden Erdgeſchoßzimmers. Andern morgens entdeckte man, daß
der Kitt einer Fenſterſcheibe mittels Werkzeuges beſeitigt und das G
Bee
teilweiſe eingedrückt war. Dies rührt nach ſeinem Geſtändnis von dem
Angeklagten her, der angeblich aus plötzlicher Reue von weiteren A
ſtand genommen hatv. Letzteres Gefühl hielt nicht lange vor, denn im
September ſpielten ſich die andern gemeinſamen Handlungen ab. Der
Angeklagte faßte den gegen das Mauſoleum gerichteten Gedanken und
gewann durch Zureden die beiden Genoſſen. Gleichzeitig jedoch geſellte
ſich als Verräter der 20 jährige. Kaufmannsgehilfe P. hinzu, der im
Mebenerwerb für ein Detekribbureau tätig zu ſein pflegt. Der Inhaber
dieſes Bureaus hatte ihn auf A. zweks Beobachtung hingewieſen. Beide
wurden miteinander bekannt und P. ging zum Schein bereitwillig au
A.s Abſichten ein. Die drei eigentlichen Täter waren mit einer Ga
maske, zwei Brecheiſen und den erwähnten Piſtolen ausgerüſtet, ſchein
en
ſich über die Durchführung des phantaſtiſchen Unternebmens wickt rei
klar geweſen zu ſein und zogen an dwei Abenden (6., 9. und 16. Septen=
ber
ds. J3.) mit P. zur Roſenhöhe. Das erſte Mal ſah man nur durch
eine Einfriedigungshecke und glaubte irrig, einen Wächter wahrzu=
nehmen
. Beim zweiten Mal gelangte man mittels Ueberſteigen3 in
Garten, betrachtete die eiſerne Tür des Mauſoleums nebſt dem vergitter=
ten
Fenſter und zog ſich gleichfalls zurück. Ebenſoweit war mau beim
dritten Mal gekommen, und es war verabredet, daß Zwei durch das
Fenſter eindringen und die Andern Wache halten ſollten, als S. mit
herbeigeholter Polizei eintraf und die Täter verſcheuchte. A. richtete
ſeine Piſtole auf einen Wachtneiſter der Schupo, worauf dieſer
feuerke.
Verbetzungen erwuchſen nicht. Die flüchtig gegangenen drei An=
gten

wurden am nächſten Tag feſtgenommen, ſpäter auf freien Fuß geſetz
und A., der nachträglich von hier verſchwand und in Partenkirchem der
Behörde wieder in die Hände fiel, befand, ſich bis geſtern iu Unter=
fuchungshaft
. In der Verhandlung wurde ſeitens des Vorſitzenden, ſowie
befonders durch die Verteidigung das Verhalten des Detektivl
reaus
und ſeines Beauftragtein P. ciner ſchurfen Kritik underzogen und betont,
es nicht ſowveit hätte zu komunen brauchen. Andererſeits hob der
atsanwvalt die zutage getreteie Gefühlsr.
eit und Gemeingefähr=
lichkeit
hervor. Hinter den von ihm beantragten Stuafen blieb das Ge=
richt
erheblich zurück, und es wurden A. wegen Hausfriedensbruch nebſt
Sachbeſchädigung und ſvegen verſuhten Einbruches zu insgeſamt 6 Mo=
naten
2 Wochen Gefängnis abzüglih 5 Wochen Unterſuchungs=
Haft, die beiden Brüder wegen Einbruchsderſuchs zu j* 3 Monaten
Gefänguis verurteilt. Alle ſollen dem bedingten Strafaufſchub
empfohlen werden, und A. wurde aus ſeiuer Haft entlaſſen.
frachtgutſperre. Die Eiſenbahndirektion Frankfurt a. M. teilt
amtlich mt: Zur Aufarbeitung von Lagerreſten wird am Donne
ti=
rag
, Freitag und Samstag dieſer Woche bei den Güterabfe
gungen Frankfurt a. M.=Hauptgüterbahnhof, Oſt=, Süd= und Weſt= und
Offenbach a. M. Frachtſtückgut nicht angenommen.
8 Millionenverluſte bei der Landwirtſchaftskammer. Zur rechtlie
Seitz der Angelegenheit ſei bemerkt: Nach Art. 3 des Landwirtſchaft=
ammergeſetzes
vuun 16. Mai 1906 iſt die Kammer eine Körperſchaft d
öffentlichen Rechts, die Art. 46 mter Aufſicht des Miniſteriums
wes Innern ſtelt. Wenn auch die Kammer nicht in der Lage ſein wird,
diß große Markſchuld zu tilgeu, ſo wird andererſeits auch die Gläubigerin
ſich zu einer Verſtändigung herbeilaſſen müſſen, denn der vorſichtige
eeſſiſche Geſetzgeber hat in Art. 6 des Geſetzes bet.
hruing d
die Ausf
Zivilprozeßordnung und Konkursordnung beſtimmt: Die Eröffnung
des Konkursverfahrens über das Vermögen einer Körperſchaft des öffent=
Mechts iſt ausgeſchloſſen.
ichen
Wegen Paßvergehens werden neuerdings im beſetzten Gebiet außer
Geldſtrafen auch Gefängnisſtrafen verhängt. So wurde unlängſt
jer einer franzöſiſchen Gerichtsverhandlung in Mainz in zwei Fällen auf
bzw. 10 Tage Gefängnis erkannt. Möge dies für jeden eine Mahmung
ſein, die Meiſe ins beſetzte Gebiet nur mit dem vorgeſchriebenen giltigen
Perſonalausveis vder Paß anzutreten.
Schlußprüfung in der Landespolizeiſchule. Als ein Neuwerk der
Zeit und als eine Schöpfung des republikaniſchen Staates war vor vier
Monaten die Landespolizeiſchule ins Leben gerufen worden.
Geräufchlos wurde in dem ehem. Kaſernengebiude
e in der Holzhof=Allee
von haupt= und nebenamtlichen Lehrern und Oberbeamten Ler
chutz=
zwuchs

polizei viele wichtige Arbeit geleiſtet, um dem jungen Beamtenr
die zivilen Fach= und Allgemeinkenntniſſe des Polizeibeamtenheuufs
zu
ing
ertiefen. In kollegialer Zuſammenarbeit und in kollegialer Aneife=
zwwiſchen
blauer und grüner Ordnungspolizei iſt der erſte Uebergangs=
Kurſus nach 3½=monatlicher Dauer zu einem gerundeten Abſchluß
geführt vorden, der zeigte, daß dieſe Schule mehr als ein bloßer Verſuch

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 7. Dezember 1921.

Seite 3.

war und ihre volle Daſeinsberechtigung beſitzt. Im Sinne der ganze
polizeilichen Weiterbildung liegt es, eine warme Verſchmelzung zwiſchen
den älteren und neuen Polizeionganiſationen derart herbeizuführen, daß
in allen Zeiten und bei allen Begebenheiten und Eingriffen ein humaner
Kontakt zwiſchen Polizei und Publikum zur Selbſtverſtändlichkeit wird.
Es liegt aber auch im Intereſſe des Volbes ſelbſt, der ganzen moderni=
ſierten
Polizei, das nötige Vertrauen entgegenzubringen, deſſen ſich die
Polizeibeamtenſchaft durch Lerneifer und Selbſtſtudium würdig gezeigt
at und, ſoweit es in ihren Kräften liegt, würdig erweiſen wird. Es iſt
viel Neues, das in ſchwerer Problematik, durch die neue Zeit bedingt,
auf den Polizeibeamten eindringt und von ihm willensmäßig verarbeitet
und geklärt werden muß. Durch unermüdliche Arbeit wurde der vor=
beugende
Charakter der Polizei darin beſteht der grundlegende Unter=
ſchied
zwiſchen Polizeiberuf und Soldatenberuf und die ſtaatsbürger=
liche
Aufgabe der Polizei betont. Die Gebiete der Staatsbürgerkunde,
des Straf=, Prozeß=, Gewerberechts, der Kriminaliſtik, des Straßen=, G
lände= und Kampfdienſtes, des Deurſchen, des Rechnens, der Erdk:
de,
waren ſo umfangreich, daß ein wichtiges Gebiet der Selbſtdiſziplin, der
Sport, faft zu kurz kam. Daneben wurden die Beamten durch Aerzte in
den notwendigen ſanitären Hilfsdienſt eingeführt. In einer 14rägigen
Prüfung zeigten die 180 Beamten dankenswerte, befriedigende Leiſtungen.
In dem größeren Klaſſenzimmer der Schule, das die Stelle einer Aulg
vertreten mußte noch fehlt der Schule das Eigenheim wurde eine
kurze Abſchiedsfeier gehalten und die Beamtenſchüiler zu ihren Körper=
ſchaften
entlaſſen. Mit dieſem Schlußexauen iſt zugleich die Möglichkeit
geſchaffen, den Tüchtigſten under Tüchtigen auszuwählen, damit er in
freier Bahn zum Wohle der Geſamtheit wiaken kann.
* Cine Orcheſtergründung in Darmſtadt. Man ſchreibt uns: Mit dem
Eingehen der in der Vorkriegszeit in Darmſtadt tätig geweſenen Militär=
kapellen
hörte für die Stadtbevölkerung die Möglichkeit auf, dus bei
ſtark vorhandene Bedürfnis nach guter Unterhaltungsmuſik in der früher
gewohnten Weiſe zu befriedigen. Hier und da wurde verſucht, dem er=
wähnten
Bedürfnis entgegenzukommen indem für die Abhaltung
Konzerten ein Orceſter von Fall zu Fall zuſammengeſtellt wurde. Der
Erfolg ſtellte ſich aber wicht in der geswünſchten Weiſe ein, und ſeit län=
gerer
Zeit nahm man von Verſuchen obiger Art völlig Abſtand. Die
Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchen Muſiker=Verban
iſt nunmehr energiſch an die Aufgabe herangetreten, aus hier anſäſſi
en
Berufsmuſikern den Kern einer leiſtungsfähigen Kapelle zu ſchaffen, die
ſich aus den Kreiſen ehemaliger Mitglieder der Militärkapellen ver=
ſtärkt
. Das Betätigungsgebiet dieſer Kapelle iſt nicht begrenzt durch
die Aufführung regelmäßig wiederkehrender Unterhaltungskonzerte. Es
umfaßt vielmehr das geſamte Arbeitsfeld der früheren Militürkapel
(öffentliche Platzmuſiten, Marſch= und Trauermuſik, Spiel in kleiner
Gruppen bei Tanzfeſten, Hochzeiten, Kommerſen uſw.). In die murſika=
liſche
Leitung des Unternehmens teilen ſich die hier von früher her im
beſten Anſehen ſtehenden Herren Obermuſikmeiſter Hauske und We=
ber
. Mit der Leitung der Stadeverwaltng fanden wiederholt Be=
ſprechugen
in der Angelegenheit ſtatt, und die erſtere ſteht dem Vor=
haben
der Gründer mit voller Sympathyie gegenüber. Am Mittwoch,
den 14. Dezember, abends, wird ſich das neue Orcheſter im Städtiſchen
Saalbau dem Darmſtädter Publikum in einem Konzert mit einer Ge=
ſamtbeſetzung
von über 40 Muſikern, vorſtellen. Die Proben haben vor
etwa drei Wochen begonnen. (Siehe Anzeige.
2 Zum Beſten der Darmſtädter Kinderhilfe veranſtaltet die Kna=
ben
=Mittelſchule I nächſten Samstag, den 10. Dezember, nach=
mittags
5 Uhr im Konkordiaſaal, Waldſtraße 33, Schülerauffüh=
rungen
geſanglicher, muſikaliſcher und deklamatoriſcher Art. Um der
guten Sache willen iſt der Veranſtaltung ein zahlreicher Beſuch zu wün=
ſchen
. Karten können durch die Schüiler und beim Amtsgehilfen der
Schule, Friedrichſtraße 1, bezogen werden.
Muſikverein. Nach langjähriger Pauſe bringk der Muſik=
verein
die Hohe Meſſe von Johamn Sebaſtian Bach, kommenden
Samstag in der Stadtrirche zu Gehör, mit einer öffentlichen Haupt=
probe
abends zuvor. Die Leirung hat Herr Generalmuſikdirektor Bal=
ling
. Die Namen de
er Soliſten verbürgen eine hochkünſtleriſche Wieder=
gabe
. Die Meſſe bereitet zur ſeeliſchen Einkehr für das Weihmachtsfeſt
vor. Dies gewährleiſtet auch der ſtimmungsvolle Raum der Stadtkirche.
2.½7 Uhr.
Anfar,
je akademiſche Ortsgruppe des Vereins für das Deutſchtum im
Ausland lädt die Mitglieder der Mädchen=Ortsgruppe des V. d. A. zu
einom am Freitag, den 9. Dezember, nachmittags, im Heilig Kreuz
ſtattfindenden geſelligen Zuſammenſein in der Form einer Hleine
en Weil
nachtsfeier heizlich
Die Liſten zur Einzeichnung und En
gegen=
*
nahme der Gutſcheine
Kaffee und Kuchen liegen bis zum 9. D
zember
bei Frl. Graßuonn, Wilhelmrinenſtraße, aus.
Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verbond. Heutte abend
findet eine
ſichtige Mitgliederverſammlung ſtatt. Tarifverhandlungen,
Angeſtellter
erſicherungswahlen ſtehen auf der Tagesordnung. (Siehe
ge Anzeige.
* Jungdeutſcher Orden. Es wird nochmals auf die heute Mittwoch
abends im Mathildenhöhſaale ſtattfindende Vollverſammlung
der Bruderſchaft Darmſtadt hingewieſen.
m. Orpheum. Aus dem ſo mannigfaltigen Gebiet der Varieteeki
bietet uns der neue Dezember=Spielplan des Orpheums wieder ein
glücklich gewählten Ausſchnitt, der vortrefflich erkennen läßt, wie heu
überall darau gearbeitet wird, das ſchauluſtige Zerſtreuung und Und
haltung fucheude Publikum zu feſſeln, zu entzücken und zu beluſtigen. Um
das letztere vorweg zu nehmeir, ſeien vor allem die Leiſtungen des be=
kannten
Darmſtädter Humoriſten umd Blitzdichteus Hermann Reuter
erwähnt. Ex verſteht es ſo recht, mit ſeinem Daruſtädter Publikum
umzugehen, ſeine lokalhiſtoviſchen Kenntuiſſe ſind geradezu fabelhaft
und ſeine witzigen, durchaus uicht imner zimperlichen Bemerkungen.
*
er blitzſchnell in das Publikum ſchleudert, paſſen immer wie der Deck
f. Dabei erhebt dieſer humoriſtiſche Sohn unſerer S
auf den To)
deu bevechtigten Anſpruch, mit ſeinen Wahrheiten durchaus ernſt ge=
nommen
zu werden. Sein Humor iſt ein zündendes Feuer, das
Geiſter belebt, ſein Witz iſt ein Blitz, der einſchlägt, ohne zu verletzen
alles in allem ein Humoriſt, wie mair ihn ſich für die bunte Bühne nicht
beſſer wünſchen kann. Als ein Pfeif=Phänomen ſtellt ſich der Kunſt=
pfeifer
Bardini vor, von einem Partner wirkungsvoll begleitet.
*as
dieſer Kunſtpfeifer an prächtigen Arien und Trillern und glänze
Läufen ohne jedes techniſche Hilfsmittel produziert, iſt jedenfalls un=

Darmſtädter Ausſtellungen.
Kunſtſalon Sonnthal.
Der Kunſtſalon Sonnthal hat ſeinen neuen Ausſtellungs=
taum
zu Weihnachten mit einer Reihe wertvoller und intereſſan=
ter
Kunſtwerke ausgeſtattet, zu der als bemerkenswerte Tatſach=
zu
konſtatieren iſt, daß einige heſſiſche Künſtler in dieſem immer=
hin
pribaten Ausſtellungslokal beſſer, jedenfalls charakteriſti=
ſcher
vertreten ſind, als in der Kunſthalle, in der allerdings aus
käumlichen und wohl wirtſchaftlichen Gründen die Anzahl der
ausſtellenden Künſtler diesmal außerordentlich groß iſt.
Mit einer ziemlich umfangreichen Kollektion, beſonders guter
Oelgemälde, iſt Ernſt Eimer vertreten. Dieſer ſonnig ver=

tum ſeiner Palette zu farbenreichen Stimungen geſtalten hilft,
die ſo ſympathiſch und heimelig anmuten, weil ſie von ſo geſun=
dem
urwüchſigen Natuvempfinden zeugen. Im Grunde an=
ſpruchslos
, keine großen künſtleriſchen Probleme wälzend, gar
nicht kämpferiſch, aber ſonnig und verträumt, freudig und ehrlich
ſind es Kunſtwerke, die ſowohl dem Kenner wie dem Laien von
ihrer freundlich heiteren Stimmung viel vermitteln. Daß er
zwiſchen den ſonnigen und herbſtlichen Landſhaften, den ver=
näumten
Dorfbildern und friedlich=beſchaulichen Vauernſtuben
hindurch immer wieder zu ſeinen Waldmännlein greift und auch
hier immer wieder neue, reizende, humorvolle Motive findet,
ſt eben auch auf ſeine übergroß? Liebe zur Natur, zum geheim=
misvollen
Waldweben zurückzuführen. Und mit der gleichen
Liebe, gleich entgegenkommendem Verſtändnis ſind ſeine farben=
ſrohen
, duftigen Blumen gemalt.
Auch Ferdinand Barth iſt hier mit mehreren Bildern
autsgezeichnet vertreten. Locker und flott gemalte, gut geſehene

Bayern ſtellt Hans Albert Hoffmann=München aus. Ein
Bild allerdings, das ſowohl in der Art, wie hier die Landſchaft
geſehen und gebannt iſt, wie in der Technik und im Kolorit ſtark
beeinflußt iſt von einem, allerdings großen, Vorbild: Eugen
Bracht. Auch Eeorg Altheim, der eine bemerkenswerte
Produktivität entwickelt, iſt mit mehreren ſehr friſch und farben=
froh
anmutenden Landſchaften, heimatlichen Motiven, vertreten,
die im Kolorit erfreuliche Verſuche zu neuem Kunſtausdruck
darſtellen, wenn ſie im Grunde auch die Individualität Altheims
nicht verleugnen können, auch wohl nicht verleugnen wollen.
Auch Walter Reitzels beide ſtarke, kontraſtreich kolorierte, flott
gemalte Landſchaften, Otzberg und Herbſt im Odenwald, gut

und groß geſehen, ſcheinen mir charakteriſtiſcher für das Schaf=
ſen
dieſes eben in einer Wandlung begriffenen Modernen als
ſein Werk in der Kunſthalle. Gute impreſſioniſtiſche Malereien
von betont eigener Note.
Intereſſante Arbeiten, eben auch ſeil ſie nicht eigenſinniges
Feſthalten bedeuten, ſondern fortſchrittliche Entwickelung kün=
den
, ſind die von Elſe Pfiſter=Kaufmann und ihrem
Gatten Julius Kaufmann, dem jetzt in Darmſtadt ſchaf=
fenden
Pariſer. Der Mädchenkopf in Oel von Elſe Pfiſter, feſ=
ſelnd
im Kolorit, von ſtark naturaliſtiſchem Einſchlag, wie auch
die Aquarelle ſind gute impreſſioniſtiſche Malereien von reichein
Juhalt und wirkſament Bildausſchnitt, und die Landſchaften und
Städtebilder Julius Kaufmanns, Motive aus Rothenburg,
Straßburg uſw., ſind in dem zurückhaltenden, oft zartgemalten
Kolorit trotz der flächig=breiten Pinſelführung vielfach von in=
timem
Stimmungsreiz,
Eine wertvolle Kollektion ſtellen die fünf Bilder von Phi=
lipp
Otto Schäfer dar. Die Technik (Buntſtift, Tempera,
Paſtell) eint ſich hier mit bei aller Zurückhaltung reicher Farben=
gebung
, impulsſtarkem Temperament, treffender Bewegung der
Figuren und ausgeſprochenem Kompoſitionstalent, zu Bild=
werken
von großzügiger Monumentalwirkung, die ſich auch in
den keineswegs monumentalen Ausmaßen der Bilder ausprägt,
Vor bewußtem oder unbewußten Antikiſieren ſollte der Künſt=
ler
ſich hüten, trotz antiker Vorbilder, die, was er ſelbſt beweiſt,
auch eine durchaus moderne Malerei vertragen.
Profeſſor Walter Illner ſtellt ein höchſt ſympathiſches,
duftiges, farbenſrohes Blumenſtück, Profeſſor R. Kröh, eine
zart kolorierte, doch kraftvoll betonte Landſchaft in Tempera,
Auguſte Roll=Kichler ein reich koloriertes, lebhaftes
Blumenſtück, Ernſt Platz=München zwei bei aller Härte des
Kolorits und ſcharfer Konturierung intereſſante Aquarelle ( Berg=
landſchaften
), Eleonore v. Friedeberg=Weimar ein recht
gutes, flott und reich koloriertes, ſtimnungsvolles Interieur,

Landſchaften von reizvollem Bildausſchnitt und lebhaftem Eigen= und C. Groll zwei Landſchaften aus, die eine ernſte, faſt
willen zeugen von ſtarker Vorwärtsbewegung des jungen Im= düſtere Stimmung armen.
Ausgezeichnet und reich iſt die Kollektion der Schwarzweiß=
preſſioniſten
. Eine bemerkenswerte Landſchaft wohl aus

blätter, die vielfach auch in Mappen ausliegen, und von denen
beſonders wertvoll und intereſſant die erfreulich große Auswahl
von Radierungen (Kaltnadelarbeiten) des ſehr begehrten Gra=
phikers
Ernſt Oppler=Berlin iſt. Dieſe Kollektion enthält
zum Teil ganz entzückende Blätter von bewundernswerter
Sicherheit der Linienführung und der Bewegungsſtudien. Viele
der Tanzbilder, meiſt dem ruſſiſchen Ballett entnommen, ſind ge=
radezu
Meiſterwerke ihrer Art.
Mit den Genannten iſt die Reihe der ausſtellenden Künſtler
nicht erſchöpft, aber die Ledeutendſten dürften erwähnt ſein und
es ſind auch darunter, die auch wohlwollender Kritik nicht
II. St.
ſtandhalten.

übertwefſlich und er zeigt, auf welch hohe Stufe der Entwickelung eine
ſonſt unbeachtete Kunſt dunch eifrige Pflege gebracht werden kann.
Einen trefflichen Drahtſeilakt führen die drei Herberts vor, der
Hauptwick iſt die Balanzierung ſämtlicher drei Künſtler auf dem hoch=
geſpannten
Drahtſeil durch das eine Mitglied der Truppe. Vielſeitig
ſind die Künſte des Herrn Childa und ſeiner Partnevin. Das Jong=
lienen
mit den drei Kugeln bringt ſoviel Abwandlungen, daß man zu=
letzt
faſt die Kugeln für unzerwennlich hält. Sehr geſchickt und originell
iſt auch das Jonglieren mit Zylinder, Stock und Handſchuhen, ſowie mit
drei Zylindern. Sehr unterhaltſam ſind die Reifenſpiele. Valentine
Olidg tanzt moderne Tänze in farbenprächtigen Koſtümen. In dem
erſten Tanz gab ſie eine Definition der Freude, wohl über ein Blumen=
geſchenk
des Geliebten, in ſehr gelungenem realiſtiſchen Ausdruck; der
zweite Tanz brachte mehr die Schönheit des Körpers zur Geltung, und
im dritten Tanz endlich, meiner Empfindung nach der ſchönſte, der Sizi=
liana
zeigte die Künſtlerin ein ſchön und harmoniſch abgeſtimmtes Tem=
ament
; dieſer Tanz atmete verhaltene Glut der Südländerin. Die
Gebrüider Blum zeigen ſpannende Kopf=Arbeit, zwei ganz hervor=
ragende
Künſtler auf dem Gebiete der Kopf=Equilibriſten. Eine
Familie von queckſilberner Lebhaftigkeit und ausgezeichuete Turner ſind
die Franklin=Standards, gevannt Die lebenden Gum=
mibälle‟
. Die Leiſtungen ſowohl auf ebener Erde als von dem
federnden Stahldraht=Sprungbrett erregen die geſpannteſte Aufmerk=
ſamkeit
; die Zuſammenarbeit der vier Mitglieder iſt unübertroffen.
Als erſte Nummer nach der Pauſe führt der Kunſtreiter K. Sandor
auf ſeinem gut dreſſierten Vollblut=Trakehner Atilla, die ſchwierigſten
Schritt= und Tanzübungen vor. Eine Nummer von ganz beſondere
Zugkraft dürfte die Kraftleiſtung des Herrn Nudolf Klär darſtellen,
Wie dieſer prächtig gebaute Muskelmenſch mit den zentnerſchweven Ge
wichten hantiert, iſt überraſchend und unfaßbar. Eine Probe ſeine
Kraft gab er in der Ausbalanzierung von 11 Herren auf einem ſelbſt
beinahe zwei Zentner ſchweren Geſtell. Den Schluß des abwechſelungs=
reichen
Programms bilden die effektvollen Licht= und Farbenſpiele von
Lena Revé. Der Befuch des Orpheums dürfte ſich bei der Güte des
Gebotenen durchaus verlohnen.

Donnerstag, den 8. Dezember 1921
gültige Lebensmitelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 63, 62
und Emilie, je 800 gr Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl
vder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 52 und Emilie‟
800 gr Brot. Marte Nr. 51, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Ausgabe von Brot=Zuſatzmarken für ſtillende Mütter:
Für den 7. Bezirk: Donnerstag, den 8. Dezember.
Gerſtenmehl: (Hohenlohes Kindernahrung) ½ Pfund zu 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltungsmehl: Bis 31. Dezember auf die Lebensmittel=
marken
Erbach blau und weiß, je 1000 gr Haushaltungs=
mehl
zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Bollmilch für Kranke und ſtillende Mütter am 1., 2.,
3. und 4. Dezember 90 %, 5. Dez. 80 % und 6. Dez. 70 %=
Achtung! Die blauen und weißen Lebensmittelkarten ſind nicht
wie aufgedruckt bis zum 15. Dezember d3, J3., ſondern bis
zum 15. Januar 1922 gültig.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (Fy,
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockhols
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffnel
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½, Uhr geöffnet.

* Der Zirkus Buſch, der ſich allabendlich durch ein gewähltes und
unterhaltendes Programm und ſeine vortrefflichen Leiſtungen den Bei=
fall
der Beſucher in reichem Maße evwonben hat, gibt heute eine Nach=
mittags
= und abends ſeine Abſchiedsvorſtellung.
Billige Weihnachtsbäume. Die Oberförſterei Darmſtadr
teilt uns mit: Um zur Verſorgung Darmſtadts mit billigen Chriſt=
bäumen
beizutragen, wurden Herrn Joſeph Haſelwanger, Kiesſtr.
Nr. 11, zirka 900 Chriſtbäume abgegeben, deren Verkaufspreis wie folgt
feſtgefetzt wurden: in der Höhe bis zu 1 Meter 1,502,50 Mk., vo
11,50 Meter Höhe 2,504,00 Mk. und von 1,503,50 Meter Höhe
3,50 Mk. bis 5 Mk.
Kunſtnotizen.
lleber Werke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenben
Frwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Volkstheater. In dieſer Woche iſt keine Vorſtellung, weil
der Saal anderweitig vergeben. Die nächſte große Märchenaufführurng
iſt Mittwoch, den 14. Dezember, nachmittags ½4 Uhr. In
Szene geht das neue Weihnachtsmärchen Die Wallfahrt zum
Chriſtkind, ein Werk voll hoher Poeſie. Der Verfaſſer ſchildert
uns die Abenteuer eines kleinen Mädchens, welches am Heiligen Abend
auszieht nach der Suche des Chriſtkinds, um dasſalbe zu bitten, der dar=
benden
Familie den verſchollenen Vater wiederzugeben. Wir begegnen
dem Knecht Rupprecht mit ſeinen Helfern, den Zwergen, Nixen und
Elfen. Wir wandern ins Zwergreich, ſtatten der Nigenkönigin auf ben=
Meevesgrunde einen Beſuch ab, überall das Chriſtkind ſuchend. Endlich,
als ſchon die Kräfte das kleine liebende Weſen zu verlaſſen drohen, und
es dem ſicheren Tode entgegengeht, im Schnee zu erſtarven, erſcheint das
Chriſtkind, ſtrahlend und lichtumfloſſen und führt den Vater im die
Arme ſeines Kindes. Der letzte Aft führt uns unter den ſtrahlenden
Ghriſſtbaum der glücklichen Familie und wir dürfen mit einſtimmen in
das Lied: Stille Nacht, heilige Nacht. Ab heute ſind Gei Konzert=
Arnold die Karten zu haben.
Groß=Zimmern, 5. Dez. Fahrplanwünſche. Man ſchreibt
uns: Der 1. Dezember hat uns die 30prozentige Erhöhung aller Fahr=
karten
für Einzelfahrt, Wochen= und Monatskarte gebracht. Die Mög=
lichkeit
, von hier nach Darmſtadt und von dort nach Groß=Zimmern zu
gelangen, bleibt nach wie vor die ſchon oft gerügte und beſchränkte.
Namentlich an den Sonntagen iſt die Fahrgelegenheit durch Ausfall der
Züge am Nachmittag geradezu unterbunden. Außer dieſen an Sonn=
tagen
ausfallenden Zügen müßten aber noch an Werktagen Züge zwiſchen
6 und 12 Uhr vormitags und auch zwiſchen 1 und 5 Uhr nachmittags
eingelegt werden. Sähe das Publikum wirklich ei Entgegenkommen m
der Hinſicht vermehrter Fahrgelegenheit, dann würde man auch die für
1. Februar 1922 drohende neue Erhöhung aller Fahrkartenpreiſe mit
etwas weniger Unwillen entgegennehmen. Auch der Anſchluß der weni=
gen
Züge der Strecke DarmſtadtGroß=Zimmern nach Reinheim und
Dieburg müßte hergeſtellt werden. Die mit Fanfaren verkündigte ein=
zige
Verlegung des Abendzuges 7 Uhr 16 Min. ab Hauptbahnhof, der
jetzt erſt 8 Uhr 20 Min. Groß=Zimmern erreicht, wirkt doch, wenn man
die Bahnſchmerzen aller beteiligten Orte und die regelmäßige ſchauder=
hafte
Ueberfüllung dieſes Zuges gerade kennt, nachgerade lächerlich.
Hoffentlich riskiert man im Jahre 1922 noch einige Eingeſchobene! Zeit
wäre es, daß die Bahn auch neuen Zug bekäme!
TU. Gießen, 6. Dez. Konferenz der heſſiſchen Berg=
werksbetriebsleiter
. In dem geologiſchen Inſtitut der Lan=
univerſität
Gießen fand die 60. Konferenz der Betriebsleiter heſſiſcher
awerke ſtatt. Prof. Dr. Havaſſowitz aus Gießen ſprach über die
Bauxitlagerſtätten in Oberheſſen, die ſeit den letzten Kriegsjahren eine
große Bedeutung für die Verſorgung der deutſchen Induſtrie mit Roh=
ſtoffen
für die Aluminiumbereitung gewonnen haben. Darauf wurden
die Marbſcheidergebühren beraten. Ueber den Betriebsleiterfonds be=
richtete
Bergrat Köbrich. Hiernach wurden noch eine Reihe weitever
Fragen erledigt.
* gleine Nachrichten aus Heſſen, 6. Dez. In Neu=Iſenburg
fand bei einer Beteiligung, die die Wahl zum Heſſiſchen Landtag ziffern=
mäßig
weit überragte, am Sonntag die Wahl eines Pfarrers der
hieſigen evangeliſchen Gemeinde ſtatt. Nicht weniger als 2845 Wähler
ſchpitten an die Urme. Es erhielten Stimmen der hieſige Pfarrverwalter
Rot, ein gebovener Licher, 2311, die übrigen drei Bewerber vereinigten
den Reſt der Stimmen auf ſich. Rot iſt ſomit zum Pfarver gewählt
worden.
in Viernheim iſt in der Nacht zum Sonntag die Scheune
eines 9
dwirtes auf bisher ungeklärte Weiſe in Brand geraten und mit
dem Inhalt in Aſche gelegt worden. Geſtern abend gegen 7.30 Uhr
wunde die frühere deutſch=katholiſche Kirche in Ober=Ingelheim,
die voriges Jahr für Mietwohwungen ausgebaut wurde, ein Raub der
Flammen. Nicht allein die Gemeinde Ober=Ingelheim wird dadurch in
Mitleidenſchaft gezogen, ſondern auch vier kinderreiche Familien, welche
die beiden oberen Stochwerke bewohnten. Die Entſtehungsurſache d
Brandes iſt jetzt noch unbekannt. In Engelſtadt iſt durch einen
Sturz vom Scheunengebälk der 53 Jahre alte Taglöhner Jakob Eckhart
tödlich verunglückt. Der Mann, der bereits ſeit 34 Jahren bei der
Familie Phülipp Frohn in Dienſten ſtand, glitt beim Strohholen ab und
verletzte ſich dabei ſo ſchwer, daß er nach wenigen Minuten ſtarb.
Unter Beteiligung aller B=völkerungsſchichten feierte man in Büdin=

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 2. Dezember 1921.

Mummer 328.

gen die vor 600 Jahren an Büdingen verliehenen Stadtrechte durch
Feſtgottesdienſt, einen Feſtakt und einen Heimatabend, in dem lebende
Bilder aus Büdingens veicher Vergangenheit dargeſtellt wurden.
Ein geriebener Gauner hat geringbewittelte Einwohner von Grün=
berg
um Tauſende beſchwindalt. Er gab ſich als Kartoffelhändler aus
und verſprach, Kartoffeln aus Norddeuvſchland zu beziehen. Mit dem
Geld verſchwand er. In Löbau in Sachſen wurde er mittellos aufge=
griffen
, nachdem er Zehntauſende verjubelt hatte. In Mücke magte
Bürgermeiſter Bräuning einen wichtigen Altertumsfund. Es handelt
ſich um Mahlſteine, Steinbeile, ſteinerne Hacken und Arbeitsgeräte. Im
Frühjahr ſoll auf dem Grundſtück weitergeſucht werden.
Der Millionenverluſt der Landwirtſchafts=
Rammer.
Mainz, 6. Dez. (Wolff.) In einer Zuſchrift an den Mainzer
Anzeiger gibt die H
ſſ

baufs von Vieh (zum Zweike der Steigevung der Fleiſch= uno Milch=
produktion
) erlütten habe, dadurch, daß die Deckung der Franken=
ſchuld
nicht möglich war und der zu dieſem Zwecle bei ſchweizeri=
ſchen
Banben aufgenomnene Kredit jetzt eine hohe Markſchuld darſtellt.
Sie erklärt jedoch, daß ſie während der ganzen Zeit in Verbindung au=
wit
Reidsſtellen Maßnahmen zur Abtvagung dieſer Schuld verſucht habe
die jedoch infolge der unglüchlichen Geſtaltung der wirtſchaftlichen Ver=
hältwiſſe
und der wiederholten Veränderungen am Valutamarkte bis jetzt
noch nicht zu dem göwwünſchten Erfolg geführt hätten.
Bom Kienſpan zur elektriſchen Gaslampe.
Unſere Altvordern waren auf das Licht, das ihnen der Himmel
durch Sonne, Mond und Sterne ſpendete, angewieſen. Das Beſtreben
aber, auch beim Ausbleiben des Himmelslichtes etwas unternehmen zu
können, wozu man der Augen, alſo auch des Lichtes, bedarf, führte ſchon
früh zur Anwendung künſtlicher Beleuchtung. Angezündete Feuer gaben
im Freien ihr Licht ab, unker Dach ſorgte ein qualmender Kienſpan
für die notwendigſte Beleuchtung.
Bald erkannte man, daß tieriſche und pflanzliche Fette zur Licht=
erzeugung
dienen konnten. Man ſteckte in ein mit Fett gefülltes Gefaz
einen Docht und ließ an dem freien Ende das Fett verbrennen. Mit
ſteigender Kultur, mit dem ſich ausbreitenden Wohlſtand und mit der
Freude am künſtleriſch Schönen wurden dieſe Beleuchtungsvorrichtungen
immer weiter ausgebildet, man ſuchte die Form der Lampe oder der
Kerze und den dazu gehörigen Leuchter dem praktiſchen Leben ir
mehr anzupaſſen und zu verſchönern, die Güte des Brennſtoffs zu er=
höhen
und dadurch die Lichtausbeute immer mehr zu vergrößern. Einen
gewaltigen Aufſchwung nahm die künſtliche Beleuchtung mit der allge=
meinen
Einführung des Petroleums als Leuchtmittel, das ſeinen Ein=
zug
auf die entlegenſten Gegenden der ganzen Erde hielt und auch
heute noch überall dort herrſcht, wo ein Anſchluß an ein elektriſches
oder ein Gastverk, ſich gar nicht oder nur mit großen Unkoſten ermög=
lichen
läßt. Heute wird eine ſtarke Ausnutzung der Arbeitskräfte bei
Tag und Nacht, alſo auch eine ausgezeichnete künſtliche Beleuchtung ge=
fordert
, aber ſie foll billig ſein, d. h. mit möglichſt geringen Koſten eine
große Lichtausbeute gewähren, ſie ſoll betriebsſicher und örtlich an=
paſſungsfähig
ſein. Aus dieſem Beſtreben heraus wird immer weiter
an der Vervollkommnung und Verbilligung der Leuchtmittel gearbeitet.
So ringen in neueſter Zeit Gasglühlicht und eleitriſches Licht um die
Herrſchaft.
Das Gasglühlicht.
Gasglühlicht, auch Auerlicht, nach dem Erfinder Auer von Wels=
bach
genannt, wird durch Erhitzung eines Aſchenkörpers, der über einem
beſonderen Brenner, dem ebenfalls nach ſeinem Erfinder benannte
Bunſenbrenner, hängt, erzeugt. Der Aſchenkörper oder Strumpf wird
auf folgende Weiſe hergeſtellt: Aus Baumwolle wird eine gazeartiges
Gewebe in Schlauchform gefertigt. Von dieſem werden Stücke in be=
ſtimmter
Län
abgeſchnitten und an dem einen Ende zuſammengebun=
den
. Der St
mpf wird nun in eine Flüſſigkeit getaucht, welche ſel
tene Erden, hauptſächlich Thor und Cer, gelöſt enthält, und dann g
trocknet. Nach dem Verbrennen des Gewebes bleiben die Edelerden
unter Beibehaltung der Strumpfform zurück. Das Prinzip des Bunſen=
brenners
iſt folgendes: Man läßt das Gas durch eine Düſe austreten.
der Gasſtrahl erhält dadurch eine große Geſchwindigkeit und reißt die

näßig viel Luſt verbrennt fan. Semiſch aus Gas mit verhäſtui
Wärmeentwickelung, mit blauer Flamme. Ueber dieſem Brenner wir
der Strumpf zur Weißglut erhitzt und erzeugt ſo das bekannte Glüh=
licht
. Das Gas ſelbſt kann Steinkohle, Petroleum oder Spiritus ent=
nommen
werden. Dieſe Erfindung ermöglicht eine gewaltige Ver=
billigung
des erzeugten Lichtes.
Das elektriſche Licht.
Wir unterſcheiden elektriſches Bogenlicht und Glühlicht.
Das Bogenlicht.
Beim Unterbrechen eines elektriſchen Stromkreiſes tritt an den
Unterbrechungsſtellen ein je nach der angewandten Spannung mehr
oder weniger leuchtender Lichtbogen auf. Beſonders ſchön bildet er
ſich zwiſchen zwei Kohlenſtäben. Man nähert zuerſt, um den
rchgan
des Stromes einzuleiten, die beiden Kohlenſtäbe bis zur Berührung und
entfernt ſie dann wieder von einander. Dabei wird die Bogenſtrecke
durh abgeriſſene Kohlenteilchen leitend und die Leitfähigkeit wächſt mit
zunehmender Temperatur. Die Temperatur des Kohlelichtbogens iſt ſehr
hoch und beträgt etwa 4000 Grad C. Um ein regelmäßiges Abbrennen
der Kohlen zu erzielen, ſind Nachſchubvorrichtungen erforderlich. Durch
ſchräge Anordnung der Kohlenſtifte in der hängenden Bogenlampe er=
reicht
man die Sammlung des Lichtes nach unten. Will man gelbes, dem
Sonnenlicht nahekommendes Licht erzielen, ſo miſcht man der Kohle
Kochfalz zu. Durch Zuſätze zur Kohle kann man die verſchiedenſte
Färbungen des Begenlichtes erzielen, z. B. geben Kupferſalze grüne,
Flußſpat gelb=rote Färbung. Dieſe ſogenannten Flammen= oder Effekt=
Bogenlampen geben bei gleichem Energieverbrauch eine 34fache Licht=
ausbeute
einer gewöhnlichen Bogenlampe. Bogenlampen werden ver=
wandt
, wo es auf eine mächtige Lichtfülle ankommt, alſo zur Beleuch=
tung
von großen Näumen, Straßen, Plätzen und in Scheinwerfern. Der
große Nachteil aller Bogenlampen iſt der, daß die Kohlen zu ſchnell
abbrennen. Der Abbrand hängt ab von der Stromſtärke und Span=
nung
, dann aber auch von Kohlenſorte und von der Luſtzufuhr. Bei
den Dauerbrand=Bogenlampen hat man durch eine beſondere Glasglocke
die Kohlen ſo weit abgedichtet, daß ein Luftwechſel in der Glocke und
demnach um den darin befindlichen Lichtbogen nur erſchwvert ſtattſinden
kann. Daher iſt der zum raſchen Abbrand der Kohlenſtifte erforderliche
Sauerſtoff in der Glocke bald verzehrt. Die Brenndauer der Kohlen
beläuft ſich bis auf 150 Stunden, doch iſt der Stromverbrauch beträcht=
lich
größer und die Lampen brennen unruhiger als offene Bogenlampen
Das elektriſche Glühlicht.
Erhitzt man einen Platindraht in einer Flamme, ſo ſendet er zu=
nächſt
nur Wärmewellen aus. Erſt wenn er eine Temperatur von 60
bis 700 Grad erreicht hat, nehmen wir mit den Augen eine Veränderung
wahr, er wird rotglühend. Steigert man die Temperatur des Draßtes
bis auf etwa 1300 Grad, ſo gerät er in Weißglut, er ſendet ein helles
Lich
aus. Wird durch
den Draht ein elektriſcher Strom geleitet, dem
der Draht genügend Widerſtand am Durchfließen entgegenſetzt, ſo ge=
ſchieht
dasſelbe. Der Draht erwärmt ſich und ſtrahlt ein immer helleres,
weißes Licht aus. Das iſt das Prinzip der elektriſchen Glühlampe. De
in der Lampe befindliche Glühfaden muß vor allem die Bedingung er=
füllen
, daß er einen hohen Schmelzpunkt beſitzt. Platin ſchmilzt aber
gerade dann, wenn es ſeine höchſte Leuchtkraft en
dickelt.
Als e
wvegen ſeiner Unſchmelzbarkeit ſehr geeigneter Stoff erwies ſich
Kohle, die durch Verkohlen von Bambus= oder Kokosfaſern in gewünſch
ter Form erhalten werden kann. Natürlich muß dafür geſorgt werder
daß der Kohlenſtoff nicht an der Luft verbrenut. Man ſchließt 1
Kohlenfaden deshalb in eine Glasbirne ein, aus der man die Luft dure
Auspumpen möglichſt entfernt und die man dann zuſchmilzt. Zur Zu=
und Ableitung des Stromes dienen in das Glas eingeſchmolzene Drähte
aus Platin, da dieſes Metall dieſelbe Wärmeausdehnung hat wie da
Clas. Neuerdings benutzt man Verbindungen des Holzſtoffs mit Sal=
peter
= und Eſſigſäure zur Herſtellung der Kohlenfaden. Dieſe Ver=
bindungen
geben mit verſchiedenen Löſungsmitteln, wie Alkohol und ſitzender der Wiesbadener Handelskan

Die Fäden werden in Graphitpülver gelegt und unter Luftabſchluß auf
etwa 1600 Grad erhitzt, wodurch ſie verkohlt werden. Die Haltbarkeit
einer ſolchen Glühlampe iſt aber beſchränkt. Es iſt nicht zu vermeiden,
daß ein geringer Reſt Luft in der Birne bleibt. Auch verdampft die
Kohle allmählich in der hohen Temperatur und ſchlägt ſich an dem Glaſe
der Birne nieder, das Glas wird ſchwarz, die Lampe verliert, obwohl
ſie mehr Strom verbraucht, an Leuchtkraft und endlich bricht der Kohlen
faden. Man bemühte ſich daher, einen Stoff zu finden, der eine län=
gere
Lebensdauer der Lampe gewährleiſtet, Lampen zu bauen, die bei
möglichſt geringem Stromverbrauch eine möglichſt große und nicht raſ
abnehmende Lichtſtärke haben. Eine ſolche Lampe iſt die nach ihren
Erfinder benannte Nernſt=Lampe. Ein Stäbchen, das aus einem Ge=
miſch
der auch für den Glühſtrumpf benützten ſeltenen Erden und Ton
Magneſia beſteht, iſt ſehr feuerbeſtändig und kann auf hohe Tempe=
en
erhitzt werden. Bei gewöhnlicher Temperatur leitet es den
Strom faft gar nicht, erſärmt man es aber z. B. mit einem Flämmt=
chen
, ſo wird es leitend. Schickt man dann den elektriſchen Strom du
das Stäbchen, ſo leuchtet es ſchön in Weißglut. Da das Vorwärme
mit beſonderer Flamme ſehr umſtändlich iſt, ſo legte man dünnen

Metalldraht in Spiralen in den Glühkörper, der beim Einſchalten des
Stromes durch dieſen erhitzt wird und ſo auch den Glühkörper erhitzt.
Iſt der Glühkörper genügend vorgewärmt, ſo wird durch eine beſondere
elektro=magnetiſche Vorrichtung der Strom im Heizkörper unterbrochen
und durch den Glühkörper geleitet. Die Lampe wird durch dieſe Ein=
richtungen
koſtſpielig und empfindlich und hat ſich daher, obwohl ſie be=
deutend
weniger Strom verbraucht als die Kohlenfaden=Glühlampe,
nicht eingebürgert. Ein überlegener Konkurrent der Kohlenfaden= Glüh=
lampe
iſt dagegen die Metallfaden=Glühlampe geworden.
Die Metalle, die ſich wegen ihres hohen Schmelzpunktes hauptſäch=
lich
zur Verwendung für Glühfäden eignen, ſind Tantal, Wolfram und
Osmium. Bis jetzt iſt es nur bei den erſten beiden Metallen gelungen,
durch direktes Ausziehen feine Fäden zu erhalten. Das Osmium iſt ſ.
ſpröde, daß es auf andere Weiſe in Fadenform gebracht werden muß.
Das feingepulverte Metall wird mit Ruß gemiſcht und mit Gummi=
arabikum
zu einer zähen Paſte angerührt, die dann, wie bei der Her
ſtellung der Kohlefäden, aus feinen Düſen ausgepreßt wird. Der ſo er=
haltene
Faden wird auf elektriſchem Wege erhitzt, wobei der Kohlen
ſtoff
ſerbrennt und ein durch Verſchweißen der kleinen Metallteilchen
entſtehender Osmiumfaden zurückbleibt.
Das Verfahren, nach dem die Fäden der Sirius=Lampen herge=
ſtellt
werden, beſteht darin, daß man durch chemiſche Reaktionen das
Metall in eine ſo fein verteilte Form bringt, daß es mit Waſſer eine
durchſichtige Flüſſigkeit bildet. Aus dieſer Löſung wird das Metall
durch Salmiak in Flocken ausgeſchieden und durch Abpreſſen des Waſ=
ſers
in Form einer Paſte gebracht; dann verfährt man wie oben.
Die Osram=Lampe hat einen Faden, der aus Osmium mit Wolfram
hr. Der Faden der Wotan=Lampe iſt aus einem Gemiſch von
olfram und Nüchel gezogen, aus dem das Nickel ausgetrieben wird.
2
da die Metalle gute Leiter ſind, ſo müſſen die Drähte ſehr dünn und
lang ſein, um dem Strom genügend Widerſtand beim Durchfließen zu
bieten und in Weißglut erglühen zu können. Man hat daher beſondere
Geſtelle aus Draht und Glas als Träger des Leuchtdrahtes in der Lam
anbvingen müſſen. Durch die ſchwievige Herſtellung und durch den hoher
Preis der verwendeten Metalle ſind die Lampen beträchtlich teuerer als
Kohlenfadenlampen, trotzdem haßen ſie dieſe faſt überall verdrängt. Denn
e Kohlenfaden=Glühlampen werden jetzt nur noch dort verwendet, wo es
entwoder auf große Haltbaukeit oder auf die niedrigen Anſchaffungskoſt=
ankommt
. Und warum hat dieſe Vevdrängung ſtattgefunden, warum
folgen ſich gerade auf dieſem Gebiete die Erfindungen?
Andwort liegt im Betriebspreis der Beleuchtungsarten.
Die Maßeinheit ffür Licht iſt die Hefner= oder Normalberze. Wenn
wir als Durchſchnittspreis annehmen für 1 Kubikmeter Leuchtgas 160
Pfg., 1 Liter Spirütus 660 Pf.
Liter Petroleum 600 Pfg., 1 Kulowatt=
unde
für 1 N.K. bei gewöhnlichem Pe=
tunde
315 Pfg., koſtet die Br=
troleum
2,1 Pfg., Petroleum=Glühlicht 0,75 Pfg., Leuchtgas ( Schnittbren=
ner
) 2,1 Pfg., Leuchtgas (Run4brenner) 1,6 Pfg., Leuchtgas=Glühlicht
O.
1,54 Pfg., elekbriſches Bogenlicht 0,14 Pfg.,
3 Pfg., Spir eus=Glählich,
elektriſches Glühlicht (Kohlenfaden) 0,91 Pfg., elektriſches Glühlicht ( Me=
tallfaden
) 0,28 Pfg. Die Betriebskoſten ſind alſo am gevingſten für elek=
triſches
Bogenlicht und Metallfadenglühllicht, am größten für gewöhn=
liches
Pe
leumlicht und Leuchtgasſchnittbrenner.
Das ſind aber nur die reinen Betriebskoſten" für die zugeführte
Energie. Es iſt weiter in Betrackt zu ziehen: Petroleumlicht erfordert
viel Arbeit, da die Lampe ſch.
wer ſauber zu halten iſt. Es treten hinzu
die Ausgaben für Zylinder, Docht und Zündungen. Da Petroleum ſehr
exploſiv iſt, iſt das Licht doppelt feuergefährlich. Beim Petroleum= Glüh=
licht
ko
mt die Ausgabe für die empfindlichen Str
wfe hinzu. Das=
ſelbe
gilt vom Spirivus=Glühlicht. Kohlengaslicht iſt nur billig als Gas=
doch
ſind hier ebenfalls die Ausgaben für Zylinder, Strür
glühlich
pfe
und Zündungen i Rechnung zu ſtellen. Auch iſt Kohlengas ſehr feuer=
fährlich
und exploſiv und für bewvegliche Lampen ſchlecht geeignet. Beim
elektriſchen Bogenlicht iſt die Wartung ſchwierig, Nebenkoſten entſtehen
durch Verbpauch der Kohlen. So iſt es leicht verſtändlich, daß die Metall=
fakenlampe
die Kohlenfadenlampe immer mehr verdrängt. Die Erſpar=
iſſe
ſind um ſo größer, als die Kohlenfadenlampe tuotz höheren Strom=
verbrauches
vaſch an Lichtausbeude verliert. Man darf bei ihr nur mit
einer Lebensdquer von 500 Brennſtunden rechnen, bei Metallfadenlampen
en bei faſt gleidbleibender Lichtausbeute mit 800 bis 1000 Brenn=
ſtunden
. Natürlich gilt dies nur für Lampen, die nicht ſtändig großen
Erſchütterungen ausgefetzt ſind. Die ſogenannten ½ Watt=Lampen ver=
brauchen
i der Praxis etwas mehr unde zwar um ſo mehr, je kleiner die
Kerzenſtärke der Lampe iſt. Man hat den Erfolg in der Herabminderung
des Stromverbrauchs erziclt durch Anfüllen der Birne mit Stichſtoff; da=
durch
wird die Wärmabgabe der Lampe, die für die Leuchtkraft verloren
ingeſchrändt. Licht ohne Wärme iſt das Ziel, dos zu erreichen man
geht,
ſbt iſt.
beſt.
Bekannt ſind die ſogenanten Geißlerſchen Röhren. Es ſind dies
luftleer gemachte Glasröhren, die mit einem oder verſchiedenen Gaſen ge=
füllt
ſind und durch deren Enden zwei Anſchlußdrähte in das Glas e
geſchmolzen ſind. Schließt man dieſe Röhren an eine Stromquelle
e a.
ſo erſtrahlt das Gas in der Röhre, in verſchiedenen, den betreffet
Gaſen eigentümlichen Farben. Für beſondere Zwecke bedient man ſich
der Quechſilber=Dampflampe. Die elektriſche Entladung in verdünntem
Queckſilberdampf ergibt ein Licht, das ſehr reich an ultravioletten Strah=
len
iſt. Die Queckſilber=Dampflampe eignet ſich nicht zu Beleuchtung von
Vohnräumen, da ihr Lichr die Geſichtsfanben fahl erſcheinen läßt. Sie
Schaufenſterbeleuchtung und beſonders zu wiſſenſchaftlich
wird abe
ſwecken b
Da die ultravioletten Sirahlen bakterientötend wirken,
Ner durch Beſtvahlung mit Queckſilber=Dampflampen ſterili=
kann
man W=
ſieven
. Nachdem es gelungen iſt, aus der Luft Edelgaſe Neon und Helior
auszuſcheiden, iſt die Anwendung eleßtriſcher Gaslampen in greifbare
gerückt.
Beſonders das leuchtende Neon gibt ein den Augen ſehr
När
angene
wmes Licht.
egen iſt der Gedanke des genialen Phyſikers Tesla noch ein ſchö=
uftstraum
. Die nach ihm benannten Tesla=Ströme von ſehr
ner Zuk
Spannun=
d
großer Schwingungszahl pflanzen ſich leicht durch
hoh
die Luft fort. Tesle
ſchlug vor, inr dem zu beleuchtenden Rauu an zwei
wüiberliegenden
änden je eine Mevallplatte anzubringen, die mit
den Pollen einer Tesla=Stromquelle verburden iſt. Man könnte dann an
jeder Stelle des Raumes ohne heminende Drahtleitungen mit luftleer ge=
machten
Glasröhren ein helles Licht erzeugen und durch Gasfüllung der
Röhren wunderbare Farbenabtönungen erzielen. Hoffen wir, daß die
Fortſchritte der Technik dieſen Zukunftstraum einer idealen elektriſchen
Beleuchtrng bald verwirklichen.
F. Haſerick, Korv.=Kapitän (Ing.) a. D.

Aether, dickflüſſige zähe Löfungen, die, aus feinen Oeffnu
ft für Kaufmanns=Erholu
gsheime und bebannt durch
gepreßt, gleichmäßig ſtarke Fäden von dünnem D
meſſer liefern
ſeine politiſche Tätigkeit für den Hanſabund.

Reich und Ausland.
Berlin, 6. Dez. (Wolff.) Geſtern abend gegen 10 Uhr bemerkten
Paſſanten am Engelufer einen Mann und eine Frau, die ſich heftig
ſtritten. Kurz darauf ertönten
Hilferufe der Frau aus
bengehender von ihrem Beg
en Vorü
dem Waſſer, die nach Bekundu
ung in den Kanal geworfen worden iſt. Der Beglei=
ter
über die
* ſei, unter dem Vorwande, einen Rettungsfahn holen zu wollen, da=
vongelaufen
, aber nicht wiedergekommen. Als die Frau aus dem Waſſer
ſie bereits tot. Auf Grund einer bei ihr vor=
iigetr
Lengsgutung des Deutſchen Laudarbeiterverbandes glaudt
gefundenen Beit
man, daß ſie Marie Näbelein heißt.
wd. Wiesbaden, 6. Dez. Zu der bereſts gemeldeten Verhaf=
tung
eines Münchener Radiumdiebes erfahren wir noch
folgende Einzelheiten: Wiesbadener Kriminalbeamten fanden bei der
Durchſuchung der Wohnung eines Ehepaares, das wegen Verbrechens ge=
gen
das keimende Leben angeklagt war, einen Mann im Bett liegend vor
falſche Ausweispa
iere und einen geladenen Revolver bei ſich hatte.
r verſuchte zu flüchten, wurde aber von den Beamten daran gehindert.
urch die ſofort ar
tellten Ermittelungen wurde feſtgeſtellt, daß
Verhaftete der Münchener Radiumdieb war. Das Radium ſelbſt wur
in der V
hnung vorgefunden. Der Ve=haftete iſt ein 31 jähriger Male
nd Vergolder namens Rauhenſteiner aus Tengling in Bayern. Er
hat ſeim=
ertvolle
Beute der Münchener Dame durch den bekannten
*
Trick abge
vindelt, indem er das Nadrum in einem Käſtchen verſchloſ
und verſiegelte und das Käſtchen dann am nächſten Tage mit einen
anderen ähnlichen Käſtchen vertauſchte.
Als Helfershelfer wurde von der
Kriminalpolizei Joachnustaler verhaf
Am Dienstag früh ſtarb
hie
der bekannte Rheingauer Großinduſtrielle Albert Sturm, Teil
haber der Firwa Matthäus Müller, Elwille, erſter ſtel
Vor=
ner
, ſtellv. Vorſitzender de
gen aus= ſchen Geſellſch.

Kreuznach, 6. Dez. Brand eines Kinos. Das erſt vor 14
Tagen erbaute neu eröffnete Lichtſpiel=Theater Schmitt in
Kirn
iſt bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Nur mit
großer Mühe gelang es den im Vorderhaus wohnenden Familien, das
nackte Leben zu retten.
rei Perſonen haben erhebliche Brandwwunden
erlitten, ſo daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Ein Einwohner
wird noch vermißt, ſo daß angenommen wird, daß er in den Flammen
umgekommen iſt.
Mehlis i. Th., 6. Dez. Ein Poſtwagen beraubt.
Zella=Mehlis wurden aus einem Poſtwagen drei Handſäcke m
530 000 Mark Inhalt, welche an die Mercedeswerke adreſſiert waren,
geſtohlen. Von den Tätern fehlt jede Spur.
Halle, S., 6. Dez. Brandſtiftung. Wie der Lokal=Anzeiger
aus Halle berichtet, iſt ein Großfeuer in Simmendorf aus=
gebrochen
, welches fünf Gehöfte einäſcherte. Es liegt Vrandſtiftung vor.
Die Schneidemühlen Förſter in Roßlau ſind ſamt großen Vorräten bi=
auf
die Grundmauern niedergebrannt. Der Schaden iſt außerordentlich
groß.

Banh=Krach.
Die Pfälziſche Bank ein Opfer der Deviſenverluſte.
* Berlin, 6. Dez. (Wolff.) Bei der Münchener Nieder=
laſſung
der Pfälziſchen Bank in Ludwigshafen haben ſich durch
unverantwortliche Spekulationen des Münchener
Deviſenhändlers, der gegen die beſtimmten, von der
Zentrale der Bank in Ludwigshafen gegebenen Inſtruktionen
gehandelt und ſeine Baiſſe=Engagements der Direktion der Bant
verheimlicht hat, ſehr bedeutende Verluſte im Termin=
Deviſengeſchäft ergeben. Die Engagements ſind jetzt eingedeckt,
doch dürfte, wie wir hören, das Weiterbeſtehen der Bank als
ſelbſtändiges Inſtitut in Frage geſtellt ſein, da das Aktien=
kapital
und die Reſerven verloren ſind. Durch die
Mithilfe der Rheiniſchen Kreditbank und der Deut=
ſchen
Bank ſoll Sorge getrofſen ſein, daß die Kunden der
Pfälziſchen Bank keine Verluſte erleiden. Es ſoll beab=
ſichtigt
ſein, daß die Filialen der Pfälziſchen Bank in der Pfalz
von der Rheiniſchen Kreditbank übernommen
werden, während die Geſchäfte in Frankfurt und im rechtsrhei=
niſchen
Gebiet auf die Deutſche Bank übergehen.
Im Zuſammenhang damit dürfte die Rheiniſche Kreditbank.
die eine Vermehrung ihres Aktienkapitals um 60 Millionen Mk.
ausgeſchrieben hat, dieſe Vermehrung auf 120 Mil=
lionen
erhöhen, die von der Deutſchen Bank übernommen
werden ſollen. Von den neuen Aktien ſoll ein Teil den alten
Aktionären im Verhältnis von 4 zu 1 zu 200 Prozent angeboten
werden. Die Rheiniſche Kreditbank wird von den Vorgängen
bei der Pfälziſchen Bank lediglich inſofern betroffen, als ſie fün
Millionen Pfälziſche Bank=Aktien beſaß. Ihre Tätigkeit wird
alſo nicht beeinträchtigt.
Das Arbeitsprogramm des Reichstags.
* Ueber das Arbeitsprogramm des Reichs=
tages
, der vorausſichtlich am 13. Dezember zu einer vier= bi
fünftägigen Dezembertagung zuſammentveten wird, teilt der
Vorwärts mit, daß nach einer Vereinbarung mit der Reichs=
regierung
von den Steuervorlagen nur das neue Umſatzſteuer=
geſetz
, das am 1. Januar in Kraft treten ſoll, noch vor Weihnach=
ten
vom Reichstag verabſchiedet wird. Ferner ſoll auf Wunſch
der Regierung vor Weihnachten da3 neue Ortsklaſſenverzeichnis,
das rückwirkende Kraft vom 1. April 1920 erhält, verabſchieder
werden. Die Nachzahlung an die Beamten in den höhergeſtuf=
ten
Orten ſoll am 1. Januar ſtattfinden. Im übrigen wird der
Reichstag nur noch einige kleine Vorlagen und Anträge beraten,
darunter den demokratiſchen Antrag auf Einführung eines Ge=
denktages
für die Opfer des Weltkrieges.
Laut der Voſſiſchen Zeitung iſt der Auswärtige Aus=
ſchuß
des Reichstages für den 14. Dezember eimberufen
Das Blatt hält es für möglich, daß der Reichskanzler bis dahin
in der Lage ſein werde, ſich über die ſchwebenden politiſchen
Fragen in beſtinunterer Form zu äußern.
Einſchränkung des Perſonenverkehrs.
Kaſſel, 6. Dez. (Wolff.) Wie wir vor der Eiſenbahn=
direktion
erfahren hat die Kohlenknappheit bei der Eiſen=
bahnver
altung einen derartigen Umfang angenommen, daß,
wenn nicht in den nächſten Tagen eine Behebung eintritt, vor=
ausſichtlich
eine Einſchränkung des Perſonenver=
kehrs
wird vorgenommen werden müſſen. Den Reiſenden
wird dringend empfohlen, vor Antritt von Reiſen ſich bei den
Fahrkartenausgaben oder Auskunftsſtellen zu erkundigen o
die für ſie in Frage kommenden Züge auch wirklich verkehren.
Deutſcher Ueberſeedienſt.
Bremen, 6. Dez. (Wolff.) Der Norddeutſche Lloyd
wird den regelmäßigen Dienſt nach und von Neu=York im Monat
Februar nächſten Jahres mit eigenen Dampfern wieder
aufnehmen. Als erſtes Schiff wird der Dampfer Seydlitz
der Anfang November den neuen Paſſagierdienſt des Norddeut=
ſchen
Lloyd von Bremen nach Spanien, Braſilien und Argenti=
nien
eröffnete, und am 30. November wohlbehalten in Buenos=
Aires eingetroffen war, am 11. Febr. von Bremerhaven nach
Neu=York abgefertigt. In den Neu=Yorker Dienſt, der neben
dem unverändert fortbeſtehenden amerikaniſchen Dienſt der Uni=
ted
States Lines vom Norddeutſchen Lloyd unterhalten wird,
werden weiter in 14tägigen Zwiſchenräumen die Lloyddampfer
Hannover und York eingeſtellt, die außer Kajütpaſſa=
gieren
und Paſſagieren dritter Klaſſe auch eine größere Menge
Ladung befördern können. Die Dampfer fahren direkt von Bre=
merhaven
nach Neu=York; wo der Norddeutſche Lloyd in der
Nähe ſeiner früheren Docks in Hoboken Piers zur regelmäßigen
Abfertigung ſeiner Dampfer gemietet hat.
Für die hungernden Kinder.
Endlich ein gemeinſamer Boden.
London, 6. Dez. (Wolff.) Geſtern wurde von Lord
Weardale ein mehrtägiger vom Save the children fund veran=
ſtalteter
Baſar eröffnet. Sämtliche Länder, in denen not=
leidende
und hungernde Kinder leben, waren durch
Verkaufsſtände vertreten. Der deutſche Verkaufsſtand ſtand unter
der Leitung von Frau Sthamer, der Gattin des deutſchen
Botſchafters, die unter anderem von zwei Damen der deutſchen
Botſchaft unterſtützt wurde. Dies iſt der erſte Fall ſeit dem
Kriege, daß Deutſchland auf einem öffentlichen Baſar in
London vertreten iſt. Die Verkaufsgegenſtände, die vom deut=
ſchen
Roten Kreuz, von der Vereinigung für Kinderhilfe umd
vom deutſchen Zentralausſchuß für Auslandshilfe zur Verfü=
gung
geſtellt wurden, umfaſſen deutſche Spielzeuge, Erzeu gniſſe
der deutſchen Kunſt und des deutſchen Gewerles, die allgemein
große Anerkennung fanden.
Schweres Exploſionsunglück.
Saarlouis, 6. Dez. (Wolff.) Heute vormittag gegen 19 Uhr
erfolgte in der A. Saardellingerſchen Dynamitfabrik (vormals
Alfred Nobel u. Cie.) eine ſchwere Exploſion eines Oel=
behälters
. Eine Anzahl Leichtverletzter konnte ſich aus den Trüm=
mern
retten. In dem brennenden Betriebe ſollen ſich noch 50 Arbeiter
befinden. Da mit der Gefahr weiterer Exploſionen zu rechnen iſt,
können die Rettungsmannſchaften nicht an die Unglücksſtätte heran.
Auch ein Teil des benachbarten Waldes ſteht in Flammen. In der
ganzen Umgegend find die Fenſterſcheiben in Trümmer gegangen.
Näheres ließ ſich zurzeit noch nicht feſtſtellen. Eine ſpätere Meldung
ſpricht von über 100 Toten.
Saarbrücken, 6. Dez. (Wolff.) Auf die Nachricht von
d
furchtbaren Unglück, das ſich in Saarwellingen in der
9
namitfabrik Nobel A.=G. ereignete, begab ſich der Präſident der Re=
gierungskommiſſion
, Rault, in Begleitung des Mitgliedes der Re=
gierungskommiſſion
, Dr. Hector, des Direktors der Abteilung des
Innern, Herrn Dr. Delfau, des Direktors der Oberſten Polizeiver=
waltung
, Herrn Adler, und des Oberberghauptmanns Herrn Frant=
en
an die Unfallſtelle. Der erſte Beſuch des Präſid
en galt den
pfern der Exploſion. An der Unfallſtelle wurden ſodann die erforder=
ichen
Anordnungen zur
Abſperrung und Sicherug getroffen. Hiernach
üiberreichte er dem Bürgermeiſter im Namen der Regierungskommiſſion
s erſte Unterſtützung für die Linderung der durch die Exploſion ent=
ſtandenen
Not einen Betag von 40 000 Mark. Auf ſeine Anregung wurde
Sammelliſte in Umlauf geſetzt, auf der ſich als erſter mit einem
oge von 20 000 Mark und das Mitglied der Regierungskommiſſion
Dr. Hector mit einem Betrag von 10 000 Mark einzeichnete. Näheres
über das Unglück iſt bis zur Stunde noch nicht bekannt.
Die Streikbewegung.
Berlin, 6. Dez. (Wolff.) Infolge des in Wient ausgebrochenen
Streiks iſt auch die telegraphiſche Verbindung von Ber=
Ii mit Wien unterbrochen. Dasſelbe iſt beim telegraphiſchen Verkehr

[ ][  ][ ]

Nummer 328.

von Dresden. München und Fraukfurt a. M. mit Wien der Fall, von
wo aus unmittelbare Leitungen nach Wien führen.
gung uter dem techniſchen Perſonal der Provinz= keinerlei Verantworteng; für ſie beibt auf Grund des 9 21 Abi. 2 des Breſle=
druckereien
erſaßte bis Dienstag vormittag Tilſit, Inſterburg,
Gumbinnen, Stallupönen. Die Ausſtändigen verlangen, daß die Buch=
druckeveibeſitzer
, obwohl ſie ſich zur Zahlung der tariflichen Zulagen bis ſammlung abgehalten hat, war zu erwarten, daß vor Quartalsſchluß eine
der Tarifgemeinſchaft zurückziehen.
Wien, 5. Dez. (Wolff.) Seit heute vormittag 10 Uhr iſt der
Fernſprechbetrieb wit Wien infolge des dortigen Streikes die ortsgerichtliche Taxe ſtellt, auf die ſich doch die Stei=
unterbrochen
.
Der Hungerſtreik.
alle politiſchen Gefangeven, die in den Hungerſtreik verwichelt bsſitzer eine genaue Darlegung der Berhältniſſe zu fordern, bovor ſie ſich
waren, wieder Nahrung zu ſich genommen und ihre Arbeiten an höhere Mietzinſen binden.
wiedar aufgenommen. In Zukunft ſollen Reviſionen der Strafanſtalten
durch kommuniſtiſche Abgeordnete nicht mehr geſiattet werden. Angeb=
liche
Mißſtände ſollen nur noch durch parlamentriſche Unterſuchungs= der Gemeinde Pfungſtadt von mehreren müßte wohl richtig zwei
konmiſſionen geprüft werden.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 7. Dezember 1921.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Königsberg, 6. Des. (Wolff.) Die Ausſtandsbewe= /Für die Veröffentliaungen u. ter dieer Heber chrift ubernimmt die Redaktien
geſetzes in
m Umfange der Einſendec verantwortlich.)
Nachdem der Hausbeſitzewerein wiederum eine Mitgliederver=
Ende Dezember bereit erklärten, den angekündigten Austritt aas Mietſteigerung für das nächſte Quardal angekündigt werde. Die ge=
druckten
Formulare des Bereins ſind auch ſchon den Miedern zugegan=
gen
. Leider iſt darin vergeſſen, anzugeben, wie ſich im Einzelfalle
gerung gründen muß, ſodaß dem Mieder jede Möglichkeit fehlt, die ge=
machten
Angaben auf ihre
ſichtigkeit nachzuprüfen. Die Mieter werden
aus dieſem Grund und we
er, weil das Nejahsmietengeſetz bald kommen
* Wie das Berliner Tageblatt von unterrichteter Seite hört, haben muß, das hier endlich Klahreit ſchaffen muß, gut tun, von dem Haus=
Aus Pfungſtadt.
In Nr. 322 des Darmſtädter Tagblatts vom 1. Dezember 1921 wird
heißen Pfungſtädter Privatbauluſtigen der Vorwurf der Nicht=
gewvährung
von Bauzuſchüſſen gemacht. Zunächſt ſei berichtigend feſt=
Die Reparationen.
geſtellt, daß der Herr Geſchäftsführer vom Heimſtättenverein in der
Kreiswohlfahrtspflege=Konferenz ausführte, es ſei ihm mitgeteilt, da
Berlin, 6. Dez. (Wolff.) In der Reichskanzlei erſchienen Bürgermeiſter der Landgemeinden Anträge auf Bauzuſchüſſe in den
tte vormittag die Ver

Reichskanzler, wozu als Vertreter der Demokraten der Abgeord= zeitungen leſe, ſich überzeugen könne, daß in allen Gemeinden recht rege
nete Koch hinzugezogen worden war. Nach der B. Z. a. M.
handelt es ſich um die Frage der Begleichung der Januar= ſtändig ſtatfinden.
Reparationsrate und um die immer dringender werdende gutes Recht.
Einigung in der Steuerfrage.
unternehmen gewandt haben mit der Frage, ob das Unter=
nehmen
bereit ſei, Deutſchland einen Kredit von 25 Mil=/s
lionen Pfund zu bewilligen. Das Blatt bemerkt dazu, daß Durch Umbau und Neubauten wurden 68 Wohnungen aus Gemeinde=
Reichskanzler in ſeiner Rede auf dem Preſſefeſt geſprochen habe.
Die teitſch=polniſchen Verhandlungen.
dem deutſchen Vertreter ſür die oberſchleſ ſchen Verhandlungen nützige Baugeſellſchaft gegründet. Der Gemeinderat hat auf deren An=
Miniſter a. D. Schiffer und Staatsſekretär Lewald fanden trag am V. Juni 1921 die der C. neinde Pfungſtadt zuſtehenden drei
keiten im Zuſammenhange mit der Abtretung eines Teils Ober=
ſchleſiens
an Polen ſchlichten ſoll. Der zu bildende Ausſchuß ſoll
paritätiſch aus deutſchen und polniſchen Arbeitgeber= und Ar= rat ſchon ſeine grundſätzliche Genehmigung erteilt. Nachträglich ſchloß
amtes teilnehmen.
Berlin, 6. Dez. (Wolff.) Die deutſche Delegation und
die Unterkommiſſionen für die deutſch=polniſchen Wirt= ſtellten die benannten drei Herren die Mehrere Pfungſtädter Privat=
ſchaftsverhandlungen
über Oberſchleſien begeben ſich
morgen nach Oberſchleſien an die Verhandlungsorte. Antrag, ihnen dieſe drei Darlehen zuzuſprechen. Der Gemeinder
Oeſterreich und Tſchechien.
öſterreichiſche Regierung einigten ſich dahin, daß der Beſuch gebenen Zuſchuß zu erhalten.
des Bundespräſidenten Hainiſch beim Präſidenten der tſchecho=
ſlowakiſchen
Republik in den Tagen des 15. oder 16. Dezember und ſelbſt gewünſchten Größe (das ſchönſte Baugelände für Villen
Lana und Prag eintreffen, um mit dem Miniſterpräſidenten, daß es nicht bedingungslos weiterverkauft werden kann, verkäuflich ab=
getreten
, wo anderen Bauluſtigen an anderen Stellen Gelände für 2,60
und dem Außenminiſter Beneſch aktuelle und politiſche Fragen
Fragen zu erörtern. Auf beiden Seiten haben zu dieſen Be= Mark pro Quadratmeter und der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft, der
auch Privatbauluſtige angehören, vor dem Friedhofseingang Gelände
ſprechungen bereits Vorberatungen ſtattgefunden.
2 Mark pro Quadratmeter abgetreten.
Die Beratungen der Finanz= und Wirtſchaftsfach=
Es darf nicht verkannt werden, die Mehreren Privatbauluſtigen
leute werden am 9. Dezember beginnen.
bauen ſchöne villengrtige Häuſer mit Balkon uſw., und daß hierzu Zu=
ſchüſſe
gut tun würden, iſt keine Frage.
So haltlos die Behauptungen bezüglich der Nichtgewährung der
Letzte Nachrichten.
Darlehen und der Abtretung von Baugelände ſind, ſind ſie auch bezüglich
Berlin, 6. Dez. (Wolff.) Der ſtädtiſche Ausſchuß für Woh= der Einhaltung geordneter Arbeitszeiten und der Waſſerleitung.
Ihr Mehrere Pfungſtädter Privatbauluſtigen, ich halte meine
nungsweſen ſchlug dem Magiſtrat für Wohnungen einen Höchſt= Ausführungen in der Kreiswohlfahrtspflege=Konferenz voll aufrecht und
mietenzuſchlag auf die Friedensmicte bis 90, für gewerb= bringe die vorſtehenden Ausführungen, um den Außenſtehenden die
liche und Bureauräume bis 150 Prozent vor.
wirklichen Pfungſtädter Verhältniſſe allgemein klarzulegen.
Berlin, 6. Dez. (Wolff.) Anläßlich der Erſchießung des
Schwinn, Bürgermeiſter.

Gemeinderatsſitzungen gerade in dieſer Angelegenheit ſtattfanden und
Die Zurückweiſung des unbegründeten Vorwurfs war mehr wie
Bei den Beratungen bezüglich der Wohnungsbauten wird auch von
Berlin, 6. Dez. Wie der Lokalanz, wiſſen will, fon ſich den Architekten mit Necht das Ideale der Sache ſtark betont, und wäre
die Reichsregierung an ein führendes engliſches, Bank= zu wünſchen, daß dies von den Mehreren Pfungſtädter Privatbauluſti=
gen
praktiſch geübt würde.
Zu den Verhältniſſen in Pfungſtadt ſei feſtgeſtellt, daß die Gemeinde
fugſtadt ſich jeder anderen Stadt würdig an die Seite ſtellen kann.
dies der offizielle Schritt der Reichsregierung ſei, von dem der und Staatsmitteln erbaut und grundſätzlich großen Familien überlaſſen.
Es iſt Pflicht jeder Gemeindevertretung, zu prüfen, wieweit ſie
Mittel zur Verfügung ſtellen und aufbringen kam und wer hierfür in
Frage kommt.
Dieſer Grund und um die Bautätigkeit anzuregen, insbeſondere
Berlin, 6. Dez. (Wolff.) Zwiſchen dem Direktor des aber auch, um individueller zu bauen, wurde im Sommer dieſes Jahres
Internationalen Arbeitsamtes in Genf Albert Thomas und hier unter Beteiligung der Gemeinde mit 40 000 Mk. Anteil die Gemein=
Beſprechungen über die Schaffung einer Vorinſtanz zu der fo= Zuſchüſſe derſelben zur Verfügung geſtellt. Am 11. Juli 1921 haben
genannten gemiſchten Kommiſſion ſtatt, die die Arbeitsſtreitig= der Architekt Peter Grund und der Bankbeamte Chriſtian Wagner An=
trag
auf käufliche Abtretung von Geme debaugelände an der Eber=
ſtädter
Straße für ein Zweifamilienhaus geſtellt.
Am 14. Juli, drei Tage nach der Antragſtellung, hat der Gemeinde=
beitnehmer
=Vertretern zuſammengeſetzt ſein. Auf Wunſch ſollen ſich noch Lehrer W. Grund dem obigen Antrag an. Dieſe drei haben
an den Sitzungen auch Vertreter des Internationalen Arbeits= unter Hintanſtellung aller Formalitäten ſofort mit dem Bauen be=
gonnen
.
Interm 2. Auguſt 1821 nachdem am 27. Juni 1921 ſchon über die
der Gemeinde zugeſagten Darlehen aus Landesmitteln beſchloſſen war,
guluſtige ſind mit denſelben wohl identiſch an die Gemeinde den
mußte dieſen Antrag abſchläglich beſcheiden. Auch 4 Konto 1922 konnte
der Gemeinderat nicht beſchließen, da nicht bekannt, was Pfungſtadt zu=
Prag, 6. Dez. (Wolff.) Die tſchechoflowakiſche und die fällt. Nicht jeder wird den Antrag geſtellt haben, einen bereits ver=
Den genannten Herren wurde im Intereſſe der Hebung der Bau=
tätigkeit
von dem Gemeindebaugelände an der ſelbſt beantragten Stelle
erfolgen ſoll. Gleichzeitig wird Bundeskanzler Schober, in beſtens geeignet) für 4 Mark pro Quadratmeter unter der Beſchränkung,

Kommuniſten Lohſe wurde in verſchiedenen Blättern die Auf=
hebung
des Heineſchen Schießerlaſſes gefordert. Wie
vom preußiſchen Miniſterium des Innern mitgeteilt wird, wurde
auf Veranlaſſung des Miniſters Severing in die Prüfung des
Erlaſſes zwecks ſeiner Abänderung eingetreten.
London, 6. Dez. (Wolff.) Lloyd George iſt wegen der
vorzeitigen Einberufung des Parlaments gegen ſeinen Willen
gezwungen, ſeine Abſicht, der Waſhingtoner Konfe=
renz
beizuwohnen, aufzugeben.
London, 6. Dez. (Wolff.) Aus Waſhington wird gemeldet:
Der Wortführer der britiſchen Delegation erklärte, daß
es unwahrſcheinlich ſei, daß Lloyd George auf die
Waſhingtoner Konferenz komme. Der politiſche Berichterſtatter
des Daily Chronicle meldet, die Konferenz werde ihre Arbeiten
vor Weihnachten beenden.
London, 6. Dez. (Wolff.) Wie verlautet, wird das Parla=
ment
ſo raſch wie möglich zuſammentreten. Die Einberufung
ſteht mit der Ratifikation des iriſchen Abkommens
im Zuſammenhang.

Landwirtſchaftliches.
H. Roßdorf, 6. Dez. Unter der uneigennützigen und rührigen
Leitung feines Vorſitzenden Hein, gewinnt der neugegründete Zie=
genzuchtverein
Edelweiß, Roßdorf, immer mehr an Be=
deutung
und Boden. Ein am 3. Dezember bei Mitglied Plößer abge=
haltener
Familienabend mit Verlofung hatte den größten Teil der über
70 zugetretenen Mitglieder vereint und hat gewiß durch ſeine gediegenen
Untorhaltungsdarbietungen die aufgenommene Vereinsſache und den
Zuſammenſchluß wirkſam gefördert. Der Behebung war der Vortrag
des Herrn Dr. Noß, der ſtellvertnetend mit der Abhaltung betraut
war, am Sonntag, 4. Dezember, gewidmet. Etwa 80 Mitglieder nebſt
einigen Frauen der hieſigen landwirtſchaftlichen Vereine hatten ſich ein=
gefunden
, um über die als Ziel geſteckte Hoch= und Reinzucht, insbeſon=
dere
auch Vererbung bei aller Zucht erſtmals unterrichtet zu werden.
Das nicht leicht zu ſchildernde Gebiet mit ſeinen noch nicht genug be=
handelten
Fragen wußte der erſchienene Stellvertreter frei und ſo er=
ſchöpfend
und verſtändlich zu erläutern, daß der mehrfach geäußerte Bei=
fall
der Verſcmmlung und Dank ſeitens des eingangs genannten Vor=
ſitzenden
der anregenden Tagung ein wohlverdienter war. Auch den von
ihm ausgearbeiteten, dem Landtage eingereichten Vorſchlägen über Ver=

ſicherung, Rückvorſicherung und Vergitumg bei Maul= und Klauenſeuchs,
Futterbeſchaffung und andere, alle Tierzüchter bowegenden Darlegungen,
lauſchte man bei der ſich anſchließenden regen Diskuſſion, die davon
Zeugnis ablegte, wie die aufgenommene Veweinsarbeit in der Klein=
tierzucht
auch befruchtend und anregend auf die in der ganzen Provinz
vielfach durch den Krieg noch darniebenliegende Tierzucht im großen und
allgemeinen eingeſchlagen hat. Herr Dr. Noß ſollte man mit ſeinen gei=
chen
Erfahrungen und genauen Kenntriſſen der grundlegenden Einzel=
heiten
des viel umſtrittenen Kapitels Tierhaltung Pflege und Zuch
alsbald in allen landwirtſchaftlichen Ortsvereinen zur Neubelebung und
Richtigidellung der vielfach planlos arbeitenden örtlichen Alein= und
Großviehzucht von der Landwirtſchaftskammer zur Abhaltung von Vor=
trägen
verlangen.
Fpd. Frankfurt a. M., 5. Dez. Viehmarkt. Die Rinder=
preiſe
ſteigen, die Schweinepreiſe fallen. Auf dem heutigen Viehmarkt
ſind die Preiſe für Großvieh und Kälber um 50 Mk., für Schafe um
25 Mk. für den Zentner Lebendgewicht geſtiegen. Dagegen trat bei den
Schweinen eine Preisermäßigung um durchſchnittlich 100 Mk., für Fett=
ſchweine
ſogar um 200 Mk. ein. Der Schweinemarkt hinterließ Ueber=
ſtand
. Die übrigen Märkte wurden ausverkauft. Aufgetrieben waren
405 Ochſen, 66 Bullen, 1309 Färſen und Kühe, 324 Kälber, 732 Schafe
und 1611 Schweine. Es wurden bezahlt für einen Zentner Lebend=
gewicht
: Ochſen vollfleiſchige 9001050, junge fleiſchige 750900, mäßig
genährte 600750; Bullen vollfleiſchige ausgewachſene 850950, voll=
fleiſchige
füngere 725825, mäßig genährte 600700. Färſen und Kühe:
ausgemäſtete Färſen und Kühe 8001025, wenig gut entwickelte Kühe
und Färſen 600850, mäßig und gering genährte 250500. Kälber:
feinſte Maſtkälber 10501150, mittlere und geringere 8001000 Mark.
Schweine: vollfleiſchige unter 80 Kilo 14001600, 80100 Kilo 1700
bis 1900, über 100 Kilo 18002000, Fettſchweine über 150 Kilo 1700
bis 1900 Mark.

Spiel, Sport und Turnen.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt. Einen ſchönen
gemütlichen Abend konnte am Samstag die Turngeſellſchaft Darmſtadt
ihren Mito, dern und Familienangehörigen bieten. In dem neu her=
gerichteten
Kneipſaale fand eine kleine Feier zu Ehren der bei den dies=
jährigen
turneriſchen Wettkämpfen hervorgegangenen Sieger ſtatt. Eine
gauze Reihe von Turnerinnen und Turnern durften ſich dieſes Jahr der
Siege freuen und beſonders die Sieger Schneider, Georg und Wilhelm
Kunz. Aber nicht nur auf den turneriſchen Wettkämpfen waren unſere
Mitglieder tätig, ſondern ein Teil erfüllte auch die nicht zu leichten
Uebungen für das Deutſche Turn= id Sportabzeichen. Mit Stolz durfte
der Vorſtand dem Turner Fritz Guthmann in ſeinem 42. Lebens=
jahre
das Deutſche Turn= und Sportabzeichen in Gold, dem Turner
Heinrich Ackermann im 35. Lebensjahre und dem Turner Julius
Fgly im 32. Lebensjahre dasſelbe in Silber und Turner Eduard
Schließmann im 24. Lebensjahre in Bronze überreichen. Die
Turnerſingmannſchaft und einige Humoriſten aus den Reihen der Tur=
nerinnen
und Turner gaben dem Abend noch eine heitere Stimmung.
Schluß des redaktionellen Teils.

Aufgesprungene Hände

Autgzesnrungene Hände
beſeitigt man
Dieſes bewährte
ſoort durch L OOHTem Hautpſlegemttel
erhalten Sie überall, wo Sie Chlorodont=Zahnpaſte kaufen.

Gegen
Husten
und
Heiserkeit

Seit
annähernd
Jahren
bestens
bewährt

Faus

4O ächte Sodener
Mineral-
Pastillen

*
Iind itzi Wieder inalbelannter Güte überal erhältlich.

Wetterausſichten für Mittwoch.
Wolkig, Nebel, trocken, milder, Südweſtwind.

Kaagee
Landestheater. Anfang 7 Uhr, Ende nach 10. Uhr ( Schauſpiel=
miete
b 7, Sondermiete Serie 3): Kean.
Drpheum Vorſtellung um 724 Uhr.
Richard Wagner=Verein: Liederabend zur Laute von Sepp
Summer abends 8 Uhr im Saale der Turngemeinde.
Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener: Ver=
ſammlung
abends 8½ Uhr im Gaſthaus Zur Sonne‟.
Jungdeutſcher Orden: Verſammlung abends 8 Uhr im Wa=
thildenhöhſoal
.
Zirkus Buſch: Vorſtellungen um 4 und 8 Uhr in der Reithalle der
Artilleriekaſerne, Heidelberger Straße.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 8. Dezember.
Nutz=und Brennholz=Verſteigerung uu 9 Uhr aus Forſt=
wartei
Heiligkreuz (Zuſammenkuft auf der Kreuzung von Born= und
Hinteuhedlsſchneiſe).

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Outo WBald
d de.
geſtel: für heſſiſtche Polit
übrigen Teil (außer Sport
dandel und Laud
Breeſe; fir
uliches) Mo
ſport, Handelsteil und Landwirtſchaſtliches: Kurt Mitſching;
Anzeigenteil,
wank Lange.
urgen aus
dem Geſchätslebe
zeilagen und Mitt
Anzeiger
Verlag: L. C. Witticht (.
ofbuchdruckere
Sämtlich in Dart
Ru
den redaktionellen Teil beſtimm
Mitt
es
an die Redakt
Wech
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarford
nachträgliche
Anie
orben nicht berückſichtigt. Unverlanzte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

Ue

nangannehaannengagageansnanaaaunnnnananaagnannennnevag-

Statt Karten.

Die Verlobung ihrer Tochter
Willi mit Hrn. stud. chem. Hans
Ihm zeigen wir an.
Ober=Poſtinſpektor Bellaire
und Frau.
im Dezember 1921
Hamburg
Darmſtadt
Darmſtadt
Karlſtraße 100.
Ohlyſtraße 71.
4630)
nnnannannnsngesnnnennnnvneahnnnnvnnnnnnnnannnanaasnr-

Meine Verlobung mit Fräulein
Willi Bellgire zeige ich an.
Hans Ihm.

Bund Deutſcher
Militäranwärter
Zweigverein Darmſtadt.
Todesanzeige.
Unſer langjährige
Mitglied Herr Eiſen=
bahnoberaſiſtent
i. R
Karl Hartens
iſt am 4 ds Mts geſtorben.
Beerdigung findet Mittwoch, den
7. ds. uts nachmittags 2 Uhr, auf
dem Walfriedhof ſtatt
Alle Kameraden werden gebeten.
dem Verſtorbenen, die letzte Ehre zu
(B1335
erweiſen.
Darmſtadt, den 6. Dez. 1921
Der Vorſtand.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe her licher Teil=
nahme
bei dem Hinſcheiden unſerer Ent=
ſchafenen

Frau
Babette Schneider Wwe.
ſprechen wir allen, insbe ondere Herrn
Parrer Zummermann für die troſt eichen
Worte am Grabe, ſowie den Schweſtern
ver Ev. Gemeinde für de liebevolle
Pflege, auf die em Wege unſren wärm=
ſten
Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 6. Dez 1921
(*46262

Enttei kartolfeln
10 Zentner hat abzu=
geben
. Frank, Eck jardt=
(*46328
ſtraße 3,

Ue
Prima Kartoffeln
werden abgegeben im
Fuhr=
Hauſe Gölz
mannſtr. 5, (*46327

Am 4. Dezember verſtarb nach
längerem Leiden der
Preuß. Regierungs=und Baurat /
Oberleutnant der Reſerve a. D
Herr
Hans Müller
Ritter des Eiſernen Kreuzes.
Wir werden das Andenken des
im Krieg und Frieden bewährten
Kameraden in hohen Ehren halten.
Verein der Ofſiziere des ehe=
maligen
Großh. Artilleriekorps
1. Gr. Heſſ. Feldart.=Regt. 25.

Nervenkrankheiten
Asthma u. Lähmungen
werden mit Erfolg behandelt im
ModImutt Iustitat, Landgr.-Pail.-Anl. 40
Geöffnet 8½/,12 u. 26 Uhr. (12410a

HAPAG

HAMBURG-AMERIKA LINIE
GEMEINSAMER DIENST MIT DEN
UNITED AMERICAM LINES ING.
von Hamburg nach
m

SuuAlliorie
B10 DE JTANEIRO UND BUENOS AIRES
DEUTSCHE PASSAGIERDAMPFER
26. JANUAR
RUGIA
reuronia
23. EEBRUAR
RUGIA
2. MA1
18. MA1
TEuroniA
(13267a
Mit vorzüglicher Einrichtung erster Klasse ( Staats-
zimmerduchten
) u. dritter Klasse (eig. Speisesaal, Rauch-
zimmer
, Damenzimmer, zwei u. rierbeitige Kammern).
AUSKUNET ERTEILT DIE ABTEILUNG PERSONEN-
VERKEHR DER
HAMBURG-AMERIKA LINIE,
HAMBURG UND DEREN VERTRETER IN
DARMSTADT: ADDLF RABV, ZIMMERSTR. 1.

htige Schneiderin
nimmt noch Kunder
an, per Tag 14 Mark.
Adreſſen u. 2 129a. d
Geſchäftsſt. (*46260

De
(Sohlen u. Fleck) bei

Diwan
u. Cha ſelongue b. zu
verk. Möbelhaus Menger
Bleichſtr. 17, (13269a

[ ][  ][ ]

Seite G.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 7. Dezember 1921

Nummer 328.

ZiLouis Hein
19 Schuſtergaſſe 19
K Hmmmnnnnnnntnn 6
SPreisabſchlag
Andgelaſſenes Ochſenfett
Ffund Mk. 28
Prima Echweineſchmalz
100
Pfund Mk. 30
5
Wungeſalzene Tafelmargarine
in Pfundpackungen Pfo. Mk. 24
9
Oaokosfett, loſe Pfund Mr. 260
Speiſefett, blütenweiß
Pfund Mk. 280
K
Milch, gezuckert Doſe Mk. 14
Die ſo beliebt. Schweine=Rüſſelchen 4000
friſch eingetroffen . . . Mk. 12
SFeinſte Leberpaſtete im Aus= 4900 6
ſchnitt . . . . . Pfund Mk. 1
9
WTeutſches Corned beef
Pfund=Doſe Mk 6.00 und O
Teinſtes Lendengulaſch, hochf.
Delikateſſe. Doſe nur Mk. 8
Feinſte Ochſenwürſtchen
Pfund Mr. 140 O
WGanzleichtgeſalz. Dchſeufleiſch oo
ohne Knochen Pfd. nur Mk
00
Prima Rind= u. Ochſenfleiſd
6
Pfund Mk. 11-
90
Brima Kalbfleiſch
Pfund Mk. 1S=
46. 35)
S
Wir empfehlen
ſchweren ſchwarzen Maſchinen=
in
trockener, knüppelharter
preßtorſ Ware,
mit etwas Eiche
Buchenbrennholz gemiſcht in
Scheit, Rollen und Knüppel.
Alles zu billigem Waggonpreis.
Ferner ab unſerem hieſigen Lager:
Ca. 300 Ztr. Gaskohsgries.
Gefl. Anfragen erbitten (*46218ms
ax
2 Holrt uohne
Holz= u. Kohlenhandlg.
Griesheim Telephon 53.

Chaiſelongues

mit verſtellbarem Kopfteil und nur
prima Polſterung ſtets am Lager.
Große Auswahl in
Chaiſelonguedechken
zu billigſten Preiſen. /B10615
Friedrich Eigenbrodt
Herdweg 18 Fernruf 1692.

Heidelbergerſtraße 79
Ankauf von alten
Zahngebiſſen
auch zerbrochene u. einzelne
Zähne
zum höchſten Preis.
Baſtian 4621
N

Heidelbergerſtraße 79

(*46234mfg
Säcke,
Papiergewebe
und Altpapier
wverden zu höchſten Tagespreiſen gekauft
Zwickeler
Schwanenſtraße 12 Tel. 1760.

Runkel=u. Zuckerrüb., Kohl=
raben
, Heu, Stroh, Hafer,
Weizen, Roggen und Kleie
offeriert
Johannes Schäfer
Telephon 1505
Lager: Art.=Kaſ. 25, Heidelbergerſtr. 49.
NB. Meine Schrotmühle ſteht für alle Sorten
Frucht bei billigſter Berechn ng und ſofortiger
(B13358
Bedienung zur Verfügung.

Das paſſendſte Weihnachts=Geſchenk

iſt eine
ndanf
Loband oder Arador sorstenorane
mit oder ohne ärztlicher Unterſuchung zu Gunſten von
Frau und Kindern, bei der Allgemeinen Deuiſcher
Lebensverſicherung, a. G., in Stuttgart. Ver=
langen
Sie ausführliche Offerte ohne jede Verbindlich=
keit
von den Vertretern: (*46322msm
Herrn Wilhelm Weiß, Darmſtadt,
Viktoriaſtraße 60, Telephon 1704
Herrn Hans Gütlein, Darmſtadt,
Hofmannſtraße 12
Herrn Major a. D. Walter Stieler,
Darmſtadt, Herderſtraße 10.

Die hier einheimiſchen Heſſiſchen Volkskalender ſind
für 1922 mit reichem und gediegenem Inhalt neu erſchienen
und bei allen Buchhandlungen, ſowie bei dem Verlag von
Chriſtian Friedrich Winter in Darmſtadt zu haben. Der
69. Jahrgang des Guſtav Adolf=Kalenders koſtet 2 50 Mk.;
der 100 Jahrgang des Heſſiſchen Hausfreundes koſtet
2.20 Mk., und werden dieſe Kalender wieder viele Freunde
finden.
(13353

Gegenüber irreführenden Veröffentlich=
ungen
wird hiermit feſtgeſtellt, daß der
Inhalt der Antragsformulare für Miet=
ſteigerungen
auf dem Gutachten des Hoch=
bauausſchuſſes
der Stad ver valtung be=
ruht
, an deſſen Beratung die Vorſitzen=
den
des Miete nigungsamtes und Haus=
eſitzer
und Mieter teilgenommen haben
Der Hinweis auf die Reparaturpflicht
des Vermieters nach den Vorſchriften
des B. G V. iſt deshalb unzutreffend, weil
dieſe Vorſchriften die Vertragsfreiheit
vorausſetzen, die durch die Mietzwangs=
twirtſchaft
beſeitigt iſt, ſodaß nach dem
Gutachten des ſtädtiſchen Hochbauauſchuſ=
ſes
der Mieter neben der Grundmiete
von 8½ und 3½ des Hauswertes für die
Unterhaltung in Dach und Fach die In=
nenreparaturen
zu übernehmen hat, wenn
ſie nicht mit weiteren 3% in den Miet=
preis
eingerechnet werden.
(13355

Trotz fortgeſetztem Preis=
rückgang
(46stomd
zahle ich doch die höchſten Preiſe für

Rohproduktenhandlung
Keſſelring, Dieburgerſtr. 9

Amafen
in Bruch und
Gold u. Silber gegenſtänden
Platin, Perſer=Teppiche
und Altertümer
kauft ſtets zum höchſten Tagespreis
Adolf Assmus
Schuſtergaſſe 16, I., privat Eingang
1 Min vom Marktplatz. Tel. 232/
(1533.52

Trotz Preisſturz=
zahle
ich für ſämtliche Altmetalie: Kupfer,
Meſſing, Blei, Zink, Zinnge enſtände,
Badewangen und Eiſen den höchſter
*46332
Tagespreis.
Phil. Fertig, Spenglermſtr.
Darmſtaße 21, Telephon 3434.
Beſtellungen werden abgeholt. Haufe
auch von Händlern.

KX
Für Zentralheizung u. Hausbrand!
Ia Buchenbrennholz
vollſtändig trocken, liefert zum billigſten Tages=
preiſe
in Fuhren ſolange Vorrat reicht
Th. Hornick, G. m. b. H.
Riedlingerſtr. 37. (*46345mfs) Tel. 1954

Enkirch & Rühl
Feruruf 2599 : Kiesſtraße 41
offerieren aus friſch ein=
treffenden
Sendungen:
Cabliau
Seelachs
Lengfiſch 6.00
oldbarſch . . . . . . 5.00
Bratſchellfiſch . . . . 4.00
Aus täglich friſcher Räucherung:
Kieler Bücklinge, ſcharfe Bücklinge
Geräuchert, Goldbarſch Pfd. M. 8.00
Marinaden Heringe
Sardeller
(13352
Für Wiederverkäufer:
Bücklinge in 5-7 Pfd Kiſten, Mari=
naden
in Toſen und loſe
Holländer u. Norweger Salzhering
in ganzen, halben u viertel Tonnen

im Anſchnitt
Pfund

66
46
neutsig
Blut=
reinigungstee

in bekannter vor=
züglicher
Qualität
wieder eingetroff.
Vorbeugungs=
mittel
bei Stoff=
wechſel
örung
zur Belebung
mangelhaft Ver=
dauung
Beſond.
empfeylenswert
bei Hautunreinig
keit.
(12791a
Paket 4 Mark.
Anton
Braunwarth
Ernſt=Ludwigſtr. 3.

Chaiſelonque=
Dechen
gute Auswahl, zu bill
Preiſen.
(B1332
Friedrich Eigenbrodt
rdweg 18
Fernruf 1692.

Atte
E
PIANOg

Balding-Pianos
Harmoniums
prachtvolle Werke
Miete - Kauf
Gespielte Pianos
neu aufgearb.,preisw.
Beldur-
Pianoforte-Fabrik A.-6.
Frankfurt a. M W. 13
hnur 59 61 Leipeigerstr
Kataloge grat, II,11er

100 Ztr.
Kartoffeln
zu Brenn= u Futter=
wecken
abzugeben
Jakob Brnticher.
Pfungſtadt. / 4 6190im

Bekanntmachung.
n unſer Handels=
regiſter
wurde heute
bei der Firma Heſſtſche
Cellnloid= und Holz=
warenfabrik
, Geſell=
ſchaft
m. beſchränkter
Haftpflicht in Pfung=
ſtadt
, eingetragen:
Nach dem Beſchluß
der Geſellichafterver=
ſammlung
vom 14 No=
vember
1921 iſt das
tammkapital
un
225 000 Mark erhöht
und beträgtietzt 300000
Maxk.
(1333:
Darmſtadt, 1. Dez 1921
Heſſ. Amtsgericht II

Eine unbrauchbar ge=
wordene
Pferdewalze
und eine Sch ammab=
zugsmaſchine
, letztere
noch gebrauchsfähig,
ſollen verkauft werden.
Angebote an den Un
terzeichneten erbeten.
Nähere Auskunft
Neckarſtr 3, Zim 5
Darmſtadt, 6. Dez. 192
Ter obere Baubeamt
bei der (13353
Kreisverwaltung.

Farbbander .. Kohlepapier
Durchſchlagpapier
und allen Bureaubedarf
liefert
(*46396
Eda, Martinſtraße 34

6
IN Ohns Preiserhöhung gegen beeueme
Teilzahlung
R
sowie mit bedit

Rücksendungsrecht bei
ichtgefallen
Katalog D gratzi
Hasikinstrawente, Cameras, Uh
417, Borlin S. 42.
Walter H. Gartz,
G.12378)

Suchen Sie sehnell ansammen
or Weih
beror alles billiger wird. nschten
kaufe noch alles zu höehst. Tagespr.
AIle
Irten 2 AAschEn
2Wein, Rotwein, Koxp., Selt, We nlit.
Eisen, Link, Blei. Hess., Rotguss.
AILKunf., Linnsach Teitg. Leitschr.
Stall-, Feldhas, Ziegen, IItis, Maulwurffelle.
Lumpen, Wolle von Socken usw.. Staniol,
Kaufe alles v
Frauenhaare f. 100 gr5 M. jed Ouant an
Nändl., Spengl., Installat., Schlosser
bekommen konkurrenzl Preise. ( 46405me
Frau Goldmann, Gr. Bachg. 3, Tel. 1446

8ung! A Zung!
OAI4 Eiſen, Meſſing
Str=Kupfer, Blei,
Felle, alte Roßhaarmatratzen ſowie
ſämtliche Rohprodukte werden zu den
höchſten Tagespreiſen angekauft
Komme ſofort auf Beſte lung. (13116a
Schloßgaſſe 23
V. Schatz, Telephon 1924

Telephon Ir4o:
Ich zahle noch immer die höchſten Tages=
preiſe
für Kupfer, Meſſing, Blei, Zink,
Eiſen, Lumpen, Papier, Wolle, Felle,
Flaſchen. Kaufe jedes Quantum. Hole
alles mit eigenem Fuhrwerk ab. (*46098im
Hatzonmelen
Große Kaplaneigaſſe 17.
Händler erhalten Engros=Preiſe

Ratten= und Mäuſe=Tod

A

ſicher wirkend empfiehlt (12960a
Anton Fiſcher
Darmſtadt, Frankfurterſtr. 12/14.

wirklichen Magnetismus

Durch
(nicht Maſſage) behandle ich feit 14 Jahren m
größt. Erfolg Rheuma, Grippe, Jschias, Gallen
ſtein, Magen, Darm, Herz, Leber, Nier, Kopf
weh, Augen. Kinderkrankh, Rhachit, Ausſchlag
u. a., ſelbſt ſchwere, veraltete Fälle.
19822a
J. Becker, geprüfte Magnetopathin
Mitgl. d. Vereinig. Deutſch. Magn., Darmſtr 47
Sprechzeit 1012, nachm. Mont., Mittw., Freit. 3

Soblafzinmer
u. Küche preisn
vk Flamm, Gra=
fenſtr
. 4. (1112a

Grudekoks
jed. Quantum billig
bei P. Baumann,
Landwehrſtraße 3=
Tel. 311. (9235a

Aus den Amtsverkündigungen des
Kreisamts Darmſtadt und den Bekannt=
machungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 grauwollene Decke. 1 braune
Aktenmappe. 3 große Schlüſſel an einen
Ring 1 graue, rokeingefaßte Kinderſchürz
ſchwarzer Plüſchkragen. 1 weißemaillie
Milchkanne. 1 Fünf iginarkſchein. 1 Fünf=
markſchein
ugelaufen: Im Hundeaſyl:
1 Fox. Bei Privat: deutſcher Schäferhund

Das Städtiſche Berufsamt
Mornewegſtr. 1, Telephon 3320
ſucht noch eine große Anzahl Lehrſtellen für
die an Oſtern 1922 die Schule verlaſſenden
Knaben und Mädchen in allen Zweigen d
Handels, des Handwerls und der Gewerbe.
Die Zuweiſungen ſind unverbindlich und
(sti3l56
koſtenfrei

Holzverſteigerung Nr. 3.
Donnerstag, den 8. Dezember Ifd. Js,
vormittags 9 Uhr, werden aus Forſtwartei
Heiligkreuz. Diſtrikt Hinterhecke und Weiden
lache, Abt, 3, 6 und 10, an Ort und Ste
(13334
verſteigert:
A. Nutzholz:
Stämme: Eiche: V Kl. 1 Stück 0,53 Im=
VI. Kl. 2 Stück 0,48 im; Birke: V. Kel.
2 Stück 0,76 Im; VI. Kl. 2 Stück =
0.64 Im; Esbeere: Vl. Ki. 13 Stück
0.98 Im; Fichte: Vb Kl. 5 Stück 0,53 Im
Derbſtangen: Fichte: I. Kl. 79 Stück 2,78
Im, II Kl. 397 Stück 7,43 fm.
Reisſtangen: 1. Kl. 1325 Stück 12,55 fm:
II Klaſſe (Bohnenſtangen) 850 Stück
1,80 Im.
B. Brennholz:
ca. 30 Loſe ſtehendes Holz aus Abt. 8 zur
Selbſternte; das Holz kann als Brennhol
Schmuckreiſig und als Bohnenſtangen Ver=
wendung
finden.
Nähere Auskunft erteilt Herr Fortwarl
Hofmann, For haus Hirſchtöpfe. Zuſam=
menkunft
: Krenzung Born= und Hinterhecks=
ſchneiſe
.
Darmſtadt, den 5. Dezember 1921.
Heſſi che Oberförfterei Darmſtadt.
J. V.: Burk.

Bekanntmachung.
Guß= und Schmiedeeiſenteile einer alten
Fuhrwe kswaage ſind in Submiſſon zu vei
kaufen. Angebote ſind bis 15. d8. Mts ar
die unterzeichnete Bürgermeiſterei zu richten
(13354
Arheilgen, den 5. Dez. 1921.
Bürgermeiſterei. Jung.

Zur Auseinanderſetzung der Erbenger
meinſchaft werden am Freitag, den 9. 2ez.
1921, vormittags 0 Uhr, auf der Amtsſtube
des unterzeichneten Notars, Hügelſtraße Nr. 55,
die im Grundbuch von Darmſtadt, Bezirk 5
Band 5, Blatt 313 und 314 eingetragenen
Grundſtücke, und zwar:
a) auf Geiger, Gerhard, Hofgärtner, Flus
KIII, Nr. 36, Acker am Krähenberg,
2990 am
b) auf
Geiger, Gerhard, Hofgärtner
2. Geiger, Katharina geb. Ackermann,
Flur XXIII, Nr. 35, Acker am
Krähenberg, 4247 gm
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Die Grundſtücke liegen in einer landſchaft=
lich
ſehr ſchönen Gegend und ſind auch als Bau=
gelände
verwendbau.
Die Verſteigerungsbedingungen können
auf der Amtsſtube des unterzeichneten Notars
eingeſehen werden.
(*13249gm
Darmſtadt, den 2. Dezember 1921,
Der Notar: Kleinſchmidt.

Stenographie und
Maſchinenſchreiben.
Die neuen Kurſe beginnen Montag, den
9. Januar. Anmeldungen vormirtags erbeten,
M. Naumann, früher Opel
Soderſtr. 14 am Kapellplatz. (23266a

P
CKalmggn, Benkgeschaf
günbrr 25

Kambeutg

Niederiassungen in
Areng
Aae
C
anno
Müachos
Onebu
Magdeb
erndors
Pren=
Srade

Gezichterskattung äben
Rananagn
Beratang und Veritag
Börsenbericht mit Monat-
Karstabelle

Kene
R
G

Ka
Auusländische Jahlungsmittal
und Vexftenta
E 8568)

2 neue 6120 PS. AGA-Viersitzer
zuverläſſigſter, ſparſamſter u. leiſtungsfähigſter
6 PS. Kraftwagen, ſenſationeller Sieger im
Grunewald=Rennen ſofort greifbar, ſehr billig
zu verkaufen.
HAISS & Co., Frankſurt a. H.-West

Adalbertſtraße 36.

( 1334 7me

Trotz fortgeſetztem Preisrückgang
zahle ich für
46348md
Frauenhaare
immer noch die bekannten ſeitherigen hohen
Preiſe.
Haarhandlung Keſſelring
Dieburgerſtraße 9.

empf. ſich in Hohlſaum=
atb
. ſpez. Stores, Dek=
ken
Kiſſen
ſſ. ſowie
Bunt= u. Weiß
Ten
Näh. Geſchſt. (*46212

Kor vitöbel
Seſſel von 7o Mk an
Willy KI6B
Befſungerſtr. 70. (B!30

Plafin-, Gold-, Slber-
Donble-Gegenstände
verkauft man am besten beim Fach-
mann
, der die höchsten Preise
bezahit (*46414mig
Uhrmacher
1. Eckstein, und Goldarbeiter
Grosse Ochsengasse 1.

[ ][  ][ ]

Rummer 328.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch den 7. Dezember 1921.

Seite 7.

Der Grenadier von Pirmaſens.
Eine Erzählung aus dem vorigen Jahrhundert.
Von Ernſt Pasgué.
4)
(Tachbruck verboten.)
geſehen in der zitternden Hand, da meldete die Kammerfrau Tagen lernte ich, und da ich das Handwerk, ſeine Griffe kannte,
einen Herrn mit bürgerlichem Namen. Selbiger war denn auch kam ich raſch zum Ziel; in der dritten und vierten Woche machte
bald darauf eingetreten und brachte ein Paar gar ſchöne Pan= ich ein Paar Pantöffelchen und ein Paar Schuhe, und nun ſollt
töffelchen, zierlich geſtickt und mit hohen roten Abſätzen von wun=

fungs ſchier der Kopf brummte. Doch das legte ſich balb, und
ich ging, gut angeleitet, mit friſchem Mut an die Arbeit.
Line ſchlug die Hände zuſammen. Nun weiß ich, weshalb
Du diesmal faſt vier Wochen länger ausgeblieben biſt als in
den früheren Jahren, rief ſie mit leuchtenden Augen.
Richtig geraten! Etwa vier Wochen habe ich bei Monſieur
Tarbot, Cordonnier Ihrer Majeſtät der Königin von Frankreich,
Wie Jean, von all dem Glück wahrhaft betäubt, dageſtanden, dem größten Schuhmacher in dem ſo großen Paris, gefeſſen und
die Goldſtücke es waren deren zwanzig geweſen, wie er ſpäter vom Morgen bis zum Abend gearbeitet. In den erſten vierzehn

derlicher Form verſehen. Uim Jean hatte man ſich nicht mehr
bekümmert, denn er war noch immer vor Ueberraſchung mehr
tot als lebendig und keiner Bewegung fähig geweſen. Die

Ihr ſehen, was
z meine Hände, mein Fleiß und feſter Wille zu=
wege
gebracht
Dabei hatte er raſch ſeinen ledernen Querſack erfaßt, die
Riemen aufgeſchnallt und langte nun, ſorgfältig in Papier ein=
Königin beſah die Pantöffelchen, belobte die Arbeit und entließ gehüllt, ein Paar Frauenſchuhe von ſchwarzem Leder, ſodann
dann den Ueberbringer, endlich auch in huldvollſter Weiſe den ein Paar allerliebſte Pantöffelchen von ſilbergrau ſchimmerndem

überglücklichen Jean.
Atlas mit hohen roten und zierlich geſchweiften Abſätzen her=

Wie ich draußen zu mir gekommen, ſo rief Jcau, den wir
nun ſelbſt reden laſſen wollen, da war es mir, als ob in meinem
Hirne ein helles Licht aufgegangen. Das Erſcheinen des Man=
nes
mit den wunderſchönen Pantoffeln nach der bedeutſamen
Frage der Königin, ſchien mir wie ein Fingerzeig des Himmels.
Ich kannte ja auch die Hantierung des Schuhmachers, wenn ich
früher dem Vater auch nur bei ſeiner groben Arbeit geholfen.
Anſtatt nun, wie mir befohlen, in die königliche Küche zu gehen,
mich dort zu ſtärken und dann raſch auf den Heimteg zu machen,
nahm ich mir kaum die Mühe, mein vieles ſchönes Geld zu zäh=
len
, ſondern lief hinter dem Herrn drein, welcher die prächtigen
Schuhe gebracht. Bald hatte ich ihn mit meinen langen Beinen
eingeholt und begann nun ihm mein Anliegen auseinanderzu=
ſetzen
. Sein Handwerk. das mir nicht fremd, wollte ich gründlich
erlernen, um auch ſolch ſchönes Schuhwerk machen zu können
und dadurch mir und den Meinigen die Zukunft zu ſchaffen, von
welcher die gute Königin mir ſo eindringlich geredet.
Ein guter Gedanke, Jean, warf das Mädchen ſinnend ein.
Die Alte blickte mit ſchlauem Lächeln auf ihren Sohn, nickte
zuſtimmend mit dem Kopſe und Jean fuhr raſch fort:
Der fremde Herr lachte, doch nahm er meinen Wunſch recht
freundlich auf. Seine Kunſt, meinte er, ſei nicht leicht, doch
wolle er es mit mir verſuchen. Ich mußte mich zu ihm in ſeinen
Wagen ſetzen und folgte ihm nach Paris in ſein Haus. Na, ich
ſage Euch, darinnen ſah es faſt ſo ſchän aus wie in dem Schloſſe
zu Verſailles, nur wurde da von früh bis ſpät gearbeitet. Da
ſaßen ganze Zimmer voll junger Mädchen, welche Pantöffelchen
ſtrickten und ſtickten und Schuhe benähten, in anderen Sälen
arbeiteten die Schuhmacher dutzendweiſe. Das hämmerte, pochte,
lachte und ſang ſo wirr und luſtig durcheinander, daß mir an=

vor. Der Mutter gab er die Schuhe, ſeinem Mädchen die Pan=
toffeln
und rief:
Da habt Ihr meine erſten Arbeiten, die nicht ſchlecht aus=
gefallen
, wie mir der Meiſter geſagt, und, ſo Gott will, auch nicht
meine letzten ſein ſollen! Und hier etwas, das die Grundlage
zu unſerem Glück werden wird.
Zugleich griff er in die Taſche und ließ dann unter hellem
Klingen eine Anahl Goldſtücke in die Pantoffeln fallen, welche
das Mädchen, vor freudigem Staunen ſchier außer ſich, unbeweg=
lich
in den Händen hielt.
Nun löſte ſich die gewaltige Freude in lauten Jubel auf.
Line ließ die blanken Goldſtücke in ihren Schoß gleiten, bald dieſe,
bald das hübſche Schuhzeug mit glücklichem Lächeln betrachtend,
während die Mutter die Schuhe prüfend muſterte und bewun=
derte
. Endlich legte das Mädchen raſch die Pantoffeln, die Gold=
ſtücke
auf die Bank, ſprang auf und dem jungen Burſchen, der
vor ihr ſtand, an den Hals, ihn feſt umfangend und unbehindert
küſſend. Sie wußte ihrer Freude keinen weiteren Ausdruck mehr
zu geben, als daß ſie endlich mit ihm unter Lachen und Singen
vor der zufrieden und glücklich dreinſchauenden Mutter umher=
tanzte
.
Nach einer Weile ſaßen die Drei wieder auf der Bank, und
nachdem ſie der Königin mit manchem guten Wort gedacht, ſpra=
chen
ſie von der Zukunft, und was nun mit dem vielen, vielen
Geld angefangen werden ſollte. Allerlei Pläne, die ſich um einen
Hauskauf in Zweibrücken oder die Pacht von Aeckern und Wieſen
drehten, waren von den beiden jungen Leuten eifrig beſprochen
worden, wobei die Mutter ſtill zugehorcht. Endlich ſagte dieſe:
Was Ihr das alles vorgebracht, will mir nicht rätlich er=
ſcheinen
. Du haſt etwas Ordentliches gelernt, Jean, und mußt
es nun auch ordentlich zu verwerten ſuchen. Deine Arbeit iſt

aber zu gut für unſere Leute in der Stadt oder gar auf dem
Lande; der Hof braucht zu wenig, denn er wohnt kaum bei uns,
und der gnädige Herr bringt ſich ſein Schuhzeug von Paris mit,
Zieht in eine größere Stadt, etwa nach Mannheim, wo der Kur=
fürſt
von der Pfalz Hof hält, da kannſt Du mit dem vielen Gelde
ein Geſchäft gründen und wirſt die richtigen Abnehmer für ſolche
Ware finden.
Oder nach Darmſtadt, in die Reſidenz des Herrn Land=
grafen
von Heſſen! Dann könnte ich auch immer bei meiner
guten Prinzeſſin bleiben.
Jean war ſtill geworden.
Meine Heimat, die Pfalz, ſoll ich verlaſſen? ſagte er leiſe
und mit einem Seufzer, dann hätte mir das Geld und meine
Mühe wahrlich nicht das rechte Glück gebracht.
Plötzlich rief Line
Ich hab’s! Wir wollen die Entſcheidung der Frau Priu=
zeſſin
anheimgeben. Sie wird am beſten wiſſen, was uns not
tut. Wir wollen zu ihr! Und dann Deine Pantöffelchen ſind
wunderſchön, zu ſchön für mich wir bringen ſie der Fürſtin.
Jean ſchaute ſein Mädel überaſcht und befremdet an, doch
die Mutter ſagte:
Die Line hat recht. Die Frau Prinzeſſin iſt eine edle und
geſcheite Dame, ſie fragt um Rat, da ihr ſelber ihn nicht finden
könnt. Unſere Heimat iſt ſchön, wie ein Paradies, doch fehlt ihnr
auch die Schlange nicht, vor der Ihr fliehen müßt. Schau dort=
hin
, Jean, und Du wirſt mich wohl verſtehen
Bei dieſen Worteu hatte der Alte mit finſterem Blick nach
dem fernen Eingang der Anlagen gedeutet, wo ein junger Kava=
lier
in grünem, goldverbrämtem Rock erſchienen war. In der
Nähe der Terraſſe angelangt, war er vom Pferde geſprungen,
deſſen Zügel er einem ebenfalls berittenen Diener zuwarf; dann
eilte er mit raſchen Schritten die Allee hin und auf die
Gruppe zu.
Es war der junge Herzog Karl, der Neffe des regierenden
Herrn. Jean hatte ihn erkannt, und auch ſeine Züge verfinſter=
ten
ſich während das Mädchen erbleichte, mit einem leichten
Angſtſchrei von ihrem Sitze emporſchnellte und, das Geſchirr zu=
ſammenraffend
, eiligen Schrittes dem Hauſe zulief.
Ihr habt recht, Mutter! flüſterte Jean der Alten zu. Das
iſt die Schlange, welche uns aus unſerem Paradieſe vertreiben
wird. Wir müſſen fort!
(Fortſetzung folgt.)

Stellengeſuche
Weiblich
Fräulein
(Anfäng.) bewand. in niſſen,
Stenogr. u. Maſchinen=
ſchreiben
, mit guter
Handſchrift, ſucht paſſ
Beſchäftig. für ſofort
Angebvte unter 2 130
Köch in, perfekt im
Backen, rüſt, ält, im
Hausweſen erf., ſucht
Beſchäftigung od. Au=
hilfe
. Angeb. u. 2. 115
Geſchäfteſt, (*46123
Minntc
Ein 1. Bäckergehilfe
ſucht Arbeit. Lohn
nach Vereinb. Gefl.
Angebote unter 2 101
Geſchäftsſt. 46070md
Verh. Bächer
ſuchtStelle als Gehilfe.
Lohn nach Ueberein=
kunft
. Brotverkaufsfil.
kann von Frau über=
no
men werden, da ſofort geſucht. Gute
Geſchäft vorhanden.
Angebvte unter Z 132
Geſchäftsſt. (*46249
Suche f. mein. 15jähr. Zuverl. Putzfrau
Sohn, der zu Oſtern
die höhere Schule ver=
läßt
, eine kaufm.
Lehrſtelle.
in der Möbelbranche.
Gefl. Angebote u. 2.82
Geſchäftsſt. (18258gms

Mac
Tüchtige
Stenotypiſtin Putzfrau
für dauernd
geſucht.
Angeb. u. Z 87 a. d
Geſchäftsſt. /*45gséim Alleinmädchen

e
Lehrmädchen
Lehrlinge
mit guten Schulzeug=
(123704
Gebr. Rothſchild
Markt. oder 1. Januar 1922. Tücht Arbeiterinnen
für feine Tamen=
Geſchäftsſt. (*46254 ſchneiderei ſofort geſ.
Maher, Orangerie=
Allee 17, I. 1246071 Aufwartung
von 98 Uhr täglich
geſucht
46184
Fucheſtr. 20, I. Befſ. Panffran od.
Mädchen für 8 Tage v.
24 geſ. Steinſtr.
4621

parterre. Junge Mädchen
1416 Jalre, als Bei=
hilfe
od. Lehrmädchen
ſofort geſucht (*48160
Mack Nachf., Färberet,
Schulſtr. 13. Lauffrau
oder Mädchen
Bezahlung (r48169
Roßdörferſtr. 84, I. geſucht von einzelnem! Schreib=
Herrn im ſüdl. Stadt=
teil
. Vorzuſtellen vor=
mittags
. Näheres Ge= Unabh. Frau
oder Mädchen
täglich von 113 Uhr
(*46244md
geſucht
Kaupſtraße 30, II. Laufmädchen b 2.4
Uhr geſ. Frankfurter=
ſtraße
10, I. (*46297 für Burean ſofort geſ.
Näheres in der Ge=
ſchäftzſtele
. 246241 für Kochen u. Hausarb.
geſ. Schleiermacher, 2
dörferſtr. 34, III. ſruant Putzfrau
(13326
geſucht.
Näheres Orpheum. Ordentl. Dienſtmädchen
b. K., Darmſtadt, Land= zu kl. Fam. (2 Perſ.) gut erhaltenes (127209
46112
alsbald geſ.
Roßdöuferſtr. 48, I

DE=
*
UREADE
A
2
PSC
EAna Sch,
4

944

Vertretung und Fabrikniederlager

Kaufm. ausgeb.
Fränlein aus ge=
diegener
Bürger=
familie
flott in Ma=
ſchinenſchr
u. Ste=
geſucht
.
Ang m Lebenslauf,
Zeugnsabſchr., An=
ſprüche
an Herdfabr.
u. Enaillierwerk, G. m.
wehritraße 63.
!
vder Frau für einige od. Blüthner, od. Stein=
ſungfer

Stund täglich geſucht, wah,od Schiedmayer geg
welche ſchneidern ge=
lernt
hat, für ſofortod Näh. Geſchſt. (*46102 m Pr. u. V 40 Geſchſt.
Zuverläſſige
Suche einen (103079
Anfg Januar geſucht.
Angeb mit Zeugnisab=
Iu
ſchrift, an Frau Land= Haushälterin
rat Sartorins, Wetz= zu einz Herrn geſucht
lar, perſ. Vorſtellung Alexandraweg 3. (46122
Sutzfingl
Wilhelmſtr. 15, 1. /zebz md
nur erſtes Fabrikat, aus
Arbeitsſreudige perfekte Stütze Privaihand zu kaufen
ebang., Mitte zwanzig Mitte dreißig, mit gegen Kaſſe. Ang unt
Familienanſchluß in gut bürgerlichen, frauen=
W38 a. d Geſchäftsſt

Männlich annaan
Korrosponnoil
flotter Stenograph u.
Maſchinenſchreiber, be=
fähigt
, nach kurzen An=
gaben
zu arbeiten, 3
alsbaldigem Eintritt
geſucht. Ausführl. An=
geb
. m. Gehaltsanſpr
erbeten, (13351mdt
Carl Schenck
Eiſengſeßerei und
Maſchinenfabrik
9. m. b. 6. Darmſtadt. hilfe
ſchäftsſtelle. Cr46124 mit guter Handſchrift
für gewiſſenhaftes Ar=
beiten
für 23 Mo=
nate
geſucht. Schrift=
liches
Angebot unter
Z 111 a. d Geſchäfts=
ſtelle
d3. Bl. (18 10a 4. U. mehr tägl. Neb.*
10HL. verdt. Proſpeht
No. 237 gratls. P. Wagen=
knechtVerlag
, Leipzig(lloser Junge Leute, die zur
See fahren wollen, erh. vorher Aufkl. u. Rat.
Auskunftei Hamburg 3
s.
Schlf. 112. A 12. (I,7.30 Seiheee 1. Art hitekt zu alter Dame ſofort künſil. und techn, hervorragend,
2 erfahrene Bautechniker
prakt erfahren, nur gute Zeichner, für erſtes
Arch.=Atelter ſofort oder ſpäter geſucht. Aus.
npgraphie luuadsm für einige Stunden des führl. Bewerb. m. Gehaltsanſpr. unt. F. U. E.
Morgens od Nachmitt 321 an Rudolf Moſſe, Frankfurt a. M (I.,19343
Guterhaltener
Käufe
Flügel

Ich ſuche ofort, ein
Pianino
neueſt. Konſtrukt aus
Zuverl. Mädchen /o. Fabrik v. Bechſtein,
Vorzuſt. v. 9-1 v rm. Barzahlg. zu kauf. Ang

loſen Vil enhaushalt an der Bergſtraße geſucht
Kochen und Nälen Bedingung. Drei ſchul=
pflichtige
Kinder ſind zu verſorgen. Gär ner,
Hausmädchen, Waſafrau und Hilfe ſind vor=
handen
. Die Stellung iſt daueind und gan=
ſe
bſtändig Gefl Angebote mit Eehaltsfo de=
rungen
, event Lichtbi,d unter Z 109 an die
(13305
Geſchäftsſtelle bs. Bl.

zu kauf geſ. (*46195
An eb m. Preisang.
u. 2 124 a. d. Geſchſt

Gutes Piano
ober Fllügel für eine
Schule zu kaufen geſ.
Preis bis 10 000 .
Angeb. u. Z 103 an
die Geichſt (r46084

Zu kaufeu geſucht:
gute 2., Geige
mit Kaſten u. Bogen,
ein. verſt Notenſtänd.
aus Holz od Eiſen, ſow.
einig Ank= Steinbau=
kaſten
u. eine gr. Eiſen=
bahn
m. reichl. Zubeh.
Angeb. unt 2. 3 an
die Geſchſt. (* 45604sm

zum
M
Vernen
Mand
geei net
geg Barzahlung z kauf
geſucht. Ang u. V 39
Geſchäftsſt (10306a

Guterh. Piano
zu kaufen geſucht. An=
gebote
uni. 2 145 an
die Geſchſt. (*46½ 3
Guterhalt Konzert=
Zither z. k.geſ. Lagerpuch,
Selfmantſtr. 66, II, / zgaus

antike Möbel
als Kommmoden,
Schränke, Sofas,
Heſſel, Tiſche,
desgl. altes
Porzellan
als Taſſen, Figuren
alte gemalte
Oelbilder
alte Perltaſchen,
alte
Perſerteppiche
alte kl. Minia=
turen
und Doſen,
alter Schmuch
in Gold, Hilber,
Brillanten echter
Perlen werden an=
gekauft

(13081a
17N
Inn
Lugod Waskär
41 Karlſtraße 41.
Telephon 2943.

Ein noch gut erhalt.
zu kaufen
Diwan geſ. von
1*16194
Privat.
Näh. Geſchäftsſtelle.

Gewehrſchrank
eichen. z. k. geſ. Ang.
m. Preis u. 2 100 an
die Geſchäftsſt (146182

Dipl.=Schre biſch
zu kauf. geſ. Ang. m.
Preisang, unt. 2 121
an die Geſchſt, (B13313

TV.10B1
tr. 20 Telephon 2529.
2tür. Rleiderſchrank
von Privat zu kaufen
geſucht. Ang u 2. 134
a Geſchäftsſt (*46242

Kinderkleider
u. Schuhe f. 2-12i K.
u. M. zu k. geſ. Ang
mit Preis unt. 2 127
(*46208
Geſchäftsſt

Abgelegte
Wärche
MUni-
Heeidck torm,
Pfandscheine
hg Tederbeit
ten, Me-
BtHafe tratzen.
usw kauft zu höch-
sten
Preisen
Alt-
HAIL,handlung
Schloßgasse 10.
Komme aut Bestel-
lung
auch nach aus-
warts
.
(13316a
K
Mantel, Rock u. Hoſe,
Gr. 1.73, Fig. ſch., in
gut. Buſte;
k. geſ
Ang. m.
ang u
2138 Gſchftsſt. (*46267

9e
A.
ASOk.:
Wer dort?
Hier V. Schatz
Schloßgaſſe 23./120689
Ich komme ſofort und
zahle für getragene
Kleider, Schuhe, Wäſche
a Bahngebiſſe, ſowie
alte Roßhaarma ratzen.
alte Metalle uſw. die
höchſt Preite. Komme
ſofort auf Beſtellung.

Zet. Lo04.
Zahle die höchſt. Preiſe
f. getr. Damen=u. Her=
ren
=Fleider, Schuhe,
Wäſche uw., ſow. Bo=
den
= und Kellerkram
Papter, Metalle
J. Blum
Lauteſchlägerſtraße4
Laden, (*41927oim

K

Re
der besbeven MAUSfBA)
Erhältlich in allen Drogerien. (T,11121
Hersteller Wichsmädelwerke, Dresden-Reick,

Livreen aller Art, ſo=
wte
getr. Kleider kauft
KlBach=
Zarnicet, gafſe 5
Teleph. 2912 (1a534a
Nur bei mir
verkaufen
Sie Ihre Zumpen,
Flaſchen, Papier,
Felle, Haar=, Eiſen
Kupfer, Meſſing,
Alt=
Blei, Zink, Zinn
in Bruch wie auch in
Ge enſtänden
zum höchſten Preis
Doktorzik
Forſtmeiſterplatz 5
Poſikarte genügt oder
18027a
Zel 3211.

Eine Arbeiter=
Kontrolluhr
evtl. gebraucht, zu
kaufen geſucht.
An=
gebote
unt. 2 99 an
die Geſchſt. (18290im

½ Liter, lange Form,
und Bordeausflaſchen
werden angekauft, das
Stück z 1.80 (is1nsm
Küfermeiſter
). Huch
Rheinſtraße 9
(Apotheke Merck)

Große leere

Kiſten
und gebrauchte
Holzwolle
kaufen (*46103im
Decor Union
Landgr. Phil=Anl. 12
Telephon 463.

Galdeng Uhr
mit Sprungdechel ( Glas=
hütter
oder Schweizer
Fibrika) zu kaufen
geſucht Ang.
nt. 2 1
Geſchäftsſt. (rMDsm

Hers 1.
GoethesWerke
gute Ausgabe, gut er=
halt
., zu kauf geſ. Ang
m. Preisang u Z. 139
an die Geſchſt. (16285

Gebr., guterh. Pup=
penwagen
zu kauf. ge=
ſucht
. Ang. u 2 133an
a Geſchäftst, (*46246

Bowle
zu kaufen geſucht. An=
gebvte
mit Preisan=
gabe
bis zum 9. De=
zemb
r, Freitag nach=
mittag
unt. 2. 144 an
die Geſchſt. (*46217

Papiernot
ſteht wieder ber
vor, deshalb kaufe
ich zu höchſten
Tagespreiſen:
Altpapier
jeder Art, wie
Papierkorb= Ab=
fälle
, Zeitungen.
Zeitſchriften.
Bücher, Geſchäfts=
briefe
, Geſchäfts=
bücher
, Akten
Heinrieh Lautz
Tarmſtadt. /2729

Gewindeſchneid=
Kluppe
bis 2 Zoll, gut erh., 8
kauf. geſ. Ang. u. 2.136
a Gſchftsſt. (*46943md
Puppenwagen
zu kauf gef. (*48180
Angeb. u. 2123 an
die Geſchäftsſtelle.

Grammophon
Chaiſelongue
beides ſehr gut erhalt.,
zu kaufen geſucht. An=
geb
. m. Preis u 2 140
a. Geſchäftsſt. *46276

Drelstrammotar
4 PS., Kupfer.
wicklung, zu kaufen
geſucht. Angeb. unt
Z 131 an die Ge=
fchäftsſtelle
. (13332

E
zu kaufen geſucht. An=
gebote
mit Preisan=
gabe
an Heirn Klip=
pel
, Val, IV, Gries=
heim
b. Darmſtadt,
Georgſtr 1. (*4 Jemdl

Badeei richtung von
Privat zu kaufen ge=
Angeb. u Z 135
uch
Geſchäftsſt. (746243

Schreib= 046178
Maſchine
mit ſichtbarer Schrift,
gut erhalt, aus Prwvat=
hand
zu kauf. geſucht.
Lux, Geſ. in. b. H.,
Friedrichſtr. 14½

Haſen=u. Kanin=
2
Felle
werden zu hoh. Preiſen
angekauft (*48220
Mühlſtr. 8.

kanss
4 Tonnen=
Laſtwagen
mit Führer nach hier
oder außerhalb auf
längere Zeit zu verleih.
Schriftl. Angeb. an
Lastverkehr Schaub
Erbacherſtr, 67, pt.

esssteese
O
Hüte
werden nachden neueſt,
Modellen von erſtklaſ=
ſiger
Hutfabrik (400g
umfaſſoniert
Zeitdauer: 814Tage,
Damenhüte 17 50 Mk,
Herrenhüte 12 Mk.
Annahmeſtellen:
Gl. Schnell, Kirchſtr. 19
Mathildenplatz 2.
Stesss

Aolle
jeber Art werden ge=
gerbt
und gefärbt ſowie
su Pelzgarnituren und
Vorlagen ausgearbeit.
u angekauft 1*46219
Werkſtütte mod. pelhzarbeft.
Mühlatr. R.

Gespielte
Pianos
stets am Lager.
Klavier-Arnold
nur Eeke Erbacherstr
n. d. Schwimmb (u a

Billig!
Repara=
Uhrs juren.
Kein Laden, 11B331a
bin deshalbin der Lage,
Ihre Uhren billig und
doch gut zu reparieren,
Anfragen koſtenlos.
Uhr=
H. Hikt, macher.
Spezial=Werkſtätte für
Taſchenuhren, Saalbau=
ſtraße
16, I., Eche Waldſtr.

Einſpänner=
Chaisen -Geschirr
f. Scheere geſ. Kahn,
Lebensmittel, Auer=
bach
a d 9.(13322im
T Bt. gute, fro
die
Kartoffeln z. kf.
geſucht
Ohlyzſtr. 58.
46291

Frauen=
Haare
kauft fortwährend zu
höchſten Preiſen. (101989
Guſt. Kanzlex
Schulſtraße 12

Zink adewanne, auch
efekt, zu kauf =
Angeb. u. 2 122 an
d. Geſchäftsſt, (*46179

Frauen=
13025a Haare
kauft zu höchſt. Preiſen
Hugo Ortmann
Wilhelminenſtraße 13

Wäscherei
Schorpp
eerserl
Aunahmestellen:
Kirchstraße 17
Hochstraße 18.
(p8887

Klubſofa
Ia Bolſterung,
46222
verkaufen.
Zoth. Magdalenenſtr. 1.

Beſſeres grl., 28 J.
alt, aus achtb Familie,
etwasVermögenvorh.,
wün cht mit beſſerem
errn bekannt zuwerd.
zwecks ſpät. Heirat.
Angebote unter 2l41
Geſchäftsſtelle. /*4. 304

[ ][  ][ ]

Z
Der deicche Ukön
*
in der bekannien und bertroffenen Ohadtal.
m aßen dtäden Setrshand
m den Hoek u. Cofé/ /
Bei aßen.
Peihodhandlungen -Conditoneien.
Woht 2u.O itaorerhänataiissrr- u. Kw.

Weinbpennerel

Generalvertreter für Hessen-Nassau!
Alfred Huun, Frankfurt a. M.-Niederursel / Telephon Amt Rschevsheim 300.

(Furatzs

Palast-Lichtspiele

Ellen Richter Monnmentalflm
Berd-Tragödie
(13329
(oder: Der weisse Toc)
Drams in 5 4kten mit Ellen Richter, Eduard
von Wiuterstein und Fritz Achterberg.
Das geheime Kennwort
Sechstes Abenteuer des berühmten Charly Bill.
Detektir-Abenteuer in 5 Akten mit Juliu= Brandt
als Charly Bill und Hans Felix als Detektiv Murphr.
D Sämtliche Räume sind geheizt!
Fa

Muslkvereln.
Winter 192122 90. Vereinsjahr
BSamstag, den 10. Dezbr.
In der Stadtklrche
Zweites Konzert
H-moll-Hesso
Johann Bebastian Bach
Leitung: Generalmnsikdirektor Balling
Solisten=
Sopran; Anna Kämpfert, Kanmersängerin,
Frankkurd a. 11
4l3: Agnes Braunfels, Frankfart a. U.
Tenor: Franz Müller, Darmstadd
Basst Alfred Stephanl, Kammersänger,
München
Chor: Die aktiven Mitglieder des
(13321
Musik-Vereins
Orcbester: Die Kapelle des Landestheaters
Orgelt Wilhelm Borngässer.
Anfang 7 Uür Ende 3 Uhr.
Oeffentliche Hauptprobe abends zuvor
1/.7 Uhr in der Stadtklrche.
Karten bei Gg. Thies Nachf. L Schutter,
Elisabethenstr. 12 für das Konzert 8 bis
20 H., für die Hauptprobe 7 b.

Zerein zur Abhaltung lutheriſcher
ſottesdienſte u. muſik. Andachten
nder Schloßkirche zu Darmſtadt.
Nittwoch, den 28. Dezember, bends 8 Uhr,
im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17
Allgem. Mitgliederverſammlung.
ageSordnung: Jahresbericht und Geſchäfts=
lage
. Voitrag des Borſitzenden: Die luthe=
riſche
Kirche und ihr Verhältnis zur Kunſt
Die Mitglievskarten werden am Saalein=
gang
ausgegeben, daher Jahresbeiträge mit=
ingen
Freunde des Vereins, die Mitglieder
ſerden wollen, ſind herzlich willkommen.
Der Borſtand,
3356)

Unſere erſtkl. (746161
Kegelbahn
iſtnoch dauernd Sonnt.
u. b. Apr. Samst. z vmi
Bürgerverein,Saalbauſt. 67.

Wertvoll., ungeſpieltes
Bechſtein=Pianino
417
zu berm Ang Aunzmr
Geſchäftsſt

Lolesſgach
Waldſtraße
Rächſte Borſtellung
Mittwoch, 14. Dez.
Neu:
Neu!
Großes Weih=
nachtsmärchen

Die Wallfahrt
zumChriſtkind.
Neu!
Reu:
Kart. ab heuteb. Konzert,
(*46303
Armohd.

Ueeh
Landestheater
Mittwoch, 7. Dez
B
Schauſpielmiete b7.
Sondermiete Ser, 8
Kean.
Preiſe V (52r Mr.)
Anfang 7 Uhr
Ende nach 10 Uhr.
Borverkaufa. der Tages=
kaſſe
im Landestheater
nur Wochentags von
101 Uhr
Donnerstag, 2. Dez.
G13.
Sondermiete Ser 4:.
Lohengrin.
preiſe Wkir (12-45 Mk.)
Anfang 6½ Uhr.

Orpheum i/ss
großartige
Das neue I. Dezbr.=Prozramms
Hochintereſſaut von Anfang bis Ende!
m Ein Abend im Orpheum, gehört
nicht zu den verlorenen!

Heſſiſches
Landestheat r=Orcheſter.
Montag, den 12. Dezember 1921,
abends 7 Uhr,
Drittes Konzert
zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds
und der Wilhelm de Haan=Stiftung des
Orcheſters.
Leitung:
Generalmuſikdirektor Michael Balling.
Mitwirkende:
Elſe E. Kraus (Klavier)
Schumann: Ouvertüre, Scherzo u. Finale
Brahms: Klavierkonzert B-dur
Mozart: Sinfonie D-dur Nr. 38.
(Bechſteinflügel aus dem Lager A. W.
Zimmermann (2. Schweißgut).
Karten zu 5. bis A. 40. ab Frei=
tag
, den 9. Degember, vormittags, an der
Tageskaſſe des Land=stheaters.
Hauptprobe Montag, den 12. Dezbr.,
a534Gms
vormittags 10½ Uhr.
Karten zu 4. ab Freitag, den 9. Dez.,
an der Tageskaſſe des Lanvestheaters, in den
Muſikallenhandlungen u. im Verkehrsbureau.

9.
Bpan. Bodesa Aum Palals:
Hügelstrasse 35 : Hügelstrasse 35
Hente Hittwoch: (13349
Suppé-Strauß-Siede-Abend

Täglioh ab 5 Uhr; KONZRRI.

Hotef kar Post
am neuen Bahnhofe
Mittwoch und Donnerstag

46383)
Inhaber:
Gustav Schiel.

Elektr. Haartrockenr I Mod Nähtiſch billig
Apparat (Bürſte).
verk. N. Geſchſt. ſtsüu!, r uufen T 42288
Karlſtr. 31, III.

Ehe
Großstadtmädel
(III. Tei))
Schlnsteil des grossen Sittenflms
aus Berlin W in 6 Akten
Ip den Hauptrollen: Colette
Corder, Marlon Tiling,
Harry Nestor, L. Hackel.
DerAbenteurer von Paris
Ein Erlebnis in 6 Akten mit
Frledrich Zellnik und
Sybill Smolowa. (46416

O
Fortsotzung n. Schlas-
teil
des Sittendramas
in 5 Akten
Derkampfum dieEbe
II. Teil:
Feindliche Gatten
mit Tben Sandten
u. Rolf Randolf.
Manegenrausch
Zirknsrom. i 6 Akt.
Rather Carenz
in der Hanptrolla

Ue
Der große Sittenflm
aus Berlin Win 6Akt.
Drtn
Hednradtmäde
(II. Teil) mit
Colette Corder,
sxbill de Bree,
Pr. Nestor und I.
Haskel.
John u. Jonny
Lastspiel in 2 Akt. mit
Gerhard Dammann.

Reichsvereinigung ehem. Kriegs=
gefangener
, e. V.
Orts= und Bezirksgruppe Darmſtadt.
Heute Mittwoch findet um Pl. Uhr in der
Sonne, Luiſenſtraße 6 (Saal) eine
Mitglieder=Vollverſammlung
mit wichtiger Tagesordnung ſtatt.
Um zahlreiches Erſcheinen wird gebeten.
13357)
Der Vorſtand.

C46278
Gold.
Kettenarmband
zu verk. Näh. Geſchſt.

Der Oreus ist
gut geheist!

Darmstadt, Beithalle
in der Artill.-Kaserne
Heidelbergerstr.
Hittwoch, nackn. 4 Uhr:
Familien- und
Ainder-Vorstell.
Kinder halbe Ein-
trittspreise
.
Mittwoch, zbend 8 Uhr:

apofgll
Forototang,
Vorverkauf v Ein-
trittskarten
im Zi-
garrengesch
. 4 Naa
Rheinstr. d an der
Gtreuskasse (V.-u

Pianiſt
empfiehlt ſich, frei ab
16 Dez oder 1. Jan.
Offerten erbeten an
Emil Kodks, Eliſa=
bethenſtr
42, III. 200

Granma-

Mat.u1 59.
deln muſh=
IEInftrumall
Art am bill.
b. Muſit.=Bund, Schuchard=
ſtr
. 9. Beparaturen an allen
Muſihinſtr. promptu. billig.
Kaufe alte u. zerbr. platten
* Höcſtpreis. (102652

Klarterstiwmen
ſpfort (12815o
Arnold-Sohn
Ece Erbacherſtr. Tel. 2457
n. d. Schwimmbad.

Donnerstag, 8. Dez.,
abenos 8 Uhr,
bet Grohe, Karlſtraße:
Monats=
Verſammlung.

Jungdeutſcher Orden
Vollverſammlung
am Mittwoch, den 7. Dezbr.,
abends 8 Uhr, im
Mathildenhöhſaal.
Bruderſchaft Darmſtadt.
246338)

Herrenſchlittſchuhe.
Gr 22, vernickelt, geg.
Damenſchlittſchuhe. Gr.
24-25, zu vertaufchen
granichſteinerſtr 5,
(*46063
s. Stock.

Tageweiſe zu verlei=
hen
: Möbelwagen,
dardinenwagenleichte
Möbellvllen ſow. vor=
nehm
. Jagdwag Feidel,
Hügeltr 13-17. 685462

ODEON
VollendeteWiedergabe
Zwanglose
Vorführung
im
Odeon-Spezial-Haus
Konzert-Arnold
Wilhelminenstr. 9
Besondere eleg. Vorspielräume

13338

[ ][  ][ ]

Rummer 328.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 7. Dezember 1921.

Seite 9.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
w. Frankfurt a. M. 6. Dez. Die Geſchäftstätigkeit im Wert= Auch ſonſt waren ausländiſche Auszahlungen nisdriger. Hollund, Paris, lich feſten Kurſen. An der Börſe ſelbſt tmut eher eiue Deeignng Du*. LS
papierhandel ruhte heute. Es wunden nur wenig Kurſe genannt, da es Belgien lageu ſchwach, Polennoten zirka 6½4. Auf die erhebliche Beſſe=

an Anvegung fehlte. Die Bewegung des Dolluars 229230 konnte der
Spekulation kein Anſporn zu vegeuen Umſätzen bringen. Im Effekten=
verkehr
von Bureau zu Bureau erhielt ſich die Nachfrage für chemiſche
Aktien, welche eine vorwiegend behauptete Tendenz aufweiſen, nur Schei=
deanſtalt
wurrden mit 1775 niedriger genannt. Man hörte ſerner Gries=
heim
880 Geld, Elbesfelder Farben 750, Holzoerkohlung 1100. Bad. Ani=
lin
805, Schiffahrtsaktien, welche etwas geſuchter erſcheinen, lagen feſter.
zapag 470, 480. Montanalbien haben ſich wenig verändert. Harpener
80, Deutſch=Lugemburg zirka 945, 950 genannt. Phönix Bergbau 1300
Brief. Daimler bedangen 630, Elektrizitätsaktien bewegten ſich vorwie=
geſtri

gend au
igem Kursniveau. Unter den amtlich nicht notierten Wer=
ten
ber
erkte man cher Abgabeneigung. Es fanden Aufnahme Benz zu
760, Hanſa Lloyzd 550, Inag 920, Chemiſche Rhenania 1130, Ufa 310,
alles ſtark zicrka. Für Metallbank wurde ein Kurs von 1200, für AEG.
775 genannt. Der Dollar zeigte eine ernoute Abſchwächung, jetzt 227.
w. Tevifenmarkt. Frankfurt a M., 6. Dez.

g
Geld / Brier ! fe
Geld I. frier
Geld D5., 77
Gelg!* A

talien:
b. Spl
m. 4 V
8820f

s1.
Oiogt.z0h
30.50439.50
271.703278 3
984. 9a.
2.
4as6 20 4266. 8d Jasgg
16.708233.3
935.
1731.80
160404 49
gs.80
35
931,
22!
9 ) Norw gen!
Schweden
elſingf.
New=Vork
Wien obg.
D.=Oſterr.
Budapeſt
Prag ... 5321.10
5544.40
232 3.
7.40
30. 23
fss 3- 6 3323.30 7
5555.60
23271.
7.51
30,28
854.50 248.70 Wi66
6369.60
22s.50
8.24
8.45 753.35
5380.40
220.00
553
240,3o

rung der Mark in Neu=York wurde in ſpäter Abendſtunde der Dollar
ſtark gedrückt, zirka 195.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 6. Dezember in Zürich 2,27½
(vor dem Kriege 125,40) Franden, Kopenhagen 2.37 8880) Kronen,
Stockholm 185 (88,80) Kronen, Prag 3974 (11780) Kronen, Lon=
don
8,55 (R7.80) Schilling, Neu=York 0,523 (23,80) Dollars, Paris
57s (125,40) Franken.
Neu=York, 5. Dez. (Wolff.) Die Mark gab heute wieder nach,
die erſten Notizen ſtellten ſich auf 0,43½ bzw. 0,43½, um 10.30 Uhr war
ein weiterer Rückgang auf 0,42½ bzw. 0,42½ zu konſtatieren, als höchſte
Notiz wurde dann ein Kurs von 044 feſtgeſtellt, der niedrigſte Kurs war
0,42. Gegen Schluß notierte die Mark 0,4334, um nachbörslich erneut
auf 0,42½ bzw. 0,42) zu fallen.
w. Teviſenmarrt. Berlin, 6 Dez Teleg. Au3zahlun en für:

Frankfurt, 6. Dez. Deviſen. Wechſel auf Belgien 1570,
Wechſel auf Holland 7600, Wechſel auf London 870, Wechſel auf Paris
1600, Wechſel auf die Schweiz 4300, Wechſel auf Neu=York 214.
Abend=Deviſen. Die Deviſen gaben im Abendverkehr weiter
mach, beſonders lag Neu=York erheblich niedriger. Amdlich ſchloß Neu=
York 2834 und ſchwankte während des Verlaufes zwiſchen 225214.

Rist. e0stos. 20keol.75 eers. 25
Brüſſ Antw
578.30 1881.70 1043.,35 1648.

Mi
Notterdam

Chruſtiania
Kopenhagen
Stockho m.
Helſingſors
en
London.

Tn. D.

Ra

4044
95 1008.03
939,55 938.8

afa-

311.853318.35

4303,e84.
435
8819,48
4s9.505

414551 415.43
978.

Mie
is ..
Schde
Spanier
Vien ſin H.=
Heſter, abg.
Frug..
Budapeſt

R

75 230.3
1.25 17315
4505.45 414 53/
256.703283.3

7.48
247,75
947 69*

7.52
248.23

geh. Drie

227.05 257.48
1043889
9eusat
7.48 7.52
251.70/ 252.30
7.7 ſenss

921.55 938.451 Zuen. Aires ſ5.52 1.05.72 R4.85ſitg5
Berlin, 6. Dez. (Wolff.) Deviſenmarkt. Die Ungewiß=

heit über die Löſung der Moratoriums= und Anleihefrage hielt ſowohr
im Deviſenhandel als auch im Effektenverkehr jegliche Unternehmungs=
luſt
darnieder. Die allgemeine Zurückhaltuung bildete daher das Kenn=
zeichen
des Tages. Decbiſen wurden auch am Vormittag von Bureau zu
Buregu nur wenig umgeſetzt bei wenig veränderten, aber im ganzen ziem=

ſchwächug hervor, ohne jedoch einen beſondeven Druck auf den Kurs=
ſtand
auszuüben. Die Deviſe Neu=York ſtellte ſich vorbörslich auf B2
bis 235 und gab ſpäter bis auf etug 229 nach. Der Effektenhandel ruhte
vollſtändig. Es wurden nicht einmal für die gangbarſten Papiere Kurſe
genannt.
Jürich, 6 Dez Wolff. Wechſelkurſe 13 Uhr mittags.
griſtianig / 771)
75.*/.
London .... !
1-21
(50

Solland...

Deutſchland 2.30 2.25
Wien.. 0.u5 a.u5
5.70
Prag ...../ 5.00-
1.8.
1.88
Neu=York :71 6.as 2/ 6.19 1

Paris. ...!.
Italien
Brüſſel.!
hagen
holm.

22,10-ſs
ze 60
9.
124 I.

.80 Madrid ....
Buenos Nir.
25-/Budapeſt .
i
m.....
124/ 18
züt..:

7311
170.
0.5-
1.80
414-

7.
63
32
133
aus

Von den Produktenmärkten.
Berlin 6. Dez. (Wolff.) Produktenbericht. Dem
Produkdenmarkt bot heute der Deviſeuhandel keine Anrogung. Weizen
war ruhig, dagegen hoben ſich die Roggeupreiſe infolge recht lebhafter
Nachfuage aus den verfchiedenſten Gegenden des Landes etwas. Gerſte
blieb bei knappem Angebot für Brauzwecke zu den geſtrigen Preiſen ge=
fragt
. Hafer war gleickfalls nur wenig angeboten, aber die hohen
Forderungen wurden hier nicht bewilligt. Für Mais ſtellten ſich gleich=
falls
die Preisforderungen höher. Das Geſchäft war ſehr ſtill. Von
Hülſenfrüchten waven Viktorigerbſen ſchwer zu verkaufen, während für
gute grüne Erbfen ſich mehr Nachfrage zeigte. Futterartikel wurden bei
feſten Pveiſen mäßig umgeſetzt.

* Koſtheimer Zelluloſe= und Papierfabrik A.=G.
in Mainz=Koſtheim. Auf der Tagesordnung einer zum 29. De=
zember
einbenufenen a. v. H.=V. ſteht Bericht über das Brandunglück
und deſſen wahrſcheinliche Folgen, ſowie über das laufende Geſchäftsjahr
und deſſen vermutliches Ergebnis, gegebenenfalls under Berückſichtigung
des Paragraphen 240 Abſ. 1 des KGB. (Verluſt der Hälfte des Aktien=
kapſtals
). Im Vorjahre verteilte die Geſellſchaft aus einem Reingewimn
von 1308 158 Mark eine Dividende von 12 Prozent.

Wohnungs=Anzeiger

und

Immobilien=Markt
A
URR
941/45 J.=Haus

Kartsrane-Barmistaaf!
Nen hergerichtele 3 4Zimmerwohnung in
ſhönſter Lage in Karlsruhe gegen ſolche bis
Frühjahr in Darmſtadt zu tauſchen geſucht.
Engebote an Heinrich Israel, Holzhof=
(*46325
Allee Nr. 13.

Weihnachtöferien!
Wohnungstauſch 2 geb. Dainen ſuchen
2gut heizbare Zimmer,
mögl, mit Klavier, ev.
Tauſch
mt Penſ. v. 15. Dez
2 Zim. und Wohn= bis 15. Januar. Schr
liche in Villa gegen Ang. m Preisang an
ausverwaltung an Facoby, Bismarck=
npf
. Ehepaar (2 P)
ſtraße 72. (46207
zu vergeb. 2 Bim. mi.

Küche müßten frei
n erden. Ohlyzſte. 5s,
(746290
7. ptt.
2Zimmer d

Bankbeamter ſucht
Näh.Witymannſtr einf.
Schlafſtelle. (46177
Angeb an Seipp. Mat=
hildenſtr
. 54.

In ſchön gelegener
eläklia an der Bergſtr.
2 heizbare. Zimmer,
eſekr Licht, an einen
Idleinſtehend, älteren,
gebild. Herrn zu verm.
6 elegenbeit zur Be=
ſchäftigung
im Garten.
Aäh. Ausk Ernſt= Lud=
u
gſtr. 6 i. Lad. ( aase

Oagerkäume

Anſtänd, ſol. Arbeit.
ſ. einf möbl., heizbar.
Zimmer.
Schriftl. Angebote an
Kircher, Alexander=
ſtraße
7, H.h3. bei
Leopold F16298

Die
bei Feidel, trockener,
ſuberer Raum zum
Fmterſtelten v. Möbeln
uiw. zu verm. /106369
MöG. Zimuer K

Funges Ehepaar
ruhige Mieter. ſucht
ab 1. Jan möbl. Wohn=
u
. Schlafzim. m Koch=
gelegenheit
. Hahne,
Roßdörferſtr 1.4*46352

Eleg. möbl. 746238
Wohn=u. Schlafz.
mit Klavierb. zu verm
SHeidelbergerſtr 98, II.
Benſion Mtink, Ar=
1klerieſtr. 5, gut mbl.
himmer /2 Betten m.
erpflegung ſolort be=
(*46261
zehbar

Gemütliches
gut möbl. Lumier
von berufstätig Dame
geſ. Angeb m. Preis
anBauer, Liebfrauen=
ſtraße
78, pt. (*46275

Schön möbl.
O
Zimmer

von jung. Kaufmann,
mögl. Mitt. der Stadt,
per ſo ort geſ. Angeb.
Ka fhaus (46214 2 Fuhren Miſt

von Selbſtk. geg. h.
Anz. ſof. 3. k. geſucht.
Ag. verbeten. Angeb
mit Preisanz, u. Lage
unt 2 98 a. d. Ge=
ſchäftsſt
. erb. (*46062

e
15000 Mark
12
ſof. geſucht. Geber e
hät 6-3 2o m. Gewinn=
Familieuanſch Sicher=
reite
mit Grundſtück

Paens Heilmne hode.

Ling
Dinshaus
Südoſtviertel, 8 X3 u.
582 Zimmerivohnung.
a. ſchnellentſchl. Selbſt=
käuf
. zu günſt Beding.
zu verkaufen. Angeb.
unt. 2 128 an die Ge=
(216264
ſchä tsſtelle.

Biug
oder Einfamilien=
hans
mit Ga ten i
quter Lage, mindeſtens
12 Zimmer u. reichlich
Zubehör, Zeniral=
Heizung, zu kaufen ge=
ſucht
. Das Haus müßte
zur Hältte im Früh=
jahr
, ganz in ea zwei
Jahren beziehbar ſein.
Angeb. u. A 5 an die
Geichüftsſt. 18350md

Vertiko
1Schüſſelbr., Küchen=
tiſch
, Hängelumpe in
zu verl Tilly, Kranich=

Lauf

Re
ma Küche
für 800 K. z
verkf.

Gutgehende, kleine
Wirtſchaft
oder Kolonialwaren=
(Feinkoſt=)Geſchäft
von ſolventem Ehe=
paar
zu pachten, bzw.
zu kaufen geſucht. An=
gebote
unt. Z 102 an
die Geſchſt. (*46071

Wein=, Yier;Reſtaurant
i. guter, verkehrsreicher
Lage, krankheitshalber
zu verm. oder zu ver=
kaufen
. Ang. u 2.119
a. d. Geſchſt. (*46162

Möbl. Zimmer
zu verm. Schuknecht=
ſtraße
55, II. (*46296
Zumieten geſucht8
Genter Hice muik
Aummer mit 1 oder
Betten, mit oder
ohne Penſion.
Scker, Dirmſtädter
Hof. (*46206im
m
Ne
Aankbeamter ſucht p.
Witte Dezbr. gemütt.
uöbl. Zimmer, auch
N. Penſ. (*46204im
Naeſer,
Rhönring 83,
Ver=Zimimer
miet. geſ. Neuber,
Bleichſtr 43 (*463:4
Dr. phil.
Feamter ein. Reichs=
eh
. mit Frau ſucht
fort ein od. mehrere
nöbl. Zimmer mit od.
Une Küchenbenutzung
Hotel
Dr. Kanp, ,Kas
öhler.
Wer
üGerläßt kinderl Be=
genten
=Ehepaar möbl.
mmer mit Küchenbe=
Nutzung Geſchirr. ſow.
Bettwäſche vorhanden.
). Hof, Heinheimer=
ſiraße
8.
*46155

R
an Treſer, Darmſtädter m. Stallg. f. Kleinvieh,
Anſtänd. junger Herr preiswert abzug. Näh.
ſucht zum 1. Januar Geſchäſtsſt. (*48252
möbl. Zimmer ABeldverkehr6
(Licht Bed. u. heizbar).
200J HarN
Stadtmitte bevorzugt
v Beamten z leih geſ.,
Joſ. Logt, Kaſino=
monatl
. Rickz u. Zin.
(*46478
ſtraße 12.
Angeb. unt. 2 117 an
die Geſchir (*46156
Immobilien
4X3 n. 4 22 Zim. Wrnolhiekengelder
Haus mit leich herricht= in jeder Höhe zu 4 ½%o=
darer
Manſardenwohn, auch nach austo., verm.
für 70 000 zu ver= Aug. Brüch, Hypothekenb.,
kaufen. Näh. in der Darmſtadt, Rhönringt1, II.,
46305 Telephen 1778. (11113g
Geſchäftsſt. (

Dre zimmerwohnuig ſo wit beziehb gr!
In aufſtrebendem heſſ. Induſtrieſtädtchen
Wohnhaus (2X3 und 1X2 Zimmerwohnung)
(Il,13341
ſofort zu 50 Mille zu verkufen.
Wolff. Moos ECo., G. m. b. H. in Bensheim.
In ſchöner Lage Nähe Frankfurt a. M.
Landhaus
5 Zimmer, Küche nebſt Zuvehör, Kleintier=
ſtallung
nebſt großem Galten, Preis K 56000
(11,13842
zu verkaufen durch
Wolf. Moos 2 Co., 0. m. b. 6, in Bensheim a. d 5.
Dann kaufen Sie meine
Baſteln Sie? Handwerkzeuge u U1.ust
Tiſch=Hobelbank Voraus D. R. G. M.
a 85 M. Neu! Mit Vorder=u. Hinterzange. Verl
Proſp grat, Onlgheit, Leipzig 224, Moltkeſtr. 57.

4 Stühle
dunkeleichen, m. grün.
eignet, billig zu verkf.
Friedrich Etgenbrodt
Heroweg 18
gut Sekretär,
1 Prachtpalme, 1 L fi=
druckgewehr
zu verk.
248175) Mihlſtr. 26, II
Linoleumteppieh
Regulator u. Gaszug= neuer Anzug
lampe zu verk. (*
Gutenbergſtr. 27, I. I
Anzuſehen 24 Uhr. 42, 60 X, 1 P. Kind=
Für Liebhaber
Schreibkommode mit
Spiegelaufſatz Bieder=
verbeten
. Schuchard= Ueberzieher
ſtlaße 11, II. (*46256

9M
einige e
nußb.

ehi

Ein= od. Zweifamilienhaus
oder auch Gaitengrundſtück in guter Lage
an Verkehrslinie für Korporationszwecke
zu kaufen geſucht.
Ausführl. Ang. an F. A. V. Alania,
(*452b2msg
Rheinſtraße 36.

Bilderrahm, alt Kleid.
für 1214juhr., alte
Spielſ., Burg zu berk.
Hölgesſtr. 4, I.,
p. 3-4 nachm (*46083

aer eh
frauenſtr 53, 1.(*46080

mit 2 Seſſel,
Sofa ſehr gut erh.,
ſowie guterh. dunkelbl
Damenmantel z. verk
Näh. in der Geſchäfts=
ſtelle
d. Bl. (45303

Silb Herrenſprung=
deckeluhr
,
Schreibti chuhr,
eleg Lederbrieftaſche,
6 mm F. N. Teſching,
alles ſo gut wie neu,
(748309
ve kauft
Kopp. Wienerſtr 38 1I.

Fenſter
mit Verglaſung i. ver=
ſchiedenen
Grö en zu
verk. Maurermſtr Hummel,
Ohlyſte 69 P4634 0md

Ulſter
zu verkaufen (*46190
Karlſtruße 18, part

Otud. (länd.)

Ans=)
ſtcht 1 möbl. 3 mmer
zum 15 Dez. An eb
ger Sprinsky, T.
nrſche Hochſchule, (uai

Landhaus

(.13285

a b Bergſtr od. Odenw. Bahnſtat) m Gart,
Obſtanlagen, Stallg; elektr. Licht. 45 Zim=
mer
ete, zu kaufen geſucht. Preis 80 bis
100 000 Mark. Angeb zu richt. u. 14458 an
2. Frenz, G. m. b. H., Mannheim.

Faſt (
neuer Cutaway
für ſchlanke Figur
preisw zu verk., (*4a1*
Schuchardſtr 11, II.

Docheleg. D.- Lad-
ſchuhe
, Gr. 42, noch
neu, abzugeb. Näh.
Geſchäftsſtelle, *46023

BEE EON
ſtoffe preisw zu biri
Gr Ochſengaſſe 22 (bei
*48248
Rüdel).

anteil Damebevorz,d4 Ueberzieher zu verk.
Arheilgerſtr 77, 1,
let Wohnhans u. Hoſe Anz. b. O1s 10. 144050 Getr. W rreunantel
(braun) billig zu berk.
Anzuſehen bei Frſeur
Mei er (Laden)
aune) Saalbguſtr 42. 1 f. neit. Anzug und
de Mant. f. 10-14 jährig.
Anaben, feruer 2 ſch
Wollkappen f. größer.
in Mädchen u verſch bil=
en
lig zu verk. Frauken=
ſteinſtr
, 38, II. (46148
Knabenanzüge
kleines Waſchtiſchchen, Eheviot. Manſcheſter=,
Sweater=), f. 8-13 J
Knabenmänt, Knab=
Stiefel, blaue Tuch=
Kupfer u. Verſchieden, mütze, getr. Herten=
ſteinerſtr
6. Srb uzeu überzieher. Spele u.
Märchenbücher zu ver=
746299
kaufen
Roßdörferſtr 51, II. Frack mit Weſte,
zlguterh., gr. Waſchmaſch.
zu verkaufen (*46295
chuknechtſtraße 55,
2. Stock. Herrenüberzieh., neu,
für 350 . zu verkf.
Pankratiusſtraße 12½=
(*46293
1. Stock. Ein guter (746268
Ueberzieher
Rivsbezug für Herrn= für 1012jähr. gnaben
oder Speiſeziumrge= Sandbergüir 84, pt Mäde Wertisf.
mittl Fig. f. ält Herrn
Fernruf 1692 (B,/342 zu verkaufen Hoch=
ſtraße
18, I (*46308 1Herrenflauſch=, 1 Win=
termant
gr Fig //Die=
neranz
, bl Waffenrock.
led. Karten aſche z. vk.
Annaſtr. 1, p. (*46320 Ein faſt
F
mittl. Figur 200 ,
1 P. Herrn=Stiefel Gr.
Stief. Gr 25-26, 50 ℳX,
1 Schaukaſten 120 ,K.
Fertig, Darmtr. 21. (k471 meier) zu verk Händler Ein gut erhalt. /46209
ein Akkumulator mit grünes Woltrikotkleid
t Lamp, ein groß. Kino
, m. Zubeh. u. 1 Eiſenb.
m. rund. Schien. zu
Taunusſtr 47, 1. (ktskas Ueberzieher
Stiefel /38 1. 42), 1 gr. f.14.161. Jung u Stoff
für einen Ueberzieher,
beid. ſchl. Fig., zu verk.
Näh. Geſchſt. (*46286 1 P. neue Gummi=
ſchuhe
39, 1 Bylinder,
1 Chapeau clague z1
verkaufen.
Nähere
Geſchäftsſt. *46303 Berkaufe! 1 wen. getr.
Anzug, mittl. Fig. Stiel.
(Gr. 41), Gummiſchuhe,
Kragen (42), Vorhemden
(*46265
u. anderes (
Alieeſtr. 11, pt. grün, Knabenmütze,
warm, mit Lederkopf,
4Met. Läuferſtoff z. vk.
Heinheimerſtr. 69, II.
(*46156
rehts. 1 P. ſchw. Damen=
ſtiefel
, neu, Gr. 27.
zu verkaufen (4é15s
Schulzengalſe 1,I.I. 1 Paar erſtklaſſige
Tac Stieſel
Gr. 42, 3mal getr, da
zu llein, zu verkaufen
13339) Herderſtr. 6. Eleg, wveißes Braute 2 P. vernickelte N. zu verk. Näh
Geſchäftsſtelle. 46166 Guterh R.=Klap = wa=
gen
zu verk. Ann el,
Landwehrſtr. 60. f*m u

3 Stück 13, eiſ. Träger,
4 1.80 lg. St. 100 .
Gg. Warneche, Hölges=
ſtraße
7, I. (46221


Kleider
und Bluſen
in erepe de chine 1.
Votle z. verkauf. Tilla
Ka 3, Hoffmannſtr 21.

Weiln ichtsgeſchenie:
A. f. H. Tibet=Pelz u.
Muff (Mongo iel, m
Knab=Pelzunuff ( See=
hund
mit Leder, Kin=
derwagendecke
preisw.
zu verk. Ludw gshöh=
ſtraße
1, I. (*48087 Prautſchleierm K anz,
Puppenkiche u. ruſſiſch.
Karunfell billig zu ver=
kaufen
Marienplatz 1
Aimmer 34. (48157 3 gut erhalteue
Wintermäntel
für größeren ſchlanken
Herrn) abzu eb. Näh.
Geſchäftsſte le, 746079 Plüſchmantel
115 cm lang, f. ichmale
Fig., Seidenfutter, für
550 zu vk. Wilhelm=
ſtr
. 30, 1I. (46342 Neuer Damen=
Wintermantel
billig zu verk. Mauer=
(4f34
ſtr. 4, I, 1 Gehpelz.
1feldgr Offz Unform
ſehr preisw. zu verk
Näh Gechſt /*46229 1 br. Damenpelzkrag.
u. 1 ſchw. Tucheave (.
ält. Dame) = Vaſen, 1
Obſtpr., 1 gr. Blechtopf
z. vk. Näh Gſtchſt Fuet= 1P D.=Stiefel/38 39),
1 P K.=Stiefel, Maß=
Arb. (32), 1 gr. Stein=
baukaſt
. zu verk. Ln=
Kranichſteinerſtr. 43, II. Guterh. Samt=Mädch.=
Mantel, 6.-8 J., ſchw.
Mädchen=Tuchmantel,
12.14 J., 1 Reißzeug,
1P neue Mil= Schnür=
ſtiefel
, Gr. 44, 1 Bylin=
der
, Gr. 56, zu derk.
Tg) Blumenthalſtr. 34, p. Vorn Plüſchmantel
preisw. zu verk. Bis=
marckſtr
5.0r. /46878 Wegen Trauer zu ber=
kaufen
: Neu hochmod.
m. Mütze, ein dunkel=
blaues
Chevioikleid u.
eine geſtr. Flanellbluſe.
Zu ſehen von 2.4.
Beckſtr. 64, I. (*46386 Eine Kinder=
Badewanne
mit Ablauf u. Geſtell,
1 elektr Glasampel u.
großer Stoffſchirme zu
verk auch getr. Herren=
Wintermantel u. ſchw.
Mock bill abzug (*46239
Vikioriaplatz g, pt. Zu verkauſen
Alpacca= Damenhand=
taſche
, ſchwarzer Da=
menrock
(ineu), einge=
richtete
Puppenküche
und Puppen ube. 2
Gasbüge eiſen Faeger,
9. Mintermantel, graus Luiſenpl. 1, H II. Sowpe
Holländer
zwveiſitz, Freilauf mit
Bremſe, preiswert zu
verkaufen Grafen=
ſtraße
26, I. (*46300 dr. Lin4badewanne
wenig gebraucht, für
150 ℳX zu verkaufen.
Jagd= u. Tour iſten= Näh. Geſchſt. (44r277 Holländer
Zweiſitzer), zu verk.
Kaupſtr. 46, I. (46/48 Schlittſchuhe Nr 22 u.
27 preisw. abzu
122.
Higelſtr 63, 1I1 174 Sch littſch ihe Nr. 23
u. 27 zu verk (*46 83
Taunusſtr. 16, I.

Dmmmmmmm mmnnnmmng
Gr. 31,Nick D.= Schlitt=
ſchuhe
Gr 22 zu verk.
Daſelbſt 2 P Nick.=D.=
Schtittſchuhe Gr. 25 u.
26 zu kaufen geſucht.
Hochſtr. 51; I. 1446312
Zu verk.: H.= u. R.=
Schlitt chuhe, Gr. 42 u.
28, 1 P. D.=Stiefel u.
Tanzſch Gr 37. Schieß=
hausſtr
. 65, I. (*46319
2P. gut Sihlittſchuhe,
Wotan, Merk., 27, 26 f.
je K85 zu verk. Mat=
hulbenſtr
44, 1. (.48130
1 Paar vern. K.=
Schlittſchuhe (221 zu
(*46230
verkaufen
Herdweg 55, I.
P. Damenſchlitt=
ſchuhe
, Pat, Gr. 38-40,
für 30,4 zu vk /146361
Kaupſtraße 5, part. r.
Schlitſchuhe
echt vernick. Gr 23, 27
und 28, zu vk. /46364
Hummel, Paradepl 3.
Vernick. Schlittſchnhe
(G. 24) Marke Frauen=
lob
, zu verk. He delber=
geiſtr
. 89, II. (248210

che
mit Möbel, Aaufladen,
Petrol=Heizofen, fl
Petrol=Kochherd. s
Spiritus=Goskocher, 2
Pineelbretter, 1 Klei=
derſtänder
, verſch P.
Schli tſchuhe, Wirter=
u
1Sr=Herreumantel,
1 Photvappar, 12 816,
und Diverſes zu verr.
Hügelſt: 87, I. (743039
1 gr., guterh Pnppen=
herd
, große Luppen=
wiege
, 65 cm br., zu
verk. Eliſ bethenſtr. 58,
Hth. 1. Ht. r (746334
Vogelkäfig
(Prachttlück. Luftkiſſ.,
ganzneu, Gefachſchrännch.
Ziertiſchchen zu
(*46149
verkaufen.
He nheinerſtr. 69, II.r.

Nina Aparat
für Verein oder Fa=
milie
verkauft Fr.3
Pareusſtr. 15½, ruuie
Re

Beihnachts=Geſchenk.
Schöne Klav;erlampe
(Meſuing) für Petrol
zu verkaufen. (*46168
Näh. Geſchäftsſtelle

Neue Kurſe
Franz., Engl, Epan.,
Ital., Ruſſ. Teutſch
Berlitz=Schule
Wilhelminenſtr. 19, II.
Anmeldungen tägl. v.
10-12½ u 2.9. 133604
Ueberſetzun en.
Für junge
Ausländerin
wird Lehrer in der
deutſchen Sprache
(746355
geſucht.
ung mit Preis an
Mars, Eichbergſtr. 12, I.
Tiermarht

Klägel, Schiedmayer)
guterh; zu verkaufen
N.=Ramſtädterſtr. 30.
Rotes baus. 146163

Guterh. Eiſenbahu
m all. Zubehör, 1 P
Schlittſchuhe R ckel)
zu verkaufen (*4e137
Kaupſtraße 48. 171

Eiſenbaln m. Zubeh
zu verk. Roßdörferſtr.
Nr. 50, II. (*46211ms

Ein Schzilerpult
und 34 Bioline zu ver=
46363
kaufen
Gutenbergſtr. 54, 1!.

Große
Eiſenbahn
mit all Zubehör, groß.
Laſtſuhrwerk, guterh.
Kinder=Sitz= u. Liege=
wagen
, Grammophon
(Marke Klinglor= Appa=
rat
) mit Platten, preis=
wert
zu verk. (*46231
Ernſt Ludwigſtr. 1, II.

Wäſchemangel
Grammophon
mit Platten und ſonſt.
zu verlaufen Fr edrich=
46284
ſtr 34, II.

Größere u. kleinere
Dampfmaſchine
verkauft. Keilm
Dieburgerſtr 199 (us4
1 Kino mit lg. Films
und 40 Platten, ein
Stabilbaukaſten. An=
zuſehen
v. 5 Uhr ab
bei Fr. Bender, L
. 109, pt. Etau=

Felipferd mit Wagen
zu verkaufen (2462=4
Dieburgerſtr. 64, I.

1 Drehbank 150X
1000 mm. 4 Gewind=
ſchneidmaſchtuen
, Fa=
brlt
. Thiel, eiſ. 5/16Boll,
1 Fortung=Kaltſäge,
Bohrmaſchine f 22mm,
1 Feldſchniiede, 1 Am=
bos
, 1 Scheere m. Loch=
ſtanze
, 1 Scheere, 1
Doppelſchlei bock,
1 Schleif= und Polier=
maſchine
, 8 Parail.
Schraubſt 60,80, 100,
120 u. 150 mm Belehz,
div Maſchinenwerk=
zeuge
ſoſort billig ab=
zugeben
F. end ling,
Offenbach a. M.
Friedrichsring 28.
Tel. 1775. (*lszsima
4½ m dunkle Gar=
badine
, reine Wolle,
zu verk. Alexander=
ſtraße
8.
(*46058

Ein grozes
Fellſchaukelpferd
zu veikaufen (*46197
Eliſabethenſtr. 62
Hinterhaus, 1. Stock.

Fell- (746159
Schaukelpferd
faſt neu, zu verkaufen
Heidelbergerſtr. 25, pt.

1 Kanonenofen
mittl.Gr., f.n. /*46253
Emilſtr. 27, I.

Schön Puppenhaus
m Zubehör z. vk. D
Weinbergſtr. 14. (Bruug

Große Puppe m. Sport=
wagen
u Puppenſtühichen
zu verk. Anzuſ. Mittwoch
37 Uhr.
(46200
Eliſabethenſtr. 55, II.

Puppe
groß. Babtz)l vollſt ge=
kleidet
, ſchläft, zu verrf.
Anzuſ nachm v. ½5 ab
46258) Mühlſtr 37,
Seitb. I.

P. H.=Schliit chuhe
f. Nickel, zu verk.
Wenckſtr. 6, I. (46374

Buppewoege Ei=
m
. Matr., Mullvorh. u.
Deckb ,G5cm lg.,2Kap.=
Hüle f Trauer, 1 Tr=
Schleier, kurz, 1 ſchw.
W.=Hut f. jg. Mädch.,
1 einf. ſchw. Jackett.
Lauteſchligerſtr. 17,
46240) Hih. 2 St.

1Puppenküche (92-48).
1 Puppenbett, (rteis
1 WBeinſchrank, eiſ.,
1 P. gr. Herrenſchlitt=
chuhe
, f. vernick, 1 P.
Damenſchlittſchuhe.
Gr.37,3 vk Näh. Gſchſt.

Fanonenöfchen,
faſt neu, für 150 ℳK
abzugeben
46244
Holzſtraße 24, I. Iks

1 Füllofen, 1 Schlit=
ten
, 1 f. n. w. Voile=
kleid
, 1 gr. Glieder=
puppe
. 1Puppenküche,
P. ſchw. Spangen=
ſchuhe
(37), 1 Kinder=
mantel
(6-8 J), Adolf=
Spfeßſtr. 23, p. I, (*46306

2 Füllöfen
1 Gasöfchen z vk. Alte
Niederſtr. 23. (46388

Tor=
pevo
-Preilaufnabe
mit Rücktritt, preisw.
zu vert. Näh. Mittw.
5.7, Donn. u. Freit 2-4
Martinſtr. 12,5 248183

1Bo llmnthapparat
zu verkaufen Heinhei=
merſtr
. 22, II. I. 1*,m

Für Fein=
Mechaniker!
1Berlzeugkaſten ab=
zugeben
Franz Lepper,
Grafenſtr. 81 (*.6257

Paſſendes (46251
Weihnachtsgeſchenk!
Ika=Kamera, 9 X 12,
Perifkop=Aplangt m.
2Kaſ eit ſehr preisw zu
verkauf. Anzuſeh zw.
11.3u nach Kührabds.
Friedrichſtr. 14½, III.

Kung mit Soidaten
Burg iwie neu) zu
verkauf. Schuchardſtr.
Nr. 11,11I, (46250

1 neues Herrenrad
(1500,K , zu verkaufen
Neue Niederſtr. 8 bei
(*46310
Falk.

Schwein
über Benrnerſchwer,
ein Kilb und eine gute
Milchziege verkauft
9. Döbel. Mörsmühle,
Stat Dieburg. /746238
Feites Schwein
zum Verkauf 1246151
Weiterſtadt
Darmſtädterſtr. 18.
Ein Scht
fettes Suzwein
zu verlaufen. Näheres
Geſchäftsſtelle (*16078
Actung!
Braunes Pferd, Stute,
mit Geſchirr, zu feſt,
zu verkauſen bei Beter
Heß, Kleine Kaplanei=
gaſie
Nr. 2 (*46058
6 junge Gänſe zum
Schlachten zu vk ( gsl
Ludwigslöhſtr. 80, pt.
10:1er 3 Hühnchen,
2 reinraſſ rebhf Ital.
Hälne, 3 gute Leg=
hühner
zu verk., desgl.
Teiſ zuſlegb. Bettſtelle
Tasgl Traiſg, eltr. 11.
1 Singdroſſel, 1. Amſel
(gute Sänger) zu ver=
kaufen
Müllerſtr. 9.
48269
*
Stb., I.
Anten Setäierf.
wachſ im u. mannfeſt,
umſtändehalber billig
zu verkaufen. Näheres
Geſchäftsſtelle, /46229
Foxterrier, ſelten
ſchön, ſehr wachſam,
zu verkauf. Eberſtadt,
Mühlthal 40. (46189
Reinraſſ., 1½2 j. Zwerg=
ſchnauzer
billig zu bk.
Soderſtr. 106-1/*46057
Entlaufen
Entlaufen!
Deutſche Schäferhün=
din
dunkelgrau, 10
Monate alt. Kranich=
ſteinerſtr
. 15, I, VorAn=
kauf
w. gew (*46268
Verloren V
Berloten
einzelner. gefütterter,
braun. Glaeéhandſch.
im Johannesviertel.
Abzug. Gerlach, ikioria=
ſtraße
501 II. (748429

Verloren! Monrag
abend ſchwarzer P lz=
muff
. egend Wendel=
ſtadtſtr
. Dem ehrlichen
Finder hohe Beloh.
Lagerhausſtr 2,I. Eiazu

Boer weſche
geſtern abend in der
Filiale Schade & Füll=
grabe
, Elſabe henſtr.,
die Briefraſche aufhob
iſt erkannt u, wird er=
ſucht
, dieſelbe dort ſo=
fort
mit Inhalt zurück=
zugeben
, andernfalle
Anzeige erfolgt. (13356

[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 2. Dezember 1921.

Rummer 328.

AAmt
Aanowiiſcaft Snlenonn, Meiinelſätt iiid Siebmnaswefen

Die Bedeutung der Schneedecke
für die Pflanzenwelt.
F. Daß der Schnee infolge der dielen mineraliſchen und or=
ganiſchen
Beſtandteile, die er mit ſich führt und auf dem Boden
ablagert, auf die Pflanzenwelt eine düngende Wirkung
ausübt, iſt allgemein bekannt, ebenſo die Tatfache, daß er für
die Pflanzen eine Schutzdecke abgibt, die alle Uinbill der
Witterung vortrefflich fernhält. Weuiger bekannt dagegen iſt,
auf welche Weiſe die Schneedecke eine ſchützende Wirkung auf die
Engwicklung der unter ihr ruhenden Pflanzeuwelt ausübt.
Die ſchützende Wirkung des Schnees beruht in erſter Linie
in ſeiner Eigenſchaſt als ſchlechter Wälmeleiter. Als ſolcher hält
er auf der einen Seite das Eindringen der Kälte zurück. Kälte,
die den nackten Boden erſtarren macht, läßt hart daneben einen
ſchneebedeckten Abſchnitt weich liegen. Unter tieferen Schnee=
decken
gefriert der Boden ſelbſt bei den tiefſten Kältegraden,
die unſer Klima aufweiſt, nicht. Auf der anderen Seite ſtrahlt
die Erde da, wo ſie mit Schnee bedecklt iſt, weniger Wärme aus
als da, wo ſie offen dem Weltenraum gegenüberliegt. Dagegen
verhindert ſie ebenſo die Einwitkung der Sonnenwärme. Die=
fer
letztere Umſtand iſt wichtiger, als es ſcheinen könnte; denn da
ſchon bei 1 Grad Wärme die organiſche Tätigkeit der Pflanzen=
zelle
ſich regt und Samen ſchon von 1,5 Grad an keimen, ſo gibt
es auch unter der Schneedecke in unſeren Klima nur eine kurze
Spanne der Erſtarrung. Eine geringe Steigerung der Erdwärme
würde den Pflanzenkörpir ſofort zu einer weiteren Entfaltung
veranlaſſen. Durch eine ſolche vorzeitige Entwicklung aber wür=
den
ſie nur ſchutzlofe Angriffsobjekte für die noch ſpäter wieder=
kehrenden
Fröſte und in ihrer Exiſtenz auf das ärgſte bedroht
werden. Die Bedeutung der Schn=edscke iſt in dieſer Hinſicht
am größten für alle jene Pflanzenorgane, die im Spätherbſt ge=
bildet
werden und überwintern müſſen, um im nächſten Früh=
jahr
ihr Wachstum aufzunehmen und fortzuſetzen. Für die
Winterſagten iſt ſomit die Schneedecke von der allergrößten Be=
deutung
; ohne ſie würden bei anhaltendem ſtarken Froſt viele
Saaten zugrunde gerichtet werden.
Damit iſt aber die Bedeutung der Schneedecke für die Pflan=
zenwelt
noch nicht erſchöpft, ſie ſorgt auch für anderes notwen=
diges
Erfordernis, nämlich die Erhaltung und Beförderung der
Bodenfeuchtigkeit. Sie verhindert in dieſer Hinſicht ſowohl eine
zu ſchnelle Verdunſtung der im Boden enthaltenen Feuchtigkeit
als auch zu raſchen Ablauf derſelben. Das Ergebnis iſt eine
dauernde große Feuchtigkeit des Bodens. Nach den Unterſuchun=
gen
von Pfaff gelangen in gleiche Böden oft im Sommer nur
7 bis 8 Prozent, im Winter dagegen mindeſtens 75 Prozent aller
Niederſchläge, ſo daß der Boden während des Winters tiefer als
ein Zoll nie ganz austrocknet. Aber nicht nur, daß die Schnee=
decke
die Verdunſtung der Bodenfeuchtigkeit verhütet, miſcht ſich
auch das Schneewaſier iuniger mit der Erde und ſickert in grö=
ßere
Tiefen als das Rogenwaſſer. Schneearme Winter ziehen
deshalb größere Trockenheit des Bodens nach ſich, die ſich dann
namentlich im Sommer fühlbar macht; der Schnee befördert
dann auch die Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit
Wie auf die Temperatur des Bodens, ſo macht ſich die
Schneedecke auf diejenigen Luftſchichten bemerkbar, die über ihr
gelagert ſind. Hier wirkt ſie abkühlend, indem ſie gewaltige
Wärmemengen in der Arbeit des Schmelzens und der Verdun=
ſtung
aufbraucht. Dadurch aber, daß ſie verſchieden geartete
Böden in eine gleichmäßige Kältefäch= umwandelt, trägt ſie
auch zu einer Gleichmäßigkeit des Klimas bei.
Oben wurde kurz erwähnt, daß der Schnee auf die Pflau=
zenwelt
eine düngende Wirkung ausübt. Dies erklärt ſich daraus,
daß der Schneeſchlammt zunächſt den Kulturſtaub enthält, wel=
cher
von den verſchiedenſten menſchlichen Tätigkeiten erzeugt
wird und aus einem bunten Gemiſch mineraliſcher, pflanzlicher
und tieriſcher Teilchen beſteht. Sodann aber ſetzt er ſich aus
allen jenen Ablagerungen zuſammen, welche die Natur in dem
unauflöslichen Prozeß des Werdens und Vergehens ſelbſt liefert,
als Blütenſtaub, Samenkörnchen, Baſt, Holz Tierhaare, In=
ſektenleiber
uſw. Dieſes vielartig: Geniſch von orgauiſchen
und unorganiſchen Rückſtänden wird auf dem Boden abgeſetzt
und fällt hier einer langſamen Auflöſung und Zerſetzung an=
heim
. Dadurch erfolgt eine Vermehrung derjenigen Schicht des
Bodens, auf der alles Pflanzenwachstum beruht, der Humus=
ſchicht
. Die Schneedecke iſt alſo ein richtiger Humusträger, und
das Sprichwort der bayeriſchen Bauern beſagt zu Recht: Der
Schnee düngt.
Aus dem Geſagten ergibt ſich, daß die Bedeutung der Schnee=
decke
für die Pflanzenwelt, für das Pflanzenwachstum, wie für
Boden und Witterung eine ſehr tiefgreifende iſt, welche der des
Regeus mindeſtens gleichkommt. Die Schneedecke iſt ſozuſagen
eine Vorkämpferin des Sommers, die nach den verſchiedenſten
Richtungen hin vorbereitend wirkt, domit in der wärmeren Jah=
reszeit
auch die andere Form des Niederſchlages, der Regen, ſei=
uen
Einfluß in ergiebiger Weiſe betätigen kann. Die Schnee=
decke
iſt ſomit ein gewichtiger Faktor im Haushalt der Natur.

bis ſechs oberen Augen zum Austreiben. Zur geraden Fort=
führung
des oberen Leittriebes läßt man einen Zapfen ſtehen,
an den man den Jungtrieb anbindet. Die ſeitlichen Triebe
müſſen im Laufe des Sommers auf ſechs bis acht Augen ent=
ſpitzt
weiden. Nebentriebe ſind an dieſen Seitentrieben zu
unterdrücken. Im Winter ſchneidet man die Seitentriebe bis
unter die Entſpitzungsſtelle zurück und den Leittrieb auf die
Hälfte. Dieſen Schnitt führt man alljährlich aus, bis die ſeit=
lichen
Aeſte die gewünſchte Länge und der Stamm die Höhe er=
reicht
hat. Als beſonders geeignete Sorten ſind zu nengen: Blu=
menbachs
, Butterbirne, Clapps Liebling, Diels Butterbirne,
Gute Luiſe. Hofratsbirne, Holzfarbige Butterbirne, Le Lectier,
Präſident Drouard, Williams Chriſtbirne und Winterdechants=
birne
.
Beide Formen ſollten, viel mehr, als es geſchieht, zur Her=
ſtellung
von leberden Hecken innerhalb der Gärten verwendet
werden, z. B. als Grenze zwiſchen dim Gemüſegarten und dem
Ziergarten oder dem Wirtſchaftshof uſw. Natürlich wird die
Hecke nicht dicht, aber ſie bietet einen Windſchutz und ſchafft klare
Gartenräume.
Kern.
u
A3

9
Vieh= und Geflügelzucht

Zwei Baumformen für kleine Gärten.

In kleinen Gärten werden wohl in der großen Mehrzahl
Buſchbäume oder Pyramiden gepflanzt. In dem Beſtreben,
möglichſt viel zu ernteu, ſetzt man die Väume zu dicht, und der
Erfolg bleibt natürlich aus. Der Pyramide und dem Buſch=
baum
vorzuziehen ſind in ſolchen Gärten die Spindel und
die Spindelpyramide. Sie laſſen ſich enger zufammen=
rücken
und tragen, richtig im Schnitt gehalten, doch reichlich.
Die Spindel iſt ein ſtärker bezweigter, ſenkrechter Schnurbaum
mit zahlreichen ſeitlichen Aeſten, die unten am Stamm ungefähr
60 Zentimeter, oben 20 Zentimeter lang ſind. Es genügt in=
folgedeſſen
eine Pflanzweite von 1½ Meter. Enger zu pflanzen
empfiehlt ſich nicht, es geſchieht auf Koſten des Ertrages. Ohne=
hin
muß man berückſichtigen, daß dieſe ſchmale Spindel, der die
Spindelpyramide oder breite Spindel gegenüberſteht, nicht ſo
fruchtbar ſein kann als die Pyramide; immerhin bringt ſie aber
noch mehr Früchte als ein zu eng gepflanzter Buſchbaum.
Entſcheidend iſt natürlich für die Ernte die Obſtart und die
Sorte, die Unterlage nicht zu vergeſſen. Geradezu geſchaffen
ſür dieſe Form iſt die auf Quitte veredelte Birne. Die Birne
wächſt ja mit einigen Ausnahnen von Natur ziemlich ſchmal
pyramidenförmig. Von Apfelſorten kommen nur wenige auf
Paradies, höchſtens auf Doucin beredelte für dieſe Form in
Frage. Pflaumen, Kirſchen uſw. ſcheiden ganz aus. Am beſten
b=ſchränkt man ſich nur auf Birnen. Die Spindel läßt ſich vor=
züglich
auf den Wegſtreifen im Gemüſegarten unterbringen, dort
ſich die Spindel zur Pflanzung auf Raſen oder zur Bildung
von Gruppen. Sie vereint hohen Zierwert mit dem Nutzen.
Die Spindelpyramide oder breite Spindel iſt ein Mittelding
zwiſchen der ſchmalen Spindel und der gewöhnlichen Pyramide
Man läßt bei ihr die Seitenäſte über 1 Meter lang werden und
gibt den Bäumen einen Abſtand von 2 bis 2,50 Meter. Sie iſt
beſonders für ſtärker wachſende Birnformen geeignet. Sie er=
fordert
nicht den ſtrengen Schnitt und die ſorgfältige Behand=
ner
. Wes ſchon geformte Bäume aus einer Baumſchule bezieht,
führt einfach den angefaugenen Schuitt in gleicher Weiſe fort.
edlungen ſelbſt ziehen. Man ſchneidet den Langtrieb auf die
Hälfte, ungefähr 50 Zentimeter, zurück und zwingt ſo die fünf

ſie ſich auf dieſe Weiſe anhaltender und empfinden deshalb di
Winterkälte nicht ſo ſtark. Es wirkt ein ſolches Grünfutter günſti.
auf das Wohlbefinden der Tiere wie auch auf das Legen.

Maſt des Geflügels. Die Maſt des Geflügels wird beför=
dert
, indem man einige Tage nach dem Beginn des Nahrungs
eingebens aufängt, etwas Fett zu verabfolgen, ein Stückchen Speo
oder Ninder= oder Hammelfett oder ein Kügelcken Schmalz obe
einen kleinen Löffel Oel bei jeder Mahlzeit. Einen beſondere=
Duft oder Geſchmack des Fleiſches ſoll man dadurch erzielen, da
man in den letzten Tagen der Mäſtung dem zur Herſtellung de
Stopfnudeln erforderlichen Mehl eine gerünge Quantität gepur
dertes Gewürz, Koriander, Fenchel, Engelwurzel, Wacholder
Zimt, Anis oder ähnliches beimiſcht. Der Geſchmack ſoll um f.
ſeiner ſein, je weniger ſtark er bemerkbar iſt.
r

Rilchwirtſchaft

9

Haltung und Fütterung nachwachſender Rinder. Die wach=
ſenden
weiblichen Rinder ſollte man, wennn irgend möglich, wäh=
rend
der milden Fahreszeit auf eine gute Weide bringen. Jung=
viehweiden
eignen ſich für dieſen Zweck am beſten. Aaf dieſen
werden die Tiere faſt ohne Ausnahme ſorgfältig gepflegt, ſie wer=
den
morgens nicht zu früh auf die Weide getrieben, ſie kommen
abends rechtzeitig in den Stall und ſie erhalten dort, wenn not=
wendig
, vor dem Austreiben und nach dem Eintreiben noch das
erforderliche Beifutter, Kann man die Tiere nicht auf die Weide
bringen, ſind ſie z. B. noch nicht weit genug herangewachſen, oder
erlaubt es die Jahreszeit nicht, ſo laſſe man ſie, wenn es einzu=
richten
iſt, in einer Stallabteilung frei herumlaufen. Das An=
binden
der jungen Tiere ſoll tunlichſt lange hinausgeſchoben wer=
den
. Das Freilaufenlaſſen der Kälber und des ſogen. Jungviehes
in einem gemeinſamen Stallraum kann aber auch Nachteile brin=
gen
; ſie können ſich durch Schlagen und Stoßen beſchädigen oder
einander von den Futterſtellen vertreiben, ſie zerren ſich nicht ſel=
ten
gegenſeitig am noch vorhandenen Stumpf der Nabelſchnur;
wodurch manchmal Entzündungen des Nabels eutſtehen. Auch
belecken ſich die Tiere gegenſeitig; ſie verſchlucken dabei Haare,
dieſe bilden im Magen Haarballen, die oſt recht ſchädlich wirken
könmen, namentlich, wenn ſie dahin gelangen, wo der Magen mit
dem Darm in Verbindung ſteht. Die Kälber und das Jungvieh
müſſen regelmäßig geputzt werden, einesteils, damit ſie kein Un=
geziefer
bekommen, und andernteils, um ihre Körperwärme mit
der Wärme der ſie umgebenden Luft in Einklang, zu bringen.
An nicht zu kalten Wintertagen, bei Sonnenſchein, kann man die
Kälber kürzere Zeit, nicht über eine Stunde, ins Freie laſſen, da=
mit
ſie munter bleiben und nicht ſteif werden. Bei Jungrindern,
die ſpäter gemäſtet werden ſollen, wird weniger darauf zu ſehen
ſein, daß ſie ſich viel bewegen. Es iſt ſchon oft, leider nicht mit
beſonders viel Erfolg, angeregt worden, daß ſich in den Gemein=
den
, int denen viele Bürger Landwirtſchaft treiben, ihrer einige
oder mehrere vereinigen und einen Jungviehlauf einrichten. Der
große Nutzen, den ein Jungviehlauf bei richtigem Betrieb bietet,
iſt leicht einzuſehen. Wie der Betrieb einzurichten iſt, werden die
Beteiligten bald herausgefunden haben. In der jetzigen Zeit
muß es ja die Hauptaufgabe der Landwirtſchaft ſein, die Vieh=
zucht
wieder höher und höher zu bringen.
Die Schweinepocken gehören zu den anſteckenden Krankhei=
ten
und kommen vorzugsweife, bei den Ferkeln vor. Auf der
Haut zeigen ſich rote Flecken, welche immer mehr an Ausdehnung
gewinnen und zu Blaſen, mit hellgefärbter Flüſſigkeit werden.
Dieſe vertrocknen nach einigen Tagen und laſſen einen braunen,
bald abfallenden Schorf zurück. Die Bocken ſind anſt=ckend, und
darum müſſen die davon befallenen Schweine von den geſunden
abgeſondert werden. Man bereitet den pockigen Schweinen warme
Streu und gibt ihnen Sauerteig in ſaurer Milch zu trinken. Viele
Landwirte geben deu kranken Tieven eine Meſſerſpitze voll Schwe=
ſelblumen
in Milch.
Salzvergiftung bei Schweinen. Vielfach erhalten
Schweine mit dem Futter, in der Abſicht, ihren Aeppetit anzu=
regen
, Salz oder ſalzige Abfälle, wie Pökellake, Heringsabfälle
uſtv. Kleine Gaben davon ſchaden nicht, wenigſtens nicht gro=
ßen
Tieven. Nehmen die Schweine aber zu viel Salz auf, dann
vergiften ſie ſich leicht und ſterben unter Umſtänden davon.
Eine ſolche Vergiftung zeigt ſich darin, daß das kranke Schwein
im Stall herumgeht und mit der Schnauze gegen die Wände
ſtößt, als könnte es nicht ſehen, aus dem Maule ſchäumt, fort=
während
kaut und zittert und Zuckungen und Krämpfe bekommt.
Je öfter ſich ſoſche Anfälle einſtellen und je länger ſie anhalten,
deſto geringer iſt die Hoffnung auf Heilung. Bezeichnend iſt
auch das Fehlen der Stimme. Man kann das kranke Tier au
den Ohren in die Höhe ziehen, ohne daß es quiekt. Maßuahmen
muß man ſofort treffen, wenn ſich der Beginn der Vergiftung
zeigt. Man verabreiche möglichſt viel ſchleimige Eingüſſe, damit
das Sakz gelöſt und verdünnt wird, das die Schleimhäute des
Magens und Darmes entzündet hat. Zur Beſeitigung der be=
ſtehenden
Verſtopfung ſetzt man Oel hinzu. Es iſt ſonſt ſehr
ſchwierig, Schweiuen Flüſſigkeit einzugebeu, in dieſem Falle
wird es dadurch erleichtert, daß das Schwein nicht quiekt. Man
löffelt alle paar Stunden möglichſt viel kalten Leinſamen= oder
Haferſchleim ein, dem man zwei bis vier Eßlöffel Rüböl oder
anderes Oel auf eine Flaſche Schleim zuſetzt. Den brennend
heißen Kopf kühlt man. Hoffnung auf Geneſung beſteht dann,
wenn das Tier anfängt, ſelbſt etwas Futter, Buttermilch oder
dicke Milch zu nehmen. Hält die Krankheit zwei Tage ohne
Beſſerung an, ſo muß geſchlachtet werden. Das Fleiſch iſt ge=
nießbar
.
Der harte Kropf ſtellt ſich leicht als Folgke unregelmäßiger
Fütterung oder Ueberfütterung ein, namentlich, weun ſie nach
langem Faſten zu viel Futter vorgeſetzt erhalten. Die Tiere zei=
gen
einen angeſchvollenen, harten Kropf, ſind ſchläfrig und träge
und nehmen keine Nahrung zu ſich. Man flöße ihnen Glauber=
oder
Bitterſalz in Waſſer gelöſt eiu mit Hilfe einer Spritze. Durch
behutſames Maſſieren und Kneten des Kropfes mit den Fingern
ſucht man die Löſung im Kropfe zu verteilen. In leichteren Fäl=
len
wird die Erſcheinung von ſelbſt einen günſtigen Verlauf neh=
men
, wenn das Huhn kräftig iſt; vielfach muß aber der Kropf=
inhalt
entfernt werden. Das geſchieht, nachdem er ſich durch die
Salzlöfung erweicht hat, indem man das Tier oberhalb der Flü=
hindert
ſie nicht und kann ſich, von beiden Seiten freiſtehend, gut gel und der Bruſt anfaßt, ſodaß ſein Kopf von uns abgewendet
entwickeln. Läßt man ſie nicht über 4 Meter hoch werden, ſo iſt, und einigemale kurz und ſtark vorwärts ſchleudert. Hierauf
beſchatten ſie die Bemrüſebeete nicht allzu ſehr. Sonſt eignet wird wieder Glauber= oder Bitterſalzlöfung eingegeben. Hilft
auch das nicht, ſo muß zur Oeffnung des Kropfes auf operativem
Wege geſchritten werden.
Grünfutter für das Geflügel im Winter. Welchen Wert
für das Geflügel, namentlich für Hühner, Grünfutter hat, iſt wohl
allgemein bekannt, weshalb man den letzteren dasſelbe auch in
Winter verſchaffen ſollte. Man kann dies in der Weiſe tun, daß
man den Hühnern wöchentlich ein= bis zweimal aus dem Garten
geſtochen, ausgeſchoſſene Salat= oder Kohlpflanzen, deren Wurzel=
lung
wie die regelmäßig gezogene Pyramide und paßt deshalb ballen noch mit möglichſt viel Erde verſehen iſt, gibt. Man kann
beſonders für den im Baumſchnitt weniger erfahrenen Kleingärt= auch von Zeit zu Zeit einen Kohlkopf, eine Kohl= oder Runkel=
rübe
, an einem Bindfaden befeſtigt, ſo frei im Stalle aufhängen,
daß die Hühner mit dem Schnabel dieſelben erreichen und nach
Sonſt kann man ſich die Spindeln auch aus einjährigen Ver= und nach abpicken können. Das Aufhängen geſchieht deshalb,

Einfluß des Tränkwaſſers auf den Milchertrag. Zu eine
richtigen Ernährung unſerer Haustiere gehört es zweifellos mi=
daß
das Tränfen derſelben ebenſo richtig ausgeführt wird, wi=
die
Fütterung. Davon, daß die Tiere, die ihnen notwendige
Menge von Waſſer, ſei es nun in dem Waſſergehalt der Futtes=
mittel
ſelbſt oder, wem dieſer nicht ausreicht, im Tränkwaſſe
emthalten hängt nicht allein ihre Geſundheit und ihr Wohlbefin=
den
ab, fondern wird auch in vielen Fällen, ſo z. B. bei der
Milchproduktion, den Grad ihrer Produktionsfähigkeit beſtimm
Je ſtärker die Waſſeraufnahme iſt, deſto mehr ſteigert ſich de
Stoffwechſel. Da nun die Milch ein Stoffwechſelprodukt iſt,
wird die vermehrte Waſſeraufnahme den Stoffwechſel beſchleu
nigen, alſo vermehrend auf die Milchproduktion wirken. In erſtel
Linie iſt alſo die Waſſeraufnahme von Einfluß auf die Meng
der Miſch, ſodann aber auch auf das Verhältnis des in der Milch
enthaltenen Waſſers zum Fett und zur Geſamttrockenſubſtan
(Käſeſtoff, Albunim, Fett, Milchzucker, Salze). Es iſt bekannt
daß durch eine wäſſerige Ernährung und durch Verabreichun
großer Mengen Trinkwaſſers die Milcherzeugung geſteigert wird
daß alsdann die Milch verhältnismäßig um ſo ärmer an Fet
und Trockenfubſtanz iſt. Man hat bei der Verabreichung
des Trinkwaſſers immer die größte Sorgfalt walten zu laſſer
beſonders hinſichtlich der Beſchaffenheit desſelben. In erſte
Linie hat man darauf zu achten, daß das Waſſer frei ſei vol
ſchädlichen Beimengungen. beſonders von Produkten der Fäulni
organiſcher Subſtanzen (Amnoniak, Salzſäure uſw.). Zu dieſer
Behufe iſt es erforderlich, auf den Urſprung des den Tieren ver=
abreichten
Tyänkwaſſers zu achten. In den meiſten Fällen wir
Quellwaſſer jeder anderen Tränke vorzuziehen ſein. Da dil
Quellen vielfach nicht zu Gebote ſtehen, wird man ſeine Zufluch
zu Brunnenwaſſer nehmen. Dasſelbe wird auch in den meiſte:
Fällen einen geſunden Trank geben, beſonders wenn der Brur
nen genügend tief iſt. Oftmals kommt es jedoch auch vor, da
dieſe ein gänzlich ungeſundes Waſſer liefern, ganz beſonder
dann, wenn dieſelben dem Eindringen von Miſtjauche Klogkerz
flüſſigkeit oder ſonſtigen in Fäulnis begriffenen organiſchen Sul=l
ſtanzen ausgeſetzt ſind. Derartige Brunnen, ſind von der Bel
wutzung zur Tränke der Milchkühe unbedingt auszuſchließer)
Durch Aufnahme von unreinem, verdorbenem Waſſer findet nich
nur eine Störung der Verdauungstätigkeit ſtatt, auch die Mene!
und Quglität der Milch wird verringert. Es wird berichtet, da
in einer Wirtſchaft nur ganz unbrauchbarer, klebriger Rahm gel
wonnen würde, weil die Kühe ſtagnierendes, fauliges Waſſe
aufgenommen hatten, welches dieſelben Mikroben enthielt, al
der ſchlechte Rahm. Dieſe Mikroben waren auch in das Blut de
Tiere übergegangen und dienten mit Erfolg dazu, um gute Milc
auf künſtlichem Wege, in der genannten Weiſe zu veränden
Neben dem Freiſein von ſchädlichen Beimengen iſt die chemiſch
Beſchaffenheit des Waſſers von Wichtigkeit. Eine gewiſſe Härt!
des Waſſers, d. h. ein gewiſſer Gehalt desſelben an gelöſten M
neralſtoffen, iſt wünſchenswert, damit es von den Tieren gern!
aufgenommen wird. Ebenſo foll gutes Tränkwaſſer einen nich
geringen Gehalt an aufgelöſten Gaſen (Sauerſtoff und Kohlen
ſäure) enthalten. Ein hartes Waſſer iſt jedoch nicht gebeihlich
und kann bei audauerndem Genuſſe zu Darm= und Blaſenleider
Veranlaſſung geben.
Das Gerinnen der Milch iſt auch eine unangenehme Erl
ſcheinung in der Milchwirtſchaft und hängt meiſt mit einem krank
haften Zuſtande des Milchtieres, in der Regel mit einer Magen=
verſtimmung
, zuſammen. Als Urſache gelten: ſaure Futtermitte
(z. B. ſaure Schilempe), Euterkrankheiten, zu ſtarke Erhitzung de
Körpers durch Bewegung und Arbeit bei großer Hitze: darur
zeigt auch die Abendmilch die meiſte Neigung zu frühzeitigem Ge
rinnen. Auch dunſtige Stallungen, ſowie unreinliche Milch
geſchirre und die Verfütterug von Getreide, welches mit Roſt
pilzen behaftet iſt, verringert die Haltbarkeit der Milch. Die Be
handlung richtet ſich nach den Urſachen. Gute Ventilation un
Kühlung des Stalles, ſowie Neinhaltung aller Gefäße und
Räume iſt auch hier die erſte Bedingung. Die Milch muß mögt
lichſt ſofort abgekühlt werden und einen Zuſatz von Alkalien er
halten. Auf 1 Liter gibt man eine Meſſerſpitze Doppelkahlenſau
res Natron.
Blutige Milch iſt ebenfalls zu den Miſchfehlern zu rechnet:
Solche Blutvermiſchung der Milch kann ſowohl von einer äußerer
Verletzung am Euter, namentlich an den Zitzen, als auch durch
eine Entzündung innerhalb des Guters, hervorgerufen werden,
Auch durch häufigen Gemß gewiſſer Pflanzenſtoffe, z. B. Schach
telhalm, kann dieſes Uebel entſtehen. Iſt eine Entzündung itn
Euter vorhanden, ſo kann man Bähungen mit warmem Heu=
ſamentee
vornehmen. Nach dem Waſchen des Euters muß letz
terer gut abgetrocknet werden.
nTz. 2

9

Bienenzucht

e weil die Hühner an derartig dargebotenem Grünfutter lieber
herumfreſſen, als wem es auf der Erde liegt; auch beſchäftigen

Bienenpflege im Dezember. Das Wohlbehagen der in
Knäuel vereinigten Bienen, tut ſich durch ein leichtes, gleich
mäßiges Summen kund. Von Zeit zu Zeit hört der Imker au
Flugloch, ob noch alles in Ordnung iſt, und ſieht nach, ob das
Flugloch nicht durch Eis oder Schnee verſtopft iſt. Dann mu
der Durchgang vorſichtig frei gemacht werden, damit die Atmung
der Bienen nicht erſchwert iſt. Gegen Kohlmeiſen zieht man ein
Zwirnnetz vor die Flugbretter. Schnee muß immer gleich untet
dem Anflug und von den Dächern weggeräumt werden. Iſt au
Stelle des ruhigen Summens ein unruhiges Heulen oder Brau
ſen im Stock zu hören, dann iſt eine Nachprüfung nötig. Daz
bedarf es aber eines ſchönen Tages. Findet man die Winter
traube aufgelöſt, ſo iſt ſicher die Königin geſtorben. Solcher
Volke iſt nur zu helfen, wenn man ihm eine Erſatzkönigin iu
einem kleinen Volke beigeben kann. Im Hauſe ſind die koſtbare
Wabenvorräte vor Wachsmotten zu ſchützen. Waben, wo ſie ſich
zeigen, ſind ſofort abzuſondern. Den ganzen Beſtand ſchwefell
man durch.
Die Fluglöcher dürfen nicht allzu ſehr verengt werden. J‟
ſtärker das Volk und je warmhaltiger die Wohnung iſt, deſto meh
Luft iſt nötig. Schwache Völker brauchen nur wenig Luft, abe
deſto mehr Wärme.
Nachweis von künſtlichem Honig. Man unterſcheidet künft
lichen Honig von natürlichem dadurch, daß man einen Tropfey
Bleiefſig auf 15 Kubikzentimeter einer 2oprozentigen Honiglöfung
zuſetzt. Nach 20 Minuten der Berührung gibt künſtlicher Honig
ein flockiges Sediment, während dies bei natürlichem Honig nich
der Fall iſt.

Nachdrus ſtmt. Artfkel verkboten, Verantwortlichs Kurt Mitſchins