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Nummer 323
Freitag, den 2. Dezember 1921
Einzelnummer 30 Pfg.
Geldſtrafe und Freiheitsſtrafe.
R.H. Dem Reichstag iſt der Entwurf eines
Ge=
etzes zur Erweiterung des
Anwendungsge=
bietes der Geldſtrafe und zur Einſchränkung der
urzen Freiheitsſtrafen zugegausen. Das neue Geſetz
bezweckt zweierkei: Einerſeits die Höhe oe bisher verhängten
Beldſtrafen auf einen dem heutigen Geldwert entſprechenden
Stand zu bringen, andererſeits aber kurze Freiheitsſtcafen durch
Geldſtrafen zu erſetzen. Eine Begründung für eine
Hinauf=
ſetzung der Geldſtrafen erübrigt ſich. Die geplante Erſetzung der
Freiheitsſtrafe durch eine Geldſtrafe aber könnte leicht die
Be=
ſüürchtung erwecken, als ob den Bemittelten gegen den
Unbemit=
jelten ein Vorzug dadurch eingeräumt werden ſollte, daß ſie
urch eine Geldſtrafe ein Vergehen ſühnen könnten, das ſonſt
ekne Freiheitsſtrafe verwirkt hätte. Das trifft ſelbſtverſtändlich
wicht zu. Erſteus ſoll fortan auf eine Geldſtrafe nur dann
er=
tannd werden, wenn der Strafzweck dadurch erreicht werden kann
und wenn die Strafe an ſich einen Monat nicht überſchreitet, und
geveitens iſt durch den Geſetzentwurf dafür geſorgt, daß im Falle
der Unbemitteltheit der Verurteilte ſeine Arbeitskraft zu einer
ſeventuell ratenweiſe erfolgenden) Abtragung der Geldſtrafe
aus=
huttzen kann.
Wenn auch das Verhältnis von Geldſtrafe zu Freiheitsſtrafe
zeſt bei einer allgemeinen Reform des Strafrechts geregelt
wer=
den kann, ſo erſcheint dieſe vorläufige Abänderung der geltenden
Strafgeſetze dringend wünſchenswert. Bisher iſt das Strafmit=
4I der Geldſtrafe nur in beſchränktem Maße ausgenutzt; ihr
Köchſtmaß iſt dunchweg ſehr ni=drig. Auch iſt die Vollſtreckung
der Geldſtrafe unzureichend geregelt. Vor allem iſt der
Ver=
urteilte nicht in der Lage, ſeine Arbeitskraft für die Erledigung
der Geldſtrafe einzuſetzen. Er wird aus dieſem Grunde
häu=
figer die Eventualfreiheitsſtrafe abſitzen müſſen, als in ſeinem
ie auch im Intereſſe der Allgemeinheit liegt. Der neue
Geſetz=
entwurf will dem abhelfen. In ſeinem 8 3 wird das Gericht
an=
gewieſen, überall da, wo nach den beſtehenden Vorſchriften
Geld=
ſtsafe überhaupt nicht oder nur nebm der Freiheitsſtrafe zuläſſig
fü, für eine Freiheitsſtrafe von nicht mehr als einem Monat auf
eirve Geldſtrafe bis zu 50 000 Mark zu erkennen, wenn der
Straf=
zweck dadurch erreicht wird. Der ſeit langem erhobenen
Forde=
eung, die kurzen Freiheitsſtrafen einzudämmen, wird ſomit in
der Hauptſache entſprochen. Die Tragweite der Neuerung geht
da raus hervor, daß künftig z. B. in milder liegenden Fällen des
tirfachen Diebſtahls auf Geldſtrafe erkannt werden kann.
Die Erhöhung der Geldſtrafen, die in reichs= und
landes=
ricchtlichen Strafvorſchriften bei Verbrechen, Vergehen oder
yebertretungen angedrohr ſind, erfolgt künftig automatiſch um
zu. s Zehnfache; bei Verbrechen oder Vergehen wird die
Geld=
tiafe aber auf mindeſtens 100 000) Mark feſtgeſetzt. Der
ge=
urrkene Geldwert rechtfertigt dieſe Verzehnfachung. Um nun
nach die Geldſtrafe zu einem brauchbaren Erſatz für die
reiheitsſtrafe zu machen, wird ſie bei Verbrechen und
Bergehen auf den Höchſtbetrag von 50 000 Mark feſtgeſetzt werden.
Soweit die Geldſtrafe nicht beigetrieben werden kann, tritt die
ierwirkte Freiheitsſtrafe an ihre Stelle, jedoch kann das Gericht,
uch Maßgabe der wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Verurteilten,
hm eine Zahlungsfriſt bewilligen oder geſtatten, die Strafe in
timmten Teilbeträgen zu zahlen. Das Gericht kann dieſe
Ver=
yimſtigungen auch nach dem Urteil bewirken, es kann ſie aber
uch widerrufen. Dem Verurteilten kann durch die
Vollſtreckungs=
ehörde ferner geſtattet werden, eine uneinbringliche Geldſtrafe
urch freie Arbeit zu tilgen. Iſt er ohne ſein Verſchulden
außer=
tande, die Geldſtrafe zu zahlen oder durch freie Arbeit
abzutra=
en, ſo kann das G=richt (mit Zuſtimmung der
Staatsanwalt=
caft) anordnen, daß die Vollſtreckung der Erſatzfreiheitsſtrafe
interbleibt.
Dieſe Geſetzesvorlage, die jetzt der Beſchlußfaſſung des
Kichstages unterliegt, foll mit dem 1. Januar 1922 in Kkaſt
Urrten.
der Entwurf eines Arbeitsloſen=
Verſicherungs=
geſetzes.
RW. Wenn es auch zweifelhaft iſt, daß das
Arbeits=
höſenproblem durch eine Zwangsverſicherung einer
end=
lültigen Löſung nähergebracht werden kann, ſo iſt eine
Ar=
eitsloſenverſicherung doch weſentlich zweckmäßiger als die
zun=
eir beſtehende Arbeitsloſenfürſorge, gegen die von allen Seiten
mner größere Bedenken vorgebracht werden. Grundſätzlich iſt
laher dem Gedanken der Arbeitsloſenverſicherung durchaus zu=
Uitſtimmen. Nur erſcheint es angebracht, auf einige „
Schön=
leitsfehler” des jetzt der Kritik vorliegenden Entwurfes
auf=
verkſam zu machen.
Es iſt davon auszugehen, daß das wirkſamſte Mittel der
Be=
impfung der Arbeitsloſigkeit der Zwang zur Arbeit iſt. Es
gern zuzugeben, daß ſeit längerer Zeit die Arbeitsfreudigkeit
genommen hat, ſo daß die Ausübung eines Zwanges zur
Ar=
zit für weiteſte Kreiſe der Arbeiterſchaft nicht nötig iſt.
Ver=
eſſen werden darf jedoch nicht, daß ein Geſetz nach Möglichkeit
Ie Verhältniſſe erfaſſen muß, d. h. daß im vorliegenden Falle
uch die Perſonen under die Beſtimmungen des Geſetzes zu
lellen ſind, die die Arbeitsloſigkeit gewiſſermaßen als Beruf
ſuffaſſen. Aus dieſem Geſichtspunkt heraus wäre zu prüfen,
15 nicht derjenige, der ohne berechtigten Grund ſich weigert,
ieheit anzunehmen, als nicht arbeitswillig anzuſehen iſt und
ſne Friſtſetzung die Unterſtützung verliert. Ebenſo erſcheint
e Beſtimmung zweckmäßig, daß nur ohne Verſchutlden
er=
ſünzder Verluſt der Arbeit einen Anſpruch auf
Arbeitsloſenunter=
itzung gibt. Fernen iſt darauf Wert zu legen, daß die Sätze
Arbeitsloſenunterſtützung nicht ſo hoch ſind, daß der Anreiz
7 Arbeit beploren geht. Schließlich würde es ſich auch noch
au ſehlen, die in dem Entwurf vorgeſehene dreimalige wöchent=
Uhe Meldung beim Arbeitsnachweis zu erſetzen durch eine
täg=
he Meldung, da in dieſem Falle eine Kontrolle leichter
mög=
ſh iſt.
Damit die aus der Arbeitsloſenverſicherung entſtehenden
aſten nicht zu hoch werden, iſt eine möglichſt ſparſame
Ver=
falkung der eingehenden Beträge nötig. Deshalb darf die
Ar=
litsloſenverſicherung nicht mit Ausgaben belaſtet werden, die
hit der eigentlichen Verſicherung nichts zu tun haben; dazu
ört die Durchführung von Maßnahmen zur Verhütung und
ſeendigung der Arbeitsloſigkeit, für die u. a. vorgeſehen iſt,
z Darlehen und Zuſchüſſe aus Mitteln der Verſicherung an
Imnunale Verbände und Privatperſonen gegeben werden kön=
In. Eine ſolche Regelung führt dahin, daß mit Mitteln der
heitsloſenverſicherung die Gemeinden entlaſtet werden und
ihen dadurch der Zwang zur Sparſamkeit genommen wird.
Ebenſo ſind die Vorſchläge über die Kurzarbeiterunterſtützung
geeignet, eine zu große Belaſtung der Verſicherung
herbeizu=
führen. Denn ihre Verwirklichung könnte ſehr leicht zur Folge
haben, daß auf Koſten der Verſicherung Kurzarbeit in Betrieben
eingeführt wird, und deren Nentabilität durch Kurzarbeit nicht
leidet; Arbritgeber und Arbeitnehmer könnten in dieſem Falle
Laſten, die ſie ſelbſt tragen müßten, zum großen Teil auf die
Arbeitsloſenverſicherung abwälzen. Endlich iſt auch darauf
Wert zu legen, daß die Gemeinden, um ſie zur ſparſamen
Wirt=
ſchaft anzuhalten, an den Ausgaben für die
Arbeitsloſenverſiche=
rung erheblich intereſſiert werden. Das iſt aber nur dann
mög=
lich, wenn die Ausgaben ihres Bezirkes für ſie wirklich fühlbar
werden. Aus dieſem Grunde iſt die Beſtimmung zweckmäßig,
daß ein erheblicherer als der vorgeſehene Prozentſatz für die
be=
nötigten Ausgaben von den Kommunen aufgebracht werden
muß. Selbſtverſtändlich erſcheint dabei, daß den
Ausgaben=
träger Einfluß auf die Verwaltung der Gelder, vor allen
Dingen aber auch ein Mitbeſtimmungsrecht beim Erlaß der
Ausführungsvorſchriften, eingeräumt wird.
Rathenau in London.
Die Rettungsaktion der deutſchen Induſtrie
4* Nach Hugo Stinnes hat nun auch Walter
Rathe=
nau eine Englandreiſe unternommen. Natürlich blüht wieder
die Kombinationspolitik, die herausbekommen ſoll, was dahinter
ſteckt. Stinnes hat im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages,
von ungeduldigen Fragern beſtürmt, lächelnd erklärt, er ſei als
harmloſer privater Geſchäftsmann gereiſt. Auch der
Reichskanz=
ler zuckte jedesmal die Achſeln, wenn man ihn veranlaſſen wollte,
eine Erklärung über Stinnes abzugeben. 1interdeſſen iſt
wahr=
ſcheinlich Stinnes ſelbſt etwas mehr aus ſich herausgegangen.
Das Präſidium des Reichsverbandes der Induſtrie iſt
zuſam=
mengetreten, und der Kreditausſchuß dieſer Körperſchaft, der
ſeinerzeit, gebildet wurde, um die Deviſenhilfe und die
Ge=
ſundung der Reichsfinanzen zu fördern, hielt eine Sitzung ab.
Dort wird man näheres erfahren haben. Alle Augen blicken
aber zurzeit nicht mehr auf Stinnes, ſondern auf Dr. Nathenau.
Auch er weilt jetzt angeblich als „harmloſer privater
Geſchäfts=
mann” in London. Er wird begleitet von Oberſtleutnant a. D.
Hugo Ferdinand Simon, ſeinem früheren Mitarbeiter im
Wie=
deraufbauminiſterium, dem das Wolffbureau in der erſten
Ver=
wirwng mit dem ehemaligen Außenminiſter Dr. Simons
ven=
wechſelt hat. Die Direktion der Allgemeinen
Elektrizitätsgeſell=
ſchaft, bei der das Telephon ununterbrochen klingelt, gibt die
Auskunft, Dr. Nathenau weile einwal wegen wichtiger
Ange=
legenheiten der A.E. G. in London, ſodann leiſte er einer
Auffor=
derung des Direktors der Bank von England Folge, die an ihn
ſchon vor läugerer Zeit ergangen ſei.
Beides dürfte ſtimmen. Rathenau wollte ſchon im Oktober
vorigen Jahres nach London, und heute hat die A. E.G.
beſon=
deren Grund, ihren erſten Vertreter außer Landes zu ſchicken.
Zufällig wird ſoeben ein Geſchäftsbericht des
Rieſenunterneh=
mens veröffentlicht, aus dem hervorgeht, daß ſich die
Konjunk=
tur, ſoweit ſie das Inland betrifft, im letzten Viertel des
Ge=
ſchäftsjahres geſenkt hat, dagegen vom Ausland ungeheuere
Auf=
träge vorliegen. Soweit kann man an die private Aufgabe der
Rathenauſchen Reiſe glauben. Aber ſchon der Umſtand, daß die
Bank von England mit dem Exminiſter, der morgen wieder
Miniſter ſein kann, verhandeln will, läßt auf eine amtliche
Miſ=
ſion ſchließen. Es iſt in der letzten Woche ſo viel von engliſchen
Reparationsreformen, ja von unmittelbaren Kreditaktionen
bri=
tiſcher Geldhäuſer die Rede geweſen, daß man ruhig anwehmen
kann, Rathenau wird, wenn er anklopft, keine verſchloſſenen
Türen finden. Von ihm gilt dasſelbe, was der Pariſer Temps
in einem langen Leitartikel voll Mißtrauen und Eiferſucht von
Stinnes ſagt: Es gebe gut= Gründe dafür, anzunehmen, daß die
Engländer ſo raſch wie möglich in Fühlung mit der deutſchen
Juduſtrie kommten wollten; das ſei ganz natürlich, daß ſie
an=
hörten, was der ſtärkſte Mann der deutſchen Induſtrie zu ſagen
habe; die Deutſchen ſeien die angeborenen Vermittler für alle
Geſchäfte mit Rußland, und dem Valkan, und auch für dieſe
Zwacke gebe es keinen beſſeren Berater als Stinnes — man kann
heute hinzufügen: und Nathenau. Mit Rathenau beſchäftigt ſich
ja auch ſchon eifrig die ganze franzöſiſche Preſſe, und der Petit
Pariſien ließ ſich aus Berlin drahten, Rathenau wolle den
Eng=
ländern nicht direkte Lieferungen nach Art des Wiesbadener
Ab=
deutſchen Juduſtrie größere Arbeiten außerhalb Englands zu
übergeben, namentlich die Erbauung der Eiſenbahn in
Meſopo=
tamien und die Elektrifizierung gewiſſer Eiſenbahnlinien in
Aſien und Indien. Dieſe Ausſichten klingen ſehr ſchmeichelhaft
für das deutſche Gefühl. Man denkt mit einer gewiſſen
Genug=
tuung daran, daß z. B. die Bagdadbahn und, ihre
Zubringer=
ſtrecken, die wie ſo vieles andere dem rechtmäßigen deutſchen
Be=
ſitzer geraubt wurden, nun anſcheinend doch von dem „Beſiegten”
gebaut werden. Aber man darf nicht überſehen, die Sieger
wer=
den alles aufbieten, um die deutſchen Bäume nicht in den
Him=
mel wachſen zu laſſen. Man hat es ja neulich in der Denkſchrift
des Bundes britiſcher Induſtrieller geleſen, wie die Herren ſich
die „Ablenkung der deutſchen Energie und Induſtrie auf die
nicht entwickelten Teiſe der Welt” denken. Die Bauten, ſo hieß
es dort, müßten ſelbſtverſtändlich unter der Gewähr ausgeführt
werden, daß Deutſchland ſie nicht dazu bewtze, um die Länder,
Zu dieſem Zweck müßten ſie unter ausſchließlicher Leitung und friſtige Anleihe, die ausgegeben werden ſollte in der
Aufſicht von Jugenieuren und anderen techniſchen
Sachverſtän=
digen der Alliierten ausgeführt werden .. .
Die Arbeiter der A.E.G. als Fronfklaven unter der Knute
franzöſiſcher Militäringenieure nach Meſopotamien verdingt —
das iſt wohl nicht das Bild, das ſich Dr. Rathenau von der gro= Wechſelkurs in Mitleidenſchaft ziehe.
ßen Hilfs= und Rettungsaktion der deutſchen Induſtrie macht!
Um die deutſchen Reparationen.
Ein engliſches Moratorium für Deutſchland?
ONB. Paris, 30. Nob. Die Eaſt Europe=Korreſpondenz,
die bekanntlich ebenfalls im Dienſte der franzöſiſchen
Propa=
ganda ſteht und deshalb ihre Berichterſtattung eniſprechend zu
bewerten iſt, befäßt ſich mit den Beſprechungen, die Dr. Rathe= welche Weiſe Deuiſchland in die Lage verſetzt werden könne,
nau und Dr. Simons mit dem engliſchen Schatzkanzler Robert
Horne ſowie mit Sir John Bradbury in London hatten. Die
Korreſpondenz behauptet, daß es ſich bei den Beſprechungen um
land gehandelt hebe und darüber himaus über die Frage der
vollſtändigen Umgeſtaltung der Finanzlage. Die Beſprechungen
ſollen einen günſtigen Verlauf nehmten. Die Gewährung eines
Moratoriums durch England könme faſt als ſicher betrachtet
wer=
den. Weiter wird berichtet, daß Dr. Rathenau heute oder
mor=
gen von Lloyd George empfangen werden ſoll, der lebhaft für
die Gewährung eines Moratoriums für Deutſchland eintrete, da
nur dadurch die Wirtſchaftslage Englands erweitert und die
ge=
ſamte Weltfinanzlage verbeſſert werden könne. England werde,
falls ein Moratorium bewilligt werden würde, folgende
Bedin=
gungen von Deutſchland verlangen: 1. Die deutſchen Finanzen
werden innerhalb zwei Jahren revidiert. 2. Scharfe
Maßnah=
men gegen die Papiergeldzirkulation. 3. Eine alliierte
Aufſichts=
kommiſſion über die deutſchen Finanzen wird in Berlin errichtet.
Evening Standard weiſt darauf hin, daß es nicht möglich ſei,
daß alle Alliierten dieſe Regelung gutheißen würden, da die
Be=
ſtimmung des Artikels 13 des Verſailler Vertrages für dieſen
Fall keine Einſtimmigkeit vorſchreibt.
Hierzu ſchreibt man uns: In Deutſchland hat man in der
erſten Freude über die Ausſicht einer zwei= oder dreijährigen
Stundung der Reparationszahlungen ganz überſehen, wie
kata=
ſtrophal die verlangten Bedingungen wirken müßten,
wenn man ſie wirklich ſofort und voll und ganz erfüllen ſollte.
Plötzlicher Stillſtand der Notenpreſſe würde allerdings
augen=
blicklich ein ſprunghaftes Klettern des Markkurſes im Ausland
hervorzaubern. Aber was wäre die Folge? Eine Stockung des
Induſtrie=Exportes, wozu ſich ohnehin bereits Anſätze äußern,
würde über Nacht eintreten und ungeheuere Formen anmehmen.
Die geſamte Produktion, Gehälter und Löhne, Großhandels=
und Einzelverkaufspreiſe ſind jetzt auf einen troſtlos tiefen
Mark=
kurs eingeſtellt. Kommt es zum plötzlichen Umſturz, ſo bricht das
Chaos herein und die Zuſtände werden noch viel troſtloſer. Dieſe
ungeheuere Gefahr kann nur vermieden werden, indem man die
geſtundeten Zahlungen in Sachlieferungen überleitet und der
Induſtrie ſo die Ausſicht auf Weiterbeſchäftigung eröffnet.
Eben=
ſo würde die plötzlich verſchärfte Beſteuerung der Induſtrie die
gegenwärtige Kreditaktion, die ja auf alle Fälle trotz der
Stun=
dung nötig ſein wird, unterbrechen und auf den einzigen
geſun=
den Wirtſchaftsfaktor, den Deutſchland noch beſitzt, vernichtend
wirken. Dies die wirtſchaftlichen Bedingungen. Die beiden
an=
deren ſind morgliſcher und politiſcher Art. Vormundſchaft der
Alliierten über die Reichsfinanzen, neue Pfänder (alſo
Lond=
beſetzungen 2), das wär= der ſeeliſche Zuſammenbruch für
Deutſch=
land. Das engliſche Programm wird ſich auf leichtere
Bedingun=
gen beſinnen müſſen.
Paris, 30. Nov. (Wolff.) Der Londoner Berichterſtatter
des Temps weiſt darauf hin, daß die britiſche Regierung
ſich der Meinung von Sir John Bradbury, des Vertreters
Eng=
lands in der Reparationskommiſſion, angeſchloſſen zu haben
ſcheine, Deutſchland nach der erſten oder zweiten
Reparations=
zahlung ein Moratorium von zwer oder drei Jahren zu
ge=
währen. Der Korreſpondent wies auf die Artikel 233 und 234
des Friedensvertvages hin und auch auf § 13 Abſatz 2 des
Tei=
les 8 über die Reparationen, um feſtzuſtellen, daß für ein
Mora=
torium dieſer Art nicht die Einſtimmigkeit der
Reparationskom=
miſſion, ſondern ein einfacher Mehrheitsbeſchluß erforderlich iſt.
London, 1. Dez. (Wolff.) Die für geſtern angekündigte
Zuſammenkunft des Kabinetts zur Behandlung der
Kompenſationsfrage, an der, wie berichtet wurde, auch
Lord d’Abernon und Sir John Bradbury teilnehmen ſollten,
um der Regierung ihre Anſichten über dieſe Frage zu
unter=
breiten, wurde verſchoben, weil das Kabinett durch die langen
Beratungen mit den Sinnfeindelegierten in Anſpruch
genom=
men war. Die Reparationsfrage wird, wie gemeldet
wird, heute behandelt werden. — Laut geſtrigem Mancheſter
Guardian iſt nicht anzunehmen, daß das Kabinett
einem Moratorium für Deutſchland zuſtimme. Selbſt wenn
das Kabiwett dieſem Vorſchlag zuſtimmen ſollte, müſſe er erſt
an die Reparationskommiſſion verwieſen werden, und es ſei
nicht unwahrſcheinlich, daß die Reparationskommiſſion ihn
ver=
werfen werde, ſei es auch wr wegen des Widerſtandes der
Franzoſen.
Laut Mancheſter Guardian wurde bei den geſtrigen
Konfe=
renzen zwiſchen Rathenau und den britiſchen
Finanzſachverſtän=
digen über die beſte Methode beraten, durch die Deutſchland
ſeine Reparationen zahlen könne. Dr. Rathenau habe ein
Mo=
ratorium von fünf Jahren verlangt, die engliſche Regierung
weigere ſich aber, ihren Delegierten ein Moratorium
vorzuſchla=
gen, das drei Jahre überſchreite.
kommens antragen, ſondern es ſei in Ausſicht genommen, der Paris 1. Dez. (Wolff.) Der Matia ſchreibt zu der Frage
eines deutſchen Moratoriums, Frankreich könne nicht
zulaſſen, daß Zahlungsfriſten ohne Kompenſationen, ein
Moratorium ohne neue Pfänder, bewilligt würde und daß eine
engliſch=deutſche Bankkompenſation über die franzöſiſchen Rechte
und Intereſſen hinweg erfolge. Die franzöſiſche Regierung
werde die nächſte Gelegenheit ſuchen, um ſich mit Klarheit vor
ihren Alliierten und der öffentlichen Meinung der Welt
auszu=
ſprechen. In dem Artikel werde auch behauptet, daß der
bri=
tiſche Delegierte Bradbury bereits innerhalb der
Reparations=
kommiſſion Vorſchläge auf der Grundlage eines Moratoriums
gemacht habe, die aber keine Mehrheit gefunden hätten.
Ein anderer Ausweg.
* London, 1. Dez. Der politiſche Berichterſtatter der
Weſtminſter Gazette teilt mit, man ſei jetzt der Anſicht, daß ein
Moratoriumnichtder beſte Ausweg aus den
Schwie=
in denen ſie unternommen würden, friedlich zu durchdringen. rigkeiten ſei. Die Sachverſtändigen ſeien für eine lang=
Form von Obligationen, die vom Völkerbund garantiert und
in dreißig oder vierzig Jahren rückzahlbar ſeien. Man ſei der
Meinung, daß die Bezahlung der Reparationen durch ſolche
Obligationen nicht den Nachteil haben würde, daß ſie den
Dem Berichterſtatter der Weſtminſter Gazeite zufolge ſoll
Deutſchland auch Pläne für ein internationales
Zuſammen=
wirken beim Wiederaufbau Europas einſchließlich Rußlands
beraten haben, denen die amerikaniſchen Bankiers zuſtimmend
gegenüberſtehen ſollen.
Reuter berichtet, daß die bisherigen Erörterungen noch nicht
eine konkrete Form angenommen haben. Von gut unterrichteter
Seite verlautet, daß augenblicklich darüber verhandelt wird auf
ſeine Finanzen in Ordnung zu bringen, da die Anſicht
vor=
herrſche, daß, bevor nicht die deutſchen Finanzen auf eine richtige
Grundlage geſtellt würden, keinerlei Ausſicht auf größere
Re=
die Gewährungeines Moratoriums für Deutſch= parationszahlungen beſtehe. In britiſchen Finanzkreiſen ſei
man der Anſicht, daß, wenn kluge Maßnahmen zur Reform der
Finanzlage angenommen würde, und wenn dieſen Maßnab=
Geite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2. Dezember 1921.
Rummer 323.
men genügend Zeit zu wirken gelaſſen werde, die Ausſichten auf
Reparationsleiſtungen durch Deutſchland befriedigend ſeien.
Andererſeits wird geglaubt, daß, wenn ſofort neue Maßnahmen
gegenüber dem Schuldner angewendet würden ohne Rückſicht auf
ſeine Zahlungsfähigkeit und ohne Rückſicht darauf, daß die
Staatsmaſchine in Deutſchland in Gang erhalten werden müſſe
ein finanzielles Durcheinander und ein politiſches Chaos ſicher
ſei. Es werde — Reuter zufolge — darauf hingewieſen, daß
dies von der öffentlichen Meinung in Frankreich nicht genügend
erkannt werde, obgleich die franzöſiſchen Staatsmänner nicht
blinder gegenüber dieſen Gerüchten ſeien als ihre Kollegen in
London. Die Frage eines Vorſchuſſes von ſeiten der
Lon=
doner Banken zur Deckung der Reparationszahlungen im
Ja=
nuar und Februar, der, wie allgemein angenommen wird, einer
der Zwecke der Reiſe Rathenaus ſei, hänge mit dieſem in der
Hauptſache zuſammen. Wemn ein genügend großer Vorſchuß
micht erreicht werde, ſo werde die Kriſis nur beſchleunigt
wer=
den, während, wenn der Vorſchuß zuſtande komme, Zeit
ge=
wonnen werde, die finanzielle Lage zu unterſuchen und — was
von der größten Bedeutung ſei — ein harmoniſches
Zuſammen=
wirken zwiſchen den verſchiedenen Alliierten zuſtande zu bringen.
Laut Reuter beſteht Grund zu der Annahme, daß Rathenau
bereits mehrere ingeniöſe Pläne für ein Syſtem der Zahlung
in Waren, die auf England, Belgien, Italien und Frankreich
amwendbar ſeien, vorgebracht habe. Es wird mitgeteilt, daß die
Londoner Reife von Stinnes nicht dieſelbe Bedeutung habe
wie die Rathenaus. Die Keuner der Finanzlage Deutſchlands
Unterſtützen — Reuter zufolge — die von Churchill zum
Aus=
druck gebrachte Anſicht, daß, wenn Deutſchland nicht von ſeinen
Verpflichtungen befreit würde, es weſentlich ſei, daß die
Han=
delsmaſchine wieder in Gang gebracht und die Finanzlage
Deutſchlands auf eine fiſte Grundlage geſtellt werde.
Die Reparationszahlungen und die
Kurs=
ſchwankungen.
Kopenhagen 30. Nob. (Wolff.) Nach einer Nachricht
des Matin aus Wafhington hat das Staatsdepartement den
Finanzdepartements die Einladung der
Reparationskom=
miffion zugehen haſſen, einen Delegierten zu entſenden zu einer
demnächſt ſtattfindenden Konferenz, die Mittel ſuchen foll, um
die heftigen Kursſchwankungen zu vermeiden, die aus Anlaß
der nächſten deutſchen Reparations zahlungen
ent=
ſtehen können. Das Finanzdepartement habe die Einladung
angenomen. Es werde wahrſcheinlich Boyden, den
amerikani=
ſchen Delegierten bei der Reparationskommiſſion, zu dieſer
Kon=
ferenz entſenden. Staatsſekretär Mellon habe jedoch zwei
Be=
dingungen geſtellt: daß die Verhandlungen der Konferenz auf
den angeführten Gegenſtand beſchränkt würden und ſich
bei=
ipielsweiſe nicht mit der Stabiliſierug der Wechſelkurſe, noch
mit dem Problem der Reparation in ſeiner Geſamtheit
beſchäf=
tigen werde, und daß der amerikaniſche Delegierte wur eine
offiziöſe Anſicht kundgebe.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Deutſchland und Waſhington.
lich herauskommen, ſo muß wied’rum der Erfolg bezweifelt
wer=
den. Dieſer Erfolg wäre nur dann gewährleiſtet, wem
Fcank=
reich den Verſtändigungswillen aufwieſe, den wir eben vermiſſen.
Uinter dieſen Umſtänden haben wir in Deutſchland an einer
Enladung nach Waſhington kein großes Intereſſe. Indeſſen
würden wir es doch für ſelbſtverſtändlich erachten, daß die
deut=
ſche Regierung einer etwa ergehenden Einladung Folge leiſten
würde, und zwar ſchon deshalb, damit uns nicht nachher wieder
von denjenigen, die in Wirklichkeit gegen einen Frieden arbeiten,
mangelnder Friedenswille vorgeworfen werden kann.
Der Streit um die Seerüſtung.
Paris, 30. Nov. (Wolff.) Nach dem
Sonderberichterſtat=
ter der Havasagentur in Waſhington treten heute zum erſten
Male ſeit einer Woche die Flottenſachverſtändigen der
drei großen Mächte zuſammen. Der Sitzung werde eine gewiſſe
Bebeutung beigelegt, da bekannt ſei, daß die Sachverſtändigen
die techniſche Prüfung des Hughesſchen Planes ſo gut wie
be=
endet hätten, wenigſtens ſoweit er England, die Vereinigten
Staaten und Japan berühre. Die Erklärung des Vizeadmirals
Kato, daß Japan nach wi= vor eine Erhöhung der Tonnage
verlange, habe in Kreiſen der Konferenz einen ungünſtigen
Ein=
druck gemacht. Der Führer der japaniſchen Delegation, Prinz
Tokugawa, habe ſich daher auch beeilt, mitzuteilen, daß die
Er=
klärung Katos nur der Ausdruck ſeiner perſönlichen Anſicht
ge=
weſen ſei und daß die japaniſche Delegation ihren Beſchluß noch
nicht mitteilen könne. Auf offizieller amerikaniſcher Seite halte
man ſich unbedingt an das Verhältnis von 5:5: 3 des
Hughes=
ſchen Planes.
Frankreich beunuhigt.
ONB. Paris, 30 Nov. Die bevorſtehende Abreife
Lloyd Georges nach Waſhington beunruhigt die
fran=
öſiſche Preſſe in erheblichem Maße. Man betrachtet es als eine
eiſt Lloyd Georges, daß er die Reiſe in dem Augenblick antritt,
wo Briand nach Europa zurückkehrt. Ueber den Zweck der Reiſe
Lloyd Georges nach Waſhington gehen die Meinungen
ausein=
ander. Die Mehrheit ſtimmt darüber überein, daß Lloyd
Georg=
die Aufrollung der geſamten Weltfinanzlage betreiben wird.
Das Journal will wiſſen, daß bereits Vorbeſprechungen über
dieſen Punkt zwiſchen London und Waſhington ſtattgefunden
hätten. Die Engländer ſeien noch einmal davon überzeugt, daß
Deutſchland nicht in der Lage ſein werde, im Monat Mai ſeine
Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen und daß, wenn Deutſchland
den Londoner Verpflichtungen nachkommen wolle, der Handel
aller Nationen zugrunde gehen müßte. Die verſchiedenartigen
Anſichten in dieſer Frage hätten in der Reparationskommiſſion
zu einer Einigung nicht führen können. Man befürchtet, daß
mit dem Erſcheinen Lloyd Georges in Waſhington die
Ent=
ſchädigungsfrage in ein neues Stadium kommen wind.
Die Deutſchen Werke.
* Der erſte ſtellvertretende Vorſitzende des internationalen
Getverkſchaftsbundes, der franzöſiſche Sozialiſten
führer Jouhaux, der als Mitglied der von der
internatio=
nalen Arbeiterfchutzkonferenz gebildeten Kommiſſion zum
Sti=
dium der deutſchen induſtriellen Werke die Studienfahrt durch
Deutſchland mitgemacht hat, erklärte einem Mitarbeiter der Voß
ſiſchen Zeitung über die von der Kommiſſion gewonnenen
Eim=
drücke u. a.: Wir haben die Ueberzeugung gewonnen, daß in
allen Werken, die wir beſichtigt haben, die Beſtimmungen unä
Vorſchriften des Friedensvertrages lohal und vollkommen er
füllt ſind. Nach unſerer Anſicht find die Forderungen der inter
alliierten Militärkontrollkommiſſion zum mindeſtenr überflüſſig
Eine zuverläſſige Sicherheit freilich gegen die Erneuerung der
Produktion von Kriegsmaterial kann ſchwerlich durch techniſch=
Veränderungen allein geboten werden. Die beſte Garantie be
ſteht in der Entſchloſſenheit der Arbeiterſchaft, ſich jeder
unerlaub=
ten Herſtellung von Kriegsgerät zu widerſetzen.
Die Aufhebung der militäriſchen Sanktionen.
London, 30. Nob. (Reuter.) Soviel in unterrichteten
Kreiſen bekannt iſt, iſt kein Vorſchlag an die
Botſchaf-
terkonferenz gemacht worden, die militäriſchen Sanktioner
am Rhein aufzuheben. Es verlautet, daß die ganze Frage langs
erwogen worden iſt, aber es ſei noch kein Schritt ſeitens den
Botſchafterkonferenz undernommen worden.
Die deutſch=polniſchen Verhandlungen.
D.N.V. Den Meldungen über eine Einladung
Deutſchlands und Rußlands zur Konferenz in
Waſhington fehlt bisher jeder amtliche Charakter. Es
fiehr aber ſo aus, als ob von amerikaniſcher Seite verſucht
wor=
den iſt, erſt einmal die politiſche Atmoſphäre zu ſtudieren, um
feſtzuftellen, ob eine ſolche Einladung auf die Gegenliebe der
übrigen Konfevenzteilnehmer ſtoßen würde. In England und in
Italien hat man ſich im allgemeinen zurückgehalten, an einigen
wewigen Zuſtimmungserklärungen hat es nicht gefehlt, allein
aus Frankreich kam ein entſchloſſenes Nein, Herr Viviani
hat am deutlichſten ſeine Gegnerſchaft zu einem ſolchen Plaue
der allem Anſchein nach ein Plan Hardings iſt, ausgeſprochen.
Es iſt nicht unweſentlich, daß gerade der Vertreter
Frank=
reichs, der die franzöſiſchen Intereſſen im Völkerbund vertritt,
ſich ſo unzweideutig geäußert hat. Das mögen bei unsjene
Jeute bedenken, die da meinen, daß Frankreich ſich bereits in
die=
ſem Jahr gegen einen Eintritt Deutſchlands nicht mehr geſperrt
hätte. Frankreich will uns weder im Völkerbund haben noch
in Waſhington, noch ſonſt auf einer Konferenz, auf der Deutſch=”
land die Möglichkeit hat, mit den übrigen Mächten auf gleichem
Fuße zu verhandeln. Auf einer ſolchen Konferenz wäre es
viel=
keicht nicht ausgeſchloſſen, daß eine Verſtändigung dahingehend
geſchloſſen werden könnte, daß alle Mächte im Intereſſe der
Welt=
geſundung von ihren Forderungen etwas abſtreichen müßten
Frankreich betrachtet es ſchon als ein Entgegenkommen, daß ein
wirtſchaftlicher Verſtändigungsverſuch, wie ihn das Wiesbadener
Abkomnen darſtellt, zum Abſchluß gekommen iſt. Wenn
Frank=
reich ſich wirtſchaftlich verſtändigen wollte, ſo wie es in
Wies=
baden geſchehen iſt, ſo geſchah das eben nur aus dem Grunde,
weil die Notlage Frankreichs eine ſolche Verſtändigung dringend
erforderlich macht. Wirtſchaft und Politik aber läßt ſich nicht
trennen, heute weniger denn je. Daß Frankreich die Wahrheit
dieſes Satzes nicht eingeſehen hat und nicht einſehen will,
dar=
unter leidet heute die Welt und nicht zuletzt Frankreich ſelbſt.
Ob unter den gegenwärtigen Umſtänden eine Einladung an
Deutſchland überhaupt ausgeſprochen wird, muß jetzt durchaus
zweiſelhaft erſcheinen. Sollte aber eine ſolche Einladung wirk=
ONB. Berlin, 30. Nov. Der deutſche Bevollmächtigte bei
den deutſch=polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen,
Reichsjuſtiz=
miniſter a. D. Schiffer, erklärte dim Berliner Vertreter der
Schweizeriſchen Depeſchenagentur über den bisherigen Verlauf
der deutſch=polniſchen Verhandlungen in Genf
u. a.: Die Perſönlichkeit des Präſidenten Dr. Calonder, deſſen
ſubjektives Beſtreben nach ſtrenger Unparteilichkeit und
Sach=
lichkeit von allen Parteien anerkannt wurde, weiſt auf den
er=
ſprießlichen Fortgang der Verhandlungsaktion hin. Leider iſt
Herrn Calonder Herr Hodge als Sachverſtändiger und Berater
vorgeſchlagen. Die bedeutſame Rolle, die Herr Hodac bei der
Entſcheidung über Oberſchleſien geſpielt hat, iſt zur Genüge
be=
kannt, um zu begreifen, daß ſich die deutſche öffentliche Meinung
gegen die Zuziehung dieſes Herrn auflehnt. Ueber die Berufung
des Herrn Hodac iſt noch nicht end ültic entſchieden worden.
Es wäre dringend erwünſcht, wenn ſie noch rückgängig gemacht
werden könnte.
Die Kredithilfe.
* Berlin, 1. Dez. Zu den geſtrigen Blättermeldungen
über die Präſidialſitzung des Reichsverbandes der
deut=
ſchen Induſtrie erklärt der Reichsverband, daß das
Prä=
ſidium ſich mit der Frage der im Ausland aufzunehmenden
Kre=
dite und den von kem Reichsverband für die Aufbringung dieſer
Kredite geforderten Vorausſetzungen überhaupt nicht befaßt habe,
insbeſondere habe auch Herr Hugo Stinnes über ſeinen
Aufenthalt in London mit keinem Worte geſprochen. Die
Ta=
gung des Präſidiums habe violmehr der Erledigung laufender
Geſchäfte gegolten. Der Ausſchuß für Kredithilfe des
Reichs=
verbandes habe ſich gemäß den vom Reichskanzler ihm
übermit=
telten Wünſchen mit der Wahl von Kommiſſionsmitgliedern
be=
ſchäftigt.
TU. Berlin, 1. Dez. Die Abteilung für Produktions=
und Uebergangswirtſchaft des Reichsverbandes der
deutſchen Landwirtſchaft hat unter Beteiligung
her=
vorragender Sachverſtändiger in zweitägigen Beſprechungen
Be=
ſchlüſſe vorbereitet, die eine Grundlage für weitere
Verhandlun=
gen mit der Reichsregierung über die Mitwirkung der
Landwirt=
ſchaft bei der Aufbringung der Reparationsleiſtungen bilden
ſollen. Die endgültige Beſchlußfaſſung wird vorausſichtlich in
der nächſten Vollverſammlung des Reichsausſchuſſes der
deut=
ſchen Landwirtſchaft erfolgen.
2
Die Einnahmen der Reichseiſenbahn.
Berlin, 1. Dez. (Wolff.) Wie amtlich mitgeteilt wird:
betrugen die Einnahmen der Reichseiſenbahn in
Oktober im Perſonen= und Gepäckverkehr 596 Millionen Marn
gegen 390 Millionen im Oktober vorigen Jahres, im
Güterver=
kehr 2096 Milkionen gegen 958 Millionen im Oktober 1920
Nimmt man die Zuflüſſe aus ſenſtigen Quellen noch hinzu, ſo
ergibt ſich für Oktober 1921 eine Geſamteinnahme von 2825
Mil=
lionen gegen 1400 Millionen im Vergleichsmonat des Jahres
1920. Von April bis Oktober wurden im Perſonen= und
Gepäck=
verkehr 3883 Millionen gegen 2718 Millionen im gleichen
Zeit=
raum des Vorjahres aufgebracht, im Güterverkehr 11850
Mil=
lionen gegen 6232 Millionen im Jahre 1920. Dies ergibt unter
Hinzurechnung der ſonſtigen ( jahmen eine Geſamteinnahma
von 16 299 Millionen von April bis Oktober 1921 gegen 9255
Millionen im Jahre 1920. Gegenüber dem Voranſchlag
ſind=
von April bis Oktober im Perſomenverkehr 507 Millionen mehr.
und im Güterverkehr 793 Millionen weniger aufgekommen.
Wilſons wahres Geſicht.
RdE. Die aufſehenerregenden Enthüllungen, die der
Ge=
ſandte a. D. von Kemnitz in einer öfſentlichen Verfammlung im
Frankfurt machte, erfahren durch Veröffentlichungem
des Wilſonſchen Privatſekretärs, Tumulty,
in=
der Londoner Weſtminſter Gazette vom 20. v. M. eine wertvolle=
Ergänzung. Tumulty geſteht, daß Wilſons
Vermittlungsverſuch=
immer ein gegen Deutſchland gerichteter Schachzug war. Wilſon,
habe die unvermeidliche Krife vorausgeſehen, zu der das
häu=
fige Verſenken der amerikaniſchen Schiffe führen mußte,
und=
ſei ſich voll bewußt geweſen, „daß er das ganze Land nicht mit
ſich in eine aggreſſive Aktion hineinziehen könne, wenn er nicht.
alle Friedensmittel verſucht hätte, bevor er den Schriit tat, der
zum Kriege führte‟. Tumlty erzählt weiter, wie der Präſident,
als er ihm Deutſchlands Entſchluß anzeigte, am 1. Februar den.
unbeſchränkten U=Boot=Krieg zu ſühren, ausrief: „Das
be=
deutet Krieg!” Am Tage nach der Kriegserklärung ſei est
Wilſon in einem Geſpräch mit Tumulty darauf angekommen, zu
erklären, warum er nicht früher losgeſchlagen habe. Er habe:
dieſes Ende von Anfang an vorausgeſehen, er habe aber nicht
ſchneller vorgehen können, als die große Maſſe des Volkes ihm
erlaubte. Es wäre töricht geweſen, den Krieg ſchon wegen eines
einzelnen Vorfalles, wie der „Luſitania” anzufangen, aber mu!
könnten ſie ſicher ſein, die ganze Nation für das Unvermeidliche
hinter ſich zu haben — einen Krieg bis zum Ende mit
Deutſchland. Alles, wgs bisher über Wilſon veröffentlicht
wurde, verdichtet ſich immer mehr zu einer furchtbaren Anklage
gegen ihn und ſein unehrliches Spiel, womit er uns und die
ganz: Welt betrogen hat.
* Kleine politiſche Nachrichten. Das Reichskabinett hat ſich am
Mitt=
woch mit dem Entwurf des Geſetzes zur Andaſſung des
Straf=
geſetzbuchs an die veränderten verfaſſungsrechtlichen Verhältniſſe
befaßt. — Wie die Blätter aus dem Reichsminiſterium für Ernährung
und Landwirtſchaft erfahren, hat das Miniſterium die Regierungen der
Länder erſucht, in den Erzeugergebieten für Kartoffeln
Verhandlungen zwiſchen Landwirtſchaft, Handel und Verbrauchern
ein=
zuleiten zu dem Zweck, den unmittelbaren Abſchluß von
Lieferungsver=
trägen herbeizuführen. Als Preiſe ſollen nach Möglichkeit die in den
Erzeugergebieten ven den örtlichen Kommiſſionen ermittelten
Ange=
meſſenheitspreiſe zugrunde gelegt werden. — Nach einer Meldung des
Berliner Lokalanzeigers gehen heute die Danziger
freiſtaat=
lichen Eiſenbahnen an Polen über. Aus dieſem Anlaß
versb=
ſchiedete der Danziger Senatspräſident Sahm die Beamten,
Angeſtell=
ten und Arbeiter in feierlicher Sitzung. — Wie der Berliner
Kor=
reſpondent des Petit Pariſien mitteilt, will er erfahren haben, die
deutſche Regierung habe die Abſicht, von der Entente Erſatz für die der
deutſchen Induſtrie in Oberſchleſien zugefügten Schäden zu verlangen,
die ſich aus dem Januar=Aufſtand der Polen ergeben hätten.
Cézanne=Ausſtellung.
Berlin, 27. Nov. In den Ausſtellungsräumen von Paul
Caſſirer drängt ſich die Menge. Paul Cézanne der viel
um=
ſtrittene und nicht weniger oft zum Eideshelfer für irgendeine
Richtung erhobene Franzoſe, wird in geſchickter Auswahl ſeinen
Werke gezeigt.
Es iſt intereſſant, das Publikum zu beobachten. „Wirkt er
nicht wie ein Impreſſioniſt?” fragt, nach einer Beſtätigung
ſüchend, ein Kunſtjünger. „Aber die Häuſer dort zeigen bereits
kubiſche Anſätze!” erhält er zur Antwort. „Daß er ein
Vor=
kämpfer des Expreſſionismus iſt, zeigt die Ausſtellung doch
deut=
lich,” meint ein älterer Herr, während zwei Damen ſich
beſon=
ders um die „ſtumpfe” und die „helle” Epoche in der
Farben=
ſkala des Meifters kümmern. Sie ſehen den Wald vor Bäumen
nicht. Es iſt, als ob ein von Schlagworten gewobener Schleier
vor dem wahren Cézanne hinge, faſt undurchſichtig, daß ihn
kei=
ner ohne Voreingenommenheit ſehe. Es gab eine Zeit, in der
mindeſtens ein Feuilleton in jeder Woche über ihn in
Deutſch=
land geſchrieben wurde und Impreſſionismus, Expreſſionismus
und Kubismus ihn als einen der Ihrigen beanſpruchten, um
ihren Theorien den nötigen Halt zu geben. Eine Theorie in
der Kunſt braucht eben immer ihre Eideshelfer.
Aber Cszanne iſt alles andere als Theoretiker. Das iſt der
bleibende Gewinn dieſer Ausſtellung für den Sehenden. Er iſt
vor allem ein Menſch mit der tiefen Liebe für die Aeußerung
des Seins und ein Maler. Er ſieht, empfindet und malt. Und
da er mit der Hingebung techniſches Können verbindet, kommt
er zur künſtleriſchen Harmonie, zur einfachen und überzeugenden
Wirkung. Eine Richtung kennt er nicht, er malt ſich ſelbſt. Ob
er von Delacroix, Monet oder gar Tintoretto beeinflußt iſt, bleibt
gleichgültig. Er hat ſie innerlich verarbeitet mit der Kraft der
überragenden Perſönlichkeit, die im Grunde nur auf ſich
ſelbſt baut."
Cszanne iſt der Sohn ſeiner Heimat, der Provence. Er
liebt den leuchtenden ſüdlichen Himmel wie das ſatte Grün, die
roten Ziegeldächer wie die breiten ſchmuckloſen Häuſer mit den
flachen Giebeln. Er liebt ebenſo die Luft des Miſtrals, dieſe
keiße Luft mit dem bleigrauen Himmel, wenn der Wirbelwind
die Staubwolken durch das Rhonetal peitſcht und alles mit
einer ſilbergrauen Schicht überdeckt. Dieſer ſtumpfe ſilbergraue
Ton liegt über vielen ſeiner Bilder. Und gerade dieſen, der
Provence au den Tagen des Miſtrals eigentümlichen Ton haben
die meiſten ſeiner Nachahmer in geiſtloſem Nachäffen übernom=
men und ihn gedankenlos auch auf die deutſche Landſchaft über
tragen. Aus der Eigenart des Meiſters machte man ſich das
Re=
zept für die eigene Produktion zurecht und verlernte darüber
ſelbſtändiges Schauen und Beobachten. Bei Cézame lag dieſe
Eigenart in ſeiner Umgebung begründet, im Norden wurde ſie
Spielerei.
Obwohl Cézanne in der Kompoſition mitunter ſchematiſch
wirkt, beſonders wenn er über das berühmts „Dreieck”
kompo=
niert, ſo löſt doch die künſtleriſche Hingebung alles Starre in
bewegtes Leben auf. Die kühnſten Ueberſchneidungen zerlegen
die Flächen und halten ſie wieder zuſammen, unterſtützt von
einem unvergleichlichen Farbenſin. Wie köſtlich ſteht in dem
„Jungen mit der roten Weſte” das Rot gegen das Blau der
Hoſe und das tiefe Grün des Seſſels! Mit welcher ſubtilen
Empfindung ſind die Farbenübergänge in den lichtblauen
Ber=
gen in der „Landſchaft aus der Provence” gefühlt und
heraus=
gearbeitet! Dies vermag nur einer zu geben, der frei von aller
Doktrin mit dem Herzen in den Dingen lebt und ſie mit innerer
Freude geſtaltet.
Deſſen mögen ſich die Nachahmer Cézannes ſtets gewärtig
ſein. Nicht das Rezept eniſcheidet in der Kunſt.
Dr. Walter Georgi.
C.K. Das elektriſierte Italien. Um ſich von den drückenden
Kohlenlieferungen zu ungeheuren Preiſen unabhängig zu
machen, hat Italien entſchloſſen die große Aufgabe auf ſich
genommen, ſeine Waſſerkräfte die „weiße Kohle”, durch
gewaltige Anlagen auszumttzen. Das Land bietet dafür die
beſten Möglichkeiten, denn es ſind hier mehr Waſſerkräfte
vor=
handen, als in irgendeinem anderen Lande. Wie italieniſche
Blätter melden, iſt die Elektriſierung von nicht weniger als
4500 Kilometer der Staatseiſenbahnen bereits durchgeführt.
Di=
ſchwveren Expreßzüge zwiſchen Turin und der franzöſiſcher
Grenze bei Modane werden ſchon die ſteilen Berge herauf und
herunter von mächtigen elektriſchen Lokomotiven gezogen, und
es wird nicht mehr lange dauern, dann ſoll der Reiſende auch
die nächſte Wegſtrecke nach Rom von Turin bis Genua in der
angenehmen Form zurücklegen, die jeden Schmutz und Ruß der
ſchwarzen Kohle ausſcheidet. Die Anlagen ſind bereits
voll=
ſtändig, und wenn dieſe Etappe in der Elektriſierung Italiens
vollendet iſt, bann wird die Linie von Genua nach Spezzia an
der Levante=Riviera entlang elektriſiert werden, und danach foll
der Abſchnitt Parma herankommen. Wenn aber dieſer groß=
artige Plan nur die Elektriſierung der Eiſenbahn in ſich ſchlöſſe,
dann würde er vor ähnlichen Unternehmungen in Amerika und
anderen Ländern nichts voraus haben. Doch die dadurch
er=
zielte Erſparnis von einer Million Tounen Kohle im Jahrs iſt
noch nichts gegen den Plan, faſt jeder italieniſchen Stadt oder
Dorf elektriſches Licht und elektriſche Kraft durch Ausnützung
der Waſſerkräfte zuzuführen. Der Reiſende kann ſchon jetzt eins
Vorſtellung von dieſer Umgeſtaltung des Landes gewinnen,
wenn er durch die Gebirgstäler zwiſchen den oberitglieniſchen
Seen oder in den Appeninen wandert. Von den Kraftwerken
und Umwandlungsſtationen geht ein Netzwerk von Kabeln und
Drähten über das ganze Land hin. Kleine Fabriken in dieſen
Gebirgsgegenden haben einen ganz neuen Aufſchwung durch die
Zuführung dieſer billigen Kraft gewonnen; abgelegene Dörfe
ſind glänzend erleuchtet, und die Bauern, die noch vor wenigen
Jahren in völliger Abgeſchloſſenheit lebten, können nun ihre
Erzeugniſſe leicht nach den Städten bringen und erweitern auch
ſelbſt ihren Horizont durch Benutzung der kleinen elektriſchen
Eiſenbahnen, die auf Zickzackwegen über die Berge klettern und
durch die Täler ſauſen. Die Verwaltung der itglieniſchen
Staats=
eiſenbahnen hat 800 Millionen Lire für die Elektrifierung
aus=
geſetzt, doch wird die eigentliche Unternehmung von
verſchiede=
nen Privatgeſellſchaften und Syndikaten geleitet, die vom Staau
unterſtützt werden. Die Bildung immer neuer Geſellſchaften,
beſonders in den Fabrikgegenden des Nordens, läßt auf die
gro=
ßen Fortſchritte ſchließen, die in den nächſten zwei bis
drei Jahren in der ElXtriſierung gemacht werden. In
Süd=
italien, wo weite Gebiete faſt ohne Regen ſind, hofft man zu
gleicher Zeit auch das Bewäſſerungsproblem zu löſen. In einem
Gebiet ſüdlich von Neapel und in Sardinien ſind große
Fluß=
ſperren vorgeſehen, die die Kraft einer rieſigen Menge von
Waſſer ſammeln. Wenn dieſe Kraft zur Erzeugung von
Elek=
trizität verwendet worden iſt, wird ſie ſodann in
Bewäſſerungs=
kanäle geleitet, um auch auf dieſe Weiſe neue Quellen des
Reich=
tums zu erſchließen.
F. Ein Dauererdbebengebiet. Aus München wird uns ge
ſchrieben: Weſtlich vom Königsſee, unweit der baheriſchen
Grenze, ziehen ſich von Oſt nach Weſt die Loferer Steinberge=
Seit Ende Juli wurden im weſtlichen Teil dieſer Berggruppe.
ununterbrochen bald ſchwächere, bald heftigere Erdftöße wahle
genommen. Den Stößen geht immer ein kräftiges, deuttſh
wahrnehmbares Rollen im Innern der Erde voran. Bis ende
Oktober traten die Erdſtöße immer in unregelmäßigen Inkel=
Rummer B23.
— Die internationale Donaukommiſſion in München
begann die Beratung des Profekts der Benutzung der Donau von
Regensburg bis Jochenſtein. Die Kommiſſion beſchloß, ihre Zuſtimmung
zur Ausführung des Projekts unter dem Vorbehalt der Annahme
ge=
wiſſer Verbeſſerungen zu geben, welche der Kommiſſion in der nächſten
Sitzung unterbreitet werden ſollen.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2. Dezember 1921.
Eeite 3.
Darmſtadt, 2. Dezember.
— Der bayeriſche Miniſterpräſident Graf Lerchenſeld wird ſich an
Tommenlen Freitag nach Darmſtadt begeben, um hier die Geſchäfte
„der Geſanotſchaft, die er vor ſeinem Amtsantritt führte, definitiv ſeinem
MNachfolger zu übergeben und ſich von Darmſtadt verabſchieden. Au
ſeiner Rückreiſe wird er auch einige fränkiſche Städte, darunter
Nürn=
erg, beſuchen.
n. Straffaunner. Es wurde nur eine Anklage und zwar unter Aus=
Tach 2. von Ober=Reden beſtritt dies entſchieden und die belaſtende
Zeu=
renausſage des betreffenden achtjährigen Kindes reichte nicht aus, ſodaß
Der Angeklagte mangels Beweiſes freigeſprochen und aus der Under=
Fuchungshaft entlaſſen wurde.
— Landestheater. (Wochenſpielplan.) Sonntag, vormittags
T1½, Uhr: Dritte Matince. Guſtav Mahler: Das Lied von der Erde.
Bagdad‟. Dienstag, 7 Uhr, 4 11, Sendermiete 1 (4. Vorſt.): „Orpheus
n der Unterwelt”, Mittwoch, 7 Uhr, B 13, b 7. Sondermiete 3 (4.
Worſt.): „Kean”. Domerstag, 61 Uhr, C 12, Sondermiete 4 (4. Vorſt.):
„Die Frau ohne Schatten”. Freitag, 7 Uhr, E 10, 5, Sondermiete 17
. Vorſt.): „Cäſar und Cleopatra”, Samstag, nachmittags 3½, Uhr
Fremdenvorſtellung, außer Miete), Erſtaufführung des Weihnachtsmär=
tag vormittags 111 Uhr: Matinee, nachmittags 3 Uhr, Volksvor=
Eellung: „Glaube und Heimat”, abends 7 Uhr, D 12, Sondermiete 10
4. Vorſt.): „Elektra”
Von der Techniſchen Hochſchule. Die Diplom=Ingenieure Werner
Son Boltenſtern aus München, Bilhelm Ruppel aus
Daum=
ſchadt und Fritz Stoeckigt aus Dvesden haben ſich an der Techmiſchen
Sochſchule Darmſtadt in der Abteilung für Chemie der mündlichen
Doktor=Ingenieurprüfung unterzogen. v. Boktenſtern hat die Prüfung
gut”, Ruppel und Stoeckigt „ſehr gut” beſtanden.
Berufsamt. Die in den letzten Wochen vom Berufsamt veran=
Falteten berufskundlichen Vorträge waren als erſtmaliger größerer
Ver=
arch durchſchnittlich gut beſucht und haben viele Eltern auf die Tätigkeit
es Amtes aufmerkſam gemacht. Einen vollen Erfolg hatten die
Vor=
räge über die akademiſchen Berufe in der Techniſchen Hochſchule, dank
der vorziiglichen Mitarbeit der Herren Profeſſoren. Es iſt nur zu
wün=
ſehen, daß alle an der richtigen und tüchtigen Ausbildung unſerer Jugend
ſritereſſierten Kreiſe im Handel, Handerk und Gewerbe, einerlei ob
Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, die Tätigkeit des Amtes unterſtützen
end durch Bereitſtellung und Anmeldung geeigneter Lehrſtellen in den
rrännlichen und weiblichen Berufen withelfen, die an kommenden Oſtern
die Schule verlaſſenden Knaben und Mädchen in guten Lehrſtellen
un=
terzubringen. Die Inanſpruchnahme des Amtes iſt böllig koſtenlos und
Inverbindlich für beide Teile. Zur Zeit gelangen ſeitens des Amtes
An=
tweldebogen für offene Stellen zur Vertetlung an die Lehrherren und
Meiſter. Wir verweiſen zudem auf die Anzeigen in der
Mittwochs=
immer dieſes Blattes.
* Staötkirche. Zum Verſtändnis der Kantate „Wachet auf, ruft uns
dre Stimme” von J. S. Bach, die Sonntag, 4. Dezember, im
Rah=
uen eines Vormittagsgottesdienſtes vom
Kirchen=
geſangverein der Stadtkirche geſungen wird, ſei folgendes geſagt: Es
iſ- eine rechte Choralkantate; überall, wo der Chor auftritt, iſt er von
geradezu packender Wirkung. Zuerſt bringt der gewaltige Eingangschor
den Choral, das Orcheſter dazu ein Gegeuthema, ebenſo die drei tieferen
CHorſtimmen. Auf dem Worte „Allelujah” entwickelt ſich ein prachtvoll
fi urierter Satz, über dem aber der Cantus firmus ſiegreich ſchwebt.
Aächtig und impoſant, wie der Satz begonnen, ſchließt er auch. Nach
eniem Duett ſingt der Chor leiſe und zart den zweiten Vers der ſchönen
Ccoralmelodie, die ſich wundervoll in eine ſelbſtändige
Orcheſterbeglei=
tung hineinfügt, wodurch eine muſikaliſche Wirkung von höchſter
Eigen=
art hervorgebracht wird, wie ſie nur das reichſte gottbegnadetſte Genie
a=szuüben vermag. Nach einem zweiten Duett bringt der Schlußchoral
die ſchöne Choralmelodie in aller Einfachheit, aber in kerniger,
urkräf=
tiger Harmonik. — Die Duette wverden von dem Künſtler=Ehepaar
Prſchoff geſungen. Dir Kirche iſt geheizt.
* Frauenverein der Martinsgemeinde. Die Wintervorträge
b3 Frauenvereins der Martinsgemeinde werden kommenden Montag,
den 5. Dezember ihren Anfang nehmen, und es wird an dieſem Abend
derr Pfarrer Seriba von hier ſprechen über: „Das Eliſabethenſtift
un Kampfe gegen die ſozialen Notftände der Gegenwart.‟ Der Vortrag
Frouenvereins an.
— Jugendvereine. Jugendpflege tut not. Es gilt, der Jugend den
Aeg zu weiſen, wo ſie an Körper und Geiſt ertüchtigt wird, wo ſie ge=
Eegt wird und wo ſie dor dem Schmutz der Straße bewahrt bleibt. Es
vrden darum alle Jugendvereine erſucht, der
Jugendberatungs=
kelle die Vereinsanſchrift, Namen und Wohnung des Vorſitzenden
ui des Schriftführers, ſowie Zeit und Ort der Zuſammenkünfte
mit=
ureilen. Erſünſcht iſt auch die Berichterſtattung der bisherigen
Ver=
in sgeſchichte, ſolvie Zwveck und Ziel und die Mittel zu deren Erreichung.
F iſt beabſichtigt, ein Verzeichnis aller Jugendpflege=Vereine
aufzü=
te len, um ſie den Jugendlichen bei der Schulentlaſſung, bei Beratung
a. als Führer dienen zu laſſen. Meldungen werden alsbald erbeten,
mO zwar an die Städt. Jugendberatungsſtelle, Dieburger Str. 26 I.
— Jugend=Tagung in Arheilgen. Unter Leitung des
General=
elretärs der evangeliſch=weiblichen Jugend Deutſchlands, Paſtors
Ehiele=Berlin, wird in Arheilgen von Samstag, den 3., bis
Nontag, den 5. Dezember, eine Tagung der
ebangeliſch=
peiblichen Jugend Heſſens ſtattfinden. Samstag abend
——d die Tagung eröffnet durch einen Lichtbilderbortrag: „Mädchen
m
G
hucklen auf, feitdem aber wiederholen ſich die unterirdiſchen
Be=
vegungen täglich zwe nal, und ziar in einem Abſtand von
hölf Stunden, nämlich um 3 Uhr morgens und 3 Uhr
nochmit=
ags. Die anfängliche Aufregung der Bevölkerung hat ſich
wie=
der gelegt, man iſt daran gewöhnt, daß zweimal täglich die Erde
St, wie man au Regen und Sonnenſchein gewöhnt iſt. Di=
Stöße ſind ſo heftig, daß gemauerte Häuſer bereits bedenkliche
iſſe aufteifen, die Holzhäuſer dagegen haben keinen Schaden
ſelitten. Der Villerſee, der am Fuße der Loferer Steinberg;
ſegt, wirft jrdesmal mächtige Wellen, von den Schindeldächern
vlken die großen Steine, die Laubbäume werden heftig gerüttet
ſnd Bergſteiger auf den Höhen der Loferer Berge fühlen den
9den unter ſich ſchwanken. Seit längerer Zeit werden
geolo=
iſche Forſchungen in der Gegend vorgenoinm
ſiefer Erdbewegungen zu ergründen.
** Das findige Telephonfräulein. In paradieſiſche
felephonzuſtände, die für uns ganz märchenhaft
klin=
en, führt die Erzählung von der Findigkeit, Liebenswürdig
ſit und Gefälligkeit der Neu=Yorker
Telephoniſtin=
en, die Frank Hillier in der Daily Mail veröffentlicht.
Be=
moers die Damen, die die Ferngeſpräche vermitteln, zeichnen
ch in den Vereinigten Staaten durch eine geradezu unglaubliche
filfsbereitſchaft aus. Als Beiſpiel dafür berichtet Hillier
fol=
endes: „Neulich wollte ich jemanden in Waſhington ſprechen
d gab ein dringendes Geſpräch auf. Ich wußte nur ſeinen
imnen und den Namen des Hauſes, in dem er eine möblierte
Sobnung hatte. Aber das war ſür das Telephonfräuſein völlig
enatg. „Ich werde ſchon die Nummer finden,” ſagte ſie. „Wie
* Ihre Nummer und Ihr Name, wenn ich bitten darf, ich rufe
ſie an.” Fünf Minuten ſpäter klingelt ſie ſchon: „Mr. Daſh iſt
ugegangen, Mr. Hillier,” ſagte ſie, „und wird erſt um 3 Uhr
ſieber zu Hauſe erwartet.” In den Vereinigten Staaten braucht
ſan niemals ein Ferngeſpröch zu bezahlen, bis nicht der andere
ſirklich am Apparat iſt, und ſo erfährt man ganz umſonſt, ol
ſr Betreffende zu Hauſe iſt oder wo er ſich gerade befindet.
Soll ich um 3 Uhr wieder anrufen?” fragt der hilfreiche Engel.
Bickte ſehr.” Fünf Minuten nach 3 Uhr ertönt die angenehme
ſtirmme des Fräuleins wieder am Apparat. „Man ſagt mir,
habe telephoniert, daß er bis abends fortbleibt,” berichiet ſie
von heute”, Bilder aus dem Vereinsleben. Sonntag morgen werden
Berichte gegeben aus dem Vereinsleben und daran wird ſich eine
Aus=
ſprache anſchließen. Um 1 Uhr iſt Feſtgottesdienſt, an den ſich
nachmit=
tags um ½4 Uhr eine Feſtfeier anſchließt. Am Abend findet die
Auf=
führung des vieraktigen Schauſpiels „Dorothea” ſtatt durch Mitglieder
des Arheilger Jungfrauenvereins. Bilder aus der Zeit der
Chriſten=
berfolgung im 3. Jahrhundert werden in ihm uns vor die Seele geſtellt
als Zeichen eines unerſchütterlichen Glaubens. Der Montag iſt der
Arbeit gewidmet. Morgens um ½9 Uhr Mitgliederverſammlung mit
dem Thema: „Arbeit und Ziele des Vereinslebens”, während
nach=
mittags um 2 Uhr eine Konferenz der Leiter und Helferinnen
ſtatt=
findet, in der eine Ausſprache über: „Unſere Vereinsaubeit als
Volks=
miſſion” ebenfalls durch ein Referat Paſtor Thieles eingeleitet werden
ſoll. Den Abſchluß bildet ein Elternabend mit dem wichtigen Vortrag:
„Wir Eltern und unſere heranwachſenden Töchter” Alle
Veranſtaltun=
gen finden im Gemeindehaus ſtatt. Alle Freunde und Mitglieder der
evangeliſchen Jungmädchenſache ſind herzlichſt eingeladen. Anmeldungen
ſofort an das evangeliſche Pfarramt Arheilgen erbeten.
— Nordiſches Orcheſter=Konzert. Auf das heute abend im großen
Saale des Saalbaues ſtattfindende hochintereſſante Konzert ſei hiermit
nochmals hingewieſen. Anfang pünktlich 7½ Uhr. Karten bei Konzert=
Arnold und an der Abendkaſſe.
* Hiſtoriſcher Verein. Der zweite dieswinterliche Vortrag findet am
Montag, den 5. Dezember, nachmittags 6 Uhr, in der Aula der
Landes=
baugowerkſchule, Neckarſtraße 3, ſtatt. Es ſpricht Herr Dr. Cahn=
Frankfurt über: „Der Lichtenberger Brakteatenfund und ſeine Bedeutung
für Geſchiclt= und Kunſtgrſihichte unſerer Heimat.”
* Auf des Konzert Klinge—Heiß, das am Donnerstag, den 8.
De=
zember, in der Turnhalle ſtattfindet, ſei empfehlend hingewieſen.
Kar=
ten und Schülerkarten ſind in der Ludwigs=Oberrealſchule zu haben.
Zum Vortrag kommen Stücke von Borcherini, Bach, Schebert, Brahms
Wienicwſki und Wagner. Den Reinertrag des Konzerts haben die
Künſtler in ſelbſtloſer Weiſe für den Baufonds des Gedenibrunnens in
der Oberrealſchule beſtimmt. Die Beſichtigung dieſes Kunſtwerkes mit
ſeinen reizenden Derails iſt ebenfalls Jedermann zu empfehlen.
— Oeffentliche Werkmeiſter= und Angeſtelltenverſammlung! Die
Ge=
werkſchaften ſind ſtets tatkräftige Mitarbeiter in allen Wirtſchaftsfragen
geweſen. Die neue Zeit rollt ſchſvere, faſt unlösbare Probleme auf. Sie
mit zu löſen, dazu ſind alle Arbeitnehmer berufen. Aus dieſem Gedanken
heraus beruft der Deutſche Werkmeiſter=Verband, Sitz Düſſeldorf, eine
öffentliche Verſammlung ein unter dem Stichwort: „Welche Aufgaben
ſtehen uns bevor?” Sie findet Sonntag, 4. Dezember, nachmittags, im
Perkeo, ſtati. Zu der Verſammlung fteht nichſt nur den Werkmeiſtern
ſondern den Mitgliedern aller Organiſationen der Zutritt frei. (S. Anz.)
* Ortsgewervetzerein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Auf
den heute abend in der Techüſchen Hochſchule (Hörſal 326) ſtattfindenden
Vortrag von Dipl.=Ing. Bramesfeld über die Endwickelung der
Pſychotechniſchen Eignungsprüfungen ſei hierwit nochmals hingewieſen.
* Turngeſellſchaft 1875. Die Mitglieder werden auf die heurtige
An=
zeige hiegswieſen. Das Kneiplokal iſt nunmehr neu hergerichtet und ſoll
gelegentlich der Eröffnung desſelben der Sieger des Deutſchen Turnfeſtes
in Hannoder gedacht werden und damit die Siegesfeier verbunden wer
den. Um zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder wird gebeten.
* Die Ortsgruppe Darmſtadt des Odenwalöklubs unternimmt am
nächſten Sonntag ihren 9. Ausflurg nach dem ſo herrlich gelegenen
Lich=
tenberg. Um 8.11 Uhr erfolgt der Abmarſch vom Böllenfalltor ab nach
dem Mühltal über den Kohlbeug, Mordach, den Breitenſtein
überſchrei=
tend gegen Nohrbach und Asbach zu, um nach 5ſtündiger Marſchzeit
Lichtenberg gegen 1 Uhr zu erreichen. Nach Stärkung und gemüitlichem
Zuſcmmenſein mit den dortigen und benachbarten Klubgenoſſen erfolgt
um 4 Uhr der Aufbruch nach Ober=Ramſtadt, von wo um 6.38 Uhr die
Heimfahrt angetreten werden ſoll, falls nicht ein oder der andere es
vor=
ziehen ſollte, die Heimat ohne Bahnbenutzung zu erreichen. Hoffentlich
beſchert uns der Dezember einen hellen klaren Wintertag. Darum „Friſch
auf” zur fröhlichen Wanderung. — Heute, Freitag abend, findet im
Klublohal wieder ein gemütlicher Untevhaltungsabend ſtatt.
Samskag, den 3. Dezember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 65, 64
unb „Emilie”, je 800 gr Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl
vder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 53 und „Emilie‟
800 gr Brot. Marfe Nr. 51, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Kusgabe von Brot=Zuſatzmarken für ſtillende Mütter:
Für den 3. Bezirk: Samstag, den 3. Dezember
Montag, den 5. Dezember
Dienstag, den 6. Dezember
Mittwoch, den 7. Dezember
Donnerstag, den 8. Dezember.
Gerſtenzehl: (Hohenlohes Kindernahrung) ½ Pfund zu 2 Mr.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltungsmehl: Bis 31. Dezember auf die
Lebensmittel=
marken „Erbach” blau und weiß, je 1000 gr
Haushaltungs=
inehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk, ohne Tüte,
Achtung! Die blauen und weißen Lebensmittelkarten ſind nicht
wie aufgedruckt bis zum 15. Dezember ds, Js., ſondern bis
zum 15. Januar 1922 gültig.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (½,
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Solzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 lihe vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffnei
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
leine Idee, wo er ſein kann?” meint das Telephonfräulein.
Ich antworte, daß ich es nicht wüßte, und will abhängen. Aber
die Güte und Langmut der Telephoniſtin iſt noch nicht erſchöpft.
„Kann ich Sie abends anrufen?” fragt ſie. „Ich bin leider nicht
zu Hauſe.” „Ich kamn Sie überall anrufen,” beeilt ſie ſich zu
erwidern. „Nun, ich ſpeiſe abends in dem und dem Hotel,
Zimmer ſpundſo, und dann werde ich wohl ins Theater gehen.”
„Iu welches, wenn ich fragen darf?” „Ich weiß es leider nicht,
ich weiß rur, das Stück heißt „Sally”." Kurz nach dem Anfang
des zweiten Aktes von „Sally” werde ich von dem
Logenſchlie=
ßer, dem ich meinen Namen geſagt hatte, aus Telephon gerufen.
„Dort Mr. Hillier?” höre ich die Stimme des Fräuleins,
freund=
lich und neit wie immer. „Ich gebe Ihnen Mr. Daſh.” Als
wir unſere Angelegenheit erledigt hatten, ſagte Daſh: „Wie, um
Himnels willen haben Sie nur erfahren, wo ich bin?” „Wo ſind
Sie denn?" „Im Dampfbad,” antwortete er. „Wer kann das
bloß herausbekommen haben?” „Das Telephoufräulein,”
ant=
wortete ich gerührt, „aber wie ſie es herzusbekonenen hat, das
bleibt ihr Geheimnis.”
* Wie man das Gras wachſen ſieht. Im allgemeinen
wach=
ſen Pflanzen ſo langſam, daß man es nicht unmitt lbar
währnehmen kann. Nur in ganz ſeltenen Fällen erfcheint das
Längenwachstum ſo raſch, daß man es ſchon bei ſchwacher
Ver=
größerung beobachten kann. In einem Falle kann man es ſogar
mit freiem Auge. Pflückt man eine blühende Roggen= oder
Weizenähre und ſtreift mit Daumen und Zeigefinger alle
Staub=
fäden und Staubbgutel ab, ſo wird man, wenn man die Aehre
in den Mund nimmt, ſchon nach wenigen Minuten neue
Staub=
beutel und Staubfäden aus der Aehre hervorkomnen ſehen; bei
genauer Beobachtung iſt ſogar die Verlängerung des
Staub=
fadens deutlich wahrnehmbar. Sie beträgt in der Minute etwa
1,8 Millimeter und die Geſchwindigkeit des Wachſens gleicht
ungefähr der des großen Zeigers einer Taſchenuhr. Um die Er.
ſcheinung des Wachstums in ſeinem Verlaufe genauer
unter=
ſuchen zu können, hat man Apparate gebaut, die den Zuwachs
vergrößert anzeigen. Die Gelehrten nennen ſolche Apparate
Auxanometer. Bei den bisherigen Bauarten war die
Vergröße=
rung etwa zwanzigfach. In neueſter Zeit hat aber, wie Hans
Moliſch in der „Gartenſchönheit” Verlag Berlin=Weſtend,
berich=
tet, Profeſſor Boſe, der B=gründer eines großen
pflanzenphyſio=
logiſchen Inſtituts in Kalkutta, ein Auxanometer gebaut, das
den Zuwachs zweitauſend=, zehntaufend=, millionen= und ſogau
zehnmillionenmal vergrößert. Dies wird durch feine Hebel er=
* Preußiſch=Süddeutſche Kloffenlotterie. Nachdem nunmehr die
Zie=
hungsliſte der beendeten 5. Klaſſe ſoeben erſchienen iſt, ſind auch bereits
die Auszahlungen für die Gewinner bei den Einnehmern, im vollen
Gange. Gleichzeitig damit beginnt auch der Verkauf der neuen Loſe für
die am 20. und 21. Dezember d3. Js. beginnenden 245. Lotterie. Die
bisherigen Spieler werden gut tun, ſich ihre Loſe vechtzeitig zu ſichern,
da große Nachfrage vorhanden iſt. Aber auch neue Spieler ſollten ſich
ſobald als möglich ein Los erwerben, bevor dieſelben, wie das letzte Mal,
vollſtändig ausverkauft ſind.
* Zirkus Buſch, in der Reithalle der Artillerie=Kaſerne, Heidelberger
Straße, beginnt ab Freitag abend ſeinen für zehn Tage vorgeſehenen
Zyklus von erſtklaſſigen Vorſtellungen. Der Zirkus gaſtierte bis vor
kurzer Zeit in München und Umgebung. Auf die heutige Gala=
Er=
öffnnngsvorſtellung wird hiermit beſonders hingewieſen. Die
Eintrittspreiſe ſind trotz der großen Unkoſten eines Zirkus in jetziger
Zeit niedrig gehalten, ſodaß alſo Jedermann ſich den Genuß eines
Be=
ſuches des Zirkus Buſch geſtatten kann. Die Reithalle iſt allabendlich
gut geheizt. (S. Anz.)
* Orpheum. — Buntes Theater. Das große erſte Dezember=
Pro=
gramm gelangt am Sonntag, 4. Dezember, in zwei Vorſtellungen
(auch nachmittags ohne Kürzung) zur Darſtellung, (S. Anz.)
* Feuer. In der Nacht vom 30. November zum 1. Dezember brach
in einem der größten Betriebe Darmſtadts Feuer aus. Ein Beamter
der Darmſtädter Bowachungsgeſellſchaft, welcher dieſes zuerſt bemerkte,
bat durch ſeine ſchnelle Meldung und tatkräftiges Eingreifen den Betrieb
vor großm Schaden bewahrt. Die Firma zollte der Darmſtädter
Be=
wachungsgeſellſchaft ihre Anerbennung.
* Berichtigung. In unſerem geſtrigen Artikel über die
Hauptverſammlung des Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz
iſt inſofern ein Irrtum unterlaufen, als es bei der Vorſtandsneuwahl
nicht Rechnungsrat, ſondern Kanzleiinſpektor R. Rothermel heißen
muß.
Neue Verordnung über den Handel mit Lebens=
und Futtermitteln.
In Crwzitevung der 1916er Verordnung kann die Handelserlaubnis
auch verſagt werden, wenn Antragſteller nicht als hinreichend
ſachver=
ſtändig anzuſehen iſt oder ſonſtige Gründe vorliegen, die ſeine
Unzu=
verläſſigkeit bezüglich Geſchäftsführung annehmen laſſen. (Eine recht
bedenkliche, kautſchukartige Beſtimmung, die in der Praxis ſicher
Schwie=
rigkeiten verurſachen dürfte, e. Ber.) Wer außerhalb des
Kommunal=
derbands der gewerblichen Niederlafſung (Wohnorts) in eigener Perſon
beim Produzenten Karkoffeln zum Wiederverkauf oder zur
gewerbs=
mäßigen Verarbeitung oder für Gemeinden, Berriebe oder als
Beauf=
tragter einer Mehrheit von Konſumenten ankauft, einerlei ob im eig „ien
oder fremden Namen, für eigene oder fremde Rechnung, bedarf vom
20. Dezember 1921 ab der Erlaubnisder höheren
Ver=
waltungsbehörde des Bezirks, in dem der Ankauf
erfolgt. Dies gilt auch für Angeſtellte oder Beauftragte von zum
Kartoffelhandel befugten Perſonen, für die aber bis zum 20. Januar 1922
ein behördlicher Ausweis gemüigt, daß ſie von einer mit Handelserlaubnis
verſehenen Perſon mit Kartoffelankauf beauftragt ſind.
Erlaubnis=
ſchein und Ausweis müſſen mit dem Lichtbild des Inhabers
verſehen beim Ankauf mitgeführt und auf Verlangen vorgezeigt werden.
Die Erlaubnis gilt für den Bezirk, der ſie erteilenden Behörde und
kann verſagt werden, wenn Antragſteller nicht als hinreichend
ſachver=
ſtändig anzuſehen iſt oder ſonſtige Gründe vorliegen, die
Unzuverläſſig=
keit bezüglich Geſchäftsführung annehmen laſſen, ſie iſt jederzeit
wider=
ruflich, wenn ſich nachträglich Verſagung der Erlaubnis rechtfertigende
Umſtände ergeben. Gegen Verſagung und Rücknahme der Erlaubnis iſt
Beſchwerde ohne aufſchiebende Wirkuneg zuläſſig. Wer es unternimmt,
dieſen Vorſchriften zuwider, ohne Erlaubnis Kartoffeln anzukaufen, den
Erlaubnisſchein nicht mit Lichtbild bei ſich führt und Vorzeigung weigert,
gewärtigt Gefängnis bis zu 1 Jahr oder Geldſtrafe bis 10 000 Maxk oder
beide Strafen. Dies Landeszentralbehörde kann Ausdehnung der
Vor=
ſchriften auf Ankauf von freiem Brotgetreide oder freier Gerſre beim
Produzenten berfügen. Freies Getreide iſt das nicht zur Erfüllung der
der Landwirtſchaft auferlegten Umlage an den Kommunalverband
ab=
zulieferndes Getreide. Weitzer kann die Landeszentralbehörde beſtimmen,
daß, wber Lebens= oder Futtermittel i Kleinhandel feilhält, ein
Ver=
zeichnis im Verkaufsraum oder am Betriebsſtand anbrigen muß, aus
dem der genaue Verkaufspreis der Waren im Einzelnen erſichtlich iſt,
oder die feilgehaltenen Waren ſelbſt mit Preisſchildern verſehen muß.
Die ſo getroffenen Preisankündigung, die nicht überſchritten werden
darf, gilt als Preisforderung im Sinne der Preistreibereiverordnung
vom 8. Mai 1918.
A
Hilfsdienſt des Hausfrauenbundes.
* Man ſchreibt uns: Die Notlage der immer zahlreicher ſverdenden
Hausfrauen, die ſich aus Sparſamkeitsrückſichten keine ſtändige Hilfskraft
mehr halten können, obwohl ihnen die Arbeit über dem Kopf
zuſammen=
ſchlägt, iſt zu bekannt, als daß man viele Worte darüber verlieren
müßte. Wichtiger iſt es, einen Weg zur Abhilfe ſolcher Not zu finden,
denn um die allzufrühe Abmutzung der Körperkräfte unſerer
Familien=
müitter iſt es eine gar ernſte Sache. Wieviel Frieden und häusliches
Glück, wie viel ſchöne Kultur der Gemüter und des Geiſtes iſt außerdem
in Gefahr angeſichts der fortwährenden Anſponnung der Nerven, der
ewigen Hetze und der Erſchöpfung, denen oft die Vorſteherin eines
grö=
ßeren Haushalts heute ausgeſetzt iſt, wenn ſie mehr leiſten ſoll als ſie
kann. Abgeſehen von den überaus hohen Koſten für die Haltung einer
Hausangeſtellten herrſcht ja auch in denjenigen Kreiſen unſeres Volkes,
aus denen ſich dieſer Beruf bisher rekrutierte, eine ſtarke Abneigung
gegen hauswirtſchaftliche Betätigung, ſodaß auf lange Zeit himaus die
Nachfrage das Angebot überſteigen wird; auch die „Lauffrau” deren
Arbeit wohl nützlicher, aber einſeitiger Natur iſt, wird die reſtloſe
Lö=
ſung des Problems nicht bringen. Einen neuen Verſuch dazu, eine Art
Selbſthilfe, will der Hausfrouenbund denen unterbreiten, die es angeht.
Vom 1. Dezember an wird in der Geſchäftsſtelle des Bundes (
Leih=
bibliothek Teucher, Wilhelminenſtraße 13) eine Liſte zur Einzeichnung
für ſolche aufliegen, die eie Hilfskraft begehren; in eine zweite Liſte
tragen diejenigen Namen und Adreſſe ein, die zum Hilfsdienſt bereit
ſind, ſei es nun zu allgemeiner Hausarbeit oder für beſondere Pflichten
an einzelnen Tagen und Stunden, wie Nähen und Flichen, Kochen und
Backen, Bügeln, Kinder verſorgen und ſpazieren führen, Beſorgungen
machen uſw. Jedes Talent, jedes Alter und Geſchlecht kann an ver=
Vmmnnm
reicht, von dewen der eine durch einen Faden mit der Pflanze
verbunden wird. Der andere dient gleichzeitig als ſchreibender
Zeiger. Der zehndauſendmal vergrößerte Zuwachs wird auf
einer Platte durch eine Strecke von einem Zentimeter in der
Sekunde ſichtbar. Durch Verbindung des Apparates mit einen
Spiegel und einem Magneten gelang es Boſe, das Wachstum
millionenfach vergrößert emem großen Zuſchauerkreis
vorzu=
führen. Dabei konnte man den Einfluß eines Temperatur= oder
Beleuchtungswechſels auf das Wachstum unmittelbar
wahr=
nehmen.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Hochſchulnachrichten. Nach den Mitteilungen des
Akademi=
ſchen Auskunftsamtes in Berlin ſtudierten insgeſamt im
Winter=
halbjahr 1920/21 an den preußiſchen Univerfitäten
5821 deutſche Frauen und 325 Ausländerinnen. Die
Studentinnen entſtammen in einer Zahl von 2368 den höheren
Beamtenkreiſen, 1338 Frauen entſtammen dem Kaufmannsſtande,
Handwerker entſandten 326 Töchter, und die verſchiedenen
an=
deren Stände zuſammen 2195 Töchter zum Studium. — Der
Ordinarius der klaſſiſchen Archäologie an der Uniderſität
Hei=
delberg, Dr. Ludwig Curtius, iſt von der
philoſophiſch=
hiſtoriſchen Klaſſe der Heidelberger Akademie der Wiſſenſchaften
zum außerordentlichen Mitglied gewählt wvorden. — Das
Pro=
motionsrecht, für die Forſtliche Hochſchule in Hann=
Münden wurde vom Landtag genehmigt, ſo daß die
Hoch=
ſchule nunmehr den übrigen deutſchen Univerſitäten, Techniſchen
und Tierärztlichen Hochſchulen vollſtändig gleichgeſtellt iſt. —
Die Philoſophiſche Fakultät der Univerſität Bern hat dem
deut=
ſchen Tonſetzer Friedrich Klofe dem Schöpfer der
Mär=
chenoper „Ilſebill” und des Oratoriums „Der Sonne=Geiſt”,
die Würde eines Ehrendoktors verliehen. — Profeſſor Dr.
Ju=
lius Goldſtein von der Techniſchen Hochſchule in
Darmſtadt hielt auf Eiiladung der Techniſchen Hochſchule
in Kopenhagen drei Vorträge über Soziologie der Technik.
Beſonderes Intereſſe erweckte die Darſtellung der
Bildungs=
beſtrebungen der deutſchen Hochſchulen und der Arbeiterſchaft.
Zu Ehren Goldſteins veranſtalteten der Deutſche Verein und
der Deutſche Klub einen Feſtabend, an dem Goldſtein einen
Vortrag über Kunſt und Moral hielt. Aniveſend waren u. a.
der deutſche Geſandte Freiherr b. Neurath, Vertreter der
deut=
ſchen Kirchen und Schulen, forzie hervorragende Vertreter
dänk=
ſcher
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2. Dezember 1921.
Rummer 323.
ſchiedenſter Stelle Verwendung ſinden. Für viele dieſer Aufgaben hoffen
wir auf Anmeldung von alleinſtehenden, älteren Frauen des
Mittel=
ſtandes, denen genug Kräfte blieben, um neben dem eigenen kleinen
Haus=
weſen täglich ein paar Stunden in einem freuden größeren tätig zu
ſein; es liegen ſchon Beiſpiele dieſer Art vor. Es verſteht ſich, daß dieſe
Dienſte nicht umſonſt, ſondern gegen angemeſſene Vergütung in bar oder
im Koſt bzw. in beidem geleiſtet werden; der Hausfrauenbund wird dieſe
Frage in Uebereinkunft mit den beiden Teilen regeln. Wohl gilt es
noch biel leidiges Vorurteil zu überwinden, das die ältenen Frauen gegen
entlohnte Arbeit hegen, die nicht gerade Heimarbeit iſt; aber der
ge=
ſunde Sinn und die morgliſche Kraft der deutſchen Frau und nicht
zu=
letzt die wirtſchaftliche Not werden dazu diewen, dieſe innere Widerſtände
zu beſiegen. Findet ſich auf der Seite der hilfebedürftigen Hausfrnuen
Talt und dantbares Entgegenkommen, fowie kräftiges Mitangreifen, ſo
könnte eine ſchöne Arbeitsgemeinſchaft entſtehen, die allen Teilen Nutzen
bringt. Die Anſchauung, daß ein tüchtiges Wirken in Haus und Küche
die geblldete Frau degradiere, kann doch nur noch in den Kreiſen von
Frauen herrſchen, die von den großen wirtſchaftlichen Zuſammenhängen
keine Anung haben, die in wahren Simm „rückſtändig” denken. — Ein
Ueberblick darüber, ob die Neueinrichtung Ausſicht auf eimigen Erfolg
hat, mauß abgewartet werden; iſt es der Fall, ſo wird eine Sprechſtunde
angeſetzt, in der eine Verteilung der angemeldeten Hilfsdienſpwilligen
vorgenommen und die Erledigung aller damit zuſammenhängenden
Fra=
gen geſchehen kann.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktton ihr Urteil vor.
— Im Nordiſchen Orcheſterkonzert Freitag, den 2.
De=
gember, im Saalbau wird der junge, weithin bekannte daniſch
Kom=
poniſt Rud Langaard ſeiue Shmphonie „Herbſtpfade” ſelbſt dirigieren.
Die Urgufführung dieſer Symphonie für Deutſchland in Heidelberg war
ein ganzer Erfolg. Eine andere Kompoſition „Sphärenmuſik” iſt ebenſo
in dieſen Tagen in Karlsruhe zur Aufführung gelangt. Die Badiſche
Preſſe ſchreibt: Das Ohr als Auge — Wagner hat dieſen Satz geprägt,
Er ompfing das Deſkriptiv=Anſchauliche aus dem Wort, alſo aus der
Dichtkunſt, die modernen Tondichter empfangen es aus der Mallumſt.
Die Konſequenzen müſſen ſich auswirken, wer das weiß, kann dieſer
Langaurdſchen Fantaſie Achtung, ja Betoundewung abgewinnen.
— Richard Wagner=Verein. Die Nachricht, daß nach
langer Pauſe einmal wieder ein Meiſter des Lautengeſangs nach
Darm=
ſtadt kommt, hat in hieſigen Muſikkreiſen große Freude erregt. Ueber
den Oeſterreicher Sepp Summer, der am nächſten Mittwoch
erſt=
malig hier auftreten wird, ſchreibt die Berliner Morgenzeitung: „Er
hat ſein Publikum ſo in der Gewalt, daß es ihm auch in die höheren
Regionen des Kunſtliedes willig folgt. Summer holt aus den Saiten
mit Liebe und Können ſo viel Möglichkeiten heraus, daß ſeine Lieder
berechtigten Anſpruch darauf erheben können, als ernſthafte
Kompoſitio=
nen bewertet zu werden” In der Deutſchen Zeitung (Berlin) lefen wir:
„Er iſt ein geborener Erzmuſikant, ein Schelm, ein Temperament, ein
Stück urſprüngliche deutſche Volksſeele, und ſeine natürliche
Anziehungs=
kraft iſt ſo groß, daß er im Handumdrehen — zumal er die Laute
vor=
züglich ſchlägt — die kühlen Berliner, alt und jung, in einen wahren
Begeiſterungstaumel verſetzte. Robert Kothe hat da einen ebenbürtigen
Nebenuhler gefunden, der uns immer willkommen ſein wird.” — Der
Vorverkauf zu dem intereſſanten Konzert wird heute beginnen.
dt. Gundernhauſen, 1. Dez. Die Ebangeliſationswoche
in hieſiger Gemeinde verlief veich geſegnet. Dem Vereinsgeiſtlicken für
Innere Miſſion Heſſen, Herm Pfarrer Schäfer, gelang es, durch ſeine
Anſprachen die Herzen der Zuhörer zu erwärmen. Der Beſuch der
Bi=
belſtunden, namentlich aber der Evangeliſotionsverſammlungen, nahm
jeden Tag zu. Es kamen auch viele Beſucher aus den Nachbarorten, wie
von Groß=Zimmern, Noßdocf und der Pfarrei Georgenhauſen. Die letzte
Abendverſammlung war von 368 Erſwachſenen und 79 Kindern beſucht.
Die freiwilligen Gaben ergaben 1083 Mark. Der Poſgunenchor von
Groß=Zimmern und der gemiſchte Chor der hieſigen Gemeinſchaft wirken
imn den Abendverſammlugen mit. Der ganze Verlauf der Veranſtaltung
zeigt, daß in unſerem Volke doch noch ein Verlangen nach Gottes,Wort
vorhanden iſt.
n. Jugenheim a. d. B., 1. Dez. Der ſchon kurz gemeldete
Einbruch in der hieſigen Villa Liebrecht iſt, wie die bisherigen
Feſt=
ſtellungen zeigen, unzweifelhaft von erfahvenen Dieben ſehr gewandt
ausgeführt worden. So benutzien ſie u. a. zur Vermeidung
verräte=
riſcher Fingerabdrücke überall Handſchuhe und hatden außerdeu über
das Schuhwerk Strüupfe oder dergleichen gezogen. Auch die Auswahl
der mitgenommenen reichen Beute läßt auf Uebung der Täter ſchließen,
da ſie zum Beiſpiel von Eßbeſtelett und fonſtigem Tafelgerät uſtv. nur
echt ſilberne Sachen ausſuchten und alles erprobten. Ferner wurden
Perſerteppiche und gleiche Deilen nebſt Pelzwverk und eine Anzahl
wert=
voller Genralde (letztere nach Herausſchneiden aus den Rahmen) geſtohlen,
und die Menge der Gegenſtände iſt, ſo groß, daß jedenfalls Mehreve be=
(s Atste ſch m generbshäßige Vrbreher hondeln und V.2
SNo=
bewünſtigt, als die Bewohner der Villa im Oberſtock ſchliefen und die
vom Garden aus eingedrungenen Diebe in den Erdgeſchoßräumen freie
Bahn fanden. Beſtimmter Anhalt bezüglich der Täterſchaft fehlt bis
jetzt und bietet ſich hoffentlich im weitenen Verlauf des Verfahvens. Der
Schaden iſt ſehr hoch. Der Geſchädigte hat eine Belohmung von 5000
Mark für die Ermittelung der Täter ausgeſetzt.
— Bensheim, 1. Dez. Verſchönerungs= und
Verkehrs=
verein. In der Reihe der erſtklaſſigen Veranſtaltungen dieſes Vereins
wird ein Konzert des 1. Quartetts, des Leiziger Gewaudhauſes einen
Höhepunkt darſtellen. Am 8. Dezember, abends 7 Uhr, werden die
Mit=
glieder dieſes hervorragenden Bammermuſikvereinigung, beſtehend aus
den Herren Edgar Wohlgandt, Karl Wolſchhe, Kapl Herrmann und
Prof. Julius Klengel, im großen Saale des „Deutſchen Hauſes”
konzer=
tienen. Das Progromm umfaßt auserleſene Werke von Haydn,
Best=
hoven und Schubert.
n. Kelſterbach, 1. Dez. Der ſchwere Exploſionsunfall,
der ſich am Nachmittag des 29. November im hieſigen Betriebe der
aus=
wärtigen Firma Krug eväignete und außer Verletzungen mehrerer
Arbeiter zwei Menſchenleben als Opfer forderte, iſt unverzüglich der
amtlichen Unverſuchung unterzogen worden. Das zuſtändige
Amts=
gericht Langen weilte mit Staatsanwolt Orth und dem
Sachverſtän=
digen Prof. Wöhler, beide von Darmſtadt, nebſt dem Kreisarzt zwecks
Augenſchwinnahme und der erforderlichen Feſtſtellungen bereits längere
Zeit an Ort und Stelle. Es handelt ſich, wie anläßlich früherer
ähn=
licher Vorkonunniſſe ſchon erſvähnt wurde, um Zerlegung deutſcher, an
die Franzoſen nach dem Friedensvertrag abgelieferter Artilleriemunition,
Minen uſtv., um die wertvollen Metallbeſtaudteile zu gelvinnen.
Natür=
lich iſt dieſe Arbeit trotz der Sicherheitsvorkehwumgen recht gefährlich,
zu=
mal der proviſoriſche Chavakter des Unternehmens eie gewiſſe Rolle
ſpielt. Man war zur Zeit des Unglücks an jenem Platz im Freien mit
entleeuten Schrapnells beſchäftigt; es ſcheint dabei durch geringe, noch
anhaftende Sprengſtoffreſte eine Stichkflamme entſtanden und auf eine
Anzahl in der Nähe liegender Fünfzehnzentimetergeſchoſſe
übergeſprun=
gen zu ſein. Von dort aus erfolgten die Verletzungen. Ein Arbeiter
war ſofort tot und ein andere verſtarb in der nächſten Nacht. Ob und
wem fahrläſſiges Verſchulden zur Laſt geſetzt werden bann, wird ſich
Gunuch das weitere Verfahren ergeben.
Mainz, 1. Dez. Die geſtrige
Stadtverordnetenver=
ſammlung begann mit einer Attacke von unabhängiger Seite gegen
die Verwaltung, weil ſie ein Angebot eines
Lunaparkunter=
nehmens, gegen Zulaſſung von zwei Wochen auf dem Halleplatz
eine Summe von 100 000 Mark für die Kriegsbeſchädigten zu
über=
weiſen, abgelehnt habe. Die Vorwürfe brachen, wie die Oebatte zeigte,
vollſtändig in ſich zuſammen. Von allen Seiten, auch von
kriegsbeſchä=
digter ſelbſt, wurde nachgewieſen, daß es ſich bei der Sache lediglich
um die Erzielung einer billigen Einnahmemöglichkeit für ein Jux=
Unter=
nehmen gehandelt hat, dem es ernſtlich gar nicht um den vorgeſchobenen
Zweck zu tun war. Aus den Beratungsgegenſtänden brachte zuerſt die
Erhöhung der Hundeſteuer, die künftig bei mehreren Hunden ſtark
ſtei=
gend geſtaffelt iſt, eine längere Debatte. Die Debatte drehte ſich darum,
daß die Wachhunde von der Steuer befreit werden ſollten. Man
einigte ſich ſchließlich dahin, daß die Vorlage der Steuer angenommen
wurde und daß in beſonderem, noch zu genehmigendem Zuſatz die
Oefi cheie aui etet e
höhungen. Die Stadt wird ſich au der Gründung einer Heſſiſchen
Landesbank, die lediglich als geldliche Ausgleichſtelle gedacht iſt,
mit einem Betrage von hunderttauſend Mark beteiligen. — Die Stelle
eines Stadtarztes ſoll geſchaffen werden, um dem verzweigten
Gefund=
heitsweſen der Stadt ein Haupt zu geben. — Für die Errichtung einer
eigenen Schlackenfalrik, von der man ſich gute Erfolge verſpricht, hat
ſich die Verſammlung ebenfalls ausgeſprochen. Sie kommt auf die
Ingelheimer Aue und koſtet 300 000 Mark Anlagekapital. — Zur
Vor=
ortbahnfrage. Geſtern fand im Stadthauſe eine Verhandlung
zwiſchen der Stadt Mainz und der Gemeinde Hechtsheim ſtatt
wegen der Wiederaufnehme des Betriebes der Bahu zwiſchen Mainz
und Hechtsheim. Daraufhin fand dann geſtern abend eine dringliche
Gemeinderatsſitzung in Hechtsheim ſtatt, wozu auch die
Verkehrskom=
miſſion eingeladen wurde, in welcher der Bürgermeiſter Bericht über
die Verhandlungen erſtattete. Er führte aus, daß die Stadt Mainz
gewillt ſei, einen beſchränkten Verkehr wieder einzuführen, und zwar
morgens zwei Züge, mittags einen Zug und abends zwei Züge, und
zwar bis zum 1. April 1922. Jedoch müßte die Gemeinde die Garantie
übernehmen, daß bei jedem Zug für eine Kilometerſtrecke 38 Mark
ver=
einnahmt werden. Sollte dieſe Einnahme nicht erzielt werden, ſo hat
die Gemeinde den Fehlbetrag zu decken. Sollte die Gemeinde mit
die=
ſem Vorſchlag nicht einverſtanden ſein, dann wird ein monatlicher
Zu=
ſchuß von 10 000 Mark feſtgeſetzt. Die Züge gehen ab Hechtsheim
mor=
gens um 6,00, 7.15, 10,15 und nachmittags um 1,25 und 5,50 Uhr; ab
Mainz um 6,30, 9,45 morgens und 12,20, 5.20 und 6,40 Uhr nachmittags.
Der Fahrpreis wurde wie folgt feſtgeſetzt: Wochenkarte 20 Mark,
Monatskarte 120 Mark, Schülertarte 60 Mark und für eine einzelne
Fahrt 2 Mark. Für Sonntag iſt ein Zug um 11 Uhr vormittags ab
Hechtsheim und 5 Uhr nachmittags ab Mainz geplant. Für Sonntags
wurde die einzelne Fahrt auf 2,50 Mark feſtgeſetzt. Der Gemeinderat
war einſtimmig damit einverſtanden. Der Betrieb wird wahrſcheinlich
ſchon morgen aufgenommen. Heute abend findet eine
Volksverſamm=
lug im Braunwartſchen Lokale ſtatt, um die Bevölkerung noch näher
über dieſe Angelegenheit aufzuklären.
T.U. Eich (Rheinheſſen), 1. Dez. Tot aufgefunden wurde
geſtern der Landwirt Ochs in ſeinem Bette. Die Todesurſache konnte
bisher nicht ermittelt werden.
T.U. Bechtheim, 1. Dez. Jagdunfall. Der Bautechniber Peter
Schuch, der wit ſeinem Vater und einigen anderen Jagdbeteiligten imn
der Gemarkung Menzeruheim weilte, wurde von einem ſchweren Unfall
betroffen. Vor dem Frettieren war veveinbart worden, die Kominchen
i freiem Lauf zu ſchießen. Trotzdem aber ſchoß der Landwirt Rell aus
Menzernheim, obwohl er gowarnt wurde, auf ein ſich nur wenige Meter
von Schuch befindliches Kaninchen. Ein Teil der Schrotladung ging dem
Unglücklichen imns Geſicht und verletzte das linke Auge derart ſchwer, daß
mit dem Verluſt des Sehvermögens gerechnet werden muß.
Butzbach, 30. Nob. Das Schreckensregiment eines
Brüderpaares. Die hier wohnhaften Korbmacher Gebr. Haßler
ſcbten im vorigen Jahre in Oberheſſen ein wahres Schreckensregimnent aus.
Sie trieben die Sache ſo arg, daß gegen ſie ein größeres Kommando der
Landespolizei aufgeboten werden mußte, wobei der eine Haßler erſchoſſen
wurde. Der andere, der 32jährige Korbmacher Karl Haßler, wurde
ver=
haſtet und geſtond ein, daß er auch in der Umgebung von Würzburg
zahlreiche Einbrüche und Raubzüge verübt hatte. Nachdem ihn das
Volksgericht Aſchaffenburg ſchon zu ſechs Jahven Zuchthaus verurteilt
hatte, erhielt er jetzt vom Würzbuvger Volksgericht für andere
Straf=
taten weitere ſechs Jahre Zuchühaus.
Reich und Ausland.
v. Dresden 30. Nob. Die Affäre des verhafteten angeblichen
Erzberger=Mörders Thykleſen hat eine eigenartige
Wen=
dung gewomuen. Die Dresdener Soaatsanwaltſchaft war ſchon vor
ge=
rauner Zeit zu der Ueberzeugung gekommen, daß Thhleſſen nicht als
Mörder in Frage kommt. Da er eine Handverletzung hatte, wurde er
aus dem Gerichtsgefängnis in ein Krankenhaus gebracht. Am Dienstag
ließ er einen Krimmalbegmten zu ſich kommen, dem er folgendes
mit=
teilte: Er heiße wirklich, wie er bisher angegeben habe, Hans Heinrich
Thylleſen, ſtamme aber nicht aus Köln=Lindenthal, ſondern aus München.
Er habe die Bürger= und dann die Realſchule beſucht und ſein Brot ſeit
1913 auf engliſchen Dampfern verdient. Im Kriege ſei er bis zum
Vize=
feldwebel abaneiert. Im September ds. Js. ſei ſein Vater in München
geſtorben. Dieſer habe früher ſehr gut dageſtanden, ſei aber jetzt
finan=
ziell zuſammengebrochen. Sein Vater habe ihn zu ſich gerufen und hobe könnten, ſie verlangten, daß die beſiegten Völker, die all=s
ihn auf dem Sterbebette das Verſprechen abgenommen, ſich der Polizei
als Mörder Erzbergers zu ſtellen. Der Grund für das eigenartige Ver= Entſchädigung zahlen ſollten, als ſie ſelbſt, ohns bankrott zu
wer=
langen iſt folgender: Der Vater war ein ſehr religiöſer Maun, der auf
dem Standpunkt ſtand, daß man Böſes mit Gutem vergelten müſſe. Sein
leſen zuzuſchreiben. Statt nun dieſer Kö.ner Famlie zu zürmen, habe er
ihr Gutes erweiſen wollen, indem er burch das Geſtändnis des Sohnes
den Verdacht der Täterſchaft an dem Morde Erzbergers von dieſer
Fa=
milie ablenben ſollte. Seine Angaben klingen natürlich ſehr wenig
wahr=
ſcheinlich. Dienstagnacht iſt bei der Duesdeuer Kriminalpolizei von einer
ſiddeutſchen Staßt ein Telegramm eingetroffen, in dem mitgeteilt wird,
daß das Sionalement des angeblichen Dhylleſen auf einen gewiſſen
Be=
venbrock paßt, der wegen Erpreſſung geſucht wird. Thylleſen beſtreitet
entſchieden, dieſer Mann zu ſein und behauptet nach wie vor, Thylleſen
zu heißen. Er bleibt vorläufig noch in Haſt.
Ueberholen eines Kuhwagengeſpannes ſtürzte das Auto des Kaufmanns
Frehzſe aus Hannover die Straßenböſchung hinab und begrub die
In=
faſſen unter ſich. Der Beſitzer des Autos und ſeine 18jährige Tochter ſein und Deutſchland als gleichberechtigtes Glied in den Kreis
wurden getötet, die Ehefrau und eie zweite Tochter leichter verletzt
Wilhelmshaven, 1. Dez. Schwerer Unglücksfall. Bei
einer Uebung, die geſtern eiwe Küſtenwehrabteilung im Fort Heppens
nd. Berlin, 1. Dez. Bei der Weiterbemtung des Kraftfahr:
zeugſteuergeſetzes im Reichstagsausſchuß für Verbrauchsſteuer
beantragte Abg. Dr. Pachmicke (Dem.), um eine doppelte Beſteuerung
der Kraftfachrzeuge auszuſchließen, die Kann=Vorſchrift durch eine Muß=
Vorſchrift zu erſetzen. Der Antrag wurde angenommen, ebenſo der
ab=
geänderte Abſ. 1 des 8 17. Angenommen wurde ferner ein Antrag Dr.
Zapf (D.V.), wonach alle Chauſſee= und Weggelder für Kraftfahrzeuge
vom 1. Januar 1922 an für unzuläſſig erklärt werden. — Zu 8 18
wünſcht ein Antrag Schiele (D.N.) die Außerkraftſetzung der
Beför=
derungsſteuer für alle fahrplanmäßig verkehrenden Omnibuſſe. Der
An=
trag wurde angenommen. Damit war die erſte Leſung des
Geſetzent=
wurfes für Kraftfahrzeugſteuer erledigt.
Es folgte die zweite Leſung des Renn= und
Lotteriege=
ſetzes. Auf Vorſchlag des Abg. Pachnicke (Dem.) ſoll ei
entſpre=
chender Betrag aus dem Aufkommen dieſer Steuer für
Zwecke der Leibesübungen aufgewendet werden.
An=
genommen wurde ein Antuag Brüninghaus (D.V.), der beſagt, daß auf
den Rennplätzen den Buchmachern nur das Legen zu feſten Odds
ge=
ſtattet iſt. Auch dürſen auf den Nemmplätzen von Buchmachern nur
Wett=
einſätze von mindeſtens 300 Mark angenommen werden. — Bezüglich der
Frage, ob Steuerſchulden rechtlich beim Abſchluß der Wetten eutſtehen
oder erſt bis das Nennen gelaufen iſt, kam der Ausſchuß zum Beſchluß,
daß für den Totaliſator die Steuerverſchuldung erſt mit der
Entſchei=
dung des Renens entſteht, auf das ſich die Wette bezieht. Für den
Buch=
macher hingegen ſoll die Steuerſchuld entſtehen, ſobald die Wette
ver=
bindlich geworden iſt. — Nach längeven Ausführungen des
Oberland=
ſtallweiſters von Preußen beſchloß der Ausſchuß gemäß einem Antnag
des Abg. Guerard (3.), den Regierungsenwurf dahin abzuändern, daß
die Länder ihren Anteil an der Wettſteuer mindeſtens zu zwei Drittel
für Avecke der Pferdezucht zu verwenden haben. Damit war auch die
zweite Leſung des Reunwettgeſetzes erledigt.
Sodann wandte ſich der Ausſchuß der Behandlung des
Geſetzem=
wurfes zur Abänderung des Zuckerſteuergeſetzes zu. Als
Be=
richterſtatter peferierte Abg. Dr. Sammler (D.N.) über die
Regierungs=
vovlage. Die Reichsregierug vetrete den Standpunkt, daß der im
Ent=
wurf vorgeſehene Steuerſatz von 100 Mark für 100 Kg. Neingewicht
Zucker ſich vom Standpunkt des Verbrauchers aus nicht als zu hoch
erweiſe. Selbſt bei einem etwaigen eintretenden Abbau der Preiſe ſei
dieſer Steuerſatz noch erträglich. Der Redner wies darauf hin, daß für
die Landwirtſchaft bei der jetzigen Finanzlage zwei Hauptpunkte
maß=
gebend ſein müßten: Die Hereinſchaffung von Golddeviſen durch Export
von Zucker und die Erſparung von Golddebiſen durch Erweiterumg des
Anbaues der übrigen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe. — Abg. Könen
(Komm.) ſehnte die vorgeſchlagene Zuckerſteuer als zu hoch ab. Dem
ſchloſſen ſich die Abgg. Frau Schilling (Soz.) und Meerhofen (U.Soz.)
an. Seitens der Regierung wurde darauf hingewieſen, daß nach
Er=
höhung ein Pfund Zucker eine Steuer von 50 Pfg. betragen würde.
Die Zahl der im Betriebe befindlichen Zuckerfabriken ſei von 261 im
Jahre 1919/20 auf 292 imn Jahre 1920/21 geſtiegen. Im Jahre 1913/14
betuug die Zahl der in Betrieb befindlichenr Zucherfabriben 341. — Der
Ausſchuß vervagt ſich ſodann auf morgen.
Steuerfragen im Reichstagsausſchuß.
wd. Berlin, 1. Dez. Im Reichstagsausſchuß für
Steuerfragen wurde zunächſt die Frage der
Wertermitte=
lung der Vermögen in ergänzender Beratung zur
Ver=
mögensſteuer angeſchnitten. — Abg. Dr. Roeſicker (
Deutſch=
national) wünſcht einen Zuſatz zu 8 16, der beſagt, daß bei Bewertung
des Vermögens die Vorſchrift der Reichsabgabenordnung (R. A.O.) über
die Wertermittelung Geltung und daß 8 139 Abſ. 2 und 8 152 Abf. 2—6
der N A.O. keine Anwendung finden ſollen. — Abg. Herold (3.)
wollte dem 8 16 ebenfalls eine neue Faſſung geben; danach ſollen im
Geſetzentwurf bei der Bewertung des Vermögens die Vorſchriften der
R.A.O. über die Wertermittelung mit folgenden ergänzenden
Beſtim=
mungen gelten: Die Vermögensgegenſtände werden jeweils unter
Be=
rückſichtigung der allgemeinen Wirtſchaftsverhältniſſe bewertet. Für die
dauernd dem Betriebe gewidmeten Gegenſtände foll eine vom 8 129
Abſ. 2 abweichende Bewertung ſtattfinden, wenn und ſoweit infolge der
Entwickelung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ein höherer dauernder
Wert anzunehmen iſt. Die Wertfeſtſtellung der Wertpapiere gemäß
8 143 der R. A.O. foll derart erfolgen, daß die durchſchnittlichen Kurſe
und Werte der drei letzten Jahre unter Mitberückſichtigung des
Erträg=
niſſes und des Beugsrechtes der Wertermittelung nach näherer
An=
weiſung des Reichsminiſters und Anhörung von Sachverſtändigen
zu=
grunde gelegt werden. Abg. Dr. Helfferich (Deutſchnatl.)
ver=
langt als Grundlage für die Bewertung von gewerblichen
Betriebsver=
hältniſſen die dauernde Beibehaltung des 8 139 Abf. 2 R.A.O. — Abg.
Weſtermann (Deutſchnatl.) trat für die Beibehaltung des
Ertrags=
wertes bei wirtſchaftlichen Gegenſtänden ein. — Abg. Bernſtein
(Soz.) trat für die Regierungsvorlage ei. Reichsfinanzminiſter Dr.
Hermes bat, auf den Boden der Regierungsvorlage zu treten, und
erklärte, daß die Frage des Ausbaues der Kataſterämter und ähnlicher
Behörden zu Wertermittelungsämtern für Grunſtücke im
Reichswirt=
ſchaftsrat bereits erörtert ſei. — In der Abſtimmung wurden
ſämt=
liche Anträge abgelehnt, mit Ausnahme des Antrages
He=
rold (3., der 8 16 die oben erwähnte Faſſung gibt. Hierzu wurde
nur der Zuſatz hinzugefügt, daß 8 152 Abſ. 3 mit der Maßgabe
Anwen=
dung findet, daß der Extrag der letzten drei Jahre, insbeſondere bei
Ermitelung des nachhaltigen Ertrages, zu berückſichtigen iſt. 8 17 der
Regierungsvorlage wurde abgelehnt. Angenommen wurde eine
Ent=
ſchließung Dr. Scholz (Deutſchnatl.), die Reichsregierung zu erſuchen,
die Frage zu prüfen, ob nicht unter Entlaſtung der Reichsfinanzämter,
unter Benutzung beſonderer Einrichtungen und unter Anwendung der
in den 88 155 und folgenden der R.A.D. feſtgelegten Grundſätze eine
einheitliche Bewertung eines ſtädtiſchen und ländlichen
Grundbeſitze=
zur Steuerbewertung und gegebenenfalls zu Beleihungszwecken erreicht
werden kann. Angenommen wurden dann die 85 18 und 19 in den
Faſ=
ſungen der Negierungsvorlage.
In der nm folgenden Beratung wurde die Beſtimmung des Tarifs
nachgeholt, die geſtern in der Abſtimmung freigelaſſen wurde. Es lag
ein Antrag des Abg. Herold (3.) vor, welcher beſagt, die
Vermögens=
ſteuer beträgt jährlich für die natürlichen Perſonen von den
angefan=
genen oder vollen 500 000 Mark des ſteuerpflichtigen Vermögens 1 vom
1000, für die entſprechenden nächſten 500 000 Mark 2 vom 1000, für
die erſte Million 3 vom 1000, für die nächſte eine Million 4 vvm 1000,
für die nächſten 2 Millionen 5 vom 1000, für die nächſten 5 Millionen
8 vom 1000 uſw.. für über 10 Millionen 10 vom 1000, für die übrigen
ſteuerpflichtigen Vermögen jährlich eineinhalb vom 1000 des
ſteuerpflich=
tigen Vermögens. — Nach eingehender Ausſprache an der ſich auch
Miniſter Dr. Hermes beteiligte und der Abg. Helfferich, der darauf
verwies, daß z. B. die A. E.=G. nach der Regierungsvorlage jährlich
80 Millionen Mark Vermögensſteuer zu zahlen haben dürfte, wurde der
Antrag Herold (3.) vom Ausſchuß angenommen. — 822 (Zuſchläge zur
Vermögensſteuer) wurde in der Faſſung des Reichsrats angenommen,
die einen Zuſchlag von 100 vom Hundert für die erſten 100 000 Mark
ſteuerpflichtigen Vermögens, von 150 vom Hundert für die „nächſten
150 000 Mark und von 200 vom Hundert für die weiteren Beträge
be=
ſtimmt. 8 23 wurde mit der Maßgabe angenommen, daß ſich die
Ver=
mögensſteuer für jedes nicht ſteuerpflichtige Kind um 100 ermäßigt,
ſo=
fern das ſteuersflichtige Vermögen nach erfolgter Abrundung nicht mehr
als 500 000 Mazk beträgt. 8 24 wurde in der Faſſung der
Regierungs=
vorlage angenommen. Damit waren die Beratungen des
Steueraus=
ſchuſſes erledigt.
Die Reparationsfrage.
Nitti über das Entſchädigungsproblem.
Z.1. Rom, 1. Dez. (Berl. Tagebl.) Nitti ſchreibt im
Pgeſe, es ſei unerhört, daß, während England, Frankreich
und Italien ſelbſt ihre Schulden nicht bezahlen
verloren haben, ganz beſonders Deutſchland, eine weit höhene
den, zahlen könnten. Dabei unterhalte Frankreich, um
Deutſch=
land zu zwingen, am Rhein eine Oklupationsarmee, die
min=
finanzieller Zuſammenbruch ſei dem Verhalten der Kölner Familie Thyl= deſtens die Hälfte der Entſchädigung koſte, die Deutſchland im
Jahre zu leiften vermöge.
Sir Paiſh über die deutſche Zahlungsfähigkeit.
wd. London, 1. Dez. Im Londoner nationalliberalen
Klub ſprach der bekannte engliſche Wirtſchaftspolitiker Sir L.
Paiſh über die deutſchen Reparationslaſten. Er
fagte u. a.: Selbſt die in Spa reduzierten Reparationsſummen
ſeien noch viel zu hoch. Von einer Beſetzung des
Ruhr=
gebietes, dem heißen Wunſche der franzöſiſchen Nationaliſten,
Nordhaufen, 1. Dez. Ein ſchwerer Autounfall ereignete halte er nichts, da dieſer Weg nicht nur zur Vernichtung
Deutſch=
ſich auf der Landſtraße nach Hollbach an der Wieſenmühle. Beim lands, ſondern auch Großbritanniens und der ganzen Welt
führen müſſe. Wem die deutſche Wirtſchaft wiederhergeſtelld
der Nationen aufgenommen würde, werde es in der Lage
ſein, 100 Millionen Pfund jährlich zu zahlen.
Der einzige Weg, um etwas von Deutſchland herauszuholen,
abhielt, erplodierte eine Handgranate. Ein Heizer wurde getötet, wäh= ſei, Deutſchland nicht gewaltſam zu zwingen, ſondern man müſſe
ven ein Offizier, enn Feldwebal und vier Mayn leicht verletzt wurden, ſeinen Verſprechungen glauben. Die Frage der Reparationen
müſſe nach Paifh einer vom Völkerbund einzuberufenden
Welt=
konfevenz von Bankiers und Finanzſachverſtändigen vorgelegt
werden.
Bradbury unterwegs nach Paris.
T.U. Paris 1. Dez. Der engliſche Vertreter der
Repara=
tionskommiſſion, Sir John Bradbury, der geſtern abend zu
der Sitzung des Londoner Reichskabinetts zugezogen worden
war, ſoll, dem Matin zufolge, nach Schluß noch nachts nach
Paris abgegangen ſein, um die Pläne der engliſchen R=
gie=
rung in der Reparationskommiſſion zu einer ernſten Erörterung
zu ſtellen.
Eine Erklärung Bradburys.
Paris, 1. Dez. Der engliſche Vertreter in der
Repara=
tionskommiſſion, Bradbury, erllärte einem Preſſevertreter,
er habe kein Moratorium vorgeſchlagen. Die
Re=
parationskommiſſion habe der deutſchen Regierung lediglich eine
kurze Friſt bewilligt, um Verhandlungen über die Aufnahme
ausländiſcher Kredite aufnehmen zu können. Es ſei jjedoch
mög=
lich, daß es ihr nicht gelinge, dieſe Kredite zu erhalten, und daß
ſie alſo nicht zahlen könne. Er habe deshalb ſeiner Regierung
vertrautliche Mitteilungen gemacht, um einen Entſchluß faſſe
zu können, falls dieſe Evemtualität eintritt. Wenn die deutſche
Regierung um ein Moratorium erſuche, müſſe die
Reparations=
kommiſſion dies in Betracht ziehen.
Beratungen in Paris und London.
Paris, 1. Dcz. (Wolff.) Millerand hatte heute
vor=
mittag eine Unterredung mit dem franzöſiſchen Vertreter in der
Reparationskommiſſion Dubois über die Frage des deutſchen
Moratoriums.
Das Reuterbureau erfährt in London: Das Schatzamt
iſt zurzeit noch immer mit der Reparationsfrage
beſchäf=
tigt. Sowie die Erwägungen über den Plan eines
Morato=
riums oder einer Regelung nach dem Termeuliſchen Plan fectig
ſind, wird das Kabinett zuſammentreten, um die Angelegenheit
zu erörtern. Lloyd George intereſſiert ſich außerordentlich
für die Frage. Es iſt nicht ganz ausgeſchloſſen, daß Lloyd George
mit Rathenau zuſammentreffen wird.
Vanderlip über den Vertrag von Verſailles.
T.U. Neu=York, 1. Dez. Drahtlos wird aus Angpols
gemeldet: Der ſoeben von ſeiner Europareiſe zurückgekehrte
Vanderlip erklärte, daß der Verſailler Vertrag das
un=
ſinnigſte Dokument ſei, das menſchlicher Geiſt jemals
geſchaffen habe. Er müfſe aufs neue geſchrieben
werden, bevor normale Verhältniſſ= für die Welt
zurück=
kehren könnten.
Der Proteſt der Arbeiter der Kruppwerke
an Nollet.
*Berlin, 1. Dez. Wie der Vorwärts aus Eſſen meldel,
erhielt der Kruppſche Arbeiterrat vom
franzöſi=
ſchen Metallarbeiterbund eine
Sympathieerklärung=
die ausdrücklich den Proteſt der Kruppwerke an den Genera.
Nollet billigt. In der Erklärung heißt es: Durch das Bundes”
bureau iſt eine Eingabe bei der franzöſiſchen Regierung zwege
Proteſterhebung gegen ſolche Akte gemacht worden
Nummer 323.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2. Dezember 1921.
Seite 5.
Kriegsbeſchädigtenfragen.
wd. Berlin, 1. Dez. Der Reichstagsausfchuß für
Kriegsbeſchädigtenfragen hat die Petitionen der Kriegs
beſchädigtenverbände, die ſich mit den Teuerungsfragen befaßten, der
Regierung zur Berückſichtigung überwieſen, hierbei aber ausdrücklich
feſtgeſtellt, daß ſich der Ausſchuß damit nicht auf eine allgemeine
gleich=
mäßige Teuerungszulage ohne Berückſichtigung der Bedürfniſſe in
Einzelfällen feſtlegen will. Weiterhin wurden einige Petitionen, die ſich
auf Weiterentwickelung des Geſetzentwurfes zur Unterbringung
Schwer=
beſchädigter beziehen, verhandelt. Regierungsſeitig wurde betont, daf
die Frage der Erweiterung der Perſonenkreiſe bei ſchwer
Erwerbs=
beſchränkten eingehend geprüft werden würde.
Die Rechtsverhältniſſe der ehemaligen
elſaß=
lothringiſchen Landesbeamten.
wd. Berlin, 1. Dez. Der Beamtenausſchuß des
Reichs=
cages begann heute die zweite Leſung des Geſetzentwurfes über die
Rechtsverhältniſſe der ehemaligen elſaß=lothringiſchen
Lan=
desbeamten. § 1 wurde nach den Beſchlüſſen der erſten Leſung
angenonrmen. Zu § 2 begründete Abg. Stüchlen (Soz.) einen Antrag
auf Wiederherſtellung der Regierungsvorlage. Er will, daß den ver
triebenen Beamten ein Wartegeld nur dann zugeſtanden wird, wenn ſie
wewigſtens eine Dienſtzeit von 10 Jahren zurückgelegt haben und auch
das nur bis zur Vollendung des 65. Lebensjahres. In der 9
Deutſchen Volkspartei und der Deutſchnationalen Volkspartei ange
vommen. Die §§ 3—4 bleiben unverändert, ehenſo § 5. Die §§ 6—18
wurden in der Faſſung der erſten Leſung mit den Aenderungen
angenom=
men, die ſich aus der Annahme des Antrages Stücklen ergeben haben.
Abg. Stüchlen (Soz.) beantragt alsdann Eimfügung eines § 18a, der
eine Kürzung des Wartegeldes für ſolche Wartegeldempfänger vorſieht,
die aus pridater Tätigkeit Einbommen haben. — Nach kurzer Debatte
wurden die Verhandlungen abgebrochen.
Abgelehnte Einberufung eines
Reichs=
betriebsrätekongreſſes.
* Berlin. 1. Dez. Auf die Beſchlüſſe der
Verſamm=
lung der Betriebsobleute Berlins, die am 23.
No=
vember von der Betriebsrätekommiſſion aus dem Reiche
einbe=
rufen wurde, antworten jetzt der Allgemeine Deutſche
Gewerkſchaftsbund und der Afabund, daß ſie es ab
lehmen müßten, eine Verancktvortung für Aktionen zu tragen, die
von irgendwelchen fliegenden Kommiſſionen eingeleitet tverden.
Die Forderung nach Einberufung eines
Reichsbetriebsrätekon=
greſſes wurde von den Verbänden geprüft. Man kam zu dem
Ergebnis, daß ſich die Attivität der organiſierten Arbeiter und
Angeſtellten, wie ſie jetzt durch die wirtſchaftliche Lage bedingt
iſt, ſich keineswegs in der Veranftaltung von
Betriebsrätekon=
greſſen auswirken müßte. Die Gewerkſchaften würden für ein
wirtſchaftliches Programm kämpfen und rechneten
da=
bei auf die Unterſtützung der Betriebsräte. Es wird in nächſter
Zeit Gelegenheit gegeben ſein, auf dar großen Ausſchußtagungen
des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes und des
Afg=
bundes das Programm der Spitzenverbände weiter zu behandeln
und die erforderlichen Schlüſſe zu ziehen. Es beſteht daneben
noch die Möglichkeit, durch die Einberufung des gewählten
Bei=
rates der gewerkſchaftlichen Betriebsrätezentrale deſſen Mitwir=
Lung an der Bewegung zu ſichern. Die Forderung der Amneſtie
für die politiſchen Gefangenen müſſe in erſter Linie Sache der
Holitiſchen Arbeiterparteien ſein.
Berthelot Geſandter für Berlin.
T.U. Paris, 1. Dez. Der Generalſekretär im
Außen=
miniſterium, Berthelot, der durch den Krach der Banque
änduſtrielle de Chine kompromittert wurde, ſoll als Geſandter
Frankreichs nach Berlin gehen.
Eine Vertretung der Sowjet=Ukraine in Berlin.
T.u. Berlin, 1. Dez. Die Sowjet=Ukraine=
Kom=
niſſion für den Gefangenenaustauſch in Deutſchland iſt beim
Auswärtigen Amt vorſtellig geworden, um als
diplomati=
ſche Vertretung der Sowjet=Ukraiue anerkannt zu werden.
Die Oedenburger Abſtimmung verſchoben?
T.U. Wien 1. Dez. Wf= in hieſigen gut unterrichteten
Kreiſen verlautet, ift damit zu rechnen, daß die
Volksabſtim=
mung im Oedenburger Gebiet aus techniſchen Gründen nicht
vor Anfang 1922 vor ſich gehen kann.
T.U. Wien 1. Dez. Der Präſident des Natiovalrates Dr.
Dinghofer, Vorſitzender der Großdeutſchen Partei
Oeſter=
veichs, empfing geſtern den nach Wien und Oedenburg
ent=
ſandten Sonderberichterſtatter der Telegraphen=Union. Dr.
Ding=
hofer wies auf die Wichtigkeit der Voxbehalte hin, die an die
Ratifikation des Venediger Abkommens geknüpſt worden ſind.
Die Oedenburger Frage ſei durch Diktat der Entente gegen
die vertraglichen Rechte Oeſterreichs behandelt
worden.
Die iriſche Frage.
T.U. London, 1. D:z. Nach dem Daily Chronicle bemüht
ſich die engliſche Regierung jetzt beſonders darum, Sinnfein zu
veranlaſſen, das angebotene Dominionſtatut für
Ir=
land anzunehmen, wodurch Uilſters Autonomie außer einem
eigenen Parlamzent und ſeine Vertretung im Reichskabinett
er=
halten bleiben würde.
Eingreifen der Großmächte in Portugal.
T.U. London, 1. Dez. Die Times melden, daß die
Groß=
mtächte die Stellung Portugals unter das Mandat
der Großmächte in Erwägung ziehen. Spamien und Ita=
Iken ſollen für ein derartiges Eingreifen ſein.
London, 1. Dez. (Wolff.) In einer Zuſchrift an die Times
erhebt die vorrugieſiſche Geſandtſchaft in London ſtarke
Ver=
wahrung gegen die von den Times verbreitete Meldung über
di= rote Gefahr in Portugal. Irgendeine auswärtige
Intervention in Portugal werde nicht erwogen.
Zum Angora=Abkommen.
T.U. Marſeille, 1. Dez. An Bord der „Sphinx” traf
geſtern Forrid Bey, der Delegierte der Regierung von
An=
gora, in Marſeille ein. Er iſt damit beauftragt worden,
alle Fragen bezüglich der Ansführung des Abkommens von
Angora zu regeln.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Ablehnung des japaniſchen Vorſchlages.
Neu=York, 1. Dez. (Wolff.) Wie Aſſociated Preß aus
Waſhington weldet, iſt der japaniſche Vorſchlag, Japans
Flottenſtärke auf 70 Prozent an Stelle von 60
Pro=
zent feſtzuſetzen, den Vereinigten Staaten und England formell
uniterbreitet worden. Die britiſchen und amerikaniſchen
Flotten=
ſachverſtändigen legten ſich gemeinſam auf den Hughesſchen Plan
ſeſt und erklärten, daß der japaniſche Vorſchlag ganz
unan=
nehmbar ſei. Amerikaniſche Delegierte äußern, die Lage ſei
zſwar heikel, man brauche aber nicht jede Hoffnung aufzugebeu
daß die Japaner ſchließlich den urſprünglichen Plan annehmen
werden. Japan ſei der Anſicht, daß das Verhältnis von etwas
weniger als 70 Prozent es der Gnade der anderen großen Se2 ausliefere, und erkläre, die Konferenz habe keine
Bürg=
ſchaft dafür gefunden, daß ſich in Zukunft keine Schwierigkeiten
engeben würden. Die Japaner hätten ſich nicht darüber
ausge=
ſprochen, wie ſih die Ueberwindung des toten Punktes unter den
Flottenſachverſtändigen ermöglichen laſſen werde.
Die Fragen des fernen Oſtens.
Paris, 1. Dez. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Waſhington haben die chineſiſchen und japaniſchen
Delegierten die Vermittlung von Balfour und
Hughes für die Regelung der Schantung= und
Kiautſchou=
ftage angenommen.
Paris, 1. Dez. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Faſhington hat ſich die Kommiſſion für den fernen Oſten
auf unbeſtimte Zeit vertagt. Wahrſcheinlich werde ſie vor
Mitte nächſter Woche nicht mehr zuſammentreten. Es ſei auch
unwahrſcheinlich geworden, daß die angekündigte Vollſitzung der
Konferenz am Montag ſtattfinden werde. Sie werde jedenfalls
auch nicht vor Mitte komender Woche zuſammentreten.
Letzte Nachrichten.
wd. Berlin, 1. Dez. Die Tägl. Rundſchau meldet aus Riga:
Die Eiſenbahnkonſerenz hat zum Abſchluß einer
Eiſenbahn=
konvention über den direkten Paſſagier=, Gepäck=
und Güterverkehr zwiſchen Deutſchland,
Lett=
land, Litauen und Eſtland geführt. Nach Ratifikation
der Konvention werden die Paſſagier= und Güterzüge die Grenze
zwiſchen den vier Staaten ohne Umladen und Umſteigen
paſ=
ſieren.
Wie die Deutſche Tagesztg. aus zuverläſſiger Quelle
er=
fahren haben will, befinden ſich gegenwärtig Beauftragte der
polniſchen Regierung in Berlin, um den Abſchluß
deutſch=polniſcher Handelsverträge in die Wege
zu leiten.
Berlin, 1. Dez. (Wolff.) Die Königsberger
Oſtpreu=
ßiſche Zeitung wurd= durch eine Verordnung des
Polizei=
präſidenten auf drei Tage bis einſchließlich 4. Dezember wegen
des Artikeſs „Fehlende Männer” verboten.
wd. München, 1. Dez. Im Monat Dezember wird in Bayern
zur Beſchaffung von Mitteln für die Unterſtützung der
Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen eine
Landesſammlung von Geldſpenden mittels Aufrufen in
der Preſſe und Verſendung von Werbebriefen, ferner durch eine
Hausſammlung und einen Opfertag veranſtaltet werden. Das
Unt rnehmen, das unter der oberſten Leitung der
Landesfür=
ſorgeſtelle beim Minifterium für Sozialfürſorge ſteht, ſoll den
amtlichen Fürſorgeſtellen die Mittel zur Bewältigung jewer
Ausgaben verſchaffen, für die die Mittel aus Reichsmitteln nicht
zur Verfügung geſtellt werden können.
Hamburg, 1. Dez. (Wolff.) Die auf die Ergreifung des aus
dem Unterſuchungsgefängnis entwichenen Oberleutnants
Boldt von der Polizeibehörde ausgeſetzte Belohnung von
5000 Mark iſt auf 20 000 Mark erhöht worden.
Hamburg, 1. Dez. (Wolff.) Der Verein der
Kaffeegroß=
händler, e. V., teilt mit: Der Reichstagsausſchaß für
Ver=
brauchsſteuern lehnte die Erhöhung des
Grund=
zolles für Kaffee ab. So lange der Goldzollzuſchlag nicht
geändert wird, bleibt es bei den gegenwärtigen Zollſätzen von
25 Mark für ein Pfund rohen und 32 Mark für ein Pfund
ge=
röſteten Kaffee.
Braunſchweig, 1. Dez. (Wolff.) Heute nachmittag brachen
zwei Knaben auf dem Eiſe der Okex ein und
ver=
ſchwanden unter dem Eiſe. Ein Schulnädchen verſuchte, die
Knaben zu retten, geriet jedoch ebenfalls unter das Eis. Der
herbeigerufenen Feuerwehr gelang es bis zum Abend nur das
Mädchen uud den einen Knaben als Leichen zu bergen, die Leiche
des zweiten Knaben konnte noch nicht gefunden werden.
Stettin, 1. Dez. (Wolff.) Der deutſche Dampfer „Kurt”,
der Anfang November von Stettin nach Norköping abgegangen
iſt, iſt verſchollen. Es wird angenommen, daß der Dampfen
im Schneeſturm untergegangen und die 12 Mann
zählende Beſotzung verloren iſt.
Wien, 1. Dez. (Wolff.) Heute ereigneten ſich hier große
Arbeiterdemonſtrationen gegen die Teuerung.
Ein nach Tauſenden zählender Zug marſchierte am Nachmittag
aus den Vorſtädten vor das Parlament, wo eine Abordnung dem
Bundeskanzler eine Reihe von Forderungen unterbreitete. Die
Menge erhielt dann Zuwachs, ſo daß ſie bald nach
Zehntauſen=
den zählte. In der Menge herrſchte eine große Erregung, die ſich
bei dem Marſch durch den Ring auf die Kaffeehäuſer und
die Lebensmittelgeſchäfte richtete. Die Läden wurden
faſt vollſtändig ausgeplündert. Erſt gegen Abend
gelang es der Polizei, den Plünderungen ein Ende zu machen.
Neue Unruhen ſind jedoch nicht ausgeſchloſſen.
Paris, 1. Dez. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus Neu=
York trat Admiral Beatty die Rückreiſe nach England an.
T.1. London, 1. Dez. Die Finanzkriſe in Peking
iſt vorläufig beendet. Die Bank of China und die Bank
of Commwnication ſind von anderen chiueſiſchen Banken
under=
ftützt worden. Die Regierung hat große Geldbeträge von den
nordländiſchen Militärgouverneuven erhalten.
Vermiſchtes.
8 Die Eheſcheidungen in Deutſchland. Im Jahre 1919
ſind nach „Wirtſchaft und Statiſtik” nicht weniger als 22022 Ehen
ge=
ſchieden worden gegen 13 344 (1918), 11603 (1917), 10 494 (1916), 17 835
(1913) und 9933 (1303). Nach dem Rückgang in der Kriegszeit iſt alſo
eine ſehr ſtarke Steigerung eingetreten. Weitere Steigerungen für die
nächſten Jahre ſtehen bebor. Auf 10 000 Emwohner kamen in 1919 36,2
Eheſcheidungen gegen 20,6 in 1918, 16,3 in 1915—1917 und 26,1 in 1912
bis 1914. Die höchſten Ziffern weiſen Hamburg (138,4) und Bremeu
(90,0) auf. Am geringſten war die Scheidungsziffer in Heſſen mit 26,1,
Württemberg mit 24,0 und Oldenburg mit 20,7.
Literariſches.
— Reinhard Roehle: Auf großer Safari mit
treuen Askari. Taten und Abenteuer deutſcher Jungen im wilden
Pori. Gebunden 30 Mk. Mit einem mehrfarbigen und 8 zweifarbigen
Einſchaltbildern von Ludwig Beerwald. Pflanzer und Offiziere, die
Deutſch=Oſtafrikas große Zeit miterlebt haben, gaben dem Verfaſſer die
Anregung zu dieſem Buche. Bei ihren mündlichen Berichten wurden
die Geſtalten lebendig, deren wechſelvolle Schickſale im Laufe dieſer
Er=
zählung an den Augen der Leſer vorüberziehen. Mag uns auch ein
ungerechter Machtſpruch aller Kolonien beraubt haben: Die Erinnerung
an das, was unſer Volk unter eigener Flagge in fernen Zonen geleiſtet
hat, darf damit nicht verloren gehen. Dies gilt beſonders für die
Ju=
gend, die hoffen darf, unſer Vaterland nach der Zeit der Schmach
inner=
ich geſunden und auch äußerlich wieder geachtet in der Reihe der
Groß=
mächte baſtehen zu ſehen. So möchte auch dieſes Buch dazu beitragen,
die Erinnerung an Taten wach zu halten, auf die wir mit berechtigtem
Stolz zurückblicken dürfen — eine Aufgabe, die den Verfaſſer um ſo mehr
lockte, als er während ſeiner mehrjährigen Weltreiſen viele
Beobach=
tungen machen konnte, die ihm bei ſeiner Arbeit zuſtatten kamen. Grof
iſt die Zahl der Geſtalten, die uns das Buch vorführt, und vielfältig
ſind ihre Schickſale auf der mehrjährigen „Safari” mit Lettow=Vorbeck
durch die Wildnis. Alte Afrikaner, die in den verſchiedenſten Stellun
gen bis zuletzt an dem großen Zuge teilnahmen, alſo den Wahrheits
gehalt der Erzählung am beſten zu beurteilen vermögen, haben ſich mit
lebhafter Anerkennung über das Buch geäußert, ſo daß es ſich gewiß
bald einen Platz in den Herzen unſerer Jugend erobern wird.
Landwirtſchaftliches.
T.u. Frankfurt, 1. Dez. Schweine= und Kleinvieh
markt. Der Kleinviehmarkt wird bei flottem Handel ſchnell geräumt.
Der Schweinemarüt verlief ſchleppend und hinterläßt etwas Ueberſtad.
Aufgetrieben waren: 82 Kälber, 879 Schafe, 415 Schweine. An Preiſen
wurden angelegt per Zeytner Lebendgewicht: für Kälber beſte
Quali=
täten von 1000—1100 Mk., für Kälber mittlever Qualitäten von 850
bis 950 Mk., für Kälber geringerer Qualitäten von 700—800 Mk., für
Hämmel von 400—700 Mk., für Schweine unter 80 Kg. Lebendgewicht
von 1400—1700 Mk., für Schveine von 80—100 Kg. Lebendgewicht 1800
bis 2000 Mk., für Schweine von 100—120 Kg. Lebendgewicht 1800—2100
Mk., für Schweine von 120—150 Kg. 1800—2100 Mk. Außerdem
wur=
den 19 Rinder ohne amtliche Preisnotierung gehandelt.
Spiel, Sport und Turnen.
Eine bedentſame Entſcheidung.
T.U. Berlin, 1. Dez. Eine bedeutſame Entſcheidung fällte der
Tarifausſchuß für Arbeiterfragen in der Reichsſchatzverwaltung. Er
be=
ſtimmte, daß Arbeitern, die bei ſportlichen Uebungen
verunglücken, der Lohn und die geſetzlichen Renten weiter zu
zahlen ſeien, da der Sport keine vorſätzliche Selbſtſchädigung und ein
vertragswidriges Verhalten darſtelle.
zr. Der Techniſche Ausſchuß der D.S.B. in Weimar.
Der Techniſche Ausſchuß, dem die Sportwarte der einzelnen
Landesver=
bände der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik angehören, tagte
am Samstag und Sonndag in Weiar. Zur Verhandlung ſtand eins
große Reihe Punkte. Für das neu aufgenomwene Handballſpiel wurden
ſie Regeln geändert und beſchloſſen, im kommenden Jahre Kämpfe
aus=
zuſchreiben und die beſten Mannſchaften für die deutſchen Kampfſpiele zu
verpflichten. Ein neugebildeter Jugendausſchuß unter Weidner=Berlin
wird zum erſten Male bei der Wahlverſammlung im Februar in Berlin
zuſammentrelen. Die Feſtſtellung des Vereinsmeiſters 1921 ging ohne
Schwierigkeiten dor ſich. Der Tital wurde dem Frankfurter
Durnperein von 1860 zugeſprochen, der mit 271 Punkten an der
Spitze der Vereine ſteht, die ſich um die Meiſterſchaft im letzten Jahre
bewarben. Den zweiten Platz erhielt der Münchener
Turn=
verein von 1879 mit 231 Punkten. Für die Zukunft wurden neue
Beſtimmungen geſchaffen, die den Verhältniſſen bei den Spitzenvereinen,
die ſich 1921 nicht beteiligten, mehr Rechnung tragen. Im nächſten Jahrs
kommt die Meiſterſchaft im 110 Meteu=Hürdeplaufen, 1500 Meter=Laufen,
Hochſprunng, Dreiſprung, Diskuswerfen und Kugelſtoßen zum Austrag.
Eine große Reihe von in der letzten Saiſon erzielten Höchſtleiſtungen
über die wir an anderer Stelle berichten) wurde genehmigt. Alle
Mei=
ſterſchaften ſollen in Zukunft zuſawmewhängend ausgetragen werden.
In das Standardprogramm wird alſo die Zehnbampfmeiſterſchaft
mit=
aufgenommen. Die Meiſterſchaften der Frauen erhalten durch Diskus=
und Speerverfen, ſowie Hochſprung eine Bereicherung. Die
Einfüh=
rung von Hallenmeiſterſchaften wurde dagegen abgelehnt. Wanderpreiſe
ſollen nur für hiſtoriſche Veranſtaltungen und auch wur für
Mannſchaftg=
kämpfe zugelaſſen werden. Die großen Staffelläufe, wie Potsdam-
Ber=
lin, Griesheim—München, Nürnberg—Fürth uſſv. ſollen am 28. Juni
gleichzeitig zum Austrag gelangen. Einer eingehenden Durchſprache
wurden die Wettkampfbeſtimmungen unterzogen, die redakvionelle
Ab=
faſſung jedoch dem geſchäftsführenden Ausſchuß überlaſſen. Ebenſo
wur=
den die Normalmaße für die einzelnen Geräte feſtgelegt.
sr. Genehmigte deutſche Leichtathletik=Rekords.
Der Tochniſche Ausſchuß der Deutſchen Sportbehörde nahm die folgenden
in der letzten Saiſon erzielben Höchſtlsiſtungen offiziell in die
Nekord=
liſte der D.S.B. auf: 7500 Meter 24:09,7 Bedarff=Frankfurt a. M.
25. 9. 21 in Frankfurt, 10 Km. 33:03,5 Bedarff=Frankfurt 9. 11. 21 in
Frankfurt. — Olympiſche Staffel 3:38,1 Fvankfurter T. u. Sp.=Gem.
Eintracht=Frankfurt 25. 9. 21 in Frankfurt. — Gehen: 20 Km. 1:38:26
Müller (Verliner Athletik=Klub 17. 7. 21 in Berlin. — 25 Km. 2:09:41,4
Müller (B. A. K.) 11. 9. 21 München. — 30 Km. 2:37:10,2 Müller (B. A. K.)
11. 9. 21 München. — 50 Km. 4:40:14,3 Müller (B.A.K.) 11. 9. 21
Mün=
chen. — Dreiſprung o. A.: 9,80 Meder, Schumacher (Hamburg) 18. 9. 21
in Hamburg. — Schleuderballwerfen, 2 Kg.: 59,75 Meter, Haymann
(T. ur. Sp. 1860=Müncken) 16. 10. 21 in München. — Speerwerfen,
beid=
armig: 94,80 Meter, Lüficke (B.S. 01) 21. 8. 21 in Hamburg. — Dmnen=
400 Meter=Staffel, 52,1 Sek. (T. u. Sp.=V. 1860=München) 20. 8. 21 in
Hamburg. — Hochſprung: 1.40,5 Meter, L. Voigt (V. f. L. 53=Charl.)
4. 9. 21 in Berlin. — Speerwerfen: 29,90 Meter, E. Schulze (Preußen=
Münſter) 2. 7. 21 in Necklinghauſen.
sr. Die Zukunft des internationalen
Fußball=
ſports. Im nächſten Frühjahr wird die Fifa einen Kongreß aller
ihr angeſchloſſenen Sraaten einberufen, um wiederum zu der
Inter=
nationalität Stellung zu nehmen. Der Sekretär der Fifa, Hirſchmann,
glaubt, daß nach demſelben alle internationalen
Beziehun=
gen wiederhergeſtellt werden, auch wenn Frankreich ſeinen
bisher ablehnenden Standpunkt beibehalten ſollte. Auch England, das
im Vorjahre aus dem Vevband austrat, ſollte bis dahin wieder ſeine
Anmeldung abgegeben haben. England ſoll die Fifa bereits verſtändigt
haben, daß es ſofort wieder zurückbehre, wenn die Zentralſtaaten in den
Verband aufgenommen ſind. — Auch die Bevufsſpielerfrage, deren
Lö=
ſung für den Kontinent — ſiehe Holland und Deutſchland — immer
brenmender wird, wird Gegenſtand von Beratungen ſein.
sk. Skiwettbewerbe bei den Deutſchen
Kampfſpie=
len. Die Skiwettbewerbe bei den Deutſchen Kampffpielen finden vom
27. bis 29. Jauar bei Garmiſch=Partenkirchen ſtatt. Sie beſtehen in
Ski=
langläufen von 12 bis 15 Km., einem Skiſtaffellauf über 40 Km. für
Ver=
banos=, Vereins= und Städtemamſchaften von je 5 Mann, einem Skilauf
für Damen über 5 Km. und in Skiſprungläufen. Die Klaffeneintellung
ſieht vor: A. Jugendblaſſe: a) Läufer von 16 bis 18 Jahren, b) Läufer
von 18 bis 20 Jahren; B. II. Klaſſe: Läufer über 20 Jahre, welche i
Klaſſe I nicht ſtartberechtigt ſind; C. I. Klaſſe: Läufer über 20 Jahre,
die in einem zuſammengeſetzten Lauf eine beſſeve Note als 2,5 erhalten
haben oder bei einem gleichgeſtellden ausländiſchen Wettlauf
ausgezeich=
net wurden; D. Altersblaſſe: 1. Läufer über 32 Jahre, 2. Läufer über
40 Jahre. Jeder Deutſche und Auslandsdeutſche, der den
Amateurbe=
ſtimmungen des D.S.V. eutſpricht, kann ſich beteiligen. Nenngeld für
jeden Läufer und jeden Lauf 10 Mk. (10 Kr.), für jede Mannſchaft beim
Staffelleuf 50 Mk. (50 Kr.). Briefanſchriften für allg. (renntechniſche
Angelegenheiten): A. Ganzenmüller, München, Lindtwurmſtraße 45
(T. 56 312); für Nennungen Gelbſerkehr, Wettlaufordnungen (2 Mk.)
u. dergl.: E. Wunderlich, München, Implerſtraße 38; Poſtſcheckkonto:
12 291.
er. Heber 1000 Teilnehmer beim Berliner
Hallen=
ſportfeſt. Der Nennungsſchluß zum 9. Berliner Hallenſportfeſt am
10./11. Dezember im Berliner Sportpalaſt hat ein überaus günſtiges
Ergebnis gebrachr. Faſt 1100 Teilnehmer, darunter die bebannteſten
deutſchen Leichtathleten auch aus dem Reiche, werden in Wettbewerb
tre=
ten. Wie wir weiter erfahren, iſt auch das Intereſſe der Oeffentlichkeit
für das Feſt ei ſelten großes. Faſt alle Eintrittskarten ſollen bereits
vergriffen ſein.
sr. Die Silberſchikdſpiele 1922. Der Deutſche
Hockeybund hat jetzt die Gegyer der Vorrunde der Silberſchildſpiele
1922, die die Stelle der Deutſchen Hockeymeiſterſchaft vertritt, feſtgeſetzt.
Berlin und Norddeutſchland raſten. Auf eigenem Gebiet wird
Südoſt=
deutſchland dem mitteldeurſchen Verband gegemübertreten, während
Weſt=
deutſchland in Süddeutſchland den ſüddeutſchen Verband zum Gegner
hat. Termin und Ort der Austragung überläßt der Bund
Vereinbarun=
gen zwiſchen den einzelnen Verbänden. Die Zwiſchenrunde führt die
em=
zelnen Gegner am 9. April zuſamen, der dann am 7. Mai die Endrunde
folgen wird. Ein Zwiſchenrundenſpiel wird nach Berlin verlegt werden.
sr. Von den Deutſchen Kampfſpielen 1922. Der
Deutſche Fußballbund hat das Fußballprogramm für die
Kampfſpiele genehmigt. Die Einleitung macht das
Entſcheidumgs=
ſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft am 18. Juli. Am Montag, den 19.,
ſpielt um den Kampfſpielpohal Berlin gegen Baltenland und am
folgen=
den Tage Mittel= gegen Nord= und Süd= gegen Südoſtdeutſchland. Nach
der Vorſchlußrunde au Donnerstag, den 22., findet das Endſpiel am
Frei=
tag, den 23. Juni, ſtatt. Der Bund bittet außerdem um baldige
An=
meldung der Teilnehmer, da deren Anzahl dringend für die
Zuſammen=
ſtellung der geplanten Extrazüge benötigt wird. Die
Eiſenbahnverwal=
tung hat die beſondere Geſtellung von Zügen für Kampfſpiele zugeſagt.
— In dem Programm des Deutſchen Hocketzbundes iſt eine Aenderung
eingetreten. Der vorgeſehene Kampfſpielpobal kann aus techniſchen
Grün=
den nicht ausgetragen werden. Der Bund wird bei den Hampfſpielen
nur durch Städteſpiele vertreten ſein.
Schluß des redaktionellen Teils.
Gottesdienft der Iſrgelitiſchen Religionsgemeinde
Starkenburg=Loge, Neckarſtraße 20.
Freitag, den 2. Dez. Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 Min.
Samstag, den 3. Dez. Morgens 8 Uhr 45 Min. Predigt, —
Sabbatausgang 5 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min. —
Abends 6 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt in der Etznagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 3. Dez. Vorabend 4 Uhr 00 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachmittags 4 Uhr — Sabbatausgang 5 Uhr 20 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 7 Uhr 00 Min. — Nachm. 4 Uhr.
Wetterausſichten für Freitag.
Bedeckt, vereinzelt leichter Schmeefall, gelinder, Temperatur noch
unter dem Gefrierpunkt, Südoſtwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr (D 11,
Schauſpiel=
miete d 6, Sondermiete Serie 102): „Amphitrhon”.
Orpheum: Vorſtellung um 784 Uhr
Nordiſches Konzert abends 7½ Uhr im Saalbau.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung=
Vortrag von Dipl.=Ing. E. Bramsfeld abends 8 Uhr in der
Tech=
niſchen Hochſchule, Hörſaal Nr. 326.
Nähſtube Abteil. Vdes Alice=Frauenvereins,
Parade=
platz 3: Weihnachtsausſtellug und Verkauf von Arbeiten von 10 Uhr
morgens bis 6 Uhr abends.
Zirkus Buſch: Eröffnungsvorſtellung abends 8 Uhr in der Reithalle
der Artilleriekaſerne, Heidelberger Straße.
Leitung: Dr. Stio Waldgeſtel. Verantwortlich ſür den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Onv Waldaeſtel; für heſſtiſche Politik und deu
übrigen Teil (außer Sport, Hanoel und Laubwilr ſchatliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Aurt Mitſching; für den Anzeigenteil
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäteleben: Panl Bange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ che Oofbuchtrucerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beiznfügen; nachträglich
wrben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Numizer hat 10 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Selte 6.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2. Dezember 1921,
Rummer 323.
Familiennachrichten
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Allen, die uns in dieſen
ſchweren Tagen ihres
Mitge=
fühls verſicherten, ſprechen
wir auf dieſem Wege unſren
herzlichſten Dank aus.
Darmſtadt, 30. Nov. 1921.
Namens der Hinterbliebenen:
C. Keutzer
Rechnungsrat. (13166 9
Dankſagung.
Herzlichen Dank denen, die in ſtiller
Teilnahme unſeres lieben Verſtorberen
gedachten. Vor allem danken wir Herrn
Pfarrer Rückert für ſeine troſtreichen
Worte, den Schweſtern der Paulus
gemeinde, ſowie den Angeſtellten der
Firma und alle an ihn denkenden
(*45511
Korporationen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Weiß.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem uns ſo ſchwer betroffenen
Verluſte unſeres leider zu früh, im Alter
von 50 Jahren, verſtorbenen lieben,
un=
vergeßlichen Vaters
Philipp Wagner
ſagen wir hierdurch Herrn Dr. Kurz, der
Schweſter Martha für ihre liebreiche
Pflege, keſonders aber Herrn Pfaruer
Uhl für die troſtreichen Worte am Grabe,
demArbeitergeſangverein, der Sozialdem.
Partei, ſeinen Schulkameradinnen und
Kameraden, ſowie allen Verwandten,
Freunden und Bekannten unſeren tief=
(13172
gefühlteſten Dank.
Weiterſtadt, den 1. Dezember 1921,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabethe Wagner Wwe.
geb. Röder, nebſt Kindern.
Weihnachtsbitte!
Für die Cbriſtbeſcherung der
Frauenber=
eine der Petrus= und Paulusgemeinde,
be=
ſonders der Beſſunger Kleinkinderſchule,
bitten wir freundlich um Gaben. Dieſelben
nehmen gern entgegen die Vorſtandsdamen:
Becker, Beſſungerſtr. 108, von Bellersheim,
Eichbergſtr 8, Mootz, Roquetteweg 26, Rückert,
Paulusplatz, Tecklenburg, Hermannſtraße 12,
Theobald, Marlinſtr. 76. Vix, Karlſtraße 72,
Wagner, Beſſungerſtr. 65, Walz,
Wittmann=
ſtraße 2, die Schweſter der Kleinkinderſchule
und die Pfarrer Rückert u. Wagner. (13164fs
Hermann u. Amalie Neuſtadt=
Stiftung.
Am 13. Januar 1922 ſind 500 Mark an
würdige Perſonen chriſtlichen Bekenntniſſes.
die in hieſiger Stodt wohnen und bedülftig
ſind, in Gaben nicht unter 100 Mk. zu
ver=
teilen.
Den Vorzug bei der Zuerkennung follen
insbeſondere genießen: Witwen aus beſſeren
geſellſchaftlichen Verhältniſſen zu
Erziehungs=
beihilfen von Kindern, ältere alleinſtehende
Perſonen und von einer Krankheit Geneſende,
die ſich nicht an die Armenpflege wenden
wollen.
Bewerbungen, die fchriftlich unter
Dar=
legung ber Verhältniſſe zu erfolgen haben,
ſind bis längſtens 5. Dezember auf dem
Stadt=
haus (Rheinſtr. 18) einzureichen.
Perſonen, die in den Jahren 1919 und
1920 berückſichtigt wurden, können diesmal
(st13180
nicht bedacht werden.
Darmſtadt, den 25. November 1921.
Der Oberbürgermeiſter: J. V.: Delp.
Das Städtiſche Berufsamt
Mornewegſtr. 1, Telephon 3320
ſucht noch eine große Anzahl Lehrſtellen für
die an Oſtern 1922 die Schule verlaſſenden
Knaben und Mädchen in allen Zweigen des
Handels, des Handwerls und der Gewerbe.
Die Zuweiſungen ſind unverbindlich und
(st13156
koſtenfrei.
Städtiſcher Verkauf von
Unter=
kleidung im Lebensmittelamt,
Wildelminenſtraße 15.
Der Verkauf von Unterwäſche uſw. wird
bis Samstag, den 3. Tezember, nachmittags
5 Uhr, verlängert. Es ſind u a. noch
vor=
handen: gering beſchädigte Unterhoſen (
Halb=
wolle und Normalzeug), Flanell=Leibbinden,
Segeltuchſchuhe mit Lederſohlen, Futterbeulel
aus Segeltuch und Drillich für Handtücher
und Arbeitsſchürzen.
(st13142
Städtiſche Materialverwaltung.
Bekanntmachung.
Aus techniſchen Gründen können in dieſer
und in der nächſten Woche Kohlen an der
Grube nur in beſchränktem Umfang abgegeben Hammelfleiſch . . per Pfd. Mk. 10.00
werden. Um längeres unnützes Warten der
Fuhrwerke zu vermeiden, müſſen die
abzu=
holenden Mengen rechtzeitig, am beſten durch
Telephon (Nr. 1764) der Grubenverwaltung
mit eteilt werden. Dieſe wird dann beſtimmen,
wann die Abholung erfolgen kann (st13:3,5
Berwaltung der ſtädt. Braunkohlengrube
„Prinz von Heſſen” bei Darmſtadt.
Faſelochs=Beräußerung.
Die Gemeinde Weiterſtadt beabſichtigt,
einen zur ferneren Zucht untauglichen ſchweren
Faſelochſen aus hieſigem Faſelſtall auf dem
Submiſſionswege zu vergeben. Angebote. auf
den Zentner Lebendgewicht ſind bis längſtens
Montag, den 5. Dezember d. J8., mittags
12 Uhr, bei der Bürgermeiſterei einzureichen.
Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
F. V.: Meinhardt. (1317 4s
Verſteigerung.
Am 3. Dezember, abends 8 Uhr,
läßt Gg. Deußer III. ſeine Hofreite,
246 qm, Grabgarten, 668 am, drei
Aecker und eine Wieſe im Schulſaal
bei der Bürgermeiſterei Weiterſtadt
zum zweitenmal verſteigern. (13148
2 Kachelöfen
transportabel oder feſtſtehend, zu kaufen
geſucht. Angebote unter W B3 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
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Locht, trochnef u echneidet die Kopien:
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Frankfurk a. A. Raiserstr36
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mann, der die höchsten Preise
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Die Margarinepreise werden von einer Kommission der Fabrikanten, welche im Margarineverband
zusammengeschlossen sind, festgesetzt.
Diese Kommission legt dem Reichsernährungs-Ministerium die jeweilig kestgelegten Preise und die
zu Grunde gelegte Kalkulation vor.
Das Reichsernährungs-Ministerium konnte gegen die von der Kommission vorgelegten Preise keine
Einwendungen erheben.
Die Zeitungen erhielten vom Margarineverband ein Rundschreiben, in welchem die Grundsätze der
Preisbildung für die Margarine klargelegt wurden, doch kommen immer noch andauernd irreführende
Mitteilungen.
Trotz aller Aufklärungen und frotz der genehmigten Preise beschlagnahmte die Berliner Polizei
am 1. November bei unserer Berliner Niederlage einen grösseren Posten Margarine wegen angeblich
übermässiger Preisforderung, gab aber den Verkauf derselben Margarine zu den von Ihr
bennstandeten Preisen nach drel Stunden wisder trei.
Das Berliner Gericht hat trotzdem die Beschlagnahme vorläufig bestätigt, ohne uns vorher zu
hören. Die endgültige Entscheidung muss erst noch erfolgen.
Im Anschluss an diese Schilderung erklären wir:
Wir haben stets, und auch am 1. November, in Berlin, wie fast alle Fabrikanten, nur die von der
gemeinsam gewählten Kommission festgelegten Preise gefordert.
Wir haben niemals Ware zurückgehalten, um höhere Preise zu erzielen. Unsere Fabrik arbeitet
seit Monaten, nur durch Sonntage unterbrochen, Tag und Nacht, um die grosse Nachfrage nach unseren
Marken zu befriedigen. Unsere Berliner Niederlage braucht allein wöchentlich 2500 bis 3000 Zentner
Margarine. Die beschlagnahmt gewesene Menge von 1800 Zentner war demnach höchstens für den
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I. Teil: Dem Tode entronnen.
Sensations- u. Abenteuerflm in 5 Akten
mit MACISTE in der Titelrolle.
Maciste, der Manu des Schreckens (13174fs
Maciste, der Mann mit der übermenschlichen Kraft
Maciste, der Mann, der dem Tode trotzt
Haciste, der Mann der Verwegenheit
Maciste, der stärkste Mann der Helt
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Sämtliche Räume sind geheizt! Z
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werkervereinigung Darmſtadt
I. Winterverſammlung
am Freitag, den 2. Dez., abends 8 Uhr,
in der Techniſchen Hochſchule, Hörſaal
Nr. 326 (II. Obergeſchoß), Eing. Weſtportal.
Vortrag
des Herrn Dipl.=Ing. E. Bramesfeld
über
„Die Entwickelung der
pſycho=
techniſch. Eignungsprüfungen”.
Der Vortrag wird durch Lichtbilder
ver=
anſchaulicht.
Zu dieſem Vortrage ſind unſere Mitglieder
freundlichſt eingeladen.
Gäſte ſind willkommen. (13077m
Ortsgewerbeverein und
Handwerkervereinigung.
Deutſcher
Werkmeiſter=Verband
Bez.=Verein Darmſtadt
Honntag, den 4. Dez., nachm. 2 Uhr
im Saale des Perkeo, Alexanderſtr.
Oeffentliche
Werkmeiſter=
u. Angeſtelltenverſammlung
Tagesordnung:
Welche Aufgaben ſtehen bevor?
Referent: Herr Pohlmann,
Werkmeiſter, Düſſeldorf.
Sämtliche Angeſtellten Darmſtadts
ladet hierzu höflichſt ein (45477
Deutſcher Werkmeiſter=Verband
Bez.=Berein Darmſtadt.
Kath. Deutſcher Frauenbund
Zweigverein Darmſtadt.
Honntag, den 4. Dez., nachm. 5 Uhr
pünktlich, im Inſtitut der Engl.
Fräulein, Waldſtraße 31
Vortrag
des Herrn Profeſſor Laufer=Darmſtadt
Thema: „Erziehungsrecht der Eltern
und die Geſetze‟. u3154
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halt und Geſchäft
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ſelbſtänd. od in
Staats=
dienſten. Gefl. Zuſchr.
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Rudolf Moſſe,
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19 Jahre (einz. Kind),
Halbw, mit groß.
Ver=
mög., w Heirat, desgl.
Fabrilantentochter,
22 Jahre (einz. Kind),
Halbw. (Vater tot), m.
groß. Mitg, u. dergl.
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wünſchen Heirat durch
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Freitag, 2. Dez
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theater nur Wochentags
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Samstag, 3. Dez.
Nachmittags 3 Uhr
Fremdenmiete F 2‟
gelbe Mietkarten und
F3(blaue Mietkarten)
Amphitryon.
Preiſe IV (4—20 Mk.)
Abends 7 Uhr.
Sondermiete Ser 11".
Zyklus heiterer Werke
5. Abend
Die luſtigen Weiber
von Windſor.
Preiſe VI (7—33 Mk.,
steht Fest
kein Clreus-Gastspiel erregte
je-
mals grössere Bewunderung bei
Publikum und Presse als das ſetzt
beginnende (V. 12991
Gastspiel des
SilGus
SUSUT!
Wröffnum
Dezem ber
Elabends 8 Uhr
Barmstadt
Reithalle der
Artillerie-Kaserne
Heidelbergerstrasse
Haltestelle der Strassenbahn 6, 7 und 8
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Die Reithalle wird gut geheizt.
Schloss-Café
Rheinstr. 2 Rheinstr. 2
Freitag, den 2. Dez. 1921
Symphonischer Abend
SBLSTN
Vollendete Wiedergabe
Zwanglose
Vorführung
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Pfund Mk. 1
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..
.... . . Stück Mk. 2‟
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Delikateiſe . Doſe nur Mk.
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Saft gedämpft, Pfd.=Doſe Mk. 9
Hente letzter Tag des gr.
Fort-
setzungs-Film in 3 Teilen— 18Akte
Großstadt mädels
(I. Teiy)
Sittepbild aus Berlin W in 6 Akt.
In den Hauptr.: Colette Corder,
Sybill de Bree, L.. Haskel und
Pribum-Nestor. (*45601
Diekronjuwelendes
Herzogs v. Rochester
Abenteurerflm in 5 Akten mit
Riadende, Joh. Riemann.
Der Tiger von Sing-Sing
Sensations-Wild-West-
Film in 5 Akten.
Hauptdarsteller: Ritn
Clermont, Charl.
Wily Kayser.
Der Kampf um die Ehe
I. Teil: Wenn in der
Ehe die Liebe stirbt
Sittendrama in 6 Akt
Then Sandten,
Hugo Flink und
Käthe Haack in
den Hauptrollen.
Der Meister-Detektiv
Harry Hill
Marga Lindt in
Der Geheimbund
der Falken
Sensations-Detektiv
Drama in 5 Aktnn.
Alle Thester sind geheizt!
Die Tochter
des Mehemed
Drama in 4 Akten mit
Ellen Richter
Emil Jannings u.
Harry Ltedtke.
UPi.4
Beulscher Beeverenn
Montag, 5. Dezember, 8 Uhr,
hält im Saalbau
Aumiral Scheer
einen Vortrag mit Lichtbildern
(13053mf
über die
aolt vor
Karten am Verkehrsbureau. Für
Nicht-
mitelieder Sperrsitz 10 M. Saalplatz 5 M.,
für Mitglieder Sperrsitz 6 Mk., Saalplatz 3 Mk
Samstag, den 3. Dez., abends 8½/ Uhr
Re
Fumilien-
Abend
verbunden mit
Siegesfeier
unserer „Hannoveraner Sieger”
im neuhergerichteten Kneiplokal unsres
Turnhauses. (uus) Der Vorstand.
Konzert Klinge=Heiß
Donnerstag, 8. Dezember, abends 8 Uhr,
in der Turnhalle am Woogsplatz.
Karten [Saal: I. Platz (numeriert) 8 ℳK;
II. Platz: 6 X; Galerie: 5 ℳ;
Schüler=
karten entſprechend zu 5, 4 u. 3 ℳ) ſind
in der Ludwigs=Oberrealſchule zu haben.
(13152
Turnhalle=Reſtaurant
Woogsplatz.
Samstag, den 3. Dezember
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Henmer 323.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, deu 2. Dezember 1921.
Seite 9.
Danaé
Roman bon Kurt Frieberger.
(Nachdraz verboten.)
ge Wartenden, ob erſedigt oder noch nicht aufgerufen, lugen
ſeiter Neug’er zu Hede hinüber. Sie können nicht
verneh=
wie Joachinz leiſe die ſchmerzliche Bitte bejaht, nicht ſehen,
wos unglückliche Mädchen feine Hand engreift und zärtlich,
duar ſtreichelt. „Sieh nur, als du vom Felde ſchriebſt, wie
are Qual auf dir laſte, wie du mich lieb hätteſt und wie
iue — weiur du ſchem Hindernis über Hindernis nimmſt:
Stan=
ſetararteil. Familieiveinſpruch — alles daran ſcheitene, weil du
ſiih anzer Junge und ich ein Mädchen ohne Geld — da — da
zuch jählings ins Getriebe. Nichts Schlechtes denken!“
Sin ... nein ...."
Erſt war es ganz ehrlich. Nichts, wwas nicht der
Hochan=
äzte, der achtlwrſte Kaufmann unbedenklich täte. Aber dann
ſaun ſeſes tolle Mißverſtändnis, das mich zur Gräfin machte,
oeh kühnem Wagwis gewaltiger Gewinn .. . Und wer dem
Esſml den Finger reicht. . . Es war längſt genug. Ich wollte
inde. Nahm Spiekermann. Der machte mir bange. Es
ſtihute wicht alles. Es fehlte noch an Geld für Verbindlichkeiten.
dh im die Verſuchamg. Geſtern. Ich ſollte dich ſehen, war
un=
gewwig. Eie halbe Million war mit einem Schlage zu
gewin=
gem Nehr als genug, um gefährliche Fordergen zu befriedigen,
hu, itm meinen angeſam melten Reingewinn zu bewahren. Die
ikrlſtträger, die wemgen.. du ſiehſt, wie ſie ſich ducken. Und
ſalü hätte ich dich aus alben Sorgen retten können, hätte mit dir
zwin — endlich glüchlich fein können.”
Dr konnte doch kein Segen bei ſein, Hedelchen.”
„Ichwar ja blind umd tatmebig, dachte nur an dich — nur
fietz und dann — dann trafen wir uns unrd du nahmſt wir jede
ſelffurg — jede Hoffnung . . ."
„Meunſt du, ich litt wicht wie bu?”
Ah nein. Sag das nicht. Todtraurig kotr ich heinn
Ver=
ſtzilt. In ſchlafloſen Stunden faßte ich den harten Entſchlurß
pah zu ſein, durch und durch wahr. Dein Oheim ſollte wir
Eii Ihn wollte ich heut abend bitten. Fiebernd vor Ungeduld
wmn te ich ihn. Da trat er ein — mit dir ... und . . . und ich
Apcmir Gräfin ud wollte dir zeigen, was all der fauſe Zauber
mnhcht, der dir ſo mächtig viel gilt. Ach, Joachim, und mun .. ."
föede. .. Kann denn das ſein? Um meinetwillen?”
70y ſchnellt die Leidenſchaftliche vont Sitz empor, kammert
ſichta ihn und faßt die Hand ſeines Oheis, des gütigen
Freun=
e=. „Ja, ja! Du verdienſt nicht, was ich trug. Weil ich dich ſo
raſend gern mochte. Weil ich wr einen Gedanken kannte: Dich,
dich, wie du warſt, ſo ſtolz, ſo vornehm und doch ſo gut und ſo
zart. Joachim, geh, geh von mir!” Sie läßt ab von ihm, geſtützt
nurr auf Zornebogs Rechte. „Wenn ſie dich ſo ſehen. Die Schande
für dich! Geh. Leb wohl und ſei glücklich. Ich werde deinen
Ohm bitten, er ſoll das Seine tun, dir zu deinem Glück zu
ver=
helfen. Er kann es wohl und —” ſchmerzliches Lächeln glänzt
auf — „das ſoll ſein Teil am Verluſte ſein.” Ein herzlicher Druck
von des alten Graſen Rechter iſt Verſprechen.
„Hede. Nicht möglich! — Dann wäre das doch meine
Schuld?”
„Nein, mein Junge. Du kannſt niſcht vor. Laß man. —
Ich bin nichts mehr wert. . ."
„Nichts mehr wert?. Nun weiß ich doch erſt.. ."
Da legt ſie ihm weidwund die Hand auf die Lippen: „Still,
Joachim. Geh und vergiß mich. Böſe Tage kommen. Prozeß und
Unteil und — vielleicht, wahrſcheinlich — Freiſpruch. Vielleicht
aber —” ein Zittern überläuft ſie — „vielleicht Gefängnis. Kann
ſein: Jahre. Wenn ich wiederkehre, bin ich alt. Ich will lieber
nicht zurück. — Lebwohl.” —
Bredenkamp forſchte ſorglich auch Weife und Hartke über
Houts und Gäſte aus. Konnte der beiden Unwiſſenheit nicht
glauben, vermutete Verſchlagenheit und Mitwiſſerſchaft. Was er
nach ſo viel Mühe zu Protokoll nahm, blieb herzlich wenig. Seine
Ungeduld ſteigt. Eingetrten war er, hohen Amtes zu walten
Ordnung zu ſchaffen. Fährte eines geſtändigen Verbrechers führte
durch dieſe Räume. So witterte er auch hier unlautere Tat.
Spürſinn des Erfachreneu ahnte in dem Kreiſe Reicher die Opſer
einer Waghalſigen. Aber ſtatt daß er — Wahrer des Geſetzes —
ſich begrüßt, er — Bringer des Rechtes — ſeine Hilfe angerufen
fähe, ragt vor ihm fugenloſe Stahlpanzerwand Feindfeligkeit.
Man ließ ihn peinlich fühlen, daß er ein Spiel geſtört hatte, zu
dem er nicht geladen war.
Bis mn lag nur eines klar zutage: Falſchmeldung einer
Bürgerlichen, Mißbrauch eines Adelsnamens. Einfachſter
Schutz=
mann hätte das erfaßt. Mehr brachte auch er nicht ans Licht, der,
ſeiner Erfolge ſicher, gewohnt war, Gefährlichſte mit allen
Hun=
den zu hetzen.
Die Reihe iſt an ihr.
Bredenckamp kehrt zurück in Hedes Diele. Schneidig klingt
ſein heller Befehlston, als er die Verfolgte im heimlichen
Ge=
ſpräch erblickt: „Fräulein Weiſe! Bitte hierher. Bei
Verabre=
dungsgefahr miß ich mit Haft vorgehen.”
Die Grafen durchfährt es. Stolz und herablaſſend amiwortet
der Intendant: „Sie ſcheinen nicht unterrichtet, in welcher
Ge=
fellſchaft Sie ſich befinden. Mein Name iſt Graf Bergh=Kerſſing=
Zornebog. Ich kenne Gräfin Weſe ſeit Jahren. Nur iein Neffe,
Graf Maidenburg, dürfte heute zum erſten Male das Haus
be=
treten haben."
Hede ſucht dies zu bekräftigen, aber Joachim erklärt feſt und
laut: „Ich habe die Ehre, die ... die Dame ſeit geraumer Zeit
zu kennen und werde nach Wunſch über ihr Vorleben ausſagen."
Entſetzt blickt ihn die Unglückliche an. Der
Kriminalinſpek=
vor bemertt es mit Vergnügen. „Sehr verbunden. Irgendwelche
größere Debikte aus jener Zeit?”
Die Antort des jungen Grafen ſchlägt ſcharf zu: „Nein!
Nur das Beſte!”
Keinen freut dieſes Wort mehr als ſeinen Oheim. Der ruft:
„Brado, mein Junge” und bietet Hede den Arm. Sie nimmt
dankend au. Bleich aber gefaßt beſchreitet ſie den härteſten Weg.
Neue Hoffnung ſtählt.
Die Verſcmmelten weichen vor dem Paare voll Achtung
zu=
rück. Genthiner lächelt aufmunternd: Koppenhagen weiſt jedem
ſeinen Standort im Spalier: „Bahu frei! Bitte, unſerer Gräfin
Platz!” Und Kriminalinſpektor Bredenkamp ſieht verdutzt die
ſchöne Beſchuldigte vom vornehmſten Manne zum Verhör geführt.
Prunkvolle Räume feſtliche Geſellſchaft, ein Weib im höchſten
Zauber der Erſcheinung, der hohe Kavalier an ihrer Seite —
iſt hier Recht, was er fonſt gegen Roheit und Gewalt zu wahren
hat? Unwilllürliche Befangenheit zwingt ihn, Raum zu geben.
Graf Zornebog und Gräfin Weſe ſchreiten vorbei: der ſtolze
Nachfahre vorzeitlichen Wogemtes und die kühne verwegene
Zeitgenoſſin. Alle verneigen ſich vor den Beiden.
Aus der Säerfauſt des Herrgotts war ein Saatkorn
blühend=
ſter Kraft — eines unter Hunderttauſenden — gnadelos auf
kargſten Boden, auf harten Stein gefallen. Was ſonft dort
auf=
ſproß, hatte gemeinhin traurige Wahl freudloſer Schickſale:
Mädchenaugend, die in Not und Entbehrung welkt; Frau des
Nohen und ſchmerzhafte Gebärerin von Elendskindern; oder
ge=
ſchnrückt in den tödlichen Strom hineinzutaumeln, der
unter=
ſchlächtig in die Großſtadtnacht hinabſchießt.
Sie aber hatte ſich hochgezwungen. Ihr Wille, der ganz und
gar Liebe war, tat alles in ſeinen Bann. Blind waren ſie ihr
gefolgt: Kaufherr, Graf, Spiekermann, Geldmagnat, Aitterpuſch,
Fränze, Hartke und die alten Eltern, woas immer in ihr
golde=
nes Netz geriet, ſelbſt die abſeitigen Lebensdenker ſahen Großes
in ähr.
Jeder unterlag, der Weg ſein ſollte, Mittel oder Stütze. Nur
er, um deſſentwillen alles geſchah, bei ihm mußte ſie verſagen,
denn hier war nicht ihr eiskalter Wille zum Zweck am Werk.
ſondern lauter Liebe und die Sehnſucht nach dem höchſten Glück
der Frau: (lück zu ſein.
(Schluß.)
NchEAd ienſtmädch.
„Hamk. Köchin. „Jungf.,
Stätzuw. ſucht m. b
inin. 1Tageblatt Koburg.
gl0 t00 Lef. Zeile
MMArtk. (9336a
ſeh ernehue
IAusarbeit
uch kochen, Babh,
bei: Ziroarbeit, wo
imnen ſchulpflicht
zounbei mir haben
in-nil SBeſte Ref.1—
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[ ← ][ ]Seite 10.
Darmftädter Tagblatt, Freitag, den 2. Dezember 1921.
Rummer 323.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 1. Dezember.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Auf die Nachricht, daß England für ein Deutſchland
einzuräumen=
bes zweijähriges Moratorium eintritt, wurde die Reichsmark im
Aus=
land weſentlich höher bewertet; die Folge war, daß die Deviſenkurſe
in raſchem Tempo zurückgingen. Auch die Kurſe der meiſten
Dividen=
denwerte wurden infolge der Höherbewertung der Mark ſehr ſtark nach
uten beeinflußt.
Auf allen Marktgebieten war großes Angebot zu bemerken, ſo daß
die Aufnahme nur zu bedeutend niedrigeren Kurſen geſchah. Von
Montanwerten gaben Rheinſtahl 425 Prozent, Phönix 380 Prozent,
Buderus 350 Prozent nach. Von Chemiewerten notierten Griesheim=
Elektron 420 Prozent, Scheideanſtalt 615 Prozeut niedriger. Von
Elektrowerten gingen Bergmann 410 Prozent, Schuckert 20 Prozent,
A. E.=G. 300 Przoent zurück. Auch Autowerte hatten unter ſtarken
Einbußen zu leiden, ſo Daimler minus 277, Kletzer minus 230 Prozent.
Von Schiffahrtswerten fielen Hapag und Norddeutſcher Lloyd um je
20 Prozent. Von Valutawerten gingen 5proz. Goldmexikaner um
1100 Prozent, 41gproz. Irrigationsanleihe um 505 Prozent zurück. Feſt
lagen dagegen Ungar und Oeſterr, Goldvente, zu etwa 110 Prozent
ratieniert. Auch Bankaktien blieben nicht unberührt von Kurseinbußen
ſo Darmſtädter Bank minus 90 Prozent, Diskonto=Geſellſchaft minus
30 Prozent, Deutſche Bank minus 180 Prozent. Auch im Freiverkehr
waren die Kursrückgänge erheblich, ſo bei Deutſche Petroleum minus
750 Prozent, bei Chem. Rhenania minus 280 Prozeut, bei Mansfelder
Kuxen minus 5000 Mark. bei Hanſa Lloyd minus 200 Prozent.
Im Verlaufe der Börſe machte ſich auf die leichte Höherbewertung
des Dollarkurſes wieder eine etwas feſtere Stimmung für einzelne
Werte bemerkbar.
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1238.70 1241.30
6438.50641.50
735.70 787.30
u718 20 1721.80 1348,60 1351.40
14810 30 4819.70 3546. 40 3358.,60
77.40 2382.60
739.20 790.50
3506. 40 3513 60
Norw gen
Schweden
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Wien (abg
D.=Oſterr.
Budapeſt
Prag ...
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3496.50 3503.50727 4. 70 2750.30
5619.30 5830.70/4545.40 4554.60
242.30 -ſe42.80— 201.80 202.20
6.49— 6.51-/ 6.99— 7.o1-
2.21- 32.39 R7.22 —97.28—
269.70 270.30 230.70 240.80
w. Frankfurt a. M., 1. Dez. Abend=Deviſen. Die
Preiſe waren im Abendverkehr zum Teil leicht erholt, ſo Dediſe
Bel=
gien, Holland, Schweiz, während Debiſe Neu=York ſtärkeren
Schwan=
kungen unterlag. Die amtliche Notierung ſchloß mit 202 und ſchwankte
ſpäter zwiſchen 198 und 195 bis 190. Dollarnoten wurden mit 200,
185, 192 umgeſetzt, Polennoten zirka 61 genannt. — Wechſel auf
Bel=
gien 1310, Wechſel auf Holland 6700, Wechſel auf London 765, Wechſer
auf Paris 1370, Wechſel auf Schweiz 3600, Wechſel auf Italien 820,
Wechſel auf Neu=Yerk 1980.
Sturz des Dollars auf 186—198.
Panikartiger Kursſturz auf den Effektenmärkten.
Berlin, 1. Dez. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Der
heautige Börſentverlauf zeigte recht eindringlich die Kehrfeite und
Ge=
fahven der auf die Deviſenſteigerung eingeſtellten monatelangen
einſei=
tigen Hauſſeſpekulationen. In Fortſetzung der geſtrigen Nückgäuge am
Deviſſemmarkt iſt der Dollarkurs entſprechend der Neu=Yorker Marknotiz
bis 200 und darunter zurüchgegangen und hat die andenene hochwertigen
Deviſenpreiſe im entſpwechenden Ausmaß mit ſich nach unten geriſſen.
Die ängſtlich gewordene Börſeufpekulation verſuchte ziemlich Hals über
Kopf aus ihven Verpflichtungen herauszukommen, wozu ſich noch
Ver=
kaufsaufträge der Mitläufer und teilweiſe auch des Privatzpublikums
ge=
felſten. Bei der Unſichepheit der Verhältniſſe am Devifenmarkte, der
Unſicherheit der künſtigen Entwickelung und angeſichts der Nachtichten
über ein angebhictes Entgegenkommelt der Gntente gegenüber
Deutſch=
lands finanziellen Verpflichtungen beſtand daher faſt gar keime Aufnahme=
luſt. Bereits bei Geſchäftsbeginn gaben daher alle Kurſe nach, die
Aktien=
werte durchfchnittlich bis 300, vereinzelt bis 400. Bei einigen Papieren
wie Harpeuer, Kattowitzer, Th. Goldſchmidt, Schwartzkopf, Vogel=
Tele=
graph, Stöhr und einigen Waggonaktien, um nur die wichtigſten
heraus=
zugreifen betrugen die Kursſtürze bis 500, bei Deutſch=Atlantiſchem
Telegraph 600, bei oberſchleſiſchen Kokswerken 700. Die an der Börſe
infolgedeſſen vorherrſchende Nervoſität ließ es auch ſpäter nicht zu
Kurs=
erholungen von Beſtund kommen. Der Kursſtand ſenkte ſich vielmehr
allmählich weiter.
Charakteriſtiſch iſt aber, daß ſich die ſehr erheblichen Rückgänge in
aller Ruhe vollzogen, von einiger Aufreguug bei den Anfangskurſen
ab=
geſehen. Aufgeregter waren die Jutereſſenten der am Markte
unnotier=
ten Wevte, wo gleichfalls ſcharſe Kursſtürze eintraten. Im Gegenſatz zu
der flauen Haltung für Dividendenpapiere ſtand der Markt der
heimi=
ſchen Renten. Hier behaupteten die Anleihen der Länder und
Städt=
im allgsmeinen ihren Kursſtand und wurden ſogar wie die alten
An=
leihen des Reiches und Praußens, 1 bis 2 Prozent höher bezahlt. Nur
bei Hypotheben und Pfandbriefen trat wegen fortgeſetzter Steigerungen
in der letzten Zeit teilweiſe ein empfindlicher Rückſchlag ein.
Türken=
venten erlitten ebenſo wie Volutarenten, mamentlich Mexikaner, ſtarke
Nurseinbußen, für letztere 400 bis 600. Für Bankaktien waren die
Rückgänge geringer, erreichten aber durchweg 100 bis 150, bei
Handels=
anteilen 300. In den zu Einheitskurſen gehandelten Popieren beſtand
natürlich auch ſtarker Verkaufsandrang, ſodaß mit erheblichen
Rückgän=
gen, aber auch mit vielen geſtvichenen Kurſen zu rechnen war.
Die ſcharfen Kursſtürze bei den zu Einheitskurſen gehandelten
In=
duſtriepogieren ſind tatſächlich eingetreten, wenn auch für einzelne wenige
Papiere Kurserhöhungen ſtattfanden. Bis zu 1000 Prozent rückgängig
waren aber die in der letzten Zeit ſcharf geſteigerten Saxotti= und Gebr.
Goedhardt=Attien. Als nach Feſtſetzung des amtlichen Dollarkurſes
die=
ſer wieder bis 208 und darüber ſtieg, wurde die Stimmung allgemein
be=
rurhigter. Die Keaufluſt kehrte vereinzelt zurück, ſodaß für einige
füh=
rende Papiere, wie Phönix, weſentliche Erholungen gegen den Tiefſtand
eintraten.
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k3tc. 655853.33
7.08 7.12
257.70 258.30
R8.52: Hs. 723 189.51/ 190.30
M408.55 1411.45
8846. 158833,85
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203.75 201 1.
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Von den Produktenmärkten.
Berlin 1. Dez. (Wolff.) Produktenmarkt. Durch den
weiteren Kursſturz der Deviſen komen heute von auswärts ſehr ſtarke
Aufträge zum beſtmöglichen Verkauf für ſännliche Getreidearten, ſodaß
ſich die Preiſe ſtprunghaft weiter ſcharf erniedrigten, ohne daß bis zur
Abfaſſung dieſes Berichts die Käufer Mut zum Zugreiſen gefaßt hätten.
Von Weizen und Roggen war auch bahnſtehende Ware vermehrt
ange=
boten, für die ſich aber nur vereinzelt Käufer fanden. Für Hafer
in=
tereſſierten ſich trotz der ſtark geſumkenen Preile die Verbraucher und
der Handel nicht beſonders. Nur für Gerſte beſtand einige Nachfrage.
Mais wurde imfolge des Dollan= und Gurldenſturzes 70—80 Mark
nied=
riger geßandelt. Von den übrigen Artikeln verſuchten die Waveninhaber
ſich vielſeitig los zu machen, doch waren hierfür nur vereinzelt Geldkurſe
zu hären.
Der Wert der Mark im Auslanb.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 1. Dezember in Zürich
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1,45 (59,20) Su
den, in Kopenhagen 300 (88,80) Kronen, in Stockholm
(88,80) Kronen, in Neu=York 0,5134 (23,80) Dollar.
Neu=York, 30. Nob. (Wolff.) Die Markdeviſe lag 50
ſehr feſt. Gleich die erſte Notiz ſtellte ſich wefentlich höher, näm
auf 041½ Geld und 042 Brief. Um 10 Uhr war der Kurs h5 0,41½ bzw. 041½. Im weiteren Verlanfe konnte dann
Notiz bis auf 0/41 anziehen. Die niedrigſte Notiz war 0,41, nm ge
Schluß auf 0.43½4 zu verharren. Nachbörslich war eine weitere Bſ.
rung bis auf 0,4514 bis auf 0,45½ feſtzuſtellen. Als Grund für
ſtarke Steigerung der Deviſe Berlin verwies man auf die Ankündigy
der Einberufung einer internationalen Konferenz, die zum Zwecke
Stabiliſierung der Wechſelkurſe vorgeſchlagen worden iſt.
Häute — Leder — Schuhe.
b. Am Rohhäutemarkt hielt die ſcharfe Aufwär
bewegung auch im November weiter an, und wenn auch
Augenblick die Stimmung etwas ruhiger geworden iſt, ſo iſt doch
hohe Preisſtand unverändert geblieben. Die Vorgänge am Deviſenms
beeinfluſſen die Preisgeſtaltung außerordentlich, und durch die 7.
wertung der Reichsmark kommt Deutſchland als Käufer auf den a0
ländiſchen Märkten zurzeit nicht in Frage, was zur Folge hatte
ſich dort ziemlich viel Ware angeſammelt hat und die Preiſe ſich
wärts bewegen, was letzten Endes auch auf die weitere Entwickelly
der Preiſe am inländiſchen Markt nicht ohne Einfluß bleiben w4
Gegenüber dem Monat Oktober ſind die Preiſe für norddeutſche Ay
im November wie folgt pro Pfund in Mark geſtiegen:
Oktobev November
15—27
Großviehhäute
22—34
32—38,50
Kalbfelle
57—70
7—1050
13—15,50
Schaffelle
305—660 430—965
Noßhäute pro Stück
Auf dem Ledermarkt verſuchen die Fabrikanten infolge
Steigerung der Rohware die Preiſe ebenfalls fortgeſetzt zu erhöug
die auch bisher ſchlank bewilligt wurden. Auf den letzten Lederbö
zeigten ſich die Abnehmer jedoch wenig geneigt, der weiteren Aufwä4
bewegung zu folgen, trotzdem das Angebot an Ware nur knapp iſt.
barf an Leder iſt jedenfalls vorhanden, doch werden die Abnehmer W12M
ſo weit höhere Preiſe bewilligen können, wie es ihnen uach den jewrn tand
gen Abſatzmöglichkeiten der Fertigware zu erhöhten Preiſen ratſam!
ſcheint. Wie erheblich die Lederpreife geſtiegen ſind, zeigt nachſtehrd
Aufſtellung, und zwar notierten im Großhandel zurzeit folgende R9
preiſe für 1 Kilogramm in Mark:
Oktober
125—135
105—120
135—155 W0-3
Novemlir
165—1—
150—ic
Eichenlohg. Rhein. Sohlleder in Hälften
Sohlleder in Hälften
Sohlleder in Kernſtücken
in Mark für 1 Quadratfuß:
36—42
Rindbox, ſchwarz
55—4
In der Schuhinduſtrie iſt die Beſchäftigung nach wie vor gut, ie
ſind die Fabrikanten gezwungen, auch hier die Preiſe heraufzuſe-n
Der Kleinhandel ſträubt ſich, höhere Forderungen zu bewilligen.
Nen=York 30. Nov. (Wolff.) Funkſpruch. Das FachEit
Fron Age ſchreibt in ſeinem Wochenbericht über die Lage an den as
rikaniſchen Eiſen= und Stahlmärkten u. a. wie folgt:
ſonders bemerkenswert waren in der letzten Woche Käufe der Oelge=l
ſchaften und reitere Ankündigungen von Nachfragen der Eiſenbahzu
die in kurzem zu Kontraktabſchlüſſen führen dürſten.
Mannheim, 1. Dez. (Wolff.) Die Preſſeſtelle der Ba
ſchen Anilin= und Sodafabrik teilt uns mit: Im Elu
Oppau der Badiſchen Anilin= und Sodafabrik wird in den näckt
Tagen die Probuktion von Ammoniak und Ammoninmſul
wieder aufgenommen.
Frankfurter Kursbericht 1. Dez. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel u. Induſtrie (Darmſtädter Bank).
hs
5% Reichsanleihe. ..........
475
.......
...........
31,%
...........! 94,—
82
41,¾IV. u. V. Schatzanweiſg. 84.—
41g% VI.—IF.
A.
Sparprämienanleihe .........
420 Preuß. Konſols ..........
31ſa%0
„ ........."
3%
„........
42 Bad. Anl. unk. 1935......
8il,20 m „ v. 1907 ...
4% Bahern Anleihe .........
31,8
........../ e7.50
425 Heſſen unk. 1994 ....... . . 70,
31,% ........... ...
.................
47 Bürttemberger .........." 23,50
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.... ..
170 % Griech. Monopol ......"
108 Seit Scharene n.
4/.% Oeſt. Schatzanweiſ,
b. 1914 ...............
4% Oeſt. Goldrente ....."
47 einheitl. Rente
ſtir.
4% Rum. am. Rente v. 03 ..
PN
42
42
48
Goldrente v. 13 ..
am. „ konv. ..
v. 05 ..
Admin. b. 1903 ..
(Bagdab) Ser. I..
„I:"
v. 1911, Zollanl. .
5½g%6 Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente .....
„ Staatsr. v. 10 .
4½ „ Kronenrente ..
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere
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2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.) ..
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b. 1883.
Re 1. 12. 750 750 77,25 69.— 70,50 94. 84.— 72.— 72.— 84,10 84.,50 72,50 6s. 62,75 z9.— 89,50 75, 75 81,50 80.,5)4 684,80 —— 58,75 56,50 4 2775 120s. —
1230,— 33,— ./ 39. z8,50 105,— 110. „ 32,— 28.— 190.— 145.— 139. 1 119,50 115.— 18.— : 430,— 80. 280, 140.— / 219.— 905,— 85.— 50,75 45,— 1G5.— 105.— 41.— . m. 32, 1790,— 1275,— /:3300,—
. — — 1260, 735, 1830,— 1088, — g79 120. 95. go. z 67.- 47.— 249,— 100.—
Oblig.v. Transportanſt. (Fortſ.) / 28. 11.
38 Salon Eonſt. Jonction .. ..
38 Salonique Monaſtir ......
5%6 Tehuantepee ...... . .. / 1600,—
4:8 „.
Deutſche Städte.
420 Darmſt, v. 1919 bis 1925.
311. %0 Darmſtadt v. 1905 .....
420 Frankfurt v. 1913 .......!"
3½½,% „ b. 1903 .......
4%0 Mainz. v. 1919 bis 1926..
Pfandbriefe.
4%0 Frankf. Hyp.=Bank 1920..
31,%
...!
425 Frankf. H. Krd.=Ver. 1921/ 100,—
48 Mein. Hhp.=Bank 1922....
420 Pfälz. „ „ 1922...
Rhein. „ „ 1923....
„ erl. ....
47 Südd. Bk. München 1906
48 Heſſt. Löhyp.=Bank Pfdbr.
3/.% Hefſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Löhyp. Rom. Obl...
Bank=Aktien.
Barmer Bankverein........."
Berliner Handelsgeſelſchaſt ..
Commerz= und Pripatbank ...
Darmſtädter Bank ..........
Deutſche Vank. ..
.....
Deutſche Eff. u. Wechſelbank.
Deutſche Vereinsbank ......."
Disconto=Geſellſchaft ...
Dresdner Bank. ..
Metallbank ........""
Nationalbk. f. Deutſchland..
Pfälziſche Vauk ......."
Oeſterr. Creditanſtalt.
Reichsbank Ant.
Rhein. Creditbank
Südd. Disconto=Geſellſchaft ...
Frankf. Hhp.=Cred. . . . . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer ......... ........."
Buderus. . .... .. ..........
Dt. Luxemburger ..........."
Eſchweiler Berawerks=Akt. ...
Geſſenkirchen Bergw. .... . . .
Harpener Bergbau ..........
Kaliwerke Aſchersleben „.:...
Weſteregeln .......
Laurahätte .................
Lothringer Hütte . . . .........
Mannesmann Nöhren .......
Phönix Bergbau ............
—
— —
105,75 85.— B. 107.— 105.— 100, 104.— 102.— 108.— 12,50 101,50 90.— 89.— 110.— 112.— 103,50 (91.— 88,50 430,— 670, 420— 465,— 445.— Ja 679.— 500,— 370,— 385,— 580,— 580. 560,— 400, Fl599.— 1000.— T 441.— 350.— 440.— 148.— 108.— 248.— Di 500. 169,— 524,—
— 1160.— 250.— r1G5o.— 700.— 1110.-
780.
2 1135,— 840,50 1390,— 1058.— 829,50 600. 1590,— 1253, 1850.— 970.— 960, 1775,— 1345.— F1470,— 1180.—
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Oberſchleſ. Eiſen CCaro).
Oberbedarf ......!
Rhein. Stahlwerke.
Niebeck Montan.. . . .. . . . ..
Tellus Vergb.= u. Hütten=Akt.,
Aktien d. Transportanſtalten.
Paketfahrt (Hapag) ..........
Nordd. Alohb . .. . . . . . . . . . . . . 652,—
Südd. E.=B.=Geſ. ....... . . . .
Schantung E.=B. ...........
Baltimors . .................
Kanada .............. . . . . ..
Lombarden .................
Oeſt.=Ung. Staatsbahn .......
Induſtrie=Aktien.
Aſchaffenburger Zellſtoff ......
Hoch= und Liefbau
Südd. Immobilien
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Wahß & Frehtag .
Löwenbrauerei München
Schöfferhof=Bürgerbräu ..
Cementwerk Heidelberg
Cementfabrik Karlſtadt . .
Lothringer Cement .......
Badiſche Anilik .............
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Elberfelder Farbwerke ...... ..
Griesheim Elektron ........."
Höchſter Farbwerke. ..........
Holzverkohlung .. ...........
Rütgerswerke ..............
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . .
Ultramarinfabr.=Ver. ........
Wegelin Außfabrik .........."
Berke Albert CChem.) ........
Allg. Elektr.=Geſ....
Bergmann Verke ......,
Emag Frankfurt a. M. ......
Felten & Guillequme ... . . . . .
Lahmeher.
....
Lech Augsburg
...:
Licht und Kraſt . . ...........
Mainkraftwerke Höchſt ......
Neckarw. Eßlingen Stamm ...
Reiniger Gebbert & Schall ....
Rhein. Elektr. Werke .....
Schuckert (Nüruberg) .....
Siemens & Halske .....;
Feinmechanik (Fetter) ..
Feiſt Sektkellerei ...."
Gelſenkirchen Gußſtahl ....
D . — T 298.— zia. 1259,— 920, 801,— 602,— — 280, 940,— 700, 1155.— 900,— 1485.— — 20.— 685, 995,— 700, 1260,— 2 1100, 999, 920,— 640, 2290, 1700, — 580.— 1075.— 680.— 8oo. 500, 1895,— Bs.1 1200,— 8so. 1190.— 980. 900,
Dr 650,—1
1940,— 970,— Gro,9 1170,— 755,— 825.— 63o. w1355.— 1000. F 750,— 550,— 690.— 550, 750,— 525,— 589,— 450. 622,— 1100,— 985.— 786.— 6oo, 84o,—) 550, 1030.— 725.— 1940,— 1400, 1200,— 1195.— 1040, — 750,
enaschlen eril
Gummi Berlin=Frankfurt . . . . .
Gummipeter ...............
Hanfwerke Füſſen .........
Heddernheimer Kupfer .......
Funghans Gebr. ....7.77745
Konſervenfabrik Braun ......
Lederfabr. Adler & Oppenheim.
Lederfabr. Niederrhein. (Spier)
Lederwerke Spicharz. .. ..
Lüdenſcheid Metall ...
..
Adlerwerke Kleher ...
Badenia (Beinheim) .......
Bad Maſch. Durlach
Beck & Henkel Caſſeh :.
Daimler Motoren ..."
Dingler, Zweibrücken.
Eßlinger Maſchinen ...
Fff. Maſch. Pokornh & Wittek.
Gasmotoren Deutz ...
Gritzner (Durlach) ..........
Heiligenſtedt & Co., Gießen ...
Hydrometer Breslau".
Karlsruher Maſchinen ...
Klein, Schanzl. & Becker ..
Lokomotivfbr. Krauß ...
Lur ſche Juduſtrie .....
Neckarjulmer Fahrzw. (Stamm)
Schnelſpreſſen Fraukenthal. ...
Vogtländ. Maſchinen Stamm..
Metall Bingwerke Nürnbg. . ..
Alfabr. Verein deutſch. .....
Schneider & Hanau .........
Schuhf. Leander Offenbach. . ..
Seilimduſtrie Wolff ..........
Spiegel= und Spiegelglas Bahr.
Elfäfſ. Bad. Wolle ..........
Ettlingen Spinnerei. . ..... . . .
Uhrenfabr. (Bad.) Furtwangen
Waggon Fuchs Heidelberg ..../ 960,—
Zellſtoff Waldhof ............
28 11.
889.
1410,—
1100,
1098.—
874.—
1525.
2075,
A
1. 12.
570.—
1006.—
960,
840.—
1350,—
2050,
1365.—
8s0—
1005,—
1149.—
1105,—
v 799,—
849,—
1402,50
1020.—
v978.—
1550.—
1895,—
1200.
1600.—
900.
1250,—
949.—
1400.—
1075,—
850.—
780,—
1090—
769—
745.—
1148.—
1198,—
675.—
1020.
900.
522.—
900,
1260,—
990.—
1000,—
800,
802.
1000.—
85oBs
Berliner Kurſe.
(Eig. telegr. Melbung.)
28. 11.
1750,
2150.—
Buckerfabr. Waghäuſel...
Frankenthal.
Heilbronn.,
Offſtein ..
Rheingan ..
1199,—
1069.—
1049,—
10015—
1030—
1345,—
1002,—
1049.—
600.—
890,—
440.
600,
1100.—
1900.—
660,—
700,—
805,—
Ar
goo.
—
Darne
Dampfkeſſel Rodberg.. .. .
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Wir geben hiermit bekannt, daß unſere Ju velen=Ankaufsbureaus
für die Wintermonate ſtatt we bisher von 9—6 Uhr nur noch bis
abends 5 Uhr geöffnet bleiben. Dieſe Kürzung der Geſchäftszeit
erfolgt im Fntereſſe unſerer Kunden ſelbſt. Bei künſtlichem Licht
je er Arr iſt die ſorg ältge Prüfung von Juwelen nicht möglich.
Wie müſſen infolgedeſſen bei Ankäufen, die wir etwa nach Eintriti
der Dunkelhet vorneh nen würden, ein Verluſtriſiko von mindeſtens
10 Prozent emkolkulieren und weniger zur Auszahlung bringen. Da
aber bei unſerer zum Juwel nankauf zugelaſſenen und
handels=
gericht ich eingetragenen Firma der Privatverkäufer, der auch
geſetz=
lich keine Zuxus= und Umſatzſteuer zu zahlen hat, den reellen Wert
erha ten ſoll, müſſen in der Folge Ankäufe in der Zeit nach 5 Uhr
nachlnittags unſererſeits abgelehnt werden.
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