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Nummer 322
Donnerstag, den 1. Dezember 1921
Einzelnummer 30 Pfg.
Rußlands neue Wirtſchaftspolitik.
R.H. Das Beſtreben der Sowjetregierung geht ſeit
Monaten dahin, durch Wiedereinführung des Kapitalismus die
ungeheueren Schäden, die die kommuniſtiſchen Experimente der
ruſſiſchen Wirtſchaft zugefügt haben, zu beheben. Zu
dieſem Zweck wurden drei Mittel angewandt: erſtens die
Heranziehung ausländiſchen Kapitals durch
Ver=
pachtung von Induſtrien und Wirtſchaftsgebisten, zweitens das
Arrendeſyſtem, durch das Induſtriebetriebe einheimiſchen
Undernehmern zur freien Ausnutzung und Verwaltung gegen
Pachtzahlungen übergeben werden ſollen, drittens das
Truſt=
fyſtem, das die Zuſammenfaſſung einzelner über das Land
verbreiteter Induſtrien in Spitzenunternehmungen vorſieht, die
von der Regierutng finanziell unterſtützt werden.
Das Dekret über die Wirtſchaftskonzeſſionen au das Ausland
ermächtigte die Regierung, ausländiſchen Kapitaliſten für den
Zeitraum von neunzig Jahren das Beſitzrecht an beſtimmten
Induſtrien zu verleihen, gegen Abgabe von 25 Prozent der
Pro=
duktion, Zahlung einer Pachtſumme, Einhaltung einer von Mos=
Xau vorg=ſchriebenen Arbeitsordnung und entſchädigungsfreie
Ueberlaſſung aller Neuanlagen nach Ablauf der
Konzeſſions=
pflicht an den ruſſiſchen Staat. Der Verſuch, ſo das
auslän=
diſche Kapital am Wiederaufbau der ruſſiſchen Wirtſchaft
zu indereſſieren, muß als völlig fehlgeſchlagen bezeichnet
werden, da die ausländiſchen Unterhändler, nachdem ſie Einblick
in die Verhältniſſe bekommen hatten, meiſt erklärten, daß ihnen
Sowjetrußland nicht die geringſte Garantie für eine dauernde
und zweckmäßige Arbeit von Großbetrieben gäbe. So
unter=
mahm man den Verſuch, ſich auf die heimiſche Kapitalkraft durch
Anwendung der beiden anderen Mitt=l zu ſtützen. Zu dieſem
Zweck wurde die neue ruſſiſche Reichsbank gegründet,
die, mit einem Betriebvermögen von 2000 Milliarden
Sowjet=
rubeln ausgerüſtet, in erſter Linie die Aufgabe haben ſoll,
Pri=
watbetriebe zu beleihen. Seitdem vor zwei bis drei Monaten
Sie Dekrets über das Arrendeſyſtem erſchienen, ſind in
PPacht gegeben rund 600 Betriebe. Davon ſind
Lebensmittel=
betriebe 240, und von dieſen wieder 210 einfache Mühlen. Außer=
Sem ſind unter den verpachteten Brtrieben Licht= und
Seifen=
iedereien, Näh= und Strickſtuben. Man erkennt hieraus, wie
groß die Kapitalnot iſt. In erſter Linie ſind ſolche Betriebe in
Pacht genommen worden, die kein oder nur ein geringes
Be=
riebsvermögen erfordern, die alſo dem Handwerk naheſtehen.
Devartige Betriebe gibt es natürlich in Rußland tauſende, ſo daß
Die wenigen verpachteten kaum eine Rolle ſpielen. Ueber die
erſten Anſätze iſt auch das Truſtſyſtem nicht hinausgekommen. Es
zat zur Bildung von Truſts auf dem Gebiet der Textilinduſtrie,
er Kohlen= und der Stahlproduktion geführt. Die
Textilindu=
trie wird in ſieben Truſts für Tuch, Kammgarn uſw.
zuſammen=
gefaßt. Die Kohleninduſtrie hat ſich im Donezbaſſin zu einem
Truſt vereinigt. Hier iſt wenigſtens der Erfolg zu verzeichnen,
baß in den ſeit Jahren ruhenden Gruben die Arbeit wieder
ufgenommen iſt, wenn ſie auch noch geringe Erträge liefert.
Nach dieſen Angaben kann man ſich vorſtellen, wie gering die
Produktion Sowjetrußlands iſt. Denn man iſt von dem Syſtem
der Staatsbetriebe zum Syſtem der Privatbetriebe ja deshalb
zurückgekehrt, weil die andere Betriebsform ſich als unproduktiv
rwieſen hat. Wenn nun aber die Zahl der Privatbetriebe eine
ſo geringe iſt und die Staatsbetriebe nichts liefern, ſo wird eine
weſentliche Aenderung nicht zu verzeichnen ſein. Tatſächlich
haben nur die Betriebe zur Bearbeitung tieriſcher Produkte, von
Fellen und Häuten, Ausfuhrwaven geliefert, und außerdem
ein=
elne Hausinduſtrien, die Vorräte an Stickereien und Spitzen
uſammengebracht haben. Es zeigt ſich an ſolchen Ergebniſſen,
wi= ſchwierig es iſt, ein zerſtörtes Wirtſchaftsſyſtem wieder
ſo=
weit herzuſtellen, daß es eine wenn auch nur kleine Rolle in der
„eltwirtſchaft ſpielen kann.
Um die deutſchen Reparationen.
London, 30. Nov. (Wolff.) Reuter erfährt, daß die
bri=
liſche Regierung die deutſchen
Reparations=
fragen jetzt von allen Geſichtspunkten aus eingehend
be=
bandle.
London, 30. Nod. (Wolff.) Der Berichterſtatter des Daily
Telegraph ſchreibt: Im Hinblick auf die Tatſache, daß die
bri=
tiſche Regierung der Anſicht ſei, die geſamte
Repara=
tionsfrage im Lichte der augenblicklichen chaotiſchen
Finanz=
verhältniſſe zu erörtern, fand geſtern nachmittag im Schatzamt
eine Konferenz von Sachverſtändigen ſtatt, die über drei
Stnden dauerte. Daran nahmen u. a. teil: der Schatzkanzler,
der britiſche Botſchafter in Berlin Lord d’Abernon und Sir
Fohn Bradbury. Ein von letzterem verfaßter Bericht wurde
lingehend erörtert und beraten und gewiſſe Vorſchläge
entwor=
ſen, die Amerika vorgelegt werden ſollen.
London, 30. Nob. (Wolff.) Dem politiſchen
Berichterſtat=
ter der Daily Mail zufolge hatte Rathenau geſtern abend
rine Unterredung mit Schatzkanzler Sir Robert Horme, um die
Frage der deutſchen Reparationszahlungen an
England zu erörtern. Eine weitere Zuſammenkunft zwiſchen
Rathenau und Horne iſt wahrſcheinlich, bevor Rathenau
Lon=
don wieder verläßt. Rathenau trat geſtern zweimal mit den
Di=
tektoren der Bank von England zuſammen, um die Finanzlage
vom Bankſtandpunkt aus zu erörtern. Daily Mail berichtet
wei=
ter, daß die Frage eines Moratoriums für Deutſchland von
Horne eingehend erörtert wurde. Es wird offiziell mitgeteilt,
daß dieſe Frage ſpäter vom Kabinett behandelt werden wird.
Es könne zuverläſſig mitgeteilt werden, daß die führenden
Ban=
ſen für dieſen Beſchluß eintreten.
London, 30. Nov. (Wolff.) Der diplomatiſche Berichterſtatter
des Daily Telegr. ſchreibt, daß entweder heute oder morgen ernſte
und dringliche Seiten des Reparationsproblems von dem Ka=
Rinett behandelt werden, ebenſo der Bericht Bradburys über das
Biesbadener Abkommen und der noch nicht
veröffent=
lichte letzte Bericht Bradburys über das Ergebnis der von
der Reparationskommiſſion in Berlin angeſtellten Verſuche
über die finanzielle Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands. Außerdem
liegen, Daily Telegraph zufolge, zurzeit nicht minder wichtige
einden brſtiſchen Letſchaſters iu Berlin. Jod dAlenon, in
mündlicher oder ſchriftlicher Form eingeholt werden. Daneben
werde Amerika auch wegen der Beſprechungen von Stinnes
wäh=
nend ſeines Beſuches in London und der geſtrigen Unterredung
athenaus mit britiſchen Beamten vorſtellig werden.
Laut Daily Telegraph ſind die bisherigen Verſuche der
eutſchen Regierung, von Londoner Banken eine Anleihe von 20
oder 30 Millionen Pfund Sterling zu erhalten, um die am ſchiffe, die faſt ausſchließlich leichte und raſche Kreuzer ſeien,
15. Januar fällige Reparationszahlung zu erleichtern, vergeblich und 90 000 Tonnen Unterſeeboote. Italien wolle eine
ähn=
müſſe, ſei die Anſicht der Sachverſtändigen daküber, ob mangels ! Die Anſicht wurde vertreten, daß in ungefähr drei Wochen die
die Januarrate zu bezahlen. Die Anſicht der Sachver= werde.
ſtändigen geht — dem Berichterſtatter des Daily Tel=graph
zu=
folge — dahin, daß Deutſchland unter ſolchen Umſtänden die Ja= ſche Standpunkt ſahin, daß nichts dagegen einzuwenden
nuarrate entweder gar nicht oder höchſtens zum Teil entrichten
kann. Es wird verſichert, daß die deutſche Regierung
keineswegs Mangel an gutem Willen gezeigt hat, 75 000 Tonnen an Unterſeebooten.
indem ſie ſich zu mehr verpflichtet habe, als ſie zu dieſem
Zeit=
punkt ausführen kann. Allgemein wird der Anſicht Ausdruck
gegeben, daß der auf der Brüſſeler Konferenz ausgearbeitete Wafhington, 30. Nov. (Wolff.) Der Ausſchuß der nem
Zahlungsplan, der von dem Oberſten Rat zugunſten des Lon= Großmächte hat ſich für den Verzicht auf die
Exterritorialitäts=
ſtungsfähigkeit Deutſchlands während der erſten Jahre darſtellte, der ausländiſchen Gerichtshöfe in China, vorausgeſetzt, daß das
parationen zu leiſten, und zwar in der Höhe des im Londoner befunden wird. Der Ausſchuß erörterte ferner die Forderuug
Abkommen angeſetzten Betnages, vorausgeſetzt, daß die Zah= Chinas, betr. die Zurückziehung der fremden Truppen. Die
De=
lungen hauptſächlich in Waren ſtattfinden. Von kompetenter legationen ſind grundſätzlich für dieſe Zurückziehung, doch wird
Seite wird ſogar darüber hinaus hinzugefügt, daß die deshalb die Behandlung dieſes Punktes in einer weiteren Sitzung
fort=
gehegten Befürchtungen, daß die deutſchen Bezahlungen in Wa= geführt werden.
ren in Großbritannien und England den Induſtrieintereſſenten
ſchweren Schaden zufügen würden, unbegründet ſeien. Die
eng=
liſche Regierung werde — laut Daily Telegraph — beſchließen
müſſen, ob ſie den Alliierten vorſchlagen wird, Deutſchland mit ſtarke Spannung in den Beziehungen zwiſchen
Bezug auf die im Januar und Februar fälligen Zahlungen
einen Aufſchub zu gewähren, oder ob ſie auf den Zahlungen be= ſchwichtigenden Kommentare der hieſigen Preſſe vergebens
hin=
ſtehen werden, was aber unwahrſcheinlich ſei. Außerdem würde
die engliſche Regierung zu beſchließen haben über die vorge= Auslaſſungen unterſtrichen, die heute morgen in Paris
mein die Anſicht, daß von der deutſchen Regierung gefordert
werden ſoll, daß ſie das deutſche Budget in Ordnung bringt
dieſe Weiſe könne eine relative Stabilität der Währung geſichert letzten Anwwort von dem entſcheidenden Punkt der ganzen
An=
zeitweiligen Einſtelluhg der ſogen. Goldzahlungen durch
Deutſch=
land in der Ausführung des Wiesbadener Abkommens finden,
ſofern dieſes Abkommen von den Alliierten ratifiziert wird, was nen umſtänden den Angorabertrag
anzuerken=
zweifellos der Fall ſein wird.
London, 30. Nov. (Wolff.) In einer Nebe in Neu=York ! Die zweite Note, in ihrer politiſchen Tragweite
viel=
derlip erklärt, die den Vereinigten Staaten geſchuldeten Be= ſtehen, daß England ſo lange eine Verminderung
auferlegten Reparationen undurchführbar ſeien.
Wenn die Reparationsbedingungen nicht weſentlich abgeändert Wiederherſtellung eines wirklichen Friedens in der Welt nicht
ſei den Alliierten ebenſo unmöglich, ihre Schulden an die Ver= und daß man, um den Zuſtand der Unruhe, die heute die
mora=
wäre, ſeine Schulden an die Alliierten zu entrichten. Die den ſchied machen dürfe zwiſchen Flotten= und anderen Rüſtungen,
Vereinigten Staaten geſchuldeten Beträge müßten daher in eine laſſen keinen Zweifel, daß man in England Frankreich nicht nur
Schuld an die Menſchheit umgewandelt werden.
wird wahrſcheinlich unoffizielle beratende Teilnehmer zu der reicht werden, ſondern daß die engliſche Regierung dies vor aller
Konferenz von Bankiers der Entente entſenden, Welt auszuſprechen für nötig hält.
die in Paris oder London die Frage erörtern wird, wie die im
Zuſammenhange mit den deutſchen Reparationszahlun=/franzöſiſche Regierung hat die britiſche
Regie=
gen ſtehenden Valutaſchwankungen zu verhindern ſind. Amerika rung die Aufmerkſamkeit der franzöſiſchen auf die Tatſache
wurde von den Ententebakiers eingeladen, ſich an der Kon= gelenkt, daß Frankreich das interalliierte Finanzabkommen vom
ferenz zu beteiligen.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Der Stand der Verhandlungen.
Havasagentur in Waſhington hält es für möglich, daß Viviani, Regierung ausgehändigt, die ihrerſeits wiederum einen Teil
wem Beſchlüſſe über die Abrüſtung zur See bis dahin Großbritannien überwies trotz des Sonderabkommens
außer=
dem franzöſiſchen Kolonialminiſter Sarraut überlaſſen werde, darauf hin, daß von Großbritannien, nicht erwartet werden
Frankreich in den Fragen des fernen Oſtens zu vertreten, könne, daß es verſchiedene andere erſtehende Finanzabkommen
ſprochen würden. Ebenſo wenig denke man in Waſhington an fort, ſei es intereſſant, daß ſich Rathenau, auf den mit Loucheur
den Vertretern in Waſhington. Präſident Harding habe offiziell augenblicklich in London aufhalte und aller Wahrſcheinlichkeit
keine derartige Abſicht zu erkennen gegeben. Bei dem letzten nach eime Unterredung mit dem Schatzkanzler haben werde.
ſchränkt: Wenn es der Konferenz gelingt, die zur Erörterung deutſchen Regierung einnehme, ſei man der Anſicht, daß der
Be=
ſtehenden Fragen zu löſen, wäre es natürlich, ihr weitere Kon= ſuch mit dem Wiesbadener Abkommen zuſammenhänge.
ferenzen folgen zu laſſen, um die anderen Streitfragen zu regeln,
und wenn Deutſchland dabei intereſſiert wäre, ſo könnte es
eingeladen werden. Es handele ſich alſo, ſo fährt der
Havas=
berichterſtatter fort, um eine Hypothefe und nicht um einen Plan.
Im übrigen würde die franzöſiſche Delegation es ablehnen, im neten Frau Dr. Lüders, Hamm, Koch (Weſer), Weiß, Erkelenz,
gegenwärtigen Zeitpunkte mit den deutſchen Vertretern in Wa= Knieſt, Kopſch, Pohlmann, Bahr (Frankfurt), Ziegler (
Weſt=
ſhington zuſammenzutreffen. Ihre Teilnahme ſei nicht vor= falen), Dr. Schücking, Dr.=Jug. Wieland, Schuldt (Steglitz),
geſehen worden und die bis jetzt erörterten Fragen berührten ſen, Delius, Sipkowicz, Dr.=Ing. Gothein von der Deutſchen
die Deutſchen nicht, denn die Abrüſtung Deutſchlands zu Lande
und zu Waſſer ſei, ebenſo wie ſeine Stellung im fernen Oſten, Demokratiſchen Pautei haben, folgende Anfrage an die
durch den Verſailler Vertrag beſtimmt worden. Es bleibe die Reichsregierung gerichtet:
Reparationsfrage. Bis jetzt ſei ſie als eine rein
deutſch=
ſich als intereſſiert an ihrer Löſung betrachte, ſo müſſe ſie dafür daten im beſetzten Gebiet. Die Unterſuchung erweiſt
ken, und auch dann micht, ohne zuvor die Grundlagen und den Schmach ſcheuen. Auch in den behördlich behandelten Fällen
Rahmen der Verhandlungen feſtgeſtellt zu haben.
Der Streit umdie Seerüſtung.
Paris, 30. Nov. (Wolff.) Der Berichterſtatter des Matin der Perſönlichkeit und Ehre. Iſt die Reichsregierung bereit,
in Waſhington berichtet, Viviani hab= Staatsſekretär Hughes unbeſchadet der ſorgfältigen Verfolgung jedes Einzelfalles,
die Forderungen Frankreichs in bezug auf ſeine Ma= nun auch eine Zuſammenfaſſung dieſer Fälle zu geben und
da=
rine übermittelt. Frankreich verlange 300 000 Tonnen Groß= nach bei der Entente wie bei den neutralen Staaten die Schmach
geweſen. Die erſte Frage, mit der ſich das Kabinett befaſſen liche Forderung ſtellen und Vivianis Verlangen unterſtützen.
einer ſolchen Annahme Deutſchland imſtande ſein werde, Konferenz ihre Arbeiten in den großen Linien beendet haben
London, 30. Nob. Reuter zufolge geht der
franzöſi=
iſt, daß Italien eine ebenſo große Flottenſtreitmacht beſitzt
wie Frankreich, d. h. 300 000 Tonnen an Großkampfſchiffen und
Die chineſiſche Frage.
doner Abkommens getroffen wurde, das Maxinm der Lei= rechte in China ausgeſprochen und ebenſo für die Beſeitiguug
Man iſt der Anſicht, daß Deutſchland zu einem ſpäteren Zeit= Syſtem der chineſiſchen Geſetzgebung und Rechtſprechung von
punkt in der Lage ſein muß, in ſehr beträchtlichem Maße Re= einer internationalen Unterſuchungskommiſſion für ausreichend
Die engliſch=franzöſiſche Spannung.
* Aus Paris, 29. Nob., wird der Frkf. Ztg. gemeldet: Die
Frankreich und England, über deren Ernſt die
be=
wegzutäuſchen verſuchen, wird durch zwei offiziöſe
Reuter=
ſchlagene Dauer für das Moratorium, oder ob ſie ein, zwei oder eingetroffen ſind und hier außerordentliche Beſtürzung
her=
dnei Jahre warten wolle. An dritter Stelle wird ſie die Be= vorgerufen haben. Die eine ſtellt gegenüber den
Vertuſchungs=
dingungen zu erwägen haben, unter denen ein ſolches Mora= manövern der hieſigen Blätter feſt, daß der engliſch=franzöſiſche
torium gewährt werden wird. In dieſer Frage herrſcht allge= Konflikt wegen des Sondervertrages mit Angora
un=
vermindert fortbeſteht. Die weiteren Ausführungen der
Er=
klärung, daß es der engliſchen Regierung nicht um die Detail=
und der augenblicklichen Inflation Einhalt gebietet. Nur auf fragen zu tun iſt, mit denen die franzöſiſche Negierung in ihrer
werden. Dem Berichterſtatter des Daily Telegraph zufolge wird gelegenheit abzulenken verſucht hat, ſondern daß ſie nach wie vor
Frankreich ziveifellos eine ſehr weſentliche Erleichterung der rein an dem Standpunkt feſthält, daß die orientaliſch=türkiſche Frage
nur von den Alliierten gemeinſam geregelt werden könne,
kön=
wen nur dahin aufgefaßt werden, daß England unter
kei=
nen gedenkt.
hat der amerikaniſche Fjnanzmann Frank Van= leicht noch bedeutſamer als die erſte, gibt unzweideutig zu
ver=
träge müßten für die Wiederherſtellung Europas verwendet wer= ſeiner Flotte nicht ins Auge faſſen könne, als
den. Jedermann außer Frankreich gebe zu, daß die Deutſchland Frankreich nicht gleichzeitig in eine
Herab=
ſetzung ſeiner Armee einwillige. Die Sätze, daß die
würden, würde Deutſchland finanziell zuſammenbrechen. Es allein durch die Abrüſtung zur See bewerkſtelligt werden könne,
einigten Staaten zu bezahlen, wie es Deutſchland unmöglich liſche Atmoſphäre der Welt einflöße, zu beſeitigen, keinen
Unter=
als verantwortlich dafür anſieht, wenn die großen Ziele, die ſich
Neu=York, 30. Nov. (Wolff.) Die Federal Reſerve Bank die Waſhingtoner Konferenz geſteckt hatz, nicht er=
London, 29. Nov. (Wolff.) In der letzten Note an die
13. Auguſt noch nicht ratifiziert hat, in dem feſtgeſetzt wurde, daß
die Reparationsſumme von einer Milliarde Goldmark, die
Deutſchland am 31. Auguſt bezahlt hat, verdeilt werden ſolle:
erſtens um die Koſten des Beſatzungsheeres zu beſtreiten, und
zweitens um den Prioritätsforderungen Belgiens Genüge zu
Paris, 29. Nov. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der tun. In der Zwiſchenzeit wurde dieſe Summe der belgiſchen
zuſtand kommen, am 14. Dezember die Rückreiſe antreten und halb des Bereiches der Reparationskonvention. Die Note weiſt
in denen noch keine Beſchlüſſe gefaßt wurden. In engliſchen ratfiziere, wenm Frankreich nicht das Uebereinkommen vom
Kreiſen in Waſhington glaubt man nicht an das Gerücht, daß 13. Auguſt ratifiziert. Die britiſche Regierung erſucht auch un
Lloyd George zur Teilnahme an den Verhandlungen erſcheinen Einzelheiten darüber, welche Schritte Frankreich zu tun gedenke,
werde. Die Tatſache, daß der franzöſiſche Finanzſachverſtändige um die Intereſſen der übrigen Gläubiger Deutſchlands zu ſchützen,
Cheyſſon mit Briand abgereiſt ſei, beweiſe, daß die inter= wenn das Wiesbadener Abkommen in Kraft geſetzt werden
alliierten Schulden von der jetzigen Konfevenz nicht be= ſollte. Im Zuſammenhaug damit, fährt die Reutermeldung
eine bevorſtehende Zuſammenkunft der deutſchen Delegierten mit zuſammen das Wiesbadener Abkommen zurückzuführen ſei,
Journaliſtenempfang habe er ſich auf, folgende Antwort be= Trotzdem Rathenau augenblicklich keine offizielle Stellumg in der
Reichstag und beſetztes Gebiet.
SD. Berlin, 29. Nov. Die Reichstagsabgeord=
Kerſchbaum, Dietrich (Baden), Trieſchmann, Dr. Fick, Dr. P=ter=
1. Preſſe und Reichstagsverhandlungen ſind nahezu
unuuter=
franzöſiſche Frage mit Deutſchland als Schuldner und Frankreich brochen erfüllt von Klagen und Berichten über
Ausſchrei=
als Gläubiger betrachtet worden. Wen künftig die ganze Welt tungen farbiger und weißer franzöſiſcher
Sol=
auch die Mittel zu ihrer Löſung finden und ſich am Riſiko betei= zahlreiche Fälle von Vergswaltigungen ſchlimmſter Art. Die
ligen. Nur wenn Frankreich ſolche Garantien geboten würden, meiſten Fälle aber bleiben wohl überhaupt unerörtert, weil die
könnte es an die Möglichkeit einer derartigen Verhandlung den= Betroffenen die öffentliche Verhandlung der ihnen angetanen
gelingt es durchaus nicht immer, ſtrafrechtliche Sühne und Exſatz
des Vermögensſchadens durchzuſetzen, abgeſehen von den durch
nichts wieder gut zu machenden Schädigungen an den Rechten
Zeite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Dezember 1921.
Nummer 322.
darzuſtellen, die das beſetzte Gebiet bedrückt und die Menſchheit
ſchändet?
2. Die Quartierlaſten in den beſetzten
Gebie=
ten ſind trotz der ungeheuren Aufwendungen des Reiches für
Kaſernen und Wohnungsbauten wirtſchaftlich und beſonders
auch ſeeliſch unerträglich geworden. Der Rechtsfrieden der
eige=
nen Wohnung wird mißachtet, mit wertvollem Beſitz wird in
unverantwortlichſter Weiſe umgegangen, Luxus überflüſſigſter
Art auf Koſten der Quartiergeber, ſo beſonders in Wäſche und
ſonſtiger Ausſtattung, getrieben und zudem vielfach Sitte und
Sittlichkeit iſt einer Weiſe mißachtet, die die zu untätiger
Dul=
dung verurteilten Fawilien zur Verzweiflung bringt. Was hat
die Reichsregierung zur Abwehr dieſer Uebelſtänd= bei der
Oberkommiſſion in Koblenz und ſonſt bisher unternommen?
Iſt ſie bereit, dieſe Uebelſtände genau zu unterſuchen,
zuſammen=
zuſtellen und der ganzen Welt offenbar zu machen? Iſt ſie
be=
reit, dieſe Uebelſtände eiligſt genau zu unterſuchen,
zuſammen=
zuſtellen und der ganzen Welt offenbax zu machen? Iſt ſie
be=
reit, eine Nachprüfung durch unparteiiſche Dritte anheim zu
geben und zu fördern?
Die Reichstagsabgeordneten Frau Dr. Matz, von
Schoch, Dr. Kahl und Brüninghaus von der Deutſchen
Volks=
partei fragen an: Dem am 8. Februar d. J. in Mainz durch
einen Marokkaner überfallenen ſchwerverletzten Poſtſekres
tär Scheel und ſeiner ebenfalls ſchwerverletzten Nichte Alwine
Werther, die ſich noch immer in ärztlicher Behandlung befinden,
iſt bisher eine Entſchädigung durch die franzöſiſche
Beſatzungs=
behörde nicht gewährt worden. Die dem Verletzten von der
beſſiſchen Regierung zuteil gewordene Unterſtützung von 1500
Mark reicht zur Deckung der Kurkoſten nicht aus, das verletzte
junge Mädchen hat bisher überhaupt keine Emtſchädigung
er=
halten. Unter Bezugnahme auf die durch die Reichsregierung
auf unſere Anfrage Nr. 821 erteilte Zuſicherung der weiteren
Verfolgung der Entſchädigungsanſprüche der Verletzten gegen
den franzöſiſchen Staat fragen wir an, was die Reichsregierung
inzwiſchen getan hat, um die Befriedigung der
Schadenerſatz=
anſpriche durchzuſetzen.
Eine engliſche Note über die Aufhebung
der Rheinſanktionen.
Paris, 29. Nov. Der Temps macht im Leitartikel die
auf=
ſehenerregende Mitt=ilung, daß England eine Note an die
Botſchafterkonferenz gerichtet hat, um die
Auf=
hebung der militäriſchen Sanktionen am Rhein
anzuregen. Englaud ſchlägt in der gleichen Note die
Organi=
ſation einer weniger umfangreichen Kontrollbehörde zur
Ueber=
wachung der deutſchen Abrüſtng vor.
Paxis, 30. Nob. (Wolff.) Einer Nachricht des Petit
Jour=
nal zufolge wird ſich die Botſchafterkonferenz am 2. Dezember
mit einer Note der engliſchen Regierung beſchäftigen,
in der von der Aufhebung der militäriſchen
Sank=
tionen am Rhein und von der Beſchränkung der
militäri=
ſchen Kontrolle in Deutſchland die Rede iſt.
Die deutſch=polniſchen Verhandlungen.
Berlin, 29. Nob. (Wolff.) Die von der deutſch=
pol=
niichen Kommiſſion für Oberſchleſien eingeſetzten
11 Unterausſchüſſe werden an folgenden Orten tagen: Der
Aus=
ſchuß für die Eiſenbahnen in Kattowitz, Waſſer und Elektrizität
in Hindenburg, Geldweſen in Kattowitz, Poſt in Oppeln, Ein=
und Ausfuhr in Beuthen, Kohlen in Kattowitz, Arbeitgeber= und
Arbeitnehmerfragen ſowie ſoziale Verſicherung ebenfalls in
Kat=
towitz, Grenzverkehr, für allgemeine Beſtimmungen juriſtiſcher
Natur, Konzeſſionen ſowie für das Recht der Mimnderheiten in
Beuthen.
Reichswirtſchaftsminiſter Schmidt über die
Wirtſchaftslage.
Kafſel, 30. Nob. (Wolff.) Geſteru abend ſprach in der
Stadthalle Reichswirtſchaftsminiſter Robert Schmidt über die
deutſche Wirtſchaftslage. Er gab dabei einen
Ueber=
blick über die Arbeitslage der Induſtrie. Die Textilinduſtrie
be=
ſchäftigte nur 80 Prozent ihrer Spindeln. Der Baumarkt liege
ebenfalls vollkommen danieder. In der Eiſeninduſtrie ſei eine
große Zahl von Hochöfen nicht in Betrieb. Auch in der Zement=
und Kalkinduſtrie, für die heimiſche Nohſtoffe genügend
vor=
handen ſeien, würden dieſe Induſtrien an einer vollen
Aus=
nützung der Konjunkturlage durch den Kohlenmangel, der auf
die Zwangslieferungen an die Entente zurückzuführen ſei,
ver=
hindert. Die chemiſche Induſtrie leide unter der ausländiſchen
Konkurrenz, die während des Krieges ſtark geworden ſei. Die
Landwirtſchaft habe ſich dagegen wieder erholt. Die
Haupt=
urſache der Preisſteigerung liege in der Entwertung der Mark.
Die bisherige Unterlaſſung der Erfaſſung der Sachwerte ſei ein
Grund mit für den Valutaſturz. Der Tiefſtand der Mark
wirb=
kataſtrophal. Die Tonne amerikaniſcher Weizen koſte
beiſpiels=
weife jetzt 14 000 Mark gegen 240 Mark vor dem Kriege. Der
jetzige Inlandspreis betrage 7000 Mark. Auch die Preiſe für
Butter und Milch ſeien ungerechtſertigt hoch. Abgeſehen von
Rußland, Polen und Oeſterreich ſei die Teuerung in Deutſchland
am größten. Der Grenzverkehr müſſe geſperrt werden.
Wäh=
rend des Oktobers kamen über 120 000 Perſonen aus Dänemark,
um in Deutſchland zu hamſtern. Sehr wichtig wär= es, wemut
man den Eiſenmarkt ebenſo binden würde, wie wir die
Preis=
geſtaltung der Kohle gebunden haben. Würden wir die Kohle
freigeben, ſo gäbe das Preisentwicklungen, die alle bisherigen
in den Schatten ſtellen würden. Der Miniſter ſagt: zum Schluß:
Ich überſchätze nicht die Einſicht mancher Leute in den
Entente=
ländern, die heute ſchon erklären, daß die heutigen
Reparations=
forderungen undenkbar ſeien. Der Vorſchlag der engliſchen
Ju=
duſtrie laufe letzten Endes darauf hinaus, einen Teil der
deut=
ſchen Aktien in ihren Beſitz zu bringen und damit einen
gewal=
tigen Einfluß auf die Führung der deutſchen Induſtrie zu
er=
halten.
Die Kreditaktion der deutſchen Induſtrie.
* Berlin, 30. Nov. In der geſtrigen Sitzung des
Präſi=
diums des Reichsverbandes der deutſchen
Iudu=
ſtrie erſtattete Hugo Stinnes eingehend Bericht über ſeine
Londoner Beſprechungen. Es ſchloß ſich daran eine eingehende
Ausſprache über die Kreditaktion der Induſtrie im
Zuſam=
menhang mit der Frage einer ausländiſchen Anleihe. Dem
Ber=
liner Lokalanzeiger zufolge kam man ſchließlich dahin überein,
den geſchäftsführenden Vorſitzenden des Verbandes, Geheimrat
Bücher, zum Reichskanzler zu entſenden, um ihm mitzuteilen,
daß der Reichsverband mit dem Vorſchlage Dr. Wirths
einver=
ſtanden ſei, eine aus Mitgliedern der Induſtrie und der Finanz
gewählte Kommiſſion von ſechs Herren mit den engliſch=
ameri=
kaniſchen Wirtſchaftskreiſen über die Kreditfrage in Verbindung
treten zu laſſen. Die Kommiſſion ſelbſt ſoll von Dr. Wirth
be=
ſtimmt werden.
Rathenau in London.
* Wie der Londoner Korreſpondent der Voſſiſchen Zeitung
erfährt, haben zwiſchen Dr. Rathenau und dem Direktor der
Bank von England Sir Robert Kinderley zwei Konferenzen
ſtattgefunden. Weitere Konferenzen mit den erſten engliſchen
Finanzfachunännern und dem Schatzminiſter Sir Robert Horne
ſollen ſich unmittelbar anſchließen. Der Korreſpondent hält es
für möglich, daß Rathengu auch mit Lloyd George
zuſammen=
treffen wird.
Berlin, 29. Nov. Die Tägliche Nundſchau erklärt, daß die
Reiſe Dr. Rathenaus nach London inſoferw einen
politiſchen Charakter trage, als Rathenau von ihrem
Ergebnis in gewiſſem Sinne ſeinen Wiedereintritt in das
Kabi=
nett abhängig machen werde. Das Blatt erklärt, Rathenau ſtehe
dem Programm der Erfüllung auch jetzt ſchom weſentlich
ſkep=
tiſcher als früher gegetiber. Er würde nur dann die
Verant=
wortung für die Fortſetzung der Wirthſchen Politik übernehmen,
wenn er den Eindruck gewonnen, daß ſich die deutſche Wirtſchäft
mit Hilfe des Auslandes, vornehmlich Englands und Amerikas,
durch langfriftige Kredite und Lieferungsabkownen vor dem
drohenden Ruin retten könne. Nathenqu wolle ſich gleichfalls in
England darüber unterrichten, wie man dort über die Frage
der Sachleiſtungen denke. Ihm ſchwebe offenbar eine
Erweiterung ſeiner Sachleiſtungspolitik auch auf England vor.
Uebrigens ſcheine in gewiſſen induſtriellen Kreiſen, die
Rathe=
nau nahe ſtehen, der Gedanke aufgetaucht zu ſein, als Gegenwert
für die der deutſchen Privatinduſtrie zu gewährenden Kredithilfe
große induſtrielle Aufträge im Ausland zu übernehmen.
Maßnahmen gegen den Wucher
und die Preistreiberef.
Berlin, 29. Nov. (Wolff.) Das Reichskabinett
beendete heute nachmittag unter Teilnahme der preußiſchen
Mini=
ſter ſeine Beratungen über die durch die Teuerung
geſchaf=
fene Lage. In Ergänzung und Verſchärfung der bereits
be=
ſtehenden geſetzlichen Vorſchriften zur Bekämpfung des
Wuchers wird den geſetzgebenden Körperſchaften unverzüglich
eine Vorlage unterbreitet werden, welche die Veröffentlichung
ſämtlicher Verurteilungen wegen Schleichhandels und
Preis=
treiberei durch die Preſſe vorſchreibt. Bei Verurteilung wegen
ſchwerer Fälle (Gefängnis über drei Monate) iſt außerdem
Ver=
öffentlichung durch Anſchlag vorgeſehen. Ferner beſchloß das
Kabinett, die beſtehenden Preisprüfungsſtellen durch
Kommiſ=
ſionen zu ergänzen, wie ſie ſich in manchen Städten bereits
ge=
bildet haben. Dieſen Komiſſionen ſollen neben Vertvetern der
Verbraucher auch Vertreter der Gewerkſchaften angehören. Die
Preisprüfungsſtellen werden alsdann Anweiſungen zu
entſchie=
denem Vorgehen gegen den Wucher erhalten. Zur Beſſerung der
Milchverſorgung werden in dem Haushalt des
Reichsminiſte=
riums für Ernährung ud Landwirtſchaft für 1920 auf 1921
400 Millionen Mark bereitgeſtellt werden, und zwar für ſolche
Gemeinden, in denen die Miſchverſorgung beſonders notleidet,
das heißt, der Milchbedarf nur bis zu einem beſtmmten noch
feſtzuſetzenden Bruchteil g=deckt iſt. Von den 400 Millionen Mark
ſollen je ein Drittel die in Betracht kommenden Länder und Ge=
meinden aufbringen. Soweit die Gemeinden hierzu nicht in der
Lage find, ſoll das Reich auch die von den Gemeinden nicht
auf=
zubringenden Mittel übernehmen. Den Geweinden ſoll in der
Verwendung der Mittel innerhalb der geſetzlichen Beſtimmung
freie Hand gelaſſen werden, doch ſind die Gemeinden darauf
hin=
zuweiſen, daß ſich als Weg zur Beſſerung der Milchverſorgung,
ſoweit ſie unter ungenügender Anlieferung leidet, insbeſondere
der Ankauf von Futter, vor allem von ausländiſchem Kraftfutter,
und die verbilligte Abgabe ſolchen Futters an die Kuhhalter
emp=
fiehlt, welche die Gemeinden beliefern und bei denen, wie zum
Beiſpiel bei den gemindlichen Abmelbwirtſchaften, eine
Sicher=
heit dafür geſchaffen werden kann, daß die Mehrerzeugung von
Milch auch den Gemeinden zugute kommt.
Die Beſichtigung der Deutſchen Werke.
Berlin, 29. Nov. (Wolff.) Der Reichskanzler
emp=
fing heute Nachmittag in Anweſenheit des Reichspräſidenten di—
Mitglieder der Genfer Internationalen
Arbeitskon=
ferenz, die zurzeit in Deutſchland weilen, um ſich einen
Ein=
blick in die durch die neuen Forderungen der interalliiertem
Kontrollkommiſſion geſchaffene Lage der Deutſchen Werke
zu verſchaffen. Die Abordnung der Arbeitskouferenz ſetzte ſich
zuſammen aus Vertretern der kanädiſchen, ſüdafrikaniſchen,
franzöſiſchen, belgiſchen, japaniſchen, braſilianiſchen,
ſchweize=
riſchen, ſchwediſchen und ſpaniſchen Gewerkſchaften, denen ſich
ein amerikaniſcher Handelskammervertreter angeſchloſſen hatte.
An dem geſelligen Zuſammenſein nahmen teil: der Vizekanzler
Reichsſchatzminiſter Bauer, Reichsarbeitsminiſter Dr. Braun,
Reichstagspräſident Löbe, als Vertreter des Allgemeinen
Gewerk=
ſchaftsbundes die Herren Leipart, Graßmann und Kunze, die
Direktoren der Deutſchen Werke Funke und Hauſer und einige
Vertreder der zuſtändigen Reichsreſſorts.
Paris, 30. Nov. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter des
Peuple, der die von den deutſchen Gewerkſchaften
eingeladene Delegation auf ihrer Reiſe durch Deutſchland
be=
gleitete, teilt ſeinem Blatte aus Erfurt die Feſtſtellungen der
Delegation unter der Arbeiterſchaft der in Betracht kommenden
Deutſchen Werke mit. Alle hätten die gleiche Sprache
ge=
führt, welcher Partei ſie auch angehörten. Alle habe er den
gleichen Willen bekunden hören, ſich der Wiederaufnahme der
ehemaligen Fabrikation zu widerſetzen, wie ſie auch alle — die
Komuntniſten ſo gut wie die anderen — gegen die Forderungen
der interalliierten Militärkontrollkommiſſion proteſtiert hätten,
Wenn es wahr ſei, fährt der Berichterſtatter fort, daß die
Groß=
induſtrie für die Bedürfniſſe der moderten Armeen furchtbave
Kriegswaffen liefern könne, ſo gebe es doch nur eine Alternative:
entweder müſſe man jede induſtrielle Entwicklung verbieten oden
man müſſe bei denen ſelbſt, die an dieſer induſtriellen Tätigkeit
beteiligt ſeien, die Gaxantie dafür ſuchen, daß ſie nicht mehr in
den Dienſt des Krieges geſtellt werde. Die erſte Hypotheſe ſei
unannehmbar. Man werde in Frankreich ohne diel Mühe gewiß
Leute finden, die von Patriotismus dermaßen beeſelt ſeien, um
etwas derartiges zu verlangen. Aber es ſei unmöglich,
anzu=
nehmen, daß in dem gegenwärtigen Zuſtande der Welt auf die
deutſche Induſtrieproduktion verzichtet werden könne, ebenſo
wie es abſurd ſei, einem Volke von Arbeitern die Unmöglichkeit
zum Leben aufzuerlegen.
Die Lage in Portugal.
London, 30. Nov. (Wolff.) Die Times erfahren, daß die
Lage in Portugal ſehr ernſt geworden ſei und daß ſich
bolſchewiſtiſche Wühlereien über das ganze Land verbreiteten.
Die Konſervativen und gemäßigten Parteien erklärten, ſie ſeien
nicht in der Lage, der extremiſtiſchen Bewegung Herr zu werden.
Die meiſten Geſandten der ausländiſchen Mächte haben, dem
Times zufolge, viele Briefe erhalten, in denen ihr Leben bedroht
wird. Demſelben Blatze zufolge wird die Frage einer
auslän=
diſchen Intervention in Form eines Mandats jetzt von den
Mächten ernſthaft erwogen. Frankreich, Italien und Spanien
ſollen in Frage kommen zugunſten einer Löſung der
augenblick=
lichen Krifis.
Die iriſche Frage.
London, 30. Nob. (Wolff.) Llohd George, Chamberlatn
und Lord Birkenhead hatten heute mit den Siunfeiner=
Delegierten eine Konſerenz, auf der eine Reihe völlig meuer
Vorſchläge erörtert wurde. Dieſe Vorſchläge werden Ulſter mur
vorgelegt werden, wenn die Sinnfeiner ihnen zuvor zugeſtimmt
haben. Hiermit ſind die Verhandlungen in ein neues Stadium
getveten.
London, 29. Nov. (Wolff.) Das Ulſterparkäment
wurde in Belfaſt eröffnet. Der Prewierminiſter von Ulſter,
Craig, gab eine Darſtellung der Beſprechungen mit
Lloyd George und erklärte, Ulſter lehne es unter den
gegenwärtigen Bebinguugen ab, in ein alliriſches Parlament
einzutreten. Die Vorſchläge der Regierung ſeien ganz
unan=
nehmbar. Es würden aber Vorbereitungen zu einer Beſprechung
getroffen, durch die auf einem anderen Wege eine Regelung
er=
zielt werden ſoll.
Scheiterhaufen für Bücher.
Anfang Dezember wird auf dem Tempelhofer Feld
in Berlin ein großer Scheiterhaufen errichtet werden, auf dem
30 000 Bücher verbrannt werden ſollen. Es handelt ſich
um eine öffentliche Brandmarkung der Schundliteratur. Zauber dieſer gefährlichen Literatur, wie z. B. die Geſchichten
Bekanntlich wird in den erſten Dezembertagen die Jugendpflege=
Woche in Berlin abgehalten. Es wird da u. a. auch gegen die
Schuundliteratur, die namentlich auf die Jugend verderblich
ein=
wirkt, zu Felde gezogen werden. Die Jugend ſelber ſoll in
gro=
ßen Maſſen dieſem Autodafé beiwohnen. Es iſt recht und billig. Das beweiſt das qute deutſche Märchen, das ſie in ſeine
Zauber=
ja höchſte Notwendigkeit, daß gegen dieſe vergiftende Literatr welt zu bannen weiß. Der Knabe ſehnt ſich nach Abenteuern
enengiſch vorgegangen wird. Sie hat ſchon manches auf dem und Heldentaten, wüßte er kein Knabe ſein. Das Mädchen hat
Gewiſſen. Gewinnſüchtige Schriftſteller und Verlagsbuchhändler
haben leider nur mit zu großem Erfolg auf die empfängliche
Kinderphantaſie ſpekuliert. Großes Unheil haben ſolche Bücher
angerichtet, die trotz der Ueberwachung der Lehrer und Eltern
immer in die Hände und vor Augen der Kinder kamen. Ganz
früher waren die ſogenannten Indianerbücher Mode. Schon
die grellen Bilder lockten die jugendliche Neugier an, und
jügendlichen Gemüt oft eine nicht zu bändigende Abenteurerluſt
aufloderte, die ſich danon in verſchiedener Weiſe kundgab. Die
einen wurden träge und träumeriſch. Das waren die paſſiven
Naturen. Die anderen gingen aber zur Tat über. Sie wurden
Ausreißer und ſuchten in der Ferne das zu finden, was ſpielende
Phantaſie ihnen in heimlichen Stunden vorgegaukelt hatte. Meiſt
wurden ſie dann die Opfer ihrer Abenteuerenluſt. Das waren
die altiven Naturen. Das Indianertum iſt nicht nur aus der
Mode gekommen, ſondern eriſtiert ſo gut wie überhaupt nicht
imehr. An ſeine Stelle iſt das Detektiv= und Verbrechertum
ge=
treten. Solche Schriften verſchlang die jugendliche Wißbegierde
noch viel mehr als die Indianerbücher, denn was darin
geſchil=
dert wurde, lag nicht in weitentfernter Zone, ſondern in
aller=
nächſter Nähe. Und es iſt nicht zu leugnen, daß manches derartige
Buch ſchuld an dem Verbrechertum jugendlicher
Charakter=
ſchwacher geweſen iſt. Die Unſchädlichmachung ſolcher Lektüre
iſt alſo nicht nur lobenswert, ſondern notwendig. Nur fragt es
ſich, ob ein ſolches oſtentatives Autodafé, das bis an die Grenze
des Schaufpieleriſchen geht, wirklich Eindruck auf das leicht
be=
wegliche jugendliche Gemüt macht und ob wirklich auch alle dieſe
Bücherteufel, die die jugendlichen Herzen umgarnen und
vergif=
ten, durch den Feuertod vernichtet werden. Vielleicht wird
da=
durch gerade bei mauchem das Gegenteil erzielt. Dieſer
Flam=
mentod iſt eine zu grelle Rekſame für ſchlechte Jugendliteratur.
Ob unter dieſen 30 000 Büchern ſich durchweg Verdammenswertes
befindet, das muß allerdings der fürſorglichen Prüfung der In=
quiſitoren überlaſſen werden, und man kann und muß ihnen
glauben, daß ſie die richtige Auswahl getroffen haben. Wenn
man aber etwas vernichtet, das von der jugendlichen Phantaſie
mit Heißhunger begehrt wird, dann muß man auch für einen
gleichwertigen oder vielmehr beſſeren Erſatz ſorgen. Was iſt der
von Nick Carter? Doch vor allem der, daß ſie die jugendliche
Phantaſie in vollem Maße beſchäftigen; daß ſie nicht, wie ſo
manche allzu abſichtlich mit Moral durchtränkten Jugendbücher,
durch Langeweile abſtoßen. Die Kinderphantaſie will arbeiten.
ebenfalls ſeine geheimen phantaſtiſchen Träume, die die Welt der
Penſionatsliteratur nicht ausfüllen. Bietet man den Kindern
ähnliche Leſefrüchte, die aber entgiftet ſind, dann ſind weder
Scheiterhaufen noch ſtumpfe Geſetze nötig, denn dann wird es
ganz unbewußt nach dem Beſſeren greifen, das ebenfalls ſeine
aufwuchernde Phantaſie befriedigt, die leider manche
aufrich=
tigen Jugendfreunde nicht berückſichtigen, da ſie ſelbſt ihre
Kin=
namentlich der Inhalt erregte wild die Phantaſie, ſo daß in dem derzeit vergeſſen oder überhaupt keine durchlebt haben. Es wird
Sache der Jugenderzieher und vor allem der Jugendſchriftſteller
ſein, den unbezwinglichen Forderungen der Kinderphantaſie
Rechnung zu tragen. Und in dieſem Punkte iſt leider —
nament=
lich von guten Schriftſtellern — noch lange nicht genug geſchehen.
Dieſes gutgemeinte Autodafé erinnert an ein anderes, das
nicht von Kindern, ſondern von ſchon erwachſener Jugend
ab=
gehalten wurde. Gemeint iſt das Wartburgfeſt an den Tagen der
Völkerſchlacht im Jahre 1817. Da verbrannten ungefähr 800
Studenten ebenfalls Bücher und Schriften. Die
ungrſtüm=
deutſche Freiheitsſehnſucht warf reaktionäre Druckerzeugniſſe in
das lodernde Feuer, u. a. auch Bücher von Immermaun (Ein
Wort zur Beherzigung), Wangenheim (Die Idee der
Staatsver=
faſſung), Werner (Weihe der Kraft und Die Söhne des Tals),
Reinhardt (Die Bundesakte und Ueber Ob, Wann und Wie?),
Koſegarten (Vaterländiſche Lieder und Rede, geſprochen am
Na=
poleonstag 1809), v. Haller (Reſtauration der Staatswiſſenſchaft)
u. a. m. Dieſes Autodafé, das unter den ehrlich nach Tugend
und Vaterlandsliebe ſtrebenden Burſchenſchaften große
Begeiſte=
rung hervorgerufen hatte, erregte bei ernſten Leuten und
nament=
lich bei Goethe nur ein mitleidiges Lächeln, denn durch Feuertod
laſſen ſich Geiſter, weder gute noch böſe, nicht vernichten. Möge
das Bücherautodafé auf dem Tempelhofer Felde nur als ein
Symbol betrachtet werden, dem die ſchaffende Tat: gute
Jugend=
lektüre, folgen möge. Und die wird mehr nützen, als ein
der=
artiges Symbol.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Das Stimmenarchip.
M. Das deutſche „Barbarenvolk” hat wieder einmtal eine
wiſſenſchaftliche Tat vollbracht, die bis jetzt einzig in der Welt
daſteht. Es handelt ſich um ein Archiv oder auch Inſtitut. Nicht
eine gelehrte Schrulle hat es hervorgerufen, ſondern
weltumfaſ=
ſender und weltverſöhnender Geiſt. Dieſes Archiv oder Inſtitt
foll in erſter Liwie den Weg zum Völkerverſtändnis ebnen.
Bis=
her haben dies in allerdings beſchränkter Weiſe große
Bihlio=
theken getan. Aus den Schriften und Büchern aller Völker, die
ſie bergen, ſprechen tauſendfache Stimmen und Sitten. Die
Bibliothek ruft längſt Begrabene wieder ins Leben zurück und
läßt ſie zu uns ſprechen. Wir lernen die Geſänge Homers
ken=
nen und die Stücke des Bühnenerſchütterers Shakeſpeare. Unſer
Geiſt lernt die Philoſophie Platos und die Kants verftehen. Aber
dieſe Toten haben keine Stime. Wir nehmen wohl ihr Sinnen
und Denken wahr, hören ſie aber nicht. Wir wiſſen nicht, wie
Sophokles und wie Cicero geſprochen haben, und gerade die
tönende Sprache iſt die beſte Vermittlerin der Menſchen. Schrift
bleibt mr tote, nicht vernehmbare Sprache. Was gäben wir
darum wenn wir wüßten, wie die toten Sprachen ausgeſprochen
worden ſind. So aber können wir ſie nur leſen, mit dem Auge
taſtend und mit dem Geiſte mpfangend, das Ohr aber, das der
Vermitteler des Herzens iſt, bleibt unbefriedigt. Ein jedes Volk
ſpricht die griechiſche und lateiniſche Sprache ſo aus, wie es die
Art ſeiner Sprache verlangt.
Das neue Inſtitut, das uns die Völker durch ihre
Sprache näher bringt, befindet ſich in Berlin, und zwar in der
Preußiſche Staatsbibliothek, in der jetzt eine „
Lautabtei=
lung” eingerichtet worden iſt. Dort werden
Grammophon=
platten aufbewahrt und dem Beſucher auf Wunſch zu Gehör
gebracht, die für den Gelehrten und Literaturfreund, namentlich
für den Völker= und Sprachforſcher, aber auch für den Muſiker
wichtiges Material tönend zu Ohr bringen. Dieſe Sammlang
iſt während des Krieges begonnen worden. Es wurden da in
den Gefangenenlagern umter der Leitung des Geheimrats
Stumpf phonographiſche Aufnahmen gemacht. Man könnte ſie
tönende Autogramme neunen. Da kann man Dialektgeſänge der
franzöſiſchen Soldaten hören. Da vernimnnt man das „It is a‟
long way to Tipperary” des engliſchen Soldaten. Ferner ein
ruſſiſches Balalaika=Orcheſter und Geſäng= afrikaniſcher
Sol=
daten. Der Muſiker kam ebenſo ſeine Freude haben, wie der
Phyſiker und Mediziner (Kehlkopfbehandlung) an dieſen tönen
den Autogrammen Studien machen kann. Aber auch Tierſtinmen
ſind phonographiſch aufgenommen worden. Dieſe
phonogra=
phiſchen Vorſtellungen werden zugleich auch bildlich durch photo=
Nummer 322.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Dezember 1921.
Seite 3.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. Dezember.
* Ernannt ſvurden der Kanzleiſekretär, Heinrich Schröder in
Davmſtadt zum Kanzleioberſekretär bei dem Miniſterium der Juſtiz, der
früheve elſaß=lothringiſche Oberaufſeher Georg Gebhardt in
Godde=
lau zum überplanmäßigen Hauptwachtmeiſter am Landgerichtsgefängnis
m Darmſtadt, der Oberjuſtizinſpektor Johann Peter Langsdorf, in
Darmſtadt zum geſchäftsleitenden Oberjuſtizinſpektor bei dem Landgericht
der Provinz Startenburg in Darmſtadt und der Juſtizinſpekvor Heinrich
Thomas m Bingen zum geſchäftsleitenden Oberjuſtizinſpektor bei dem
Amtsgericht in Darmſtadt I, beide mit Wirkung vom Diemſtantritt ihres
Nachfolgers ab, der Militäranwärter Marvin Auguſt Schomburg im
Mamz und der Militäranwärter Auguſt Hünicke in Bretzenheim zu
Amtsgehilfen bei dem Amtsgericht Maing.
ru. Aufgehobenes Urteil. Vom Landgericht Darmſtadt ſind am
11. Februar der Mechaniker Karl Erbe und ſein Sohn wegen Hehlerei
zu Gefängnisſtrafen verurteilt worden. Sie hatten im Sommer v. J.
von zwei jungen Burſchen, welche angaben, auf der Hamſterfahrt zu ſein,
ein Damennad für 200 Mark gekauft. Die beiden Burſchen wollten es
urſprünglich nur repavieren laſſen, entſchloſſen ſich aber plötzlich, es zu
verkaufen. Wie ſich ſpäter herausſtellte, hatten ſie es underwegs geſtohlen.
Das Landgericht nahm nun an, daß die Angeklagten aus dem Umſtande,
daß die beiden jungen Burſchen nur ein Rad und war ein Damenrad
ver=
kauften hätten erkennen müſſen, daß ſie es auf unrechtmäßige Weiſe
er=
langt hatten. In ihrer Reviſion bezeichneten die Angeklagten dieſe
Anſicht als irrig, da es ſelbſtverſtändlich ſei, daß nur ein Nad zur
Re=
paratur zu ihnen gebracht werde, weun nur eins beſchädigt ſei. Das
Reichsgericht hielt den Tatbeſtand der Hehlerei nicht für geiüigend
feſtgeſtellt, hobdas Urteil auf und verwies die Sache an das
Land=
gevicht zurück.
Vorſicht bei Eiſenbahnfahrten im beſetzten Gebiet. In den für
Militärperſonen der Züge des beſetzten Gebiets vorbehaltenen
Wagen und Abteilen ſind Warnungsſchilder mit nachſtehender
Auf=
ſchrift angebracht: „Wer unbefugterweiſe die für Militärperſonen
frei=
gehaltenen Wagen und Abteile betritt, ſetzt ſich polizeilicher Beſtrafung
aus” (Anordnung der interalliierten Feldeiſenbahnkommiſſion vom
6. Oktober 1921.) Trotz dieſes Hinweiſes laſſen ſich immer noch
Zivil=
reiſende verleiten, in den reſervierten Wagen und Abteilen Platz zu
nehmen, ohne ſich bewußt zu ſein, wekcher Strafe ſie ſich hierdurch
aus=
ſetzen. In letzter Zeit iſt infolge Nichtbeachtung des Verbots eine
größere Anzahl von Verhaftungen vorgekommen und ſind harte Strafen
verhängt worden.
— Landestheater. Da Theodor Heuſer erkrankt iſt, hat ſich
Kammer=
ſänger Georg Weber, bereit erklärt, am Donnerstag und Samstag
für ihn zu ſingen. Die Darmſtädter werden alſo Gelegenheit haben,
den beliebten und undergeſſenen Sänger in zwei ſeiner Glanzrollen als
Zar in „Zar und Zimmermann” und als Flut in Nicolais „Luſtigen
Weibern von Windſor”, die gegenwärtig neu einſtudiert werden, zu
ſehen.
* Jubiläumskonzert des Lehrerſängerchors. Der Kartenverkauf zu
dem unter Mitwirkung von Frl. Poldi Heyl uächſten Samstag im
Saalbau ſtattfindenden Konzert iſt ungewöhnlich rege. Die Mitglieder
des Vereins ſeien deshalb noch einmal beſonders darauf aufmerkſam
ge=
macht, daß ſie ſich gegen Aufzahlung von 1 Mk. bezw. 2 Mk. numerierte
Plätze ſichern können. Den Umtauſch beſorgt man am beſteu an den
Vor=
verkaufsſtellen, an der Abendkaſſe werden numerierte Plätze
vorausſicht=
lich nur noch in geringer Zahl zur Verfügung ſtehen.
* Bühnenvolksbund. Am kommenden Sonntag abend findet im
gro=
ßen Saal des Städtiſchen Saalbaus ein Feſtabend für deutſche
Art und Kunſt ſtatt, der als Kundgebumg für eine Theaterpflege im
„cknriſtlich=deutſchen Volksgeiſt verauſtaltet wvird. Kammerſänger Bauſt=
=Berlin bringt aus dem reichen Schatz deutſchen Kunſtſchaffens eine
Aus=
leſe von Meiſterliedern zu Gehör. Dem Künſtler geht ein guter Ruf
rvoraus. Generalſekretür Gerſt hat perſönlich die Anſprache übernom=
—nen und wird auch hier der Kunſtpflege viele neue Fveunde geuvinnen.
DDie Mitglieder unſerer Theatergemeinde (Serie 18), ſowie der uns
an=
geſchloſſenen Verbände ſverden gebeten, vollzählig zu erſcheinen. Sie
er=
chalten ermäßigten Eintritt. Yichtmitglieder ſind herzlich willkommen=
TSiehe Anzeige.)
* Der Poſaunenchor Darmſtadt, der ſo oft in den zuvei Jahren ſeines
Beſtehens nicht nur die Einwohner Darmſtadts, ſondern auch der
wei=
teren Umgebung unt ſeinen Darbietungen erfreute, hat laut Vorſtands=
Beſchluß vom 26. November 1921 ſeine Tätigkeit eingeſtellt.
MMit ſchwereur Herzen wwurde dieſer Beſchluß gefaßt, aber die Mitglieder
Des Chors, die drei verſchiedenen Vereinen angehörten, waren namentlich
Em letzten Jahre über Gebühr in Anſpruch genommen, daß die eigene
wege Veveinstätigkeit wviederholt zurückſtehen muußte durch die ſtete
Be=
g=eitwilligkeit des Chors, allen denen zu dienen, die gleiche oder ähnliche
Ziele verfolgen, wie die drei Vereinigungen, aus denen ſich der Chor
zu=
ſammenſetzte. Es war daher die einzige Löſung, die Bläſer wieder
eini=
germaßen zu entlaſten, indem man verſuchte, jeden Chor wieder ſelbſtän=
Sig zu machen. Es beſtehen ſomit wieder die drei aus Vorkriegszeiten be=
Sannten Vereinschöre, nämlich der Poſaunenchor des Chriſtlichen Vereins
unger Männer (Alexanderſtuaße 22, Inſanterie=Kaſerne), der Wartburg=
WPoſaunenchor (Schuknechtſtraße 36, Gemeindehaus der Martinsgemeinde)
und der Poſaunenchor der Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24, Evang. Vereins=
Haus). — Möchten die drei Vereine, die das Eube des Poſaunenchors
Darmſtadt antraten, nicht vergeſſen, daß ein Poſaunenchor auch noch
andere Aufgaben hat, als nur für den eigenen Vereinsbedarf zu blaſen;
Senn der Poſaunenchor iſt mit dazu berufen, die herrliche musea Sdera
„u pflegen und volkstümlich zu machen durch Turmblaſen, Verſchönerung
Der Gottesdienſte, Muſik in den Krankenhäuſern uſv. Des wärmſten
Dankes Vieler diirfen die wackeren Bläſer ſicher ſein. — Der ſeitherige
geſchäftsführende Ausſchuß bleibt bis zur endgültigen Regelung aller
nroch ſchwebenden Angelegenheiten beſtehen.
— Kath. Deutſcher Frauenbund. Am Sonntag, deit 4. Dezember,
nachmittags 5 Uhr, wird im Inſtitut der Engliſchen Fräulein, Wald=
Eraße 31, Herr Profeſſor Laufer=Darmſtadt über das Thema
referie=
en: „Erziehungsrecht der Eltern und die Geſetze‟. Zu dieſem aktuellen
graphiſch= Aufnahmen und ſchriftlich durch phonetiſche
Schreib=
wweiſe unterſtützt. Von ganz keſonderem Werte aber iſt die
„Sammlung der Denkmäler”. Was gäbe man darum, wenn der
Phonograph ſchon vor hundert Jahren erfunden worden wäre!
Dieſe Saylung der Denkmäler beſteht nämlich darin, daß
Meden großer Männer auf der Platte für die Zukunft aufbewahrt
werden. Einen Bismarck oder gar einen Napoleon können wir
eider nicht mehr in hundert Jahren ſprechen hören, dafür aber
inen Bülow, Eucken, Hindenburg, Bethmann=Hollweg, Rabin=
Srayath Tagore u. a. m. Dieſes Inſtitut wird in einigen
Mona=
en hoch erweitert werden. Es werden im April 1922 noch zehn
Arbeitsräume freigemacht werden, in denen feſt angeſtellte
Ge=
ehrte wiſſenſchaftliche Vergleiche der Platten, Bilder und Texte
Sornehmen. Ein ganz eigenartiges Archiv, ein einzig in der Welt
baſtehendes iſt es. Den Ruhm, es zuerſt ins Leben gerufen zu
Saben, haben die Deutſchen, die man in der Welt immer noch
Barbaren uenut.
Der Wiener Schauſpielerſtreik.
* Montag nacht iſt der Schauſpielerſtreik an einigen
Wiener Theatern durch eine Einigung zwiſchen den
Direk=
noren und dem Verband der Bühnen=Organiſationen über die
Tohnfrage beendet worden. Präſident Stärk erklärte in einer
Verſammlung der Schauſpielerſchaft, die Kollegen in England,
Umerika, Holland, der Tſchecho=Slowakei und der Schweiz hätten
anſehnliche Geldmittel überwieſen, ſo daß er ausrufen könne:
Unſere Kaſſen ſind voll!” Kein Theater würde wieder eröffnet,
hne daß die Streiktage bezahlt werden. Stärk legte ausführlich
dar, daß mit den jetzigen Gagen und auch mit dem Angebot der
Direktoren (monatlich 30 000 Kronen) kein Auskommen gefunden
werden kann, trotz der Möglichkeit der N=beneinnahmen mancher
bei Filmaufnahmen. Der Geſchäftsgang der Wiener
Theater ſei gut, was er ſtatiſtiſch belegen könne. Die neuen
Forderungen der Künſtlerſchaft und Angeſtellten inbegriffen,
hätte etwa Weingautners Volksoper einen Ausgabeetat von 20
Millionen Kronen bei 25,3 Millionen Einnahmemöglichkeit. Im
Apollo=Theater hat man jetzt die Eintrittspreiſe ſo geſteigert, daß
die Einnahmen pro Vorſtellung 1½ Millionen Kronen (!)
er=
teichten. Das Raimund=Theater habe 742 000 Kronen
Einnah=
men, im Theater an der Wien, wo die Parterreloge im Juli noch
22 000 Kronen koſtete, nehme man jetzt dafür 112000 Kronen
eän. Die Tageseinnahmen betragen jetzt 823 000 Kronen. Das
Theater ſei täglich ausverkauft, und 23,7 Millionen Kronen
Monatseinnahmen ſtehen einem Geſamtetat für das Perſonal in
Höhe von nur 4 Millionen Kronen gegenüber. Stärk kritiſierte
beſonders Direktor Bernau vom Deutſchen Volkstheater, der
ge=
ſagt hatte, er werde mit ſeinem Auto auf ſein Gut nach Wolfgang
reiſen, um dort den Verlauf der Dinge abzuwarten. In der Tat
koſten Direktors Bernaus Renommierkühe mehr, als das ganze
Damenperſonal im Deutſchen Volkstheater.
kath. Frauen, beſonders alle Müter und Erzieherinnen, herzlichſt
ein=
geladen. (Näh. ſ. Anz.)
* Die Vortragsreihe im Chriſtl. Verein Junger Männer Darmſtadt,
Alexanderſtraße 22 (Inf.=Kaſerne) zog Viele an und es iſt eine
damkens=
den ſchwebenden Zeitfragen befaßt und ſeinen Mitgliedern und Freunden
ein klaves Bild über all dieſe Erſcheinungen zu geben ſucht. So war
es dem Kreis auch fetzt wieder gelungen, den durch ſeine früheren
Vor=
für drei Vorträge zu gewirnnen. Der erſte Vortrag „Der Prote= beigeht.”
ſtantismus und die Menſchwerdung der Mafſen” gab
ein klares Bild der politiſchen Neueuſcheinungen uund zugleich eine
Leit=
linie durch das derzeitige Gewirr in dem Völkerleben. Wie ein
Fieber=
kranker in die Luſt greift, ſo gueift unſere Zeit nach Gott und alles ſucht
nach einer erneuernden Kraft in unſerem Volksleben, dieſe Kraftquelle
und ſittliche Erneuerungs des Volks= und Weltgewiſſens, durch die Macht
des Evangeliums von Chriſtus, das ſich aller Fäulnis gegenüber immer des Daumſtädter Muſikvereins ſeine 24. ordentliche Jahres=
Macht des wuahren Proteſtamtismus iſt und war, zeigte der Redner auch Dr. Kratz, begrüßte als Verſammlungsleiter in herzlicher Weiſe die
als den rechten Weg zur wahren Menſchwerdung. Der zweite Vortrag
über: „Theoſophie, Antropoſophie und Proteſtantis= Zweigvereine und widmete dem hohen Schutzherrn Großherzog Ernſt
mus”, war eine ſtreng wiſſenſchaftliche Auseinanderſetzung mit dieſer
Zeiterſcheinung und zugleich eine Zurlickverweiſtung dieſer Bewogug, die
als Neligion gewertet ſein will, in ihre Schranken. Markant zeigte der grüßte ferner die Vertveter der Staatsregierung, die Herren Miniſteial=
Nedner, wie ſchon ein Paulus mit Antropoſophen und Gnoſtikern
herum=
ſchlug und wie dieſe Erſcheinungen letzten Endes nur zeigen, daß der der Stadt Daumſtadt, Herrn Beigeodneten Daub, ſowie die Vertveter des
Der dritte Vordrag: „Heraus aus dem Sumpf”, ein
Sitt=
lichkeitsvortrag, gab uns ein düſtenes Nachtbild von den erſchreclenden Er= galt der zahlreich erſchienenen Schweſternſchaft des Hauptvereins, die jur
ſtheinungen in unſerem Volksleben, und es war ein Aufrufen an alle, die
Wdif un Dehe Fin de Geangesrnig ues Aunce durch Se
c=
benskräfte des Chriſtentums das Höchſte zu wagen. Dankbars Zuhöner
folgten den Ausführungen des Redners und man ſchied mit einem auf
paldiges Wiederſehen voneinander. Intoreſſenten ſei noch mitgewilt, daß
im Druck erſcheint und im C.V. J.M. beſtellt werden kann.
* Coangeliſche Markusgemeinde Darmſtadt. Eine
Advents=
feier ſoll am Sonntag, den 4. Dezember, abends 8 Uhr, im geheizten
Saale des Feierabends, Stiftſtraße 51, ſtattfinden. Pfaurer Vogel
wird ſprechen über: „Lieder und Spiele der Kinder in Nazareth — ein
die Erwachſenen dürften die Spiele und Lieder der Kinder Nazareths liche Beſſerſtellung der Schweſternſchaft des Vereins, die durch eine heute
von größtem Intereſſe ſein, laſſen ſie uns doch wertvolle Schlüſſe auf
Jeſu Jugendzeit tun. Der Vortrag wird von muſikaliſchen
Darbietun=
gen und gemeinſchaftlichen Liedern umrahmt ſein. Zu der
Veranſtal=
tung, die vom Gemeindeverein (Frauen= und Männer=Verein) der
Mar=
iſt frei.
— Hausbeſitzer=Verfammlung. Zu der heute abend in der Turnhalle
am Woogsplatz ſtattnindenden Verſammlug des Hausbeſitzerveveins find
Einlaßkarnn auf der Geſchäftsſtelle des Veveins und von 17 Uhr ab 33 228 Mitglieder und 106 ordentliche und 260 außerordentliche Vereine.
an der Kaſſe zu haben. Zur Vermeidung eines übergroßen
Kaſſenan=
drangs wird gebeten, ſich Karten im Vorverkauf zu verſchaffen.
* Die Wohlfahrtswerkſtätte des Alice=Frauenvereins ſucht
Malerin=
nen und Kunſtgewerblerinnen zum Bemalen von Stoffen. (S. Anz.)
„se, Weihnachtsausſtellung in der Kunſthalle am Rheintor. In den
Räumen der Kunſthalle am Rheintor wurde am Sonntag eine
Aus=
ſtellung eröffnet, die von den Mitgliedern der Arbeitsgemeinſchaft, der
Künſtler aller Richtungen angehören, ſtark und gut beſchickt iſt. Die
Ausſtellung iſt im Gegenſatz zu früheren gleicher Art juriert und bietet
ſo Gewähr für Qualität. Die Hängekommiſſion hatte ſchwere Arbeit,
hat ſich aber mit gutem Erfolg der Schwierigkeit zu eutheben gewußt,
Werke modernſter Richtung im Verein mit ſolchen älterer Schnle zu
plazieren. Auch dadurch wirkt die Ausſtellung als Ganzes ſehr
inter=
eſſant. Wir kemmen auf Einzelheiten zurück.
* Ein ſeltener Tropfen! Im Schaufenſter der Firma Alfred
Ham=
mer, vorm. Ludv. Hehl Sohn, Weingroßhandlung und Likörfabrik
hier, Eliſabethenſtraße 48, iſt zurzeit eine Flaſche Rheinwein aus dem
Jahre 1786, der Gründungszeit der Firma, ausgeſtellt.
— Städt. Verkauf von Unterkleidung uſw. Der Verkauf von warmer
Unterkleidung im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15, wird bis zum
Samstag, den 3. Dezember, nachmittags 5 Uhr, verlängert.
Freitag, den 2. Dezember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 65, 64
und „Emilie” je 800 gr Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl
vder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten); Marke Nr. 53 und „Emilie‟
800 ar Brot. Marke Nr. 51, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Brot=3 ſatzmarken für ſtillende Mütter:
Für den 1. Bezirk: Donnerstag, den 1. Dezember
Freitag, den 2. Dezember
Samstag, den 3. Dezember
Montag, den 5. Dezember
Dienstag, den 8. Dezember
Mittwoch, den 7. Dezember
Donnerstag, den 8. Dezember.
Gerſtenmehl: (Hohenlohes Kindernahrung) ½ Pfund zu 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltungsmehl: Bis 31. Dezember auf die
Lebensmittel=
marken „Erbach” blau und tveiß, je 1000 gr
Haushaltungs=
mnehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: „Auf Marke „Gertrud: je 14 Liter Vollmilch.
Zucker: Bis einſchl. 30. November auf Marke „Käthe” 2 Pfund.
Zucker: Sonderzuweiſung. Friſtablauf für Vorausbeſtellung
auf Marke „Ottilie” am 30. November.
Achtung! Die blauen und weißen Lebensmittelkarten ſind nicht
wie aufgedruckt bis zum 15. Dezember d3, Js., ſondern bis
zum 1.. Januar 1922 gültig.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (½
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Nohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Kolzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffnel
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
* Orpheum. Heute, Donnerstag, 1. Dezember: Neuer
Spiel=
plan! Eine reichhaltige und ſehr abwechſelungsreiche Serie beſter
Va=
rietékunſtakte leitet den Dezember=Monat ein und zwar iſt das neue
Pro=
gramm in erſter Linie auf hervorvagende Schauleiſtungen eingeſtellt. Die
einzelnen Darbietungen ſind aus der heutigen Anzeige erſichtlich.
Be=
ſonders hervorzuheben iſt der Schulreiter Sandor mit ſeinem Vollblut=
Tnakehner die Tanz=Diva Valentine Olida, die lebenben Gummibälle”:
Franklin=Standards, die berühmten athletiſchen Meiſterſpiele von Rudolf
Kläu uſwp. und endlich der Damſtüdder Humoriſt Hermann Reuter. So
dürfte auch der neue Spielplan wieder der Gunſt weiter Kreiſe der
Be=
völkerung ſicher ſein, zumal bei den im Gegenſatz zu anderen Städten
ſehr mäßigen Eintrittspreiſen. (Siehe Anzeige.)
Stellungnahme des Herrn Oberbürgermeiſters
gegen die Ortsklaſſen=Einteilung von Darmſtadt
in die Ortsklaſſe A.
Hierzu ſchreibt uns der Vorſtand des Ortskartells Darmſtadt des
Deutſchen Beamtenbundes:
„Die Darmſtädter Beamtenſchaft führt ſeit vielen Monaten einen
zähen Kampf um die Einreihung der Stadt Darnſtadt in die Ortsklaſſe 4
und hat ſich dieſerhalb unter Vorlage ausgiebigen und beweiskräftigen
Materials an alle maßgebenden Stellen gewendet. Unermüdlich hat ſie
auf die überaus teuuen Lebens= und Wohnungsvevhältniſſe unſerer Stadt
hingewieſen und perſönlich ſowie durch Eingaben den Nachweis erbracht,
daß Darmſtadt mit zu den teuerſten Orten des Neiches zählt und
un=
bedingt in die Ortsklaſſe A gehört. Auch der Herr Oberbürgermeiſter
hat ſich in dieſer Beziehung im Monat Juli für dieſe Frage durch eine
Eingabe an das Reichs=Finanzminiſtevium in Berlin eingeſetzt.
Im Gegenſatz hierzu hat der Herr Oberbürgermeiſter in der letzten
Stadtverordnetenſitzung davauf hiteiſen zu müſſen geglaubt, „daß die
Verſetzung Darmſtadts in die Ortsklaſſe 4 eine weitere ſchwvere finanzielle
Belaſtung der Stadt bedeuten würde, und daß er dieſe Mehrlaſten nicht
verantworten könne‟. Der Darmſtädter Beamtenſchaft hat ſich
infolge=
deſſen eine ungeheure Erregung und Empörung bemächtigt, die umſo=
Vortrag ſind nicht nur die Mitglieder des Frauenbundes, ſondern alle mehr bewachtigt it, als die große Maſſe der in Frage kommenden Naichs=
und heſſiſchen Bewmten ja für den Haushaltungsplau der Stadt
Darm=
ſtadt gar nicht in Frage kommt, und daß die Mehrausgaben für die
ſtädtiſchen Beamten ſo vewhältmismäßig gering ſind, daß ſie als
belang=
reich nicht angeſehen werden können. Gegen die, die wohlbevechtigten
werte Aufgabe des hieſigen rührigen C.V. J.M., daß er ſich immer mit Forderungen der Beteüligten ſchädigenden Ausführungen und
Maßnah=
men des Herrn Oberbürgermeiſters erheben wir namens der Darmſtädter
Beamten= und Lehrerſchaft den allerſchärfſten Proteſt und behalten uns
weitere Stellungnahme vor. An dieſer Auffaſſung vermag auch die in
träge in uuſever Stadt bekannt und beliebt gewordenen Direktor des den Darmſtädter Blättern veröffentlichte „Zuſchrift des Herrn Oben=
Deutſch=Gpaugel. Vollsbundes, Herrn Pf. Lorentz aus Neuſtadt a. d. H., bürgormeſſters” nichts zu ändern, weil ſie an dem Kern der Sache vor=
24. Hauptverſammlung des Alice=Frauenvereins
(Heſſiſcher Landesfrauenverein vom Roten Kreuz).
nn. Unter dem Vorſitz ſeiner hohen Präſidentir der Großherzogin
Eleonore von Heſſen hielt der Alice=Frauenverein im Feſtſcal
wieder als Salzkraft belvährte und die allein die rechte weltübewwindende perſammlung ab. Der Hauptgeſchäftsführer, Herr Miniſterialrat
aus dem ganzen Heſſenlande erſchienenen Vertreter der Haupt= und
Ludwig für ſein lebhaftes Intereſſe und ſeine reiche Unterſtützung der
Vereinsbeſtrebung den herzlichſten Dank des Hauptvorſtandes. Er
be=
divektor Dr. Hölzinger und Staatsrat Dr. von Weber, und den Vertreter
Menſch aus ſeinem rochten Verhältnis zu Gott uud Chriſtus gekonmen / Landesvereins vom Roten Kreuz und privater und öffentlicher
Wohl=
tätigkeitsorganiſationen. Sein beſonderer und herzlicher Gruß und Dank
Krieg und im Frieden ihre ganze Kraft in den Dienſt der Vereinsarbeit
geſtellt hat. Zum Schluß dankte er noch in herzlichen Worten der Preſſe
e für ihre ſtets bereite Unterſtützung der Wohltätigkeitsbeſtrebungen des
Vereins. Den in letzter Zeit in der Oeffentlichkeit erhobenem Vorwurf
der Bevorzugung der beſſeven Kreiſe wies er unter Darlegung der
Un=
terſtützungsnachweiſe auf das entſchiedenſte zurüick. In faſt einſtündigem
Vortrag gab der Redner in ſeinem hochintereſſanden Geſchäftsbericht für
die Jahre 1918—1920 ei Bild über die Wohlfahrts= und Liebestätigkeitz
der Vortrag „Theoſophie, Antropofophie unid Proteſtantismus” demnächſt des Hauptvorſtandes und der Haupt= und Zweigvereine im Beſonderen.
Mit beſonderen Worten der Anerkennung und des Dankes gedachte er
der verſtorbenen Mitglieder des Vorſtandes, insbeſondere des am 29.
Appil d. J. verſtorbenen verdienſtvollen 1. Vorſitzenden des
Landes=
vereins vom Roten Kreuz, Herrn Generalleutnant Korwan. Zum
Ge=
dächtnis der Verſtorbenen erfhob ſich die Verſammlung von den Sitzen.
Blick in Jeſu Jugend”. Nicht nur für die Kinder, ſondern auch für Eine Hauuptſorge des Hauptvorſtandes büldete die ſoziale und
wirtſchaft=
vorgelegte meus Gehaltsordnung durch Genehmigung der
Hauptverſamm=
lung ihren Abſchluß finden ſoll. Ebenſo ſoll über die Nuhegehalte der
Schweſtern durch Eintritt in einen Verſicherungsverem Beſchluß gefaßt
werden. Ueber die Ausbildung von Helferinen ſowie über die Frage
kusgemeinde ausgeht, iſt jedermann herzlich willkommen. Der Eintritt der loſen Veveimigung mit dem Noten Kreuz durch Erſatz einer beſſeven
Orgayiſation ſoll Beſchluß gefaßt werden. Ueber die Entwickelung des
Vereins ir den letzten drei Jahren berichtet ſodann der
Hauptgeſchäfts=
führer. Die Mitgliederzahl iſt zurrückgegangen und beträgt Ende 1920
Eine ganz beſonders ſtarke Zu ahme der Tätigkeit wird innerhalb der
Zweigverbände erhofft. Hier wird beſonders auf die Mithilfe und
Un=
terſtützung unſerer Frauen gerechnet. Redner dankt allen denjewigem
Frauen, die durch ihre ſoziale Mithilfe wertvolle Arbeit im
Hauptvor=
ſtand geleiſtet, insbeſondere Frau von Givald und Frau Profeſſor
Gold=
ſtein. Eine Erhöhung und Neuregelung der Mitgliederbeiträge infolge
der Preisſteigerungen iſt auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens
er=
forderlich. Der Hauptvorſtand hat ſeine Geſchäfte in 12 Sitzungen mitz
einem reichhaltigen Arbeitsmaterial erledigt. Redner ſchließt ſeinen muit
großem Beifall aufgenommenen Geſchäftsbericht mit dem Wunſche: Möge
Gott der Herr uns die Kraft geben und unſere Arbeit ſeguen, denn großa
und viele Not iſt in unſerem Heſſenland noch zu lindern!
Miniſterialdivektox Hölzinger danft für die Einladnug und
Be=
grüßung und gedenkt der umfaſſenden Tätigkeit des Vereins auf dem
Ge=
biet der Wohlfahrtspflege. Er verſichert, daß die Staatsregierung alle
gemeinnützigen Beſtrebungen des Alice=Frauenvereins auch fernerhin
unterſtützen werde. Insbeſondere erkenne die Staatsregierung die Treue
und Hingebung der Veveinsſchweſternſchaft an ihwen Beruf, mit Dank
und Anerkennung an. Für allss, ſas ſie ſür den Verein getan habe, ſage
er herzlichen Dank. Frau Oberin Hallwachs berichtet hierauf
ein=
gehend über die Tätigkeit der Schweſternſchaft. Am Schluſſe wurden an
16 Schweſtern Auszeichnungen und Diplome mit einer herzlichen
An=
ſprache der Großherzogin Eleonore überreicht.
Für die neugebildete Soziale Abteilung berichtete Frau v. Ewald
insbeſondeve über die eingerichtete Arbeitshilfe für Frauen. Bei
der=
ſelben ſind über 150 Damen im Alter von 50 bis 80 Jahren beſchäfügt,
von denen viele nur ein Einkommen von 1000—1200 Mark jährlich haben.
Durch eine Amerikaſpende wurde die Organiſation in die Lage verſetzt,
auch in anderen Städten des Landes ſolche Frauenarbeitshilfen
einzu=
richten. Neu eingerichtet wurde eine Mittelſtandsküche mit Wärmeſtube
für Frauen. Eine beſondere Abteillung bildete die Kinderfürſorge für
umbemittelte Studenten unſerer Hochſchule (Leiterin Frau Geh. Bauwat
Prof. Walbe) durch Unterſtützung von Kleidung und Wohnung und
Ge=
währung eines Freitiſches an beſtimmten Tagen,
Der Schatzmeiſter Herr Finanzpat Lindenſtruth erſtattet
hie=
rauf den Kaſſenbericht für die Jahre 1918/19. Die Einnahmen betwugen
161 019 Mark, die Ausgaben 149 270 Mark. Das Vereinsvermögen
be=
trägt 431 700 Mark. Dem Rechner wird Entlaſtung erteilt.
Es folgt noch der Bericht über die Waifenpilege für 81 Kinder und
die Ueberwachung der i Pflege gegebenen Kinder unter 6 Jahren, ſowie
über die Abteilung III. Ueber die Tätigkeit des Zwuigvereins Mainz
be=
richtet Herr Samitätsrat Dr. Darapsky und über die Tätigkeit der
Schwe=
ſtern im Stadtkrankenhaus zu Offenbach berichtet Direktor Medizinalrat
Dr. Rebentiſch. Beide Redner rühmten die große Pflichttreue und
Auf=
opferung der Schweſter in ihrem ſchweren Beruf. Der Schweſternrat
hat ſich i Mainz ſehr gut bewvährt. Damit war die Berichterſtattung
erledigt. Eine Ausſprache fand micht ſtatt. Es folgt hierauf die
Be=
ſchlußfaſſung über vom Haupwvorſtand geſtellten Anträge. Dem
Haupt=
vorſtand wird Entlaſtung für ſeine Geſchäftsführung ſeit ſeiner letzten
Berichterſtattung erteiſt. Die Rechnung für 1918/19 wird unter
Ent=
laſtung des Schatzmeiſters einſtimmig genehmigt. Der Beitritt des Vereins
zum Deudſchen Roten Kreuz wird beſchloſſen. Die Durchführung der
Bil=
dug von Kreisverbänden in Heſſen ſoll möglichſt bald vollzogen werden.
Die vom Hauptvorſtand beſchloſſene Gehalts= und Penſionsaufbeſſerungen
der Schweſternſchaft des Alice=Frauenvereins werden von der
Verſamm=
lung einſtimmig genehmigt. Ebenſo der Beitritt zum Schweſtern=
Ver=
ſichewungsverein. Der Mitgliederbeitrag wird für Darmſtadt von 3 Mk.
auf 6 Mk. erhöht. Die Beitragsregelung deu Zweigvereine ſoll erſt
ſpä=
ter erfolgen. Die Vereinszeitſchrift ſoll vom Beginn des nächſten
Ge=
ſchäftsjahres von allen Zweigvereinen gehalten werden.
Damit iſt die Tagesordnung erſchöpft und ſchließt der
Hauptgeſchäfts=
führer mit beſtem Dank an die Bevſammlung die Tagung um 6½4 Uhr.
Ein zwangloſes Zuſammenſein der Verſammlungsteilnehmer bei einer
Taſſe Tee mit Kuchen bildete den Abſchluß der 24. Hauptverſammlung
des Vereins.
Hauptverſammlung des Heſſiſchen Landesvereins
vom Roten Kreuz.
nn. Der Heſſiſche Landesverein vom Roten Kreuz
hielt geſtern vormittag im Saale der Vereinigten Geſellſchaft nach
län=
gerer Pauſe ſeine Hauptverſammlung ab. Präſident D. Nebel
als derzeitiger Vorſitzender begrüßte die zahlreich erſchienenen Vertreter.
aus Heſſen und die Vertreter der ſtaatlichen und gemeindlichen
Behör=
den in herzlichen Worten und gedachte in einem warmen Nachruf der
Tätigkeit des verſtorbenen 1. Vorſitzenden Generalleutnants
Kor=
wan, der bis zur Grenze ſeiner Kraft und Leiſtungsfähigkeit im Dienſte
des Roten Kreuzes gearbeitet hat. Er gedachte ferner der ſeit 1913
ver=
ſtorbenen Vorſitzenden der Zweigvereine Bürgermeiſter Dr. Suter=
Alzey, Rentner Grünewald=Babenhauſen und Apotheker Georgi=
Friedberg. Die Verſammlung ehrte das Andenken durch Erheben von
den Sitzen.
Bei der Vorſtandsneuwahl wurden zunächſt gewählt die Herren
Geh. Medizinalrat Dr. Happel, Präſident D. Nebel, Staatsrat
v. Weber, Miniſterialdirektor Dr. Kratz, Oberbürgermeiſter Dr.
Schäfer, Generalarzt Dr. Lindemann, Finanzrat Wenzel,
Hauptmann Lotheißen und Rechnungsrat Rothermel.
Die Rechnungen des Vereins ſeit 1912 ſind geprüft und richtig
be=
funden und wird dem Hauptvorſtand Entlaſtung erteilt. Der
Vor=
anſchlag für 1921 wird mit 46 000 Mark in Einnahmen und Ausgaben
feſtgeſetzt.
Herr Hauptſtaatskaſſedirettor Dexheimer gibt Bericht über die
Einnahmen und Ausgaben des Kriegsfonds vom Landesverein, vom
Roten Kreuz. Die Einnahmen und Ausgaben betragen 17877532 Mk.
Das Vermögen beträgt Ende 1919 noch 1 394 783 Mk. Der Voranſchlag
und dieſe Rechnungslegung finden einſtimmige Annahme.
Herr Miniſterialdirektor Hölzinger dankte für alles, was
das Rote Kreuz für die Werke der Barmherzigkeit während des Krieges
und noch darüber hinaus geleiſtet hat. Die freiwillige Arbeit des Roten
Kreuzes hat die größte Dankbarkeit der früheren und jetzigen Regierung
gefunden, beſonders die Tätigkeit ſeines verſtorbenen Vorſitzenden,
Ge=
nerals Korwan. Erfreulich ſeien die außerordentlichen Leiſtungen
der freiwilligen Hilfskräfte. Er verſichert, daß das heſſiſche
Miniſte=
rium jederzeit alle auf das Gemeinwohl gerichtete Tätigkeit zu fördern
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Dezember 1921.
Rummer 322.
beſtrebt ſein wird. Miniſterialdirektor Dr. Kratz begrüßt namens des
Alice=Frauenvereins die Verſammlung und hofft, daß die im Krieg
ent=
ſtandene enge Arbeitsgemeinſchaft auch im Frieden weiter fortgeſetzt
wird. Der Alice=Frauenverein iſt im Sinne gemeinſamer Arbeit
jeder=
geit bereit, an den Aufgaben des Heſſiſchen Landesvereins vom Roten
Kreuz mitzuwirken. Er wünſche dem Wirken des Hauptvereins
weite=
res Blühen und Gedeihen.
Präſident D. Nebel dankt den beiden Rednern und ſtellt eine
Be=
ſprechung über den engeren Zuſammenſchluß der beiden Vereine
dem=
nächſt in Ausſicht.
Hierauf hielt der Geſchäftsführer des Landesvereins, Major
Appuhn, einen hochintereſſanten Vortrag über die Geſamttätigkei des
Landesvereins vom Roten Kreuz und ſeiner Unterabteilungen während
der Kriegszeit und gab ein umfaſſendes und lehrreiches Bild über die
ungeheuren Leiſtungen auf dem Gebiete der heſſiſchen Sanitätsarbeit
und Verwundetenpflege. Mit hoher Anerkennung gedenkt er der
un=
geheuren Arbeitsleiſtungen der heſſiſchen Schweſternſchaft während des
Krieges. Viele der Schweſtern ſind dem Kriege im Dienſte ihres
Be=
rufes zum Opfer gefallen. Die Verſammlung erhebt ſich zur Ehrung
der Verſtorbenen von den Sitzen. Er berichtete weiter über die
Tätig=
keit der Lazarettzüge und deren Leiſtungen in der langen Kriegszeik,
über die eingerichteten Leſehallen und ihre Benützung, über die
ver=
anſtalteten Sammlungen für die Zwecke des Roten Kreuzes in
Ame=
rika und in den Kolonien uſw. und über die ſegensreiche Liebesarbeit
des Lehrerheims von Schotten im Vogelsberg. Zum Schluß dankte der
Redner noch dem Großherzog und der Großherzogin für ihre ſelbſtloſe
Mitwirkung bei dem großen Liebeswerk des Heſſiſchen Roten Kreuzes
und für ihre reichen materiellen Unterſtützungen. Die Verſammlung
ſchließt ſich dieſem Dank einſtimmig an.
Herr Dr. Raiß berichtet ſodann über die Flüchtlingsfürſorge in
Heſſen, für die bereits der Betrag von 720 000 Mark verausgabt
wor=
den iſt.
Miniſterialdirektor Dr. Kratz berichtet noch über die Gründung
eines Deutſchen Noten Kreuzes in Berlin und über die Satzungen
des=
ſelben. Das Deutſche Rote Kreuz iſt ein Glied der Weltgemeinſchaft
und betätigt ſich auf allen Arbeitsgebieten, deren Zweck die Verhütung,
Bekämpfung und Linderung geſundheitlicher, wirtſchaftlicher und
ſitt=
licher Not bildet. Die Mitgliedſchaft können alle Landesvereine und
Landesfrauenvereine vom Roten Kreuz erwerben. Dieſe
Neugründun=
ſei lebhaft zu begrüßen, um neues Leben und neue Aufgaben in die
Tätigkeit des Heſſiſchen Roten Kreuzes zu bringen.
Landgerichtsdirektor Wiener=Gießen wünſcht, daß auch die
Sanitätskolonen Aufnahme in den Landesverein finden möchten.
Präſi=
dent D. Nebel ſtellt die Löſung dieſer Frage für eine ſpätere Zeit in
Ausſicht.
Geh. Rat Dr. Vogt=Butzbach wünſcht, daß alle Kräfte heran
gezögen werden, um mitzuarbeiten. Das Rote Kreuz müſſe neu
aufer=
ſtehen. Noch niemals ſei für dasſelbe ſo viel Arbeit im deurſchen
Vater=
land geweſen, wie jetzt. Auch die Arbeit müſſe anders als früher
ge=
führt werden, ſonſt geht das Rote Kreuz zugrunde.
Staatsratz v. Weber ſordert, daß die Zweigvereine verpflichtet ſeir
ſollen, die Vereinszeitſchrift zu halten. Die Verſammlung beſchließt,
die neue Zeitſchrift als Verbandsorgan zu halten und ſtimmt dem
Bei=
tritt zu der Intereſſengemeinſchaft und dem Zuſammenſchluß mit dem
Deutſchen Roten Kreuz ohne Debatte zu. Ein Aufruf ſoll zur Mitarbeit
einladen.
Damit iſt die Tagung um ½2 Uhr beendigt und wird vom
Vor=
fitzenden mit Dank an die Verſammlung mit dem Wunſche geſchloſſen,
daß ſich das Rote Kreuz als wertvolles Glied in unſeren
Volksorganis=
mus eingliedern möge.
für die Tonne 60—65 Pfennig verlongt, fün Schlepplohn von hier nach
Mannheim 4 Mark, von Mannheim bis Karlsruhe 12,50 Mark. Die
Talſchlepplöhne ſtiegen ausf 700 Prozent über Normaltarif. Auf dem
Main herrſchk, beſonders im Hafen von Aſchaffenburg, noch Betrieb: es
kommen fortgeſetzt neue Schiffahrtsgeſellſchaften, die ſich niederlaſſen.
Zum Obermain, bis Bamberg, fährt nur fehr ſelten ein Dompfer. Nun
iſt anch auf dem Main der Verkehr auf wenige Stunden beſchränkt.
Mainz, 30. Nov. Taſchendiebe. Im hieſigen Hauptbahnhof
wurde im D=Zuge nach Frankfurt a. M. einem Schweizer Kaufmann
von anſcheinend gewerbsmäßigen D=Zugdieben, die im Gange des
Wagens ein Gedränge hervorgerufen hatten, die Brieftaſche ent
wendet. Die Taſche enthielt 400 ſchweizeriſche und 100 franzöſiſche
Frankenſcheine, einen auf die Deutſche Bank lautenden Scheck von
100 000 Mark, ſowie eine mit 25 Brillanten beſetzte Goldfroſche Der
Beſtohlene ſetzt auf die Wiedererlangung des Geldes und der Broſche
eine Belohnung von 25 000 Mark aus.
Reich und Ausland.
Heidelberg, 30. Nob. Der Bürgerausſchuß nahm geſtern
abend nach längerer Ausſprache eine Vorlage, betreffend Schaffung
eines Induſtriegebiets auf dem Gelände weſtlich von dem neuen
Gas=
werk, an. Zu deſſen Ausbau und zur Ausbeſſerung der dortigen
Grundſtücke wurden Mittel in Höhe von 3 450000 Maxk bewilligt. Es
liegt bereits eine Reihe von Anfragen aus der Induſtrie vor. Für
Wohnungsbauten wurden 33 Millionen Mark bewilligt.
Aachen, 30. Nov. Das Aachener Wuchergericht
verur=
teilte einen Kleinhändler wegen des Verkaufs von Eiern an Belgier zu
vier Monaten Gefängnis und 5000 Mark Geldſtrafe. Mehrere andere
Perſonen wurden wegen ähnlicher Vergehen zu Gefängnis= und
Geld=
ſtrafen verurteilt. In Herlen ſind Eier mit 23 Mark das Stück
verkauft worden.
Eberswalde, 29. Nov. Die Leiche im Koffer. Hier wurde
ein Mann verhaftet, der ſich durch einen völlig durchnäßten
großen Koffer, den er mit der Eiſenbahn fortſchafen wollte,
ver=
dächtig machte. In dem Koffer fand die Polizei die Leiche eines
Man=
nes mit Schußwunden und einem Knebel im Munde. Die
Ermittelun=
gen ergaben, daß der Verhaftete der 28jährige Kaufmann Ticke aus der
Metzer Straße in Berlin und der Ermordete der 46 Jahre alte
Inge=
nieur Haſenthal war, bei dem Ticke wohnte. Ticke hatte die Leiche
be=
reits am Tage vorher mit Frau Haſenthal, mit der er vermutlich ein
Liebesverhältnis unterhielt, in den Koffer gepackt, ſie nach dem Dorf
Britz bei Eberswalde geſchafft und ſie dort mit dem Koffer in einem
Waſſergraben verſenkt. Da er aber die Entdeckung fürchtete, holte er
den Koffer mit der Leiche wieder ab und wurde dabei auf der Bahn
verhaftet. Auch Frau Haſenthal wurde feſtgenommen.
Danzig, 28. Nov. Einbruchsdiebſtahl. In der
Wechſel=
ſtube einer polniſchen Schiffahrtsgeſellſchaft wurde ein Einbruch
ver=
übt, wwobei nach einer Verſion 700 000 polniſche Mark und nach einer
anderen 2½ Millionen polniſche Mark, ſowie 63 000 deutſche Mark
ge=
ſtohlen wurden.
sw. Jugenheim, 30. Nov. Ein ſchwerer
Einbruchsdieb=
ſtahl wurde letzte Nacht in einer hieſigen Villa verübt. Diebe raubten
Wertſachen wie Teppiche, Pelze, Bülder und Schmuckſachen in
beträcht=
licher Höhe. Unterſuchumg iſt eingeleitet, von den Dieben fehlt jede Spur.
— Bensheim, 30. Nov. Der Dürerbund Bensheim, der ſich
die Pflege der Kunſt ud Volksbildung giigelegen ſein läßt, veranſtalte.
am 3., 4. und 5. Dezember im „Deuſchen Haus” eine Ausſtellung
von Holzſchnitten und Zeichmngen des hieſigen Taubſtummenlehrers
Georg Beringer. Beringer, der ſeine Kunſt ganz aus ſich ſelbſt und
ohne den üblichen Bildungsgang geſchaffen hat, trat kürzlich mit einer
Sonderausſtellung in der Mannheimer Kunſrhalle zum erſtenmal an die
Oeffentlichkeit umed harte dabei einen ſehr beachtenswerten Erfolg. Man
ſieht daher der Bensheimer Ausſtellung, die am nächſten Samstag, den
3. Dezember, nachmittags 4 Uhr, mit einem einführenden Vortrag von
Dr. Ernſt Zeh=Heppenheim eröffnet wird, in kunſtliebenden Kreiſen mit
großem Intereſſe entgegen.
O Reinheim, 29. Nov. Probatum est! Unſere jetzt zur
Aus=
übung ihrer Wahlpflicht zugelaſſenen Frauen und Jungfrauen kommen
doch noch zur Linderung der oft traurigen Not auf manch gute
Gedan=
ken. Im „Odenwälder Lieschen”, das bis zum heutigen Tag von hier
noch immer gemütlich über Bieberau, „Paffeberfert” nach
Reichels=
heim i. O. fährt und ſeiner Ueberführung nach Fürth über den
Winter=
kaſtenbuckel durch die „Neugewählten” wohl entgegenſieht, fehlt noch
manche neuzeitliche Errungenſchaft und Beſſerung. In einigen
Abtei=
len iſt es aber neuerdings nimmer ſo kolt! Weil denn der „Neumann”
und ſeine „Eiſenbahner” ſo miſerabeliges Zeig brennen, daß mer de
Bitzel in de Finger und Baan net los werd, haben verſchiedene Boten=
frauen und fortſchrittliche Bahnjungfevn die herrliche Selbſthilfe
ge=
ſchaffen, daß ſie das Oefchen, das ganz ausgezeichnet wärmt, mit eigens
mitgebrachten Buchenſcheitern täglich tüchtig einheizen. Da beklage ſich
noch einer, daß unſere Frauen nicht auch ganz vernünftige und für das
allgemeine Wohl der Staatsbürger beſorgte, erwärmende Gedanken und
Gefühle hätten. Probiert geht über ſtudiert! Unter der Scherz ſchlägt
noch e Herz!
sw. Mainz, 30. Nob. Die Schiffahrt auf dem Rhein und
Main hat infolge der 9debelbildung eine ſo ſtarke Behinderung
erfah=
ren, daß
ſtillegungen muß gerechnet werden. Für Togesmiete von Kähnen werder
Konzert.
N. Schon wieder iſt ein Jahr vergangen, ſeit wir Frau
Frieda Kwaſt=Hodapp, das Ehrenmitglied des Richard=
Wagner=Vereins, zum letzten Mal hier hörten, und noch fteht
uns die unvergleichliche Wiedergabe der großen Variationen
von Beethoven klar vor dem Geiſte. Ihr heutiger, neunter
Kla=
vierabend war wieder ein Triumph für die bedeutende
Künſt=
lerin, der Saal ſchien faſt ausverkauft, und alle ihre
Darbietun=
gen wurden mit großem Beifall ausgezeichnet. Obwohl den
Hörern die meiſten der modernen Werke neu waren, ſo iſt es doch
eine große Erleichterung für die Auffaſſung, ſie durch eine
Per=
ſönlichkeit übermitelt zu bekommen, deren Ausdrucksweiſe
ver=
traut iſt, und deren Gabe, groß und folgerichtig zu disponieren
ſich uns ſchon ſo oft offenbart hat. In bezug auf die
Spiel=
technik vollendet, phraſiert und deklamiert die Künſtlerin ſo klar,
natürlich und übertreibungslos, daß das Kunſtwerk als etwas
in ſich Ruhendes, Abgerundctes erſcheint. Dabei wirkt der
Vortrag nie akademiſch trocken, ſondern von lebensvoller
Empfin=
dung getragen. Beſonders bewundernswert iſt die jedesmal
völlig andere Einſtellung auf die verſchiebenartigen Werke,
di=
den reproduzierenden Künſtler am ſtärkſten von dem produktiven
unterſcheidet, indem letzterer eigentlich immer nur ſich ſelbſt ſpielt
Zuerſt lernten wir eine Sonata eroica op 24 von Nitesläb
Noväk kennen, ein dreiſätziges Werk, deſſen Mittelſatz ähnlick
wie bei Beethovens Waldſteinſonate eine breite Einleitung zum
letzten iſt. Erregde Kampfmotive beherrſchen die Außenſätze, aus
ihnen baut ſich hauptſächlich die Form auf, ſo wie Beethoven
im erſten Satz der Neutnten Sinfonie auch mehr motibiſch als
thematiſch arbeitet. Im langſamen Satz tritt ſchmerzliche
Re=
ſignation, unterbrochen dunch leidenſchaftliches Aufbäumen, in
den Vordergrund. Slawiſche Melodik iſt hier am ſtärkſten zu
erkennen. Die Sonate iſt ſehr ſchwerblütig in ihrem Charakter
von feiner und gründlicher Durcharbeitung, im Einzelnen aber
oft ſpröde und von weltabgewandter Verſchloſſenheit. Im
ſtärk=
ſten Gegenſatz hierzu ſteht die Fantaſie in F=Moll von Feruccio
Buſoni, eine wertvolle Kompoſition von weicher Grundſtimmung
und unbeſtreitbarer Empfindungstiefe. Präludiumartig beginnt
ſie in modernen Klängen, nützt die Melodik der Ganztonleiter
anfangs reichlich aus und geht dann in einen breiten Adagioteil
über, der uns die enge Beziehung kund tut, in der Buſoni vor
allem zur Kunſt Bachs, aber auch Beethovens ſteht. Kaum eine
modernere Harmonie iſt in dieſer lang ausgeſponnenen Partitur
zu vernehmen, die ſchließlich in ein Fugato übergeht mit einem
Thema, das der älteren Kirchenmuſik, dem Lied „Im dulci jubiloe
angeglichen iſt. In der folgenden Steigerung regt ſich dam
wieder Buſoniſche Chromatik, beim Zurückſinken in ruhigere
Stimmung erſcheinen viel kirchliche Anklänge, und mit dem
Zu=
rückgreifen auf Gedanken des Anſangs fchließt das intereſſante
und tonſchöne Werk, das der Komponiſt dem Andenken ſeines
Vaters widmete.
direktor Dr. Popitz legt unter Hinweis auf die Verhältniſſe in den-
Ländern und Gemeinden dar, daß es nicht möglich ſei, Durchſchnittsbe—
laſtungen bei den Land= und Gemeindeſteuern anzugeben, da die Ver
hältniſſe in den einzelnen Ländern und noch mehr in den einzelnen Ge—
meinden ganz verſchieden lägen.
Nach eingehender Debatte unter Teilnahme der Vertreter allen
Parteien wurde zur Abſtimmung geſchritten. Die Anträge der Deutſchem
Volkspartei und der Deutſchnationalen wurden abgelehnt, ebenſo der
Vorſchlag des Abg. Herold (Ztr.), über die Tarifierung erſt nach dem=
Vorliegen eines neuen Tarifs zu verhandeln. Durch dieſe
Stellung=
nahme der Parteien wurde eine poſitive Entſcheidung über die 88 2
bis 24 unmöglich. § 20 wurde angenommen, § 21. der die
Tarifſätze=
enthält, abgelehnt. Auf Vorſchlag verſchiedener Mitglieder des
Aus=
ſchuſſes wurde ſchließlich der Ausweg in Ausſicht genommen, die zweite=
Leſung der Tarifbeſtimmungen nach Vorlage eines neuen Tarifs
vor=
wegzunehmen.
Der Ausſchuß wandte ſich nunmehr der Beratung der Beſtimmun= über die Veranlagung und Erhebung zu, die im weſentlichen in der
Faſſung der Regierungsvorlage angenommen wurden. Zur
Annahme=
gelangten ferner die Straf=, Uebergangs= und Schlußvorſchriften.
Eins=
wichtige Aenderung zum § 39 wurde auf Antrag Dr. Helfferichs be=, und zwar dahin, daß der weiteren Abgabe in Höhe der Hälfte.
des Reichsnotopfers nicht die nach dem Hypothekenbankgeſetz vom 13.
Juni 1899 der Staatsaufſicht unterliegenden reinen Hypothekenbanken.
unterliegen. Die Demokraten machten hierbei ihre Zuſtimmung von der
künftigen Geſtaltung des Körperſchaftsſteuergeſetzes abhängig.
Der Ausſchuß beendete hiermit die erſte Leſung des
Vermögens=
ſteuergeſetzes. Angenommen wurde noch ein Antrag des
Unteraus=
ung erſucht, das Problem der Schaffung
Steuerfragen im Reichstagsausſchuß.
wd. Berlin, 30. Nob. Im Reichstagsausſchuß für
Steuerfragen berichtete Abg. Dr. Fiſcher=Köln (Dem.) über
die Verhandlugen des Underausſchuſſes, die bezweckten, den Tarif der
Vermögensſteuer der Geldenzwertung bezw. der jeweiligen
Geld=
wertveränderung anzupaſſen. Die Schwierigkeit einen gerechten Diviſor
für die Umrechung von Papiermark in Friedensmark zu finden, ſei zu
üiberwiden. Abzulehnen ſei als rechneriſcher Faktor die äußere
Kauf=
kraſt (Valuta), man müſſe vielmehr von einer Indexziffer ausgehen.
Trotzdem habe der Untevausſchuß den Vorſchlag zurückgeſtellt, de
man die Wirkungen für das geſamte Wirtſchaftsleben im Augenblick nicht
abſehen könne. Es werde das ganze Problem der Schaffung einer
ſtabi=
len Werteinheit im Gegenſatz zum Zahlungsmittel oder mit anderen
Worten als Problem der Einführung einer Doppelwährung
angeſchnit=
ten. Deswegen habe man ſich im Unterausſchuß mit Wehrheit für eine
vom Abg. Helfferich formulierte Uebergangsbeſtimmng entſchieden, die
den Grundgedanken des Vortrages von Dr. Fiſcher anerkennt. Der
Un=
tevausſchuß beantragt, dem Geſetz einen Paragraphen 21a anzufügen:
Die Höhe des ſteuerfreien Vermögensbetrages und der Aufbau in der
Staffelung der Steuerſätze ſind im Falle eier erheblichen Veränderung
der Kaufkvaft des Geldes dieſer Veränderung anzupaſſen und zwar im
Wege eines in den letzten Jahren, aber vor dem Veranlagungszeitpunkt
zu erlaſſenden Reichsgeſetzes. — Ohne Amnahme dieſes Antrages würde
es kaum möglich ſein, heute einen Tarif feſtzuſetzen, der für den 31.
De=
zember 1922 (11. Veranlagung) noch paſſe. Gleichzeitig beantvage der
Ausſchuß, die Regierung zu erſuchen, das angeſchnittene Problem der
Schaffung einer ſtabilen Werteinheit, nicht bloß für die
Steuergeſetzge=
bung, ſondern für das ganze Wirtſchaftsleben einer eingehenden
Unter=
ſuchung zu unterziehen unter Benützung ausländiſchen Materials und
under Hinzuziehung von Wähwungsſachverſtändigen.
In der Abſtimmung wurde der Anwag des Unterausſchuſſes (S 20a,
abgelehnt.
Zur Debatte ſtand nun § 20 und folgende der Regierungsvorlage.
§ 20 beſtimmt, daß ſteuerpflichtig wr der den Betrag von 100 000
Mar=
überſteigende Teil des abgerundeten Vermögens iſt. § 21 ſetzt den Taxif
der Vermögensſteuer feſt. Danach beträgt die Vermögensſteuer jährlich
für die narürlichen Perſonen von den erſten angefangenen oder vollen
100 000 Mark des ſteuerpflichtigen Vermögens 1 vom 1000, für die
näch=
ſten angefangenen oder vollen 150 000 Mark 1½ vom 1000, für die
nächſten 250 000 Mk. 2 vom 1000 für die nächſten 250 000 Mark 2½ vom
1000, für die nächſten 250 000 Mark 3 vom 1000 und für die nächſten
500 000 Mark 4 vom 1000. Für die übrigen Steuerpflichtigen beträgt die
Vermögensſteuer jührlich 5 vom 1000 des ſteuerpflichtigen Vermögens
Ein Antrag Höllenein (Komm.) verlangt eine erhöhte
Tarifie=
rung und Staffelung nach den abgerundeten Beträgen. — Abg. Dr.
Helfferich (D.N.) wender ſich gegen den Antrag des Unterausſchuſſes
und beklagt es, daß man von der Regierung immer noch keine Ueberſicht
über die Land= und Gemeindeſteuerlaſten erhalten habe. — Miniſterial=
den Genuß, aber die bedeutende Kunſt von Frau Kwaſt=Hodapr
ließ bald dieſen Mangel in Vergeſſenheit geraten.
unter Hinzuziehung des ausländiſchen Materials und
Währungsſach=
verſtändiger zu unterziehen. Dieſer Antrag fand einſtimmige Annahme.
nachdem Abg. Dr. Hertz (Unabh.) die Meiung des Ausſchuſſes darüber
eingeholt hatte, daß auch die Notverhältniſſe der Arbeiterſchaft in dieſe
Prüfung einbezogen werden ſollen.
wd. Berlin 30. Nov. Ausſchuß für
Verbrauchs=
ſteuern. Der Reichstagsausſchuß für Verbrauchsſteuern behandelte
heute den Entwurf eines Kraftfahrzeugſteuergeſetzes.
Nach dem Referat des Berichterſtatters nahm der Ausſchuß den § 1 des
Geſetzes in der Faſſung der Regierungsvorlage an. Vorbehalten wurde
hierbei die Abſtimmung über einen Antrag des Abg. Pachnicke (Dem.),
den zweiten Abſatz des Paragraphen 1 zu ſtreichen, der beſtimmt, daß
Probe=Uebungsfahrten nicht beſteuert werden ſollten. Der Antragſteller
ſchlug hierfür geſtaffelte Steuerſätze vor, die für das Ausſtellen einer
für Probe= bzw. Uebungsfahrten erforderlichen Ausweiskarte erhoben
werden ſollen. Zu § 2 lag ein Antrag Schiele (Deutſchnatl.) vor daß
von der Steuer kleine Krafträder befreit ſein ſollen, ebenſo die
Kraſt=
fahrzeuge, die ausſchließlich der Beförderung von Laſten und Geräten
von und zur Arbeitsſtätte dienen. Die Abſtimmung über den geſtellten
Antrag wurde zunächſt ausgeſetzt und die 88 2 und 3 in der Faſſung der
Rrgierung vom Ausſchuß angenommen.
Die vier Klavierſtücke des genialen franzöſiſchen Koloriſten
Claude Debuſſy führten uns nun völlig auf das Gebiet der
Programmuſik, die dem franzöſiſchen Geiſt ſeit Jahrhunderten
ganz beſonders naheliegt und Gelegenheit zur Entfaltung von
Eſprit und Grazie gibt. Debuſſys Begabung für ſolche
Genre=
bilder iſt außerordentlich, und die rhythmiſche, melodiſch= und
harmoniſche Zuſpitzung zu unfehlbarer Wirkung ſchlechthin
genial. Wir haben hier den vollendetſten muſikaliſchen
Im=
preſſionismus und dürfen uns freuen, daß den Komponiſten die
rechte Erkenntnis ſeiner Hauptbegabung großenteils ſolchen ihm
entſprechenden Aufgaben zugeführt hat. Er iſt darin ganz und
gar der Lehrer unſerer deutſchen Meiſter des Kolorits, wie
Ri=
chard Strauß. Glockengeläute und Blätterrauſchen ſchildert das
erſte Stückchen in rafſinierter Ausmtzung von faſt zufällig
er=
ſcheinenden Ganztonreihen. Daun wimmeln die Goldfiſche
durch=
einander, im dritten werden wirklich Lichtreflexe gemalt, dabei
das tropfende und ſchäumend fließende Waſſer. Im letzten zeigt
ſich uns ein Bild bewegten, freudigen Lebens, voll Schwung
und Grazie und ohne unnötigen, aufdringlichen Lärm. Alle
Vorzüge franzöſiſchen Geiſtes geben dieſen Kompoſitionen ihren
Charakter, aber auch alle Einſeitigkeiten desſelben zeigen ſich
ebenſo ſtark, ſo daß pianchen an drutſche Muſik Gewöhnten der
Mangel des innerlich Juhaltlichen allzu fühlbar bleibt.
Den Höhepunkt des Abends bildeten unſtreitig die
Varia=
tionen und Fuge über ein Thema von Telemann, die Max Reger
Herrn James Qucſt zueignete. Aus der letzten Schaffenszeit
des zu früh Verſchiedenen ftammend, zeigen ſie die Abklärung,
die den ſpäten Werken meiſtens eigen iſt, das Freiſein von
mancher Wunderlichkeit, die ihm früher ein gewiſſer Eigenſinn
häufig eingab. So wie in den letzten Orcheſterwerken ihm di
Leitung der Meininger Kapelle techniſch vieles ermöglichte, was
in ſolcher Klarheit ihm früher unmöglich war, ſo fühlen wir hier
daß das genaue Eindringen in die meiſterhaften
Variations=
werke von Brahms ſeinem eigenen Stil eine Abklärung verleiht,
die, weit davon entfernt, ſeiner Originalität zu ſchaden, dem
Hörer das Verſtändnis erleichtert und die beabſichtigte Wirkung
ſicherer und klarer erreicht. Um ſo tragiſcher iſt es, daß uns
Reger nach dieſer letzten Stilwandlung ſobald entriſſen wurd=
Die Fuge zeigt uns die völlige Beherrſchung der Kontrapunktik
die Reger dem Großmeiſter Bach nahebringt. Alle Mittel des
polyphonen Stils, ſelbſt Verlängerung und Verkürzung des
Themas und gleichzeitige Verwendung beider Veränderungen
beweiſen ſeine Meiſterſchaft, die ihren Schwerpunkt darin hat,
daß alle dieſe Künſte nicht um ihrer ſelbſt willen, ſondern als
notwendige Glieder eines logiſchen Aufbaues erſcheinen. —
Stürmiſcher, nicht endenwollender Beifall dankte der Künſtlerin
und veranlaßte ſie noch zur Zugabe mehrerer Etüden von
Cho=
pin. Anfangs beeinträchtigte ein Schaden des Flügels etwas
Das Reparationsproblem.
Eine Finauzkonferenz in Waſhington?
London, 30. Nov. (Wolff.) Einer Reutermeldung aus
Waſhington zufolge iſt Präſident Harding der Anſicht,
daß nach der Regelung der augenblicklichen Fragen ein Verſuch
unternommen werden ſoll, um ein Uebereinkommen
finanzieller Art zu erzielen. Die Erörterumg dieſer
Plän=
ziele darauf hinaus, daß die Finanzenaller Länder der
Welt, insbeſondere die Kriegsſchulden, auf
einer künftigen Konferenz erörter t werden
ſollen. Es beſteht Grund zu der Annahme, daß derartige
Vorſchläge der amerikaniſchen Vertreter vom Präſidenten
gün=
ſtig aufgenommen worden ſinb. Es wird allgemein geglaubt,
daß, wenn ſeine Gedanken angenommen werden, die nächſte
inter=
nationale Konferenz ſich damit befaſſen werde.
Paris, 30. Nov. (Wolff.) Wie die Chicago Tribune aus
Neu=York meldet, veröffentlicht Evening World ein
De=
peſche aus Waſhington, derzufolge die Vereinigten
Staaten die Einladung zur Tagung eines
internatio=
nalen Sachverſtändigen=Komitees angenommen
haben, das im Dezember in Paris under den Auſpizien der
Re=
parationskommiſſion zuſammentreten und ſich mit der
Befeſti=
gung der Wechſelkurſe befaſſen ſoll. Der oder die Bankiers, von
denen ſich die Vereinigten Staaten vertreten zu laſſen
beabſich=
tigen, würden der Tagung nur als Referenten beiwohnen und
nicht zum Abſchluß bindender Abmachungen ermächtigt ſein. Der
Bericht werde jedoch einer Finanzkonferenz vorgelegt werden,
ähnlich derjenigen, die im vergangenen Frühjahr im Weißen
Hauſe abgehalten wurde.
Die Vorſchläge Vanderlips.
Paris, 30. Nov. (Wolff.) Nach einem Bericht der Chicago
Tribune aus Neu=Vork war der geſamte Vortrag
Vander=
lips auf dem Gedanken aufgebaut: Es iſt für die Alliierten
ebenſo unmöglich, ihre Schulden bei den Vereinigten Staaten
zu zahlen, wie es für Deutſchland unmöglich iſt, die
Alli=
ierten zu bezahlen. Vanderlip hat nach dem Bericht
vorge=
ſchlagen:
1. Daß die Alliierten den gerechten Charakter ihrer
Schulden bei den Vereinigten Staaten in geſetzlicher und
moraliſcher Hinſicht anerkennen ſollten.
2. Daß die Vereinigten Staaten zwar die Bezahlumg der
Summe verlangen, aber ſich gleichzeitg zu einem Verzichtauf
den geſamten Betrag bereit erklären ſollten. Derjenige
Betrag, der dann tatſächlich eingehe, ſollte nach dem Vorſchlag
Vanderlips zum Wiederaufbau der europäiſchen Ziviliſation und
des europäiſchen Geſchäftslebens ſowie für die Anleihe an fremde
Staaten zu beſonderen Zwecken verwendet werden, z. B. zur
Verbeſſerung des europäiſchen Transportweſens und zur
Er=
leichterung wiſſenſchaftlicher Forſchungen.
Jedermann, äußerte Vanderlip im Verlaufe ſeines
Vor=
trages, abgeſehen von Frankreich, gebe zu, daß der
Repara=
tionsplan in ſeiner jetzigen Geſtalt unmöglich
auszuführen ſei, und daß Deutſchland finanziell zuſammene
brechen werde, wenn die Zahlungsbedingungen nicht abgeändert
würden. Vanderlip erklärte den Vorſchlag eines engliſchen
Staatsmannes, die alliierten Schulden bei den Vereinigten
Staaten zu erlaſſen unter der Vorausſetzung, daß die Alliierten
ihre Forderungen an Deutſchland um den gleichen Betrag
herab=
ſetzten, für eine ungeſunde Operation.
Nach einer Meldung der Chicago Tribune aus Waſhinaton
hat Präſidnt Harding auf die Frage der Annahme, betreffend
die Vorſchläge Vanderlips, erklärt, die Vereinigten Staaten
be=
abſichtigten, die Frage der alliierten Schulden und ihrer
Be=
zahlung jetzt nicht anzuſchneiden. Auch von ſeiten
irgendeiner anderen Regierung ſei die Frage nicht zur Sprache
gebracht worden. Nur in den Blättern hätten aus Europa
kom=
mende Perſönlichkeiten ſie diskutiert.
Winſton Churchill zu der Reparationsfrage.
London, 30. Nov. (Wolff.) Winſton Churchill ſagte
bei einem Feſteſſen, das von den Banken jenfeits des Kanals
gegeben wurde, daß die internationale Politik durch einen
Ga=
rantievertrag von Amerika, England und Japan dazu beſtimmt
ſei, den Frieden im Stillen Ozean zu ſichern. Aber was
Europa anlange, ſei ein anderer Garantievertrag von drei
Mächten notwendig. Dieſer Vertrag könnte durch eine
freund=
ſchaftliche Vereinigung von Großbritannien,
Frankreich und Deutſchland gebildet werden und
würde Europa geſtatten, ſich wieder zu erholen und ſeine
finan=
zielle Wohlfahrt wieder herzuſtellen. Dagegen werde man
allek=
dings einwenden, daß keinerlei Hoffnung beſtehe, jemals eine
ſolche Zuſammenſtellung zuſtande zu bringen, die geſtanen
würde, den Gefahren und Schwierigkeiten die Stirn zu biejen.
Aber die augenblickliche Wirtſchaftslage in Europa habe dieſe
Gedanken mit einer Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit immel
wieder hervorkehren laſſen, die darauf gerichtet ſeien, ſi= zu
vel=
wirklichen, ſo ſchwer es auch ſein dürfte. — Zur Repara”
tionsfrage ſagte Churchill, er ſei erfreut, zu ſehen, daß di=
Staatsmänner aller Länder ſeit einigen Monaten einen Weß
einſchlügen, der dem „guten Sinne der Finanzleute” entſprech”,
Er ſtellte mit Freuden feſt, daß die einfache Tatſache der Zahe
lungen von einem Lande an das andere nur durch Waren ode=
Sachlieferungen erfolgen können. Das ſei auch anerkannt wor= durch die tüchtigſten Sachverſtändigen der verſchiedenen
Länder. Churchill fuhr fort: Wir haben in einer Periode gelebt,
in welcher die Staatsmänner ſich ernſtlich einbildeten, daß ein
Staat von 60 oder 70 Millionen Menſchen einem anderen Staat
der ſich in einer anderen geographiſchen Lage befindet, zwölf
Millionen Pfund Sterling bezahlen kann. Dies ſei unmöglich.
Eiſenbahnlinien, Schiffe und Güterwagen, die vorhanden ſind,
würden nicht ausreichen können, um im Laufe eines einzigen
Jahres die Waren zu befördern, die notwendig ſein würden
zur Bezahlung der Zinſen für eine ſolche Summe.
Dämmernde Einſicht.
wd. Berlin, 39. Nov. Die Deutſche Allgemeine Zeitung
ſchreibt in einem Artikel unter der Ueberſchrift „Dämmernde
Einſicht” u. a.: Lloyd George fühlt die Notwendigkeit,
etas zu unternehmen, um den drohenden Ruin Deutſchlands
auufzuhalten, nicht etwa, weil die britiſche Regierung ein
beſon=
deres Intereſſe an dem deutſchen Volke hätte, ſondern, weil
deſſen Zuſammenbruch ganz Europa mitreißen
würde. Die Erkenntnis, daß Deutſchland nicht übenflüſſiger
Weiſe geknebelt werden darf, daß es dielmehr endlich zu einem
Frieden zwiſchen den Nationen kommen muß, der den wahren
Friedensgeiſt an die Stelle des von den Staatsmännern
gemach=
ten Friedens ſetzt, liegt jedenfalls dem Entſchluß Londons
zu=
grunde, die Aufhebung der völlig zweckloſen
mili=
täriſchen Sanktionen auf dem rechten Rheinufer auf der
Botſchafterkonferenz zu erörtern. Die Finanzkontrolle, die
Deutſchland zugemutet wird, iſt freilich ebenſo wenäg dazu
ange=
tan, einen roſigen Optimismus aufkommen zu laſſen, wie die
Vorſchläge der engliſchen Induſtrie, für die Ablenkung der
deut=
ſchen Sachlieferungen in Gebieten, die Großbritanniens Wir=
Lungskreis nicht ſtören.
Hardings Plan keine Konkurrenz für den
Völkerbund.
T.U. Waſhington, 30. Nov. (Tel.=Union.) Geſtern
mor=
gen hat eine Preſſebonſerenz beim Präſidenten Harding
ſtatt=
gefunden. Harding hat ſelbſt zur Frage der Vereinigung
der Nationen, nicht Stellung genommen. Danach gefragt,
atwortete er aber, daß eine Beſprechung dieſer Angelegenheit
nicht in ſeimer Abſicht gelegen habe. Sein Plan gehe nicht
da=
vaurf hinaus, einen Rivalen oder eine Filiale des Völkerbundes
zu ſchaffen. Er wünſche nur, einem gewiſſen Streben, das ſich
auf der Konferenz gezeigt habe, Ausdruck zu verleihen. Harding
war der Meinung, die Konferenz ſei ſchon zu überlaſtet, um ſich
auch noch wit dieſer Frage der Vereinigung der Nationen zu
be=
ſchäftigen. Denoch betonte er, daß er enttäuſcht ſein würde,
wem nicht weitere Konferenzen dieſer folgen würden. Er fügte
hinzu, daß er die Aeußerung nur getan habe, damit die Welt
da=
rüber nachdenken könne.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Dezember 1921.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 30. Nov. (Wolff.) Wie der Verlag für „Politik und
Wirtſchaft”, Berlin, Potsdamer Straße 45, mitteilt, erſcheinen
demnächſt bisher unveröffentlichte Briefe des Altreichs=
Xanzlers an ſeinen jüngeren Sohn unter dem Titel „
Bis=
marcks Briefe an feinen Sohn Wilhelm‟. Das Buch iſt
be=
ſonders um deswillen intereſſant, weil Bismarck darin in meiſter=
Ticher Weiſe zu einem Knaben über politiſche Vorgänge ſpricht.
Wie der Allgemeine Verband deutſcher Bankangeſtellten
mit=
teilt, finden die neuen Reichstarifverhandlungen im
Bankgewerbe am 6. Dezember im Reichsminiſterium ſtatt.
Die großen Beamtenverbände nahmen geſtern in
Berlin zu einer Teuerungsaktion Stellung. In den
Beſppechungen wurde beſchloſſen, eine neue Erhöhung des
(rundgehalts zu berlangen. Gleichzeitig ſoll eine Erhöhung des
Teuerungszuſchlages gefordert ſverden. Daneben gehen
Be=
ſtrebungen, für die Beamten eine mechaniſche Anpaſſung der
Bezüge an die jewveilige Wirtſchaftslage zu ſchaffen.
Der Lokalanzeiger meldet aus Libau; Räuber erſtachen
auf einem Gehöft in der Nähe von Paulshafen bei Libau
ein=
aus vier Perſonen beſtehende Beſitzersfamilie und
ſteck=
ten beim Verlaſſen des Gehöfts die Wohngebäude und Ställe in
Brand.
Das Berliner Tageblatt meldet: In Timmendorf in
Reuß wurden durch Großfeuer fünf Bauerngehöfte mit
Wohnhäuſern und Scheunen vollſtändig eingeäſchert. Große
Erntevorräte ſind vernichtet. Das Feuer iſt auf Brandſtiftung
zurückzuführen.
Berlin, 30. Nov. (Wolff.) Der Staatsvertrag zwiſchen
Preußen und Waldeck=Pyrmont über die
Eingliede=
rung Pyrmonts in Preußen und die Provinz Hannover iſt heute
in Arolſen abgeſchloſſen worden.
T.U. München, 30. Nov. (Tel.=Union.) Zu der Frage der
Ueberwachung des bayeriſchen Strafvollzugs
Durch das Reich erhält die München=Augsburger
Abendzei=
tung von ihrem Berliner Vertreter eine längere Information,
wo=
rin zuſammenfaſſend geſagt wird, daß man in den Kreiſen der
Reichsregierung nicht geneigt ſei, einen Konflikt mit Bayern
über deſſen Juſtizhoheit herbeizuführen.
Paris, 30. Nop. (Wolff.) Nach dem Bericht des Heeres=
Jausſchuſſes der Kammer, der geſtern verteilt wurde,
wird Frankreich mit ſeinen Kolonien am 1. Januar 1922
820000 Mann unter den Fahnen haben, nach der Entlaſſung
des erſten Kontingents der Jahresklaſſe 1920 649 000 Mann, im
Mai nach der Einberufung der erſten Hälfte der Rekruten 777 000
Mann. Dieſe Anzahl fällt zeitweiſe nach der Entlaſſung des
erſten Teiles der Soldaten der Jahresklaſſe 1920 auf 661000
Mann, um im November nächſten Jahres die Stärke von 818000
Mam zu erreichen.
Paris, 30. Not (Wolff.) Nach einer Havgsmeldung aus
Neu=York, iſt ein Theaterbau in Brooklyn
einge=
ſtürzt. Man glaubt, daß 25 Arbeiter den Tod gefunden haben
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Tinſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werd n.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueverſchrift übernimmt die Redaktion
Eeinerlet Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Fahrſcheinhefte für die elektriſche Straßenbahn.
Die Heſſiſche Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft in Darmſtadt hatte durch
Einführung von Fahrſcheinheften, die beſonders der Bequemlichkeit
hal=
ber gerne benutzt worden ſind, einem längſt dringend gewordenen
Be=
dürfnis abgeholfen. Nachdem ſich nun der Straßenbahnverkehr, ſoweit
der Fahrgaſt es überblicken kann, durch dieſe Einrichtung etwas gehoben
hat, geht die Heag dazu über, ihn durch Ungültigkeitserklärung der
etzigen Heftchen mit dem 31. Dezember und Einführung ſolcher mit nur
Gültigkeit für den Ausgabemonat wieder zu unterbinden. Wenn die
Heftchen nur für den betreffenden Monat Gültigkeit haben ſollen, ſo
werden es ihrer ſehr viele ſein, die davon abſehen, Mitte oder Ende
des Monats ein Fahrſcheinheftchen zu löſen, weil ſie nicht wiſſen
kön=
nen, ob ſie auch alle Fahrkarten darin noch benutzen können. Statt
Oeſſen wird man wieder, wie früher, dazu übergehen, die Wege zu Fuß
zurückzulegen, und die Heag hat den Nachteil. Würde ſich nicht auch
unſere Stadtverwaltung, die doch am Straßenbahnunternehmen finan=
Ziell intereſſiert iſt, bemühen, dem den Verkehr beeinträchtigenden Vor=
Haben der Heag nachzugehen und die Beibehaltung der Fahrſcheinhefte
K.
in der jetzigen Weiſe fordern?
— Angeſichts des ſtarken Grundſtücksſvechſels und der ſich zwecks Feſt=
Legung der unſinnigen Spekulationsgewirne vollziehenden
Häuſerſchiebun=
gen ſollte die Stadtverwaltung an eine ſofortige Verſchärfung der
Wertzuwachsſteuer denken, die beſſer zur Linderung der
Fi=
manznot als die berühmten „kleinen Mittel” dient. In Braunſchweig iſt
eine neue Satzung ausgearbeitet, die die Heraufſetzung des Steuerſatzes
auf das Doppelte vorſieht, ſolveit es ſich um einen Wertzuwachs bis zu
80 Prozent handelt. Bei den noch mehr Getinn bringenden
Veräuße=
rungen ſoll, wenn über 80—100 Prozent Wertzuwachsſteuer erzielt wur=
Sen, davon ein Betrag von 52 Prozent, bei höherem Wertzuwachs als
100 Prozent dagegen 55 Prozent erhoben werden.
Aus Pfungſtadt.
Auf der Kveiswohlfahrtspflegekonferenz rügte der Geſchäftsführer
vom Heimſtättenverein die Zurückhaltung mancher Gemeinden in der
Ge=
währung von Bauzuſchüſſen bei den Privatbauten. Bürgermeiſter
Schwinn=Pfungſtadt verwahrte ſich gegen dieſen Vorwurf. Wer nun
die Verhältniſſe in Pfungſtadt kennt, weiß ganz genau, daß dieſer
Vor=
wurf gerade der Gemeinde Pfungſtadt gemacht werden muß. Denn vor
drei Privatbauluſtigen in dieſem Jahre, deren Häuſer ſchon im Rohbau
fertiggeſtellt ſind, hat nun endlich einer nach langen Verhandlungen und
anſcheinend auch erſt auf Drängen vom Kreisamt hin, einen Zuſchuß
er=
halten. Drei andere Zuſchüſſe wurden der Baugenoſſenſchaft zur
Ver=
fügung geſtellt, die durch zwei Unternehmer (nicht Wohnungſuchende!)
ein Doppelhaus errichten läßt. (Dieſes it etliche Wochen ſpäter
begon=
nen worden als die Privarbauten.) Auch Schwierigkeiten anderer Art
(Geländekauf, Arbeitszeit, Waſſerleitung uſw.) wurden noch den
Privat=
bauluſtigen von der Gemeinde gemacht.
Mehrere Pfungſtädter Privatbauluſtige.
Vermiſchtes.
8 Die Beraubung der Mündel. In der DJZ. beſpricht
Nechtsanwalt Dr. Stiel=Duisburg den ſchädlichen, ja nicht
wiedergutzu=
machenden Einfluß, den die Geldentwertung auf die Mündelvermögen
ausgeüfbt hat. Man braucht dabei nur an die Anlagen von
Vermö=
gensteilen in Kriegsanleihe zu erinnem. „Die geſetzlichen
Beſtimmm=
gen wollen das Vermögen der Mündel gegenüber den Schlvankungen der
Konjunktur ſicherſtellen. Heute bewirkt ihre Anwendung das Gegenteil
deſſen, was ſie beabſichtigen. Indes Neu=Yorker Börſenmanöver, das
den Kurs der Mark um 10 Prozent ſenkt, nimmt den deutſchen
Waiſen=
kindern einen Teil ihres Vermögens. Stiel fordert die ſofortige Auf
hebung des § 1807 BGB. und will den Vormündern die Möglichkeit
gewährt wiſſen, das Geld ihrer Mündel unter Kontrolle des
Vormund=
ſchaftsgevichts in derſelben vernünftigen und überlegten Weiſe anzulegen,
wie ſie ihr eigenes Geld anlegen. Dieſe Forderung ſei unabhängig
da=
von, ob mit einem weiteren Sinken der Mark zu rechnen iſt. Es muß
möglich werden, Mündelgeld in Grundſtücken, Häuſern, Fabriken,
Ge=
ſchäften, Akdien und ſonſtigen Anteilſcheinen anzulegen. Die Anlage des
Mündelvermögens in ſicheven, den Schwankungen der Papiermark nicht
ausgeſetzten Werten iſt verboten. Die Beſeitigung dieſes Zuſtandes,
der auch jedem, gewiſſenhaften Manne die Uebernahme von
Vormund=
ſchaften unmöglich macht, iſt eine unerläßliche Nowwendigkeit.
— Die Stadt Detmold hat eine neue Serie hochkünſtleriſchen
Notgeldes von 10 Fünfzigpfennigſcheinen herausgegeben, welche in
ihrer Art mit zu den beſten der bisher erſchienenen Notgeldſcheinen
überhaupt gehört. Der Entwurf ſtammt von dem Würzburger
Bild=
hauer H. Schieſtl. Die Rückſeite zeigt in 10 verſchiedenen Bildem,
aus=
geführt nach Scherenſchnitten des auf dieſem Gebiete bedeutenden
Dres=
dener Künſtlers G. Schleinitz, die Varusſchlacht im Teutoburger Walde.
Der köſtliche Humor, die vornehme, wirklich gediegene Aufmachung
die=
ſer Scheine ſichern dieſer neuen Serie von vornherein, das hohe
In=
tereſſe jedes Sammlers.
Literariſches.
* 10 Prozent Lohnabzug. Abzugsfreie Beträge
beim Steuerabzug in Tabellenform, mit Geltung ab 1.
November 1921. 4. Auflage. Verlag Felix Hüsgen, Heiligenhaus=
Mdrrhn. Poſtſcheckkonto Eſſen 78. 8 16S. Preis 3 Mk. und 50 Pfg.
Porto. Jedermann muß i ſeinem eigenſten Indereſſe ſeine Lohnabzüige
bontrollieren, wenn er wicht zu viel Sdeuer zahlen will. Hier iſt ihm die
obige Schrift ein wirklich praktiſcher Natgeber. Die Schrift iſt von
wirk=
lich praktiſchem Werte, da ſie alle Verordnungen berückſichtigt und auch
in dieſer einfachen Form einem jeden die Nachkontrolle über den
Steuer=
abzug ermöglicht.
* Deutſchlands Urgeſchichte. Von G. Schwantes.
3. verbeſſerte Auflage. (11. bis 15. Tauſend.) 228 Seiten mit 211
Ab=
bildungen und 8 Tafeln im Text. (Naturwiſſenſchaftliche Bibliothek.)
Preis gebunden 14 Mk. Verlag von Quelle u. Meyer in Leipzig. 1921.
Wie ein Roman lieſt ſich dieſe trefflich geſchriebene Einführmg in die
deutſche Urgeſchichta, die jetzt bereits in 3. Auflage vorliegt. In
lebens=
vollen, ungemein anſchaulichen Bildern führt ſie uns die allmähliche
Ent=
wickelung vor, die unſere Vorfahren in den Jahrtauſenden ſeit dem erſten
Zurüchweichen der Eiszeitgletſcher bis zum Eidringen röwiſcher Kultur
in Deutſchland durchliefen. In wohltuendem Gegenſatz zu manchen
an=
deren neueren gemeinverſtändlichen Darſtellungen ſieht dieſes Buch von
der Aufzählung der verſchiedenen Anſichten der einzelnen Fachleute ab.
verzichtet lieber auf die ſtriutigen Punkte und bietet ſo in eimheitlichem,
klavem Bilde nur das, was mit einiger Sicherheit von der Wiſſenſchaft
er=
kannt iſt. Und das iſt der einzige richtige Weg bei einer populären
Dar=
ſtellung.
Landwirtſchaftliches.
— Vortrag der Landwirtſchaftskammer. Am
Sonn=
tag, den 4. Dezember 1921, nachmittags 3 Uhr, findet in Roßdorf
bei Darmſtadt im Gaſthaus „Germania” ein Vortrag ſtatt über „
Ver=
erbung in der Tierzucht”. Referent: Oekonomierat Haug, Vorſteher
der Landwirtſchafts=Schule Darmſtadt.
Spiel, Sport und Turnen.
* Turngeſellſchaft 1875 gegen Groß=Zimmern
im Fauſtball. Die am Sonntag auf dem Sportplatze der
Turn=
geſellſchaft 1875, Kranichſteiner Straße (ehem. Aktienziegelei),
ſtattge=
fundenen Fauſtballſpiele verliefen in der ſportlichſten Weiſe.
Im erſten Spiel ſtanden ſich der Gaumeiſter des Odenwald=Turngaues,
Tv. Groß=Zimmern, A=Mannſchaft, der B=Mannſchaft der einheimiſcher
Turner gegenüber und wurde beiderſeits ein techniſch gutes Spiel
ge=
zeigt. Die Vorausſetzung war gegeben, daß die Darmſtädter Turner
gegen den Gaumeiſter nicht aufzukommen vermochten und einen
ſchwe=
ren Stand hatten. Groß=Zimmern konnte in dieſem Spiel für ſich 77
Punkte buchen, während ſich die hieſigen Turner nur 63 Punkte
errin=
gen konnten. Das zweite Wettſpiel focht die A=Mannſchaft der
Turn=
geſellſchaft gegen die B=Mannſchaft Groß=Zimmerns aus. Beide
Mann=
ſchaften, die mit Erſatz antreten mußten, fanden ſich anfangs nicht
zu=
ſammen und konnte das Spiel bis zur Halbzeit weniger gefallen. Erſt
in der zweiten Spielhälfte wurden die Spieler auf die gegenſeitigen
Schwächen aufmerkſam und verſuchten dieſe beſſer auszunutzen, um ſo
den Sieg an ſich zu reißen. Hin und her wogte der Kampf um die
Ent=
ſcheidung, bis Groß=Zimmern einen Vorſprung erreichen und dadurch
bis zum Schluß in Führung bleiben konnte. Mit dem knappen
Reſul=
tat von 83:77 zugunſten Groß=Zimmerns wurde das Spiel beendet.
h. Odenwaldgau Deutſcher Athletik=Sport=
Verband. Vor zahlreichen Zuſchauern fand am Sonntag der
End=
kampf der Vorrunde zwiſchen „Vorwärts”=Groß=Zimmern
und der Sportabteilung der Turngemeinde Dieburg
in Groß=Zimmern ſtatt. Groß=Zimmern blieb Sieger mit 10,26
Minuten kürzerer Ringzeit. Die Kämpfe verliefen wie folgt: In
Bantamgewicht ſiegte Heck=Dieburg über Herbert=Groß=Zimmern in 13,4:
Minuten. Siegmöglichkeiten 14:3 für Groß=Zimmern. Das
Feder=
gewicht ſah Pullmann=Groß=Zimmern über Hornung=Dieburg als
Sie=
ger in 12,54 Minuten. Siegmöglichkeiten 9:4 für Dieburg. Die
bei=
den Leichtgewichtler Buxbaum=Groß=Zimmern und Enders=Dieburg
kämpften 20 Minuten unentſchieden. Sieger blieb der 5 Pfund leichtere
Enders=Dieburg. Siegmöglichkeiten 2:1 für Dieburg. Im leichten
Mittelgewicht ſiegte Zilch=Dieburg in 4,35 Minuten über Herbert=Groß=
Zimmern. Es war der ſchönſte Kampf des Tages. Siegmöglichkeiten
5:3 für Dieburg. Danz=Groß=Zimmern ſiegte im ſchweren Mittelgewicht
über Krimm=Dieburg in 13,25 Minuten. Krimm hielt ſich gegen den
10 Pfund ſchweren Danz überraſchend gut. Siegmöglichkeiten 5:5. Im
Schwergewicht ſiegte Fröhlich=Groß=Zimmern über Krimm 2.=Dieburg
nach 1,25 Minuten. Siegmöglichkeiten 3:0 für Groß=Zimmern.
Fröh=
lich muß ſich unbedingt eine fairere Ringweiſe zu eigen machen. Seimn
Kampf und das Verhalten des Publikums drückte der Veranſtaltung den
Stempel der Unſportlichkeit auf. Schiedsrichter Eckerl=Darmſtadt
be=
friedigte.
Verzeichnis der Spiele der Rückrunde in der A=Klaſſe.
4. Dezember 1921: Fußballklub Bensheim—Sp.=Abt. Union der
Turngemeinde Beſſungen; Germania=Arheilgen-Viktoria=Griesheim;
Spielvgg. Pfungſtadt—Olympia=Lorſch; Sportverein Darmſtadt—
Olym=
pia=Arheilgen; Verein für Raſenſpiele Darmſtadt ſpielfrei.
11. Dezember 1921: V. f. R. Darmſtadt—Sp.=Abt. Union der Tgde.
Beſſungen; Germania=Arheilgen-—Olympia=Lorſch; Spielvgg.
Pfung=
ſtadt—Olympia=Arheilgen; Sportverein Darmſtadt—Viktoria=Griesheim;
Fußballklub Bensheim ſpielfrei.
26. Dezember 1921: Sp.=Abt. Union der Tgde. Beſſungen—
Sport=
verein Darmſtadt; alles andere ſpielfrei.
1. Januar 1922: Sportverein Darmſtadt—Spielvgg. Pfungſtadt;
Sp.=Abt. Union der Tgde. Beſſungen—Olympia=Lorſch; Germania=
Ar=
heilgen—Olympia=Arheilgen; Fußballklub Bensheim-V. f. R.
Darm=
ſtadt; Viktoria=Griesheim ſpielfrei.
8. Januar 1922: V. f. R. Darmſtadt—Sportverein. Darmſtadt;
Sp.=Abt. Union der Tgde. Beſſungen—Olympia=Arheilgen; Olympia=
Lorſch—Fußballklub Bensheim; Spielvgg. Pfungſtadt—Viktoria=
Gries=
heim: Germania=Arheilgen ſpielfrei.
22. Januar 1922: Sp.=Abt. Union der Tgde. Beſſungen—
Ger=
mania=Arheilgen; Olympia=Lorſch-Viktoria=Griesheim; V. f. N.
Darm=
ſtadt—Spielvgg. Pfungſtadt; „Olympia=Arheilgen-Fußballklub
Bens=
heim; Sportverein Darmſtadt ſpielfrei.
5. Februar 1922: Spielvgg. Pfungſtadt—Germania=Arheilgen;
V. f. R. Darmſtadt—Olympia=Lorſch; Olympia=Arheilgen—Viktoria=
Griesheim; Sportverein Darmſtadt—Fußballklub Bensheim; Sp.=Abt.
Union der Tgde. Beſſungen ſpielfrei.
12. März 1922: Germania=Arheilgen—Sp.=Abt. der Tgbe.
pia=Lorſch—Olympia=Arheilgen; „Viktoria=Griesheim-V. f. R. Darm=
vereinigung Pfungſtadt—Fußballklub Bensheim; Sp.=Abt. Union der
Tgde. Beſſungen—Viktoria=Griesheim; V. f. R. Darmſtadt—Germania=
Arheilgen; Olympia=Arheilgen ſpielfrei.
26. Februar 1922: Sp.=Abt. Union der Tgde. Beſſungen—Spielvgg.
Pfungſtadt; Fußballklub Bensheim-Viktoria=Griesheim; Olympia=
Ar=
heilgen—V. f. R. Darmſtadt; Sportverein Darmſtadt—Germania=
Ar=
heilgen; 4. Mannſchaft Sp.=Abt. Union der Tgde. Beſſungen—4.
Mann=
ſchaft Olympia=Arheilgen; Olympia=Lorſch ſpielfrei.
5. März 1922: Fußballklub Bensheim—Germania=Arheilgen;
Olym=
ſtadt; die übrigen Vereine ſpielfrei.
Beſſungen.
19. März 1922: Germania=Arheilgen—Spielvgg. Pfungſtadt;
Vik=
toria=Griesheim—Olympia=Arheilgen.
Zur Beachtung: 1. Um die einwandfreie Durchführung der
Verbandsſpiele zu gewährleiſten, werden Geſuche um
Terminsver=
legungen oder Aufhebung der feſtgeſetzten Verbandsſpiele
grund=
ſätzlich abgelehnt.
2. Der Darmſtädter Fußballverein 1912 und Germania 1913
Darm=
ſtadt haben ſich mit der Benennung „Verein für Raſenſpiele Darmſtadt”
vereinigt. Die Fortſetzung der Verbandsſpiele geht auf Grund der
Ta=
belle des Darmſtädter Fußballvereins 1912 vor ſich. Der Verein für
Raſenſpiele iſt angewieſen, Verbandsvereine, die bereits Verbandsſpiele
auf dem Platze der Germania Darmſtadt ausgetragen haben, durch
Privat=Rückſpiele zu entſchädigen. Die gegen Germania=Darmſtadt
er=
zielten Punkte werden bei der Feſtſtellung der Meiſterſchaft bzw. in der
Tabelle geſtrichen.
3. Olympia und Germania=Arheilgen haben ebenfalls in der
Sport=
vereinigung Arheilgen eine Fuſion gefunden. Die Fortſetzung geſchieht
auf Grund der Olympia=Tabelle. Erzielte Punkte gegen Germania=
Arheilgen ſind geſtrichen. Um die Vereine ſofort zu entſchädigen und
auf der anderen Seite das große Spielermaterial der Sportvereinigung
Arheilgen voll zu beſchäftigen, werden vier Privatmannſchaften
Ger=
mania=Arheilgen ſich wie Sportverein Darmſtadt in der A=Klaſſe außer
Konkurrenz beteiligen.
4. Spielbeginn: Für 1. Mannſchaften nachmittags 2,30 Uhr
mit 10 Minuten Wartezeit auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine;
für 2. Mannſchaften wie vor auf den Plätzen der letztgenannten
Ver=
eine; für 3. Mannſchaften nachmittags 12,45 Uhr mit 10 Minuten
Warte=
zeit auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine; für 4. Mannſchaften
wie vor auf den Plätzen der letztgenannten Vereine. Die Vereine
be=
teiligen ſich mit ſämtlichen Mannſchaften wie in der Vorrunde.
* Arheilgen, 30. Nov. Das erſte Verbandsſpiel der Ia.=
Mann=
ſchaft der neuen „Sportvereinigung” gegen Bensheim 07
wunde mit großer Spannung erwartet. Trotz der Kälte wollten zirka 800
Zuſchauer Zeuge der eingetretenen Frſion ſein. Erſt nach 30 Minuten
langem Kampf konnte der erſte Erfolg gebucht werden, obgleich während
dieſer Zeit unendlich viel Chancen ausgelaſſen wurden. Von da ab iſt
die Spannung gebrochen; das Spiel wird flüſſiger, die Verſtändigung
inniger und bis Halbzeit könmen auf Grund deſſen noch zwei Tore erztelt
werden. Auch in der Zweithalbzeit iſt die „Vereinigung” maßgebend,
liegt im Gefilde von Bensheim und ſchießt — ſchießt — nur keine Tove.
Drüber, daneben, an den Pfoſten. Endlich gelingt es noch einmal, aus
verzweifelter Lage den Ball ins Tor zu ſchieben, während Bensheim trotz
hartnäckiger, guter Verbeidigung und trotz tenwperamentvoller Durchbrüche
keinen Erfolg einheimſen kann. — Steht die „Vereinigung” mit ihrer
„Erſten” ſo gut? Jedenfalls kann und muß noch viel herausgeholt
wer=
den. Die Verteidigung war trotz guten Spiels nicht bombenſicher, ſie muß
auch unbedingt Staffelſtellung nehmen. Die Helfs müiſſen flacher und
genauer zur Stürmerreihe ſchieben, während die Stürmer mehr
Verſtän=
digung, Selbſtloſigkeit, Freiſtellung und ſcharfen Schuß einüben müſſen.
Mit verbeſſerter Verteidigurng und Sturm kann die Mannſchaft an denr
großen Endſpurt mit verſprechender Ausſicht ſich beteiligen. 2.
Mann=
ſchaft gegen 2. Bensheim 4:1; 3. Mannſchaft gegen 3. Bensheim 10:0;
außerdem ſpielten noch 7 Manmſchaften mit güntigen Reſultaten.
dra Der verbindliche Spielnachmittag. Eine
außer=
ordentlich begrüßenswerte Verfügung hat der preußiſche Miniſter für
Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung an die Provinzialſchulkollegien
er=
laſſen, wonach die Verpflichtung der Schüler zur Teilnahme an den
Spielen genau ſo wie für den Turnunterricht gilt. Die Anſtaltsleiter
ſollen den Schülern wiederholte Hinweiſe auf die Bedeutung der
Spiel=
nachmittage für Körper und Geiſt geben. Die Provinzialſchulkollegien
ſind beauftragt, falls ſich Schwierigkeiten in der Teilnahme von
Fach=
ſchülern ergeben, in jedem einzelnen Falle die notwendigen
Anordnun=
gen zu geben.
Schluß des redaktionellen Teils.
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Geſchäftliches.
Die Hafernährmittel dürften in den letzten Jahrzehnten imn
größevem Umfange als alle anderen Erzeugniſſe Eingang in die Küche
ge=
funden haben. Es iſt dieſes ſehr zu begrüßen, denn es zeigt, daß die
be=
achtliche, wiſſenſchaftlich begründete Kenntnis von der rationellen,
zweck=
entſprechenden Verteilung der m Hafer reichllich vorhandenen Nährſtoffe,
von Fett Eiweiß und Stärte, ſolvie vom natürlichen Gehalt organiſcher
Kalk= und Eiſenſalze immer mehr Allgemeingut geworden iſt.
Unter=
ſtützung fand dieſer Vorgang durch die Anpaſſungsfähigkeit der Induſtrie,
die die reſtloſe Erfaſſung und vollkommene Erſchließung der Nährſtoffe
in den Hafernährmitteln durchzuflihren und der Küche in der praktiſchen,
gebrauchsfertigen Form von Hafermehl, Haferflochen und Hafergrütze zu.
bieten berſtand. Bahnbrecher wurde das Haus Knorr in Heilbronn, und
wem heute Knorr Hafermehl uſw. allüberall zu finden iſt, ſo wird das
nicht von ungefähr, ſondern die Anerkenntwis dafür ſein, daß dieſe
Welt=
haus gewordene Firma Vorbildliches leiſtet und ihren Erzeugniſſen
be=
ſondere Vorzüge mit auf den Weg gibt.
Die Kenntnis fremder Sprachen iſt heute mehr denn ie
Hch eine unbedingte Notwendigkeit für jeden vorwärtsſtrebenden
Menſchen. Der beſte Weg zur Erlernung fremder Sprachen iſt die
welt=
bekannte Methode Touſſait=Langenſcheidt. Wir verweiſen die Leſer
unſeres Blattes auf den der heutigen Nummer beiliegenden Proſpekt über
dieſe Methode. Bei Beſtellungen bitten wir den Namen unſerer Zeitung
anzugeben.
(13119
Wetterausſichten für Donnerstag.
Bedeckt, trocken, Froſt, Nordoſtüvind.
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Orpheum: Vorſtellung um 7½ Uhr.
Darmſtädter Hausbeſitzerverein: Verſammlung obends
7½ Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz.
Gartenbauverein: Monausverſamlung abends 8 Uhr im
Für=
ſtenſaal.
Reviſionspartei: Vortrag abends 8 Uhr in der Krone.
Miſſionsverkauf des Hilfsvereins für die Basler Frauenmiſſion
von 1—7 Uhr im Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; abends 8 Uhr
Miſſions=
vortrag und geſell. Vereinigung.
Nähſtube Abteil. Vdes Alice=Frauenvereins,
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platz 3: Weihnachtsausſtellung und Verkauf von Arbeiten von 10 Uhr
morgens bis 6 Uhr abend
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto WDaldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
ubrigen Teil (außer Sport, Hanoel und La dwilr ſchatliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchätsleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wit=
wrben nicht berückſichtigt. Uüverlaugte Manuſtripte werden nicht zurückgeſandi.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Dezember 1921.
Nummer 322,
Familiennachrichten
Ihre VERLOBUNG zeigen an
Hanne Friedrich
Fritz Schnellbacher
Darmstadt, 1. Dez. 1921
Tannenstraße 31.
(13113
Todes=Anzeige.
Geſtern früh verſchied ſanft nach
kurzer Krankheit mein lieber Mann,
unſer guter Vater, Schwiegervater,
und Großvater, der
Eiſenbahn=Inſpektor
Rechnungsrat
Ggeintin Lebek
im Alter von 62 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Kath. Weber, geb. Sponagel
Elſe Lich, geb. Weber
Direktor Dr. Lich
Horft Lich.
(*45309
Darmſtadt, den 30. Nov. 1921.
Die Beerdigung findet ſtatt am
Freitag, den 2. Dezbr. 1921, vorm.
11 Uhr, auf dem alten Friedhof.
Einſegnung 1 Slunde vorher im
Trauerhauſe, Roßdörferſtr. 33.
Todes=Anzeige.
Am Sonntag, den 27. Nov.,
verſchied nach langer, ſchwerer
Krankheit mein inniggeliebter
Sohn, Bruder, Schwager und
Onkel
im 48. Lebensjahr.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Verena Hildebrand
13117) geb. Wahlf.
Eberſtadt, 30. Nov. 1921.
Die Gnäſcherung fand auf ſeinen
Wunſch in der Stille ſtatt.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 322.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Dezember 1921.
Seite 9.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
w. Frankfurt a. M., 30. Nob. Der Wertpapierhandel ruhte
SBof EDifse durder en Surft. un Aefi engeinte Kuf eie
nkannt: Deutſch=Luxemburg 1050, Scheideanſtalt zirka 2150, Frankonia=
Rickverſicherung 1900, Oeſterreichiſche Kredit=Anſtalt 170 bis 165. Der
Sollarkurs erlitt während des Verlaufes einen weiteren Rückgang. Im
frühverkehr wurde der Dollar mit zirka 260 gehandelt, zurzeit mit 255
us 240 genannt. Die Geſamtſtimmung wurde darauf erheblich
ſchwä=
her, und die Kurſe, die man hörte, waren vorwiegend Briefkurſe.
Daim=
es 710 und auch Adlerwerke Kleher waren angeboten. Für amtlich
iſcht notierte Werte lagen die Kurſe unregelmäßig. Lebhafte
Um=
äze entwickelten ſich in Chemiſche Mainz im Zuſammenhaug mit
Ge=
üchten über Kapitalstransaktionen; man hörte einen Kurs mit 2750
is 2700. Feſt lagen Kunſtſeide 2500, Ludwig Ganz 860, Julius Sichel
ſtka 1280. Man nannte ferner unter ſtärkeren Schwantungen
Bahn=
edarf 810—770, Inag 970—980, Beuz 810, Chemiſche Rhenania 1300.
zanfa Lloyzd 570. Mexikgniſche Anleihen wurden billiger pfferiert,
deutſche Petroleum angeboten. Dollar 12¾ Uhr 243.
ondon. 9101.801104.20 974.—/ 976. — Helſingf.
a-is . . /1015.50/1019.5// 1718.201721.80 New=York
chweit „F277.205227.80 4810 30 4619.70 Wien (abg.
T EBrüfſ. 1823. 10 1826. 00 1523.30 1626.70 7 Norio gen
uland. /0740.40 0759.80 8816.108833.80 Schweden
yrniet B871.10 3878,00 3398,60 3403. 40 / D.-Oſterr.
talien • ſ1126.30 1128.70 1011.40 1013.60 Budapeſt.
iſab. Op.). —.
Prag ....
5182.306192, 70 4545.40/4554,60
änem.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 30. Nob.
Mue
if
Geld Brief
Geld / Priet
Geld Krief
Gelio
3036.— 4004.—/ 3496.50 3503.55
6943.30 0458.70 8619.30 5030.70
„A—
277.70 278.30/242.20 — 942.80—
7.361/, 7.381,
38.33/ / /34. 411)
202.20 292.80)
6.49— 6.51—
22.21- 32.29—
269.70 270.30
w. Frankfurt a. M., 30. Nov. Abend=Deviſen. Man
Eache erche ee e rie Se e echest in
4 und ging im Verlaufe his 242½ zurück, ſchloß unerholt zirka
Auch London, Paris, Brüſſel, Holland wurden ſtärker rückgängig.
alniſche Noten 7 bis 63 Wechſel auf Belgien 1580, Wechſel auf
olland 8500, Wechſel auf London 955, Wechſel auf Paris 1680, Wechſel
uf Ateu=York 237.
Berliuer Börſe.
* Berkin, 30. Nov. Dediſenmarkt. Unter dem Einfluß
u vonr Waſhington beſonders aber von England vorliegenden
Nach=
ſchten, aus denen auf eine zunehmende Einſicht für die ſchwierige
finan=
zelle Lage Deutſchlands geſchloſſen weuden darf und den im gleichen
ſinme gehaltenen Ausführungen des eugliſchen Kolonialminiſters
Chur=
al beſtand am Deviſenmarkt heute eine ſtarke Verkaufsneigung. Dies
im im Frühverkehr vonerſt noch zögernd zum Ausdruck, verſtärkte ſich
ver in den Vommittagsſtunden, wobei die Hoffnungeir auf eine
angeb=
ſhe Stundung der deutſchen Reparationszahlungen mitwirkten. Von
hn Hauptdeviſen motierten umr 10 Uhr Neu=York N1, London 1085,
Hol=
ind 9650, Paris 1885, Schneiz 5160. Um 11 Uhr waren die
entſpre=
enden Kurſe 264, 1060, 9420, 1850 und 5050 und um 12 Uhr lautetem
258, 1020, 9000, 1880 und 4300. Der Meu=Yorber Kabelkurs ſenkte ſich
tr der gutlichen Feſtſetzung bis 241 und Dollarnoten bis W9. Bei der
untlichen Feſtſetzung ergaben ſich, für die Hauptdeviſen im Vergleich zut
ntemn ganz empfimndliche Rückgänge, ſo für Holland 1150 Mk., für die
twdiſchen Plätze 500—700 Mk., London 125 Mk. Die andeven Kurſe
ren bei Abfaſſung des Berichts noch nicht feſtgeſetzt.
Jur Effertenverkehr beſtond unter dem Eindruck der Deviſenfläue
erall Abgabeneigung; mat hörtze turr Brieffurſe nennen, die ſich für
nine Spezialwerte um 100 und mehr Puogzent unten den geſtrigen
Nur=
bewvegten.
Berlin 30. Nov. Produktenbericht. Von dem ſcharfen
1it gag der Deviſenpreiſe wurde die Tendenz aut Produktenmarkt in
ſtu. verlaufendem Sinne beeinflußt; es beſtand jedoch allſeitig ſtarke
4n ickhaltung, ſodaß größeue Umſätze nicht ſtattfanden. Die Gebote der
1üxlen für Weizen waren merklich niedriger. De vom 1. Dezember ab
ur gende Erhöhumg der Frachten um 50 Puozent gegen den Novomber=
And und um 95 Prozent gogen den Oktoberſtand bringen bei der
Beur=
gung der derſchiebenen vonliegenden Offerten zunächſt noch viel
Ver=
unung hervor. Für Roggen beſtand vormittags meſirſeitig verſtärkte
4uut duch kan mittags reichliches Material an den Markt, wofür ſich
dn wenig Kaufneigung einſtellte. Für Gerſte, Hafer und ſämtliche
g4re Artikel wauen die Käufer ſehr zurüchaltend.
Deviſeumarkt.
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275.07 276.53) 244.75 245.25
1910.5511914.43/1698.30 1701.70
5284.705295.30/4645.35/4654.65
828.65/3830.3513346.658353.35
7.23— 7.27.
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London.
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74½,
79.—
170.—
Der Wert der Mark im Ausland.
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1,181 (59,30) Gul= auf 116 (52) Mill., die Unkoſten auf 79 (24) Mill. Nach Rückſtellung von
den, in Kopenhagen 2,35 (88,80) Kronen), in Stockholm 1,75/6 Mill. (wie im Vorjahre) und Abſchreibungen von 10 Mill. verbleiht
0,42 (23,80) Dollar, in Paris 5”ſ (125,40) Franken.
weſentliche Schwankungen auf. Die Eröffnung geſtaltete ſich elwas überſteigt die Nachfrage nach ihren Erzeugniſſen die Gerſtellungsmöglichkeit.
ſchwächer bei einer Notiz von 0,35½4 bis 0,96. Um 10.30 Uhr zog der Die Kohlenfürderung ſtieg von 6/44 auf 7,35 Mill., blieb aber gegen das
der letzten Preisfeſtſetzung), ferner durch die Preisſteigerung der Inland=
den und die Preisvorbehalte im Maſchinenbau wurden dahin erörtert,
daß angeſichts der ſtarken Schwankungen auf dem Rohſtoffmarkt der
Ma=
ſchinenbau genötigt ſei, von der Forderung feſter Preiſe abzuſehen. Er
müſſe ſich entſchließen, bei läugeren Lieſewungsfrüſſen entſprechende
Preis=
vorbehalte zu machen. Es empfehle ſich die Errichtung einer Lentrale,
die un Zuſammengobeiten mit ben Fachverbänden die Unterlagen für
eine gleitende Preisbeſtimmung bearbeitet. Die Verſammlung faßte
ein=
ſtimmig den Beſchluß, zunächſt an den feſten Preiſen nicht mehr
feſtzu=
halten.
r. Holzlieferungen an Staatsbehörden und
ſtei=
gende Holzpreiſe. Zahlreiche Sägewerksbeſitzer und Holzhändſer
ſind dem Eiſenkahn=Zentralamt und den Eiſenbahn=Werkſtätten gegenüben
Lieferugsverpflichturngen größeren Umfenges eingegungen, die in der
Zeit vom 1. November d3. J3. bis zum 1. März 1922 erfüllt werden
müſſen. In vialen Fällen iſt Deckung für die den Staatsbehörden zu
lie=
fernden Holzmengen nicht vorhanden, ſondern es ſind die Angebotze im
Vertvauer auf deu Forlbeſtand der Holzpreiſe eingereicht worden.
Nach=
dem nun infolge der kataſtrophalen Markentwertung die Holzpreiſe in den
letzten vier Wochen ungeheuer geſtiegen ſind, geraten die Anbieter
ſehn=
häufig in Schwierigkeiten; ſie können ſich mur mit ſtarken Verluſteu die zu
lieſernden Schwellen und Schnitthölzer beſchaffen. In der vor wenigen
Tagen ſtattgefundenen Hauptverſammluung des Vereins Oſtdeutſcher
Holz=
händler und Sägewerle wurde daher von iuntereſſierter Seite das
Er=
ſuchen ausgeſprochen, auf die Behörden im Sinne orheblicher,
nachträg=
licher Preisaufbeſſerungen einzuuirken. Wie wir hönen, beſteht inbeſſei
wenig Geueigtheit, dieſem Wunſche ſtattzugeben. Auch in Fachkkreiſen
wuird befürchtet, daß ſonſt kütuftig unzuverläſſige Anbieter, die dem
ſoli=
den Unternehmertum im Holzgelverhe dunch Schleudemangebote das Leben
unnötig erſchweren, nicht ausgeſchaltet werden würden, was dringend
nötig erſcheint.
wd. Textilbelieferung durch Streik in Frage
ge=
ſtelkt. Der Streik in der oſtſächſiſchen Textilinduſtrie hat einen
erheb=
lichen Produktionsausſall zur Folge. Große ſächſiſche Buntwebereien
teilen, der Deutſchen Konfektion zufolge, ihren Abmehmern bereits mit,
daß ſie uickt in der Lage wären, ihren Lieferungsverpflichtungeu für das
Frühjahr friſtgerecht nachzukommen.
Holand. u. 196- 197 Igopeuhagen 97.1t 1 971, fäg umzutltiße 189- Lnde, in ihrem Ausmaß indes noch nicht feſtſtehende Verteuerung des
Neu=York „/ 5.26— 5.30 HStockholm .„/ 1231/t 123.25/Bukareſt „,/0.15— 9.14— Siegerländer Eiſenſteins noch nicht berückſichtigt. Die obigen Sätze
er=
fahren infolgedeſſen noch eine Aenderung.
wd. Harpener Bergbau A.=G. Die Geſellſchaft ninmmt eine
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 30. November in Zürich 2,20 Diwidendenweigerung von 12 auf 20 vor. Der Bruttogewinn belief ſich
(88,80) Kronen” in London 9,60½ (97,80) Schilling, in Neu=York ein Reingewinn von 20,8 (12,3) Mill. Die Vexwaltung wird nicht, wis
viele andeve Geſellſchaften, vor der Feſtſtellung des Bruttogewinnes eine
Neu=York, 2. Nov. Der Markkurs wies heute nur un= Rücklage auf das Werkerhaltungskonto ſetzen. Wie die Verwaltung bemerkt,
Kurs auf 036. bezw. 0,36½ an. Die höcſte Notierung wurde dann im letzte Friedensjahr noch um 1.4 Mill. Tonnen zurück. Der eigentliche
weiteren Verlaufe mit 0,37 erreicht, die niedrigſte war 0,36. Gegen Schluß Kehlenbergbau deckte kaum die Abſchreibungen, dagegen brachten die
Teer=
verharrte die Mark auf dem geſtrigen Schlußſtonde, nämlich 0,36½. Nach= öfenanlagen und Benzolfabrilen verhältnismäßig gute Gewinne. Anfang
1921 trat ei Mangel an Abſatz in Erzeugniſſen aus dem Koksofenteer
börglich ſtellte ſich bie Notiz auf 0,36 bezuv. 0,36½4.
ein. Zurzeit werden Koks= und Teererzeugniſſe wieder voll abgeſetzt.
Vom Holzmarkt.
Trotz der Erhöhung der Dividende wird der Anteil der Aktionäre am
r. Unſer fachuäuviſcher Mitarbeitor ſchreibt uns: Nachdem in den Gewinn gegenüber den Aufwendungen ſunmer geringer.
letzten Wochen die Schnittcholzpweiſe unaufhaltſam geſtiegen ſind und eine wd. Fakturierungszwang in ausländiſcher Wäh=
Höher erklommen haben, die man felbſt iu der Hauſſe, vor dem Kapp=rung. Der Ausſchuß der Außenhandelsſtelle für Elektrotechnik hat die
Putſch nicht kaunte, ſcheint ſich jetzt in den Kreiſen des Holzverbrauchs die Berechnung aller Verkäufe in fremder Währung vorgeſchrieben.
wd. Kapitalserhöhung der Eſſener Kreditanſtalt.
Tatſachs bemerlbar zu machen, daß die Mittelnicht ausreichen,
um die teuren Holzeinkäufe zut beſtreiten. Die Verpflichtungen der Holz=/ Die Bank ſchlägt die Erhöhung des Kapitals um 100 auf 200 Millionen
verbraucher aus Lieſerungen wachſen mit der Entwertung der Mark und vor. Hiervon ſollen 50 Millionen den Aktionären zu einem noch
feſtzu=
cs fällt manchen BBetrieben ſchwen, Ordnug in den Zahlungen zu hale ſetzenden Kurſe augeboten werden.
ten. Aus ſolchen Verhältniſſen kann ſich leicht ein Käuferſtreik mit allen
wd. Kapitalserhöhung der Württembergiſchen
ſeinen noch von der vorjährigen Hauſſe her bekannten Nebeuwirtungen Vereinsbauk. Die Bank ſchlug eine Verdoppelug des
Altienkapi=
auch am Holzmarkt einſtellen. Es muß daher jumer wieder auf die Ge= tals von 40 auf 80 Millionen vor. Auf eine alte Aktie wurde eine neus
fahren, die durch die derzeitigem Preisbewilläigungen entſtehen können, angebotzen.
hingewieſen werden. Die Kaufkraft des Holzhandels verringert ſich eben= wd. Verein deutſcher Maſchinenbauanſtalten. In
falls. Gewaltig angeſtiegen ſind in letzter Deit namentlich die Preiſe für der nicht öffentlichen Mitgliederverſammmlung nahm der Verein
Stel=
unbeſäumtes Schnittholz, das von weſtdeutſchen Holzhändlern in großen lung zu den eutſcheidenden großen Tagesfragen. Geheimrat Boxlig
Mengen angekauft worden iſt. Hier ſpricht weniger der Bedarf im In= gab der Erwartung Ausdruck, daß die Kreditaktion der deutſchen
Indu=
land mit als die Anſicht, daß bei dem wiedrigen Stande der deutſchen ſtrie bald zu einer Einigung der Betolligten führen möge. Zur Frage
Mark eine Ausfuhr nach Golland ſich in größerem Umſange bewerkſtel= der Deviſenbeſchaffung zuurde erklärt, daß der deutſche Maſchinenbau
be=
ligen laſſen wird. Indeſſen liegt der holländiſche Holzmarkt danieder, reit iſt, dem Reiche zur Erfüllung ſeiner Verpflichtungen Deviſen aus
und je mehr Angebote in Schnitthölzern aus Deutſchland einlaufen, um dem Erlös des Ausfuhrgeſchäftes zur Verfügung zu ſtellen und zwar will
ſo geringer wird die Bereitwilligkeit der holländiſchen Holzkäufer zu Ab= der Maſchiuenbau 25 Prozeut vom Werte ſeiner Ausfuhr in
anerlann=
ſchlüſſen. Auf dem deutſchen Holzmarft beſteht eine noch nie beobachtete ten Deviſen abliefern. Dieſe Verpflichtung bezieht ſich auf alle Geſchäfte,
Unſicherheit, die noch dadurch genährt wird, daß ſich viele Sägewerks= für die nach dem 15. Dezemher Ausſuhrantrag geſtellt wird. Zur Frage
beſitzer zu überſtürzten Angeboten für das neue Mundholz in den Forſt= der Exportpreisfeſtſetzung im Maſchinenbau bezeichuete Dr. Böhne (Sächſ.
verkaufsterminen himeißen laſſen. Es ſind für geringwertige Liefern= Maſchinonfabrik Hartmann) als oberſten Grundſatz die Notwendigkeit,
hölzer Preiſe von 500—500 Mark je Feſtwmeter und ähnliche Preiſe für nach dem Auslaud ſo teuer twie möglich zu verkaufen und die Preiſe nicht
Fickten bezahlt worden. In die Verhältniſſe wird noch mehr Verwirrung zom inländiſchen, ſondern vour ausländiſchen Markt abhängig zu machen.
dadurch hineingetragen, daß Polen zurzeit bei dem Anſteigen der pols Angeſichts des Niedergangs der Mark müſſe man allgemein auf eins
niſchen Mark Deutſchland kaum beliefern tann. Wenn nicht die polniſche Faltuvſarung in ausländiſcher Währung dringen. Ein mögliclſt großze=
Maark fällt, wird dieſer Zuſtand dem deutſchen Holzgewerbe höchſt unan= Teil der Kaufſumme müſſe als Anzahlung gefordert werden. Die Frage
ge ehm Folgen Gringen.
der Reparationsleiſtungen im Zuſammenhang mit den Leiſtungsverbän=
w. Frankfurt a. M., 30. Nob. In der nächſten Woche finden
Börſenverſammlungen der Wertpapierbörſe am Montag, den
5. Dezember, Mittwoch, den 7. Dezember, und Freitag, den 9.
Dezem=
ber, in der übernächſten Woche am Montag, den 12. Dezember,
Mitt=
woch, den 14. Dezember, und Freitag, den 16. Dezember, ſtatt.
Devi=
ſen und Noten werden an den übrigen Werktagen wie bisher notiert.
* Mannheim, 30. Notz. Wie die Neue Badiſche Landeszeitng
mitteilt, iſt am Dienshag die Zuteilung aurf die Zeichungen für die
Ak=
tien der Automobil=Aktiengefellſchaft (Vizenz Bugatu)
in Mamnheim erfolgt. Dabei hat ſich eine außerordentlich ſtarke
Ueber=
zeichtung engeben, ſodaß die Zuteilung auf die mit 190 Prozent
ausge=
gebenen Aktigen, die für ein Jahr geſperrt ſind, nicht mehr als 1 Prozeut
der gezeichneten Beträge betrug. Nach dom gleichen Blatte gibt die
Badiſche Anilin= und Sodafabrik Ludwigshafen
be=
kamt, daß aun 11. Dezember die Reſtzahlumg auf ihre jungen Aktien
nit 25 Prozent zu leiſten iſt. Nach erfolgter Zahlung werden die
Ak=
tiemurkunden nebſt Gewinnanteilſcheinbogen gegen Rückgabe der ſeinerzeit
ausgeſtellten Kaſſenquittungen ausgegeben.
* Eſſen 30. Nov. In der heutigen Sitzung des Roheiſen=
Ausſchufſes des Eiſenwirtſchaftsbundes wurden
fol=
gende Preiserhöhungen beſchloſſen; hämatit= und eu=armes
Stahleiſen our 1191 Mk., Gießerei=Roheiſen 1 und 3 um 1126 Mk.,
Sie=
gerländer Stahleiſen um 605 Mk., Spiegeleiſen um 390 Mk., Gießerei=
Roheiſen, Luxemburger Qualität um 1078 Mk., Ferromaugan 80proz.
um 4200 Mk. mit eimer Kursklauſel, Ferromangan 50proz, um 3450 Mk.
mit einer Kursklauſel, Ferroſilieium um 1550 Mk. und Temper=Roheiſen
um 900 Mk. Hiernach ſtellen ſich die neuen, für Monat Dezember als
Höchſtpreiſe geltenden Verkaufsppeiſe wie folgt: hämatit 3891 Mk.,
cu=
armes Stahleiſen 3556 Mk., Gießerei=Roheiſen 1 3326 Mk., desgleichen 3
3250 Mk., desgl. Luxemburger Qunlität W53 Mk., Ferromangan 80proz.
11 750 Mk., desgl. 50proz. 9200 Mk., Ferrocilieium 4500 Mk. und
Tem=
per=Roheiſen 3300 Mk. Die Preiserhöhungen ſind bedingt durch die
er=
hebliche Verteuerung vom Koks und durch die weitere Verteuerung der
ausländiſchen Erze infolge der ſtändig fortſchreitenden Entwertung
un=
ſerer Währung (die ſchwediſche Krone iſt G5 Mk. gegen 37 Mk. am Tage
Gebührenordnung für Hebammen.
1 3ch verweiſe hinſichtlich der vom 1.
Ok=
der 1921. ab in Kraft getretenen, um 50 %
löhten Sätze der Gebührenordnung auf die
Yanntmachung des Miniſteriums des Innern
un 10. November 1921 ſveröffentlicht in der
Aemeſtädter Zeitung Nr. 261 vom 14.
No=
miber 1921).
Die Bekanntmachung kann in Zimmer 33
Stadthauſes eingeſehen werden. (st18146
Darm adt, den 29. November 1921.
Der Oberbürgermeiſſer.
Bemeindeſteuer=Mahnung.
Das 3. Ziel der Reinigungsſteuer und
Ahnungsluxnsſtener für 1921 iſt. bei Mei=
Ng der Beitreibun, bis 10. Dezember Ifd.
N hierher zu zahlen. Voy 12. Dezember
ywerden Pfandkoſten erhoben. (st13111
Darmſtadt, den 25. November 1921,
Stadtkaſſe.
Schulgeld=Mahnung.
Das Schulgeld für das 4. Kalender=
Gueteljahr 1921 für die ſtädtiſchen und
utlichen Schulen iſt bei Meidung der
Bei=
wbung bis 10. Dezember 1fd. 38. hierher
zahlen. Vom 12. Dezember an werden
(st13112
Andkoſten erhoben.
Darmſtadt, den 25. Nobember 1921,
Stadtkaſſe.
5idtiſcher Verkauf von
Unter=
lleidung im Lebensmittelamt,
Wilhelminenſtraße 15.
Der Verkauf von Unterwäſche uſw. wirb
Samstag, den 3. Tezember, nachmittags
khr, verlängert. Es ſind u a. noch
vor=
aden: gering beſchädigte Unterhoſen (Halb=
Me und Normalzeug), Flanell=Leibbinden,
Zeltuchſchuhe mit Lederſohlen. Futterbeutel
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Dezember 1921.
Rummer 323.
Danaé
57)
Roman von Kurt Frieberger.
(Rachdruck verdoten.)
Ehe Bredenkamp dorthin folgt, erſucht er Fräulein Weiſe,
ſich bereitzuhalten, denn ihre Einvernahme dürfte vorausſichtlich
längere Zeit in Anſpruch nehmem. Dam wendet er ſich
erwar=
tungsvollen Blickes den Anweſenden zu: „Die Geſchäftsgebarung
der Hedwig Weiſe kalse Gräfin Weſe fordert manche
Klarſtel=
lung. Darf ich fragen, wer von den Damen und Herren mit der
Firma Weſe in Geſchäftsverbindung ſtand.”
Erſtaunt ſehen die Gäſte einander an und es glückt ihrer
Angſt ganz meiſterlich, diefe Ueberraſchung vorzutäuſchen. Man
möchte meinen, daß Genthiner und Koppenhagen einen Scheck
nicht von einem Wechſel zu unterſcheiden vermögen; Fodor weiß
nicht einmal, was das iſt: ein Kurszettel.
Ungeduldig und ſchroffer mahnt der Kriminalbcamte: „Es
wäre in Ihrem perſönlichen Intereſſe, ganz unverzüglich
Auf=
ſchluß zu geben” Beharrliches Endgegenſchweigen reizt ihn zur
drohenden letzten Aufforderunig: „Ach bitte: Wer alſo ſteht in
geſchäftlichem Verkehr?”
Die wieedrholte Zumuvung weckt allgemeine Entrüſtung. Nur
die beiden Grafen bleiben aufrichtig unbeteiligte Zuſchauer.
Fo=
dor aber ſtellt die empörte Fvage: „Sehen wir wie Geſchäftsleute
aus?‟ Von ſeiner Unruhe ſtcht vorteilhaft die Ruhe Genthiners
ab, der das Eindringen der Polizei nur auf ein Mißverſtändnis
zurückzuführen vermag und feſtſtellt, daß man denn doch zu einem
muſikaliſchen Abend geladen ſei. Noch wunderſamer umgäbt den
Kapellmeiſter Warnkönig Adel ſeiner Kunſt. Es genügt ſchließlich
eine kurze Vorſtellung: „Kapellmeiſter Warnkönig von der
Reichs=
oper”. Spöttiſch fügt er hinzu: „Sie werden wohl nicht
muit=
maßen, daß ein Künſtler meines Ranges und Geld. . .?"
Ortrud, des Frieſenfürſten Sproß, nur ein klein wenig zu
haſtig, läßt die Satrapila ihren wuchtigen Alt ertönen: „Ich ſang.
Ich meine, das genügt.”
Bredenckamp, der einem Beamten winkt, die Namen zu
ver=
zeichnen, zuckt die Achſeln. Ganz Döenſt und preußiſche Härte ſagt
er: „Dann .. kann ich es den Anweſenden leider nicht erſparen,
ihre Daten zu Protokoll zu geben. Nur ne Formalität. Darf
ich bitten?‟ Er geht voran in den Nebenraum, den Spiekermann
bezeichnete. Ihm folgten ſeine Beamten, während zwei Mann
in Umiform die Ausgangstüre beſetzen. Zögernd entſchließt ſich
die Geſellſchaft zu gehorchen. Keiner mag vorangehen, keiner den
Anfang machen. Scheue Blicke ſtreifen Hede, neidvolle die beiden
Grafen, denen man wohl nichts anhaben kann. Schüchtern ſchiebt
Koppenhagen einen Stuhl heran, denn die verehrte Gräfin
ſcheint erſchöpft. Sie hört nicht, wie Fodor mit ehrfurchtſamer
Verbeugung vor ſie hintritt und ebenſo feig als feierlich verſichert:
„Gnädigſte! Bauen Sie feſt auf uns. Wir werden Sie nicht im
Stiche laſſen”. Sie hört wichy, wie Genthiner kalt und überlegen
ausruft: „Wir ſind überzeugt, Gräfin, es handelt ſich um ein
Mißverſtändnis”. Sie denkt nur an Jogchim, nur ihn ſucht ihr
verſchleierter Blick. Das merken auch die anderen und bei der
Gräfin bleiben nur die Grafen. Die ſchöne Frau zittert,
wan=
kend ſucht ſie Halt. Zornebog und ſein Neffe ſtützen ſie. Nun
lehut die ſehr Erſchöpfte müd im weichen Polſterſtuhl.
Joachim hat in Jahren des Todesſ=hreckens ſo Schmerzliches
nicht erlebt. Unfagbares Heimweh faßt ihn nach den Stunden
von geſtern, nach dem herben wahnſinnigen Glück des
Wieder=
ſehens, nach dem Rauſch von Liebe und Hoffnungsloſigkeit, nach
ſeiner Hede, die wicht mehr war, nie mehr ſein wird. Die niemals
log. Der es ſo furchtbar ſchwer fiel, ihre Liebe zu verhehlen.
Wie ſtumm und troftlos ſchluchzte ſie am Tag des Abſchiedes vor
der Hcerfahrt, als ſie ſtill, haſtig, heimlich Abſchied nehmen
muß=
ten im Dunkel des Parks, als ſie nicht mehr die letzten Stunden
mit ihm verbringen konnte, weil er, dienſtgehemmt, nicht durfte.
Hede, ſo gut, ſo tpeu, ſo ehrlich.
Warum das ihm? Wäre er doch hart geblieben! Hätte er
nur dem Oheim Widerſtand geleiſtet, nicht Zeuge ſein müſſen,
Zeuge und nun ſelber Schquſpiel. Die Profitbanditen hatte ihm
der alte Herr vorzuführen verſprochen; nun bedarf es nur eines
Wortes und dieſes habgierige, rohe, feige Gelichter wird ſich am
Anblick des Geliebten der Hochſtaplerin weiden. Schmierige
Neu=
gier wird ſein tiefſtes heilig gehaltenes Geheimmis umſchmüiffeln.
Könnte er fort!
Da fühlt er, ſieht er, wie ſich zwei große blaue Augen zu ihm
heben. Sehnſucht und tiefſter Kummer ſchauen ihn an. Willenlos
zieht es ihn zur Geliebten, er neigt ſich und flüſtert die qualvolle
Frage: „Hede! Warum . . . Wie konnteſt du das tun?”
Langſam und verwundert ſchüttelt ſie den Kopf: „Das fragft
du?”
„Ein Weſen wie keines, ſo ganz Wahrheit.” —
„Ich bin nicht anders, als ich immer war.”
„Wie fremd! Wie unbegreiflich!”
„Joachim. Ich weiß, nun iſt alles zu Ende. Nie mehr werde
ich dich ſehen, ich, die Verbrecherin ..
„Nicht! Hede...‟ Schmerzlich wehrt er dem furchtbaren
Wort.
„Ach laß nur. Wenn ich auch feſt glaube, daß ich nüchts
Schlechtes getan, wenn mich auch niemand zu beſchuldigen
wa=
gen wird, wern das Gericht auch keine Zeugen ſinden kann, die
mich belaſten, ich weiß, was ich nun in Deinen Augen bin. Nur
jetzt, Joachim, die kleine Spanne Zeit, ehe ſie mich abführen, ins
Gefängnis, verlaß mich nicht. Ja? Bleib bei mir, Joachim.”
Graf Zornebog weiß wun unendlich viel. Er hört dem
Flü=
ſtergeſpräch nicht zu, ſteht groß und hochaufgerichtet, nachſinnenh
da. So hemmt er den Bick der Gäſte, die ſich vor der Türe zun
Schreibtiſch des Krimimalbeamten ſtauen. Der läßt einen wach
dem anderen, erſt Damen, dann Herren, einzeln näher bitten,
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dert Angabe des Namens, des Alters, der Wohnung, geht zus
heikleren Dingen über, prallt aber auch mit ſchärfſtem Verhör an
Panzerglätte der Vorſicht und meiſterlich geſpielten
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ſtehens.
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