Darmstädter Tagblatt 1921


18. November 1921

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Nummer 309

Freitag, den 18. November 1921

Einzelnummer 25 Pfg.

Wer hilft Deutſchland?
Die Rebolutionsregierungen in Deutſchland von Scheide=
manm
bis herauf zu Wirth haben immer wieder betont, daß das
deutſche Volk aus dem Strudel des politiſchen und wirt=
ſchaftlichen
Elends, in den es durch die Folgen des verlorenen
Krieges hineingeriſſen worden war, ſich niemals werde heraus=
arbeiten
können, wenn es nicht mit einem geſunden Optimismus
au den Wiederaufbau der Heimat herangehe. Wer heute ohne
Vorurteil auf die Zeit zurückblickt, die ſeit dem Tage des Waf=
fenſtillſtandes
verfloſſen iſt, wird wahrheitsgemäß geſtehen müſ=
ſen
, daß das deutſche Volk in den vergangenen drei Jahren trotz
aller inneren und äußeren Not, trotz Hunger und Elend mutig
und entſchloſſen ſeinen dornenvollen Leidensweg gegangen iſt
in dem Glauben, ſich dadurch die Anerkennung und damit die
Gerechtigkeit auch des Teiles der Welt zu erringen, der es mit
vereinten Kräften zu Boden geworfen und doch nicht beſiegt hat.
Dieſer Glaube, den ſich das deutſche Volk bei allen Enttäuſchun=
gen
, die ihm die letzten Jahre gebracht haben, doch immer wieder be=
wahrt
hat, ſcheint aber nun endgültig zuſchanden werden zu ſollen.
Nur politiſch Blinde können heute noch nicht ſehen, daß ſich auf
Seiten der Sieger nicht ein Finger rührt, um den Verelendungs=
prozeß
aufzuhalten. Es gibt wohl im Augenblick noch Leute ge=
nug
in Deutſchland, die erklären, daß der Zuſammenbruch
Deutſchlands in den dergangenen Jahren wohl ein halbes
Dutzend mal als unmittelbar bevorſtehend angekündigt worden
ſei, und daß ſchließlich ſich doch nichts derartiges ereignet habe.
Zudem werde die Entente es nicht darauf ankommen laſſen, daß
ein Sechzigmillionenvolk, deſſen Arbeit die ganze Welt brauche,
zugrunde gehe und in ſeinen Fall halb Europa verſtricke.
Wenn man dieſe Auffaſſung im weiten Kreiſen Deutſchlands
bei den verſchiedenſten Anläſſem vertreten hört, wird man un=
wvillkürlich
an eine Aeußerung des amerikaniſchen Finanzkönigs
Vanderlip erinnert, die er bei ſeiner letzten Europareiſe einem
engliſchen Jourmaliſten im Wien gemacht hat, und die dahin lau=
tete
, daß Amerika auch nach dem Zuſammenbruch der Mittel=
rnächte
luſtig und vergnügt weiter leben werde, wenn es auch
eine Zeitlang unter den Folgen einer ſolchen Kataſtrophe zu lei=
den
haben würde. Europa ſolle ſich überhaupt keine Hoff=
nungen
auf amerikaniſche Hilfe machen, wenn es
richt eine große Enttäuſchung erleben wolle. Was Herr Vander=
lip
ſagte, war bitter, aber wenigſtens wahr und ehrlicher als all
die leeren Verſprechungen, die von amerikaniſcher Seite oft ge=
macht
und doch nie gehalten worden ſind. Soweit Deutſchland
in Frage kommt, wiſſen wir heute, daß alle die Hoffnungen, die
an früher uind bis in die letzte Zeit hinſichtlich einer amerika=
niſchen
finanziellen Hilfe hegte, wie Seifenblaſen zerplatzt ſind,
und daß als Ergebnis aller Verhandlungen mit den Amerikanern
die Tatſache feſtgeſtellt werden muß, die ſtets die gleiche war, iſt
und bleiben wird: Amerika hilft uns nichi. Was haben wir von
der Entente zu erwarten? Man ſah bei uns in dem vergangenen
Monaten ſo viele Schwenkungen in der Politik Englands, ja
ſogar Frankreichs, daß die Optimiſten unter unſern Politikern und
diejenigen, die glauben, in Berlin das Pariſer und Londoner
Gras wachſen zu hören, Wandlungen in der Ententepolitik
ankündigten, von denen auch nicht ein Hauch bis zur Stunde zu
verſpüren iſt. Der Einzug der Reparationskommiſſion in Ber=
lin
in den allerletzten Tagen hat, ſogar, zu verheißungsvollen
Kommentaren Anlaß gegeben, die befremdlicherweiſe ſchon er=
ſchienen
, ehe überhaupt noch ein Vertreter der Ententeregierun=
gen
in Berlin hatte den Mund auftun können. Nun iſt es ſtil=
ler
und ſtiller geworden und es wird keine Woche mehr dauern,
bis wir wiſſen werden, daß die Reparationskommiſſion nicht als
Bertreter des Rechts, ſondern der Gewalt nach Berlin gekom= Waſhington 17. Nov. (Reuter.) In der geſtrigen erſten
men iſt. Frankreich denkt nicht daran, Deutſchland an der Repa=
lationsſchuld
etwas nachzulaſfen, ja es wird ſogar einem an=
deren
Zahlungsmodus mr zuſtimmen, wenn der mit anderen
ſchwerſten Leiſtungen von Deutſchland erkauft worden iſt. Eng=
land
aber hat ſeit Genf die politiſche Führung ſo weit Frankreich
abgegeben, daß es nur um den Preis eines ſchweren Konfilktes
mit ſeinem Bundesgenoſſen ein wirkliches Eintreten für Deutſch=
land
wagen könnte.
Wer hilft Deutſchland aus ſeiner Not? Die klare Antwort
lautet: Niemand. Es wäre eine angeſichts unſerer Lage mehr
als gefährliche Selbſttäuſchung, wenn unſere Regierung ſich noch
weiter darauf verlaſſen wollte, daß irgendein Staat auf der Welt
zit Deutſchlands Rettung in die Breſche fpringen würde. Wäre
je eine Abſicht dazu vorhanden geweſen, ſo hätte es längſt ge=
ſhehen
können. Heute wäre es ein ungefunder Optimismus,
wenn wir nur noch einen Tag von der Hoffnung auf Dinge leben
wollten, die nie und nimmer eintreten werden. Sich ſelbſt hel=
fen
oder untergehen, das iſt die Wahl, vor die wir heute geſtellt
ſind. Ob wir die Probe beſtehen?.

Hardings Gäſte und die Nicht=Eingeladenen.
I. Berlin, 16. Nov. In Waſhington kommen die
Herrſchaften zur feſtlich=fröhlichen Beratung und Abſchluß=
rechmrng
über das von Poincaré, Lloyd George und Wilſon ein=
geleitete
Weltaufteilungsunternehmen zuſammen. In den Vor=
zimmern
dürfen die Bedienten der ſogenannten Sieger herum=
kungern
und draußen können die Neutralen aus einer gewiſſen
Entfernung einmal einen Blick in die hellerleuchtete warme
Prunkſtbe und auf die üppig beſetzte Tafel der Schmauſenden
und Zechenden werfen. Was aber nicht zu den Bedienten und
zum neugierigen Straßenpöbel gehört, hat aus tauſend Meilen
Abſtand ſich den letzten Pfennig, den letzten Atemzug und den
letzten Bluts= und Schweißtropfen abzuſchinden und abzurackern,
Weib, Kind, Kindeskind dem Hungertode und der Schande preis=
gegeben
, um die Rechnung für das Bacchanal der Triumphieren=
den
des 14 Punkte=Ideals zu bezahlen. Der Nuſſe iſt in ſei=
ſien
Steppen, Sümpfen und Schneewüſten unangreifbar, alſo hat
ganz allein der Deutſche alle, alle Laſten der Paix francaise
aufzubringen. Das iſt ſeit drei Jahren bei allen Weltkongreſſen
und Weltkonferenzen dasſelbe Bild, und bei den kommenden
Weltkongreſſen und Weltkonferenzen wird die Rollenverteilung
genau die gleiche ſein vorausgeſetzt, daß dann noch die fran=
iöſiſchen
Raben und polniſchen Ratten vom deutſchem Reichs=
ſadaver
überhaupt ein Knöchelchen übrig gelaſſen haben, was
bei der Gefräßigkeit dieſer Tiere unwahrſcheinlich iſt. Tu Las
oulu, Michel, tu Las vouln! Weshalb beklagſt du dich denn?
2u meinſt es ja auch mit deinem Wehklagen gar nicht ernſt. Du
ſeierſt ja ſogar mit den Waſhingtoner Herrſchaften zuſammen
dieſe Novembertage, die uns von fluchbeladener Obrigkeits=
hrechtſchaft
befreit und uns endlich die Freiheit auf ententiſtiſche
urid ſozialiſtiſche Art gebracht haben; dazu Frieden und Brot
leid Geld in ganzen Makulaturhimalgigs.

Diesmal iſt es weniger Frankreich, das die Sucher nach ſei=
ner
edlen Menſchenſeele betrogen und betrübt hat, als England.
Ueber Frankreich, dieſe Miſchung von Amokläuferei und Shylock=
gier
, iſt auch bei unſeren Illuſioniſten und Illuminaten keine
Täuſchung mehr möglich, ſoweit ſie nicht gewerbsmäßige Frans=
quillons
ſind. Dem ollen ehrlichen Fair play=Walliſer waren
aber die amtlichen, halbamtlichen und freiwilligen diplomatiſchen
Aushilfskräfte unſeres Wirth glücklich ſcharenweiſe ins Gam ge=
gangen
. Gerade ſo, als ob aſiatiſche und amerikaniſche Schiebun=
gen
, transatlantiſche Spannungen, Pleß=Gruben und Pleß=
Hütten nicht mehr Wert hätten als ein britiſches Ehremport:
von den völlig gleichgültigen Rettungsmöglichkeiten für das
gänzlich belangloſe, krepierende deutſche Volk ganz zu ſchweigen.
Thiers ſagte manchmal: Die Türkei kann ſterben, aber ihr Leich=
nam
wird ganz Europa während fünfzig Jahre verpeſten. Mit
Deutſchland mag es ähnlich gehen aber was kümmert das den
Londoner politiſchen Geſchäftsmann, der nur noch in anderen
Kontinenten kalkulieren und ſpekulieren zu möiſſen glaubt!
Die Londoner irren ſich freilich mit dieſer Rechnung genau
ſo, wie die Franzoſen ſich irren. Aber dieſer franzöſiſch=engliſche
Irrtum macht ſich einſtweilen noch nicht ſo fühlbar. Warum
hat man nicht an die Warnungen des alten Fritz gedacht, der die
engliſche Politik ſo gründlich kennen gelernt hat? Warum dachte
man bei Lloyd Georges Verſprechungen nicht an die Verlogen=
heit
der britiſchen Diplomaten auf dem Wiener Kongreß, die zu=
erſt
ankündigten, daß alle deutſchen Lande weſtlich des Rheins,
den alten burgundiſchen Kreis miteingeſchloſſen, an Deutſchland
gegeben werden ſollten? Mit Auſtralien ſollte der gemein=
ſame
Feind von Preußen in Schach gehalten werden. Und
hinterher machte dasſelbe England, insgeheim mit Frankreich
aus, daß den Deutſchen auch die beſcheidenſten Früchte ihrer
opferſchweren Anſtrengungen und glorreichen Siege wieder ge=
raubt
wurden. Warum dachte man nicht an Charles Dickens
Lebenserinnerungen, die am klarſten das ewig wechſelnde Dop=
pelſpiel
der Londoner Diplomatie ſtudieren laſſen?
Mit dem angelſächſiſchen Liebestraum des roten Gretchens
iſt es alſo in den Tagen von Genf und Waſhington nichts. Das
Winſeln am der franzöſiſchen Türe macht nur heiſer und bringt
nichts als Fußtritte ein. Italien ſitzt ſelbſt in Not, und Japan
iſt weit; Rußland iſt ganz abweſend. Wieviel Provinzen und
republikaniſche Mark=Billionen wird Gretchen noch verlieven
müſſen, bis ſie erkennt, daß ſie wahre Freunde und Berater und
Retter mr im eigenen Hauſe finden kann, und daß ſie erſt einmal
dieſes Haus wieder in Ordnung bringen muß?
(Franz Wusk im Tag‟.)
Die Waſhingtoner Konferenz.
Die Probleme des fernen Oſtens.
London, 16. Nov. (Wolff.) Einer Waſhingtoner Exchange=
meldung
zufolge hielten die Mitglieder der Konferenz heute
nachmittag eine geheime Sitzung über die Probleme des
fernen Oſtens ab. Es herrſchte der Eindruck vor, daß ein
Druck ausgeübt werde, um Fragen zur Sprache zu bringen, die
das Programm der Konferenz bisher nicht umfaßte. Staats=
ſekretär
Hughes habe jedoch bisher nicht die geringſte Neigung
gezeigt, den Uinfang der Konferenzverhandlungen weiter aus=
zudehnen
; als urſprünglich beabſichtigt war. Perſönlichkeiten,
die in enger Fühlung mit der britiſchen Delegation ſtehen, ſeien
der Anſicht, daß Eroßbritaunien das engliſch=japaniſche Ab=
kommen
, nicht aufgeben werde, wenn die Waſhingtoner Kon=
ferenz
nicht befriedigenden Erſatz dafür biete.
Sitzung des Ausſchuſſes der Waſhingtoner Konferenz für
die Frage des Stillen Ozeans und des fernen Oſtens for=
derte
der chineſiſche Geſandte Sze die Aufrechterhal=
rung
der offenen Tür in China und die Abſchaffung der Ge=
heimberträge
bezüglich Chinas. Sze beſtand auf der Aufrecht=
erhaltung
der territorialen Integrität und der politiſchen wie
der adminiſtrativen Unabhängigkeit Chinas und forderte die
Aufhebung der Beſchränkungen der politiſchen, gerichtlichen und
adminiſtrativen Aktionsfreiheit Chinas. China verpflichte ſich
dagegen, keine Gebietsteile einer auswärtigen Macht zu über=
tragen
. Es verlautet, daß Sze die Schantungfrage umd die
Frage der ausländiſchen Konzeſſionen nicht erwähnte. Es folgte
eine allgemeine Debatte, jedoch keine Antwort von
ſeiten Japans. Von maßgebender Seite verlautet, daß dieſe
Vorſchläge die moraliſche Unterſtützung der amerikaniſchen De=
legation
haben. Die Mitglieder der franzöſiſchen De=
legation
ſind der Anſicht, daß dieſe Vorſchläge eine geeignete
Grundlage zur geſamten Erörterung aller Fragen des fernen
Oſtens bebeuten. Man nimmt an, daß die chineſiſche Delegation
baldigſt die Gelegenheit ergreifen wird, um eine beſondere Re=
gelung
der ausſtehenden Fragen, wie z. B. der Schantungfrage,
der mongoliſchen und der mandſchuriſchen Frage, ſowie aller an=
deren
ſtrittigen Probleme vorzuſchlagen. Der italieni=
ſche
Vertreter Schanzer erklärte, die Italiener würden
jede Löſung unterſtützen, die die freie Entwicklung Chinas nicht
hindere und die Gleichberechtigung der verſchiedenen. Nationen
in China gewährleiſte.
London, 17. Nov. (Wolff.) Der Senderberichterſtatter des
Daily Chronicle in Waſhington meldet, man habe die Schwie=
rigkeiten
des Problems des fernen Oſtens erkannt und
gerüchtweiſe verlaute, daß von ſeiten der britiſchen und ſo=
gar
der japaniſchen Delegation Vorſtellungen erhoben
worden ſeien. Staatsſekretär Hughes ſei jedoch nicht der Mann,
der ſich von ſeinem Ziel leicht abbringen laſſe. Er ſei voll=
kommen
bereit, auch im dieſer Frage ſo mutig zu handeln, wie
in der Abrüſtungsfrage, wen er dazu getrieben werden ſollte.
Es beſtehe die Gefahr, daß die Konferenz wegen dieſer
heiklen Frage auf einen koten Punkt komme. Hughes
werde alsdann ohne Zögern die geſamte Frage vor die Meinung
der Welt bringen. Es ſei jedoch ſehr wahrſcheinlich, daß Japan
zu allererſt mit einem durchdachtem Plan hervortreten werde.
Es ſei ſicher, daß Japan einen ſolchem Plan bereit habe; ebenſo
ſicher ſei, daß Japam die Torheit und die Gefahr ſeiner bis=
herigen
Politik in China erkenne. Es ſei von vitaler Bedeu=
tung
für Japan, daß die Löſung dieſes Problems ge=
funden
werde, das Japan mit Iſolierung und vielleicht ſogar
mit Krieg mit dem Weſten bedrohe. Der Berichterſtatter des
Blattes iſt jedoch der Anſicht, wenm Staatsſekretär Hughes da=
für
eintreten ſollte, daß China das geſamte Gebiet von Groß=
China umfaßt, ſoweit es nicht endgültig veräußert worden iſt,
es ſchwierig ſein würde, die bedingungsloſe Zuſtimmung dazu

zu erhalten.

Der Streit um die Sceabrüſtung.
Paris, 17. Nov. (Wolff.) Nach einer Meldung der Chi=
cago
Tribune aus Waſhington iſt der Kongreß davon unter=
richtet
worden, daß die Vereinigten Staaten, falls der
Hughesſche Vorſchlag ſcheitere, beabſichtigen, zu den im Bau be=
findlichen
16 Schlachtſchiffen erſter Klaſſe ſofort weitere 14 neue
zu bauen. Nach einer von der Chicago Tribune veröffendlich=
ten
Meldung aus Tokiowird Japan acht Dreadnoughts und
vier Schlachtſchiffe für ſeine Flotte fordern.
London, 17. Nov. (Wolff.) Wie der Sonderberichterſtatter
des Daily Chronicſe meldet, iſt das japaniſche Marine=
amt
wegen der britiſchen Forderungen in der U=Boots=
Frage ſtark in Verlegenheit. Es herrſcht dort die Anſicht ,daß
die Vereinigten Staaten ein beſonderes Intereſſe daran hätten,
die U=Boots=Waffe beizubehalten, da die Unterwaſſerfahrzeuge
die beſte Verteidigungswaffe ſeien, die die Vereinigten Staaten
beſäßen.
Frankreich will nicht abrüſten.
Paris, 17. Nob. (Havas.) Der Sonderberichterſtatter der
Havasagentur meldet aus Waſhington, Briand werde ſich am
26. November an Bord des Dampfers Paris nach Frankreich
einſchiffen. Am Montag werde er der Konferenz den fran=
zöſiſchen
Standpunkt hinſichtlich der Abrüſtung zu
Waſſer und zu Lande unterbreiten. Er werde dartun,
daß Frankreich auf die natürliche Grenze des Rheins verzichtet
habe angeſichts des Garantievertrages der drei Mächte, der
aber nicht zuſtande gekomen ſei, und daß Frankreich daher ge=
zwungen
ſei, ſeine Armee beizubehalten zum Schutze ſeiner nur
umgemügend geſicherten Grenzen. Da die Beibehaltung der jetzi=
gen
Flottenſtärke der befreundeten Nationen als unerläßlich
anerkannt worden ſei, ſo ſei die Aufrechterhaltung der Land=
ſtreitkräfte
mit Rückſicht auf das wie Havas behauptet
feindſelige Deutſchland noch weit mehr begründet. Briand werde
daher die Konferenz bitten, in aller Form anzuerkennen, daß
die Sicherheit Frankreichs die Beibehaltung ſeiner Ar=
mee
im ihrer jetzigen Stärke erfordere.
Die Stimmung in Italien
Rom, 16. Nov. Bei aller günſtigen Aufnahme der
Hughesſchen Vorſchläge iſt die italieniſche Preſſe ſkep=
tiſch
. Man dürfe ſich nicht durch de äußeren Schein täuſchen
laſſen. Die Waſhingtoner Konferenz ſei der Verſuch Ameri=
kas
, den Pariſer Mißerfolg Wilſons wettzumachen. Die
Rüſtungen ſeien nur die äußerliche Folge der politiſchen Lage.
Mit der Abrüſtung heile man nur, das äußere Uebel. Die
Schwierigkeit beginne bei den politiſchen Fragen. Auch laſſe die
vorgeſchlagene zahlenmäßige Abrüſtung ſehr wichtige militäriſche,
politiſche und wirtſchaftliche Machtfaktoren außer acht, mit deren
Hilfe Amerika ſeine Lage verbeſſern vvolle. Mit der Abrüſtung
ſuche es Zeit zu gewinnen. Durch Schonung Englands und
Frankreichs ſuche es Japan zu vereinſamen. England, das
trotz des äußeren Scheins an Japan feſthalte, folle gezwungen
werden, ſich zu entſcheiden.
* Paris, 15. Nov. Der Intranſigeant läßt ſich vom ſei=
nem
Sonderberichterſtatter in Waſhington melden, daß Ita=
lien
die Einſchränkung der franzöſiſchen Flotte
verlangt habe, da es ſich bei dem gegenwärtigen Zuſtand
im Mittelmeer nicht mehr ſicher fühle. Es werde verhandelt,
und Italien werde wahrſcheinlich ein Verhältnis von 4:3 zwi=
ſchen
der franzöſiſchen und der italieniſchen Flotte zugeſtehen,
abgeſehen von den kleinen ſchnellen Schiffen, die Frankreich be=
ſitzt
. Dabei bleibe aber für den Augenblick die Frage der Unter=
ſeeboote
in der Schwebe.
Loucheur über das Wiesbadener Abkommen.
Paris, 17. Nov. (Wolff.) Vor den Senatsausſchüſſen der
Finanzen und der auswärtigen Angelegenheiten erſchien geſtern
Miniſter Loucheur, um Auskunft über das Wiesbade=
ner
Abkommen zu geben. Es wurde folgendes Communiqué
veröffentlicht: In Beantwoxtung der von verſchiedenen Mit=
gliedern
der beiden Kommiſſionen geſtellten Fragen ſetzte der
Miniſter auseinander, wie er ſich das Fundtionieren des Ab=
kommens
denke im Hinblick auf die Zahlungsverpflichtungen
Deutſchlands vom 5. Mai 1921, alſo vom Londoner Uiltimatum.
Nach den Erklärungen Loucheurs hat ſich, wie der Matin be=
richtet
, eine Debatte entwickelt, in der folgende Fragen geſtellt
wurden: Müſſen wir Zahlungen in Natura annehmen? Müſſen
wir dieſe Lieferungen mit den Jutereſſen Deutſchlands und den
Notwendigkeiten unſerer Induſtrie in Einklaug bringen? Das
ſeien die Fragen, die alles zuſammenfaßten und auf die Mi=
niſter
Loucheur bejahend geantwortet habe. Er habe hinzu=
gefügt
, das Abkommen wäre unnütz, wenn es nicht die Zuſtim=
mung
der Alliierten fände. Die Haltung der britiſchen Preſſe
könnte den Glauben erwecken, daß einige Einwendungen ſeitens
Englands gemacht würden. Heute aber habe, Frankreich die
Verſicherung, daß dies nicht der Fall ſei. Die britiſche Regie=
rung
ſcheine übrigens entſchloſſen zu ſein, darüber nächſtens eine
Erklärung abzugeben. Das franzöſiſche Parlament habe ſich mit
der Frage der Transportkoſten und der Zollregelung für die
deutſchen Lieferungen zu beſchäftigen. Miniſter Loucheur ſoll
auch erklärt haben, daß nach ſeiner Anſicht die Baiſſe der Mark
bereits alle Vorausſagen überſchritten habe und daß eine Reak=
tion
jedenfalls eintreten werde.
Die Gegenliſte.
* Der Kyffhäuſerbund hat im Namen von rund drei
Millionen ehemaliger Soldaten, die ihm als Mitglieder ange=
hören
, dem Reichskanzler gegenüber den dringenden Wunſch ge=
äußert
, nunmehr mit der Herausgabe einer Gegen=
liſte
feindlicher Kriegsverbrecher nicht mehr zu
zögern. Er weiſt insbeſondere auf die unſere alte Armee be=
ſchimpfenden
Vorgänge hin, die ſich in letzter Zeit in Frankreich
und Belgien zugetragen haben, wo mam dazu übergegangen iſt,
Angehörige des deutſchen Kriegsheeres in sontumaciam zu ver=
urteilen
und durch monumentale Denkmäler angebliche deutſche
Kriegsverbrechen in Stein zu verewigen. Derartige Be=
ſchimpfungen
unſerer alten deutſchen Armee
ſind Beſchimpfungen für das ganze deutſche Volk; ſie können
und dürfen nicht ſtillſchweigend hingenommen werden!
Gegen die Entſtaatlichung der Eiſenbahnen.
* Berlin, 16. Nob. Geſtern abend fand im Zirkus Buſch
zu Berlin eine vom Deutſchen Eiſenbahnerverband
veranſtaltete Proteſtverſammlung ſtatt gegen den Plan
einer Umwandlung der Reichseiſenbahnen in einen pri=
patwirtſchaftlichen
Betrieb. Es wurde eine Entſchließung an=

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Seite 3.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. November 1921.

Rummer 309.

genomimen, in der gegen die verlangte Auslieferung der deute
ſchen Eifenbahnen an die Privatinduftrie proteſtiert und erklärt
wird, daß die Verſammelten entſchloſſen ſeien, bei eventueller
Durchführung dieſes Planes des Reichsverbandes der deutſchen
Induſtrie ſofort mit dem Generalſtreik zu antworten. Die Ent=
ſchließung
fordert weiter die Erfaſſuug der Gold= urd Sach=
werte
.
Die gegenwärtige Zuckerknappheit.
Hierzu ſchreibt uns die Zuckerwirtſchaftsſtelle des
Vereins der deutſchen Zuckerinduſtrie
Es gibt immer noch zu wenig Zucker, und für den vor=
handenen
im Verkehr befindlichen Zucker werden vielfach Preiſe
gefordert, die für die große Mehrheit der Bevölkerung uner=
ſchwinglich
ſind. Die Klagen über diefen Zuſtand, der den an
die freie Bewirtſchaftung des Zuckers geknüpften Erwartungen
recht wenig entſpricht, ſind in den letzten Wochen häufiger und
dringlicher geworden. Aber die Schuld liegt nicht bei den be=
teiligten
Gewerben. Die Zuckerinduſtrie hatte mit einer frühen
Rübenernte gerechnet; dieſe hat ſich aber infolge der anhaltenden
Trockenheit und Hitze, die die Rübenäcker ausdörrte und die
Erntearbeit erſchwerte, außerordentlich verzögert. Infolgedeſſen
konnte auch die Kampaguie der Zuckerfabriken nicht ſo früh be=
gonnen
werden, wie die Reichsregierung bei Aufhebung der
Zuckerzwangswirtſchaft vorausgeſetzt hatte. Auich ſonſt kamu
manches anders, als ſich vorausſehen ließ. Insbeſondere hat
die mangelhafte Wagengeſtellung die Rübenzufuhr und den Ab=
transport
des neu hergeſtellten Rohzuckers erſchwert. Die Raffi=
nerien
wiederum erhielten infolge des Wagenmaugels und der
ſchlechten Verkehrsverhältniſſe auf den Waſſerſtraßen nicht hin=
reichend
Kohlen und Rohzucker, auch ſie fahen ſich genötigt,
den Betrieb viel ſpäter als erwartet zu eröffnen. Schließlich hat
das natürliche Streben weiteſter Verbrqucherkreife, möglichſt
viel Zuckervorräte an ſich zu ziehen, den zurzeit beſtehenden
Zuckermangel mit herbeigeführt.
Wenn aber die gegenwärtige Zuckerknappheit, bei der es
ſich nur um eine vorübergehende Erſcheinung handeln kann, von
unlauteren Elementen benutzt wird, um Wucherpreiſe zu for=
dern
, ſo verdient ein derartiges Treiben die allerſchärfſte Ver=
urteilung
. Die Zuckerwirtſchaftsſtelle, die ſich die Aufgabe ge=
ſtellt
hat, für eine möglichſt gleichmäßige Verteilung des Zuckers
und Abgabe zu angemeſſenen Preiſen Sorge zu tragen, hat den
Fabriken für gewöhnlichen gemahlenen Zucker einen Preis von
350 bis 357 Mark, je nach geographiſcher Lage, für den Zentner
vorgeſchrieben. Dieſer Preis iſt in den Geſtehungskoſten begrün=
det
und gibt keine Veranlaſſung, übermäßige Kleineverkaufs=
preiſe
zu fordern. Es iſt den Fabriken für die Monate Oktober
bis Dezember etwa ein Drittel der vorausſichtlichen Erzeugung
des ganzen Jahres zum Verkauf und zur Lieferung bis Ende
Dezember freigegeben. Da die Monate mit ſtärkſtem Verbrauch
die des Sommers ſind, muß die ſomit im erſten Viertel des
nieuen Wirtſchaftsjahres verfügbare Menge im Hinblick auf die
zu erwartende Ernte als durchaus hinreichend zur Befriedigung
des Bedarfs angeſehen werden, ſie entſpricht dem normalen Ver=
brauch
der letzten Friedensjahre.
Sobald die gegenwärtig noch beſtehenden Schwierigkeiten
der Verarbeitung und Verſendung des Zuckers beſeitigt ſind,
wird es eine Zuckerknappheit nicht mehr geben, und der lau=
ſende
Bedarf an Haushaltzucker wird in vollem Umfange be=
friedigt
werden können. Gegen Bewucherungsabſichten werden
ſich die Verbraucher am beſten dadurch ſchützen, daß ſie Not= und
Angſtkäufe vermeiden. Die geforderten Ueberpreiſe
zu bezahlen, liegt um ſo weniger Veranlaſſung vor, als
die Gewißheit beſteht, daß im Laufe des Monats November
ausreichende Mengen Zucker zu normialen Preiſen auf den
Marki gebracht werden.
Die auswärtige Politik der Tſchecho=Slowakei.
* Prag; 16. Nov. Miniſterpräſißent und Miniſter des
Aeußern Dr. Beneſch erſtattete heute im Abgeordnetenhauſe
einemn informatoriſchen Bericht über die Habsburger
Nffäre, wobei er u. a. die ungariſche Regierung der Zwei=
deutigkeit
bezichtigte, eine Behauptung, die der Miniſter mit
Einzelaugaben belegte. Ausführlich verbreitete ſich dann Dr
Beneſch über den politiſchen Vertrag mit Polen
deſſen Hauptpunkte gutes gegenſeitiges Einvernehmen bezweck
ten. Der Vertrag richte ſich gegen niemanden, weder gegen
Deutſchland noch gegen Rußland. Dann kaur der Miniſter auf
das Verhältnis zu Deutſchland zu ſprechen und ſagte:
Unſer Verhältnis zu Deutſchland war von Anfang an offen und
unzweideutig. Deutſchland iſt unſer größter Nachbar. Wirt=
ſchaftlich
ſind wir auf ſeine Mitarbeit geradezu angewieſen. Un=
ſere
hiſtoriſchen Beziehungen waren zahlreich. So wie mit an=
deren
Nachbarm vvollten und wollen wir auch nuit Deutſchland ein
anſtändiges, vermünftiges und freundſchaftliches Ver
hältnis. Es iſt natürlich, daß dieſes Verhältnis ſtets auch
durch unſere engen Beziehungen zum Weſten und Oſten und
durch das Verhältnis des Weſtens und Oſtens zu Deutſchland
ſelbſt beſtimmt wird. Die heutige Lage Deutſchlands, beſonders

ſeine wirtſchaftliche, die ſchwer iſt und lange Jahre nicht beſſer
wird, zeigt, daß Deutſchland ſelbſt ohne fchnelle Verſtändigung
beſonders mit Weſteuropa, vor allem mit ſeinem hauptſächlichſten
Nachbar, mit Frankreich, nicht leben kann. Die tſchecho= ſlowa=
kiſche
Regierung verſäumt keine Gelegenheit, darauf hinzuarbei=
ten
, und war der erſte der mitteleuropäiſchen Staaten, weicher
zu dieſer Politik nach dem letzten Kriege auch tatſächlich beitrug
Wir haben daran ein unmittelbares Intereſſe und werden dar
auf ſtets hinarbeiten. Es iſt dies eine der Grundbedingungen
eines dauernden Frjedens in Europa. Ueber unſeren Stand=
punkt
in der oberſchleſiſchen Frage hat man in den
reichsdeutſchen Blättern gegen uns einen Feldzug begonnen,
Leſſen Urſprung uns gut bekaunt iſt. Wir haben keine Urſache,
in dieſer oder jener Angelegenheit gegen Deutſchland vorweg
Stellung zu nehmen. Wir ſind dafür, die Friedensverträge,
tvelche don uns allen unterzeichnet wurden, geltend zu machen.
Wir wollen niemandem ſchaden, auch nicht Deutſchland. Unſer
Ziel iſt eine wirkliche Politik des Friedens und der Befriedigung
Europas. In Sachen Oberſchleſiens habe ich den Standpunkt der
Friedensverträge verteidigt. Das habe ich auch in Genf betont.
Nachdem bei mir um einen Sachverſtändigen in der oberſchleſi=
ſchen
Frage nachgeſucht worden war, ſandte ich nach Genf drei
unſerer hervorragendſten Volkswirtſchaftler, die von der Grenz=
beſtimung
keine Kenntnis hatten, in dieſer Sache auch nicht ge=
arbeitet
haben und von ihr erſt erfuhren, als die Entſcheidung
des Völkerbundes Deutſchland und Polen bekannt gegeben war.
Der Miniſterpräſident beſprach ſodann die Rückwirkung der
Mobiliſierung auf die innere Politik und ſchloß mit der Erklä=
rung
, daß das Ziel der Regierung darin beſtehe, alle politiſchen
Angelegenheiten derart zu löſen, daß alle Parteien und alle Na=
tionen
zuſammengeführt, geeiwigt und verſöhnt würden. Nach
der Rede des Miniſterpräſidenten Beneſch erklärte der Vertreter
der deutſchbürgerlichem Partei, Abgeordneter Dr. Spina, die
Mobiliſierung zeige, daß auch die deutſche Jugend dem Staate
gegenüber ihre Pflicht erfüllt habe. Dies ſei eine Tatſache von
hoher politiſcher Bedeutung. Die Oppoſition der Deutſchen wende
ſich überhaupt nicht gegen den Beſtand des Staates, ſondern
gegen die Art und Weiſe, wie er regiert und verwaltet wird.
König Karl im Exil.
London, 16. Nov. (Wolff.) Der britiſche Kreuzer Car=
diff
mit dem ehemaligen König Karl und Gemahlin an
Bord iſt am 16. November in Gibraltar eingetroffen.
Paris, 16. Nov. (Wolff.) Havas berichtet über die heu=
tige
Sitzung der Botſchafterkonferenz, daß in dem
Bericht hierüber ein Irrtum unterlaufen ſei. Die Konferenz
habe nicht die Art und Weiſe der Apanage des Exkönigs
Karl feſtgeſetzt und auch nicht die Verteilung dieſer Koſten
unter die öſterreichiſch=ungariſchen Nachfolgeſtaaten. Sie habe
vielmehr nur die Bedingungen ins Auge gefaßt, unter denen
die Unterhaltung des Exköwigs und ſeiner Familie ſichergeſtellt
werden könnte, und Vorkehrungen getroffen, um hierüber eine
ſchleunige Entſcheidung der beteiligten Regierungen herbeizu=
führen
.
Frankreich über die Anerkennung der ruſſiſchen
Schulden.
Paris 16. Nov. (Wolff.) Der Petit Pariſien veröffent=
licht
eine Depeſche aus Riga, man melde aus Moskau, Tſchitſche=
rin
habe Kraſſin nach London telegraphiert, um ähn aufzufordern,
offizielle Schritte zu unternehmen, um zu erfahren, ob die fran=
zöſiſche
Regierung bereit ſei, mit der Sowjetregierung
Verhandlungen über die Anerkennung der Schulden
anzuknüpfen. Im Falle einer bejahenden Antwort werde Tſchi=
tſcherin
ſelbſt die Verhandlungen führen.
Paris 16. Nov. (Wolff.) Wie die Havas=Agentur mit=
teilt
, hat die franzöſiſche Regierung in Beantwortung
des Angebots der Sowjetregierung, die ruſſiſchen Schul=
den
anzuerkennen, am 8. Nobember der engliſchen
Botſchaft eine Note zugehen laſſen, in der ſie das ruſſiſche
Anerbieten als ein glückliches Ergebnis der feſten franzöſiſchen
Politik gegenüber den Sowjets bezeichnet. In dem Telegramm
Tſchitſcherins, ſo ſagt die Note weiter, werde die Anerkennung
der ruſſiſchen Schulden als Zugeſtändnis hingeſtellt, deſſen Ge=
währung
von der Anerkennung der Sowjetmacht abhängig ſei.
In Wirklichkeit handle es ſich aber hier um einen Grundſatz
des gemeinen Rechts, den keine Regierung jemals ange=
zweifelt
habe. Die Sowjetregierung müſſe alſo ohne Einſchrän=
kung
und Vorbehalte ihre Abſicht erklären, ſich künftighin dieſem
Grundſatz anzubequemen. Im übrigen ſei der ruſſiſche Vor=
ſchlag
zu eng begrenzt, um als Anerkennung der finanziellen Ver=
pflichtungen
Rußlands durch die Sowjetregierung zu genügen
Tſchitſcherin rede weder von den Kriegsſchulden, noch von den
Schatzanleihen, noch von den Darlehen, die vor dem Kriege ge=
wiſſen
ſtäatlich unterſtützten Geſellſchaften gewährt worden ſeien,
deren Eigentum die Sowjetregierung konfisziert habe. Das An=
gebot
Tſchitſcherins ſchließe auch die Entſchädigung aus,
auf die die fremden Staatsangehörigen Anſpruch hätten, die von
der Sowjetregierung enteignet worden ſeien, insbeſondere müß=
ten
die Ausländer, ſowohl was ihre Perſon wie ihr Eigentum

anlange, auf diejenige Behandlung rechnen können, deren ſie im
allen ziviliſierten Landern ſicher ſeien. Schließlich müßte mit
der Anerkennung der internationalen Verpflichtungen die Auf=
gabe
jeder bolſchewiſtiſchen Propaganda, jeder
Einmiſchung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder
und jeder Unterſtützung ausländiſcher regierungsfeindlicher Ver=
bindungen
, die die konſtitutionellen Grundlagen anderer Staatenn
vernichten wollten, verbunden ſein. Die franzöſiſche Regierung
ſei feſt davon überzeugt, daß die Wiedergeburt der wirtſchaft=
lichen
Tätigkeit Rußlands nur vollzogen werden könne, wemr
dieſe Bedingungen erfüllt würden. Sie glaube, daß die innere
Herſtellung des normalen Lebens nur allein es Rußland geſtatten
werde, auf normale Weiſe und dauernd die Verpflichtungen, die
die ehemaligen ruſſiſchen Regierungen kontrahiert hätten, zu er=
füllen
. Die Note ſchließt mit der Bemerkung, wenn die aufge=
ſtellten
weſentlichen Bedingungen durch die Moskauer Regierung
erfüllt ſeien, ſei die franzöſiſche Regierung gemeigt, die Mög=
lichkeit
von Verhandlungen ins Auge zu faſſen.
Eine engliſche Note an Rußland.
London, 16. Nov. (Wolff.) Die brätiſche Regierung
hat der Sowjetregierung in Moskan eine euergi=
ſche
Note überreichen laſſen, in der die Behauptung Tſchitſche=
rins
, daß die britiſchen Beweiſe über feindſelige bolſchewiſtiſche
Propaganda ſich auf gefälſchte Dokumente deutſcher und anderer
Herkunft gründen, für unrichtig erklärt wird. Die britiſche Note
betont, daß in der Antwort der Sowjetregierung auf die vorige
Note Curzons nicht der geringſte Verſuch unternommen wurde,
die ſehr ernſten Beſchuldigungen bezüglich bolſchewiſtiſcher Pro=
paganda
in Perſien, Afghaniſtan und Zentralaſien zu beantwor=
ten
. Bezüglich der Behauptungen Tſchitſcherins, daß die Dritte
Internationale mit der Sowjetregierung nichts zu tun habe,
wird in der britiſchen Note darauf hingewieſen, daß dies ſchwer
glaublich ſei in Anbetracht der Tatſache, daß ſowohl Lenin wie
Trotzkij Mitglieder der Dritten Internationale ſind.
Aus dem engliſchen Parteileben.
London 16. Nov. (Wolff.) An den Erörterungen der
morgen in Liverpool ſtattfindenden Konferenz der Unio=
niſtiſchen
Partei, die für die Zukunft der Partei und der
Koalitionsregierung bedeutgngsvoll ſein wird, werden die
unioniſtiſchen Mitglieder nicht teilnehmen. Chamberlain
wird jedoch auf dem am Abend ſtattfindenden Eſſen eine wich=
tige
Rede halten. Sollte die Entſchließung, in der die Politk
der Regierung gebilligt werde, abgelehnt oder nur gegen eine
große Minderheit angenommen werden, ſo würde eine ernſte
Kriſis unvermeidlich werden. Die Unioniſtenführer geben
jedoch ihrer Zuverſicht Ausdruck, daß die Politik der Regierung
überwältigende Unterſtützung finden wird.
Daily Expreß berichtet, daß der Riß innerhalb der
konſervativen Partei imer größer werde und daß
alles auf eine kritiſche Lage in Liverpool hinweiſe. Fünf An=
träge
, die ſich gegen die iriſche Politik der Koalitions=
regierung
richten, werden morgen in Liverpool zur Erörterung
kommen.
Die iriſche Frage.
London, 17. Nov. (Wolff.) Am geſtrigen Vorabend der
Liverpooler Konferenz fand in Belfaſt eine Maſſenkund=
gebung
ſtatt, in der gegen die iriſche Politik der Londoner
Regierung Einſpruch erhoben wurde. Premierminiſter Craig
forderte telegraphiſch die Unterſtützung aller Schritte, die er
und ſeine Kollegen für notwendig halten, um die Freiheit
Ulſters gegen die Herrſchaft der Sinnfeiner aufrecht zu er=
halten
, und erklärte, er ſtrebe immer noch nach einem Friedem
in Ehren. Die Ulſter=Miniſter beteiligten ſich nicht an der Kund=
gebung
in Belfaſt, gaben jedoch in einem Schreiben dem unver=
änderlichen
Entſchluß Ausdruck, die Vollmachten des Ulſter=
Parlaments ungeſchwächt aufrecht zu erhalten und ein Parla=
ment
für ganz Irland abzulehnen, das von den Feinden des
Rechts beherrſchi würde. Der Lordmayor von Belfaſt erklärte,
kein Staatsmann habe das Recht, U ſter in Sklaverei zu ver=
kaufen
. Der Generalſtaatsanwalt von Irland iſt wegen der
Haltung der britiſchen Regierung gegenüber Ulſter zurückge=
treten
.
Rußland und die Aalandsinſeln.
Stockholm, 16. Nov. (Wolff.) Der hieſige Vertreter der
Sowjetregierung, Kerſthentſew, überreichte dem Mimiſterpräſi=
denten
und Miniſter des Aeußern Branting eine Note
Tſchitſcherins, in der es heißt, die ruſſiſche Regierung halte.
angeſichts der Bedeutung, die die Aalandsinſeln infolge ihrer
geographiſchen Lage für die arbeitenden Maſſen Rußlands haben,
für ihre unabweisbare Pflicht, keine Aenderungen in der recht=
lichen
Stellung der Aalandsinſeln ohne ihre Mitwirkung zu dul=
den
. Die ruſſiſche Regierung betrachte daher die Aalands=
konvention
vom 20. Oktober als nicht vorhanden.
Weiter erklärte die ruſſiſche Regierung, ſie ſehe die Teilnahme
der ſchwediſchen Regierung an der Aalandskonferenz in Genf
als eine Kränkung und feindliche Handlung an."

Wilſon im Spiegel ſeiner Reden.
RdE. Ueber die Kriegsurſachen ſagte Wilſon am 26. Ok
tober 1916: Habt Ihr jemals gehört, was den jetzigen Krieg
verurſacht hat? Iſt dem ſo, würde ich wünſchen, Ihr veröffent=
licht
es, da niemand ſonſt es weiß.
Am 22. Januar 1917 im Senat: Nur eim Frieden
zwiſchen Gleichen kann von Dauer ſein. Nur ein Frieden, deſſen
wahres Prinzip Gleichheit und gemeinſame Teilnahme am ge=
meinſamen
Gut iſt
Am den Papſt ſchrieb Wilſon als Antwort auf ſeinen Frie=
densvorſchlag
vom 27. Auguſt 1917: Wir fuchen keinen
materiellen Vorteil irgendwelcher Art. . . . Schadenerſatz als
Strafe, Zerſtückelung von Reichen, Errichtung von ſelbſtſüchti=
gen
, andere ausſchließenden wirtſchaftlichen Bündniſſen halten
wir für wertlos und auf die Dauer ſchlimmer als das; ſie bilden
keine Grundlage für einen Frieden, am wenigſten für einen
dauernden. *
Am 4. Dezember 1917 in der Jahresbotſchaft an den
Kongreß: Es muß Gemigtuung für das Unrecht, für das be=
gangene
ſchwere Unrecht geleiſtet werden. Natürlich. Doch dieſe
Genugtuung darf nicht darim beſtehen, daß gegen Deutſchland
und ſeine Verbündeten ein ähnliches Unrecht begangen wird.
Anſprache an den Kongreß vom 11. Februar 1918
Völkerſchaften und Provinzen ſollen nicht von Reich zu Reich
getauſcht werden, als wären ſie Vieh oder Steine im Spiel, auch
nicht in dem großen, num für immer berüchtigten Spiel, dem
Gleichgewicht der Mächte. Jedes Uebereinkommen über Abtre=
tung
von Land muß zum Beſten der betreffenden Bevölkerung
geſchehen und nicht als Kompromiß zwiſchen den Forderungen
rivaliſierender Mächte.
6. April 1918: Es darf am Tage des Gerichts kein
Unterſchied zwiſchen den Völkern gemacht werden, wenn das
Gericht gerecht ſein ſoll. Etwas anderes als Gerechtigkeit, un=
parteiiſche
, leidenſchaftsloſe Gerechtigkeit gegenüber Deutſchland
vorſchlagen, wie immer der Krieg ausfalle, hieße unſere eigene
Sache im Stich laſſen und entehren."
Am 27. September 1918 in Neu=York: Die un=
barteiiſche
Gerechtigkeit darf bei ihrer Bemeſſung keinen Unter=
ſchied
machen zwiſchen denen, gegen die wir gerne gerecht ſind
und ſolchen, gegen die wir es nicht gerne ſind. Sollen wir
etwa dulden, daß die militäriſche Macht einer oder der anderen
Nation (oder Gruppe von Nationen) beſtimme, welches Schickſal
die Völker erleiden ſollen, über die zu herrſchen ſie kein anderes
Recht haben, als das Recht des Stärkeren?
27. September 1918: Es darf kein Bündnis, keine
Allianz, kein beſonderes Uebereinkommen innerhalb der allge=
meinen
und gemeinſamen Familie des Völkerbundes geben.

11. November 1918: Hunger ſchafft keine Reform;
er erzeugt Tollheit und all die unheimlichen Leidenſchaften, die
ein geordnetes Leben unmöglich machen."
4. Dezember 1918 an den Kongreß: Das amerikaniſche
Volk will, daß der Krieg mit keinerlei Rache ende; kein Volk
ſoll geplündert oder geſtraft werden, weil die unverantwortlichen
Regenten eines einzelnen Landes ſchweres und abſcheuliches
Unrecht begangen haben. Das iſt der Gedanke, der in der For=
mel
Ausdruck findet: keine Annexionen, keine Brandſchatzungen,
keine Geldbußen! Wer ein ſelbſtändiges Volk vertritt, wird
wie mehr wagen, die öffentlicha Meimng der Welt durch ſo
ſelbſtſüchtige Uebereinkommen herauszufordern wie die des Wie=
ner
Kongreſſes.
Rede im Buckingham=Palaſt 27. Dezember 1918: Wir
haben große Worte gebraucht. Wir alle haben die großen Worte
Recht und Gerechtigkeit gebraucht. Nun iſt es an uns, zu zeigen,
ob wir dieſe Worte verſtehen oder nicht, und wie ſie mit den
einzelnen Abmachungen, die dieſen Krieg beenden ſollen, in
Einklang gebracht werden. Und wir müſſen ſie nicht allein ver=
ſtehen
; wir müſſen auch den Mut beſitzen, unſerem Verſtändnis
nach zu handeln.
Aus vorſtehender Blütenleſe kann man erkennen, im welchem
Widerſpruch Reden und Handlungen des wortbrüchigen
Schwätzers Wilſon zueinander geſtanden haben.

RK. Das deutſche Rote Kreuz in Rußland. Das deut=
ſche
Rote Kreuz läßt uns über den Fortgang der rufſi=
ſchen
Hilfsaktion folgenden Bericht zugehen: Der am
27. Oktober von Petersburg abgefahrene Sanitätszug iſt
auf ſeiner Reiſe nach Kaſan am 29. Oktober in Moskau ein=
getroffen
. Der Zug beſteht aus 24 Wagen, die mit dem Zeichen
des Roten Kreuzes verſehen ſind und in großen Lettern die
Aufſchrift Deutſches Rotes Kreuz in ruſſiſcher Sprache führen.
Darunter befinden ſich Operations=, Desinfektions= Labora=
torien
=, Bade=, Waſch= und Küchenwagen, ſowie Wohnwagen
für Aerzte, deutſches und ruſſiſches Perſonal. Der Zug wurde
allenthalben von der Bevölkerung außerordentlich beifällig be=
grüßt
, wobei dem Erſtaunen über die ausgezeichnete Ausſtattung
Ausdruck verliehen wurde. Die Leitung der Expedition hat mit
ungeahnten Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt, und allein der
raſtloſen Arbeit und Aufopferung aller Teilnehmer iſt es zu
verdanken, daß das Werk ſo weit in Fluß gekommen iſt. Eine
der Hauptſchwierigkeiten bildete der Mangel an den notwen=
digſten
Materialien und Werkzeugen. Anläßlich der von dem
Leiter der Expedition gehaltenen Vorträge hat ſich gezeigt, daß
die große Mehrzahl der ruſſiſchen Aerzte ſehnſüchtig nach deut=
ſcher
Fachliteratuy und deutſchen Büchern verlangt.

Unter Berückſichtigung des Umſtandes, daß der deutſchen
Expedition für die Entfaltung ihrer Tätigkeit lediglich medi=
ziniſche
Hilfsmittel zur Verfügung geſtellt werden konnten, muß
feftgeſtellt werden, daß eine ganze Reihe praktiſcher Erfolge jetzt
ſchon zu verzeichnen ſind. Abgeſehen von der Indienſtſtellung
des Sanitätszuges nach Kaſan verdient vor allem die Errich=
tung
des Zentrallaboratoriums für bakteriologiſche Unterſuchun=
gen
in Moskau Erwähnung. Das Laboratorium hat durch die
Art ſeines Aufbaues das größte Intereſſe in ruſſiſchen Aerzte=
kreiſen
erweckt und wird das alte Vertrauen zur deutſchen Wiſ=
ſenſchaft
weſentlich ſtärken. Die letzten Meldungen beſagen,
daß der deutſche Sanitätszug in der Nacht vom 4. November
von Moskau nach Kaſan abgefahren und am 7. d. M.
dort eingetroffen iſt.

I. Shaw über Waſhington. Warumer nicht nach Wa=
ſhington
gegangen ſei, erzählt Bernard Shaw, in der
Neuen Freien Preſſe: Obgleich die Konferenz ein oder zwei
öffentliche Verſammlungen in Hörweite der Preſſe abhalten
dürfte, wird doch nichts wirklich getan oder mitgeteilt werden.
Es kann ſogar noch ärger kommen. Die Geſchichte weiß von
einem berühmten Kongreß nach Waterloo zu erzählen, der in
Wien hätte ſtattfinden ſollen. Aber dieſer Kongreß iſt nie zu=
ſammengetreten
. Zweifellos haben Tayllerand, Caftlereagh,
Metternich und die übrigen das Geſchäft erledigt und den Zweck
der Zuſammenkunft erfüllt. Aber niemand weiß, auf welchen
Hintertreppen, in welchen und weſſen Privaträumen, zwiſchen
was für Gruppen und Individuen es zuſtande kam. In Wa=
ſhington
werden die Delegierten, auf die es tatſächlich ankommt,
aber nicht öffentlich konferieren. Kurz geſagt, wir werden
über dieſe Konferenz aus der Konferenz ſelbſt nichts erfahren.
Ihr Geſchäft iſt offenſichtlich nicht die Entwaffnung, aber die
alte Aufgabe, das Gleichgewicht der Mächte, das für alle Teile
zufriedenſtellend ſein foll, zu ordnen, und da keine Ordnung
einen der Teile zufriedenſtellen wird, mit Ausnahme jener Ord=
nung
, wo dieſe Partei ſtärker iſt als alle übrigen, wird die Kon=
ferenz
einem Irrlicht nachjagen, die Delegierten werden ein=
ander
wegen Abſchluſſes eines Bündniſſes behorchen. Sie wer=
den
geheime Verträge und Abmachungen ſchließen als Ergän=
zung
zu denen, die ſie ſchon in der Taſche haben. Sie werden
hin und her geſtoßen werden, teils durch ihre Angſt voreinander
und teils durch ihre gemeinſame Begierde nach der Ausbeutung
Chinas und ihrer Feindſeligkeit gegen den ruſſiſchen Bolſche=
wismus
der das kapitaliſtiſche Syſtem bedroht, von dem ihre
eigene Exiſtenz abhängig iſt, weil es das einzige Syſtem iſt, mit
dem ſie zu arbeiten berſtehen. Japan wirbt gegen Amerika um
britiſche Unterſtützung. Amerika fühlt ſich zwiſchen Britannten
und Japan eingeklemmt, wis Deutſchland zwiſchen Rußland und

[ ][  ][ ]

Rummer 309.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. November 1921.

Seite 5.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 18. November.
Beſprechung über Verbilligungsmöglichkeit
notwendiger Bedarfsartikel.
St. Im Stadthauſe wurde geſtern nachmittag die Beſprechung
über die ungeſunde Preisbildung mit praktiſchen Verſuchen über
die Verbilligung von verſchiedenen Waren=
gattungen
auf Einladung der Preisprüfungsſtelle
fortgeſetzt.
Herr Bürgermeiſter Mueller begrüßte herzlichſt die Er=
ſchienenen
und faßte mehrmals kurz die Ergebniſſe der erſten
Beſprechung zuſammen. Es blieben als Ergebnis dieſer übrig
drei Punkte:
1. die Frage der Preisauszeichnung in den Schaufenſtern;
2. die Möglichkeit, auf notwendige Dinge des täglichen Be=
darfs
nur ganz geringen Verdienſt zu ſchlagen und als
Erſatz dafür die Luxuswaren höher zu bemeſſen;
3. die Frage, ob nach dem Muſter von Mainz und anderen
Städten Polizeiverordnungen erlaſſen werden ſollen, die
den Kleinverkauf auf das notwendigſta Mindeſtmaß be=
ſchränken
ſollen, (für nötigſte Bedarfsartikel).
Zum erſten Punkt wurde ohne weiteres beſchloſſen, es bei
Her ſeitherigen Uebung zu belaſſen.
Zur Frage der Polizeiverordnung ſind noch weitere Aus=
künfte
anderer Städte eingeholt. Karlsruhe und Mannheim
haben keine beſonderen Verordnungen erlaſſen. Herr Kalb=
fußſtellt
feſt, daß es drei Wege gäbe, hier etwa Hilfe zu ſchaffen.
Einmal die Polizeiverordnung, dann ein öffentlicher Aufruf an
die Bevölkerung und zum dritten Vereinbarungen innerhalb
der Organiſationen der Geſchäftsinhaber, von ſich aus den Ver=
kauf
zu rationieren. Herr Streeſe ſchlägt vor, dieſe drei
Dinge zuſammenzufaſſen und einheitlich wirken zu laſſen, dann
aber vor allem nach Mitteln und Wegen zu ſuchen, den Ausver=
kaufsgelüſten
von Ausländern entgegenzutreten. Außerordent=
lich
beklagenswert ſei es, daß es Deutſche gäbe, die aus irgend=
elchen
, meiſt materiellen Gründen, dieſe Ausverkaufsgelüſte
unterſtützen, indem ſie ſich zur Vermittlung hergeben. Herr
Werner hält dieſe Wege ebenfalls für am beſten gangbar,
ppohingegen Herr Hachenburger ſich gegen den Erlaß von
SPolizeiverordnungen ausſpricht, die oftmals zu Mißhelligkeiten
SAnlaß geben. Hingegen ſollte man den zweiten und dritten
Vorſchlag des Herrn Kalbfuß verwirklichen. Herr Reibold
teilt mit, daß die Polizei ſtets in enger Beziehung und Fühlung
rnit der Preisprüfungsſtelle handelt. Auch Bürgermeiſter
Mueller iſt der Anſicht, daß Bedenken gegen eine Polizeiver=
ordnung
nicht beſtehen, zumal, wenn ſie Hand in Hand mit der
Preisprüfungsſtelle und dem reellen Handel arbeitet. Der
Vertreter des Kreisamts, Herr Dr. Köhler, iſt prinzipiell
gegen den Erlaß einer Polizeiverordnung, wenn das Miniſte=
rium
auch die Genehmigung nicht verſagen würde. Es ſei ſchwer,
ſie wirkſam zu geſtalten. Wenn der allgemeine Wunſch vor=
iege
, werde das Kreisamt matürlich die Polizeiverordnung er=
laſſen
. Herr Sremmer jr. iſt der Anſicht, daß der zweite
Weg der gangbarſte ſei. Die Bürgermeiſterei möge eine Be=
kanntmachung
erlaſſen, daß die Geſchäftsinhaber verpflichtet ſind,
ſiur die notwendigſten Mengen gewiſſer Waren abzugeben.
Herr Kalbfuß ſchließt ſich dem an. Die Verſamm=
ung
beſchließt nach weiterer Debatte demge=
mäß
. Es wird alſo umgehend eine Bekanntmachung er=
laſſen
werden, des Inhalts, daß die Geſchäftswelt verpflich=
tet
iſt, die vorhandenen Beſtände an notwendigſten Dingen
des täglichen Bedarfs ſtreng zu rationieren, alſo nur
etwa den Tagesbedarf abzugeben.
Eine längere Ausſprache veranlaßte dann die Frage der
Bemeſſung des Verdienſtaufſchlages auf das ge=
ringſtmögliche
Maß für notwendige Bedarfsartikel. Es wurde
ſchließlich beſchloſſen, daß die Geſchäftswelt auch eine dahin=
gehende
Verpflichtung eingeht, deren Auslegung ebenfalls in
iner zu erlaſſenden Bekanntmachung erfolgen ſoll. Darauf
wird die Sitzung geſchloſſen.
* Ernannt wurde der Hilfsheizer beim Landesmuſeum Philipp
Handſchuh zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Dezember 1921 ab
zm Oberheizer beim Landesmuſeum. Durch Entſchließung des Lan=
des
=Ernährungsamts wurde der Miniſterialamtmann Dr. Adolf Kraft
zr Darmſtadt zum Hilfsarbeiter bei dem Landes=Ernährungsamt mit
der Amtsbezeichnung Regierungsrat und der Miniſterialamtmann
Larl Hallwachs zu Darmſtadt zum Hilfsarbeiter bei dem Landes=
Ernährungsamt mit der Amtsbezeichnung Regierungsbaurat ernannt.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Oberheizer beim Landes=
muſeum
Friedrich Huthmann zu Darmſtadt mit Wirkung vom
1. Dezember 1921 ab unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſte=
ten
Dienſte.
n. Strafkammer. Wegen eines im Auguſt 1919 bei Metzgermeiſter
Bauly, Karlſtraße, hier, verübten nächtlichen Einbruchs waren der 43
Jahre alte, diebſtahlsrückfällige Arbeiter Hermann Junge, der
Bjährige Steinhauer Ludwig Schmidt und deſſen Bruder, der 32 jäh=
uige
Fuhrmann Wilhelm Schmidt, beide von Traiſa, angeklagt,

während, der 27jährige Molkereigehilfe Heinrich Ahl von hier unter
der Anklage der Hehlerei ſtand. Sie alle beſtreiten jede Schuld, und
für die Aufklärung des Sachverhalts iſt ungünſtig, daß der als Haupt=
täter
verdächtige, 23jährige Kaufmann Willy Ahl von hier ſeit Be=
ginn
der Unterſuchung flüchtig iſt und nicht ermittelt werden konnte.
Schon im Juni v. J. hatte man den Fall verhandelt und Vertagung
beſchloſſen, um die etwaige Ergreifung W. A.s abzuwarten. Als be=
laſtendes
Moment bezüglich des ſchweren Diebſtahls kommt ausſchließ=
lich
die Ausſage eines Zeugen J. Bruſt in Betracht, der damals die
erſten Anhaltspunkte gab und auch 200 Mark Belohnung von P. ver=
diente
. Er bekundet, daß ihm J. bzw. W. A. die gemeinſame Aus=
führung
der Tat (mittels. Nachſchlüſſels vom Hofe aus) erzählt habe
und dieſe Einzelheiten ſtimmen mit der tatſächlichen Art überein. Es
wurde in der A.ſchen Wohnung nachgeforſcht und trotz anfänglicher
Irreführung ſeitens H. A.s das Vorhandenſein eines Teils der Diebs=
beute
feſtgeſtellt. Es waren 15 Kübel Auslandsſchmalz nebſt Fleiſch=
konſerven
entwendet worden, und H. A. räumte ein daß er früh mor=
gens
von ſeinem Bruder W. ſechs angeblich für Schieberware gehaltene
Kübel für 940 Mark gekauft, auch ſofort bezahlt habe. Eine Anzahl von
Kübeln nebſt den Konſerven war von W. A. zu einer Verwandten ge=
ſchafft
und wurde wie dasjenige bei H. A. gefundene Schmalz als P.s
Eigentum beſchlagnahmt. Wie der Zeuge Br. ebenfalls gehört haben
will, ſollten die übrigen Kübel im Walde verſteckt worden ſein, doch
ſind ſie nicht zu entdecken geweſen. Br.s Zeugnis büßt durch verſchie=
dene
Aenderungen, ſowie dadurch an Beweiskraft ein, daß nach ärzt=
lichem
Gutachten gewiſſe geiſtige Minderwertigkeit vorliegt. Dem Ge=
richt
erſchien es nicht ausreichend, weshalb J. und die beiden Sch.
freigeſprochen wurden. Bei H. A. wurde zwar keine Hehlerei
beim Ankauf des Schmalzes angenommen, doch hatte er der Polizei
dieſe Ware verheimlicht, und dies war nach eigenem Geſtändnis nicht
bloß zur Begünſtigung des Bruders (inſofern ſtraflos), ſondern zur
Bewahrung der Ware im eigenen Intereſſe (zum Vermögensvorteil)
geſchehen. Für dieſe Hehlerei erhielt der bisher Unbeſtrafte 3 Wochen
Gefängnis. Gegenüber der Anklage wegen vollendeten und ver=
ſuchten
Diebſtahls im Rückfall verlegt ſich der 29jährige Schuhmacher
Otto Wittmann aus Langen auf ebenſo verſtecktes wie törichtes
Leugnen. Er hatte an einem Auguſtabend in dem Lokal des ihm näher
bekannten dortigen Wirts J. allein längere Zeit derweilt, und es ver=
ſchwand
damals eine goldene Taſchenuhr von 60008000 Mark Wert
aus der Büfettſchublade. Zudem wies W. dieſe Uhr, die nicht mehr
zu ermiteln iſt, bei verſchiedenen Zeugen vor. Anfangs. September
d. J. hatte er im Hauſe des Wirts Sch. nach ihm gefragt, wobei deſſen
Frau den gerade etwas ruhenden Mann als abweſend angab und als=
bald
ein Geſchäft im Keller zu beſorgen hatte. W. ſchlich ſich in die
Schlafſtube, bemerkte den im Bett liegenden Sch. nicht und griff nach
Geld unter der Matratze. So faßte ihn Sch. auf friſcher Tat, und der
Angeklagte will Sch. im Zimmer vermutet und nur einen Scherz be=
zweckt
haben. Er wurde in beiden Fällen ſchuldig befunden und ohne
Anrechnung der Unterſuchungshaft zu insgeſamt 1 Jahr 9 Mo=
naten
Gefängnis nebſt 5jährigem Ehrverluſt verurteilt.
n- Ausloſung der Geſchworenen. Für die nächſte, am Montag,
den 5. Dezember 1921, vormittags 9½ Uhr, beginnende Tagung des
hieſigen Schwurgerichts der Provinz Starkenburg (Vorſitzender Land=
gerichtsrat
Dr. Fuchs, Stellvertreter Landgerichtsrat Gauf) wurde in
öffentlicher Sitzung der Zivilkammer des Landgerichts die nachſtehende
Geſchworenenliſte ausgeloſt: 1. Dr. Friedrich Edmund Böttiger, Che=
miker
in Offenbach, Frankfurter Straße 82. 2. Philipp Rauth, Land=
wirt
in Herchenrode, 3. Max Eugen Kobbert, Fabrikdirektor in Gerns=
heim
, 4. Karl Sauer, Techniker in Eberſtadt, 5. Wilhelm Eberhardt,
Hofſpenglermeiſter in Darmſtadt, Nieder=Ramſtädter Str. 11, 6. Georg
Leichum, Malermeiſter in Neu=Iſenburg, 7. Louis Geiſt, Rentner in
Darmſtadt, Zeughausſtraße 7, 8. Johann Jakob Luley, Schreinermeiſter
in Trebur, 9. Martin Gebhardt, Bildhauermeiſter in Darmſtadt, Wil=
helmſtraße
5, 10. Ph. Chriſtoph Göbel, Viehſchnitter in Franken=
hauſen
, 11. Rudolf Old, Fakturiſt in Offenbach, Karlſtraße 75, 12. Mar=
tin
Mathias Schwarzkopf, Landwirt in Urberach, 13. Georg Adolf
Dauß 1., Werkmeiſter in Heuſenſtamm, 14. Wilhelm Kohle, Schuh=
machermeiſter
in Darmſtadt, Ecke Stift= und Erbacher Straße, 15. Bern=
hard
. Heinrich Merzbach, Teilhaber in Offenbach, Frankfurter Str. 112
16. Martin Back 5., Landwirt in Hofheim, 17. Jakob Schecker 2., Kauf=
mann
in Griesheim, 18. Wilhelm Weber, Gewerkſchaftsbeamter in
Offenbach, Mathildenſtraße 26, 19. Anton Heeg, Geſchäftsführer in
Viernheim, 20. Heinrich Hebenrer 1., Landwirt in Richen, 21. Ernſt
Friedrich Ludwig Becker, Architekt in Bürgel, 22. Theodor Metzler,
Prokuriſt in Offenbach, Bettinaſtraße 42, 23. Jakob Grimm 3., Landwirt
in Hergershauſen, 24. Heinrich Klump, Fabrikant in Hirſchhorn,
25. Johanes Eichhorn 8., Schreinermeiſter in Lorſch, 26. Joh. Ph. Roß=
mann
, Müller in Nieder=Beerbach, 27. Georg Schmidt 8., Weinhändler
in Rüſſelsheim, 28. Adam Steinmann 4., Rechner in Gras=Ellenbach,
29. Reinhard. Martin Rau, Vorarbeiter in Neu=Iſenburg, 30. Oskar
Petrenz, Hofbuchhändler in Darmſtadt, Friedrichſtraße 14.
* Provinzialausſchuß. Herr Gramſch hierſelbſt teilt uns zu dem
geſtrigen Bericht mit, daß er nicht erklärt habe, er ſei Elſäſſer Flücht=
ling
. Das trifft tatſächlich nicht zu. Wohl aber ſei er ſchwerkriegs=
beſchädigt
und 50 Prozent erwerbsunfähig und müſſe um ſeine Exiſtenz
kämpfen. Ueber ſeine Wirtſchaftsführung in Eberſtadt hat der Vor=
ſitzende
ein ſehr gutes Zeugnis verleſen.
Eiſenbahnunfall. Geſtern abend um 5 Uhr ſtieß der um
4.56 Uhr in Darmſtadt abgehende Perſonenzug nach Mainz
Nr. 647 in der Nähe der zwiſchen Darmſtadt und Weiterſtadt
gelegenen Blockſtelle Stockſchneiſe auf den Schluß des dort hal=
tenden
Güterzuges Nr. 34255 auf. Mehrere Wagen des
Güterzuges und die Lokomotive und der Packwagen des Per=
ſonenzuges
ſind entgleiſt. Vier Reiſende ſind leicht ver=
letzt
. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Die Unterſuchung
iſt im Gange.
Ein Denkmal in der Johanneskirche. Seit etwa einem Jahre ar=
beitet
in ſtiller Künſtlevwerkſtatt Profeſſor Robert Cauer an einem
Auftrag, den ihm die ev. Johannesgemeinde erteilt hat. Durch freiwillige
Gaben waren die Mittel zur Verfügung geſtellt worden, um ei wür=
diges
Denkmal für die im Weltkriege gefallenen Gemeindeglieder zu

ſchaffen. Nach eingehenden Beratungen des Kirchenvorſtandes ſollte es
ein Kunſtwerk werden, das ohne viel Zutaten an Namen und Sinnbil=
dern
durch ſich ſelbſt wirke. So ſchuf Profeſſor Cquer, den ihm gege=
benen
Anregungen folgend, ein Monumentalſtandbild eines trquernden
Germanenjünglings aus grau=gelbem Heilbronner Sandſtein. Es wird
mit Sockel eine Höhe von über 3 Meter haben und ſeine Aufſtellung
am liken Chorpfeiler der Kirche der Kanzel gegenüber finden. Durch
ſeine ganze Haltung ſoll es dem Ausdruck geben, was als einzige In=
ſchrift
auf dem Sockel in Stein gemeißelt ſteht: Demütiget euch unter
die gewaltige Hand Gottes, daß er auch erhöhe zu ſeiner Zeit. (I. Petri 5,
V. 6.) Nun ſoll am nächſten Sonntag, als am Totenfeſt, im Vormittags=
gottesdienſt
der Johanneskirche die feierliche Einweihung des
Denkmals ſtattfinden. Der Kirchenchor wird bei der Feier mitwirken.
Die Kirche wvird geheizt ſein. Die Gemeinde, beſonders die Angehörigen
ſolcher, die ihr Leben fürs Vaterland gelaſſen haben, ſind freundlich dazu
eingeladen. Ueber die Frage, ob nun außerdem noch Tafeln mit den
Namen der Gefallenen etwa in der Eingangshallc der Kirche angebracht
werden ſollen, wird eine Verſammlung anr kommenden Donnerstag, den
24. November, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus beraten, zu der die Mit=
glieder
des Männer= und Frauenbereins und alle Angehörigen Gefalle=
ner
eingeladen ſind. Die Verſammlung iſt zugleich Monatsverſammlung
des Männervereins. Nach Erledigung der genannten Beratung wird
Pfarrer Marx einen Vortrag halten über: Katholiſcher und evangeli=
ſcher
Gottesdienſt, bei dem Gäſte willkommen ſind.
* Der Verein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte veranſtaltet
am Samstag, den 19. November, abends, eine muſikaliſch=lithurgiſche
Totenfeier. (Näh. ſ. Anz.)
Konzert des Pfälziſchen Landes=Sinfonie=Orcheſters. Es ſei an
dieſer Stelle noch einmal darauf hingewieſen, daß das Konzert des
Pfälziſchen Landes=Sinfonie=Orcheſters heute, Freitag, den 18. November,
püinktlich um ½8 Uhr, beginnt.
* Kunſt und Kaufmann. Eine Ausſtellung der eigenen Sammlung
veranſtaltet der Bund der Kaufmannsjugend (Jugendabteilung des
Deutſchnationalem Handlungsgehilfen=Verbandes) am Samstag, den 19.
ds. Mts., im Feierabend, Stiftſtraße 51. Die Ausſtellung erfolgt in Ver=
bindung
mit einem Elternabend, der eine reichhaltige Vortragsordnung
aufweiſt und Einblick gibt in das fröhliche Schaffen der Kaufmannsjugend
des genannten Verbandes
* Kriegerverein Darmſtadk und Graf Häfeler. Auf die in dev heu=
tigen
Nummer dieſes Blattes erſcheinende Anzeige, betreffend die am
Totzenſonntag auf dem Waldfriedhof ſtattfindende Gedächtnisfeier
für die im Weltkriegs Gefallenen ſei hiermit hingewieſen.
Chriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, Alexanderſtr. 22
(Inf.=Kaſerne). Totenſonntag und mit ihm allerlei Erinnerungen an
Liebes und Teures und dabei allerlei Fragen und Sehnen im Menſchen=
herzen
. Dieſer Tag, der uns ganz beſonders zur Rückſchau und Aus=
ſchau
auffordert, läßt im Geiſte all die vorangegangenen Menſchen=
kinder
an unſerem Auge vorüberziehen, und all die Getreuen, die im
Weltkrieg als Opfer zurückgeblieben ſind, bleiben für uns noch lebende
Menſchenkinder, die ſtillen Mahner. Die alte Frage: Was iſt’s nach
dem Tode?, und das Drängen des Menſchenherzens nach der Antwort:
Wie komme ich am Tode vorbei?, tritt uns an ſolchem Tage beſonders
nahe. Dieſe Fragen wollen wir mitbeantworten helfen und uns auch
für dieſen Weg im Leben zurüſten. Der C. V. J. M. veranſtaltet zu
dieſem Zweck am Sonntag, abends 8 Uhr, in ſeinen Räumen eine
Totengedächtnisfeier mit muſikaliſchen Darbietungen, dem Tag ent=
ſprechend
, und eine Ausſprache über die Frage: Gibt es ein Leben
nach dem Tode?" Zu dieſer Veranſtaltung iſt jedermann willkommen.
Odenwaldklub Darmſtadt. Man ſchreibt uns: Wenn die langen
Wintevabende mit ihrem Raunen und ihren Geheimniſſen herankommen,
ſitzt man gern hinterm warmem Ofem und erzählt ſich was. So füllt ſich
dann auch wieder das Klublokal des O.W.K. an den Klubabenden. Eng
gedrängt ſaßen auch am letzten Freitag die Odenwaldklubler in ihrem
gemütlichem Heim in der Krone. Dichter Qualm unter der niedrigen
Decke und ein Summen wie in einem Bienenkorb. Die Jungmannſchaft
mit ihren Inſtrumenten und die Hauskapelle erhöhen noch die Stim=
mung
. Auf einmal geſponnteſte Ruhe! Unſer altbekannter, begeiſterter
Jugendführer Herr Rektor Schäfer erzählt uns von ſeiner diesjährigen
großen Fahrt mit ſeiner alten Wandergruppe. In der rauhen Alb waren
ſie diesmal. Muß das wieder einmal ein Wandern geweſen ſein. Das
Herz wurde einem voll Sehnſucht bei dieſem Erzählen. Ohne Lichtbilder
fah mnan die Schar leibhaftig vor ſich, wvie ſie die ſteilen Berge hinauf=
ſchwitzten
, die Donauverſickerungen erleben, in die Höhlen hinabſteigen,
die Waſſerkünſte der Natur und die Kunſtwerke der Menſchenhände an=
ſtaunen
. Faſt beneiden möchte man ſie um die gemütlichen und doch ſo
billigen Quartiere der Jugendherbergen. Ja, von denen können gar
nicht genug eingerichtet werden; wie auch der Dank des Führers für die
guten Unterkünfte ſeiner Wandergruppe darin beſtand, daß er in ſeinem
Schulhaus eine ſolch heimelige Jugendherberge errichtete. Das iſt in die
Wirklichkeit umgeſetzte Dankbarkeit! Reicher Beifall lohnte dem Erzähler.
Alte Erlebniſſe hörte man jetzt wieder erklingen und neue Pläne für den
kommenden Sommer ſchmieden. Schlichte, alte und doch ewig junge
Volkslieder und neue Moritatem ſpurden geſungen. Wenn dieſe Abende
ſo weiter dem Winter durch werden, kriegen wir eine Arr Spinnſtube
zwar ohne Weiblichkeit in unſer Klubzimmer, und das wird echte
Volksart. Am Sonntag morgeu aber waren wieder die Ränzel ge=
ſchnürt
. Im Dunkei noch ging es zum Bahnhof. Von Laudenbach aus
ſtiegen wir zum Kreuzberg und zur Juhöhe. Hier etwas Warmes in
den Magen denn friſche Froſtluft hatte uns tüchtig gekühlt und
wvieder hinein in die prächtige Spätherſtlondſchaft mit ihren weichen
Paſtellfarben. Feine Wege voll wunderſamer Fernblicke hadten uns
unſere Führer herausgeſucht, wenn auch einmal etwas unwegſam
Aber ſchön war es doch, und ganz vorzüglich wurden wir von ihnen auf=
gehoben
iu Ellenbach. Zuſammem mit der Ortsgruppe Fürth ging es
zur Heimfahrt, ſofern nicht mancher, der noch nicht genug gelaufen wuar,
nach Heppenheim zurüchwanderte. Das Beſte aber war, das Herz war
wieder gewapnet für den Alltag. Drum: Friſch auf zum nächſten Klub=
abend
und zur nächſten Wanderfahrt.
* Ortsgruppe Darmſtadt des Bundes deutſcher Gebrauchsgraphiker.
Am 16. November wurde hier eine Ortsgruppe Darmſtadt
mit dem Wirkungskreis Starkenburg=Rheinheſſen gegründet. Der Zweck
des Bundes iſt, den Stand der Gebrauchsgraphiker zu heben und ihre

Frankreich, und erinnert ſich vielleicht an den Nachweis Sir Hal=
ſord
Mackinders, daß es ſchließlich nur ein ziemlich gefährlich
relegenes Eiland zwiſchen zwei Kieferm mächtiger Kontinente
iſt, mit dem japaniſchen Zahu in dem einen Kiefer und mit dem
britiſchen Zahn in dem anderen. Es wird ſich äußerſt unbe=
baglich
fühlen und erkennen, daß es ein ſtarkes China wünſcht
ſaber kein zu ſtarkes) und ein ſtarkes Deutſchland (ſo ſtark man
ur will), um die Dinge ein wenig ins Gleichgewicht zu brin=
gen
. Je unbehaglicher Amerika ſich fühlt, deſto entſchloſſener
wird es ſein, ſich mächtig auszurüſten für die Schlacht, im Falle
eine ſolche nötig ſein wird.
** Der Geiſterſchwindel. Wir leiden in Deutſchland neben
allen Zeitnöten auch noch an einer beſonderen Art von
Schwindlern die Leichtgläubige und Verzweifelte gegen
gutes Geld mit allerlei Botſchaften aus dem Jenſeits tröſten.
Oer Skandal begann ſchon während des Krieges durch den mit
größter Reklame in Szene geſetzten Vertrieb eines Buches, das
Ungehörigen von Gefallenen mit ſchwülſtigen Auszügen aus der
ſpivitiſtiſchen Literatur borredet, daß ſie mit den Toten in Ver=
hindung
treten könnten. Das Geſchäft war ausgezeichnet. Seit=
dem
ſind die Hellſeher, die Spiritiſten, die Geiſterbeſchwörer
wie Pilze aus dem Boden geſchoſſen. Allein in Berlif gibt es
Hunderte und Aberhunderte ſolcher Schwindler mit großem
Lundenkreiſe. Da mag es ein magerer Troſt ſein, daß auch
underwärts der Unfug gedeiht. Der Londoner Daily Expreß
läßt ſich aus Neu=York kabeln, daß der berühmte, im Jahre 1904
geſtorbene Prediger George Sorimer der Uwity=Kirche in Boſton
m 9. November 1921 in dieſe Kirche eine Predigt gehalten
ſat. Sein Geiſt fuhr in das Gehirn des jetzigen Predigers
dieſer Kirche, eines Reverend Wiggin, und dieſer gute Mann
ſoll in Gegenwart vom Journaliſten und einigen Bevorzugten
latſächlich mit den Geſten und in der Stimmfärbung des be=
feihmten
verſtorbenen Predigers geſprochen haben. Der Geiſt
erklärte, daß der Tod nichts zu bedeuten habe. Es ſei nur ein
Lebergang in eine andere Welt, in der die Menſchen ſo weiter=
lebten
und ſo weiterarbeiteten wie auf der Erde. Der Geiſt
erklärte noch, er hätte ſich nach ſeinem Tode in keiner Weiſe ver=
änidert
. Seim Leben ſei das gleiche wie ſeinerzeit in Boſton.
Und dieſen Blödſinn berichten amerikaniſche Zeitungen, dieſer
Blödſinn wird nach London gekabelt, dieſen Blödſinn veröffent=
licht
die geſamte Pariſer Preſſe. Es geht doch nichts über die
Tiviliſation! Bei uns in Deutſchland ſind es nur Spitzbuben
und Gauner, die Dumme mit Reden aus dem Jenſeits be=
ſchwindeln
. Freilich iſt zu bedenken, daß amerikaniſche Kirchen
häufig durch beſondere Senſationen ihrer Prediger ihren Finan=
zen
auf die Beine zu helfen verſuchen. Wir Deutſche haben da=
ſür
noch kein Verſtändnis; wir ſind ja kulturlos, kriegsverbreche=
EEſch und über alle Maßen rückſtändig ſind! . ..

Zur Erſtaufführung der Elektra‟
von Richard Strauß,
Dichtung von Hugo von Hoffmannsthal,
am Heſſiſchen Landestheater.*)
Wer die deutſche Schaubühne als eine Einrichtung zur Befriedigung
von Unterhaltungsbedürfnis und Senſationsgier betrachtet, wird nie=
mals
ein irgendwie geartetes Verhältnis zu Kunſtwerken von den Aus=
maßen
einer Elektra finden können.
So wenig ſelbſt der vorbereitetſte Hörer während einer Aufführung
von Goethes Fauſt deſſen Gedankeninhalt voll zu erfaſſen vermag, ſo
wenig iſt es denkbar, daß die hergebrachte Form des Operngenuſſes
eine Möglichkeit geben könnte, Richard Straußens Elektra ſo in ſich
aufzunehmen, daß das Reſultat mehr als ein ſtarker oder betäubender
Eindruck wäre.
Gewinn aus ſolchen Schöpfungen zu ziehen vermag nur derjenige,
der ſich denſelben in ehrlichem Bemühen um Erkenntnis verdient.
Der Dichter des Buches hat typiſche Dinge des Seelenlebens der
vorklaſſiſchen Griechenzeit klar aufgezeigt, als treibende Kräfte zu Hand=
lungen
, die uns, weil von Urmenſchen begangen, einfach als Taten von
übermenſchlichen Ausmaßen, ohne Darlegung der inneren Zuſammen=
hänge
, überliefert ſind, und die Miſchung aus primitivſter Triebhaftig=
keit
und verworren aufdämmernden Moralbegriffen, ſowie daraus
reſultierenden Verpflichtungsgefühlen, in potenzierten Symbolen dar=
geſtellt
.
Elektras ſittliches Urgefühl ſteigert den unentrinnbaren Zwang zur
Sühne des Mordes an dem geliebten Vater allein durch blutige Rache
an der eigenen Mutter, die im Verein mit dem Buhlen zur Gatten=
mörderin
ward, in ihrem ganzen Denken, Wollen und Fühlen zur fixen
Idee, der ſie Jugend, Schönheit und alle Sehnſüchte ſtarker Weiblich=
keit
opfert, ohne die moraliſche Kraft zur Tat des Muttermordes zu
finden.
Chryſothemis, die jüngere Schweſter iſt ganz und nur Weib, erfüllt
allein von deſſen Urbeſtimmung zur Mutterſchaft, bedrängt von dem
Uebermaß ihrer jugendlichen Kräfte, verzehrt und gejagt von dem Ver=
langen
nach Erfüllung ihres tiefinnerlichen Zwanges zur Gebärerin,
verſtändnislos und voll Furcht dem Vergeltungsideal der Schweſter
gegenüber, die von Haß erfüllt iſt gegen ihr brünſtiges Begehren eines
Lebens der Hingabe um der daraus erſehnten Kinder willen. Beides
ſymboliſieren chaotiſch dunkel geahnte, gegenſätzliche Sittlichkeitsbegriffe
ſpäterer Kulturen.
Klytämneſtra, dereinſt Weib und Mutter aus Triebhaftigkeit, aus
Triebhaftigkeit Buhlin und Mörderin, wird zerfleiſcht von der Todes=
angſt
, vor der Auge um Auge=, Zahn um Zahn=Moral ihres eigenen
Sittlichkeitsgefühls, das zu ihrer Pein auch die Tochter Elektra beherrſcht,
zerſtört den der Unfähigkeit zur Tötung der aus Furcht gehaßten
Rächer, und iſt nur noch fähig, den quälenden Willen dazu im Schlachten
zahloſer Tieropfer auszutoben. Schlaflos, traumzermürbt, verfallen,
morſch und im ſtetig ſich aufreckenden Herrſchergefühl wieder grauſam
und tückiſch, dabei haltlos, voll inbrünſtiger Anklammerung an wildeſten
Aberglauben, verkörpert ſie das Symbol eines animaliſchen Inſtinktes,
deſſen äußerſte Konſequenzen an brutaler Kraft zerbrochen werden durch
die erſten Regungen einer Vorahnung von Religion.
*) Wir drucken den nachſtehenden Aufſatz mit dem Hinzufügen ab,
daß wir uns unſer Urteil über die Oper vorbehalten. D. Red.

Agiſth. abſolute Hemmungsloſigkeit, brutal und feige, unbeſchwert
von Problemen, nur Genußmenſch primitvſter Einſtellung, ein Typ des
Alltäglichen, dem das Beſondere zum Opfer fällt.
Oreſt, ein Erziehungsprodukt, einzig und allein fixiert auf die
Erlöſungstat durch Rache.
Der Pfleger, ſtarrer Fanatiker! Sein Daſeinsbegriff: unbedingte
Treue dem ermordeten Herrn und Herrſcher, betätigt durch Erhaltung
und Leitung des Sohnes zur Rache.
Dieſe vorgeſchichtliche Welt, äußerlich brutal und bltuttriefend, lag,
wenn man das Leibliche, allzu Urzeitliche abſtrahiert, und ins Nerven=
leben
überträgt, als trotz aller Kulturen immer gleiche, der Zeit nicht
allzufern, in der Hoffmannsthal ſeine Elektra ſchrieb.
Man hatte nur den Mut zur Ehrlichkeit verloren und eiferte des=
halb
gegen den Enthüller düſterer Seelenabgründe als einen dekadenten
Spekulanten auf niedrige Inſtinkte.
Der bald einſetzende Weltkrieg mit all ſeinen Auswüchſen und üblen
Folgen bewies, daß unterdrückte Lebenskräfte ſchließlich in hypertrophi=
ſchen
oder perberſen Erſcheinungen zur Zeit außerordentlich empfun=
dener
Kulturhöhe nicht minder brutal zur Exploſion geraten, als in
vorgeſchichtlichen Zeiten. Das düſtere Seelengemälde wird aufgehellt
durch hohe poetiſche Schönheiten. Die Süße und Erhabenheit der
Muttergefühle, die namenlos innige ſchweſterliche Hingabe, welche dem
totgeglaubten Bruder in einem wunderbar keuſchen, und doch reſtlos
die letzten Tiefen der Seele aufſchließenden Bekennen ſich offenbart; all.
dies iſt von einer Schönheit der Sprache und Zartheit des Empfindens,
die der Kraft der Geſtaltung des Grauſigen verklärend gegenüberſteht.
Zu dieſer Dichtung hat Richard Strauß eine Partitur geſchrieben,
die ein Meiſterwerk von unerhörter Vollkommenheit darſtellt.
Strauß, in ſeiner Jugend begeiſterter Gefolgsmann und Verfechter
der Klaſſiker, eifernder Anhänger von Brahms und Antiwagnerianer,
erlangte dank einer vorbildlichen Muſik und Allgemeinerziehung ſchon
ſehr frühe eine überraſchende Formgewandtheit und Beherrſchung des
muſiktechniſchen Rüſtzeuges. Vor der Bekehrung zur Richtung der da=
maligen
Zukunftsmuſik, deren Künder und Ausdeuter ihm Alexander
Ritter wurde, der das Schaffen Berlioz’, Liſzts und Wagners ſeinem
Verſtändnis erſchloß, hatte Richard Strauß, neben beachtlichen anderen
Inſtrumental= und Vokal=Kompoſitionen die Symphonie in F=Moll
Op. 12 für großes Orcheſter geſchrieben, ein Werk, das auf durchaus
klaſſiſchem Boden ſtehend, ſowohl nach ſeiner formalen Vollendung wie
dem inhaltlichen Werte klar erweiſt, welch ſtarke poſitive Fundamente er
ſich für ſeine weitere Entwickelung erworben hatte.
Mit der Wandlung zur Gefolgſchaft Liſzts und Wagners ſetzt das
für ſeine ganze Zukunft Entſcheidende ein.
Zunächſt ſehen wir ihn auf dem von Berlioz begonnenen, von Liſzt
weitergebauten Weg der ſymphoniſchen Dichtungen neuen Zielen zu=
ſtreben
. Seine klaſſiſche Bildung gibt der ſymphoniſchen Dichtung for=
male
Vollendung. Inhaltlich ſteigert er ſie zu einer Kraft des Aus=
druckes
, der die Orcheſtermittel Wagners kaum mehr genügen. Dann
ſchreibt er ſein erſtes Muſikdrama. Wohl wandelt es erkennbar auf den
Spuren des Bayreuther Meiſters, aber es leuchtet ganz beſonders im
dritten Akt, der denn auch von den Wagnergetreuen ſchmerzlich als eine
Abſage empfunden wurde, ſoviel Eigenartiges und Verheißungsvolles
aus dieſem Werke, daß ſeine damalige Ablehnung ſicher einen Verluſt
für die deutſchen Opernbühnen bedeutet. In der richtigen Grkenntnis,
daß dem Wagner=Epigonentum keine Blütezeit beſchieden ſein könne,
denn Wagner war ſelbſt Anfang und Vollendung ſeiner Sendung, wid=
mete
er ſich ausſchließlich der ſymphoniſchen Dichtung als der einzig

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. November 1921.

beſonderen wirtſchaftlichen und künſtleriſchen Intereſſen zu vertreten.
Insbeſondere ſtellt ſich der Bund folgende Aufgaben: Die Anerkennung
der Gebrauchsgraphik als ſelbſtändigen Kunſtzweig durchzuſetzen; Schutz
vor Ausbeutung und unlauteren Wettbewerben; Durchführung ſeiner
Gebühren= und Wetbewerbsordnung; Einſchreiten gegen Plagiat=
unweſen
; Verenſtaltung von Ausſtellungen, Vorträgen und ähnlichen
Einrichtungen zur Propaganda und Aufklärung; Zuſammenarbeit mit
anderen Künſtlerverbänden in wirtſchaftlichen Fragen. Der Arbeitsaus=
ſchuß
ſetzt ſich aus folgenden Herren zuſammen: Theodor Geng=
nagel
, Julius Kaufmann, Emanuel J. Margold, Harmuth
Pfeil und Philipp Volk.
* Herbſtfeſt. Auf die heutige Anzeige, betr. Herbſtfeſt des Orts=
gewerbevereins
und der Handwerkervereinigung
am kommenden Samstag, den 19. November, im Städtiſchen Saalbau,
ſei nochmals hingewieſen. Ein Familienfeſt für alle, die für die
gute Sache ein Scherflein mit beiſteuern wollen. Alle Räume des
Saalbaues, von Künſtlern ausgeſchmückt, ſollen jedem Gelegenheit bie
ten, ein paar frohe Stunden nach ernſter Wochenarbeit mit ſeinen Fa=
milienangehörigen
zu verleben. Es ſollte kein Handwerker, Freund
und Gönner fehlen, etwas mit beizuſteuern für den guten Zweck, einen
Fonds für einen Neubau der Gewerbeſchule zu gründen. (Alles Nähere
in den Anzeigen.)
hm. Oppau=Schauturnen. Die Turnfolge zu obigem, am Sams=
tag
, den 19. November, abends 8 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz
ſtattfindenden Schauturnen wurde bereits an dieſer Stelle veröffentlicht.
Jedoch wäre noch zu bemerken, daß dieſe eine weſentliche Bereicherung
erfahren hat. Dieſe beſteht darin, daß die Sieger hieſiger Stadt von
den großen Wettkämpfen der Deutſchen Turnerſchaft in Hannover ihre
Nebungen zeigen werden. Die Namen der Sieger ſind: Bauſcher, A.,
Fiedler H., Grohe Gg., Haber Gg., Koch Gg., Kunz Gg., Kunz W.,
Schneider Phil., Zimmermann, H. Neben Geräteübungen werden
dieſe ſiegreichen Turner auch ihre Freiübungen turnen. Es iſt alſo
Gelegenheit gegeben, deutſches Turnen in ſeiner Vollendung zu ſehen
uind gleichzeitig eine Veranſtaltung, die der Wohltätigkeit gewidmet iſt,
zu unterſtützen. Möge ein guter Beſuch die Abführung eines recht
hohen Betrages an die Oppau=Opfer ermöglichen! Die Veranſtaltung
findet ohne Reſtauration ſtatt. Kartenverkauf im Verkehrsbureau. ( Nähe=
res
durch Plakate und Anzeigen.)

Samstag, den 19. November 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 70, 69
und 66, je 800 gr Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 55 800 gr Brot.
Marke Nr. 51, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Gerſtenmehl: (Hohenlohes Kindernahrung) 1 Pfund zu 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltungsmehl: Bis 30. November auf die Lebensmittel=
marken
Dieburg blau und weiß, je 800 gr Haushaltungs=
ehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Auf Marke Gertrud der blauen Lebensmittelkarten
je ¼ Liter Vollmilch zum Preiſe von 95 Pfg.
Vollmilch für Kinder und werdende Mütter am 12., 13., 14.,
15. und 16. November 1921 90 %
Zucker: Bis einſchl. 20. November auf Marke Käthe 2 Pfund.
Zucker: Sonderzuweiſung. Friſtablauf für Vorausbeſtellung
auf Marke Ottilie am 30. November.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 19Mk., halbe Riegel zu 9.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (/
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Berkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw. an jeder=
mann
: Jeden Mittwoch und Donnerstag von 812 Uhr
vormittags und von 2½6 Uhr nachmittags bei der Städt.
Materialverwaltung im Hinterhaus des Stadthauſes.

S
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffnel.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.

* Aus der Befſunger Bücherhalle (Beſſunger Straße 48) wurden im
Monak Oktober 1015 Bücher entliehen; eingeſchriebene Leſer ſeit 1. April:
351. Anmeldungen von Spenden an Büchern und guten Zeitſchriften,
ſowie Beitrittserklärungen zum Verein für Volksbildung werden vom
Vyrſtand des Vereins gerne entgegengenommen. Unentgeltliche Bücher=
ausgabe
: Montag und Mitvwoch von 41 bis 6 Uhr und Samstag von
4 bis 6 Uhr. Dort auch Bücherverzeichniſſe zu 1 Mark. Das gewein=
ſchaftlich
mit dem Verein gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke er=
richtete
uind der Beſſunger Bücherhalle angegliederte Oeffentliche Leſe=
zimmer
iſt täglich für jedermann geöffnet von 59 Uhr abends.

* Verhüteter Einbruch. Man teilt mit: In der Nacht vom 16.
auf 17. wurde in einer Privatvilla im Herdweg ein Einbruch dadurdk
verhütet, indem ein Wächter der Darmſtädter Bewachungsgeſellſchaft
die zwei in Frage kommenden Täter auf ſeinem Patrouillengang ſtörte.
Mietpreisfeſtſetzung.
Von Beigeordneten Buxbaum.
Die Feſtſetzung des angemeſſenen Mietpreiſes bildet ſchon ſeit Jahren
in allen deutſchen Städdten einen Gegenſtand heftiger Auseinanderſetzungen
zwiſchen Hausbeſitzervereinen einerſeits und Mietervereinen andererſeits.
Es iſt deshalb wohl von Intereſſe, dieſe Frage einmal eingehend zu be=
leuchten
und dabei die beiderſeitigen Intereſſen abzuwägen.
In einer Verſammlung, die dieſer Tage in der Turnhalle am Woogs=
platz
ſtattgefunden hat, wurde nach den Zeitungsberichten eine gutächtliche
Aeußerung der Stadiverwaltung in nicht ganz richtiger Weiſe wieder=
gegeben
. Schon aus dieſem Grunde wird es nötig ſein, Klarheit zu
fihaffen und die ganze Frage auch vom Standpunkt der Stadtverwal=
tung
aus in das richtige Licht zu ſtellen.
Voraus ſei bemerkt, daß die Mieten, die ſeither infolge der Zwangs=
rationierung
niedrig gehalten worden ſind, demnächſt durch Belaſtungen
verſchiedener Art erhöht werden und Zwar einmal durch die angemeſſene
Mietpreisfeſtſetzung, dann durch die Erhebung der bereits beſchloſſenen
Gebühr für Müllabfuhr und Straßenreinigung und ſchließlich durch die
Wohnungsbauabgabe. Die letztere Abgabe wird am meiſten einſchnei
dend ſein. Die Geſetzgebung gehr dabei von dem Gedanken aus, daß
durch Belaſtung der alten niedergehaltenen Mieten die Mittel geſchaffen
werden miſſen, um die Kapitalien zu verzinſen und zu amortiſieren, die
von Reich, Staat und Stadt als Zuſchuß zu Neubauten gegeben wovden
ſind.
Durch die Erhöhung der Misten wird allmählich die z. Zt. noch vor=
handene
Spannung zwiſchen den alten Mietſätzen und den Geſtehungs=
koſten
neuer Miedwohnuungen ſchon etwas ausgeglichen werden. Erſt dann
wieder wird ein Anreiz zum Neubau von Wohwungen vorhanden ſein.
Was nun die Feſtſetzung des angemeſſenen Mietpreiſes
betrifft, ſo muß von vornherein der Grundſatz von beiden Seiten aner=
kannt
werden, daß dem Hausbeſitzer mindeſtens die Selbſtkoſten zu erſetzen
ſind, die er nachweislich hat. Im ganzew Wirtſchaftslebben beſteht der
angemeſſene Preis aus den Selbſtkoſten und einem angemeſſenen Ver=
dienſt
. Einen Verdienſt verlangen aber, i dieſem Falle die Hausbeſitzer
gar nicht. Sie venlangen lediglich Erſatz der nachweislichen Selbſt=
boſten
. Aber ſie verlangen auch die Verzinſung des eigenen im Haus=
beſitz
angelegten Kapitals. Sie verlangem aber weiter mit Recht auch
Deckung aller mit dem Haus verbundenen öffentlichen und notwendigen
pwivatrechtlich regelmäßig wiederkehrenden Laſten einſchließlich der Auf=
wendungen
, für die bauliche Untevhaltung des Hauſes. Weiter kann
nicht beſtritten werden, daß dem Hausbeſitzer eine, wenn auch nur ge=
ringe
Vergüitung für die Verwaltung des Hauſes zugeſtanden wird, fer=
ner
eine Vergütung für die Abnutzung, denn ein Haus iſt nach einer
langen Reihe von Jahren baufällig und muß erneut aufgebaut werden.
Dieſe Grundſätze ſind ſo klar und einleuchtend, daß von beiden Seiten
kein berechtigter Einwand gemacht werden kann.
Ein weiterer Grundſatz iſt der, daß die Miete nur von dem Friedens=
wert
des Hauſes berechnek werden darf und zwar iſt die ortsgerichtliche
Schätzung des Anweſens im Jahre 1914 maßgebend. Dabei ging man
von dem Gedanken aus, daß für die Wohnungen, die ſchon vor Kriegs=
beginn
fertig waren, nur die Friedenswerte verzinſt zu werden brauchen
Wohnungen, die ſpäter erbaut worden ſind, fallem natüirlich nicht unter
dieſe Beſchränkung. Es ſei ausdrücklich feſtgeſtellt, daß nicht die Kauf=
ſume
des Hauſes, einerbei, ob ſie höher oder niedriger wie die orts=
gerichtliche
Schätzung iſt. in Frage komen kann, ſoidern lediglich die
amtliche Schätzung des Anweſens. Durch dieſe Beſtimmung iſt der Mie=
der
vor jeder Ausbeuſtung geſchützt.
Wenm wir nun feſtſtellen wollen, was der angemeſſene Miet=
preis
iſt, ſo halten wir zweckmäßigerweiſe auseinander: Grund=
miete
, Unterhaltung in Dach und Fach und die innere
Unterhaltung.
Unter Grundmiete verſteht man die Selbſtkoſten des Hausbeſitzers an
Bavmitteln. Die Underhaltung in Dach und Fach beſteht aus den Un=
terhaltungsarbeiten
Ges Hauſes im allgemeinen. Unterhaltung des Daches,
der Mauern, des Anſtriches, Verputzes, der Treppenhäuſer, der Flure,
ſoweit ſie gemeinſchaftlich ſind, der Kanaliſation, der Leitungen, der
Vorgärten, der Einfriedigung der Höfe uſw. Die innere Unterhaltung
erſtrecht ſich auf die Unterhaltung der bewwohnbaven Räume, der Neben=
räume
, Küchen und Vorplätze, Aborte, Herde, Oefen uſw.
Die Grundmiete ſetzt ſich zuſammen aus der Verzinſung des
eigenen und geliehenen Kapitals. In der Regel darf angenommen wer=
den
, daß die 1. Hhpothek zu 4½ Prozent zu verzinſen iſt. Die 2. Hypo=
thek
hat in der Regel 5 Prozent Verzinſung, die 3. und 4. Hypothek
5½ Prozent und wehr. Für Verzinſung iſt ein allgemeiner Satz von
5 Prozenc heute notwendig. Deben der Verzinſung hat der Mieder die
Grundſteuern zu tragen, die auf dem Wert des Anweſens ruhen. Die
Stadt evhebt z. Zr. auf 100 Mark Kapital 66 Pfennig Grudſteuer in
6 Zielen. Sie iſt aber genötigt, im Jahre 1921 ein 7. und 8. Ziel nach=
zuerheben
in einer Höhe, die z. Zt. noch nicht endgültig feſtſteht. Die
Grundſteuer für das Jahr 1922 beträgt jedoch mindeſtens 1,20 Mark auf
100 Mark Wert. Die Grundſteuer des Staates beträgt z. Zt. 25 Pfennig
pro 100 Mark Kapital.
Weiter iſt in Anſatz zu bringem der Brandverſicherungsbeitrag für
die vermiebeten Gebäude, ferner die Haftpflichtverſicherung und die
Waſſerſchadenverſicherung. Weiter iſt aufzurechnen die Abſchreibung der

Bauwertes. Man rechner in der Regel mit einem Alter der Gebäud=
von
150200 Jahren. Dann muß das Gebäude in der Regel erneuer:
werden. Da aber nur der Bauwert ſelbſt zu erneuern iſt und der Ge=
ländewert
erhalten bleibt, wird für Abſchreibung ein Betrag von 0,5
Prozent des Wertes im allgemeinen genügen. Für Verwaltung iſt ein
Betrag von 0,55 Prozent als angemeſſen zu bezeichnen. Bei einem Wer;
von 50 000 Mark erhält der Hausbeſitzer für ſeine Aufwendung an Zei
und Geld den beſcheidenen Betvag von 275 Mark jährlich. Die Grund=
miete
ſetzt ſich demnach wie folgt zuſammen:
Ortsgerichtliche Taxe
5,00 Prozent
1. Verzinſung des eigenen und geliehenen Kapitals
1,20
2. Grundſteuer der Stadt (ab 1. April 1922)
0,25
3. Grundſteuer des Staates
0,50
4. Albſchreibung des Bauwertes
0,40
5. Brandverſicherungsbeitrag z. Zt. etwa
0,05
6. Haftpflichtverſicherung z. Zt. etwa
0,05
7. Waſſerſchadenverſicherung z. Zt. etwa
0,55
8. Verwaltung

zuſammen: 8 Prozent.
Als Grundmiete kann demnach in der Regel ein Betrag von etwa
8 Prozent der ortsgerichtlichen Schätzung als angemeſſen bezeichnet
werden.
Die Unterhaltung in Dach und Fach ändert ſich je nach
Alter und Zuſtand des Gebäudes. Sie obliegt in jedem Falle dem Haus=
beſitzer
und muß ſelbſtverſtändlich von allen im Haus wohnenden Mic=
tern
anteilmäßig getragen werden. Für die Unterhaltung eines einfachen
Miethauſes hat man im Jahre 1914 jährlich je nach dem Alver gerechnei
0,71,5 Prozent der Bauſumme. Die Bauſumme betrug 1914 z. B.
für eine einfache Wohnung von 4 Zimmern, Küche uſw. 812 000 Mart
einſchließlich Keller und Dachboden. Als Unterhaltungskoſten auf eine
ſolche Wohnung mußte ein mittlerer Prozentſatz von 3/ Prozent gerech=
wer
werden. Auf eine Wohnung im Werte von 10000 Mark kam für die
Unterhaltung in Doch und Fach jähnlich ein Betrag von 75 Mark in
Fvage. Damit konnte nach einem Zeitraum von 20 Jahren der Verputz
oder Anſtrich erneuert, das Dach umgedeckt werden. Heute ſind die Koſten
der Bauarbeiten mindeſtens auf das 15fache geſtiegen. Es kann deshalb
nicht gut mehr der alte Satz von 0,75 Prozent Geltung haben. Der Satz
für die Underhaltung in Dach und Fach muß mindeſtens feſtgeſetzt werden
bei Bauwerten bis zu 25000 Mark auf 2 Prozent der ortsgerichtlichen
Taxe, bei Bauwerten bis zu 50 000 Mark auf 2,5 Prozent der ortsgericht=
lichen
Taxe und bei Bauwerten über 50 000 Mark auf 3 Prozent der
ortsgerichtlichen Taxe. Nach dieſem Vorſchlag beträgt beiſpielsweiſe die
Quote für Unterhaltung in Dach und Fach bei einer 4=Zimmerwohnung
jährlich 250300 Mark. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Koſten für
Underhaltung nur da in Anſatz gebracht werden können, wo in Wirklickn
keit auch das Haus von dem Bauherrn ordnungsmäßig unterhalten wird,
Die Koſten der Unterhaltung im Innern ſind ebenfalls je
nach dem Alter des Hauſes und der Art der Wohnung grundverſchieden,
Durchſchnittlich kann angenommem werden, daß eine Küche in 7 Jahren,
ein Zimmer in 1012 Jahren verwohnt iſt und der Neuherrichtung be=
darf
, ſoweit es ſich um Wohnzimmer handelt. Seltener benutzte Räume
können natürlich weit länger im Gebrauch bleibem, ohne neu hergerichtei
zu werden.
Nehmen wir eine 4=Zimmerwohnung an, ſo erfordert, nach den heut
tigen Koſten berechnet, die Herrichtung der Küche durchſchnittlich 350
Mark. Auf 7 Jahre verteilt entfallen davon jährlich 50 Mark. Die
vollſtändige Herrichtung von 2 Zimmern in Tapeten, Deckenanſtrich, An=
ſtrich
der Türen uſw. koſtet heute durchſchnittlich 1200 Mark. Auf zehu
Jahre verteilt entfallen auf die Herrichtung von 2 Zimmern demnach
jährlich 100 Mark. Es wird angenommen, daß die 2 weiteren Zimmer
nach 20 Jahren herzurichten ſind. Es entfallen dafür auf das Jah=
50 Mark. Insgeſamt betragen demnach die Koſten für die innere Under
haltung einer 4=Zimmerſohnung jährlich 50 + 100 + 50 200 Mark
die ſelbſtverſtändlich der Mieter zu tragen hat.
Nach dem bürgerlichem Geſetzbuch wird angenommen, daß der Haus=
beſitzer
die Unterhaltung des Gebäudes vorzunehmen hat. Selbſtverſtänd=
lich
iſt aber dabei vorausgeſetzt, daß ſich die Unterhaltung in der Höhe
der Mietem ausdrückt. Vereinbaren Hausbeſitzer und Mieter, daß der
Hausbeſitzer die Unterhaltung trägt, damn muß für die innere
Unterhaltung heute ein Betrag von 200 Mark für eine 4=Zimmerwoh
nung angenommen wverden. Es entfallen alſo auf den Werr einer 4=Zim
merwohnung von 10 000 Mark ehwa 2 Prozent des ortsgerichtlichen Wer
des, der ſich jedoch in einzelnen Fällen bei größeren Aufwendungen bis
zu 3 Prozent und mehr erhöhen kann. Har der Mieter die Unterhal
tung übernommen, ſo entfällt zunächſt jeder Streit. Sowohl Hausbeſitzer
als Mieter werden aber gegenſeitig darüber wachen müſſen, daß die Woh
nung in der Tat unterhalten wird. Es wird ihnen das Recht zugeſtan
den werden müſſen, gegenſeitig zu verlangen, daß die aufgewendeter
Koſten auch für die Inſtandſetzung der Wohnungen im Innern verwen
der werden, andererſeits, daß der Mieter auf ſeine Koſten die Herrich
tung der Wohnung tarſächlich vornehmen läßt. Das Mieteini
gungsamt wird in Streitfällen über die gegenſei=
tigen
Verpflichtungen zu entſcheiden haben.
Der angemeſſene Mietpreis berechnet ſich demnach etwa
folgendermaßen: 1. Grundmiete 8 Prozent der ortsgerichtlichen Taxe
2. Unterhaltug in Dach und Jach 2 bis 3 Prozent der ortsgerichtlichen
Taxe, 3. Unterhaltung im Innern 2 bis 3 Prozent der ortsgerichtlichen
Tage.
In dieſem angemeſſenen Mietpreis ſind indeſſen nicht enthalten alle
weiteren ſteuerlichen Belaſtungen, die auf dem Stammwert ruhen, wie
Reichsnotopfer oder ähnliche Steuern, ferner der Waſſerverbrauch, der

entwicklungsmöglichen Form für ſeinen muſikdramatiſchen Geſtaltungs=
drang
.
Die Folge des Fortſchreitens war die Eroberung der Bühne mit der
dramatiſchen Symphonie, erſtmalig verkörpert durch die einaktige
Feuersnot. Ihr folgte die Salome, ein Rieſenſchritt der Entwicklung
und in jeder Beziehung letzte und endgültige Befreiung von der Wagner=
nachfolge
.
Die Elektra bildet Wegſcheide und Gipfelpunkt dieſes Aufſtieges der
ſymphoniſchen Dichtung, als deren letzte und äußerſte Konſequenz ſie
anzuſehen iſt. Ueber dieſes Mal hinaus einen Weg zu finden, hat wohl
Strauß ſelbſt als unmöglich erkannt.
Wie Richard Wagner logiſcherweiſe zur äußerſten Konſequenz ſei=
ner
ſchöpferiſchen Theorien im Triſtan gelangen mußte, um dann bei=
nahe
erſchreckt umzubiegen, blieb Richard Strauß keine andere Möglich=
keit
, als das Problem der formalen Geſtaltung der ſymphoniſchen Dich=
tung
abzuwandeln bis zur dramatiſchen Symphonie von den Dimen=
ſionen
der Elektra, um dann zum reinen Typ der Oper neuer Prägung
überzugehen.
Mit Recht ſcat der ausgezeichnete Muſiker und Muſikkenner Wal=
tershauſen
: In dem vollkommenen Durchdringen des muſikaliſchen Dra=
mas
aus dem Geiſt der Symphonie liegt der Fortſchritt des Straußiſchen
muſikaliſchen Dramas gegenüber dem Wagneriſchen.
In der Inſtrumentationskunſt ſchuf Strauß Neues von größter
Bedeutung! Gerade das wird ihm von ſeinen Gegnern als Extra=
daganz
um der Senſation willen vorgeworfen. Dabei geht Strauß nie
über das von ihm als unerläßlich erachtete Maß hinaus. Jeder ſeiner
muſikdramatiſchen Vorwürfe erfordert ein anderes Kolorit, ſomit andere
Orcheſterausdrucksmittel, die er ſtets auf das Gründlichſte abwägt.
Dazu kommt die Erkenntnis, daß ein Orcheſter um ſo klangſchöner
wird und bei Entfaltung höchſten Glanzes ſtets weich klingt und die
Singſtimme nicht erdrückt, je größer es iſt und je polyphoner der Satz.
Die Verwendung der Einzelinſtrumente, die er zu Gruppen und
Familien ausbaut, denen er unerhört fein, differenzierte Klangmiſchun=
gen
abzugewinnen weiß, ſteigert er ins durchaus Konzertante, aber nie
irgend einem Schema folgend, ſondern ſtets der jeweiligen, in der künſt=
leriſchen
Idee begründeten Notwendigkeit.
So mußte die alles Hergebrachte überſteigende Ausdruckswelt der
Hoffmannsthalſchen Elektradichtung notwendigerweiſe bei der Ver=
tonung
ein gleichartiges Ausdrucksmittel im Orcheſter erhalten; dieſe
Selbſtverſtändlichkeit hat mit Senſationsſucht nichts zu ſchaffen.
Aus der ſouveränen Beherrſchung des Formalen in der Muſik her=
aus
macht Strauß auch die Singſtimme zum integrierenden Beſtandteil
der ſymphoniſchen Linie; dieſelbe ſchwebt zwar nicht mehr als Melo=
dienträger
, und nur begleitet, über dem Orcheſter, oder läuft als Sprech=
geſang
neben dem Orcheſterausdruck her, ſie iſt vielmehr mit der Ge=
ſangslinie
des Orcheſters aufs engſte verbunden, wird aber häufig der
farbig wirkſamſte Träger des Ausdruckes, nähert ſich alſo trotz aller
ſcheinbaren Gegenſätzlichkeit ſvieder der Melodie.

Strauß, der die Fähigkeit beſitzt, den ſzeniſchen Vorgang in ſo ple
ſtiſcher Weiſe klanglich zu illuſtrieren, daß man ihn wohl als den b
hafteſten aller Komponiſten benennen darf, hat die Geſchehniſſe d.
Elektradichtung in ſolch eindringlicher Weiſe muſikaliſch nachgezeichne
daß wir die Vorgänge, ſelbſt bei bloßem Hören der Muſik, greifbar v.
Augen ſehen.
Um dies möglich zu machen, bedurfte es eines muſikaliſchen Farber
komolexes von einer Vielgeſtaltigkeit, wie ſie nur das in ſeiner Zu
ſammenſetzung und koloriſtiſchen Behandlung unvergleich konzipie
Orcheſter der Elektrapartitur bieten kann.

Aber nirgends gerät er, trotz rieſiger Dimenſionen, ins Formloſe!
Es iſt einfach nicht wahr, daß er, lediglich um der Kühnheit an ſich
wvillen, KalsoYonie auf Kakophonie häuft. All ſeine harmoniſchen Ge=
ſvagtheiten
ſind unmittelbarer Ausdruck eines ſzeniſchen oder ſeeliſchen
Vorgau
der in ſeiner muſikaliſchen Fixierung von Strauß ſtets hin=
eitens
aufs logiſchſte, allerdings bis zur äußerſten
ſichtlich
dazu in den meiſten Fällen über ruhenden

Fundamenten ſchwebende Bildung von Wechſelnoten oder Durchgangs=
charakter
iſt.
Man betrachte einmal den unſeren Ohren gänzlich problemlos und
durchaus melodiſch gewordenen Pilgerchor aus Tannhäuſer, mit den
für die Zeit ſeiner Entſtehung geradezu unerhörten Vorhaltbildungen
uſw., ziehe dann über Triſtan zu Richard Straußens Verſtiegen=
heiten
eine fortſchreitende Linie und laſſe den empörten Wagner=
gegnern
jener Epoche Gerechtigkeit widerfahren, da es ſelbſt unſerer
Zeit nicht an Muſikern mangelt, die ſich in einem tönenden Kampf=
geſchrei
gegen den exaltiert rabiaten Radikalen und Erfolgjäger
Richard Strauß gefallen, wobei als beſonders humoriſtiſch die Tatſache
anmuten muß, daß eine immerhin recht gefolgeſtarke Muſikergruppe
der Neueren und Allerjüngſten, die auf das Banner ihrer Zukunfts=
hoffnung
die Atonalität geſchrieben hat, mit nicht weniger lautem Ge
ſchrei gegen den Götzen der muſikaliſchen Reaktion, Richard
Strauß, zum Kampfe ruft, weil er die Tonalität wahrt, woraus reſul
tiert, daß keiner ſo auf ſich allein geſtellt iſt als der, deſſen Talente, iſo=
liert
von den jeweiligen Zeitſtrömungen und dem Geſchmack der Mode,
über den engumzirkten Begriffshorizont der weniger Begabten hinaus=
greifen
und dadurch zu Objekten wacker geübter Läſterung werden
müſſen.
Vor nahezu zwölf Jahren wurde dem Werke Richard Straußens
von ſeinen Gegnern ein baldiges Ende prophezeit und ſein Entſtehen
einer jeglichen künſtleriſchen Ernſtes und Verantwortungsgefühles
baren Senſationsſucht und Erfolggier zugeſchrieben.
Strauß ſchrieb derweilen feinen Roſenkavalier, ſeine ganz neue
Wege und Ausblicke weiſende Ariadne, die Frau ohne Schatten und die
Joſefslegende. Mancher der eifrigſten ehemaligen Bekämpfer hat ſein
Urteil revidiert und iſt ein Bekenner geworden. Den tiefen künſtleri=
ſchen
Ernſt, die charaktervoll konſequente Verfolgung der Ziele ſeines
ſchöpferiſchen Müſſens, das reſtloſe Beherrſchen der Form und aller
techniſchen Mittel, den berauſchenden Schwung und die unübertreffliche
Charakteriſtik ſeiner Tonſprache wird keiner, der Anſpruch erhebt, ernſt
genommen zu werden, dem Meiſter länger beſtreiten.
So wird die Darmſtädter Erſtaufführung der Elektra den Beweis
zu erbringen haben, ob unſere Zeit wirklich, wie ſo oft behauptet wird,
erſt beim Verſtändnis des Kunſtwerkes Richard Wagners angelangt iſt,
oder aber, ob ſie, entgegen der Petrefation ſo mancher, die ſich berufen
dünken, dieſes Kunſtwerk in ſich aufgenommen hat, durch dasſelbe
hindurchgegangen iſt, und ſo die Befähigung erlangte, Entwickelungen
zu erkennen und ihnen zu folgen.
Aufgabe der Inſzenierung war es, den Wahn von der Naturaliſtik
im Schaffen Richard Straußens, der aus der feinſtens ſchattierten Um=
gießung
jeglichen Geſchehens in den möglichſt adäquaten tönenden Aus=
druck
ſich ableiten mag, und der auch leider bei der Uraufführung und
ihren vielen Kopien eher beſtärkt als ad absurdum geführt wurde, zu
beſeitigen
ſte Herausarbeitung des Symboliſchen.
Joſeph Schlembach.

Darmſtädter Ausſtellungen.
Kunſtpflege in Heſſen. Sonderausftellung Margold.
In den Räumen der Kunſtpflege in Heſſen ſtellt zurzeit das
Künſtlerehepaar Margold Erzeugniſſe neuer und neueſter
Kunſt und des Kunſtgewerbes aus, die viel Beachtung finden
allerdings auch mehrfach Ablehnung. Dieſe weniger aus künſt
leriſchen Gründen, als wohl aus dem Gefühl heraus, daß das,
was Profeſſor J. Em. Margold ausſtellt, ſo wenig zeitgemäß
iſt, ſo rein Phantaſie, geſteigert bis zur Utopie, daß nicht nur
der Laie, ſondern auch der praktiſch denkende und fühlende Bau
künſtler ſich fragen, ob es zweckmäßig iſt, in unſerer Zeit und
in der Lage, in der das deutſche Volk ſich befindet und ſich noch
viele Jahrzehnte befinden wird, einen ſo ungeheuren Aufwand
an Zeit, Geld und, was wertvoller, Arbeitskraft zu opfern, nur

um etwa zu zeigen, bis zu welcher Höhe genialer Formgedanken
ſich ein Architekt verſteigen kann. Wenn Herr Margold nur
dieſen Beweis mit ſeiner Ausſtellung erbringen wollte, wenn er
nur zeigen wollte, daß auch in einer Zeit, die ſich aufreibt mit
den kleinen und kleinſten Dingen der täglichen Sorgen und der
großen Sorge, wie erringen wir wieder eine geiſtige und völ=
kiſche
Freiheit, ſich ſeine Gedanken (die Gedanken eines Ein=
zelnen
) weit hinausheben können über das Mögliche und
Realiſierbare und mit dem unbeſtrittenen Recht des Künſtlers
ſeiner Zeit weit vorauseilen, ſo iſt ihm dieſer Beweis vielleicht
gelungen. Man darf dem aber füglich entgegenhalten, daß der
dringendſten, brennendſten Aufgaben der Zeit ſo unendlich=
viele
ſind, daß ſchlechthin Jeder ſich nicht nur berufen, ſondern.
verpflichtet fühlen ſollte, daran mitzuarbeiten und kühne Phan=
taſie
zurückzuſtellen, für eine freiere, beſſere Zeit.
Die neuen Bauideen ſind vorerſt Bauphanta=
ſien
. Es iſt nicht unſere Aufgabe, nachzuprüfen, ob die Bau=
ten
, die J. E. Margold in Schaubildern, Plänen und Modellen
zeigt, ſtatiſch durchgearbeitet und überhaupt in dieſer Form zu
verwirklichen ſind, wia z. B. der Bureaubau für Handel und
Induſtrie, der als gigantiſche Ueberbrückung der Rheinſtraße am
alten Bahnhof gedacht iſt und der der Stadt allerdings ein Ein=
gangstor
geben würde, das ſchlechterdings alles erdrücken würde,
was bisher Darmſtadt war. Uns intereſſiert hier nur die aller=
dings
gewiale Formgeſtaltung der Architektonik, gegen die im
großen Ausmaß wichts zu ſagen iſt, ſie iſt eben gigantiſch. Von
der Phantaſie des Baukünſtlers zeugen auch die anderen Bau=
ideen
, wie das Haus der Erhabenheit, das große Warenhaus
uſw., die ſicher alle neu und großzügig gefühlt und erdacht ſind.
Dem einzigen realiſierbaren Bau, dem Umbau des Hauſes Karp,
in dem ehen mit den vorhandenen Verhältniſſen gerechnet iſt,
fehlt allerdings all das, was die anderen Endürfe ſo genial
erſcheinen läßt.
Die kunſtgewerblichen Arbeiten Margolds, ſind durchweg
rein expreſſioniſtiſch, wenn nicht in der Form, ſo in der Orna=
mentik
, und zwar in einem Expreſſionismus, der nicht der ſonſt
(in der Malerei z. B.) erfolgten Entwicklung Rechnung trägt.
Margold macht keine Konzeſſionen.
Frau Margold ſtellt eine große Kollektion reizvoller
moderner Handarbeiten aus, die von neuem den Beweis er=
bringen
für eine hochentwickelte Frauenkunſt. Hier iſt das rich=
tige
geſunde Gefühl für das rein Handwerkliche im Kunſtgewerbe
nicht erdrückt von allzu ſtarkem künſtleriſchen Eigenwillen. Die
ſtarke künſtleriſche Begabung iſt gebannt in den Rahmen unb in
die Grenzen, die dem Kunſtgewerbe nun einmal gezogen
ſind. Techniſch ſchlechthin vollendet, in der Erfindung vielſeitig,
und wo nicht eigene Erfindung dominiert, wie in den Vorbildern
rumäniſcher Frauenkunſt, dieſe doch ſo kultiviert, daß ſie un=
ſerem
modernen künſtleriſchen Empfinden wohl angepaßt ſind.
Ausgeprägte zeichneriſche Begabung eint ſich mit vornehmem
harmoniſchen Farbenſinn und ſicherem ornamentalen Raum=
gefühl
. Das umfaſſende fraulich=künſtleriſche Fühlen der Künſt=
lerin
läßt es zu, daß neben modernſter expreſſioniſtiſcher
Form und Zeichnung rein naturaliſtiſche Dinge Platz finden,
wie in den beiden entzückenden Schmetterlingsbildern. Die
Kollektion iſt zu reichhaltig, um auf Einzelheiten eingehen 5"
können. Die Preisſtellung ſorgt dafür, daß dieſe Kunſt nicht
M. St.
profaniert werde.

[ ][  ][ ]

Rummer 309.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. November 1921.

Seite 5.

Grbmarbrnich der Srnftehraich, die Dien der Strufe.5
Müllabfuhr, der Wohnungsbauabgabe, die Kanalbenutzungsgebühren, die
Schornſteinweinigung und dergl. Dieſe Belaſtungen ſind vielmehr wie
der geſamte Mietzins von allen Mietern des Hauſes anteilmäßig auf=
zubringen
. Das geſchieht am beſteu nach dem Bruckteil der Grundfläche
der in einer Wohnung vorhandenen Räume, von der Grundfläche der im
Heus überhaupt vorhandenen Wohn= und Geſchäftsräume. Selbſtver=
ſtändlich
iſt dabei auch die Lage, die Ausſtattung und die Beauemlichkeit
der Wohnräume anzunechnen, dergeſtalt, daß z. B. das 1. Obergeſchoß
mehr als das Erdgeſchoß koſtet.
In dem Mietpreis ſind nicht einzuſchließen die Gebühren für:
vermehrt um die Zahl der Wohnräume.
b)Miete für Gas=, Waſſer= und Elektrizitätsmeſſer, die ebenfalls aus=
zuſchlagen
ſind.
Bei Undervermietugen iſt eine Erhöhung des Mietpreiſes zuläſſig,
wem nicht der Mieter ſchon beim Abſchluß des Mietvertrages die Ab=
ſicht
der Untervermietung mitgeteilt hat, und das Eimnverſtändmis des Ver= hat, wird as ſicher nicht beneuen. Für den nächſten Veremsgbend, der
mieters als gegeben angeſehen werden kann.
Wenn Mieter und Vermieter ſich auf Grundlage dieſer Grundſätze
verſtändigen, dann wird ſicher ein erträgliches Verhältnis für die Zukunſt
zuſtande kommen. Nur wenn dem Hausbeſitzer in der oben geſchilderten
Weiſe entgegengekommen wird, können die Wohnhäuſer ſachgemäß u=
terhalten
werden. Ohne Unterhaltung verwahrloſen ſie ganz. Es iſt
Tatſache, daß, von wenig Ausnahmen abgeſehen, in den letzten 6 Jahren aus Brandis bei Leipzig feſtgenommen. Gießler, der zuletzt in Brandis
in den Wohwungen wenig hepgerichtet worden iſt. Es liegt ober im
dringenden Intereſſe dene geſamten Bewohner einer Stadt, daß die ſchulden kommen laſſen, hat m letzter Zeit ſowohl hier wie in anderen
Wohnungen ordnungsmäßig erhalten uned in geſundem Zuſtande ſind. Städten mit Kartoffelhändlern Verträge über Kartaffelliefzrungen gbge=
bedauerlich
, anderenteils aber auch wieder inſofern von Nutzen, als die toffeln zu bekommen und ar nicht daran dachte, ſolche zu liefern, ließ
Bautätigkeit mehr und mehr in Fluß kommt.
+ Arheilgen, 16. Nov. Jugendtag. Wie ſchon früher mitgeteilt,
hält der Vepband der evangeliſchen weiblichen Jugend für Heſſen in
der Zeit vom 3.6. Dezember d. J. in unſener Gemeinde einen Jugend=
tog
ab. As Leiter wind Herr Paſtor Thiele vom Burkhards=Hauſe in bereits die Summe von 40 000 Mark devomiert, die bei Cintreffen der
Berlin fungienen, der Vorſitzende des deutſchen Verbandes iſt. Er wird
ſprechen über Unſere Ziele und unſere Aufgaben. Junge Mädchen von des Gießlers auf die Spur und veranlaßte ſeine Feſtnahme.
heute und Die Sonne, die mir lacht‟. Weitere Redner haben noch Zu=
ſagen
gegeben. Die Tagumg ſoll vor allem der inneren Vertiefung und
Glaubensſtärkung dienen. Gine Reihe von auswärtigen Vereinen aus
Vereinigung ſchon alle Vorbereitungen getroffen. Gleichzeitig findet ein
Verkaufstag ſtatt, wobei alle möglichen Sachen, beſonders Handarbeiten,
Kleidungsſtücke und Gegenſtände des täglichen Bedarfs, die faſt aus allen
Teilen der hieſigen Bevölßerung geſtiftet wunden, zum Verkaufe kommen, aus beimatlicher Erde ſtammend, wurde von Herrn Steinhauer Siefert
Eine Ausſtellung eines Teiles der angefertigten Sachen wird ſchon vor=
lös
wird dem Eliſabethenſtifte in Darmſtadt zugeführt und erwartet man
ein günſtiges Reſultat, da doch von dieſer Anſtalt ſo viel Gutes auf dem
Gebiete der Inneren Miſſion in allen Teilen unſeres engeren Vaterlandes heim Grotzfeuer aus, das über 2 Stunden anhielt und dem die
geleiſtet wird.
* Eberſtadt, 17. Nob. Man ſchreibt uns: Die geſtrige Mitglieder=
verſammlung
des Outsvereins der Deutſchen Volkspartei hat zu dem Be=
ſchluſſe
der Mehrheit des Gemeinderats vom 10. ds. Mts, betreffend Er= durch die angeſtrengte Tätigkeit der hieſigen und der benachbarten
teilung eines Mißtrauensvotzums gegen unſer Mitglied Herrn Landwirt
und Gemeinderat Gg. Wilh. Knieß, Stellung genommen und es fand
einſtimmige Annahme folgende Emtſchließung: Nach ſorgfältiger anſcheinend von zwei unbgkannten Dieben, in den Parterre=
Prüfung aller Umſtände, die zur Verſagung des Verkrauens für unſer
rats in der Sitzung vom 10. ds. Mts. führten, kann die einberufene
Volkspartei eine Berechtigung zu dieſem nur auf politiſche Grunde zu= Parterreſtocks. Hier evbrachen ſie unter Benutzung verſchiedener Werk=
rückzuführenden
und, wie der Bericht im Volksfreund vom 12. ds. Mts.
zeigt, als Wahlmanöver zu bewertenden Vorgehen nicht anerbennen.
Nachdem Landwvirt Knieß wiederholt an die Heſſ. Oberförſterei Eber=
ſtadt
herangetreten war mit dem Erſuchen, für die Landwirtſchaft die teſmba aus Miitärmantelſtoff gefertigt, zwet dunkle Nöcke und eine
dringend benötigte Waldſtreu aufarbeiten zu laſſen, und dieſem Er=
ſuchen
keine Folge gegeben wurde, konnte ſich Herr Knieß die günſtige
Gelegenheit, ein Waldſttck käuflich zu erweuben, nicht entgehen laſſen.
Herr Knieß hat die erſte Kenntnis von dem beabſichtigten Verkauf der gezogen haben.
Hofmannſchen Waldparzelle in der öffentlichen Gemeinderatsſitzung er=
Sitzung. Es ſtand damals Jedeymann frei, ſich an dem Kauf zu betei= ſchule der Techniſchen Lehranſtalten, Franz Holz, wurden bei dem Wett=
meinde
beſtand nicht. Tauſächlich kam ihm der Gzedanke des Ankaufs erſt digen Wohnungseinrichtungen und Einzelzimmern, veranſtaltet von
nach der Ausſchußſitzung als ihm Hofmänn das Grundſtück zum Kauf an= dem Verband Württ, Holzinduſtrieller, zwei 2. Preiſe verliehen.
ſeien, worauf Knieß zugriff und den Hauf für ſich abſchloß. Wenn je= Nähe des Rheins ein größeres Gelände erworben, wo etwa 2530
mand ein Vorwumf gemacht wverden kann, dann dem Herrn Büngermeiſter, Eigenheime mit größerem Gartengelände erſtellt werden ſollen. Die
brachte, die in die geheime gehören, und dann die Berichterſtatter bitten werden.
mußte, darüber nicht zu berichten. Außerdem hatte aber die Gemeinde
auch keinerlei direktes Intereſſe am Kauf gerade dieſes Grundſtücks und
hatte ihn auch nicht für einen beſtimmten. Zweck ins Auge gefaßt oder
notwendig, ſondern ſucht nur, im Verfolg der Sozialiſierungsabſichten
der Linken auf Grund und Boden, alle freiwerdenden Grundſtüicke an ſich
zu ziehen. Im Gegenſatz hierzu iſt der Erwerb von Wald= und Feld= ſtattfindende Landtagswahl bildet unſere Gemeinde 5. Wahl=
gpundſtücken
für die Landwirtſchaft eine Lebensnotwendigkeit, da dieſe
mit zu ihren Betriebsmitteln gehöven. Eine Folge des Vorgehens der
meinde in jedem Fall als Kaufliebhaber auſtritt.
Eine Schädigung von Gemei deintereſſen und eine Verletzung der
die Wähler umſeren Partei mit dieſem Amte betrauten Gemeinderats Wahlvorſteher: Bürgermeiſtereiſtellvertreter Erb. Beigeordneter, Stell=
tend
gemacht werden können. Bei der anerkanuten Chnen= und Gewiſſen= Gaſtwirt Eppler; 2. Wahlbezirk: Kranichſtein, Wahlvorſteher: Philipp
bereits geleiſteten Dienſte erkläuem wir ihm weiterhin unſer volles Ver= wirt Nialas.
trauen und erſuchen, das ihm von der Wählerſchaft anbertraute und ge=
rade
unter den hieſigen Verhältniſſen beſonders ſchwere Mandat weiter
Vorgehen des Herrn Büngermeiſters, der ohne vorherige Fühlungnahme
mit nuſerer Fraktion und mur unter Benachrichtigung und Anlehnung
an die beiden ſozialdemokratiſchen Parteien die Geiſter gegen uns auf=
geſtachelt
hat und ſo, ſtatt zur Ausgleichung der gerade in Eberſtadt be=
Aufpeitſchung beigetragen hat.
ſein diesjähriges Konzert deutſcher Lieder ab. Unter der
Leitung ſeines tüchtigen Dirigenten, Herrn Muſikmeiſters Friedel
das Doppelquartett Rheingold aus Darmſtadt an dieſem Tage zur Ver= Beide Redner fanden einmütigen Beifall.
fügung geſtellt und half durch ſeine Chöre das Konzert verſchönern.
Der reiche Beifall iſt ein Zeichen, daß die Sänger Rheingolds in Wolfs= der Deutſchen Volkspartei hielt Reichstagsabg. Malermeiſter Have=
dazu
beitragen, die Beziehungen zu Stadt und Land recht innig zu
geſtalten. Das Programm war gut gewählt. Chöre wechſelten mit
Duetten, Klavier= und Violinvorträgen. Herr Muſikmeiſter Fiſcher Aufgaben unſeres Volkes vor
zeigte hier, daß er ein Meiſter am Klavier iſt. Aber auch ſeine Violin=
vorträge
wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Die Duette, ge=
ſungen
von Herrn J. Schäfer und P. Hamman, zeigten, daß die Ger=
mania
über ſehr gutes Stimmaterial verfügt. Brauſender Beifall be=
lohnte
die beiden Soloſänger. In der Pauſe wurden 6 Sänger, die ten an der Unglücksſtätte in Dotzheim werden rüſtig fort=
über
25 Jahre dem Verein angehörten, durch Ueberreichen von Diplo= geſetzt. Unter den Trümmern liegen noch die Leichen von fünf Mann
men zu Ehrenmitgliedern ernannt. Herr Heinrich Kraft, der den begraben. Für die fünf Schwerverletzten beſteht keine Lebensgefahr
ehrenvollen Auſtrag übernommen hatte, den Jubilaren den Dank des mehr. Der Fabrikbeſitzer Fauth ſtellte den Hinterbliebenen der ums
Vereins auszuſprechen, führte aus, wie dieſe 6 Sangesbrüder in jahre=
langer
Vereinstätigkeit dem Verein in guten und ſchlechten Zeiten an=
gehört
haben und geholfen haben, das Vereinsſchifflein durch hochgehende
und ſein Vckerland zu beſingen und durch Lieder an dem Wiederaufbgi. Million Mark zur Verfügung geſtellt und außerdem noch ein Darlehen
Jahren das goldene Jubiläum feiern zu können. Die Jubilare dankten
in einfacher und herzlicher Weiſe und verſprachen, ihre Kräfte ſo lange
wie möglich dem Verein zur Verfügung zu ſtellen. Die ganze Veran=
ſtaltung
verlief in harmoniſcher, zeitentſprechender Weiſe.
Jugenheim, 17. Nov. Die zueite Veranſtaltung des Konzert=
Verbandes der unteren Bergſtraße, die am vergangenen beſchloſſen, die Arbeit morgen wieder aufzunehmen. Die Arbeitgeber
Dienstag im Hotel zur Krone ſtattfand, brachte uns die Bekanntſchaft bewilligen eine Erhöhung, ſo daß der Spitzenlohn für Facharbeiter
mit dem Madrigalchor des Herrn Dr. Noack=Darmſtadt und damit einen
ganz hervorragend künſtleriſchen Gemuß. Vorzügliches Stimmaterial, er=
ſchöpfendes
geiſtiges Erfaſſen des Liedes verſtändnisvolles Eingehen jetzt feſtgeſtellt, dem zweitägigen Gasarbeiterſtreik insgeſamt
aller Sängerinnen und Sänger auf die Abſichten ihres Dirigenten ver= ſechs Perſonen zum Opfer gefallen, die trotz der Warnung des
einigte ſich hier in ſo vorbildlicher Weiſe, daß die aus fünf Jahrhunder= Magiſtrats, die Gashähne zu ſchließen, dies unterlaſſen hatten.
ten ſtammenden, im Stil alle ganz verſchiedenen, dazu im Satz zum Teil
ſehr ſchwieriger Kompoſitionen in eimer Weiſe zu Gehör gebracht wur= der Arbeiterſchaft der Firma Benz hat der Schlichtungsausſchuß nach
den, wie ma es ſich kaum befriedigender vorſtellen kann. Nickt wenig t
trugen die auf eingehende Smdien beruhenden Erläuterungen des Herrn
Dr. Noack dazu bei, dem Genuß zu vertiefen. So war es allen Beſuchern Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung im Betriebe Rechnung trägt.
ein Bedürfnis, der vortmefſlichen Künſtlerſchar durch wärmſten Beifall zu Die Hauptfrage bildete die Wiedereinſtellung der Ruheſtörer. Ueber
danken, und nach Beendigung des Konzertes wurde von derſchiedenen dieſen Punkt wurde unter weitgehendſtem Entgegenkommen der Firma
Seiten der Wunſch laut. Herr Dr Noacks Madrigalchor imn nicht zu ferner Einverſtändnis erzielt, und zwar ſollen dieſe nach Ablauf, von vierzehn
Zeit hier wieder zu hören. Es iſt zu hoffen, daß dieſer neue große Tagen wieder eingeſtellt werden. Die Funktionäre der Arbeiterſchaft
Epfalg umſerem Konzertvenband noch viele neue Mitglieder zuführen haben den Schiedsſpruch angenommen, ſo daß die Arbeit
wird. Im eigenen Intereſſe möge jeder in ſeinem Bekanntenkreiſe wer= wieder aufgenommen werden kann und der von der Metallarbeiterſchaft

ben, wächſt doch mit der Zahl der Mitglieder für die Leitumg die Möe
lickkeit, mur Alleubeſtes zu bieten. Noch jetzt werden neue Mitglieder zu
emtſpwechend ermäßigtem Satze aufgenommen. Auf Auswärtige, denen * Saarbrücken, 16. Nov. Eine ſehr ſtark beſuchte Verſamm=
dunch
die teuren Bahnfahrten vermehrte Unkoſten entſtehen, ſoll dabei
ſogar beſonders Rückſicht genommen werden, was vielleicht noch manche
Zwingenberger und Auerbacher veranlaſſen wird, ſich un=
ſerem
Vewband anzuſchließen. Sollte es wirklich in Alsbach nur ge= züglich neue Verhandlungen zwecks genauer Feſtlegung der
rade ein halbes Dutzend, in Bickenbach aber überhaupt keine Muſik=
freunde
geben, die ſich hin nard wieder für eine unter den jetzigen Ver=
aus
dem Alltagsbetrieb durch die Kunſt erhoben laſſen möchten? Der Be=
2)Waſſergeld. Dieſe ſind zu berechnen nach der Kopfzahl der Fomilien, ſtand unſeres Unternehmens iſt auch bei der gegenwärtigen Mitglieder= gebietes. Die Verſammlung war jedoch bereit, auf der Grundlage der
zahl geſichert, doch ließe es ſich noch viel weiter ausbauen. Mit Mück=
ſicht
auf den Heimweg der Fußgänger werdem ſolche Daten gewählt, an
denen Mondſchein im Kalender ſteht. Alſo fort mit gleichgültiger Träg=
heit
und körperlicher Bequemlichkeit, die dem Entſchluß, beizutreten, in deren Ergebnis heute morgen der Streik eingeſtellt worden iſt.
ſehr vielen Fällen (auch im Jugenheim) hinderlicher ſind als die Ver=
hältniſſe
des Geldbeutels. Wer den entſcheidenden Schritt einmal getan
am 15. Dezember, abends 8 Uhr, in der Krone ſtattfinden ſoll, iſt
Frau Johanna Heſſe, eine der beliebteſten Sängerinnen des Landes= die Bekämpfung der Schmutz= und Schundliteratur,
thaaters, gewon en worden, ſowie das Darmſtädter Streichquartett, das
bei uns längſt viele Freunde beſitzt.
Offenbach, 16. Nov. Ein raffinierter Schwindler wurde
am Montag hier in der Perſon des Bjährigen Schloſſers Kurt Gießler
als Poſtaushelfer tätig war und ſich daſelbſt Unterſchlagungen hat zu=
Die Mieten werden nach der neuen Feſtſtellung ſteigen, das iſt einesteils ſckloſſen. Obwohl er ſich noch im keiner Weiſe bemüht hatte, auch Kar= Kriegsbeſchädigte überwieſen. Sodann folgt die Weiterberatung der
er ſich nach Wbſchluß der Liefenungsverträge, ſtets Anzahlungen leiſten.
So hat er einen Händler in Niederlahnſtein um 200 Mark und einen für die Landwirtſchaft und über Verſchiebungen und Preiswucher.
hieſigen Händler um 2000 Mark geprellt. In einem andeven Falle hat
er mit einem hieſigen Händler einen Vertrag über Lieferung von 2000
Zertnern Kartoffeln abgeſchloſſen. Dieſer Händler hatte bei einer Bank
Kartoffeln gezahlt werden ſollte. Inzwiſchen kam man den Schwindeleien
Hüttenthal, 16. Nov. In unſerem Dorfe wurde zu Ehren der Ge=
fallenen
und Vermiſten des Wollkrvieges ein Denkmal errichtet.
Der Entwurf desſelben wurde von Herrn Bauamtmann Nodnagel vom
Stadt und Land wird erwartet und ſind von Freunden und Gönnern der Kreisbauamt Erbach in muſtergültiger Weiſe ausgeführt. Auch Herr urabhängigen Anträge, die eine weitere Beſchränkung der fpeien Wirt=
Baurat Dieſenbach ſtand uns mit Rat und Tat zur Seite. Der ſchön
gelegene Denkmalsplatz an der Hiltersklinger Straße wurde in hock her=
ziger
Weiſe von Herrn Landwirt Jakob Schwöbel geſtiftet. Unſer Stein,
aus Olfen bearbeitet und aufgerichtet. Die Einweihung unſeres Chnen=
her
in dem Schaufenſter eimes higſigen Geſchäftes zu ſehen ſein. Der Eu= denkmals findet nächſten Sonntag (Totzenfeſt), nachmittags 9 Uhr, ſtatt, der Kartoffeln erwartet er nichts; die Erfahrungen damit ſeien nicht er=
Mainz, 17. Nov. (Wolff.) Geſtern abend brach im Betriebe der
Koſtheimer Zelluloſe= und Pavierfabrik im Vororte Koſt=
ganzen
, mit großen Mengen Holzzelluloſe angefüllten Werkſtätten zum
Opfer fielen. Der Schaden iſt noch nicht genau feſtgeſtellt, ſoll aber in
die Millionen gehen. Das weitere Umſichgreifen des Brandes wurde
Feuerwehren verhindert.
Friedberg, 16. Nov. In der Nacht vom 14. auf 15. d. M. wurde,
ſtock des Finanzamtes in der Leonhardſtraße hier ein Einbruchs= den. Jedenfalls ſei die Sucht, ſich einzudecken, eine der Hauptgyünde des
Mitglied Landwirt Ga. Willg. Knieß ſeitens der Mehrheit des Gemeinde= diebſtahl begangen. Die Diebe ſtiegen von der Gartenſeite aus durch
das Kloſettſenſter, an dem ſie vorher die Scheibe zertrummert hatten, ein verkauf ans Ausland, namentlich im Grenzoerkehr. Im September
außerordentliche Mitgliederverſammlung des Ortsvereins der Deutſchen und gelangten von hier aus im die nicht verſchloſſenen Dienſträume des ſeien allein 120 000 Perſonen über die däniſche Grenze gekommen um
zeuge mit Gewalt mehrere Pulte und Schubladen und entwendeten etwa
400 Mark in barem Gelde, was in den Behältniſſen aufbewahrt wurde.
Weiter entwendeten dieſelben auch vier Bureguröcke und zwar eine Li=
grüne
Lodenioppe, die zum Teil ſchon abgetnagen waren. Nach Blut=
ſpuren
, die in verſchiedenen Räumem zu ſehen waren, muß ſich einer der
Diebe bei der gewaltſamen Oeffnung der Behältniſſe eine Verletzung zu=
* Kleine Nachrichten aus Heffen. Offenbach. Dem Architekten
halten und nicht, wie in den Zeitungen mitgeteilt wpurde, im geheimer und Leiter der Fachklaſſe für Innendekoration an der Kunſtgewerbe=
ligen
, denn ein Vorkaufsrecht und ein Zwang zum Kauf ſeitens der Ge= bewerb zur Erlangung künſtleriſcher Entwürfe für Möbel zu vollſtän=
bot
. Hofmann erllärte hierbei, daß jetzt noch mehr Liebhaber vorhanden Worms. Die gemeinnützige Baugenoſſenſchaft Worms hat in der
der ſchon öfter derartige Angelegenheiten, in die öffentliche Sitzung Häuſer ſollen in der Zeit von Juli bis Auguſt nächſten Jahres beziehbar ſchehen. Den Landmann treffe keine Schuld. Die Produktion ſei jeden=
Zu den Landtagswahlen.
Die Deutſche Volksparkei im Wahlkampfe.
bezirke. Der beſetzte Teil zerfällt in 3 Bezirke: 1. Wahlbezirk: Wahl= werde die Kunſtdüngerfrage im Auge behalten. Von Oppan werde
vorſteher: Gemeinderat Nungeſſer, Stellvertreter: Gemeinderat Kunz,
Gemeinderatsmehrheit wäre, daß kein Mitglied des Gemeinderats ſich Wahllokal: Schulturnhalle; 2. Wahlbezirk: Wahlvorſteher: Bürger= ſorgung wird mit 200 Gramm pro Kopf angeſetzt. Dieſe Snmme be=
künſtig
an Grundſtücksverſteigerungen beteiligen könnte, da ja die Ge= meiſter Jung, Stellvertreter: Gemeinderat Hübner, Wahllokal: Schul= darf keiner Erhöhung. Der Astrag auf Erhöhung der Mehlration ſolle
Dienſtpſlichten eines Gemeinderats können wir im Vorgehen des durch Deu unbeſetzte Teil hat 2 Wahlbezirke: 1. Wahlbezirk: Villenkolonie.
Knieß nicht erblichem, da weder rechtliche noch monaliſche Bedenken gel= vertreter: Betriebsbeamter Schnellbächer, Wahllokal: Rebenſaal bei winde etwas über 12 Milliarden ausmachen, das zweite aber die In=
haftigkeit
unſeres Mitglieds Knieß und den vielen, ſelbſtlos der Gemeinde Lang, Szellvertreter: Wilh. Spengler, Wahllokal: Nebenſaal bei Gaſt= jeden Fall werde der Antrag die Verſorgungskoſten zu hoch geſtalten.
Lindenfels i. O., 16. Nob. Hier ſprach auf Veranlaſſung der
D. V. P. Abg. Wünzer über die politiſche Lage und die heſſiſche Politik.
zu verwalten. Nicht einderſtanden erklären können wir uns mit dem Allſeitige Zuſtimmug der ſehr gut beſuchten Verſammlung dankte dem ſchon jetzt weit über die Hälfte überſchritten.
vovdrefflichen Redner.
Biſchofsheim, 16. Nov. Hier fand eine große, hauptſächlich
von Eiſſenbahnern beſuchte Verſammlung der Deutſchen Volkspartei ſtatzt.
ſtehenden ſcharfem Gegenſätze zwiſchen links und rechts, zu deren weiteren Der Begute im Volksſtaat. Die von waumem baterländiſchen und ſo= nun die Notwendigkeit zur Nückehr zur Zwangswirtſchaft eingeſehen hät=
ziallem
Geiſte getragenen Ausfühwmgen des volkstümlichen Redners fan= ten, wüßte Herr Hermes zurücktreten. Weder die freie Wirtſchaft noch
Wolfskehlen, 16. Noh. Der Geſangverein Germania hielt den lebhaften Beifall, ſo daß ſich auch Gegner nicht zum Wonte melbeten, die Zwangswirtſchaft, wie wir ſie hatten, werde uns aus der Ernäh=
Mainz, 16. Nob. In einer ſtark beſuchten öffentlichen Verſammm=
Fiſcher aus Darmſtadt, hat der Verein wieder Hervorragendes ges ſtelltenfragen und Deutſche Volkspartei. Ferer reſerierte Herr Reichs=
leiſtet
, auf das er ſtolz ſein kann. In liebenswürdiger Weiſe hatte ſich tagsabg. Poſtſekretär Morath über die Begmtenpolitik der Partei, die Uebernohme der Großgüter in Staatsbetrieb und des Bedarfs der
Gießen, 16. Nob. In einer ſehr gut beſuchten Verſammlung ſtützung der kleinen landwirtſchaftlichen Betriebe.
kehlen gern geſehene Gäſte ſind. Mögen dieſe Veranſtaltungen auch mann einen Vortrag über Mittelſtondspolitik. Der Redner fand leb= immer gerufen wird, würde eine Steigerung der Verſchiebung nach dem
haften Beifall. Alsdann ſtellte ſich der Landtagskandidat Prof. D. Dr. Auslande zur Folge haben.
Schian in glänzenden Ausführumgen über die politiſchen und ſittlichen

Reich und Ausland.

Wiesbaden, 17. Nov. (Wolff.) Die Aufräumungsarbei=
Leben Gekommenen zur Beſtreitung der erſten Aufwendungen einen
größeren Geldbetrag zur Verfügung.
Hüchſt a. M., 16. Nov. (Wolff.) Die Höchſter Farbwerke
Wogen ſichen hindurchzuleiten. Es ſei doch etwas Schönes, ſein Volk haben der Stadt zur Förderung von Wohnungsbauten, eine
unſeres Heimatlandes mitzuarbeiten. Zum Schluſſe bat er die Jubi= von 2 Millionen Mark gegeben. Die Stadtverordnetenverſammlung
lare, dem Verein noch recht lange anzugehören, um in weiteren 25 hat in ihrer geſtrigen Sitzung die Annahme beider Summen beſchloſſen.

Die Streikbewegung.
Mainz 17. Nov. (Wolff.) Der Streik der hieſigen Holz=
arbeiter
iſt beendet. Die Arbeitnehmerorganiſationen haben
über 23 Jahre 9.50 Mark beträgt.
Berlin, 17. Nov. (Wolff.) Laut der B. Z. a. M. ſind, wie bis
II. Mannheim, 17. Nob. (Priv=Tel) In der Ausſperrung
mehrtägigen Verhandlungen einen Schiedsſpruch gefällt, der im
weſentlichen den Bedingungen, die die Firma Benz geſtellt hat, zwecks

Siu o Mi Werlilfander Mckef Leſlafeie. Verersl.
ſtreik hinfällig geworden iſt.
lung der ſtreikenden ſtädtiſchen Beamten, Angeſtellten und Arbeiter
hat nach mehrſtündigen Verhandlungen geſtern abend gegen eine ge=
ringe
Minderheit beſchloſſen, die Streikleitung zu beauftragen, unver=
Einkommensbezüge einzuleiten. Erſt wenn ein klares Bild vorhanden
ſei, könne die Arbeit wieder aufgenommen werden. Die Verſammlung
hältniſſen geringe Summe wirklich hervorragende Genüſſe verſchaffen und ſtand grundſätzlich auf dem Standpunkt der finanziellen Gleichſtellung
mit den ſtaatlichen Beamten, Angeſtellten und Arbeitern des Saar=
Markentlohnung für Angeſtellte, Arbeiter und Straßenbahner zu ver=
handeln
, vorbehaltlich ihres grundſätzlichen Standpunktes. Es fanden
daraufhin neue Verhandlungen mit der Stadtverwaltung, ſtatt, als
Deutſcher Reichstag.
Berlin, 17. Nov., nachm. 1 Uhr. Die Interpellationen über
über die Wirtſchaftslage in Oſtpreußen und über die Ratifizierung der
Wiesbadener Protokolle ohne Zuſtimmung des Reichstages
werden innerhalb der geſetzmäßigen Friſt ihre Beantwortung finden.
Der Enmurf über die Abäuderung der Bekannt=
machung
über ausländiſche Wertpapiere, der eine wei=
tere
Einſchränkung der Ausfuhr ausländiſcher Wertpapiere bezweckt.
wird in allen drei Leſungen angenommen. Der Geſetzentwurf über das
Verfahren im Verſorgungsgeſetz wird dem Ausſchuß für
Juterpellationen und Anträge über die Aufhebung der Zwangswirtſchaft
Abg. Dr. Hepp (Dtſch. Ppt.): Die Schuld an der Preisſteigerung
iſt auf die hohen Anforderungen des Ultimatzums zurückzufüihren. Dazu
kommt der allgemeine Ausverkauf namentlich im beſetzten Gebiet. Be=
züglich
der Kartoffeln haben wir rechtzeitig auf den Mangel an Trans=
portmitteln
hingewieſen, aber das Verkehrsminiſterium hat den Ernſt
der Lage unterſchätzt und nicht rechtzeitig genug einegegriffen. Die
Landwirtſchaft trifft hierfür kein Vorwurf. Die Produktion an Zucker=
rüben
iſt jedenfalls gegen die Vorjahre nicht zurückgeblieben, alſo trifft
auch hier die Landwirtſchaft keine Schuld. Redner polemiſiert gegen die
ſchaft zum Ziele haben. Nur eine möglichſt freie Wirtſchaft könne die
Wirtſchaft heben. (Beifall rechts.)
Abg. Briefchmann (Dem.): Die Demokratiſche Partei iſt auch
heute noch ein Gegner der Zwangswirtſchaft, und ſie iſt überzeugt, daß
auch dieſe die Preiſe nuicht herabſetzen kann. Von der Zwangsumlage
mutigend. Höchſte Zeit aber ſei es, die Siedlung energiſch zu fördern,
um Neuland urbar zu machen. Vielleicht ſei es zweckmäßig, hierfür eine
neue Regierungsſtelle zu ſchaffen.
Reichswirtſchaftsminiſter Schmidt: Mit den Preisſteigerungen
der letzten Wochen ſind wir noch nicht zu Ende. Bemertenswert iſt,
daß ſie in politiſchem Sinne ausgenützt werden. Der Vorwurf gegen
die Regierung, daß ſie etwas terſäumt habe, iſt nicht zu halten. Wenn
es ſich um rein heimiſche Waren handelte, müßten hier lediglich die Her=
ſtellungskoſten
mit einem geringen Aufſchlag angeſetzt werden. Dieſen
Grundſatz müſſe auch die Landwirtſchaft bei ihrer Produntion auwen=
Schwindens der Ware und der Preisſteigerung. Dazu komme der Aus=
hier
einzukaufen. Die auf alle Grenzen ausgedehnten Kontrollmaßnah=
men
und für einzelne Gegenſtände erlaſſenen Ausfuhrverbote haben die
kraſſeſten Erſcheinungen wenigſtens eingedämmt. Im übrigen zeigen
die Biffern der Statiſtik über die Tätigkeit der Wuchergerichte, in wvie
energiſcher Weiſe hier eingegriffen wurde. Die vielfach verbreitete An=
ſicht
, als ob wir in den Lebensgewohnheiten ſo ziemlich wieder auf dem
Friedensſtand angelangt ſeien, iſt ein großer Irrtum. Redner gibt ſo=
dann
eine genaue Statiſtik über den Rückgang der Lebensmitteleinfuhr
aus dem Auslande und betont, daß dieſer Rüchgang desgleichen den
Rückgang in der ganzen Lebenshaltung bedeute. Es werde aber noch
ſchlimmer kommen, und es blieben uns dagegen keine Machtmittel in
der Hand, nur daß wir den Wucherern noch energiſcher entgegentreten
müßten. Die Beſeitigung des Zwiſchenhandels und ſomit der möglichſt
dinekte Virkehr zwiſchen Erzeuger und Verbraucher ſind die einzigen
Möglickkeiten, welche eine Linderung der Not in gewiſſem Grade Ze=
könnten
. Radikalmittel gebe es nicht.
Abg. Gerauer Bayer, Vbt.) kritiſiert die mangelhafte Wagen=
geſtellung
und die langſame Abwicklung des Umlaufs. Wenn Kartoffelr
in das Ausland gelangt ſeien, ſo ſei das aus dem beſetzten Gebiete ge=
falls
zurüickgegangen: das müſſe für das nächſte Jahr verhindert werden.
Reichsernährungsminiſter Hermes, von großer Unruhe auf der
äußerſten Linken und lebhaften Zurufen begrüßt, bemerkt hierzu, daß
die Zuckerverteilungsſtelle ein neues Drittel des zur Verfügung ſtehenden
Zuckers freigegeben habe. Der Kartoffelfrage werde jetzt eine weſentlich
*Arheilgen, 17. Nob. Für die am Sonntag, den N. d. M., erhöhte Aufmerkſamkeit zugewendet. Die Kartoffelverſorgungsſtelle
werde jedenfalls dazu beitragen, die Produktion zu fördern; ebenſo
Stickſtoff in genügender Menge zur Verfügung ſtehen. Die Mehlver=
haus
an der Kirche; 3. Wahlbezirk. Wahlvorſteher: Gemeinderat Bre= wohl auch nur beſagen, daß von dem freien Mehl eine weiterer Poſten
mer, Stellvertreter: Gemeinderat Wannengacher, Wahllokal: Rathaus, zum Preiſe des alten Mehles zur Verfügung ſtehen ſoll. Das ſind täg=
lich
60 Gpamm und bedeutet etwas über eine Million Tonnen, die durch
Gimfuhr oder durch das Inland aufgebracht werden müſſen. Erſteres
landspreiſe ſo hoch ſteigern, daß ſie die Auslandspreiſe erreichten. Auf
Das könne ſich das Reich nicht mehr leiſten. Mit den bisherigen zwei=
einhalb
Millionen Tonnen Getreideumlage iſt die äußerſte Guenze des
Möglichen erreicht. Im übrigen iſt die zum 15. Dezember fällige Rate
Abg. Remmele (Unabh.) beſtreitet, daß die Mehlverſorgung aus=
reiche
. Das Jahr 1921 ſei eine Bankrottserklärung der Lebensmittel=
verſorgung
, ſamt der Regierung ſelbſt, und dabei ſäßen die Mehrheits=
Herr Reichstagsabg. Lokomotipführer Seibert ſprach über das Thema: ſozialiſten in der Regierung. Wenn Sozialdemokratie und Zentrum
rungskriſis herausbringen. Durch die Sabotage der Großgrundbeſitzer
lung ſprach Herr Geſchäftsführer Reinhardt (D.H.V.) über Ange= iſt die Produktion für Brotgetreide um 25.9 Prozent und die für Kar=
toffeln
um 46,7 Prozent zurückgegangen. Nur eines kann uns helfen:
Landwirtſchaft unter Voranſtellung der Düngemittelindſtrie zur Unter=
Abg. Reich (Komm.): Eine Erhöhung der Produktion, nach der
Abg. Bachmeier (Bayer. Bauernbund) proteſtiert gegen den
Verſuch, in die freie Wirtſchaft wieder mit Zwangsmaßnahmen einzu=
greifen
. Die Landwirtſchaft trägt nicht die Schuld an den hohen Prei=
ſen
. Die ganze Produktion hat ſich verteuert und die Löhne nehmen
nicht den geringſten Raum darin ein. Trotzdem ſehen wir mit Ver=
trauen
in die Zukunft, wenn es uns gelingt, dem Geiſte der Gemein=
ſamkeit
zum Durchbruch zu verhelfen. Die Anträge der Unabhängigen
lehnen wir ab.
Abg. Krüger (Deutſchnatl.): Gerade die Zwangswirtſchaft hat
Fiasko erlitten. Der Abgeordnete Remmele wolle von der Zwangs=
wirtſchaft
mehr wiſſen wie die Anträge der Unabhängigen, die in der
Wiedereinführung der Zwangswirtſchaft das alleinige Heil ſuchen. Nur
das Diktat der Entente ſei die Schuld daran. Als Verſchieber von
Kartoffeln über die Weſtgrenze ſind zwei Händler des beſetzten Gebietes
angetroffen worden, ohne daß wir dagegen etwas tun konnten. Die
Geldentwertung iſt die Haupturſache der Preisſteigerung. Unter dieſer
leidet die Landwirtſchaft, ſoweit ſie der Maſchinen, der Futter= und
Düngemittel bedarf. Dazu kommt die Steigerung der Löhne. Als der
Redner behauptet, die Arbeiter ſeien vor dem Kriege mit geringerem
Einkommen weiter gekommen als jetzt, bricht die äußerſte Linke in
ſtürmiſche Entrüſtung aus.
Abg. Frau Schuch (Soz.) ſetzt ſich mit der Landwirtſchaft aus=
einander
und zieht ihre Uneigennützigkeit in Zweifel. Glöſcheine und
Noten verſchwinden, weil die Landwirtſchaft dieſe einhamſtere. So
müßten ſtets Neudrucke erfolgen, wodurch die Mark entwertet werde.
Die Landwirtſchaft hat mit der Preisſteigerung begonnen. ( Zuſtim=
mung
links, Proteſt auf der Rechten.) Rednerin ſchließt mit einer Schil=
derung
der Enthehrungen, welche die Jetztzeit den Arbeitern aufer=
legt
, und fordert Beteiligung der Arbeiter an der Geſchäſtsſtelle für
die Regelung des Getreideverkehrs.
Damit ſchließt die Beſprechung der Interpellationen. Ein Miß=
trauenspotum
des Abg. Barth (Komm.) gegen den Miniſter Her=
mes
wird gegen die Stimmen der Kommuniſten und Unabhängigen
abgelehnt. Die Anträge zu den Interpellationen werden, dem
Ausſchuß überwieſen. Nächſte Sitzung Freitag nachmittag 1 Uhr.
Interpellationen und Ausſchußberichte. Schluß nach 8 Uhr.
* Berlin, 17 Nov. Wie die Deutſche Allgem. Ztg. erfährt. wird
der Reichskanzler jedenfalls morgen im Steuerausſchuß des Reichs=
tages
über die geſamten Reparationsprobleme ſprechen.

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Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. Rovember 1931

Rummer 309

Die Verhandlungen mit der Reparations=
Rommiſſion.
* Berlin, 17. Nov. Wie die Deutſche Allgem. Ztg. hört,
fanden heute nachmittag die erſten offiziellen Ver=
handlungen
zwiſchen der Reichsregierung und der
Reparationskommiſſion ſtatt.
Paris, 17. Nov. (Wolff.) Die Reparationskom=
miſſion
wird nach dem Temps Ende der Woche in Paris
zurückerwartet.
Die deutſch=polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen.
Berlin, 17. Nov. (Wolff.) Dem Vertreter der deutſchen
Regierung in Geſif wurde vom Sekretariat des Völkerbundes
mitgeteilt, daß der Völkerbundsrat der Botſchafterkonferenz in
Paris die Er ennung des ſchweizerſchen Bundesrates Ca=
londer
zun Vorſitzeuden der deutſch=polniſchen Kommiſſion
für die Wirtſchaftsverhandlungen über Oberſchleſien amtlich be=
kauntgegeben
habe.
Die Urſachen der Markentwertung.
Waſhington, 17. Nov. (Wolff.) Durch Funkſpruch. Der
Aufſichtsrat der Federal Reſerve Bank äußert ſich über
die Entwertung der Mark und ſagt, wenn auch die Repara=
tionsbedingungen
nicht ganz für die Inflationspolitik
der deutſchen Regierung die Schuld trügen, ſo ſeien ſie doch
einer der wichtigen Faktoren der Lage.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Paris, 17. Nov. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Agence Havas meldet aus Waſhington: Anſchließend an die
veröffentlichten Bedingungen, die der Vertreter Chinas
geſtern in der Kommiſſion ſtellte, ſollen
1. die Mächte unter ſich keinerlei Vertrag oder Abkommen
über China und den allgemeinen Frieden auf ſeinem Gebiete
abſchließen, ohne ſie vorher China zur Kenntnis zu bringen
und ihm die Möglichckeit zu geben, ſich daran zu beteiligen;
2. alle Rechte, Privilegien und Sonderverpflichtungen be=
treffs
Chinas ſollen bekannt gegeben und geprüft werden, um
ihre Gültigkeit zu beſtimmen und ſie untereinander und mit den
Grundſätzen der Waſhingtoner Konferenz in Einklang zu
bringen;
3. die gegenwärtigen Einſchränkungen der politiſchen, ge=
richtlichen
und adminiſtrativen Handlungsfreiheit ſollen ſofort
oder ſo raſch wie möglich beſeitigt werden;
4. für die zurzeit auf unbeſtimmte Dauer lautenden Ver=
pflichtungen
Chinas ſoll eine beſtimmte angemeſſene Dauer feſt=
geſetzt
werden; der Wortlaut der Abmachungen über Sonder=
richte
und Privilegien ſoll nach den Grundſätzen des gemeinen
Rechtes ausgelegt werden;
5. die Rechte Chinas als neutraler Markt ſollen in künftigen
Kriegen, an denen China nicht teilnehmen würde, in vollem
Umfange geachtet werden;
6. der internationale Streit im Stillen Ozean und äußer=
fien
Oſten ſoll durch feſte Beſtimmungen friedlich geregelt werden;
7. ſollen die Vorbereitungen zu der Erörterung der inter=
nationalen
Fragen hinſichtlich des Stillen Ozeans und des
äußerſten Oſtens getroffen werden, die als Grundlage für die
nähere Beſtimmung der gemeinſamen Politik der Signatarmächte
dienen kann.
Ueber das chineſiſche Memorandum berieten die Delega=
tionen
getrennt. Die Komnnſſion wird die Erörterung am
Donnerstag vormittag wieder aufnehmen und die Tagesordnung
feſtſetzen.

Letzte Nachrichten.
Berlin, 17. Nov. (Wolff.) Aehnlich wie in Neukölln wurden
heute auch in Berlin Lebensmittelgeſchäfte geplün=
dert
. Am Nachmittag drangen gegen 200 Arbeitsloſe in ein
Fleiſchkonſumgeſchäft in der Schönhauſer Allee ein und plün=
derten
es aus. Der Polizei gelang es, fünf der Rädelsführer
feſtzunehmen. Auch an anderen Stellen der Stadt wurden von
Arbeitsloſen Plünderungen verſucht.
Berlin, 17. Nov. (Wolff.) In der heutigen Sitzung des
Landtages wurde der Vertrauensantrag mit 198 gegen
99 Stimmen angenommen. Insgeſamt wurden 297 Stim=
men
abgegeben.
Wien, 17. Nov. (Wolff.) Gerhart Hauptmann hat aus
den Erträgniſſen ſeiner Vorleſungen in Wien 150 000 Kronen
für die Wohlfahrtseinrichtungen der Univerſität und
50 000 Kronen für den Verein Kinderpflege beſtimmt.
Kowno, 17. Nob. (Wolff.) Die Litquiſche Telegraphenagen=
tur
meldet: Die Polen ſind in die neutrale Zone bei Pinſt
(Gouvernement Pinſk) drei Kilometer tief eingedrungen
und bedrücken die litauiſche Bevölkerung, die die Hilfe des
Völkerbundes angerufen hat mit der Bitte, die Sachlage an
Ort und Stelle zu unterſuchen.
Waſhington, 17. Nov. (Wolff.) In amtlichen Kreiſen ver=
lautet
, die Ernennung Dreſels zum Geſchäftsträger in
Berlin bedeute wahrſcheinlich, daß wenigſtens zunächſt kein
Botſchafter für Deutſchland ernannt wird.
Schanghai, 17. Nov. (Wolff.) Die hieſigen japaniſchen Zei=
tungen
bringen einen Bericht, aus dem ſich ergibt, daß am 25.
November vormittags in Tokio ein Kronrat und am Nach=
mittag
eine Sitzung des Geheimen Rates ſtattfinden wird. Gut
unterrichtete japaniſche Kreiſe glauben, daß es ſich um die
Uebernahme der Negentſchaft durch den Kron=
prinzen
infolge der dauernden Krankheit des Kaiſers handelt.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Anfrage. Soll der Bauzaun vor der fpüheren Heßſchen Brauerei
in der Saalbauſtraße, der ſeit Monaten das Trottoiv verſperrt, eine
*
Lauernde Eirichtung bleiben?

Landwirtſchaftliches.
II. Mannheim, 17. Nob. (Priv=.Tel.) Auf dem heutigen
Schlachtviehmarkt waren aufgetriebeir und wurben ber 50 Kg.
Lebendgewicht gehandelt: 106 Kälber, Klaſſe B 10001100 Mr., Klaſſe C
200950 Mk., Klaſſe D 850300 Mk., Klaſſe E 800850 Mr.; 119 Schafe,
Klaſſe A 550620 Mk., B 500550 Mk., C 450500 Mk., D 400450 Mk.;
240 Schweine, Klaſſe 4 16701700 Mk., B 16601700 Mk., C 1600165(
Mk., D 15001550 Mk., E 14501500 Mk., F 14001450 Mk., und 832
Ferkel 60380 Mk. pro Stüick.
b. Berliner Viehmarkt vom 15. November. Amt=
licher
Bericht. Auftrieb: 2225 Rinder, 1412 Kälber, 6525 Schafe, 8719
Schweine, 398 Ziegen, 537 Schweine aus dem Memelgebiet, 199 Bako=
nier
und 54 aus Litauen. Preife: Ochſen 500725 Mk., Bullen 500
bis 825 Mk., Kühe 325850 Mk., Kälber 5501400 Mk., Schafe 250
bis 650 Mk., Schweine 1001650 Mk. Der Handel verlief bei Rindern,
Schafen und Schweinen ruhig, bei Kälbern ziemlich glatt.

Spiel, Sport und Turnen.
Sportverein Daumſtadt 98. Heute abend 8 Uhr findet
im Mozartſaal eine außerordentliche Hauptverſammlung ſtatt,
die in Anbetracht ihrer wichtigen Tagesordnung das Erſcheinen ſämt=
licher
Mitglieder erfordert. (S. Anz.)

Wetterausſichten für Freitag.
Wolkig, trocken, Temperatur um Null Grad, Südoſtwind.

bestens
HeiSerhelf bevahrt
Pastillen
Snd Etzi Wieder imalbekannter Sufe beral erhältlich.

Totenſonntag! Welch diefes Empfinden beſeelt uns an dieſem Tage,
Wenn wir den Friedhof betreten, ſo iſt es unſer erſtes Beſtreben, die
Gräber unferer lieben Dahingeſchiedenen zu ſchmücken, wohltuend und
tröſtend wirkt ein ſchön geſchmücktes Grab auf den Beſchauer. Wer den
Fri Shef b=ſuckt, emipfindet mit allen, die an den Gräbern knien, deren
Leid und nicht nur in der Seele, ſondern auch im Auge ſoll ſnh ein wohl=
tuendes
Eefühl auslöfen. Ein Grabesſchmuk legt gleichſam davon Zeug=
nis
ab, was für eine Bedeutung der Verſtorbene als Menſch hatte. Sei=
neu
gedenken an dieſem Tage die Angehörigen und dieſes Gedenken
drücken ſie durch Schnnicken der Gräber aus. Mag auch die Zeit voll des
Kampfes ſein, mag die Teuerung auch für Blumen immer ſchwerer emp=
funden
werden, an dieſem Tage darf kein Grab ungeſchmückt bleiben,
Wir ſind überzeugt, daß der Grabesſchmuck zu Ehren der Dahingegange=
neir
den früheren Jahren gegenüber nicht nachſtehen wird, denn ſchon der
Dichter des Liedes Aller Seelen weiſt mit den Worten darauf hin:
Legt auf das Grab die duftenden Reſeden,
Die letzten roten Aſtern holt herbei,
Und laßt uns wieder von der Liebe reden,
Wie einſt in ihres Lebens Mai.

Gottesdienſt der Fſraelitiſchen Religionsgemeinde
Starkenburg=Loge, Neckarſtraße 20.
Freitag, den 18. Nov. Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 45 Min,
Samstag, den 19. Nov. Morgens 8 Uhr 30 Min. Sabbat=
ausgang
5 Uhr 25 Min.
Gottes ienſt an den Wochentagen: Morgens 7. Uhr 15 Min.
Abends 6 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 19. Nob. Vorabend 4 Uhr 10 Min. Morgens
8 Uhr. Nachmittags 4 Uhr Sabbatausgang 5 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 50 Min. Nachm. 4 Uhr.
Montag, den 21. Nov., und Donnerstag, den 24. Nov.: Taanis
Scheni Wechamiſchi.

Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (D 9, Schauſpielmiete
gelb 4, Sondermite Serie 102): Zar und Zimmermann.
Orpheum: Vorſtellung um 348 Uhr.
Pfälziſches Landes=Sinfonie=Orcheſter: 1. Sinfonie=
konzert
abends ½8 Uhr.
Deutſche Volkspartei: Vertrquensmännerverſammlung abends
8 Uhr im Füirſtenſaal.
Deutſchnationale (Heſſ.) Volkspartef: Oeffentliche Ver=
ſammlung
abends 8 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz.
Sportverein Darmſtadt: Hauptverſammlung um 8 Uhr im
Mozartſaal.

Leitung: Dx. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich ſür den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwilrtſchatliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Redaktion des
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

Familiennachrichten

Thre am Sonntag, den 20. Mov.,
L nachm. 2 Uhr, in der Kapelle
der Engl. Fräulein (Waldstr. 31)
stattfindende TRAUUNG be-
ehren
sich anzuzeigen
Else Modl
Heinz Sizt.
Darmstadt, Saalbaustr. 16.
KA34" g

mr. 14. November verſchied nach
d kurzem, ſchwerem Leiden mein
lieber Vater, unſer lieber Bruder,
Schwager, Großvater, Onkel und
Großonkel
Herr
Otto Schnittſpahn
Poſtdirektor i. R.
im 76. Lebensjahr.
Dem Wunſche des Entſchlafenen
entſprechend, hat die Einäſcherung in
aller Stille ſtartgefunden Von Blu=
menſpenden
u. Beileidsbeſuchen bitten
wir abzuſehen, dagegen nur um ſtille
Teilnahme.
Darmſtadt, den 17. Nov. 1921.
Grüuer Weg 7.
Die trauernd Hinterbliebenen:
In deren Namen, die Tochter
2627) Anne Fuhr.

Statt beſondererAnzeige.
Verwandten, Freunden und Be=
kannten
teilen wir ſchmerzerfüllt
mit, daß mein lieber Gatte, unſer
guter Vater, Bruder, Onkel und
Schwager
Herr
Seorg Eltz
Ober=Ingenieur
heute nach langem, ſchwerem Leiden
im 50. Lebensjahre ſanft ver=
ſchieden
iſt.
Darmſtadt, den 15. Nov. 1921.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet in Darmſtadt
Freitag, den 17. Nov., nachm. 2 Uhr,
vom Portale des Waldfriedhofes
aus ſtatt. (*43573

Statt Karten.
Allen Freunden und Bekannten
hiermit die traurige Nachricht, daß
mein geliebter Gatte, unſer herzens=
guter
Vater, Eroßvater, Schwieger=
vater
, Schwager, Onkel und Bruder
Herr
Georg Goetz
Privatier
geſtern abend, nach längerem Leiden
im Alter von 72 Jahren ſanft ent=
ſchlafen
iſt.
Eberſtadt, den 17. Nov. 1921,
Frau Marg. Goetz, geb. Flohr
Karl Goetz
Wilh. Goetz
Käthe Goetz, geb. Brunner
Irmgard Goetz
(*43611
Familie Andr. Brunner,
Die Beerdigung findet Samstag nach=
mittag
3 Uhr auf dem Friedhof, Nieder=
Ramſtädterſtraße, ſtatt. (*43611

Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die
traurige Nachricht, daß meine gute
Mutter, unſere liebe Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau
Eliſe Brinkmann
geb. Probeck
plötzlich infolge Schlaganfall Mitt=
woch
abend ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 17. Nov. 1921.
Landwehrſtr. 68.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Karl Brinkmann
Familie Pertack
*43582) Eckart.
Die Beerdigung finder Samstag,
3½/, Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

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Verein
Darmſtadt l

Krieger=Verein Graf Haeſeler

Zu der am Totenſonntag am Wald=
friedhof
, nachm. 2 Uhr ſtattfindenden
Gedenk=
Feier*
für die im Weltkriege Gefallenen laden
die Vorſtände beider Vereine ihre Mit=
glieder
, Angehörigen und Familien der
Verſtorbenen hiermit ein. Die Gedächt=
nisrede
hält Kamerad Volk. (12615

Verband der Heſſiſchen
Regimentsvereine.
Wir machen die uns angeſchloſſe=
nen
Vereine mit ihren Mitgliedern
aufmerkſam auf die
Gedenkfeier
für unſere Toten
am Totenſonntag, den 20. Novbr.,
11 Uhr vormittags, auf dem Wald=
friedhof
.
Zahlreiche Teilnahme iſterwünſcht.
12616)
Der Vorſtand.

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[ ][  ][ ]

Nummer 309.

Städtiſcher Holzverkauf.
Der Holzverkaufsplatz im Hallenſchwimm=
bad
iſt aufgehoben. Bis zum Ausverkauf der
Holzmengen ſind nur die Holzverkaufsplätze
Mittelſchule II, Hermannſtr., und Infanterie=
kaſerne
geöffnet.
(st12626
Darmſtadt, den 16. Nobember 1921.
Städt. Kohlnausgleichſtelle.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. Rovember 1921.

Seite 7.

Verloſung
von Schuldverſchreibungen der
Provinz Starkenburg.
In Vollziehung des Schuldentilgungsplans
der Provinz Starkenburg ſind heute nach
ſtehende 3½ ½ige Schuldverſchreibungen auf
den Inhaber durch Verloſung zur Rückzahlung
um 1. Dez. 1921 berufen tvorden, nämlich:
Lit. A, Nr. 10, 11, 23, 36, 69 und 211
6 Stüick u 1000 Mk.;
Lit. B, Nr. 9, 194, 210, 800, 137, 165, 402
478, 481 und 488 10 Stüd
4 500 Mk.;
Lit. C. Nx 58, 63, 93, 146, 70 und 253
6 Stück a 200 Mk.
Die Rückzahlung erfolgt bei der Bank für
Handel und Induſtrie zu Darmſtadt und bei
der Provinzialpflegeanſtaltskaſſe zu Eberſtadt.
Die Verzinſung der Schuldverſchreibungen.
hört mit dem obengenannten Verfalltag auf,
Darmſtadt, den 15. November 1921.
Heſſ. Provinzial=Direktion Starkenburg.
Schäfer. (12649

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auf dem Marktplatz
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ſich nahm, würde be=
obachtet
und wird ge=
beten
, denſelb. auf dem
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d Landwehr r. 14,p.
gegen gute Belohnung
abzuliefern. (* 43589

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meinen Sonntag Nacht
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den Dieb nachweiſt,
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Fr. Lang, A. Sulzmann, E. Sulzmann, Fr. Kling,
fämtlich Mitglieder des Heſſiſchen Landestheaters.
Konzertleitung Herr Muſikmeiſter Rühlemann.
In den Nebenräumen: Bunte Bühne,
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Bierzelt, Tombola, Rhein. Weinſtube.
Anfang pünktlich 7½ Uhr. Saalöffnung 6½ Uhr.

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bei Herrn Sattlermeiſter Wallauer, Rheinſtraße 37
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Innungen u. Vereinigungen bei den Herrn Obermeiſtern.
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D Der Reinertrag des Feſtes iſt zu
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Unſere Mitglieder, Gönner und Freunde bitten wir für
die Tombola freiwillig Geſchenke zu ſtiften und auch
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[ ][  ][ ]

Nuumer 8oV.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. Rovember 1921,

Seite 9.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 17. November.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die heutige Börſe ſtand, wie allgemein erwartet worden war, unter
Hem Zeichen eimes ſtarken Angebots, welches vielfach Kursrückgänge zur
Folge hatte, die ſellbſt im Vergleich mit den bisherigen Tagesſteigerungen
su Teil als ſehr erheblich bezeichnet werden wüſſen. Die ſchwache Ten=
Heng hatz ſich beſonders ausgeprägt durch das heutige Inkrafttreten des
erhöhten Schlußmotenſtempels und durch die bekannt gewordene Abſicht
Der Regierung, die Spekulationsgewimne ſchon bei der Regliſierung zu
epfaſſen. Von Bankaktiem verloren Berliner Handelsgeſellſchaft und
Commerz= u. Privatbank 50 Pvozent, Darmſtädter Bank 25 Proz.,
Deutſche Bank 30= Proz., Dresdener Bank 80 Proz. Ganz erhebliche
Rückgänge muißtem ſich Montanwerte gefallen laſſen, ſo Bochumer 330
Pvoz., Buderus 30 Proz., Deutſch=Luxemburger ca. 150 Proz., Har=
pener
130 Proz.. Phönix 225 Prog. Von Elektrowerten gaben A.E. G.
und Felten u. Gwillenume 100 Proz., Bergmann 50 Proz., Licht und
Kraft 100 Proz., Siemens u. Halske 120 Proz. nach. Auf dem Einheits=
mwarkt
ſind einige wenige Erhöhungen zu verzeichnen. Cahen= Leudes=
borff
50 Proz=, Rheiniſche Braunkohlen 140 Proz., Zuckerfabrik Offſtein
10 Proz. Im übrigen ſeien von den vielen Rückgängen hier nur er=
pähnt
: Gummipeter 200 Proz., Volthom 200 Proz, Reiniger=Gebbert
225 Proz., Dresdener Zellſtoff 240 Proz., Berlin=Frankf. Gummi 300
Proz., Beck u. Henhel 295 Proz., Hammerſen 315 Proz., Badiſche Ma=
ſchinen
ca. 200 Protz., Bleiſtift Faber 300 Proz. Oberurſeler Motoren
730 Proz. Einige Werte mußtztem mangels Nachfrage geſtvichen werden.
ESm weſentlich anderes Bild bot der Obligationsmarkt. Anhaltende Aus=
andskäufe
brachten Zprosz. Reichsanleihe wieder auf 101 Prozent. Auch
4proz= und 3½proz, Staatsanleihen prozenweiſe höher. Feſt wieder,
ſoe ſchon ſeit einiger Zeit, Pfandbriefe und Induſtrieobligationen.
Vielfach waren mangels Matzerials Rationierungen, manchmal in erheb=
ichem
Verhältnis, nötig. Teilweiſe mußte der Kurs geſtrichen werden.
Im Freoiberkehr war, ſchon aus börſentechniſchem Gründen, das anlau=
ende
Aktienmaterial beſonders ſchwer und unter ſchaufen Kurseinbußen
antepbringlich. Wolf Buckau 145 Pwoz., Memel Zellſtoff 100 Proz., Benz
100 Proz., Tiag 140 Proz., jge, Ufa 60 Protz, ige. Brown=Boveri 100
Proz., Chem. Rhenania 150 Pnotz., Maſtatter Waggon 100 Proz. Die
Mtien des Allgemeiunem Bankvereins Düſſeldorf, die ſchon imn den letzten
Tagen beſonders ſtark gewichen waren, konnten ſich etzwas erholen. Die
Deviſenbewegumg hatte auuf dem heutigen Börſenverlauf offenſichtlich
ſwenig Ginfluß.
w. Lebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 17. Nob.
ee
Vife
FNfee
ffee

Intw.Brüff.
dolland.
london ..
Naris ..
Echweiz
Epanien
talien ..
leſſab=Op.
2 änewark.

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B140,.80/8159.
1042. 11044.
ſ1915.50 1919.
4955. /4965.
3586. 40/3598.
1096. 401098.

90/1798.20/1801.30
206991. 9009.
4f1030.90/1033.10
5oh878. 10 1881.90
3.50/4870.10/4879.90
60ls506.40/3513,60
60ſ178.901or8. 10

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Prag. ...

Norwegen. B746.203753.30/8711.30,3718.70
Schweden . 6994. 6006. 6023.90 6086. 10

Geld Brief

8.90-
24.979
270.20

25.08
279.80

Geld Brtef

.
258.45/ 259,05
.) .
9.01-1 8.861,/ 8.881=
26.97 97.03.
280.20 280.80

w. Frankfurt, 17. Nov. Wechſel auf Holland 3050, Wechſel auf
London 1035, Wechſel auuf Paris 1950, Wechſel auf Schweiz 4940, Wechſel
auf Italiem 1120, Wechſel auf Neu=York 261.
Tendemz: Der heutige Deviſtenmarkt zeigte während des ganzen
Verlauffes gine umſichene Haltumg. Deviſe Neur=York hatte einen Kurs
on 255, ſtellte ſich dann wieder beſſet. Im Abendverkehr tvatz mäßige
Befeſtigug ein. Das Geſchäft war ruhig. Polennoten 6,75 genannt.
Berliner Börſe.
* Berlin, 17. Nob. Börſenſtimmungsbild. Die ſchon
an Montag zu beobachtende Unſicherheit der Spekulation gegenüber einer
Fortſetzung der monatelangen Umwertung bezw. Kataſtrophenpauſe im
ſrshevigen Tompo tratz an der heutigen Vörſe ausgeſprochen in Erſchei=

trung . Die anhaltenden Schwaknungen am Deviſenmarkt und der für die
die Börſe nach wie vor richtunggebende Dollarkurs, der vorübergehend
bis 246 nachgab, wobei aber in allen Deviſem im freien Verkehr nur ganz
unbebdeutende Umſätze ſtattfanden, ſowie die ſtarke Erhöhung des Um=
ſatzſtempels
, die beſonders das große Publikum trifft, haben dieſes ſowie
auch die Spekulation doch mehr verſchüchtert, ſodaß ſich mit wur
ganz geringen Ausnahmen, beſonders anfänglich ſtarke Verkaufsneigung
zeigte.
Ob dieſer zweite Einbruch in das Hauſſegebäude der Anfang zu
einem tiefeingreifenden Tendenzumſchwung an der Börſe iſt, läßt ſich noch
nicht beurteilen, zumal nach Erledigung der erſten Verkaufsaufträge die
Kurſe zum Teil anſehnlich von ihwen Verluſten wieder einholten.
Noch ſchärfer als am Montag zeigte ſich die Neigung der Spekulation
und des Publikums zur Abwanderung auf die heimiſchen Rentenmärkte.
Hier erhielt ſich bei weiterer Kursſteigerung für ſtädtiſche Anleihen,
Hypothebenpfandbriefe, die teilweiſe bis zu 7 Prozent und darüber be=
trugen
, ſowie den Anloihen der Länder und beſonders alten Reichs=
anleihen
und Konſols ſtarke Kaufluſt.
Auf dem Aktienmarkt betrugen die Verluſte für die markgängigen
Papiere durchgängig 100 bis 150 Prozent, von einigen ſogar 200 Pro=
zent
. Für Felten u. Guullegume und Gußſtahl 350 und für Stöhr 500
Prozent, von denen ſpäter allendings bei letzteren 100 Prozent zuwück=
gewonnen
wurden.
Am Montanmarkt waren oberſchleſiſche Werte gut behauptet mit
Ausnahme von Laurahüttealtien. Auch Phönixaktien waren gut gehalten.
Bei Bankaktien betrugen die Rückgänge nur bis zu 30 Prozent. Das
Geſchäft war entſprechend der zeitweiſen geringen Aufnahmeneigung ſtill
und die ſeithevige Unternehmungsluſt war verſchwunden.
Am Markte der unnotierten Werte war die gleiche Erſcheinung zu
beobachten. Ausländiſche Remtenwerte, beſonders Türken und Mexikaner,
erfuhwen ebenfalls Rückgänge, nur öſterreichiſche Goldrente notierten 15
Prozent höher. Für die zu Ginheitskurſen gehandelten Induſtriewerte
lagen beſte Verkaufsaufträge des Publikums vor, ſodaß auch hier Rück=
gänge
eintraten.
w. Debiſenmarkt. Berlin, 17. Nob. Teleg. Auszahlungen für:

Amſterdam-
Rotterdam
Brüſſ.Antw.
Chriſtiania
Kopenhagen
Stockholm.
Helſingfors
Italien ...

Kr40,85ſo159.136090.90/9109.10

ie
Geld. Brief

I1828.15l1831.8511
nſ4820.154829,85/4820,15/4829,85
507.45/ 508.55
fuos8.90/1091. 10

TRNfe
Geld. / Brief

1808. 15/1811.85
721.25/8728 75/8771.208778.80
053.90 6066. 1060 43.,956056.55
486.50 487.50
1088.901088.10

Rnffe

Geld / Brief Geld. Brief

New=York; I.
Paris ...h
Schweiz.
Spanien..
Vien (in D.
Oeſter, abg.
Prag. .
Budapeſt .

260.73
1893.10
935.05
K511.,45
9.13
278.n

9.u7-
279.30

3 261.27 259.741 260.26
1896.901868. 10 1871.90
4944.95/4910 05/4919.95
8518.55/8521.45/3528.50

8.78 8,89
269.70 270.30

24.97 85 03- B8.4728.58

London .. 11037.95/1040, 05/1087.95/1040,05 1 Buen-Aires k5.1585.35 85.40/85.60
* Neu=York, 16. Nov. Die Mark zeigt heute nur ſehr gering=
fügige
Schwanſtungen. Um 10 Uhr ſtellte ſich der Kurs auf 0,38½ G. und
038½ Br. Bis 10.30 war keime Veränderung feſtzuſtellen und im wei=
teven
Verlaufe wurde als niedrigſter Kuus 0,38, als höchſter 0,/40 feſt=
geſtellt
. Bei Schluß der Börſe war der Stand der Mark 0,39 und nach=
börslich
wurrde ſig mit 3834 G. und 39 Br. gehandelt.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 17. November in Zürich 2,05
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1,08½ (59,20) Gul=
den
, in Kopenhagen 2,20 (88,80) Kronen, in Stockholm 175
(88,80) Kronen, im Prag 36.1½ (117,80) Kronen, in Neu=York
0,38¾ (23,80) Dollar, m Paris 5/u (125,40) Franten.
Von den Produktenmärkten.
*Bevlin 17. Nov. Da infolge der Beſſerung in der Wagenge=
ſtelltung
die Ablieferung von Getreide der früher getätüigten billigeren Ab=
ſchlüſſe
jetzt in größevom Umfange ſtattſinden, war die Tendens am
Produktenmarkt überwiegend matt. Hinzu kommt noch, daß die
quoßen Schwankungen am Weltenmarkt und die Unſicherheit der geſam=

ten Verhältniſſe jede Unterwehmungsluſt eindämmen. Weizen war merk=
lich
billiger als vorgeſtern angeboten. Auch die Noggen=, Gerſte= und
Haferpreiſe neigten infolge des ſtärkeven Angebots nach unten. Mehl iſt
zurzeit nur ſchwer abzuſetzen. Kleie und Naps wurden ebenfalls billiger
angeboten. Von Hülſenfrüchten werden Speiſeerbſen verſchärft ange=
boten
. Die anderen Sorten ſind aber knnpp.
II. Mannheim, 17. Nov. (Priv.=Tel.) An der heutigen Pro=
durtenbörſe
war die Tendenz wieder ruhiger. Amtlich wurden no=
tiert
: Weizen 790800 Mk., Roggen 650 Mk. Gerſte 770800 Mk.,
Hafer 600 Mk., gelber Mais 725 Mk., inländiſche Grbſen 700900 Mk.,
Wieſenheu 240 Mk. Stnoh 80 Mk., Reis 12001700 Mk., alles per
100 Kg. waggonſrei Mannheim.
Die Verkehrslage im Ruhrgebiet.
Eſſen, 15. Nov. Der Eiſenbahnbetrieb des Ruhr=
bezirks
ſteht immer noch under dem Einfluß erheblicher Gütermengen,
die wegen des niedrigen Rheinwaſſerſtandes und der ungünſtigen Lage
der ſonſtüigen Waſſerſtwaßen auf die Bahn übeugingen. Froſt und Nebel
behinderten zeitweiſe den Rangierbetvieb wichtiger Bahnhöfe; beſondere
Betviebsſchwierigkeiten ſind zwar nicht entſtanden, jedoch mußte wegen
des großen Frachteneingangs eine Annahmebeſchränkung für diejenigem
Güter angeordnet werden, die über Hohenbudberg auf das linbe Rhein=
uſer
überzuführen ſind. Die in der vorletzten Woche eingetretene Beſſe=
wung
der Geſtellung offener Wagen hielt auch für Brennſtoffe noch weiter
an. Nur gegen Ende der letzten Woche wurde die Zuführung leerer
deckter Wagen ſind immer noch ſehr hoch. Dies iſt teils darauf zurückzu=
laufs
iſt zurzeit noch nicht erkennbar. Die Ausfälle bei der Stellung ge=
beckter
Wagen iſt immer noch ſehr hoch. Dies iſt teils darauf zurückzu=
führen
, daß für froſtempfindliche Güſter, die zeitweiſe in ofſenen Wagen
befördert wurden, mehr godeckte Wagen angefordert werden. Für Koh=
len
, Koks und Bwikotts wurden in der vengangenen Woche im aubeits=
täglichen
Durchſchnitt einſchließlich der nachträglich beſtellten Wagen
22 861 Wagen berechnet zu je 10 Tonnen angefordert. Geſtellt wur=
den
apbeitstäglich durchſchmittlich 20 519. Die Höchſtgeſtellung am 8. No=
vember
betrug 21 577. Die Brenmſtofflagerbeſtellung auf den Zechen be=
trug
am Wockenſchluß 723 782 (711 146) Tonnen. Der Rheinwaſſerſtand
in der Berichtswoche erfuhr gine weſentliche Beſſerung. Der Cauber
Pegel verzeichnet bis 1,90 Meter (nonmal 2,30). Wenngleich inzwiſchen
wieder ein kleiner Rückgang eintrat, ſo ſteht doch zu hoffen, daß die
Schiffahrt die günſtigen Waſſerſtandsverhältniſſe noch eine zeitlang aus=
nützen
kann, weil im Oberphein, namentlich im Bodenſee, das Waſſer in=
zwiſchen
u etwa einen Meter ſtieg. Die Leiſtungen an den Kippern in
Duisburg=Ruhrorter Häfen betwug 12 001 (9035) Tonen.

Frankfurt a. M. 17. Nov. Die Vereinigten Han=
delskammern
Frankfurt a. M.=Hanau machen darauf auf=
merkſam
, daß am 20. Nobember 1921 die Zollfreiheit für verſchie=
dene
Waren aufgehoben wird und die Wauen vom gleichen Tage
ab zollpflichtig werden. Es kommen u. a. in Betracht: Stärkegummi,
Kleiſter, Tragantſtoff (18 Mark), Sago und Tapioka (15 Mark), Stärke=
zucker
(40 Mark), andeve als Weinhefe (65 Mark), Cakes und Zwieback
(60 Mark), Teiglvaren (25 Mark), Holzmaſſe und Zellſtoff für Papier=
bereitumg
(3 Mark). Die in Klammer beigeſetzten Zahlen geben die Zoll=
ſätze
in Mark für 100 Kilogramm an. Zurzeit kommt hierzu noch ein
Aufgeld von 1900 Prozent zur Erhebung.
wd. Süddeutſcher Brettermarkt. An der Mann=
heimer
Produktenbörſe gelangten 10 Waggons ſägefallende Bretter, ein
Zoll ſtark, 21 bis 6 Meter lang, zur Verſteigerung. Der Zuſchlag er=
folgte
bei 225 Mark pro Quadratmeter frei Waggon Mannheim.
wd. Deutſche Vollkäufe in London. Wie das Woll=
Archiv erfährt, erregte auf der letzten Auktion in London die ziemlich
ſtarke Nachfrage der Deutſchen das Erſtaunen der engliſchen und fran=
zöſiſchen
Käufer. Man vermutet, daß die deutſchen Fabrikanten einen
dreimonatigen Kredit von holländiſchen und Schweizer Banken erhalten
haben, um die daraus hergeſtellten Waren im Veredelungsverkehr wer=
ter
zu veräußern.

Frankfurter Kursbericht 17. Nov. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel u. Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Staatspapiere.
525 Reichsanleihe. ......
.
......
20 *

BIV. u. V. Schatzanweiſg,
% VI.IX.
..
Svarprämienanleihe ........
45 Preuß, Konſols ..........
......
20
.......
4 s Bab, Anl. unk. 1935. ..
b. 1907 ..!
4 Bahern Anleihe ....../ 82,50
.....
48 Heſſen unk. 1924 ...
2% n seatasaaasaaa .
..........
45 Bürttemberger .........."
Ausländiſche.
56 Bulgar. Tabak 1902 .... ..
1.,% Griech. Monopol ......
4=% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..............
W2% Oeſt, Schatzanweiſ., ſtfr.
5. 1914 .................."
45 Oeſt. Goldrente .........
45 einheitl. Rente ......
45 Rum, am. Rente v. 03 ..!
%0 Goldrente v. 13 ...
am. konv. ...
b. 05 ...
S Türk. Admin. b. 1903 .. 119.
(Bagbad) Ser.I ... / 256,
II.,
v. 1911, Zollanl. ..

1un Kalche 1.
Staatsr. v. 10
4i5 Kronenrente.
Anßereuropäiſche.
5 Mexik. amort. innere

Dio
5i5 Ta

Mn auist. ſ.=
Frrigationsanleihe

Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr.. . . . . . . .
520 Oeſt. Südb. (Lomb.) ...

%0 Anatolier I

14.11. 17. 11. I. 77,50 77,50 70. 7513 87.75 70 101. 101 41,% 84,50 84,25 72. 72. 80,10 84,70 1 69,75 70,25 63. g. gs. se. 82,90 74. R 67. s,50 85. 59,25 z 59,90 90. 25. 900. 960 1000. 1000 36. z3,50 40. v90. 2 gs13 160. 144,50 124,50 124. 118. 20 230, 175. 124, 120. 50,50 89. 40. 3,75 39. r1550, 1525. 2875,
. 2850, . 1150, 1500, 1450. 600 G5. ./- 101. 92, 20, 212,

Eie Suoneanlsach
3% Salon Conſt. Jonction ....
3% Salonique Monaſtir .....
5% Tehuantepee tnaamaa
.........:
Deutſche Städte.
470 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
.20 Darmſtadt v. 1905 ....
47 Frankfurt b. 1913 .......
31%8 v. 1903 ......."
42 Mainz. v. 1919 bis 1926..
Pfandbriefe.
4%6 Frankf. Hyp.=Bank 1920...
.......
31l.
420 Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
Mein, Hyp.=Bank 1922....
* Pfälz. 7 1922...
480 Rhein. 1923....
erl. ....
4½ Südb. Bk. München 1906

425 Heſſ. Löhhp.=Bank Pfdbr.
31ſ,% Heſſ. Ldhhp.=Bk. Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhhyp. Kom. Obl.
Bankaktien.
Barmer Bankverein. ......
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter Bank ..........
Deutſche Bank ..............
Deutſche Eff. u. Wechſelbank.
Deutſche Vereinsbank .......
Disconto=Geſellſchaft .........
Dresdner Bank. . . . .. . ....
Metallbank .............."
Nationalbk. f. Deutſchland. . . . .
Pfälziſche Bank ...
Oeſterr. Crebitanſtalt
Reichsbank Ant. .
Rhein. Crebitbank.
Südd. Disconto=Geſellſchaft ...
Frankf. Bank ...
.......
Bergwerks=Aktien.
Bochumer ..
....."
Buderus. . ...
T
Dt. Luxemburger ....
Eſchweiler Bergwerks=Akt. ..
Gelſenkirchen Bergw. ..... . . .
Harpener Bergbau ..........
Kaliwerke Aſchersleben .....
Beſteregeln .......
Laurahütte . . ...............
Lothringer Hütte . . .... .. .. ..
Mannesmann Röhren ......"
Phönix Bergbau .........

14.11. 17. 11. 1140,50 1149, 1490, 1402, 1350 105,75 104,40 84. 115. 118. g0. 10 105. 108. 109.
108. 110. 115. 92. 98, 120. 1u0, 499, 420,16 655, 60018 530, 460. 480, 45, 710. 6303 448,50 380. 449,50 385. 602, 692, 650. 670. 1625, 1430,17 589, 485. 49, 133,50 103,
225. 500, 430,1g 589,
DDr 5os.
10 1425, 1095. 1388. 1170. 1645, 1245, 1220, ugso. 1650, 1520, 940, 850.1 1489, 1300. 1008, g25. 1710. 1460, 1550,

Dema me arf
Oberſchleſ. Eiſen Caro)..
Oberbedarf .....
Rhein. Stahlwerke.
Riebeck Montan.. .
Tellus Vergb= u. Hütten=Akt.
Aktien v. Trausportanſtalten.
Paketfahrt (Hapag) .........."
Nordd. Llohd ......
......:
Südd. E.=B.=Geſ. ... .. . ..
......
Schantung E.=B. ...
Baltimore . ....saaaaaaaaa
Kanada ...................."
Lombarden ............ .....
Oeſt.=Ung. Staatsbahn ......."
Induſtrie=Aktien.
Aſchaffenburger Zellſtoff......
Hoch= und Tiefbau ..
....
Südd. Immobilien ...
Phil. Holzmann .....
Bahß & Frehztag ...

Löwenbrauerei München ...
Schöfferhof=Bürgerbräu ......
Cementwerk Heidelberg
....
Cementfabrik Karlſtadt . . ..
Lothringer Cement ..........
Badiſche Anilin ............
Dt. Gold= u. Sülberſcheideanſt.
Elberfelder Farbwerke ........
Griesheim Elektron ..........
Höchſter Farbwerke ..........
Solzesrkohlung .......
Rütgerswerke. ...
Schramm Lackfabrik. . ... ..
Ultramarinfabr.=Ver.
Begelin Rußfabrik .
Werke Albert Chem.)
Allg. Elektr.=Geſ...
Bergmann Werke.
:.::
Emag Frankfurt a. M. .......
Felten & Guilleaume ......
Lahmeher ....."
Lech Augsburg .
Licht und Kraſt.
Mainkraftwerke Höchſt......
Neckarw. Eßlingen Stamm..
Reiniger Gebbert & Schall ....
Rhein. Elektr Werke .... . . . . .
Schuckert (Nürnberg) ........
Siemens & Halske...
Feinmechanik (Fetter).
Feiſt Sektkellerei ..
Gelſenkirchen Gußſtahl ......

Of
1250.
1110.
1850.
1448.
1085.
688,
700)

999,75
388
980.
1200,
1515,
799,
950,
1300,

990,
2090,
985
1199.
950,
1349,
1020,
1154,
985.
1200,

1120.
1000.
900
1200,
830,
744.
720,
600
605,
1135,
787.
890,
1025,
1990,
1140,.

aI
1280.
1020
1500,
935.

Ju
68o.
3
640.
1015,

vuoo.
r1300.
872,
370,
800,
1105.
1550,
740.
910,
1105.
949,
v 800.
1905,
867.,50
900,
790,
1200.
975.
970,
920,
1148.
1790,
1102,
950,
800,
1100.
720,
701,
620.
s50,I
705.
1000.
720.
750.
900.
1000.
950.

Rh 14. 11. Ae Gummi Berlin=Frankfurt .. s00. Gummipeter. 1490, 1240. Hanfwerke Füſſen. 1300. 1200. Heddernheimer Kupfer 1179. 1051. Junghans Gebr. .. 815,- 800. Konſervenfabrik Braun. 1575. 1400. Lederfabr. Adler & Oppenheim. 1980. 2050, Lederfabr. Niederrhein. (Spier) Lederwerke Spicharz.. . . . . . . . 1200, 1210. Lüdenſcheid Metall .......... 1089, 660. Adlerwerke Kleher .... 899, 7550 Badenia (Weinheim) .. 1200, 1105. Bad. Maſch. Durlach 1294, 1101, Beck & Henkel Caſſel) .... 1200, 910. Datmler Motoren .......... 748, 590 Dingler, Zweibrücken:
920, 700 Eßlinger Maſchinen .. 1380, 1280. Fkf. Maſch. Pokornh & Wittek. 1075. 1068. Gasmotoren Deutz ..." 1080,. Gritzner (Durlach) ... 1500, 1390. Heiligenſtedt & Co., Gießen.. 1885, Hydrometer Breslau ......" 1000 Karlsruher Maſchinen ....." 1100, 850, Klein, Schanzl. & Becker ..... 850, 806, Lokomotivfbr. Krauß ....." 1252, Lux’ſche Induſtrie ........." Neckarſulmer Fahrzw. (Stamm. 1500, 1250, Schnellpreſſen Frankenthal.. .. Bogtländ. Maſchinen Stamm.. 905, Metall Bingwerke Nürnbg. ... 821. 775. Slfabr. Verein deutſch. ......" 1300, 1190, Schneider & Hanau .......... 870, 752, Schuhf. Leander Offenbach. . .. 705, 600. Seilinduſtrie Wolff ........." Spiegel= und Spiegelglas Bahr. 1215. 1155, Elſäſſ. Bad. Wolle ........... 1498, Ettlingen Spinnerei. . .. . . . . . . 2ach uhrenfabr. (Bad.) Furtwangen 1150, Waggon Fuchs Heidelberg .... 1120, 970. Zellſtoff Waldhof ........ 1240, 1050, Zuckerfabr. Waghäuſel. 1000. 960. Frankenthal ...... 897. 926. Heilbronn .... 1160, 1000. Offſtein ....." 1202, 1215, Rheingau ....... 10501 Stuttgart. 1155. 970. Derne Ree i Mach. Dampfkeiſel Rodberg... . . . .." 1200. 1230. Gebrüder Roeder............ 900, 925. Gebrüder Lutz .............. 880. 900 Helvetia Konſervenfabrik ..... 780 800. Motorenfabrik Darmſtadt . . .. 600. 710. Benuleth & Ellenberger ...... 700. D

Berliner Kurſe.

Anilinfabr. . . . . .
geſ.
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Augsb.=Nürnb. Maſchinen ....
Berlin Anhalt=Maſchinen .....
Berl. Elektr. Werke ........
Bismarckhütte.
..........."
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan ..
Wolle ..
Chem. Hehden.
Weiler
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch=Niederländ.
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke ........"
Dt. Waffen und Munition ....
Donnersmarckhütte ........."
DynamitNobel ..............
Elberfelder Farben ..........
Elektr. Lieferung ............
R. Friſter ......nsasaaffa
Gaggenau Vorz.: ......... ..
Gelſenk. Gußſtahl ..........."
Geſ. f. elektr. Untern. ........"
Halle Maſchinen
....."
San. Maſch.=Egeſt
Hanſa Dampfſch.
Hemoor Zement.
Hirſch Kupfer ..
.
Höſch Eiſen ..
Hohenlohe Werke ........"
Kahla Porzellan
..."
Lindes Eismaſch.
Lingel Schuh ...............
Linke & Hofmann ...........
2. Loewe & Co. ............
C. Lorenz .......... . ......."
Mequin ...................
Nordd. Gummi ..........04
Orenſtein ..................
Nathgeber Waggon .........."
Roſitzer Zucker ........7..0.
Rütgerswerke .............
Sachſenwerk
Sächſiſche Gußſtahl ..
Siemen Glas.
Steaua Nomana
Thale Eiſenhütte..
Ver. Lauſitzer Glas ......
Weſtfäl. Eiſen Langendreer ...
Wittener Gußſtahl ....
Wanderer=Berke.

14. 11. 17. 11. 900, 700, 1480. 1250, 1570. 1550, 945. 817. 876. 780. 1150, 1080, 1640. 1595, 2500 2450, 1485. 1380 1000. 900, 1000. 1000, 1000, 850. 950, 2800, 2750, 2150. 2100, 1241. 1140. 1919, 1840, 1800. 1670, 1126. 970. 970.
761. 940, 1145. 1000. 1187 ex 900 1024. 974,50 1900, 2150, 2011. 800. 1246. 1190, 1020, 901,50 1400. 1025, 990. 1890, 905, 996, 95l. 1300, 1350, 1399, 1235, 1175, 950, 1600, 1350, 700, 1578, 1451. 1394, 1322,
1079,75 1052, 1005. 962, 1840, 1850, 1510, 3261. 3750. ano es 900 1570. 1540.

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am 28. Februar 1921.

Paſſiva

Kaſſenbeſtand 8 054 Geſellſchaftsanteile. 29 000 Bank= u Poſtſcheckguthaben 20 987 42 Kapital=Rücklage 1257 33 Warenbeſtand . . . . . ." 14 428 00 Rücklage für Umſatzſteuer 5 063 95 Außenſtände ...." 23 335 36 Rücklage für Vergütungen 3 000 Warenſchulden .. . . . . 26 760 50 Reingewinn . . . . .." 1723 Bavo * 66805 55

Zahl der Mitglieder am 28. Februar 1920 . . . . . . 20
1921.
28,

12646)

Zugang
Abgang keine

Die Geſchäftsguthaben erhöhten ſich um X 4000. und betrugen am Ende
des Geſchäftsjahres .
....
24 000.
Die Haftſumme erhöhte ſich um X 8000. und betrug am Ende des Ge
ſchäftsjahres . . . .."
48 000.
Der Vorſtand:
H. Brandſtätter. A. Fiſcher.
Th. Stemmer.
H. Jaeger.

[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. November 1921.

Danaé

Roman von Kurt Frieberger,
(Nachdruck verdoten.)
47)
Joachims Blick verſchleiern Unbehagen Mutter und
Schweſter nicht ſo nennen hören! und Mißtrauen. Weshalb
drängt der Oheim, was führt er im Schilde? Rede von Hoch=
zeit
, Familientag? Will er den armen Neffen mit der Gräfin
verkuppeln, der Gräfin, die ſo adelig iſt, daß ſie nicht einmal das
gräfliche Taſchentuch kennt? Er mag nicht.
Graf Zornebog ſpottet noch böſer: Held von der Front,
ſtagt nicht in Weibernähe.
Gut. Will mir den Zoo Raubtierhaus mal beſehen.
Schöne Felle auf noch ſchöneren Schultern. Staunenswerte
Aufmachung. Alles tirtop. Adel. Haute Finance Kunſt
Wiſſenſchaft. Geſprächston Geſprächsſtoff nimm Dich zu=
ſammen
. Dort muß eins derdammt viel Grütze haben."
Charakter auch?"
Junge! Da brich doch mal ſchleunigſt mit Deinen Ahnen
jeden Verkehr ab! Vornehmheit iſt ein Vorrecht entarteter
Erben. Wilde Zeit braucht kühnes Volk. Beſtien, ja! Meinſt
Du. alle die Prachtterls, die Mediceer, die Fugger, die Manlichs,
die Welſer waren ſolche ſpartaniſche Mit=Gott=für=König=und=
Vaterland‟? Raubritter Colleone! Und die engliſchen See=
raubervettern
? Jeder Sir Fuhren Themſe=aufwärts. Segel
von Seide, Maſtbaum mit Raub dick vergoldet. Sie werden bei
Hof begrüßt. Heut werden ſie große Ahnen bewnndert.
Rur nicht altmodiſch."
So hörte Joachim ſolche Rede? Wer ſprach ſo von adeligem
Weſen, vom Rechte des Stärkeren? Blitz hellt Gedächtnis auf:
Hede. Seltſam. Verſchiedeneren Mund als den Graf Zorne=
bogs
könnte keiner finden. Und der denkt wie ſie.
Noch wehrt ſich letzter Widerſtand: Greif doch gleich auf
den gewiſſen Allerweltsahnherrn zurück, der im Urwald auf dem
Baume ſaß.
Ja. Der hätte Dir ein wenig mehr Beweglichkeit vererben
können. Mach fort, Jogchim. Ich will mich nicht verſpäten.
Das Rad dreht ſich.
Der Tag war heiß und Spiekermann iſt rechtſchaffen müde.
Was er ſeit Monaten immer neu begehrte, was er unumgäng=
liche
Notwendigkeit nannte, heut trat es plötzlich ein.
Verdroſſen verglich er ein letztes Mal, da ging die Tür auf.
Hede begrüßte ihn tiefernſt. Nie hatte ſie das Kontor betreten,
ſtets ihn hinüber befohlen, wo er zwiſchen gelangweilten Gäſten,
immer neuen Ferngeſprächen, Störenfried ohne Hoffnung auf
Gehör, harrte, zürnte, innerlich tobte und nichts erreichte.

harter Zug um ihre Mundwinkel fiel ihm auf. Wohl war ſie
liebenswürdig wie jedes andere Mal, wohl wandte ſie dem Ge=
treuen
nur freundlichen Blick zu, allein ihr Weſen war irgend
verändert. Höher, vornehmer, ferner ſchien ſie denn je. Ham er
ſich auch kundiger und überlegener vor er, der oft und oft er=
klären
mußte band ihn dennoch ungewohnte Schüchternheit.
Wunderſchön befand er ſie. So groß die Augen, ſo glatt das
Antlitz und die ſchmale Hand mit dem willensſtarken Daumen.
Seltſam blau umſchattet ſchienen die Lieder, die manchmal ge=
dankenſchwer
ſich ſenkten.
Während der kleine Reviſor nahe, ganz nah neben Hede
ſtand, ihren Duft gepflegter Vornehmheit atmete, befiel ihn neue
Zerſtreuung. Sachlichſter Bericht ward geſtört. Spiekermann,
der ſonſt ſo ganz Betrieb, fühlte ſich Mann allein mit verfüh=
reriſchem
Weibe. Aber obwohl er längſt jede Schüchternheit ver=
lernt
hatte, obwohl er im wechſelvollen Lebensgange Liebes=
erfahrungen
die Menge ſammeln konnte, hier fühlte er ſich ſon=
derbar
ferngehalten. Mußte wohl die adelige Raſſe den alten
Adam bannen. So nah er ſich zuneigen mußte, in Büchern zu
klättern, Ziffern zu weiſen, Namen zu zeigen, er hätte zur ge=
ringſten
Vertraulichkeit ungeheuerlichen Anlauf nehmen müſſen,
hätte vor dem Abſprung auf halbem Trampolin jämmerlich und
beſchämt Kehrt gemacht.
War er froh nach beendigtem Geſpräch! Stundenlang ſährte
die Unterredung und er lief Gefahr, ſich rettungslos zu verlieben.
empfand, was der alte Knabe ſeit Jahrzehnten nicht mehr
empfunden hatte. Kopf ward heiß, brennende Augen, klopfendes
Serz uind ein fieberflutendes Bangen in allen Gliedern. Beinahe
hätre er auſgelacht. Er und in den Jungbrunnen geſtiegen.
Er, verliebt wie ein Schuljunge, der ſchwach und ſehnſuchtig an
der Ecke lehnen bleibt, unfähig eines Lebeuszeichens, ſtumm und
mit verſchnürter Kehle, wenn die Traumbegehrte nur von fern
ſich zeigt.
Daß er peinlich befragt Rede ſtehen, daß er Aufſchluß for=
dern
, Auskunft geben mußte, war Rettung. Weiß der heilige
Bimbam, was er ſich unterfangen hätte.
Gott ſei Lob und Preis! Der Nachmittag ging ohne un=
heilvolle
Eſelei vorüber.
Manche Dunkelheit erhellte die Gräfin, manchmal freilich
wußte ſie ſelbſt ins Rätſelbafte zu entgleiten. Zu guter Letz:
bekam ſein ermüdendes, ſein oft ſo hoffnungsarmes WZerk ein
erfreuliches Anſehen.
Hede erhob ſich. Die Bücher fielen zu. Geſchmeichelt eilte
Spiekermann, den Wunſch der ſchönen Frau nach einer Zigarette
mit beſtem Inhalt ſeiner Silberdoſe zu erfüllen. Es galt Ab=
ſchied
zu nehmen. Seine Arbeit war zu Ende. Nock, immer
nicht in gewohnt untadeliger Weiſe, wer wäre dies bei ſo neu=
artigen
Geſchäften imſtande, aber doch über Erwarten gut. Ihr

Die Gräfin nahm an ſeinem Schreibtiſch Platz. Seltſam genügte ſchließlich, was ihm bedenklich ſchien

Liebenswürdig erkundete ſie ſein Vorhaben, nächſter Zex
größere Aufgaben, plauderte ſehr unbefangen und wie befreit,
Stimmung des Schulſchlußtages. Das Zeugnis iſt gut. Morgen
beginnen die Ferien. Monatelange Seligkeit.
Faſt hätte Spiekermann vergeſſen, was ihn nachtsüber und
den Morgen lang ſo ſchwer beklommen hatte. Mahnend, war=
nend
erzählte er von Hartkes Beſuch, gab er die dunklen Wort=
wieder
.
Tiefe Falte zwiſchen den ſchönen Brauen, ganz zierlich fein
gezerrte Fältchen auf ſchmalem Naſenrücken, lauſchte die Gräfin,
Erwog wohl des Beſuchers Abſicht, dachte nach, war verſtumnrt,
Unerwarteter Händedruck, Lebewohl und ſie ging. Der War=
ner
ſtand wider Erwarten allein und ratlos.
Ihm war, leid, daß der ſchönen Stunden Ende ſo )
hereinbrach. Wie hatte er ſich jung gefühlt! Nun trat er vor
den Spiegel, bürſtete Haarreſte, der Schläfen und Brauen;
wuſch die Hände, prüfte ſorgfam Hut und Kleidung. Dann ver=
ließ
er nach ſeufzendem Rundblick den Raum härteſter Arbeitsnot,
Als er die Tür verſperrte, ſtand Kammerdiener Heinrich vor
ihm, übereichte verſchloſſenen Briefumſchlag und verſchwand.
Spiekermann öffnete die Sendung. Mit liebenswurdigen
Worten dankte Gräfin Weſe. Beigelegt war ein Scheck mit er=
freulich
rielen Nullen. Der Biedere fchmunzelte und machte ſich
auf den Heimweg.
War es die atemnahe ſchöne Frau, war es der laue Früh=
ſommerabend
, daß den kleinen Herrn Lebensfreude wic lange
nicht überkam? Selbſtzufrieden ſchlenderte er über die Pflaſter=
glätte
. In den blauen Abend lachten die Lichtmonde der Bogei=
lampen
. Wer mit ihm ging und entgegenkam, ſiel aus dem
arbeitſamen Schnellſchritt in gemütliches Zeitmaß. Liebespaare
lachten, tuſchelten vorbei. Zufall, Abenteuer, tauſendſache Mög=
lichkeit
des Großſtadtlebens kitzelten und machten lüſtern.
Warum den Jungbrunnen nicht fließen laſſen? War man denn
alt, woenn die Neugier nach dem tauſendfältigen Vi=lerlei der
Weiblichkeit ſo wunſchentflammt ſich regte.
Was er ſeit Jahren nicht getan, geſchah. Vor den: großen
Kaffeehaus am Beginn des Kurfürſtendammes verlangfamte ſich
ſein Schritt. Er zögerte noch, daun ſtieg er ſtufenaufwärts in
Plauderluſtigkeit und Tiſchwirrwarr des Vorgartens. Freund=
liche
Glühlichter, umſchirmt von roter Seide, luden ein. Ei
nahm Platz und ließ ſich ſtarkes amerikaniſches Getränk vorſetzen.
Leiſe lichelnd träumelte ſeine Feierabendſtimmung in den
Lebenswirbel. Ging ein ſchöner Fuß in zartem Strumpf und
farbigem Schuh; ſchlanke Hand griff nach gebauchtem: Funkel=
glaſe
; große Augen ſahen durch die Nacht, ſo blau und
himmeltief.
Augen, Fuß und Hand wer nur? Uch ja.
Spiekermann, Spiekermann!
(Fortſetzung folgt.)

19
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