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Nummer 308
Donnerstag, den 17. November 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Maßnahmen zur Bekämpfung
der Deviſenſpehulation.
R.H. Seit langem beſchäftigt ſich die Oeffentlichkeit mit dem
Problem, wie der immer mehr um ſich greifenden
Deviſenſpeku=
lation, die zu der Entwertung der deutſchen Valuta zu einem
ruicht geringen Teil beiträgt, Einhalt zu gebieten ſei. Iſt es
doch leider als eine feſtſtehende Tatſache anzuſehen, daß ſich der
Deviſenhandel längſt nicht mehr auf diejenigen Kreiſe beſchränkt,
die infolge ihrer kaufmänniſchen Tätigkeit gezwungen ſind, ſich
Deviſen zu beſchaffen, ſondern daß gerade der „wilde‟
De=
viſenhandel, der ſich zum Teil in Cafés und Gaſthäuſern
abſpielt, faſt noch umfangreicher iſt als der zunftmäßige. Dem
berechtigten Verlangen der Oeffentlichkeit an die Regierung, hier
endlich einmal durchzugreifen, hat ſich dieſe nicht verſchloſſen.
Ein Geſetz, das die Deviſenſpekulation treffen ſoll, iſt in
Vorbe=
reitung. Dieſer Entwurf, der zurzeit im Reichskabinett zur
Be=
ratung vorliegt, bezweckt in der Hauptſache, das große Publikum,
insbeſondere die bereits oben näher gekennzeichneten wilden
Deviſenhändler, von dem Ankauf fremder Geldſorten
abzu=
ſchrecken und den Deviſenhandel wieder auf die Kreiſe zu
be=
ſchränken, die ſich berufsmäßig mit ihm beſchäftigen. Der
Ent=
wurf folgt bereits vorhandenen Spuren. In Oeſterreich
und Finnland hat man den Handel mit ausländiſchen
Valu=
ten durch geſetgeberiſche Maßnahmen einzuengen verſucht, und
namentlich in Finnland weiſt die Durchführung der Geſetzgebung
gegen die Deviſenſpekulation gute Erfolge auf. Freilich muß
dazu bemerkt werden, daß in Finnland, als einem reinen
Agrar=
land, dem Dediſenhandel naturgemäß viel engere Grenzen
ge=
ſteckt ſind als in dem ſtark exportierenden Deutſchland, in dem
beiſpiels reiſe die Zahl der Ausfuhrbewilligungen täglich 70 000
beträgt. Deutſchland hatte bis vor einiger Zeit allerdings einen
Wegulator für den Deviſenverkehr in Geſtalt der Deviſenzentrale,
durch die jeder Ankauf fremden Geldes zu erfolgen hatte. Dieſe
Zentraliſierung war aber nur dadurch möglich, daß auch die
Ein=
fuhr von Waren infolge der Zwangswirtſchaft zuſammengefaßt
und verſtaatlicht war. Die Aufhebung der Zwangswirtſchaft und
die Wiedereinführung des freien Handels mußten naturgemäß
die Aufhebung der Deviſenzentrale nach ſich ziehen.
Trotz der großen Schwierigkeiten, die einer nachdrücklichen
Kontrolle des Verkehrs mit fremden Zahlungsmitteln
entgegen=
ſtehen, will die Regierung alles verſuchen, um die Auswüchſe des
Deviſengeſchäfts und die ſpekulativen Deviſenankäufe zu treffen
Und zu erſchweren. Der Geſetzentwurf fußt in der
Haupt=
ſiche auf folgenden grundlegenden Beſtimmungen: Geſchäfte in
ausländiſchen Zahlungsnntteln dürfen mr mit oder durch
Ver=
mittelung von Banken oder Deviſenmaklern abgeſchloſſen
wer=
den. Einzelne Perſonen, die nicht im Handelsregiſter
ſeingetragen ſind, ſollen verpflichtet ſein, ihre Anträge auf
Abſchluß von Geſchäften in ausländiſchen Banknoten. Deviſen,
Schecks oder Wechſeln in doppelter Ausfertigung bei
den Banken und Maklern unter Angabe ihrer genauen
Perſona=
ſien einzureichen. Die doppelte Ausfertigung des
Antragsformu=
lars iſt durch die Bank oder den Makler dem für den Antragſteller
zuſtändigen Finanzamt einzureichen. Die Banken und
Mak=
ſer haben ſich über die Perſon des Antragſtellers Gewißheit zu
verſchaffen.
Die maßgebenden Stellen ſind ſich zwar darüber klar, daß
das neue Geſetz zu einem weſentlichen Kursrückgang der
auslän=
diſchen Zahlungsmittel nicht führen wird. Das Geſetz bezweckt
Gber vor allem, die Knappheit des Deviſenmaterials zu beheben
ud durch Ausſchaltung und Abſchreckung des privaten Handels
die wilde Spekulation einzudämmen. In Zukunft
wird ſich jeder, der Deviſen kauft oder verkauft, zu ſagen haben,
daß ſeine Deviſengeſchäfte zur Kenntnis des Finanzamtes
kom=
men, das jederzeit in der Lage iſt, den etwaigen Gewinn zu
kon=
trollieren und ſteuerlich zu erfaſſen. Wenn die geplanten
Maß=
nahmen dazu beitragen werden, die zu einer volkswirtſchaftlichen
Gefahr gewordene ausgedehnte Spekulation einigermaßen
ein=
zudämmen, ſo wird der Zweck des Geſetzes im weſentlichen
er=
nicht ſein.
Wiedereinführung der Sonntagsarbeit?
— Unter der Spitzmarke: „Die Wiedereinführung
der Sonntagsarbeit im Handelsgewerbe” werden in der
Oeffentlichkeit Nachrichten verbreitet, die geeignet ſind, in die
Reihen der werktätigen Bevölkerung, insbeſondere in die
An=
geſtelltenſchichten Beunruhigung zu tragen. Es wird behauptet,
daß ein Geſetzentwurf in Vorbereitung ſei, durch den die
Sonn=
tagsruhe im Handelsgewerbe, die jetzt grundſätzlich im § 105 b
der Gewerbeordnung (Faſſung der Verordnung vom 5. Februar
1919) vorgeſchrieben iſt, wieder abgeſchafft werden ſoll. Dieſe
Darſtellung trifft nicht zu. Nach der Gewerbeordnung iſt zwar
die völlige Sonntagsruhe als Regel eingeführt, doch iſt an zehn
Sonntagen, an denen beſondere Verhältniſſe einen erweiterten
Geſchäftsverkehr erforderlich machen, mit behördlicher
Genehmi=
gung eine Beſchäftigung bis zu acht Stunden, alſo jährlich bis
zu achtzig Stunden zugelaſſen. Erwogen wird nun, hierin eine
Aenderung eintreten zu laſſen, und zwar derart, daß anſtelle
eitter höchſtens zuläſſigen Beſchäftigung an zehn Sonntagen zu
ſe acht Stunden eine ſolche an zwölf Sonntagen zu je drei
Stun=
den und zwei Sonntagen zu je ſechs Stunden tritt. Die
Geſamt=
zuhl der für den Verkauf zugelaſſenen Stunden würde dann
ſöchſtens 48 im Jahre betragen. Die vierzehn (zwölf und zwei)
Ausnahmefonntage ſollen aber nicht etwa geſetzlich
vorge=
ſchrieben, ſondern nur von den Verwaltungsbehörden nach
ſtren=
ger Prüfung des Bedürfniſſes, namentlich nach Anhörung der
be=
eiligteh Kreiſe (Berufsvereinigungen), bewilligt werden. Dabei
iſt hauptſächlich an Gegenden mit Landkundſchaft bei
weitläufi=
der Siedlungsweiſe gedacht.
Am 7. Oktober hat in der Angelegenheit im
Reichsarbeits=
ſhiniſterium mit Vertretern von Landesregierungen, von
Unter=
nehmer= und Angeſtelltenverbänden des Handelsgewerbes und
anderer Berufsvereinigungen, ſowie des Städtetages eine
Be=
ſprechung ſtattgefunden, zu der auch landwirtſchaftliche
Arbeit=
geber und Arbeitnehmer eingeladen waren. Die geplante
Neu=
regelung der Sonntagsruhe ging den Angeſtelltenorganiſationen
zu weit, während die Vertreter der Landwirtſchaft noch weitere
Auusnahmeſonntage vorgeſehen wiſſen wollten. Einzelne Länder
traten für die Vorlage ein, andere bezeichneten ſie als nicht
not=
wendig. Die Beratungen über die Neuregelung der
Sonntags=
tühe im Handelsgewerbe haben alſo bisher noch zu keinem
Er=
gebnis geführt.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Die zweite öffentliche Sitzung der Konferenz.
Paris, 16. Nov. (Havas.) Der Sonderberichterſtatter von
Havas berichtet noch über die geſtrige zweite öffentliche
Sitzung der Abrüſtungskonferenz: Zu Beginn der
Sitzung legte Hughes einen Bericht über die Arbeiten der
Kommiſſion vor und empfahl die Bildung zweier
Kom=
miſſionen, von denen die erſte ſich aus Vertretern der fünf
Großmächte zuſammenſetzt und die Entwaffnungsfrage
disku=
tieren ſoll, während die zweite, die aus fünf Vertretern der
neun bei der Konferenz anweſenden Mächte beſteht, ſich mit den
Fragen des ſernen Oſtens beſchäftigen ſoll.
In ſeiner Rede, in der Balfour den Hughesſchen Plan
im einzelnen kritiſierte, ſagte er u. a.: Das amerikaniſche
Pro=
jekt intereſſiert zunächſt wirklich die drei bedeutendſten
See=
mächte. Später ſoll die Prüfung der Lage der anderen
euro=
päiſchen Nationen, die ihre Flotten bereits herabgeſetzt haben
oder die den Wunſch hatten, keine Flotte zu beſitzen oder keine
über ihre Notwendigkeiten hinausgehende, ſtattfinden. Dieſes
Problem wirft auch das der ſchweren Bürde der Landrüſtungen
auf, das ſpäter wechſelſeitig mit den anderen Projekten
dis=
kutiert werden ſoll.
Admiral Kato erklärte, Japan ſei bereit, zur Herabſetzung
der Rüſtungen zur See zu ſchreiten. Es wünſche keine Flotte,
die derjenigen der Vereinigten Staaten und Großbritanniens
gleichkomme, doch ſollten die Vorſchläge für den Erſatz der
ver=
ſchiedenen Typen ganz beſonders von japaniſchen
Sachverſtän=
digen geprüft werden mit dem Ziele, gewiſſe Aenderungen in
dem Sinne anzuregen, die, wie Kato hoffe, die amerikaniſchen
wie die übrigen Delegierten in Erwägumg ziehen würden.
Schanzer beſtätigte namens der italieniſchen
De=
legation, daß der amerikawiſche Plan die allgemeine
Billi=
guing ſeiner Regierung habe. Darauf kündete Briand den
Beitritt der franzöſiſchen Regierung zu den Vorſchlägen Hughes”
an. Hughes dankte den Vertretern der Mächte für ihre
herz=
lichen Worte und erklärte, daß jetzt die Zeit gekommen ſei, die
Einzelheiten des Projektes zu erwägen. Er iſt überzeugt, daß
auf der Konferenz ein Uebereinkommen hervorgehen wird, das
die Angriffskriege zur See unmöglich machen würde.
Ueber die Erklärungen Briands berichtet. Hadas
noch: Briand teilte nicht die Ueberraſchung Balfours bezüglich
des Hughesſchen Vorſchlages, denn er ſei, als er nach
Waſhing=
ton gekommen ſei, ſicher geweſen, daß die Vereinigten Staaten
nicht eine ſo ernſte Initiative ergriffen hätten ohne einen
feſt=
ſtehenden Plan. Wir haben nicht das Recht, ſo fuhr er fort, die
Völker einen endgültigen Frieden erhoffen zu laſſen, wenn wir
nicht entſchloſſen ſind, alle möglichen Mittel zur Verwirklichung
dieſer Hoffnungen ins Werk zu letzen. Wir ſtehen hinter Hughes
auf dem Wege, den dieſer der Konferenz gewieſen habe. Wenn
Schwierigkeiten auftauchen ſollten und dazu zwingen würden,
Seitenwege einzuſchlagen, ſo würden die franzöſiſchen
Dele=
gierten ihre Bemühungen bereinigen mit allen denjenigen, die
guten Willens ſeien, um auf den geraden Weg zurückzukehren.
Frankreich ſei an dem Flottenproblem nicht unbeteiligt; die
gegenwärtige Debatte ſei keine Budgetangelegenheit, ſondern
eine höhere Debatte. Es handle ſich darum, zu wiſſen, ob die
Völker ſich verſtändigen könnten, um die Schrecken des Krieges zu
vermeiden. Als das Problem der Abrüſtung zu Lande auf die
Tagesordnung geſetzt worden ſei, habe Frankreich nicht gezögert,
ſeine Zuſtimmung zu geben. Wenn die für Frankreich äußerſt
ernſte Frage aufgerollt werde, wenn man die Oeffentlichkeit von
der Haltung Frankreichs unterrichtet haben werde, ſei er ſicher,
daß ſie in gerechtem Sinne anerkennen werde, daß Frankreich
eine ihm gerade genügende Armee ohne Hintergedanken behält.
Dieſe Stunde werde kommen. Hughes antwortete, er ſei
ſicher, daß ein Abkommen zur Einſchränkung der Rüſtungen,
durch welches ein Offenſivkrieg zur See unmöglich gemacht
werde, auf der Konferenz entſtehen werde.
Die Sitzung wurde um 12 Uhr 45 Minuten vertagt. Die
Abgeordneten der fünf Großmächte haben den Vorſchlag zur
Flottenabrüſtung einer Sachverſtändägenkommiſſion zur
Prü=
fung überwieſen, in der jede Nation durch einen Admiral
ver=
treten ſein wird.
Geheime Sitzungen.
Waſhington, 16. Nov. (Reuter.) Man nimmt an, daß
die Sitzungen des Ausſchuſſes für die
Rüſtungsein=
ſchränkungen hinter geſchloſſenen Türen ſtattfinden.
Das Publikum wird Informationen über die Verhandlungen
nur erhalten, wenn die Delegierten der Konferenz wichtige
Be=
ſchlüſſe unterbreitet haben werden. Es wird mitgeteilt, daß
außer den amtlichen Berichten keinerlei Veröffentlichungen
ſtatt=
finden und daß alle Informationen über die Konferenz nur in
Waſhington, nicht in den anderen Hauptſtädten, ausgegeben
werden. Ein Ergebnis des Ausſchußverfahrens wird es
viel=
leicht ſein, daß die geſtrige öffentliche Sitzung die letzte
derjeni=
gen ſein wird, die einer Periode tatſächlicher Entſcheidungen über
die zur Verhandlungen ſtehenden Fragen vorausgeht. Es wird
jedoch micht erwartet, daß die Ausſchüſſe in der Lage ſein
wer=
den, ohne lange Prüfung und Erörterung ihren Bericht zu
er=
ſtatten. Es verlautet, daß Hughes im Prinzip öffentliche
Sitzun=
gen vorſchlug. Einige andere Regierungen verlangten jedoch
völlige Geheimhaltung, und der Plkan der Abhaltung
nicht=
öffentlicher Ausſchußſitzungen iſt wohl ſchließlich als Kompromiß
angenommen worden.
Balfours Antwort.
London, 15. Nov. (Reuter.) Aus Waſhington wird
ge=
meldet: Balfour erklärte in ſeiner Antwort bezüglich der
Abrüſtungsvorſchläge der Vereinigten
Staa=
ten: Wir ſtimmen mit Hughes im Geiſt und im Grundſatz
über=
ein. Balfour wies jedoch darauf hin, daß, während die
Verbin=
dungslinien der Vereinigten Staaten feſt und unzerſtörbar ſeien,
kein Bürger des britiſchen Reiches vergeſſen könne, daß ſein
Leben von den Seeverbindungen des britiſchen Reiches abhänge.
Balfour bat die Zuhörer, nicht zu glauben, daß er die
dies=
bezügliche Schwäche Großbritanniens beklage. Er ſagte weiter:
Wir ſind ſtark in der heißen Vaterlandsliebe, die uns verbindet.
Aber dieſe ſtrategiſche Schwäche iſt jedermann, der darüber
nach=
denkt klar. Sie iſt unſeren Feinden bekannt und unſere Freunde
dürfen ſie daher auch nicht vergeſſen. Balfour gab der Anſicht
Ausdruck, daß der Vorſchlag betreffs des Verhältniſſes der
Schlachtſchiffe der einzelnen Länder zueinander annehmbar wäre
und daß die Höhe der Beſchränkungen angemeſſen ſei. Er ſchlug !
vor, daß die Unterſeeboottonnage vermindert und der Bau von
großen Unterſeebooten unterſagt werde. Als Balſour die lohale
und vollſtändige Mitwirkung Großbritanniens bei den
allgemei=
nen Abrüſtungsfragen zuſagte, erhoben ſich die Zuhörer und
ſpendeten lebhaſten Beifall. Auch die Erklärung Balfours
be=
züglich der Unterſeeboote fand warme Zuſtimmung. Balfour
ſchlug vor, die Frage der Erſatzbauten und die Frage der
Kreu=
zer, die nicht für Flottenaktionen erforderlich ſind, den techniſchen
Sachverſtändigen zur Erwägung zu überlaſſen, da dieſe Fragen
nicht die hauptſächlichſten Nichtlinien der amerikaniſchen
Vor=
ſchläge berühren. Zum Schluß ſeiner Rede verlas Balfour ein
Telegramm Lloyd Georges, worin der britiſche Premierminiſter
erklärte, die britiſche Regierung ſei den Verhandlungen mit
tie=
fer Genugtuung gefolgt. Sie ſtimme von ganzem Herzen der
An=
ſicht Balfours zu, daß die Reden des Präſidenten Harding und
des Staatsſekretärs Hughes mutige ſtaatsmänniſche
Aeußerun=
gen wären. Als Balfour geſchloſſen hatte, erhob ſich von ueuem
rieſiger Beifall.
Die Abrüſtung zu Lande.
Paris, 15. Nov. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter des
Intranſigeant in Waſhington will wiſſen, daß die Einbringung
eines Vorſchlages für die Abrüſtung zu Lande
ent=
weder von engliſcher oder von italieniſcher Seite unmittelbar
bevorſtehe. Briand habe ſich geſtern abend mit der engliſchen
Delegation beſprochen. Im Laufe der bevorſtehenden
Erörte=
rungen werde vielleicht Polen wegen ſeiner 300000 Mann ſtarken
Armee Schikanen ausgeſetzt ſein. Italien mit ſeinen 280 000
Mann werde vielleicht mit Rückſicht auf ſeine
Bevölkerungs=
ziffer eine Einſchränkung vornehmen müſſen. Was Frankreich
anlange, ſo werde es vor der Konferenz den Beweis dafür
füh=
ren, daß Rußland heute 1 600 000 Mann mit 500 000 Bajonetten
und ſtarker Kavallerie unter den Waffen habe und morgen 12
Millionen Menſchen mobil machen könne. Die franzöſiſche
De=
legation werde ferner auseinanderſetzen, daß Deutſchland einen
Grundſtock vom 250 000 Mann beſitze und ohne weiteres 7
Mil=
lionen Soldaten mitſamt den nötigen Gewehren,
Maſchinen=
gewehren und Flugzeugen aufbringen könne. (!) Der
Bericht=
erſtatter unterſtreicht den Umfang und die Widerleglichkeit der
franzöſiſchen Unterlagen für dieſe Beweisführung. Die
fran=
zöſiſche Delegation nerde auch darlegen, daß England mit den
Dominions ein Heer von 700 090 Mann habe. Es müſſe alſo
Frankreich mit ſeinen Kolonien geſtattet ſein, 657 000 Mann
(was nach dem Berichterſtatter die franzöſiſche Heeresſtärke Ende
1921 ſein wird) zu underhalten. Wirkſame Garantien
voraus=
geſetzt, ſo werde die franzöſiſche Delegation ſagen, werde
Frank=
reich gern ſeine Armee noch mehr einſchränken.
London, 16. Nov. (Wolff.) Der Berichterſtatter der
Weſt=
minſter Gazette in Waſhington berichtet ſeinem Blatte, bisher
ſeien keinerlei Pläne zur Behandlung der Abrüſtung zu
Lande wiedergelegt worden. Die franzöſiſchen Delegierten
ſeien durch dieſen Umſtand teils erfreut, teils verlegen. Sie
ſähen ſich außerhalb des Hauptſtromes, und wenn Briand
inner=
halb der nächſten drei Wochen nach Baris zurückkehre, ſo werde
er ſehr wahrſcheinlich nur einen relativen Bericht erſtatten
kön=
nen. Die Haltung der franzöſiſchen Kommiſſion ſei einſtweilen
eine abwartende und beobachtende. Die franzöſiſchen
Delegier=
ten ſeien im allgemeinen darüber erfreut, daß keinerlei Frage
geſtellt worden ſei, die ſie veranlaſſen könnte, entweder ihre
militäriſchen Einrichtungen zu begründen oder die Frage ihrer
Rüſtungen aufzuwerfen.
Der Streit um die Seeabrüſtung.
Paris, 15. Nov. (Wolff.) Nach dem Waſhingtoner
Son=
derkorreſpondenten des Intra , geant habe Italien die
Her=
abſetzung der franzö iſchen Flotte verlangt. Die
franzöſiſchen Unterhändler würden wahrſcheinlich, abgeſehen von
den franzöſiſchen kleineren, ſchnellen Schiffen, ein Verhältnis
von 8:6 zwiſchen der franzöſiſchen und der italieniſchen Flotte
erreichen, wobei aber die Frage der Unterſeeboote in der Schwebe
bleibe.
Paris, 15. Nov. (Wolff.) Nach einer vom Temps
ver=
öfſentlichten Meldung aus Waſhington erkläre man dort,
Groß=
britannien werde der Herabſetzung der Seerüſtungen
erſt endgültig zuſtimmen, nachdem die Konferenz nicht nur die
Entwaffnung der Vereinigten Staaten und Japans, ſondern
auch die vom Frankreich und Italien geregelt habe. Es ſei auch
nicht unmöglich, daß die Frage der Abrüſtung zu Lande mit
der Frage der Abrüſtung zur See verbunden werde.
Paris, 15. Nov. (Wolff.) Neu=York Herald meldet aus
Waſhington: In den japaniſchen Gegenvorſchlägen wird die
Be=
ſchränkung der japaniſchen Flotte auf 10
Groß=
kampfſchiffe, wie von Hughes vorgeſchlagen, angenommen, aber
verlangt werden, daß die engliſche Flotte weniger als 22 und
die der Vereinigten Staaten weniger als 18 dieſer Schiffe
umfaſſe.
Neu=York, 15. Nov. (Wolff.) Durch Funkſpruch. Nach
einer Meldung des Neu=York Herald aus Waſhington verlautet
dort, daß die italieniſche und engliſche Delegation
beabſichtigt, die Landrüſtungsfrage als wichtigſten Punkt
baldigſt zur Sprache zu bringen. Der Plan der engliſchen
Re=
gierung beziehe ſich auch auf die polniſche Armee. Italien werde
u. a. verlangen, daß die franzöſiſche Armee in annähernd
dem=
ſelben Maße wie die italieniſche verkleinert werde.
London, 16. Nov. (Wolff.) Die Times berichten aus
Tokio vom 14. d. M., daß das japaniſche Marineamt
den japaniſchen Gegenvorſchlag in der Abrüſtungsfrage
an die japaniſche Delegation nach Waſhington telegraphiert hat.
Es heißt darin, Japan werde burch die Vorſchläge des
Staats=
ſekretärs Hughes benachteiligt, und zwar infolge ſeiner
Schwäche im Schiffsbau. Außerdem werde erſucht, die Zahl der
Großkampfſchiffe von 10 auf 12 zu erhöhen, und erklärt, wenn
Amerika ſeine Rüſtungen auf dem Stillen Ozean zurückziehe
oder das Dreijahrsprogramm von 1916 aufgebe, ſo ſei Japan
bereit, ſein 8:8=Programm auf einen 8:4=Maßſtab
herabzu=
ſetzen. Zum Schluſſe heißt es in dem japaniſchen
Gegenvor=
ſchlag, Japan werde ſelbſt dann, wenn dieſer Vorſchlag
abge=
lehnt werde, nicht enttäuſcht ſein. Wie Daily News aus Tokio
berichten, wird von ſeiten japaniſcher Marinekreiſe in dem
Blatt Niſh. Niſh Shimbin dargelegt, daß die Vorſchläge des
Staatsſekretärs Hughes vollkommen unfair ſeien und nur den
amerikaniſchen Anſprüchen gerecht würden. Japan könne dieſem
lächerlichen Vorgehen nicht beiſtimmen.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Rovember 1921.
Rummer 308.
Aus Eiſaß=Lothringen.
Die elſaß=lothringiſche Frage in der
franzöſiſchen Kammer.
handelte es ſich um die begbſichtigte Beſeitigung des
General=
kommiſſariats in Straßburg, des elſaß=lothringiſchen Haushaltes
und des Conſeil=Conſultatif, der dem Generalkommiſſar als
be=
ratendes Organ zur Seite ſteht. Nach einem Bericht über die
darauf abzielenden Beſchlüſſe der Finanzkommiſſion wandte ſich
der lothringiſche Abgeordnete Schumann mit aller Deutlichkeit
gegen dieſe Beſtrebungen. Er verlangte vor der völligen
Ver=
einheitlichung der Verwaltung die geſetzliche Vereinheitlichung.
Die elſaß=lothringiſchen Verhältniſſe geſtatteten heute eine
Zen=
traliſation noch nicht. Der unterelſäſſiſche Abgeorduete Prof.
Müller wies auf die große Erregung hin, die die Beſchlüſſe der
Finanzkommiſſion bei der elſaß=lothringiſchen Bevölkerung
elſaß=lothringiſchen Departements als x=beliebige franzöſiſche
Departements anzuſehen. Der oberelſäſſiſche Abgeordnet: Scheer
wurde noch deutlicher. Lediglich aus patriotiſchen Gründen
hätten die elſaß=lothringiſchen Abgeordneten bisher Zurückhal= duſtrie der Hoffnung hin, daß dieſe Verhandlungen weiter in den
tung geübt und nicht die Kammertribüne für die Vorbringung
ihrer zahlreichen Beſchwerden benutzt. Der
unter=
ſeinen Abgeordneten dieſe Zurückhaltung ſehr verüble. Er kreiſen gegen die Auffaſſung, daß die Kreditaktion bereits
geſchei=
fernerhin eine Politik der Fauſtſchläge zu
be=
treiben. Die Vertreter Elſaß=Lothringens erhielten
Unter=
ſtützung durch den Akgeordneten Reibel, der unter Millerand
Unterſtaatsſekretär für Elſaß=Lothringen war, und den
ſozialiſti=
ſchen Abgeordneten Uhry, der auffallenderweiſe gegen die
über=
eilten Zentraliſationsbeſtrebungen ſeiner Parteigenoſſen auftrat.
vor. Der Generalkommiſſar in Straßburg habe ein Zibil= und
Militärkabinett, über den Akademieinſpektoren habe man noch
einen Direktor ſür das Volksſchulweſen und das Höhere
Unter=
den ins Land gekommenen innerfranzöſiſchen Beamten und
Leh=
reen habe man große Kolonialzulagen bewilligt uſw.
Schließ=
lich ſagte er: „Ich bin gegen dieſe Ueberfülle von
eingeſchmug=
gelten Sousprefets, die nichts tun als ſich amüſieren, und die
Gelder auf Koſten der Steuerzahler vergeuden. Die Kultus=
Angelegenheiten Elſaß=Lothringens ſollte man zwiſchen Nom
und Paris regeln und bis dahin die Dinge beim alten belaſſen.
Vielleicht werden ſich die Sozialiſten bis zum Herannahen
der Kammerwahlen noch mehr auf die regionalen Forderungen
der Elſaß=Lothringer beſinnen. Zurzeit liegen die Dinge in
Elſaß=Lothringen jedenfalls ſo, daß eine Maſſenflucht aus den
ſozialiſtiſchen Parteiorganiſationen feſtzuſtellen iſt. Hunderte
chriſtlichen Gewerkſchaften übergetreten, weil hier die Nechte der
Mutterſprache und die partikulariſtiſchen Beſtrebungen mit allem
Nachdruck vertreten werden.
Franzöſiſche Juſtiz in Elſaß=Lothringen.
Bulach, der älteſte Sohn des früheren, jetzt verſtorbenen
Staatsſekretärs Zorn von Bulach, vor dem
Appellations=
gericht in Kolmar. Er hat vor einiger Zeit vier
Inner=
weil ſie andauernd Anſpielungen auf ſeinen Vater, den deutſchen
Staatsſekretär, machten, ihn ſelbſt einen Boche nannten und
Lande hinaus. Die verhquenen Franzoſen hatten merkwürdiger= ernſten politiſchen und wirtſchaftlichen Kämpfen.
weiſe keinen Strafantrag geſtellt, wohl aber hatte der
Staats=
deſſen von der Strafkammer in Straßburg zu acht Tagen
Ge=
fängnis uſw. verurteilt worden. Dagegen legte er Berufung ein.
Der Hauptbelaſtungszeuge, der Direktor einer franzöſiſchen
Nachrichtenagentur in Straßburg, iſt inzwiſchen wegen großer
unterſchlagungen flüchtig gegangen. Es bließ als
Belaſtungs=
zeuge nur noch der mitverdroſchene Pariſer Rechtsanwalt Mau=
und den er einen „ehrwürdigen Greis” namte. Der
Vertei=
diger beleuchtete dieſen ehrwürdigen Greis in der Verhandlung
gründlich, der ſich „mitten in der Nacht in Geſellſchaft von zwei
Damen in die Bar verirrt habe‟. Er erklärte weiter, ein
Elſäſſer, ein vollberechtigter Franzoſe, habe nicht nötig, ſich in
uen, beſchimpfen zu laſſen. Es dürfe keine zweierlei Franzoſen
vozieren dürfen, und ſolche zweiter Klaſſe, die ſich beſchimpfen
teil der Strafkammer wurde auf 50 Franes Geldſtrafe gemildert.
entnehmen, fügt folgende Zeilen hinzu: „Es muß leider
feſt=
zen der ſtrengen Sachlichkeit geblieben iſt und ſich nicht ent=
halten konnte, gegen die politiſche Vergangenheit der Familie
Bulackh ausfällig zu werden. Man konnte ſich deshalb
logiſcher=
weiſe des Eindrucks nicht erwehren, daß auch für ihn dieſe
po=
litiſchen Geſichtspunkte auf das Urteil einwirken
L.N. Die Finanzkommiſſion und die Kommiſſion für Elſaß= müßten. Ein Staatsanwalt müßte nach unſerer Anſicht die kannten Feiertages in Thüringen dürſte durch die Haltung
Lolhringen beſchäftigten, ſich am 28. Oktober gemeinſam, mit politiſche Verzangenheit von Familienangehörigen von den der Bevölkerung zu einem Stoß in die Luft werden. Die hieſige
einer Reihe elſaß=lothringiſcher Fragen. Vor allem eventuell ſtrafbaren Handlungen des Angeklagten ſelbſt
ausein=
anderhalten können. Wir haben hier einen anueren
dern, daß bei deu Gerichtsverhandlungen verſchiedenſter Art faſt
ſtets und junner i gendein ſentimentales patriotiſches
Argumen=
hineingezogen werden muß.”
Die Verhandlungen über die Induſtrie=Kredithilfe.
wie die B. 3. erfährt, in neuen Verhandlungen mit der
Land=
wirtſchaft, und im Laufe dieſer Woche werden dieſe täglichen
hervorgerufen haben. Es ſei ein ſchwerer Irrtum, die drei Beſprechungen ausgedehnt werden auf Handel, Handwerk und die die Oberpoſtdinektion Erfurt verfügte, daß in den nicht=
Banken. Am wichtigſten werden natürlich die auch noch für dieſe
Woche in Ausſicht genommenen Verhandlungen mit den
Vertre=
terſi der Gewerkſchaften ſein. Man gibt ſich in Kreiſen der In=
Bahnen der Sachlichkeit geführt werden können und man ſcheint
auch einzuſehen, daß der Reichsverband einen ganzen Schritt
elſäſſiſche Abgeordnete Oberkirch unterſtrich dieſe Ausführunger wird zurückgehen müſſen, damit auch die Gewerkſchaften einen
noch beſonders und betonte, daß das elſaß=lothringiſche Volk Pflock zurückſtecken können. Man wehrt ſich heute in
Induſtrie=
wparnte Frankreich, in Elſaß=Lothringen auch tert ſei. Im Gegenteil iſt man in den maßgebenden Kreiſen der
Juduſtrie der Ueberzeugung, daß eine vollſtändige Ablehnung
durch die Regierung nicht erfolgen werde.
Forderungen der freien Gewerkſchaften.
* Die Vorſtände des Allgemeinen Deutſchen
Ge=
werkſchaftsbundes und des Afabundes fordern von
Er forderte Erſparniſſe und brachte eine Reihe von Beſchwerden der Neichsregierung zur Erfüllung der Reparations= deutlicher Weiſe zum Ausdruck gebracht, daß jede Erörterung,
verpflichtungen und zum Ausgleich des inneren
Haus=
haltes des Reiches die beſchleunigte Beſchlußfaſſung über
fol=
gende geſetzgeberiſche Maßnahmen: 1. Beteiligung des, daß dieſer Vorſchlag zurückgezogen werde, bevor irgendeine
Kon=
richtsweſen, in Kolmar ſei ein Präfekt und ein Sous=Präfekt, Reiches an den Sachverten. Die Aktiengefellſchaften haben 25
Prozent ihres Aktienkapitals auf das Reich zu übertragen. Die
ſind durch eine Steuer in gleicher Höhe zu belaſten. 2.
Soziali=
ſierung des Kohlenbergbaues. 3. Neuordnung der
Verkehrs=
unternehmungen mit dem Ziel, ſie in kürzeſter Zeit wirtſchaftlich
zu geſtalten. 4. Schärfſte Erfaſſung der Exportdeviſen durch
Ausbau der Außenhandelskontrolle, 5. Beſchränkung der
Ein=
fuhr auf das Lebensnotwendige, 6. Erhöhung der
Ausfuhr=
ſchleunigte Einziehung des Neichsnotopfers. 8. Sofortige
Ein=
ziehung der bisherigen Steuern, insbeſondere der
Einkommen=
ſteuern. Die umſatzſteuer iſt von den Steuerpflichtigen in monat=
und Tauſende ſind in den letzten Wochen zu den ungbhängigen lichen Abſchlagszahlungen abzuführen. 9. Scharfe Beſteuerung tag nach Aegypten abreifen werden. — Auch die Morning Poſt
der durch Deviſen= und Effektengeſchäfte erzielten Gewinne,
10. Kontrolle der privatwirtſchaftlichen Monopole.
Die Vorſtände des Allgemeinen. Deutſchen
Gewerkſchafts=
bundes und des Afabundes rufen alle organiſierten Arbeiter
und Angeſtellten ſowie die zentralen und örtlichen Organe der als vollkommen unannehmbar anſehe und daß die
E.N. Am 29. Oktober ſtand der Baron Klaus Zorn von freien Gewerkſchaften auf, mit allem Nachdruck für dieſes
Min=
organiſatoriſche Kraft zu entfalten.
Der Vorwärts erklärt hierzu, die Forderungen der
Gewerk=
franzoſen nachts in einer Straßburger Bar gründlich verhauen, ſchaften ſtellten Mindeſtforderungen dar, an die ſich die
ſozialiſti=
ſchen Parteien gebunden fühlen. Die kommenden
Reichstags=
verhandlungen würden zeigen, ob das Volk als Ganzes das
Pro=
mehrmals die Bemerkung machten, die Bulachs müßten aus dem gramm annehmen wird. Geſchehe das nicht, ſo ſtänden wir vor Entwurfs eines Parteiprogramms zum Abſchluß gebracht. Der
Reichs=
anwalt dies für nötig gehalten. Klaus von Bulach war infolge= Kampffront des Proletariats‟: Die Kommuniſtiſche Partei iſt
einzuſetzen.
Die Notlage der Kriegsopfer.
Berlin, 15. Nov. (Wolff.) Heute hat beim
Reichs=
präſidenten unter deſſen Vorſitz in Anweſenheit des Reichs= Petlura Verſtärkungen, die von den Polen ausgebildet und dann auf
kiee, auf deſſen Zeugnis der Staatsanwalt großes Gewicht legte arbeitsminiſters und des Vertreters des Reichskanzlers eine polniſchen Eiſenbahnen an die galiziſchukraiiſche Grenze befördert
Beſprechung mit Vertretern der ſieben
Spitzenorganiſa=
tionen der Kriegsbeſchädigten und
Kriegshinter=
bliebenen ſtattgefunden, wobei die Vertreter der
Organiſa=
tionen die durch die Teuerung hervorgerufene wirtſchaftliche
Notlage der Kriegsopfer ſchilderten und die Maßnahmen zu
der eigenen Heimat von Franzoſen, die aus dem Imern kom= deren Abhilfe beſprachen. Im Vordergrunde der
Verhandlun=
gen ſtanden die Gewährung einer Winterbeihilfe, Erhöhung der
geben, ſolche erſter Klaſſe, die ungeſtraft beſchimpfen und pro= Teuerungszulagen und grundſätzliche Stellungnahme zur
Forde=
rung der Organiſationen auf ſofortige Reform des
Neichsver=
laſſen müſſen, wenn ſie nicht beſtraft werden wollen. Das Ur= ſorgungsgeſetzes. Der Neichspräſident und der
Reichsarbeits=
miniſter ſagten die ſofortige Beratung der notwendigen Maß=
Die Straßburger République (Nr. 300), der wir dieſen Bericht nahmen zu. Bereits am 21. und 22. November finden weitere
Verhandlungen unter perſönlicher Leitung des
Reichsarbeits=
geſtellt werden, daß der Staatsanwalt nicht ganz in den Gren= miniſters mit den Spitzenorganiſationen der Kriegsopfer in dem
Reichsarbeitsminiſterium ſtatt.
Thüringen und der Bußtag.
* Aus Gotha, 15. November, wird der Frkf. Ztg. berichtet:
Die Aufhebung des Bußtages als eines ſtaatlich aner=
Geſchäfswelt hat in einer geſtern abend abgehaltenen
Verſamm=
lung einſtimmig beſchloſfen, ihre Geſchäfte am Mittwoch geſchloſ=
B griffbou der Juſtiz und können uns nicht gezug wuu= ſen zu halten. Die Stadtverwaltung und ſämtliche ſtädtiſchen
Behörden feiern. In ſämtlichen induſtriellen Betrieben herrſcht
Arbeitsruhe bei Zahlung des Lohnes für den Ruhetag.
Für die Schulen kam in letzter Stunde noch die Verfügung
heraus, daß Lehrern und Schülern zum Beſuch des
Gottesdien=
ſtes auf ſchriftlichen Antrag Urlaub zu gewähren ſei. Dieſe
Be=
freiungsgeſuche gingen nun in ſo erheblicher Anzahl ein, daß mit
UU. Berlin, 15. Nov. Der Arbeitsausſchuß des dem Reſt von Lehrern und Schülern ein geregelter Unterricht
Reichsverbandes der deutſchen Juduſtrie ſteht, unmöglich war und eine Beheizung der großen Schulgebäude
als Verſchwendung erſchien; der Unterricht fällt daher in
allen Schulen aus. Gine Ausnahme macht die Reichspoſt, für
preußiſchen Landesteilen Thüringens am Mittwoch Dienſt wie
an gewöhnlichen Wochentagen ſei.
Der Reichstagsabgeordnete Leutheußer (D. V.) brachte
im Reichstag eine Anfrage über die Verletzung der
Reichsverfaſſung durch die thüringiſche Regierung ein.
Er fragt an, was die Reichsregierung zu tun gedenke, um die
Beachtung des 8 139 der Reichsverfaſſung durch die thüringiſche
Regierung ſicherzuſtellen.
Die iriſche Frage.
London, 15. Nov. (Wolff.) Der Arbeitsminiſter von
Ul=
ſter, Andrews, erklärte in einer Rede im Belfaſt, das
Kogli=
tionskabinett habe einen ſchändlichen Verrat an Ulſter verſucht;
es habe vorgeſchlagen, daß Ulſter einem Parlament für ganz
Irland zuſtimmen ſolle. Der Premierminiſter von Ulſter,
Craig, und ſeine Kollegen hätten der britiſchen Regierung in
die auf ein Parlament für ganz Frland gegründet iſt,
ergebnis=
los verlaufen müſſe, und die Ulſter=Regierung habe verlangt,
ferenz zwiſchen der britiſchen Regierung und dem Ulſterkabinett
ſtattfinde. In London gab zu gleicher Zeit einer der
Delegier=
kleineren gewerblichen Unternehmungen und die Landwirtſchaft ten die Erklärung ab, daß, wenn die Vorſchläge ein Parlament
für ganz Irland einſchließen, ſie für die Säinnfeiner
unannehm=
bar und undenkbar ſind; ſolche Vorſchläge dürften nicht einmal
erörtert werden.
Die ägyptiſche Frage.
London 16. Nov. (Wolff.) Daily Herald berichtet, daß
abgaben bis zur völligen Erfaſſung der Valutagewinne. 7. Be= Adly Paſcha und die übrigen Mitglieder der ägyptiſchen
Abordnung das Angebot der britiſchen Regierung, das die
Verlängerung der militäriſchen Okkupation Aegyptens auf
un=
begrenzte Zeit vorſehe, abgelehnt haben und morgen oder
Frei=
berichtet, es beſtehe Grund zu der Annahme, daß die ägyptiſche
Delegation die geſtern von Curzon überreichten Bedingungen,
unter denen die britiſche Regierung bereit iſt, dem Wunſche
Aegyptens nach einer neuen politiſchen Regelung ſtattzugeben,
Delegation London vor Ende dieſes Monats verlaſſen werde. —
deſtprogramm einzutreten und für die Dunchführung ihre ganze Wie die Times berichten, wird am Samstag eine neue
Zuſam=
menkunft zwiſchen Curzon und dem ägyptiſchen Premierminiſter
Aoly Paſcha ſtattfinden.
Kleine politiſche Nachrichten. Laut Germania hat der
Reichs=
ausſchuß der Zen trumspartei am Dienstag die Beratung des
parteitag des Zentrums wird daher am 16. Januar nach Berlin ein=
Die Note Fahne ſagt unter der Ueberſchrift „Geſchloſſene berufen. — Das Endergebnis der Dresdener
Stadtverord=
netenwahlen, hat ſich ſo geändert, daß nunmehr 42 bürgerlichen
Mandaten 42 ſozialiſtiſche gegenüberſtehen. — Die ungariſche
Re=
bereit, ihre ganze Kraft für die Erkämpfung dieſer Forderungen gierung iſt zurückgetreten. Bis zur Entſcheidung des
Reichsver=
weſers wird die gegenwärtige Negierung die Geſchäfte weiterführen. —
Die Moskauer Zeitungen teilen amtlich mit, daß ſich der Aufruhr
in der Ukraine andauernd ausbreite; ſie klagen die polniſche
Re=
gierung an, daß ſie die Aufrührer unterſtütze. Unter anderem erhielt
wurden. — Einer Radiomeldung aus Riga zufolge haben, entſprechend
dem Vefehl des Nates der Volkskommiſſionäre für Finanzen, Induſtrie
und Handel, Unterſuchungen begonnen, um den Betrag der
rufſi=
ſchen Vorkriegsſchulden feſtzuſtellen und eine genaue Liſte
der nationaliſierten Induſtrie= und Handelsunternehmungen, die
Aus=
ländern gehört haben, aufzuſtellen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. November.
* Die Stelle eines Gerichtsvollziehers bei dem Amtsgericht Bingen
iſt zu beſetzen. Bewerbungen ſind bis zum 30. November bei dem
Juſtiz=
miniſterium einzureichen.
8 Provinzialausſchuß. 1. Geſuch Gramſch um Erlaubnis zum
Betrieb einer Schanhwirtſchaft im Hauuſe Ludwigsplatz 2. Gramſch
be=
tnelbt daſelbſt das Kronenkafſee. Das frühere Roſenkaſino hatte bar=
Laien in der Rechtspflege.
Von Staatsanwalt Dr. May=Darmſtadt.
Bei den alten Germanen war die Bezeichnung für Gericht
und Volksverſammlung die gleiche. Alle Freien waren Nichter,
die Verſammlumg der Freien war die Gerichtsverſammlung.
Hier war das Laiengericht in der reinſten Form ausgeprägt. Die
Laien wirkten nicht nur bei der Nechtspflege mit, das Gericht
beſtand ausſchließlich aus Laien. Daß bei andenen Völkern des
Altertums die gleiche Gerichtsverfaſſung beſtand, iſt bekannt.
So wurde Sokrates dunch die atheniſche Volksverſammlung
zum Tode verurteilt.
Heute, wo die Frage der Beteiligung der Laien an der
Rechtspflege erneut in den Vordergrund der allgemeinen
An=
teilnahme gerückt iſt, iſt es von Wert, an dieſe Uranfänge des
Laienrichtertums zu erinnern, um den Verdacht aus dem Wege
zu räumen, als ob es ſich hier um eine künſtlich hervorgerufene
Bewegung handle. Der Gedanke der Laienbeteiligung an der
Nechtſprechung wurzelt tief im germaniſchen Volksempfinden,
und erſt einem im Mittelalter dem deutſchen Volke
aufgedräng=
ten fremden Recht, dem römiſchen Necht, iſt es gelungen, die
volkstümlichen Genichte durch die rechtsgelehrten zu verdrängen.
Aber der Gedanke des Laienrichtertums brach ſich immer wieder
Bahn und heute, in dem jetzt beſtehenden Recht, iſt ihm in
weit=
gehendem Maße Rechnung getragen. Im Schöffen= und
Schwur=
gericht, bei den Kammern für Handelsſachen, im Gewerbe= und
Kaufmannsgericht und in den Wuchergerichten iſt den Laien
eine ſehr erhebliche Mitwirkung bei der Nechtſprechung
einge=
räumt. Ihr Einzug in die Strafkammer iſt nur eine Frage der
Zeit. Nach Zeitungsmeldungen iſt eine Geſetzesvorlage in
Vor=
bereitung, die die Mitwirkung der Laien auch in den
Straf=
kammern vorſieht.
Der Gedanke der Laienbeteiligung iſt nicht nur geſchichtlich
verſtändlich, ſondern auch in ſich berechtigt. Seine Kraft zieht
er aus dem natürlichen Bedürfnis des Volkes, wie bei der
Ge=
ſetzgebung, ſo auch bei der Rechtſprechung mitzuwirken, nicht
beiſeite zu ſtehen, wo über Leben und Freiheit des
Staats=
bürgers, über die Beſchränkung der Einzelbetätigung im
Inter=
eſſe der Allgemeinheit, über die Ordnung der perſönlichen und
vertraglichen Beziehungen der Staatsbürger untereinander zu
Gericht geſeſſen wird. Wir verkennen auch nicht die wohltätige
Einwirkung des Laienrichtertums auf die Rechtspflege. Das
von keiner juriſtiſchen Doktrin beſchwerte, naive
Rechtsempfin=
den des Laien, ſeine mehr auf die Bedürfniſſe der Praxis als
auf die Regeln der Theorie eingeſtellte, mehr den menſchlichen
als den juriſtiſchen Geſichtspunkten zugewandte Betrachtungs=
weiſe bildet einen Ausgleich gegenüber dem rechtsgelehrten
Rich=
tertum und damit ein wertvolles Element der Belebung und
Förderung der Rechtſprechung. Dem Nichter wird bei der
Ver=
handlung und Beratung des Rechtsfalles ein tieferer Einblick
als ſonſt in das Rechtsempfinden des Volkes und damit die
Möglichkeit einer Selbſtkontrolle des Berufsjuriſten eröffnet.
In dieſem Zuſammenhange verdienen die Worte eines
preu=
ßiſchen Juſtizminiſters erwähnt zu werden, der — bereits 18741
— erklärte, daß es nicht nur auf eine korrekte Rechtspflege,
fondern auch auf eine Rechtspflege ankomme, die das Vertrauen
des Volkes genieße; vom nechtspolitiſchen Standpunkt erſcheine
es erwünſcht, daß das Recht dem Volke näher geführt werde
und umgekehrt das Leben dem Nichter; dieſer Gedanke
recht=
fertige die Beteiligung der Laien an der Strafrechtspflege. Es
hieße in der Tat eine Vogelſtraußpolitik treiben, wollte man
ver=
kennen, daß die Heranziehung der Laien heute wie ehemals
geeignet iſt, das Vertrauen aller Schichten des Volkes zur
Rechtspflege zu ſtärken. Recht und Rechtſprechung, in der
Vor=
ſtellung Vieler eine Art Geheimlehre, ein unerbittlichee, ſtarrer
Mechanismus, in deſſen Näderwerk Gerechte und Ungerechte
verſtrickt werden können, gibt ſich den Laien, die bei der
Rechts=
pflege mitwirken, als ein durchaus verſtändliches Gebilde zu
erkennen, als ein unentbehrlicher Beſtandteil jedes
Gemein=
weſens, das nicht der Auflöſung verfallen will, und als ein
lebendiger Organismus, der letzten Endes keinen anderen Zweck
hat, als der Idee der Gerechtigkeit zu dienen. Je mehr Laien
in die Rechtspflege eindringen, deſto mehr werden die Richter
genötigt ſein, in gemeinverſtändlicher Weiſe die Rechtsfälle zu
behandeln — ein Vorteil für den Laien, für den Nichter und
für die Rechtspflege —, deſto mehr wird ſich Rechtskenntnis,
Rechtsverſtändnis und Rechtsgeſinnung ausbreiten und das
Mißtrauen gegen die Rechtspflege vermindern. Von dieſem
Geſichtspunkt aus iſt es freudig zu begrüßen, daß auch der
Deutſche Richterbund, die Geſamtvertretung des deutſchen
Nich=
terſtandes, wiederholt erklärt hat, daß er zu einem
Zuſammen=
wirken mit den Laien, das geeignet ſei, das Vertrauen des
Vol=
kes zur Rechtspflege zu ſtärken, durchaus bereit ſei.
Neben den Vorzügen der Laienbeteiligung ſtehen ihre
Män=
gel, die zum Teil die natürliche Folge ihrer Vorzüge ſind. Sie
werden von denen verkannt, die glauben, den Berufsrichter
über=
haupt entbehren und durch den Laienrichter erſetzen zu können.
Ein Blick auf die ungeheure Vielgeſtaltigkeit der
Nechtsvorſchrif=
ten, in denen ſich ja nur die Vielgeſtaltigkeit unſeres modernen
Lebens widerſpiegelt, kehrt Jeden, daß ohne eindringliches
Fach=
ſtudium eine Beherrſchung der Rechtsfragen undenkbar iſt. Der
Laie würde, in dieſem Labyrinth ſich ſelbſt überlaſſen, entweder
— man verzeihe den derben Vergleich — wie der Elefant im
Dchnnnnnenenenen n He H
keit mit der Binde vor den Augen ſich ausnehmen. Gewiß iſt
es der ſehnlichſte Wunſch auch der Juriſtenwelt, daß der
baby=
loniſche Turm der Rechtsvorſchriften allmählich abgebaut werde.
Vielleicht erleben wir noch die Zeit, in der mehr auf die
Heraus=
arbeitung weniger, leitender Rechtsſätze, als auf die ſogen,
er=
ſchöpfende Regelung des Nechtsſtoffes Wert gelegt wird, die bei
dem unaufhörlichen Wandel der Dinge ſich doch ſtets als
lücken=
haft erweiſt. Aber auch wenn die Taufende von Geſetzen und
Verordnungen einer modernen Nachahmung der 10 Gebote oder
der einfachen germaniſchen Rechtsbücher Platz machten, die
un=
endliche Mannigfaltigkeit der Rechtsfälle bliebe, und die
An=
wendung der Richtlinien auf ſie würde den Laien vor eine
un=
lösbare Aufgabe ſtellen. Blinde Willkür wäre bald das
Keun=
zeichen ſeiner Rechtsſprechung. Ihm fehlt das Handwerkszeug
zur Rechtsfindung, die methodiſche Schulung, die nur in
lang=
jähriger Facharbeit erworben werden kann. Der Laie als
Allein=
richter iſt ein unmögliches Gebilde. Er kann nur unter der
Lei=
tung des Fachrichters Erſprießliches leiſten. — Und dann noch
eins: „Welchen Zuhörer einer Gerichtsverhandlung, welchen
Laienrichter hat noch nicht die Scheu beſchlichen, daß er ſich in
der Fülle der Eindrücke, in dem Hin und Her der Meinungen
der Parteien und Anwälte, in den Frrungen und Wirrungen der
Zeugenausſagen nicht zurechtfinde? Nur der durch langjährige
Erfahrung geſchulte Blick des Berufsrichters für Parteien und
Zeugen, nur ſeine durch jahrelange Uebung gewonnene
Fähig=
keit, zwiſchen Weſentlichem und Unweſentlichem zu unterſcheiden,
nur ſein durch keine Täuſchungsverſuche beirrbares Streben
nach Erforſchung des wahren Sachverhalts ſichern die
Recht=
ſprechung. und wie oft iſt ſogar er gegen Irrtümer und
Täu=
ſchungen nicht gefeit! Wie wäre erſt der auf ſich ſelbſt geſtellte
Laie ihr Opfer!.
Eine völlige Verdrängung des Berufsrichters durch den
Laiennichter, auch nur in der Strafrechtspflege, wäre ein
Ver=
hängnis; eine geſunde Miſchung beider Elemente, die ſich
er=
gänzen und gegenſeitig befruchten können, wird der
Rechts=
pflege zugute kommen. Ungeſund iſt ſie hei den
Schwurgerich=
ten; Berufs= und Laienrichter wirken getrennt. Die
Geſchwo=
renen beraten und urteilen ohne Mitwirkung des
Berufsrich=
ters. Damit wird gerade das erſtrebenswerte Ziel der
Zuſam=
menarbeit vereitelt. Ich glaube, daß es nicht viele Geſchworene
gibt, die im Berarungszimmer noch nicht die Sach= und
Fach=
kunde, die Erfahrung, die Objektivität, wenn auch nur eines
Berufsrichters, herbeigewünſcht haben.
Wie an den Berufsrichter, ſo müſſen auch an den
Laien=
richter nicht geringe Anforderungen geſtellt werden, wenn das
Zuſammenwirken beider zum Segen der Rechtspflege ausſchla=
Nummer 308.
äihnlichen Charakter. Polizei, Wirtſchaftsdepuration und Wirteverband
verneien ein Bedürfnis. Eine Liſte von über 100 Beſuchern, die ſich
für das Geſuch ausſt
nicht, wver dieſe Herren geweſen ſeien.” Gramſch erklärte
ſchließ=
ich, er ſei Elſäſſer=Flüichtling, zu 35 Prozent euwerbsunfähig und kämpfe
im ſeine Exiſtenz; er habe neun Monate eine Wirtſchaft in Eberſtadt be
rieben. Es ſoll nochmalige Aeußerung von Wirtſchaftsdeßutation und
wegen Nichtbewilligung der Teuerungszulage für die Gemeindehebamme
Fliſabeih Oberfeld in Lampertheim, die am 1. Axril 1920 in Nuheſtand
berſetzt wurde. Die Gemeinde iſt nicht vertreten, dagegen der Vorſtand
der Verſicherungsanſtalt, Erb, erſchienen. Es handelt ſich it Rückſicht
auf die am 1. April 1920 eingetretene ande weite Beſeldung der
Ge=
ieindebeamlen um eine prinzipielle Frage. Für Berechnung des Ruhe
rehalts der Hebamme Oberfeld kommt nach Anſicht der Kaſſe in Betracht,
aß, da ſie qur 1. April 1920 nicht mehr im Dienſte war, Fraut Oberfeld
als Altpenſionärin zu betrachten iſt. Die Klage wird abgewieſen. —
. Klage des Gemeinderechners Reubold ii Haiſterbach gegen
die gleiche Kaſſe wegen Nichtaufnahme als Mitglied. Die Kaſſe
erneint die Mitgliedſchaft, weil R. nur im Nebenberuf.
Ge=
nieinderechner ſei, und ſomit Beitrittspflicht nicht gegeben ſei, als
ſreiwilſges Mitglied könne er der Anſtalt uicht angehören, weil er die
überſchritten habe. Das Kreisamt Erbach hält den Gemeinderechner
eukald für im Hauplberuf tätigen Gemeindebeamten. Reubold
ver=
weiſt darauf, daß in Güttersbach und Ebersberg die Verhältniſſe der
Semeinderechner ähnlich lägen; dieſe Gemeinderechner würden als im
Gauptberuf tätige Gemeindebeamten angeſehen. Aus der Zuſchriſt der
Anſtalt an R. vom 3. Juli 1921 kann nach Anſicht derſelben ein
Aner=
tenntnis der Mitgliedſchaft nicht enſtnommen werden, weil der
Verſval=
tingsuat durch ſie nicht gebunden werden könne. In einer Poſtkarte an
N. har die Anſtalt Wahlrecht und Mitgliedſchaft dem R. beſcheinigt. Die
Unſtalt meint, dieſe Karte ſei aus Verſehen an R. abgeſandt worden.
Es ergehr Bewveisbeſchluß, der Voranſchlag von Haiſterbach ſoll
vorge=
legt und eine gutachtliche Aeußerung des Kreisamts Erbach eingefordert
ſsenden. — 4. Klage des Vollziehungsbeamten Hilsdorf in
Heppen=
beim a. d. B. gegen die gleiche Anſtalt wagen Nichtbewilligung der 20 Dienſtbeſchädigtenzulage. Dieſe iſt bei ſeiner
Ruhegehalts=
bsmeſſung nicht in Rechnng gezogen. Hilsdorf will in Hirſchhorn 1914
bei Ausübung des Berufes als Pfandmeiſter eine Dienſtbeſchädigung er=
begt, ſolche Beſchädigung anzuerkennen. Hilsdorf behauptet, ein gewiſſer
Beiſel habe ihm damals (1914) einen Tritt wider den Leib verſetzt. Die
lage des Hilsdorf zieht auch eine weitere in Viernheim erlittene Dienſt
beſchädigung heran. Das Gericht beſchließt, ein Gutachten des
Kreis=
grztes Dr. Martin=Offenbach einzuholen, auch das Kreisamt Heppenheim
ur der Frage der Dienſtbeſchädigumgen zu hören.
— Heſſiſches Landestheater. Eine neue einheitliche
Bezeich=
nungder Tagesprciſe tritt am Sonntag, den 20. November, in
Kraft. Während bisher ein= und dieſelbe Preisart häufig verſchiedene
Namen trug (ermäßigte Opernpreiſe — geſvöhnliche Schauſpielpreiſe
Heine Opernpreiſe — große Schauſpielpreiſe uſtv.), wodurch nicht ſelten
Tevwechſelungen entſtanden, ſverden nunmehr die Preisarten mit
römi=
ſchen Ziffern als Preiſe I, II, III uſw. bezeichnet. Die bisher gültigen
Treisarten ſind in der Hauptſache unverändert geblieben, doch ſind für
biſondere Anläſſe weitere Preiskategorien vorgefehen, da das Budget
drrch die Neuregelung der Gagen und Löhne im Anſchluß an die
ſtaat=
liche Beſoldungsreform ſrark belaſtet wwird, umd hierfür wenigſtens ein
teillweiſſer Ausgleich durch Mehreinnahmen geſchaffen wenden muß. Die
nruve Preisart VIII gilt zum erſten Male bei der „Elektra”=
Pre=
uiere am Sonntag, den 20. November, für die der Vorverkauf heute
Tonnerstag begimt. Im Vorrqum der Tageskaſſe ſind Verzeichmiſſe
an=
gebracht, aus denen jeder Beſucher die für die einzelnen Veranſtaltungen
giltigen Preiſa erſehen kann.
w. Das Volkstheater Darmſtadt (Direktion Gliſabeth Werner) hat
ſih in den Dienſt einer guten Sache geſtellt, die ihm viele Freunde
ge=
vonnen hat. Man muß in einer Vorſtellung wie der geſtrigen, wo
Dornröschens Erlöſung” frohen Kinderherzen jauchzenden
Jabel entlockte, geſeſen ſein, um die hohe ſittliche Bedeutung dieſes
ahrhaft geineinnüitzigen Unternehmens recht zu würdigen. Nichts
wur=
zt ja tiefer im Herzen des Kindes als der Zauber des deutſchen
Mär=
hens, und wichts kann auch ſo veredelnd wirken, als der Glaube, daß das
Böſe durch das Gutte üüberwunden werden muß. Wir erfüllen daher, aus
dem Erlebnis eines reinen Glücks heraus, das auch die Eltern
mit=
eungfunden, nur eine angenehme Pflicht, wenn ſwir der Direktion für ihre
Aio ſegendsreiche Arbeit an der Secle des Kindes ſparmen Dank
ausſpre=
hen. Es möge damit der Wunſch verbunden ſein, daß das weitere
Wir=
ierr des Volkstheaters (denn dieſes iſt es in Geſten Sinne des Wortes)
noch weiterhin Segen ſtiften möge. Gebem iſt ja ſeliger denn nehmen,
id reichen Dank durften ja die Darſteller und Darſtellerinnen für
ſelbſt=
die Hingabe ernten.
* Der Akad. Architekten=Verein an der Techniſchen Hochſchule
ver=
uſtaltet vom 17. bis 24. November, in der Aula der Techniſchen
Hoch=
charle eine Ausſtellung von Ferienarbeiten (Zeichnungen
ind architektoniſche Aufnahmen). Geöffnet täglich von 10—12,15, 3—5
ihr, Samstags nur vormittags, Sonntags geſchloſſen.
* Lehrgang über die Bekämpfung des Alkoholismns. Der
Frank=
urter Geſamtverband gegen den Alkoholismus veranſtaltet in der Zeit
vm 21. bis 26. November 1921 im Rathaus zu Frankfurt einen
Lehr=
geig über die Bekämpfung des Alkoholismus. Der Lehrgang iſt für
ille diejenigen gedacht, die durch ihre Berufsarbeit oder freiwillige
Lätigkeit in der Lage ſind, den Gefahren des wieder zunehmenden
Nroholismus entgegenzuwirken.
Kuabenhandfertigkeit. Seit Beginn vorigen Monats wird wieder,
vie im Vorjahre, jeden Mittwoch nachmittag i Städtiſchen Jugendheim,
Oveburger Straße 26 I, Anleitung im Anfertigen kleinerer Gegenſtände
1 Laubſägearbeiten und ähnliches) erteilt. Eltern, die wünſchen, ihre
Kna=
en in ihrer Freizeit unter guter Aufſicht zu wiſſen, werden gebeten,
ſe in der angegebenen Zeit zu ſchicken.
* Behördliche Beſcheinigung über gewerbliche Weiterveräußerung
vn Lnxusgegenſtänden. Siehe die Bekanntmachung der Finanzämter in
mitiger Nummer.
* Zu dem Bericht über das Jahresfeſt der Jugendvereinigung der
Johannesgemeinde iſt noch nachzutragen, daß die ſehr geſchickten und ſach=
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. Robember 1921.
Seite 3.
der Verbandszeitſchrift Die Rhenulande werden die Künſtler des
Ver=
bandsgebietes eingeladen, ſich au einer Kunſtausſtellung in
Ankäufe hat der Verband außer dem Ernſt=Ludwigpreis in Höhe von
diesmal 5000 Mark weitere 7000 Mark ausgefetzt; außerdem iſt ſowohl
von dem Wormſer Pund zur Pflege der bildenden Kuriſt wic von der
Stadt Worms der Anbauf je eines Bildes in Ausſicht geſtellt. Das mit
dem Ernſt=Ludſvigpreis ausgezeichnete Werk geht gegeit Zahlung des
Preiſes von 5000 Mark in das Eigentum des Verbandes über und wird
von ihm der Stadt Worms fü= die ſtädriſche Gemäldegalerie geſtiftet.
Nähere Auskunft über die Bedingungen für die Beſchickung der
Aus=
ſtellung und für die Teilnahme an dem Wettbewerb um den Ernſt=Lud=
villgſt erteilt.
— Evangeliſcher Bund. Ueber Sozialismus und Evan
geliſche Kirche hielt am Dienstag Proſeſſor D. Matthes einer
durch neue Gedanken ausgezeichneten Vortrag. Die chriſtlichen Gennein
den der apoſtoliſchen Zeit nannte er die Urbiider der heute ſo geſchätzten
Organiſation; ihre Angehörigen fühlten ſich als „Organe”, wie es im
Neuen Teſtament heißt, d. i. als Glieder. Eine erzwingene
Güter=
gemeinſchaft hatte man nicht; Paulus bekämpfte ſie ſogar. Die vicken
Bruder= und Schweſterſchaften ſeit Entſtehung des Mönchkums bis in
unſere Tage, auch die vom hieſigen Archivar Dr. Friedrich nachgelvieſene
frühere Genoſſenſchaft der Müller und Bäcker des Mühltales und die hier
vorhandene Hof= und Ratsbruderſchaft ſind ein Bewveis für den dem
Chri=
ſtentum eigenen Drang zut gegenſeitiger Förderuag. Daß Lurher, der
dem Komanunismurs widerſtand wie Pauulus, der Obrigkeit die Fürſorge
fürs leibliche und geiſtige Wohl der Untertanen zur heiligen Pflicht
machte, das brachte an vielem Orten die ſchönſten Früchte. Es iſt gewiß
kein Zufall, daß nur in dem von Luthers Geiſte durchdmingenen
Deutſch=
land die ſoziale Geſetzgebung gediehen iſt, der auch die kalviwiſch geartete
angel ſächſiſche Welt nichts zur Seite zut ſtellen vermag. Pfarrer
Bodel=
ſchwinghs großartiges Liebeswerk für Hilfsb=ſürftige aller Art ſucht in
der ganzen Welt ſeinesgleichen; die. Pfarrer Wichern und Fliedner ſind
die Urheber der Diakonen= und Diakomüſſen=Anſtalten. So iſt im
evan=
geliſchen Chriſtentum der Geiſt der Brüderlichbeit vorhanden, echter
So=
zialismus, der nicht Klaſſenhaß erzeugt, ſondern notwendiges Volks
bewußtſein. Studienrat Dr. Zimmermann wies darauf hin, daß
D. Matthes die vorgetragenen Gedalten in einer neuen Schrift
aus=
geführt hat: Der Gemeurſchaftsgedanke im birchlichen Gemeindeleben.
Sodann betonte er den Unterſchſed zuviſchen dem Idealismus, in deſſen
Namen manche Kirchengegner guftreten, ud dem echten Idealismus, mit
dem Kanr, Schiller und Fichte ihrem damüderLiegenden Volke zu meue
Lebenskraft verhalfen, weil er ſich mit dem Chriſtentum verband, wie es
auch der Sozialismus tun müßte.
Freitag, den 18. November 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 70, 69
und 66, je 800 gr Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl oder
800 gr Bror.
Für Kinder: (Weiße Karten); Marke Nr. 55 800 gr Brot,
Marke Nr. 51, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Gerſtenmehl: (Hohenlohes Kindernahrung) ½ Pfund zu 2 Mr.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltungsmehl: Bis 30. Nobember auf die
Lebensmittel=
marken „Dieburg” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3,50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Auf Marke „Marie” der blauen Lebensmittelkarten
je ¼ Liter Vollmilch zum Preiſe von 95 Pfg.
Bollmilch für Kinder und werdende Mütter am 12, 13., 14.,
15 und 16. November 1921 90
Zucker: Bis einſchl 20. November auf Marke „Käthe” 2 Pfund.
Zucker: Sonderzuweiſung. Friſtablauf für Vorausbeſteilung
auf Marke „Ottilie” am 30. November.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 19Mk., halbe Riegel zu 9.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Kohkenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (½
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Berkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw. an
jeder=
mann: Jeden Mittwoch und Donnerstag von 8—12 Uhr
vormittags und von 2½—6 Uhr nachmittags bei der Städt.
Materialverwaltung im Hinterhaus des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffne:
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
* Zu den Tarifverhandlungen der kauſmänniſchen und techniſchen
An=
geſtellten ſchreibt man uns: Durch den am 14. November 1921 gefällten
Schiedsſpruch iſt den Angeſtellten eine kleine Aufbeſſerung ihrer
Einkom=
men zugeſtanden worden. Leider bann auch heute das Gehalt der
An=
geſtellten noch micht als auskömlich bezeichnet werden. Der
Schieds=
ſpruch muß von den beiden Parreien (Arbeitgeber und Arbeitnehmer,
gu ſoll. Laienrichter, die von dem Berufsrichter bei der Ur=
Yterlsberatung um ihre Anſicht befragt, antworten: „Wie Sie
meinen, Herr Amtsrichter”, ſind eine Parodie des Richtertums.
Aas wir brauchen, ſind Laien von ſelbſtändigem Urteil, geſun=
Idem Rechtsempfinden und offenem Blick für das Leben. Die
*Tüchtigſten ſind für dies verantwortungsvolle Amt gerade gut
znug. Daß die Laien häufig dieſen Anforderungen wicht
ge=
migen, weiß jeder Juriſt und — mancher Laie. Das biegt nicht
m der Inſtitution, ſondern an dem Verfahren bei der Auswahl
IIder Laienrichter. Niemand wird bezweifeln, daß in einem
Volke von der Kulturſtufe des deutſchen genügend Perſonen zu
uinden ſind, die ſich für jenes Amt eignen.
Soll auch die Frau als Laienrichterin zugelaſſen werden?
9re Frage iſt lebhaft umſtritten. Raumgründe verbieten, ſie
Fim Rahmen dieſes Aufſatzes zu erörtern. Sie ſei für eine
pätere Gelegenheit zurückgeſtellt. Nur eins ſchon heute: Die
Frage iſt keine politiſche und darf keine politiſche werden. Sie
ollte aber auch wicht vom Standpunkt des Mannes —
ebenſo=
benig von dem der Frau — betrachtet werden, ſondern nur aus
demn Geſichtspunkte, ob die Intereſſen der Rechtspflege dadurch
Ffördert werden. Zunächſt müßte dam die Vorfrage
entſchie=
den werden, ob ſich die Frau zur Laienrichterin eignet.
Wie man auch über die Heranziehung der Frau zum
Schöf=
eſt= und Geſchworenenamt denken mag — ihre Mitwirkung bei
der Verhandlung und Aburteilung Jugendlicher (12 bis 18
ffahre), beſonders weiblicher, wird ſvohl weniger Widerſpruch
ſinden. Die Welt der Jugendlichen iſt auch ihre Welt — als
Mutter. Wie die Erziehung der Kinder erſt durch das
Zuſam=
nenwirken beider Eltern eine vollkommene wird, ſo kann auch
die Arbeit des Jugendgerichts, die in erſter Linie Erziehungs=
Heit iſt, durch die Mitwirkung der Frau nur gewinnen. Dies
yit nicht nur für die vorbereitende Tätigkeit beim
Jugend=
gericht, in der die Frau als Fürſorgerin ſchon heute
ſegensreich=
mtarbeitet, ſondern auch für die Verhandlung, Bewertung und
Beſtrafung des Delikts ſelbſt. Gerade bei der Beratung und
Zeurteilung der Schuld= und Straffrage wird die Frau
der=
ſöge ihrer reichen häuslichen Erfahrung und vermöge ihrer
be=
ſonideren, auf Geſichtspunkte, die dem Manne oft fremd bleiben,
eiageſtellten Betrachtungsweiſe die Gewähr bieten, daß kein
ür die Beurteilung des Falles weſentlicher Geſichtspunkt außer
Acht gelaſſen wird.
Eugen Bracht †
Nach kurzem Krankenlager iſt Dienstag abend Geheimerat
Profeſſor Eugen Bracht einer Lungenentzündung erlegen.
In ihm verliert die deutſche Kunſt eine ihrer markanteſten
Perſönlichkeiten, einen Maler von internationalem Ruf, deſſen
überragende Bedeutung nicht beſtritten werden kann. Für
Darm=
ſtadt iſt der Verluſt ein beſonders ſchmerzlicher. Nach
Nieder=
legung ſeiner Profeſſur an der Akademie in Dresden war
Ge=
heimerat Bracht nach Darmſtadt, der Stätte ſeiner Jugend,
zu=
rückgekehrt — nicht, um ſich zur Ruhe zu ſetzen, ſondern um,
un=
gehindert durch Verpflichtungen des Lehramts und der
Geſell=
ſchaft, weiter zu ſchaffen. Und mit unverminderter
Schaffens=
kraft und Schaffensfreude hat der raſtloſe Meiſter in den
andert=
halb Jahren ſeiner Anweſenheit im Darmſtädter Heim, dem
früheren Chriſtianſen=Hauſe, eine lange Reihe neuer Gemälde
geſchaffen. Auf Studienreiſen, die hohe Anforderungen an die
körperliche Leiſtungsfähigkeit ſtellten — im vorigen Jahre nach
Hirſchhorn am Neckar, jetzt in dieſem Herbſt nach der
ſchwäbi=
ſchen Alp —, hat er zahlreiche neue Naturſtudien heimgeholt, die
er zum Teil zu neuen umfangreicheren Werken auszuarbeiten
gedachte. Mitten im Schaffen und Planen iſt Eugen Bracht
da=
hingegangen, denn ihm war bekannt geworden, daß im nächſten
Jahre anläßlich ſeines 80. Geburtstages eine größere
Aus=
ſtelluug ſeiner Werke in Darmſtadt beabſichtigt war. Die
dies=
jährigen hieſigen Ausſtellungen haben zahlreiche Werke Eugen
Brachts gezeigt. Es ſei kurz noch auf die Ausſtellung Philipp
Röths (in der Kunſtpflege), dem Bracht und Thoma
Weg=
genoſſen waren, und vor allem auf die dritte Reihe der
Aus=
ſtellung der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler im
Kunſt=
verein (September) hingewieſen, welche letztere der Meiſter mit
über 20 Werken, Arbeiten der Studienreiſe 1920, beſchickt hatte.
Auch für die jetzt in Vorbereitung begriffene
Weihnachtsaus=
ſtellung des Kunſtvereins hatte der Meiſter ein Werk beſtimmt.
Eugen Bracht war aber nicht nur ein bedeutender Maler, er
war mehr: ein bedeutender Menſch, großzügig, gütig und
vor=
nehm in der Geſinnung, von vielſeitigen geiſtigen und
wiſſen=
ſchaftlichen Intereſſen.
Alle, die ihm naheſtanden, verlieren einen warmherzigen,
ſtets zu Rat und Tat bereiten Freund, Darmſtadt verliert in
Eugen Bracht einen ſeiner hervorragendſten Bürger.
Adolf Beyer.
Reauiescat in pace!
bis Samstag, dei 19. November, angenommen oder abgelehnt werden.
Es iſt darum notwendig, daß in den einzelnen Organiſationen eine
Ab=
ſtimmung erfolgt. Der Deutſchnationale Handlungsgehilfen=Verband
und der Verband der weiblichen Handels= und Bureauangeſtellten laden
ihre Mitglieder zu einer gemeinſamen Verſammlung für heute abend
zum „Erbacher Hof”, Karlſtraße 10 (Grohe), ein. (Siehe Anzeige.)
* Die vereinigten Darmſtädter Männergeſangvereine veranſtalten
am Sonntag, den 20. November (Totenſonntag), vormittags 11 Uhr,
unter Leitung des Herrn Choreiſters Friedel Fiſcher auf dem
Wald=
friedhof (Ehrenfriedhof) eine Gedächtnisfeier für unſere Toten
und G=fallenen. 1. Chor (600 Sänger): „Wie ſie ſo ſanft ruh’n”: 2.
Ge=
dächtnisanſprache (Herr Profeſſor Zimmermann); 3. Chor: „Auferſteh’n”
— Die Haußtprobe zu dieſer Veranſtaltung findet am Freitag abend
pünktlich um ½9 Uhr im Hoſpiz (Obergaſſe) ſtatt und werden alle
Sän=
ger gebeten, zu erſcheinen.
* Stadrmifſion. Die hier angezeigte Totenfeier findet am
kommen=
den Sonntag um 11½ Uhr auf dem alten Friedhof, Nieder=
Ram=
ſtädter Straße, ſtatt und dauert mit Rückſicht auf die Witterung nur
etwa ½ Stunde.
* Der Hilfsverein für die Basler Frauenmifſion erinnert alle
Miſ=
ſionsfreunde an ſeinen am 1. Dezember ſtattfindenden Verkauf.
Außer den Gabentiſchen ſorgt ein Büfett mit Tee und Kucken
für Erwärmung und Stärkung. Spenden hierfür bitten wir im Laufe
des Vormittags von 10 Uhr an im Gemeindehaus, Kiesſtraß= 17, abgeben
zu wollen. Unſer gut vorbereiteter Verkauf, wie die feſtliche
Abendver=
fayrmlung kann jedermann aufs wärmſte zum Beſuche empfohlen werden.
Beſprechung über Preisfragen.
St. Herr Bürgermeiſter Mueller hatte für geſtern abend die
behördlichen und interefſierten Kreiſe zu einer Beſprechung über die
brennenden Fragen der Preiſe und des Ausverkaufs eingeladen. Es
waren etwa 50 Herren und Damen erſchienen. Nach kurzer Begrüßung
der Anweſenden durch den Leiter, Herrn Bürgermeiſter Mueller,
refe=
rierte zunächſt Herr
Beigeordneter Daub über die Frage der
Milchpreisent=
wickelung. Von allen landwirtſchaftlichen Organiſationen wird
wiederum eine erhebliche Steigerung des Milch=Stallpreiſes verlangt.
Der Städtebund von Heſſen und Heſſen=Naſſau hat die Forderung auf
Erhöhung grundſätzlih anerkannt. Die Landwirtſchaft wurde
auf=
gefordert, Preisvorſchläge zu machen, ſie hat ſich aber bisher
gewei=
gert, bis der Bauernbund für Naſſan mit einer beſtimmten Forderung
heraustrat. Darauf wurde in Verhandlungen eingetreten. Am
vori=
gen Samstag fand eine ſehr langdauernde gemeinſame Beſprechung
ſtatt, in der gefordert wurde, daß ein Zehntel des Futterpreiſes dem
Stallpreis für Milch zugrunde gelegt werden ſollte. Dagegen wurde
von den Städtevertretern opponiert und es ſollte höchſtens der
Groß=
handelspreis zugrunde gelegt werden. Das kam jedoch zu Fall und es
wurde die Feſtlegung eines feſten Preiſes gefordert. Der von
der Landwirtſchaft geforderte wurde jedoch als zu hoch erkannt und es
wurde ein Mittelsvorſchlag gemacht, über den am 18. d. M. endgültig
beſchloſſen werden ſoll. Da auch die Milchverteiler eine Erhöhung
ihrer Bezüge fordern, iſt mit einem erheblichen Aufſchlag für
Milch zu rechnen. Eine Beſprechung über den Milchpreis erfolgte nicht.
Bürgermeiſter Mueller ſtellt dann feſt, daß der reelle Handel
ebenſo wie die Konſumenten unter den derzeitigen ungeſunden
Preis=
verhältniſſen zu leiden hat, daß es ſich alſo darum dreht, mit dem
reellen Handel gemeinſam den Wucher, den Schieber= und Kettenhandel
zu bekämpfen. Redner gibt zu bedenken, ob es möglich iſt, ſich im
reellen Handel mit dem gerkagſten Verdienſt bei den „notwendigſten
Lebensmitteln zu begnügen und durch einen Aufſchlag auf
Luxuswaren den Ausfall einzubringen.
Herr Keller wirft die Frage auf, ob nicht ein großer Teil der
Verbraucher ſelbſt Schuld an der ungeſunden Preisſteigerung trägt.
Die Hamſterer überbieten ſich ſelbſt und dieſe Verbraucher ſollten durch
Strafen uſw. unſchädlich gemacht werden. Die vom Vorſitzenden
vor=
geſchlagene Preisauszeichnung der Waren kann auch keine Hilfe
brin=
gen, man muß die „großen Schieber”, die Fabriken und den
Groß=
handel erfaſſen, der kleine Geſchäftsmann verdient ohnehin nicht viel.
Herr Löſch ſtimmt dem im weſentlichen zu, ſtellt aber feſt, daß
z. B. kürzlich derſelbe Block Schmalz zunächſt mit 17,50 Mark, zwei
Tage ſpäter mit 22 Mark ausgezeichnet war. Aehnliche Beobachtungen
wurden gemacht in der Koſtümbranche und in der Schuhbranche.
Preis=
zettel an demſelben Gegenſtand werden beliebig geändert. Das muß
aufreizend auf die Konſumenten wirken.
Herr Nordmann ſtellt feſt, daß durch die Ausführungen der
Vorredner Mittel und Wege zur Beſſerung nicht gefunden werden. Er
regiſtriert mit Genugtuung, daß Herr Keller für
Vermögenskonfiska=
tion eingetreten iſt. Bei der Betrachtung der Sache ſind zwei Dinge
zu bedenken. Schuld iſt in erſter Linie die Entwertung der Mark, dann
die große Trockenheit des letzten Sommers. Wenn der Dollar ſo hoch
ſteht, daß er 300 Mauk koſtet, muß das amerikaniſche Schnalz
natur=
gemäß teurer werden. Dafür kann der Geſchäftsmann nichts. Wohl
aber muß die Uebung mancher Geſchäftsleute bekämpft werden, die
Ware zurückzuhalten, wenn Ausſicht auf Preisſteigerung
be=
ſteht. Das iſt Verbrechen am Volke und muß ſcharf bekämpft werden.
Der reelle Handel tut das nicht, aber die Moral iſt nun einmal geſunken.
Es muß aber auch in Betracht gezogen werden, daß der Kaufmann,
der Valuta=Waren führt, gezwungen iſt, bei ſchlechtem Markſtand ſehr
teuer einzukaufen. Das kann er nicht, wenn er alle Ware weit unter
Einkaufspreis verkauft. Man muß auf die Urſachen zurückkommen und
dann Mittel und Wege zur Beſſerung finden. Wir wollen verhüten,
daß es auch hier wieder zu Tumulten kommt. Sicher iſt, daß das
Publikum ſelbſt viel Schuld daran trägt, wenn die Preiſe in
die Höhe getrieben werden. Es wwird erfahrungsgemäß immer
geham=
ſtert, wenn die Preiſe in die Höhe gehen, und dadurch werden ſie dann
rapid getrieben. Man ſollte ſich=endlich darauf beſchränken, nur das
unbedingt Notwendigſte zu kaufen. Der Konſumverein
gibt überhaupt nur noch kleine Mengen ab, Schmalz nur 1 Pfund an
große Familien. Das ſollten die Geſchäftsleute alle tun, nur das
dringendſt Notwendige überhaupt verkaufen! Mit den
Kar=
toffeln war es ähnlich ſo. In Pommern haben ſich Schieber eingeniſtet,
die jeden Preis zahlen und Riefengewinne einheimſen, ohne etwas zu
tun. Das Richtige wäre geweſen, jeden, der ſich in Pommern nicht als
ehrlicher Händler ausweiſen konnte, aufzuhängen. (Sehr richtig!) Es
ſind Kartoffeln genügend vorhanden, an der Organiſation mangelt es.
In Darmſtadt wurde bisher im allgemeinen mit Lebensmitteln nicht
gewuchert, wenn auch manche Maßnahmen nicht zu verteidigen ſind.
Notwendige Aufſchläge ſollten in Verbindung mit der
Preisprüfungs=
ſtelle vereinbart werden. (Lebh. Bravo!
Herr Metzgermeiſter Illert ſtellt feſt, daß es in Darmſtadt
Ge=
ſchäftsleute gibt, die z. B. Schmalz nicht verkaufen können, weil ſie die
neuen Beſtellungen nicht bezahlen können nach den horrenden
Steige=
rungen. Mit Schmalz wird ſicher kein Wucher getrieben.
Herr Hübner ſtellt ebenfalls feſt, daß im Sommer, wo alles
billig war, beſonders in der Textilbranche, kein Menſch gekauft hat,
während jetzt wie wild gekauft wird. Das Publikum iſt alſo ſelbſt ſchulb,
wein ſich kein Geſchäftsmann eindecken konnte. Zurückgehalten wird in
Darmſtadt ſicher nichts.
Herr Kalbfuß gibt ſeiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß
der Vorſitzende eingangs feſtgeſtellt hat, daß gemeinſam und einträchtig
mit der Preisprüfungsſtelle gearbeitet werden ſoll. Die Ausführungen
des Herrn Nordmann haben in ausgezeichneter Weiſe den Sachverhalt
klargelegt. Mit dem Wort Valuta wird viel Unfug getrieben. Es
reden und ſchreiben viele Leute darüber, die nicht die geringſte Ahnung
davon haben. Ich kann feſtſtellen, daß die letzten 8 Wochen die
ſchwer=
ſten im Wirtſchaftsleben waren, die ſeit Kriegsbeginn zu durchleben
waren. Ich und auch andere Geſchäftsleute haben ſofort rationiert,
ſonſt wären wir längſt ausverkauft. Natürlich mußten wir uns dem.
Vorwurf ausſetzen, daß wir aus wucheriſchen Gründen Ware zurück=”
gehalten haben. Die ſchwerwiegendſte Frage war die Heraufzeichnung
der Preife. Sie mußte eintreten, weil wir ſonſt neue Ware einfach
nicht hätten kaufen können und ſonſt dem Ruin entgegengehen würden.
Die Fabrikauten ſtellen überhaupt keine Preiſe, nehmen auch teilweiſe
keine Beſtellungen an. Die Frage des Indiehöhezeichnens iſt ſehr ernſt
geprüft worden und nur dem Ernſt der Lage entſprechend geregelt
worden. Wir Kaufleute müſſen der Konjunktur Rechnung tragen,
wir müſſen auch Fehlſchläge tragen, wie ſie im letzten Sommer viele
betroffen haben. Die Frage der Preisauszeichnung hat zwei Seiten.
Wenn es gewünſcht wird, werden wir aber weiter auszeichnen. Mit
Polizeiverordnungen jetzt vorzugehen, iſt zu ſpät. Die Hauptſache iſt,
das Publikum von dem wahnſinnigen Kaufen abzuhalten. Wenn
aller=
dings ſelbſt Behörden den Rat geben, zu kaufen, damit das Geld
unter=
gebracht iſt, dann muß das Publikum wahnſinnig werden. Denn es
werden die unglaublichſten Gerüchte geglaubt. (Sehr
richtig!)
Herr Löſch dankt für die wichtige und ſachliche Aufklärung der
Vorredner.
Herr Morgenſtern tritt manchen Ausführungen des Herrn
Nordmann entgegen, vor allem der Feſtſtellung, daß wir in Darmſtadt
noch verhältnismäßig billig leben. Das iſt nicht wahr. Mit den
Kar=
toffeln iſt entſchieden Wucher getrieben, es ſind auch große Quanten
verſchoben worden. Das Prssheraufzeichnen kann ich nicht für
berech=
tigt halten.
Herr Regierungsrat Weber als Vorſtand der Preisprüfungsſtelle
ſtellt als erfreuliches Ergebnis der Ausſprache feſt, daß die
Preisprü=
fungsſtellen doch ſehr notwendig ſind. (Sehr richtig!) Aufgabe der
Preisprüfungsſtelle iſt auch die Aufklärung des Publikums. Die
Ver=
braucher haben jetzt die Laſt der Verhältniſſe zu tragen, ihnen die ganze
Schuld zuzuſchreiben, iſt doch nicht angängig. Von den großen
Zen=
tralen und vom Reich hätte darauf hingewirkt werden müſſen, daß auch
die Erzeuger ſich mit dem geringſten Verdienſt zu begnügen haben.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. November 1921.
Rummer 308.
Sse 2 m e e I e
ken und gegenſeitige Verſtändigung zu ſuchen.
Herr Schuhmachermeiſter Penck nimmt ſeine Berufsgenoſſen gegen
den Vorwurf des Wuchers in Schutz und begründet die Notwendigkeit
des Preisaufſchlags.
Herr Stemmer jr. beſpricht die Lebensmittelgeſchäfte und ſtellt
ſeſt, daß hier der Verdienſtſatz ſehr gering iſt. Die Preisauszeichnung
wird nach wie vor zugeſtanden, wenn ſie auch nicht immer nützlich iſt.
Herr Weſp verbreitet ſich über die Tatſache, daß das Publikum
im Sommer nicht gekauft hat. Man hat eben auch im Sommer kein
Geld gehabt. Die große Maſſe konnte nicht hamſtern. Die
Preis=
bedingt ſehr ſcharf bekämpft werden.
Herr Redakteur Streeſe ſtellt feſt, daß die Ausſprache ſicher
wichtige Aufklärung gebracht hat, und daß es ſehr bedauerlich iſt, daß Giſenbahngeſellſchaft und der Heag zur Verfügumg geſtellt hatte und als
die Ausſprache nicht ſchon vor 8 Wochen erfolgt iſt. Die
Verbrau=
cher ſind nicht allein ſchuld an der Preisſteigerung, denn es hat Kreiſe
Geld dazu haben. Das ſind diejenigen, deren Einkommen immer erſt
zu ſpät und dann noch ungenügend ſteigen. Sicher aber iſt, daß heute
gewiſſe Kreiſe über viel Geld verfügen, das ſind die, die
ſpekulie=
ren und ohne Arbeit viel Geld verdient haben. Jedenfalls ſollte die
Aufklärung in Zukunft früher einſetzen. Statt deſſen haben z. B. die
Margarinefabrikanten ſchon vor Wochen bekannt gegeben, daß die
Preiſe ſteigen werden. Das führte natürlich zum Hamſtern. Beifall.)
Frl. de Weerth ſpricht ſich in ähnlichem Sinne aus. — Ebenſo
in ſeinem Schlußwort Heru Nordmann, der noch verſchiedene
wich=
tige Fingerzeige gibt, wie es in Zufunft gehandhabt werden ſollte, und
Ausführungen des Herrn Morgenſtern richtig ſtellt. Redner hofft, daß
derartige Ausſprachen ſich wiederholen.
Nach einem kurzen Schlußwort des Herrn Bürgermeiſters
Mueller teilt dieſer mit, daß die Bürgermeiſterei ſich an eine Reihe
von Städten gewandt hat, um zu erfahren, wie dem „Ausberkauf”
ent=
gegengetreten werden kann. Man beſchränkt ſich im weſentlichen auf
die „Bekämpfung der Ausländer”, die gerade in Darmſtadt
auch verwerfliche deutſche Helfer finden, die ihre Ausverkaufsgelüſte
unterſtützen.
Herr Kalbfuß ſchlägt vor, nochmals über den Erlaß von
Po=
lizeiverordnungen zu beraten. Herr Morgenſtern iſt auch für Erlaß
von Verordnungen. Ebenſo Herr Keller, der für Beſchlagnahme von
übermäßigen Einkäufen durch Private eintritt.
Herr Bürgermeiſter Mueller verlieſt die von anderen Städten
erlaſſenen Polizeiverordnungen, die das Hamſtern der wichtigſten
Ar=
tikel verbieten und beſtrafen. — Damit ſchließt die Beſprechung.
Zu den Landtagswahlen.
— Deutſchnationale (Heſſiſche) Volksparte,
Orts=
gruppe Darmſtadt. Am Freitag, den 18. November, abends, findet eine
öffentliche Verſammlung in der Turnhalle am Woogsplatz ſtatt. Redner:
Abgsordneter Ge. Oberregierungsrat Dr. von Dryander. (Näh. ſ. Anz.)
— Reichsverein Demokratiſcher Beamten, Lehrer,
Angeſtellter und Arbeiter. Am Montag, den 21. d3., abends,
findet im Saalbau eine große öffentliche Verſammlung des genannten
Vereins ſtatt, bei der Herr Reichstagsabg. Delius über die Lage der
Be=
amten ſprechen wird. Delius iſt ſeit 1909 Parlamentarier, und iſt im
jetzigen Reichstag als Vorſitzender des Beſoldungsauſchuſſes unermüdlich
für dio Beamten tätig geweſen. Durch zahlreiche Anträge hat er immer
wieder die Aufnnerkſamkeit des Reichstags auf die Lage der
Feſtbeſol=
deten hüugewieſen. Es ſollte daher heim Beamter die Gelegenheit
ver=
fehlen, ſich an dieſem Abend über die Beamtenpolitik, des Reiches zu
untervichten. Als zweiter Refevent wird der hier beſtens bekannte Herr
Rektor Schäfer zu der Lehverſchaft ſprechen, während Herr Ehllens=
Frankfurt, früheres Mitglied der verfaſſunggebenden preußiſchen
Natio=
nalbverſamunlung, den Kreiſen der kaufmänniſchem Angeſtellten angehört
und deren Intereſſen behandeln wird.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Liederabend Riſa Hirſchmann. Ueber die letzte
Traviata=Auführung lieſt man in der Kaſſeler Zeitung: Eine
hervor=
ragende, muſikaliſch und techniſch gebildete Sängerin beſitzt die Kaſſeler
Opernbühne in Riſa Hirſchmann. Sie hat dieſe „muſikaliſche
Durchbildung, dieſe Stimmökonomie und Stimmkultur, die an
Sänge=
rinnen dergangener Zeiten erinnern mag, deren Triller und blendide
Ladenzen längſt verrauſcht und verweht ſind.
union=Theater: „Der verlorene Shatten‟. Eines
der ſchönſten Erzeugniſſe deutſcher Filmproduktion wird augenblicklich im
U.=T. vorgeſührt. Eine romantiſche Erzählung mit myſtiſchem
Ein=
ſchlag, ſo recht geeignet, von begabter Hand für das Lichtbild
regietech=
niſch geformt zu werden. Dieſer tüchtigen Arbeit hat ſich Rochus Glieſe
underzogen und fünf Akte feingeſponnener, überaus feſſelnder Handlung
erſtehen laſſen. Die Bildtechmik hat dabei beſondere Sorgfalt erfahren;
ſie nimmt unter dem vielen Gotten, das die Ufa uns beſcherte, eine
her=
vorragende Stellung ein. Stärkſte Anziehungskraft üben naturgemäß
die tragenden Rollen aus: Paul Wegener und die Salmonova. Wir
kennen Wegeners hohe Klaſſe der Filmdarſtellung aus dem „
Galeeren=
ſträſling”, erinnern uns ſeiner dämoniſchen Wirkung als „Golem” und
anderer Verkörperungen, die ſeſt im Gedächtnis haften. Hier legt nun
Wegener einen neuen vollgültigen Belveis ſeiner hohen Kumſt ab, die
einen ſofort gefangen nimmt und bis zum Schluß intenſit feſſelt. Zur
Ergänzung des Spielplans erſcheint „Knoppchen” zu ſeiner neuen
Frack=
hoſe. Er geht auf heitere Wirkung aus, und es fällt ſeiner bekannten
draſtiſchen Art nicht ſchwer, fröhliche Stimmung zu erzeugen.
+ Arheilgen, 15. Nov. Man ſchreibt uns: Die Frage der „
Still=
legung der Dampfſtraßenbahn” hat nunmehr ernſte For=
Dem muß entgegengehalten werden, daß bisher bei allen
Jahspreis=
erhöhungen, Tarifgrenzverlegungen uſw., ohne vorher mit den
Vor=
orten Fühlung zu nehmen, verfahren wurde. Die Aenderung wurde
einfach mitgeteilt. Meiſtens war es zu ſpät, um etwaige Einſprüche noch
erheben zu können. Wünſche betr. Zugverlegung fanden felten
Berück=
ſichtigung und hatte es beſonders in letzter Zeit den Anſchein, als habe E Zwingenberg, 15. Nob. Bezirksſparkafſe. Die Kaſſe
man die Abſicht, die Bahn unrentabel zu machen. Augenbliclich wird
der morgens um 7.30 Uhr hier abgehende Zug mit uur drei Wagen
gefahren. Die Folge iſt, daß die Wagen vollgepfrobft ſind, meiſtens
ſind es Schüler, die in den Wagen und auf den Plattformen mit einem
Stehplatz fürlieb nehmen müſſen. Ferner geht der letzte Zug abends
6.30 Uhr in Darmſtadt ab. Bedienſtete und Arbeiter, die um halb 7
reſpektive um 7 Uhr Arbeitsſchluß haben, können den Zug nicht rreichen
und müſſen wohl oder übel zu Fuß nach Hauſe wandern. Die Folge iſt
Abwanderung nach der Staatsbahn. Dieſe Umſtände betrachtet,
zuſam=
men mit der in letzter Zeit gehandhabten Betriebsweiſe: Zwvei
Kon=
trolleure Früher einer, Herr Hubach, auf den drei Strecken;
Auheil=
gen—Eberſtadt—Griesheim), in jedem Wagen ein Schaffuer (früher
bei ſtärkerer Frequenz hatte jeder Schaffner mehrere Wagen zu
verſehen) u. a. m. — Kommt man da nicht auf den Gedanken, daß die
Bahnberwaltung mit Abſicht ſo wirtſchaftet, um buchmänig die
Unren=
tabilität nachweiſen zu können. Unſere Gemenide hat bei Errichtung
der Bahn gauz erhebliche Opfer gebracht, und die ſollen nun ganz
um=
ſonſt geweſen ſein?. Augenblicklich geht es der Gemeinde Arhei gen
finanziell wie der Stadt Darmſtadt, aber bei einigermaßen gutem
Wil=
len und wenn, wie man ſchon zu hören bekam, die Elektriſierung bis
zur Chemiſchen Fabrik Merck durchgeführt werden ſoll, ſo müßte die
Forderung an die Gemeinde für die Strecke Fabrik bis Arheilgen 1,750
Kilometer, doch bedeutend herabgemindert werden. Große Schuld an
der ſchlechten Freguenz trägt auch der hohe Fahrpreis. Andere Städte,
wie zum Beiſpiel Freiburg i. B. ſwurde neulich in einem Eingeſandt
Schülermnatskarten 4. Klaſſe bisher zu 7 Mk. aus, die Karten für
Er=
wachſene ſind auch entſprechend billiger. Und wie hat ſich der Verkehr
auf dem hieſigen Staatsbahnhof ſeit Beſtehen dieſer Preiſe gehoben!
Es muß unter allen Umſtänden weiter in dieſer Angelegenheit
ver=
ſandelt werden, und wäre es wohl ein ſehr dankbares Feld für das
ſieſige Gewerkſchafts= und Beamtenkartell, wenn hier ein günſtiges
Re=
ſultat erzielt würde. Zu einer Stillegung darf es unter keinen
Umſtän=
den kommen; hier muß unter allen Umſtänden auf dem Wege der
Ver=
ſandlung vorgegangen werden, denn daß auch die Vororte bei dem
Um=
bau einen Zuſchuß nach ihrer Fähigkeit beitragen müſſen, ſteht außer
Bweifel. Hier müſſen andere, weniger nötige Neuerungen, wie
Stra=
ßeneröffnung, Verlegung der Friedhofsmauer u. a. m., zurückgeſtellt
wverden. Aber ein ſehr großes Intereſſe hat doch auch die Stadt
Darm=
ſtadt an dem Weiterbeſtehen der Bahn. Wird ſie denn nur von
Arheil=
gern benutzt, ſind es denn nicht Gunderte oder gar Tauſende von
Ar=
beitern und Beamten der Landeshauptſtadt, die täglich wiederholt die
hieſige Strecke befahren?. Die Gemeinde Arheilgen hat gerade in den
letzten Jahren durch Abwanderung der Bevölkerung Darmſtadts ſtark
zugenommen. Die Folge hiervon war, daß die Schul= und Armenlaſten
ſich gewaltig ſteigerten. Auch der Neubau von Straßen uſp. verlangen
bedeitende Summen. Die Erwverbsloſenfürſorge verſchlingt gewaltige
Gelder. Zum Ausgleich der Gemeinderechnung iſt beabſichtigt, eine
An=
leihe zu machen. Außerdem war die Gemeinde gezwungen, zur
Ein=
führung der Billett= und Vergnügungsſteuer zu ſchreiten: andere Steuern
ſind in Ausſicht genommen. Man iſt der Anſicht, daß die Stadt
Darm=
ſtadt nicht allein große Summen für den Weiterbetrieb leiſten kann, auch
die Vororte müiſſen Opfer bringen, und dann ſind die intereſſierten In=
uenelen uch u esler. Siue Eeilftun dun zuer engen Iin.
ſtänden eintreten, und müſſen alle maßgebenden Kreiſe nöchmals und
mit mehr Liebe und gegenſeitigem Entgegenkommen an die Sache
her=
angehen; denn ob nach Einſtellen des Betriebes ſich für die hieſige
Strecke eine Geſellſchaft finden wird, die ein ähnliches Verkehrsmittel
einrichtet, wie bei den Mainzer Vororten, iſt bis jetzt noch ſehr fraglich, Silbernen Ehejubiläums).
und würde im negativen Falle Arheilgen um mindeſtens ein halbes
Jahrhundert zurückgeworfen. Sollte nicht das, was bei Eberſtadt
mög=
lich war, auch hier zu machen ſein?. Man handle, ehe es zu ſpät iſt!
X Griesheim, 16. Nov. Ueberdie Lage der Penſionäre
der Heag gehen uns nachſtehende Mitteilungen zu: Die uachkten Zahlen
prüfungsſtellen müßten noch ſchärfer arbeiten. Der Wucher muß un= ſprechen für ſich ſelbſt und bedürfen keiner weiteven Erörterung. Ein
Loko=
motiofühver, welcher in langer Dienſtzeit und bei 18= bis 20ſtüindiger
täg=
licher Arbeitszeit ſeine Arbeitskuaft und Geſundheit der Süddeutſchen
mervenürank venſioniert wurde, erhält eine Penſion von ganzen 78 Mark
im Monat. Davon gehen ab: für Steuer 8 Mk. und für Fahrgeld 4 Mk.,
gegeben, die weder im Sommer Geld hatten zum hamſtern, noch heute ſodaß dem Manne noch 66 Mk. im Monat zum Unterhalto ſoiner
Fa=
wilie bleiben. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als mit ſeinem
kran=
ken Körper weiterzuarbeigen, anſtatt wirklich in den verdienten
Ruhe=
ſtand zu twetzen. Wenn die Hegg für ihre Penſionäre wegen der
ungün=
ſtigen finanziellen Lage nichts glaubt tun zu können, ſo trifft dies bei
der ungleich beſſer geſtellten S.E.G. nicht zu, da ſie wohl in der Lage befand, außerhalb des Ortes Planig von drei Rohlingen überfallen
wäre, für ihre ehemaligen Beamten etwas zu tun. Leider ſchieben ſich
beide Geſellſchaften die Verpflichtung dazu gegenſeitig zu. Dieſe mangelnde
einwirken und ihre Apbeitsfneudigkeit nicht gerade fördern. Der
Haupt=
zweck, für das Alter verſorgt zu ſein, fällt weg und damit auch das
In=
tereſſe und die Arbeitsfreudigkoit der Beamten und Angeſtellten.
— Griesheim, 16. Nov. Von den farbigen
Beſatzungs=
truppen. Bei der gegenwärtigen kalten Witterung bleiben die far= bis Auguſt nächſten Jahres beziehbar werden.
bigen Beſatzungstruppen des Truppenübungsplatzes in ihren Baracken.
Man ſieht nur vereinzelt ſolche, welche ſich im Walde Brenaholz ſuchen, und Mittelſtandswohnungen wird hier recht eifrig in die
gegönnt ſein, ubgleich die Franzoſen auf dem Uebungslatz große
Kohlen=
der Farbigen von der Stwaße beſſer geworden, wenn ſie in ihren Baracken geſchrieben.
ſind, können ſie wewigſtens niemand überfallen. Daß die Faabigen ſehr
unter der Kälte leiden, ſieht man dapan, daß die im Walde trotz der
Kälte immer noch fleißig übenden Trommler und Horniſten ſich Feuer
anmachen und während ihrer Uobungen dasſelbe umſtehen.
—Weiterſtabt, 16. Nov. Im Silberkranz. Heute feiern Georg
Reininger und Ehefrau Mangarete, geb. Schick, das Feſt der Silbernen
Hochzeit.
K. Nieder=Ramſtabt, 15. Nov. Bunder Abend. Am Sonntag
veranſtaltete der hieſige Geſangverein „Harmonie” im Gaſthaus „Zur
Poſt” einen bunten Abend, der ſich eines übenaus zahlreichen Beſuches
Treffliche Auswahl der zum Vortwag gelangenden Stücke, flottes
Zuſam=
hörenn einige recht gemütliche und erheiternde Stunden zu bereiten. Oft
lang anhaltende Lachſtürme zeuugten von der glänzeuuen Stimmumg, die
luſtige Einakter: „Der Vetter aus Bremen”, das „Waldhofbauern=Lenei” getragenen Chöre zeugten von der guten Schulung des Vereins unter
und „Im dritten Stock”; außerdem die beliebten Terzette „Die
Opern=
ſchwärmer” und „Eime fidele Gericktsſitzung”. Auch die Chöre, die der
Vereim fün dieſen Abend neu eingeübt hatte, ſtanden auf der Höhe und
zeigten, daß die Leiſtungen des aktiven Chors unter der Leitung feines
jugendlichen Dirigenten Heurn Fritz Ganß von hier nicht zurückgegangen
ſind. Möge der ſchöne Erfolg, der dem Vewein beſchieden war, ein An=
Pflege des ſchönen deutſchen Männergeſanges. Möge er ihm aber auch Kirſchbaum zum Abklettern benutzte. Nachbarn befreiten bald den
zeigen, daß man ſchöne Geſelligkeit üſben kam, ohne gleich politiſche
Ten=
dengen m einen Verein hereinzubringen. Drum fniſch auf zu neuem Er war erſt vor einigen Tagen, als er im benachbarten Stangenrod in
Wirſten.
N* Roßdorf, 16. Nov. Kirchliche Vereinsabende und
beit und abendliche Verſammlungen, im hieſigen Gemeindehafe ſeit ſtalt infolge eine Eingriffes gegen das keimende Leben. Ihr Eu
drei Wochen wieder aufgenommen. Die Verſammlungen finden am
Montag und Donnerstag, abends 8 bis 10 Uhr, ſtatt. Der
Kirchen=
geſangverein übt daſelbſt an den Mittwochabenden. Stimmbegabte
Da=
men und Hernen können noch beſtveten. — Montag, den 21. November
d. J., abends 8 Uhr, ſpricht im Gemeindehauſe, wozu jedermann
fveund=
lichſt eingeladen iſt, Herr Pfarver Liz. Waas von Ober=Ramſtadt. Sein
Vortvag lautet: Evangeliſches Gemeindeleben, wie es ſein foll und wie
es nicht ſeim ſoll.
Mitteilung über das ſo anregend verlauſeme Werbelonzert des
Mando=
linencranzes Darmſnadt wuurde der Leiter des Ganzen leider nicht
er=
wähnt. Es ſei deshalb nachgeholt, daß Herr Gitarvenſoliſt und
Lauten=
ſänger Richard Hinz durch Ginzelvorträge zur Laute und
Geſamt=
leitung um das Zuſtandekommen und gute Gelingen des Konzertes ſich
beſonders verdient gemacht hat und zu mehreren Zugaben durch den
ver=
dienten, oſt rauſchenden Beifall gleich den andeven ſchon geſtern genannten
Künſtlern genötigt wurde.
— Nieder=Beerbach, 15. Nob. Der hieſige Turnberein
führte das Luſtſpiel „Im weiſen Röß!” von Blumenthal und Kadel= mittel. Der Geſamtſchaden aus den Plinderungen vormittags und
burg auf. Was mit dieſer Aufführung dem Publikum an dieſen
Aben=
den geboten wurde, war, als Ganzes betrachtet, eine achtunggebietende
Leiſtung des Vereins. Uneingeſchränktes Lob verdient die wirklich für
derartige Verhältniſſe nicht leicht zu bewerkſtelligende ſzeniſche Auf= Luſtbarkeitsſteuern ſeine Pforten bis auf weiteres geſchloſſen.
machung, die zum guten Teil zum Gelingen der Aufführung beitrug.
Den Abſichten der Leitung, eine erſte Leiſtung im Nahmen der
Dilettan=
tenbühnen zuſtande zu bringen, kamen die Spieler auf das günſtigſte
entgegen. Walther Franz ſpielte den Berliner Lampenfabrikanten
„jroßartig” und Gg. Bernhardt den Rechtsanwalt mit
bewunderns=
wertem Talent. Auch die übrigen Mitwirkenden boten in ihren Rollen behälter der Stuttgarter Gasfabrik in Gaisburg brach
trefliche Leiſtungen: Kätchen Schwinn als Rößlwirtin, Hch. Bern= heute mittag kurz nach 1231, Uhr Feuer aus, das ſich nach der
amt=
men angenommen. Dieſes Stillegen foll hauptſächlich darin begzüunder hardt als Zahlkellner, L. Bernhardt als Privatgelehrter, Sophie Merz
ſein, daß unſer Ort — das gleiche gilt von Griesyeim — kein Entgegen= als Ottilie, W. Plößer als Sulzheimer, Liesbeth Krämer als Klärchen weil überall da, wo an undichten Stellen Gas austreten konnte, dies
kommen zeige, um die großen finanziellen Einbußen zu verhindern, und Marie Roß als Schweſter Gieſeckes. Von den kleineren Rollen zur Entzündung gelangte. Eine Exploſionsgefahr beſtand nicht. Nach
wollen wir „ka oren auslaſſen”. Sie haben alle zum guten Gelingen
beigetragen. Daß das Publikum zufrieden war, bewies der reiche
Bei=
fall, der der ausgezeichneten Aufführung folgte. Der Saal war gut
beſetzt und die Veranſtaltung darf als ein neuer Erfolg des Turnvers ſchaft der Fabrik unter der Bevölkerung eine große Panik, weil die
eins in der langen Reihe ſeiner Theaterabende gebucht werden.
hatte im Jahre 1920 eine Aktiva und Paſſiva von 30 134 933 Mk. Die
Einlagen betrugen 29 298 323 Mk. Kriegsanleihe hatte die Kaſſe im
Nennwerte von 7500 000 Mk.
O Von der Bergſtraße, 15. Nob. Steinbruchbeſitzer Chriſtian
Herpel, der im Jahre 1895 das Porphyrwerk Weinheim G. m. b. H.
am Wachenberge bei Weinheim errichtete und zu großem Aufſchwung Innenwand Waſſer in einer Breite von 6 Metern liegt, war eine
Es=
brachte, iſt im Alter von faſt 70 Jahren geſtorben.
Pforzheim auf der Rückfahrt von Frankfurt hier durch, das einen heim allerdings eine ſehr große geweſen, da jeder der beiden
Rieſen=
ſchweren Unfall unterwegs hatte, denn es hatte den Beſitzer, einen gaskeſſel 100 000 Kubikmeter umfaßt.
Holzgroßhändler, als Leiche im Wagen. Auch der Chauffeur hatte
eine Wunde am Kopfe. Frau und Kind des Verunglückten waren
un=
verſehrt und begleiteten die Leiche.
d Auerbach, 15. Nov. Gemeinderatsſitzung. In der
geſtern ahend ſtattgefundenen Sitzung unter dem Vorſitz des
Bürger=
meiſters Blickensdörfer ſtanden nur dier Gegenſtände auf der Tages= 5 Verwundete ermittelt. Der Schaden iſt beträchtlich; ein Wagen
ordnung. Die Beſchwerde der Firma Dr. Hofmann über den Beſchluß geuiet in Brand. Die Verwundeten wunden mittags mit einem
Sonder=
des Gemeinderats in betreff der Waſſergeldberechnung wurde
einſtim=
mig abgelehnt. — Das wiederholte Geſuch der vereinigten
Weißhinder=
meiſter Auerbachs um einen Preiszuſchlag für die ausgeführten Arbe‟
ten im Auerbacher Haus wurde in geheimer Abſtimmung mit neun
Stinmen abgelehnt; drei Stimmen waren für Bewilligung. — Das
Geſuch des Geſangvereins Männerquartett Sängerluſt um Ueberlaſſung
eines Schulſaales zur Abhaltung von Geſangsſtunden gab Veranlaſſung
zu einer längeren Erörterung. Alle Redner häten dem Geſuch gerne
näher erörtert), ſind billiger. Die Staatsbahn nach Darmſtadt gibt entſprochen, wenn nicht zu befürchten wäre, daß auch noch andere
Ver=
eine mit gleichen Geſuchen an den Gemeinderat herantreten würden.
Aus dieſen Gründen war man gegen eine ſofortige Bewilligung und November, eingegangenen Beträge die Höhe von 59½ Millionen
wurde die Angelegenheit zur definitiven Beſchlußfaſſung an eine der
demnächſtigen Sitzungen verwieſen. Bei dieſer Gelegenheit brachte
Ge=
meinderat Trahſer die Offenhaltung des Gemeindebades im Schulhaufe
während des Winters zur Sprache. Der Redner wies nach, daß die
Einnahmen bisher günſtig waren, und wurde beſchloſſen, daß das Bad
auch ferner geöffnet bleiben ſoll, wenn die Einnahmen auf der
bisheri=
gen Höhe verblieben. — Die Errichtung einer Gedenktafel oder eines
Gedenkſteines für die Gefallenen auf dem Friedhofe wurde der
Fried=
hofskommiſſion mit Fachleuten zur Vorberatung überwieſen.
Ge=
meinderat Gerhard wird zeichneriſche Vorlagen von Holztafeln, die in Kilometern liegt und in Zentralaſien, etwa Turkeſtan, zu ſuchen iſt.
Oberammergau angefertigt werden, beſchaffen. — Hieran ſchloß ſich
die übliche geheime Sitzung.
B. Dieburg, 15. Nob. Der zweite Vortragsabend des
Winters, den der hieſige Odenwaldklub veranſtaltete, ſah als Redner
den Herrn Sanitätsrat Dr. Maurer von Darmſtadt, der, durch
zahlreiche prächtige Lichtbilder eigener Aufnahme unterſtützt, einen
ſchen Geſtaltung des Gebirges und der Landſchaft behandelte der
Red=
ner die Bewohner des heimiſchen Gebirges und ihre Kultur, ihre
Sit=
ten, ihre Gewerbe und ließ damit ſeine Hörer einen tiefen Blick in das
Volksleben des Odenwaldes tun. Manches bald oder bereits der
Ver=
gangenheit angehörende Hausgewerbe unſerer Heimat iſt durch die
Bil=
wertvollen, lehrreichen Vortrag, den der Vorſitzende der hieſigen
Orts=
gruppe, Amtsgerichtsrat Becker, in Worte kleidete. Muſikaliſche und
nnemaitetrſcge — Noker, Schieider han dale z. Von —
u=
rahmten den Abend.
B. Dieburg, 16. Nov. Das Feſt der Goldenen Hochzeit
begehen am 20. d. M. die Eheleute Metzgermeiſter Löb Lorch und
Sette, geb. Mah (nicht, wie irrtümlich mitgeteilt wurde, das Feſt des
Mainz, 16. Nob. (Wolff.) Sühne für einen Mordverſuch.
Ende 1919 zuurde bei einem Streit zwiſchen franzöſiſcheu Soldaten und
Ziviliſten in der Rheinſtraße in Mainz einer der Ziviliſten durch einen
Revolverſchuß ſchwer verletzt. Der als Haupttäter bezeichnete Soldat
Pelegrini aus Korſika ging flüchtig und wurde damals vom
Kriegs=
gericht in contumaciga wegen Mardverſuchs zum Tode verurteilt.
Nach=
dem der Flüchtige in Frankreich feſtgenommen und vom Kriegsgericht in
Marſeille wegen Deſertion zu längerer Zwangsarbeit verurteilt worden
war, wurde jetzt auch wvegen der damaligen Schießerei vor dem hieſigen
Kriegsgericht das Wiedenaufnahmeverfahren eingeleitet. Das
Todes=
urteil wurde aufgehoben und der Angeklagte wvegen vorſätzlicher
ſchwerer Körperverletzung zu 2½ Jahren Gefängnis verurteilt.
Mainz, 16. Nov. Ueberfall. Reichstagsabgeordneter
Sei=
bert Otſch. Vpt.), von Beruf Lokomotivführer, wurde, nachdem er
in Planig vor einer großen Zuhörerſchaft geſprochen hatte, als er ſich
in Begleitung eines Herrn aus Mainz auf dem Wege nach Kreuznach
und mit Stöcken mißhandelt. Abg. Seibert trug leichtere Verletzungen
am Kopfe davon, während ſein Begleiter mit einer klaffenden Wunde
Fürſopge muß auf die jetzigen Beamten beider Geſellſchaften ungünſtig im Geſicht ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Nach der Tat
nahmen die drei Männer ſchnell Reißaus.
N. Worms, 16. Nov. Siedlungsbauten. Die gemeinnützige
Baugenoſſenſchaft Worms hat im der Nähe des Rheines ein größeres
Ge=
lände erworben, wo etwa 25—30 Eigenheime mit größerem
Garteu=
gelände erſtellt werden ſollen. Die Häuſer ſollen in der Zeit von Juli
Pp. Guntersblum, 15. Nov. Die Schaffung von Klein=
Solange ſie ſich dabei auf das erlaubts Leſeholz beſchränken, mag es ihnen Wege geleitet. Nachdem die Gemeinde mit der Grrichtung einer
Klein=
wohnungskolonie begonnen hat, errichtet das Waſſerwerk des
Rhein=
vorrätze haben. Die allgemeine Sicherheit iſt duach das Verſchwinden Selz=Gebietes Beamtenwohnungen. Die Arbeiten werden ſoeben
aus=
e Gießen, 15. Nov. Bei der geſtrigen
Kreislehrerver=
ſammlung hielt Lehrer Denzer=Worms einen Vortrag über
Arbeits=
ſchule und Werkunterricht. Nach lebhaftem Beifall für die intereſſanten
Ausführungen ſchloß ſich eine rege Ausſprache an. — Die Landflucht der
Lehrer — verurſacht durch das Ortsklaſſenſyſtem — zeigt ſich beſonders,
wenn Lehrerſtellen in den großen Städten des Landes ausgeſchrieben
ſind. So ſind in Gießen vier evangeliſche Schulſtellen ausgeſchrieben,
und es haben ſich 61 Lehrer, beſonders aus dem Vogelsberg, gemeldet.
Kleine Mitteilungen aus Heſſen, Lollar. Als in der Wohnung
der Witwe Heller alles unnatürlich ruhig blieb, veranlaßten die
Mit=
erfreuen konnte. Ueber der ganzen Veranſtaltung waltete ein guter Stern, bewohner des Hauſes das Aufbrechen der Türe. Man fand Mutter und
Sohn bewußtlos infolge Gasvergiſtung im Bette liegen. Das
Kohlen=
menſpiel, wirkungsvoller Vortrag, kurz, alles trug dazu bei, den Zu= oxydgas war dem Amerikaner=Ofen entſtrömt. Aerztliche Hilfe war
ſofort zur Stelle. Man hofft, die beiden Verunglückten am Leben zu
erhalten. — Grünberg. Der Geſangverein, Sängerkranz” gab am
ſich der Zuſckauer bemächtigt hatte. Zur Aufführung, gelangten der Sonntag in der Turnhalle ſein diesjähriges Winterkonzert. Die vor=
Leitung ſeines Dirigenten K. Nicolai (Großen=Buſeck), der es verſteht,
ſelbſt ſchwierige Kunſtchöre mit ſeiner ſangesfreudigen Sängerſchar in
vollendeter Weiſe zum Vortrag zu bringen. — Am Samstag entſprang
ein Inſaſſe aus dem hieſigen Haftlokal. Der Gefängniswärter gab ihm
einen Auftrag und ging in die Küche. Dieſen Moment benutzte der
Sträfling, ſchloß die Türe ab und hob die Stubentüre aus, mit deren
ſporn für ihn ſein zu weiterem Streben und weiterer Vollendung in der Hilfe er auf die Mauer kletterte, von wo aus er einen naheſtehenden
Gefängniswärter; aber der Verbrecher hatte ſchon das Weite geſucht.
ein Haus eingeſtiegen war, entdeckt und von den Bewohnern dingfeſt
gemacht worden. — Gießen. Im blühenden Alter verſtorben iſt eine
Vortrag. Der Frauencereim und Jungfrauenverein haben ihre Ar= 29jährige Frau aus einem Nachbardorfe in einer hieſigen
Krankenan=
der ſich der Beihilfe ſchuldig gemacht hatte, wurde in Haft genommen.
Reich und Ausland.
Berlin, 15. Nov. Schnitzlers „Reigen” vor Gericht.
Im Prozeß gegen die beiden leitenden Direktoren des Kleinen
Schau=
ſpielhauſes, Frau Gertrud Eyſoldt und Dr. Sladek, ſowie
eine Anzahl von Schauſpielern wegen Aufführung von Schnitzlers
85 Roßdorf, 15. Nob. Konzertbericht. In der geſtuigen Neigen” wurden folgende Strafanträge geſtellt: Gegen Frau
Gertrud Eyſoldt und Dr. Sladek je vier Monate Gefängnis,
und gegen jeden Darſteller, der in dieſem Stücke aufgetreten iſt, eine
Gefäugnisſtrafe von drei Monaten.
Verlin, 16. Nov. Heute wurde die letzte der bei dem
Dampfer=
zuſammenſtoß auf dem Wannſee ertrunkenen Perſonen, die 38jährige
Kontoriſtin Emmh Lorent aus der Kreuzbergſtraße, geborgen.
Neukölln, 16. Nov. Erneute Ausſchreitungen. Geſtern
abend ereigneten ſich erneute Ausſchreitungen. Etwa 100 Perſonen,
meiſt Arbeitsloſe, raubten in der Filiale der Großhandelsgeſellſchaft,
Siedlung Dammweg, Wurſt= und Fleiſchwaren und andere
Lebens=
abends beträgt etwa 50 000 Mark.
O Weinheim, 15. Nov. Weinheims älteſtes Kinotheater
(Union=Lichtſpiele im „Grünen Laub”) hat als Proteſt gegen die hohen
T.N. Stuttgart, 16. Nob. Rauhmord in Ulm. Geſtern wurde
die 84 Jahre alte Feuerwerkerwitwe Mager in ihrer Wohnung in der
Kepplerſtraße ermordet. Es handelt ſich um Raubmord. Der
Haupttäter, ein junges Bürſchchen, wurde bereits verhaſtet. Einem
Mittäter iſt man auf der Spur. — In einem der beiden großen
Gas=
lichen Meldung über den größten Teil des Gasbehälters verbreitete,
Miteilungen von Augenzeugen ſchlug bald nach dem Ausbruch des
Brandes eine haushohe Flamme an den Wänden des Behälters empor.
In Erinnerung an die Oppauer Kataſtrophe enstand in der Nachbar=
Leute eine Exploſion des Gaskeſſels befürchteten. Frauen und Kinder
ſtürzten auf die Straße. Ganze Familien, die Frauen vielfach mit den
Kindern auf dem Arm, ſuchten in den benachbarten Teilen von
Gais=
burg und Gablenberg Schutz. Die Schutzmannſchaft ſperrte in großem
Umkreis die Brandſtätte ab. Vermutlich iſt das Feuer dadurch
entſtan=
den, daß das ſogenannte Uebergas, das am Fuße des Keſſels entweicht,
ſich entzündet hatte. Da in den Behältern zwiſchen der Außen= und
ploſionsgefahr gänzlich ausgeſchloſſen. Wäre dies nicht der Fall geweſen,
—Auerbach, 14. Nov. Geſtern abend kam ein Automobil aus ſo wäre die Gefahr für die benachbarten Teile von Gaisburg und Oſt=
Lüneburg, 15. Nov. Eiſenbahnunfall. Auf der Strecke
Düneburg=Wittenberge ſtießen heute vormittag zwei Güterzüge
zuſammen. Der von Danmenberg kommende Güterzug lief zwiſchen
den Ortſchaſten Hitzacker und Dannenberg auf den aus der
entgegenge=
ſetzten Richtung kommenden Güterzug auf. Bisher wurden 9 Tote und
zuge nach Lüneburg gebracht.
Das Hilfswerk für Oppau.
Berlin, 16. Nov. (Wolff.) In einem Teile der Preſſe ſind
in den letzten Tagen Mitteilungen über die Höhe der für das
Hilfswerk in Oppau eingegangenen Spenden erſchienen,
die den Tatſachen nicht entſprechen. Nach Mitteilungen des
Reichshilfsausſchuſſes erreichen die bis zum Samstag, den 12.
Mark. Wenn auch noch größere Sammlungsbeträge ausſtehen,
ſo läßt ſich doch ſchon jetzt überſehen, daß die in der Preſſe
ge=
nannten Beträge bei weitem nicht erneicht werden.
Starkes Fernbeben.
T.U. Stuttgart, 16. Nov. Von den Inſtrumenten der
Erd=
bebenwarte Hohenheim wurde geſtern abend ein ziemlich ſtarkes
Erdbeben derzeichnet, deſſen Herd in einer Entfernung von 4700
Die erſte Erſchütterungswelle trat um 9 Uhr 44 Min. 45 Sek. ein. Die
Aufzeichnung der nachfolgenden Wellen endete gegen 3411 Uhr.
Oberſchleſien.
Paris, 16. Nov. (Wolff.) Nach einer Matinmeldung aus
Vortrag „Umſchau im Odenwald” hielt. Ausgehend von der geologi= Genf hat der Völkerbundsrat den ehemaligen Präſidenten des
Bundesrates Calonder zum Vorſitzenden der
Wirt=
ſchaftskonferenz ernannt.
Danzig, 11. Nov. (Wolff.) Die Entſcheidung der
Bot=
ſchafterkonferenz über Oberſchleſien trifft u. a.
Beſtim=
deraufnahme der Vergeſſenheit entrückt. Reicher Beifall lohnte, den mungen über die Ausfuhr von Kohlen und
Gruben=
erzeugniſſen aus Oberſchleſien. Da die freie Stadt Danzig an
den in dieſer Beziehung zwiſchen dem Deutſchen Neiche und
Mummer 308.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. November 1921.
Seite 5.
Danzig bei den Verhandlungen mit dem Deutſchen Reiche be= der Gewerkſchaftsring in der Zentralarbeitsgemeinſchaft zu
Ver=
züglich der Belieferung der freien Stadt mit Kohlen und Gru= handlungen im Miniſterium. Die entſcheidenden Beſprechungen
benerzeugniſſen zu vertreten, b) bei dieſen Verhandlungen auf zwiſchen Arbeitnehmern und Arbeitgebern ſollen am nächſten
die Beſtimmungen des Teiles 8 des Ausführungs= und Ergän= Donnerstag in der Zentralarbeitsgemeinſchaft ſtattfinden.
zungsabkommens vom 24. Oktober 1920, betreffend die
Verſor=
nehmen, c) vor Abſchluß des Vertrages gemäß Artikel 6 der große politiſche Ausſprache ein. Sie wurde eröffnet durch eine
Danzig=polniſchen Konvention vom 9. November 1920 eine Be= Rede des Reichskanzlers Dr. Wirth, der zu den ſchwebenden
ratng mit dem Senat Danzigs vorzunehmen, () dasſelbe be= politiſchen Fragen Stellung nahm und ſeine ſchon aus den
züglich eines etwaigen zwiſchen Polen und dem Deutſchen Reiche Berichten über die jüngſten Kabinettsſitzungen bekannte ableh=
Gleichzeitig wurde gebeten, zur Vermeidung von Verzögerungen neut zum Ausdruck brachte.
zig deren Vertreter zu Verhandlungen hinzuziehen, wie dies
auch beim deutſch=Danzig=polniſchen
Eiſenbahndurchgangsabkom=
men geſchehen iſt.
Die Beratungen der Reichsregierung über die
Reparation und die politiſche Lage.
Berlin, 16. Nov. (Wolff.) Geſtern nachmittag 4 Uhr fand
unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten ein Miniſterrat
ſtatt, der ſich mit der Frage der Neparation und der
poli=
tiſchen Lage befaßte.
der Induſtrie.
Polen zu führenden Verhandlungen ganz beſonders intereſſiert Die Beſprechungen, die ſich mit der Frage der Entſtaatlichung
iſt, erſuchte der Senat durch eine Notze vom 9. November die der Reichseiſenbahnen befaßten, werden am Donnerstag ihren
Regierung der Republik Polen: a) gemäß Artikel 2 der Danzig= Fortgang erfahren. Am Nachmittag waren der Allgemeine
polniſchen Konvention vom 9. November 1920 die freie Stadt Deutſche Gewerkſchaftsbund, der Deutſche Gewerkſchaftsbund und
T.u. Berlin, 16. Nov. Der Reichstagsausſchuß
gung der freien Stadt mit Brenn= und Rohſtoffen, Nückſicht zu der Deutſchen Zentrumspartei trat heute in eine
abzuſchließenden allgemeinen Wirtſchaftsabkommens zu tun, nende Haltung gegenüber dem Kreditangebot der Induſtrie er=
und zur beſſeren Berückſichtigung der Intereſſen der Stadt Dau= Ernennung eines amerikaniſchen Botſchafters
für Deutſchland.
Neu=York, 16. Nov. (Wolff.) Durch Funkſpruch.
Amt=
lich wird mitgeteilt, daß der Präſident den Botſchafter für
Deutſchland noch vor Schluß der Woche ernennen wird.
Der franzöſiſche Botſchafter in London
nicht mehr genehm.
T.11. Paris, 16. Nov. Infolge des Abſchluſſes des
fran=
zöſiſch=kemaliſtiſchen Abkommens hat ſich die Spannung
zwiſchen England und Frankreich derart verſchärft,
Die Verhandlungen über das Kreditangebot daß Lord Curzon der franzöſiſchen Regierung zu verſtehen
gab, daß das weitere Verbleiben des Herrn St. Aulaire als
wd. Berlin, 16. Nov. Aus Induſtriekreiſen verlautet, Botzſchafter in London der engliſchen Negierung nicht weiter
genehm ſei. Die franzöſiſche Regierung will nunmehr, um die
ginn der zweiten Hälfte ändert ſich das Bild. Neckarnu ſpielt jetzt
über=
legen und die einheimiſche Verteidigung und der Torwächter haben ſchwere
Arbeit, auch macht der Gegner jetzt allzu ſehr von ſeiner körperlichen
Ueberlegenheit Gebrauch. Die beſtgemeinten Angriffe der Neckapauer
ſcheitern jedoch an dem brillanten Spiel der Griesheimer Verteidiger,
die heute in größter Form ſpielten. Mit dem Schlußpfiff des
Schieds=
richters, deu dem Spiele ein gerechter, einwandfreier Leiter war, verläßt
Griesheim als Sieger das Spielfeld.
daß es völlig ausgeſchloſſen ſei, daß die Induſtrie auf
der Grundlage der Forderungen der Gewerkſchaften
ernſtlich mit dieſen verhandeln werde. Innerhalb des
Reichs=
verbandes ſei man ſich von vornherein darüber klar geweſen,
daß gegenüber den Bedingungen der Induſtrie ein Gegenſtoß
von der anderen Seite erfolgen würde. Es fragt ſich, wie man
in dieſen Kreiſen betont, werder Stärkere ſei.
Selbſtver=
ſtändlich wünſche der Reichsverband
Verhand=
lungen mit den Gewerkſchaften. Sie könnden aber
nur auf ſachlicher Grundlage geführt werden und hätten nur
dann Ausſicht auf Erfolg, wenn die Gewerkſchaften gewillt ſeien,
ſich von denn Beſtreben leiten zu laſſen, mit gutem Willen eine
Löſung zu ſuchen und an eine Beſſerung der wirſchaftlichen
Verhältniſſe mitzuarbeiten. Das würde einſchließen, daß auch
die Kreditaktion der Induſtrie, durch welche nur dieſer Opfer
auferlegt würden, von den Gewerkſchaften ernſtlich geprüft
wüirde.
wd. Berlin, 16. Nov. In parlamentariſchen Kreiſen
vevlautet, daß die Reichsregierung in der geſtrigen
Ka=
binettsſitzung einen ablehnenden Beſchluß gegenüber
dem Kreditangebot der Induſtrie ſchon gefaßt habe. Aus
wirt=
ſchaftlichen und politiſchen Gründen halte man die
Entſtaat=
lichung der Eiſenbahn nicht für möglich. Da die Reichsregierung
von ſich aus veue Vorſchläge machen werde, ſei auch die Frage
aufgetaucht, auf welchem Wege eine größere Wirtſchaftlichkeit
bei Poſt und Eiſen5ahn erzielt werden könnte. Man habe
vor=
nehmlich über Aenderungen im inneren Betriebe der
Verkehrs=
verwaltungen diskutiert. Maßgebende Kreiſe vertreten den
Standpunkt, daß ſich eine größere Wirtſchaflichkeit beſonders
durch Zubilligung privatwirtſchaftlicher Freiheiten an die
Reichseiſenbahnen erzielen laſſen müßte. Dieſes würde ſich
dann beiſpielsweiſe auf die Vergebung von Aufträgen und die
geſamte Buchführung der Verkehrsverwaltungen beziehen.
wd. Berlin, 16. Nov. Am Dienstag vormittag waren
die großen Eiſenbahnerorganiſationen zu
Be=
ſprechungen in das Reichsverkehrsminiſterium
geladen, an denen der Reichsverkehrsminiſter Gröner teilnahm.
Differenzen auszugleichen, Herrn St. Aulaire aus London
zu=
rückberufen, um ihm die Leitung der auswärtigen
Angelegen=
heiten am Qugi d’Orſay zu übertragen. Der bisherige Direktor
des Auswärtigen Amtes Barthelot ſoll als Geſandter nach
Liſſabon verſetzt werden.
Letzte Nachrichten.
wd. München, 16. Nov. Der bayeriſche Miniſterrat hat ſich,
wie bereits mitgeteilt, mit der erneut zutage getretenen
Schlemmerei und dem Luxus gewiſſer Kreiſe in einer
Beratung befaßt. Wie wir mitteilen können, iſt auch im
Reichsrat dieſe Angelegenheit bereits beſprochen worden.
Wir erfahren zuverläſſig, daß alle deutſchen Länder auf
geſetz=
lichem Wege gegen die Schlemmerei und den Luxus energiſch
vorzugehen beabſichtigen.
Graz, 16. Nov. (Wolff.) Die Grazer Tagespoſt meldet aus
Laibach: Wie der Slovenski Narod aus Uesküb meldet, iſt
ſüdlich von Uesküb gegen einen Eiſenbahnzug, den die
Kö=
nigin Sophie von Griechenland von Belgrad nach
Saloniki benutzte, von bulgariſchen Komitatſchis ein
Bom=
benanſchlag verübt worden. Die Komitatſchis töteten den
die Strecke kontrollierenden Inſpektor, während ein ihn
beglei=
tender Arbeiter ſich in Sicherheit bringen konnte, um Anzeige
zu erſtatten, ſo daß der Anſchlag verhindert werden konnte.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportklub „Viktoria”=Griesheim, 1. Mannſch.—
„Viktoria”=Neckarau, 1. Mannfch. 2:0 (Halbzeit 2:0).
Vorſtehende Mannſchaften ſtanden ſich am Sonntag im Griesheim im
Pobalſpiel gegenüber. Neckarau ſteht an führender Stelle in der
Mann=
heimer A.=Klaſſe und ſtellte eine körperlich den Griesheimern überlegene
Mannſchaft ins Feld, bei welcher der Mittelläufer der beſte Mann war.
Vom Anſtoß ab ſetzt ein raſendes Tempo ein und feſſelnde Kampfbilder
bieten ſich dem Auge des Zuſchauers. Die Griesheimer Mannſchaft ſpielt
in einer geradezu beſtechenden Form; bereits in der erſten halben Stunde
fallen durch den Mittelſtürmer die 2 Tore. Griesheim hat ſichtlich mehr
vom Spiel und nutzt einige ſchöne Tor
heiten nicht aus. Mit Be=
/ Ein strammer Junge
angekommen.
Heinrich Boßler
Frau Kätchen, geb. Matthes
Brauerei-Ausschank „Krone‟
Schustergasse 18.
2
sunden Töchterchens
zeigen hocherfreut an
Hans Zörgiebel u. Frau
Barbara, geb. Gerhold.
Bessungerstraße 68.
z. Zt. Klinik des Hra. Dr. Rosenthal,
Eschollbrückerste, 4½.
*43499
Ihre am 12. November voll-
L zogene Vermählung beehren
sich anzuzeigen
Hch. Bernhard u. Frau
Else, geb. Huthmann.
Darmstadt, Blumenthalste, 53.
Ka 4
SXür die vielen Beweiſe
(unendlich warmer
Teil=
nahme beim Heimgang
un=
ſeres geliebten Mannes
und Vaters ſagen wir
herz=
lichen Dank.
Martha Machenhauer
Emmg Machenhauer.
Darmſtadt, im Nov. 1921.
(12587
Riedeſelſtr. 52.
n der Nacht vom 15./16. November verſchied infolge einer
U Lungenentzündung mein inniggeliebter Mann, unſer
herzens=
guter Vater, Bruder, Schwiegervater, Großvater und Onkel,
der Landſchaftsmaler
Geheimer Rat, Profeſſor
Eugen Bracht
im 80, Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Toni Bracht, geb. Becher.
Darmſtadt, Alexandraweg 24.
Die Beiſetzung findet am Samstag, den 19. Nov., 11 Uhr vorm., von
der Kapelle des Waldfriedhofes aus ſtatt.
(*43498
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Todes=Anzeige,
Allen V. rwandten und Bekannten
die traurige Nachricht, daß unſere
innigſtgeliebte Tochter, Schweſter,
Nichte und Couſine
Marie Lorenz
im Alter von 15 Jahren ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 16. Nob. 1921.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Lorenz.
Die Beerdigung findet Freitag
nach=
mittag ½3 Uhr auf dem Waldfried=
(*43360
hof ſtatt
Statt Karten.
Für die uns anläßlich des
Hinſcheidens unſeres teuren Ent=
(*43433
ſchlafenen
Herrn
Paul Minden
ſo zahlreich übermittelten
Beileids=
bezeugungen danken beſtens
die trauernden Hinterbliebenen.
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zeige den rechten Weg zur schnellen u.
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Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 16. November in Zürich
2,02½ (vor dem dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 108
(59,20) Gulden, in Kopenhagen 2,20 (88,80) Kronen, in
Stock=
holm 1,75 (88,80) Kronen, in Prag 36,10 (117,80) Kronen), in
Neu=York 0,383, (23,80) Dollar, in Paris 52 (125,40) Franken.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
* Berlin, 14. Nov. Es fielen in der Vormittags=
Ziehung 1000 Mark und die Prämie zu 750 000 Mark: Nr. 220344.
400 Mark und die Prämie zu 250 000 Mark: Nr. 171958. 10 000 Mark:
Nr. 249729. 5000 Mark: Nrn. 52707 87489 208425 219204. 3000 Mark:
Nrn. 5711 24484 30781 45790 53444 60918 80631 87484 93682 116116
116736 117620 127628 165960 190219 201493. (Ohne Gewähr.)
Die Ziehung der 1. Klaſſe 19/245. Lotterie findet am 20,/21. Dez.
1921 ſtatt.
Schluß des redaktionellen Teils.
Fiähneraugen
Hornheuf, Schwielen . Worzen
itigt das ärztüch emgfohlenemilonenfach derähtrte
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Frankfurt a. M., Bethmannstraßße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (1,6853) Sonnteg 10—12 Uhr.
Geſchäftliches.
Die Firma Wanderer=Werke, vorm. Winklhofer u. Jaenicke
A.=G. Schönqu=Chemnitz, hat der Firma Pater u. Herr Addi,
G. m. b. H., Frankfurt a. M., Schwarzburgſtr. 26, Tel. Röm. 4553, die
General=Vertretung für ihre deutſch ſchreibenden Addier=
und Subtrahiermaſchinen für die beiden Heſſen ſowie
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pfalz und Baden übertragen und machen wir auf das heutige
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Leitung: Dr. Oto Waldgeſtel. Verantwoartlich ſür den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtelz für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwilr ſchatliches): Mar Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchätsleben: Panl Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wittich iche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mittetlungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Ctwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wrben nicht berückſichtigt. Unverlanzte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. November 1921.
Nummer 308.
Danaé
46)
Roman von Kurt Frieberger.
(Nachdruck verboten.)
„Na. Das iſt aber Schweſterchens Sache. Weiß ſich Annette
nicht zu helfen? Blüht, blaſſe Blume, im Schioßgarten und
weint ſich die Augen aus.” Graf Zornebog denft an Gräfin
Weſe, an ihre Tatkraft. Tadelſuch regt ſich. „Mein Junge.
Ihr ſeid alle noch ein wenig zeitſren 5. Zugreifen! Wer nicht
mitkann, mag ſich freilich grämen. Der wahre Grund der
Tra=
nen iſi aber doch wohl eigene Schwäche, iſt Mangel an Willen.”
„Was ſollte denn das arme Mädchen?”
„Na, komm Du nur heut abend mit mir.
Anſchaungsunter=
richt. Reiß die Augen auf. Sollteſt Deine Schweſter mitbrin
gen. Da könnt Ihr hölliſch zulernen.”
„Hier in Berlin?”
„Jawohl, Er ungläubiger Thomas. Man muß uue wollen.
Komm, mach Dich fertig.”
„Verzeih, aber ich . . . treißt Du . . . ich kann mich doch dort
nicht zurechtfinden. Dieſe neuen Verliner. Sei nicht ungchalten.
Ich begleite Dich gern bis zum Hauſe, aber dann entſchuldige
mich.”
„Nch, Du willſt kneifen? Nee, mein Junge. Laß Dir von
Johann helfen. In einer halben Stunde ſtehſt. Du hier im
Frack und dann kommſt Du mit.”
„Bitte!”
„Was glaubſt Du denn? Wo ich doch eben ſagte, Du könnteſt
dort lernen?”
„Ich fühle mich ſo ganz außerſtande, Geſelligkeit.
„Na, was meinſt Du? Wohin führe ich den Haſenfuß?”
„Keine Ahnung. Irgendwo — Kurfürſtendamm,
Protzen=
bude, Maſſenabfütterung . . . Kurz . . . ich bitte Dich
„Donnerwetter. Ich dulde keinen Widerſpruch. Du
belei=
digſt mich durch Dein Mißtrauen in meinem Umgang. Die Dame,
in deren Haus ich Dich heut einzuführen die Ehre habe, iſt von
beſtem alten märkiſchen Adel: Gräfin Weſe.”
„Wie bitte?”
„Gräſin Weſe.”
„Weſe? .. . Weſe? Nie gehört. Wo ſind die wohl
anſäſſig?"
„Was weiß ich? Sie iſt erſt kurze Zeit in Deutſchland, noch
kürzer in Beriin. Lebte mit ihrem Vater im Auslazde. Soin
Diplomate, denke ich.”
„Haſt Du nicht den Gotha zur Hand? Ich kenne doch unſere
Adelsnamen, aber Weſe.
„Wenn ich Dir ſage
„Ja, bitte. Ich dachte bloß.”
„Wenn Du durchaus willſt. Da muß ja irgendwo ſo’n
neuerer Jahrgang ſein.” Graf Zornebog öffnet einen der
Bücherſchränke ſeines Arbeitszimmers, ſucht, blättert, tritt in
den Lampenſchein und lieſt mit vorgeklemmtem Einglas: „Hier
„. ach nein, das ſind Wredes . . . We . . We=E . . . Was heißt
. Ja.”
denn das? — Sind doch die Grafen?
„Siehſt Du? — Unbekannt.”
„Unſinn! Muß doch . . . Weiß Gort, fehlt vielleicht juſt
ihr
in dieſem Jahrgang . Vermutlich, weil der letzte.
Vater, ſo lange Zeit im Auslande lebte.”
„Wenig Wahrſcheinlichkeit. Dein Gotha enthielte doch
wenig=
ſtens den Namen und eine Verweiſung auf einen Band, der mehr
beſagt.”
„Wenn Du ſie ſiehſt, mit eigenen Augen ſiehſt, fällt es Dir
erſt gar nicht bei, nach dem Gotha zu ſragen. Nimm mir’s nicht
krumm — ich bin weniger geſtreng. Was für Beweis! Um
ſicher zu gehen, müßte man doch erſt ſo ine Art Waſſermannſche
Blaublutprobe entdecken. Natürlich: Jetzt ſteckſt Du wieder das
Maidenburgſche Ahnenantlitz vor; immer „echt” und „gediegen”.
Hann Dir nur raten, guck Dir die Gräfin an. Wir feiern heut
abend natürlich nicht Familientag der Zornebog=Maidenbucgs.
Obwohl . . . die Gräfin — Prachtweib. Unſer Geſchlecht immer
ein wenig ſchwere Raſſe. Weiber trotz Pedigree einigermaßen
Kaltblüter.”
„Ach bitte.
Den alten Herrn beluſtigt des Neffen Undillen über die
gottesläſterlichen Spöttereien. „Ich ſage Dir: die ſchöne Gräfin
Weſe . . . das brächte Blutauffriſchung. Famoſe Kreuzung!
So ine Hochzeitsgruppe für Adelszeitungen mit ihr als
Mittel=
punkt — das wäre!“
„Sieh mal an! — Onkel Haſſo auf Freiersfüßen.”
„Ich? — Nec! Wäre ic; ſo jung wie Du. Nur zehn Jahre
jünger — aber die verdammte Abgeklärtheit!“
„Kann Dich nicht verſtehen! Der Bedanke: in die reine
Luft unſeres Hauſes ein Weſen aus ſolch verpeſteter Umgebung,
aus Neueſt=Berlin zu verpflanzen".
„Laß doch das Predigen: Olle Stiftsdame! Sah nichts
und urteilt. Sie iſt doch Gräfin! Ihr Vater war vermutlich
andere Erſcheinung als Dein weiland Erzeuger, der mit ſeiner
Rotſpohn=Näſe in Fett und Faulheit verfeute, was nicht niet=
und nagelfeſt.”
„Urteil über meinen Vater ziemt mir nicht.”
„Ueber adelige Dame, die Du nicht kennſt, noch weniger.”
„Kennſt Du ihren Vater?‟
„Nicht nötig. Sieh ſie an und dann wirſt Du Dir den
Mann vorſtellen können: Grenadiermaß. Trocken, energiſch,
gediegen — ſeudal.”
„Ich dachte. Du wollteſt mir die neuen Leute zeigen, die mit
den Millionenverdienſten?”
„Sie iſt ja eben das bekannteſte Wunder unſerer Zeit.”
„Sie ſchiebt auch Millionen — das feudale Töchterchen?”
„Sprich nicht von Dingen, die über Deinen — eutſchuldige!
Fähurichgedankenkreis hinausgehen. Geld iſt eine verdammt
ſchöne Sache. Sagen die, ſo es beſitzen. Und Du! Könnteſt
müchtig viel davon benötigen.”
„Soll ich etwa mitmachen?!“
„Nur nicht ſo empört. Junge! Mach Dich auf
Ueberraſchun=
gen gefußt. Haſt Du’s nicht geſehen, geht im Haus Weſe
plötz=
lich ein Goldregen nieder in Goldplatzregen, in Goldwolkenbruch.
Mutter und Schweſter könnten da in olles Faß unter die
Dach=
rinne halten."
(Fortſetzung folgt.)
Man färbe daheim nur mit echten Frauns’schen Stoffarben
und fordere die lehrreiche Gratisbroschüre No. Z von
Wilhelm Brauns, Gesellschaft mit beschränkter Haftung
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ſcheinen.
Die Inhaber der angeblich abhanden
ge=
kommenen Pfandſcheine. Nr. 26373, 31633
und 34268 werden hiermit aufgefordert,
ihre Anſprüche an die Pfänder innerhalb
14 Tagen, vom Tage des Erſcheinens dieſer
Bekanntmachung an gerechnet, bei uns geltend
zu machen, widrigenfalls die
Kraftloserklä=
rung der Pfandſcheine erfolgen wird.
Darmſtadt, den 16. November 1921, (12584
Städtiſches Leihamt.
Vom 16. d8. Mts. ab betragen die Preiſe
für die Braunkohlen aus der Grube Prinz
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Kleinverkauf an d.
Grube .. . . . . . . 10,50 ℳ je Ztr.
Schwimmbad. . . . 12,50 ℳ je Ztr.
Induſtriekohlen .. 6,00 ℳ je Ztr. ab Grube
Feinkohlen . . . . . . 2,00 ℳ je Ztr. ab Grube
Verwaltung der ſtädt. Braunkohlengrube
„Prinz von Heſſen” bei Darmſtadt.
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Frank, Gr.
Kaplanei=
ga ſe 34.
Bekanntmachung.
Betrifft: Behördliche Beſcheinigung über
gewerbliche Weiterveräußerung von
Luxus=
gegenſtänden des § 21 des
Umſatzſtener=
geſetzes vom 24. 12. 1919.
Gemäß § 201 Abſatz 2 der
Ausführungs=
beſtimmungen zum Umſatzſteuergeſetz vom
24. 12. 1919 bringen wir zur Kenntnis, daß
alle für das Jahr 1921 ausgeſtellten
Be=
ſcheinigungen über die gewerbliche
Weiter=
veräußerung von den in 8 21 vorgenannten
Geſetzes näher bezeichneten Luxusgegenſtänden
am 31. 12. 1921 ihre Gültigkeit verlieren.
Anträge auf Ausſtellung einer neuen
Be=
ſcheinigung ſind bis ſpäteſtens 1. 12. 1921 bei
den unterzeichneten Umſatzſteuerämtern
einzu=
reichen. Die Beſcheinigungen werden ſtempel=
und gebührenfrei ausgefertigt und bis ſpäteſtens
1. 1. 1922 den Antragſtellern zugeſtellt. Alle
bis herigen Beſcheinigungen ſind alsdann
unver=
züglich den unterzeichneten Behörden
zurück=
zugeben.
(12593
Darmſtadt, den 14. Nobember 1921.
Die Finanzämter (Umſatzſteuerämter)
Darmſtadt=Stadt. Darmſtadt=Land. Langen.
Stroh.
Dr. Joſt.
Metz.
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anlagen im Lager Worms=Pfiffligheim am
28. 11. 1921, vormittags 10 Uhr.
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unterlagen gegen Erſtattung von Mk. 20.—
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Mainz, den 14. November 1921.
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Deutſchnationale
(Heſſiſche) Volkspartei
Ortsgruppe Darmſtadt.
Freitag, den 18. November,
abends 8 Uhr
Oeffentliche
Verſammlung
in der Turnhalle am Woogsplatz.
Redner:
Abgeordneter Geh. Oberregierungsrat
Dr. von Dryander
Der Wegzur Rettung.
Eine Anzahl Plätze ſind numeriert; dieſe
Karten ſind auf der Geſchäftsſtelle
Wil=
helmſtraße 17. zu haben. (12583
An der Abendkaſſe wird für die übrigen
Plätze ein Saalgeld von 1 Mark erhoben.
Nach dem Vortrag freie Ausſprache.
ooeerte
Reichsverein
demokratiſcher Beamter
Lehrer, Angeſtellter u. Arbeiter
Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Montag, 21. November, abends
8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau
Die Feſtbeſoldeten und
die Landtagswahlen.
Referenten:
Oberpoſtſekretär Delius,
M. d. R., Halle
Rektor Schäfer, Darmſtadt
Kaufm. Angeſtellter Ehlers,
Frankfurt.
Jedermann willkommen.
Freie Ausſprache.
Der Vorſtand.
12589dg)
Oeeeeeeseeeeesssess
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Heute Donnerstag, den 17. Hov. 1921
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Heute abend 8 Uhr, bei Grohe, Karlſtraße 10
Gemeinſame Mitglieder=Verſammlung
in welcher
zu dem Schiedsſpruch
vom 14. November 1921 Stellung genommen werden ſoll. Da
Ab=
ſtimmung erforderlich, erwarten wir zahlreiche Beteiligung. (12600
Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband
Verband der weibl. Handels= u. Büroangeſtellten
Ski=Club Darmſtadt=Odenwald
Ortsgruppe des Ski=Club
Schwarzwald.
13. ord. Hauptverſammlung
am Donnerstag, den 17. Nov. 1921,
abends 8½/, Uhr, im Reſtaurant Sitte,
Zimmer des Alpenvereins.
Tagesordnung:
1. Jahresbericht und Rechnungsablage,
2. Neuwahl des Vorſtandes,
3. Veranſtaltungen: Trocken=Ski=Kurſus,
ſonſtige Bki=Kurſe, Vorträge, ſonſtige
Veranſtaltungen,
4. Beitrag3er öhung.
Die Mitglieder werden um zahlreiches
Er=
ſcheinen gebeten, auch ſonſtize Freunde des
Ski=Sports ſind herzlich wvillkommen. (12592
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In den Hauptrollen:
Hella Moja
und
Magnus Stifter.
Knoppchens Frackhase
Lustspiel in 2 Akten mit
Frederik Buch.
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Als Einlage
Die Schlange mit dem Mädehenkopf
Detektiv-Drama in 5 Akten. In der Hauptrolle Ria Jende.
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mit Anne Luther und
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Durch Liebe
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Liederabend
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am Klavier
Prof. G. Liebling.
Lieder von G. Liebling.
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