Darmstädter Tagblatt 1921


15. November 1921

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Nummer 306

184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

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gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.

Geldpolitik und Wirtſchaftspolitik.
W.W. Der Markſturz darf nicht nur geldpolitiſch gedeu=
tet
und gewertet werden. Damit iſt ſchon ausgeſprochen, daß ſich
das Uebel durch geldpolitiſche Maßnahmen allein nicht heilen.
läßt. Wenn der Reichstag beſchließt, künſtig keine Ausgaben
öhne Deckung mehr zuzulaſſen, wenn das Reich gezwungen wird,
die Schatzanweiſungswirtſchaft aufzugeben und die Notenpreſſe
ſtillzulegen, ſo ſind die Urſachen der Markentwertung damit noch
nicht beſeitigt. Es iſt etwas Wahres daran, wenn vor einſeitigen
geldpolitiſchen Maßnahmen gewarnt wird, wozu auch gehört,
eine neue Goldmark als Grundlage für eine neue Bank= und
Münzgeſetzgebung zu ſchaffen. Die Geldpolitik und das Münz=
weſen
ſind kein Ding an ſich. Sie ſind vielmehr Teile der Wirt=
ſchaft
und als ſolche alſo auch von dieſer abhängig. Wenn die
Wirtſchaft krank iſt, ſo wird auch das Geldweſen krank. Die
Geldzeichen ſind, theoretiſch und praktiſch, nur Hilfsmittel der
Wirtſchaft, dazu beſtimmt, in der großen organiſierten Tauſch=
wirtſchaft
den Warenverkehr zu erleichtern. Dieſer Aufgabe
müſſen die Geldzeichen wieder zurückgegeben werden. Voraus=
ſetzung
dazu iſt, daß die Geldzeichen im Bedarfsfall von der
Wirtſchaft geſchöpft werden, daß ihr Mehr oder Weniger an Um=
lauf
davon abhängt, ob die Erzeugung geſteigert wird oder ob
ſie ſinkt.
Die Entwertung des Geldes iſt in der Hauptſache eine Folge
der Mehrſchöpfung von Geldzeichen über die Warenerzeugung
hinaus. Das ruſſiſche Beiſpiel ſollte doch wirklich gelehrt haben,
daß mit der Zerrüttung der Währung der Kapitalismus nicht er=
ledigt
und beſeitigt wird. Geldzeichen ſind an ſich kein Kapital,
ſondern nur eine Anweiſung auf Kapitalgüter. Die Sowjet=
regierung
ließ im vorigen Jahre durch ihre dienſtwilligen Organe
im Auslande mitteilen, daß ſie nunmehr die Geldzeichen end=
gültig
und für immer abgeſchafft habe. Heute muß ſie beſorgt
ſein, den Rubel wieder mit Kaufkraft auszuſtatten, weil die
Wirtſchaft Rußlands ſonſt überhaupt nicht in die Höhe zu brin=
gen
iſt. Der Prozeß der Geldentwertung hat in Deutſchland
ſchon während des Krieges begonnen. Immerhin war er unter=
miſcht
mit einer echten Teuerung, da die Waren, ja allgemein
kwapp wurden. In großem Stil entwickelte ſich der Prozeß dann
mach dem Zuſammenbruch im November 1918, als Geld= und
Wirtſchaftspolitik voneinander losgelöſt wurden, als Ausgaben
auf Ausgaben erfolgten, ohne daß man ſich viel um die Deckung
küimmerte. Das alles ſollte durch neue Steuern nachgeholt wer=
den
, die dann bei entſprechendem Aufbau ſich ſelbſt regulierend
aus der Wirtſchaft herausfließen würden. Gerade nach dem
Zuſammenbruch hätten wir die Grundregeln einer ſoliden
Finanzpolitik nicht mißachten dürfen. Waren neue Ausgaben
notwendig, ſo war es erforderlich, ſie für die Wirtſchaft durch
die Steigerung der Erzeugung tragfähig zu machen. Der Hin=
weis
darauf, daß ja die Wirtſchaft heute voll beſchäftigt iſt, daß
aber trotzdem der Geldwert ſinkt, wirft unzuſammenhängende
Dinge durcheinander. Was wir heute als Hochkonjunktur be=
zeichnen
, iſt in Wahrheit nur eine Verſchleuderung unſerer wirt=
ſchaftlichen
Energien. Denn dieſe Hochkonjunktur iſt nur dadurch
möglich, daß das Ausland wohlfeil bei uns kaufen kann. Es
deckt ſeinen Bedarf, um uns dann wieder zurückzuſtoßen. Dann
aber ſind wir außerſtande, neue Rohſtoffe zur Verſorgung des
inneren Marktes und Bedarfes hereinzubekommen. Hieraus
wird ſich die ſchwerſte Kriſe, die wir bisher evlebt haben, ent=
wickeln
. Wir überſtehen ſie nur, wenn wir unſere Erzeugung
nachhaltig ſteigern, die Arbeitsleiſtung verdichten, um ſo vor
allem den inneren Markt wieder mit Kaufkraft auszuſtatten. Um
was es ſich handelt, zeigt klar der Ausfall der Ueberſchichten im
Kohlenbergbau, der ſofort zu einer Minderförderung führte,
während gleichzeitig die Koſten der Förderung unverhältnis=
mäßig
wuchſen.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Die Eröffnungsſitzung.
Nach der Rede Hardings ſprach der Vertreter Japans,
Tokuwaga, die guten Wünſche Japans für die Eröffnung
der Konferenz aus. Er ſagte: Die Welt bedarf des Friedens
und des politiſchen und wirtſchaftlichen Gleichgewichts. Da=
mit
man zu dieſem Ziele gelange, müſſen die Forderungen des
geſunden Menſchenverſtandes erfüllt werden. Schanzer er=
klärte
, Italien habe nichts zu fordern und nichts zu fürchten.
Italien wünſche, daß ſeine finanziellen und wirtſchaftlichen Ver=
hältniſſe
in Uebereinſtimmung mit denen der anderen Mächte
wiederhergeſtellt würden. Es habe keine imperialiſtiſchen Be=
ſtrebungen
, und es ſei bereit, lohal an den Vorſchlägen des Prä=
ſidenten
Harding mitzuarbeiten. Ein neuer Krieg würde eine
wirtſchaftliche Kataſtrophe ſein. Die Geſchichte der Vereinigten
Staaten im vergangenen Jahrhundert ſei ein hervorragendes
Beiſpiel dafür, daß Konflikte durch Schiedsſpruch und nicht
durch Gewalt gelöſt werden könnten. Der belgiſche Dele=
gierte
Cartier de Marchienne ſagte, ſeine Regierung, ſei
für die Annahme aller Maßnahmen, die der Erhaltung des
Friedens, der aber ein ehrenvoller Frieden ſein müſſe, dienten.
Der chineſiſche Vertreter, Wellington Koo, erklärte, China
werde mit ganzem Herzen an der Regelung der Probleme des
Stillen Ozeans mitarbeiten. Der niederländiſche Ver=
treter
van Karnebeek führte aus, Holland ſei keine mili=
täriſche
Macht und wolle auch keine ſein. Schließlich ſagte der
Vertreter Portugals, Dale, das einzige Hindernis für
einen gedeihlichen Ausgang der Konferenz ſei der nationale
Egoismus; dieſer müſſe beſeitigt werden.
Einzelheiten des Seeprogramms Hughes:.
Waſhington, 13. Nov. (Wolff.) Havas veröffentlicht
folgende Einzelheiten über das Seeprogramm Hughes:
Drei Monate nach dem internationalen Uebereinkommen, das
die Rüſtungen zur See betrifſt, ſoll der Iſtſtand zur See in Ein=
heiten
erſter Klaſſe für die drei Hauptmächte ſein: Großbritan=
tien
22, Vereinigte Staaten 18, Japan 10 Einheiten. Der ge=
famte
Stand der Tonnage für große Kreuzer und Zerſtörer ſoll
für jede einzelne Macht wie folgt ſein: Großbritannien 450 000
Tonnen, Vereinigte Staaten 450 000 Tonnen, Japan 270000
Tonnen. Die genehmigte Tonnage für Unterſeeboote ſoll ſein:
(Broßbritannien 30000, Vereinigte Staaten 90 000, Japan
40 000; die Tonnage ſür Flugzeugmutterſchiffe: Großbritannien
80 000, Vereinigte Staaten 80 000, Japan 48 000 Tonnen. Keine
der Regierungen, deren Tonnage gegenwärtig die vorgeſchriebene
Grenze überſchreitet, ſoll gezwungen ſein, ſie zu reduzieren,
bevor der Erſatz der unmodernen Schiffe durch neue Bau=
ten
beginnt. Die Kreuzer ſollen nach 17 Jahren durch neue
erſetzt werden, die Unterſeeboote nach 12, Flugzeugmutterſchiffe

Dienstag, den 15. November 1921

nach 20 Jahren. Bezüglich der Verwendung von Handelsfahr=
zeugen
zu Kriegszwecken ſollen beſondere Vorſchriften aufgeſtellt
Schiffe, deren Tonnage 5000 Tonnen nicht überſchreitet, wie Pe=
troleumſchiffe
und Minenſucher, ſind von den Beſtimmungen des
Uebereinkommens nicht betroffen. Jede an dem Ueber= deutung dieſer Aenderung im Hinblick auf den amerikaniſchen
einkommen bereiligte Macht ſoll ſich verpflichten, die an=
deren
Mächte von jeder Einzelheit bezüglich Neubau und Er=
ſatz
der Schiffe zu unterrichten.
Der Standpunkt Japans.
* Nach dem Sonderberichterſtatter der Chicago Tri=
bune
in Waſhington hat Admiral Kato Preſſevertretern
aus ſehr ſchwierig, eine befriedigende Verſtändigung zu er=
reichen
, falls nicht die Aufwendungen für die vorgeſchobenen
Flottenſtützpunkte auf den Inſeln des Pazifiſchen Ozeans ein=
geſtellt
würden. Pertinax kabelt dem Echo de Paris, Ad=
miral
Kuto habe ihm erklärt, Japan werde mit einigen Korrek=
turen
den Plan der Vereinigten Staaten annehmen, voraus=
geſetzt
, daß es nicht über Gebühr bei ſeinen chineſiſchen und ſibi=
riſchen
Unternehmungen geſtört werde und daß mit der Be=
feſtigung
etwaiger Inſeln im Pazifiſchen Ozean nicht begonnen
werde. Ferner meldet Pertinax, Staatsſekretär Hughes habe
jemand erklärt: Beunruhigen Sie ſich nicht über den Pazifiſchen
Ozean!
Japaniſcher Vorſchlag.
Paris, 13. Nov. (Wolff.) Wie der Temps mitteilt, ſind
geſtern abend auch die japaniſchen Sachverſtändigen in Waſhing=
ton
zuſammengetreten, um unverzüglich der Konferenz einen
Vorſchlagmachen zu können. Dieſer Vorſchlag ſoll eine poſi=
tive
Kritik enthalten, nämlich die Beſeitigung der befeſtigten
amerikaniſchen Marineſtützpunkte im Stillen Ozean und auf den
Philippinen.
Unangenehme Symptome.
* Pertinax kabelt dem Echode Paris, die Annahme des
Hughesſchen Programms könne England von jeder ernſtlichen tiſchen und japaniſchen Flottenſachverſtändigen machen werde,
Entente mit Frankreich entfernen. Gewiſſe Angel=
ſachſen
gedächten die Frage der Reparationen und der Beſetzung
der Rheinlande mit Hilfe einer imperativen Erklärung zu
blickt Pertinax in dem Verſchwinden der franzöſiſchen Sprache. ten Staaten ihre Karten offen auf den Tiſch gelegt haben.
Außer Briand hätten ſämtliche Redner, ſelbſt der italieniſche und
der belgiſche, ſich der engliſchen Sprache bedient.
* Paris, 13. Nov. Dem Neu=York Herald wird aus
Waſhington gedrahtet, daß das Fehlen Deutſchlands
und Rußlands auf der Waſhingtoner Konferenz
allenthalben ſehr vermerkt werde. Man erklärte, daß die bei=
den
Staaten zwar hinſichtlich ihrer Bevölkerungsziffer die füh=
renden
in Europa ſeien, daß ſie aber jetzt den kranken Mann in
Europa darſtellten. Da beide Staaten keine eigenen Vertreter als die übrigen Mächte. Lord Sydenham erklärt, vom engliſchen
auf der Konferenz haben, werden von dieſer keinerlei, wichtige
Beſchlüſſe gefaßt werden können, ohne daß man Deutſchlands
und Rußlands wenigſtens dabei gedächte. Was Rußland be=
trifft
, ſo wird es ſelbſtverſtändlich als eine im fernen Oſten toner Konferenz zum Teil übertrieben. Die Leute, die alles
intereſſierte Macht einen größeren Platz bei den Beratungen
beanſpruchen als Deutſchland. Wegen dieſes Umſtandes wer=
den
endgültige Eutſcheidungen nicht erfolgen der ſeit Beſtehen des Krieges für die Dauerhaftigkeit des inter=
können
, ohne daß dabei Rußlands Intereſſen irgendwie in Be=
tracht
gezogen werden. Staatsſekretär Hughes erklärte, daß die
moraliſche Sachverwalterſchaft Rußlands von den Weltmächten
übernommen werden müſſe. Dieſe Erklärung gab zu vielerlei
Auslegungen Anlaß.
Franzöſiſche Preſſeſtimmen.
Paris, 13. Nov. (Wolff.) Von den Morgenblättern äußern führungen durchgeführt werden. Der Waſhingtoner Sonder=
ſich
nur einzelne zur geſtrigen Eröffnung der Waſhingtoner berichterſtatter des Daily Chroniele ſchreibt, die Vor=
Konferenz. In einem Sonderbericht des Journal aus Wa=
ſhington
heißt es, Harding habe einen ehrlichen Verſuch nach
dem reinſten Wilſonſchen Geſchmack geliefert. Man werde bald
Tonnen Kriegsſchiffe zum alten Eiſen geworfen werden, auch Schlüſſel der Waſhingtoner Konferenz in Händen. Der Wa=
auf
das Landheer ausgedehnt werden ſollen. Oeuvre be= ſhingtoner Berichterſtatter der Morning Poſt meldet, er ſei
Kato ſei ſein warmer Befürworter geweſen. England ſei viel= ſtimme dem Plane Hughes zu. Man ſchätze, daß die Durch=
leicht
nicht ganz ſo befriedigt. Was Frankreich und Italien bei
eigenen Seerüſtungen nicht betreffen, ſehe man nicht ein. Pfund Sterling bedeuten würde.
Populaire ſchreibt, Harding habe tiefe menſchliche Worte
geſprochen. Wenn Worte allein Handlungen wären, hätte man / Weſtminſter Gazette, Spencer, berichtet ſeinem Blatte
das Recht, große Hoffnungen auf die Konferenz zu ſetzen. Aber aus Waſhington, die Anſichten gingen ſehr auseinander, weil
tiſche Politik ihren Worten entſprochen habe. Ere Nou= bekannte Schriftſteller Wells berichtet der Daily Mail aus
erblicken habe. Wie Deutſchland 1906 habe verhindern wollen, dauernd ungünſtige Lage, daß die Annahme des Planes durch
daß Frankreich nach Marokko gehe, ſo dächten 1921 die Ver= Japan und die Preisgabe des Gedankens an einen Krieg im
dehnung im fernen Oſten aufzuhalten. Aber in Algeciras ſei unvermeidlichen Angriff hinauslaufen werde. Der diplo=
ton
im voraus die Unterſtützung der Welt geſichert habe. Blatte aus Waſhington, die Ablehnung des amerikaniſchen Ab=
die
Vereinigten Staaten ſich an die Spitze eines Kreuzzuges gerichtet ſei, würde ebenſo ſicher Krieg bedeuten, wie die An=
gegen
den Krieg ſtellten. Frankreich habe die geiſtige Leitung nahme des Vorſchlages die Einleitung einer neuen Aera der
der Welt verloren, die es durch Jahrhunderte zu bewahren ge= Hoffnung ſein würde. Der Berichterſtatter iſt der Anſicht, daß
Unterhändler in abſoluter Ideengemeinſchaft mit der Nation gleich in der erſten Sitzung der Konferenz einen eingehenden
ſtünden, die ſie vertreten. Lanterne vertritt ebenfalls den Plan zu unterbreiten. Nicht ein amerikaniſcher Plan zur Ver=
Standpunkt, daß Harding nicht die idegliſtiſche Treuherzigkeit minderung der einzelnen Flotten ſei nötig geweſen, ſondern ein
Woodrow Wilſons aus dem Weißen Hauſe verbannt habe. Auch Konferenzplan. Der Berichterſtatter befürchtet, daß eine ſchwie=
er
wolle für die Humanität arbeiten.
Paris, 14. Nov. (Wolff.) Saint Brice ſchreibt im Jour=
nal
, nunmehr hätten die Sachverſtändigen das Wort. Ohne
ihren Konkluſionen vorgreifen zu wollen, könne man feſtſtellen,
daß das Programm Hughes vollkommen die Verteidigungsmittel Die Ankunft der Reparationskommiſſion in Ber=
verleugne
und ſich damit begnüge, die Unterſeeboote im gleichen lin hat großes Intereſſe erregt, und die Ausſprache zwiſchen
Illuſion ſehr teuer bezahlt, weil es geglaubt habe, Menſchen geweſen. Es droht noch immer die Gefahr eines vollſtändigen
und Kanonen genügten, um eine Flotte herzuſtellen. Deſſen deutſchen Zuſammenbruches. Der Gedanke zwingt ſich den

Einzelnummer 25 Pfg.

müſſe man ſich in Waſhington erinmern. Philippe Millet
kabelt dem Petit Pariſien aus Waſhington, das Pro=
werden
. Gegenwärtig vorhandene und im Bau befindliche gramm, das Hughes vorgebracht habe, ſei ein wenig verſchieden
von dem, das er anfangs vorgeſehen habe. Der Seegbrüſtungs=
plan
ſei radikaler, als der zuerſt vorgeſehene. Was ſei die Be=
und den internationalen Standpunkt? Es ſcheine, daß unter
dem Druck der öffentlichen Meinung die amerikaniſche Regie=
rung
, die noch vor 14 Tagen willig den Anhängern einer ener=
giſchen
Politik in China das Ohr geliehen habe, die Schwierig=
keit
dieſes Unternehmens eingeſehen habe. Der Sonderbericht=
erſtatter
des Petit Journal kabelt ſeinem Blatte, Harding
und Hughes bewieſen durch ihr Vorgehen, daß ſie im Innern
erklärt, es erſcheine ihm vom japaniſchen Standpunkt geſchickt handelten. Schließlich habe Amerika weder etwas zu
gewinnen, noch etwas zu verlieren. Werde die maritime Bau=
ruhe
angenommen, dann ſei der Weltfrieden für lange Jahre
garantiert. Die Frage des Pazifiſchen Ozeans werde dann an
die zweite Stelle rücken. Werde aber das Programm abgelehnt,
dann würde Amerika ſagen: Ich bitte um Verzeihung. Wir
haben die Bedingungen für unſere Sicherheit genau auskalku=
liert
. Wenn Ihr nicht annehmt, dann müſſen wir die Frage der
engliſch=japaniſchen Allianz und des Gleichgewichts der Groß=
mächte
aufrollen. Das werde dann der zweite Teil der Kon=
ferenz
ſein. Verhandlungen würden aufgenommen werden, bei
denen Frankreich eine Rolle zu ſpielen habe.
Engliſche Preſſeſtimmen.
London, 13. Nov. (Wolff.) Der von Staatsſekretär
Hughes auf der Waſhingtoner Konferenz unterbreitete Plan
der Vereinigten Staaten zur Verhinderung der Flot=
tenrüſtung
findet in der Sonntagspreſſe große Beachtung.
Der Sonderberichterſtatter der Sunday Times auf der Wa=
ſhingtoner
Konferenz meldet ſeinem Blatte, Amerika habe auf
der Konferenz in der erſten Stunde ihres Beſtehens eine Bombe
platzen laſſen, als es ſein ſenſationelles Programm der Rüſtungs=
beſchränkungen
zur See verkündete. Welchen Eindruck das ame=
rikaniſche
Programm auf die in Waſhington befindlichen bri=
könne
man noch nicht mit Beſtimmtheit ſagen. Auch der ame=
rikaniſche
Vorſchlag einer ſofort beginnenden Rüſtungspauſe von
10 Jahren ſei ſelbſt für die Amerikaner überraſchend gekommen.
regeln. Ein weiteres nnangenehmes Symptom er= Es herſche jedenfalls allgemein der Eindruck, daß die Vereinig=
Laut Weekly Dispatch iſt man in Waſhington der Anſicht,
daß Großbritannien den amerikaniſchen Vorſchlag ſehr günſtig
Das Fehlen Deutſchlands und Nußlands. aufnehmen werde und daß es Japan ſchließlich nicht möglich
ſein werde, ihn zu verwerfen. Das Blatt veröffentlicht Aeuße=
rungen
von ehemaligen Marineſachverſtändigen zu dem Vor=
ſchlage
der Vereinigten Staaten. Admiral Dark Kerr meint
danach, die Grundſätze des amerikaniſchen Planes ſeien im all=
gemeinen
gut. Großbritannien würde jedoch mit ſeinen zahl=
reichen
Kohlenſtationen und Kolonien mehr Flottillen brauchen
Standpunkt aus geſehen, enthalte der amerikaniſche Vorſchlag
zahlreiche Einzelheiten, die beſondere Erwägungen erforderten.
Obſerver ſchreibt, man habe die Tragweite der Waſhing=
von
ihr erwarteten, würden zweifellos enttäuſcht ſein. Die
Waſhingtoner Konferenz ſei jedoch der erſte wirkliche Schritt,
nationalen Friedens getan worden ſei.
London, 14. Nov. (Wolff.) Die geſamte Preſſe befaßt
ſich mit der Abrüſtungskonferenz in Waſhington. Die Times,
die in Waſhington von ihrem Chefredakteur vertreten werden,
melden, der Eindruck bei der britiſchen Delegation ſei überwäl=
tigend
günſtig. Der amerikaniſche Plan müſſe jedoch notwen=
digerweiſe
kaltblütig in allen ſeinen Einzelheiten und Aus=
ſchläge
der Vereinigten Staaten ſeien nach ſeiner Anſicht das
Ende des Flottenwettbewerbs unter den Nationen. Der Be=
richterſtatter
des Daily Expreß meldet, man verheimliche ſich
ſehen, ob die Grundſätze Hughes für die Abrüſtung zur See, nicht, daß der ſchwerwiegende diplomatiſche Kampf wegen der
die als ſofortiges Ergebnis habe, daß ungefähr zwei Millionen / offenen Tür in China noch bevorſteht. Hier halte England den
hauptet, das Sceabrüſtungsprogramm Hughes entſpreche nicht in der Lage, die Mitteilung zu machen, daß Japan den Vor=
nur
den Wünſchen, ſondern auch der Bitte Japans. Admiral ſchlag Amerikas annehmen werde. Auch die britiſche Delegation
führung des amerikaniſchen Programms für den britiſchen
dieſen techniſchen Erörterungen Ernſtliches tun könnten, die ihre Steuerzahler eine jährliche Erſparnis von etwa 50 Millionen
London, 14. Nov. (Wolff.) Der politiſche Redakteur der
ſeit einigen Jahren habe man derartige Aeußerungen aus dem ſchließlich die Rüſtungspauſe davon abhäuge, ob ein Ueberein=
Munde der Regierenden zu oft vernommen, ohne daß ihre prak= kommen in der Frage des fernen Oſtens erzielt werde. Der
velle ſagt: Man dürfe nicht glauben, daß man in der Waſhing= Waſhington, wenn Japan den amerikaniſchen Abrüſtungsolan
toner Konferenz nur eine andere Konferenz von Algeeiras zu annehme, ſo komme es dadurch in eine ſo endgültige und
einigten Staaten einzig und allein daran, die japaniſche Aus= Stillen Ozean auf eine verſchleierte Verteidigung gegen einen
Deutſchland allein geweſen, während ſich Amerika in Waſhing= matiſche Berichterſtatter der Daily News meldet ſeinem
Hervé erklärt in der Vietoire, er empfinde Eiferſucht, daß rüſtungsvorſchlages durch eine der beiden Nationen, an die er
wußt habe. Dieſe Leitung ſei an die Angelſachſen Amerikas die Frage, ob der amerikaniſche Plan angenommen wird, nicht
übergegangen. Gaulois iſt optimiſtiſch. Er glaubt, daß in Waſhington, ſondern in London oder Tokio beantwortet
die Konferenz Erfolge haben werde, weil die amerikaniſchen werden wird. Es ſei zu bezweifeln, ob es eine gute Politik war,
rigere Lage geſchaffen worden ſei, als es den Anſchein habe.
Das Reparationsproblem.
London, 13. Nov. (Wolff.) Die Sunday Times ſchreibt:
Verhältnis herabzuſetzen wie die Kreuzer. Rußland habe ſeine dem Reichskanzler Dr. Wirth und Sir Bradbury iſt ſehr offen

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Geite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Nobember 1521.

Mymmer 306.

Alliierten immer mehr auf, daß die Reparationen in ihrer jetzi=
gen
Geſtalt nicht fortdauern können und daß ein auf Deutſch=
land
ausgeübter Zwang für die Alliierten ſelbſt verſtängnis=
volle
Folgen haben könne. Es verlautet, daß Verhandlungen
mit Amerika in dieſer Frage im Gange ſeien. Man hofft ſogar
auf eine Aenderung der Haltung der Franzoſen.
London, 14. Nov. (Wolff.) In einer Rede in Liverpool
erklärte Arthur Henderſon, die engliſche Arbeiterſchaft ſei
der Anſicht, Deutſchland müſſe beſtimmte, gerechte Repa=
rationen
leiſten. Die Verminderung der Produktionskraft
Deutſchlands durch die Teilung Oberſchleſiens mache dies jedoch
unmöglich. Die engliſche Arbeiterpartei verurteilte die wirt=
ſchaftlichen
Beſtimmungen des Verſailler Vertrages und ſei der
Anſicht, daß die auferlegten Bedingungen die Wiederherſtellung
des wirtſchaftlichen Lebens Deutſchlands verhinderten.
Paris 14. Nov. (Havas.) Das Echo de Paris ſchreibt
über die Miſſion der Reparationskommiſſion in Ber=
lin
, das Einvernehmen ſcheine unter den Mitgliedern der Kom=
mifſion
vollſtändig zu ſein, und Deutſchland geht anſcheinend
einer neuen Enttäuſchung enagegen. Es iſt ſehr wahrſcheinlich,
daß der Kanzler in kurzem von unſeren Delegierten eine äußerſt
energiſche Sprache hören wird, die nicht ohne Einfluß auf die
politiſchen Parteien bleiben wird. Alle Maßnahmen ſeien be=
reits
getroffen, um Deutſchland zu zwingen, am 15.
Januar zu bezahlen. Nichtzahlung ſeitens Deutſchlands würde
einen Bruch des Vertrages bedeuten, der nicht hingenommen
werden könne. Zwangsmaßnahmen (Aha!) müßten da=
her
ergriffen werden, um Deutſchland zu voller Zahlung zu
zwingenr. Es ſei jedoch möglich, daß in der Folge die Repara=
tionskoymniſſion
ſich Abänderungen in der Form nicht wider=
ſetzen
werde.
Der Hanſa=Bund zu den Steuervorlagen.
Entſchließung des Präſidiums.
HB. Der Hanſabund anerkennt angeſichts der Finanz=
notlage
des Reiches, der Länder und der Gemeinden
die Notwendigkeit, für erhöhte Einnahmen zu ſorgen. Die Ge=
ſundung
der Finanzem iſt ohne Stabiliſierung der Valuta un=
möglich
. Vorausſetzung dafür iſt die Beſeitigung der paſſiven
Zahlungsbilanz. Dieſe iſt aber nicht zu erreichen, ſo lange
Deutſchland gezwungen iſt, Milliardenwerte ohne Gegenleiſtung
an das Ausland abzuführen. Weiteſtgehende Reviſion des Frie= anweiſungen bis 100 Mark koſten 150 Pfg., bis 250 Mark
densvertrages bezw. des Londoner Ultimatums, mindeſtens aber
vorläufige Einſtellung der Reparationszahlungen iſt daher ge=
boten
, ſoll überhaupt die Möglichkeit für eine geordnete Finanz=
wirtſchaft
geſchaffen werden.
Bei der Unmöglichkeit, die laufenden Reparationszahlungen
aus Steuern aufzubringen, iſt die nächſtliegende Aufgabe der
Finanzgeſetzgebung. Einnahmen und Ausgaben des inneren
Reichshaushalts in Einklang zu bringen. Dazu iſt die äußerſte
Sparſamkeit und höchſte Arbeitsanſpannung in allen Zweigen
der Verwaltung, insbeſondere aller öffentlichen Betriebe, unter
Abſtoßung aller nicht uunbedingt notwendigen Arbeitskräfte ge=
Afen.
Direkte, indäirekte, ſowie Verkehrsſteuern und Zölle dürfen
nicht die wirtſchaftlichen Grundlagen von Gewerbe, Handel, In=
duſtrie
, Handwerk und Landwirtſchaft untergraben. Sie ſind
vielmehr deren Leiſtungsfähigkeit anzupaſſen. Direkte Steuern gebühr für poſtlagernde Sendungen wird auf 50 Pfg. erhöht.
können auf die Dauer nicht aus der Subſtanz des Vermögens,
ſondern nur aus den Erträgniſſen des Vermögens und der Ar=
beit
gezogen werden. Die Stufen und Sätze der Steuertarife
ſind periodiſch der Geldentwertung anzupaſſen.
Die Zuſammenfaſſung der vielen derſchiedenartigen, immer
dasſebe Steuerobjekt treffenden direkten Steuern in wenige,
überſichtliche, einfache und daher leicht durchführbare Steuern
auf Vermögen und Einkommen iſt im Intereſſe der Steuer=
zahler
, der, Reichsfinanzen und der Finanzbehörden unab=
weisbar
.
Die bisherigen Finanzgeſetze und die jetzt vorliegenden Ge=
ſetzentwürfe
entbehren der Einheitlichkeit, Ueberſichtlichkeit und über, ohne ſie jedoch zu unterſtützen. Auf dieſem Territorium
Klarheit; ſie ſind daher größtenteils undurchführbar und brin=
gen
bei ſchwerſter Uebeplaſtung des ehrlichen Steuerzahlers dem
Reiche nicht entfernt die vorgeſehenen Einnahmen.
Die Bewertungsgrundſätze müſſen einheitlich und einwand=
frei
im Geſetz ſelbſt gemeinverſtändlich geregelt werden. Dieſen
Grundſätzen entſprechend, ſind die vorliegenden Geſetzentwürfe
einer ſorgfältigen Prüfung zu unterziehen.
Der Hanſabund verhehlt nicht, daß er ſchwerſte Bedenken
gegen zahlreiche Beſtimmungen der vorgelegten Steuergeſetzent=
würfe
hegt und wird dieſe Bedenken im einzelnen den Steuer=
ausſchüſſen
des Reichstages übermitteln.
Stadtverordnetenwahlen.
verordnetenwahlen wurden insgeſamt 339 397 Stimmen
abgegeben. Davon entfallen auf die Mehrheitsſozialiſten 26 433
(vorausſichtliche Zahl der Sitze 6), U.S.P.D. 114 733 (24), ge=
meinſame
bürgerliche Liſte 134 019 (28), Demokraten 29 386 (6),
Kommuniſten 30 846 (7), Deutſchſoziale 3983 (0). Die Wahlbe=
teiligung
betrug 80 Prozent.
netenwahlen erhielten: die bürgerliche Einheitsliſte 112890 und hat den Auftrag angenommen. Das Kabinett wird wahrſcheinlich
Stimmen und 35 Sitze, die Liſte der Beamten 20 354 Stimmen
und 7 Sitze, die Angeſtelltenliſte 5426 Stimmen und 1 Sitz,

die Mehrheitsſozialiſten 93 854 Stimmten und 29 Sitze, U. S. P.D.
27 434 Stimmen und 8 Sitze, Kommuniſten 16 312 Stimmen und
4 Sitze. Das bisherige Stadtparlament ſetzte ſich zuſammen
aus 11 Mitgliedern der Rechten, 15 der freien Gruppen, 15
Demokraten, 39 Sozialiſten und 4 Unabhängigen.
Schwerin, 14. Nov. (Wolff.) Bei den Stadtverord=
netenwahlen
entfielen, auf die bürgerliche Einheitsliſte
11547 Stimmen, die Deutſchen Demokraten 1700, Sozialiſtiſche
Partei 6353, U. S.P.D. 487, Kommuniſten 830. Die Sitze ver=
teilen
ſich wie folgt: Bürgerliche Einheitsliſte 28, Demokraten 4,
Sozialdemokraten 15, U. S. P. D. 1, Kommuniſten 2.
Die verteuerten Poſtgebühren.
* Der Verkehrsbeirat hat vor einem Monat die neuen
Gebührenvorſchläge der Reichspoſtverwaltung, die z. B. für
einen Brief im Fernverkeyr 1 Mark betrugen, beraten, und man
rechnete mit der Inkraftſetzung der neuen Gebühren etwa zum
1. Dezember, wenn die Vorlage von Reichstag und Reichsrat
genehmigt wäre. Nun ſind jedoch inzwiſchen, ohne Befragung
des Verkehrsbeirates, viel weitergehende Beſchlüſſe
gefaßt worden, die die vom Verkehrsbeirat in der Sitzung vom
12. und 13. Oktober vereinbarten Gebührenſätze im allgemeinen
noch um weitere 50 v. H. erhöhen, ſo daß die Sätze
gegen die jetzt geltenden mehr als verdoppelt werden.
Dieſe überraſchende Crhöhung, die von der Reichsregierung
bereits beſchloſſen iſt, bedarf noch der Zuſtimmung des
Reichstages, der jedoch an dem Beſchluß der Reichsregie=
rung
kaum Weſentliches ändern wird.
Nach der neuen Vorlage beträgt die Gebühr für
die Poſtkarte im Ortsverkehr
60 Pfg. (bisher 30)

Fernverkehr 100 den Brief im Ortsverkehr bis 20 Gr. 100 250 150 60) n Fernverkehr 20 150 60) 100 225 80 Druckſachen 250 300 bis 50 Gramm 40 100 75 z3) 250 150 60) Das Päckchen bis 1 Kg. ſoll künftig 4 Mark koſten. Poſt=

225 Pfg. uſw. bis 6 Mark.
Dieſe Erhöhung der Gebühren bedeutet z. B. für die Poſt=
karte
im Ortsverkehr eine Verzwölffachung, im Fern=
verkehr
ſogar eine Verzwanzigfachung gegen die Frie=
densſätze
; die Ortsbriefe verteuern ſich ſogar um das
Zwanzig= bis Dreißigfache, im Fernverkehr durch=
ſchnittlich
um das Fünfzehnfache. Auch die Druckſachen ſind
durchſchnittlich um das Fünfzehnfache verteuert; bei Poſtanwei=
ſungen
erreicht die Erhöhung allerdings nicht ganz die zehnfache
Gebühr.
Sehr ſtark ſind auch die Nebengebühren erhöht wor=
den
: Eilboten koſten im Ortsbeſtellbezirk 3 Mark gegen 25 Pfg.
im Frieden. Die Einſchreibgebühr beträgt 2 Mark gegen 20 Pfg.
im Frieden. Die erſt nach dem Kriege eingeführte Zuſchlag=
Im Poſtſcheckverkehr wird die Gebühr für Zahlkarten
ebenfalls erhöht, und zwar koſten Zahlkarten bis 100 Mark
75 Pfg., bis 500 Mark 150 Pfg., bis 1000 Mark 2 Mark uſw.
Telegramme koſten 75 Pfg. das Wort, mindeſtens 7,50 Mark
für ein Tebegramm.
Aufſtandsbewegung in der Ukraine.
T.u. Lemberg, 14. Nob. In der Ukraine iſt ein Auf=
ſtand
ausgebrochen, deſſen Ziel Kiew bildet. Der Mittelpunkt
des Aufſtandes liegt heute zwiſchen Czerkiesz und Kiew. Die
anſäſſige Bevölkerung ſteht der Bewegung ſympathiſch gegen=
befinden
ſich ungefähr 40 Atamanen, und unter dieſen eine große
Anzahl ehemaliger Petljuraſcher Offiziere. Zahlreiche bolſche=
wiſtiſche
Abteilungen ſind zum größten Teil mit voller Aus=
rüſtung
zu den Aufſtändiſchen übergegangen. Aus allen von jen=
ſeits
der Grenze einlaufenden Meldungen geht herver, daß die
Aufſtandsbewegung ſich noch im Anfangsſtadium befindet und
daß erſt ſpäter mit einem größeren Schlage gerechnet, werden
kann.

* Kleine politiſche Nachrichten. Laut dem Vorwärts hat das Reichs=
wehrminiſterium
im Verfolg des 8 36 des Wehrgeſetzes, nach
Rückfrage bei dem Miniſteriul des Innern beſtimmt, daß der All=
deutſche
Verband, der Deutſchvölkiſche Schutz= und Trutzbund, der Bund
Leipzig, 4. Nov. (Wolff.) Bei den geſtngen Stadt= der Aufrechten und die Deutſche Friedensgeſellſachft als politiſche Ver=
eine
, der Guttempler=Orden, der Verein Rheinland und die Reichsver=
einigung
ehemaliger Kriegsgefangener dagegen als nichtpolitiſche Ver=
eine
anzuſprechen ſind. Erſtere ſind demnach für die Angehörigen der
Reichswehr verboten, letztere erlaubt. Nach Abſchluß des neuen
deutſch.=chineſiſchen Vertrages hat die Pekinger Regie=
rung
die Provinzialbehörden angewieſen, den Deutſchen die Waffen
und die Munition, welche von den Deutſchen zu Beginn des Krieges
Dresden, 14. Nov. (Wolff.) Bei den Stadtverord= ausgeliefert werden mußten, zurückzugeben. Takahaſhi iſt nunmehr
vom Kaiſer von Japan mit der Kabinettsbildung beauftragt worden
unverändert bleiben und die auswärtige Politik Haras weiter ver=
folgen
.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. November.
* Ernannt wurde der Gefangenaufſeher i. R. Joſef Bardo Bo=
denröder
in Bensheim zum Gefangenaufſeher am Amtsgerichtsge=
fäugnis
in Bensheim, der Aktuariatsaſſiſtent im Ruheſtand Jakob Niſch=
witz
zu Pfeddersheim zum Amtsgerichtsoberſekretär bei dem Amtsgericht
Alzeh.
* In den Ruheſtand verſetzt wurden der Kanzleiaſſiſtenk Georg
Horn in Oppenheim, auf ſein Nachſuchen bis zur Wiederherſtellung
ſeiner Geſundheit mit Wirkung vom 1. Januar 1922 unter Anerkennung
ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte, der Kanzlei=Inſpektor bei der frü=
heren
Kabinettsdirektion Friedrich Ziſſel zu Darmſtadt zurzeit bei
der Kanzlei des Miniſteuiums der Finanzen unter Anerkennung ſeiner
geleiſteten Dienſte auf ſein Nachſuchen vom 1. Januar 1922 ab.
* Militärdienſtnachrichten. Becker, Hauptmann d. R. a. D. Inf.=
Regts. 115, erhielt den Charakter als Major und die Erlaubnis zum
Tragen der bisherigen Uniform. Durch Verfügung des Reichswehr=
miniſters
erhielt der Hauptwachtmeiſter Auwärter von der Heſſiſchen
Landespolizeiſchule den Charakter als Leutnant.
Vom Landtag. Das Landtagsamt gibt bekannt, daß eine beſon=
dere
Mitteilung über die Erledigung der Geſuche an den Landtag zu
den Beſoldungsgeſetzen an die Indereſſenten uicht erfolgt, da
nach den inzwiſchen im Regierungsblatt Nr. 26 veröffentlichten Geſetzem
mit auſchließender Beſoldungsordnung jeder Geſuchſteller ſelbſt feſtſtellen
kann; in welcher Weiſe ſeinen Wünſchen Rechnung getragen worden ſei.
n. Strafkammer. Der 16 Jahre alte, bisher unbeſtrafte v. W. war
auf einem Offenbacher Rechtsanwaltsbureau als Gehilfe beſchäftigt und
mißbvauchte dieſe Gelegenheit zu fortgeſetztem Betrug mitvels ſchwerer
Urkundenfälſchung. Es waven ihm Scheckformulare zugängig, er füllte
ſolche aus, berſah ſie mit der geſchickt nachgeahmten Unterſchrift ſeimes
Dienſtherrn und erhob damit von deſſen Bankkonto in der Zeit vom Ja=
nuar
bis Juni ds. Js. insgeſamt 12 700 Mark, die auf flotte Weiſe durch=
gebracht
wurden. Das Urteil lauvet gegen den Geſtändigen auf 6 Mo=
nate
Gefängnis, abzüglich 4 Wochen Underſuchungshaft. Beider=
ſeits
angefochten war ein Urteil des Schöffengerichts Dieburg, das gegen
den dortigen Fuhrmann und Landwirt Johann Heinrich Stix wegen
Vergehens wider die Reichsgetreideordnung auf 15 000 Mark Geldſtrafe,
ſowie wegen Widerſtands in zwei Fällen, auf je 100 Mark Geldſtrafe,
gegem ſoine des erſteren Vergehens mitangeklagte Ehefrau auf Freiſpruch
erhennt. Mitte Dezember v. Js. hatte bei St. eine Nachrebiſion auf
Kornvorräte ſtattgefunden, und er zeigte dabei der Gendarmerie wr ſo=
viel
, als zur Selbſtverſorgung für die achtköpſige Familie ausreichte.
Angeblich war der ganze übvige Roggenertrag der Ernte durch einen
Brand des Anweſens im vorausgegangenen Herbſt vernichtet worden.
Es wurde auch trotz Suchens nichts ſonſt entdeckt. Der Sachverhalt er=
ſchien
der Behönde verdächtig, weshalb am 14. Januar d3. J3. abermals
vevidiert und Frau St. zuerſt allei angetroffen wurde. Sie verneinte
jeden weiteren Getreidebeſitz, doch wurden in einem Seitengebäude unter
hoch aufgeſchüttetem Flachs nicht weniger als 63,18 Zeutner Roggen auf=
gefunden
, der daſelbſt anſcheinend ſchon ſeit längerer Zeit lagerte. Man
beſchlagnahmte das ſo Verheimlichte, und der na. räglich erſchienene St.
ſuchte in höchſter Erregung die Wegſchaffung zu verhindern, ſodaß er mr
mit Müihe zu beruhigen war. Die Gendarmerie hatte der Familie auf
ihr Erſuchen 20 Zentner vorläufig belaſſen, mußte aber am 20. Januar
auf Anordnung der Behörde dieſen Reſt ebenfalls fortbringen, was zu
einer ungleich beftigeren Ausſchreitung des St. führte. Er iſt nach ge=
richtsärztlichem
Gutachten äußerſt leicht ervegbar und inſofern gemindert
zuvechnungsfähig, ſo daß ungeachtet des wüitenden Verhaltens mildernde
Umſtände Platz griffen. Er leugnet jede Verheimlichung und will jene
große Menge erſt nach der Dezemberreviſion mit Rückſicht auf ſeim Brand=
unglück
von Bauern der Umgegend zugewendet erhaltem haben. Der
ganze Befund widerlegt dieſe, jetzt erſt aufgetauchte Behauptung, ins=
beſondere
hatte die Gendarmerie die erwähnte Flachsaufhäufung ſchom
damals angetroffen und als unverfänglich angeſehen, bis die ſpäteve ge=
naue
Pwifung das überraſchende Ergebnis zeitigte. Frau St. ſchützt be=
züglich
der ihr zur Laſt gelegtem Verheimlichung vor, ſich nur um den
Haushalt zu kümmern und daher keinen Beſcheid über Erntevorräte zu
wiſſen. Ihre gegenteilige Kenntnis und wiſſentlich falſche Verſicherung
düinkte dem Schöffengericht nicht erwieſen, und in der Berufungsinſtanz
war man derſelben Auffaſſung. St.s Schuld wurde wieder feſtgeſtellte.
und das Beruſungsgericht erachtete in Anbetracht ſeiner Perſönlichkeit
ſowohl die Strafen für den Widerſtand als auch die für das Vergehei
gegem die Reichsgetreideovdnung verhängte zuläſſige Mindeſtſtrafe für
ausreichend, weshalb die Berufungen verworfen wurden.
8 Verwaltungsgerichtshof. Sache Brücher. Der Staatsanwalt,
Reg.=Rat Dittmar, ließ den in der Anklage auf die Dienſtentlaſſung
enthaltenen Antrag fallen und beantragte, eine Geldſtrafe auszuſpre=
chen
. Rechtsanwalt Neuſchäffer hielt am Antrag auf Freiſprechung
feſt, Brücher ſelbſt bat um milde Beurteilung. Die Urteilsverkündigung
iſt auf heute (Dienstag) abend 6 Uhr feſtgeſetzt.
8 Provinzialausſchuß. Iu der Sitzung vom 14. d. M. beſchloß das
Gericht, zum Konzeſſionsgeſuch v. d. Wehd, Alexanderſtraße 5, eine
erneute Stellungnahme der Wirtſchaftsdeputation zu veranlaſſen im
Hinblick auf den behaupteten Umſatz im Gewerbebetrieb. Dem Wirt
Danz, Bleichſtraße, wurde wegen Förderung der Unzucht die Kon=
zeſſion
entzogen. Betr. Enteignung von Baugelände in
der Gemarkung Steinheim wird der Enteignungsantrag vorläufig
zurückgenommen. Es ſoll mit Rückſicht auf das dem Gutspächter Burger
günſtige Gutachten des Beigeordneten Walter=Lengfeld eine gütliche Er=
ledigung
angeſtrebt werden. Der Eliſabeth Schuchmann in
Griesheim wurde der Wandergewerbeſchein erteilt.
8 Zur Angeſtelltenverſicherung. In den Blättern für Genoſſenſchafts=
weſen
wird darauf aufmerkſam gemacht, daß es in den Jahren 19141920
vor allem in den Kriegsjahren vielen Verſicherungspflichtigen nicht
immer möglich geweſen iſt, die Anwwartſchaft für die einzelnen Jahre durch
die zur Erhaltung derſelben nötige Beitragsleiſtung aufrechtzuerhalten.
Es können durch Kriegsteilnahme und ſonſtige Umſtände Lücken in der
Reiſhenfolge der Jahre (Aufeinanderfolge der Beitragsmonate) entſtanden
ſein, die der Betreffende nicht immer genau verfolgt hat. Mit 31. De=
zember
1921 läuft die Friſt zur Nachzahlung freiwilliger Beiträge für die
Jahre 19141920 ab. Um die Anſprüche nicht zu verlieren, müſſen alſo
die fehllenden freiwilligen Beiträge bis zum Jahresſchluffe eingezahlt wer=
den
. Zur Erhaltung der Anwartſchaft müſſen in jedem Jahre mindeſtens
8 Kalendermonate mit Pflicht= oder freiwilligen Beiträgen oder mit ſogen.
Erſatztatſachen (z. B. Krankheit, Mülitärdſienſt) belegt ſein. Ferner kön=
nen
Angeſtellte bis zum 31. Dezember 1921 Pflichtbeiträge, deren Entrich=
tung
aus einem nicht in ihrer Perſon liegenden Grunde unterblieben,

Wiſſenſchaftliches Inſtitut der Elſaß=
Lothringer im Reich.
* Im Feſtſaal des Senckenbergiſchen Muſeums in Frank=
furt
fand am 12. d. M. aus Anlaß der Gründung des
Wiſſenſchaftlichen Inſtituts der Elſaß= Loth=
ringer
im Reiche eine ſeſtliche Verſammlung ſtatt. Der
Vorſitzende des Inſtituts, Univerſitätsprofeſſor Geh. Reg.=Nat
Albert Ehrhardt, betonte in der Weiherede, daß rund 140 000
Elſaß=Lothringer bisher aus ihrem alten Heimatland ausgewie=
ſen
worden ſind oder auswanderten. Von Anfang an habe ſich
unter den Ausgewieſenen eine größe Zahl hochgemuter Mägner
beſunden, die ſich ihrer Schickſalsgenoſſen annahmen durch Grün=
dung
der Hilsorganiſationen für die Elſaß=Lothringer. Auf dem
2. Vertretertag des Hilfsbundes für Elſaß=Lothringen im Jahre
1919 ſei der Antrag angenommen worden, als Erſatz die ver=
loren
gegangene Landesbibliothek in Straßburg
eine neue Alſatica=Bibliothek aufzubauen. Die=
ſem
Gedanken ſolle das Wiſſenſchaftliche Inſtitut der Elſaß= Loth=
ringer
im Reiche dienen. Dieſes Inſtitut habe nach ſeinen
Satzungen keine politiſchen Ziele. Es ſei beſtrebt, den Gemein=
ſchaftsſinn
in den Kreiſen der bisherigen Flüchtlinge zu ſördern,
ſodaß esſich für Deutſchland als eine einigende, aufbauende Kraft
erweiſen werde. Miniſterialdirektor Götz überbrachte den Ver=
ſammelten
die Grüße des Reichsminiſteriums des Innern, der
Reichsregierung und der Abteilung Elſaß=Lothringen des Reichs=
miniſteriums
. Er dankte allen denen, die zur Schöpfung des
Inſtituts beigetragen haben, namentlich der Univerſität Frank=
furt
, der Stadt Frankfurt und der Handelskammer. In einem
längeren Vortrag zeigte Univerſitätsprofeſſor Dr. Schult=
Frankfurt, daß das Elſaß an den drei Gipfelpunkten der deut=
ſchen
Dichtung einen hervoragenden Anteil hat und daß das
Elſaß durch ſeine Literatur eng mit Deutſchland verbunden iſt.
Das Wiſſenſchaftliche Inſtitut der Elſaß=Lothringer im Reiche
hat die Aufgabe, Träger der kulturellen und wiſſenſchaftlichen
Intereſſen zu werden, die die Elſaß=Lothringer geiſtig und
ſeeliſch untereinander und mit den deutſchen Ländern allezeit ver=
bunden
haben und weiterhin verbinden. Zur Erfüllung dieſer
Aufgabe ſoll eine Biblithek elſaß=lothringiſchen Inhalts gegrün=
det
und eine Reihe von Veröffentlichungen wiſſenſchaftlicher und
volkstümlicher Art herausgegeben werden. Das Inſtitut wird
ſeinen Sitz bei der Frankfurter Univerſität erhalten und ſelbſt

die Mittel, die es benötigt, aufbringen. Dieſe belaufen ſich
jährlich auf 200 000 Mark. Die Mitgliederzahl hat das 12. Hun=
dert
bereits überſchritten. Die Hauptaufgabe des Inſtituts
wird die Herausgabe von Werken der elſäſſiſchen Lite=
ratur
ſein. Im nächſten Jahre ſoll ein weiterer Band Mur=
ner
und Fiſchart folgen. Auf einen größeren Leſerkreis iſt ein
elſaß=lothringiſches Jahrbuch berechnet, das an alle Mitglieder
des Inſtituts ausgegeben werden ſoll. Das Jahrbuch wird
Gegenſtände der Literatur und Geſchichte, der Kunſt und anderer
Gebiete des elſäſſiſchen Eigenlebens behandeln, auch das Wirken
zeitgenöſſiſcher Dichter: das junge Elſaß ſoll hier zu Wort kom=
men
. An die weiteſten Kreiſe wendet ſich eine elſaß=lothringiſche
Haus=Bücherei. Durch ſie follen jährlich etwa ſechs Bändchen,
die elſäſſiſche und lothringiſche Sagen, neuere elſäſſiſche Dich=
ter
, Städtebilder aus Elſaß=Lothringen uſw. behandeln, den Ver=
triebenen
zu billigem Preis in die Hand gegeben werden. Ferner
iſt ein Katalog in Bearbeitung, der alle in deutſchen Bibliotheken
enthaltenen elſaß=lothringiſchen Werke regiſtriert und den Mit=
gliedern
des Inſtituts namentlich die ältere Literatur über
Elſaß=Lothringen, die unter den gegenwärtigen Verhältniſſen
ſchwer zu beſchaffen iſt, leichter zugänglich macht. Für die Ge=
ſchichte
Elſaß=Lothringens, vor allem die der deutſchen Zeit, ſoll
ein elſaß=lothringiſches Archiv angelegt werden, in dem die Nie=
derſchriften
und Aufzeichnungen von Männern, die im öffent.
lichen Leben Elſaß=Lothringens maßgebend hervorgetreten ſind,
Aufnahme finden ſollen.
Als Nachfeier zu der feſtlichen Eröffnung des Wiſſen=
ſchaftlichen
Inſtituts der Elſaß=Lothringer im Reiche fand geſtern
abend im Hauſe der Geſellſchaft für Induſtrie, Haudel und
Wiſſenſchaft ein zwangloſer Abend ſtatt. Auf dieſem ergriff
Oberpräſident Dr. Schwander=Kaſſel, der langjährige Bür=
germeiſter
von Straßburg, das Wort und führte folgendes aus:
Ich ſpreche zu Ihnen als Elſäſſer, der Deutſchland über alles
liebt. Wir wollen mit dieſem Werke (der Gründung des Wiſſen=
ſchaftlichen
Inſtituts) einen Kranz niederlegen, wie man dies
tut an den Gräbern der lieben Toten, denn es beſteht kaum ein
Zweifel, daß das Geſchick des elſäſſiſchen Volkstums beſiegelt
iſt, daß es untergehen wird. Erfüllt ſich dieſes Schickſal, ſo be=
deutet
das ein weiteres Verarmen der europäiſchen Seele. Die
geſchäftigen Politikmacher von heute kennen von dieſen Zuſam=
menhängen
nichts, denn die Selbſtbeſtimmung der Völ=
ker
iſt nur Schönrednerei in ihrem Munde, ſie kennen

nur die Tat der Gewalt. Die Geſchichte wird über ſie
richten. Wir wollen keine Revanchegedanken erörtern, wir wollen.
dem Kulturgedanken dienen, wir wollen vom deutſchen Volks=
tume
in Elſaß retten, was zu retten iſt. Wir wollen in ſegnen=
der
Liebe des zurückgelaſſenen Landes gedenken und müſſen es
unſeren früheren Landesgenoſſen überlaſſen, wie ſie ſich in den
gegebenen Verhältniſſen zurecht finden. Wir wollen mit dem
Wiſſenſchaftlichen Inſtitut den Elſaß=Lothringern im Reiche ein
Denkmal der Trene zum Heimatboden weihen in einer Zeir der
Vertragsbrüche und der zyniſchen Vergewaltigungen. Unſeren
reichsdeutſchen Landsleuten geben wir damit einen Aufruſ zur
Selbſtbeſinnung auf ihr eigenes Volkstum und ihre Voltsſeele.
Das iſt heute leider dringend nötig. Dem eifrigen Bemühen,
das durch unſer Volk geht, deutſche Art und deutſches Weſen zu
vernichten, ſetzen wir uns entgegen mit einer Gebärde, die um
ſo wirkſamer ſein muß, als ſie durch den Druck unverkennbarer
Tatſachen gegeben iſt. Wenn wir verſuchen, dem bedrohten,
Volkstum beizuſtehen, dienen wir damit dem deutſchen Volke.
Ich hoffe, daß der Stern unſeres Vaterlandes einſt wieder leuch=
ten
wird.
Vom grünen Tiſch.
m. Berlin, 12. Nov. Das Reichsſteuerblatt iſt
eine Fundgrube bureaukratiſcher Koſtbarkeiten. Was Luxus iſt
und nicht, können ſchon Leute ſchwer entſcheiden, die mitten im
Leben ſtehen. Aber wenn ſolche Entſcheidungen vom grünen
Tiſch gefällt werden, dann kommt allemal Unſinn heraus.
In der neueſten Nummer des Steuerblattes iſt die Löſung
eines ſicher monateiangen und daher für die Steuerzahler ſehr
koſtſpieligen Kopfzerbrechens enthalten. Man hatte Leder=
und Pelzhandſchuhe für luxusſteuerpflichtig erklärt, hatte
aber vergeſſen, daß es in Deutſchland Kriegsbeſchädigte
gibt und daß es ein ſchreiendes Unrecht wäre, den Opfern des
Krieges, wenn ſie ſich Leder= und Pelzhandſchuhe auf Grund
ärztlicher Verordnung kaufen müſſen, dafür Luxusſteuer abzu=
nehmen
. Man griff daher zu folgenedm Ausweg:
Der Herſteller von luxusſteuerpflichtigen Handſchuhen aus
Leder oder Pelzwerk kann ſolche Handſchuhe an handverletzte
Kriegsbeſchädigte, Träger von Kunſtgliedern oder an Verſor=
gungsbehörden
gegen Vorlegung einer Beſcheinigung der Ver=
ſorgungsbehörde
luxusſteuerfrei liefern. Zur näheren Aus=
führung
dieſer Beſtimmung ſind ſehr genaue Anordmungen ge=

[ ][  ][ ]

Rummer 306.

Seite 3.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. November 1921.

aber zur Erhaltung der Anwartſchaft notwendig ſind, ſämtlich oder teil=
weiſe
machentrichten oder die Stundung bei der Reichsverſicherungsanſtalt
für Angeſtellte beantragen.
8 Sparvermögen und Steuergeſetze. In den Blättern für Genoſſen=
ſchaftsweſen
macht Dr. Meher dauauf aufmerkſam, daß eine Steuerfrei=
heit
anzuſtveben wäre, daß von der Einkommenſteuer frei wären die im=
neuhalb
eines Jahres auf Sparkonto einer Bank, Sparkaſſe oder Kredit=
genoſſenſchaft
in beſtimmter Höhe zurückgelegten Beträge, daß ferner von
den künftigen Vermögensſteuern (veredeltes Reichsnotopfer, Vermögens=
zuwachsſteuer
) ein beſtiummt feſtgelegter Höchſtbetrag derartiger Spargel=
der
von der Steuer befreit bleibt. Eine derartige Forderung liege zwei=
fellos
im Intereſſe des Klleinrentnerſtandes und auch iin Indereſſe der
Letreffenden Kreditorganiſationen, denen bei dem Mangel an Sparbetrieb
immer mehr fremde Gelder entzogei wwürden.
Weihnachtsbeſcherung in den ſtüdtiſchen Wohlfahrtsanſialten uud
Kinderheimen. Wenn auch durch die jetzigen Zeitverhältniſſo die Gebe=
freudigkeit
der Bürgerſchaft in hehem Maße in, Anipruch genonmen
wird, ſo glaubt doch das Städtiſche Wohlfahrtsamt annehmeir zu dütfen,
daß die Gönner der ſtädtiſchen Wohlfahrtsanſtalten (Krankenhaus, Al=
tersheim
, Verſorgungshaus und Kinderheine) ſich der Bitte nicht ve½
ſchließen werden, durch Gaben die althergebrachte Weihnachtsbeſcherung
in dieſen Anſtalten wenn auch in beſcheidenerem Umfang als in frühe=
ven
Johren ermöglichen zu helfen. Zu dieſem Zwecke wird dermalen
eine Hausfammlung vorgenommen. Um die Spender vor unbefugter Jil=
anſpruchnahme
zu ſchützen, tvind der Sammler ſich durch eine von dem
Städtiſchen Wohlfahrtsamt ausgeſtellte Beſcheinigung ausioeiſen können.
Volkstheater. Morgen geht als neue Kindervorſtellung Doun=
röschen
in Szene und abends, zum zweiten und letzten Male,
3 Lorle vom Schwarzwald‟. Es ſei auf die beiden Darbietungen ganz
beſonders aufmerkſam gemacht. Die Direktion bittet uns, unſeren Leſern
mit zuteilenKdaß der Saal guut geheizt iſt.
* Chriſtlicher Verein junger Männer Darnſtadt, Alezanderſtraße 22
(Inf.=Kaſarne). Der verſloſſene Sonntag ſtand unter dem Zeichen des
Reichsjugendtages und der Aufruf des Neichswarts hatte ge=
zündet
; überall ſah man ein freudiges Regen und zielbewußte, hoffnungs=
frohe
Jugend, die für die Sache ihres Meiſters und damit auch für ihre
Jugendſache als das perſönlichſte eintrat. Auch hier in Darmſtadt waren
die Jumgmanmen auf dem Plat getreten. In unſerer Stadt wurde dar
Tag mit einem Jugendgortesdienſt in der Stadtkapelle einge=
leſtet
. Pfaruer Schrenk aus Fnankfunt g. M. zeigte in ſeiner Predigt,
daß er die Jugend verſteht. Im Anſchluß an Ev. Joh. 1, 3547 zeigte
er auf eine Jugendbewegung, die in ihrer Zeit auch etwas ſuchte und die
angezogen von dem Zeugnis des Johammes, die Spuren verfolgte und
von denen dann jeder ſeinen Zeitgenoſſen und Freunden bekunden konnte,
wir haben den Meſſias gefunden, den Chriſtus. Suchen, Finden und
Werden, das wwaren die Hauptmomente ſeiner Predigt und ein Aufruſen
dazu, ganze Zeugen zu werden. Der Nachmittag war der Werbearbeit
als Feldzug durch die Stadt gewidmet und ziberall konnte man die Grup=
pen
der C. V. J.M. ſehen, wie ſie in freundlicher Weiſe unſere Jugend in
ihr Heim einluden, um ſich dort einmal ims Auge zu ſchauen und ſich von
Menſch zu Menſch kennei zu lernen. Das Bemüihen brachte ſeine Frucht,
wie das jummer dor Lohn der Treue iſt. Am Abend kam das Jungvolk
mit allem Erwenrtungen, vielleicht auch mancher kritiſch, um zu ſehen, was
im C. V. J. M. los ſef. In den freundlich geſchmnückten Räumen, die jeder=
zeit
anheimeld ſind, ſaßen ſie zurſammen bei einer Taſſe Kaffee und von
den Vereinsmüittern geſtifteten Kuchem und daben hautten die Herzen auf,
Freundſchaften wurden geſchloſſei und das Progvamm zeigte, daß hier
eizr freies, fröhliches Völkchen ſvohnt. In reicher Weiſe ſvechſelten Muſika,
Poſaunenchor, Stzeichoncheſter, Deklaugationer ernſten und heiterem In=
halts
und dazuviſchen klane Zeugniſſe von verſchiedenen Altfreunden zur
Ermmnterung der Jatgend, die bezeugten, was ihnen der C.V. J.M. in
ihrer Jugend war und wie ſie durch dieſe Führung Lebenserfolg und
Manneskraft empfingem und vor allem auch zu Menſchen für den Alltag
herangewachſen ſind. Der ganze Abend trug das Gepräge friſcher, froher
und geſunder chriſtlicher Ant. Wdie eünn Leurcktturur iu ſturmbewegter Zeit
ſtehen unſore C. V.J.M.=Vereine da und verbreiten eimen klaaen und
hellen Schein, auch der Reichswerbetag hat aufs neue gezeigt, daß fröh=
liches
, geſundes Chriſtentum auch für unſere Juugend noch eine werbende
Kraft hat. Die Zeit brängt zur Enlſcheiduurg, deshalb ergeht der Ruf
inmar wieder aufs neue an uuſere Mnntosjugend, ſich zuſammenzuſin=
Daur zu allenr Edlen, Guten, Wahren uunzd Neinter= und allem Laſter, aller
Zügelloſigkeit und Scheinunännlichkeit deiu Kwieg zuu erklären. Deshalb
geht das Werbei und Kämpfen weiter unteu der Flagge des Evangeliums
und unter dem Motto: Auf deunt, die Macht wird kommen, auf mſit bem
jungen Tag! Die Räume des C.V. J.M. ſtehem jeden Abend den jungen
Männeun ofſen und viele, die famillenlos hier weilen, finden dort eim
trautes Heint.
* Die Ev. Jugendvereinigung der Johannesgemeinde feierte ihr 27.
Jahresfeſt. Im Gottesdienſt amr Morgen wurde der Jugendarbeit ge=
docht
. Am Abend fand im Saale des Gemeindehauſes ein Fawilienabend
ſtatt. Das älteſte Vorſtandsmitglied, Herr Eifert, müt ſeinen jungen
Helfern hatte den Kartenverkauf wieder fo gut urganüſiert, daß der Sagl
Dis iu den letzten Winkel beſetzt war. (Auch Frau Lina Paul half dabei
wieder in altgewohnter Freundlichkeit.) Der Abend war auf Hans
Sachs eingeſtellt. Klavier= und Geigenmuſik hatten einige junge So=
liſten
den Meiſterſingern emtnommen. Im erſten Teil gab der Vor=
ſitzende
nach drur kurzen Vorſpruch eines Mitgliedes, dem eine Strophe
Fes Lutherliedes, von Allen geſungen, ſich paſſend anfügte, eine Ueberſicht
über die im vergangenen Veueimsjahr gemeinrſam erarbeiteten und or=
lebten
Feſte, Vorträge, Ausſpwache= und Leſeubende, Beſichtigungen, Fahr=
ten
, Sport und Turnen (wvobei vergeſſen wuurde, der kleinen eifrigen
Stenographenabteilung unter Georg Bruſt zu gedenken), und ſtellte als
Ziel des Strebens hin: Jungfein im Sinne echten, tapfeven, ſelbſt=
berantwortlichen
Strebens bis in die tiefſten Diefen eigener und damit
göttlicher Wahrheit und Kraft. Unter der Oberleirung des Herrn Archiv=
ſekretärs
Lang, vorgeführt von Turnwart Arndt, zeigten die Turner bis
zu den Jüngſten hevab an dem von freundlichem Gltern geſtifteten Reck
und beſonders au Barren ſauber ausgearbeitete Uehungen. Im 2. Teil
gab ein Vereinsbruder einen kurzen Ueberblick über das Leben und
Schaffen von Hans Sachs. Zwiſchenhimein durften wir einmal dem Mei=
ſter
ſelber in die Schuſterſtube blichen und aus ſeinem eigenen Munde
und durch ſeine beiden luſtigen Lehrbuben ein paar Meiſtergeſänge höven.
Den Beſchluß machten zwei Schwänke von Hans Sachs: Der fahrende
Schüler im Pauadeis und Das Narrenſchneiden‟. Die Darſteller und
die Darſtellerinmen wanen ſelber ſo gepackt von der frohen Laune, daß
ſie in ſprudelndem Humor die Zuſchauer zu immer neuem Jubel hin=
riſſen
.
sw. Wählerverſammlung der Sozialdemokratiſchen Partei. Am
Saustag abend ſprach im Städtiſchen Saalbau der frühere Präſident des
Heſſiſchen Landesbildungsamtes, Dr. Strecker, über das Thema:
Warum ich Sozialdemokrat wurde. Der Saal wpar bis !

auf den letzten Platz beſetzt. Redner führte unter anderem aus: Wie der
Reichspräſident Ebert im Reiche, ſo habe auch Staatspräſident Ulrich ſeine
Macht auf das Vertrauen des Volkes, die politiſche Reife und Organi=
ſation
der Arbeiter geſtützt und nicht wie das alte Regime auf Bajonette.
Das waren die Fundamente, auf denen es gelang, einen neuen Volksſtaat
zu errichten. Im Gegenſatz zum Reiche hatten wir in Heſſen under der
Oppoſition einen ruhigen Kurs. In den fortwährenden Regierungswech=
ſeln
des Reiches liege Shſtem, die Oppoſition habe ein Intereſſe darau
und arbeite darauf hin. Wenn die Miniſter ſich eine vertieſte Sach= und
Perſonalkeuntuis erworben hitten, müßten ſie wwieder gehen und könnten
ſich ſo nicht einarbeiten. Es wäre ſegensreich, wenn der Finanzminiſter,
der die ſoziale Steuerreform einführte, noch am Leben wäre, es ſei be=
dauerlich
, da wir gerade jetzt am Abgrunde des Bankerottes gehen. Ned=
ner
ſtreiſt dann die weilevenr Reichsminiſterpoſten und meint, daß gerade
durch den häufigen Wechſel dem Volke das ganze parlamentariſche Syſten
verleidet zuonden ſei. Darum ſolle die Sozialdemokratie niemals in einem
republitaniſchen Deutſchland aus der Regierung austreten. Sodann
ſprach er über die Schafſung der Verfaſſung und deren Bedeutung. Durch
Las Siedlungsgeſetz ſeien über 6000 Landbewerber zufriedengeſtellt wvor=
den
. Der Halishalt iſt unter Berüichſichtigung der Geldentwertung auf
Zweidrittel des Friebenshaushaltes zurückgegangen, das Defizit geringer
als früher. Eingehend beſprach Dr. Strecker die Schulpolitik und kam
Cann auf ſeine Erſahrungen zu ſprechen, die er in Genf geſammelt hat,
von der ſchädlichen Wirkung der Meldunget über die Regimentsfeiern
auf die Stellungnahmne der Völkerbundsdelegierten in deu oberſchleſiſchen
Frag:. Der Völkerbund ſei für ſeine Leiter und für ihre Machtpolitik
ein Hemmſchu). Durch dein Eintzritt Deurtſchlands in den Völkerbund
biste ſich an der Seite der Neutralen Gelegenheit, die Feſſeln des Frie=
densveutrages
zu lockern und zu zerveißen. Er habe in Genf einer erbar=
mungsloſen
Machtpolitik, in der ruſſiſchen und in der oberſchleſiſchen
Frage ins Auge ſchzuen können. Seine Rede klang im ein Bekenntnis
zum internationalen Sozialismus aus. Nach längerer Diskuſſion wurde
die Verſammlung gegen 12 Uhr geſchloſſen.
* Die Freireligiöfe Tagung in der Turnhalle am Sonntag nachmittag
zuurde, io ſchreibt man uns, durch den Choral Gintracht, holde Ein=
tracht
ſteig hernieder vom Sängerkreis ſtmmmungsvoll eingeleitet.
Nach den Einführungsworten des Vorſitzenden, Herrn Zahnarzt Dr.
Fuchs, ſprackh der 70jährige Veteran der freireligiöſen Bewegumg, Heru
Prediger Voigt von Ofſenbach, über die Begriffe: Neligion, Neligions=
ſyſteme
und freie Neligion. Der bekannte Prediger Tſchien endwickelte
darauf die ethiſchen Werte der freien Religion, die in der Fordewung
gipfeln. Gutes zu tun und gut zu ſein aus freiem Willen, aus ſozialem
Gefühl herauis, um des Guten und des Nächſten willen, nicht aber erſt
im Hinblick auf jenſeitige Belohnung oder Strafe. Denn die freireligiöfe
Aaſchauung lechntz alle tranſzedenten Begriffe ab. Die Forderungen in
Schul= und Erziehungsfragen behandelte Herr Lehrer Bünau= Darm=
ſtadt
. In Hinſicht der Schurlen vertreten die freireligiöſen Gemeinden
etwa das Görlitzer Progvamm. Den Vorträgen folgte eine rege Aus=
ſprache
zuiſchen Freunden und Gegnertt.
* Der Verband der Heſſiſchen Regimentsvereiue hat mit einer Kund=
gebung
ſich an den Herrn Reichspräfidenten gewendet und dieſen gebelen,
mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln fhärfſte Verwahrung einzu=
legen
gegen den unerhörten Willkürakt eines belgiſchen Kriegs=
gerichtes
in Aachen. Wie erianerlich, hat dieſes 19 Kumeraden des
ehemaligenr Inf.=Regts. Nr. 56 verhaftet und zu je 3 Monaten Gefängis
und 10 000 Mark Geldſtrafe veruretält, weil ſie aus ihrem Regnneuts=
verein
nicht austraten, nachdem der Vorſitzende des Vereins im unbeſetz=
ten
Gebiet in einer Anſprache an die benkwürdigen Worte des Franzoſen
Gambetta erinnerte: Nie davon reden, immer daran den=
ken
. Der Veoband hofft zuverſichtlich, daß der Herr Reichspräſident
ſich voll einſetzen wird für dieſe Sache, die nicht nur beſtimmte Kreiſe
angeht, ſondern jeden deutſchfihlenden Meuſchen, der deuſtſchen Stolz
und Ehrgefühl beſitzt.

Mittwoch, den 16. Rovember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 70, 69
und 66, je 800 gr Brot. Marke. Nr. 61, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot.
Für Kinder: /Weiße Karten), Marke Nr. 55 800 gr Brot.
Marke Nr. 51, 560 gr Mehl vder 800 gr Brot.
Gerſtenmehl: (Hohenlohes Kindernahrung) 1 Pfund zu 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Hanshaltungsmehl: Bis 30. November auf die Lebensmittel=
marken
Dieburg blau und weiß, je 800 gr Haushaltungs=
mehl
zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Auf Marke Marie der blauen Lebensmittelkarten
je ½ Liter Vollmilch zum Preiſe von 95 Pfg.
Vollmilch für Kinder und werdende Mütter vom 11. bis 14. No=
vember
1921 100 %o.
Zucker: Bis einſchl. 20. Nobember auf Marke Käthe 2 Pfund.

la Rernſeife: Ganze Riegel zu 19 Mk., halbe Riegel zu 9.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (½/
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Holzberſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 9 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle,
Verkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw. an jeder=
mann
: Jeden Mittwoch und Donnerstag von 812 Uhr
vormittags und von 2½6 Uhr nachmittags bei der Städt.
Materialverwaltung im Hinterhaus des Stadthauſes.

Die Dienſträume des Lebensmttelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffnel
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet,

* Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft erhielt, ſoeben von
dem Neuen Thoater in Frankfurt die Mätteilung, daß die für heute vor=
geſehene
Aufführung von W. v. Scholz Wettlauf mit dem
Schatten wegen Erkrankung von Frau Sagan, der Trägerin der
weiblichen Hauuptrolle, ver ſchoben wenden muß; deu Tag der Auf=
führumg
wiud ſpäter bekannt gegeben.

* Ebangeliſcher Bund. An den Vortuag von Profeſſor D. Matthes
über Sozialismus und evangeliſche Kirche, der bei freiem Eintritt heute
abend um 8 Uhr im Feierabend, Stiftſtraße 51, ſtattfindet, ſei noch=
mals
erinnert.
* Goethebund Darmſtadt (Freie Vereinigung) Auf den heute abend
im Muſikvereinsſaal ſtattfindenden Hölderlin=Abend von Dr.
Obenauer ſei nochmals hingewieſen. Karten in der Buchhandlung Berg=
ſträßer
und an der Abendkaſſe.
* Hefſſiſcher Penſionärverein. Die heſſiſchen Altpenſionäre, ſowie die
Witwen und Hinterbliebenen von Beamten erhalten ſeither nur die
Hälfte der Teuerungszulagen, worüber in einer beſonders angeſetzten
Hauptverſammlung, die am Mittwoch nachmittag im Kaiſerſaal abge=
halten
wird, öffentlich verhandelt werden ſoll. Auch andere Fragen,
die unbillig ſind, ſollen hierbei erwähnt werden. (S. Anz.)
Martinskirche. Nächſten Mittwoch, abends 8 Uhr, fimdet eine kir=
cheumuſikaliſche
Feier des Rirchengeſangbereins unter Mitwirkung maiſika=
liſcher
Einzelträfte ſtatt. Der Ciutritt iſt frei.
* Der Frembenlegionär wird auf vielſeitiges Verlangen nochmals
am Sonntag, den 20. November, abends, im Mathildenhöhſaale durch den
Klub Fröhlichkeit zur Aufführung kommen. Vorverkaufskartei
ſind beim Verkehrsburenu erhältlich. (S. Auz.)
* Im Silberkranz. Ihre Siſbere Hochzeit feiern am 16. ds. Mts.
Ceorg Becker, Stellwerkmeiſter, und deſſen Ehefrau Maria, geb. Späth.
sw. Eiſenhahnunfälle. Am Montag früh fuhr die Lolomotibe des
fahrplanmäßigen Perſonenzuges 608 ab Oſtbahutzof mit einer Güterzugs=
lokomotzibe
außerhalb des Bahnhofes an der Kreuzung der Odenwald=
Gahnen zuſammen. Beide Maſchinen ſowie ein 4. Klaſſewagen wurden
aus den Schienen geſchoben. Der Wagen bildete den Schutzwagen, ſodaß
er verſchloſſen war und Perſonenſchaden dadurch nicht entſtand. Der Ver=
kehr
wird durch Umſteigen aufrecht erhalten, bis da3 letzte Hindernis aus
dem Wege geräumt iſt. In der Nacht von Somstag zum Sonntag ent=
gleiſte
bei Nieder=Ramſtadt auf bisher ungeklärte Weiſe eine
Lokomotütze und Wagen eines Perſonenzuges. Auch hierbei kam es micht
zu Verluſten.

Oppau=Schauturnen.
hm. Wie an dieſer Stelle ſchon mitgeteilt, veranſtalter die Darm=
ſtädter
Turnerſchaft am Samstag, deu 19. November, abends 8 Uhr, in
der Turnhalle am Woogsplatz ein großes Bühnen=Schautuner zum
Beſten der durch die Exploſionslataſtrophe ſehr ſchwer betroffene Oppmuer
Turnerſchaft. Neben äußerſt rühvigen und verdienſtvollen Tumenn hat
auch der noch ſehr jugenöliche uad in Darmſtadt gut bekante Gipfeltur=
ner
Schantz den Tod bei dem furchtbaren Unglück gefunden. Viele Tuu=
ner
liegen noch ſchzververletzt in den Krankenhäuſern und wird von dieſen
der größte Teil durch die ſchweren körperlichen Schäden nicht mehr auf
dem Turnplatz tätig ſein köunen.
Sind auch hohe Geldſpenbden und Staatszuſchüſſe zu verzeichnen, ſo
reichen dieſe bei weitem nicht aus, um die Not der ſchwergeprüften Op=
pauer
Bevölkerung nur einigermaßen zu lindern. Werken der Wohl=
tätigkeit
hat die hieſige Turnerſchaſt immer ihre tätige Mithäilfe geſchenkt.
Sie will mit obiger Veuanſtaltung ſeuneut beweiſen, daß ſie ſich beweit=
willigſt
und gerue in deir Dieuſt einer gauten Sache ſtellt. Die Darmſtädter
Turnerſchaft wichtet an alle Kreiſe der hieſigen Bevölkerung, wie auch
diefenigen der Umgebung die herzlichſte Bitte, die obige Veranſtaltung
uecht zahlreich zu beſuchen, damit ein hoher Betrag wach Oppau abgeführt
wverden kann. Werbe ein Jeder in ſeiner Werkſtätte, auf ſeinem Bureau
für das Oppau=Schauturnen!
Schulen, Fabriken und Behörden ſeiett gebeten, an ihren Anſchlag=
plätzen
und duuch Nundſchreiben auf das Oppa=Schauuumnen hinzuweiſen.
Herzlicher Dank iſt dieſen Stellen gewiß.
Beteiligt ſind an den turneriſchen Darbietungen, alle Vereine der
Darnſtädter Turnerſchaft, nämlich: Turngemeinde Darmſtadt, Turn=
gemeinde
Beſſungen, Turngefellſchaft Darmſtadt, Akademiſche Turnver=
bindung
Alemaunia und Akademiſche Turnverbindung Ghübelliunüa.
Für reiche Abwechſelung in deu Turnfolge iſt beſonders Sorgfalt ver=
wandt
worden. Geräte= und Freiübungen aus den Gebieten des Män=
ner
= Frauei= und Jugendturnens ſind darin enthalten.
Die Singmaunſchaften der einzelnen Turnvereine weuden durch Maſ=
ſenchöre
deir Abend ver ſchönern.
Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen und zwar im Verkehrs=
bureau
, Schilerkarten aurch bei der Hausmeiſtern der Vereinsturnhallen
der Turngemeinde Darmſtadt (Woogsplatz), Turngemeinde Beſſungen
(Heidelbergeu Straße 131), Turngeſellſchaft (Dieburger Straße 26), Stu=
deutenkarten
in der Hochſchule. (Näheres durch Anzeigen und Plakate.)

Kunſtnotizen.
lleber Werke. Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Rebaktion ihr Urteil vor.
Kammermuſikabend für Gitarre und Laute.
Die M. G.V. unter Leitung ihres Dirigenten, Herrn Kammermuſikers
W. Manecke veranſtaltet, wie mitgeteilt am Samstag, den 19. No=
vember
, abends 8 Uhr, im Mozartſaal (Schulſtraße 8) ihren zweiten
Kammermuſikabend. Die Namen der Mitwirkenden ſind Frau Paula
Momber=Manecke, Lautenſängerin, Herr Paul Schnurrbuſch, Konzerk=
meiſter
(Violine), Herr Kammermuſiker Hans Sprenger (Solo=
Bratſchiſt), Herr Kammermuſiker W. Manecke (Gitarre). Ueber die
Konzert= und Lautenſängerin Frau Paula Momber=Manecke,
welche erſt kürzlich im Kurhaus Wiesbaden ein Konzert gab, ſchreibt
die Kurshausverwaltung: Frau Momber=Manecke hat hier ſehr gur
gefallen, ſie iſt eine ſympathiſche Künſtlerin, die infolge ihrer gediegenen
Leiſtungen raſch den Kontakt mit dem Publikum herſtellt.

+ Arheilgen, 14. Nob. Die hieſiger Vor= und Nachkirch=
weihtage
, welche in dieſem Jahre ſehr unter der ſchlechten Witverung
zu leiden hatten, ſind nun vorüber. Unſere Geſchäftsleute, befonders bie
Wirte, machten gute Geſchäfte und düften auf ihre Mochnung gekommen
ſein. Da man hier bis zum Jahresſchluſſe mit dem Eintreffen der bei
der Firma Schilling in Appolda beſtellten neuen Glocke rechnet, wo=
durch
ſich die Glockenzahl unſeres Kirchturmes wieder auf drei Stück
ſtellen zwird, beabſichtigt man, die noch fehlenden Gelder durch eine Haus=
ſammlung
zuſammenzubringen. Hoffentlich hat die Sammlung ein gün=
ſtiges
Reſultat, und iſt es der hieſigen Einwohnerſchaft vergönnt, mit
dem neuen Jahre wieder ein vollzähliges, harmoniſches Geläut ihr eigen
nemmen zu können, das die Gläubigen allſonntäglich zum Gotteshaufe
rufen möge.
X Griesheim, 14. Nob. Trappenübungsplatz und
Dampfſtraßenbahn. Die angedrohte Stillegung der Dampfſtra=
ßenbahn
würde die Zivilbevölkerung des Uebungsplatzes um jede
Möglichkeit zur Bahnfahrt nach Darmſtadt bringen. Weun für Einwoh=
ner
von Griesheim noch die Möglichteit beſteht, die Staatsbahn zu be=

troffen. Zunächſt wird ſür die Beſcheinigung folgendes Muſter
vorgeſchrieben:
Beſcheinigung.
Das Tragen von Ledert)=, Pelz*)=Handſchuhen durch den
Kriegsbeſchädigten in . . . iſt nach ärztlichem Gutachten not=
wendig
. Er iſt berechtigt, gegen Aushändigung dieſes Scheines
an den Lieferer . . . Lederk)=, PelzF)=Handſchuhe luxusſteuerfrei
zu beziehen.
Ort .. ., den .. . 19
Dienftſtempel.
Haupwerſorgungsamt (Unterſchrift).
*) Nichtzutreffendes iſt zu durchſtreichen.
Erfolgt der Bezug der Handfchuhe aber durch die Verſor=
gungsbehörden
ſelbſt, die die Handſchuhe dann an die Kriegs=
beſchädigten
abgeben, ſo iſt für die Beſcheinigung das folgende
Mufter vongeſchrieben:
Beſcheinigung.
Hiermit wird beſcheinigt, daß der Ankauf von . . . Lederk)=,
Pelz*)=Handſchuhen für handverletzte Kriegsbeſchädigte und Trä=
ger
von Kunſtgliedern erfolgt. Die Lieferung iſt in dieſem Falle
nnach der Verfügung des Herrn Reichsminiſters der Finanzen
IIT U 7480 vom 23. September 1921 luxusſteuerfrei.
Ort .. ., den .. . 19 ..
Behörde (Unterſchrift).
Dienſtſtempel der Verſorgungsbehörde.
*) Nichtzutreffendes iſt zu durchſtreichen.
Nur berufsmäßige Nörgler werden an dieſem verblüffend
einfachen und für die Kriegsbeſchädigten bequemen Weg, zu
Grusſteuerfreien Handſchuhen zu kommen, Anſtoß nehmen.
Nur ſolche Nörgler können auch auf den Gedanken kommen, daß
dieſer gewaltige Apparat ſür eine ſolche Nichtigkeit mehr ver=
chlingt
, als die ganze Luxusſteuer auf Handſchuhe überhaupt
einbringt. Nur berufsmäßige Nörgler werden ferner einwen=
den
, daß trotz dieſer ganzen Dienſtſtempel es eine Kleinigkeit
wäre, den Staat um die Luxusſteuer zu betrügen.
Aber der Schreiberei iſt mit dieſem Erlaß noch nicht Genüge
Letan, denn dieſe Luxusſteuerfreiheit gilt nur für die Zeit vom
I. April 1921 ab. Der Finanzminiſter iſt entgegenkommender=
weiſe
damit einverſtanden, daß die Befreiung auch für die Zeit
Som 1. Januar 1920 bis zum 1. April 1921 ab gilt, ſobald die

erforderlichen Beſcheinigungen noch nachträglich beigebracht wer=
den‟
. Die ergänzende Bewerkurg, daß auf unanfechtbare
Steuerveranlagungen dieſe nachträgliche Befreiung wiederum
keine Anwendung findet, dient nur zur Vereinfachung dieſer
ebenſo praktiſchen wie zweckmäßigen Regelung einer Angelegen=
heit
, mit der ſich viele Beamte das ganze Jahr über abmühen
müſſen.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Spulezwirnchen, das Sonntagskind. Mär=
chen
in fünf Bildern von Trude Volkner, Muſik von Artbur
Holde. Uraufführung im Frankfurter Opernhaus am 13.
November 1921.
Für Kinder erſcheint das Beſte eben gut genug. Und Trude
Volkners Märchenſpiel gehört leider nicht zum Beſten. Während
die drei erſten Bilder im allgemeinen recht anſprechend ſind, geht keit, Alois Resni den Schneemann, Lena Bößnicker recht
der Verfaſſerin im vierten Bild ganz bedenklich der Atem aus
und ſtatt dichteriſcher Schönheiten werden die empfänglichen
ſpeiſt. Ohne jede innere Logik ſpielt das letzte Bild dann am
Weihnachtsabend. Aber damit glaubt man den Forderungen
des Kindermärchens Genüge getan zu haben. Wenn nur am F. II. Der Frankfurter Männergeſangverein
Schluß ein Chriſtbaum brennt, ein Weihnachtslied geſungen
dann iſt’s gut, dann kann nis paſſieren.
es eine Handlung auf viel zu kompliziertere Baſis aufbaut. Ein
mittelung des Herrn Mondmannes in Begleitung eines armen
malige Vermittelung des Mondes, um wieder ein armes Schnei=
derlein
zu werden. Und hintennach ſtellt ſich dann heraus, daß
Dieſe vewwickelten Handlungen, die durch Himmel, Hölle, Erde
zu reichlichen Ausſtattungsmätzchen, und das iſt ſür das Geſchäft
das Beſte. Alle Kinderherzen, Kinderſeelen dürſten nach anderer
Koſt. Gebt ihnen etwas für das kleine Gemüt, bildet ihr Herz

und erzieht ſie nicht durch Augenſchau, die ſie nur blendet, ohne
ihnen etwas mit nach Hauſe zu geben. Wem es gelänge, aus
dem unendlich reichen Schatz unſerer herrlichen Märchenliteratur
eines zu einem ſeelenvollen Märchenſpiele zu geſtalten, dem
wüßten leuchtende Kinderaugen Dank, auch wenn es ohne Chriſt=
baum
und Weihnachtslied und Engel ausgeht!
Die Muſik Artur Holdes trifft den kindlichen Ton recht
gut. Sie erhebt ſich jedoch nirgends über das Niveau der als
Fapellmeiſtermuſik bezeichneten Kompoſitionsarten, ja ſtellen=
weiſe
macht die dünne Inſtrumentation ſogar einen recht un=
günſtigen
Eindruck. Wenn auch ein ganz hübſches Werkchen ent=
ſtanden
iſt, ſo darf ich doch andererſeits nicht verhehlen, daß das
Weihnachtsmärchen nicht geſchrieben wurde.
In der Uraufführung ſpielte Hermann Schramm das
Spulezwirnchen mit der nur ihm eigenen, fabelhaften Gelenkig=
dilettantenhaft
das Gretel und Joſef Gareis einen gemütlich
fächſelnden Mondmann. Sehr unliebfam machte ſich, wie dies
Kinderherzen mit armſeligen Galeriewitzen des Komikers abge= in letzter Zeit überhaupt häufig unangnehm auffällt, die vorlaute
Souffleuſe bemerkbar. Adolf Radtke leitete am Pult die Auf=
führung
mit Geſchick.
U. W. G.
feierte am Samstag, 12. Nov., ſein 50jähriges Veſtehen
wird und womöglich noch Engelchen vom Himmel herabſteigen, durch ein Feſtkonzert im großen Saal des Saalbaus. An dem
äfthetiſch wertvollen Programm konnte man uneingeſchränkten
Auch dieſes Märchen begeht wieder den großen Fehler, daß Gefallen finden. Dem Dirigenten Fritz Böhm iſt es in viel=
jähriger
Arbeit gelungen, den Chor auf eine muſikaliſche Höhe
Schneider, der ein Sonntagskind iſt, wird durch freundliche Ver= zu führen, die ſehr heachtenswert erſcheint. Sowohl in den
mit Orcheſter ausgeführten ſchwierigen Anfangs= und Schluß=
Mädchens und eines Schneemannes König. Natürlich gefällt ihm chören wie in den 2 capella geſungenen Liedern erfreute die
das ſteife Hofleben nicht und er benutzt voll Freude die aber= abſolute Reinheit der Intonation, das ſtechniſche Können und
das feine muſikaliſche Empfinden. Herr Karl Höhn ſpielte
Beethoven, Chopin und Liſzt ſouverän im Techniſchen, im
die ganze Handlung nur ein Traum des Spulezwirnchen war. Dynamiſchen jedoch bisweilen die akuſtiſchen Raumgrenzen des
Saales vergeſſend. Frau Gentner=Fiſcher ſang die
Luft und Waſſer führen, müſſen dem kindlichen Verſtand not= Ozean=Arie aus dem Oberon und mit Chor und Orcheſter ge=
gedrungen
unverſtändlich bleiben. Aber ſie bieten Gelegenheit meinſam einige größere Kompoſitionen von Kaun und Lorenz,
ſtrahlend in dem Forte der heraufgezogenen Mittelſrimme, im
Piano der Kopfſtimme und den Einzelheiten der Stimmkultur
weniger anregend.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Rovember 1921.

Rummer 306.

nützen, haben die Bewohner des Uebungsplatzes dieſe nicht oder wäre für
die werllos, da man in der Zeit, welche man nach dem Staatsbahnhof
Briesheim braucht, auch den Hauptbahnhof Darmſtadt erreichen kann.
Ss wünde bei einer Stillegung der Bahn für die Bewohner des Platzes
nur übrig bleiben, Dacmſtadt zu Fuß zu erreichen. Wäre dies ſchon im
Winter eine große Unannehmlichkeit, ſo kommt noch dazu, daß die Straße
infolge der vielen Ueberfälle durch die farbigen Beſatzungstruppen ſehr
unſicher iſt. Niemand läßt ſich gern den Schädel einſchlagen, wenn es zu
vermeiden iſt. In dieſer Hinſicht war man wenigſtens in der Straßen=
bahn
ſicher. Die Zahl der Perſonen, welche von und nach dem Platze
die Bahn benützen, iſt größer als man annimmt. Beamte und Arbeiter,
welche in Darmſtadt wohnen und auf dem Platze beſchäftigt ſind, kom=
uen
mit den Frühzüigen hier an, viele Leute vom Platze, welche in Darm=
ſtadt
beſchäftigt ſind, fahren nach dort, ebenſo eine Anzahl Schüler. An
der Halteſtelle Brauerei herrſcht deshalb ein reger Verkehr, welcher die
Notwendigkeit der Bahn beweiſt. Eine Stillegung der Bahn würde alſo
die Bewohner des Uebungsplatzes mehr ſchädihen, als die Griesheimer.
Die arme Gemeinde Iſeuburg zahlt für die Waldbahn nach Frankfurt
einen jährlichen Zuſchuß von 50 000 Mark. Es herrſeht hier die Anſicht
daß die wohlhabende Gemeinde Griesheim wohl in der Lage wäre, durch
Zahlug des jetzt bedeutend ermäßigten Zuſchuſſes die Stillegung der
Bahn zu verhindern. Stillegung bedeutet Rückſchritt!
Roßdorf, 14. Nod. Haashaltungskurſus. Wie in Ober=
Ramſtadt hält auch hier in ihrer Heinat die Wander= und Haushaltungs=
ſchullehrevin
Frl. Meher gegenſvärtig einen Lehrgang in allen Haus=
haltungskünſten
ab. Die täglichen Uebungen und Unterweiſungen finden
in dem hierzu beſtgeeigneten obeuen Saale der Kleinkinderſchule ſtatt, der
zu den Underrichtszwecken mach den Plänen der Kreisſchutkkommiſſion in
dankenswerder Weiſe wie bereits früher einmal vor der letzten Kriegszeit
eingevichtet wuurde. Etwa zwei Dutzend Mädchen aller Stände nehmen
teil. Die Ausbildung wird ſich noch 34 Wochen hinziehen und löſt die
ſo wichtige und ſchwierige Frage der Mädchenfortbildung praktiſch und
ſpielend.
X* Roßdorf, 14. Nov. Mandolinen=, Gitarre= und
Zitherkonzert. Im vollbeſetzten Saale des Darmſtädteu Hofes
gab geſtern. der Mandolinenkranz Darmſtadt eimn größeres Konzert,
Schäfers Sonndagslieb von Kreuzer trug er zum Eingang mit dem Ge=
ſangverein
Konkordia zuſammen vor, nachdem Präſioent Kirchner die
Gäſte und zahlreich erſchienenen Zuhörer begrüßt hatte. Ein ſchon fleißig
üißender Mandolinen= und Zitherklub Roßdorf iſt durch die Veranſtal=
tung
in ſeinuem Vorhaben und Pläuen beſtärkt und durch Zutritt neuer
MMütglieder gegründet, der, von den gehörden Soliſten Münch, Lohrer und
Schweitzer untenrichtet, bald von ſich hören machen vird.
D. Gundernhaufen, 14. Nov. Evangeliſationsvorträge.
Der Vereinsgeiſtliche für Innere Miſſion in Heſſen, Herr Pfarrer
Schäfer, hält von Sonntag, den 20., bis Freitag, den 25. Nobeu=
ber
, jeweils abends 81, Uhr, in hieſiger Kirche Evangeliſationsvorträge
über 1. Was heißt Leben?, 2. Hinter Kerkermauern, 3. Der Be=
freier
, 4. Die Pflege des Lebens aus Gott, 5. Die Auswirkung
des Lebens aus Gott, 6. Der Tod Zuſammenbruch oder Lebens=
vollendung
? An denſelben Tagen, außer am Montag, finden Bibel=
ſtunden
nachmittags 4 Uhr in der Kirche ſtatt. In denſelben wird ge=
ſprochen
über 1. Zachäus, 2.3. Jeſus und die Samariterin, 4. Niko=
demus
, 5. Der Kerkermeiſter zu Philippi. Hoffentlich werden dieſe Ver=
anſtaltungen
, wie bisher in Gemeinden in Oberheſſen, nun auch in
Starkenburg zahlreich beſucht werden.
Crumſtaßt, 14. Nov. Am Totenſonntag findet die Einweihung
der Gedenktafel für die 16 im Kriege 1914/18 gefallenen und ver=
mißtem
Mütglieder des hieſigen Turnvereins ſtatt. Außer den Sängern Seitengebäudes an der Albrechtftraße lagerten und etwa 30000
des Vereins haben m liebenswürdiger Weiſſe die drei hieſigen Geſang=
vereine
ihue Mitwiukung zugeſagt. Die Weiherede hält das langjährige
treue Mitglied, Herr Pfarver Schäfer aus Oppenheim.
Bezirtsſparkaſſe Heppenheim pro 1920 iſt nun er= umliegende Gelände ſind mit Trümmern überſät. Wie das Un=
ſchienen
. Danach beziffert ſich der Geſamtumſatz der Kaſſe auf 160
Millionen Mark. Der Zugang der Spareinlagen beträgt 13 770006 glück entſtanden iſt, läßt ſich nicht feſtſtellen, da die einzigen
Mark, der Abgang 6 070 000 Mark. Der Ueberweiſungs= und Scheck=
verkehr
hatte einen Zugang von 35 600 000 Mark, einen Abgang von Werkmeiſter, unter den Trümmern begraben liegen.
34 700 000 Mark. Die Einlagen haben ſich gegen das Vorjahr um
8 Millionen vermehrt, die Zahl der Einleger iſt von 1660 auf 19000
geſtiegen. Die Geſchäftstätigkeit war im abgelaufenen Rechuungsjah= rumg der Türen und Feuſterſcheiben, der Maſchinen und Werk=
eine
ungemein rege und weiſt eine ſehr erfreuliche Zunahme der der
Kaſſe anvertrauten Gelder nach. Von dem erzielten Reingewinn wur=
den
für gemeinnützige Zwecke 22 600 Mark bewilligt, und zwar für
Schulzwecke 7365 Mark für Krankenpflege 10 700 Mark, für die Land=
wirtſchaft
2350 Mark. Dienſtbotenprämien 2185 Mark.
Aus dem Kreiſe Heppenheim, 12. Nov. Das Kreisamt
Heppenheim wird im Laufe d. M. nachfolgende Autstage abhal=
ten
: Am 15. Nov., nachmittags 210 Uhr, in Wald=Michelbach, am 18. die umherfliegenden Glasfplitter teilweiſe erheblich ver=
Uhr, in Fürth, und am 25. Nov., nachmittags 2 Uhr, in Hirſchhorn.
Michelſtadt, 12. Nob. Zuſammenſchluß der Jäger.
Am 6. d. M. fand im Altdeutſchen Hof hier die Gründung eines Ver=
eins
der Odenwälder Jäger ſtatt. Zum Vorſitzenden wurde Herr Otto
den Krieg und die Nachkriegszeit ſtark verminderten Wildſtandes, För=
derung
der Hundedreſſur uſw.
wd. Biſchofsheim, 14. Nov. Bürgermeiſterwahl. Bei der
am letzten Sonntag wviederholten Bürgermeiſterwahl im hieſigem Ort
ſiegte wiederum der büvgenliche Kandidat Fiſcher über derr ſosialldenvokra=
tiſchen
Kodidäten Haudt. Biſcher erhielt 1484 Stimmen, Hardt 1306.
wd. Mainz, 14. Nov. JeanDremmel, ein geborener Majzer,
deſſen Name weit über ſeine Vaterſtadt hinaus bekant war, iſt am Mon= lung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft
tag um die Mittagsſtunde geſtorben. Dremmel, der 76 Jahre alt ge= vom 22. Oktober d. J. an den Herrn Reichsverkehrsminiſter
wouden iſt, hat ſich als Lokaldichter einen guten Namen gemacht. Seine
Dichtugen aus dem Mainzer Leben ſtehen den Arbeiten Lennigs nicht Lebensmitteln nach Artikel 2 der Verordnung über die
nach. Durch ſeinen ſchlagfertigen Humor war auch Dvemmel eine Haupt=
ſtütze
der Naprhalla, m der er als Liederdichter und durch ſeine humo=
tiſtöſchen
Vorträge ſtets des Erfolges ſicher ivar. Mehrere ſeiner Karne=
valspoſſen
gelangten auch in Mainzer Stadttheater erfolgreich zum Auf=
führung
.

Aus der Diözeſe Mainz, 12. Nob. Kirchliches. Heute
wurde von allen Kanzeln der Diözeſe eine Verordnung des Biſchöflichen
Ordinariats zu Mainz verleſen, wonach die Beſtellungen für Meſſen, kungn für Milch und Milcherzeugniſſe in Bayern
Aemter uſw. neu geregelt bzw. eine höhere Vergütung für die Geiſt=
lichen
, Organiſten und Kirchendiener feſtgeſetzt wurde. Auch der Betrag
für Stiftungen von Meſſen und Aemtern wurde ganz bedeutend er=
höht
, und zwar alles dieſes in Anbetracht der ungeheuren Teuerung,
wie das Ausſchreiben beſonders bemerkte.
gelegenheit der Entfernung des Bildes des Großherzogs Ernſt Ludwig
aus der neuen Aula hat die Landesuniverſität eine Eingabe an das ſorgung der Geſamtheit aufs ſchwerſte zu ſchädigen, grundſätzlich
Landesamt gerichtet. Die Entſcheidung des Landesamtes ſteht noch aus.

Gießen, 14. Nob. Geh. Rat Profeſſor Dr. Marn n von der
vetermär=medizimiſchen Fakultät Gießen iſt zum Ehrenmitglied der Geſell=
ſchaft
ſchweizeriſcher Tierärzte auf deren Verſanmnlung in Lauſanne er=
wannt
worden. Die Ausbreitung des Scharlachs im
Kreife Gießen. Das Kreisgeſundheitsamt Gießen teilt mit: In
mehreren Orten des Landkreiſes Gießen zeigt ſeit Mitte des vorigen Mo=
nats
der Scharlach unter den Kindern, vornehuelich den Schulkindern, eine
ſtarke Verbreitzung. Es muß daher darauf hingewieſen werden, daß jeder,
auch der leichteſte Scharlachanfall, ins Bett gehürt, was auch ſchon deshalb
dringend erforderlich iſt, um bei der leichten Uebertragbarkeit der Krank=
heit
deren Weiterverbreitung zu verhüten. Denn Scharlach iſt äußerſt
anſtechend, und zwar nicht erſt, wie vielfach angenommen wird, zur Zeit
der Abſchuppung, ſondern von Begiun der Erkrankung ab, und zwar
kommt die Anſtechung hauprſächlich durch Verühnung mit den Abſonde=
rungen
der Kranben (Naſen=, Nachenſchleim), ſeiner Wäſche und Ge=
brauchsgegenſtände
(Spielſachen) zuſtande. Bei dem Ernſt der Krankheit
und der Gefahr der Komplikationen iſt die möglichſt raſche Zuziehung
des Arztes micht urur im Intereſſe des Erkpankten ſelbſt, ſondern insbeſon=
dere
auch im Innereſſe der Geſamtheit wegen der vom Arzt anzuordnen=
dringend
geboten.

Zu den Landtagswahlen.
Arheilgen, 12. Nob. In der Verſammlung der Demokra=
tiſchen
Partei im Löwen referierte Herr Lehrer Ziegler aus Darnt=
ſtadt
in ſacklicher Weiſe und klarer Gedankenführung über die Tätigkeit
der Partei als eine Arbeit des Ausgleiches und der Zuſammenarbeit.
Eine kritiſche Betrachtung der Wahlvorſchläge der einzalnen Parteien war
dafür ſehr beweiskräftig. In der Ausſprache hatte der Reſerent Ge=
legenheit
, ſich mit Vertretern der rechlsſtehenden Parteien über die Stel=
lung
der Demokraten zu dem Klein= und Mittelbauernſtand auseinander=
zuſetzen
und zu zeigen, wie in der Agitation die Wahrheit in dieſer Frage
mißhandelt wird.
Birkenau, 9. Nov. In einer von der Deutſchen Demokrati=
ſchen
Partei einberufenen öffentlichen Verfammmlung ſprachen Abg. Rei=
ber
und Frau Abg. Balſer. Abg. Reiber ſprach in zweiſtündiger
aursgezeichneter Rede, in vornehmer und ſachlicher Weiſe über das Pro=
gramm
, die ſeitherige Haltung und Arbeit der Partei im Reichstag und
Landtag. Frau Abg. Balſer ſprach über das Thema: Die Frau in
der Politik, und legte dar, wie notwendig es ſei, daß auch Frauen im
Parlament vertreten ſeien, und daß die Frauen ein Inteueſſe an dem
Ausgang der Wahlen hätten. Die Referate wurden mit großem Beifall
aufgenowmen und gaben den Anweſenden ein Bild darüber, daß die
Deutſche Demokrotiſche Partei in der Koalitionsregierung wirklich natio=
nale
Arbeit geleiſtet hat. Der Vorſitzende Joh. Denger ſchloß mit dem
gebührender Dank an die Redner und mit einem Appell an die Anweſen=
den
, bei der bevoyſtehenden Wahl mit allen Kräften für die Partei einzu=
treten
, die gnregende Verſammlung.

Schweres Exploſionsunglück.
Wiesbaden, 14. Nob. (Wolff.) Ein ſchweres Explo=
ſionsunglück
ereignete ſich heute mittag 12.15 Uhr in der
Oelfabrik von L. Fauth in Dotzheim. Aus bis jetzt
unaufgeklärter Urſache explodierte einer der Benzin=
tanks
, die im Keller des vor einigen Jahren neu errichteten
Liter Benzin faſſen. Die Wirkungder Exploſion war
furchtbar. Das vierſtöckige, aus Stein und Eiſenbeton be=
ſtehende
Gebäude ſtürzte vollſtändig in ſich zuſammen, wobei die
Geppenheim, 14. Nov. Der Rechenſchaftsbericht der Quaderblöcke meterweit geſchleudert wurden. Der Hof und das
Zeugen, etwa fünf bis ſechs Arbeiter, darunter der
Die Namen ſind noch unbekannt. Die anſchließenden Gebäude
erlitten mehr oder weniger ſchweren Schaden durch Zertrümme=
zeuge
. Ebenſo großen Schaden erlitt die benachbarte Holz= und
Metallwarenfabrik von J. K. Beuder. Dort wurden an ſämt=
lichen
Gebänden die Fenſter und Türen eingedrückt, die Dächer
abgedeckt und ebenfalls an Maſchinen und Werkzeugen großer
Schaden angerichtet 90 bis 100 Arbeiterinnen, die gerade in der
Mittagspauſe im Speiſeraum beim Eſſen ſaßen, wurden durch
Nov., vormittags 9 Uhr, in Wimpfen, am 23. Nov., nachmittags 2½2 letzt: einige mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Die
Dotzheimer Feuerwehr und die Wiesbadener Berufsfeuerwehr
waren ſofort zur Stelle, um den Brand, der durch die Exploſion
in den Oelvorräten der Fauthſchen Fabrik entſtanden war, zu
Rexrot=Erbach gewählt. Zweck des Vereins iſt die Hebung des durch löſchen. Das Feuer, das noch verſchiedene kleine Exploſionen
mit Stichflammen verurſachte, dauert jetzt noch an. Der Scha=
den
iſt ſehr groß und wird auf mehrere Millionen Mark geſchätzt.

Die Kartoffelausfuhrverbote nicht rechtsgültig.
Frankfurt a. M., 14. Nov. (Wolff.) Nach einer Mittei=
bedürfen
alle Sondermaßnahmen im Verkehr mit
Verſorgungsregelung vonr 16. April 1921 (Reichsgeſ.=Bl. S. 486)
der Zuſtimmung jenes Miniſteriums. Die in der
letzten Zeit von einzelnen Ländern bezw. einzelnen Provinzial=
oder
Lokalbehörden eigenmächtig erlaſſenen Ausfuhrver=
bote
, insbeſondere für Kartoffeln, ſind deshalb nicht
rechtsgültig. Es ſind lediglich Ausfuhrbeſchrän=
und Württemberg bis zum 1. Februar 1922 zugelaſſen. Die
Eiſenbahnverwaltung wird deshalb jede Mithilfe bei der Durch=
führung
von Ausfuhrbeſchränkungen, die nicht die geſetzmäig er=
forderliche
Zuſtimmung des Reichsminiſters für Enährung und
Tu. Gießen, 13. Nob. Von der Univerſität. Iu der An= Landwirtſchaft gefunden und nur den Zweck haben, die Ver=
ſorgung
eines kleinen Bezirks ſicherzuſtellen, dagegen die Ver=
ablehnen
.

Die Reparationsfrage und die Kredithilfe
der Induſtrie.
Beratungen des Reichskabinetts.
Berlin, 14. Nov. (Wolff.) Das Reichskabinett trat
am Nachmittag zuſammen, um Stellung zu den ſchwebenden
Fragen der Reparationen und der Kredithilfe der Induſtrie zu
nehmen. An den Beratungen nahmen auch die Staatsſekretäre
der beteiligten Reſſorts teil. Die Verhandlungen werden mor=
gen
nachmittag fortgeſetzt. Die in der Preſſe veröffentlichten
Mitteilungen über Verhandlungen mi der Reparationskommiſ=
ſion
beruhen auf Kombinationen und entbehren jeder Grundlage.
wd. Berlin, 14. Nov. Wie die Neue Berliner Zeitung
erfahren will, wird die Regierung in ihrer Antwort klar zum
Ausdruck bringen, daß ſie die Bedingungen der deut=
ſchen
Juduſtrie, ohne darauf irgendwie näher einzugehen,
den Veuhaltungsmaßregeln gegen die Weiterverbreitung der Krankheit ablehuen muß. Sie betrachte dieſe Bedingungen als un=
diskutabel
und vermißt bei dem Angebot der Induſtrie den
guten Willen. Weiterhin ſtehe die Regierung auf dem Stand=
punkt
, daß, wenn die Juduſtrie nicht einen anderen annehm=
Laren Modus für ihre Kredithilfe finden kann und will, ſie ge=
ſonnen
ſei, die ganze Angelegenheit auf geſetzlichem Wege, d. h.
alſo ebenfalls mit Hilfe des Reichstages, zu erledigen. Sollte
aber diefe Erledigung den Erwartungen der Regierung nicht ent=
ſprechen
, ſo ſei dieſe entſchloſſen, daraus die Konſequenzen zu
ziehen. Welcher Art die Konſequenzen ſein würden, ſteht noch
dahin. Es handelt ſich aber dabei doch wohl um einen Rücktritt
der Regierung oder um eine Auflöſung des Reichstages. Dieſe
Meldung iſt bisher unbeſtät
Die Reparationskommiſſion beſteht auf pünktliche
Zahlung.
wd. Berlin 14. Nov. Wie die B. Z. von wohlunter=
richteter
Seite erfährt, iſt geſtern abend zwiſchen den engli=
ſchen
und franzöſiſchen Mitgliedern der Nepara=
ttionskommiſſion
und dem Gaxantiekomitee eine
völlige Einigung dahin erzielt worden, die engliſche An=
regung
eines Moratoriums für die Januarrate der deut=
ſchen
Reparationszahlungen ernſtlich fallen zu laſſen
und keine Verhandlungen mit der deutſchen Regierung über die
Stundung der nächſten Reparationsrate einzugehen, noch we=
niger
ſich auf eine Unterſuchung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit
einzulaſſen, ſondern vielmehr auf pünktliche Einhaltung
des ganzen Zahlungsplanes ohne Disknſſion
zu beharren. Es verlautet ſogar, daß die Reparationskom=
miſſion
das früher gemachte Zugeſtändnis, die morgen fällige
Zahlung von 280 Millionen Goldmark durch Sachlieferungen
gelten zu laſſen, zurücknehmen wird. Wie die B. Z. erfahren
haben will, ſoll die deutſche Regierung den erforderlichen De=
viſenbetrag
der nächſten fälligen Zahlung ſchon bereit liegen
haben bis auf eine Summe von 40 Millionen Goldmark, für
deren baldige Tilgung angeblich Induſtriekreiſe die Bürgſchaft
übernehmen wollen.
Die Pariſer Morgenpreſſe prophezeit bereits über die Hal=
tung
der Reparationskommiſſion und führt ſie auf den ſchlechten
und abkühlenden Eindruck zurück, den die engliſchen Mitglieder
von dem Kreditanerbieten der Induſtrie erhalten hätten. Die
Politik der Pariſer Preſſe ſteht ſeit der Abreiſe Briands im
Zeichen Poincarés. Es erheben ſich immer wieder Preſſeſtim=
mn
, die verlangen, daß nach dem deutſchen Plus des Mora=
toriums
, ſogleich zur Ruhrbeſetzung und zur Pfändung der
deutſchen Staatswerte geſchritten werden müſſe.
wd. Berlin, 14. Nov. Wie wir von zuſtändiger Seite er=
fahren
, haben bisher keine offiziellen Verhandlun=
gen
zwiſchen der Reichsregierung und der Reparationskom=
miſſion
ſtattgefunden. Das ſchließt natürlich aber nicht aus,
daß einzelne Mitglieder der Reparationskonrmiſſion mit Ver=
tretern
der Reichsregierung in irgendwelchen Fragen, die ſich
auf das Reparationsproblem beziehen, Fühlung genomen
haben. Der Zeitpunkt der formellen Verhandlungen zwiſchen
Regierung und Reparationskommiſſion ſteht noch nicht feſt.
Gegen die Entſtaatlichung der Reichseiſenbahnen.
Bexlin, 14. Nov. (Wolff.) Der Deutſche Beamten=
bund
teilt mit: Der Deutſche Beamtenbund hat ſich mit den
Forderungen des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie be=
ſchäftigt
und zwehrt ſich mit aller Entſchiedenheit gegen den
Verſuch, die Not des Reiches auszunutzen, um die Reichs=
eiſenbahnen
und die übrigen Reichsbetriebe, den wert=
vollſten
Beſitz des deutſchen Volkes, in Privathand zu brin=
gen
. Die Kreditaktion, die anfänglich als patriotiſche Großtat
ausgegeben wurde, ſoll nummehr zur Stärkung einfeitiger poli=
tiſcher
Macht bezutzt werden. Die Sanierung der Eiſenbahnen,
die nötig iſt, kann ohne die Auslieferung der Reichseiſenbahnen
in die Hand des privaten Großkapitals bei Durchführung ge=
ſunder
wirtſchaftlicher Grundſätze erreicht werden. Mit der
Eiſenbahnbeamtenſchaft ſind auch alle anderen im Deutſchen
Beamtenbund organiſierten Beamten darüber einig, daß dieſer
ſelbſtſüchtige, mit dem Allgemeinwohl unvereinbare Verſuch der
Induſtrie mit allen Mitteln abgewehrt werden muß.
Der Vorwärts tritt dem Gerücht entgegen, wonach der Vor=
ſitzende
des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, Lei=
pard
, dem Reichskanzler erklärt habe, daß der Gewerkſchafts=
bund
und auch die Sozialdemokratiſche Partei bereit wären, ſich
auf eine Entſtaatlichung der Reichseiſenbahnen
einzulaſſen. Leipard habe dem Reichskanzler in der Beſprechung
am 11. d. M. den Beſchluß des Allgemeinen Deutſchen Gewerk=
ſchaftsbundes
mitgeteilt, der die von den Induſtriellen erhobenen
Forderungen unbedingt ablehnt. Leipard habe dann
weiter die Erwartung ausgeſprochen, daß die Reichsregierung
die unerhörten Unternehmerforderungen ſtrikte ablehnen werde.
Bm

Konzert.
E.N. Das zweite Konzert des Landestheater=
Orcheſters war ausſchließlich modernen Werken gewidmet.
Die drei Vorſpiele zu Hans Pfitzners muſikaliſcher Legende
Paleſtrina leiteten ein. Schon mit der Bezeichnung Legende
ſcheint der Komponiſt darauf hinzudeuten, daß das Lyriſche in
ſeinem Werk einen breiteren Rahmen einnimmt, als das im
modernen Drauna üblich iſt. Unſtreitig die reifſte Arbeit dieſes
Meiſters, zeigt das Werk alle Vorzüge ſeiner feinnervigen Na=
tur
, ſeiner tiefgründigen Arbeit und der ſchönen Linie der Me=
lodieführung
. Auch im Klang und in der Inſtrumentierungs=
kunſt
ſtehen ihm alſe modernen Mittel ſo zu Gebote, daß man
nicht das Gefühl des Nachtaſtens, ſondern das des ſelbſtver=
ſtändlichen
Beherrſchens hat. Das erſte Vorſpiel gibt im weſent=
lichen
den Charakter des Titelhelden in ruhiger, ſchön gezeich=
neter
Linie. Auch das Erſcheinen der alten Meiſter wird durch
das Quintige in der Muſik angedeutet. Die Einleitung zum
zweiten Akt, der eine Schlußſitzung des Tridentinerkonzils
ſchildert, gibt dagegen Proben des ſtärkſten dramatiſchen Kön=
nens
, die an die Prügelſzene der Meiſterſinger erinnern kön=
nen
, wenn ſolche Vergleiche auch mehr der allgemeinen Orien=
tierung
dienen ſollen, als ſpezifiſch geiſtig muſikaliſch zu faſſen
ſind. Hier werden für Pfitzner ungewohnt kräftige Töne ange=
ſchlagen
, die Themen ſind von dramatiſcher Plaſtik, die kontra=
punktiſche
Bearbeitung iſt ſtaunenswert, und auch der Humor
kommt zu ſeiner Geltung. Das dritte Vorſpiel nähert ſich wieder
ſtärker dem erſten und iſt in ſeiner weltabgeſchiedenen Feierlich=
keit
ein Stück reinſter muſikaliſcher Verklärung.
An zweiter Stelle ſpielte Herr Profeſſor Heinrich Kiefer
(Violoncello) das Konzert op. 104 von Dvorak. Der bei uns
immer gern begrüßte Gaſt gab uns wieder eine Probe ſeiner
unvergleichlichen Kunſt. Schwierigkeiten exiſtieren für ihn nicht
Bogenführung und Ton ſind ebenſo unfehlbar ſchön, wie die
Tonreinheit ſelbſt in den höchſten Lagen und bei mehrgriffigem
Spiel. So kommt es, daß auch die größte Schwvierigkeit mit
derartiger Selbſtverſtändlichkeit vorgetragen wird, daß das rein

Künſtleriſche des Spiels der einzige Eindruck iſt. Der Künſtler
liebt es, mit ſolcher Verſenkung auf jede Kleinigkeit einzugehen,
daß der überaus freie Rhythmuts die Begleitung recht ſchwierig
macht. Das Konzert gehört zu den gelungenſten Schöpfungen
des bedeutenden ſlawiſchen Meiſters. Die rhythmiſche Belebung
und die Inſtrumentierung machen es ungeheuer bunt und ab=
wechslungsreich
. Dabei läßt ſich ein Einfluß von Brahms nicht
verkennen, der ſich ſowohl in der thematiſchen Erfindung als
auch im Formellen und im einzelnen romantiſchen Wendungen
erkennen läßt. Viele leidenſchaftliche Einzelheiten erſcheinen in
den Sätzen, aber der Grundton bleibt ſtets liebenswürdig, zum
Teil geradezu idhlliſch paſtoral. Beſonders tritt dies in dem
ſchönen zweiten Satz hervor. Der dritte iſt eine Verbindung von
einem Schlußrondo und einem Scherzo, da die Dreiſätzigkeit des
Konzertes ſonſt keinen Platz für humorvolle Gedanken bieten
könnde. Manches klingt nach ſlawiſcher Volksmuſik. Beſonders
intereſſant iſt das eigenſinnige Spiel, das mit einzelnen Mo=
tiven
getrieben wird. Wie im erſten Satz wird die formelle
Einteilung ſehr deutlich hervorgehoben dadurch, daß bei dem
Haupteinſchnitt ein kurzer geheimnisvoller Gedanke mit Po=
ſaunenklaug
eingeſchoben wird.
Den Abſchluß machte die D=Moll=Symphonie Werk 17 des
Schweizer Komponiſten Hermann Suter. Der programmati=
ſchen
Erklärung nach will ſie zur Programmuſik gerechnet wer=
den
, ſie iſt aber weit eher ohne Erläuterung zu derſtehen und
zu bewerten, als dies bei den Paleſtrina=Vorſpielen möglich
erſcheint. Suter ſußt in ſeinem Gedankengang und der Anlage
der Symphonie ſtark in der klaſſiſchen Form, beherrſcht aber
das Techniſche moderner Muſik dabei vollkommen, und es eut=
ſteht
dadurch ein gewiſſer Zwieſpalt, als ob er ſich beinahe ent=
ſchuldigen
tvolle, wvenn er einmal von dem klaſſiſch Gewohnten
abweicht. Nach dem Dvorak fiel ganz beſonders ſeine ſchwer=
blütige
Art auf und die dickflüſſige, ſelten durchſichtige Inſtru=
mentierung
. Viele Gedanken ſind dem Volkslied und der
Volkskunſt entlehnt, aber nur im letzten Satz überwiegt dieſer
velkstümliche Charakter. Das Werk beginnt melancholiſch düſter,
ſteigert ſich dann ins Hochpathetiſche, aber lange überwieger

peſſimiſtiſche, faſt gequälte Gedanken, bis endlich mit einem fri=
ſthen
Thema das Poſitive zum Durchbruch gelangt. In der
Durchführung dieſer Themen ſcheint ſich dann dieſe ganze Stei=
gerung
mit noch verſtärkten Mitteln ein zweites Mal abzuſpie=
len
, und die Wendung zum Beſſeren bildet einen breiten Schluß.
Der zweite, ſcherzoartige Satz iſt am ſtärkſten mit dem Programm
verknüpft, aber in ſo rein muſikaliſch befriedigender Weiſe, daß
auch hier von Programmuſik im Benliozſchen Sinne nicht die
Rede ſein kann. Ein humoriſtiſcher Milizmarſch bildet den
Haupteil, und ein neckiſches Hühnerhoftrio wechſelt ihn ab und
beſchließt ihn mit einem beſonders draſtiſchen, komiſchen Effekt.
Der langſame Satz iſt von großer Schönheit, der Melodienreich=
tum
des Komponiſten hier am ſtärkſten zu bewundern. Aus er=
habener
Ruhe löft ſich allyrählich größere Leidenſchaftlichkeit und
führt ſchließlich unmittelbar über in die idhlliſche langſame Ein=
leitung
des Schlußſatzes. Dieſer ſchien uns in der charakteriſti=
ſchen
Beſtimmtheit ſeiner Gedanken und der zielbewußten An=
lage
der Steigerungen der wertvollſte der Symphonie zu ſein.
Ein echt volkstümliches Rondothema ſteht an der Spitze, ernſtere,
teils mehr ſchwere, teils idhlliſche Zwiſchenſätze unterbrechen.
Die vielfachen Volksliederklänge erinnern bisweilen ſehr ſtark
an die Thematik Guſtav Mahlers, an deſſen kontrapunktiſche
Eigenarten wir auch einige Anklänge fanden. Sehr pikant iſt
die teilweife durchgeführte dreitaktige Periodiſierung. Die Sym=
phonie
iſt in der Zeit vor dem Kriege entſtanden, und ſo mag es
kommen, daß ihre Gedankengänge uns heute nicht mehr ſo nahe
liegen. Trotz aller Achtung vor dem bedeutenden Können des
Komponiſten und dem Reichtum ſeiner Gedanken wurde man
mauchmal nicht ſo recht warm. Der Beifall war gut, wie auch nach
den wundervoll geſpielten Paleſtrina=Vorſpielen und ganz be=
ſonders
nach der Meiſterleiſtung von Profeſſor Kiefer. Herk
Generalmuſikdirektor Balling leitete mit der vollſten Hin=
gebung
und bewundernswerter künſtleriſcher Beherrſchung der
neuen Werke. Er wußte überall das Gehalwvolle, Empfindungs=
warme
und Charakteriſtiſche beſonders zu unterſtreichen. Das
Orcheſter bewährte ſeinen alten Ruf und ſpielte mit gewohu=
ter
Vollendung.

[ ][  ][ ]

Rummer 306.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Nobember 1921.

Seite 5.

Einen anderen Standpuntk foll, wie das Blatt hört, Baltruſch
von den Chriſtlichen Gewerkſchaften eingenommen haben.

Letzte Nachrichten.
Berlin, 14. Nov. (Wolff.) An zuſtändiger Stelle wird mit=

Damen=Junior=Seitenſchwimmen: 1. Frl. Feigenſpan=Neckar Heidelberg
1:28, 2. Frl. Kruck=E. F. Skl. 1:29. Juniorenſtaffel, 4mal 2 Bah=
nen
: 1. Poſeidon Koblenz 2:11,4, 2. Td. Offenbach 2:12. Senior=
Rückenſchwimmen 8 Bahnen: 1. K. Heberer=E. F. Skl. 2:41,4.
Jugend=Lagenſtaffel, 4mal 2 Bahnen: 1. Turngef. Darmſtadt 2:22,4,
2. To. Offenbach 2:25,2. Zweites Senior=Bruſtſchwimmen, 6 Bah=
nen
: 1. Jeniſch=G. J. Skl. 1:58,2, 2. Avenmarg=Karlsruher Sp. 1:59,3.
2. Jungdeutſchland Darmſtadt 2:46,6. Seniorſchwimmen,
Werke iſt von dem Vorſitzenden der interalliierten Kontrollkom= Sv. Augsburg 57,4. Bruſtſtaffel für Herren, 4mal 2 Bahnen: 1. V.
f. v. S. München :14,2, 2. E. F. Skl. 2:14,4. Damen= Jugendſchwim=
men
: 1. Frl. Läuſer=Neckau Heidelberg 1:23,3, 2. Frl. Krauſert=E. F.
Skl. 1:31,2. Junior=Seitenſchwimmen: 1. Muth=Poſeidon Koblenz
nover 1:15,9. Seniorſpringen, 8 Sprünge: 1. Pforte=Alter Leipziger
Laut dem Tageblatt haben die für die Hilfsaktion für / Sb. von 1905 58 Punkte, 2. Frankenſtein=Sv. Hannober 54 P. Erſte
Oppau von den verſchiedenen Behörden und Organifationen Seniorſtaffel: 1. V. f. v. S. München 1:45,2, 2. E. F. Skl. 1:48,3.

geteilt, daß von einer Abſich des deutſchen Geſandten in Brüſſel, Damen=Junior=Lagenſtaffel, 4mal 2 Bahnen: 1. G. J. Skl. 2:38,2,
Dr. Landsberg, zurückzutreten, nichts bekannt iſt.
Eine Abordnung der Betriebsräte der Deutſchen beliebig: 1. Meher=Absberg=V. f. v. S. München 57,3 S., 2. Gropper=
miſſion
, Nollet, empfangen worden.
Der bayeriſche Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld iſt
nach einer Meldung des Lokalanzeigers von ſeiner Berliner / 1:10,4 2. Beitzel=Poſeidon Koblenz 1:13. Junior=Nückenſchwimmen:
Reiſe nach München zurückgekehrt und wird heute im 1. Schmid=V. f. v. Schwimmen München 1:14,2, 2. Schedel=Sp. Han=
Miniſterium darüber Bericht erſtatten.
Damen=Junior=Bruſtſchwimmen: 1. Frl. Rauſcher=Offenbach 96 1:31,4,
eingeleiteten Kammlungen bisher den Betrag von 400 Millionen
2. Frl. Weicker=Jungdeutſchland Darmſtadt 1:34,2, 3. Frl. Kaiſer=Tg.
Mark ergeben.
Darmſtadt 1:37.
wd. Berlin, 14. Nov. Wie von parlamentariſcher Seite mit=
* Heſſiſch und Naſſauiſcher Radfahrer=Bund.
geteilt wird, ſteht eine Aufbeſſerung der Teuerungs= Zum zweiten Male ließ der Heſſiſch und Naſſaniſche Rad=
zuſchüſſe
für die Opfer des Krieges, in ſicherer fahrerbund ſeine Saalmeiſterſchaften in Mombach aus=
Ausſicht. Der 19. Ausſchuß des Neichstages wird ſich in der tragen. Ein Vorwärtsſchreiten aller ſaalſportlichen Darbietungen war
nächſten Zeit mit der Frage der Aufbeſſerung der Bezüge der erfreulicherwveiſe zu verzeichnen und den einzelnen Mannſchaften wurde
für das Gebotene wohlverdienter Beifall tuteil. Einen beſonderen
Kriegsbeſchädigten und =hinterbliebenen beſchäftigen.
Reiz und Anſporn verlieh der vom Radſportklub Mombach geſtiftete
Beuthen, 14. Nov. (Wolff.) Geſtern iſt bei einer Autofahrt
große ſilberne Pokal für die neueſten ſportlichen Leiſtungen am ſelbigen
auf der Chauſſee Tirſchau-Nikolai General Lerond mit ſei=
Tage, die der Nadfahrerverein Ginsheim im 6er Kunſtreigen davon=
ner
Gattin verunglückt. Lerond iſt unverletzt geblieben, trug. Die einzelnen Ergebniſſe zeigten folgende Reſultate: Meiſter=
während
die Gattin leicht verletzt wurde. Der Chauffeur enlitt ſchaft 6er Schul=Tonrmaſchinen: 1. Radf. Nauheim 8,85
ſchwere Knieverletzungen.
Punkte, 2. Radf. Stadecken 7,281/, P., 3. Radf. Hechtsheim 6,80 P.
Bremen, 14. Nov. (Wolff.) Der Deutſche Demokratiſche Par= Meiſterſchaft 8er Schul=Tourenmaſchinen: 1. Radf. Sprend=
teitag
hat mit großer Mehrheit folgenden Antrag angenomen: lingen 7,18 ½s P. 2. Radf. Stadecken 7.16 2s P. 3. Veloziped=Club
Biſchofsheim 5,75 P. Meiſterſchaft 6er Kunſt=Tourenmaſchi=
Die Partei verurteilt die verwerfliche und agitatoriſche Aus= nen: 1. Radf. Nieder=Olm 14,05 P., 2. Radf. Hechtsheim 12,281/s P.,
mtzung der Flaggenfrage. Sie tritt für den Schutz der 3. Radf. Sprendlingen 8,462/ P. Meiſterſchaft 8er Kunſt=
verfaſſungsmäßigen
Flaggen ein und warnt, durch Fortſetzung /Tourenmaſchinen: 1. Nadf. Nieder=Olm 12,281/, P., 2. Radf.
des unfruchtbaren Streites die Geſchloſſenheit der verfaſſungs= Königſtädten 8,60 P., Meiſterſchaft 6er Schul=Saalmaſchine:
treuen Parteien zu gefährden. Einſtimmig wurden zwei Eut= 1. Radf. Laubenheim 8,88= P., 2. Radf. Ginsheim 8 70½/ P., 3. Rad=
ſchließungen
angenommen, deren eine gegen das oberſchleſiſche klub Dotzheim 7,612½s P. Meiſterſchaft 8er Schul= Saal=
maſchine
: 1. Radf. Biſchofsheim 9,212/, P., 2. Radf. Friſchauf=
Unrecht Einſpruch erhebt, während die andere einen nationalen Erbenheim 7,681) P., 3. Radf. Bretzenheim 7,65 P. Meiſterſchaft
Gedenktag für die Kriegsopfer befürwortet.
6er Kunſt=Saalmaſchine: 1. Radf. Ginsheim 20,03½/, P.,
2. Radf. Biſchofsheim 17,131) P., 3. Radf. Finthen 16,60 P. Mei=
ſterſchaft
8er Kunſt=Saalmaſchinen: 1. Radf. Biſchofsheim
Landwirtſchaftliches.
18,83½½s P., 2. Radf. Ginsheim 16,08½/, P., 3. Radf. Bretzenheim 13,781=
I. Mannheim, 11. Nob. (Prib.=Tel.) Auf dem heutigen Punkte. Radball=Spiele: Endergebnis: Ginsheim 1.,
Schlachtviehmarkt waren zugeführt und wurden per Zentner Lebend= Bretzenheim 2., Biſchofsheim 3.
gewicht gehandelt: 338 Ochſen Klaſſe 1 9001000 Mk., Klaſſe 2 800900
Mk. Klaſſe 3 700800 Mk., Klaſſe 4 550650 Mk., 167 Bullen Klaſſe 1
Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie.
750800 Mk., Klaſſe 2 650700 Mk., Klaſſe 3 550600 Mk., 747 Kühe
und Rinder Klaſſe 1 875950 Mk., Klaſſe 2 800850 Mk., Klaſſe 3
* Berlin, 11. Nov. In der Vormittags=Ziehung
700800 Mk., Klaſſe 4 550600 Mk., Klaſſe 5 300450 Mk., 337 Käl= wurden gezogen: 30 000 Mark: 85478. 10 000 Mark: 137641 150433.
ber 8001050 Mk., 582 Schafe 400600 Mk., 862 Schweine 14001700 5000 Mark: 6449 10598 18347 28519 133722 137537 162995 229699 241454
Mre
251330. 3000 Mark: 50 12318 25080 26654 28098 34508 42020 45104 45695
152908 58924 63074 88189 96351 102125 108017 1107B 114415 11472 116107
116647 119190 133193 140596 149438 157329 166342 172406 176583 177212
Spiel, Sport und Turnen.
181321 182967 193713 196338 198765 199515 208880 W8396 226372 230217
* Jubiläumswettſchwimmen des 1. Frankfurter 941338 249198 262662 264471 268126 278922 291096. In der Nach=
Schwimmklubs. Anläßlich ſeines 30jährigen Beſtehens veran= mittags=Ziehung wurden gezogen: 15 000 Mark: 126206. 10 000
ſtaltete der 1. F. S. C. ein Wettſchwimmen. Oberpolizeirat Zenz Mark: 8407. 5000 Mark: 2307 14893 18641 19945 23128 28186 43645 86682
wies auf die ruhmvolle Vergangenheit des Klubs hin. Der 1. F. S. C. /87951 126153 139477 139714 147179 152698 159303 201898 208873 293725
errang im Laufe der Zeit 790 erſte Preiſe, 14mal die Mainmeiſterſchaft, 294544. 3000 Mark: 5386 10193 10639 11176 28427 30244 32616 38388
2mal die Rheinmeiſterſchaft und 1mal die deutſche Waſſerballmeiſter= 43225 46113 51056 52566 57680 65449 68055 T7057 82128 87530 92247
ſchaft. Im Ausland vertrat er vor dem Kriege gleichfalls ſeine und 101437 106659 112709 115532 125042 132235 133060 134382 139452 144282
ſeines Vaterlandes Farben erfolgreich. Das Feſt am Sonntag bot gute 149703 150434 151136 156945 162229 167617 169227 179612 182156 182555
Leiſtungen. München, Frankfurt, Heidelberg waren es beſonders die 184156 185581 200689 200824 206066 210639 213069 219817 225446 242344
der Veranſtaltung den Stempel der Großzügigkeit aufdrückten. Scharfe 245532 245740 253718 255703 260756 261561 263182 275196 289950 291864
Rennen wurden geliefert. Darmſtadt hat mit ſeinen überaus jungen / 295999 298797 299471.
Kräften, den Umſtänden nach, ſehr gut abgeſchnitten. Nachſtehend die 12. Nov. In der Vormittags=Ziehung wurden gezogen:
Reſultate der größeren Kämpfe: Senorenlagenſtaffek 4mal 2 Bahnen: 15 000 Mark: 113140. 10 000 Mark: 133078 192877. 5000 Mark: 31465
1. E. F. Skl. 1:57 Min., 2. V. f. volkstüml. Schlv. München 1:58,8. 44609 57958 83009 125355 141226 148839 154867 172104 200746 22184

A3193 230471 250445 252194 253008. 3000 Mark: 375 4218 4971 5131
18110 22102 26129 29912 37933 43999 45421 51129 51660 52564 54212 64263
70065 71037 76947 82747 85189 92774 96348 101312 111289 113497 129717
133514 140846 143971 149706 157407 163998 165516 165716 170556 171855
172308 178223 182786 182873 184958 189057 191343 192933 196290 197321
210956 218435 220352 222514 232094 233163 237665 238923 241308 243298
253539 275014 276543 277376 278095 280804 290559. In der Nach=
mittags
=Ziehung wurden gezogen: 40 000 Mark: 50238. 10000
Mark: 19323 196580. 5000 Mark: 84367 98213 113073 120256 161721
225625 257559 286289 267388 3000 Mark: 5173 8888 21406 22417 28556
29164 38806 42615 46231 47468 52506 61522 64591 66910 67174 68963 68320
80785 86087 87701 89089 97636 98737 102987 103176 106155 118557 125514
126180 126690 131520 135448 138764 143107 145011 146298 158126 162389
163297 164582 169193 174855 186662 203854 203944 210529 214605 223125
223935 245463 245759 245830 247109 255132 260553 265417 273249 276939
B1315 297413. (Ohne Gewähr.)
Schluß des redaktionellen Teils.

Onnefeldtslee
KA.Tronatlsch und ausgiebin, bilig in Verbraueß.
Viederlagen in ailen Stadttellen

Ohne Oueeksilber,
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Aufklär, Brosch. Nr. 5d, diskr. verschl. ℳK 3. (Nachn 4.50).
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Täglich 111, 57 Uhr. (T,6853) Sonntag 1012 Uhr.

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Hautjucken, äußerlichen Entzündungen, Pickeln, Miteſſern
und dergl. iſt die bekannte Zucker’s Patent=Medizinal=Seife,
deren hervorragende E genſchaften in dem unſerer heutigen Stadt=
Auflage beiliegenden Proſpekt von ſachkundiger Feder gewürdigt
verden. Unſere Leſer ſeien auf den Inhalt dieſes Proſpektes noch
beſonders hingewieſen.
(fV,12582

Wetterausſichten für Dienstag:
Wolkig, trocken, leichter Froſt, Südoſtwind.

Gchen
Landestheater, Anfamg 7 Uhr, Ende 9½4 Uhr (4 9, Sondermiete
Serie 132): Martha.
Orpheum: Vorſtellung um 348 Uhr.
Goethebund: 8 Uhr im Muſikvereinsſaal Dr. Obenauer: Hölderlin.
mer über Moderne Kumſt.
Freie Lit.=Künſtleriſche Geſellſchaft: Zweiter Verems=
abend
7 Uhr im Mathildenhöhſaal.
Elternvereinigung der Doumſtädter Mittelſchulen: Proteſwer=
fammlung
abends 8 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz.
Verein ehem. 6ler: Verſammlung abends 8 Uhr in der Sonne,
Quuſenſtvaße 6.
7 J. V.: Necharſtraße 20, abends 8 Uhr Vortrag von Kurt Oppenhei=

Leitung: Dr. Oto Waldgeſtel. Verantwortlich ſür den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (anßer Sport, Handel und Landwilrtſchatliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſchina; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteiluugen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Drus und Verlag: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind ar

Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

Agnes Jahn
Ernſt Friſch
Dipl.=Ing.
Verlobte
Darmſtadt, den 14. Novbr. 1921
Kahlertſtraße 5-

Ree

ür die uns anläßlich unserer
6 L Vermählung erwiesenen
6 Glückwünsche u. Aufmerksam-
9 keiten sagen herzlichen Dank
Hans Werres u. Frau !
0 zuutz) Ria, geb. Götz.
( Darmstadt, 14. November 1921. 5
Oassssspossskeeeceeccsee"

Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die
traurige Mitteilung, daß mein guter
Mann heute frühnachlangemſchweren
Leiden ſanft verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 14. Nov. 1921,
Ballonplatz 4.
Katharina Schmidt
geb. Beilſtein.
Die Beerdigung findet Mittwoch nach=
mittag
2½ Uhr vom Portale des Wald=
friedhofes
aus ſtatt. (*43112

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſter Teil=
nahme
bei dem Ableben, meines lieben
Mannes, unſeres guten Bruders, Schwa=
gers
und Onkels
Herrn Bäckermeiſter
Friedrich Sior
ſagen wir Allen herzlichſten Dank. Ins=
beſondere
danken wir Herm Pfarrer
Zimmermann für die am Grabe ge=
ſprochenen
troſtreichen Worte und ferner
der Geſangsabteilung der Bäckerinnung
Kornblume für den erhebenden Grab=
geſang
.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Luiſe Sior, geb. Steinbuch.
Darmſtadt, den 12. November 1921.
Alexanderſtr. 19.
Pf.=Veerfurth, Frankfurt, Untertürkheim,
(43006
Stuttgart.

Nachruf.
Den Unterzeichneten iſt es ein
Herzensbedürfnis, allen zu ſagen, was
für ein ſchwerer Verluſt ſie betroffen
hat durch das ſo unerwartete Hin=
ſcheiden
des allverehrten
Herrn Sanitätsrates
Dr. Machenhauer.
Ein überaus geſchickter u. gewiſſen=
hafter
Arzt von ſeltener Liebe zu
ſeinem Berufe, ein edler, wohlmeinen=
der
Charakter, voll Herzensgüte gegen
ſeine Kranken und ein treubeſorgter
Chef der von ihm durch 22 Jahre ge=
leiteten
Klinik, wird er allen, die ihn
näher kannten, vor allem aber den
Schweſtern, die ſo manche Beweiſe
ſeines Wohlwollens von ihm erfuhren,
zeitlebens in dankbarem Andenken
(12501
verbleiben,
Dr. Heinz Walther, Aſſiſtent
Die Schweſter Oberin, die
Schweſtern u. das Perſonal
der Klinik
Die Roten Kreuzſchweſtern des
früheren Vereinslazaretts.

Beerdigungsgeschäft
Georg Willenbücher
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Alice=Frauenverein
(Heſſiſcher Landes=Frauenverein vom Roten Kreuz),
Die Mitglieder des Vereins, ſeiner Abteilungen und Zweigvereine Brinaniens
werden zu der am
29. November d. Is., 3 Uhr nachmittags,
im Feſtſaale des Muſikvereins, Steinſtr. 24, zu Darmſtad
ſtattfindenden
24, ardenklichen Aftslie
Versdmmlams
mit der durch die Satzung vorgeſchriebenen Tagesordnung hier=
durch
ergebenſt eingeladen.

Darmſtadt, 14. November 1921.
Für den Hauptvorſtand:
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[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. November 1921.

Rummer 306.

Landtagswahl 1921.

Obige Wahl findet Sonntag, den 27. Nob.
Ifd. Js., von vormittags 9 Uhr bis nachm.
6 Uhr ohne Unterbrechung ſtatt. (St,12518
Die Wahlen erfolgen:
1. im ſtädtiſchen Saalbau für die Wahl=
bezirke
1, 2, 28, 29, 30, 31.
Blumenthal= und Lagerhausſtraße) für die
Wahlbezirke 3, 4, 5.
(Viktoriaſtraße) für die Wahlbezirke 6, 7, 8.
4. Turnhalle der Stadtknabenſchule II
(Müllerſtr.) für die Wahlbezirke 10, 11, 12, 13.
(Balloaplatz) für die Wahlbezirke 9, 14, 15, 16.
6. Turnhalle in der Soderſtraße für die
Wahlbezirke 17, 18, 33, 34, 35.
7. Turnhalle am Kapellplatz für die Wahl=
bezirke
19, 20, 21, 22, 32.
8, Turnhalle der Knabenmittelſchule II
(Hermannſtr.) für die Wahlbezirke 23, 26, 27.
9. Turnhalle der Stadtmädchenſchule III
(Beſſungerſtr.) für die Wahlbezirke 24, 25.
Die einzelnen Abſtimmungsbezirke umfaſſen
folgende Straßen:
Bezirk 1. Allee, Bismarckſtr., Damaſchke=
platz
, Dornheimer Weg, Illigweg, Külpſtraße,
Mettegangweg,Michaelisſtr. , Moldenhauerweg, Zimmermeiſter, Beckſtraße 57: Stellvertr.
Mornewegplatz, Mornewegſtr., Otto, Wolfs= Reiſchel, Karl, Inſpektor, Beckſtr. 57.
kehlſtr., Poſtſtr., Rabenauſtr., Rheinſtr., Roden=
ſteinweg
, Schachtſtraße, Schleiermacherſtraße,
Stirnweg, Traubenweg, Wedekindweg,
Bezirk 2. Bahnhofsplatz, Exerzierplatz,
Friedrichſtr., Fuchsſtr., Georgenſtr., Grafenſtr.,
Hofſtallſtr., Landgraf Philipps=Anlage, Wieſen=
ſtraße
.
Bezirk 3. Bachgang, Bleichſtr., Feldbergſtr.,
Kaſinoſtr., Lagerhausſtr.
Bezirk 4. Gräfenhäuſerſtr., Helfmannſtr.,
wwehrſtr., Pallaswieſenſtr., Pfarrwieſenweg,
Pareusſtraße, Ireneſtr., Wendelſtadtſtr.
Bezirk 6. Aliceſtr., Liebigſtr., Viktoriaplatz,
Viktoriaſtraße.
Bezirk 7. Emilſtr., Frankfurterſtr., Kahlert=
ſtraße
, Mollerſtr.
Bezirr. 8. Beckerſtr., Eckhardtſtr., Gardiſten=
ſtraße
, Löffelgaſſe, Pfründnerhausſtraße,
Schuknechtſtraße, Schwanenſtraße.
Bezirk 9. Arheilgerſtr., Barkhausſtr.
Bezirk 10. Elfeicher Weg, Fuhrmannſtr.
Kaſtanien=Allee, Müllerſtr., Pankratiusſtraße,
Ruthsſtr.
Bezirk 11. Liebfrauenſtr., Wenckſtr.
Bezirk 12. Alfred Meſſel=Weg, Am Breit= Moosbergſtraße 44½;
wieſenberg, Im Emſer, Gutenbergſtr., Hohler
Voglerweg, Weberweg.
Bezirk 13. Heinheimerſtraße, Kaupſtraße, ſteinſtraße 57,
Riegerplatz.
Pezirk 14. Kittlerſtr., Kranichſteinerſtraße,
Speſſarteing, Taunusſtr.
Bezirk 15. Lauteſchlägerſtr., Magdalenen=
platz
, Schloßgartenſtraße.
Bezirk 16. Alexandraweg, Ballonplatz, Die=
burgerſtr
., Fiedlerweg, Lichtenbergſtr., Lukas=
weg
, Prinz=Chriſtianweg, Schollweg, Seiters=
weg
.
Bezirk 17. Beckſtr., Dreibrunnenſtr., Er=
bacherſtr
., Stiftsſtr., Wingertsbergſtr.
Bezirk 18. Adolf Spieß=Straße, Darmſtr.,
Gabelsbergerſtr., Gervinusſtr., Heidenreichſtr.,
Heinrich Fuhrſtr., Riedlingerſtr., Schloſſerſtr., Kaufmann, Wilhelminenſtr. 19; Stellvertr.:
Soderſtr.
Bezirk 19. Inſelſtr., Roßdörferſtr., Teich= ſtraße 49,
hausſtr., Wienerſtr., Wilhelm=Jägerſtr.
Bezirk 21. Kekuleſtr., Mühlſtr., Nied.=Ram= Praſſel, Karl, Ka fmann, Schulſtraße 10,
ſtädterſtr., Woogsplatz, Woogsſtr.
Erlenberg, Im Geiſenſee, Brüner Weg, Herd= Heinrich, Kaufmann, Ludwigsplatz 1.
tveg, Hobrechtſtr., Mathildenſtr., Moſerſtr.,
Niebergallweg, Ohlyſtr., Ofannſtr., Paulus=
platz
, Roquetteweg, Rückertſtr., Steinackerſtr.
Bezirk 23. Büchnerſtr., Clemensſtr., Göthe=
Martinspfad, Martinsſtraße, Orangeri=Allee,
Orangerieſtr., Schießhausſtr., Wittmannsſtr.
Bezirk 24. Beſſungerſtr., Herderſtr., Herrn=
gartenſtr
., Hofgartenſtr., Kiesbergſtr., Küchler=
ſtraße
, Moltkeſtr., Seeſtr., Seekatzſtr., Uhlandſtr.
Bezirk 25. Felſingſtr., Forſtmeiſterplatz,
Forſtmeiſterſtr., Freiligratſtr., Landskronſtr.,
Moosbergſtr, Tannenſtr., Weinbergſtr., Win=
gertsgäßchen
.
Bezirk 26. Ahaſtr., Frankenſteinſtr., Lud=
wigshöhſtr
., Sandbergſtr.
Bezirk 27. Annaſtr., Artillerieſtr., Eichberg=
ſtraße
, Hermannſtr., Holzhof=Allee, Niederſtr.,
Neue Niederſtr., Wilhelmsſtr.
Bezirk 28. Donnersbergring, Heidelberger=
ſtraße
, Marienplatz.
Bezirk 29. Eſchollbrückerſtr., Groß= Gerauer=
weg
, Heinrichsſtr, Hölgesſtr., Stadtallee, Weh=
prechtſtr
., Wilhelminenplatz, Wilhelminenſtr.
Bezirk 30. Hügelſtr., Neckarſtr., Riedeſelſtr.,
Sandſtr., Schützenſtr., Steinſtr., Zimmerſtr.
Bezirk 31. Eliſabethenſtr., Saalbauſtraße
Waldſtr.
Bezirk 32. Brandgaſſe, Kapellſtr., Karlsſtr.
Kirchſtr, Pädagogſtr, Schulſtr.
Bezirk 33. Ernſt=Ludwigsplatz, Ernſt= Lud=
wvigsſtr
., Hochſchulſtr., Hoftheaterplatz, Ludwigs=
platz
, Ludwisgſtr., Luiſenplatz, Luiſenſtr., Markt=
platz
, Marktſtr Mathildenplatz, Paradeplatz,
Schillerplatz, Schloßgaſſe, Schloßgraben,
Schuchardtſtr., Zeughausſtr.
Bezirk 34. Alexanderſtr.; Geiſtberg, Hinkels=
gaſſe
, Große Kaplaneigaſſe, Kleine Kaplanei=
gaſſe
, Langgaſſe, Obergaſſe,
Bezirk 35. Große Bachgaſſe, Kleine Bach=
gaſſe
, Döngesborngaſſe, Holzſtr., Landgraf
Georgſtr. (einſchließl. frühere Schirngaſſel,
Lindenhofſtr., Mercksplatz, Neugaſſe, Große
Ochſengaſſe, Kleine Ochſengaſſe, Rundeturm=
ſtraße
, Sackgaſſe, Schulzengaſſe, Schuſtergaſſe.
Zu Wahlvorſtehern und deren Stellvertretern
habe ich im Sinne des § 37 Landeswahl=
geſetzes
ernannt:
Bezirk 1. Wahlvorſteher: Brückner, Minna,
Stadtverordnete, Bismarckſtr. 28; Stellvertr.:
Müller, A., Kaufmann, Schleiermacherſtr. 13.
Bezirk 2. Wahlvorſteher: Fries, Ph., Bank=
beamter
, Landgraf Philipps=Anlage 60½; Stell=
vertu
.: Schneider, Theodor, Kaufm., Friedrich=
ſtraße
40.
Bezirk 3. Wahlvorſteher: Monnard, Auguſt,
Spediteur, Feldbergſtraße 38; Stellvertr.;
Zachmann, A., Kaufmann, Bleichſtr. 46.
Bezirk 4. Wahlvorſteher: März, Paul, Stadt=
verordneter
, Landwehrſtr. 19½; Stellvertr.;
Baumann, Philipp, Kaufm., Landwehrſtr. 33,
Bezirk 5. Wahlvorſteher: Herold, Phil,
Kaufmann, Pfründnerhausſtr. 17; Stellvertr.;
Illert, G. K., Metzgermſtr., Wendelſtadtſtr. 22.
Bezirk 6. Wahlvorſteher: Gramlich, Gerhard,
Eiſenb.=Oberſekretär, Liebigſtraße 17; Stell=
dertr
.: Weber, Ludwig, Lehrer, Liebigſtr. 32.
Bezirk 7. Wahlvorſteher: Hinkel, Georg,
Dipl.=Ing., Frankfurterſtr. 18; Stellvertr.:
Haas, Georg, Oberrechnungs Reviſor, Emil=
ſtraße
32,

Bezirk 8. Wahlvorſteher: Ittmann, Peter,
Stadtverordneter, Schuknechtſtr. 55; Stellvertr.:
Abel, Ludwig, Geſchäftsführer, Eckhardtſtr. 15,
Bezirk 9. Wahlvorſteher: Zimbrich, Wilh.,
Kaufmann, Kranichſteinerſtr. 18; Stellvertr.
Becker, Karl, Stadtverordneter, Arheilgerſtr. 52.
Bezirk 10. Wahlvorſteher: Möſer, J. H.,
Hauptagent, Rurhsſtr. 24; Stellvertr.: Bier=
mann
, Karl, Kaufmann, Kaupſtraße 22.
Bezirk 11. Wahlvorſteher: Hallſtein, Phil.
Stadtverordneter, Liebfrauenſtr. 41; Stell=
2. Turnhalle der Bezirksſchule IV (Ecke vertr.: Fey, Georg, Oberrechnungs=Reviſor
Wenckſtraße 9.
Bezirk 12. Wahlvorſteher: Merkel, Heinr.,
3. Turnhalle der Mädchenmittelſchule 1 Juſtiz=Oberinſpektor, Gutenbergſtr. 54; Stell=
vertr
.: Rothermel, Karl, Hauptzollamtsinſpekt.,
Gutenbergſtr. 57.
Bezirk 13. Wahlvorſteher: Müller, Georg,
5 Turnhalle der Stadtknabenſchule I Kaufmann, Wenckſtr. 1: Stellvertr.: Heß,
Chriſtian, Sekretär, Heinheimerſtraße 20.
Bezirk 14. Wahlvorſteher: Werner, Heinr.,
Stadtverordneter, Kitilerſtraße 44; Stellvertr.:
Decker, Jakob, Stadtſekretär, Taunusſtr. 38.
Bezirk 15. Wahlvorſteher: Falkenſtein, H.,
Kaufmann, Schloßgartenſtr. 71: Stellvertr.:
Schneider, L., Geometer I, Kl., Schloßgarten=
ſtraße
71.
Bezirk 16. Wahlvorſteher: Nordmann,
Herm., Stadtverordneter, Schloßgartenplatz 11;
Stellvertr.: Gils, Eduard, Lehrer, Lichtenberg=
ſtraße
18.
Bezirk 17. Wahlvorſteher: Keller, Karl,
Bezirk 18. Wahlvorſteher: Koller, Julius,
Rechnungsrat, Riedlingerſtraße 23; Stellvertr.:
Heilmann, Auguſt, Kellermeiſter, Riedlinger=
ſtraße
33.
Bezirk 19, Wahlvorſteher: Strauch, Heinrich,
Studienrat, Roßdörferſtr. 83; Stellvertr.:
Röhrich, Karl, Regierungs=Baumeiſter, Wiener=
ſtraße
91.
Bezirk 20. Wahlvorſteher: Wimmenauer,
Hermann, Miniſterialſekretär, Hochſtr. 7; Stell=
Jakobiſtr,, Imtiefen See, Kirſchen=Allee, Land= vertr.: Klingler, Adam, Lehrer, Hochſtr. 34.
Bezirk 21. Wahlvorſteher: Harres, Julius,
Rößlerſtr., Sensfelderweg, Weiterſtädterweg. Architekt, Karlsſtraße 66; Stellvertr.: Gerbig
Bezirk 5. Blumenthalſtr., Johannesplatz, Wilhelm, Rektor, Nieder Ramſtädterſtraße 45.
Bezirk 22. Wahlvorſteher: Sturt, Chemnitz
Hauptmann a. D., Grüner Weg 30; Stellvertr.:
Titze, Otto, Kaufmann, Oſannſtraße 12.
Bezirk 23. Wahlvorſteher: Nohl, Jakob II.,
Fabrikant, Martinsſtr. 24; Stellvertr.: Bott,
Otto, Bibliothekdiener, Schießhausſtr. 39.
Bezirk 24. Wahlvorſteher: Künzel, Georg,
Buchdruckereibeſitzer, Beſſungerſtr. 59: Stell=
vertr
.: Bender, Georg, Buchdruckereibeſitzer,
Beſſungerſtr. 43.
Bezirk 25. Wahlvorſteher: Schmitt, Lorenz,
Stadtverorbneter, Landskronſtr. 55: Stell=
vertr
.: Ehrhardt, Wilhelm, Bankaſſiſtent,
Bezirk 26. Wahlvorſteher: Knöll, Georg,
Weg, Rhönring, Aeuß. Ringſtr., Rinckweg, Ober=Poſtſekretär, Frankenſteinſtr. 56; Stell=
vertr
.: Sprenger, Auguſt, Lehrer, Franken=
Beziuk 27. Wahlvorſteher: Hoffmann, Georg.
Privatier, Herderſtr. 14; Stellvertr. Thomaſius,
Eugen, Kaufmann. Hermannſtraße 15.
Bezirk 28. Wahlvorſteher: Hornung, G. L.
ſtraße, Mauerſtr., Schloßgarten, Schloßgarten= Privatier, Heidelbergerſtr. 90; Stellvertr.
Krug, Auguſt, Metzgermeiſter, Heidelberger=
ſtraße
80.
Bezirk 29. Wahlvorſteher: Finger, Balth.
weg, Mathildenhöhweg, Nikolaiweg, Olbrich= Stadtverordneter, Heinrichsſtr. 103; tellvertr.
Schweisgnt, Luiſe, Stadtverordnete, Steinacker=
ſtraße
17.
Bezirk 30. Wahlvorſteher: Kahlert, Karl,
Bezirks=Direktor, Schützenſtraße 1; Stellvertr.:
Deutſch, Gottfried, Fabrikant, Neckarſtr. 11.
Bezirk 31. Wahlvorſteh.: Bergmann, Nobert,
Weber, Wilhelm, Schuhmachermſtr., Sand=
Bezirk 32. Wahlvorſteher: Hübner, Joſef,
Bezirk 20. Hochſtr., Hoffmannſtr., Kiesſtr. Stadtverordneter, Schulſtraße 1; Stellvertr.
Bezirk 33. Wahlvorſteher: Koch, Konrad,
Bezirk 22. Bruchwieſenſtr., Bruſtſtr., Am Kaufmann, Marktplatz 2; Stellvertr.: Bauer,
Bezi k 34. Wahlvorſteher: Böcher, Georg,
Buchbindermeiſter, Alexanderſtr. 9; Stellvertr.:
Erb. Otto, Kaufmann, Alexanderſtr. 17½.
Bezirk 35. Wahlvorſteher: Mat, Alwin,
ſtraße, Heinrich=Wingertsweg, Klappacherſtr., Stadtverordneter, Karlsſtraße 15; Stellvertr.
Emrich, Karl, Kaufmann, Gr. Ochſengaſſe 15,
Darmſtadt, den 8. November 1921.
Der Eberbürgermeiſter. J. V./ Daub.

Vergebung von Erd= und
Maurerarbeiten.
Nach Miniſterialerlaß vom 16. 6 1893 u.
24. 2 1911 werden hiermit folgende Arbeiten
im Reſidenzſchloß öffentlich ausgeſchrieben:
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fuhr
, rd. 170 cbm Schlackenlieferung u. Auf=
füllung
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beton
, 350 qm Zementeſtrich, 190 qm Zement=
wandputz
, 800 qm Keller zu weißen, 10 cbm
Bruchſteinmauerwerk uſw. Angebotsunterlagen
können auf dem Baubureau für den chloß=
umoau
, Reſidenzſchloß IV. Obergeſchoß vom
14. bis einſchl. 19. ds. Mts., vorm. 11 Uhr,
abgeholt, darnach die Kellerräume beſichtigt
werden. Angebote verſchloſſen und mit Auf=
ſchrift
: Wettbewerb Kellermagazine zum Er=
öffnungstermin
, Dienstag, den 29. ds. Mts.,
vorm. 10 Uhr, dem genannten Baubureau
einzureichen. Zuſchlagsfriſt 3 Wochen.
Darmſtadt, den 10. November 1921,
Heſſiſches Hochbauamt
Becher.
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[ ][  ][ ]

Rummer 306.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. November 1921.

Seite 7.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vum 14. Nobember,
mit geteillt von der Bank für Handel uud Jaduſtrie, Darmſtadt.
Das unleugbar vorhandene Entlaſtungsbedürfnis, das, abgeſehen von
einer Reihe anderer Faktoren, nach einer bisher unerhörten Aufwärts=
bewegung
ſchon rein börſentechniſch verſtändlich wäre, gab au heutiger
Börſe Anlaß zu umfangreichen Verkäufen. Der gleichzeitige Rückgang
Der Deviſenkurſe wirkte weiterhin abſchwächend. Von Valuteneffekten
berloren 5proz. Gold=Mexikaner 130 Prozent, Silber=Mexikaner 75 Pro=
zent
. Bankakten nachgebeud, Deutſche Bak 25 Prozent, Handelsgeſell=
ſchaft
50 Prozent, Rheim. Kreditbank 75 Prozent. Starke Verkaufsorders
lagen namentlich für Induſtrieaktien vor. Deutſch=Luxemburger 75 Pro=
zent
, Harpeneu 170 Prozent, Rheinſtahl 70 Prozent, Oberbedarf 70 Pro=
zent
, Geſſenkirckener 150 Prozent, wogegen Mannesmann ziuka 30 Pro=
zeut
ſteigen konnten. Von Chewielverten beſonders Badiſche Anilin nach=
gebend
, 135 Prozent. Von Elektrowerten, namentlich Felten u. Guuil=
cqume
ſchwächer, 200 Prozent, A. E.=G. ziemlich behauptet. Höhere Kurſe
arzielten Eßlinger Maſchinen und Mannheimer Oelfabrik, je 50 Prozeut,
Süddeutſche Eiſenbahm 40 Prozent, Jetter u. Scheever 190 Pvozent, =
venbrquerei
München 105 Prozent, Wahß u. Fveytag 50 Prozent, Cahen=
Leudesdorff 150 Pvozent. Miedriger dagegen notienten Heidelberger Ze=
uent
100 Prozent, Pokorny u. Wittekind 145 Prozent, Zucherfabrik Off=
ſtei
100 Prozent, Konſervenfabvik Braun 115 Prozent, Süddeutſche
Jmmob. 97 Prozent, Wegelm Ruß 145 Prozent. Außerdem ſind uoch
eine Reihe weſentlicher Abſchwächungen zu verzeichnen. Befonders ſchwach
agen Freiberkehrsweute. Benz zirka 1015 Prozeut, junge Brovn=Boveri
405 Prozent Rheinſtahl 1435 Prozent, Gebrüder Fahr 1300 Prozent,
Stahlwerke Becker 920 Pnozent, Geiling=Sekt 905 Pvozent. Feſter dagegen
Sichel ur. Ganz je zurka 40 Prozent. Von feſtverzinslichen Werten fallen
zproz. Reichsanleihe auf welche, anſcheinend auf große Auslandskäufe,
01 Prozent erveichten. Rationiert wieder verſchiedene Hypotheben=Bank=
Pfdhr., u. a. Frankf. Hyp.=Bk.=Pſdbr. 6 Prozent, Rhein. Hyp.=Bk.=Pfdbr.
5 Prozent, Baher. Hyp. u. Wechſel=Bk.=Pſdbr. 3 Prozent, bei ſehr ſchwa=
her
Zuteilung. Auch einige Städteanllihen geſucht und höher.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 14. Nob.

w Frankfurt a. M., 14. Nob. Wechſel auf Belgien 1780, Wech= beſſerungen. Zproz. Reichsanleihe erreichte ſogar mit 14prozentiger
ſel auf Holland 9750, Wechſel auf London 1005, Wechſel auf Paris 1800, Steigerung einen Kurs von 105, wofür immer wieder auf angebliche
Wechſel auf Schweiz 4800, Wechſel auf Italien 1050, Wechſel auf Neu= ſtarke ausländiſche, beſonders engliſche, Käufe verwieſen wurde. Oeſter=
York 254. Tendenz: Die ſchwankende und vorwiegend ſchwächere, reichiſche und ungariſche Renten waren gleichfalls feſt unter beſonderer

fe
ue
Geld Brief Geld. Briet DN Nife
Geld Brief ffe
Geld. Briel Untw.Bräſſ
bolland
ſondon ...
Paris .. R
Echweiz. 5
Epanien ſs
ttalien ..ſt
Liſſab=Op.
Tänemark. 1973. 11977.11728.201 731.80
6927.50 9947.50ß791. 208808.80
1125.80 1128.20 1018.90/1021. 10
2048.90 2048. 101848. 10 1851.30
5869.605880. 40/4860. 10 4869.90
3966. 3974. f8596. 108603.,60
1143.80/1146. 20/1038.90/4041 10
6s10,606330.40/4745.20 4754.80 Norwegen.
Schweden
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ſe5.47
300. 70 4004.5
16531,60
283.30
8.51- 3736.20/
6894.10

258.20
.
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301.301 274.70 93743.80
06905.90
A5-
258.80
A
8.51-
24.78
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Gelb. Brief Geld / Brief Nffe
Geld Brief Geld Brief den, in Kopenhagen 2,25 (88,80) Kronen, in Stockholm 1,65 Rotterdam hs80. 200809 80k941.058985.95 Paris . . . ſ007 954012.05/1848. 15/1851.83
(8880) Kronen, in London 10,05 (97,80) Schilling, in Neu=York Brüſſ Antw./1918,03 1921.05l1778.20 1776.80 Schweiz . . 6254.706265.30/4370 104870.89
* Berlin, 14. Nov. Das Gefühl der Unſicherheit das die Bör= London . . ſ103.33 4108,03/1008.05 1011.05 / Buen=Aires /1.9591.8583.,65/83,85 Kopenhagen 6244.,75 5255, 85/785. 20/4794.80 Wien (in D.= Stockholm. /6483. 50 6496.506919.055930,95 Oeſter, abg. / 8.83 8.87- 9.1g 9.17
Helſingſors / 524.43/ 625.53 484.50 485.50 Prag...
Italien .. M133.85 1136. 15/1058.80 1061.20 Budapeſt R4.8724 98-R4.87ſ94.93 Chriſtiania /4130.85/4139. 15/6806. 15/3818,85 Spaniei 871. 108878.906471.50/8478.50 New=York 1251.71/ 282.23 256.74 257.26
NI 299.70 300.30/ 267.10 268.30

Stimmung am Deviſenmarkt hielt auch in den Abenſtunden an. Deviſe Bevorzugung beider Goldrenten.
Neu=York 258256 ſchließen 254. Deviſe Holland befeſtigt 8880 auf 9750,
w. Deviſenmarkt. Berlin, 14. Nod. Teleg, Auszahlungen für:
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 14. November in Zürich 2.10
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1,12 (59,20) Gul= Amſterdam-)
038/ (23,80) Dollar, in Paris 52ſz (125,40) Franken.
auch Italien beſſer. Polennoten 7257,00.
Berliner Börſe.
ſenkreiſe wegen der weiteren Geſtaltung der deutſchen Verhältniſſe auf
finanziellem und politiſchem Gebiete beherrſcht und das ſich bereits m
Von den Produktenmärkten.
der Vorwoche in ſtarken Schwankungen der Deviſenpreiſe äußerte, hat v. Frankfurt a. M., 14. Nov. Getreidebörfe. Die
ſich anſcheinend verſtärkt und weitere Kreiſe der Börſeuſpekulation im großen Schwankungen am Deviſenmarkt beeinflußten das Geſchäft. Die
Glauben an eine fortgeſetzte Deviſen= und Effektenhauſſe wankend ge= Preiſe für Weizen und Roggen laſſen eine Ermäßigung erkennen. Mais
macht. Die Unſicherheit und Zaghaftigkeit zeigte ſich beſonders deut= liegt ruhig bei behaupteten Tendenz. Für Gerſte und Hafer hält die
lich am Deviſenmarkt, wo es überdies hieß, daß die Erforder= Nachfrage an, die Umſätze ſind beſcheiden, da die Forderungen zu hoch
niſſe für die nächſte deutſche Reparationszahlung am 15. Januar bis erſcheinen. Weizen= und Roggenmehl lag feſt. Größere Nachfrage
auf einen kleinen Reſt geſichert ſeien. Vormittags waren nur Brief= herrſchte für Weizen= und Roggenkleie, höher bezahlt wurden auch
kurſe zu hören, ohne daß Abſchlüſſe von Belang ſtattgefunden hätten. Futtermittel. Speiſeerbſen ſtark begehrt. Neis zeigt ſich zurückhaltender.
Schließlich vollzog ſich die Feſtſetzung der amtlichen Deviſen auch zu Weizen= und Roggenſtroh, drahtgepreßt, fand zu höheren Preiſen Auf=
dem
am Samstag beträchtlich ermäßigten Stande. Am Effekten= nahme. Heu, trockene gute Ware, feſt. Amtliche Notierungen:
markt überwogen zunächſt noch Kursſteigerungen, doch war Getreide und Hülſenfrüchte ohne Sack, Weizen= und Noggenmehl. Kleie
dabei das Entlaſtungs= und Realiſationsbedürfnis der Börſenſpekulg= mit Sack: Weizen, alsbaldige Lieferung, 790 Mk., Roggen, dto. 675 Mk.,
tion und ihrer Mitläuferſchaft bereits inſofern wahrnehmbar, als die Sommer= und Braugerſte dto. 770 Mk., Hafer dto. 600 Mk., Mais dto.
Kursbildung infolge dieſer ein ungleichmäßiges Bild bot. Später als 650700 Mk. alles Parität Fraukfurt), Weizenmehl, ſüddeutſches Spe=
die
ſchwächere Grundſtimmung ſich allgemein durchſetzte, wurden auch zjal 11001125 Mk., dto. norddeutſches 70proz. Ausmahlung 1050 Mk.,
die anfangs erzielten Gewinne nicht überall aufrecht erhalten. Feſt Noggenmehl, norddeutſches 825 Mk. bei Waggonbezug ab Mühlen),
lagen namentlich Schiffahrtsaktien, oberſchleſiſche Montanpapiere und Weizen= und Roggenkleie 380330 Mk., Erbſen, je nach Qualität, für
eine ganze Anzahl von Jnduſtriepapieren, beſonders des Sprengſtoff= Speiſezwecke 7601000 Mk., Linden dto. , Heu, füddeutſches, gut, ge=
konzerns
auf die Kapitalsvermehrung bei Kursſteigerungen bis zu 100 ſund trocken, 300 Mk., Stroh, aus Weizen und Noggen drahtgepreßt,
Prozent und teilweiſe darüber, bei Stöhr Kammgarn ſogar 300 und 90 Mk. Tendenz: Anfangs feſt, ſpäter nachgebend auf Beſſerung
Türk. Tabak 500. Von vornherein litten aber weſtdeutſche Montan=
der
Mark.
werte unter dem Entlaſtungsbedürfnis der Spekulation bis zu Ein=
bußen
von 100 Prozent. Auch an dem Markte der unnotierten Werte I. Mannheim, 14. Nov. (Priv=Tel.) An der heutigen Pro=
trat
dies ſtärker hervor. Von Valutapapieren waren beſonders Mexi= duktenbörſe war die Tendenz ruhiger auf die Abſchwächung der
kaner und Kanada empfindlich rückgängig. Das geſteigerte Intereſſe, Deviſenkurſe. Amtlich notierten: Weizen 800, Roggen 660670, Gerſte
welches das Publikum in letzter Zeit heimiſchen Rentenwerten zu= 775800, Hafer 590600, mnländiſche Erbſen 700900, Wieſenheu 240,
wendet, hielt an und führte für Anleihen der Länder, Stadtanleihen Stroh 80 Mark. Alles per 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim,
und Hypothekenpfandbriefen zu weiteren, teilweiſe anſehnlichen Kurs= einſchließlich Sack, netto Kaſſe.

Frankfurter Kursbericht 14. Nov. 1921. Mitgeteilt vonder Bank für Handel u. Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Staatspapiere.
8 Reichsanleihe. ..........
......
.......:..
e
......."
URTV u. V. Schatzanweiſg.
U7 VIIk.

Cparprämienanleihe ..... ....
8 Preuß,. Konſols ..........
......
Zo
..........
85 Bad. Anl. unk. 1935......
v. 1907 ......
25 Bchern Anleihe ..n....
.......
28 Heſſen unk. 1924 ........!
s% ..............
............
42 Württemberger .........
Ausländiſche.
/6 Bulgar. Tabak 1902 .... ..
25 Griech. Monopol ......
1,25 Deſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 .............
/,% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 .................."
425 Oeſt. Golbrente .........
g einheitl. Rente ......

426 Rum. am. Rente v. 08 ..
Pg% Goldrente v. 13 ...
am. konv. ...
v. 05 ...
P5 Türk. Admin. v. 1903 ...
(Bagbad) Ser. I...
II..
v. 1911, Bollanl. ..
,% ung, Staatsr. v. 14 ...
Goldrente ....."
Staatsr. v. 10 ...
Kronenrente .....
Außereuropäkiſche.
Mexik, amort innere ....
konſ. äuß. v. 99 ...
4 Mexik. Gold v. 04, ſtfr.. .
konſ. inner.
%o Frrigationsanleihe
Tamaulipas, Serie l.....
Oblig. v. Trausportanſt.
Eliſabethbahn ſtfr.. . . . . . .
Heſt. Südb. (Lomb.) ..
Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
8 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1883....
% Anatolier I .......

10. 11. 14. 11. 71. 70. 65,50 775 89,50 101. 84,50 84,50
72. 80,70 80,60 70 25 69,75 59,00
80,75 63. 74. 74. 82,50 G,75 G7 75. si. 59,2s 85. 90. g0. 22. 215. 179, 145. 115. 119. 30. 256. 120. 124. 44. 89. 89. 37,75 rl625. 1525, T2980. 2275, DD 950. 1510. 1500, 749, 67. G7.14 98. 101, 8. 2 Eer smaf 10. 11. R 77,50 77,50 1 3% Salon Conſt. Fonetion .... 3% Salonique Monaſtir ..... 1149,50 5% Tehuantepee ............ 1660. 1480, 412% .. 1531, 1350, Deutſche Städte. 475 Darmſt. v. 1919 bis 1925. 31,% Darmſtabt v. 1905 ..... 4% Frankfurt v. 1913 ....... 105. U. 31.
v. 1903 .......
82. 47 Mainz. v. 1919 bis 1928. Pfandbriefe. 4% Frankf. Hyp.=Bank 1920.. 109, 115. ...... 90. 90. 20 Frankf. H. Krd.=Ver. 1921 109 105. 4% Mein. Hhp.=Bank 1922.... 109, 109, 1922....
Pfälz. 106. 429 Rhein. 1923... 105, 110 erl. .. 92, 42 Südd, Bk. München 1906 100, 1000 147 Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfdbr. 100, 8½a% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr. 4% Heſſ. Ldhhp. Kom. Obl... 90. Bank=Altien. Barmer Bankverein. ........ A 499, Berliner Handelsgeſellſchaft .. v 700 650, Commerz= und Privgtbank ...
Darmſtädter Bank .......... 530, 530, 480, 160.1 Deutſche Bank.............. 735. 710. Deutſche Eff. u. Wechſelbank.
Deutſche Vereinsbank
449, 448,50 447, 449,50 Disconto=Geſelſchaft . 620, 602, Dresdner Bank. 620 650. 230 Metalbank . 1625, 1625, Nationalbk. f. Deutſchland. . 539, Pfälziſche Bank ... 491. 485. Oeſterr. Creditanſtalt .. 184,50 133,50 Reichsbank Ant.
...:. Rhein. Ereditbank .........." 500, Südd. Disconto=Geſellſchaft ... 509, 589, Frankf. Bank ....innnana!. Bergwerks=Aktien. Bochumer ....
..... 1425, 1425. Buderus. .............., r1397, 1368, Dt. Luxemburger ............" 1245, 1170. Eſchweiler Bergwerks=Akt. ... 1150, 1245, Gelſenkirchen Bergw. .. 1350, 1220, Harpener Bergbau ......... 1820, 1650, Kaliwerke Aſchersleben ...... 980. 940 Weſteregeln .......
Laurahütte. 1570. 1499, D Lothringer Hütte ... 1005, 1008, Mannesmann Röhren ..., 1698, 1710, 230 Phönis Bergbau ... 700, 1550,

Dersmaenier Tasch
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)..
Oberbedarf ...
Rhein. Stahlwerke.
Riebeck Montan..
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt..
Aktien v. Transportanſtalt. 1.
Paketfahrt /Hapag) .........."
Nordd. Llohzd ............."
Südd. E.=B.=Geſ. ...........
Schantung E.=B.
Baltimore ..
Kanada ..
Lombarden .................
Oeſt.=Ung. Staatsbahn .......
Induſtrie=Aktien.
Aſchaffenburger Zellſtoff......
Hoch= und Tiefbau .....
Südd. Immobilien ...
Phil. Holzmann ....
Pahß & Frehtag ...
Löwenbrauerei München ..
Schöfferhof=Bürgerbräu .....
Eementwerk Heidelberg
Cementfabrik Karlſtadt . .
Lothringer Cement ...
Badiſche Anilin ........."
Dt. Gold= u. Silberſcheidennſt.
Elberfelder Farbwerke ..
Griesheim Elektron ...
Höchſter Farbwerke ......
Holzverkohlung ........"
Rütgerswerke ........"
Schramm Lackfabrik. ....
Ultramarinfabr.=Ver. ..
Wegelin Rußfabrik .....
Werke Albert Chem.) ...
Allg. Elektr.=Geſ. ......
Bergmann Berke .......
Emag Frankfurt a. M. ..
.
Felten & Guileaume ..
Lahmeher ..... ......
Lech Augsburg ............
Licht und Kraft . ... .........."
Mainkraftwerke Höchſt ........
Neckarw. Eßlingen Stamm ....
Neiniger Gebbert & Schall ....
Rhein. Elektr. Berke ...
Schuckert (Nürnberg) ......"
Siemens & Halske ........
Feinmechanik (Fetter) ..
Feiſt Sektkellerei ....
Gelſenkirchen Gußſtahl ::

irHan 14. 11. 1280, 1250 1180. 1110. 1720, 1830, 1n1449, 1448. 990, 1025,13 w 680. 688. 667 700. 351, 750,



v B7. 1600, 19 960, 909,751 7 485. 385 1000, 980 1150, 1200 1410, 1515, 824. 799, 1050. 950, 1890, 1300, 999, . 990. 2oso, 985. 1200 1199. D 950, 1400, 1349, 1050, 1020, A 1184, 1085, 985, 134.
1200, 1090, 1
1123, 1005. 1000, 989, 980. n1400, 1200 * UF850 830, 681, 744 / 750, 720, Gl1, 600 605, 1060, 1185, 780, 787. 890 890, 1080, 1025, 1800, 1990,1 1100, 1140,19 1100,

Deaſcaeahen aais
Gummi Berli=Frankfurt .. . . .
Gummipeter .............."
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer .......
Junghans Gebr. ..........
Konſervenfabrik Braun ......."
Lederfabr. Adler & Oppenheim.
Lederfahr. Niederrhein. (Spier)
Lederwerke Spicharz. ...:
Lüdenſcheid Metall ..........
Adlerwerke Kleher ...........
Badenia (Weinheim) ........
Bad. Maſch. Durlach ......
Beck & Henkel Caſſel) ........
Daimler Motoren .:
.....
Dingler, Zweibrückei
..:
Eßlinger Maſchinen ...
Flf. Maſch. Pokornh & Wittek.
Gasmotoren Deutz ..
Gritzner (Durlach) ..
Heiligenſtebt & Co., Gießen ...
Hydrometer Breslau ........
Karlsruher Maſchinen .....
Klein, Schanzl. & Becker .....
Vokomotibfbr. Krauß ..
Lur’ſche Induſtrie ...........
Neckarſulmer Fahrzw. (Stamm)
Schnellpreſſen Frankenthal. ..
Bogtländ. Maſchinen Stamm.
Metall Bingwerke Nürnbg. . ..
Olfabr. Verein deutſch. .....!
Schneider & Hanau ..........
Schuhf. Leander Offenbach.. ..
Seilinduſtrie Bolff .........."
Spiegel= und Spiegelglas Bahr.
Elſäſſ. Bad. Wolle .........."
Ettlingen Spinnerei. .. . . . . ..
Uhrenfähr. (Bad.) Furtwangen
Waggon Fuchs Heidelberg ....
Zellſtoff Baldhof ...........
Zuckerfabr. Waghäuſel. .
Frankenthal ......
Heilbronn ....
Offſtein ..
Rheingau ..
Stuttgart

Nare ee
Dampfkeſſel Rodberg... ...
Gebrüder Roeder....
Gebrüder Lutz .........
Helvetia Konſervenfabrik ..
Motorenfabrik Darmſtadt .

10. 11.
14. 11. 1480, 1490, 1359. 1300. 1190 1179, 900, 815. 1890, 1575, 1930,
1980,
1205, 1200. u188. 1089, 915. 899. 1190, 1200, = 1200, 1294, 1200, 1200, 740, 748. 9 950, 950, 1350, 1390, 1240, 1075, v1198, 1080. 1400. 1500, 1940. 1885. 1010, 1000. 1080, 1100. 970, 850. 1440,
2 A
1800, 1500. 1199, 1055, 898. 821. 1250, 1300. 850 870 795. 1205. 1215, 1400, 1498, 2400, 2205, 1000, v118. 1120. 1249, 1249. 1100, 1080, 1088. 807, 1099. 1160. 1300, 1202. 1200, 1155 1155
Mce Angeb. 1290. 1300. 975. 1000, 1025, 880, 900, 765. 775. 700,

Berliner Kurſe.

Aktiengeſ. für Anilinfabr.
Aſchaffenburger Zellſtoff ...
Augsb.=Nürnb. Maſchinen ..
Berlin Anhalt=Maſchinen ..
Berl. Elektr. Verke:.
Bismarckhütte
Braunkohlen=Brikett
Bremer Bulkan ..
Bolle.
Chem. Hehden.
Weiler ..
Deutſch.=Atlant. Tel. .....
Deutſche Maſchinen ........"
Deutſch=Niederländ. Tel. ...
Deutſche Erdöl .....
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
...
Dt. Waffen und Munition ..
Donnersmarckhütte ......"
DynamitNobel ....."
Elberfelder Farben ..
Elektr. Lieferung ...
R. Friſter ..!.!"
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl ...
Geſ. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen ...
Han. Maſch.=Egeſt ..
..:
Hanſa Dampfſch. . . . ....
Hemoor Zement. . ...
Hirſch Kupfer ...........
Höſch Eiſen ......
Hohenlohe Werke ......:."
Kahla Porzellan .........
Lindes Eismaſch.
Lingel Schuh ....
Linke & Hofmann:
8. Loewe & Co. .
C. Lorenz.
Meguin ......
Nordd. Gummi ............
Orenſtein .......
....
Rathgeber Waggon .......
Roſitzer Zucker.
Rütgerswerke:
.:
Sachſenwerk ...........
Sächſiſche Gußſtahl .
Siemen Glas ...
Steaua Romana
Thale Eiſenhütte.
Ver. Lauſitzer Glas ....
Weſtfäl. Eiſen Langendreer.
Wittener Gußſtahl ........."
Wanderer=Werke .narafas

10.11.
14. 11.

935,
1400,
1485,
930,
908.

1200,
1570,
2210,
1474,
1029,
1250,
1250,
800.
2800,
2075.
1130.
1770,
1050,
1005.
970
872,
1145.
1200,
D75.
2100,
870.
1022,
1015,
860.
1000,
1000,
1500,
130
1125,

1299,
2
1060,
980.
1800,
1550,

900,
1480,
1570,
945.
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1150,
1640,
2500,
1485,
1000,
1000,
850,
2800,
2150,
1241,
1919,
1800.
1126.
970.
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1145.
1187ext
1094.
1900,
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1246,
1020,

1500,
1399.
1175,
1600
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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. November 1921.

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