Darmstädter Tagblatt 1921


12. November 1921

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Nummer 303

Samstag, den 12. November 1921

Einzelnummer 25 Pfg.

Der Auftakt von Waſhington.
Abrüſtung vder Krieg?
A* Am heutigen 12. November beginnt die neue Frie=
bens
=Konferenz in Waſhington. Lloyd George, der
wegen der iriſchen Frage vorläufig noch zu Hauſe bleiben mußte,
ſcheint die höchſten Erwartungen an dieſen Weltkongreß zu
knüpfen. In ſeiner Rede beim Guildhall=Bankett für den neuen
Londoner Oberbürgermeiſter verglich er die Waſhingtoner Kon=
ferenz
mit einem Regenbogen am trüben Himmel nach ſchwerer
Kriſis. In Waſhington gehe es um die Abrüſtung; ſie ſei der
einzige Weg zur Sicherheit. Und ſchon liegt ein Echo aus Ame=
rika
vor: Nach einer Reutermeldung aus Waſhington hat Staats=
ſekretär
Hughes in einer Unterredung mit dem japaniſchen Bot=
ſchafter
Schidehara das maritime Abrüſtungsprogramm dahin
erläutert, die Vereinigten Staaten ſtimmten im allge=
meinen
der Beſchränkung der Flotten auf ihren heutigen Kräfte=
zuſtand
zu, müßten aber für ſich das Recht in Anſpruch nehmen,
die in ihrem Flottenprogramm vorgeſehenen ſechs Rieſenpanzer=
kreuzer
fertigzuſtellen.
Dieſe ungeheuerlichen Kriegsmaſchinen werden, wie jeder
Zeitungsjunge am Broadway weiß, gegen Japan gebaut. Sie
ſollen die amerikaniſche Flotte aus einer Defenſiv= in eine Offen=
ſivwaffe
verwandeln. Nach einer Aufſtellung von Archibald Hurd
wird, im Jahre 1924 die Flotte der Vereinigten Staaten 35
Schlachtſchiffe und Schlachtkreuzer mit einer Geſamttonnage von
1150650 Tonnen umfaſſen. Man halte daneben England: 31
Schlachtſchiffe und Schlachtkreuzer mit 883 290 Tonnen, und Ja=
pan
: 17 Schlachtſchiffe und Schlachtkreuzer mit 479 950 Tonnen.
Die Vereinigten Staaten werden alſo im Jahre 1924, wenn ſie
unter Abrüſtung den heutigen Flottenſtand einſchließlich der
neuen ſechs Rieſenpanzerkreuzer verſtehen, nicht nur die größte,
fondern auch die beſtarmierte und ſchnellſte Flottte beſitzen.
Pochend auf dieſe unerhörte Macht, wird Harding, wenn auch
in der diplomatiſch liebenswürdigſten Form, ſeine Forderungen
ſtellen. Die Entſcheidungen, die in Verſailles gefällt wurden,
entſprachen nicht den Intereſſen Amerikas. Es zog ſeine Ver=
treter
vorzeitig von den letzten Friedensverhandlungen zurück.
Es ſchloß, wenn auch nach laugem Zögern, einen Sonderfrieden
mit Deutſchland. Es erhob Proteſt gegen die Zuteilung der
Inſel Jap und der Gebiete von Schantung und Kiautſchou an
Japan; es erhob Proteſt gegen die einſeitige Zuteilung der Oel=
vorkommen
in Meſopotamien an England. Der amerikaniſche
Widerſtand richtet ſich alſo vor allem gegen die Verteilung der
früher deutſchen Kolonien. Inſofern wird ſich die Konferenz
von Waſhington mit einer Reviſion des Verſailler
Vertrages zu beſchäftigen haben.
Aber das alles iſt wur Ausgangspuukt der Verhandlungen
in Waſhington. Endpunkt bleibt nach wie vor das Verhält=
nis
Amerikas zu Japan, ob es ſich um die Flotten oder
den Stillen Ozean dreht. Niemand bezweifelt, daß das Pacifie=
problem
für Japan eine Frage auf Leben und Tod iſt, für alle
anderen nur eine lebenswichtige Angelegenheit. Aus eben die=
ſem
ſpricht die Exponiertheit, vielleicht die Iſolation Japans!
Es hat im letzten Jahre tiefgehende pſychologiſche Veränderun=
gen
durchgemacht. Eben weil es den furchtbaren Ernſt ſeiner
Lage erkannt hat, hat es ſich dazu durchgerungen, die größten
Opfer zu bringen, um einen Krieg zu vermeiden. Die japani=
ſchen
Staatsmänner ſind frappiert von der Aehnlichkeit, die die
Lage Japans in dieſem Augenblick mit der Deutſchlands nach
Marokko hat. Sie ſtudieren das deutſche Schickſal, um an ihm
zu lernen. Jedoch erhält ſich der Zweifel, ob ein Ausgleich mit
Amerika möglich iſt. Die ungeheure Begeiſterung der Menge bei
der Abfahrt der japaniſchen Delegierten nach Waſhington Lat
gezeigt, wohin der Inſtinkt des Volkes drängt. Wie Lord Beatty
in Neu=York, hat der japaniſche Admiral in San Franzisko die
prinzipielle Bereitſchaft ſeines Landes, abzurüſten, verkündigt.
Die Selbſtdiſziplin der öffentlichen Meinung und der Regierung
in Tokio in dieſem ernſteſten Augenblick der japaniſchen Geſchichte
iſt bewunderungswürdig.
Trotzdem kann es auch ganz anders kommen, als die Opti=
miſten
, zu denen ſogar, wie anfangs erwähnt, der britiſche Pre=
mier
gehört, glauben. In die chemiſche Retorte der Wafhing=
toner
Konferenz werden Fragen geworfen, die ſich unter Um=
ſtänden
zum gefährlichſten Zündſtoff verbinden können, und über
Nacht iſt ſtatt der Abrüſtung und des endgültigen Friedens der
neue Weltkrieg da.
Journaliſten als Könige.
XX. Nach Kabelmeldungen aus Waſhington ſind die
Zur Waſhingtoner Konferenz eingetroffenen engliſchen und
franzöſiſchen Journaliſten reſtlos begeiſtert über die
Aufnahme, die ſie bei den Amerikanern gefunden haben. Es iſt
ihnen bereits mitgeteilt worden, daß Präſident Harding ſie zwei=
mal
jede Woche perſönlich empfangen wird. Der amerikaniſche
Staatsſekretär des Aeußern hat ausdrücklich erklärt, daß er den
Konferenzjournaliſten zu einer täglich ſeſtzuſetzenden Stunde
jeden Tag zur Beanwwortung von Fragen zur Verfügung ſtehe.
Wir Journaliſten fühlen uns wie Könige! In dem großarti=
gen
Palaſt der Töchter der Revolution (das iſt ein einflußreicher
aſnerikaniſcher Frauenverein, deſſen Mitglieder Vorfahren auf=
ſpeiſen
müſſen, die in der großen amerikaniſchen Revolution
unter George Waſhington gekämpft haben), in dem die große
Konferenz ſtattfindet, ſind den Journaliſten Arbeitszimmer ein=
gerichtet
worden. In jedem Zimmer befindet ſich ein Telephon.
Beſondere Telegraphen= und Kabelanſchlüſſe ſind für die Jour=
nialiſten
gelegt worden, ſogar eine Funkenſtation, die ausſchließ=
Eich journaliſtiſchen Bedürfniſſen dienen ſoll, iſt auf dem Gebäude
errichtet worden. Sprachlos aber waren die Journaliſten, als
ſie ſahen, daß man ſogar Schreibmaſchinen für ſie bereitgeſtellt
hatte. Stephan Lauzanne wenigſtens ſchreibt im Pariſer Matin,
er ſei ganz überwältigt. Bei den Konferenzen im alten Europa
Eväre man ſehr ſchlecht behandelt worden als Journaliſt, hätte
lich auf alle mögliche und unmögliche Weiſe herumdrücken müſſen,
Und ſei von den großen Herren gar nicht angeſehen, geſchweige
Senn empfangen worden. Jetzt gebe das junge Amerika dem
alten Europa ein leuchtendes Beiſpiel in der Behandlung der
Preſſe: man iſt höflich und gaſtfrei. Man will nicht belehren,
(nan will nicht beeinfluſſen, ſondern man lüftet nur den Schleier,
Sieht den Vorhang weg und läßt den Journaliſten das tun,
wvozu er da iſt: ſehen und hören!
Es iſt nur hetrüblich, daß auf der Waſhingtoner Konferenz
Teine deutſchen Journaliſten anweſend ſein werden, um ſich auch
einmal wie Könige behandeln zu laſſen. Wichtiger aber iſt der
Eindruck, den ſchon dieſes kleine Bildchen gibt, mit welcher Ge=

ſchicklichkeit von Waſhington aus die Weltmeinung offenbar be=
arbeitet
werden ſoll. Ohne Zweifel werden die engliſchen und
franzöſiſchen Journaliſten, wenn auf der großen Konferenz
etwas recht Niederträchtiges über Deutſchland geſagt wird,
woran nicht zu zweifeln iſt, ſchon aus purer Dankbarkeit die
Weltmeinung ausführlich darüber unterrichten. Denn ſie ſind
ja aufgenommen wie Könige.
Waſhington und der Verſailler Friedensvertrag.
ONB. London, 10. Nod. Der bekannte engliſche Publiziſt
K. D. Wells, der im Auftrage der Daily Mail, der Chicago
Tribune und der Neu=York World ſich in Waſhington aufhält,
bekämpft mit ſcharfen Worten den Friedensvertrag von
Verſailles und bezeichnet ihn als den Triumph der fran=
zöſiſchen
Revanche. Er fordert, daß die Waſhingtoner
Konferenz ſich eingehend mit dieſem Vertrage beſchäftige. Wells
bezeichnet die Deutſchen als ein ehrenhaftes, arbeitſames, in=
telligentes
Volk, von deſſen ſozialer, politiſcher und wirtſchaft=
licher
Wohlfahrt die Wohlfahrt der übrigen europäiſchen Staa=
ten
, auch Frankreichs, abhänge. Wenn Deutſchland ruiniert ſei,
dann ſei auch der größte Teil Europas ruiniert. Deutſchland
habe ſich 1918 auf Grund der Verſprechungen in Wilſons vier=
zehn
Punkten ergeben, in denen erklärt war, mit Kriegsende höre
die Kriegführung auf. Trotzdem legte man der jungen deutſchen
Republik einen Revanchefrieden auf, ohne einen Schatten von
Toleranz, lediglich im Zeichen der Revanche Frankreichs für den
Friedensvertrag von 1871. Wells beklagt es, daß die Deutſchen
im Vertrag als eine Art moraliſcher Ungeheuer behandelt wur=
den
und daß jeder Deutſche perſönlich für den Krieg verant=
wortlich
gemacht wird, und fordert, daß die deutſche Regie=
rung
auf der Waſhingtoner Konferenz zur Geltung komme, und
Das beſſere Deutſchland im Kriege.
* Die Süddeutſchen Monatshefte ſetzen ihre ver=
dienſtvolle
Aufllärungsarbeit mit dem ſoeben erſchienenen Hefte
fort, das den Titel trägt: Das beſſere Deutſchland
im Kriege. Mit der Gegenrechnung und dem Großen
Betrug hat die Redaktion der Süddeutſchen Monatshefte außer=
ordentlich
viel dazu beigetragen, im Auslande verbreitete Vor=
urteile
und tendenziöſe Darſtellungen zu zerſtören. Und dieſe
Aufklärungsarbeit wird noch einen viel größeren Erfolg als bis=
her
erzielen, wenn einnal dieſe Hefte in engliſcher, ſpaniſcher
und ſchwediſcher Sppache erſchienen ſind, was in allernächſter Zeit
der Fall ſein wird.
Der Inhalt der neuen Nummer der Süddeutſchen Monats=
hefte
iſt nichts anderes als eine deutſche Wiedergabe des be=
kannten
Buches von dem engliſchen Schriftſteller Harald
Picton: Better Germany in War Time‟. In dem
Autor lernen wir einen aufrichtigen Vertreter des beſſeren
Englands kennen, der den Mut fand, als einer der erſten ſei=
ner
Geſinnungsgenoſſen aus Objektivität und Wahrheitsliebe
dem deutſchen Volke gerecht zu werden. Friedrich Wilhelm Utſch,
dem man die Vermittelung des Ueberſetzungsrechtes verdankt,
hat dem Buche ſelbſt eine kleine Biographie des aufrechten Eng=
länders
vorangegeben. Er ſagt, daß der höchſte Wunſch Pictons
darin gipfele, beizutragen zu einem gegenſeitigen Verſtändnis
der Völker untereinander, um durch Zuſammenarbeit und Liebe
Streit und Haß zu verdrängen. Nach ſeiner Anſicht ſteht die
Welt vor der Wahl zwiſchen Zuſammenarbeit oder Vernichtung.
In einem Artikel im Oktoberheft der Foreign Affairs verleiht
er dieſem Gedankengang dahin Ausdruck, daß uns nur noch die
Wahl bleibt zwiſchen einem Aſchenhaufen und einer
Welt großmütiger Herzen‟. Die Süddeutſchen Mo=
natshefte
ſelbſt haben dem Buche, das die weiteſte Verbreitung
verdient, ein Vorwort mitgegeben, worin ſie betonen, daß ſie
nichts an dem Originaltert geändert haben. Die Bedeutung die=
ſer
Veröffentlichung iſt, daß ſie dem deutſchen Leſer ein engliſches
Buch bietet, ſo wie es von einem Engländer für einen Engländer
geſchrieben wurde. Der Punkt, der die deutſche Regierung, ſo
heißt es, bisher verhindert hat, die Wahrheit zu ſagen, iſt die
irrige Auffaſſung, daß man die Beziehungen zu anderen Völkern
verbeſſert, wenn man das eigene preisgibt. Ein ſo menſchlich
und unmilitariſtiſch denkender Mann wie Picton würde doch nie=
mals
zulaſſen, daß man ſeine Landsleute verleumdet und ver= beitnehmerſchaft den größten Wert lege.
gewaltigt. Dieſe Art von Internationalismus iſt eine deutſche
Eigentümlichkeit. Kein Ausländer kann ſie ſich vorſtellen. Und
dies iſt die Eigentümlichkeit, durch die auch ein ſo wohlwollender
Beurteiler wie Picton irregeführt wird. Der Inlanddeutſche deutſchen Induſtrie hatte, wie bekannt, Ende der ver=
glaubt
von ſeinen Landsleuten immer das ſchlechtere, von Aus= gangenen Woche in Sitzungen des Präſidiums und der General=
ländern
immer das beſſere. Ihm ſind Landsleute die eigent= verſammlung erneut zu der Frage Stellung genommen, auf welche
daß eine Regierung wider beſſeres Wiſſen das eigens Volk der
Schuld am Kriege bezichtigt.
Auch Harald Picton hat der deutſchen Ausgabe einige Reichskanzler heute die Vertreter des Reichsverbandes der
Worte vorangefügt, wo es am Schluſſe heißt: Es mehren ſich
in England (ja ſelbſt in Frankreich) die Stimmen, die der
leeren Gewaltherrſchaft müde ſind. Wir im Fein=
desland
, die wir nach einem wirklichen und gerechten Frieden der parlamentariſchen Inſtanzen zu löſenden Fragen einer ſpar=
ſtreben
, müſſen auf Deutſchland bauen. Wenn es uns als Gegner ſamen Finanzwirtſchaft und der Befreiung des Wirtſchafts=
aller
Gewaltpolitik vorangeht, gehen wir alle einer glücklichen
Zukunft entgegen. Sonſt wäre für uns, die Deutſchland lieben,
und die ganze Welt alle Hoffnung erloſchen.
Das Buch ſelbſt iſt eine Art Gegenſtück zur Gegenrech=
nung
. Es widerlegt gleichfalls durch unwiderlegliche Zeug=
niſſe
, größtenteils von Engländern, aber auch von Neutralen,
Schweizern, Amerikanern uſw. die Verleumdungen, daß die aus=
worden
wären. Das Material geht ſehr in die Einzelheiten und
iſt ſo umfangreich, daß es ſeine Wirkung nicht verfehlen kann,
wenn es in die Oeffentlichkeit dringt. Bisher iſt das Buch in
England ziemlich totgeſchwiegen worden, aber einzelne mutige werden muß. Rein wirtſchaftlich muß dieſe Aktion dahin führen,
Publiziſten haben ſich bereits mit ihm beſchäftigt, und es wird daß von einem nicht zu fern liegenden Zeitpunkt ab die Eiſen=
ſeinen
Weg machen, wie ſo viele andere. Bücher haben eben ihre bahnen ein zu vereinbarendes Kapital der juriſtiſchen Perſon
Schickſale. Auch über Zivilgefangene iſt ein eigenes Kapitel verzinſen und daß gleichzeitig das Reich von allen perſönlichen
enthalten. Von beſonderem Intereſſe iſt das Kapitel Wie die und ſachlichen Laſten aus dieſen Unternehmungen befreit wird.
Deutſchen ſein können und Repreſſalien in Gutem.
ſidiums des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie Dr.=Ing.
Sorge hat die deutſche Induſtrie aufgefordert, zu dieſer Auf=
klärungsarbeit
beizutragen. Auch hier gibt ſich wieder eine Ge=
legenheit
, dieſer Aufforderung Folge zu geben, und man darf tigung dieſer Perſönlichkeiten ſicherſtellen. Die Induſtrie iſt ſich
dieſe Bitte, die Dr. Sorge an die Induſtrie gerichtet hat, auch an
alle die richten, die Gelegenheit haben, im In= und Ausland auf=
klärend
zu wirken.

Der Wiederaufbau des zerſtörten Gebiets.
* Paris, 10. Nov. Die parlamentariſche Gruppe
der zerſtörten Gebiete verſammelte ſich im Senat und
beſchäftigte ſich mit der Frage der Heranziehung deut=
ſcher
Arbeitskräfte in den elf Dörfern des Gebietes von
Chaulnes. Raymond Gouges ſchilderte die Aufregung, welche
die Verhandlungen hervorriefen, die in dieſer Frage geführt
worden ſind, ohne daß ein Mitglied des Parlaments oder des
Sommedepartements über dieſe Verhandlungen informiert wor=
den
wäre. Auch die früheren Frontkämpfer hätten gegen die
Verhandlungen proteſtiert. Gouges forderte von ſeinen Kolle=
gen
die Erklärung, ob ſie nicht der Anſicht ſeien, daß ſich über
dieſe Frage die Regierung auszuſprechen hätte. Nach einer län=
geren
, ſtellenweiſe erregten Debatte, an der zahlreiche Abgeord=
nete
teilnahmen, wurde folgende Reſolution gefaßt: Die inter=
parlamentariſche
Gruppe iſt der Anſicht, daß man alle Unter=
ſtützung
ſuchen könne und müſſe, um den Wiederaufbeu der zer=
ſtörten
Gebiete zu beſchleunigen. Damit iſt die Lieferung von
Materialien aus Deutſchland von ſelber gegeben. Was die Stel=
lung
von Arbeitskräften anbelangt, ſo glaubt die Gruppe, daß
man dieſe grundſätzlich nicht ausſchalten ſolle, doch müß=
ten
die notwendigen Vorſichtsmaßregeln ergriffen
werden. In dieſem Falle ſei dies die Angelegenheit der Re=
gierung
und nicht der privaten Unternehmer, weshalb die
Gruppe fordere, daß die Regierung ſich über die Angelegenheit
äußere.
Paris, 11. Nov. (Wolff.) Der ſozialiſtiſche Abgeordnete
Basly hat als Vorſitzender des Aktionskomitees für das
Wiederaufbaugebiet ſeine Kollegen aus den zehn befrei=
ten
Gebieten zuſammenberufen, damit eine Propaganda zu=
befürwortet
eine Einladung deutſcher Vertreter nach London. gunſten eines Referendums unter den Geſchädigten entfaltet
werde, ob dieſe die Beſchäftigung deutſcher Arbeiter
wünſchten. Dieſe Entſcheidung ſei getroffen worden, weil Mini=
ſter
Loucheur jüngſt erklärt habe, man müſſe, bevor man deutſche
Arbeiter aynehme, wiſſen, ob die große Mehrheit der Geſchädig=
ten
ſie annehmen wolle.
Die Reparationskommiſſion in Berlin.
* Berlin, 10. Nov. Am Nachmittag empfing der Reichs=
kanzler
in Anweſenheit von Vertretern der beteiligten Reichs=
reſſorts
die in Berlin eingetroffene Reparationskom=
miſſion
, die von dem Präſidenten Dubois geführt wurde.
In einer Ausſprache, die lediglich einen einleitenden Charakter
trug, gab der Reichskanzler einen kurzer Ueberblick über die
finanzielle und wirtſchaftliche Lage Deutſchlands, wobei er die
in einem Teile der Auslandspreſſe vertretene Auffaſſung zurück=
wies
, daß die deutſche Regierung den Zuſammenbruch der Mark
abſichtlich fördere. Ueber den Gang der weiteren Verhandlun=
gen
und die vorausſichtliche Dauer können vorläufig Mitteilun=
gen
nicht gemacht werden.
Paris, 10. Nov. (Hadas.) Der Secolo veröffentlicht ein
Telegramm aus Berlin, wonach Deutſchland England ge=
beten
haben ſoll, die Reparationskommiſſion zu benachrichtigen,
daß ſeine finanzielle Lage es ihm nicht ermögliche, die am 1. Ja=
nuar
fälligen 500 Millionen zu bezahlen, und daß die deutſche
Regierung um Aufſchub erſuche.
Die deutſch=polniſchen Verhandlungen.
Berlin, 10. Nov. (Wolff.) In den letzten Tagen fanden
beim deutſchen Bevollmächtigten, für die deutſch= polni=
ſchen
Verhandlungen über Oberſchleſien, Reichs=
miniſter
a. D. Schiffer, Beſprechungen mit den beteiligten Wirt=
ſchaftskreiſen
ſtatt. Heute abend fand im Reichstag unter Vor=
ſitz
des deutſchen Bevollmächtigten eine Sitzung der oberſchle=
ſiſchen
Reichstags= und Landtagsabgeordneten ſtatt, an der
Staatsſekretär Lewald und Unterſtaatsſekretär Göppert teilnah=
men
. Reichsminiſter a. D. Schiffer gab einen Ueberblick über
die bisherigen Vorarbeiten und teilte mit, daß die Botſchafter=
konferenz
noch keine Mitteilungen über Ort und Zeit der Ver=
handlungen
gemacht habe. Auch habe ſie den Namen des neu=
tralen
Vorſitzenden noch nicht genannt. Am Schluſſe bat Reichs=
miniſter
Schiffer um tatkräftige Mithilfe der oberſchleſiſchen Ab=
geordneten
. Er ſagte, daß er auch auf die Mitwirkung der Ar=
Die Kreditaktion der Induſtrie.
Berlin, 10. Nov. (Wolff.) Der Reichsverband der
lichen Feinde. Das kann ſich ein Engländer, auch ein engliſcher Weiſe durch eine Kreditaktion dem Reiche Goldvaluten
Pazifiſt nicht vorſtellen. Ebenſowenig wie er ſich vorſtellen kann, zugeführt werden könnten. Das Ergebnis dieſer Ausſprachen
wurde in einer der Oeffentlichkeit bereits bekannten Reſolution
niedergelegt. Zur Erläuterung dieſer Reſolution hatte der
deutſchen Induſtrie zu ſich gebeten. Der Sprecher des Reichs=
verbandes
, Dr. Sorge, führte nach Ueberreichung der Reſolu=
tion
etwa folgendes aus: Abgeſehen von den unter Mitwirkung
lebens von den ihm auferlegten Feſſeln, kommen zunächſt Akte
der Geſetzgebung in Frage, die es ermöglichen, mit den Reichs=
eiſenbahnen
beginnend, die ſonſt in öffentlicher Hand befind=
lichen
Betriebe in privatwirtſchaftliche Bahnen zu bringen. Die
Durchführung ſolcher Maßnahmen iſt möglich auf Grund eines
durch Geſetzgebung zu ſchaffenden Ermächtigungsgeſetzes, das
den Verkauf zunächſt der Reichseiſenbahnen an eine privatwirt=
ländiſchen
Kriegsgefangenen in Deutſchland ſchlecht, behandelt ſchaftliche juriſtiſche Perſon in die Wege leitet. Die Induſtrie
wird Vorſchläge ausarbeiten und ſie zu gegebener Zeit den zu=
ſtändigen
Stellen vorlegen, aus denen erſichtlich iſt, in welcher
Form dieſem Ermächtigungsgeſetz praktiſcher Inhalt gegeben
Die Entlaſtung des Reiches von Arbeitskräften, die weder ihrer
Der Reichstagsabgeordnete und zweite Vorſitzende des Prä= Zweckbeſtimmung nach, noch in wirtſchaftlicher Beziehung volle
Nutzung finden, kann nach Auffaſſuug der Induſtrie nur in
Verbindung mit großzügigen Siedlungen erfolgen, die wieder
an ſich und nach ihrer örtlichen Lage eine nutzbringende Beſchäf=
darüber
klar, daß die Durchführung dieſer Aktion, inſoweit Ar=
tikel
248 des Friedensvertrages die Rechte des Auslandes be=
gründet
hat, entſprechende Verhandlungen mit den Vertnaas=

[ ][  ][ ]

Eeite 2.

Rummer 303.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Robember 1921.

gegnern erforderlich macht, die gleichzeitig dazu führen müſſen,
im Zuſammenhang mit der Löſung dieſer Frage auch die Ver=
pflichtungen
aus dem Ultimatum einer anderweitigen Löſung
zuzuführen.
Auf dieſen Grundlagen wird die Induſtrie in Verhandlun=
gen
mit den deutſchen Banken eintreten, um, ſofern eine Aen=
derung
des Londoner Ultimatums ſich nicht ſchon aus den vor=
her
angedeuteten Verhandlungen ergibt, diejenigen Kredite zu
beſchaffen, die nowendig ſind, um die finanziellen Verpflichtun=
gen
des Reiches ſowie die Entwicklungsmöglichkeiten der ange=
ſtrebten
Neuorganiſationen der Reichsbetriebe zeitlich und ſach=
lich
ſicherzuſtellen. Die Durchführung dieſer Kreditaktion ein=
ſchließlich
der Verhandlungen mit den auswärtigen Kreditgebern
kann nur unter Führung der deutſchen Induſtrie und im Ein=
vernehmen
mit den deutſchen Banken erfolgen. Selbſwerſtänd=
lich
muß, wenn ſich die deutſche Volkswirtſchaft und damit der
deutſche Staat aus den jetzigen Verhältniſſen herausarbeiten
will, die Volksgemeinſchaft, d. h. der Staat, denjenigen, die heute
dieſen jetzt freiwillig übernommenen Kredit zur Verfügung
ſtellen, in einer zu vereinbarenden Weiſe entſprechende Ent=
laſtung
gewähren.
Der Reichskanzler nahm dieſe Mitteiluugen entgegen
und erklärte, daß die Reichsregierung zu den Ausführungen der
Induſtrie mit der gebotenen Beſchleunigung Stellung nehmen
werde.
* Die Vorſtände des Allgemeinen Deutſchen Gewerk=
ſchaftsbundes
und des Allgemeinen Freien Angeſtell=
tenbundes
haben eine Entſchließung gefaßt, in der es heißt:
Wir ſehen in den Beſchlüſſen des Reichsverbandes
der deutſchen Induſtrie zur Gewährung einer Kredit=
hilfe
an das Reich eine Provokation der geſamten werktätigen
Bevölkerung. Die organiſierten Unternehmer knüpfen an die
ſteuerlichen Vorſchußleiſtungen Bedingungen, die in politiſcher
und wirtſchaftlicher Hinſicht zur Entrechtung und materiellen
Schädigung der Arbeiter, Angeſtellten und Beamten führen
müſſen. Die gewerkſchaftlichen Spitzenverbände erwarten von
der Reichsregierung, daß ſie die von den Induſtriellen in Ver=
bindung
mit der Gewährung der Kredithilfe erhobenen Forde=

rungen unbedingt ablehnt.
Der Geſchäftsplan des Reichstages
iſt für die nächſte Zeit vom Aekteſtenrat folgendermaßen feſtge=
ſetzt
worden: Heute ſollen alle Interpellationen behandelt wer=
den
, die ſich auf Teuerung, Wucher und Nahrungsmittelfragen
beziehen. Darauf tritt wegen des Demokratiſchen Parteitages
und des Bußtages eine kurze Pauſe ein. In der nächſten Woche
werden Donnerstag, Freitag und Samstag Plenarſitzungen mit
folgenden Tagesordnungen abgehalten: Beratung der Notſtands=
maßnahmen
für die Invalidenrentner und des Geſetzentwurfes
zur Beratung der Abänderung der Bekanntmachung über aus=
ländiſche
Wertpapiere vom 22. März 1917, Interpellationen der
Kommuniſten wegen des Verbots des Landens ruſſiſcher Schiffe
in Swinemünde, Berichte des Rechtsausſchuſſes über eine Ver=
ordnung
des Reichspräſidenten über eine Amneſtie und ſchließ=
lich
des Schulgeſetzes und des Geſetzes zur Förderung des Woh=
nungsbaues
. Danach ſoll eine Pauſe von etwa 14 Tagen ein=
treten
, worin die drei Steuerausſchüſſe und der Soziale Ausſ hiß
tätig ſein werden. Das Plenum tritt etwa am 6. Dezember zu=
ſammen
.
Die Erhöhung der Eiſenbahntarife.
Berlin, 10. Nov. (Wolff.) Im ordentlichen Haushalt
der Reichsbahnen für 1921 war der Fehlbetrag auf
6,6 Milliarden berechnet worden. Inzwiſchen erhöhten ſich die
Ausgaben infolge der Gehaltserhöhungen im Auguſt und Ok=
lober
und der ſtarken Materialpreiſe um 10,5 Milliarden. Dic=
ſen
Mehrausgaben ſtehen Mehreinnahmen in Höhe von 2,7 Mil=
liarden
aus der Erhöhung der Gütertarife und der zum 1. De=
zember
betorſiehenden Perſonentarife gegenüber. Der voraus=
ſichtliche
Fehlbetrag rürde ſich damit um 7,8 Milliarden oder
von 6,5 auf 14,3 Milliarden erhöhen. Der Reichsverkehrsminiſier
mußte demgegenüber eine weitere Tariferhöhung im
Güter= und Perſonenverkehr um je 50 Prozent
in Ausſicht nehmen. Es iſt dabei beabſichtigt, hinſichtlich der
Gütertarife eine or aniſche Durchbildung vorzunehmen, wobei
eine weitere Staffelung der Tarife zugunſten der für den B=zug
von Bedarfsartikeln und dem Abſatz der Erzeugniſſe ungünſtig
gelegenen Gegenden, namentlich Oſtpreußens, vorgeſehen iſt. Die
Vorſchläge ſür dieſe Umbildung der Gütertarife werden dem
vorläufigen Reichseiſenbahnrat vorgelegt. Die Vorarbeiten ſind
ſo weit gefördert, kaß die neu durchgearbeiteten Gütertarif= zum
1. Februar 1922 eingeführt werden können. Auch im Per=
ſorenverkehr
wird die Tariferhöhung vor dem 1. Februar 1922
aus techniſchen Gründen nicht durchgeführt werden können. Die
Monate Februar und März im laufenden Haushaltsjahre wür=
den
durch die Tariferhöhung Mehreinnahmen von zwei Mil=
liarden
erwarten laſſen, ſo daß noch ein Fehlbetrag von 12,3
Milliarden Mark übrig bliebe. Infolgedeſſen ſieht ſich das
Reichsverkehrsminiſterium genötigt, für den Güterverkehr bereits

ab 1. Dezember 1921 einen Zuſchlag von 50 Prozent durch rein
rechneriſche Erhöhung der Tarife eintreten zu laſſen,
Die Frage der Reichsbahnen.
Berlin, 10. Nov. (Wolff.) Heute waren die Vertreter der
Gewerkſchaften der Eiſenbahnbeamten und
arbeiter, ſowie der Hauptbeamtenrat und der Hauptbetriebs= Königs anläßlich der Beendigungder Parlaments=
rat
der Reichseiſenbahnen zuſammengetreten, um mit dem Ver=
kehrsminiſter
die Frage der Zweckmäßigkeit der Entſtaatlichung
der Reichseiſenbahnen zu erörtern. Sämtliche Organi=
ſationen
und Betriebsvertretungen" ſprachen ſich mit großer
Schärfe gegen jede Aenderung in der Betriebsform der Reichs=
eiſenbahnen
aus. Sie überreichten dem Verkehrsminiſter fol=
gende
Erklärung mit der Bitte, ſie unverzüglich zur Kennt=
nis
der Reichsregierung zu bringen: Die heute im großen
mächtigten Vertreter ſämtlicher Großorganiſationen des Eiſen=
Reich die Gewähr für richtige Erfüllung ihrer volkswirtſchaft=
ſtrebungen
auf Entſtaatlichung der Bahnen mit der größten Ent=
ſchiedenheit
entgegentreten und in dieſer Lebensfrage der deut=
ſchen
Eiſenbahner auch vor der Anwendung äußerſter gewerk=
ſchaftlicher
Mittel nicht zurückſchrecken werden. Vom Reichsver=
Ueberſeeiſcher Verkehr.
Hamburg, 11. Nov. (Wolff.) Geſtern verließ der Damp=
fer
Württemberg der Hamburg=Amerika=Linie 8894
Reiſe nach Neu=York. Durch die Einſtellung der Württemberg.
in den Nordamerikadienſt ſind die in dem Vertrage zwiſchen der
ſem Abkommen ſollen 50 Prozent amerikaniſche und 50 Prozent
deutſche Schiffe auf dem Atlantiſchen Ozean verkehren. Der bis=
her
den deutſchen Schiffen vorbehaltene Dienſt wird jetzt durch worden. Es iſt mein aufrichtigſter Wunſch, daß die Feindſelig=
die
amerikaniſchen Schiffe verſehen. Von jetzt ab wird abwech=
ſelnd
ein amerikaniſches und ein deutſches Schiff auf der Haupt=
Die ungariſche Königsfrage.
lungen über den jüngſten Notenwechſel zwiſchen der Botſchafter=
konferenz
und der ungariſchen Regierung über die Ausſchließung ein friedliches und lohales Zuſammenwirken ermöglicht werde.
dem Peſter Lloyd von der ungariſchen Regierung mitgeteilt, daß
in den Beſtimmungen des Entthronungsgeſetzes, wonach die Re= ſen, ein dauerhafter Frieden ſchließlich erreicht werden wird.
gierung zu geeigneter Zeit der Nationalverſammlung Vorſchläge
über die Beſetzung des Königsthrones zu unterbreiten habe, ſo=
wohl
hinſichtlich des Zeitpunktes wie auch bezüglich des perſön= mit 79 von 85 abgegebenen Stimmen den Zentrumsabgeordneten Mini=
einzelner
Gruppen ausgeſetzt werde, denn indem die Initiative
von der Regierung als der Trägerin des Vertrauens der parla=
mentariſchen
Mehrheit ausgeht, entſpreche ſie auch den Anforde= erklärte in Glasgow, daß der Sturz der deutſchen Mark auf
rungen der Verfaſſung. Dies könne auch dadurch nicht beein=
trächtigt
werden, daß die Regierung ſich bezüglich der perſönlichen
Seite der Thronbeſetzung vorher an die Botſchafterkonferenz zu
mächte bezwecke, dem Thronkandidaten im voraus eine unge=
fährdete
Thronbeſteigung zu ſichern und nicht nur die ungariſche
Nation, ſondern auch die ungariſche Königskrone von Unzuträg=
lichkeiten
zu bewahren, wie ſie erſt in der jüngſten Vergangenheit
vorgekommen ſind.
London, 10. Nov. (Wolff.) Lloyd George ſagte im
unterhauſe, die ungariſche Regierung habe unter anderem er=
klärt
, daß ſie die Alliierten, um Rat und Zuſtimmung bei der
Regelung der Frage der Thronfolge in Ungarn / Oberförſterei Lorſch, Förſter Johannes Angermeier zu Forſthaus
erſuchen würde. Wenn man in Ungarn interveniere, anſtatt es
dem Lande zu überlaſſen, ſeine eigenen Angelegenheiten, zu Staat geleiſteten Dienſte vom 1. Januar 1922 ab.
regeln, werde dies zu einem Kriege führen, und gegen einen ſol=
chen
Krieg ſei die ganze Welt.
Das Angora=Abkommen und England.
London, 11. Nov. (Wolff.) Im Unterhauſe wurde
auf eine Anfrage von Harmsworth erllärt, die engliſche Regie= förſterei Lorſch mit Wirkung vom 1. Januar 1922 ab. Bewerbungen
rung habe zu verſchiedenen Malen der franzöſiſchen Regierung ſind bis zum 26. November bei der Miniſterialabteilung für Forſt= und
die Verpflichtungen ins Gedächtwis gerufen, die letztere den Kameralverwaltung einzureichen.
Minderheiten gegenüber in Cilicien übernommen habe. Es
ſei darauf aufmerkſam gemacht worden, daß die Beſtimmungen
des Angora=Abkommens nicht den Verpflichtungen
Frankreichs entſprechen. Die Antwort der franzöſiſchen Regie= ſtadtaſſiſtent) hier erhielt den Charakter als Leutnant d. L. und die
rung ſei noch nicht eingegangen, indeſſen dürfe man nicht ver=

geſſen, zu erwähnen, daß der franzöſiſche Oberkommiſſar in Kon=
ſtantinopel
die Türkei vor einer Mißhandlung der Minderheiten
gewarnt habe.
Die engliſche Thronrede.
London 10. Nov. (Wolff.) In der Thronrede des
ſeſſion heißt es unter anderem: Die deutſche Regierung hat
befriedigende Fortſchritte in der Ausführung der ihr durch den
Verſailler Vertrag auferlegten finanziellen und Entwaffnungs=
verpflichtungen
gemacht. Weiter wird erwähnt, auf der Reichs=
konferenz
hätten ſich die Premierminiſter einſtimmig dahin aus=
geſprochen
, daß die Stärke des britiſchen Weltreiches zur See
jeder anderen Macht gleich ſein müſſe. Es iſt noch nicht möglich,
zu ſagen, daß der Frieden in Europa feſt hergeſtellt iſt. Eine
Sitzungsſaale des Potsdamer Bahnhofes verſammelten bevoll= lange Zeit wird noch vergehen müſſen, bevor die Welt ſich von
den Wirkungen des Krieges erholen kann. Aber es ſind heute
bahnperſonals ſind ſich darüber einig, daß die deutſchen Reichs= Fortſchritte in der Richtung auf die Löſung äußerſt ſchwieriger
bahnen nur in Form des unmittelbaren Betriebes durch das Probleme in den inneren wie äußeren Angelegenheiten erzielt
worden. Ein ernſter Aufſtand der Polen in Oberſchleſien habe
lichen Aufgabe bieten können. Sie lehnen deshalb aus vater= zur Verwendung von britiſchen Truppen in dieſer Provinz ge=
ländiſchen
und wirtſchaftlichen Gründen die Privatiſierung der führt, von wo ſie im April zurückgezogen worden waren. Nach
Reichsbahnen in jeder Form ab und erklären, daß ſie den Be= ſchwierigen und heitlen Verhandlungen iſt der Aufſtand unter=
drückt
worden und die Autorität der interalliierten Kommiſſion
wieder hergeſtellt. Der Aufſtand hat unglücklicherweiſe die Ver=
handlungen
wegen der Feſtſetzung der Grenze verzögert (aber
nach Korfantys Ausſage ſie zugunſten der Polen beeinflußt. Die
kehrsminiſter wird erwartet, daß er ſeinerſeits mit allen Kräften Red.). Auf einer Zuſammenkunft der alliierten und aſſoziierten
ſich den Verſuchen nach Privatiſierung der Bahnen entgegenſtellt. Mächte in Paris im Auguſt iſt beſchloſſen worden, den Völker=
bundsrat
einzuladen, die Grenzfrage zu prüfen und Vorſchläge
für eine Regelung zu machen. Dieſe Vorſchläge ſind kürzlich ein=
gegangen
und es ſind Maßnahmen getroffen, um ſie zur Anwen=
dung
zu bringen. Es liegen Gründe zu der Hoffnung vor, daß
Brutto=Regiſtertonnen den Hamburger Hafen zu ſeiner erſten dieſe von den beiden hauptſächlich intereſſierten Mächten lohal
durchgeführt würden und daß ſich in allem eine friedliche und
ehrenvolle Regelung ergibt. Zum griechiſch=türkiſchen Konflikt
Hamburg=Amerika=Linie und dem Harriman=Konzern verein= wird geſagt, die engliſche Regierung habe auf der Alliierten=
barten
Grundſätze nunmehr auch deutſcherſeits erfüllt. Nach die= Konferenz im Monat März und neuerdings im Juni Bemühun=
gen
unternommen, den Frieden im Orient herzuſtellen; dieſe
ſind durch die Wiederaufnahme der Feindſeligkeiten vereitelt
keiten bald durch einen gerechten Frieden beendet werden möch=
ten
. Am Schluß der Thronrede wird geſagt: Die Lage in Ir=
verkehrsſtraße
zwiſchen Hamburg und Amerika fahren. land verfolge ich mit großer Beſorgnis. Ich fordere die Führer
aller Parteien in Irland und alle Perſönlichkeiten, in deren
Händen die Macht ruht, auf, die gegewwärtigen Verhandlungen
Budapeſt, 10. Nov. (Wolff.) Zu den amtlichen Mittei= und Erörterungen zu fördern und Geduld zu beweiſen, dawit
zwiſchen meinem Volke in England und meinem Volke in Irland
der Mitglieder des Hauſes Habsburg von der Königswahl wird ! Es iſt mein feſter Glaube, daß mit gutem Willen und dem ehren=
vollen
Entſchluß, die vorgekommenen Beleidigungen zu vergeſ=

* Kleine politiſche Nachrichten. Der Badiſche Landtag wählte
lichen Mamentes über die Königswahl ſich die Regierung die ſterialrat Wittemann zum Präſidenten, den ſozialiſtiſchen Abgeordneten
allgemeine Initiative vorbehalten werde. Maßgebend dabei ſei Emil Maier=Heidelberg zum erſten Vizepräſidenten und den Führer des
der Gedanke, daß man nicht immer den wiederholten Verſuchen Badiſchen Landbundes, Abgeordneten Landwirt Gebhard=Eppingen,
zum zweiten Vizepräſidenten. Aus Waſhington wird gemeldet: Das
Staatsdepartement teilt mit, daß der deutſch=amerikaniſche
Vertrag zur Ratifikation nach Berlin abgeſandt iſt. Asquith
den finanziellen Zuſammenbruch Deutſchlands hinweiſe, was eine Kala=
mität
für alle Länder bedeuten würde. Er ſprach ſich für eine Annul=
lierung
der Kriegsſchulden aus. Eine nach der Sitzung des Ulſter=
wenden
gedenke, denn die vorhevige Beſtätiguug durch die Groß= kabinetts hier veröffentlichte Mitteilung beſagt, der Miniſterpräſ=
dent
Craig wünſche, namens des Kabinetts klar zu verſtehen zu geben,
daß von einer Preisgabe der Rechte Ulſters keine Rede ſein könne.

Stadt und Land..
Darmſtadt, 12. November.
* In den Ruheſtand verſetzt wurden der Finanzamtsſekretär bei
dem Finanzamt Friedberg Karl Irlenborn auf ſein Nachſuchen
vom 16. November ab der Förſter der Forſtwartei Boxheimer Hof,
Boxheimer Hof, auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem
* Uebertragen wurden dem Lehrer Hch. Meininger, zu Eichen=
rod
eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Landenhauſen (Kr. Lauter=
bach
) und der Schulamtsanwärterin Margarete Eva Rupp aus Jüges=
heim
eine Lehrerinſtelle an der Volksſchule zu Obertshauſen im Kreiſe
Offenbach.
* Erledigt iſt die Forſtwartei Boxheimer Hof in der Ober=
* Kirchliche Dienſtnachricht. Am 28. Oktober ds. J3. wurde dem
Pfarrer Friedrich Clotz zu Ilbeshauſen die evangeliſche Pfarrſtelle zu
Seckmauern übertragen.
* Militärdienſtnachricht. Feldwebel d. L. Heinrich Bert (Ober=
Erlaubnis zum Tragen der Uniform.

Die deutſche Bevölkerungsentwickelung
nach dem Kriege.
UK. Eine bevölkerungsſtatiſtiſche Bilanz des
Weltkrieges und der dadurch geſchaffenen Verhältniſſe zieht
Regierungsrat Dr. Burgdörfer in einem Aufſatz der Münchene
Mediziniſchen Wochenſchrift, der ſich auf die jüngſten Zuſammen=
ſtellungen
des Statiſtiſchen Reichsamtes über die Bevölkerungs
bewegung in den beiden Nachkriegsjahren 1919 und 1920 ſtützt.
Die Bevölkerungsentwickelung vor dem Kriege wurde auch be
uns in Deutſchland dunch den Geburteurückgang beſtimmt, der
um die Jahrhundertwende beſonders deutlich eingeſetzt hatte
Auf 1000 weibliche Perſonen im Alter von 15 bis 50 Jahrer
kamen im Jahre 1900 146,1 Kinder, im Jahre 1906 132,6, im
Jahre 1912 nur noch 110,6 Kinder. Die deutſche Fruchtbarkeits
ziffer war alſo um die Jahrhundertwende noch um 32 Prozent
alſo faſt um ein Drittel größer, als unmittelbar vor dem Kriege
Trotz dieſes raſchen Geburtenrückganges hatte aber die deutſche
Bevölkerung infolge des ſtarken Rückgauges der Sterblichkeit und
beſonders der Säuglingsſterblichkeit eine ſtarke natürliche Zu=
nahme
. Der Ueberſchuß der Geborenen über die Geſtorbener
betrug auch noch im den letzten Friedensjahren über 800 000 See=
len
, ſo daß unſerem Volke ein rüſtiges Wachstum aus eigener
Kraft geſichert war.
Der Weltkrieg hat auf unſere Bevölkerungsentwickelung
einen geradezu verheerenden Einfluß ausgeübt, der auch in den
Nachkriegsjahren nicht wieder beſeitigt werden konnte. Was die
Eheſchließungen angeht, ſo war die Heiratshäufigkeit
während des Krieges ungewöhnlich tief geſunken. Während bis
1914 im Deutſchen Reich ohne Elſaß=Lothringen durch
ſchnittlich jährlich etwa 500 000 Ehen geſchloſſen wurden, das ſind
8 Heiraten auf 1000 Einwohner, ſank die Zahl im Jahre 1915
und 1916 auf 4,1 pro 1000 herab und betrug auch im Jahre 1918
nur 5,4 pro 1000. In den fünf Kriegsjahren hätten normaler=
weiſe
2½ Millionen Ehen geſchloſſen werden müſſen; es kam
aber in dieſem Zeitraum bloß zu 1 660 000 Ehen, ſo daß der Aus
fall 840 000 Heiraten beträgt. Der Krieg wirkte alſo auf die
Eheſchließungshäufigkeit ſo ein, als ob 1 Jahr und 8 Monat
lang überhaupt keine Ehe geſchloſſen worden wäre. Die gleich
nach dem Frieden einſetzende Heiratsepidemie hat aber
nur 82 Prozent dieſes Ausfalles wieder eingebracht. Im Jahr
1919 kamen auf 1000 Einwohner 14,8 Heiraten und es wurder
in den beiden erſten Nachkriegsjahren rund 1,7 Millionen Eher
geſchloſſen, das ſind etwa 750 000 mehr, als normalerweiſe zu
erwarten waren. Ende 1920 war alſo die Eheziffer der Vor
kriegsjahre weit überſchritten und der Kriegsausfall bis au
etwa 100 000 Ehen wieder eingebracht. Freilich nahmen nun
auch die Eheſcheidungen, die im Kriege ſtark zurückgegan
gen waren, ſeit 1918 wieder ſehr zu, und während ſie z. B. 191

nur 10 494 betragen hatten, gab es 1919 22 022 gerichtliche Ehe=
ſcheidungen
. Durch den vorzeitigen Tod ſo vieler im Kriege Ge=
fallener
ſowie durch die im Kriege geſteigerte Sterblichkeit der
Ziviliſten wurden etwa 450 000 beſtehende Ehen durch das Ster=
ben
eines Gatten mehr gelöſt, als normalerweiſe zu erwarten
war. Vor dem Kriege hatte es jährlich durchſchmittlich 200 000
mehr geſchloſſene als gelöſte Ehen gegeben. Der Geſamtbeſtand
an Ehen betrug 1910 in Deutſchland 11,6 Millionen und vor
Kriegsausbruch 12,3 Millionen. Bei normaler Entwickelung hätte
es Ende 1920 in dem alten Reichsgebiet 13,6 Millionen Ehen
geben müſſen. Tatſächlich ergibt ſich aber ein Fehlbetrag von
einer halben Million Ehen.
Dieſe verhältnismäßig große Anzahl von Eheſchließungen
hat aber nicht die zu erwartende Vermehrung der Geburten
gebracht. Während des Krieges wurden etwa 3½ Millionen Kin=
der
weniger geboren, als zu erwarten war. Mit einem Erſatz
dieſer Ungeborenen kann im Gegenſatz zu den nach anderen
Kriegen gemachten Erfahrungen nicht gerechnet werden. Wohl
ſetzte im Auguſt 1919 eine verſtärkte Geburtshäufigkeit ein, aber
dieſes Jahr ſchloß mit einem Fehlbetrag von 400 000 Geburten
ab. Doch auch im Jahre 1920 hat die nach dem Frieden ein=
ſetzende
Geburtenwelle wr knapp die Geburtenziffer des Frie=
densjahres
1911 erreicht, iſt aber bereits vom zweiten Viertel=
jahr
1920 an in raſch abſteigender Linie ſo tief geſunken, wie es
unter normalen Verhältniſſen vor dem Kriege im Deutſchen
Reich nicht bekannt war. Trotz der ungewöhnlich hohen Anzahl
neuer Ehen iſt alſo auf keinen Erſatz des Kriegsgeburtenausfal=
les
zu rechnen. Die Sterblichkeit, die während des Krieges durch
die Schlachtenopfer und das Wüten der Hungerblockade unge=
heuer
geſteigert worden war, hat ſich in den beiden Nachkriegs=
jahren
1919 und 1920 wieder dem Vorkriegsniveau genähert, iſt
in den letzten dreiviertel Jahren ſogar unter den Stand von 1913
zurückckgegangen. Auch die Säuglingsſterblichkeit, die während
der Kriegszeit vorübergehend geſtiegen war, zeigt wieder einen
erfreulichen Rückgang. Zieht man die Bilanz zwiſchen Ge=
burten
und Sterbefällen, die vor dem Kriege faſt regelmäßig
einen Geburtenüberſchuß von rund 800 Seelen zu buchen hatte,
ſo ergibt ſich während des Krieges ein erheblicher Ueberſchuß der
Sterbefälle. Erſt das Jahr 1919 brachte wieder einen Geburten=
überſchuß
von geringer Höhe, und auch im Jahre 1920 iſt der
Geburtenüberſchuß der Vorkriegszeit nicht erreicht worden. Rech=
wet
man die durch die Gebietsabtretungen verlorene Bevölkerung
mit den anderen durch den Krieg erlittenen Einbußen zuſam=
men
, ſo ergibt ſich, daß das Deutſche Reich bis Ende 1920 etwa
11 Millionen Menſchen verloren hat. Während es
bei normaler Weiterenwickelung Ende 1920 etwa 73 Millionen
Einwohner hätte haben müſſen, iſt die Zahl auf etwa 62 Mil=
lionen
zuſammengeſchmolzen.

H. Die letzten Gugelmänner. Die Ausklänge einer alten
Sitte haben ſich bei der Beiſetzung des letzten Bayern=
königs
gewiſſermaßen ſelbſt zu Grabe getragen. In dem
Trauerzuge ſchritten unmittelbar vor den Särgen des Königs=
paares
25 Männer in pechſchwarzen Gugeln. Das find
Mäntel, die den Körper vom Scheitel bis zu den Knöcheln be=
decken
und im Geſicht nur einen Schlitz für die Augen freilaſſen.
Das Erſcheinen dieſer 25 unheimlichen Geſtalten im Trauer=
zuge
, die wohl das Dunkel verſinnbildlichen ſollen, mit dem
uns der Tod umſchleiert, war noch immer von einer ergreifenden
Wirkung. Bei früheren Gelegenheiten war dieſer Eindruck noch
ſtärker, da die Gugelmänner den Sarg der Fürſten zu dem
Leichenwagen und ſpäter auch in die Grufr trugen. Man hat die
Sitte lange Zeit als Nachklang der Fehme betrachtet, um ſo
mehr, als ſich gerade in Bayern die Fehme in dem Haberfeld=
treiben
bis ans Ende des letzten Jahrhunderts erhalten hat.
Die Gugelmänner ſind aber durchaus keine Urururenkel der
alten Schöffen der Fehmgerichte, in ihnen haben nur die Klage=
männer
fortgelebt, die im Mittelalter die Leichenzüge der Ad=
ligen
zu Grabe geleitet haben. Das Kleidungsſtück war die
Gugel, als Cucullu bereits den Römern bekannt. Von Rom
nahm ſie ihren Weg zu den ägyptiſchen Mönchen und kam ſpä=
ter
wieder ins Abendland zurück. Hiſtoriſch nachweiſen läßt ſie
ſich in der Zeit Karls des Großen, der beſtimmte, daß die Gugel
nur bei kaltem Wetter, oder von Mönchen getragen werden
durfte. Eine Zeitlang war die Gugel Reiſe= und Jagdkleidung
Dürers St. Hubertus iſt in der Gugel dargeſtellt , wurde
ſchließlich aber Trauerkleidung. In Augsburg z. B. mußten die
nächſten Verwandten eines Verſtorbenen in der Gugel gehen.
Je nach den verſchiedenen Stadien der Trauer paßt ſich die
Gugel wieder der übrigen Gewandung an. Lange Zeit hat ſich
die Sitte auch in Konſtanz erhalten, wo Gugelmänner die Lei=
chen
zu Grabe geleiteten. Später ſah man die Gugel nur noch
bei Prozeſſionen, bei Bitt= und Bußgängen. Bis in unſer Jahr=
hundert
hinübergerettet hat ſie ſich nur noch in München. Und
das kam wohl daher, weil das Recht, in der Gugel die Särge
von Fürſten zu tragen, nur der ſogenannten Trockenlader=
innung
zuſtand, die um ſo eiferſüchtiger dieſes alte Recht in
Anſpruch nahm, als ſie nicht volles Zunftrecht hatte. Nur bei
der Beiſetzung der Mitglieder des Hauſes Wittelsbach hat ſich
in Deutſchland der alte Brauch erhalten. Mit der Beerdigung
Ludrigs III. werden die alten Gugeln wohl endgültig zu Mu=
ſeumsgegenſtänden
werden.

m. Warenhaus=Diebinnen. In England hat ſich ſoeben eine
Jagdgeſellſchaft gebildet, die einzig in der Weltgeſchichte de=
ſteht
. Dem Konzern gehören 48 Firmen mit einem Geſamtkapi=
tal
von 40 Millionen Pfund Sterling an. Das edele Wild, das
auf gemeinſame Koſten zur Strecke gebracht werden ſoll, iſt die

[ ][  ][ ]

Rummer 303.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. November 1921.

Seite 3.

n. Schöffengericht. Eine Anklage wegen unbefugten Vertriebs von
Arzneimitteln in Tateinheit mit Schleichhandel richtet ſich gegen den
W8jährigen Zimmermann Bernhard Kunz aus Heddernheim, den 36
Jahre alten Apotheker Georg Joſt von Frankfurt a. M., den 21 jähri=
gen
Kaufmann Wilhelm Köhler von Heddernheim, den 53jährigen
Agenten Ludwig Appel von Darmſtadt, den 20jährigen Drogiſten
E. Franke von da und den 21jährigen Elektromonteur O. Porger
von Münſter a. St. Es handelt ſich um Schiebung von Salvarſan, Sal=
garſanpräparate
oder vielmehr teilweiſe um Handel mit irgend einem
witer dieſer Flagge ſegelnden wertloſen Stoff. Schon die Mannigfaltig=
keir
in den Perſonalien der Beſchuldigten iſt für die Art ſolcher Ge=
ſchäfte
höchſt bezeichnend, und noch mehr gilt dies von den ſonſtigen
Umſtänden des Falles. Es braucht heutzutage nur irgend eine Gelegen=
heit
beſagter Sorte aufzutauchen, und ſofort iſt ein ſtets wachſender Kreis
von Leuten jeden Alters und Berufs zur gewinnſüchtigen, möglichyt
müheloſen Ausnützung, ohne Rückſicht auf Vorſchriften oder Verbote,
bereit. Der Angeklagte A. war zur Verhandlung nicht erſchienen und
hatte von geſchäftlicher Tätigkeit in Norddeutſchland draßtlich ſeine Er=
krankung
mitgeteilt, weshalb die Sache inſoweit abgetrennt wurde.
Dank der Umſicht eines Studenten, der zufällig in einem hieſigen Lokal
auf das Treiben aufmerkſam wurde und den einzig richtigen Weg zur
Polizei wählte, konnte diefe der Geſellſchaft einen Strich durch die aus=
ſichtsreiſe
Rechnung machen. Kunze war im Sommer dieſes Jahres
durch einen anderen Arbeiter in Beſitz einiger Kilogramm ſogen. Sal=
parſans
oder richtiger eines ſo benamſten Stoffes (in Anpullen mit ent=
ſprechenden
Etiketten) für 3000 Mk. gelangt. Köhler erfuhr davon,
und bald war auch der kaufbereite Joſt zur Stelle, um für 3000 Mk. die
Ware zu erſtehen. Gerade er konnte über die Erfordernis beſonderer
Genehmigung zum Handel mit Arzneimitteln als Fachmann nicht im
geringſten Zweifel ſein und hat lediglich die Erlaubnis für Chemikalien.
Er will ſich (was bedeutungslos iſt) auf die angebliche Verſicherung der
ſpäter hinzugetretenen Vermittler und Liebhaber verlaſſen haben, daß
dieſe einen Franzoſen als Abnehmer hätten und Ausfuhrgenehmigung
für 300 Kilo vorliege. Joſt bot dem Appel die Ware um den Preis von
24000 Mk. an, und die Beteiligten hatten einen künftigen Erlös von
52000 Mark für die vier Kilo ins Auge gefaßt. Die drei Herren aus
Heddernheim und Frankfurt leiſteten ſich ein Auto zur Fahrt hierher;
es erfolgten Zuſammenkünfte mit Appel, wobei die zweiten letzten An=
geklagten
gewiſſe Beihilfe leiſteten, und die Uebergabe war bereits aus=
geführt
, als die Sicherheitsbehörde zugriff und die Ware beſchlagnahmte.
Sie beſteht faſt ganz aus gemahlenem Ziegelſtein, Ocker und dergleichen
und veranſchaulicht durch ihre Beſchaffenheit wieder einmal aufs klarſte
die Gemeingefährlichkeit, die ganz beſonders dem Schleichhandel mit
Arzneimitteln innewohnt. Auch volkswirtſchaftlich bedeuket ſolche Schie=
berei
eine Gefährdung und Schädigung, was neben der ſonſtigen Ver=
werflichkeit
von dem Staatsanwalt ſcharf betont wurde, während die
Verteidigung für möglichſte Milde plädierte. Es wurden nach der An=
klage
Kunze und Köhler zu je 2 Monaten Gefängnis
nebſt 3000 Mk. Geldſtrafe, Joſt zu 4 Monaten Gefängnis nebſt
5000 Mark Geldſtrafe, Franke und Porger zu je 1 Monat
Gefängnis nebſt 2000 Mark Geldſtrafe, evtl. je ein Tag Gefängnis=für
uneibringliche 10 Mark, verurteilt. Auch ſoll der entſcheidende Teil
des Erkenntniſſes auf Koſten der Angeklagten einmal im Darmſtädter
Tagblatt und Frankfurter Generalanzeiger veröffentlicht werden.
8 Verwaltungsgerichtshof. Fortſetzung des Berichts über die Straf=
fache
Brücher: Punkt 11: Angebliche Verleitung der Witve Zieres
zur Angabe eines anderen als Vaters ihres unehelichen Kindes. Brücher
erblärt nur im Intereſſe einer gütlichen Beilegung der Sache tätig ge=
weſen
zu ſein, Frau Zieres ſei damit einverſtanden geweſen, wvenn ſie
entſchädigt würde. Zu 12. der Anklage ſoll B. ungebührliche Aeußerun=
gen
über vorgeſetzte Behörden getan hoben. Eine Aeußerung, die B.
diesbezüghich getan hat und weit zurückliegt, gißt er zu. Auch ſoll B.
einen Meineid in einem Prozeß des Gemeinderechners Rödelsberger ge=
ſchworen
und falſche Berichte verfaßt haben. B. beſtreitet den geleiſteten
Meinsid, denn er habe beſchſworen, daß er mit Rödelsberger weder ver=
wandt
noch verſchwägert ſei und dies ſei wahr. Die Berichte habe er
nach der Sachlage abgefaßt. Punkt 13: B. ſoll ehrenrührige Anürfe
nicht beachtet haben. Gegen den Volksfreund hat er Privatklagen
durchgeführt eine Beleidigung der Schimpf Witwe hat B. nicht be=
achtet
, weil dieſe ihn nicht beleidigen könne. Punkt 14 betrifft angebliche
Verſchenkungen von Lebensmittelkarten, eine wefentliche Ausbeute hat
die Vorunterſuchnug diesbezüglich nicht ergeben. Bedürftigen und
Kranben will B. ab und zu ſolche Karten gegeben haben. Nach Punkt 15
ſoll ſich B. unrechtmäßige Butter verſchafft haben. Das Schöffengevicht
Groß=Umſtadt hat hier in eiwer Privatklage B.s gegen Hild den Wahr=
heitsbeweis
als im weſentlichen erbracht angeſehen und Hild freigeſpro=
chen
auch feſtgeſtellt, daß Hild in Wahrung berechtigter Intereſſen ge=
handelt
habe, als er die Aeußerung tat. B. will für ſich ſelbſt keine
Burter bekommen haben. Punkt 16. betrifft Mißhandlung der Ehefrou
Chriſtian Schimpf, die Staatsauwaltſchaft hat das Verfahren eingeſtellt,
auch die Beſchwerde hiebgegen hat der Generalſtaatsanwalt zurückgelvie=
ſere
. Es handelte ſich urm cine Hausſuchung bei der Schimpf wvegen
Kartoffeldiebſtahls. Eine ihm weiter zur Laſt gelegte Mißhandlung der
Frmuen Fritzius und Magſam beſtreitet B. Bewieſen iſt auch hier nichts,
Fpat Magſam iſt verſtorben. Brüicher hat die Tochter Hilds, als ſie Brot=
karten
holte, eine Rotznaſe genannt, wvas er zugibt. Die Anklage legt
Dieſem Punkt keine Bedeutung bei. B. ſoll unerlaubte Beziehungen zur
Adam Rödelsberger Wite untevhalden haben und ſei dies in der Kirche
und in Daruſtadt geiveſen. Die Anzeige rührt hier von Lehrer Darm=
ſtädter
her. B. erklärr, die R. ſei eine Verſvandte von ihm, ihm unter=
ſtellte
Beziehungen beſtünden wicht. Nach der Anblage ſoll ſich B. in
Zwei Fällen der Ehefrqut von Gg. Zieres gegenüben verdächtig benommen
haben. Die Ehefrau Zieres iſt hierüber eidlich vernommen worden. B.
will ſich der Vorfälle nicht mehr erinnern, er könne ſich damals wohl
einen Scherz erlaubt haben. Brücher leugnet unerlaubte Beziehutngen
zur Ehefrau Joh. Kropf, der Anzeiger Hofferbert ſei mit ihm verfeindet.
Vertvaute Beziehungen zu Gg. Fiſcher V. Ehefrau, leugnet B., dieſe;
ſei Taglöhnerin bei ihm geweſen. Weiter leugnet er Beziehungen zu
Jak. Woll VI. Ehefrau und Jak. Erich II. Witwe. Beide Frauen beſtrei=
ten
auch folche Beziehungen. Vor längerer Zeit ſoll er ſich der damals
uroch ledigen Hch. Schimpf X. Ehefrau gegenüber auf dem Rathauſe un=

ziemlich benommen haben. B. kaun ſich nicht erinnern, es könne ſich um
einen Scherz gehandelt haben. Einen Vorfall 1915 hat Ludwig Schimpf
Ehefuaut bis zum Jahre 1920 berſchwiegen. Erſt Ende 1920 iſt ſie mit
ſchwer belaſtenden eidlich erhärteten Ausſagen (Notzuchtsverſuch) gegen
B. aufgetreten. Die Staatsanwaltſchaft hat das diesbezügliche Verfahren
eingeſtellt. Aus neuerer Zeit datiert ein Vorfall, der ſich der Marg.
Zieres Wirwe gegenüber im Rathausſoal ereignet haben ſoll. B. hat
hier eine Meineidsanzeige gegen Gg. Zieres veranlaßt, die die Staats=
anwaltſchaft
eingeſtellt hat. Auch eine Schwarzſchlachvung wirft B. die
Anklage zu Weihnachten 1918 vor. B. erklärt, daß eine der Tiere ( Shier=
kälber
) ſei verendet, das andere habe er veräußert. Die Tat, wenn be=
gangen
, iſt, weil verjährt, nicht ireiter verfolgt worden. Beziehungen
zu einer Karl Lennert Ehefrau werden don dieſer und B. in Abrede ge=
ſjellt
. B. ſoll bei der Zwangswirtſchaft die Bevölkevungszahl nach oben
abgerundst haben. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft will dies dem
Angeblagten nicht zu hoch angerechmct wiſſen. B. erklärt dies für Ver=
leun

wohner von Heubach ſtehen. Der 2. Verhandlungstag beginnt mit Ver=
nehmung
des derzeſtigen Stadtſekretärs Blank in Darmſtadt. Bank hat
ſeiner Zeit wegen der Zuckerberſorgung au Ort und Stelle Erhebungen
angeſtellt und Unſtinwigkeiten in der Belieferung der Händler feſt=
geſtellt
, aßer eine Aufelärung iſt ihm nicht möglich geweſen. Das Zucker=
lager
ſelbſt hat er wicht geſehet. Die von Blank für das Kreiscmt Die=
bung
gebflogenen Erhebungen waren veranlaßt durch einen Arvibel des
Täglichen Anzeigers vom 1. März 1919. Blank zog den Lehrer Daum=
ſtädter
zu, weil dieſer die Beſchſiverden beint Krersamt vorgebracht hatte
und man beim Kreisamt in Darmſtädter den Verfaſſer des Artikels ver=
mutete
. Lehrer Darmſtädter iſt wir Brücher befreundet geweſen, bis ein
tiefer Riß beide trennte; er teilk mit, daß im Sommer 1918 der Stall=
Preis der Milch 30 Pfg., der Rathauspreis 38 Pfg. geweſen ſei; im
Oktober 1918 habe der erſtere 40 Pfg., letzterer 50 Pfg. betragen. Im
Volksrat habe man B. gefragt, wehin die Ueberſcüſſe gekommen ſeien,
worauf B. erwidert habe, ſie kämen in d

rung mir Zucker ungenügend ſar bei den Händlern. Als der Volksrat
kam, liefen dann eine Anzahl Klagen ein. Wer noch Zucker zut bekommen
hatte, ſollte ſich molden. Eine Anzeige veranlaßte Darmſtädter beim
Krsisamt, es kam aber nicht viel heraus. Darmſtädter ſprach auch beim
Landesernährungsamt vor. In der Folge wurden genaue Ermirtelun=
gen
durch die Staatsanwaltſchaft angeſtellt. Lehrer Darmſtädter bekenut
ſich zum Verfaſſer des Artikels im Täglichen Anzeiger vom 1. März
1918.
Die Matineen im Landestheater. Heute Samstag iſt der letzte
Tag, an dem Mietanmeldungen für die 15 Matineen enigegen=
genommen
werden. Das mitgeteilte Programm wurde weiter bereichert
dadurch, daß Walter Gieſeking gemeinſam mit dem Bratſchiſten
Hindemith. zu einem Konzert verpflichtet wurde. Es ſei nochmals
darauf hingewieſen, daß bei ben Veranſtaltungen zur Konzentrierung
der künſtleriſchen Wirkung 2. Nang und Galerien geſchloſſen bleiben.
Die heutige Wiederholung des Glöckchen des Eremiten,
die um 7 Uhr beginnt, fällt der E=Miete, ſowie der Sondermiete 5 zu.
Der Sonntag bringt die Aufführungen: vormittags um 11 Uhr die erſte
Matinee des Drumm=Quartetts, nachmittags um 2¾ Uhr
außer Miete zu ermäßigten Preiſen die Zwangseinquartie=
rung
und abends um halb 7 Uhr in der Sonntags=Fremdenmiete als
zweite Vorſtellung des Zyklus' heiterer Werke Lortzings Zar und
Zimmermann‟ Es ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß die
ztveite Rate der Vollmiete in den Tagen vom 15. bis 18. November an
der Tageskaſſe zu zahlen iſt.
Volkstheater. Im Konkordiaſaal hallte am Mittwoch abend ſtür=
miſcher
Beifall durch den Saal für die außergewöhnlich gute Wiedergabe
des lieblichen Volksſtückes s Lorle vom Schwarzwald‟. Die
Direktion dürfte ſich mit dieſer köſtlichen Darbietung die Herzen der
leider nicht gerade allzu zahlreich erſchienenen Kunſtfreunde erobert haben
und in Zukunft auf volle Häuſer rechnen. Namentlich der Direktion und
Leitung Frl. Eliſabeth Werners und Herrn Willy Werners für
ihre Prachtleiſtungen unſere Anerkennung. Den übrigen Darſtellern
heute ein Geſamtlob. Große Sorgfalt war auf Dekoration und Aus=
ſtattung
gelegt. Am nächſten Mittwoch findet nochmals, die gleiche Auf=
führung
ſtatt. Nachmittags gibt es Dornröschen und hoffentlich
finden ſich unſere Kleinen wieder ſo zahlreich ein, wie bei den beiden
erſten Vorſtellungen.
Führungen und Vorträge im Landesmuſeum. Das aus Spar=
ſamkeitsrückſichten
das Muſeum mit Ausnahme der Bureaus und
Werkſtätten nicht geheizt iſt, müſſen die Vorträge und Führungen
für den weiteren Verlauf des Winters abgebrochen werden.
sw. Totenfeiern. Wie allfährlich, ſoll am 20. November ( Toten=
ſonntag
) auf dem Waldfriedhof eine Feier zum Gedächtnis der im
Kriege gefallenen Soldaten ſtattfinden. Nach einem Trauergeläute von
2½3 Uhr findet eine kirchliche Feier unter Beteiligung der vereinigten
Darmſtädter Männergeſangvereine und der Poſaunenchöre ſtatt; und
daran anſchließend finden Feiern der einzelnen Vereine mit Kranz=
niederlegungen
ſtatt. Eine gemeinſchaftliche Feier begehen die Reichs=
vereinigung
ehemal. Kriegsgefangener, die Kameradſchaftliche Vereini=
gung
Heſſen, die Freiwillige Kriegskrankenpflegevereinigung, der Volks=
bund
deutſcher Kriegergräber=Fürſorge und der Kriegerverein Haſſia.
Separatfeiern veranſtalten der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und
Triegshinterbliebenen, der Internationale Bund. Nach Kranznieder=
legungen
an den deutſchen Kriegergräbern ſollen auch die Gräber der
früheren feindlichen Soldaten geſchmückt werden in der Weiſe, wie es
im letzten Jahre geſchehen iſt.
sw. Gegen das Wohnungselend nahm eine ſtark beſuchte Verſamm=
lung
der ehemal. Kriegsgefangenen Stellung. In ſcharfer Weiſe wur=
den
Mißſtände bei dem Wohnungsamt gerügt und beſchloſſen, eine

Kommiſſion von 20 Perſonen in den nächſten Tagen nach dem Woh=
nungsamte
zu entſenden, die in einer Amtsſitzung mit den Vertretern
des Wohnungsamtes dieſe Mißſtände beraten ſoll. Gleichzeitig wurde
beſchloſſen, an die Stadtverwaltung den Antrag einzureichen, daß eim
Vertreter der Kriegsgefangenen zu den Sitzungen der Wohnungskom=
miſſion
hinzugezogen wird.
* Sektion Darmſtadt des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenver=
eins
. Monatsverſammlung. Als Redner des Abends führte
Herr Dr. Sprenger aus Offenbach, ein früheres Mitglied der Sek=
tion
, den wir ſchon öfter die Freude hatten, als Vortragenden in
unſerer Mitte zu begrüßen, der Verſammlung die Barmer Hütte und
ihre Umgebung in Wort und Bild vor Augen. Nach kurzer Einleitung
über die Lage der Rieſerfernergruppe und die verſchiedenen Anſtieg=
wege
von Schloß Taufers durchs Raintal, von Antholz und von dem
Defreggental zu der Hütte, führte er uns hinauf in das ausgedehnte
Gletſchergebiet, in welchem hauptſächlich die Barmer und die Kaſſeler
Hütte in hochalpiner Lage als ausſichtsreiche Stützpumkte dienen und
aus welchem Schncebiger Nock, Lenzſtein, Wildgall und beſonders der
gewaltige, eisbedeckte Hochgall in die Lüfte ragen. Es waren weniger
hochtouriſtiſche wie photographiſche Intereſſen, die den Redner längers
Zeit in dem Hüttengebiet verweilen ließen; ſo war es ihm auch möglich,
der Verſammlung eine große Anzahl der wunderbarſten Hochgebirgs=
aufnahmen
vorzuführen, wie ſie in ſolch künſtleriſcher Vollendung wohl
felten aus einem derartig einſamen und ſchwierigen Gebiet gezeigt wer=
den
können. Reicher Beifall, dem der Schriftführer noch Dankesworte
hinzufügte, lohnte den geſchätzten Redner für die genußreichen Stun=
den
, die er den Mitgliedern wieder bereitet hatre.
* Oberſchleſter! Angeſichts der erneut drohenden Abtrennung deut=
ſchen
Landes und Ueberantwvortung dichtbevölkerter Kreiſe an eine
fremde Macht erſcheint es dringend angebracht, alle Reichsoberſchleſier,
die aus den gefährdeten Bezirken ſtammen, auf die umgehende Beſchaf=
fung
aller ſtandesamtlichen bzw. kirchlichen Urkunden (Geburts=, Hei=
rats
= und Sterheurkunden, Taufſcheine, Trauſcheine uſw.) hinzuweifen.
Und zwar ſollten dieſe Oberſchleſier ſich nicht nur auf die Beſchaffung
der Urkunden beſchränken, deren ſie in der allernächſten Zeit bedurfen,
fondern ſie ſollten ſich alle im Laufe ihres und ihrer Kinder Leben
möglicherweiſe einmal benötigten Urkunden von den zuſtändigen Stan=
desämtern
bzw. Pfarrämtern gegen Nachnahme der Koſten ſchicken
laſſen. Eile tut not! Die üble Lage der aus den abgetrennten Gebieten
Poſens und Weſtpreußens ſtammenden Landsleute, die auf keine
Weiſe in den Beſitz für ſie notwendigſter Urkunden aus den genannten
Landesteilen gelangen können, möge als Warnung dienen. Die Mah=
nung
hat nicht nur für das Reich Geltung; auch im pberſchleſiſchen
Gebiet, das bei Deutſchland verbleibt, ſollte ſie berückſichtigt werden.
* Dr. Max Wauer lieſt heute abend in der Schmittſchen Akademie
aus Tagores dramatiſchen Werken (56 Uhr).
Die Darmſtädter Sezeſſion macht nochmals auf den heute abend
in der Kunſthalle am Rheinror ſtattfindenden Vortrag von Th. Hau=
bach
über: Kulturkampf dieſer Tage aufmerkſam.
Die Jugendabteilung Darmſtadt im Deutſchnatioualen Hand=
lungsgehilfenverband
veranſtaltet am Samstag, den 19. ds. Mts., einen
Elternunterhaltungsabend, zu walchem alle jungen Bauf=
leute
und deren Eltern, die Bepbandsmitglieder und die Freunde der
Jugend Zutritt haben. Die Vortragsordnung umfaßt muſikaliſche und
deklamatoriſche Darbietungen, Vorführungen und Vorträge. Der kürz=
lich
verſtorbene Dichter Ludwig Thoma wird durch eine Aufführung
ſeines Luſtſpiels: Die kleimen Verwandten gefeiert. Der Abend iſt
zugleich der Beginn einer Jugendfühverzuſammenkunft des Kreiſes
Mam=Neckar im D.H.V. Der Abend wird noch verſchönt durch eine
Ausftellung Kunſt und Kaufmann , walche aus den Sammlungen
der Abbeilung umſangreiches Material in Plakaten, Zeitungsanzeigen,
Geſchäftsdruckſachen u. a. in kunſtgewerblicher Ausführung zur Anſicht
Gringt.
* Der Verband evangel.=kirchl. Frauenvereine in Heſſen" hält am
Donnerstag, den 17. Nov., nachmittags 3 Uhr, im Gemeidehauſe der
Johannesgemeinde in Darmſtadt, Kahlertſtraße 26, ſeine 1. Frauen=
Konferenz in dieſem Winter ab, in der Herr Pfr. Otto Schnei=
der
(Offenbach a. M.) ſprechen wird über: Was können die evange=
liſchen
Frauen und Frauenvereine für ihre Kirche tun? Die Beant=
ſvortung
dieſer in unſerer Zeit ſo wichtigen Frage durch den Referenten,
der früher als Vereinsgeiſtlicher des Heſſiſchen Diakonievereins tätig
war, iſt den Frauen gewiß willkommen, daß ihnen durch den Vortrag
Gelegenheit gegeben wird, zu erfahren, was ſie für ihre Kirche zu tun
ſchuldig und verpflichtet ſind.
Die Chriſtliche Gemeinſchaft Dacmſtabt, Mollerſtraßc 40, hält
Sonntag, den 13., und Montag, den 14. Nobember, peligiöſe Verſamm=
lungen
ab, bei welchem auch auswärtige Redner ſprechen werden. An=
ſchließend
an dieſelben finden bis einſchließlich Samstag, 19. November,
täglich, nachmitteys, Bibelſtunden und abends Evangeliſationsvorträge
ſtatt.
* Der Evangeliſche Arbeiter= und Handwerkerverein feierr Sonntag,
den 13. Nov., abends im Vereinshauſe Feierabend ſein Stiftungsfeſt.
* Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, Alexanderſtr. 22
(Inf.=Kaſerne). Auf zum Deutſchen Jugendwerbetag. Bewußte deutſche
Jungwannen und Mänuer heraus! Srreift alles undeutſche und un=
Griſtliche gb. Komme Sonntag vormittag 10 Uhr geſchloſſen zum Ju=
gendgottesdienſt
in die Stadtkapelle und hört, was wahre Jugendfreunde
euch zu ſagen haben und abends 8 Uhr in den C.V.J.M., Alexander=
ſtraße
22, und ſeht, wie man wirklich froh und frei iſt.
* Herbſtfeſt des Ortsgewerbeverems und der Handwerkervereinigung
am Samstag, den 19. Nobembe=, in ſämtlichen Räumen des Städtiſchen
Scalbaues. Es werden immer noch eimige junge Damen geſucht, welche
geneigt ſind mitzühelfen, auch wird nochmals empfohlen, in deutſchen
Volkstrachten zu erſcheinen, um ſo der wunderbaren Ausſchmückung ſämt=
ſicher
Räume, an der ſich Künſtler und Handwerker beteiligen, dem Feſte
den rechten Glanz zu verleihen.
* Orpheum. Der glänzende zweite November=Spielplen beſteht nur
noch für wenige Tage. Am Sonntag findet um halb 4 Uhr Volksvor=
ſtellung
mit dem ungekürzten Abendprogramm ſtatt.

Zunft der Ladendiebinnen, die in England genau ſo
floriert wie in anderen Ländern. Eine einzelne große Firma hat
bei einer Inventuraufnahme ſoeben das nette runde Defizit von
2000 Pfund Sterling feſtgeſtellt. Andere Firmen haben ähn=
liche
Verluſte zu beklagen. Aber während früher nur London
das Dorado war, iſt dort die Konkurrenz der Langfinger ſo groß
geworden, daß einzelne Banden ſich in die Propinz zurückge=
zögen
haben, um dort zu arbeiten Aus zehn verſchiedenen
Städten kommen Nachrichten über das Auftreten einer Diebes=
geſellſchaft
von vier feingekleideten Damen, die ſyſtematiſch die
großen Geſchäfte plündern. Während drei der Ladhs das
Perſonal der Abteilung, die beſtohlen wird, beſchäftigen und ab=
lenken
, packt die Vierte in aller Seelenruhe alles ein, was ihr
mitnehmenswert erſcheint, und verläßt das Haus. Auf dieſe
Weiſe ließen die vier diebiſchen Elſtern z. B. einen Pelz im
Werte von 400 Pfund Sterling verſchwinden, dem der Firmen=
beſitzer
bisher erfolglos nachtrauert. Neben den organiſierten
Banden voſr Berufsdiebinnen arbeiten aber noch die Gelegen=
heitsdiebinnen
, die beim Anblick irgendeines Gegenſtandes der
Verſuchung nicht widerſtehen können. Als die Nachrichten über
folche organiſierte Raubzüge ſich zu ſehr häuften, ſchloſſen ſich
die Warenhausbeſitzer zuſammen, um durch eine auf gemeinſame
Koſten organiſierte Schutztruppe auf die Lademmarder Jagd zu
machen. Sie glauben das Wild eher erlegen zu können, wenn
fie ihm von einem Warenhaus zum anderen wachſetzen, bis ſie
es fangen, als wenn ſie an der Pforte des eigenen Unternehmens
Halt machen.
Das politiſche Spielzeug. Im Schaufenſter des großen
Warenhauſes Wertheim in Berlin ſind jetzt die Spiel=
ſaren
verlockend ausgeſtellt. Und da befindet ſich auch eine
Schule oder beſſer geſagt eine Doppelſchule. Das eine Zimmer
Eſt ſauber, und die Kinder ſitzen da folgſam und andächtig, und
das Geſicht des Lehrers ſchaut ernſt und würdig vom Katheder
Verad. Das andere Zimmer daneben iſt kahl, die Wände ſind
bekritzelt, der Lehrer ſchaut verzweifelt vom Katheder herab, und
die Kinder treiben allerhanb Allotria, Tiſche und Bänke ſind
rot beſtrichen an der Wand hängt eine Landkarte, auf der nur
zwei Städte ſichtbar zu leſen ſind, nämlich Moskau und Peters=
burg
. An dem einen Zimmer ſteht mit ſichtbarer Schrift: Die
alte Schyrle, an dem anderen: Die neue Schule‟

Darmſtädter Ausſtellungen.
Die Darmſtädter Sezeſſion in der Kunſthalle am Rheintor.
III.
Zu den Künftlern, die einſtweilen noch feſthalten am Er=
eichten
, zählen auch die ſehr begabten Dülbergs. Ewald
fülberg (Kaſſel) darf in feinen ſarken, kubiſtiſch gebundenen

Holzſchnitten als Beweis für das einleitend Geſagte heran=
gezogen
werden. Erzeugniſſe ſeiner feinen Farbenkultur ſind
diesmal nicht ausgeſtellt. Dafür iſt Frau Hedwig Dül=
berg
=Arnheim (Hamburg) mit einer Reihe zart kolorierter
Aquarelle und Farbſtiftzeichnungen ſehr gur vertreten und mit
einer Bildſtickerei, die auf gleicher Höhe ſteht wie das früher von
der Künſtlerin Gezeigte und mehrfach Gewürdigte. Dann
Herbert Bayer (Darmſtadt), deſſen Aquarelle auch nur durch
ihr recht gutes Kolorit intereſſieren, ebenſo Hermann Dh.
Bauer (München), der noch ganz im Stiliſieren und förmlich=
ſinnlichen
Auflöſen ſeiner Vorwürfe ſteht, Campendonk
(Berlin), der in dieſer Beziehung noch weiter geht, allerdings
mehr in kuviſtiſch=futuriſtiſcher Richtung; auch Milla Eßlin=
ger
(Lützelbach), die eine ſtarke Skizze, aber eben nur Skizze in
ihrer Landſchaft gibt, Hecker (Worms), deſſen feine Linienfüh=
rung
in ſeinen Kaltnadelarbeiten ſchon mehrfach anerkaunt
wurde (der auch vielfach verkauft hat); Heinrich Heuſe=
(Berlin), der in ſeinen Bildnisköpfen von ſtarker Feſtigkeit, in
ſeinen Aquarellen und Zeichnungen ſehr locker, gelöſt, aber flott
iſt und ſichere Beherrſchung ſeiner Technik verrät; Helmut v.
Hügel (Lauenſtein), der ſehr ſtizzenhaft bleibt, aber zweifellos
ſtarkes Können beſitzt. Dann auch Anton Heydt (Mainz),
der mit einer farbig ſehr ſtarken Ländſchaftsſtudie vertreten iſt,
Jakob Kahn (Darmſtadt), deſſen kubiſtiſche Landſchafts=,
Fabrik= und Straßenbilder in ihren ſcharf betonten Konturen die
farbigen Reize durch Eintönigkeit erſchlagen, Hermann Keil
(Ettal), der in ſeinen Holz= und Linoleumſchnitten recht ſtarken
Ausdruck findet, während das Aquarell Der barmherzige Sama=
riter
im Vorwurf eine zeitgemäße Parodie, noch jeden Fort=
ſchritt
expreſſioniſtiſcher Kunſtäußerung vermiſſen läßt. Auch von
den Aquarellen von Paul Klee (München) wäre ähnliches zu
ſagen, während J. Koelſchbach (Frankfurt) in ſeinen kubiſti=
ſchen
Leiſtungen en ſchieden durch das Kolorit und durch die
räumliche Aufteiluung der Kompoſition feſſelt. Die Landſchaft
bei Wittdün von Lepi (Düſſeldorf) iſt ausdrucksvoller als das
ziemlich nichtsſagende unfertige Stilleben desſelben Künſtlers,
Auch über Ritſchls (Wiesbaden) Bildnis iſt nichts beſonderes
zu ſagen, während die Holzſchnitte von Ruppert (Mainz) im=
merhin
von guter illuſtrativer Wirkung ſind. Heinrich
Schäfer=Simmerer (Simmern) iſt in ſeinen Landſchaften
ganz kubiſtiſch, faſt futriſtiſch, zeigt aber in der Zigeunermutter,
daß er ſtarken und klaren Bildausdruck bieten kann. Eine kraft=
voll
lapidare Sprache reden die beiden gut charakteriſierenden
Köpfe in Holzſchnitt (Antes und Edſchmid) von Guſtav Sin=
ger
(Darmſtadt) und die Holzſchnittkollektion von E. Adam
Weber (Neu=Eſting), wenn hier auch die Löſung des Vor=
wurfs
noch eine gewiſſe Unklarheit des Wollens zeigt.
Von betonter Eigenart iſt H. M. Dadringhauſen
(München), deſſen Chriſtusbild ſowohl im Vorwurf wie in der
Zeichnung und in der koloriſtiſchen Löſung von wohltuender

Zartheit und Weichheit, auch des Empfindens, iſt, zu dem das an
ſich intereſſante Porträt des Herrn Freudenberg allerdings in
ſtarkem Gegenſatz ſteht.
Ganz köſtlich ſind die entzückenden humor= und geiſtvollen,
techniſch ausgezeichneten Scherenſchnitte von E. M. Engert
(München). Sie bedeuten in ihrer reichen Erfindung und in der
Vielſeitigkeit der Stillöſung eine Kunſt für ſich, die außerordent=
lich
Erfreuliches gibt. Von ganz eigener Malweiſe ſind die
Bilder von E. Freund=Fiſcher (Darmſtadt). Reich im
Kolorit, von lebendiger, oft ſprühender Buntheit, dabei tros be=
abſichtigter
Härte hochintereſſant, jedenfalls von ſtärkſter Bild=
wirkung
, wenn ſich auch dielerlei dagegen ſagen läßt.
Irma Habicht=Koch (Darmſtadt) bringt erfreuliche Neu=
heiten
in modernen Stickereien. Ganz einfache Gebrauchsdinge
durch einfach=freundliche figürliche Stiliſierungen farbig reizvoll,
in Vorwurf anſpruchslos heiter, künſtleriſch verſchönt. Herta
Michel=Koch (Darmſtadt) bringt Wandbehäuge, Tiſchdecke
und Kifſen reicher und komplizierter geſtickt. Die Entwürfe in
ſtarken Stiliſierungen, die Ausprägung expreſſioniſtiſcher Orua=
mente
in neuer vielſeitiger Erfindung.
Ullrich Hallerſtede (Darmſtadt) iſt wieder ſehr gut
vertreten mit Holzſchnitten und einer Kollektion Illuſtrationen
zu Maxim Gorkis Geld, Blätter von Phantaſie und ſtarkem
illuſtrativen Ausdruck.
Frieda Blanka von Joeden (Frankfurt) iſt mit
einer Kollektion Aquarellen vertreten, die die Künſtlerin auf feſt
behaupteter Höhe zeigent. Zart und fließend im Kolorit, dabei
ausgeprägtes Stilgefühl, ſicherer Blick für die landſchaftliche
Eigenart, charaktervoll gebannt in expreſſioniſtiſch= impreſſioniſti=
ſchem
Ausdruckswillen. Von Margarete Schubert iſt
noch ein zart und innig empfundenes Kompoſitorium Das
Lamm ausgeſtellt, das immer wieder den frühen Tod der Künſt=
lerin
, die ſo viel zu ſagen wußte, ſchmerzlich empfinden läßt.
Erna Pinner (Frankfurt) ſtellt eine Rollektion hübſcher, gut
ſtudierter und mit wenig Mitteln ebenſo gut charakteriſierter
Tierſtudien in Aquarell aus, Ernſt Schütte (Hannover) eine
Kollektion ſehr phantaſtiſcher, ſicher und flott gezeichneter
Schwarzweißblätter.
Gertrud UIlmann (Darmſtadt) präfentiert in drei
Oelbildern landſchaftlichen Vorwurfs erneut ihr reifes Können,
Otto von Waetjen (Düſſeldorf) malt friſch und frei Mäd=
chen
und Frauen in eigener freier Auffaſſung und bringt im
Kolorit intereſſante Löſungen, die manch Starkem ein Wagnis
bedeuten dürften. Auch das lebensvolle Andaluſiſche Darf iſt
eine intereſſante Kompoſition. Profeſſor Theodor Wende
(Pforzheim) endlich hat eine Reihe von Abbildungen don ihm
ausgeführter Schmuckſtücke geſandt, die von reicher Erfindung
und geſunder origineller Formengebung zeugen. . A. St.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. November 1921.

Rummer 30F.

Zur Beamtenbeſoldung.
Vergleichende Neberſicht
über die demnächſt zu erwartende Erhöhung der nach Abzug der
Reichseinkommenſteuer verbleibenden Dienſtbezüge eines ver eirateten
Beamten im Endgehalt mit 2 Kindern von 6 bis 14 Jahren in
Ortsklaſſe C gegenüber dem Friedenseinkommen:

Gruppe

Amtsbezeichnung
nach dem neuen Beſ.=G.

AII
III
IV
TII
VIII
1X
Xl
Xll
XIII
B3

Bahnwärter.
Schaffner .
Lokomotivführer
Zugführer
Sekretäre.
Oberſekretäre
Inſpektoren .
Oberinſpektoren.
Regierungsräte
Regierungsräte.
Oberregierungsräte
Miniſterialräte . .
Miniſterialdirektoren

De Erhöyung beträgt gegenüber
dem Friedenseinkommen

nach dem
nach der
Stande von Regierungs=
30. Septbr. 1921 vorlage

das 10,82 fache
10,14
9,90
8,0
5,65
5,15
4,83
4,52
4,09
3,84
3,93
3,26
2,66

das

13,81 fache
13.40
12,80
10,76
7,45
708
6,91
6.56
6,06
5,79
6,38
5,70
4,95

Zu den Landtagswahlen.
Von ungeheurer Bedeutung iſt für die Zukunft die Mittelſtands=
politik
der einzelnen politiſchen Parteien. Die Deutſchnationale
(Heſſ.) Volkspartei hat es daher für vühtig gehalten, den durd
ſeine Ankräge bekannten Abg. Haſeloff=Berlin für eine beſondere Ver=
fammlung
der Handwerker und Gewerbetreibenden hierher zu bitten.
Die Verſammlung findet Sonntag, den 13. November, 21/ Uhr, im
Chriſtl. Hoſpiz, Obergaſſe 12, zu Darmſtadt ſtatt. Allen Handwerbern
und Gewerbetreißenden iſt der Beſuch der Verſammlung im eigenſten
Indereſſe zu empfehlen.
Die Ausgabe von Sonntagsfahrkarten
am Nordbahnhof.
Der Bezirksverein Nord der Deutſchen Volks=
partei
hat unterm 24. September 1921 an den Vorſtand des Ver=
kehrsvereins
Darmſtadt folgendes Schreiben gerichtet:
Wie wir ſchon Ihrem Herrn Vorſitzenden durch unſer Vorſtands=
mitglied
, Oberrechnungsreviſor Haas, mündlich mitteilen ließen, ſind
uns von einer Anzahl von Bewohnern des Nordviertels unſerer Stadt
Klagen darüber zu Ohren gekommen, daß die Sonntagsfahrkarten nach
dem Odenwald auf dem Hauptbahnhof und dem Oſtbahnhof und die
jenigen nach Aſchaffenburg auf dem Hauptbahnhof, aber keine dieſer
Fahrkarten auf dem Nordbahnhof zu erhalten ſeien.
Der zuletzt genannte Bahnhof wird aber von den im Norden der
Stadt wohnenden Reiſenden gerade Sonntags gerne benutzt, da an die=
ſem
Tage dork im Gegenſatz zum Hauptbahnyof und dem Oſtbahnhof
nur ein geringer Verkehr herrſcht. Kommt doch am Sonntag der Arbei=
terverkehr
, der an den Werktagen den Nordbahnhof belebt, in Wegfall.
Auch iſt dieſer Bahnhof für die in Frage kommende Bevölkerung in kur=
zer
Zeit zu Fuß zu erreichen, während der Weg nach dem Hauptbahnho=
ſowohl
, als auch nach dem Oſtbahnhof immerhin eine halbe Stunde in
Anſpruch nimmt, ſodaß in der Regel die elektriſche Bahn benutzt werden
muß, wodurch bei den heutigen Preiſen, insbeſondere bei Familienaus=
flügen
, eine nicht unweſentliche Erhöhung der Fahrtkoſten entſteht.
Der Wunſch der Einwohner, die Sonntagsfahrkarten auf dem Nord=
bahnhof
zu erhalten, kann daher nur als ein wohl berechtigter aner=
kannt
werden. Dabei geht das Beſtreben keineswegs dahin, eine Ernied=
rigung
des Preiſes für die Sonntagsfahrkarten zu erzielen. Eine ſolche
Ermäßigung tritt für diejenigen, die bis jetzt die Reiſe vom Hauptbahn=
hof
antreten mußten, ſchon dadurch ein, daß der Fahrpreis für die elek=
triſche
Bahn in Wegfall kommt, andere, die mit der elektriſchen Bahu
nach dem Oſtbahnhof zu fahren gezivungen waren, haben zum mindc=
ſten
nicht mehr aufzuwenden, wie dies zurzeit der Fall iſt, gewinnen da
bei aber Zeit.
Der Wunſch geht beshalb nur dahin, daß die Sonntagsfahrkarten
nach Aſchaffenburg und nach dem Odenwald auf dem Nordbahnhof zu
denſelben Preiſen zu erhalten ſind, wie am Hauptbahnhof, ſodaß alſo
der Nordbahnhof künftig in gewiſſem Sinne als ein weiterer Schalter
des Hauptbahnhofes anzuſehen iſt.
Wir haben dieſen Wunſch dem hieſigen Eiſenbahnverkehrsamt münd=
lich
vortragen laſſen und ſind gebeten worden, uns wegen der Ange=
legenheit
mit Ihnen ins Benehmen zu ſetzen, da die Verhandlungen
wegen der Sonntagskarten mit Ihnen und dem Odenwaldklub geführt
worden ſeien.
Wir entſprechen dem Erſuchen des Verkehrsamtes hiermit und bitten
Sie ebenſo höflich wie dringend, dieſes Schreiben mit warmer Empfeh=
lung
an die Eiſenbahnbehörde weiterreichen zu wollen. Die Gründe, die
wir angeführt haben, ſcheinen uns ſo einleuchtend zu ſein, daß es wei=
terer
Ausführung nicht bedürfen wird.
Auch war der Vorſitzende des Eiſenbahuverkehrsamtes bei der Be=
ſprechung
mit unſerem Vertreter grundſätzlich gar nicht abgeneigt, die

Bewilligung unſeres Wunſches der Eiſenbahndirektion Mainz vorzu=
ſehlagen
, wenn ihm nur von Ihnen das Bedürfnis hierfür als dringend
beſtätigt würde.
Die Einwendungen, daß durch weiteres Entgegenkommen inbezug
auf die Sonntagskarten gegenüber der Stadt Darmſtadt die in anderen
Orten ſchon hervorgetretene und in den Zeitungen zum Ausdruck ge=
brachte
Begehrlichkeit vermehrt würde, kann umſo weniger ernſtlich in
Betracht kommen, als bei Erfüllung unſerer Bitte keine neue Fahrpreis
ermäßigung für die Bewohner der Stadt eintritt, ſondern nur eine von
vislen angeführten beſonders der weniger bemittelten Bevölkerung
ſchwer empfundene Unbequemlichkeit beſeitigt wird.
Bei dem allſeits anerkannten Beſtreben der Eiſenbahnbehörden, dem
reiſenden Publikum ſoweit das fiskaliſche Intereſſe es nur immer zu=
läßt
alle nur möglichen Annehmlichkeiten zu bieten, beſteht für uns
kein Zweifel, daß auch die Eiſenbahndirektion Mainz bis zu einer
etwaigen anderweiten Regelung den Verkauf der Sonntagsfahrkarten
auf dem Nordbahnhof gerne genehmigen wird.
Hierauf folgte durch Schreiben des Vorſtandes des Eiſenbahnver=
kehrsamtes
Darmſtadt vom 7. November I. Js. folgende Antwort:
Nach der am 6. ds. Mts. hier eingegangenen Direktionsverfügung
V11./104 werden vom 12. November 1921 ab am Nordbahnhof Sonn=
agsfahrkarten
nach folgenden Stationen ausgegeben: Erbach i. O. oder
Weinheim, Erbach i. O. oder Jugenbeim, Höchſt i. O., König i. O., Rein=
heim
, Wiebelsbach=Heubach, Groß=Bieberc, Nieder=Kamsbach Fränkiſch=
Crumbach und Reichelsheim i. O. Die Fahrpreiſe können am Fahr=
jartenſchalter
des Nordbahnhofes erfragt werden.

Griesheim und die Dampfſtraßenbahn.
X Griesheim, 11. Nov. Unſere Bürgermeiſterei hatte auf
geſtern abend eine öffentliche Verſammlung einberufen, um der Ein=
wohnerſchaft
Gelegenheit zu geben, zur angekündigten Stillegung
der Dampfſtraßenbahn bzw. Leiſtung eines Zuſchuſſes an
die Heag zur Aufrechterkaltung des Betriebes Stellung zu nehmen. Die
Verſammulng war nicht ſo beſucht, wie es bei der Wichtigkeit der Sache
erwünſcht geweſen wäre. Zunächſt gab Herr Bürgermeiſter Schüler,
der den Verhandlungen in Darmſtadt zwiſchen der Heag, den zuſtändi=
gen
Behörden, den Vorortsgemeinden und der Induſtrie beiwohnte,
einen ausführlichen Bericht über die gepflogenen Verhandlungen, die
das Reſultat hatten, daß der Betrieb allerdings ſehr eingeſchränkt
bis Ende dieſes Jahres weitergeführt wird. Wenn es ſich dann heraus=
ſtellen
ſollte, daß trotz eingeführter größter Sparſamkeit die Unrenta=
bilität
weiter beſteht, wird der Betrieb eingeſtellt werden, wenn nicht die
an der Bahn intereſſierten Gemeinden und die Induſtrie einen Zuſchuf
zahlen. Dieſer würde ſich nach Durchführung der geplanten Erſparniſſe
in den Betriebsunkoſten und einer nochmaligen Tariferhöhung in mäßi.
gen Grenzen halten und für Griesheim 4000 Mk. monatlich betragen
Man muß in Rechnung ziehen, daß bei einer etwaigen Stillegung der
Dampfbahn dieſe auf immer ſtillgelegt würde. Bei der Stillegung am
Anfang der feindlichen Beſetzung handelte es ſich nur um eine vorüber=
gehende
Maßnahme, jetzt geht es um Sein oder Nichtſein der Bahn.
Zu den Urſachen des Verkehrsrückganges iſt nach Anſicht des Bürger=
meiſters
die allgemeine wirtſchaftliche Lage und die Mißernte dieſes
Sommers ſchuld. Hunderte von Arbeitern, welche ſonſt in Darmſtadt
beſchäftigt waren und die Straßenbahn benützten, arbeiten in Oppau.
Durch die Mißernte wurden nur halb ſo viel Marktgüter verladen wie
in guten Erntejahren. Aber nicht nur aus wirtſchaftlichen, ſondern
auch aus politiſchen Gründen iſt eine Stillegung der Bahn nicht er=
wünſcht
, da dadurch eine weitere Abſchnürung des beſetzten vom un=
beſetzten
Gebiet erfolgt. Die Unſicherheit auf der Kreisſtraße Darm=
ſtadt
Griesheim durch die farbigen Beſatzungstruppen würde weitere
Opfer fordern, die ſonſt die alte Dampfbahn ſicher beförderte. Dieſer
Umſtand darf nicht außer Betracht bleiben. Ganz recht hatte der Bür=
germciſter
, als er behauptete, das ſei ein Rückſchritt und Griesheim
hätte ſchon längſt eine elektriſche Bahn und auch elektriſches Licht, wenn
die Gemeinde die verlangte Zinsgarantie übernommen hätte. Dieſe
wurde vom Gemeinderat aber abgelehnt, weil ſie ſich auch auf die elek=
triſche
Bahn in die Bergſtraße erſtrechen ſollte, deren Rentabilität der
Gemeinderat bezweifelte. Der Bürgermeiſter iſt der Anſicht, daß wir
zu der Zinsgarantie nie in Anſpruch genommen worden wären. Be=
weiſen
könne er dies zwar nicht, ebenſo wenig wie diejenigen es beweiſen
könnten, welche gegenteiliger Meinung ſind.
Herr Direktor Heſſe ſprach hierauf über die Erſparniſſe, welche
ſich nach ſeiner Anſicht bei den Betriebsunkoſten erzielen ließen. Bei
gutem Willen ſei es wohl möglich, Erſparniſſe zu machen. Ein weiterer
Redner wies auf die großen Einnahmen hin, welche die Heag vor und
in der Kriegszeit aus der Dampfbahn hatte, die ſie ſtatt zu Rückder=
ſicherungen
in Sachwerten angelegt habe, die hohe Zinſen trügen. Die
Anfſichtsbehörde hätte in der guten Zeit Maßnahmen treffen müſſen,
daß die Bahn nicht beliebig ſtillgelegt werden darf. Die Gemeinde
ſolle die Strecke DarmſtadtGriesheim pachten und ſelbſt betreiben.
Hierzu bemerkt der Bürgermeiſter, daß auch dies zur Sprache kam und
die Heag bereit iſt, zu verpachten oder zu verkaufen. Die Gemeinde
wäre jedoch nicht in der Lage, mit dem nicht betriebsſicheren Material
auch nur einen Zug zu fahren. Auch würden von der Aufſichtsbehörde
ſofort umſangreiche Reparaturen verlangt werden. Einige Angeſtellte
klagten über ihre wirtſchaftliche Lage, unwürdige Behandlung und
mangelnde ſoziale Fürſorge der Heag. Sie wünſchen, daß bei einer
etwaigen Bewilligung von Zuſchuß durch die Gemeiade dieſe auf Ab=
ſtellung
der beklagten Mißſtände dringt. Herr Bürgermeiſter Schüler
bemerkte noch, daß die Ueberſchüſſe der Dampfbahn, als die Fahrgäſte
an den Trittbrettern und Puffern hingen, keinesfalls ſo hoch waren,
als allgemein angenommen wird. In der guten Zeit vor dem Kriege
betrugen die Betriebsüberſchüſſe der Dampfbahn zſviſchen 80= und 90 000
Mark jährlich, einmal 106 000 Mark. Das iſt ſchon möglich, wenn man
die vielen Militärfahrkarten zu 10 Pf. in Betracht zieht; dies könnte
trotz der Ueberfüllung ſtimmen, kontrollieren können wir es nicht. Der
Bürgermeiſter wird die Sache nun dem Gemeinderdat vorlegen, welcher
endgültig darüber entſcheiden wird.

Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler uud künſtieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehendem
erwahnung geſchiehr, begält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Kammermuſikabend für Gitarre und Vaute.
Die M.G.V. unter Leitung ihres Dirigenten Herrn Kammermuſikers
W. Manecke veranſtaltet am Samstag, den 19. Nob., abends 8 Uhr,
im Mozartſaal (Schulſtraße 8) ihren zweiten Kammermuſikabend. In
dieſem Programm werden nur Original=Kompoſitionen alter Meiſter
der Gitarrenkunſt zu Gehör gebracht, u. a. eine Sonate von de Call=
(Es=Dur) für Violine, Viola und Gitarre, Gitarre=Soli, Duette, Man=
dolinen
= und Gitarren=Chöre, alte und neue Lieder zur Laute. Die=
Namen der Mitwirkenden find Frau Paula Momber=Manecke, Lauten=
ſängerin
, Herr Paul Schnurrbuſch, Konzertmeiſter (Violine), Herr
Kammermuſcker Hans Sprenger (Solo=Bratſchiſt), Herr Kammermnſiker
W. Manecke (Gitarre); ſie bürgen für ein ernklaſſiges Konzert.

H. Eberſtadt, 11. Nov. Gemeinderatsfitzung. Der Bür=
germeiſter
eröffuet die Sitzung und gedenkt der nunmehr vollſtändigen
Fertigſtellung der im Laufe des verfloſſenen Sommers begonnenen Re=
novierungsarbeiten
des Nathauſes und der ſchon lange begehrten, jetzt.
erfolgten Zuſammenlegung der Gemeindekafſe mit der übrigen Ge=
meindeverwaltung
. Die Nenovierungsarbeiten beſchränkten ſich auf das
Junere des Rathauſes. Sie wurden nach den Plänen des Gemeindebau=
meiſters
ſtilgerecht und in einer ſo glücklichen Weiſe vollendet, daß man
beim Betreten des Mathauſes jetzt angeneym überraſcht wird. Die ein=
zelnen
Amtsräume ſind äußerſt freundlich und ſauber hergerichtet, ſo
auch vor allem der Eingang mit ſeinem neuen Terrazzobelag, den in
der Mitte das Wahrzeichen Cverſradts, ein allerliebſter Eber ziert.
Der Gemeinderatsſitzungsſaal iſt beſonders ſorgfältig und würdevoll.
hergerichtet. Die hübſche Marmorarbeit, die Jedem ſofort beim Betre=
ten
des Saales in die Augen fällt, und der freundliche Anſtrich der =
ren
ſind Werke eines weit und breit bekannten hieſigen Meiſters. Abends
erſtrahlt das Rathaus in elekrtiſchem Licht, das gleichzeitig mit den Re=
novierungsarbeiten
verlegt wurde. Der Bürgermeiſter dankt der Ge=
meindevertretung
für die Bewilligung des als notwendig bezeichneten
Kredits und allen an den Renovierungsarbeiten beteiligt geweſenen
Handwerksmeiſtern für die ſolide und anerkennenswerte Arbeit, die
überall geleiſtet wurde. Sodann wurde in die Beratung der eigentlichen
Tagesordnung eingetreten. Unter Punkt 1: Mitteilungen, gibt der
Bürgermeiſter bekannt, daß er nicht in der Lage geweſen ſei, den Ge=
meinderatsbeſchluß
bezüglich des Ankaufes eines Waldgrundſtückes aus=
zuführen
, da dieſem beabſichtigen Kauf ein an den betreffenden Kommiſ=
ſionsberatungen
beteiligter Gemeinderat zuvorgekommen ſei und dieſes
Grundſtück für ſich ſelbſt erworben habe. Dieſes Verhalten wurde von
der Gemeindevertretung mißbilligt und ein von Gemeindarat Claus
gegen jenes Mitglied des Gemeinderats eingebrachtes Mißtrauensvotum
mit Mehrheit angenommen. Der Gemeinderat verweigerte die Mitar=
beit
mit ihm, und als das Mitglied nicht den Willen zeigte, die Situation
zu retten, verließ das Kollegium unter Proteſt die Sitzung.
H. Eberſtadt, 11. Nov. Wählerverſammlung. Die Orts=
gruppe
Eberſtadt der Deutſchen Demokratiſchen Partei
eröffnete den Wahlkampf am Orte durch eine öffentliche Wählerver=
ſammlung
am verfloſſenen Mittwoch im Darmſtädter Hof‟. Dort ſprach
Apotheker Donat=Goddelau über das Thema: Die Landtagswahlen
in Heſſen‟. Der Redner erzielte mit ſeinen äußerſt ſachlichen Ausfüh=
rungen
einen durchſchlagenden Erfolg. Beſonderes Intereſſe widmete
er den Mittelſtandsfragen, deren Löſung er als dringend bezeichnete.
Sein Eingehen auf die politiſche Lage der Gegenwart, beſonders in
Heſſen, ſowie auf die Stellung und Haltung der Demokratiſchen Partei
bei den kommenden Landtagswahlen und auf die dem neuen Landtag
harrenden Aufgaben und ihre Löſung waren verſtändnisvoll und ern=
teten
den ungeteilten Beifall der Verſammlung. Zur Diskuſſion kam
es nicht. Der Verſammlungsleiter, Herr Peter Heißt, dankte dem
Redner für ſeinen Vortrag und ging auf einzelne Ausführungen, die
hervorzuheben er als nötig bezeichnete, ſowie auf lokale Fragen ein, die
mit Aufmerkſamkeit verfolgt wurden.
Eberſtadt, 10. Nov. Der Ortsverein der Deutſchen
Volkspartei wird zu den diesmaligen Landtagswahlen in zwei
öffentlichen Verſammlungen vor die hieſige Wählerſchaft treten,
deren erſte am nächſten Dienstag, den 15. November, abends 8 Uhr, im
Darmſtädter Hof (Laun) ſtattfinden wird. Arbeiterſekretär Laufer=
Darmſtadt wird als Kandidat ſprechen über das ſicherlich weite Kreiſe
der Bevölkerung intereſſierende Thema: Soziale und Wirtſchaftsfragen.
In der zweiten Verſammlung, am 23. ds. Mts., wird Realſchuldirektor
Dr. Keller=Michelſtadt als Kandidat ſprechen, deſſen Vortrag ſicher be=
ſonderes
Intereſſe erweckt, da er geborener Eberſtädter iſt. Es darf
daher wohl mit zahlreichem Beſuch beider Veranſtaltungen gerechnet
werden.
* Pfungſtaßt, 11. Nov. Militärdienſtnachricht Herr Adolf,
Enders, Leutnant d. Reſ. a. D., hat durch Verfügung des Reichs= vom 26. Oktober ds. Js. den Charakter als Oberleutnant
mit der Erloubnis zum Tragen der Uniform des 3. Garde=Feldartillerie=
Regiments erhalten.
Aus dem Kreiſe Dieburg. Das Kreiswohlfahrtsamk
erſucht alle Kriegsbeſchädigten und =interbliebenen
ſowie ſonſtige Intereſſenten, künftig nur in beſonderen Fällen und dann
auch nur an den feſtgeſetzten Amtstagen (Mittwochs von 812 und 26
Uhr, Samstags von 812 Uhr) perſönlich vorzuſprechen. In Nückſicht
auf die Ueberlaſtung des Amtes durch Bearbeitung der Fragebogen für
die Umanerkennung der Kriegshinterbliebenen und Kriegsbeſchädigten,
die keinerlei Aufſchub erleiden darf, und die täglich hinzu kommenden
neuen Aufgaben, können außerhalb der Amtstage Vorſprechende nicht
mehr bedient werden. An den Amtstagen beſteht dafür aber auch für
Jedermann die Gewißheit, die verantwortlichen Beamten anzutreffen,
gehört und eingehend beraten zu werden. Im Intereſſe raſcheſter För=
derung
der Fürſorgetätigkeit glaubt das Wohlfahrsamt bei den Betei=
ligten
volles Verſtändnis für ſeine Maßnahmen finden und Rückſicht er=
warten
zu dürfen.

Naturwiſſenſchaftlicher Verein zu Darmſtadt.
310. Sitzung am 8. November.
Profeſſor Dr. Liſt ſprach Ueber den Einfluß des Un=
tergrundes
auf das Gedeihen des Rehes‟. Die Abhän=
gigkeit
vieler Tiere von der phyſibaliſchen Beſchaffengeit des Untergrun=
des
, auf dem ſie leben, iſt eine bekannte Tatſache. Dagegen iſt von einem
Zuſammenhange der chemiſchen Zufammenſetzung des Untergrundes mit
der Beſchaſſenheit ſeiner tieriſchen Bewohner noch nicht viel ſicheres be=
kannt
. Es iſt bekaunt, daß emige Tiere an das Vorbommen von Koch=
ſalz
gebunden ſind, daß der kohlenſaure Kalk in Teichen die ſtarke Ent=
wichelung
von Waſſerſlöhen und Rädertieren begünſtigt, daß Gehäuſe=
ſchnecken
nur auf kalkhaltigem Boden vorkommen, daß ferner die Güte
der Zähne des Menſchen in direktem Verhältwis zur Härte des Waſſers
ſtehen, je härter das Trinkwaſſer, deſto beſſer die Zähne. Profeſſor Dr.
Heſſe in Bonn hat jüngſt unterſucht, inwieweit die Größe von Neh und
Hirſch von der chemiſchen Beſchaffenheit des Untergrundes abhängt. Zu=
nächſt
wird feſtgeſtellt, daß die Bevgwanuſche Regel, wonach die Größe
(das Gewicht) gleichſvarmer Tiere innerhalb der Gattung mit rauhem
Khima zunimmt, auch für Reh und Hirſch zutrifft. Während im Weſten
das Durchſchnittsgewicht des Rehes zwiſchen 1420 Kilogramm ſchwankt,
ſteigt es im Oſten bis über 30 Külogramm. Der Hirſch in den Vogeſen
wird im Durchſchnitt 90 Kilogramm ſchwer, in Ungarn, in der Bukowina
und in den Karpathen weit über 200 Kilogramm und in Rußland bis
300 Kilogramm. Wenn die Einwirkung des Untergrundes auf das Ge=
deihen
des Wildes unterſucht werden ſoll, ſo dürfen nur Tiere mitein=
ander
verglichen werden, die unter denſelben klimatiſchen Bedingungen
leben. Beſonders günſtig liegen dafür die Verhältniſſe in Württemberg.
Der Schwarzwald hat balbarmen Buntſandſteinboden, während die ſchwä=
biſche
Alb auf Jurabalk aufgebaut iſt, in dem zwiſchen ihnen liegenden
Hüigelland wechſeln vielfach Muſchelkalk, Keuper und Diluvium. Der
Geſamtdurchſchnitt des Rehgsſvichtes für Württemberg aus den Jahren
191014 beträgt 13,8 Kilogramm. Die äußerſten Werte ſind 11,4 und
16,2 Kilogramm. Alle Schwarzſwaldbezirke mit ihrem Buntſandſtein=
boden
ſtehen unter, die Bezirke der ſchwäbiſchen Alb über dem Durch=
ſchnitt
. Der Geſamtdurchſſchnitt des Rehgewichtes für den Regierungs=
bezirk
Hildesheim ſtellt ſich auf 14,9 kg. Die außerſten Werte ſind 13,1
und 16,3 Kilogramm. Der verhältnismäßig gevinge Unterſchied zwiſchen
Höchſt= und Mindeſtgewicht ſtimmt überein mit der größeren Gleichartig
keit im Untergrund der Wälder. Der Harzwald ſteht meiſt auf Sand
ſtein, dem hier und da Kalk eingeſprengt iſt, wo Muſchelkalk, Jura und
Kreide vorkommen, erhebt ſich das Rehgewicht über den Durchſchwitt.
Auch in Heſſen, auf dem tiefgründigen oberheſſiſchen Baſalt, der kalk=
haltig
iſt, werden die Böcke viel ſchwerer (24 Hilogramm), als auf dem
kalkarmen Sandboden von Mörfelden und Langen (17,2 Kilogromm).
Dasſelbe gilt für das Rotwilld. Jedoch iſt deſſen Abhängigkeit vom Bo=
den
in Deutſchland verfcleiert, da es viel zu ſehr unter der Obhut des
Menſchen ſteht. Reh und Hirſch nehmen die Salze nicht direkt vom Bo=

zwiſchen 18 und 41 Prozent. Die Phosphorſäure tritt überall im Boden
in Spuren auf, ihr Vorkommen i den Pflanzenteilen ſchwankt ſehr

deſto beſſer die Zähne, je kalbhaltiger der Untergrumd, deſto ſchwerer
Neh und Hirſch.

Geh. Sanitätsrat Dr. Hoffmann weiſt auf die intereſſanten Ver=
ſuche
von Prof. OIt in Gießen hin, der durch Kaſtration von Rehböcken
bald eintvetenden Abwurf des fertigen Geweihes und ausgedehntes Pe=
riichenwachstum
des Baſtgewichts erzielte, an dem das Tier ſchließlich zu
Grunde geht. Urſache dieſer bösartigen Neubildung iſt die durch die
Kaſtration bedingte Ausſchaltung der inneren Sekretion der Lehdigſchen
Zwiſchenzellen; die dadurch erwieſene Bedeutung der inneren Sekretion
für die Entſtehung bösartiger Gefichwülſte gibt vielleicht auch einen neuen
Geſichtspunkt für die Erbennung der Urſache der Krebsbildung beim
Menſchen.
Bergrat Köbrich berichvete über das Meteor vom 17. Auguſt
ds. Js. Dieſes auffallend große und ſchöne Meteor wurde von zahl=
reichen
Beobachtern geſehen und eingehend geſchildert. Der Vortragende
gab aus den vorliegenden Berichten eine Zuſammenſtellung, wonach der
Schluß berechtigt iſt, daß es ſich um eine ungewöhnlich große und ſehr
weit ſichübar geweſene Himmelserſcheinung gehandelt hat. Das Intereſ=
ſanteſte
an den Berichten aber iſt die Gegenüberſtellung der ſubjektiven
Eindrücke der Beobachter bezüglich der Flugbahn des Meveors. Auch
ſonſt zuverläſſige Beobachter haben ſich hierbei ganz bedeutend verſchätzt.
Erſt ſpätere Zeitungsnotizen aus Rheinland, Bahern und Boden haben
zur Berichtigung der lokalen Beobachtungen geführt.
Heſſiſches Landestheater.
Freitag, 11. November.
Ludwig Thoma=Abend.
WI. Heute abend gelangten zwei Komödien, Die Lokal=
bahn
und. Die Medaille des kürzlich verſtorbenen bahe=
riſchen
Schriftſtellers und Satirikers Ludwig Thowa zur Auf=
führung
. Beide ſind Erzeugniſſe eines geſunden Humors, der ſich
mit einer das Beamtenſtrebertum und das Philiſtertum geißeln=
den
mehr oder weniger derben Sahive paart. Zwar entbehrt die
Sative, namentlich nach der erſten Richtung hin, der Gegenwarts=
bedeutung
die Stücke ſtammen aus den Jahren 1901 und
1902 und haben früher einen viel ſtärkeren Erfolg erzielt als
in der heutigen Zeit, auf die die meiſten der Satire zugrunde
liegenden und als Vorausſetzung für ſie dienenden ſozialen Ver=
hältniſſe
nicht mehr paſſen. Immerhin geht, wie der lebhaſte
Beifall bewies, auch heute von ihnen noch eine ſtarke Wir=
kung
auts.
Die erſte Komödie ſchildert die Verlegenheiten des Bürger=
meiſters
von Dornſtein, der bei dem Miniſter eine Andienz nach=
geſucht
hatte, um die Verlegung des Bahnhofes, für die neue
Lokalbahn bei ihm zu erwirken, aber gar nicht zu Worte kommt,
zu Hauſe aber ſeinen Mitbürgern vorflauft, daß er dem Miniſter
tüchtig die Leviten geleſen habe. Darüber große Freude bei der
Spießern von Dornſtein, die ihm als Anerkennung für ſeinen
Mut eine Obation darbringen. Bald aber ſchlägt der Wind der
Dornſteiner um; ſie befürchten von dem zu ſchneidigen Vorgehen
ihres Stadtoberhauptes nachteilige Folgen ſür das Allgemein=
intereſſe
und bewegen den Bürgermeiſter, den Miniſter zu ver=
föhnen
, was dieſer ja verfprechen kann, da er ihm überhaupt
nicht entgegengetreten iſt. Darüber abermols große Freude bei
ben Spießern von Dornſtein und eine zweite Ovation! Das

Beſte an dem Stücke ſind die mit Humor gezeichneten Charakter=
geſtalten
und die hinter, ihnen ſich verbergende Satire. Der
Schluß hat aber einen philiſtröſen Beigeſchmack nach dem Rezept
der alten Luſtſpiele.
Die Aufführung bot im einzelnen gute Leiſtungen, hätte
als ganzes aber etwas flotter ſein und den ſatiriſchen Charakter
des Stückes mehr unterſtreichen können. Herr Baumeiſter als
Bürgermeiſter war gemüt= und humorvoll, Herr Kuliſch ſuchte
ſich der Rolle des älteren Majors a. D. nach Kräften anzupaſſen,
die Frau Bürgermeiſter und deren Tochter waren durch die
Damen Carlſen und Steidl gut vertreten; mit kräftigen
Strichen zeichnete Fräulein Niedt die giftige Klatſchſchweſter.
Seine Begabung für die Darſtellung volkstümlich=humoriſtiſcher
Geſtalten betätigte Herr Ausfelder als Brauereibeſitzer
Schweigel; die Rolle des charakterloſen Strebers und Amtsrich=
ters
ſpielte Herr Gielen, der ihren ſatiriſchen Charakter rich=
tig
erfaßt hatte und zum Ausdruck brachte. Die hochwohllöbliche
Dornſteiner Bürgerſchaft hatte in den Herren Göbel, Lang=
heinz
, Kroczak, Sebald und Wenzelberg durch
Maske und Charakter hervorragende Vertreter geſandt. Eine
köſtlich gelungene muſikaliſche Perſiflage waren die Ständchen,
die die Liedertafel dem Bürgermeiſter darbrachte.
Beſſer noch gefiel uns das zweite Stück, der Einakter Die
Medaille‟ Der Kgl. Bezirksamtmann einer kleinen baye=
riſchen
Stadt feiert, um im Sinne der vorgeſetzten Behörde zu
handeln und ſich deren Wohlwollen zu erwerben, das 50jährige
Jubiläum des Amtsdieners und die Verleihung der ſilbernen
Medaille an ihn durch ein Eſſen in ſeinem Hauſe, zu dem er den
Amtsdiener und ſeine Frau und eine ſehr gemiſchte‟ Geſellſchaft
geladen hat, die ſich zur Verzweiflung ſeiner geſtrengen und ſtan=
desbewußten
Gattin bei Tiſche in ſehr volkstümlichen Sitten
und Reden ergehen und ſchließlich ſogar raufen. Die Zeichnung
der einzelnen Charaktere iſt köſtlich und das Ganze, das nur in
der Unterhaltung dieſer zuſammengewürfelten Tiſchgeſellſchaft
beſteht, ſehr geſchickt gearbeitet und amüſant. Schon die
charakteriſtiſchen Geſtalten an ſich, der protzige Metzgermeiſter und
Abgeordnete Lampl, die Oekonomen, der Lehrer und die Frau
Amtsdiener in ihren köſtlichen Aufzügen reizen zum Lachen. In
der Aufführung waren dieſe Charakterfiguren humorvoll heraus=
geſtellt
, ſo der Lampl des Herrn Ausfelder, der Lehrer des
Herrn Langheinz, der zu viel des Guten tut und ſich drau=
ßen
erleichtern muß, der Oekonom des Herrn Baumeiſter mit
dem ſtarken Appetit und ſeine Kollegen Göbel, Wenzel=
berg
und Kroczak die ins Raafen kommen, und nicht zu=
letzt
die famoſe Frau Amtsdiener der Frau Gothe, die einen
großen Teil der Tiſchunterhaltung beſtreitet. Eine ganz im Sinne
der Satire gezeichnete Figur ſind der Bezirksamtmann des Herrn
Jürgas und der Aſſeſſor des Herrn Schneider, nicht min=
der
aber auch die Frau Bezirksamtmann des Fräulein Niedi.
Die Aufführung war ein Kabinettsſtück ſchauſpieleriſcher Kunſt
und erntete reichen Beifall. Spielleiter des Abends war Holk
Leibelt.

[ ][  ][ ]

Rummer 303.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. November 1921.

Seite 5.

Bingen, 10. Nob. Geſtern nachmitag fand die Beerdigung
des durch einen algeriſchen Soldaten erſtochenen Arbeiters F. Kröly
ſtatt. In Vertretung des Staatspräſidenten ſprach Kreisdirektor Schön
den Hinterbliebenen das Beileid der Regierung aus und legte einen
Kranz nieder. Er verſicherte den Hinterbliebenen die Anteilnahme des
ganzen heſſiſchen Volkes. Auch werde der heſſiſche Staat für die Hin=
terbliebenen
Sorge tragen. Für die Stadt Bingen ſprach Beigeordneter
Soherr. Nach weiteren Kranzniederlegungen folgte eine Anſprache des
franzöſiſchen Kreisdelegierten Kommandamt Chévalier, der den Hinter=
bliebenen
ſein Beileid ausdrückte.
Friedberg, 11. Nov. Irren iſtmenſchlich! Neuerdings wird
auf ein der Brotkarte angedrucktem Stichwvort irgend ein Lebensmittel
abgegeben. Das letzte, Adolfsturm, ſicherte der hieſigen Einwohner=
ſchaft
den Empfang von Knochenmehl. Eine ältere Frau, die mit dem
Adolfsturm nichts Rechtes anzufangen wußte, erklärte ſich die Sache ein=
fach
dahin, daß im Adolfsturm das Mehl lagere und dort zur Ausgabe
gelange. Sie wanderte deshalb von ihrer entlegenen Wohnung nach
der Burg und gelangte dort, der Himmel weiß wie, auch auf die ſogen.
Batterie, trippelte auf der ſchmalen Brücke nach der Tür, die zu dem
Turm führt. Dort war allerdings das Rufen und Klopfen ohne Er=
folg
, bis endlich ein des Weges kommender junger Spaßvogel die alte
Frau belehrte, hier ſei das Mehl ausverkauft. Mühſam kletterte die
Matrone wieder von der Höhe herab, um endlich das ſauer erworbene
Mehl zu bergen.
Kleine Mitteilungen aus Heſſen. Ober=Ingelheim. Die Poli=
zeiſtunde
für Wirtſchaften wurde wie folgt feſtgeſetzt: An Wochentagen
von Montag bis Freitag bis 12 Uhr nachts, Samstags und Sonntags
bis 1 Uhr nachts. Vereinsfeſtlichkeiten ſind ohne Beſchränkung und
können dauern bis zu der Zeit, für die ſie angemeldet haben. Der Vor=
anſchlag
für die Höhere Bürgerſchule pro 1922 wurde genehmigt. Vor=
ausſetzung
für den Weſterbetrieb der Schule im nächſten Schuljahr iſt
aber, daß durch Landesgeſetz die Bürgerſchule eine weitgehende Unter=
ſtützung
durch den Staat erhält. Die Lichtkommiſſion wurde beauftragt,
die Wiedereinfüliung der Nachtbeleuchtung der Ortsſtraßen in die Wege
zu leiten. Frei=Weinheim. Der erſte Vorſitzende des Spar=
und Darlehnskaſſenvereins, Herr Bürgermeiſter Kitzinger, welcher 18
Jahre lang den Verein geleitet, hat den Vorſitz niedergelegt. Bis zur
Neuwahl des Vorſtandes wird der zweite Vorſitzende, Herr Jakob
Kloos 5., den Vorſitz führen. Langen. Tödlich verunglückt iſt bei
Vilbel ein Eiſenbahnarbeiter von hier, der zum erſten Male im Ran=
gierdienſt
beſchäftigt war und zwiſchen die Puffer geriet.

Reich und Ausland.

Mannheim, 11. Nov., Ueber den Stand der Verhandlun=
gen
der Arbeiterſchaft der Benzwerke iſt folgendes mit=
zuteilen
: In nochmaligen Verhandlungen vor dem Landeskommiſſar
haben geſtern abend die der Arbeiterſchaft geſtellten Bedingungen für
die Wiederaufnahme des Betriebes der Automobilfabrik gewiſſe Ab=
änderungen
erfahren, um die Inbetriebnahme des Werkes zu ermög=
lichen
. Aus den neuen Bedingungen iſt folgendes hervorzuheben: Alle
das Arbeitsverhältnis regelnden Geſetze und Verordnungen, ſowie die
Arbeitsordnung und die jeweils beſtehenden Tarife werden beiderſeits
unbedingt anerkannt. In Zukunft werden Arbeiter, welche durch ihr
Verhalten die Ruhe und Ordnung ſtören, bei entſprechender Schwere der
Verfehlungen entlaſſen. Den Anordnungen der Direktoren und ſämt=
licher
Betriebsbeamten in bezug auf die Arbeit iſt unbedingt Folge zu
leiſten. Alle von der Schließung des Betriebes betroffenen Arbeiter
werden wieder eingeſtellt, mit Ausnahme derjenigen, welche bei den
Ausſchreitungen am Mortag ſich tätliche Angriffe oder grobe Beleidi=
gungen
der Betriebsbeamten haben zuſchulden kommen laſſen. Für
Mittwoch, 9. November, und die Folgezeit, während welcher der Be=
trieb
geſchloſſen iſt, findet eine Lohnzahlung nicht ſtatt, da die Arbeiter=
ſchaft
rechtsgültig entlaſſen iſt. Die Direktion erklärt und der Arbeiter=
rat
nimmt zur Kenntnis, daß das Verlaſſen der Arbeitsſtätte und An=
ſammlungen
der Arbeiterſchaft zum Zwecke der Beeinfluſſung von Ver=
handlungen
, Nötigung oder Bedrohung die ſofortige Schließung des
Betriebes zur Folge hat.
ONB. Speher, 10. Nov. Die Sammlung für das Hilfs=
werk
für notleidende Studierende an der Univerſität
Würzburg hat in der Pfalz 74 740 Mk. erbracht.
Köln, 11. Nov. (Wolff.) Ein ſeit dem 10. Oktober vor der hieſigen
Strafkammer verhandelter Prozeß wegen Wuchers, Ketten=
handels
und Kapitalverſchiebung ging heute zu Ende. An=
geklagt
waren der Tſchechoſlowake Watzl und Ehefrau, die ſich in Oeſtr=
reich
in Haft befinden, da das Auslieferungsverfahren noch ſchwebt, fo
daß das Verfahren gegen beide abgetrennt werden mußte, der engliſche
Ingenieuer M. Cleland und Frau, dieſe, die Tochter eines hieſigen
höheren Poſtbeamten, den ſchweldiſchen Ingenieur Trobeck und weitere
ſieben Perſonen, zum größten Teil Kaufleute, ſowie einige ehemalige
Offiziere und ein Koch. Im Jahre 1919 wurden bei Einrichtung der
preußiſchen Sicherheitswehr zur Uniformierung große Mengen Tuchs
benötigt, die aus engliſchen Militärtuchvorräten gedeckt wurden. Die
Staatsanwaltſchaft hat nun ausgerechnet, daß bei dieſem Geſchäft ein=
ſchließlich
des Valutagewinnes für die Beteiligten ein Reingewinn
von 61 Millionen Mark übrig geblieben iſt, wodurch der preußi=
ſche
Staat um etwa 25 Millionen Mk. geſchädigt worden ſei.
Die Verteidigung führten fünf Berliner und mehrere hieſige Rechtsan=
wälte
. Auch waren eine Anzahl Sachverſtändiger geladen.
Stockholm, 11. Nov. Die Akademie der Wiſſenſchaften
hat dem Profeſſor Walter Nernſt in Berlin den Nobelpreis von 1930
für Chemie verliehen. Der Preis für 1921 wird für das nächſte Jahr
zurückgeſtellt.

Deutſcher Reichstag.
144. Sitzung.
Berlin, 11. Nob. (Wolff.) Auf eine Anfrage der kommuniſtiſchen
Abgeordneten wegen der Beteiligung von Reichswehr bei
der Beerdigung des Ludwig Wittelsbach wird regierungsſeitig erwidert,
daß die Ehre dem verſtorbenen früheren König in ſeiner Eigenſchaft als
Generalfeldmarſchall erwieſen wurde.
Auf eine Anfrage der deutſchnationalen Abgeordneten wegen er=
weiterter
Wagengeſtellung, um den raſchen Abtransport
der Kartoffeln zu erleichtern, erwidert ein Regierungsvertreter, daß die
Regierung ſtets bemüht geweſen ſei, für pünktliche Geſtellung der Wagen
zu ſorgen und durch zeitweiſe Sperrung des Stückgüterverſands noch
mehr Wagen frei bekommen habe; zum Beiſpiel für Pommern im letz=
ten
Monat 10 000 Wagen mehr als im Vorjahre.
Nach Verweiſung des Entwurfs über die Notſtand 3 maßnah=
men
für Invalidenrentner an den Sozialausſchuß ſetzt das
Haus die Debatte fort mit der zweiten Beratung des
Beſoldungsgeſetzes.
Abg. Frau Zietz (U. S.P.) bringt ihren geſtrigen Antrag auf Um=
formung
der 13 Gruppen wieder ein und begründet, für den Fall der
wiederholten Ablehnung, den weiteren Antrag, den Gruppen 1 bis 9
ſofort die Erhöhung zu zahlen, die Zahlung für die Gruppen 10 bis 13
aber von einer ſchleunigen endgültigen Regelung der Beſoldungsfrage
abhängig zu machen.
Auch die Kommuniſten bringen ihren geſtern abgelehnten Antrag
auf Z=hlung einer einmaligen Wirtſchaftsbeihilfe von 3000 Mk. für alle
Einkommen unter 30 000 Mk. wieder ein.
Die bürgerlichen Parteien und die Mehrheitsſozialiſten bringen
einen Antrag ein, baldmöglichſt in eine Nachprüfung der Bezüge der
Reichsbeamten, ſowie der noch vorhandenen Spannung in den Bezügen
der Beamten der einzelnen Ortsklaſſen einzutreten.
Alle Abänderungsanträge werden gegen die Unabhängigen und die
Kommuniſten abgelehnt und die Negierungsvorlage angenommen, auch
eine Entſchließung der bürgerlichen Parteien und der Mehrheitsſozia=
liſten
.
Für die Wirtſchaftsbeihilfe tritt Abg. Bartz (Komm.) nochmals
ein. Auch dieſer Antrag wird abgelehnt, ebenſo ein Antrag der Abg.
Frau Zietz (U. S.P.), die durch die Beſoldungserhöhung den Gemein=
den
erwachſenden Koſten auf das Reich zu übernehmen, nachdem ein
Regierungsvertreter erklärt hatte, daß bereits eine Vereinbarung zwi=
ſchen
Reich, Ländern und Gemeinden über dieſen Punkt getroffen
worden ſei.
In der dritten Leſung bemerkt Abg. Alpers (Welfe), die Nach=
prüfung
ſei indeſſen eine Notwendigkeit, und nur in dieſer Erwartung
ſtimme ſeine Partei der Vorlage zu.
Abg. Frau Zietz (U. S.P.) nimmt ihren Kampf um ihre Anträge
nochmals auf.
Die Vorlage wird ſodann auch in dritter Leſung gegen die Unab=
hängigen
und Kommuniſten angenommen.
Es folgen die Interpellationen der Deutſchnationalen wegen
Aufhebung der Zwangswirtſchaft für landwirtſchaftliche Produkte
und betreffend Getreideverſchiebungen, ſowie die Inter=
pellation
der Mehrheitsſozialiſten über die Wucherpreiſe und
diefenige der Ungbhängigen über die Verkehrsregelung für
Kartoffeln, verbunden mit Anträgen der Unabhängigen auf Er=
höhung
der täglichen Mehlration und Regelung der Getreidewirtſchaft,
und einem ſozialdemokratiſchen Antrag über den gleichen Gegenſtand.
Abg. Hometer (Dtſchntl.) begründet die beiden deutſchnationa=
len
Interpellationen. Die Preisſteigerung für das im freien Verkehr
verfügbare Getreide hat auch bei uns lebhaften Unwillen hervorgerufen.
So tauchten allerlei Gerüchte über Verſchiebungen von Getreide ins
Ausland auf. Alle dieſe Gerüchte haben ſich als bloße Behaubtungen
erwieſen. Poſitive Beweiſe liegen nicht vor. Anders ſteht es mit den
Kartoffeln. Hier iſt der Nachweis erbracht, daß ganze Züge nach der
Weſtgrenze gel racht worden ſind. Wir fragen die Regierung, was an

den Gerüchten wahr iſt und was ſie zur Kontrolle der Verwendung
getan hat. Wir verlangen für die Schieber ſchwerſte Zuchthausſtrafen.
Die Landwirtſchaft hat das Recht, zu fordern, daß das, was ſie produ=
ziert
, der Heimat allein zugute kommt. (Bravo!)
Abg. Krätzig (Soz.) begründet die Interpellation ſeiner Partei
über den Preiswucher. Wenn der Kanzler gegen die Wucherer energiſch
vorgehen will, wird er uns hinter ſich finden. Die ſchönen Worte des
Miniſters haben keinen Widerhall, wenn die Kartoffelpreiſe täglich
ſteigen. Der Selbſtkoſtenpreis ſtellt ſich auf höchſtens 35 Mk. Dem=
gemäß
kann der Zentner, für 50 Mk. verkauft werden. Heute iſt aber
75 Mk. ſchon billig. Millionen von Arbeitern und Beamten können
die hohen Lebensmittelpreiſe nicht mehr bezahlen.
Abg. Frau Wurm (U. S.P.) begründet die Anfrage ihrer Partei
wegen Erhöhung der Mehlration und der Getreideumlage. Sie pole=
miſiert
dann gegen die Rechte und beſonders gegen die Bauern.
Ernährungsminiſter Hermes: Je länger die Zwangswirtſchaft
beſtand, je länger machte ſich eine demoraliſierende Wirkung ihrer Vor=
ſchriften
bemerkbar. Auch die Strafen übten nur eine vorübergehende
Wirkung aus. Jeder Verſuch, die Zwangswirtſchaft aufrecht zu er=
halten
, ſchlug fehl. Um die Produktion zu vermehren, mußte die
Zwangswirtſchaft aufgehoben werden. Was weiter hierzu zu ſagen ſein
wird, werde ich bei der Etatsberatung ſagen. Der Wunſch auf völlige
Beſeitigung der Zwangswirtſchaft kann nicht erfüllt werden und das
Umlageverfahren kann nicht geändert werden. Von einer neuen Zwangs=
wirtſchaſt
der Kartoffeln kann keine Rede ſein. Höchſtens von einer
Bwangswirtſchaft der Valuta. Die Preiſe für Margarine entſprechen
ganz den Erwartugnen, die wir von der freien Wirtſchaft erwarteten.
Jetzt beträgt der Preisaufſchlag 175 Prozent. Der Sturz der Mark
beträgt 180 Prozeut. Gegen Preistreiberei und Wucher werden wir
energiſch vorgehen und es ſollen eventuell Zuchthausſtrafen eintreten.
Nur ſoweit Getreide während der Sanktionen nach dem Weſten verſcho=
ben
iſt, fehlt uns die Kontrolle. Von einem Zurückhalten der Kartoffeln
durch die Bauern kann keine Rede ſein. Ich habe die Preisprüfungs=
ſtellen
angewieſen, ſehr energiſch mit hohen Strafen, eventuell mit
Zuchthausſtrafen, verzugehen. Einheitliche Preiſe für das Reich laſſen
ſich aber nicht feſtſetzen. Mit der Eiſenbahn ſind bereits jetzt die für
die Ernährung der Bevölkerung erforderlichen Mengen Kartoffeln be=
fördert
worden. Die Gerüchte von Kartoffelverſchiebungen ins Ausland
beruhen zum Teil auf unſeren Verpflichtungen, die wir nach Belgien
hatten. Tas Reich wird im Intereſſe der Rentenempfänger und Witwven
zunächſt 250 Millionen Mk. zur Verfügung ſtellen. Grundlegende Ab=
hilfe
kann aber nur die Hebung der Mark bringen. Das beginnt auch
das Ausland einzuſehen. (Bravo!)
Damit ſchließt die Beſprechung. Es tritt Vertagung ein.
Nächſte Sitzung Donnerstag, den 17. November. Schluß
8 Uhr 45 Min.
Der Reichspräſident an Staatsſekretär Lewald.
Berlin, 11. Nov. (Wolff.) Der Reichspräſident hat am
5. November an den Staatsſekretär im Reichsminiſterium des
Innern, Exz. Lewald, das nachſtehende Schreiben gerichtet:
Hochverehrder Herr Staatsſekretär! Anbei beehre ich mich, Ihnen
die Urkunde über die einſtweilige Verſetzung in den Ruheſtand
zu überſenden. Ich benutze dieſe Gelegenheit, um Ihnen namens des
Reiches Dank und Anerkennung auszuſprechen für die wertvollen Dienſte,
die Sie in langjähriger Tätigkoit dem Reiche leiſteten. Ihre umfaſſen=
den
Henntniſſe und reiche Erfahrung werden nun bei den für uns wich=
tigen
Verhandlungen mit Polen ein neues Tätigkeitsfeld finden. Ich
darf den Wunſch ausdrügen, daß auch hier Ihre Arbeit dem Vaterlande
Nutzen bringen möge. Ich hoffe, daß Sie nach dem Abſchluß der Ver=
handlungen
mit Polen in einer dem Dienſte des Reiches in Ihrer lang=
jährigen
Erfahvung auf den Gebieten der Verwaltung entſppechenden
Stelle anderweitige Verwendung finden werden. Mit den beſten Wün=
ſchen
für Ihr Wohlergehen und dem Ausdruck meiner vorzüglichſten
Hochachtung bin ich Ihr ergebener gez. Ebert, Reichspräſident.
In dem Begleitſchreiben des Reichsminiſters des Innern
wird Staatsſekretär Lewald vamens der Reichsregierung der
Dank für die großen Dienſte ausgeſprochen, die der Staatsſekve=
tär
beſonders dem Reichsamt des Innern leiſtete.
Deutſcher Städtetag.
Berlin, 11. Nov. (Wolff.) Die außerordentliche Hauptverſamm=
lung
des Deutſchen Städtetags iſt heute vormittag im Plenar=
ſaal
des Reichslages unter außerondentlich zaßlreicher Beteiligung er=
öffnet
worden. Den einzigen Gegenſtand der Tagesovdnung bildete das
Thema: Neuregelung der Beamten= und Angeſtellten=
beſoldung
und der Arbe iterlöhne, ſowie deren Deckung
in den deurſchen Städten. Der Vorſitzende des Deutſchen Städtetages,
Obeubürgermeiſter Boeß hielt einen einleilenden Vortrag. Der Vor=
ſitzende
des Reichsſtädtebundes, Dr. Belian=Eilenburg und der
Vorſitzende des deutfchen Landgemeindetages, Bürgermeiſter Buhrow,
gaben im Anſchluß daran Erklärungen ab, daß ſie auf dem gleichen
Shandpunkte wie der Deutſche Städtetag ſtänden. In der anſchließenden
lebhaften Debatte wuurde der Grundgelanke, daß das Reich den Städten
unbedingt Vorſchüſſe und Dechungen zur Durchführung der Beſoldungs=
reform
geben müſſe, von allen Seiten ohne Unterſchied der Pardeirich=
tung
zuſtimmend unterſtrichen. An der Debatte beteiligten ſich insbe=
ſondere
die Oberbürgermeiſter Adenauer=Köln. Beims=Magdeburg,
Schmidt=München Dr. Wagner=Breslau, Bürgermeiſter Aſch=Höchſt a.
M., Gugelmeier=Lörmach namens der mittleren Städte Badens, Staotrat
Stolt=Berlin, Oberbüvgermeiſter Löffler=Zeitz, erſter Bürgermeiſter
Schoene=Gumbinnen, ſowie die Stadtverordneten Gohlmann=Dresden
und Rings=Köln, Vertreter der Reichsregierung und der preußiſchen der Redner erhalten, da ein Einvernehmen über eine gemein=
Regierung und zahlreiche Parlamentarier, an der Spitze der Präſident
des Reichstages.
Die vom Vorſtande vorgeſchlagene Entſchließung welche die
einmütige Zuſtimmung der Verſammlung fand, lautet: Die deutſchen
Städte ſind völlig außerſtande, mit ihren gegenwärtigen finanziellen
Möglichkeiten die Mehrlaſten aufzubringen, die ihnen durch die Erhö=
hung
der Begmten= und Angeſtelltenbeſoldung und der Arbeiterlöhne nötig ſein würden, um das Programm und den Geſchäftsgang
auferlegt werden. Es fehlen ihnen ſogar Barmittel für die erſten un=
aufſchiebbaren
Auszahlungen. Zur Ermöglichung der erforderlichen Zah=
lungen
fordern die Städte eine ſofortige allgemeine lauſende Ueberwei=
ſung
von Borſchüſſen zur Deckung der Mehoaufwendungen under Ab=
lehnung
jeder Abſtuſung nach Bedürfüigkeit. Vor allem erwarten die
deutſchen Städte von der Reichsregierung, dem Reichsrat und dem
Reichstag vorbehaltloſe Bewilligung der endgültigen Deckung für die
Stärkung ihver Selbſtverwaltung das Verlangen, daß nun endlich die größeren Städte wie Freiburg, Mühlheim, Lörrach uſw. übergegriffen,
erforderlichen finanziellen Grundlagen zur Erfüllung ihrer dringendſten
Aufgaben geſchaffen werden. Sie erblicken die einzig mögliche Löſung
darin, daß ihnen ihre noch vorhandenen Einkünfte völlig geſichert und
durch eine planvolle Aufteilung aller öffentlichen Einnahmequellen zwi=
ſchen
dem Neich und den Ländern und Gemeinden ergänzt werden.
Aus der Verſammlung wurde eine weitere Emtſchließung beantragt.
Der erſte Teil derſelben, der darüber Beſchwerde führt, daß bei den vom
Neiche geführden Gehalts= und Lohnverhandlungen Vertreter der deut=
ſchen
Städte nicht zugezogen waren, wurde faſt einſtimmig angenommen.
Der zweite Teil dieſer Entſchließung, der die Forderung enthält, daß
ſofont in eine Weviſion des neuen Beſoldungstawfs eingetreten werden
foll, wurde abgelehnt. Für den Abend hat die Stadt Berlin die Be=
teiligten
, ſowie die Spitzen der Behörden und die Mitglieder der Por=
lamente
zu einem Beiſammenſein im Berliner Nathaus eingeladen.

Verbandstag Deutſcher Diplom=Ingenieure.
Vom 28.31. Oktober ds. Js. fand i Eſſen zum erſten Male
nach dem Kriege die Tagung des Verbandes Deutſcher
Diplom=Ingenieure ſtatt.
Uebevaus zahlreich beſucht aus allen Teilen Deutſchlands nahm die
Tagung einen ungetrübten Verlauf. Lebhaft begrüßt wurden die Ver=
trever
aus dem Saargebiet, Danzig und Oberſchleſien, die durch ihr
Erſcheinen bekundeten, daß ſie ſich nach wie vor zum deutſchen Vater=
land
zählen.
Fragen des Verbandes, ſeine innere Feſtigung und weiterer Aufbau,
wurden am erſten Tag erövtert. Wiſſenſchaftliche Vorträge folgten am
zweiten und Beſichtiguungen induſtrieller Anlagen füllten den dritden Tag
aus. Induſtrie und Hüttenvevwaltungen hatten den Diplom=Ingenieuren
hatten, Gäſte der Firma Krupp geweſen zu ſein, die Erinnerung an den
31. Oktober 1921 ewig unvergeßlich ſein. Es kann nicht Zweck dieſer der Kommiſſion geplante Zerſtörung der Werke übergeben wird.
Zeilen ſein, eine Beſchreibung der Kruppſchen Werhe zu geben, mur ſoviel
ſoll geſagt ſein, daß die Teilnehmer an der Beſichtigung einen Ueberblick
bekamen, in welch hervornagender Weiſe es der Betriebsverwaltung ge=
lungen
iſt, die ehemals kriegstechniſchen Werke in erſtaunlich kurzer Zeit
in die Friedensinduſtrie umzuſtellen. Nach jeder Richtung hin, nicht nur
in betviebshechniſcher Hinſicht, ſondern ganz beſonders auch auf dem Ge=
biet
der ſozialen Fürſorge und Wohlfahrtspflege für ihre Beamten und
Arbeiter, ſteht die Firma Krupp an der Spitze der deutſchen Induſtrie, in Berlin eingetroffen.
Ueberall ſieht und ſpürt man den Segen des richtig angewendeten Groß=
kapitals
. Schwerarbeiter im Sinne des Wortes ſieht man faſt überhaupt weiter. Im Schwarzwald fiel die Temperatur bis 13 Grad
nicht, überall verrichtet die Maſchine und der Motor die ſchwere Arbeit.
Von der Größe der Eſſener Fobrik kann man ſich nur einen Begriff
machen, wenn mon betenkt, daß in ihr über 50 000 Arbeiter beſchäftigt
ſind, und daß zur Bewältigung der Betriebserforderniſſe über 100 Lo=
komotiven
notwendig ſind, die auf einer Gleisanlage von 220 Kilometer Kreistages iſt der Entwurf einer Verordnung der Regierungs=
Normal= und Schmalſpur ihren Dienſt verſehen.

Der Verband Deutſcher Diblom=Ingenieure ſteht auf paritätiſcher
Grundlage. Seine Mitglieder ſind beruſen, für den ſozialen Ausgleich
Sorge zu tragen, ſie ſollen nach beiden Seiten, Arbeitgeber als Arbeit=
nehmer
, auffllärend und verſöhnend wirken. Schon zur Zeit der Blüte
unſeres Vaterlandes war der glademiſch gebildete Ingemieurſtand, hoch=
ſtehend
an Wiſſen, Können und Berufsführung, notwendig, das Erreichte
zu erhalten und weiter auszubauen. Umſomehr jetzt, wo die Rettung
deutſcher Kultur und Anſehens zum größten Teil von erſprießlicher dech=
niſcher
Arbeit abhängt, wird er zu einer zwingenden Notwendigkeit, denn
der Erfolg der Arbeit ſteht und fällt mit dem Geiſt, der aus der Führer=
ſchaft
in ſie überſtrömt. Der Verband Deutſcher Diplom=Ingenieure ver=
dient
deshalb in Verfolgung ſeiner Beſtvebungen Verſtändnis und Unter=
ſtützung
nicht nur der Staudes= und Berufsgenoſſen, ſondern des ganzen
Volkes.

Lohnbewegung.

* In den Charlottenburger Gaswerken ſind am 11.
November morgens die Arbeiter in den Streik getreten, weil ihnen
die in dem Ultimatum der ſtädtiſchen Arbeiter geforderte Beihilfe von
1000 Mark nicht bis zum vorgeſtrigen Donnerstag bewilligt wurde. Der
Streik droht auf die Berliner, Lichtenberger und Potsdamer Elektrizi=
tätswerke
überzugreifen.
Rom, 10. Nov. (Wolff.) Infolge des Generalſtreiks ver=
kehren
hier keine Straßenbahnen und Droſchken. Es erſchienen keine
Morgenblätter; die Läden ſind faſt alle geöffnet. Der Poſt =und Tele=
graphenverkehr
iſt nicht geſtört. Zahlreiche Eiſenbahner ſind gegen den
Streik, und es meldeten ſich auch diele heute morgen zur Arbeit. Meh=
rere
Tauſend Faſziſten kamen mit der Eiſenbahn aus Toskana und
anderen Gegenden an und marſchierten durch die Stadt, ohne daß
Zwiſchenfälle vorkamen.

Die Kredithilfe.
Berlin, 11. Nov. (Wolff.) Der B. Z. zufolge hat der
Kabinettsrat heute vormittag ½11 Uhr die Beratungen über die
Bedingungen der Großinduſtrie für die Reparations=
Kreditaktion begonnen. Demſelben Blatt zufolge werden
heute vormittag im Reichstag die Verhandlungen des Deutſchen
Städtetages eröffnet, woran auch der Reichstagspräſident Löbe
und der Präſident des Staatsrates Adenauer teilnehmen.
Berlin, 11. Nov. Der Geſchäftsführer des Reichsverban=
des
der deutſchen Induſtrie erläuterte vor Preſſevertretern die
Erklärung des Reichsverbandes, die geſtern dem
Reichskanzler gegenüber abgegeben worden war. Er gab zu=
nächſt
einen Rückblick auf die Entſtehung der Kreditaktion und
erklärte, daß der erſte Schritt von dem Reichskanzler Wirth
ausgegangen ſei, der Anfang September an die Induſtrie mit
der Frage herangetreten ſei, ob ſie dem Reich in ſeiner Finanz=
not
zu helfen bereit ſei. Nach den Vorverhandlungen mit den
ausländiſchen Bankiers kam die Induſtrie zur Formulierung
beſtimmter Bedingungen. Es ſtellde ſich heraus, daß unter den
gegenwärtigen Verhältniſſen die deutſche Induſtrie als Garantie
für die Reichsanleihe im Auslande nur ſehr ſchwer und in ganz
ungenügendem Umfange Kredit erhalten würde.. Der Londoner
Bankier Baron Rothſchild hat den Höchſtbetrag auf 50 Millionen
Pſund, die amerikaniſchen Bankiers haben ihn auf 250 Millio=
nen
Dollar geſchätzt. Zugleich wurde allerſeits erklärt, daß vor
Abſchluß der Waſhingtoner Konferenz nicht an eine Kredit=
gewährung
für Deutſchland zu denken ſei. Bei Prüfung der
deutſchen Kreditfähigkeit erkannte die Induſtrie, daß die Finanz=
wirtſchaft
des Reiches auch den Privatkredit untergräbt. Die
Staatsbetriebe ſind nach Anſicht der Induſtrie am ſchlechteſten
geleitet. Eine Unmenge überflüſſiger Arbeitskräfte iſt bei der
Eiſenbahn beſchäftigt, während im Bergbau und anderen Privat=
induſtrien
Arbeitermangel herrſcht. Aus dieſer Erkenntnis her=
aus
entſtand die Schlußfolgerung, daß nur der Uebergang zur
Privatwirtſchaft die Reichseiſenbahnen wieder zu einem
rentierenden Betriebe machen könnte. Es iſt klar, daß eine ſolche
umwandlung nur mit Zuſtimmung und unter poſitiver Mit=
arbeit
der Arbeiter und Angeſtellten durchgeführt werden könnte.
Die Induſtrie wird in der nächſten Woche darüber mit den Ge=
werkſchaften
verhandeln. Sie denkt nicht daran, einem privaten
Induſtriekonzern die ganze Eiſenbahnverwaltung zu übertragen,
ſondern iſt der Meinung, daß an dem Unternehmen das Reich,
die Induſtrie, die Gewerkſchaften, der Handel und die Landwirt=
ſchaft
, kurz, die geſamte deutſche Wirtſchaft beteiligt ſein müßte.
Die Abrüſtungskomödie.
Paris 11. Nov. (Wolff.) Havas meldet aus Waſhing=
ton
: Die erſte Sitzung der Konferenz wird am Sams=
tag
10 Uhr 30 Minuten in der Continental Memorialhalle ſtatt=
finden
, die zur Erinnerung an die amerikaniſche Revolution er=
richtet
wurde. Der Präſident der Vereinigten Staaten wird nach
einem Gebet die Eröffnungsvede halten. Nach dem von den
Delegationen ausgeſprochenen Wunſche wird er keine Antwort
ſame Antwort nicht habe erzielt werden können. Harding werde
ſich dann zurückziehen und Staatsſekretär Hughes werde die
Wahl des Vorſitzenden der Konferenz vornehmen müſſen. Der
Gewählte werde eine Rede halten und dann zur Wahl des Gene=
ralſekretärs
und zur Ernennung der Kommiſſionen ſchreiten, die
zu vegeln. Um den Kommiſſionen zu geſtatten, einen genauen
Plan vorzulegen, werde ſich die Konferenz vorausſichtlich bis
Dienstag vormittag vertagen.
Der Ausverkauf Deutſchlands.
* Nach einer Meldung des Lokalanzeigers aus Karlsruhe hat der
neuen Aufgaben. Damit verbinden ſie im Intereſſe der Erhaltung und Ausverkauf in Mittel= und Südbaden nicht nur auf olle
ſondern auch in die kleinen Schwarzwalddörfer dringen tie
Ausländer, um möglichſt viel zuſammenzukaufen. Die Preiſe ſteigen in=
folgedeſſen
zum größten Unwillen der einheimiſchen Bevölkerun; richt
ſprunghaft in die Höhe. Wie aus Mannheim gemeldet wird, ſtellte die
Zentrumsfraktion des Bürgerausſchuſſes in Mannheim den Antuag, für
den Aufenthalt von Ausländern eine Steuer einzuführen, die in der
Währung des Heimatſtaates des betreffenden Ausländers zu entrichten
iſt. In Wiesbaden ſchloſſen als Maßnahme gegen den Ausverkauf
die großen Juweliergeſchäfte die Läden.
Die Deutſchen Werke.
Berlin, 11. Nob. (Wolff.) Der Zentralbetriebsrat der
Deutſchen Werke Aktiengeſellſchaft in Spandau hat an den
Reichstag folgendes Telegramm gerichtet: Mit Befremden haben
der Zentralbetriebsrat und die Vorſitzenden der Betriebsräte der
Deutſchen Werke von den Ausführungen des Abgeordneten
Malzahn Kenutnis genommen. Der Zentyalbetriebsrat und
die Vorſitzenden der Betriebsräte ſtellen einſtimmig (mit Ein=
ſchluß
der Kommuniſten) feſt, daß die Ausführungen des Abge=
ordneten
Malzahn über die Umſtellung der Deutſchen Werke in
keiner Weiſe den Tatſachen entſprechen. In den
Werken werden weder Kriegswaffen noch Kriegsmunition ange=
fertigt
. Der Zentralbetriebsrat und die Vorſitzenden der Be=
triebsräte
proteſtienen entſchieden gegen die entſtellende und
arbeiterſchädigende Darſtellung.
Wie die Voſſiſche Zeitung erfährt, wird die interalliierte
Militärkontrollkommiſſion am nächſten Montag
ihve Anlagen geöffnet. Namentlich wird den Teilnehmern, die das Glück eine Delegation der Spandauer Arbeiter der Deutſchen Werke
empfangen, die einen Proteſt der Arbeiter gegen die von

Letzte Nachrichten.
Berlin, 11. Nov. Wie die Blätter hören, iſt heute morgen
die Ratifikationsurkunde über den deutſch=
amerikaniſchen
Friedensvertrag aus Waſhington
Die Kälte ſteigerte ſich in Süddeutſchland heute nacht
unter Null. In den hochgelegenen Bergſtationen der Alpen
wurde 21 bis 23 Grad Kälte verzeichnet.
Saarbrücken, 11. Nov. (Wolff.) Den Mitgliedern des
kommiſſion über die Errichtung eines Kompetenz=

[ ][  ][ ]

Eere G.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. November 1921.

Rummer 303.

konflikt=Gerichtshofes zugegangen. Die weſentlichen
Beſtimmungen des Entwurfes ſind folgende: Er beſteht aus 11
Mitgliedern, von denen ſechs die Befähigung zum Richteramt
haben müſſen, während die übrigen fünf höhere Verwaltungs=
beamte
ſind. Die Mitglieder werden von dem Präſidenten der
Regierungskommiſſion ernannt. Die Zuſtändigkeit des Gerichts=
hofes
erſtreckt ſich auf alle Streitigkeiten, für die bisher in den
preußiſchen Gebietsteilen der Kompetenzgerichtshof in Berlin
und für die pfälziſchen Gebiete der Gerichtshof für Kompetenz=
konflikte
in München zuſtändig war!
Saarbrücken, 11. Nov. (Wolff.) Die von der Regierungs=
kommiſſion
gegen den verantwortlichen Schriftleiter der
Saarbrücker ſozialdemokratiſchen Volksſtimme verfügte
Ausweiſung iſt auf unbeſtimmte Zeit zurückgeſtellt
worden.

Darmſtadt, 12. November.
Morgenfeier der Volkshochſchule. Am Sonntag, den 13. Novem=
ber
, iſt die Morgenfeier Heinrich Heine gewidmet; es gelangen
ausgewählte Dichrungen, guch Stellen aus Proſawerken Heines über
Perſönlichteit und Maſſe, Revolution und Repubbik uſw. zum Vortrag.
(ingeſtreut ſind Lieder; einleitend ſpielt Karl Dietrich zwei Robert
Schumannſche Süicke. Beginn 11½ Uhr pünktlich, in der Aula der
Landesbaugewerkſchule, Meckarſtraße 3; die Türen werden geſchloſſen
gehalten. Zutritt haben nur Mitglieder, Hörer und Freunde der Volks=
hochſchule
und jedermann, ſoweft er die Volkshochſchule als etwas We=
ſensgemäßes
bejaht.

Landwirtſchaftliches.
. Mannheim, 10. Nob. (Tel.) Am heutigen Schlacht
viehmarkt waren zugetrieben und wurden per 50 Kilogramm Leſbend=
gewicht
gehandelt: 129 Kälber 8001150 Mark, 158 Schafe 400600
Mark, 65 Schweine 12501560 Mark, 738 Ferkel 30410 Mark das Stück.

Spiel, Sport und Turnen.
* Die Schützengeſellſchaft Diana=Darmſtadt,
Mitglied des Heſſ. Schützenbundes, veranſtaltete am 5. und 6. ds. Mts.
im Vereinslokal der Reſtauration Joh. Poth, Obergaſſe, einen Schützen=
wettf
reit. Geſchoßſen wurde im Rahmen des Heſſiſchen Schützenbundes;
es konnten nur deſſen Mitglieder daran teilnehmen. Trotz ſtarker Kon=
kurrenz
und ſehr großer Beteiligung innerhalb der Bundesvereine wurde
das Schießen muſterhaft durchgeführt. Die errungenen Reſultate ſind
folgende: 1. Klaſſenſchießen. 1. Klaſſe: 1. Preis H. Schwebach,
Drana‟=Darmſtadt, 62 Ränge; 2. Preis A. Hurmann, Tell=Ober= Ram=
ſtadt
, 60 Ringe; 3. Preis P. Harres, Feurio‟=Darmſtadt, 59 Ringe
4. Preis Ph. Gehbauer Wildſchütz=Darmſtadt, 58 Ringe; 5. Preis Th.
Schwerber, Diana=Ober=Roden, 58 Ringe; 6. Preis Leonhard Bock,
Weidmannsheil‟=Darmſtadt, 57 Ringe; 7. Preis Joh. Korndörfer,
Weidmannsheil=Roßdorf, 56 Ringe; 8. Preis Gg. Gunder, Weid=
mannsheil
=Darmſtadt, 55 Ringe. 2. Klaſſe: 1. Preis Gg. Hanſtein,
Tell=Roßdorf, 61 Ringe; 2. Preis H. Pullmann, Tell=Roßdorf, 58
Rige; 3. Preis Ludſw. Beck, Tell=Roßdorf, 57 Ringe; 4. Preis P.
Günther, Wildſchütz=Darmſtadt, 56 Ringe; 5. Preis A. Wunderbich,
Diana=Ober=Roden, 55 Ringe; 6. Preis Fritz Emig, Weidmannsheil=
Roßdorf, 53 Ringe; 7. Preis Gg. Roth, Weidmannsheil= Roßdorf, 53
Ringe; 8. Preis E. Morgentau, Feurio‟=Darmſtadt, 53 Ringe.
3. Klaſſe: 1. Preis A. Mörget, Jägerblut= Urberach, 63 Ringe; 2.
Preis Gg. Koch, Tell=Roßdorf, 57 Ringe; 3. Preis A. Müller, Tell
Roßdorf, 56 Ringe: 4. Preis Wilh. Gunkel, Weidmannsheil=Roßdorf,
54 Rmge; 5. Preis Gg. Hags I., Weidmannsheil=Roßdorf, 51 Ringe
6. Preis Gg. Kirchenſtein, Weidwannsheil=Roßdorf, 51 Ringe; 7
Preis Ph. Eurig, Weidmannsheil=Roßdorf, 50 Ringe; 8. Preis G.
Klotz Jagerluſt=Ober=Nauſes, 50 Ringe. 2. Gruppenſchießen.
1. Gruppenpreis Weidmannsheil‟=Darmſtadt mrit 156 Ringen; 2. Grup=
penpreis
Weidmannsheil‟=Darnſtadt mit 145 Ringen; 3. Gruppenpreis
Weidmannsheil=Noßdorf mit 135 Ringen. 3. Ehrengruppen=
preis
. Sieger: Weidmannsheil‟=Darmſtadt mit 141 Ringen. Fer=

er wurde vom feſtgebenden Verein noch ein Ehrenpreis geſtiftet, und

Ende. Der 1. Schützenmeiſter, Herr Jakob Fuchs, ſprach im Namen
des feſtgebenden Vereins für die zahlreiche Beteiligung den anweſenden
Vereinen ſeinen herzlichen Dank aus. Hieran ſchloß ſich die Preisver=
teilung
und der gemütliche Teil. Muſik= und humoriſtiſche Vorträge,
verbunden mit Tanz, wechſelten bis in die ſpäten Abenbſtunden hincin
ab. Mit einem dreifachen Gut Ziel ſchloß der gemütliche Teil,
Zuſammenſchluß zweier Darmſtädter Sportvereine.
A. H. Zwei hieſige Sportvereine, der Darmſtädter Fußballverein
1912 und der Spoptverein Germania 1913=Daumſtadt, haben ſich am
Mitztwoch, den 9. November ds. Js. in außerordentlicher Hauptver.
ſammlung unter dem Namen Verein für Raſenſpiele e. V
Darmſtadt, zuſammengeſchloſſen, nachdem zuvor die Mitglieder bei=
der
Vereine nahezu einmütg den Willen bekundeten, künftighin in ge
meinſamer Arbeit das Ziel zu verfolgen: Hebung unſerer Volkskraft
durch Förderung des Sportes. Namen, die in Spoxtkreiſen beſten Kſan
genießen, ſchwinden damit; machen Platz einem neuen, der in ſich ſchließt,
jahrelange mühevolle Arbeit, die zwei Vereine auf ihren Aufbau ver=
wondten
. Die alten Farben der beiden Vereins die gleichen bei bei=
den
: blau=weiß, werden auch Symbol dem neuen Verein ſein. Wer=
den
alle Kräfte zuſammenfaſſen zum Wirken, für das Wohl und Intereſſe
unſeres Volkes durch Förderung der verſchiedenſten Sportarden, insbe=
ſondere
des Fußballſhortes und der Leichtathletik. Die beiden Sport=
lätze
des Vereins auf dem Exerzierblatz und an der Windmühle bieten
Möglichkeit zu veicher ſportlicher Betätigung und es bleibt zu erwarten,
daß ernſte Arbeit in Bälde ihre Früchte trägt.
Am nächſten Sonntag tragen die 1. Mannſchaften der nun vereinig=
ten
Vereine die letzten Spiele unter altem Namen aus. In der erſten
Runde kämpfen um den Pokal des Südd. Fußballverbandes die ſüdd.
Fußballvereine, wie ſie das Los beſtimmt ohne Rückſicht auf Klaſſen=
zugehörigkeit
; ſo ſteht Darmſtädter Fußballberein 1912 dem F.=V.
Jugendfreunde‟=Eberbach auf ſeinem Sportplatze (Exerzierplatz) gegen=
über
, während Sportverein Germania 1913 e. V.=Darmſtadt wit V. f.
T. u. K.=Feudenheim auf dem Platze des letztgenannten Vereins um den
Sieg kämpft.
Sportverein Darmſtadt 1898 e. V.
An dieſer Stelle ſei nochwals auf das morgen ſtattfindende Pokal=
ſpiel
zwiſchen Tumverein 1846 Mannhsim und Sportverein Darmſtadt
1898 hingewieſen. Manuheim konnte in diesjährigen Privatſpieſen gegen
Ligavereine einige beachtenswerte Reſultate erzielen, z. B. gegen Mann=
herm
=Feudenhein 3:3 und 2:4, gegen Herkha=Maunheim 2: 3, gegen
Phömx=Mannheim 1:4. Darmſtadt dürfte nach ſeinen bisherigen Re=
fültaten
auch dieſes Spiel zu ſeinen Gunſten eutſcheiden. Doch iſt auch
ein Gegner aus der A=Kſaſſe ernſt zu nehmen, denn wie oft ſchon haben
Eifer und Energie im Fußballſpiel über Können triumphiert. Mann=
ſchaftsaufſtellung
folgt in movgiger Ausgabe.
Die A.H.=Mannſchaft des Tumvereins 1846=Mannheim beſteht aus
guten Kräften, denn das Reſultat von 2:2 gegen die als ſehr ſpielſtark
bebannte A.H.=Mannſchaft von V. f. R.=Mannheim, zeigt von nicht
ſchlechtem Können. Gegen A.H.=Mannheim=Waldhof konnte Mannheim
1846 ſogar mit 6:1 gewonnen den Platz verlaſſen.
Uebungsſpiele der übrigen Mannſchaften: Vormittags 9.30 Uhr
Ligaerfatz gegen 2. Mannſchaft; vormittags 10.30 Uhr 3. Mannſchaft
gegen 4. Mannſchaft. Die weiteren Mannſchaften ſind ſpielfrei.
Spielabteilung Union der Turngemeinde
Beſſungen 1865 E. V. Zu den morgen beginenden ſüddeutſchen
Pokalſpielen hat ſich die 1. Mannſchaft der Spielabteilung nach Hoclen=
heim
bei Schwetzingen zu begeben, um gegen den dortigen Fußball=
verein
08 anzutreten. Hockenheim, das einen großen Kreis Fußballan=
hänger
hat, ſpielt A=Klaſſe und gehört in den Verbandsſpielen ſeines
Bezirks der Spitzengruppe an. Möge die 1. Elf Darmſtadt in dem
Badener Land würdig vertreten. Können die Einheimiſchen dieſes Spie
für ſich entſcheiden, ſo haben ſie in der 2. Runde gegen den Sieger zwi=
ſchen
TB. Bamment.=Reilsh. und Sport Ketſch, was wahrſcheinlich Ketſch
werden dürfte, hier anzutreten. Die übrigen Mannſchaften ſind wegen
des ſtattfindenden Schau= und Wevbeturnens ſpielfrei.

Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie.

N2158 284146 297875 298139, 3000 Mk. auf Nr. 2481 14024 15425 25481.
36666 40168 41945 46831 49289 54634 56947 63432 65938 75860 76813
80773 82825 83782 93243 110516 110873 113330 115204 116876 120054
122999 125373 126293 139744 141025 141688 142756 148629 153480 153520
155286 169313 172329 172956 175550 177438 179845 181202 185448 193898
199038 201927 203701 234570 208101 208705 209956 219810 232490 233542
237481 238261 238425 245180 248050 250659 255490 255597 257786 258125
260254 269052 273259 276945 283830 283808 284789 288154 291350 294328.
In der Nachmittagsziehung wurden gezogen: 500 000 Mk.
auf Nr. 101732, 300 000 Mk. auf Nr. 90267, 15000 Mk. auf Nr. 113579,
5000 Mk. aur Nr. 14437 24661 35701 71707 96179 124121 139377 141038
155814 155965 204107 219016 22765 237697 240799 244024 247035 270551
294092, 3000 Mk. auf Nr 8950 19862 35564 37802 39825 44221 46796
47655 56856 60659 64254 77550 84086 89307 94581 99663 101662 106382
120352 120751 129992 131567 142245 143436 148427 158902 164025 166240
166907 167580 168049 172583 174659 176227 188376 188972 191696 203231
203830 206941 213301 213611 218714 234057 234322 237945 238913 241067
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Wolkig, leichter Schneefall, kalt, Nordoſtwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (E 9, Sondermiete
Serie 52): Das Glöckchen des Evemiten.
Orpheum: Vorſtellung um 348 Uhr.
Darmſtädter Sezeſſion: Vortrag von Dh. Haubach: Der
Kulturkanpf dieſer Tage um 8 Uhr in der Kunſthalle am Rheintor.
Turngemeinde 1846 Darmſtadt: Jubel=Schauturnen abends
8 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz.
Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchlandr
Haupüverſamnlung um 5½ Uhr im Hotel Zur Traube‟
Im Saale der Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24, ſpricht abends
8½ Uhr der geborene Balte Herr Burmeiſter über: Die größten Ge=
genſätze‟
.

Leitung: Dr. Otto Waldgeſiel. Verantwortlich für den leitenden rolitiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeftel; für heſſiſche Poli ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: i. V. Max Streeſe; für den Anzeige teil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäſt leben: Paul Lange.
Druk und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Säm lich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mittellungen ſind an die Nedaktion des
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſondt.

Die hentige Rummer hat 10 Seiten.

Familiennachricht

STATT KARTEN.

Die Verlobung unsrer Tochter
MARGRET mit Herrn Dipl.-
Ingenieer WERNER ENGLER
beehren wir uns hiermit anzu-
zeigen
.
Pfarrer Rückert u. Frau
Minna, geb. Schmidt
Darmstadt

Meine Verlobung mit Fräulein
MARGRET RÜCKERT gebe
ich hiermit bekannt.
Werner Engler

Hamburg-Zollenspieker

12. November 1921.

nunannnnnnnvawpnnnnngannnunnnannnng

(*42576
aunaLAELnnnnnnrat

Am 4. November ſtarb
in Wetzlar nach ſchwerem
1) Leiden unſer lieber A. H.
Herr
Regierungsbaurat
Heinrich Mickel.
Wir haben in ihm unſern hoch=
verdienten
Gründungs=X verloren,
der uns 22 Jahre lang treu mit Rat
und Tat zur Seite geſtanden hat.
Sein Andenken werden wir ſtets
in Ehren halten.
(*42806
Der Darmſtädter Wingolf.
J. N. u. A.
Fritz Zimmermann, dzt. X.

Statt Karten.

Ihre am Sonatag, den 13. Novbr.,
nachm. 224 Uhr, in der Martinskirche
stattfindende TRAUUNG beehren
stch anzuzeigen
Käthe Ruths
Paul Dillmann
Barkbausstraße 57.
Aef23
e
Oaae
ür die uns anläßlich anserer Ver-
2 mählung übermittelten Glück-
wünsche
u. Geschenke danken herzlich
Gg. Wilh. Vonderschmidt
u. Frau Christine, geb. Hornuag
Reinheim, Burgfriedstr. 1.
(12422
Pnannte

Todes=Anzeige.
Heute abend entſchlief ſanft
und unerwartet mein geliebter
Mann, mein guter Vater
Daultarorat DI.

Todes=Anzeige.
Heute verſchied infolge eines Herz=
ſchlages
mein lieber Gatte, unſer
guter Vater, Schwiegerſohn u. Bruder
Hartmann Lipp
Rechnungsrat
im 59. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
D. Lipp, geb. Rinn
Luiſe Lipp

im 58. Lebensjahre.
Martha Machenhauer
geb. Weiß
Emma Machenhauer.
Darmſtadt, 10. Novbr. 1921.
Die Beerdigung finder Montag, den
14. November, 11:/, Uhr vormittags,
vom Sterbehaus aus nach dem alten
Friedhof ſtatt.
Die Einſegnung eine Viertelſtunde
vorher.
(*42754

7221 Rudolf
Darmſtadt, 10.

Lipp.
Nov. 1921.

Die Beerdigung findet in der Stille
ſtatt. Wir biiten von Blumenſpenden
und Trauerbeſuchen abzuſehen.

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[ ][  ][ ]

Nummer 303.

Danaé
Roman von Kurt Frieberger.
43)
(Nachdruck verboten.
Oft und oft war dorerſvogen, was er hören ſollte, oft und
oft große Verteidigungsrede der Naubzugkühnheit aufgebaut,
ergänzt, ausgefeilt, wiederholt. Jede Wendung ſaß; jeder Grund
ſchien unwiderleglich. Jubelfanfare überſchüttender Sehnſuchts=
umarmung
. Wie oft hatte ſie in Gedanken den herrlichen Auf
tritt des Schenkens geprobt. Aber da gab ihr der herbeigeſehute
Geliebte, das ſtumme Bild ihres Wunſchtraumes, nur das ge=
dachte
Stichwort, das Srichwort, das ſie wollte, nicht anders
hören mochte. Den Fernen war es leicht zu überreden. Der
Mann im Herzen widerſproch nicht.
Als er endlich leibhaſtig, jubelbegrüßt vor ihr ſtand, ſcheiterte
alles, war alles vergeblich. Auflebte, ſas mit und ohne Willen
längſt in Vergeſſenheit geraten war.
Nun lag die Müde ſtill und regungslos. Ihr Körper war
zurückgekehrt in ihr ſchönes Heim. Ihre Seele fand nirgends
nach Hauſe. Was wollte ſie dort? Was ſollte ſie hier?
Immer wieder kreiſelten die Gedanken um die bange letzte
Hoffnung eines Auswegs. War ſie fehl gegangen? Hätte ſie
lügen, etwa unerwartee Erbſchaft eines vergeſſenen Verwandten
vortäuſchen ſollen?
Nie hatte er auch nur die kleinſte lächelnde Notlüge aus
ihrem Munde vernommen. Sie war ſtets zu ſtolz für Betörung
und Heuchelei geweſen. Selbſt der große grundlegende Trug
ihrer vorgetäuſchten adeligen Vornehmheit, der Grafentitel, war
auf ein Verſehen anderer zurückzuſühren. Ein Mißverſiehen
eines Untergeordneten, eine irrige Eintragung, die ſie nicht raſch
genug richtigſtellen konnte, die haften blieb, trug ſchuld. Mit
einemmale ſah ſie ſich von allen, jedem und jeder als gräfliche
Gnaden umknixt, umbuckelt, umkniet, genoß ſie den Zauber des
großen Namens, der alle Türen aufriß, Vertrauen zeugte, jeg=
lichen
Zweifel, kaum entſtanden, ſchon zerſtreute.
Was weiter geſchah, entwickelte ſich aus dem dummen Scherz
des Schickſals mit raſender Haſt von ſelbſt. Ju der unendlichen
Kette geſchäftlicher Ereigniſſe wuchs Geld aus Geld. Einfache
treuherzige Käufe, Verkäufe Zug um Zug wandelten ſich in groß=
gedachte
Unternehmungen. Bald trat Vermutung an Stelle des
abgeſteckten Zieles, Schein an Stelle der Tatſachen, bis kühne
Annahmen, in den luftleeren Raum der Möglichkeiten gefeuer=
werkt
, blendeten, mitriſſen, bezauberten, was da nach Geld
hungerte.
Hede hatte nicht Not, zu fordern. Keinen mußte ſie über=
reden
. Heimlich raunte man ſich ihren Namen, ſtolz erzielte
Gewinue ins Ohr. Man umſchwärmte ſie, rannte ihr die Türen
ein, drängte ihr blindlings unendliche Summen auf. Sie aber
zahlte aus, ließ Verluſte mitteilen, gab Gewinne und heimſte
ſelbſt ein. Was einer erhielt, erzählte er vergnügt und ſchaden=
froh
umher. Was einer verlor, hielt er ſorglich geheim. Denn
jeder war ſich wohl bewußt, daß ſeine Forderung ungeſetzlich,
ſein Gewinn Wucher, ſein Geſchäft ſträflich war.

Hede hatte es längſt nicht mehr nötig, zu lügen. Der Drucker,
der ihre Viſitenkarte ſetzte, der Mann, der ihr Türſchild gravierte,
die logen ſür ſie. Anderer Vorſpiegelung bedurfte ſie nicht. Wie
hätte ſie juſt dort Betrug verſuchen ſollen, wo es ihr am aller=
ſchwerſten
fiel?
Geheimhaltung ihres Aufftiegs war undenkbar. Wäre ſie
rintergetaucht in ihre Vergangenheit, verlorene Tochter heim=
gekehrt
ins beſcheidene Elternhaus wie ſehr hätte ſich Berlin
üler ihr Verſchwinden aufgeregt. Unfall wäre gemutmaßt, Ver
brechen geahnt, nach llebeltätern gefahndet worden Nonnen=
daſein
der Verſchleierung und Heimlichkeit hätte nichi geſchützt.
Die Zeitungen brächten das Bild der Vermißten, manch einer,
manch eine in der Prenzlauer Allee erkennten die große Aehn=
lichkeit
. Metzgermeiſter Hartke wußte mehr, verriet ſie ſvohl aus
Eiferſucht und unverſchmerzter Kränkung. Ahnte ſie der daheim,
wie ſollte ſie ſich ſeiner Werbung erwehren, einer Werbung, die
drohte?
Ihr Verſchwinden bedürſte kunſtvollſter Vorbereitung. Aus=
landsreiſe
Päſſe Erenzunterſuchung . . . In einſtigen
Friedenszeiten, wie leicht ging derlei, nun aber wie ſchtver. Und
ohne Joachim, wo wäre ſie daheim?
Brächte ſie ihn ſelbſt zum Verlaſſen väterlicher Scholle, Ge=
heimhaltung
ihrer Lebenstat ſchier undenkbar. Flüchtia in fern=
ſtem
Land müßte ſie Stunde um Siunde, Tag um Tag Ent=
deckung
fürchten. Allzubekannt war Bräfin Weſe. Irgendwo,
irgendwann bearüßte ſie ſicherlich irgendwer mit einer Gewiß=
heit
, gegen die kein Leugnen half. Sie konnte ihr Werk der letzten
Jahre, konnte ſich ſelbſt nicht vergeſſen machen. Und lebten ſie
beide, glückliches Ehepaar, am Traumgeſtade der Weltverſunken=
heit
, ſpätere Enthüllung des Gebeimen müßte ſeinen Glauben
an ſie erſchüttern, vernichtete zugleich, was er an ihr liebte. Denn
ſeine Liebe mußte blind vertrauen können; jeder Zweifel war
Zerſtörung.
Und mußte ſie ſich ſchämen? Kein Vorwurf hatte ſie noch ge=
troffen
. Wohl war manch einer im Grimm ſchwerer Verluſte
bleich und knirſchend, mancher fluchend, drohend ſogar abgezogen.
Den Mund hätte keiner aufzutun gewagt. Kläger, der ſolche
Geſchäfte ſchloß, ſolchen Gewinn ausbedang, ſolche Verzinſung
einſtreichen wollte, verurteilte ſich ſelvſt. Feindſchaft gegen ſie
ſuar mit Stummheit geſchlagen. Wie viele jedoch wußten ihr
Dank, vergötterten die Spenderin reichſten Glücks!
Wen ſie als Freund oder Bekannten willkomemn hieß, war
er nicht der beſten einer? War ihr Ruf nicht makellos?
Wie die Einrichtung ihres Heimes war auch die Kunſt, die
darin von Zeit zu Zeit an Muſikabenden geboten wurde, (enuß
der Kenner. Selbſt mit underderbtem Geſchmacke begmadet, hatte
ſie kundige Berater erkieſt, zum angeborenen Feingefühl erlernt,
was gut und ſchön iſt
Die Tafel freute ohne Uebermaß durch liebevoll ſachkundige
Wahl der Speiſen wie der Weine. Wenn ſich Graf Zornebog
bei ihr wohl und behaglich fühlte, war das nicht beſtes Zeugnis?
Ob ſich der wohl ihrer ſchämte, wenn er Wahrheit erführe?
Soll ſie ſich ihm anvertrauen? Er wollte auch Verluſt mit ihr
teilen. Nun drohte härteſter Verluſt, mehr als Geld Joachim

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Es muß ſeiit.
Der Hindämmernden Müdigkeit iſt überwunden. Ziel und
Wege wurden offenbar. Noch, ſehlt Klarheit, aber allmählich
hellen ſich verhangene Zukunftsbilder. Nun gilt es wieder Tat.
Hede lebt auf.
Gedenken des Helfers, der geſtrn noch warnend bemüht war,
guten Rat zu finden, Gedenken des Freundes, der um Zuflucht
in Gefahr geradezu bat; es gibt zwei Wohlwollende, denen ſie
trauen darf: Ihr Anwalt und Graf Zornebog.
Und Joachim, dem ſie vor allem trauen ſollte? Wie ging
ſeine Rede? Du, Hede, ſtehſt mir über aller menſchlichen Ge=
meinheit
. Dir kann ich vertrauen wie mir.
Sie iſt ihm, die nie log. Trotzig lacht ſie auf. Gut Keine
Lüge. Was liegt am nächſten? Wahrheit.
Ich will die Karten aufdecken. Stellen wir richtig: Ich heiße
nicht mehr Hedwig Gräfin Weſe, ich bin Hede Weiſe aus Berlin
Nordoſt. Die Firma, die hochgräfliche, wird gelöſcht. Das Ge=
ſchäft
iſt zu Ende Spiekermann muß fertig ſein. Gewinn iſt
ausbezählt. Verluſt mitgeteilt. Ich ſchulde keinem. Was mein
iſt, ward in Waghalſigkeit und Gefahr kühner und arbeitshärter
verdient als Vermögen vieler, die ſich ſolchen Reichtums freuen
dürfen.
Unternehmertum iſt Waghalſigkeit. Wille zur Macht gibt
Beuterecht. Wer Unfähigkeiten beſiegt, ſoll deſſen Witz und
Fähigkeit nicht Lohn davontragen? Der wäre kein Großhandels=
herr
, dem nicht Abenteurerblut in den Adern pulſt. Der See=
räuber
iſt nur brutalere Form des Reeders, der Kaufmann un=
blutige
Buſchkleppernatur, ſtets gef der Lauer, Gier, Schwäche,
Not der anderen auszunützen. der Fabriksherr iſt Tyrann,
muß es ſein. Zucht iſt von 9575 Druck löſt Leiſtung aus.
Wohlleben macht dumm, Faulheiz iſt Verbrechen.
In dieſer Welt hat der Stärkere recht. Ich weiß es, lacht
Hede. Lacht wieder, lebt wieder auf. Ich will wahr ſein. Wer
mir Dank ſchuldet und ſich ſchämt, hol ihn der Teufel! Wer mir
wohl will, braucht er ei Gräfin, um ihr das mitzuteiien? Wer
aber meine Leiſtung wertet, wen ich durch meine Zimmer geleite,
wem ich meine Schätze weiſe, meine Reichtümer, der wird meeine
Tatkraft achten müſſen.
Und wenn Wahrheit gut und köſtlich iſt dann mag es ge=
ſchehen
, daß ich Gräſin werde. Tie neunzackige Krone, die mich
dann ziert, iſt echt und uralt.
Die ich bisher trug, wider Recht und Geſetz war unbezwei=
felt
und anerkannt. Soll ich die Rechte nicht mit Würde tragen
können? Daß ich es vermag, iſt bewieſen.
Mögen ſich alle wundern, dem Mut zur Wahrheit können
ſie die Achtung nicht verfagen.
Nun iſt Hede ganz wach. Offenen Auges blickt ſie umher.
Die jungen Glieder ſind ausgeruht. Von weicher Schönheit
gleiten Spitzendecken. Mit nackten Beinen ſpringt das ſchöne
Mädchen in einen Tag der Tat.
(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ][ ]

Seite B.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Nobember 1921.

Mummer 30F.

Palast-Lichtspiele
Ein Teurelskerl
Erlebnisse des Kriminal-Kommissars Wannowsky.
Detektiv-Drama in 6 Akten
mit dem berühmten
Kriminal-Kommissar Max Wannowsky
Der Handlung dieses Films liegen tatsächliche Ge-
schebnisse
zu Grunde, die vor einigen Jahren das
öffentliche Interesse in außerordentlichem Maße wach-
geruten
und wochenlang in Atem gehalten haben, bis
endlich der langgesuchte Verbrecher verhaftet werden
konnte. Kriminalkommissar Wannowsky, der damals
die Aufdeckung des Falles leitete, führt hier die
Rolle des Detektivs genau nach den Vorgängen
der Wirklichkeit durch. (12382fs
Ein Filmwerk von großer Bedeutung und ge-
waltiger
Handlung, spannend von Akt zu Akt!
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abends 8 Uhr
Haalbauſtr. 67, Haus Bürgerverein.
Thema: Der Abfall vom Chriſten=
tum
und das reine Evan=
gelium
vom Reich.
Referent: H. Hpanknöbel, Würzburg

Evangeliſcher Arbeiter= und
Handwerkerverein.
Sonntag, den 13. Novemder, abends
7½/, Uhr, im Vereinshaus Feierabend,
Stiftſtraße 51
Feier des
SL. Itiftungsfeſtes
Geſangs= und Muſikvorträge, An=
ſprache
und Theateraufführung.
Zu zahlreichem Beſuche laden wir freund=
lichſt
en. (12441) Der Vorſtand.

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Landestheat r=Orcheſter.
Montag, den 14. November 1921,
abends 7 Uhr,
Zweites Konzert
zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds
und der W. de Haan=Stiftung des Orcheſters.
Leitung:
Generalmuſikdirektor Michael Balling.
Mitwirkender:
Prof. H. Kiefer (Violoncello).
Pfitzner: Paleſtrina= Vorſpiele.
Dvorak: Violonello=Konzert.
Suter: Sinfonie D=Moll.
Karten zu 4. bis ℳK. 30. ab Frei=
tag
, den 11. Nov., vorm. an der Tageskaſſe
des Landestheatere.
Hauptprobe Montag, 14. Nov., vorm.
10½ Uhr. Karten zu X 4. ab Freitag,
den 11. Nov., an der Tageskaſſe des Landes=
theaters
, in den Muſikalienhandlungen und
1231Gms
im Aokehrsbnreau.
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Sonntag, den 13. November 1921
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Eintritt Mk. 3.
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Räumen des ſtädtiſchen Haalbaus
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Unſere Mitglieder Herr und Frau Moll, Fräuſein Hanne
Gräbner, Herr Paul Peterſen, Herr Kapellmeiſter Simon,
das Darmſtädter Männer=Soloquartett, die Herren
Fr. Lang, A. Sulzmann, E. Sulzmann, Fr. Kling,
ſämtlich Mitglieder des Heſſiſchen Landestheaters.
Konzertleitung Herr Muſikmeiſter Rühlemann.
In den Nebenräumen: Bunte Bühne,
Likörſtube, Kaffee, T anz, bayeriſches
Bierzelt, Tombola, Rhein. Weinſtube,
Anfang pünktlich 7½ Uhr. Saalö fnung 6½ Uhr.

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Programme liegen aus. (*42791

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abends 8 Uhr am
Mittwoch, 16. Nov.: Der Maſchinen=
ingen
eur, mit Lichtbildern. Herr Pro=
feſſor
Dr.=Ing. G. M. Koehler.)
Donnerstag, 17. Noo.: Der Elektrotech=
niler
. Herr Profeſſor Dr.=Ing. W.
Peterſen.)
Freitag, 18. Nov.: Der Chemiker und
Apoiheker (Herr Profeſſor Dr. L.
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Der Eintritt iſt frei.

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bei Herrn Sattlermeiſter Wallauer, Rheinſtiaße 37
und Herrn Glaſermeiſter Werner, Ludwigshöhſtr. 131,.
Dortſelbſt auch Gaſtkarten. Für die Mitglieder der
Innungen u. Vereinigungen bei den Herrn Obermeiſtern.
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abends 8 Uhr, im Tagesreſtaurant des Saalbaus zu einer
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Die Vergeltung
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Hutchinson in den Hauptroll.
Durch Liebe erlöst
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III. Teil 6 Akte
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Max Reger, Streichtrio
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Rummer. 303.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Nobember 1921.

Seite 9.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

w. Frankfurta, M., 11. Nov. Im Effektengeſchäft von Bureau
zu Buwau herrſchte heute wieder regere Geſchäftstätigleit. Die Kurſe,
vie genannt wurden, zeigen ein weſentlich feſteres Ausſehen. Das Pvi=
patpublikum
ſcheint zwar noch Verkaufsorders aufzugeben, was vielfach
ruf die Ankündigung eines Geſetzentwurfes einer Börſenumſatzſteuer
urückgeführt wird. Die Spekulation deckt ſich bereits wieder ein, infolge
vie Kurseinbußen zum Teil wieder eingeholt ſind, verſchiedentlich wieder
göher gingen. Sehr geſucht waven Mexikaner, welche auf den Dollar=
urs
, welcher 293294 lautete, ſehr feſte Tendenz zeigten. Es wurden
engefähr folgende Kurſe genannt: 5proz. Goldmexikaner 3200, Scheide=
Enſtalt 2100, Farbwerke Höchſt 1050. Im Privatverkehr hörte man
erner Schiffahrtsaktien befeſtigt, Montan, ſowie vereinzelte Spezial=
verte
ſtellten ſich höher. Für amklich nicht notierte Werte nannte man
Jenz 1055, Mansfelder Kuxe 31 000, Karſtadt 530, 540, junge Inag 900,
Tſa 430, 440, Allgemeiner Bankverein Düſſeldorf 265, 270, Hanſabank
5. Sehr geſucht ſind Hypotheken=Obligationen. Man bemerkte viel=
ach
Käufe für ausländiſche Rochnung. Gegen Schluß abgeſchwächt, auf
die Abſchwächung der Deviſen.

w. Teviſenmarkt.

Frankfurt a. M., 11. Nov.

iff TRN Nfee fe Geld Brief Geld Brief Geld / Brief Geld / Brtel

(pudon . . /1062.00 1065.101136.80 1139.20 Helſingfors
ſaris .. 11968. 1972. R087.90 2002.10 New=York. 272.70 273.301 286.05/ 287.55
(chweit . 6039.99 5100.10/459.50 5470.50 Wien (altes
tpanten 3786.20 3798.90 4035.90 4094.10 1 D.=Oeſt. abg 8.74 8.76 - 8.99 9.01
änemark. /4845. 10 4354.,90624. 70 5255.30

Imtw. Bruſ /1873. 10 1576.00 2018. 2033. Norwegell. B716.20 3723.80 3996. 4004.
twlland . h340.60 9339.40 9040. 9960. Schweden K292.70 6306.30 6555. 906569.10
.


.
ſFalien .. 11123.80 1126.20/1 173.80 1170 20 Budapeſt /3.22 23.23 R4.7224.78
. . Prag. . . . / 278.80/ 279.301 302.60 303.40

ſſah=Op.
w. Frankfurt a. M., 11. Nov. Devifenkurſe. Wechſel
arf Belgien 1980, Wechſel auf Holland 9700, Wechſel auf London 1110,
WBechſel auf Pgris 2000, Wechſel auf die Schweiz 5350, Wechſel auf
Ftalien 1150, Wechſel auf Neu=York 282.
Tendenz: Im Abendverbehr hielt die Unſicherheit am Deviſen=
parkt
an. Die Preiſe unterlagen Schwankungen. Deviſe Neu=York
ſellte ſich auf 287½4 und ſchloß 282. Auch Holland unterlag einem Kurs=
jeuck
9950 bis 9700. Aurf polniſche Noten wirkten die Umtauſchtransaktio=
jen
eher verſtimmend, zirka 750 bis 725.
Von den Produktenmärkten.
Berlin, 11. Nov. (Wolff.) Produktenbericht. In Rück=
irkung
der allenthalben unter Schwonkungen erfolgten Erhöhuug der
debiſen wurde die Haltung des Ppodukgenmarktes wieder feſter. Weizen
t ar ziemlich, aber zu vecht hohen Proiſen angeboten, ſodaß ſich das Ge=
ſäft
bei der Vorſicht der Käufer in rocht engen Grenzen hielt. Für den
ſtandal ergaben ſich auch Schwierigkeiten aus der ungewöhnlich großen
erſchiedenheit der Preiſe im Lande. Für Nöggen beſtand wiederum
ſrel Nachfrage für Umlagezwecke und die Preiſe ſtellten ſich höher. Auch

Sommergerſte blieb gefvagt; die Pveisgeſtaltung richtete ſich nach den
Qualitäten. Für Hafer herrſchte gleichfalls eine feſte Tendenz, obwohl
Inlandsware mehr angeboten war. Mais erzielte in Hamburg hohe
Preiſe: hier blieb das Geſchäft ruhig. Mehl war in guten Qualitäten
zu verkauſten. Die anderen Artikel hatten bei gut behaupteten Preiſen
ruhigeres Geſchäft.
w. Deviſenmarkt. Berlin, 11. Nov. Teleg. Auszahlungen für:

fee
e
Beb 1Brief Geid 1Briek fe
Geld / Brief KANffe
Geld / Brief Amſterdam-
Rotierdam
Brüſſ. Antw.
Chriſtiania
Kopeuhagen
Stockho m.
Helſingſors
Iralien ...
London .. 340,65/9350,339990. 10010
1908,05 1911.93/1988. ſu9s7.
3748.25 3753.75/4115.85 4124.15
4825. 15 4834.8565254.70 5235.30
6193.80 6206.20 3593.40 6606.60
509.45/ 510.55) 558.40 559.60
1128,85 1131. 15/158.80 1161 20
no3s,80 1066. 104139.85urzs.18 New=York=
Paris ...
Shwez..
Spanien ..
Wien (in D.=
Oeſter, abg
Proc.. 272.23 272.75
R007. 95 2012.,05
6194.80 5205.20
2048. 05 8058.95/e
2.78 2.7-
984.40 255.80
2.47 23 53 k3.07 24.08
B8.15/88,35- 257.21/ 257.75
2047.95 2052.05
05304. 00 5375.40
8944.053063.,05
8.58 863
304.,65 305.35
08.40 63.60 Budapeſt
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Deutſche Reichsbank.
* Wie ſich aus der Wochenüberſicht der Reichsbank vom 7. d3.
Mts. ergibt, hat die geſamte Kapitalanlage der Bank nach der Inan=
ſpruchnahme
zum Monatsſchluß imn ber erſten Novemberwoche wieder
abgenomen und zwar um 3496,1 Millionen Mark auf 96 420,1 Mill.
Mk. Die bankmäßige Deckung allein iſt um 3491,4 Mill. Mk. auf
96 094,8 Mill. Mk. zurüchkgegangen. Im Zuſammenhang mit dieſer Ent=
wickelung
der Anlagekonten ſowie mit neuen Zahlungsmittelabſchlüſſen
hoben ſich die fremden Gelder um 4442,3 Mill. Mk. auf 13 860,4 Mill.
Mk. vermindert.
Der Banknotenumlauf iſt weiter um 1082,3 Mill. Mk. auf 92610
Mill. Mk. geſtiegen, während der Umlauf an Darlehnskaſſenſcheinen um
118,9 Mill. Mk. auf 7197,5 Mill. Mk. abnahm. An papiernen Hah=
lungsmitheln
zuſammen mußten alſo rund 964 Mill. Mk. neu in den
Verbehr gegeben werden gegenüber Nückflüſſen in Höhe von 114 Mill.
Mk. in der Vergleichszeit des Vorjahres. Die Beſtände der Bank an
Gold, Scheidemünzen und Reichskaſſenſcheinen haben ſich nicht weſentlich
geändert.
Bei den Darlehnskaſſen war in der Berichtswoche eie geringe Ab=
nahme
der Darlehnsbeſtände zu beobachten; ſie ermäßigten ſich um 147,6
Mill. Mk. auf 11 790,8 Mill. Mk. Da die Reichsbank einen dieſer Ver=
minderung
entſprechenden Betrag an Darlehnskaſſenſcheinen an die
Darlehnskaſſen gbzulieſern hatte, ſo ſind die Beſtände der Bank on
Darlehnskaſſenſcheinen unter Berückſichtigung der erwähnten, aus dem
Verkehr aufgenommenen Beträge auf 4473 Mill. Mk. zurückgegangen.
Scharfe Preisſteigerung auf der Berliner Häute=Auktion.
b. Die 26. Auktion des Allgemeinen Häuteverwertungsverbandes G.
m. b. H. zu Berlin, fand heute (10. November) ſtatt. Zur Verſteigerung
kamen 39 300 Stück Großviehhäute. Der Beſuch der Auktion war äußerſt

ſtark und die Kaufluſt durckweg ſehr lebhaft. Beſchädigte und unbe=
ſchädigte
Häute wurden wieder getrennt verſteigert. Die Nachfrage war
beſonders rege nach leichten Gewichten, die gegenüber der Vorauktion um
4060 Prozent, einzelne Loſe ſogar 75 Puozent und mehr anzogen und
die ſchweren Gewichte um 2540 Prozent höhere Preiſe erzielten. Für
das Gefälle von Berlin II wurden erzvelt: Ochſenhäute 2129 Pfd. mit
Kopf 35,30 (34), do. 3049 Pfd. mit Kopf 24,1026,30 (18), do. 5059
Pfd. mit Kopf 25,40 (19,85) do. 6079 Pfd. mit Kopf 26,60 (21), do.
80 Pfd. und mehr mit Kopf 26,60 (20). Bullenhäute 2129 Pfd. mit
Kopf 35,40 (25), do. 3049 Pfd. ohne Kopf 29 (21,10), do. mit Kopf 26,95
(19,70), do. 5059 Pfd. ohne Kopf 25,70 (18,10), do. mit Kopf 25 (17,85),
do. 6079 Pfd. mit und ohne Kopf 24,10 (18,20), do. 80 Pfund und mehr
mit Kopf 23,15 (16,60). Kuhhäute 2129 Pfd. mit Kopf 35,60 (20,05),
do. 3049 Pfd. mit Kopf 26,20 (19,90), do. 5059 Pfd. mit Kopf 26,40
(20,05), do. 6079 Pfd. mit Kopf 26,40 (20,05). Färſenhäute 2129 Pfd.
wit Kopf 36,60 (26,80), do. 3049 Pfd. 30 (22), do. 5059 Pfd. mit Kopf
28,60 (22), do. 6079 Pfd. mit Kopf 28,60 (20,10), und für das auswär=
tige
Gefälle: Ochſenhäute 3049 Pfd. mit Kopf 25 (19), do. 5059 Pfd.
mit Kopf 25 (18,70). Bullenhäute 3039 Pfd. mit Kopf 25,70 (17,75),
do. 5059 Pfd. mit Kopf 24,10 (), do. 6079 Pfd. mit Kopf 23 (),
do. 80 Pfd. und mehr 23 (). Kuhhäute 3049 Pfd. mit Kopf 25,70
(19,95), do. 5059 Pfd. mit Kopf 25,40 (19,05), do. 6079 Pfd. mit Kopf
25. 40 (19,05). Färſenhäute 3049 Pfd. mit Kopf 27,40 (21,40), do. 5059
Pfd. 27,40 (21.40). Die Preiſe verſtehen ſich pro Pfund in Mark für
unbeſchädigte Ware. Die Preiſe in Klammern bedeuten die Preiſe der
Bovauktivn. Für das Gefälle der übvigen Verwertungen wurden ähn=
liche
Preiſe erzielt.
Berliner Lederbörſeutag vom 10. November.
b. Die in den letzten Tagen auf den Häuteauktionen abermals ein=
getretene
außerordentliche Preisſteigerung haben die Lederfabrikanten
ihre Forderungen erneut erhöht. Sowohl die Leder= wie Schuhfabriken
zeigen jedoch außerordentliche Zurückhaltung. Im Schuhhandel herrſcht
dringende Nachfrage.
Berlin, 11. Nob. (Wolff.) Einer zum 10. Dezember einzube=
rufenden
g. b. G.=V. der Dresdener Bank wird die Erhöhung des
Grundkapitals um 200 auf 550 Mill. Mk. vorgeſchlagen werden. Hier=
von
werden 175 Mill. Mk. den Aktionäuen im Verhältnis von 2:1 am=
geboten
. Die näheven Modalitäten der Ausgabe ſowie der Ausgabekurs
ſtehen noch nicht endgültig feſt. Die Kapitalserhöhung wird mit der
eimgetretenen weitewen Enwwertung der Mark und den ſteigenden Anfor=
devungen
von Handel und Induſtrie an die Banlen, ſowie durch die
Feſtlegung erheblicher Mittel infolge der Erweiterungsbauten in Berlim
und den Fillialen begründet.
wd. Meſſingpreiserhöhung. Die Vereinigten deutſchen
Meſſingwerke haben die Grundpreiſe für Meſſingſtangen auf 4800 Mk.,
und für Meſſingbleche auf 6000 Mk. erhöht.

Tus den Amtsverkündigungen des
Kreisamts Darmſtadt und denBekannt=
nachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 2 mittelgroße Schiüſſel an
ſeieiam Ring. 8 mittelgroße und 2 kl. Schlüſſel
ſar einem Ning. 1 helles Perlenhandtäſchchen.
u grauer Damenhandſchuh mit oben weißem
(rinenfutter. 1 großes braunes Portemonnate
ſuit 6 Mark und 2 Brotkarten. 1 brauner
Kamthut. 14 Pfund Leberwurſt. 1 ſchwarzes
Lederhandtäſchchen mit Taſchentuch. 1 ſchwar=
zis
Glanzleder=Geldmäppchen. 1 einzelner
Gerren=Schnürſtiefel. 1 grauer Hut. 15 Mk
iu Scheinen. 1 Wagendecke. 1 über 3 Meter
lurges Dachkandelrohr. 1 goldener Ohrring
ſmit Wachsperle. 1 braunes Portemonnaie
mät über 20 Mk. Zugelaufen: 1 junger
Gahn.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den
Apotheken Larmſtadts: Es verſehen den
Eonntagsdienſt und in der Woche vom 12. Nov.
his einſchließlich den 20. Nov, die Merck’ſche
Rpotheke, Aheinſtr. 9, Beſſunger Apotheke,
ſcarlsſtraße 111.
Hundeſteuer.
Auf Beſchluß der Stadtverordneten= Ver=
ſſaenmlung
vonn 3. Ifd. Mts. wurde auf Grund
dr s Geſetzes, die Abänderung des Hundeſteuer=
g
ſetzes vom 12. Auguſt 1899 betreffend, die
demeind=hundeſteuer mit Wirkung vom 1. Ja=
zuar
1922 ab wie folgt feſtgeſetzt:
a) ſofern der Hundebeſitz das ganze
Jahr hinducch dauert .. . . . . . . . . 80 Mk.
ſc) ſofern er nach dem 1. Januar,
aber vor dem 1. April beginnt .. 60 Mk.
) ſofern er nach dem 1 April, aber
vor dem 1. Juli beginnt. . . . . . . 40 Mk.
a) ſofern er nach dem 1. Juli, aber
vor dem 1. November beginnt . . 20 Mk.
(st12420
ſitr jeden Hund.
Weiter hat ſich die Stadtverordneten=
gerſammlung
damit einverſtanden erklärt,
daß ab 1. Januar 1922 der mehrfache Hunde=
n
ſitz mit folgenden Zuſchlägen belegt wird:
für den zweiten Hund.......... . *0 Mk.
für den dritten Hund.. ... . . . . .. . 75 Mk.
für den vierten Hund ......... .. 100 Mk.
für den fünften Hund... . . . . . . . . 125 Mk.
für den ſechsten und jeden weiteren
Hund. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 Mk.
Darmſtadt, den 5. November 1921,
Der Lberbürzermeiſter. J. V.: Daub.
gsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück,
drs zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
ungsvermerks
auf den Namen a) Jacoby,
Seinrich der Achte Neſtaurateur, b) Facobtz
A hilippine geb. Beſt, deſſen Ehefrau, als Ge=
ſurntgut
der Errungenſchaftsgemeinſchaft im
ſrundbuch eingetragen war, ſoll
Samstag, den 3. Dezember 1921,
vormittags 10 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, neues Juſtiz=
gebäude
, Bimmer Nr. 219, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt auf Antrag der
epar= und Darlehnskaſſe, eingerragene Ge=
loſſenſchaft
mit unbeſchränkter Haftpflicht, in
tundernhauſen, im Wege der Bwangsvoll=
ſreck
ing.
Der Verſteigerungsvermerk iſtam 15. Sep=
enber
1921 in das Grundbuch eingetragen
norden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung
s Verſteigerungsvermerks aus dem Grund=
ſache
nicht erſichtlich waren, ſind ſie ſpäteſtens
Nr Verſteigerungstermin vor der Aufforde=
ung
zur Abgabe von Geboten bei dem unter=
urchnelen
Gericht anzumelden und, wenn der
Kkäubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen,
mr drigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des ge=
Urgſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Terteilung des Verſteigerungserlöſes dem An=
ſruche
des Gläubigers und den übrigen Rechten
(11143a
urchgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
n tgegenſtehendes Necht haben, werden auf=
gefordert
, vor der Erteilung des Buſchlags die
Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Terfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für
INs Recht der Verſteigerungserlös an die
Eckelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt.
Darmſtadt den 30 September 1921.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks
Prundbuch für Darmſtadt, Bezirk 11, Band 1X,
Blatt (34:
Blur II, Nr. 774, Hofreite Nr 77 Liebfrauen=
Raße, 134 gm, Betrag der Schätzung: 26000 .

Schützt die Waſſerzu= und Ab=
leitungen
vor Kälte
durch gutes Schließen der Türen und Fenſter
der Keller, Abdecken der Waſſermeſſer und
ſonſtigen Leitungsteile mit Stroh, Tüchern uſtb.
Der Zugang zu Haupthahn und Meſter, muß
freigehalten werden.
Die in Waſſermeſſerſchächten in Gärten uſt.
befindlichen Meſſer uſw. ſind beſonders ſturk
der Gefahr des Einfrierens ausgeſetzt und da=
gegen
gut zu ſchützen.
(st12446
Darmſtadt, den 11. November r921.
Direktion der ſtädt. Gas= und Waſſerwerke.
Bekanntmachung.
Infolge der immer weiter ſteigenden Preiſe
aller Betriebsmittel und Bedarfsartikel wurde
eine Erhöhung der Kundenmahllöhne unum=
gänglich
notwendig, zumal eine ſolche ſchon
ſeit Beginn des Eintejahres berechtigt war
Dieſen Verhältniſſen Rechnung tragend, haben
die Mühlen beſchloſſen, die Mind=ſt=Mahl ohn=
ſätze
mit ſoſortiger Wirkung neu feſtzuſetzen
und zwar:
Mahllohn . . Mk. 15.
Schrotlohn . . Mk. 6.
alles per 50 Kilo, bei freier An= u. Ablieferung
an und von der Mühle. In Ausnahmefällen
werden Fuhrlöhne beſonders berechnet. (12430
Mühlenvereinigung
des Bezirkes Darmſtadt=Dieburg.

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[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. November 1921.

Rummer 303.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
25. Sonntag nach Trinitatis, den 13. November 1921,
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lauten=
ſchläger
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pſarrer Heß.
Abends 6 U r: Pfarrer K eberger Die Stadtkirche iſt wochen=
tags
von 9 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags zu ſtiller An=
dacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre,
Stadtkapelle: Vorm 10 Uhr: Jugendgottesdienſt. Pfarrer
Schrenk aus Frankfurt a, M. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Kleberger
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarra ſiſtent
Lohftnk. Mittwoch, den 16. November, abends 8 Uhr, in dem
Konfirmandenſaal (neben der Schloßkirche): Bibelſtunde. Pfarrer
Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer D. Waitz. Jahresfeſt
der Männervereinigung und der Jungmännervereinigung Wart=
burg
unter Mitwirkung des Poſannenchors. Um 11 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer. Abends 6 Uhr:
Pfarraſſiſtent Lohfink. Mittwoch, den 16. Nov., abends 8 Uhr:
Kirchenmuſikaliſche Feier des Kirchengeſangvereins unter Mitſoirkung
muſikaliſcher Einzelkräfte.
Fohanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Marx. Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Mittwoch, den 16. Nov., abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
im Gemeindehaus. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: Pfarrer
Wagner Um 11U Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer Wagner.
Nachm. 3½ Uhr: Choralveſper, Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent
Gerſtenmaier.
Bauluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarr=
aſſiſtent
Stroh. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Stroh. Mittwoch, den 16. Nov., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im
Gemeindeſaal. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Scriba.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Donnerstag, den 17. Nov.,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde von Pfarrer Burmeiſter Abends 8½ Uhr: Evan=
geliſationsvortrag
. Dienstag, abends 8½ Uhr: Blautreuz= Bibel=
ſtunde
. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Jugend=
bundverſammlungen
: Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbe=

trachtung für Jünglinge Abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jung=
frauen
(Steinackerſtr. 2, I.). Donnerstag, abends 7¾ Uhr: Gebets=
ſtunde
für Jünglinge.
Ehriftlicher Berein junger Männer. Vereinslokal: Infanterie=
Kaſerne, Alexanderſtraße 22 (im Hof links, Erdgeſchoß). Sonntag
(Jungmännertag), vorm. 10 Uhr in der Stadtkapelle Jugend=
gottesdienſt
: Pfarrer S. Schrenk aus Franlfurt a. M. Nachm.
3 Uhr im Heim: Gebetsvereinigung. Dienstag, abends 8 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde (ältere Abreilung). Freitag, abends 8 Uhr
Bibelbeſprechſtunde der Jugendabteilung.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr. 36. Sonntag, den 13. No=
vember
, vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt in der Martinskirche anläßlich
des 20jährigen Beſtehens des Vereins. Vorher: Feſtgruß des Po=
ſaunenchors
. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift.
Poſaunenchor Darmſtadt. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Feſtgottes=
dienſt
in der Martinskirche anläßlich des Jahresfeſtes vom Wartburg=
verein
und der Männervereinigung der Martinsgemeinde. Vorher:
Feſtgruß des Poſaunenchors.
Ehriſtliche Verſamminng (Baldſtr. 18): Sonntag, den 13. Nov.
vyrm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung des
Wortes Gortes. Mittwoch, den 16. Nob., abends 8½ Uhr: Gebets=
ſtunde
. Freitag, den 18. Nov., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Elifabethenſtr. 44): Sonntag, den
13. Nov., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Pre=
digt
. Prebiger G. Herrmann. Donnerstag, den 17. November,
abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. Prediger G. Herrmann.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
vorm. ½10 Uhr, nachm ½4 Uhr und abends 8 Uhr: Glaubensver=
ſammlung
. Montag desgleichen. Dienstag bis einſchl. Sams=
tag
jeweils nachm 4 Uhr: Bibelſtunde und abends 8 Uhr: Evangeli=
ſationsverſammlung
.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heil, der letzt. Tage ( Heidelberger=
ſtr
. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 13. Noo, vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Gotresdienſt. Mittwoch, 16. Nov.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Eintritt frei. Freunde willkommen
Gemeinde gläubig getaufter Ebriſten (Baptiſten), Mauer ſtr. 17:
Sonntag, den 13. Nov., vorm. 9½, Uhr: Bibelſtunde. Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt Pred. Winhold.
Mittwoch den 16 Nov', abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26),
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr:
Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: Gottesdienſt. K. Kunde, Prediger.

Katholiſche Gemeinden.
26. Sonntag nach Pfingſten, den 13. November 1921,
Feſt des heil. Martinus.
St. Tudwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 UE,
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an; Gelegenheit zur heil. Beicht.
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe ru
Predigt. Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt und Generalko m
munion der Jungfrauen. Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt.
Um 11 Uhr: Sngmeſſe mit Predigt. Nachm 3 Uhr: Andacht
Ehren des beil. Martinus. Um 5 Uhr: Verſammlung des Ven
eins chriſtlicher Mütter (Predigt, Andacht und Segen).
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ UE=
Heil. Meſſe. Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meßi=
Kapelle in Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 und abends 8 Uh
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Pr di
und Generalkommunion des Jünglingsvereins. Um ½10 Ux,
Hochamt und Predigt. Nachm. 2 Uhr: Feſtandacht.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predi
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr u
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte,
Feſt des heil. Kirchenpatrons Martinus,
Kollekte für den St. Martinusverein,
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. Un
7 Uhr: Heil. Meſſe. Um 9 Uhr: Amt mit Predigt. Um 11 Uh=
Kindergottesdienſt. Nachm. um ½3 Uhr: Feierliche Veſper.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag nachm. 4 Uhr und abends 7 UEr,
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um ¼7 Uhr: Aus
teilung der heil. Kommunion. Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. Un
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachmittags ½2 Uhr: Chriſten
lehre. Um 2 Uhr: Andacht. Werktags iſt der Gottesdienſt ¼8 Uh
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelegen
heit Um ½8 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. ½2 Uhr
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, vorm. 7 Uhr
Heil. Meſſe und Predigt.

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1 Wagen
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Griesheim
Sterngaſſe 12. (*42705