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9
Nummer 296
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onhurs ode
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Samstag, den 5. November 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Das Kriegsgeſpenſt im Oſten.
muß man ſagen, daß die franzöſiſchen Diylomaten klug und ziel=
Niederlagen beigebracht. Es ſei nur an die Löſung der ober= teien gemacht.
ſchleſiſchen Frage erinnert.
richtet. Es ſieht, daß Amerika, England und ſelbſt Italien
be=
kapituliert vor dem Kapitalismus des Weſtens. Frankreich darf
da nicht zu ſpät kommen, will es nicht im wirtſchaftlichen
Wett=
lauf im Oſten von ſeinen Bundesgenoſſen weit überholt werden.
Es muß Rußland ganz für ſich gewinnen, den einſtigen
Herzens=
verbündeten und jetzigen erbittertſten Feind. Und ſo haben ſeine
Staatsmänner plötzlich ihre Abneigung gegen das
bolſcheſpiſti=
ſche Land unterdrückt, um es wirtſchaftlich mit ausbeuten zu
hel=
fen. Glaubt doch Frankreich vor allen zuerſt eine Berechtigung
dazu zu haben, Rußland als Ausbeutungsgebiet zu betrachten,
denn es iſt ja ſein größter Schuldner aus vergangener Zarenzeit
her. Frankreich hat jetzt das größte Heer der Welt und kann
mit ihm ganz Europa in Schach halten. Aber die Waffen allein
tun es nicht. Das franzöſiſche Volk will Geld und
wirtſchaft=
liche Vorteile ſehen. Die Milliarden ſeiner Rentner follen nicht
verloren gegaugen ſein, ſondern doppelt und dreifach wieder aus
Sowjetrußland zurückfließen. Und da heißt es Eile tut not, denn
ſein geſährlichſter Nivale im wirtſchaftlichen Wettlauf in
Ruß=
land iſt Deutſchland. Schon die geographiſche Lage weiſt darauf
hin. Aber außerdem iſt Deutſchland mit ſeinen billigen Preiſen
und ſeiner unermidlichen Induſtrie als beſter Lieferant für
Rußland geeignet, während wieder Rußlaud, wenn es ſich
er=
holt hat, Deutſchland billig mit Nahrungsmitteln aller Art
ver=
ſorgen kann. Es gilt alſo vor allem, Deutſchland nicht nur auf
militäriſchem, ſondern auch auf wirtſchaftlichem Gebiete
unſchäd=
lich zu machen. Und daher das brutale Zertrümmerungsſyſtem,
das jetzt Frankreich auf wirtſchaftlichem Gebiete gegen
Deutſch=
land anwendet. Aber ferner muß auch Rußland noch mehr durch
Gewalt in eine hilfloſe Ohnmacht geworfen werden. Es gilt da
in erſter Linie, die ententefeindliche Sowjetregierung zu ſtürzen.
und dazu braucht Frankreich ſeinen polniſchen Vaſallen. Die
ruſſiſchen haben im vorigen Jahre kläglich verſagt. Die
Miß=
erfolge der Judenitſch, Koltſchak, Denekin und Wrangel ſind ja
bekannt. Deshalb ſoll jetzt das größenwahnſinnige und zugleich
Frankreich gegenüber unterwürfige Polen vorgeſchickt werden.
Das polniſch=ruſſiſche Kriegsgeſpenſt taucht wieder einmal im
Oſten auf. Sowjetrußland hat die Schmach des Nigger
Frie=
dens keineswegs vergeſſen. Die Polen hinwvieder fürchten die
bolſchewiſtiſche Gefahr, die ſich in ihrem Lande ſchon recht deutlich
bemerkbar macht. Die ſogenannte Löfung der oberſchleſiſchen
Frage hat die Kriegsgefahr im Oſten noch mehr geſteigert. Den
Polen iſt beim Eſſen der Appetit gekommen. Zu der
oberſchle=
ſiſchen Beute hat ihnen Frankreich verholfen, und nun lenken
die Pariſer Staatskünſtler die Augen Warſchaus auch auf die
Ukraine. Korfanty war durch franzöſiſche Unterſtützung für ſein
polniſches Vaterland in Oberſchleſien erfolgreich tätig;
Zeli=
gowski entriß, unterſtützt durch franzöſiſche Intrigen, den
Litau=
ern Wilna. Und auch für die Ukraine wird man in Paris bald
den rechten Mann finden. Alſo genug Zündſtoff für einen
pol=
niſch=ruſſiſchen Krieg. Aber auch noch andere Vaſallen gegen
Rußland hat Frankreich für ſich geworben. Die Tſchechen hat es
durch Hultſchin ſich verpflichtet und ködert ſie nun noch mit
Leob=
ſchütz. In Rumänien ſitzen die franzoſenfreundlichen Take
Jo=
uescu und Averescu, zwei geſchworene Feinde Rußlands, und
auch in Ungarn ſchlagen die meiſten Herzen franzöſiſch,
zumin=
deſtens ruffenfeindlich, ſchon wegen des Bolſchewismus, den es
am eigenen Leibe kenuen gelernt hat. Im Oſten iſt alſo
Frank=
reich politiſch und militäriſch gerüſtet und wird da auch von
ſei=
uer Macht Gebrauch machen, um ſich den ruſſiſchen Markt zu
er=
obern. Von ſeinem Bundesgenoſſen England hat es nichts zu
fürchten, da in London die Stille Ozean=Sorgen den Blick von
dem Oſten Euroaps einſtweilen ablenken. Amerika aber kümmert
ſich jetzt weniger als je um europäiſche Angelegenheiten.
Aus der drohenden ruſſiſch=polniſchen Kriegsgefahr will aber
Frankreich auch noch auf andere Weiſe ſeinen Vorteil ziehen.
Viviani und Foch werden in Waſhington nachweiſen, daß gerade
jetzt die große franzöſiſche Armee an eine Abrüſtung gar nicht
denken könne und dürfe, da ſie das einzige Werkzeug ſei, Ruhe
und Frieden in Europa aufrecht zu erhalten. Die franzöſiſche
Diplomatie hat alſo diesmal ihre Fäden mit meiſterhafter Kunſt
das Trockene geſetzt. Wenn ſich England nicht zur rechten Zeit
beſinnt, ſo wird es mit die öſtlichen Erfolge franzöſiſcher
Staats=
kunſt teuer bezahlen müſſen.
Die Verhaftung der Mörder Datos.
Nachricht verbreitet worden, der Berliner Kriminalpolizei ſei
die Verhaf=ung der beiden ſpaniſchen Mörder gelungen. Die
Interview mit dem die Angelegenheit bearbeitenden
Oberregie=
rungsrat ſowie mit dem betreffenden Kommiſſar ergibt folgendes
Rild. Herr Oberregierungsrat W. teilte dem Interviewer mit:
Nach Eintreffen des ſpaniſchen Signalements der Mörder haben
wir ſämtliche uns bekannten Häuſer, in denen
ſyndikaliſtiſch=
atiarchiſtiſche Elemente verkehren, durch unſeren
Ueberwachungs=
dienſt unſerer Beamten, die Tag und Nacht unermüdlich
ge=
arbeitet haben. In welcher Weiſe die Verteilung der
Beloh=
nung von 24 Millionen Mark erfolgt, wird uns von der
ſpani=
ſchen Regierung noch mitgeteilt werden.
Diefe Ausſagen wurden ergänzt durch ein Interview mit
teilte: Die Verhaftung des Mörders Luis Nicolau Fort und
Mörder iſt meines Erachtens ein bedauernswertes Opfer ſeiner daß die Erhebung dieſer Steuer aufzuheben ſei.
ſoee. Er macht einen gerade nicht unſympathiſchen Eindruck.
des ſyndikaliſtiſchen Metallerbeiterverbandes geweſen zu ſein,
den. Seine Frau war im erſten Verhör ſehr verſtockt. Sie gab entſchloſſen, deutſche Erzeugniſſe über den gewöhnlichen Zoll
Frankreich will uicht nur die politiſche Hegemonie in eelona aufgehalten habe. Dann ſei ſie der für ihren „Beruf” Wertes der Erzeugniſſe gehen kann. Die Maßuahme tritt wahr=
Europa an ſich reißen, ſondern auch die wirtſchaftliche. Und da günſtigeren Lebensverhältniſſe wegen nach Paris gegangen. Erſ” ſcheinlich Anfang der kommenden Woche in Kraft. Um
Zoll=
bewußt vorgehen. Sie haben mehr als einmal den Engländern zu ſein. Angaben über die Tat hat bis jetzt keiner der Verhaf. Syſtem der Urſprungserzeugniſſe zurückzugreifen.
Die ſpaniſche Regierung hatte, wie gemeldet wird, auf die
Sein Hauptaugenmerk hat Frankreich jetzt auf Rußlaud ge= Ergreifung der vier in Frage kommenden Mörder eine
Beloh=
ſtreßt ſind, auf ruſſiſchen Boden feſten Fuß zu faſſen. Sowjet= beteiligte vor gergumer Zeit bereits in Madrid feſtgenommen duſtrie beſchäſtigt. Ueber den Stand der bisherigen
Beſprechun=
rußland iſt jetzt mit ſeinem bolſchewiſtiſchen Latein zu Ende und wurde und der zweite Attentäter ſich noch auf freien Fuß be= gen mit ausländiſchen Finanzgruppen teilt der Berliner
lung der halben Belohnung.
hat entgegen der Meldung eines Nachrichtenbureaus die ſpaniſche kapitalkräftigen engliſchen Finanzkonzern liegt ein Angebot vor,
Botſchaft ein Auslieferungsbegehren noch nicht geſtellt. Ueber das ſich auf 25 Milliarden Papiermark beläuſt.
einen Antrag auf Auslieferung hätte das Preußiſche Juſtizmini= Gegen die Zerſtörung der Deutſchen Werke.
ſterium zu entſcheiden, und die Frage wird einer ſehr
ſorgfäl=
tigen juriſtiſchen Prüfung bedürfen. Der Artikel 6 des
deutſch=
mungen des Vertrages finden auf, ſolche Perſonen, die ſich derungen der Entente Stellung. Es wurde mitgeteilt, daß
vor=
gemacht haben, keine Anwendung.”
ſtorbenen öſterreichiſchen Völkerrechtslehrer Lammaſch vertreten Stein weggebracht, kein Hammer für die Entente berührt werden.
wird, faßt als politiſches Verbrechen nur diejenigen Delikte auf, ſein.
die ſich gegen den Beſtaud und die Sicherheit des Staates, gegen
das Staatsoberhaupt oder gegen die politiſchen Rechte, eines die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion eine
Staatsbürgers richten. Je nach dem, welcher der beiden
An=
abweichenden Ergebnis kommen.
In der Auslieferungspraxis der früheren Zeit hat das
Aus=
wärtige Amt immer den Standpunkt vertreten, daß die
Auslie=
ferungsverträge nur die Pflicht zur Auslieferung regeln, das ſchaftsrat wird heute die Angelegenheit der deutſchen Werke zur
Necht, auszuliefern aber unberührt laſſen. Dieſe Anſicht iſt aber Beſprechung gelangen.
in der Literatur und in der politiſchen Erörterung vielſach
be=
kämpft worden.
Wirtſchaftlicher Rückgang in Lothringen.
Dieuze zählte 1910 noch 6000 Einwohner. Bei der diesjähri= Hhpothekenbeſtellung oder eines Grundſtücksübergangs an
Aus=
gen Volkszählung wurde ihre Einwohnerzahl auf 2500 feſtgeſtellt.
Vor dem Kriege waren in Dieuze zwei Regimenter untergebracht, folgendes: Angehörige der Vereinigten Staaten in
Heute ſtehen die neuerbauten Kaſernen leer. Die einſt blühende Amerika beliehen in 343 Fällen Grundſtücke mit Htpotheken im
Induſtrieſtadt hatte vor dem Kriege eine bedeutende Saline, mit
der eine große chemiſche Fabrik in Verbindung ſtand, die Soda,
700 Arbeiter beſchäftigte. Die Zahl der Arbeiter iſt inzwiſchen mit 6 424 100 Mark und kauften in 57 Fällen Grundſtücke in.
auf 200 geſunken.
Aehnliche Nachrichten kommen aus dem Gebiet der deter Länder (Oeſterreich, Türkei, Bulgarien) beliehen in 38
Lothringer Glasinduſtrie, St. Louis,
Münz=
tal, Bötzenbrück und Meiſental. Seit längerer Zeit
haben die Aufträge erheblich nachgelaſſen, ſodaß ſtarke Arbeits= traler Länder beliehen in 154 Fällen Grundſtücke mit
einſchränkungen ſtattfinden mußten. Der größte Nückgang
voll=
zieht ſich in den Kriſtallglaswerken St. Louis. Hier fehlt es
faſt völlig an Beſtellungen, ſodaß die Arbeiter maſſenhaft
ent=
laſſen werden müſſen. Die deutſche Kundſchaft bleibt, wie die
Lothringer Volkszeitung (247) meldet, vollſtändig aus. Die
Lothringer Volkszeitung meldet auch, daß die zahlreichen
Arbei=
terentlaſſungen in der ganzen Gegend eine furchtbare Erbitte= und in 373 Fällen Grundſtücke im Betrage von 59 819 749 Mark
rung hervorrufen, die ſich in den radikalſten und extremſten erworben.
Aeußerungen gegen den Generaldirektor der Kriſtallerie
kundgibt.
Der deutſch=amerikaniſche Friedensvertrag.
vorläufigen deutſchen Geſchäftsträgers für
Waſhing=
ton, Legationsrat v. Fehrmann, hat ſich verzögert. Im
Laufe des geſtrigen Tages iſt dann aus Waſhington eine Depeſche große Koglition herzuſtellen. Die Sozialdemokraten hiel=
Abreiſe nach den Vereinigten Staaten nunmehr
ungeſäumt antreten wird. Die Friedensratifikationsurlunde iſt
geſponnen und die vielgerühmte Staatskunſt Slohd Georges auf freilich noch nicht aus Waſhington eingetroffen, ſondern dürſte
erſt heute nacht in Berlin durch den amerikaniſchen Kurier
über=
bracht werden. Unabhängig vom Eintreffen des Textes der Note
iſt die Einreiſeerlaubnis für den Geſchäftsträger endgültig
er=
rI. folgt, ſodaß der Beſchleunigjing der Abreiſe v. Fehrmanns, der
für die künftige Botſchaft in Waſhington vorbereitende Schritte die Kommuniſten ſtellen eine Reihe von Forderungen auf und
zu unternehmen hat, nichts im Wege ſteht. Was die Entſendung die kommuniſtiſche Fralion fragt die S. P.D. und die US. P.,
Rerlin, 3. Nod. In einem Teile der Preſſe iſt, die des künſtigen Botſchafters betrifft ſo dürfte noch eine geraume 0b ſie bereit ſeien, unter den von ihnen angegebenen
Bedingun=
ernennen, muß ſelbſtverſtändlich abgewartet werden, bis Amerika
Verhaftung iſt, wie eine diesbezügliche Antwort, ergeben hat, vorangegangen iſt und ſeinen Botſchafter für Berlin ernannt hat.
nicht auf das Konto der Kriminalpolizei zu ſetzen, ſie erfolgte Es iſt anzunehmen, daß die Entſendung eines Botſchafters nach Deutſch=nationalen Volkspartei beſchloß, wie
be=
vielmehr durch die politiſche Verliner Polizeiabteilung. Ein Berlin dilatoriſch behandelt wird, vielleicht wartet man erſt das reits mitgeteilt, mit den anderen bürgerlichen Fraktionen, des
Ergebnis der Konferenz von Waſhington ab.
Deutſch=belgiſche Handelsbeziehungen.
Handelsbeziehungen mit deutſchen Firmen auf= demokrat berufen werde.
dienſt beobachten laſſen. Die Verhaftung iſt lediglich ein Ver= genommen. Die deutſche Regierung hatte indeſſen ihre in
Deutſchland deponierten Vankfonds mit einer Steuer belegen
wollen. Der Miniſter des Aeußern erklärte einem Vertreter des
Soir, daß dieſe Angelegenheit, die Erhebung einer Steuer gegen= darauf hin, daß der rapide Sturz der Mark ſeit der
Entſchei=
über allierten Untertanen, durchaus dem Artikel 287 des Ver= dung über Oberſchleſien eingetreten ſei. Der
Nieder=
ſailler Vertrages widerſpreche. Es ſei gelungen, die Alliierten bruch der deutſchen Mark iſt nicht dem Willen
Deutſch=
dem Komwiſſar der politiſchen Abteilung, der folgendes mit= für den belgiſchen Standpunkt, betreffend die Ungerechtigkeit lands zuzuſchreiben, ſondern er bedeutet, daß die Entſcheidung
dieſer Beſteuerung, zu intereſſieren. Die Frage ſei jetzt von der über Oberſchleſien die Laſt iſt, die Deutſchland zu Boden drückt.
ſeiner Frau Lueig Jſonguina Fort iſt ein glücklicher Zufall. Es Botſchafterkonferenz aufgenommen wvorden, welche dem deutſchen Der Fall der Mark, der ſo viel Unruhe bei uns hervorruft, iſt
gelang unſeren Vegmten, die Mörder in einem Hauſe der Nan= Geſchäftsträger in Paris mitgeteilt habe, ſeine Regierung müſſel kein Alt deutſcher Tücke, ſondern eine Folge der Politik
ſenſtraße in Neukölln feſtzunehmen, deſſen Inhaber, wie uns be= aufhören, die allierten Handelskreiſe zu beunruhigen. (1. Der der Alliierten. Seit drei Jahren iſt dieſe Politik darauf
kannt war, verdächtigen Anarchiſten Unterkunft gewährt. Der deutſche Finanzminiſter habe darauf in einem Erlaß angeordnet, gerichtet, Deutſchland in Verzweiflung zu ſtürzen. Der Un=
Brüfſel, 3. Nov. (Wolff.) Agenee Belge, Um der Be= Schon vor zwei Jahren war jeder einſichtige Beſucher
Deutſch=
der Verhaftete behaupteie, bis zum Frühjahr 1921 Anhäuger drohung entgegen zu wirken, die der belgiſchen Induſtrie daraus lands und, ſoweit meine Erfahrungen reichen, jeder britiſche
Ve=
erwächſt, daß infolge des Markſturzes deutſche Erzeug= amte, ob Ziviliſt oder Militär, davon überzeugt, daß das
beut=
uachber habe er nicht mehr im Dienſte dieſer Bewegung geſtan= niſſe in Belgien eindringen, iſt man dem Vernehmen nach ſche Volk, wenn die Politik des Oberſtet Nates ja dalere, au
vor, eine 28jährige Proſtituierte zu ſein, die ſich bisher in Bar= mit einer Zuſatzabgabe zu belegen, die bis zu 20 Prozent des
beim zweiten Verhör gab ſie zu, die 21jährige Frau des Fort hintergehung auszuſchließen, ſoll beabſichtigt ſein, auf, das
Die Kredithilfe der Induſtrie.
* Berlin, 4. Nov. Der Reichsverband der
deut=
nung von einer Million Peſetas ausgeſetzt. Da der erſte Haupt= ſchen Induſtrie hat ſich heute mit der Kredithilfe der
In=
findet, ſo hat das Berliner Polizeipräſidium Anſpruch auf Zah= Lokglanzeiger mit: Zwiſchen verſchiedenen amerikaniſchen
Finanzgruppen einerſeits und Vertreſtern der deutſchen
Die bisherigen Mitteilungen über die Frage der Aus= Induſtrie andererſeits wurde Fühlung in der Frage
lieferung der verhafteten Mörder Datos an die ſpaniſche einer Induſtrieanleihe genommen, ohne daß bisher ein
Negierung eilen den Tatſachen etwas voraus. Wie verlautet, greifbares Angebot herausgekommen wäre. Nur von einem ſehr
Die Arbeiterſchaft der Deutſchen Werke in Spandau nahm
ſpaniſchen Auslieferungsvertrages ſchreibt vor: „Die Beſtim= geſtern in zwei großen Verſammlungen zu den
Zerſtörungsfor=
irgend eines politiſchen Verbrechens oder Vergehens ſchuldig ausſichtlich in den nächſten Tagen eine Arbeiterkommiſſion bei
dem General Nollet vorſprechen wird, um ihm über die Wahr=
Die Frage iſt, was unter einem politiſchen Verbrechen im heit und die Forderungen der Arbeiter zu berichten. Sollten die
Sinne dieſer Vorſchriften zu verſtehen iſt. Für die Auslicferung Verhanblungen ohne Erfolg ſein, dann lehnten die Arbeiter
politiſcher Verbrecher beſtehen in der Völkerrechtsliteratur zwei es ab, irgendwie an der Zerſtörung der Werke mitzuarbeiten.
Anſichten: die ſubjektive Anſicht, die namentlich von dem ver= Leine Schraube ſolle von einer Maſchine entfernt werden, kein
wurde, hält diejenigen Verbrechen für politiſch, deren Zweck oder Sollten Arbeiter nach Spandau kommen, um für die Entente die
Abſicht politiſcher Natur war. Die objektive Anſicht, die von dem Arbeit zu leiſten, wolle man ihnen gründlich heimleuchten. Alle
kürzlich verſtorbenen Berliner Völkerrechtslehrer Hartitz vertreten Arbeiter Deutſchlands müßten in dieſer Angelegenheit ſolidariſch
* Berlin, 4. Nov. Wie die Morgenblätter berichten, hat
Interpellation eingebracht, in der gefragt wird, was die
Reichs=
ſichten man folgt, wird man in dem vorliegenden Fall zu einem regierung bisher getan und was ſie weiter zu tun gedenke, um
den Forderungen der Entente uach Zerſtörung der
Deut=
ſchen Werke zu begegnen. Die Juterpellation dürfte im Laufe
der nächſten Woche zur Beratung kommen. Im Reichswirt=
Die Ueberfremdung Deutſchlands.
* Dresden, 3. Nov. Die ſächſiſchen
Grundbüch=
ämter waren durch Verordnung des Juſtizminiſteriums an=
E.N. Die in deutſcher Zeit bekannte Garniſonſtadt gewieſen worden, jede Eintragung zu melden bezüglich einer
länder. Das Ergebnis dieſer Unterſuchung im Jahre 1920 ergab
Betrage von 13 951 591 Mark und kauften in 66 Fällen
Grund=
ſtücke im Betrage von 5849 653 Mark. Angehörige ſonſtiger ehe=
Schwefelſäure. Chlorkalk und Kalkphosphat erzeugte und gegen mals feindlicher Länder beliehen in 41 Fällen Grundſtücke
Betrage von 10 877302 Mark. Angehörige ehemals verbün=
Fällen Grundſtücke mit 871 380 Mark und kauften in 127 Fällen
Grundſtücke im Betrage von 13 256 520 Mark. Angehörige neu=
16 140 967 Mark und kauften in 98 Fällen Grundſtücke im Betrage
von 20 519 862 Mark. Ausländer ohne genaue Angabe des
Lan=
des beliehen in 13 Fällen Brundſtücke mit 456000 Mark und
kauften in 25 Fällen Grundſtücke im Betrage von 9 316 412 Mark.
Insgeſamtwurden alſo im Jahre 1920 in Sachſen von
Aus=
ländern in 589 Fällen Grundſtücke mit 37 844 038 Mack beliehen
Die preußiſche Regierungskriſe.
* Berlin, 4. Nov. Der Präſident des preußiſchen
Landtags Leinert empfing geſtern nachmittag die
Frak=
nd. Berlin, 3. Nob. Die B. 3. ſchreibt: Die Abreiſe des tionsvorſitzenden der Reihe nach, um ſich mit ihnen über die
politiſche Lage auszuſprechen. Dabei erklärten ſich die Vertreter
ſämtlicher bürgerlichen Parteien für die Notwendigkeit, eine
eingetroffen, auf Grund deren Legationsrat v. Fehrmanu ſein= ten dagegen daran feſt, daß nach den üngſten Vorkommniſſen
im Reiche ihnen die große Koglition im Augenblick nicht möglich
erſcheint. Die Verhandlungen ſollen heute dormittag fortgeführt
werden.
Die Fraktionen der U.S.P. und der K.P.D. des preußiſchen
Landtags veröffentlichen zur Negierungskriſe in Preußen
Er=
klärungen, in denen ſie ſich für die Bildung (iner rein
ſozialiſti=
ſchen Regierung ausſprechen. Sowohl die Unabhängigen als auch
Zeit verſtreichen. Einen Botſchafter mit ganzer Vollmacht zu gen die Negierung in Preußen zu bilden, die ſie parlamentariſch
und außerparlamentariſch unterſtützen würden.
* Berlin, 3. Nov. Die Landtagsfraktion der
preußiſchen Landtages wegen der Haltung der bürgerlichen
Par=
teien in der Frage der preußiſchen Regierungsbildung Fühlung
zu uehmen. Die preußiſche Laudtagsfraktion der Deutſch=
Paris 3. Nov. (Wolff) Havas meldet aus Brüſſel, ſeit nationalen Volkspartei werde zu verhindern ſuchen,
dem Waffenſtillſtand habe eine große Anzahl Belgier, die daß zur Leitung der preußiſchen Staatsgeſchäfte ein Sozial=
Die Folgen der Politik der Allierten.
* Gardiner weiſt in einer Zuſchrift an die „Nation”
gerechtigkeit von Verſailes folgte die Ungerechtigkeit von Spa.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. November 1921.
Nummer 296.
den Klippen der Reaktion oder der Rebolution oder an beiden
zerſchellen würde. Die Wirtſchaftsſachverſtändigen aller Länder
ſprachen die gleiche Warnung aus, aber ſie traf auf eine
Geiſtes=
verfaſſung, die aufgehört hat, mit itgendwelchen anderen Argu
menten als mit bequemen Lügen zu arbeiten. Jetzt iſt es
wahr=
ſcheinlich zu ſpät, auf die Wahrheit zu hören. Die Lawine iſt
In Rollen, und ihre Rückwirkung wird ſich nicht auf
Deutſch=
land beſchränken. Aber wir wollen, wenn wir anſtändig ſind
aufhören, Deutſchland zu tadeln. Wenn wir einen Menſchen
zu Tode getreten haben, ſo iſt es nicht vernünftig, ihm darüber
Vorwürfe zu machen, daß er nicht aufſteht und ein fröhliches
Geſicht macht.
Die engliſch=iriſchen Verhandlungen.
London, 3. Nov. (Wolff.) Laut Preß=Aſſociation
glaub=
man, daß in der geſtrigen Sitzung des Ausſchuſſes der iriſchen
Konferenz zwiſchen der britiſchen Regierung und den
Sinn=
feinern ein endgültiges Uebereinkommen über die
Einzel=
heiten von zwei verſchiedenen Plänen, von denen jeder die
Ein=
heit Irlands aufrecht erhalten wiſſen will, erzielt wurde.
Der Premierminiſter von Nordirland. Sir James Craig,
iſt telegraphiſch aufgefordert worden, nach London zu kommen,
um mit den Vertretern der Regierung zu beraten. Traig hat die
Einladung angenommen und wird vorausſichtlich am Sonntag
norgen in London eintreffen. Hier wird er mit Lloyd George
zuſammenkommen. Von maßgebender Seite wird erklärt, daß
man an Craig nicht mit einem Vorſchlag herantreten werde, der
auf eine Volksabſtimmung in den Grafſchaften Tyrone und
Fernanach hinauslaufe. Die Lage habe ſich nicht ſo gebeſſert,
daß eine unmittelbare Löſung erwartet werden könne.
Das franzöſiſch=türkiſche Abkommen.
London, 4. Nov. (Wolff.) Die Times melden, daß in
politiſchen Kreiſen in London beträchtliches Intereſſe an dem
Charakter des franzöſiſchen Abkommens mit der
türkiſchen Nationaliſten bewieſen würde. Es heiße,
daß außer dem von Franklin Bouillon gezeichneten. Ueberein
kommen noch ein geheimes Abkommen beſtehe, das nach
den vorliegenden Berichten keineswegs geeignet ſei, den Weg
der alliierten Vertreter in der Türkei zu ebnen. Laut Times
iſt angeſichts der Tatſache, daß die Franzoſen ein ſeparates
Ab=
kommen mit den Kemaliſten geſchloſſen haben, eine Erörterung
notwendig, die ſich wegen der Abweſenheit Briands verzögern
müſſe.
Wie die Times melden, empfing Lord Curzon geſtern den
franzöſiſchen Botſchafter. Der diplomatiſche Berichterſtatter des
Daily Telegraph ſchreibt dagegen, es beſtehe kein Zweifel
dar=
über, daß die Frage des franzöſiſch=kemaliſtiſchen
Friedensver=
trages von der britiſchen Regierung prompt und energiſch
auf=
genommen werden würde, trotzdem die Abweſenheit Briands
und Berthelots aus Paris einen ſolchen Schritt von ſeiten
Eng=
lands ſchwieriger und heikler als gewöhnlich mache. Dieſe
Frage könne jedoch aus augenſcheinlichen Gründen nicht
aufge=
ſchoben werden. Dies ſei möglicherweiſe im Verlaufe der
Unter=
handlungen berührt worden, die geſtern zwiſchen dem
fran=
zöſiſchen Botſchafter und Lord Curzon ſtattgefunden hätten.
Einem Bericht des Daily Telegraph zufolge iſt der Wort
laut des franzöſiſch=türkiſchen Vertrages und der veröffentlichte
Anhang dazu von britiſchen juriſtiſchen, politiſchen und
mili=
täriſchen Sachverſtändigen ſorgfältig geprüft worden. Die
mili=
täriſchen Sachverſtändigen beanſtandeten beſonders die Beſtim
mungen, betreffend die Bagdadbahn und das Recht der Türken,
Truppen zu befördern. Es ſei kaum glaublich, daß die
fran=
zöſiſchen Staatsmänner und militäriſchen Sachverſtändigen nicht
die Gefahr ſähen, die aus einer ſolchen Beſtimmung für die
Sicherheit Englands und Meſopotamiens
er=
wachſe. Außerdem ſei das große Gebiet in Nordſmyrna, das
Frankreich der Türkei zurückerſtatten wolle, von den Engländern
mir arabiſcher Hilfe erobert worden und bisher das franzöſiſche
Mandat über dieſes Gebiet noch nicht einmal beſtätigt worden,
was die Handlungsweiſe der Franzoſen, über diefes Gebiet zu
verfügen, ohne jemanden zu fragen, noch zweifelhafter mache.
Der Mantelbrief Juſſuf Kemals mache einen noch
peinliche=
ren Eindruck, als der Vertrag ſelbſt. Dieſer Brief bebeute
nämlich, daß Frankreich dafür, daß es für die Rückerſtattung
Smyrnas und Thraziens an die Türkei ſowie für die Räumung
Konſtantinopels durch die Alliierten wirken wolle, ſich die
wirt=
ſchaftliche Priorität im geſamten türkiſchen Reiche ſichern könne.
Es bleibe noch abzuwarten, welche Haltung Italien in dieſer
Frage einnehmen werde. Die italieniſche Miſſion in Angora
beabſichtige zweifellos die Verteidigung der italieniſchen
wirt=
ſchaftlichen Intereſſenzone, die von dem franzöſiſch=kemaliſtiſchen
Abkommen ſcharf bedroht werde. Der Berichterſtatter des Daily
Telegraph ſchließt, die Weitblickenden unter den Türken würden
einſehen, daß allein Großbritannien nicht verſucht habe, unter
dem Vorwande der Freundſchaft Konzeſſionen von der Türkei zu
erpreſſen.
Der Berichterſtatter der Times melbet aus Konſtantinopel
in dem „ad referendum=Abkommen”, das von Fuſſuf Kemal
und Franklin Bouillon unterzeichnet wurde, ſei, wie verlautet
vorgeſehen, daß Alexandrette Freihafen für die türkiſche Einfuhr
ſein ſoll, die für die von der Bagdadbahn verſorgten türkiſchen
Bezirke beſtimmt ſei. Desgleichen wird vom nationaliſtiſcher
Seite berichtet, daß die franzöſiſche Regierung ſich bereit erklärt
habe, dafür, daß die Regierung von Angora den Vertrag bald
ratifiziere, die türkiſchen Anſprüche auf Jonien und Weſt=
Thra=
zien auf der nächſten Konferenz über Fragen des nahen Oſtens
zu unterſtützen. Das Geheimabkommen, das zwiſchen den Fran=
zoſen und Kemaliſten abgeſchloſſen ſein ſoll, ſehe vor, daß die
Franzoſen den Kemaliſten 10 ſchwere Haubitzen, über 50
Feld=
geſchütze und große Mengen Maſchinengewehre und Munition
aushändigten, was ſchwerlich mit der franzöſiſchen
Neutralitätserklärung im türkiſch=griechiſchen Kriege
vereinbar ſein würde.
Konſtantinopel, 3. Nov. (Havas.) Die
National=
verſammlung von Angora hat beſchloſſen, nach
Frank=
reich, England und Italien eine Miſſion zu entſenden, die die
Friedensbedingungen der Regierung von Angora mitteilen ſoll.
Ebenſo wird eine Miſſion nach den Vereinigten Staaten
ab=
reiſen, um Verhandlungen zwecks Abſchluſſes einer Anleihe zu
führen.
Vereinigte Staaten.
London 4. Nov. (Wolff.) Der amerikaniſche Botſchafter
Harvey erklärte in einer Rede in Liverpool, induſtrieller
Frieden ſei jetzt das Ziel, das erreicht werden müſſe. Wenn,
wie er glaube, das nützlichſte Ergebnis der Waſhingtoner
Kon=
ferenz engere politiſche Beziehungen zwiſchen Großbritannien
und Amerika ſein würde, ſo müßte auch ein engeres und
vor=
teilhafteres Zuſammenwirken beider Länder auf dem Gebiete
des Handels folgen. Zu den Aeußerungen Lord Derbys vor
einigen Tagen, daß die Vereinigten Staaten vielleicht
einem Bündnis Großbritanniens und
Frank=
reichs beitreten würden, erklärte der Botſchafter, es falle ihm
das unglückliche Los zu, die Illuſionen bezüglich der Haltung
der Vereinigten Staaten in dieſer Beziehung zu zerſtreuen.
Es könne nichts dadurch gewonnen werden, daß man die
Wahr=
heit nicht ſehen wolle. Die von Lord Derby geäußerte Hoffnung
müſſe als vergeblich angeſehen werden. Die Tatſache ſei
unum=
ſtößlich, daß der Beitritt der Vereinigten Staaten zu
irgend=
einemt dauernden Bündnis vollkommen unmöglich ſei.
Die Dreimillionen=Dollar=Sammlung
in Amerika.
BK. Das deutſche Rote Kreuz bringt die folgende
Kabelmeldung aus Neu=York zur Kenutnis: Sechshundert
Per=
ſonen nahmen an dem Feſteſſen teil, das im Hotel „Aſtor” im
Neu=York ſtattfand, zur Unterſtützung der Dreimillionen=
Dollar=Kampagne für die durch die Quäker erfolgenden
deutſchen Kinderſpeiſungen. Der folgende Brief des
Präſidenten Harding an den Vorſitzenden Charles Nagel, der
früheren Handels= und Arbeitsminiſter der Vereinigten
Staa=
en, wurde durch den Sekretär des Central Relief Committee,
Vie=
tor Ridder, verleſen: „Mein lieber Herr Nagel! Erlauben Sie
mir, die hochherzigen Bemühungen unſerer Mitbürger aufs
herzlichſte zu begrüßen, die lohalerweiſe ihr Beſtes gaben, um
den Krieg’gewinnen zu helfen, und die nun, da der Krieg
vor=
bei, der Frieden geſchloſſen und die Wiederherſtellung
wechſel=
ſeitigen Wohlwollens erſtrebt wird, ihre Zeit, ihre Dienſte und
ihr Geld zur Verfügung ſtellen, um den notleidenden Frauen
und Kindern Deutſchlands und Oeſterreichs Hilfe zu bringen.
Ich freue mich, daß dieſe Hilfsaktion durch die amerikaniſchen
Quäker ausgeführt werden foll, die ſich auf dieſem Arbeitsfeld
bereits in beſonders ſympathiſcher und erfolgreicher Weiſe
be=
tätigt haben, und es tut einem wohl, zu hören, daß mildtätige
Menſchen in Deutſchland und Oeſterreich ſelbſt hochherzig und
hilfreich an dieſem Liebeswerk teilnehmen. Ihr ſehr ergebener
Warven G. Harding.”
Herr Nagel als Leiter des Banketts hielt darauf eine
packende Anſprache, in der er u. a. ſagte: „Das Leiden der Welt
iſt ein Weltleiden, die Kur wird eine Weltkur ſein müſſen. Sie
könne nichr auf der einen Seite eine Nation glücklich machen
und auf der anderen Seite Sklaven laſſen. Sie können die Welt
von dem ſchrecklichen Unglück nicht erretten, ohne die ganze
Man=
neskraft, über die die Welt verfügt, zur Geltung zu bringen
Lloyd George hat geſagt: „Großbritannien kann nicht gerettet
werden, ohne daß alle zuſammenirken.” Ich gehe darüber
himaus: Die Welt kann nicht gerettet werben, ohne daß alle
Völker zuſammenwirken. Der Gegenſatz, der heute, beinahe dre
Jahre nach dem „Waffenſtillſtand, noch beſteht, iſt
verderben=
bringend.
Nagel verlas dann ein Kabeltelegramm des
Landesdirek=
tors v. Winterfeldt, Präſidenten des deutſchen Roten Kreuzes,
das den Dank Deutſchlands zum Ausdruck brachte, und fuhr
fort: „Sollte es einige geben, die glauben, daß nichts
Weſent=
liches geleiſtet worben, iſt, ſo können wir jetzt eine Vorſtellung
von der Gütermenge geben, die in weniger als zwei Jahren
nach drüben gegangen iſt. Die Ziffern ſind auf Berichten
ba=
ſiert, die von dem Handelsminiſterium in Waſhington herrühren.
Es iſt nach Deutſchland verſchifft worden an Gütern und
Nah=
rungsmitteln durch Fracht und Eilfracht vom Auguſt 1919 bis
zum Auguſt 1921 folgendes: Nahrungsmittel und Kleider im
Werte von 136 794 266 Dollar, Paketpoſt während derſelben Zeit
mit 2 613 332 Paketen im Gewichte von 23 439 490 Pfund und
im Werte vom 27 000 000 Dollar; Porto 2812 783 Dollar. Der
totale Wert in Fracht und Eilfracht (Stückgut) beziffert ſich auf
166 607 049 Dollar.”
Andere Redner waren: der Präſident der Staats=Herold=
Korporation Bernard H. Ridder, Dr. Emanuel Baruch,
See=
mannspaſtor Hermam Brückner, der Vertreter des Literary
Digeſt Robert Coddihy und der gerade von Deutſchland
zurück=
gekehrte Vertreter der Quäker Clement Biddle. Der letztere ſagte
u. a.: „Ich begrüße die Gelegenheit, im Namen der Geſellſchaft
der Freunde unſeren tiefen Dank ausſprechen zu dürfen für das
Vertrauen, deſſen Ihr Mänmen und Frauen uns gewürdigt habt,
nicht nur durch dieſe herrliche Gabe der drei Millionen Dollar
für das künftige Werk, ſondern auch für die Millionen von
Dollar, die Ihr bisher gegeben habt. Es kann nicht Frieden
oder Zufriedenheit in der Welt geben, ſo lange Frauen und
Kinder hungern. Europa braucht einen neuen geiſtigen
Hinter=
grund. Europa ſehnt ſich nach den höheren Lebensgütern, nach
Glauben, Kameradſchaft und Liebe. Alles, was Europa
ge=
blieben iſt, iſt Hoffnung. Im nächſten Monat haben wir die
Konferenz über die Beſchränkung der Rüſtungen, aber etwas
wird dieſer Konferenz fehlen. Meiner Meinung nach gibt es
ein Mitglied, das an den Beratungstiſch gehört, und zwar
die=
ſes Volk, dieſe große Körperſchaft ziviliſierter, kultivierter
Men=
ſchen, die Sie und ich hier vertreten. Und bis dieſe Körperſchaft
nicht in die Geſellſchaft der Nationen aufgenommen iſt, kann
meiner Meinung nach kein wahrer und dauernder Frieden
be=
ſtehen. Deutſchland iſt induſtriell in jedem Winkel tätig, aber
unglücklicherweiſe ſind Induſtrie und Finanz ſo eng verbunden,
daß meinem Gefühl nach — und ich wünſchte, ich hätte Unrecht
Deutſchland dem Untergang entgegengeht, weil dieſer ſchreckliche
Mühlſtein um ſeinen Nacken hängt: die Schadenserſatzleiſtung.
So lange wie dieſe Verpflichtung über ihm hängt, kann es
finanziell nichk erſtarken. Die unabläſſige Tätigkeit, die jetzt
auf der entwerteten und ſtetig fallenden Kaufkraft der Mark
aufgebaut iſt, kann nicht andauern, und ich fürchte, daß die
Ar=
beitsloſigkeit drüben bald zunehmen wird.
Die Zuhörerſchaft erfreute ſich ſchließlich an der Wiedergabe
von Hugo Wolf= und Hans Hermann=Liedern durch Frau Matja
Niſſen=Stone und Vorträge auf dem Klavier von Elli Ney.
Emanuel Reicher machte tiefen Eindruck mit der Rezitation von
Walter Bloems Gedicht „Der Kinderſchuh”, das dem Central.
Relief Committee gewidmet iſt.
Vertreter von Chikago, Milwaukee, Baltimore, St. Louis,
Cincinnati, Philadelphia und Reading waren bei dem Feſteſſen
zugegen.
Bremerhafen, 4. Nov. (Wolff.) Boesmanns Telegr. Bureau
meldet: Der Dampfer „Seydlitz” des Norddeutſchen
Lloyd trat heute mit vollbeſetzter Kafüte, etwa 400 Paſſagieren, ſeine
erſte Reiſe nach Südamerika an und eröffnet damit einen
neuen Paſſagierdienſt Bremen—Spanien-Braſilien—Argentinien. T
Abfahrt rief begeiſterte Kundgebungen unter den Paſſagieren und den
zuſchauern an Land hervor. Mitglieder des Aufſichtsrats und 1
Vorſtandes des Norddeutſchen Lloyds wohnten der Abfahrt bei.
General=
direktor Stimming ſagte in einer Anſprache, es handele ſich jetzt darum
der Welt zu zeigen, daß der deutſche Geiſt noch lebe. Man müſſe
be=
müht ſein, der Welt die Geltung des deutſchen Volkes vor Augen zu
führen. Der Dampfer verließ unter den Klängen des Deutſchland=
Liedes den Hafen. Er ſoll zunächſt die Häfen Nordſpaniens zur
Auf=
nahme weiterer Paſſagiere anlaufen, die ihn vollſtändig füllen werden.
Kleine politiſche Nachrichten. Der preußiſche Landtag bewilligte
debattelos einen Betrag von 6 Millionen Mark für die Opfer aus dem
Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt:
Oppauer Unglück.
Der Beſuch des Reichsbankpräſidenten in London
be=
zweckte ausſchließlich die Erörterung banktechniſcher, den Geſchäftsverkehr
der Reichsbank mit der Bank von England betreffender Fragen. Mit
Anleihe= oder Kreditverhandlungen ſtand er überhaupt nicht im
Zu=
ſammenhange. Insbeſondere hat der Reichsbankpräſident auch mit dem
Hauſe Rothſchild keinerlei derartige Verhanblungen eingeleitet oder
ge=
führt. — Wie Reuter erfährt, erhielt der Botſchafterrat eine Note der
ingariſchen Regierung, wvorin dieſe die Abſicht ausdrückt, die geſamte
Dynaſtie Habsburg vom Throne auszuſchließen. Nach einer
Havasmeldung aus Funchal auf der Inſel Madeira ſind dort alle
Vor=
kehrungen zum Empfange des Exkönigspaares Karl und Zita von
Habsburg getroffen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. November.
* Ernennung. Durch Entſchließung des Landesamts für das
Bil=
dungsleſen wurde der Lehramtsreferendar Karl Kraft zu Gießen
zum Lehr mtsaſſeſſor ernannt.
— Befördert wurde der Kriminalwachtmeiſter Philipp Stein zum
Polizeioberwachtmeiſter.
Zum Landtagswahlgeſetz und der Landeswahlordnung. Die vom
Kreisausſchuß Darmſtadt getroffene Entſcheidung hinſichtlich der
Wahl=
berechtigung der hier wohnendem weichsdeutſchem Studierendem der
Tech=
niſchen Hochſchule, die eine endgültige iſt, ſteht durchaus mit dem
Geſetz im Einklang. Mit gutem Grund hat der Ausſchuß der Kammer
bei Beratung des Geſetzes einen Zuſatz zur Regierungsvorlage der
Ge=
ſetz geworden iſt, dahmt lautend angenommen: „Wohnen” im Sinne des
Art. 2 iſt ein auf freier Entſchließung beruhender Aufenthalt unter
Um=
ſtänden, die auf die Abſicht eines dauernden Verweilens an einem Orte
ſchließen laſſen.‟ Der Ausſchuß hat dieſe Beſtimmung wohlberechtigt
aus dem Art. 38 der Städteordnung und Landgemeindeordnung vom
15. April 1919 übernommen, indem er eine Gleichſtellung der
Wählerkate=
gorien nuch hinſichtlich des Landtagswahlrechts herbeiführen wollte. Etwe
bei Beratung des Geſetzes hervorgetretene gegenteilige Anſichten
einzel=
ner Abgeordnetem könnem bei Auslegung uund Anwendung des Geſetzes
ſchon deshalb nicht hevangezogem werden, weil ſie als ſubjektive
Anſich=
ten nicht ausſchlaggebend bewertet werden dürfen. So wenig die
Be=
gründung einer Regierngsvorlage als Privatarbeit des betr.
Reſſort=
beamten nicht für Auslegung eines Geſetzes richtunggebend erachtet
wer=
den kann, ſo wenig vermag auch die in der Beratung zutage getretene
Anſchauung eines Abgeordneten die Auslegung maßgeblich zu
beein=
luſſem. Haben ſich die Verhältniſſe der Neuzeit nun dahin ſtabiliſiert
daß Studenten zur Ausbildung an einem Orte längeren Aufenthalt zu
nehmen durch die Verhältniſſe genötigt ſich veranlaßt ſehen, ſo wird man
je unbedenklich unter diejenigen Perſonem zählem dürfen, die das Geſei
zur Abſtimmung eben wegen des längeren Aufenthalts am Orte zulaſſen
wollte. Der Umſtand, daß ein Großteil der Stdenten vielleicht in ihr
politiſchen Stellung mehr nach rechts als nach links neigt, kann bei der
nur nach dem objektiben Recht zu betätigendem Amwendung des Geſetze
gar keine Rolle ſpielen. — Bei dieſer Gelegenheit, möge noch zwei
Lüchen der Landeswahlordnung gedacht ſein, die zu beſeitigem wären,
Es fehltz an einer Beſtimmung, daß, wie tvohl anzunehmem iſt, die Ge=
Deutſche Kriegergräber im Ausland.
Von Rektor Gerbig, Darmſtadt.
Zu Allerſeelen und am Totenſonntag haben wir wieder die
Grabſtätten unſerer Lieben geſchmückt; wir haben auch all der
teueren Brüder gedacht, die im fremden Lande ruhen. Vielen
kommt da die Frage: In welchem Zuſtande befinden ſich die
Soldatenfriedhöſe, die Hunderttauſende von Heldengräbern im
Ausland? Ich will im folgenden Ausführungen das kurz
zu=
ſammenſtellen, was der Volksbund Deutſche
Kriegsgräberfür=
ſorge bis jetzt darüber ermitdelt hat, und glaube damit vielen
Hinterbliebenen unſerer gefallenen Kamevaden einen Dienſt zu
erweiſen.
Wie bekannt iſt, haben ſich ſämtliche Unterzeichner des
Frie=
densvertrages von Verſailles durch den Artikel 225 verpflichtet
die fremden Kriegergräber inſtand zu halten. In verſchiedenen
Ländern, ſo in Frankreich, Belgien und in Serbien wurden
be=
ſondere Geſetze erlaſſen, die den Behörden den Schutz und die
Erhaltung der fremden Gräber im demſelben Maße zur Pflicht
machen, wie die der eigenen Soldaten. Zurzeit ſind noch
Ver=
handlungen über die Pflege der Kriegergräber zwiſchen den
Mächten im Gang, an denen auch die deutſche Regierung
teil=
nimmt. Das Deutſche Reich wurde eingeladen, einem Vertrage
der Alliierten unter ſich beizutreten, der die Inſtandhaltung der
Kriegergräber ßur gegenſeitigen Pflicht macht. Außerdem
be=
findet ſich ein franzöſiſches Geſetz in Vorbereitung, das den
eige=
nen und fremden Soldaten die ewige Ruhe ſichert, d. h.
Ex=
humierung verbietet. Die Durchführung all dieſer erfreulichen
Vertragsbeſtimmungen und Geſetze liegt nun in der Hand der
örtlichen Behörden. Gehören ihnen Perſonen an, die
menſch=
liches Gefühl für Heldentreue und Heldentod auch fremder
Volks=
angehöriger beſitzen, bei denen fanatiſcher Haß nicht alles andere
unterdrückt, dann ſteht es gut um unſere Gräber. Wir haben
erfreuliche Nachrichten aus vielen Orten des Auslandes, aus
anderen lauten ſie tieftraurig, von einer großen Anzahl war bis
jetzt eine Nachrieht nicht zu erlangen.
Die Friedhöfe an folgenden Orten in Frankreich
befin=
den ſich in gutem Zuſtande, werden gepflegt, und die Gräber
können zu beſtimmten Zeiten mit Kränzen und grünen Zweigen
geſchmückt werden: Annoeullin bei Lille, Bernes und Blaye bei
Bordeaux, Bouchain bei Douai, Bourgogne bei Reims,
Bous=
becque bei Menin, Calais, Cambrai, Candor bei Roye, Carvin
bei Douai, Ceſſieres bei Laon, Courrieres bei Henin, Crecy ſur
Serre, Fére en Tardenois, Fins bei Bapaume, Golbey bei
Epi=
nal, Guillaucourt, Halluin, Ham, Haubourdin, Haumont,
Lam=
berſat, Licourt, Lille, Linſelles, Lomme, Loos, Montcornet,
Nauteuil=Notredame, Neuville=St Remy, Oignies bei Douai
Origny=St. Benoit, Orleans, Palluel, Pont de Nieppe, Reims
Ribemont, Ronchin, Roucg, Sailly ſur la Lys, Sedan, Sin Ie
Neble, Siſonne, Stenay, Torey=Sedan, Vailly ſur Aisne,
Valen=
ciennes, Verſailles, Villers au Flos.
In Belgien gilt dasſelbe von den Friedhöfen in Gent,
Gheluwe, Hooglede, Jugelmünſter, Iſeghem, Lauwe, Lendelede,
Londerzeel, Menin, Steenbrugge.
In England kommen in Betracht die Friedhöfe in
Os=
weſtry, Parkſtone, Plymouth, Neading, St. Albans, Sutton,
Veny, Wakefield, Tidworth; in Eſtland Fellin; in
Lett=
land Baldohn, Mitau, Neujungferndorf; ia Polen einſchl.
Galizen Baworow, Borſzczow, Bromberg, Cetulla, Cycow
Grodno, Lipno, Lomza, Lowicz, Milezcyce, Moſty, Radawa
Rawa, Rejowiec, Ryſzkowa, Wietzno, Stryf; in Rumänien
Focſani und Ploeſtt.
Noch viele weitere Friedhöfe befinden ſich in erfreulich gutem
Zuſtande, ſie werden von den Zivil= oder Militärbehörden
in=
ſtand gehalten, für einzelne ſind beſondere Wärter angeſtellt. Von
einigen Friedhöfen liegen Lichtbilder vor, können auch an die
Angehörigen vermittelt werden.
Die Auskünfte über andere Friedhöfe lauten weniger
er=
reulich. Diejenigen in den Gebieten ſchwerer Kämpfe, wie bei
Verdun, an der Somme und in der Gegend von Arras und
Ypern, ſind teils vollſtändig vom Erdboden verſchwunden oder
größtenteils zerſtört, die Gräber ohne Kreuze oder ſonſtige
Kenn=
zeichen. Von anderen Friedhöfen wird uns berichtet, daß die
Gräber mit Unkraut überwuchert ſeien, daß Kreuze fehlen oder
die Inſchriften verblaßt und nicht mehr leſerlich ſeien. Ein=
Reihe von kleineren Friedhöfen ſind aufgehoben und die Leichen
nach großen Sammelfriedhöfen übergeführt worden. Dasſelbe gilt
von vielen zerſtreut liegenden Einzel= und Gruppengräbern. Die
auf den Gemeindefriedhöfen beigeſetzten deutſchen Soldaten
blieben meiſtens in ihrer Ruhe ungeſtört; an einzelnen Orten
wurden ſie nach benachbarten Soldatenfriedhöfen übergeführt.
Viele Friedhöfe wurden von den deutſchen Kriegsgefangenen,
die in den Kampfgebieten arbeiteten, vor ihrer Heimkehr gut
in=
ſtand geſetzt. In St. Nazaire z. B. wurden von den
Heimkehren=
den außerdem noch 1000 Franes für die weitere Pflege der
Grä=
ber hinterlegt.
Ueber die Friedhöfe auf den ruſſiſchem
Kriegsſchau=
plätzen kennten bis jetzt nur unvollkommene Auskünfte erlangt
werden. Es liegt das an den noch ungeordneten Verhältniſſen
im Oſten, beſonders an der Unſicherheit der Poſtbeſtellung. In
manchen Orten Polens und der ehemaligen ruſſiſchen
Rand=
ſtaaten haben die evangeliſchen Gemeinden die Pflege
übernom=
men; durch die evangeliſchen Geiſtlichen wurde in vielen Fällen
Auskunft erteilt. Auch in Galizien und in der Bukowina
hat ſich die evangeliſche Geiſtlichkeit in den Dienſt der
Kriegs=
gräberfürſorge geſtellt.
Erfreulich lauten die Nachrichten aus Serbien. In
La=
povo z. B. ſind die deutſchen Grabſtätten ſämtlich erhalten und
mit Blumen geſchmückt. Dasſelbe wird von anderen Friedhöfen
berichtet. Wie ſchon oben erwähnt, iſt den Behörden, Geiſtlichen
und Kirchengemeinden die Pflege aller Kriegergräber zur Pflicht
gemacht. Am Tage der Schlacht auf dem Amſelfeld (15. Juni
wird in Serbien alljährlich das Gedenkem an alle in dem letzten
Kriege Gefallenen gefeiert.
In Siebenbürgen überwacht die Sächſiſche
Kriegs=
gräberfürſorge in Gemeinſchaft mit dem Allgemeinen
Evangeli=
ſchen Frauenverein die Fürſorge für die deutſchen
Soldaten=
friedhöfe. Die Arbeiten werden von den höheren Klaſſen der
Volksſchule und der Mädchenbürgerſchule ausgeführt. Einen
Teil der Friedhöfe pflegen Damen der ſächſiſchen Geſellſchaft, die
die Pflege der Gräber unter ſich verteilt haben und dieſe
Für=
ſorge in dankbarer Erinnerung und treuer Anhänglichkeit an die
Heimat ausüben. Der 20. Mai iſt in Rumänien als Totenfeſt
ſür die gefallenen Krieger zum Nationalfeiertag erklärt worden.
Auch in Italien wurde die Kriegsgräberpflege durck
amtliche Anordnungen geregelt, und die Friedhöfe befinden ſich
meiſtens in gutem Zuſtande. Außerdem hat ſich dort ein Bund
der Mütter und Witwen der Gefallenen gebildet, der mit dem
Volksbund Deutſche Kriegsgräberſürſorge in Verbindung ſteht
und uns verſichert, daß ihm jedes Grab, ob es die Reſte eines
gefallenen Italieners enthalte oder diejenigen eines anderen
Rummer 296.
meindevertretung nicht nur bei Abgrenzung der Wahlbezirke, ſondern
auch bei Bildung des Wahlvorſtandes mitzuwirken hat. Auch § 38 über
die Bekonntmachung der Wahl wäre dahin zu ergänzen, daß in Städten
die Abgrenzung der Wahlbezirke, die Ernennung des Wahlvorſtehers
(Stellvertveters) die Beſtimmung des Wahlraums ſowie Tag und Stunde
der Wahlem vor dem Wahltag in dem Publikationsorgan der Gemeinde
in gehöriger Weiſe bekannt gemacht werden.
n. Strafkammer. Fortgeſetzter, unter grobem Vertrauensbruch
aus=
geführter Diebſtahl großen Umfangs zum Nachteil ſeines
Dienſt=
herrn iſt dem 36jährigen, vorbeſtraften Gärtner Johann Hartmann
Dauth aus Frankfurt a. M. zur Laſt gelegt und wird von ihm zum
überwiegenden Teil nebſt dem Qualifikationsmoment der Verwendung
von Nachſchlüſſeln geleugnet. Weiter richtet ſich die Anklage gegen die
38 Jahre alte bisher unbeſtrafte Bahnwärter Philipp Völker
Ehe=
frau Ehefrau Margarete, geb. Speckhardt, von Mörfelden, die der
Hehle=
rei beſchuldigt und im Weſentlichen geſtändig iſt. D. war etwa zehn
Monate lang bis zum letzten Frnihjahr von dem Frankfurter Kaufmann
N. mit 300 Mark Monatslohn, freier Wohnung und Koſt angeſtellt, um
auf deſſen in der Gemarkung Wieſenthal. bei Mörfelden gelegenemJagdhaus
nebſt Garten und einigem Ackerland die Aufſicht auszuüben, auch ſonſt
dort tätig zu ſein. H. weilte öfters müt ſeiner Familie oder Gäſten auf
dieſem Beſitztum, die Räume ſind dementſprechend völlig eingerichtet und
mit Vorräten an Kleidern, Wäſche, Lebensmitteln uſw. reichlich
ausge=
ſtattet. Im Oktober v. Js. ſchiem ein nächtlicher Einbruch in das
Jagd=
haus berübt worden zu ſein. D. ſtellte es dem dort erſchienenen
Eigen=
tümer ſo hin, und machte im Einzelnen auf die von den Tätern gewählte
Art aufmerkſam, die aber nach dem Ergebnis näherer Prüfung nicht
einleuchtete. Richtige Sputren von Einſteigen und angewandter Gewalt
fehlten, und das Ganze mutete ſchon damals in dieſer Richtung fingiert
an, ohne daß völlige Aufflärung möglich war. Die verſchwundener
Sachen (Gebrauchsgegenſtände, Getränke und andere Lebensmittel) hatten
etwa 20 000 Mark Wert, und es iſt nur ein geringer Teil davon durch
ſpätere Hautsſuchung bei der mitangeklagten V. gefunden worden. Dieſt
gibt an, die wertvolle Wäſche uſw. von D. als Vergiitung für ihm
be=
ſorgtes Waſchen erhalten zu haben, und vermag auch nicht ernſtlich ihr
rechtswidriges Bewußtſein bei Annahme der Sachen zu beſtreiten. D.
will der V. nur manchmal Kartoffeln und üüßer einen Zentner von dem
für H. gehamſterten Getreide an Zahlungsſtatt überlaſſen, jedoch mie
den ſonſtigen Sachen nichts zu tun gehabt haben, vielmehr müſſe deren
Aneignung durch Frau V. ſelbſt erfolgt oder alles durch andere Diebe
an ſie gelangt ſein. Im Laufe der nächſtem Monate ſtellte dann H. der
im Dienſt verbliebenen D. auf die Probe, indem er die Türen der
Innen=
räume mit Zwirnwarkierung verſah und weitere Merkmale anbrachte.
Es ergab ſich, daß die Zimmer betreten worden waren und Zigarren uſw.
des öfteren fehlten. Endlich wurde aus dem Keller anfangs März d. J.
von der Hausſchlachtung eine bedeutende Menge eingelackten
Schweine=
fleiſches von mehreren tauſend Mark Werr entwendet, und D. verließ den
Dienſt ohne Kündigung. Dieſer Diebſtahl konnte ebenfalls nur mittels
Nachſſchlüſſels geſchehen ſein, D. räumt die Wegnahme des Fleiſches ein,
will es aber bei der Verbringung in den Keller gleich bei Seit
geſchafft
und noch während ſeines Dienſtes nach und nach verzehrt haben. Es
war mehr als ein Zentner. D. gibt nur zu, was nachgewieſen iſt, und
beſaß zwei zurechtgefeilte Schlüſſel, deren einer zu dem Vorratsraum
paßt. Er ſoll flotzt gelebt haben, und der Eindruck ſeines Verhaltens in
der Verhandlung war nicht günſtig.
Es wurden D. wegen fortgeſetzten einfachem Diebſtahls zu 2
Jah=
ren Gefängnis, abzüglich 3 Monate Unterſuchungshaft, und die
Angeklagte V. wegen Hehlerei zu 5 Monaten Gefängnis
ver=
urteilt.
— Vorträge und Führungen im Landesmuſeum. In der komme
den Woche finden folgende Vorträge ſtatt: Am Montag ſpricht D
Feigel über „Bildwerke des Domes zu Naumburg”, am Mittwoch
Freund über „Holbein und die Bildnismalerei (dritte Reihe)” am Fre
tag Geh. Nat Back über „Koloriſtiſche und maleriſche Kunſt des
Jahrhunderts” Sämtliche Vorträge ſind vollkommen koſtenlos und
Federmann ohne weiteres zugänglich. Sie beginnen pünktlich um ½5
Uhr. Eingang am Turm hinter dem Kriegerdenkmal.
— „Deutſche Kunſt Darmſtadt 19:
. Sämtliche Vereinigungen
bil=
dender Künſtler in Heſſen haben ſich bekanntlich kürzlich mit dem
Stän=
digen Rat für Kunſtpflege in Heſſen zu einer Arbeitsgemeinſchaft
zu=
ſammengeſchloſſen, die nunmehr als erſtes gemeinſchaftliches
Unterneh=
men eine große Deutſche Kunſtausſtellung im Jahre 1922
auf der Mathildenhöhe plant. Für das Plakat erläßt die
Arbeitsgemein=
ſchaft ein Preisausſchreiben. Auskunft und nähere Bedingungen ſind
auf dem Stadthaus, Zimmer Nr. 37, zu erfragen.
2
Dampfbahn Griesheim—Arheilgen. Man ſchreibt uns: Der nadh
Abſchluß des Betriebsjahres 1920/21 mit Rückſicht auf die
Unrentabili=
ät der Dampfſtraßenbahn gefaßte Entſchluß der Heag, die
Dampf=
ſtraßenbahn ſtillzulegen, und die deshalb an die Aufſichts= und ſonſtigen
in Frage kommenden Behörden gerichteten Berichte führten zu
verſchie=
denen eingehenden Verhandlungen, um Wege zu ermitteln, mit Hilfe
deren die Dampfſtraßenbahn über die Wintermonate hinaus aufrecht
erhalten werden könnte. Die Prüfung der Betriebsunkoſten durch einen
unparteiiſchen Sachverſtändigen zeitigte das Reſultat, daß tatſächlich
ohne Einſchränkung des Fahrplans und eine umfangreiche, hiermit
zu=
ſammenhängende Verminderung des Perſonals einerſeits, ſowie
Lei=
ſtung von verlorenen Barzuſchüſſen der Intereſſentenſchaft
anderer=
ſeits der Betrieb der Dampfbahn keinesfalls weitergeführt werden
kann. Es ſollte deshalb im Einvernehmen mit der Regierung ein
ge=
kürzter Fahrplan aufgeſtellt werden, der in allernächſter Zeit
zur Einführung gelangt (ſiehe Anzeigenteil), und es ſollen außerdem
die Intereſſenten, die Stadt Darmſtadt, Chemiſche Fabrik Merck und
die Gemeinden Griesheim und Arheilgen, aufgefordert werden,
end=
gültig zu einem verlorenen Zuſchuß pro Monat Stellung nehmen.
Wer=
den die Vorausſetzungen, die ſich an eine Weiterführung des Betriebes
der Dampfbahn knüpfen, nicht erfüllt, ſo ſteht auch die Aufſichtsbehörde
auf dem Standpunkt, daß eine Fortſetzung des Betriebes wegen
voll=
kommener Unrentabilität ausgeſchloſſen iſt. Der Probebetrieb, der m
dem verkürzten Fahrplan einſetzt, ſoll unter Umſtänden bis zum 1.
Ja=
nuar 1922 durchgeführt werden, wenn die Vorbedingungen erfüllt ſind.
Es liegt nun an den am Betriebe der Dampfſtraßenbahn interefſierten
das Unternehmen zu unterſtützen
Gemeindeverbänden und Induſtriell
und ſomit die Weiterführung des Betriebes zu gewährleiſten. Erfolge
dieſes nicht, ſo ſind alle Mittel erſchöpft und der Betrieb der
Dampf=
bahn nach Griesheim—Arheilgen muß notgedrungenerweiſe zur
Ein=
ſtellung gelangen. Die in Daumſtadt auftretende Erſcheinung iſt in
Deutſchland allgemein, denn es ſind bereits 12 Bahnen zum Erliegen
gekommen, u. a. in letzter Zeit die Vorortbahn Mainz, die durch Un=
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. November 1921.
Seite 3.
rentabilität, trotz gewährleiſteter Zuſchüſſe, nicht mehr weitergeführt
werden konnte.
Landwirtſchaftliche Schule Darmſtadt. Berichtigend ſei mitgeteilt
daß die Eröffnung am Montag, den 7. November, 10 Uhr
vor=
mittags, ſtattfindet.
Arbeitsjubiläum. 25 Jahre ſind verfloſſen, ſeit Herr Schneider
P. Geiß bei der Firma Thiele u. Böttinger, vorm. L. Wittmer, hier,
tätig iſt.
Der Balladenabend Börries von Münchhaufen, den die
Geſell=
chaft Heſſiſcher Bücherfreunde im Städtiſchen Saalbau veranſtaltete,
war bedauerlicher= und bezeichnenderweiſe (wenn dagegen der überfüllte
Turnhalleſaal für Hannelore Ziegler in Vergleich gezogen wird) nicht
ſo beſucht, wie es ſowohl der Geſellſchaft wie dem Dichter herzlichſt zu
wünſchen geweſen wäre. Hingegen bedeutete die Veranſtaltung in
künſtleriſch=literariſcher Beziehung einen vollen Erfolg. Es war eine
Dichternatur, die da ſich dem Darmſtädter Publikum vorſtellte und
offenbarte durch die Wiedergabe eigener Werke. In dieſer Feſtſtellung
ſoll höchſte Anerkennung liegen. Die Dichtungen Münchhauſens ſind
zart und wuchtig, zeitlos und voll Zeiterlebens und =denkens, dabei
beſeelt und lhriſch. Der Vortrag, obwohl nicht von einem beruflich
geſchulter Rhetoriker, war von tiefſter Wirkung. Münchhauſen begann
mit einer hiſtoriſchen Ballade, die von der Schlacht bei Lutter an
Barenberge handelt, wo Tilly 1626 den König Chriſtian IV. von Däne=
* beſiegte. In der Ballade vom „Brenneſſelſtrauch”, wird ein
ar
nmſches Märchen in poetiſche Form gekleidet, und zwar wird, die
jußere Handlung ſchlicht erzählt, das ſtarke ſeeliſche Erlebnis nur in
ſtarken Umrißlinien gezeichnet. In dem „Nobiskrug” erkennt man die
dichteriſche Geſtaltung eines alten Volksaberglaubens wieder, wonach
die Toten in einem Wirtshaus am Ende der Welt zu einem Zechgelage
zuſammenkommen. Dem „Grafen von Egisheim” liegt ein
erſchüttern=
r Sagenſtoff zugrunde, der an die antike Oedipusſage anklingt.
Es wäre dankenswert und zu begrüßen, wenn die G. H. B. weitere
ähnliche Veranſtaltungen folgen ließe.
Heſſiſcher Rentnerbund. Man ſchreibt uns: Am 31. Oktober
hiel=
die Ortsgruppe Darmſtadt im Konkordiaſaal ihre wieder zahlreich
be=
ſuchte Monatsverſammlung ab. Der Vorſitzende, Herr Keller,
be=
grüßte die zahlreich erſchienenen Mitglieder und eröffnete die
Verſamm=
ung mit der Mitteilung, daß im nächſten Monat eine außerordentliche
auptverſammlung ſtattfinde und vorausſichtlich die heutige die letzte
Monatsverſammlung in dieſem Jahre ſein werde. Es wurde die
Ein=
gabe an die Volkskammer beſprochen, die dort zur Verhandlung ſtand.
Es kam zum Ausdruck, daß es an wohlwollenden Aeußerungen von
ſei=
ten der Volks= und Regierungsvertreter erfreulicherweiſe nicht gefehlt
habe, aber bis wir tatſächlich etwas bekommen, dürfte mancher nicht
mehr unter den Lebenden ſein. Auch der preußiſche Finanzminiſter
hat jetzt eine Aktion zur Hilfe für Kapitalrentner angekündigt. Bei
all den verſprochenen Hilfsmaßnahmen wird aber immer wieder die
Bedürftigkeit, Erwerbsloſigkeit und Alter in den Vordergrund
geſcho=
ben, womit der weitaus größte Teil der Rentner ſich nicht
einverſtan=
den erklären kann in Anbetracht der Hilfs= und
Unterſtützungsmaß=
nahmen, die man anderen Bevölkerungsſchichten ſchon längſt angedeihen
läßt. Jeder Rentner oder Rentnerin hat das Recht, Entſchädigung
und Erſatz für die Vermögensteile wieder zu verlangen, die man zu
Unrecht abgenommen hat. Wir verlangen die Erhaltung unſeres
Kapi=
talvermögens, das ungekürzte Einkommen hieraus, ſowie Beihilfe bis
zur Höhe des Exiſtenzminimums. Die Finanzämter machen die
Aus=
zahlung bzw. die Anrechnung der Kapitalertragsſteuer von der
Er=
werbsfähigkeit bis heute noch abhängig. Hiergegen müſſen wir mit
allen Mitteln ankämpfen, um ſo mehr, als eine genaue Auslegung über
den Begriff „Erwerbsfähigkeit” noch nicht beſteht und alle Rentner
unter und über 60 Jahren, durch die Verhältniſſe gezwungen, von ihrem
Kapital zehren müſſen. Bei der weiteren Ausſprache wurden die
Mit=
glieder wiederholt gebeten, bei den verſchiedenen
Selbſthilfeunterneh=
mungen mitzuarbeiten und ſich durch Beiſteuerung von Geldmitteln, die
wieder zurückvergütet werden, finanziell zu beteiligen. Nachdem noch
der Vorſitzende auf die zugunſten notleidender Rentner ſtattfindende
Ausſtellung im Perkeoſaale aufmerkſam gemacht, ſchloß er die
Verſamm=
lung mit Worten des Dankes.
Die geſtrige Aufführung des Uhlandſchen Trauerſpiels „Ernſt,
Herzog von Schwaben” durch Schüler der Ludwigs=Oberreal
ſchule (eine Aufführung für Schüler am Donnerstag nahm einen ſehr
befriedigenden Verlauf) war eine würdige Vorfeier für die Enrhüllung
des zum Gedächtnis der im Weltkviege gefallenem Lehrer und Schüler
der Anſtalt im Hofe der Ludwigs=Oberrealſchule errichteten Gedenkbrun
ens. Da der Beſuch ein fehr guter ſear, iſt zu hoffen, daß ein
anſehn=
licher Reinertrag der guten Sache zugeführt werden konnte. Die
Auf=
führung unter der zielbewußten Spielleitung Kurt
Schnell=
bachers, der auch dem Helden des Stüches ſehr ſympathiſche Züge zu
verleihen wußte, hinverließ einem ſichtlich tiefem Eindruck. Wir kennen
ſie ja alle, die Kunde von dem Herzog Ernſt von Schwaben, der tauſend
Abenteuer in fernen Landem glüchlich beſtanden, von einem
herrſchſüch=
digen Kaiſer verfolgt und geächtet mit ſeinem treuen Freunde Werner
v. Kiburg (Karl Müller Iau war für dieſes Sinnbild echt deutſcher
Treue ein guter Vertreter) und einem kleinem Häuflein Getreuer
Kampfe gegen den Abgeſandtem des Kaiſers den Heldentod ſtirbt. Die
jugendlichen Darſteller warem mit Luſt und Liebe bei der Sache und
wuuden durch ſtarbem Beifall nach jedem Abte für die aufgewandte Mühe
reich belohnt. Obwohl wie hier nicht auf alle Einzelheiten eingehen
können, wollen wir doch noch am Schluſſe des Frl. Marg. Schneidt
lobend evwähnen, die die Rolle der unglücklichen Mutter mit feinem
weiblichem Empfinden ſpielte. Als Troſt für die Uebrigen mögen ihre
Worte an der Leiche des heldenhaften Sohnes gelten: ſie werden alle
in der Erinerung der an dieſem Abend Verſammelten fortleben „dort,
wo reines Leben iſt”. Für gutes Zuſammenſpiel, das der Aufführung
zu lebensvoller Wirkung verhalf, ſorgte eifrig Wilhelm Weichellau
Dr. Max Wauer lieſt heute in der Schmittſchen Akademie,
Eliſa=
bethenſt
vaße 36, über Tagore und aus deſſen Gedichten (5—6 Uhr),
— Die Darmſtädter Vereinigung der aus Elfaß=Lothringen
Ver=
triebenen hält nächſten Donnerstag abend im Fürſtenſaal eine
Ver=
ammlung ab, in der u. a. der Leiter der hieſigen Fürſorgeſtelle
üir Flüchtlinge, Herr Dr. Reuß, über die Flüchtlingsfürſorge berich
ten wird. Die Fürſorge, welche auf Anordnung des Reiches durch das
Rote Kreuz in dankenswerteſter Weiſe ausgeübt wird, muß bei dem
mmer neuen Zuſtrömen von Ausgewieſenen oder als Deutſche in Elſaß=
Lothringen erwerbslos Gewordenen und bei der weitere Kreiſe
ziehen=
den Liquidierung deutſchen Privateigentums in Elſaß=Lothringen noch
aufrecht erhalten werden. Die vom Reiche bisher gewährten
Vorent=
ſchädigungen ſollten nur der größten Not ſteuern. Die Endentſchädigung
der Vertriebenen ſteht bevor. Unter dieſen Umſtänden iſt der Vortrag
aktuell. Intereſſenten haben freien Zutritt.
— Gabelsberger Stenographenverein, gegr. 1861. Eine gemeinſame
deutſche Sprache und noch beine deutſche Einheitsſtenographie, darum iſt
es Pflicht einer jeden jungen Dame und aller jungem Herren, die
Ga=
belsbergerſche Stenographie zu erlernen. Zu dieſem Zweck eröffnet der
Gabelsbergerſche Stenographenverein, gegr. 1861, am Dienstag, den
8. November 1921, abends 8 Uhr, in ſeinen Unterrichtsräumen in der
Ballonſchule einen zweimal wöchentlich ſtattfindendem Anfängerkurſus
für Damen und Herren. Nicht nur dem Kaufman und
Burequangeſtell=
ten iſt hier Gelegenheit geboten, die Gabelsbergerſche Stenographie zu
erlernen, nein, „die Stenographie ſoll Gemeingut aller Gebildeten
wer=
den,” ſagte Gabelsberger, deshalb lerne jeder ſtenographieren, der
un=
ſerer Sache noch fernſteht, und helfe mit nur für das eine Syſtem
Ga=
belsberger. (Siehe Anzeige.)
Das Orpheum hat ſchon in früheren Zeiten (guten Angedenkens!
einem guten Ruf erworben, durch ſein ſtets wechſelndes, immer nur
neueſtes Varieté=Programm. Es iſt daher ſehr zu begrüßen, daß die
Direktion drotz veränderter ſchwieriger Zeitverhältniſſe nach beſten
Kräf=
nen bemühr iſt, ihrem Publikum nur Erſtklaſſiges zu bieten. Einen b
ſonderen Platz im Programm nehmen ſeit jeher Darbietungem
artiſtäſch=
künſtleriſcher Art ei, die die Bezeichnung „Glanznummern”, mir Recht
verdienen. Durch die faſt ſpielende Leichtigkeit (hinter der mehr
ange=
ſtrengteſte tägliche Uebungsarbeit ſtecht, als der Zuſchauer weiß),
außer=
ordentliche Gewandtheitz und Präziſion, wit der ſie ausgeführt werden,
erregen ſie uneingeſchränkte Bewunderung und erntem imer aufs neue
reichen Beifall. Dieſes Erfolges dürfen die beiden Hochturnkünſtler
Liedy und Fred, die 3 Sellons mit ihrem gymnaſtiſchem Kraftakt
und Lina Pantzer mit einem Drahtſeilakt von vornherein ſicher ſein.
Auch ein equilibriſtiſchen Kunſt=Schießatt von Alice Carver und
Part=
ner (Letzterer iſt ein äußerſt geſchickter Balancekünſtler) trägt die
Vor=
bedingung des Erfolges durch die Sicherheit des weiblichen Schützen in
ſich. Daneben iſt aber auch für heiteren Genuß beſtens geſorgt. „Ein
humoriſtiſches Konzert im Konſervatorium”, z. B. von den 4 Barvas
(Künſtlern in ihrem Fache!) recht gefühlvoll vorgetragen, rief am
Don=
nerstag lebhafte „Da capo”=Rufe, leider ohne Erfolg, hervor, ein
Be=
weis für die Güite des Gebotenen. Daß der Kunſt=(Bauch)=Redbner Fred
Ellmann mit ſeiner ſprechendem Puppe unwiderſtehlich die
Lach=
muskeln reizt, iſt ſelbſtverſtändlich, einiges war freilich recht derb.
Humo=
riſten ferner ſind gern geſehen, d. h. wvenn ſie ſich nicht in ausgetretenen
Bahnen bewegen. Die Couplets Oskar Albrechts: „Ja, da kommt
man auus dem Staunen gar nicht raus”, „Es geht auch ſo‟, „Alles für
Vatter ſein Geld
und einem ſehr zeitgen
ißem Pendant „Alles für
Mickel ſein Geld”, hactem einen ſtarken He
rbeitserfolg zu verzeichnem,
ſie hielten ſich wemigſtens von gröbſten Plattheiten fern. Ganz origimell
in ſeiner Art iſt ein „C ngsakt: halb Dame, halb Herr” von
Ger=
hard Faxere. Er I errſcht beide „Lagen” gleich gut, wie er auch
durch halbſeitiges Koſtüm recht überzeugend wirkt. Die
Geſangskünſt=
lerin Amalie Lenglos erfreut durch den ſauberen Vortrag
belieb=
ter Opernarien. Die Kapelle unter Leitung Herrn Georg Greflichs
begleitet die einzelnen Nummern ſehr temperamentvoll. Das Programm,
das bis zum 15. November läuſt, kann jedem Freund guter Varietékunſt
empfohlen werden.
— Orpheum. Das neue Programm gelangt am Sonntag auch
mach=
mittags ohne Kürzung zur Darſtellung. Anfang nachmittags ½4 Uhr
bei Wochentagspreiſen; abends 348 Uhr Sonntagspreiſe. (Siehe Anz.)
Invalidenverſicherung und Heilverfahren.
— Die Landesverſicherungsanſtalt Heſſen ſchreibt uns: Vom 1.
Okto=
ber 1921 an ſind die Beiträge zur Hinterbliebenen= und Invalidenver
ſicherung erheblich erhöht worden. Sie betragen von dieſem Tage ab
wöchentlich zwiſchen 3,50 und 12 Mark, gegen bisher 1,80 bis 2,80 Mark.
Dieſe weſentliche Verteuerung der Beiträge könnte manchen freiwillig
Verſicherten veranlaſſen, nicht mehr, wie er bisher getan hat, für jede
Woche eine Beitragsmarke zu kaufen und ſie in die Quittungskarte
ein=
zukleben, ſondern künftig nur das Mindeſtmaß an Beiträgen zu leiſten,
was das Geſetz zur Erhaltung der Anwartſchaft verlangt. Nun genügen
allerdings 20 Wochenbeiträge, die innerhalb zweier Jahre, vom
Aus=
ſtellungstage der Quittungskarte an gerechnet, entrichtet werden, zur
Erhaltung der Anwartſchaft auf die geſetzlichen Leiſtungen der
Inva=
iden= und Hinterbliebenenverſicherung. Die geſetzlichen Leiſtungen
be=
ſtehen in Gewährung von Alters=, Invaliden= und
Hinterbliebenen=
renten. Natürlich ſind dieſe Renten, wenn alle zwei Jahre nur 20
Bei=
tragsmarken verwendet werden, niedriger, als wenn für jede Woche
eine Beitragsmarke geklebt würde. Die Höhe der Rente richtet ſich nach
der Höhe der Beiträge, hauptſächlich nach der Anzahl der
Wochen=
beiträge, die geklebt wurden. Wer nur das Mindeſtmaß an Beiträgen
leiſtet, hat aber keinen Anſpruch auf die freiwilligen Leiſtungen der
Landesverſicherungsanſtalt, insbeſondere nicht auf das vorbeugende
Heilverfahren.
Das Heilverfahren zur Abwendung drohender oder zur Beſeitigung
bereits beſtehender Invalidität iſt aber mindeſtens ebenſo wertvoll, wie
die Rente. Für die jüngeren Verſicherten, die das Leben noch vor ſich
haben, iſt die Erhaltung oder Wiederherſtellung der Geſundheit reſp.
Arbeitsfähigkeit ſicherlich von größerem Nutzen, wie der Bezug einer
Rente. Die Landesverſicherungsanſtalten, die das Heilverfahren im
Intereſſe der Geſunderhaltung ihrer Verſicherten ſchon von jeher
ge=
pflegt und dadurch Hunderttauſenden Geſundheit und Arbeitsfähigkeit
erhalten oder wiedergegeben haben, können unter den heutigen
Ver=
hältniſſen, die eine ungsheure Steigerung der Koſten mit ſich gebracht
haben, ihre Aufgaben auf dem Gebiete des Heilverfahrens nur dann
erfüllen, wenn ihnen Beiträge in entſprechender Höhe zufließen. Koſtet
doch heute die Durchführung eines einzelnen Heilverfahrens mehrere
tauſend Mark. Die Landesverſicherung bringt deshalb ihren ſchon vor
Jahren gefaßten Beſchluß, daß ſie das Heilverfahren nur für die
Ver=
ſicherten übernimmt, die jährlich mindeſtens 30 Wochenbeiträge geleiſtet
haben, erneut zur Kenntnis der bei ihr Verſicherten. Dieſer Beſchluß
iſt beſonders wichtig für die Perſonen, die als unſtändig Beſchäftigte
oder als freiwillig Verſicherte nicht regelmäßig Beiträge entrichten. Im
Intereſſe dieſer Perſonen wird deshalb dringend erſucht, der
Verſiche=
rung größte Aufmerkſamkeit zu ſchenken und, wenn es die Verhältniſſe
nur irgend geſtatten, möglichſt jede Woche eine Marke zur Invaliden=
und Hinterbliebenenverſicherung zu verwenden. Sie ſchützen ſich
da=
durch am beſten und ſicherſten vor ſpäteren Unannehmlichkeiten und
Ablehnungen.
Helden, der ſich für ſein Vaterland geopfert habe, gleich lieb und
teuer wäre. Wird dort nach dieſer Verſicherung gehandelt, und
wäre dasſelbe auch in allen anderen Ländern erreicht, dann
brauchten wir uns um den Zuſtand unſerer Heldengräber keine
trüben Gedanken zu machen. Leider iſt es noch nicht überall ſo
In Oeſterreich beſteht eine unſerem Bund= ähnliche
Or=
ganiſation „Das ſchwarze Kreuz”, das die gleichen pietätvollen
Beſtrebungen verfolgt wie der deutſche Bund.
Aus Südweſtafrika wird berichtet, daß alle bekannten,
einzeln gelegenen Gräber von den Engländern auf die zunächſt
gelegenen Gemeindefriedhöfe umgebettet wurden. Die Gräber
ſind mit Stein und Faſſung umgeben und werden von den
Ge=
meinden gepflegt. Auch die Gräber bei dem früheren
Gefangenen=
lager in Sandymount in Südafrika ſind in gutem Zuſtande.
Lichtbilder können beſchafft werden.
Die Gräber fremder Soldaten auf deutſchem Boden werden
überall wie der der eigenen Toten gepflegt und geſchützt. Als
Beiſpiel führe ich nur die fremden Gräber auf unſerem
Wald=
friedhof an. Die Auskünfte über die ſorgſame Pilege der
Grä=
ber im Deutſchen Reich werden auch in den anderen Ländern
Sinn und Verſtändnis für eine einfache Menſchenpflicht noch
niehr als bisher wecken und unſeren Heldengräbern im Ausland
zugute kommen.
Zum Schluß will ich noch die amtlichen und privaten Steller
rwahnen, an die ſich jeder in Fragen der Gräberfürſorge
wen=
den kann. Die zwiſchen den Regierungen des In= und Aus
landes vertraglich geregelten oder noch zu regelnden
Krieger=
graberangelegenheiten und die amtliche Gräberfürſorge im
Reichsgebiet werden von dem Zentralnachweiſeamt Spandau
Schmidt=Knobelsdorff=Straße, erledigt. Die von den Behörden
ausgeübte amtliche Tätigkeit iſt naturgemäß nicht imſtande, die
Fürſorge ganz zu leiſten, die dem Gefühl des Volkes für ſein=
Toten entſpricht. Aus dieſem Empfinden heraus hat ſich
ſeiner=
zeit der Volksbund Deutſche Kriegsaräberfür
ſorge gebildet, der ſeinen Sitz in Berlin hat und Ortsgruppen
in allen Teilen des Reiches beſitzt. Auch in Darmſtadt beſteht
eine ſolche; Auskunft darüber erteilt der Schreiber dieſer Zeilen.
Unſere toten Kameraden draußen ſind nicht vergeſſen. Es
ſoll und muß alles getan werden, um ihre Grabſtätten in
würdi=
ſem Zuſtande zu erhalten. Das iſt aber nur möglich, wenn alle
Volksangehörige, nicht nur die Hinterbliebenen und die
Kame=
aden, ſich in den Dienſt dieſer Ehrenpflicht ſtellen.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Griſeldis”, Volksſtück in vier Akten von Ludwig
Berger. Uraufführung im Schauſpielhauſe zu Frankfurt
a. M. am 2. November. Das Volksſtück Bergers behandelt einen
Stoff, der einem großen Dichter zu geſtalten vorbehalten iſt.
Selbſt Gerhart Hauptmann iſt daran geſcheitert. Dieſe beiden
Charaktere, Mann und Frau, zwiſchen die ſich ihrem Irrglauben
nach das ungeborene Kind ſtellt, bedürfen eines
verſtändnis=
tieſeren Dichters als Ludwig Berger. Es ſei zunächſt in
mög=
lichſter Kürze die Handlung wiedergegeben:
Ein Herzog begegnet im Walde auf der Jagd einem
hüb=
ſchen Bauernmädchen, derliebt ſich in ſie und führt ſie als ſein=
Frau auf die Burg. Aber zwiſchen beide ſtellt ſich das Kind.
Der Mann glaubt, ſein Weib liebe ihn weniger als das noch
ungeborene Weſen. Als das Knäblein das Licht der Welt er
blickt hat, läßt der Vater es Mönchen zur Pflege übergeben und
reißt durch dieſen Raub die letzte Brücke zwiſchen ſich und ſeinem
Weibe ab, das zu ſeinem Vater in die Talmühle zurückkehrt.
Nach 17 Jahren findet Florian, in welchem trotz Kloſtererziehung
der Hang zur Natur alles andere überwiegt, die Mutter und
den Vater. Ueber Elternliebe baut die Gattenliebe die
wieder=
vereinende Brücke.
Dem Dichter ſchwebte hier ein großer Wurf vor. Und der
könnte mit dieſem Stoff getan werden: Ludwig Berger hat zu
diel konſtruiert. Wohl hat er es verſtanden, einige zu Herzen
gehende Stellen zu ſchreiben, aber es ſind eben nur Stellen.
Große Strecken der den Stil der mittelalterlichen Sprache der
Myſterienſpiele ſuchenden Dichtung ſind von ermüdender Länge
Die Handlung wird in ihrem Fortſchreiten allzu häufig durch
ganz nebenſächliche, epiſche Szenen unterbrochen, wie dies z. B.
durch die Monologe des Bruder Chroniſten geſchieht, der uns
immer Dinge erzählt, die entweder im vorhergehenden (der 26!)
Bilder geſchehen ſind oder in folgenden ſich ereignen werden.
Das iſt natürlich ganz unnötig und hat keinen Zweck, als das
Intereſſe an der Dichtung zu töten. Streichen, Streichen
und nochmals Streichen! Keine Epik, keine Lyrik: Drama!
Konzentration und Kontinuität der Handlung ſchaffen und doch
auch durch kurze Haltepunkte ans Herz faſſen. Selbſt die
ſchön=
ſten Verſe — und Bergers Verſe ſind noch nicht einmal immer
ſchön — langweilen von der Bühne herab, wenn ſie nur
Wort=
geklingel ſind und wenn ſie die Fabel nicht fortführen.
Das Publikum, das am Mittwoch abend ſo lebhaft Beifall
zollte, den wir dem Regiſſeur Ludwig Berger von Herzen
gönnen, beging wieder einmal den Kapitalirrtum der
Theater=
beſucher: es glaubte das Stück zu applaudieren und ſpendete
der Darſtellung Beifall. Und in dieſen Beifall für die
Schau=
ſpieler ſtimmen wir gern ein; denn die Aufführung, in der
Gerda Müller eine durchſeelte Griſeldis, Carl Ebert einen
trotzigen Herzog, Robert Taube einen allgütigen Vater Klaus
gaben — leider verſagte der Florian Carl Lindts ein wenig
war des begeiſterten Beifalls würdig. Die einfachen, aber
gehaltvollen Bühnenbilder Max Boßeckers gaben dem Werk
einen fein empfundenen Rahmen. Willy Werner Göttig.
F.H. Das Frankfurter Symphonieorcheſter gab
am 1. November im Saalbau zu Frankfurt a. M. ſein erſtes
volkstümliches Konzert, in dem unter Hans
Oppen=
heims Leitung Händel und Bach redeten. Den Auftakt bildete
Händels Orgelkonzert Nr. 1 mit Orcheſterbegleitung. Dieſe
ge=
waltige Zwieſprache zwiſchen Orgel und Orcheſter kann ſich nur
dann reſtlos auswirken, wenn der Kontakt allſeitig aufs innigſte
geſchloſſen iſt. Doch ſchien Paul Heyſeden Anſchluß ſowohl im
Tempo wie in den Einſätzen anfangs ſchwer zu finden. Reſtlos
erfreulich — mit klarer und ſauberer Tongebung — klang die
Orgel erſt in der Händelſchen F=Dur=Sonate, zu der Hermann
Silzer den Violinpart übernommen hatte und mit weichem,
warmem und ſehr metalliſch klingendem Ton durchführte. Der
dritte Soliſt, Helga Lindberg, hatte ein vollgerüttelt Maß
vom Programm übernommen. Er ſang die Arie des Nitocris
aus „Belſazar” und zwei Kantaten: „Ich will den Kreuzſtab
gerne tragen” und „Siehe, ich will Fiſcher ausſenden‟
Lind=
bergs Stimme befängt durch ihren im Grunde ſympathiſchen
Klangcharakter. Insbeſondere iſt ſeine Mittelſtimme von
gro=
ßer Tragfähigkeit und warmem Reiz. Seine ergiebige
Atem=
technik ermöglicht eine unterbrechungsloſe Wiedergabe ſelbſt der
kängſten Paſſagen. Doch entbehrt ſeine Vokalifation ebenſoſehr
der edlen und individuellen Prägnanz, wie die
Konſonantaus=
ſprache der Exaktheit und Schärfe. Direkt befremdend wirkten
die durch konſequent eingeſchobene H=Laute zerhackten und
ton=
lich unſicheren Koloraturen. Eine reichere Skala an dynamiſchen
Schattierungen hätte insbeſondere die Kreuzſtabkantate belebt,
deren unendlicher Empfindungsreichtum doch geradezu nach
Wechſel ſchreit. Im ganzen berechtigt das vorzügliche Material
Lindbergs zu höchſtgeſpannten Erwartungen. Das Orcheſter
nahm ſich der Untermalung der Kantaten und Arie mit
ſorg=
fältigem Empfinden an. Hans Oppenheim leitete ſicher und
mit ſelbſtverſtändlichem Stilbewußtſein.
Seite 4
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. Robember 1921.
Rummer 296.
Aus den Parteien.
— Deutſche Demokratiſche Partei. Den Darmſtädter
Frauen iſt bei der Verſammlung am Sonntag (Näheres ſ. Anz.)
Ge=
legenheit gegeben, in Frau Martha Dönhoff eine langjährige
Mit=
arbeiterin der Frauenbewegung hier zu hören. Die Rednerin iſt ſeit
zehn Jahren Vorſitzende des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Fvauenverbandes und
als ſolche auf allen Gebieten der Frauenarbeit und der Frauenintereſſen
erfahren. Die kommenden Wahlen werden die Frauen wieder vor die
ſchwere Frage ſtellen, welche Parveirichtungen ihrer Weſensart am
mei=
ſten entſprechen, ſie werden es daher begrüßen, durch eine in der
prak=
tiſchen politiſchen Arbeit ſtehende Frau Aufklärung auf dieſem Gebiete
zu finden. Das zweite Thewa des Vorwittags: „Unſere wirtſchaftliche
Lage”, iſt augenblicklich eine ſo brennende Fvage für alle Teile des
Vol=
kes, daß es gewiß größtem Intereſſe begegnet. Herr Landtogabg. Dr.
Büchner wird Gelegenheit nehmen, die Zuſammenhänge unſerer
wirt=
ſchaftlichen mit der politiſchem Lage in der ganzem Welt aufzuzeigen und
dabei klar zu machen, wie unſere Wirtſchaftspolitik in Deutſchland nur
von dem Geſichtspunkt ihres Zuſamenhanges mit dem
Weltwirtſchafts=
getriebe betrachtet werden kann.
Tanzabend Edith von Schrenck.
Nicht nur die zeitliche Aufeinanderfolge der beiden Tanz
abende, auch die gleiche Sonderſtellung der beiden
Tanzkünſt=
lerinnen im Bereiche ihrer Kunſt könnten zu Vergleichen Anlaß
geben zwiſchen Hannelore Ziegler und Edith von Schrenck.
Beide ſind Künſtlerinnen, die den Durchſchnitt auch der ernſt
zu nehmenden Vertreterinnen der Tanzkunſt weit unter ſich
laſſen, und beide haben nicht nur in der äußeren „Fertigkeit”
auch im Wollen und in deſſen künſtleriſchem Ausdruck viel
Ge=
meinſames. Trotzdem ſind ſie nicht zu vergleichen. Außer
viel=
leicht in der Sinnlichkeit ihrer Plaſtik (Sinnlichkeit natürlich in
rein künſtleriſcher Ausdeutung, die mit irgendwelcher Groti
nichts zu ſchaffen hat), und in dem Glück, das ihnen beiden
ward, einen wundervoll durchgebildeten Körper zu beſitzen.
Edith von Schrenck iſt eine durch und durch
muſi=
kaliſche Natur. Ihr ſenſibles Muſikempfinden reagiert auf jeden
Ton, auf jede Tonwelle und Tonſchwankung, ſo daß nur die
phyſiſche Unmöglichkeit, eine Bewegung durch das blitzartige
Diktat des Ohres abzubrechen oder umzuſtellen, ohne dadurch den
Rhthmus zu ſtören, ein faſt unmerkliches Gelöſtſein vom Ton
veranlaſſen kann. Das iſt bewundernswert an dieſer Künſtlerin,
daß der Ton, aufgenommen mit dem Gehör und verarbeitet
mit dem Geiſt, ſo blitzartig und ſicher, dabei ſo vollendet im
Rhythmus, ſeine Reagenz in der Bewegung des Körpers, dem
harmoniſchen Spiel der Glieder findet und dieſes Spiel ebenſo
blitzartig zu harmoniſcher und vollendeter plaſtiſcher Darſtellung
und Ausdrucksbewegung eint. Das iſt nicht Routine allein, das
iſt innere und äußere Beherrſchung einer Kunſt. Einer Kunſt
freilich, die hin und wieder mit „Tanz” zum mindeſten nicht
erſchöpfend bezeichnet wird. Und nun ergibt ſich bei Edith von
Schenck eine Merkwürdigkeit: Sie verlebendigt, plaſtiziert in
Bewegung, Stellung, Geſte und Mimik nicht die Tonſchöpfungen
als Ganzes in ihrem ſeeliſchen Gehalt, ſie „tanzt” die Töne.
In dieſer rhythmiſch=harmoniſchen Aneinanderreihung tonlicher
Bewegungen, die ihr feinſtnerviges Muſikgefühl mit ſtarker
Sicherheit auslöſt, kommt ſie, fühlbar unterſtützt von
lebens=
vollem Temperament, zu ganz eigenartiger, feſſelnder, wenn
auch zunächſt fremd anmutender tanzkünſtleriſcher Definition
muſikaliſcher Schöpfungen. Das führt bei gleichartiger
Ton=
gebung naturgemäß zu einer gewiſſen Gleichartigkeit ihres
Tan=
zes. Doch ſind die Nüancen hier ſehr fein geſchieden.
Natür=
liche Anmut und Grazie garantieren jeder Einzeldarbietung der
Künſtlerin die Vollendung. So begeiſtert ſie in dem Maße, als
eben die Schönheit eines vollendeten Kunſtwerkes ſchlechthin
begeiſtert. Nicht mehr und nicht weniger.
Nach dem Geſagten iſt feſtzuſtellen, daß faſt alle Tänze und
Tanzdichtungen, die Edith von Schrenck brachte, auch eine mehr
oder minder weitgehende andere Auslegung und Verkörperung
zulaſſen. Es erübrigt ſich darum, an den Einzeldarbietungen
Kriuk zu üben. Ergänzend darf geſagt werden, daß die
Pulci=
nella von Rachmaninoff eine ungewöhnliche Begabung für feine
Komik berriet, die ſcharf die Grenze zur Groteske hielt. — Der
Abend brachte: an Tänzen drei Walzer von Brahms,
Me=
nuett von Vach, Amazone von Rachmaninoff, Scherzo und
Polo=
näſe von Bach und eine Mazurka von Chopin; an
Tanz=
dichtungen im zweiten Teil: Beſiegt (Rachmawinoff), Gebet
(Grieg), drei Präludien (Skrijabin), Puleinella (Rachmaninoff),
Alte Weiſe (Bach) und Tempeltanz (Grieg).
Am Flügel wirkte Herr Kapellmeiſter Hans Simon,
Darmſtadt, der ein ausgezeichneter und feinſinniger Interpret
der Tonſchöpfungen und ein ſicher leitender Begleiter und
Füh=
rer war. — Der Saalbau war überfüllt.
Der Dank für den intereſſanten Abend gebührt der Freien
Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft.
DI. St.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nach ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Sonatenabend Carlos Olivares und Guſtat
Beck. Ueber den am 2. November in Stuttgart ſtattgefundenen gleichen
Abend berichtet das Stuttgarter Neue Tagblatt: Als zwei jugendliche
friſch und temperamentvoll zugreifende Muſikernaturen erwieſen ſich i.
Saal des oberen Muſeums der Celliſt Carlos Olivares und der Pianiſt
Guſtav Beck. Sie derfügen beide über eine gut entwickelte Technik und
geſtalten ernſt und groß angelegte Muſik mit energiſchem Zug. Der
eon des Celliſten iſt kernig und geſund.
+ Arheilgen, 4. Nov. Mit Beginn dieſes Monats hat hier d
Fortbildungsſchule für die männliche Jugend wied
ihren Anfang genommen. Die jungen Leute, die an Oſtern 1919 1920
und 1921 aus der Volksſchule entlaſſen wurden, werden in fünf Klaſſen
an je zwei Wochentagen nachmittags von 2 bis 5 Uhr unterrichtet. —
Nächſten Sonntag und Montag, den 6. und 7. ds. Mts., wird hier das
Kirchweihfeſt gefeiert. Allen Vorbereitungen nach zu ſchließen, iſt wieder
eine „Friedensferb” in Ausſicht, jedoch die Preiſe werden nicht die
vor=
kriegszeitlichen ſein.
Pfungſtadt, 4. Nov. Am Donnerstag abend veranſtaltete die
hieſige Ortsgruppe der Liga zum Schutze der deutſchen
Kultur ihre erſte Mitgliederverſammlung des Winters, um das
Ar=
beitsprogramm für die nächſten Monate zu beſprechen. Gleichzeitig
hielt Herr Dr. Brönner=Darmſtadt einen Vortrag über das Thema
„Die deutſche Not‟. Der Redner ging ihren Urſachen nach und er
blickte ſie in dem verlorenen Weltkriege und ſeinen Folgen, in unſerer
Ohnmacht nach außen und unſeren Klaſſen= und Parteigegenſätzen nach
innen. Um unſere Rechte als Nation in der Welt durchzuſetzen, mür
ten wir uns in Produktion und Handel den übrigen Völkern
unent=
behrlich machen, dadurch eine wirtſchaftliche Machtſtellung gewinnen
und ſo aus unſerer wirtſchaftlichen und finanziellen Not herauszukom
men ſuchen. Den ſachlichen Ausführungen des Redners wurde reicher
Beifall geſpendet.
wd. Worms, 3. Nov. In der Heylſchen Fabrik verun
lückte am Mittwoch bei Beginn der Arbeit der 14½
Jahre alte
Fabrikarbeiter Deichelmann tödlich. Er ſtand auf der ſtillſtehenden
Ausreckmaſchine, um das Getriebe zu ölen. Währenddeſſen ließ der
gleichzeitig mit der Führung der Maſchine betraute Mitarbeiter Noll
den Motor anlaufen, wodurch die Walzen, auf denen Deichelmann
ge=
tanden hatte, in Bewegung kamen, was zur Folge hatte, daß der junge
Menſch umfiel und unglücklicherweiſe mit dem Kopf zwiſchen die beiden
Walzen geriet. Mit zerquetſchtem Kopfe fiel er dann tot herab.
wd. Abenheim, 3. Nov. Am Donnerstag morgen ereignete ſich bei
dem Bahnübergang auf der Straße zwiſchen Abenheim und Herrnsheim
ein bedauerlicher Unglücksfall. Der vor 6 Uhr hier
ab=
fahrende Frühzug erfaßte ein von Worms kommendes, den Uebergang
paſſierendes Fuhrwerk. Der Wagen wurde zertrümmert, ein Pferd
getötet. Der Fuhrmann kam mit dem bloßen Schrecken davon.
fpd. Schotten, 3. Nov. Ein Kindverbrannt. Beim Spielen
mit dem Heudfeuer kam in Groß=Eichen ein unbeaufſichtigtes vierjähriges
Kind den Flammen zu nahe und wurde von dieſen ergriffen. Das Kind
verbrannte bei lebendigem Leibe.
Kleine Mitteilungen aus Heſſen. Ober=Ohmen. Den
Ochſen=
halter J. Scharmann von hier überraſchte der Tod mitten in ſeiner
Arbeit. Der Mann, in den 60er Jahren, fuhr einen Miſtkarren aus
dem Ochſenſtall. Mitten im Hofe ſtürzte er zuſammen; ein Herzſchlag
hatte ſeinem Leben ein Ziel geſetzt. — Schlitz. Ein bedauernswerte
Unglücksfall mit tödlichem Ausgang ereignete ſich hier. Die 77 Jahre
alte Witwe Anna Kath. Adolph ſtürzte im Haus die Treppe herunter
und erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie, ohne die Beſinnung
wieder erlangt zu haben, daran kurz darauf ſtarb. — Ulrichſtein.
Bei der Neuverpachtung der Pfarrwieſe wurde ein jährlicher
Pacht=
preis von 12000 Mark erzielt gegen 580 Mark in der letzten Pacht=
In der Nacht vom Montag zum Dienstag gegen
zeit. — Butzbach.
3 Uhr drangen zwei Einbrecher hier in eine Gerberei ein. Ein Wächter
des Gießener Wach= und Schließinſtituts bemerkte dies und durch das
der Wachbeamten war es den Dieben nicht
mög=
zielbewußte Vorgehen
lich, zu entfliehen; ſie konnten am Morgen gegen ½8 Uhr in einem
Nebengebäude, wohin ſie mittels einer Leiter geflüchtet waren, mit Hilfe
von Polizeibeamten feſtgenommen werden. Dem Wachmann wurde
eine Belohnung zuteil und der Gerbereibeſitzer vor größerem Schaden
bewahrt.
Reich und Ausland.
wd. Geiſenheim, 3. Nov. Für die immer mehr ſteigenden
Wein=
bergs=Bebauungskoſten mag folgendes Beiſpiel dienen: Di=
Stadtgemeinde Geiſenheim verſteigerte am letzten Montag eine Kaut
Dung ihrer Bullenanſtalt und erzielte hierfür den hohen Preis von
6500 Mark. Sachverſtändige ſchätzen die Kaute Dung auf 350 Zentner,
ſomit den Zentner Dung in der Kaute über 18½ Mark. Dazu kommt
noch das Ausfahren, Eintragen und Untergraben.
Nagdeburg, 4. Nov. (Prib.=Tel.) Die Magdeburgiſche Zeitung
meldet aus Dingelſtedt am Huy: Geſtern entſtand an mehreren
Stellen Feuer. Wohnhäuſer, Scheunen und Stallungen von
insge=
ſamt 8 Perſonen wurden teils zerſtört, teils beſchädigt. Vieh und
Klein=
vieh iſt umgekommen. Der Sachſchaden iſt groß. In Bernterode iſt
ein Gehöft von Kleinbauern niedergebrannt. Ein 6jähriger Knabe iſt
verbrannt.
Kiel, 4. Nov. Entdeckte Oelfelder. Nach einer Meldun
des Berliner Lokalanzeigers ſind auf dem Gelände eines Kieler Vor
orts von einem Ruſſen ſtarke Oelfelder entdeckt worden. Die
brennende Erde iſt ſtreckenweiſe ſchon eingeſtürzt.
Wien, 4. Nov. Schweres Automobilunglück. Aus
Wiener=Neuſtadt wird gemeldet: Heute abend trafen vom Urlaub
zurück=
kehrende Reichswehrſoldaten hier ein, die durch ein
Laſt=
automobil nach Kirchſchlag befördert werden ſollten. Unterwegs
ſtürzte das Auto über eine Böſchung und begrub die Inſaſſen unter ſich
Bis jetzt ſind 13 Tote geborgen worden, darunter ein Generalſtabsarzt
Zu dem Automobilunglück auf der Bergſtraße nach Kirch
ſchlag wind amtlich mrgeteilt, daß von den Inſaſſen des Autos 10
Per=
onen, darunter ein Generalſtabsarzt, getötet, alle übrigen mehr
oder minder ſchwer verletzt wurden.
Deutſcher Reichstag.
140. Sitzung.
Berlin 4. Nov. (Wolff.) Nach Erledigung einer ganzen Reihe
Ankräge führte bei Einbringung der neuen Steuergeſetze
Reichsfinanzminiſter Dr. Hermes
aus: Die vorliegenden Steuergeſetzentwürfe ſuchen dem Gedanken
Rech=
nung zu tragen, daß alles verſucht werden muß, durch die Tat zu be
wveiſen, daß unſere ganze Leiſtungsfähigkeit in den Dienſt unſerer Ver
pflichtungen geſtellt werden ſoll. Jede vorhandenen Steuerquelle mußte
bis aufs äußerſte ausgeſchöpft werden. Eine Ueberſpannung der
Steuer=
belaſtung müßte aber zum Zuſammenbruch des Wirtſchaftslebens führen
und damit die Quelle verſtopfen, aus der die Einnahmen fließen ſollen.
Gigantiſch, wie der hinter uns liegende Kampf, ſind auch die Folgen
für uns. Wir haben aber die Zuverſicht, daß die neuen Steuerlaſten
von dem deutſchen Volke getragen werden können, wenn alle Kräfte
die das deutſche Volk beſitzt, vereinigt und zu höchſter
Leiſtungsfähig=
keit angeſpannt werden. Die Geſetzentwürfe gehen von dem Grundſatz
aus, keine neuen zu beantragen, ſondern den Ausbau der beſtehenden
Geſetze zu erzielen. Die neuen Einnahmen müſſen möglichſt raſch und
ohne erhebliche Störungen des Wirtſchaftslebens fließend gemacht
wer=
den. Experimente müſſen vermieden werden. Bei den Entwürfen ſteh
der Entwurf eines Geſetzes wegen der Aenderung des Kohlenſteuer
geſetzes noch aus. Die Geſetzentwürfe haben das Ziel, einen
gerech=
ten Ausgleich zwiſchen der Belaſtung des Verbrauche=
und des Beſitzes zu ſchaffen. Bleibt man bei der Scheidung von
Steuern unter dem Geſichtspunkt der Verbrauchs= und Beſitzbelaſtung,
ſo iſt bezüglich der Belaſtung des Verbrauches die Erhöhung der Umſatz
teuer und der Kohlenſteuer beſonders hervorzuheben. Auf den
Aus=
bau dieſer Steuern bis an die Grenze des Möglichen kann nicht ver
zichtet werden. Den Hauptteil der Beſitzſteuer bildet die
Vermögens=
ſteuer. An Stelle des in Wegfall kommenden Teiles des Reic’snot
opfers ſoll auf die Dauer von fünfzehn Jahren ein Zuſchlag auf die
Vermögensſteuer treten, der einen vollwertigen Erſatz für das
Reichs=
notopfer bildet. Mit allem Nachdruck werde ich auf eine raſche
Erledi=
gung der laufenden Veranlagungsarbeiten hinwirken, wobei ich mir
von dem neu eingerichteten Buch= und Betriebsprüfungsamt beſonderen
Erfolg verſpreche, für welchen Zweck jetzt 25 Millionen und für das
Jahr 1922 rund 50 Millionen angefordert werden. Auf die Bedürfniſſe
der Länder und Gemeinden iſt in den Geſetzentwürfen weitgehendſte
Rückſicht genommen, denen im Kapitalverkehrsſteuergeſetze, bei der Ge
werbeanſchaffungs= und bei der Kraftfahrzeugſteuer eine Beſteuerung
zugedacht worden iſt.
Der Notlage der Kleinrentner iſt in dem
Vermögens=
ſteuergeſetz Rechnung getragen, indem ſie nicht nur von der
Vermögens=
ſteuer freigelaſſen werden, ſondern ihnen auch das bereits entrichtete
Notopfer wieder zurückerſtattet wird. Der Mehrertrag der
vorgeſchla=
genen Steuern wird mit 4—42 Milliarden zu veranſchlagen ſein, eine
Summe, die allerdings nicht ausreicht, um unſere Verpflichtungen aus
dem Friedensvertrag und dem Ultimatum zu erfüllen. Bisher waren
an Ausgaben auf den ordentlichen Etat 48½ Milliarden Mark nötig.
Dazu werden nunmehr neu angefordert 65,8 Milliarden, ſo daß die
Ausgaben für 1921 ſich auf rund 1141/ Milliarden belaufen. Es werden
u. a. angefordert: 55,1 Milliarden für die Ausführung des
Friedens=
vertrages, 2,9 Milliarden für die Erhöhung der Teuerungszuſchläge
6,6 Milliarden an Mehrüberweiſung an die Länder und Gemeinden.
Nach den bisherigen Einnahmeſätzen für 1921 wurden erwartet 44,
Milliarden. Nach den Anſätzen des dritten Nachtrages werden weitere
17 Milliarden erwartet, ſo daß ſich zuſammen 61,2 Milliarden an
Ein=
nahmen für 1921 ergeben. Auf den ordentlichen Etat bleibt alſo allein
ein Fehlbetrag von 53 Milliarden Mark. Ohne die Kontribution hat
der ordentliche Haushalt von 1921 einen Ueberſchuß von
Millionen,
denen Ausgaben für Kontribution in Höhe von 55 Milliarden
gegen=
übergeſtellt ſind.
Von den Koſten für die Ausführung des
Friedensvertra=
ges, die mit 26,6 Milliarden eingeſtellt waren, ſind rund 20 Milliarden
auf den ordentlichen Haushalt übergegangen, von denen auf die Mehr
ausgabe entfallen ſollen 19 Milliarden auf die Reichseiſenbahn. D
ordentliche Haushalt für die allgemeine Reichsverwaltung ſoll für 1922
bereits einen Ueberſchuß von 38,7 Milliarden ergeben. Dieſer
Ueber=
ſchuß wird aber völlig verſchlungen durch die ordentlichen Ausgaben
für Kontributionen, die einſtweilen mit 37,6 Milliarden angeſetzt ſind
ſo daß ſich ein Fehlbetrag von 48,9 Milliarden ergeben würde. Die
Reichsregierung ſteht auf dem Standpunkt, daß alles geſchehen muß,
um unſeren Verpflichtungen aus dem verlorenen Kriege ſoweit
al=
möglich nachzukommen. Auch das deutſche Wirtſchaftsleben hat nach
dem Zuſammenbruch nicht aus Verzweiflung oder Trotz die Hände in
den Schoß gelegt,, ſondern hat in raſtloſer Arbeit und ungeſäumt mit
einem Wiederaufbau begonnen. Nur ſo kann der ernſte Wille des
deut=
ſchen Volkes bekundet werden, daß es alles, was in ſeinen Kräften ſteht,
zu tun entſchloſſen iſt, um der eigenen Ruhe und der Ruhe der Welt
willen. Ein wirkſamer Ausweg aus unſerer ungeheuren Finanznot
wird ſich erſt dann finden, wenn ſich bei unſeren einſtigen
Geg=
tern die Erkenntnis durchgeſetzt hat, daß im Intereſſe ihrer eigenen
Völker die durch die Entſcheidung über
Oberſchleſien
weſentlich verſchärfte Lage des deutſchen Volkes durch eine
vernünftige Anpaſſung ſeiner Verpflichtungen an ſeine
Leiſtungsfähig=
keit erleichtert werden muß. Schon mehren ſich im Auslande die
Stim=
men der Einſicht erfahrener Männer. Das ſind die erſten Anzeicher
virtſchaftlicher Weltvernunft. Eine wirkſame Unterſtützung erhoffe ich
von dem Ergebnis der Verhandlungen, die mit Vertretern der
Indu=
ſtrie, des Handels und der Landwirtſchaft wegen einer Kreditanleihe
von der bisherigen Regierung eingeleitet worden ſind und im gleichen
Sinne von der gegenwärtigen Regierung weitergeführt werden. Ja
weiß, daß die vorgelegten Geſetzentwürfe an die politiſchen
Anſchauun=
gen aller Parteien Anforderungen ſtellen, weiß aber auch, daß dieſes
hohe Haus ſich ſeiner Verantwortung vor dem deutſchen Volke bewußt
iſt. Ich darf die dringende Bitte ausſprechen, die Beratungen über die
Entwürfe noch in dieſem Jahre zu Ende zu führen. Möge die Not des
Reiches hinwegführen über Parteianſchauung und Parteikämpfe un
mögen ihre Beratungen eine Quelle des uns ſo bitter nötigen Friedens
und der inneren Feſtigung werden zur allmählichen Gefundung unſeres
heute aus tauſend Wunden blutenden deutſchen Vaterlandes. (Beifall.)
Von den 45 Anträgen, die auf der heutigen Tagesordnung
ſtanden, wurden 25 erledigt. Von allgemeinem Intereſſe iſt eine
An=
frage der deutſchnationalen Abgeordneten Frau Behm, die darüber
Beſchwerde führt, daß eine bereits begonnene Gedächtnisfeier anläßlih
des Todes der Kaiſerin am 25. September unmittelbar vor der
Ge=
dächtnisrede verboten wurde. Die Regierung läßt erwidern, daß die
Veranſtalter es unterlaſſen hatten, die Erlaubnis des preußiſchen
Finanzminiſters, des Eigentümers von Grund und Boden Sansſoucis
einzuholen. Das Verbot der Polizeibehörde ſei zu beanſtanden; eine
Verletzung des Verſammlungsrechtes erfolgte nicht.
Veitere Anträge der Deutſchnationalen betrafen die Rückerſtattung
der beim Lohnabzug zu viel erhobenen Steuern.
Regierungsſeitig wird erwidert, daß die Finanzämter angewieſer
ſind, in Fällen, wo es ſich um beſonders bedürftige und in Not befind=
liche Steuerpflichtige handelt, auf Antrag der Steuerpflichtigen deren
Veranlagung vorweg zu nehmen. Durch dieſe Anordnung iſt die
Ver=
laagnungsarbeit außerordentlich erſchwert worden. In Zukunft muſ
von ſolchen Vergünſtigungen unter allen Umſtänden abgeſehen werden.
Die Ausſprache über die Steuervorlagen wurde darauf auf
Montag 1 Uhr vertagt. Schluß 3,15 Uhr.
Berlin 4. Nov. (Wolff.) Im Rechtsausſchuß des
Reichs=
tages iſt der Antrag der Deutſchnationalen und der Deutſchen
Volks=
partei, ſowie der Unabhängigen, der Sozialdemokraten und der
Kom=
muniſten auf Aufhebung der Verordnung des
Reichs=
präſidenten vom 28. Auguſt mit 14 gegen 13 Stimmen
abge=
lehnt worden.
Lohnbewegung in der Schuhinduſtrie.
Frankfurt a. M., 4. Nov. (Wolff.) Die drei Organiſationen
der Schuhfabrikarbeiter haben vor kurzem gemeinſam den
die Lohnziffern enthaltenden Zuſatzvertrag zum Reichstarifvertrag f
die Schuhinduſtrie gekündigt und Teuerungszulagen für alle Ortsklaſſen
verlangt. Daraufhin haben, wie die Schuhfabrikanten=Zeitung meldet,
am 3. d. M. Verhandlungen zwiſchen den Arbeitgeber= und
Arbeit=
nehmerverbänden in Frankfurt a. M. ſtattgefunden. Hiernach erhalten
die männlichen und weiblichen Arbeiter der verſchiedenen Ortsklaſſen
nunmehr ab 16. November d. J. folgende Teuerungszulagen für jede
geleiſtete Arbeitsſtunde, wobei die bereits ab 1. September gewährte
Zulage eingerechnet iſt: Ortsklaſſen I und II: Arbeiter über 21 Jahre
männlich 3, weiblich 2,85, von 18—21 Jahren männlich 2,50, weiblich
2,25, von 16—18 Jahren männlich 1,95, weiblich 1,65, unter 16 Jahren
männlich 1,35, weiblich 1,15 Mark; Ortsklaſſe III: Arbeiter über 21
Jahre männlich 2,85, weiblich 2,55, von 18—21 Jahren männlich 2,35,
weiblich 2,10, von 16—18 Jahren männlich 1,85, weiblich 1,55, unter 16
Jahren männlich 1,25, weiblich 1,05 Mark; Ortsklaſſen IV und V: Ar
beiter über 21 Jahre männlich 2,70, weiblich 2,45, von 18—21 Jahren
männlich 2,20, weiblich 2, von 16—18 Jahren männlich 1,75, weiblich
1,50, unter 16 Jahren männlich 1,15, weiblich 1 Mark. Den
Heim=
arbeitern werden die ſeitherigen prozentualen Teuerungszuſchläge in
der Weiſe erhöht, daß männliche Arbeiter über 18 Jahre 65 Prozent
weibliche Arbeiter über 18 Jahre 75 Prozent, männliche Arbeiter unter
8 Jahren 75 Prozent, weibliche Arbeiter unter 18 Jahren 70 Prozent
Lohnzuſchlag erhalten. Gruppenzulagen, die ſeit dem 1. Oktober 1921
gewährt worden ſind, ſollen anrechnungsfähig ſein, wenn die
Anrech=
nung ausdrücklich vereinbart iſt. Im Streitfalle entſcheidet die
Bezirks=
tarifkommiſſion endgültig. Weibliche Arbeiter, die Ernährer der
Fa=
milie ſind, erhalten die gleiche Zulage, die für männliche Arbeiter
der=
ſelben Alters= und Ortsklaſſe feſtgeſetzt iſt. Die Kündigung des
Zuſatzvertrages wurde von den Arbeitnehmerverbänden zurück
genommen. Beim Reichsarbeitsminiſterium wurde beantragt, dieſe
neue Vereinbarung für allgemein verbindlich zu erklären.
Preußen.
Berlin 4. Nov. (Wolff.) Der preußiſche Finanzminiſter
hat ſich gemeinſam mit dem Miniſter des Innern kürzlich wieder
an die Oberpräſidenten und Regierungspräſidenten mit der
Verfügung gewandt, auf möglichſte Sparſamkeit in der
Staatswirtſchaft hinzuwirken.
c. Berlin, 4. Nov. Heute vormittag berieten die
Frak=
tionen des preußiſchen Landtages erneut über die Löſung
der preußiſchen Kabinettskriſe. Die Deutſche
Volks=
partei, das Zentrum und die Demokvaten b ren auf ihren
Standpunkten, eine große Koalition mit Ei; uß der
Deut=
ſchen Volkspartei zu bilden. Die Beratungen der
Sozialdemo=
kraten waren beim Erſcheinen der Blätter noch nicht
abgeſchloſ=
ſen. In parlamentariſchen Kreiſen gilt es jedoch als
wahrſchein=
lich, daß ſie ihren Widerſtand gegen die Bildung der großen
Koalition fallen laſſen werden und daß ſie für dieſen Fall den
Landtagspräſidenten Leinert als Miniſterpräſidenten
prä=
ſentieren wollen. Wie ſich die übrigen Parteien hierzu
verhal=
ten werden, iſt noch ungewiß.
Berlin, 4. Nov. (Wolff.) Der Aelteſtenrat des
Land=
tages iſt heute nachmittag zuſammengetreten, um die
Geſchäfts=
lage zu beſprechen. Man einigte ſich dahin, angeſichts der völlig
ungeklärten Lage die für heute nachmittag 3 Uhr angeſetzte
Voll=
ſitzung ausfallen zu laſſen. Die nächſte Sitzung mit der
Tagesordnung „Wahl des Miniſterpräſidenten” wurde au
Samstag 3 Uhr feſtgeſetzt. Erfolgt die Wahl, ſo wird ſich das
Haus bis zum nächſten Donnerstag vertagen.
c. Berlin, 4. Nov. Der Deutſchen. Allgemeinen Zeitung
zufolge iſt der deutſche Geſandte in Bern, Adolf Müller, vor
acht Tagen zur Erledigung von Dienſtgeſchäften nach Berlin
ge=
kommen. Das Gerücht, daß er den Poſten des Miniſters
des Aeußern übernehmen würde, entbehrt, wie das Blatt
erfährt, jeder Begründung. Reichskanzler Dr. Wirth
wird vorläufig die Geſchäfte des Auswärtigen Amtes
weiter=
führen.
*
Berlin, 4. Nov. (Wolff.) Die Sozialdemokratiſche
Frak=
tion des Landtages beſchloß heute nachmittag mit 46 gegen 41
Stimmen grundſätzlich den Eintritt in die große
Koalition. Das Zentrum nominiert für den Poſten des
Miniſterpräſidenten nach wie vor Stegerwald.
Oberſchleſien.
Berlin 4. Nov. (Wolff.) An den bevorſtehenden
deutſch=
polniſchen Verhandlungen über Obarſchbeſier
wird als Generalbevollmächtigter Preußens der
Unterſtaats=
ſekretär v. Göppert=Bonn teilnehmen. Das Referat für
finanzielle Fragen bei der deutſchen Kommiſſion hat
Regierungs=
rat z. D. v. Miguel übernommen. Zur Behandlung der
ein=
zelnen Fragen iſt außerdem ehe Reihe Unterkommiſſionen
ge=
bildet worden, und zwar: Eiſenbahn: Vorſitzender Geheimer
Regierungsrat Scholz (Reichsverkehrsminiſterium), Waſſer
und Elektrizität: Oberbergrat Schwanke (preußiſche
Berg=
werksinſpektion in Hindenburg), Geldweſen:
Landesfinanzamts=
präſident Ueberſchaer, Poſt: Geheimer Regierungsrat
Stroh (Oberpoſtdirektion Oppeln), Zollweſen und Ein= und
Ausfuhr: Minifterialdirektor v. Stockhammer, Kohle und
Bergwerkserzeugniſſe: noch unbeſtimnt, Arbeitgeber= und
Arbeit=
nehmerfragen: Miniſterialrat Dr. Witzler (
Reichsarbeitsmini=
ſterium), Verkehr: Geheimer Regierungsrat Hering (
Reichs=
miniſterium des „Innern), Liqquidationen: noch unbeſtimmt,
Minderheitenſchutz: Geheimer Regierungsrat Hering (
Reichs=
minifterium des Innern). Das Bureau der Delegation befindet
ſich in Berlin, Voßſtraße 5.
Oppeln 4. Nov. (Wolff.) Wie von interalliierter Seite
verlautet, trifft die Meldung, nach der der Generalkonſul
Pon=
ſet zum Vorſitzenden der interalliierten
Kom=
miſſion für eine Verwaltungsdauer von 15 Jahren ernannt
worden ſein ſoll, nicht zu. Weder über dieſen Poſten noch
über den Vorſitzenden der Wirtſchaftskommiſſion iſt bisher eine
Entſcheidung getroffen worden.
In interalliierten Kreiſen rechnet man damit, daß die
Grenzregulierungsarbeit in den nächſten Tagen
be=
gonnen und raſch beendet wird. Dagegen glaubt man, die
Wirtſchaftsverhandlungen würden noch einige Zeit
derſchoben werden. In intevalliierten Kreiſen rechnet man
da=
mit, daß die interalliierte Kommiſſion, die bisher in
Hinden=
burg tätig war, in den letzten Tagen des Januar Oberſchleſien
werde verlaſſen müſſen.
Tſchechoſlowakef.
Prag, 4. Nov. (Wolff.) Die Friſt zur Selbſteinſchätzung
zur Vermögensabgabe für tſchechofloſakiſche und
an=
dere Perſonen, die ſich in Deutſchland aufhalten und zur
Ein=
ſchätzung verpflichtet ſind, wird zunächſt bis zu dem Tage
ver=
längert, wo durch den Austauſch der Ratifikationsurkunden der
Vertrag, betreffend die Verhütung der
Doppelbeſteue=
rung bei den direkten Steuern und bei Vermögensabgabe,
ab=
geſchloſſen wird, längſtens aber bis Ende Dezember. Dasſelbe
wird auch für juriſtiſche Perſonen beſtimmt, die ihren Wohnſit
in Deutſchland und im Inlande keine Filiale oder Betriebsſtätte
oder Vertretungen haben, und die der Abgabe grundjätzlich
Rummer 296.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. November 1921.
Geite 5.
unterworfenes Vermögen beſitzen und demgemäß zur
Einbrin=
gung der Vermögensabgabeerklärung verpflichtet ſind.
Norwegen und Dänemark.
Kriſtiania, 4. Nov. (Wolff.) Am 2. Juli teilte der
hie=
ſige däniſche Geſandte dem Miniſterium des Aeußern mit, das
daniſche Miniſterium des Aeußern habe eine Bekanntmachung
erlaſſen, wonach im Hinblick auf die von däniſcher Seite an der
Weſt= und Oſtküſte Grönlands angelegten Handels=, Miſſions=
und Fangſtationen ganz Grönlands unter die däniſihen
Kolonien eingereiht und der däniſchen Verwaltung
unter=
ſtellt ſeien. In einem Schreiben vom 2. November hat das
nor=
wegiſche Miniſterium des Aeußern dem däniſchen Geſandten
mitgeteilt, daß die norwegiſche Regierung die
Aus=
dehnung der däniſchen Souveränität auf Grönland nicht
an=
erkennen könne, die eine entſprechende Ausdehnung des
däniſchen Monopols im Gewerbeleben nach ſich ziehen und
be=
ſonders die bisher von den Norwegern in den Gewäſſern der
in Frage kommenden Teile Grönlands unbeſtritten ausgeübte
Fiſcherei verdrängen würde. Die Antwort war dem däniſchen
Geſandten ſeinerzeit mündlich erteilt worden, iſt aber erſt jetzt
veröffentlicht worden.
Letzte Nachrichten.
„ Berlin, 4. Nov. Nach dem Berliner Tageblatt wird nach
Ablauf dieſes Jahres die Reichskartoffelſtelle
end=
gültig ihre Tätigkeit aufgeben. Die Angeſtellten ſind
gegen=
wärtig bis auf einen Stab von 20 Perſonen entlaſſen worden,
Die erforderliche Abwicklung der Geſchäfte ſoll bis Ende
De=
zember d. J. durchgeführt ſein.
c. Berlin, 4. Nov. In Berlin iſt ein Bureau des
Inter=
nationalen Arbeitsamtes unter der Leitung des
frü=
heren Reichsarbeitsminiſters Schlicke, der als Angeſtellter des
Völkerbundes gilt, eingerichtet worden.
Saarbrücken, 4. Nov. (Wolff.) Die Regierungskommiſſion
hat zur Linderung der Not der Hilfsbedürftigen bei der
be=
ſtehenden Teuerung eine Million Franes geſtiftet, mit deren
Auszahlung in den nächſten Wochen begonnen werden kann
Ausgeſchloſſen von dieſer Spende ſind die Kriegsbeſchädigten
und Kriegshinterbliebenen. Für dieſe hat die
Regierungskom=
miſſion eine Summe von fünf Millionen Mark bewilligt. Die
Landratsämter ſind angewieſen, ſoweit wie möglich die
Bei=
hilfen in Naturalien, wie z. B. Kartoffeln, zu gewähren.
Paris, 4. Nov. (Wolff.) Nach einer Meldung des Neu=York
Herald aus Waſhington wurde das Staatsdepartement von der
Bildung eines interalliierten Geſchwaders von
Kriegsſchiffen in den chineſiſchen Gewäſſern in
Kennt=
nis geſetzt. Das Geſchwader ſoll zum Schutze der fremden Schiffe
dienen, die von im Kampfe mit der Regierung von Peking
ſtehenden irregulären Banden unter Feuer genommen wurden.
London, 4. Nov. (Wolff.) Zeitungsmeldungen aus
Waſhiug=
ton zufolge berichtet der amerikaniſche Botſchafter in
Tokio, daß auf den japaniſchen Premierminiſter
ein Anſchlag verübt wurde. Der Miniſterpräſident wurde
durch einen Dolchſtoß lebensgefährlich verletzt. Nach einer
ſpä=
teren Meldung iſt der Verletzte geſtorben.
Helſingfors, 4. Nov. (Wolff.) Die Lübecker Galeaſſe „
Si=
rius” geriet auf der Fahrt von Björgeborg nach Dänemark in
den Schären des Bottniſchen Meerbuſens auf Grund. Der
Sturm brach in der Nacht beide Maſkbäume und ſchleuderte mit
dem vorderen Maſt einen Manu der Beſatzung in die See.
Er iſt ertrunken. Der Kapitän und drei Manm konnten, als
das Wetter frühmorgens ſtiller war, gerettet werden.
Warſchau, 4. Nov. (Wolff.) Die türkiſche Regierung
übertrug den Schutz ihrer Staatsangehörigen in Polen der
ſchwediſchen Geſandtſchaft.
Waſhington, 4. Nov. (Wolff.) Der Akademiſche
Frauenverband hat dem Präſidenten „Harding eine
Petition überreicht, worin die Gründung einer Geſellſchaft
der Nationeu under Beteiligung der Vereinigten Staaten
ſowie die Errichtung eines internationalen Gerichtshofes
ge=
ordert wird. Die Petition verlangt ferner, daß die Sitzungen
der Abrüſtungskonferenz in weiteſtem Umfange öffentlich
abge=
haltem werden.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktior
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Gaspreis und Heizkraft des Gaſes.
Daß die ſtädtiſche Verwaltung mit ihrem Gaspreis an der Spitze
marſchiert, ſcheint unabänderlich. Als eine Benachteiligung des
Publi=
kums ohne gleichen muß es aber bezeichnet werden, wenn man
gleich=
zeitig die Heizkraft des Gaſes ſo herabſetzt, wie es jetzt geſchieht. Darin
liegt eine weitere Preiserhöhung von mindeſtens 50 Prozent. Schweigt
auch hierzu die Verwaltung?
Literariſches.
* Einführung in die organiſche Chemie auf
ele=
mentarer Grundlage. Von Profeſſor Dr. Fritz Mayer.
190 Seiten. (Wiſſenſchaft und Bildung, Bd. 163.) Preis gebunden
12 Mk. Verlag von Quelle u. Meher in Leipzig. 1921. Bei der Be
deutung der organiſchen Chemie für den Wiederaufbau Deutſchlands
und bei der Notwendigkeit für jedermann, die einfachſten Tatſachen aus
dieſem Gebiete kennen zu lernen, endlich bei der engen Verknüpfun
des geſamten Wirtſchaftslebens mit der organiſchen Chemie iſt der Wert
des Buches für weiteſte Kreiſe gegeben. Hier erhalten wir einen
Ueber=
blick über das ganze Wiſſensgebiet. Wer die Anfänge der organiſchen
Chemie beherrſcht, alſo weiß, was Schwefelſäure, Kochſalz uſw. iſt, wird
das Werkchen mit Genuß und Erfolg ſtudieren. — Als Band 168
der=
ſelben Sammlung erſchien: Die körperliche Erziehung des
wachſenden Menſchen. Von Privatdozent Dr. med. Georg
Hohmann. 116 Seiten. Preis geb. 10 Mk. Das iſt ein Buch, das
jede Mutter zu ihrem Berater machen ſollte. Gerade heute, wo eir
großer Teil unſeres Volkes, das mit ſeinen Frauen und Kindern dur
die Hungerjahre des Krieges gegangen, körperlich niedergebrochen iſt,
gilt es doppelt, die neue Generation zu hüten und körperlich zu
ertüch=
tigen. Die körperliche Erziehung muß aber in der frühen Jugend
be=
ginnen, dem Alter der Bildſamkeit. In welcher Weiſe, das zu zeigen
iſt der Zweck dieſes Buches.
Der neue Lohnſteuerabzug begegnet manchen Schwierigkeiten.
Abz.
Mit Berechnungsbeiſpielen und Abdrucken der wichtigſten geſetzlichen
Beſtimmungen bearbeitet von Bauamtsſekretär Wimmer. 8 Seiten auf
Karton gedruckt. Preis 1,80 Mk. Erſchienen im Bayer.
Kommunal=
ſchriften=Verlag G. m. b. H., München, Arcisſtraße 35.
* Neu erſchienene Broſchüren: von Braun, Friedrich
Edler (Wirklicher Geheimer Nat, Präſident des Reichswirtſchaftsrates,
Nt. d. R.), Was wird aus Europa? 5 Mk. — Wie erlange ich in kurze
Zeit eine ſchöne und geläufige Handſchrift? Anleitung, durch
Selbſt=
linterricht ohne Lehrer in 10 bis 12 Stunden die unleſerlichſte Hand
chrift zu verſchönern. Von E. Beck. Mit 33 Abbildungen und einer
ithographiſchen Tafel. Akademiſch=Techniſcher Verlag, Johann
Ham=
nel, Frankfurt a. M.=Weſt. Preis kart. 4 Mk. — Eſcherich=Heft Nr. 2.
Inhalt: Der Kommunismus in München 2. Teil: „Die arbeitenden
Kräfte‟, Preis 1,50 Mk. Zu haben in allen Buchhandlungen, bei den
Sträßenzeitungsverkäufern uſw., ſowie beim Verlag „Heimatland
Munchen. — Kulturgegenſätze zwiſchen Europa und China. Ein
Ver=
tändigungsverſuch von G. Amann. Berlin W., Verlag von M. Krayn.
Preis 7,50 Mk. — Vereinfachte Beſteuerung des Arbeitslohns nach
dem neuen Geſetz vom 11. Juli 1921. Verlag Induſtrie= und Handels=
Zeitung, Berlin SW. 61. Preis 2 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt 1898 E. V. Der morgige
Sonntag bildet für den Sportverein Darmſtadt die Beendigung der
Vorrunde der diesjährigen Verbandsſpiele. Zu dieſem letzten Spiel
tritt der Sportklub Mannheim=Käferthal dem Sportverein gegenüber
Noch niemals waren die Kämpfe um die Meiſterſchaft, oder beſſer geſagt
um den Aufſtieg zur Oberliga oder den Verbleib in der Liga, ſo
hark=
näckig, wie in dieſem Jahre. Die knappen Reſultate der bisherigen
Spiele kennzeichnen dies deutlich. So wird auch das Treffen am
Sonn=
tag aller Vorausſicht nach ein erbittertes Ringen um die Punkte geben.
Die Gäſte, die im vorigen Jahre gegen Ende der Spiele zu einem ganz
gewaltigen Endſpurt einſetzten, haben anſcheinend den Ernſt der Lage
in dieſem Jahre rechtzeitig erkannt. Während es am Anfnag nicht recht
klappen wollte, hat die Mannſchaft inzwiſchen an Spielſtärke gewaltig
zugenommen. Ihren beiden letzten Gegnern leiſtete ſie heftigen
Wider=
tand und erzielte gegen den vorjährigen Meiſter ein gutes 1:2=Reſultat.
eſe Leiſtung aber wurde am vorigen Sonntag nochmals überboten,
indem Sandhofen glatt mit 2:0 von ihnen geſchlagen wurde. Nach
die=
ſen Leiſtungen liegt für die Einheimiſchen kein Grund vor, das Spiel
leicht zu nehmen. Will Darmſtadt den dritten Platz der Tabelle weiter
halten, ſo kann dies nur durch Einſetzen aller Kräfte geſchehen.
Ob=
wohl die Mannſchaft nach den am Sonntag in Neckarau gezeigten
Lei=
ſtungen die Befähigung zur Oberliga beſitzt und bis heute noch einer
von den ſehr wenigen ungeſchlagenen Vereinen Süddeutſchlands iſt, iſt
die Poſition dennoch nicht geſichert. Aber mit demſelben Siegeswillen,
wie am letzten Sonntag, ſollte das Reſultat ein recht gutes werden.
In=
folge der frühzeitig eintretenden Dunkelheit iſt der Spielbeginn auf
Uhr feſtgeſetzt. Die beiden Ligaerſatzmannſchaften beider Vereine
ſpielen vorher im Stadion um 12½ Uhr. — Eine intereſſante Abwech,
ſelung bietet der Herbſtwaldlauf, an dem über hundert Läufer
teil=
nehmen und der um 2 Uhr im Stadion beginnt.
Hockey.
* Sportklub Frankfurt 1880 in Darmſtadt. Dem
Darmſtädter Hockeyklub (Abteilung des Schwimmklubs Jungdeutſchland)
iſt es gelungen, die 1. Mannſchaft des Spkl. Frankfurt 1880 fü
kommenden Samstag zu einem Wettſpiel gegen ſeine erſte Mannſchaft
zu verpflichten. Die Frankfurter befinden ſich zur Zeit in glänzender
Form und haben in ihren ſeitherigen Spielen unerhört hohe Reſultate
gegen erſtklaſſige Hockeymannſchaften erzielt, z. B. gegen Bonner
Hockeh=
klub 11:2, Union=Frankfurt 17:0, Akadem. Spkl. Leipzig 8:0, Leipziger
portklub 4:1, Turnverein von 1860 Frankfurt 12:0. Daß die
Darm=
ſtädter Mannſchaft gegen ſolchen Gegner alle Kräfte aufbieten muß, um
ehrenvoll zu beſtehen, iſt ohne weiteres klar. Vor allem jedoch ſei
dar=
auf aufmerkſam gemacht, daß dem Darmſtädter Publikum Gelegenheit
geboten wird, die zur Zeit beſte deutſche Hockeymannſchaft ſpielen zu
ſehen. „Muſterhockey” nennt die Leipziger Sportzeitung das Spiel der
Frankfürter am 23. Oktober in Leipzig.
Frankfurt 1880 kommt in ſtärkſter Aufſtellung:
Lichtſchein
Paul I.:
Dr. Hörmann**
Paul II.:
Landmann=
Sander*)
Jaſſoyk) Theo Haag”*)
W. Haag”k) v. Biſſing*) Benzinger”)
Die Hauptſtützen der Mannſchaft ſind die beiden ſüddeutſchen
Ver=
teidiger Dr. Hörmann und J. Paul, Landmann als Mittelläufer und
die Gebrüder Haag im Sturm, von denen Theo Haag als
ſchußgewal=
tiger Stürmer in Deutſchland berühmt und gefürchtet iſt.
*) Im Vorjahre Repräſentativer für den Rhein=Main=Kreis.
**) Im Vorjahre Repräſentativer für Süddeutſchland.
*
Auf das heute nachmittag im Stadion ſtattfindende Hockeh=Wettſpiel
. Mannſchaftem des Sportklubs 1880 Frankfurt a. M. und des
der
Darmſtädter Hockehklubs, Abt. des Schwimmklubs „Jungdeutſchland”
wird an dieſer Stelle nochmals beſonders aufmerkſam gemacht
T.H. u. G. ſchreibt zu dem am letzten Samstag in Leipzig
ſtattge=
fundenen Treffen der 1. Mannſchaften des Sportklubs 1880 Fvankfurt
gegen den A. S. C. Leipzig (8:0) unter anderem folgendes:
„Es gab lange und erſtaunte Geſichter bei den Zuſchauern, die Hochey
in vollendeter Weiſe bisher noch nicht ſahen. Man war voll Wunderns,
daß ſich die Ausbildung der Frankfurter in derartig hohen Regionen
bewegte, weil man dachte, daß die Leipziger Vereine ſchon was könnten.
Weit gefehlt. Der bald auf einem Klaſſenurnterſchied hinauslaufende
Ge=
danke des ſüddeutſchen Spieles hämmerte dem Leipzigern unerbittlich ein
wie Hockey geſpielt wird, wie ſich das Weſen der Arbeit aufbaut. Bei
dem ſchwachem Widerſtand, der ſich oft bei dem Leipzignrn zeigte, zogen
die Frankfurter alle Regiſter ihres Könnens, überſpielten dadurch die
A. S. C.er wvie ſie tvollten und trugen als Erfolg ihrer meiſterhaften Weiſe
einen ſchönen Sieg davon, der gewiſſenhaft verdient und natürlich mie
n
Frage ſtand. Jeder einzelne Mann der Gäſte war dem Akademiker,
überlegen und durch ſeine raffinierte Schulung im Vorteil. Bewährte
Kräfte eines Landmann, Gebrüder Haag, heben die 1880er in den
Rah=
mem guter deutſcher Klaſſe; der üibrige Teil der Elf fügte ſich dem
Gan=
zen harmoniſch an, ſo ein geſchloſſenes Ganze bildend, das für den
End=
erfolg immer tonangebend ſein muß.
er Spielverlauf war höchſt einfach und iſt ſchon aus dem Reſultat
zu endenken. Landmann war überall holte ſich die Bälle, verteilte
weiſterhaft nach vorangegangenem Freiſpielem ſeiner Stürmer — man
hatte hier alſo lebendig vor Augen, wie es gemacht werden muß.
Un=
getrübte Freude brachte das durchdachte, wit feinen techniſchem
Leiſtun=
gen verbundene Frankfurter Angriffsſpiel, das ſich auf treffliche Unte
ſbützung ſeitzens Landwanns aufbquute und von dem fünf Leuten ideenreich
vollendet wurde."
Den Hockey=Anhängern und =Intereſſenten ſteht daher ein beſonders
erſtklaſſiges und ſpannendes Hockeh=Wettſpiel in Darmſtadt bevor, das
man ſich under keinem Umſtänden entgehen laſſen darf.
C.S.
Der Darmſtädter Herbſtwaldlauf.
Mit dieſer Veranſtaltung ſoll in Darmſtadt gleich allen anderen
deutſchen Sportſtädten eine ſtändige Einrichtung ihren Anfang nehmen,
die für alle Leibesübung treibenden Vereine in den grundlegenden
Auf=
bau gehört. Das Herbſtwaldlaufen leitete in die Winterſaiſon über,
der im Frühjahr ſtattfindende große Waldlauf kündigt die Nähe des
Sommers an. Wir brauchen derartige ſtändige Veranſtaltungen in
ihrer regelmäßigen Wiederkehr, von weitragender Bedeutung für den
Volkskörper, um den Sinn der Leibesübung zu propagieren: „Denn
Leibesübung ſei Lebensgewvohnheit und Volksſitt
Die anderen habe
ſeit Menſchenalter derartige wiederkehrende öffentliche Veranſtaltungen.
Wir müſſen ſie erſt ſchaffen und — beſonders in Darmſtadt! Aus kleinen
Anfängen ſich entwickelnd, bis zur großen Volksveranſtaltung wird es
noch viel Belehrung und Aufklärungsarbeit koſten. All die Alten
gewinnen, wird nicht möglich ſein, aber die Jungen ſtrömen zahlreich
den fliegenden Fahnen des Sports zu. Die anderen Städte hatten vor
jeher einen gewiſſen Vorſprung gegenüber unſerer Stadt in ſolchen
Fragen. Aber das Jahr 1921 hat doch manches geändert; wird ſind
vielen nahe gekommen oder haben ſie überholt. Dieſes Aufſtreben muß
genährt werden, dazu dienen die oben geſchilderten Veranſtaltungen
denen bald noch größere folgen werden.”
Für viele wird die Veranſtaltung des kommenden Sonntags etwas
Neues ſein. Sie werden das Geſehene in ſich aufnehmen und darüber
ſich Anſchauungen bilden, die entweder ablehnend ſind oder ein
Ver=
langen nach Aehnlichem auslöſen. Mancher ahnungsloſe Spaziergänger
wird auf einſamem Wege von dem leichtgekleideten Waldläufer, der
fröhlichen Schar überraſcht.
Doch die halten ſich nicht an Wege, bald
ſind ſie den Augen der Ueb
caſchten im Dickicht entſchwunden,
Ein neues Bild, die hundertköpfige Schar wechſelt den Wald über
eine eingeſchnittene Wieſe — von der Ferne ein eigenartig reizvolles
Bild; man ſtaunt über die Erſcheinung, und ſchon hat der ſchwveigende
Wald die Schar aufgenommen. Es geht dem Zieſe zu. Die
auser=
leſenen Wettkämpfer haben ſich in harter Arbeit vom übrigen Feld
ab=
gelöſt, um auf dem Reſt der Strecke ſich zu meſſen und als Erſte ans
Ziel zu gelangen. Weit dahinter kommt in geordneten Kolonnen die
Abteilung, die auf den Wettkampf verzichtete und im Gleichſchrittmaß
die Strecke durchläuft. Sie werden überall Freude und Z ſtimnng
finden, wo ſie erſcheinen.
Odenwaldkreis.
Stand der Spiele der C=Klaſſe, Gan Beryſtraße,
1. Abteilung.
Nachdem nun die Spiele der Vorrunde beendet ſind, ſei im
Nach=
tehenden eine kleine Ueberſicht über dieſelben gegeben. Die 1
Mann=
ſchaft des Turnvereins Pfungſtadt E. V. iſt in der glücklichen Lage,
un=
geſchlagen die Tabellenſpitze zu behaupten mit 10 Punkten. In den
beiden erſten Spielen gegen V. f. B. Ober=Ramſtadt und gegen
Fuß=
ballſportverein 1919 Groß=Zimmern konnte die Mannſchaft, durch Erſatz
geſchwächt, leider nur unentſchiedene Reſultate 2:2 bzw. 1:1
heraus=
holen. Beim dritten Spiel gegen Fußballverein 1920 Alsbach trat die
Mannſchaft komplett an und zeigte für einen erſtmalig im Verband
pielenden Verein ein ſchönes, gefälliges Fußballſpiel. Alsbach kam in
dieſem Spiele recht wenig über ſeine Spielhälfte hinaus und führte ein
unſchönes, ſehr rohes Spiel vor, das öfters den Unwillen der Zuſchauer
erregte. Auch ſcheint die Mannſchaft in ſportlicher Hinſicht noch auf
einem niedrigen Niveau zu ſtehen. Nach den Schlußpfiff muß ſich
Als=
bach von den flinken Turnern 3:0 geſchlagen bekennen. Der
Schieds=
richter, ein Herr aus Eberſtadt, war dem Spiel nicht gewachſen, doch
war dies kein Grund für die Alsbacher Spieler, den Schiedsrichter zu
bedrohen.
Nun zum vierten Spiel. Gegner war die ſympathiſche 1.
Mann=
ſchaft der Sportfreunde Darmſtadt, die aber mit 11:0 Federn in
Pfung=
ſtadt laſſen mußte. Hier zeigten die Pfungſtädter Turner ſo recht ihre
ſchöne Spielweiſe, und iſt es beſonders der Halblinke, der Sturmführer
der Mannſchaft, der ihr immer wieder zum Siege verhilft; nicht zu
vergeſſen die unermüdlichen Läufer, Verteidigung und Torwächter.
Schiedsrichter, Herr Becker vom R.=V. Germania, ſehr gut.
Im 5. Spiel gegen die F.=A. Union Eberſtadt blieben die Turner
ebenfalls wieder mit 9:0 überlegen Sieger
Nun zum letzten Spiel gegen Sportklub 06 Zwingenberg. Hier
galt es die Führung in der Tabelle und wollte Zwingenberg unbedingt
zur Verbeſſerung ſeines Tabellenſtandes geſinnen. Es kam aber
anders. Turnverein E. V. vollbrachte, was bis jetzt keinem Verein
in der Abteilung gelungen, nämlich, den Zwingenbergern eine
empfind=
lich hohe Niederlage beizubringen. Mit einer 7:0=Packung wurden ſie
nach Hauſe geſchickt, die größte Senſation der Vorrunde. Die
Haupt=
ſtütze der Turnerelf, der vorzügliche Halblinke, ſchoß auch hier wieder
10
Bl.
beſter Form. Der Schiedsrichter, Herr Becker vom R.=Sp.=V.
Ger=
mania Pfungſtadt, der in liebenswürdiger Weiſe für den ausgebliebenen
Verbandsſchiedsrichter eingeſprungen war, leitete das Spiel in
gewohn=
ter umſichtiger Weiſe.
In 6 Spielen ein Torverhältnis von 33:3 aufzuſtellen, iſt eine
reſpektable Leiſtung. Die 2. Mannſchaft des Turnvereins E. V. ſtehr
an zweiter Stelle der Tabelle.
Nachſtehende Tabelle gibt genauen Aufſchluß über den Stand der
Spiele der Vorrunde:
Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte
33:3
Turnverein Pfungſtadt E. V.
3
— 15:6
Fußb.=Sp.=V. Groß=Zimmern 6
3
13:8
V. f. B. Ober=Ramſtadt
18:10.
*
2
ach
Fußballverein 1920 9
5:10
Sportklub 06 Zwingenberg
21:0
F.=A. Union Eberſtadt
—
5
—
26:0
Sportfreunde Darmſtadt
Deutſche Kampfſpiele 1922.
sr. Eine Reihe vorbereitender Sitzungen für die Deutſchen
Kampf=
piele 1922 fanden am Freitag und Samstag in den Räumen des
Deut=
ſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen zu Berlin ſtatt. Den Beginn
machte am Freitag vormittag der Kunſtausſchuß, der die künſtleriſche
Ausſchmückung der Spiele und des deutſchen Stadions im Grunewald
übernommen hat. Am Nachmittag beſchäftigte ſich der
Redaktionsaus=
ſchuß mit den bereits erſchienenen Ausſchreibungen. Ueber die
Bearbei=
tung der öffentlichen Meinung und die Verſorgung der Preſſe mit
Nach=
richten beratſchlagte dann am Samstag vormittag der Preſſeausſchuß.
Lange Beratungen nahm die Unterbringung und Verpflegung der
aus=
wärtigen Teilnehmer am Nachmittag durch den Verpflegungs= und
Woh=
nungsausſchuß in Anſpruch, doch ſteht zu hoffen, daß auch in dieſer Hi
ſicht das Menſchenmöglichſte getan werden wird, um allen berechtigten
Anſprüchen gerecht werden zu können. Am Freitag abend hatte der
Reichs=
ausſchuß noch die Vertreter der Preſſe zu einem Eſſen und zu einem
Vortrag von Staatsſekretär Lewald in die Räume der Deutſchen
Ge=
ſellſchaft Berlin, Wilhelmſtraße, geladen. In längerem Ausführungen
egten Staatsſekretär Lewald und ſpäter Miniſter Dominieus die
Be=
deutung der Kampfſpiele dar, die von allem Behörden anerkannt würde
und deren erſte Anfänge bis in die Kriegsjahre zurückgreifen. Im
kom=
menden Jahre ſollen ſie zum erſten Male ſtattfinden und dann alle vier
Jahre wiederholt werden. Nicht ein reines Sportfeſt an und für ſich
ſollen die Spiele ſein, ſondern ſie ſollen ein umfaſſendes Bild der
Ver=
breitung der Leibesübungen und des Spielſports in Deutſchland geben
Die bünſtleriſche Seite der Kampfſpiele beleuchtete der Vorſitzende
S
Kampfſpielausſchuſſes Geh. Rat Dr. Rolf. Mit Freuden iſt die
Ein=
ladung des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen zu begrüßen,
ie von dem Verſtändnis zeugt, daß inniges Zuſammenarbeiten mit der
Preſſe allen Teilen, nicht zum wenigſten der Sache am meiſten dient,
Die Kampfſpiele im kommenden Jahre, das nationale Olympia des
deut=
ſchen Volkes, werden die Früchte zeigen, die bei dem umfaſſenden
Vor=
bereitungen gepflanzt wurden.
Goldene Worte.
Aus einem Aufſatz von Turnlehrer C. Loge;
Mit viel Uebungsſtoff und häufigem Wechſel kann der Lehrer wohl
manche eigene Schwäche verdecken, aber bei den Schülern Gründlichkeit,
Verſtändnis und Liebe zur Sache nicht erreichen.
Durch ſyſtematiſch angeregtes Wollen bekommt der Wille
ſprühen=
des Leben, ungeahnte Größe. Der Uebende gewinnt an Kraft und
Per=
ſönlichkeit. Das Bewußtſein, eine höhere Leiſtung vollbracht zu haben,
ſetzt das Seelenleben in Schwingungen. Es iſt darum notwendig, daß
jede Leiſtung feſtgeſtellt wird, um dadurch dem jedem Menſchen
inne=
wohnenden Trieb zum Kämpfen und Vergleichen zu fördern. Aus
die=
ſem Trieb nach Vervollkommnung entſteht, geſtützt durch eine gute
Schu=
lung, die Höchſtleiſtung.
Der Grundſtein zum Individualiſieren liegt im Maſſenunterricht.
Der große Wert des Maſſenunterrichts beruht nicht nur in der
ſyſte=
matiſchen Durchbildung, ſondern iſt in erſter Linie auch darin zu
ſuchen, daß jeder einzelne dem anderen ſein Mehrkönnen und ſeinen
höheren Willen beweiſen kann. Beim geſchloſſenen Ueben kann jeder
am beſten zeigen, worin er es zum Meiſter bringen, inwieweit er
andere überflügeln kann.
gr. Faſt 11 Millionen Automobile auf der Erde.
Nach einer Aufſtellung der franzöſiſchen Sportzeitung V’Auto gibt es
auf der Erde faſt 11 Millionen Automobile genau 10 922 278. Von den
einzelnen Ländern ſtehen die Vereinigten Staaten mit 9 211 295 Fahr
zeugen bei weitem an der Spitze. Auf jeden elften Bewohner kommt
hierbei ein Automobil. An zweiter Stelle folgt England mit 420 000,
dann Kanada mit 403 111, Frankreich mit 202 500, Auſtralien mit 7800
und Deutſchland mit 75 000. Die wenigſten Automobile beſitzt Liberia,
nämlich nur 8, wobei auf jeden 250 000. Bewohner nur eines entfällt.
Nach den Vereinigten Staaten iſt das Automobil am meiſten in Kanada
verbreitet. Jeder 21. Bewohner iſt im glücklichen Beſitz eines ſolchen.
Für Deutſchland iſt die entſprechende Zahl 733.
Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie.
* Berlin 2. Nov. In der geſtrigen Vormittags=
Ziehung wurden gezogen: 15 000 Mark: 290516. 10 000 Mark: 6764
111730 248764. 5000 Mark: 67737 118446 133361 144346 204206 256304
150 271380. 3000 Mark: 4830 20712 22335 47794 52915 58633 61600
52 65869 65963 66015 84621 86528 90838 96607 98585 102634 104728
104965 109507 113507 115291 135211 135789 138902 139026 149113 151986
811 186033 186626 190414 214140
152872 160738
4 172080 173757
214423 218283
3 232006 23344.
71 248245 256053 259637 264370
276588 277155 292955 294914. — In der Nachmittags=Ziehung
0 Mark: 128316. 500
gjezogen: 15 000 Mark: 191300.
wurden
8475 151204 202299 260065 268152 287643
Mark: 33291 76931 80129
294970.
2 3941 8778 15549 25478 25999 26358 26783
3000 Mark: 1899
299 38260 38376 39035 45429 49835 68607 69867 71342 74686 81303
27914
87249 94634 95291 95790 97883 102484 108756 113401 126849 127860 129.
5 152098 154228
30213 131901 134733 135553 139278 141177 147237 1.
89 1
200364 2013
91 160821. 162347 163374 170077 1
1807
2
241582 247286 266
89 276010 276480
36 214568
i Wagkt Woe3t Wacl 29t1t 25180 20g8 29f695. Ohne Ge=
280383
währ.)
Schluß des redaktionellen Teils.
Wetterausſichten für Samstag.
Wolkig, meiſt trochen, mild, Nordweſtwind.
Tageskalender.
Landestheater, Nachmittagsvorſtellung: Anfang 3 Uhr. Ende
egen 6 Uhr (Fremdenmiete F 32, blaue Mietkarten und zugehör
Schülerwiete): „Martha.” — Abendvorſtellung: Anfang 7½ Uhr, Ende
10½ Uhr (Zyklus heiterer Werke und Sondermiete 62): „Pygmalion”.
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Sonaten=Abend um 8 Uhr im Saal zur Traube.
Turngemeinde Darmſtadt 1846: 75. Jubelfeier abends 8 Uhr
im Turnhauſe.
Gewerbemuſeum: Ausſtellung „Die Ruſolfiniſchen Drucker” (
ge=
öffnet von 11—12½ Uhr (Sonntags von 11—1 Uhr).
Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitende
litiſchen
nd. der
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli
rigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für
rt, Handelsteil und Landwir
haftliches: i. V. Max Streeſe; ſür den Anzeigent
Anzeigenbeilagen und Mitteilt
aus dem Geſchäftsleben: Panl
La=
ſtaßt.
c und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in D.
ir den redaktionellen Teil beſtimmte M
ſind an die „Nedaktion des
ung
und beizufügen
Tagblatts” zu richten. Eiwaige Honorarforder:
achträglicke
verden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten,
[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. November 1921.
Nummer 296.
Familiennachrichten
Hatharina Freise
Lrust Hermann Hellner
Verlobte
Babenhausen Darmstadt
im Oltoher 1921.
AeSK
Spez.=Reparatur=Werkſtätte 2
Statt Karten.
Als VERLOBTE grüßen
Kätchen Duft
Hans Seifert
Griesheim b. D. Schlüchtern
6. November 1921.
Kau/
JULIUS ADLER
ERNA ADLER
geb. Drextuss
VERMAHLTE
Darmstadt
Bruchsal
Viktoriastr. 64
Trauung: Sonntag, 6. Novbr., Hotel Goldenes
Ross, Heidelberg.
A5. 5530 9
Statt Karten.
Ihre am Sonntag, den 6. Novbr.,
nachm. 3 Uhr, in der Martinskirche
statttindende TRAUUNG beehren
sich anzuzeigen
Jakob Wöhrn u. Frau
Berta, geb. Lippert
Darmstadt, Emilstr, 4.
A3 5
HIEEnne Ausn.
Tür die uns anläßlich unserer
0 L Vermählung übermittelten
danken hetzlich
(*41819 W
Georg Hackemer u. Frau 0
Glückwünsche und Geschenke
B.
F Elisabeth, geb. Krämer
Roßdorf, „Darmstädter Hof”.
Oennee
Scccccceese 5 322222222225
; Eür die zahlreich. Glückwünsche
h L und Aufmerksamkeiten anläß-
B
lich unsrer Silberhochzeit und
Verlobung sagen wir auf diesem
B.
Wege unsren herzlichsten Dank.
G Bäckermeister I. Götz u. Frau
ſ Georg Götz nebst Braut ſt
G Darmstadt, Wenckstr, 48 (74178 G
S-neEEeeesesen
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die traurige Mitteilung, daß
heute mein lieber, herzensguter Mann,
unſer treuſorgender Vater, Sohn,
Bruder, Onkel uud Schwager
Herr Philipp Heeb
nach kurzem mit Geduld getragenem
Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 4. Nov. 1921.
Klappacherſtr. 70.
(*41767
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabethe Heeb, geb. Schwab.
Die Beerdigung findet Montag vorm.
11 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute verſchied plötzlich und
uner=
wartet mein innigſtgeliebter Mann,
unſer treuſorgender Vater,
Schwieger=
vater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Kaufmann
Ludwig Weimar
im Alter von 54 Jahren,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Charlotte Weimar Wwe.
geb. Becker, und Familie.
Darmſtadt, den 3. Nov. 1921
B12205
Roßdörferſtr. 82,
Die Beerdigung findet Samstag, den
5. ds. Mts., nachmittags 4 Uhr, vom
Beſſunger Friedhof aus ſtatt.
Es wird gebeten, von Blumenſpenden
uBeileidsbeſuchen abſehen zu wollen.
Dankſagung.
Für, die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
ſchmerz=
lichen Verluſte unſeres lieben
Ent=
ſchlafenen
Herrn
Chriſtian Greter
ſagen wir Allen, beſonders Herrn
PfarrerWagner für die troſtreichen
Worte am Grabe, ſowie der Firma
E. Merck, ſeinem Hrn. Vorgeſetzten,
ſeinenMitarbeitern für
dieBlumen=
ſpenden und allen Denen, welche
ihm die letzte Ehre erwieſen,
herz=
lichen Dank.
(*41849
Frau Ottilie Creter Wwe.
geb. Körber.
Darmſtadt, 4. November 1921.
für
(*41703ei
Taschenuhren Begulatoren Wecker Hnusuhren Alle Reparaturen gut und billig
da kein Laden!
Ankauf von Herren= u. Damen=Uhren!
Laut Beſchluß des Miniſteriums
ſind die Hebammen=Gebühren um
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erhöht worden, rückwirkend vom
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Bar=
vermögen, alles
ſchul=
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Heirat
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. November 1921.
Seite 3.
Danaé
Roman von Kurt Frieberger.
38)
Nachbenck verboten.)
Foachim mag dem lieben Weſen nicht weh tun, iſt zu müde
für Streit und Widerſpruch. Er will ablenken: „Das entzieht
ſich Deinem Verſtändnis.”
„Den kann ich nicht achten, der zuſieht und den Berfall nich
hemmt, den Zuſammenbruch hoffärtig abwartet, verhungert
an=
ſtatt zuzufaſſen. Wertvoll iſt, wer das Leben zwingt. Daß da
Leben nicht ſchön iſt, nicht ſeidig und vornehm — kann ich
dafür?”
Erſchrocken ſieht er ſchmerzlichſte Erregung, fühlt er ihre
Hand ſich in ſeine krampfen. Womit konnie er ſie ſo verletzen?
„Hede — Hede! Komm boch zu Dir!“
Tränenüberſtrömt weint ſie ihre Qual heraus: „Muß ich
mich verachten laſſen, weil ich nicht für Hungerlohn tippe, nicht
ſtumm und wehrlos Frechkeit des Brotherrn dulde — um das
arme nackte Leben? Darf mich einer Pöbel heißen, tvenn ich —
wenn ich morgen reich bin? Bin ich ehrlos, obwohl nich kein
Gericht der Welt noch ſtrafen konnte? Darf ich nicht liebhaben,
nicht glücklich machen, wenn ich den Mut hatte, zu wollen; nicht
das Leben beſcheiden und gottergeben hinnahm, wvie es kam?”
„Armes, armes Kind! Wohin verirrt ſich Dein krankes
Köpfchen?”
„Krank? — Ja: krank vor Sehnſucht nach Deinem Glück
Arm vor raſender Jagd nach Deiner Seelenruhe, toll vor (Blut
ſchreiend vor Entbehrung Deiner Liebkoſung, zermartert vom
eigenen Blut und hoffnungslos, hoffnungslos — denn Di
wirſ=
nie verſtehen, was ich aus Liebe aufs Spiel ſetzte. Mein Junge,
der iſt leicht ſtolz, der kein Serz hat.”
„Hede, liebe Gute. Ich weiß ja, Du biſt nicht ſo. Du biſt
mein gütiger Schutzengel, ſtehſt mir hoch über all der menſchlichen
Gemeinheit. Dich kann mir nichts zerſtören. Du biſt mein
Glück, Liebe, Ehre, alles. Dir kann ich vertrauen, mehr als mir.”
„Und — ſei nicht böſe, mein Liebſtes — kein Vorwurf iſt in
mir. Magſt Du nicht mein ſein?. Magſt mich nicht ganz Dein
eigen nennen? — Oh, wie gut hatten es in dieſen langen „ahren
die einſamen Frauen, die Witwen, die aus ihres Kindes Augen
der Blick des Geliebten gtüßte. Ich — ich war todallein,
grab=
allein.
Stürmiſcher reißt er ſie an ſich. Nun iſt Qual gleich Qual.
Hilflos bettelt er: „Rühr nicht darat, Kebe! Wie kann ich Dich
glücklich machen, ich, der arme Teufel
„Braucht es zum Glück Geld?
„Ach, was iſt Geld. Gehöre ich mir? Was brauchte ich .. .?
Ich wollte doch ſo gern .. ."
„Und ich habe gewollt. Ich ziinge das Schickſal. Als Tn
mir genommen warſt und ich um Dein Leben zitterte, wie war
ich unfähig, irgend etwas zu leiſten, irgend zu arbeiten. Hilflos
lag ich da. Bis mir eines Tages die Erleuchtung kam. Der
Jammer muß nicht ſein, wenn ich nur will.
Konnte ich dafür, daß ich arm war und armer Leute Kind,
daß Du der vornehme Herr? Was lag nicht auf meinem Leben
getürmt? Armut, Entſagung, Lohnarbeit, Demütigung ſelbſt in
der Liebe, Standesvorurteil, Adelsſtolz ..."
„Fühlteſt Du je von mir .. .?
„Von Dir nicht. Aber die Deinen hätten es mich fühlen
laſſen.
Wis war da nicht alles? Jugend ohne Hoffnung, Sorgen,
Not, Alter ohne Glück! Nie niemals Dein ſein können.
Sag das nicht.”
„Es war ſo. Lüg Dich nicht drüber weg. Was war erſt
aufgebaut ziviſchen uns an Mauern und Schranken.
Unüber=
ſteiglich.” — Heller lieber Gedanke: Lottchen komnit ihr in den
Sinn. Lottchen, das nun irgendwo mit allem treuherzigen
Aberglauben der Anhänglichkeit Daumen hält und will, will ——
wohl will. — „Dann aber kam die große Götierdämmerung
Eins ums andere brach nieder. Berg um Berg ſtürzte ein
Throne berſten, Kronen ſplittern. Am Schloßplatz knattern
Maſchinengewehre. Schweres Geſchütz, Minenwerfer — Krieg
und Kampf in Berlin.
Und dann war alles Alte aus. Die Armee aufgelbſt. Die
Garde — wen ſchützt ſie mehr? Offizierskorps? — Ja:
Reichs=
wehr. Adel? Gibt’s nich mehr, gilt nichts mehr. Da jubelte
es in mir: Joachim! Nun biſt
„Mein Elend — Dein Glück?‟
„Sagteſt Du nicht immer, bei mir ſei Dein Glück? War
N
das Lüge? Kannſt denn Du überhaupt lügen?
„Nein. Es war und iſt die Wahrheit.”
„Wie ſelig war ich, daß ich nicht kleinlaut geweſen. Jch ließ
nich nicht unterkriegen.
Eines Tages, lang vor dem famoſen Weltuntergang, war
Verzweiflung überſtark geweſen. All das, die ganze
Hoffnungs=
loſigkeit, warum das mir? War ich nicht gut, nicht brav, nicht
fleißig, nicht ehrlich geweſen? War mein Gewiſſen nicht rein?
Uind die Antwort? — Weil das Leben ſo iſt.
Gut. Wenn das Leben ſo gemein, ſo grauſant, ſo gnabelos,
ſo hart und ſo ſinnlos iſt, wenn die armſeligen Menſchen, ſich
dieſes Leben gefallen laſſen — ich nicht. Niemals!”
„Du hätteſt Dich aufgelehut?
Nun bangt ihr wieder. Schen, mit verhaltenem Schluchzen
fragt ſie: „Und wenn es mir nun gelungen wäre, das elende
Leben, die ganze feige Geſellſchafi, die dieſes Leben hinnimmt
und mißbraucht, ſvenn es mir geglückt wäre, all das
niederzü=
ringen; bös gegen böſe, falſch gegen falſch, rückſichtslos gegen
Härte, grauſam gegen Tücke, kurzum Zeitgenoſſe gegen
Zeitgenoſ=
ſen zu ſein — und ich hätte geſiegt, was dann?”
Ich kenne Dich nicht mehr ..
„Dann könnte ich Dich über, ſeidene Teppiche zu eiſernen
Kaſſen führen, Panzertüren aufſchließen und ins Unerſchöpfliche
greifen. Könnte Gold und Platin und Iuwelen und Wert
Werte ohne Zahl mit wühlenden Fäuſten faſſen und Dich mit
Reichtum überſchütten. Bloß die Hände aufhalten müßteſt Di.
Bis Du reich biſt, unermeßlich reich.”
Staunen ſtottert das Wort „reich” nach, ſieht die Geliebte
int ſchwindenden Dämmerlicht zittern vor Angſt und Erregung,
ſieht eine ungeahnte, unverſtandene Qual, hört Unfaßbares:
„Ja. Du durch mich. W8eil ich das Leben mit allen Waffen ſeiner
Schändlichkeit bezwang. Du — reich ſorgenfrei, glücklich —
Kalnſt Du iir’s bankens Hätteſt Du mich noch lieb?”
Er ſtarrt faſſungslos vor ſich hin: „Durch allen Schnintz
des Lebens genonnen? Das Leben, ſagſt Du, mit ſeiner
eige=
nen Schändlichkeit ſchlagen? Nein. Hede. Das kannſt Du —
Du kannſt das nicht. Du biſt gut. Ich könnte es nie
verwin=
den, Dich ſo zu wiſſen.
Du ſtehſt mir über aller menſchlichen Gemeinheit. Dich kann
mir nichts zerſtören. Du biſt mir Glück und Ehre und alles
Sag, daß das Wahnſinn war. Sag, daß ich Dir wieder
ber=
trauen darf.”
„Hebe mich nicht ſo hoch. Ich will bei Dir ſein. Will
Dein ſein.
„Das will auch ich und es wird ſein. Ganz beſtimmt wird
es ſein. Aber ehrlich derdient.”
Troſtloſe, tonloſe Frage: „Ehrlich. Was iſt ehrlich?”
„Die Hede, die mein iſt.”
„Und bin ich reich, ſo verachteſt Du mich?"
„So reich kannſt Du nicht ſein. Ich liebe Dich, denn an Dir
iſt keine Lüge.”
(Fortſetzung folgt.)
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*41702
ſtelle.
Niee
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d. Geſchäftsſt. (*41776
Tochter aus
guter Familie
ſucht ſich in nur beſtem
Hauſe, in allen
vor=
kommenden Hausarb.
zu vervollkommnen
Familien= und
Geſell=
ſchaftsanſchluß Beding.
Tochter im Hauſe
er=
wünſcht. Vergütung
wird gezahlt. Angeb.
unter O. 54 an die
Geſchäftsſt. (*41841s1
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welch.
Maſchinenſchrei=
ben u. Stenographier
kann, ſucht
Anfangs=
ſtelle aufBureau.
An=
gebote unter O. 58 a.
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ſucht tagsüber
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zveis irgendw.
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beſchäftigung an (St
Mk.), a. Beſorg. v.
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Ein=
kaſſ. uſw. Ang. O. 39
n. d. Geſchſt. (*41802
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Eiſenbau und
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Xulat, und Akkordweſ.
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Praktiker und Organi=
Fator, Abſolv. Technik.
gepr Schloſſermſt. ſucht
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Aus dem Inhalt:
Eine sensationelle Verhaftung. Das Treiben der
Falsch-
münzerbande. Ein teuflischer Plan. Ein Zwischenfall
im Auto. Eine Soirée ohne Licht. Die rätselhafte
Gräfn. Schwerwiegende Drohungen. Zn
Zuchthaus-
strafe verurteilt. Eine waghalsige Sensationsaufnahme.
Die Entführung im Luftballon. Im Schleppseil
ver-
fangen. Kino und Wirklichkeit. Der Ballon im Sturm.
Geglücktes Rettungswerk zwischen Himmel und Erde.
Im Kampf gegen die Verbrecher. Ein heimtückischer
Ueberfall. Das geplante Attentat. Der Sturz von der
Tenfelsbrücke. Der neue Angriff. Unter schwarzer
Maske. Ein Ritt ums Leben. In der Schlucht von
Moudron. Zwischen Tod und Leben. Der letzte Kampf.
Der Mädchenraub. In den Händen der Banditen. Der Weg
der Gerechtigkeit. Absturz u. Tod. Zur Strecke gebracht.
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Frau Kammersängerin Lauer-Kottlar v. d. Frankfurter
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. November 1921.
Nummer 296.
Darmſtädter Vereinigung aus
Elſaß=Lothringen Vertriebener.
Donnerstag, 10. November 1921
abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal
Mitgliederverſammlung.
Tagesordnung: Geſchäftliche Mitteilungen.
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Der Reiter ohne Kopf
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Die Todesfalle
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Rechts=
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Ober=
lehrerin (Herr Studienrat
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Rektor Schäfer),
Die Volksſchullehrerin (
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minarlehrerin Frl. Welſch),
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, deu 5. Nobember 1921.
Seite 9.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
w. Frankfurt a. M., 4. Nob. Heute fand ein offizieller Ve
leht nur in Deviſen und Notem ſtatt. Ausgehend von dieſem Markte, be
ſonders auf die ſtarke Steigerung des Dollaus, zeigte ſich trotz des
Ver=
lotes des Börſenvorſtandes, das mit Vorſicht gehandelt wird. Sehr feſte
Kurſe hörte man wieder fün chemiſche Aktien, von denen Scheideanſtalt
beſonders geſucht blieben. Griesheim Farbwerfe Höchſt, überhaupt
b=
vorzugte Spezialwerte lagen weſentlich höher. Nege Nachfrage war
Benz=Motoren. Deutſche Petroleum, Türkenwerte ſtellten, ſich höhe
Montanpapiere lagen ruhiger, doch nannte man auch hier erhöhte Kur
Geſuchter erſchienem Julius Sichel und vereinzelte Elektrizitätspapiere.
(n Polennoten war ziemlich reger Verkehr bei ſchwankenden Preiſen,
8.75—9,35—9,00.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 4. Nov.
Geld / Brief Geld / Brief J
e Nff
Geld Brief Duu
Gel K50.
Briet Untw. Brüff 508.40 MSII.K0 NISSS30TDL.70 Nor 7.10‟ Holland .. 7o9230 R107 10 9186 8 Schw Hach —. ndon SAS 817.90 929,10
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A. Prag.... 195.80 19620 499 240. 20.
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* Frankfurt a. M., 4. Nob. Deviſenkurſe. Wechſel auf
Belgien 1660, Wechſel auf Holland 8000, Wechſel auf London 902½,
Vechſel auf Paris 1700, Wechſel auf Neu=York 227.
De=
enz: Infolge von Gewinnſicherungen geſtaltete ſich im
Saufe der Abendſtundem die Tendenz ſchwächer. Deviſe Neu=York, welt
bis 236 geſtiegen waren, gaben bis 227 nach; auch ſonſt war Ab
G=
neigung vorherrſchend, immerhin bleibt die Stimmung recht unſicher.
Polennoten 8,75—9,10—9,00.
Der Wert der Mark im Auslaud.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 4. November in Zürich 2,35½
vor dem Kriege 125,40) Franten, im Amſterdam 1,25 (59,20) Gulden,
Kopenhagen 2,40 (88,80) Kronen, in Stockholm 200 (88,80)
ſonen, in Neu=York 0,43½, 0,4334 (23,80) Dollar.
Berliner Börſe.
Berlin 4. Nob. (Wolff.) Die hataſtrophale Steigerung der De=
„iſenpreiſe macht im Produktenverkehr jedes regelmäßige Ge
ckäft und jede Schätzung des wirklichen Wertes der Waren beinahe
un=
nöglich. Die Einfuhrfirmen halten ſich davon zurück, die für ihr
Ge=
chäft unter regelmäßigen Verhältniſſen notwendigen Vorräten einzu=
Aufen. Die Mühlen bleiben weiter bei ihrem ſtarken Mehlabſatz
Käu=
e”, doch ſind die Forderungen teilweiſe ſo hoch geſteigert worden, daß
g3 Geſchäft weder in Weizen noch in Roggen einen größeren Umfang
unwimmt. Auch bei Gerſte und Hafer hörte man zeitweiſe nur
Schätzun=
er des Marktwertes, umd von Abſchlüſſew war nicht viel die Rede. In
Nafs iſt der Bedarf bei der gegenwärtigen Preislage eingeſchränkt
wor=
er, dagegen verhalfen dieſem Artikel neben der Debiſenhauſſe
verſchie=
aue Zwangskäufe zu einer weiteven Preisſteigerung. Bei Oelſaaten
irdern trotz der lebhaften Nachfrage die hohen Forderungen größere
(bſchlüſſe. Speiſeerbſen waren üiberwiegend nur in geringwertige
duralitäten angeboten, aber zu Preiſen, wie man ſie bisher für gute
ſictovigerbſen zahlte. Alle andeuem Futterartikel und Kleie ſind viel
be=
ehrt, aber wenig zu handeln geweſen.
Neu=York, 3. Nov. (Wolff.) Der Markſturz ſetzte ſich heute
ort. Bei Eröffnung war der Kurs 0,48½ bezw. 0,4834, um 10.30 Uhr
47½ beziu. 0,473‟ Der Schlußkurs wurde auf 0,47 feſtgeſetzt. Die
öchſte Notiz ſtellte ſich auf 0.49, die niedrigſte auf 0,47. An der
Nach=
örſe wurde die Mark mit 0,47½ bezw. 0,/4734 gehandelt.
Berlin, 4. Nob. (Wolff.) Die durch den kataſtrophalen
Mark=
funz bewirkte, ſcharfe Steigerung der Auslandsdeviſen
nachte heute weiter weſentliche Fortſchritte. Gegenüber dem dringenden
ſedarf, der ſich für die Induſtrie zur Begleichung der Einfuhr der
ötigenn ausländiſchen Rohſtoffe und auch ſonſt in verſtärktem Maße
gel=
end zmacht, verhalten ſich die Abgeber äzußerſt zurückhaltend, da übrigens
uch ihr Beſtand an ausländiſchem Debiſen nach allem, was man hört,
ſicht beſonders groß iſt. Im Freiverkehr gingen daher nur kleine Be=
träge um und bei der amtlichen Kursfeſtſetzung wurden zumeiſt nur,
ſo=
weit ſich bis zur Abfaſſung dieſes Berichtes überſehen läßt, 25 Prozent,
für die Nordiſchen 50 Prozent zugeteilt.
Um 10 Uhr notierten Holland
ungefähr 7650, London 870, Neu=York 2.
3, um 11 Uhr 7850, 895, 228,
und um 12 Uhr 8000, 945, 240. Die Deviſenhauſſe verfehlte matürlich
ihre ſtark befeſtigende Wirkung auf die Effektenkurſe nicht, die für die
bekannten führenden Papiene im Verkehr von Bureau zu Bureau
weſent=
lich höher genannt wurden.
Berliner Leberbörſentag vom 3. November.
B. Die Nachfrage iſt für alle Sorten Häute und Felle unverändert
ſtark. Die Eigmer verſuchen höhene Preiſe zu erzielen. Dasſelbe gilt
vom Ledermarkt. Gs gübt kaum eine Art von Leder, für die nicht tvotz
des außerordentlich hohen Preisſtandes Käufer vorhanden ſind.
Schuhwaren hat der Andrang der Käufer im Kleinhandel vielfach
bedenk=
liche Formen angenommen. Trotz der hohen Preiſe wird in Befürchtung
einer ſtarken weiteren Preisſteigerung Schuhzeug gehamſtert. Die
Ent=
wickelung übt natürlich ihre Wirkung auch auf den Großhandel und
In=
duſtrie aus. Im Großverkauf wird jedoch allgemein, über ſchleppende
Zahlungsweiſe Klage geführt.
Die Viehmärkte im Oktober.
B. Im Monat Oktober war der Auftrieb von Schlachtvieh aller
Gat=
tungen zu den Hauptviehmärkten gegenüßer dem Monat September
er=
heblich höher, und trotz erhöhter Zufuhrem haben die Preiſe durchweg
weiter angezogen und trotzdem ſich die Preiſe ſchon im Monat
Septem=
ber ſcharf nach oben bewegten. Die Preiſe zogen im Oktober bei
Rin=
dern um 50—100 Mk., bei Kälbern um 50—200 Mk., bei Schafen um
50 Mk. bezw. blieben auf einigen Märkten unverändert, und bei
Schwei=
nen um 50—200 Mk. für 100 Pfg. Lebendgewicht an. Auf dem
nach=
ſtehenden Märkten notierten für 100 Pfund Lebendgewicht in Mark:
Berlin, September:
Oktober:
Chemnitz, Sept.:
Oktober
Zwickau, Se
Oktober:
Magdeburg, Sept.:
Oktober
Eſſen,
September:
Oktober
Hannover, Sept.:
Oktober:
Rider
200—8(
200—850
200—800
250—900
300—820
300—900
250—80
250—800
350—950
400—975
50—850
300—850
Kälber
450—1250
450—1300
550—1000
650—1000
500—970
600—900
300—300
350—1000
400—1200
600—1250
400—900
600—1100
Sit
200—675
200—675
200—700
—700
W—iso
300—750
300—650
300—650
300—650
300—700
200—650
200—650
Schweine
900—1500
1000—1550
1100—1525
1200—1650
1100—1650
1300—1700
800—1500
1000—1600
1000—1450
1000—1550
1000—1450
1000—1450
b. Berliner Viehmarkt vom 2. November. Amtlicher
Bericht. Auftrieb: 1767 Rinder, 1575 Kälber, 4592 Schafe, 5069 Schweine,
286 Ziegen, 109 Schweine aus dem Memelgebiet, 110 Bakonier, 19
Li=
tauer. Preiſe: Ochſen 400—850 Mk., Bullen 525—800 Mk., Kühe 300
bis 800 Mk., Kälber 500—1350 Mk., Schafe 250—675 Mk. Schweine
1100—1600 Mk. Handel bei Rindern und Kälbern glatt,
Bei Schafen
fette Ware geſucht, ſonſt ruhig. Bei Schweinen glatt, ſchwere fette
Schweine, auch Sauen, ſehr geſucht.
Frankfurter Viehmarkt.
fpd. Frankfurta. M., 3. Nov. Bei flottem Handel wurden heute
die Schafe und Kälber ausvertauft, bei Schweinen verblieb bei
lang=
ſamem Geſchäft Ueberſtand. Aufgetrieben waren: 19 Ochſen, 4 Bullen,
60 Färſen und Kühe, 724 Kälber, 1167 Schafe und 464 Schweine. Es
wurden bezahlt für einen Zentner Lebendgewicht: Kälber, feinſte
Maſt=
kälber 950 —1050 Mk., mittlere und geringere Tiere 700—900 Mk.;
Schafe 350—600 Mk.; Schweine vollfleiſchige unter 80 Kg. 1100—1300
Mk., von 80—100 Kg. 1350—1450 Mk., über 100 Kg. 1350—1500 Mk.
b. Berliner Fetrmarkt bom 2. November. Butter;
Die Zufuhren friſcher Butter waren in der letztem Zeit reichlicher. Da
der Konſum infolge der hohen Preiſe ſehr nachgelaſſen hat, gingen die
Preiſe etwas zurück. Die heutigen Notierungen ſind: Einſtandspreis
per Pfund inkl. Faß frei Berlin Ia. Qualität 36—37,50 Mark, IIa,
Qualität 31—33 Mark, abfallende 25—29 Mark. Margarine: Das Ge
ſchäft iſt infolge der letzten Preiserhöhung ſtill. Schmalz: Die
Stei=
gerung der Preiſe hat ſich im Zuſammenhang mit der Bewegung des
Deviſenmarktes fortgeſetzt. Die amerikaniſchen Forderungen blieben bei
feſter Tendenz unverändert. Die Kaufluſt war trotz der Erhöhung der
Preiſe ziemlich lebhaft. Die heutigen Notierungen ſind: Choice Weſtern
Steam 25,50 Mk.. Pure Lard 27 Mk., Berliner Bratenſchmalz 27 Mk.
Speck: Lebhafte Nachfrage bei ſteigenden Preiſen. Geſalzener
Rücken=
ſpeck notiert 23—24 Mk., je nach Stärke.
b. Vom Gewürzmarkt. Die Nachfrage iſt nicht mehr ſo
leb=
haft, jedoch ſind die Preiſe weiter ſteigend. Es notierten ab Lager
Hambung in regulären Mengen für 1 Pfund verzollt: Pfeffer, ſchwarz,
weiß, gemahlen 28 Mk. Vanille Bourbon 260 Mk. do. Tahiti 185 Mk.,
Zanzibar=Nelken 61 Mk. do. gemahlen 65 Mk., Kümmel, deutſcher 6,50
ganz 15 Mk., do. weiß 25—26 Mk., do. ſchwarz, gemahlen 16,50 Mk., do.
Mk., holländiſcher 7 Mk.
w. Frankfurt a. M., 4. Nov. In der nächſten Woche finden
Börſenverſammlungen, der Vertpapierbörſe nur
am Montag, den 7., und am Donnerstag, den 10. November 1921, ſtatt.
Deviſſen und Noten werden an den übrigen Werkdagen wie bisher notiert,
Die 37. Mitteldeutſche Häuteauktion findet am
8. November in Leipzig ſtatt. Zur Verſteigerung kommen 26 245
Groß=
viehhäute, 468 Roßhäute, 32 054 Kalbfelle und 25 776 Schaffelle.
wd. Differenzen zwiſchen der Ufa und der
Natio=
nal=Film=Geſ. Zu der Verlautbarung, daß die Verhandlungen
zwiſchen der Ufa und der National=Film=Geſ. abgebrochen ſeien, wird
mitgeteilt, daß ein Teil der Aktionäue der National=Film=Geſ. das
Um=
tauſchverhältnis, das dem Ufa=Angebot zugrunde liegt, nicht akzeptieren
will. Die National=Film=Geſ. iſt deshalb nicht in der Lage, wie die Ufa
die notwendige Dreiviertel=Majorität, für die Fuſion zu garantieren,
Die Verhandlungen werden jedoch fortgeführt und man rechnet mit einer
Ginigung auf dem Wege des Kompromiß.
G. Wohlmuth u. Co. A.=G., Fabriken elektro=galvaniſcher
Apparate, Furwwangen (Gbadiſcher Schwarzwald). Das am 30. Juni ds.
Js. abgelaufene Geſchäftsjahr der ſeit 1. Juli 1920 in eine A.=G.
umge=
wandelten Firma, hat die bei der Gründung der A.=G. geſetzten
Erwar=
tungen auf eine günſtige Weiterenuwickellung des Unternehmens in vollem
Umfange erfüll
der vorgeſehene Umſatz konnte trotz mancher
Schwierig=
keiten reſtlos erreicht werden. Er wurde hauptſächlich im Inlande erzielt.
In der am 8. Oktober ſtattgefundenen Generalverſammlung wurde
be=
ſchloſſen, das Aktienkapital von 2,5 auf 4 Millionen zu erhöhen. Bei der
Kapitalserhöhung fließt der Geſellſchaft ein Agio von 500 000 Mark zu.
Zur Verteilung gelangt eine Dividende von 15 Prozent. Im neuen
Ge=
ſchäftsjahr iſt eine weſentliche Steigerung des Umſatzes durch
Auslands=
verkäufe eingetreten, ſodaß die Ausſichten für das zweite Geſchäftsjahr
als günſtig bezeichnet werdem dürften.
wd. Rückkauf engliſcher Schuldverſchreibungen.
Aus Neu=York wird gemeldet, daß die engliſche Regierung zwiſchen 51
und 52 Millionem Dollar 5½prozentige Schuldverſchreibungen
zurück=
kaufte, wodurch die Rückzahlung einer 300 Millionen Dollaranleihe, die
England im Jahre 1916 auf dem Neu=Yorker Markt ausgenommen hat,
erfolgt.
w. London, 3. Nov. Reuter meldet aus Neu=York: Die
Aktio=
näre der Union Oil Company von Delaware werden hies am 17.
No=
vember eine Verſammlung abhalten, um über die Verſchmelzung mit
der Royal Dutch Shell Transport Trading Co. Beſchluß zu faſſen. Es
verlautet, daß die genaueren Bedingungen der Verſchmelzung von
Be=
richten, die man aus dem Auslande erwartet, abhängen werden. Wenn
dieſelbe aber zuſtande kommt, ſo werden ausländiſche Intereſſenten 72
Prozent des Kapitals der neuen Geſellfchaft in Händen haben. Der
Reſt wird den Aktionären der Union Oil Company verbleiben.
Kopenhagen, 2. Nov. (Wolff.) Nach däniſchem
Zeitungsmel=
dungen ſind die deutſchen Zollbehörden in Warnemünde
angewieſen, an der deutſch=däniſchen Grenze Schleswigs die
Zollunter=
ſuchungen von Reiſenden, die Deutſchland verlaſſen, zu verſchärfen. Nur
Waren, die von der Außenhandelsſtelle für die Ausfuhr freigegeben
wur=
den, ſind zur Ausfuhr zugelaſſen. Infolge dieſer neuen Beſtimmung
ſind bereits bedeutende Warenmengen an der Grenze beſchlagnahmt
worden.
Kopenhagen, 4. Nov. (Wolff.) Der Diskontſatz der
Nationalbank ſoll vom 3. November ab von 6 auf 5½ Prozent
hevabgeſetzt werden.
Aus den Amtsverkündigungen des
Tteisamts Darmſtadt und den
Bekannt=
nachungen des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchwarzſeidene Halsrüſche,
graues Korbdeckchen mit blauer Einfaſſung,
Paar neue, ſchwarze Damenſtrümpfe. Ein
auer Turnſchuh, 1 gold. Zwicker, 8
Küchen=
lndtücher und 2 Gläſertücher. 1 mittelgroß.
ſchlüſſel an einem Ring. 1 bräunliches
Da=
renjackett. 1 Schlauch von einer Radfahrer=
Uftpumpe. 1 goldenes Halske tchen mit
Fili=
can=Anhänger. 1 Roſenkranz mit blauen
kerlen. 1 grauer Handkoffer, 1 gr. Schlüſſel.
1 ſilbernes
gelbledernes, Zigarettenetui.
falskettchen. 1 Lotterielos, 1 Buch aus der
ſtädt. Leſehalle. Eine Anzahl
Lebensmittel=
lrten. — Zugelaufeu: 1 junge, ſchwarze
(atze mit grauen Abzeichen. 1 junger,
ſchwar=
er Schäferhund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt, in den
ſpotheken Darmſtadts: Es verſehen den
konntagsdienſt und in der Woche vom 5. Nov.
1s einſchließlich den 12. Nov. den Nachtdienſt
te Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9,
(inhorn=Apotheke, Lirchſtraße 10½.
(n unſer Handelsregiſter, Abteilung A,
wur=
den bei den nachfolgenden Firmen die da=
(12175
ei vermerkten Einträge vollzogen:
Am 28. Oktober 1921:
ſethur Guthmann in Darmſtadt:
Kaufmann Iſrgel Feldhuhn in Darmſtadt
in das Geſchäft als perſönlich haftender
ſeſellſchafter eingetreten.
Die offene Handelsgeſellſchaft hat am
Oktober 1921 begonnen.
Die Firma iſt geändert in Guthmann E
telohuhn.
Die Ehefrau des Arthur Guthmann, Guſti
borene Feldhuhn in Darmſtadt, iſt zur
Pro=
riſtin beſtellt.
Am 31. Oktober 1921:
Meher & Hartlaub in Darmſtadt:
Kaufmann Wilhelm Calgan in
Eber=
ſtadt b. D. iſt zum Geſamtprokuriſten
be=
ſtellt derart, daß er in Gemeinſchaft mit
einem weiteren Geſamtprokuriſten zur
Zeich=
nung der Firma berechtigt iſt.
Ludwig Heyl Sohn in Darmſtadt:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Kaufmann
Alfred Hammer in Darmſtadt übergegangen.
Die Firma iſt geändert in Alfred
Ham=
mer, vorm. Ludwig Heyzl Sohn.
Die nachfolgende Firmen wurden gelöſcht:
Heinrich C. Aulenbacher in Darmſtadt am
28. Oktober 1921.
Aalfred Hammer in Darmſtadt am 31.
Ok=
tober 1921.
Foſeph Nachum in Darmſtadt am gleichen
Tage.
Dariſtadt, den 1. November 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Holz=u. Laubverſteigerung Nr. 1.
Im Anſchluß an die Verſteigerung des
Laubs aus den Waldungen der Stadt
Darm=
ſtadt wird am
Montag, den 7. Nov. 1921, vormitt. 10 Uhr
in der Wirtſchaft Heiligkreuz das Laub von
Wegen und Schneiſen der Förſterei Gehaborn,
Diſtrikt Harras, in 18 Loſen öffentlich
ver=
ſteigert.
Ferner kommen zur Verſteigerung:
Nutzholz:
Kiefer: 30 Stämme IV. Klaſſe — 18,21 fm
24 Stämme V. Klaſſe — 9,02 tm
149 Stück Grubenholz — 9,70 fm
90 Derbſtangenl I. Klaſſe— 2,82fm
105 Reisſtangen I. Klaſſe — 1,47 Im
14 rm Nutzſcheiterſrund)
Fichte: 3 Derbſtangen I. Klaſſe— 0,13 fm
Brennholz:
Kiefer: 13 rm Scheiter
46 rm Knüppel
24 rm Knüppelreiſig
31 rm Stöcke.
Darmſtadt den 4 Nobember 1921.
Heſſiſche Oberförſterei Darmſtadt
J. V.: Burk.
st12190)
T
gahrplananderung der Dampffrraßendahn
Griesheim—Arheilgen ab 7. November 1921.
Fahrplan Griesheim-Darmſtadt.
1W
11
13
1aW 3a
7a 9a 11a 13a
6us 770 114 J 400 W 600 Griesheim .. 722 832 1233 217 43 5ii 662 64 727 1152 17 4er Hor 627 . . Schießhaus.. 7us 81s 1223 2:0 445 5"0 645 64* 741 1188 141 4u 511 6uu Waldfriedhof 711 811 208 441 538 641 660 745 300 41 515 6uk Hauptbahnhof For 807 Sur 2o= 4u 523 6** 754 „071. 162 4u 522 623 V.. . Schloß ... 700 800 1210 1es 4io 525 Fahrplan Arheilgen—Darmſtadt. 2W 4 6 10 12 14 2aW 4a 6a 8a 10a 12a 14a 6es 770 1148 170 La 5o0 6os Arheilgen .. 774 8:0 1250 2ie 450 543 652 642 726 1150 4os 5os 61e Chem. Fabr. 2 730 8 1238 2i0 445 540 64 658 760 1205 4z0 530 625 V Luiſenplatz.. 708 810 1210 188 to 525 622
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Ver=
tögen der Vereinigten Mitteldeutſchen
Zi=
arsenfabriken, G. m. b. H. zu Darmſtadt,
zuir Abnahme der Schlußrechnung des
Ver=
ſolrers, zur Erhebung von Einwendungen
agen das Schlußverzeichnis der bei der
Ver=
tlung zu berückſichtigenden Forderungen
ſo=
e zur Anhörung der Gläubiger über die
ſiſtattung der Auslagen und die Gewährung
ener Vergütung an die Mitglieder des
Gläu=
gerausſchuſſes — der Schlußtermin auf
Dienstag, den 29. November 1921,
vorm. 10½ Uhr,
um mer Nr. 201, vor dem Amtsgericht 1
(12176
ſeiſelbſt beſtimmt.
Darmſtadt, den 2. November 1921,
Heſſiſches Amtsgericht I.
Laub= und
Deckreiſigver=
ſteigerung Nr. 1.
Stadtwald
Montag, 7. November, vormitt. 9 Uhr
werden im „Heiligkreuz” das Laub von Wegen
und Schneiſen der Forſtwarteien Heiligkreuz
und Beſſunger Laubwald (65 Loſe), ſowvie
ca, 1000 Wellen Fichtendeckreiſig verſteigert.
Darmſtadt, den 4. November 1921.
Oberförſterei Darmſtadt
J. V.: Burk.
stteig1)
Montag, den 14. Nobember 1921, 9 uhr
vormittags beginnend, werden in Darmſtadt
(Wirtſchaft,„HeiligesKreuz” ausRothſuhl VIII.
5 (Förſterei Faſanerie) verſteigert:
Stämme, Eichen 2 1. 3,07, 2 II, 2,29,
1 III. 0,95, 2 IV. 0,89 Im; Buchen 1 I.
1,26 Im: Nutzſcheiter rm: 4 Eichen
Scheiterrm: 97 Buchen, 5 Hainbuchen,
61 Eichen; Knüppel rm: 40 Buchen,
5 Hainbuchen, 22 Eichen; Stöcke rm:
54 Buchen, 29 Eichen.
Nähere Auskunft ert, Herr Förſter Schmidt,
Forſthaus Faſanerie.
Darmſtadt, den 4. November 1921.
Heſſ. Oberförſterei Kranichſtein
pan der Hoop,
12192)
Verkauf eines Faſelebers.
Ein zur Zucht untauglicher Faſeleber ſoll
ſeitens der Gemeinde Eberſtadt b. D. im
öf=
fentlichen Submiſſionswege veräußert werden.
Angebote auf das Pfund Lebend=Gewicht
wolle man bis ſpäteſtens Mittwoch, den
9. November d. J., nachmittags 3 uhr, an
die Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt einreichen.
Nähere Auskunft erteilt, Faſelwärter Kölſch,
(12165
Eberſtadt, Odenwaldſtraße 19.
Eberſtadt, den 2. November 1921.
geſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
vertilgen
In 1 Stunde Sie unter Garantie
Kopf=, Filz=67ä rut Niſſ.), Wanz,
Flöge bei Menſch. u.
u. Kleider=EdA/e Tier. Kampolda, p.
g. M. Wund. unſch. Verk nur: Gustav Kanzler,
Darmstadt, Schulſtr. 12, Peter Pkeicker,
Bensheim, am Bahnhof (Poſtverſ.) (8914a
Nächſten Montag, 7. Nov. ds. Js.,
von vormittags 9 Uhr ab
Ludwigsplatz 8 (Böttinger).
Es kommen zum Ausgebot u. a.:
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Roßhaar=
matratze und Oberbett, 1 altertüml.
Echſchrank, 1 großer Faſſetteſpiegel,
1 Nähmaſchine, 1 pol. Nachltiſch mit
Marmor, 1 Vorratsſchränkchen, 1
Kanapee, 1 Kinderbettſtelle, 1
Servier=
tiſch, Servierbretter, Eckbretter, 1
Wand=
brett, verſch. Bilder, 1 Tellerwage, eine
Anzahl Wein= und Biergläſer, Meſſer,
Gabeln, 16 Teller, Glasteller, Fleiſch=
und Gemüſeplatten, Suppenſchüſſel,
Kaffee= u. Milchkannen, Taſſen,
Stein=
guitöpfe, Einmachgläſer, Holzgeſchirre
verſch. Bräter, mehrere Waſchkörbe,
1 Waſchſeil, Klammern, Vorhänge
12 Bände Schiller, 5 Bände Goethe,
1 Band Leſſing, 2 große
Linoleum=
teppiche, 1desgl. Läufer, 1 gut.
Gas=
herd, 1 Bronce=Standuhr, 1 groß.
Axminſter=Teppich (. m), 1 verſilb.
Tafelaufſatz, 1 Granatbroſche.
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F. Engelhardt,
Ahaſtr. 24. (741847
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. November 1921.
Nummer 296.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag, den 5. November 1921,
Stiftskirche: Abends 8 Uhr: Beichte.
24, Sonntag nach Trinitatis, den 6. November 1921,
Reformationsfeſt.
Kollekte für den heſſiſchen Hauptverein der Guſtav=Adolf=Stiftung.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahls.
Pfarrer Lautenſchläger. — Um 11½ Uhr
Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 6 Uhr;
Superintendent D. Flöring. — Die Stadtkirche iſt wochentags von
9 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Heß. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger,
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahl. Pfarrer Zimmermann. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Zimmermann. — Mittwoch, den 9. Nov.,
abends 8 Uhr, in dem Konfirmandenſaal (neben der Schloßkirche);
Bibelſtunde. Pfarrer Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß.
Gemeindehaus, (Kiesſtraße 17): Nachm. 2 Uhr:
Taubſtummen=
gottesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer Kleberger.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarraſſiſtent Delp. Feier des
heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von ½10 Uhr an in
der Sakriſtei. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk.
Pfarrer D. Waitz. — Abends 6 Uhr: Pfarrer Beringer. —
Mitt=
woch, den 9. Nov., abends 8 Uhr im Martinsſtift: Bibelſtunde,
Pfarr=
aſſiſtent Lohfink.
Fohanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Goethe. — Abends
5½ Uhr: Pfarrer Marx. In beiden Gottesdienſten Feier des heil.
Abendmahls mit Vorbereitung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt
— Mittwoch, den 9. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeinde
haus. Pfarrer Goethe.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Feſtgottes=
dienſt mit Feier des heiligen Abendmahls, Anmeldung von ½10 Uhr
an in der Sakriſtei, Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Nachm. 2 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Abends 6 Uhr:
Abengottesdienſt mit Feier des heil, Abendmahls, Pfarrer Wagner,
Anmeldung von ½6 Uhr an in der Sakriſtei.
Panluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert. Feier des heil. Abendmahls mit Beichte. Anmeldung von
½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Rückert. — Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent Stroh. Feier
des heil. Abendmahls mit Beichte. Anmeldung von ½6 Uhr an in
der Sakriſtei. — Mittwoch, den 9. Nov., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
im Gemeindeſaal. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil. Abend
mahl. Pfarrer Hickel. — Um 113 Uhr: Kindergottesdienſt. —
Don=
nerstag, den 10. Nov., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſationsverſammlung.
Montag bis Freitag, jeden Nachmittag 4 Uhr: Bibelſtunde von Pfr.
Burmeiſter. — Montag bis Samstag, abends 8½ Uhr:
Evangeli=
ationsvorträge. — Jugendbundverſammlungen: Sonntag,
nachm. 4½ Uhr: Bibelbetrachtung für Jungfrauen. — Von Sonntag
bis Samstag, je abends 8½ Uhr: Teilnahme an der Evangeliſation
der Stadtmiſſion von Pfarrer Burmeiſter aus Rod am Berg.
Ehriſtlicher Verein junger Männer. Vereinslokal: Infanterie=
Kaſerne, Alexanderſtraße 22 (im Hof links, Erdgeſchoß). Dienstag,
abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde. — Freitag, abends 8½ Uhr
Bibelbeſprechſtunde der Jugendabteilung.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr. 36. Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Poſaunenchor Darmſtadt. Sonntag, vorm, ¼10 Uhr:
Johannes=
kirche (Reformations=Feſtgottesdienſt).
Ehriſtliche Berſammlung (Baldſtr. 18): Sonntag, den 6. Nov.,
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 41 Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. — Mittwoch, den 9. Nov., abends 8½ Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Freitag, den 11. Nov., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
6. Nov., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Prediger Hermann. —
Um
1 Uhr: Sonntagsſchule, — Abends 8 Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Donnerstag, den 10. Nov., abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
vorm. ½10 Uhr: Gebetsſtunde. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule.
Nachm. 3 Uhr: Glaubensverſammlung. — Dienstag, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heil, der letzt, Tage (
Heidelberger=
ſtr. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 6. Nob., vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. — Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, 9. Nov.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Eintritt frei. Freunde willkommen
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
conntag, den 6. Nob., vorm. 9½ Uhr: Bibelſtunde, — Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt Pred. Winhold,
Mittwoch, den 9. Nov., abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26);
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr:
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt. K. Kunde; Prediger,
Katholiſche Gemeinden.
25. Sonntag nach Pfingſten, den 6. November 1921.
St. Tndwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhrz
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte,
— Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit
Predigt. — Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt und Kommunion
des Männerapoſtulates. — Um ½11 Uhr: Verſammlung. — Um
9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Singmeſſe mit
Pre=
digt. — Nachm. 3 Uhr: Roſenkranz=Bruderſchaftsandacht mit
Pre=
digt und Prozeſſion. — Von Montag bis Mittwoch, abends ½7 Uhr:
Armenſeelenandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag; borm. 6½ Uhr
Heil. Meſſe. — Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht,
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe,
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 und abends 8 Uhr=
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt,
Um
— Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 2 Uhr:
Aller=
ſeelenandacht; darauf Sodalität mit Vortrag,
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt,
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Kollekte für unſeren Kirchenbau.
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil, Beichte. — Um
Uhr: Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Amt mit Predigt. — Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. um ½3 Uhr: Herz=Jeſu=Andacht.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag nachm. 4 Uhr und abends 7 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um
10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachmittags ½2 Uhr:
Chriſten=
ehre. — Um 2 Uhr: Andacht. — Werktags iſt der Gottesdienſt ¼8 Uhr.
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelegen=
— Um ½8 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. ½2
Uhr=
heit
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, dorm, 7 Uhr;
Heil. Meſſe und Predigt,
Wohnungs=Anzeiger
und
Immobilien=Markt
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Sofort (im Tauſch)
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