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monatlich 4,75 M. u. 1.00 M Abtragegebühr, durch
die Agenturen 5.75 M. frei Haus, durch die Poſt
bezogen 5.50 M. Einzelnummer 25 Pf. Beſtellungen
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(Fernſprecher 1, 2390 u.2891), die Agenturen u. alle
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufrahmevon
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zeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
des Bezugspreiſes, Beſtellungen und Abbeſtellungen
aurch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
Nummer 294
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Donnerstag, den 3. November 1921
Anzeigenpreis:
29 mm breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
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nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 2, die
Agenturen U.Anzeigenerpeditionen. Im Falle höherer
Gewaltwie Krieg Auffuhr. Sreiſt un elſcht iede
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konhurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Einzelnummer 25 Pfg.
Rechtfertigung eines Toten.
Der fünfte Kanzler, der noch das Friedensglück des
Bismarckſchen Deutſchlands in hellſtem Lichte ſah und es in
einem unſeligen Kriege zu Grabe trug, ſpricht jetzt noch einmal
als Toter zu den Deutſchen. Eine Rechtfertigung und Anklage
iſt es zugleich. Was der lebende Kanzler dem deutſchen Volke
zu ſagen ſich gedrängt gefühlt hatte, das hat jetzt der tote
voll=
endet. Der zweite Band ſeiner „Betrachtungen zum
Weltkrieg” iſt jetzt erſchienen. Neues bietet er nicht. Es iſt
von prominenten Perſönlichkeiten ſchon viel, beinahe allzuviel
über den Weltkrieg, an dem ſie mehr oder weniger mit teil hatten.
geſchrieben worden. Alle dieſe Dokumente ſind
begreiflicherweiſ=
ſubjektiver Art und werden von den ſpäteren Geſchichtsſchreibern
mit Skeptzismus behandelt werden. Bethmann Hollweg iſt
durch und durch Ehrenmann. Das können ihm ſelbſt ſeine Feinde
nicht abſprechen. So ſehr er aber ſich auch ehrlich objektiver
Dar=
ſtellung befleißigen will, ſo fehlt ihm doch, wie einſt ſeiner
gan=
zen politiſchen Führung, die ſelbſtloſe Charakterfeſtigkeit.
Man=
ches im zweiten Bande ſeiner „Betrachtungen” läßt das zutage
treten. Wenn er z. B. von ſich den Vorwurf abiehnt, an der
Zurückhaltung der Flotte ſchuld zu ſein, ſo mag er beim
Schrei=
ben das wohl ſelbſt geglaubt haben, indeſſen wird er von dem
amtlichen Bericht des Admiralſtabes über den Seekrieg gerade
hier einer großen Selbſtäuſchung überführt. Bethmanns Politik
ſcheiterte an ſeinem Englaud=Glauben. Dieſer unbelehrbare
Glaube ging ſogar ſoweit, daß er das Entkommen der Goeben”
im Auguſt 1914 als einen wohlüberlegten engliſchen Schachzug
zugunſten Deutſchlands deutete.
In dem zweiten Band ſeiner „Betrachtungen” mutet vor
allem wohltuend an, daß er der Opferfreudigkeit des deutſchen
Volkes und der Tapferkeit der deutſchen Truppen ein hohes Lied
ſingt. Auch daß er nach wie vor in echt deutſcher
Dienſtmanns=
treue ſeinen Schild weiter vor ſeinen kaiſerlichen Herrn hält,
be=
rührt höchſt ſympathiſch. Weniger ſympathiſch dagegen berühren
ſeine Angriffe auf die Heeresleitung, wobei nicht geſagt ſein ſoll,
daß manche Anklage unberechtigt ſei. Er erkennt die
Feldherrn=
leiſtungen Hindenburgs und Ludendorffs an, beklagt ſich aber
über die militäriſche Machtherrſchaft, die jedwedes Recht und
Selbſtärdigkeit der leitenden Staatsmänner in Feſſeln hielt.
Wenn er aber den Satz aufſtellt, daß während ſeiner ganzen
Amtstätigkeit nie eine Art von Kriegsrat abgehalten worden ſei,
ſo wird er auch hier vor der geſchichtlichen Kriüik einſt nicht
be=
ſtehen können. Wenn dies wirklich der Fall geweſen ſein ſollte,
dann liegt die Schuld an dem „Kanzler”, dem feit 1911 doch die
Lage Deutſchlands mehr als genug bekannt ſein mußte. Ein
Bismarck hätte ſich nie und nimmer das Recht nehmen laſſen,
mit den militäriſchen Stellen in engſter Fühlung zu bleiben und
von ihnen Auskunft und Rat zu fordern. Hätte der fünfte
Kauz=
ler das getan, dann würde die Vorbereitung für einen
kommen=
dem Krieg eine viel zielbewußtere und ſachgemäßere geweſen ſein.
So aber wälzt er alles nachträglich auf die Heeresleitung, die —
und darüber kommen auch ihre Gegner nicht hinweg — ihrerſeits
ihre Pflicht während des Krieges in glänzendſter Weiſe getan hat.
Auch in ſeinem neueſten und letzten Buch iſt ſeine innere
Politik eine linksgerichtete. Er nennt da das Programm der
Sozialdemokratie „an ſich folgerichtia”, wirft aber den
Unabhän=
entgegen und faßt ſeine Erklärung in dem Satz zuſammen: „Die
Gegenſätze im Denken der obeven und unteren Schichten in der
Armee wurden in einen Gegenſatz zwiſchen Heer und Heimatz
umgedeutet.” Aber gerade aus der Schilderung der
innerpoli=
tiſchen Lage und in ſeiner Klarlegung über ſie geht zur Evidenz
hervor, daß er ein Spielball der Parteien war; gerade er, der
Doch ſich darauf etwas einbildete, über den Parteien zu ſchweben.
Er hatte wohl gute, wvenn auch keine ſtaatsmänniſchen Gedanken,
aber er litt an verhängnisvoller Tatenarmut. Nie konnte er zu
einem raſchen und ſtarken Entſchluß kommen. Gerade das lieſt wird das hohe Lebensalter einer Reihe von Altrentnern,
ins=
man aus ſeinen Ausführungen im zweiten Band.
Ueber die Ereigniſſe jener denkwürdigen Jahre erfährt man
aus dem neueſten Buche Bethmann Hollwegs durchaus nichts
geues. Alles das, was er da ſagt, hat man zum größten Teil
ſchon aus den Verhandlungen vor dem Unterſuchungsausſchuß
des Reichstages erfahren und auch aus den vielen Memoiren
ſeiner politiſchen Gegner, die ſich vor Erhebung ſeiner Anklagen
gerechtfertigt haben.
Wenn einem bisher das Bild des fünften Kanzlers noch in
umſicheven Konturen erſchfenen war, aus ſeinen „Betrachtungen”, daß den Witwen und Waiſen der Unterklaſſen, die ſich zum Teil
tritt es klar hervor: ein hochgebildeter Menſch und ideenreicher
Geiſt ohne tatkräftigen Willen; ein Mann, der mt Ehrlichkeit auf
ſeinem Poſten zu fechten beſtrebt war, aber ſich in ſeinem
Man=
gel an Scharfblick nur allzu oft überrumpeln ließ. (Beweis:
ſeine falſche pſychologiſche Einſchätzung der Engländer und ſein
grenzenloſes Vertrauen zu Erzberger, den er erſt für ſeinen
auf=
richtigſten Mitarbeiter hielt, ihn aber dann des Verrats
bezich=
tigt.) Er war ein treuer Diener ſeines Herrn, aber kein Führer
ſeines Volkes. Das iſt Bethmann Hollweg, der im zweiten Bande
ſeiner „Betrachtungen” Anklage erheben und ſich ſelbſt rechtfer= dienſt meldet: Das preußiſche Staatsminiſterium
tigen will, ſich aber unbewußt beſſer als alle ſeine Gegner in
rI.
ſcharfen Konturen zeichnet.
Das Schiedsgericht des Genfer Roten Kreuzes.
RdE. Auf der 10. Internationalen Roten Kreuz=Konferenz
in Genf im Frühjahr 1921 wurde bekanntlich auf Antrag der
Vertreter Kanadas und Auſtraliens beſchloſſen, durch ein
unpar=
teiiſches Schiedsgericht die während des letzten Krieges
vorge=
brüfen und darüber urteilen zu laſſen. Viele Monate iſt auch
das Deutſche Rote Kreuz bemüht geweſen, in einem Dokumenr
die Anklagen zu vereinigen, die bei objektiver Aürdigung die
ſchwerſten Verſtöße enthalten und durch eidliche Ausſagen
ein=
wandfrei beſtätigt ſind. Seit dem 15. Oktober uuu, dem
End=
termin für die Einreichung der Beſchwerden, iſt die
Spezial=
lommiſſion von Vertretern des internationalen Komitces vom 1
Roten Kreuz der Schweiz, Spaniens, Hollands, Schrebens.
Nor=
wegens und Dänemaks, die mit der Uiebernahme des Schieds= 7
lichteramtes beauftragt wurde, damit beſchäftigt, das
eingelau=
fene außerordentlich umfangreiche Anflagematerial aus den am
Weltkriege beteiligten Ländern zu ſichten. Das umfangreichſte
Material lieferten Frankreich und Deutſchland. Mit der
Prü=
ſtang des Materials werden einige Monate vergehen. Alsdann
wird das Schiedsgericht ſein unparteiiſches Urteil abgeben. Iſt einer weitgehenden Einigung geführt, als der Verlauf der Kriſe
werden, ſo haben wir es keineswegs zu fürchten. Wir ſehen
däeſem Urteilsſpruch über die im Weltkriege begangenen Ver=
ſtöße gegen die Genfer Konvention mit ruhigem Gewiffen und
der unerſchütterlichen Ueberzeugung entgegen, daß in unſeren
Reihen, ſich wohl Kriegsverfehlungen derart, wie ſie ſich in
allen Kriegen auf Seiten beider Gegner immer wiederhslen
wer=
den, ereigneten, daß aber jene uns von der feindlichen
Lügen=
propaganda angedichteten Greueltaten und gröblichen
Völker=
rechtsverletzungen nicht auf unſerer Seite, wohl aber auf Seiten
unſerer ehemaligen Feinde zu verzeichnen waren. Das
unpar=
teiſche Urteil eines neutralen Schiedsgerichts iſt von uns bisher
immer geſordert worden. Dem Urteil des Schiedsgerichtes der
neutralen Vertreter des internationalen Komitees vom: Noten
Kreuz nach ſeiner Fällung auch Geltung und Gehör zu
verſchaf=
fen, wird alsdann an uns liegen.
Oberſchleſien.
* Berlin, 2. Nov. Nach dem Lokalanz, hat eine ganze
Anzahl von Werken in Oberſchleſien von der
inter=
allierten Kommiſſion den Auftrag erhalten, unverzüglich eine
geuaue Beſtandsaufnahme der Werke und Gruben, nach dem
Stande vom 20. Oktober einzureichen. Dieſe Beſtandsaufnahme deraufnahme des Schiffahrtsdienſtes mit
eige=
ſoll als Unterlage für die Uebergabe der Werke an Polen dienen.
werden als Proteſt gegen die Zerreißung Oberſleſiens die
Bres=
lauer Kaufleute und Gewerbetreibenden, am nächſten Freitag
nachmittag 4 Uhr ihre Betriebe und ihre Geſchäfte
ſchlie=
ßen. Am gleichen und am folgenden Tage werden auch alle
Veranſtaltungen von Luſtbarkeiten
unter=
bleiben. Die Polizeiſtunde wird auf abends 9 Uhr feſtgeſetzt
werden.
Ausweiſe für Schwerkriegsbeſchädigte
zur bevorzugten Abfertigung.
VD. Die Schwerkriegsbeſchädigten mit 30 b. H.
und mehr Erwerbsbeſchränkung, denen ein längeres Stehen und
Verweilen in geſchloſſenen Näumen bei ſtarkem Gedrange ihrer
Ariegsverletzung wegen unzuträglich iſt, ſollen hinfort bei
ver=
ſönlicher Erledigung ihrer eigenen Angelegenheiten von den
Autsſtellen bevorzugt mit ihren Wünſchen gehört und
abgefer=
tigt werden. Erforderlich iſt, daß die in Frage kommenden
Be=
teiligten ſich zuvor an die zuſtändige amtliche Fürſorgeſtelle
wenden, welche erforderlichenfalls die ärztliche Unterſuchung
ver=
anlaßt und, wenn die Notwendigkeit zur bevorzugten
Abferti=
gung vorliegt, den vom Reichsarbeitsminiſterium für das
ge=
ſamte Reichsgebiet eingeführten Ausweis erteilt. Der Ausweis
gilt ſtets nur für das laufende Kalenderjahr, erſtmalig für den
Reſt des Jahres 1921 und das Kalenderjahr 1922. Zur weiteren
Gewährung iſt ſodann alljährlich ein neuer Antrag an die
Für=
ſorgeſtelle erforderlich. Koſten entſtehen den
Schwerkriegsbeſchä=
digten daraus nicht.
Das „Altrentnergeſetz” das mit Wirkung vom
1 Januar 1921 in Kraft getreten iſt, regelt die
Verſorgungsge=
bührniſſe der früheren Angehörigen, der deutſchen Wehrmacht
und ihrer Hinterbliebenen, ſoweit ihnen Verſorguugsgebührniſſe
nur infolge einer vor demu 1. Aug. 1914 beendeten Dienſtleiſtung
zuerkannt ſind oder nach dem vor dem Reichsverſorgungsgeſetz
vonn 12. Mai 1920 erlaſſenen Militärverſorgungsgeſetz en noch
zu=
erkannt werden können. Nicht darunter fallen die mit
Ruhe=
gigen ihre Streikhetze vor. Der Dolchſtoß=Theorie tritt er ſcharf gehalt verabſchiedeten Berufsoffiziere, =Deckoffiziere und =
Beam=
ten, für die das Penſionsergänzungsgeſetz vom 21. Dezember
1920 gilt.
Da nach 8 1 des Altrentnergeſetzes grundſätzlich das
Reichs=
verſorgungsgeſetz gilt, iſt erreicht, daß alle „Altrentner”, mag ihre
Verſorgung nach der Geſetzgebung von 1906/07 oder früherer
Zeit erfolgt ſein, im allgemeinen wie die „Neurentner”, aus dem
Kriege 1914/18 behandelt werden.
Die Neufeſtſtellung der nach früheren
Militärverſorgungs=
geſetzen bewilligten Verſorgungsgebührniſſe (Umanerkennung)
erfolgt ohne Autrag. Bei der Reihenfolge der Umanerkennung
beſondere auch der Kriegsteilnehmer von 1870/71, und die
be=
ſichtigt.
Mit der Durchführung des Geſetzes ſind vom
Reichsarbeits=
miniſterium heauftragt worden: a) die
Hauptverſorgungs=
änter hinſichtlich der Hiuterbliebenen, b) die Verſorgungsämter niſſe aufs wachſamſte verfolgen und alles tun, damit der
Frie=
hinſichtlich aller übrigen Verſorgungsberechtigten.
Da die Umanerkennungsarbeiten eine gewiſſe Zeit erfordern, leiſte.
iſt ſeitens des Reichsarbeitsminiſteriums angeordnet worden,
in großer Notlage befinden, von Amtswegen mit Wirkung vom
1. Oktober 1921 an laufend monatlich Vorſchüſſe in Höhe der
knüſtigen Verſorgungsgebührniſſe gewährt werden. Wenn im
übrigen im Einzelfalle eine Vorſchußgewährung geboten
er=
ſcheint, kann dieſe von den Verſorgungsbehörden auch ſelbſtändig Domaubrücke zwiſchen Battaſzek und Baja. Der König ſtieg
ſo=
veranlaßt werden.
Berlin, 1. Nov. (Wolff.) Der Amtliche Preußiſche
Preſſe=
hat dem Präſidenten des Landtags ſeinen Nücktritt ange= Königs beſorgte.
zeigt. Das Staatsminiſterium gelangte zu dieſem Entſchkuß,
nachdem alle Bemühungen des Miniſterpräſidenten, durch
Um=
bildung des Kabinetts eine neue Regierung zu ſchaffen, die ſich
betracht der wirtſchaftlichen und politiſchen Anforderungen, die
die nächſte Zukunft an die Staatsleitung ſtellen wird,
fehlge=
ſchlagen ſind. Gekeitet von dem Wunſche, ſtetige und geſicherte
lommenen Verletzungen der Genſer Konvention Regierungsverhältniſſe in Preußen zu ſchaffen, will das
Staats=
miniſterium dem Landtag völlige Bewegungsfreiheit
zurück=
geben. Miniſterpräſident Stegerwald erhielt Kenntnis von
folgendem Beſchluß der Landtagsfraktion der Deutſchdemokra= Vormittags wurde eine Sitzung des Ausſchuſſes der iriſchen
tiſchen Partei: Nach der veränderten politiſchen Lage erſcheint
uns die jetzige Zweiparteienregierung nicht länger haltbar. Die Lord Birkenhegd, ſowie iriſcherſeits Griffith und Collin
teil=
bisherigen Verſuche, zu einer Verbreiterung der
Negierungs=
grundlage zu gelangen, müſſen wir leider als geſcheitert
betrach=
ten. Um freie Bahn zur Bildung einer tragfähigen Regierung
zu ſchaffen, treten unſere Miniſter aus der jetzigen Regierung
zurück. — Es iſt anzunehmen, daß dieſer Beſchluß maßgebend
* Die preußiſche Negierungskriſe wird von den g
Blättern auf die Kriſe im Reiche zurückgeführt. Die Verhand= De Valera habe den iriſchen Bevollmächtigten in London ſehr
lungen über die große Koalition in Preußen hätten bereits zu genaue Weiſungen erteilt.
dfes Urteil wirklich uivarteiſch, das hier die Neutralen ſallen im Reiche neue Schtwierigkeiten geſchaffen habe. Die Sozial= handlungen Neuwahlen vorgenowmen. Lloyd George joll alle
demokraten haben wegen des Verhaltens der Deutſchen
Volks=
partei bei der Regierungskriſe im Reiche erklärt, daß ſie nicht können, aufgegeben und beſchloſſen haben, das Land nicht zu
mit der Volkspartei zuſammengehen können. Gleichzeitig haben
ſie, laut Berliner Tageblatt und Lokglanzeiger, eine verſchärfte
Oppoſition gegen das Kabinett Stegerwald angekündigt und auch
durchblicken laſſen, daß ſie darüber hinaus gegebenenfalls zu den
Mitteln der Obſtruktion greifen würden, um die gegenwärtige
Negierung zu ſtürzen. Aus dieſer Situation hätten die
Demo=
kraten geſtern die Konſequenzen gezogen und ihre Miniſter aus
dem Kabinett abberufen.
Hinſichtlich der Reubildung des Kabinetts nennen die Blätter
zwei Möglichkeiten, entweder Herſtellung einer großen Koglition
von der Deutſchen Volkspartei bis zur Sozialdemokratie oder
Bildung der ſogenannten alten Koglition aus Zemtrum,
Demo=
kraten und Sozialdemokraten. Die Ausſichten für die erſten
Mög=
lichkeiten werden allerdings von den Blättern als äußerſt gering
bezeichnet.
Wiederaufnahme der überſeeiſchen Beziehungen.
Bremen, 1. Nov. (Wolff.) Das Boesmannsbureau
mel=
det: Der Norddeutſche Lloyd kündigt heute die
Wie=
nen Schiffen nach Oſtaſien an. Der Dienſt geht von Ham=
Nach einer Meldung des Berliner Lokalanz. aus Breskau burg und Bremen über Rotterdam nach Singapore, Hongkong,
Schanghai, Kobe und Yokohama. Da außerdem auch Dampfer
der gemeinſam mit dem Norddeutſchen Llody arbeitenden
Ham=
burg=Amerika=Linie und der den Lloyd vertretenden Reedereien
Alfred Holt & Co., Liverpool, der Ellermann & Bucknail
Steam=
ſhip Company, London, und der Niivon Yuſen=Kaiſha
regel=
mäßig Bremen anlaufen, bietet ſich künftig bei den ſich
anein=
anderſchließenden Abfahrten der Dampfer eine hervorragende
Verſchiffungsgelegenheit von Bremen, nach den oſtaſiatiſchen
Häfen.
Die Ereigniſſe in Ungarn und die beiden Ententen.
Prag, 1. Nov. (Wolff.) Am Sonntag abend legten die
Gntentevertreter dem Miniſterpräſidenten Beneſch die
Ergebniſſe der Verhandlungen der Botſchafterkouferenz,
betreffend den Standpunkt der kleinen Entente zu den
Er=
eigniſſen in ungarn, vor. Den Staaten der kleinen Eutente
wurde mitgeteilt, die Botſchafterkonferenz erkenne den
Stand=
punkt der kleinen Entente vollkommen in dem Sinne an, daß di=
Thronentſagung auf die ganze Habsburger
Dynaſtie auszudehnen ſei und daß Exkönig Karl aus ungarn
ausgewieſen und den Großmächten übergeben werde. Die
Bot=
ſchafterkonferenz ſtellte weiter feſt, daß der Vertrag von
Trignon in jedem Falle, durchgeführt werde. Der dritte
Punkt der Forderungen wird von deu verbündeten Mächten
gleichfalls in vollem Maße anerkannt. Die verbündeten Mächte
ſind auch damit einverſtanden, daß die Staaten der kleinen
En=
tente gemäß den Beſtimmungen der Friedensverträge an der
Entwaffnungsaktion mitwirken. Die Form dieſer Mitarbeit
wird genau mach dem Wortlaut der Vorſchriften des
Friedens=
vertrages von Drianon beſtimmt werden. Die verbündeten
Mächte find der Meinung, daß unter dieſen Umſtänden kein
Grund zu einer militäriſchen Aktion vorhanden
ſei, und verlangen, daß ſich die kleine Entente dem Wunſche der
Botſchafterkonferenz anſchließe und danach ihr weiteres
Vor=
gehen einrichte. Die tſchechoſlowakiſche Regierung ſtellte im
Einvernehmen mit der ſüdflawiſchen und der rumäniſchen
Re=
gierung feſt, daß es notwendig ſei, alle dieſe Verhandlungen
im Intereſſe der Wahrung des Friedens noch zu Ende zu führen
und namentlich bezüglich des weiteren Vorgehens der
ungari=
ſchen Regierung und der ungariſchen geſetzgebenden
Körperſchaf=
ten Vorkehrungen zu treffen, damit die endgültige Regelung
dieſer ſchwvierigen Frage nicht hinausgeſchoben werde. Es
bleibt abzuwarten, wie Ungarn die Anordnungen der
Botſchaf=
terkonferenz durchführen wird. Danach wird das weitere
Ver=
halten eingerichtet. Die Verhandlungen über einige Fragen
werden demnach fortgeſetzt. Es kann aber erklärt werden, daß
im Prinzip ein grundſätzliches Einvernehmen in allen wirklich
dürftige Lage von Beſchädigten und Hinterbliebenen berück= wichtigen Fragen erzielt wurde, und daß das weitere Vorgehen
der kleinen Entente vollkommen im Einklange mit den
Dis=
poſitionen der verbündeten Mächte ſtehen wird. Die
tſchechoflo=
wakiſche Regierung wird die Entwicklung der weiteren
Ereig=
den gewahrt werde und Ungarn allen Verpflichtungen Genüge
Budapeſt, 1. Nov. (Wolff.) Wie die Blätter melden, hat
der Sonderzug, der König Karl zu dem engliſchen
Kanonen=
boot zu bringen hatte, heute morgen um 5 Uhr die Station
Battaſzek paſſiert. Vor dem Zuge fuhr ein mit Militär beſetzter
Sonderzug und hinter dem Zuge fuhr gleichzeitig ein mit
Be=
waffneten gefüllter Sicherungszug. Die Züge hielten bei der
bann in den Wagen, der ihn zu dem engliſchen Kanonenboot
„Glowworm” brachte. Die ganze Umgebung war von Militär
Der Rücktritt des preußiſchen Miniſteriums, ſtark beſetzt. Peſter Lloyd zufolge fand die förmliche Uebergabe
des Königs an die Entente nicht ſtatt, da dieſe in Tihany
be=
reits ſelbſt durch einige höhere Offiziere die Bewachung des
Budapeſt 1 Nov. (Wolff.) Wie die Blätter berichten,
iſt der Legationsſekretär Baron Boroviezeny, der den
König auf dem Fluge von der Schweiz nach Ungarn begleitet
auf möglichſt weite Kreiſe des preußiſchen Volkes ſtützt, in An= hat, verhaftet und in das Gefängnis des Budapeſter
Land=
gerichts gebracht worden.
Die engliſch=iriſchen Verhandlungen.
London, 1. Okt. (Wolff.) Die Abendblätter melden, die
iriſchen Verhandlungen hätten eine ernſte Wendung
genommen. Ein Abbruch ſei bisher jedoch noch nicht erfolgt.
Konferenz abgehalten, an der Lloyd George, Chamberlain und
nahmen. Eine weitere Sitzung des Ausſchuſſes findet
wahr=
ſcheinlich abends ſtatt. Nach der Zuſammenkunft am Vormittag
wurde ein Kabinettsrat abgehalten. In
Negierungskrei=
ſen wird erklärt, daß die engliſch=iriſchen Verhandlungen
wäh=
rend der letzten 24 Stunden ein äußerſt ernſtes Stadium
erreich=
für die Entſcheidungen der preußiſchen Regierung geweſen iſt, ten und daß wichtige Mitteilungen zwiſchen den
Sinnfeinerdele=
gierten in London und de Valera gewechſelt worden wären.
Wie weiter gemeldet wird, würden bei Abbruch der Ver=
Hoffnungen, am nächſten Freitag nach Waſhington reiſen zu
Geite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. November 1921.
Mummer 294.
verlaſſen, wenn die Gefahr eines neuen Bürgerkrieges in
Ir=
land nicht behoben ſei.
Deutſche Arbeiter im zerſtörten Gebiet
Frankreichs.
* Aus Paris 2. Nov., wird des Frkf. Ztg. gemeldet:
Die von den franzöſiſchen Gewerkſchaften eingeladene
Kommiſ=
ſion von Vertretern deutſcher Arbeiter= und
techni=
ſcher Verbände hat ſich dieſer Tage in das zerſtörte
Gebiet begeben, um dort an Ort und Stelle die Möglichkeiten
einer aktiven deutſchen Mitwirkug am Wiederaufbau zu
ſtu=
dieren. Es wurde ein Sektor des Kantons von Chaulnes, der
elf zerſtörte Dörfer umfaßt, ausgewählt, der den deutſchen
Or=
ganiſationen zum Wiederaufbau überwieſen werden ſoll. Die
Beſprechungen zwiſchen der deutſchen Delegation, den
Vertre=
tern der franzöſiſchen Arbeiterſchaft und den Repräſentanten der
Einwohner der zerſtörten Zone hat zu einem völligen
Ein=
vernehmen geführt. Die deutſchen Delegierten haben ſich
bereit erklärt, mit 2500 deutſchen Arbeitern und Technikern den
Wiederaufbau dieſer elf Dörfer, die eine Zone von etwa 30
Quadratkilometern umfaſſen, zu übernehmen. Für die
tech=
niſche Durchführung des Unternehmens ſoll eine
Aktiengeſell=
ſchaft gegründet werden, in der beide Teile gleichmäßig
ver=
treten ſein ſollen. Das gut ausgearbeitete Projekt ſoll in den
nächſten Tagen dem franzöſiſchen Wiederaufbauminiſter
Lou=
cheur zur Genehmigung unterbreitet werden. Die Koſten des
Wiederaufbaues ſollen ausſchließlich auf Reparationskonto
gehen.
Italieniſch=ruſſiſches Handelsabkommen.
Rom, 1. Nov. (Wolff.) Der Meſſagero teilt mit, die
Unter=
zeichnung des italieniſch=ruſſiſchen Abkommens
ſtehe unmittelbar bevor. Es beſtehe aus zehn Artikeln, welche
im einzelnen beſagen, beide Regierungen ſchlöſſen ein
vorläu=
figes Abkommen behufs Erleichterung der
Wiederauf=
nahmeder Handelsbeziehungen und verpflichten ſich,
ſich aller feindlichen Handlungen an den Grenzen und aller
Propaganda gegeneinander im Innern der Länder zu enthalten.
Die in Rußland lebenden Italiener könnten zurückkehren. Beide
Regierungen verpflichten ſich ferner, von jeder Art Blockade
Ab=
ſtand zu nehmen und andere die Wiederaufnahme der
Handels=
beziehungen hindernden Hemmniſſe zu beſeitigen. Den
italieni=
ſchen und ruſſiſchen Schiffen würden in den Häfen beider Länder
dieſelben Begünſtigungen zuteil wie den Handelsſchiffen anderer
Länder. Die auf Grund des Abkommens in Rußland
zugelaſſe=
nen Perſonen würden alle Waren ausführen können mit
Aus=
nahme von Alkohol. Die amtlichen Vertreter der beiden Länder
würden das Recht haben, mit den Regierungen frei zu
ver=
kehren. Das Abkommen ſolle ſofort in Kraft treten.
„Deutſcher Tag” in Amerika.
— Der 6. Oktober wurde in vielen Gegenden Amerikas
be=
reits ſeit Jahren als „Deutſcher Tag” gefeiert zur Erinnerung
an die Landung der erſten deutſchen Einwanderer in
Philadel=
phia am 6. Oktober 1683. In dieſem Jahre nun führte der
6. Oktober die beſondere Bezeichnung „Deutſcher Kindertag”
weil an dieſem Tage die Sammlung von 3 Millionen
Dollar zwecks Fortſetzung der Kinderſpeiſung
in Deutſchland bis zum Juli 1922 eröffnet
wurde. In einem Aufrufe vom 29. Auguſt wurden alle
Hilfs=
geſellſchaften gebeten, an dieſem Tage eine Verſammlung ihrer
Mitglieder einzuberufen und mit Worten daran zu erinnern,
daß am 6. Oktober vor 238 Jahren die erſten deutſchen
Einwan=
derer das Land betraten, das ihnen zur zweiten Heimat
gezvor=
den iſt und das der deutſchen Einwanderung ſo viel zu verdanken
hat. Alle Deutſchen in Amerika ſollten mit Taten aber ihre Liebe
zur alten Heimat und ſeinen hilfloſen, ſeit Jahren hungernden,
unſchuldigen Kindern beweiſen. Der Anblick der eigenen im
Wohlſtand aufwachſenden Kinder und ein Vergleich mit
deut=
ſchen Kindern, die abgemagert, elend und krank ihr ohnehin
ſchweres Leben als Krüppel antreten müßten, falls ihnen nicht
fremde Hilfe kommt, ſollte bei jedem barmherzigen Menſchen ein
Gefühl der Dankbarkeit erwecken, das ſich in klingender Münze
auslöſt. Jede Summe, und ſei ſie noch ſo klein, trage dazu bei,
ein deutſches Kind zu einem gefunden Menſchen zu machen. —
Der Aufruf iſt von Neu=York aus datiert und trägt die Namen
von 42 Deutſch=Amerikanern aus allen größeren Städten Nord=
Amerikas. Unſere Stammesgenoſſen drüben überm großen
Waſſer zeigen ſich durch ihr Eintreten" für unſere Kinder als
mitfühlende Brüder und Schweſtern und daſür verdienen ſie den
wärmſten Dank des ganzen deutſchen Volkes.
* Kleine politiſche Nachrichten. Chamberlain erklärte im engliſchen
Unterhauſe, daß die amerikaniſche Regierung der britiſchen Regierung
ihre Abſicht mitteilte, die Stärke des amerikaniſchen
Be=
ſatzungsheeres am Rhein herabzuſetzen. Chamberlain fügte
hinzu, über die Frage, ob es notwendig wäre, die Truppen zu erſetzen,
ſei bisher nichts entſchieden worden. — Im engliſchen Unterhauſe ſprach
Chamberlain in Erwiderung einer auf Schantung bezüglichen Frage
die Hoffnung aus, daß dieſes Problem in Waſhington in befriedigender
Weiſe geregelt werde, ſei es auf der Konferenz ſelbſt, ſei es außerhalb
der Konferenz. Die britiſche Regierung, ſo fügte er hinzu, habe nicht
die Abſicht, bei der japanifchen Regierung in dieſer Frage zu
inter=
venieren. — Wie in Bern bekannt wird, hat die Umgebung des
frü=
heren Kaiſers Karl Aufenthaltsbewilligung in Luxemburg
er=
halten. — Der beratende Ausſchuß der amerikaniſchen Delegation für
die Abrüſtungskonferenz in Waſhington wird aus 21
Perſonen beſtehen. Darunter befinden ſich Hoover, General Perfhing,
Unterſtaatsſekretär Fletcher, Admiral Rodgers, Gompers und der Prä
ſident des Ausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten, Porter.
Vmmmm
Darmſtadt, 3. November.
* Ernannt wurde Fuanz Vonderſchmitt aus Darmſtadt zum
Wärter an der Landes=Heil= umd Pflegeanſtalt „Philippshoſpital” bei
Goddelau, Heinrich Hübner aus Hammelbach zum Wärter an der
Landes=Heil= und Pflegeanſtalt „Philippshoſpital” bei Goddelau, Ernſt
Schwarz aus Neckargartach zum Wärter an der Landes=Heil= und
Pflegeanſtalt „Philippshoſpital” bei Goddelau.
* Uebertragen wurde dem Lehrer Chriſtian Höhn, zu Engelſtadt
eine Lehrerſtelle an der Volksſchuule zu Jugenheim, Kreis Bingen, dem
Schulamtsanwärter Johannes Bernhard aus Frieſenheim eine
Leh=
rerſtelle an der Volksſchule zu Eimsheim, Kreis Oppenheim.
n. Schöffengericht I. Die durch den Krieg veranlaßte
Zwangswirt=
ſchaft in ihren nur allzu mannigfachen Formem iſt zwar ſchon teilweiſe
verſchwunden, doch leidet der wirtſchaftliche Verbehr noch unter
mancher=
lei Einengung. So entſtand unter dem Einfluß der Demobiliſation eine
Verordnung, wonach die Zeitungen verpflichtet fein ſollem, ſämtliche
Inſerate über Stellenangebvte und dergleichen vor der
Veröffentlichung dem Städtiſchen Arbeitsamt zur Genehmigung
vorzu=
legen. Es bedeudet dies in vielen Fällen eine Erſchwerung der Sache und
des ganzen Betriebs, und man einigte ſich deshalb ſeitens der Verleger
mit jener Stelle dahin, daß unter Verzucht auf Beanſtandung nur
Vor=
lage zwecks Eintrags in die dordigen Nachweisregiſter ſtattfände.
Nach=
mals beſtand jedoch das Arbeitsamt auf genauer Eihaltung der
Vor=
ſchrift, man weigerte ſich auf der Gegenſeice aus prabtiſchen ſowie
vecht=
lichen Gründen insgefamt, und es erfolgte daraufhin zur Austragung
der prinzipiellen Frage Anzsige, gegen einen verantwortlichen
Inſerie=
rungsleiter Strafbefehl und Einſpruch. In der Verhandlung wurde die
Rechtsgütigkeit der Vorſchrift beſtritten, weil ſie gegen die Preßfreiheit
die Freizügigbeit, die Verfaſſung uſw. verſtoße, auch wurde das
rechts=
widrige Bewußtſein beſtitten. Der Staatsanwalt ſtellte ohne beſtimmten
Antrag die Entſcheidung in das Ermeſſen des Gerichts, und dieſes ver
urteilte den Angeklagten zu 100 Mark Geldſtrafe. Jedenfalls wird in
An=
betvacht der Tragweite und mit Rüchſicht auf gegenteilige ſonſtige
Necht=
ſprechuing die höhere Inſtanz angerufen werden.
n. Strafkammer. In zweiter Inſtanz gelangte auf beiderſeitige
Be=
rufung der anläßlich des Schöffengerichtsurteils ſchon erwähnte Betrugs
fall des Kaufmanns Hermann L. von hier zur nochmaligen eingehenden
Verhandlung. Die äußerſt geriebene und dreiſte Art, in der dieſer
An=
geklagte ſeinen amerikaniſchen Onkel beim vertretungsweiſen Kauf eines
hieſigen Wohnhouſes um 30 000 Mark beſchwindelt hatte, trat durch
Ver=
leſung der einſchlägigem Familienbriefe noch mehr als früher zu Tage.
Es iſt ſchade, daß ſolche Fahigkeiten auf Abwegen betätigt wuvden. Dem
Betrogenen war ein um jenem Betrag erhöhter Preis vorgeſpiegelt
wor=
den, er kam nachträglich hinter den Sachverhalt und erſtattete gegen den
Neffen Strafanzeige. Später ſcheint er aus unbekanntem Gründen
an=
deren Sinnes geworden zu ſein, denn er wartete die erſte
Gerichtsver=
handlung gar nicht ab und reiſte plötzlich (um einige Erfahrung reicher)
über den Ozean zurück. So entfiel auch ein Teil der Schuldbelaſtung (
in=
ſoweit ſie auf ſeinen Zeugenangaben beruhte), was zwar nicht für den
geſtändigem L., aber für die zwei der Beihilfe bezw. Begünſtigung
Mit=
angeklagten von Belang war. Bezüglich des einen der Letzteren zog die
Staatsanwaltſchaft ſelbſt ihre Berufung gegen den Freiſpruch zurück, und
ſie erklärte ferner, nach der jetzigen Beweisaufnahme die Anllage gegen
den zu 1 Monat Gefängnis nebſt 1000 Mark Geldſtrafe verurteilten
an=
deren Mitangeklagten nicht aufrechthalten zu könnem. Dieſer beteuerte,
trotzdem ihn L. nach wie vor beſhinmmt der Teilnahme an der Tat
bezich=
tigt, ebenſo entſchiedem ſeine Unſchuld und wurde mmmehr unter
Hin=
weis auf weiterbeſtehenden Verdacht, doch mangels Beweiſes,
freigeſpro=
chen. Die mit Einbeziehung einer anderen Strafe vom Schöffengericht
gegem L. erkannte Geſamtſtrafe von 1 Jahr Gefängnis wurde beſtätigt
sw. Der Kreisausſchuß fällte eine indereſſante Entſcheidung.
Sei=
tens des ſozialdemokratiſchen Parteiſekretärs Riedel wurde gegen die
Aufnahme der außerheſſiſchen Studierenden an der
Tech=
niſchen Hochſchule zu Darmſtadt in die Wählerliſten für die
Landtagswahl Einſpruch erhoben. Da die Studierenden nicht im
Sinne des Geſetzes als dauernd anſäſſig zu betrachten ſeien. Die
Stadt=
verwaltung war der Anſicht, daß die Studierenden zur Wahl zuzulaſſen
find. Verwaltungsoberinſpekvor Göbel erklärte dem Einſprucherhebenden,
daß er auf Grund der wahlgeſetzlichen Beſtimmungen den Einſpruch als
unbegründet erachten müſſe, worauf Riedel die Entſcheidung des
Kreis=
ausſchuſſes verlangte. In der Begründung wird ſeitens der
Büirgermei=
ſterei erklärt, daß dies wollte man deutſchen Reichsangehörigen mit einer
Begründung, wie im Einſpruch, das Wahlrecht aberkennen, für alle
nicht=
heſſiſchem Hausangeſtellten, bei denen bedeutend ſtärkere
Bevölkerungs=
bewegung beſtehe und bei dem Flüchtlingen der Fall ſein müßte. Nach
Artikel 2 ſeien alle Reichsangehövige, die am Wahltage 20 Jahre alt
ſind und in Heſſen wohnen, wahlberechbigt. — Pardeiſekretär Riedel
be=
gründet ſeine Ausführungen auf den Beſchluß des
Geſetzgebungsaus=
ſchuſſes, wonach in Friedberg die Studierenden geſtrichen wurden. In
Gießen ſind ſie gar nicht ufgenommen. Der Vorſitzende der
Studenten=
ſchaft iſt der Anſicht, daß die Sturdierenden unter allen Umſtänden
wahl=
berechtigt ſeien, es könne nicht im Sinne des Geſetzgebers gelegen haben,
einer Gruppe das Wahlrecht zu entziehen. Infolge der heutigen
Ver=
hältniſſe ſeien viele Studenten genötigt, alle Semeſter an einer
Univer=
ſität zu nehmen, was etwa 2 bis 4 Jahre dauern könne. Nach Abſchluß
eines Semeſters käme eine polizeiliche Abmeldung nicht in Frage, dies ſei
lediglich eine Uvlaubszeit. — Der Kreisausſchuß beſchloß, daß die
Aus=
führungen der Stadt zu Recht beſtehen und verwarf den Einſpruch.
Da=
nach ſind die Studierenden wahlberechtigt.
Zweiter Nachtrag zur Tagesordnung der Stadtverordneten=
Ver=
ſammlung am 3. Nobember 1921: Bewilligung eines Beitrags zur „
Darm=
ſtädter Woche 1922” desgleichen als Erinnerungsgabe, an die
Turn=
gemeinde 1846 anläßlich ihres 75jährigen Jubiläums. Die Schaffung
eines ſtädtiſchen Amts für Leibesübungen.
* Volkshochſchule. Man leſe die Wochenzettel der Volkshochſchule,
die an allen Anſchlagſäulen neben dem Theaterzettel zu finden ſind. Sie
geben genau an, wo die Kurſe ſtattfinden. Sie können auch koſtenlos
in der Geſchäftsſtelle abgeholt werden. Es ſei auf folgende Kurſe, zu
denen noch Teilnehmer aufgenommen werden, hingewieſen: 6,
Lichten=
ſtein: Algebra für Fortgeſchrittene; 7, Lichtenſtein: Techniſches Rechnen;
8, Oſterrath: Projektionszeichnen; 13, Schilling: Engliſcher Zirkel;
17, Kalveram: Fabrikbetriebslehre; 24, Reichwein: Grundbegrif der
Volkswirtſchaft: 41, Schlünz: Der Sozialismus im 19. und 20.
Jahr=
hundert; 32, Roſenſtock: Einführung in die Staats= und
Geſellſchafts=
lehre; 34, Klemm: Einführung in die Geologie; 36, Vaubel: Erzeugniſſe
der Chemie und ihre Bedeutung für Induſtrie; 38, Heuer: Der
menſch=
liche Körper, Körperpflege und Leibesübungen; 40, Kißner: Deutſche
* Sperrung von Frachtſtückgut. Die Eiſenbahndirektion
Frank=
furt a. M. teilt amtlich mit: Infolge der ganz ungewöhnlich ſtarken
Maſſenauflieferung in der letzten Oktoberwoche vor Einſetzen der
Tarif=
erhöhung ſind die Güterböden und Güterwagen derart
voll=
gepfropft, daß zu ihrer Räumung und zur Aufarbeitung der
er=
heblichen Lagerreſte die Eiſenbahnverwaltung genötigt iſt, die Annahme
von Frachtſtückgut am Freitag und Samstag dieſer Woche, ſowie
am Montag nächſter Woche, den 4., 5. und 7. November, nochmals für
alle Frankfurter Bahnhöfe zu ſperren. Es ſoll dadurch erreicht
werden, daß die rückſtändigen Empfangsgüter den Empfängern
zuge=
führt werden und der dadurch gewonnene Wagenraum zum
Abtrans=
port der maſſenhaft ausgelieferten Verſandgüter verwendet wird.
Dichtung von Heine bis Hebbel; 42, Wauer: Schiller; 43, Bräuning=
Oktavio: Der junge Gvethe; 44, Stephens: Engliſche Literatur und
engliſches Leben (in engliſcher Sprache); 49, Noack: Elemente der Muſik
und die muſikaliſchen Formen; 50, Wenz: Gluck, Einführung in das
Weſen von Oper und Muſikdrama; 52, Hilsdorf: Grundſätze der
Ar=
beitsſchule; 53, Italiener: Bibliſche Perſönlichkeiten; 56, Taesler: Welt=
und Lebensanſchauung großer Denker von Kant bis Nietzſche. Alles
Nähere ſiehe Arbeitsplan. Anmeldungen werden entgegengenommen in
der Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtraße 3, von 11—1 und 4½—7½ Uhr,
Samstags von 11—2 Uhr.
Der Oberbürgermeiſter hat vor einigen Tagen in einer
öffent=
lichen Bekanntmachung auf die Verpflichtungen hingewieſen, die ſich für
die hieſigen Hausbeſitzer und Wohnungsinhaber aus den Ortsſatzungen
für die Erhebung einer Reinigungs= und einer Wohnungsluxusſteuer
ergeben. Dieſe Verpflichtungen beſtehen im weſentlichen darin, daß
jede Erhöhung eines Miet= oder Pachtpreiſes innerhalb 14 Tagen dem
Steuerſekretariat im Stadthaus mitgeteilt werden muß und daß es für
die genannte Stelle weiter notwendig iſt, von allen Veränderungen in
der Perſonenzahl eines Hausſtandes — insbeſondere von Todesfällen
und Wegzügen — Kenntnis zu erhalten. Wir wollten nicht unterlaſſen,
unſere Leſer auch an dieſer Stelle auf die erwähnten Beſtimmungen
hinzuweiſen, um ihnen Gelegenheit zu geben, Nachteile von ſich
abzu=
wenden, die ihnen bei Nichtbefolgung der Meldeverpflichtungen drohen.
M. Die Hefſiſche Landwirtſchaftliche Schule zu Darmſtadt beginnt
Dienstag, den 7. November. Die Anmeldungen hierzu ſind wieder in
erhöhter Zahl erfolgt, ſo daß über hundert Schüler eintreten. Der
Mangel weiterer Lehrräume bedingte es, daß von der Errichtung einer
weiteren Klaſſe (4.) abgeſehen werden muß. Die Unterrichtenden
wer=
den ſich daher in der Unterklaſſe einer die Norm weit überſteigenden
Zahl von 56 Schülern gegenüberſehen. Die Leitung der Anſtalt liegt,
wie lisher, in den Händen des Herrn Oekonomierats Haug. Für die
zu Oſtern verſetzten Landwirtſchaftslehrer Grimm und Wenzel treten
die Herren Dr. Seeger und Schnitzler ein. Auch bei den an der Schule
wirkenden Hilfskräften traten mancherlei Aenderungen ein. Von den
ſeit einer Reihe von Jahren hieran tätigen Herren verbleiben Lehrer
Funk und Reallehrer Luley, während Herr Lehrer Reineck jetzt gänzlich
ausſcheidet. Die Unterrichtszeit iſt auf morgens von 8 bis 1 Uhr
ge=
legt, was für die Schüler aus Orten an den Bahnſtrecken die
Wichtig=
keit in ſich ſchließt, mittags nach Haufe zu fahren.
— Der Evangeliſche Arbeiter= und Handwerkerverein veranſtaltete
einen gut beſuchten Volksliederabend. Das ganze Programm des
Abends enthielt nur deutſche Volkslieder, zum Teil aus dem 14. und
15. Jahrhundert, und zeigte ſo recht, wie reich der deutſche Liederſchatz
an guten, ſchönen Volksliedern iſt. Frl. Aßmuth (Sopran) ſang mit
ſchöner, klangvoller, ſtarker Stimme mehrere Volkslieder, die ſehr
bei=
fällig aufgenommen wurden, ſo daß ſie ſich wiederholt zu Zugaben
ver=
ſtehen mußte. Herr E. Wegas ſpielte meiſterhaft ſeine Violine, ſo
an=
ſprechend, daß der Beifall der Zuhörer ihn wiederholt hervorrief.
Gleich=
falls gut gefielen die Lieder zur Laute und Geſangsvorträge des
Damenquartetts, beide von Damen des Vereins ſchön und gehaltvoll
vorgetragen. Die ſoliſtiſchen Darbietungen wurden umrahmt von
Chö=
ren des Sängerchors des Vereins unter Leitung des Herrn Reallehrers
Weide, die gur vorgetragen wurden und eine fleißige Arbeit bei der
Einſtudierung erkennen ließen. Der Volksliederabend, der unter
Lei=
tung des Herrn Reallehrers Weide ſtand, hat in jeder Weiſe gut
ge=
fallen. Allen Mitwirkenden wurde durch lebhaften Beifall gedankt.
Freitag, den 4. November 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 75, 74
und „Cäcilie” je 800 gr Brot. Marke Nr. 71, 560 gr Mehl
vder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 58 und „Cäeilie‟
800 gr Brot. Marke Nr. 56, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Brot=Zuſatzmarken für ſtillende Mütter:
Freitag, den 4. November, für den 4. Bezirk.
Haushaltungsmehl: Bis 15. November auf die
Lebensmnittel=
marken „Dieburg” blau und weiß, fe 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Auf Marke „Marie” der blanen Lebensmittelkarten
je ¼ Liter Vollmilch zum Preiſe von 95 Pfg.
lIa Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (½o
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden,
Der Bezug der Nohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 9 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Verkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw. an
Jeder=
mann: Jeden Mittwoch von 8—12 Uhr vormittags und von
2½—6 Uhr nachmittags bei der Städt. Materialverwaltung
im Hinterhaus des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
* Im Silberkranz. Am Samstag, den 5. November, begehen Herr
Friedrich Ewald, Packer, nebſt Frau Karoline Ewald, geb.
Schrei=
ner. verw. Becht, Pankratiusſtraße 53, das Feſt ihrer Silbernen
Hochzeit.
Der Schuhmacher Karl Weißenborn und Ehefrau, geb. Scherer,
feiern am Sonntag, den 6. Nobember, das Feſt der Silbernen Hochzeit.
Kirchliche Kunſt.
H. In den Tagen vom 17. bis 19. Oktober fand in Lsipzig
die Tagung für ebangeliſch=kirchliche Kunſt ſtatt.
Die Idee einer Ausſtellung neuer kirchlicher Kunſt
iſt dem Leipziger Geiſtlichen Pfarrer Holſtein zu verdanken, für
die er ſowohl im Leipziger Paſtorenverein wie bei dem Direktor
des Kunſtgewerbemuſeums, Prof. Dr. Graul, und beim
Reichs=
miniſterium des Innern, das ſich mit einem Fördererbeitvage
von 10000 Mark beteiligte, ſchätzenswertes Verſtändnis fand.
Außerordentlich wertvolle Arbeit bei des Durchführung leiſtete
Pfarrer C. Zeuſchner, während Pfarrer Hentſch, Leipzig=Li., die
vielgeſtaltige Propaganda, ohne die eine Ausſtellung nun
ein=
mal nicht ihr Ziel erreichen würde, in die Hand nahm. Mit
einer „Tagung für evangeliſch=kirchliche Kunſt” konnte die
Aus=
ſtellung an ihrem erſten Tage in Gegenwart zahlreich
erſchie=
nener behördlicher und gelehrter Vertreter eröffnet werden.
Pfarrer Holſtein gedachte mit Dank der vielen Mühen und
Sorgen, die bis zu dem Zuſtandekommen der Ausſtellung zu
überwinden waren, der Mitarbeiterſchaft aller fachlichen
Auto=
vitäten. Nach ihm ſoll die Ausſtellung von der Mammonskultur
zur Seelenkultur führen und richtunggebend ſein.
Nach einem einleitenden Vortrage des Reichskunſtwarts Dr.
Redslob, der das Grundſätzliche der Ausſtellung in feinen
Zügen als etwas Hochwichtiges kennzeichnete, ſprachen weiter
die Herren der bei der Tagung vertretenen Behörden. — Prof.
Dr. Frankel, Halle, ſprach über „Religion und Kunſt”. Selbſt
Katholik, findet er die Kunſt überall von einem ſinnlich=ſüßlichen
Beigeſchmack umgeben, einerlei, ob es ſich um katholiſche oder
ebangeliſche Kunſt handelt — die eine mit, die andere ohne
län=
gere Tradition. Eine Fortentwicklung im Sinne echt religiöſer
Empfindung iſt nur möglich, wenn die Kirche dem Künſtler
volle Schaffensfreudigkeit zugeſteht. — Prof. D. Dr. Achelis
Leipzig, ſprach, von ausgezeichneten nachfolgenden Lichtbildern
unterſtützt, über „Evangeliſche und katholiſche Kirchenkunſt‟. Das
Bezeichnende ſeiner Ausführungen lag in der Feſtſtellung, daß
die katholiſche Kirche fortwährend daran arbeite, die Kirche zu
verſchönern, die evangeliſche dagegen die Krche vom Baumeiſter
fertig übernehme, ſo daß die zukünftige Generation nichts mehr
daran zu ſchaffen habe. Das ſtehe auf derſelben Stufe wie die
Tatfache, daß die katholiſche Kirche perſönliche Andachtskirche
die evangeliſche Predigtkinche ſei. Hier heraus einen Weg zu
weiſen, wird eine dankbare Aufgabe der neueren Kunſt ſein
— Nach einem Ueberblick über die Kunſtrichtungen der
Ver=
gangenheit kennzeichnete der Erlanger Kunſthiſtoriker Dr.
Preuß den Impreſſionismus Uhdes als neu. Die
Ding=
erſcheinen hier ſtets ſo, wie der Künſtler ſie ſelbſt realiſtiſch
denkt. Chriſtus kehrt wieder in der bayeriſchen Bauernſtube,
am Starnberger See, am deutſchen Mittagstiſch, er wird zur
abſoluten Gegenwart. Steinhauſen dagegen iſt Expreſſioniſt
der den perſönlichen Chriſts ſtets perſönlich auf den Betrachter
des Bildes wirken laſſen will. Der Vorzug, den er bei ſeinen
Werken der Natur gibt, hat ihn zu dem Ausſpruch gebracht,
daß die Kunſt ein Wechſelgeſpräch mit der Natur ſei. Schäfer
endlich zeigt echt kirchliche Züge. Das ganze Leben zieht in
ſeinen Bildern an dem Betrachter vorüber. Damit ſteht er
lei=
der außerhalb der Zeitpſyche und iſt eben deshalb von hohem
Werte. Schäfer iſt zeitgemäß, hiſtoriſch, perſönlich. —
Super=
intendent Brathe, Wanzleben, kennzeichnete „Die
künſtleri=
ſchen Möglichkeiten in der evangeliſchen Kirche” mit ſehr kriti
ſchen Worten über die Saumſeligkeit der Kirche, Kunſtgewerbler
und Künſtler, hierfür wirklich Gutes zu ſchaffen, und wies dabei
auf die ungeahnte Fülle von Gelegenheiten, das gute chriſtliche
Symbol alten und neuen Stils, das Bild und das Buch, zum
Ausdruck wahrer innerlich=chriſtlicher Geſinnung zu machen, hin.
Näch einer ſeiner Anregung zufolge gefaßten Reſolution ſollen
die Kirchenregierungen erſucht werden, die Pflege der
chriſt=
lichen Kunſt auf viſitationellem Wege zu fördern.
Pfarrer Röhrig und Kunſtmaler Preuß eröffneten den
dritten Tag mit der Erörterung der Frage nach der
wechſel=
ſeitigen Förderung von Kirche und Künſtler in der Pflege des
Kunſtſinnes in der Kirche. Nach Pfarrer Röhrig iſt es ein
Un=
ding, daß ein katholiſcher Baumeiſter einen evangeliſchen Dom
baue, ein Künſtler, der nicht in die Kirche gehe, kirchlichen
Schmuck ſchaffe, oder ein Lutheraner das reformierte
Gottes=
haus pflege. Preuß forderte eine größere Mannigfaltigkeit des
Kirchenſchmuckes in der Plaſtik wie im Bilde. Neu war ſeine
Idee, für die Kirchen Flügelaltäre zu beſchaffen, die ohne
Um=
ſtändlichkeit zu Weihnachten, Oſtern und Pfingſten, bei Taufen
Trauungen uſw. eigenen Feſtſchmuck bieten würden. Das
deut=
ſche Kunſtgewerbe hat die große Aufgabe, das deutſch=chriſtliche
Leben vor ausländiſchen Wertloſigkeiten zu bewahren, die Kirche
die Pflicht, hier überall unterſtützend einzugreifen. Bei allem
glaubt er den Weg an der Antike und Renaiſſance vorüber zur
Gotik hinweiſen zu müſſen. — Kunſtmaler H. M.
Avena=
rius Berlin, beſchäftigte ſich in ſeinen Ausführungen mit der
Verwirklichung der Forderung der Pflege der chriſtlichen Kunſt,
die der Mangel an Kunſtſinn und die Tagung immer wieder
erhoben haben. Er beklagte, daß man immer nur in theoretiſche
Erwägungen eintrete, ohne wirklich Poſitives zu leiſten. Man
müſſe anfangen, praktiſch mögliche Wege zu gehen, die es auch
in unſerer Zeit noch in großer Anzahl gibt. Es treffe nicht zu,
daß der Gedanke an der Frage der Mittel ſcheitere, ſie ſind da,
man ſolle ihre Gewinnung nur zeitgemäß betreiben: Jugend,
Oeffentlichkeit, Frauenwelt uſw. in Anſpruch nehmen. —
Stadt=
architekt Buſſe, Leipzig, kritiſierte die wahl= und planloſe
Friedhofsanlage der Vergangenheit. Nicht Geiſt hat hier
geſchaf=
fen; die Friedhöfe ſind gemacht. Wir brauchen Reform,
Neu=
ſchöpfung in der ganzen Friedhofskunſt. Anlage, Grabmal,
Pflanze müſſe ein harmoniſches Ganzes darſtellen. An Stelle
des kalten Todesgedankens muß die Lebensbejahung treten.
Die Zukunft braucht in der Friedhofskunſt eigens ausgebildete
Fachleute. — Studienrat Lindemann und Oberlehrer
An=
ders gaben eine Fülle von Belehrungen und Anregungen über
und für die Pflege des chriſtlichen Kunſtſinnes in Kirche,
Ge=
meinde und Haus.
* Der Sonne entgegen Herbſt war es, und der Abend
nahte . . . Die Stadt, deren Straßen in friedlicher
Sonntags=
ruhe lagen, hatte der Wanderer hinter ſich gelaſſen und ſtrebte
aufder Landſtraße an einem von einem großen Park umgebenen
ſtillen Schlößchen, dem im Volksmunde weit und breit bekannten
„Waldſteig” zu, von dem man ſich allerlei Schauergeſchichten
er=
zählte, die Kinder graulen machen konnten Es war auch gar
zu unheimlich dort, tiefe Schluchten mit hohen dunklen Tannen
gähnten zu beiden Seiten des ſchmalen Steges, der heute recht
einſam war. Auf der Höhe ſtand eine Bank, und ein paar
Schritte weiter trat man in den herbſtlich gefärbten Wald ein,
der ſo ganz anders wie im lichten Frühling, wie im Schlafe
dalag. Das Herbſtlaub deckte den Boden überall, und der
Sturmwind ſchüttelte die Bäume, die ob ſolch rauher
Behand=
lung zu klagen ſchienen.
Rnmmer 294.
— Zur Berſammlung der Steiner=Gegner ſchreibt man uns: Eine
ganze Sommerwoche ward hier in Darmſtadt dem nordiſchen Steiner=
Kult geweiht. Nun wollen am 10. November die Steiner=Gegner einen
kurzen Abend der vollen Aufklärung über dieſe in allerlei myſtiſches
Dunkel gehüllte Perſönlichkeit und die Gefährlichkeit ihrer Beſtrebungen
widmen. Da wird in der Turnhalle am Woogsplatz eine wunderſame
Verquickung von Philoſophie und Geſchäft, Anthropoſophie und
Allzu=
menſchlichem, falſchem Prophetentum und echtem Rechnergeiſt aufgedeckt
werden. Zwei genaue Kenner dieſer Verhältniſſe ſind in Dr. Albrecht=
München und Generalſekretär Koos gewonnen. Demnach wird der
Abend intereſſant werden. Das Nähere werden die Anzeigen in dieſer
Zeitung und Plakzie bringen.
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 3. November 1921.
Seite 3.
Die Turngemeinde Darmſtadt 1846
begeht in den Tagen vom 5. bis 7. November die Feier ihres 75
jähri=
gen Beſtehens. Es iſt bereits mehrfach in Vornotizen auf die
bedeu=
tungsvolle Feſtveranſtaltung hingewieſen worden, und es iſt mitgeteilt
worden, welche Veranſtaltungen vorgeſehen ſind. Es ſei hier im
weſent=
lichen kurz wiederholt: Am Samstag, den 5. November, nachmittags
4 Uhr, iſt Gedenkfeier auf dem alten Friedhof zu Ehren unſerer
Toten, abends 8 Uhr Feſtabend (Mitwirkende: Herr Kammerſänger
Weber, vier Herren des Landestheater=Orcheſters, ſowie unſere Turn=
und Singmannſchaft). — Am Sonntag, den 6. November,
vor=
mittags 10½ Uhr Haupt=Feſtfeier (Prolog, Feſtrede,
Entgegen=
nahme von Glückwünſchen uſw. Mitwirkende: Frl. Jenny Jungbauer
vom Heſſ. Landestheater, Großes Orcheſter unter Leitung des Herrn
Obermuſikmeiſters Hauske, Gemiſchter Chor der Singmannſchaft), nach=
— Für die Aufführung des Uhlandſchen Trauerſpiels „Ernſt,
Her=
zog von Schwaben”, die morgen Freitag, den 4. November, abends
7 Uhr, im Mathildenhöhſaal von Schülern der Ludwigs=Oberrealſchule mittags 3 Uhr: Jubel=Schauturnen aller Abteilungen, abends 9 Uhr:
veranſtaltet wird, ſind noch einige beſſere Plätze zu haben, im Schul= Feſt=Ball. — Am Montag, den 7. November, vormittags 11 Uhr,
be=
gebäude, Kapellſtraße 5, und abends an der Kaſſe. Dieſe Aufführung ſchließt ein Frühſchoppen im Turnhauſe und nachmittgas ein
Spazier=
iſt die Vorfeier für die Enthüllung des zum Gedächtnis der im
Welt=
gang (Abmarſch 2½ Uhr vom Turnhauſe) die Feier.
kriege gefallenen Lehrer und Schüler der Anſtalt im Hofe der Ludwigs=
Oberrealſchule errichteten Gedenkbrunnens. Zu dieſer Feier, die nächſten
Man mag ſich auch in der Turngemeinde geſagt haben, ob es die
Zeit iſt, rauſchende Feſte zu feiern. Aber immerhin iſt die Hälfte des
Samstag, den 5. November, vormittags 10 Uhr, ſtattfindet, ſind alle zweiten Halbjahrhunderts ein bedeutungsvoller Tag im Leben, eines
früheren Schüler und Angehörige früherer und jetziger Lehrer und Vereins, und insbeſondere eines Vereins, der mit den Geſchicken der
Schüler der Anſtalt freundlichſt eingeladen.
Stadt eng verknüpft und deſſen hoch geſteckte Ziele weit über Perſön=
— Deutſchnationaler Handlungsgehilfewverband. Es wird auf die liches hinausgehen und zu einem Grundpfeiler der körperlichen und
gei=
heute abend 8 Uhr im Vereinsheim (Grohe) ſtattfindende Mitgliederver= ſtigen Geſundung und Ertüchtigung des ganzen Volkes geworden ſind.
ſammlung aufmerkſam gemacht, in welcher zu dem Schiedsſpruch Stellung Einer Vereinigung, die allein durch ihre nun durch ſo viele Jahrzehnte
genommen werden ſoll. (Siehe Anzeige.)
gepflegten und feſtgefügten Ziele ein Stück geſunder, wichtiger
Aufbau=
arbeit leiſtet, die nicht erſt neu urganiſiert werden braucht, ſondern
— Die im Polizeibericht vom 29. Oktober als verhaftet gemeldete längſt ſichere Früchte trägt als bedeutungsvoller Teil der im ganzen
17jährige M. W. aus Klein=Gumpen iſt nicht identiſch mit der zurzeit deutſchen Volke feſt wurzelnden Turnerſchaft.
in Dolgesheim weilenden 17jährigen Landwirtstochter Marg. Weimar
Zur Jubelfeier iſt eine
in Klein=Gumpen.
Feſtſchrift
erſchienen (Verfaſſer Herr Wendel), der wir dieſes entnehmen: Schon
Aus den Parteien.
am 2. Juni 1921 waren 75 Jahre verfloſſen, ſeit unſere Turngemeinde
gegründet wurde. Damals, im Jahre 1846, wurde der erſte feſte
Grund=
hw. Der geſtrige Vortragsabend der Deutſchen
Volks=
ſtein für die Pflege der Leibesübung — der edlen deutſchen Turnſache —
partei, auf dem Herr Dr. Wilh. Schützler über Entſtehung und Be=
deutung des 3. Bandes von Bismards „Gedanken und Erinnerungen”
ſprach, wvies einem recht ſtarken Beſuch auf. Herr Staatsanwalt Wünzer
dankte in ſeinen Begrüßungsworten für das lebhafte Intereſſe, das man
dem Thema entgegenbringe; in der Zeit des Zuſammenbruchs müiſſe man
ſich an der gewaltigen Größe des erſten Reichskanzlers aufrichten.
Hierauf ergriff der Redner das Wort zu ſeinem Vortrage. Nachdem
er kurz die Enttäuſchung der Linksparteien, die gehofft hatten, daß
Bis=
marck als Kronzeuge gegen die Monarchie auftreten werde, geſchildert
hatte, gab er eine kritiſche Einführung, indem er zunächſt mit
Ent=
ſtehung und Zweck des Werkes bekannt machte. Der 3. Band ſei eine
ausgefprochene Kampfſchrift, mach dem Bruch am 15. März 1890
entſtan=
den. Bismarrk habe ſeinen Sekretär Moritz Buſch für den 16. März
be=
ſtellk uud mit dem Worten empfangen: „Ich will meime Memoiren
ſchrei=
ben, und Sie ſollen mir dabei helfen!” Als Quellen dienten ihnr
Auf=
zeichnungen von Herbert Bismarck vonr April 1890, deſſem Tagebuch von
1884—1892 und die Frühſtücksgeſpräche mit Lothar Hubert über ſeine
Entlaſſung. Daraus ſchuf Bismarck eine eherne, monumentale Einheit.
Tie Wirkung ſei eine gewaltig erſchütternde: der große Kanzler hat eine
weltgeſchichtliche Leiſtung hinter ſich, er erſcheint als ſtarke
ſchriftſtelle=
viſchs Perſönlichkeit, als Prophet umd wirklicher tragiſcher Held. Nach
einem Ueberblick über die innere und äußere Lage von 1888—1890 (die in
dem Buuche als bekannt vorausgeſetzt wuind), die dunch einen Artitel der
Germania” unter der Spitzmarke: „Es gelingt nichts mehr!” treffend
beleuuchtet wird, warf der Vortvagende dann die Frage auf, ob von einem
Memoinenwerk letzte objektive Wahrheit zu erwarten ſei. Dies ſei
unbe=
dingt zu verneinem, alle Memoiren ſeien Rachtfertigungs= und
Anklage=
ſchriften. (Sehr richtig!) Bismarch ſchreibe ſo, wie er die Vorgänge
ge=
ſſechem haben will überzeugend wirke überall der überlegene Ton
ſach=
licher Ruhe. Eutſcheidend ſei, was der Autor ſags und was nicht. Es
ſei doch anzunehmen, daß wicht nur perſönliche Gegenſätze, Intrigen, die
Bismannks ganze eiſige Menſchenverachtumg hervorrieſen, und Differenzeit,
3. B. bei Behamdlung der Sozialiſten, zum Bruche führten, ſondern daß
ber Kaiſer ſehr wohl guch ſachliche Gründe gehabt haben könne. So
ſſei er aufs tiefſte verletzt worden durch die ſchweren Vorwürfe, die
Bis=
marck in ſeinem Jmmediatbericht gegen Kniſer Friedrich erhoben habe und
wwollite auch „keinen blutigem Kampf gegen ſeine eigenen
Arbeiterumter=
tamen‟. Die Vorenthaltung wichtiger diplomatſicher Berichte endlich, die
der Großherzog von Baden beim Kaiſer als an Landesverrat grenzend
chuſtelltes, ſchlug dem Faß den Boden aus. Die Iſolierung Bismarcks
war außerdem burch die Kartellniederlage im Februur 1890 vollkommem
geworden.
Von diefev Wiekung waren die Schlußausführungen, in denen der
MRedner meber allgemeinen Eindrücken, — die ſtärfſten vermögen die
tref=
fende Charakteriſtik ſeiner Gegner und die Altersweisheit zu vermit=
4eln, die Hauptlehren der Schrift üun dem Bordergrund ſtellte: Das
Waterland über alle Parteien, Einſtehen bis zum Letzten für das für wahr
Erkannte, Nüchternheit iur der Politik, — „mit Gewalt iſt ſehr viel zu
machen!” keine Partei iſt auf die Dauer zu befriedigen, daher ſo wenig
Konzeſſionen wie möglich uſtv. Möge man ferner doch endlich die ernſte
Mahnung beachten, daß Fehler im der auswärtigen Politik ſich auf
furcht=
banſte Weiſe rächen wwerden und die jetzt erſt bekannt gewordenen Worte
Bismarcks in ſeiner letzten Fiebermacht als das einſchätzen, was ſie ſind,
geſpenſtiges Hinemleuchten in unſere Zeit: „Serbiet, Serbien, Serbien,
Rußland, England, Frankreich, Oeſterreich, aber ach — Deutſchland,
Deutſchland!!!
Starker Beifall folgte dieſen letztem Wortem. Staatsanwalt
Wün=
zer dankte darauf dem Redner und ſchloß die Verſammlung mit dem
Wunſche, daß man die Lehren des Vortrages zu eigenem Nutz und
From=
men beherzigen möge.
— Deutſche Demokratiſche Partei. In der erſten
Wahlverſammlung der Partei am nächſten Sonntag (Näh. ſ. Anz.) wird
Frau M. Dönhoff=Berlin zum erſten Male hier ſprechen. Frau
Dönhoff iſt Vorſitzende des Reichsfrauenausſchuſſes der Partei und als
Vertreterin des Wahlkreiſes Südweſtfalen als einzige demokratiſche
Frau in den preußiſchen Landtag gewählt. Sie betätigt ſich ſeit Jahren
in der Fürſoxc== und Armenpflege und hat zahlreiche, die
Wohlfahrts=
pflege betreffenden Anträge in der preußiſchen Landesverſammlung
ein=
gebracht und vertreten. Da gerade dieſes Gebiet den Frauen beſonders
nrahe liegt, wird es viele intereſſieren, eine ſo berufene Vertreterin
hören zu können. — Herr Landtagsabg. Dr. Büchner, der zweite
Redner des Vormittags, iſt hier ja kein Fremder. Seine Tätigkeit im
Landtag und beſonders im Finanzausſchuß hat gezeigt, wie wertvoll er
mit ſeinem erfahrenen Rat dem Lande in allen wirtſchaftlichen Fragen
war. Auch diesmal wird er unſere wirtſchaftliche Lage behandeln, die
augenblicklich die Aufmerkſamkeit weiteſter Kreiſe in erheblichem Maße
in Anſpruch nimmt.
Weit dehnte ſich vor dem Blicke das Feld, friſch gepflügt;
kräftiger Erdgeruch entſtrömte der Allerhalterin, in die der neue
Same gelegt war, damit er übers Jahr neue Frucht bringe. Ein
dunkler Novemberhimmel ließ den Wald noch ſchwärzer
hervor=
treten, aber da war etwas, das wie ein Lichtſtrahl das Dunkel
durchbrach; denn unterhalb der Wolkenberge war ein heller
Schein, der kam von den Strahlen der ſich neigenden Sonne,
und gleich ſchwarzen Silhouetten zeichneten ſich am Horizont
Türme und Dächer der nahen Stadt, das war ein ſo
wunder=
ſames ergreifendes Bild, daß der Wanderer ſtill ſtand und lange,
lange dem ſchönen Schauſpiel zuſah.
„Der Sonne entgegen” der ſcheidenden zwar, lenkte
er die Schritte, verſunken in das Himmelswunder . . . war’s
nicht als wie ein Gleichnis? . . . Es wollte Abend werden, und
noch einmal erſchien wie eine ſchöne Hoffnung die Lichtſpenderin,
durchbrach das Dunkel ſiegreich.
Wurde es nicht Abend, ſchwerer, trüber Abend in einem
ehemals lichtvollen Reiche, und keimt nicht auch neue
Hoff=
nung? . . . Die Jugend iſt’s, die das „Neuland” beackern
will. Viele ſind am Werke, ſtört ſie nicht, damit ſie das Volk
wwieder dahin führe, wo ſein Platz ehedem geſpeſen: „Der Sonne
H. W.
entgegen!"
P. Rudolſtadt und Schillers „Glocke‟. Die unverkennbare
Zunahme des von weither kommenden Fremdenverkehrs, deren
ſich ebenſo wie die Weſer auch das Thüringerwaldgebiet erfreut,
ift auch an der waleriſch an der oberen Saale gelegenen
Schiller=
ſtadt, der ehemaligen Reſidenz Rudolſtadt, nicht
vorübergegan=
gen. Seit auf der Heidecksburg, die unbeirrt durch die
erregte Zeit in wahrhaft fürſtlicher Hoheit die Stadt überragt,
das Naturgeſchichtliche Muſeum eröffnet wurde, pilgerten viele
Hunderte von Thüringer Wanderern hinauf auf den
Rudol=
ſtädter Schloßberg. Das Notgeld der Stadt, die ſogen.
Schiller=
ſerie, fand raſchen Abfatz; ſie zeigte die bekannten Schillerſtätten
und einen Spruch aus Schillers „Glocke‟. Damit berührt ſie
einen wunden Punkt, der die Städte Rudolſtadt und
in Darmſtadt gelegt. Wenn auch in den Jahren 1817 bis 1846 mehrere
Turnerverbände und Turnanſtalten von Verfechtern der Durnſache, wie
Sartorius und Schmitz, gegründet wurden, ſo blieben dieſe
Unter=
nehmen ſtets nur vorübergehende Erſcheinungen, bis im Mai 1842 der
Schriftſetzer Metz, von Leipzig kommend, in Darmſtadt Privatunterricht
im Turnen erteilte. Von der wohltätigen Wirkung des Turnens auf
Körper und Geiſt des Menſchen überzeugt, ſahen ſich eine Anzahl
Bür=
ger Darmſtadts veranlaßt, Metz zur Bildung einer Turnanſtalt zu
be=
wegen. Am 12. Mai 1843 wurde auch im Rathausſaal eine
Verſamm=
lung abgehalten und die Turnanſtalt gebildet. 111 Aktionäre
fundier=
ten das Unternehmen und auch die Stadtverwaltung unterſtützte
das=
ſelbe mit einem jährlichen Beitrag von 250 fl. Ein Turnplatz am alten
Schießhaus hinter dem Stadtfriedhof wurde erworben und fleißig unter
Metz” Leitung geturnt. Adolf Spieß und Hch. Felſing halfen weiter
am begonnenen Werke. Anläßlich der Enthüllung des Ludwigs=
Monu=
mentes am 27. Auguſt 1844 fand das erſte Schau= und Wetturnen ſtatt
und erfreute ſich ſtarken Zuſpruchs. Bei dieſer Gelegenheit wurde den
Turnern ſeitens der Stadt eine Fahne geſchenkt, die heute noch im
Bo=
ſitze der Turngemeinde iſt. Anläßlich eines Turnausflugs nach Mainz
zur Turnplatz=Einweihung, an der ſich auch die Schüler der Turnanſtalt
Darmſtadts, Hch. Felſing, Metz, Ferd. Marx und Otto Felſing
beteilig=
ten, wurden dieſe durch Heidelberger und Mannheimer Turner
veran=
laßt, auch in Darmſtadt einen Turnverein zu gründen, zumal Metz
ſeinerzeit nach Mannheim als Turnlehrer eines Vereins berufen wurde
und die Turnanſtalt Darmſtadts immer mehr dem Verfall zuſtrebte.
Vor dem Weggang uach Mannheim berief Turner Metz eine
Ver=
ſammlung in das über der Kegelbahn der Ritſertſchen Brauerei zum
Lindenhof befindliche Stübchen. Nach längerer Beſprechung für und
gegen ergab die anſchließende Abſtimmung eine überwiegende
Mehr=
heit für die Gründung eines Vereins. Der Vorſitzende, Hch.
Fel=
ſing, verkündete hierauf das Ergebnis mit den denkwürdigen
Wor=
ten: „Turner, es exiſtiert eine Turngemeinde in
Darmſtadt‟ Es war dies am Abend des 2. Jun: 1846. Die dabei
Anweſenden, die Gründer der Turngemeinde, von denen heute keiner
mehr unter den Lebenden weilt, waren: Hch. Felſing, Kupferdrucker;
Ferd. Marx, Kataſterzeichner, ſpäter Turninſpektor; „Peter Steiner,
Akzeſſiſt; Joſef Jäger, Gehilfe; Gottlieb Schneider, Gehilfe; „Jakob
Rühl, Geometer; Valent. Appel, Geometer; Karl Peppler, Kadett;
Sußmann, Geometer; Bornemann, Goldarbeiter: „W. von Plönnies,
Kadett; Schaffner, Kaufmann; Möſer, Gewerbeſchüler; Gg. Markwort,
Lithograph; Emil Reuter, Fabrikant; Ludw. Welker, Gehilfe: Gg. Seip,
Geometer; Balthaſar Beſt, Gewerbeſchüler, ſpäter Sparkaſſendirektor;
Franz Fink, Gewerbeſchüler; Karl Keim, Kadett: Emil Pfersdorf; Lerch,
Akzeſſiſt; C. Fehr, Kadett; W. Otto, Kupferſtecher; Bauer, Geometer.
In der Wahl des Vorſtandes wurden gewählt: Hch. Felſing, E. Reuter
zu Sprechern, Gg. Markwort, Ferd. Marx zu Turnwarten. Steiner
und Lerch zu Schriftwarten, Welcker zum Rechner. Am 9. Juni fand
zur Beratung der Satzungen die erſte Hauptverſammlung im
Heyler=
ſchen Gartenſaale ſtatt. Ende Juni ſiedelte Metz nach Mannheim über.
Am 12. Juli beteiligte ſich die Turngemeinde an dem 3. Feldbergfeſt.
Am 17. Auguſt ſtarb Kadett Fehr; die Turner geleiteten denſelben zum
Grabe, und es wurde damals auf Vorſchlag von Hch. Felſing der ſchöne
Gebrauch eingeführt, zu Ehren jedes verſtorbenen Turners einige Tage
lang die Trauerfahne vom Maſtbaum wehen zu laſſen. Das am 2. und
3. Auguſt 1846 abgehaltene ſchwäbiſche Turnfeſt in Heilbronn wurde
ſeitens der Gemeinde von Felſing, Markwort, Reuter und Marx
be=
ſucht. Als auf dieſem Feſte die Frage wegen eines einheitlichen
Turn=
zeichens für alle deutſchen Turner zur Beſprechung kam, wurden von
Hch. Felſing die noch jetzt allgemein gebräuchlichen vier P als Ausdruck
des Turnerwahlſpruches „Friſch, Fromm, Fröhlich, Frei‟
vorgeſchlagen.
In ſchlichter ſachlicher Aufzählung, ohne Ruhmredigkeit und ohne
Beiwerk verſchönernder” Art (faſt könnte man ein Mehr wünſchen)
zählt die Feſtſchrift dann die Lebensdaten und =taten der Turngemeinde
chronologiſch auf. Es iſt nicht turneriſche Art, mehr zu ſagen, als
not=
wendig. Ein Markſtein in der Geſchichte der Turngemeinde war das
Jahr 1866, das unter drohenden Kriegswolken die Einweihung
der Turnhalle brachte. Der Brief Felſings ſei hier in
Er=
innerung zurückgerufen:
Turner!
Auf Eueren heutigen Ehrentag, den feſtlichen Einweihungstag der
Halle, wäre ich ſo gerne noch einmal in Eurer Mite ertſchienen, in dem
Kreiſe junger Mannen, aus welchem ich ſo viele ſchöne Erinnerungen
treu und dankbar im alten Herzen trage, wenn nicht heftiges
körper=
liches Leiden mir dieſes Freudenfeſt unmöglich machte. Mit allem Necht
nenne ich wohl den heutigen Tag Euren Ehrentag — denn Ihr habt
aus eigener Kraft, durch Ausdauer und weiſe Sparſamkeit, Euch dieſes
Haus gebaut, was ſo manche Gemeinde nicht von ſich rühmen darf! Aber
Ihr habt noch mehr getan! Fertig ſtand die Halle zum Gemeinde=
Gebrauch, als der leidige Bruderkampf des Leidens viel unter die
Stämme des Vaterlandes warf, und ſiehe da, Ihr ſäumtet keinen
Augenblick, den blutenden Opfern dieſes unſagbaren Unheils das Haus
zu überlaſſen und ihnen Liebe, Barmherzigkeit und Pflege
entgegen=
zutragen! Das war die erſte Weihe dieſes Hauſes und wahrlich die
ehrenvollſte! Habt Dank dafür alle! O, daß ich es Euch ausſprechen
könnte, wie glücklich Ihr mich durch dieſe echte Turnertugend gemacht
habt! Und ſo möge denn Friede und Eintrachr immer in dieſem Hauſe
walten und die Euch Folgenden ein Beiſpiel an Euch haben, ſo möge
die Darmſtädter Turn=Halle immerdar Zeuge ſein der Einigkeit,
Brü=
derlichkeit und wahrhaftigen Bruderliebe. Ich aber rufe Gut Heil der
Darmſtädter Turngemeinde!, meiner Gemeinde.
Gut Heil!
H. Felſing.
Weitere Markſteine das Kriegsjahr 1870/71, Jubiläen (25= und
50jähriges), der Brand des Turnhauſes und dann der Weltkrieg.
Hier=
über noch dieſes: Bei Ausbruch des Krieges am 2. Auguſt 1914
wur=
den außer den Alters= und Zöglingsriegen faſt ſämtliche aktiven
Tur=
ner, ſowie der größte Teil des Vorſtandes unter die Fahnen gerufen.
Eine ſchlichte, kurze Abſchiedsfeier trennte die Turnbrüder, die alle mit
großer Begeiſterung ins Feld zogen. Der Hauptturnbetrieb wurde
vor=
erſt weitergeführt. Das Schülerturnen und Fechten mußte ſofort
ein=
geſtellt werden, ſpäter folgten Frauen= und Schwimmabteilung, da
ſämtliche Leiter eingezogen wurden. Nur unſere wackere Altersriege
turnte weiter, und von dieſer war es Vorturner Irle, der das
Zög=
lingsturnen übernahm und weiter leitete, ſo daß dieſe ſich an Gau=
Jugendwettkämpfen, die während des Krieges ſtattfanden, mit gutem
Erfolg beteiligen konnten. Unſere Turnerinnen fanden ſich zu
Strick=
ſtunden zuſammen und manchem Turnbruder wurde mit den gefertigten
Wollſachen eine warme Freude bereitet. Die wenigen
zurückgebliebe=
nen Vorſtandsmitglieder unter Leitung von F. Krämer leiteten
wäh=
rend der ſchweren Zeit die Geſchicke der Gemeinde mit großer Umſicht
und retteten dadurch den Zurückgekehrten ihr geliebtes Turnerheim
mit allem Inventar. Leider mußte die Turngemeinde 41 ihrer
Mit=
glieder dem Vaterlande opfern, die teils den Heldentod erlitten oder
an Verwundungen und Erkrankungen geſtorben ſind. Insgeſamt waren
von der Turngemeinde unter die Waffen gerufen rund 250 Turner.
Heute iſt der Turnbetrieb in allen ſeinen Zweigen wieder in vollem
Umfange aufgenommen und blüht mehr und ſchöner als je. Die
Mit=
gliederzahl beträgt 1381, darunter 134 Frauen und 370 Schüler und
Schülerinnen.
Wir wünſchen der Turngemeinde von Herzen einen ſchönen Verlauf
ihres Feſtes und ihrem weiteren Blühen ein kräftig=deutſches
Gut Heil!
Kunſtnotizen.
lleber Werke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nach ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Nedaktion ihr Urteil vor.
— „Liedertafel‟. Die für das anr 6. Noveuber, nachmittags
4 Uhr, im Saalbau ſtattfindende Konzert geſvonnene Pianiſtin Frl. Tegel
aus Frankfurt a. M. ſpielt Liſzt und Chopin. Der Chor ſingt Werke
anerkannter Meiſter der Neuzeit wie Grieg Lothar Kempter, Ferd.
Hum=
mel und Dregert. Lothar Kempter, deſſen Kompoſitionen zum erſten
Male hier im Konzertſaal erſcheinen, war Theaterkapellmeiſter in Zürich.
Er ſtarb dort im Jahre 1919. In leiſtungsfähigen deutſchen
Männer=
geſangvereinen ſind ſeine Kompoſitionen längſt Gemeingut geworden.
Daß dieſe herrlichen Werke der deutſchen Sängerwelt zugänglich gemacht
wurden, iſt das alleinige Verdienſt des Verlegers C. Glbing in Mainz,
der den weitaus größten Teil der Kempterſchem Kompoſitionen in ſeinem
Verlage erſcheinen ließ. Sabbatfrühe, der Königsſohn, Normannenzug,
der Liebe und der Freiheit Sang, der deutſche Männergeſang,
Sonntag=
morgen u. a. ſind Arbeiten von unvergänglichem Werte. „
Sonntagmor=
gen”, hat die Liedertafel in ihr diesjähriges Konzertprogramm
aufgenom=
men; das Werk iſt eine der reiſſten Arbeiten L. Kempters. Die anderen
gewählten Chorwerke von E. Grieg — Landerkennung, vor Jahren hier
im Mozartvereinskonzert ausg=führt —, Ferd. Humnel, Berlin und
Dre=
gert ſind ebenfalls gute Werke, die jeder Kritik ſtandhalten. Freunden
des deutſchen Männergeſanges ſei der Beſuch des Konzertes nur
empfohlen.
* RicharbWagner=Abend. Am Mittwoch, den 9. November,
abends ½8 Uhr, findet im Turngemeindeſaal Darmſtadt ein bedeutſames
Konzert erſter Opernkräfte ſtatt, welches ausſchließlich dem deutſchen
Mu=
ſiker Richard Wagner gewidmet iſt. Es wirken mit: die bedeutende
Wag=
ner=Sängerin Kammerſängerin Olga Band=Agloda, von den Bahreuther
Bühnenfeſtſpielen her rühmlichſt bekannt, ſerner der Heldenbariton der
Stuttgarter Oper Wilhelm Faßbinder vom Württ. Landestheater,
wäh=
rend am Flügel der Stuttgarter Kapellmeiſter Wolfgang Riedel begleiten
wird. Es gelangen die ſchönſten Stellen aus Richard Wagners
Muſik=
dramen zum Vortrag, z. B. a) Tannhäuſer: Eliſabeth Hallen=Arie,
b) Lohengrin: Traum der Elſa, Tannhäuſer: (Wolfram) a) Blick ich
um=
her, b) Lied an dem Abendſtern, Götterdämerung: Brünhildens
Toten=
klage, Walküre: Wotans Abſchied von Brünhilde, Triſtan und Iſolde:
Iſoldens Liebestod. Die Meiſterſinger von Mürnberg: Anſprache des
Hans Sachs, Der fliegende Holländer: Duett der Semta und des
Hol=
länders. Karten (ohne Steuer) zu 7. 5 und 4 Mk. bei Heinrich Arnold,
Muſikalienhandlung in Darmſtadt, Wilhelminenſtr. 9, Fernſpr. 2560.
X Griesheim, 1. Nob. Der 1. Nobember iſt vorbeigegangen, ohne daß
die von der Heag angedrohte Stillegung des
Dampfbahn=
betriebes eingetreten iſt. Man war hier einigermaßen geſpannt, ob
die Heag ihre Drohung wirklich wahr machen würde, da man nirgends
Auskunft erhalten konnte. Als heute früh um 5 Uhr der erſte Zug nach
Darmſtadt abfuhr, armeten die Einſwvohner erleichtert auf und man ſagte
ſich, daß es ſich nur um einen Bluff gehandelt hatte, um die Gemeinde
für einen Baukoſtenzuſchuß für den Back der elektriſchen Bahn gefügig
zu machen. Die Heag vergißt dabei, daß wir immer noch die
Staats=
bahn haben. Auch die Betriebseinſtellung wäre für uns gerade nichts
Un=
gewohntes geweſen, da am Anfang der Beſetzung die Dampfbahn längere
Zeit von den Franzoſen eingeſtellt und dabei der Verkehr auf der
Staats=
bahn bedeutend eingeſchränkt war. Das war zwar unangenehm und wir
möchten die damit verbundenen Schikanem nicht noch einmal durchmachen.
Gs ging jedoch vorüber und wir hoffen, daß unſere Franzoſenzeit bald
der Erinnerung gehört. Der Gemeinderat hat mit ſeinem ablehnenden
Beſchluß in Sachen des Baukoſtenzuſchuſſes im Intereſſe der
Gemeinde=
finanzen nicht anders handeln können.
— Griesheim, 2. Nov. Mit der Kohlenausgleichſtelle
haben wir Grund, unzufrieden zu ſein. Es ſind ſchon reichlich vier
Mo=
nate verfloſſen, ſeit wir die letzte Brennſtoffzuweiſung erhalten haben.
Wenn wir leſen, wie dagegem in Darmſtadt für die Bevölkerung geſorgt
wird, können wir mit Recht ſagen, daß in dieſer Beziehung dort für bie
Bevölkerung ungleich beſſer geſorgt wird. Dagegen können wir, was die
Darmſtädter nicht können, zuſehen, wie täglich die farbigen Franzoſen
ſtändig Brennſtoffe erſter Güte vom Staatsbahnhof nach dem
Baracken=
lager fahnen. Unſere minderbemittzelte frierende Bevölkerung kann den
Wagen nachlaufen und von der Straße aufleſen, was die Afrikaner von
Apolda angeht. An der Jenaiſchen Straße in Rudolſtadt
be=
findet ſich eine kleine Gelbgießerei. Es iſt die ehemalige
Glockengießerei, an der Schiller ſeine Studien zur „Glocke”
ge=
macht hat. Dieſen Ruhm nimmt aber auch Apolda für ſich in
Anſpruch, wo ſich die größte Glockengießerei Deutſchlands
be=
findet, die während des Krieges die Abrüſtung von vielen
Zehn=
tauſenden von Glocken übernommen hatte. Schließlich
behaup=
tet auch eine Sturtgarter Glockengießerei, daß die Ehre, zu
Schillers Glocke die Anregung gegeben zu haben, ihr zukomme.
Mit der ſtrittigen Frage hat ſich vor fünfzehn Jahren Heinrich
Lee, der treffliche Schilderer deutſcher Städte und ihrer Kultur,
befaßt und ſich entſchieden für die Priorität Rudolſtadts
aus=
geſprochen, wobei zugegeben ſei, daß Schiller ſehr wohl auch
die Glockengießereien der beiden anderen Städte beſucht haben
könne. Von dem alten Gußhauſe in Rudolſtadt ſind nur noch
einige Ueberbleibſel vorhanden. Bis in unſere Zeit lebte eine
alte Dame in Rudolſtadt, die in launiger Weiſe erzählte, wie
nach der Ueberlieferung ihres Vaters die Beſuche des Dichters
dem damaligen Gußmeiſter nicht beſonders erwünſcht waren,
weil Schiller viel fragte, was der Gießereiarbeit nicht
ge=
rade förderlich war. Am Rudolſtädter Glockengießerhauſe ſteht
noch heute folgender Spruch:
Steh’, Wanderer, ſtill, denn hier erſtand,
Daß keine zweite möglich werde,
Gebaut von Schillers Meiſterhand,
Die größte Glockenform der Erde.
Schiller ſchrieb in der „Glocke”, bald nachdem er im
Fe=
bruar 1790 in der ſtillen Dorfkirche zu Wenigenjena mit ſeiner
Lotte getraut worden war, das hohe Lied der deutſchen Frau.
Den Vorſpruch zur „Glocke‟: „Vivos voco, mortuos plango,
fulgura frango”, fand der Dichter, auf der großen Glocke der
Rudolſtädter Stadtkirche.
* Eigenartige Wißbegierde. Ein Soldat der
amerika=
niſchen Beſatzungsarmee im Rheinland hat aus einer
merkwürdigen Veranlaffung Selbſtmord durch Gasvergiftung
begangen. Man fand bei ihm ein Schreiben, in dem er
aus=
führte, er habe ſich dauernd Gedanken über ein Leben nach dem
Tode gemacht, und nunmehr plage ihn die Neugier derart, daß
er beſchloſſen habe, ſich das Leben zu nehmen, um ſo zu erfahren,
was aus dem Menſchen nach dem Tode wirklich werde.
— Diebsfrechheit. Einer Darmſtädter Dame war kürzlich
ein Teppich geſtohlen worden. Darauf erhielt ſie
fol=
gende Poſtkarte: „Wann Sie wiſſen täten, wohin Ihr Tebbig
gelaufen iſt, hätten Sie Ihre Ahnongfe in der Zaithung
ge=
ſpaart, denn von Selbſt kommt Er nicht zurück gelauffen ſonſt!!!
Bringen Thuhe Ich Ihn aber auch nicht, denn bei Ihnen iſt ja
doch nichts zu hohlen auſſer altem Plumther. Aes krießt und
kißt Sie Ihr freundligſt unbekannther abber wohlgeſinnther
Dieb.”
Heſſiſches Landestheater.
W.1. In der geſtrigen „Fidelio”=Aufführung gaſtierte Frau
Wolf=Ortner vom Nationaltheater in Mannheim auf
En=
gagement für das durch den Weggang der Frau Heſſe nach
Dres=
den freiwerdende Fach der dramatiſchen Sängerin. Sie iſt eine
offenbar ſchon gereifte Künſtlerin, an die man den Maßſtab
einer noch werdenden und im Aufſtieg begriffenen Sängerin
nicht anlegen kann. Dementſprechend bot ſie eine darſtelleriſch
und geſanglich ausgeglichene Leiſtung. Das Spiel war
durch=
geiſtigt und von edler Wärme erfüllt. Die Stimme beſitzt große
Tragfähigkeit und befähigt ſie auch für die großen Partien der
Wagner=Opern. Waren anfangs einige ſtimmliche und
geſang=
liche Ungleichheiten zu bemerken, ſo war ſie in der großen, mit
muſikaliſchem Empfinden, Geſchmack, tonlicher Wärme und
Energie geſungenen großen Arie, die den Prüfſtein für die
Be=
fähigung einer dramatifehen Süngerin bildet, auf der Höhe.
Trotzdem würde es ſich empfehlen, noch andere Bewerberinnen
für das Fach zu hören,
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dvunerstag, den 3. Nobember 1921.
Rummer 294.
ihren Wagem verlieven. Wir haben es in Deutſchland unter dem
Er=
füllungskabinett herrlich weit gebracht.
Kelſterbach, 1. Nob. Wie das Groß=Gerauer Tgbl. erfährt, wurden
vor kurzer Zeit am hieſigen Bahnhof 11 Waggons Kartoffeln
beſchlagnahmt, welche ins Ausland verſchoben werden ſollten.
wd. Mainz, 2. Nov. Die Stadt Mainz wird den ſeit einiger Zeit
eingeſtellten Bahnverkehr mit Bretzenheim und
Hechts=
heim nicht wieder aufnehmen, da die Verhandlungen mit dem
Reichs=
arbeitsminiſterium und dem Staatskommiſſar keine Ergebniſſe gezeitigt
haben, von denen für die Stadt eine Erleichterung in finanzieller
Hin=
ſicht erwartet werden könnte. Die Firma Eismeyer, die ſich ſeit der
Stillegung des Bahnverkehrs einen proviſoriſchen Autoverkehr einge
richtet hat, iſt nunmehr bereit, einen geregelten Verkehr mit
Auto=
omnibuſſen einzuführen, falls die Stadt bereit iſt „ihre Bahnkonzeſſion
auf längere Jahre ruhen zu laſſen. Die Regierung wird der Firma
eine Konzeſſion ohne weiteres erteilen. Da die Stadt aber wegen der
außerordentlich hohen Zuſchüſſe den Bahnbetrieb ſelbſt nicht aufrecht
erhalten kann, ſo hat ſie ſich nunmehr bereit erklärt, für die Dauer von
fünf Jahren auf die Ausübung ihrer Konzeſſion zu verzichten.
wd. Worms, 2. Nov. Am Allerheiligentag vormittags wurde in dem
Fabrikgebäude der Firma Karl Laſſen der dort beſchäftigte Franz
Gounot tot aufgefunden. Wie feſtſteht, iſt er in betrunkenem
Zuſtande am vorhergehenden Abend dort ſchlafend liegen geblieben und
iſt der Tod infolge Alkoholvergiftung eingetreten.
Gießen, 1. Nov. In die Univerſitätsklinik drang ein
Verbre=
cher ein und ſtahl nach Erbrechen einer Anzahl Schränke uſſ. in
verſchiedenen Räumen verſchiedene Geldbeträge und andere
Gegen=
ſtände. Zuletzt wurde er durch einen Pförtner erwiſcht, konnte aber
unerkannt entkommen, nachdem er einen Fehlſchuß auf ſeinen Gegner
abgegeben hatte.
Reich und Ausland.
Berlin, 1. Nob. (Wolff.) Ander Unglücksſtätteim
Wann=
ſee arbeitete ein Taucher nachmittags von 1 bis 4 Uhr und barg drei
weitere Leichen. Die Zahl der geborgenen Leichen beträgt jetzt insge
ſamt 5, die Zahl der Geretteten 36. Es werden noch 9 Perſonen
ver=
mißt. Die Taucherarbeiten geſtalten ſich äußerſt ſchwierig. Der Taucher
kann noch nichſt angeben, wieviel Tote ſich in dem Wrack des Dampfers
„Storkow” befinden. Das Wrack liegt über 7 Meter tief unter dem
Waſſerſpiegel und iſt teibveiſe verſchlammt. Die Balken und Eiſenteile
ſind zerſplittert und in den Kajüttenraumn eingedrungen. Zwiſchen ihnen
liegen die Leichen. Der Taucher kann erſt zu dem Leichen gelangen, wenn
er die ganze Kajücte zerſchlägt.
Berlin, 2. Nob. (Wolff.) Infolge der Ergreifung zweier
Mörder des ehemaligen ſpaniſchem Miniſterpräſidenten Dato durch die
Berliner Polizei, wofür die ſpaniſche Botſchaft dem Berliner
Polizei=
präſidium den Dank ausſprach, wird der größte Teil der von der
ſpani=
ſchen Regierung ausgeſetzten Belohnung von einer Million Peſetas,
nach dem heutigen Kurs 24 Millionen Mark, nach Berlin fallen
Bei den Feſtgenommenen handelte es ſich um das Ehepaar Louis Nicolau
Fort und Lucia Joaquina Fort. Infolge der vorzeitigen
Veröfſent=
lichung der Nachricht über ihre Ergreifung iſt der vierte Mörder,
Caſa=
nellas, der hier erwartet wurde, nicht nach Berlin gekommen. Der dritte
war bereits ſeierzeit in Madrid feſtgenommen worden.
Stuttgart, 1. Nov. Die Tochter Erzbergers im Kloſter.
Das Katholiſche Sonntagsblatt teilt mit, daß im Kloſter der
Karme=
literinnen zu Echt am Feſte der hl. Thereſia die Tochter des
ermorde=
deten Reichstagsabgeordneten und ehemaligen Reichsfinanzminiſters
Erzberger eingekleidet worden ſei. Ihre Mutter und ihre
jün=
gere Schweſter, ſowie einige Geiſtliche aus Württemberg wohnten der
Feier bei. Sie erhielt den Namen Maria Gertrudis. Der Papſt ließ
ihr durch den Kardinalſekretär Gaspari ſeine väterlichen Wünſche und
apoſtoliſchen Segen ſenden.
Meißen, 2. Nov. Eine Kartoffeldemonſtration.
Hier=
fand geſtern eine große Demonſtration gegen die Kartoffelnot
ſtatt. Im Verlaufe derſelben wurde bekannt gegeben, daß die
land=
wirtſchaftlichen Vereine ſich bereit erklärt haben, innerhalb acht Tagen
5000 Zentner Kartoffeln zum Preiſe von 53 Mark für den Zentner zur
Verfügung zu ſtellen.
Zwickau, 1. Nob. Schwer beſtrafter
Kartoffel=
ſchmuggel. Das hieſige Landgericht verurteilte den
Bank=
beamten Neſtmann zu einem Jahre Zuchthaus, 100 000 Mark
Geld=
ſtrafe, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre und
Stellung unter Polizeiaufſicht, weil er über 40 Zentner Kartoffeln
nach der Tſchecho=Slowakei eingeſchmuggelt hatte.
Wenn bei jeder ſich bietenden Gelegenheit ſo beherzt zugefaßt würde,
dann könnte vieles anders ſein.
Zur preußiſchen Miniſterkriſe.
Berlin, 2. Nob. Die Voſſiſche Zeitung berichtet: Der
Reichspräſident hat heute mittag den
Miniſterpräſiden=
ten Stegerwald empfangen. Das Blatt bringt den Empfang
in Zuſammenhang mit der preußiſchen Kabinettskriſe. Während
die meiſten Blätter die Lage in Preußen als noch ungeklärt
an=
ſehen, will die Voſſiſche Zeitung bereits wiſſen, daß ein
Ein=
vernehmen zwiſchen dem Zentrum, den Demokraten und den
Sozialdemokraten dahin erzielt ſei, daß zunächſt die alte
Kog=
lition wiederhergeſtellt, und aus ihren Reihen ein neues
Ka=
binett gebildet werden ſoll, worin zwei Plätze für die Deutſche
Volkspartei freigehalten bezw. durch Platzhalter beſetzt werden
ſollen. Die Frage, wer Miniſterpräſident werden ſoll, wird den
Blättern zufolge wahrſcheinlich bis Donnerstag, dem Tage des
Zuſammentritts des Landtages, noch nicht gelöſt ſein. Es findet
daher vorausſichtlich die Vertagung der für Donnerstag
anbe=
raumten Sitzung ſtatt, um den Fraktionen Zeit zur Beratung
zu laſſen.
Zur Beamtenbeſoldung.
Verlin, 2. Nob. (Wolff.) Von zuſtändiger Seite wird
mit=
geteilt: Die in den letzten Tagen durch die Preſſe gehenden
Mit=
teilungen über die Erhöhung der Beſoldung der
Reichsbeamten entſprechen nicht in allen Punkten
den Tatſachen. Die über die Höhe der Grundgehälter
an=
gegebenen Zahlen ſind zwar zutreffend, ein richtiges Bild über
die tatſächliche Beſoldung der Beamten kann jedoch nur
gewon=
nen werden, wenn die Dienſtbezüge in ihrer Geſamtheit —
Grundgehälter, Ortszuſchläge, Kinderzuſchläge und
Teuerungs=
zuſchläge — unter Berückſichtigung der Wirkung der
Reihsein=
kommenſteuer betrachtet werden. Bei der Bemeſſung der
Dienſt=
bezüge muß einerſeits der unbeſtreitbaren Notlage der
Beamten=
ſchaft, andererſeits aber der unerfreulichen Finanzlage des
Rei=
ches Rechnung getragen werden. Daß mit der erforderlichen
Sparſamkeit verfahren wurde, ergibt ſich daraus, daß uur die
Beamten der unterſten Gruppen das Vierzehn= oder
Dreizehn=
ſache ihrer Friedensbezüge erhalten, während den Beamten der
mittleren Gruppen nur etwa das Siebenfache, den Veamten der
höheren Gruppen das Sechs= oder Fünffache der Friedensbezüge
gegeben wird. Die Geſamtausgaben für die Aufbeſſerung der
Beamten erreichen die in der Preſſe mitgeteilten Sumnien nicht.
Sie betragen für die Reichsbegmten allein rund 7½ Milliarden.
Wenn auch die Ausgaben, die ſich im Anſchluß an die Erhöhung
der Reichsbeamten für die Beamten der Kommunen, für die
Ar=
beiter und Angeſtellten des Reiches und der Länder ergeben
wer=
den, beträchtlich ſind, ſo erreicht die Geſamtbelaſtung nicht
au=
jähernd die wiederholt genannte Summe von 30 Milliarden.
Oberſchlefien.
Die Drohnote.
* Wie nutumehr zur Kenntnis der deutſchen Regierung
ge=
ſommen iſt, richtete die Borſchafterkonferenz an die polniſche
ſtegierung die gleiche Note über die Gefahren des
Ein=
ritts Landfremder nach Oberſchleſien wie diejenige, die dem
eſttſchen Botſchafter in Paris überreicht wurde.
Madrid, 2. Nob. (Wolff.) In der Kammer hat
Olas=
foaga im Laufe der Debatte über Marokko ſcharf das Ver
halten des Völkerbundes in der oberſchleſiſchen Frage
Lritiſiert. Sein Spruch ſei ein Hohn auf die Gerechtigkeit
In der Welt gelte allein noch die brutale Gewalt.
Berlin 2. Nov. (Wolff.) Zu Delegierten der
gemiſch=
ten Kommiſſion für Oberſchleſien ſind Geheimer
Berg=
rat Bunzel und Bankdirektor Teusner (Schleſiſcher
Bank=
verein) ernannt worden.
Verlin, 2. Nop. (Wolff.) Laut der V. Z. iſt der
Reichs=
kanzler heute morgen aus Baden nach Berlin
zurück=
gekehrt, Um 11 Uhr begann unter ſeinem Vorſitz ein
Kabi=
nettsrat, in dem die oberſchleſiſchen Fragen und die preußiſche
Kabinettskriſe zur Sprache kommen dürften. Heute abend trifft
Landtagspräſident Leinert aus Hannover hier ein, um die
Ver=
handlungen über die neue Koalitionsbildung zu leiten.
Die deutſchen Waffenlieſerungen für Irland.
Berlin 2. Nov. (Wolff.) Zu der Aeußerung von Lloyd
George im Unterhauſe, daß ein Teil des Beweismaterials für
die Vorbereitungen einer Waffenlandung in Irland
den Maßnahmen der deutſchen Regierung zu verdanken ſei, wird
von zuſtändiger deutſcher Seite mitgeteilt: Die Aeußerungen
von Lloyd George beziehen ſich wahrſcheinlich auf den
Vor=
fall, der fich am 6. Oktober im Hafen von Hamburg
ab=
geſpielt hat. Bei Ueberholung eines Fiſchkutters wurden in
deſſen Laderaum Munition und Waffen entdeckt, die wegen des
Verſtoßes gegen die Reichsgeſetze beſchlagnahmt wurden.
Im Laufe der Unterſuchung ergab ſich, daß die Waffen und
Mu=
nition für Irland beſtimmt waren. Wie die engliſche
Re=
gierung von dieſem Vorfall Kenntnis erhielt, iſt hier nicht
bekannt.
London, 2. Nov. (Reuter.) Im Verlaufe einer Nede im
Unterhauſe erklärte Lloyd George, daß ein Teil des
Be=
weismateriahs für die Vorbereitungen einer
Waffen=
landung in Irland den Maßnahmen der deutſchen
Regierung zu verdanken ſei. Es gehöre ſich, fügte
Lloyd George hinzu, daß dies dem Unterhauſe mitgeteilt werde.
Harding und die Mittelmächte.
Schöne Worte.
Berlin, 2. Nov. (Wolff.) Das deutſche Rote Kreu;
veröffentlicht folgende Kabelmeldung aus Neu=York: Bei
der feſtlichen Zuſammenkunſt im Hotel „Aſtor” in Neu=York,
die das Central Relief Commitee zur Unterſtützung der
Drei=
millionen=Dollar=Kampagne veranſtaltete, wurde ein an den
Vorſitzenden Charles Nagel, den früheren Handelsminiſter der
Vereinigten Staaten, gerichteter Brief des Präſidenten
Har=
ding verleſen, worin er die Bemühungen zur Wiederherſtellung
des wechſelfeitigen Wohlwollens zwiſchen Amerika, Deutſchland
und Oeſterreich herzlichſt begrüßt. Nagel verlas ein
Danktele=
gramm des Landesdirektors v. Winterfeldt vom deutſchen
Ro=
ten Kreuz und ſagte in einer packenden Rede, Lloyd Georges
Worte, Großbritannien könne nicht gerettet werden, ohne daß
all zuſammenwirken; müſſe er erweitern dahin: Die Welt kann
nicht gerettet werden, ohne daß alle Völker zuſammenwirken.
Er gab dann die vom Handelsminiſterium in Waſhington
ſtam=
menden, für die letzten zwei Jahre geltenden Totalſummen der
nach Deutſchland und Oeſterreich geſchickten Sachen mit 166
Mil=
lionen Dollar an. Clement Biddle, eben von Deutſchland
zu=
rückgekehrt, dankte namens der Quäker für die Unterſtützung
durch das Central Relief Commitee und erklärte mit Bedauern,
daß Deutſchland auf der Wafhingtoner Konferenz nicht vertreten
ſei und drückte ſeine Befürchtung über die Zukunft Deutſchlands
und der Welt aus, falls nicht die Schadenserſatzpflichtungen
Deutſchlands ſofort ermäßigt würden.
Paris 2. Nov. (Wolff.) Stephane Lauzanne ſagt im
„Matin”, die amerikaniſchen Delegierten zur
Kon=
ferenz in Waſhington hätten geſtern endgültig mit dem
Generalſtabschef der Marine und dem Marineminiſter das
Pro=
gramm über die Herabſetzung der Rüftungen, das Amerika der
Konferenz unterbreiten werde, feſtgelegt. Es umfaſſe nicht nur
die Einſchränkung der im Bau befindlichen Schiffe, ſondern
be=
faſfe ſich auch mit den Marineſtützpunkten, mit der
Küſtenbefeſti=
gung, mit der Frage der Häfen und der Frage der Umgeſtaltung
der Handelsmarine in eine Kriegsmarine.
Paris, 2. Nov. (Wolff.) Nach einer Blättermeldung aus
Waſhington ſchreibt die offiziöſe Waſhingtoner Poſt, jede
Dis=
kuſſion über die Einſchränkung der Nüſtungen zur
See ſei unmöglich, wenn nicht vorher die engliſch=
japa=
niſche Allianz aufgelöſt werde. Wenn man ſich
dar=
über einige, daß jede Flotte nicht eine gewiſſe Stärke
über=
ſchreiten dürfe, ſo ſei das natürlich unter der ausdrücklichen
Be=
dingung, daß zwei Flotten ſich nicht auf Grund einer Allianz
vereinigen dürften, andernfalls werde das Verhältnis ſofort
umgeſtoßen, und eine Nation, die ihre Flotdenſtärke herabgeſetzt
habe, würde der Gefahr ausgeſetzt, von zwei anderen Nationen
angegriffen zu werden.
Oeſterreich.
Wien, 2. Nov. (Wolff.) Der Finanzminiſter gibt bekannt,
daß er an die Auflegung einer Zwangsanleihe nicht
denke.
Wien, 2. Nov. (Wolff.) Prager Venkov meldet aus
War=
ſchau: Der Außenminiſter Skirmunt hat im
parlamentari=
ſchen Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten erklärt, der
einſtweilige polniſch=tſchechoſlowakiſche
Handels=
vertrag ſei bereits unterſchrieben, er werde jedoch erſt nach
Abſchluß des politiſchen Uebereinkommens zwiſchen den beiden
Staaten in Kraft treten. Den polniſchen Blättern zufolge ſoll
dieſes politiſche Abkommen folgende drei Bedingungen
ent=
halken: 1. Gegenſeitige wolwollende Neutralität für den
Fall des Angriffes von einer benachbarten Macht; 2. Freiheit
des Munitionstransports über die Grenze; 3.
Ein=
ſetzung einer gemiſchten Kommiſſion zur Regelung der Frage der
Minoritäten.
Zu der Meldung über die heutige Ankunft des polniſchen
Miniſters des Aeußern in Prag bemerkt Venkow, daß dieſer
wichtige Beſuch wahrfheinlich den Abſchluß der politiſchen
Verhandlungen zwiſchen Polen und der Tſchechoflowakei
bedeute.
England und Sowjetrußland.
London, 2. Nov. (Wolff.) Die Sowjetregierung
hatte am 26. Oktober an die engliſche Regierung ein= Note
ge=
richtet, in der gegen die Verbringung rüſſiſcher
Flüchtlinge nach Sibirien Einſpruch erhoben twird. Die
engliſche Regierung hat geſtern auf die Note geantwortet
und erklärt, die Unterhaltungskoſten der ruſſiſchen Flüchtlinge
im Klima Indiens und Fraaks hätten die engliſche Regierung
genötigt, andere Unterkunftsſtätten für die Flüchtlinge zu ſuchen.
Da kein anderes Land ihnen Obdach gewähren wollte, ſah ſich
die britiſche Regierung gezwungen, die Flüchtlinge nach
Wla=
diwoſtok zu ſchicken. Die britiſche Regierung miſche ſich in
keiner Weiſe in die inneren Angelegenheiten Rußlands ein.
An=
geſichts der Tatſache, daß es ſich um 881 unbewaffnete Ruſſen
handele, ſei die Auslegung der Sowjetregierung völlig
unbe=
gründet.
General Smuts und die Waſhingtoner
Konferenz.
Pretoria, 2. Nov. (Wolff.) Auf dem Bankett der
Handelskonferenz in Pretoria wies General
Smuts nachdrücklich auf die Wichtigkeit der Rolle der
Do=
minions als beratender Faktor im Frieden hin. Er erinnerte
daran, daß in Paris die Dominions alle Vorteile anerkannter
unabhängiger Staaten gehabt hätten. Durch dieſen
Präzedenz=
fall ſei ihre internationale Stellung feſtgelegt. Er bedauerte
daß für die nächſte Konferenz in Waſhington trotz der Wichtigkeit
des Problems des Stillen Ozeans drei der Dominions überſehen
worden ſeien, ſo daß das britiſche Reich nicht mit ſeiner ganzen
Autorität vertreten ſein werde. Er forderte daher, daß bei der
Konferenz in Waſhington und bei den künftigen Konferenzen
der Präzedenzfall von Paris berückſichtigt werde, und beſtand
nachdrücklich auf dem Grundſatz, daß die unabhängige
Vereini=
gung, die das britiſche Reich darſtelle, auf der Verfaſſung
be=
ruhe, der jedes Dominion unterworfen ſei. General Smuts
ſprach den Wunſch aus, daß auch die amerikaniſche Regierung
dieſen Standpunkt, den er im Namen der Dominions ausſpreche,
anerkennen möge, und ſchloß in der Hoffnung, daß der Konferenz
in Waſhington ein voller Erfolg beſchieden ſein möge.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 2. Nov. (Wolff.) Nach amtlichen Meldungen, die bei
der hieſigen portugieſiſchen Geſandtſchaft
eingegan=
gen ſind, begaben ſich die Vertreter der Landesmilitärbehörden
am Montag zum Präſidenten der Republik, um ihn zu
bit=
ten, auf ſeinem Poſten zu verbleiben. Der Präſident
gab dieſe Zuſicherung in der Hoffnung, daß alle vereint dem
Wohle des Vaterlandes dienen würden. Im ganzen Lande
heriſcht Ruhe und Ordnung. Das öffentliche Vertrauen iſt
allgemein.
Berlin, 2. Nov. (Wolff.) Das deutſche Rote Kreuz teilt
mit, daß der deutſche Neu=York Herald und die Firma
Zim=
mermann in Neu=York für die Hinterbliebenen der
Verun=
glückten von Oppau neuerdings den Betrag von 84000 Mark
und 2400 Dollar an den Reichshilfsausſchuß überwieſen haben.
Die zuſammenhängend mit der Dampferkataſtrophe
auf dem Wannſee verhafteten beiden Führer des Dampfers
„Kaiſer Wilhelm I.‟, Kapitän Nichelmann und Steuermann
Goldinann, ſind auf freien Fuß geſetzt worden. Wenn auch
ſchweres Belaſtungsmaterial gegen beide vorliegt, beſteht doch
kein Fluchtverdacht.
Am heutigen erſten Tage des von den Gewerkſchaften
proklamierten Lieferungsſtreiks gegen die beſtreikten
Berliner Gaſtwirtsbetriebe iſt eine beſondere praktiſche Wirkung
der Maßnahme noch nicht eingetreten. Nennenswerte Störungen
in der Belieferung der Gaſtſtätten iſt nicht zu verzeichnen,
ab=
geſehen von einzelnen Fällen, in denen die Streikpoſten mit den
Kutſchern der Lieferungswagen in Auseinanderſetzungen
ge=
rieten.
Navenna, 2. Nov. (Wolff.) Stefani meldet: Als Abſchluß
der Erinnerungsſeier anläßlich des Todestages von
Dante, ließ das Bürgermeiſteramt einige Bruchſtücke von
Dantes Gebeinen, die im Jahre 1865 verſchwunden
wa=
ren und kurz darauf wieder aufgefunden wurden, in das Skelett
wieder einfügen. In Gegenwart zuſtändiger Perſönlichkeiten
wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um Dantes Skelett handle.
Haag, 2. Nov. (Wolff.) Korreſpondenzbureau. Wie berichtet
wird, iſt die Beſtallung des Internationalen
Gerichts=
hofes für Ende. Januar zu erwarten. Der Gerichtshof wird
ſeine nächſte Sitzung im Friedenspalaſt abhalten.
Paris, 2. Nov. (Wolff.) Zum Gedächtnis der in franzöſiſcher
Erde ruhenden deutſchen Krieger hat Botſchafter Dr.
Mayer heute auf dem Pariſer Friedhof, wo etwa 100 deutſche
Krieger beerdigt ſind, in Gegenwart der Mitglieder der
Bot=
ſchaft einen Kranz niedergelegt und dabei eine Anſprache
ge=
halten. Die Gattin des Botſchafters widmete einen Kranz für
die deutſchen Mütter und Frauen. Sämtliche Gräber wurden
mit friſchen Blumen geſchmückt.
Belgrad, 2. Nov. (Wolff.) Der frühere König Karl und
die Königin Zita haben heute wacht Belgrad paſſiert.
Belgrad, 2. Nov. (Wolff.) Der Urheber des Anſchlages auf
König Alexander, Marinkowitſch, iſt in Athen
verhaf=
tet worden.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſcheift übernimmt die Roastien
keinerlei Bexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Prſſe
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortſich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
— Im Darmſtädter Tagblatt Nr. 289 iſt ein Bericht über den zweiten
Staatsbürgerabend der Deutſchen Demokratiſchen Partei enthalten, der
ſich mit der Not der Kleinrentner befaßt. Die Verhältniſſe bei einem
Teil dieſer Leute ſind zweifellos ſehr traurige, und ſie werden bei allen
rechtlich Denkenden Verſtändnis für ihre Lage finden. Zu dieſen Opfern
des Krieges gehören vor allen Dingen die älteren und nicht mehr
ar=
beitsfähigen Leute, die im Frieden von ihrem kleinen Kapital gut leben
konnten. Eine andere Kategorie ſind jedoch die freiwilligen
Rentner, die mit den oben genannten nicht verwechſelt werden dürfen.
Nach dem angezogenen Bericht hat ſich der Vorſitzende bes
Rentner=
bundes, Herr Keller, gegen die arbeitenden Klaſſen Ausſprüche erlaubt,
die man nicht ſo ohne weiteres hinnehmen kann. Aus ſeinen
Aeuße=
rungen iſt zu erſehen, daß Herr Rentner Keller die Arbeit nicht zu
ſchätzen weiß: er würde ſie nämlich ſonſt nicht als Zumntung
emp=
finden. In derſelben Weiſe, wie das Geld des Rentners durch den
Krieg und ſeine Folgen entwertet wurde, genau ſo iſt unſere
Arbeits=
kraft, unſer Kapital entwertet. Wenn wir „Beſitzloſen im weiteſten
Sinne” unſere Arbeitskraft ſo teuer wie möglich zu verkaufen ſuchen,
ſo tun wir genau dasſelbe, was der Herr Nentner mit ſeinem Kapital,
das er ſo gewinnbringend wie möglich anzulegen ſucht, auch tut. Der
einzige Unterſchied iſt der, daß wir arbeiten müſſen, um leben zu
können, während der Herr Rentner Keller ſich lediglich einmal im
Monat 10 Minuten mit ſeiner Couponſchere herumzuplagen hat. Es iſt
traurig, daß Sie, Herr Keller, die Arbeit als eine Zumutung
auffaſſen. Nennen Sie mir doch die „verſtändigen Beamten, die ſich
mit Schaudern von der Menge Geldes abwenden, das man ihnen in
den Rachen ſchmeißt!‟ Den Herren kann ja geholfen werden. Es gibt
hier in Darmſtadt noch genügend Stellen, an denen man dieſen
Schau=
der vor dem vielen Geld zu würdigen weiß. Hat der Herr Rentner
ſchon einmal in einen Angeſtelltenhaushalt hineingeſehen? Ich gehe
gerne mit Ihnen und zeige Ihnen die Not der „unverantwortlichen
Elemente”, die nach immer höheren Löhnen ſchreien. Aber Herr Kellet
iſt ja gar nicht ernſt zu nehmen. Im Eingang ſeiner Auslaſſungen
verurteilt er die Arbeiter, Angeſtellten und Beamten, die durch
Zu=
ſammenſchluß eine Beſſerung ihrer Lage zu erreichen ſuchen, und am
Schluß ſeiner Ausführungen fordert er ſeine Zuhörer auf, ſich zu
orga=
niſieren, „denn man bewilligt nur dem Stande etwas, vor dem man
Angſt hat” Ihr Arbeiter, Angeſtellte und Beamte merkt Euch das
Herr Rentner Keller hat euch „unverantwortlichen Elementen” den
Weg gezeigt.
W. Faulmann,
Vorſitzender des Bundes der techn. Angeſtellten und Beamten,
Ortsverwaltung Darmſtadt.
— Die Divektion der Trambahn hat es für nötig befunden,
neuer=
dings wieder einmal die Fahrpreiſe zu erhöhen, ebenſo den Preis der
Fahrſcheinhefte. Dieſe nadürliche Folge der allgemeinen Wert= und
Lohn=
ſteigerung kann niemand überraſchen. Die Stadt ſucht durch dieſe
Maß=
regel den Betrieb lebensfähig zu erhalten. Es erſcheint mir aber
frag=
lich, ob ſie dieſen Zweck erreicht. Denn eine Mehreinnahme wird nur
dann erzielt, wenn die Zahl der Fahrgäſte die alte bleibt. Die
Tram=
bahn hat aber die Erfahrung machen müſſen, daß das Publikum,
abge=
ſchreckt durch die hohen Preiſe, auf das Tramfahren verzichtet und ſich
an=
gewöhnt hat, zu Fuß zu gehen — trotz der teuren Sohlen. Nur ſelten
ſind die Wagen genügend beſetzt. Man hoffte, daß der Verkehr ſich
all=
mählich heben würde; das iſt aber nicht eingetveten. Jedermann haf
dieſe ſeit etwa zwei Jahren erfolgte Entvölkerung der Tram beobachtel,
Um ein Beiſpiel zu geben, will ich die von mir abgezählten Fahrgäſte
in Zeiten des regſten Verkehrs angeben. Am vorigen Samstag ſaßen
zwiſchen 4 und 5 Uhr an der Ecke Heinrich= und Karlſtraße in zwei nach
der Stadt fahrenden Wagen 9 Fahrgäſte, am Sonntag, wieder zwiſchen
4 und 5 Uhr, in zwei Wagen zum Böllenfalltor an der Kreuzung
Ohlh=
ſtraße 11. Das iſt ein ungeſunder Betrieb, fo, wie wenn eine Maſchine
fortgeſetzt leer läuft. Der Zuſtand wird jetzt wohl noch ſchlimmer
wer=
den; eine neue Abwanderung des Publikums, von dieſem ſo wichtigen
Verkehrsmittel wird einſetzen. „Ich möchte nur auf ein Hilfsmittel
hin=
weiſen, dieſen bedauerlichen Zuſtand aufzubeſſern: Als ich vor kurzem
eine Woche in Freiburg zubrachte, ſah ich mit Erſtaunen in dieſer ſehr
teuren Stadt volle Trams zu allen Tageszeiten. Ich glaube die
Erklä=
rung darin zu fincn, daß die Fahrſcheinhefte, dort im Gegenſatz zu
Darmſtadt billig ſind, etwa 40 Prozent unter dem geſvöhnlichen Preiſe;
ferner konnte man mit einem Schein für 60 Pfg. jede Strecbe fahren, z. B.
von Günterstal nach Freiburg bis zur Nordſeite der Vorſtadt Herden
eine Strecke von etwa 6 Kilometer. Die Folge war, daß Jedermann
ſich dieſer Hefte bediente. Ich ſah ſie in allenHänden; gerade die Leute des
niederen Volks fuhren damit und füllten die Wagen. Es iſt klar daß die
dünne Schicht der Reichen, die nicht aufhören wird, die Tram zu benutzeil,
auch wenn ſie noch ſo teuer wird, einen auf die große Maſſe des Volls
angewieſenen Betrieb nicht über Waſſer halten wird; auch iſt es
einleuch=
tend, welche Vereinfachung in der Bedienung dadurch erzielt wird.
Ich möchte der Stadtverwaltung vorſchlagen, dies Beiſpiel
nadtzu=
ahwen, und wünſche ihr und uns, daß ſie damit ein ausgezeichnetes
Ge=
ſchäft machen möge.
Bü.
Literariſches.
* Wie lieſt man den Handelsteil einer Tagesze!"
tung? Von Ernſt Kahn und Fritz Naphtali. Frankfurt a. 2
1921. 192 Seiten. Verlag: Frankfurter Societäts=Druckerei, G. m. b.D=
Abteilung Buchverlag, Frankfurt a. M. Preis 15 Mk. (einſchl. Sorkime‟
terzuſchlag). Die Schrift „Wie lieſt man den Handelsteil einer Laſſe*”
Mummer 294.
tug?” will zunächſt angehendem Kaufleuten, Bankbeamten, Studenten,
Frauen uſw. das Verſtandwis für den Spiegel der Privat= und
Volks=
wirtſchaft, den der Handelsteil bietet, erleichtern. Sie will aber auch dem
Warenkaufmann und Induſtriellen die Technik des Börſenteils, dem
Bank=
fachmann das Verſtändnis der Warenmarktberichte näherbringen uſw.
* „Die Loslöſung Poſens.” Von Robert Coeſter, vormals
Landrat in Jarotſchin. Verlag Georg Stilte, Berlin NW7. Auf
knap=
pem Raum von 68 Seiten bietet der Verfaſſer eine inhaltreiche
Darſtel=
lung der Vorgänge, die im November und Dezember 1918 zur Loslöſung
der Provinz Poſen führten. Die Darſtellung iſt objektiv und ſachlich, da=
Hei nicht ohne Wärme.
* Neu erſchienene Beoſchüren. Das deutſche Leid am
Rhein. Em Buch der Anklage gegen die Schandherrſchaft des
franzö=
ſiſchen Militgrismus. Von Heinrich Diſtler. Verlag Wilhelm Köhler,
Minden. — Kapitaliſtiſche Kolonie oder ſozialiſtiſcher Wirtſchaftsbund.
Die Zukunft Europas von Hans Hugo Freund. Verlagsgenoſſenſchaft
Der Kampf, Münchem. — F. W. Frertag:: Der Wiederaufbau der
nienſchlichen Geſellſchaft auf der Grundlage einer geiſtig=ſittlichen
Wie=
dergeburt. Preisgebröndes Eſſay der ſchottiſchen Univerſität St.
An=
drews 1921, Steigerverlag, Erfurt. Preis 6 Mk. — Richtlinien zu einem
Geſetz über die gememwirrſchaftliche Regelung bes Wohnungsweſens,
aufgeſtelltz vom Allgemeinen Deutſchen Gewerlſchaftsbund und
Allge=
meinen freien Angeſtellvenbumd. Berlin 1921. Verlagsgeſellſchaft des
Allgemeinen Deutzſchen Gewerkſchaftsbundes.
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 3. Rovember 1921.
Seite 5.
Spiel, Sport und Turnen.
Die Preußiſche Landesturnanſtalt - Hochfchule.
Von Karl Diem.
Der preußiſche Kultusminiſter hat der Spandauer Landesturnanſtalt
den Charakter und Namen einer „Preußiſchen Hochfchule für
Leibes=
übungen” verliehen.
Mkan wird ſich über dieſe Tatſache freuen können, — aber nur, wenn
hinter dieſer Ernennung eine wirkliche ernſte Abſicht ſteckt und nicht etwa
nur eine Konkurrenznmßmahme gegemiber dem Anſehen der Deutſchen
Hochſchule für Leibesübungen, die der Reichsausſchuß für Leibesübungen
ſeit anderthalb Jahren arbeiten läßt. Es iſt ja ein öffentlichs Geheimnis,
daß die Spandauer Anſtalt noch nicht hochſchulmäßig war. Ihre
Einrich=
tungen zwar ſind ausgezeichnet, aber ihr Arbeitsgebiet erſtreckt ſich nur
auf beſtimmte Teilgebiete der Leibesübungen, auch ihr Lehrkörper ift nicht
hochſchlmäßig gegliedert. Ein Direttox, ein „Oberturnrat” in zweiter
Stelle leiten den Betrieb, und über allem ſchwebt noch der Geheimrat im
Miniſterium. Die Lehrzeit iſt heute mit neun Monaden dauerndem
Studium ebenſowenig einem akademiſchen Studiengang gleichtvertig. Man
wird alſo, wenn dem Namen die Tat folgen ſoll, Hochſchullehrer berufen
und den Lehrkörper abademiſch organiſierem, das Studium auf wewigſtens
ſechs Semeſter verlängern, das Arbeitsgebiet auf alle Gebiete des Sports
erweitern müſſen.
Geſchieht dies, ſo ſoll der neue Schritt Preußens willkommen geheißen
wevden.
Gleichwvohl darf auch die andere Seite der Entſchließung nicht
unbe=
leuchtet bleiben.
Im Winter 1919 bot der Deutſche Reichsausſchuß dem Preußiſchen
Miniſterium an, die geplante Neugründung einer Hochſchule int eine
Ver=
bindung mit der Landesturnanſtalt zu bringen, um eine Konkurrenz
bei=
der Anſtalten zu vermeiden. Dies wurde abgelehnt; die angebotene
münd=
liche Erörterung der Möglichkeiten wurde ignoriert. Nachdem nun die
pridate Anſtalt des Reichsausſchuſſes am 15. Mai 1920 gegründet wurde,
die Mikarbeit und Hilfe der Berliner Univerſirät fand, die beſten
Fach=
leute des ganzen Gebietes als Lehrer vereinte und ſich in drei Semeſtern
Spandauer Anſtalt einleitete. So überraſchen ſich vielleicht zwei
Ge=
ſchäftskonkurrenten, aber nicht die Träger kulkurreller Ziele. Der Deutſche
Reichs usſchuß hat das Miniſteri darauf hingewieſen, als die Abſicht
der Namengebung bekannt wurde, daß kein Unbefangener die
Notwendig=
keit zweier Anſtalten — einer „Deutſchen” und einer „Preußiſchen
Hoch=
ſchule für Leibesübungen” zweitauſend Meter örtlich voneinander
ent=
fernt berſtehen und die beidem Anſtalten auseinander halten könne.
Da=
rauf verſicherte der Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung
unterm 31. Dezember 1919, daß „in keiner Weiſe beabſichtigt ſei, den
künf=
tigen Namen der Lanbesturnanſtalt mit dem in Ausſicht genommenen
Unternehmen der im Reichsausſchuß zuſammengefaßten freien Verbände
in Uebereinſtimmung zu bringen” Man wird nicht behaupten wollen,
daß dieſes Verſprechen gehalten worden iſt. Die Deutſche Hochſchule für
Leibesübungen wird auch unter dem neuen Namen die Preußiſche ganz
gewiß nicht zu fürchten haben. Weder das Stadion als Uebungsſtätte
noch der Lehrkörper mit der Vereinigung der Uniberſitätslehrkräfte und
den beſten Praktikern der deutſchen Turn= und Sporverbände haben einen
Bergleich) zu ſcheuen. Auch wirtſchaftlich ſtehr die private Hochſchle ſicher
und im Vergleich zur Spandauer gewiß nicht ungünſtig da. Dennoch
iſt das Nebeneinander beider Inſtitute in unmittelbarer Nachbarſchaft
unter dem gleichen Namen, mit dem gleichen Charakter und den gleichen
Zielen eine Unnatürlichkeit und eine unverantwortliche Verſchwendung
von Mitteln.
Dies ſei öffentlich feſtgeſtellt und dabei alle Verantwortung
ausdrück=
lich dem Verhalten des Kultusminiſteriums zugeſchrieben. Wenn wir uns
richt dem Geſpöer der Umwelt ausſetzen wollen, miſſen die beidem
An=
ſtalten zu einer Klarheik kommen. Die übrigem Landesturnanſtalten, die
bayeriſche, ſächſiſche, badiſche, württembergiſche, werden ſich gern daran
beteiligen. Das Reich hat gleichfalls ſein Intereſſe daran. Dabei ſoll
nicht nur das Verhältnis der Auftalten untereinander, ſondern auch
ge=
wiſſe Grundfragen, einheitliche Dauer und einheitliche Beſoldung der
ſtaatlichen und pritaten Turn= unſd Sportlehrer entzſprechend der
Beſol=
dung der übrigen akademiſchen Berufe unter Berückſichtigung der hohen
körperlichen Ausnutzung geregelt werden.
Der Reichsausſchuß dird aus Anlaß des preußiſchen Schrittes in
die=
ſem Sinne den Unterrichtsanſtalten der Länder ſeine Vorſchläge
unter=
breiten.
Staatliche Fürderung des Turvens.
hm. Aus Thüringen kann berichtet werden, daß mehr denn je die
Staatsregierung beſtreht iſt, durch Förderung des Turnweſens die
Volksgeſundheit zu erhöhen. Aus dieſem Grunde wurde jetzt auf
Ver=
anlaſſung der Turn= und Turnlehrer=Verbände erreicht, daß am Schluß
eines jeden Schulhalbjahres jedesmal ein öffentliches Schul=S hauturnen
ſtattfinden ſoll, ſowohl in den höheren als auch in den Volksſchulen.
Iubiläumswettſpiel Sportverein „Olympia”=Arheilgen (A.=Klafſe)
gegen T. G.D. 1846 (B.=Klaffe).
Hs. Hand in Hand wit den anderen Abteilungen der T. G.D. 1846
begeht auch die Fußballabteilung die Feier des 75jährigen Beſtehens.
Be=
reits am Samstag tritt die 1. Mannſchaft auf den Plan und zwar hat ſie
ſich die 1. Mannſchaft des Sportvereins „Olympia” 1904 Arheilgen
ver=
pfbichtet. Auf deſſen Spielſtärke hier näher einzugehen, erübrigt ſich, denn
die Reſultate, die „Olympia” gegen beſte Ligamannſchaften in ihren
Pri=
batſvielen erzielte, ſtehen noch in friſcher Evinnerung. Bei den jetzigen
Verbandsſpielen wuar die Mannſchaft von ausgeſprochenem Pech verfolgt,
da ſie, allerdings unter den mißlichſten Umſtänden, eiige Spiele gegen
vorzügliche Gegner knapp verlou, dagegen gelang es „Olympia”
wiede=
rum dem Spitzenreiter der A.=Klaſſe „Olympia”=Lorſch, eine
eintvand=
freie Niederlage beizubringen, der beſte Beweis von der Spieltüchtigkert
der Mannſchaft. Allerorts ſieht man dieſem Spiel, das einen alten
Pionier unſerer Fußballbewegung und zugleich einen der ſtärkſten
Ver=
tveder der A.=Klaſſe mit einem jungen, rührigen Vertreter der B.=Klaſſe
zuſcmmenbringt, mit ſtärhſtem Intereſſe entgegen, zumal das Spiel noch
an Reiz gewinnt, da es im Rahmen eines Propagandaſpiels ausgetragen
wird und nicht im Zeichen der Punkthaſcherei und deren üblen
Folge=
erſcheinungen ſteht.
— Arheilgen, 2. Nov. Olymbia ſpielte, wie bekannt, am
Sonntag gegen Union=Beſſungen und endete das Spiel nach
Abbruch wegen rohen Spielens mit 3:2 für Union (Halbzeit 1:1). Ueber
das Spiel iſt wenig Schönes zu berichten. Es fängt mit dem denkbar
ſchnellſten Tempo und einer ganz unnötigen Aufregung ſeitens Union
an, die durch das überlaute, ſtändige Zurufen ausgedrückt wird. Das
ganze Spiel hält ſo an, um 15 Minuten vor Schluß die Urſache einer
ganz rückſichtsloſen Tat eines Union=Verteidigers im eigenen Strafraum
zu werden. Der Halbrechte von Olympia wird von dieſem, nachdem
von ihm der Ball ſchon geſtoppt, derart unfair angerannt, daß dieſer
vom Platze weggetragen werden mußte und ſich erſt am Abend
einiger=
maßen erholen konnte. Das iſt der zweite Fall, daß innerhalb ganz
kurzer Zeit zwei der beſten Leute Olympias ſchwer verletzt und
ſpiel=
unfähig gemacht worden ſind. Unions Mannſchaft iſt ſehr flink, hat
gute Ballbehandlung, guten Schuß, jedoch wenig Syſtem, viel zu hohes
Spiel und vollführt mit ſeinen ſtändigen lauten Zurufen ein förmliches
Geſchrei. Solches Verhalten einer Mannſchaft, die an Anwartſchaft auf
Ziga glaubt, und ſolche Unglücksfälle, die abſolut zu umgehen ſind,
eignen ſich nicht im geringſten, einen guten Eindruck auf das Publikum
zu machen, und der Zweck des Spiels, neben der Geſundheit zu dienen
auch Propaganda zu machen, wird verfehlt. Statt Zuwanderung wird
ſich kei ſolchen Spielen bald eine Abwanderung des Publikums kon=
ſtatieren laſſen, zum Leidweſen der Vereinsleitungen, die das Beſte
beabſichtigen.
Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie.
* Berlin, 31. Okt. In der Vormittags=Ziehung
wurden gezogen: 40 000 Mark: 165268. 15 000 Mark: 111724. 10 000
Mark: 94238 257677. 5000 Mark: 32361 159175 178366 194319 234366
258660 277902 282263 282546 297583. 3000 Mark: 563 2069 12177 14073
18111 20269 21684 22934 26818 44462 55636 58557 66008 70791 75853 80808
83436 85141 85443 91093 95876 102723 104877 106680 111331 119273 134721.
135859 147022 157772 157815 161077 165767 166378 174584 189996 190329
202013 208850 215405 217467 219092 231016 262479 262527 24793 276300
280706 287597 298680. — In der Nachmittags=Ziehung
wur=
den gezogen: 40 000 Mark: 263128. 10 000 Mark: 26729 47773 149453.
5000 Mark: 67748 95548 104641 126827 215720 284537. 3000 Mark: 4117
3805 10557 12272 14787 22782 25168 33738 35739 40288 40700 42809 45303
53730 54422 55261 57394 58235 60798 62489 66696 76781 83392 92251
94787 98490 102520 106537 111455 112366 117054 117494 129858 140223
142338 152510 155248 157771 157780 162707 164489 171197 171980 182410
192065 193781 197358 204001 208953 209212 214593 215497 216390 219459
236246 244331 245408 246678 262084 273737 278230 287866 299849. — Im
Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu 750 000 Mark, 2 zu 250 000 Mark,
4 Gewinne zu 500 000 Mark, 2 zu 300 000 Mark, 4 zu 200 000 Mark,
2 zu 100 000 Maxk, 2 zu 75 000 Mark, 2 zu 50 000 Mark, 2 zu 40000
Mark, 14 zu 30000 Mark, 34 zu 15000 Mark, 70 zu 10 000 Mark, 464
zu 5000 Mark, 2722 zu 3000 Mark, 8324 zu 1000 Mark. (Ohne Gewähr.)
Schluß des redaktionellen Teils.
Ohne Luecksilber,
Geschleohtsletden, ohne Verntestöruns-
Aufklär. Brosch. Nr. 5d. diskr. verschl. ℳ 3.— (Nachn ℳ 4.50).
Spex.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambulatorium
Frankfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (T,6853) Sonntag 10—12 Uhr.
er billigſte und raſcheſte Bezugsweg des „
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ſtädter Tagblatts” iſt ſtets durch die Agentur.
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Wetterausſichten für Donnerstag.
Neue Trübung mit ſpäterem Regen, wieder wärmer, Südweſtwind.
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Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 9¼ Uhr (C 8,
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Orpheum: Vorſtellung um 7¾4 Uhr.
Gartenbauverein: Monatsverſammlung 8½ Uhr abends im
Fürſtenſaal.
Verband der Notgeldſammler Ueberall” (Ortsgruppe
Darmſtadt): 3. Sitzung abends 8 Uhr im Reſtaupant Chriſt.
Deutſcher Handlungsgehilfen=Verband: Verſammlung.
abends 8 Uhr im Vereinsheim.
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öffnet von 11—12½ Uhr (Sonntags von 11—1 Uhr).
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Freitag, 4. November.
Mobiliar=uſſ.=Verſteigerung um ½10 und ½3 Uhr Ernſt=
Ludwigſtraße 9.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und den
ſibrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaſtliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: f. V. Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. WVittich’ſche Hofbuchdrnckerei. Sämrlich in Darmſtadt.
— Für den rebaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſtripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten.
Familiennachrichten
HAEAE
HEnaBÄApAAwannanan
STATT KARTEN.
Die Verlobung ihrer Kinder
ERIKA und FRITZ beehren
sich anzuzeigen
Forstrat Kallenbach
u. Frau Lotte, geb. Messing
Generalleutnant a. D. von Triebig
u. Frau Mathilde, geb. Klotz
Darmstadt, Stadtallee 2.
Heilbronn, Wollhausstr. 95.
Erika Kallenbach
Fritz Triebig
Diplom-Ing., Oberlectnagt a. D.
VERLOBTE
Mänchen, im November 1921.
(*41493
IEunannnannasnnnnnnnnnarHagharnnannnnanannnnnannnnnaas
Statt Karten.
Die Geburt eines
kräf-
tigen Stammhalters zeigen
hocherfreut an
Ladwig Reinheimer u. Frau
Clara, geb. Strauß
Darmstadt, 1. November 1921
Kahlertstraße 21.
(*41441
Ihre Vermählung zeigen an
Regierungsbanmeister Aulius Anton
EIla Anton, geb. Hauf.
Darmstadt, Alicestz. 25, II.
TALAN8
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 30. Oktober 1921 entſchlief ſanft
nach kurzem Krankenlager mein lieber
Mann, der Ingenteur
Feodor Siegel
im 50. Lebensjahre.
(II,12125
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Frau Minna Siegel
geb. Tecklenburg.
Berlin NW 21, Bundesrat=Ufer 13.
Die Beiſetzung hat in aller Stille in
Schönebeck an der Elbe ſtattgefunden.
HSnR 2
ür die uns übermittelten
Glück-
wünsche u. Geschenke danken
wir herzlichst.
Hans Fischer u. Frau
Dora, geb. Daub.
Darmstadt, 2. November 1921.
Sssso2o2s2Dkcccccccecxe
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die ſchmerzliche Mitteilung,
daß mein innigſtgeliebter,
unvergeß=
licher Gatte, unſer herzensguter Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Lackierer in der
Eiſenbahnwerk=
ſtätte in Ruhe
von ſeinem langen mit Geduld
er=
tragenem Leiden am 1. November,
morgens 3½ Uhr, erlöſt worden iſt.
Die tieftrauernde Gattin:
Johanna Schmidt, geb. Morchel
und Kinder. (41414
Darmſtadt, Blumenthalſtr. 113,
Käferthal, Frankfurt a. M.
Die Beerdigung findet ſtatt:
Donners=
tag, den 3. Nov., nachm. 4 Uhr, vom
Portale des Waldfriedhofes aus.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die traurige Mitteilung, daß
mein lieber Mann, unſer guter Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder
und Onkel
am Dienstag vormittag plötzlich und
unerwartet verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 2. Nov. 1921.
Gardiſtenſtr. 4.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Schuchmann
Familie Ludwig Schuchmann
Familie Leonhard Hotz
Fam. Ludwig u. Friedel Stößel
Mannheim
Familie Lorey.
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag,
den 4 Nov, vorm. 11 Uhr, vom
Por=
tale des Waldfriedhofes aus. (*41524
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme ſowie ſür die zahlreichen
Blumenſpenden bei dem frühen
Hin=
ſcheiden meines lieben Mannes, unſeres
guten Vaters, Schwiegervaters,
Groß=
vaters, Bruders, Schwagers und Onkels
ſprechen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank aus. Beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Fiſcher für die
über=
aus troſtreichen Worte, den
Schul=
kindern ſowie dem Geſangverein „
Lieder=
kranz” für den erhebenden Geſang,
eben=
ſo dem Ortsvorſtand, dem
Kirchen=
vorſtand, dem Heſſ. Bauernbund, dem
Vorſtand der Spar= und Darlehenskaſſe
und dem Geſangverein „Liederkranz”
für die Niederlegung der Kränze.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Erfelden, 31. Okt. 1921. (*41383
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die traurige Mitteilung, daß
heute mein lieber, herzensguter Mann,
unſer treuſorgender Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Bruder und Onkel
Herr Wilhelm Schwab
Kohlenhändler
nach kurzem mit großer Geduld
er=
tragenem Leiden im Alter von 57
Jahren ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 1. Nov. 1921.
Beſſungerſtr. 88.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Marg. Schwab, geb. Setzer
und Kinder.
Die Beerdigung findet Donnerstag,
den 3. Nov., nachm. 3 Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſtatt. (B12116
Dankſagung.
Für die vielen zuteil gewordenen
Be=
weiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Kleberger für die am
Grab geſprochenen troſtreichen Worte,
ſowie den Barmherzigen Schweſtern,
Nieder=Ramſtädterſtraße, für die
liebe=
volle und uneigennützige Pflege, die ſie
der Heimgegangenen in ſo reichlichem
Maße haben angedeihen laſſen.
Namens der Hinterbliebenen:
Oskar Schanz
Oberzollſekretär. (*41552
Darmſtadt, 2. November 1921.
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Dame, Zn erfr.
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Ein in der Führung
eines beſſ. Haushalts
durchaus bewandertes
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am liebſten b. einzel,
Herren oder Dame z.
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erfr. i d. Gſchſt. (*440
Einf. ält. Fräulein
in der Kinderpflege
durchaus erfahren, ſ.
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Wirkungs=
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E in dieſer Höhe an kleinerem, nachweis=
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Effekten=
handels an börſenfreien Tagen ſtrenger gehandhabt wird. Ueber den
Verlauf des heutigen Verkehrs iſt zu ſagen, daß ſich Kaufneigung für
Elektrizitäts=, chemiſche Aktien einſtellte. Scheideanſtalt blieb ſtark
ge=
fragt. Die Kurſe der Bankenſerte, Schiffahrts= und Montanaktien
lagen durchweg über geſtern. Die feſte Haltung der Deviſen gab
An=
laß zur regeren Nachfrage nach Auslandswerten. Im freien Verkehr
lagen faſt nur Kaufaufträge vor, und zwar erſtreckt ſich hier die
Nach=
frage auf ſämtliche Gebiete dieſes Marktes. Man erwartet allgemein
für morgen einen lebhaften Börſentag, welcher aber nicht frei vor
Schwankungen ſein wird.
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w. Frankfurt, 2. Nov. Wechſel auf Belgien 1400, Wechſel auf
Holland 6600, Wechſel auf London 760, Wechſel auf Paris 1425, Wechſel
auf Schweiz 3580, Wechſel auf Italien 780, Wechſel auf Neu=York 194
Tendenz: Die Schwankungen hielten auch im Verlaufe des
Nachmittags an, doch zeigte ſich wieder eine entſchieden feſtere Tendenz.
Deviſe Neu=York 193—193½—194. Holland erheblich feſter. Polennoter
zirka 4,95—5,10.
Neu=York, 1. Nov. (Wolff.) Die Mark eröffnete niedriger.
0,54½ bzw. 0,54½. Um 10 Uhr 30 zog die Notierung leicht auf 0,54½
bzw. 0,54¾ an. Der Schluß wau geſtern nur wenig verändert, nämlich
0,55½. Als höchſte Notiz war im Verlaufe ein Kurs von 0,56, als
niedrigſte ein Kurs von 0,53 feſtgeſtellt worden. An der Nachbörſe war
eine weitere Abſchwächung auf 0,52¼ bzw. 0,52½ zu konſratieren.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Merk wurden gezahlt am 2. November in Zürich
2.82½ (vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1,50 (59,20)
Gulden, in Kopenhagen 3,00 (88,80) Kronen, in Stockholm
2,40 (88,80) Kronen, in Wien 2422 (117,80) Kronen, in Prag 55
(117,80) Kronen, in Neu=York 0,50 (23,80) Dollar, in Paris 77/,
(125,40) Franken.
Berlin, 2. Nov. (Wolff.) Produktenbericht. Die
Preis=
ſteigerung am Produktenmaukte machte heute abermals erhebliche
Fort=
ſchritte. Weſentlich hing dies mit der infolge der erneuten Entwertung
der Mark eingetretenen ſcharfen Deviſenhauſſe im Zuſammenhang, zumal
auch der Ausdruſch noch gering iſt und die Lieferungsmöglichkeiten trotz
einer leichten Beſſerung in der Wagengeſtellung in einzelnen Gebieten
noch immer ſchwierig ſind. Für Weizen und Roggen bleiben die Mühlen
infolge des guten Mehlabſatzes fortdauernd ſtarke Käufer. Schärfer
tritt die Materialknappheit noch in Hafer zutage, was in einer erneuten
Preisſteigerung für Abladung und im Fouragegeſchäft zum Ausdruck
kam. Auch die Preiſe für Malz und Gerſte ſtiegen weiter, obwohl für
letztere die Brauereien und Malzfabriken zu den hohen Preiſen nicht
mehr ſo dringliche Käufer ſind. Kleie und Futterſtoffe werden von
vielen Seiten ſtark geſucht, wobei auch bereits wieder mit
Erſatzfutter=
ſtoffen vorlieb genommen wird.
wd. Freier Deviſen= und Effektenverkehr. Die
Abſchwächung der Mauk hatte eine erneute Deviſenhauſſe zur Folge
Außerdem wirkte auch der Umſtand mit, daß man die Reiſe des
Reichs=
bankpräſidenten Havenſtein recht ſkeptiſch beurteilte. Dieſes drückte ſich
äußerlich dadurch aus, daß der Dollar wieder einen Hochkurs von 19‟
bis 191 erreichte. Holland handelte man mit 6300 und Pfundnoten mit
sog— 750 Mark. Dementſprechend wurden auch die Efſekten wieder ſtark und
zu höheren Kurſen geſucht, namentlich Montanwerte, von denen man
Phönix mit 1500, Gelſenkirchen mit 1140, Hohenlohe mit 830 und
Ober=
bedarf mit 940 nannte. Ferner waren Daimler, Hirſch Kupfer,
Dyna=
mit und A. E.=G. geſucht. Deutſche Petroleum gingen mit 2200 um,
Deutſche Erdöl mit 2350. Einheitswerte waren gleichfalls zu höheren
Kurſen geſucht.
wd. Die Kredithilfe der deutſchen Induſtrie in
Frage geſtellt? Wie wir hören, findet am 5. November eine
Sitzung des Reichsverbandes der deutfchen Induſtrie ſtatt, in der
noch=
mals zur Kreditaktion Stellung genommen werden ſoll, und zwar
rech=
net man mit der Möglichkeit, daß durch die in Oberſchleſien
veränder=
en Verhältniſſe das Problem abgelehnt wird. Es iſt aber mit der
Mög=
lichkeit eines Kompromißvorſchlages zu rechnen, daß jeder
regierungs=
ſeitiger Zweig abgelehnt ſird und die Induſtrie ſich freiwillig weiter
um das Zuſtandekommen des Kredits bemühen wird.
b. Die Preisſteigerung am Häutemarkt. Eine
Kuh=
haut 944 Mark. Auf dem letzten ſüddeutſchen Häuteauktionen erzielten
Kuhhäute im Gewicht von 60—79 Pfund pro Pfund 27,15 Mark. Eine
einzige Haut im Gewicht von 79 Pfund würde demnach alſo 79X27,15
— 2144,85 Mark koſten. Für ein Kalbfell wpurden 620—650 Mark bezahlt.
Auf dem Stuttgarter Viehmarkt notierten Kühe 280—680 Mark pro
Zent=
ner Lebendgewicht. Demnach würde alſo eine Kuh im Gewicht von
6 Zentnern 6X280 Mark — 1680 Mark koſten. Für die Haut allein wer
den 2144,85 Mark erzielt; das Fleiſch alſo nicht nur umſonſt, ſondern
och 450 Mark dazu. Aehnlich liegen die Dinge im übrigen Deutſchland,
und dann noch die hohen Fleiſchpreiſe.
b. Berliner Kartoffelnotierungen. Die Berliner
No=
tierungskommiſſion für Kartofſeln notierte am 1. November folgende
Preiſe in Mark für 50 Kg. Erzeugerpreiſe: Speiſekartoffeln, weiße und
rote 72—75 Mark.
wd. Die Lage des deutſchen Webſtoffgewerbes läßt
ſich dahin kennzeichnen, daß die Kaufluſt auf allen Gebieten weiterhin
anhält. In der Wollweberei liegen Aufträge bis Mai nächſten Jahres
vor, die aber von den Fabriken keine Berückſichtigung mehr finden
können. Warenmangel beſteht in Wirk= und Strickwaren. Auch
an=
dere Zweige ſind derart beſchäftigt, daß neu eingehende Aufträge
Ab=
lehnung finden. Selbſt in der Beſatzinduſtrie iſt der Geſchäftsgang flott.
wd. Neue Preiserhöhung für Ruhrkohlen in
Aus=
ſicht. Am Ruhrkohlenmarkt haben die Schwierigkeiten im
Abtrans=
port in der letzten Woche eine beträchtliche Verſchärfung erfahren. Der
Wagenmangel hatte einen ſolchen Umfang angenommen, daß manchmal
von den durchſchnittlich täglich angeforderten 23 000 Waggons nicht
weniger als 5—7000 gefehlt haben. Infolgedeſſen hat ſich wieder eine
ausgeſprochene Kohlennot herausgebildet. Die Zechen, die ihre letzte
Preiserhöhung mit Rückſicht auf die Kohlenſteuer verſchoben hatten,
werden ſchon in den nächſten Tagen einen neuen Antrag auf Erhöhung
der Kohlenpreiſe ſtellen. Ferner haben die Bergarbeiterverbände den
Lohntarif für den Ruhrkohlenbergbau gekündigt. Es werden neue
Lohnforderungen erhoben, deren Bewilligung eine weitere
Kohlen=
preiserhöhung zur Folge haben muß.
wd. Kapitalserhöhung der Kommerz= und
Privak=
bank. In der Aufſichtsratſitzung wurde beſchloſſen, eine
Kapitals=
erhöhung um 150 Millionen Mark auf 350 Millionen Mark
vorzu=
nehmen. Von dem neuen Kapital ſollen 66 660 000 Mark den
Aktionä=
ren dergeſtalt zum Bezuge angeboten werden, daß auf je 3000 alte
Aktien eine junge Aktie von 1000 Mark bezogen werden kann. Die
reſt=
lichen Aktien werden einem Kanſortium zur Verfügung übergeben. Die
Feſtſetzung des Ausgabekurſes ſoll erſt kurz vor der
Generalverſamm=
lung erfolgen. Die Kommerzbank hat bekanntlich die Fuſion mit der
Darmſtädter Bank abgelehnt und nimmt ſtatt deſſen eine
Kapitals=
erhöhung vor. Zuletzt erhöhte ſie im Zuſammenhang mit der Fuſion
mit der Mitteldeutſchen Privatbank ihr Kapital im April d. J. von 85
auf 200 Millionen Mark.
wd. Harkort=Bergwerk und Chemiſche Fabrik in
Gotha. Die Verhandlungen wegen Verkaufs des unter Sequeſtration
ſtehenden Goldbergwerkes der Rudſer Zwölfapoſtelgewerkſchaft in
Brade (Siebenbürgen) ſind zum Abſchluß gelangt. Der Kaufpreis
er=
gibt einen guten Nutzen für die Geſellſchaft.
wd. Verluſtabſchluß der Silberhütte in Braubach.
Die zum Konzern der Metallbank gehörige Blei= und Silberhütte in
Braubach in Frankfurt a. M. ſchließt das Geſchäftsjahr 1920/21 infolge
der Unmöglichkeit der Beſchaffung geeigneter Schmelzmetalle mit einem
Verluſt von 935 000 Mark ab und bleibt infolgedeſſen dividendenlos
(i. V. 5 Prozent).
Weißbinderarbeiten.
Die bei der Wiedereinrichtung des alten
Theaters vorkommenden Weißbinderarbeiten
ſollen vergeben werden.
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Darmſtadt.
Hierdurch laden wir unſere verehrten
Nit=
glieder zu der am Sonntag, 6. November 1921,
nachm. 3 Uhr, im großen Saale des
Gewerk=
ſchaftshauſes, Bismarckſtr. 19, ſtattfindenden
ordentlichen
General=Verſammlung
höflichſt ein.
Tagesordnung:
1. Geſchäfts= u. Kaſſenbericht des Vorſtandes.
2. Bericht des Aufſichtsrats und
Genoſſen=
ſchaftsrats.
3, Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der
Bilanz und Entlaſtung des Vorſtandes,
4. Beſchlußfaſſung über die Verteilung der
Erübrigung.
5. Anträge.
Zutritt haben nur Mitglieder. Als
Aus=
weis dient die Mitgliedskarte oder eine ſonſtige
(11948sd
einwandfreie Legitimation.
Der Aufſichtsrat:
J. Jung, Vorſitzender.
Deutſche Demokratiſche Partei.
Sonntag, 6. Nov., vorm. 111/, Uhr
im Mathildenhöhſaal, Dieburgerſtr. 26
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Mitgliederverſammlung
im Saale zur Stadt Pfungſtadt,
Darmſtadt, Eliſabethenſtr. 2
Tagesordnung:
1. Kaſſenbericht vom 3. Quartal 1921.
2. Die derzeitige Lage der Verſorgung und
Fürſorge der Kriegsbeſchädigten und
Hinterbliebenen in Verbindung mit dem
Unanerkennungs= und Spruchverfahren
in der Praxis, Referent Bezirksleiter=
Sekretär Momberger,
3. Verſchiedenes.
Bu dieſer Verſammlung laden wir alle
unſere Mitglieder herzlichſt ein und bitten um
vollzähliges Erſcheinen,
(12120
Der Vorſtand.
Gartenbauverein Darmſtadt.
Monatsverſammlung
Donnerstag, den 3. d. Mts., abends
8½, Uhr, im Fürſtenſaal.
Tagesordnung: Mitteilungen; Vortrag
über Winterarbeiten im Garten und in der
Blumenpflege; Verloſung.
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Wolfram), a)Blick ich umher, biLied
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