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Nummer 287
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Donnerstag, den 27. Oktober 1921
N
K
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Einzelnummer 25 Pfg.
Zita und Karl.
* Die Geſchichte kennt viele berühmte Ehepaare, wo die
Frau das treibende Motiv zu Entſchlüſſen und Taten war.
Dich=
ter haben ſolche Stoffe mit Vorliebe behandelt, allen voran
Shakeſpeare, vom hiſtoriſchen Heinrich VI. bis zum ſagenhaften
Macbeth. Frau Zita aus dem Haufe Parma=Bourbon iſt
eine ſolche energiſche Lady Macbeth=Figur, allerdings mit einem
großen Stich ins Operettenhafte. Sie hat nichts von der
Tra=
gik der blutigen Lady, und ihr Gatte Karl, Wettiner Geblüt, hat
vom verwegenen Macbeth nur das Pantoffelheldentum.
Karl, der Verräter und Eidbrecher, hat ſein Spiel nun für
immer verloren. War ſeine Oſterfahrt ins Ungarland von
vorn=
herein eine abenteuerliche Groteske, ſo ſchien ſeine zweite und
ganz ſicher letzte Jagd nach der Stephanskrone von vornherein
erfolgreicher angelegt zu ſein. Hätte ſich zu ſeiner Waghalſigkeit
wirkliche diplomatiſche Begabung geſellt, dann wäre ihm der
wohlvorbereitete Putſch vielleicht gelungen, zumindeſtens wäre
litiſch war für Karl, den Tollkühnen, die Lage durchaus eine
günſtige. Von der großen Entente hatte er ernſte Gefahren nicht
zu fürchten, ſo ſehr auch die italieniſche und franzöſiſche
Regie=
rung ſich in drohenden Proteſten bemerkbar machten. Wenn auch
Frankreich auf offener Szene den Empörten ſpielte, ſo läßt ſich
doch nicht ableugnen, daß hinter den Kuliſſen der Putſchkomödie
ſtanzöſiſche Regiſſeure ſtehen. Und einer der erſten war Briand.
Karl von Habsburg würde es nie gewagt haben, ſeinen
Staatsſtreich im Flugzeug zu unternehmen, wenn er nicht zum
mindeſten der ſtillſchweigenden franzöſiſchen Unterſtützung ſicher
geweſen wäre. Schon die Erfahrung mit Frankreich beim erſten
Putſch mußte ihm die Augen über die Sympathie, die es für ihn
und ſeinen Königstraum hatte, öffnen. Als er damals
Stein=
amanger fluchtartig und feig wieder verließ, rief Briand
verächt=
lich aus: „Imbseile!” So wenig ſchmeichelhaft auch der Vorwurf
der Einfältigkeit, der Schwachſinnigkeit iſt, ſo konnte doch der
Exkönig daraus erſehen, daß Frankreich etwas ganz anderes
er=
wartet und gewünſcht hatte, als Karls des Einfältigen
Nieder=
lage. Zu einem Bonaparte des 18. Brumaire iſt allerdings der
Mann der Zita nicht geſchaffen. Daß Frankreich trotz aller
offi=
ziellen Verwahrungen im Stillen doch gerne das ungariſche
Königstum Karls von Habsburg geſehen hätte, hat ſeine
politi=
ſchen Gründe. War doch Exkaiſer und könig Karl ihr Mann
des Verrates, der ſich zu jeder Zeit brüſtete, ſich ſchon am Anfang
feiner Regierung mit dem Gedanken einer Trennung vom
deut=
ſchen Verbündeten getragen zu haben. Iſt doch Frau Zita als
Bourbonin durch und durch Franzöſin und Deutſchenhaſſerin,
deren Brüder während des Krieges in der franzöſiſchen Armee
gedient haben. Und Frau Zita hat im Hauſe Karls von
Habs=
burg die Hoſen an. Das Ungarn Karls von Habsburg wäre ein
gehorſamer franzöſiſcher Vaſall geworden, ein brauchbares
Ju=
ſtrument gegen alles Deutſchtum. Frankreichs Einfluß auf dem
Balkan wäre bedeutend verſtärkt worden.
Daß Frankreich oder wenigſtens einflußreiche Kreiſe in
Frankreich, die mit dem ſchon lange entthronten Hauſe Parma=
Bourbon in intimſter Fühlung ſtanden, die Hand bei dem
zwei=
ten Königsputſch mit im Spiele hatten, geht ſchon daraus
her=
vor, daß das Flugzeug, das das Exkaiſerpaar über den Boden= wäre, die verbreiterte Koalition allen Bedenken zum Trotz
zu=
ſee nach Oedenburg trug, von einem franzöſiſchen Offizier
ge=
ſteuert wurde. Auch iſt es eine feſtſtehende Tatſache, daß der
General des 21. franzöſiſchen Korps in Straßburg, Franchet erſtrebte Ziel als geſcheitert anzuſehen iſt. Dies iſt umſo
dEſpereh, deſſen Truppen bekanntlich im Herbſt 1918 nach
Ab=
ſchluß des Waffenſtillſtandes Ungarn und Budapeſt beſetzten, den
Mittelsmann zwiſchen Karl und der franzöſiſchen Negierung politiſchen Lage zur zwingenden Notwendigkeit und die Bildung
geſpielt hat.
Einfältigen und Eidbrüchigen eine höchſt ſonderbare Rolle
ge=
ſpielt. Auch da eine offizielle Entrüſtung und Proteſterklärung
gegen Karls zweites Abenteuer, aber auch da wieder ganz andere
ſtille Herzeuswünſche. Die eigennützige italieniſche Politik ſah in
Karl durchaus keinen gemeinen Vertragsbrecher, ſondern einen licher und parteipolitiſcher Rückſichten die Bildung der
Regie=
wilkommenen zukünftigen Bundesgenoſſen. Ungarn unter des
Habsburgers Szepter wäre ein brauchbarer Faktor gegen die
ſüdſlawiſche Gefahr.
keine Gefahr zu fürchten gehabt, mehr ſchon von der kleinen
Entente, namentlich von Serbien, das von einem Ungarn unter
habsburgiſchem Königstum für ſeine politiſchen Errungenſchaften
durch die bolſchewiſtiſche Gefahr an freier Aktion verhindert ſind.
Auch weniger von der Tſchecho=Slowakei, da die Slowaken die
Intervention der kleinen Entente gegen ein karliſtiſches Ungarn
dazu benutzt haben würden, ihre eigene Politik zu treiben, die
den Tſchechen durchaus nicht angenehm geweſen wäre. Aber
vorläufig hatte es doch den Anſchein, als ob die kleine Entente licht in ſeiner Mittwochmorgen=Ausgabe im Zuſammenhang mit
diesmal geſchloſſen gegen Ungarn vorgehen wollte. Doch ob den Verhandlungen zur neuen Regierungsbildung folgende
Er=
dieſe Abſicht wirklich in die Tat umgeſetzt worden wäre, wenn
weſen wäre, das iſt allerdings noch fraglich.
ſamkeit und energiſchem Eingreifen geſcheitert, und zum großen
Teil auch an der raſchen Ernüchterung der Ungarn ſelber, die
ſich vor einer nicht abzuſehenden Kriegsgefahr ſahen. Karls
Putſch hätte nur auf den Anhieb gelingen können. Jede Stunde
und Oeſterreichs mußte ihm ein Feind entſtehen, dem er auch verſuchten zugleich, ſich für ein ſolches Verfahren eine Deckung
mit mehr Truppen nicht auf die Dauer widerſtanden hätte.
Die, die ihn heimlich bisher mit Vorbehalt unterſtützten, werden
ſtigen Habsburger Monarchie fordern jetzt in Unbeugſamkeit ſeine maßnahmen gegen das deutſche Volk provoziert, dieſem aber die
eine Königskomödie aufgeführt wird. und deshalb erklärt der waren ſie doch nicht für dieſe beſtimmt, denn interfraktionelle
Be=
iſchecho=ſlowaliſche Ceſandte in Berlin, Tuszar, daß die kleine ſprechungen ſind vertraulicher Natur. Die Verhandlungen des
kommene Abriiſtung durchgeführt ſei. Vor allem aber wird eine
beſſer geheu wird, als dem großen Schlachtenlenker und Welt= Scheidemann,
zertrümmerer. Man ſpricht von der Baleareninſel Mallorka, wo
ſich der ſchöne Beſitz des vor kurzem geſtorbenen Habsburgers
Erzherzog Ludwig Salvador befindet. Sollte aber Karl dem
Einfältigen ein ſchlimmeres Schickſal beſchert werden, ſo mag
er ſich bei Zita bedanken.
rI.
* Wie die Voſſ. Ztg. aus Prag meldet, wird die kleine
Entente ein kurzfriſtiges Ultimatum an ungarn rich= ſtorbenen früheren König Ludwig in warm empfundenen
ten, in dem unter anderem gefordert wird: Karl von Habsburg Worten Ausdruck. Weiter legte er namens des bayeriſchen
Vol=
jede Reſtaurierung der Habsburger. Die ungariſche Regierung
hat den Kampf gegen die burgenländiſchen Banden aufzunehmen ganzen bayeriſchen Volkes für den letzten König aus dem Wit=
und dafür zu ſorgen, daß Weſtungarn an Oeſterreich
vorbehalt=
los ausgeliefert wird. Die Ausführung aller dieſer Maßnahmen
hat unter Kontrolle der kleinen Entente zu erfolgen.
er nicht ſchon nach einem Tag ſo kläglich zuſammengebrochen. Po= gen Beratung der Vertreter der großen Entente mit der unga= ſchen Volksſtämmen gehen. Die bayeriſche Staatsregierung weiß
vorläufig im Kloſter Tihany am Plattenſee zu
in=
die bereits gemeldeten ſieben Bedingungen, die ihm von der
ungariſchen Regierung geſtellt waren, als angenommen gelten.
fährt, es ſei vorgeſchlagen worden, den vormaligen Kaiſer
Karl nach Italien zu verbannen. Die britiſche
Ne=
gierung ſei jedoch der Anſicht, er müſſe viel weiter weggeſchickt
werden, damit ein neuer Verſuch, den Thron wieder zu erlangen, politiſche Ziele noch willkürliche Abſichten. Wir empfinden ſeine
unmöglich werde. Im Hinblick auf die Umſtände, unter denen Verletzung um ſo tiefer, weil ſie ſich hinter Sophismen und
hin=
die Abreiſe erfolgte, iſt es unwahrſcheinlich, daß die Alliierten
deshalb Vorſtellungen bei der Schweiz erheben werden.
Die Löſung der Regierungskriſis.
Das Schreiben des Reichspräſidenten.
hat heute nachmittag 5 Uhr an den Reichskanzler
folgen=
des Schreiben gerichtet:
tes Bemühen geweſen, für eine Verbreiterung der
gegen=
wärtigen Regierungskoglition die Grundlage zu ſchaffen, in der
Ueberzeugung, in der ich mit Ihnen, Herr Reichskanzler, einig
breiten Regierungsbafis am beſten gelöſt werden können, eine notwendige Gemeinſchaft bilden, daß ein großes Volk wie
Sie, Herr Reichskanzler, haben mich in dieſem Beſtreben
unter=
ſtützt und die Verbreiterung der Regierungskoalition zu
wieder=
holten Malen als nächſtliegendes Ziel Ihrer Politik bezeichnet
und auch alles getan, um ihr näherzukommen. Die Eutſcheidung, ſichern läßt. Ich möchte dies namentlich gegenüber der letzten
welche die Botſchafterkonferenz der Allierten in der
oberſchle=
ſiſchen Frage gefällt hat, hat zweifellos die Erreichung des
erſtrebten Zieles erheblich erſchwert. Ich bin allerdings der
Meinung, daß es bei allſeits gutem Willen und unter
Vor=
anſtellung der Intereſſen des Vaterlandes möglich geweſen
ſtande zu bringen. Verſchiedene Vorgänge haben ſich leider
hem=
mend in die gepflogenen Verhandlungen eingedrängt, ſo daß das
bedauerlicher, als der Rücktritt des bisherigen Kabinetts das
Be=
ſtehen einer handlungsfähigen Regierung angeſichts der außen=
Aber auch Italien hat bei dem zweiten Putſch Karls des auch für die Verhandlungen zur Klärung der innerpolitiſchen Ziele führen.
Lage verwandt worden, ohne daß ſich eine ſolche ergeben hat.
In dieſer Not des Vaterlandes richte ich an Sie, Herr
Reichskanzler, die dringende Bitte, Ihre mir gegebene
Abſage zurückzuziehen und unter Hintanſtellung
perſön=
rung zu übernehmen. Die Tatſache, daß Sie bereits
ein=
mal in ſchwerſter Bedrängnis ſich dem Vaterlande zur
Verfü=
gung geſtellt haben, gibt mir die Hoffnung, daß Sie auch diesmal
Von der großen Entente alſo hätte der gut informierte Karl dieſes Opfer bringen werden. In Anbetracht der gegebenen hob ſich in der Gemeinde ein ohrenbetäubender Lärm. Der
Verhältniſſe vertraue ich darauf, daß es mit Ihrer Tatkraft und
politiſchen Einſicht gelingen wird, eine Regierung zu bilden,
welche in ihrer Zuſammenſetzung die Gewähr dafür bietet, daß Mende die Kirche verließ, kam es zu wüſten Schimpfereien. In
fürchten mußte. Weniger ſchon von Rumänien, deſſen Truppen ſie die nächſte der deutſchen Politik geſtellte Aufgabe ſowie die dem darauf folgenden polniſchen Gottesdienſt, führte Kaplan
dringlichen Probleme der weiteren Zukunft löſen kann.”
Eine Erklärung der ſozialdemokratiſchen
RNeichstagsfraktion.
Berlin 25.,Okt. (Wolff.) Der Vorwärts
veröffent=
klärung: Die unterzeichneten Vertreter der ſozialdemokrati=
Karl der Einfältige nur einigermaßen ein kleiner Bonaparte ge= ſchen Reichstagsfraktion in der Sitzung beim Reichspräſidenten dagegen, daß Probleme, wie das oberſchleſiſche, im Intereſſe
vom 24. Oktober erklären: Die Vertreter der Deutſchen
Karls zweites Abenteuer iſt namentlich an Horthys Wach= Volkspartei haben der Preſſe einen Bericht über die ver= Manifeſt weiter, der Sturz der deutſchen Mark habe die Fähig=
Vorgang, der ſich dort abſpielte, im großen und ganzen richtig Verpflichtungen nachzukommen, vermindert. Wenn dieſe Politik
wiedergibt. Die Vertreter der Deutſchen Volkspartei ſchlugen, nicht geändert werde, müſſe die Lage Europas immer ſchlimmer
dort ein Verfahren vor, betreffend die oberſchleſiſche Frage, von werden. Der Vollzugsausſchuß der zweiten Internationale
for=
der Verzögerung mußte für den Exkönig ein ungeheuerer Verluſt dem ſie ſelber als möglich vorausſahen, daß es zu neuen Zwangs= dert die Arbeiterklaſſe aller Länder Europas und insbeſondere
ſein, denn in dem raſch ſich aufraffenden Proletariat Ungarns maßnahmen der Entente gegen Deutſchland führen würde; ſie ihre Vertreter in den verſchiedenen Parlamenten auf, auf eine
bei den übrigen im der Sitzung vertretenen Parteien zu ſichern.
Jetzt hat Karl der Einfältige ſein Spiel für immer verloren. Dieſe Deckung konnte ihnen nicht verſprochen werden, da unſere Beſtimmungen des Verſailler Friedensvertrages vollſtändig
ab=
ihn jetzt verleugnen und fallen laſſen. Die Republikaner der ein= Verfahren übernehmen kann, das zwar die Gegner zu Zwangs= lungen ſtattfinden, die zur Verſklabung der Arbeiterklaſſe der
unſchädlichmachung für immer. Für ſie iſt der Frieden Mittel= Möglichkeit einer erfolgreichen Abwehr nicht bietet. So wenig
europas nur geſichert, wenn in Ungarn nicht zum dritten Male unſere Aeußerungen die Oeffentlichkeit zu ſcheuen haben, ſo
Entente nicht eher uuhen werde, bis endlich in ungarn die voll= Auswärtigen Ausſchuſſes ſind ſogar durch die Verfaſſung in ihrer und Gendarmen in Elfaß=Lothringen als
Vertraulichkeit geſchützt. Was für ſie gilt, muß ſinngemäß auch früher. Unter den Polizeiagenten, mit denen Frankreich
Internierung Karls gefordert. Wenn ſich auch die Prophezei= für die Beratungen der Parteivertreter gelten, die ſich mit den Elſaß=Lothringen überſchwemmt hat, befand ſich auch ein ſolcher
ung des Variſer Journals, daß der Flug Karls nach Oedenburg äußeren Schickſalsfragen des deutſchen Volles befaſſen. Wir er= deutſcher Abſtammung, namens Scherff. Vor einigen Tagen
bis St. Helena führen werde, nicht erfüllen wird, da es wirklich blicken daher in der Veröffentlichung interfraktioneller Be= ſind nun in der politiſchen Abteilung der Polizeizentrale, in
eine Poſſe täre, den Poſſenkönig Karl auf der Inſel des großen ratungsvorgänge durch die Deutſche Volkspartei einen von rein Straßburg wichtige Dokumente verſchwunden. Der Verdacht
Napoleon zu fehen, ſo wird man ihn doch auf einem anderen parteitaktiſchen Erwägungen diktierten, den Intereſſen des Rei= des Diebſtahls lenkte ſich auf Scherff, rbſchon dieſer ſich als
tüch=
entlegenen Fleckchen der Velt ſicherſtellen, wo es ihm allerdings ches ſchädlichen Vertrauensbruch, (gez.) Hermann Müller, Welz, tiger Agent im Dienſte Frankreichs bewährt hatte, Unter
Oberſchleſien.
Graf Lerchenfeld über das Genfer Diktat.
München, 25. Okt. (Wolff.) Der bayeriſche
Land=
tag iſt heute nachmittag zu einer neuen Seſſion
zuſammen=
getreten. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab Präſident
Königsbauer der Trauer des baheriſchen Landes für den
ver=
wird bis zur endgültigen Entſcheidung über ſein Schickſal inter= kes gegen das Diktat von Genf Verwahrung ein.
Miniſter=
niert. Die ungariſche Regierung verzichtet durch ein Geſetz auf präſident Graf Lerchenfeld gab ſodann namens der
Staats=
regierung eine Erklärung ab, worin er ebenfalls der Trauer des
telsbacher Geſchlecht Ausdruck verlieh. Auch er wandte ſich
nach=
drücklich gegen die Vergewaltigung Oberſchleſiens.
Er führte aus: In dieſer ſchweren Stunde ſoll das ganze
deutſche Volk wiſſen, daß wir Bayern treu zu
Budapeſt, 25. Okt. (Wolff.) Das Ergebnis der geſtri= ihm ſtehen und daß wir Hand in Hand mit den übrigen
deut=
riſchen Regierung beſteht in dem Beſchluß, den König Karl ſich eins mit der Volksvertretung in der Verurteilungdes
Genfer Spruches und des Diktates der ehemaligen Gegner
ternieren. Da er ſich bedingungslos ergeben hat, können im Kriege. Vor dem Forum der Welt erheben wir Proteſt gegen
die Löſung der oberſchleſiſchen Frage, die wir weder als gerecht
noch dem Geiſte des Friedensvertrages entſprechend anzuſehen
London, 26. Okt. (Wolff.) Das Reuterſche Bureau er= vermögen. Ich faſſe den Begriff der Gerechtigkeit vom
Stand=
punkte der chriſtlichen Weltanſchauung auf. Dieſer Begriff ſteht
auf unverrückbarer Rechtsbaſis. Er kennt weder egoiſtiſche noch
irgendwelche dem Militarismus dienende Auslegungen, weder
ter dem Schein des Rechts verbirgt, weil ſie ſich mit einem auf
Täuſchung der Welt berechneten Schein umgibt.
Wie kommt es, daß überall da ängſtlich auf die
Selbſtbeſtim=
mung auch der nationalen Minderheit Bedacht genommen wird,
wo es zum Nachteil der deutſchen Sache einſchlägt, während man
umgekehrt entweder die Abſtimmung ausſchließt oder, wo eine
Berlin, 25. Okt. (Wolff) Der Reichspräfident deutſche Minderheit ſich findet, dieſe unberückſichtigt läßt? (
Leb=
hafte Zuſtimmung.) Dem Genfer Spruch fehlt die
ſchiedsgericht=
liche Sicherheit. Er iſt von politiſch gerichteten
Regierungsver=
tretern gefällt, ohne daß uns die Stellung einer Partei einge=
Herr Reichskanzler!. Seit Wochen iſt es mein unausgeſetz= räumt geweſen wäre. Die Entſcheidung der Mächte iſt ein
Diktat — eine in der Reihe gewaltſamer Löfungen, denen wir
ſeit Friedensſchluß unterworfen ſind.
Auf dieſem Boden kann keine Beruhigung kein
gehe, daß die großen Aufgaben, die Deutſchland auf dem Ge= wahrer Frieden gedeihen. Wann endlich wird ſich dieſe
biete der inneren und äußeren Politik harren, auf einer Erkenntnis bei den Völkern durchſetzen, daß die Kulturnationen
das deutſche nicht ohne Schaden für die Menſchheit unterdrückt
werden kann, daß der Frieden ſich nicht durch äußere Mittel,
ſondern nur durch die Geſinnung der Völker gewinnen und
Kammerrede des Miniſterpräſidenten Briand hervorheben, der,
wenn ich recht berichtet bin, von dem Gedanken ganz beherrſcht
iſt, wie Deutſchland unſchädlich gemacht werden kann, ſei es durch
Wegnahme ſeiner Hilfsmittel, ſei es durch Eingriffe in ſeine
ſtaatliche Geſchloſſenheit. Unſer Volk will Frieden, Arbeit und
Brot. Seine Zukunft liegt darin, daß es unter Verzicht auf
Ge=
waltanwendung ſeine innere Geſchloſſenheit und ſein
Gleich=
gewicht wiederfindet, daß es ſeine ethiſchen Kräfte zur höchſten
Entfaltung bringt. Auf dieſem Wege wird Deutſchland bei
allen Völkern, die ſich den Sinn für eine gerechte Beurteilung
der Verhältniſſe bewahrt haben, ſeine moraliſche Stellung
be=
gründen; deshalb wird, ſo vertraue ich, ſein Proteſt gegen
des neuen Kabinetts unaufſchiebbar machte. Koſtbare Zeit iſt Vergewaltigung und Unrechtletzten Endes zum
Polniſche Hetzpplitik in der Kirche.
Kattowitz, 24. Okt. In Königshütte kam es am
Sonntag während des deutſchen Gottesdienſtes in der
Barbargkirche zu einem peinlichem Zwiſchenfall. Der
Kaplan Mende warf der reindeutſchen Gemeinde während der
Predigt vor, ſie habe die polniſche Mutterſprache verraten. Als
der Geiſtliche ſich in weiteren Beſchimpfungen ergehen ließ, er=
Kaplan konnte nicht weiterſprechen und verließ die Kanzel mit
den Worten, er ſei über dieſen Vorgang erhaben. Als Kaplan
Mende über das Verhalten der deutſchen Gemeinde Beſchwerde.
Proteſt der zweiten Iuternationale.
London, 26. Okt. (Wolff.) Daily Herald veröffentlicht
ein Manifeſt des Vollzugsansſchuſſes der
zwei=
ten Internationale, worin die Reviſion des
Völ=
kerbundsentſcheides in der oberſchleſiſchen
Frage, ſowie der wirtſchaftlichen Beſtimmungen des
Verſail=
ler Vertrages gefordert wird. Der Vollzugsausſchuß proteſtiert
kapitaliſtiſcher Ausbeutung geregelt werden. Es heißt in dem
trauliche Sitzung beim Reichspräſidenten zugehen laſſen, der den keit Deutſchlands, ſeinen aus dem Friedensvertrag entſtandenen
Politik zu dringen, die erſtens Volksabſtimmungen anerkennt,
zweitens Minderheiten ſchützt und drittens die wirtſchaftlichen
Partei in gewiſſenhafter Weiſe nicht die Verantwortung für ein ändert, damit nicht unter dem Namen von Reparationen
Zah=
geſchlagenen Nationen führen und Millionen von Arbeitern der
ſiegreichen Nationen erwerbslos auf die Straße werfen.
Aus Elſaß=Lothringen.
EN. Faſt zehnmal ſo viel Spitzel, Pöliziſten
anderem hat er ſeinerzeit die Feſtſtellungen in der Neutraliſten=
Seite 2.
affäre gemacht. Bald nach dem Diebſtahl der erwähnten
Dokumente wurde Scherff verhaftet und verhört, entkam aber
während des Verhörs; er ſoll ſich nach Deutſchland begeben
haben. Jedenfalls iſt er bisher trotz der vom
Generalkommiſſa=
riat ausgeſetzten Belohnung von 5000 Franken nicht aufgefunden
worden. Mit dieſer Angelegenheit beſchäftigen ſich nicht nur die
elſaß=lothringiſchen Tagesblätter, ſondern vor allem auch die
innerfranzöſiſchen Zeitungen. Irgend ein Beweis, daß Scherff
wirklich der Dieb der Dokumente iſi, konnte bisher nicht erbracht
werden und die elſaß=lothringiſchen Tagesblätter drücken auc;
gelinde Zweifel an ſeiner Täterſchaft aus. Die innerfranzöſiſche
Preſſe benützt die Angelegenheit wieder zu einer neuen Hetze
gegen die elſaß=lothringiſchen „Boches”. Die neueſten
Meldun=
gen gehen dahin, daß infolge dieſer Sache die Stellung des
Generalkommiſſars Alapetite, ſeines Generalſekretärs und des
Direitors Sebille der Landespolizei erſchüttert ſei.
Die Straßburger République (Nr. 288 vom 19. Oltober)
teilt unter der Ueberſchrift „Spitzeltum und Staats=aiſon” mit,
daß ſich auch die Straßburger Freie Preſſe des früheren
Reichs=
tagsabgeordneten Peirotes, der als Bürgermeiſter von
Straß=
burg ſich ſehr franzöſiſch gebärdet, eingehend mit der Sache
be=
ſchäftigt. Die Freie Preſſe ſchreibt:
„Die Brotgeber der politiſchen Geheimagenten ſind
bekannt=
lich ins Elſaß geſchickt worden, um, wie ſich der erſte Rektor der
Straßburger Univerſität ausdrückte, im Herzen des elſäſſiſchen
Volkes die Liebe zu Frankreich zu erwecken. Wenn ſie nun
glauben, zur Erreichung dieſes Zieles ſich in erſter Linie eines
großen Heeres von Spitzeln aller Arten bedienen zu
müſſen, ſo wird man mit ihnen über dieſe Aeußerung politiſchen.
Geſchmacks nicht weiter zu ſtreiten brauchen.
Es iſt ſchon traurig genug, daß die Demokratie Frankreich,
wie kaum ein anderes Land der Erde, die meiſten Monarchien
einbegriffen, ein Poliziſtenheer aufweiſt, deſſen Exiſtenz, Größe
und Tätigkeit eine direkte Verhöhnung der demokratiſchen
Bür=
gerfreiheit darſtellt. Noch ungeheuerlicher aber wirkt die
Tat=
ſache, daß man in dem wiedergewonnenen Elſaß und Lothringen
dieſes Heer von Spürhunden auf das Mehrfache an Zahl im
Vergleich zum übrigen Frankreich heraufgeſetzt hat, ſodaß man
beinahe ſagen kann, daß diejenigen, einigermaßen, aus der Maſſe
herausſtechenden Bürger, die in den letzten drei Jahren nicht
Gegenſtand der politiſchen Beſchnüffelung geweſen ſind, die
Aus=
nahne bilden.
Man hat zur Begründung ſolcher Zuſtände immer die
Wahrung des nationalen Intereſſes” zur Hand, das bekannte
Argument, mit dem ſich ſchließlich auch eine Lumperei moraliſch
decken läßt. Das iſt vor allem, was von unſerem Standpunkt
aus den Fall Scherff intereſſant macht.”
Die Straßburger République druckt die vorſtehenden
Aus=
führungen nach und fügt folgende bezeichnenden Sätze hinzu:
„Damit kommt die Freie Preſſe, zu derſelben Anſicht, die
wir über dieſes Thema ſchon öfters formuliert haben. Die
fran=
zöſiſche Republik braucht heute knapp drei Jahre nach dem
Novemberdnſel, faſt zehnmal ſodiel Spitzel, Poliziſten und Gen=
Harmen, um die wiedergewonnenen Brüder zu „ſchützen”, als
das kaiſerliche Deutſchland brauchte, um ſie zu bewachen.”
Beſchränkung des Kleinhandelsverkaufs.
wd. Wiesbaden, 25. Okt. Der Wiesbadener
Regie=
rungspräſident gibt folgende Polizeiverordnung
über die Beſchränkung des
Kleinhandelsver=
kaufes bekannt: Zur Erhaltung der öffentlichen Ordnung,
Ruhe und Sicherheit, die durch den ſtark eingeſetzten Ausverkauſ
aller lebenswichtigen Gegenſtände gefährdet erſcheint, und zur
Abwendung der durch den Ausverkauf der Allgemeinheit
drohen=
den Gefahr wird für die beſetzten Teile des Regierungsbezirkes
Wiesbaden, da der Fall keinen Aufſchub zuläßt, vorläufig ohne
Zuſtimmung des Bezirksausſchuſſes folgende Polizeiverordnung
erlaſſen:
8 1. Der Kleinhandelsverkauf an Ausländer und die
Ver=
mittelung ſolcher Verkäufe an Ausländer ſind zunächſt bis zum
5. November einſchließlich verboten, ſoweit es ſich um die Deckung
eines augenblicklichen dringenden perſönlichen Bedarfs handelt.
—82. Vorſtehendes Verbot erſtreckt ſich nicht auf: 1. Ausländer,
die im beſetzten Teil des Regierungsbezirkes Wiesbaden ihren
dauernden Wohnſitz haben. 2. Angehörige der Streitkräfte der
alliierten und aſſoziierten Mächte, auf die ihnen zugeteilten
Per=
ſonen, welchen die kommandierenden Generale der Armeen einen
jederzeit widerruflichen Paß erteilt haben, auf die Mitglieder
der Rheinlandkommiſſion und deren Familien, und auf ſolche
Staatsangehörigen einer der alliierten Mächte, die ſich in deren
Dienſte befinden, und auf die Familien der letzteren
Perſonen=
gruppen, ſofern ſich dieſe unter 1 und 2 genannten Perſonen als
ſolche ausweiſen. — 8 3. Der Verkauf an die im § 2 genannten
Perſonen und ebenſo an Reichsinländer iſt nur in den im
Klein=
handel üblichen Mengen geſtattet. — § 4. Verſtöße gegen
vor=
ſtehende Beſtimmungen ſind, ſofern nicht nach den allgemeinen
Strafgeſetzen höhere Strafen vorgeſehen ſind, mit der höchſt
zu=
läſſigen Geldſtrafe des 8 137 des Landesverwaltungsgeſetzes oder
mit entſprechender Haft zu beſtrafen. — 8 5. Dieſe Verordnung
tritt mit ihrer Verkündigung in Kraft.
Wie wir hierzu erfahren, iſt als Endpunkt der
Gültigkeits=
dauer dieſer Verordnung der 5. November gewählt worden, weil
mit dieſem Tage eine Regelung von Reichswegen
ein=
treten ſoll.
ONB. Paris, 25. Okt. Nach dem Petit Journal hat die
Rheinlandkommiſſion beſchloſſen, um den Mißſtänden
infolge des Tiefſtandes der deutſchen Mark und insbeſondere den
Ausverkäufen der deutſchen Geſchäfte durch
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Oktober 1321.
Ausländer abzuhelfen, keinen Einſpruch gegen die deutſche Sonn= und Fziertagen findet eine Beſtellung uur 8 Uhr ſtat, ausge=
Rummer 287.
Drama „Louis Ferdinand, Prinz von Preußen”, das dieſer Tage bei
ſeiner Berliner Erſtaufführung im Deutſchen Theater einen außerorde
lich ſtarken Erfolg hatte, fällt der Sondermiete 18 und der Schülermiete
Verfügung zu erheben, die für die Zeit vom 26. Oktober bis nomen am 2. Weihnachts=, Oſter= und Pfingſtfeiertag.
— Landestheater. Die heutige Wiederholung von Flotows komiſcher
zum 5. November den Teilverkauf an alle nicht im Rheinland
Oper „Martha” findet außer Vollmiete in der Sondermiete 6 und der
Schüilermiete gelb ſtatt. Einige Hauptrollen ſind neu beſetzt: Martha
anſäſſigen Ausländer verbietet. Infolge eines
Mißverſtänd=
niſſes heißt es in dem Betit Journal, daß die hohe Rheinlands Liebel ſingt zum erſten Male die Nanch, Alegis af Enehjelm den Lyonel
kommiſſion beſchloſſen habe, ſich der deutſchen Verordnung zu und Heinrich Hölzlin den Plumkett. Die Freitag=Vorſtellung von Unruhs
widerſetzen.
Die iriſche Frage.
London, 26. Okt. (Wolff.) Der politiſche Berichterſtatter weiß zu. Sie beginnt um 6½ Uhr.
* Volkshechfchule Darmſtadt. Antwvorten auf Fragen, die dauernd
des Daily Chronicle ſchreibt, die Lage in bezug auf die
iri=
ſchen Friedensverhandlungen ſei immer noch kri= geſtellt werden: 1. Muß ein Hörer zueuſt die Vorkurſe beſuchen, ehe er
tiſch. In verantwortlichen Kreiſen gewinne die Anſicht Boden, andere Kurſe beſucht? Nein. Man wähle nach Neigung und mach dem
daß die Verhandlungen nicht unendlich fortgeſetzt werden könn= Grad von Vorkenntniſſen; die Vorkurſe faſſen das, was man ſeit dem
ten. Geſtern abend ſei die Lage als nicht ſehr hoffnungsvoll be= Verlaſſen der Volksſchule vergeſſen oder verlernt hat, zuſammen und
zeichnet worden. Der Lordkanzler habe geſtern in einer Rede ſchaffen eine gute Grundlage. Bei allen Zweifeln und Unklarheiten fnage
den Leiter. 2. Was wollen die Einführungskurſe (Nr. 22—25 des
Ar=
erklärt, die iriſche Konferenz werde nicht aufgehoben werden,
beitsplanes)? Sie ſind für ſolche beſtimmt, die ſich bisher wenig oder
es ſei denn, daß man zu der Anſicht komme, daß die Fortführung gar nicht müt der Literatur, Volkswürtſchaft, Geſchichte und Politik,
Philoſophie (Lebensweisheit und Lebenskunde) befaßt haben und eine
der Verhandlungen unmöglich ſei.
überſichtliche Behandlung dieſer Fragen wünſchen. 3. Wieviele Kurſe
Verhanblungen mit Griechenlanb.
London, 26. Okt. (Wolff.) Das Reuterſche Bureau
er=
fährt, daß der griechiſche Miniſterpräſident Gunaris heute
in London erwartet wird. Es verlautet, daß Gunaris
bei ſeiner erſten Unterredung mit Briand auch die Frage der
An=
erkennung des Königs Konſtantin erörterte und Frankreich
er=
ſuchte, König Konſtantin anzuerkennen. Briand ſei anſcheinend
durch die Darlegungen Gunaris' nicht fehr beeinflußt worden.
Dem Reuterſchen Bureau zufolge würde Großbritannien gegen
die Anerkennung des Königs Konſtantin nichts einzuwenden
haben, vorausgsſetzt, daß der griechiſch=türkiſche Streit in
be=
friedigender Weiſe beigelegt werden könne und daß Frankreich
und Italien damit einverſtanden ſind. Was die Intervention
betreffe, ſo ſei es Sache der Griechen oder Türken, Vorſchläge zu
unterbreiten, da England dies bereits zweimal ohne Erfolg
getan habe.
Die ägyptiſche Frage.
London, 25. Okt. (Wolff.) Infolge der Londoner
Ver=
handlungen zwiſchen dem Foreign Office und der
ägypti=
ſchen Delegation befaßt ſich das britiſche Kabinett angenblicklich
mit der Gefamtfrage der zukünftigen Geſtaltung
Negyptens. Die Grundlage der Erörterung bildet die
Er=
klärung der Unabhängigkeit Aegyptens und die Schaffung eines
Protektorates, ſowie der Abſchluß eines dauernden
Bündnis=
vertrages mit dem britiſchen Reiche. Dieſe iſt bereits im
Prin=
zip angenommen worden.
London, 26. Oft. (Wolff.) Das Reuterſche Bureau
be=
richtet, die Verhandlungen mit den ägyptiſchen
Miniſtern in London ſeien ſoweit geführt, daß jetzt der
Ent=
wurf für ein Abkommen zur Unterſchrift bereit ſei. Die
ägyp=
tiſchen Delegierten zögerten jedoch mit der Unterſchrift,
anſchei=
nend unter dem Drucke der ägyptiſchen Extremiſten. Man hoffe
jedoch, daß ſie bald unterſchreiben werden. Das Abkommen
ſchaffe das Protektovat ab und ſetze an deſſen Stelle einen
dau=
ernden Bündnisvertrag, der die britiſchen Verbindungen belaſſe
und die Sicherheit der Fremden gewährleiſte.
* Kleine politiſche Nachrichten. Zwiſchen der freien Stadt
Dan=
ig und Polen wurde vereinbart, den Termin der Uebergabe der
Danziger Eiſenbahnen an die polniſchen Eiſenbahnbehörden bis zum
1. Dezember zu verlängern. Die urſprüngliche Uebergabe ſollte bereits
am 1. November erfolgen. — Am Montag nachmittag erfolgte in
War=
ſchau in feierlicher Form die Unterzeichnung des Danzig=Polniſchen
Wirtſchaftsabkommens. — Der Reichsverkehrsminiſter läßt von geſtern
Mittwoch ab in Oſtpreußen, Weſtpreußen, Pommern und Mecklenburg
eine Sperrung des Güterverkehrs der Eiſenbahn eintreten. Die
hier=
durch frei werdenden Wagen ſollen ausſchließlich von Transporten
für Kartoffeln verwendet werden. In Pommern werden
hier=
durch allein 2000 Wagen frei. Als Ergebnis der Maßnahmen iſt eine
Senkung der Kartoffelpreiſe mit einem hohen Grade von
Wahrſcheinlich=
keit zu erwarten. — Dem Exchange Telegraph wird aus Waſhington
gemeldet, daß die Abrüſtungskonferenz nicht am 11. ſondern
am 12. November eröffnet wird, weil am 11. November die Feier für
den „unbekannten amerikaniſchen Soldaten” ſtatrfindet, deſſen Leiche
geſtern Frankreich verlaſſen hat. — Die Meldung der Neu=Yorker Times,
daß das Programm der Waſhingtoner Konferenz die
Er=
örterung der internationalen Finanzfragen einſchließe, wird von
maß=
gebender amerikaniſcher Seite in Abrede geſtellt. Es wird erklärt, die
internationale Finanzfrage müßte einer beſonderen Konferenz
vorbe=
halten werden, zu der die Finanzſachverſtändigen der Welt eingeladen
würden.
ſoll ich beſuchen? Ein oder zwei! Drei Abende in der Woche ſind faſt
zu viel, wenn der Hörer alles gut verarbeiten will. 4. Muß ich Zeugniſſe
ſorzu=
vorlegen? Nem! Es braucht niemand Zeugniſſe oder Diplome
zeigen. Verlangt wind Luſt zum Lernen, Ausdauer und Freude an
geiſtiger Gemeinſchaft mit andern! 5. Muß ich auuch Mitglied der
Volks=
hochſchule werden, wwenn ich einen Kurs beſuchen will? Nein! Aber li
die Satzung, und du wirſt es vielleicht für gut halten, Mitglied zu
wer=
den, damit du deine eigene Sache ſelbſt führen kannſt. Alles Nähere in
der Geſchäftsſtelle: Wilhelminenſtraße 3. 2. Stock. — Geöffnet Montag
bis Freitag von 11—1, 4½—7½ Uhr, Samstags von 10—2 Uhr. Am
29. Oktober ausnahmsweiſe auch von 4½—7 Uhr.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung. Die
Vorberei=
tungen zu dem Herbſtfeſt am 19. November in ſämtlichen Näumen des
Shädt. Saabbaues ſind in vollem Gange. Bedeutende Künſtlerinnen und
Künſtler haben ihre Mitwirkung zugeſagt, die verſchiedenen Komiſſi
nen ſind an der Arbeit, das Feſt ſo gemütlich auszuarbeiten, da
auf ſeine Nechnung kommen kann. Eine hervorragende. Neihenfolge
en.
künſtleriſcher Darbietungen wird die Zeit von ½8—½11 Uhr ausft
Hieran anſchließend werdem ſich ſämtliche Nebenräune öffnen, um
Ge=
verleben.
Vor=
legenheit zu geben, noch ein paar fröhliche Stunden
inen in heſſiſchen
erraten werden, daß ihr
E=
erſt ſoll den Damen
und deutſchen Vollstrachten erwünſcht iſt und ſie beruſen ſind, dem Feſte
villt ſind, in den
ein=
den vollen Glanz zu verleihen. Damen, welche ge
gen und Künſtler, die
zeluen Abteilungen mitzuhelfen, junge Lünſtler
ſich noch der guten Sache zur Verfügung ſtellen wollen, werden gebeten,
in der Geſchäftsſtelle (Martinſtraße 24) Auskunft erteilen zu laſſen.
Der Reinertrag ſoll dem Fonds zur Erbauung einer neuen Ge
m
werbeſchule überwieſen werden. Näheres über das Feſt wer
wir noch mitteilen, auch können die Vorſitzenden deu Vereinigungen und
Innungen ſchon jetzt Auskunft erteilen.
— Der Verband der evangeliſchen weiblichen Jugend in Heſſen
wird in Arheilgen vom 3.—6. Dezember eine Jugend=
Tagung haben. Die Tagung ſoll vor allem der inneren Vertiefung
und Glaubensſtärkung dienen. P Thiele, der Vorſitzende des
nb.
deutſchen Verbandes, vom Burckhardthaus in Berlin hat die Le=
Er wird u. a. ſprechen über „Junge Mädchen von
heute‟
...„Di
Mit ihm
„Unſer Ziel und unſere Aufgabe‟
Sonne, die mir lachet
werden noch andere mitarbeiten. Alle befreundeten Vereine von Stadt
und Land ſind herzlich eingeladen, für Freiquartiere tragen die
Arheil=
ger Sorge. Recht baldige Anmeldungen erbitten wir an Schweſter
Marie Hölſcher in Arheilgen.
— Der Frembenlegionär, Schauſpiel in 3 Akten von F. Renker,
ge=
langt am Samstag, den 29.,Oktober, abends 8 Uühr, im Mathildenhöhſaale
bei dem Herbſtifeſt des Klubs Fröhlichkeit zur Aufführung. Des
weiteren ſtehen noch 13 Nummern auf dem Progvamm und zwar: Mu
ſikvorträge vom Darmſtädter Klampforcheſter, Geſangsvorträge von de=
Gsfangsabteilung des Klubs, Zithervorträge Duette und humoriſtiſche
Vorträge. Am Sonntag, den 30. Oktober, Anfang 4 Uhr, ſchließt ſich
eine Nachfeier im Mathildenhöhſaale an.
— Der Beziek Starkenburg des Mittel=Weſtheutfchen
Stenogradheu=
u Seligenſtadt a. Main
bundes „Stolze=Schreh” hielt am Sonnte
Leiſtungen erzielt.
Darmſtadt, 27. Oktober.
* Ernannt wurden der Kreisamtsoberſekretär Wilhelm Hofmann
zu Bensheim zum Staatskaſſier für die Landes=Waiſenkaſſe bei der
Pro=
vinzialdirektion Starkenbuxg mit Wirkug vom 1. November 1921 an,
der Verwaltungspraktikant Yikolaus Johann Koſer aus Obertshau
ent
zum Kreisamtsoberſekretär mit Wirkung vom 1. November 1921 an.
— Tagesorbnung für die öffentliche Sitzung des
Verwaltungsgerichts=
hofs am Samstag, den 29. Oktober 1921. vormittags 91/ Uhr: 1.
Vorent=
ſcheidung gegen den Lehrer Johannes Wagner in Fehlheim wegen
Miß=
handlung. 2. Desgleichem gegen dem Beigeordneten Rauch in
Guſtavs=
bung wegen Mißbrauch der Amtsgewalt.
— Ortsbriefbeſtellung. Die eingehenden Brieſſendungen und
Zeitun=
gen werden werktäglich in folgender Weiſe beſtellt: bei der 1.
Be=
ſtellung um 7.45 Uhr vormittags die von 494 Uhr nachmittags bis 6.30
Uhr vormittags eingegangenen Poſten, bei der
Beſtellung um 10.45
Uhr vormittags die nach 6.30 Uhr bis 10 Uhr vormittags eingegangenen
Poſten und bei der 3. Beſtellumg um 4.30 Uhr nachmittags die nach
10 Uhr vormittags bis 3.25 Uhr nachmittags eingegangenen Poſten. An
Freitag, den 28. Oktober 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brok: (Gültig vom 16.—23. Okt. 1921). Für Erwachſene:
Blaue Karten), Marke Nr. 78, 77 und 76, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 71, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: Weiße Karten), Marke Nr. 59 800 gr Brot.
Marke Nr. 56, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltungsmehl: Bis 15. November auf die
Lebensmittel=
marken „Dieburg” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Auf Marke „Auguſte: der blauen Lebensmittelkarten
je 1 Liter Vollmilch zum Preiſe von 95 Pfg.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mr.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Ziminer 8.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate ((he
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 9 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Berkauf der Reſtbeſtände von Nnterkieidung uſw. an
Jeder=
mann: Jeden Mittwoch von 8—12 Uhr vormittags und von
—6 Uhr nachmittags bei der Städt. Materialverwaltung
im Hinterhaus des Stadthauſes,
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffnei
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Ferruccio Buſoni über das Ideal der Oper.
C.K. Ferruccio Buſoni, der bekannte Komponiſt und
Kla=
vierſpieler, hat ſich in jüngſter Zeit mit Glück auf dem Gebiete
der Oper verſucht, und da iſt es ganz natürlich, daß dieſer
Meiſter, der auch ſo Hervorragendes als Aeſthetiker der
Ton=
kunſt geleiſtet hat, ſich mit dem ſo vielgeſtaltigen und ſo vielfach
mißverſtandenen Begriff der Oper auseinanderſetzt. Er tut
dies in einem programmatiſchen Beitrag der neuen großen
illu=
ſtrierten Revue „Fauſt. Eine Rundſchau”, deren erſtes, das
Thema von Kunſt und Mythos behandelnde Heft ſoeben im
Verlage von Julius Bard zu Berlin erſchienen iſt. Buſoni geht
aus von der „Einheit” der Muſik, die nicht nach ihrer
Beſtim=
mung, ihrer Form und den angewandten Klangmitteln, ſondern
nur nach Gehalt und künſtleriſchem Werte unterſchieden werden
darf. Dadurch, daß man die Muſikarten voneinander trennte,
iſt etwas wie ein „Muſikkarif” in der Schätzung der einzelnen
Gattungen entſtanden. „So gilt in Deutſchland”, ſagt der
Mei=
ſter, „die Sinfonie als höchſte Form und Erſcheinung, während
die Oper ein wenig verachtet iſt. Als ob die beiden geharniſchten
Männer aus der „Zauberflöte” nicht ſchöner und wichtiger wären
als irgendein graues Streichquartett aus der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts!” „Ich erwarte von der Oper,” erklärt
da=
gegen Buſoni, „daß ſie in Zukunft die oberſte, nämlich die
uni=
verſelle, einzige Form muſikaliſchen Ausdrucks und Gehalts
werde. Die Muſik, die Unausgeſprochenes beredſam macht,
menſchliche Erregungen aus der Tiefe hebt, um ſie den Sinnen
zuzuführen, die aber äußere Vorgänge, ſichtbare Vorkommniſſe
nicht beſchreiben will, findet erſt in der Oper erſchöpfenden Raum
zur eigenen Entfaltung. Die äußeren Vorgänge ziehen an
un=
erem Auge, die inneren an unſerem Ohr vorbei; Geſchautes und
Gehörtes ergänzen ſich ſo gegenſeitig, ſtützen und erläutern
ein=
ander, wenn die verteilende Künſtlerhand ſie glücklich
ausein=
ander zu halten und zu vereinen vermag. Was jedoch für
mei=
nen Schluß entſcheidend in die Wagſchale fällt, iſt der Umſtand,
daß die Oper alle Mittel und alle Formen, die ſonſt in der Muſik
einzeln zur Anwendung kommen, vereint in ſich birgt, ſie
ge=
ſtattet und ſie fordert. Sie gibt Gelegenheit, ſie insgeſamt oder
gruppenweiſe anzubringen. Von den einfachen Lied=, Marſch=
und Tanzweiſen bis zu dem kunſtreichſten Kontrapunkt, vom
Geſang zum Orcheſter, vom „Weltlichen” zum „Geiſtlichen” reicht
— und noch weiter — das Gebiet der Oper; der ungemeſſene
Raum, über den ſie verfügt, befähigt ſie, jede Gattung und Art
aufzunehmen, jede Stimmung zu reflektieren. Ueberdies ſind
die Aufgaben auf dem Theater geſteigert. Es verlangt einen
intenſiveren Ausdruck, einen ſtraffer geſpannten Bogen, eine
hef=
tigere Diktion als die, mit denen die Muſik in anderen Fällen
auskommt.
Vor allem muß die Oper ſtreng von dem geſprochenen Drama
unterſchieden werden, die ſich „wie Mann und Weib” zueinander
verhalten. Wührend es ſür das Drama faſt grenzenloſe
Mög=
lichkeiten des Stoffes gibt, zeigt ſich bei der Oper, daß nur ſolche
„Sujets” ihr angemeſſen ſind, die ohne Muſik nicht beſtehen, noch
zum vollen Ausdruck gelangen könnten, die nach Muſik
ver=
langen und erſt durch dieſe vollſtändig werden. Dadurch wird
die Wahl eines Opernſtoffes, wie ich ihn mir für die ſchönere
Zukunft der muſikaliſchen Bühne denke, eng begrenzt. Um unſer
Ziel zu erſteigen, iſt es geboten, daß das Publikum, das es
mit=
betrifft, erzogen werde und ſich erziehen laſſe. Es müßte
vorder=
hand von dem Begriff und den Bedingungen des geſprochenen
Dramas, als von Dingen, die der Oper widerſprechen, ſich frei
machen; nicht minder von der Vorſtellung eines wohlfeilen
Amüſements und ebenſo von der Forderung und Erwartung
einer dargeſtellten ſenſationellen Begebenheit, deren
Verwick=
lungen, die es pſychiſch aufreizen, das Publikum von ſeinem
Parkettſitz aus ungefährdet mit erleben möchte. Daß die
ſen=
uelle oder „ſexuelle” Muſik (welche in einer Art Hartnäckigkeit,
im Klangrauſche beſteht und ſo auf der Nervenklaviatur ſpielt)
hier nicht am Platz iſt, geht aus dem Weſen dieſer Kunſt, das
rein abſtrakt iſt, eigentlich von ſelbſt hervor; doch muß heute
darauf, als auf etwas Widerſinniges und Unwürdiges, leider
noch beſonders hingewieſen werden. Aufgeräumt werden müßte
mit aller herkömmlichen Theaterroutine, abgeſehen werden von
wirtſchaftlichen Intereſſen wie auch von geſellſchaftlichen
Kon=
ventionen. An das alte Mhſterium wieder anknüpfend, ſollte
die Oper zu einer un=alltäglichen, halb=religiöfen, erhebenden,
da=
bei anregenden und unterhaltſamen Zeremonie ſich geſtalten.”
C.K. Wie werde ich energiſch? Dieſe Frage, die uns ſonſt
auf allerlei Anpreiſungen entgegenblickt, ſoll nun zum
Gegen=
ſtand einer neuen Wiſſenſchaft gemacht werden, und
gewiß iſt es für die meiſten Menſchen von höchſter Wichtigkeit,
zu erfahren, wie ſie mehr Willenskraft erlangen können, um im
Lebenskampf ſich zu behaupten und Erfolge zu erzielen. In der
Umſchau fordert Dr. Alexander Rabinowitſch eine ſtärkere
Berückſichtigung der Pſychohygiene bei der Aufklärungsarbeit in
der Schule und beim Volke, und als eines der wichtigſten
Ge=
biete dieſer Wiſfenſchaft hebt er die praktiſche Willenserziehung
hervor, die bereits verſchiedentlich mit Erfolg angewendet
wor=
den iſt. So wurde im vorigen Jahre ein praktiſcher Kurſus über
Willenserziehung an der Genfer Hochſchule für ſoziale
Frauen=
berufe abgehalten, und ein ſolcher Kurſus wurde dann vom
Genfer Unterrichtsdepartement als obligatoriſches Fach für die
Lehramtskandidaten eingeführt. Auch die philoſophiſche
Fakul=
tät der Univerſität Genf hat eine Reihe von Vorträgen über
Pſhchohygiene veranſtaltet. In einigen Städten Europas ſind
pſychohygieniſche Sprechſtunden eingerichtet, m.
denen vielen Hunderten die Möglichkeit gegeben wurde, an
Kur=
ſen zur Willensſtärkung teilzunehmen. Die Willensſchwachen
werden hier durch beſondere Aufmerkſamkeits= und
Konzentra=
tionsübungen dazu befähigt, ihre Gedanken genauer zu
über=
wachen. Der Schüler lernt allmählich, nur an einen einzigen
gewollten und vorher beſtimmten Gegenſtand zu denken und alle
Gedanken und Erregungen auszuſchalten, die außerhalb dieſes
Gegenſtandes liegen. Durch dieſe Erziehung gelangt er nach
und nach zu einer vollkommenen Ueberwachung ſeiner Gedanken
und kann diejerigen Vorſtellungen in ſich ſtärken, die ihn
vor=
wärts bringen, die ſein Handeln zielſicher und beſtimmt machen.
Zugleich aber erlernt er die ſchwere Kunſt, ſich von ſchädlichen
Seelenzuſtänden zu befreien und ſich von Stimmungen
loszu=
löſen, die ihn lähmen. Indem die Triebkräfte, die zur
Ertüch=
tigung des Willens führen, erforſcht und dem Schüler bewußt
gemacht werden, gelangt er zu einer zweckmäßigen Ausnutzung
der bisher brachliegenden Möglichkeiten, und der Kampf gegen
die ſchwächenden Neigungen wird ihm erleichtert. „Die
Fort=
ſchritte ſind mauchmal langſam,” berichtet Dr. Rabinowitſch aus
ſeinen Erfahrungen, „beſonders, wenn es ſich um ein Indivi=,
Nummer 287.
Unbeſtellbare Poſtſendungen. Bei der Oberpoſtdirektion in
Darm=
ſtadt mußten im Jahre 1920 etwa 19 060 im Gebiete des Freiſtaates
Heſſen aufgelieferte Poſtſendungen, darunter 6340 Briefe, 12000
Poſt=
karten und 720 Druckſachen, vernichtet werden, die infolge ungenügender
Anſchrift weder an den Empfänger noch an den Abſender
zurück=
geben werden konnten „Wieviel Unannehmlichkeiten mögen dädurch
den Abſendern und Empfängern erwachſen ſein, wieviel unberechtigte
Vorwürfe werden die „unſchuldigen” Abſender gegen die Poſt und ihre
Beamten erhoben haben. Ohne genaue und vollſtändige Angabe des
Empfängers und des Abſenders, zu der bei größeren Orten außer dem
Vor= und dem Zunamen auch der Stand, die Straße und die
Haus=
nummer gehören, iſt eben bei dem heutigen Maffenverkehr die richtige
Beſtellung der Poſtſendungen ſelbſt den findigſten Beſtellern nicht
im=
mer möglich. Es wird daher von neuem empfohlen, auf den Sendunge
insbeſondere den Anſichtspoſtkarten, ſtets Namen und Wohnung des
Abſenders handſchriftlich oder durch Abdruck eines Stempels anzugeben.
damit im Falle der Unbeſtellbarkeit die Sendungen wenigſtens
zurück=
gegeben werden können.
— Ausſtellung zum Beſten verſchämter Armer. In dem von Herrn
Schnauber gütigſt zur Verfügung geſtellten Gartenſaal im Perkeo,
Alexanderſtraße 14, findek vom 27. Okrober bis 13. November eine
us=
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 27. Oktober 1921.
Seite 3.
ſzenen aus den Kriegsjahren 1914 bis 1921 darſtellen. Herr
Rechnungs=
rat Jungmann hat dieſe und einen Teil ſeiner Sammlung „Alt Darz
ſtadt” zur Ausſtellung überlaſſen. Der gute Zweck, die reichhaltige
Sammlung, ganz beſonders aber die intereſſanten Kriegserinnerunge
dürften einen regen Beſuch der A
Ulung empfehlen, zumal der
Ein=
trittspreis nur 1 Mark beträgt. Die Ausſtellung iſt täglich geöffnet von
10—12½ Uhr vormittags und von 2—4 Uihr nachmittags.
—25 jähriges Dienſtfubiläum. Geſtern, den 26. Oktober, feierte
Herr Bauführer Georg Armo
d, Weinbergſtr. 11, ſein 25 jähriges
Dienſt,
biläum in ſtädtiſchen Dienſten.
Zuckerabgabe. Die Handlungen werden auf die heutige
Be=
kanntmachung aufmerkſam gemacht.
Kaffee Bismarck. Heute, 2
onnerstag, findet unter Leitung des
Hapellmeiſters Willy Bahl ein deutſcher Lieder= und Walzerabend ſtatt.
Die Wahl der Spielfolge beſagt ſchon, daß der Abend durch die
fröh=
lichen Weiſen ein heitever Abend werden ſoil. Die Kapelle wird durch
ihre exakte Vortragsweiſe dieſe Abſicht bei allen Konzertbeſuchern und
Muſikfreunden erreichen. (Näheres ſiehe im Auzeigeteil.)
Provinzialtag der Provinz Starkenburg.
nn. Unter dem Vorſitz des Provinzialdirektors Geh. Rat Fey fand
geſtern vormittag im Städtiſchen Rathausſaal der Provinzialtag
für die Provinz Starkenburg bei ſtarker Beteiligung der
Gemeindevertreter ſtatt.
Nach Feſtſtellung der Präſenzliſte wird die Beſchlußfähigkeit des
Provinzialtags mit 38 Delegierten für vorhanden erklärt.
— Zu
Ur=
kundsperſonen werden die Herren Saeng=Darmſtadt und
Altbürger=
meiſter Wenz=Hainſtadt beſtimmt. Ausgeſchieden ſind die Herren Dr.
Heger=Dieburg und Müller=Arheilgen, an deren Stellen treten die
Heu=
ren Peter Neumann=Mühlheim und Wilhelm Nover=Darmſtadt.
Als erſter Punkt der Tagesordnung ſteht das Exploſionsunglück in
Oppau. Geheimrat Fey gedenkt in tiefempfundenen Worten des
un=
geheueren Unglücks, unter deſſen Eindruck wir auch noch heute ſtehen.
Auch für unſere Provinz, und beſonders in Bensheim, Heppenheim und
Da=
ſtadt ſind bedeutende Sachſchäden entſtanden, für welche die
Brand=
verſi
erurgskammer keine Vergütung gibt. Die Provinz will aber
hilf=
reich beiſpringen und es wird beantragt, einen Betrag von 50 000 Mk.
zur Verfügung zu ſtellen. Dieſem Autrag ſtimmt der Provinzialtag zu.
Ein
Antrag des Abg. Galm=Offenbach, für die Notleidenden in
and den Betrag von 20 000 Mk. zur Verfügung zu ſtellen, wird
den
Finanzausſchuß überwieſen.
Den Hauptpunkt der heutigen Tagesordnung bildete das große
Kulturwerk der Neckarkanaliſation; hier: Uebernahme
von Aktien der Neckar=Aktiengeſellſchaft. Hierzu hält Herr Oberbaurat
Dr. Knapp einen hochintereſſanten Erläuterungsvortrag über dieſes
kieſenprojek
das zu ſeiner Durchführung den Betrag von 2 Milliarden
Mark erfurdert. Heſſen und beſonders die Provinz Starkenburg hat
zwecks beſſerer Ausnützung ihrer Lage an den großen Strömen Rhein,
Main und Neckar behufs Kanaliſierung und wegen Anlage
vo=
kraftwerken an denſelben dem Projekt ein beſonderes Augen. —
terk
zu=
gewen
trebun=
ſet, und mit aller Aufmerkſamkeit iſt die Provinz den B
gen we
un der Mainkanaliſation und des Neckars gefolgt. Jetzt gilt es,
ein Kulturwerk von hoher volkswirtſchaftlicher Bedeutung finanziell auf
Das nachhaltigſte zu fördern, damit der Bau in großzügiger Weiſe und
ohne Unterbrechung durchgeführt werden kann. Zu dieſem Zweck iſt
vor kurzem die Neckar=Aktiengeſellſichaft zum Bau von Maunheim bis
Plochingen,
als einem Teile der Neckar—Donau=Großſchiffahrtsſtraße
vom Reich
Württemberg, Baden und Heſſen mit einem Grundkapital
von 350 Millionen Mark gegründet worden. Es liegt auf der Hand,
daß dieſes großzügige Werk, deſſen Anlagekoſten einſchließlich der K
aft=
werke und Verbindungsleitungen ſich heute auf zwei Milliarden
lark
belaufen, finanziell durch die weiteſten Kreiſe der beteiligten Länder
geſtützt werden muß. Der Bau und Betrieb dieſes Rieſenunternehmens
wird in Form eines gemiſcht=wirtſchaftlichen Gemeinſchaftsbetriebes
er=
folgen, an dem das Reich mit 160 Millionen. Württemberg, Baden und
Heſſen mit je
0, 17,5 und 2,5 Millionen Mark ſich beteiligen ſollen.
die Selb
rwaltungskörperſchaften ſollen das Unternehmen durch
Nel
ernahme von Aktien fördern, damit der vorläufige Geldbedarf für
den Ausbau der wirtſchaftlichen Kraftwerke in Höhe von 950 Millionen
möglichſt raſch und voll gedeckt werden kann. Der Provinzialausſchuß
beantragt hierzu: Beitritt der Provinz Starkenburg zur Neckar=
Aktien=
geſellſchaft, insbeſondere Uebernahme von 100 000 Mk. Aktien, von
denen 20 Prozent auf Wunſch an die Kreiſe Erbach und Heppenheim
abgetreten werden ſollen. Ferner ſoll der Provinzialausſchuß ermächtigt
werden, alle ſich ergebenden vertraglichen Uebereinkünfte mit dem
Reich und den Uferſtaaten, hinſichtlich Satzungen, Generalverſammlung,
Aufſichtsrat und Ausgabe von Obligationen unter Wahrung aller
wirk=
ſchaftlichen, finanziellen Intereſſen der Provinz einzugehen und zu
vollziehenz er wird weiter ermächtigt, den Betrag von 100 000 Mk.
an=
zuleihen und die Zinſen des angeliehenen Kapitals, ſowie die Dividende
unter Rubrik 13 des Voranſchlags zu verrechnen. Der Provinz ſoll
in ähnlicher Weiſe wie der Heſſiſchen Aktiengeſellſchaft eine Vertretung
im Aufſichtsrat durch ein Mitglied zufolge der Staatsverträge
einge=
räumt werden. Nachdem noch Herr Oberbaurat Dr. Knapp die
wirt=
ſchaftliche, techniſche Seite des Unternehmens und ſeine
volkswirtſchaft=
liche Bedeutung für die Provinz Starkenburg eingehend dargelegt
hatte, konnte er noch mitteilen, daß das erſte Kraftwerk bei Hirſch=
aus werden nach den techniſchen Darlegungen des Herrn Oberbaurats
Knapp 110500 Mk. unter beſonderen Bedingungen für die beteiligten
Gemeinden nach längerer Debatte bewilligt.
Für den Umbau der vor dem Orte Gundernhauſen
beſtehen=
den Chauſſierung im Anſchluß an die neue Kreisſtraße Gundernhauſen=
Tannenbaum, werden 38 000 Mk. bewilligt unter der Bedingung, daß
die Gemeinde dazu einen Beitrag leiſtet, deſſen Höhe der
Provinzial=
ausſchuß feſtſetzt.
Zur Uebernahme von Anteilen am Ruhegehalt der
Kreisſtraßen=
wärter wird beantragt, den Anteil der Provinz an den geſetzlichen Er
höhungen der Ruhegehalte der Kreisſtraßenwärter und deren Witwen
auf die Provinzialkaſſe zu übernehmen. Die Beträge ſollen in den
Kreisſtraßenunterhaltungsvoranſchlag eingeſtellt werden. — Der
An=
trag findet einſtimmige Annahme.
Ueber die Kleinpflaſter=Anlage Bensheim—Heppenheim, wofür
540 000 Mk. angefordert werden, entſpinnt ſich eine lebhafte Ausſprache,
an der ſich Oberbaurat Knapp, Bürgermeiſter Löslein=Bensheim und
Sch
Mühlheim u. a. beteiligen.
Ein Antrag Schäfer=Mühlheim,
die
tſchaftlichkeit von Kleinpflaſte
anlagen zu prüfen und die
Auf=
ſtellung von Richtlinien ſür den Ausbau der Kreisſtraßen zu
veran=
laſſen, findet einſtimmige Annahme. Der angeforderte Betrag wird
ſierauf bewilligt. Ebenſo der Ausbau der Kreisſtraße von Dilshofen
Nach
Georgenhauſen. Der geſetzliche Anteil an der Unterhaltung dieſer
ſoll auf die Provinz übernommen werden.
Ein weiterer Antrag Donath=Goddelau auf Erhöhung der
Tage=
gelder und Eiſenbahnvergütung für die Provinzialtagsabgeordneten
wird nach dem Vorſchlag des Vorſitzenden dem Provinzialausſchuß zur
Feſtſetzung der Beträge überwieſen.
Meher=Mühlheim fragt an, wie es mit der Verteilung von
2000 Mk. für die Kleingärtenbauern ſtehe und proteſtiert dagegen daß
ch die ſogen, vilden Kleingärtner an dieſer Unterſtützung teilnehmen.
Er fragt ferner nach dem Stand der Errichtung von Schiedsgerichten
für den Kleingartenbau in Heſ
Der Vorſitzende teilt mit, daß die
Verteilung der 2000 Mk. den
ſt erfolgen ſoll. Die Einrichtung von
Schiedsgerichten für den Kleingartenbau in Heſſen kann er nur
wärm=
ſtens empfehlen.
Mit Dank an die Verſammlung wurde der Provinzlaltag vom
Vor=
ſitzenden um 1 Uhr geſchloſſen.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſiler uud künſtieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Tanzabend Hannelore Ziegler. Ueber einen ihrer
Abende
in Wiesbaden ſchreibt die dortige Preſſe: Hannelore Ziegler
iſt eine Dalcroze=Schülerin, die in der Vergeiſtigung und
Vereinheit=
lichung von Ton, Rhythmus, Bewegung einen noch nicht erreichten
höhepunkt bedeutet, deren getanzte Muſik hinreißende Tonbilder mit
verinnerlichter Klangwirkung darſtellt und die überdies eine
Zuſammen=
faſſung von ſchöner Körperlichkeit in geſchmackvoller Umrahmung zu
muſikaliſchen „Impreſſionen” geadelt, wie ein ins Lebenrufen der
Kompoſition zu bieten vermag. — Es ſei darauf hingewieſen, daß dieſer
Tanzabend die Abſchiedsvorſtellung vor der Abreiſe der beliebten
Künſtlerin nach Amerika ſein wird. Karten bei Thies.
— Männerguartert Loreley. Das Herbſtkonzert findet am
Sonntag, den 30.
Oktob=
nachmittags 194 Uhr im Städtiſchen Saalbau
ſtatt. Von den mitwirkenden Künſt
n wollen wir hier nochmals
erwäh=
nen Frl. Unckell vom Heſſ. Landest!
eater, die Herrem Kanmermuſiker
Wüſtenberg, Nentwig, Hondke und Günther, Poſſune vom Heſſ.
Landes=
theater, als Gaſt Heurn Kammervirtuoſen Flechſig (Soliſt auf dem
Con=
trabaß) vom Nationaltheater in Mannheim. Nach üibereinſtimmendem
Ur=
eil der auswärtigen Preſſe werden wir in Herrn Flechſig einen
vollen=
deten Künſtler zu hören bekommen, der es verſteht, ſeine Baßgeige zu
ſpielen wie ein anderer ſeine Violine. (Näheres ſiehe Anzeige.)
sw. Gernsheim, 26. Okt. Ertrunken iſt bei Andernach das
acht=
jähvige Söhnchen des Schiffers Wetzel von hier. Beim Spielen mit
ſei=
nem Schweſterchen fiel der Junge in den Rhein und verſchwand; die
Leiche iſt noch nicht geborgen.
sw. Groß=Gerau, 26. Okt. Gegen die geplante
Riedent=
wäſſerung habeu die Grundſtücksbeſitzer von Dornheim und Berkach,
ſowie Wallerſtädten und Gimbsheim Stellung genommen und in einer
Entſchließung ausgedrückt, daß die Waſſernöte ihre Urſachen im
Rhein=
hockwaſſer und durch Dammbrüche, nicht aber durch Grund= oder
Ober=
waſſer haben. Dieſe Gefahr könne durch Verſtärkung der Rheindämme
und Vertieſung des Rheinbettes durch Baggern beſeitigt werden.
Wei=
ter könnten die vorhandenen Bäche und Gräben gereinigt und vertieſt
werden, ſo daß ſie
uch zum Bewäſſern des Geländes dienen könnten,
was
nit viel geringerem Koſtenaufwand zu bewerkſtelligen wäre.
* Oreieichenhain, 25. Okt. Die Aufteilung von
Philipps=
eich. In der Wiutſchaft „Zum grünen Baum” kamen die
Siedlungs=
kommiſſionen von Langen, Dreieichenhain, Götzenhain und Offenthal
zuſammen. Nachbem Graf Ferdmand von Phülippseich, der letzte ſeines
stammes, verſchieden iſt, wurden am Landesſicdlungsamt in Darmſtadt
Verhandlung
ſeu tvegem Aufbeilung der Eewarkung. Philippseich geführt.
Die Verhand
gem ſind nun ſoweit abgeſchloſſen, daß ſämtliches Land
das nicht zu dem Gut Phihippseich oder der dortigen Beamten gehört,
unter die umliegenden Gemeinden verteilt wird. Die Kommiſſionen
hat=
ten nun die Verteilung vorzunehmen und kamen zu folgendem Reſultat:
Langen erhält 14 Morgen Wieſen Dreieichenhain 50 Morgen
Wieſen und 50 Mongen Ackerland, Götzenhain 20 Morgen Wieſen
und 50 Morgen Ackenland, Offenthal 66 Morgen Wieſen und 33
Morgen Ackerland. Dieſe Verteilung ſoll auf 18 Jahre gelten. Der
Pachtpreis wird um 300 Prozent erhöht und kann alle drei Jahre anders
feſtgeſetzt werden. Es gilt mm, in gerechter Weiſe dieſen Landerwerb
unter die Einwol
er der einzelnen Gemeinden zu verteilen. Vor allem
ſollen ſolche Leute mit geringem Landbeſitz berückſichtigt werden.
G. Reinheim, 26. Okt. Liga=Vortrag. Am Montag, 31. Of
im Gaſthaus „Zum Schwanen”, wind die Liga zum Schutze der deutſchen
Kultug wiederum einen ihrer intereſſanden Vorträge abhalten, und zwar
wind Herr Generalſetretär Maube=Darmſtadt, der Leiter der Liga in
züdweſtdeutſchland, über „Die deutſche Not” ſprechen. Herr Mauve geht
der Ruf eines ſehr ruhigen und ſachlichen Redners voraus, den
gründ=
liche Kenntnis des politiſchen und wirtſchaftlichen Lebens befähigt, über
die us bewegenden Fragen in parteiloſer und objektiver Weiſe zu ſpve=
Gher
„Die deutſche Not” iſt durch den Rauo Oberſchleſiens aufs höchſt
geſteigert worden. Denßen wir nur daran, daß wir unerſetzbare
wirt=
ſchaftliche Verluſte erleiden, in dem uns u. a. die Hälfte unſerer Kohlen,
unſere geſamte Zink= und der größte Teil unſerer Bleiproduktion ve
horn am Neckar errichtet werden ſoll. — Der Provinzialtag ſtimmte loven geht. Kem Wort kann zuviel geſagt werden, wenn die politiſch
Vergewaltigung gebrandmarkt wird, die Millionen Deutſche ihrer a
dieſen Anträgen ohne Debatte einſtimmig zu.
Für die Weiterführung der im Bau begriffenen Kreisſtraße Weiher= geſeſſenen Heimat beraubt, die blühende deutſche Kultur, ein in deutſcher
Mackenheim um rund 280 Meter über das Ortsende Mackenheims hin= Hand zu hoher Entfaltung gediehenes Land der Willkür der durch C
tenteſpruch geſchaffenen Nation preisgibt, einer Nation, deren politiſche
und wirtſchaftliche Taten der Vergangenheit und Gegenwart für das
blühende Land und ſeine Bevölkerung das allerſchlimmſte befürchten
ſaſſen. Eine neue Lage iſt geſchafſen. Eine Lage, die uns zwingt, nun
endlich gefchloſſen zuſammenzuſtehen und einen einheitlichen Willen zum
Ausdruck zu bringen. Welche Folgen für uns durch die neue Lage
ent=
ſtehen, die vorläufigen Ereigwiſſe für die nächſte Zukunft und die
For=
derungen, die wir mit eiſerner Energie daraus ziehen müſſen, darüber
wird Generalſekretär Mauve in der beſtens bekannten ſachlichen und
parteiloſen Art, die die Vorträge der Liga auszeichnet, am Montag, den
31. Oktober, ſprechen.
) Lindenfels, 26. Okt. Nächſtens wird auf dem hieſigen
Rathaus=
ſaale eine Generalverſammlung der Gem. Baugenoſſenſchaft
abgehalten, bei der über die Auflöſung der Genoſſenſchaft Beſchluß
gefaßt werden ſoll.
O Aus dem Kreis Heppenheim, 25. Okt. Der kürzlich vom
Kreis=
tag aufgeſtellte Voranſchlag für 1921 ſieht in Einnahme und
Aus=
gabe die Summe von 2 769 000 Mark vor. Die von den Gemeinden des
Kreiſes zu erhebende Umlage wurde auf 1 100 000 Mk. feſtgeſetzt. Für
gemeinnützige, wohltätige Zwecke wurden folgende Summen bewilligt:
Zur Förderung der Jugendpflege 10000 Mk., für Unterſtüitzung der
gewerblichen Handwerkerſchule des Kreiſes 5000 Mk., für die in Oppau
Verunglückten 10 000 Mk., für die Landwirtſchaftliche Schule in
Heppen=
heim 1000 Mk., für die St. Joſefs=Knabenanſtalt in Klein=Zimmern
00 Mk. Ferner wurde dem Antrag auf Errichtung eines
gemeinſhaft=
lichen Spiel= und Sportplatzes auf der Tromm für die Provinz
Star=
kenburg zugeſtimmt und dem Kreisausſchuß die Weiterbehandlung der
Sache überlaſſen. Auf weiteren Antrag ſoll die Kreisſtraße Weiher —
Nackenheim gegen Ober=Abtſteinach um 280 Meter verlängert werden.
Di
für den Straßenumbau Rothenberg—Hirſchhorn erforderliche
Kapi=
talaufnahme wurde genehmigt. Die Rechnung des Kommunalverbands
für 1918 wurde von der Treuhandgefellſchaft in Mannheim geprüft und
haben ſich Anſtände nicht ergeben; dem Rechner wurde Entlaſtung
erteilt.
O Birkenau, 25. Okt. Auch die alten Häuſer haben einen
Preis erreicht, der ans Fabelhafte grenzt und wonach man auch den Wert
unſeres Papiergeldes ermeſſen kann. So verkaufte der Fabrikarbeiter
Schuſter ſein vor etwa drei Jahren für 6000 Mark erworbenes 1ſtöckiges
Wohnhaus mit Scheuer für 46 000 Mk. Der Verkäufer will nämlich
mit Familie nach Argentinien auswandern, wo ſich ein Sohn und ein
Schwiegerſohn bereits angeſiedelt haben. Der Käufer, Bahnbeamter
Müller, verkaufte nun ſein Wohnhaus im Tannenbuckel an den
Fabrik=
arbeiter Vock hier um den Preis von 40 000 Mk. — Heute erhielten die
hieſigen Bahnbeamten eine größere Sendung Kartoffeln, ſchöne
Ware. Der Zentner ſtellt ſich auf 80 Mark.
Fp. Worms, 26. Okt. Eine Geſellſchaft von
Salvar=
ſanſchiebern hatte in großzügiger Weiſe den verbotenen Handel
mit Arzneimitteln, Salvarſan, Cocain, Morphium organiſiert und ihre
Geſchäftsbeziehungen über ganz Süddeutſchland ausgebreitet. In
Worms wurden ſieben Mitglieder dieſer „
Arzneimittelvertriebsgeſell=
ſchaft” ſchließlich ermittelt, ihnen die Waren abgenommen, die Täter
ſelbſt zu Geld= und Freiheitsſtrafen verurteilt. Die treibende Kraft
des ganzen Geſchäftes war Eugen Röſch aus Tengen in Baden, der
jetzt endlich auch ermittelt werden konnte. Er wurde vom
Schöffen=
gericht Worms zu zehn Tagen Gefängnis und 1500 Mark Geldſtrafe
verurteilt.
Fp. Oppenheim, 26. Okt. Eine Mehlſchiebung bringt den
Bäckermeiſter Mathias Rall in Wald=Uelversheim ins Gefängnis. Rall
hat zwei Säcke Mehl von dem Lebensmittelamt bezogen und ſollte das
Mehl an die Bewohner verteilt werden. Statt deſſen hat aber Rall
das Mehl an den Bäckermeiſter Joh. Joſ. Barber in Oppenheim
ver=
kauft. Wegen Vergehens gegen 8 1 des Schleichhandelsgeſetzes wurden
tall zu 5 Tagen Gefängnis und 500 Mark Geldſtrafe, Barber zu 1 Tag
Gefängnis und ebenfalls 500 Mark Geldſtrafe verurteilt.
wd. Ober=Ingelheim, 26. Okt. In eine eigentümliche
Verlegenheit iſt die hieſige Gemeinde durch ein altes Erbe der
Militärverwaltung geraten. Dieſe hatte im Jahre 1914 eine
Zahnrad=
bahn auf dem Weſterberg auf das Weſterhaus zu gebaut. Nach Abbruch
der Bahn verblieb an ihrer Stelle eine Art Feldweg. Die Entſchädigung
für die Beſitzer der Felder, die von der Zahnradbahn durchſchnitten
wurden, iſt bisher noch nicht zur Auszahlung gelangt. Jetzt hat das
Reich der Gemeinde als Geſamtabfindung den Betrag von 60 000 Mk.
angeboten. Die Verteilung des Geldes würde uur eine genaue
Feſt=
ſtellung des von jedem Einzelnen verlorenen Landes und des Wertes
erfordern, und man nimmt an, daß die geometriſche Vermeſſung und
die notariellen Verhandlungen, die hierfür notwendig ſind, die geſamte
Abfindungsſumme verſchlingen würden; dann müßte die Gemeinde
ſchließlich die Entſchädigungsſumme aus den eigenen Finanzen
auf=
bringen. Die Gemeinde befindet ſich infolgedeſſen in großer
Verlegen=
hei=, was ſie mit dem „Geſchenk der Militärverwaltung” beginnen ſoll.
s ſollen jetzt Unterhandlungen mit Herrn v. Opel, der ebenfalls zu
den Anliegern der Straße gehört, geführt werden, um feſtzuſtellen, wie
dieſer ſich zu der Frage der Unterhaltung der Straße ſtellt.
wd. Bingen, 26. Okt. Das Kreuznacher
Elektrizitäts=
werk teilt mit, daß die Kirner Zentrale, welche große Gebiete an der
Nahe, in Rheinheſſen und am Rhein bis in die Gegend von Bacharach
mit Kraft= und Lichtſtrom verſorgt, infolge Kohlenmangels ihre
Mit=
wirkung für die Belieferung des Ueberlandverſorgungsgebiets einſtellen
muß. Durch den niedrigen Rheinwaſſerſtand und die Ueberlaſtung der
iſenbahn ließ ſich die Herbeiſchaffung ausreichender Mengen Kohlen
nicht ermöglichen. Die Werke Bingen und Kreuznach, die nunmehr den
Bedarf allein decken müſſen, ſind hierzu nicht in der Lage, da ſie durch
den herrſchenden Waſſermangel ihre Stromerzeugungsanlage nicht voll
ausnützen können. Es müſſen daher Einſchränkungen vorgenommen
werden, die in der Weiſe erfolgen, daß abwechſelnd ein Teil des
Ver=
ſorgungsgebietes abgeſchaltet wird. Das Verſorgungsgebiet wurde zu
dieſem Zweck in drei Bezirke eingeteilt, ſo daß jeder Bezirk jeden
drit=
ten Tag ohne Beleuchtung ſein wird. Die Einſchränkung ſoll nur
vor=
übergehend ſein. — Die Intereſſengemeinſchaft Rheinheſſifcher
Schuhmacher=Innungen teilt mit, daß ſie infolge der
Steige=
rung der Lederpreiſe und Bedarfsartikel, ſowie der allgemeinen
Teue=
rung der Lebenshaltung auf den ſeitherigen Tarif einen Aufſchlag von
15—20 Prozent eintreten laſſen.
sw. Ulrichſtein, 26. Okt. Rekordpreiſe für die Pacht der
zur Pfarrei gehörigen Wieſen ſind gebotem worden. Vor dem Kriege
wurdem 580 Mark bezahlt, jetzt 15 100 Mark. (Auf eine Null mehr oder
weniger kommt es nicht mehr an.)
K. Klein=Linden, 23. Oft. Der Kriegerberein beſchloß, eine
Weih=
nachtsfeier abzuhalten und damit die Ueberveichung von
Kriegsdenkmün=
zen an die Kriegsteilnehmer des Weltkrieges zu verbinden.
Düfſeldorf, 26. Okt. (Wolff.) Der bei den ſtädtiſchen
Krankenanſtal=
ten beſchäftigte Dr. Walther wurde heute morgen mit ſeinen beiden
Kindern im Alter von fünf Monatem und 2½ Jahren im Schlafzimmer
duum handelt, dem nicht mehr Energie zur Verfügung ſteht, als
einem Blättchen im brauſenden Strudel. Aumählich fängt das
Opfer ſeiner eigenen Willensſchwäche, obſchon mit großem
Miß=
trauen und Staunen, an, zu erkennen, daß es ab und zu
im=
ſtande iſt, einen beſtimmten Vorſatz auszuführen. Jeder
Einzel=
ſieg, wie z. B. eine ausgeführte Arbeit oder die Ableitung eines
Zornesausbruches, wird zu einem Kriſtalliſationszentrum, um
das ſich Inſelchen von Ruhe, Selbſtvertrauen, Arbeitsluſt und
Zufriedenheit ablagern. In anderen Fällen gelingt es, mit Hilfe
der phyſiſchen oder pſychiſchen Ablenkung eine unglückliche
Lei=
denſchaft zu dämmen, die ein, ja zuweilen mehrere Menſchenleben
zu überfluten drohte. Recht zahlreich ſind die Fälle, wo es
ge=
lingt, eine durch Willensſchwäche verſtümmelte Exiſtenz mit
großer Mühe und Not aufzurichten. Nicht ſelten kommen andere
Fälle vor, wo man die peinliche Erfahrung macht, daß der
Zu=
ſammenbruch leicht hätte vermieden werden können, wenn dem
Unglücklichen auch nur die beſcheidenſten Kenntniſſe der
pſycho=
hygieniſchen Methoden zur Verfügung geſtanden hätten.” Auf
Grund dieſer günſtigen Erfahrungen wird die Hoffnung
ausge=
ſprochen, daß überall ſogenannte „Willenszentralen” errichtet
werden, d. h. Mittelpunkte der pſychohygieniſchen Forſchung, in
denen praktiſch gearbeitet und Propaganda für die
Willenserzie=
hung betrieben wird.
m. Der verbotene und wieder zugelaſſene Schiller. Die Stadt
Andernach am Rhein, gab vor einiger Zeit Notgeld
ſcheine zum Betrage von 75 Pfg. heraus, die als Inſchrift den
Spruch aus Schillers „Braut von Meſſina” zeigen: „Die
frem=
den Eroberer kommen und gehen, Wir gehorchen, aber wir
blei=
ben ſtehen.‟ Die amerikaniſche Beſatzungsbehörde hat dieſe
Scheine, wie der Internationale Briefmarken=Kurier zu
berich=
ten weiß, verboten, ſie aber nach einiger Zeit wieder freigegeben.
Wahrſcheinlich iſt ihr zum Bewußtſein gekommen, daß die erſte
Zeile nicht gegen den Friedensvertrag verſtößt, da doch die
be=
ſetzenden Mächte nicht ewig am Rhein bleiben wollen, und daß
ſie ſchließlich nichts Beſſeres verlangen kann, als wenn die
Be=
völkerung von Andernach, wie es in der zweiten Zeile geſchieht,
ſchwarz auf weiß ihre Bereitwilligkeit zum Gehorſam erklärt.
F. Die Poſtreklame der Sparkaſſe. Aus Oldenburg
wird uns geſchrieben: Die von der Poſtverwaltung in den
Poſt=
ämtern, an den Briefkäſten uſw. ermöglichte Reklame wird auch
hier von der Geſchäftswelt eifrig betrieben und zeitigt zum Teil
recht originelle Blüten. So hat z. B. die hieſige Städtiſche
Sparkaſſe einen nicht alltäglichen Reklamegedanken
verwirk=
licht, um die Bevölkerung zum Sparen anzuregen. In der Scheibe
eines Poſtſchalters ſieht man ein Sparkaſſenbuch abgebildet, und
darüber iſt zu Nutz und Frommen aller das nachſtehende
platt=
deutſche Verschen zu leſen:
Spor dien Geld un bring’t uns her,
Holſt dut wedder — is et mehr!
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Münchener Kunſthort.
F. Man ſchreibt uns: Die Abwanderungdes
Kunſt=
beſitzes, der aus den Händen der ſeitherigen Beſitzer in
kauf=
kräftigere übergeht, iſt bekanntlich in ein Stadium getreten, das
für unſer Volk in wirtſchaftlicher Beziehung von Bedeutung
ge=
worden iſt. In der Mehrzahl der Fälle handelt es ſich nicht mehr
wie früher um einen freiwilligen, ſondern um einen von der Not
der Zeit erziungenen Verkauf alten, liebgewordenen
Familien=
gutes oder mit Hingabe geſchaffener Sammlungen. Weiteſte
Kreiſe unſeres Volkes und namentlich der gebildete Mittelſtand,
aber nicht weniger Kirche und Adel werden davon berührt.
Es dürſte für die beteiligten Kreiſe von Intereſſe ſein, daß
das Inſtitut „Münchener Kunſthort” ſich zur Aufgabe
ge=
macht hat, den Beſitzern von Altertümern und Kunſtwerken
(Skulpturen, Figuren in Holz, Elfenbein, Marmor uſw.,
Minia=
turen, Porzellan und Glas, Zier= und Gebrauchsgegenſtände,
Uhren, Arbeiten in Gold, Silber, Kupfer, Zinn uſw.,
Schmuck=
ſachen, Juwelen, Gobelins, Teppiche, Bücher, farbige und
ſchwarze Stiche und Drucke, Gemälde, Rahmen, Etuis, Doſen,
Möbel, kleine Einrichtungsgegenſtände, Handſchriften,
Zeichnun=
gen, Städteanſichten, Stickereien, Trachten und Trachtenteile,
Ge=
weihe, Muſikinſtrumente uſw.) Gelegenheit zu geben, ſolche auf
beſtmöglichſte Weiſe zu verwerten.
Der Münchener Kunſthort iſt ein gemeinnütziges
Unter=
nehmen unter Aufſicht eines Kuratoriums und arbeitet nicht mit
der Abſicht, Gewinn zu erzielen. Er übernimmt die
Kunſtgegen=
ſtände und verkauft ſie im Auftrage der Beſitzer aus freier Hand
oder auf dem Wege der Auktion. Der Wert der Gegenſtände wird
vorher durch die Schätzungskommiſſion, die aus unparteiiſchen
Kunſtgelehrten und Sammlern gebildet iſt, feſtgeſetzt. Unter
die=
ſem Minbeſtpreis dürfen die Stücke zur Wahrung der Intereſſen
der Beſitzer nicht verkauft werden. Die zum Verkauf beſtimmten
Sachen werden im Ausſtellungsraum (Alte Akademie, München,
Neuhauſerſtraße 51) der allgemeinen Beſichtigung und dadurch
einem großen Liebhaberkreis zugänglich gemacht. Hierbei
wer=
den beſondere Wünſche der Beſitzer beachtet und wird
Verſchwie=
genheit in jeder Hinſicht geübt. Auf beſonderen Antrag können
auf die eingereichten Stücke Darlehen gewährt werden, die bei
Auszahlung des Erlöſes zur Aufrechnung kommen.
Von der erſten Zeit ſeines Beſtehens an hat das Inſtitut den
Beweis geliefert, daß es in den weiteſten Kreiſen begrüßt wird.
Es laufen aus allen Schichten der Bevölkerung, aus dem
Ar=
beiter= und Mittelſtande, dem Hochadel, von Künſtlern und
Ge=
lehrten, Anmeldungen in großer Zahl ein.
Und zwar beſchränkt ſich das Intereſſe nicht etwa auf
Mün=
chen, ſondern es geht weit darüber hinaus, ſogar ins
deutſch=
ſprechende Ausland.
Es iſt eigentlich ſelbſtverſtändlich, daß der Zuſpruch aus dem
benachbarten Heſſenlande und ſeiner an künſtleriſchen Tradition
reichen Hauptſtadt Darmſtadt mit an vorderſter Stelle ſteht.
So zwar, daß die Beſtellung eines eigenen Vertrauensmannes
notwendig geworden iſt.
Damit iſt die Möglichkeit einer glatten Abwickelung der
Verwertung von dortigem Kunſtbeſitz gegeben. Alle diejenigen,
die ſich des Müncheger Kunſthortes bedienen wollen, werden
ge=
beten, vorerſt unverbindliche Anmeldungen an die Geſchäftsſtelle,
München, Neuhauſerſtraße 51 (Alte Akademie), zu richten. Von
dort aus wird der Vertrauensmann zur Beſichtigung und
Ver=
einbarung der Bedingungen veranlaßt.
Am Regierungstiſch: Finanzminiſter Henrich, Juſtizminiſter
p. Brentano.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 9.30 Uhr. Das
Haus tritt alsbald in die Tagesordnung ein.
Die Regierungsvorlage, betreffend Entwurf eines Geſetzes über die
Aenderung des Geſetzes vom 6. Auguſt 1902, die
Handelskam=
mern betreffend, dahingehend: Der Schlußſatz des Artikels 3 in der
Faſſung des Geſetzes vom 31. März 1913 (Rteg.=Bl. S. 105) wird wie
folgt geändert: Der nach Abſatz 2 zu zahlende Beitrag zu den Koſten
der Handelskammer wird auf wenigſtens 5 Mark, feſtgeſetzt, wird
an=
genommen.
benſo die Regierungsvorlage: „Es wird der Regierung ein Kredit
von 500 000 Mark zur Bildung eines Hilſsfonds bereitgeſtellt, über den
das Geſamtminiſterium im Einvernehmen mit dem Finanzausſchuß
verfügt.”
Desgleichen die Regierungsvorlage, betreffend Geſetz, die
Ver=
fügung über Brennholz, deſſen Artikel 1 lautet: Zur
Verſor=
gung bedürftiger Haushaltungen iſt den Gemeinden nach Maßgabe der
Verordnungen vom 10. Oktober 1919 und vom 26. November 1919,
ſo=
vie der hierzu erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen aufbereitetes
Brennholz aus den Jahresfällungen in den Staats= und
Gemeindewal=
dungen zu ermäßigtem Preife zur Verfügung zu ſtellen. Die Art und
Menge des zur Verfügung zu ſtellenden Brennholzes, ſowie die
Emp=
angsgemeinden werden von der oberen Forſtbehorde beſtimmt. Den
gleichen Verpflichtungen unterliegen Eigentümer von Privatwald mit
mehr als 40 Hektar Fläche.
Desgleichen die Regierungsvorlage, betreffend Geſetzentwurf zur
Ergänzung der Pachtſchutzordnung vom 25. Juli 1921
deren einziger Artikel lautet: § 4 Abſatz 1 der Pachtſchutzordnung vom
25. Juli 1921 (Reg.=Bl. S. 159) erhält folgenden Zuſatz: Das gleiche
gilt für Grundbeſitz, welcher — nach Erklärung des
Landesſiedelungs=
amtes gegenüber dem zuſtändigen Pachſteinigungsamte — auf Grund
Reichs= oder Landesrechts von einem gemeinnützigen
Siedelungsunter=
nehmen in Anſpruch genommen wird. Dieſer Zuſatz tritt mit dem
In=
krafttreten der Pachtſchutzordnung in Wirkſamkeit.
Desgleichen Regierungsvorlage, betreffend Geſetzentwurf, die
Auf=
hebung der Beſtimmnngen über Eidesleiſtung durch
Geiſt=
liche betreffend, deren einziger Artikel lautet: Die Beſtimmungen,
wonach Geiſtliche an einer ſtaatlichen Behörde einen Amts= oder
Ver=
faſſungscid zu leiſten haben, werden aufgehoben. Insbeſondere werden
nufgehoben: 1. § 16 Abſatz 2 der Verordnung, die Ausübung des
ober=
hoheitlichen Schutz= und Aufſichtsrechts über die katholiſche Landeskirche
betreffend, vom 30. Januar 1830 (Reg.=Bl. von 1830 Seite 36); 2. Ar
tikel 2 des Geſetzes, die Vorbildung und Anſtellung der Geiſtlichen
be=
treffend, vom 5. Juli 1887 (Reg.=Bl. von 1887 Seite 129). Nicht
auf=
gehoben ſind die Beſtimmungen, durch die einem Geiſtlichen, der ein
ſtaatliches oder kommunales Amt übernimmt, die Leiſtung eines
Dienſt=
oder Verfaſſungseides auferlegt iſt.
Desgleichen Regierungsvorlage, die Bezüge der Beamten:
Im Einverſtändnis mit dem Geſamtminiſterium erſuchen wir ergebenſt
zu dem nachſtehenden Beſchluß die Zuſtimmung des Landtags gefälligſt
einholen zu wollen: „Die Regierung wird ermächtigt, die
Teuerungs=
zuſchläge zu den Bezügen der Beamten uſw. oder ſonſtige Erhöhungen
ihrer Dienſtbeziige den Beamten uſw. bis zum Wiederzuſammentritt
des Landtags in der gleichen Höhe vorläufig auszahlen zu laſſen, wie
ſie inzwiſchen für die Reichsbeamten etwa beſchloſſen werden ſollte,
Desgleichen Regierungsvorlage, betreffend
Bauausführun=
gen in Bad=Nauheim. Hierzu werden 610 000 Mark bewilligt.
Desgleichen Regierungsvorlage, betreffend Niederſchlagung eines
Strafverfahrens gegen den Forſtmeiſter i. R.
Borne=
mann in Bad=Nauheim.
Eine Anzahl kleinerer Vorlagen werden gemäß Artikel 32 der
Ge=
ſchäftsordnung zur Kenntnis des Hauſes gebracht.
Ueber den Antrag der Abgg. Widmann u. Gen.,
Beſeiti=
gung der Luxusſteuer betreffend, erſtattet Abg. Eißnert
Soz.) Bericht. Der Ausſchuß beantragt, im Hinblick auf die Notlage
einzelner Induſtriezweige, beſonders der Lederwaren=, Metallwaren=,
Nickel=Induſtrie und Elfenbeinſchnitzerei, bei der Reichsregierung dahin
zu wirken, daß das Luxusſteuergeſetz entſprechend abgeändert wird.
Der Antrag wird angenommen.
Zu dem Antrag der Abgg. Nuß u. Gen.,
Simultanzulaſ=
ſung der bei den heſſiſchen Amtsgerichten zugelaſſenen
Nechtsan=
wälte bei den zuſtändigen Landgerichten, beantragt der Ausſchuß, den
Antrag anzunehmen mit dem Zuſatz, daß die Zulaſſung erfolgt, wenn
der betreffende Rechtsanwalt einen Antrag ſtellt.
Abg. Wünzer (D. Vpt.) weiſt darauf hin, daß die
Kom=
petenz der Amtsgerichte und Schöffengerichte ungeheuer erweikert iſt
und dementſprechend die Tätigkeit der Amtsgerichtsanwälte ſehr
erheb=
lich zugenommen hat, während die Praxen der Landgerichtsanwälte ſehr
gegangen ſind und nach Annahme des Antrages völlig vernichtet
Man ſcheint ſich im Ausſchuß über die Tragweite des Antrages
licht klar geweſen zu ſein. Hinzu kommt, daß ſich heute unter den
An=
wälten ſchon eine gewiſſe Spezialität herausgebildet hat. Es iſt gar
nicht angebracht, daß die Herren, die Jahre lang auf dem Lande wirken
nun in die Stadt gezogen werden. Außerdem wird die Rechtspflege
außerordentlich verteuert. Ich bin darum der Auffaſſung, es bei dem
ſeitherigen Zuſtand zu belaſſen.
Juſtizminiſter von Brentano: Ich beklage, daß eine ſo wichtige
Sache vor ſo ſchlecht. be
tztem Hauſe erledigt werden foll, daß nicht
ein=
mal die Antragſteller anweſend ſind. Ich kann mich der warnenden
Stimme des Herrn Kollegen Wünzer nur anſchließen. Außerdem ſind
wir auch hier an Reichsgeſetze gebunden, über die wir uns doch nicht
einfach hinwegſetzen können. Es muß unter allen Umſtänden ſo bleiben,
daß die Entſcheidung über die Zulaſſung im Intereſſe der Rechtspflege
liegt, die Intereſſen des Einzelnen dürfen nicht maßgebend ſein. Eine
gewiſſe Erweiterung kann wohl eintreten, aber den Antrag
anzuneh=
wen, davor muß ich dringend warnen. Ich habe bereits mit der
Anwalts=
kammer Fühlung genommen und hoffe, daß der Vorſtand dieſer Kammer
eine Regelung finden wird, die der Rechtspflege entſpricht. — Der
Aus=
ſchußantrag wird angenommen.
Die Losholz=Anträge und =Anfragen, die beſonders
für Oberheſſen wichtig ſind, haben den Landtag bereits eingehend
be=
ſchäftigt. Die Vorlagen waren ſeinerzeit an den Ausſchuß
zurückver=
wieſen worden. Der Abg. Reh beantragt, die Regierung zu erſuchen,
das Regulativ für die Losholzabgabe aus Domanialwaldungen den
neu=
zeitlichen Verhältniſſen entſprechend abzuändern. — Der Ausſchuß ſchließt
GS.
ich ne
dings dem an und beantragt Annahme dieſes Antrages
und Ablehnung bezw. Erledigterklärung aller ſonſt vorliegenden
An=
träge und Vorſtellungen. — Das Haus ſtimmt zu.
Ueben den Antrag ber Abgg. Hartmann und Neff, der
Land=
tag möge die Regierung erſuchen, bei der baheriſchen, ſowie
Reichsregie=
rung dahin zu wirken: 1. Daß die Bahnverbindung von Mömlingen
nach Obernburg bald hergeſtellt wird, um dem Verkehr vom Odenwald
O
Heſſiſches Landestheater.
Mittwoch, 26. Oktober.
Cgeſar und Kleopatra.
W.I. Shaws fünfaktige Hiſtorie „Caeſar und
Kleopa=
tra”, die von der hieſigen Spielleitung als Komödie bezeichnet
wird, ging heute erſtmalig in Szene. Die Aufführung des
Stückes iſt wohl nur dem Umſtande zu verdanken, daß Shaw
jetzt Mode iſt. Der Wert des Stückes an ſich könnte ſie kaum
rechtfertigen.
Der Verfaſſer hat die Ereigniſſe des Alexandriniſchen
Krie=
ges im Jahre 48 v. Chr. zum Gegenſtand der Handlung gemacht,
in dem Caeſar ſich zum Schiedsrichter zwiſchen Kleopatra und
ihrem Bruder Ptolomäus aufwarf und nach dem Tode des
letz=
teren Kleopatra unter römiſcher Oberhoheit zur Königin von
Aegypten einſetzte. Die Geſchichte weiß zu erzählen, wie Caefar,
der damals 51 Jahre alt war, in die Netze der durch körperliche
und geiſtige Vorzüge hervorragenden 16jährigen, nach anderen
Lesarten 21jährigen, Königin geriet und ſie ſpäter nach Rom
kommen ließ. Kleopatra war eine der intereſſanteſten und
be=
deutendſten Frauen der Geſchichte, die man natürlich nicht nach
unſeren heutigen Moralbegriffen beurteilen darf.
Die geſchichtlichen Vorgänge, die den Rahmen der Handlung
abgeben, ſind bei Shaw aber etwas Nebenſächliches. Die
mili=
täriſchen Operationen Caeſars und die politiſchen Intrigen ſind
unklar, man weiß kaum je, um was es ſich eigentlich handelt,
und man wird durch ihre breite und ungeſchickte Behandlung
ge=
langweilt. Was dem Stücke ſeinen Charakter und ſeinen
Rei=
verleiht, iſt die Satire, das Parodiſtiſche. Die Spielleitung hatte
es dem Publikum leicht gemacht, indem ſie das Stück ganz auf den
parodiſtiſchen Ton geſtimmt hatte, mit dem dann freilich der
in das Maintal und Speſſart beſſer zu dienen; 2. daß in Anbetracht der
mmer größer werdenden Arbeitsloſigkeit die Mainkanaliſation
min=
deſtens bis Miltenberg in Angriff zu uehmen iſt, berichtet Abg.
Eiß=
nert. Der Ausſchuß beantragt Erledigterklärung durch die
Regie=
rungsantworten. Der Ausſchußantrag wird angenommen.
Der Antrag Herbert, den Beamten das Gehalt vierteljährlich
vorauszuzahlen, wird für erledigt erklärt. Ebenſo eine Reihe weiterer
Anträge.
Der dringliche Antrag der Abgg. Soherr und Knoll, der
Land=
tag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen, bei der Neichsregierung
dahin vorſtellig zu werden, daß diejenigen Haushaltungsvorſtände, welche
in Geſamteinkommen unter 20000 Mark pro Jahr haben und durch
eine Beſatzungszulage für die dort herrſchende Teuerung nicht
entſchä=
digt werden, eine Entſchädigung in Form eines Steuererlaſſes erhal
ten. Weiter wird beantragt, daß den Familien, die kein ſteuerbares
Einkommen beziehen, eine Beſatzungsbeihilfe gewährt wird, wird
ab=
gelehnt
Ein Antrag, der Abgg. Bornemann u. Gen., betreffend die
Vergeſellſchaftung der Standesherrſchaften uſw.,
legt einen Geſetzentwurf vor, nach dem zum Zwecke der Bewirtſchaftung
für die Allgemeinheit (Vergeſellſchaftung) mit ſofortiger Wirkung
hier=
mit enteignet werden die im Gebiet der Republik Heſſen noch
beſtehen=
den ehemaligen Standesherrſchaften, Fideikommiſſe, alle ſonſtigen
land=
wirtſchaftlich nutzbaren Liegenſchaften über 200 Morgen Land, alle
wei=
teren landwirtſchaftlich nutzbaren Liegenſchaften über 20 Morgen Land,
die von ihrem derzeitigen Beſitzer im Hauptberuf nicht ſelbſt
bewirt=
ſchaftet werden. — Das Eigentum geht mit Wirkung vom 9. November
1918 ab, ſoweit es in der Republik Heſſen liegt, in vollem Umfang auf
den heſſiſchen Freiſtaat über. Die ſeit 9. November 1918
vorgenom=
menen Veräußerungen ſind nichtig.
Abg. Knoll erſtattet Bericht. Den letzten Paſſus des
Antrags=
entwurfs (Liegenſchaften über 20 Morgen Land) hat Abg. Bornemann
— Der Ausſchuß beantragt, den Antrag
abzuleh=
zurückgezogen.
nien, gibt aber dem Wunſche Ansdruck, daß die Regierung in Bälde ein
Geſetz vorlegen möchte, in dem die Fideikommißfrage uſw. geregelt wird
und zwar auf Grund der Reichsverfaſſung.
Abg. Bornemagn (Soz.) bemängelt die ungenügende
Be=
richterſtattung und wirft der Rechten des Hauſes vor, daß ſie draußen
im Lande ſchamloſe Agitarion betrieben und bedauert, daß der Führer
Präſiden. Ade
dieſer Lügenaktion nicht im Hauſe anweſend iſt.
lung fragt, ob er mit ſchamlos ein Mitglied des Hauſes treffen wvollce.
Abg. Bornemann: Ich habe nur von der Agitation draußen
im Lande geſprochen. — Er begründet dann eingehend ſeinen Antrag
Der Grundbeſitz der Standesherrſchaft gründet ſich auf die frühere Ge
waltherrſchaft, der der Staat heute ohne weiteres Geſalt
entgegen=
ſetzen kann. Badiſche Standesherren verſuchen ſchon, ihren Beſitz durch)
amerikoniſche Finanzleute ſicher zu ſtellen. Daraus erwächſt eine große
Gefahr für die Republik. Die Enteignung und Vergeſellſchaftung liegt
durchaus im Invereſſe der Allgemeinheit. Evenruellen Entſchädigungen
ſoll man die gegenwärtige Rente zugrunde legen. (Im Hauſe herrſcht
allgemein Privatunrerhaltung.)
Abg. Frau Hattemer (D. Vp.) legt wiederholt Verwahrung
gegen den Vorwurf falſcher Berichterſtattung ein.
Abg. Köhler (D. Vp.): Der Antrag iſt nur aus der Stimmung
der Zeit zu verſtehen, in der er entſtanden iſt. Inzwiſchen haben wir
aber auf den Trümmern des Reiches immerhin einen Nechtsſtaat
auf=
gebaut. Man muß ſich den Entwurf einmal anſehen, um zu beurteilen,
ob man den Antrag zum Geſetz erhebent kann, was der Fall wäre, wenn
ſchon in der
er angenommen wird. Dazu fehlt ihm aber auch alles
ſene Entſo
Form. Nach der Reichsverfaſſung kann nur gegen an
digung enteignet werden. Dieſe Summen, ſelbſt zum Friedenswerk
kann der Staat unmöglich aufbringen. Enteignung ohne
Entſchädi=
gung wäre aber völlige Entrechtung. Redner bittet, den Antrag des
Ausſchuſſes anzunehmen.
Abg. Wünzer (D. Vp.) tritt den Ausführungen Bornemanns
entgegen, ſoweit ſie die Ausſchußbehandlung kritiſierten. Der
Aus=
ſchuß hatte ehedem mit Mehrheit beſchloſſen, in eine Verhandlung
über den Antrag gar nicht einzutreten. Deſſenungeachtet erſchien er
plötz=
g
g=
lich in einer ſpäteren Sitzung, als die Zuſammenfetzung dem Ar
ſteller günſtiger ſchien, wieder zur Verhandlung. Dagegen habe ich
mit vollem Recht proteſtiert. Eine ſolche Handlungsweiſe iſt
undemo=
kratiſch. Darum habe ich mit den Herren vom Zentrum die
Ausſchuß=
ſitzung verlaſſen. Ich überlaſſe es dem Urteil des Hauſes, ob ich recht
oder unrecht gehandelt habe. (Lebh. Bravo!)
daß
Abg. Schildbach (Soz.): Der Kernpunkt der Sache iſt
die bürgerlichen Parteien nicht an die Frage heranwollen. Um den
Landhunger zu ſtillen, muß man endlich der Frage der Fideikommiſſ
näher treten. Der Ausſchußantrag geht uns nicht weit genug. Wir
beantragen Annahme des Antrages Bornemann.
Finanzminiſter Henrich: Die Regierung hat ihren
Stand=
punkt zu dieſem Antrag im Mai kundgegeben. Die Sache iſt nicht ſr
einfach zu regeln, ſondern ſie erfordert eine Reihe von Einzelgeſetzen.
Gegen die Abſicht, den Antrag Vornemann als Gefetz hier anzuneh
men, muß ich mich entſchicden wenden, weil das Land dadurch zu
Ver=
bflichtungen gezwungen wird, die es nie erfüllen kann. Der
Ausſchuß=
antrag kann angenommen werden.
Abg. D. Dr. Diehl (Heſſ. Vp.): Den Antrag= Bornemann kann
man wohl verſtehen. Daß die Materie eine Aenderung erfahren muß,
iſt jedem klar, auch den Standesherren. Was aber Herr Bornemann
vorlegt, kann unmöglich als Geſetz angenommen werden, weder nach
Inhalt noch nach Form. Die Regierung möge ein Geſetz ausarbeiten
laſſen, und wir werden dann darüber entſcheiden, ob es angenommen
ſverden kann oder nicht. Der Abg. Bornemann iſt ſelbſt ſchuld, wenn
er mit ſeinem Antrag auf dieſem Wege keinen Erfolg haben konnte.
Abg. Reiber (Dem.): Der Grundgedanke des Antrags
Borne=
mann iſt gut. Gerade darum ſtimmen wir für den Ausſchußantrag.
Der Antrag Bornemann", ſelbſt iſt unannehmbar. Redner beſpricht
dann ebenfalls eingehender die Ausſchußbehandlung des Antrags.
Sicher iſt, daß der Großherzog ſelbſt in Heſſen fchlechter geſtellt iſt als
die Mehrzahl der Standesherren.
Abg. Knoll (Ztr.) möchte entſchieden den Vorwurf ungenügender
ſen. Der Ausſchuß hat den Bericht voll
Berichterſtattung zurückwe
Ausſchuß hat ſich einſtimmig auf den Stand=
und ganz genehmigt. T
punkt geſtellt, daß ein Geſetzentwurf über die Fideikommiſſe vorgelegt
wird. Es iſt wichtig, das zu betonen, damit nicht in der Wahlagitation
mit Unrichtigkeiten gearbeitet wird.
3 tritt dann um 1 Uhr 20 Minuten eine zweite Pauſe ein.
Nach 2/,2 Uhr werden die Verhandlungen wieder aufgenommen.
— Abg. Reiber (Dem.) beantragt, den Antrag Bornemann und
den Antrag Schreiber, über die Aufhebung der
Standes=
vorrechte auf die Tagesordnung zu ſetzen, da dieſe Anträge nur
durch Zufall im Ausſchuß nicht zur Verhandlung kamen.
Abg. Bornemann hat dagegen nichts einzuwenden, ſtellt aber
feſt, daß der Abg. Schreiber ſeinerzeit im Ausſchuß damit
einver=
ſtanden war, daß nicht ſein Antrag, ſondern der Antrag Bornemann,
der das Gleiche will, zur Verhandlung kam. Redner polemiſiert dann
des längeren gegen die Abg. Knoll, Frau Hattemer, Köhler und Diehl.
Man wende ſich nur gegem die Form des Antrags, weil man ihn
ſach=
lich nicht will. Er bittet ſchließlich, den Antrag wenigſtens dahin
an=
zunehmen, daß die Regierung beauftragt wird, ſchnellſtens einen
Geſetzentwurf vorzulegen, der die Fideikommiſſe auflöſt.
r
A
mehr ins Ernſte gehende letzte Teil ſchwer zu vereinigen iſt. An
dieſem Widerſpruch ſcheitert überhaupt die Möglichkeit eines
ein=
heitlichen Eindrucks.
Der Caeſar Shaws iſt mehr ein leichtlebiger, jovialer
Bon=
vidant, deſſen Heldenpoſen komiſch=parodiſtiſch anmuten. Die
Beſetzung der Nolle durch Herrn Leibelt bewies ſchon, daß die
Spielleitung ſie in dieſem Sinne aufgefaßt hat. Herr Leibelt
ührte ſie mit Humor, ſchauſpieleriſcher Gewandtheit und
Viel=
ſeitigkeit ihrem Charakter entſprechend durch. Die Rolle der
halb=
vilden, ſinnlichen und verſchlagenen Kleopatra, die beſte und
ein=
heitlichfte des Stückes, ſpielte Fräulein Wittels, die in ihrer
Charakteriſtik das Gemiſch von Kindlichkeit und Bosheit und das
Katzenardige in dem Weſen der Aegypterin mit Intelligenz und
ſicherer ſchauſpieleriſcher Beherrſchung zum Ausdruck brachte.
Ihr Profil ähnelt auffallend dem Kopfe der Kleopatra, den die
uns erhaltene Geldmünze zeigt. Die „Reichsamme” wurde von
Frau Horn mit fürchterlicher Maske und grünem Haar in
ent=
prechend greulicher Weiſe verkörpert. Der Britannus, in dem der
Fre Shaw den moraliſierenden Britten verulkt, hatte in Herrn
Schneider einen komiſch wirkenden Vertreter gefunden.
Wei=
ter ſind lobend zu erwähnen der Rufio des Herrn Langheinz
der Pothinus des Herrn Valk, der Apollodorus des Herrn
Ku=
liſch und der Belzanor des Herrn Baumeiſter. Die übriger
Rollen waren ebenfalls entſprechend beſetzt.
Spielleiter war Herr Eugen Keller, der den ſchwierigen
Stoff mit Verſtändnis, Umſicht und bühnentechniſchem Geſchick
gemeiſtert hatte. Leicht war ſeine Aufgabe nicht. Die
Inſzenie=
rugn bekundete viel Geſchmack, Stilgefühl und verſtändnis= und
liebevolles Einleben in den Geiſt und den Charakter des
eigen=
artigen Stückes. Es waren ſchöne, durch ſtimmungsvolle
Be=
leuchtung gehobene Szenenbilder, die ſich dem Auge darboten.
Bühnenarchitektur und Koſtüme rühren von Herrn Pilartz her.
Das Haus war ausverkauft.
Rummer 287.
21.
Juſtizminiſter von Brentano: Auch im Auftrage meines
Kollegen Henrich habe ich zu erklären die Regierung läßt
ich nicht beauftragen. (Lebh. Oho! links) Trotz Ihres „Oho
erkläre ich wiederholt, daß die Regierung ſich nicht
beauf=
ragen läßt, daß ſie höchſtens einem Erſuchen entſprechen wird.
(Lebh. Unruhe. Ohol=Rufe.)
Präſident Adelung ſtellt feſt, daß die Auffaſſung des Herrn
Juſtizminiſters die richtige iſt, daß es ſich höchſtens um ein Erſuchen
handeln kann.
Abg. Dingeldey (D. Bp.) ſpricht ſich in gleichem Sinne aus.
Das Haus kann die Regierung nicht beauftragen, höchſtens erſuchen.
Abg. Reiber (Dem.): Es iſt komiſch und tragiſch zugleich, daß
heute am letzten Tage des Landtags nicht die Vorlagen unter Dach
ge=
bracht werden können, von denen man bei dem Zuſammentritt des
Landtages annahm, daß es die erſten wären.
Die Abſtimmung ergibt Annahme des neuen Antrages Bornemann
in folgender Faſſung: „Die Regierung wird erſucht, dem Landtag
alsbald ein Geſetz vorzulegen, durch das die Auflöſung der
Fideikom=
miſſe gemäß Artikel 158 der Reichsverfaſſung geregelt wird mit dem
Ziel, den gebundenen Großgrundbeſitz in Staatsverwaltung zu
über=
niehmen und ihn im Sinne des Landgeſetzes an Landbewerber zu ver=
— Damit iſt der Ausſchußantrag erledigt.
geben
Ein Antrag der Abgeordneten Hattemer und Knoll, der
Landtag vvolle beſchließen, die Regierung möge bei der Reichsregierung
darauf hinwirken, kaß kleine Rentner, die erwerbsunfähig ſind, von
Kapitalertragsſteuer und Einkommenſteuer befreit werden, ſofern ihr
Geſamt=Einkommen eine beſtimmte Grenze (etwa 5000 Mark, bei
kinderreichen Familien entſprechend mehr) nicht überſteigt, wird
ge=
meniſam behandelt mit dem Antrag der Abgeordneten Balſer und
Genoſſen, die Regierung volle Mittel zu einer durchgreifenden
Hilfs=
aktion für Kleinrentner und Notleidende des Mittelſtandes alsbald
bereitſtellen.
Abg. Bauer (Soz.) erſtattet Bericht. Der Ausſchuß beantragt,
nach den Darlegungen der Regierung die Anträge für erledigt zu
er=
klären bzlv. der Regierung das Material zu überweiſen, und ferner
die Regierung zu erſuchen, bei der Reichsregierung dahin vorſtellig zu
werden, daß dieſe Mittel für die Kleinrentner zur Verfügung ſtellt.
Abg. Frau Hattemer (Ztr.) beleuchtet mehrmals die Notlage
der Kleinrentner, für die Heſſen no chnichts getan habe im Gegenſatz
zu anderen Ländern (Sachſen). Der Staat müßte den Städten und
mehr Mittel für dieſen Zweck zur Verfügung ſtellen.
Bemcinden
Abg. Dr. Oſann (D. Vp.) bedauert, daß dieſe wichtige Frage
n ſo vorgerückter Stunde verhandelt werden muß. Es iſt aber
unbe=
dingt notwendig, daß hier etwas geſchieht. Es iſt in erſter Linie
An=
gelegenheit des Reiches, das, aber bisher noch nichts getan hat. Ebenſo
wenig die Heſſiſche Regierung. Die Gemeinden können nur helfen,
wenn der Staat und das Reich ſich dahinter ſtellen.
Abg. Frau Valſer (Dem.) ſpricht ſich in ähnlichem Sinne aus.
Es müßten ſofort Beträge zur Abhilfe zur Verfügung geſtellt werden.
Abg. Delp (Soz.) ſtellt feſt, daß auch ſeine Fraktion auf dem
Standpunkt ſteht, daß den Rentnern geholfen werden muß. Es muß
unterſchieden werden zwiſchen arbeitsfähigen und arbeitsunfähigen
Rentnern. Die erſteren kämen höchſtens für Erwerbsloſenunterſtützung
in Frage. Die ganze Frage iſt ſo kompliziert, daß wir ſie hier nicht
mehr genügend regeln können. In erſter Linie kommt das Reich in
Frage. Geholfen aber muß werden.
Präſit nt Raab möchte warnen, hier Beſchlüſſe zu faſſen, die
viel=
leicht nicht durchzuführen ſind, und teilt mit, daß das Reich zur Zeit
einen Entwurf bearbeitet, der die Notlage der Sozialrentner beheben
Der Ausſchußantrag wird angenommen.
Der Antrag der Abgg. Soherr, Bauer und Gen., zeitweiſe
Ausſetzung der Verkehrsſteuer für die kommunalen
Hafenbahnen betr., wird der Regierung überwieſen.
die gleiche Erledigung erfährt der Antrag Nuß, die Errichtung
einer Zollſchule betreffend, desgleichen der Antrag des
Abge=
ordneten Lux, Erhöhung der Stempelgebühren für
Jagd=
waffenpäſſe betreffend, Antrag des Abgeordneten Bornemann,
Abänderung des Artikel 3 des Geſetzes vom 23. Oktober 1830 über die
eſtſtellung und Erhaltung der inneren Gemarkungsgrenzen,
Antrag der Abgeordneten Wünzer und Genoſſen, Erhöhung der
Ge=
ühren der Schöffen und Geſchworenen betreffend, und
Vor=
ſtellung des Bundes deutfcher Frauenvereine Heidelberg==annheim,
Zulaſſung der Frauen zum Amt der Schöffen und Geſchworenen
be=
reffend.
Eine Reihe weiterer Poſitionen wird in einem ſolchen Eilzugstempo
gemäß den Ausſchußanträgen erledigt, daß es unmöglich iſt, ſie auch
nur zu verzeichnen. Die Tagesordnung wird ſo erſchöpft.
Landtagsſchluß.
Präſident Adelung hält eine Schlußanſprache, in der er auf die
bedeutſamen Arbeiten hinweiſt, die im Plenum und in den Ausſchüſſen
erledigt wurden und über die er eine Ueberſicht verlieſt. Im ganzen
wurden 1823 Gegenſtände erledigt. Der Präſident hofft, daß der
Land=
tag mit ſeiner Arbeit vor der Geſchichte beſtehen wird. Nun hat das
heſſiſche Volk das Wort. Redner richtet zum Schluſſe das Erſuchen
an die Parteien, den Wahlkampf ſachlich und nicht perſönlich zu führen
ind dankt den Abgeordneten, den Ausſchüſſen, den Beamten der Kam
mer, den Vertretern der Preſſe und den Kollegen im Präſidium für die
reue Mitarbeit.
Unſere Arbeit galt dem Wohle des Landes, darum ſoll auch dieſer
letzte Ruf in dieſem Hauſe dem Volk und dem Vaterland gelten. Das
Heſſenland hoch, hoch, hoch!
Abg. Brauer (Heſſ. Vpt.) ſpricht als älteſter Abgeordneter dem
Präſidenten Adelung und dem Präſidium den Dank des Hauſes für
eine liebenswürdige, wohlwollende und gerechte Geſch.Hührung
aus. (Bravo
Um 3 Uhr wird die Sitzung geſchloſſen.
Abg. Bornemann bringt noch ein Hoch auf die Voklsrepublik Heſſen
aus, in das die Linke einſtimmt.
Deutſcher Reichstag.
133. Sitzung.
Berlin, 26. Okt., 4 Uhr nachmittags
Haus und Tribünen
ſind überfüllt. Auf dem Reichstagsgebäude wehen die Fahnen auf
Halbmaſt.
Auf der Tagesordnung ſteht die Beratung der
Entſcheidung der Botſchafterkonferenz über Oberſchleſien.
Präſident Loebe eröffnet die Sitzung und führt unter anderem
aus, die Sitzung müſſe Stellung nehmen zu dem ſchweren, unheilvollen
Schlag, den das Vaterland unter der Zerreißung Oberſchleſiens erlitten
habe. Er wolle der Entſcheidung des Hauſes nicht vorgreifen, aber ei
müſſe doch einige Worte ſagen, indem er der 220000 Familien gedenke
die ihre Stimme für Deutſchland abgaben und die nun gezwungen von
uns Abſchied nehmen müßten. Wir wollen ihnen noch einmal die Hand
auf die Schulter legen und ſagen: Treue um Treue. Dieſes Gelöbnis
wird geſchehen. (Brabo!)
Nach Erledigung geſchäftlicher Angelegenheiten nimmt der
Beichskanzler Dr. Wirth
das Wort: Auf Grund der Bitte des Reichspräſidenten ha6= ich die
Neubildung des Kabinetts übernommen. Die
Liſte der Miniſter
iſt folgende:
Reichskanzler und Aeußeres Dr. Wirth, Vizekanzl= und
Schatz=
miniſter Bauer, Inneres Dr. Köſter, Wehrminiſter Dr. Geßler,
Wiederaufbau (unbeſetzt), Wirtſchaftsminiſter Robert Schmidt,
Er=
nährungsminiſter und vorläufiger Reichsfinanzminiſter Dr. Hermes,
Poſtminiſter Giesberts, Arbeitsminiſter Braun, Verkehrsminiſter
Groener, Juſtizminiſter Dr. Radbruch.
Die neue Regierung iſt in einer ſchweren äußeren Lage des Reichs
und unter innenpolitiſchen Schwierigkeiten gebildet worden. Ich habe
von dem Herrn Reichspräſidenten das verantwortungsvolle Amt über
nommen und Mitarbeiter geſucht und gefunden, die mit mir eines
Glau=
bens ſind, da es nicht angängig iſt, das Schickſal des Vaterlandes durch
eine lange Kriſis der Regierungsbildung oder durch eine
handlungs=
infähige Regierung aufs Spiel zu ſetzen. Ich ſpreche auch dieſen
Män=
tern an dieſer Stelle beſonderen Dank für ihre Bereitwilligkeit zur
Mitarbeit aus. (Beifall links.)
Es iſt uns durch die Verhältniſſe auferlegt worden, innerhalb
kürze=
ter Friſt Stellung zu der Entſcheidung der Botſchafterkonferenz über
Oberſchleſien zu nehmen und die damit verbundenen Entſchlüſſe
durch=
zuführen. Vor die Entſcheidung der Botſchafterkonferenz geſtellt, hal
ſich die frühere Regierung entſchloſſen, dem Herrn Reichspräſidenten ihre
Demiſſion anzuzeigen und mit dieſem Schritt die Auffaſſung bekräft:
daß ſie die Entſcheidung über Oberſchleſien in der Form, wie ſie erfolg!
iſt, für ein Unrecht, für ein Unglück anſieht. Sie hat zugleich mit den
ihren Rücktritt begründenden Schreiben an den Reichspräſidenten ſich
dahin ausgeſprochen, daß durch den Spruch der Botſchafterkonferens
eine neue politiſche Lage geſchaffen ſei. Im Namen der neuen Reg
rung erkläre ich, daß auch ſie in der Verurteilung der Entſcheidung über
Oberſchleſien in nichts von dem Standpunkte der vorigen Regierung A.
weicht. Auch die neue Regierung iſt der Meinung und betont dies feiele
lich vor aller Welt, daß durch den Spruch der Botſchafterkonferend
Deutſchland und dem betroffenen Oberſchleſien harte Gewalt angein"
wvird. (Lebhafte Zuſtimmung.)
Die Entſcheidung durften nach dem Vertrage die Hauptmächte i"
ſelbſt treffen. Sie haben ſich dieſer Pflicht jedoch dadurch entledigr, Sc2
ſie den Rat des Völkerbundes um ein Gutachten erſuchten und zugleich
untereinander dahin übereinkamen, dieſes Gutachten, wie es auch lauten
möge, als für ſie bindend hinzunehmen. Nach unſerer Auffaſſung, die
mit dem allgemeinen Rechtsempfinden identiſch iſt, verſtößt die hierm
liegende Uebertragung der Entſcheidune
ng an eine andere Inſtanz gegen
den klaren Wortlaut des Friedensvert
rages. (Lebhafte Zuſtimmung.)
Die getroffene Entſcheidung muß ſelbſt anerkennen, daß die allierten
Hauptmächte nicht imſtande geweſen ſind, eine Grenze zu finden. Eine
Grenze zu finden, die ſowohl dem durch die Abſtimmung bekundeten
Willen der Einwohner, als den geographiſchen und wirtſchaftlichen
Ver=
hältniſſen gerecht wird. Sie ſtellt vielmehr ausdrücklich feſt, daß die
gewählte Linie wichtige wirtſchaftliche Intereſſengebiete zerreißt, alſo
die Gefahren und die Nachteile für das Land Oberſchleſien nicht
ver=
meidet, die durch die Beſtimmung des Vertrages vermieden werden ſtimmung über einen Vertrauensantrag ſeitens des Zentrums und der
ſollten. Daraus ergibt ſich, daß eine ſolche Grenze nicht gezogen wer= Sozjaldemokraten geſtellt wurde.
den durfte, tveil ſie die durch den Vertrag Deutſchland gewährten Nechte
verletzt. (Lebhafte Zuſtimmung.) Zugleich mit der Feſtſetzung der
Grenzlinie haben die allierten Hauptmächte beſchloſſen, den beteiligten
Staaten ein Uebergangsregime aufzuzwingen, eine Maßregel, die
gänzlich außerhalb der ihnen zuſtehenden Befugniſſe liegt. (Sehr
richtig!) Artikel 92 verpflichtet Deutſchland lediglich, mit Polen er= der Provinz Schleſien, die von allen Parteien, von den
gänzende Abkommen zu treffen; keineswegs beſtimmt er, daß der Inhalt Deutſchnationalen bis zu den Mehrheitsſozialiſten, unterſchrieben iſt und
eines ſolchen Abkommens von den Allierten diktiert werben, kann, die Ablehnung des Genfer Diktats fordert.
(Lebhafte Zuſtimmung.) Dieſen Standpunkt und dieſe Rechtsauffaſſung
wird die neue Regierung den alliierten Hauptmächten in einer ihr
ge=
eignet erſcheinenden Weiſe unverhüllt zum Ausdruck bringen. Sie wird
keinen Zwveifel darüber laſſen, daß ſie die Entſcheidung der Botſchafter= werden Erklärungen abgegeben.
konferenz als gegen den Vertrag und das Recht verſtoßend betrachtet.
und daß ſie Deutſchlands Rechte auf das uns entriſſene Land in keiner
Weiſe als beeinträchtigt erachten kann durch einen Zuſtand, der hier
durch Gewalt geſchaffen werden ſoll. (Lebhafter Beifall.)
Die nächſte und dringliche Aufgabe iſt, ob dem Verlangen der
alli=
ierten Hauptmächte nachgekommen werden ſoll, einen Vertreter zu den
wirtſchaftlichen Verhandlungen über das Uebergangsregime zu
ent=
ſenden. Eine Regierung, deren Pflicht es iſt, Politik zu machen, hat 3. Nohember.
nicht die unerforſchlichen Wege der Geſchichte vorauszuſehen; ſie kann
nur eine Entſcheidung treffen, die den Intereſſen Oberſchleſiens ſelbſt
und des ganzen deutſchen Landes gerecht wird. Unſere erſte Pflicht iſt
es, die Hunderttauſende deutſcher Volksgenoſſen, die durch den
Macht=
ſpruch der alliierten Hauptmächte zu Polen geſchlagen werden ſollen,
nicht im Stiche zu laſſen und den Verſuch zu machen, die durch die
Zer=
reißung von Oberſchleſien drohende Verelendung, der Induſtriegebiete
ſoweit wie möglich abzuſchwächen. Von ſolcher Betrachtungsweiſe
aus=
gehend, wird die neue Regierung einen Bevollmächtigken zu den
wirt=
ſchaftlichen Verhandlungen ernennen und dies den alliierten
Haupt=
mächten unverzüglich mitteilen. Auch hierin ſtimmt die neue Regierung teilungen über die vertraulichen interfraktionellen Beſprechungen
ihrer Vorgängerin vollkommen zu. Es kann kein Zweifel darüber be= am Montag nachmittag gemacht und hätten dadurch aus rein
ſtehen, und es wäre ein ſchverer Fehler, dem deutſchen Volke und dem
Auslande zu verheimlichen, daß die Deutſchland nach den
vorausge=
gangenen Verſtümmelungen ſeines Territoriums und nach den
Verhee=
rungen der Nachkriegszeit verbleibende Wirtſchaftskraft durch die
Ent=
ſcheidung über Oberſchleſien eine weitere Verminderung erfahren hat,
die alle Berechnungen hinſichtlich der Erfüllung der deutſchen Repara= der die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei zu den
tionsleiſtungen aufs neue ſtark in Zweifel zieht. Nach den
Berechnun=
gen des Statiſtiſchen Reichsamtes betrug die Bevölkerungszahl im
Ab=
ſtimmungsgebiete 1 950 000 Einwohner, von denen wir 865 000 oder
49 Prozent verlieren ſollen. Setzt man dieſe Zahl in Vergleich zum
Abſtimmungsergebnis: 62 gegen 38 Prozent, ſo werden nach der Ent= Reichspräſidenten ſei in dieſem Bericht lediglich geſagt, daß die
ſcheidung 11 Prozent mehr von der Bevölkerung von uns abgetrennt,
als für Polen geſtimmt haben. (Hört, hört!) Hierbei iſt noch nicht handlungen weitgehende Meinungsverſchiedenheiten in bezug
berückſichtigt, daß das Ergebnis der Abſtimmung ein fehr viel
günſti=
geres für Deutſchland geweſen wäre, wenn die Abſtimmung in voller
Ruhe und nicht, wie in großen Teilen verſchiedener Kreiſe es geſchehen
iſt, unter furchtbarem volniſchen Terror. (Sehr wahr!) Mit dem ab= dargelegt worden, daß eine Grundlage für die große Koalition
zutretenden Gebiete gehen uns große und blühende deutſche Städte
verloren, die als die Zentren deutſcher Kultur in Oberſchleſien
anzu=
ſehen ſind. Ich erwähne insbeſondere die Städte Kattowitz und
Königs=
hütte, die mit 81 bzw. 78 Prozent aller abgegebenen Stimmen ihre
Zu=
gehörigkeit zum Deutſchtum und hiermit zum deutſchen Vaterland
be=
kundet haben. Die Grundlage, der Oberſchleſien ſeine Blüte verdankt,
bilden ſeine Bodenſchätze, unter denen die Kohle den erſten Platz
ein=
nimmt. Von 61 Betrieben, die Steinkohlen fürdern, fallen 49½ ar
Polen, ſo daß nur 11½ deutſch bleiben. Von den 61 Gruben wurde
eine Jahresförderung von 31.76 Millionen Tonnen erzielt; davon fallen
24,6 Millionen Tonnen an Polen, 7.1 Millionen Tonnen verbleiben bei
Deutſchland. In anderen Worten erhält Polen 75.5 Prozent der
ober=
ſchleſiſchen Kohlenförderung. Bedenkt man, daß die Kohlenvorkommen
his 1000 Meter Tiefe führen, ſo verbleiben Deutſchland von 60 Millionen
Tonnen nur etwa 5,5 Mill. Tonnen, ſo baß 90 Prozent der Kohlen= die Troufe halten werde.
vorkommen an Polen fallen
Der Kanzler ſchilderte ſodann des weiteren ausführlich, was wir
in Oberſchleſien an Werten verlieren, legte gegen den hierdurch
geſchaf=
fenen Zuſtand als gegen eine Rechtsverletzung feierlichſt Verwahrung
ein und fährt fort: Lediglich durch die in der Note ausgeſprochene
Droh=
gebietes ſonſt bevorſtehende Verelendung ſoweit wie möglich zu
ver=
meiden, ſieht ſich die Regierung gezwungen, dem Diktat der Mächte
ent=
ſprechend die darin vorgeſehene Delegation, ohne damit ihre
Rechtsauf=
faſſung zu ändern, zu ernennen. LLebhaſter Beifall.)
Die Beſprechung.
Abg. Müller=Franken (Soz.) dankt den oberſchleſiſchen
Mär=
tyrern für ihre Haltung um ſo mehr, als gerade die deutſchen
Gewerk=
ſchaſten dort die ſtürkſten Träger des deutſchen Gedankens geweſen ſeien.
Wir möchten den Oberſchleſiern praktiſche Hilfe leiſten. Der Idee des
Völkerbundes werde der Spruch jedenfalls bei uns keinen Dienſt
er=
wieſen. Der Spruch hätte von einem unabhängigen Gerichtshof gefällt
werden müſſen, nicht von den Beteiligten ſelbſt. Lloyd George habe
ſelbſt auf anderem Standpunkte geſtanden, ſei aber doch ſchließlich
um=
gefallen. Der Verluſt Oberſchleſiens erſchüttere die
Erfüllungsmöglich=
keit; daran ändere auch das 15jährige Interegnum nichts. Die
Ent=
ſcheidung widerſpreche dem Friedensvertrag und ſchaffe für Oberſchleſien
eine ganze Reihe fortwährender Streitpunkte. Der wirtſchaftliche
Ge=
danke, müſſe über den nationaliſtiſchen ſiegen. Darum müßten die
wirt=
ſchaftlichen Verhandlungen mit Polen im Sinne der Verſtändigung
geführt werden. Der Redner dankt dem Reichskanzler im Namen ſeiner
Partei für ſeine Opferwilligkeit in ſchwerſter Stunde. Falle die
Ent=
ſcheidung heute gegen den Reichskanzler aus, habe die Mehrheit auch
die Pflicht, die Negierung zu bilden.
Abg. Ulitzka (Ztr.): Die Hoffnung auf den Gerechtigkeitsſinn der
Entente war verfehlt. Speziell Lloyd Georges, Worte waren eine
Ent=
täuſchung. Jede Rückſicht auf den Willen der Oberſchleſier iſt fallen Litauer in Wilna. Den Ukrainern von Oſtgalizien iſt der
Be=
gelaſſen worden. Städte mit über 85 Prozent deutſchen Stimmen ſind
zu Polen geſchlagen worden. Werde jetzt die Frage zur Abſtimmung
geſtellt: Ganz zu Deutſchland oder geteilt zu Polen, ſo würden die
mei=
ſten Oberſchleſier, die damals für Polen ſtimmten, heute für Deutſchlano die Polizei verboten. Zwei Gelehrte ſind ius Gefängnis
gewor=
ſtimmen. (Sehr richtig) Das uns diktierte Wirtſchaftsabkommen mit
um Oberſchleſien zu retten. Der von uns erſehnte Frieden mit Polen
iſt durch die Genfer Entſcheidung unmöglich gemacht. Deutſchland wird
nie den Verluſt dieſes Landes vergeſſen können. Das
Wirtſchaftsab=
kommen mit Polen kann Oberſchleſien nicht helfen. Wir verſtehen es,
wenn die Regierung unter dem Zwange der Lage dennoch einen
Kom=
treter wirklich Gleichberechtigung erhält. Durch die Entſendung unſeres
Vertreters wird unſer feierlicher Proteſt nicht berührt. Wir hoffen auf kaum drei Jahren geſchaffen und dieſe kurze Spanne Zeit hat
die Gerechtigkeit der Weltgeſchichte. Deutſche und Oberſchleſier bleiben
trotz aller Grenzen zuſammen. (Lebhafter Beifall.)
Abg. Hergt (deutſchnatl.): E siſt ſehr bedauerlich, daß die Leiter
der deutſchen Politik ſich nicht zu einer rühmlichen Abwehr haben
auf=
gezeigt. Wir haben ein klares Recht auf ein ungeteiltes Oberſchleſien.
Wir erheben den ſchärften iWderſpruch gegen die Annahme. Wir
ent=
muß. Wir müſſen den Gegnern beweiſen, daß wir entſchloſſen ſinv,
müſſen wir nicht nur das Genfer Diktat ablehnen, ſondern auch die
Ent=
ſendung eines deutſchen Delegierten für das wirtſchaftliche Abkommen.
Von der Zuſchauertribüne wird gerufen: „Anektierer und
Proteſt=
ler!”— Präſident Loebe verwarnt den Nufer.
ſiben Duldungspolitik zu einer poſitiven Politik des Willens. Wir müſſen
Politik nicht in der Zuſammenſetzung der neuen Regierung gegeben iſt
fanatismus muß endlich verſchwinden. Unſer Glück iſt, daß das neue
rechts.)
Verhrecher ſeid die Schuldigen!” einen Ordnungsruf.
zu laſſen. Wir ſind nicht damit durchgedrungen. Wir wollten die bru=
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 27. Oktober 1921.
Seite 5.
Auch die Sanktionen widerſprechen dem Verſailler Vertrag und dem
Völkerrecht. Das Wirtſchaftsabkommen iſt gerabezu ein Hohn. Keim
Wort ſteht davon in dem Friedensvertrag; es iſt erzwungen und ein
Rechtsbruch im ſchwerſten Sinne. Man will uns damit nur
vorweg=
nehmen, zu ſagen, daß wir durch den Verluſt Oberſchleſiens an der
Er=
füllung unſerer Vertragspflichten behindert ſind. Daß unſere
Leiſtungs=
fähigkeit auf das ernſteſte gehindert iſt, ſteht außer Zweifel. Wir haben
nicht die Sicherheit, daß die Entſendung eines deutſchen Delegierten
nicht als Anerkennung des Diktats ausgelegt wird. Die Nichtentſendung
iſt die einzig klare Form der Ablehnung. Darum ſind wir gegen die
Entſendung. Die Genfer Entſcheidung muß unſer ſchwaches Vertrauen
Maildenr Luiebe Eih uie def der äire au zunetiche aue.
Es ſprechen dann noch die Abgg. Dr. Breitſcheidt (u. S.P.)
und Schücking (Dem.).
Präſident Loebe verlieſt eine
Kundgebung des Provinzialausſchuſſes
Danach ſprechen die A
bgg. Emminger (GBahr. Bbd.),
Heide=
mann und Lepy (K.P.
Von den Demokraten, Deutſchnationalen und Deutſcher Volkspartei
Das Vertrauensvotum angenommen.
Der Antrag des Zentrums und der Sozialdemokraten
auf Billigung der Erklärung der Reichsregierung wird mit
230 gegen 132 Stimmen bei neun Enthaltungen angenommen.
Um 12 Uhr nachts tritt Vertagung ein. — Nächſte Sitzung am
*
Berlin, 26. Okt. (Wolff.) Auf Auordnung des
Reichs=
präſidenten wurden die dier Flaggen des
Reichstags=
gebäudes heute im Hinblick auf die Entſcheidung über
Ober=
ſchleſien Halbſtock geſetzt.
Berlin, 26. Okt. (Wolff.) Die Nationalliberale
Korreſpondenz erklärt die Behauptung der
ſozialdemokra=
tiſchen Abgeordneten Hermann Müller, Scheidmann und Wels,
die Vertreter der Deutſchen Volksaprtei hätten der Preſſe
Mit=
parteitaktiſchen Erwägungen heraus einen die Intereſſen des
Reiches ſchädigenden Vertrauensbruch begangen, für
vollkommen unwahr. Die Nationalliberale
Korpeſpon=
denz habe lediglich einen Bericht über die Sitzung gebracht, in
vorausgegangenen Verhandlungen beim Reichspräſidenten
Stel=
lung nahm und in der ſie zur Ablehnung der geplanten
Regie=
rungskoalition gelangte. In bezug auf die Verhandlungen beim
Fraktion zu ihnen Stellung nahm und daß ſich bei dieſen
Ver=
auf die Haltung der Parteien zur oberſchleſiſchen Frage gezeigt
hätten. Im übrigen ſei lediglich der Standpunkt der Fraktion
zukzeit nicht gegeben ſei, weil die von der Deutſchen Volkspartei
vertretene Auffaſſung nicht von allen zur Regierungsbildung
berufenen Parteien gebilligt werde.
Vorläuſiger Reichswirtſchaftsrat.
Berlin, 26. Okt. (Wolff.) Der vorläufige Reichswirtſchaftsrat
n trat heute bei ſehr ſtarter Beſetzung zu ſoiner B3. Vollſitzung zuſammen.
v. Braun gedachte in ſeiner Eröfnungsanſprache der ſchweven
.
ſchaftlichen Folgen, die die Entſcheidung über Oberſchleſien nicht nur
für Deutſchland, ſondern für den ganzen Oſtem von Europa mit ſich
bringen wwerde, und dunch die jede Hoffnung ſchwinde, die unerträglichen
Laſten auch nur kurze Zeit weiterzutragen. (Sehr wahr!) Unter
leb=
haftem Beifall erklärte der Präſident, daß Deutſchland den Oberſchleſiern
der Entwurf eineu Schlichtungsordnung ſowie der Geſetzenhwurf
über Lohnſtatiſtiken wind an den ſozialpolitiſchen Ausſchuß verwieſen.
Der Ausſchuß hat einen Kompronißantrag angenommen, der beſagt,
die erlaſſenen Beſtimmungen über die Aufnahme einer Lohn= und
Ge=
haltsſtatiſtik und die Durchführung des Verfahrens mit einer vom
Reichs=
ung und um die der deutſchen Bevölkerung des oberſchleſiſchen Induſtrie= wirtſchaftsrat zu bildenden Sachverſtändigenkommiſſion zu vereinbaren.
Der Antrag iſt jedoch nur mit geringer Mehrheit angenommen worden,
da die meiſten Arbeitnehmer dagegen ſtimmten, weil durch einen ſolchen
Beſch
z die Lohnſtatiſtik ſehr erſchwvert wird. Die Anträge des
ſozial=
polſtiſchen Ausſchuſſes auf Zuſtimmng zu dem Genueſer Abkommen
über Se
gannsordnungen und Arbeitsbedingungen in Schifferei und
Bimnenſchiffahrt werden nach einem Bericht von Werner durch die
Ar=
beitgeber einſtimnmig, debattenlos angenommen.
Dr. Berthold Vertreter der kleineren Landgemeinden und
Architekt Kröger begründen Anträge, in denen verlangt wird, daß der
Begriff „Kleinwohnungen” in den Steuergeſetzen einheitlich geſtaltet wird.
daß die Steuer für Inhaber von Kleinwohnungen weiter ausgedehnt.
und daß für den Begriff des gemeinen Wertes eine Auslegungsvorſchrift
für die Uebergangszeit erlangt wird.
Lohnſtatiſtik, Hebung der Wohnungsnot. Schluß 2 Uhr.
Oberſchleſien.
Ein franzöſiſches Urteil über Polen.
Paris 26. Okt. (Wolff.) Der Univerſitätsprofeſſor
Ga=
briel Seailles charakteriſiert die Polen in der Ere
Nou=
velle folgendermaßen: „Die polniſchen Behörden haben das
litauiſche Lyzeum von Wilna geſchloſſen, die Profeſſoren verjagt
und 500 Schüler auf die Stuaße geworfen. Es gibt alſo noch Eigenſchaften voll eingeſchätzt wird, als Lyriker und gleichſam
fen worden unter der Beſchuldigung, privaten Hochſchulunterricht
Volen enthält unerhörte Zumutungen für Deutſchland, die weit über erteilt zu haben. Aus Oſtgalizien flieht die Bevölkerung. Gen= neben aller dichteriſchen Schönheit. Die Italiener preiſen den
den Friedensvertrag hinausgehen. Der Reichskanzler hat alles getan, darmen zwingen die Kinder, den Zufluchtsort ihrer Eltern
an=
zugeben. In einem Dorfe banden polniſche Ulanen ukrainer
zählungsbureau. Polen hat wohl den Vertyag unterzeichnet,
durch den es ſich verpflichtet, das Necht der Minderheiten zu
miſſar entſendet. Wir müſſen aber verlangen, daß der deutſche Ver= achten. Wer iſt beauftragt, es an ſein Wort zu erinnern und, dern die ſubiektive Kraft des Erlebniſſes und deſſen objektive
wenn nötig, zu zwingen, ſein Wort zu halten? Polen iſt ſeit Bedeutung als religiöſes Herausringen zur Vollendung des
genügt, ihm die Sympathien der Welt zu entfnemden.”
ſchwingen können. Der Reichstag hat ſich ſeiner Aufgabe nicht gewachſen meldet, iſt dort die polniſche Kommiſſion, welche die folgen flüchtiger Leſer.
Wirtſchaftsverhandlungen mit Deutſchland führen ſoll, unter der
(Bravo!) Das Genfer Diktat iſt ſchlimmer als das Londoner Ultimatum. Führung des Miniſters Plueinski angekommen und vom Jahre 1274 wird für ihn lebenentſcheidend, von 1283 bis 1290
geben damit auch nicht dem Konflikt, der einmal ausgetragen werden General Lerond, Sir Harold Stuart und General de Ma= währt die eigentliche Bekanntſchaft und die einzigartige Liebe
rini im Sitzungsſaal der interalliierten Kommiſſion empfan= dieſer ſeltenen Menſchen. Nach Beatrices frühem Tode ſtürzt er
die letzten Konſequenzen aus unſerer eigenen Lage zu ziehen. Darum gen worden. Die Kommiſſion begibt ſich von Oppeln nach Genf. ſich ins äußere Leben, wird Parteiführer und politiſcher Kämp=
Aus dem beſetzten Gebiet.
Koblenz, 26. Okt. (Wolff.) Am Montag begannen hier
die Verhandlungen zwiſchen der vom Geſandten Mu= die Zerſtörung ſeines Hauſes verurſacht. Lange Zeit durchwan=
Redner fährt fort: Wir müſſen jetzt endlich übergehen von der paſ= tius geführten deutſchen Delegation und dem interalliier= dert er Italien und findet in den letzten Lebensjahren Zuflucht
teedentr treſen, ob wir wolln oder nicht. Befall rechts) Wir ten Sachverſtändigenkomitee unter Vorſitz del Abg= in Navenna, muß jedoch frend und beſitzlos mancherlei
Demüti=
werden nicht ruben und nicht raſten, bis die Wiedervereinigung mir deſſat über die Ausgeſtaltung des interalliierten gung ertragen. Im unglück jedoch weitet ſich ſein Blick, läutert
oberſchleſien da iſt. Vir bedauern, daß die Garantie für dieſe große Organs zur Ueberwachung und Handhabung des deutſchen ſich ſeine Seele. Die Geſchichtsphiloſophie beſchäftigt ſeine Ge=
Ein= und Ausfuhrſyſtems im beſetzten Gebiete, deſſen Schaffung, danken, er gewinnt die geklärten und Idegles hoffenden Anſchau=
Es ſcheint, als ob es bei der alten Politik bleiben ſoll. Der Erfüllungs= bekanntlich nach dem Beſchluß des Oberſten Rates vom 13. Auguſt ungen von dem Weltreich Kaiſers Heinrich UIl. und der
Reini=
gebinst mir eine Fbſde, nr eine Eintagsliege ſein wrd. Grapo; die Vorbedingung für die Aufhebung der wirtſchaftichen Sank= gung der Arche durch einen kommenden Papſt, nahdem er his
tionen iſt. Den Verhandlungen lag ein Entwurf des interalli= dahin nur in ſtädtiſcher Politik gelebt hat. Aber alle dieſe
äuße=
obg Maltahn Kom) erhielt wegen eines Zwiſchenrufes: „Ihr ierten Sachberſtändigenkomites zugrunde, worüber in zwei ren Hofnungen blieben unerfiüll, und jo ſchärft ſich ſein Blick für
Sitzungen ein Austauſch der Anſichten ſtattfand. Da der Prä= das Geiſtige. Die „Vita Nuova”, ſein Frühwerk, gibt die Erleb=
Aba Kahl O.Bpt.) bedauert, daß das Intereſſe an der Kabinets= ſident und einige Mitglieder des interallierten Komitees, die niſſe ſeiner Jugend wieder, zeigt den ungeheueren Einfluß, den
bildung die Gefahr für Oberſchleſien ganz zurückgedrängt hat. Wir an den Arbeiten der Pariſer Konferenz über die Beſatzungskoſten das Andenken Begtricens, auf ſein Denken und Leben gewinnt,
ſtellten die Forderung, alles andere vor dem Nechtsbruch zurücktreten teilnehmen, abreiſen mußten, wurden die Verhandlungen heute und erſt allmählich reift in den Entbehrungen des Lebens der
die Gewmalt gewungn über uns ergehen laſſen und keinen Zweifel! 4bgebrochen, um ſpäteſtens Anfang Nobember fortzeſetzt zu wer= Plan zu den hundert Geſängen der „Diwina Comdia” heran.
beribher loeſſen daß wir das Unrecht nicht als Nechlt anerkennen kömen; den. Die Zwiſchenzeit ſol zur Prüfung der gegenſeitigen Vor= Höchſtes Liebeslied, vollndetes und mahres Selengemälde und
gaß Wberſchleſien Zeutſch iſt und von uns auch fernerhin als deutſch ves ſchläge und Einwendungen verwendet werden. Der bisherige Schilderung des idealten Menſchengedankens, al dieſes faßt dies
trachtet werden ſoll. Auf dieſem Standpunkte ſtehen wir noch heute. Gang der Verhandlungen läßt erhoffen, daß es im Sinne gegen= Wunderwerk zuſammen. Während alle epiſchen Dichter bis da=
ſeüicger Verſtäadigung gelngen wird, zum Aſchluf einer
Der=
einbarung zu kommen.
Bayern.
Ein Attentat gegen Auer.
München, 26. Okt. (Wolff.) Als geſtern Nacht 11½ Uhr
der Abgeordnete Auer das Gewerkſchaftshaus, in dem eine
Vor=
ſtandsſitzung ſtattgefunden hatte, mit vier Begleitern verließ und
am Stefansberg vorüberging, wurden aus dem an das
Gewerk=
ſchaftshaus angrenzenden Friedhof zwei Schüſſe gegen Auer
abgefeuert, die ihr Ziel verfehlten. Auer, der ſelbſt eine
Schußwaffe bei ſich ſührte, gab fünf Schüſſe in der Richtung ab,
aus der die Schüſſe gefallen waren. Die Polizei ſuchte den
Fried=
hof ab, ohne die Täter zu entdecken. Auer erhielt in den letzten
Tagen Drohbrieſe, in denen ihm das gleiche Schickſal angekündigt
wurde, wie es Eisner ereilt hat. Ein im Gewerkſchaftshaus
be=
ſchäftigter Mann gibt an, während der Vorſtandsſitzung auf dem
Friedhof einige Männer beobachtet zu haben, die in das
Gewerk=
ſchaftshaus hineinſahen. Es war auch aufgefallen, daß ſie Auer
in das Gewerkſchaftshaus folgten, als dieſer ſich in die
Vor=
ſtandsſitzung begab.
Oeſterreich.
Wien, 26. Okt. (Wolff.) Bei der Begründung der neuen
Kreditvorlage hat der Finanzminiſter auch darauf
ver=
wieſen, daß durch die weitere Verminderung des Geldwertes ein
immer größerer Betrag zur Anſchaffung von Lebensmitteln durch
den Staat notwendig werde und daß auch der Staat die
Aufwen=
dungen für die Angeſtellten erhöhen müßte. Schließlich hätten
auch die durch die Ereigniſſe in Ungarn notwendig gewordenen
Sicherheitsmaßnahmen nicht unbeträchtliche Koſten veranlaßt.
Wenn der im Zuge befindliche ſtarke Abbau der ſtaatlichen
Lebensmittelzuſchüſſe in Erſcheinung treten werde,
werde ſich auch das geſteigerte Vertrauen des Auslandes in einer
Aenderung der Bewertung der öſterreichiſchen Krone äußern. Der
Finanzminiſter verwies darauf, daß die bisher ſchon getroffenen
Maßnahmen eine weſentliche Vermehrung der
Steuer=
eingänge herbeiführten. In wenigen Tagen werde dem Hauſe
der Geſetzentwurf über die allgemeine Erwerbsſteuer und die
Erhöhung der Grundſteuer vorgelegt.
Wien, 26. Okt. (Wolff) Eine 150 Mann ſtarke zum
Teil aus regulärem Militär beſtehende ungariſche
Abtei=
lung iſt geſtern nachmittag in Parndorf eingedrungen und
hat die dort anweſende, aus einem Offizier und elf Mann
be=
ſtehende, öſterreichiſche Patrouille überfallen und
zer=
ſprengt. Der Kommandant und vier Mann werden vermißt.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 26. Okt. Heute mittag kam es zu ſchweren
Aus=
ſchreitungen der ſtreikenden Berliner Kellner
auf dem Potsdamer Platz, wo das Café „Bellevue” ſeinen
Be=
trieb mit Arbeitswilligen wieder eröffnen wollte. Mehrere
hun=
dert Streikende hatten ſich vor dem Café angeſammelt,
verhin=
derten jeden Verkehr und mißhandelten die Arbeitswilligen
ſchwer. „Vier Schutzpoliziſten mußten vor der Menge in ein
Lo=
kal flüchten. Erſt eine Abteilung von 30 Polizeibeamten, die in
Automobilen herbeigeeilt waren, gelang es, die Menge
zurück=
zudrängen, nachdem ſie ſich zum Schuß fertig gemacht und die
Hauptbeteiligten verhaftet hatte.
Berlin, 26. Okt. (Wolff.) Der Vorſtand der Berliner
Hand=
werkskammer erklärte in ſeinem Bericht über den Fall des
Ex=
präſidenten Rahardt, daß dieſer gemeinſam mit dem
Bau=
meiſter Sonnenburg, einem Handwerkskammer= und einem
Ju=
tendanturbeamten einen gemeinſchaftlichen Betrug in Höhe
von 79 416 Mark zu ungunſten der Handwerkskammer begangen
hat. Ferner ſtehe Rahardt unter dem Verdacht, in dem gegen
ihn eingeleiteten Diſziplinarverfahren falſche eidliche Ausſagen
gemacht zu haben. Dies führte zur Verhaftung Rahardts.
London, 26. Okt. (Wolff.) Wie Reuter aus Tokio von
unterrichteter Seite mitgeteilt wird, beſchloß die japaniſche
Re=
gierung, ohne Rückſichtnahme auf die mit Tſchita ſchwebenden
Verhandlungen Sibirien zu räumen. Der Schutz der japaniſchen
Untertanen wird der proviſoriſchen Regierung Sibiriens
über=
laſſen. Alle Gefangenen, Waffen und Munition werden zurück=
Krſſien
Dantefeier.
N. Im Städtiſchen Saalbau beging die Vereinigung
katholiſcher Akademiker den erſten Abend ihrer
Dantefeier. Der erſte Vorſitzende ſprach in ſeiner
Be=
grüßungsanſprache über die hohe Kulturtat des deutſchen Volkes,
das ſo bald nach dem Zuſammenbruch und nach dem größten
aller Kriege die 600. Wiederkehr des Todestages, des größten
Dichters einer der vor kurzem mit ihm im Kampfe ſtehenden Na=
Die Anträge Dr. Berthold und Kröger werden angenommen. Da= tion würdig begeht. Nach einem von Dr. Stiefenhofer
vor=
mit iſt die Tagesordnung erledigt. Nächſte Sitzung: Donnerstag 11 Uhr, getragenen Vorſpruch „Dante in Ravenna” begann der
hervor=
ragende Danteforſcher Univerſitätsprofeſſor Dr. Krebs=
Frei=
burg i. B. ſeinen überaus feſſelnden und geiſtvollen Vortrag über
„Das Erlebnis des Dante Alighieri und ſeine Dichtung”. In
formpollendetſter Klarheit des Ausdrucks führte er ſeinen Hörern
die Perſönlichkeit des Dichters vor und ließ aus deſſen
Erleb=
niſſen ſeine unſterblichen Dichtungen erſtehen. Wir verſuchen,
dem reichen Gedankengange einiges Weſentliche zu entnehmen.
Während in Italien Dante nur in einzelnen ſeiner großen
Novelliſt und Erzähler, indem man Einzelſzenen aus der „
Gött=
ſuch der Univerſität Lemberg auf drei Jahre geſperrt worden; lichen Komödie” hervorhebt, das andere aber als eine alte Ruine
die von ukrainiſchen Intellektuellen veranſtalteten Freikurſe hat aus vergangenen Zeiten betrachtet, wie es das neueſte Werk des
italieniſchen Literaturhiſtoriker Benedetto Croce beweiſt, legte
der Deutſche von jeher den höchſten Wert auf den Gedankeninhalt
Schöpfer ihres Nationalgefühls, wir den Schilderer des höchſten
Strebens ſeiner ſelbſt und der ganzen Menſchheit, als den ihn
mit Schnüren an ihre Pferde und ſchleppten ſie ſo ins Volks= auch große italieniſche Geiſter erkannt haben, wie der
himmel=
ſtürmende Michelangelo. Nicht dichteriſche Erfindung und
äuße=
res Geſtalten iſt es, was die Bedeutung Dantes ausmacht, ſon=
Wollens und der Lebensanſchauung. Der geiſtige Gehalt iſt das
Unſterbliche, die Gewalt des Gefühls erſt in zweiter Linie
wich=
tig und werwoll. Dante ſelbſt will ſein Werk mit höchſtem Ernſt
Berlin, 26. Okt. Wie der Lokalanzeiger aus Oppeln als ein Ganzes betrachtet haben und verzichtet auf das Nach=
Die Begegnung des neunjährigen Dante mit Beatrice im
fer in ſeiner Vaterſtadt, und muß 1302 den Zuſammenbruch
er=
leben, der ihn für ſein ganzes Leben aus Florenz verbannt, von
Weib und Kindern trennt und den Verluſt des Vermögens und
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Oktober 1921.
Rummer 287.
hin Helden beſingen, wagt er es, die eigene Perſon zum
Mittel=
punkt zu machen. In ſeiner Läuterung nach dem äußeren
Zu=
ſammenbruch ſieht er die Mitwirkung der verklärten Beatrice,
ihrer heiligen Liebe und Fürbitte. Und Dankbarkeit hierfür läßt
die Dichtung entſtehen. Beatrice ſendet ihmVirgil, der nächſt ihr
den ſtärkſten Einfluß auf ihn ausübte, und der ſein erſter
Ret=
tungsanker aus der Niedrigkeit war. Er verſucht es nicht weiter
in politiſchen Bahnen zu wandeln, noch ſein ſtaunenswertes
Wiſ=
ſen als Gelehrter zu verwerten, ſondern die Gewißheit, auf dem
durch Virgil gewieſenen Weg ſein Höchſtes zu leiſten und in die
Zahl der größten Dichter gereiht zu werden, treibt ihn zu ſeinem
Werk. Der große Gedanke des erſten Teiles, der Hölle, iſt der,
daß die Menſchheit ſich ſelbſt zerſtört und der rächenden Natur
preisgibt durch die Abkehr von Gott und vom Sittlichen. Wenn
aber andererſeits die Sünde von Gott vergeben iſt, dann will
die tiefempfindende Seele erſt noch Sühne tun und die innere
Reinigung vollenden. Dies der Grundgedanke des Fegſeuers,
das ſeine eigene Beichte enthält, die er mit der Nennung ſeines
Namens einleitet. Der dritte Teil, das Paradies, mit dem
Dank=
lied an Beatrice für die Rettung zur wahren Liebe und Führung
zu rechter Freiheit, bekrönt ſein inneres Erlebnis, das darin
gip=
felt, daß nur die Liebe zu Gott und dem Vollkommenen, die
wahre Liebe ihren Gegenſtand findet. So wird Dante zum
Führer zur Vollendung, zu Gott.
Reicher Beifall dankte dem Redner für ſeine anregenden,
tiefgründigen Ausführungen, der zum Studium beſonders die
deutſchen Ausgaben von Gildemeiſter und Dr. Gottron empfahl.
Umrahmt wurde der Vortrag durch Darbietungen der Madrigal
vereinigung des Muſikvereins unter der Leitung von Dr.
Noack, die vier Madrigale des ausgehenden 16. Jahrhunderts
vortrug, Werke, in denen tändelnde Texte zum Anlaß für
äſthe=
tiſch reizvolle Tondichtungen malender Art werden, in denen
aber auch, wie in dem zweiten Liede von Luca Marencio, tiefſte
Gefühlstöne angeſchlagen werden. Den ſtärkſten äußeren
Ein=
druck machte die durch ſtets ſich wiederholende Stimmen reizvoll
malende Waldbachſzene des Gaſtoldi und das friſche
neapolita=
niſche Tanzlied des Baldaſſare Donati. Die überaus ſchwierigen
Werke, die an die Sicherheit der Mitwirkenden die höchſten
An=
forderungen ſtellten, gelangten tonſchön und mit lebenswarmem
Ausdruck zum Vortrag und fanden vielen Beifall.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
die Redaktio
dieſer Ueberſchrift
für die Veröffentlichungen und
ernim
Ab
keinerlei Vexantwortung; f
bleibt auf Grund der
des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werd’n.
Anfrage andas Finanzamt Darmſtadt I. Einſender
dieſes gab im Frühjahr ds. Js. ſeine Steuererklärung ab, nach der ihm
noch einige hundert Mark zuviel bezahlter Steuer wieder zu
erſetzen ſind. Ende Juliwurde ihm auf eine mündliche Anfrage von
dem Finanzamt mitgeteilt, nach der endgültigen Steuerveranlagnug, die
im vollen Gange ſei, würde der zuviel bezahlte Steuerbetrag erſetzt:
mit der Zurückzahlung ſei bis Herbſt zu rechnen. Da
ſehr viele Lohn= und Gehaltsempfänger — denen die Steuer beim
Lohn=
bzw. Gehaltsempfang bekanntlich gleich einbehalten wurde. — ſich in
glei=
cher Lage befinden und mit Rückſicht auf die große Nor, in der ſich
faſt alle Betroffenen befinden, wird das Finanzamt um eine Mitteilung
über den Stand der Steuerveranlagung für 1920 erſucht.
H. D.
— In der Nummer 275 und 277 des Darmſtädter Tagblatts empfiehlt
ſich der Städtiſche Fuhrpark zur Lieferung von Anfuhr von
Braunkohlen aus der ſtädtiſchen Braunkohlengrube Prinz von
Heſſen. Da die Braunkohlenanfuhr eine private Sache iſt, ſo wvendet ſich
die unterzeichnete Vereinigung an die verehrl. Einwohnerſchaft mit der
Bitte, im Bedarfsfalle wur das ſteuerzahlende Fuhrgeſverbe zu
unter=
tüitzen. Es ſcheint uns ungerecht, daß von Seiten eines ſtädtiſchen
Be=
triebes berſucht wird, das ohnehin ſchon durch außergewöhnliche
Fuckter=
mittelteuerung und Arbeitsmangel notleibende Fuhrgewerbe in ſeine.
r
Exiſtenzfähigkeit zu ſchädigen. Gleichfalls richten wir auch an die w
Herren Stadtverordneten die Bitte, ſich unſerer Sache anzunehmen.
Freie Fuhrunternehmer=Vereinigung
Peter Walther, 1. Vorſitzender.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 26. Okt. (Tel.) Am heutigen
Großvieh=
markt waren zugetrieben und wurden per 50 Kilogramm Lebendgewicht
gehandelt: 183 Ochſen 1. Klaſſe 850—900, 2. 750—800, 3. 650—700, 4.
50—600. — 64 Bullen 1. 700—750, 2. 600—650, 3. 525—600. — 523 Kühe
und Rinder 1. 800—875, 2. 700—750, 3. 600—700, 4. 500—550, 5. 300 bis
400. — 391 Kälber 850—1100, 673 Schafe 380—550, 727 Schweine 1300
bis 1500.
75 Jahre Turngemeinde Darmſtadt.
hm. In den Tagen vom 5.—7. November ds. Js. feiert die
Turn=
gemeinde Darmſtadt 1846 (Woogsplatz) das Feſt ihres 75 jährigen
Be=
ſtehens. Dem Ernſt der Zeit enzſprechend, ſoll das Feſt ſchlicht und
ein=
fach, jedoch würdig gefeiert werden. Die Veranſtaltungsfolge iſt wie
folgt nunmehr endgültig föſtgelegt. Samstag, den 5. November, nach
mittags 4 Uhr, Totengedächtnisfeier auf dem Alten Friedhof. Aber
ſer werden gefangliche, muſikaliſche Darbietungen den
8 Uhr Feſtabend. H
rdem werden die Glückwünſche der befreundeten
Abend ausfüllen, a
Vereine entgegengenommen. Der Hauptfeſttag, Sonntag, den 6.
Novem=
ber, bringt vormittags um 10.30 Uhr die Hauptfeſtfeier. Dieſe beſteht
aus: Feſtrede, Entgegennahme von Glüchwünſchen, folvie künſtleriſchen
ſoliſtiſchen Darbietungen. Am Nachynittag um 3 Uhr beginnt das große
Uechter
Fubel=Schauturnen. Alle Abteilungen, jedes Alter, beide Ge
uns den
werden Gelegenheit geben, den hohen Stand des deutſchen Tur
en. Für eine flotte Abwickelung der ein=
Zuſchauern vor Augen zu fü
zelner Vorführungen iſt beſonders Sorge getragen. In dem Jubel=S
hau=
turnen wird die Darmſtädter Turngemeinde von 1846 alles aufbieten,
um mit Ehren vor dem Publikum, ſowie Turnfachmännern zu beſtehen,
nde Rolle, die ſie im 9. Turnkreiſe und der
I damit ihre fü
ſie
en Turnerſchaft ſpielt, aufs Neue beſreiſen und ihren aiten Ruhni
Euz
feſtigen und erneizern. Die erſte Mannſchaft der Fußballabteilung wird
bereits am Samstag nachmittag fich mit einem erſtklaſſigen Gegner in
Wettkampf meſſen und damit ihr techniſches Können und einwandfre
Spiellveiſe den Freunden dieſer Leibesübung vor Augen führen.
Sonn=
tag abend iſt großer Feſtball.
Am Montag vormittag um 11 Uhr iſt ein gemütlicher Frühſchoppen
im Turnhaus und nachmittags bei günſtigem Wetter ein kleiner
Spazier=
jang vorgeſehen. Sämtliche feſtlichen Veranſtalwungen werden im
gro=
ßen Feſtſaale der Turnhalle am Woogsplatz abgehalten. Alle Einwohuer
von Darmſtadt und Umgebung ſind herzlichſt
ngeladen. Beim Jubel=
Schauturnen ſind alle Sitzplätze numeriert. Der Kartenvorverkauf hat
bereits begonnen, und empfiehlt es ſich, des großen Andrangs wegen, ſich
haldigſt mit Karten zu verſehen. Für Nichtmitglieder iſt der Vorverkau
im Verkehrsbureau, für Mitglieder dagegen beim Turnhallenwirt.
Näheres über die Jubelfeier durch Plakate, ſowie demnächſt im
Anzeigen=
teil dieſes Blattes.
Schwimmen.
— Unſer Darmſtädter Schwimmklub Jungdeukſchland wird ſich am
Samstag und Sonntag nach Mannheim begeben, um beim „Nationalen
Wettſchwimmen” des Schwimmvereins Mannheim mitzuwirken. Die
Veranſtaltung an und für ſich iſt eine große Sache. 38 Vereine mit über
400 Schwimmern und Schwimmerinnen werden ſich um die Siegespalme
ſtreiten. Darmſtadt trifft in den von ihm beſetzten Rennen auf
aller=
beſte Klaſſe und muß ſich anſtrengen, um Sieger zu bleiben. Gieich das
erſte Nennen am Samstag bringt Jungdeutſchland in Front. Es wird
nit Heidelberg und Manheim um den Ehrenwanderpreis der Stadt
Mannheim vom Jahre 1914 kämpfen. Darmſtadt iſt in dieſem Rennen
Faborit und wird ſich ſeinen Preis wohl holen. Junior=kurze Strecke
(50 Meter) ſieht Gils unter 16 anderen Meldungen als ausſichtsreichen
Mann an Start gehen, denſelben ebenſo im Ermunterungsſchwimmen.
Die 2. Sen.=kurze Strecke (100 Meter) bringt ebenfalls zwei
Darm=
ſtädter zu Waſſer. Berges und Schneider müſſen ſich anſtrengen, um
die ſchwarz=weiß=roten Fahnen ehrenvoll gegen beſte ſüddeutſche Klaſſe
zu vertreten. Fornoff wird mit Streckentauchen aufwarten, während
Leun ſeine Kunſt im Springen zeigen wird.. Letztere beiden Leiſtungen.
ſowohl als auch die von Berges und Schneider werden im
Vereinsmehr=
kampf nach Punktwertung gewertet. Hoffentlich ſchneidet der
Schwimm=
klub Jungdeutſchland ehrenvoll mit ſeinen wenigen Meldungen ab. er,
160523 189169 226364 266477 294584. 3000 Mk.: 773 10348 23026 24083
33238 44713 47489 51026 54467 54591 55737 56324 60567 70763 73034
121555 126523 136852 140416
75876 77997 94551 100190 105506 113372
1
79907
1250
50942 162070 165650 167753 172702 17
29 237104 237776 239998 249437
220203 221584 225553 226946 228145
,8 29
35.
250778 255701 260527 268220 285458 285729 286122 293356 2
24. Oktober. In der Vormittagsziehung wurden
gezogen: 5000 Mk. auf Nr. 12521 20586 27172 84389 129527 150244 205768
2 14292 14556 16919 19947 29015
210441 23c157, 3000 Mk.: 2304 10340 1
79 36752 38119 39252 40235 52431 56125 58151 58312 58554 5886
37 3=
9 108913 119162 124438 124718
64165 67027 67547 69338 76862 94280 97
1253 164315 165059 178278 179311 189085 192596 202030
126504 14:405
3 268490 268816 272702
39, 237006 241256 244091
216181 223683
277453 217272 279102 236860 288295 288424 290291. — In der geſtrigen
Nachmittagsziehung wurden gezogen: 60 000 Mk. auf. N
269986, 40 000 Mk.: 120934, 30000 Mk.: 82936, 15 000 Mk.: 208
29 280207 285754, 5000 Mk.: 44317 49565 60510 112818
10 000 Mk.:
117576 125736 126982 14225
37 187149 189231 195420 200695 209648 222049 226448 230383 232066
224 247260 247681 250131 259064 273155
5022 236865 237648
10
284874 285996 293857 235791. (Ohne Geſvähr.)
Schſuß des redaktionellen Teils.
— Ein Stunden=Mannſchaftsfahren in Mainz. Als
Abſchluß der Saiſon bringt der kommende Sonntag ein Reunen nach
Sechs=Tageart, in dem ſich die beſten Fahrer von Mainz und den
Nach=
barſtädten nochmals ein Stelldichein geben. Acht Paare ſind bereits
ge=
meldet, darunter in Leis=Würtz und Magel=Bohn zwei Mannſchaften,
die an Schnelligkeit und Ausdauer hervorragend ſind. U. a. werden
wveiter Fritſchle=Meſch die Frankfurter Farben vertreten. Weiver iſt
in Steher=Match zuſtande gekomen, da Schrefeld=Berlin, der vorjähvige
Bundesmeiſter den Rekondinhaber der Mainzer Bahn, Eſſer=Köln, zu
einem Rennem über 50 Kilometer gefordert hat. In zwei Läufen zu
20 und 30 Kilometer werden ſich die Kämpen hinter Baſovath=Berlin ud
Jahn=Dresden treffen. Wer den Seite an Seite=Kampf der beiden
Dau=
rfahrer letzten Sonntag geſehen hat, wird den Zweikampf nicht
ver=
ſäumen wollen
Der letzte Renntag wird ſowit den gelungenen Tagen
der Saiſon nicht nachſtehen.
Preußiſch=Sühdeutſche Klaffenlotterie.
* Berlin, 22. Okt. In der Vormittagsziehung
wur=
den gezogen: 300 000 Mk. auf Nr. 90158, 15000 Mk.: 113968, 10 060
Mark: 86606 253367 275895, 5000 Mk.: 47273 91617 93273 102729 19918
18172 18840 28378 34472 34633 3
200786 219431, 3000 Mk.: 12121
72
50587 59946 62059 65530 72094 93523 94628 106283 108735 110885 114547
115023 117987 127321 153003 158383 159048 167702 174704 177055 18
4581 190465 191629 193419 196413 203588 203641 215030 216876 222628
Bo
6338 244470 252759 254359 263500 265229 274422 279451
32078 22
96 729
3530.
In der Nachmittags=Ziehung wurden ge=
Nr. 133888, 15 000 Mk.: 299703, 10000 Mk.;
zogen: 50 000 Mk. au
163046, 5000 Mk.: 4142 59528 70555 81676 107284 142411 149520 156751
Die Patienten finden im Kaffee Hag,
dem eoffeinfreien Bohnenkaffee, den
glei=
chen Geſchmach des Kaffees, ohne eine
Erregung des Herzens zu verſpüren.
Geheimerat Exzellenz von Lehden,
Vortrag: „Herzneuroſe und deren Behandlung”,
1,11808)
GeschlocAisIOtdSH. ohne Vernfsatörung-
m Ohne Luecksilber,
Aufklär. Brosch. Nr. 5d. diskr. verschl. K 3.— (Nachn ℳ 4.50).
Spez.-Arzi Dr. mod, Holländer’s Ambalatorinm
Trankfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1. 5—7 Uhr. (I,6852) Sonntag 10—12 Uhr.
Wetterausſichten für Donnerstag.
Wolkig, trocken, mild, Südweſtwind
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr (Schülermiete
gelb”, Sondermicte Serie 62): „Martha‟,
Orpheum: Vorſtellung um 7¾ Uhr.
Bayreuther Bund: Lichtbildervortrag „Der Ring des
Nibelun=
gen” abends 8 Uhr in der Turnhalle (Woogsplatz).
Städt. Berufsamt: Berufskundlicher Vortrag (Weibliche ſoziale
Frauenberufe) abends ½8 Uhr in der Aula des Realgymnaſiums.
Gewerbemuſeum: Ausſtellung „Die Rudolfiniſchen Drucker” (
ge=
öffnet von 11—12½ Uhr (Sonntags von 11—1 Uhr).
Verſteigerungskalender.
Freitag, 28. Oktober.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 9 Uhr Ludwigsplatz 8.
Laub=Verſteigerung um 10 Uhr im Hebererſchen Saale zu
Meſſel.
Großſchreinerei=Indentar=Verſteigerung von 10 bis
4 Uhr zu W:=shaden, Bleichſtraße 47.
Leitung: Nr. 2Baldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden rolitiſche
Teil und für Feuilleion: Dr. Otto Waldgeſtel; für he
ſche Poli 1*
RS.
brigen Teil (außer
uindel und Landwirtſchaftliches): Mar Streeſ
ndelsteil und Lanzwir
aus dim. d.
tſchaftliches:
nd. !
zeig
Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und 9
C. Bkittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämilich in Darmſtadt.
ir den redaktion
Aen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
atts
zu richten.
aige Honor
orderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
Die Geburt ihrer Tochter
Johanna Gisela
zeigen voll dankbarer Freude an
Dr. H. F. Weber und Frau
Lia, geh. Ruppel.
Darmstadt, 25. Oktober 1921
Rückertstr. 26.
25.5.8
Ihre am Samstag, den 29. Okt.,
nachmittags 21/, Uhr, in der
Johanneskirche stattfindende
TRAUUNG beehren sich
an-
zuzeigen
Else Krug
Paul Seip
Liebigstraße 41.
A. 24
KR 2ee.
Eür die uns anläßlich unsres Ver-
G 4 mählung so zahlreich zuteil
ſſit gewordenen Gratulationen, Ge- (
F schenke u. Blumenspenden sagen
b wir auf diesem Wege herzl. Dank.
Josef Monnard und Frau
Todes=Anzeige.
Heute nacht 12 Uhr entſchlief ſanft
nach längerem ſchweren Leiden unſer
lieber, guter Vater, Großvater,
Schwie=
gervater, Schwager und Onkel
Privatier
Eduard Böſche
im 73. Lebensjahre,
In tiefer Trauer:
Marta Traſer Wwe, u. Kinder
Familie Friedrich Kraft
„ Wilhelm Böſche
„ Heinrich Böſche
Eduard Böſche jun.
„„ Herrmann Böſche
Joſef Böſche
Luiſe und Johann Böfſche.
Darmſtadt, den 26. Okt. 1921
Eliſabethenſtr. 35,
Die Beerdigung findet ſtatt Freitag
den 28. Oktober, nachm 2½ Uhr,
dem Waldfriedhof. (*40467
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
lieben, guten Mann, unſeren bis zuletzt treuſorgenden
Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager
und Onkel
N
yilipp Bilheim Muuer
Landwirt
ganz plötzlich infolge eines Herzſchlags in einer
Heil=
tätte im Schwarzwald am Montag, den 24 Okt.,
vorm ttags 8 Uhr, im Alter von 59 Jahren zu ſich
in die Ewigkeit abzurufen.
In tiefer Trauer:
Familie Wilhelm Müller
Philipp Möll
Ludwig Nold.
v
Erfelden, den 26. Oktober 1921.
Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 3 Uhr
in Erfelden ſtatt
(11852
Gerkrud, geb. Hilsinger
Bachgangweg 15.
(k40432 G
Onbnnnee
VE 2n.
ür die zahlr. Glückwünsche,
*
L Blumenspenden u. Geschenke
anläßlich unserer Silbernen
Hoch-
zeit sagen wir auf diesem Wege 9.
herelichen Dank.
Christian Möser und Frau
Marie, geb. Schleidt.
(*40410
Wendelstadtstr. 45½.
Onnnnnnnnt
Todes=Anzeige.
Geſtern entſchlief plötzlich und un
erwartet unſere gute Mutter,
Schwie=
germutter und liebe Großmutter
*
Fau Eliſe Kramer
geb. Lotz
im 51. Lebensjahre.
Um ſtilles Beileid bitten
Peter Kirſchner und Frau
geb. Krämer
Karl Jährling und Frau
geb. Krämer
Philipp Krämer
und Enkel.
Darmſtadt, den 26. Okt. 1921,
Die Beerdigung findet Donnerstag
den 27. Oktober, nachm. 4 Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt. *40413
Todes=Anzeige.
Dienstag abend 8 Uhr entſchlief
nach kurzem, ſchwerem Leiden unſer
lieber, guter
*
Hurtus
im nicht ganz vollendeten 16.
Lebens=
jahre.
Familie Phil. Frank.
Darmſtadt, den 26. Okt. 1921.
Eckhardtſtr. 3.
Die Beerdigung findet Freitag
nach=
mittag 2 Uhr auf dem
Waldfried=
hof ſtatt.
40422
2 vollſtändige Betten
zu verleihen. Näheres
bei Walther, Goethe
ſtraße 4,
(*40511
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werden faſſoniert
Mauerſtr. 20. (9457a
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Darmſtadt (ro ss”
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Langſch.) u. 1 Fahr
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Alexan=
derſtraße 21, /(*40408
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſrer
lieben Mutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau
Aiid Martd Grontdger
ſagen wir innigſten Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Dipl.=Ing. Heinr. Gröninger.
Darmſtadt, 26. Okt. 1921. (40414
Andrees Welt=Atlas,
Drahtſeil m. Ringen
für Fuhrm. od.
Weiß=
binder geeion., 8.Poxf;
Dieburgerſt:. 5, II. I.
Faſt neuer ſchwarzer
Winterp letot für
ſchmale Fig”, bill
g 3.
verkaufen Hoff
ſtraße 34, III (sbeizeim
Fe
6
Ald eignet sich für alf
Küichengerate besonders
duch fürOfen, Badewannen,
Klosetts, Harmor, Steinböden.
Hersteller: Henkel & Cis Disseldarf.
TVII284)
[ ← ][ ][ → ]Nummer 287.
Zuckerausgabe.
Anfang November kommt die noch
vor=
handene Reſtmenge Zucker zur Ausgabe.
Die Handlungen werden darauf
aufmerk=
ſam gemacht, daß die noch rückſtändigen
Mar=
ken der verſchiedenen letzten Ausgaben
ord=
nungsmäßig auf Bogen aufgeklebt und
über=
ſchrieben, bis ſpäteſtens zum 29. Oktober
auf dem Lebensmittelamt, Zimmer 17,
abzu=
liefern ſind, da die nicht durch
Markenabliefe=
rung nachgewieſenen Mengen bei der neuen
Zuteilung von Zucker in Abzug gebracht
werden.
(st11888
Darmſtadt, den 26. Oktober 1921,
Lebensmittelamt.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Oktober 1921.
Seite 7.
29)
Opſtogumverkauf.
Auz dem fiskaliſchen Obſtgarten im
Stecken=
born (Eingang neben dem Ludwigshöhgarten)
ſind an jedem Mittwoch von 10 Uhr vorm.
bis 2 Uhr nachm. zu verkaufen: 20 Pfirſich=
Buſchſtämmchen, 50 Kirſchbaumhochſtämme
25 Edelkaſtanien= und Walnußſtämme
Näheres bei Förſter Kirſchner,
Eber=
ſtadt, Müllerſtraße 11.
( 11828
Eberſtadt, den 24. Oktober 1921.
Heſſiſche Oberförſterei Eberſtadt.
Laubſtreu=Verſteigerung und
Fuhrlohnarbeits=Verdingung.
Dienstag, den 1. November 1921,
vor=
mittags 10 Uhr, werden im Saale der
Gaſt=
wirtſchaft auf Burg Frankenſtein
Die Laubſtreu von den Wegen des
Do=
manzalwaldes Frankenſtein in 79 Loſen
verſteigert;
2. die Anfuhr von ca. 60 cbm Steinſchotter
an berſchiedene Wege an den
Wenigſt=
nehmenden vergeben.
(11827
Auskunft erteilt Herr Förſter Pfänder,
Eberſtadt, den 24. Oktober 1921.
Heſſiſche Oberförſterei Eberſtadt.
Wäscherei
Schdryp
liefert schnolistens
Annahmestellen:
Kirchstraße 17
Hochstraße 18.
Wae
Billig
Uhr-Beparataren
Kein Laden, bin
des=
halb in der Lage, Ihre
Uhren billig u. doch gut
zu reparieren. Anfr.
koſtenlos.
(9058a
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ſte. 16, I., Ecke Waldſtr
Oaenge
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Morgen Freitag, den 28. Oktober ds, Js.,
von vormittags 9 Uhr ab
8 Ludwigsplatz 8
(Böttingers Brauerei).
Es kommen zum Ausgebot u. a.
2 Kleiderſchränke, 1 Plüſchgarnitur, ein
Sofa m. 6 Stühlen und 2 Seſſeln, 4 Rohr
ſtühle, 1 altertüml Pfeilerſpiegel,1
Waſch=
mange, 2 Etageren, 2 Handtuchhalter, 2 alte
Gewehre, 1 Koffer, 1 Geldtaſche 1
Touri=
ſtentaſche, 1 Schemel, 2 Wanduhren (alt),
eine größere Anzahl Bilder, Stiche, 1 pol.
Eofatiſch, 1 Ausziehtiſch. 1 Küchentiſch,
1 Küchenſtuhl, 1 Treppenſtuhl, 2
Kuchen=
drähte, Spiegel, Garderobehalter, 1Suppen
ſchüſſel, 1 Käfigſtänder mit 3 Käfigen, 1
Fruchtſchale, Topfbretter, 1 Waſchbrett, 1
Tellerwaage, Lampenſchirme, 1 Gasofen
Malerſtaffelei, 1 geſchnitzte Staffelei,
Notengeſtell, 1 Serviertiſch, 1 gr.
Bügel=
tiſch, 1 Schränkchen m. Kopierpreſſe, ein
Stehpult, verſchied. Petrol.= und Gas=
Lampen, 1 ſpan, Wand, 2 Oelbilder, ein
Dito Seeſtück von Raup, 1 Stahlſtich von
Beauvardet, 4 Reißbretter, 1 Waage, ein
Kinderſtühlchen u. anderer Hausrat, (112
Darmſtadt
Telephon uos: Hch. Hilsdorf
Waldſtraße 3. Amtsgerichtstarator.
Frankfurt a. M.
möchentlich
Fuhrge=
legenheit,
Möbeltrans=
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(5701=
Chr. Achtelstädter
Telephon 895
Heidelbergerſtr. 103.
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NA Sie mein reichhaltiges Lager in Uſ
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Brillanten
*40427)
ſch
Bruch
44 Zahngebiſe St
kauft ſtets zum Höchſtpreis.
Reelle Bedienung.
N
Verſtetgerung.
Samstag, den 29. ORtober
Ds. Js., vorm. /10 Uhr beginnend,
verſteigere ich auf Antrag freiwillig
gegen Barzahlung in
Auerbach
die Mobiliareinrichtung der Villa
Gräfin Kanitz=Menar, Martinſtr. 14.
Es kommen zum Ausgebot:
1weißes Bett m. Roßhaarmatratze,
1 desgl. m. Seegrasmatratze, 1 Mia
hagoni=Bett mit Roßhaarmatratze,
2 Mädchenbettſtellen, 1 Partie
Feder=
deckbetten und Kiſſen;
3 Sofas mit 2 Polſterſeſſeln und
3 Polſterſtühlen, 2 Sofas, 3
alt=
deutſche Seſſel, 1 Polſterſefſel, zwei
Polſterſtühle, 1 amerik.
Schaukel=
ftuhl, 1 Rohrſchaukelſtuhl, 1
Korb=
ſeſſel, 12 Rohrſtühle, 1 Klavierſtuhl;
2 Bertikos, 1 Schrank, mahag.,
1 weißla t. eintür. Schrank, 1 desgl.,
zweitür., 1 großzer Fliegenſchrank.
1 Hausapotheße, 1 Wafch=Schrank,
mahag., mit Marmorplatte, 1 einf.
Waſchtiſch, 1 Kinderwaſchtiſch mit
Geſchirr;
1 Ausziehtiſch, nußbaum, 1
Obal=
tiſch,nußbaum, 1Schreibtiſch, mahag.,
2 Spieltiſche, 1 Bettiſch, 1 weißlack.
runder Tiſch, 1 kl. Marmortiſch,
ver=
ſchiedene Ziertiſche, 1 Serviertiſch;
Tespich, 3,60X4,60, 1
Hirfch=
decke, 1 Heidſchnuckenfell, 1 großzer
Toiletteſpiegel, 1 Wandſpiegel, ma
hag., mit Konſole, 1 großer Spiegel
Oelgemälde,
in Goldrahmen,
1 Paſtellbikd, Kupferſtiche und
Be=
leuchtungskörper, 1 Ofenſchirm,
nußz=
baum, 1 japan. Ofenſchirm, 1
Re=
gulator;
Partie ſehr gut erhaltene Bett=,
Tiſch= und Hauswäſche;
Eß=Serbice, 1 Mokka=Serbice,
ſonſtiges Geſchirr, Glas, Porzellan,
Küchengeſchirr aller Art,
Aufftell=
fachen und ſonſtiger Hausrat;
Handtvagen, 2 Bogelbauer und
Futtermittel, 1 Handnähmaſchine,
Darmſtadt, 27. Oktober 1921.
Ehrenſache.
Frl., 25 J. alt, nette
Erſch., Geſchfit., w. m.
tücht. Geſchäftsm., 28
bis 30J,mg Charakt.,
m. Verm. (da Geſch. u.
Vohn vorh.), in nähere
Verbindung zu treten
zw. ſp. Heirat. Anon.
zweckl. Verm, verb
Ang. m. Bild, w.
zu=
rüickgeſandt tv., unter
L 64 a. d.
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (*40280
A
Herzenswunſch.
Des Alleinſeins müde,
ſuche ich auf dieſem
Wege d. Bekanntſchaft
eines geb. Herren, auch
Akademiker
zwechs Heirat.
Bin in den 20er
gebildet, muſikal ,
ein=
fach und häuslich
er=
zogen, freid. Jüdin,
nicht ohne Vermögen,
Verſchwiegenheit
zu=
geſichert und verlangt.
Anon. zweckl.
Ernſt-
gem. Angebote u. L. 70
a. d. Geſchſt. (*40313
Volkshund
entlaufen
d. Nam Cäſar hörend,
trägt Halsb. m. Schild
Inſchrift N. Kock
Budenheim, abzugeb.
geg. Belohnung, Win
Wilhelmſtr. 51, (küc=”
Antlaufen
kurzhaarig. Schnauzer
auf den Namen Tell
hörend mit Halsband
und Marke Abzugeb
jegen Belohnung
Bleichſtr. 44,p. (*40422
Wolfshund
auf den Namen Lu,
hörend, entlaufen. Vor
Ankauf wird gewarnt.
Abzugeben an Meher,
Hobrechtſtr. 10. /*40440
1 grauer Wofshund
entlauf., auf den Namen
Hektor hörend. Vo
Ankauf wird gewarnt
Abzugb. Nieder=9
ſtädterſtr. 5, pt. (*4050
Verloren!
Fr. Weyrauch, Schuchardſtr. 4.
Ei
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ſowie Be= und Entladung von Eiſenbahnwagen,
Holzan=
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einer gewiſſenhaften und pünktlichen Bedienung. (*40370
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und Haupt=Prüfung
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Drenziau
Stade
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Börsenbericht mit Monats
Karstabelle
Arne 1
2
9 a
Ausländische Jahlungsmittel
und Karnunz
(E 8568)
dem ehrlich. Finder,
der mein en geſaßten
Brillantſtei nv. einem
Ohrring wieder
*40478
bringt
Rheinſtr. 4, I1.
Ohr=Ring
mnit Anhänger
(Brillanten)
verloren gegangen. Da
teueres Andenken,
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Belohnung!
abzugeben
Saalbau=
ſtraße 63, I. Ttock, bei
40498
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Mariin ſtr. 34.
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Nähen, Schneidern,
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ſchneiden, Flichen, Stopfen,
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Handar=
beiten können noch zwei
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Annie Kuni
1ſ9
40503
Saalbauſtr.
Arfolgr- Unterricht
erhalt. 5— 7jähr. i. d
Sprache od. ſonſt
zu=
rückgebliebene Kinder
Zu erfragen in der
Geſchäftsſtelle (* 40454
nnnnnanaannaaananännannannn
Ri
Shrriltg
mik großer Perle u. kleinem Brillant
. Sonntags im Hauſe Nebel, Annaſtr. 14,
oder auf dem Wege dahin verloren.
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740013imd „
oder zu melden bei
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nnnnnnnnnnnranaannaannannn
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Berechnung Kaffee=Großröſterei
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Echter
feiner
Weizengries!
prompter Verſand nach allen Stadtteilen)
1184
MorIA
EMndf
1 Mathildenplatz 1.
Nummer 287.
9
Danaé
Roman von Kurt Frieberger.
(Nachdruck verboten.)
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 27. Oktober 1921,
Seite 9.
Unterwegs
Durch Forſt und Buſch am Havelufer ſtürmt eine ſchlanke
WGeſtalt, dunkelblau gekleidet, weiß bekappt. Linker Hand
Wild=
weark über Hügeln, deren keiner höher denn hundert Meter,
rech=
ner Hand Seebreite des unmerklich ſtrömenden Fluſſes.
Ge=
wäſſerſpiegel, windzertanzt mit tauſend zierlichen Wellenfüßchen
Weiße Segel ziehen geneigt dahin im blaſſen Blau.
Rundum in allem, im rötlichen Föhrengeſtämm und im
han=
penden Schmachten der Uferweiden iſt Sonne, die ſchräge Sonne
es erſehnteſten Abends. Es iſt ja nicht wahr! Es kann nicht
noahr ſein. Es iſt unerträglich ſchön.
Rety
Iſt es früh? Iſt es ſpät? Du Weg, halt mich nicht auf
Aummle dich unter den Füßen fort. Schneller, ſchneller! Schon
diie nächſte Stunde ſieht mich nicht mehr ſo jung wie dieſe. So
vriele, viele ſind verloren, unwiederbringlich dahin. Ich darf, ich
daarf nichts mehr verſäumen. Schön bin ich; hunderte ſagen es
Aßlühend bin ich; alle Spiegel künden es. Und ſo viel Jahre ſind
G0uertan; Jahre, die mir ein Himmel voller Gnade nicht wieder
dibt. Jahre der Entbehrung, bei deren Gedenken, die Augen
3 yoller Tränen ſtehen. Jahre todeinſamſter Qual, die kein Glück
AAwrehr gut macht.
Die Stelle, die längſt gekannte, lang nicht geſchaute, ſie iſt
ſchon nah. Und wird am Ende leer ſein? Noch tauſend Schritte.
Nein, ſo weit kann es nicht mehr ſein. Dummes Herz! Nicht
ſo laut ſchlagen. Ich muß doch rufen und die Stimme verſagt
Dummes Herz, ich kann doch nicht mehr, kann doch nicht mehr
toarten.
Was zitternde Hände zum erſtenmal als gläſernſtes, blin=
14 kundſtes Glück ertaſtet, entglitt ſchon beim nächſten bangen
Atem=
holen.
13.
Wer doch ſchon offen alles erzählen könnte, nicht bangen
nüüßte vor der eignen Tat! Um wie viel hurtiger — wohl auchk
n langbrödelig, aber doch zehnmal beeilter — hätte ihr Auto
SUSlſe hergetragen. Aber ſtill. Nicht zu früh. Nichts verraten
las goldene Zauberfüllhorn der Märchen" hinter den Föhren
64,
ſcvarrbergen. Langſam, zaghaft, ſchonungsvoll geſtehen. Er iſt ja
ſchwierig. Verſteh ihn eins ganz. Die dämlichen Ehrbegriffe
R
hnoch oben, wo keiner mit kann, der nicht in Gedanken immer
ſnin wackliges Krönlein am Scheitel im Gleichgewicht halten
Aukemuß. Nur nicht ſtolpern! Wie ſagte Klein=Lottchen: „Wos dock
rnes Fahrih/hur nicht mehr gilt! Kein Hofſtaat mehr, keine Garde, kein
ſigen Preiſenehlärlefanz!"
Und die muß es wiſſen. Berlin von heute. Lottchen Sydow,
1050
üborne Duntz! „Wenn Sie ihn lieb haben und er Sie . .. da
EilNg & Uhkamn Sie doch alle beede die janze neunzackichte Famillie ſchnubbe
nlage 12 Mür .. .!
hof. m
Das Lied wird leiſe, verklingt. Wald und Waſſerſtille
trin=
mui die letzten Töne.
Lottchen, liebes Lottchen! Du wollteſt dir doch recht ſehr
Müühe nehmen, mir Glück zu bringen? Laß nicht locker.
Unfern.
Hellbraunrote Föhrenſtämme ſpreiten das Dach ihrer leis
bewegten Kronen um eine ſeichte Bucht. Allenthalben deckt die
Roſtfarbe zahlloſer Nadeln den Waldboden, der ſich ſanft uferab
ſenkt. Uferab zur Waſſerfläche, die zwiſchen Forſtufern und
verwachſenen Inſeln den abendlichen Himmel ſpiegelt. Kein
Laut weckt den wochentäglich ſtillen Wildpark, nur manchmal
wird einer Holztaube Gurren vernehmbar oder ein ferner
Dampferpfiff. Dämmerung, die ſtumme, taſtet von Oſten her
mählich von Baum zu Baum.
In die Kieferbucht lief ein Seegelboot. Schlank und weif
liegt es nun — alle Leinwand gerafft — am Sand. Selten
ſchwankt es ein=, zwei=, dreimal, wenn die Kielwaſſer eines längſt
vorbeigezogenen Schiffes ermattet und zärtlich ufern.
Der Inſaſſe des Schiffes, ſchöner, ſchlanker junger Menſch
des linkes Bein ein wenig lahmt, verträut ſein Fahrzeug an
ſtrandnachbarlicher Föhre. Nicht ganz bei der Arbeit, ſpäht er
von Seil und Scemannsknoten wieder und wieder
waldein=
wärts, ſieht ſich um und um.
Gekleidet iſt er ſportgemäß. Weiß das Hemd mit
aufgeſchla=
genem Kragen, aufgekrämpten Aermeln, weiß das Beinkleid,
weiß die Schuhe.
Nun ſteigt er die Sandwelle hinan. Unbewegte grüne
Ein=
ſamkeit. Verdroſſen kehrt er zurück. Scharfe Falten furchen von
den Naſenflügeln zu den Mundwinkeln bitterer das ſtolze Ge
ſicht. Die Rechte fährt unruhig über das dichte, geſcheitelte Haar
Während er Sitzkiſſen des Boots am Ufer ſtapelt, trauliches
Lager bereitet, ſummt es von fernher, hebt der Forſt zu ſinger
an. Irgendwo mag heitere Geſelligkeit wandern. Lautenſpiel
tönt und Sang von Unſichtbaren. Der Einſame ſummt
gedan=
kenverſunken das alte Wanderlied mit, gedenkt der Worte zur
Weiſe und hält unmutig inne. Lauter klingt der Schargeſang
herüber, neckt und ſpottet:
Gold und Silber hätt’ ich gern;
Wüßt’ es wohl zu brauchen.
Jünſchte mir ein ganzes Meer,
Mich darein zu tauchen.
Am Ufer hinkt der Wartende noch immer hin und her, Decken
um die Polſter zu ſpreiten. Weicher und behaglicher wird das
weltferne Heckenneſtchen des unraſtigen Strand= und Sandläufers
der immer wieder in den Forſt loſt. Weit offen die Lider. Große
Blauaugenſterne, von grenzenloſer Sehnſucht aufgetan.
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Nun iſt alles bereit. Geneigtes Haupt lauſcht ungeduldig.
Zittern der Erwartung greift kaltfingerig an das ſtockende Herz,
ſtreicht über die Flanken, macht die Schenkelmuskel zittern.
Komm, o komm!
Wirſt du den Weg finden? Kann dich nichts hemmen und
halten? Nein. Briefworte fliegen aus dem Dämmerlicht des
Erinnerns auf, Worte der Sehnſucht, Worte der Verlaſſenheit,
Worte, die dem Wiederſehen entgegenbeben.
Hat ſich nichts geändert ſeit dem Trauertage letzter Küſſe?
Nein. Nichts. Eleich dunkel brandet Lebensnot rundum.
Schwarze Wolkenwand droht Unheil. Hindernis um Hindernis
lagert vor jedem guten Gedanken. Alltagserbärmlichkeit, groß
und krumm und allenthalben. Hundertfach Ueberlegtes,
aus=
weglos. Verarmter Adel und armſeliges Liebchen.
Höhniſche Weltklugheit und Mutterliebe und Schweſterſorge
und Mannesverwandtſchaft, alle ſchmettern brutal die Fanfare
der Mitgiftjagd. Und ſie? Ach, die überlebt es! Und ich? Na,
höre mal, Junge! Wird doch die erfte nicht ſein und nicht die
letzte. Und iſt es doch, iſt Einzige.
Und ſie? Konnte ſie Einſamkeit tragen? Lebensjung,
leben=
glühend; Sinne warm und ſchöne Lockſpeiſe. Verfolgt und
um=
ſchwärmt, geködert, und ſelber Köder. Ihre Armut mag die
kleine, weiche Hand nur heben nach Schmuck und Seidenzierat,
Rauchwerk und Geſchmeide. Der Kaufpreis iſt im Lebenskreis
ihrer Werdekleinwelt nur Selbſtverſtändlichkeit. Keine bleibt
ſtandhaft, keine kühl.
Wie ödete hinter den Kampfgebieten, dem Schutzwall
um=
lagerter, beſtürmter Feſtung Kaiſerreich das entmannte Land der
Kinder, Weiber und Greiſe. Zwangkaſteite Frauenſehnſucht
verlor allmählich Kraft und Widerſtand; verführt vom
Samen=
koller der Graburlauber, von der Neugier nach Fremdgeſtalt und
heimlichen Bräuchen der Kriegsgefangenen aller Erdenbereiche;
verlockt aus Not und Entbehrung in die Lebensorgie der
Drücke=
berger, der Blutſchweißverdiener. Aufgeſchoſſen iſt deren
übel=
geſtaltete Menge aus Fehlern, Irrtümern und dem fetten
Schlammgrund menſchlicher Gemeinheit. Entbehrung der
an=
deren würzt ihren Ueberfluß; Not der Maſſe lockt durch protzigen
Aufwand zu verhöhnen. Todesgefahr der Millionen kitzelt
wol=
lüſtig entronnene Feiglinge. Sie, die nicht ſo dumm ſind, ſie
die es nicht Not haben; ſie, die koſtbarer ſind; ſie, ohne die es
nicht ginge; ſie, die doch Beſtes der Menſchheit ſein müſſen, weil
ſie das weiſe Schickſal im Maſſenſterben einzig aufſpart. Pöbel
der Emporkömmlinge, plump und dumm ſelbſt im Genießen.
Trieb einſt Langeweile an die Stätten ihrer nächtigen
Freu=
den, dann zog man eher das Ehrenkleid aus, kleidete ſich in Zivil,
entſchmückte ſich, wo das Männchen Bürger das Abendkleid ſeiner
Feſtlichkeiten anlegte.
(Fortſetzung folgt.)
Drilling
od. Schrotflinte z
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[ ← ][ ]Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Oktober 1921.
Nummer 287.
Pé
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 26. Oktober.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Gewaltiger Geſchäftsumfang und weitere ſtarke Kurserhöhungen
waren wieder die Signatur der heutigen Börſe. Am Montanmarkte
ſtiegen Deutſch=Luxemburger anfänglich um 125 Prozent, wovon ſie
ſchließlich wieder 50 Prozeut hergeben mußten. Bochumer Guß plus
zirka 400 Prozent, Gelſenkirchen plus 100 Prozeit, Harpener Bergwerk
plus 190 Prozent, Manesmann plus 200 Prozent, Phönis Bergbau
zu=
nächſt 1350, ſodann 1250 Prozent. Beſonders ſtark geſteigert Riebeck=
Montan auf 1649 Prozent. Von Bankaktien ſtiegen Darmſtädter Bank
um 105 Prozent, Dresdener Bank um 130 Prozent, Deutſche
Vereins=
bank um 60 Prozent. A.E.G. erreichten 970 Prozent, Felten u.
Guil=
leaume 1100 Prozent, Siemens u. Halske 970 Prozent. Aſchaffenburger
Zellſtoff rationiert bei 1100 Prozent. Auch Chemiewerte feſt und höher.
Badiſche Anilin plus 50 Prozent. Griesheim plus 25 Prozent, Höchſter
Farbwerke plus 30 Prozent. Scheideanſtalt gaben etwas nach (1800
Prozent). Eine ganze Anzahl von Aktien mußte bei ſtarken
Steigerun=
gen rationiert werden, unter anderem Heidelberger Zement plis 110
Prozent, Zucker Offſtein plus 120 Prozent, Spiegelglas plus 100 Proz.,
Spirnerei Ettlingen plus 200 Proz., Kali Aſchersleben plus 200 Proz.,
Hilpert plus 230 Proz., Dresden Zellſtoff plus 120 Proz. Auch im
Freiverkehr hatte das Geſchäft ſehr ſtarken Umfang. Es gingen um
Wolf=Buckau bis zirka 890 Prozent, Venz, die ſchon vorbörslich ſtark
geſucht waren, bis 820 Prozent, junge Tiag bis 925 Prozent, Chemiſche
Rhenania bis 1150 Prozent, jüngſte Meher=Textil bis 630 Prozent.
Mansfelder Kuxe zunächſt etwa 20 000, dann ſchließlich eine Kleinigkeit
ſchwächer. Feſt waren auch Sichel bei 950 Prozent, Gans bei 815
Pro=
zent. Valutawerte feſt.
Berliner Börſe.
Berlin, 26. Okt. Börſenſtimmungsbild. Am heutigen,
ſog
kleinen Börſentage, wo nur die zu Einheitskurſen
ge=
delt
Dividendenzueete nicht notiert wurden, ſetzten variable
Indu=
han
ſtriepapierg unter geſpaltigem Kaufandrang des Pribatpublik=
*.
Auffwärtsbewegung in ſcharfem Tempo fort. Vialfach ſind mehrere
hundert Prozent betragende Erhöhungen zu verzeichnen, und trotzdem
konnte die Nachfrage in einer Reihe von Papieren nicht befriedigt
wer=
den. Die Gründe für die wvilde Kaufluſt ſind lediglich in der Flucht vor
der Mark zu ſuchen. Beſonders begehrt waren cemiſche Papiere, Elek=
Waggonfabriben, Maſchinenfabriken und Metallaktien.
trizitätsaktier
Die Hauſſehewve
gung ergriff in verſtärktem Maße auch Bankaktien und in
minderem Gnade
e Schiffahrtswerte. Gs gewannen Bochumer Guß 145,
Harpener 90. Mannesmannröhren 100, Chemiſche Heyden 216,
Gold=
chmidt 115, Köln=Rottweiler 215, Rütgerswerke 400, A. G. G. 179, Elektr.
ieferungen 150. Adlerwerke 214, Deutſche Maſchinen 307, Hacketal 200,
Lorenz 260. Julius Pintſch 300, Hugo Schneider 140. Vogel Telegr
200, Deutſch=Atlantiſche 200, Gebr. Junghans 190, Berliner Handels=
geſellſchaft 150 Prozent. Nach der Feſtſtellung der erſten Kurſe war es
ſeitweilig ruhiger bei kleinen Abſchwächungen auf Gewinnſicherungen der
Spekulation. Späterhin wurden die Verluſte meiſt wieder ausgeglichen:
nur wenige, letzthin beſonders geſtiegene Werte ſtellten ſich auf
Reali=
ſierungen niedriger, ſo Schultheiß um 150 Prozent. Von oberſchleſiſchen
Werten wunden Laurahütte um mehr als 300 Prozent höher genannt,
während andere Papiere unregelmäßige Kursbewegung hatten. Am
Deriſenmarkte hoben ſich die Kurſe nach der geſtrigen nachmittägigen
Abſchwächung etwas, hlieb aber immer noch hinter der geſtrigen
amt=
lichen Notierung zurück. Valutapapiere ermäßigten ſich demgemäß. Am
Anlagemarkte war die Kursbewegung wenig belangreich, meiſt etwas
nach oben gerichtet.
Produktenbericht. Am Produktenmarkt gab das ſehr flotte
Geſchäft in Weizen= und Roggenmehl den Anlaß zu Preisbeſſerungen für
Weizen und Roggen. Namentlich Weizen wpar nur ſpärlich angebo
ſoten.
Anch in Noggen ſind die Offerten infolge der Feldarbeiten kleimer
gewor=
p und
den. Für Gerſte beſtand große Kaufluſt. Wintergerſte war knapp
von Sommergerſte waren beſonders gute Sorten ſchwer erhältlich. Das
Hafergeſchäft litt gleichfalls unter dem Mangel an Zufuhren. Für Mais
wu
en auf Grund beſſerer amerikaniſcher Preiſe höhere Forderunge
durchgeſetzt. Kleie wurde zwar viel begehrt, die Preiſe zogen jedoch nur
zum Teil etwas an. Für Nagskuchen und Trochenſchnitzel waven aber
wenig zu haben. Auch andere Futterſtoffe hoben ſich bei guter Nachfrage
im Preis.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M. 26. OFf.
Geld Geld
ſ. Geld Brief Sia
Brief Intw. Brün
Holland
ondon .
aris.
chweit
panien
glien
Liſiſ
Kach
Länemark.
29820
ach
6518 89
3221 7032 T3017307 71
127
213 701 21
—zägs
695 8uc
21630
8.308171.708178.20 Echy
eden
Gelingfors
Yor”.
jen (altes
Oeſt. abg
Budapeſt.
Prag:... DNFEf022
3298.108905.30
167.42 167.821
4—8 gi-
af8-äfc-ſ
17980 17320 174.80 173.20 7—30410215
858.80/3866.40
184 58 16492
1.45-
1—
1 72—ſ
Frankfurt, 26. Okt. Deviſenkurſe, Wechſel auf Belgien
1200, Wechſel auf Holland 5700, Wechſel auf London 657. Wechſel auf
Paris 1215, Wechſel auf die Schweiz 3020, Wechſel auf Italien 650,
Wech=
ſel auf Neu=Yook 166½4.
Tendenz: Bei ruhigem Geſchäft zeigte ſich im Abendverkehr eine
mäßige Befeſtigung. Deviſe Neu=York blieb etwas gefragter.
Polen=
noten 4,10.
Die Mark.
Neu=York, 25. Okt. (Wolff.) Der Markkurs war zu Beginn
des heutigen Tages höher, um 10 Uhr wurde ein Kurs von 62 G. und
62½ Br. feſtgeſtellt. Im Verlaufe ſchwächte ſich die Mark wieder ab und
ſtellte ſich um 10.30 Uhr auf 61½ bzw. 6134 und bei Schluß der Börſe
auf 60½4. Nackbörslich beſſerte ſich die Haltung wieder etwas und um
4.30 Uhr wurde die Mark mit 6034 G. und 61 Br. gehandelt. Der höchſte
Tageskurs, zu dem Umſätze erfolgten, war 62, der niedvigſte 59.
Die Preisſteigerung am Ledermarkt.
Teuere Schuhe und Lederwaren in Sicht.
Die ſcharfe Aufwärtsbewegung am Rohhäutemarkt hat auch die
Preiſe für Leder aller Art weiter in die Höhe getrieben. Trotz der hohen
Preiſe iſt die Nachkfrage gut und Hauptabnehmer iſt nach wie vor die
Schuhinduſtrie, die auch die hohen Preiſe ſchlank bewilligt und demzufolge
die Preiſe für Fertiglvare in nächſter Zeit ebenfalls heraufſetzen wird.
Auch für alle anderen, aus Leder herzuſtellende Artikel wird die
Her=
aufſetzung der Preiſe ſehr bald erfolgen. Wie man in Käuferkreiſen dieſe
allgemeime Verteuerung aller Lederwaren, imsbeſondere Schuhwaren,
auf=
nehmen wird, bleibt abzuwarten. Wie erheblich die Lederpreiſe ſeit
Seb=
tember geſtiegen, iſt aus nachſtehendem Vergleich der Preiſe vom
Seb=
tember gegenüber Oktober ds. Js. erſichtlich und zwar notierten für
Großhandelspreiſe aus erſter Hand für erſte Sortimente im:
Mitge
September
Eichenlohg. Rhein. Sohlleder
90— 97 Mk.
120—125 Mk. pro 1kg
in Hälften .
115—128 „ 150—160 „
do. in Kernſtücken
„
110—120
Zahm=Vacheleder in Hälften 75— 85 „
(5— 90 „
59— 60 „
Zahm=Nachehälf
55— 75
42—50 „
Zahm=Bacheſeiten
68— 80 „
35—105 „ „
Wild=Vacheleder in Hälften
155—170 n.
2—135 „
Braune Fahlleder
De 3
35— 40 „ f. 1Quadf.
„
Nindbox, ſchwarz
32— 36
40— 45 „
Rindbon, farbig.
„
30— 39 n
45— 53 „ „
Boxalf, ſchwarz
Berliner Kartoffelnotierungen.
b. Die Berliner Notierungskommiſſion für Kartoffeln notierte am
25. Oktober folgende Preiſe in Mark für 50 Kilogramm”
Erzeugerpreiſe Großhandelspreiſe
73—75
67—69
Speiſekautoffeln, weiße
73—75
6f—69
Steiſekartoffeln, rote
Vom Eiermarkt.
* Die Zufuhren ſind weiter knapp und die Preiſe ſteigend. Im
n Berliner Markt 2450
Großverkauf notierten pro 1000 Stück in Mark a.
D.
ger Markt 2550—2750
2450, 2650, Oldenbu
bis 2700,
Sächſiſcher Mark,
Markt 2600—2
0, Süddeutſcher Markt 2400—2600, Weſt=
Schleſiſch
deutſcher Markt 2580—2000.
Frankfurter Kursbericht 26. Okt. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)) Berliner Kurſe.
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . . . .
......"
......."
3123
.....
4½%IUu. V.Schatzanwei
4½% Vl.—lK.
rprämienanleihe ....
2 Preuß, Konſols ...
...
..."
439 Bad. Anl. unk. 193
Iio
v. 1907..
Bahzern Anl. . .. . . . .
....
42 Heſſen unk. 1934.. .
2½% .......
...........
49 Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902.
134% Griech Monopol.
g Oeſt, Staatsrentev
4½
913, ab 1918........
4½
Oeſt. Schatzanwe.
ſifr. b. 1914.. ....1.4
1% Oeſt. Goldr,
te....
„ einheitl Ren
Rum. am. Nente v. 0:
„ Goldrente v. 13
am. . konv.
v. 0:
70 Türk. Admin, b. 1903
„ (Bagdad) er.
*
b. 1911,Zollanl
41% Ung.
Staatsr. v. 14
40
„ O Goldrente.. .
Staatsr. v. 10
47
Kronenrente.
m
24. 10. 28. 10.
7,50
2480
67,30
77,50
5
63,—
81.-
7875
50,50
66.
6.
55,
65.
51.,60
68.—
24. 10.
Ree
52
Mexik. amort, innere 1115.—
19.—
23.—
30.
konſ. äuß. v. 99/
25 Mexik. Goldv. 04,ſtfr.
. konſ inner.
41%
Irrigationsanl.
539 Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Trausportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfr. . . .
2,6% Oeſt. Süidb. (Lomb.)
aSeſt. Staatsb. 1.b.S Em.
2 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
Jo
v. 1883.
½%0 Anatolier I.......!
32 Salon Conſt Jonction
Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee . . . ....
4½2
......"
88.—
N.
88.—
170.—
135
54—
85.
Deutſche Städte.
4% Darmſt. v. 1919b.1925 —
Darmſtadt v. 1905.,
8”
Frankfurt v. 1913. . .. 99,30
1903....
310
42 Mainz, b. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
420 Frankf. Hyp. Bk. 1920/ 97,50
229
96.
425 Frkf. H.Krd.=Ver. 1921
92,—
6 Mein. Hyp. Bank 1922
193
Pfälz.
1923 90.
8 Rhein. „
verl.
3147
101.
8o Südd Bk. Münch. 1906
48 Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
31% Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
*6 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.)
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.: 4 4/175—
Darmſtädter Bank. . . . . . 400 —
2030.
1130.—
85.—
29.—
150,—
123.—
Va
1980.—
1130.—
5365.—
82,50
5l.—
Woorte Faffe
Deutſche Bank. .......
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . . . . .
Diskontogeſellſchaft .....
Dresdner Bank. . . . ...
Metallbank ............
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . .
Nhein, Kred=Bank. . . . . 375.—
Bergwerks=Aktien.
Bochumer ..... ...... ..
30,— Buderus ..............
)t. Luxemburger. . . . . . .
—
G lſenk, Vergw. . . . .
126.— Harpener Bergb. . .....
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Weſteregeln...
Laurah tte.......... .
Lothringer Hütte .......
A
Mannesmann Röhren. .
101,—
Bhönir. ..........
Oberſchleſ. Eiſen Caro).
—
Oberbedarf............"
Rhein. Stahlw. .......
Niebeck Montan .... ....
98.—
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N.—
gz.— Paketfahrt. .........
Nordd. Llohyd....... . . . 420,—
8)— Südd. E.=B.=Geſ.. ..
1
Schantung E.=B.... . . .
87.— Baltimore . . ..........
101.-
Kanada . .............
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Offſtein. .. —
„
845.—
1130rat
800rat
600,—
674,—
840,—
970.—
1750,—
1000,—
900.
1200.—
1045,—
290.—
1100rat
900
900.—
789.—
850.
1100.—
1130,—
965.—
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Augsb.=Nürnb. Mafſchinenſt=6o.—
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Deutſche Erdöl. . . . . . . . .
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Donnersmarckhütte .. ..
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Gelſenk. Gußſtahl. . . . . .
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451,—
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1230 —t
850.—
800,
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1040,
8150.—
D
925.
—
1900,
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