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wie Krie
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An
zufträe
ung au
er,
ja von Schadenerſatz. Bei Konhurs o1
und Leiſtun
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Nummer 284
Montag, den 24. Oktober 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Neues Strafrecht.
Von Staatsanwalt Dr. May, Darmſtadt.
Der Entwurf zu einem neuen deutſchen Strafgeſetzbuch, über
deſſen grundſätzliche Reformen wir uns bereits in einem
ſrühe=
ren Aufſatz mit dem Leſer unterhalten haben, zählt 435
Para=
graphen im Gegenſatz zu 370 des bisherigen. Ein müßiges
Unterfangen, den Leſer in alle Geheimniſſe dieſes
Paragraphen=
waldes einzuführen. Einige der wichtigſten Neuerungen ſollen
jedoch beſprochen werden.
Daß in den deutſchen Gerichtsſälen zu viel geſchworen wird
darüber ſind ſich Juriſten und Laien einig. Nichtiges,
Selbſt=
verſtändliches muß beſchworen werden. Die
Strafprozeßord=
nung ſchreibt die Vereidigung aller Zeugen vor, auch ſolcher
die nichts oder Unweſentliches wiſſen. Die Maſſenhaftigkeit der
Eide ſchwächt die Bedeutung des einzelnen Eidesaktes ab.
Da=
her die Beſtrebungen, ihre Zahl zu verringern, vor allem den
Richter von dem Zwang zu befreien, jeden Zeugen und
Sach=
verſtändigen auch bei geringfügigſten Angelegenheiten und
Aus=
ſagen zu vereidigen. Werden dieſe Beſtrebungen in einer
künf=
tigen Strafprozeßordnung verwirklicht, wird alſo die
Möglich=
keit geſchaffen, daß unter beſtimmten Vorausſetzungen von der
Beeidigung abgeſehen wird, ſo muß der Gefahr vorgebeugt
werden, daß unter dem Schutz der Nichtbeeidigung Zeugen oder
Sachverſtändige die Unwahrheit ſagen und dadurch die
Inter=
eſſen Einzelner und der Rechtspflege ſchädigen. Es muß auch
die falſche uneidliche Ausſage unter Strafe
ge=
ſtellt werden.
Der Entwurf des Strafgeſetzbuches enthält eine ſolche
Straf=
beſtimmung. Er beſchränkt jedoch die Strafbarkeit auf die Fälle,
in denen die Vernehmung vor Gericht oder vor einer
an=
deren, zur eidlichen Vernehmung von Zeugen und
Sachverſtän=
digen zuſtändigen Behörde ſtattfindet, nicht alſo z. B. vor der
Polizei. Die Beſtrafung iſt ferner davon abhängig, daß der
Vernommene ausdrücklich auf die Strafandrohung hingewieſen
worden iſt. Die Strafe iſt Gefängnis bis zu drei Jahren. In
beſonders leichten Fällen, kann von Strafe abgeſehen werden.
Wird dieſe Strafbeſtimmung Geſetz, ſo iſt die Möglichkeit
ge=
ſchaffen, auch ſolche falſchen uneidlichen Ausfagen zu beſtrafen,
die ein Zeuge oder Sachverſtändiger im Vorverfahren vor dem
AImtsrichter oder Unterſuchungsrichter abgibt.
Das geltende Strafgeſetzbuch kennt neben der ſchweren
Kör=
derverletzung, bei der der Verletzte z. B. Gehör oder
ugenlicht verliert, die einfache und die gefährliche. Als
ge=
ährlich gilt jede Körperverletzung, die mit einem gefährlichen
Werkzeug verübt wird. Dieſer Begriff hat in der Rechtſprechung
eine derartige Ausdehnung erfahren, daß es kaum noch einen
Gegenſtand gibt, der nicht das Merkmal der Gefährlichkeit an
ſich trägt. Ein Stück Holz, ein Stiefelabſatz, ein zugeklapptes
Taſchenmeſſer gelten als gefährliche Werkzeuge und demnach
ein Stoß mit dieſem Taſchenmeſſer, ein Stockhieb, ein Fußtritt
als gefährliche Körperverletzung. So nimmt es nicht Wunder
daß im Jahre 1914 in Deutſchland rund 70 000 Perſonen wegen
„gefährlicher” Körperverletzung beſtraft worden ſind, gegen nur
16000 wegen einfacher.
Der Strafrechtsentwurf verſucht eine Neuregelung, die mit
dem natürlichen Rechtsempfinden mehr in Einklang ſteht. Er
ſtellt die Gefährlichkeit einer Körperverletzung auf die Art und
Umſtände ihrer Begehung ab; das Mittel tritt in den
Hinter=
grund. Als gefährlich gilt die Körperverletzung, die jemand
in einer Weiſe begeht, die geeignet iſt, den Körper oder die
Geſundheit des Verletzten ſchwer zu ſchädigen. Danach kann
der ungefährliche Stockhieb nicht mehr als eine gefährliche
Kör=
perverletzung angeſehen werden.
Abweichend von dem beſtehenden Recht wird auch die
Straf=
barkeit der Abtreibung geregelt, die durch die Häufung der
Fälle und die öffentliche Erörterung im Vordergrunde des
In=
tereſſes ſteht. Der Entwurf hat ſich zwar für di= Strafbarkeit
der Tötung der Leibesfrucht entſchieden, er hat jedoch die
bis=
her in erſter Linie angedrohte Zuchthausſtrafe in Gefängnis
abgeändert. Nur für beſonders ſchwere Fälle ſieht er Zuchthaus
vor. Darf der Arzt die Frucht töten, wenn für die Schwangere
ſchwere Gefahr für Leben oder Geſundheit beſteht? Mit Willen
der Schwangeren: ja, ohne ihren Willen: nein. Willigt die
Schwangere ein, ihr Kind zu opfern, um ſich zu retten, ſo
han=
delt nach dem Enturf des neuen Strafgeſetzbuches der Arzt
ſin ſtrafloſer Nothilfe. Vermag ſie ſich nicht zu dieſem Entſchluß
durchzuringen, ſo muß auch der Arzt ihren mütterlichen Willen
reſpektieren; er muß, auch bei Lebensgefahr für die Mutter, die
ſich ja manchmal nachträglich als vermeintliche Lebensgefahr
herausſtellt, ſich jeden Eingriffs enthalten. Andernfalls ſetzt er
ſſich der Gefahr der Beſtrafung aus, wenn auch ſelbſtverſtändlich
ſnicht der Beſtrafung wegen Abtreibung. Denn eine ſolche
Be=
wertung pflichtmäßigen ärztlichen Verhaltens würde im Volke
und vor allem in der Aerzteſchaft nicht verſtanden werden. Das
Geſetz ſtellt vielmehr eine beſondere, mildere Strafvorſchrift au
(Gefängnis oder Geldſtrafe) und macht zudem die Verfolgung
der Straftat von dem Antrag der Mutter abhängig.
Aerztliche Eingriffe zur Tötung der Frucht, die nicht dem
Zweck der Rettung der Mutter dienen, ſind ſelbſtverſtändlich als
Abtreibung zu bewerten und zu beſtrafen.
In dieſem Zuſammenhang ſei auch die Frage der
eigen=
mächtigen Heilbehandlung im allgemeinen geſtreift
Darf der Arzt jemanden gegen ſeinen Willen behandeln oder
gar operieren? Dies iſt ſelbſtverſtändlich unzuläſſig und
ſtraf=
bar nach dem bisherigen und nach dem zukünftigen Recht. Nur
die Begründung der Strafbarkeit iſt eine verſchiedene. Nach der
Atffaſſung des Reichsgerichts iſt ein ärztlicher Eingriff au
Brund des beſtehenden Rechts als eine Körperverletzung
an=
fuſehen, die jedoch der Rechtswidrigkeit und daher der
Straf=
ſarkeit entbehrt, wenn der Patient damit einverſtanden war
oder wenn der Arzt ſein Einverſtändnis unterſtellen durfte.
Der Entwurf ſteht auf einem anderen Standpunkt: Ein nach
den Regeln der ärztlichen Kunſt erfolgender Eingriff kann nie
ite Körperverletzung darſtellen, wohl aber enthält er einen
Eingriff in die perſönliche Freiheit, wenn er gegen den Willen
des Patienten erfolgt. Unter dieſem Geſichtspunkt bedroht das
teue Strafrecht jeden mit Gefängnis oder Geldſtrafe, der einen
inderen gegen ſeinen Willen zu Heilzwecken behandelt. Ein
irztlicher Eingriff, der unter vorſätzlicher oder fahrläſſiger
Ver=
etzung der Regeln ärztlicher Kunſt erfolgt, bleibt jedoch, ob mit
oder ohne Willen des Patienten, eine ſtrafbare Körperverletzung.
Ein wunder Punkt unſeres geltenden Strafrechts iſt der
Schutz der Ehre vor Angriffen Dritter. Gewiß iſt jede
Be=
eidigung ſtrafbar, und jedem Beleidigten bleibt es unbenom=
men, ſeinen Beleidiger vor den Richter zu zitieren. Aber mit
welchen Widerwärtigkeiten iſt oft dieſer Qampf verbunden, und
wie häufig wird der Kläger in die Rolle des Angeklagten
ge=
drängt, wenn der Verleumder verſucht, das Privatleben des
Beleidigten oder längft zurückliegende Verfehlungen desſelben
in den Kreis der gerichtlichen und damit der öffentlichen
Er=
örterung zu ziehen. Dem will der Entwurf einen Riegel
vor=
ſchieben. Wer über Angelegenheiten des häuslichen oder
Fa=
milienlebens eines anderen, die das öffentliche Intereſſe nicht
berühren, eine ehrenrührige Tatſache öffentlich behauptet oder
mitteilt, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit
Geld=
ſtrafe bis zu 3000 Mark bedroht. In dem Verfahren iſt eine
Beweisaufnahme über die Wahrheit der
Be=
hauptung oder Mitteilung unzuläſſig. Die
öffentliche Erörterung fremder Privatangelegenheiten wird alſo
für ſtrafbar erklärt, ohne daß es auf die Wahrheit oder
Un=
wahrheit des Behaupteten ankommt. Dem Betroffenen wird
nicht zugemutet, ſich mit ſeinem Gegner vor Gericht über Dinge
ſeines Privatlebens herumzuſtreiten.
Es gibt Fälle, in denen es dem Beleidigten gerade darauf
ankommt, vor Gericht die Unwahrheit des über ihn Behauptetei
nachzuweiſen. In ſolchen Fällen bleibt es dem Beleidigten
un=
benommen, Privatklage wegen Beleidigung, wie bisher, zu
erheben. In dieſem Verfahren kann der Beleidiger die
Wahr=
heit oder der Beleidigte die Unwahrheit des Behaupteten
nach=
weiſen.
In engem Zuſammenhang mit der Negelung des
Ehren=
ſchutzes ſtand von jeher die des Zweikampfes. Durch die
ſtaatliche Umwälzung und die Reduzierung des ſtehenden Heeres
hat die Frage nach der Berechtigung des Zweikampfes ihre
frühere Bedeutung verloren. Das neue Strafgeſetzbuch ſieht
als Strafe des Zweikampfes nicht mehr wie früher grundſätzlich
Feſtungshaft (neuerdings: Einſchließung) vor. An ſich bleibt
der Zweikampf mit Einſchließung bedroht. Wer jedoch einen
Zweikampf, freventlich verſchuldet, den trifft Gefängnis nichi
unter 3 Monaten. Ein freventliches Verſchulden liegt vor, wenn
jemand durch abſichtliche ſchwere Kränkung oder ſonſt durch
ſitt=
lich verwerfliches Hendeln zum Zweikainpf getrieben wird.
Be=
kanntlich iſt auch die Herausforderung zum Zweikampf und die
Annahme ſolch einer Herausforderung ſtrafbar, auch ohne daß
es zum Zweikampf gekommen iſt. Das neue Strafrecht droht
hierfür gleich dem jetzigen Einſchließung an. Hat der
Heraus=
fordernde oder der Annehmende die Herausforderung jedoch
freventlich verſchuldet, ſo trifft ihn Gefängnis bis zu 1 Jahre.
Die Anreizung zum Zweikampf wird mit Gefängnis oder
mit Einſchließung bedroht. Jeder, der einen anderen dadurch,
daß er ihm Verachtung bezeigt oder androht oder in ähnlicher
Weiſe zu einem Zweikampf mit einem Driiten anreizt, ſetzr ſich
alſo im künftigen Strafrecht der Gefahr der Beſtrafung mit
Ge=
fängnis aus, desgleichen, wer öffentlich einem anderen
Ver=
achtung bezeigt, weil dieſer eine Herausforderung zum
Zwei=
kampf unterlaſſen oder nicht angenommen hat. Jeder
Ge=
wiſſenszwang wird alſo von dem Geſetzgeber vervönt.
Was lehrt Oberſchleſiens Geſchichte?
Uns wird geſchrieben: So widerſinnig es klingen mag: den
einzigen ſicheren Anhaltspunkt für einen Ausblick in die
Zu=
kunft bietet meiſt nur — die Vergangenheit. Denn das
Ge=
ſchehene vollzieht ſich nach unabänderlichen Geſetzen. Gleiche
Einwirkungen auf das gleiche Objekt werden auch ungefähr
gleiche Folgen zeitigen. Deshalb ſind ja auch faſt alle großen
Politiker recht gute Geſchichtskenner geweſen, inſoweit
wenig=
ſtens, als ſie die Zuſammenhänge geſchichtlichen Geſchehens klar
zu erkennen vermochten. Wer auf Grund ſolcher Anſicht freilich
an die Frage Oberſchleſien herantritt, der wird entſetzt geſtehen
müſſen, daß die Geſchichtemacher in Genf von dieſem Geiſte auch
keines Hauches Spur verſpürt haben müſſen.
Oberſchleſien iſt durch ſeine geographiſche Lage von
jeher ein Schnittpunkt widerſtreitender Bewegungen geweſen.
In früheſten Zeiten von Germanen bewohnt, wurde es ſpäter
von den öſtlich vordringenden Slawen überflutet. Im 10.
Jahr=
hundert kam es in den Beſitz der Polen. Aber der häufige
Beſitzwechſel und die Vermiſchung der Stämme erzeugt
geſchicht=
lich ſtets eine Sonderſtellung des betrefſenden Gebietsteiles.
So iſt auch unter polniſcher Herrſchaft Oberſchleſien keineswegs
polniſches Land geweſen. Waren die ſchleſiſchen Piaſtenherzöge
auch Vaſallen des Herrſchers von Polen, ſo machte ſich doch unter
ihnen immer ſtärker germaniſcher Einfluß wieder im Lande
be=
merkbar. Waren doch die Herzöge ſelbſt in Deutſchland erzogen
und hatten vorzugsweiſe Angehörige deutſcher Fürſtengeſchlechter
zu Frauen. Bekannt geworden unter dieſen Herzögen iſt
Hein=
rich I., der ſelbſt einer deutſchen Mutter entſtammte, die deutſche
Gräfin Hedwig, nach der die Hedwigskirche in Berlin benannt
iſt, als Gattin heimführte und das deutſche Element in ſeinem
Lande wieder heimiſch werden ließ. Unter ihm zogen Scharen
deutſcher Bürger und Bauern nach Schleſien. Unter ihrem
Einfluß begann nicht nur die Urbarmachung weiter Strecken
Oberſchleſiens, ſondern auch die erſte Gründung oberſchleſiſcher
Städte. Das war um das Jahr 1228, als Oppeln und Ratibor
von deutſchen Bürgern und Mönchen gegründet wurden. Unter
Heinrich II. ſchritt dieſe Bewegung fort. Im Jahre 1254 wurde
Beuthen, 1261 Konſtadt als Städte mit deutſchem Rechte
ge=
gründet. Der deutſche Einfluß drang damals weit über das
heu=
tige Oberſchleſien hinaus und gelangte bis Auſchwitz und
Krgkau.
Innerlich vollzog ſich weiter eine Trennung von Polen
inſo=
fern, als ſich Oberſchleſien auch kirchlich abſonderte. In der
Folgezeit führte jedoch die Freundſchaft der Piaſtenherzöge mit
den Königen von Böhmen zu einer ſtärkeren Anlehnung an den
ſüdlichen Nachbar. Als ſich nun 1338 die Herzogtümer Oppeln
Falkenberg, Strehlitz, Koſel, Beuthen, Ratibor dem
Böhmen=
könige unterſtellten, erkannte König Kaſimir von Polen an, daß
er keinerlei Anſprüche mehr auf dieſe erheben werde. Damit
war auch äußerlich die Trennung von Polen vollzogen.
Die deutſchen Einflüſſe in Oberſchleſien ſind ſeitdem ſtändig
wirkſam geblieben. Faſt alle ſchleſiſchen Gelehrten empfingen
ihre Bildung in Deutſchland, namentlich an der Univerſität
Leipzig. Im 16. Jahrhundert erwarb ein Hohenzoller, der
Markgraf Georg, Erbanſprüche auf Oppeln, Ratibor und
Jägern=
dorf. Dieſe Anſprüche hat dann ſpäter Friedrich der Große in
den ſchleſiſchen Kriegen geltend gemacht.
Seit dem Uebergang Schleſiens an Preußen begann, die
wirtſchaftliche Blütezeit Oberſchleſiens. Die heute oberſchleſiſche
Montaninduſtrie verdankt ihr Emporblühen Friedrich dem
Gro=
ßen, inſonderheit dem damaligen Leiter des ſchleſiſchen Berg
weſens, Friedrich Wilhelm von Reden. Dieſe Tätigkeit trug ihre
Früchte. 1788 trat auf der Friedrichsgrube bei Tarnowitz die
erſte von Dampfkraft getriebene Waſſermaſchine des Feſtlandes
in Tätigkeit, die damals als eine der größten Errungenſchaften
der deutſchen Technik angeſehen wurde; um 1800 wurde in
Weſſola der erſte Zinkofen Deutſchlands in Betrieb genommen,
1796 der erſte Kokshochofen des Feſtlandes auf der königlichen
Hütte in Gleiwitz. Um die Wende des 18. Jahrhunderts war
die oberſchleſiſche Eiſeninduſtrie an die erſte Stelle
Kontinental=
europas gerückt.
Seinen gewaltigſten Aufſtieg erlebte Oberſchleſien aber als
ein Glied des neuen Deutſchen Reiches in der Zeit von 1871
bis 1910. In dieſem Zeitraum wuchs die Bevölkerung des
oberſchleſiſchen Montanreviers von einer Kopfzahl von 483000
auf 1236 000, d. h. um 156 Prozent, bei einem durchſchnittlichen
Bevölkerungszuwachs in Deutſchland von nur 58 Prozent.
Katto=
witz zählte 1867 nur 4500 Einwohner, heute an 50 000, Beuthens
Einwohnerſchaft hat ſich in den letzten 20 Jahren faſt verdoppelt.
Königshütte mit damals noch nicht 20000 Seelen zählt heute
mehr als 110 000 Einwohner.
Ganz klar zeigen ſich die geſchichlichen Entwickelungslinien
Oberſchleſiens. Solange es ein Streitobjekt war oder,
umklam=
mert von fremden Staaten, ein mehr oder minder ohnmächtiges
Eigengebilde, hat ihm Luft und Freiheit gefehlt, ſich ſeiner
Be=
deutung gemäß zu entwickeln. Preußen und Deutſchland liehen
ihm neben den geiſtigen Kräften den Schutz und die Möglichkeit
zu freier Entfaltung mittels der deutſchen Verkehrswege. Nach
Oſten und Süden beſteht ſolche Auswirkung nicht. Das
Ab=
ſchneiden von Deutſchland erſtickk die wirtſchaftlichen
Atem=
ſtränge Oberſchleſiens.
Die Zerteilung Oberſchleſiens war das ſchlimmſte Schickſal
das der Völkerbund der oberſchleſiſchen Bevölkerung bereiten
konnte. Ein Blick in die Geſchichte hätte ihm das zeigen können!
E. Hampe.
Das Abenteuer Karl von Habsburgs.
Schwierige Lage! — Die ungariſche Regierung gegen Karl.
Eine Schlacht im Gange! — Auch England proteſtiert.
Budapeſt, 23. Okt. (Wolff.) Das Ungariſche
Korreſpon=
denz=Bureau meldet: König Karl traf mit Gefolge geſtern
vormittag aus Oedenburg in Raab ein. Nachmittags ſetzte er
ſeine Reiſe nach Komornfort. In der Begleitung des Königs
befinden ſich Major Oſtenburg, ferner zwei öſterreichiſche
Kom=
pagnien. Zwiſchen Raab und Komorn wurde der Zug
an=
gehalten. Er liegt gegenwärtig auf der Strecke.
Amtlich wird gemeldet, daß General Magh zum
be=
vollmächtigten Militärkommandanten ernannt wurde,
mit dem Auftrage, den Beſchluß der ungariſchen Regierung,
wo=
nach König Karl zurzeit in Ungarn ſeine Herrſcherrechte
nicht ausüben könne, mit allen Mitteln
Gel=
tung zu verſchaffen.
Wie verſichert wird, iſt die ungariſche Regierung feſt
entſchloſſen, den im amtlichen Bericht dargelegten Standpunkt
weiteſtgehend zur Geltung zu bringen, zumal da von England
vormittags ein mündlicher Schritt erfolgte, wonach England
da=
gegen proteſtiert, daß Karl die Herrſchaft wieder
über=
nehme.
Das Ungariſche Korreſpondenz=Bureau meldet: Ein
Mit=
glied der ungariſchen Regierung erklärte zu der Ankunft des
Königs Karl, ſein unbedachtſamer Schritt verſetze das Land in
eine ſchwierige Lage. Die ungariſche Regierung habe zum
erſten Male konkrete außenpolitiſche Erfolge aufzuweiſen
ge=
habt, auch in innerpolitiſcher Beziehung habe das Land
konſoli=
diert. Nicht nur die Anhänger der freien Königswahl, ſondern
auch Legitimiſten ſeien über dieſen leichtſinnigen,
über=
eilten Schritt entſetzt. Die Regierung habe unverzüglich
Ver=
fügungen zur Wahrung des inneren Friedens und der
außen=
politiſchen Sicherheit des Landes getroffen.
Das Wiener Korreſpondenz=Bureau, meldet aus
Buda=
peſt: Seit den frühen Morgenſtunden iſt in der Umgebung von
Budapeſt eine Schlacht im Gange. Von Zeit zu Zeit hört
man dumpfen Kanonendonner. Es verlautet, daß der Schauplatz
der Schlacht bei Budapeſt ſei.
Ueber die Stärke der dem früheren Kaiſer zur Verfügung
ſtehenden Truppen verlautet, daß er außer über die bereits
gemeldeten ausländiſchen Freiwilligenkompagnien über die
Oſtenburgſchen Bataillone verfügt. Die Garniſonen von Raab
und Komorn ſind insgeſamt 10 000 Mann ſtark.
Der Reichsseriveſer Horthy begab ſich heute früh
perſön=
lich zu den Truppen, die das Oſtenburger Militär aufgehalten
haben, um ſich von den getroffenen Maßnahmen zu überzeugen.
Der vor dem Zuge des Exkaiſers fahrende
Aufklä=
rungszug traf nach mehrmaligen Unterbrechungen um 1 Uhr
nachts in Budagers ein. Hier fand er die Gleiſe verrammelt.
Die Truppen des Reichsverweſers ergriffen die
ener=
giſchſten Maßnahmen, worauf der Aufklärungszug flüchtete.
Fieberhafte Erregung in Peſt. — Der Putſch von langer Hand
vorbereitet. — Telegraphen= und Eiſenbahnverkehr eingeſtellt. —
Standrecht!
Wien, 23. Okt. (Wolff.) Das Wiener Korreſpondenz=
Bureau melde aus Budapeſt: Hier herrſcht fieberhafte
Erregung. Das äußere Straßenbild iſt wenig verändert.
Im Laufe der Nacht ſind die Donaubrücken von inzwiſchen
Mobi=
liſierten mit Brachialgewalt beſetzt worden. In den frühen
Morgenſtunden wurden Plakate angeſchlagen, in denen die
Ver=
hängung des Standrechtes über Budapeſt und die
Buda=
peſter Komitate bekannt gegeben wird.
Die Blätter enthalten ſich zumeiſt jeden Kommentars und
weiſen große Zenſurlücken auf. Der dem Reichsverweſer
nahe=
ſtehende Szozat greift die Putſchkarliſten in ſchärfſter
Weiſe an und erklärt, es ſei eine ſtufenweiſe Löſung der
Kö=
nigsfrage im Zuge geweſen, die ſich dem Intereſſe der Nation
und dem Geiſte der ungariſchen Verfaſſung angepaßt hätte und
den Bürgerkrieg in jeder Weiſe vermeiden wollte. Wenn Karl
ſich wirkli chals Ungar gefühlt hätte, hätte er ſich ſchon aus
Pa=
triotismus dieſem Verlaufe der Dinge fügen ſollen, denn
ſchließ=
lich ſei doch der König für das Land da und nicht umgekehrt.
Jetzt ſtelle ſich die erſichtliche Mehrheit nicht mehr hinter den
maßvollen Ausgleich, den der Miniſterpräſident in ſeiner
Fünf=
kirchener Rede angeboten hätte. Auch Graf Benthlen könne
ſich nunmehr überzeugen, daß er mit dieſen Putſchkarliſten
nicht Politik machen könne, da mit dieſen kein Ausgleich
zu ſchließen ſei.
Die neue Freie Preſſe meldet: Die Exkönigin Zita mit
Karl ſind in Oedenburg gelandet, wo alles, für die Aufnahme
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 24. Oktober 1921.
Nummer 284.
ger Hand vorbereitet war. Das Neue Wiener Abend= Polen nicht geeignet. Im Auftrage: Hilger, Löffler, Ulitzka.
blatt veröffentlicht Oedenburger Mitteilungen, die in
Entente=
nannte. Der neuen Regierung ſollen Apponyi, An= und der Reichsregierung telegraphiſch übermittelte Entſchließung
draſſy und der frühere Außenminiſter Gratz angehören. angenommen wurde:
Karl vereidigt die Truppen — Verſtändigung mit Horthy?
ten Telegraphen=, Telephon= und Eiſenbahnverkehrs zwiſchen, ßen Verlangen Ausdruck, bei Deutſchland zu bleiben. Die
beab=
ſprache mit, daß Karl wieder nach ungarn zurückgekehrt ſei, um verlündeten Selbſtbeſtimmungsrecht Rechnung tragen will,
ſon=
die Regierungsgewalt zu übernehmen. Die Truppen wurden dern nur die Abtrennung hochwichtiger Judufrie=, Kohlen= und
wo ſie in Bereitſchaft blieben. Nach der Neuen Freien Preſſe Rechts zu fällen. Wir erklären feierlichſt, daß wir den Kampf
vereidigte Karl perſönlich die Oſtenburg=Truppen, um unſere Heimat niemals aufgeben werden. Wir erwarten,
Man nehme an, daß er mit dieſen Truppen nach Budapeſt daß das deutſche Volk mit uns das uns zugefügte Unrecht
nie=
marſchiere. Bisher herrſche in Budapeſt Ruhe. Das Neue mals vergeſſen wird.”
Wiener Abendblatt erhält Budapeſter Privatnachrichten, wonach
vorausgegangen ſei.
Maßnahmen in Wien.
Wien, 23. Okt. (Wolff.) Laut Staatskorreſpondenz be= ſein Amt nieder.
richtete Bundeskanzler Schober in der geſtern abend
abgehal=
mit der Ankunft des vormaligen Kaiſers Karl in Ungarn getrof=
kanzler=
fenen Maßnahmen. Danach wird die Regierung jedem Verſuche,
die öffentliche Ruhe und Ordnung in Oeſterreich zu ſtören, mit Vertreter des Handwerks proteſtieren aufs nachdrücklichſte
allen geſetzlichen Mitteln entgegentreten.
Wie die Zeitungskorreſpondenz aus Innsbruck meldet, ſind Tarnowitz an Polen. Geſteru verſammelten ſich Tauſende
Karl in Ungarn zur Vermeidung des monarchiſtiſchen Putſches unterſagt wurde.
die beiden Führer der Inusbrucker Monarchiſten Veith und
Peirer in Schutzhaft genommen worden.
deutſchen Volkspartei veröffentlichen in den deutſch=öſter= die Pariſer Entſcheidung über Oberſchleſien auf.
reichiſchen Tageszeitungen Aufrufe an die Parteigenoſſen, in
denen unter Hinweis auf die Gefährdung der Republik zum
Eintritt in die Reichswehr aufgefordert wird, die nicht
einmal über die im Vertrage von St. Germain vorgeſehenen. Verbände heimattreuer Oberſchleſier, Lehrer Hoffmann, und
Beſtände verfüge.
reichiſchen Nationalverſammlung volde Einigkeit. Die einigung heimattreuer Oberſchleſier, deren Umtriebe geeignet
Lage wird in politiſchen Kreiſen kühl und nüchtern beurteilt.
Bewegung auf Oeſterreich ausgeſchloſſen erſcheinen laſſei.
Eine Note der Entente.
Budapeſt, 23. Okt. (Wolff.) Die Vertreter der
alliier=
eine Note, worin unter Berufung auf den Schritt am 3. April / Tage verboten wegen eines Artikels über Oberſchleſien von
1921 der Beſchluß des Botſchafterrates vom 4. Februar 1920 in
Erinnerung gebracht wird, demzufolge die Neſtauration des Friedrich Wilhelm Prinz zur Lippe.
wird daher neuerdings aufgefordert, unverzüglich Maßnahmen öffentlichen Unſicherheit für den Kreis Hindenburg eine ſofort
zur Entfernung des Erkönigs zu unternehmen. Außens= in Kraft tretende Verordnung, nach der ſämtliche öffentlichen Lo=
Hauptmächte mit, daß die ungariſche Regierung in dem heute
vormittag abgehaltenen Miniſterrat beſchloſſen habe, daran
feſt=
zuhalten, daß Karl die Herrſcherrechte in Ungarn derzeit nicht gehoben werden, ſobald die Verhältniſſe ſich wieder gebeſſert
übernehmen könne und daher das Land unverzüglich verlaſſen
müſſe. Die ungariſche Regierung traf zu dieſem Zwecke akle
Maßnahmen. Sodann wiederholte Banffy den
vorſprechen=
den Vertretern Rumäniens, Südſlawiens und der
Tſchechoflo=
wakei dieſe Erklärungen.
Regierung iſt Herrin der Lage und feſt entſchloſſen, Volkspartei ſich nicht wieder au der Regierungsbildung
be=
alles, was mit der Ankunft des früheren Königs Karl
zuſam=
menhängt, raſch zu erledigen. Die ſozialdemokratiſche Arbeiter= Beſchluß der Ablehnung von Verhandlungen mit Polen. Das
ungarn iſt wieder normal.
London,23. Okt. (Wolff.) Unterm 22. ds. wird aus Wien
gemeldet: Der britiſche Geſandte in Wien hat als
Erſter in den Abendſtunden die Nachricht von der Ankunft des
richt ſofort dem Kanzler Schober mit, der noch um Mitter= trotz der ſchlechten Erfahrungen mit Oberſchleſien. Man habe es ja
ſammenberief. König Karl iſt in Oedenburg am Freitag gegen
11 Uhr vormittags eingetroffen. Die Truppen des Oberſten es falſch, wenn man ſie jetzt nach kaum ½4üähriger Wirkſamkeit verurteilen
Oſtenburg haben ſich unverzüglich um ihn geſchart und ihn zum
König ausgerufen. Es iſt eine proviſoriſche ungariſche
Regie=
rung gebildet worden, der Rakovſzky, Graf Andraſſy, Graf
Ap=
vonyi und der frühere Miniſter des Auswärtigen Gratz
ange=
hören.
Reuter meldet, daß im Auswärtigen Amt geſtern nachmittag
ein Telegramm des briuiſchen Geſandten in Wien eingetroffen
ſei, das Mitteilungen enthält über die Ankunft des Exkaiſers
Karl in Oedenburg. Alle militäriſchen Behörden dieſer Stadt
hätten den Kaiſer Karl als König von Ungarn anerkannt
und ſich zu ſeiner Verfügung geſtellt. Ein Bataillon habe
Be=
fehl erhalten, den König Karl mittels Sonderzuges uach
Buda=
taillon befinden. Dieſer habe jedoch bei der interalliierten
Kom=
miſſion um die Erlaubnis nachgeſucht, in Oedenburg bleiben zu
dürfen, damit ſeine vollſtändige Sicherheit gewährleiſtet ſei. Die
Frage der Uebertragung des Burgenlandes an Oeſterreich ſoll
werden.
Es liegen verſchiedene Meldungen vor über die noch im
Gange befindliche Schlacht bei Budapeſt. Ein Verſuch
Regierungstruppen blieb erfolglos, doch hat ſich die Lage dieſer lung am Rhein bleiben wird.
Truppen verſchlechert. Der König, der über drei Diviſionen von maßgebender Stelle, daß die Zurückziehung der
verfügt, wird ſtündlich in Budapeſt erwartet.
Oberſchleſien.
Proteſte gegen die Vergewaltigung.
treter aller Bevölkerungsſchichten
Oberſchle=
iens gaben folgende Erklärung ab:
hat uns mit hellſter Entrüſtung und tiefſtem Schmerz erfüllt, gehen Amerikas zuteil werde, radikal verringern kann. Zwei=
Durch den Spruch ſind alle Erwartungen der oberſchleſiſchen Be= fellos werde das Verhalten Amerikas in der Beſetzungsfrage bei
ſaßt die wirtſchaftlichen Notwendichtiten unberückſichtigt. E
bringt nicht den erſehnten Friedeiſ, ſondern eine Verewigung
des Kanpfes. Von der Regierung und Volksvertretung erwar= tionen zu bezahlen.
ſen wir daher, daß ſie mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden
Mit=
teln gegen die Entſcheidung als gegen einen ungeheuerlichen
Rechtsbruch Stellung nehmen. In keinen Falle aber dürfen die
laſſen werden. Der jähe Zuſammenbruch der von deutſchen
Hän=
den aufgebauten Wirtſchaft Oberſchleſiens muß verhütet werden, täriſchen Beſatzungskoſten und die Ausgaben der
gen zu beſchreiten. Die in den Mitteilungen des Wirtſchafts= Sitzung bis kommenden Donnerstag aufgeſchoben. In der
Zwi=
rates enthaltenen Beſtimmungen ſind als Verhandlungsgrund= ſchenzeit ſoll ein Ausſchuß aus militäriſchen Sachverſtändigen
beret gewgelen i, warauis Kerlbangelt daf der Fuich Ddo n Tan.- Joge Air ein Wriſchalselenen, zwiſchen Derſchland ud de Frcfe der Aurcalen und gepiſſt. Uuberfchrelungen ders.
Leipzig, 22. Okt. (Wolff.) Die vereinigten Verbände
kreiſen vorliegen. Danach wurde Karl in Oedenburg vom frü= heimattreuer Oberſchleſier haben heute in dem
hieſi=
heren Abgeordnetenhauspräſidenten Rakovſzky empfangen, gen Rathauſe eine durch Delegierte ganz Deutſchlands beſchickte, die Inanſpruchuahme der Poſt und der Telegraphen. Britiſche
den er ſofort zu ſeinem Miniſterpräſidentem er= Tagung abgehalten, worin einmütig ſolgende, dem Reichstag
„In tiefem Schmerz und in voller Entrüſtung nehmen wir
von der Zerreißung unſeres Heimatlandes Kenntnis. Mit gro=
Die Abendbläner melden aus Oedenburg: General ßer Mehrheit gaben wir Oberſchleſier bei der Abſtimmung trotz Priorität zurückerſtatten.
Hegedues ordnete geſtern vormittag die Einſtellung des geſam= unerhörter Wahlbeeinfluſſung und zügelloſem Terror dem hei=
Weſtungarn und Oeſterreich an. Die in Oedenburg ſtationierten ſichtigte Grenzführung zeigt, daß man nicht das Glück der Be=
Truppen wurden glarmiert, ihnen teilte Hegedues in einer An= völkerung Oberſchleſiens wünſcht und dem vom „Völkerbunde Hälfte zurückgezogen werden.
an den Eid für den König erinnert; auch Oſtenburg hielt eine Erzgebiete Deutſchlands bezweckt. Es iſt eine Schande für
Anſprache. Die Truppen nahmen die Mitteilungen mit Eljen= Europas Kulturwelt, daß man es wagt, eine ſolche Art
rufen auf König Karl auf und kehrten in die Kaſernen zurück, der Entſcheidung hinter verſchloſſenen Türen im Namen des und der Preisprüfungsſtelle der Stadt Köln, die den Ausver=
Oppeln, 22. Okt. (Wolff.) Die Oppelner Zeitung meldet:
der diesmaligen Fahrt Karls eine Verſtändigung mit Horthy Wie wir erfahren, legte der deutſche Bevollmächtigte, des
Ab=
ſtimmungsbezirks Oberſchleſien, Graf Praſchma, unmittelbar
nach der Veröffentlichung der Entſcheidung des Völkerbundes
tenen Miniſterratsſitzung über die im Zuſammenhang Tarnowitz richteten folgendes Telegramm an den Reichs=
Die heute verſammelten Innungsvorſtände als berufene
gegen die Zuteilung der urdeutſchen freien Bergſtadt
im Zuſammenhang mit der Anweſenheit des vormaligen Kaiſers zu einer Proteſtkundgebung, die aber durch den Kreiskontrolleur
Berlin, 22. Okt. (Priv.=Tel.) Die Vereinigten
Ver=
bände heimattreuer Oberſchieſier rufen die Groß=
Die Arbeiterzeitung ſowie die Reichsparteileitung der Groß= Berliner Bevölkerung zur Proteſtlundgebung gegen Genf und
Ausgewieſen!
Eſſen, 22. Okt. (Wolff.) Der Vorſitzende der Vereinigten
ſein Mittrbeiter, Werner Scheffer, wurden wegen Gefährdung
Wien, 22. Ok. (Wolff.) Gegenüber den Ereigniſſen in der franzöſiſchen Beſatzungsarmeen aus Düſſeldorf, Duisburg
Oedenburg herrſcht unter ſämtlichen Parteien der öſter= und Ruhrort ausgewieſen. Gleichzeitig wurde die
Ver=
ſeien, die Sicherheit der Beſatzungstruppen zu gefährden, in den
Die Regierung traf alle Maßnahmen, die ein Uebergreifen der Brückenköpfen Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort verboten. Die
Vereinigten Verbände heinattreuer Oberſchleſier arbeiteten
lediglich für die Betreuung von Flüchtlingen.
Breslau, 22. Okt. (Wolff.) Wie das Polizeipräſidium
ten Hauptmächte überreichten der ungariſchen Regierung mitteilt, wurde die Schleſiſche Tagespoſt auf zwei
Oppeln, 22. Okt. Wollff.) Der Kreiskontrolleur
Habsburgers den Frieden gefährde. Die ungariſche Regierung von Hindenburg erließ, wegen der zurzeit herrſchenden
miniſter Graf Banffy teilte den Vertretern der allierten kale um 9 uhr abends zu ſchließen haben und allen Lokalen der
Verkauf und Ausſchank alkoholartiger Getränke mit Ausnahme
von Bier unterſagt wird. Die Maßnahmen ſollen wieder
auf=
haben.
Die Regierungskriſe.
Die Beſprechungen der Fraktionsführer mit
dem Reichspräſidenten haben noch zu keinem Ergebnis geführt.
(ungariſches Korr=Bureau.) Hier herrſcht Ordnung. Die Die Demokraten wollen ohne Teilnahme der Deutſchen
teiligen, die Deutſche Volkspartei aber blieb bisher bei ihrem
ſchaft verhält ſich ruhig. Die telephoniſche Verbindung mit Weſt= Zentrum will allein mit den Sozialdemokraten keine
Re=
gierung bilden.
Die Berliner Prefſe zum Rücktritt.
T.U. Berlin, 23. Okt. Der Vorwärts betont, die
Sozialdemo=
kratie könne es den bürgerlichen Parteien nicht verwehren, nach rechts zu
verhandeln, ſie müßten aber verlangen, daß ebenſo auch nach kimks ver=
Exkönigs Karl in Weſtungarn erhalten. Er teilte dieſe Nach= handelt werde. Die Germaniaſchreibt: Die Politik Wirth war richtig,
nacht die Führer der politiſchen Parteien zu einer Konferenz zu= immer betont und hervorgehoben, ſie ſei eine Politik auf lange Sicht,
gen zu erwarnen iſt. Daher wäre
deren Ergebnis nicht von heute auf mor
wolle. Das Berl. Tageblatt meint, es laſſe ſich eine Mehrheit für
die Annahme der Notze mit einen Rechtsproteſt finden. Es frage ſich nur,
welche Regierung dieſe Politik durchführen ſolle. Die Deutſche
All=
gemeine Zeitung fordert eim Kabinett der nationalen
Verteidi=
gung. Es müſſe ſich zeigen, daß es Wahnſinn ſei, von Deutſchland das
Unmögliche zu verlangen. Die Rote Fahne ſchreibt im
Zuſammen=
hang mit den Vorgängen im Ungam von Sturmklängen. Die
Frei=
it ſchreibt: 9
— Sturz der Regierung Wirth iſt auf jeden Fall im
gegenwärdigen Augenblick eine ſchwere Gefahr. Die Deutſchnationale
triumphieven. Dieſſer Triumph könne dem deutſchem Volke teuer zu
ſtehen kommen. Die deutſche Arbeiterſchaft müſſe den bürgerlichen
P=
teien feſt entgegentreten, wenn Deutſchland gerettet werden folle
Deutſche Ztg. ſchreibt: Es verlautet, daß der Reichspräſident den
bishevigen Kanzler wieder mit der Bildung des Kabinetts beauftragen
peſt zu begleiten. General Hegedues ſoll ſich bei dem Ba= werde. Heute, wo win vor der Genfer Entſcheidung als dem Schlußſtein
einer Illuſionenbolitik ſtehen, können wir es nur mit Schaudern
ver=
gehmen, daß eine ſolche Politik weiter fortgeſetzt werden ſoll.
Die amerißaniſchen Truppen am Rhein.
Koblenz, 23. Okt. (Wolff.) Zu den Nachrichten über die
von dem ſoeben gebildeten neuen Kabinett Aakovſzi) entſchieden Zurückziehung der amerikauiſchen Truppen am
Rhein erfährt die Koblenzer Zeitung aus zuverläſſiger Quelle:
Die 5. Brigade der 50. Infanterie=Transportkolonne und kleine
Abteilungen von verſchiedenen Waffengattungen befinden ſich in
Marſchbereitſchaft und erwarten jeden Tag weitere
Be=
des Feldmarſchalleutnants Negedy als Parlamentär mit den fehle. Es iſt ziemlich beſtimmt, daß eine kleine Truppenabtei=
Waſhington, 22. Okt. (Wolff.) Aſſociated Preß erfährt
amerikaniſchen Truppen aus Deutſchland, in
ungefär 14 Tagen beginnt. Es wurde hinzugefügt, die
Zurückziehung geſchehe in normaler Weiſe langſam durch
ameri=
kaniſche Transportſchiffe auf regelmäßigen Fahrten. Ob die
vollſtändige Zurückziehung erfolge, ſei noch nicht entſchieden.
* Berlin, 22. Okt. Die in Berlin verſammelten Ver= Man glaube an der betreffenden Stelle, die vollſtändige
Zurück=
ziehung würde wahrſcheinlich den Franzoſen weitere Gründe für
die militäriſche Dienſtpflicht liefern, da Frankreich ſein Heer
„Die von der Botſchafterkonferenz getroffene Entſcheidung nicht angeſichts der Ermutigung, die Deutſchland durch das
Vor=
völkerung enttäuſcht worden. Er ſteht in kraſſem Widerſpruch zu den Verhandlungen der Waſhingtoner Konferenz erörtert
wer=
dem Verſailler Vertrag. Er widerſpricht dem vom oberſchleſi= den. Hardings Haltung gründe ſich darauf, daß es die Pflicht
ſchen Volke durch die Abſtimmung kundgegebenen Willen. Er Deutſchlands ſei, die ſeinlichen Beſatzungstruppen zu
unter=
r halten. Ein ſchweres Hindernis gegenüber den Bemühungen
Deutſchlands ſei es, den Verbündeten die ſchuldigen Repara=
Paris, 22. Okt. (Wolff.) Wie der Temps mitteilt, hat die
Kommiſſion finanzieller und militäriſcher Sachverſtändiger die
in dem abgetretenen Gebiete verbleibenden Volksgenoſſen ver= im Auſtrage des Oberſten Rates am 1. November konkrete
Vor=
ſchläge über die Prüfung und Herabſetzung der mili=
Nuch wir halten es für erforderlik. den Weg der Verhandlun= interalliierten Kommiſſionen in Deutſchland zu machen hat, ihre
ſelben prüfen. Es handelt ſich hier hauptſächlich um die
ver=
langten Wohnungen für Offiziere, Unteroffiziere und ihre
Fa=
milien, für die beanſpruchte Heizung und Beleuchtung, ſowie
und amerikaniſche Delegierte werden in Köln und Koblenz die
Frage prüfen. Andererſeits hat ein weiterer Ausſchuß einen
erſten Bericht über die vorzunehmende Beſprechung der
Be=
ſatzungskoſten bis kommenden Donnerstag zu liefern. Dieſe
Koſten müßte, wie der Temps mitteilt, Deutſchland als abſolute
Waſhington, 23. Okt. (Wolff.) Die amerikaniſchen
Tzuppen am Rhein, die gegenwärtig 13500 Mann ſtark ſind,
ſollen bis Mitte März 1922 allmählich bis auf etwa die
Aus dem beſetzten Gebiet.
Köln, 22. Okt. (Wolff.) Der Oberbürgermeifter hat ſich
auf Grund der Verhandlungen mit den Regierungspräſidenten
kauf deutſcher Waren infolge des Markſturzes
zum Gegenſtand hatten, in folgendem Telegramm an den
Reichswirtſchaftsminiſter gewandt, um auch von den
Reichs=
behörden ſofortige Unterſtützung in ſeinen Beſtrebungen zu
er=
halten. Der Markſturz ſchuf in Köln unhaltbare Zuſtände. Der
Ausverkauf deutſcher Waren iſt kataſtrophal für die deutſchen
Verbraucher; Scharen von Ausländern kaufen die Läden völlig
leer. Die Bevölkerung iſt höchſt beunruhigt, und infolge des
Kartoffelwangels herrſcht ohnehin eine höchſt gereizte Stim=
Tarnowitz, 23, Oft. (Wolff.) Die Junungsvorſtände von mung. Sofortige Gegenmaßnahmen ſind erforderlich; in Frage
kämen Ausfuhrverbote ſowie Paßviſum an der Grenze.
Even=
tuell bitte ich, ſofort einen Kommiſſar herzuſchicken.
Bayern.
München, 22. Okt. (Wolff.) Die Süddeutſche
Müh=
lenvereinigung hat beſchloſſen, mit Rückicht auf die
zur=
zeit herrſchende wilde Preistreiberei im Verkehr mit Brotgetreide
den Einkauf vou Getreide bis auf weiteres
einzu=
ſtellen. Dazu erfahren wir, daß die Forderungen für
baheri=
ſchen Weizen auf der Münchener Samstag=Produktenbörſe
teil=
weiſe auf über 100 Mark für 100 Kilo hinausgingen. Sie
er=
fuhren ſomit ſeit vier Wochen eine Steigerung um mehr als
200 Mark. Nach dem Münchener Produktenbörſenbericht
erreich=
ten die Preiſe für bayeriſche Ware eine Höhe, daß das
nord=
deutſche Getreide trotz der hohen Fracht weſentlich billiger
ge=
kauft werden kann.
München, 22. Okt. (Wolff.) Für die am Donnerstag
ftatt=
findende Beiſetzung des vormaligen Königs
Lud=
wig und ſeiner ihm im Tode vorangegangenen Gemahlin im
Münchener Dom ſind Vorbereitunger in großem Maßſtabe
ge=
troffen worden. Der Arbeitsausſchuß, aus bekannten im
öffent=
lichen Leben ſtehenden Perſönlichkeiten, richtet an die
Bevölke=
rung Baherns in Stadt und Land die Bitte um zahlreiche
Betei=
ligung am Trauerzuge, der ſich von der Ludwigskirche über den
Königsplatz zum Dom bewegen wird.
Zur Beamtenbeſoldung.
Berlin, 22. Okt. (Wolff.) Vom Zeitungsdienſt des
Deut=
ſchen Beamtenbundes wird uns geſchrieben: Im Anſchluß an die
von der Leitung des Deutſchen Beamtenbundes bereits vor
ge=
raumer Zeit wieder aufgenommene Fortführung der
Teuerungs=
aktion ſind in Beſprechung mit dem Reichsfinanzminiſterium
auch jetzt wieder dringliche Vorſtellungen erhoben worden wegen
der unverzüglichen Inangriffnahme der ſogenannten zweiten
Etappe der Teuerungsaktion für die
Beamten=
ſchaft. Sollten die vom Deutſchen Beamtenbunde zu
fordern=
den grundſätzlichen Maßnahmen (namhafte Erhöhung der
Grundgehälter, Beſeitigung der Ortsklafſenſpanmung,
Exiſtenz=
ſicherung für gering beſoldete Gruppen) ſich weiter hinauszögern,
ſo müßte für die Beamtenſchaft, deren Lebensmöglichkeit durch
die außerordentliche Teuerungswelle aufs äußerſte gefährdet
wird, die Anwendung anderweitiger Hilfsmaßnahmen
angefor=
dert werden. Eine endgültige Klärung dieſer Fragen iſt durch
die für die nächſten Tage in Ausſicht genommenen
Verhand=
lungen zu erwarten.
Die Viehablieferungen.
Berlin, 21. Okt. (Wolff.) Die Lieferung von
Rin=
dern und Schafen an Frankreich und Italien in
Ausfüh=
rung des Friedensvertrages wird anfangs Dezember d. J.
auf=
genommen. Die Viehablieferungskommiſſion in Berlin,
Char=
lottenſtraße 18, bringt im Reichsanzeiger, im Preußiſchen
Staats=
anzeiger, im Bayeriſchen und Württembergiſchen
Staatsanzei=
ger, im Oldenburgiſchen Anzeiger und in der Karlsruher
Zei=
tung vorgenannte Lieferungen zur Ausſchreibung.
Nä=
here unterlagen ſind bei der Viehablieferungskommifſton und
bei den in den öffentlichen Bekanntmachungen aufgeführten
Stellen erhältlich.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Oktober.
* Dr. David Vertreter des Reiches in Heſſen. Der
ſozialdemokra=
tiſche Abgeordnete Dr. David, der frühere Reichsminiſter des
Innern, iſt. Blättermeldungen zufolge, zum Vertreter des
Rei=
ches in Darmſtadt ernannt worden. Er übernimmt damit den
Poſten, den bis vor kurzem der jetzige bayeriſche Miniſterpräſident Graf
Lerchenfeld inne hatte.
— Landestheater. Die nächſte Erſtaufführung iſt am Mittwoch, den
26. Oktober, Bernhard Shaws Komödie „Cäſar und Kleopatra”,
die gegenwärtig von Oberregiſſeur Keller einſtudiert wird;
Bühnen=
bilder und Koſtüme ſtammen von T. C. Pilartz. Die Titelrollen ſin
mit Hans Leibelt und Grete Wittels beſetzt, in wichtigen Rollen ſind
beſchäftigt Eliſabeth Horn (Fiatateſta), Dore Steidl (Ptolemäus), Ernſt
Langheinz (Rufio), Franz Schneider (Britannus), Fritz Valk (
Pothi=
nus, Kurt Weſtermann (Theodotus), Nichard Jürgas (Achillas), Walter
Kuliſch (Apollodorus), Hans Baumeiſter (Belzaner) und Joſeph Gielen
(Lucius Septimius). Die Aufführung, die um 7 Uhr beginnt, findet in
der B= und b=Miete, ſowie in der Sondermiete 2 ſtatt. — Heute wird
Shakeſpeares „Richard III.” in der Schauſpielmiete 1, ſowie in der
Sondermiete 11 und den Schütlermieten grün und rot wiederholt. Die
nächſte Wiederholung von Peter Cornelius Barbier von
Bag=
dad” am Dienstag, 25. Oktober, die der 4=Miete, der Sondermiete
und der Schülermiete blau zufällt, wird vorausſichtlich für längere Zeit
die letzte Aufführung dieſer Oper ſein, da Herr af Enehielm demnächſt
ſeinen vertraglichen mehrwöchigen Gaſturlaub in ſeine finnländiſche
Heimat antritt.
Das Darmſtädter Streichquartett veranſtaltet heute in ber
Traube ſeinen 1. Kammermuſikabend mit Werken von Schubert,
Dvö=
räk und Spohr. „Kartenverkauf und Vortragsplan bei Thies (Schutter),
Eliſabethenſtraße 12, und an der Abendkaſſe.
— Darmſtädter Sezeſſion. Es ſei nochmals auf den heute abend in
der Kunſthalle am Rheintor, ſtattfindenden Vortrag, von Hans
Schiebelhuth über die Entrechtung
des Dichters
auf=
merkſam gemacht. Karten zur 3 Mk. an der Abendkaſſe.
* In der Mitteilung Hinterlegung von Wertpapieren in Nr.
muß es richtig „Gerichte” ſtatt Geſetze heißen.
sw. Offenbach a. M., 23. Okt. Der Raubmörder Joſe
Peliora aus Brüx in Böhmen, der im Bieberer Wald den Knecht
Keim ermordet und beraubt hat, verſuchte viermal, dem
Unterſuchungs=
gefängnis zu entrinnen. Die Vorverhandlung iſt nun ſo weit
abge=
ſchloſſen, daß die Hauptverhandlung vor dem Schwurgericht im
Dezem=
ber erfolgen kann. Einem Auslieferungsverlangen, wegen mehrerer
ſchwerer Verbrechen nach Böhmen wurde daher nicht ſtattgegeben. Der
der Mittaterſchaft bezichtigte Knecht Lerch wurde nach Abſchluß der
Nachforſchungen gußer Verfolgung geſetzt und aus der Haft entlaſſen.
— Zipfen, 20. Okt. Die uns zugegangene Meldung über die
Schlä=
gerei in Lengfeld wird uns als ſehr übertrieben bezeichnet. Die
Sache war ſehr harmlos. Vor allem iſt nicht richtig, daß einem
Bur=
ſchen das Auge ausgeſtochen worden wäre.
Nummer 284.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 24. Oktober 1921.
Seite 3.
Eiſenbahnerſtreik in Amerika.
Chikago, 23. Okt. (Wolff.) Das Arbeitsamt iſt auf die
Nach=
richt, daß die Eiſenbahner der International Great Northern=
Eiſen=
bahn von Texas heute in den Streik getreten ſind, zu einer
außer=
ordentlichen Sitzung zuſammengetreten. Dieſer Streik iſt von denfelben
Führer organiſiert worden, die den allgemeinen Ausſtand angeordnet
haben. Obwohl dem Streik der Eiſenbahner bei der erwähnten
Geſell=
ſchaft zahlenmäßig keine Bedeutung zukommt, iſt er darum von
Inter=
eſſe, weil er eine Mißachtung der vom Arbeitsamt geplanten Regelung
darſtellt.
Chikago, 23. Okt. (Wolff.) Die Telegraphenange
ſtellten bei der Eiſenbahn ſtimmten für den Streik. Dieſer
ſoll am 30. Oktober beginnen. Die vereinigten
Magazinarbeiterver=
bände, die mit im amerikaniſchen Arbeiterverbande zuſammengefaßt
ſind und rund 600 000 Mitglieder zählen, lehnten es ab, i.
einen
Sympathieſtreik zugunſten der Eiſenbahner einzutreten. Der Präſi
dent der Magazinarbeiterverbände, die ein Viertel der amerikaniſchen
Eiſenbahnarbeiter umfaſſen, erklärte, daß dieſe die Entſcheidung des
Arbeitsamtes abwarten würden.
Letzte Nachrichten.
Rom, 22. Okt. (Wolff.) Nach einer Meldung des Meſſagero
aus Turin leidet Giolitti an einer Augenkrankheit
die einen chirurgiſchen Eingriff nötig machen wird.
Rom, 22. Okt. (Wolff.) Auf einem Hügel in der Nähe von
Monte Mario im Weichbilde Roms wurden bei Straßenarbeiten
Ueberreſte eines Dorfes aus prähiſtoriſcher
Zeit entdeckt. Es handelt ſich, wie die Funde ergeben, um ein
Dorf aus der erſten Eiſenzeit, vielleicht auch aus der Bronzezeit
Die Funde ſind für die Erforſchung der Zeit der Urbewohner
des römiſchen Gebietes von großer Bedeutung.
Paris, 22. Okt. (Wolff.) Die Kommuniſtiſche
Par=
tei fordert in der Mittagsausgabe der „Internationale”, zu
einer Kundgebung vor der amerikaniſchen
Bot=
ſchaft für morgen nachmittag auf, um gegen die Verurteilung
der Italiener Sacco und Vanzetti in Amerika zu proteſtieren.
Einige Abendblätter behaupten, die geſtern abend vor dem Saal
Wagram geſchleuderte Granate ſei von einer Dame geworfen
worden, die verhaftet wurde. Mit ihr ſind ſechs weitere
Per=
ſonen feſtgenommen worden.
Paris, 22. Okt. (Wolff.) Nach einer Blättermeldung aus
Smyrna teilt das offizielle griechiſche Communique mit, daß in
der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober in Afium Karahiſſar, ein
ſtarker Brand ausgebrochen ſei, durch den zweihundert
Häuſer zerſtört wurden.
London, 22. Okt. (Wolff.) Der Mineningenieur Arnold
Lupton verklagte Hugo Stinnes wegen ſeiner aus der
Vorkriegszeit datierenden Beteiligung an Kohlengruben in
York=
ſhire vor dem auf Grund des Friedensvertrages eingeſetzten
Schiedsgericht.
Soſia, 23. Okt. (Wolff.) Während der Fahrt von Sofia nach
Küſtendil wurde der bulgariſche Miniſter Dimitrow
er=
mordet.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Veberſchrift übernimmt die Rebaktiof
keinerlei Bexantwortung; für ſie bleibt auf Frund des
1 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, ie Ablehnung
nicht begründet werden.
— Die neue Reinigungs= und Kehrichtabfuhrſteuer, die ja zum
Glücke nur für 1920 beſchloſſen wurde, macht der Stadtverwaltung vie
Arbeit, iſt man doch in der Anforderung der Steuer ſo weit gegangen,
auch Hausnummern außerhalb des Weichbildes der Stadt, wie
Ludwigs=
höhe und Einſiedel, heranzuziehen. In manchen Zweifelsfragen wird
der Provinzialausſchuß die endgültige Entſcheidung zu treffen haben.
Die ganz unglückliche Steuermaßnahme legt aber ſchließlich die
Er=
vägung n
daß auch im Gemeiweſen den Bürgern durch eine
Volksabſtin
g das Recht gewährleiſtet werden muß, derartige
Steuermaßnahmen entſprechend zu korrigieren.
— Am 15. Juni 1920 wurde das neue Beſoldungsgeſetz vom 19.
Mai 1920, das für die heſſiſchen Staatsbeamten uſw. mit Wirkung vom
1. April 1920 gültig iſt, veröffentlicht. Heute — nach 1½ Jahren —
wartet aber immer noch ein großer Teil der Beamtenſchaft auf die
Aus=
zahlung der Dienſtbezüge, die ihr nach dieſem Geſetz zuſtehen, da das
Geſamtminiſterium die Ausführungsbeſtimmungen hierzu noch nicht er=
laſſen hat. Wie lange noch glaubt das Geſamtminiſterium die
berech=
tigten Anſprüche der notleidenden Beamten auf Auszahlung der
rück=
ſtandigen Bezüge unerfüllt laſſen zu dürfen? Iſt denn dem
Geſamt=
miniſterium nicht bekannt, daß die Entwertung des Geldes gerade in
der letzten Zeit mit Rieſenſchritten vorwärts ſchreitet? Handelt es ſich
doch um Nachzahlungen in Höhe von durchſchnittlich 3000 Mark, bei
ein=
zelnen Beamten ſogar bis zu 6000 Mark. Was hätte ſich ein Beamter
ür 3000 Mark im Sommer 1920 alles anſchaffen können, und was
be=
kommt er jetzt noch dafür? Iſt die heſſiſche Regierung bereit, den
er=
littenen Zinsverluſt zu tragen und eine der Geldentwertung
entſpre=
chende Entſchädigung zu gewähren? Bei einigem guten Willen — denn
wo ein Wille iſt, da findet ſich auch ſtets ein Weg — wäre es der
Re=
gierung möglich geweſen, die Regelung der hier in Frage kommenden
Beſtimmungen innerhalb eines Zeitraumes von 1½ Jahren vorzu
nehmen. Zum mindeſten aber hätte nach den wiederholten
Vertröſtun=
gen und Verfprechungen erwartet werden dürfen, daß die Nachzahlung
der rückſtändigen Bezüge jetzt im Herbſt erfolgen würde, wo der
Win=
ter vor der Türe ſteht und große Ausgaben erforderlich ſind. Es iſt
Pflicht der Regierung, Anordnung zu treffen, daß den Beamten uſw.
— nachdem jetzt auch die Reviſion des Beſoldungsgeſetzes vom
Land=
tag verabſchiedet worden iſt — nun endlich die Bezüge ausgezahlt
wer=
den, die ihnen auf Grund des Beſoldungsgeſetzes vom 19. Mai 1920
mit Wirkung vom 1. April 1920 an zuſtehen. Die Mitglieder des
Land=
tags, aber wollen dafür ſorgen, daß das am 14. Oktober 1921 vom
Landtag genehmigte Geſetz über die Reviſion des Beſoldungsgeſetzes von
den maßgebenden Stellen auch ſchleunigſt durchgeführt und nicht, wie
im vorliegenden Falle, wieder auf die lange Bank geſchoben wird.
Literariſches.
Siegfrieb Eberhardt Paganinis
Geigenhal=
tung, die Entdeckung des Geſetzes virtuoſer Sicherheit. Berlin, Adolph
Fürſtner. 1921. Allgemeinverſtändliche muſilpadagogiſche Broſchüren
ſchießen gegenwärtig wie die Pilze aus der Erde. Ueberall wird eine
neue Entdeckung oder Erfindung als der geſuchte Stein des Weiſen
an=
geprieſen und nun ſoll jede andere techniſche Schwierigkeit völlig behob
ſein. Daß vielfach die Haltung der Geige von Pädagogen vernachläſſige
wird, und daß eine gute Haltung ziriſchen Schlüſſelbein, Kinn und
Schul=
ter der linken Handtechnik die größten Dienſte erweiſt, da der Spieler
vie
zu ſehr die Linbe auch als Stütze benützt, iſt ſicher. Darum hatz
vor=
liegendes Schriftchen durchaus ſeinen Wert, indem es dieſen
vernachläſſig=
ten Punkt gebührend hervorhebt und Vorſchläge für eine beſſere
Geigen=
haltung macht, die es wert ſind, daß ſie ernſthaft erwogen werden.
Vio=
linlehrern, die es ernſt meinen mit der Technik und Förderung ihrer
Schüler, ſeien darum auf dieſe neus Anregung hingewieſen, um ſie zu
prüfen, nicht aber ſie ohne genaue Kritik in jedem einzelnen Fall zu
ver=
lvenden.
F.N.
* Senff=Georgi, Dasluſtige Vortragsbuch. 400
Sei=
ten. Preis vornehm geb. 19,50 Mk. (einſchl. aller Zuſchläge). Max Heſſes
Verlag, Berlin W 15. Fröhlichkeit und Frohſinn kann in dieſer
ſchwe=
ren Zeit jeder gebrauchen. Hier iſt ein Buch, das uns immer und immer
wieder einen erfriſchenden Trunk aus der klavem Quelle deutſchen Humors
tun läßt. In dem über 400 Seiten ſtarben Buch gibt der bekannte
Vor=
vagskünſtler das Beſte, das deutſcher Humor in Poeſie und Proſa von
den älteſtem Zeiten bis zur füngſten Gegenwart geſchaffen und womit er
hunderttauſende vom ſtillem Lächeln zum zwerchfellerſchütternden Lachen
=bracht hat. Wer ſich einige Stunden heiteren Genuſſes verſchaffen oder
wer in Geſellſchaft etwas vortvagen will, der greife nach dieſer tauſen
fach erprobten Fundgrube deutſchen Humors und deurſcher Fröhlichheit.
Spiel, Sport und Turnen.
Hg. Turngemeinde Darmſtadt 1846,
Fußball=
abteilung. Herbſtſtimmung! 22 friſche, elaſtiſche Geſtalten betreten
den Platz und lenken die Blicke auf ſich. Der Gegner der Turngemeinde
Darmſtadt 1846, F.=K. Chattia=Wolfskehlen, eine ſympathiſche Mann
ſchaft, legt gleich mächtig los, doch die Verteidigung iſt auf der Hut.
Langſam kommen die Turner auf und ſtatten dem feindlichen Tor
man=
chen gefährlichen Beſuch ab, bis zur Halbzeit mit 2:0 führend. Die
Pauſe wird von einigen Turnern gut ausgefüllt, die trotz der
ungün=
ſtigen Witterung ganz hervorragende Leiſtungen am Reck vollbringen.
In der zweiten Hälfte findet ſich die Turnermannſchaft beſſer
zuſam=
men, wenn ſie auch nicht ganz das zeigt, was man von ihr gewöhnt
ſt. Zwar kann Wolfskehlen vereinzelt infolge einiger Durchbrüche dem
Turnertor einige Beſuche abſtatten, doch iſt eine merkliche
Ueberlegen=
heit der Hieſigen nicht zu verkennen, die ſich zuſehends ſteigert und auch
durch drei weitere Tore, darunter ein ſchöner Fernſchuß des rechten
Läufers, zum Ausdruck kommt. Mit dem Schlußpfiff des ſehr
gerech=
ten Schiedsrichters trennen ſich zwei faire Mannſchaften, die
Turner=
mannſchaft als die glücklichere — mit dem 5:0=Sieg hat ſie ſich zwei
wertvolle Punkte geſichert.
Freie Turngemeinde Darmſtadt (Fußballabteilung),
1. Mannſchaft gegen 1. Mannſchaft des Fußballdereins Mörfelden 4:5
(3:0), Eckenverhältnis 4:2 für Darmſtadt. Gleich zu Beginn des Spiels
macht ſich eine leichte Ueberlegenbeit Darmſtadts bemerkbar durch
beſſe=
m
res Zuſammenſpiel als ſein Gegner, was ſich auch in dem
Torverhält=
nis 3:0 zahlenmäßig ausdrückt. Mörfelden enttäuſchte; man hatte
Beſſeres von ihm erwartet. Nach Halbzeit ſpielt Mörfelden mit dem
Wind als Bundesgenoſſen im Rücken, hat ſich auch beſſer
zuſammen=
gefunden und wird nun für das Darmſtädter Tor gefährlicher. Doch
Darmſtadts Verteidiger und Torwächter ſind auf der Hut und klären
die heikelſten Situationen. Nach ſchöner Kombination kann
Darm=
ſtadt ſogar noch das 4. Tor für ſich buchen. Mörfelden kann dieſem
Er=
folge in der letzten Viertelſtunde noch 2 Tore durch Elfmeter (gegeben
wegen Hand) gegenüberſtellen, ſo daß bei Schlußpfiff das Reſultat 4:2
ſteht.
1. Jugendmannſchaft gegen die gleiche der Freien
Turn=
gemeinde Wixhauſen 4:1 gewonnen.
Radſport.
— Der Veloziped=Klub Darmſtadt E. V. reihte ſeinen
vielen Erfolgen auf ſaalſportlichem Gebiete am Samstag, den 22.
Okto=
ber, in Frankfurt a. M. einen weiteren außerordentlichen Erfolg an.
Es gelang der Ger=Kunſtreigenmannſchaft, die Meiſterſchaft im 6er=
Kunſtreigen unter ſchärfſter Konkurrenz gegen den vorjährigen
Gau=
neiſter, R.=V. Zeilsheim, zu erringen. Nunmehr muß der einheimiſche
Gaumeiſter in der Kreismeiſterſchaft gegen Nurnberg, Schwenningen
uſw. antreten. Dieſe Kreismeiſterſchaft findet auch im nächſten Jahre
wieder in Darmſtadt ſtatt, und zwar am 16. Januar 1922 im Saalbau.
Man darf heute ſchon auf die ſich an dieſem Tage abſpielenden Kämpfe
geſpannt ſein.
Herbſtwaldlaufen am 6. November.
— Im dergangenen Sommer iſt der Leichtathletikſport in
Darm=
ſtadt raſch angewachſen und es ſind bisher unberührte Kreiſe für dieſen
Sport gewonnen worden. Um dieſe Vorwärtsbewegung zu fördern,
dienen die öffentlichen Wettkämpfe, die in beſter Form den Sinn des
Sports zeigen ſollen. Seit Wochen hat ſich die Leichtathletik
zurück=
gezogen, um in ſtiller Hallenarbeit und in der Waldeinſamkeit neue
Zinſen zu dem Kraftkapital zu ſchlagen. Je höher das Plus, um ſo
größer die Leiſtungen im nächſten Jahre. Aus dieſem Grunde ſind die
öffentlichen Waldläufe in Form von Wettkämpfen nur zur Einleitung
der Winterſaiſon und Abſchluß derſelben üblich. Jede größere
Sport=
ſtadt hat ihre großen Herbſt= und Frühjahrswaldläufe. Die Berliner
bringen alljährlich im Grunewald Tauſende auf die Beine. Der
Wett=
kampfgedanke tritt bei den meiſten in den Hintergrund. Die
Teil=
nehmer haben den Genuß an der luſtbetonten Uebung. Auch wir in
Darmſtadt vvollen die Herbſt= und Frühjahrswaldläufe zur ſteten
Ein=
richtung machen, um mit Wucht und Schlagartigkeit den Fernſtehenden
und Unberührten unſere Vorwärtsbewegung zu zeigen. Die Darm
ſtädter Veranſtaltung wird ſich zunächſt in beſcheidenem Rahmen
be=
wegen, aber es ſcheint uns, daß die Jugend, bei der richtigen
Aufklä=
rung durch Schule und Verein, in großen Maſſen teilnehmen wird.
Dies iſt unſere erſte Pflicht: die Jugendlichen auf all dieſen Gebieten
zu unterweiſen und zu lehren. Sie wartet darauf!
Schluß des redaktionellen Teils.
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Orpheum: Vorſtellung um 7¾ Uhr.
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Darmſtädter Sezeſſion, Kunſthalle am Rheintor,
8 Uhr: Vovtrag von Hans Schiebelhuth.
Städt. Saalbau, abends 8 Uhr, ſpricht Auguſte Kirchhoff=Bremen
über „Mütterlichkeit und Weltfriede‟
Städt. Berufsamt, in der Aula des Realgymnaſiums, abends ½8
Uhr: Berufskundlicher Vortrag (Bäcker, Metzger, Koch, Kellner).
Internationgler Frauen=Friedensbund Zürich
(Ortsgruppe Darmſtadt): Vortrag von Hanns Fopp, abends 8 Uhr, in
der Aula der Gewerbeſchule.
Vevantwortlich für den redaktionellen Teil: Max Streeſe;
für den Anzeigenteil: Paul Lange. — Druck und Verlag: L.
Wittichſche Hofbuchdruckerei. — Sämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Zunimer hat 4 Seiten.
Familiennachrichten
Die Geburt ihres lieben
Töchter-
chens Katharina zeigen
hoch-
ertreut an
Medizinalrat Dietz
u. Frau Therese, geb. Gießen
Alzey, 23. Oktober 1921.
A 3
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es
ge=
fallen, meine liebe Frau, unſere gute
unvergeßliche Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter, Schweſter,
Schwä=
gerin und Tante
Frau Katharine Frey
geb. Berch
Samstag, den 22. Oktober, abends
8½ Uhr, nach langem, ſchwerem, mit
großer Geduld ertragenem Leiden
im 66. Lebensjahre zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen
in deren Namen:
Georg Frey III.,
Gemeinderechner.
Wishaufen, Nauheim bei Groß=
Gerau, Chemnitz, 23. Oktober 1921.
Die Beerdigung findet Dienstag, den
25. Okt., nachm 4. , Uhr, in Wixhauſen
vom Sterbehauſe (Obergaſſe
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Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 24. Oktober 1921.
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Anfang 7 Uhr.
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Waſſer=Hausanſchlüſſen.
Um Straßen und Fußſteigaufbrüche und
die beſonders bei Froſt= und Regenwetter
da=
mit verbundenen Unzuträglichkeiten,
Beläſti=
gungen und Gefahren, für das Publikum im
Winter zu vermeiden, fordere ich alle
Haus=
beſitzer, die Kanal= oder Waſſerleitungs=
An=
ſchlüſſe herzuſtellen beabſichtigen, hiermit auf
baldigſt und längſtens bis zum 10,
kommen=
den Mouats bezügliche Anträge bei den
be=
treffenden Verwaltungen zu ſtellen, damit
dieſe Anſchlüſſe vor eintretendem Froſt
aus=
geführt werden können.
Bei Froſtwetter dürfen keinerkei
derarti=
gen Arbeiten in Angriff genommen werden
ſofern nicht genügend Gründe die alsbaldige
Herſtellung erfordern.
(st11712
Darmſtadt, den 21. Oktober 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
Bauarbeiten.
Das Anbringen neuer Zinkhängekandeln
am Realgymnaſium ſowie die hierzn erforder
liche Gerüſtſtellung ſoll vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem unter
zeichneten Amte, Grafenſtraße Nr. 30,
Zim=
mer Nr. 9. offen,
Angebote ſind bis Mittwoch, den 2.
No=
pember 1921, vorm. 10 Uhr, einzureichen.
Darmſtadt, den 22. Oktober 1921
Städt. Hochbauamt. (st11748
On unſer Handelsregiſter, Abteilung A, wur=
O den bei den nachfolgenden Firmen die
da=
bei vermerkten Einträge vollzogen: (1171c
Am 14. Oktober 1921:
He ſiſche Vacuum=Reiniger=Geſellſchaft
Jbel & Co.
in Darmſtadt:
Die offene Handelsgeſellſchaft iſt
aufge=
ſöſt; die Firma iſt erloſchen
Am 18. Oktober 1921
Georg Valentin Heß in Darmſtadt:
Geſchäfr ſamt Firma iſt auf Berta Schmid
ter in Darmſtadt übergegangen.
der Uebergang der in dem Betriebe des
Geſchäfts begründeten Verbindlichreiten und
Forderungen iſt bei dem Erwerbe des
Ge=
ſchäfts durch Berta Schmidter ausgeſchloſſen.
Darmſtadt, den 19 Oktober 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
In unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde
O heute bei der Firma;
(11709
Ludwig Alter Aktiengefellſchaft
in Darmſtadt eingetragen:
Adolf Tuch, Architekt in Darmſtadt, iſt
zum Prokur ſten beſtellt.
Darmſtadt, den 18. Oktober 1921
Heſſiſches Amtsgericht Darmſta dt I.
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Konſularbezirk wohnhaften polniſchen Staats
angehörigen, daß gemäß Verfügung des Finanz
miniſters v. 20. Juli ds. Js, die Beſitzer
öſter=
reichiſcher oder ungariſcher
Staatsſchuld=
ſcheine aus der Vorkriegszeit ſolche bis
ſpäteſtens 1. November ds Js. beim
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