Oberſchleſien.
Die Dokumente über Oberſchleſien.
Die Note und ihre Drohung.
Berlin, 20. Okt. (Wolff.) Die
Botſchafterkonfe=
renz übermittelte heute nachmittag dem deutſchen
Bot=
ſchafter in Paris nachſtehende Note über die
oberſchle=
ſiſche Entſcheidung:
Herr Botſchafter! Ich habe die Ehre, Ihnen anbei den Text
der Entſcheidung zu übermitteln, die die Botſchafterkonferenz am
20. Oktober d. J. namens und mit ausdrücklicher Vollmacht der
Regierungen des britiſchen Reiches, Frankreichs, Italiens und
Japans getroffen hat, die mit den Vereinigten Staaten von
Amerika als alliierte und aſſoziierte Hauptmächte den
Friedens=
vertrag von Verſailles unterzeichnet haben. Die genannten
Mächte haben gemäß dem Friedensvertrag eine Löſung geſucht,
die dem Wunſche der Bevölkerung, wie er in der gemeindeweiſen
Abſtimmung (!!) zum Ausdruck gekommen iſt, entſpricht und die
geographiſche und wirtſchaftliche Lage der Ortſchaften
berückſich=
tigt. Sie haben ſich deshalb nach Einholung des Gutachtens
des Völkerbundsrates veranlaßt geſehen, den Induſtriebezirk
Oberſchleſien zu teilen. In Anbetracht der Tatſache, daß die
ver=
ſchiedenen Volksteile zerſtreut liegen, andererſeits aber ſtark
untereinander vermengt ſind, mußte jede Teilung dieſes Gebietes
dazu führen, daß auf beiden Seiten der Grenzlinie ziemlich
be=
trächtliche Minderheiten verblieben und daß wichtige
Intereſſen=
gebiete auseinandergeriſſen wurden. In Berückſichtigung dieſer
Umſtände enthält die getroffene Entſcheidung Maßnahmen, um
im Intereſſe der Allgemeinheit die Fortdauer des
Wirtſchafts=
lebens ebenſo wie den Schutz der Minderheiten in Oberſchleſien
zu gewährleiſten. Die deutſche Regierung muß ſich auch wohl
deſſen bewußt werden, daß die alliierten Mächte ihre
Entſchei=
dung als ein einheitliches Ganzes betrachten und daß ſie feſt
entſchloſſen ſind, ſeinen verſchiedenen Teilen Geltung
zu verſchaffen. In dem Falle, daß die beteiligten
Regie=
rungen oder eine von ihnen ſich aus irgendeinem Grunde
wei=
gern ſollte, die Entſcheidung insgeſamt oder zu einem Teile
an=
zunehmen, oder durch ihre Haltung zu erkennen geben würde,
daß ſie der loyalen Durchführung der Entſcheidung Hinderniſſe
in den Weg zu legen ſich beſtrebt, behalten ſich die alliierten
Mächte in der Erwägung, daß es im Intereſſe des allgemeinen
Friedens notwendig iſt, die vorgeſehene Regelung ſo ſchnell wie
möglich durchzuführen, ſolche Maßnahmen vor, die ſie für
geeignet hält, um die völlige Durchführung ihrer
Entſchei=
dung ſicherzuſtellen.
Genehmigen Sie uſw.
(gez.) Briand.
Es folgt dann ein aus 15 Seiten beſtehendes Dokument,
ſvelches das wirtſchaftliche Regime beſtimmt, über das ſchon
Näheres mitgeteilt worden iſt. Unterzeichnet iſt das Dokument
von Hardinge, Jules Cambon, Benin Longare und Iſhif.
Der Schutz der Minderheiten.
Paris, 20. Okt. (Wolff.) Aus den Veröffentlichungen
über Oberſchſeſien iſt weiter der Abſatz über den Schutz der
Minderheiten hervorzuheben. Danach erhält jede im
Augenblick der endgültigen Teilung des Abſtimmungsgebietes
in den Polen zufallenden Teilen anſäſſige Perſon, die für die
deutſche Staatsangehörigkeit optiert und während zwölf
Mo=
naten, die auf den Tag der Ausübung des Optionsrechts folgen,
keinen Gebrauch von dem Rechte macht, ihren Wohnſitz nach
Deutſchland zu verlegen, das Recht, ihren Wohnſitz in Polen
während einer Zeitdauer von fünfzehn Jahren beizubehalten.
Jede Perſon polniſcher Abſtammung, die über achtzehn
Jahre alt iſt und in dem Augenblick der endgültigen
Gebiets=
teilung in einem Deutſchland zugewieſenen Teile anſäſſig
iſt, erhält das Recht, innerhalb zweier Jahre für die polniſche
Staatsangehörigkeit zu optieren. Alle an dem gleichen Tage in
einem endgültig Deutſchland zugeteilten Teile Oberſchleſiens
anſäſſigen Polen ſind berechtigt, dort ihren Wohnſitz während
einer Periode von fünfzehn Jahren beizubehalten. Dieſe
Be=
ſtimmung findet Anwendung ſowohl auf die Polen, die deutſche
Staatsangehörige waren und für Polen optierten, wie auch die
polniſchen Staatsangehörigen, die keine deutſchen
Staatsange=
hörigen waren.
Alle anderen Fragen, die ſich auf die Nationalität der in
Oberſchleſien anſäſſigen Perſonen und auf den Schutz der
Min=
derheiten im Abſtimmungsgebiet beziehen, ſind entſprechend dem
Verſailler Vertrag und der Völkerbundsſatzung
zut regeln. Die im dieſem Sinne getroffenen Maßnahmen
wer=
den für Deutſchland und Polen internationale Verpflichtungen
darſtellen und in gleicher Weiſe wie die Beſtimmungen des am
28. Juni 1919 zwiſchen den alliierten Staaten und Polen
abge=
ſchloſſenen Vertrages unter die Bürgſchaft des Völkerbundes
geſtellt werden.
Blätterſtimmen zu der oberſchleſiſchen Note.
* Infolge des Kampfes im Berliner Zeitungsgewerbe ſind
uch am Donnerstag nur die Deutſche Zeitung und die
ſozia=
ſtiſchen Blätter erſchienen. Die Deutſche Zeitung fordert
itſchloſſene Ablehnung des offenbaren Fehlſpruches über
Pberſchleſien. Sowohl die Entſcheidung des Oberſten Rates
ber die Grenzfeſtſetzung, wie auch die ſogenannte Empfehlung
es Völkerbundsrates, in Oberſchleſien einen wirtſchaftlichen
albſtaat zu ſchaffen, ſei als rechtswidrig und dem Vertrag von
Verſailles nicht entſprechend zurückzuweiſen.
Der Vorwärts ſtellt feſt, daß die Grenzfeſtſetzung
ioch ungünſtiger ausgefallen iſt, als bisher in Deutſchland
ingenommen wurde. Die Statiſtik der Gazete Poranna dürfte
ſugefähr richtig ſein, derzufolge 100 Prozent der Zinkproduktion,
5 Prozent der Kohlen, 70 Prozent des Stahls und 65 Prozent
des Eiſens auf die polniſche Seite zu liegen kommt. Auch der
Vorwärts erklärt dieſe Entſcheidung als im Widerſpruch zu dem
Verſailler Vertrag ſtehend und ſagt, der von der Entente
ge=
vählte Weg, der ſowohl für Deutſchland wie für Polen einen
wang ſchaffe, ſich über die wirtſchaftlichen Fragen zu
verſtän=
digen, werde offenſichtlich von dem Beſtreben beſtimmt, der
ge=
ällten Entſcheidung ihren vertragswidrigen Charakter zu
neh=
ſen. Er werde aber in Wirklichkeit nur verſchleiert, denn das,
as von den wirtſchaftlichen Beſtimmungen zu bindendem Recht
klärt werde, greife weit über den Verſgiller Vertrag hinaus.
Der Demokratiſche Zeitungsdienſt warnt in
inem Artikel vor überſtürzten Beſchlüſſen der Regierung und
r Parteien und vor jeder Nervoſität in einem Augenblick, wo
ich die Tragweite der Genfer Entſcheidung noch nicht überſehen
laſſe. Die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland
und Polen ſeien ſo verwickelt und die Einrichtung eines
gemein=
ſchaftlichen oberſchleſiſchen Wirtſchaftsgebietes verlange ſo
ge=
naue und eingehende Vorprüfung aller wirtſchaftlichen und
politiſchen Folgen, daß auf keinen Fall vorſchnelle
Entſcheidun=
gen getroffen werden würden. Die demokratiſche
Reichs=
tagsfraktion habe deshalb auch beſchloſſen, ihren
ſtän=
digen Wirtſchaftsausſchuß ſofort mit der Erörterung der
wirt=
ſchaftlichen Seite des ganzen Problems zu beauftragen, damit
die Meinungen hierüber ſchnell geklärt werden können. Die
demokratiſche Fraktion ſei ſich darüber einig und habe
gegen=
über anderslautenden Zeitungsnachrichten nie einen anderen
Standpunkt vertreten, als den, daß die oberſchleſiſche
Entſcheidung nicht das Verſchulden Wirths und
ſeines Kabinetts, ſondern das der rachſüchtigen
En=
tentepolitik ſei. Sie gehe deshalb auch nicht auf den Sturz
Wirths und ſeines Kabinetts aus, womit freilich nicht geſagt
ſein ſolle, daß ſie einen Rücktritt des leitenden Staatsmannes
direkt zu verhindern beſtrebt wäre.
Die Frankfurter Zeitung ſchreibt: Die
Grenz=
ziehung übertrifft noch die Befürchtungen, die
nach den erſten Meldungen aus Genf entſtanden waren, denn
danach fallen nicht nur die Kreiſe Pleß und Rybnik, Kattowitz
und Königshütte, ſondern auch anſehnliche Teile der Kreiſe
Rati=
bor, Hindenburg, Beuthen und der größte Teil der Kreiſe
Lubli=
nitz und Tarnowitz an Polen. Die Grenzlinie beginnt im Süden
des Kreiſes Ratibor da, wo die Oder in den Kreis tritt,
offen=
bar um Polen den Zutritt zur Oder zu ſichern, ſchlägt ein
an=
ſehnliches Stück der Oſthälfte des Kreiſes zu Polen, wofür die
Nordweſtecke des Kreiſes Rybnik zu der aber keine größeren Orte
und vor allem nicht die überwiegend deutſche Stadt Rybnik
ge=
hören, Deutſchland zugeteilt wird. Dann geht die Grenze durch
die Südecke des Kreiſes Toſt=Gleiwitz, ſchneidet den ſüdlichen
und öſtlichen Teil des Kreiſes Hindenburg (ohne die Orte
Hin=
denburg und Zaborze) für Polen ab, teilt dieſem weiter den
Süd= und Oſtteil des Kreiſes Beuthen (ohne die Stadt Beuthen),
den weitaus größten Teil des Kreiſes Tarnowitz nebſt einer
Oſt=
ecke von Toſt ſowie auch den Haupteil des Kreiſes Lublinitz zu.
Dabei iſt die Linie hier künftig ſo gezogen, daß auch die rein
deutſchen Städte Tarnowitz und Lublinitz polmiſch werden.
Ver=
nunft und Gerechtigkeit haben bei dieſer Gebietsteilung nicht
mit=
gewirkt. Man hat anſcheinend rein mechaniſch 40 Prozent von
Gebiet und Bevölkerung an Polen geben wollen, iſt dabei aber
zu einer förmlichen Zerſtückelung innerlich zuſammengehörender
Teile und zu der erften =Vergeſvaltigung der Bevölkerungs=
Mehrheit gekommen. Weiter ſchreibt das Blatt: Mit dem
Ver=
luſt der beiden Kreiſe Rybnik und Pleß hätte ſich Deutſchland
ſchließlich abgefunden; aber die Teilung des Induſtriebezirks,
die Auslieferung ausgeſprochener deutſcher Mehrheitskreiſe, die
überall erkennbar hervortretende Bevorzugung der polniſchen
Intereſſen ſind Unerträglichkeiten, mit denen man ſich in
Deutſch=
land nie wird abfinden können, mögen auch noch ſo viele wirt,
ſchaftliche Ausgleichsmodalitäten geſchafſen werden. Die vom
Oberſten Rat dekretierte Grenzlinie iſt noch ſchlechter als
die Sforza=Linie, die von der engliſchen Regierung abgewieſen
worden war. Sie wird ſich ſehr bald als unhaltbar
er=
weiſen.
Kriſtiania, 20. Okt. (Wolff.) Das Zentralorgan der
norwegiſchen Agrarpartei „Nationen” ſagt in ſeinem Leitartikel
über den Beſchluß des Völkerbundes betreffs
Ober=
ſchleſien, die nahe Zukunſt werde den Umfang des
un=
glücks zeigen, das die Folge des ſogenannten unparteiiſchem
Schiedsſpruchs für ganz Europa ſein müſſe. Stillſchweigende
Vorausſetzung bei der Annahme des Londoner Ultimatums war,
daß Deutſchland Oberſchleſien behalte, da ſonſt von vornherein
die Erfüllung der unerbittlichen Forderungen unmöglich wäre.
Der Völkerbundsrat nahm nicht nur keinerlei Rückſicht auf die
deutſchen Argumente, ſonderm er verwarf auch Lloyd Georges
von Italien und Japan unterſtützten Standpunkt. Die
Weg=
nahme des größten und reichſten Teiles des Induſtriegebietes
bedeute die Zerſtückelung des lebendigen Organismus. Keiner
beurteilte dies bisher richtiger als Lloyd George, aber die drei
europäiſchen Großmächte müßten in voller Eintracht in
Waſhing=
ton auftreten. Deshalb werde der frühere engliſch=
italie=
niſche Standpunkt einer neuen Gerechtigkeit
geopfert.
Verhandlungen mit Polen?
Der Wunſch der Botſchafterkonferenz.
A* Ein Kenner des heutigen Polens und beſonders der
politiſchen Verhältniſſe Warſchaus ſchreibt uns: Die Pariſer
Botſchafterkonferenz hat den Wunſch, um nicht zu ſagen Befehl,
ausgeſprochen, daß Deutſchland und Polen nach
Be=
kanntgabe der Oberſchleſien=Entſcheidung alsbald
Verein=
barungen treffen ſollen, die „im Geiſte der Genfer Beſchlüſſe
gehalten ſeien‟. Die Verhandlungen ſollen unabhängig von der
Ernennung einer gemiſchten Ueberwachungskommiſſion möglichſt
ſofort beginnen. Angeſichts dieſes Wunſches der Alliierten iſt wurden. Unter der deutſchen Beamtenſchaft macht ſich
wohl die Frage erlaubt: Welche Stimmung, welche Neigung,
welche Möglichkeiten beſtehen in Berlin und Warſchau für
ſol=
ungünſtigſte. Das polniſche Kabinett hat ſich zwar in den
letz=
ten Tagen und Wochen anerkennenswerter Weiſe zurückgehal= nung tritt unter den Qualitätsarbeitern zutage.
ten. Ebenſo vermied man im Seim jede voreilige Beſprechung.
Aber die polniſche Preſſe hat um ſo lauter getobt. Sie richtet
unausgeſetzt die ſchärfſten Angriffe gegen den noch nicht
ver=
öffentlichten Genfer Spruch. Kurfer Poranny und
Rzeezpospo=
lita bezeichneten es als himmelſchreiendes Unrecht, daß ein
gro=
ßer Teil des durch die Korfanty=Linie umfaßten Gebietes
Deutſchland verbleibe. Beſonders heftig wird jede internatio= wurden acht Geiſtliche im Kreiſe Rybnik in den letzten
nale Kontrolle bekämpft. Wird man bei ſolcher Stimmung in Tagen von Polen aufgeſucht, die ihnen nahelegten, ſich innerhalb
Warſchau zu direkten Verhandlungen mit Berlin geneigt ſein? 24 Stunden aus dem Staube zu machen, da im polniſchen
noch die daran ſich ſchließende Haltung der Entente als ein
ſo ſchnell erholt, um beſchleunigte Verhandlungen mit Polen
anbahnen zu können. Verſtimmend haben auch gewiſſe Einzel= natürlich nichts, denn ſie würden zugunſten der Polen
entſchie=
heiten gewirkt, ſo die Tatſache, daß bereits am 18. Oktober in
Kattowitz zwei Abgeſandte der Warſchauer Regierung
einge=
troffen ſind, um in den von Deutſchland abzutremenden
Ge=
bieten eine polniſche Staatspolizei zu organiſieren. Das war
überſtürzt, unklug und aufreizend. Bei ſolcher Eilfertigkeit und
Erobererpoſe wird es ſchwer halten, in friedliche Verhandlungen, mens voll und ganz vollendet und die zu erteilende Antwort
mit den Polen einzutreten. Man muß ſich die Eigentümlichkeit
des polniſchen Weſens vor Augen halten, wenn man die gegen= einverſtanden mit den allgemeinen Grundſätzen des Abkommens,
wärtigen Geſchehniſſe richtig einſchätzen und den kommenden
politiſchen Ereigniſſen eine zutreffende Prognoſe ſtellen will
Ebenſowvenig wie es jemals einen geſicherten polniſchen Staat
geben wird, iſt anzunehmen, daß je eine polniſche Regierung,
geſtützt auf eine geſchloſſene Volksvertretung, eine ausſichtsreiche
Verſtändigung mit einem Nachbarſtaat, zumal mit dem in ſeinem
Beſtande und ſeiner Ehre aufs tiefſte verletzten Deutſchen Reiche,
zuſtande brächte. In Polen wird ſtets und immer „alles
fließen”, werden wohl kaum einmal klar wahrnehmbare Etappen
in der Entwicklung zu verzeichnen ſein. Dies iſt allzeit Polens
Unglück geweſen. Dies bleibt auch heute Polens Unglück und
zugleich eine Gefahr für die Ruhe in ganz Europa.
Ferner: Der Pole der Gegenwart krankt an einer ſchier
krank=
haften Empfindlichkeit, und dieſe macht eine Selbſterkenntnis
unmöglich. Er leugnet die im eigenen Innern ſitzenden
Krank=
heitskeime rundweg ab und ſucht in heißem Bemühen die
Krank=
heitserreger außerhalb ſeiner ſelbſt. Der Pole wird es einfach
nicht glauben, wenn man ihm ſagt, daß ſein Land trotz des
neuerlichen (belangloſen) Steigens der polniſchen Mark
bankrott iſt, daß es zugrunde geht durch den überſpannten
Militarismus eines 600 000=Mann=Heeres, durch einen
wahn=
witzig ausgedehnten Beamtenkörper, durch die Unluſt zur
in=
tenſiven Arbeit und durch die allgemeine Korruption. Genau
wie der Ruſſe, Polens ſlawiſcher Bruder, das Vielfache der
Ackerfläche anderer Nationen braucht, um ſich zu ernähren,
ge=
nau wie er im Ural und an der Lena aus ſeinem Golderzen
kaum die Hälfte herauszog, die andere Hälfte achtlos beiſeite
warf, gerau ſo, wie er die Leiſtung ſeiner Beamten durch deren
Menge zu erſetzen trachtet und die Induſtrie durch ſchlechte
Be=
handlung der Maſchinen verkümmern ließ, kennt auch der Pole
nur ein extenſives Arbeiten, gleichviel, ob es ſich um die
Volks=
oder Staatswirtſchaft handelt. Die ſchönen Lokomotiven, um
nur ein Beiſpiel zu nennen, die Korfanty während des letzten
Aufſtandes aus deutſchen Gleiſen zuſammengeſtohlen hatte, ſind
ſchon nach 14 Tagen in den polniſchen Schuppen verroſtet. Man
kann nicht mit ihnen umgehen. Techniſche Untüchtigkeit, völlige
Unerfahrenheit in der Selbſtregierung, Selbſtſucht und Ränke,
alles ſpielt in Polen ſeine Rolle. Es macht wenig Unterſchied,
ob du kaufſt, vertauſchſt, gibſt, immer mußt du der gleichen
er=
müdenden, ins Endloſe verlängerten Diskuſſionen und
Hin=
haltens gewärtig ſein. Es iſt wie im Orient. Und mit dieſen
Leuten zuſammen ſoll Deutſchland das ihm geraubte Land und
Gut verwalten? Man wird in Warſchau, Paris und London
allerlei gewaltige Enttäuſchungen erleben.
Die Regierungskriſis.
Berlin, 20. Okt. (Wolff.) Die
ſozialdemokra=
tiſche Reichstagsfraktion iſt heute nachmittag zu einer
Sitzung zuſammengetreten. In der Ausſprache ergab ſich als
einmütige Auffaſſung, daß die Entſcheidung über Oberſchleſien
keinen Anlaß gibt, eine Regierungskriſe zu eröffnen, und
daß für eine ſolche kein Augenblick ungünſtiger gewählt werden
konnte als der gegenwärtige. Die Fraktion lehnt es ebenſo ab,
die Frage des Verbleibens oder des Sturzes der gegenwärtigen
Regierung in dieſem Augenblick von der Löſung der
komplizier=
ten Steuerfrage abhängig zu machen, was langwierige ſachliche
Beratungen erfordert. Sie iſt daher einmütig der Ueberzeugung,
daß die Reichsregierung ihr Verbleiben von nichts anderen
abhängig machen darf, als von dem Votumdes
Reichs=
tages, das ſofort nach der Bekanntgabe des Reſultats über
Oberſchleſien einzuholen ſein wird. Sie iſt bereit, der
gegenwär=
tigen Reichsregierung das Vertrauen auszuſprechen. Dieſer
Auffaſſung der Fraktion ſtimmten auch die Vertreter
Oberſchle=
ſiens ausdrücklich zu. Am Freitag vormittag tritt die
ſozial=
demokratiſche Reichstagsfraktion mit dem Parteiausſchuß zu
einer gemeinſamen Sitzung zuſammen.
Berlin, 20. Okt. (Wolff.) Es haben Fraktionsſitzungen
des Zentrums und der Deutſchen Volkspartei
ſtatt=
gefunden. Ueber den Verlauf und das Ergebnis der
Beratun=
gen innerhalb des Zentrums wird in der Zentrums=Parlaments=
Korreſpondenz mitgeteilt, daß die Auffaſſungen über die
poli=
tiſche Lage völlig einheitlich waren. Damit wird den Gerüchten
entgegentreten, die von einer durch Strömungen im Zentrum
ins Auge gefaßten Neubildung des Kabineits unter
der Führung eines anderen vom Zentrum zu benennenden
Parla=
mentariers wiſſen wollen. Ueber das Ergebnis der Beratungen
innerhalb der Deutſchem Volkspartei wurde bisher eine
partei=
amtliche Meldung nicht ausgegeben. Eine völlige Klärung
der politiſchen Lage dürfte ſich aus den Beratungen des
Kabinetts auf Grund der morgen vorliegenden Entſcheidung
über Oberſchleſien und aus der unmittelbar darauf,
vorausſicht=
lich am Samstag, ſtattfindendem Plenarſitzung des Reichstages
ergeben.
Maſſenauswanderungen.
ONB. Breslau, 20. Okt. Aus den Betrieben der
ober=
ſchleſiſchen Induſtrie verlautet, daß in den letzten Tagen
kommumiſtiſche Agitationen zum Zwecke der Sabotage betrieben
eine große Unruhe bemerkbar. Sie hegt die Befürchtung, unter
der neuen polniſchen Herrſchaft ſchlecht behandelt zu werden. Ji
ches Uebereinkommen? Die Stimmung iſt zurzeit die denkbar den nächſten Tagem wird eine Maſſenauswanderung
von Beamten aus Oberſchleſien einſetzen. Die gleiche Erſchei=
Ein Vorgeſchmack der polniſchen Herrſchaft.
Oppeln, 20. Okt. Die Polen ſcheinen ſich bereits vor der
Veröffentlichung der Entſcheidung in den ihnen zugeſprochenen
Gebieten völlig als Herren zu fühlen. Sie glauben, ſchon jetzt
ihnen mißliebige Perſonen einfach ausweiſen zu können. So
Auf deutſcher Seite iſt die Genfer Entſcheidung und mehr Oberſchleſien für ſie kein Platz ſei. Dieſe Vorfälle
ſind ein kleiner Vorgeſchmack davon, wie ſich die Polen die
Hand=
furchtbarer Schlag empfunden worden, von dem man ſich nicht habung des Schutzes der völkiſchen Minderheiten in den ihnen
zufallenden Teilen Oberſchleſiens denken. Beſchwerden helfen
den werden.
Das Wiesbadener Abkommen.
Paris, 20. Okt. (Wolff.) Die
Reparationskom=
miſſion hat die Prüfung des Wiesbadener
Abkom=
feſtgelegt. Die Reparationskommiſſion erklärt ſich vollkommen
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 22. Oktober 2921.
Rummer 282.
nach denen Vereinbarungen vorgeſchlagen werden, um
Deutſch=
land den größtmöglichſten Teil ſeiner
Reparationsverpflichtun=
gen in Form von Sachleiſtungen zu erleichtern, namentlich zum
Zwecke des raſchen Wiederaufbaues. Die
Reparationskommiſ=
ſion glaubt jedoch, daß das Abkommen gewiſſe Abweichungen
von den Beſtimmungen des Teiles 8 des Friedensvertrages von
Verſailles, namentlich aber von Artikel 231 und §§ 12 und 19
des Anhangs 2 ſowie § 5 des Anhangs 4 enthalte. Da die
Re=
parationskommiſſion nicht zuſtändig ſei, derartige Abänderungen
vorzunehmen, hat ſie beſchloſſen, die Frage an die Regierungen
weiterzugeben, die in der Reparationskommiſſion vertreten ſind,
und hat ihnen zu dieſem Zweck eine Abſchrift des Wiesbadener
Abkommens zugeſtellt mit dem Erſuchen einer Prüfung.
ie
Reparationskommiſſion empfiehlt unter Vorbehalt etwaiger
Ga=
rantien, welche die Alliierten eventuell verlangen können, um
ihre Indereſſen ſicherzuſtellen, daß Frankreich vernünftige
Er=
leichterungen gewährt, wenn damit die Zahlung für die
Zuſatz=
ſachlieferung hinausgeſchoben werden kann.
Schandtaten der farbigen Beſatzung.
Sd. Berlin, 20. Okt. Auf eine Anfrage der Abgeordneten
Dr. Kahl und Genoſſen hat der Staatsſekretär für
die beſetzten rheiniſchen Gebiete mitgeteilt, daß laut
der amtlichen Feſtſtellung am 26. Juni d. J. die 71 Jahre alte
Frau P. auf der Landſtraße zwiſchen Griesheim und
Darmſtadt von einem farbigen Soldaten vergewaltigt wurde,
ſo daß ſie ohnmächtig liegen blieb. Das unverzüglich bei den
Beſatzungsbehörden beantragte Ermittelungsverfahren hat den
Täter nicht feſtſtellen können. Es wird weiter mitgeteilt, daß
bereits an der Aufſtellung einer Liſte von Verbrechen und
Ver=
gehen, die von alliierten Staatsangehörigen gegen Deutſche
be=
gangen wurden, gearbeitet wird. Die Reichs= und
Landesbehör=
den dürfen nicht nachlaſſen, immer wieder zum Schutze der
öffentlichen Sicherheit Vorſtellungen zu erheben, mit Nachdruck
die Beſtrafung der Täter und Sühne für die Tat zu fordern,
ſo=
wie von den Allierten zu verlangen, alle Maßnahmen zu treffen,
die geeignet ſind, die Wiederholung derartiger Ereigniſſe zu
ver=
hindern.
Auf eine andere Anfrage der Abgeordneten Dr. Kahl und
v. Schoch teilte Reichsminiſter des Innern Gradnauer mit, daß
die amtlichen Feſtſtellungen ergeben haben, daß der Werkmeiſter
Max Lindner aus Darmſtadt am 27. Auauſt 1921 auf der
Griesheimer Straße plötzlich von einem Marokkaner mit
einem Gasleitungsrohr gänzlich grundlos über den Kopf
ge=
ſchlagen wurde, ſo daß Lindner einen komplizierten Schädelbruch
davontrug. Der heſſiſche Staatsminiſter hat den Befehlshaber
der franzöſiſchen Rheinarmee unter nachdrücklicher Verwahrung
gegen dieſen neuen Uebergriff von Soldaten der
Beſatzungs=
armee erſucht, das Erforderliche zu veranlaſſen und die Täter
feſtzuſtellen und deren Beſtrafung herbeizuführen, ſowie
Vor=
kehrungen zu treffen, daß ſich derartige ſchreckliche Angriffe auf
Zivilperſonen nicht mehr wiederholen.
Die Berliner Stadtverordnetenwahlen.
TU. Berlin, 21. Okt. Das genaue amtliche
Geſamt=
ergebnis der Groß=Berliner
Stadtverord=
netenwahlen liegt nunmehr vor. Die Geſamtzahl aller
ab=
gegebenen gültigen Stimmen beläuft ſich auf 1717571. Davon
haben erhalten die Deutſchnationalen 304 057, die Deutſche
Volks=
partei 263 042, die Demokraten 126 505, die Wirtſchaftspartei
86805, das Zentrum 63 080, die Deutſchſozialen 12 000, der
Ord=
nungsblock 9076, die Freie Vereinigung 9463, zuſammen 874 028.
Die Sozialdemokraten erhielten 352 290, die Unabhängigen
328885, die Kommuniſten 162348, zuſammen 843 543, ſo daß
die bürgerliche Mehrheit abſolut 30 485 Stimmen beträgt. Die
geäußerte Auffaſſung, daß die Wahlen auch diesmal ungültig
ſeien, iſt nach Auffaſſung der zuſtändigen Stellen rechtsirrig.
Die Lage der akademiſchen Aſſiſtenten.
* Man ſchreibt uns: Die Notlage der akademiſchen!
Aſſiſtenten hau den Vorſtand des Deutſchen akademiſchen
Afſiſtentenverbandes veranlaßt, eine Denkſchrift herauszugeben.
Ausgehend von der Auffaſſung der Vorkriegszeit, daß nur
derjenige eine Aſſiſtententätigkeit ergreifen dürfe, der gewillt
war, allein in dem ſozialen Anſehen, das ſeine akademiſche
Stel=
lung ihm verſchaffe, einen Ausgleich für die mangelhafte
niate=
rielle Entlohnung ſeiner Dienſte zu ſehen, weiſt die Denkſchrift
darauf hin, daß die gewaltigen politiſchen Umwälzungen der
Ar=
beiterſchaft und weite Kreife der Angeſtellten Lohnſteigerungen
und Vergütungen erzwungen haben, die den veränderten
Ver=
hältniſſen Rechnung trugen. Dagegen blieben die Aſſiſtenten an
den Staatsinſtituten, reinen Forſchungs= und Lehrinſtituten in
ihrer unter den Folgen des Krieges für viele geradezu
verhäng=
nisvoll gewordenen elenden Lage.
Die Notlage zwang die Aſſiſtentenfchaft, ſich zu einer Einheit
zuſammenzuſchließen, die im Deutſchen akademiſchen
Aſſiſtenten=
verband ins Leben trat.
Die Denkſchrift gibt nun eine Ueberſicht über die Lage der
akademiſchen Aſſiſtenten in den einzelnen deutſchen Ländern. Die
Verſchiedenheit der Bewertung iſt eine auffallende. In Preußen,
Sachſen und anderen Ländern ſind die Aſſiſtenten in das
Beſol=
dungsgeſetz aufgenommen. In Heſſen ſtanden die Aſſiſtenden am
ungünſtigſten. (Durch eine vorläufige Regelung ſind ſie
neuer=
dings den Badenern gleichgeſtellt.) Ihre Vergütungen regeln ſich
durch Anforderung der Summen im Hochſchuletat. Einige Re=
Ein Volkspark für Darmſtadt.
Von Geh. Staatsrat Wilbrand.
Herr Albinmüller hat unter vorſtehender Ueberſchrift in der
Ausgabe des Tagblattes vom 25. v. Mts. ſeine Gedanken über
die künftige Ausgeſtaltung des Geländes zwiſchen Woog,
Bo=
taniſchem Garten und Hallenſchwimmbad mitgeteilt und den
Plan der Verbindung eines Volksparkes mit einer Ehrenſtätte
für unſere im Weltkrieg gefallenen Krieger ſkizziert. Den Kern
würde nach ſeinen Worten im Schlußſatze des Artikels „die für
die Kriegerehrung beſtimmte Anlage bilden, um die ſich dann
gleichſam Ring um Ring legt und ſich erweitert zum großen
Darmſtädter Volkspark”.
Inſoweit dieſer großzügige Plan ſich auf die an den Woog
angrenzende Wieſe bezieht, dürften ernſte Bedenken gegen ſeine
Ausführung beſtehen, auf die aufmerkſam zu machen ich mir
ge=
ſtatten möchte.
Die große Woogswieſe mit ihrer Umgebung bietet ein
Land=
ſchaftsbild von ſeltener Schönheit. Unterhalb der Waſſerfläche
des Woogs mit ſeinem Schilfröhricht, in dem Tauſende von
Singvögeln ihre Nachtherberge haben, ſchließt ſich die von dem
Darmbach ſtets friſch erhaltene Grasfläche an. Das Ufer des
Waſſerlaufes, iſt beſtockt von bodenſtändigen, ſo recht dahin
paſſenden Erlen. Beim Blick längs der Wieſe freut ſich das Auge
über den Abſchluß durch die Gehölzgruppen des Botaniſchen
Gartens mit ihren mannigfaltigen Farben und über den ſie
überragenden prächtigen Eichenhochwald, der mit ſeinen
geheim=
nisvollen Reizen auf jeden Freund der Natur erfriſchend,
an=
mutend und anlockend wirkt. Unſere Stadt hat hier in nächſter
Nähe ein dem Bodenverhältniſſen treu ſich anſchmiegendes,
naturgemäßes Stück Landſchaft, wie es keine Künſtlerhand
ſchö=
ner und entſprechender dort hätte geſtalten können. Auf dieſe
große Wieſe wären nach dem Albinmüllerſchen Plan Bäume zu
pflanzen. Natürlich Wildbäume. Damit dieſe gedeihen müßten
ſie noch jung ſein und an Pfähle angebunden werden. Eine
der=
artige Anlage kann auf Schönheit keinen Anſpruch machen. Bis
Wildbäume ſich als ſchöne ſtattliche Bäume darſtellen, vergehen
Jahrzehnte. Für einen langen Zeitraum, wenn nicht für immer,
wäre das Landſchaftsbild durch ſolche Neupflanzungen
verdor=
ben. Für Baumpflanzungen liegt dort durchaus kein Bedürfnis
gierungen haben ſogar zwei Gruppen von Aſſiſtenten gebildet;
indem ſie einem Teil noch niedrigere Gehälter zubilligten.
Anſchließend an die Darlegungen und Tabellen wird vom
Deutſchen akademiſchen Aſſiſtentenverband der Vorſchlag
ge=
macht, die Gehälter der akademiſchen Aſſiſtenten an Hochſchulen
und Lehr= und Forſchungsinſtituten einheitlich zu regeln, und
zwar nach der für Preußen getroffenen Beſoldungsordnung.
Man muß anerkennen, daß dieſe Forderung im Vergleich zu den
Anſprüchen der Staatsbeamten außerordentlich mäßig ſind.
Die Denkſchrift iſt reich mit Tabellen verſehen und bietet in
einer graphiſchen Darſtellung ein überaus anſchauliches Bild
vom Stand der Gehälter in den einzelnen Bundesſtaaten.
Engliſches Unterhaus.
London, 20. Okt. (Wolff.) Auf eine diesbezügliche
An=
ſrage wurde von ſeiten der Regierung mitgeteilt, daß die
Mel=
dung von der Zurückziehung der britiſchen Handelsdelegation
aus Moskau unbegründet iſt. Lloyd George erklärte, das
eng=
liſch=ruſſiſche Handelsabkommen habe zweifellos
weſentliche Ergebniſſe gezeitigt, die jedoch nicht den Erwartungen
entſprechen, die in manchen Kreiſen darauf geſetzt wurden. Der
Premierminiſter erklärte außerdem, die Regierung prüfe
augen=
blicklich die Antwort der bolſchewiſtiſchen Regierung auf die letzte
engliſche Note betreffs der Verletzung des Handelsabkommens.
Das Parlamentsmitglied Kennworthy hat folgenden
Antrag angekündigt: Das Haus iſt der Anſicht, daß die unter
dem Friedensvertrag und dem darauffolgenden Abkommen
Deutſchland auferlegten Reparationszahlungen
für den Handel der Welt nachteilig ſind und insbeſondere
England in Mitleidenſchaft ziehen, und es gibt ſeiner Meinung
Ausdruck, daß die Zeit für eine Reviſion der Geſamtlage
gekom=
men iſt mit dem Vorhaben, daß jede mögliche Unterſtützung von
ſeiten Deutſchlands für den Aufbau der verwüſteten Gebiete in
Frankreich gegeben werden ſoll.
Frankreich und die Türkei.
London, 20. Okt. (Wolff.) Mancheſter Guardian erfährt
von zuverläſſiger Seite, daß die Verhandlungen zwiſchen
Frankreich und den Kemaliſten in Angora durchaus
politiſcher Art ſind. Es beſtehe Ausſicht darauf, daß ein
Abkom=
men zwiſchen dem franzöſiſchen Vertreter Franklin Bouillon
und den türkiſchen Nationaliſten auf folgender Grundlage
zu=
ſtandekommen wird: Frankreich verpflichtet ſich, die Türkei
bei der Wiedererlangung von Smyrna und Thrazien
einſchließ=
lich Adrignopel zu unterſtützen. Frankreich erkennt die
vollkomi=
mene Souveränität der Türkei über Konſtantinopel und die
Meerengen ohne jede fremde Kontrolle an. Konſtantinopel ſoll
von ſämtlichen fremden Garniſonen befreit werden. Die
Tür=
kei muß jedoch die freie Durchfahrt durch die Meerengen
garan=
tieren und darf ſie nicht befeſtigen. Frankreich verſpricht der
Türkei eine Anleihe zu gewähren und ihr in ihrer Tarifpolitik
vollſtändige Freiheit zu laſſen. Die Türkei erkennt andererſeits
die franzöſiſche Einflußſphäre gemäß dem Sevres= und dem
Dreiländervertrag an und verpflichtet ſich, den anderen
Groß=
mächten keine Vorrechte in demſelben Umfang zu gewähren wie
Frankreich.
Die iriſche Frage.
London, 21. Okt. (Wolff.) De Valera hat ein
Tele=
gramm an den Papſt gerichtet, worin er unter Bezugnahme auf
die Botſchaft des Papſtes an den König von England und auf
die Antwort des Königs an den Papſt erklärt, das iriſche Volk
ſei ſicher, daß die im Namen des Königs Georg geſandten
Zwei=
deutigkeitem in der Antwort an dem Papſt ihm nicht gerecht
wür=
den und glauben machen, daß das iriſche Volk dem britiſchen
König die Treue ſchulde. Die Unabhängigkeit Irlands fei
for=
mell von den gewählten Vertretern Irlands verkündet und durch
die darauf folgende Volksabſtimmung ratifiziert worden. In
dem Telegramm de Valeras heißt es außerdem, Irland ſehne
ſich danach, in Frieden und Freundſchaft mit dem britiſchen
Volke ebenſo wie mit den anderen Völkern zu leben.
Portugal.
Liſſabon, 20. Okt. (Wolff.) Der Präſident der
Republik hat im der vergangenen Nacht ein Dekret unterzeichnet,
in dem die neuen Miniſter ernannt werden. Dieſe
haben ihre Amtstätigkeit heute früh aufgenommen. Die
repu=
blikaniſche Garde und die Marineſoldaten, die den Hauptanteil
an der Aufſtandsbewegung hatten, ſind in guter Ordnung in ihre
Kaſernen zurückgekehrt. In den Straßen ſind nur einige
Schild=
wachen zurückgeblieben.
Paris, 20. Okt. Havas meldet aus Liſſabon: Heute
mor=
gen wurden von See her einige Kanonenſchüſſe gehört. Um
Blutvergießen zu verhüten, nahm der Präſident der Republik,
wie bereits gemeldet, die von dem Oberſten Coelho
vor=
geſchlagene Umorganiſation des Miniſteriums an.
Präſi=
dent des neuen Kabinetts und Miniſter des Innern iſt Coelho.
Liſſabon, 20. Okt. (Wolff.) Das neue Kabinett hat
die Parlamentswahl vom 10. Juli d. J. für ungültig erklärt.
und alle von dieſem Parlament vorgenommenen Handlungen
annulliert.
Paris, 21. Okt. (Wolff.) Das Journal veröffentlicht eine
„Nachricht aus Liſſabon, die beſagt, daß die Revolutionäre
ſiegreich ſind. Von dem gegenwärtigem Miniſterium ſeien
ermordet worden: Miniſterpräſident Antonio Granjo,
Ad=
miral Machado, Santos Carlos und Silva.
vor, da die in nächſter Nähe befindlichen wohlgepflegten,
aus=
gedehnten Waldungen den Bedarf an Gehölz aufs reichlichſte
und in ſchönſter Weiſe decken. Gerade das Aneinanderſtoßen
des hellen, ſaftgrünen Wieſenteppichs mit dem dunkleven Laub
des Baumſchlages wirkt beſonders ſchön. Der Uebergang zu
letzterem durch Einzelpflanzung von ſteifen Anlagebäumen
würde das Bild verderben. Auf der Wieſe ſelbſt ſollte daher
jedes den nunmehrigen ſchönen Zuſtand umgeſtaltendes
menſch=
liche Eingreifen unterbleiben.
Die in Rede ſtehende Landſchaft kann nur in einem Punkte
vervollkommnet werden. Es iſt die Maskierung des unſchönen
Dammes der Odenwaldbahn, der leider den ſtimmungsvollen
idhlliſchen Judenteich mit der ſtärkſten Eſche der Umgegend von
der großen Woogswieſe abgetrennt hat. Eine ſolche Verhüllung
des Bahndammes wäre durch Begründung einer Allee längs des
am Damm herlaufenden, nach dem Botaniſchen Garten
führen=
den Weges leicht zu erreichen. Eine ſolche Pflanzung hätte dann
noch einen weiteren Vorteil im Gefolge. Jener Weg, der viel
begangen iſt, um den von Staub und Autofahrzeugem freien
Pfad aufzuſuchen, welcher durch ſchattigen Hochwald nach dem
Ludwigstempel und Roßdorf, wie nach der Ludwigseiche und
Ober=Ramſtadt führt, würde in der guten Jahreszeit Schutz vor
den Sonnenſtrahlen gewähren. Es iſt ein Zufall, daß ich gerade
wenige Tage vor dem Erſcheinen des Albinmüllerſchen Artikels
ein Erſuchen aus der Bevölkerung erhalten habe, für die
Schaf=
fung einer ſolchen Allee einzutreten. Dieſem Erſuchen habe ich
ſofort gern entſprochen und dasſelbe dem ſtädtiſchen
Garten=
direktor, dem die Azulagen unterſtehen, mit der Bitte vorgelegt,
die Assführung bei ſeiner vorgeſetzten Behörde zu befürworten.
Wird dieſe Allee gepflanzt, wogegen erhebliche Schwierigkeiten
wohl nicht beſtehen können, da wur Staatsgelände im Frage
kommt, ſo dürfte alles geſchehen ſein, was für das
Landſchafts=
bild im der Umgebung der Woogswieſe geſchehen kann und
ge=
ſchehen darf.
Herr Albinmäller möchte mit ſeinem Plan zweierlei
errei=
chen, einen Volkspark ſchaffen und zugleich eine Ehrenſtätte für
unſere im Weltkriege gefallenen tapferen Krieger begründen.
Ob eine ſolche Zuſammenfaſſung von zwei ſo grundverſchiedenen
Zielen überhaupt ſtatthaft iſt, dürfte recht fraglich ſein. Eine
Stätte, die der Ehrung unſerer Helden gewidmet iſt, wird bei
ihrem Betreten eine tiefe Trauerſtimmung über den Verluſt der Zweck nicht ganz oder zum Teil zu widmen wäre. Geſchaue
Darmſtadt, 22. Oktober.
* Ernennungen. Durch Entſchließung des Miniſteriwms der Juſtiz
ſpurden die Neferendare Auguſt Böhm in Mainz, Ferdinand Elbertt
in Darmſtadt, Rudolf Homberger in Büdingen, Walter Leun in.
Darmſtadt, Dr. Wilhelm Menges in Darmſtadt, Franz Aeutter
Bingen zu Gerichtsaſſeſſoren ernannt. — Durch Entſchließung des
Lan=
desamtes für das Bildungsweſen wurde der Lehramtsreferendar
Alexan=
der Müller aus Herbſtein zum Lehramtsaſſeſſor ernanut.
Am 18. Oktober 1921 wurde der Forſtwart der Kommunalforſtwartei
Dietzenbach 1, Oberförſterei Offenbach, Jakob Rorh zu Dietzenbach, vom
1. April 1921 ab unter der Amtsbezeichnung „Förſter” in den
Staats=
dienſt übernommen.
Entlafſen wurde am 19. September der Rektor Wilhelm Fuchs zu
Mainz auf ſeim Nachſuchem under Anerkennung ſeiner dem Staate
gelei=
ſtetem Dienſte mit Wirkung vom 22. Juni 1921 ab aus dem Schuldienſt.
— Bei dem Landgericht der Provinz Starkenburg in Darmſtadt iſt
die Stelle eines Juſtizbusequ=Oberinſpektors zu beſetzen. Bewerbungem
ſind bis zum 5. November d. J. bei dem Juſtizminiſterium einzureichen.
— Die Stelle je eines Amtsgerichtsoberſekretärs bei dem Amtsgerichten
Lauuterbach und Lorſch ſind zu beſetzen und Bewerbungen bis zum 31.
Oktober d. J. bei dem Juſtizminiſterim einzureichen.
* Erledigt iſt eine mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende
Schul=
ſtelle zu Dalheim (Kreis Oppenheim).
n. Schöffengericht I. Wieder einmal wurde Fahrraddieben der
ge=
bührende Denkzettel zuteil. Der 20 Jahre alte Kaufmann Theodor
Beck aus Nürnberg und der 22 Jahre alte, ſchon rückfällige Arbeiter
Georg Stuber aus Mannheim hatten gemeinſam vor der
Städti=
ſchen Leſehalle hier ein Fahrrad geſtohlen und bereits ins
be=
ſetzte Gebiet bei Griesheim geſchafft, wo ſie ſich herumzutreiben
pfleg=
ten. Dort wurden beide feſtgenommen und der Beſtohlene erhielt ſein
Eigentum zurück. Das Urteil lautet gegen B. auf 1 Jahr und gegen
St. auf 2 Jahre Gefängnis. — Während ſeines Dienſtes bei der
hieſi=
gen Schutzpolizei machte der nunmehrige Arbeiter Wilhelm
Hark=
mann aus Vielbrunn lange Finger, was ihm für zwei Fälle eine
Geſamtſtrafe von 7 Monaten Gefängnis einträgt. Einmal ſtahl er in
der Kaſerne einem Kameraden die Sonntagsſchuhe von 200 Mark Wert
und verkaufte ſie für 60 Mark, das andere Mal war er aushilfsweiſe
auf das zweite Polizeirevier kommandiert, hieß aus dem Bureau eine
Stoppuhr von 300 Mark Wert mitgehen und verſchleuderte ſie für 10
oder 20 Mark. Der letztere Fall hatte noch die unangenehme Folge
daß völlig unſchuldige Beamte in Verdacht gerieten. Die
Ausflucht=
damaliger Notlage erſcheint haltlos.
In der Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung am
Don=
nerstag, den 27. Oktober, nachmittags 5 Uhr, erfolgt die Beratung des
Voranſchlags für 1921.
* Wieder Einmarkſtücke. Im den deutſchen Münzſtätten ſind
Hart=
eldprägungen für Markbeträge in Vorbereitung. Unter
dieſem Umſtändem hat die Notgeldausgabe der Städte keine Begründung
mehr. Der Reichsratz hab ſich daher für den Erlaß eines geſetzlichen
Ver=
bots der Ausgabe von ſolchem Norgeld ausgeſprochen.
Während der Beurlaubung des Kreisarztes Medizinalrat Dr.
Langermann von hier, vom 19. Oktober bis 9. November ds. Js. verſieht
deſſem Dienſtgeſchäfte der Amtsarzt Dr. Engau, hier,
Wilhelminen=
platz 13, Fernruf 1556.
— Ein Abend bei der Neulandſugend. Man ſchreibt uns: Wir
waren in einen Kreis froher, aber ernſt ſtrebender Menſchenkinder
ge=
treten. Junge Mädchen, die etwas von Seele und Leben, von Zeiternſt
und hingebender Treue empfinden und denen auch das praktiſche
Chri=
ſtentum mehr als frommes Gefühl, ernſte Tat ſein will. Die hier vonf
2. bis 10. Oktober abgehaltene Freizeit und Tagung dieſes Kreiſes gab
dem Teilnehmer und aufmerkſamen Beobachter einen Einblick in dieſe
geſunde Jugendbewegung. Es hatte den Beſuchern gefallen und viele
wvollten mehr hören und miterleben; ſo entſchloß ſich der hieſige Kreis,
alle Gaſtgeber auf Donnerstag abend nochmals zu einem
Zuſam=
menſein einzuladen. Die rührige Leiterin der hieſigen Ortsgruppe,
Frl. G. Seipp, gab einen Bericht über die ſtattgehabte Freizeit,
dankte noch einmal allen Gaſtgebern für die weitgehende
Gaſtfreund=
ſchaft während der Tagung, und dann fand noch einmal die
Wieder=
holung des Märchenabends, der ſo allſeitigen Beifall bei der
Tagung gefunden hatte, auf vielſeitigen Wunſch ſtatt. Wie unſer
deut=
ſches Märchen immer einen Zauber auf Alt und Jung ausübt, ſo nahm
es auch an dieſem Abend wieder alle Hörer in ſeinen Bann. Die beiben
Märchenerzählerinnen Frl. Steitz und G. Bißmann verſtanden es in
feinſinniger Weiſe, die Zuhörer in den Märchenwald und in den
Be=
reich der Waldfrau, die von Frl. H. Neiter vorzüglich dargeſtellt wurde,
einzuführen. Allerlei Bilder, die gerade durch ihre Einfachheit wirkten,
zogen an dem Auge der Hörer vorüber. Das altbekannte Dornröschen,
dargeſtellt von Frl. M. Collatz, die gute Fee (Frl. H. Vollert), die böſe
Fee (Frl. Held) und die alte Spinnerin im Turmgemach (Frl. M.
Weber) und der rettende Königsſohn (Frl. E. Maier) boten ein feines
Märchenbild. Hieran ſchloß ſich die liebliche Darſtellung von
Schnee=
wittchen. Es ſtellten dar: Schneewittchen ſelbſt Frl. E. Haas, die
Stief=
mutter Frl. Rahn, den König Frl. E. Noack und die 7 Zwerge die
Namen Frl. Beck, H. Neiter, Guth, G. Backhaus, H. Weber, M. Volk
und M. Frick.” Aſchenputtel als 3. Bild wurde in feiner Weiſe
vor=
geführt von Frl. M. Collatz, die Stiefmutter Frl. M. Weber, die
bei=
den Schweſtern E. und A. Held und der Königsſohn Frl. E. Noack.
Als weiteres Bild zog das allerliebſte, altbekannte Rotkäppchen an den
Zuſchauern vorüber. Es wurde fein dargeſtellt: Rotkäppchen Frl. H.
Weber, Großmutter Frl. M. Weber, der Jäger Frl. M. Frick. Hierauf
folgte Hänſel und Gretel in lieblicher Weiſe: Hänfel Frl. E. Noack,
Gretel Frl. Guth und die Hexe Frl. Wieſemann. Den Abſchluß bildete
das Märchen vom Sterntalerkind, das Frl. G. Beck in beſonders
an=
ſprechender Weiſe darſtellte. Hieran ſchloß ſich ein kleiner Hinweis
auf die Gemütstiefe und den Werr des deutſchen Märchens als
Volks=
gur von Pfarrer Goethe. Der überaus wohlgelungene Abend gab einen
feinen Ausſchnitt von dem Geiſt und Sinn der Neulandjugendſache.
— Vom Männer= und Frauenverein der Johannesgemeinde hat ſich
Donnerstag abend wieder eine ſtattliche Zahl von Mitgliedern
verſam=
melt, um über den Teil der Kirchenverfaſſung zu beraten, der
bei der erſten Verſammlung nicht mehr zur Beſprechung kommen
konnte. Nach einer längeren, gedankenreichen Einleitung durch Herrn
Profeſſor Rothermel, den Vorkämpfer der Gemeindevereine, um
Berück=
ſichtigung ihrer Beſtrebungen bei dem Verfaſſungswerk, entwickelte ſich
eine rege Ausſprache, insbeſondere über die Frage des Landesbiſchofs.
Der Referent trat unter ſtarkem Beifall der Verſammlung in
tempera=
zahlreichen Gefallenen, der geliebten Gatten, Väter, Söhne,
Ver=
lobten und Freunde erregen und die Gedanken zu den teuren
Abgeſchiedenen ziehen. Eine ſolche Stätte verlangt wohl nach
dem Gefühle aller Beteiligten eine ruhige, ſtille Lage,
Umge=
kehrt iſt ein Volkspark mit ſeiner geplanten umfangreichen
Gaſt=
wirtſchaft eine Einrichtung, die der fröhlichen Erholung dienen
ſoll. Daß es in einer ſolchen Anlage ohne Muſik und Geſang
von Liedern, die zu einer Gedächtnisſtätte für unſere Toten
nicht ſtimmen, ohne Jauchzen und Lärm nicht abgehen wird,
iſt recht wahrſcheinlich.
Was nun zunächſt den Volkspark anlangt, ſo gehe ich auf
die Frage, ob ein Bedürfnis nach einem ſolchen beſteht, nicht ein,
aber für unmöglich halte ich es, einen ſolchen in abſehbarer Zeit
zu gründen. Es iſt vielleicht nicht allgemein bekannt, daß unſere
Stadt verſuchsweiſe die Pflege der dem Staate gehörigen beiden
öffentlichew Gärten, des großen Schloßgartens hinter dem
Landestheater und des Beſſunger Herrngartens, übernommen
und dabei ſehr üble Erfahrungen gemacht hat. Die Unterhaltung
dieſer beiden Gärten hat dem Vernehmen nach in einem Jahre
rund eine halbe Million Mark gekoſtet. Es iſt daher recht
zwei=
fekhaft, ob die Stadt ſie dauernd zu übernehmen vermag. Da
iſt natürlich die Neugründung eines Volksgartens, der das
ſtädtiſche Budget ſchwer belaſten könnte, wohl ausgeſchloſſen.
Wenn man übrigens trotz der Ungunſt der Zeitverhältniſſe zur
Anſicht kommen ſollte, daß auch noch für einen Volksgarden
geſorgt werden müßte, ſo wäre der Beſſunger Herrngarten
viel=
leicht ein geeigneter Ort. Ein großes Gebäude iſt bereits
vor=
handen, der Garten hat entſprechende Größe und günſtige Lage,
das Landſchaftsbild würde durch ſeine Verwendung für den
fraglichen Zweck nicht beeinflußt.
Und was das Gelände betrifft, auf der die Ehrungen der
gefallenen Krieger angebracht werden könnten, ſo gibt es gar
manche Orte, die ſich hierfür wohl beſſer eignen würden als
die Woogswieſe. Ich bin weit entfernt, in dieſer wichtigen
und ſchwierigen Frage irgendeinen Vorſchlag zu machen. Ich
habe nur die Abſicht, darauf hinzuweiſen, daß es durchaus nicht
erforderlich ſei, gerade die Woogswieſe zu dieſem Zweck
heran=
zuziehen, ſondern daß ſich noch andere Gelegenheiten bieten.
So könnte z. B. der große Schloßgarten (Herrngarten) in
Be=
tracht kommen. Es könnte erwogen werden, ob er dieſem edlen
Nummer 282.
mentvoller Weiſe dafür ein, daß an die Spitze der Kirche ein Geiſtlicher
wozu er auch die theologiſchen Univerſitätsprofeſſoren und
Religions=
lehrer gerechnet haben will — geſtellt wird. Seine Ausführungen
wur=
den in dieſem Punkte nicht nur von Laien, z. B. Herrn Lehrer Röder,
ſondern auch von dem um die Sache des „Gemeindetags” verdienten
Herrn Profeſſor D. Matthes warm unterſtützt. Demgegenüber führte
Herr Pfarrer Marx in ſympathiſch berührenden Worten aus, daß er
ſich nicht für die Schaffung eines Landesbiſchofs begeiſtern könne, da
ihm das Streben nach einer machtvollen äußeren Stellung nicht dem
Weſen der evangeliſchen Kirche zu entſprechen ſcheine, die lieber eine
dienende Magd als eine Herrſcherin ſein wolle. Dagegen ſei der ihr
neue Gedanke des Referenten, die Superintendenten auf 6 zu
ver=
mehren und ſie in die drei Provinzen zu verſetzen, ſo ſchön, daß er
wei=
tere Beachtung verdiene. — Auch Herr Geheimer Schulrat Dr. Pitz
hält es nicht für ein unbedingtes Erfordernis, daß ein Geiſtlicher an
die Spitze der Kirche tritt, aber es müſſe ein Mann „voll heiligen
Geiſtes” ſein. Daß der Landeskirchentag (eine Bezeichnung von ſo
ver=
blüffender Verſtändlichkeit, daß die Beibehaltung des Miſchwortes „
Lan=
desſynode” unbegreiflich wäre) durch Urwahlen zu ſchaffen ſei und zu
einem Drittel aus Geiſtlichen und zu zwei Dritteln aus Laien zu
be=
ſtehen habe, wurde nachdrücklichſt von dem Referenten gefordert. Dieſ
Forderung fand auch die Zuſtimmung der Verſammlung, ebenſo der
Ruf nach Verminderung der Zahl der Männer, die die „
Kirchenregie=
rung” bilden. Dieſe ſetzt ſich zurzeit aus den 6 Mitgliedern des
Ober=
konſiſtoriums und 7 Synodalen zuſammen, ſo daß nur eine weitere
Stimme nötig iſt, um Wünſche des geſchloſſen abſtimmenden
Oberkonſi=
ſtoriums zu Verordnungen zu erheben. Dieſer Zuſtand ſoll nach den
Beſchlüſſen des jetzigen erweiterten Oberkonſiſtoriums auch für die
Zu=
kunft beibehalten werden. Das Kirchenvolk trägt ſich aber mit der
Hoffnung, daß der Landeskirchentag ſeinen Wünſchen nach einer mehr
ſynodalen Regierung entſprechen wird.
Nachdem noch Herr Landgerichtsdirektor Dornſeiff, der Vorſitzend
des Verfaſſungsausſchuſſes des Landeskirchentags, über den
gegenwär=
tigen Stand der Verhandlungen dieſes Ausſchuſſes berichtet und Herr
Pfarrer Marx darauf hingewieſen hatte, daß mit dem Beſchluß vom
vorigen Donnerstag, die Kirchenvertretung aufzuheben, keineswegs eine
Kränkung bewährter Mitglieder der Gemeindevertretung beabſichtigt
wurde, ſondern nur die Ueberflüſſigkeit einer der beiden
Einrichtun=
gen (Kirchenvorſtand und Gemeindevertretung) dokumentiert werden
ſollte, wurde in vorgerückter Stunde die Verſammlung mit
Dankes=
worten des Vorſitzenden geſchloſſen.
— Volkshochſchule Darmſtadt. Auf wiederholte Anfragen ſei erneut
darauf hingewvieſen, daß der Arbeitspian koſtenlos ausgegeben wird. Er
t zu haben in faſt allen Buchhandlungen, bei allen Berufsverbänden, in
er Geſchäftsſtelle der hieſigen Tageszeitungen, im Verkehrsbureau und
in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Wilhelminenſtraße 3, II.
— Der Internationale Frauen=Friedensbund lädt für Montag, 24
Oktober, abends 8 Uhr, in die Aula der Gewerbeſchule, Neckarſtraße 3,
ein zu einem Vortrag über körperliche und geiſtige Wiedergeburt.
Die Frauen der weißen Raſſe nehmen ihrerſeits Stellung zu den
gro=
ßen Fragen der Gegenwart. Sie haben erkannt, daß der Auf= oder
Niedergang der Kulturreiche eng zuſammenhängt mit der Stellung, die
man der Frau einräumt. Sie ſehen ihr Vorbild in niemand
Geringe=
rem als in der Goetheſchen Jphigenie, welche ein in Kriegen
verwilder=
tes Volk zur Blüte brachte. Sie haben erkannt, daß nur im
Familien=
glück das Glück des Staates liegt, daß nur die Familie als Zelle des
Staates deſſen großen Körper mit einheitlichem Leben erfüllen kann.
Vorausſetzung für die Wohlfahrt des Staates iſt körperliche und
gei=
ſtige Geſundheit der Familienmitglieder, für welche die Frau gerne die
Verantwortung als Hüterin des häuslichen Herdes trägt. Ein
Förde=
rungsmittel in dieſer Hinſicht hat ſie in der Pflege des Atems
er=
kannt. Darum ſchließt ſich an den Vortrag ein Atemkurſus, welcher vier
Abende umfaßt, an.
* Die Siegfriedbilder im Treppenhaufe des Realgymnaſiums
wur=
den bisher von den Mitgliedern der Stadtverordnetenverſammlung,
den Lehrern der Volks= und höheren Schulen der Stadt und dem
Hiſto=
riſchen Verein beſichtigt. Sonntag, 23. Oktober, ſind die Bilder
noch=
mals gegen ein Eintritsgeld von 1 Mark zugänglich (Eintritt durch
den Schulhof).
Stadtmiſſion. Morgen Sonntag, den 23. d. M., findet das
Jahresfeſt der Stadtmiſſion ſtatt. Der Poſaunen=, ſowie
der gemiſchte Chor werden dabei mitwirken. Aus dem Jahresbericht
wird ein Einblick in die Tätigkeit der Stadtmiſſion zu erſehen ſein.
Herr Pfarrer Dr. Berron, Prediger Brück u. a. werden Anſprachen
halten. Abends findet ein Vortrag über die Orientmiſſion ſtatt. (Siehe
Anzeige.
Lutherfeier. Auf die am morgigen Sonntag, den 23. Oktober,
abends um 8 Uhr, in der Woogsturnhalle ſtattfindende Veranſtaltung
ſei nochmals hingewieſen. Univerſitätsprofeſſor Dr. v. Schuber
aus Heidelberg wird darlegen, was von der kürzlich im Saalbau
vor=
getragenen Anſicht zu halten iſt, wonach an unſeren jetzigen Nöten
Luther ſchuld ſei. Poſaunenbläſer und Kirchenchöre wollen den Abend
verſchönern. Zum hinteren Saale und der Empore iſt der Zutritt un
entgeltlich.
Die Johannesgemeinde bietet ihren Mitgliedern am Sonntag
abends 8 Uhr, in der Johanneskirche einen Paul=
Gerhardt=
erabend. Die ſchönen alten Lieder, wie „Befiehl du deine
2
We
u. a., werden von der Gemeinde, der Chorſchule und der
Kammerſängerin Meta Dieſtel=Stuttgart geſungen, dazu im Lichtbild
die Bilder des Meiſters Rudolf Schäfer gezeigt und kurze Erläuterungen
gegeben. Die Feier will uns helfen in der ſchweren Zeit, indem ſie
die leidgeprüfte Geſtalt des 30jährigen Krieges Paul Gerhardt und ſeine
überwindende Glaubenskraft, die aus ſeinen Liedern ſpricht, vor die
Seele ſtellt.
Gefangverein Lieberkranz. Bei dem am morgigen Sonntag im
Städtiſchen Saalbau ſtattfindenden Konzert wirken mit: Frau Je
hanna Heſſe vom Heſſiſchen Landestheater, Herr Fritz Lang vom
Hefſi=
ſchen Landestheater, Herr Konzertſänger Emil Sulzmann, Herr Otto
Klinge (Geige). Die Klavierbegleitung der Einzelgeſänge ruht in den
Wie wir
bewährten Händen des Herrn Muſikdirektors Klaſſert.
hören, hat Herr Klinge, dem ein gutes Spiel eigen iſt, einen Ruf als
Konzertmeiſter nach Frankfurt a. M. erhalten
Der Gefangverein Harmonie
hielt ſein Herbſtfeſt mit Thea
ter im Hoſpiz „Zur Ludwigshalle” ab. Das reichhaltige Programm
bot den Beſuchern einige genußreiche Stunden. Die Leitung lag in den
Händen des Herrn Chormeiſters und Kammermuſikers Sturmfels
Die gutgeſchulten Chöre fanden reichen Beifall. Auch die Mitwirkung
des Herrn Sturmfels jun. und der Schweſter desſelben ſowie Herrn
Sturmfels ſen, durch Solo auf der Violine fand reichen Beifall.
Beſon=
ders zu erwähnen ſind die Herren L. Komp, K. Sturm, Dern,
Zör=
giebel, D. Hofmann, K. Braun und K. Meß, ebenſo die Damen Frl.
Drach und Frl. Herche, die ſämtlich das Programm bereichern halfen.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 22. Oktober 1921.
Seite 3.
— Prof. Ph. Schmittſche Akademie für Tonkunſt. Auf die heute
nachmittag. 5 Uhr im Saale der Akademie, Eliſabethenſtraße 36,
be=
ginnenden 15 Vorträge des Herrn Dr. Max Wauer ſei hiermit
noch=
mals hingewieſen. In ſeinem erſten Vortrag wird Dr. Wauer über
Dante leſen. Einzeichnungsliſten im Bureau der Akademie.
— Der Obenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt, E. V., hält Dienstag
den 25. Oktober, abends, in dem Gartenſaal des Städt. Saalbaus einen
Lichtbildervortrag des Herrn Sanitätsrats Dr. Maurer, Darmſtadt: „Ein
Ausflug in die Schwalm und das heſſ. Hinterland”. (Siehe Anz.
— Arbeitsjubiläum. Heute Samstag ſind es 25 Jahre, daß Hert
Otto Saupe hier, Blumenthalſtraße 109, in der Heſſ.
Eiſenbahnwerk=
ſtätte I jätig iſt.
Im Silberkranz. Am 24. Oktober begehen die Eheleute Her=
Spediteur Chriſtian Möſer und ſeine Frau Marie, geb. Schleidt
Wendelſtadtſtraße 45½, das Feſt der Silbernen Hochzeit.
Polizeibericht für die Zeit vom 11. Oktober bis geſtern. Ein
brüche: Bei dem Althändler Goldmann, Groß= Bachgaſſe, wurden
1500 Mark geſtohlen. Der Täter iſt erwittelt. In der Hochſchule au
mehreren Zimmern 14 000 Mark. Aus einer Bauhütte Kleider im Werte
von 500 Mark. Von einem Trockenplatz Wäſche im Werte von 300 Mark.
Fahrragdiebſtähle: Ein Fahrrad, Marke „Torpedo”, Fabr.=Nr.
240 857; ein Fahrrad, Marbe „Finſterwald”, Fabr.=Nr. unbekannt: ein
Fahrrad, Marke „Wartburg”, Fabr.=Nr. 146 568; zwei Fahrräder
Nar.
und Nummer unbekannt. Feſtnahmen: Wegen Diebſtahl: Die 20
Jahre alte E. K. von hier, der 25 Jahre alte H. N. von hier, der 20 Jahre
alte A. L. von Alteneſſen, der 32 Jahre alte T. Sch. von Waltrop, der
18 Jahre alte K. W. von Derendingen, der 20 Jahre alte J D. von Zeiſt
die 23 Jahre alte M. H. von Eberſtadt, der 28 Jahre alte W. F. von
Nagdeburg. Wegen Abtreibung: 1 Perſon; wegen Kuppelei: 3
Per=
ſonen; wegen Vergehen gegen die Paßvorſchriften: 4 Perſonen; wegen
Gewerbsunzucht: 7 Perſonen; wegen Entfernung aus dem Elternhauſe=
Perſonen; wegen Entfernung aus einer Anſtalt: 3 Perſonen; wegen
Betrugs: Der 31 Jahre alte K. S. von B., der 40 Jahre alte M. B. von
B. Selbſtmord begingen: Der 71 Jahre alte Pfr. R. von hier, der
45 Jahre alte G. Z. von Kaſſel, die 78 Jahre alte M. R von hier. Durch
Unglücksfälle ſtarben: 1. An Leuchtgas 3 Perſonen; 2. infolge
Verſchlucken eines Zehnpfennig=Stückes ein 2½ Jahre altes Kind; 3.
in=
folge Sturz mit dem Motorrad 1 Perſon.
Gasvergiftung. Man ſchreibt uns: Im Hauſe Wienerſtraße 76
machte ſich am Sonntag morgen nach 7 Uhr auf dem Treppenflur ein
ſtarker Gasgeruch bemerkbar. Ein etwa 34 Stunde vorher das
Treppenhaus paſſierender Hausbewohner hat angeblich hiervon noch
nichts verſpürt. Durch ſofortiges Oeffnen des nach dem Hofe führenden
Fenſters im 1. Stock und der Hoftüre hat ſich das Gas inzwiſchem
ver=
zogen, ſodaß von den 30 Minuten bezw. eine Stunde ſpäter ſich nach dem
Keller begebenden beiden im Hauſe wohnenden Mietern ein Geruch nicht
mehr wahrgenommen werden konnte. Man wartet die Zeit des Aufſtehens
der Hausbewohner ab, und bemerkte im Parterreſtock die noch mit Läden
verſchloſſenen Fenſter. Die beiden Inhaberinnen der Wohnung, zwei
alte Damen, ſtets an frühes Aufſtehen gewöhnt, konnten diesmal nicht
beobachtet werden, trotz öfterem Läuten an der Türe. Im Beiſein eine
Polizeibeamten wurde dis Wohnung geöffnet. Sämtliche Wohnräume
waren ſtark mit Gas angefüllt, das Schlafzimwer der Damen verſchloſſen
Ein grauenhafter Anblick zeigte ſich beim Eintreten des ſtark wit Gas
angefüllten Schlafzimmers. Erſt nach Oeffnen des Fenſters und Rolladet
konnte eine noch brennende kleine Oellampe auf dem Nachrtiſchchen
und der offene Gashahn feſtgeſtelltz werden. Scheinbar langſames
Ent=
rinnen von Gas aus der ſehr ſtark verſchmutzten Oeffnung undEnvweichen
durch Tür und Fenſterritzen, ſowie noch rechtzeitiges Oeffnen der
Woh=
nung verhütete ein weiteres größeres Unglück (Brand und Exploſion),
e Opfer lagen beſinnungslos tief atmend im Bette. Der ſofort
herbei=
gerufenen Rettungswache iſt es nur noch gelungen, die eine Dame mittele
Sauerſtoffapparates zu retten. Die ältere Dame wurde bereits gleich
nach Eintreffem im Krankenhaus vom Tode ereilt. Der Zuſtand der
zwei=
ten Dame iſt ſehr bedenklich. Die Kriminalpolizei trat ſofort mit der
Unter ſuchung in Tätigkeit, um die Sache aufzuklären. Es iſt dringend
ratſam, bei Gasbeleuchtung nicht nur die örtlichen Hahnen abzuſtellen,
ſondern auch dem Haupthahn, worauf ſtändig in den Zeitungen, bei
Un=
glücksfällen hingewieſen wird, zu ſchließen.
sw. Die Gasvergiftung hat nun auch zum Tode der zweiten Dame
geführt. Wie verlautet, haben die Damen in guten Verhältniſſen
ge=
lebt und ſind von Angehörigen in Amerika reichlich unterſtützt worden.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Die Palaſt=Lichtſpiele (Kaiſerſaal) bringen die größte
Filmoperette der Welt „Miß Venus”, großer amerikaniſcher Sing=
und Ausſtattungsfilm in 5 Akten, mit Ada Svedin und
Charles
Willy Kaiſer in den Hauptrollen. Eine neue Filmoperette und ein
unbeſtrittener Sieg auf der ganzen Linie. Ein Werk, das
in
ſeine=
gewiſſenhaften, flotten Durchkompoſition ganz Operette iſt, dazu ein
Film, der in ſeiner Regie und Darſtellung voller köſtlicher Einfälle
hervorragend ſauber in jeder Szene und amüſant in ſeinen burlesken
exzentriſchen Ideen iſt. Die Ausführung iſt verblüffend, prunkvoll iſt
Akt für Akt. Hans Ailbut und Tilmar Springfield haben hier ein in
ſich ſelbſtändiges Werk komponiert mit feiner, launiger
Inſtrumenta=
tion und gefälligen Anklängen an amerikaniſche und ſpaniſch=
mexika=
niſche Rhythmen. Die Darſtellung iſt meiſterhaft. Ada Spedin gibt
als Mand Goggodan eine feſche, temperamentvolle Amerikanerin; ſie
ſt hübſch und in den Bewegungen überaus anmutig. Die
Geſangsein=
lagen werden von fünf Sängern und Sängerinnen ausgeführt unter
Leitung des Kapellmeiſters Zörgiebel aus Berlin.
Aus den Parteien.
Demokratiſche Part
Man ſchreibt uns:
Frauen=
wünſche für den Wahlkampf. Wie durch die Jahrhunderte
hindurch die Frauen ſtets beſtrebt waren, allzu ſcharfe
Ge=
genſätze auszugleichen, bei unvermeidlichem Kämpfen veredelnd im die
Kampfſitten einzugveifen, ſo zeigt es ſich, daß ſie auch beſtrebt ſind, den
uns jetzt ſo oft beſcheertem Wahlkampf, in dem ſie num an der Seite
des Mannes ſtehen in gemäßigtere Bahnen zu lenken. Der
Landesfrauen=
ausſchuß der Deutſchen Demokratiſchen Partei hat ſich mit folgendem
Auf=
ruf an die Frauen aller Parteien im Heſſem gewandt: Den im November
bevorſtehenden Landtagswahlen werden wochenlange Kämpfe vorangehen.
Es iſt nach früheren Erfahrungen leider zu erwarten, daß ſich dieſe
Kämpfe nicht immer auf dem Bodem reim ſachlichen Auseinanderſetzung
der politiſchen Anſichten bewegem, den wir Frauen wohl allgemein für
wünſchenswert halten. Wie viel gerade uns durch die ſeithevige oft häß=
liche Art der Bekämpfung verloren geht, iſt wohl den Frauen aller
Par=
teien ſchon klar geworden, wenn ſie ſahen, wie fein empfindendere
Ge=
ſinnungsgenoſſinnen und =genoſſen, die uns wertvolle Hilfe ſein könnten,
ſich, abgeſtoßen von dem verrohten Ton, aus der politiſchen Arbeit zu
rückzogen. Schon allein der Umſtand, daß die Frau nun mitarbeite
*
mitkämpft im politiſchen Leben, ſollte dieſes Leben auf ein höheres ſit
Nivequ heben, aber darüber hinaus muß es zielbewußteArbeit aller Frau
ſein, dieſen unvermeidlichen Kampf zu veredeln. Vor allem müſſen wir
Frauen darauf dringen, daß man auch im politiſchen Gegner den
Deut=
ſchen achtet, der nach ſeiner Anſicht das Beſte für ſein Vaterland will.
Wir bitten daher die Frauen aller Parteien, ihren ganzen Einfluß dahin
geltend zu machen, daß in der für unſer Vaterland ſo tief ernſten Zeit
der kommende Wahlkampf in geſitteten Formen verläuft. Es wäre zu
hoffen, daß dieſe ernſte Mahnung ſich tief in das Gedächtnis aller
Volks=
genoſſen eingrübe, damit die bevorſtehenden Landtagswahlen hier in
Heſſen, und beſonders im beſetzten Gebiet, in Formen verlaufen, die
dem Ausland nicht immer wieder ein Bild unſerer inneren Zerriſſenheit
und damit Machtloſigkeit vor Augen führen.
X Griesheim, 21. Okt. Gemeinderatsſitzung. Bekanntlich
beträgt das Defizit in unſerem Voranſchlag 425 000 Mark, wovon der
Betrag von 200 000 Mark durch eine Anleihe aufgebracht werden ſoll
Dem Kreisamt ſcheint es bedenklich, zur Tilgung dieſes Fehlbetrages
eine Kapitalaufnahme heranzuziehen, zumal derſelbe ſich durchweg au
laufende Ausgaben gründet. Ein ſolches Verfahren widerſpreche den
Grundſätzen einer geordneten Finanzwirtſchaft. Der Gemeinderat hält
jedoch an ſeinem gefaßten Beſchluſſe feſt, da im Falle der Erhebung des
geſamten Fehlbetrages durch eine Umlage eine 10prozentige Mehrbela
ſtung der Steuerzähler gegen das Vorjahr eintveten müßte, wodurch
deren ſinanzielle Leiſtungsſähigkeit in ſehr nachteiliger Weiſe
beeinträch=
tigt würde. Die erhöhtem Teuerungszuſchläge für die Gemeindebeamten
wurdem ab 1. Auguſt d. J. bewilligt. Dem Jakob Klinger 3. wurde der
nachgeſuchte Baukoſtenzuſchuß bewilligt. Der von der Heag geplanten
25prozentigen Erhöhung der Fahrpreiſe wurde zugeſtimmt. Es iſt nicht
erſichtlich, warum die Heag jetzt noch mit einer derartigen Tariferhöhung
kommt, nachdem ſie angebündigt hat, daß der Betrieb der
Dampfſtraßen=
bahn am 1. November eingeſtellt wird. Hat ſie ſich die Sache anders
überlegt? Die Vergütung für die Gemeinderäte wurde ab 1. Oktober
. J. auf je 2000 Mark feſtgeſetzt für das Jahr. Die Gebühren für den
Desinfektor wurden ebenfalls der Zeit entſprechend erhöht. Ein zur
Zucht untauglich gewordener Faſeleber ſoll verkauft werden. Es folgten
noch Armenſache
r. Wixhauſen, 20. Okt. Gemeinderatsbericht vom 20
Oktober. Punkt 1: Ungültigkeitserklärung der Verpachtung des
Hahn=
fanggeländes und Neuregelung ,des Pachtpreiſes mit den ſeitherigen
Pächtern. Der Gemeinderat beſchließt, daß die Verpachtung zu Recht
beſteht und ſoll aufrecht erhalten bleiben. Punkt 2: Beſchlußfaſſung
über Einquartierungsgelder von der franzöſiſchen Beſatzung. Dieſe
Gelder ſollen ausbezahlt werden. Punkt 3: Hausmeiſtervergütung im
früher Bauerſchen Haus in der Obergaſſe, wird der
Wohnungskon=
trollkommiſſion überwieſen. Unter Punkt Verſchiedenes wurde die
Ver=
pachtung der Nachtweide auf längere Jahre beſprochen und einer
Kom=
miſſion übertragen, um Beſichtigung vorzunehmen und in der nächſten
Sitzung Bericht zu erſtatten.
* Groß=Gerau, 19. Okt. Die Präfung der
neuenKirchen=
glocken wurde, wie bereits gemeldet, am vergangenen Samstag durdk
den Küirchenmrſihmeiſter Herrn Prof. D. Mendelsſohn aus Darmſtadt
vongenommen. Sein zuſammenfaſſendes Gutachſten bemerkt: „Des f
a=
gibt zu Dritt ein ſehr ſchönes Geläut, desgleichen des f b und f as b.
Prachtvoll iſt die Wirkung aller vier Glocken zuſammen. Ein wahres
Feſtgeläute von ſeltener Fülle und Schönheit. Es iſt der Gemeinde zu
der neuen Erwerbung von Herzem Heil und Segen zu wünſchen.
— Büttelborn, 20. Okt. Vor unſerer Kirche fand bei ſchönſtem
Herbſtſonnenſchein eine eindrucksvolle Feier ſtatt: die Einweihung
des Denkmals für unſere Gefallenen. Es war ein feier
licher Eindruck von packender Art, wie vechts und links vom verhüllter
Denkmal die alten Vereinsfahnem Aufſtellung genommen und neben ihne
die ſiebem altem Krieger von 1870, mit ihren Ehrenzeichen geſchmückt
ſaßen; und wie dann in weitem Bogen vor dem Denkmal die Väter,
Mütter und Frauen der Gefallenen ſich ſcharten und gegenüber die
ver=
ſchiedenem Vorſtände der Gemeinde und die drei Geſangvereine, alle in
überſichtlicher Ordnung aufgeſtellt: ein Bild feierlicher, ernſter Ruhe und
Spannung. Der Bläſerchor eröffnete die Feier mit dem Lied: „Es iſt
beſtimmt in Gotzes Rat, daß man vom Liebſten, was man hat, muß
ſchei=
gen.” Und wie klar und bei der windſtillen Luft weithin verſtandlich
klangen dann die Chöre der Geſangvereine „Freie Sänger”, „Frohſinn
und „Liederkranz”, alle dem Sinn der Lieder entſprechend geordnet und
eder ſein Beſtes bietend. Und wie griffen dann die Gedichte der vier
Mädchem an die Herzen der Hörer, die Gedichte, die alle dem Gedanken
an die Gefallenen, dem Lebensopfer, der Pflichttreue, dem Heldentum
gewidmet waren. Und ebenſo werden uns lange nachklingen die Worte
der Totenklage, des Heldenruſes an die Uebenlebenden und des
Hoff=
nungsliedes. Die Weiherede hielt Herr Pfarrer Diebener. Er
er=
innerte nochmals an die furchtbaren Stürme, die in den letztvergangenen
Jahren über unſer deutſches Volk und Vaterland dahingezogem ſind.
Der Sturm hat ſich gelegt und eine ſchwere, ernſte Stille iſt eingetreten.
Und gerade bei ſolch einer Feier merken wir, was uns geblieben iſt:
Erinnerung und Schwerz! Schmerz und Weh, daß unſer Volk ſo viel
koſtbares Leben, ſo viel mühſam Errungenes und ſchließlich ſich ſelbſt in
dieſem unheimlichem Jahrem verloren hat: Aber hoffentlich: ſich verloren,
um aus der Tieſe der Schickſalsnot heraus ſich ſelbſt und ſein Beſtes noch
eimmal wiederzufinden. Die trauernde Frauengeſtalt auf dem Denkmal
zeigt uns in ihrer edlen Halſtung, daß nicht Schmerz und Zuſammenbruch
unſer Letztes iſt, ſondern daß etwas anderes uns geblieben iſt: Stolz und
Hoffnung. Stolz über all das Große und Unvergeßliche, das in jenen
Sturmjahren geſchehem iſt an deutſcher Treue, an Lebenshingabe, an
Entſagem und Ueberwinden, wovon uns vor allem auch die eingemeißel
ten Namen unſerer Gefallenen erzählen. Und daraus die Hoffnung, daf
dieſes Große und Unvergeßliche uns eine Kraſtquelle bedeutet, die
künf=
tigen Geſchlechterm wieder einmal zum Fließen kommen wird, wenn ſie
ſich auf ihr Beſtes, was ſie ererbt, wieder beſinnen werden. Ein ſtet
Mahnruf ſoll uns Lebenden das Denkmal ſein: „Vergeßt eure Toten und
ihr Opfer nich
ein Mahnruf für die Zeit der Zerriſſenheit: „Ihr
Le=
benden ſtrebt nach dem einen, daß ihr euch wiederfindet als Menſchen,
als Brüder als Deutſche, die zuſammengehören!“ Deutſche Treue,
deut=
ſcher Glaube deutſche Einheit, wenn die wiedergefunden werden, kann
unſer Volk nicht untergehen. Als die Hülle des Denkmals gefallen,
über=
gab der Redner als Vorſitzender der Kommiſſion das Denkmal in Schutz
und Eigem der Gemeinde. Der Bläſerchor ſpielte: „Ich hatt” ein
Kameraden,” worauf die drei Geſangvereins gemeinſam das eindrucks=
dies, ſo wäre der ſchöne Garten gerettet, während ſeine Zukunft
bei der jetzigen Finanzlage der Stadt recht dunkel iſt.
Auch könnte der an die Stadt anſchließende Teil der
Fa=
ſanerie wohl für geeignet befunden werden, als Heldenhain zu
dienen. Dort ſtehen zahlreiche prachtvolle alte Eichen. Dieſe
Bäume mit ihrem ernſten Charakter, die Repräſentanten der
Stärke, die allen Stürmen trotzt, dieſe Bäume, deren Zweige
als Buſch den Helm des Kriegers zieren, wenn er hinauszieh
ins Feld, wären würdig, dem Andenken der Gefallenen geweiht
zu werden. Etwa den einzelnen Kompagnien, Schwadronen
oder Batterien könnten Ehrentafeln mit Inſchriften gewidmet
und dieſe an alten prächtigen Eichen angebracht werden. Au
dem höchſten Punkte des anſteigenden Geländes wäre eine Halle
zu errichten, in der auf Tafeln die Namen der ſämtlichen
ge=
fallenen Heſſen eingeſchrieben ſind. Würde ſich an die Halle ein
Turm anſchließen mit einer Ausſichtsgalerie, von der ein Blick
in die darum gelagerte ſchöne Gotteswelt geworfen werden
kann, ſo wäre dies beſonders entſprechend. Denn auch auf den
herbſten Schmerz würde der Blick in die hier ausgebreitete
tdunderbare Landſchaft wie ein milder Balſam lindernd wirken
lind den Blick aus der ſtillen Waldnatur hinauf zum blauen
Himmelszelt würde die Gedanken zum Ewigen lenken und dem
Herzen Frießen bringen.
Berliner Brief.
in eigener Kellner.
Berlin, 20. Oktober.
1943 Jabe iuicc ſeieſt edient. Es iſt großartig gegangen,
2 ich bedauele nur, daß ich bei der Berufswahl ſo unvorſichtig
ar, mich nicht gleich für dieſen Beruf zu entſcheiden. Alſt
te ich mir den Kaffee brachte und den Kuchen — nein, das ſer=
It hir keiner nach! Anfangs wagte ich nicht, das Lokal, das
Selbſtbedienung dem bald einmonatigen Berliner
Kellner=
ik trotzt, zu betreten. Ich, ein blutiger Dilettant, fürchtete die
miſchen Blicke derer, die durch reichliche Uebung ſchon gelernte
(Oſtbediener ſind. Doch, ſchließlich iſt jeder Anfang ſchwer.
urch ein Spalier von Streikpoſten, durch eine Kette grüner
Izei bahnte ich mir den Weg. Und dann war ich im Lokal
Siſch ſänberte ich mit einem alten Zeitungsblatt, verſteht
ſich: mit einem alten, denn neue Berliner Zeitungen gibts nicht.
Motto: Streik und Ausſperrung. Mit dieſem alten
Zeitungs=
blatt fegte ich die Kuchenkrümel meines Vorgängers auf der
Mantel meines Nebenmannes. Der pahm die Krümelchen gar
nicht krumm; offenbar hat ers nicht anders gemacht. Dann
trock=
nete ich mit demſelben Zeitungsblatt die kleinen Kaffee= und
Kakao=Seen, die mein geehrter Vorgenießer aufder Marmor
platte zurückgelaſſen hatte, und ging ans Büfett. Binnen zwei
Minuten hatte ich meine Melange und meinen Kuchen mit
Schlagſahne. Geradezu elegant hielt ich beides, Taſſe und
Kuchenplatte, ging mit einer Sicherheit, die einem Preisträger
alle Ehre gemacht hätte, zu meinem Platz und ſtellte die Genüſſe
mit dem allerverbindlichſten Lächelw vor mich hin, das heißt vor
meinen Stuhl. Ich war außerordentlich zufrieden mit mir und
gab mir in beſonderer Anerkennung meiner Verdienſte 20 Pro
zent Trinkgeld. Nein, ich muß ſchon ſagen, ich wurde noch nie
ſo gut bedient! Ohne viele Worte zu machen, zwinkerte ich mir
den Wunſch nach Zeitungen, verſteht ſich nach außerberliniſchen,
zu. Im Nu hatte ich ſie.
Da ich ſolche unvermutete Talente an mir entdeckt hatte,
reifte in mir auch der Wunſch, ſie anderen dienſtbar zu machen.
Saß da, unſelbſtbedient, ein niedliches Fräulein. Gleich bot ich
ihr meine Dienſte an. Mein erſter Verſuch war ja nun freilich
eine kleine Niederlage. Denn die Niedliche wußte mein
Aner=
bieten nicht zu ſchätzen. Sie erklärte, ſie ſei ein Streikpoſten in
Zivil — die Uniform beſteht in einem bedruckten papierenen
Halskragen, auf dem allerlei Warnungen an das Publikun
ſtehen — und ſie verzichtete auf meine bürgerliche Zuvorkommen
heit; ſie ſei nicht hier, um Kuchen zu eſſen, ſondern um zu
kon=
trollieren. Mehr Glück hatte ich ſchon bei einer ſanften
Blon=
den, die mir ſogar erlaubte, ihren Kaffee und ihren Kuchen zu
bezahlen; was eigentlich nicht zu den Obliegenheiten eines
Kell=
ners gehört. Nach dieſen Erfahrungen widmete ich mich wieder
ganz der Selbſtverſorgung und konſumierte noch dreimal
Schlag=
ſahne und zwanzig Zeitungen. Dann ſtudierte ich die
ſelbſtbedie=
nenden Mitbürger. Sah ſchüchterne, balanzierende Mädchen
kühn ſchlenkernde Jünglinge, ſah tolpatſchige Männer, die
nie=
mals gute Kellner werden dürften, ſah Zitterige, die den halben
Inhalt ihrer Taſſen verſchütteten und ſahRoutiniers, die es nod
viel beſſer trafen als ich. Immerhin, ich konnte mich auch
ſehen laſſen.
Draußen, vor dem Tore, ſchrien etliche Streikpoſten hände=
und plakatringend auf mich ein. Ich ſei ein Streikbrecher! Und
ich hätte auch ohne Kaffee und Kuchen leben können. Es ging
bunt zu. Erſt ein paar Grüne bahnten mir den Weg ins Freie.
I. Pr.
Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft.
Märchenabend.
St. Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft hat ihr
vielſeitiges Programm für die kommende „Saiſon” geſtern mit
einem Märchenabend recht vielverſprechend eingeleitet,
Vilma Mönckeberg=Hamburg las, nein, erzählte Mär
chen aus aller Herren Länder. Gut ausgewählte charakteriſtiſche
Erzeugniſſe der Märchenliteratur von Deutſchland, der Türkei,
Rußland und den Balkanländern in bunter Folge, dazu
Tier=
fabeln erzählte die Künftlerin aus dem Gedächtnis und bereitete
damit den zahlreichen Hörern einen in gleicher Qualität ſeltenen
Genuß. Es waren keine Märchenerzählungen, wie ſie uns
ſchlicht und innig mit ſtark ſentimentalem und belehrendem
Ein=
ſchlag aus Großmutters Zeit her in Erinnerung ſind. Vilma
Mönckeberg iſt eine moderne Märchenerzählerin, die zu
Er=
wachſenen, zu Zeitgenoſſen ſpricht (womit nicht geſagt ſein ſoll,
daß nicht auch die Jugend von dieſer Art Märchenerzählens
etwas hat). Zwiſchen Kerzenheleuchtung im Seſſel ſitzend,
ſtil=
voll gekleidet mit ſchillerndem Silbertuch um die ſchlanke, auf
Linie eingeſtellte Figur, iſt ſie ſelbſt eine Art Märchengeſtalt,
und wenn auch die Sprechweiſe — lebendig friſch, mit
klang=
vollem Organ — durchaus menſchlich=natürlich iſt, geht beinahe
zwingende Märchenſtimmung von der Künſtlerin aus, in der das
beſinnlich Weiche kämpft und wechſelt mit Sprödem, Hartem,
„Modernem”. Ihre Erzählung wird von lebengebender Geſte
unterſtrichen und illuſtriert und löſt dadurch tiefe Wirkung aus.
Von der Vielſeitigkeit des Rezitationstalents zeugt die
Tat=
ſache, daß die Künſtherin zweifellos den ſeeliſchen, oft auch
ſatiriſch=parodierenden Inhalt all ihrer Erzählungen erforfcht
und erkannt und für alle die notwendige Charakteriſierung
fand, wobei ihr ein natürlicher, friſcher, unaufdringlicher Humor
treffſicher aſſiſtierte. Geradezu hervoriagend wurde das
ſer=
biſche Lügenmärchen wiedergegeben. — Man ſpendete oft und
nachhaltig Beifall.
Seite X.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 22. Oktober 1921.
Rummer 282.
volle Lied ſangen: „Stumm ſchläft der Sänger.” Im Namem der
Ge=
meinde legte Herr Bürgermeiſter Landwirt Peter Wilhelm Barthel einen
prächtigen Lorbeerkranz am Denkmal nieder. Außerdem wurden Kränze
wiedergelegt vom Deutſchen Turnverein, vom Kriegerverein, vom Freien
Turnverein und von der Ortsgruppe des Reichsbundes der
Kriegsbeſchä=
digten. Die Muſik ſpielte: „Was Gott tut, das iſt wohlgetan
jie
Feier war zu Ende. Dank allen Jenen, die zu dieſer ſchönen,
eindrucks=
vollen Feier mitgewirkt haben. Das Denkmal iſt eine wohlgelungene
Schöpfung von Bildhauer Götze aus Darmſtadt.
wd. Trebur, 21. Okt. Von der franzöſiſchen
Militär=
polizei verhaftet und nach Mainz ins Gefängnis gebracht
wur=
den mehrere hieſige Jagdpächter, weil ſie bei einem Renkontre mit
fran=
zöſiſchen Soldaten, die unbefugte Jagd ausübten, von ihrer Schußwaffe
Gebrauch machten.
n. Offenbach, 21. Okt. Zum Raubmgrd von Bieber. In
der Unterſuchung gegen den Mörder Joſeph Polivka aus Brüx in
Böh=
wen hat ſich die Unſchuld des von ihm der Täterſchaft bezichtigten
Knechts Lerch von Södel ergaben. L. wurde deshalb außer
Verfol=
gung geſetzt und aus der Haft entlaſſen. Gegen P. ſind die
Feſtſtellun=
en bezüglich des an dem Knechte Keim verübten Raubmordes im
Weſent=
lichen beendigt, ſodaß die Verhandlung vor dem Schwurgericht
Darm=
ſtadt in der Dezemberſeſſion ds. Js. zu erwarten ſein dürfte. Uebrigens
war von Böhmen aus um Auslieferung P.s erſucht, um ihn dort wegen
mehrfachen Mordes und Mordverſuchs abzuurteilen. In Anbetracht
des hieſigen Falles wurde dieſem Erſuchen nicht ſtattgegeben. Die
Ge=
meingefährlichteit P.s ergibt ſich weiter daraus, daß er im jetzigen
Un=
terſuchungsgefängnis ſchon vier Ausbruchsverſuche unternom
im hat.
Er ſteht im Verdacht noch anderer ſchwerer Straftaten, ohne daß jedoch
ganz ſchlüſſige Anhaltspunkte vorliegen.
— Lichtenberg i. O., 21. Okt. Kirchweihe. Nach ſiebenjähriger
Pauſe findet am kommenden Sonntag und Montag Kirchweihfeſt ſtatt.
— Erbach, 21. Oft. Auf Veranlaſſung des hieſigen Kreisamts hat
ſich zur Verteilung der für die notleidende Bevölterung geſpendeten
Auslandsliebesgaben ein Wohlfahrtsausſchuß gebil=
Ldet. Er wendet ſich in einem Aufruf an die Landwirte des Kreiſes und
bistet ſie um ihre Unterſtützung bei der Verſorgung der Aermſten ur
ſever Bevölkerung mit Kartoffeln. Wir zweifeln nicht daran, daß
Landwirte ſich der an ſie ergehenden Bitte nicht verſchließen werden, und
wenr
man bedenkt, mit welchem Erfolg das oeplante Hilfswerk wird
durchgeführt werden können, wenn jeder Landwirt nach ſeinem beſte
Können gibt — einen Zentuer Kartoffeln wird doch jeder Landwirt noch
für die ärmſten ſeiner Brüder und Sweſtern übrig haben —, ſo iſt der
Erfolg des Hilfswerks, den wir aus ganzem Herzen wünſchen, von
vorn=
herein ſicher.
Ep. Worms, 20. Okt. Die Organiſierung der
Worm=
er Wohlfahrtspflege ſoll jetzt in großzügiger Weiſe erfolgen.
Zu dieſem Zwecke fand eine Verſammlung von Vertretern aller
Kor=
e
e=
vorationen ſtatt, die ſich mit humanitären und ſozialen Aufgaben
faſſen. Beigeordneter Schulte ſchlug, um eine Zerſplitterung
der
Kräfte zu vermeiden, die Schaffung einer Zentralauskunftsſtelle vor.
Das bisherige Armenamt wird Wohlfahrtsamt und bearbeitet neben
allgemeinen Aufgaben, Jugendpflege, Geſundheitspflege (
Schulgeſund=
heitspflege), Erholungs= und Säuglingspflege, öffentliche Unterſtützung,
Fürſorge für Auslandsdeutſche und Kriegsbeſchädigte. Es ſoll ein Netz
von über 100 Pflegeſtellen über die ganze Stadt geſpannt werden, in
denen Wohlfahrtspflegerinnen arbeiten. Neben ehrenamtlichen Stellen
iſt die Aufſtellung von vier Fürſorgeſchweſtern vorgeſehen. Zu dieſen
Beſchlüſſen muß die Stadtverordneten=Verſammlung noch ihre
Zuſtim=
mung geben. Zur Amerikaſpende wurde beſchloſſen, ſie zur
rechten Zeit bei wirklicher Bedürftigkeit zu verwenden. — In den
Arbeitsausſchuß wurden vier Damen gewählt. Für die
Verunglück=
ten von Oppau ſind im ganzen 528 583 Mark eingegangen. Es
beſtehe noch großer Bedarf an Kleidern. Die Aufnahme von Kindern
empfehle ſich nur, wenn außer für Verpflegung auch für Kleider g
ſorgt werde. Für jeden Wormſer Verletzten iſt geſorgt worden.
Die Quäkerſpeiſung hat im vergangenen Jahre 123 619
Perſo=
nen umfaßt. Die Koſten betrugen einſchließlich einer Mehrausgabe
von über 42000 Mark bei einem Zuſchuß von 47 Pf. pro Portim
347 000 Mauk. Die neue Speiſung ſoll vom 1. Januar bis 31. März
ſtattfinden mit 800 Portionen.
* Frankfurt, 21. Oft. Kinderhilfs=Ausſtellung. In der
Zeit vom 23. Oktober bis zum 19. November 1921 findet in der Römer
valle des Frankfurter Rathauſes eine von den ſtädtiſchen Behörden und
den Vereinigungen für private Jugendwohlfahrtspflege unter Leitung
der Zentvale für private Fürſorge zu Frankfurk veranſtaltede
Kinder=
hilfs=Ausſtellung ſtatt, um der Oefſentlichkeit ein Bild zu geben
wie groß die Not unſerer Jr
und iſt, und auf welche Weiſe verſucht wird,
ihr zu ſteuern. Mit der Ausſtellung verknüpft ſind Vorträge über alle
die Gebiete, die durch ihre Eigenart innerhalb der Ausſtellung nicht
ge=
bracht werden könne
Filmvorführungem über beſonders intereſſierende
und vorbildliche Ju
gendfürſorgearbeit, ſowie Führungen durch
Frank=
furter Anſtalten und Organiſahonen. Unter anderen haben
Oberbürger=
meiſter Dr. Luppe, Bürgermeiſter Gräf und Prof. von Dühring
Vor=
träge übernommen. Auswärtige Verbände erhalten bei geſchloſſenen
Führungen Preisermäßigungen.
sw. Aſchaffenburg, 21. Okt. Die Eröffnung der Main=
Großſchiffahrt bis Aſchaffenburg und des neuen Hafens iſt auf
den 3. November angeſetzt. Die Hart
Bergbau=A.=G. hat im neuen
Hafen große Anlagen errichtet und beabſichtigt, neben einem großen
Kohleumſchlageplatz eine Brikettfabrik zu errichſen mit 240
Tonnen=
leiſtung in 10 Stunden.
Heſſiſcher Landtag.
11.
Sitzung.
St. Darmſtadt, 21. Oktober.
Am Miniſtertiſch: Staatspräſident Ulrich, Finanzminiſter
Hen=
ich, Juſtizminiſter v. Brentano, Präſident Urſtadt, Geheimer
Oberſchulrat Block.
der erſte Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 9 Uhr
45 Minuten. — Erſter Punkt der Lagesordnung iſt die Einzelbe
ratung der
Schulgeſetznovelle.
Zu Artikel 1 führt Abg. Schorn (Ztr.) aus: Abg. Kaul hat
be=
tont, daß der Internationalismus gleichberechtigt ſei mit dem Nationa
lismus. Der Internationalismus hat gewiß ſein Gutes, beſonders in
kultureller Beziehung, jedoch muß das Nationale in erſter Linie betont
und gepflegt werden, da es unſerem Volke vielfach an rechtem
National=
bewußtſein fehlt. So urteilte ſchon Bismarck. Auf dieſe Weiſe fehlt
dem Volk auch das Gefühl der Zuſammengehörigkeit. Beſonders in
unſerer Zeit der Not iſt eine ſolche Betonung nötig.
Abg. Kaul (Soz.): Die Verwahrung Schorns gegen meine
Aus=
ührungen rennt offene Türen ein, da es mir nie eingefallen iſt, das
Nationale zu bekämpfen. Von einem Vertreter der katholiſchen
Welt=
anſchauung, die doch international iſt, hat mich eine ſolche Aeußerung
beſonders gewundert. Auch der Gedanke des internationalen
Menſch=
tums muß jetzt den Kindern beſonders eingeprägt werden. Darum
be=
dauere ich den Strich des Paſſus” von der Völkerverſöhnung durch den
Ausſchuß. Im weiteren polemiſiert Redner gegen die geſtrigen
Aus=
führungen Dingeldeys und teilweiſe auch Diehls. Insbeſondere weiſt
er den Vorwurf des Materialismus, den Erſterer den Sozialdemokraten
gemacht hatte, zurück. Gerade die Partei der Demokraten huldige dem
Individualismus, der nur zu leicht zum Mammonismus führe. Auch wir
wvollen nicht nur eine Lernſchule, ſondern auch eine Erziehungsſchule
Der Abgeordnete Dingeldey iſt ein Magiſter eloquentine; aber die
Sach=
kunde und die tiefe innere Ueberzeugung ſind doch die Hauptſache. Seine
Konſtruktionen haben auch erkennen laſſen, daß wir mit ihm nicht
zu=
ſammengehen können. Dagegen haben wir mit dem Zentrum gewiſſe
Berührungspunkte.
Abg. Loos (Dem.) findet, daß das Wort „national” zum
Streit=
objekt der Parteien geworden iſt und es ſei daher auch von ſeiten ſeiner
Partei eine Umſchreibung nötig. Wir verlangen alſo ſtaatsbürgerliche
Erziehung im Geiſte des deutſchen Volkes unter Umgehung des Wortes
„national”
Abg. Dingeldey (D. Vpt.) weiſt die Angriffe Kauls als
un=
berechtigt zurück. Es handele ſich auch für ihn um
Gewiſſensangelegen=
heiten im echten Sinne des Wortes. Abg. Kaul habe in der Hauptfache
das Negative ſeines Bildungsideals hervorgehoben, Poſitives aber
ver=
miſſen laſſen. In einem Augenblick, da uns Oberſchleſien entriſſen
wurde, meine ich, ſollte man ſich in unſerem Schulgeſetz nicht darum
ſtreiten, ob es national oder international erziehen ſoll.
Abg. Schorn (Ztr.): Ich habe mich gegen den Satz des Herrr
Kaul geſandt, daß er das Internationale genau in gleicher Weiſe pf
gen will wie das Nationale. Dagegen werde ich mich immer wende
Der Artikel wird angenommen, ebenſo die weiteren Artikel (ohne 3)
bis 17.
Zu Artikel 18: Mittelſchulen, hat Abg. Dingeldey beantragt, Lieſen
Artikel wiederherzuſtellen und in namentlicher Abſtimmung darüber
befinden zu laſſen. — Es wird dann zunächſt eine Pauſe beantragt, weil
die Demokratiſche Partei ſich nochmals mit dem Artikel befaſſen will.
Ein Antrag Dingeldeh, den Artikel bis zur nächſten Sitzung
zurückzu=
ſtellen, findet ſtarken Widerſpruch der Sozialdemokraten.
Nach längerer Geſchäftsordnungsdebatte erklärt Präſident Urſtadt,
die Regierung wolle eine neue Faſſung einbringen, das könne bis nach
der Pauſe geſchehen. — Pauſe.
Die Mittelſchulen.
Um 11.35 Uhr werden die Verhandlungen fortgeſetzt. — Abg.
Kaul erſtattet Bericht über die Schulausſchußberatungen in der Pauſe.
Der Ausſchuß beantragt, den Artikel 18 der Vorlage zu ſtreichen, dafür
dem Artikel 3 folgende Faſſung zu geben (das geſperrt Gedruckte iſt neu
eingefügt):
„Große Schulkörper ſind auf Beſchluß des Schulvorſtandes mit Ge
nehmigung des Kreisſchulamtes nach Begabung und Leiſtung der
Schu=
er zu gliedern. Die Ueberweiſung der Schüler in Klaſſen mit erweiterten
Lehrzielen, die im Rahmen der einheitlichen
Volks=
ſchule weitergehende Bildungsbedürfniſſe
befrie=
digen, ohne jedoch das Ziel der höheren Schule zu
wollen, in die Förderklaſſen für Kinder, die in den Normalklaſſen das
Ziel der Schule nicht erreichen, und in die Hilfsklaſſen für
Schwach=
befähigte geſchieht durch den Klaſſenlehrer unter Mitwirkung eines vom
Lehrerrat gewählten Ausſchuſſes, dem der Schulleiter angehört. Die
Ueberweiſung in Klaſſen mit erweiterten Lehrzielen
be=
darf der Zuſtimmung der Eltern. Für die Schüler der
Klaſ=
enzüge mit erweiterten Lehrzielen können weitere
Schuljahre, ſoll jedoch mindeſtens ein, neuntes
Schuljahr eingerichtet werden. Nähere
Beſtim=
mungen über die Einrichtung und die Lehrziele
dieſer Klaſſen trifft die oberſte Schulbehörde. Bei
der Ueberweiſung in die Hilfsklaſſen ſind die Leiter der Hilfsklaſſen und
der Schularzt zu hören. — Ueber Beſchwerden entſcheidet der
Schul=
vorſtand. Gegen deſſen Entſcheidung iſt weitere Beſchwerde an das
Kreisſchulamt zuläſſig.
Der Ausſchuß iſt in ſeiner Mehrheit der Auffaſſung, daß für die
Mittelſchulen, wie ſie jetzt beſtehen, eine Exiſtenzberechtigung nicht mehr
gegeben iſt, daß aber die erweiterten Lehrziele, ohne dadurch das Ziel
einer höheren Schule zu erreichen, noch deutlicher zum Ausdruck kommen
ſollen im Artikel 3, als es in ſeiner erſten Faſſung geſchehen iſt.
Abg. Dingeldey (D. Vpt.): Meine Fraktion hat keine
Gelegen=
heit gehabt, den ihr erſt ſeit zehn Minuten bekannt gewordenen Antrag
des Schulausſchuſſes zu beraten. Auf Grund der eben gehörten
Aende=
rungsvorſchläge iſt eine gründliche Durchberatung des Antrags
unmög=
lich. Namens meiner Fraktion proteſtiere ich ausdrücklich dagegen, daß
wir uns über einen ſo gewichtigen Antrag ohne gründliche
Durchbera=
tung ſchlüſſig werden ſollen. Zur Frage der Mittelſchule ſelbſt haben
wir unſeren Standpunkt klargelegt. Wir widerſetzen uns entſchieden
feder Vergewaltigung des Willens der Eltern, die die Mittelſchule
un=
bedingt beibehalten wollen. Wir bleiben auf meinem Antrag beſtehen
aus wvohlerwogenen Gründen und auch auf Grund der mit der
Begab=
tenausleſe in Baden gemachten Erfahrungen, die die ſchwerſten
pada=
gogiſchen Bedenken zeitigte. — Der Antrag Dingeldey lautet: „Wir
beantragen Wiederherſtellung des Artikels 18 in der Faſſung nach den
Beſchlüſſen des Schulausſchuſſes erſter Leſung (Druckſache Nr. 848) mit
folgender Aenderung: Nach entgegenkommen: „oder weitergehende
Bil=
dungsbedürfniſſe befriedigen, ohne jedoch die Ziele der höheren Lehr=
Ich wiederhole, daß wir, um eine eingehende
nſtalten zu erreichen
Beratung zu ermöglichen, uns der zweiten Leſung widerſetzen werden.
Abg. Kaul (Soz.): Wir haben an unſerer Stellungnahme nichts zu
ändern nach dem, was Herr Dingeldey geſagt hat. Gegen den Vorwurf
der Vergewaltigung lege ich Verwahrung ein.
Abg. Schorn (Ztr.): Ich bin gegen jede Differenzierung. Soll
aber eine Ausleſe ſtattfinden, ſo bin ich entſchieden für eine Ausleſe nad
der Fähigkeit, nicht aber nach dem Geldbeutel der Eltern.
Abg. Dr. Oſann (D. Vpt.): Wir haben bisher nur die Mitglieder
des Schulausſchuſſes gehört. Es iſt aber auch notwendig, hier die
Wün=
ſche der Eltern in Rückſicht zu ziehen. Die Eltern wollen mit Recht die
öde Gleichmacherei nicht mitmachen. Sie ſtehen mit Recht auf dem
Standpunkt, daß die Mittelſchulen notwendig ſind, weil ſie weitergehende
Bildung vermitteln als die Volksſchule. Die Begabtenausleſe iſt
durch=
aus einſeitig, zumal faſt allein das Urteil des Lehrers entſcheidend ſein
ſoll. Ein begabter Schüler iſt noch lange nicht immer ein begabter
Menſch. Man kann das Verlangen der Eltern nicht einfach hier
über=
ſtimmen.
Abg. Loos (Dem.) wendet ſich gegen den Einwurf der
Gleich=
machcrei, der zu beweiſen ſcheine, daß Herr Oſann kein Fachmann
Abg. Dingeldey (D. Vpt.) tritt dem entgegen und ſtellt feſt,
daß auch die neue Regelung die Wünſche der Eltern nicht befriedigen
kann.
Abg. Frau Balſer (Dem.) iſt der Anſicht, daß durch die neue
Faſ=
ſung den Wünſchen der Eltern wohl Rechnung getragen wird und daß
man damit einverſtanden ſein kann. Den häßlichen Ausdruck, die Frage
der Mittelſchule ſei eine Geldſackfrage, ſollte man auf der Linken nicht
gebrauchen, denn die Kinder mancher Abgeordneten der Linken ſind auch
in der Mittelſchule. (Hört! Heiterkeit.)
Abg. Frau Hattemer (Ztr.): Wir ſind im Prinzip für
Bei=
behaltung des Artikels 18, werden aber nach dem neuen
Entgegenkom=
men der Regierung für die Vorlage ſtimmen.
Abg. Zilch (Ztr.) iſt der Anſicht, daß man die Mittelſchule, wenn
ſie ſich bewährt hat, auch beſtehen laſſen ſoll.
Abg. Nuß (Ztr.) meint, Frau Hattemer ſei mißverſtanden worden.
Wir ſind der Auffaſſung, daß in dem, was jetzt vorliegt, eine Art der
Mittelſchule ſteckt. Uns kommt es nicht auf den Rahmen an, ſondern
auf den Kern.
Abg. Dingeldey (D. Vpt.) weiſt nochmals darauf hin, daß auch
heute ſchon eine ganze Reihe von Freiſtellen an Mittelſchulen gewährt
wird. Er tritt nochmals warm für die Erhaltung der Mittelſchulen ein.
Damit ſchließt die Debatte.
Es folgt zunächſt namentliche Abſtimmung über den Antrag
Dingeldey. Eine ganze Anzahl der Abgeordneten des Zentrums und
auch der Demokraten hat den Saal verlaſſen. Der Antrag wird mit
4
egen 5 Stimmen abgelehnt.
Damit ſind die Mittelſchulen gefallen.
Der Antrag des Ausſchuſſes wird angenommen.
Zur Abſtimmung über den Artikel 3 erklärt. Abg. Dingeldey
(D. Vpt.), daß ſeine Partei ſich nunmehr der Abſtimmung über dieſen
Antrag enthalten werde.
Der Artikel 3 wird in der neuen Faſſung (wie oben)
angenommen.
Zu Artikel 20 wendet ſich Abg. Feldmann (Dem.) dagegen, daß
vom Jahre 1926 ab der Beginn der Schulpflicht eintritt, wenn das Kind
am 1. Mai des Aufnahmejahres das 6. Lebensjahr erreicht hat.
Der Artikel wird angenommen.
Zu Artikel 22a liegt folgender Antrag Kaul, Reiber, Schorn
und Genoſſen vor: „Artikel 22a Abſatz 5 ſoll lauten: „Die Koſten der
Unterbringung fallen der Gemeinde zur Laſt, in deren Bezirk die Eltern
oder deren Stellvertreter ihren Wohnſitz haben, ſoweit ſie nicht von den
Eltern oder deren Stellvertretern oder aus den Erträgniſſen des
Ver=
mögens des Kindes beſtritten werden können oder von dem Staat
ge=
tragen werden.” — Abſatz 6 ſoll lauten: „Kann ein Kind wegen
dauern=
der Krankheit oder körperlicher oder geiſtiger Gebrechen nicht am
Unter=
richt teilnehmen, ſo hat die Schulbehörde eine den
Erziehungsbedürf=
niſſen des Kindes entſprechende Erziehung zu veranlaſſen.”
Der Artikel und die Anträge werden angenommen.
Zu Artikel 23 ſpricht Abg. Frau Bierau (D. Vpt.) die
Genug=
tuung aller Frauen darüber aus, daß nun endlich die Fortbildungsſchule
für Mädchen obligatoriſch geworden iſt. Bedauerlich iſt nur, daß es
nicht gelungen iſt, wie in Baden, die Religion in den Unterrichtsplan
mit aufzunehmen. (Lachen links.) Meine Herren! Es handelt ſich
hier um eine Ueberzeugungsſache und ich bitte, nicht immer gleich zu
achen, wir achten doch auch Ihre Ueberzeugung! Herr Abg. Len
art hat das geſtern ſehr eingehend begründet und ich unterſtreiche
jedes Wort dieſer Begründung. Eine Ergänzung dieſes Artikels müßte
dahin geſchaffen werden, daß für die Mädchen, die ſchon eine
weiter=
gehende Bildung haben, Fortgeſchrittenenkurſe eingerichtet werden.
Die Anregung ſoll in der zweiten Leſung als Antrag eingebracht
werden. Der Artikel wird angenommen, ebenſo weitere Artikel.
Zu Artikel 26 Abſatz 1 liegt folgender Antrag Kaul=Reiber=Schorn
vor: In Artikel 26 Abſatz 1 iſt die Abänderung der Anlage 2 von
Druckſache Nr. 848 zu ſtreichen und die Faſſung erſter Leſung wieder
herzuſtellen: „Der Staat iſt verpflichtet, den Volks= und
Fortbildungs=
ſchülern die Lernmittel koſtenlos zur Verfügung zu ſtellen
Infolge=
deſſen wird Ziffer 8 des Artikels 83 Ziffer 4 des Artikels 81a; Ziffer
4, 5 und 6 von Artikel 8la erhalten die Nummern 5, 6 und 7.
Der Antrag wird angenommen. Ebenſo die Artikel bis 52.
Artikel 53 und 54 werden geſtrichen.
Zu Artikel 55 tritt Abg. Schorn (Ztr.) ſehr energiſch gegen
die Zulaſſung der Verheiratung der Lehrerinnen ein. Er habe den
dringenden Wunſch, daß ſich die Frage der verheirateten Lehrerin noch
bis zur zweiten Leſung anders regeln läßt. Eine verheiratete Lehrerin
ſt nach meiner Ueberzeugung ein Unding. Es müßten, wenn Kinder
geboren werden, vielleicht beſondere Stillſtuben in der Schule
eingerich=
tet werden, Kinderwärterinnen angeſtellt uſw. Oder ſollen die kleinen
Schreihälſe in das Rektorzimmer geſtellt werden, daß der Rektor ſie
beaufſichtigt? (Heiterkeit.) Ich meine, wir haben ſo viele
Anwärterin=
ten zur Verfügung, daß wir verlengen können, daß eine Lehrerin, wenn
ſie heiratet, ihr Amt niederlegt
Abg. Dingeldey (D. Vpt.): Dieſe Frage iſt eine reine
Rechts=
frage. Die Verfaſſung regelt dieſe Frage klar und daran iſt rechtlich
nichts zu deuteln.
Abg. Engelmann (Soz.) ſpricht ſich in gleichem Sinne aus.
Abg. Frau Balſer (Dem.) iſt derſelben Meinung. Alles, was
gegen die Verfaſſung beſteht, iſt Verfaſſungsbruch. Vor der Verfaſſung
ſind Mann und Frau gleich.
Abg. Frau Bierau (D. Vpt.) nimmt ebenfalls gegen die Aus
führungen des Abg. Schorn die Frauen in Schutz, aus denen keine große
Duldſamkeit gegenüber der Frau zu ſprechen ſcheine.
Abg. Frau Steinhäuſer (Soz.) tritt ebenfalls Herrn Schorn
entgegen und meint, der Herr Rektor Schorn brauche keine Angſt zu
haben, aus ſeinem Rektorzimmer eine Kinderſtube zu machen.
Der Artikel wird nach dem Ausſchußantrag geſtrichen, ebenſo
die Artikel bis 66, die anderweite Regelung finden. Die Artikel bis
89 werden debattelos genehmigt.
Zu Artikel 90 liegt folgender Antrag Kaul=Reiber=Schorn vor:
Artikel 90. Dieſes Geſetz tritt am 1. April 1922 in Kraft,
ſo=
weit nicht das Landesamt für das Bildungsweſen einen früheren
Zeit=
punkt beſtimmt. Bis zum 1. April 1924 ſind die Gemeinden mit weni
ger als 3000 Einwohnern von der Verpflichtung entbunden,
Fortbil=
dungsſchulen für Mädchen zu errichten. Die beſtehenden erweiterten
Volksſchulen nach Artikel 18 des Volksſchulgeſetzes von 1874 ſind
jahr=
gangsweiſe abzubauen. Statt des Artikels 26 gelten bis zum Erlaß
reichsgeſetzlicher Vorſchriften, jedoch längſtens bis zum Beginn des
Schuljahres 1926 folgende Beſtimmungen: „Soweit die
Gemeindevertre=
tungen nicht allgemeine Lernmittelfreiheit für Volks= und
Fortbildungs=
chüler einführen, ſind die Eltern oder deren Stellvertreter verbunden,
hren Kindern die notwendigen Lernmittel zu beſchaffen. Leiſten ſie
dieſer Verbindlichkeit nicht Genüge oder erſcheint es ſonſt zweckmäßig,
o können die Lernmittel von der Gemeinde beſchafft und die
entſtehen=
den Koſten von den Eltern wiedererhoben oder auf dem
Verwaltungs=
wege beigetrieben werden. Für die Kinder unbemittelter
Gemeinde=
einwohner ſind die Lernmittel auf Koſten der Gemeinde zu beſchaffen.
Bis zum Erlaß reichsgeſetzlicher Vorſchriften über die Lehrerbildung,
längſtens jedoch bis zum Jahre 1926, kann die zur Aufnahme in die
Lehrerbildungsanſtalt notwendige Vorbildung durch beſondere Prüfung
nachgewieſen werden. Schulgüter, die nach den Beſtimmungen dieſes
Geſetzes abgetreten werden müſſen, aber für das Erntejahr 1920
beſon=
ders angebaut ſind, werden den Inhabern bis nach eingetaner Ernte
belaſſen.
Abg. Dingeldey (D. Vpt.) beantragt hierzu Wiederherſtellung
der Faſſung nach den Beſchlüſſen erſter Leſung des Schulausſchuſſes,
weil er eine längere Friſt für die Uebergangszeit offen läßt.
Abg. Kaul (Soz.) tritt dem entgegen und bittet um Annahme
ſei=
nes Antrages.
Der Antrag Dingeldey wird abgelehnt, der Antrag Kaul
an=
genommen. Ebenſo werden die Schlußartikel angenommen und
die Vorſtellungen für erledigt erklärt. Damit iſt das
Volks=
ſchulgeſetz in erſter Leſung angenommen.
Schluß 1½ Uhr. Nächſte Sitzung Dienstag vormittag 10 Uhr.
Oberſchleſien.
Stürmiſche Sitzung im Preußiſchen Landtag.
Berlin, 21. Okt. (Wolff.) In der Landtagsſitzung hat
Stegerwald folgende Rede gehalten:
Neues ſchweres Unheil von noch unabſehbarer Tragweite
iſt über Preußen und Deutſchland hereingebrochen. Nachdem
der Friedensvertrag uns die Provinz Poſen, die halbe Provinz
Weſipreußen, das Memelgebiet, Nordſchleswig und Eupen=
Mal=
medy geraubt hat, ſind nun auch die feindlichen Würfel über
Oberſchleſien gefallen. Das Land — ſeit den Anfängen
oſt=
europäiſcher Kultur ununterbrochen in deutſchem Beſitz —, ſ.
wie es vor uns liegt, das ausſchließliche Werk preußiſch=
deut=
ſcher Arbeit und Tatkraft, deutſcher Intelligenz und Ordnung,
ſoll in zwei Teil ezerriſſen werden, wovon der wertvollere Teil
Polen überantwortet wird. Kerndeutſche Städte, die Bilder
weſteuropäiſcher Kultur, die wirtſchaftlichen Mittelpunkte des
ganzen oberſchleſiſchen Induſtriegebietes und die Knotenpunkte
ſeines Eiſenbahnnetzes, ſollen der Poloniſierung verfallen!
Un=
ſere geſamte Zinkproduktion, der größte Teil der Eiſen= und
Stahlwerke, weit mehr als die Hälfte unſerer dortigen
Kohlen=
gruben werden uns entriſſen, uns, die wir andere Länder mit
jährlichen Kohlentributen verſorgen müſſen. Jeder Mann und
jede Frau, die noch deutſches Empfinden bewahrt haben, ſtöhnen
auf unter dieſer neuen Vergewaltigung.
Von unparteiiſchen Sachkennern aller Nationen, die
Ober=
ſchleſien beſuchten und ſtudierten, wurde ſeine Unteilbarkeit.
als unbedingte Vorausſetzung ſeines wirtſchaftlichen Gedeihens
feſtgeſtellt. Trotzdem ſpaltet man es in zwei lebensunfähige
Teile. Nunmehr iſt dort ſo gur wie alles unſicher und
ſchwan=
kend geworden. Die Arbeitsbaſis iſt zerſtört, alle
Geſchäftsfreu=
digkeit, die Vorausſetzung jeden Aufſchwungs, iſt gelähmt. Auch
in dem künftig polniſchen Oberſchleſien ſind Kapital, Leitung
und der überwiegende Teil der gelernten Arbeiterſchaft deutſch.
Oberſchleſien muß alſo zuſammenbrechen, wenn dieſe führenden
geiſtigen Kräfte ihre bisherige Wirkungsſtätte verlaſſen. Den
Ausſichten aber auf einen endlichen und wirklichen Frieden und
die wirtſchaftliche Wiederherſtellung Europas iſt damit der
ſchwerſte Schlag verſetzt. Die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands
ſt nach Lloyd Georges eigener Erklärung aufs ſchwerſte
ge=
ſchwächt, denn der Verluſt dieſer reichen Gebiete bedeutet eine
Verminderung der wirtſchaftlichen Geſamtkraft Deutſchlands
und einen bedenklichen Ausfall an Steuern. Er vereitelt jede
planmäßige Regelung von Ein= und Ausfuhr und bewirkt eine
noch gar nicht zu ermeſſende Verminderung an Zolleinnahmen.
Ohnmächtig an äußerer Gewalt, gilt es für uns, mit kühlem
Kopf die Tatſachen zu prüfen. Die Gegner ſelbſt ſchlagen mit
ihren immer drückender werdenden Auflagen alle Ausſichten
nie=
der, von Deutſchland die erhofften Leiſtungen zu gewinnen.
Wir dürfen nicht müde werden, dieſe Erkenntnis in der
Welt zu verbreiten. Einigkeit im Innern iſt jetzt erſte und
hei=
ligſte Pflicht. Unſere oberſchleſiſchen Brüder, die in den letzten
zwei Jahren ſo Fürchterliches haben durchmachen müſſen, ſind
uns in dieſer Beziehung ein leuchtendes Vorbild. Dort in
Ober=
ſchleſien iſt alle parteipolitiſche Gegnerſchaft unter deutſchen
Volksgenoſſen in den Hintergrund getreten vor der gemeinſamen
Not. Darum ſei ihrer, unſerer oberſchleſiſchen Brüder und
Schweſtern, in dieſem Augenblick in Ergriffenheit, Verehrung
und herzlicher Liebe gedacht. Was ſie bisher geleiſtet und
ge=
litten haben, iſt echtes Heldentum. Dieſes Heldentum aus
Ta=
gen, die hinter uns liegen, iſt uns ein Unterpfand dafür, daß ſie
auch das Schwerere, das noch vor ihnen und vor uns liegt,
tra=
gen und durchhalten werden. Ihr deutſchen Oberſchleſier ſeid
und bleibt untrennbar untereinander, untrennbar von der
gro=
ßen deutſchen Volksgemeinſchaft; unzerreißbare Bande
ver=
knüpfen uns auch in Zukunft miteinander. Wir werden Euch mit
allem, was wir ſind und haben, weiter Treue halten!
Berlin, 21. Okt. (Wolff.) Im Preußiſchen Landtag hat
Präſident Leinert dem Miniſterpräſidenten Stegerwald vor
dem Eintritt in die Tagesordnung das Wort zu einer
Er=
klärung erteilt. Die Kommuniſten widerſetzten ſich durch
lär=
mende Zurufe. Der Lärm ſetzte ſich fort und ging während
der Rede in andauerndes Johlen über, wogegen die Rechte
ihrer=
ſeits durch lebhafte Gegenkundgebungen Front machte. Die
Ausführungen Stegerwalds blieben deshalb bis auf einzelne
Sätze unverſtändlich. Am Schluß ſetzte Beifall und
Händeklat=
ſchen bei der Rechten ein, während die Linke von neuem lärmte.
Der Vertreter der Sozialdemokratie und der Unabhängigen
er=
klärten ſich nicht einverſtanden damit, daß die preußiſche
Re=
gierung mit ihrer Erklärung dem Reichstage und der
Reichs=
regierung vorgriff. Die Sitzung wurde vertagt. Die nächſte
Sitzung findet am 3. November ſtatt.
Halbmaft!
Breslau, 21. Okt. (Wolff.) Anläßlich der Entſcheidung
über Oberſchleſien hat der Oberbürgermeiſter angeordnet, daß
ſämtliche ſtädtiſchen Gebäude, einſchließlich der Schulen, auf
Halbmaſt oder mit Trauerflor zu flaggen haben.
Knieſchlottern im beſetzten Gebiet.
Koblenz, 21. Okt. (Wolff.) Anläßlich der Nachrichten,
wonach im beſetzten Gebiet Kundgebungen wegen der Teilung
Oberſchleſiens abgehalten werden ſollen, hat die
Rheinlandkom=
miſſion beſchloſſen, ihren Oberdelegierten in den
Regierungs=
bezirken oder Provinzen die im Artikel 18 in Verordnung 3 in
Faſſung der Verordnung vorgeſehenen beſonderen Vollmachten
zu übertragen, d. h. das Recht, im Hinblick auf die erwähnten
Kundgebungen ſolche Verſammlungen, Anſammlungen
und Zuſammenkünfte zu verbieten, die die Sicherheit der
Rummer 282.
Beſatzungstruppen zu gefährden geeignet ſind. Der Aufenthalt
auf der Straße während der Nachtzeit iſt zu unterſagen.
Die Kabinettskriſe.
Berlin, 21. Okt. Wie der Vorwärts wiſſen will, ſtehe
man in Berliner parlamentariſchen Kreiſen unter dem ſtarken
Eindruck, daß die Entſcheidung über Oberſchleſien
noch ungünſtiger iſt, als nach den erſten Veröffentlichungen
zu erkennen war. Die Stimmung gegen das Kabinett
Wirth verſtärkte ſich daher bei den bürgerlichen Fraktioven.
Man verlange neue Verhandlungen mit der Entente. Von
wel=
cher Seite das Kabinett Wirth abgelöſt werden ſoll, iſt einſtweilen
ganz unklar.
Eine neutrale Stimme.
Stockholm, 21. Okt. (Wolff.) Unter der Ueberſchrift
„Deutſchland und wir” ſchreibt Dagens Tidning: Keine
Ententepropaganda kann jemals die Tatſache verdunkeln, daß in
dem Weltkrieg Deutſchlands Kampf ein Kampf des Friedens
gegen die Gewalt war, ein Kampf europäiſcher Ordnung gegen
grenzenloſe Rückſichtsloſigkeit. Der beſte Beweis hierfür iſt das
Schickſal Oberſchleſiens, wo zum deutlichen Schaden
des künftigen Weltfriedens ein Gebietsteil durch den
Völker=
bund von Deutſchland getrennt wird, der ihm über 700 Jahre
lang angehörte und der für ſeien wirtſchaftliches Leben
not=
wendig iſt. Wenn nach der deutſchen Kataſtrophe in Schweden
hinſichtlich der Beurteilung und der Stellungnahme viel
Feig=
heit Platz griff und man hier vor den Siegern kroch, wo man
früher den Deutſchen eitel Preis und Lob ſpendete, beginnt jetzt
das Erwachen. Dasſelbe Gefühl, das Schwedens Volk immer
ſtärker beſeelt, dürfte, wenn nicht alle Zeichen trügen, ſich auch bei
den anderen neutralen Staaten finden: Gewalt und
Un=
recht gegen Deutſchland müſſen ſchnell ein Ende
nehmen, die Welt hat übergenug hiervon.
Ueber=
all außerhalb der Ententeländer ſteht augenblicklich der
Völker=
bund als ſcheußliches Zerrbild deſſen da, was er einſt hätte
werden ſollen. Es iſt ein germaniſches Lebensintereſſe, daß
Deutſchlands Volk nicht zur Verzweiflung getrieben wird. Wir
und auch die ganze Welt brauchen ein deutſches
Volk, deutſche Kultur, deutſche Ordnung,
deut=
ſche Vertiefung des Lebens und des
Lebens=
problems. Laßt uns alle, die wir noch in der Welt die
Freiheit hierzu haben, immer wieder gegenüber den jetzt an der
Macht Sitzenden ausrufen: Europas Freiheit
erfor=
dert ein freies Deutſchland.
Kundgebungen
werden aus allen Teilen des Reiches, beſonders aus dem
be=
etzten Gebiet und aus Oberſchleſien ſelbſt, aus allen
Krei=
ſen der Bevölkerung gemeldet. In allen wird flammender
Proteſt gegen den Schmachakt der Entente erhoben und den
abgetrennten Landesteilen Treue verſichert.
Vom Wiesbadener Abkommen.
Berlin, 21. Okt. (Wolff.) Im Reichsminiſterium für
Wiederaufbau hat heute eine Sitzung des Beirates für
die Wiedergutmachungsfragen ſtattgefunden. An
Stelle des dienſtlich verhinderten Reichsminiſters Rathenau gab
Staatsſekretär Dr.=Ing. Mueller einen allgemeinen
Ueber=
blick über die Wiesbadener Protokolle und die Gründe, die zu
dem Abkommen geführt haben, über das Zuſtandekommen des
Abkommens und über deſſen weſentliche Beſtimmungen, worauf
Miniſterialrat Cuntze über die einzelnen Punkte der Haupt=
und Nebenabkommen berichtete. Einige Unklarheiten, die von
den Beiratsmitgliedern zur Sprache gebracht wurden, konnten
in der Diskuſſion durch Aufklärung der Regierungsvertreter
be=
hoben werden. Der Beirat erkannte in überwiegender Mehrheit
an, daß das Abkommen einen Fortſchritt auf dem Gsbiete der
Reparation bedeute und bei billiger Berückſichtigung aller
Ver=
hältniſſe den deutſchen Intereſſen zuträglich ſei.
Der Todesſtreich gegen die deutſche Flugzeug=
Induſtrie.
Paris, 21. Okt. (Tel.=Union.) Aus London liegt folgende
unglaubliche Meldung vor, nach welcher gemäß Ententediktat
die deutſche Flugzeuginduſtrie zum Tode verurteilt wäre: Der
engliſche Unterſtaatsſekretär für das Flugzeugweſen hat geſtern
im Unterhaus mitgeteilt, daß Deutſchland ſich bereit erklärt habe,
der Entente ſämtliche Flugzeuge auszuliefern, die
in Deutſchland ſeit dem Inkrafttreten des Verſailler Vertrages
durch die Privatinduſtrie hergeſtellt ſvorden ſeien. Es handelt
ſich um 250 Apparate.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 22. Oktober 1921.
Seite 5.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 21. Okt. Die Lage im Zeitungskonflikt iſt
weiter unverändert. In einer Betriebsverſammlung des
Perſonals von Rudolf Moſſe wurde folgende Entſchließung
an=
genommen: „Die heutige Betriebsverſammlung kann das
An=
gebot des Arbeitsminiſters, die Arbeit unter Vorbehalt
aufzu=
nehmen, nicht annehmen und beſchließt, geſtützt auf das
Ver=
trauen der geſamten Kollegenſchaft des Buchdruckergewerbes, im
Kampf auszuharren, bis den Forderungen Genüge geſchehen iſt.
Paris, 21. Okt. (Wolff.) Havas meldet aus Neu=York, daß
die Herabſetzung der Frachttarife, die die Shipping
Board mit den Vertretern der Schiffsgeſellſchaften für Europa
vereinbarte, bei der Beförderung von Metallen 12 bis 20
Pro=
zent, bei der Beförderung von Fleiſch und anderen Konſerven
30 bis 35 Prozent beträgt. Getreide gehört nicht zu den
Ar=
tikeln, wofür die Frachtſätze herabgeſetzt wurden.
Bukareſt, 21. Okt. (Wolff.) Der Miniſterrat hat die in der
Schweiz abgeſchloſſene Anleihe von 40 Millionen
Francs, wovon 16 Millionen in bar und 24 Millionen in
Material für Poſt, Telegraphen und Eiſenbahnen geleiſtet
wer=
den ſollen, genehmigt. Der Verfalltermin der Anleihe wurde
auf 1923 feſtgeſetzt, und zwar ſoll ſie durch 7500 Waggons
Wei=
zen der diesjährigen Ernte und 7500 Waggons der
nächſtjähri=
gen Ernte bezahlt werden. Der Finanzminiſter erklärte, die
Einnahmen der letzten fünf Monate überſtiegen die Ausgaben
um 23 Millionen. Die Regierung werde ſtrenge Maßnahmen
zur Behebung der Wechfelkrife ergreifen. Der Finanzminiſter
ſprach ſich gegen das Morgtorium der fremden
Schuldforde=
rungen aus.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
die Rebaktion
Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernin
2 des
Preſſe=
einerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Fr
Stillegung der Dampfſtraßenbahn?
* Einflußreiche Kräfte ſind am Werke, die Stillegung der
Dampfſtra=
ſeiſbahn Arheilgen—Griesheim zu erzwingem; angeblich wegen
Unven=
tabilität. Eine andere Meinung geht dahin, daß die Einſtellung erfolgen
oul, um zu einer geplanten Elettriſierung der Strecke die anliegenden
Hemeinden zum Koſtenbeitrag gefüigiger zu machen. Demgegenüber ſei
emerkt: Die Unventabilität darf angezweifelt werden, man vergaß wohl.
daß in den fetten Zeiten, vor und wahrend dem Kriege, wo der
Uebungs=
blatz in Blüte ſtand, Milliowem verdient wurden. Es kommt in jedem
Gahnbelviebe öfker vor, daß Teilſtrechen durch Zeitumſtände weniger
er=
giebig ſind. Deshalb den Betrieb einſtellen, bedeutet eine
Rückſichtsloſig=
beit gegen die Anlieger, die doch auch in beſſeren Zeiten das Unternehmen
mit bereicherten.
Noch verwverflicher ſväre es, das auf die Bahn angewieſene Publikum
in Opfer des Koſtenſtreites für die Elektriſierung zwiſchen den
Gemeimn=
den und der Bahninhaberin werden zu laſſen; denn es iſt gewiß nicht
un=
vekannt, daß Hundenrte der wverhhätigen Bevölkerung auf die Bahm
an=
gewieſen ſind, um die Arbeitsſtätte zu erreichen, daß andere Städte nach
itlegenen Friedhöfen Bahnen bquen, daß die Beſatzungsbehörde a.
Lrbquung koſtſpieliger Familienwohnhäuſer auf dem Uebungsplatze
Is dem Grunde nuht beſtand, weil die Angehörigen vom Uebungsplat
hne Familien in Griesheim mit der Dampfbahr in wemigen Minuten er
geichen konnten.
Dieſe Fragen ſtellen einen letzten Appell an die in Frage kommenden
Behörden dar, bei bevorſtehender Entſcheidung ſich ihrer Pflicht, als
Hüiterinnen der Allgemeinintereſſen und der Unparteilichkeit bewußt zu
ſein und ſich einer Stillegung der Bahn aus vorgenannten Gründen zu
viderſetzen. Sollte eine Einſicht der Geſellſchaft nicht zu erreichen ſein
o dürften die Vorausſetzungen einer Enteignung hals im zwingenden
öffenklichen Intereſſe liegend” gegeben ſein. Auch wäre wahrſcheinlich
daß die Bahn alsdann, wenn modern betrieben und wüürdig ausgeſtattet,
üiberraſchend ſtark in Anſpruch genommen würde. Einer für Viele.
— Die Gaspreiſe ſind wieder in die Höhe gegangen. Das
Kubik=
meter ſoll jetzt 2 Mark betragen. Man vergleiche hiermit den
Offen=
bacher Gaspreis, der bis vor kurzem 95 Pfg. für ein Kubikmeter betrug
und neuerdings auf 1.25 Mark feſtgeſetzt worden iſt. Auch Elektrizität
und Waſſer ſind in Offenbach billiger als hier; 3,65 Mark für eine
Kilowattſtunde bezw. 70 Pfg. für ein Kubikmeter Waſſer. Kann die
Stadtverwaltung eine Erklärung dafür abgeben, weshalb Offenbad
Gas, Elektrizität und Waſſer billiger liefern kann als Darmſtadt? Die
vielleicht um ein Geringes teuereren Kohlen in Darmſtadt können die
Unterſchiede in der Preisgeſtaltung nicht erklären, auch nicht der in
Offenbach eingeführte Einheitspreis.
Literariſches.
* Wunderwelten von F. Wilh. Mader. (Union, Deutſche
Verla
12.
geſellſchaſt in Stuttgart. Preis geb. 32 Mk.) Mag die Erde des
Wunderbaren noch ſo viel bieten und Gelegenheit geben zu
abenteuer=
lichen Reiſen, alles Irdiſche verblaßt gegen die Wunder und Rätſel, die
das Weltall birgt mit ſeinen Millionen unbekannter Welten. Mitten in
dieſes Reich wahrhaftiger Wunderwelten führt unſere Erzählung den
ſtaunenden Leſer. Alles, was
ir von ihnen wiſſen oder ahnen können,
wird ihm vertraut. Die Entdeckung einer neuen Triebkraft ermöglicht
es einer Geſellſchaft kühner und edelgeſinnter Forſcher, die Planeten
unſeres Sonnenſyſtems zu beſüchen und zu erforſchen und zuletzt im fer
nen Reiche der Fixſterne eine neue, paradieſiſche Erde wit ihren hoch üb
den Erdenmenſchen ſtehenden Bewohnern zu entdecken. Daß eine ſolche
Fahrt ins Ueberirdiſche reich iſt an ſeltſamen und ſpannenden
Erleb=
niſſen, wie ſie die abenteuerlichſte Fahrt auf unſerer Erde niemals bieben
kann, verſteht ſich ſvohl von ſelber. Sie bringt Eefahren und Unfälle
mit ſich, die dem Erforſcher unſeves Evdballs fremd bleiben; aber ebenſo
Eenüſſe, entzückende Entdeckungen und beſeligende Ueberraſchungen, die
keinem vergönnt ſind, der ſich nicht zu erheben vermag über die irdiſchen
Gefilde zu den geheimnisvollen Paradieſen höherer Vollkommenheit.
Neu erſchienene Broſchüren. Der
Reichsſchulgeſetzent=
wurf. Entwurf eines Geſetzes zur Ausführug des Artikels 146/2 der
Reichsverfaſſung, ſeine Gefahrem für Volk, Staat und Schule. Im Auf
trage des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes des Deutſchen Lehrervereins
dargeſtellt von J. Teſps. 1921. Selbſtverlag des Deutſchem
Lehrer=
vereins, Berlin C 25, Kurze Str. 3—5. — Paul Lenſch: Sozialdemokrat
und
liſierung. Berlin. Der Firn, Verlag für praktiſche Politik
und ge
e Erneuerung. Herausgegeben von der Geſellſchaft für
Auf=
bau und Werden. 20 S. 1,50 Mk. — Die leibliche Auferſtehung Jeſu.
Eine veligionsgeſchichtliche Studie von Georg Sulzer,
Kaſſationsgerichts=
oräſident a. D. in Zürich.
egt bei Oswald Mutze, Leipzig 1920. —
zie
Geſetz über die
Einvom=
vom Arbeitslohn mit
Ausführungs=
beſtimmungen vom 12. Juli 1921. Textausgabe, Preis 12 Mk. Carl
Heymanns Verlag, Berlin W 8, Mauerſtvaße 44. — Verzeichnis heſſiſcher
Heimatliteratur, bcarbeitet von Ph. Weber, BiGliothekar. Herausgegeben
von der Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege
in Heſſen. Ladenpreis 2,25 Mk. Kommiſſionsverlag: Eduard Roethen
Verlag, Darmſtadt, Bleichſtraße 24.
Landwirtſchaftliches.
Sagtenſtandsbericht Mitte Oktober 1921
von der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats.
Dsd. Berlin, 20. Okt. Die Trockenperiode des Sommers hat ſich
auch im Herbſt fortgeſetzt. Von Mitte September bis Mitte Oktober
herrſchte ſaſt überall im Deutſchland ſonniges und warmes Wetter, das
die Herbſtbeſtellung auf den ſchwveren Böden vielfach im ſtarken Grode
be=
einträchtigk hat. Es wird häufig mitgeteilt, daß infolge der abnormen
Witzterung die Winterſagten, noch nicht beſtellt werden konnten. Etwa
ein Drittel aller Berichterſtatter melden, daß die Winterſaat beendet iſt,
während zwei Dittel dies verneinen. Ueber den Stand der Winderſaat
kann nur wenig geuſteilt werden, da ſie zum größten Teil moch nicht
aufgegangen iſt. Soweit ſie bereits hervorgekommen iſt, wird der Stand
infolge der Trockenheit als ein dürftiger bezeichnet. Nur 34 Prozenk der
Beri
erſtatter ſchätzen den Stand des Weizens mit gur gegewüber 7
Prozent um dieſelbe Zeit des Vorjahres 21 Prozent halten ihn für
ſchlecht, gegen 2 Prozent im Vorjahre. Aehnlich iſt das Urteil für
R.
gen. 39 Prozent der Berichterſtatter halten den Stand für gut, gegenüber
81 Prozent im Vorjahre, 16 Prozent für ſchlecht, gegenüber nur 2
Pro=
gent im Vorjahre. Der Stand der Wintergerſte wird von 48 Prozent
für gut gehalten, gegenüber 84 Prozent im Vorjahre, von 11 Prozent
für ſchlecht, während um dieſelbe Zeit im Vorjahre ein ſchlechter Stand
überhaupt nicht geneldet wunde. Sehr zu wünſchen läßt auch der Stand
der Oelfrüchte. 43 Prozent der Berichterſtatter bezeichnen ihn mit gur,
gegewüber 78 Prozenn im Vorjahre, 27 Prozent mit ſchlecht, gegenüber
nur 1 Prozent im Vorjahre.
as Welter hat die Kartoffelernte ſehr gefördert; 70 Prozent aller
Bevichterſtatter melden, gegenüber 58 Prozent um dieſelbe Zeit im
Vor=
ahre, daß ſie beendet ſei. Die Haltbarkeit der Kartoffeln ſchätzen 67
Prozent mit gut, gegen 59 Prozent im Vorfahre, 13 Prozent mit ſchlecht,
gegen 6 Prozenk im Vorjahre. Ueber die Höhe des Ernteertrages lauten
die Berichte ſehr verſchieden, ſodaß daß Ergebnis der amtlichen
Ernte=
ſchätzung im November abgewartetz wendem muß. Aus der Provinz
Sach=
ſen wird gemeldet, daß die Kartoffelernte vielfach enttäuſcht, während
die Zuckerrüßenernte die Erwartungen übertroffen habe. Allgemein
wird über Mäuſeplage berichtet.
Spiel, Sport und Turnen.
— „Darmſtädter Fußballberein 1912.‟ Am Sonntag
vormittag ſteigt ein Spiel:
Sportverein „Germania 1913,=Darmſtadt
gegem „Darmſtädter Fußballverein 1912” auf dem Platze des Letzteren
(Exerzierplatz). Eine ganze Reihe vonr jährlich ſtattgefundenem und
nahezu traditionell gewordenen Begegnungen der beiden Vereine tauchen
in der Erinnerung auf; Begegnungen von ſich gegenſeitig an
Beſtlei=
ſtungen überbietenden Vertretern guten Fußballes. Wechſelvoll die
Ne=
ſultate, ſtets gleichbleibend ein ſportlich vernehmer Veulauf der Treffen.
Noch in friſcheſter Erinnerung ſtehen die letzlem Spiele auf den
Spork=
glätzen: Renmbahn und Windmühle. Und wie ſie, wird auch das Spiel
am Sonntag auf dem Exerzierplatz jenes hohe Niveau ſportlichen
ußballeriſchen Könnens erreichen, das die Treffem der beiden Vereine
zu den intereſſamteſten Ereigniſſew des Darmſtädter Fußballſportes
ſtempelt. Daß es ſich dabei diesmal um ein Verbanösſpiel zweier
Vereine, dis die bisherigen Verbandsſpiele in der A.=Klaſſe mit
an=
nähernd gleichem Ergebnis beſtritten, handelt, mag das Spiel noch
reiz=
voller geſtalten. Das Intereſſe der bisherigen Sportkreiſe iſt ihm gewiß.
* Spüelabteilung „Union” der Turngemeinde
Befſungen 1865. Die 1. Mannſchaft empfängt morgen nachmittag
auf dem Turn= und Sportplatz an der Heidelberger Straße die gleiche
Mannſchaft des F. C. 07 Bensheim zum fälligen Verbandsſpiel. Vor
die=
ſem Spiel treffen ſich die 3. Mannſchaften beider Vereine. Die 2. und
4. Mannſchaften begeben ſich indeſſen nach Bensheim, um dort ihren
Geg=
neun gegenüiberzutveiten.
Hs. Turngemeinde Darmſtadt 1846,
Fußballabtei=
lung. In den Verbamdsſpielen der B.=Klaſſe liegt zurzeit die
1. Mannſchaſt der T. G.D. 1846 mit 9 Punktem bei fünf Spielen und
dem famoſen Torverhältnis von 23:4 Toren in Führung. Die
Mann=
ſchaft iſt zurzeit gut im Form, ſodaß ſie mit den beſtem Ausſichten, zumal
ſie in nächſter Zeit erheblich verſtärkt wird, bei einigermaßem Enevgie
und Siegeswillen, den weiteren Kämpfen entgegenſehen kann. Am
kom=
mendem Sonntag wird auf dem Sportplatz am Finanzamt ein wichtiges
Spiel ſtattfinden, denn der Gegnev der Turner, F. C. „Chattia”=
Wolfs=
behlen, iſt ein nicht zu underſchätzender Gegner, was ſeine bisherigen guten
Reſultate beweiſen, ſodaß man auf den Ausgang, zumal ſich beide
Mann=
ſchaften noch niemals witeinander gemeſſew haben, höchſt geſpannt ſein
darf. Den Freunden der edlen Turnkunſt ſteht ebenfalls ein beſonderer
Genuß bevor, da die Halbzeitz mit Vorführungen am Reck ausgefüllt
wird; es iſt hier die beſte Gelegenheit geboten, die wackeren Kämpen von
Hannover bei ihren ſchwvierigen Uebungen zu bewundern.
— Freie Turngemeinde Darmſtadt (Fußballabteilung).
Nach Aufhebung des für letzten Sonntag plötzlich angeſagten Spielver
botes ſür dew 1. Bezirk ſtehen ſich am Sonntag nachmittag Fußballverein
Mörfelden 1. und Darmſtadt 1. auf dem Sportplatz in der
Eſchollbrücker=
ſtraße (gegenüber dem neuen Garniſonslazarett) im fälligen
Verbands=
ſpiel gegenüber. Mörfelden, einer der führenden Vereine der A.=Klaſſe,
ſtellt eine äußerſt flinbe und ſpielſtarke Mannſchaft ins Feld, und wir!
dieſelbe für die Darmſtädter Mannſchaft einen gefährlichen Gegner
ab=
geben. Für Darmſtadt bedeutet de= günſtige Ausgang des Spiels
wei=
erer Verbleib an erſter Stelle der Tabelle, für Mörfelden ein
Empor=
riichen von der zweiten zur erſten Stelle. Unzweifelhaft wird dieſer
Spiel eines der ſchärfſten und ſchönſten Spiele der ganzen diesjährig
Serie wverden. Ueber dem Ausgang läßt ſich auch nicht das Geringſte
vorausſagen, da keine der beiden Mannſchaften der anderen etwas
nach=
behem dürrfte.
Hockey. Um den „F.N.=Sport=Wanderpreis‟ Heute
Samstag, nachmittags 4 Uhr, ſtehen ſich im Stodion am Böllenfalltor
die 1. Jugendelf des beſtbekannten „Sp.=Kl. Frankfurt 1880” und die
Jugendmannſchaft des Darmſtädter Hockeytlubs im Kampf um dem Wa
derpreis der Frankfurter Nachrichhen gegenüber. Beide Mannſchafte
ſind zurzeit in guter Form und gelten als die ausſichtsreichſten Bewerber.
Da noch keine ein Spiel verloren hat, wird der heutige Nachmittag wohl
die Entſcheidung bringen, wer die Führung übernimmt. Auf jeden
Fall ſteht ein intereffantes Spiel in Ausſicht, deſſen Beſuch jedem
An=
hänger des Sports zu empfehlen iſt. — Für Sonntag, den 23. ds., hat
der Darmſtädter Hockehyklub die Hockeyabteilung der Turngemeinde
Worms zu zwei Wettſpielen verpflichtet. Die Spiele ſinden auf dem
Golfplatz ſtatt. Um 2.15 Uhr nachmittags treffen ſich die zweiten,
an=
ſchließend ſpielen die erſtem Mannſchaften. (S. Anzeige.)
Auswärtige Erfolge Darmſtädter Boxer.
* Mit Freuden konſtatieren die Anhänger geſunden Sports den
raſchen Aufſtieg, den gerade unſere jüngſte Sportrichtung, das Boxen,
n allen deutſchen Gauen nimmt. Zurzeit beſtehen in allen namhaften
Athletenvereinen Deutſchlands Boxerabteilungen, ſo auch bei der
Kraft=
ſportvereinigung 1895 in Darmſtadt, wo dieſelbe unter Leitung des
Berliner Boxers Scholz einen ſchönen Aufſchwung genommen hat und
direkt als muſtergültig angeſprochen werden darf. Bei dem am
Sonn=
tag, den 16. d. M., in Fulda ſtattgefundenen großen Wettkampfe im
Boxen beteiligte ſich erſtmalig die Boxerabteilung der
Kraftſportver=
einigung 1895 Darmſtadt mit 6 Mann unter ſtarker Konkurrenz mit
gutem Erfolg. Von den Darmſtädtern errangen im „Schwergewicht
Striwe den 3. Preis, im Weltergewicht Scholz den 1. Preis, Joumes
Volles den 8. Preis, Matthes den 9. Preis, im Banthamgewicht Kurz,
Ferdinand, den 6, und Kurz, Reinhard, den 7. Preis. Gekämpft wurden
unter äußerſt ſchweren Bedingungen 3 Gänge, der Gang 3 Minuten,
was eine große Ausdauer erfordert. Unter den zahlreichen
Konkur=
renten hoben ſich die Darmſtädter durchweg vornehm ab, durch faire
Kampfart und brillante Technik, und ernteten bei den Zuſchauern
rei=
chen Beifall. Die Kraftſportvereinigung 1895 plant, im kommenden
Winter mehrere Meetings im Boxen zu arrangieren, bei welcher
Ge=
legenheit den Darmſtädtern namhafte Boxer der Gegenwart im Ring
gegenübergeſtellt ſein werden. Vielleicht gelingt es auch, für dieſe
Kämpfe die in letzter Zeit bekannt gewordenen Boxer der Heſſiſchen
Schutzpolizei zu Herausforderungskämpfen zu gewinnen, was für die
Darmſtädter Sportintereſſenten von beſonderer Bedeutung werden
dürfte.
dra. Sitzung des Reichsbeirats für körperliche
Erziehung. Der beratende Ausſchuß der Reichsregierung fü
Turn= und Sportfragen hielt am Freitag, den 14. Oktober, im
Reichs=
miniſterium des Innern unter dem Vorſitz des Staatsſekretärs Schulz
eine zweite diesjährige Sitzung ab. Die Reichsregierung war außer
durch den Vorſitzenden noch durch die Regierungsräte Scheer, Dr.
Mall=
witz, Wollenburg, Dr. Hübſchmann (Finanzminiſterium) vertreten. Von
den Mitgliedern des Reichsausſchuſſes wohnten Dr. Berger, Dr. Diem,
Hax und Linnemann, von den Arbeiter=Turn= und Sportverbänden
Gellert, Schreck, Wildung, Strumpf, Zepmeiſel der Sitzung bei.
Aus=
führlich wurden die verſchiedenen Steuergeſetze beſprochen. Nach den
Ausführungen des Finanzminiſteriums ſind vom 15. Dezember ab
ſpäte=
ſtens alle Amateur=, Turn= und Sportveranſtaltungen
luſtbarkeitsſteuer=
frei. Ebenſo entfällt die Körperſchaftsſteuer, da Turn= und
Sportver=
ine als gemeinnützig gelten. Die Grunderwerbsſteuer muß nach einer
Entſcheidung des Reichsfinanzhofes auch von gemeinnützigen Anſtalten
entrichtet werden; es wird daher ſeitens der Verbände durch einen
Rechtsfall eine beſondere Entſcheidung des Oberſten Steuergerichtshofes
ir den Erwerb von Spielplatzgelände herbeigeführt werden. Ferner
ſoll ſeitens der Verbände verſucht werden, einen Anteil aus den
Ein=
nahmen des bevorſtehenden Rennwettengeſetzes der Turn= und
Sport=
ſache geſetzlich zuzuführen, ähnlich wie ein Teil der Alkoholſteuer zur
Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs verwandt wird. Eine Entſcheidung
iber die Einbringung des Spielplatzgeſetzes dürfte nach den
Mitteilun=
gen des Vorſitzenden in nächſter Zeit bevorſtehen. Der Reichsbeirat
bat die Reichsregierung einſtimmig, ſich für die Durchführung der
Turnprüfung an höheren Schulen und für das unbeſchränkte Recht aller
Schüler und Schülerinnen auf Zugehörigkeit zu den Jugendabteilungen
der Turn= und Sportvereine auszuſprechen. Selbſtverſtändliche
Voraus=
ſetzung iſt natürlich getrennter Uebungsbetrieb und Ausſchluß von
Ver=
einsfeſtlichkeiten der Erwachſenen. Baden iſt mit einer ſolchen
Ver=
ügung bereits vorangegangen. Die geplante Einführung eines
Unter=
richtserlaubnisſcheines für die 30 000 Jugendleiter der Turn= und
Sport=
vereine wurde nach ſorgfältiger Prüfung als völlig undurchführbar
ab=
gelehnt.
— Eine energiſche Aktion ſoll zur Kohlenbelieferung der
Hallenſchwimmbäder und Verbilligung der Badepreiſe eingeleitet
wer=
den. —
Zum Schluß wurde die Anwendung jeglichen Terrors zum
Zwecke der Mitgliederwerbung einſtimmig gemißbilligt; die Vertreter
erklärten ſich bereit, vorkommende Fälle zu unterſuchen und
gegebenen=
falls zu ahnden.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
* Berlin, 18. Okt. In der heutigen Vormittags=
Ziehung wurden gezogen: 3000
Mark: 212589. 10 000
9 156478 219980. 5000 Mark: 43528 91551 99389 109076 1
158
433
34593 156295 173565 299945. 3000 Mark: 2
6754 6909 12534 19
21666 22425 37339 39598 41883 44437 44583 44942 51364 58013 581
77 71473 80627 83315 89151 91300 96017 104834 130770 139384 1394
7 165140 171368 173116 1758.
140566 147946 147975 154554 1562
212032 213799 215848 218428 2188
184800 184943 200065 202075 20.
123 266741 270369 274802 278001
219300 219556 222793 225856 2:
284306 29563
855. — In der Nachmittags=Ziehung
wur=
den gezogen: 10 000 Mark: 121932 128773 177708 197661 287469 297125.
5000 Mark: 54658 258233. 3000 Mark: 11045 14903 15790 16567 27979
3 43161 45014 49530 50343 53320 54648 59627 68873 70159 73917
4
76956 82501 105229 114133 126654 137449 137471 141634 143130 150947
264 165791 177756 183944 185390 187130 192937 204381 208879
151242 1
213471 222076 229046 22
0 244573 248006 252100 254140 257818 273660
276118 275771 276838 28
05 288604 294494 296055.
Im Gewinnrad
verblieben: 2 Prämien zu 750 000 Mark, 2 zu 250 000 Mark, 4 Gewinne
zu 500 000 Mark, 4 zu 300 000 Mark, 4 zu 200 000 Mark, 4 zu 100 000
Mark, 4 zu 75 000 Mark, 6 zu 60 000 Mark, 6 zu 50 000 Mark, 18 zu
40 000 Mark, 26 zu 30000 Mark, 54 zu 15000 Mark, 162 zu 10000
Mark, 852 zu 5000 Mark, 5124 zu 3000 Mark, 16 134 zu 1000 Mark.
(Ohne Gewähr.)
Schluß des redaktionellen Teils.
Ohne Luecksilber,
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Wetterausſichten für Samstag:
Bei ſüdweſtlichen Winden mild, geringer Regen.
Tageskalender.
Landestheater, nachm. 2½ Uhr (Fremdenmiete 22 gelbe
Miet=
karten): „Martha”; abends 7½ Uhr (außer Miete): „
Zwangseinquar=
tierung”.
rpheum: Vorſtellung um 724 Uhr.
Muſikverein; Uhr abends Turnhalle am Woogsplatz 1., Konzert.
Tagung des Verbandes Darmſtädter
Frauenver=
eine 2½ Uhr im Gartenſaal des Saalbaues.
Gewerbemuſeum: Ausſtellung „Die Rudolfiniſchen Drucker” (
ge=
öffnet von 11—12½ Uhr (Sonntags von 11—1 Uhr).
Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitende
K.
„polit
den
* Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli
eil 1
brigen Te
Sport, Handel und Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; fü
(au
ür den Anzeigenteil,
zport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: i. V. Max Streeſe;
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdrnderei. Sämtlich in Darmſtabt.
redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Für de
ſind beizufügen; nachträgliche
Raat
chten. Etwaige Honorarforderungen
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zrrückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Zcummer 28).
zeigen hochertreut an
Dr. med. L. Zimmermann
u. Frau Sophie, geb. Wallenfels
Bismarckstraße 40
z. Zt. Stadtkrankenhaus,
A 2
Die Geburt eines Sohnes
zeigen an
AIhreeht Freiherr ron Pnattkamor
Briea Freifran Fon Pattkamer
geb. von Geldern-Crispendorf
Jeseritz, 18. Oktober.
A554
Statt Karten.
Elfriede Lang
Christoph Schwarz
VERLOBTE
Darmstadt
Pallaswiesenstr. 87.
Weiterstadt
Bahnhaus 40.
At5 3
FRITZ GROGER
Schreinermeister
ELLA GROGER
geb. Hubertus
VERMAHLTE
Darmstadt, 22. Oktober 1921
Waldstraße 33, I.
A 5
IE n
ür zahlreiche Glückwünsche,
G
G L Blomenspenden u. Geschenke
G anläßlich unserer Vermählung
sagen wir auf diesem Wege herz-
G lichen Dank.
Walter Thiersch u. Frau
Margarete, geb. Schwebel .
Darmetraße 49.
(*39828 GG
„ccceccccee koop2oeosse..
ür die anläßlich unsrer Silbernen
Hochzeituns so zahlreich zuteil ge-
und Blomenspenden sagen wir auf
die-
ſz scm Wege unsren herzlichsten Dank.
Johannes Wenz u. Frau
439538) Schwanenstraße 69,
Snssssrre
Todes=Anzeige.
Heute mittag 121/, Uhr entſchlief
ſanft nach langem ſchweren mit
großer Geduld ertragenem Leiden
meine liebe Frau, die Mutter meiner
Bubchen
Frau
Lotte Zehl
geb. Spuck
im vollendeten 30. Lebensjahre.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Guſtav Zehl, Kaufmann.
Ludwigshöhſtr. 31, 21. Okt. 1921.
Beerdigung: Montag, 24 Okt. 1921
3 Uhr, Waldfriedhof. (*39890
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief nach ſchwerem, mi
großer Geduld entragenem Leiden
mein lieber Mann, unſer treubeſorgter
Vater, mein Schwiegerbater u.
Groß=
vater, unſer Bruder, Schwager und
Onkel
Herr
Jakob Hebermehl
Gemeinde=Einnehmer i. R.
im Alter bon 65 Jahren.
In tiefer Trauer:
Kath. Hebermehl, geb. Rauſch
Steuerinſpektor W. Hebermehl
und Familie
Marie Hebermehl.
(11699
Nenſtadt (Odenwald), 21, Okt. 1921
Die Beerdigung findet Montag, den
24. ds. Mts, nachmittags 2 Uhr ſtatt.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei der Beerdigung unſeres
lieben, unvergeßlichen Sohnes, meines
guten Bruders
Georg Bailly
beſonders für die ſo reichen
Blumen=
ſpenden von nah und fern und die
vie=
len tröſtlichen Beileidsſchreiben, ſowie
die troſtreichen Worte des Hrn. Pfarrer
Gerſtenmaier, auch Allen, die ihm
wäh=
rend ſeiner langen Krankheit ſo
liebe=
voll zur Seite geſtanden haben, unſeren
(B11692
innigſten Dank.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
J. d. N.
Hermann Huber, Zugführer.
Darmſtadt, 21. Oktober 1921.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſeres
lieben, guten Vaters ſagen wir Allen,
beſonders Herrn Pfarrer Goethe für die
troſtreichen Worte am Grabe, der
Sozial=
demokratiſchen Partei, der Fa. Schröder
und für die zahlreichen Blumenſpenden
auf dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Ambr. Ober
Familie Ernſt Bernecker
und Kinder
Robert, Hedwig, Heinz.
Darmſtadt und Wetzlar,
den 21. Oktober 1921. (* 39818
wordenen Gratolattonen, Geschenken.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Wir ſagen Allen, die uns
wäh=
rend der Krankheit und bei dem
Heimgang unſeres lieben
Wilhelm
ſo aufrichtige Teilnahme
entgegen=
brachten, unſeren tiefgefühlten
Dank.
(*39761
Darmſtadt, 21. Oktober 1921.
Fritz Schwinn und Frau.
geſucht zur
Durchar=
beitung der allgem.
Rechtslehre i. d.
Abend=
ſtunden. Angeb. unte
J148 a. Geſch. (*2e412ds
15000 Bachſteine,
20 chm Bruchſteine,
Fenſterbänke,
Handſteinqugder
zu verk. Abbruchſtelle
Mernewegſtr. 83. (*3268=
R
Auf
Abbruch zu vergeben
Heinheimerſtraße 22
Mittelbau, Schriftl.
An=
geb. an T. Hartinann,
daſelbſt v. Ausk.
Bek=
kerſtr. 23, II. (*39813
An unſere werte Kundſchaft.
Das Leder iſt in der letzten Zeit im
Preiſe ungeheuer geſtiegen und geht
dauernd weiter in die Höhe, ebenſe
bewegen ſich die Arbeitslöhne für die
Gehilfen ſtetig aufwärts. Wir ſind
daher gezwungen, die Preiſe für unſere
Arbeiten dementſprechend zu erhöhen
Die vereinigten
Schuhmacher=
meiſter von Darmſtadt und
(11688
Ungebung.
Obſt
Aepfel u. Birnen
liefert frei ins Haus.
Rebſcher, Eberſtadt
Heidlbgſtr. 7 1 (k*ßf1 sgm
Stachelbeer=
u.
Johannisbeerbäum=
chen, ſow. Pfirſich in
jei
Pyramid. zu verk.
Ludw. Kilian II., A
heilgen, Darmſtädter=
(*39725
ſtraße 49.
Brenn=
holz
von altenMiljärwagen,
lauter ſchönes,
ge=
ſundes, trockenes Holz,
liefert ofenfertig frei
Keller pro Ztr. 15 X
W. Geyer
Hoffmannſtr. 13½
Teleph. 1377. (*39821
V
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Gelegenh. f. Wieder=
* 39775
verkäufer.
Tabakwaren=Großhandlg.
Emil Lang,
Gr. Ochſengaſſe 20.
R
Kartoffelſchalen zu
kaufen geſucht.
Land=
wehrſtr. 21, p. (*731sm
Wer gibt gegen =
Vergütung 2
Geſpül und
Kartoffel=
ſchalen ſtändig ab.
Neugaſſe 11, Huſek.
Poſtkarte genügt.
m zu pachten
Garten geſucht.
Angeb. m. Pr. u. Lage
4104 Gſchſt. (*39838
Laſtauto
nach Frankfurt a. M.
und zurück!
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Gutenbergſtr. 5. (*39777sg) Telephon 2660.
Autofahrten
mit Perſonenwagen werden
übernommen.
(*39855
Näheres Liebigſtraße 24.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen
Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem uns ſo ſchwer betroffenen
Verluſte ſagen wir hiermit herz=
(*39840
lichen Dank.
J. N. d. H.
Joſeph Tuch.
Darmſtadt, 20. Okt. 1921.
Putzzutaten
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Darmſtädter Tagblatt, .,Stag, den 2.. Oktober 1921.
Seite 7.
Danaé
28)
Roman von Kurt Frieberger.
(Nachdrux verboten.)
Der Danaide.
Spiekermann wunderte ſich maßlos. Minutenlang pochte
er, räuſperte, huſtete er. Vergeblich. Er vernahm Hedes
Stimme, aber es gelang ilm nicht, ſich bemerkbar, zu machen.
Nun öfſnete er behutſam die Türe und — da ſtand die Gräfin,
küßte das kleine Lottchen ab, lachte und hatte die Augen voll
großer ſeliger Tränen,
Den Verdutzten weckten Hedes lachende Worte: „
Reinſpa=
ziert! Was denn nu?‟ Er aber ſteckt noch viele viele Faden
tief im Meere ihrer Abeutener. Die Frage der Auftraggeberin;
„Stimnit es endlich?”
ſchaltet ſofort der ganzen Denkmaſchine
Vollkraft wieder ein. Was er zu ſagen vor hatte, ſchnurrt ab:
„Frau Gräfin! Wir verglichen. Geld iſt nun da. Geld . ..
aber wie ſoll ich das bichen?”
„Ihre Sache
„Es iſt rätſelhaft!“
Beinahe wäre ihren Lippen ein herzhaftes „Gott ſei Dank”,
entglitten. Ein Fülhorn des Unbegreiflichen will ſie über ihn
ausſchütten. Fodors Geldgebirge beginnt ſie haſtig abzubauen,
Banknotenpacken um Banknotenpacken klaubt ſie auf, drückt ſie
dem Hilfloſen, dem ganz und gar Ratloſen in die Hand, in beide
Hände; mit beiden Armen muß er zufaſſen.
„Spiekermännchen! Guck doch mal! Das hier ſoll
Ritter=
puſch feſt verhüllen, verſiegeln! Dann im Laufe des
Nach=
mittags ſpricht der Attaché vor . . . Er weiß ſchon.”
„Der? Der Papamauresku? Um Gotteswillen! Frau
Gräfin, laſſen Sie ſich warnen! Son balkaniſcher Diplomate.
Er iſt Sie nämlich gar kein Attaché, ſondern nur ein ganz
ge=
wöhnlicher Kurier.”
Hede lehnt vor dem fremden Gaſt weitere Erörterung ab,
winkt ab: „Nicht doch! Er wird zwei franzöſiſche Enten zu
fordern haben. Dann gibt ihm Ritterpuſch dies Packet. Und
einen halben deutſchen Faſanen. Da überreicht ihm Ritterpuſch
hier dieſe zweimalhundertfünfzigtauſend Emnchen. Aber reinen
Mund halten!“
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39837
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Toderſchrocken weicht der biedere Sachverſtändige zurück.
Mehr und mehr; am liebſten wollte er flüchten, durch die Türe,
in den Vorraum, treppab aus dem Hauſe. Noch übernahm er
nicht alles, noch halten Hedes Hände ein Vermögen.
„Ich warne Sie, Gräfin! Das iſt .. ."
„Eine Gemeinheit dieſes Attachés”, lacht ſie ſpöttiſch.
Spiekermanns Verzweiflungsblick gen Himmel will ſagen,
daß er vor fremden Ohren ſeine Warnung auch nicht einmal
an=
deuten kann. Er ſtöhnt auf: „Wenn wir allein wären . . .!"
Aber der Gräfin ungewohnter Uebermut lehnt alle
Beleh=
rung ab. Mit gerunzelter Stirn und diohendem Zeigefinger
lenkt ſie den Vlick des getreuen Warners auf Lottchen Duutz:
„Spiekälchen! Was ſoll nun die Dame denken, wenn Sie ſo
der=
wegene Wünſche nach Tete=a=tetes äußern.”
„Iawohl! Wäre die Dame nicht zugegen
Der Spaß iſt aus. Ernſt und beſtimmt, ſolgt ein
Ueber=
weiſen des letzten Betrages, der noch zurückgeblieben: „Und hier
ſind noch Hunderttauſend Einlage des Generaldirektors Fodor.
„Ja! .. . Alſo mit dem . . .? Alſo der?! Der iſt auch
ſo in fluchwürdiger Valutaſchieber? Und Sie? Sie bieten
dazu Ihre gräfliche Hand?”
„Genug. Keine Auseinanderſetzungen!“
„Nee! Das iſt ein Verbrechen, ein glattes Verbrechen. Da
mache ich nicht mehr mit!“
„Aber Spielälchen! Sieh mal an. Er droht!“
Rotköpfig, zornerhitzt ſteht der empörte kleine
Sachverſtän=
dige — Mann der Ordnung und Geſexmäßigkeit — vor der ſonſt
ſo bewunderten „großzügigſten Geſchäftsfrau Groß=Berlins”.
Die aber erblickte juſt über ihn hinweg im Spiegel ihre eigene
Geſtalt in weißer Kappe und blauem Sportgewand, erſah
nahe=
bei die ganz und gar verſtändnisloſe kleine Frau: ihr
Glücks=
lottchen. Alle frohe Erwartung, alle Hoffnung auf den Jubel
der kommenden Stunden überſtrömen ſie. Was liegt ihr an
Gefahr und Verbot und Geſetz und an Spiekermanns Erſchrecken.
Sie begehrte des Geldes nicht mehr. Sie hatte den dicken
Ver=
ſucher ſamt ſeinem Mammon dergeblich abzuwehren geſucht.
Aufgezwungen iſt ihr goldene Laſt, zu anderen Koſtbarkeiten.
In den weißen Händen kribbelt und zuckt es von der
Zauber=
kraft dieſer Papiere, für die man gaßauf und ſtraßab kaufen
mag, was man will: Leckerbiſſen und Kleiderzier, Juwelen und
Wohlgerüche, Schönheit, Charakter und Ueberzeugungen, Ehre
ſogar und Wohlleben, alles. Alles, was ſie dem kaufen will, den
ſie liebt. Die blauen und braunen Lappen ſind ihr nichts mehr.
Ueberſchuß vom Ueberfluß. Spielzeug einer Laune, die aller
Feſſelung entraſt, eines Glückes, das ihre ganze Welt überglüht
wie Goldrot eines Sommerſonnenaufganges, einer Freude, der
nirgend nichts mehr zu koſtbar iſt.
Uebermut brennt durch. Aus Fodors Einlage greift ſie
Tauſender um Tauſender, ballt ſie Blatt um Blatt zuſammen,
fchleudert ſie Knäul um Knaäul — ruchloſes Schnellfeuer — auf
Spiekermauns Naſe, auf ſeine Glatzenblankheit, auf die
ver=
zweifelt zwinkernden Augen. Haltlos entkollern ſeinen
dorge=
haltenen Häuden, die gehäuften Banknotenbündel. Ihre kecke
helljauchzende Knabenſtimmie ſingt ihm zum Spott:
„Spiekermännchen, buche, buche:
Spiekermännchen, fluche, fluche!
Spickermännchen: Soll und Haben.
Laß dich mit begraben!“
Der Verzweifelte, Entſetzte krebſt eingangwärts, wehrt den
Geſchoſſen, neigt ſich, Tauſender aufzuleſen. Ihm wird ganz
elend zu Mute. Die unheilig heiligen Geldzeichen durchflattern
die Luft. Geld, das Um und Auf ſeines ganzen Daſeins, die
behütete, bewachte gewaltige Macht ſeiner Umwelt iſt Spielball
eines Schabernacks.
„Gräfin! Halten Sie ein! Nee! Gott!
Das iſt ne Sünde.”
„Noch nicht genug!”
Mühevoll buckelt und bückt ſich der geldbehagelte Herr
Buch=
ſachverſtändige. Schon iſt er ganz nahe der Türe, hitzig
ver=
folgt. Da öffnet ſich der Flügel und des bodenwärts
Gebeug=
ten ſolide behäbige Sitzfläche ſteht jählings dem neuieſten Gaſt
im Wege.
Ein hochſchlanker alter Kavalier vornehmſter Haltung, der
trotz ſeiner Jahre noch immer den ehemaligen Küraſſier
erken=
nen läßt, verharrt erſtaunt im Türrahmen. Durchs Einglas
be=
trachtet er den armen Spiekermann, der ſich aufzurichten eilt und
dem Beſucher flink das richtige Eeſicht zukehrt.
Hede hält beſchämt, beluſtigt inne. Noch umflattern die
teuren Blättchen ihren Vertrauensmann, umregnet, ihn Geld.
Da er Entſchuldigungen ſtammelt, tröſtet ihn wohlwollende
Jronie: „Sieh mal, Sie ſind wohl ſo etvas, wie eine
umge=
kehrte Danaé.”
(Fortſetzung folgt.)
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Sonntag, den 23. Oktober,
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Nummer 282.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 22. Oktober 1921.
Seite 9.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 21. Oktober.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Der reitere Verlauf der oberſchleſiſchen Angelegenheit hat die
heu=
tige Börſe weiterhin im Sinne einer ſtarken Hauſſe beeinflußt. Die
Kurserhöhungen waren wieder ſehr zahlreich und ſehr ſtark; vielfach
mußte zu ſcharfen Rationierungen geſchritten werden. Bankaktien waren
weiterhin gefragt und höher. Deutſche Bank bis 515 Prozent,
Dres=
dener Bank bis 417 Prozent. Valutawerte lagen ſchwächer.
Goldmesi=
kaner ). 90 Prozent, 5proz. Tehuantepee „. 60 Prozent. Der
Montan=
markt war ſehr feſt. Caro plus 100 Prozent, Gelſenkirchen plus 20
Prozent, Harpener plus 80 Prozent, Phönig plus 60 Prozent, während
Rheinſtahl zirka 50 Prozent nachgeben mußten. Von Elektrowerten
notierten A. E.=G. Siemens u. Halske und Bergmann je zirka 2
Prozent höher, während Felten u. Guillaume 70 Prozent niedriger
umgingen. Im weiteren Verkehr war die Tendenz teilweiſe etwas
ſchwächer. Effektenbank=Aktien gaben zirka 26 Prozent nach, Diskonto=
Geſellſchaft zirka 10 Prozent, während Kommerz= u. Privatbank bis 430
Prozent ſteigen konnten. Frankfurter Hyp=Bank plus 60 Prozent
ratio=
niert. Lux. Int. Bank mußten mangels Materials geſtrichen werden;
der Kurs wäre ganz erheblich höher geworden. Bergiſch=Märkiſche
Ind.=Geſ. 400 Prozent. Metallbank=Aktien gingen auf die
veröffent=
lichte Erklärung hin auf 1000 Prozent zurück. Von den zahlreichen
Kurserhöhungen und Rationierungen ſeien nur folgende angeführt:
Reichsbankanteile plus 45 Prozent rationiert, Berzelius plus 70 Prozent
rataoniert, Tellus plus 120 Prozent rationiert, Zuckerfabrik Offſtein
plus 110 Prozent rationiert Hanfwerk Füßen plus 50 Prozent
ratio=
niert, Ettlinger Spinnerei plus 190 Prozent, Moenus plus 85 Prozent,
Riebeck Montan plus 130 Prozent rationiert, Südd. Immob. plus 100
Prozent rationiert, Hehligenſtaedt plus 100 Prozent rationiert. Im
Freiberkehr entwickelte ſich wieder ein umfangreiches Geſchäft bei feſter
Tendenz. Brockhaus plus 35 Prozent, Sichel plus 50 Prozent, Naſtatter
Waggon plus 25 Prozent, Deutſche Glas und Spiegel plus 25 Prozent.
Gehling gingen bis 585 Prozent, Gebrüder Fahr bis 1125 Prozent.
Niedriger dagegen Tiag (). 20 Prozent). Auf dem Deviſenmarkt war
das Geſchäft nicht beſonders groß, die Schwankungen jedoch
beträcht=
lich. Tendenz zum Schluß feſt.
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M.; 21. Okt.
Antw. Bruſſ).
Holland.
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d=Oeſt. abg.
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20.73— ſ23.78—1
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3646.30
155.35
8.86).
0.70—
1977—
93653.70
8.881
120.75-
135.20
w. Frankfurt, 21. Okt. Dediſenkurſe. Wechſel auf
Bel=
gien 1170, Wechſel auf Holland 5700, Wechſel auf London 655. Wechſel
auf Paris 1190, Wechſel au
Schweiz 3100, Wechſel auf Neu=York 168.
Tendenz:
Die Schwankungen hieltem im Nachmittagsverhehr an. Es
traten Kursbefeſtigungen ein, wobei die Preiſe für Deviſe Neu=York
er=
neut anzogen, 156, 159, 165. Polennoten zirka 4,40, 4,50.
Berlin 21. Okt. (Wolff.) Produktenmarkt. Wegen der
anhaltenden Schwantungen am Deviſenmarkt machte ſich am
Produkten=
markt große Zurückhaltung in der Kaufluſt für Brotgetreide bemerkbar.
In der Preisbewegung hierfür ſpiegelten ſich die Deviſenſchwankungen
ziemlich deutlich wider. Füir Mais, Roggen und Weizen wurde aber
mach vorherigeu ſtärterer Abſchwächung die Tendenz wieder feſt, wobei
für Noggen Käufe für Umlagezwecke und bei Weizen der befriedigende
Abſatz im Mehlgeſchäft eine Rolle ſpielte. Für Gerſte und Hafer
be=
fonders für letzteren, machte ſich die Knappheit an Ware in der
Preis=
bewvegung unvermindert geltend. Für die übrigen Artikel hat ſich nichts
von Bedeutung geändert.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 21. Oktober in Zürich 3,48½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, i Amſterdam 1.86½ (59,20)
Gruul=
den, im Kopenhagen 3,55 (8880) Kuonen, in Stockholm 2,80
(8880) Kronen, im London 6,17 (97,80) Schilling, im Nau=York
65 (23,80) Dollar, in Paris 8’ſo (125,40) Franben.
Häute — Leder — Schuhe.
b. Auch in dieſem Monat hat die Aufwärtsbewegung für alle
Gak=
tungen Häute und Felle weiter angehalten und ſowohl auf den großen
wie kleinen Verſteigerungen wurde das zum Angebot gebrachte Gefälle
ſchlank aus dem Markt genommen, ſo daß der an und für ſich ſchon hohe
Preisſtand vom September weit überholt iſt. Für norddeutſche Ware
wurde im Vergleich zum Monat September in dieſem Monat erzielt:
September Oktober
16,50—27
Großviehhäute
11—19,50
Kabfelle
25—32
26,50—40
K4
Schaffelle
7—10,50
Roßhäute, große
425—650
270—450
pro Pfund, Roßhäute pro Stück in Mark, und für ſüd= und
mittel=
deutſche Ware entſprechend höhere Preiſe.
Am Ledermarkt blieb die Aufwärtsbewegung für Rohware nicht
ohne Einfluß. Die Preiſe haben auch hier weiter angezogen, wenn auch
infolge des hohen Preiſes die Käufer für größere Abſchlüſſe wenig
Nei=
gung haben. Die Nachfrage nach Leder aller Art iſt nach wie vor gut
und die Gerber ſind voll beſchüftigt. Die Preiſe geſtalteten ſich in
wie folgt:
Oktober
September
pro 1 Kg.
pro 1 Kg.
Eichenlohg. Rhein. Sohlleder in Hälften 90—97
100—110
85—9
Sohlleder in Hälften
75—
—85
85—98
Zahm=Vacheleder in Hälften
42—50
50—65
Zahm=Vacheſeiten
pro 1 Quadratf, pro 1 Quadratf.
5—30
Rindbox, ſchwarz
31—36
Rindbox, farbig
32—36
36—45
30—3
Boxcalf, ſchwarz
40—48
39—43
Boxcalf, farbig
45—53
und zwar im Großhandel aus erſter Hand für erſte Sortimente.
In der Schuhinduſtrie liegen die Verhältniſſe ähnlich. Die
Beſchäf=
tigung iſt nach wie vor gut und die Preiſe werden auch hier weiter
ſteigen.
10
Frankfurter Kursbericht 21. Okt. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . ...
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3½2
.......
6
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8½%0 „
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3‟
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195 Heſſen unk. 1924....
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194% Griech, Monopol..
4½% Oeſt. Staatsrente v.
1813, ab 1918.......
4½% Oeſt. Schatzanweiſ,
ſtfr. v. 1914... . . . . . . .
49 Oeſt, Goldrente. . . . .
„ einheitl. Rente.
Rum. am. Rente v. 03
½%. Goldrente v. 13
„ am. „ konb.
v. 05
Türk, Admin. v. 1903
„ (Bagdad) Ser.
48
v. 1811,Bollanl.
4½%0 Ung, Staatér. b. 14
4%
„ Goldrente. . .
Staatsr. v. 10
=
.
Kronenrente.
4½
19, 10. 21. 10.
77,50
P)
21
80,5C
2,
2.
84,8
729
62,2
54,,
50.
51,50
65,—
56,50 56,2
54,75
E4,—
—
51,50
68,—
67,8
55,50
63,70
51.
68, —
18,50 18.—
23,50
80.
20,50
127.—
104,80
110
87.—
157,.—
125,—
M
32,50
82.—
30, —
32, —
24,—
80,—
21,75
103,50
118,75
160.—
127,—
87.—
35,50
24.—
31,25
32,—
Außerenropäiſche.
5% Mexik. amort. innerelv1100,—
60
konſ. äuß. v. 99
½ Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
„ konſ. inner. .
4127
„ Irrigationsanl. / 1145,—
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfr. . . .
„6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
20 Oeſt. Staatsb. Erg. Nel
v. 1883,
4½% Anatolier I.......
2 Salon, Conſt. Fonctionl 200,—
z Salonique Monaſtir.
% Tehuantepee . ......
4½20
.......
Deutſche Städte.
490 Darmſt. v. 1919b.1925
3½%0 Darmſtadt v. 1905.
Frankfurt v. 1913....
5323
v. 1903....
Pfandbriefe.
420 Frankf, Hyp. Bk. 1920
....
6½29
Frkf. H. Krd.=Ver. 1921
Mein, Hyp. Bank 1922
19221
Pfälz.
% Rhein, „ „ 1923
verl.
2
Südd. Bk. Münch. 1906
48 Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½2 Heſſ. Ldhyh. Bk. Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp,. Kom, Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . . 435,—
Darmſtädter Bank. . . . . . 880.—
— — —
1100,— 560,—
560, —
—
38,—
— — U. 130,— 12 1100,— 1025,— 990,— 910,— 98,90 —
99,30
D 96, — 89,— 94,— 83. 9.— . 97,75 — 24.1 86,10 99,10 101.— 94,75 94,75 80,50 80,10 90.— 90,—
Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank.........
Dt. Effekt.= u. Wechſelbr.
Deutſche Vereinsbk. . . . . .
Diskontogeſellſchaft .....
Dresdner Bank. . . . . . . . .
Metallbank ...........
Nationalbank f. Deutſchl.)
Oeſt, Kreditanſtalt . . . .
Rhein, Kred.=Bank. . . . ..
Bergwerks=Aktien.
Bochumer .... . . . . . . . ..
Buderus .......... . ...
Dt. Luxemburger. . . . . . .
Gelſenk. Bergw.... . . . . .
Harpener Bergb. . .... ..
Eſchweiler Bergw.... . ..
Kaliwerke Aſchersleben .
Weſteregeln..
Laurahütte . . . . . . . . . . . .
Lothringer Hütte.......
Mannesmann Röhren.. .
Phönix. . . . . . . . . . . . . . ..
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)",
Oberbedarf... . . . . . . . ..
Rhein. Stahlw. .. . . . . . .
Niebeck Montan . . . . . . . .
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . . . . . . . . . . .
Nordd, Lloyd ..... .. ...
Südd. E.=B.=Geſ.... . . .
Schantung E.=B.... . . ..
Baltimore . . . . . . . . . . . . .
Kanada .. . . . . . ........
Lombarden . . . . . . . . . . . .
Oeſt.=Ung, Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . . . ..
— Badiſche Anilin ........
371,— 1D. Gold=u. Silbſcheideanſt.
461,— 515.—
325.—
297,50 298.—
470.— 459.—
378.—
1100 r.
v380,—
59,90
V980,—
V950.—
880,—
850,—
1035.—
(00.
1040,—
630,—
830,—
1194.—
v1040,—
821.—
800,—
1395.—
F1o5d.—
399,—
415,—
65.
59,—
139.—
720,—
650,—
1390,—
410, —
385.—
vo-
860.
890,—
1100,—
630,
841,—
400,—
410,—
698,50
740,—
719.—
1500,—
800. Lux ſche Induſtrie ...... 802, — Vogtländiſche Maſchinen. Oelfabrik Ver. Dt. ..... 775. Zellſtoff Waldhof. . . .... 794.— 800, — Zuckerfabr, Waghäuſel .. 810,— 851.— Frankenthal. 760,— 819,—
Offſtein. .... 870.— 980,— Darmſtädter Werte. Nachfr. Angeb, Dampfkeſſel Nodberg .. 940,— — Gebrüder Roeder..... .. 700,— — Gebrüder Lutz........." 745.— 755,— Helvetia Konſervenfabrik. (80,— Motorenfabrik Darmſtadt 460,— Venuleth & Ellenberger 560,—
Aus den Amtsverkündigungen des
Kreisamts Darmſtadt und den
Bekaunt=
machungen des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 2 Fünfzig=Markſcheine. Eine
ſilberne Damenuhr mit Goldrand und
Leder=
armband. 1 Zirkel, 1 Brille, 2 Schlüſſel an
einer gelben Kette. 3 Schlüſſel (1 großer und
2 kleinere, zuſommengebunden!. 5 Schlüſſel,
1 Tula=Rocknadel. 1 braunled. Portemonngie
mit 4,30 Mk. Inhalt. 1 imitiertes
Handtäſch=
chen mit Portemonnaie, großem Schlüſſel und
weißem Taſchentuch, gez. A. W. 1 Haarpfeil.
1 Paar ſchwarze Damenhandſchuhe. 1 kleines
ſchwarzes Portemonnaie mit 3,85 Mk. Inhalt.
1. Nickel= oder Blech=Herrenuhr.
Zuge=
laufen: 1 Huhn.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den
Apotheken Darmſtadts: Es verſehen den
Eonntagsdienſt und in der Woche vom 22. Okt.
bis einſchließlich den 29. Okt, die Merckiſche
Apotheke, Rheinſtr. 9, Beſſunger Apotheke,
Karlsſtraße 111.
Säödtſcher Hoßverkauf.
Soweit die vorhandenen Reſtmengen
aus=
reichen, werden auf die Nummern 21 und 22
der Holzausweiskarte je ein Zentner Laub=
und Nadelholz zu den ſeitherigen Preiſen
ver=
ausgabt. Der Holzberkaufsplatz in der
Vik=
toriaſchule /Hochſtraße) iſt geſchloſſen.
Außer=
dem wird am Lager Oſtbahnhof
ungeſchnitte=
nes Stockholz zum Preiſe von 9 Mk. für den
Zentner verabfolgt. Das Stockholz iſt vorher
auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
(st11566
Zimmer Nr. 39, zu bezahlen.
Darmſtadt, den 17. Oktober 1921.
Städtiſche Kohlenausgleichſtelle.
Freiwillige
Junobiliarverſteigeruing.
Donuerstag, den 27. Okt. Ifd. Js.,
vor=
mittags 9 uhr, werden die nachſtehend
auf=
geführten, zum Nachlaß der Alexander Buchert
Eheleute gehörigen Immobilien, zweck3
Auf=
hebung der Erbengemeinſchaft, in unſerem
Geſchäftszimmer öffentlich verſteigert.
— 385 qm Grabgarten
Flur III, Nr. 435
Schuknechtſtraße,
Flur III, Nr. 442 — 1195 qm Grabgarten
mit Gartenhaus, Eckhardtſtraße,
Flur III, Nr. 444 — 148 qm Grabgarten
Lieb=
frauenſtraße,
Flur III, Nr. 452 — 261 qm Grabgarten
Eckhardtſtraße,
Flur III, Nr. 560 — 661 qm Grabgarten
Schuknechtſtraße,
Flur III, Nr. 561 — 130 qm Grabgarten
Schwanenſtraße
Flur III, Nr. 3147/, — 4„ qm Bauplatz
Liebfrauenſtraße,
Flur III, Nr. 315‟ — 30 qm Grabgarten
(11205a
daſelbſt.
Dieſe Berſteigerung ſoll die letzte ſein
mit unbedingtem Zuſchlag.
Darmſtadt, den 10. Oktober 1221,
Ortsgericht 1. J. V.: Käß.
IIn unſer Handelsregiſter, Abteilung A, wurde
O heute hinſichtlich der Firma:
(11666
Kaffee Fürſt Bismarck Hugo Fett
in Darmtadt eingetragen:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Heinrich
Spener, Kaffeehausbeſitzer in Darmſtadt,
über=
gegangen.
Die Firma iſt geändert in Kaffee Fürſt
Bismarck Heinrich Spener.
Darmſtadt; den 12. Oktober 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
On unſer Handelsregiſter, Abteilung A, wurde
O neu eingetragen am 5. Oktober 1921 die
Firma:
(11665
Heinrich Röpke in Darmſtadt.
Inhaber iſt Heinrich Röpke, Kaufmann in
Darmſtadt.
Eliſabeth Röpke in Darmſtadt iſt zur
Pro=
kuriſtin beſtellt.
Angegebener Geſchäftszweig: Großhandel
von Landeserzeugniſſen und Vertretungen,
Geſchäftsräume: Frankfurterſraße 22.
Hinſichtlich der nachfolgenden Firmen
wur=
den die dabei vermerkten Einträge vollzogen:
Am 5. Oktober 1921:
1, Franz Thüſing in Darmſtadt:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Frieda
Thüſing, geb. Baumann, Witwe des
Kauf=
manns Franz Thüſing in Darmſtadt,
über=
gegangen.
Die Prokura der Kaufmann Franz
Thüſing Ehefrau, Frieda, geborenen
Bau=
mann in Darmſtadt, iſt erloſchen.
2. Georg Wilhelm Diefenbach in Darmſtadt:
Die Firma iſt erloſchen.
Am 6. Oktober 1921
M. Neu & Söhne in Darmſtadt:
Die Bweigniederlaſſung in Frankfurt am
Main iſt zur Hauptniederlaſſung erhoben.
Die Niederlaſſung in Darmſtadt iſt
auf=
gehoben,
Am 7. Okrober 1921:
1. Adolf Haas in Darmſtadt:
Die Firma iſt erloſchen.
2. Maher & Sender in Darmſtadt:
Die Prokura des Kaufmanns Moſes
Meher in Darmſtadt iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 13. Oktober 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
On unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde
(11667
Iheute bei der Firma:
Nevuh”, Nenheiten=Berwertungs= und
Handelsgeſellſchaft mit beſchränkter
Haftung
in Darmſtadt eingetragen:
Durch Beſchluß der Geſellſchafter vom
13. Juli 1921 iſt der Geſellſchaftsvertrag
ge=
ändert.
Die Firma iſt geändert in „Nevuh‟,
Ber=
wertungs= und Handelsgeſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung.
Der Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt
die Vornahme von Verwertungsgeſchäften
ſo=
wie andere Handelsgeſchäften jeglicher Art.
Das Stammkapital iſt durch Beſchluß der
Geſellſchafter vom 13. Juli 1821 um 13000
Mark erhöht und beträgt jetzt 50 000 Mark,
Darmſtadt, den 12. Oktober 1921,
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Streulaub=Verſteigerung.
Donnerstag, den 27. Oktober d. Js.,
vormittag8 9 Uhr, wird im „Fürſtenſaal”.
Grafenſtraße 20 zu Darmſtadt, die Streu
von Wegen und Schneiſen aus den Förſtereien
„Beſſunger Forſthaus” und „Böllenfalltor”
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Nähere Auskunft erteilen die Herren Förſter
Kolb zu Beſſunger Forſthaus und Förſter
Klipſtein zu Forſthaus Böllenfalltor,
Darmſtadt, 20. Oktober 1921.
Oberförſterei Beſſungen.
Delp.
(11654
Veräußerung eines Ebers.
Ein der Gemeinde gehöriger zur ferneren
Zucht untauglicher, gut gehaltener Eber ſoll
im Wege öffentlichen Angebots vergeben
werden. Angebote auf Lebendgewicht ſind
bis Montag, den 24. Oktober, vorm.
11 Uhr, bei der unterzeichneten Stelle
ſchrift=
lich einzureichen, woſelbſt die Bedingungen
offen liegen.
Griesheim, den 21. Oktober 1921.
Bürgermeiſterei Griesheim.
11682)
Schüler.
(zuossa
RAt
Brellneig
Hausbrand auf Ofenlg.
Prima trocken
Buchen=
holz (kein Aſtholz) in
Fuhren frei Haus pro
Zentner 16.50 ℳ, bei
größerer Abnahme od.
Waggonladungen
Vor=
zugspreiſe.
Dampfhei=
zungsholz
Für Bäcker und
Metzger!
Kiefern, Eichen, Buchen
auf gewünſchte Länge
geſchnitten.
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Ireneſtraße 7.
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Morneweg=
ſtraße 83, gegenüber d.
Hauptbahnhof.
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L. F. Ohnacker,
Darmſtadt, und alle
Loſeverkaufsſtellen,
Berlin, 21. Okr. (Wolff.)
Devi=
ſenmarkt. Die Erholung des Mark=
Kurſes in Neu=York nachbörslich bis 70
hatte geſtern abend dem Rückgang der
Deviſem weiter gefördert, ſodaß der
Dol=
larkurs bis auf 149 und die anderen
waßgebenden Deviſen entſprechend
zu=
rückgingen. Heute vormittag aber trat
infolge der für Deutſchland ſo
ungün=
ſtigen oberſchleſiſchen Entſcheidung eine
Befeſtigung ein, da ſich anſcheinend ein
dringender Bedarf nach Deviſen gelltend
machte, wobei auch Angſt= und
Hamſter=
käufe eine Rolle geſpielt haben mögen.
Bei ſtarken Schwankungen ſtiegen die
Kurſe wieder ſprunghaft. Neu=York
no=
tierte um 10 Uhr 154, um 11 Uhr 160
und um 12 Uhr 157. Für Londom und
Holland lauten die entſprechendem
No=
tierungem 635, 630 und 615
beziehungs=
weiſe 5225, 5450 und 5250. Die vor
Feſt=
ſetzung der amtlichen Kurſe im freien
Verkehr an der Börſe eingebretene
Ab=
ſchwächung und überhaupt die am
De=
viſenmarkt herrſchende Nervoſität
ſpie=
gelte ſich deutlich in der Bewegung des
Kurſes für Dollarnoten wider, die von
der darin tätigen kleinen Spekulation von
157 bis 154 und darunter hin= und
her=
gehandelt wurden. Was dem
Efſektenver=
kehr anbelangt, ſo hat der
Börſenvor=
ſtand gegen den bisher ziemlich üppig
blühenden, an ſich zwar bereits
verbote=
nen Handel in Wertpapieren an den
bör=
ſenfreien Tagen draſtiſche Maßnahmem
angedroht, was zur Folge hatte, daß ſich
die beteiligten Kreiſe große
Zurückhal=
tung auferlegten und nun zögernd die
Kurſe nannten. Dieſe liegem für
Mon=
tan= und Induſtriewerte zumeiſt über
dem geſtrigen Schlußkurs. Uebev den
Umfang der bei den Maklern
eingegan=
genen Aufträge läßt ſich nichts ſagen, da
dieſe noch nicht anweſend ſind.
Aunlen
H. C. Nebel
Annaſtraße 14
zum 25. Oktober (*39616fs8
werden noch weitere Aufträge
zum Aufkauf entgegen genommen.
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Teleph. 2943
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Platin, Gold- und
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g. M. Wund. unſch. Verk. nur: Gustav Kanzlei
Darmstadt, Schulſtr. 12, Peter Pfeiffer
Bensheim, am Bahnhof (Poſtverſ.) (8914=
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, .SStag, den 21. Oktober 1921.
Nummer 281.,
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
22, Sonntag nach Trinitatis, den 23. Oktober 1921,
Erntedankfeſt,
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahls. Pfarrer Kleberger. — Um 11½ Uhr: Kinder
gottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 6 Uhr: Pfarrer
Vogel. — Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis
5 Uhr abends zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre
Stadtkapelle: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahls. Pfarrer Heß. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Zimmermann. — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
In Stadtkirche, Stadtkapelle und Schloßkirche Kollekte für das
ebangeliſche Zufluchtshaus (Erbacherſtraße),
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer
Zimmer=
mann.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer D. Waitz. Kollekte für
das Eliſabethenſtift. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den
Weſt=
bezirk. Pfarrer D. Waitz. — Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt für
den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer, — Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent
Delp. — Mittwoch, den 26, Okt., abends 8 Uhr im Martinsſtift:
Bibelſtunde. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Marx, Feier des heil.
Abendmahls mit Vorbereitung, Kollekte für die Zufluch:. — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, den 26. Okt., abends
8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Jahres=
feſt der Stadtmiſſion. Pfarrer Dr. Berron aus Frankfurt. — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Pauluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert. Kollekte für den Kirchenfonds der Paulusgemeinde. —
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. —
Mittwoch,
den 26. Okt., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im Gemeindeſaal, Pfarrer
Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Seriba
— Um 11½ Uhr: Kindergortesdienſt. — Donnerstag, den 27. Okt.,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Kranichſtein (Schloßkapelle): Vorm. 11½ Uhr: Gottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Wetzel.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, borm. 10 Uhr:
Feſtgottes=
dienſt anläßlich des Jahresfeſtes in der Petruskirche. Feſtredner:
Pfarrer Dr. Berron. — Nachm. 3½ Uhr: Feſtfeier im Vereinshaus.
Abends 8½ Uhr: Miſſionsvortrag von Pfarrer Dr. Berron.
Dienstag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Donnerstag,
Jugendbundverſamm=
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
lungen: Sonntag: Teilnahme am Jahresfeſt des Stadtmiſſion. —
Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbetrachtung für Jünglinge (ält.
Abrei=
lung). — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbetrachtung für Jünglinge
(Jugendabteilung). — Donnerstag, abends 7¾ Uhr: Gebetsſtunde für
Jünglinge.
Ehriſtlicher Verein junger Männer. Vereinslokal: Infanterie=
Kaſerne, Alexanderſtraße 22 (im Hof links, Erdgeſchoß). Dienstag,
abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde. — Freitag, abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde der Jugendabteilung.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr. 36, Freitag, abends 9 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde.
Poſaunenchor Darmſtadt. Sonntag: Teilnahme und Mitwirkung
beim Stadtmiſſions=Jahresfeſt und abends bei der
Reformationsfeſt=
feier des Evangeliſchen Bundes in der Turnhalle.
Lutheriſcher Gottesdienſt. (Selbſtändige evangel.=luth. Kirche.)
Am 22. Sonntag nach Trinitatis, den 23. Okt., um 10 Uhr im „
Feier=
abend” Stiftſtraße 51: Pfarrer Müller,
Chriſtliche Berſammlung (Baldſtr. 18): Sonntag, den 23. Okt.,
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. — Mittwoch, den 26. Okr., abends 8½ Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Freitag, den 28. Ok., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Sbangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
23. Okt., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr: Predigt.
Donnerstag, den 27. Okt., abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
vorm. ½10 Uhr: Gebetsſtunde. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule.
Nachm. ½4 Uhr: Glaubensverſammlung. — Dienstag, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heil, der letzt, Tage (
Heidelberger=
ſtr. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 23. Okt., vorm. 10 Uhr;
Sonntagsſchule. — Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, 26. Okt.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Eintritt frei. Freunde willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 23. Okt., vorm. 9½ Uhr: Bibelſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt Pred. Winhold,
Mittwoch, den 26. Okt., abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26)
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr
Sonntagsſchule, — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt, K. Kunde, Prediger,
Katholiſche Gemeinden.
23. Sonntag nach Pfingſten, den 23. Oktober 1921,
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte,
— Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uihr: Heil. Meſſe. —
Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt (Kapuzinerpater). — Um 9½ Uhr:
Hochamt mit Predigt (Kapuzinerpater). — Um 11 Uhr: Singmeſſe
mit Predigt. — Nachm. 3 Uhr: Roſenkranzandacht. — An allen
Werktagen, abends ½7 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, borm. 6½ Uhr
Heil. Meſſe. — Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Heil, Meſſe
mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichie,
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt,
— Ur
210 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht=
und Segen. — Dienstag und Freitag, abends 6 Uhr:
Roſenkranz=
andacht und Segen; an den anderen Tagen, abends 6 Uhr:
Roſen=
kranzgebet.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte,
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil, Beichte. — Um
7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Amt mit Predigt. — Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. um ½3 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 7 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag; vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ¼7 Uhr:
Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um
410 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachmittags ½2 Uhr: Andacht.
— Werktags iſt der Gottesdienſt ¼8 Uhr.
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um ½8 Uhr: Hochamt und Predigt.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, vorm. 7 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt,
Gottesdienſt in der Synagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 22. Okt. Morgens 8 Uhr. — Nachmittags 4 Uhr,
Sabbatausgang 6 Uhr 05 Min.
Sonntag, den 23, Oktober, Hauſchanoh Rabboh, Morgens
6 Uhr 10 Min.
Schluß des Sukkausfeſtes.
Montag, den 24. Okt. Vorabend 4 Uhr 50 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Abends 6 Uhr.
Dienstag, den 25. Okt. (Simchas Thauroh), Morgens 8 Uhr,
Nachm. 4 Uhr. — Feſtesausgang 6 Uhr.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 30 Min. — Nachmittags 4 Uhr
30 Min.
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