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184. Jahrgang
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Nummer 220.
Donnerstag, den 20. Oktober 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Währungszuſammenbruch ?
DNV. Ein führendes Mitglied, der deutſchen Hoch=
Grenzen geſetzt zu ſein, und ſo iſt denn die Ueberlegung gerecht= Reich bisher geknüpft haben. Die Steuerentwürfe gelangen
fertigt, ob man hier nicht bereits den vollſtändigen
Zuſammen=
bruch der deutſchen Währung vor Augen hat.
den ſicheren Tod der deutſchen Wirtſchaft bedeuten würde, und
nur genau ſo gekommen, wie wir immer für den Fall
voraus=
geſagt haben, daß Oberſchleſien uns entriſſen würde. Die
En=
tente wird ſich auch ſelbſt im klaren darüber ſein, daß die Urſache
Genfer Beſchluſſes zu erblicken iſt. Möglicherweiſe könnte alſo
Wucht eines unwiderleglichen Beweiſes auf unſere Gegner Ein= geſchehen wäre, den Konkurs erklären wüſſen.
fluß üben, denn außerdem iſt zu erwarten, daß ſich die
unmittel=
einem derartigen Stand des deutſchen Zahlungsmittels ſcheidet
Deutſchland endgültig aus der Reihe der Völker auf dem
inter=
nationalen Weltmarkt aus.
der amerikaniſche Markt vertragen. Man braucht nur einmal
mit erſchreckender Deutlichkeit zu erkennen, wie verheerend
bis=
her ſchon der ſchwankende Zuſtand der deutſchen Valuta nach
weil man bei einem auch nur vorübergehenden Anziehen der
Reichsmark Verluſte fürchtet, oder weil man, wenn eine weitere hätten vermeiden können. Die Weltgeſchichte wuird den Spruch
Entwertung unvermeidlich iſt, für das Frühjahr den Käuferſtreik
vorausſieht. So aberwitzig es klingt, könnte man aber trotz
allem der Meinung ſein, daß nunmehr die Taktik der Gegner,
die auf ewiges Hinauszögern hinausläuft, ihr Ende finden
Panikſtimmung, die zuerſt in Wien zu beobachten war, über
Berlin auf die Geldmärkte der Entente übergreift.
Bei uns aber ſollte man den Dingen mit größerer Ruhe
gegenübertreten und entgegenſehen, als das ſtellenweiſe im
brei=
ten Publikum geſchieht. Angſtkäufe bedeuten doch immer nur
Maßnahmen für kurze Zeit und helfen über das Finanzproblem
nicht hinweg, das jedem von uns geſtellt iſt.
London, 18. Okt. (Wolff.) Weſtminſter Gazette widmet
der deutſchen Mark einen Leitartikel. Das Blatt ſchreibt,
der Sturz der Mark ſei das bei weitem ernſteſte Ereignis
in Europa. Deutſchland glaube anſcheinend nicht daran,
daß die wirtſchaftlichen Bürgſchaften der oberſchleſiſchen
Eut=
ſcheidung des Völlerbundes die friedliche Förderung der
deut=
ſchen Induſtie in dem geteilten oberſchleſiſchen Gebiet ſichern
werden. Es ſei zwecklos, von einer Stabiliſierung der
Wäh=
rungen zu ſprechen, ſo lange ungeheure Verpflichtungen, von
denen jedermann weiß, daß ſie nicht erfüllt werden könnten, nicht
nur über Deutſchland, ſondern über den meiſten anderen
euro=
päiſchen Nationen ſchweben, gelaſſen würden.
London, 19. Okt. (Wolff.) Der Verliner Berichterſtatter
des Daily Chronicle ſchreibt zum Sturz der deutſchen
Mark, wenn der große Krach komme, ſo ſei dafür die
En=
tente verantwortlich, weil ſie ihn nicht auf die einzige
Art verhindert habe, in der ſie ihn verhindern könnte nämlich
Oberſchleſien.
Die Folgen des Fehlſpruchs von Genf.
Der Völkerbund ſchlägt Deutſchland eine Wunde, die
ſich niemals ſchließen wird. Wer könnte einen
Schieds=
ſpruch, wie er über Oberſchleſien gefällt iſt, verſchmerzen! Die
Bevölkerung nicht, die zu deutſch empfindet und kulturell
mit dem Mutterlande zu eng verknüpft iſt, um ſich an Polen zu
gewöhnen, das Reich nicht, das unerſetzbare wirtſchaftliche
Werte verliert. Aber auch Europa wird den Schaden haben;
denn ſeiner Befriedigung und Wiederherſtellung ſind jetzt kaum
noch überwindliche Hinderniſſe in den Weg geſtellt. Nicht
Völker=
friede, ſondern Völkerhaß wird die Folge dieſes
Schieds=
ſpruchs ſein.
Nicht einmnal Frankreich hat den erhofften Vorteil. Seine
PPolitik ging dahin, auf Grund der Erze und der Kohle die
wirt=
ſchaftliche Vorherſchaft zu gewinnen. Die Erze hat es, die Kohle
ſucht es auf dem Umwege über Polen und in weiter Folge
durch Beſetzung des Ruhrgebietes ſich zu ſichern. Die
franzöſi=
ſchen Politiker vergeſſen dabei nur, daß ſie damit die
Repara=
ttäonen aufs Spiel ſetzen. Deutſchland iſt, nachdem ihm Warſchau, 19. Okt. Die hieſige Gazetta Poranna, die
ſſind, nicht mehr in der Lage, die mit dem Ultimatum
übernom=
unenen Verdflichtungen ſo, wie es früher wollte, zu erfüllen. Eine
Ger Vorausſetzungen ſeiner Zuſtimnung zum Ultimatum war
wie günſtige Löſung des oberſchleſiſchen Problems. Was der
SSchiedsſpruch von Genf uns auferlegt, iſt, abgeſehen von der
ieß. Wir verlieren nicht nur deutſche Städte mit ihrer
Wirt=
ſchaftskraft, ſondern gewaltige Induſtrieunternehmungen und
FFörderſtätten für Metalle, die uns unentbehrlich ſind. Damit
ſoat ſich die Grundlage für unſere Leiſtungsfähigkeit verändert.
Auch das Wirtſchaftsabkommen, deſſen Annahme uns
armpfohlen wird, ſtellt keine Milderung dar, die die übrigen
Ver=
uſte tragbar macht. Allerdings ſollen während einer
Ueber=
ſpangszeit von fünfzehn Jahren alle Rohſtoffe die Grenze ohne
Bolkabgabe paſſieren und gewaltſame Enteignungen von
Privat=
ſigentum nicht ſtattſinden. Aber was will das beſagen gegenüber
den Schädiguugen, bie uus durch den Schiedsſpruch unmittelbar ſchafterrates über die oberſchleſiſche Frage geſtern vertagt wor=
1.
zueffen!e
ten entgegenſtehenden Schwierigkeiten waren ohnedies ſo groß, ſchlüſſe auch heute noch nicht der Reichsregierung
finanz pflegte in der letzten Zeit denjenigen, die ihn nach der den können. An dieſem Willen hat es nicht gefehlt. Das be= nerstag in Ausſicht genommene Vollverſammlung des
Reichs=
ſeiner Meinung nach zu erwartenden Entwicklung, der weiſen die 15 Steuerentwürfe, die uns Laſten auferlegen, wie ſie tags wieder zweifelhaft geworden. Der Aelteſtenrat des
deutſchen Valuta ſragten, zu antworten, daß eine Beſſe= noch kein Volk getragen hat. Das beweiſt das Angebot der In= Reichstags wird in ſeiner nächſten Sitzung am Donnerstag
vor=
rung erſt eintreten werde, wenn der Dollar auf 300 ſtünde. Der duſtrie, das darauf abzielt den Privatkredit einzuſetzen und eine mittag wieder über die Lage beraten. Die Fraktionen des
Reichs=
betreffende Kenneri der Verhältuiſſe erteilte dieſe Erwiderung Schuldenlaſt von 500 Millionen Dollar auf ſich zu nehmen, die tages haben ihre Mitglieder zum Donnerstag vormittag, zum
in der erſten Zeit halb ironiſch, ſo daß man ihm anmerkte, er bei dem gegenwärtigen Kurs viele, viele Millarden Paviermark Teil auch erſt für den Nachmittag zu Sitzungen geladen. Es iſt
glaube inageheim ſelber nicht daran. In der letzten Zeit konnte bedeuten. Auch der Handel, die Bankwelt, die Landwirtſchaft anzunehmen, daß die entſcheidenden Verhandlungen der
Voll=
er aber dabei ſehr ernſthaft ausſehen, denn der Dollar iſt bereits ſollten und wollten ſich daran beteiligen, um die ſchweren Schä= verſammlung am Donnerstag noch nicht beginnen werden.
über 200 geſtiegen. Der weiteren Entwicklung ſcheinen keine, den zu vermeiden, die ſich an die Deviſenbeſchaffung durch das
demnächſt an den Reichstag und werden von dieſem ſo raſch
er=
ledigt werden, als es die Rückſicht auf die Gründlichkeit nur wahrt ſich gegen die Genfer Entſcheidungen über Oberſchleſien,
Es liegt nämlich auf der Hand, daß ein Dollarſtand von 300 irgend zuläßt. Die Dollaranleihe iſt im Werk, und es wird weil ſie mit dem Friedensvertrage unvereinbar ſind, weil ſie
lediglich voug Ausland abhängen, ob ſie zuſtande kommt. Wir
wenn daher das Aeußerſte vermieden werden ſoll, ſo müßte wohl ſind zu einer hochprozentigen Verzinſung und zu einer zehn= mungsrecht der Völker widerſprechen, weil ſie
ſchon in kürzeſter Friſt irgend etwas Poſitives zur Stabili= prozentigen Tilgung bereit. Beſſer läßt ſich der Erfüllungswille Deutſchland die wirtſchaftliche Grundlage für
ſierung der Reichsmark geſchehen. An ſich iſt es ja bekanntlich nicht beweiſen. Die Verluſte aber, die uns durch den Schieds= die Aufbringung der ihm zwangsweiſe
aufer=
ſpruch treffen, verſchieben die Erfüllungsmöglichkeiten. Ein legten Reparationslaſten nehmen und weil ſie
Deutſchland, das nicht mehr Herr iſt über das oberſchleſiſche In= endlich den von der Welt erſehnten Frieden nicht befeſtigen.
duſtriegebiet, das außerdem in den beſetzten Gebieten Der Hanſa=Bund iſt über das im Völkerbunde beliebte
Ver=
der neuen Kataſtrophe der Papiermark in dem Verbrechen des feine Virtſchaftsadern unterbunden ſieht, kann fahren entrüſtet. Er fordert, daß der durch die Abſtimmung
das nicht leiſten, was es unter Entfaltung ſeiner vollen Kräfte bekundete Wille der Bewohner Oberſchleſiens geachtet und
der prompte Wechſel zwiſchen Urſache und Wirkung mit der hätte leiſten können. Wir werden fehr viel früher, als dies ſonſt nötigenfalls erneut ermittelt wird. Die erwerbstätigen
baren Folgen der Entwertung der Papiermark auf anderthalb leiſtungen gedeckt. Für den 15. Janzar 1932 bringen wir die der Reichsregierung, daß ſie hierauf in ihren wirtſchafts= und
Pfenig und weniger annähernd ebenſo ſtark in Frankreich und ſchuldigen Summen möglicherweiſe noch auf. Am 15. Mai aber finanzpolitiſchen Verhandlungen mit der Entente gebührend
England, wie in Deutſchland ſpürbar machen werden. Bei iſt die Krifis vielleicht ſchon ausgebrochen. Das har Frankreich Nückſicht mimmt.
mit ſeiner Polenpolitik und der Völkerhund mit ſeinem
Fehl=
ſpruch getan.
Dazu kommen die innerpolitiſchen Rückwirkun=
Auf die Dauer kann das aber weder der engliſche noch auch gen. Das Kabinett Wirth iſt bedroht; man weiß heute nicht, der Saarbevölkerung beim Völkerbund ſind nicht
in den Kreiſen des deutſchen Handels Umfrage zu halten, Um. Bräche es zuſammen, ſo wäre der Wirrwarr vollendet. Politiſch Falls die Regierungskommiſſion dagegen Einſpruch erhebt,
be=
denken heißt: die Folgen vorausſehen und üble Folgen nach
innen wie nach außen gewitkt hat. Es wird nichts eingekauft, die Männer, die den Schiedsſpruch fällten ſchlechte Politiker ge= gebiet ſtehende franzöſiſche Militär ſoll verringert werden.
loefen; ſie haben Dinge angerichtet, die ſie bei größerer Vorſicht Regierungskommiſſion in Zukunft auch zur Kenntnis des
Völ=
korrigieren. Aber bis dies geſchieht, hat Deutſchland und Europa
noch ſchwere Leidenszeiten durchzumachen.
muß, weil, wie ſich jetzt ſchon an der Londoner Börſe zeigt, die Tondon, 19. Okt. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter Agentur iſt geſtern in Paris die Kommiſſion von Finanz= und
ſion, wo ſich zahlreiche wirtſchaftliche Sachverſtändige befinden,
herrſche zum Teil Erſtaunen und ſelbſt Entrüſtung über
die Vorſchläge des Völkerbundsrates zur Teilung
Oberſchle=
ſiens. Man hege die ſchlimmſten Befürchtungen, wegen der
wirtſchaftlichen Folgen der Völkerbundsentſcheidung, der Kommiſſion gebildet, die auf Grund der augenblicklich
vor=
ſoweit dieſe bekannt ſei. Für dieſe Befürchtungen würden
der=
artig zwingende Gründe angeführt, daß man die Eutſchei= erſtens der Unterhaltungskoſten, die die Allierten Deutſchland
dung des Völkerbundsrates nur bedauern könne.
Einige Sachverſtändige ſeien der Anſicht, daß, abgeſehen von der fallenden Aufgaben (Truppenunterbringung und
Truppentrans=
ungeſetzlichkeit des Völkerbundsvorſchlages, der Erfolg der
Empfehlung des Bundes davon abhänge, ob Deutſchland mit
von Engeln nicht erwarten könne” und ob die Polen bereit
ſeien, mit den verhaßten Feinden in Freundſchaft zuſammenzu= Die Ratifizierung des deutſch=amerikaniſchen
wirken. Der Berichterſtatter weiſt darauf hin, daß Polen nicht
über genügende Transportmittel berfüge, um dem Anforderungen
des ihm zugeteilten Gebietes gerecht zu werden. Außerdem
würden alle deutſchen Beamten, ſelbſt Angeſtellte, Ingenieure,
gelernte Techniker, Offiziere und Lehrer nach und nach aus dem Deſterreich und Ungarn ratifiziert.
Polen zugewieſenen Gebiete auswandern, und obgleich ſich
viel=
leicht an ihrer Stelle eine beträchtliche Zahl franzöſiſcher Beam=
Witglieder der Oppelner Kommiſſion”, ſo herrſche doch
allge=
mein die Anſicht, daß das oberſchlefiſche
Dreieckwirt=
durch eine Verminderung der Zahlungslaſten Deutſchlands, ſchaftlich und kulturell abſterben werde. Die Sach= nommen.
verſtändigen erklären, die Empfehlung des Völkerbundsrates
trenne wirtſchaftliche Realitäten von politiſcher Macht; die
Vor=
ſchläge müßten entweder zum Chaos führen, beſchleunigt durch
deutſche paſſive Reſiſtenz, oder dazu, daß Polen durch Deutſch=
Von Dr. Hermann Pachnicke; Mitglied des Reichstags. land gezwungen werde, einen derartigen Wirtſchaftsvertrag mit Handels= und Wirtſchaftsininiſteriums, der Stadt Eſſen,
poli=
ihm abzuſchließen, durch den die politiſchen Zwecke, die der
ur=
ſprünglichen Abſicht. Oberſchleſien von Deutſchland wegzureißen,
zugrunde liegen, hinfällig werden.
Ein Gutachten über die Erlaſſung des Genfer in der er in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Deutſchen
Spruches.
ONB. Berlin, 18. Okt. Obwohl der engliſche Botſchafter
geſtern abend aus London zurückgekehrt iſt, iſt die für heute
vor=
geſehene neue Sitzung der Botſchafterkonferenz abgeſagt worden. Geſchichte ſtatt. Noch vor wenigen Jahren war Deutſchland ein
Daraus iſt erſichtlich, daß entgegen der Behauptung der Blätter
die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen
Lon=
noch nicht beigelegt ſind. Der hier eingetroffene Sekretär des
Völkerbundes, Drumont, ſoll zuſammen mit dem franzöſiſchen
Rechnungsrat Eromageot ein Gutachten über die Erlaſſung erfüllt. Wir haben darüber hinaus das Wiesbadener Abkommen
des Genfer Spruches erſtatten.
unglaublich!
llebenswichtige Glieder von ſeinem Wirtſchaftskörper abgetrennt über gute Beziehungen zu Pariſer Regierungskreiſen verfügt, hat ſich in den letzten Tagen nicht mit Oberſchleſien abgeſpielt?!
dung noch weit günſtiger für, Polen ſei, als bisher
durch die Preſſe bekannt wurde. Die neue Grenze verlaufe,
längs der Oder bis Ratibor=Munz, von da längs der
Bahn=
linie, die Deutſchland verbleibe. Polen erhalte die Kreiſe=
Korfanty=Linte, ungefähr die ungünſtüigſte Löſung, die ſich denken Ratibor ohne die Nordweſtecke, den ganzen Kreis Pleß, denz ſollen nun gleich einen Viehherde in das polniſche Lager
getrie=
ganzen Kreis Kattowitz und Königshütte, ferner zwei Drittel”
des Kreiſes Hindenburg, drei Viertel des Kreiſes Beuthen ohne die nie heilen wird, aufgeriſſen. Erſt hat man uns mit dem
die Stadt Beuthen, zwei Drittel des Kreiſes Tarnowitz und polniſchen Korridor von dem ruſiſchen Wirtſchaftsgebiet
künſt=
zuvei Drittel des Kreiſes Lublinitz. Von der Produktion lich getrennt und jetzt ſchneidet man durch die Teilung Ober=
Oberſchleſiens fallen Polen zu 100 Prozent des Zinks, ſchleſiens ein Stück von unſerem Herzen ab. Ich möchte daher
83 Prozent der Kohlem 70 Prozent des Stahls, 65 Prozent des den Staatsmännern der Entente ſagen: Mit ſolchen Eiſenbart=
Eiſens und 60 Prozent des Kokſes.
Der Reichstag.
den ſind und=vorausfichtich erſt am Mitwachsſtatztfinden wer= iteinedeniletzten Sagen im Senfagstriebenzmorden, iſ. iſt ig der
Die der Erfüllung unſerer Zahlungspflich= den, liegen amtliche Nachrichten über die Genfer
Be=
daß ſelbſt der beſte Wille ſie nicht hätte auf die Dauer überwin= vor. Infolge dieſer neuen Verſchiebung iſt auch die für Don=
Proteſt des Hanſa=Bundes.
Der Hanſa=Bund für Geſzerbe. Handel und Induſtrie
ver=
dem von dem Völkerhund ſo oft geprieſenen Selbſtbeſtim=
Kreiſe des deutſchen Volkes werden den Inhalt der Genfer Be=
Die am 15. Notzember fälligen Zahlungen ſind durch Sach= ſchlüſſe niemals als endgültig anerkennen. Sie verlangen von
Aus dem Haargebiet.
wd. Saarbrücken, 18. Okt. Die Vorſtellungen
ab es dem ausgebrochenen Sturm wird ſtandhalten können, vergeblich geweſen. Der Völkerbund wird zunächſt den aus dem
Saargebiet ausgewieſenen Perſonen die Rückehr ermöglichen.
Möglichkeit verhindern. Unter dieſem Blickpunkt geſehen, ſind hält ſich der Völkerbund die Entſcheidung vor. Das im Saar=
Schließlich ſollen alle Beſchwerden der Saarbevölkerung an die
kerbundes gelangen.
Die Einſchränkung der Beſatzungskoſten.
Paris, 19. Okt. (Wy.Ff.) Nach einer Meldung der
Havas=
des Daily Chroniele in Oppeln meldet ſeinem Blatte: Militärſachverſtändigen zuſammengetreten, die nach einem Be=
In Oppeln, dem Sitze der interallierten Abſtimmungskommiſ= ſchluß des Oberſten Rates bis 1. November einen Bericht und
Vorſchläge über die Einſchränkung der militäriſchen
Beſatzungskoſten in Deutſchland einreichen ſoll.
Vertreten waren Frankreich, England, die Vereinigten Staaten,
Italien, Japan und Belgien. Es wurde eine Unterabteilung
handenen Iſtſtärle die Schätzung vornehmen ſoll, und zwar
vorſchießen, und zweitens der Deutſchland unmittelbar zur Laſt
port durch die Eifenbahn). Dieſe Kommiſſion wird ſich heute
und morgen mit der Reparationskommiſſion vereinigen. Die
vollem wirtſchaftlichen Sinne mitwirken wolle, „was man ſelbſt Reparatonskomniſſion wird morgen eine Vollſitzung abhalten.
Friedensvertrags.
Waſhington, 19. Okt. (Wolff.) Der Senat hat die
Friedensverträge, mit dem Deutſchen Reiche,
Waſhington, 19. Okt. (Wolff.) Funkmeldung. Wiezzu
der Ratifizierung der Friedensverträge durch den Senat
er=
ter in dieſem Gebiete niederlaſſen werde, „davon verſchiedene gänzend gemeldet wird, wurden die Verträge mit dem Deutſchen
Reich und Oeſterreich mit 66 gegen 20 und der
Friedensver=
trag mit Ungarn mit 66 gegen 17 Stimmen ange=
Miniſterpräſident Stegerwald zur Lage
K.W. Auf dem 15. Deutſchen
Haudlungsgehil=
fentag, dem Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums, des
tiſche Parteien, der Eſſener Schlichtungsausſchuß,
Kaufmanns=
gericht der Stadt Eſſen, der Verkehrsverein und der Bund der
Bodenreformer beiwohnten und über deſſen Verlauf ſchon
be=
richtet wurde, hielt Miniſterpräſident Stegerwald eine Nede,
Geiverkſchaftsbundes und Führer deu geſamten chriſtlichen
Ar=
beitnehmerbewegung u. a. folgendes ausführte:
Ihre Tagung findet in der dunkelſten Stunde der deutſchen
Land mit ruhmreicher Geſchichte und ſtand im höchſten Anſehen
der Welt. Heute ſind wir durch Krieg und Nevolution
zuſam=
don und Paris über die Auslegung des Genfer Spruches mengebrochen. Wir haben das Verſailler Diktat und das
Lon=
doner Ultimatum über uns ergehen laſſen müſſen. Wir haben
das Londoner Ultimatum bis zum letzten Pfennig und pünktlich
getroffen. Was hat dagegen die Entente getan? Die
wirtſchaft=
lichen Zwangsmaßnahmen ſind nur teilweiſe aufgehoben, die
militäriſchen beſtehen nach wie vor weiter, und welche Tragödie
läßt ſich heute von dort berichten, daß die Genfer Entſchei= Chineſen und Braſilianer haben über die Wirtſchaft
Oberſchle=
ſiens und über unſere oberſchleſiſchen Landsleute entſchieden,
über unſere Landsleute, die mehr als 700 Jahre zu uns gehören
und alles geſchaffen haben, was an Kultur und Schönheit in
Oberſchleſien anzutreffen iſt. Dieſe oberſchleſiſchen Landsleute
ben werden. Damit iſt in Europa und in der Welt eine Wunde,
kuren wird Europa und die Welt nicht zur Geſundung gebracht.
Damit wird dem Militarismus, den man ſeitens der Entente
angeblich bekämpfen wollte und fün den man angeblich in den
* Berlin, 18. Okt. Da die Verhandlungen des Bot= Krieg gezogen iſt, überall nur Waſſer über die Mühle geleitet.
Denn durch dieſe Schiedsgerichtstätigkeit des Völkerbundes, wie
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Oktober 1921.
Rummer 280.
Schiedsgerichtsgedauke für alle Zeiten totgeſchlagen worden. Im
Innern iſt das deutſche Volk kaſten= und klaſſenpolitiſch,
konfeſ=
ſionell und partikulariſtiſch auseinandergeriſſen. Wir ſtreiten
uns heute um Monarchie und Republik, wir ſtreiten uns
zwi=
ſchen Reich und Ländern, wir ſtreiten uns um die
Steuerverwal=
tung, um die Regierungsbildung und Koalitionserweiterung,
und alles zu einer Zeit, da der Dollar einen Wert von 150 Mark
erreicht hat. Der Streit um die Erfüllung oder Nichterfüllung
des Londoner Ultimatums iſt meines Erachtens gegenwärtig,
ſoweit er innerpolitiſch ausgetragen wird, vergebliche
Kraftver=
ſchwendung. Wir müſſen erfüllen, ſo gut es geht, aber wir ſollen
nicht jeden Tag ausrufen, daß wir unter allen Umſtänden
er=
füllen. Wir müſſen mit Nachdruck die Aenderung des Verſailler
Diktats erſtreben. Wir müſſen auf die innere Brüchigkeit des
Verſailler Diktats immer wieder hinweiſen und verſuchen, es in
Verbindung mit einer guten auswärtigen deutſchen Politik zu
beſeitigen. Dabei iſt die weltwirtſchaftliche Lage unſer beſter
Bundesgenoſſe. Deutſchland hat eine ſchlechte Valuta, Amerika
und England haben eine gute. Die Folgen ſind für Amerika und
England eine ungeheuere Arbeitsloſigkeit. In Deutſchland geht
dieſe Arbeitsloſigkeit zurück. England bezahlt heute bereits mehr
an Arbeitsloſenunterſtützung, als es von Deutſchland als
Nepa=
rationsleiſtungen bekommt. Das iſt auf die Dauer kein gutes
Geſchäft und wir müſſen dieſe Tatſache klar und entſchieden in
den Dienſt der deutſchen Außenpolitik ſtellen.
Wir brauchen, frei von klaſſen= und kaſtenpolitiſchen
Erwä=
gungen, um die Ruhe im Iunern feſtigen zu können, eine
Kog=
lition, in der die Sozialdemokratie vertreten iſt. Man mag ſich
dabei zur Sozialdemokratie ſtellen wie man will, im politiſchen
Leben kommt man um ſolche Fragen nicht herum, und wir
brauchen weiter ebenfalls die Teilnahme der Induſtrie, wollen
wir das Ultimatum weiter erfüllen. Mit geſetzlichem Zwang
können wir die Induſtrie nicht dazu bringen, ihre Kredite dem
Reiche zur Verfügung zu ſtellen, und mit geſetzlichem Zwang
können wir auch keine Deviſenpolitik treiben, weil unſere
Ein=
fuhr viel größer iſt als die Ausfuhr. Jetzt die Deviſenregelung
nur auf geſetzlichem Wege finden zu wollen, heißt einen
Elefan=
ten in einen Porzellanladen ſtellen. Wir ſtreiten uns, ob
Mon=
archie oder Republik, wahrſcheinlich ſehr überflüſſig, weil jeder
politiſch denkende Menſch einſehen muß, daß bis auf weiteres die
Einführung der Monarchie unmöglich iſt. Im übrigen kann man
aber denen, die an dem monarchiſtiſchen Gedanken noch hängen,
nicht jeden Tag mit dem Dreſchflegel vor den Kopf ſchlagen. Was
ſchließlich ſpäter wird, ob Monarchie oder Republik, iſt keine
An=
gelegenheit von heute. Es müſſen diejenigen, die außerhalb der
Koalition ſtehen, als gleichberechtigte Bürger behandelt werden.
Wir müſſen es insbeſondere tun ine Hinblick auf die
Schwierig=
keiten beim deutſchen Wiederaufbau. Man bilde ſich nicht ein,
daß der Wiederaufbau im eigenen Lande in drei bis vier
Jah=
ren geleiſtet werden könne, wenngleich wir ein Stück in unſerer
Arbeit weitergekommen ſind. Es muß aber auch die Stunde
kommen, wo wieder eine Stabiliſierung der Mark eintritt, und
wenn die wieder kommt, dann wird jedenfalls wieder eine
Ar=
beitsloſigkeit einſetzen, von der wir uns keine Vorſtellung
weit gediehen ſind. Der Berichterſtatter Abg. Blank (Ztr.) wies
darauf hin, daß ſchnellſte Hilfe am Platze ſei. Die Redner
ſämt=
licher Parteien ſtimmten dem zu. Der Finanzminiſter erklärte
darauf, er hoffe, nach Fühlungnahme mit den Parteiführern
inverhalb acht Tagen hinreichende Erklärungen abgeben zu
kön=
nen. Die Regelung werde eine großzügige ſein und auf alle
Staatsbedienſtete ausgedehnt werden.
* München, 18. Okt. Der Hauptausſchuß des in
Augsburg abgehaltenen bayeriſchen Städtetages erörterte
die Teuerungsfrage und die ungeheure Notlage, in die
weiteſte Kreiſe der ſtädtiſchen Bevölkerung geſtürzt werden. Er
erwarte von der Landwirtſchaft, daß ſie von weiteren
Preis=
ſteigerungen abſehe und ihre Erzeugniſſe, beſonders die
Kar=
toffeln, zu einem die Selbſtkoſten deckenden und einen
ange=
meſſenen Gewinn abwerfenden Preife abgebe. Pflicht der
Be=
mittelten ſei es, unter Einſchränkung der eigenen Bedürfnifſe,
beſonders unter Verzicht auf ausländiſche Luxuswaren, zur
Linderung der Not nach Kräften beizuſteuern, Pflicht der
minderbemittelten Kreiſe, nicht durch Gewaltakte die Not noch
zu verſchärfen. Einſtimmig wurde folgende Entſchließung
angenommen: Der Bayeriſche Städtebund hält anläßlich der
ſtändig zunehmenden Teuerung der allernotwendigſten
Lebens=
mittel und Bedarfsgegenſtände eine ſchleunige großzügige
Hilfs=
aktion zugunſten der beſonders notleidenden Schicht für nötig.
Bei der Durchführung der Verbilligungs= und Hilfsmaßnahmen
ſollte von der rein ſchematiſchen Beihilfe abgeſehen und den
Gemeinden möglichſte Bewegungsfreiheit gelaſſen werden.
Die Berliner Stadtverordnetenwahlen.
* Nach der Voſſ. Ztg. verteilen ſich die Stimmenzahlen auf
die einzelnen Parteien nach den bisher vorliegenden Ergebniſſen
wie folgt: Mehrheitsſozialiſten: 343 947 (1920: 283 586),
Unab=
hängige: 318 206 (1920: 633 657), Deutſchnationale: 299 800
(1920: 188 207), Deutſche Volkspartei: 255 962 (1920: 275 664),
Kommuniſten: 157013 (1920: nicht kandidiert), Demolraten:
122 623 (1920: 116 657), Wirtſchaftliche Vereinigung: 83 531
(1920: 68 635), Zentrum: 61 249 (1920: 61 388), Deutſchſoziale:
12 588 (1920: nicht kandidiert).
Der Verliner Zeitungsſtreik.
* Berlin, 18. Okt. Die Berline bürgerlichen
Zei=
tungen haben in der Hauptſache heute früh ihr Erſcheinen
eingeſtellt, ſo die ſämtlichen Blätter des Moſſeſchen und
des UAſteinſchen Verlags, die Deutſche Allgemeine Zeitung, der
Lokalanzeiger, die Tägliche Rundſchau, die Germania, Der
Deut=
ſche. Nur die Hreu zeitung, die Deutſche Zeitung und das
Deut=
ſche Tageblatt Wulles haben ſich bis jetzt nicht angeſchloſſen.
Das Tarifſchiedsgericht hat geſtern abend einſtimmig die Ar=
würde morgen bei ihrer Einbringung eine allgemeine Etklärung
über die Politik der Regierung abgeben. Kennworthy drang
auf die Erörterung der oberſchleſiſchen Frage. Er ſagte,
die Entſcheidung des Völkerbundes hätte zur Folge, daß die
Mark um 20 Punkte geſunken ſei. Er bemerkte nebenbei, ſelbſt
die Franzoſen gäben zu, daß die jetzige deutſche Regierung die
beſte ſei, die Deutſchland bisher hatte. Chamberlain ſprach ſich
gegen die Erörterung der oberſchleſiſchen Entſcheidung aus. Dies
ſei eine Entſcheidung des Völkerbundes, an die alle Verbündeten
ſich zu halten verpflichtet ſind.
Darmſtadt, 20. Oktober.
— Provinzialausſchuß der Probinz Starkenburg.
Tagesord=
nung zur Sitzung am Samstag, dem 22. Oktober d3. Js., vormittags
9½ Uhr. 1. Klage des Ortsawmenwerbandes Naumburg gegen dem
Orts=
armenverband Froſchhauſen wegen Erſtattung von Armenpflegekoſten für
Auguſt Korb Ehefrau. 2. Klage des Ortsarmenverbandes Mannheim
gegen dem Ortsawmenverband Darmſtadt wegen Erſatzes von
Unter=
ſtützungskoſten für Heinrich Diehl Witwe. 3. Klage des
Ortsarmenver=
bandes Darmſtadt gegem dem Ortsarmenverband Seckmauern wegen
For=
dewung von Unterſtützungskoſten der Kinden Helmut und Anna Kramer
ſowie des Ludwig Heß. 4. Klage des Ortsarmenverbandes Groß=Umſtadt
gegem den Ortsarmenverband Klein=Umſtadtz wegen Erſatz von
Pflege=
koſtem für Margarete Beitz Witwe.
* Nachtrag zur Tagesordnung der Sitzung der
Stadtverordneten=
verfammlung am 20. Oktober 1921. 10. Die Gebüihren für die
Dienſt=
männer.
* Die rot geſtempelten Reichsbanknoten zu 1000 Mark werden von
manchen Seiten noch immer den grün geſtempelten vorgezogen und
vielfach ſogar mit einem Aufgeld gehandelt. Demgegenüber weiſt die
Reichsbank darauf hin, daß beide Notenſorten den gleichen Wert haben
und eine Bevorzugung der einen oder der anderen Art durch nichts
be=
gründet iſt. Die grüne Stempelung, die zeitweiſe aus techniſchen
Grün=
den vorgenommen wurde, iſt übrigens jetzt gänzlich eingeſtellt. Seit
geraumer Zeit werden die betreffenden Noten der Reichsbank nur noch,
wie früher, mit dem roten Stempel verſehen, ohne daß natürlich dadurch
die bisher grün geſtempelten Noten ihren Wert verlieren oder ungültig
werden.
— Lanbestheater. Die heutige erſte Wieberholung von Offenbachs
„Orphaus in der Unterwelt” bsiginnt um 7 Uhr. Dem Cupido ſimngt
dies=
wal Hanne Grgebener. Am Frritagl, dem 21. Oktober, werden Gerhart
Hauptmanns „Ginſame Memſten” zuun letzten Male als Mietwvorſtellumg
gegeben und zwar in der D= uud U=Miete ſowig in der Sondermiete 16.
Der Vorverkauf der noch zur Verfüguung ſtehnenden Plätze in der
Fromden=
vorſtellumg „Martha” gur Sonustag machmittag beginnt heute; für die
Samstag=Abenwomſiellung von „Zwangseinquarvierurng” gelten ermäßigte
Schauſpielpreiſe. Die Erſtaurfführig der Shawſchen Komödie „Cäſar
und Kleopatra”, die wegen venſchiedener Erkrankungem im Perſonal
mehrfach verſchoben werdem umßte, iſt nurmehr auf Mittwoch, dem 26.
Oktoher, ſeſtgeſetzt. Die Titelvollem, ſpiellem Hons Leibelt und Grets
machen können. Darum iſt es notwendig, daß auch die Kräfte einer Dauer von zuvei bis drei Wochen. Um zu verhindern,
in der Landwirtſchaft für den Wiederaufbau gewonnen und
beiter des Moſſeſchen Verlages für jarifbrüchig erklärt. Wie Wöiſtels.
Wochenſpfelplan: Sonntag, B7. Sondermiete 147: „2
lange ſich die Ausſperrung hinziehen wird, hängt einzig
von dem Verhalten der Arbeiterſchaft zunächſt bei Moſſe und Glöckchen des Eremiten”. Gewöhnl. Opernpreſſe. Anfang 6½ Uhr.
danm von dem Verhalten der Arbeitervertretung ab. Die Ver= Montag, 13, Sondermiete 112 Schülermiete grine, Schülenmiete wot:
„Nichard III.” von Shakeſpeare. Geſvöhnl. Schauſpielpreiſe. Anſang
leger werden nichts unterlaſſen, um die Angelegenheit ſo raſch 7 Uhr. — Dienstag, 4 6, Sondermiete 12, Schüllevmiete blaus: „Der
Bar=
wie möglich zu ſchlichten, doch rechnet man unter Umſtänden mit bier vom Bagdad”, Gewöhnl. Opernpreiſe. Anfang 7 Uhr. — Mitt=
nicht immer wieder abgeſtoßen werden. Der Landwirtſchaft fällt
in einigen Jahren die größte Aufgabe in unſerer Wirtſchaft zu:
ſie muß wieder intenſive Wirtſchaft treiben. Daneben haben wir
dem Siedlungsweſen, der Nutzbarmachung vom Oedflächen und
einer ſyſtematiſchen Wohnungspolitik unſere allergrößte Sorgfalt
zuzuwenden. Ich hoffe bei dem Deutſchen Gewerkſchaftsbund
auf die mehr als zwei Millionen Arbeitnehmer, die treu hinter
ihm ſtehen und ſeine Arbeit tragen. Der Deutſche
Gewerkſchafts=
bund ruft den Parteien zu: Wir pfeifen auf dieſen Streit, es iſt
vergebliche Kraftverſchwendung. Wollen wir folange ſtreiten,
bis das deutſche Volk verelendet? Ich ſtehe nach wie vor zu
meinen bekannten Eſſener Darlegungen. Ich ſtehe gegen meinen
inneren Willen an meiner jetzigen Regierungsſtelle. Meine letzte
Aufgabe ſehe ich darin, die Eſſener Gedanken der
chriſtlich=
nationalen Gewerkſchaftsbewegung zum Allgemeingt des
deut=
ſchen Volkes machen zu kömnen, denn nur dies allein kann uns
Rettung bringen.
Die Teuerungsfrage.
Berlin, 18. Okt. (Wolff.) Im Beamtenausſchuß des
preußiſchen Landtags wurde über den Teuerungsantrag
des Zentrums weiterberaten. Im Verlaufe der Debatte erklärte
der preußiſche Finanzminiſter, die Staatsregierung
verfolge mit wachſender Sorge die immer weiterſteigende
Ver=
teuerung der wichtigſten Lebensbedürfniſſe.
Von der Regierung werde averkannt, daß hier eine
durch=
greiſende Abhilfe dringend geboten ſei. Eine weitere
Anſpan=
nung des Syſtems der Ausgleichs= und Verſorgungszuſchläge
über 100 Prozent der Grundgehälter hinaus würde grundſätzlich
bedenklich und nicht durchführbar ſein. Es müſſe deshalb
ver=
ſucht werden, im Rahmen der Befoldungsordnung auf einem
an=
deren Wege zu einer Neugeſtaltung der Bezüge zu
kommen. Die Arbeiten dazu ſeien im preußiſchen
Staatsmini=
ſterium eingeleitet. Um aber ein Zuſtandekommen der
beabſich=
tigten Maßnahmen nicht zu gefährden, müſſe er ſich es zur
Stunde noch verſagen, über weitere Einzelheiten Mitteilungen
zu machen. Er werde die Führer der Parteien zu einer
Be=
ſprechung einladen, fobald die Verhandlungen mit dem Reich ſo=
daß das freigewordene Feld nicht wiederum den ſozialiſtiſchen
Zeilzingen kampffrei überlaſſen bleibt, will man den Zeitungen
der benachbarten Großſtädte überlaſſen, die Berliner Leſer zu
bedienen. An den preußiſchen Miniſterpräſidenten und
wahr=
ſcheinlich auch an den Reichskanzler ſoll die Aufforderung
gerichtet werden, eine Notverordnung zu erlaſſen, die
nach dem Vorgange ber Reichsverordnung vom 10. November
1920 die Zeitungen ebenſo wie die Gas=, Waſſer= und
Elektrizi=
tätswerke als lebenswichtige Betriebe erklärt, wo nicht geſtreikt
werden dürfe. Die augenblickliche Lage, die uns Entſcheidungen
wichtigſter Fragen unſeres nationalen Lebens gegenüberſtellt,
dürfte einer ſolchen Erklärung Nachdruck verleihen. Die
Haupt=
ſtadt des Landes in Zeitew wie den heutigen ohne Preſſe iſt
geradezu eine Ungeheuerlichkeit. Das
Reichsarbeitsmini=
ſterium hat ſich heute vormittag mit beiden Parteien in
Ver=
bindung geſetzt, um ſo ſchnell als möglich unverbindliche
Vor=
beſprechungen einzuleiten. Auch die Regierung hat bereits
Fühlung mit den Arbeitgebern und Arbeitnehmern genommen.
Sollte der Streik längere Zeit dauern, dürfte eine
Notzei=
tung erſcheinen, da von den zuſtändigen Stellen alle hierfür
er=
forderlichen Maßnahmen vorbereitet worden ſind. Wie man
hört, haben heute vormittag bereits Beſprechungen zwiſchen dem
Arbeitgeberverband und dem Zentralvorſtand ſowie der
Orts=
verwaltung des Vereins Berlinen Buchdrucker begonnen.
Eröffnung des engliſchen Parlaments.
London, 18. Okt. (Wolff.) Nach einer Ferienpauſe von
zwei Monaten trat heute nachmittag das Parlament wieder
zu einer kurzen Hebſttagung zuſammen, im der es ſich in der
Hauptſache mit der induſtriellen Kriſe befaßte. Lloyd
Geonge beſtätigte die bereits gemeldete Zuſammenſetzung der
Delegation zur Waſhingtoner Konferenz. Er ſagte unter
all=
gemeinem Beifall, daß er hoffe, perſönlich nach Waſhington
gehen zu können, ſobald die parlamentariſche und die allgemeine
Lage dies zulaſſe. Lord Beatty wird in Waſhington die britiſche
Flotte, Lord Cavat das britiſche Heer und Luftmarſchall
Hig=
gins die britiſchen Luftſtreitkräfte vertreten. Chamberlain teilte
mit, daß die Regierung im Zuſammenhang mit der
Arbeits=
loſenfrage vier Geſetzentwürfe einbringen würde. Lloyd George
woch, B8. b3 Sondermiete 2. Zum erſten Male: „Cäſar und
Gleo=
patra”. Gewöhnl Schauſpielpreiſe. Anfang 7 Uhr. — Donnerstag,
Sondermiete 62, Schülermiete gelbe: „Martha‟, Gewöhnl. Opernpreiſe.
Anfang 7 Uhr. — Freitag, Sondermiete 18, Schillermiete weiß?: Louis
Ferdinand, Prinz von Preußem”. Gewöhnl. Schauſpielpreiſe. Anfang
6½ Uhr. — Samstag, Fremdenmiete 2. 3. Vorſt, Fremhenmicte 8 2.
Vorſt.: „Ginſame Menſchen‟ Gewöhnl. Schauſpielpreiſe. Anfang 3 Uhr.
— Samstag, E7 Sondermiete 152: „Orphaus in der Unterwelt‟.
Ge=
wöhnl. Opernpreiſe. Anfang 7 Uhr. — Sonntag, C 7: „Die
Meiſter=
ſimger von Nürnberg‟. Erhöhtze Opernpreiſe. Anfang 5 Uhr.
— Volkshochſchule. Der jetzt vorliegende Arbeitsplan der
Volks=
hochſchule für den erſten Unterrichtsabſchnitt (Oktober—Dezember) des
Jahres 1921/22 gibt einleitend einen Ueberblick über die Ziele der
Volkshochſchule, über Bweck des Vereins Volkshochſchule. Darmſtadt,
über die Mitgliedſchaft und die Rechte der Mitglieder. Im beſonderen
gibt er Auskunft über die Anmeldung zu den Kurſen, die am beſten
perſönlich (Geſchäftsſtelle: Wilhelminenſtraße 3) erfolgt, über die Höhe
der Hörgebühren, die ſich auf etwa 1,50 bis 2 Mark für den Abend zu
zwei Stunden ſtellen. Es folgt dann eine Ueberſicht der 56 Kurſe; bei
dem Titel iſt jedesmal in Stichworten der Inhalt angegeben. Für
ſolche, die außer der Volksſchule keine weiteren Bildungsmöglichkeiten
hatten, ſind Vorkurſe (in praktiſchem Rechnen und Deutſchkunde) und
Einführungskurſe in Volkswirtſchaft, Verfaſſungsfragen, Deutſche
Lite=
ratur und Philoſophie eingerichtet. Außerdem zur beruflichen
Vertie=
fung und Fortbildung Fachkurſe in mathematiſchen, techniſchen
ſprach=
lichen und kaufmänniſchen Fächern; dabei beſondere Kurſe für
Betriebs=
räte. Schließlich kommen Vortragsreihen und Arbeitsgemeinſchaften
über alle Wiſſensgebiete, wie Volkswirtſchaft und Recht; Literatur,
Kunſt und Muſik; Philoſophie, Religion und Bildungsweſen. Unter
den Dozenten ſind neben hieſigen auch eine Reihe der Frankfurter
Uni=
verſiät und Akademie der Arbeit. Jeder Kurs findet einmal in der
Woche, an einem Abend gewöhnlich von 8—10 Uhr, ſtatt; Ort und
Be=
ginn des Unterrichts ſind genau im Arbeitsplan angegeben.
— Für Empfänger von Militärverſorgungsgebührniſſen (
Hinterblie=
bene). Die Zahlung des den Empfängern von
Militärverſorgungsgebühr=
niſſen HI mit Wirkung vom 1. Auguſt 1921 bewilligtem
Teuerungszu=
ſchuſſes findet Freitag, den 21. und Samstag, den 22.
Ok=
tober, in der Rentenſtelle des Poſtamts I (Rheinſtvaße) während der
Kafſenſtundem von 8—12 Uhr vormittags und 4—6 Uhr nachmittags ſtatt.
Die Abhebung der Beträge muß unter allen Umſtändem an
einem dieſer beiden Tage erfolgen. Die Quittungen ſind mit Datum und
mit Namensumderſchrift des Empfängers verſehen bei der Abholung des
Betrages vorzulegen, dev Betrag ſelbſt wird von der Rentenſtelle in die
Quittung eingetragen. Nicht zuſteht der Teuerungzuſchlag den
Hinter=
bliebenen von Beaufsoffizieren, Deckoffizieren und Beamten, die nach dei
Holzhäuſer.
Einem demnächſt bei Julius Hoffmanm in Stuttgart
er=
ſcheinenden, mit vielen Abbildungen verſehenen Werke über
Holzhäuſer von Prof. Albinmüller, Darmſtadt,
ent=
nehmen wir dem aus der Feder des Künſtlers ſtammenden
Be=
gleittext nachſtehende Abhandlung:
Der Holzba u, von altersher gekannt und geübt, hat in
unſerer Zeit erhöhte Bedeutung gewonnen. Mit ihm können
wir in außerordentlich vielen Fällen der drückenden
Wohnungs=
not ſteuerm helfen, denn die Herſtellung von Holzhäuſerm
er=
fordert nur ein ganz geringes Maß der für die Beſchaffung der
Bauſtoffe nötigen, heute unerſchwinglich gewordenen Kohlen.
Holz, dieſes vollwertige Baumaterial, beſitzen wir ja in
Deutſch=
land glücklicherweiſe noch in reicher Menge. Und kein Bauſtoff
kann dem Verlangen nach einem behaglichen Eigenheim beſſer
entgegenkommen als gerade das Holz. Hier ſind gewiſſermaßen
alle Bedingungen, die man an eine gediegene und trauliche
Wohnſtätte ſtellt, ſchon im Material begründet. Allerdings
wer=
den dieſe Vorzüge nur durch beſte ſachkundige Verarbeitung
gut gepflegten Holzes, nur durch Qualitätsleiſtung
ver=
bürgt. Minderwertige Arbeit rächt ſich überall, ſo beſonders
hier. Wie bei jeder Baubetätigung Tradition und Erfahrung
von großen Bedeutung ſind, ſo iſt dies in erhöhtem Maße beim
Holzbau der Fall. Wir haben nun aber in Deutſchland
bedeu=
tende und groß angelegte Werkſtätten, die dieſe überlieferte
Zimmererkunſt ſchon lange pflegten, ſeit Jahrzehnten weiter
ausbauten und damit das Holzhaus in techniſcher Beziehung
zur Vollkommenheit ſteigerten, ſo daß es an Güte,
Wärmeſiche=
rung und Dauerhaftigkeit den höchſten Anforderungen entſpricht.
Trotzdem begegnet aber das hölzerne Haus gerade bei uns noch
vielen Vorurteilen. Sie zu beſeitigen iſt nicht ſo ganz leicht, um
ſo mehr, als beſonders in den letzten Jahren viel
Minderwerti=
ges ohne genügende Sachkenntnis und unter Verwendung
un=
geeigneter Hölzer raſch fabriziert wurde.
Nun iſt hinlänglich bekannt, und es ward auch ſchon vom
vielen Seiten immer wieder darauf hingewieſen, daß in
Län=
dern mit härterem Klima, in Skandinavien, in Rußland, Polen,
in der Schweiz, im Hochgebirge und in den Tropen, Holzhäufer
weit verbreitet ſind und ſich dort ſeit urdenklichen Zeiten bewährt
haben. Auch da, wo der reine Holzbau nicht ſo häufig
durch=
geführt wird, beim Fachwerkhaus, gilt beſonders in unſeren
Mittelgebirgen die Bretterverſchalung oder
Holzſchindelbeklei=
dung als beſter und dauerhafteſter Schutz gegen Wind und Wet=
ter, Hitze und Kälte. Holzverkleidungen dieſer Art ſtehen,
neben=
bei bemerkt, ſchon deshalb in beſonderer Wertſchätzung, weil ſie
am wenigſten reparaturbedürftig ſind. Auch bei dem
Stein=
häuſern werden Fenſter und Türen, alſo Teile unſerer
Woh=
nungen die trotz aller Profilierung des leichten Rahmenwerkes
dem Wetter gewiß ſtark ausgeſetzt ſind, faſt ausſchließlich aus
Holz hergeſtellt. Für Dachbalken, Decken und Fußböden
ver=
wendet man Hölzer. Da drängt ſich von ſelbſt die Frage auf,
warum ſollen nun die in Holz hergeſtellten Außen= und
Innen=
wände eines Hauſes nicht ebenfalls die gleichen Vorteile zeigen
und dauerhaft ſein im Kampfe gegen Wetter und Sturm, Hitze,
Kälte und Näſſe? Heute, wo dem Holzbau wichtige,
wiſſen=
ſchaftlich erkannte und erprobte Faktoren zugeführt worden ſind,
läßt ſich dieſe Frage noch entſchiedener beantworten.
Durch die Heißlufttrockenanlagem entſprechend präpariert,
durch Imprägnierungsmittel geſchützt, durch Dichtungsſtoffe im
Widerſtand geſtärkt, beſitzt die Holzwand außerdem in den
zwi=
ſchen doppelter Verſchalung zellenartig anzulegenden, ruhenden
Luftſchichten eine Iſolation, die ihr eine erhöhte Schutzkraft
gegen Wärme und Kälte verleiht, wie ſie der Steinmauer in
dieſem Grade nicht zu eigen iſt.*)
Zu den ſtehenden Einwendungen, die gegen das Holzhaus
immer wieder vorgebracht werden, gehören Bedenken, wegen
Feuers= und Fäulnisgefahr. Die Feuersgefahr iſt aber an ſich
gar nicht mehr ſo groß wie früher, wo Kienſpan und offener
Kamin der Beleuchtung und Beheizung dienten. Dank der guten
Konſtruktion unſerer Schornſteine, unſerer Herde und Lampen,
und dank der faſt überall vorhandenen elektriſchen Lichtanlagen
iſt dieſe Gefahr aufs äußerſte beſchränkt worden. Zu dem
kommt, daß wir Präparate beſitzen, die das Holz ſowohl gegen
leichte Verbrennbarkeit als auch, und das betrifft den zweiten
Einwurf, gegen Fäulnis wirkſam zu ſchützen vermögen. Bei
ſachgemäßer Verarbeitung und bei entſprechender Pflege
wider=
ſteht indeſſen das Holz ſchon durch ſeinen Harzgehalt und auch
ohne künſtliche Schutzmittel der Fäulnis. In den alten
Holz=
göpelbauten erzgebirgiſcher Bergwerke, in den hölzernen
Wehr=
kirchen, den Stabkirchen Norwegens, den Holzkirchen Rußlands
u. a. ſind uns Monumentalwerke der Holzbaukunſt überliefert,
die, vor Jahrhunderten errichtet, noch heute ihrer Beſtimmung
*) Wärmetechniſche Unterſuchungen des Verſuchs= und
Material=
prüfungsamtes der Techniſchen Hochſchule in Dresden ergaben, daß eine
Holzwand in entſprechender Tafelkouſtruktion, wie auch eine 70
Milli=
meter ſtarke Blockwand, ſogar einen beſſeren Wärmeſchutz bieten wie
eine 38 Zentimeter ſtarke Ziegelwand.
dienen. Dieſe alten, ehrwürdigen Gebäude zeigen dabei auch,
bis zu nelcher techniſchen und künſtleriſchen Vollendung der
Hölzbau ausgebildet werden kann.
Es bedarf keiner beſonderen Erwähnung, daß das Holz für
die Geſtaltung der Innenräume unſerer Behauſung geradezu
das idealſte Material iſt. Waren doch ſchon immer Wand= und
Deckenvertäfelungen ein ſehr geſchätztes und begehrtes
Aus=
ſtattungsmittel. Wer könnte ſich auch dem intimen Reiz
ent=
ziehen, den das getäfelte Zimmer birgt, der aus manch koſtbarem
Stück unſerer Muſeen gleich einem Vermächtnis unſerer
Vor=
fahren uns entgegenleuchtet?
Solcher Art Raumkunſt ergibt ſich gewiſſermaßen von ſelbſt
bei einem richtig und gut geformten Holzhaus, das auch noch
mancherlei beſondere Annehmlichkeiten zu bieten vermag. Von
vornherein wird man hier in Harmonie mit dem Ganzen
zweck=
dienliche Wandſchränke und Gefache einbauen, Gefache, die unter
weiteſtgehender Raumnutzung bis zur Decke hinaufreichen
kön=
nen und die deshalb billig zu erſtellen ſind, weil die
Schrank=
rückwände und häufig auch die Schrankſeiten entbehrlich werden;
ſie ſind ja ſchon durch die Hauswand gegeben. Die Anſchaffung
von beſonderen Schränken und beweglichem Mobiliar bleibt auf
ein Minimum beſchränkt. Das Transportieren größerer
Möbel=
ſtücke fällt ſomit eigentlich weg; daher dürfen die Treppen und
Türen ſchmäler ſein, als es ſonſt nötig und allgemein üblich iſt.
Bei der durch die Wandſchränke gegebenen Entbehrlichkeit
grö=
ßerer Einzelmöbel wird ſelbſt ein Zimmer von geringerer
Bodenfläche nicht eingeengt erſcheinen. Aus dieſem Grunde und
wegen der durch die Not der Zeit bedingten wirtſchaftlichen
Ver=
hältniſſe wird man ſich ja im Ausmaß der Räume größere
Ein=
ſchränkungen auferlegen. Das gilt auch beſonders von der Höhe
derſelben. Dieſe war bei den Wohnhäuſern, die in den letzten
Jahrzehnten in Deutſchland entſtanden, meiſt zu hoch gegriffen.
Die behagliche Wirkung der alten ſchönen Bauernſtuben und der
Frieſenhäuſer beruht nicht zum wenigſten auf der geringen
Zimmerhöhe, die oft noch unter 2 Meter herabgeht. Eine lichte
Zimmerhöhe von 2,30 bis 2,60 Meter ſollte bei einem kleinen
Einfamilienhaus nicht überſchritten werden. Die niedrige
Stock=
werkhöhe hat noch den weiteren Vorzug, daß die Treppen zu
den oberen Geſchoſſen kürzer werden, meiſt alſo einläufig ſeim
können und demnach weniger Raum beanſpruchen und weniger
Stufen zu ſteigen ſind. Dadurch wird die Bewirtſchaftung des
Hauſes wiederum erleichtert.
Bei der Ausſtattung der Räume eines Holzhauſes ſteht der
Phantafie weiteſter Spielraum offen. Die Wand= und Decken=
Mummer 280.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Oktober 1921.
Seite 3.
vor dem Reichsberſongungsgeſetz ergangemen Milſtär=Verſorgungsgeſetzen
verſorgt ſind.
— Die Freitvillige Kriegskrankenpflege=Vereinigung Darmſtadt und
umgebung hielt im Feierabend ſeit ihrer Gründung ihr erſtes Herbſtfeſt
ab, welches ſehr gut beſucht war. Erſchienen waren als Vertreter des
Heſſiſchen Roten Kreuzes Herr Major Appuhn und Herr
Kolonnen=
führer Hauptman Lotheißen von der Sanitäts=Hauptkolonne
Darm=
ſtadt. Der 1. Vorſitzende, Herr Herling, vigrüßte die anweſenden
Teilnehmer in herzlichen Worten und gab die Ziele der Vereinigung
bekannt mit dem Wunſche, es möchten ſich immer noch mehr ehemalige
Pflegerinnen und Pfleger der Vereinigung als Mitglieder oder
Ver=
einsfreunde anſchließen. Die geſanglichen und muſikaliſchen
Darbietuu=
gen, ausgeführt von nur erſten Kräffen, fanden ebenfalls großen
An=
klang, beſonders gefiel das Trio für Harfe, Cello und Violine. Ein
Kinderreigen, ausgeführt von 14 Kindern, verſchönte den Abend in
her=
vorragender Weiſe. Nach der Feſtrede des Herrn Hauptmanns
Lot=
heißen hob der 1. Vorſitzende die Verdienſte des Herrn
Miniſterial=
direktors Dr. Kratz und des Herrn Hauptmanns, Lotheißen bei der
Gründung der Vereinigung, durch deren Entgegenkommen hervor und
gab bekannt, daß dieſe beiden Herren nunmehr zu Ehrenmitgliedern
der Vereinigung ernannt ſeien, worauf die Ueberreichung der
Ehren=
urkunden erfolgte. Den Schluß des Prograuzus bildete die
Vorfüh=
rung von lebenden Bildern, darſtellend die ſrazwillige Krankenpflege
im Kriege, und zuletzt Huldigung an das Rote Kreuz.
* Der Muſikverein ſtellt dem Mitgliedern des Bühnenvolksbundes und
der demſelben angeſchloſſenem Theatergemeinde, ſowie den Angshönigen
der ſreien Gewerkſchaften Karten zur Hauptprobe zum ermäßigten
Preiſe von 5 Mark zur Verfügung. Die Kartenausgabs erfolgt bei Herrn
Geſchäftsführer Stroband, Alexanderſtraße V, für den erſtgenannten
Venband. Die Gewerkſchaſten, wollen ſich an Herrn Stadtverordneten
Leuſchner wenden. Die Nachfrage nach Karten iſt ſo rege, daß für die
Hautprobe nur noch ſehr wenig Plätze zur Verfügung ſtehen. Für das
Konzert ſind noch einzelne gute Plätze zu haben bei Gg. Thies, Nachſ.
L. Schutter, Eliſabethenſtraße 12. Die für Sonniag in Ausſicht
genon=
wene Wiederholung des Konzerts iſt durch die Vsulinderung des Heurn
Gemeralmuſikdirektors Balling ſehr in Prage geſtellt, ſolaß es ſich
rmp=
fehlt, ſich mit Karden für Freitaa u49 Sgristan zu terſehrn.
* Gefangverein Liederkranz. Der Kartenverkauf zu dem am
Sonn=
tag, 23. Oktober, im Städtiſchen Saalbau ſtattfindenden Konzert iſt ein
ſehr reger, weshalb Intereſſenten nochmals auf den Vorverkauf bei geber Werke, Künſtler uud küuſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Freitag, den 21. Oktober 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: (Gültig vom 16.—23. Okt. 1921). Für Erwachſene:
(Blaue Karten), Marke Nr. 80, 79 und 76. je 800 gr Brot.
Marke Nr. 71, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten, Marke Nr. 60 800 gr Brot.
Marke Nr. 56, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Hanshaltnngsmehl: „Bis 15. Nobember auf die
Lebensrnittel=
marken „Dieburg” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Zucker: Bis 25. Oktober gegen Abgabe der Bezugsmarke „Helene‟
die Ausgabe von 750 gr Zucker auf den Kopf.
la Kernſeife: Ganze Niegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Nate ſue
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung uu Roh
braunkohlen aus der Grube Brinz von Heſſen.
Berkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw. an
Feder=
maun: Jeden Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von
2—6 Uhr nachmittags bei der Städt. Materialverwaltung
im Hinterhaus des Stadthauſes.
Hit Siaethaues
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vyrmittags bis 3 uhr nachmittags geöffnei.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
— Stenogra)hie. Das Studium der Reformſtenographie
iſt durch den zuuzderbullem logiſchem uund konſequenren Aufbau ein
wirk=
licher Kunſtgenuß. Ein neuer Anfängerkurſus in
Reformſteno=
graphie b=giunt am Dienstag, dem 25. Oktober, abends 18 Uhr, in der
Vallonſchule. (Nüheres ſiehe Anzeige.)
Kunſtnotizen.
Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße. Chriſtian Arnold am Weißen
Ermähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Turm und Verkehrsburegu hingewiefen woerden. (S. Anz.)
— Geſangverein „Liederzweig”. Am 29. Oktober, abends 8 Uhr hält
gemeinde (Woogsplatz) ſein diesjähriges Herbſtkonzert. Der
Veveim blickt auf ein 67jähriges Beſtehen zurück und dürfte ſomit zu den
älteſten Vereinem, unſerer Stadt zu rechnen ſein. Für das diesjährige und Horn von Louis Spohr umrahmen ein Terzett für zwei Geigen
Herbſthonzert hat der Liederzweig” die Orcheſterveneinigung unter
Lei=
tung des Obermuſikmeiſtens Hernn H. Hauske verpflichtet. Die Orcheſter= weiß Dvöräk den Reichtum der Klang= und Ausdrucksmöglichkeiten der
vereinigung, welche die vollbeſetzte ehemalige Kapelle des hieſigen
Leib=
garde=Inf=Megts. Nr. 115 darſtellt, wird durch größere Orcheſterwerke die
Vortragsfolge ergänzen. Der gegenwätig über 70 Sängeu ſtarke aktive
Chov des „Lieberzweig”, welcher unter Leitung des bekannten Chormei= eine beſondere Ueberraſchung. Man begegnet hier einer weit reicheren
ſters Herrn Wilhelm Etzold ſteht, hat in das Konzertprogramm Männer= poly/ſonen Ausgeſtaltung der Themen, als in ſeinen Quartetten.
Kulti=
chöre von Bqumann, Köllner, Bradenburg, Wellmann und des
Darm=
ſtädten Komponiſtem C. A. Mangold (aus dei Jahren 1898—1832)
auf=
gewommen. Alles Nähere ſiehe Anzeige und Plakate.)
— Darmſtäter Sezeſſion. Der zweite Vortragsabend der Landestheate==Lrcheſter zu ſtellen in der Lage iſt, iſt es möglich, das
Davmſtädter Sezeſſion findet am Montag, den 24. Oktober, abends, in der
Kunſthalle am Rheintor ſtatt. Hans Schiebelhuth, der bekannte
Darmſtädter Dichter, bebandelt die geiſtige Geſtalt des Dichters und — Godbelau, 12. Okt. Die hieſige Kirchweihe, welche
ſeinen womöglichen Einfluß auf eine kommende Zeit in eimem Vortrag bei prächtigem, herrlichem Sommerwetter verlief, iſt nun vorüber. Wie
über die Entrechtung des Dichters.
— Verband Darmſtädter Frauenvereine. Es wird darauf aufmerk= ein recht großer. Wiederum fehlte nicht der hiſtoriſch gewordene
Feſt=
ſam gemacht, daß die am Samstag hier ſtattfindende Tagung des zug durch die Straßen unſeres Dorfes. Dem Zuge voran ſchritt die
Verbandes Heſſiſcher Frauenvereine bei der Frau
b. Velſen aus Berlin (ſ. a. Anzeigenteil) über die Tätigkeit und die einen ſchmucken Schimmel reitend, dirigierte ſeine vortreffliche Kapelle.
neuen Aufgaben des Bundes Deutſcher Frauenvereine ſprechen wird.
für die hieſige Frauenwelt von großem Intereſſe ſein dürſte. Da faſt huldigen konnte, ſpielte man heuer nur in zwei Lokalen zum Tanze
alle Frauen Darmſtadts wohl irgendeinem der angeſchloſſenen 44 auf. Allerdings verfügt Herr Ludwig Nühl ſeit dieſem Jahr über
Frauenvereine angehören und infolgedeſſen das Recht hahen, der Tagung zwei hübſche, ganz neu umgebaute und allen Anforderungen der
Jetzt=
beizuwohnen, wird auf recht zahlreiche Beteiligung gehofft.
heute abend 8 Uhr im Feſtſaal der Vereinigten Geſellſchaft ſtattfindenden tags 1 Uhr wurde der Gottesdienſt, dem rund 350 Leute beiwohnten,
Lichtbildervortrag, des Herrn Muſeumsdirektors Dr. Witte= durch ein Muſikſtück ſeitens der vorhin erwähnten Kapelle Weber, wo=
Jahrhundert ſei an dieſer Stelle nochmals himgewieſen. Kartem ſind bei räle wurden von der Muſik und der Orgel begleitet. Herr Pfarrer
Verbandsmitglieder habem freſien Zutritt. Anmeldungen werden an der Tages ganz ergreifend in der ihm eigenen Weiſe hinwies. Auch der im
Abendkaſſe entgegengenommen; ſie berechtigen, zum freiem Beſuche des Weltkrieg Gefallenen wurde kurz gedacht. Nach Schluß des feierlichen
Vortrages.
tige Anzeige verwieſen, wonach die Zeitſchrift des Veweins von jetzt ab
monatlich in der Buchhandlung von Johs. Waitz, Eliſabethenſtraße, ab= Möchte man es anderwärts gerade ſo machen!
zuholen iſt. Eine Zuſtellung durch den Vereinsdiener kann nicht mehr
ſtattfinden.
einen koſtenfreien Einführungskurſus für die Lehrerſchaft in Stadt und Franes und 40 000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Er hatte im Mai d. J. f
Streit der Meinungen die Möglichkeit geboten werdem ſoll., das Shſtem
wart, und die Ziele des Reichsbundes für Nationalſtenographie kennen K
zu lernen. Nähere Auskunft im der Geſchäftsſtelle des Vereins, Rhön= geſtellten Lieferungsbons hatte er die Zahlen einfach erhöht.
ring 115.
Rheintor iſt geöffnet an Wochentagen von 11—5 Uhr, an Sonntagen von Kaufleute wegen Zollhinterziehung uſw. auf hohe Strafen. Der fran=
10—4 Uhr.
Sonder=Ausſtellung von Originalradierungen und Holzſchnitten von Franken und 75 000 Mark Geldſtrafe. Der Türke Tchar wurde wegen
Walter Klemm ausgeſtellt. Klemm gilt als einer der bedeutendſten Zollhinterziehung zu 15 000 Franken und 3000 Mark Geldſtrafe ver=
Graphiker der Gegenwart.
— Des Darmſtädter Streichquartetts erſter, am
Montag, den 24. d. M., 198 Uhr, in der Traube ſtattfindender
Kammer=
der Geſangverein „Liederzweig” in dem Feſtſaal der Turn= muſik=Abend, ſteht im Zeichen, der Romantik. Schuberts von
wunder=
ſam poetiſchem Duft durchwobenes A=Moll=Quartett und ein Nonett für
Violine, Viola, Violoncell, Kontrabaß, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott
und Bratſche des genialen Böhmen Dvörzk. Wie kaum ein Zweiter
Saiteninſtrumente auszuwerten. Welche Fülle von Klangzauber dies
nur für drei Geigen geſchaffene Werk ausſtrömt, iſt geradezu
ſtaunens=
wert. Das Spohrſche Nonett, bereitet dem Kenner ſeiner Kammermuſir
vierteſter Klongſinn in Verwendung und Miſchung der Streicher= und
Bläſeuſtimmen läß: Tonbilder von mannigfaltigſtem Farbenreiz
er=
ſtehen. Nur mit Hilfe einer ſo vorirefflichen Bläſergruppe, wie ſie das
techniſch recht enſpruchsvolle Werk aufzuführen. (Siehe Anz.)
alljährlich, war auch diesmal der Zuſtrom von auswärtigen Beſuchern
Muſikkapelle Weber aus Darmſtadt. Herr Muſikdirektor Weber ſelbſt,
Während vor dem Kriege man in vier Gaſthäuſern dem Tanzvergnügen
zeit Rechnung tragende Säle in ſeinem Anweſen. Den Höhepunkt des
— Verband der Kunſtfreunde in den Ländern am Rhein. Auf den ganzen Feſtes bildete der Feſtgottesdienſt am Kirchweihſonntag. Mit=
Köln über dem Kampf der rheiniſchen Kunſt um ihre Freiheit im 13. bei Herr Muſikdirektor Weber perſönlich dirigierte, eröffnet. Die Cho=
KonzertArnold, Wilhelminenſtraße 9, und au der Abendkaſſe zu haben: Fiſcher hielt eine wunderbar ſchöne Predigt, die auf die Bedeutung des von 1874 geſchieht, bleibt noch ganz ungewiß. Wir hielten es für poli=
Gottesdienſtes brachte die Muſikkapelle an der alten Luthereiche noch
— Gartenbauperein Darmſtadt. Die Mitglieder werdem auf die heu= Die Himmel rühmen des Ewigen Chre” zu Gehör. So feiert man
hier ſeit etlichen Jahren in würdiger Weiſe das Feſt der Kirchweihe.
Mainz, 18. Okt. Wegen Zollhinterziehung und
ur=
kundenfälſchung wurde der hier wohnende franzöſiſche Kauf=
— Der hieſige National=Stenographenverein veranſtaltet demnächſt wann Léon Dochler vom Kriegsgericht zu einem Jahr Gefängnis, 13 000 verfaſſung gebrachten unerfreulichen Aenderungen, während er die gün=
Kreis Darmſtadt, wobei der Lehrerſchaft in dem heute noch herrſchenden 5000 Kilogramm Schokolade und 1800 Kilogramm Kaffee als Militär= Folge des zweiten Weimarer Kompromiſſes an, und man iſt auch in
der Nationlſtenognaphie, das Einſachſte und Leiſtungsfähigſte der Gegen= Teil der Waren an die Beſatzungstruppen und den Reſt an deutſche Die bisherige Rechtslage bleibt, eine Rechtslage, die den katholiſchen An=
Kaufleute abgeſetzt. In den ihm von der Militärbehörde richtig aus=
— Die Ausſtellung der Darmſtädter Sezeſſion in der Kunſthalle am gericht erkannte gegen zwei weitere hier wohnhafte ausländiſche
zöſiſche Kaufmann LHomme, der ſich der Zollhinterziehung mit Sar=
— Im Kunſtſalon Sonnthal, Eliſabethenſtraße 28, iſt zurzeit eine dinen ſchuldig gemacht hatte, erhielt 2 Jahre Gefängnis, ſowie 24000
urteilt.
Oſthofen, 19. Dkt. In Oſthofen war ein deutſcher
Reichs=
wehrſoldat zu ſeinen Eltern auf regelrechten Urlaub gekommen,
war aber bei der Meldung bei dem franzöſiſchen Kreisdelegierten
ver=
haftet worden, weil er die Einreiſeerlaubnis der Koblenzer
Kommiſ=
ſion nicht vorher eingeholt hatte. Man ſetzte ihn zwar gegen eine
Sicherheitsleiſtung wieder auf freien Fuß, das Kriegsgericht verurteilte
ihn jedoch nachträglich zu einer Geldſtrafe in Höhe der geleiſteren
Kaution.
Gießen, 19. Okt. Von der Landesuniverſität. Ernamt
wurde am 13. Oktober der Proſektor am anatomiſchen Inſtitut der
Univerſität Heidelberg, außerordentlicher Profeſſor Dr. Hans Albert
Peterſen zu Heidelberg, mit Wirkung vom 1. Oktober ab zum
plan=
mäßigen außerordentlichen Profeſſor in der mediziniſchen Fakultät und
zum Proſektor am anatomiſchen Inſtitut der Landesuniverſität Gießen.
rz. Gießen, 19. Okt Reichsgerichtsentſcheidung. Wegen
fahrläſſiger Tötung hat das Landgericht Gießen am 9. November v. J.
den Lokomotivführer Ernſt Janſon und den Heizeranwärter Bär zu
Strafe verurteilt. Am 5. Juli 1920 fuhren die beiden Angeklagten
einen Zug nach Laubach. An einer Stelle, wo die Bahngeleiſe die
Landſtraße kreuzen, hat die Strecke keine Barriere oder ſonſtige
Sicher=
heitsvorrichtung, ſondern iſt völlig ohne Schutz. Die Züge müſſen
des=
halb vor der Stelle halten und die auf der Lokomotibe befindlichen
Bahnbeamten haben die Pflicht, ſich davon zu überzeugen, daß die
Straße frei iſt. An genanntem Tage fuhr nun der Landwirt B. mit
ſeinem 6jahrigen Söhnchen auf einem Wagen die Landſtraße entlang
und wollte die Schienen kreuzen. Die Angeklagten hatten es aber
unterlaſſen, zu halten und nach der Straße zu ſehen; der Zug fuhr
deshalb über den Wagen des B. hinweg, ſo daß das Söhnchen durch
Ueberfahren getötet wurde, während der Vater ſich retten konnte. Das
Landgericht hat die beiden Angeklagten für das Unglück verantwortlich
gemacht. In ihrer Reviſion beſtritten ſie, fahrläſſig gehandelt zu
haben. Das Reichsgericht verwarf jedoch das Rechtsmittel als
un=
begründet. (Nachdr. verb.)
Bad=Nauheim, 19. Okt. Perlendiebſtahl. In einem hieſigen
Hotel wurde einem ausländiſchen Gaſte eine goldene Vorſtecknadel mit
einer erbſengroßen Perle im Werte von 130 000 Franken, nach dem
heutigen Werte 920 000 Mark, geſtohlen. Auf die Wiederherbeiſchaffung
der Nadel hat der Beſtohlene eine Belohnung von 50 000 Mark
aus=
geſetzt.
Heſſiſcher Landtag.
115. Sitzung.
St. Darmſtadt, 19. Oktober.
Am Regierungstiſche: Staatspräſident Ulrich die Präſidenten
Neumann und Urſtadt und Regierungskommiſſare.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 9 Uhr 40 Min.
Das Haus ſetzt die Generaldebatte zur
Volksſchulgeſetznovelle
fort.
Abg. Lenhart (Ztr.): Mit dem Geiſte des vorliegenden Geſetzes
verbindet uns keine innere Gemeinſchaft, da es ſich um einen Einbau
des 18ſter Geſetzes handelt, das im Kampf gegen die Katholiſche Kirche
geſchaffen wurde. Die Ausführung des Geſetzes beweiſt, daß es über
unſere Forderungen einfach hinweggeht. Wir halten an unſeren
grund=
ſätzlichen Forderungen feſt, nachdem die Simultanſchule uns die reine
Lernſchule gebracht und die religiöſe Grundlage mehr und mehr
ver=
wiſcht hat. Die alte erzieheriſche Kraft hat ſie mehr und mehr
einge=
büßt, und das Bildungsdefizit der letzten Jahre hat das erwieſen. Die
alte verpönte Schule hatte dagegen das die Gemeinſchaft bildende
ge=
pflegt. Auch die Nede Kauls über das ſozialiſtiſche Schulideal hat unſere
Ueberzeugung eher geſtärkt. Es handelt ſich hier für uns um eine
Ge=
wiſſensſache, was man hoffentlich würdigen wird, und das katholiſche
Volk ſteht hinter uns. Die Schulartikel der Reichsverfaſſung gereichen
uns nicht zum Entzücken, da ſie das katholiſche Schulideal ſchwer
ge=
fährden und die Pribatſchulen unterbinden. Namens meiner Parkei
erkläre ich, daß wir uns nicht überzeugen laſſen, daß der letzte Satz des
Sperrartikels ſo auszulegen ſei, daß Cinzelſtagten dieſe Beſtimmungen
illuſoriſch machen könnten. Die Eingriffe des Staates in die Familie
und die Elternrechte ſind übermäßige. Wir dagegen wollen mehr Luft
und Raum für unſer Schulideal, was eine durchaus demokratiſche
For=
derung iſt. Das Reichsſchulgeſetz iſt durch die Verfaſſung garantiert.
Einſtweilen ſoll es bei der bisherigen Rechtslage bleiben, und das kann
lange dauern. Abg. Kaul hat das ſozialiſtiſche Beharren auf dem
Pro=
gramm feſtgeſtellt, ſo daß es alſo ſicher zu gewaltigen Kämpfen kommt,
da die Gegner das gleiche tun werden. Was dann mit unſerem Geſetz
tiſch klug, wenn von jeder wichtigen Aenderung in Schulſachen vor
Er=
laß des Reichsſchulgeſetzes abgeſehen würde; jedoch waren die Regierung
und manche Parteien anderer Anſicht. Unſere Regierung kann ſich
immerhin darauf berufen, daß ſie den Entwurf als Erbe der
vorrevolu=
tionären Zeit übernommen hat. Der Süffertſche Entwurf war für uns
unannehmbar wegen ſeiner völligen Beſeitigung der letzten
Konfeſſions=
ſchnle. Wird der vorliegende Entwurf Geſetz, ſo betrachtet das Zentrum
ihn als probiſoriſchen Einbau in das 18ſ4er Geſetz, der dem
Reichsſchul=
geſetz nicht präjudieren kann. Er bringt zum Teil die von der
Reichs=
ſtigen nicht enthält. Ihm haftet der Charakter eines Kompromiſſes als
gut ins beſetzte Gebiet eingeführt. Um Zoll zu ſparen, hatte er einen Heſſen an den Forderungen der Stunde nicht achtlos vorübergegangen.
ſchauungen ſehr wenig entſpricht, da ſie mit einer wirklichen
Erziehungs=
ſchule nicht ernſt macht. Freilich finden wir in dieſen Sachen im Hauſe
Mainz, 19. Okt. (Wolff.) Das franzöſiſche Kriegs= kaum Entgegenkommen, müſſen aber dieſen unſeren Standpunkt immer
wieder betonen. Nur aus praktiſchen Gründen können wir daher der
Vorlage zuſtimmen, indem wir Gewehr bei Fuß halten.
Den Zuſtand, daß die Volksſchule durch die Uebernahme der
Schul=
laſten auf den Staat zur Staatsſchule wird, hat das Zentrum immer
bekämpft. Unter finanziell glücklicheren Verhältniſſen wäre das niemals
ohne ſchwere Kämpfe der Städte und Gemeinden erreicht worden. (Sehr
wahr!) Im übrigen finde ich nicht, daß in der Nobelle mit der Er=
flächen können verſchiedenartig gebeizt, laſiert, geſtrichen und
bemalt werden. Wer weitere Abwechslung wünſcht, kann
Be=
ſpannungen mit Stoff oder Papiergeweben anbringen. Ja, es
ſteht nichts im Wege, verſchalte Wände und Decken zu berohren,
mit Kalkputz zu verſehen und zu tapezieren. Daß natürlich bei
reicherer Ausſtattung die Flächen mit Edelhölzern, polierten
Sperrholzplatten und ähnlichem belegt werden können, ſei nur
nebenbei bemerkt. Auch ein Holzhaus kann mit allem Komfort
ausgerüſtet ſein. Die Inſtallation iſt dieſelbe wie bei jedem
anderen Hauſe. Es können Sammelheizungen oder Einzelöfen
Zur Anfſtellung gelangen. Da unſere heutigen wirtſchaftlichen
Verhältniſſe aber energiſch die Vermeidung vieler Herdſtellen
und Schornſteine gebieten, iſt bei kleinen Häuſern eine
Behei=
zung möglich aller Räume von einer Stelle, vom Küchenherde
aus, ſehr zu erſtreben. Neben der leichteren Heizbarkeit iſt ein
weiterer Vorteil niedriger Zimmer auch der, daß die
Fenſter=
öffnungen kleiner ſein dürfen und dennoch genügend Licht und
Luft ſpenden. Durch das kleine Fenſter wird dann wieder mehr
Wandfläche frei. Die Fundamente für ein Holzhaus ſind nun
ratürlich viel ſchwächer und leichter als beim Maſſipbau; auf
ahnen ruht ja nicht die Laſt allzu ſchwerer Bauſtoffe. Beim
Vergleich des Holzhauſes mit dem Steinhauſe kommt zu dem
Vorzuge der größeren Billigkeit noch der, daß das erſtere viel
raſcher herzuſtellem und ſofort nach Errichtung ohne Geſund=
Heitsſchädigung zu bewohnen iſt.
Das gute Holzhaus der Neuzeit wird nach gründlicher
Aus=
rrocknung des Baumaterials in allen ſeinen Teilen exakt
maſchi=
iell bearbeitet, in der Fabrik ſorgfältig zuſammengepaßt und ſo
xum Bauplatz gebracht, daß es in ganz kurzer Zeit aufgeſtellt
werden kann. In der Konſtruktion gelangen durchweg meiſt die
zwei Grundformen zur Anwendung: Blockbau und Tafel=
Bau. Bei der Blockbauweiſe werden maſſive Holzbohlen
hoch=
antig horizontal aufeinander gelegt; zum beſſeren Wärmeſchutz
mögen dieſelben innen noch mit einer Verſchalung oder
Ver=
täfelung verſehen werden. Ihre Anordnung iſt ſo, daß zwiſchen
Bohlenwand und Vertäfelung Iſolierräume entſtehen. Bei der
Tafelbauweiſe iſt das Syſtem iſolierender Luftzellen noch in
größerem Maße ausgebildet. Hier werden die Wandflächen aus
niehrfach übereinander gelagerten Bretterverſchalungen, die in
Fahmen mit Zwiſchenräumen gebunden ſind, konſtruiert. Beide
Bauweiſen können aber auch an einem Gebäude vereinigt zur
Anwendung gebracht werden, etwa ſo, daß das Erdgeſchoß als
Blockbau, das Obergeſchoß als Tafelbau behandelt wird. Durch
ſolcherlei Vereinigung läßt ſich bei aller Typiſierung der einzelnen
Bauteile eine große Mannigfaltigkeit in der Formgebung
er=
zielen, die durch verſchiedenartige Dönung und durch
ornamen=
talen Schmuck geſteigert werden kann.
Bei den guten Erfahrungen, die man bisher mit
Holz=
häufern — ſofern ſie ſachgemäß und ſolid konſtruiert wurden —
gemacht hat, iſt es unzweifelhaft, daß der Holzbau berufen iſt,
zur Löſung der brennenden Wohnungsfrage erfolgreich
beizu=
tragen. Die Länder, in denen Holzhäuſer ſeit Jahrhunderten
im Gebrauch ſind, beweiſen, daß die Vorurteile, die mancherorts
in Unkenntnis der Werte des Holzhauſes herrſchen, unbegründet
ſind. Es kann allen denen, die das Verlangen nach einem, wenn
auch noch ſo kleinen Eigenheim haben und die das Landleben
lieben, ihre Wünſche leicht erfüllen helfen. Auch jenen, die an
die Stadt gebunden, ſich dennoch aus deren Steinmaſſe
hinaus=
ſehnen, wird das Holzhaus willkommen ſein, wenm man ſich
damit an der Peripherie der Stadt anſiedeln kann, ſei es auch
nur auf einem gepachteten Stückchen Land, das ſo lange beſtellt
wird, bis die Steinarme der Stadtſtraßen auch da hinaus
grei=
fen und zum Abbruch und zur entfernteren Aufſtellung zwingen.
Das ebem iſt mit einem kleinen Bau aus Holz zu bewerkſtelligen.
Solchen nun, die zur Schmückung ihres Heims ſelbſt werktätig
die Hand anlegen wollen, die mit Schnitzeiſen und Pinſel
um=
zugehen wiſſen, denen iſt bei dem holzgezimmerten Hauſe die
beſte Gelegenheit hierfür geboten. Dieſe Betätigung trägt viel
dazu bei, die Freude am eigenen Beſitz und den Sinn für
hand=
werkliche Leiſtungen zu ſteigern. Nach vielen Seiten hin wird
das gutgebaute Holzhaus kulturfördernd wirken und mit ſeiner
Mannigfaltigkeit in Form und Farbe ſehr zuu=freundlichen
Be=
lebung unſeres Landſchaftsbildes beitragen.
Konzerte.
F.N. Zum Beſten der Kleinkinderpflege mehrerer kirchlicher
Frauenvereine gab der Geſangspädagoge Dr. Joſef Wenz
(Tenor) mit Eberhard Delp an der Orgel ein Konzert
in der Stadtkapelle. Die Vortragsfolge war darin vorbildlich
und nachahmenswert, daß ſie einen geſchloſſenen Gedankengang
aufwies, der die vielen kleinen Lieder mit den Arien und
Orgel=
ſtücken zu einer Einheit verſchmolz. Im ganzen war allerdings
der Ton allzu weich, alle Orgelwerke ſtanden in Moll und den
Geſangsſtücken fehlten ſtärkere Gegenſätze.
Herr Dr. Wenz ſang ſehr ſympathiſch. Seine weiche, nicht
allzu große Tenorſtimme zeigt gute Kultur, wenn ſie auch nicht
in jeder Hinſicht völlig gefeſtigt iſt. Er vermied allzu hohe
Stimmlagen, ſo daß wir nicht beurteilen können, ob das Organ
ſchwierigeren Arien von Bach gerecht werden kann. Etwas,
was der Stimme noch fehlt, iſt ein kräftigeres Zufaſſen im
Forte und etwas metalliſcherer Glanz bei allen Schattierungen.
Die Freude am ſchönen und weichen Ton darf nicht dazu
ver=
leiten, allzu einſeitig in der Klangfarbe zu ſein. Ausgzeichnet
waren die Ausſprache und der feindurchdachte und
empfindungs=
volle Vortrag. Neben meiſt älteren Kompoſitionen von
Stra=
dellg. Durgnte, Franck, Händel und Bach erklangen Lieder von
eonelie dere Wi dn aif Eehden Ger genelil doi
allen am ſchönſten geſungen war, von Reger und Liſzt. Des
letzteren „Ihr Glocken von Marling” iſt außerordentlich
effekt=
voll, hält aber an innerem Gehalt den anderen Liedern
gegen=
über nicht ſtand.
Herr Eberhard Delp iſt ein feinſinniger Begleiter,
regi=
ſtrierte vorzüglich und unterſtützte den Sänger aufs beſte. Auch
in den Solowerken, die ſämtlich von Bach waren, erwies er ſich
als trefflicher Spieler mit einwandfreier Technik und gutem
Ge=
ſchmack in der Stimmenauswahl. Am beſten gelangen das
Prä=
ludium in H=Moll und die Paſſacaglia in C=Moll, bei der nur
leider die Orgel zeitweiſe im Pedal verſagte. Trotz der
über=
mäßig vielen Konzerte dieſer Woche war die Kirche
verhältnis=
mäßig gut beſucht.
Gleichzeitig veranſtaltete Viktor von Frankenberg
in der „Traube” einen Klavierabend, der ebenfalls durch
gediegene Vortragsfolge ſtark intereſſierte. Mit Ausnahme der
Schumannſchen Fantaſie waren wohl alle Werke unbekannt. Der
Künſtler beherrſcht ſein Inſtrument recht gut, nur wunderte man
ſich ihn vieles mit Handgelenktechnik ſpielen zu ſehen, was ſonſt
allgemein mit Gewichtsſpiel des Armes hervorgebracht wird.
Der Ton ſeines Anſchlages war nur ſelten warm, aber es iſt
ſchwer zu entſcheiden, inwieweit dies ihm oder dem Inſtrument
zur Laſt fiel. Der Vortrag zeigte fleißige Durcharbeitung, blieb
aber gkademiſch. Hervorzuheben iſt hier die feine Art, wie die
älteren Werke des Londoner und Bückeburger Bach und des
Italieners Roſſi in Anſchlag und Ausdruck ſich völlig von den
modernen Werken abhoben. Schumanns Fantaſie wurde mit
viel Temperament vorgetragen, beſſer aber gelangen noch die
beiden letzten Werke, von Georg Schumann und Walter
Nie=
mann. Des erſteren Variationen und Fuge über ein eigenes
Thema intereſſierten durch den klangvollen orcheſtralen Satz und
die reiche Abwechslung der Tonbilder, ſowie durch die große
Geſtaltung der Fuge. Niemann, gleichbedeutend als Komponiſt
wie als Gelehrter, verfolgt in ſeiner die klaſſiſche Form
äußer=
lich bewahrenden Sonate ähnliche künſtleriſche Abſichten wie Max
Reger, ohne in der Thematik ſich dieſem geradezu anzuſchließen.
Die Klarheit des Aufbaues und die Logik der harmoniſchen
Weiterführung ſind wohltuend. Der Saal war gut beſucht, der
Beifall etwas zurückhaltend, doch mit Unrecht, denn die
vor=
nehme Art des Künſtlers war durchaus ſympathiſch. Seinem
Mienenſpiel ſah man es an, wie er nach Geſtaltung trachtete
und der Geiſt der Werke ihn erfüllte. Nur war die innere und
techniſche Freiheit des Spiels nicht ſo groß, daß auch all dieſer
gewollte Ausdruck ſich klanglich geäußert hätte. Dadurch mögen
manche Hörer etwas enttäuſcht geweſen ſein, nachdem die
Vor=
anzeigen auf den Reklameplakaten ſo ganz Außergewöhnliches
verſprochen hatten.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Oktober 1921.
Rummer 280.
Fehungsſchule völlig ernſt gemacht wird. Den Lehrern, ſpreche ich die
Anenkennung gerne aus, daß ſie neben dem derzeitigen Schulſyſtem noch
der Erziehungsarbeit Naum und Zeit widmen. Das Syſtem iſt nicht
das rtchtige. In einer Simultanſchule, wo der Lehrer bald nach links,
hald nach rechts blicken muß, kann die planmäßige Erziehungsarbeit nie
Enheſtlich und klar geleiſtet werden. Die bewährte Grundlage von 1874,
an der feſtgehalten zu haben hier mit Stolz feſtgeſtellt wird, mache die
Schaffung der Erziehungsſchule unmöglich. Auch in der Novelle wird
auf das erhöhte Wiſſen der größte Wert gelegt. Man wird das eines
Tages bereuen. Die Begabtenklaſſen haben ſetzt ſchon enttäuſcht und
werden (Mainz) bereits wieder abgebaut. Auch die Artikel über die
Fortbildungsſchule zeigen, wie wenig ernſt mit der Erziehungsarbeit
gemacht wird. Hier, wo alles dazu drängt, hat man an die Religion
nicht gedacht, oder hat es wenigſtens nicht ausgeſprochen. Mein
An=
trag, der hier wenigſtens die Möglichkeit geben wollte, von der
Schul=
behörde den Religionsunterricht zu berückſichtigen, wurde abgelehnt. Die
ſogen. Sittenlehre kann nie Erſatz für den Ausfall der Religion bilden.
Man hätte auch in Heſſen den Mut zu einem Mehr finden können, wie
es Baden getan hat, das Religion in die Unterrichtsfächer der
Fort=
hildungsſchule aufgenommen hat. Das gleiche iſt in Bayern und in
Württemberg der Fall. Nur der heſſiſchen Jugend wird die Religion
vorenthalten. Das Problem der Fortbildungsſchule brennt uns auf
den Nägeln. Alle Mittel, dieſes Problem zu löſen, waren bisher
erfolg=
los. Das Problem wird jetzt durch die Einführung der Mädchen=
Fort=
bildungsſchule erweitert. Daß man hier gleich drei Jahre feſtlegte, iſt
ein Schuß, der ſicher über das Ziel hinaus gehe. Der Frage der
veu=
heirateten Lehrerinnen werden wir ſtets ablehnend gegenüberſtehen,
ebenſo der Lernmittelfreiheit. Der Gleichheit der Ferien ſtimmen wir
zu. Die Oſterferien halten wir auf Grund alter Erfahrungen für zu
kurz. Für uns bleibt der Religionsunterricht nach wie vor Sache der
Schule, und zwar Hauptſache. (Zuſtimmung rechts, Lachen links.) Im
übrigen werden wir unſere Anſtände bei den einzelnen Kapiteln machen.
Redner beſpricht dann die Lehrerfragen. Es wird zu wenig beachtet,
daß die Zeit einen ſtarken Standesſieg für die Lehrerſchaft gebracht hat.
Sowohl in der Verfaſſung wie in dieſer Novelle prägt ſich das aus in
bezug auf Ausbildung, Standesgeltung und Fachaufſicht. Alle derartige
Fortſchritte bedingen aber nicht einſeitig Vorteile, wenn man ſie unter
die Lupe nimmt. Es muß der Gefahr vorgebeugt werden, daß der
Volksſchullehrer, der den Weg zur Seele des Kindes zu finden wußte,
ausſtirbr und durch einen neuen erſetzt wird, der vor lauter
Wiſſen=
ſchaft nicht mehr weiß, was er mit der Seele des Kindes anzufangen
hat. (Sehr richtig! im Zentrum.) Auch in der Frage der
Fachausbil=
dung, der Standesſtellung uſw. bätte ein wenig mehr Vorſicht nicht
geſchadet. Es iſt noch zu viel auf Schlagworte Gewicht gelegt und
Rück=
ſicht genommen worden, die in den Rebolutionszeiten geboren wurden.
Freie Rektorwahl und dergleichen ſind Dinge, nicht dazu angetan, ideale
Verhältniſſe zu bringen. Wir und auch die kommenden Generationen
werden es nicht erreichen, daß im Rahmen der Demokratie allgemein die
freie Wahl der Vorgeſetzten durchgeführt wird. Daß den Geiſtlichen der
Vorſitz im Schulvorſtande genommen wird, bekämpfen wir nicht nur aus
prinziviellen, ſondern aus ſachlichen Gründen. Daß die Privatſchulen
noch weniger Wohlwollen in Heſſen erfahren wie in Preußen, bedauern
wir ſehr. Wir werden nicht davon ablaſſen, für katholiſche Kinder auch
katholiſche Schulen zu verlangen, und hoffen, daß der Neichstag uns
unſeren Wünſchen näherbringt. Das Geſetz von 1874 wird nie unſere
Zuſtimmung finden. Wir wiſſen, daß wir uns vorerſt nicht durchſetzen
können, wir wiſſen aber auch, daß einſtmals unſere Wünſche erfüllt
wer=
den; Gott wird letzten Endes Sieger bleiben. (Beifall im Zentrum.)
König Ludwig von Bayern †
TU. München, 19. Okt. Der frühere König Ludwig II.
von Bayerm iſt, nachdem eine geſtern aufgetretene Lungenentzündung
den Kräfteverfall beſchleunigt hatte, geſtern in Sappar in Weſtungarn
verſchieden. An ſeinem Sterbebett weilten Kuonprinz Rupprecht,
Prinz Franz, die Fürſtim von Hohenzollern, der Herzog von Caglabrien,
die drei Töchter des Königs ſowie die Aerzte. Der Pfarrer von Satoar
ſprach die Sterbegebete.
König Ludwig war als älteſter Sohn des Prinzregenten Luitpold am
7. Januap 1845 geboren. Am 20. Februgu 1888 vermählte er ſich mit der
Erzherzogin Mavie Thereſia von Oeſterreich=Eſte und folgte 1912 im
Altev von 67 Jahren ſeinem Vater als Prinzregent. Am 5. November
1913 wurde er König. Von ſeinen 12 Kindern iſt der älteſte Sohn Prinz
Rupprechk von Batzern, der auf den Thron verzichtet hat.
Der Tod des Königs iſt inſolge ſtarker Magenblutungen eingstreten.
Die Leiche wurde einbalſamiert und wird in einigen Tagen nach
Mün=
chen übergeführt werden. Dorthin werden ſich auch die Mitglieder der
Familig und der Hofhaltung begeben.
München, 19. Okt. (Korreſpondenz Hoffmann.) Die bayeriſche
Regierumg richtete anläßlich des Ablebens des Königs an
den Prinzen Rupprecht von Bayerm in Sarvar nachſtehendes
Bei=
leidstelegramm:
„Die Nachricht von dem fern von der Heimat erfolgten Tode des
un=
vergeßlichen Königs weckt in ganz Bahzern tiofe Trauer. Ein Vorbild
treueſter Pflichterfüllung, hat ar, das eigene Glück im Glücke Bayzerns
ſuchend, ſein ganzes arbeitsneiches Leben dem Dienſte des Vaterlandes
gewihmet, umermüdlich die Wohlfahrt des Landes gefördert, gerecht und
beharrlich die Zügel der Regierug geführt und in allem Wandel der
Zeſlen ſeinem Volke die Liebe bewahrt. Das Gedächtnis des treuenn
deut=
ſchen chawakterfeſten Mannes und hoihneſinnten verehrungswürdigen
Kö=
nigs wird in der gufrichtigen Dankbasleit des bayzeriſchein Volkes immer
fortlehen. Gurer Hoheit und dei Mitaliedern Ihres Hauſes bitte ich
namens des baheriſchem Geſamtminiſteriums die innigſte Teilnahme
aus=
ſpnechen zu dürſen.” gez.: Graf Lerehoenfeld.
München, 19. Okt. (Wolff.) Die Korneſpondenz Hoffmann mi
det: Die Leiche des Königs wird nach den von ſeiner. Familie
ge=
nen Beſtimmungen nach München übergeführt und
Domkuche beigeſetzt werden. Voxausſichtlich wird gleichzeitig ſis in
Wil=
denwarth heigeſetzte Leiche der Königin Maria Thexeſta
dort=
hin übergeführt werden.
Das bayeriſche Geſamtminüſtevium hat an der Bahre
des Königs in Savar einen Kranz niederlegen laſſen.
Vom preußiſchen Städtetag.
Berkin, 19. Okt. (Wolff.) Der Vorſiand des preußiſchen
Städtetages, der am 17. und 18. Oktober im Berliner Nuthauſe
tagte, hat gegem den Entwurf der preußiſchen Grundvermögens=
Zur Kartoffelverſorgung.
Berlin, 19. Okt. (Wolff.) In einer heute im
Reichs=
wirtſchaftsminiſterium ſtattgehabten Beſprechung über die
Kar=
toffelverſorgung und Preisentwicklung wurden
eingehend die Maßnahmen erwogen, die nötig ſind, um eine
Verſtärkung der Anlieferung und Eindämmung der Preiſe
her=
beizuführen. Seitens des Miniſters wurde betont, daß im
In=
tereſſe der Konſumenten dringend eine Senkung der
Preiſe notwendig ſei. Die Vertreter von Landwirtſchaft und
Handel wurden erſucht, im Hinblick auf den Ernſt der Lage
kein Mittel unverſucht zu laſſen, um eine Preisfenkung
herbei=
zuführen. Weiter wurde dringend empfohlen, die Hilfsaktion,
durch Abgabe verbilligter Kartoffeln die Not der
Minderbemit=
telten zu lindern, möglichſt in allen Reichsſtellen durchzuführen.
Die Feſtſetzung allgemeiner Höchſt= und Richtpreiſe
wurde abgelehnt, weil dieſe Maßnahme geeignet ſei, die
Waren vom Markte zu vertreiben.
Die Vertreter von Landwärtſchaft und Handel ſtimmten dem
Miniſter zu und verſprachen, durch Aufklärung und
Ein=
wirkung auf die Preisſenkung hinwirken zu wollen.
(Bis dieſe „Einwirkung” weit genug durchgedrungen,
dürf=
ten allerdings die Kartoffeln zu den unerhört hohen Preiſen
abgeſetzt ſein. D. Red.)
Um Oberſchleſien.
„Einigung” über die Notifizierung.
Paris, 19. Okt. (Wolff.) Die
Botſchafterkonfe=
renz einigte ſich in der heutigen Vormittagsſitzung über
das Verfahren, wonach den intereſſierten Regierungen die
Ent=
ſcheidungen der Allierten über Oberſchleſien notifiziert
wverden ſollen. Die Botſchaſterkonferenz hält heute nachmittag
5 Uhr eine neue Sitzung ab, um die Redaktion der Mitteilungen
zu vollenden, die in Berlin und Warſchau gemacht werden
ſollen.
Paris, 19. Okt. (Wolff.) Nach dem Temps wird die
Notifizierung der Entſcheidung über Oberſchleſien ſich auf die
Grenzfeſtſetzung und Sicherſtellung hinſichtlich der
Aufrechterhaltung der wirtſchaftlichen Kontinuität im
ober=
ſchleſiſchen Induſtriegebjet beſchränken.
Kattowitz. 19. Okt. (Wolff.) Der Warſchauer Kurier
ſteuer wis folgten Stellung genommen: Die Finanzen der preußiſchen Poranny nennt die Tatſache, daß bezüglich der Teilungs=
Gemeinden ſind ſeit Miquel neben der Einkommenſteuer auf Reglſteiuern, linie noch in verſchiedenen Punkten Unklarheiten be=
Grund= und Gemeindeſteuern und Gewerbeſteuern aufgebaut, indem ſtehen, vollkommen unbegreiflich, da es die Pflicht des Völker=
Miquel von dem richtigen Gedanken ausging, daß Grundbeſitz und hundes war, die Vertreter Polens in Genf über den Verlauf
Gewerbe aufs engſte mit der Entwichelung einer Gemeinde verquickt
anſchauung traten ſchon beim Geſetz von 1874 zutage. Doch war das tvagreich geſtaltetz, wie es dem Staato nie gelungen wäre, auch nie gelin=
Geſetz ein bedeutender Fortſchritt, namentlich hinſichtlich der Stellung gen kann, weil die örtlüchem Verhältniſſe nur im Rahmen der
Gemeinde=
des Lehrers. Auch die Vertreter der katholiſchen Kirche haben ſich da= beſteuerung genügend berückſichtigt werden können. Nachdem die
Ein=
mals nicht in kulturkämpferiſcher Abwehr befunden. Die Neden aus kommenſteuer zur Reichsſteuer gewonden, müſſen die
preu=
dieſen Jahren atmen vielmehr durchaus den Geiſt der Verſöhnung. Es ßiſchen Gemeinden verlangen, daß ihnen wenigſtens die uechte Grundlage
iſt darum falſch, das Geſetz als unter die kulturkämpferiſchen der ſpä= ihrer Finanzgebarung auf dem Gebiete der direktem Steuern
ungeſchmä=
teren Jahre zu ſtellen. Wenn hier ein Dank ausgeſprochen wurde an ſert erhalten bleibt, und der preußiſche Staat ſeine Hand von dieſen
die Regierung, namentlich an den vormaligen Präſidenten des Landes= Steuerquellen für ſeine Zwecke fernhält.
ſämtlicher Arbeiten genau aufzuklären, da Polen nur unter
die=
ſind. Die preußſchen Gemeinden haben zm der zwiſchenliegenden Zeit
be=
wieſen, daß der Gedanke nichtig war. Sie haben in mühevoller Fach= ſer Bedingung auf Wunſch Frankreichs auf die Teilnahme an
arheit die ihnen überlaſſenen Steuern im Anlehnung an dig örtlſchen den Beſprechungen des Völkerbundes verzichtet hätte.
Abg. Dingeldeh (D. Vpt.): Die großen Gegenſätze der Welt= Verhältmiſſe in der vielfältigſten Weiſe ſorgſam ausgebildet und fo er=
amtes für das Bildungsweſen, ſo möchte ich dazu doch darauf hinweiſen,
welche ungeheueren Verdienſte der ehe nalige Staatsrat Süffert an
dem Geſetz hat, und möchte weiter feſtſtellen, daß Herr Dr. Strecker
in keiner einzigen Sitzung des Geſetzgebungs= und
Schulaus=
ſchuſſes anweſend war. (Hört, hört!. Sehr wahr!). Bei der Schaffung
des Geſetzes ſtanden ſich einerſeits die ſozialiſtiſche, andererſeits die
katholiſche Weltanſchauung gegenüber. Nach der Reichsverfaſſung blieb
ete ete etet ee e e e e e
gegebener Zeit wieder in unſere geſetzgeberiſche Arbeit grundſätzlich
ein=
gegriffen wird, wenn das Reich die Frage, ob Simultan= oder
konfeſſio=
nelle Schule, von ſich aus regelt. Es fragt ſich alſo, ob die pädagogiſchen
Gründe ſo zwingend waren, daß man mit dem Geſetz nicht mehr weiter
konnte. Wir haben dieſe Frage verneint, weil wir der Anſicht ſind, daß 9
das, was dringend reformbedürftig war, durch ein Notgeſetz hätte
ge=
macht werden können. (Fortbildungsſchule uſw.) Die fortſchreitenden
Zentraliſierungsbeſtrebungen namentlich in kultureller Geſetzgebung nach
Berlin hin, halten wir für ſehr bedenklich. Sie wird ſicher zu einer
Ver=
armung der geiſtigen Entwickelung führen. Man hätte den Ländern auf
Grund ihrer Eigenart auf dieſem Gebiete Freiheit im Aufbau laſſen
ſollen. Für Heſſen iſt die Simultanſchule die gegebene Schulform, weil / e
ſie verſöhnend wirken ſoll und kann.
Herr Kollege Kaul hat geſtern ein ſozialiſtiſches Bildungsideal
ge=
zeichnet, das bedauerlicherweiſe ſehr unklar war; kein Menſch konnte ſich
aus dem, was er ſagte, ein klares Bild vom ſozialiſtiſchen Bildungsideal
machen. Er hat unter anderem geſagt, die Schule ſoll in erſter Linie
dazu da ſein, das Verſtändnis für den Produktionsprozeß der
Geſell=
ſchaft zu wecken; das iſt allerdings das, was auch der Sozialismus
be=
kämpft, die Vernachläſſigung der Perſönlichkeit und die ſtark
materia=
liſtiſche Ausprägung der Lebensanſchauung. Wir halten eine geſchloſſene
religiöſe Weltanſchauung und eine nationale Lebensanſchauung für
die einzig geſunden Grundlagen der Erziehung, nicht den
Materialis=
mus. Nur die drei immateriellen Grundſätze der ſittlichen, religiöſen
und nationalen Erziehung werden zum kulturellen Fortſchritt führen.
Auf das Chriſtentum als Grundlage der Erziehung im Staate kann
das deutſche Volk nie verzichten. (Lebh. Sehr richtig!) Aus dieſer
grund=
ſitzlichen erhebt ſich dann die zweite Frage, ob konfeſſionelle oder
Simul=
tanſchule. Wir halten auf Grund der geſchichtlichen Entwickelung und
Erfahrungen an der letzteren feſt. Wir ſind der Auffaſſung, daß der
Staat Necht und Pflicht hat, die Hand über die Schule zu halten; ſie
muß in der Hand des Staates bleiben und darf weder auf die
Ge=
meinde noch auf die Kirche übergehen. Wenn Herr Lenhart meinte,
daß die Simultanſchule zu einer reinen Lernſchule wird, ſo ſcheint mir
das doch ſtark übertrieben. Im Gegenſatz zu Herrn Kaul ſtehen wir
auf dem Standpunkt, daß der Artikel 1 nur dahin ausgelegt werden
kann, daß eine religionsſittliche Erziehung in Frage kommt. Neligion
ohne Bekenntnis iſt aber ein verwaſchenes Ding. Wenn je ein
Kultur=
kampf entſtehen ſollte, werden wir auf der Seite ſtehen, die die
chriſt=
liche gegen die weltliche Erziehung verteidigt. Unſere Simultanſchuke
foll bleiben eine Gemeinſchaftsſchule mit der chriſtlichen Grundlage in
allen Unterrichtsfächern. Eine Schule mit aufgebfropſtem
Religions=
unterricht werden wir ſcharf bekämpfen. Wir ſtellen weiter das
natio=
nale Bildungsideal in den Vordergrund, mit dem leider viel Unfug
ge=
trieben wird. Unſerem Volk fehlt leider ein ſcharf ausgeprägtes
natio=
nales Bildungsideal. Ein Volk, das ſo ungeheuer viele geiſtige und
kulturelle Werte und Eigenſchaften ſein eigen nennt, ſollte wohl ein
ſtärker ausgeprägtes nationales Selbſtgefühl haben. Gerade der oft
hier genannte Fichte ſollte auch ſtudiert werden in der Zeit, in der er
geradezu ein Prieſter des deutſchen Nationalismus war, nicht nur in
der Zeit, in der er Revolutionsſchwärmer war. Auch an Arndt und
Humboldt ſollte man nicht vorübergehen. Der alte Turndater Jahn
ſprach von der Erziehung des deutſchen Volkes in ſtreng nationalem
Sinne. Wir ſollten die harmoniſche Ausbildung der ſittlichen und
körperlichen Ausbildung Hand in Hand gehen laſſen. Den Wert der
körperlichen Ausbildung mit ſeiner Erziehung zur Willensfeſtigkeit
haben wir lange Zeit unterſchätzt. Die Begabtenauswahl wird nach
unſerer Ueberzeugung Enttäuſchung bringen. Jedenfalls ſollte man
un=
bedingt fordern, daß rein pädagogiſche Geſichtspunkte für die Auswahl
der Begabten maßgebend bleiben. Man ſollte ernſthaft und eingehend
Erfahrungen ſammeln und prüfen. Die Fortbildungsſchulen bedürfen
noch ſehr des weiteren Ausbaues. Sie müſſen zu einer
durchorgani=
ſierten Berufsſchule werden mit hauptamtlich angeſtellten Lehrern.
Eine ganze Reihe von Fragen ſind in der Novelle nicht zur
Befriedi=
unrecht. Die Gleichmacherei muß endlich einmal aufhören. Im übrie gegen das Unternehmertum bilden zu wollen.
gen werden wir uns alles für die Einzelberatung vorbehalten. Das
der Einzelne vor ſich ſelbſt und vor ſeinem Volke trägt. (Brauo!)
Genoſſenſchaftstag.
Wiesbaden, 19. Okt. (Wolff.) Heute vormittag wurde im
Wintergarten der 58. Genoſſenſchaftstag des Deutſchen
Genoſſenſchaftsverbandes eröffnet. Die erſte
Hauptver=
ſammlung geſtaltete ſich zu einer großen Begrüßungs= und
Glückwunſch=
kundgebung für den Verbandsanwalt Juſtizrat Dr. Crüger. Der
Vor=
ſitzende, Juſtizrat Dr Albert, eröffnete die Tagung mit dem Hinweis
auf den großen Aufſchwung des deutſchen Genoſſenſchaftsweſens. Die
Genoſſenſchaften hätten nicht zum geringſten am wirtſchaftlichen
Auf=
ſchwung Deutſchlands vor dem Kriege mitgeholfen. Wenn ſich dem
Genoſſenſchaftsweſen auch augenblicklich große Schwierigkeiten in den
Weg ſtellten, ſo ſeien die Hoffnungen auf einen weiteren Aufſchwung
doch nicht gering. Redner gedachte weiter der Bjährigen Tätigkeit des
Anwalts Dr. Crüger und überreichte ihm ein Ehrengeſchenk. Namens
der Stadt Wiesbaden begrüßte Beigeordneter Dr. Heß die Tagung. Er
wies in ſeiner Anſprache auf die kürzlichen Verhandlungen zwiſchen
Deutſchland und Frankreich hin, die den Wiederaufbau Europas
ein=
leiten ſollen, und erklärte, daß das Genoſſenſchaftsweſen berufen ſein
folle, das Wiesbadener Abkommen in die Wirklichkeit umzuſetzen. Nach
weiteren Begrüßungsanſprachen wurde ſodann in die Tagesordnung
eingetreten.
Der luxusſteuerpflichtige Pappkaſten!
* Die Luxusſteuerabteillung des Reichsfinanzminiſteriums hat kürzlich
eine Entſcheidung getroffen, die derjenigen über die bekannte
Luxusſtenner=
pflicht der Feld=, Wald= und Wieſenblumen würdig zur Seite ſtoht. Sie
betrifft diesmal die Lederwauenbranche. Werdem drei Erzeugniſſe dieſer
Branche, nämlich Brieftaſche, Zigarventaſche und Portemonnaies aus
ge=
preßtem oder genarbtem, d. h. minderwertigem Rind= oder Schafleder
einzeln in einem der üblichen Pappkäſtchen verpacht uund in den Handel
ge=
bvacht, ſo ſind dieſe Erzeugniſſe luxusſteuerfrei. Packt man dagegen die
obengenannten drei Gegenſtände in einem Papphaſten zuſammen, ſo
wer=
den dieſe Gegenſtände dadunch luxusſteuerpflichtig, denm ſie bildem dann
mach Anſicht des Reichsfinanzmimiſteriuuns eine „im ſich abgeſchloſſene, in
ihrem Teillen zuſammengehörige Sache, die eine neue Ware bärſtellt”,
Ungemiſchte Freude an dieſer Entſcheidung werden mur die
Kartonnage=
fabrilanten haben, dem Reichsfiskus dagegen wird ſie wenig einbringen.
Denm jeder Herſtellen von derartigen Erzeugniſſen der
Lederwarenindu=
ſtrie wird ſich hiten, ſie noch weiterhin in einen Pappkaſten
zuſammen=
zupacken ud ſie dadurch einer 18prozentigen Verſteuerung zu
unterwer=
ſen. Er wird vielmehr in Zukunft wieder drei Pappkaſten benutzen, denn
dieſe ſiuch immer noch erheblich billiger als 18 Prozent Luxusſteuer vom
Geſamüverkaufswert. Die Lugusſteuerabteilung des
Reicksfinanzmini=
ſteriums entzwickelt aber bei dieſer Gelegenheit eine noch ſeltſamene Idee.
Sie fagt, nicht nur wegen der wirtſchaftlichen Einheit, die eine derartige
Zufammenpackung darſtelle, ſei ſie luxusſteuerpflichtig, ſondern auch als
Bier= und Schmuchgegenſtände der Inneneinrichtung! Offenban nimmt
man im Reichsfimanzminiſterium an, daß der glückliche Beſitzer einer
deu=
grtäigen wirtſchaftlicher Einheit” allabendlich vov dem Schlafengehen
Brieftaſche. Ziaarnentaſche und Portemonnale wieder aus ſeinen
verſchie=
denen Nocktaſchen herausholt und ſie ſorgfältig in den
luxusſteuerpflich=
tigen Pappkaſten legt, um damit wähvend, der Nacht ſein Heim zu
ſchmücken. Anders kann man ſich nicht vorſtellen, wie drei Dinge, die
man tagsüben in dem Taſchen trägt, einen Zier= und Schmuckgegenſtand
der Innemeimrichtung darſtellen ſollen.
Die Streikbewegung.
Berlin, 19. Okt. (Wolff) Geſtern abend fanden vor dem
Wein=
haus Traube im der Leipziger Sturaße wvieder ſchwere
Ausſchrei=
tungem der ſtweikenden Gaſtwirtsgehilſem ſtatt. Vor dem Lokal hatte
ſich eine tauſendköpfige Menſchenmenge angeſammelt, die die Beamten
der Schutzpolizef hart bedrängte, ſodaß Gieſe mit aufgebflanztem
Seiten=
gewehr gogen die Demonſtranten vorgehem mußten. Den Funktionären
der Streikenden gelang es ſchließlich, die Menge zum Abzug zu bewegen.
Bald darauf wiederholten ſich die Vongänge vor dem Reſtaupant Wien=
Berlin in der Jägerſtraße. Auch dort mußte die Polizei mit der Waffe
gegen die Demonſtranten vorgehen. Gegen 11 Uhr nachts zeigten die
Straßen wieder ihr geſohntes Bilbd.
* Der Konflikt im Berliner Zeitungsgewerbe
gung gelöſt worden. Sie müſſen als Uebergangsſtadium getragen wer= dauert weiter an. Auch heute morgen ſind nur die drei ſozialiſtiſchen
den. Sie bedeuten ſachlich einen ſchweren hädagogiſchen Mißgriff und Bläter und die Deutſche Zeiug erſchienen. In einer Betriebsver= im Naume Praſzka=Stany neue volniſche
Truppen=
ich kann dem Abgeordneten Kaul in ſeiner Verteidigung hierin nicht zu= ſammlung der Arbeileu der Firma Rudolf Moſſe wurde in einem Bericht formationen angekommen. In der Nacht zum 18. Oktober
ſtimen. Was die Mittelſchule betrifft, ſo ſcheint Herr Kaul die Be= des Vorſitzenden des Arbeiternats über den bisherigen Verlauf des Kon= unternahmen anſcheinend einige dieſer Formationen einen
Vor=
deutung dieſer Schule doch nicht erfaßt zu haben. Sie iſt eine Notwen= flikts erwähnt, daß ſowohl das Tarifſchiedsgericht als auch das
Tarif=
digkeit für die Kreiſe, die nach weitergehender Bildung ſtreben, ohne die amt der Buchdrucker die Fordewugen des Druckereiperſomals des Ver=
Hochſchulen beſuchen zu wollen. Bezeichnend iſt doch auch ein Beſchluß lags Rudolf Moſſe für umgerechtfertigt erklärt haben. In der Aus= Feuer, wobei Maſchinengewehre und Handgranaten verwandt
des Lehrerinnenverbandes, in dem Fräulein Gertrud Bäumer für Bei= ſprache und im einer Reſolution wunde das ſcharfe Vorgehen der Firma, wurden, zogen ſich die Polen wieder zurück.
bebaltuung der Mittelſchule warm eintrat. Bezeichnend iſt auch, daß die nicht den Verhandlungsweg gewählt, ſondern die Arbeiter friſtlos
der große Teil der Kinder, die die Mittelſchule beſuchen, den Arbeiter= entlaſſen hat, vewurtgilt. Vertreter andever Dwuckereien bekundeten ihre
kreiſen entſtammt. Dieſe Schulen einfach zu ſtreichen, iſt ein ſtarkes Sympathie für die Ausgeſperrten ud erklärten, eine geſchloſſene Front Waſhington, 19. Okt. (Wolff.) Bevor der Senat zur
Zeitmotiv und der Grundſatz der Vollserziehung muß bleiben; freiwil= großen Druckeveien, rahen, nach wie vor. Der Kampf
lige, ſelbſterkannte und ſelbſtgewolte Unterordnung unter die Gebote droht, der Freiheit zufolge, noch auf andere Druckeweien überzugreifen, wurde, als zur Zweidrittelmehrheit erforderlich war, verſuchten
der Algemeinheit in der Erkenntnis der ſtlichen Verantwortung, die So rußl ſeit heute der Betrieb der Duuckareſ, der Filmfachſchriſt Der die Demokraten, an Stelle des Vertrages mit Deutſchland
Filmkourferz, die gegen dem Willen bes Druckereiverſonals während des den Verſailler Vertrag mit den von Lodge vorgeſchlagenen
Danach tritt Vertagung ein. Nächſte Sitzung Qaugerstag Fehlens der großen politiſchem Blätter als politiſche Zeitung auf dem zwölf Vorbehalten zur Annahme zu bringen. Der Verſuch miß=
(Mlanrkt esſcheinen wolle.
Eine Entſchließung des Städtetages.
Berlin, 19. Okt. (Wolff.) Der Vorſtand des Deuts
ſchen Städtetages hat in ſeiner in Berlin abgehaltenen
Sitzung vom 19. Oktober nachſtehende Entſchließung gefaßt: Der
Städtetag gedenkt mit ſchmerzlicher Empfindung der deutſchen
Städte in Oberſchleſien. Ein Gewaltakt, der ſich über
den Vertrag und über den Abſtimmungswillen hinwegſetzt, will
Oberſchleſien zerreißen und zahlreiche reim deutſche Städte, die
von jahrhundertelanger deutſcher Kulturarbeit zeugen, von
Deutſchland trennen. Durch den Verſailler Vertrag ſeiner
Macht=
mittel beraubt, kann Deutſchland ſich gegen die Gewalt nicht
er=
folgreich wehren, aber das Necht kanm dunch Gewalt nicht ewig
unterdrückt werden; die Hoffnung bleibt, daß der Tag des
Rechtes ſchließlich kommen wird. In dieſer Ueberzeugung wird
das Deutſchtum in den oberſchleſiſchen Städten treu ausharren.
Die geſamten deutſchen Städte werden ihnen in ihrer Not
treu=
brüderlich zur Seite ſtehen.
Die wirtſchaftlichen Folgen der Teilung.
Beuthen, 19. Okt. ((Wolff.) In der geſtern hier
abge=
haltenen Sitzung der Handelskammer ſprach der
Ge=
heime Vergrat Dr. Williges über die wirtſchaftlichen
Folgen der Genfer Entſcheidung. Er ſagte u. a.:
Da die gegenwärtigen Verhältniſſe ſechs Monate lang beſtehen
bleiben, iſt uns Zeit zur Sammlung gegeben. In dem vom
Obſerver veröffentlichten Wirtſchaftsabkommen wird von der
Beibehaltung der deutſchen Mark geſprochen. Die
Handels=
kammer wird ſich unaufhörlich damit befaſſen müſſen. Es iſt
nicht angängig, daß das Loch im Oſten aufgetan wird: die
Induſtrie wird die bisherige Entfaltung nicht mehr aufrecht
erhalten können. Der Abſatz an Steinkohlen wird in den
abzutretenden Gebieten faſt ganz unmöglich ſein, da die
Kohlen=
verwendung bei der Induſtrie erſt in den Anfängen ſteckt. Die
umfangreichen Zölle auf Materialien und Maſchinen werden die
Entwicklung auch weiter hemmen. Die Zinkinduſtrie geht für
Deutſchland verloren, und die Eiſeninduſtrie geht ihrem
Ruin entgegen. Mit dem Niedergang der Induſtrie wird die
Zahl der Arbeitsloſen wachſen, bei welchen
Ernährungs=
ſchwierigkeiten eintreten werden. Während auf der einen Seite
Verluſte in der Handelsbilanz entſtehen, wird auf der anderen
Seite der Bolſchewisnaus zunehmen. Oberſchleſien verliert 90
Prozent ſeiner Induſtrie und Deutſchland 42 Prozent ſeines
ge=
ſamten Kohlenreichtums, wodurch es Deutſchland unmöglich ſein
wird, die Reparationskohlen zu liefern. Dieſe
Liefe=
rungsmöglichkeit iſt gleichbedeutend mit dem
Zuſammen=
bruch des Weſtens. Außer dem großen Verluſt an
Pro=
duktivſtoffen wird Mitteleuropa und die Welt durch die
Ab=
tretung von Teilen Oberſchleſiens an Polen auch weitere
Ver=
luſte erleiden, da ſich der Abſatz nach Oberſchleſien weſentlich
verringern wird. Dennoch muß man dem Schickſal ruhig ins
Auge ſchauen, denm die Treue müſſe auch über die Grenze
hin=
aus lohal gehalten werden.
Dementi.
Oppeln, 19. Okt. (Wolff) Die Oſtdeutſche Morgenpoſt
dementiert auf Grund von Informationen die von dem
ober=
ſchleſiſchen Nachrichtenbureau verbreitete Meldung, daß der
interallierten Kommiſſion in Oppeln bereits die Entſcheidung
übermittelt ſei. Nachfragen an zuſtändiger Stelle haben
er=
geben, daß in den Kreiſen der interalliierten Kommiſſion weder
etwas von einer Entſcheidung bekannt iſt, noch ein Plan für
die Abbeförderung der Beſatzungstruppen beſteht. Die
inter=
allierte Kommiſſion iſt nach dem Friedensvertrag berechtigt,
Oberſchleſien noch einen Monat nach der Entſcheidung beſetzt zu
halten. Man hält es für wahrſcheinlich, daß die Friſt nicht mit
der Bekanntgabe der Entſcheidung, ſondern mit der
Durchfüh=
rung, d. h. nach erfolgter Uebergabe ihren Lauf beginnt, und
nimmt an, daß zur Aufrechterhaltung der Ordnung die Rechte
des Platzkommandanen erweitert werden. Um die Truppey in
den Kaſernen konzentrieren zu können, wurden die militäriſchen
Wachen in den Städten durch Patrouillen der Apo erſetzt.
Polniſche Täzigkeit.
Roſenberg, 19. Okt. (Wolff.) Jenſeits der Grenze ſind
ſtoß im Raume Wichrau=Botzanowitz. Nach zweiſtündigem
Der Frieden mit Amerika.
endgültigen Abſtimmung über die Friedensverträge
Die Lags im Berlimen Zeitungskampfe iſt weiter unverändert. Die ſchritt bei der um eine acht Stimmen höhere Mehrheit erzielt
glückte, und es wurden die vom Ausſchuß für auswärtige An=
Rummer 280.
Darmftädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Oktober 1931.
Seite 5.
gelegenheiten vorgeſchlagenen Vorbehalte angenommen, wodurch
unterſagt wird, daß die Vereinigten Staaten an der
Repara=
tionskommiſſion oder an irgendeiner anderen internationalen
Kommiſſion ohne Zuſtimmung des Nepräſentantenhauſes ſich als
Mitglied beteiligen. Nach der Zuſtimmung des Senats zu den
Friedensverträgen ſteht nur noch die formelle
Ratifika=
tion aus.
Die Freiheit im neuen Deutſchland.
Berlin, 19. Okt. (Wolff.) Der Vorwärts ſchreibt zur
Sprengung der vom Deutſchen Offiziersbund in
Striegau einberufenen Verſammlung, worin Admiral
Scheer über die Taten der deutſchen Hochſeeflotte im
Welt=
kriege ſprechen ſollte, daß Scheer in letzter Zeit erheblich von dem
nationaliſtiſchen Treiben gewiſſer Offizierskreiſe
ab=
gerückt iſt. Er wandte ſich namentlich mit ſympathiſchen
Wor=
ten in der Voſſiſchen Zeitung gegen die nationaliſtiſche
Ver=
hetzung der Jugend. Derartige Vorgänge ſollten auch in der
Arbeiterſchaft aufmerkſam beobachtet werden. Man erweiſe der
Republik keinen Dienſt, wenn man Offiziere, die ſich bemühen,
zu der heutigen Staatsform ein ehrliches Verhältnis zu finden,
gewaltſam in die Arme der Reaktion zurücktreibe.
Letzte Rachrichten.
Verlin, 19. Okt. (Wolff.) Der Reparationsausſchuß
des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates hat am 18.
Ok=
tober eine Entfchließung angenommen, worin die
Regie=
rung erſucht wird, die Frage zu prüfen, ob der Fortfall der
Steuerbefreiungsvorſchriften für die Eelektrizitätswirtſchaft
möglich iſt, ohne die finanzielle Grundlage der Gemeindn noch
ſtärker zu gefährden. Die Verſorgung möglichſt aller deutſchen
Gemeinden mit elektriſchem Strom ſei wichtig und dringlich.
Die Aufhebung der Befreiungsvorſchriften für Monopolbetriebe
des Reiches ſelber lehnt der Ausſchuß ab. Für den Fall, daß
die vom Reichswirtſchaftsrat gewünſchte Prüfung zu einem
Fortfall der gemeindlichen Steuerprivilegien führt, wurde
be=
ſchloſſen, daß aus den Steuereinnahmen der Gemeinden die
ge=
zahlten Steuern zurückzuvergüten ſind.
Berlin, 19. Okt. (Wolff.) Der wirtſchaftspolitiſche!
Ausſchuß und der Ausfuhrabgabenausſchuß des
Reichswirtſchaftsrates haben heute in einer gemeinſchaftlichen
Sitzung über den Antrag der Reichsregierung auf die Erhöhung
der Ausfuhrabgaben beraten. Der Antrag der Reichsregierung
beſtimmt: Die Ausfuhrabgaben ſollen bis längſtens 1. April
1922 neu geregelt werden. Bis zum Inkrafttreten der
Neu=
regelung ſoll mit ſofortiger Wirkung eine Zwiſchenregelunng
er=
folgen. Zu dieſem Zweck ſoll eine Erhöhung der derzeitigen
Sätze des Tarifs um vier Prozent eintreten und die Erhöhung
nach oben begrenzt werden durch Maximalziffern, die bei
Fertig=
fabrikaten ſechs, bei Halbfabrikaten ſieben und bei Rohſtoffen
acht Prozent betragen ſollen. Auslandsware (ausländiſche
Noh=
ſtoffe, Halb= und Fertigfabrikate), wobei einwandfrei feſtſteht,
daß ſie keinerlei Weiterverarbeitung im Inlande mehr
unter=
worfen werden, und ſolche, bei denen die Weiterverarbeitung im
Inlande nur eine ganz geringfügige iſt, wird mit keiner oder f
einer weſentlich geringeren Abgabe von höchſtens etwa drei
Pro=
zent belegt.
Prag, 19. Okt. (Wolff.) Geſtern abend ſind infolge
Schienen=
bruchs vor der Einfahrt in den Weinberger Tunnel, ſechs
Waggons des Wien=Prager Schnellzuges entgleiſt. .
Neunzehm Perſonen wurden leicht, zwei ſchwer verletzt.
Paris, 18. Okt. (Wolff.) Die Finanzkommiſſion der
Kammer ließ Briand mitteilen, daß die vorgeſchlagenen Ab= Aeußerungen dürſten Eppertshauſen keine Ehre machen. Alles in allem:
ſtriche am Budget für 1922 ungenügend ſeien. Die
Kom=
miſſion verlangt für Freitag neue Sparſamkeitsvorſchläge. Der
Ausſchuß hat für den Fall, daß am Freitag ſeinen Wünſchen
nicht entſprochen werde, beſchloſſen, daß der Generalbericht=
erſtatter bei der Kammer beantragen ſolle, den
Budgetent=
wurf der Regierung an dieſe zurückzuweiſen.
Brüſſel, 19. Okt. (Wolff.) Im Verlaufe des vormittags
ab=
gehaltenen Kabinettsrates, an dem auch der
Juſtiz=
miniſter Vandervelde, der Miniſter für die öffentlichen
Ar=
beiten Anſeele und der Miniſter für Kunſt und Wiſſenſchaft
Deſtrée teilwahmen, erklärten die ſozialiſtiſchen Miniſter ihren
Rücktritt.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim 19. Okt. (Tel.) Zum Großviehmarkt
waren zugeführt 399 Ochſen, 223 Bullen, 871 Kühe und Ninder, 442
Kälber, 302 Schafe, 688 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich pro
Zent=
ner Lebendgewicht für Ochſen 1. Klaſſe 800—875, 2. Klaſſe 750—800,
3. Klaſſe 600—650, 4. Klaſſe 550—600 Mk.; Bullen 1. Klaſſe 700—750,
2. Klaſſe 600—650, 3. Klaſſe 550—600 Mk.; Kühe und Ninder 1. Klaſſe
800—850, 2. Klaſſe 700—750, 3. Klaſſe 600—700, 4. Klaſſe 500—550,
5. Klaſſe 300—450 Mk.; Kälber 900—1150 Mk.; Schafe 400—550 Mk.;
Schweine 1300—1450 Mk.
Zum Pferdemarkt waren zugetrieben: 15 Wagenpferde, 226
Arbeitspferde, 55 Schlachtpſerde. Bezahlt wurden Arbeitspferde mit
8000—28 (00 Mk., Wagenpferde mit 10 000—28 000 Mk., Schlachtpferde
mit 2000—4500 Mk. das Stück.
Spiel, Sport und Turnen.
— Fußballverein 1920 Eppertshauſen 1.
Mann=
ſchaft-Sportklub Haſſia Dieburg, 1. Mannſchaft
1:2 (0:0), Ecken 3:2. Im 4. Verbandsſpiel um die Meiſterſchaft der
Klaſſe C im Speſſartgau ſtanden ſich am vergangenen Sonntag in
Eppertshauſen obengenannte Mannſchaften gegenüber. Das Spiel, daß
mit ungeheurer Flinkheit und äußerſter Schärfe beiderſeits durchgeführt
wurde, entſprach keineswegs den Erwartungen, die man auf es ſetzte.
Es war ein ausgeſprochenes Verbandsſpiel, ein aufregender Kampf um
die zwei Punkte. Beide Mannſchaften zeigten ſich, was Technik und
Fairneß anbelangt, nicht von der beſten Seite. Mit allen erlaubten und
unerlaubten Mitteln, hüben wie drüben, ſuchte man die heiden Punkte
zu erringen. Das Spiel an und für ſich war ſehr arm au ſpannenden
Momenten, deſto reicher aber an Unfairneß und Roheit. Schon das
eine, daß in dieſem Spiel die drei erzielten Tore nur Elfmeter waren,
beſagt viel. Ein einwandfreies Tor wurde überhaupt nicht erzielt,
ſondern lediglich mur gerecht beſtraſte Roheiten im Strafraum führten
zu den drei kläglichen Erfolgen. Auch die große Menge der Frei= und
Strafſtöße (20:21 für Dieburg) legt ein beredtes Zeugnis von dieſem
überaus rauhen und gemeinen Spiele ab. Die erſte Halbzeit, in der
Eppertshauſen beſonders gegen Schluß ſehr drängte, ohne aber außer
drei Ecken etwas Zählbares erreichen zu können, verlief torlos (0:0).
In der 3. Minute der zweiten Halbzeit wurde ein Eppertshäuſer
Stür=
mer von Lang 3. (l. Half) in ganz gemeiner Weiſe im Strafraum
ge=
legt. Der fehr berechtigte Elfmeter wird glatt verwandelt, 1:0 für
Eppertshauſen. Dieſelbe Roheit erlaubt ſich in der 8. Minute
Epperts=
haufen dadurch, daß es einen Haſſiaſtürmer bei einem Vorſtoß im
Straf=
raum unfair zu Fall brachte. Entſcheidung: Elfmeter, den Lang 1. in
gewohnter Weiſe verwandelt. Genau 15 Minuten ſpäter dieſelbe
Un=
ſportlichkeit ſeitens Eppertshauſen. Lang 1. wird im Strafraum
un=
fair angegangen. Der verhängte Elfmeter wird abermals von Lang 1.
mit unheimlicher Wucht zum zweiten Tor für. Dieburg verwandelt.
Eppertshauſen ſucht nun mit aller Gewalt auszugleichen, alle Angriffe
ſcheitern an Dieburgs Hintermannſchaft, insbeſondere an Koſer, dem
bewährten Halſia=Torwart, der heuer wieder in großer Form ſpielte.
Auch Dieburg bricht noch etliche Male durch, vermag aber auch nichts
mehr zu erreichen. Der Schlußpfiff trennt diesmal zwei durchaus
un=
faire Mannſchaften. Die beſten Leute waren die beiden Tormänner.
Als Schiedsrichter fungierte ein Herr Wilhelm Englert T.=T. Aburg).
Er leitete korrekt und einwandfrei und hatte das Spiel vollkommen imn
der Hand. Er war ſtets in der Nähe des Balls, er traf ſeine
Entſchei=
dungen ſchnell und ſicher. Allerdings wurden ſeine Entſcheidungen von
Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie.
* Berlin, 17. Okt. In der heutigen Vormittags=
BFehung wurden gezogen: 10 000 Mark: 7693 26982. 5000 Mark:
7268 17163 49699 120112 145332 163972 176931 206548 221707 N7597.
3000 Mark: 461 3345 3555 3952 25489 42044 42402 45874 51287 53140
53651 67682 70587 73980 86427 88688 89318 97975 101771 115640 116906
117683 121521 121615 124412 132094 139493 143791 144372 147255 155070
161476 165515 178790 187424 189308 191604 194305 197879 213975 214580
218798 223037 223032 2524 76 244357 244612 244705 247495 250581 254571
267900 269252 293397 295820 296264. — In der Nachmittags=
Ziehung wurden gezogen: 15 000 Mark: 101760 257859. 10000
Mark: 21683 268304. 5000 Mark: 13839 38202 74564 115120 116010
122435 157921 163810 239802 241463 246124 249401 293551. 3000 Mark:
3977 4123 8093 10593 12976 17050 19086 23004 23890 28904 36220 37239
42914 47409 51395 51931 32771 60140 70461 106345 122541 129024 132328
138099 148827 152819 156481 160192 161810 170546 178121 178809 179980
180025 181106 184757 192694 195880 204295 206178 208275 219570 224337
225773 235953 245784 246418 258013 262405 270030 281755 286594 288367.
(Ohne Gewähr.)
Schluß des redaktionellen Teils.
Den teune Bohnenkaffee
gibt erit dann allen seinen
Sntrakt veltlos her wenn man
Pfeiffer 4 Dillers Kaffee-elſenz
daxu fut, Ein Verſuch überzsust
Nes eit
Gn Silberpakct M.3.—
Originaldoſe M. 3.69
in aiſen einſ-Jäglgen Geſchäften.
W
Kauneteldleie
Madarlagay In 211oN Stadttellen
Gppertshäuſer Publikum bemängelte ihn des öſteren und bebachte ihn
mit Liebkoſungen wie „Schieber” und dergleichen. Dieſe unſportlichen
Ein aufregender, unfairer Kampf, eine ausgeſprochene Punktejagd; ein
Spiel, das unſerem Fußballſport keine neuen Anhänger zugeführt haben
dürfte. — F.=B.=V. 1920 Eppertshauſen, 2. Mannſchaft—Sp.=Kl.
Haſſia Dieburg, 2. Mannſchaft 3:8 (0:6), F.=Sp.=V. Groß=Zimmern,
1.Jgdm.—Sp.=Kl. Haſſia Dieburg, 1. Jgdm. 3:3 (1:1).
Wetterausſichten für Donnerstag.
Wolkig bis heiter, mild, Weſt= bis Nordweſtwind.
Hhe
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (C 6): „Orpheus in
der Unterwelt”
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Verband der Kunſtfreunde in den Ländern am Rhein
abends 8 Uhr im Feſtfaal der Vereinigten Geſellſchaft Vortrag von
Muſeumsdirektor Dr. Witte=Köln: „Kampf der rheiniſchen Kunſt um
ihre Freiheit im 13. Jahrhundert”
Städt. Berufsamt in der Aula des Realgymnaſiums abends
1,8 Uhr berufskundlicher Vortrag (Maurer, Zimmerer, Weißbinder,
Maler, Dachdecker, Ofenſetzer, Pfläſterer).
Hefſiſche Volkspartei: Eiſenbahnoberſekretär Schmidt=Stettin
ſpricht abends 8 Uhr im Mathildenhöhſaal” über „Beamtenpolitik im
neuen Deutſchland”.
Gewerbemuſeum: Ausſtellung „Die Rudolfiniſchen Drucker” (
ge=
öffnet von 11—12½ Uhr (Sonntags von 11—1 Uhr).
Leitung: Dr. Oto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teik und für Feuilleton: Dr. Oto Waldgeſtel; ſür heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaſtliches): Wax Streeſei für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: i. V. Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilago und Mitteilungen aus dem Geſchäſtaleben: Panl Lange. —
Druck und Verſpg: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich iu Darmſtabt.
— Für den rebaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht beräckſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiteu.
Leutnant W. Engeroff
u. Frau lrene, geb. Seip.
Gießen, Friedrichste, 13.
(*39403
Statt Karten.
EMIMA LEEMANN
ALBERT LOEB
VERLOBTE
Altenstadt
Lengfeld t. O.
1. Schw. Darmstadt, Soderste, 8
20, Oktobes 1921.
KN424
Für die überaus zahlreichen Beweiſe
herzlicher Teilnahme bei dem uns ſo
ſchwer betroffenen Verluſte ſagen wir
hiermit herzlichſten Dank. Insbeſondere
danken wir dem Herrn Pfarrer Rückert
für ſeine zu Herzen gehende Worte,
ſo=
wie Herrn Geh. Rat Dr. Jacobi, dem
geſamten Lehrerkollegium und den
Schülerinnen desLehrerinnen Seminars.
Ferner auch dem Kirchengeſangverein
der Paulusgemeinde und dem
Amts=
gehilfenkollegium, ſowie Allen für ihre
Blumen= und Kranzſpenden.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Dorothea Mink Wwe.
Darmſtadt, 20. Okt. 1921. (*39481
Pferde=
Lotterie
Hauptgewinn
Mk. 15 000, 5000, 1000
uſw. — Loſe 4 Mk. 2,40,
Liſte u. Porto Mk. 1.—
mehr durch (11581dso
L. F. Ohnacker,
Darmſtadt, und alle
Loſeverkaufsſtellen.
Iu packten gesueht:
Gewächshaus u. etwas
Gelände, auch einige
Frühbeetkaſten.
An=
gebot, unter K 16 an
die Geſchſt. (*39485
Statt Karten.
Ihre am Samstag, den 22. Oktober,
aachm. 2½ Uhr, in der St.
Ludwigs-
ktrche stattfindende TRAUUNG
be-
ehren sich anzuzeigen
Maria Molz
Karl Blämlein
Darmstadt, Kavinoste. 16.
Guarte 4
Dankfagung.
Für die bielen Beweife herzlicher
Teil=
nahme ſowie für die zahlreichen Kranz=
und Blumenſpenden bei dem uns ſo
ſchwer betroffenen Verluſte unſerer lieben
Tochter.
Erna
Tüe die vielen Glückwänsche, Blu-
T menspenden und Geschenke anläß-
lich unserer Sllbernen Hochzelt und
Verlobung sagen wir auf diesem
Wege Allen, ganz besonders dem
Ge-
sangverein „Einigkeit” und dem „
Bür-
ger-Gesangverein” Bessungen unseren
heszlichsten Dank.
Friedrich Walter u. Frau
Katharine, geb. Bickel
Marie Kraft
Valentin Walter
Neue Niederstraße 10.
(11493 G
A4
zeeceeecscanmsssse
A llen lieben Gratvlauten und vielen
4TBlumenspendern anläßlich unserer
Vermählung sagen auf diescm Wege G
allerbesten Dank.
Fritz Behringer u. Frau
439429) geb. Helma Seibel.
Kenes
ſprechen wir allen Freunden, Verwandten
und Bekannten auf dieſem Wege unfern
herzlichſten Dank aus. Insbeſondere
danken wir dem Herrn Pfarrer Heß für
die troſtreichen Worte am Grabe ſowie
der Gemeindeſchweſter Mariechen für die
liebevolle, aufopfernde Pflege und ihren
Freunden und Freundinnen für die
(439498
niedergelegten Kränze,
Die tiefbetrübten Hinterbliebenen:
Familie Franz.
Darmſtadt; den 19, Oktober 1921,
Schuhnachet
Offeriere: Echte
Keil=
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ſtraße 16. (*39346
Für Familien=
Aus=
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Kupfer, Binn, Alt=
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nin=, Reh= u. Ziegen=
111521a
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Felle
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Mathildenplatz 4.
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Stück 2 ℳ6,
Manlwurf=
felle, Stück 8 ℳ,
Geiß=
haut, Stück 70 ℳ,
Reh=
felle, Stück 30 X,
Kalb=, Rind=; Schaf=
(*39465
felle uſw.
Fran Borenſtein,
alenenſtraße 8,
Lioreen aller Art,
ſo=
wie getr. Rleider kauft
wKl.Bach=
Zarnicer, gaſſe 5
Teleph. 2912. (11604a
2099
Zel. A34o.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Oktober 1921.
Nummer 280.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börfe vom 19. Oktober.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Frankfurter Börſe verkehrte heute trotz der Abſchwächungen
am Deviſenmarkte infolge eingetroffener zahlreicher Kaufaufträge auf
ſämtlichen Gebieten in ſehr feſter Haltung. Von Bankaktien waren
Deutſche Bank zwar rückgängig auf 460, dagegen avancierten
Dres=
dener Bank 21 Prozent, Darmſtädter Bank auf 380 Prozent, ferner
Deutſche Vereinsbank plus 27 Prozent, Deutſche Effekten= und
Wechſel=
bank plus 50 Prozent, Kommerz= und Privatbank rationiert 385
Pro=
zent, Barmer Bankverein plus 60 Prozent. Eine ganz beſondere
Kurs=
erhöhung hatten Metallbank, die unter Hinwveis auf die amerikaniſche
Beteiligung bei Rationierung der Nachfrage auf 1100 Prozent
geſtei=
gert wurden. Sämtliche Valutaeffekten waren behauptet. Luxemburg.
Internat. Bank kamem bei ſtarker Rationierung mit 430 Prozent zur
Notiz. Von Kurserhöhungen ſind hervorzuheben: Felten u. Guillegume
plus 100 Prozent, Siemens u. Halske plus 30, A. E.=G. zlus 30.
Lal=
meher plus 29, Luxemburger plus 20, Gelſenkirchener plus 24,
Phöni=
plus 40, Rheinſtahl plus 50, Rhein. Braunkohlen plus 300 rat.
Mannes=
mann plus 20, Oberbedarf plus 29, Daimler und Kletzer plus 50,
Eß=
linger Maſchinen plus 100, Zucherfabrik Offſtein plus 105, Waghäuſel
plus 110, Bad. Anilin plus 35, Höchſter Farbwerke plus. 50,
Scheide=
anſtalt plus 90, Holzverkohlung plus 50, Chemiſche Albert plus 118,
Siemens Glas plus 200 Prozent. Auch auf dem Gebiete des
Freiver=
kehrs waren heute wiederum beträchtliche Kursſteigerungen zu
verzeich=
nen. Hanſa Llohd plus 45, Chem Rhenania plus 25, Wolf Buckan
plus 30, Thür. Elektr. Lieferungs=Geſ. plus 10 Prozent. Von
Darm=
ſtädter Werten wurden genannt: Bahnbedarf mit 560. Gehr. Lutz zur
u=
den umgeſetzt mit 710—730. Im allgemeinen herrſchte ſchließlich trotz
der koloſſalen Kurserhöhungen eine gewiſſe Zurückhaitung.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 19. Okt.
Geld / Brie Geld Brief Geld Brief Antw. Brufſ.
Holland..
London ..
Paris ...
Schweiz ..
Spanien
Italien.
Liſſab.=Op.
Dänemark. 1323 60 1331.40/
4406.— /8419.—
740.70 742 3
353.30 1856. 161
B556. 40/3563,60
2497.50/2502.50
734.20 735.c0
8596 493303,60 1708 70 7211.30
5791 20/3305.30
66: 33 665.70
193.89/1201.20
3171.803173.25
237.70 22 12.30
674.30 G75.70
z316 603323 40 Minu
Schweden
Helüngfors
Neu=Yor”.
Wien (altes
D.=Oeſt. abg.
Budapeſt ..
Prag.... D3Pf.602 /42.4
345,39/43440
224 751 22 1.25
187.36 18741
—
2
8.99— 9.01-—
33.97— 24.03—
132.30 19083 2197.802202 25)
1983.— 4004.—
239. 70/ 240.33
17180 172.20
10.23— 1027—
23, 47— 23 53—
178.87/ 179.20
Wechſel auf
w. Frankfurt, 19. Okt. Deviſenkur
Belgien 1160, Wechſel auf Holland 5600, Wechſel auf London 642,
Wech=
ſel auf Paris 1180, Wechſel auf Schweiz 3075, Wechſel auf Neu=York
165. Der Deviſenmarkt zeichnete ſich heute durch ſehr unſichere
Frankfurter Kursbericht 19. Okt. 192
D
und vorwiegend unregelmäßige Tendenz aus. Am ſpäten Nachmittag
erfuhren die Preiſe eine weitere erhebliche Abſchwächung: Neu=York
ſtellte ſich zeitweiſe noch auf 170, 168, dann 165. Auch Holland, Schweiz
wvaren ſtärker gedrückt. Polennoten 450 bis 425 genannt.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mauk wurden gezahlt am 19. Oktober in Zürich 3,25
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1,78 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 3,20 (88,80) Kronen, in Stockholm 2,50
(88,80) Kronen, in Wien 1747 (117,80) Kronen, in Prag 51½ (117,80)
Kronen, in Neu=York 0,61½ (23,80) Dollar, in Paris 8½ (125,40)
Franken.
Von den Brsduktenmärkten.
Berlin, 19. Oft. (Wolff.) Produktenbörſe. Durrch die
ſtarken Schwankungen gm Debiſenmarkt wurde das Geſchäft am Pro=
Luk emintarik ueſentlich) beeinträcküigt, da ſowvohl die Abgeber als auch
die Käufe: Zuxückhaltung und Vorſicht beobachteien. Weizen war
an=
fänglich LGhaſt gefrag”, doch wurde die Kaufluft ſpäler vorſichtiger. In
Sommerzerſte finden guts und mittlere ſchlanken Abſſatz. Die
Knapp=
heit in Hafer hält an. Von Mais iſt etwas mehn Ware eingetroffen.
Das Welzeutmehlgefchäft iſt ziemlich labhaft in Berliner Marken, dagegen
ſtiller in Sor/Rik auswärtiges Gerkunft. Die anSeren Artikel liegen feſt,
ohne daß dacin ein beſendaus ieli9afes Geſchäft ſtartfand.
Deviſenmaukt. Die Narken; Sc„sankungew am Deviſenmarkte
ſ.äft betieiligiſte Virmier wifd Intereſſenten in
halten die am
Atein. Das Geſtf” zu nr 2533 Uunt ze ſtelmſt ßig, ſu as bei dem Auf und
Nie=
der der Preiſe uind Li dadurtckl erzeuigten Unſicherheſit micht
verwunder=
lich iſt. Aür 7717½/13 Pdxiüi kkr auf zururden dig Kurſe der wicktigſten Plätze
wwie Holland mit 5250,
on 604, L04t=Bork 168, infolge der in Neu=
Dork einget1stentein natillörslichiem Befeſtigungen des Markkurſes his 59
gegen 58 alt rffizi=” 5 Ichzuß genumit. Um 10 Uhr machte die
Nach=
froge ſich geltend, uclicße Lie Kurſe auf 5300, 680 und 174,50 ſteigerte.
In beut alt dau Börſe ſich abfbzslendenr Freitz=rbehr traten
Abſchwächun=
gen ein, ſodaß die Notizen 6(30. 687 unzs 173 gerannt wurden. Stärkere
Abſchlüiſſe fander aber hierkeit nzur tvgebicizelt füatt. Während der
amt=
lichenn Feftſetzung verſtörkte ſi=ß die Unſicherheit und Schiuankugem mit
dei Ergebnis eines iiherwisgenden weitzenen Rückgauges der Preiſe.
Im Effektenverbehr lagem bei den Maklern überwiegend weitere
Kaufaufträge vor. Bei den Banken und Bankſirmen ſoll der Eingang
degſelſtenn ſehr bedeutend ſein. Dementſprechend ſtellten ſich die
genunn=
ten Kurſe fün die zuichtigſiten Montan= und 2nduftriepabiere weiter höher.
Auch S Intingbahm wefentlich hüher genannt. Von unnotierten Werſen
hörte man zuerſt für R. Wolf. Tiag, Scheidemantel und Deutſche
Pe=
troleient tusſentlih höhere Preiſe, doch konnten dieſe nicht ganz
aufrecht=
erſalten werden.
Wormſer Warenbörfe.
* Worms, 14. Okt. Die hieſige Börſe war heute
außerordent=
lich gut beſucht. Die im letzten Bericht vorausgeſagte baldige
Wieder=
belebung des Geſchäftes iſt bereits voll und ganz zutage getreten. Die
Tendenz war ſehr feſt und die Preiſe, beſonders für einige Artikel,
waren, hervorgerufen durch die außerordentlich hohen. Deviſenkurſe,
ſtark ſteigend. Weizen war bei erhöhten Preiſen ſtark gefragt und die
Mühlen haben ihre Forderungen für Mehl nicht unbeträchtlich erhöht.
Roggen lag nach wie vor ſehr feſt, der immer noch im
Umlageaustauſch=
derfahren ſehr ſtark begehrt iſt; infolgedeſſen iſt auch Roggenmehl im
Preiſe ganz erheblich geſtiegen. Gerſte iſt ebenfalls ſtark begehrt; auch
hier bewegen ſich die Preiſe aufwärts. Ganz feſt liegen Hafer und
Mais bei weſentlich höheren Forderungen. Dasſelbe gilt auch für alle
Futterartikel. Oelſaat ſehr geſucht und werden hierfür hohe Preiſe
bewilligt. In Samen, der auch recht teuer iſt, iſt das Geſchäft noch
zurückhaltender, da bis zur Verbrauchszeit noch eine geraume
Zeit=
ſpanne liegt. Rauhfutter, beſonders Rüben, bei erhöhten Preiſen
ge=
ſucht. Kartoffeln waren ſehr feſt und ſehr begehrt und haben eine
wei=
tere Preisſteigerung erfahren. Hülſenfrüchte ebenfalls zu erhöhten
Preiſen ſehr geſucht. Infolge ſchlechten Ausfalls der Kartoffelernte
follen dieſe hierfür lediglich Erſatz bieten.
Berliner Häute=Auktion.
b. Die Auktion wurde heute fertgeſetzt. Zur Verſteigerung kamen
42 000 Stück Großviehhäute. Der Beſuch war auch heute wieder ſehr
gut und die Kaufluſt noch lebhafter als am erſten Tage. Gegenüber
der Vorauktion zogen die Preiſe nur etwa 20—40 Prozent an,
verein=
zelte Loſe auf 50 Prozent und mehr. Es erzielten pro Pfund in Mark
für das Berliner Gefälle (Berlin II7: Ochſenhäute, mit Kopf 21—29
Pfund 23,20—24 (19,95), do. 30—49 Pfd. mit Kopf 17.30—18 (14,70),
do. 50—59 Pfd. 18,10—19,25 (14,B), do. 60—79 Pfd. mit Kopf 20 (13,60),
do. 80 Pfd. und mehr 12,/—20 (13,60); Bullenhäute 21—29 Pfd. mit
und ohne Kopf 23,60—25 (2.31), ho. 30—49 Pfd. ohne Kopf 19,95 bis
21,10 (15,15—15,55), do, zait KoFf 19,05—19,70 (15,15—15,55), do. 50 bis
59 Pfd. ohne Roxf 17—12,10 (12,75), do. mit Kopf 16,70—17,85 (12,75),
do. 60—73 Pfd. ohne Kobf 17—18,20 (12,40), do. mit Kopf 15,75—77
(11,65), do. 80 Pfd. und mehr mit Kopf 15,60—16,60 (12); Kuhhäute 30
bis 43 Pfd. ohne Kopf 19. 20—20,05 (13,80), do. mit Kopf 18,55—19,90
(13,70—13,80), do. 50 —39 Pfd. ohne Kopf 19—20,05 (—), do. mit Kopf
19—20,05 (14,65—14,70), do. 60—79 Pfd. mit Kopf 19—20,05 (14,80)
Färſenhäute 21—22 Pfd. mit Kopf 26—26,80 (21,20), do. 30—49 Pfd.
mit Lopf 22 (17,35), do. 50—59 Pfd. mit Kopf 20,10—22 (—), do. 60
bis 79 Pfd. mit Kopf 20,10 (15,50). Das auswärtige Gefälle erzielte
ähnliche Preiſe. Die Preiſe in Klammern bedeuten, die Preiſe der
Vorauktion.
Ritgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . . . .
„
49.
.......
8½% „
8‟
.......
4½¾alV.u. V. Schatzanweiſ,
4½%0 Vl.—1K.
Sparprämienanleihe . . ..
490 Preuß. Konſols .....
„
3).%
..."
48 Bad, Anl. unk. 1935
3½%0 „ „ v. 1907..
49 Bahern Anl. .. . . . . .
.......
3½%
490 Heſſen unk. 1924.. ..
3½% „ .......
8% „ ........!
4% Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902.
12,% Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsreutev
1913, ab 1918.... . . ..
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914...... . . ..
4%0 Oeſt, Goldrente. . . . .
4%5 „ einheitl. Ren”e.
4½ Rum, am. Nente v. 03
4½% „ Goldrente b. 13
. am. „ konb.
v. 05
420 Türk, Admin, v. 1903
(Bagdad)Ser.
„11
*
b. 1911,Bollanl.
4½%0 Ung, Staatér. v. 14
Goldrente. . .
4%
Staatsr. v. 10
4%
Kronenrente.
4 ½
*W0N
77.50 77,50
80.
25,25
72.—
79.—
—
54,50
51,50
63,50
69,50
17.—
21,—
79,—
20,50
104,10
113.—
—
150,—
118.—
85,—
71
68,75
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85.—
72.—
78,30
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238
4% Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
480 Fraukf. Hyp. Bk. 1920 24,—
..
3½20
425 Frkf. H.Krd.=Ver. 1921 91.—
4%0 Mein. Hhp. Bank 1922 88.—
19221
490 Pfälz.
1922/ 94.—
4% Rhein.
verl.
3½%
4% Südd, Bk. Münch. 1906/ 99,10
4% Heſſ.Ldhhyp. Bk. Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhy. Bk. Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . . 429,—
Darmſtädter Bank. . . . . . 347,—
Bauk=Aktien (Fortſ.) 17. 10.
Deutſche Bank .... . . . . . /500,—
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk. 274,—
Oeutſche Vereinsbk. . . . . . 270,25
Diskontogeſellſchaft . . . .. 420.—
Dresdner Bank. . . . . . . . . 349, —
10,50
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. . 780,—
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—
94,—
80.
97,75
92,—
99,10
94,25
80,50
90,.—
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1280,—
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461.—
325, —
297,53
470,—
378.—
1100 r.
59,50
230,—
980,
950,—
881,—
850,—
1085.—
—
(00.—
V1050,
630,—
890.—
1194,—
1040,—
821,—
800,—
1395,—
1050,—
399.—
415,—
„
659, —
720,—
650,—
1880 —
Handelskammer Darmſtadt.
Gemäß Artikel 23 bezw. 11 des Geſetzes
die Handelskammern betreffend vom 6. Auguſt
1902 werden die Hebregiſter zur Erhebung
der Beiträge zu den Ausgaben der
Handels=
kammer Darmſtadt für das Jahr 1920 in
der Zeit vom
Freitag, den 21. Oktober, bis inkl.
Dienstag, den 1. November 1921,
zur Einſicht der Wahlberechtigten zur
Handels=
kammer des Kreiſes Darmſtadt auf dem
Bureau der Handelskammer, Rheinſtraße 9,
während der Geſchäftsſtunden offen gelegt.
Einwendungen gegen den Inhalt der
Heb=
regiſter ſind innerhalb der erwähnten
zehn=
tägigen Friſt bei der Handelskammer
ſchrift=
lich vorzubringen.
(11605
Der Vorſitzende:
Der Syndikus:
Schenck.
Dr. Human.
Kraftloserklärung
von Pfandſcheinen.
Die Inhaber der angeblich abhanden
ge=
kommenen Pfandſcheine Nr. 19 211, 20 953,
28 131, 28 874, 29 663, 30 440, 33 427, 35 038
und 38 509 werden hiermit aufgefordert, ihre
Anſprüche an die Pfänder innerhalb 14Tagen,
vom Tage des Erſcheinens dieſer
Bekannt=
machung an gerechnet, bei uns geltend zu
machen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der
Pfandſcheine erfolgen wird.
(11601
Darmſtadt, den 19. Oktober 1921.
Städtiſches Leihamt.
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Schilfrohr=Verſteigerung.
Die Schilfrohrernte für 1921 aus der Ge
meindetorfgrube Pfungſtadt.
ca. 200 Morgen
wird Donnerstag, den 27. Oktober 1921,
nach=
mittags 2 Uhr anfangend, im Rathausſaale
zu Pfungſtadt öffentlich verſteigert.
Pfungſtadt, den 18. Oktober 1921,
Heſſ. Bürgermeiſterei.
Schwinn.
(11602
Vom Holzmarkt.
P. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter
ſchreibt umns: Dis Marktlage iſt feſt, die
Nachfrage nach Schnitthölzern aller Art
groß und auch die Kaufluſt im
Venbrau=
cherkreiſen weſentlich geſtiegen. Eine
leb=
hafte Anregung findet das Geſchäft auf
dem Mühlen Oſtdeutſchlands, die heute
auch den weſtdeutſchen Markt mit Tiſch=
Verholz beliefern, dadurch, daß der Streik
im Berliner Tiſchlergewerbe beigelegt
iſt. Diejenzgem Platzholzhändler, die viele
Wochem hindurch ſich von allen Ankäufem
ſernhielten, geben ihre Zurückhaltung
auf und fuchen ſich für die Wintermonate
angemeſſene Poſten Schnittholz zu
ſichern. Die weſtdeutſchen, namentlich die
rhsinländiſchen und weſtfäliſchen
Holz=
handlungen bereiſen in letzter Zeit
viel=
fach die Sägewerke, auf denen noch
un=
verkaufte Stammbretter und aſtreine
Softem lagern. Hierbei überbotem ſie ſich
vielfach. Die lebhafte Konkurrenz führte
eine Steigerung der Preiſe herbei.
Frei=
lich iſt feſtzuſtellen, daß dieſe
Preisſteige=
rung bei untergeordneten
Schnitthöl=
zerm, z. B. bei beſäumten Brettern,
Kantholz umd Kiſtenware, weſentlich
grö=
ßer iſt, als gerade bei Tiſchlerhölzern.
Man nimmt in Fachkreiſen an, daß ein
Teil der dem weſtdeutſchen Markt
zu=
geführten Einſchnitte, beſonders in den
ſtarken Abmeſſungen von 40 Millimetern
aufwärts, „ſchwarz über die Grenze”
ge=
ſchafft wird, weil tatſächlich der Bedarf
der Bautiſchlereien und Möbelfabriken
nicht ſo groß iſt, wie er nach den
erziel=
dem Umſätzen ſein müßte. Die Behörden
werden alle Maßregeln ergreifen müſſen,
die eine illegitine Holzausfuhr vereiteln.
Es ſteht ſchon jetzt feſt, daß am deutſchen
Holzmarkt ein empfindlicher Holzmangel
eſteht. Mit Grauen ſieht mam in den
Kreiſen der Sägewerksbeſitzer dem
dem=
nächſt heginnenden Holzwerkaufstermimen
in den Forſten entgegen.
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Rummer 280.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Oktober 1921.
Seite 7.
26)
Danaé
Roman von Kurt Frieberger.
(Nachdruck verboten.)
Wagnis.
Fodor ſtürmt in einer Wolle Wohlgeruch herein. Danr
ſchwitzt der Dicke, überſtrömenden Dank. „Ah. Frau Gräfin
haben doch noch an mich gedacht. Das iſt ja reizend!“
Drei Minuten ſind ihm zugebilligt. Für Huldigung fehlt
die Zeit. Will er Erfolg erzielen, muß er ſeine Wünſche knapp
und klar und flink vorbringen.
Er rückt nicht gern heraus mit der Sprache, ſieht ſich aber
genötigt, ſeine Abſichten plump zu geſtehen, ſonſt entrinnt der
Gewinn, Der Bedenklichkeit will Fodor heikommen durch
Be=
tonungf Kiner geſellſchaftlichen Stellung. Im Kleinen verübt
könnte ſein Vorhaben mit unſchönem, entehrendem Namen
be=
legt werden. Nieſenmaß der Beträge, Großzügigkeit, Naug und
Stand der Beteiligten ändern, entſchuldigen, flößen Achtung
ein. Bei Hede verfehlt derlei jede Wikung. Tatſächliches
Wichtigſtes will ſie hören.
„Alſo bitte: Zwei Fragen. Ich habe hier fremde Valuta
und deutſche Mark. Die fremde Valuta ſoll zu meinem
Schwa=
ger, dem Bankier Baron Beaulge nach Brüſſel. Alſo bitte,
ge=
hört eigentlich ihm. Hat mir geliehen".
Die ſchöne Gräfin zieht die Stirn kraus. Hoffärtig fragt ſie:
„Sie toiſſen wohl, daß
„Daß da ſo Geſetze ſind? Weiß ich, weiß ich. Für Deutſche
Ja. Aber ich bin doch Ungar. Das heißt, ich weiß
augenblick=
lich wirklich nicht genau, bin ich Magyar, bin, ich Jugoſlaive,
Tſchechoflowak oder Rumäne.‟ Er ſeufzt jief und das
Batik=
tüchlein tupft ſchwere Tropfen von der Stirne. Leidvolle dilage:
„Es iſt furchtbar ſchwer, Patriot ſein, wenn man nicht weiß,
wem denn das verfluchte Neſt grad gehört, wo man geboren iſt.”
„Was meinen Sie damit?”
„Ja, wiſſen Sie, mein Großvater, der war aus Patkany=
Nana, mein Vater dagegen
„Ach bitte, turnen Sie doch wieder runter von Ihrem
Stammbaum und ſagen Sie, wie man das nach Ihrer Meinung
ns Ausland bringen ſoll.”
„Ja ... wenn ich das ſelber wüßte ..
„Und ich ſoll es wiſſen?”
Augenzwinkern heimlicher Mitwiſſerſchaft. „Mir hat
näm=
lich geſtern der Fürſt Eizingen, was iſt ein Freund von mir, ſo
Andeutungen gemacht. Sie können alles . . . Iſt ja doch
ſehließlich auch in Ihrem Intereſſe. Nicht wahr? Ich muß
nämlich zwei Millionen Franks — echte, richtige Franks — auf
Reiſen ſchicken.”
Hede hat nachdenklich den Weg zum Schreibtiſch angetreten.
Früher hätte ſie kühler erwogen. Heut fehlt die Ruhe, ſpornt
die Ungeduld. Sie iſt nicht imſtande, ſich den Betrag zu merken,
hat den Namen des Mannes im Zimmer ſchon wieder vergeſſen
Sie greift nach dem Fernſprecher, will aufrufen, aber ſie entdeckt,
daß ihr auch die oft begehrte Nummer, die ſie ſeit zwvei Jahren
auswendig weiß, entfallen ift. Sie blättert ärgerlich in einem
Taſchenbuch, ſucht und nennt mittlerweile das Amt Pfnlzburg.
„Und Ihr anderer Wunſch?‟
Die dicke Geldgier möchte ſich an den gräflichen
Unterneh=
mungen beteiligen, möchte auch ihre mitgebrachte Markdaluta
ein bißchen arbeiten laſſen.
Während Hede die Nummer, die endlich geſundene, aufruft,
lehnt ſie mit wenig höflicher Geſte Fodors Begehren ab.
Dring=
licherem Wunſche wird die Eiklärung, daß gar kein Bedarf be
ſtünde. Nun ſoll lachendes Bargeld verführen. Die ſchwellende
Aktentaſche tut ſich auf, eine fleiſchige, weichlich gerflegte Hand
entnimmt ihr einen Stoß Tauſendmarkſcheine. „Alſo
Hunderttauſend . . .? Ja? — Abgemacht. Bedingung: niie
geivöhnlich.”
Ferngeſpräch beginnt, und Ungeduld teinkt Schtveigen.
„Attachéchen? — Ja? — Hier Gräfin. Hören Sie mal: Haben
Sie Raum für Reiſegepäcks” Naſche Zwiſchenfrage will wviſſen,
tas denn nach Brüſſel ſoll.
„Zwei Millionen Franks.” Aber dem Fernſprecher wird
von zwei franzöſiſchen Enten erzählt. „Koſtet? . . . Das iſt
aber teuer! Ein halber deutſcher Faſan?”
Fodor überläuft ein Gruſeln, als ihm die Ueberſetzung des
Faſanen bekannt wird. Fünfmalhunderttauſend Mark. Minder
entzückt, fluchtbereit überlegt er. Antwortheiſchender Frage
er=
widert ſeine Gegenfrage, wann dann das Geld in Brüſſel
ein=
trefſe?
„Morgen abend.”
„Fabelhaft. Abgemacht!“
„Die Hälfte der Speſen ſofort, die Hälſte nach Meldung des
Eintreffens.”
„Aber bitte! Hier iſt alles.‟ Die Juchtentaſche kreißt und
überquillt den Schreibtiſch mit Banknokenpaketen. Stoß um
Stoß in umſchleiſten Häufchen baut ſich auf.
Hede ſetzt ihr Ferngeſpräch fort: „Alſo, Attachéchen! Ritter
tuſch wird Ihnen den Reiſeimbiß ausfolgen. Zwei Enten à la
Rouchnaise. — Ihr Anteil? — Wie immer . . . Na ja. Mir
doch auch . . . Abgemacht! Gute Reiſe.” Sie legt das Hörroht
mit der Frage ab, ob ſolche Erledigung prompt ſei.
Ueber=
ſchwänglicher Dank bewundert.
„Wünſchen Sie Beſtätigung, Herr Generaldirektors”
„Aber bitte! Wir Ariſtokraten unter uns
Ich bir
nämlich Mitglied des ungariſchen Magnatenhauſes.”
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goldener Puſchel und inen Krummfſſbel zur griechiſchen Näſe.
Ach, da müſſen Sie mal ſchön ſein!“
Geſchmeicheltes Lächeln ſtolzer Männlichkeit blickt
wohlge=
fällig auf die vornehme Blonde. „Na, Gräfin, wenn . . . Ich
bin wirklich ganz vernarrt in Sie . . . Wenn Sie wollten
„Wenn ich mollte?”
„Wer Sie anſchaut. Germaniſche Schönheit. Fabelheſt
echtes Haar. Gezie! Zwei Millionen zaubern Sie im
Hand=
umdrehen über die Grenzc. — Reichtum, Adel! — Ich möchte
wirklich gern um Ihre Hand anhalten."
„Das iſt ſehr nett von Ihnen. Ich ziehe aber rein
geſchäft=
liche Verbindung vor.”
„Schade. Sie gefallen mir ſo gut!“
„Jch bin nicht mehr ſrei.”
„Sind aber doch ledig? Weiß ich beſtimmt.”
„Ich wählte ſchor ... Parlons menage!"
„Ja ... Geſchäfte?
Richtig! Die Einlage! Bitt’
ſchön.”
Er will nicht gehen, er beſchwört die Gräfin, Geld in ihr
Unternehmen einzahlen zu dürfen. Zerſtreuung ſtimmt
ſchließ=
lich zu, um ihn los zu werden. Und, wenn er nicht Beſſeres
weiß, miag er morgen abend, ſieben Uhr, zu Muſik und
Abend=
brot vorſprechen. Aber Bedingung: Kein Wort von Geld!
Die drei Minuten ſind nun um. Der gefährliche Herr zieht
ſich unter Huldigungen und Handküſſen zurück.
Hede blickt ihm nicht nach, ſteht verſonnen noch an den
Schreibtiſch gelehnt, auf dem ſich die vielen, vielen papierenen
Geldzeichen türmen. Den Gedanken ſehlt jede ſichere Richtung.
Irgend ein Etwas beunruhigt. Wunſch und Hoffnung kannten
heut nur ein einziges geliebtes Ziel. Der alte Rechtsanwalt
weikte Sorge; Spielermann ärgerte, machte vielleicht auch bange;
nun platzte uneswartet wie getretener Boviſt ein
Millionenge=
ſchäft. Bargeld lacht, ſo gut wie gewonnen. Dennoch wirkt von
der Maſſe Gewinn ein unfaßbar Uebles.
Niedergeſchlagenheit, Ahnung und Vorgefühl: Nichts Gutes.
Iſt es Beklonimenheit ſchlechten Gewiſſens? Eher Empfindung
verſchuldeter Befangenheit. Widerwille empörk ſich wie beim
An=
blick eines Verbrechens, lehnt ſich auf wie der Gerechte, der mit
Sträfliugen Zufallsberührung dulden mußte, der unter übler
Tat leidet.
Der Einbrecher ſetzt nach altem Gaunerbrauch ſein Häuflein
Uinrat mitten in den erſt ſo ſchönen, nun wüſt geplünderten
Naum. Hohn und Aberglaube, der Strafe zu entwiſchen, ſind
ſolchen Schmutzes üble Väter. Ekel bleibt. Beſudelt fühlt ſich,
wer bisher rein war, durch und durch. Ein Heimweh bleibt
nach der verlorenen Zeit vor abſcheulicher Begegnung, ſchmerzt
und ſchläft nicht mehr ein.
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Seite 8.
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die Tätigkeit und die neuen Aufgaben
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