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Nummer 279
Mittwoch, den 19. Oktober 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Der Ruck nach rechts:
** Die Berliner Stadtverordnetenwahlen
ſind mehr als bloße kommunale Angelegenheiten. In ihnen
ſpiegelt ſich wie in einem Mikrokosmos die innerpolitiſche
Be=
wegung Deutſchlands wider. Rot, ja, noch mehr: knallrot war
im Berliner Stadtparlament ſeit den Novembertagen des
Jah=
res 1918 Trumpf. Unter dieſer roten Herrſchaft ging Berlins Erie Drummond, der Generalſekretär des Völkerbundes, heute
Wirtſchaftsleben mit Rieſenſchritten rückwärts. Viel, leider nur
renenlieder hören ſie ja gerne. Die Berliner Stadtverordueten= Kompromiß zu finden. Das Blatt glaubt zu wiſſen, daß
ſitzungen wuchſen bald zu Skandalen aus, und von da aus Frankreich einen vermittelnden Vorſchlag in der nächſten Sitzung
wurde über die Reichshauptſtadt eine Gewaltherrſchaft geübt, vorlegen werde. Demgegenüber behauptet Petit Pariſien, ſach=
Näher auf die kommunalen Angelegenheiten hier einzugehen, lich ſeien alle Mitglieder der Botſchafterkonferenz einig, daß
iſt an dieſer Stelle nicht angebracht, da es ſich ja in erſter Linie
nur um eine Berliner Angelegenheit handelt. Es ſoll hier nicht ſchaftlichen Beſprechungen trennen könne. Die Schwierigkeit
be=
von der allgemeinen Berliner kommunalen Mißwirtſchaft
ge=
ſprochen werden und nicht von der Parteiwirtſchaft, die in ihrer
Ungeniertheit nicht einmal das Tageslicht ſcheute. Auch das
Schulweſen ſollte nach und nach ganz unter die rote Fuchtel
ge=
langen. Bei einer ſolchen Mißwirtſchaft mußten allmählich die ſeien techniſche Fragen, die geprüft werden müßten; denn es
ſchlafenden Bourgeois aufgerüttelt werden. Es ging hier nicht
Jetzt nun hat der Linksradikalismus, der die Reichshaupt= wie das wirtſchaftliche Abkommen aufzuzwingen (imposer). —
ſtadt bisher beherrſcht hatte, die Quittung bekommen. Die
Wah=
len haben einen großen Ruck nach rechts ergeben. Nach rechts, ſeien die Grenzfrage und die Frage des wirtſchaftlichen Stauts
das iſt in jeder Beziehung wörtlich gemeint. Die
Deutſchnatio=
nalen haben einen ganz bedeutenden Zuwachs erhalten, ſelbſt in interallierten Kommiſſion verlängern müſſe, um den Abſchluß
ausgeſprochenen Arbeitervierteln, wie am Wedding und in Neu= des wirtſchaftlichen Abkommens aufzuzwingen. Von den
Fran=
kölln, wo ja bekanntlich die Arbeiterſchaft überwiegt. Die
Deut=
kleinen Rückgang zu verzeichnen, indem ſie einige Stimmen au
die Deutſchnationalen hat abtreten müſſen; dafür haben aber die
Demokraten gegen das letzte Mal, eine nicht geringe Anzahl
Stimmen mehr erhalten, die zum Teil aus dem Lager der
Mehr=
heitsſozialiſten ſtammen. Die Mehrheitsſozialiſten hinwiederum.
die die meiſten Stimmen zu verzeichnen haben, haben von den
bisher dominierenden Unabhängigen einen ganz erklecklichen in der oberſchleſiſchen Frage ſo, wie ſie formuliert werde, anzu=
Zulauf erhalten. Alfo wiederum ein Nuck nach rechts. Die
Un=
abhängigen haben eine ſichtbare Niederlage erlitten, ſie, die
bis=
her das erſte Wort im roten Parlament führten. In denjenigen
Bezirken, die ſchon ſeit 1920 eine bürgerliche Mehrheit beſaßen,
hat ſich dieſe zum Teil ganz erheblich verſtärkt, während die
bür=
gerlichen Minderheiten in den von der Sozialdemokratie
be=
herrſchten Bezirken gewächſen ſind.
Die ſozialiſtiſche Alleinherrſchaft in Berlin iſt alſo gebrochen.
Die bürgerlichen Parteien ſind mit einer Mehrheit von 27000
Stimmen hervorgegangen. Mögen ſich nun auch jetzt beide
Heer=
lager, das bürgerliche und das ſozialiſtiſche, ziemlich gleich ſtark tages iſt heute früh um 1014 Uhr zuſammengetreten uud hat
gegenüberſtehen, ſo iſt das Wahlergebnis im allgemeinen doch ſich nach einer kurzen Veratung dahin geeinigt, daß die
Reichs=
eine Niederlage der Berliner Sozialiſten. Auch vielen Arbeitern, tagsmitglieder eingeladen werden, ſich am Donuerstag zu
ver=
das beweiſen gerade die Berliner Wahlen, iſt die Erkennmis ſammeln. Ob an dieſem Tage eine Plenarſitzung ſtattfinden
gekommen, daß mit ſozialiſtiſchen Theorien keine praktiſche und wird, läßt ſich noch nicht ſagen, weil eine amtliche Mitteilung
erfolgreiche Politik getrieben werden kann. Das Schlagwort
„reaktionär” zieht nicht mehr. Alles, was den Zukunftsmuſikern
nicht in den Streiſen paßt, wird einfach als reaktionär
ver=
urteilt, ohne zu bedenken, daß auch manches Alte, was durchaus
nicht veraltet war, Gutes geleiſtet hat und wert und notwendig
iſt, fortzubeſtehen. Die ſozialiſtiſchen Neuerer haben faſt immer
nur gezeigt, wie es nicht gemacht werden ſoll. Bei ihrem Planen
und Handeln mußte man unwillkürlich an das Goethiſche Wort ſchleſien werde zerſtückelt ohne Rückſicht auf die Gerechtigkeit und
denken: „Grau, teurer Freund, iſt alle Theorie.”
Stimmen abgegeben, von denen auf die bürgerlichen Parteien bereiteten.
845 773 und auf die drei ſozialiſtiſchen Parteien 826 740
Stim=
men entfallen. Dieſe Zahlen wurden errechnet, nachdem noch
geſtern abend die Einzelergebniſſe von Stunde zu Stunde durch tion ſchreibt zu dem Genfer Spruch unter anderem: Der Spruch
Berichtigungen und Ergänzungen geändert worden waren. Im des Völkerbundsrats über die oberſchleſiſche Frage droht alles
einzelnen entfallen auf S.P.D. 343 685, auf U. S. P.D. 323 085, ungeſchehen zu machen, was an Veruhigung durch das
Rathenau=
auf K.P.D. 159970 Stimmen, auf Deutſchnationale Volkspartei Loucheur=Abkommen und die Aufhebung der wirtſchaftlichen
288988, Deutſche Volkspartei 251 728, Deutſche Demokratiſche
Partei 122 917, Zentrum 61 433, Wirtſchaftspartei 84 370, Deut= werden durch eine beinahe gerade Linie. Wirtſchaftliche Erwä=
Ordnungsblock 9076, Freie Vereinigung 9463 Stimmen. Danach
werden die bürgerlichen Parteien mit einer geringen Mehrheit des Friedensbertrages wie vom geſunden Menſchenverſtand
ab=
früht, da erſt noch die Sitzungen des Kreiswahlausſchuſſes am iſt und ſogar mit Einſchluß ſeines großen ländlichen Bezirks
20, 22. und 25. Oktober abgewartet werden müſſen.
* Berlin, 18. Okt. Nach der letzten amtlichen Feſtſtellung
des Ergebniſſes der Berliner Stadwverordnetenwahlen werden Sforza für möglich gehalten vor dieſem Spruch. Was
ſich die Sitze der Stadtverordnetenverſammlung geſchehen wird, wird eine Maſſenauswanderung deutſcher
Arbei=
wahrſcheinlich wie folgt verteilen: Mehrheitsſozialdemokraten 47
(bisher 39), Unabhängige 43 (bisher 63), Kommuniſten 21 (bis= kungen für die Induſtrie. Nichts in dem Bericht über die
Ver=
her 23), Demokraten 17 (bisher 16), Wirtſchaftspartei 11 (bisher handlungen des Völkerbundes mit Polen läßt annehmen, daß
10), Zentrum 8 (bisher 8), Deutſche Volkspartei 35 (bisher 39), er die Macht hat, Polens aufgeblähten Nationalismus
einzu=
kein Sitz).
Nach den Berechnungen der Roten Fahne ſetzt ſich das neu= die Regierung Dr. Wirths abdanken werde. Sein Nachfolger
liſtiſchen Stadtverordueten zuſammen. — Der Vorwärts Verluſt dieſes ungeheueren Reichtums (aktueller und potentieller
geſteht in ſeiner Abendausgabe ein, daß die politiſche Ar= Art) die Erfüllung des ultimatums unmöglich
beiterbewegung in Groß=Berlin durch die Stadtverord= macht. Man mag ſagen, daß die öffentliche Meinung ſich der
heit mehr. — Der Lokalanzeiger weiſt auf das ſtarke Anwachſen ben. Hymans iſt als Belgier ſein Verbündeter, während die
der Zeit, das den Regierenden allerorten in den deutſchen Lan= Spaniens in Paris ſind. Dieſe Kombination gab keinen
un=
den zu denken geben follte.
liner Stadtparlament ſagt die Voſſiſche Zeitung, da eine Lints= Die Entſcheidung über Oberſchleſien alein kaun die Ausſichten
mehrheit nach der Wahl nicht mehr in Frage kommt, dürſte eine einer ruhigen politiſchen Entwickelung in Deutſchland zunichte
Mehrheit der Mitte das Gegebene ſein, die ähnlich der ge= machen.
planten Koglition in Reich und Staat die Mehrheitsſozialiſten,
die Demokraten, das Zentrum und die Deutſche Volkspartei, die Zuteilung Oberſchleſiens an Polen; in dem er ausführt:
Eine ſtarke Umformung des Magiſtrats iſt jedoch auf ein Jahr= dieſes tue, zeige ſie auch, daß die Verträge, ein Fetzen Papier
räte und die entſprechenden Poſten in den Bezirken auf Grund
der Wahlen neu zu beſetzen ſind.
Oberſchleſien.
Ein Kompromiß?
in Paris ankommen. Man werde ſich bemühen, in der
ober=
zu viel wurde den großen Maſſen verſprochen, und ſolche Si= ſchleſiſchen Frage innerhalb der Botſchafterkonferenz ein einer ſehr langen Reihe von Entſcheidungen gegenüber
Deutſch=
man die Frage der deutſch=polniſchen Grenze nicht von den
wirt=
ſtehe darin, daß der Friedensvertrag nur die Notifizierung einer ihr Name iſt Eroberung und Krieg, Unterdrückung und Haß.
Grenzlinie vorſchlage/ aber nicht die wirtſchaftlichen
Maßnah=
men. Im Gegenteil, der Friedensvertrag ſcheine einige
hin=
dernde Beſtimmungen, wie die des Art. 88, zu enthalten. Das
handle ſich darum, eine Prozedur zu beſtimmen, die ſowohl
um ihr Portemonnaie, ſondern um heilige kulturelle Güter, lohal wie wirkſam ſei und die geſtattete ſowohl die Grenzlinie ſteht feſt, Daß dies Frankreichs Verkzeug iſt, um
Saint Brice im Journal erklärt, nach Auffaſſung der Engländer
ſo miteinander verbunden, daß man die Machtbefugniſſe der
zoſen aber werde nur die Grenzfrage als imperativ betrachtet.
ſche Volkspartei hat allerdings gegen die letzten Wahlen einen — Oeupre teilt mit, daß im der erſten Sitzung der
Botſchafter=
konferenz Jules Cambon die Anſicht ausgeſprochen habe, daß
die wirtſchaftlichen Maßnahmen, die in den Verhandlungen des
ſein können. Der Botſchafter Japans, Iſhi, und der engliſche
Geſchäftsträger hätten erklärt, die Führer der Großmächte
hät=
ten ſich am 12. Auguſt verpflichtet, die Löſung des Völkerbundes
nehmen. Die Mandatare des Oberſten Rates hätten nicht das
Recht, eine analytiſche Interpretation zuzulaſſen. Drei lange
Stunden hätte man darüher diskutiert. Oeupre erklärt, es ſei
eine gewiſſe diplomatiſche Gewagtheit, zu behaupten, wie das
offizielle Communiqué der Botſchafterkonferenz es tue, daß die
Botſchafterkonferenz die Löſung des Völkerbundsrates zu der
ihrigen gemacht habe.
Zufammentritt des Reichstages.
ONB. Berlin, 17. Okt. Der Aelteſtenrat des
Reichs=
über den Genfer Beſchluß noch nicht vorliegt.
Eine teufliche Löfung.
Madrid, 17. Okt. (Wolff.) Das Blatt „ABC.‟ bringt
einen ſcharfen Leitartikel über Oberſchleſien unter der
ſcheidung des Völkerbundsrates widerſpreche der klaren
Willens=
kundgebung Oberſchleſiens und bedeute einen Gewaltakt. Ober=
Vernunft und den Willen ſeiner Bewohner, ſowie zum Scha=
Berlin 17. Okt. (Wolff.) Nach den vorläufigen Berech= Reichtums bedürfe, um die durch den Krieg verurſachten
Schä=
nungen des ſtädtiſchen Wahlbureaus wurden bei den Stadt= den wiedergutzumachen, die durch diejenigen hervorgerufen dieſer ſich der Gefahr der Beſtrafung aus. Dasſelbe iſt der Fall,
verordnetenwahlen am Sonntag insgeſamt 1 672513 ſeien, welche heute weiter rüſteten und neue Kataſtrophen vor= wenn er in uniform einreiſt. Die Meldung nach erfolgter Ein=
Vernichtende urteile.
* London, 17. Okt. Die Londoner Wochenſchrift Na=
Sanktionen gewonnen wurde. Das Induſtriegebiet ſoll geteilt
ſche ſoziale Partei 11 830, Deutſchnationale Wählerpartei 5978, gungen hat man bei der Teihung mit voller Ueberlegung ver= tigen Augenblick die wirtſchaftlichen Ausſichten in Europa nicht
vielleicht infolge der Liſtenverbindungen auch nur in gleicher zuweichen. Der Teil des Induſtriegebietes, der Polen zufällt, die geforderten Summen bezahlen, unter dem Hinweis auf
Stärke mit den ſozialiſtiſchen Parteien in das Stadtparlament iſt unbedingt deutſch. Königshütte ſtimmte deutſch im Verhält= den Schaden, den der Tieftand der Mark ganz Europa zufüge,
einziehen. Jetzt ſchon die genaue Stärke anzugeben, wäre ver= nis vom 3 zu 1, während Nattowitz=Stalt beinahe völlig deutſch
eine deutſche Mehrheit aufwies. Die Zerſchneidung des
Induſtriegebietes hat niemand außer dem Grafen
ter, Techniker und Kapitaliſten ſein mit verhängnisvollen Wir=
Deutſchnationale 41 (bisher 27), Deutſchſoziale 1 (bisher dämmen. Die Entſcheidung hat großes Unbehagen in Deutſch= und Beſchlußeinrichtungen der Kreis= und Provinzialtage
ein=
land verurſacht und die Gerüchte wollen nicht verſtummen, daß treten ſollen, die dem parlamentariſchen Charakter dieſer Organe
gewählte Stadtparlament aus 1 14 bürgerlichen und 111 ſozig= wird ſicherlich ſagen, was Dr. Wirth ſchon geſagt hat, daß der kommt die Leitung der Provinzialtage und Kreistage durch
netenwahlen eine ſchwere Niederlage erlitten habe, richterlichen Autorität des Völkerbundsrates beugen ſoll, aber an den Verhandlupgen. Nachdem in den Kreis= und Provin=
Das Blatt ſchreibt: Das Bürgertum erreichte, woran, zu denken dieſe vier ſogenannten Neutralen waren keine Juriſten, ſondern zialtagen die Abgeördneten nach politiſchen Parteien gruppiert
zu Bebels und Singers Zeit beinahe eine Lächerlichkeit war: Diplomaten, und drei von ihnen würden es als peinlich ſind, entſpricht es dem Charakter der Zuſammenſetzung, daß die
Berlin. Das rote Berlin” hat keine ſozialdemokratiſche Mehr= empfunden haben, es mit Frankreich zu verder= Verſammlung ihren Vorſitzenden ſelbſt wählt. Es erſcheint dies
der Deutſchnationalen Volkspartei hin und nennt es ein Zeichen Herren da Cunha und de Leon die Geſandten Braſiliens und ten Vorſitzenden ſich leicht bei Verhandlung von in die Politik
Ueber die zukünftige Koalitionsbildung im Ber= fertigt die Befürchtungen die wir im voraus kundgegeben haben. Provinzial= und Kreizdirektors auf die Erledigung der
Ver=
vielleicht auch die Wirtſchaftliche Vereinigung, umfaſſen wird. Wenn die Entente gegen die klare Volksabſtimmung Fachbeamten in der Verwaltung eine ſelbſtändige Stellung
zehnt hinaus dadurch unmöglich, daß die beſoldeten Mitglieder ſeien, und wandele eine induſtriereiche Gegend in ein Trüm= Städten) zur eigenen Vertretung ihrer Abteilung einzuräumen,
auf 12. Jahre gewählt und nur acht Plätze unbeſoldeter Stadt= merfeld um, weil Abenteurer wie Korfanty zwar zerſtören, wäre.
aber kein Bergwerk aufbauen könnten. Die Abſichten Polens auf
Oberſchleſien ſeien ein Beweis für die Tollheit, in die
Eu=
ropa nach dem Kriege gefallen ſei.
Kopenhagen, 17. Okt. (Wolff.) Das Extrabladet
ſchreibt in einem mit „Rebanche” überſchriebenen Leitartikel zur
oberſchlefiſchen Frage, die Entſcheidung, die der Völ=
Paris, 18. Okt. (Wolff.) Nach dem Echo de Paris wird kerbund getroffen habe, bedeutet den Höhepunkt einer Reihe
weltpolitiſcher Torheiten, die auf dem ſumpfigen
Grunde des Verſailler Friedens ſich aufbauen. Mit
land wird bezweckt, daß Europa niemals Frieden erhält. Man
kann dies ausſchmücken wie mam will, alle Lügen können die
Wahrheit nicht verſchleiern, daß man jetzt neue Kriege und
Auf=
ſtände vorbereitet. Dies geſchieht von einer Inſtitution, die
er=
richtet wurde, um in der Welt Frieden zu ſchaffen. Die polniſche
Republil wird niemals zulaſſen, daß in Europa Friedeu herrſcht;
Keiner von den Gedanken, der die Grundlage für das große
Friedenswerk nach dem Kriege bilden ſollte, hat Ausſicht, in
Po=
len verſtanden zu werden. Von hier aus gehen nur die
Gedan=
ken, die die Förderung der Macht und Größe Polens bezwecken
ohne Rückſicht auf die übrige Welt und Wahl der Mittel. Es
Deutſchland im Herzen zu treffen und zu
unter=
drücken. Dies iſt mörderiſch für Deutſchland, aber nicht
mörde=
riſcher als für Frankreich ſelbſt und das ganze europäiſche
Feſtland.
Die polniſche Prefſe und die Genfer
Entſcheidung.
* Warſchau, 17. Okt. Die polniſche Preſſe ſetzt
ihre Angriffe gegen die Genfer Löſung fort, über deren
Einzel=
heiten auch hier noch keine volle Gewißheit herrſcht. Sie ſcheint
Oberſten Rates nicht vorgeſehen ſeien, nicht abſolut kategoriſch indeſſen die gegenwärtige Konjunktur als günſtig zu betrachten,
um ſogar Mehrforderungen zu erheben. Der liberale Kurfer
Poranny wie auch die rechtsſtehende Reenezpospolita beſitzen die
Frechheit, es als himmelſchreiendes Unrecht zu bezeichnen, daß
ein großer Teil des durch die Korfanty=Linie umfaßten Gebietes
Deutſchland verbleibe. Beide Blätter bekämpfen einmütig
jed=
wede internationale Kontrolle über das an Polen fallende
ober=
ſchleſiſche Gebiet als eine unannehmbare Beſchränkung der
pol=
niſchen Souveränität. Mit beſonderer Feindſeligkeit wird eine
etwaige Beteiligung der Tſchecho=Slowakei an einer ſolchen
Kon=
trolle behandelt, wobei der Kurjer Poranny hierin die Folgen
eines tſchecho=ſlowakiſchen Jutrigenſpiels vermutet.
Aus dem beſetzten Gebiet.
SNB. In der letzten Zeit ſind mehrere Fälle zu verzeichnen,
wo Angehörige der Reichswehr mit regelrechtem
Ur=
laub das beſetzte Gebiet aufgeſucht haben und dabei
unterließen, vorher die Zuſtimmung der interalliierten
Kow=
miſſion in Koblenz einzuholen. Dieſe Urlauber haben ſich danm
beim Eintreffen im beſetzten Gebiet beim zuſtändigen
Kreisdele=
gierten gemeldet, wurden aber wegen Fehlens der erwähnten
Erlaubnis der Rheinlandkommiſſion vor das franzöſiſche
Kriegs=
gericht geſtellt. Die Verhandlungen ergaben, daß in der Regel
die Belehrung der Vorgeſetzten die Urlauber veranlaßt haben,
ſo zu reiſen, und daß die Urlauber ſelbſt im beſten Glauben
Ueberſchrift: „Eine teufliche Löfung” und ſagt, die Ent= waren, richtig gehandelt zu haben. Es iſt darum angezeigt,
er=
neut darauf hinzuweiſen, daß bei Urlaubsreiſen deutſcher
Mili=
tärperſonen in das beſetzte Gebiet vorher durch ſchriftliches
Er=
ſuchen an die deutſche Paßſtelle die Genehmigung eingeholt
wer=
den Europas, das einer beſſeren Ausnutzung des oberſchleſiſchen den muß. Wenn die Erlaubnis, die beſonders bei Beſuch des
Elternhauſes oder bei Vertoandten in der Regel immer erteilt
wird, nicht ſchriftlich in den Händen des Reiſenden iſt, ſo ſetzt
reiſe hat danm innerhalb 24 Stunden perſönlich beim
zuſtän=
digen Kreisdelegierten zu erfolgen.
Der Markſturz.
London, 18. Okt. (Wolff.) Auch die Morgenblätter
be=
faſſen ſich mit dem Sturze der deutſchen Mark.
Wäh=
rend die Times in einem Leitartikel ſchreiben, eine Ermäßigung
der an Deutſchland geſtellten Forderungen würde im
gegenwär=
verbeſſern, ſagt Daily News, nach ihrer Anſicht ſeien die
Repara=
nachläfſigt. Die Teilung ſcheint in gleicher Weiſe vom Text tionsforderungen am Zuſammenbruch der Mark ſchuld; wenn
der Sturz der Mark anhalte, ſo könne Deutſchland unmöglich
fragt Daily News, weshalb man auf der Forderung der
Re=
parationen beſtehe?
Reviſion der Provinz= und
Kreis=
verwaltung.
Von Provinzialdirektor Fey=Darmſtadt.
III. (Schluß.)
9. Auch die Frage, ob nicht Aenderungen der
Verhandlungs=
mehr Rechnung tragen, bedarf eingehender Erwägung. Dabei
ſelbſtgewählte Vorſitzende in Betracht, natürlich unter
Sicher=
ſtellung der Beteiligung des Provinzialdirektors und des
Kreis=
direktors als Vertreter der Provinzial= und Kreisverwaltung
auch zur Vermeidung von Schwierigkeiten, die für einen
ernann=
einſchlagenden Gegenſtänden ergeben können zweckmäßig. Es
parteiiſchen Gerichtshof ab und das Ergebnis recht= muß dabei aber ſelbſtverſtändlich ein entſprechender Einfluß des
waltungsgeſchäfte durch die Verſammlung gewahrt werden.
10. Eine genaue Regelung des Verhältniſſes der techniſchen
Fachbeamten zu den juriſtiſch vorgebildeten Verwaltungsbeam=
*Rom, 17 Okt. Der „Pgeſe” bringt einen Leitartikel gegen ten im Sinne einer dauernden Zuſammenarbeit unter möglichſter
Vermeidung von Schriftlichkeiten muß Platz greifen, wobei den
(ähnlich den Bürgermeiſtern bezw. Beigeordneten in den
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 19. Oktober 1921.
e He He
fahrtspflege und der Volksbildung an Provinz und Kreis,
namentlich eine Uebertragung der Wohlfahrtspflege auf
Kreis=
wohlfahrtsabteilungen bezw. Kreiswohlfahrtsämter in den
Kreiſen bedarf der Regelung.
12. Auch eine Neuregelung der Beamten= und
Angeftellten=
verhältniſſe in Kreis und Provinz in einer den Anforderungen
und Bedürfniſſen der Neuzeit entſprechenden Weiſe muß
ſtatt=
finden.
Die Ausführungen dieſer Abhandlung ſollen wr
allge=
meine Geſichtspunkte und Richtlinien für eine
Reviſion eröffnen. Sie ſollen keineswegs erſchöpfend
ſein; der Verfaſſer iſt ſich bewußt, daß ſie verbeſſert, erweitert
und vervollſtändigt werden können. Er würde es u. a.
beſon=
ders begrüßen, wenn an die Spitze der Geſetze diejenigen
ethi=
ſchen, wirtſchaftlichen und ſozialn Grundprinzipien geſtellt
wuür=
den, von denen die leitenden Beamten und Organe in Kreis und
Provinz bei ihren Maßnahmen getragen ſein ſollen.
Die ſkizzierten Vorſchläge ſind gleichzeitig geeignet, eine
Vereinfachung und Verbilligung der
Verwal=
tung herbeizuführen. Durch Ausſchaltung von
Inſtan=
zen, durch Verlegung des Schwerpunktes der wirtſchaftlichen
Verwaltung in Kreis und Provinz werden Beamtenſtellen und
Landtages und der Regierung weiter betreiben könnte. Dadurch
würde das der Sache ſchädliche langfriſtige Beruhen dieſer
An=
gelegenheit während eines ſolchen Wechſels verhütet und eine
baldige Erledigung gefördert und gewährleiſtet.
Dermſeot, 19. Küobke.
n. Schwurgericht. Der Fall, mit dem geſterm dieſe, ſo ungewöhnlich
lange Tagumg ſchloß, ein Verbrechen im Amt, lag beſonders leicht.
Man=
nigſache Momente ließem die Zubilligug milernder Umſtände geboten
Berlch. Sr Hcre Ste S esld ei S. fe E
42ſährige Angeklagte H. vom Ofſenbach, guletzt Ladeſchaffner, daſelbſ
dunch die Tat ſeine Stelle eingebüßt. Er iſt bisher unbeſtwaft, ſoitz 1945
verheiwatet, Vater zweier, noch nicht arwerbsfähiger Kinder und bezog
ein Monatsgehnlt (abzüglich Steuer) von 1200 Mark. Seine
Beſckäf=
tigung beſtand in der Abſertigung der Giſenbahnpakete, gemeinſam mit
mehrewen utergebenen Trägern, er fertigte die Bigleitkartem aus,
ver=
einmahmte die Frachtſätze dafür und hatts alles in ein Regiſter
einzu=
tragen, das jeweils der hieſigen Verkehrskontvolle, eingeſandt tuunde.
An letzteve gehem auch die erwähnten Vagleitſcheine von den Beſtiun=
Dienſtſtellen erſpart, welche durch das Beſtehen zu vieler In= mumgsſtationen wieden zuuick, womit der Angehlgate bei der Verfehlung
ſtanzen erfordert werden. Ein Teil der freiwerdeuden Beamten nicht geechnet hatte. Er verließ ſich offenſichtlich darauf, daß die Stämme
der Scheine an der Abgamgsſtelle zuwückblieben und in der Regel von der
könnte in der Kreis= und Provinzialverwaltung zur Erledigung Rontrolle nicht emgefordert, wunden. Gs herrſchte meiſt in dem kleinen In Danmſtadt fand ine Verſammlung des Heffiſchen
Gau=
des Zugangs von Geſchäften bei dieſen Verwaltungskörpern be= Byreauraum ſtorber Andrang, und mancherlei irkte zu verſehentlicken
ſchäftigt werden. Auch die Trennung der Kreis= und Propin= Kaſſefehlbeträgen mit, fütu die der Angeklagte (ohne amtlüche Ausgleichs=
zialverwaltung in den Provinzialhuuptſtädten wird keineswegs mittel) verantwortlich wan. Ep hat mach ſoinem unumwumdenen
Ge=
neue Stellen erforderlich machen. Die Oberregierungsratsſtellen ſtändnis von Novewber vorigen Jachves bis Mäuz dieſes Jahres teils zur
bei den Provinzialdirektionen würden in Kreisdirektorenſtellen Decktung derartigen umgufgeklärter Tagesmankos, teils für eigene
Bedürf=
zu verwandeln ſein, das übrige Verwaltungsperſonal, das ge= niſſe Frachtgelder, umtemſchlagen, indem er einzelne Scheine aus dem
er=
nügend vorhanden iſt, würde unter Kreis und Provinz zu ver= wähnten Regiſter wegließ und fo vorübergehend die Veruntreung
ver=
ſchleierte. Die Entdechung mußte matünlich bald erfollgen, und der
An=
teilen ſein. Durch Erſparung vieler Berichtsarbeit könnte aim geklagte erſetzte nach Feſtſtellung dep Gieſamtſumme von etwa 1000 Mark
Perſonal vorausſichtlich noch geſpart werden.
Smſen 2rmwer 232.
Darmſtadt unter Leitung, ihres rührigen Dirigenten, Herm
Kammen=
muſiker Kreß, brachte verſchiedene Vorträge zu Gehör, die Zeugnis einer
guten Schulung ablegten. Die humoriſtiſchem zeitgemäßen Vorträge des
Herrn Mechler erzielten eine gute Wirkung. Die Damen Aenne Beutel,
Elſe Schäfer. Cläre Teumer und Erna Silmeider führten eine
Tanzfan=
taſie „Falterſpiele” auf die ob ihreu Wirdung wiederholt werden
muß=
ten und der einſtudierenden Tanzlehrevin Käthe Frank alle Ehre machten.
— Auf ein Konzert bes Herrn Dr. Joſef Wenz in der Stadtkapelle
heute Mittwoch, 19. Oktober, ſei nochmals hingewieſen. Die
Vortrags=
folge ordnet geiſtliche Lieder und Arien, von Durente bis Reger,
ein=
gerahmt von Bachſchen Orgelſtücken, einer einheitlichen Idee unter
Der Reinertrag iſt für die Kinderpflege der Lukas=, Schloß= und
Kaplaneigemeinde beſtimmt.
— Kunſtpflege in Heſſen, Luiſenplatz 4. In der Zeit vom bis
21. Notzember veranſtaltet die Kunſtpflege in Heſſen eine
Sonder=
ausſtellung des Architekten G. 2 Margold von der
Künſtler=
kolonie, in der Herr Margold einen Ueberblick über ſeine bisherigen
Arbeiten als Architekt zu geben gedenkr. Gleichzeitig wird die Gattin
des Künſtle,s eine größeie Auswahl ihrer bekannten Textilarbeiten
zur Ausſtellung bringen.
— Der Männezverein der Johuanuesgemneinde hat nach der Anzeige
in heutiger Aummer am morgigen Oonnerstag, abends 8 Uhr, wieder
eine Verſammlung im Gemeindehaus, zu der die Männer und Frauen
der Johannesgemeinde herzlich eingeladen ſind. Herr Prof.
Rothermel=
wird über die Kirchenverfaſſung insbeſondere die Landesſynode und
die Kirchenzgierung, ſpreizen. An den Vortrag ſchließt ſich eine
Aus=
ſprache an.
Der Heſſiſche Gauserband gegen den Alkoholismus ſchreibt uns:
verbandes gegen den Alkoholismus ſtatt, im welcher
da=
rauf hingewieſen duurde, daß die Lebensmittelknappheit noch lange nicht
n alle Nahrungs=
ſchaft, die Entwicklung des Zuſammenlebens in Gemeinde,
Kreis, Provinz und Staat nicht ſtille ſtehen, ſondern
fortwäh=
arbeitung der Verwaltungsgeſetze im Sinne einer Aenderung,
die den neuen Lebensbedürfniſſen Rechnung trägt, nicht ſtille
ſtehen, ſondern fortlaufend erfolgen.
Dazu iſt eine unausgeſetzte Beobachtung des
Verwaltungs=
lehens und der Wirkungen von Verwaltungeinrichtungen, ſowie
eine fortdauernde Arbeit erforderlich. Wenn auch
ſelbſtver=
ſtändlich Landesregierung und Landtag bei der Frage der
Re=
dende Wort zu reden und die grundlegenden erforderlichen
Be=
ſchlüſſe zu faſſen haben, ſo wird es doch nötig ſein, daß für dieſe
Beſchlüſſe Vorarbeiten ſtattfinden und auf dem Laufenden
ge=
halten werden, damit ſie zur jederzeitigen Verwertung durch
Regierung und Landtag bereit liegen, ſobald von dieſen der
Zeitpunkt für die Reform als gekommen angeſehen wird. Dieſe
Vorarbeiten müſſen ſich auf die ſämtlichen Erfahrungen
der=
jenigen ſtützen, welche in der Selbſtverwaltung von Provinz,
die engſte Fühlung mit den jeweiligen Erforderniſſen der Ver= tellmeiſtew Szell und Paul Stheber=Walten bis zum Sonmag, dem 2.
waltung, ſie empfinden am eheſten die Nachteile und Mißſtände,
welche die beſtehende Geſetzgebung als änderungsbedürftig
er=
ſcheinen laſſen, und ſind in der Lage, aus eigener Anſchauung
und Sachkenntwis Vorſchläge zur Aenderung zu machen. Die
Verwaltung beruht im weſentlichen nicht wur auf
Geſetzeskennt=
nis, ſondern auch auf vokkswirtſchaftlichem Verſtändnis und auf
gründlichen Erfahrungen. Sie erfordert mehr wvie früher Ge=
Lage und deren Bedürfniſſe. Denn Kreis und Provinz ſind in
hervorragendem Maße von der Politik, insbeſondere auch der
Wirtſchaftspolitik und der Sozialpolitik, beeinflnßte
Körper=
ſchaften.
Es würde ſich deshalb empfehlen, wenn alsbald durch die
Staatsregierung eine Kommiſſion zur Reviſion der
Verwal=
tungsgeſetze und zum Vorſchlage von Neueinrichtungen unter Teilnehmer, wohl gegen Hundert an der Zahl. Hieran knüpſte der
Vereinfachung der Verwaltung berufen würde.
Dieſe Kommiſſion ſollte von unten aufgebaut und hierbei,
in Anbetracht der Bedeutung der Selbſtverwaltung ſowie der
praktiſchen Erfahrung in derſelben, die Vertretung der
Selbſt=
verwaltung weſentlich berückſichtigt werden.
Die Kommiſſion ſoll beſtehen:
1. aus ſieben von den Provinzialausſchüſſen aus deren Mitte
zu wählenden Mitgliedern.
2. aus je einem Vertreter des Vereins der höheren
Verwal=
tungsbeamten, des Vereins der mittleren
Verwaltungs=
beamten, des Vereins der Landbürgermeiſter, des Vereins
der Gemeindebeamten, welche dieſe Vereine wählen,
3. aus zwei von der Vereinigung der Städte zu wählenden
Mitgliedern.
Für jedes Mitglied wäre gleichzeitig ein Stellvertreter zu
wählen.
Den Vorſitzenden und deſſen Stellvertreter hätte das
Staats=
miniſterium zu beſtimmen, er ſollte aus der Prgxis der
Ver=
waltung entnommen werden.
Die Arbeiten dieſer Kommiſſion würden als Vorarbeiten
und Grundlagen eine hervorragende Bedeutung haben, und es letzten Sonntag im vollbeſetztem Saalbau ihr diesjähriges
Stiftungs=
würde damit gleichzeitig eine Einrichtung geſchaffen, welche
die=
ſen wichtigen Gegenſtand unabhängig von dem Wechfel des
dieſe ſofont. Das Urteil lautet auf das Mindeſtmaß. 6 Monate Geſäng=
Wie die Lebensverhältniſſe, die Entwicklung der Volkswirt= mis, umd die Geſchwonenen wechem eim ſtnadengeſuch für den
Verurteil=
ten, der ſich micht in Unterſuchungshaft befindet, ginneichen.
Anflieferung von Telegrgmnun durch Fernſprecher. Der
Fern=
renden Schwankungen unterworfen ſind, ſo foll auch die Be= ſprechteilnehmen kann von ſeimnem Anſchluß aus Telegnamme dem
Ver=
mittelungsamte zuſpueachen. Für die Aufnahme eines ſolchem Telegnamms
erhebt die Velegrabhenbermaltumg eine Gebühn, vom 10 Pfg. füir doas
Wort, mindeſtens 2 Mk. mebem den beſtimmnnumg smäßigen Geſprächs= und
Telegrammgebühren. Zun Ausführumg der Uebermittelung des
Tele=
gramms bpaucht der Teilnehmer ſedigllich ſeine Vermittelungsanſtalt
an=
zunuſem und ihr ſeine Abſicht mitzumteilen. Ey wird dann mit der
Tole=
grammaufnahme verbunden, die das Telegramm entgegennimmt.
— Landesthenter. Am Donnerstag, dem 20. Oktober, wird zum
form der Verwaltung und der Verwaltungsgeſetze des entſchei= erſten Male Offenbachs „Orpheus im der Unterwelt” im der durch Hans
Leibelt beſongten Nezuinfzenierung wiederholt; die Aufführung fällt ber
C=Miete zu und baginnt umm 7 Uhr. Für die am Samstag, den B.
Or=
tober, nachmitags 2½s Uhr, ſtattſindende Frembenvorſtellug von
Flo=
tows „Marcha” ſtehen noch eing beſchränkte Anzahl arten aller
Platz=
arten zu Verfügumng, die zu kleinem Opemnpreiſem von Donnerstag, den
20. Oftober, ab und eine Stumde vor Beginn der Vyrſtellung abgegeben
werden. Abends hinden um 7½ Uhr eine Aufführumg on Armold umd
Bachs Schwank „Zwangseimgugntierumg” ſtatt: die Vorſtellung findet zu
ermäßigten Schauſteielbpweiſen außer Miete ſtatt: eine Miet=Aufführung
Kreig und Gemeinde mitwirken. Denn dieſe Perſonen haben des Schwanks findetz micht mehr ſtuat. Die erſte Wiederholung des „
Glöck=
chen des Eremiten”, die imfolge vertraglichen Gaſtſpielurlaubs von Ka=
Oktober, verſchoben wenden mußte, ſällt der B=Miete ſowie der
Sonder=
miete 14 zu.
* Die Freie Litergriſch=Künſtleriſche Geſellſchaft hat infolge der
Ver=
öffentlichung des neuen Winterprogramms einem ſo ſtarken
Zu=
gang am Mitgliedern zu verzeichnen, daß Einzelkarten zu den einzelmen
Vevanſtaltumgen vorausſichtlich nur in ſehr beſchränkdev Zahl ausgegeben
werden können. Es empſiehlt ſich daher, ſich durch Erwerbung dem
Mit=
gliedſchaft die Teilnahme an den Veranſtaltumgen zu ſichern, zumal da
ſchick und Takt, insbeſondere aber auch Einſicht in die politiſche der Mitgliedsbeitrag (ackt Wbende fün Saal zu 25 Mk. numevierten
Sperrſitz zu 35 Mk.) im Verhältmis zu dem Einzelkauten ſehr niedvig
be=
meſſem iſt: Ammeldungen mimnnt die Buchhandlung A. Bergſtrgeßer
ent=
gegen.
— Die Vereinigung Alter Burſchenſchafter Darmſtadt und
Um=
gebung hielt vergangenen Samstag im großen Saale des Reſtaurants
Sitte ihre diesjährige Farbenkneipe ab. Wiederum bot der Saal
ein farbenfrohes Bild durch die bunten Mützen und Bänder der vielen
Vorſitzende der V. A. B. und Leiter der Kneipe, Herr Sanitätsrat Dr.
Heil, in ſeiner inhaltstiefen Rede an, indem er die Farben der
ein=
zelnen Korvorationen mit den Früchten eines Baumes verglich, der die
Deutſche Burſchenſchaft darſtellt: Machtvoll, mit ſeinen tiefen Wurzeln
feſt im Boden fußend, ſtreben ſeine Zweige mit den blühenden
Früch=
ten himmelwärts, wenn der Baum ſorgſam gepflegt wird und
Schäd=
linge von ihm ferngehalten werden. Sich zu dem Geiſte der
Burſchen=
ſchaft wieder zu bekennen und ſich die Pflege ihrer Ideale, die ſie in
die Worte „Ehre, Freiheit, Vaterland” zuſammenfaßt, in Wort und
Sang neu zu beleben, ſind die Alten Burſchenſchafter
zuſammengekom=
men und können auch diesmal wieder auf eine wohlgelungene Feier
zurückblicken.
* Das großartige Hilfswerk unſerer beutſchen Stammesverwandten
und Freunde in Amerika zugunſten der notleidenden Bevölkerung
Deutſchlands hat durch bas Zentralkomitee für Linderung der Not in
Deutſchland und Deutſch=Oeſterreich (Central Nelief Committee) ſchon
viel Elend gelindert und ungezählte Herzen zu Dank verpflichtet.
Neuer=
dings ſind in Darmſtadt durch Vermittelung des Deutſchen Roten
Kreuzes als amerikaniſche Liebesſpenden 1 Faß Milchpulver. 1 Sack
Mehl an die Kinderkrippe des Alice=Frauenvereins, 15 Kiſten Milch an
die Schulgemeinde, zu Händen der Lehrerin Fräulein Tina Friedmann,
2 Faß Honig, 1 Faß Milchpulver, 1 Sack Zucker an das Wirtſchaftsamt
der Studentenvertretung verteilt worden.
— Die Kaufm. Stenographen=Gefellſchaft „Gabelsberger”, hielt am
feſt ab. Nach eimem emnlleitenden Vorſpwuch des Frl. Aenme Beutel und
eimen Begrüßungsanſprache des 1. Vorſitzenden ſang Frl. Ellen Liesling
gärung zu überkaſſen, wis es jetzt für die Herſtellung des ſogen.
Frie=
densbieres geſchieht. Micht nun der Bierverbpauch nimmt zu, ſondevn
auch der Branntweinverbrauch, welcher nicht weniger wie das
Zweinein=
halbfachz der Vorjahrsmenge beträgt. Während Quäher und andere
hilfsbereite Ausländer ſich bemühen, das deutſche Kinderelend zu ſtillen,
wird noch immer ein großer Teil des deutſchen Getreides, der Kartoffeln
und des Zuckers zur Herſtellung geiſtiger Getränke verwandt. Jährlich
gibt das deutſche Volk etwa 15 Milliarden für geiſtige Getränke aus. Es
gilt nun, nicht müde zu werden aund immer wieder zu warnen vor bem
größten Feind der Menſchheit, dem Alkohol. Von der Notzwendigkeit
ſchärfſten Vorgehens gegen die Nahrungsmittelvergeudung ſind alle
An=
meſenden überzeugt. Wir müſſen uns dem Satz immer wieder vor Augen
halten, welcher beſagt: „Was immer unſer Volk erſtrebt, welche Aufgaben
es ſich für die Zufunft ſtellt, dew Weg zum Ziel verlangt an Leib und
Seele geſunde, das heißt michterne Männer und Frauen.”
— „Ornis”. Mit verſchiedenen Mitteilungen und der Bekanntaabe
zahlreichet Neueintritte wurde am Montag die Sitzung eröffnet. Nach
einer kurzen Schilderung des Beſuches der Offenbacher Geflügelanlagen
wurde von einem Mitglied eine eingehende Erklärung und Beſchreibung
über die Geflügelanſtalt in Zoſſen gegeben. Die ausgeſtellten Silber=
Sebright erregten allgemeine Bewunderung. Da der Termin der
dies=
jährigen Ausſtellung immer näher rückt, wurden unter anderem die die
Ausſtellung betreffenden Punkte, vor allem die Beſtimmungen über die
auszuſtellenden Objekte, durchgeſprochen und feſtgelegt. Da neben den
älteren Tieren die Jungtiere eigener Kucht beſonders gezeigt werden,
ſo wird die Ausſtellung wieder ein geſchloſſenes Bild der diesjährigen
züchteriſchen Leiſtungen der Mitglieder ergeben. Eine reichhaltige
Futterverloſung bildete den Schluß der Verſammlung.
* Begmtenderfammlung. Auf die morgen Donnerstag abend im
Mathildenhöhſgal ſtattſindende Beamtenverſammlung wird nochmals
aufmerkſam gemacht. Eiſenhahnoberſekretär Reichstagsabgeordneter H.
Schmidt=Stettin wird über brennende Beamtenfragen (
Ortsklaſſenein=
teilung) ſprechen. Der Abgeordnete Schmidt gilt in der
Beamten=
ſchaft als bewährter Vertreter der berechtigten Standesintereſſen. Alle
Beamten, Lehrer, Penſionäre und ihre Frauen ſind eingeladen.
Donnerstag, den 20. Oktober 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: (Gültig vom 16.—23. Okt. 1921). Für Erwachſene:
(Blaue Karten), Marke Nr. 80, 79 und 76, je 800 gp Brot.
Marke Nr. 71,/ 560 gr Mehl oder 800gr Brot.
Für Kinder: Weiße Kartenl, Marke Nr. 60 800 gr. Brot.
Marke Nr. 56, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Hanshaltnngsmehl: Bis 15. November auf die
Lebensmittel=
marken „Dieburg” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3,50 Mk. ohne Tüte.
Zucker: Bis 25. Oktober gegen Abgabe der Bezugsmarke „Helene‟
die Ausgabe von 750 gr Bucker auf den Kopf.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Niegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Fohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate ).,
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Roh
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen.
Berkanf der Reſtbeſtände von unterkleidnng uſw. an
Feder=
mann: Jeden Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von
2—6 Uhr nachmittags bei der Städt,, Materialverwaltung
im Hinterhaus des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 uhr vormittags bis 3 uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
D
mann Dingeldey von hier aus Geſundheitsrüchſichten ſeine
Ent=
laſſung aus dem Staatsdienſte — Heſſiſche Schutzpolizei — nachgeſucht.
Hauptmann D. wurke im Februar 1920 aus Oberſchleſien, wo er bereits
in leitender Stellung an der Schaffung einer Sicherheitspolizeitruppe
mitgewirkt hatte, in das hieſige Miniſterium des Innern berufen, um
gleichfalls bei dem Aufbau einer Schutzpolizei für den Volksſtaat Heſſen
mitzuarbeiten. Er war ſeitdem als Leiter der Abteilung „Organiſa=
Wanderungen durch das Stadtmuſeum.
19. Neues von Hermann Müller.
Von Karl Noack.
Dig kleinen Sonderausſtellungen im Stadtmuſeum haben
den guten Nebenerfolg, daß beim Beſuch dieſer gar Manger
daran erinnert wird, daß er zu Hauſe allerlei Hierhergehöriges
in einer Schublade ſeines Schreibtiſches oder anderswo liegen
hat, und es eigentlich beſſer wäre, wenn dieſe Sachen aus der
Verborgenheit hier im Stadtmuſeum jedermann zugänglich
wären und Erinnerungen an die alten, guten, friedlichen Zeiten
unſerer Vaterſtadt wecken könnten.
Da kommt zuerſt eine Federzeichnung an die Reihe, die
Her=
mann Müller einem ſeiner älteſten Freunde, dem er das ſchon
lange in unſerem Muſeum hängende Meßbild ſeinerzeit beim
Abgang nach der Univeſität 1858 gezeichnet hatte, Herrn
Ober=
amtsrichter Baur zu deſſen 70. Geburtstage 1910
gewid=
met hat. Sie führt uns das Schulleben im Ludwig=Georg=
Gym=
naſium, das Leben und Treiben der Septima (ſpäter Quinta)
in einer Pauſe im Schulhofe des alten Gymnaſiums vor.
In=
mitten der in allerlei Spielen ſich von dem langen Stillſitzen
austobenden Jugend ſtehen in eifrigem Geſpräch drei Lehrer:
der Profeſſor Lauteſchläger, der gelehrte Mathematiker,
der Profeſſor Heinrich Wagner, damals unter dem
Bei=
namen der „Dächſel”, ſpäter des „Waniers” weithin bekannt
und geachtet, und endlich der als Dichter hochgeſchätzte Profeſſor
Karl Baur, der Onkel des gütigen Stifters des Bildes, der
wiederholt ſich ſchon als eifriger Förderer des Stadtmuſeums
große Verdienſte um unſere Anſtalt etworben hat. Dann
kom=
men der Jahre nach die beiden Originale. Namentlich die unter
dem Spottnamen „Hannetante” ſeinerzeit allbekannte
Ka=
tharina Klein, geboren am 28. Auguſt 1791 und geſtorben
am 18. Januar 1875. Eſſelborn in ſeinen „Darmſtädter
Originalen” kommt auf Seite 49 auf ſie zu ſprechen.
Da=
nach war ſie faſt eine Zwergin, hatte ein kleines Bärtchen und
eine tiefe Stimme, ſie war die Tochter des jüdiſchen
Metzger=
meiſters Vernhard Klein und ſeiner Frau Eliſe geb.
Sinnigſohn. Große Ochſengaſſe 14 betrieb er eine
Ochſen=
metzgerei. Hier hatte auch Karl Marie v. Weber gewohnt,
und deshalb iſt auf Betreiben von Ernſt Pasaus ſeit 1886
eine Gedenktafel an dem Haus angebracht. Ob Weber ſo eifrig
mit ihr getanzt hat und mit ihr einen kleinen Liebesroman er=
lebte, wie Pasqus in einer allerliebſten kleinen Erzählung in
ſeinen „Muſikantengeſchichtten” zuſammenfabuliert, mag
dahin=
geſtellt ſein. (— v 8/25.). Auch ein anderer Darmſtädter
Dich=
ter verherrlichte ſie in einem Gedicht: „Ein Dreigeſtirn im
Reich der Töne” (Faſtnachtszeitung 1908):
Noch lebte vor nicht langen Jahren
Ein Weiblein hier, die „Hannetant”,
Von der hab ich es einſt erfähren,
Daß ſie den Weber noch gekannt.
Einſt in der Jugend erſtem Drange,
Da ward ſie ſeine Tänzerin.
Im „Wilden Manne‟, Wang an Wange
Pad ihr ſolch ſeltenen Glücks Gewinn.
Die „Hannetaute” war in „reiferen” Jahren zuerſt
Haus=
hälterin — ſo hieß es damals in der guten alten kaiſerlichen
Zeit, jetzt müßte man Hausdame ſie titulieren — ins „
Ens=
lings”, zuletzt in einer Weinwirtſchaft von Hirſch in der
Wil=
helminenſtraße, da wo jetzt das Trieriſche Geſchäft für
Innen=
ausbau iſt. Die prächtige Zeichnung in ihrer ganzen ſcheußlichen
Schönheit iſt eine Glanzleiſtung Hermann Müllerſcher
Darſtel=
lungskunſt. Die Rückſeite dieſes und des folgenden Blattes iſt
nicht minder beachtenswert als die künſtleriſche Leiſtung auf der
Vorderſeite. Sie iſt eine Urkunde allererſten Ranges für die
Wirtſchaftsgeſchichte Darmſtadts. Es iſt nämlich eine Speiſekarte
aus der „Kron” dem Stammtiſch Hermann Müllers. Die Preiſe,
die auf der Rückſeite verzeichnet für Genüſſe wie
Schweine=
höschen, Kotelette mit „Geröſten” u. a. m. klingen märchenhaft.
Die Zeit dieſer billigen, vorzüglich zubereiteten, mit Darmſtädter
Leibſpeiſen ausgefüllten Speiſekarte, auf der die Speiſen noch
in gutem Darmſtädtiſchen Deutſch oder höchſtens in
Darmſtädti=
ſchem Franzöſiſch — das gab’s damals auch — verzeichnet
waren, iſt für immer in das Meer der Geſchichte hinabgefunken,
die nleiſe Melodie der Weltgeſchichte”, wie Nietzſche einmal ſo
ſchön ſagt, tönt nur ganz entfernt an unſer Ohr.
Das nächſte, ebenfalls auf eine Speiſekarte gemalte Bild
führt uns einen armen alten Hauſierer H. Kriegk vor, der als
Schneider in der oberen Schützenſtraße dereinſt einen kleinen
Ladem hatte, nach und nach aber wirtſchaftlich von Stufe zu
Stufe zurückſank, bis er — ein Darmſtädter Original wurde. Er
könnte ein Genoſſe aus dem Nachtaſhl von Maxim Gorki
ſein. Hermann Müller ſchenkte dieſe beiden Zeichnungen
einſt=
mals einem Stammtiſchgenoffen, dem Hauptmann Hoffmann
Ensamnene i Sc
eingangs kennzeichneten, die beim Beſuch des Stadtmuſeums
zur Einſicht kommen, es ſei beſſer, die Erinnerungen an Alt=
Darmſtadt würden hier im Stadtmuſeum zur Freude gar
man=
chen alten und jungen Darmſtädters der Allgemeinheit
zugäng=
lich gemacht, anſtatt verborgen unter anderem alten Kran ein
oder zweimal im Jahre ihren Beſitzer durch ihren Anblick zu
er=
freuen. Man könnte vielleicht auch bei den mancherlei
Soziali=
ſierungsverſuchen einen Paragraphen zuguuſten der
Allgemein=
heit ſämtliche geſchichtlichen Altertümer für Eigentum der Stadt
erklären. Aber wo dann die Räume zu ihrem Unterbringen
her=
nehmem?. Können wir doch die bis jetzt freiwillig als Geſchenk
dem Stadtmuſium zugegangenen Sachen und die Ankäufe nicht
ſachgemäß geordnet aufſtellen, ſondern vieles liegt augenblicklich
bei uns in vielen Käſten und wird nur bei beſonderen Anläſſen
der Allgeminheit vorgeführt.
Das letzte Bild Hermann Müllers ſtammt aus dem Jahre
1892 und iſt ein gekkeues Erinnerungsbild für ſeinen Freund
und Fachgenoſſen, unſeren berühmten Landsmann Paul
Wal=
loth; dem Erbauer des Reichstagsgebäudes. Dieſer, der im
Jahre 1864 mit Müller zuſammen in Gießen ſein
Fakultäts=
examen ablegte, äußerte bei einem Zuſammentreffen nach vielen
Jahren, er könne ſich kaum in der Erinnerung ſeine Herren
Exa=
minatoren vorſtellen, wie ſie ausgeſehen hätten. Da ſagte
Mül=
ler trocken zu ihm: „Morgen haſt Du ſie im Bild.” und wirklich
konnte er dem Genoſſen dieſer peinvollen Stunden ein getreues
Abbild übergeben. Paul Walloth iſt längſt in die Unſterblichkeit
eingegangen als der Baumeiſter des neuen Deutſchen Reiches.
Deſto lebendiger und ſchaffenfreudiger iſt aber noch unſer
Pro=
feſſor Hermann Müller. Die einzelnen, meiſt vorzüglich ähnlich
dargeſtellten Glieder der ſtrengen Richterſchar ſind der
Mathe=
matiker R. Clebſch, ein Königsberger (1823—1879), war als
Profeſſor in Gießen 18453 bis 1864, begründete 1868 die
hervor=
ragende mathematiſche Zeitſchrift: „Mathematiſche
Ana=
len‟. Die Hauptperſon auf dem Bilde iſt Hugov. Ritgen,
der Vertreter der Kunſtgeſchichte und Architektur, 1811—1889.
Ein geborener Weſtphale, war er ſeit 1834 ununterbrochen an der
Univerſität als Lehrer der Architektur tätig. Seine
hervor=
ragendſte Leiſtung iſt die Wiederherſtellung der Wartburg, auch
erwärb er ſich große Verdienſte um die Burg Gleiberg bei
Gießen und die vor kurzem abgebrannte Burg Eltz an der
Moſel. Dann kommt seeundam ordinem, wie es im Kandidat
Fobſt heißt, der Phyſiker Buff, 1805—1878. Ein Sohn des
Rnmmer 279.
D
tion” im Miniſterium des Innern Abteilung Schutzpolizei) tätig.
Nun=
mehr ſind jedoch infolge ſeiner anſtrengenden Tätigkeit die
Folgeerſchei=
nungen ſeiner beiden Kriegsverletzungen wieder aufgetreten, ſo daß er
leider gezwungen iſt, ſeine bisherige Stellung aufzugeben.
Zur Mittelſchulfrage
ſchreibt man uns: In den letzten Tagen machte ein Artikel über dieſe
Frage in den meiſten Darmſtädter Zeitungen die Runde, zu dem ganz
kurz und ſachlich Stellung genommen werden ſoll: Eine von der
Stadt=
ſchule abgelöſte ſelbſtändige Mittelſchule beſteht nur noch in
Darm=
ſtadt. In Gießen iſt nur ein ſchwacher Anſatz dazu vorhanden, in
Offenbach wird ſie auf Beſchluß der Stadtverordnetenverſammlung, der
die miniſterielle Genehmigung fand, abgebaut, in Rheinheſſen lehnte
man ſie ſchon vor Jahren „aus ſozialpädagogiſchen
Grün=
den” ab. Auch das übrige Süddeutſchland hat ſich größtenteils die
Mittelſchule als Sonderanſtalt vom Halſe gehalten; dort heißen
un=
ſere höheren Schulen Mittelſchulen. Die beſtehende Darmſtädter
Mittelſchule iſt mit der preußiſchen Mittelſchule nicht zu
vergleichen. Man lehnte um 1910, als letztere ausgebaut wurde, ihr
Herübernehmen nach Heſſen ab. Preußen verlangt für die Lehrer an
Mittelſchulen ein beſonderes Examen und reiht ſie eine Gehaltsgruppe
höher ein. Für Heſſen kann eine derartige Maßnahme nicht in Frage
kommen, da die heſſiſche Lehrerbildung, wie auch Prof. Nein=ſeng in
der letzten Nummer der Thüringiſchen Lehrerzeitung feſtſtellt, in
Deutſchland an der Spitze marſchiert. So iſt die geſamte heſſiſche
Lehrerſchaft ſehr wohl in der Lage, einem erweiterten
Bildungsbedürf=
nis der Kinder, die die höheren Schulen nicht beſuchen wollen, vollauf
Genüge zu leiſten. Das vor zwei Jahren in Darmſtadt eingerichtete
freiwillige 9. Schuljahr iſt nicht ausſchließlich für Mittelſchüler,
ſon=
dern ausdrücklich auch für begabte Stadtſchüler geſchaffen worden.
Nun ſieht Artikel 3 der Schulgeſetznobelle nach den Beſchlüſſen des
Schulausſchuſſes des Landtages eine Gliederung großer. Schulkörper
nach Leiſtung und Begabung und auch ein freiwilliges 9. Schuljahr
vor. Gewiß wird bei der Durchführung eine ſolchen Gliederung nicht
an Stelle der ſeitherigen ſozialen Schichtung der Schüler eine kraſſe
intellektuelle treten dürfen. Guter Ville beim Kinde und
beim Elternhaus, inneres Bildungsverlangen und
moraliſche Qualitäten müſſen weitgehend
berück=
ſichtigt werden. So wurde es auch ſchon bei den hier im Gange
befindlichen Verſuchen dieſer Richtung und bei der Gliederung der
Volksſchulkörper in vielen anderen Städten gehandhabt. Für den
Ein=
geweihten handelt es ſich hier nicht mehr um bloße Theorien, ſondern
er hat längſt erkannt, daß hier der einzig wahre Weg zu der allein
richtigen Schulorganiſation gefunden iſt. Gewiß wäre es unglaublich
vermeſſen, Erziehungs= und Bildungsſorgen der Eltern um ihre
Kin=
der leicht zu nehmen, den Kleinen Steine an Stelle von Brot zu bieten.
Davon kann keine Rede ſein. Nur einſeitige Belehrung kann in den
Eltern dieſe Beſorgnis erweckt haben, nur der Wunſch nach ſauberer
Trennung kann ſie ſelbſt die Sache ſo ſehen laſſen. Beſſeres ſoll
ihnen für ihre Kinder gegeben werden, zweckmäßiger ſollen die
jugendlichen Kräfte in Anſpruch genommen, individueller ſollen
ſie entwickelt werden, ſozial gerechter ſoll die
Volksſchulorganiſa=
tion geſtaltet werden. Wer wollte da im Wege ſtehend. Zunächſt der
Artikel 18 der Regierungsvorlage. Deswvegen mußte er in logiſcher und
ſozialpädagogiſcher Konſequenz des Artikels 3 fallen. Der
Schul=
ausſchuß hat richtig geſehen, hoffentlich geht das Plenum denſelben
Weg! Bei fortbeſtehender ſelbſtändiger Mittelſchule (Art. 18)
iſt eine großzügige Schulorganiſation nach Art. 3 unmöglich gemacht.
Das Mittelſchullehr= und Erziehungsziel, aber nehmet, die allen politiſchen Nichtungen angehörten, hoch befriedigt
von=
muß im Rahmen der eigentlichen Volksſchule er= dem Ve=lauf der Vevanſtaltung. Vielfach wurde der Wunſch
ausgeſpro=
halten bleiben und noch bedeutend ausgebaut
wer=
deutſche Tüchtigkeit ſollen in der deutſchen Volksſchule
ihre heilige Pflegeſtätte haben. Das Gute ſei der Freund des Beſſeren!
So bitten wir den treubeſorgten Vater, der in ſeiner Herzensnot eine
ſozialpädagogiſche und ſchulpolitiſche Sache zu einer politiſchen machen
möchte.
Intereſſieren dürſte es vielleicht, daß auch der Heſſiſche Landes= Verfahren, daß die Ueberlaſtug eines Anſchluſſes durch beſondere Zäh=
Lehrerverein um die Streichung des Art. 18 (Mittelſchulen) beim
Land=
tag vorſtellig wurde, von der Ueberzeugung ausgehend, daß in einem eine Ueberlaſtung als vorhanden angeſehen wird, wenn ſich hierbei für
richtig organiſierten Volksſchulkörper eine ſolche Sonderſchuſe über= den Tag durchſchnittlich mehr als 7 Beſetztfälle bei einem Geſamtverkehr
flüſſig und ſchädlich ſei. Er folgte dabei durchaus guten und bewährten
Traditionen, die ſich an die allbekannten Namen Backes und Kaß= geben, ſind von einer Berliner Zeitung Ginwendungen erhoben worden.
lick knüpfen.
Darmſtadt, 17. 10. 21.
Karl Schäfer, Rektor.
Aus den Parteien.
C. Die Zentrumspartei hielt im Städtiſchen Saalbau eine
Parteiverſammlung ab, die ſehr gut beſucht war. Der 1. Vorſitzende, Geſpräche benutzd wird, kann eine ſehr große Anzahl vom Geſtprächen
Herr Pfarrer Fink, ſtellte in der Perſon des Reichstagsabgeordneten
Dr. Maximilian Pfeiffer aus Berlin einen Parlamentarier vor, deſſen Benutzung im allgemeimen ſchädigend auf die Abwickelung des Betriebes
Name den beſten Klang hat. Herr Dr. Pfeiffer, mit lebhaſtem Beifall in dem Ortsnetz wirkt. Der Inhaber reiht auf dem Anſchluß nach ſeinem
empfangen, führte ſodann etwa folgendes aus: Unſere Hauptſorge iſt. Belieben ein Gſeſpräch an das andere, weil die bemutzte Anſchlußleitung
zurzeit Oberſchleſien, die Entſcheidung des Völkerbundes iſt zurzeit noch
nicht klar und hoffen wir immer noch, daß der Wahnſinn nicht
trium=
phiert. Nachdem wir die Beute unſerer Feinde geworden ſind, haben
wir zurzeit keine Hoffnung auf Beſſerung. Ende 1918 waren wir am
Ende unſerer Kraft und von einem Dolchſtoß aus der Heimat kann
keine Rede ſein. Unſere Kriegführung litt an großen pſychologiſchen
Irrtrümern und in der Heimat war die öffentliche Beſprechung der
Er=
ſetzung des abgelebten Dreiklaſſenſyſtems durch das allgemeine, direkte
archie verlaſſen hat, das Umgekehrte iſt vielmehr der Fall. Als dann einem großen Geſchäft zur Entgegennahme von Beſtellungen — ſchon
endlich im Herbſt 1918 das Miniſterium Prinz Max von Baden
demo=
kratiſche Errungenſchaften brachte, war es zu ſpät. Zur Schuldfrage Hand haben, ihre Verbindung mit dieſem Anſchluß gerade in dem
Au=
übergehend, weiſt Redner auf Grund geſchichtlicher Darlegungen nach, genblick zu verlangen, wo ein anderer Teilnehmer mit ihm geſprochken
daß die Rheingrenze ſeit Jahrhunderten das Ziel der Franzoſen war
wozu neuerdings die ſo trefflich gelungene. Einkreiſungspolitik ſchäftsanſchluß in ſehr vielen Fällen nicht ſogleich ausgeführt werden
zu erfüllen, die Entente macht es uns aber durch ihre neueſte Politik mutzlos nicht nur zum zweiten Male, ſondern auch zum dritten Male und
immer mehr ein, und vereinzelt aufgetretene Sympathien zum Weſten eine zu geringe Zahl vom Anſchlüſſen verfügt. Die Beſetztfälle drüchem
in den Rheinlanden ſchwinden ganz. Auch der Internationalismus
wird den Frieden nicht bringen. Seine Anhänger vergeſſen, daß der
land umgekehrt iſt. Der ganze Zwieſpalt, der durch uns geht, hat im nicht aber die infolge der Beſetztſälle nutzlos geleiſtete Arbeit.
letzten Grund am 31. Oktober 1517 ſeinen Anfang genommen, als Luther
Seite 3.
i erer imr der Sorlasße m Mllme. erer 12.
Proklamation der freien Forſchung den Menſchen zu ſeinem höchſten heute in guter Geſundheit ihren 30. Geburtstag. Daneben lebt
ren geſchichtlichen Rückblick auf die religiöſen und geiſtigen Ereigniſſe hier und der weiten Umgegend ſein. — Das Rindfleiſch koſtet nun
preußiſche Kulturkampf die Zentrumspartei geſchaffen habe, die ſeitdem 18—20 Mark. Da wird wohl mancher auf den Genuß von
Fleiſch=
unentwegt an ihrem Programm feſtgehalten und auch beim
Waffenſtill=
ſtand von 1918 die Verantwortung übernommen habe; das müßten auch Fleiſchereiſe koſtet nun ein Schwein von etwa 2 Zentnern nahezu 4000
die heftigſten Gegner der Partei laſſen, daß ſie niemals die Rechte an=
Grundſatz der Verſöhnung nach dem Beiſpiel Chriſti und ſtehen auf
dem Boden des Glaubens. An die Zutunft unſeres Volkes glauben haus ein Anſchlag angebracht, der die Bürger und Arbeiter auffordert,
wir auch heute noch unentwegt, ſagte doch ſchon Schiller, daß es ver= alle Wirtſchaften zu meiden, welche dieſen Preis verlangen. — Auch
möge ſeiner inneren Kraft aus der Mitte der Völker nicht ausgeſchieden hier macht ſich der Kartoffelmangel recht unangenehm fühlbar,
werden kann. Zum Schluſſe richtete Redner, einen lebhuften Appell da man von hieſigen Landwirten meiſtens gar keine oder wenigſtens
zu eifriger Wahlbeteiligung an die Verſammlurg, iis dey: Hinweis, nur kleine Mengen haben kann. Ein Händler, der ſchon vor mehreren
gerichtet ſeien. (Lebhafter Beifall.) In der Dskuſſion jprachen Herr
Dr. Brönner und Herr Schneider, Gu=enigergſtraße. Nach
einem Schlußwort des 1. Vorſitzenden gine die Verjammſang um 19) H. Lengfeld, 18. Okt. Zu einer wüſten Schlägerei kam
Uhr auseinander.
öffentlichen Verſammlung, ſich politiſche Informatzonen und Auskunft, zuſammenbrach und von ſeinen Leidensgenoſſen heimgetragen werden
Lendlage beranusbrigen hor ens Neuerſch. ee iiſchen dehe
gezeitigt, nämlich dem „Politiſchen Sprechtag”. — G3 iſt nicht nachdem Jahrz hindurch dig Angelegenheit nicht voran kam. Gs handelt
Anbringung beſonderer Wünſche in eine öffentliche Wählanverſammlumg heim, Wallerſtädtem uud Geinsheim im heſſiſchem Ried. Die
Entwäſſe=
zu gehen und ſich dort umter die Diskufſionsvednen zu miſchen, wie es
auch nicht Aufgabe der politiſchen Parteirecdner ſeiu kann, auf die
tau=
ſenderlei Einzelheitemn der Geſetzgebumg, die welleichk=”, nur wenöge unter
den Zuhörern inteneſſieren, einzugehen. In den Wählerverſanznlungen
ſollen vielmehr die Parteianſchauungem in großen Züigen dargeſtellt
wer=
den. Zur Erteilung vom Auskunft in Steuerfragen, zun Geltendmachung Liga zum Schutze der deutſchen Kultur eine
Verſamm=
von Wünſchen inbegug auf die Ortsklaſſeneinteilumg, zur Mückſprache mit
dem Abgeordnetem in Dingen der Vermißtennachfoſchung, der
Kriegs=
gräberfürſorge, des Rüchtuansportes vom Gefangenen und vieler anderer
Fragen, iſt der „Poliüiſche Sorecktag” geſchaffen, auf dem entweder öffent= ſchloß ſich eine Ausſprache über einzelne Kernfragen des Sozialismus
lich in Gegenwaan andever Pexſonen, die an der Beantwortumg der
glei=
chen Fragen Intereſſe habem nder in privater Rückſprache mit dem
Ab=
gsondnstem des Wahlkreiſes das dem Einzelneem am Herzen Liegende
vorgebracht werden kann. — Bef eingem erſten Verſuch, den in
vergange=
in Michelſtadt, Reinheim. Bensheim und Weinheim (für den Kreis
Heb=
penheim) anſtellte, hat ſich die Votzulanität des „Politiſchen Sppechtages”
in überraſchender Weiſe kundgetgn. Von nah und fern waren Perſonen
zum „Politiſchen Sprechtag” gekommen, die in Sachen der Luxusſteuuer,
der Umſatzſteuer, der Einkommenſteuer, der Ortsklaſſeneinteilung, der
Kleinnenmerfürſorge der Kriegsgräberfürſorge, der Anteilnahme des
Handwarks an den Wiederaufbauapbeiten im Kriegsgebiet uſw. Wünſche
und Annegungen vorbrachten, die von dem Reichstagsabgeordneten,
Pfarken Korell in gründlicher und zuvorkommender Weiſe beantwortet 250 000 Mark Geldſtrafe zwei weitere franzöſiſche Kaufleute zu je 1 Jahr
bezw. eintgegengenommen wurden. Andere Teilnehmer ſuchten imn
pri=
chen, augü für die engerem Lundesangelegenheiten ähnliche „Politiſche
den. Nicht „Standes= oder Bildungsdünkel”, ſondern natürliche Sprecltage” veranſtaltet, zu ſehen. Jebenfalls, haben wir es hier mit
einer Nezuerung zu tum, die bald allgemeim Gingang finden wird.
Poſtaliſches.
Gegen das vom 1. Oktober ab — in Ausnohmefällen — eintretende
lung der in einer Woche vorkommenden Beſetztfälle feſtgeſtellt, und daß
von mehr als 16 000 (abgehenden und ankommenden) Geſprächen er=
Als Maßſtab für die Ueberlaſtung eines Anſchluſſes follte damach immer
nur die Summg der abgehenden, niemals aber auch die der ankommenden
und niemals die Beſetztfälle diewen. Denm für die ankommenden
Ge=
ſpräche werde die Verwaltung von denjenigen bezahlt, von dem ſie
aus=
gehen. Hierzu wird folgendes bemerkt:
aufnehmen, ohna daß er überlaſtet erſcheint, und ohne daß ſeine ſtarke Gartens aufgefunden und der Polizei übergeben wurde.
für ſeine Zwecke immer fyei bleibt. In einem ſolchen Falle beabſichtigt
die Telegraphenverwaltuung nicht, dem Tcälnehmer lediglich deshalb zur
Vermehwug ſeiner Sprechſtellen anzuhalten, weil die Menge der
Ge=
ſpräche eine beſtimmte Zahl überſchreitet. Hieraus erhellt, daß nicht
dung der Frage abgebem kann, ob ein Anſchluß überlaſtet iſt.
Im Gegenſatze hierzu bann eim Anſchluß, der nur zum Verkehr in
Wahlrecht verboten. Es iſt nicht richtig, daß das Zentrum die Mon= ankommendenr Richtung (nach dem Inhaber hin) benutzt wird — etwa in
bald überlaſtet ſein, weil die Anruſendew es bekanntlich nicht in der Alzey, 17. Okt. Der Vorſitzende der Freien Bauernſchaft,
Bürger=
hat. Die Grfahrung zeigt, daß Verbindungen mit einem ſolchen Ge=
Eduards Ull. kam. Wir bemühen uns, die auferlegten Bedingungen können, weil der Anſchluß zbeſetzt” iſt, und daß ſolche Verbindungen
faſt unmöglich, ſo daß viele meinen, ein glattes Nein” unſererſeits ſei noch öfter verlangt werden, wenn nach dem Geſchäftsanſchluß hin ein Stelle treten Pfannebecker=Flomborn und Veit Becker=Gonſenhehm. Eine
beſſer geweſen. Auch bei uns frißt ſich infolgedeſſen der hiſtoriſche Haß ſtarker Verkehr beſteht und das Geſchäft nur über einen Anſchluß oder
unter ſolſchen Umſtänden die Güte der Betiebsleiſtung herab umd
ver=
urſachen der Telegraphenverwaltung erhebliche Arbeit und damit auch das keimende Leben angeklagten Fpau Schaub, verw. Schakeh, zu einem
engliſche Sozialdemokrat zuerſt Engländer und dann erſt Sozialdemo= emtſprechende Koſten, für die ſie nicht entſchädiat wird. Dem der
An=
krat iſt, und das Gleiche gilt vom Franzoſen, während es in Deutſch= rufende bezahlt immer nur das wirklich zuſtande gekommene Geſpräch, Nachſpiel verſacht. Die Tochter der Angeklagten, die hier bas
jüngſten Bruders von Goethes Lotte, übte er ſeit 1828 an der
Gießener Univerſität ſeine Lehrtätigkeit aus. Der nächſte in der
Reihe iſt der Vertreter der Volkswirtſchaft Wilhelm Stahl.
Ein geborener Münchener, Nachkomme des berühmten
konſer=
dativen Staatsrechtslehrers, war er Profeſſor in Gießen von
1858 bis 1873. Den Beſchluß machte der Chemiker Heinrich
Will, ein Schüler und Nachfolger von Liebig und geborener
Weinheimer.
Hermann Müller hat auf dem 16. Bilderbogen ſeines
Darmſtädter Skizzenbuchs eine ganz reizende Anſicht
Darmſtadts vom Herdweg aus gebracht. Der Herweg hat ſeinen
Namen, weil er auf die Darmſtädter Viehweide führte, die den
ganzen Wieſenumfang ſamt dem alten Friedhof umfaßte. Das
ſogenannte „Köppheische” hinter dem alten Schießhaus war
das Hirtenhäuschen. Es iſt im Jahre 1714 erbaut, worauf ſeine
eigentümliche Bauart im Barockſtil hinweiſt. In bezug auf die
Viehweide fällt mir ein, daß unſer Klaſſenlehrer in Oberſekunda,
der alte Profeſſor Hüffel, uns wiederholt erzählte, im
An=
farg des 19. Jahrhunderts hätte jeder Gymnaſiallehrer das
Necht gehabt, eine Kuh auf dieſer Gemeindeweide treiben zu
dür=
fen. Friedlich zieht auf dem Müllerſchen Bilderbogen ein Hirt
mit ſeiner Herde Schafe ſeines Wegs dahin. Es iſt
gewiſſer=
maßen eine Illuſtration der Stelle im „Tollen Hund” (S. 4
meiner Ausgabe), wie die Bärbel beim Leſen des Ritterromans
ſich ein friedliches Bild in ihrem Kopfe ausmalt, wie es einmal
ſein würde, wenn ſie das Ritter=,Freilein” wäre und ſie ihren
Fritz erwartete, „un wann ich Owens allah uf dem Balkon wer
un in die blaue Ferne enausblicke deht, wann grad die Schoof
lhahmgingte uſw.” In den 70er Jahren des vorigen Jahrhun=
Derts hatte der Photograph Georg Markwort, der Vater
won unſerem Stadtverordneten M., an der Stelle etwa, wo jetzt
Die Hoffmannſtraße auf den Herdweg mündet, eine kleine
Aus=
ſichtskanzel wohl zu photographiſchem Zwecken errichtet, und von
hier aus iſt die Anſicht von Darmſtadt, die Herr Baurat
Heß aus dem Nachlaß ſeines Vaters, des Präſidenten der
Sberrechnungskammer und eines der erſten Stadtverordneten,
nſerem Stadtmuſeum gütigſt überwies. Sehr ſchön ſieht man
Sarauf noch die nächſte Umgebung zwiſchen dem Herdweg und
Der oberen Heinrichſtraße, die faſt ganz von dem Heilſchen
Be=
ſitztum eingenommen wurde. Später, in den 80er Jahren, ging
es in den Beſitz des Herrn Ingenieurs Külp über, der es in
Bauplätze verteilte. Die jetzige Viktoriaſchule ſteht
un=
gefähr an der Stelle, wo das Heilſche Landhaus ſtand.
Konzerte.
F.N. Im Richard=Wagner=Verein lernten wir das
Münchener Streichquartett der Herren Szanto,
Saupe, Haaß und Diſeler kennen, eine
Kammermuſik=
vereinigung von ganz bedeutendem Können. Alle Inſtrumente
ſind mit trefflichen Künſtlern beſetzt, deren Technik und
künſt=
leriſches Gewiſſen gleich ausgezeichnet erſcheinen. Beide
Vio=
linen zeichnen ſich durch klaren, freien Ton aus, ihre Klangfarbe
iſt merkwürdig ähnlich, ſo daß ſie beim Wechſel oft ganz
inein=
ander übergingen. Der volltönende Klang der Bratſche verdient
hervorgehoben zu werden, und bei dem Celliſten befriedigte die
ungemein ſchlichte, tonſchöne Vortragsweiſe. Zwei
Klavier=
quartette und ein Streichquartett von Mozart gelangten zu
Gehör.
Ja, das war echter Mozart. Alles Werke aus der ſpäteren
Lebenszeit, kam bei ihrem Vortrag die tiefe Innigkeit, die viele
Wehmut, die ſich überall ſelbſt in die ſonnigſte Heiterkeit miſcht,
wundervoll zum Ausdruck. Kein Tempo war überhetzt, eine
Gefahr, der ſo viele Künſtler bei Mozart erliegen, und dadurch
blieb auch in den ſchnellen Sätzen die Möglichkeit, all den
un=
glaublichen Gedankenreichtum auszuſchöpfen und ſeinem
ſeeli=
ſchen Gehalt gemäß darzuſtellen. Denn wer da glaubt, bei
Mo=
zart ſei alles nur Freude und eitel Sonnenſchein oder gar
leicht=
fertige Rokokotändelei, der irrt gewaltig, und gerade die heute
geſpielten Werke können ihn eines Beſſeren belehren. Freilich
müſſen wir feinfühlig ſein und nicht erwarten, daß ſich Mozarts
Melancholie oder elegiſche Stimmung ebenſo kundtut wie bei
moderner Muſik. Die Künſtler tönten ihr Spiel ſo fein ab,
wagten es trotz des großen Raumes auch noch im Piano ſo zu
ſchattieren, daß man das Gefühl hatte, ganz intim zu genießen
und unmittelbar von Perſon zu Perſon vormuſiziert zu
be=
kommen. So löſten denn die Vorträge wahre Andacht und
innerſte Verklärung bei den Hörern aus.
In den Klavierquartetten wurden die Herren durch die
Münchener Pianiſtin Frau Helene Zimmermann
unter=
ſtützt, deren leichtes, techniſch völlig klares Spiel ſich dem Ganzen
gut unterordnete. In der Abtönung der Partien, in denen alle
Inſtrumente zuſammenwirken, kann man nicht leicht
Vollendete=
res hören. Im übrigen fiel bei den mehr ſoliſtiſch
hervortreten=
den Stellen eine gewiſſe Kühle des Vortrages auf, die der
Seelenwärme des Komponiſten nicht gerecht wurde. So beim
Anfang des langſamen Satzes im G=Moll=Quartett. Auch war
Birkenau, 17 Okt. Die Witwe Eba Kath. Schütz, geb. Jöſt, feierte
Richter aufwarf, ein Grundſatz, der notwendig zur allmählichen Auf= noch eine zweite Witwe hier, namens Anna Eva Weber, die bereits das
löſung der Geſellſchaft führen muß. Redner wirſt ſodann einen länge= 96. Lebensjahr erreicht hat. Letztere dürſte wohl die älteſte Frau von
ſeit der erſten franzöſiſchen Revolution mit dem Hinweis, daß der wieder pro Pfund 14 Mark, das Schweinefleiſch 20 Mark und die Wurſt
ſpeiſen ganz oder teilweiſe verzichten müſſen. Infolge der hohen
Mark. Dafür kaufte man vor 20 Jahren ein kleines Gut! — Die
hie=
der Religionsgeſellſchaften angetaſtet habe. Wir proklamieren, den ſigen Wirte haben den Preis für ein Glas Apfelwein, uo Liter,
von 2 Mark auf 2½9 Mark hinaufgeſetzt. Daraufhin wurde am
Rat=
daß auch aus dem übrigen Deutſchland die Blick= auf unſere Wahlen Wochen eine große Sendung beſtellt hat, wartet immer noch auf die
Zu=
fuhr. Waggonſendungen ſind überhaupt auf hieſiger Bahnſtation in
dieſem Herkſte noch kaum angekommen.
es letzte Nacht zwiſchen Lengfelder und Zipfer Burſchen, in deren Ver=
* Demokratiſche Paxtei. Man ſchraibt uns: 28 Bebürf= auf einem Lengfeider das eine Auge ausgeſtochen, einem anderen der
nis weiter Kreiſe den Bevölkepung, losgelöſt von dem Getriche einer Kopf mit einen Bierflaſche derart verhauen wurde, daß er ohnmächtig
mußte. In der Bundenmühle wurden einem dort beſchäftigten
=Ruſſen der Betrag von 1900 Mark und ſeine Wäſche geſtohlen.
ONB. Groß=Gherau, 17. Oft. Eim großzügiges Projekt
zur Gewinnung beſſerern Kultuglandes ſteht jetzt vor der Ausführung,
Jedermanns Sache, wegem Auskunft über dieſe oder jene Frags vder zur ſich um die Entwäſſerumg der Gemarkumgen Erfelden, Leeheim,
Dorn=
rung fol auf dem Wegs der Bildung einer Waſſergenoſſenſchaft
dunch=
geführt werden. Die Sachs iſt mum ſoweit gediehem, daß die Pläne im
dem verſchiedenen Gemeinden aufgelegl werdem konnten. Jeder Gemeinde
iſt em beſonderer Verhandlungstermin zugebilligt wonden.
— Offenbach, 17. Okt. Am Mittwoch abend veranſtaltete die hieſige
lung, in der Herr Dr. Brönner=Darmſtadt einen Vortrag über „
Indi=
vidualismus und Sozialismus” hielt. Die ruhigen und ſachlichen
Aus=
führungen des Redners wurden mit regem Beifall aufgenommen. Es
an. Die Anweſenden beſchloſſen, einen volkswirtſchaftlichen Kurſus zu
veranſtalten, der am 19. Oktober beginnt und an jedem Mittwoch dar
vier folgenden Wochen, pinktlich abends 8 Uhr, im Stadtgarten
ſtatt=
findet. Herr Dr. Brönner, Volkswirtſchaftler von Beruf, wird den
ner Woche der demolratiſche Reichkstagsabgeordnete Pfarrer Korell Kurſus in wiſſenſchaftlicher, aber populärer Form abhalten. Die
aller=
wärts mit großem Erfolg durchgeführten und von Angehörigen der
verſchiedenſten Stände b=ſuchten Kurſe werden auch in Offenbach einen
ſtarken Zuſpruch haben.
Mainz, 17. Okt. (Wolff.) In dem zwei Tage währenden Prozeß
wegen Zollbetrügerejen vor dem franzöſiſchen
Kriegs=
geracht wurde erſt in ſpäter Abendſtunde das Urteil, das wegen der
Höhe der ausgeſprochenen Straſen überraſchte, verkündet. Der
Haupt=
angeklagte, eimn gewiſſer Flosenge, tvurde zu 3 Jahrem Gefängnis ud
Gefängnis umd 100 000 Mark Geldſtrafe und eim Vierter zu 6 Momatem
vaten Befprechumgen ihre Anliegen zu fördern. Ueberall waren die Teil=/ Gefänonis und 10 00 Mark Gelhſtwafs vewurteilt. Ein Hauptwann, der
in fahrläſſiger Weiſe durch Hergabe von nicht ausgefüllten, aber von ihm
unterſchriebenen Bons, die Zollhintergehungen erleichterte, erhielt 3
Mo=
nate Gefängnis und eim weinever Hauptmann eine Geldſtrafe vom 5000
Mark. Eim Feldwechell wunde zu 1 Jahr Gefängnis und drei andere
Untevoffiziere zu je 6 Monatem Gefängnis und 4000 Mark Geldſtafe
veruteilt.
Fp. Worms, 17. Okt. Ein hoffnungsvoller Sohn iſt der
Fürſorgezögling Joh. Lauer aus Hochheim a. M. Nachdem er aus
dem Landesaufnahmeheim in Weilmünſter im Taunus durchgebrannt
war, brach er bei ſeinen eigenen Eltern ein und ſtahl ihnen 2500 Mark.
Er wurde hier feſtgenommen, hatte jedoch bereits das meiſte Geld
ver=
jubelt und war nur noch im Beſitze von etwa 60 Mark. —
Ueher=
fall. Ein Wormſer Arbeiter und ein franzöſiſcher Staatsangehöriger
verſuchten, zwei Leuten mit Gewalt ihre Taſchenuhren abzunehmen;
außerdem beläſtigten ſie eine Frau und mißhandelten ſie. Beide —
der Franzoſe wurde von ſeiner Behörde den deutſchen Behörden
über=
wieſen — wurden feſtgenommen. — Ein
Perſonenkraft=
wagen ſtieß mit dem Güterzug der ſtädtiſchen Hafenbahn zuſammen.
Das Automobil wurde ſchwer beſchädigt; die Inſaſſen, ein Herr und
eine Dame, erlitten leichtere Verletzungen. — Unbekannte Spitz=
Gin Fernſtprechanſchluß, der von ſeinem Inhaber nur für abgehende buben hatten in einem Garten der Textorſtraße 60—70 Pfund
ge=
ſtohlenes Zinkblech verſteckt, das dann durch Zufall von dem Beſitzer des
Worms, 18. Okt. Eän ſchwediſcher Lehrer aus
Norrköp=
ping, der im Juli d. J. dem Unterricht im Wormſer Volks= und höhenen
Schulen beiwohnte, um das beutſche Schulweſen kennen zu lermen, ſchrieb
anläßlich der Oppauer Egploſion an ſeinem hieſigen Freund, der ihm
dorüber deutſche Zeitungen geſchickt hatte: „Ich hatte ja ſchom imn umſeren
Zeitungen von dem großem Ungllick geleſen, aben die deutſchen Berichte
darüber wanen mir ſehr intereſſant. Die Deutſchen werden ja das
Un=
die Zahl der abgehenden Geſpräche allein den Maßſtab für die Entſchei= glück viel ſchmerzlicher fühlen, als eim Ausländer das tun kann. Aber ich
habe das deuntſche Volk wegem ſeiner Tüchtigkeit und Gpündlichkeit lieben
gelernt, daß ich jetzt auch dieſes große Unglück mit ihm fühle, umd ich
bitte, die beiliegendſen tauſend Mark dem überlebendem Opfern der
Kata=
ſtrophe zu übergeben.‟ Das iſt mittlerweile geſchehen.
meiſter Schott, ſieht als Kandidnt für dem Landtag auf der Liſte der
Volkspartei, der Geſchäftsführer Secker, auf der Liſte der
demokra=
tiſchen Partei. Weil nun die Freie Bauernſchaft, in ihren Satzungen
ſtehem hat, daß die Orgamiſatzion politiſch neutual ſei, und Führer ein
Mandat von politiſchem Parteiem nicht annehmen dürfen, haben die
bei=
den Genannten ihre Aemten in der Onganiſation niedergelegt. Am ihre
Verſammlumg ſoll num entſcheiden, ob die beiden Landtagskandidaten ihre
Aemter in der Orggniſation weiterführen dürſen oder nicht.
Friebberg, 18. Oft. Die Verurteilung der wegen Vergechens gegen
Jahr Zuchthaus umd fünf Jahren Ehrverluſt, hat noch ein trauriges
Amt einer Hebamme, übernommen hatte, hat ihrem Leben durch Gift
ein Ende bereitet.
jedesnal der Tenpogegenſat des wieder auſtretenden
Haut=
themas im Rondo dieſes Motivs zu gewaltſam dem
Vorange=
gangenen gegenüber. Ganz ausgezeichnet erſchien dagegen das
Feingefühl, mit dem bei thematiſchen Durchführungen die
Dame ihr Spiel in das Streichtrio einpaßte. Als Ganzes war
der Abend ein reiner Genuß. Hoffentlich gibt er vielen der
Zu=
hörer, die zu Hauſe Kammermuſik treiben, reiche Anregung und
nachahmenswertes Vorbild.
E.N. Der Goethe=Bund hatte mit ſeinem erſten
Diens=
tag=Abend einen großen künſtleriſchen Erfolg. Herr Alexis
af Enehjelm ſang die 10 geiſtlichen Lieder aus Hugo Wolfs
ſpaniſchem Liederbuch. Nirgends kommt die reife Künſtlerſchaft,
der vertiefte Vortrag und die treffliche Geſangskunſt unſeres
ausgezeichneten lyriſchen Tenors ſo wundervoll zur Geltung,
als beim Wiedergeben ſolcher, die feinſten ſeeliſchen Saiten
be=
rührender Lieder. Mußte er ſich beim erſten Lied noch etwas
einſingen, ſo entfalteten ſich die übrigen in ihrer vollen
Schön=
heit, getragen von dem klaren, ſeelenvollen Klang der ſchönen
Stimme, der ſich mit vorzüglichſter Textausſprache vereint. Wir
haben bei Herrn Enehjelm von Konzert zu Konzert den
Ein=
druck, daß er ſich immer mehr zu einem wahrhaft idealen
Lieder=
interpreten heranbildet, und möchten ihn auf eine kleine
Aeußer=
lichkeit aufmerkſam machen, die zuweilen ſtört, auf das in der
Erregung allzu hörbare Einatmen.
Unterſtützt wurde ſein Vortrag durch einen jungen
Pig=
niſten, Herrn Dietrich, den wir zum erſtenmal hörten. Der
Eindruck ſeines gut gefeilten und ſich fein anpaſſenden Spiels
war recht günſtig. Anfangs hielt er ſich an manchen Stellen zu
ſehr zurück, und bei verſchiedenen. Zwiſchenſpielen ſchöpfte er
nicht völlig die poetiſchen Abſichten Wolfs aus. Im ganzen
jedoch wurde er ſeiner ſchwierigen Aufgabe in anerkennenswerter
Weiſe gerecht und verdient es, als Begleiter öfter herangezogen
zu werden.
Herr Dr. Obenauer leitete den Abend mit einem kurzen
Hinweis auf die Abſichten und Beſtrebungen des 1919 hier ins
Leben gerufenen Goethe=Bundes ein. Der Muſikvereinsſaal
war bis auf den letzten Platz beſetzt und der Beifall ſo
enthu=
ſiaſtiſch, daß er den Künſtlern mehrere Zugaben abverlangte.
W. Geſtern abend veranſtaltete im Saale des Hotels zur
Traube Lily van Reeſema unter Mitwirkung von Prof.
Eduard Behm einen Liederabend. Im Grunde war es ein
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, deu 19. Oktober 1921.
Rummer 229.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. Groß=Gerau. Die
Glocken=
weihe wurde in feierlicher Weiſe vongenomen. Zr Eingang ſpielte an
Srelſe des Läutens der Poſaunemhor. Herr Pfarrer Scheunenmm hielt
die Weiherede, worauf arſchließend die mächtigen (Siolen läuteten. Das
Geläute iſt harmoniſch und weithin vernelnnbar. Die Kirche war dicht
beſetzt. — Rüſſelshefm. Aluuf den Vahnsof Güſſelsherm entgleiſte
am Montag in der erſten Mittargsſtunde ein. Giictzermagen. Das Geleiſe
Mamz—Frankfurt duar bis zur Beſefüigung des Hinderniffes längere
Zeit in Anſpruch genommen, woß ich der Zugverüchr nach beiden
Rich=
tungen zum Teil erhebliche VerfFütungen erlitt. — Wolfskehlen
Samstag nacht 2 Uhr boach in dem Aaſbeſen des Bäckermeiſters Harl
Ewald am Kirchplatz auf bis jetzt unmrfgeblärte Weiſe Feuer aus, das
die mit Stroh und Heu gefüllte Sceune in Aſche begte. —
Gerns=
heim. Gemeinde=Einnehmer Frang Pfaff iſr am Samstag im
Frank=
furter Houptbahnhof durch einem Umglücksfall im Alter von 33 Jahren
verſchieden. Er verlor im Kriege ben vedhtten Arn und waltete nicht
Jahre ſeines Amtes. — Friedberg. Heue Erich Hammer von hier
erhielt in Anerkennung der Ferſönlichen Berdienſte um die oberſchleſiſche
Sache dem ſchleſiſchen Adler nebſt Band. Die Auszeichnug wunde ihm
von der 2. Kavalleriediviſion überreicht. — Niederolm. Hier riß ein
Vulle einem Manne beim Füttern den Leib mit dem Horn auf.
Berlin, 17. Okt. Vor dem Landgericht I iſt heute der
Pro=
zeß zwiſchen dem Preußiſchen Finanzminiſter und dem
Prin=
zen Friedrich Leopolb entſchieden worden. Der Finanzminiſter
hatte das Vermögen des Prinzen beſchlagnahmt und die Einnahmen
geſperrt. Dieſer ſah ſich genötigt, ſeinen Beſitz, ſowie ſein Mobiliar in
Lugano zu verpfänden. Es war dann in Lugano der Vertrag
abgeſchloſ=
ſen worden, wonach der Finanzminiſter die aufgelaufenen Schulden
be=
zahlte, die Pflandſtücke und Hypotheken dem deutſchen Geſandten in
Bern in Verwahrung gegeben wurden. Im Verfolg neuer Differenzen
drohte der Finanzminiſteu mit dem ſofortigen Verkauf der verpfändeten
Gegenſtände. In der heutigen Verhandlung zog der Vertreter des
Finanzminiſter die Drohung zurück. Das Gericht verurteilte den
Finanzminiſter, anzuerkennen, daß der Vertrag von dem
Prin=
zen nicht verletzt worden ſei, er alſo kein Recht habe, den angedrohten
Verkauf der Pfandſtücke vorzunehmen. Die Koſten wurden dem
Finanz=
miniſter auferlegt.
Heſſiſcher Landtag.
114. Sitzung.
St. Darmſtadt, 18. Oktober.
Am Regierungstiſch: Staatspräſident Ulrich, die Präſidenten
Neumann, Urſtadt und Regierungskommiſſare.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 10.15 Uhr. — Das
Haus tritt alsbald in die Veratung des
Volksſchulgeſetzes
ein, und zwvar zunächſt in die Generaldebatte. Als Berichterſtatter führt
Abg. Kaul (Soz.) zum erſten Teil aus: Einen ausführlichen Bericht
zu erſtatten, erübrigt ſich, nachdem der gedruckte Bericht des Ausſchuſſes
ſeit 14 Tagen in den Händen der Abgeordneten iſt. Er erörtert dann
die Aenderungen, die ſich nach der zweiten Leſung im Schulausſchuß
er=
geben haben und die vorwiegend redaktioneller Natur ſind, und weiſt
beſonders auf den Strich des Artikels 18 (Mittelſchulen) hin. Ueber den
zweiten Teil der Vorlage berichtet Abg. Schorn (Ztr.). Er ſtellt feſt,
daß man beſchloſſen habe, bis zum Jahre 1926 auch die Kinder in den
Volksſchulen aufzunehmen, die bis zum 30. September das 6. Lebensjahr
erreichen, weil, wollte man dieſe ausſchließen, diele Klaſſen eingehen
müßten, wodurch die Lage der Anwärter und Anwärterinnen
kataſtro=
phal werde. Schon jetzt iſt die Zahl der Volksſchulkinder um 150 000
zurückgegangen, und die Geburten in den Jahren 16, 17. 18 waren fo
gering, daß die Zahl noch erheblich zurückgehen werde. Zu erheblichen
Auseinanderſetzungen kam es wegen der Lernmittelfreiheit, die im
Prin=
zip beſchloſſen wurde. Der Staat konnte den Betrag von 10 Millionen
Mark nicht übernehmen, und die Gemeinden weigerten ſich ebenfalls.
Man kam zu dem Ausweg, daß in Fällen, wo die Gemeinden das nicht
leiſten können, die Eltern verpflichtet ſind, die Lernmittel zu
beſchaf=
fen, ſoweit ſie nicht unbemittelt ſind. Weigern ſich die Eltern, beſchafft
die Gemeinde die Lernmittel und kann den Betrag im Wege einer
Um=
lage erheben.
Ueber den 3. und 4. Teil berichtet Abg. Reiber (Dem.). Er
er=
örkert im weſentlichen die Diſziplinarverhältniſſe der Lehrer, die eine
Aenderung erfahren, die Beſoldungen und eine Reihe von
Organiſa=
tionsfragen, ſowie redaktionelle und ſachliche Aenderungen der
verſchie=
denen Artikel, deren wichtigſter die Regelung der Frage des
Schul=
vorſtandes iſt. Nach dem neueſten Vorſchlag erhält dieſer Artikel
folgende Faſſung:
„Vorſitzender des Schulvorſtaudes iſt, ſoweit nicht Abſatz 3 anders
beſtimmt, der vom Kreisſchulamt mit der fachmänniſchen Schulleitung
beauftragte Schulmann; deſſen Stellvertreter iſt auch ſtellvertretender
Vorſitzender im Schulvorſtande. An kleinen Orten mit nur einem
Lehrer wird der Stellvertreter des Vorſitzenden vom Schulvorſtande auf
drei Jahre gewählt. Verzichten die Lehrer auf den Vorſitz, ſo wird auch
der Vorſitzende vom Schulvorſtand auf drei Jahre gewählt. — In
Ge=
meinden mit mehreren Schulvorſtänden hat in der Regel der leitende
Schulmann der gemeinſamen Schule den Vorſitz in den vereinigten
Schulvorſtänden und führt die gemeinſamen Geſchäfte. Beſteht in einer
Gemeinde keine gemeinſame Schule oder beſtehen mehrere getrennte
Schulgruppen mit ſelbſtändigen Schulleitern, ſo beſtimmt das
Kreisſchul=
amt, welchem der leitenden Schulmänner der Vorſitz zukommt und wer
die Stellvertretung hat. — In den Gemeinden mit Berufsbürgermeiſtern
iſt der Bürgermeiſter (Oberbürgermeiſter) der Vorſitzende des
Schulvor=
ſtandes; der leitende Schulmann iſt ſein Stellvertreter. — Mitglieder
des Schulvorſtandes haben den Beratungen nicht beizuwohnen, wenn es
ſich um ihre perſönlichen Verhältniſſe handelt.”
Weitere Abſchnitte erörtern kurz die Abgg. Kaul und Reiber,
der noch erwähnt, daß die Verpflichtung der Wohnungsbeſchaffung der
Gemeinde obliegt. Damit ſchließen die Berichte.
Zur Generaldebatte ſelbſt ſpricht zunächſt der Präfident des
Landes=
bildungsamtes,
Abg. Urſtadt:
Alsbald nach dem Zuſammenbruch, als wir uns die Frage vorlegten,
wie kommen wir wieder empor, gingen wir daran, das Volksſchulgeſetz
auf andere Grundlagen zu ſtellen. Was ich damals begonnen, hat mein
Nachfolger fortgeſetzt, und wenn die Vorlage auch jetzt meine
Unter=
ſchrift tragen wird, ſo gebührt doch der Dank für die Vollendung des
Werkes, nach Ueberwindung vieler Schwierigkeiten, Herrn Dr. Strecker.
Rednec erörtert bann den geſchichtlichen Gang der Schulvorlage, bis ſie
in heutiger Form vorliegt. Dieſe ſtellt eine Novelle dar zu welchem
Ausweg man nach eingehender Prüfung aller Geſichtspunkte kam. Ein
neues Schulgeſetz muß ein umfaſſendes Unterrichtsgeſetz ſein, in
die wir in der Novelle nur leicht andeuten. Eine ſolche umfaſſende
Vor=
ſage eines Unterrichtsgeſetzes einzubringen, ſtieß auf erhebliche
Schwie=
rigkeiten. Vor allem wollte die Kammer ſelbſt es nicht. Es bleiben dazu
noch viele Vorarbeiten zu erledigen. Auch für die Novelle blieb eine
außerordentlich wichtige und dielſeitige Arbeit zu leiſten. Es kam auch
Eltern das Schulgeld zahlen können. Die von uns erſtrebte
Begabten=
ſchule wird einen idealen Erſatz für die Mittelſchule bilden. Das Ziel
der Einheitsſchule werden wir uns nicht nehmen laſſen. Um es zu
er=
reichen, ſind wir bereit geweſen, mitzuarbeiten am Ausbau der
Fort=
bildungsſchule. Die Mädchen=Fortbildungsſchule begrüßen wir auf das
wärmſte. Wie werden auf dieſem Wege weiterarbeiten in der Richtung
der Berufsſchule und werden für hauptamtlich angeſtellte
Fortbildungs=
lehrer eintreten. Die Lernmittelfreiheit iſt, das erkennen wir natürlich
an, für die Gegenwart eine ſchwere Belaſtung des Staates; das
Volks=
ſchulgeſetz aber iſt doch nicht nur für die Gegenwart geſchaffen. Wir
müſſen uns bei ſolchen Geſetzen von den furchtbaren finanziellen Nöten
der Gegenwart frei machen. Wenn man dagegen einwendet, daß die
Kinder nur Reſpekt vor den Lernmitteln haben werden, wenn die Eltern
ſie bezahlen müſſen, ſo iſt bei dieſer Anſicht zu ſehr die gegenwärtige
Er=
ziehung in Betracht gezogen mit der mangelnden Achtung vor dem
Ge=
meingut. Zudem kann man ja auch die Eltern regreßpflichtig machen.
Dieſe Lehr= und Lernmittelfreiheit iſt übrigens nur ein Schritt zu
unſerem Ziel, die Kinder, die die Schule beſuchen, auch zu erhalten. Wir
bitten darum dringend, die von uns beantragte Bewilligung von
Er=
ziehungsbeiträgen vom 9. Schuljahre ab, auf Antrag der Eltern, nicht
zu ſtreichen. Wir treten dafür ein, daß die Diſziplinarbeſtimmungen für
Beamte auch für Lehrer Geltung haben, daß Lehrerinnen den Lehrern
ſtandes erkennen
hat zu Beginn ſeiner Tätigkeit ein wichtiges Geſetz, das Landgeſetz,
voll=
endet; es wäre ein ſchöner Abſchluß ſeiner Tätigkeit, wenn er jetzt dem
Lande das Schulgeſetz geben könnte.
Abg. Kaul (Soz.): Das 1874er Geſetz war allmählich immer
reform=
bedürftiger geworden, und beſonders ſeit dem Zuſammenbruch wurde
der Ruf immer dringender. Ein Reichsſchulgeſetz wird noch lange auf
ſich warten laſſen. Meine Partei begrüßt daher die Vorlage und dankt
insbeſonderen Herrn Dr. Strecker für ſeine Tätigkeit. Desgleichen den
Oberſchulräten Jung und Diehl. Meine Partei hat bei der Vorlage
große Opfer bringen müſſen, da es ſich um eine auf bürgerlicher
Grund=
lage ruhende Vorlage ohne beſtimmtes Ziel handelt. Leider war es
nicht möglich geweſen, ganze Arbeit zu ſchaffen und damit eine ganz neue
Vorlage. Der Weimarer Schulkompromiß hat tiefgehende Mangel als
Folge der Koalitionsverhältniſſe, und nach ihm mußten wir uns richten.
Unſer (fozialdemokratiſches) geſellſchaftliches Endziel ergibt unſere
Stel=
lung zur Schulfrage, die im Gegenſatz zur Klaſſenwirtſchaft ſteht,
wäh=
rend wir ein unbeſchränktes individuelles Leben erſtreben. Wir wollen
die Klaſſengegenſätze durch den Klaſſenkampf überwinden, fedoch das
Er=
reichbare im Auge behalten. Das ſozialiſtiſche Schulideal hat man mit
Unrecht eine Utopie genannt, während es doch aus tatſächlichen
Ver=
hältniſſen entſprungen iſt. Das Wohl der Geſellſchaft entſpringt aus
der geſellſchaftlichen Arbeit. Die Schule muß jedem Mitglied zum
Ver=
ſtändnis des Produktionsprozeſſes verhelfen, ohne alle Rangunterſchiede,
unter voller Berückſichtigung ſeiner körperlichen und geiſtigen
Eigen=
ſchaften. Darum keine bloße Lernſchule. Bei Artikel 1 der Novelle hat
meine Partei in dieſem Sinne Verſtändnis gefunden. Alle Parteien
haben anerkannt, daß das Ziel der Schule die ſoziale Bildung ſein
muß. Es muß dem Schüler ſchon eingeimpft werden, daß der Menſch
nur in der Volksgemeinſchaft zur Fortentwickelung des Ganzen beitragen
kann, daß das allein vom Tier unterſcheidet. Wir begrüßen darum
be=
ſonders, daß die Erziehung zur Volksgemeinſchaft in die Ziele der Schule
aufgenommen wurde. Wir haben unſere Zuſtimmung gegeben, die
nationale Bildung in der Schulerziehung beizubehalten, trotz ſchiverer
Bedenken gegenüber der oft falſchen Auslegung des Begriffes der
natio=
nalen Bildung. Wir begrüßen es, daß in der zweiten Leſung dann der
Begriff feſter gelegt wurde in dem Grundſatz der ſtaatsbürgerlichen
Er=
ziehung. Mit dieſer ſtaatsbürgerlichen Erziehung iſt in Deutſchland vor
dem Kriege ſehr viel Unfug getrieben worden, auch von dem auf
ande=
ren Gebieten anerkannt tiichtigen Kerſchenſteiner. Heute iſt der Staat
als Volksſtaat etwas anderes geworden. Er ſteht nicht über den
Men=
ſchen, ſondern er iſt eine Seite der Lebensform der Menſchheit. Wir
wollen ſelbſtredend nicht alles Internationale ausſchließen; für uns iſ
der Begriff des Nationalismus und des Staatsbürgertums anders. Uns
iſt das Internationale von gleicher Wichtigkeit wie das Nationale.
Da=
rum bedauern wir außerordentlich, daß nicht der Gedanke der
Völker=
verſöhnung als Ziel der Schule mit in das Geſetz aufgenommen werden
konnte. In der Frage der religiösſittlichen Erziehung halten wir
unbe=
dingt an der Weltlichkeit der Schule, an der Trennung von der Kirche
feſt. Die Wichtigkeit der Religion als Erziehungsmittel verkennen wir
nicht, aber die Formen der Religion ſind wandelbar, und für irgend eine
Form zu erziehen, iſt nicht Sache der Schule, ſondern muß der
Bekennt=
nisſchule vorbehalten bleiben. Wir werden den Kampf für die
unbe=
dingte Trennung der Schule von der Kirche unbeirrt bis zum Ende
fort=
führen. Wir werfen den Gedanken der Einführung einer ſittlichen
Lebenskunde in den Unterrichtsplan dafür in die Debatte. Für uns iſt
ſittlich, was für die Geſellſchaft und Volksgemeinſchaft dienlich iſt. Das
alles aber ſind Ziele, die wir für die Zukunft aufſtellen. Das
vorlie=
gende Geſetz iſt die Frucht eines Kompromiſſes auch in der
Weltanſchau=
ung, nicht nur in politiſcher Beziehnug. Nur um den Auseinanderfall
der Schule zu verhüten, bleibt uns zur Zeit nichts anderes übrig, als
uns lohal auf den Boden der Simultanſchule zu ſtellen. Für dieſ
Simultanſchule werden wir, wenn der Kampf entbrennen ſollte für
Konfeſſionsſchulen, ſtets eintreten als für die zur Zeit für uns beſte
Form der Schule. Der Werkunterricht als Weg zum allgemeinen
Ar=
beitsunterricht ſoll in Zukunft ſtets Ziel der Schule ſein. Die don uns
erſtrebte Einheitsſchule ſoll keine Schematiſierung bedeuten; ſie ſoll jedes
Kind zu ſeinem eigenen Beſten, zum Wohle der Geſamtheit erziehen.
Als weſentlichen Schritt zur Erreichung dieſes Zieles iſt uns die
Beſei=
tigung der Mittelſchule gelungen. Ich weiß, daß hiergegen in
Darm=
ſtadt Sturm gelaufen wird, aber es ſcheint, daß dies nur ein Stürmlein
im Waſſerglas iſt. (Nal na!) Wenn man nichts anderes gegen das
Schulgeſetz vorbringen kann als dieſes, dann muß das Geſetz geradezu
ideal ſein. Es iſt durchaus falſch, daß die bisherige Mittelſchule eine
Sammlung der Begabten war. Es war eine Privilegienſchule, in der
genau ſo viel Dummköpfe ſaßen wie in anderen Schulen, für die die
dürfte annehmbar ſein. (Lebhaftes Bravo! links.)
Nächſte Sitzung Mittwoch. Schluß 1 Uhr.
Die Tagung des Deutſchnationalen
Handlungs=
gehilfen=Verbandes.
Eſſen 18. Or. (Wolff.) Die Zeitung des Verbandstages des
Deutſchyationalen Handlungsgehilfenverbandes
gibt folgenden Bericht aus: Im Anſchluß an den 15. deutſchem
Hand=
lungsgehilſenjag fand am 17. Obtober in Eſſem der 17. außerordentliche
Verbandstag des D.H.V. ſtatt. Ebenſo wie ſich der deutſche
Handlungs=
gehilfenbag dureh (Eimigkeit und Geſchloſſenheit auszeichnete, ſo hinterließ
auch der heutige Verbondstag, den Eindruck, daß die Mirglieder des
D.H.V. mit Diſziplin Großzüigigbeitz und Mut an die Erledigurng von
Fragen hevantreten. Das zeigte ſich bei allen Beſchlüſſen, die geſaßt
wur=
dem und die für die Zukunſt des Verbandes von außerordenklicher
Wich=
tigkeit ſind. Einſtiunnig wurde der Beſchluß gefaßt, den Monatsbeitrag
auf 20 Mark zu erhöhen und die Zahlung des gewerkſchaftlichen
Kampf=
ſchatzbeitrages zur Pflicht zu wachen. Starke Entſchloffenheit und
Opfer=
freudigbeit ſowio der Wille, die Rüftungen für die kommenden
wirtſchaft=
lichem Kämpfe ſichrzuſtellen, haben zu dieſem Entſchluß geführt. Der
Jahresbericht und die Abvechnung ergaben ein Wild ſteter
Aufwärtsent=
wickelung. Der Verbané zählt heute 260 000 Mitglieder. Nach der
Er=
höhung des Mitgliedsheitrages wird ſich allein aus Mitgliederbeiträgem
eine Jahreseinnahuie von rund 60 Millionen Mark ergeben. Die
Durch=
führung des in jeder Hinſicht großzügig angelegten und glänzend
verlau=
fenden 15. Deitichken Handlungsgehilfentages und der Verbandstagung
iſt ein gutes Zeuguis für die Lerſurngsfähigkeit des Verbandes in
organi=
ſatoviſcher Hinrſicht. Die öffentlich= Vevanſtaltung, die mit dem heutigen
Tage ihr Ende erreicht, ſtand im Zeichen eines ſtarken Wollens und eines
zielklaven Wiſlens. An den beidem nächſten Tagen finden noch
Beſpre=
chungen der hice verſamnneiten Geſchäftsführer und Außenbeamten des
Verbandes ſtatt.
Die Streikbewegung.
Berlin 18. Okt. (Wolff.) Da die Berliner Verleger=
Organiſation ſich mit dem Verlag Rudolf Moſſe, in dem das
Druckereiperſonal ſtreikt, ſolidariſch erklärt hat, ſind heute morgen nur
die drei ſozialiſtiſchen Blätter, ſowie die Kreuzzeitung und die Deutſche
Zeitung erſchienen.
* Berlin, 18. Okt. Von den Berliner Abendblättern
ſind mur drer ſozialiſtiſche Zeitungen und die Deutſche Zeitung ſowie Der
Deutſche erſchienen. Der Freiheit zufolge handelt es ſich bei dem
Kon=
flift des Verlages Moſſe mit ſeinem Druckereiperſonal nicht um
den Streik der Druckereigehilfen, ſondern um die Ausſperrung des
ge=
famden techniſchen Perſonals, das die Abänderung des Tarifes, der bis
zum 31. Dezember läuft, forderte. Im Gegenſatz hierzu teilt der
Vor=
ſitzende des Arbeitgeberverbandes im Zeilungsgewerbe mit, daß weder im
Veplag Moſſe noch in irgend einem anderem Berkiner Zeitungsverlag eine
Ausſperrung erfolgte. Die bürgerlichen Zeitungsverlage ſtellten ledigeich
aus Gründen der Solidarität mit dem Verlag Moſſe ihr
Erſcheinen ein, und zwar auf ihre Koſten. Die Löhne und Gehälter
werden weitergezahlt.
Berlin, 18. Okt. (Wolff.) Neue Ausſchreitungen
ſtrei=
kender Gaſtwirtsgehilfen ſind geſtern abend vorgefallen.
Be=
ſonders vor der „Traube” ſchwoll die Menge auf tauſend Perſonen an,
die ſich geſchloſſen dem Lofal gegenüber aufſtellten und eine drohende
Haltung annahmen. Dabei wurde jeder geregelte Fußgänger= und
Wa=
genverkehr verhindert. Als em Konmando der Schutzpolizei erſchien,
wunde es mit ironiſchem Hurraruſen und Beſchimpfungen empfangen.
Um den Verkehr wieder in ordentliche Bahnen zu leiten, wurde die
Menge nach beiden Seiten zurückgedrängt, löſte ſich aber auch jetzt noch
nicht auf, ſondern ſammelte ſich neverlich an der Mauerſtraße. Da die
Maſſen trotz wiederholder Aufforderungen, die Straße freizumachen und
auch bei Androhung des Waffengebrauches ſich nicht entfernten, wurden
die Schußwaffen freigemacht, vorauf die Demonſtranten
auseinander=
gingen, um ſich vor denr Lokal Wien=Berlin abermals zuſammenzurotten.
Hier wiederholte ſich derſelbe Vorgang; die Jägerſtraße mußte gleichfalls
geſperrt und freigemacht werden. 19 Perſonen, die ſich den polizeilichen
Anordnungen hartnäckig widerſetzteit, wurden ſiſtiert. An anderen
Stel=
len wurdem die Demonſtranden durch Schutzpoliziſten der Hauswachen
zu=
rückgewieſem. In der Brückenſtraße wurden in einem Lokal zwei große
Lieder= und Klavierabend; denn der pianiſtiſche Teil des
Pro=
gramms war nicht der geringere. Die Sängerin iſt nicht gut
beraten geweſen, daß ſie das Konzert auf dieſen Abend verlegt
hatte, an dem noch zwei weitere Konzerte ſtattfanden. Der
Saal dürfte deshalb meiſt mit Freikarten gefüllt worden ſein.
Der vokale Teil des Programms enthielt Lieder von Schubert,
Hugo Wolf (aus dem italieniſchen Liederbuche), Brahms und
Behm. Die Sängerin gebietet über eine ſehr umfangreiche und
tragfähige, in allen Regiſtern bis in die höchſte Lage gleichmäßig
ausgebildete Sopranſtimme und über eine geſchmackvolle und
vornehme Art des Vortrages, die ſich namentlich in den
Schu=
bertſchen und Hugo Wolfſchen Liedern bewährte, deren
muſi=
kaliſchen Gehalt ſie durch ihre verinnerlichte Auffaſſung und
ton=
liche Beſeelung zu erſchöpfen verſtand. Die beiden Lieder von
Eduard Behm. „Venedig” und „Libelle”, ſind fein gearbeitete
Kompoſitionen in Form kleinerer Tongemälde, in denen die
Klavierbegleitung das Charakteriſtiſche iſt.
Als Meiſter auf dem Flügel bewährte ſich Prof. Behm
in dem Vortrag der Paſſacaglia von Händel und der Sonate
op. 90 von Beethoven, deren melodiöſer zweiter Satz mit tiefer
Empfindung und prachtvoller Tonplaſtik herausgearbeitet wurde,
nicht minder aber in dem des Chopinſchen Nocturne op. 62, 2,
deren poeſievolle Auffaſſung und Interpretation die Zuhörer
entzückten. Eine glänzende pianiſtiſche Technik, entfaltete er in
der Rhapſodie op. 79, 2 von Brahens und der Etude op. 25, 1
von Chopin. Die Lieder begleitete der Künſtler muſtergültig.
Neue Bücher.
* Bongs Jugendbücherrei, Band 1: „Gemälde und
ihre Meiſter, die unſere Jugend kennen ſollte” (
Ver=
lag von Nich. Bong, Berlin W 57). Preis geb. 28 Mk. Die
heran=
wachſende Jugend gerade in dieſer zerſplitterten Zeit innerlich zu ſtär
ken und für das Leben zu ertüichtigen, iſt das Ziel, das ſich ein neues,
groß angelegtes Verlagsunternehmen der Firma Rich. Bong in Berlin
geſetzt hat. Bongs Jugendbücherei will im edelſten Sinne
des Wortes der Volksbildung dienen und allen denen Führer werden,
die die Forderung der Zeit erkennen: „Bildung macht frei!” Mit dem
Bande „Gemälde und ihre Meiſter, die unſere Jugend kennen ſollte‟
wird die Serie eröffnet. Dieſes Buch, zu dem der Berliner
Stadtſchul=
rat Dr. Arnold Reimann das Geleitwort geſchrieben hat, enthält 48
hochwertige Reproduktionen berühmter Gemälde (darunter 8 farbige),
zu denen feinſinnige Kunſtken=ier und Kunſtfreunde die Texte verfaßt
haben. Die in dem Werke enthaltenen Bilder ſind nach der Zeit ihrer
Entſtehung geordnet. Jedes Bild wird der Jugend in feſſelnder
Dar=
ſtellung nahegebracht. Gleichzeitig wird das Leben und Wirken des
Meiſters und der Einſiuß auf ſeine Zeit anſchaulich geſchildert. So
wird die Jugend auf verſchiedenen Wegen durch ſechs Jahrhunderte der
Kunſt geführt. Wir ſind überzeugt, daß der Verlag mit ſeiner
Publi=
kation einem lange gefühlten Bedürfnis auf dem Gebiete der
Jugenv=
literatur abgeholfen hat.
Falix Salten: Schauen und Spielen. Studien zur
Kritik des modernen Theaters. 2 Bände. 1921. „Wila”, Wiener
Lite=
rariſche Anſtalt, Wien VIII. Preis geb. 63 Mk. Felix Salten beweiſt
durch ſein Buch, wie ſehr ein Schaffender, der er ja iſt, zur Kritik
be=
pechtigt iſt, denn Salten, der Künſtler der Kritik, ſchafft in dieſem Buch,
er redet nicht. Welches Thema er immer anſchlägt, ob er ſich in den
„Ergebniſſen” mit verſchiedenen allgemeinen Problemen der dramatiſchen
Kunſt und der Darſtellung auseinanderſetzt, ob er in den „Erlebniſſen”
und den „Abenden” einzelne Schauſpiele analyſiert, ob er das
franzö=
ſiſche Drama behandelt, oder in „Puppenſpiele” und „aus der Ferne‟
zu Perſönlichkeiten und Anſichten Stellung nimmt, immer tut er dies
als ſchaffender Künſtler, als ein Meiſter in der Kunſt, die Fäden des
Spieles zu entwirren, die Richtlinien aufzuzeigen und mit
unübertreff=
licher Schärfe den Beweis für ſeine Behauptungen zu führen. Gewohnt
im Kritiker nur einen Richter über gegebene Tatſachen zu finden, iſt
man erſtaunt, über das unendlich weite Arbeitsfeld, welches ſich der
Kri=
tik eröffnet, wenn ſie ſo gehandhabt wird, wie in Saltens „Schauen und
Spielen”. Salten iſt aber nicht nur ein Meiſter der Kritik, er iſt auch
ein Meiſter des Wortes und dies geſtaltet das Leſen ſeiner „Studien
zur Krilik des modernen Theaters” zu einem doppelten Vergnügen,
mag man mit ihm auch nicht immer übereinſtimmen. Saltens Buch iſt
nicht nur ein Vademekum für Schauſpieler und Dichter, ſondern darüber
hinaus ein Buch, das geeignet iſt, zur Kunſt und zum Kunſtgenuß zu
erziehen.
Der Wanderer ohne Weg. Roman von Auguſt
Hin=
richs. 295 Seiten. Geheftet 16 Mk. In Halbleinenband 24 Mk.
Ver=
lag von Quelle u. Meher in Leipzig. 1921. Hinrichs hat mit ſeinem
„Licht der Heimat” einen großen und erfolgreichen Wurf getan.
Auf=
lage auf Auflage mußte erſcheinen und die Zeitungen riſſen ſich um den
Abdruck. Sein neuer Roman wird dieſen Erfolg ohne Zweifel
über=
treffen. „Der Wanderer ohne Weg” iſt die Geſchichte eines
Liebes=
ſchickſals. Ein Jüngling, aus der Lebensbahn geworfen, getrieben von
unbeſtimmter äußerer Glücksſehnſucht, ſtrebt in die Ferne, verliert nach
tiefen Enttäuſchungen immer mehr ſeinen Halt, kommt bis an den Rand
des Abgrundes, um ſchließlich in ſchwerer innerer Kriſe allmählich den
Weg zur Höhe reinen Menſchentums zu finden. Wie er die Charaktere
ſeiner Menſchen herausarbeitet, wie er den Leſer von Anfang an feſſelt
und ihn bis zum Schluſſe mitreißt, zeigt von meiſterhafter Sicherheit.
Nicht einen Augenblick hat man das Gefühl des künſtlich Gewollten.
Urwüchſig, kraftvoll, erfüllt von unverwüſtlicher Lebensſehnſucht ſteht
das Buch vor uns. Nur einem Manne, der aus eigenem Erleben und
mit Herzblut ſchildert, kann das gelingen. Der Roman iſt erfüllt von
tiefer Leidenſchaft und doch ſonnigem Humor. Der ganze Zauber des
Vagantentums funkelt darin in tauſend Lichtern.
* Der Kaiſer des Sonnengottes. Von Johannes
Mayr=
hofer. 11. und 12. Tauſend. 12. (348 Seiten). Broſchiert 8 Mk.,
ge=
bunden 13 Mk. Verlagsanſtalt vorm. G. J. Manz in Regensburg. Es
iſt kein Wunder, daß dieſes Buch in verhältnismäßig ſehr kurzer Zeit das
zlvölfte Tauſend erreicht hat. Dieſer Roman des bekannten
Schrift=
ſtellers Johannes Mahrhofer iſt auf gründlichen geſchichtlichen Studien
und Forſchungen aufgebaut. Es handelt ſich aber um keine trockene
Ge=
lehrtenarbeit, ſondern um eine höchſt originelle Schöpfung voll
ſprühen=
den Lebens, hochſpannender Handlung und farbenprächtiger Schilderung
* Der von der Redaktion von Velhagen u. Klaſings
Monatsheften herausgegebene „Almanach 1922” zeigt in
ſeinem ſchmucken und gediegenen neuen Geſand und der vornehmen
künſtleriſchen Ausgeſtaltung, daß der Anſchluß an die Vorkriegszeit
wie=
der erreicht iſt. Die literariſchen Beiträge des Almanachs bilden keinen
Auszug aus den Monatsheften, ſondern erſcheinen hier zum erſtenmal
Ernſt Heilborn ſchildert das Berlin von 1822, Dr. Max Prels den „Tag
der Frau von Welt” mit bunten Bildern von Wera v. Bartels. Luſtige
Federzeichnungen bietet auch der Aufſatz „Frauen im Reichstag”. Mit
Novellen und Dichtungen ſind Horſt Wolfram Geißler, Freifrau v.
Heu=
king, Karla Höcker und Albert Trentini vertreten. Zahlreiche
Kunſt=
beilagen nach Werken von Angermeher, Brütt, Erler, Herterich, Jank,
Lehmbruck, Linde=Walther und Orlik machen den handlichen Band
wie=
der zum dankbarſten Feſtgeſchenk für die neue Damenwelt.
* Die Muthſche Verlagsbuchhandlung Stuttgart gibt ſoeben ein
Lexikon des Geld=, Bank= und Börſenweſens heraus,
das von unſerem hieſigen Landesbankdirektor, Geheimen Finanzrat
Baſtian verfaßt iſt. In mehr als 1300 Artikeln bringt das Lexikon
eine Fülle des Wiſſenswerten aus dem Erkrag einer jahrzehntenlangen
Betätigung des als Finanzautorität weithin bekannten Verfaſſers, an
einblickreicher Stelle des Wirtſchaftslebens. Der Kaufmann, der Beamte,
der Kapitaliſt, der Student, ſie alle werden hier ein langvermißtes,
wert=
volles Informationsmittel finden, das ihnen auf zahlreiche Fragen raſch
und prägnant Auskunft gibt. Das Vaſtianſche Lexikon gehört auf den
Schreibtiſch eines Jeden, der wit dem Wirtſchaftsleben irgendwie in
Be=
rührung ſteht. Trotz des hübſchen und dauerhaften Einbandes iſt der
Preis ſehr niedrig. (19,80 Mark einſchließlich Teuerungszuſchlag, Porto
1 Mark.)
* Kinderfragen und Kinderſorgen. Gedichte von
Re=
uata Greberus. Gebunden 7 Mark. Max N. Hoffmann Verlag,
Berlin=Wilmersdorf. Die humorvollen und hübſchen, in kindlichem Tone
gehaltenenen und dem kindlichen Verſtändnis angepaßten Gedichte, im
ganzen 50, werden in dieſer, einer geſunden Aufheiterung ſo
bedürf=
tigen Zeit gewiß allgemeinen Anklang und weite Verbreitung finden.
* Peter Tſchaadajew, Schriften und Briefe.
Ueber=
ſetzt und eingeleitet von Dr. Elias Hurwicz, Drei Masken=Verlag in
München. Geh. 18 Mk. Tſchaadejew hat auf ſeine Zeitgenoſſen und
Nachfahren einen höchſt mannigfaltigen, bis auf die Gegenwart
reichen=
den Einfluß ausgeübt. Doch erſt in der jüngſten Vergangeheit und
Gegenwart fing man an, ihn richtig einzuſchätzen. Obwohl Bekämpfer
des Narophilentums und im Innerſten konſervativ, ließ er ſich doch
nicht in den Rahmen einer Richtung oder Partei hineinpreſſen und hat
daher — ſie alle beeinflußt. Und ſo kann es nicht wundern, daß ſeine
Gedanken im ruſſiſchen Sozialismus der Gegenwart fortleben, daß ſie
im geiſtigen Kampfe gegen das bolſchewiſtiſche Regime anklingen.
* Ein philoſophiſches Wörterbuch zum Preiſe von
4 Mk. hat Dr. Max Apel, Studienleiter der Humboldt=Hochſchule
Ber=
lin, im Volkshochſchul=Verlag Charlottenburg herausgegeben. Die
philo=
ſophiſchen Fachausdrücke ſind kurz, aber allgemein verſtändlich erläutert,
ſodaß alle Freunde der Philoſophie, aber auch alle weiteren Kreiſe die
bei der Lektüre von Büchern, Zeitſchriften und Zeitungen aufſtoßenden
Fachwörter ſchnell erklärt finden.
* Bücherei für Bilanz und Steuern. Herausgegeben
von Profeſſor Dr. Großmann, Leipzig. Band 5: Umſatzſteuer
und Buchführung. Eine Unterſuchung über die Wirkung der
Um=
ſatzſteuer auf die Organiſation, Buchführung und Ertragswirtſchaft
kaufmänniſcher Betriebe. Von Dr. phil. Franz Findeiſen,
Haupt=
amtlicher Dozent der Privatwirtſchaftslehre an der Handelshochſchule
Nürnberg. Preis geb. 10 Mk. 1921. Induſtrieverlag Spaeth u. Linde,
Fachbuchhandlung für Steuerliteratur, Berlin C2. Die komplizierteſte
Steuerfrage für die Praxis des Erwerbslebens und die ſchwierigſte in
ihrer techniſchen Handhabung" für den kaufmänniſchen Betrieb ſtellt
zweifellos die Umſatzſteuer dar. Ihre Wirkung auf die
Betriebsorgani=
ſation, die Buchführung wie überhaupt auf die Ertragswirtſchaft bildet
den Gegenſtand dieſer durchſichtig angelegten Arbeit.
Nummer 279.
Schaufenſterſcheiben, eine Türſcheibe und ein im Lokal befindlicher
Spie=
gel vollſtändig zertrüimmert.
Frankfurt a. M., 10. Okt. (Wolff.) Wie die Höchſter
Farbwerke mitteilen, ſind die Werke nunmehr wieder
er=
bffnet worden, nachdem die Arbeiterſchaft in der letzten Abſtimmung
mit großer Mehrheit für die Annahme der nachfolgenden Bedingungen
ſich ausgeſprochen hatte: 1. Maßgebend bleiben die ſchon vor der
Still=
legung geltenden tariflichen Vereinbarungen. 2. Die Wiedereinſtellung
erfolgt nach freiem Ermeſſen der Direktion. 3. Nicht geleiſtete Arbeit
wird nicht bezahlt.
Halle (Saale), 17. Okt. (Wolff.) In der
Eiſenbahnhaupt=
werkſtätte iſt heute eine Urabſtimmung über den Streik
vorge=
nommen worden. Für den Streik ergaben ſich 1087, dagegen 200
Stim=
men. Bei den Verhandlungen zwiſchen der Eiſenbahndirektion und den
Angeſtellten kam keine Einigung zuſtande.
Paris, 18. Okt. (Wolff.) Nach einer Meldung der Chicago
Tri=
bung aus Waſhington gedenk” Harding eine Konferenz aus
Ver=
tretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei den Eiſenbahnen und
Amtsperſonen zuſammenzußerufen, um einen
Eiſenbahner=
ſtreik zu vermeiden. Die Führer der Eiſenbahner von Chicago
hätten ſich nach Clebeland begeben, um die Ausführung der Streikorder
im einzelnen zu vegeln.
Neu=York, 17. Okt. (Reuter.) Wenn die Aufforderung zum
Eiſenbahnerſtreik in vollem Umfange befolgt wird, ſo werden
am 30. Oktober über ½ Million Eiſenbahnangeſtellte in den Ausſtand
treten und am 2. November etwa 2 Millionen Angeſtellte infolge der
vollſtändigen Einſtellung des Eiſenbahndienſtes feiern müſſen. Wie
gemeldet wird, haben bexeits über 90 Prozent der Angeſtellten für den
Streik geſtimmt. Während die Eiſenbahngeſellſchaften in einer
frühe=
ren Bekanntmachung eine 12prozentige Lohnherabſetzung angekündigt
hatten, gaben ſie geſtern bekannt, daß noch weitere Herabſetzungen
not=
wendig ſeien. Die Arbeiterführer erklären, daß dies der größte Streik
in der Geſchichte der Vereinigten Staaten ſein werde, andererſeits
er=
klärte der Präſident der Chicago Great Weſtern Nailway, die
Eiſen=
bahnen würden trotz des Streikes imſtande ſein, ihren Dienſt aufrecht
zu erhalten, da das Publikum mit den Eiſenbahnern nicht
ſympathi=
ſiere. Auch die Tribune ſagt aus gleichem Grunde einen Mißerforg
des Streiks voraus. Das Blatt erklärt, das Publikum werde eine
Auf=
rechterhaltung der Eiſenbahnerlöhne auf der Höhe der Kriegslöhne nicht
dulden, da ja auch ſämtliche übrigen Angeſtelltenklaſſen eine
Vermin=
derung ihres Einkommens hätten hinnehmen müſſen.
Zur Beſoldung der Eiſenbahner.
Berlin, 18. Okt. (Wolff.) Der Handelsminiſter,
der die Angelegenheiten des früheren preußiſchen
Verkehrsmini=
ſteriums verwaltet, erklärte, dem amtlichen Preußiſchen
Preſſe=
dienſt zufolge, auf eine kleine Anfrage der Abgeordneten
Ebers=
bach und Haſeloff u. a. folgendes: Bedauerlicherweiſe führte die
Tatſache, daß einzelne Länder in der Erwartung des
Ueber=
ganges der Eiſenbahnen auf das Reich noch Gehaltserhöhungen
für die Beamten vornahmen, was Preußen als mit dem lohalen
Verhalten gegenüber dem Gedanken der Verreichlichung nicht
vereinbar anfah, zunächſt dazu, daß die ehemaligen
preu=
ßiſch=heſſiſchen Eiſenbahnbeamten bei der
Ein=
ſtufung in die neue Reichsbeſoldungsordnung vielfach nicht
gleich günſtig behandelt werden konnten, wie die Beamten der
außerpreußiſchen Länder. Nachträglich wurde den berechtigten
Beſchwerden der preußiſch=heſſiſchen Beamten dadurch Rechnung
getragen, daß die Feſtſetzung der Zahl der für die einzelnen
Beamtenklaſſen vorgeſehenen Beförderungsſtellen an
die bei den anderen Ländern beſtehenden Verhältniſſe
ange=
glichen wurde, als rückſichtlich auf die dienſtlichen Bedürfniſſe
notwendig und bei der ungünſtigen Finanzlage des Reiches vom
Standpunkte der Wirtſchaftlichkeit vertretbar erſchien. Darüber
hinausgehende Zugeſtändniſſe konnten von der
Reichsverwal=
tung leider noch nicht erreicht werden. Demgemäß wurde bei
den Beſoldungsgruppen 1 bis 6 durch Nachtragshaushalt die
Zahl der Beförderungsſtellen bei den einzelnen Dienſtlaufbahnen
in allen Ländern nach den gleichen Grundſätzen
feſtge=
ſetzt. Den bei den ehemals preußiſch=heſſiſchen Beamten
vor=
liegenden ungünſtigen Anſtellungs= und
Beförderungsverhält=
niſſen ſoll ſoweit wie möglich bei der Aufſtellung des
Nachtrags=
haushalts für 1920 Rechnung getragen werden, wenn
natur=
gemäß auch ein völliger Ausgleich der Wartezeiten für die
An=
ſtellung und Beförderung im Sinne des Staatsvertrages, der
beabſichtigt iſt, erſt allmählich herbeigeführt werden kann. Bei
dieſer Sachlage konnten für 1921 keine beſonderen Maßnahmen
für die preußiſchen Beamten in Ausſicht genommen werden.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 19. Oktober 1921.
Seite 5.
Um Oberſchleſien.
Kundgebungen.
Berlin, 18. Okt. (Wolff.) Der Deutſchnationale
Arbeiterbund richtet an die deutſche Arbeiterſchaft einen
Aufruf, in dem es heißt: Der Verluſt eines ſolch wichtigen
Wirtſchafts= und Kulturlandes wie Oberſchleſien verurteilt
Mil=
lionen deutſcher Arbeiter zur Arbeitsloſigkeit und wirtſchaftlichen
Verarmung mit all ihren traurigen Folgeerſcheinungen. Dieſen
Akt feindlicher Willkür kann und darf die deutſche Regierung
und der deutſche Reichstag nun und nimmer anerkennen.
Karlsruhe, 18. Okt. (Wolff.) Heute nachmittag fand im
großen Feſthallenſaal eine von Tauſenden aller Schichten
be=
ſuchte Kundgebung ſtatt, in der gegen die Entſcheidung des
Völkerbundsrates, Teile Oberſchleſiens vom Deutſchen Reiche
loszulöſen, flammender Proteſt erhoben wurde. In einer
ein=
ſtimmig angenommenen Reſolution wurde Gerechtigkeit
für Oberſchleſien gefordert, jene Gerechtigkeit, welche im
Friedensvertrage feierlich verſprochen worden iſt. An den
Reichskanzler wurde ein Telegramm geſandt mit der Bitte,
gegen die furchtbare Vergewaltigung des deutſchen Volkes
Ver=
wahrung einzulegen.
Königsberg, 18. Okt. (Wolff.) Der
Landesver=
band Oſtpreußen des Deutſchen
Offiziersbun=
des richtete an den Reichskanzler eine Entſchließung, in
der es heißt: „Wir Oſtpreußen rufen die deutſche Nation zum
Widerſtand bis zum Aeußerſten gegen die Vergewaltigung
deut=
ſchen Rechts und gegen die Abtrennung deutſcher Brüder und
Schweſtern und durch deutſchen Fleiß zur Blüte gebrachten
deutſchen Landes auf. Nicht Eewalt predigen wir, aber zur
Energie, Tatkraft, zu aktiver und poſitiver Verteidigung
deut=
ſchen Rechts und deutſcher Freiheit rufen wir auf. Wir
ver=
langen, daß das ungetrennte oberſchleſiſche Land, das deutſch
bleiben will, auch deutſch bleiben darf, daß das Recht Recht
bleibe und daß das Reich Oberſchleſien ſchützt.”
Englands Haltung.
Paris, 18. Okt. (Wolff.) Der Eclaire ſchreibt:
Eng=
land, das trotz allem Gerede ſeinen Standpunkt in der
ober=
ſchleſiſchen Frage nie änderte, zeige ſich bereit, die
Ab=
ſichten Deutſchlands zu begünſtigen. Es verlange von
Frank=
reich, ſich ihm anzuſchließen und den beiden Beteiligten ſowohl
die Feſtſetzung der neuen Grenze, als auch die Bildung der
deutſch=polniſchen Kommiſſion unter dem Vorſitz
eines Neutralen zur Aufrechterhaltung der wirtſchaftlichen
Ein=
heit in Oberſchleſien aufzuerlegen. Das Blatt hofft, daß die
franzöſiſche Regierung es kategoriſch ablehnen werde, ſich
einer ſolchen Entſcheidung anzuſchließen, die gleichzeitig dem
Verſailler Vertrage und dem gemeinen Recht zuwiderlaufe.
Raubüberfall.
Beuthen, 18. Okt. (Wolff.) Geſtern vormittag wurde
auf die Volksbank von Laurahütte ein
Raubüber=
fall verübt. Ein mit zehn Perſonen beſetztes Auto fuhr vor
dem Bankgebäude vor, und die Räuber zwangen die Beamten
und das Publikum im Kaſſenraum, ſich mit dem Geſicht gegen
die Wand zu ſtellen. Sie raubten 97 000 Mark und flohen im
Auto unerkannt.
Die Reparationen.
c. Berlin, 18. Okt. (Wolff.) Zu der Meldung der Daily
Mail, daß Deutſchland mit der engliſchen Regierung über die
Ablöſung der Geldzahlungen durch
Sach=
leiſtungen Verhandlungen anknüpfte, wird den Blättern von
zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß von Verhandlungen noch keine
Rede ſein könne. Es hätten nur unverbindliche Beſprechungen
Rathenaus mit dem engliſchen Botſchafter ſtattgefunden.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Paris, 18. Okt. (Wolff.) Havas meldet: Die
interalliier=
ten Verhandlungen über die Feſtſetzung der
Beſatzungs=
koſten ſcheinen noch nicht begonnen zu haben. Es heißt, ſie
würden wahrſcheinlich heute beginnen; an ihnen würden die
Finanz= und Militärſachverſtändigen teilnehmen.
Waſhington, 18. Okt. (Wolff.) Laut Havas erklärte
Senator Mac Kinley heute im Senat, Amerika müſſe ſeine
Truppen am Rhein belaſſen, da es die amerikaniſchen
Intereſſen in Europa erforderten.
Die Freiheit im neuen Deutſchland.
Schweidnitz, 18. Okt. (Wolff.) Der Deutſche
Offiziers=
bund in Striegau hatte für geſtern abend einen Vortrag
an=
geſetzt, worin Admiral Scheer über die Taten der deutſchen
Hochſeeflotte im Weltkriege ſprechen ſollte. Bei Beginn forderten
die Arbeiter die Räumung des Lokals innerhalb zehn Minuten.
Der Kartellvorſitzende Fabiolka erſuchte die Arbeiter, den
Vor=
trag anzuhören, jedoch zu bedenken, daß wan in Admiral Scheer
einen Mann vor ſich habe, der 1917 ſieben Matroſen erſchießen
ließ. Darauf ſetzte wilder Tumult ein, der Redner wurde
von der Galerie mit Geſchirr beworfen und die ſofortige
Ent=
fernung der deutſchen Kriegsflagge von der Bühne verlangt.
Zwiſchen den Parteien entſpann ſich eine wüſte Schlägerei,
wodurch der Vortrag verhindert wurde.
Die Aufteilung der altöſterreichiſchen
Staats=
uiden und der Zinſendienſt der Nachfolgeſtaaten.
Das öſterreichiſche Finanzminiſterium hat eine Aufſtellung über die
Aufteilung der fundierten altöſterreichiſchen, Staatsſchulden veröffentlicht.
Da ſich feſtberzinsliche Werte dieſer Gattungen gerade auch im Beſitze
weiteren Kreiſe Intereſſe erwecken. Auf die Tſchecho=Slowakei entfallen:
1. Die Prioritätsanleihe der Lolalbahn Aſch—Roßbach (2,12 Mill. K.);
2. die drei Anleihen der böhm. Nordbahn (rund 41 Mill. K. und 46,9
Mill. K.); 3. die 3 Anleihen der böhm. Weſtbahn (76,2 Mill. K. u. 13 Mill.
K.); 4. die Anleihe der mähr. Grenzbahn (22,1 Mill. K.); 5. die Anleihe
der mähriſch=ſchleſiſchen Zentralbahn (30,26 Mill. K.); 6. die 2 Anleihen
der Pilſen=Prieſener Bahn (34,15 Mill. K.); 7. die Anleihe der ſüd=
nord=
deutſchem Verbindungsbahn (38,6 Mill. K.). Teilweiſe entfallen auf die
Tſchecho=Slowakei: 1. die neuen Anleihen der Ferdinandsnordbahn (259,2
Mill. K.); von der Baulänge der Nordbahmn entfallen 156,6 Kilometer auf
Deutſchöſterreich, 836,9 Kilometer auf die Tſchecho=Slowakei, 311
Kilo=
meter auf Polen. 2. Die zwei Anleihen der Franz=Joſefsbahn (200 Mill.
K.); von der Baulänge entfallen 195,5 Kilometer auf Deutſchöſterreich
und 520,5 Kiloweter auf die Tſchecho=Slowakei. 3. Die ſechs Aktien= und Pfungſtadt iſt von dem ſüddeutſchem Paßſpiel noch recht wenig zu mer=
meter auf Deutſchöſterneich und 174 Kilometer auf die Tſchecho=Slowakei.
5. Die elf Anleihem dev Nordweſtbahn einſchließlich der zur
Verſtaat=
lichung dieſer Bahn und der füd=norddeutſchen Verbindungsbahn auf=
Liniem entfallen 110 Kilometer auf Deutſchöſterreich und 824 Kilometer
auf die Tſchecho=Slowakei. 6. Die vier Anleihen der Staatseiſenbahn= ſich der Kampf 34 der Spielzeik in Pfungſtadts Hälfte abſpielte. Mit
geſellſchaft (711,43 Mill. Franken und 82,1 Mill. Mk.). Das Netz liegt Ausnahme einiger wenigen Dunchbrüche konnte Pfungſtadt dem Gäſtetor
mit 233 Kilometer in Deutſchüſterreich und 1127 Kilometer in der
Tſchecho=Slowakei. 7. Von der Kronprinz Nudolfbahn entfallen auf
Oeſterreich 695, auf Südſlawien 93, auf Italien 14 Baukilometer. 8. Von
der Lemberg—Czernowitz—Jaſſy=Eiſenbahn entfallen auf Polen 239, auf
Numäniem 117 Baukilometer.
Woran liegt es nun, daß der Zimſendienſt hinſichtlich dieſer Schulden
noch nicht aufgenommen wurde? Es rührt daher, daß die
Reparations=
kommiſſion ihne nach dem Friedensvertrag hinſichtlich des Schickſals dieſer guter Rechtsaußen iſt noch lange kein Halblinker, wenn er auch beim
Schulden obliegende Entſcheidung bisher nicht getroffen hat. Art. 203
des Friedensvertrags beſtimmt nämlich, daß von jedem Nachfolgeſtaat
derjenige Teil dieſer ſichergeſtellten Schuld zu übernehmen iſt, der nach
Anſicht der Repavationskommiſſion auf die dem betreffenden Staate
ab=
getretenen Eiſenbahnen entfällt. Nähere Angaben, wie dieſe Verteilung
vorzunehmen iſt, enthält der Friedensvertrag nicht. Der einfachſte und
dabei doch dew Geſetzen von Recht und Billigkeit entſprechende Weg wäre
der, daß die einzelnen Staatem jene Schulden ganz überwehmen, die auf
Eiſenbahnen laſten, die ſich durchweg auf ihrem Gebiete befinden, und
von jenem Schuulden, die auf Linien ſichergeſtellt ſind, die mehrere
Staa=
ten durchziehen, dem Teil, der im Verhältnis der ihnen zugefallenen
Baulängen auf ſie entfällt. Die zweite wichtige Frage iſt die in welcher
Währung die einzelnen Staaten den hiernach auf ſie entfallenden, auf
öſterveichiſch=ungariſches Papiergeld lautenden Teil der Schuld zu
über=
nehmem haben. Auch hier hat die Reparationskommiſſion die endgültige
Entſcheidung. Nach Art, 203 des Friedensvertrages wären, wenn die
Neparationskommiſſion von ihrem Modifikationsrecht keinen Gebrauch
macht, z. B. zu konvertieren: 100 alte Kronen auf 100 öſterr. oder 100
tſchecho=ſlowakiſche Kronen oder auf 70 polniſche Mark. Da es aber faſt
fraglos iſt, daß im Zeitpunkt der Konverſion der Stand der Valuta in
den einzelnen Nachfolgeſtaaten ſchlechter ſein wird, als jener der öſterr.. Kronen zur Zeit, da ſie von den einzelnem Nachfolgeſtaaten
umge=
tauſcht oder abgeſtempelt wurden, iſt es immerhin möglich, daß die
Ne=
parationskommiſſion von dem Modifikationsrecht Gebrauch machen wird.
Schließlich iſt noch fraglich wie die Konverſion formell durchgeführt
wird. Am einfachſten, praktiſchſten und dabei dem Friedensvertrag am
entſprechendſten wäre es, wenn für jeden Schuldtitel ſoviel neue
ausge=
geben würden, als Staaten an der Bahnlinie beteiligt ſind, auf welche
die Schuld verhaftet iſt, wobei jede dieſer neuen Schuldverſchreibungen
auf den Teilbetrag in der nationalſtaatlichen Währung zu lauten hätte,
dem der betreffende Staat vom Betrage der alten Schuldverſchreibung
nach dem gewähltem Verteilungsſchlüſſel zu übernehmen hat.
Es dürſte anzuraten ſein, daß ſich die in Betracht kommenden
In=
tereſſendengruppen baldigſt mit dem deutſchen Auswärtigen Amt in Berlin oft nur bis zur Läuferreihe, das andere beſeitigt die Verteidigung im
zuu geeigneten Wahrung, ihrer Rechtszuſtändigkeiten, in Verbindung
ſetzen würden.
—
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
— Das Denkmal für Auguſt Metz, „den Kämpfer für
Deutſchlands Einheit, für Recht und Freiheit”, errichtet im November
1879, das „eine Zierde des Platzes vor der Johanneskirche bildet”, wie
die Chronik berichtet, iſt gewiß ebenſo in ſtädtiſche Fürſorge genommen
worden, wie alle übrigen; die ganz winzige Anpflanzung um dasſelbe,
für das die ſtädtiſche Gartendirektion nur ſo herzlich wenig Betätigung
aufzuwenden hätte, iſt aber, wer weiß wie lange, in einem ſo
verwahr=
loſten und ſkandalöſen Zuſtande — ringsum wuchert aufs üppigſte nichts
weiter als — Vogelmiere!! — daß es längſt Zeit geweſen wäre, nur
ein wenig Mühe und guten Willen aufzubringen, um ſolch troſtloſem
Anblick ein Ende zu bereiten. — Dieſer Hinweis genügt hoffentlich,
dem betreffenden Angeſtellten nahezulegen, ſeine Pflicht auch hier zu
erfüllen.
An dem Abt Vogler=Denkmal auf dem Mathildenplatz
(der „grünen Bettlade”, wie der Volksmund ihn benennt) iſt die auf der
Rückſeite eingemeißelte Schrift abſolut unlesbar geworden. Wozu iſt
ſie da, wenn es rein unmöglich iſt, ſie zu entziffern, und wie wenig
ge=
hört dazu, ſie aufzufriſchen?! Bei dem Neuanſtrich der Einfaſſungen
des Platzes (im eiſigen Frühjahr) hätte es nahegelegen, auch wieder
etwas für die Inſchrift dieſes Denkmals zu tun! — Es gibt doch auch
Leute, die ſich gern unterrichten möchten.
Einfälle mit einer großen Mauer, mit Toren und Tirmen umzogen.
Die Mauer ſteht noch, aber leider wurdem die drei prächtigen
Stadt=
tore in Unkenntnis des hiſtoriſchen Wertes im vorigen Jahrhundert
ab=
gebrochen. Der Kunſtmaler Joſef Dallmaher=Moosburg hat jetzt die
Bilder der hiſtoriſchen Türma der Vergangenheit entriſſen, indem er für
das Notgeld drei prächtige Kumſtgemälde ſchuf, darſtellend das Jſarwr,
das Ampertor und das Münchnertor. Die Vonderſeite zeigt Silhouetten
von alten Stadtteilen vor dem großen Brand im Jahre 1865. Die
Geld=
ſcheine wurden in zwei Farbem (braum und ſchwarz, Duplex=Autotypie)
in der Buchdruckerei Pichlmahr, Moosburg, hergeſtellt.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 18. Okt. (Wolff.) Der Reichsminiſter für Exnährung
und Landwirtſchaft hat die Wirtfchaftsſtellen für
Kaffee und Tee, ſowie die Einfuhr von Kaffeeſchalen,
ge=
branntem und geröſtetem Kaffee, Kaffeepulver und Kaffee=Eſſenz
aufgehoben. Die Ausfuhr der beiden letztgenannten Waren
bleibt geſperrt. Ein= und Ausfuhrgenehmigungen erteilt der
Reichskommiſſar für Ein= und Ausfuhrbewilligungen.
Staßfurt, 18. Okt. (Wolff.) Die Mitteldeutſche
Preſſe und das Staßfurter Tageblatt wurden auf
Grund der Verordnung des Reichspräſidenten vom 16. Oktober
bis 15. Nodember verboten.
Wien, 18. Okt. (Wolff.) Die Blätter melden, daß aus dem
Burgenland vielfach junge Leute über die Grenze
flüch=
ten, um der ungariſchen Militärdienſtpflicht zu
entgehen.
Paris, 18. Okt. (Wolff.) Nach einer Meldung der Chicago
Tribune aus Waſhington iſt beim Staatsdepartement ein
Tele=
gramm des amerikaniſchen Geſchäftsträgers in Teheran
ein=
gegangen, demzufolge die amerikaniſche lutheriſche
Miſſion von Saud Bulak von Kurden ausgeplündert
wurde. Die Kurden hätten auch einen Franzoſen namens
Mar=
chimont getötet.
Madrid, 18. Okt. (Wolff.) Havas meldet: Der letzte in
Madrid abgehaltene Kabinettsrat beſchäftigte ſich
aus=
ſchließlich mit Marokko. Er prüfte die Pläne der künftigen
Organiſationen und genehmigte die an General Beringuer
ge=
richteten Weiſungen. Das Kabinett wird morgen abermals
zu=
ſammentreten, um die Prüfung dieſer Frage fortzuſetzen.
Fer=
ner glaubt man, daß im Laufe der Sitzung die Vorzenſur der
Zeitungen aufgehoben werde.
Vermiſchtes.
— Von der Techniſchen Nothilfe. Die Techniſche
Not=
hilfe mußte in den Dunlopwerken in Hanau mit 63 Nothelfern die
Ent=
ladung einer größeren Anzahl von mit Braunkohlen gefüllten
Eiſen=
bahnwaggens vornehmen, da die Eiſenbahndirektion dieſe über eine
Woche dem Verkehr entzogenen Wagen im öffentlichen Intereſſe
dringend benötigte. Dank dem anerkennenswerten Fleiß der eingeſetzten
Nothelferſchaft ging die mühſame Arbeit flott vonſtatten. Leider waren
alle Verſuche, die Arbeiterſchaft ſelbſt zur Leiſtung dieſer
Notſtands=
arbeit zu veranlaſſen, vergeblich; doch muß anerkannt werden, daß ſie
der eingeſetzten Nothelferſchaft gegenüber eine überaus beſonnene
Haltung einnahm.
— Ein ſchönes hiſtoriſches Notgeld war der 25 Pfg.=
Schein der alten Stadt Moosburg in Oberbahern. Es wurden uns drei
Stücke zur Verfügung geſtellt. Moosburg iſt eine der älteſten Städte
in Bayern, wahrſcheinlich die älteſte und war zum Schutz gegen feindliche
Spiel, Sport und Turnen.
— Sportverein Darmſtadt 98 E. V. Liga—,
Ger=
mania”=Pfungſtadt 0:0, Echen 10:0. Das typiſche Bild eines
Verbandsſpieles zweier Lokalgegner, deren Können trotz des
unentſchie=
denem Ausgangs doch nicht auf eine Stufe geſtellt werdem darf. Bei
Anleiheemiſſionem der Eliſabethbahn (38,4 Mill. K., 92,9 Mill. Mk. und ken. Sie huldigen mehr dem „bich and ruch”, wodurch ſie mit Hilfe ihres
f ſchnellen Sturmes dem gegneriſchen Tor ganz gefährlich werden können.
Dieſe Spielark iſt für ſie auf eigenem Platze ſicherlich die erfolgreichſte;
denn im dieſem Sandmeeu dürfte es wohl eine Kunſt ſein, eine erſprieß=
Mill. Mk. und 64,4 Mill. K.). Von der Baulänge entfallen 110 Kilo= liche Flachkombination durchzuführen. Das war auch mit ein Grund daß
Sportverein den Sieg nicht mit mach Hauſe nehmen konnte. Doch ſoll
hier die Leiſtung und der Erfolg „Germanias” nicht geſchmälert werden.
Jeder einzelne Mann war eiſrig und flink, man merkte ihnem den
genommtener Anleihe (398,7 Mill. K. und 30,7 Mill. Mk.). Von den eiſernen Willen, ein günſtiges Reſultat zu erzwingen, an. Ueber den
Spielverlauf ſellbſt iſt wenig zu berichten. Man kann wohl ſagen, daß
nie recht gefährlich werden. Eckballverhältnis 10:0 für Sportverein,
ſpricht für ſich ſelbſt. Ausgenommem verſchiedene prachtvolle
Einzellei=
ſtungen des Ungarn bot das Spiel ſelbſt wenig Intereſſantes. Die in
Maſſen erſchienenen Sportvereinsanhänger werdem wohl umbefriedigt
und enttäuſcht dem Heinnveg angetreten haben. Nun aber nicht gleich
wegen einem Punkwerluſt dem Kopf hängen laſſen. Der teilweiſe
Miß=
erfolg lag auch mit an der umglütcklichen Mannſchaftsaufſtellung. Ein
Traiing links wie rechts ſchießt. Im Wettſpiel ſelbſt fehlt ihm daun
doch der ſichere linke Torſchuß. Mechtsaußen wan Erſatz aus der Ligg=
Erſatz, der wenig gefallen konnte. Ein Wagnis war es auch, dem
Mittel=
läuferpoſten wit Rauſch zu beſetzen. Jeder ſchätzt das Könnem und
Wollen dieſes Sportsmannes, doch nach dem geſtrigen Verſuch hat es
den Anſchein, als ob er ſeiner alten Mannſchaft auf ſeinem altem Poſtem
mehr nützen könnte. Dem neuen Verteidigerpaar fehlt noch das nötige
Sichverſtehen, was wohl auf die mehr robuſte als planvolle Spielweiſe
des neuen rechten Verteidigers zurückzuführen iſt; auch ſcheint Letzterer
nicht das zu halten, was man ſich von ihm verſprach. Einer der Wenigen,
die ſich immer gleich bleiben, iſt Bärenz im Tor. Er hielt auch diesmnal
die wenigen gefährlichen Bälle mit gettbbhnter Sicherheit. — Auf den
Zu=
ſchauer muß es dem Eindruck machen, als ob die Sportvereinself zur den
letzten Spielen im ihrer Form zurückgegangen ſei, „was wohl auf die
ſchwache Beſetzung des Mittelläuferpoſtens zurückzuführen iſt. Anſtatt
dieſen Poſten neu zu beſetzen, ſtellt man die ganze Mannſchaft um;
da=
dunch iſt die Durchſchlagsknaft des Stunmes vermindert, die Läuferſeite
überlaſtet und dem als Mittelläufer neu eingeſtelltem Spieler iſt es von
vornhevein genommen, ſich auf dieſem Poſten durchzuſetzen. Sache der
für die Mannſchaftsaufſtellung verantwortlichen Stellen wäne es m. E.,
ſich nach einem für geuanntem Poſten geeigneten Spieler umzuſehen, ſtatt
durch ſtetes Umſtellen und auf jeden Fall gewagtes Auswechſeln mehrerer
Poſtem der Mannſchaft auch moch das „Shſtem” zu nehmen. Wer ſich auf
einem Poſten bewährt hat, muß unbedingt da ſtehen bleiben und nicht
auf anderem Poſtew als Verſuchskaninchem dienen. — Ensgraber=
Mann=
ſchaft—Olympia=Lorſch 2:6; Sportverbein 3.—Lorſch 3, 1:2. W.T.
— Sportklub Viktoria Griesheim, 1.
Mann=
ſchaft-Union Darmſtadt, 1. Mannſchaft 2:1 (1:0).
Die=
ſes Spiel fand am Sonntag in Griesheim ſtatt; beide Mannſchaften
traten mit Erſatz an. Mit einem ſchnellen Tempo beginnt das Spiel,
bei Griesheim fällt das blendende Spiel der Läuferreihe auf, während
bei Union die Verteidigung glänzt. Griesheim iſt merklich überlegen
und unternimmt Angriff auf Angriff; die Angriffe Unions gelangen
Verein mit dem Torwächter in gewohnt ſicherer Weiſe. Das Spiel wogt
hin und her, nach einer ſchönen Flanke des Linksaußen ſchießt der
Halb=
linke unhaltbar ein. Griesheim führt 1:0. Kurz vor Halbzeit
unter=
bindet der Schiedsrichter noch eine ſichere Torgelegenheit Griesheims
durch Schlußpfiff. Mit Wiederbeginn übernimmt Griesheim ſofort
wieder das Kommando, die Verteidigung Unions hat jetzt ſchwvere
Ar=
beit. Atemberaubende Situationen vor dem Uniontor bleiben
unaus=
genutzt. Nach einiger Zeit iſt es wieder der Halblinke, der das Reſultat
auf 2:0 ſtellt. Das Spiel läßt im Tempo jetzt etwas nach, bei einem
Vorſtoß Unions kämpft der linke Läufer Griesheims mit einem
Union=
ſtürmer im Strafraum um den Ball und behindert denſelben etwas
mit dem Oberarm; der Schiedsrichter entſcheidet Elfmeter, den Union
glatt verwandelt. Aus demſelben Anlaß erhielt Union bereits in der
erſten Halbzeit einen Elfmeter, den der Viktoriatorwächter in feiner
Manier hielt. Beide Entſcheidungen waren reichlich hart. Union macht
jetzt große Anſtrengungen, gleichzuziehen, doch die Verteidigung
Gries=
heims iſt jedesmal zur Stelle. Kurz vor Schluß unternimmt der
Links=
außen Griesheims einen ſeiner raſenden Flankenläufe und ſchießt den
Ball drei Meter vor dem Tor haushoch darüber. Gleich darauf iſt
Schluß. Das Spiel wurde in vorbildlicher Weiſe von beiden
Mann=
ſchaften durchgeführt. Der Schiedsrichter, ein Herr Schröder aus
Mannheim, war erſtklaſſig. Union hinterließ durch faire Spielweiſe
den beſten Eindruck. Dem Spielverlauf entſprechend wäre ein 3:1, 4:1=
Reſultat am Platze geweſen. Weitere Reſultate: 2., 3., 4. Mannſchaft
gegen Union 1:4, 4:2, 1:2. Privatſpiele: 1. Jgdm. gegen Germania
Darmſtadt 2:0, 1. Schlm. gegen Germania Darmſtadt 2:1.
* Turngemeinde Darmſtadt. Fußballabkeilung.
Die 1. Mannſchaft ſpielte am Sonntag in Gernsheim a. Rh. gegen den
dortigem F. C. „Konkordia 1910” und gewann auch dieſes Spiel mit 6:1.
Die 2. Mannſchaft ſpielte auf dem Sportplatz am Finanzamt und konnte
auch hier die Turnmannſchaft mit 4:2 das Spiel für ſich entſcheiden.
1. Jugend T.G. D. 1846 gegen 1b.=Jugend Sporwerein 1898 e. V. 2:2,
* Darmſtädter Fußballverein 1912—F.C Ger
manig”=Arheilgen 2:1 (1:0). Auf dem Platze von DF.V. 12”
ſtanden ſich obige Gegner im Verbandsſpiel gegenüber. Eifer gegen
Eiſer. Kommt dann auf einer Seite beſſeres techniſches und taktiſches
Können und Ausnutzen der ſich bildendem Chancen hinzu, wie das bei
„D. F. V. 12” zutraf, dann ergibt ſich eine Uebenlegenheit, die im
Torreſul=
tat von 2:1 zugunſten „D.F.V. 12” denn auch ihren Ausdruck fand.
„D. F.V. 12”, mit dem Wind ſpielend, erzielt, in der 12. Minute durch
ſeien Mittelſtürmer das 1. Tor. Auch weiterhin liegt „D.F.V. 12” im
Angviff; dank der ſehr gutem Verteidigerarbeit von „Germania” bleiben
weitere zählbare Erfolge aus. Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte
erzielt der Halbrechte von „D. F.V. 12” das 2. Tor. Nun läßt „D. F.V.
mach. Arheilgen drückt. Eine Ecke in der 70. Minute für Arheilg
wird durch mächtigen Kopfball zum erſten und auch einzigen
Arheilgen verwandelt. Bis Schluß ausgeglichenes Spiel. Bei Arheilg
verdienen Mittel=, Außenſtürmer und die ſehr ſichere Verteidigung her=
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 19. Oktober 1921.
Hummer 279.
vorgehoben zu werden; der Sieger aufopfernd und im Zuſammenſpiel
beſſer wie der Gegner. Der Schiedsvichter, Herv Braun von F. C. 08=
Lin=
dewhof — in ſeinem Entſcheidungen peinlich genau —, war dem Spiel ein
ausgezeichneter Leiter. Nach ſehr anſprechenden Leiſtungen endete das
Spiel der 2. Mannſchaften der beidem Vereine mit 1:1 Toren, während
die 3. Mannſchaft vom Arheilgen gegen die gleiche von „D.F.V. 12” mit
3:0 Toren Sieger blieb. („D.F.V.,12” mit 10 Mann.) 1. Jgd.=
Mann=
ſchaft „D. F.V. 12‟—1. Jgd.=Mannſchaft „Sportverein”=Weiterſtadt 2:0.
1. Schüler=Mannſchaft „D.F. V. 12‟—1. Schüler=Mannſchaft „Union”=
Wixhauſen 1:2.
* Spovtvereim „Gerwania 1913‟ Darmſtadt e. V.
Ent=
gegen allen Erwartungen beſiegte am vergangenen Sonntag im
Ver=
bandsſpiel „Germania” den ſpielſtarken F.C. „Olympia”=Arheilgen mit
1:0 Toren und ſicherte ſich ſomit wiederum zwei wertvolle Punkte. Das
Spiel wurde von Anfang an ſcharf durchgeführt, ohne jedoch die Grenzen
des Erlaubten zu überſchreiten. Nach hin= und herwogendem Kampf
er=
zwang „Germania” kurz vor Halbzeit einen Ealball, der, vom Rechtaußen
gut getreten, von Halblinks eingeköpſt wird. Nach Seinenwechſel meiſt
ausgeglichenes Spiel; beiderſeitige große Anſtrengungen führen zu
kei=
nem Erfolg, die oft ſehr ſchön eingeleſteten Angriffe „Olympias”
ſchei=
tern an der ausgezeichnelen Verteidigung und dem ſicher arbeitenden
Torwächter „Germanias‟. Der Mannheimer Schiedsrichter war gut.
* Arheilgen. Wie am vorletzten Sonntag „Olympia” gegen
ſeinen Lokalgegner „Germania” ausgeſprochenes Pech hatte, nachdem
ſie in er Zweithälfte dem Gegner in bewundernswerter Weiſe matt ſetzte,
der überzahlreichem Verteidigung halber aber doch keine Tore ekzielen
konnte, ſo erging es ihr auch am letzien Sonntag gegen „Germania”=
Darmſtadt. Bis Halbzeit ſpielt ſich der Kampf vor „Germanias” Tor
ab; nur veremzelte Durchbrüche gelingen „Germania”, kann jedoch bei
einem Ealball das Spiel für ſich entſcheiden. In der Zweithälfte iſt das
Spiel beiderſeits planlos, „Germania,, des öfteren im Vorteil, „Olympia”
ſcheint ſich in der erſten Hälfte verausgabt zu haben. Die 2. Mannſchaft
von „Olympia” war glücllicher und gewann gegen „Germanias” 2. 3:0.
— 1. Mannſchaft Fußballſportverein 1919 Groß=
Zimmern—1. Mannſchaft Fußballverein Alsbach 3:3.
Beide Mannſchaften trafen ſich zum fälligen Verbandsſpiel auf dem
Sandplatze in Alsbach. Der Schiedsrichter leitete das Spiel zur
Zu=
friedenheit beider Parteien. Groß=Zimmern, das bis kurz vor Schluß
mit 3:1 führte, mußte ſich von den körperlich überlegenen und ſcharf
ſpielenden Alsbachern noch 2 Tore gefallen laſſen. Der Stand der
Ta=
belle der C=Klaſſe, 1. Bezirk des Gaues Bergſtraße, geſtaltet ſich wie
folgt: T.=V. Pfungſtadt 4 Spiele, 6 Punkte, F.=S.=V. Greß=Zimmern
4 Spiele 6 Punkte, V. f. B. Ober=Ramſtadt 5 Spiele 7 Punkte, F.=V.
Alsbach 5 Spiele 5 Punkte, Sp.=K. Zwingenberg 4 Spiele 4 Punkte,
Union Eberſtadt 4 Spiele 2 Punkte, Sportfreunde Darmſtodt 4 Spiele
0 Punkte.
— Sp.=V. „Olympia”=Hahn-Liga=Reſ. „Germania”=
Pfungſtadt 4: 1. Beide Mannſchaften lieferten unter der
umſich=
tigem Leitung des Schiedsrichters Herrn Ehrhardt=Pfungſtadt beſonders
in der erſten Halbzeit ei ſchönes, ſpannendes Treffen. Infolge ihres
Gifers und des Siegeswillens, von dem jeder einzelne Spieler beſeelt
war, konnte Hahn das Spiel zu ſeinen Gunſten entſcheiden. Beſoniers
gut war die Läuferreihe und die Hintermannſchaft.
Radſport.
— Zum letzten Male in dieſem Sportjahre fanden ſich die
Mitglie=
der des „Darmſtädter Radſportklubs 1919” in der
Mor=
genfrühe des letzten Sonntags zur Ausübung ihrer letzten diesjährigen
ſportlichen Veranſtaltung am Startplatz ein. Nach einer intereſſanten
Herrenſchnitzeljagd im Terrain des Oberwaldhauſes und des Meſſeler
Parkes begann unter Teilnahme einer Menge von Intereſſenten der
Start zum Herbſt= und Schlußrennen von 1921. 13 Fahrer und 4
Fah=
rerinnen traten in Konkurreng. Die Fahrt führte über die Straße
Ein=
ſiedel—Oberwaldhaus. Die 6 Ehrenpreiſe für Herren wurden wie folgt
gewonnen: 1. Offenthal 2. Wagner, 3. Dieter, 4. Stork, 5. Maſſing,
6. Maſer; in der Damenklaſſe wurde Frau Roßkopf Siegerin und Frl.
Petry errang dem 2. Preis. Nach einem gemeinſamen Frühſtück im
Ober=
waldhaus war mach Mittag alles wieder ſtartbereit zur letzten
Touren=
fahrt über Roßdorf nach Nieder=Ramſtadt. Dort fand im Rahmen einer
kleinen Feier die Preisverteilung an die Sieger des Tages ſtatt.
* Rugby=Werbeſpiele. Der deutſche Rugby=Fußball=
Ver=
band veranſtaltete in letzter Zeit in Verbindung mit ſeinen
Unterver=
bänden eine Reihe Werbeſpiele in den Städſten Duisburg,
Düſſel=
dorf, Kiel, Nürnberg, Darmſtadt und andeven Sportzendven. Für den
kommenden Herbſt ſind weitere Werbeſdiele, vor allem in ſüddeutſchen
Städten, u. a. in München und Freiburg, vorgeſehen.
d40Jahren beste
gegen?
Husten u. Heiserke
sind ietzi Wieder i SitbelstchterGitelberal echäffh
Wetterausſichten für Mittwoch:
Wolkig bis heiter, Frühnebel, nachts Temperatur nahe dem
Ge=
frierpunkt, tagsüber mild, Südweſtwind.
Briefkaſten.
Briefkaſtenanfragen hinaus und müſſen zum größten Teil jedem
Kaufmann bekannt ſein. Wenden Sie ſich an die Handelskammer eder
an einen Bücherreviſor.
Schluß des redaktionellen Teils.
Der teune Bohnenkaffee
gibt erit dann allen seinen
Extrakt relilos her wenn man
Pfeiffer 4 Dillers Kaffee-Eilenz
dazu tuf. Ein Verſuch überzeugr
Gr. Silberpaket M. 3.—
Originaldoſe M. 3,60
in allen einſchlagigen Geſchäften.
er billigſte und raſcheſte Bezugsweg des „
Darm=
ſtädter Tagblatts” iſt ſtets durch die Agentur.
Rangee
Mittwoch, 19. Oktober.
Landestheater, Anfang 7 Uhr Ende nach 9 Uhr (B 6,
Schüler=
miete grünt, Sondermiete Serie 82): „Der Barbier von Bagdad”.
Orpheum: Vorſtellung um 774 Uhr.
N. B. Ihre Fragen gehen benn doch weit über den Rahmen der Klavierabend Viktor von Frankenfeld abends 8 Uhr im Saal
Hotel Traube.
Lieder und Arien zur Orgel von Dr. Joſef Wenz abends 8 Uhr
in der Stadtkapelle.
Original=Elſäſſer=Theaterabend 8 Uhr im
Städti=
ſchen Saalbau zugunſten Oppaus.
Städt. Berufsamt in der Aula des Realgymnaſiums abends
½8 Uhr berufskundlicher Vortrag (Schreiner Drechſler).
Gewerbemuſeum: Ausſtellung „Die Rudolfiniſchen Drucker” (
ge=
öffnet von 11—12½ Uhr (Sonntags von 11—1 Uhr).
Z
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 20. Oktober.
Mobiliar=Verſteigerung 1½10 Uhr vormittags und ½3
Uhr nachmitags ErnſtLudwigſtraße 9.
Wieſen=Verpachtung 9 Uhr vormittags in der Wirtſchaft
„Zum Heiligen Kreuz”.
Leitung Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden rolitiſchen
Teil und für Feuilleton; Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und den
übrigen Tei (außer Sport, Handel und Landwirtſchaſtliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: i. V. Mar Streeſe; ſür den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mittzilungen aus dem Geſchäſtsleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämilich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
Familiennachrichten
Statt Karten.
Ihre am Donnerstag, den 20. Okt.,
vorm. 11½ Uhr, in der St.
Ludwigs-
kirche stattfindende TRAUUNG
be-
ehren sich anzuzeigen
Therese Hock
Karl Stein.
Darmstadt, Hochste. 10.
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Statt Karten.
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gebenst an
Dipl.-Ing. W. von der Bey
Bella von der Bey
geb. Alter
Bitterfeld, den 15. Oktober 1921 I
Parsevalstraße 75 a.
Anf643 3
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten hiermit die ſchmerzliche
Nach=
richt, daß heute abend 6 Uhr nach
kurzem ſchweren Leiden unſer lieber
Vater, Schwiegervater, Großvater
2 und Onkel
Herr
Auguſt Bernecher
im Alter von 56 Jahren ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 17. Okt. 1921.
Die trauernden Hinteröliebenen:
Familie Ober
Familie E. Bernecher
Hedwig, Robert u. Heinz
Bernecker.
Die Beerdigung findet Donnerstag,
dea 20. Oktober, nachm. 4 Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt. (11580
Dankſagung.
Für die überaus herzliche
Anteil=
nahme bei dem Hinſcheiden unſerer
teuren Entſchlafenen, beſonders den
Barmherzigen Schweſtern für die
liebe=
volle Pflege während der Krankheit,
ſagen wir auf dieſem Wege allen
innigſten Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Dentiſt L. Scharfſcheer.
Darmſtadt, den 18. Oktober 1921
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Für die vielen Beweiſe von
Anteilnahme ſagen herzlichſt Dank
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Seite 9.
Nummer 239.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 19. Oktober 1921.
Die Lagerung der Winterkartoffeln.
— Die geerntete Kartoffelknolle iſt kein toter,
unveränder=
licher Gegenſtand, ſondern ein lebender Pflanzenteil, den äußere
Umſtände leicht beeinfluſſen. Bei der Lagerung der
Kar=
toffel muß deshalb auf ihre Natur Rückſicht genommen
wer=
den, wenn man nicht große Verluſte erleiden will. Die
Haupt=
feinde der Kartoffeln ſind Froſt und Fäulnis und das
Hauptaugenmerk iſt daher auf die Temperatur und den
Feuchtig=
keitsgehalt der Luft in den Aufbewahrungsräumen zu richten.
Die am meiſten angewendete Lagerung der Kartoffeln iſt
wohl die Miete. Sie eignet ſich überall da, wo von dem
Vor=
rat nicht laufend den Winter über hindurch verbraucht werden
ſoll. Ihre Anlage ſtellt folgende Bedingungen an den Platz:
das Grundwaſſer darf nicht die Mietenſohle erreichen und das
Waſſer von Niederſchlägen ſich nicht um ſie und in ihnen
ſam=
meln. Zu ſchwerer, beſonders toniger Boden eignet ſich nicht,
weil er das Austrocknen der Miete erſchwert und bei Froſt
durch=
gehende Riſſe bekommt, die die Kälte einlaſſen. Leichier Boden
wiederum iſt ſehr froſtdurchläſſig und verlangt deshalb eine
ſtär=
kere Decke. Bei größeren Mieten darf man den Boden, auf dem
die Kartoffeln liegen, nicht ſehr vertiefen. Es genügt, ihn
ein=
fach mit dem Spaten zu glätten und dabei nur ſoviel abzuheben,
daß nach außen ein Rand entſteht, der das Aufſchichten der
Kar=
toffeln erleichtert. Die richtige Breite für große Mieten iſt 1,20
bis 1,50 Meter. Dabei laſſen ſich die Kartoffeln etwa 1
Me=
ter hoch aufſchütten. Die Länge ſollte man nicht über 10 bis
15 Meter ausdehnen, weil ſich kleinere Mieten leichter, auf die
Geſundheit ihres Inhaltes prüfen laſſen und der Neſt
ange=
brochener Mieten ſich bei ſehr kaltem Wetter ſchwer gegen Froſt
ſchützen läßt.
Damit die während der Lagerung der Kartoffeln
ent=
weichende Feuchtigkeit ihre Haltbarkeit nicht ſchädigt, ſind
Ein=
richtungen zur Durchlüftung der Mieten notwendig. Am
geeig=
netſten hierfür iſt das ſogenannte Firſtrohr, das wagerecht über
die ganze Länge des Firſtes verläuft. Man ſtellt es her, indem
man mit der erſten Strohlage der Mietendecke einen Heubaum
längs über die Miete legt, den man nochmals beſonders mit
Stroh umkleidet; darauf wirft man die erſte Erddecke auf und
zieht ſchließlich den Baum heraus. Das ſo entſtandene Rohr
bie=
tet bis zum Auftragen der zweiten Decke dem Dunſt einen guten
Abzug. Damit keine Feuchtigkeit von außen eindringt, muß es
nötigenfalls an der Wetterſeite durch ein Strohbüſchel verſtopft
werden. Bei ſehr ſchwerem Boden oder ſehr naß geernteten
Kartoffeln iſt daneben noch eine Durchlüftung des Fußes der
Miete durch ein dachförmiges offenes Lattengeſtell angebracht,
das längs der Sohlenmitte verläuft.
Die Decke der Miete ſtellt man am beſten durch eine etwa
15 Zentimeter dicke gleichmäßige Schicht von Langſtroh oder
Nadelholzzweigen her, die mit einer ungefähr 10
Zenti=
meter dicken Erdſchicht beworfen wird. Bei Eintritt ſtrengen
Froſtes muß entweder die Erdſchicht je nach der Schwere des
Bodens um 30 bis 50 Zentimeter verſtärkt oder noch beſſer eine
vollſtändige zweite Decke aus Stroh und Erde aufgebracht
wer=
den. Auch die kleinen Kartoffelvorräte kann man auf dieſe Weiſe
im Hausgarten einmieten, vielfach zieht man es hier aber vor,
die Kartoffeln einzugraben. Auch die in Erdlöchern geborgenen
Kartoffeln müſſen dachförmig gedeckt werden wie die
oberirdi=
ſchen Mieten.
Im Kartoffelkeller iſt die ausreichende Lüftung von
größter Bedeutung. Am beſten iſt es, wenn man bei Bedarf
einen ſtarken Luftzug herbeiführen kann. Iſt der Boden feucht
oder zementiert, dann belegt man ihn durch handhohe Lattenroſte.
Solche Roſte bringt man zweckmäßig auch an den Seitenwänden
an, damit die Luft die Vorräte umſtreichen kann. Die Höhe der
Schüttung ſoll 1 Meter nicht überſteigen. Die Temperatur iſt
möglichſt ſchnell auf wenigſtens 5 bis 8 Grad Celſius zu
ernied=
rigen. Im Winter und im Frühjahr iſt eine Temperatur von
2 bis 6 Grad Celſius am beſten. Vorzeitig keimende Kartoffeln
deuten auf zu warme Lagerung oder örtliche Feuchtigkeit= und
Fäulnisherde. Volles Licht ſoll die Vorräte nicht treffen, weil
die oberen Schichten dadurch grün werden, aber auch völlige
Dunkelheit iſt weder nötig noch zweckmäßig. Während der
Lage=
rung muß dauernd darauf geachtet werden, daß ſich nicht durch
dazwiſchen geratene kranke Früchte Faulſtellen bilden, die den
Vorrat ſtark ſchmälern können.
Bienenpflege im Oktober.
— Manche Völker brüten bis in den Oktober hinein. Dem
Imker iſt das aber gar nicht lieb, denn dieſe Völker kommen dann
ſpät zur Ruhe. Gefährlich iſt es, wenn ſich für ſie im Oklober
keine Gelegenheit zu einem letzten Reinigungsausflug bietet. Bei
warmem Oktoberwetter gibt der Imker ſchnell, noch ein paar
Mahlzeiten warmes Futter. Sind die Nächte ſchon kalt, dann
ſtellt man die Futtergefäße auf ſtark erwärmte, mit Lappen
um=
wickelte Ziegelſteine. Jetzt ſind auch die letzten Vorkehrungen für
die Warmhaltung der Bienenwohnungen im Winter zu treffen.
Haben die Käſten dünne Bodenbretter, dann legt man dichte
Strohmatten oder dicke Papierſchichten oder Säcke unter.
Schmale Lücken zwiſchen den aneinandergereihten Stöcken ſtopft
man mit Moos= oder Strohwulſten oder auch Lumpen aus. Je
beſſer der Winterraum die Wärme hält, deſto mehr Nahrung und
Lebenskraft der Bienen wird geſpart. Unter den Winterſitz ſchiebt
man eine Tafel aus Asphalt= oder Ruberoidpappe, die ein
ſchnelles Reinigen der Völker von Gemüll und Leichen ermöglicht,
zugleich eine Nachprüfung, ob das Futter durch Kriſtallbildung
unbrauchbar wurde und ſomit Waſſermangel herrſcht.
Bei freiſtehenden Bienenwohnungen prüfe man nochmals
genau, ob ſie auch feſtſtehen und nicht etwa im Sturme ſchaukeln,
und ob die Dächer dicht ſind und nichts an ihnen loſe iſt, was im
Sturme klopfen könnte. Ruhe iſt eine der Hauptforderungen, die
die Bine an ihre winterliche Umgebung ſtellt. Dieſe Arbeiten
unuß man deshalb auch erledigen, bevor die Bienen ſich zur
Wintertraube zuſammenſchließen. Dann hält man alle
Störun=
gen den Völkern fern. Für die Zeit des Dauerfroſtes, die im
November oder Dezember eintritt, hält man eine Schutzdecke
be=
reit, um ſie über das Winterquartier zu breiten. Es kann eine
Dichte Strohmatte, eine ſtarke Lage von Zeitungspapier oder ein
Kiſſen voll unbrauchbarer Federn oder Moos oder Hückſel ſein.
Heu iſt zu vermeiden, denn es zieht die Feuchtigkeit an und
ſchim=
nelt dann. Gegen Mäuſe ſind Fallen aufzuſtellen und faulende
Zwiebeln zwiſchen die Stöcke zu legen. Die Katzen verſcheuche
rnan nicht vom Stande, ſondern locke ſie lieber ab und zu durch
Schwaar.
gute Biſſen dahin.
Porteile der Geflügelkennzeichnung.
— Bei größeren Geflügelbeſtänden iſt es nicht möglich,
be=
ſtimmte Tiere mit Sicherheit zu erkennen, namentlich dann nicht,
ſwenn es ſich um Raſſetiere gleicher Farbe handelt. Es iſt aber
andererſeits von größter Bedeutung, die Entwickelung jedes
einzelnen Tieres genau verfolgen zu können. Vor allem iſt der
Eierertrag aufzuzeichnen. Wenn Bruteier von mehreren
Züch=
tern verwendet werden, muß man ſpäter auch die einzelnen
Bruten auseinanderhalten können. Aus allen dieſen Gründen
ſollte man die Tiere zeichnen. Die geringe Arbeit ſteht in keinem
Verhältnis zu dem Nutzen.
Das verbreitetſte Mittel, Hühner zu kennzeichnen, ſind
Ringe, die man ihnen an den Beinen anlegt. Am beſten
ver=
wendet man den im Auftrage des „Bundes deutſcher
Geflügel=
züchter”, der größten Organiſation der Geflügelzucht, von der
Firma H. Marten in Lehrte hergeſtellten Bundesring. Dieſer
ing iſt unverlierbar und bietet außerdem mancherlei Vorteile.
Ailter und Abſtammung des Tieres, das ihn trägt, laſſen ſich
genau nachweiſen, weil jeder Ring neben einer Kontrollnummer
auch die Jahreszahl trägt. Wer Hühner käuft, die den
Bundes=
ring tragen, kann über das Alter der Tiere nicht getäuſcht
wer=
den; er kann ferner den Züchter ermitteln, er braucht nur
Zei=
chen und Zahlen der genannten Firma mitzuteilen, denn dort
wird über jeden Ring genau Buch geführt. Viele Ausſtellungen
laſſen nur Tiere zu, welche den Bundesring tragen;
Bundes=
preiſe werden nur auf ſolche Tiere vergeben. Wer irgendwo
auf Ausſtellungen oder ſonſt Tiere kauft, merkt ſich einfach die
Ringnummer und iſt dann vor Irrtümern und Verwechſlungen
geſchützt. Auch da, wo Fallenneſter verwendet werden, bietet der
Ring diie einfachſte Bezeichnung der einzelnen Tiere. Er wird
an jeden deutſchen Geflügelzüchter abgegeben, doch muß man bei
der Beſtellung Tierart und auch die Naſſe nennen, damit die
richtige Größe geliefert werden kann, auch getrennt nach Hähnen
und Hennen. Um Kücken, die den Ring zunächſt verlieren
wür=
den, kenntlich zu machen, verwendet man mit Vorteil
Anilin=
farben, womit die untere Seite des Flügels beſtrichen wird. Im
Alter von 14 Tagen bis drei Wochen kann man farbige
Zellu=
loidringe kleinſter Größe anlegen, die mit zunehmendem Alter
gegen größere vertauſcht werden. Durch die verſchiedenen
Far=
ben der Ringe und danach, ob ſie am rechten oder linken Bein/ Zeit zur Einbürgerung in unſerer Gegend gebraucht); aber es
ſitzen, laſſen ſich ſchon eine ganze Reihe von Bruten
unter=
ſcheiden.
Die Buchſtaben und Zahlen auf dem Bundesring kaun man
bei ihrer Kleinheit natürlich nur leſen, wenn man die Tiere
ein=
fängt. Zur bequemeren Erkennung dienen daueben die eben
pilzes empfohlen, und zwar hauptſächlich für Winterbekämpfung.
Wir erhielten jedoch ſchon verſchiedentlich Mitteilung, daß eine
Beſpritzung der Sträucher im Winter mit einer
Viehſalz=
löſung äußerſt günſtig gewirkt hätte. Dieſe Löſung beſteht
aus 10 Liter Waſſer und 1 Pfund Viehſalz und ſoll in
Abſtän=
den von mehreren Tagen mehrmals fein auf die Stöcke verteilt
werden. In gleicher Weiſe wurde empfohlen, auf 10 Liter
Waſſer 1½ Pfund Soda zu verwenden und auch hiermit die
Pflanzen mehrmals zu beſpritzen.
Pf.
O5
O Vieh= und Geflügelzucht 9
daeh eungeſchr Zeulmelsk . S. oD sie Peliehen Meift aus
Aluminium und können jederzeit angelegt und abgenommen
werden. Sie gehen jedoch auch mitunter verloren oder ihre
Zahlen werden durch Schmutz unleſerlich; man verwendet
des=
halb neuerdings Flügelmarken aus nicht roſtendem Metall von
der Größe eines Talers. Ein Druckknopf hält ſie am Flügel feſt,
ohne die Tiere irgend wie zu ſchädigen. Eine beſondere Art der
Zeichnung, die namentlich bei der Ermittelung geſtohlener
Hühner ſehr wirkſam iſt, beſteht darin, daß man mittels Locher
die Zehenhaut der Kücken durchlocht. Die Maßnahme iſt ganz
ungefährlich und leicht ausführbar, und bietet ein Merkmal, das
nicht wieder zu entfernen iſt. Vom Dieb wird dieſe
Kennzeich=
nung kaum beachtet, weil ſie unauffällig iſt.
L.
K2
Landwirtſchaft
KD Einführung eines Befähigungsnachweiſes in der
Landwirtſchaft. Die Bedeutung der landwirtſchaftlichen
Erzeu=
gung für den Wiederaufbau unſeres niedergebrochenen.
Wirt=
ſchaftslebens und die Abhängigkeit des Erfolges in der
Land=
wirtſchaſt von der Tüchtigkeit des Betriebsleiters läßt es als
dringend notwendig erſcheinen, daß alle landwirtſchaftlichen
Betriebe von praktiſch und theoretiſch entſprechend ausgebildeten
Landwirten geleitet werden. Es haben darum Verhandlungen
bei dem Deutſchen Landwirtſchaftsrat ſtattgefunden, die den
Zweck verfolgten, durch die Einführung eines
Befähigungs=
nachweiſes in der Landwirtſchaft eine beſſere Ausbildung
unſerer praktiſchen Landwirte zu erreichen. Aus allgemeinen
Er=
wägungen heraus hat man vorläufig von der obligatoriſchen
Einführung des Befähigungsnachweiſes Abſtand genommen.
Es iſt aber ſehr erwünſcht, daß jeder Landwirt ſeinem Sohne
eine entſprechende Ausbildung mit auf den Berufsweg gibt,
wozu ſich durch die Gründung zahlreicher Landwirtſchaftsſchulen
Gelegenheit gibt. Um einen Nachweis über die praktiſche
Aus=
bildung erhalten zu können, wird die Landwirtſchaftskammer
in Darmſtadt demnächſt Lehrlingsprüſungen für praktiſche
Land=
wirte abhalten.
— Weg mit den Kohlſtrünken. Vielfach kann man noch
be=
merken, daß die Kohlſtrünke von abgeſchnittenen Kohlköpfen zu
lange in der Erde gelaſſen werden. Das iſt ein großer Fehler,
denn wenn die Strünke von der Kohlhernie, der gefährlichen
Wurzelknollenkrankheit, befallen ſind, verbreitet ſich der Erreger
dieſer Krankheit, ein Pilz, immer weiter im Bodez. Die Strünke
ſind zu trocknen und zu verbrennen.
O3
— Meerrettichpflanzung. Solange der Boden im Herbſt
noch offen iſt, kanm man Meerrettich pflanzen. In jedem Garten
ſollte man für dieſe Küchenpflanze 1 bis 1½ Geviertmeter
er=
übrigen, um den Bedarf des Hauſes ſelbſt zu ziehen. Die
ſchön=
ſten und wohlſchmeckendſten Stangen gewinnt man von gutem
feuchten tiefgründigen Boden, der ſandig und lehmig ſein muß.
Vor der Pflanzung lockert man den Boden bis zu 50 Zentimeter
Tiefe und düngt gut. Zur Pflanzung verwendet man
Wurzel=
ſtücke, die von den Hauptwurzeln abgezweigt ſind. Solche Stücke,
Fechſer genannt, haben meiſt eine Länge von 25 bis 30
Zenti=
meter und ſind etwa ſo ſtark wie ein kleiner Finger. Zum
Pflan=
zen verwendet man ein beſonderes Pflanzholz von etwa 35
Zenti=
meter Länge und 5 Zentimeter Dicke, das nach dem Ende
kegel=
förmig zuläuft. Damit ſtößt man möglichſt wagerecht bis
unge=
fähr 5 Zentimeter unter der Erdoberfläche ein Loch, in das man
den Fechſer hineinſchiebt, nachdem man zuvor alle kleinen
Faſer=
wurzeln durch Abreiben entfernt hat. Nach dem Einſetzen hält
man das Wurzelſtück am oberen Ende feſt und tritt das Loch mit
dem Fuße an. Zwiſchen den einzelnen Setzlingen läßt man
5 Zentimeter Naum. Legt man mehrere Reihen an, dann gibt
man ihnen einen Abſtand von 50 Zentimeter. Die Setzlinge
wachſen ſehr ſchnell, ſo daß im Frühjahr gepflanzte bis zum
Herbſt ſchon eine Stärke von 5 bis 7 Zentimeter Durchmeſſer
er=
reichen. Der Setzling, der nun zu einer ſtarken Wurzel
gewor=
den iſt, hat im Laufe des Sommers am Ende neue Fechſer
ge=
trieben, die ſenkrecht in die Erde hineingewachſen ſind. Damit
keine Teile der Wurzeln abbrechen, muß man ſie beim
Heraus=
nehmen von allen Seiten tief abgraben, wenn man vermeiden
will, daß aus den kleinen Stücken der Meerrettich als Unkraut
herauswächſt.
— Der Schnitt der Haſelnußſträucher. Von Anfang Oktober
bis ſpäteſtens Anfang Februar entfernt man an den
Haſel=
ſträuchern die alten abgetragenen Aeſte und läßt nur junge,
kräf=
tige und fruchtbare Zweige ſtehen. Gleichzeitig gräbt man um
und düngt den Boden. Alle Unkrautwurzeln lieſt man heraus
und entfernt auch die Wurzelausläufer der Sträucher. Wenn
man ſie aufſchult, erzieht man ſich auf einfachſte Weiſe neue
Jungpflanzen. Zum Düngen verwendet man Schafdung,
Kuh=
dung mit Torfmull, kompoſtierten Abortdünger oder kräftigen
Kompoſt. Aeltere Sträucher ſchneidet man bis auf den
Wurzel=
hals zurück, wenn ſie geringe Erträge geben. Das neutreibende
Holz bringt dann aber erſt im dritten Jahre wieder Früchte, und
aus dieſem Grunde iſt es beſſer, ältere Anlagen nicht auf einmal
zu verjüngen, ſondern in jedem Jahre nur ein Viertel oder ein
Drittel. Neben dem Winterſchnitt kann man übrigens auch
einen Sommerſchnitt ausführen, bei dem man die ſenkrecht
em=
porſchießenden langen Ruten entfernt und die Gipfeltriebe
ein=
kürzt. Dadurch wird der Anſatz von Fruchtknoſpen gefördert.
Wenn bei dieſer Behandlung die beklagte Unfruchtbarkeit der
Sträucher nicht verſchwindet, dann iſt wahrſcheinlich der
Stand=
ort ungeeignet, weil zu windig, ſo daß die Blüten erfrieren. Auch
die mangelhafte Befruchtung der Blüten infolge kalten Wetters
macht die Sträucher mitunter unfruchtbar.
TKD. Bekämpfung des Stachelbeermehltaues. Bekanntlich
wird die Schwefelkalkbrühe oder an deren Stelle das neue
Pflan=
zenſchutzmittel „Solbar” zur Bekämpfung dieſes Stachelbeer=
* Zur Milchſchafhaltung. Die Erfahrungen die mit den
oſtfrieſiſchen Milchſchafen bisher gemacht worden ſind, haben den
Beweis erbracht, daß es bei entſprechender Zucht und Pflege
und vor allen Dingen genügender Weidegelegenheit möglich iſt,
dieſe Tiere auch im Binnenlande einzugewöhnen. Natürlich iſt
es unausbleiblich, daß zu Anfang weniger gute Erfahrungen
gemacht werden (auch die weißen Saanenziegen haben längere
hat ſich doch im Laufe der Zeit herausgeſtellt, daß mit den
Milch=
ſchafen gute Zuchtergebniſſe auch im Binnenlande zu erzielen
ſind. Der Verband der Milchſchafhalter im
deut=
ſchen Binnenlande (Geſchäftsſtelle: Dresden=N. 6,
Craus=
haarſtraße 17), weicher aus kleinen Anfängen heraus ſich
entwik=
kelt hat, macht es ſich zur Aufgabe, die Erfahrungen auf dieſem
Gebiete zu ſammeln und zu verwerten. Mitglied kann neben
Milchſchafhaltervereinen jeder Milchſchafhalter und Freund, der
Milchſchafzucht werden. Vor allen Dingen iſt in der nächſten
Zeit die Bockfrge zu regeln, denn es iſt für den einzelſtehenden
Züchter ſehr ſchwer, für ſein Tier den geeigneten Raſſebock zu
finden. Der Verband läßt ſich angelegen ſein, dieſe Frage in
befriedigendem Sinne zu erledigen. (Allen Anfragen iſt ſtets
Rückporto beizufügen.)
— Perlhühner als Nutzgeflügel. Ganz zu Unrecht werden
die Perlhühner faſt überall noch als Ziergeflügel angeſehen, was
ihre Verbreitung ſehr beeinträchtigt. Dabei haben die
Perl=
hühner verſchiedene Eigenſchaften, die ihre Zucht ſehr lohnend
geſtalten. Sie ſind vor allem fleißige Leger. Sie fangen
zwar erſt Ende April oder Anfang Mai zu legen an, bringen es
dann aber bis zum Herbſt auf 100 bis 120 Eier. Dieſe ſind
etwas größer als die Eier der Zwerghühner und von
vortreff=
lichem Geſchmack. Auch das Fleiſch der Perlhühner ſchmeckt
vor=
züglich. Dadurch, daß die Tiere unermüdliche Futterſucher ſind,
iſt ihre Zucht außerordentlich billig. Bei freiem Auslauf
brau=
chen ſie unter günſtigen Verhältniſſen überhaupt nicht aus der
Hand gefüttert zu werden. Die Perlkücken machen keine
Schwie=
rigkeiten, am beſten gedeihen ſie in völliger Freiheit. Animaliſche
Futterſtoffe bevorzugen ſie. Zuzugeben iſt freilich, daß das
flüch=
tige, etwas unſtete Weſen ihre Haltung und Zucht auf kleinen
Höfen erſchwert. Oft mag auch ihr durchdringender Ruf ihre
Anſchaffung verhindern. Die Anſicht, die Perlhühner müßten
zu Zuchtzwecken paarweiſe gehalten werden, iſt hinfällig. Für
ſünf oder ſechs Hennen genügt ein Hahn. Zeigt ſich die
Perl=
henne nicht brütwillig, ſo läßt ſich ja leicht eine Hühnerglucke
finden, der man die Eier unterlegt.
— Hahn oder Henne?. Bei den Haushühnern iſt es, ſoweit
es ſich um Junggeflügel der leichten Raſſen oder um Kreuzungen
handelt, nicht ſchwer, die Hähne bald von den Hennen zu
unter=
ſcheiden. Als Kennzeichen treten hier zeitig hervor der hochrote
große Kamm, die langen Kehllappen, der mit reichen breiten
Federn verſehene Schwanz und vor allem der oft ausgeſtoßene
Ruf. Anders bei den mittelſchweren und ſchweren Naſſen. Hier
entwickeln ſich Kamm und Kehllappen der männlichen Tiere bei
ſonſt gutem Wachstum oft ſo langſam, daß die Feſtſtellung des
Geſchlechtes lange Zeit zweifelhaft bleibt. Auch das Altgeflügel
weiſt hier keine üppigen Schwänze auf und ſeinen Ruf läßt ein
Junghahn nicht ertönen, wenn er alte Hähne auf dem Hofe
be=
merkt. Am ſicherſten geht man in ſolchen Fällen, wenn mnan die
Form der Sattelfedern, das ſind die am Bürzel vor dem
Schwanze ſitzenden Federn ins Auge faßt. Sind dieſe Federn
breit und kurz, oben im Halbkreis abgerundet, ſo iſt das Tier
eine Henne, ſind die Federn aber ſchmal, lang und oben ſpitz, ſo
haben wir einen Hahn vor uns. Selbſt bei verhältnismäßig
jungen Tieren kann man die Hähne von den Hennen
unterſchei=
den, wenn man ſie einfängt und dieſe Federn betrachtet. Bei den
jungen Trutkühnern iſt die Ermittelung des Geſchlechtes ja nicht
ſo eilig wie bei den gewöhnlichen Hühnern, denn vor
Jahres=
ablauf wird in regelrechten Zuchtbetrieben von ihnen doch kein
Tier geſchlachtet. Hier ſtellen ſich im dritten Monat am Kopf und
Halſe der Tiere die fleiſchigen Auswüchſe und Knoten ein, die
bei den Hähnen hochrot, bei den Hennen dagegen blaß und
weni=
ger ſtark entwickelt ſind.
— Kaninchenmaſt. In der kalten Jahreszeit mit ihrer in
der Hauptſache mehlhaltigen Fütterung nehmen die Kaninchen
viel ſchneller zu als in der Sommerwärme und bei vorwiegender
Grünfütterung. Das beſte Maſtalter liegt je nach der Raſſe
zwi=
ſchen dem fünften und ſechſten Monat. Eine früher einſetzende
Maſt iſt unwirtſchaftlich, weil das Knochenwachstum beendet ſein
und das Muskelfleiſch ſich bis zu einem gewiſſen Grade
ent=
wickelt haben muß, bevor das Tier Fett und Fleiſch anſetzt. Als
Maftfutter gibt man möglichſt viel mehlhaltiges Weichfutter mit
Salz, getrockneten Brenneſſeln oder aromatiſchen Kräutern
ge=
würzt, daneben noch wenig recht würziges Grün, gutes Heu und
als Getränk reines Waſſer. Nur Futtermittel, die dem Tier
wohlſchmecken, werden gut verdaut und ausgenutzt. Die
Freß=
luſt erhält man durch Abwechſelung im Futter, beſonders auch
durch Beimiſchung vom Kräutern. Beides dient auch dem
Ge=
ſchmack des Fleiſches. Wer es ermöglichen kann, füttere mehr als
dreimal, dafür aber ſtets kleine Mengen, die bis zur nächſten
Fütterung aufgefreſſen ſein müſſen. Was ſich durch Wechſel der
Futterſtoffe nicht erreichen läßt, ſuche man durch Wechſel in der
Zubereitung zu erſetzen. Kartoffelſchalen vermenge man mit
dazwiſchengekochten Grünabfällen und Kleie oder dicke ſie mit
gemahlenen Kartoffelſchalen ein und würze ſie mit Salz,
getrock=
netem Beifuß, Selleriekraut, Waldmeiſter, Schafgarbe, Fenchel
uſw. In kleinen wenig Bewegung geſtattenden, dabei aber
luf=
tigen Maſtſtällen werden,die Maſttiere bei entſprechendem Futter
in drei bis vier Wochen ſchlachtreif. Man ſieht das daran, daß
der Rücken prall und ſeſt iſt und die Nückenwirbel nicht mehr zu
zählen ſind. Während der Maſtzeit ſorge man auch ſtets für
ſaubere Streu, denn ſchlechte Stalluft gibt dem Fleiſch einen
un=
angenehmen Beigeſchmack. Das viel angewendete Kaſtrieren der
jungen Tiere hat keinen Einfluß auf die Maſt und die Güte des
Fleiſches; es iſt nur bei Stallmangel angebracht.
— Sparfame Ziegenfütterung. Bei Verwendung einfacher
Futterraufen treten die Ziegen einen großen Teil des
Rauh=
futters unter die Füße. Die Futterknappheit zwingt uns, ſolcher
Verſchwendung zu ſteuern. Auf einfachſte Weiſe geſchieht dies
dadurch, daß man unter der Raufe ein Brett anbringt, das das
herabfallende Futter auffängt. Dies hat jedoch den Nachteil,
daß die Tiere ſich Hals und Bruſt an der Kante ſcheuern, wenn
es breit genuc iſt, um ſeinen Zweck zu erfüllen. Beſſer bringt
man eine Krippe unter der Raufe an, die ſich aus behobelten
Kiſtenbrettern leicht herſtellen läßt. Noch vorteilhafter als die
Krippe iſt eine Kaſtenraufe, die ebenfalls aus behobelten
Bret=
tern und ſtarken Latten hergeſtellt wird. Hier dient zur
Auf=
bewahrung des Futters ein niedriger Kaſten mit feſtem Boden,
deſſen eine Seite dem Tiere das Freſſen dadurch erlaubt, daß
ſie aus Stäben, beſteht. Sie iſt beſonders zweckmäßig, wo
meh=
rere Ziegen nebenei
weil ſie die Tiere verhindert,
ſich gegenſeitig beim Freſſen zu
Nachdruck ſämtl. Artikel verboten. Verantwortlich; Kurt Mitſching.
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 19. Oktober 1921.
Rummer 279.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
w. Frankfurt, 18. Okt. Deviſenkurſe. Wechſel auf
Belgien 1270, Wechſel auf Holland 6050, Wechſel auf London 690,
Wech=
ſel auf Paris 1290, Wechſel auf Schweiz 3300, Wechſel auf Neu=York
176. Tendenz: Deviſe Neu=York, der im amtlichen Verkehr noch
auf 187½ hielt, ging im Nachmittagsverkehr unter Schwankungen
zu=
rück. Die Bewegung war infolge Realiſationen erheblicher, 185 ſpäter
181 bis 176. Es folgten ferner Holland, Schweiz, Paris, London,
welche gegenüber den amtlichen Notierungen ebenfalls unter Druck
lagen. Die Schlußnotierungen lagen ſchwach.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 18. Okt.
Geld Brieil Geld. Brief N7. T
Geld He
Brief fe
Geld / Brief Antw.Bräß., II248 70125L.ZMlZBB.K0T3BI.40 Mite 7697.30 12102.10 2337,602342.45 Holland ..
London .. 5844 15/6855.83/4406.— /6419.— Schweden /4145.80/4154. 20/4345.60/4 4354.40 863.30 664.70 740.70/ 742.30 Helſingfors.
Wien (altes 234.80 235.2- 924. 75 3 225.25 Paris .. Nes=Bork 1 179,07/ 179.431 18 Schweiz .. K298 708303 2ufss8 40/35889 —. Spanten 2297.702302.30 2497.502502.50
Italien .. / 72420/ 725.821 734.20/ 735.30 D.=Oeſt. abg. 8.89— 901- 899— 9.01— Budapeſt. 23 73— 23.78- 3.97— 24.03— Liſſab.=Op.
Dänemark. ——) —.
8386.— 3394.— 839s 403603,60 Brag: 187.30 187.70 1899 190.80
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 18. Oktober in Zürich 2,85
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1,59 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 2,90 (88,80) Kronen, in Stockholm 2,55
(88,80) Kronen, in Neu=York 0,55½—0,55½ (25.80) Dollar. in
Paris Pls (125,40) Franken.
Berliner Börſe.
der Bewegung der Deviſenkurſe beherrſchte auch heute vollkommen den hofft zwar, durch die Verfünffachung der Standgelder für die Eiſen=
Markt. Im Zuſammenhang mit der nachbörslichen Erhöhung des
Neu=Yorker Markkurſes auf 57 beſtand in den frühen
Vormittagsſtun=
den im Freiverkehr Abgabeneigung, wodurch der Kurs für Neu=York
bis auf 170, London auf 675 und Holland etwas unter 6000
herab=
gedrückt wurde. Das Geſchäft war ganz unregelmäßig und es erfolgten
zu den zumeiſt geſprochenen Kurſen nur wenig Abſchlüſſe. Um 11 Uhr
machte ſich erneut ſtarker Begehr geltend, der Neu=York bis 185,
Lon=
don bis 710 und Holland bis 6300 trieb. Auch an der Börſe fanden
vor Feſtſetzung der amtlichen Kurſe nur geringe Umſätze ſtatt. Dieſe
werden indes durchweg höher notiert, da ein ſtarker Begehr ſich einſtellte
und die Abgeber ſich zurückhalten verhielten. Der Bedarf konnte
zu=
meiſt nicht befriedigt werden und es erfolgten wieder prozentuale
Zu=
teilungen. — Was den Effektenverkehr anlangt, ſo fiel dieſer heute zwar
offiziell aus; bei den zahlreich verſammelten Intereſſen hörte man aber
nur Geldkurſe, und zwar lagen dieſe faſt ausnahmslos weit unter dem
geſtrigen Schlußkurs. Auch bei den Maklern lagen, ſoweit es ſich bis
jetzt überſehen läßt, Kaufaufträge in überaus ſtarker Menge vor, denen
nur ganz unbedeutende Verkaufsaufträge gegenüberſtanden; auch am
Markt der unnotierten Werte waren nur Geldkurſe zu vernehmen, ſo
R. Wolff 780, Benz 562. Hanſa Lloyd 445.
Produktenbericht. Auch heute ſpiegelten ſich die ſtarken
Schwankungen und die ſchließlich erneute Steigerung der Deviſenpreiſe
deutlich in der Preisgeſtaltung am Produktenmarkte wider. Am
Vor=
mittag ſchwächten ſich die Preiſe entſprechend der Bewegung der
De=
viſen etwas ab, mittags aber zogen ſie mit der erneut einſetzenden
Steigerung wieder an, da die Verkäufer auch ihre Forderungen
ent=
ſprechend erhöhten. In Mais iſt das Geſchäft außerordentlich
unregel=
näßig; von greifbarer Ware kommt von Hamburg etwas mehr heran,
und dieſes Material wird als Erſatz für den außerordentlich knappen
Berlin, 18. Okt. (Wolff.) Börſenbe icht. Das Problem Hafer von den Verbrauchern gern genommen. Die Eiſenbahndirektion
bahnwagen einige Erleichterung in dem ſich nach wie vor ſtark fühlbar
machenden Wagenmangel zu ſchaffen, der für die knappe Verſorgung
des Hafermarktes in der Hauptſache verantwortlich iſt.
Für Weizen und Roggen, ſowie auch für Gerſte blieb die Tendenz
weiter feſt, und zwar beſteht Nachfrage beſonders für ſofort greifbare
Ware, obwohl bei Gerſte die Brauer bei den hohen Preiſen doch etwas
vorſichtiger geworden ſind. Weitere Preisſteigerungen für Mehl waren
nur vereinzelt durchzuſetzen; für die anderen Artikel traten infolge
er=
höhter Forderungen uzmeiſt ggleichfalls weitere Preisſteigerungen ein.
Berlin, 18. Okt. (Wolff.) Anſtatt der bisherigen Feſtſetzung am
Mittwoch und Freitag findet in dieſer Woche nur am
Donners=
tag, den 20. Oktober, Börſe ſtatt, und zwar Vollbörſe.
Hamburg, 18. Okt. (Wolff.) Der Börſenvorſtand beſchloß die
Effektenbörſe am Mittwoch ausfallen zu laſſen. Es findet
nur Deviſenbörſe ſtatt.
— Neue Aktiengeſellſchaft. Unter Mitwirkung der
Bank für Handel und Induſtrie, Niederlaſſung Pirmaſens, ſind die
Pfälziſchen Lederwerke G. m. b. H. in Rodalben, bei
Pirmaſens in eine Aktiengeſellſchaft mit einem Kapital von 2000 000
Mark umgewandelt worden. Der Aufſichtsrat beſteht aus den Herren
Dr. Oskar Greiner, Direktor der Bank für Handel und Induſtrie,
Niederlaſſung Pirmaſens, Karl Lamberty, Rentner in Elberfeld, Karl
Lindemann, Schuhfabrikant in Pirmaſens, Fritz Schmidt, Kaufmann
in Kaiſerslautern, Franz Schwarzweller, Oberinſpektor in Landau, Dr.
Hugo Wolff. Arzt in Wiesbaden. Zum Vorſtand iſt Herr Julius
Schmidt in Rodalben ernannt worden.
Aus den Amtsverkündigungen des
Kreisamts Darmſtadtund denBekannt= Beiſteigerungs-Anzeige
machungen des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 goldene Krawattennadel
rund, mit blauem Stein) Sommer 1919
ge=
funden. 1 Spazierſtock. 1 Tube Kaliklora u.
1 Zahnbürſte. 1 grauer Herren=
Wildleder=
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Punkten. 1 Nickelhülſe mit 3 farbigen
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Sandbach. 1 ſchwarze Schürze. 1 braune
Damenhandtaſche mit Inhalt, u. a. roter
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weis auf den Namen Anna Litzenberger. Vier
Schlüſſel an einem Ning. 1 ſchwarzes
Porte=
monnaie mit 3 Mk. und Lebensmittelkarten.
1 Manſchettenknopf ſjapan. Arbeit).
Städtiſcher Holzverkauf.
Soweit die vorhandenen Reſtmengen
aus=
reichen, werden auf die Nummern 21 und 22
der Holzausweiskarte je ein Zentner Laub=
und Nadelholz zu den ſeitherigen Preiſen
ver=
ausgabt. Der Holzverkaufsplatz in der
Vik=
toriaſchule (Hochſtraße) iſt geſchloſſen.
Außer=
dem wird am Lager Oſtbahnhof
ungeſchnitte=
nes Stockholz zum Preiſe von 9 Mk. für den
Zentner verabfolgt. Das Stockholz iſt vorher
auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmer Nr. 39, zu bezahlen. (st11566
Darmſtadt, den 17. Oktober 1921.
Städtiſche Kohlenausgleichſtelle.
Mittwoch, 19. Oktober, nachm. 3 Uhr
findet die zwangsw. Verſteigerung einer Kiſte.)
Stangen=Raſierſeife
Ludwigsplatz 8 ſtatt.
(11569
Gunkel, Gerichtsvollzieher.
dederlassungen im:!
Manne.
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Bekanntmachung.
In unſer
Handels=
regiſter 4, III, 179,
wurde heute bei der
Firma Moſes Simon
II. in Arheilgen
ein=
getragen: (11564
Die Firma gedt mit
Aktiven und Paſſiven
ab 1. September 1921
Louis Karlsberg über.
Dieſer führt das
Ge=
ſchäft unter der
ſeit=
herigen Firma weiter.
Der Ehefrau des L.
Karlsberg, Johanna,
geb. Barmann in
Ar=
heilgen iſt Prokura
er=
teilt.
Heſſ. Amtsgericht II.
(E.8586)
Dampfkeſſelfabrik vorm. Arthur
Rodberg, A.=G. in Darmſtadt.
Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden
hiermit zu der am Dienstag, den 8.
Novem=
ber d8. J8., vormittags 11 Uhr im Lokal der
Mannheimer Bank Aktiengeſellſchaft in
Mannheim ſtattfindenden außerordentlichen
Generalverſammlung ergebenſt eingeladen.
Tagesordnung:
1. Antrag auf Erhöhung des Grundkapitals
auf Mk. 7 200 000 durch Ausgabe von 4200
auf den Inhaber lautende Stammaktien;
Feſtſetzung der Modalitäten der Begebung
dieſer Aktien.
2, Beſchlußfaſſung über dieſen Antrag durch:
a) die Generalverſammlung;
b) die Inhaber der Stammaktien in
ge=
ſonderter Abſtimmnng:
c) die Inhaber der Vorzugsaktien in
ge=
ſonderter Abſtimmung.
3. Abänderung des 8 3 der Statuten, ſoweit
die Abänderung durch Annahme des
An=
trags Biffer 1 ſich ergibt.
4, Abänderung des 5 23 der Statuten dahin,
daß derſelbe in Zukunft wie folgt lautet:
Der nach Vornahme der Abſchreibungen
verbleibende Gewinn wird wie folgt verteilt:
1. fünf Prozent für den geſetzlichen
Reſerve=
fonds, ſolange derſelbe den zehnten Teil
des Grundkapitals nicht überſteigt;
2. eine Dividende von ſechs Prozent des
eingezahlten Grundkapitals an die
Vor=
zugsaktionäre;
3, eine Dieidende von vier Prozent des
eingezahlken Grundkapitals an die
Stammaktionäre;
4, von dem alsdann verbleibenden Betrag
des Reingewinns die ſtatutariſchen
Ge=
winnanteile an den Aufſichtsrat, Ueber
die Verwendung des hiernach
verblei=
benden Reſtes entſcheidet die
General=
verſammlung ohne Einſchränkung.
Zur Teilnahme an der
Generalverſamm=
lung ſind diejenigen Aktionäre berechtigt, welche
ſich bis ſpäteſtens 5. November ds. 38. bei
unſerer Kaſſe oder der Mannheimer Bank
Aktieugeſellſchaft in Maunheim über den
Beſitz ihrer Aktien ausweiſen.
Darmſtadt, den 13. Oktober 1221,
Der Anfſichtsrat
gez.: König.
(11556
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In unſer
Handels=
regiſter wurde heute
bei der Firma Schulz
u. Thomas, G. m. b.
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ein=
getragen: (11565
Heinrich Schulz in E
Pfungſtadt iſt als Ge= Hügelſtr. 15, Laden,
ſchäftsführer
ausge=
ſchieden, alleiniger
Ge=
ſchäftsführer iſt
nun=
mehr Kaufmann
Lud=
wig Thomas in
Pfung=
ſtadt.
Darmſtadt, 12. Okt. 1921.
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wird in dieſem Jahre am 7. und 8. Novbr.
auf dem Platze am Weiher abgehalten.
An Fahrgeſchäften werden zugelaſſen:
2 Karuſſelle, 2 Schiffſchaukeln, 2
Schieß=
buden, 1 Zirkus.
Die Plätze für Fahrgeſchäfte und
Schau=
buden werden, einem öffentlichen Ausgebot
ausgeſetzt. Mindeſtangebot 1 Mk. 50 Pfg.
pro gm.
Termin hierzu iſt anberaumt auf Dienstag,
den 25. Oktober d. J8., vormittags 10 Uhr,
an Ort und Stelle.
Die Verkaufsſtände werden am Freitag,
den 4. November d. J8., vormittags von
8 bis 11 uhr, im Rathauſe, Zimmer Nr. 8,
angemeldet und bezahlt und an demſelben
rage, nachmittags 1 Uhr, am Platze verloſt
und abgelegt.
An Stand= bezw. Einlaßgeld wird erhoben:
Für Verkaufsſtände per laufende Meter
1Mk., für ein Pferd 10 Mk., für ein
Stück Rindvieh 5. Mk. und für ein
Schwein 1 Mk.
Der Markt findet auf feſtem Boden ſtatt
nd iſt durch feſte Straßen zugängig.
Hochheim a. M., den 21. Sept. 1921.
Die Polizeiverwaltung.
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In unſer
Handels=
regiſter wurde heute
bei der Firma Schulz haus II.
n. Thomas, G. m. b.
H. in Pfungſtadt,
ein=
getragen: (11572
pude
Er iſt berechtigt, die
Geſellſchaft mit einem
Geſchäftsführer zu ver
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Darmſtadt, 16. Okt. 1921,
Heſſ. Amtsgericht II.
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