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42
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Nummer 278
Oberſchleſien.
Oberſchkeſien und die polniſche Wintſchaft.
* Aus Beuthem O.S. wird uns geſchrieben: Ihr
Be=
richterſtatter hatte eine Unterredung mit maßgebenden Führern
der oberſchleſiſchen Induſtrie. Auf meine Frage: Was werden
die Polen mit dem abgeteilten Gebiet machen?
er=
hielt ich von allen, auch von Polenfreunden, die Antwort: Sie
werden es ruinieren. Polen war vor dem Kriege ein induſtriell
aufſteigendes Land, ſo wurde mir von dieſen Sachverſtändigen
des Grenzgebietes erklärt, das Unglück iſt aber, daß Polen heute
wirtſchaftlich eine bankrotte Ruine iſt. Hätte es jene
vorkriegs=
zeitliche friedliche Entwicklung weiter nehmen können, ſo wäre
damit zu rechnen geweſen, daß ſich allmählich ein wirrſchaftlich
geſunder, in ſich geſchloſſener Körper gebildet hätte, der dank der
Zuſammengehörigkeit mit Rußland, dank der billigen Löhne dnd
dank der Nachbarſchaft mit Weſteuropa ein wichtiges Glied in
Geſamtkörper Europas hätte bilden können.
Das Gegenteil iſt eingetreten, und es beſteht keine Ausſicht
für dem Kenner der polniſchen Wirtſchaft und des polniſchen
Charakters, daß ſich die total zuſammengebrochene Wirtſchaft
„wieder erholt. Seitdem die harte Hand der ſogenannten Unter=
„drücker fehlt, wird tatſächlich überhaupt nicht mehr gearbeitet —
nichts mehr geſchafft. Polen hat noch heute eine Armee von
1600 000 Mann unter den Waffen. Jede Beamtenſtelle bis zur
ikleinſten hinunter iſt doppelt und dreifach beſetzt, und keiner
rmacht etwas. Die beutſche Krücke eines gemeinſamen
Wirt=
fſchaftsregimes im abgetrennten Gebiet würde daran ſcheitern,
Tdaß der deutſche Arbeiter und Ingenieur vom polniſchen Haß
wertvieben wird und daun der polniſche Induſtriearbeiter mit
ſdem weſteuropäiſchen Arbeiter nicht konkurrieren kann. Früher
avar infolge der billigen Löhne eine Konkurrenz möglich. Heute,
vvo die Löhne ins Ungemeſſene geſtiegen ſind, fällt auch dieſer
WVorteil weg. Da kann nur Qualitätsarbeit durch
Qualitäts=
arbeiter geſchaffen werden. Dieſe fehlen aber in Polen. Ebenſo
Tehlen die Intellektuellen, die den durch die deutſche Wiſſenſchaft
nusgebildeten deutſchen Technikern gewachſen wären. Aber ſelbſt
venn die Polen geeignete Arbeiter und Techniker ſtellen könnten,
rnuß das abgetrennte Gebiet zugrunde gehen, weil die in
Jahrzehnten geleiſtete deutſche Arbeit die Grundlage und
Siche=
rung des induſtriellen Aufbaues geweſen ſind. Der Felderbeſitz
der großen Bergbaugeſellſchaften im Zentral= bezw. Oſtrevier
norreſpondiert mit dem in den ſüdlichen Kreiſen Pleß und
Ryb=
nik. Ein und dieſelbe Gefellſchaft hat Gruben gleichzeitig im
Zentrum und im Oſten und im den ſüdlichen =Bezirken. Wird
das große Reſervebecken im Süden Oberſchleſiens abgeſchnürt,
ſwo verfällt der ganze Kohlenbergbau, der von ſo großer
Bedeu=
wung für Mitteleuropa iſt, dem Siechtum. Was für den
Kohlen=
ergbau gilt, iſt auch in der Zinkinduſtrie ausſchlaggebend.
Aber das iſt ja ſchon oft geſagt worden. Weniger bekannt
iſt die ungeheure Gefahr für die Verſorgung mit Trink= und
Kutzwaſſer. Die Waſſerverſorgung des oberſchleſiſchen
Indu=
ſ riebezirkes bereitet inſofern erhebliche Schwierigkeiten, als hier
auf einem verhältnismäßig kleinen Flächenraum bedeutende
Menſchenmaſſen beiſammen wohnen, die gewaltige
Waſſer=
mengen verbrauchen. Hinzu kommt der große Bedarf der
In=
tutſtriewerke an Betriebswaſſer. Die Beſchaffung dieſer
Waſſer=
mengen iſt um ſo ſchwieriger, als im oberſchleſiſchen
Induſtrie=
kezirk nur kleine Bäche und ungenügende Waſſerläufe
vorhan=
deen ſind. Man mußte daher zur Errichtung weiterer
Waſſer=
hebewerke ſchreiten. Die dauernde Ergiebigkeit der vorhandenen
Waſſereſervoire iſt abhängig von der Erhaltung und eventuellen
Erweiterung des bereits feſtgelegten Waſſerſchutzgebietes. Wird
der Kreis dieſes Schutzbezirkes durchbrochen, dann hört jede
Aöglichkeit der Verteilung der verfügbaren Waſſermengen auf.
Die Waſſerverſorgung iſt eines der ſtärkſten Argumente für die
Umteilbarkeit des Abſtimmungsgebietes. Ohne Waſſer kein
Leben. Und dieſes Leben entſpringt den Quellen, die nicht
aus=
eimandergeriſſen werden können. Und noch etwas: Eine
Be=
ſanderheit für die oberſchleſiſchen Eiſenbahneinrichtungen iſt das
Erhmalſpurbahnnetz, das in der Hauptſache die Verſorgung der
Gruben und Hütten mit Betriebsmaterialien ausführt und für
den oberſchleſiſchen Güterverkehr von außerordentlicher
Bedeu=
iung iſt. Die Ausdehnung über die Kreiſe Rybnik und Pleß iſt
beantragt worden, weil die Schmalſpurbahn auch für die
dor=
ſtigen Induſtrieanlagen eine Notwendigkeit iſt. Bei einer
Ab=
rennung dieſes Gebietes wäre natürlich für dieſes Gebiet keine
Autsſicht, jemals zu einer ſolchen Einrichtung zu gelangen.
Wie man auch die Teilung Oberſchleſiens, die durch den
Genfer Fehlſpruch vorgeſehen wird, betrachtet, ſie wird ein
ſia menloſes Unglück für das Land, für die beteiligten
Wirt=
ſchaftsvölker und für ganz Europa ſein. Das iſt die
überein=
ſtirmmende Ueberzeugung aller Kenner der Verhältniſſe.
die Löfung: wirtſchaftlich deutſche, politiſch
polniſche Souveränität.
T.U. Paris, 15. Okt. Von der engliſchen Regierung liegt
war noch keine amtliche Rückäußerung vor, dagegen ſind um
Metternacht Nachrichten aus London eingetroffen, nach denen
as engliſche Kabinett dem Genfer Schiedsſpruch zugeſtimmt
gr. Balfour iſt mit ſeinem Expoſé durchgedrungen, und die
ngliſche Regierung hat die Entſcheidung des Völkerbundes
vor=
ewaltlos angenommen. Die amtliche Mitteilung hierüber dürfte
ente (Samstag) hier eintreffen. Dann wird vermutlich der
a tſchafterrat am Montag zuſammentreten und am Dienstag
em Wortlaut des von der Entente ratifizierten und
ſanktionier=
en Genfer Beſchluſſes in Berlin und Warſchau offiziell zur
lanntnis bringen laſſen. Die interalliierte Kommiſſion in
Mpeln dürfte dann wahrſcheinlich noch nächſten. Dienstag mit
enr Vollzuge des Schiedsſpruchs beginnen. Die Zuſtimmung
ler beteiligten Ententeſtaaten, auch der engliſchen Regierung,
der Aufteilung Oberſchleſiens im Sinne des Genfer
Ent=
he ides iſt alſo vollendete Tatſache geworden. Man könnte
mei=
en=, daß die Pariſer Preſſe heute morgen dieſe Tatſache
trium=
hieerend begrüßte. Weit gefehlt! Man hat ein Haar in der
ſtwpe gefunden, und dieſes Haar iſt folgendes:
Es wird bekannt, daß Balfour in ſeinen Ausführungen vor
em engliſchen Miniſterrat den Nachdruck darauf gelegt hat,
er Völkerbundsrat habe ſich beſonders von der Abſicht leiten
iſſen, eine politiſche Grenze zu ziehen, die in keinem Falle eine
irtſchaftliche Schranke darſtelle. Unter der Führung des
Pa=
ſem Echos und geleitet von dem ſicheren Inſtinkt des rührigen
er tinax wittert man alſo Unrat. Pertinax meint, es ſei ſehr
ahrſcheinlich, daß nunmehr mit der engliſchen Zuſtimmung
Der Genfer Entſcheidung alle Schwierigkeiten beſeitigt ſeien.
Dienstag, den 18. Oktober 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Denn dieſes Hauptargument von Balfour, das beſonders dazu
beigetragen habe, die Zuſtimmung Lloyd Georges zu gewinnen,
ziele darauf ab, die wirtſchaftliche Einheit Oberſchleſiens zu
be=
laſſen und zu heſtätigen. Die Hauptſorge Lloyd Georges”, der
ſtets darauf ausging, das Induſtriedreieck als Ganzes zu
be=
handeln, hat hiermit eine glückliche Löſung gefunden, wenigſtens
im engliſchen Sinne. Dieſes Syſiem, auf der Landkarte eine
politiſche Grenze einzutragen, aber tatſächlich eine wirtſchaftliche
und verkehrspolitiſche Verbindung beſtehen zu laſſen, ſei
geeig=
net, die deutſche Vorherrſchaft in einem faktiſch ungeteilten
In=
duſtriegebiet beſtehen zu laſſen. So weit die Pariſer Kritik.
Man muß nun das Eintreffen des amtlichen Wortlautes der
Genfer Entſcheidung abwarten, namentlich ſoweit ſie die
Er=
richtung und die Funktionen der internationalen
Wirtſchafts=
kommiſſion betreffen. Es beſteht die Möglichkeit, daß dieſer Teil
des Schiedsſpruches eine Ueberraſchung ſein wird. Balfour hat
niicht ohne Grund die in Genf gewonnene Löſung als politiſch
nützlich und als wirtſchaftlich gerecht bezeichnet. Wahrſcheinlich
verlangen die wirtſchaftlichen Beſtimmungen von Polen die
Ga=
rantien dafür, daß die polniſch gewordenen Gebiete nach wie vor
unter deutſcher Kontrolle ſtehen, und umgekehrt wird auf
deut=
ſcher Seite die Möglichkeit gegeben ſein, den einheitlichem
Be=
trieb des ganzen Induſtriegebietes mit wirtſchaftlichen Mitteln
erreichen zu können, namentlich in bezug auf das Verkehrs=,
Ver=
pflegungs= und Verſorgungsweſen. Das oberſchleſiſche Gebiet
dürfte alſo die rein deutſche Organiſation beibehalten, und
Per=
tinax hat wohl nicht ganz unrecht, wenn er zu dem Schluß
kommt, daß der polniſch gewordene Teil im Induſtriegebiet unter
wirtſchaftlicher Souveränität Deutſchlands bleibe und daß er
nur unter die politiſche Souveränität Polens gerate. Bis zu
der Aufforderung an die Polen, dieſe Bedingungen abzulehnen
oder einem Abſchluß einer diesbezüglichen Konvention mit neutraler Organismus angeſehen zu werden, er
Deutſchland zu verweigern, iſt nur ein Schritt. Pertinax kann
tatſächlich dieſen Schritt nicht unterlaſſen.
Der Erfolg dieſer ſchnell bereiten Hetze kam ruhig
abge=
wartet werden. Jedenfalls dürfte die Löſung des pſychologiſchen
Rätſels, als welche die Zuſtimmung der engliſchen Regierung
erſcheint, nicht ſchwer zu finden ſein. Balfour hat vollſtändig
unabhängig von Lloyd Georges in Genf zu dieſer Löſung
bei=
getragen, und Lloyd George hat ſie vorbehaltlos angenommen.
Beide Herren werden ihre Gründe dazu gehabt haben. Der
Kernpunkt der engliſchen Auffaſſung iſt ja immer der Gedanke
geweſen, daß das Induſtriedreieck unteilbar ſei. Und darauf
haben ja auch die beiden deutſchen Botſchafter im Paris und
London bereits aufmerkſam gemacht. Soweit man die Dinge
bis jetzt beurteilen kann, ſcheint der einheitliche Charakter und
der einheitliche Betrieb des Induſtriedreiecks trotz des
topo=
graphiſchen Verlaufes der Grenze gerettet worden zu ſein.
Balfours Rechtfertigungsverſuch.
* Herr Balfour, der an der Genfer Eutſcheidung des
Völkerbundsrats teilgenommen hat, hat jetzt dieſe vor Vertretern
der Londoner Preſſe zu rechtfertigen verſucht. Der vorliegende
ausführlichere Bericht läßt nur noch deutlicher erkennen, wie
wenig überzeugend und allem Anſchein nach auch wie wenig
überzeugt dieſe Ausführungen wirken. Sie laufen darauf
hin=
aus, daß nach engliſcher Auffaſung die Zuteilung
des Induſtriegebietes an Deutſchland das
Richtige geweſen wäre, daß einleuchtende und zwingende
Gründe dafür beſtehen, daß aber im Völkerbundsrat keine
Uebereinſtimmung darüber zu erreichen geweſen wäre, und daß
darum und aus irgendwelchen Gründen, die außerhalb der
Sache liegen, England darauf verzichtet hat, Frankreich
gegen=
über der Gerechtigkeit und der Vernunft zum Siege zu
ver=
helfen, wie es zuerſt im Oberſten Rat verſucht hatte. Damit iſt
aber die Genfer Entſcheidung und die Haltung der engliſchen
Regierung nicht gerechtfertigt, ſondern offenkundig verurteilt.
Balfour legte u. a. noch dar: Der Völkerbundsrat hatte einen
ehrlichen Verſuch unternommen, und der Plan, auf den man
ſich einigte, wird eine ſchließliche, wenn nicht eine ſofortige
Lö=
ſung ſichern. In Deutſchland herrſche heftiger
Un=
wille. Die Deutſchen ſcheinen zu denken, daß ihre Intereſſen
ſo ſehr vernachläſſigt worden und ihre Rechte ſo offenkundig
unberückſichtigt geblieben ſeien, daß ſie vom moraliſchen und
nationalen Standpuntk aus berechtigt wären, ihr Möglichſtes
zu tun, um den ganzen Plan zum Scheitern zubringen.
Ich kann mir keine Politik denken, die ſelbſtmörderiſcher wäre.
Der Völkerbundsrat hat vorgeſchlagen, daß für einen Zeitraum
von 15 Jahren die ſorgfältigſten Vorſichtsmaßnahmen
getroffen werden, damit der deutſchen Induſtrie nichts
geſchehe. Es iſt eine Methode vorgeſehen, durch die die
Eiſenbahn innerhalb des Gebietes und alle Bergwerke,
Hoch=
öfen und Fabriken unter ihren augenblicklichen Beſitzern bleiben.
Während dieſes Zeitraumes iſt keinerlei zwangsweiſe
Enteigmung geſtattet. Die deutſche Währung wird
das geſetzliche Zahlungsmittel im polniſchen Teil des Gebietes
während desſelben Zeitraumes von 15 Jahren bleiben. Es ſind
Vorkehrungen getroffen, damit die auf der einen Seite der
Grenze erzeugten und auf der anderen Seite benötigten
Roh=
ſtoffe ohne Schwierigkeiten und ohne Zölle
her=
übergeſchafft werden können. Alles iſt getan worden,
da=
mit die Bewegungsfreiheit der Arbeiter oder Privatperſonen
möglichſt ungehindert bleibe. Die Waſſerverſorgung, die eine
der großen Schwierigkeiten in dieſem Gebiet bildet, iſt in
an=
gemeſſener Weiſe geſichert worden. Ich kann perſönlich nur die
ernſte Hoffnung ausdrücken, daß das deutſche Volk und das
pol=
niſche in jedem Falle die Aufrichtigkeit, die Einſicht und, von Einzelfälle, ſowie ein großer Teil der wirtſchaſtlichen Initiative
ihrem eigenen Standpunkt aus geſehen, die Klugheit zeigen wer= gehört in die untere Verwaltungsinſtanz von Gemeinde, Kreis
den, um zu erkennen, daß wenigſtens ein ernſter
Ver=
ſuch unternommen wurde, um die Beſtimmungen des
Friedens=
vertrages in fairer Weiſe und voll auszuführen.
umbildung der Reichsregierung.
* Berlin, 17. Okt. Das Achtuhrabendblatt weiß zu
mel=
den, die Geſamtdemiſſion des Kabinetts werde für
Dienstag erwartet. Es ſei anzunehmen, daß dieſe Demiſſion ſchieden werden foll. Dies gilt insbeſondere für zahlreiche
Fra=
nicht einen formellen Charakter, ſondern einen effektiven Cha= gen im Bauweſen, in Gewerbe, Handel und Landwirtſchaft.
rakter tragen werde. Bei den bürgerlichen Parteien, dem
Zen=
trum und den Demokraten, werde erklärt, daß aus
außenpoliti=
ſchen Gründen eine völlige Umgeſtaltung des Reichskabinetts
notwendig ſei. Es wird darauf hingewieſen, daß der
Reichs=
kanzler Dr. Wirth den ausländiſchen Regierungen ſeinen
Rück=
tritt für den Fall anzeigte, daß die Entſcheidung über Oberſchle= vinzialausſchüſſen.
ſien für Deutſchland ungünſtig ausfallen ſollte. Der Rücktritt
Blatt weiter an, eine Demonſtration gegenüber dem Ausland
darſtellen, andererſeits aber auch die Außenpolitik Deutſchlands
inſofern einer Aenderung unterziehen, als ſie nicht mehr auf
die unbedingte Erfüllung des Londoner
Ulti=
matums eingeſtellt werden ſoll, ſondern auf die bedingte
Erfüllung infolge des Wegfalles des oberſchleſiſchen
Induſtrie=
gebietes. Damit haben die beiden bürgerlichen
Koalitionspar=
teien ſich dem Standpunkt der Deutſchen Volkspartei
ange=
ſchlofſen. Die Sozialdemokratiſche Partei ſtehe demgegenüber
noch inmner auf dem Standpunkt, daß das Kabinett Wirth nicht
zu demiſſionieren brauche, da es durch die Unterſtützung der
Ungbhängigen und der beiden bürgerlichen
Koalitionsvegierun=
gen mit genügender Mehrheit ein Vertrauensvotum erhalten
würde. Das Zentrum und die Demokraten ſind aber, wie das
Berliner Blatt hört, nicht gewillt, das bisherige Kabinett mit
Hilfe der Unabhängigen weiterzuführen. Das neue Kabinett,
deſſen Ohef wahrſcheinlich wieder vom Zentrum geſtellt werden
wird, dürfte bereits aus der großen Koalition hervorgehen,
deren Bildung Mitte der Woche erfolgen ſoll.
Aus der italieniſchen Preſſe.
* Rom, 17. Okt. Die Idea Nazionale greift erneut
den Völkerbundsrat wegen des Schiedsſpruches über
Ober=
ſchleſien an. Das Blatt führt aus der Völkerbundsrat habe
ſtatt Gerechtigkeit walten zu laſſen, Politik getrieben. So habe
er entgegen dem Friedensvertrag den engliſchen mit
dem franzöſiſchen Vorſchlag dereinigen wollen, um beide Mächte
zufrieden zu ſtellen und um Deutſchland zugunſten Polens zu
ſchwächen. Dieſer Schiedsſpruch habe keine Rückſicht auf die
Nationalität und das Abſtimmungsreſultat genommen. Der
Völkerbundsrat habe das Recht verwirkt, als
ſei nur noch das Inſtrument der hinter ihm ſtehenden
Groß=
mächte. England, Frankreich und Italien beſäßen allein noch
das Reviſionsrecht, aber Deutſchland müſſe ſich alsdann fügen.
Die Idea Nazionale glaubt feſt an Reviſionen. Ein ſolcher
Glaube ſei das höchſte und unveräußerliche Recht eines jeden
ſtarken Volkes, und das Blatt hält Deutſchland für ein ſehr
ſtarkes Volk. Der Tempo geißelt in einem Leitartikel die
Un=
ſinnigkeit des Schiedsſpruches vom Geſichtspunkt
der induſtriellen Intereſſen. Von den Genfer Diplomaten ſagt
das Blatt: „Deus auos vult verdere dementat.”
Die Verletzungen der Genfer Konvention.
Berlin, 15. Okt. (Wolff.) Das Zentralkomitee der
deut=
ſchen Vereine vom Roten Kreuz teilt mit: Auf der zehnten
Inter=
nationalen Rote=Kreuz=Konferenz zu Genf im Frühjahr 1921
wurde, dem Antrag der Vertreter Kanadas und Auſtraliens
fol=
gend, beſchloſſen, durch eim unparteiiſches
Schieds=
gericht die während des letzten Krieges vorgekommenen
Ver=
letzungen der Genfer Konvention zu prüfen, ſowie
darüber urteilen zu laſſen. Die Spezialkommiſſion von
Vertre=
tern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz der
Schweiz, Spaniens, Hollands, Schwedens, Norwegens und
Däne=
warks wurde mit der Uebernahme des Schiedsrichteramtes
be=
auftragt und als Endvermin für die Einreichung von
Beſchwer=
den der 15. Oktober feſtgeſetzt. Das deutſche Rote Kreuz
war bemüht, das außerordentlich umfangreiche Anklagematerial
eingehend zu prüfen, ſowie daraus herausgreifend in ein
Doku=
ment von Anklagen zu vereinigen, die bei objektiver Würdigung
die ſchwerſten Verſtöße enthalten und durch eidliche Ausſagen
einwandfrei beſtätigt ſind. Dieſes Dokument wurde am 14.
Ok=
tober beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz in Genf
durch den Generalſekretär des deutſchen Roten Kreuzes
über=
geben. Das Einleitungsſchreiben zu dem Dokument drückte den
Gedanken aus, daß deutſcherſeits immer wieder die Forderung
nach einem unparteiiſchen Gerichtshof erhoben worden ſei. Sein
Richterſpruch würde — zu einem früheren Zeitpunkt gefällt —
der Menſchheit eine Fülle von Not und Trübſal erſpart haben.
Die Annäherung der feindlichem Völker bedingt die klare
Ab=
rechnung mit der Vergangenheit. Dies zwingt uns heute noch
einmal, das Schuldbuch des Haſſes aufzuſchlagen und dadurch
ſeinen endgültigen Abſchluß herbeizuführen. Möge die
verant=
wortungsvolle Arbeit der Genfer Kommiſſion einen Band der
Weltgeſchichte abſchließen, der die trübſten Erinnerungen der
Völker unſeres Jahrhunderts als ſein Geheimnis birgt.
Reviſion der Provinz= und
Kreis=
verwaltung.
Von Provinzialdirektor Fey=Darmſtadt.
II.
Von dieſem Geſichtspunkt ausgehend, ſollen einzelne
Richtungen, in denen ſich die Reviſion zu
be=
wegen hätte, hervorgehoben werden:
1. Bei Ausbau der Selbſtverwaltung muß, wie bereits ſchon
betont wurde, in erſter Linie darauf Rückſicht genommen werden,
daß die Entwicklung zu einer bureaukratiſchen
Handhabung der Verwaltung gehemmt und daß,
ſoweit durch die dermalige Organiſation die Möglichkeiten einer
ſolchen Entwicklung geradezu geſchaffen ſind, ſie beſeitigt
wer=
den. Dabei iſt die Frage der Zuſtändigkeit von
größ=
ter Bedeutung. Auszugehen wäre hierbei von dem Grundſatz:
Nur Entſcheidungen allgemeiner Natur, Aufſtellung allgemeiner
Grundſätze iſt Sache der Zentralinſtanzen, die Regelung aller
oder Provinz. Nicht auf Grund von Berichten ſollen die
Ent=
ſcheidungen ergehen, ſondern auf Grund der in den Kreis= und
Provinzialausſchüſſen vorhandenen Anſchauung und
unmittel=
baren Kenntnis der Verhältniſſe. Denn die Verwaltung wird
dann immer mehr zu einer bureaukratiſchen, je mehr der Weg
der Schriftlichkeiten beſchritten wird und je mehr auf Grund von
Berichten der Lokalinſtanzen durch die höheren Inſtanzen ent=
2. Bei Ausbau der Selbſtverwaltung iſt auf eine
Betei=
ligung führender Organe in Handel, Gewerbe,
Verkehr und Landwirtſchaft, ſowie der
organi=
ſierten Arbeiterſchaft an der Verwaltung Bedacht zu
nehmen, etwa in der Form des Beirats bei Kreis= und Pro=
3. In der inneren Organiſation der Verwaltungsbehörden
des Kabinetts Wirth würde einerſeits, ſo führt das genannte, muß vor allem eine Trennung der Kreis= und Pro=
Seite
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 18. Oktober 1921.
Nummer 228.
binzialverwaltung in den
Probinzialhaupt=
ſtädten ſtattfinden. Die dermalige Vereinigung rührt aus
einer längſt vergangenen Zeit, in der man noch keine
Selbſtver=
waltung kannte, her, und war unter anderen, einfachen
Ver=
hältniſſen gerechtfertigt. Sie enthält einerſeits einen
Wider=
ſpruch in ſich dadurch, daß der Leiter der einen
Selbſtverwal=
tungskörperſchaft (Kreisdirektor) gleichzeitig auch Leiter der
an=
deren Selbſtverwaltungskörperſchaft (Provinzialdirektor) iſt und
daß die Organe der einen Körperſchaft (Provinz) gleichzeitig
unter Vorſitz des Leiters auch über ſtreitige Rechtsverhältniſſe,
die ſich in der Verwaltung der anderen Körperſchaft (Kreis)
er=
geben, entſcheidet. Andererſeits ſind die Intereſſen von Kreis
und Provinz in vieler Hinſicht nicht gleich geartet, ſo daß ſich
bei der Leitung Pflichtenkolliſionen ergeben, die für den Leiter
auch perſönlich nicht angenehm und für die Sache ſchädlich ſind.
Ueberdies wird die Vereinigung und deren Tragweite in der
Bevölkerung teils überhaupt nicht begriffen, teils vollſtändig,
mißverſtanden. Auch außerhalb Heſſens findet dieſe
Perſonal=
union von Kreis und Provinz kein Verſtändnis und erſcheint als
eine eigenartig veraltete Einrichtung. Hieraus entſtehen
Un=
klarheiten und Verwechslungen, die für die Verwaltung und
für die Organiſation von Nachteil ſind.
4. Von Wichtigkeit iſt bei der Frage der Reviſion die
Stel=
lung des Leiters der Kreis= und
Provinzver=
waltung. Hier iſt es notwendig, daß der Umfang der Rechte
und Pflichten beſſer beſchrieben und dabei gleichzeitig der
Tat=
ſache mehr Rechnung getragen wird, daß der Leiter gleichzeitig
Kommunalbeamter und Staatsbeamter iſt, ſowie daß er ebenſo
in ſeiner Perſon auch erſter Verwaltungsrichter und Leiter des
Verwaltungsgerichtes des Selbſtverwaltungskörpers iſt.
Inſo=
lange die verwaltungsgerichtliche Tätigkeit und Leitung mit der
verwaltenden Tätigkeit vereinigt iſt, muß auch aus
verfaſſungs=
rechtlichen Gründen daran feſtgehalten werden, daß der
Vor=
ſitzende an dem Verwaltungsgericht die Befähigung zum höheren
Richteramt erlangt hat. Die richterliche Tätigkeit des Leiters,
nicht minder aber die verwaltende Tätigkeit des Leiters der
unteren Verwaltungsbehörde (Kreisausſchuß) und der höheren
Verwaltungsbehörde (Provinzialausſchuß) ſind durch die
Geſetz=
gebung derartig miteinander verbunden und verwachſen, daß
tiefgreifende Aenderungen und Zuſtändigleitsbeſtimmungen
ſtatt=
finden mußten, um hierin eine Aenderung eintreten zu laſſen.
Da aber die Vertrauensſtellung, die der Leiter der Kreis= und
Provinzialverwaltung bei der Bevölkerung einnehmen ſoll und
muß, es zweckmäßig erſcheinen läßt, dieſer ſelbſt ein
Mitwir=
kungsrecht bei ſeiner Beſtellung einzuräumen, und da man ſich
in Anbetracht der neuen politiſchen Entwicklung der Erwägung
dieſer Frage nicht verſchließen kann und darf, ſo wird bei der
Reviſion der Verwaltungsgeſetze die Löſung dieſer Frage von
wichtiger und einſchneidender Bedeutung ſein. In
Berückſichti=
gung anderwärts ſchon erlaſſener Beſtimmungen dürfte es ſich
empfehlen, unter Aufrechterhaltung der Rechte der
Staatsver=
waltung und Regierung, die im Intereſſe einer zuverläſſigen und
geordneten Verwaltung beſtehen müſſen, den Kreis= und
Pro=
vinzialausſchüſſen oder den Kreistagen und Provinzialtagen ein
hältniſſen, insbeſondere auch den Ernährungsverhältniſſen der
Städte beſſer Rechmung tragenden Weiſe iſt dringend Bedürfnis
in allen drei Provinzen. Hierbei wäre die Frage zu erwägen,
ob es ſich nicht empfiehlt, in entlegeneren Bezirksſtädten für
einzelne Kreisverwaltungsbeamte (Kreisamtmänner)
Verwal=
tungsſitze zu beſtellen, in denen dieſelben zur Erleichterung des
Verkehr sdes Publikums, unbeſchadet der Einheitlichkeit und
Wirtſchaftszuſammengehörigkeit des Kreisbezirks, im übrigen
mit beſonderen Verwaltungsbefugniſſen ſelbſtändig ausgeſtattet,
(Schluß folgt.)
tätig zu werden hätten.
Darmſtadr, 18. Oftober. gungen widerruflich unter folgenden Vopausſetzungen an, wobei ſie die
ein=
zelnen Beteiligten auch in das amtliche Fernſprechbuch aufnimmt. Die
Per=
nderen Räumen ſich keine Sprechſtellen befinden, müſſen emt=
Zur Kartoffelverſorgung.
ſonen uſw.,
* Das Heſſiſche Landes=Ernährungsamt, die Landwirt= weder mi demTeilnehmer gemeinſcmeWohn=vder Geſchäftsräune imnnehaben
ſchaftskammer ſür Heſſen, der Heſſiſche Bauernbund, der Heſſiſche oder die beiderſeitigen Wohn= oder Geſchäftsräume müſſen ſo zueinander
Bauernverein und die Vereinigte freie rheinheſſiſche Bauern= liegen, daß durch das Herbeirufen der Mitbewutzer keine
unverhältnis=
mäßig langen Wartezeiten entſtehen. Familiewangehörige des
Teilneh=
mers werden in das amtliche Fernſprechbuch nur eingetvagen, wenn ſie
ſchaft erlaſſen folgenden Aufruf:
einen ſelbſtändigen Beruf ausüben oder ein ſelbſtändiges Geſchäft haben.
An die heſſiſche Landwirtſchaft!
DieEintragung erhält vor der Rufnummer denZuſatz „herbeizurruufem durch
. . . . ." (Familienname des Anſchlußinhabers). Tun ſich die Inhaber
Die ungünſtigen Witterungsverhältniſſe haben unſerem
Lande eine durchaus unzureichende Kartoffel= eines oder mehrerer Hauptanſchlüſſe zuſammen, um eine
Nebenſtellen=
ernte gebracht. Wenn auch alles verſucht werden wird, um anloge gemeinſam zu betreiben, ſo müſſen ſich ihre Wohn= oder
Geſchäfts=
eine Verſorgung unſerer Bevölkerung durch Lieferungen aus räuwe i demſelben Gebäude befinden Die Inhaber ſolcher Haupt=
Ueberſchußgebieten des Deutſchen Reiches ſicherzuſtellen, ſo ſind anſchlüſſe haben ſich ſchriftlich zu verpflichten, für alle aufkommenden
Ge=
unſere Verbraucher im Lande doch auch unbedingt auf die im bühren als Gſamtſchulner, zu haften. Für die Hauptanſchlüſſe ſolcher
Nebenſtellenanlagen ſtellt die Telegraphenverwaltung tunlichſt Folgenm=
Lande gewachſenen Kartoffeln angewieſen. Der mern zur Verſügung. Füir Nebenſtellen wird der Zuſchlag von 40 Mark
mangelnde Ernteertrag wird ja bei weitem nicht alle Wünſche der nur erhoben, wenn ſie ſich im Wohn= oder Geſchäftsräumen anderer Per=
Verbraucher auf Befriedigung aus der eigenen Landesernte er= ſonen als der Inhaber der gemeinſam betriebenen Nebenſtellewanlage
be=
füllen können, allein es wird doch auf die wegen ihrer guten finden. Um Mißverſtändniſſe fernzuhalten, dürfen ſolche Anſchlüſſe die
Qualität bekannten heſſiſchen Kartoffeln bei der Eindeckung des Anrufe des Amtes nur mitz der Rufnummer beanworten.
— Die nenen Reichsmünzen. Ueber die neuen Reichsmünzen ſind,
Winterbedarfs gern zurückgegriffen werden.
Wir richten deshalb an die Landwirtſchaft die dringende bei Gelegenheit der Meldung über die Ausprägung von 100 Millionen
Bitte, alle etwa nicht ſelbſt für den eigenen Be= Mark neuer Fünfzigpfennig=, 40 Millionen Mark Zehnpfennig= und 20
darf benötigten Kartoffeln umgehend und reſt= Millionen Mark Fünfpfennigſtücke in der bisherigen Weiſe, irrige Me
dungen in die Oeffentlichkeit gekommen. Weder ſind Ein=, Zwei= und
los der hefſiſchen Berbraucherſchaft zur Ver= Dreimarkſtücke geplant, noch nickelplattierte Eiſenmünzen. Beabſichtigt
fügung zu ſtellen und damit auch bei der Behebung der zu ſind vielmehr ½a=, 1= und 5=Markſtücke mit neuen Typen unter
Verweu=
dung von Metallzuſammenſetzungen, die zum Teil von den bisherigen
Tage getretenen Verſorgungsſchwierigkeiten mitzuwirken.
* Ernannt wurde der Proſektor am anatomiſchen Inſtitut der
Uni=
verſität Heidelberg außerordentlicher Profeſſor, Dr. Hans. Albert
Peterſen zu Heidelberg zum planmäßigen außerordentlichen
Pro=
feſſor in der mediziniſchen Fakultät und zum Proſektor am anatomiſchen
Inſtitut der Landesuniverſität Gießen. — Durch Entſchließung des
Landesamts für das Bildungsweſen wurden die Lehramtsreferendare
Dr. Ludwig Friedyich aus Brensbach und Fräulein. Dr. Erna
Diehl aus Groß=Gerau zu Lehramtsaſſeſſoren ernannt.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der Lehrer an der Volksſchule
zu Dolgesheim im Kreiſe Oppenheim Wilhelm Martin Schuchmann
auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten
Dienſte mit Wirkung vom 1. Dezember 1921 ab.
n. Schwurgericht. Geſtern wurde unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit
Vorſchlagsrecht einzuräumen, während der Staatsregierung die gegen den verheirateten Eiſendreher Georg Kraft aus Mörfelden
wegen Notzucht verhandelt. Die Anklage war durch Staatsanwalt Dr.
Ernennung verbleiben würde. Im Falle der Erledigung der
Volk vertreten und die Verteidigung wurde von Rechtsanwalt Klein=
Kreis= bezw. Provinzialdirektorenſtelle hätte die Staatsrgierung ſchmidt geführt. In einem der beiden Fälle erfolgte die Verneinung
den präſumtiven Nachfolger für einige Zeit mit der Verwaltung
des Kreiſes bezw. der Provinz zu beauftragen und dieſen dann
zur Wahl zu ſtellen.
5. Die Beteiligung von Kreis und Provinz
an Zweckverbänden. Der Zuſammenſchſuß von Kreis=und
Provinzteilen zu ſolchen beſonderen Verbänden, unbeſchadet der
Intereſſen des Geſamwerbandes, bedarf dringend beſonderer
geſetzlicher Regelung.
6. Ebenſo bedarf die Teilnahme von Kreis und
Provinz bei gemiſcht=wirtſchaftlichen
Unter=
nehmungen, die in den Formen des bürgerlichen,
Handels=
oder Genoſſenſchaftsrechts gegründet und tätig ſind, geſetzlicher
Beſtimmungen, insbeſondere muß die Stellung der von den
Provinzial= bezw. Kreisausſchüſſen beſtelltem
Aufſichtsratsmit=
glieder, inſonderheit die Stellung des Kreis= oder
Provinzial=
direktors als Aufſichtsratsmitglied, hierbei geregelt werden.
7. Daß alle zwangswirtſchaftlichen
Organiſa=
tionen baldigſt abgebaut und in Zukunft Kreis und Provinz
von ſolchen Organiſation verſchont bleiben müſſen, iſt eine
drin=
gende Forderung im Intereſſe der Stellung, des Einfluſſes und
der Tätigkeit der Kreis= und Provinzialverwaltung. Es iſt
Vorſorge zu treffen, daß im Falle irgendwie (z. B. bei
Aus=
führung des Friedensvertrages) ähnliche einſchlägige
Unter=
nehmungen ſich als geboten erweiſen wirden, dieſe
ſtaatlicher=
ſeits nicht kurzerhand ohne Zuſtimmung von Kreis= und
Pro=
vinziallandtag den Kommunalverbänden auferlegt werden
dür=
fen, daß vielmehr ſolche Unternehmungen nur in handels= oder
genoſſenſchaftsrechtlichen Formen, z. B. denjenigen der
Geſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung, vor ſich gehen dürfen, wobei ja
eine Beteiligung von Kreis und Provinz in weitgehendem
Maße ſtattfinden kann, Leitung und Verwaltung aber nicht, wie
bei den in dem Kriege geſchaffenen zwangswirtſchaftlichen
Orga=
niſationen mit der Verwaltung der Kommunalverbände
ver=
ſchmolzen werden dürfen.
Eine neue territoriale Einteilung der
Kreiſe in eine dem Verkehr und den wirtſchaftlichen Ver=
G
Gn
der Schuldfrage, in dem anderen wurde nur
züchtiger Handlungen nach 8 176 Abf. 1 St.=
gewaltſame Vornahme un=
.=B. mit mildernden Um=
ſtänden bejaht. Daher ſprach der Gerichtshof den Angeklagten in erſterer
Hinſicht frei, und verurteilte ihn nach letzterer Seite zu 1 Jahr 6
Mona=
ten Gefängnis, abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft.
n. Strafkammer. Staatsanwaltliche Berufung richtet ſich gegen den
ſchöffengerichtlichen Freiſpruch des Landwirts Karl Kindinger aus
Nieder=Ramſtadt von der Anklage des Diebſtahls, und es fand eine
aus=
jedehnte nochmalige Beweisaufnahme ſtatt. Im Januar d. J. war ein
Fflug des Landwirts Krämer von Waſchenbach auf deſſen an die Nieder=
Ramſtädter Gemarkung angrenzendem, dem dortigen Landwirt Noß
benachbartem Acker ſtehen geblieben und, als er nach einer Woche
wie=
der benutzt werden ſollte, ſpurlos verſchwunden. K. pflegte viel bei R.
zu verkehren, genießt nicht den beſten Ruf und erweckte den Verdacht der
Aneignung. Der Beſtohlene erlangte nachträglich von einem inzwiſchen
bei R. ausgetretenen Knecht weitere Anhaltspunkte, und eine
Haus=
ſuchung bei K. förderte auch jenen, auf 800—1000 Mark bewerteten
Pflug zutage. K. behauptet, ihn gutgläubig von einem unbekannten
Fuhrmann bei deſſen Durchfahrt erworben zu haben, und brachte zwei
Zeugen dieſes Verkaufs bei, der allerdings unter recht eigenartigen Un
ſtänden erfolgt zu ſein ſcheint. Er hatte nämlich abends einen Makle
und einen Handelsmann aus Lengfeld zur Beſichtigung einer bei ihm
verkäuflichen Kuh beſtellt und holte beide am Bahnhof ab. Bei
An=
näherung an ſeine Wohnung redete K. einen auf der Straße haltenden
Fuhrmann, mit dem er anſcheinend bekannt war, an und wurde mit ihm
auffällig raſch über einen Pflug einig. Einer dieſer Zeugen glaubte
ſpäter in R. jenen Fremden wieder zu erkennen, und es erwuchs die
Vermutung, daß K. zur Beſeitigung des Diebſtahlsverdachts den
nächt=
lichen Kauf vor den nachher als Zeuge dafür Bekannten in Szene
ge=
ſetzt habe. Völlige Aufklärung war über dieſen Punkt nicht zu
erbrin=
gen, und das Gleiche gilt bezüglich der belaſtenden Zeugenausſage des
erwähnten Knechts, wonach K. zur kritiſchen Zeit ſich auf K.8 Feld für
den Pflug intereſſierte und nachher beim Wegfahren aus R.s Hofreite
etwas Sperriges unter der Wagenplane gehabt haben ſoll. Das
Beru=
fungsgericht erachtete ihn zwar nicht des Diebſtahls für voll überführt,
nahm aber Erwerb in Kenntnis des Diebſtahls als zum mindeſten
er=
wieſen an und verurteilte den Angeklagten daher wegen Hehlerei zu
4 Monaten Gefängnis. — In der Privatklageſache gegen den Taglöhner
Ludwig Rötelsberger aus Heubach i. O. handelt es ſich um
Be=
leidigung des dortigen Lehrers Darmſtädter durch einen Artikel vom
Dezember v. J. Starke Parteigegenſätze beſtehen in jener Gemeinde;
N. gehört zu den Anhängern des Bürgermeiſters, und D. ſteht auf der
anderen Seite. Man hatte letzteren beim Kreisamt verſchiedener
Ver=
fehlungen bezichtigt, doch wurde dieſes Verfahren eingeſtellt und es
blieb die von den Anzeigern erſtrebte Verſetzung D.s aus. Daraufhin
veröffentlichte R. den fraglichen Artikes mit der Stichmarke, daß
Selbſt=
hilfe durch allgemeine Bekanntgabe notwendig ſei. Es wurden darm die
Bezichtigungen wiederholt bzw. die Verfahren erwähnt, aber deren
Ausgang weggelaſſen. Gerade aus letzterem Verſchweigen nebſt den
Begleitumſtänden ſchloß das Berufungsgericht gleich der Vorinſtanz,
wenn auch Wahrung berechtigter Intereſſen vorliege, auf
Beleidigungs=
abſicht R.s, ermäßigte aber die ſchöffengerichtliche Strafe von 500 Mark
auf 100 Mark.
Mitbewutzung von Fernſprechanſchlüfſen. Nach der neuem
Fern=
ſprechordnung ſind Vereinigungen von Perſonen, Firmen uuſw. zuläſſig,
die ſich lediglich im der Abſicht zuſammentun, Fernſprecheinricktungen
ge=
meinſam zu benutzen. Die Telegraphenverwaltung erhennt ſolche Vereini=
Geiſtiges Balutgelend!
Deutſchland droht dem kraſſen Materialismus zu verfallen.
Die Muskel trägt immer mehr und mehr den Sieg über die
graue Gehirnmaſſe davon. Der geiſtige Arbeiter wird immer
mehr zum Proletarier herabgedrückt und könnte mit Neid auf
den Handarbeiter ſehen, wenn ihm nicht noch ein gutes Stück
vom alten Idealismus übrig geblieben wäre. Aber wie wird
das mit unſeren Nachkommen ſein, wenn bei ihnen auch dieſes
gute Stück Idealismus nicht mehr vorhanden iſt?
Nicht nur die Magenfrage ſpielt im Völkerleben eine große
Rolle, ſondern auch die des Geiſtes, und die nicht zum geringſten.
Wenn das geiſtige Valutaelend, das in den letzten Jahren ſich
in erſchreckender Weiſe bemerkbar gemacht hat, ſo weiter geht,
dann wird bald aus dem Volke der Dichter und Denker ein
minderwertiges werden, und es wird von ſeiner hohen Stufe
zurücktreten müſſen. Darum iſt es höchſte Notwendigkeit, den
Kopfarbeiter nicht allzu ſehr zu degradieren und proletariſieren.
Wer einmal einen Blick hinter die Kuliſſen der Berliner
Staatsoper getan hat, der hat eine große Anzahl junger Muſiker
mit Partituren und Texten in der Hand ſitzen geſehen. Das ſind
jene Muſikſtudenten, denen es ganz unmöglich iſt, ſich auch nur
einen Stehplatz zu erkaufen. Heutzutage iſt Theatergehen Luxus,
den ſich höchſtens nur der Schieber und der Müllkutſcher leiſten
können. Ein Fünfzigmarkbillett iſt noch ein billiges, und wie
ſoll eine ſolche Rieſenſumme ein armer Muſikſtudent
erſchwin=
gen? Dieſe jungen Leute mit Partituren und Textbüchern in der
Hand, die während der Vorſtellung hinter den Kuliſſen Muſik
und Geſang ſtudierend verfolgen, ſpringen daun, wenn der
Vor=
hang fällt, ſofort auf, legen ihre Partituren und Textbücher zur
Seite, um dem Kommando des Regiſſeurs zu folgen. Sie tragen
dann mit Kuliſſen und Bühnengegenſtände beiſeite und
ver=
richten auf dieſe Weiſe Bichnenarbeiterdienſte. Sie gehen ſehr
raſch und anſtellig zur Hand. Sie ſind intelligente und
koſten=
loſe Kräfte. Sie arbeiten ihre Freibilletts hinter den Kuliſſen
ehrlich ab. Und auch in der Komparſerie befinden ſich viele
ſol=
cher „Freiberger”. Kaufleute und Beamte, die früher oft ins
Theater gingen, melden ſich jetzt als Statiſten, um wenigſtens
ihren Kunſtgenuß in der Maſſenherde mit zu haben. Ueber
zwei=
hundert Anmeldungen laufen täglich bei der Direktion ein. Aber
wie vielen Tauſenden, die früher ohne Kunſtgenuß ſich das Leben
nicht denken kounten, bleiben jetzt die Muſeitempel verſchloſſen!
Das iſt ein ſchlimines Zeichen. Gerade die, die es ehrlich und
hochheilig mit der Kunſt meinen und zu ihren Trägern mit
ge=
hören, müſſen hungernd an den Stätten der Kunſt vorübergehen.
Und gerade dieſe Klaſſe der Intelligenten iſt doch der Befruchter
der Kunſt. Aus ihr erſteht ein großer Prozentſatz der
Schaf=
fenden. . . .
Vor einem Buchladen ſtehen zwei Studenten. Der Hunger
ſieht ihnen aus den Wangen. Das iſt die Sprache des Magens.
Aber ein anderer Hunger ſieht ihnen aus den Augen, der zeigt
ſich noch viel heißer und verzehrender. Die neueſten
wiſſen=
ſchaftlichen Werke ſchauen verlockend durch das Fenſter. Aber
die Preiſe daran! Beinahe einen ganzen Monatswechſel machen
ſie aus. Und ſchließlich muß einer, der ſein Leben den
Wiſfen=
ſchaften geweiht hat, doch auch die nötige geiſtige Nahrung
haben. Neben dieſen beiden deutſchen Studenten ſteht ein
klei=
nes, gutgekleidetes Männchen mit geſchlitzten Augen und gelbem
Geſicht. Auch er ſchaut mit Heißhunger auf die vielen Bände
hinter dem Fenſter. Er aber kann an die Klinke greifen und
hineingehen, denn ſo kar gauch ſein Wechſel aus der fernen
öſt=
lichen Heimat iſt, ſo wächſt doch ſein minderwertiges Geld auf
deutſchem Boden hundertfach, und er kann ſich noch das teuerſte
Buch zu billigem Preiſe kaufen, um dann die deutſche
Wiſſen=
ſchaſt verdaut in ſeinem Kopfe mit nach Hauſe zu nehmen und
den geiſtigen Fruchtſamen in ſein Volk zu ſtreuen.
Die deutſchen Kulturträger hinter den Arbeitspulten und
Kathedern, die einſt bei mäßigem Einkommen in Ruhe ihre
ſchwere Arbeit verrichten und immerhin noch ſtandesgemäß
auf=
treten konnten, werden jetzt mit Hungergehältern entlohnt.
Da=
für ſind es ja auch nur Kulturträger, die genug vom
Idealis=
mus ſatt werden ſollen. Lehrern und Dozenten, Philoſophen
und Philologen, Juriſten und Aerzten — ihnen winkt uicht der
raſche Rieſengewinn des Schiebers und auch nicht einmal der
den Lebensverhältniſſen wenigſtens einigermaßen angemeſſene
Lohn des Muskelarbeiters. Sie können nicht nach engbegrenzter
Arbeitszeit fragen, denn geiſtige Arbeit iſt freier Schaffenstrieb.
Aber werden dieſe Väter auch ihre Söhne zu einem gleichen
Leben von Forſchen und Darben bewegen? Wenn das ſo weiter
geht, dann werden bald Katheder und Studierſtube leer ſtehen,
und die Träger der Kultur, die dann noch aus deutſchem Boden
erwachſen werden, werden ſelbſt nicht mehr ſo grundtüchtig und
tiefforſchend ſein, wie ihre Väter. . . .
Dieſe warnenden Zeichen ſollten unſere Regierungen und
Volkswirtſchaftler doch bald verſtehen lernen. Fünfundzwanzig
Jahre ſo weiter, und auch das deutſche Wirtſchaftsleben wird
unter der langſamen Ertötung der Kultur leiden. Denn auch
die Muskelarbeit hört auf, produktiv zu ſein, wenn Gehirnarbeit
in ſeiner Schaffenskraft gehindert und vermindert wird. rI.
abweichen. Um Vorſchläge für die Entwürfe zu erhalten, wurden 13
Künſtler aufgefordert: 11 kamen der Einladung zur Einreichung von
Modellen nach. Die Sachverſtändigenkommiſſion hat im
Reichsfinanz=
miniſterium zur Prüfung wiederholt getagt. Der Reichsfinanzminiſter
hatte mit Abſicht weder die Schriftart noch die Form des Adlers
vor=
geſchrieben. Aus dem eingegangenen Material wurden Entwürfe von
vier Künſtlern zur engeren Wahl geſtellt. Die weitere Entſcheidung
über die Annahme oder die gewünſchte Umarbeitung der Modelle,
fer=
ner über das zu verwendende Münzmetall haben die ausſchlaggebenden
Stellen bisher noch nicht getroffen.
— Die Volkshochſchule, ſo ſchreibt man uns, die in dem Jahre 1919
mit ſo diel Erwartungen begrüßt wurde und ſeitdem als Einrichtung
bald geſcholten, bald geprieſen wurde, iſt heute noch nicht eine
Einrich=
tung, über deren Aufgabem und Ziele Einigkeit beſtünde. Es iſt
notwen=
dig, die Vorausſetzungen wirklicher Volkshochſchularbeit zu erkennem und
ſich über die Zuſammenſetzung der Hörerſchaft von vornherein klar zu
werden. Bei vielen Hörern wird man kaum mehr als Volksſchulwiſſen
vorausſetzen können; viele andere dagegen haben höhere Schulen beſucht
und ſtudiert. Alle aber bringem in die Kurſe Lebenserfahrung vom
Be=
ruf her, aus der Arbeitsſtätte mit; es gilt, unter Berückſichtigung des
Unterſchiede und Gegenſätze, die Verbindung herzuſtellen zwiſchen Leben
und Wiſſen, zwiſchem Bildung und Beruf. Darum gehören alle im die
Volkshochſchule, weun dieſe ihrem Namen zu Recht tragen foll: Alle, die
fühlen, daß die Volkshochſchule die Möglichkeit iſt, durch gemeinſame
gei=
ſtige Arbeit zu Andern vorzudringen, durch Gedankenarbeit, durch
Wiſſen=
ſchaftlichkeit, durch vollendete Sachlichkeit zu Fülle und Wärme eignen
Er=
lebens zu gelangen. An ſolche Menſchen wendet ſich der neue Leiter, Dr.
Hermann Bräuning=Oktavio, in ſeimem Vortrag „Arbeitshochſchule vder
Volkshochſchule” aun 18. Oktober, abends 8 Uhr, im Mathildenhöhſgal;
mit ihnen will er die Fragen der Vollshochſchule, was jeder Ginzelme mit
Recht von der Volkshochſchule erwartem foll, beſprechen. Anſchließendh.
an den Vortrag iſt Gelegenheit zur Ausſprache gegeben.
* Verband der Kunſtfrenunde in den Ländern am Rhein. Mitz dem
am Donnerstag, dem 20. d3. Mts., abends 8 Uhr, im Feſtſaal der
Ver=
einigtem Geſellſchaft ſtattfindendem Lichtbildervortrag des Heurn
Muſeumsdirettors Dr. Witte=Köln über den Kampf der rheiniſchen Kumſt
um ihre Freiheit im 13. Jahrhundert wendet ſich der Verband an eine
größene Oeffentlichkeit, um
für ſeine kulturellen Beſtrebungen Verſtändni
und Anteilnahme zu erwecken und neue Mitglieder zu gewinnen. Für
den Jahresbeitrag von nur 50 Mark wird den Mitgliedern das
Verbands=
organ Die Rheinlande koſtenlos zugeſtellt, eine Zeitſchrift, die zu den
vor=
nehmſten und reichhaltigſtem Kunſtzeitſchriftem Deutſchlands gehört umd
wegen ihres gediegenem literariſchen Teiles, ihres ſchönen und reichen
Bil=
derſchmuches und ihrer muſtergültigen Ausſtattung eine treue Hüterin
wirklicher Kultur, gewannt werden darf. Die Mitgliedſchaft berechtig
außerdem zur Teilnahme an einer jährlich ſtattfindendem Verloſug bor
Kunſtwerken, ſowie zu weſentlichen Vergünſtigungem beim Bezuge von
Büchern und Kunſtblättern. Zu den abwechſelnd in den rheiniſchen
Städten gebotenem Veranſtaltungen des Verbandes (Ausſtelllunger
Vor=
träge uſw.) haben die Mitglieder ebenfalls freien Eintwitt. Anmeldugen
werden von dem Vorſitzenden des Verbands, Herrn von Römheld,
Alexan=
draweg 14, und an der Abendkaſſe entgegengenommen. Sie berechtigen
zum freien Eintritt. (Näheres ſiehe Anzeige in heutiger Nummer.)
s. Gewerbemuſeum. Der heutige Lichtbildervortrag von Herrn
Ge=
heimrat Jacob aus Kiel über den echten orientaliſchem (
per=
ſiſch=türkiſchen) Teppich behandelt eines der intereſſanteſten
Ka=
pitel aus der Geſchichte des Kunſtgewerbes. Der berühmte Teppich a
Holbeins Bild der Madonna iſt nur ein Beiſpiel von vielen, wie ſtar!
ſchon vor Jahrhunderten die Teppiche des Orients die Phantaſie unſeres
Die Rudolfiniſchen Drucker.
Zur Ausſtellung im Gewerbemuſeum
Im Lauf der letzten 12 Jahre, ſind in Offenbach in loſer
Folge eine Reihe von Drucken erſchienen, die ſich als „
Rudol=
finiſche Drucke” bezeichnen. Sie ſind entſtanden in
ge=
meinſamer Arbeit von Kudolf Koch und Rudolf
Ger=
ſtung, dem Inhaber der Druckerei Wilhelm Gerſtung in
Offen=
bach. Solcher Zuſaumenſchluß eines Druckers mit einem
Künſt=
ler iſt nichts Neues und er hat mehrfach anregend und
befruch=
tend auf die künſtleriſche Hebung des Buchgewerbes gewirkt.
Die Rudolfiniſchen Drucke ſind aber etwas Abſonderliches und
ſtehen außer Vergleich mit anderen Unternehmungen von
Künſt=
ler=Druckern oder Verlegern. Dieſe wenden ſich an den Kreis
der Vibliophilen. Sie wollen die Qualität im Buchdruck
heben und feinere Anſprüche an Druck und Ausſtattung
/zu=
frieden ſtellen. Ein ausgeſprochen äſthetiſcher Zug iſt ihnen
ge=
meinſam und ſie rechnen mit einer Gemeinde gebildeter Kenner.
Das alles trifſt für die Rudolfiniſchen Drucke nicht zu. Sie ſind
perſönlicher und zugleich allgemeiner. Schon äußerlich iſt
be=
zeichnend: nur 8 der größeren Arbeiten ſind typographiſch
her=
geſtellt; die anderen Drucke ſind in Holz geſchnitten, darunter
5 Blockbücher. Und die Haltung der Arbeiten unterſcheidet ſich
weſentlich von dem, was unſeren Bibliophilen lieb iſt. Nicht
Aeſthetik, ſondern ein ſtarkes Menſchentum
ſpricht aus dieſen Blättern. Offenbar iſt das Unternehmen
ausſchließlich durch den Wunſch bedingt, der perſönlichen Arbeit
und Entwicklung Rudolf Kochs einen Rahmen zu geben. Daß
Rudolf Gerſtung mit offenem Blick für die Bedeutung dieſer
Arbeiten dazu die Hand bot und in der Ausführung die große
Leiftungsfähigkeit ſeiner Druckerei auf die höchſte Probe ſtellte,
dafür werden ihm alle Freunde deutſchen Schriftums und
deut=
ſcher Graphik Dank wiſſen.
Schon die mit Lettern gedruckiex Bücher zeigen deutlich die
errſönliche Abſicht. Sie ſind mit Kochſchen Schriften gedruckt
und in dem Wunſch entſtanden, deren Verwendung im Sinn
ihres Schöpfers zu zeigen. Gerade die Kochſchrift mit ihren
reichen Federzügen und Schwüngen wird vielfach zu Effekten
verwendet, deren aufdringliche Abſicht der Meinung des
Künſt=
lers ſehr wenig entſprichi. Die wenigen Drucke, die Koch ſelbſt
redigiert hat, ſind in dieſer Hinſicht dem Setzer ebenſo lehrreich
wie dem Buchfreund erfreulich. Der kräftige und bei allem
Reichtum doch ſo ungekünſtelte Schwung dieſer Druckſeiten ſtellt
ſie in einen geſunden Gegenſatz gegen die große Menge unſerer
Vorzugsdrucke, und die ſaftig=herbe Art von Einband und
Nummer 228.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 28. Oktober 1921.
Seite 3.
Maler beſchäftigten. Aber über Heimat, Entſtehung und Geſchichte dieſer
Teppiche lag ein undurchdringliches Dunkel. Und wenn im Laufe der
letztent 41 Jahre die Arbeict von Kunſthiſtorikern, Neiſenden und
Orienta=
liſten die hiſtoriſchen Beziehungen einigermaßen geklärt hat, ſo hat die
Entwickelung der europäiſchen Teppichinduſtrie und ihre geheimnisvolle
Verbindung wit dem Orient die Praxis des Teppfchhandels deſto ſtärker
verwirrt. In der Geſchichte der orientaliſchen Teppiche verbinden ſich
da=
her Fnagen aus dev Geſchichte der Kunſt= und Kulturgeſchichte, der
Volks=
wirtſchaft und des Orienthandels zu einem ungewöhnlich reichen Bild, und
die Ausführungen eines hervorragenden Kenners verſprechen einen ebenſo
lehrreichen wie unterhaltenden Abend. Der Vortrag beginnt um 8 Uhr
in dem Hörſaal der Zentralſtelle für die Gewerbe, Neckarſtraße 3.
Ein=
trittskartem ſind an der Abendfaſſe und in der Kunſtpflege in Heſſen
er=
hältlich.
nn. Vortragszyklus des Heſſiſchen Richtervereins. Im Hörſaal 330
der Techniſchen Hochſchule hielt geſtern abend der Leiter des Inſtituts
für Arbeitsrecht, Herr Profeſſor Dr. Jakobi=Leipzig, bei zahlreich
Teilnahme vom Intereſſentem auus Richter= und Juriſtenkreiſen ſei
en
letz=
ten Vortvag über das neue deutſche Arbeitsrecht und ſeine
Auswirbug auf Induſtrie und Gewerbe. In faſt zweiſtündigem
hoch=
intereſſanten und lehrreichen Darlegungen behandelte der vortreffliche
Redner das ſchwierige und volkswirtſchaftlich tief einſchneidende Gebiet
des Schiedsſpruchverfahrens, der Tarifverträge und das
Arbeitsverhält=
mis zwiſchen Arbeitgeber und Arbeiter. Es iſt unmöglich, daß das
Ar=
beitsverhältnis im ganzem Deutſchem Reich gleichmäßig beſtimmt wird.
Im neuen Arbeitsrecht, hat man den Verſuch gemacht, dort, wo es nötig
erſcheint, das Arbeitsverhältnis feſtzulegen. Wo eine
Verbandsverein=
bauug über Tarifverträge mißglückt iſt, kann der Staat eingreifen. Hier
iſt wieder eine Neuuerung ins Auge zuſfaſſen im ſogen.
Zwangstarifver=
fahven. Was iſt eim Zwangstarif? Er entſteht durch den
Schlichtungsver=
ſuch im Schlichtungsverfahren. In Zukunft treten an die Srelle des
Schlichrugsverfahrens die Einigungsämter für die einzelnen Länder und
größere Provinzen. Dieſe ſollen weiter ausgebaun werden zu
Einigungs=
kammern. Eingehend und juriſtiſch beleuchtete der Redner ſodgnn die
ſchwierigem Aufgaben dieſer Schlichtungskammern, insheſondere bei
Ge=
ſamtſtreitigkeitem zwiſchen
Arbeitgeber und Arbeitnehwer. Wichtig iſt,
daß im Schlichtungsverfahren bei Intereſſen= und recktlichen
Streitigkei=
ten eine Unterſcheidung getroffen, werden muß. Auf Anruf einer
Partei kann das Schlichlumgsberfahren eingreiſen und es kann auch von
Amts wegen eingeleitet werden. Im Schlieſtungsverfahuen iſt eine
güt=
liche Vereinbarung anzuſtveben. Wo dies nicht gelingt, iſt der Schieds
ſpruch zu vrlangen. Das nelte Arbe
Snecht wvill das Schiedsſpruchrecht
auch noch weiter ausdehnen. Es ſoil ein Reviſionsrecht mit
Rehiſions=
ſenat und Neviſionskammer geben. Im übrigen bleibt es dabei, daß der
Schiedsſpruch keine bindende Kraft hat, ſondern nur ein ſtaatlicher
Vor=
ſchlag iſt, der von dem Parteien angenommen werdem ſoll. Wird der
Schiedsſpruch angenommen, erſt dann iſt der Vertrag der Organiſation,
betreffend Regelung des Arbeitsverhältniſſes, geſchloſſen. Der Staat
will’ferner, daß das Arbeitsverhäitnis durch die Verbände geregelt
wer=
den ſoll. Hier kann der Schiedsſpruch als verbindlich erklärt werden.
Dieſes darf aber nur erfolgen im Geſajitintereſſenſtreitigkeiten und zwar
nach dem geltenden Recht wie nach dem konnrenden. Eingehend und
lehrreich bſeprach der Redner hierauf den neuen Entwurf der Schlich
tungsordnung und die dahei vorgeſehenen Beſchränkungen. Ein
Schieds=
ſpruch kann.
z. B. nur gefordert wenden, wenn es zur Erhaltung des
allgemeinem Wirtſchaftslebens dringend erforderlich erſcheint.
Verbind=
lichkeitserklärungen werden von der Reviſionskammer und dem
Rebiſions=
ſemat ausgeſprochen und zuar mit 2. Maſorität. Eine weitere
Beſchrän=
tkung liegt noch vor, daß die Verbindlichkeitserblärung nur von Amts
bvegen erfolgen kann. Zum Schluß behandelte der Rodner noch die
Mechtsſtellung der Verbindlichkeitserklärung, insbeſondere bei
Geſamt=
ſintereſſen=Streitigkeilen und gab hierzu noch eine Reihe von
Kommen=
ſtaren. Reicher Beiſall wurde den geſchätzten Redner zureik, dem noch der
Worſitzende den herzlichen Dank des Heſſiſchen Richtervereins anſchloß.
— ZOrtsgewerbeverein und Handwerker=Vereinigung. Ein
klar=
blauer Himmel und die goldene Herbſtſonne hatten eine ſtattliche An=
„ahl (etwa 350 Perſonen) herausgelockt aus den engen Zimmern und
Baſſen, um ſich nach der Wochenarbeit wieder einmal an der herrlichen
Natur;zu erfreuen. Unter fröhlichem Muſikklang „Muß ich denn zum
Städtlein hinaus” brachte uns die Eiſenbahn nach Station Hähnlein,
ine kurze Winderung und ein ſteiler Aufſtieg durch Alsbach, nach dem
Ullsbacher Schloß, wo unſer Altmeiſter Bonnen, wie ſchon ſo lange
Jahre für das Nötige geforgt hatte. Herzliche und ermahnende Worte
es Führers, eine kurze Abhandlung über die Geſchichte der Burg (Herr
Karl Voegele) und fröhliche Weifen der Kapelle ſorgten für eine
Stim=
mung, wie ſie die alten Mauern wohl ſchon lange nicht mehr erlebt
atten. Und weiter gings dann auf dem ſchönen und bequemen
Herrn=
weg unter fröhlichem Sang, die Muſik voraus, „Wem Gott will rechte
Bunſt erweiſen”, nach dem Auerbacher Schloß zur Kaffeeraſt. Wohl die
hönſte Burg unſerer herrlichen Bergſtraße mit dem „wunderbaren
Tundblick in das Ried und über den Rhein, in den Odenwald mit ſeinen
BBergen und im prächtigſten Sonnengold leuchtenden Herbſtwald. Eine
urze Erklärung der Burg und ihrer Geſchichte, die ja auch von
unſe=
m Erbfeind zu einem Trümmerhaufen verwandelt wurde, und ein
3Sergleich mit unſerer heutigen Zeit ſchloß mit dem deutſchen Lied und
DDeutſchland, Deutſchland über alles” hallte es weit über die
Burg=
rrauern hinaus, gedenkend unſerer deutſchen Frauen und Brüder überm
Ahein, die, der Freiheit beraubt, ſich der Knechtſchaft unſeres Erbfeindes
leugen müſſen. Der Abſtieg nach Auerbach, ein gemütliches Beiſam=
=enſein bei Weigold und eine fidele Heimfahrt ſchloſſen den ſchönen
Kag. Näheres laßt Euch erzählen. Erwähnen wollen wir noch an dieſer
S telle, daß am 19. November im Saalbau ein größeres Herbſtvergnügen
(Familienabend) ſtattfindet. (Näheres werden wir noch mitteilen.)
— Turngemeinde Beffungen 1865 E. V. Am Samstag veranſtaltete
die Turngemeinde Beſſungen 1865 im großen Saale ihres
Vereins=
hruſes eine Feſtkneipe zu Ehren ihrer Turnerinnen= und Turnerſieger
de s laufenden Jahres. Lange vor Beginn der Feier war der Saal
ducht beſetzt. Eine freudige Ueberraſchung wurde den Mitgliedern
zu=
täl, als der die Feier leitende Kneipwart Dörſam die Mitteilung
mchte, daß unſer früheres Mitglied, Turner Hch. Preſſon, welcher nach
4 jähriger Abweſenheit aus Nordamerika zu Beſuch hier weilt, uns mit
ſerner Anweſenheit beehrte. Der Abend wurde durch zwei
wohlgelun=
gerne Muſikvorträge der Mandolinenabteilung und ein echt turneriſches
Eied der Singmannſchaft eingeleitel. In einer dem Ernſt der Zeit
an=
gbpaßten, zu Herzen gehenden Anſprache des 1. Sprechers, Herrn
2irektors Kifſinger, gedachte dieſer der turneriſchen Arbeit, der
9 iſtungen und Erfolge der aktiven Jugend im laufenden Jahre.
Nnhezu 80 Siege konnten von Mitgliedern aller Abteilungen errungen,
werden, darunter mehrere erſte Siege. Es folgten dann Darbietungen
turneriſcher, geſanglicher und muſikaliſcher Art in bunter Reihenfolge,
wobei die Beteiligten ihr Beſtes zeigten und reichen Beifall ernteten.
B=ſonders ernahnt ſeien hier 11 Schüler, welche ſchwierige Freiübungen
ſo exakt und muſtergültig ausführten, daß ſie ihre Vorführung
wieder=
hellen mußten. Ein kurzer Rückblick über die verfloſſene Arbeit aller
Abteilungen in den letzten Monaten, von Turner Keßler ſehr
humor=
voll zu Gehör gebracht, ſchloß die harmoniſch verlaufene Feier.
un. Zehnjähriges Stiftungsfeſt der Darmſtädter Ortsgruppe des
Deutſchen Pfadfinderbundes. Im feſtlich geſchmückten
Mathillden=
höhſaal beging am Samstag abend die Ortsgruppe
Darm=
ſtadt des Deutſchen Pfadfinderbundes die Feier des
zehn=
jährigen Stiftungsfeſtes in einſachwüriger Weiſe. Saal und
Galerien waren überfüllt. Eingeleitet wurde die Feier durch die
Dichter= und Bquerouvertüre von Suppé, vortrefflich ausgeführt von den
Jungmannem Heine und Morneweg, und einer Begrüßungsanſprache
durch d
en 1. Vorſitzenden Herrn Apotheker Heß. Er begrüßte herzlich die
erſchienenen Korpsvertreter aus Frankfurt Offenbach, Wiesbaden und
Mannheim, ſowie dem Korpsleiter Herrn Pfaff vom Gau Heſſen. Die
eutige Feier ſei ein Feſt der Jugend und von dieſer ſelbſt ausgegangen
und ins Werk geſetzt. Der Vertreter des Gaues Offenbach überbrachte
herzliche Glüchwünſche. Feldmeiſter Vidal hieltz hierauf die Feſtrede, in
der er den Gründungs= und Endwickelunsgang der Ortsgrupye
Darm=
ſtadt in lichtvoller Weiſe ſchilderte, deren Gründung am 13. Oktober 1911
aus dem Darmſtädter Wandervogelklub hervorging. Mit Dank gedachte
er der treuem Arbeit des Feldmeiſters Reier zuu. a. und forderte die
Jung=
mannen des Korps zu feſtem Zuſammenſchluß und zur treuen Vater=
Zur Mittelſchulfrage
ſchreibt man uns von fachmänniſcher Seite:
In dem nächſtem Tagem berät umd befchließt der Landtag über die
Ab=
änderung des heſſiſchem Volksſchulgeſetzes. In Artikel 18 des Entwurfs
ſind erweiterte Volksſchulen (Mittelſchuulen) mit 9jähriger Schulpflicht
vorgeſehen. Dieſen Artikel empfiehlt der Schulausſchuß zu ſtreichen.
Wenn der Landtag dieſem Vorſchlag zuſtimmt, ſo müſſen die ſeit nahezu
50 Jahren in Darmſtadt beſtehendem und aus allen Kreiſem der
Bevöl=
kerung beſuchten Mittelſchulen allmählich abgebaut, anſtatt, wie es in
vie=
len anderen nichtheſſiſchen Städten geſchieht, um= und ausgebaut werden.
Da wiv keinen im Bildungsbedüirfnis der Darmſtädter Bevölkerung
lie=
genden Grund zur Beſeitigung der Mittelſchulen einſehen, ſo möchten
wir die Mitglieder des heſſiſchen Parlaments, die über eine ſeither
ſegens=
reich wirkende Alnſtalt durch Annahme oder Ablehnung des Art. 18 zu
entſcheiden haben, brten, folgende Fragem zu erwähnen: Was iſt
vorzu=
ziehen: Neform oder Revolution? Man reformiert, wenn
man die beſtehenden Mitrelſ mulem zeitgemüß um= und ausbaut, ihnen ein
höheres Ziel praf iſcher Ausbfldug gibt, neunjährigen Schulbeſuch für
ſie einführt, und ſo auch in. Feſſem evweiterte Volksſchulen ſchafft, die in
einem großem Teil uunſeres Vaverlandes von allen politiſchen Parteien
landsließe auf. Sein Ruf galt dem Wiederaufblühen und Gedeihen un= erſtrebt und eingerichtet werden als notwendiges Glied der Einheitsſchule.
ſeres armen deutſchem Vaterlandes. Umrahmt wurde die Feier durch Warum ſollten dieſe Sculen genade in Heſſen zu verwerfen ſein
künſtleriſchen Muſik= und Gedichtvortkäge und die Vorführung von Wan=
Man revolutioniert das ſtädtiſche Schulweſen, wwenn man die
derfahrten des Korys in Wald und Feld in zahlreichen Lichtbildern, die Mittelſchulklaſſen als ſogerunnte Begabtenklaſſen, an alle Schulgruppen
beſondenm Beifall fanden. Mit einenr vortrefflichen Schlußwort des verzettelt und dadurch uuzaufhörliche Unruhe in jedem Schulkörper durch
Korpslsiters Herrn Vidal fand die ſchön und tpürdig verlaufens Feier / das Mebeneinander— von
Begabtenklaſſen, Normal= und Förderklaſſen
ihren Abſchluß. Am Sonntag, dem 15. Oktober, nachmittags 3 Uhr, fand ſchafft. — Iſt dis Darmſtä
ter Mittelſchule eine Standesſchule?
auf der Spielwieſe des Daxmſtädter Gymnaſiums ivojelbſt das geſamte Nein, denn ein großer Teil ihrer Schüller, über ein Viertel, ſind Kinder
Pfadfinderkorps in Marſkausrüſtung mit den Gruppenführern umter von A
rbeitern. Durch Beſeitigung des ohnehin gan
geringen Schulgel=
Beſchtigung des Korns umd eine Aeine Fellbung ſtatt, zu der ſich ein
zahlreichſe3 Nuh;kum eingefundem hatte.
Oppauer Exploſionskataſtrophe hat in allen Schichten der Darmſtädter ſtung? Heute mögen noch eine Anzahl Kinder in ihren Klaſſen ſitzen,
ſchaftlichen elſaß=lothringiſchen Verhältniſſen und deren „Bedeutung, der könnten in die umzt
Miſchung noh ſäarlen weiden, der Geldbeutel der Etern ſchalet bei
zeitgemäßer Umgeſtaltung ganz aus. — Widerſpricht die Mittelſchule dem
— Der Original=Elſäſſiſche Theaterabend zugunſten der Opfer der Grundſatz der Gliederung der Schüler nach Begabung und Lei=
Bevölkerung bereits gebührendes Intereſſe gefunden. Mit den wirt= die nach den Leiſtungen als Ballaſt empfunden werden, aber ſolche
Kin=
ugeſtaltende Mittelſchule nicht kommen, da ſie nur
mit der dortigen Bevölkerung und ihrem typiſchen Charakter, nicht zu= Kinder mit entſprechender Begabung aus allem Schichten der Bevölkerung
letzt auch mit der alemanniſchdeutſchen Sprache wurden allein ſchon
durch die Maſſenkonzentrierung der deutſchen Armee in Elſaß=
Lothrin=
traut. Gar mancher Darmſtädter wird ſich noch ſeiner Quartierleute
oder ſonſtiger Hilfsbereitſchaft der dortigen Bevölkerung erinnern.
Am morgigen elſäſſiſchen Theaterabend iſt nun die beſte Gelegenheit
zur Stärkung dieſer Erinnerung gegeben. Etwaige Bedenken, daß das
im elſäſſiſchen
Diglekt. Dargebotene wörtlich nicht verſtanden, werden
könnte, ſind hinfällig, denn der Darmſtädter Heinerdialekt hat ſo viel
Wortverwandtes mit dem alemanniſchen Elſäſſerdeutſch, daß dieſe
Be=
denken bei einiger Aufmerkſamkeit ſofort verſchwinden. Die
Mitwir=
kenden werden durch deutliche Ausſprache ebenfalls für das Verſtehen
ſorgen. Die große Nachfrage nach Eintrittskarten zeugt bereits von
dem großen Intereſſe der hieſigen Bevölkerung und gibt zu der
Emp=
fehlung Anlaß, ſich möglichſt ſchon jetzt in den im Anzeigenteil der
verſehen. Programme ſtehen am Saaleingang zur Verfügung.
Erhöhung der Wagenſtandgeider. Um den Wagenumlauf zu eigene
beſchleunigen und die ordnungsmäßige Abwickelung des Verkehrs
ſicherzuſtellen, werden gemäß 8 80 (8) der Eiſenbahn=Verkehrsordnung
mit Wirkung von Montag, den 17. d. M., an bis auf weiteres, für zeitgemäß auszugeſtaltende Mittelſchule eine pädagogiſche und eine
un=
den Bereich der Reichsbahnen die Wagenſtandgelder erhöht. (Siehe
Vekanntmachung.)
Tage auf ein 70jähriges Beſtehen in Darmſtadt. — ſtets unter
der gleichen Firma — zurückblicken.
* Arbeitsmbilämn. Am 20. d. M. ſind es 25 Jahre, daß Herr Georg
Weidmann im Kugſtwerk der Techniſchen Hochſchule hier als Mas größeven und mittleven Städtem Deutſchlands ſind ſogenannte
Mittel=
ſchiniſt tätig iſt.
— Notgeldſammler. Am 21. September d. J. fand hier die
Grün=
dung der Ortsgruppe Darmſtadt des Notgeidſammler=Verbandes
„Ueberall” ſtatt. Zwec der Vereinigung iſt verbilligte Beſchaffung von
Notgeldſcheinen und Münzen und Pflege des Tauſches unter den hieſigen
und auswärtigen Mitgliedern.
Mittwoch, den 19. Oktober 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: (Gültig vom 16.—23. Okt. 1921). Für Erwachſene:
(Blaue Karten), Marke Nr. 80, 79 und 76, je 800 gp Brot,
Marke Nr. 71, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 60 800 gr Brot,
Marke Nr. 56, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltungsmehl: Bis. 15. November auf die
Lebensmittel=
marken „Dieburg” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Zucker: Bis 25. Oktober gegen Abgabe der Bezugsmarke „Helene‟
die Ausgabe von 750 gr Zucker auf den Kopf.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate //yo
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtelt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Roh
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen.
Verkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw. an
Jeder=
mann: Jeden Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von
2—6 Uhr nachmittags bei der Städt. Materialverwaltung
im Hinterhaus des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffnei,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet,
S. Die zweite Darmſtädter Jugendherberge wurde vor kurzem mit
einer ſchlichten Feier ihrer Beſtimmung übergeben. Sie befindet ſich
im Schulhauſe der Stadtmädchenſchule III, Beſſunger Straße 67, und
bietet der wandernden Jugend ein trautes, freundliches Heim. Die
derberge umfaßt zwei Schlafräume mit 30 Betten mit Decken, einen
lufenthaltsraum und einen Waſchraum. Anmeldungen für männliche
Wandergruppen ſind zu richten an den Herbergsleiter, Lehrer Salomon,
Wittmannſtraße 23, für weibliche an die Herbergsleiterin, Lehrerin
Ida Voigt, Heidelberger Straße 47. Schlüſſel zur Herberge (nur nach
vorherige Anmeldung) bei Amtsgehilfe Joſt, Ludwigshöhſtraße 1.
Zaſſung dieſer Bände erregte bei ihrem Erſcheinen etwas
Er=
ſta unen. Den Gegenſatz zwiſchen einzeluen Vignetten dieſer
fnihern Drucke und der Art der ſpäteren Werke wird jeder
Be=
urher auch ohne beſonderen Hinweis bemerken.
Die Bedeutung dieſer typographiſchen Bücher tritt aber
zu=
fürk gegenüber den holzgeſchnittenen Drucken. Die
Sitte, einen Schriftſatz, ebentuell in Verbindung mit einem
Bild, auf einer Holztafel auszuſchneiden und von ihr
abzu=
iicken, fand im 15. Jahrhundert noch nach der Erfindung der
derveglichen Lettern eine gewiſſe Verbreitung. Die Entwicklung
ſes eigentlichen Buchdrucks hat ſie bald derdrängt, und kluge
eenite ſehen nicht ein, was ein Rückgriff auf dieſe veraltete
Tech=
tit uns heute geben ſoll. Sie ſehen darin nur einen Archaismus,
ine krankhafte Uebertreibung der Vorliebe für primitive Kunſi.
Das Verfehlte dieſer Auffaſſung muß jedem einleuchten, der ſich
enials in die Blockbücher und Einblattdrucke Rud. Kochs
ver=
iefft hat. Schon die Pflege der Schreibſchrift, deren Koch
ich neben ſeinen Arbeiten für den Schriftguß mit ſo großem
Siffolg annahm, bedeutet eine Bereicherung und Vertiefung
ſthſſeres Empfindens für Schrift. Gegenüber der
vorausgegange=
em einſeitigen Pflege der Druckſchrift eine Befreiung und
eweiterung des Horizonts. Durch die Holzſchnitte Kochs
viud uns nun noch einmal eine neue Quelle für Kraft und
Scvönheit der Schrift, eine Fülle neuer Möglichkeiten im
Aus=
ruck erſchloſſen. Wie die Druckſchrift ihrem ganzen Weſen nach
u andere Wirkungen eingeſtellt iſt, als die Schreibſchrift,
ſ=
at auch die holzgeſchnittene Schrift ihren beſonderen Ausdruck.
Ime weiteres drängt ſie zu einer Größe und
Bewegt=
ſeät der Formen, die ſich in der Schreibfchriſt vielleicht
nmähernd erreichen läßt, ihr aber gewiß nicht natürlich iſt.
luch der Umſtand, daß Koch in ſeinen, neueren geſchriebenen
üchern erſichtlich unter dem Einfluß ſeiner Beſchäſtigung mit
em Blockbuch ſteht, vermag doch über dieſen weſentlichen
Unter=
hieed nicht hinweg zu täuſchen.
So handelt es ſich bei dieſen Druicken nicht um ein
Experi=
ent oder um antiquariſche Liebhaberei, ſondern um den
un=
uttelbarſten Ausdruck jener wundervollen Begabung für
Scheift=
m, die ſich in Rudolf Kochs Tätigkeit immer von neuem
ſembart. Welche reiche Schönheit in dem leidenſchaftlichen
Ausdruck dieſer Blätter lebt, wird jedem Beſchauer unmittelbar
gegenwärtig, in den reinen Schriftdrucken ſo gut wie in jenen
Blättern, auf denen Bild und Schrift in unvergleichlicher
Har=
monie zuſammenklingen. Als beſonderen Schatz enthält die
Ausſtellung die Originaldrucke zu jener köſtlichen
Ausgabe des Weihnachtsevangeliums, mit dem
die Rudolfiniſchen Drucker uns im letzten Jahr in volkstümlicher
Ausgabe beſchenkten. Da die Holztafel nur eine beſchränkte Zahl
von Abdrucken derträgt, wird die Auflage von Zinkplatten
ge=
druckt, die galvaniſch nach dem Original hergeſtellt werden. Von
dem Weihnachtsevangelium wurden aber fünf Abzüge
unmittel=
bar vom Holzſtock gedruckt, und dieſe Blätter mit der ſprühenden
Kraft des Schnitts und ihrer ſatten Farbe gehören wohl zum
ſchönſten, was man überhaupt an Holzſchnitten, zu ſehen
be=
konmmit.
Die Wände des Lichthofs ſchmückt die Folge der „
Schatten=
bilder aus dem Leben einer Familie”, Leider war es nicht
möglich, die größeren Originale, mit dem Meſſer ausgeſchnittene
Silhouetten, nach Darmſtadt zu bringen. Dem Wunſch des
Druckers iſt es zu danken, daß dieſes intime Werk, 1915
ent=
ſtanden, zur Vervielfältigung kam. Es ſind Lichtbilder, ein
überfließender Dank für Sonnenſchein und Glück. Auf die
Schönheiten dieſer Folge im einzelnen hinzuweiſen, iſt kaum
angebracht. Nur auf die gelegentliche Verwendung der Schrift
ſei aufmerkſam gemacht, die mit ihrem frohen Jubilieren einen
ſo ganz anderen Charakter trägt, als die leidenſchaftlichen Züge
der Blockdrucke.
Wie die Ausſtellung der Offenbacher Schreiber vor zwei
Jahren wird auch die der Rudolfiniſchen Drucker von
Darm=
ſtadt aus die Wanderung durch die Hauptſtädte
Deutſchlands antreten und wie jene, wird ſie dem
Namen heſſiſcher Kunſt Ehre bringen. Die Bereicherung des
Schrifttums, die ſich unter unſeren Augen in Offenbach
voll=
zieht, iſt ein Geſchenk in unſerer armen Zeit. Möchte Heſſen den
Vorteil, den ihm dieſe Entwicklung am unmittelbarſten geben
kann, nicht aus der Hand laſſen. Möchte vor allem die
Schul=
behörde ſich die günſtigen Bedingungen zu einer Reform des
Haupt.
Schreibunterrichts recht bald zunutze machen.
aufnehmen foll. Nach dem 4. Grunſchuljahr, führt ſie, die Schüler imn
5jähriger Bildungszeit zu einem Abſchluß, der ſchon die Anfänge der
Be=
gen während des Krieges Millionen ehemaliger deutſcher Soldaten ver= rufsausbildung nach kaufmänniſcher und gewerblicher Seite enthält.
Schadet die Mittelſchule der Entwichelung der einfachen
Volks=
ſchule, der Stadtſchule? Durchaus nicht. Sie hilft die Einrichtung
des ganzen ſtädtiſchen Schulweſens vereinfachen. Sie „powert” die
tadtſchule nicht aus, denn ſie nimmt ja nur ſolche entſprechend beanlagte
Kinder auf, deren Eltern ihrem Kinde einen neunjährigen Schulbeſuch
verſchaffen wollen. Wer kann behaupten, daß nun alle beanlagten
Kinder=
eunjährigem Schulbeſuch, von den Eltern beſtimmt werden?
zu
Wird die Mittelſchule aus dem Kreiſe der Bevölkerung
be=
kämpft? Nirgends eine Spur von grundſätzlicher Gegnerſchaft. Mam
er=
kennt ihre Leiſtungen an, man begreift nicht, daß gewiſſe kleinere Kveif
aus Voreingenommenheit oder pädagogiſcher Syſtemreiterei, die das
un=
ſichere Experiment dem organiſchen Wachstum vorzieht, die Mittelſchule
Sonntagsnummer bekanntgegebenen Vorverkaufsſtellen mit Karten zu bekämpfem und die polſtiſchen Parteien in Bewegung ſetzen. Hier in
die=
ſer Bildungsfrage müßte jeder Abgeordnete ſich das Recht
Ueberzeugung wahren und ſich nicht dem Parteizwang
unterwerfen.
Sollte im Gegenſatz zu vielen deutſchew Städten bloß in Heſſen die
ſoziale Einrichtung ſein? Wir haben das Vertrauen, daß inr Plenum des
Landtags dieſe Frage nochmals erörtert und durch Beibehaltung des
* Das Kkavierhaus A. W. Zimmermann, Rheinſtraße, konnte dieſer ſ„Art. 18 des Geſetzentwurfes der beſtehenden Mittelſchule die Möglichkeit
zielbewußten, organiſchen Aufbaues gegeben wird.
AusElternkreiſen wird uns hierzu geſchrieben: Faſt in allen
ſchulen, erweiterte Volksſchulem oder Bürgerſchulen entſtanden. Ihre
Aufgaben liegen darin, den Schülern eine über das Ziel der allgemeinen
Volksſchule hinausgehende, erweiterte, für das praktiſche Leben geeignete,
aber keinelwiſſenſchaftliche Ausbildung zu geben. So ſind z. B. allein in
Preußen ſeit 1910, in welchem Jahre dort die 9klaſſige Mittelſchule
ge=
ſetzlich eingeführt wurde, mehr als 400 Mittelſchulem entſtanden. Dieſe
Dahl wächſt fortwährend und niemand denkt an eine Aufhebung. Man
frage nur einmal, nach in unſeren Nachbarſtädten Hanau, Gelnhauſen,
Wiesbaden, Frankfurt uſw. Kein Wunder, denn dieſe Schule iſt ja gerade
die geeignetſte Vorbereitungsſtätte für die ſelbſtändigen
Gewerbetreiben=
den, Handwerber, Kaufleute, die mittlerem und kleinem Beamten uſw.
Sie will die Schüler von den höheren Schulen fernhalten, die ſich den
Praktiſchen Berufen widmen wollen und daher die höheren Schulen
un=
nötig belaſten würden. Deshalb iſt die Mittelſchule ſowohl in der neuen
Reichsverfaſſung als auch auf der Reichsſchulkonferenz von allem Parteien
ausdrücklich anerkannt und beibehalten worden als ein notwendiger
Be=
ſtandteil der nationalen Einheitsſchule.
Und im Gegenſatz zu der geſamtem Schulentwickelung im übrigen
utſchland will ein Teil des heſſiſchem Landtags durch Streichung des
Artikels 18 des Schu
lgeſetzes dieſe Schulgattung vernichten. Welches ſind
die tiefſten Gründe?
ir wollem es offen ausſprechen: Nicht der Unwert
dieſer Schulen, nicht die Abneigung der Bevölkerung und der Eltern. Die
Bevölkerung fordert im Gegenteil mit aller Entſchiedenheit Beibehaltung
der Mittelſchule. Die Gegner ſind einzig und allein eine Anzahl
vadi=
kaler Schulreformer, die mit Hilfe eines Teiles der
Landtagsabgeord=
neten jetzt ihre Pläne durchſetzen wollen.
Man will eine Gleick
heitsſchule einrichten. Oder im günſtigſten Fall
ſogenannte Begabtenklaſſen errichten. Begabtenklaſſen aber können
nie=
mals die Mittelſchule erſetzen. Denn ſelbſt, wenn der Lehrer einwandfrei,
ohne Mißgriffe, die unvermeidlich ſind, die verſtandesmäßige Begabung
feſtſtellen könnte, ſo können über Neigung, Gemüt, Willen und Fleiß
unſerer Kinder nur wir Eltern am beſten urteilen. Außerdem wiſſen
wir alle, daß die begabteſten Schüler nicht immer die tüchtigſten Menſchen
werden und daß Ausdauer, Fleiß, Willenszähigkeit ſich im Leben oft
beſſer durchſetzen als der bloße Verſtand. Deshalb verlangen wir, daß
auch den Kindern mittlerer Begabung Gelegenheit gegeben wird, auf
Wunſch der Eltern ſich eine erweiterte Ausbildung zu erwerben. Es
wäre eine Härte und Grauſamkeit, wenn ein geringer begabtes, aber
fleißiges Kind, das ſpäter vielleicht das väterliche Geſchäft übernehmen
ſoll, durch die Begabtenausleſe von einer weitergehenden Bildung
aus=
geſchloſſen wünde.
Dem Lehrer wird mit der Auswahl für die Begabtenklaſſe auch ein
entſcheidender Einfluß auf die Berufsauswahl übertragen. Dagegen aber
erheben wir auf Grund unſeres natürlichen Elternrechtes den ſchärfſten
Einſpruch.
Die Aufhebung der Mittelſchule wäre unſozial
und ungerecht in höchſtem Maße. Die Zahlungsfähigen könn=
Konzert.
F.N. Das erſte Konzert des Landestheater=
Orcheſters zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds und
der Willem de Haan=Stiftung leitete den Konzertwinter
viel=
verheißend ein; Richard=Wagner=Verein und Muſikverein folgen
noch in dieſer Woche. Unbedingt gebührt den Sinfoniekonzerten
die erſte Stellung in unſerem hieſigen Muſikleben, eine
Be=
deutung, die ſowohl der Wert des Dargebotenen als auch die
Vollendung der Ausführung ſelbſtverſtändlich erſcheinen laſſen.
Das ausverkaufte Haus und die warme Begeiſterung der Hörer
bewieſen es auch äußerlich, daß ein großer Teil des Publikums
doch auch nach ernſter und wahrer Kunſt begehrt und nicht nur
nach Flachem und Minderwertigem.
Wir hörten zum erſten Mal in Darmſtadt die Orcheſterſuite,
die Richard Strauß aus ſeiner Muſik zu Molieres „
Bür=
ger als Edelmann” zuſammengeſtellt hat. Als Ruhepauſe
zwi=
ſchen größeren Aufgaben iſt dieſe Kompoſition entſtanden, ein
lebenſprühendes, witziges und geiſtreiches Werk, das den
unum=
ſchränkten Beherrſcher der Inſtrumentationskunſt von ſeiner
liebenswürdigſten Seite zeigt. Zwar iſt es ſtets mißlich, eine
Bühnenmuſik im Konzertraum wiederzugeben, mancherlei
ſelbſt=
verſtändliche Beziehungen fehlten, und gerade bei Strauß iſt
das oft bedauerlich, da viele geiſtvolle Anſpielungen und malende
Partien ohne die Bühnenvorgänge nicht verſtändlich ſind. Aber
auch ohne dies ſind die 9 Sätze der Suite ſo abwechslungsreich,
feſſelnd und originell, daß man verſtehen kann, wie Strauß
ſelbſt alle geäußerten Bedenken beiſeite ſchob und die Suite zum
ſelbſtändigen Konzertwerk beſtimmte. Es iſt fabelhaft, wie bei
ihm abſichtlich Altertümelndes mit dem eigenſt Perſönlichen,
Grotesk=Bizarres mit innig Sentimentalem, Moliereſcher Geiſt
mit modernſter Feinnervigkeit ſich zu einem ſelbſtverſtändlichen
Ganzen verflechten. Der alte Stil kommt bald in entlehnten
Melodien von Lully, bald in der Inſtrumentierung mit dem
Klavier, das in alter Zeit im Orcheſter unentbehrlich war, oder
in dem nachgeahmten Gegenſatz von Streichern und dem
Lully=
ſchen Holzbläſertrio von zwei Oboen und Fagott hervor.
Wel=
cher von den Sätzen der ſchönſte und amüſanteſte, iſt ſchwer zu
entſcheiden. Wir lernen im erſten den tragikomiſchen, über ſei=
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 18. Oktober 1921.
Rummer 278.
ten nach wie vor ohne Begabtenmeſſung ihre Kinder, auch wenn ſie
gei=
ſtig beſchränkt ſind, in die höheven Schulen oder in Privatſchuulen ſchicken.
Nurdie Kinder der nicht Lahlungsfähigen, der
klei=
nen Leute der Arbeiter, der Armen unterwirft man
der Begabtenausleſe und ſchließt ſie, wenn ſie nicht vorzüglich
begabt ſind, von jeder erweiterten Bildung aus. Hat dafür das Volk
geblutet und nun ſeine Geſchicke ſelbſt in die Hand genommen, daß ihm
jetzt eine ſolche ungerechte und unſoziale Schuleinrichtung aufgenötigt
werden ſoll? Haben nur die Reichen das Recht auf eine beſſere
Ausbil=
dung ihrer Kinder? Und iſt es andererſeits nicht volkswirtſchaftlich ein
verhängnisvoller Fehler, durch Aufhebung der Mittelſchulen zahlreiche
Schüler geradezu in höhere Schulen oder Privatſchulen zu preſſen?
Man laſſe nur durch Beibehaltung des Artikels 18, wie es in der
Regierungsvorloge vorgeſehen war, den einzelnem Städten die
Möglich=
keit, ihr Schullweſen nach ihren Bedürfniſſen auszubauen, und alles iſt in
Ordnung.
Sollte aber wider alles Erwarten ſich die Mehrheit des Landtags
über die Wünſche der Bevölkevung hinwegſetzen, dann beginnt für uns
Eltern in Gemeinſchaft mit Gleichgeſinnten in Stadt und Land erſt recht
der Kampf um die Mittelſchule. Und wir werden den Kampf nicht eher
aufgehen, als bis eine andere Landtagsmehrheit den Artikel 18 wieder
eingeſetzt hat.
Vortrag
Wilhelm Michel: Verrat am Deutſchtum.
In der Kunſthalle am Rheintor eröffnete Herr Schriftſteller
Wil=
helmMichel den Reigen der von der „Sezeſſion” während der Dauer
ihrev Ausſtellung veranſtaltetem Vorträge mit dem Thema „Verrat
am
eutſchtam”
Jas Herr Michel in ſeinem Vortrage, der diesmal nebem der
ge=
wohnten ſtarken Geiſtigkeit und der feingeſchliiffenen Form eine
über=
nde Tieſe der Empfindung offenbarte, in altlich brachte, war im
raf
Wer
entlichen eine rein ideale, fneudige Bebeynung zum Deuutſchtum, die
in dieſem Umfange und in dieſer Rückhaltloſigkeit wohl manchen.
der
Michel nicht näher kannte, gleichfalls übervaſchte. So blieb das Gie
liche ſeines Themas, die Bekämpfung des Antiſemitismus in ſeiner
rudi=
kalen Oberflächlichkeit (in der er den Vervat am Deutſchtum erblickt) nicht
gerade im Hintergrund, (denn ſeinem ſachlichew Begründungen iſt Reife
erkennendem Urteils und tiefe Sittlichkeit unbedingt zuzugeſtehen), aber
leicht lösbar von dem, ſagem wir idealeren” Teil des Vortnages, aus
dem auch die von ihm ſcharf Bekämpften ſicherlich Werte Ziehen konnten.
Der Vortvagende ſtellte zunächſt feſt, daß er ſein Thema als rein
geiſtigen Gegenſtand genommen wiſſen wollte, wandte ſich dann gegen
den ſicher unerquicklichen Judenhaß der Nachkriegszeit, ohne damit über
den Antiſemitismus im ganzen ſprechen oder die Judenfrage überhwuipt
aufrollen zu wollen. Da er es nur auf dem Begriff des Deutſchtums
ab=
geſehen, intereſſiere ihn am Judenhaß und deſſem Berufung auf das
Deutſchlum. Er zeichnete dann Auswüchfe des Judenhaſſes von Inſchrif=
Sonderlich i Hölderlin, der ihm größter Hymmiker deutſcher Zunge
Ich ſah in Hölderlins Seele jene Deutſchheit, die alles Irdiſche
iſt.
liebend uud waffenlos umarmte, das ſtrahlende Weltbürgertum, die
un=
erhörte Selbſtaufgabe, die dieſen Dichter zum Vorkämpfer des
Abendlan=
des erſtarben ließ, die ſein privates Lebem faſt völlig auslöſchte und die
ihn, nachdem er das Herrlichſte geſungen haute, als Opfer wie jenen
römi=
ſchen Ritter ſich in den Abgrund ſtürzen ließ. Mit dieſer zentralen
Er=
ſcheimmg verband ſich alles Ausſtrömende und Weltumſpannende, welches
dem deut ſchen Geiſt vorab des achtzehnten Jahrhunderts umleuchtet. Eine
harmoniſche Entgegenſetzung wurde beobachtet. Was im äußeren
deut=
ſchen Leben bupghafte Selbſtbehauptung war, erſchien im Geiſtigen als
feſſelnde Hingabe an das Lebendige und Ueberidividuelle: in der
For=
ſchung als kühne, unbeſtechliche Sachlichkeit, in der Philoſophie als
Ver=
ſuch, das Weltgebäude umfaſſend nachzuſchaffen, in der ſozialen Reflexion
als Weltbürgertum, in der geſamten Geiſteshaltung als entſchloſſener
Jealismus. Deutſche Praxis und deutſches Denken ſtimmen darin überein,
daß Leben kämpfem iſt; aber auch darin, daß dieſer Kampf Halt zu
machem hatvor dem übergeornetem idealen Werten. Daker kommt im
deut=
ſchem Denken der dunhle Einſchlag, der kräftige, bittere Geſchmnack nach
Welt; daher aber auch das Strahlende, Sonnenhafte, Allurmfaſſende, der
geiſtige Imperialismus, der ſich als hingebende demmüitige Frömmigkeit vor
den geiſtigen Mächten äußert, der ungeheure Anſpruch, den das
Deutſch=
tum durch den Mund Hölderlins erhebt, wenn er die Menſchheit zu
Gaſte ſieht:
Bei demen Feiertagen
Germania, wo du Prieſterin biſt.
Und wehrlos Rat gibſt rings
Den Königem und den Völkern.
Zum Schluß eine zuſammenfaſſende Begründung des
Zuſammen=
hanges zwiſchen Judenhaß und Verrat am Deutſchtum und der vom
Redner geführten Notwendigkeit des Geſagten zu ſagen. Die Zuhörer
St.
ſpendetem lebhaften Beifall.
Polizei= und Schutzhunde=Vorprüfung des Heſſ.
Landesverbandes der Polizei= und Schutzhunde=
Vereine in Darmſtadt.
nn. Am Samstag und Sonntag fand die von dem Darmſtädter
Verein für Polizei= und Schutzhundezucht veranſtaltete Vorprüfung für
die in Zucht und Ausbildung befindlichen Hunderaſſen ſtatt, zu der die
Züchter aus ganz Heſſen ein zahlreiches und gut ausgebildetes
Zucht=
material zur Prüfung geſtellt hatten. Am Samstag fand zunächſt a
dem weiten Gelände der Lichtwieſen hinter dem alten Schießhaus die
Prüfung in Naſenarbeit, beſtehend in Aufſuchen und Folgen fremder
Spuren Mannſuche nach Fußwitterung, ferner Abſuchen eines
Gelände=
abſchnitts nach verborgenen Gegenſtänden und Hereinbringen oder
Ver=
bellen ſtatt. Die Leiſtungen einzelner Tiere, beſonders der deutſchen
Schäferhunde, waren ganz erſtaunlich und vorzüglich. Den
Vorführun=
gen, die von vormittags 9 Uhr bis 5 Uhr nachmittags erfolgten, wohnte
ten und Flugblättern bis zu Dinters „Sünde wider das Bluut‟. Dieſe ein zahlreiches Puhlikum bei. Am Sonntag vor= und nachmittag
und andere Dinge zeugen die in weiten Kreiſen ſchwelende Pogromſtime fanden die intereſſanteſten Prüfungen der Zuchthunde in
Gehorſams=
mung. Das Schlimmſte iſt daran, daß dieſe Dinge im Namen des
übungen und Mannarbeit auf dem Gelände des ſtädtiſchen Pferdemarkts
Deutſchtus geſchehen. Zuzugeſtehen iſt, daß es Unterſchiede gibt unter
ſtatt, zu denen ſich ebenfalls ein ſehr zahlreiches Publikum und viele
den Antiſemiten. Antiſemitismus beginnt in meinem Sprachgebrauch
Hundefreunde eingefunden hatten. Gezeigt wurden zunächſt
Gehorſams=
erſt, ſagte der Vortragende beim richtigen Judenhaß, nämlich da, wo der und Gewandtheitsübungen im Klettern und Springen über eine 31
Glaube an die pſychologiſche Beſtimmtheit des Charakters in voller mate=
Meter hohe Bretterwand, ferner Mannarbeit, wie Abſuchen des Ge=
rialiſtiſcher Derbheit hervortritt und die Vernunftgründe wie die ſitt= ländes nach Verhrechern, Bewachen und Begleitung des Verhafteten
lichem Hemungen überrennt.
Hierm liegt das beſchloſſen, was den An= und Verteidigung des Führers, Verfolgung eines Flüchtlings,
Verhaf=
griff auf das Deutſchtum ausmacht. Hiergegen Front zu machen, gebietet tung und Prüfung auf Schuß= und Hiebfeſtigkeit uſp. Hierbei zeigte
die Größe des Uebels, die Krſtbarkeit des Bedrohten. Was Uebles i ſich der Höhepunkt der Dreſſur= und Lehrfähigkeit der Hunde, und die
deutſchem Namen geſchieht, muß von uns bekämpft werden. Jedes Volk Preisrichter hatten eine ſehr ſchwere Aufgabe, aus dem teilweiſe
vor=
iſt ein Verſuch zur Verwirklichung der Menſchheit. Nur das Volk züglichen Hundematerial die Preisträger zu beſtimmen. Das Publikum
at Daſeinsberechtigung, das dieſes Ideal verwirklichen hilft. Genau ſo, lohnte die hochintereſſanten Darbietungen mit lebhaſtem Beifall.
wie jeder Menſch aus dem Stoffe ſeines Charakters das Bild des Men=
Am Sonntag abend fand im Hotel „Zur Poſt” ame Bahnhof die
ſchen in ſich erſchafft genqu ſo ſoll jedes Volk aus dem Stoff ſeines
Volkstums die Bildſäule der Menſchheit erbauen. Das iſt bie Zielſetzung
des Inter nationalismus. Was jeder Bildhauer ſeinem
Ma=
terial am Liebe und Verſtändnis ſchenkt, müſſen die Menfchen auuch dem
Maderial ihres Volkstums ſchenken. Das iſt die Zielſetzung des
Ratio=
nalismus.
Beide Zielſetzungen müſſen bejaht werdem. Sie widerſprechen ſich
nicht; ſie bedingen einander. Scharf hebt ſich dieſe Einſicht ab gegen die
marktgängigen Abarden des Internationalismus wie des Nationalismus.
Gegen den falſchen Intermationalismus: denn wir betonen die ſehr erheb.
liche Tatſache, daß die völkiſch nicht gegliederte, geographiſch und
geſchicht=
lich nicht gebundene Menſchheit micht exiſtiert; daß alſo Kulnuwerte nur
erſtellt werden können im Stoff der unterſchiedenen Natioalcharakter
Gegen den falſchen Nationalismus: denn wir betonen mit demſelben
Nach=
druck, daß alle Werthaftigkeit eines Volkstums nur aus ſeinem Anteil
an der Verwirklichung der Menſchheit fließt. Aus einer Bemerkun
Kants geht hervor: „Patriotismus und Kosmopolitismus ſind identiſch.
Die rein negative Abgrenzung. Hinz zu ſein und nicht Kunz, iſt völlig
verdienſtlos und unvertig. Erſt aus der Beziehung jedes Volkstums auf
die übergeordnete Idee fließen Verdienſt und Wert. Man iſt nicht Menſch,
ohne irgendwie Germane, Lateiner, Slawe zu ſein. Aber man iſt
Ger=
mane, Lateiner, Slawe nur, inſoweit man Menſch iſt. Darum ſünis
wer in der Tollwut des Judenhaſſes gegen die Menſchlichkeit verſ.
nicht nur gegen dieſe, ſondern zugleich gegem ſein eigenes Volkst
Darum nenne ich mit vollem Bewi
ßtſein diejenigen Verräter, die ihr
Volk hindern a der Bewirkung der Menſchgeit.
Noch ein Anderes, mir das Wichtigſte, kommt hinzu. Jedes Volk
wird durch ſeinen Antiſemitismus entehrt. Der deutſche Antiſemit aber
belaſtet ſich ſchwere als jeder andere. Denn er verſtößt in beſtimmterer
Weiſe gegen Weſeu und Ueberlieferungen ſeines Volkes. Er ſetzt ſich in
hoffnungsloſen Wide
rſpruch mit allen weſentlichen Charakterzügen de
deutſchen Geiſtes. Wenn man überhaupt zugibt, daß der deutſche
Cha=
rakter mit ganz beſtimmten hochwertigen Eigenſchaften in der Geſchicht
wirkſam wverde; wenn man jenem vielzitierten Wort recht gibt, das dem
deutſchen Weſen Kräfte zuſchreibt, an denen tatſächlich „die Welt geneſen”
könne — dann iſt der deutſche Judenhaſſer derienige, der an jenen
Eigen=
ſchaften nicht Teil hat und der dieſe Kräfte vergiftet.
Im Weiterei ſpuach der Vortragende von ſeinem Deutſchtum, das
wie es hier gezeichnet wrde, ſicher das der Beſten unter uns iſt.
Märchen, Mythos Sage und Geſchichte lebte es auf, an Heldenli
der Nibelungen, der Kaiſer und Könige fand es Nahrung, von deutſch
Philoſophie, Kunſt und Literatur erhielt es Vertiefung, von deutſcher
Landſchaft
Urkraft und Schönheit. Edel, ritterlich war der Begriff
deutſchen 2
ſens. Das Wahrhafte, Kriegeriſche, Burghafte gehörte zu
Begrifſlichem. Dann fand Redner dieſelben Züge, inr rein Geiſtigen.
u
Preisverteilung ſtatt. Der Vorſitzende des Darmſtädter
Po=
lizei= und Schutzhundevereins, Herr Fabrikant Buſchbaum, dankte
zu=
nächſt hauptſächlich dem Darmſtädter Gewerbe= und Handelsſtand, für
rer
die reiche finanzielle Unterſtützung des Unternehmens. Sein beſonder
Dank galt noch den Preisrichtern für ihre ſchwierige Arbeit und den
Hundezüchtern für ihre materiellen und perſönlichen Opfer. Herr
Rechtsanwalt Rohde, der Vorſitzende des Landesverbandes der
Heſ=
ſiſchen Polizei= und Schutzhundevereine, forderte zum Zuſammenſe
aller heſſiſchen Vereine in dem Reichsverband auf, der die alleinführende
Stellung und Intereſſenvertretung hat. Sein Hoch galt dem Heſſiſchen
Landesverband. Mit Preiſen wurden ausgezeichnet: 1. Preis, 193
Punkte, Thomas Eiſinger=Darmſtadt, und Führert
eis; 2. Preis, 159
Punkte, Ludwig AnthesArheilgen; 3. Preis, 157 P., Dr. Kennel=
Darm=
ſtadt, und Führerpreis; 4. Preis, 151 P., Aug. Heilmann=Arheilgen;
5. Preis, 150 P., Krim.=Wachtmeiſter Roth=Darmſtadt; 6, Preis
Punkte, Joh. Weber=Darmſtadt, und Führerpreis; 7. Preis, 138 P
Georg Kiſſinger=Griesheim; 8. Preis, 123 P. Fräulein Dofflein=
Darm=
ſtadt; 9. Preis, 121 P., Krim.=Wachtmeiſter Roth=Darmſtadt; 10. Preis,
110 P.., Willi Gantenberg=Gießen, und Führerpreis; 11. Preis 104
Punkte, Hartwig=Fechenheim; 12. Preis, 99 P., Dr. Sachs=Darmſtadt;
13. Preis, 92 P., Beſ. Guſtav Alber, Führer Ph. Gümperlein=Langen;
14. Preis, 88 P., Joh. Ph. Herth 2.=Langen; 15. Preis, 86 P.,
Polizei=
wachtmeiſter Stumpf=Darmſtadt; 16. Preis, 79 P., Aug. Kühl=
Darm=
ſtadt; 17. Preis, 74 P., Friedr. Buch=Fechenheim; 18. Preis, 66 P
ſch.
ſen=
Veh, Führer Gümperlein=Langen; 19. Preis, 64 P., P. H. P
Gießen; 20. Preis, 63 P., Karl Kreiſel=Darmſtadt; 21. Preis, 56 P.,
Gaſtwirt Sänger=Gießen. Sonderehrenpreiſe erhielten noch für beſte
Naſenarbeit des Hundes: Hartwig=Fechenheim, 2 Preiſe für den beſten
Polizei= und Schutzhund Darmſtadts: Thomas Eiſinger=Darmſtadt, für
die beſte Gehorſamsarbeit: Heilmann=Arheilgen. Einen Ehrenpreis:
Peterſen=Gießen, Ehrenführerpreis; Gümperlein=Langen, ſowie je einen
Troſtpreis an Gaſtwirt Sänger=Gießen und Kreiſel=Darmſtadt.
Ein gemütliches Zuſammenſein mit Muſikvorträgen beſchloß die
ſchön und intereſſant verlaufene Veranſtaltung.
Aus den Parteien.
— Zur Landtagswahl. Die Deutſche Demokratiſche Partei
fordert ihre Anhänger auf, anläßlich der Landtagswahl=Agitation weder
am 2. November (Aller=Seelen=Tag) noch am 20. November (
Toten=
ſonntag) öffentliche Wählerverſammlungen zu veranſtalten.
Poſtaliſches.
Wann wird die Ortsgeſprächsgebühr von 25 Pf.
berechnet und wann nicht?. Nach der neuen Fernſprechord=
Uedie erech ſie ehene ein eche e Geſcſchſiſe
und antwortet er hier auf Anruf ſeitens ſeiner eigenen Zentrale nicht,
ſo iſt die Geſprächsgebühr fällig, weil die Verbindung des
Fernſprech=
amtes mit der Zentrale mit Erfolg hergeſtellt war und die Zentrale in
dieſem Felle für das Fernſprechamt die Stelle des angerufenen
Teil=
nehmers vertritt. Meldet ſich ein angerufener Teilnehmer und ſtellt
der Anrufende feſt, daß es ſich um eine falſche Verbindung handelt, ſo
muß er ſeinem Amte durch das ſogenannte Flackerzeichen (dreimaliges
langſames Niederdrücken der beweglichen Gabel bei Tiſchgehäuſen
oder des beweglichen Hakens bei Wandgehäuſen) zu erkennen geben, daß
etwas bei ihm nicht in Ordnung ſei und der Beamtin den Sachverhalt
zur Berichtigung der Gebührenliſte mitteilen. Ebenſo hat er ſich bei
Die
Unterbrechungen oder ſogen. Doppelverbindungen zu verhalten.
Behauptung, daß die Falſchverbindungen, die übrigens zur Hälfte durch
Verſehen der anrufenden Teilnehmer ſelbſt herbeigeführt werden, ſeit
dem 1. Oktober erheblich zugenommen hätten, iſt unzutreffend. Nach
den bei den Fernſprechämtern dauernd geführten Kontrollen nehmen
die Falſchverbindungen im Gegenteil ſeit Benutzung der beſonderen
Zahlenausſprache fortgeſetzt ab. Auch die vorzeitigen Trennungen von
Geſprächen werden weiter zurückgehen, weil das Fernſprechperſonal ſeit
Einführung des Ortsgeſprächstarifs mit größerer Ruhe arbeiten kann,
indem viele überflüſſige Geſpräche (Plaudereien und dergleichen) jetzt
weggefallen ſind und die Beamtinnen deshalb die Verbindungen nicht
mehr in ſo großer Haſt wie unter der früheren Ueberlaſtung des
Be=
triebes herzuſtellen brauchen. Die Anwendung des Flackerzeichens in
den vorbezeichneten Fällen iſt unvermeidlich, wenn ſich der anrufende
Teilnehmer vor einer Mehranrechnung von Geſprächsgebühren ſchützen
will. Denn die Beamtin weiß von dem Beſtehen einer Falſch= oder
Doppelverbindung oder einer Unterbrechung nichts, weil ſie wiſſentlich
dies nicht herbeigeführt hat und ſie in den Fällen, wo ihr der rufende
Teilnehmer eine falſche Nummer nennt oder wo ein vorübergehender
kleiner Fehler im Vielfachſyſtem des Amtes eine Doppelverbindung
her=
vorrief, hierfür überhaupt nichts kann. Auch im Auslande, wo, wie in
den Vereinigten Staaten von Amerika, in England und anderen
Län=
dern, die mit dem Geſprächszähler ſeit Jahr und Tag arbeiten,
der=
gleichen Zwiſchenfälle ebenſo eintreten, iſt der Teilnehmer genötigt,
dasſelbe Mittel anzuwenden, weil es eine andere techniſche Löſung
nicht gibt.
Die Ortsgeſprächsgebühr wird nicht berechnet bei Verbindungen,
die nicht zuſtandekommen, weil die angerufene Sprechſtelle nicht
ant=
wortet oder beſetzt iſt. Sie wird auch nicht berechnet, wenn die
Ver=
bindung aus anderen Gründen (Betriebsſtörung, Sperre, längere
Ab=
wefenheit des angerufenen Teilnehmers vom Ort) nicht hergeſtellt
wer=
den kann. Ebenſowenig ſind alle Anmeldungen von Ferngeſprächen
ſo=
wie Geſpräche der Teilnehmer mit den Betriebsſtellen des Amtes (
Stö=
rungs=, Auskunfts=, Beſchwerde= und Aufſichtsſtelle) in Angelegenheiten
des Fernfrpechbetriebes nicht gebührenpflichtig.
Oberſchleſier=Hilfswerk.
X Die Jugendwoche. Bekanntlich veranſtaltet das
Oberſchle=
ſier=Hilfswerk ſeit dem vorletzten Sonntag eine ſogeannte „Reichs=
Jugendwoche‟. Es haben ſich auf Veranlaſſung aller Jugendverbände
die Jugendvereinigungen aller Schattierungen zuſammengetan,
ua
durch kleine Veranſtaltungen, Feſtſpiele uſw. für die oberſchleſiſche Sa
zu werben. Es iſt außerordentlich erfrenlich, daß ſich auch der
preu=
ßiſche Miniſter des Innern des edlen Hilfswerkes angenommen hat,
denn in einer Unterredung mit einer maßgebenden Perſönlichkeit der
Berliner Zentrale hat der Herr Miniſter ſofort zugeſagt, daß er die
Jugendwoche vor Angriffen von unberufener Seite auf jeden Fall zu
ſchützen gedenkt. Er wird hoffentlich keinen Anlaß zu irgendeinem
Einſchreiten haben, denn nicht oft genug kann betont werden, daß das
Oberſchleſier=Hilfswerk nicht politiſch organiſiert iſt, ſondern rein
kari=
tative Arbeit leiſtet. Es iſt ja auch zwecks Organiſation dieſer
Jugend=
woche an alle politiſchen Parteien herangetreten worden. Da die
Or=
ganiſation nicht ſo ſchnell durchgeführt werden konnte, iſt die
Jugend=
woche bis zum 31. Oktober verlängert worden, ſo daß aus der „
Reichs=
jugendwoche” ein „Reichsjugendmonat” wurde.
Die Frauenwoche iſt vom 16. bis 23. Oktober ſeitens des
Verbandes der Deutſchen Landes=Frauenvereine vom Roten Kreuz, dem
Bund Deutſcher Frauenvereine, den Reichs=Frauenausſchüſſen der
Deutſchnationalen Volkspartei, der Deutſchen Volkspartei und der
Deutſchen Demokratiſchen Partei, dem Reichs=Generalſekretariat der
deutſchen Zentrumspartei, dem jüdiſchen Frauenbund Berlin und voch
anderer Frauenvereinigungen geplant. In einem Aufruf erinnern ſie
an das unſagbare Leid der mißhandelten, beraubten, aus ihrer
fried=
lichen Häuslichkeit vertriebenen oberſchleſiſchen Frauen und rufen die
deutſchen Frauen und Mädchen auf, die Not der heldenhaften
Dulderin=
nen lindern zu helfen. Es ſind für dieſe Woche Veranſtaltungen
ge=
plant, deren Einnahmen reſtlos dem Oberſchleſier=Hilfswerk zufließen
ſollen. Wie ſchon ſo oft der Ruf des Oberſchleſier=Hilfswerks nicht
un=
gehört verhallt iſt, ſo wird auch diesmal, wo Deutſchlands Frauen auf
den Plan gerufen werden, der Erfolg groß ſein.
Kunſtnotizen.
lleber Werke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwühnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Ueber den Mozart=Abend, der heute im Richard
Wagner=Verein veranſtaltet wird, leſen wir im Berliner Lokal=
Anzeiger: „Wohl eines der ſchönſten und künſtleriſch bedeutſamſten
Kammerkonzerte dieſes Winters wurde von dem Münchener
Streich=
quartett in der Singatademie veranſtaltet. Der Abend war nur Mozart
gewidmet; Weisheit, Schönheit und Stärke begleiteten ihn, weil alle
Künſtler ohne Ausnahme den Geiſt und das Weſen dieſes ſonnigen
Meiſters vollauf ergründet hatten. Da gab es keine falſche
Empfind=
ſamkeit, ſondern wahre Grazie, und dabei doch geſunde Kraft, ganz
ab=
geſehen von der techniſch einwandfreien Darſtellung. So wurde Mozart
zu einem leuchtenden Vorbild.”
nen Stand hinausſtrebenden Jourdain von ſeinen verſchiedenſten
Seiten kennen, ein ätheriſch=zartes Menuett folgt, der
Fecht=
meiſter tritt auf mit klirrenden Fanfaren und bramarbaſierenden
Uebertreibungen, der Tanz der Schneider gibt ein neues Bild,
in ſeinem ſchweren Bläſerzwiſchenſatz unverſtändlich, wenn man
nicht die rieſigen Schachteln ſieht, die ſie vor Jourdain
auf=
türmen. Es folgen zwei Charaktertänze, ein ganz lyriſches
Menuelt und eine ſriſch dahineilende Courante, und dann der
wunderſam innige Satz mit Lullys Melodie (dem
niederländi=
ſchen Dankgebet verwandt), mit der Strauß den treuen
Lieb=
haber Cleonte einführt. Halb Rokokotändelei, halb witzige
Kari=
katur iſt das folgende Vorſpiel zum 2. Aufzuge, welches das
adlige Liebespaar darſtellt, von dem ſich Jourdain an der Naſe
herumführen läßt, und die Suite ſchließt mit der Tafelmuſik und
dem Tanz der Küchenjungen. Dieſer an Umfang längſte Satz
fühlt ſich am wenigſten wohl in dem konzertmäßigen Rahmen,
trotz der grotesken und geiſtreichen Einfälle. Aber die feine
Pointierung, mit der Strauß die einzelnen Gerichte und Weine
darſtellt, ſie uns geradezu ſchmecken läßt, bleibt natürlich
unver=
ſtanden. Trotdem gefiel die Suite gut und bereitete hohen
Genuß durch die ſelbſtverſtändliche Natürlichkeit und
Liebens=
würdigkeit, mit der all dieſe muſikaliſchen Bonmots vorgetragen
werden.
Die Uraufführung des Violinkonzerts von Arnold
Men=
delsſohn nahm nun höchſtes Intereſſe in Anſpruch. Im
äußeren Stil ſchließt es ſich mehr an das klaſſiſche als an das
moderne Konzert an, indem die Violine ſtets Beherrſcherin bleibe
und das Orcheſter bei aller Selbſtändigkeit mehr zurücktritt, als
bei den meiſten modernen Werken dieſer Art, die eher Sinfonien
mit einem obligaten Juſirument ſind. Demgemäß iſt das
Or=
cheſier auch nicht ſehr ſtark beſetzt, zu dem Streicherkörper und
den vollzähligen Holzbläſern treten nur noch zwei Hörner dazu
Trompeten, Poſaunen uſw. fehlen. Wir haben alſo ein Werk
für Kammerorcheſter vor uns, ähnlich wie ſich die vorklaſſiſche
und klaſſiſche Zeit ihre Orcheſtermuſik vorgeſtellt hat, und als
ein ſolches will das Konzert auch bewertet ſein. Dem intimeren
Klang entſprechen völlig die muſikaliſchen Gedanden, und wir
dürfen wohl ſagen, daß wir dies neueſte Werk für das
perſön=
lichſte und ausgereifteſte halten, was uns der heimiſche Meiſter
im größeren Stil beſchert hat. Die Grundſtimmung der beiden
erſten Sätze iſt elegiſch mit dem Unterton einer edlen
Leiden=
ſchaftlichkeit und unterbrochen von lieblichen, rein lyriſchen Par=
+ Arheilgen, 17. Okt. Das Abturnen des
Turnver=
eins Arheilgen E. V., das geſtern auf dem Turnplatze bzw. der
Halle des Vereins ſtattfand, nahm einen in jeder Beziehung glänzenden
Verlauf. Vormittags 8 Uhr begannen die Wettkämpfe für Turner und
Zöglinge, während nachmittags 3 Uhr die Turner über 35 Jahre zum
Kampfe antraten. Alle Uebungen machten einen prächtigen Eindruck
und manches alte Turnerherz konnte mit Freuden feſtſtellen, daß
tien. Nach kurzer kadenzartiger Einleitung der Solovioline —
ähnlich wie die Klavierkadenz in Beethovens Es=Dur=Konzert
— geht dieſe in das Hauptthema über, deſſen Trägerin ſie
einſt=
weilen unumſtritten bleibt, denn das ſonſt vorangehende
Or=
cheſtertutti vermeidet Mendelsſohn. Der Satz entwickelt ſich bei
wohltuender Knappheit im weſentlichen in der Sonatenform,
die Durchführung wird großenteils vom Orcheſter vorgetragen,
während das Soloinſtrument in Paſſagen begleitet, und erſt bei
der Wiederholung greift das Orcheſter das erſte Thema als
Tuttiſatz auf. Die freie Violinkadenz fügt ſich organiſch dem
Ganzen ein, wiederholt nicht nur, ſondern entwickelt weiter.
Die langatmige Violinmelodie, die den zweiten Satz
ein=
leitet, ſchließt inſofern an die Stimmung des erſten an, indem
bei aller friedvollen Hoheit eine gewiſſe Reſignation in ihr
un=
verkennbar iſt. Die Leidenſchaftlichkeit tritt gegenüber der
Sehn=
ſucht nach innerem Frieden zurück, und nur in dem düſteren
Mittelteil bricht ſie wieder hervor. Wie die beiden erſten Sätze
völlig zuſammenhängen, ſo iſt nun der dritte ein plötzliches
Auf=
raffen zu einem lebensbejahenden Hinausſtürmen. Kraft und
Humor ſiegen. Schon bei Beethoven ſind die Konzertſchlußſätze
meiſt freudiger und leichtblütiger als die der Sinfonien, weil ſie
bei der Dreiſätzigkeit der Konzertform Scherzo und Finale in
ſich vereinigen. So auch hier. Lachen und Tanzen beherrſcht
ſchon den Hauptgedanken des Rondos, das zweite Thema aber
gibt ſich ſchon faſt übermütig in humorvoller Laune. Der
Mittel=
teil hebt noch einmal ſchwere, drückende Gedanken vor, ſie werden
bald überwunden, und in glänzender Steigerung ſchließt das
Werk. Die Einheitlichkeit des Ganzen iſt bewundernswert, und
auch in den einzelnen Sätzen wirkt die Linienführung
groß=
zügig und weitblickend. Die Soloſtimme iſt äußerſt ſchwierig
und wurde von Herrn Konzertmeiſter Drumm meiſterhaft
ge=
ſpielt. Die Vorzüge ſeines Spiels im Einzelnen hervorzuheben,
würde zu weit führen, und faſt noch mehr als die ſichere
vir=
tuoſe Beherrſchung möchten wir die geiſtige Einfühlung
hervor=
heben, die man bei einer Uraufführung ſelten ſo erlebt.
Aller=
dings hat Herr Drumn auch den Anſtoß zum Entſtehen des
Werkes gegeben, ſeine Bitten brachten unſeren Meiſter zuerſt
auf den Gedanken, ſich in dieſer Form zu betätigen, und auch
in den beiden Kadenzen, die in den Grundzügen vom
Kompo=
niſten ſtammen, ſind manche techniſchen Einzelheiten von Drumm
vollendet. Das Werk wurde mit begeiſtertem Beifall begrüßt und
wird zweifellos auch an anderen Orten ebenſo gern gehört
werden
Es folgte Brahms mit ſeiner letzten Sinfonie, 1885
voll=
endet. Nicht ſo glänzend und volkstümlich wie beſonders die
beiden erſten Sinfonien, iſt ſie von allen bei weitem die düſterſte
und dämoniſchſte. Die Vereinigung des romantiſchen, ſich im
Wechſel beivegenden Empfindungslebens mit dem
Zielbewußt=
ſein der Formſicherheit und der thematiſchen Verarbeitungsweiſe
eines Beethoven macht ſeine Kunſt für deren Freunde ſo
wert=
voll, daß ſie ihnen einen Gipfelpunkt darſtellt, während andere
von der Herbheit und Rückſichtsloſigkeit des Meiſters ſich
zurück=
ſtoßen laſſen. Auch bei Brahms iſt manches archaiſtiſch, wie die
ſtarke Hervorhebung der phrygiſchen Kirchentonart in dem
wun=
dervollen, namenlos herben zweiten Satz und die
Ciaconnen=
form mit den 30 Veränderungen des achttaktigen Baßthemas
im Finale. Das Scherzo iſt Beethoveniſch dämoniſch, während
Brahms ſonſt hier mehr gemütvolle Breite und wieneriſchen
Frohſinn entwickelt. Herr Generalmuſikdirektor Balling
unterſtrich das Herbe und Leidenſchaftliche äußerſt glücklich und
ſtellte das Rieſenwerk in imponierender Wucht dar. Die
ſyn=
kopierten, mit äußerſter Kraft geſteigerten Durchführungen und
die Schlüſſe der Randſätze waren atemraubend in ihrer
Wir=
kung. Nur befremdete uns der übermäßig ſchnelle Beginn des
Schlußſatzes. Bei der Bedeutung, die das Thema für den
Auf=
bau hat, und der Klangfülle ſeiner Juſtrumentierung, wie auch
der Vorliebe Brahms” für breites Auswirken glauben wir, daß
Allegro energico weſentlich wuchtiger genommen werden darf.
Bei der außergewöhnlichen Gewiſſenhaftigkeit, mit der Herr
Balling ſich in allen künſtleriſchen Aufgaben zur eigenſten
Ueber=
zeugung im Nachſchaffen durchringt, waren all: drei Werke
meiſterhaft dargeboten, überall den Stempel der Wahrheit
tra=
gend. Sein Beiſpiel wirkte zündend auf das Orcheſter, das mit
vollſter Hingebung und herrlicher Klangſchönheit ſpielte. In
dieſer Hinſicht war der langſame Satz bei Brahms der
Höhe=
punkt des Abends, während in der Straußſchen Suite die
Neu=
heit der Muſik in manchen Einzelheiten noch die vollſtändige
Selbſtverſtändlichkeit im Ueberwinden alles Techniſchen
ver=
miſſen ließ. Die ungeheure Schwierigkeit beſonders der
Bläſer=
partien ſtellte an alle Künſtler die höchſten Anforderungen, und
man hörte viel vollendet Schönes. Möge der ausgezeichnete
Ver=
lauf des Abends den Sinfoniekonzerten treu bleiben,
Nummer 2278.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 18. Oktober 1931.
Seite 5.
Manneszucht und Unterordnung — die Grundlage der alten
Turnver=
eine — auch in der neuen Zeit bei unſeren Turnern eine bleibende
Stätte haben. Was geboten wurde, konnte das Herz diedes echten
Turnersmannes mit Freuden erfüllen und erbrachte den Beweis, daß
die Turner auf den altbewährten Bahnen weiterſchreiten. Die am
Abend ſich anſchließende Siegerverkündigung mit darauffolgendem
Tanze beſchloß die Veranſtaltung. Namen im einzelnen zu benennen,
würde zu weit führen. Es kann nur geſagt werden, daß das Abturnen
in harmoniſcher, echt turneriſcher Weiſe verlief, daß ſich alle, ob alt.
ob jung, mit Freuden in den Dienſt der guten Sache ſtellten und daß
gerade dadurch das gute Gelingen dieſes kleinen Turnfeſtes ermöglicht
wurde. Friſchauf zum fröhlichen Turnen im nächſten Jahre! —
Mor=
gen begehen die Eheleute Jakob Benz und Frau Eliſe, geb. Stork,
das 7
der Silbernen Hochzeit.
Weiterſtadt, 17. Okt. Bei der am Sonntag, den 16. d. M.,
ſtatt=
gefundenen Bürgermeiſterwahl wurde der Kandidat der bürgerlichen
Parteien, Beigeordneter Auguſt Meinhard, mit 589 Stimmen
ge=
wählt. Der Gegenkandadit erhielt 583 Stimmen.
wd. Aus dem Ried, 17. Okt. Die Zahl der Arbeitsloſen
in den Riedorten iſt zurückgegangen, da dieſelben zum größten Teil
untergebracht werden konnten. Beſonders die Zuckerfabrik Groß=Gerau
konnte auch in dieſem Herbſt wieder zahlreiche Arbeitsloſe beſchäftigen
nd. Norbheim, 17. Okt. Aus geringfügigem Anlaß wurde der aus
Bayern ſtammende Knecht L. Hofmann zum ſchweren Verbrecher.
Er hatte ſich zu dem hieſigen Landwirt Glaſer auf zwei Jahre verdingt
und ſollte nach deren Ablauf außer dem Lohn einen Anzug erhalten.
Da er kürzlich nach einjähriger Dienſtzeit grundlos austrat, entfiel
letz=
tere Zuſage und H. wollte ſich dafür an der ganzen Familie Gl. rächen.
Er trieb ſich in der Umgegend herum, äußerte Drohungen und ſchritt
am 11. d. M. zur Ausführung. Nachdem er nachts Spiritus unter der
Haustür ins Innere gegoſſen hatte, zündete er ihn an, um das Haus
mit den drei Inſaſſen zu verbrennen. Der Verſuch mißlang, dagegen
ging die von H. gleichzeitig angezündete Scheuer mit erheblichem
Ernte=
t in Flammen aus. Es gelang, H. aufzuſpüren und in
Unter=
ſuchungshaft zu bringen.
wd. Oppenheim, 17. Okt. In der geſtrigen
Schöffengerichts=
itzung ſollte der Privatbeleidigungsprozeß des Stadtverordneten
Wilhelm Chriſt=Mainz gegen Altbürgermeiſter Heinz=Hahnheim zur
Verhandlung kommen. Die Verhandlung wurde unnötig, da der
An=
geklagte, Altbürgermeiſter Heinz=Hahnheim, ſeine Beleidigung
zurück=
nahm und nachfolgende Erklärung abgab: Der Angeklagte,
Altbürger=
meiſter Heinz, erklärt, daß er auf Grund der
Schöffengerichtsverhand=
lung in Mainz in der Strafſache Riffel wegen Beleidigung die
Behaup=
tung nicht aufrecht erhalten kann, daß der Privatkläger,
Stadtverord=
neter Wilhelm Chriſt=Mainz, Düngerſchiebungen vorgenommen habe,
und daß er dieſen Vorwurf, den er auf Grund des in einer öffentlichen
abſicht gemacht hat, zurücknimmt.‟ Der Privatkläger, Stadtverordneker rung Proteſt erhoben, in dem er als Vertreter von 2½ Mil=
Chriſt=Mainz, gab ſich mit dieſer Erklärung des Angeklagten zufrieden lionen ehemaliger deutſcher Soldaten gegen die verbreche=
und zog ſeine Klage darauf zurück. Der Angeklagte, Altbürgermeiſter riſche Entſcheidung ſchärfſten und entſchiedenſten Ein=
Heinz=Hahnheim, übernimmt die Gerichtskoſten.
Eiſen”, die heſſiſchen Schmiedemeiſter, die ſeit Jahresfriſt etwa im
Landesverband Heſſiſcher Schmiedeinnungen, feſt ſchleſien unter fremdes Joch gepreßt werden.
organiſiert ſind, fanden ſich in Bingen im „Bayeriſchen Hof” zu ihrem
der Pfalz übermitteln Grüße. Den Tätigkeitsbericht erſtattet
Schriftführer Struberg=Weſthofen. Den Kaſſenbericht, der
eine Einnahme von 5331 Mark und eine Ausgabe von 4296 Mark auf= von Königshütte an Polen gewandt. Alle Telegramme
weiſt, erſtattet Kaſſierer Becker=Gießen. Obermeiſter Glaſer= betonen, daß die 80 000 Einwohner zählende Stadt mit Drei=
Mnifche Einkenfung ur Mich geusckt uerder. Mio fe!
dem Ermeſſen des Kirchenvorſtandes anheimgeſtellt, ſo darf das
nicht geſchehen ohne Einfügung der Beſtimmung, daß der
Kir=
chenvorſtand zu ihrer Einberufung verpflichtet iſt, ſobald ein
be=
ſtimter Bruchteil der ſtimmberechtigten Gemeindeglieder
etwa eine Zahl, die mindeſtens doppelt ſo viel als die der
Ge=
meindevertreter beträgt — es unter Angabe der Tagesordnung
ſchriftlich fordert. 5. Der Abſchnitt über deu Dekanatstag
(88 66 bis 72) ſoll beſtehen bleiben. 6. Der Dekan und ſein
Stellvertreter ſollen auch künftig nicht von der Kirchenregierung
ernannt, ſondern vom Dekanatstag gewählt werden.
7. Die Landesſynode ſoll künftighin „Landeskirchentag”
heißen. 8. Für die Zuſammenſetzung des
Landeskirchen=
tages foll die Beſtimmung des Eutwurfs (3 84), nicht der
Ab=
änderungsantrag des Erweiterten Oberkonſiſtoriums maßgebend
werden, insbeſondere auch die, daß unter den zu berufenden
Mitgliedern je ein Abgeordneter des Predigerſeminars und der
theologiſchen Fakultät ſich befinden muß, wofern er nicht bereits
zu den gewählten gehört. 9. Das Amt des Präſidenten
der Kirchenregierung foll nicht nur Geiſtlichen, ſondern
auch Nichtgeiſtlichen offen ſiehen. Für die Wahl des
Präſiden=
ten ſoll an der Zweidrittelmehrheit feſtgehalten werden. Auch
der Stellvertreter des Präſidenten iſt vom Landeskirchentag zu
wählen. 10. Die Amtsbezeichnung „Prälat” iſt unter allen
Umſtänden beizubehalten, gleichviel, ob ihr Inhaber Präſident
der Kirchenregierung oder Stellvertreter des Präſidenten iſt.
11. Der Prälat ſoll zugleich das Amt eines Superintendenten
ausüben. 12. Die Superintendenten ſollen Mitglieder
der Kirchenregierung ſein und an deren Sitz ihren Wohnſitz
haben. Regelmäßige Amtstage in ihren Sprengeln ſind
vor=
zuſehen. 13. Der Landeskirchenausſchuß (
Landesſyno=
dalausſchuß) ſoll, wie bisher, aus ſieben Mitgliedern beſtehen.
14. 8 122 des Entwurfs (betr. Befugniſſe des Prälaten) ſoll
ge=
ſtrichen werden.
Um Oberſchleſien.
Kundgebungen gegen die Zerſtückelung.
Berlin, 17. Okt. (Wolff.) Der Kyffhäuſerbund hat
Verſammlung in Mainz gehörten und ohne verſönliche Beleidigungs= aus Anlaß der Zerreißung Oberſchleſiens bei der
Reichsregie=
ſpruch wegen der Vergewaltigung deutſchen Landes erhebt, da
Tp. Biugen, 16. Okt. Die „Männer von Stahl und durch die Entſcheidung 90 000 ſeiner Vereinskameraden in Ober= Städten Deutſchlands und des Auslandes, bringen ausführliche
Per=
erſten Verbandstag zuſammen. Der Vorſitzende, Obermeiſter Glaſer= Verein, der Verein katholiſcher Kaufleute, der Geſamtverband
Rheindürkheim, eröffnete mit herzlicher Begrüßung die Tagung. deutſcher Angeſtelltengewerkſchaften, die deutſchen Mitglieder des
Kammer=Vizepräſident Soberr=Bingen heißt die Gäſte im Namen Magiſtrats und die Stadwerordnetenverſammlung haben ſich in
der Stadt willkommen. Die Vertreter der Ortsgruppe Bingen und Telegrammey an die Miniſterpräſidenten Englands und artige längliche Format, erſtaunlich billig für die heutige Zeit der Preis
Italiens und an den Oberſten Rat gegen die Zuteilung (jeder Band 3 Mk.). Den biegſamen Umſchlag ziert eine mehrfarbige
Rheindürkheim führt aus, daß der wirtſchaftliche Zuſammenſchluß mit viertelmehrheit für Deutſchland ſtimmte. Die kaufmänniſchen Serie, die dem Verlangen unſerer umruhigen Zeit mach ſtark bewegten
dem Badiſchen Landesverband auf dem Obermeiſtertag in Friedberg
Der Voſſchen Zeitumg zufolge wurden insgeſamt 215a0
Stimmen für die drei ſozialiſtiſchen Parteien und 842000 für
die übrigen Fraktionen abgegeben.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 177. Okt. (Wolff.) In Lüdenſcheid waren ſeinerzeit
während einer volksparteilichen Verſammlung, als gerade der
Abg. Streſemann ſeine Rede beendet hatte und ſich der
Reichstagsabgeordnete Hugo auf der Rednertribüſtne befand,
mehrere Schüſſe in das Verſammlungslokal abgegeben
worden. Auf die Ermittlung der Täter wird jetzt eine
Be=
lohnung von 10 000 Mark ausgefetzt.
Hannover 17. Okt. (Wolff.) Bei der geſtrigen
Volksabſtim=
mung über den Anſchluß Pyrmonts an Preußen
wurden bei 55 Prozent Wahlbeteiligung 2546 Stimmen
für den Anſchluß, 640 gegen den Anſchluß abgegeben.
Höchſt a. M., 17. Okt. (Wolff.) Das Höchſter
Kreis=
blatt iſt heute wegen eines Artikels „Ein neues Elſaß=
Lothrin=
gen”, in dem die Entſcheidung des Völkerbundsrates über
Oberſchleſien kritiſch beleuchtet wurde, auf drei Tage
ver=
boten worden.
Wien, 17. Okt. (Wolff.) Wie die Montagsblätter melden,
ſollen die Verhandlungen der Regierung mit den öſterreichiſchen
Bundesangeſtellten zu einer Einigung geführt haben,
indem bereits für Oktoher die Teuerungszulagen, um
mrhr als das Doppelte und der Grundgehalt um ein
Drittel erhöht werden. Die Mehrauslagen von 3 Milliarden
ſollen durch eine 10prozentige Erhöhung aller
Bahn=
tarife, Telegramme und Telephongebühren und der
Monopol=
preiſe für Tabak gedeckt werden.
beſchloſſen wurde, der ſich u. a. mit der Fachpreſſe, Regelung des
Kohlen=
bezugs und Einführung gleichmäßiger Preiſe in der Pfalz. Heſſen,
Bahern, Baden beſchäftigte. Der Vorſitzende des Badiſchen
Landesver=
bandes, Obermeiſter Liebherr=Lahr, begrüßt den Zuſammenſchluß und
weiſt darauf hin, daß nicht ein Einheitspreis, ſondern ein einheitlicher
Grundpreis erſtrebt werde. Die Neuwahl des geſchäftsführenden
Vor=
ſtandes ergab deſſen einſtimmige Wiederwahl mit Obermeiſter Glaſer
als 1. Vorſitzendem. Ueber richtige Kalkulation hielt Herr Architekt
Lindemann=Alzey ein überaus klares und feſſelndes Referat, das
eine Fülle wertvoller Anregungen bot. Der 2. Vorſitzende, Krauſe,
des Badiſchen Landesverbandes betonte die Notwendigkeit der richtigen
Kalkulation. Ohne Debatte wurde die beantragte Beitragserhöhung auf
90 Mark genehmigt. Ueber Lehrlingsweſen und wildes Handwerk ſprach
Obermeiſter Stilger=Offenbach. In der Ausſprache kommen noch
verſchiedene Wünſche und Anregungen zum Ausdruck. Darauf ſchließt
Obermeiſter Glaſer mit Dankesworten die Tagung.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. Mainz. Ladendiebe drangen
in der Nacht bei der Firma Leop. Grünfeld ein und ſtahlen etwa 84
Meter wertvollen grauen Matratzendrell. Für die Wiedererlangung der
geſtohlenen Waren hat die Firma 2000 Mark Belohnung ausgeſetzt. —
Aus Rheinheſſen. Das Weingeſchäft in den vergangenen Wochen
bewegte ſich ebenfalls in ſteigender Tendenz. Die Nag
rage nach 1921er,
nach diesjährigem, hält weiter ſehr ſtarkan. —
Fiſchkang
auf dem Rhein liefert durch den niedrigen Waſſerſtand und die
anhaltend trockene Witterung ſehr ſchlechte Erträge. Ergiebig iſt der
Fang auf den Seitenarmen, dem Altrhein und beſonders den ſogen.
Fiſchlöchern. Bemerkenswert iſt die Zunahme der Raubfiſche, Hechte uſw.
Schutz der Kriegshinterbliebenen gegen
Zwangsvollſtreckung.
* Nach Ablauf der zuletzt durch Geſetz vom 22. Dezember 1920 bis
zum 1. Juli 1921 verlängerten Gültigkeit des zum Schutze der
Kriegsteil=
nehmer gegen Zwangsvollſtreckung erlaſſenen Geſetzes iſt von einer
Ver=
längerung dieſes Schutzgeſetzes abgeſehen wonden, da nach
übereinſtim=
mender Anſicht der zuſtändigen Reichs= und Landesſtellen der Zweck des
Geſetzes durchaus erreicht war. Die Kriegsbeſchädigten ſind inzwiſchen
in dem weitaus meiſten Fällen wieder in der Lage, ihre wirtſchaftlichen
Verhältniſſe allein zu regeln; ein weiterer geſetzlicher Schutz wüirde ihver
Selbſtändigkeit und auch ihrer Kreditfähigkeit Abbruch tun. Anders ſtehen
in dieſer Beziehung die Kriegshinterbliebenen da. Infolge des Todes
ihres Grnährers blötzlich auf ſich ſelbſt angewieſen, bedürſen ſie in der
Regel wegen ihrer Unkenntnis der Verhältniſſe und Unſelbſtändigkeit
eines beſonderen, länger andauernden Schutzes, und zwar ſowohl auf dem
Gebietz der Zwangsvolſtreckung, wie überhaupt bei der Prozeßführung.
Dieſer Schutz iſt den Kriegshinterbliebenen gewährt worden, zwar nicht
in Geſetzesform, wohl aber durch die Einführung eines
zwechentſprechen=
den, dem wirtſchaftlichen Verhältniſſen Nechnumg tragenden
Zuſammen=
wirkens zwiſchen dem Prozeßgerichten und dem Fürſorgeſtellem der ſozialen
Kriegsbeſchädigtenfürſorge. Auf Anregung des Reichsarbeitsminiſters
hat der Reichsjüſtizminiſter am 29. April 1921 ein Nundſchreiben (vergl.
Reichsverſorgungsblatt Jahrg. 1921, Bl. 37 Nr. 637) an die
Landesjuſtiz=
verwaltungen gerichtet, in walchem die Gerichte eranlaßt werden, von ſich
aus Feſtſtellungen zu treffen, wvo es ſich bei Beklagten um ſchutzbedürftige
Kriegshinterbliebene handelt. Kommen ſolche in Frage, dann werden die
erichte hinfort dem Fürſorgeſtellen Mitteilung machen und dieſe Stellen
dadurch in die Lage berſetzet
zen, mit größter Beſchleunigung zu prüfen, ob
ein Eingreifen der Fürſorge nach Lage es Falles, notwendig erſcheint.
die erforderlichenfalls alsdann ſofort einſetzende Tätigkeit der
Fürſorge=
hat dahin zu wirken, daß durch Verhandlungen mit den Gläubigern
ſtelle,
erleich
ete Zahlungsbedingumgen, Stundung, Herabſetzung der
Schuld=
ſumme uſw. vermittelt werden. Sie hat ferner für Bereitſtellung von
Mitteln und Hergabe von Darlehem Sorge zu tragen, aber auch
anderer=
ſeits der pünktlichem Innehaltung der für die Verpflichteten erwirkten
Es darf
er=
günſtigeren Zahlungsbedingungen Beachtung zu ſchenken
wartet we
erden, daß durch dieſes Zuſammenwirken von Geri
hten und Für
ſorgeſtellen wirtſchaftlicken Schädigungen der Kriegshinterbliebenem in
vielen Fällen vorgebeugt werdem wird.
Solveit ausnahmsweiſe einzelne Kriegsbeſchädigte zur Führung ihrer
Angelegenheiten, einſchließlich etzwaiger Prozeſſe nicht in der Lage ſein
ſollten, werden die Fürſorgeſtellen der ſozialen Kriegsbeſchädigtenfürſorge
ebenfalls ohne weiteres eintreten und ihnen Schutz und Hilfe angedeihen
laſſen.
Die neue Kirchenverfaſſung in Heſſen.
Die Freie Landeskirchliche Vereinigung
hat zu dem Entwurf einer neuen heſſiſchen
Kir=
ſchenverfaſſung in folgenden Leitſätzen Stellung
genommen: 1. Das Stimmrecht der
Gemeinde=
glieder (8 11) ſoll mit erlangter Volljährigkeit
be=
ginnen, die Wählbarkeit zur Gemeindevertretung dagegen erſt
nnit Vollendung des 25. Lebensjahres. 2. Die in 8 15 II
ent=
haltene Beſtimmung über die Ergänzung der
gewähl=
ten Mitglieder der Gemeindevertretung durch berufene
Mitglieder ſoll beſtehen bleiben, doch wird empfohlen, auch
die=
fen berufenen Mitgliedern volles Stimmrecht zu gewähren.
8. Der Kirchenvorſtand ſoll, ebenſo wie die
Gemeindever=
kretung, durch Urwahlen gebildet werden. Jedoch hat in beiden
Ffällen das Verhältniswahlverfahren mit gebundenen Liſten
ſo ſtarke Bedenken gegen ſich, daß ſeine Beſeitigung anzuſtreben
iſt. 4. Die Gemeindeverſammlung foll ihren Platz in
Der Verfaſſung behalten, doch ſoll nicht für alle Gemeinden ihre
Vereine weiſen auf den wirtſchaftlichen Zuſammenhang der
Stadt mit den Stadt= und Landkreiſen Beuthen und Gleiwitz
hin, ſo daß die Kaufmannſchaft bei der Abtrennung dem völligen
Ruin entgegengehen müßte. Die Gewerkſchaften lehnen die un= Frank. Leidenſchaften; Ludwig Bivo, Die Sexpolette.
natürliche gewaltſame Ablöſung ab und heben die muſterhafte
Ruhe und Beſonnenheit der Stadt Königshütte, ſelbſt in den
ſchwerſten Putſchtagen, hervor. Magiſtrat und Stadwerordnete
warnen in letzter Stunde, die bisher muſterhaft ruhige
Arbeiter=
ſchaft zur Verzweiflung zu treiben.
Breslau, 17. Okt. (Wolff.) Die
Landwirtſchafts=
kammer für die Provinz Schleſien hat an den
Reichs=
kanzler folgenden Proteſt geſandt: In zügelloſem Uebermut und
ſchmachvollem Rechtsbruch drängt der Feindbund auf die
will=
kürliche Teilung Oberſchleſiens. Mehr als 700 Jahre iſt
Ober=
ſchleſien deutſch. Durch deutſche Sitte und deutſche Arbeit ſtieg
es als geſchloſſenes wirtſchaftliches Ganzes, landwirtſchaftlich
und induſtriell, zur höchſten Blüte auf. Die an Polen
abge=
tretenen Teile wären dem wirtſchaftlichen untergang
geweiht. Jede Abtrennung der wirtſchaftlichen Gebiete würde
die Fortentwicklung Oberſchleſiens aufs ſchwerſte beeinträchtigen.
Nachdem das Ultimatum angenommen worden iſt, muß
gefor=
dert werden, daß die Reichsregierung, koſte es, was es wolle,
jede Teilung Oberſchleſiens auf das entſchiedenſte
ablehnt.
Norden, 17. Okt. (Wolff.) Eine überaus zahlreich
be=
ſuchte Verſammlung oſtfrieſiſcher Landwirte im
Der=
num hat in einer dem Reichskanzler übermittelten Entſchließung
den oberſchleſiſchen Stammesbrüdern ihr tiefes Mitgefühl
und jederzeittige Hilfsbereitſchaft ausgeſprochen und gegen die
geplante Zerreißung Oberſchleſiens proteſtiert.
Eine Schweizer Stimme.
Bern 17. Okt. (Wolff.) Die Neue Zürcher Zeitung erklärt
heute, daß die Frage, ob die von Paris betriebene Zweiteilung
des Gutachtens des Völkerbundsrates nicht völlig deſſen
Inten=
tionen widerſpricht, erſt nach der vollſtändigen offiziellen
Publi=
kation entſchieden werden kann. Vielleicht wird ſich jetzt das
Syſtem der Diktate regeln, mit dem man in Verſailles
begonnen hat. Trotz des Spruches des Völkerbundsrates laſte
das oberſchleſiſche Problem immer ſchwerer auf Europa.
Bedenken?
Paris, 17. Okt. (Wolff) Das Petit Journal ſchreibt in
einer Beſprechung des Genfer Schiedsſpruches u. a.:
Was werde ſich ereignen, wenn die wirtſchaftlichen Empfehlungen
des Schiedsſpruches als fakultativ angeſehen würden wenn etwa
ein Handelskrieg zwiſchen Deutſchland und
Po=
len ausbräche? Bedeutende Gebiete würden des Waſſers des
Lichtes und der Triebkraft beraubt, Tauſende von den
Land=
bewohnern hönnten nicht mehr zu den Märkten ziehen und ihre
Erzeugniſſe nicht verkaufen, große Fabriken müßten ihre
Er=
zeugung herabſetzen oder einſtellen, weil ſie keine Rohmaterialien
und keine Käufer hätten. Die ganze Gegend würde alſo dem
wirtſchaftlichen Untergange preisgegeben. Das hätten die
Richter von Genf nicht gewollt. Das Blatt gibt zu,
daß die Einzelheiten des wirtſchaftlichen Abkommens nicht im
Friedensvertrage vorgeſehen ſind, daß man auch annehmen
könne, daß der Schiedsſpruch von Genf eine Art Zwang,
eine Art „Fortfait” darſtelle. Die Allierten, die nunmehr über
die Sache einig ſeien, dürften ſich nicht über das einzuſchlagende
Verfahren veruneinigen. Ein für allemal müſſe mit
Oberſchle=
ſien ein Ende gemacht werden, damit das geſundete Europa ſich
an die Arbeit begebe.
Die Botſchafterkonferenz vertagt! — Noch keine
Beröffentlichung der Beſchlüffe!
Paris „17. Okt. (Wolff.) Die Sitzung der
Botſchafter=
konferenz, die ſich heute nachenittag mit dem Beſchluß über die
eilung Oberſchleſiens befaſſen ſollte, iſt auf Mittwoch
ver=
tagtworden. Es ſollen noch juriſtiſche Prüfungen der
Fra=
gen vorgenommen werden.
Genf 17. Okt. (Wolff.) Die Veröffentlichung der Einerlei, Minnelied, Ott=Heinrich, Lilie, Ratgeber, Lieſelette
Beſchlüſſe iſt von neuem hinausgeſchoben worden.
Wie man hört, ſoll ſie erſt am Mittwoch erfolgen.
Die Berliner Wahlen.
Ergebnis der Berliner Stadtverordnetenwahlen dahin
zu=
ſammen, daß 840 317 nichtſozialiſtiſche 767 706 ſozialiſtiſchen
Stimmen gegenüberſtehen. Aus dem Reſultat errechnet das Agentin, Edelgard, Palens, La Paloma. 41
liſtiſche.
Literariſches.
Heſſes Deutſcher Muſikerkalender für das Jahr
1922.
37. Jahrgang, 3 Bände (1. Bd. Notizbuch, 2. und 3. Bd.
Adreß=
buch). Geb. 21,60 Mk. (einſchl. aller Zuſchläge). Max Heſſes Verlag,
Berlin W 15. Das dreibändige Handbuch iſt ſoeben in ganz neuer
Be=
arbeitung erſchienen und enthält wiederum ein Notizbuch, mit gutem
Schreibpapier, Muſiker= Geburts= und Sterbekalender Verzeichnis der
Bühnen, vollſtändiges Verzeichnis aller deutſchen und der wichtigſten
ausländiſchen Muſikzeitſchriſten und Verbandsorgane, der
Muſitver=
leger, auf den neueſten Stand gebrachte Liſte aller Verbände,
beruf=
lichen und wiſſenſchaftlichen Vereinigungen und der Stiftungen. Die
Adreßbände ſind um vieles vermehrt und enthalten über 30 000
An=
ſchriften von Muſikern, Muſiklehrern und Muſikſchriftſtellern aus 400
ſonenverzeichniſſe der Obernbühnen und der Muſikinſtitute und orien=
Königshütte, 17. Okt. (Wolff.) Der Kaufmänniſche tieren für jede Stadt verläßlich über einheimiſche Muſikfirmen und
Kon=
zertbureaus. Das ſeit vielen Jahren bewährte Nachſchlagebuch bedarf
keiner beſonderen Empfehlung.
„Die ſpannenden Bücher”, (Verlag Ullſtein, Berlin)
ſtellen einen neuen Buchtyp dar. Anſprechend und handlich iſt das
eigen=
eindrucksvolle Zeichnung, die eine Hauptſzene des Inhalts kräftig
wieder=
gibt. Dieſev aber entſpricht aufs vollkommenſte dem Geſamttitel der
Dichtungen Rechnung twägt. Schon die Nauem der Verfaſſer und Werke
laſſen dieſen Gyundſatz der Auswahl erbemen. Bishen ſind erſchienen:
Soen Elveſtad, Der ſchwarze Ster; Hanns Heinz Ewers,
Die blauem Indianer: „Emile Zola, Thereſe Raquin; Bruno
Spiel, Sport und Turnen.
Der Vater des Schulturnens zur täglichen Turnſtunde.
Von Erich Harte.
* Ich dringe darauf, daß die Jugend während der ganzen
Schul=
zeit und auch ſpäterhim täglich mehrere oder wenſigſtens eine Stunde
kör=
erlich geübt werde.‟ Mit dieſem Ausfpruche, hat Guts Muths eine
Kernforderung der Turnlehrer verkündigt, die trotz Adolf Spieß, vieler
Entſchließungem vom Turnlehrertagungem und dev Reichsſchulkonferens
noch unerfüllt iſt. Die Tunnlehrenſchaft müßte ihven bewüihmteſten
Ueber=
lieferungem untneut werden, wenm, ſie ihre Stimme daſütr micht wieder
er=
heben wollte.
Die Notwendigkeit der Forderung erneut zu beweiſen iſt überflüſſig
für jeden Deutſchen, der die Notz des Vatzerlandes und im beſonderem die
der Jugend ſieht. Aus allem Unglück helfen nur ſtarke Arme und ein
ſittlicher Idealismus. Durch die Tat müſſen ſie erſtarken. Leibesüibungen
ſind Tat.
In dem Parlamenten habem wir vereinzelte begeiſterte Förderer der
Leibesübungen, deren Mahnungen im müichternen Nealismus der
mate=
riellen Zeiterforderniſſe, die umten dem Druck der Feinde immer wieder
mit eiſerner Gewalt das Denken und Wiuken der Volksvertreter reſtlos
beanſpruchen, nur als platoniſche Seſtenſprünge betrachtet werden. Wollen
die Volksvertreter ihre Beſchlüſſe zur Erhaltumg Deutſchlands durch
be=
geiſterte Tatmenſchem verwirklicht ſehen, ſo fordem wiv von ihnem als
erſte Tat: Erlaß eines Geſetzes zu pflichtmäßiger körperlicher Uebung
und Einführung der täglichen Turnſtunde.
Die Hinderniſſe ſind groß und doch nicht unüberwindlich. Was Karl
diem in ſeiner wuchtigen Flugſchrift vom 5. Juli 1921 anführt, hat Guts
Muths vor mehr als 100 Jahren empfu
den. Sein Frage= und
Antwort=
ſpiel aus der „Gymnaſtik für die Juge
mag als klaſſiſches Zeugmis
eines begeiſterten und opferfreudigen Menſchenfreundes erneut für die
Sache wirken.
1. „Wir haben keine Anſtalten dazu? —. Wir bedürfen ihrer nicht;
denn wir können dem Zwech der Gymnaſtik erreichen, ohne beſondere
Ge=
bäude anzulegen.”
So ganz ohne Uebungsſtätten geht es im unſerem licht= und
luft=
armen Zeitalter nicht. Iſt der Stgat entſchloſſen, das köſtlichſte Volksgut
mit aller Energie zu wahren, ſo wird er auch dem Heimatboden
bereit=
ſtellen, wo es in Friſche wachſen kann. Wir Turnlehren wollem uns wie
Guts Muths die enſte Zeit beſcheiden, auch wenm es doppelte
Anſpan=
nung koſtet. Das Spielplatzgeſetz wird uns helfen. War es möglich
An=
lagen aus dem Boden zu ſtampfen, aus demen giu rieſiges Volksheer mit
Wafſen verſorgt wurde, ſo wird es auch möglich ſein, Stättem zu ſchaffen,
wo die Volksgeſundheit geſchmiedet wird
2. „Mangel an Lehrern? — Es muß ein beſonderer Uebungslehrer
beſtellt werden, welchem die ganze Auſſicht über das Uebungsweſen
über=
laſſen werden möge.”
Alle Univerſitäten müſſen offen ſtehen für die Heranbildung” von
Turnlehrern. An turnbegeiſterten Philologen iſt Ueberfluß. Der
Preu=
ßiſche Turnkehrerverein hat in einer Denkſchrift die Wege zur Ausbildung
gewieſen, wie ſie ähnlich in Bayern und an der „Deutſchem Hochſchule für
ſchon gegangem wenden. Auch Aeuzte Volkswirtſchaft=
Leibesüibunger
ler. Jurſten, Künſtler müſſen durch Teilnahme, an den entſprechenden
Vorleſungen jeder auf ſeinem Gebiet die Kraft zur Teilnahme an der
Wahrung, des köſtlichen Leibesgutes erwerben.
3. „Mangel an Zeit? — Zu notwendigen und nützlichen Sachen muß
man ſie nehmen, dies iſt Pflicht.
Die Zeit der Turnſperre hatz unglaublich geſchadet. Der Staat hat
recht wieder gut zu machen. Hat die wiſſenſchaftliche Schulung
ein
Un=
ſich da
nals auf den ganzem Umfang der kindlichen Kräfte ausbreiten
bür=
fen, ſo wird die Zeit der Not jetzt von den Wiſſenſchaftlern Opfer fordern
nüſſen, damit das Gleichgewicht wieder hergeſtellt wird. Noch gelten das
Turnen und der Turnlehver als Eindringlinge im Schulaufbau.
Die deutſchen Turnlehver habem das Kindes= und Volkswohl im Auge,
wenn ſie kühn die Fonderungen aufrechterhalten, die ſchom vor 100
Jah=
ren berechtigt waren. Sie wollen mit in vorderer Reihe ſtehen, wenn es
gilt, die Kräfte zur Tat zu ſammeln. Als um Macht und Ehre des
deutſchen Volkes gekämpft, wu
rde, hat man kein Mittel geſcheut. Jetzt
iſt es der nackte Deutſche, dem der Untergang droht. Noch iſit der
Kör=
per für die Aufgaben der Zukunft zu erhalten. Die Jugend iſt tatenfroh
wie nie. Sie darf nicht in ſich zuſammenſinkem. Geßt ihr Naum und
Zeit — nur eine glückliche
Stunde täglich. Wir wollem ein ſtarkes
Ge=
ſchlecht bilden. Ueber das Wie wollen wir bald einig ſein.
Pferderennen.
Köln. Fabula=Rennen. 24 000 Mark. 1200 Meter. 1. Beits
Machenſchaft (D. Schmißt), 2. Fehlerlos, 3. Helmtraute. Ferner:
Donna,
Turbine. 46:10; 22, 20, 28:10. 5 L., Hals. — Franz=Egon=Metternich=
Rennen. 50 000 Mark. 1600 Meter. 1. Haniel Prämie (G. Janer),
Gondel, 3. Madam. Ferner: Geiſer, Heiligenroda, Waſſerturm,
Pinguin, Marſchlied, Oſtera, Abendſonne. 31:10; 13, 15 15:10. 11, L.,
L. — Undolf=Hürdenrennen, 25 000 Mark. 2800 Meter. 1. Beits
Wanderſtab (H. Brown), 2. Domner, 3. Eierbecher. Ferner: „Tip,
Berlin, 17. Okt. (Priv.=Tel.) Der Lokalanzeiger faßt das Silbertaler. 15:10; 12. 13:10. 3 L., 15 L. — Preis des Winterfavoriten.
100 000 Mark. 1400 Meter 1. A. u. C. v. Weinbergs Lentulus (O.
Schmidt), 2. Schlingel, Alpenroſe, 4. Freigeiſt. Verner; Hausfreund,
2.10- 13. 15, 12:10. 1 L.,
L. Kobf.
Florham=Jagdrennen. 25 000 Mark. 3700 Meter=
Blatt 116 bürgerliche Stadtverordnete gegen 106 ſozia= 1. Schmeils Mein Leopold (Gorgas), 2. Wag’ es, 3. Atillg. Ferner:
Artolan, Roſengarten, Ari Burnu, Amor, Waſſerratte, Schalk, Fauſt.
Eeite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 18. Oktober 1931.
76:10; A, 15, 20:10. 4 L., 1 L. — Chamant=Rennen. 50 00 Mark.
2200 Meter. 1. Haniels Träumer (G. Janek), 2. Anakreon, 3. Jsmene.
Ferner: Crajova, Reinweiß. 41:10; 14, 13:10. 5 L. 4 L. — Dorn=
Ausgleich. 33 000 Mark. 1400 Meter. Erſte Abteilung. 1. H. W.
Friedrichs Pan Robert (Bleuler), 2. Rari, 3.Oberfeldherr. Ferner
Count, Palatine, Ornawent, Ochrida, Champagne. Jo, Toni. 41:10;
13, 21, 13:10. 5 L., 1.8. Zweite Abteilung. 1. Liffmanns Charlotte II.
(Osw. Müller), 2. Combattant, 3. Mercantil. Ferner: Hasdrubal II.,
Leichtfinn, Tradition, Waldrun, Eichenblatt, Penditö, Faſchingsfee,
Ifen. 47:10; 30, 12, 17:10. 2½,5L., 1½, L.
Veipzig. Knauthainer=Jagdrennen. 18 000 Mark.=3200 Meter.
. Nuſſenows Anarchiſt II. (Kränzlein), 2.-Wafefnbund, 3. Parma II.
Ferner: Anker, Mokan, Almanach, Etzel, Erwachen, Lippold, Eljen.
Gaſchwitzer=Jagdrennen. 31 000
26:10; 14, 14, 13:10. Hals, 4 L.
Mark. 4000 Meter. 1. Beckers Marfa (Bismarckl 2. Rosmarin,
3. Hagelſchlag. Ferner: Inka, Gemsjäger, Deuce, Weſterwald,
Mid=
ham, Maiſon Ronge. 124:10; 33, 30, 33:10. 3 L., 4 L. — Oskar
Oehl=
ſchläger=Jagdrennen. 46 000 Mark, 4600 Meter. 1. Graf Strachwitz
Ginſter (Hr. v. Falkenhauſen), 2. Romberg, 3. Onix. Fernex:
Bern=
ſtein, Charlehs Couſin, Stella II., Silberkugel. 79:10; 14, 12, 12:10.
—Nonnenholz=Hürdenrennen. 31 000 Mark. 2830 Meter.
1½ L., 2 L.*
1. Naumans Drachma (P. Lewicki), 2. Convention, 3. Meiſterin.
Fer=
ner: Famos,Frühmorgen, Eljen, Vitznau. 39:10; 11, 11. 19:10. 1½ T.,
Hals. — Florham=Jagdrennen. 23 000 Mark, 4300 7Meter 1. Heß'
Menja (Knobel), 2. Pflicht, 3. Grübchen. Ferner: Schitzper, Kiek in die
Welt. 42:10; 28, 84:10. 2 L. Weile. — Pomſſener=Jagdrennen. 18 000
Mark, 3500 Meter. 1. Heinz Stahls Alarich (Frhr. v. Berchem), 2. Karl
der Große, 3. Taktfeſt. Ferner: Les Graviers, Doda, Fredegunde,
3. Falke. Ferner: Wachtel, Saloniki, Auswahl, Moldau. 33:10; 18.
18, 16:10. 2 L., 2. L.
München. Preis von Frenkfurt. 14 000=Mark. 1200 Meter.
Lobredner, 3. Manrico. Ferner:
1. Scharffs Ingeborg (Seiffert),
Roſario, Holm, Gardinie, Mametta.=Moda. 103:10; 15, 12, 66:10.
3500 Meter.
1½ L.:— Preis von Mannheim. 14 00 Marl
L.,
1. Rathgebers Blauſchwarz (Schuller), 2. Czernowitz, 3., Lomfha.
Fer=
ner: Ludendorff II., Ordensburg, Cato II., Cgſimir, Cherusker II.
19:10; 12, 13, 13:10. 21g/,.L., 31L.*—=Preis’ von Weimar. 21 960 Mark.
1600 Meter. 1. H. v.4Opels/ Enver Jentzſch), 2.= Taurus, 3. Rabenlocke.
Ferner: Schickſal, Muſikant, Ottilie. 15:10; 12813:10 41L., 1½ L.
Preis don Riem. 24000 Mark. 4500 Meier. 1. D. Lamdls u. M.
Schönemanns Raufbold (Schuller), /2. Zori. Ferner: Erich (ausgebr.),
Teddy Bär (gef.). 56:10;16, 18:10. 4.L. — Preis von Stuttgart. 18 000
Mark. 2400 Meter. 1. Doheos Namaſes (Zachmeier), 2. Hornsrif
3. Lebensgefährte. Ferner: Deinhart. 13:10; 30, 19:10. 6 L., 4 L.
Preis von Dortmund. 12 000/Mark. 2000 Meier. 1. Pfiſters Kätherl
(Cziesla), 2. Virtuos,43. =Phonola. / Ferner: Oho, Senex, Caramelle.
— Preis von Wiesheshen. 15.%0 Mark.
29:10; 16. 18:10. Kopf, 1.
1400 Meter. 1. Doheos Balſazar (Jeutzſch, 2. Lelfin, 3. Centrifugal.
Ferner: Roſpert, Sydonia, Falkland, Voll=aiht. 41:10::13, 23, 13:10.
1½ L., ½ Lg.
Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie.
* Berlin, 15. Okt. In der geſtrigen Vormittags
Ziehung wurden folgende größere Gewinne gezog”n: 50 300 Mark:
268054. 40 000 Mark: 184598. 15 000 Mark: 268071 19 0M MfazF:132403
) Mark: 852,
5000 Mark: 2857 777948 796567 161876 216703 263341. 33
7 983.
11730 B363/ 24240 330t7 55791460355 63844, 91699 dL5ch 7 0 199541
13105 139773212
5323-1055256 106218 108717 112089 112173
N 4i8B29 189556
2 17672 18
148975 150497 1
3819817
1264
2ch
Nn
n58 21
210883 942.
95 2198423228
8: 256220 263631
30 2.
267525 N1265S 283365 4280556 292085 29
5311. — In der Nach=
Ziehung wurden gezogen: 10000
Marf: 88273. 5000
mittagz,
52466249 80153 99609 109715 146168 147354 153614 160490
: 5:
88234 205904, 215751 239770 261134 278077. 3000 Mark: 3375 4502
10383 12092 13348 14756 18834 25421 26310 31309 32543 37114 42718
45944 48332 49226 50128 54681 60057 62796 70477 78164 86557 94921
95733 101539 101679 107097 1075541123124 131146 144513
48582 153694
12 234848
8686 182925 194550 205503e 210651,212144R6554-218143,2
*
5 290982
254064 270712: 272759 281998 282727 285555 287565 288674
(Ohne Gewähr.)
Berlin, 16. Okt. In der geſtrigen Vormittags=
Ziehung wurden gezogen: 10 000 Mark: 156458. 5000 Mark: 19377
54075 58057 96379 102395 179484 189895 194854 290172 291526. 3000
Mark: 7808 18580 20387 23875 26494 27418 30696 56967 57991 59445
38 74295 76600 8107
533 725.
93270 98156 104193 104471 1
We e
23 182989
123891 129497 130065 134474 138533
152402 158848 1
231460 B5035 240966 242497
187004 190067 191741 195971 225309
942987 243455 947532 254526 B7771 267068 26904 295685 28015. —
In der geſtrigen Nachmittags=Ziehung wurden gezogen
50 000 Mark: 30611. 30 000 Mark: 144232. 10 000 Mark: 84825 214586
67227 71551 234774 245534 251156 2
259519. 5000 Mark: 6067
21 3029 17585 19083 32552 38305 40441
286572 296896. 3000 Mark: 222
45005 48712 57185 69467 77822 81899 82709 86378 86750 89271 91062
2079 96220, 99141 99642 102250 111359 116206 125901 139369 140244
30 146654 150008 151655 162228 164771 165245 166651 171858
145354 1454
669 220499
26
950 198786 203486 208646 214050.
1882 18063
*
329 243481 244784 248869 254346 255730 256589
brf af4
2 2419 %778. (Ohne Gewähr.)
Met
Schluß des redaktionellen Teils.
Rummer 278.
Ohne Ouecksilber,
Geschlechtslelden, ohne Bernfestöruns,
Aufklär, Brosch. Nr. 5d, diskr. verschl. ℳ 3.— (Nachn ℳ 4.50),
Spez.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambnlatorinm
Frankfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (1,6853) Sonntag 10—12 Uhr.
Zahlreiche Krantheitskeime, darunter die Erreger
der Halsentzündungen, Grippe und dergl.
ge=
jgäsen durch Mund und Rachen in den Körper,
Oc.
Schuß voi znſteckung,
befonders in der Zeit der Erkältungen,
hieten die altvewährten, ven mehr als 10000 Arzten
in ſchriftlichen Gutachten als Mund= und
Rachen=
deßzufiziens empfohſenen
A
Waldkolonie
Rabenauſtraße, Rodenſteinſtraße,
Mette=
gangweg, Michaelisſtraße, Funker= und
*
Fliegerkaſerne, unterer Dornheimerweg.
Alle Beſtellungen für das „Darmſtädter
Tagblatt” bitten wir bei unſerer Agentur
Ernſt Mütz, Rabenauſtraße 37
(11468
abzugeben.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
Kt
Tabletten.
(Bequemer im Gebrauch und nachhaltiger in der
Wirkung als Gurgelungen.) . ..f0
Angebliche „Erſatzpräparate” weiſe man zurück.
Erhältlich in allen Apotheken u. Drogerien.
Eine illuſtrierte Broſchüre „Anſichtbare
Feinde” ſowie das ärztliche Merkblatt
„Verhaltungsmaßregeln bei Grippe‟
überſenden auf Wuuſch koſtenlos und
A poſtfrei ,Bauer & Cie,, Berlin SW 48,
Friedrichſtr. 231
Wetterausſichten für Dienstag:
Wolkig bis heiter, wärmer, Süde bis Südweſtwinde.
SattnKonfekt
Arstlich emofohlen be
A.Darmträgheit Hämorrhoiden
Rangue
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (Sondermiete
Serie 172, Schülermiete weiß”, gelbt): „Richard III.".
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Liederabend Lili von Reeſema abends 8 Uhr im Muſivereinsſaal.
Richard Wagner=Verein abends 8 Uhr im Saale der
Turn=
gemeinde Mozartabend.
Goethebund: Alexis af Enehielm geiſtlicher Lieder von Hugo
Wolf abends 8 Uhr im Muſikvereinsſaal.
Vortrag des Evangeliſten R. Wellershaus aus Barmen abends
8 Uhr im Städtiſchen Saalbau.
Vortrag von Geheimrat Jacob über den echten orientaliſchen Teppich
abends 8 Uhr im Gewerbemuſeum.
Städt Berafsamt in der Aula des Realgymnaſiums abends
herufskundlicher Vortrag (Sattler, Tapezierer, Polſterer,
Gerker”
6ler=Zuſammenkunft 8 Uhr abends. Vollverſammlung „Zur
Sonne‟, Luiſenplatz.
Hausfrauenbund: Ausſtellung in den Räumen der Vereinigten
Geſellſchaft, Neckarſtraße 1 (geöffnet von 10—1 und 2—5 Uhr).
Gewerbemuſeum: Ausſtellung „Die Rudolfiniſchen Drucker” (ge=
Töffnet von 11—12½ Uhr (Sonntags von 11—1 Uhr).
Verſteigerungskalender.
„eir. h
Mittwoch, 19. Oktober.
Mobiliarver ſteigerung vormittags ½10 und nachmittags
Geſchäftliches.
Darmſtädter Kunſtgewerbe für das Ausland.
Das Kunſtgewerbehaus Fritz Fratſchner u. Co. (
Wilhel=
minenſtraße 31) hat ſoeben einen bedeutenden Auftrag für die
3 Uhr Ernſt=Ludwigſtraße 9.
Innenausgeſtaltung eines vornehmen Wohnhauſes in Hol=jArbeitsmäntel= Möbel=Verſteigerung vormittags 10
land vollendet. Um weiteren Kreiſen des hieſigen, dafür in= und nachmittags 3 Uhr Ludwigsplatz 8
tereſſierten Publikums Gelegenheit zu geben, ſich von der er=fLaubyerſteigerung 9 Uhr vormittags in der Wirtſchaft „Zum
freulichen Tatſache zu überzeugen, in welchem Maße das deutſche
Kunſtgewerbe vom Ausland geſucht und geſchätzt wird, hat ſich
die Firma entſchloſſen, die fertiggeſtellten Arbeiten (
Wand=
behänge, Gardinen, Möbelbezüge, Kiſſen, Fußbodenbelage und
Beleuchtungskörper), in ihrem Geſchäftslokal, ſoweit der
be=
ſchränkte Raum es hier zuläßt, Dienstag, den 18., und Mittwoch,
den 19. d. M., zur Ausſtellung zu bringen. Sämtliche Arbeiten
ſind nach Entwürfen des Kunſtgewerblers Fritz Fratſchner aus
Erzeugniſſen deutſcher Induſtrie hergeſtellt. Die Ausſtellung iſt
von 10 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends an beiben Tagen
ge=
öffnet und koſtenlos zugänglich. (Vergl. heutige Anzeige.)
Heiligen Kreuz”.
Leitung; „Dx. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitende
politiſchen
d den
Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Polt
Ceilſtundki
Feuille
und Landwirtſchaftliches): Max Streeſei für
ort, Hanl
11 (außer
übrigen T.
wirtſchaftliches: i. V. Max Streeſe; für den Auzeigenteil,
port, Handelsteil und 2.
teilungen aus dem Geſchäftsleben; Paul Lange. —
Anzeigenbeilagen und
ruck und Verlag: L. C. Wittich’iche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
nellen Leil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des
Für den re
rich
latis”
Eiwaige
erungen ſind beizufügen; nachträgliche
Manuſkripte werden nicht zurückgefandt
gte 2
werden nicht berückſichtigt. Un
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
Wnnn
unnnnnnarnrannnzuunnnnnnnnn
err
PeT
SIAIT KARTEN.
Die Verlobung ihrer Tochter
Maria mit Hrn. Diplomingenieur
Heinrich Göbel beehrt sich
an-
g zuzeigen
Frau Oekonomierat
Lang Wwe.
Maria Lang
Heinrich Göbel
VERLOBTE
Darmstadt, im Oktober 1921.
Annnnannannnnnganagnnnnnnnan
Uns wurde heute ein gesundes
Töchterchen geboren.
Dr. Georg Reimer und Frau
geb. Spahn.
Heldelberg, Mittelstr. 26, 15. Okt.
Ass 3
Todes=Anzeige.
Meine liebe Frau, meine
treue Mutter,
unſereguteSchwe=
ſter, Schwägerin, Tante und
Großtante
Frau
Minna Beutheim
geb. Frohmann
iſt infolge einer Operation im
Alter von 38 Jahren plötzlich
verſchieden.
Moritz Bentheim und Kind
Bertha Bentheim und Kinder
Friedrich Frohmann u. Familie.
Reinheim, Ridgefield (Amerika),
Alsbach, Darmſtadt,
den 16. Oktober 1921.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den
19. ds. Mts., nachm 3½/, Uhr, vom
Eingang des Dieburger iſr.
Fried=
hofs aus ſtatt. (*39092
Darmstadt.
Frankfurt a. M.
(*39021
IDannaunenannnnnnnnnnnnneagg
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die traurige Mitteilung, daß
es Gott gefallen hat, meinen lieben
Mann, unſeren Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Schwager u. Onkel
Alexander Heiſt
Anlagenaufſeher i. R.
im 71. Lebensjahre plötzlich und
un=
erwartet zu ſich zu nehmen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Fran Johannette Heiſt Wwe.,
geb. Battenfeld
Familie Leonhard Heiſt
Frau Jean Heiſt Wwe.
und 2 Enkelkinder.
Darmſtadt, Darmſtraße 7.
Die Beerdigung findet am Dienstag,
den 18. Oktober, um 1/,2 Uhr auf
dem Waldfriedhofe ſtatt. (*39022
Gummi=
Todes=Anzeige.
Heute vormitt. 10 Uhr entſchlief
nach kurzem mit Geduld getragenem
ſchweren Leiden unſer liebes,
ein=
ziges Kind
Strümpfe
Damen.
Binden (4a
Leib-Binden
Wilhelm AlldreRid
im Alter von nahezu 14 Jahren.
Um ſtille Teilnahme bitten
Fritz Schwinn und Frau.
Darmſtadt, 17. Oktober 1921.
Die Beerdigung findet Mittwoch
mit=
tag 12 Uhr auf dem Waldfriedhof
ſtatt. Von Beileidsbeſuchen bitten
wir abzuſehen. (11546
Auto=
TV.11193
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für Männer:
h. Eintrittsalt. (Jahr.): 50 55 60 65 70 75
jährl. 2io d. Rinlagg: 7,asſ8zut 9,aus 1 1, 14zug 18,i;
bei längerem Aufschub der Rentenzahlung
wesentlich höhere Sätze.
(J,2262
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Vermögenswerte Ende 1920: 154 Millionen Mark.
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Ein gebildeter
Land=
wirtsſohn,37J. evang.,
mittelgroß, vermögend,
beſitzt guten Charakter,
tüchtig u. erfahren, war
im Kriege, ſucht
Ein=
heirat in Landwirtſch.,
auch junge Wittwe mit
1 Kind nicht ausgeſchl
Vermitl. verb. Ang. u.
J 75 Geſchſt. (*39162
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Schillerpl. 7. (104a
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Friſch eingetroffen
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Fiſchkoteletts „ 3.80 „
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TAlt.
dsem *
42
R
Nicht-
elallen ung ohne Erhöh
E=
eiere S
iNn überalt
hin gese
SilS
ei
Soren
4A7f
erlanse.
Verseie
eern
Kosten
enit
WALTERH.KABTT, Berlin842
euurtttickid Bantane di 8 uitt
(C11030
Ein biederer Schuster war Hans Sac
Doch kannt’ er damals nicht „Effe
Schon lange such’ ich’s zu ergrünc
Das Mittel, das er braucht zu fnde
Das Stiefel solchen Glanz tut geben,
Wie wir’s mit „Effax” jetzt erleben
K6
„Effax‟
der ideale Schuhoutz.
Fabrikanten
Chem. Fabrik Effax, Bensheim (Hessen).
[ ← ][ ][ → ]Rummer 228.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 18. Oktober 1921.
R
Seite 7.
TO
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auns
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G 6. Klavierkonzert Nr.1 Cdurm orch. Beethoven ſ
(Soliſt: Herr Schönberg)
G 7. Liedand Abendſtern a. „Tannhäuſer” Wagner 7
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Darmſtädter Tagblutt, Dieustag, den 18. Oktober 1921.
Seite 9.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes.
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 17. Oktober.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe ſtand heute ganz im Zeichen einer weiteren ſtärkeren
Aufwärtsbewegung am Deviſenmarkte. Schon vorbörslich zeigte ſich
in den im Freiverkehr gehandelten Werten lebhafte Nachfrage, und di
zur Börſenzeit feſtgeſtellten Kurſe hatten durchweg ſtarke Erhöhungen
zu verzeichnen. Am Bankenmarkt notierten Deutſche Bank 500
Pro=
zent, Darmſtädter Bank 347 Prozent, Dresdener Bank 349 Prozent. Von
Montanwerten ſind zu nennen: Harpener plus 80 Prozent, Phönis
plus 50 Prozent, Rheinſtahl plus 150 Prozent, Oberbedarf plus 84
Pro=
zent, Caro plus 120 Prozent, Laurahütte plus 80 Prozent,
Mannes=
mann plus 135 Prozent repartiert. Die Kurſe der chemiſchen Werte
zvaren ebenfalls beträchtlich höher. Badiſche Anilin plus 25 Prozent,
A. E.=G. plus 38 Prozent, Siemens u. Halske plus 70 Prozent und
vor allem Bergmann plus 126 Prozent. Von Spezialwerten ſind zu
gieunen: Metallwerke, die einen Kurs bei Repartierung von 750
Pro=
gent erreichten, Holzverkohlung plus 30 Prozent, Zuckerfabrik
Wag=
häufel plus 49 Prozent, Heilbronner Zucker plus 50 Prozent, Tellus
plus 75 Prozent. Im Freiverkehr ſind hervorzuheben: Mansfelder
Kuxe, die mit 17—18 000 Mark umgehen, ferner junge Brown Boveri,
Hie mit 485 Prozent geſucht blichen. Ferner ſind nennenswert:
Che=
miſche Rhenania 850 Prozent, Gebrüder Fahr 1130 Prozent, Deutſche
WPetroleum 460 Prozent, Benz 565 Prozent und von Darmſtädter Wer=
Een Vahnbedarf 350 Prozent, Gebrüder Lutz 650 Prozent. Rodberg
wurden auf die Kapitalserhöhung hin mit 320 Prozent geſucht. Im
Eingeklang mit der außerordentlichen Kurserhöhung am Oeviſenmarkt,
die Dollars bis auf 180 emporſchnellen ließ, waren auch ſämtliche
Va=
utenpapiere ſtark in die Höhe getrieben. Hproz. Gold=Mexikaner
notier=
en bis zu 2150 Prozent 4½proz. Jrrigationsauleihe 1230 Prozent,
Baltimore 785 Prozent. Die Aufwärtsbewegung erſtreckte ſich in
mäßi=
gem Umfange auch auf einheimiſche Renten, die um 2—3 Prozent
avan=
ierten. Da die Tendenz für Valuten auch au Schluß weiter feſt blieb,
rhielt ſich auch der Aktienmarkt in feſter Haltung.
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373—
187.30 901—
23.76—
187.70
eits mitgeteilte Schreiben
Bank= und Maklervertvetu
Kronen, in Wien 1622 (117,80) Kronen, in Prag 56½ (117,80)
Kronen, in London 637,50 (97,80) Schilling, in Neu=York 54½
(23,80) Dollar, in Paris 8— (25,40) Franken.
Von den Produktenmärkten.
w. Frankfurt a. M., 17. Okt. Getreidemarkt. Die
Stei=
gerung der ausländiſchen Zahlungsmittel wirkte auf den hieſigen
Ge=
treidemarkt ungünſtig ein. Die Tendenz, welche ſich vorwiegend feſt
geſtaltete, war durch die geringe Geſchäftstätigkeit beeinflußt. Mais lag
ruhig, aber feſt. Sehr begehrt iſt Hafer bei höheren Preiſen. Auch
für Gerſte ſtellte ſich regeres Intereſſe ein. Weizen und Roggen
fin=
den zu befeſtigten Kurſen Aufnahme. Hülſenfrüchte hatten bei mäßigem
Angebot höhere Notierungen zu verzeichnen. Futtermittel feſt. Heu
und Stroh wenig verändert. Amtliche Notierungen, alles
nhat der Bank= und Börſenverein im Cills pro 100 Kilogramm, Getreide ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl
ein=
ſchließlich Kleie mit Sack. Weizen: alsbaldige Lieferung 530 Mk.,
Rog=
gen dto, 435 Mk., Gerſte: Sommergerſte für Brauzwecke 600 Mk, Hafer
420 Mk., Mais 415 Mk. (alles Parität Frankfurt), Weizenmehl: Südd.
pezial 0 750 Mk. Nordd 70proz. Ausmahlung 675—685 Mk. (bei
werden, für deren Beurteilung, ſowohl des inneren Wertes, wie des Waggonbezug ab Mühlenſtation), Noggenmehl nordd, 550—560 Mk.,
Frankfurt a. M., 17. Ort. (Wolff. Im Anſchluß an das
be=
des Börſenvorſtandes an die zuſtändigen
H. Mannheim, 17. Okt. (Tel.) Am heutigen
Produkten=
mit den oben bezeichneten Mängeln an der Börſe etabliert. Uebrigens geſteigert. Die Nachfrage überſtieg das Angebot. Notiert wurden:
biſtoer don Lendel Afleſälldeilefrtiſgeſchlöſſe
Kursſtandes, zuverläſſige veröffenllichte Anhaltspunkte fehlen. Sie iſt Kleie Weizen= und Roggenkleie 260 Mk. (Parität Frankfurt).
bereits in Grwägungen darüber eingetveten, welche dem freien Verkehr
bereits zugeführte Werte unter dieſes Verbot fallen. Sie wird jedoch
jetzt ſchon auf keinen Fall dulden, daß ſich ein neuer Handel in Werten mark war Hauſſebewegung zu verzeichnen, die Preiſe wurden kräftig
wird die Kommiſſion in dauernder Fühlung mit dem beim Zentralver= Weizen 525—550, Noggen 440, Gerſte 575—600, Hafer 410—425, La
Plata=Mais 425. inländiſche Erbſen 500—650, Ackerbohnen 400,
Wieſen=
band des Dautſcken Vank= und Bankiergewerbes E. V., Berlin, beſtehens heu 200—220, Notkleeheu 210—330, Luzerne=Kleeheu 240—250,
Preß=
den Ständigen Ausſchuß für nicht notierte Werte vorgehen.
ſtroh 60—70, gebündeltes Stroh 60—75, Reis 850—1050 Mk.
Der Wert der Mork im Ausland.
* Berlin, 17. Okt. Die ſprunghafte Steigerung am Deviſen=
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 17. Oktober in Zürich 2,90 markte treibt auch am Produktenmarkte die Preiſe, für alle Artikel
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 154 (59,20) Gülden, dauernd ſcharf in die Höhe und veranlaßt die auswärtigen Verkäuſer,
in Kopenhagen
0) Kronen, in Stockholm 2,75 (88,80) mit ihnen Offerten zurückzuhalten beziv, ſie zurückzuziehen.
225. 688.
Frankfurter Kursbericht 17. Okt. 1921. Bitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
25 Reichsanleihe. . . .
I=
R
zparprämienanleihe ...
Preuß. Konſols .....
.....
220
„...
3 Bad. Anl. unk. 193:
132
v. 1907 ..
128 Bahern Anl. ..... ..
20
....
25 Heſſen unk. 1924....
SSe ."
............
(20 Württemberger .....
Ausländiſche.
120 Bulgar, Tabak 1902.
42 Griech. Monopol..
4½½ Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918.. .. . . .."
%0 Oeſt. Schatzanweiſ.
1
ſtfr. b. 1914..... . ..
2a Oeſt. Goldrente. . . ..
42
einheitl. Rente.
Goldrente..
13. 10. 17. 10. 77,50 77,50 150 3,75 25 72= Si. 54,50 54,50 51,70 51,50 64,10 55.— 63,5 51, 69,50 69,50 .710,— g 23, — 21.— 79.— 79.— 13 21,50 1e5. — 104,10 6 108.— 113,- 3/ 83,50 1.O 149.— 150.— 116.— 118.— I./ 84,50 4 3= z. — — 2. 23,25 —
Hae
0 Mexik. amort, innerelv960,—
(62,
konſ. äuß. b. 99
4% Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
326
konſ inner.. ..
4½%0 Irrigationsanl.
520 Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
420 Eliſabethbahn ſifr.
6% Oeſt. Südb. (Lomb.
3%Teſt. Staatsb. 1.b.8.Em
20 Oeſt. Staatsb. Erg. Nei
v. 1883.
49
₈ Anatolier I.......
½
g Salon. Conſt Jonction
32
Salonique Monaſtir.
5%0 Tehuantepee . . . . . .."
4½%
„
Deutſche Städte.
Darmſt, v. 1919b.1925
Darmſtadt v. 1905.
Franfurt b. 1013zu
v. 1903....
238
% Mainz. b. 1919b, 1926
Pfandbriefe.
42 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%
Frkf. H. Krd.=Ver. 192
% Mein, Hyp. Bank 1922
420
1921
Pfälz.
%o Rhein. „ 1923
verl.
Südd. Bk. Münch. 1906
41
Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½½ Heſſ. Ldhy. Bk. Pfdbr.
420 Heſſ. Ldhyp. Kom.Obl.
13. 10. 17. 10
1830,— 2160,—
640.—
—
967.— 1230,—
752,—
79,10
97,50
94, —
82.—
89,—
87.—
99,2
82.—
80,10
101,
92,50
80.—
80,—
24,—
Danfalfen Hanf.
Deutſche Bank.......
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk, 258.50
Deutſche Vereinsbk. . . . . . 254.—
Diskontogeſellſchaft .....
Dresdner Bank.. . ......
Metallbank .........."
Nationalbank f. Deutſchi.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . .."
Rhein. Kred.=Bank. .. ..
Bergwerks=Aktien.
Bochumer ..... . . . . . ...
Buderus ....... ...... ."
Dt. Luxemburger. .. . .
Gelſenk. Bergw.. ....
Harpener Bergb. .......
Eſchweiler Bergw....
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln..
Laurahitte . . . . . . . .. . . . / 600,—
Lothringer Hütte . . . . . . .! 72
Mannesmann Röhren...
Phönig. . ...... . . . . . . .
Oberſchleſ. Eiſen CCaro)
Oberbedarf............"
Rhein. Stahlw. . . . . . . . 1200,—
Riebeck Montan . . . . . . . .
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . . V415.— 429,—
Darmſtädter Bank. . . . . . 328 — 345.—
Paketfahrt. . . . . . . . . . . . . 398 —
Nordd. Llotzd .. . . . . . . . / 407,-
Südd. E.=B.=Geſ..... . ..
Schantung E.=B..... . . .
Baltimore . . . . . . . . . . . . . 715, —
Kanada .. . .. .. ........
—
Lombarden ............"
Oeſt.=Ung. Staatsbahn . . . 126, —
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . . . . . 635.—
Badiſche Anilin ... . . . . . 584,—
D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 1170,—
Induſtrie=Aktien (Fortſ.)
Griesheim Elektron. . . . .
Höchſter Farbwerke. . ...
Holzverkohlung ........"
Werke Albert iChem.). . .
Elberfelder. ...........
Allg. Elektr.=Geſ..... . . .
Bergmann=Werke. . . ....
Felten & Guilleaume . . .
Lahmeher .............
Licht & Kraft..........
Rhein. Elektr. Werke.. .
Schuckert ..
.......
Siemens &
Halske .....
Feinmechanik (Fetter)...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . . . . . . . . . .
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Züdenſcheiv Metall ...."
Adlerwerke Klehzer.: ....
Badenia (Weinheim). . ..
Breuer & Co. Vorzüge.
DaimlerMotoren. . .....
Eßlinger Maſchinen.. ...
Gasmotoren Deutz.....
Karlsruher Maſchinen..
Luxſche Induſtrie .....
Bogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver, Dt. .. . ..
Zellſtoff Waldhof. . .....
Zuckerfabr. Waghäuſel ..
Frankenthal
Offſtein. . ...
Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ...
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— 720. — 650. 630, — 644. 912,— 974,— 4.— 800, — 858.— 77. 520, 540, 680,— — 495,— 550,— 479.— 5. 718, 750 7782.— 700, 665.— 70 599,50 680,— S. 699,— 750,— 651.— 700,— 649,75 785.— — Nachfr. „Miech 920,— —
600.— S65. 675.— 685.— 390,— U. 500.—
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17./10.
600.—
808.—
1180,—
635,—
1900,—
710,—
599,—
1599,—
721.—
1400,—
700.—
600,—
560,—
644,75
460, —
455.—
850, —
30,—
1080,—
420,—
1605,—
715,—
700—
950.
g88,
1201,
1170.—
750.—
700.—
620,—
1015.—
2930,—
900,—
1450,—
1500,—
1550,—
Straßenbenennung.
Die Stadtverordneten=Verſammlung hat
29. September 1921 beſchloſſen, die
Biründnerhausſtraße künftig als
Ploennies=
traße zu benennen,
(st11531
Darmſtadt, den 1. Oktober 1921,
Der Oberbürgermeiſter.
Bekanntmachung.
Erhöhung der Wagenſtandgelder.
Um den Wagenumlauf zu beſchleunigen
no die ordnungsmäßige Abwickelung des
Zenkehrs ſicherzuſtellen, werden gemäß 8 80
der Eiſenbahn=Verkehrsordnung mit
Wir=
u g von Montag, den 17. ds. Mts., an bis
u. weiteres für den Bereich der Reichsbahnen
Wagenſtandgelder (Abſchn C, Biff. VII
Nebengebührentarifs zum Deutſchen
Eiſen=
ah n=Gütertarif Teil 1, Abt. B) mit
Genehmi=
ung der Landesaufſichtsbehörde, wie folgt,
Ehsht:
die erſten 24 Stunden von 20.4 auf 100-4
ir die zweiten 24 Stunden von 30,4 auf 150,
tinede weitere 24 Stunden von 50, auf 250,0
Die Verkehrstreibenden werden dringend
ſucht, ſowohl im eigenen als im Intereſſe
Allgemeinheit, für pünktliche Entladung
ei Wagen zu ſorgen. Gegen ſäumige
Ent=
der muß nötigenfalls durch Zwangsent
dung eingeſchritten werden.
(J11522
Mainz, den 13. Oktober 1921,
Eiſenbahndirektion.
gegen Aufgabe der Landwirtſchaft verſtei=
W. gere ich Mittwoch vormittag 11 Uhr
2 gute Milchkähe, 2 Rinder, 1 trächtiges
Mutterſchwein und ſonſtiges Inventar.
Anton Illert
*34146
Spachbrücken bei Reinheim.
Beſtellungen
uf Lieferung von Braunkohlen
u3 der Grube „Prinz von Heſſen” in Fuhren
dn uuindeſtens 25 Zentnern können bei den
uHverzeichneten Stellen aufgegeben werden:
1. Städt. Fuhrparkverwaltung, Ried=
St 11455
cſelſtraße 76
2. Herrn Kifſel, Beckſtraße 2.
Berwaltung
der ſtädtiſchen Braunkohlengrube
Prinz von Heſſen” bei Darmſtadt.
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interzeichnete am Mittwoch, 19. Okt. 1921,
hrrmittags 10 Uhr, im Verſteigerungslokale
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(11532
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nd eichener Doppeltür, 1 Glastüre,
ſen fterladen und Fenſterrahmen,
Tißche, 1 Hundehütte, 1 Blumengrippe,
Aumentöpfe, 2 eiſ. Beitſtellen, eine mit
Aasratze, 4 Stühle, 1 Lüfter für elektr.
Mt, 1 guter Teppich, 1 Kopierpreſſe
u3 enderes mehr.
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 18. Oktober 1921
Rummer 278.
Danaé
Roman von
deurt Frieberger,
(Nachdrux verboten.)
25)
Voll Achtung von den Einheimiſchen begrüßt, mit denen
die beiden Herren leutſelig Umgang pflogen, ſpeiſte das
Vier=
blatt im Gaſtſtübchen des Wirtes und freute ſich dann des
Quar=
tiers, das — ſonſt für Sommergäſte beſtimmt in niedlichem
Fachwerkhauſe bereitet war.
Abendſpaziergang am Dünenſtrand gab die überraſchende
Freude des erſten Meerblicks. Waſſerweite wallt ruhelos unter
ſattem Blau des Dämmerhimmels, der wolkenlos um ſo tiefer
dunkelt, je weiter ſich das Haupt in kühles Windwehen
zurück=
lehnt. Fern und glücklich flimmern ernſte Geſtirne
Ganz neu war das. Morgen und übermorgen keine Arbeit,
kein Stundenzwang. Ein Tag und noch einer, befreit von
Bangen um verfehlten Augenblick, vergeſſenen Auftrag. Zwei
Tage ganz ohne Rechnen, ohne Sorge.
Hede lächelt aus ſchönſter Feierabendlaune. Vor ihr
ſchrei=
tet die junge Witwe ſchon in vertrauterem Geplauder mit dem
Begleiter, neben ihr einer, den ſie ſich erwünſchte. Stunden der
Ruhe, der Meerfahrt, Stunden fröhlichſten Erlebens ſind
ange=
kündigt. Unbekümmert ſpricht ſie aus, was durch den Sinn
huſcht, unbemüht mehr zu erſcheinen, als ſie iſt. Von der
Lebensführung der Biedereltern erzählt ſie, von den Berliner
Kinderjahren, nicht ohne Stolz von allem Gelernten, von ihrem
jetzigen Beruf. Der junge Graf war mit der Gefährtin, die ihm
der Zufall beſchert hatte, recht zufrieden. Er wurde geſprächiger
und ſehr aufgeräumt, ſah, wie ſie den gefellſchaftlichen Abſtand
betonte, nicht mehr ſcheinen wollte, als ſie war, und alle koketten
Mätzchen mied. Dafür gab er ſich nicht minder aufrichtig,
ver=
hehlte keineswegs die Verarmung ſeines Geſchlechts, die
Sor=
gen der einſamen Mutter um den ſinkenden Ertrag des
Stamm=
ſitzes. Noch litt er nicht Entbehrung, aber er mußte ſparſam
haushalten.
Das Mädchen hatte ſich unter Adel und Huſar immer wunder
was Fürſtliches vorgeſtellt; ſorglos beneidenswerte
Lebensfüh=
rung, genießeriſches Daſein. Nun ſah ſie auf einmal in ein
anderes Herz, das gar nicht leicht ſchlug, ſah Sorgen, denen
ihresgleichen viel unbehinderter abhelfen konnte, begann die
ganze Laſt ererbter Verpflichtung zu ahnen, die Namensalter
und erhöhter Stand aufzwangen. Heimlicher Stolz erkannte mit
Genugtuung, daß ſie den jungen Mann, der ihr ſo wohl gefiel
bemitleiden durfte. Sie kam ſich reicher vor und gut. Rede und
Gegenrede klangen herzlich.
Früh mußte der kommende Tag beginnen, zeitlich daher auch
die Nachtruhe der Damen. Während nun Traute mit dem
Ritt=
meiſter durch die Nachtgaſſe voran gen Hauſe ſchlenderte, lie
Dunkelheit die Körper verſchwinden, die Seelen näher rücken.
Heitere Worte, halb Scherz, halb Frage, beſprachen die ſeltſame
Fügung. Zwei Menſchen, einander fremd wie Stern dem
Stern, finden ſich in traulichem Geſpräch. Beruf, Wirkungs=
kreis, Umgebung zählen nicht; Gewohnheit und Sitte gelten
nicht — Urlaub vom Leben.
Das phantaſtiſche Ereignis leitet die Gedanken zu den
Mög=
lichkeiten, die ſolcher Schickſalslaune entwachſen können. De
ſieht Hede ſehr ernſt, meint, ſolche Erwägung ſei Störenfrie?
aller Fröhlichkeit. Klar iſt ihr, was zwiſchen ihnen liegt, daß
jedes innere Näherkommen nur peinlicher die äußere Ferne
fühlbar machen muß. Sie wäre nicht mehr imſtande
mitzuhal=
ten, käme nie mehr, wenn ſie ſolche künftige Gefahr für ihn,
Ge=
fahr für ihr Glück ahnte. Ihre Unbefangenheit ginge verloren
Ehrlicher Vertrag muß Grenzen ziehen. Nach des Rittmeiſters
Wunſch wären dieſe Pfingſten ein erſter Verſuch, ſollen dieſen
Tagen ähnliche folgen, dann ſei Vorausſetzung gemeinſamen
Crlebens und Sportgenuſſes, daß nichts tragiſch genommen
werde und daß die Beziehung Mann und Weib ausgeſchaltet
bleibe.
Wohl balgte ſie ſich einſt als wildes Mädel mit den
Straßen=
jungen, die Liebe — mag ihn das auch ernüchtern, mag es ihn
arg mißfallen — all der verſtiegene Unſinn kam ihr lächerlich
vor. Wo ſie aufwuchs, dort gedieh keine Schwärmerei.
Ueber=
ſchwang in der Prezlauer Allee — is nich.
Sie fordert: Wir ſpinnen keine banale Liebesgeſchichte an
führen keine Roſenmontagstragödie auf: Wir wollen Freiheit
und gefahreihöhter Stunden Freude genießen, Kamerad mit
dem Kameraden.
Herzlicher Händedruck dankt ihr und zwei junge
Menſchen=
kinder meinen dem Leben über zu ſein.
Der Entſcheidung nahe.
Ehe der ſechſte Pfingſtſamstag anbrach, rannte der
Gottſei=
beiuns eine neue Achſe durch die deutſche Welt, drehte er ſie
um und um, alles iſt anders Hohnvoll und anſchaulich wurde
Bibelweisheit gelehrt, daß die erſten die letzten werden. Hede
der beſcheidenen Letzten eine, iſt heut obenan, ſtieg empor in
Anghöhen der Bergkrankheit des Erfolges, wo es Schwachen
ſchwindelt.
Zum erſtenmal ſeit langem nimmt ſie ſich einen Augenbliel
Zeit, ihr Spiegelbild um eines Urteils willen zu betrachten.
Sie iſt voller, nicht mehr ſchlank aufgeſchoſſenes Kind von
acht=
zehn Jahren. Runder ſind die Formen, frauenhafter Geſtalt
und Bewegung. Sie fände ſich ſchöner, wüßte ſie nur, ob ſie
nicht anders lebt in Joachims Gedächtnis. Seine Briefe lieben
in Treuen das beſcheidene einfache Kind, offene Augen, Unkunſt
einer Ehrlichkeit, die fremd iſt in ſeiner großen Welt. Hier
ſpiegelt ſich eine Dame, gepflegt von jeglicher Erfahrung, den
Körper klug zu verſchönen. Vollkommen alles von den winzigen,
blankroſigen Zehennägeln bis zum weichwelligen Blondhaar.
Längſt iſt ſie des rauhen Linnens entwöhnt, nimmer entſtellt
durch tugendlichen Sackzuſchnitt der Wäſche; Batiſt und Seide
ſchmeicheln um glatte Glieder. Wo ſind die beſcheidenen
Fähn=
hen von einſt, ſie alle wie dieſes blaue Kleid, das Fränze ſo ſehr
in heimliches Erſtaunen verſetzte, wo billiger Strumpf und
wohlfeiler Schuh?
Sie darf heut nicht allzu vornehm gekleidet ſcheinen, aber
allmählich muß er es doch erfahren, daß ſein heimliches
Lieb=
chen große Dame des Weſtberlin dieſer Zeit iſt.
Fränze kehrt zurück, hurtig behilflich anzukleiden. Sie müht
ſich, den Blaurock um der Herrin Geſtalt, der er knapp wurde,
zu ſchließen. Der Zofe entſchlüpft die fragende Bemerkung, daß
ihr dieſe Sporttracht fremd ſei.
„Ach ja. Das trug ich vor Ihrer Zeit. — Was vvollte Graf
Zornebog?
„Eine Bitte vorbringen. Wenn ich recht verſtand, will er
morgen ſeinen Neffen hier einführen.”
„Er hat einen Neffen?”
„Ja. Der lang fort blieb. Im Ausland. Ich glaube:
kriegsgefangen.” Böſes Wort, das Hede ſchmerzt. Es zuckt um
die Mundwinkel. Sie wendet ſich ab.
Fränze berichtet noch weiter über des Grafen Ferngeſpräch
und die Bitte, den Heimgekehrten morgen zum Abendbrot
mit=
bringen zu dürfen.
„Gut. Decken Sie für den neuen Gaſt. Wo nur? . .=
Neben der Opernſängerin.”
„Frau Satrapila?‟
„Ja. — Lottchen bleibt lange! In einer Stunde muß ich
losfahren.‟ Erinnerung an den Andrang der Beſuche wird
wach. „Ach, Fränze, war da nicht ſo in fremder Dicker?”
„Jaſvohl. in Generaldirektor aus Budapeſt.”
„Den häte ich nun faſt vergeſſer
Groll antwortet: „Ich ſagte ihm doch gleich, Frau Gräfin
„
ſeien verhindert
„Ganz recht. Eigentlich will ich von nichts mehr wiſſen.
Beenden!
„Wirklich? Wenn ich recht verſtand: Das Unternehmen ſoll
liquidiert werden?”
„Ja. Ich — mache — Schluß.”
„Da weiß man nicht recht, ſoll man bedauern oder ſi.h
freuen."
Freuen, Fränze, freuen!“
„Richtig ſtandesgemäß war das nu grade nich. Aber unſer
Haus war doch berühmt, ganz gewiß: berühmt.
„Ich bin ja ſo glücklich. Endlich heraus aus allem. Frei
ſein. Mir gehören.”
„Es iſt zu verwundern, woher eine zarte Frau ſolche
Ar=
beitskraft aufbrachte.
„Aber nun Friede, Freude, Glück.”
Fränze ſpitzte die Ohren. Derlei vernahm ſie von ihrer
Gräfin noch nicht.”
„Nun ſollſt Du es auch fein haben. Dich nicht ärgern mehr
mit all den Spiekermanns und Ritterputſchs.”
„Keine Koofmichs mehr? — Fein!“
„Ja, die Entſcheidung ſteht vor der Türe.”
„Um Himmelswillen! Doch nicht der Dicke?‟
Hede lacht. Nein, aber rufen Sie ihn.”
(Fortſetzung folgt.)
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