Darmstädter Tagblatt 1921


17. Oktober 1921

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184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

Nummer 277

Montag, den 17. Oktober 1921

Einzelnummer 25 Pfg.

Reviſion der Provinz= und Kreis=
Provinzialdirektor Fey ſchreibt:
In der Zeitſchrift vom 25. Juli 1919 war aus Anlaß der
damals ſtattfindenden Neuwahlen für die Provinz=, Kreis= und
Gemeindeverwaltung bereits darauf hingewieſen worden, daß
eine Reviſion der Provinz= und Kreisverwaltung notwendig ſei,
und es waren im allgemeinen auch Richtungen angegeben worden,
in welchen ſich dieſe Reviſion bewegen könnte. Es war damals
die Anſicht ausgeſprochen worden, daß die Neuwahlen für die
Kreis= und Provinzialtage dazu dienen ſollten, daß im weiteren
Verlaufe der Entwickelung die notwendigen grundſätzlichen Ver=
beſſerungen
angebahnt und daß durch entſprechende Organiſa=
tion
der Kreis= und Provinzialverwaltung derſelben diejenigen
Zuſtändigkeiten und Vollmachten eingeräumt werden ſollten,
welche ſie zu einer freiheitlich geſtalteten Selbſtverwaltung in
ihrem Bereiche unbedingt bedarf. Die Entvickelung der Selbſt=
verwaltung
hatte im letzten Jahrzehnt leider nicht zu einer Er=
weiterung
der Verwaltungsbefugniſſe der Kreis= und Provinzial=
verwaltung
, ſondern zu einer Einſchränkung geführt. Es zeigte
ſich das Beſtreben, die Staatsverwaltung mehr zentraliſtiſch zu
geſtalten, wichtige Zuſtändigkeiten, anſtatt ſie in unmittelbarer
Verbindung mit Kreis und Provinz zu belaſſen, von denſelben
abzutrennen und entweder eigenen Behörden zu übertragen, oder
in die Zentralverwaltung, insbeſondere die Abteilungen der
Miniſterien, zu verlegen. Es iſt ganz klar, daß die Selbſtver=
waltung
nun gerede den umgekehrten Grundſatz verlangt:
Uebertragung des Schwerpunktes der Verwal=
tung
in die unteren Inſtanzen, die mit Dingen, Vor=
gängen
und tatſächlichen Verhältniſſen ſowie mit der Bevölke=
rung
in unmittelbarer Verbindung ſtehen und in welchen die
Bevölkerung durch ihre ſelbſtgewählten Orgaue (Kreisausſchüſſe
und Provinzialausſchüſſe) einen unmittelbaren und entſcheiden=
den
Einfluß auf die Verwaltung der täglichen Vorgänge des
Lbens ausüben kann. Außerordentlich nachteilig
wirkte aber namentlich auch die immer mehr ſich
vollziehende Lockerung der unmittelbaren Verbin=
öung
mit Landwirtſchaft, Handel, Handwerk,
Gewerbe und Verkehr, ſo daß auf dieſen Gebieten nur
ein indirekter Einfluß der Kreis= und Provinzialverwaltung be=
fſteht
und ein kräftiges Zuſammenarbeiten und Ineinanderwach=
iſen
der verſchiedenen Fach= und Verwaltungskräfte anſtatt er=
Ueichtert erſchwert wurde. In jenem Artikel war ſchon hervor=
gehoben
worden, daß den Provinzen durch Uebertragung der er=
Forderlichen Zuſtändigkeiten eine unmittelbare Verbindung mit
Handel, Verkehr, Gewerbe und Landwirtſchaft in dauernder
Weiſe gewährleiſtet werden müſſe. Wer in der Provinzialver=
uvaltung
tätig iſt, weiß, daß die meiſten wirtſchaftlichen Fragen
auf dieſem Gebiete ohne die Provinzialverwaltung lediglich
Surch die ſtaatlichen Fachbehörden oder die Miniſterialabteilun=
gen
erledigt werden. Es ſoll nun keineswegs in Abrede geſtellt
rwerden, daß eine Mitwirkung der Staatsbehörden bei dieſen
ragen notwendig und entbehrlich iſt. Hier handelt es ſich jedoch
uum das Maß der Mitwirkung. Dieſes aber hat einen ſolchen
mfang angenommen, daß für das Selbſtverwaltungs=
organ
der Provinz viel zu wenig auf einer
Reihe von Gebieten kaum etwas übrig bleibt.
Um nur ein Beiſpiel zu erwähnen, ſei darauf hingewieſen, daß
auf einem der wenigen wirtſchaftlichen Gebiete, auf dem man die
Provinz mit Aufgabn befaßt hat, auf dem Gebiete der Landver=
jehrs
(auf dem man derſelben eine Mitwirkung bei der Verwal=
mung
der Verbindungsſtraßen von Ort zu Ort, zu den Eiſen=
bahnen
und Waſſerverkehrsſtraßen übertragen hat) ihr eine Ver=
jretung
im Eiſenbahnbeirat bis jetzt nicht eingeräumt iſt. Ge= wirtſchaftliche Konvention aufzunötigen. Der Abſchluß eines
tade aber die Provinzialverwaltungen: Provinzialausſchuß und
Brovinzialtag, ſind ohne Zweifel aus eigener Erkenntnis ihrer in voller Unabhängigkeit entſcheiden müßten. Die engliſchen Ver=
Mitglieder heraus jederzeit in der Lage, die Bedürfniſſe des Ver=
kehrs
in der Provinz, ohne daß beſondere Erhebungen notwen=
däg
ſind, zu beurteilen und zu vertreten. Gerade die drei heſſi=
häſtoriſche
und politiſche Entwickelungen eng zuſammengewach=
ene
wirtſchaftliche Einheiten, die Verſchiedenheiten aber, welche
umter den drei Provinzen in dieſer Richtung beſtehen, weiſen
gehende Verwaltungsbefugniſſe einzuräumen.
So läuft die Frage der Verwaltungsreviſion auf eine Haupt=
fnage
hinaus: Soll die Selbſtverwaltung in Pro=
vinz
und Kreis erweitert und ausgebaut wer=
tung
in den Miniſterialabteilungen eine Reihe
von Verwaltungsbefugniſſen an die Provin=
zen
und Kreiſe zu dieſem Zwecke abtreten? Man
maiß ſich darüber klar ſein, daß nur ein Weg gangbar iſt! Will fahren vor:
man an einen Ausbau der Verwaltungstätigkeit der Provinzen
ſind Kreiſe nach obigen Geſichtspunkten nicht herantreten, dann neue Grenzlinie. Nach Artikel 88 Abſatz 6 ſeien die polniſchen
werden Provinz= und Kreisverwaltungen immer mehr zu rein
Gür rokratiſchen Verwaltungsmaſchinen werden, losgelöſt von den
e ſtimmenden Einflüſſen auf wirtſchaftlichem Gebiete. Für die
Provinzen als ſolche bleibt jetzt ſchon wenig Raum mehr auf dem ierten Oberkommiſſion beendet. Es wäre dann wünſchenswert,
Felde der eigentlichen wirtſchaftlichen Verwaltung. Nimmt man daß in dieſem Monatslaufe Polen und Deutſchland die vom
ileten dann noch ihre Mitwirkung bei der Straßenverwaltung
), worauf ernſtliche Beſtrebungen hinzielen, dann verbleibt für
vieeſelben nur noch in der Hauptſache die verwaltungsgerichtliche
Tätigkeit.
Aber es erwachſen außerdem noch eine Reihe von wichtigen
al gemeinen Fragen, die bei einer Reviſion der Verwaltungs= Abkommen zu ernennen. Warſchau und Berlin ſollten dann auf=

ſetzlichen Grundlage der Verwaltungsgeſetze nicht bezeichnet wer=

ſo wie vorgeſchlagen zu verfahren. Engliſcherſeits glaube man
nicht, daß die wirtſchaftlichen Abkommen innerhalb eines Mo=
nats
geſchloſſen werden könnten. Aus dieſem Grunde empfehle
man, die Notifizierung der Grenze hinauszuſchieben, um erſt die
deutſch=polniſchen wirtſchaftlichen Verhandlungen vorzunehmen.
Kommenden Montag werde der ſranzöſiſche Juſtitiar Fromageot
der Botſchafterkonferenz einen Beſchluß über die der polniſchen
und deutſchen Regierung zu machende Mitteilung vorlegen.
Kundgebungen.
Breslau, 16. Okt. (Wolff.) Die im Landesverband
Schleſien vereinigten drei Wahlkreiſe der Deutſchen Volks=
partei
richteten heute folgendes Telegramm an den Reichs=
dungsverhältniſſe
der Beamten und Bedienſteten, die Unſicherheit kanzler: Die Deutſche Volkspartei, Landesverband Schleſien,
wendet ſich in dieſer ernſten, verantwortungsvollen Stunde mit
nen Nachrichten Oberſchleſien gegen den ausgeſprochenen
lagen willkürlich zerriſſen werden ſoll. Sie verlangt, daß das
von der Entente feierlich verkündete Selbſtbeſtimmungs=
recht
der Völker und die wirtſchaftlichen Zuſammenhänge für
die endgültige Entſcheidung maßgebend bleiben. Dieſe von der
Entente proklamierten Grundſätze geſtatten niemandem, an eine
Teilung zu denken. Eine derartige, willkürlich alle wirtſchaft=
lichen
und kulturellen Zuſammenhänge in Oberſchleſien miß=
achtende
Zerreißung hat kein Oberſchleſier gewollt. Eine ge=
rechte
Entſcheidung über Oberſchleſien iſt Vorausſetzung
für den Wiederaufbau Europas, zu dem in friedlicher
Arbeit beizutragen Deutſchland jederzeit bereit geweſen iſt. Wir
werden es niemals verſtehen können, daß unſere oberſchleſiſchen
Brüder nicht zu uns gehören ſollen, obwohl ſie mit uns verbun=
den
ſind durch wirtſchaftliche und kulturelle Bande, die keine Ent=
ſcheidung
zerreißen kann. Eine Erfüllung der Verpflichtungen
aus dem Verſailler Vertrage iſt ohne die wirtſchaftlichen Hilfs=
quellen
unmöglich.
reviſion. Eine gerechte Verteilung der Laſten auf die tragfähi= Eſſen, 15. Okt. (Wolff.) Im ſtädtiſchen Saalbau ver=
einigten
ſich die Vertreter von 260 000 kaufmänniſchen Angeſtell=
ten
zum 15. Deutſchen Handlungsgehilfentag, an dem namhafte
Führer des politiſchen Lebens teilnehmen werden. Auf dem
heutigen Begrüßungsabend ſchilderte der Sprecher der deut=
ſchen
Kaufmannsgehilfen in Oberſchleſien die
ſchwere Bedrückung unſerer deutſchen Volksgenoſſen durch die
Polen. Jubelnden Beifall löſte das durch den Mund dieſes Ver=
treters
abgegebene Treugelöbnis der deutſchen Angeſtelltenſchaft
in Oberſchleſien zum Reich und zum deutſchen Volke aus. Die
Hauptverhandlungen des Handlungsgehilfentages beginnen
morgen.
Stuttgart, 15. Okt. (Wolff.) In Stuttgart fand eine
zahlreich beſuchte Proteſtverſammlung für. Ober=
ſchleſien
ſtatt, worin Staatspräſident Dr. Hieber und
Oberbürgermeiſter Dr. Lautenſchläger Anſprachen hielten.
An die Reichsregierung wurde folgendes Telegramm gerichtet:
Die Bevölkerung Württembergs richtet an die Reichsregierung
die dringende Forderung, ſich mit allen Mitteln der Entſcheidung
des Völkerbundsrates für Oberſchleſien zu widerſetzen; ſie er=
wartet
, daß die Reichsregierung niemals ihre Einwilligung zur
gewaltſamen Abtrennung von Teilen Oberſchleſiens gibt. Die
Bevölkerung verſichert, daß ſie bereit ſei, jedes Opfer, das die=
ſem
Zwecke diene, zu bringen.
Kattowitz, 15. Okt. (Wolff.) Der deutſche Ausſchuß
für Oberſchleſien (gez. Lukaſchek) hat heute an den Reichs=
kanzler
folgendes Telegramm geſandt: Die Parteiführer,
Gewerkſchaftsführer und die Vertreter ſämtlicher Reichsausſchüſſe
ganz Oberſchleſiens ſind heute in Kattowitz verſammelt, um noch
einmal zu den Gerüchten über die Genfer Entſcheidung Stellung
zu nehmen. Sie ſind alle darin einig, daß dieſe Löſung der ober=
ſchleſiſchen
Frage dem Friedensvertrage widerſrpeche und eine
unerhörte Vergewaltigung des oberſchleſiſchen Volkes in ſeinem
Rechte aus dem Abſtimmungsergebnis bedeuten würde. Wir
rufen noch einmal das Reich an und fordern, daß das Reich dieſe
Löſung entſchieden ablehne. Das deutſche Volkstum darf um
keinen Preis aufgegeben werden, denn der Verluſt des Kernes
von Oberſchleſien wäre für uns dauernd unerträglich. Der Ge=
danke
, daß ſich das deutſche Volk dieſer Entſchließung in der fal=
ſchen
Hoffnung fügen würde, mit dieſer Fügung vielleicht die er=
hoffte
Minderung der Reparationslaſten zu erhalten, würde die
Preisgabe des deutſchen Volkstums im Oſten bedeuten. Wir
ſind gefaßt, das Schwerſte zu tragen, fordern aber auch von un=
ſerem
teueren Vaterlande, daß es um unſeretwillen hart gegen=
über
dem harten, ungerechten Anſinnen des Völkerbundsrates
bleibe. Wir erwarten jedenfalls, daß die Reichsregierung ohne
Anhörung von berufenen Vertretern, des oberſchleſiſchen Volkes
eine endgültige Stellungnahme nicht einmimmt.
Königshütte, 15. Okt. (Wolff.) Der Innungsaus=
ſchuß
der Stadt Königshütte richtete heute an Lloyd
George den italieniſchen Miniſterpräſidenten
und an den Völkerbundsrat in Genf folgendes Tele=
gramm
: Der unterzeichnete Handwerkerbund legt mit allem
Nachdruck gegen die Abſicht, die Stadt Königshütte von dem
alten Mutterlande Deutſchland abtrennen zu wollen, Proteſt ein.
Es iſt ein Wahnſinn, wenn mnan eine Stadt von über 80 000 Ein=
wohnern
, die mit über 75 Prozent deutſch geſtimmt haben, ohne
jede Rückſichtnahme nach Polen verſchieben will. Wir können
das nicht glauben, halten es auch nicht für möglich, daß der Völ=
kerbundsrat
ſo etwas vorgeſchlagen habe und dann noch behaup=
ten
will, er wolle die Wünſche der Bevölkerung erfüllen. Der
oberſchleſiſche Handwerker weiß ganz genau, daß er nur in einem
deutſchen Oberſchleſien ſeine Exiſtenz finden kann, und daß alles
verloren iſt, wenn die Pläne des Völkerbundsrates zur Wahrheit
werden. Wäre nur der Völkerbundsrat einmal zu uns gekom=

den, da ſie ſich nur auf einen Teil der geſetzlichen Beſtimmungen,
verwaltung:
nämlich der Wahlbeſtimmungen, bezog. Doch hatte ſie immer=
Herr, Provinzialdirektor Feh in Darmſtadt ver= hin eine wichtige grundſätzliche Bedeutung. Es iſt aber klar, daß
öffentlicht in der Zeitſchrift für Staats= und Gemeinde= die neuen Verfaſſungen in Reich und Land, die neuen ſtaats=
verwaltung
einen Aufſatz unter obiger Ueberſchrift, den rechtlichen Beziehungen zwiſchen Reich und Ländern auch auf die
wir mit Zuſtimmung des Verfaſſers, da der Auffatz Verwaltungsgeſtaltung in den Provinzen und Kreiſen nicht ohne
eine über die Fachpreſſe hinausgehende allgemeine Be= Einfluß bleiben können. Gerade die Veränderungen und die
deutung hat, nachſtehend zum Abdruck bringen. Herr

Beſchränkungen, welche die Reichsgeſetzgebung der Selbſtverwal=
tung
der Provinzen, Kreiſe und Gemeinden auferlegt hat, iſt für
die Verwaltung in dieſen Korporationen des öffentlichen Rechtes
von einſchneidender Bedeutung. Die Uebernahme von Schul= und
Polizeikoſten auf Reich und Staat, die Aenderung der Beſol=
der
Geldverhältniſſe, die Notlage vieler auf kommunaler Grund=
lage
beruhender Wohlfahrts= und wirtſchaftlichen Einrichtungen Entrüſtung dagegen, daß nach bisher unwiderſprochen gebliebe=
ſind
Dinge, welche gebieteriſch ihre Folgen auf
die Verwaltung ausüben, die aber auch verlan= Volkswillen und gegen die wirtſchaftlichen Grund=
gen
, daß ohne Verzug eine neue geſetzliche Re=
gelung
aller einſchlägigen Verhältniſſe in An=
griff
genommen werde und daß die dadurch hervorge=
rufenen
Notſtände nicht länger den Abhilfeverſuchen der einzel=
nen
Provinz, des einzelnen Kreiſes, der einzelnen Gemeinde
überlaſſen werden, ſondern daß allgemein geſetzliche Hilfe und
Ordnung Platz greift. Es iſt ein Glaubensſatz in der Verwal=
tung
, daß eine freiheitliche Geſichtspunkte im Auge haltende Ge=
ſetzgebung
vor allem den Selbſtverwaltungsgedanken
als Richtſchnur nehmen und hochhalten muß! Dieſer Selbſwver=
waltungsgedanke
findet allerdings jetzt eine Beſchränkung in
unſerer allgemeinen finanziellen Notlage. Deshalb muß mit ihm
nunmehr der Gedanke der Selbſtbeſchränkung und
der Sparſamkeit Hand in Hand gehen. Das, was früher
der freien Entſchließung überlaſſen war, muß jetzt zur geſetzlichen
Richtſchnur und Pflicht gemacht werden. Hierfür geſetzliche Hand=
haben
zu ſchaffen, iſt eine weſentliche Aufgabe der Verwaltungs=
gen
Schutltern nach Maßgabe der jetzt beſtehendem Leiſtungs=
fähigkeit
und nach Maßgabe der vom einzelnen Einrichtungen
bezogenen Vorteile muß durch neue geſetzliche Vorſchriften, welche
den veränderten Verhältniſſen Rechnung tragen, angebahnt wer=
den
. Dabei darf trotz des Erforderniſſes der Selbſtbeſchränkung
und der Sparſamkeit doch nicht der Weg eines vernünftigen
Fortſchritts verſperrt werden. Auf manchen Gebieten der Ver=
waltung
wird daher die Reviſion einem Umbau gleichkommen
müſſen, der den veränderten wirtſchaftlichen und politiſchen Er=
forderniſſen
Rechnung trägt.
(Schluß folgt.)

Die Teilung Oberſchleſiens.
Die Botſchafterkonferenz.
Paris 15. Okt. (Havas.) Die Botſchafterkonfe=
renz
hat ſich in der heutigen Sitzung der vom Völkerbundsrat
empfohlenen Löſung hinſichtlich der Grenzziehung in Ober=
ſchleſien
und den wirtſchaftlichen Vereinbarungen, die zwiſchen
Polen und Deutſchland getroffen werden ſollen, angeſchloſ=
ſen
. Sie wird in ihrer nächſten Sitzung, die auf Montag feſt=

derartigen Abkommens betreffe nur Polen und Deutſchland, die
treter fragten deshalb, was die Alliierten tun könnten, wenn
eine der beiden Parteien ſich weigern werde, die in Genf anemp=
fohlenen
wirtſchaftlichen Konventionen abzuſchließen. Man
ſchen Provinzen bilden geographiſch zuſammengehörige, durch ſcheine nach dieſer Richtung in London hauptſächlich am guten
Willen Polens zu zweifeln. Man frage ferner, ob denn die
Frage noch offen gelaſſen werden könne, die, wenn ſie noch län=
ger
in der Schwebe bleibe, den Weltfrieden in Gefahr bringen
beſonders darauf hin, ihnen in wirtſchaftlicher Hinſicht weiter= würde. Franzöſiſcherſeits antworte man hierauf, gewiß nicht,
man erkläre jedoch, daß die Genfer Vorſchläge zwei Teile ent=
halten
, die ſich ergänzen, die aber voneinander unabhängig ſeien.
Der eine betreffe die Grenzbeſtimmung und könne Polen und
Deutſchland aufgezwungen werden, der andere ein proviſoriſches
den, und ſoll die zentraliſtiſche Staatsverwal= wirtſchaftliches Regime, das nur anempfohlen werden könnte,
weiter nichts, da der Vertrag den alliierten Michten nicht ge=
ſtatte
, Zwang zur Annahme auszuüben. Aus dieſem Grunde
ſchlage man in franzöſiſchen Kreiſen folgendes Ver=
Man benachrichtige Berlin und Warſchau formell über die
und deutſchen Behörden verpflichtet, einen Monat nach der Noti=
fizierung
die Verwaltung der zugeſprochenen Gebiete zu über=
nehmen
. Sei das geſchehen, dann ſei die Befugnis der interalli=
Völkerbunde anempfohlenen wirtſchaftlichen Konventionen ab=
ſchlöſſen
. Zu dieſem Zwecke teile man ihnen die Vorſchläge des
Völkerbundes mit. Die Botſchafterkonferenz verpflichte die bei=
den
Regierungen ſofort, Bevollmächtigte zum Abſchluß der für
die Aufrechterhaltung des wirtſchaftlichen Lebens notwendigen
gefordert werden, auch ihre Delgierten für die gemiſchte Verwal=
tungskommiſſion
zu beſtimmen. Der Völkerbund ſeinerſeits
werde unverzüglich den Präſidenten neutraler Nationalität für
dieſe Kommiſſion ernennen. Mit einem Wort, man appelliere
an die Weisheit der beiden Völker, damit ſie nach einem gemein=
ſamen
Uebereinkommen das Uebergangsregime, das die neue
Lage verlange, feſtlegten. Polen könnte ſich dieſer Verpflichtung
nicht entziehen, da es nach Artikel 90 des Friedensvertrages die
Verpflichtung übernommen habe, während der Dauer von 15
Jahren den Exxort von Bodenerzeugniſſen aus dem ihm über=
tragenen
Gebiete nach Deutſchland zu geſtatten. Durch die Lage
der Dinge aber habe Deutſchland ein Intereſſe daran,

men und hätte uns gefragt, dann hätte er einen anderen Ein=
druck
bekommen und auch anders entſchieden. Wir bitten hände=
ringend
, noch einmal zu überlegen, was man da tun will ohne
uns zu fragen.
München, 17. Okt. (Wolff.) Zu einer eindrucksvollen
Kundgebung geſtaltete ſich die von Vertretern aller Parteien
und den Verbänden heimattreuer Oberſchleſier einberufeng
Proteſtverſammlung geen die Genfer Beſchlüſſe. Eine

eſſetze ſür Kreis und Provinz vor allem geklärt werden müſſen.
Die ſeitherigen Reviſionen der Verwaltungsgeſetze litten
mehrfach unter dem Mangel, daß man von Anfang an nicht die
bruptſragen hervorhob und geſondert behandelte, ſondern daß
uan in Bewertung der einzelnen Paragraphen der beſtehenden
Se ſetze jeweils die Frage beantwortete, welche Unſtimmigkeiten
ich in der Praxis bei den Beſtimmungen ergeben hätten. Die
nach Neuordnung der Reichs= und Landesverfaſſung nach dem
ſibergang zum Volksſtaat zuletzt erfolgte Abänderung der Ver=
va
ltungsgeſetze hatte den Zweck, das neue Verhältniswahlrecht
n. Provinz, Kreis, Stadt= und Landgemeinden einzuführen.
mbau der ge=

ſeißlionnen nilſe, deſ Buſchaud zei Vekſelfe=
Vertrag als gebrochen erachtet und daß ihm die Erfül=
lung
ſeiner Verpflichtungen dadurch unmöglich gemacht wird.

Kriſtiania, 16. Okt. (Wolff.) Das Morgenbladet
ſchreibt in einem Leitartikel, die oberſchleſiſche Frage könne durch

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 17. Oktober 1921

Nummer Z7T.

keinen Komiteevorſchlag oder Ratsbeſchluß gelöſt werden. Ober=
ſchleſien
ſei arganiſch mit Deutſchland verwachſen
und bilde, wie allgemein anerkannt ſei, eine induſtrielle Einheit,
und zwar eine deutſchgeprägte Einheit. Das Völkerbundskomitee
wiſſe dies auch und habe, um ſein Gewiſſen über die Unbilligkeit
der Teilung zu beruhigen, einen künſtlichen Vorſchlag ausge=
heckt
, der die Vernichtung der jetzigen Wirtſchaftsverhältniſſe ver=
hüten
ſolle. Die Entſcheidung des Völkerbundes ſei eine Sünde
gegen Lebensgeſetze, dieſelbe Sünde, die die Alliierten überall
in Mitteleuropa mit ihren phantaſtiſchen Staatsbildungen be=
gangen
hätten. Die Meinung Bourgeois' daß der Genfer
Beſchluß den Frieden Europas ſichere, zeige, daß dieſer Nobel=
preisträger
keinen klaren Begriff von der Tragweite der ober=
ſchleſiſchen
Frage habe.
München, 15. Okt. (Wolff.) In einer Verſammlung der
katholiſchen Volksvereine kam Sozialminiſter Oswald
auch auf die oberſchleſiſche Frage zu ſprechen. Er erklärte: Wir
haben in den 14 Punkten Wilſons das feierliche Verſprechen
eines gerechten Friedens und des Rechtes der Selbſtbeſtimmung.
Dieſe Verſprechungen wurden gegeben im Namen der gegne=
riſchen
Nationen. Sie müſſen eingelöſt werden. Der Verſailler
Vertrag iſt nicht nur ein Vertrag für uns, ſondern auch für die
anderen. Brechen ſie ihn, dann hat er auch für uns keine Gültig=
keit
mehr.
Polniſche Heuchelei.
Paris, 16. Okt. (Wolff.) Havas meldet aus Warſchau,
daß der polniſche Nationalrat für Oberſchleſien
einen Aufruf an die polniſche Bevölkerung gerichtet habe, um
ſie aufzufordern, den Beſchluß des Völkerbundsrates mit Ruhe
anzunehmen, obwohl dieſer Beſchluß einen großen Teil der pol=
niſchen
Bevölkerung unter dem deutſchen Joche laſſe. Der Aufruf
warne die Bevölkerung vor einer Herausforderung, die die Deut=
ſchen
benutzen könnten, um eine bewaffnete Einmiſchung ihrer=
ſeits
zu rechtfertigen.
Wie Havas weiter meldet, berichten die polniſchen Gewerk=
ſchaften
, daß die Deutſchen einen allgemeinen Proteſt=
ſtreik
vorbereiteten. Man fürchte, daß die Orgeſch die
Brücken in die Luft ſprengen werde. (!)
Oppeln, 15. Okt. (Wolff.) Die polniſche Sektion
des Bundes Oberſchleſien ſandte folgendes, die neue
Entwickelung in Oberſchleſien ſcharf zeichnendes Telegramm
an den Völkerbundsrat in Genf: Hoher Völkerbundsrat! Die
polniſche Sektion des Bundes der Oberſchleſier erhebt ſchärfſten
Einſpruch gegen die Teilung der oberſchleſiſchen Heimat und er=
blickt
in der angeblich geplanten Teilung Oberſchleſiens eine
durchaus unſachliche, dem Willen des oberſchleſiſchen Volkes im
keiner Weiſe entſprechende Regelung der oberſchleſiſchen Frage.
Wenn die Zeitungsmeldungen aus Genf zutreffend ſind, droht
unſerer Heimat eine Zeit ſchwerſter innerer Zerwürfniſſe wirt=
ſchaftlichen
Niederganges und une räglicher Leiden. Wir pol=
niſchen
Oberſchleſier verlangen darum nochmals, daß wir vor der
Entſcheidung über unſere Heimat gehört werden, und erſuchen
den Völkerbund, unſere Vertreter empfangen zu wollen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Koblenz, 15. Okt. (Wolff.) Nachdem der neue Reichskommiſſar
für die beſetzten rheiniſchen Gebiete, Fürſt Hatzfeldt= Wilden=
burg
, bereits dieſer Tage in Koblenz die Führung der Geſchäfte des
Reichkskommiſſariats übernommen hatte, überreichte er nachmittags der
Interalliierten Rheinlandskommiſſion ſeine Vollmachten, wodurch dem
Reichskommiſſar namens des Deutſchen Reiches, und der an der Beſet=
zung
beteiligten Länder die Aufgabe zuteil wird, die Rechte des Reichs
und der Reichsregierung, ſowie der Länder und ihrer Bevölkerung bei
der Interalliierten Nheinlandkommiſſion zu bertreten.
Der Vorſitzende der Interallierten Aheinlandkommiſſion Dirard
begrüßte namens ſeiner verſammelten Kollegen den neuen Reichskom=
miſſar
und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſich aus dem gebeihlichen
Zuſammenarbeiten nur Gutes für alle beteiligten Länder ergeben
möge. Er gedachte in freundlichen Worten des Herrn v. Starck, und
wies auf die Ziele hin, welche die Interallierte Rheinlandkommiſſion
bei ihrem Amtsantritt zum Beſten der Bevölkerung damals in einer
Bekanntmachung niedergelegt habe.
Der neue Reichskommiſſar dankte für die Begrüßungsworte und
erwiderte, daß er ſich der außerordentlichen Wichtigkeit ſeiner Miſſion
in Koblenz und der großen Schwierigkeiten und beſonderen Eigenart
der ihn hier erwartenden Aufgaben voll bewußt ſei; er ſei berufen, mit
der Interallierten Rheinlandkommiſſion zuſammenzuarbeiten und ihr
Vermittler mit der deutſchen Regierung und den Behörden zu ſein.
Ferner ſei es ſeine Aufgabe, die Intereſſen der deutſchen Bevölkerung
bei der Interallierten Rheinlandkommiſſion wahrzunehmen. Hatz=
feldt
erklärte, daß er ſich dieſer Pflicht mit Eifer und Zuverſicht wid=
men
werde und ſtellte feſt, daß er ſich mit der Rheinlandkommiſſion in
dem Wunſche begegne, daß die rheiniſche Bevölkerung möglichſt von den

Menge zu Gewalttätigkeiten aufhetzten.
Wien, 16. Okt. (Wolff.) In Wiener Lagerhäuſern wurden
von den Behörden große Mengen ſpekulativ eingelager=
ter
Waren wie Kaffee, Marmelade uſw. beſchlagnahmt. Der
Wert dieſer Waren ſoll 7080 Millionen Kronen betragen.
Eiſenbahnerſtreik in Amerika.
Chikago, 16. Okt. (Wolff.) Die Mitglieder der vier Verbände
des Zugperſonals, ſowie des Weichenſtellerverbandes
wurden aufgefordert, in einen allgemeinen Streik einzutreten, der
am 30. Oktober beginnen ſoll. Die Eiſenbahner ſind in vier Gruppen
eingeteilt. Das Perſonal von 17 Linien tritt am 30, d. M. in den Aus=
ſtand
; nach je 24 Stunden wird der Streik für die anderen Gruppen
erklärt.
Waſhington 16. Okt. (Wolff.) Harding hat die Mit=
glieder
des Eiſenbahn=Arbeitsausſchuſſſes, der die In=
tereſſen
des Publikums vertritt, zu ſich gebeten, um ſie über den drohen=
den
Eiſenbahnerſtreik zu befragen. Die Ausſchußmitglieder
berieten dann mit dem zwiſchenſtaätlichen Handelskomitee und ſetzten
ſchließlich einen Unterausſchuß ein, der die Beratungen nächſte Woche
fortſetzen ſoll.

all wurden ſchleunigſt die Läden geſchloſſen. An der Demonſtration beratung gelegt werden und die Beufe ſind entſbreckend der phhſiſche!
beteiligten ſich auch Frauen und kommuniſtiſche Agitatoren, die die und pſychiſchen Gigenſchaften der Geſchlechter möglichſt in männliche und
weibliche zu ſcheiden. Wegen Erkrankung von Frau Levy=Rathenau

Letzte Rachrichten.
Höchſt, 17. Okt. (Wolff.) Eine erneute Abſtimmung in den
Belegſchaften der Farbwerken ergab eine Mehrheit für die
Wiederaufnahme der Arbeit. Der Konflikt kann als bei=
gelegt
gelten.
München, 15. Okt. (Wolff.) Der ehemalige Münchener Po=
lizeipräſident
Poehner iſt, als Rat des Oberſten Landes=
gerichts
wieder in den Juſtizdienſt übergetreten.
Stuttgart, 16. Okt. (Wolff.) Reichspräſident Ebert wird
am 27. Oktober an der Eröffnung des Muſeums des
Dentſchen Auslanbsinſtitut in Stuttgart teilnehmen.
Hamburg, 15. Okt. (Wolff.) Der Buchdruckerſtreik
iſt beigelegt worden. Die Hamburger Zeitungen werden
am Montag wieder erſcheinen.
Paris 14. Okt. (Wolff.) Havas meldet aus Melilla, daß
General Berenguer die Truppen zur Einnahme von Ze=
luau
beglückwünſcht habe. Er habe darauf die Stellungen be=
ſichtigt
und eine Unterbrechung der Kampfhandlungen an=
geordnet
, damit die Leichen beſtattet werden könnten, die einen
peſtilenzaliſchen Geruch verbreiteten. Cazuba ſei nichts weiter
als ein ungeheures Leichenfeld.
Waſhingion, 16. Okt. (Wolff.) Eine Verſammlung des
panamerikaniſchen Arbeiterbundes unter dem
Vorſitz von Gompers erließ einen Aufruf an die mittel= und
die ſüdamerikaniſchen Arbeiterverbände, ſie möchten für die Be=
wegung
zur Herabfetzung der Rüſtungen durch die Waſhingtoner
Konferenz eintreten, indem ſie am Jahrestage des Waffenſtill=
ſtandes
Kundgebungen veranſtalteten.

Darmſtadt, 17. Oktober.
* Kammer für Hanbelsſachen. Der Handelsrichter Jakob
Albrecht in Mainz wurde auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung
der dem Stagte geleiſteten Dienſte von dem Amte eines Handelsrichters
bei der Kamner für Handelsſachen des Landgerichts der Provinz Rhein=
heſſen
enrhoben.
* Erledigt ſind die Forſtwarteien Rainrod in der Oberförſterei
Eichelsdorf und Ohmes in der Oberförſterei Wahlen. Bewer=
bungen
ſind bis Ende ds. Mts. bei der Miniſtevialabteilung für Forſt=
und Kam.=Verwaltung einzureichen.
* Landestheater. Am Dienstag, den 18. Oktober, findet eine Wie=
derholung
von Shakeſpeares Richard III. außer Vollmiete in der
Sondermiete 17 und den Schülermieten weiß und gelb ſtatt. Die Vor=
ſtellung
beginnt um 7 Uhr. Peter Cornelius Barbier, von
Bagdad, der in ſeiner Neueinſtudierung am letzten Samstag einen

Ui cirich enee ee e ehrae
und der neuen Beſetzung wiederholt. Im Schauſpiel werden gegen=
wärtig
Shaws Komödie Cäſar und Kleopatra, die Uraufführung von
Heinrich Antons Blut du biſt Blut, ſowie zum Gedächtnis an den
jüngſt verſtorbenen Dichter, ein Ludwig Thoma=Abend vorbereitet,
zw. Das falfche Telegramm. Samstag nachmittag wollten zwei
junge Damen am Poſtſchalter ein poſtlagerndes Telegramm gbholen,
als ſich zwei Kriminalbeamte vorſtellten und im Auftrage der Eltern
die Beiden in Schutzhaft nahmen.

ſich aus der Beſetzung ergebenden Laſten und Unzuträglichkeiten befreit
werden möge. Jede Erleichterung und Entſpannung, die ſich im Rhein=
lande
ergebe, werde zweifellos Widerhall in der öffentlichen Meinung
der Welt finden und mit dazu beitragen, die große Friedensſehnſucht
der Menſchheit zu fördern.
Robert Ceeil zum Völkerbund.
London, 16. Okt. (Wolff.) Reuter meldet: In einer in
Hull gehaltenen Rede über den Völkerbund ſagte Lord Ro=
bert
Cecil, es ſei ein großer Mangel der Völkerbundsver=
ſammlung
, daß keine Arbeiter darin vertreten ſeien. Weiter
betonte er, daß die Waffenfabrikation unter Aufſicht geſtellt wer=
den
müſſe. Deutſchland hätte zum Völkerbund zugelaſ=
ſen
werden müſſen; er perſönlich glaube, daß es auch zugelaſſen
worden wäre, wenn es ſich nach Genf gewendet hätte. Bezüg=
lich
der ruſſiſchen Bolſchewiſten erklärte Cecil ſolange
dieſe nicht ein anderes Land angriffen, ſei der Bolſchewismus
keine internationale, ſondern eine innere ruſſiſche Frage.
Die Groß=Berliner Stadtverordnetenwahlen.
Berlin, 16. Okt. (Wolff.) Die Groß=Berliner
Stadtverordnetenwahlen, ſind bei ſchönſtem Wetter
vollſtändig ruhig verlaufen. Da in 2507 Wahllokalen gewählt
wurde, konnten die einzelnen Wähler in wenigen Minuten abge=
fertigt
werden. Die Wahlbeteiligung ſcheint diesmal, beſonders
in bürgerlichen Kreiſen, ſtärker geweſen zu ſein als im Vor=
jahr
. Das Wahllokal der Miniſter hefand ſich im Pilſener Ur=
quell
, Krauſenſtraße 2; hier wählten der Reichspräſident, der
Reichskanzler, Minifter Am Zehnhoff, Dr. Schiffer und Dr. Koch.
Berlin, 17. Okt. Bei den geſtern vollzogenen Stadtver=
ordnetenwahlen
iſt die bisherige ſozialiſtiſche Mehrheit
im Groß=Berliner Stadtparlament gebrochen worden. Nach
den zur Stunde vorliegenden Meldungen haben die ſozialifti=
ſchen
Parteien insgeſamt 815 166, die bürgerlichen 838,471 Stim=
men
auf ſich vereinigt. Die Wahlbeteiligung betrug etwa 70
Prozent. Amtliche Zahlen liegen noch nicht vor.
Groß=Hamburg.
Berlin, 15. Okt. (Wolff.) Die Zentralſtelle für die Glie=
derung
des Deutſchen Reiches hielt am 13. und 14.
Oktober unter dem Vorſitze des Reichsminiſters a. D. Koch im
Reichsminiſterium des Innern ein Plenarſitzung ab. Haupt=
gegenſtand
der Tagesordnung war die Frage Groß= Ham=
burg
, zu der auf Grund des Kommiſſionsberichtes und auf
Grund von Sondergutachten Stellung genommen werden ſollte.
de Thierrh=Berlin, Oberbaudirektor Dr. Schumacher=Köln, Uni= ſonders ſtark in Fächern wie Deutſch, Religion, Geſchichte und Gteo=
verſitätsprofeſſor
Dr. Schumacher=Berlin, Staatsminiſter g. D. gwaphie gerecht werden ſoll, durch Einſtellung auf betonte Entwickelung
kammerpräſident Weber=Hamburg vorgetragen.
Teuerungskrawalle in Wien.

Zum Jubiläum der Firma Ludwig Alter
iſt noch nachzutragen: Am Feſttag vormittags verſammelten die
Fnhaber der Firma ihre Angeſtellten und Arbeiter in
dem Fabrikhofe zu einem kurzen Feſtakt. Herr Tordrup
wies in einer herzlichen Anſprache auf die Bedeutung des Tages
und auf die Verdienſte des Gründers hin. Herr Heinrich Alter
dankte den Angeſtellten und Arbeitern für ihre Unterſtützung
und teilte mit, daß die Firma zur Erinnerung an den Gründer
eine Stiftung in Höhe von 100 000 Mark gemacht
habe. Nach noch näher zu vereinbarenden Grundſätzen ſollen
aus dieſem Fond bedürftige Angeſtellte und Arbeiter unterſtützt
werden. Im Sinne des Gründers und den heutigen Verhält=
niſſen
gemäß ſolle der Feſttag als Arbeitstag begangen werden,
jedoch würde er von der Firma als doppelte Leiſtung ge=
wertet
.
Zum Schluſſe brachten die Anweſenden ein dreiſaches Hoch
auf die wiedergeſundende deutſche Wirtſchaft aus.
Aus den Parteien.
Die 12. Generalberſammlung des Bundes
deutſcher Frauenvereine war das Thema, das die demo=
kratiſche
Frauengruppe am Donnerstag beſchäftigte. Man
ſchreibt uns hievüber: Die Vorſitzende gedachte eingangs der Verſamu=
lung
mit warmen Worten des kürzlich berſtorbenem, Mitgliedes der
Frauengruppe, Irau Marie Schmidt. Sie wies dann auf die Bedeu=
tung
des Bundes deutſcher Frauenvereine hin, der über eine Million
Frauen faſt aller Berufe, Konfeſſionem und Parteien uumfaßt und dem,
wie der Vertreter der Kölner Behörden mit Necht feſtſtellte, die Män=
verwelt
nichts ähnliches zur Seite zu ſtellen hat. Hierauf ergriff die
Refeventin des Abends, Frl. L. Poepperling=Alzetz das Wort
und ſchilderte zuächſt in begeiſterten Worten den gewaltigen Eindruck,
den ſie ſchon am erſten Abend gewommen habe durch den Empfang, dem
die Stadt Köln den Frauen in den herplichen Näumem des Gürzenich
bereitete. Miniſterialrätin Dr. Gertmud Bäumer dankte im Namen der
Gäſte, die in buntem Gedränge die Räume füllen. Die ganze Feſer
war durchglüht von emem ſtarken vaterländiſchen Gefühl, das in dem
von dem berühmten Gürzenichchor mit hinreißendem Schwung vorge=
tragenen
Niederländiſchen Dankgebet ausklang. Der erſte Tag brachte
nicht weniger als fünf Referate, von denen das von Dr. G. Bäumer
mohl das glanzvollſte war. Sie ſprach über die Zukunft der Mädchen=
erziehung
und brachte beſonders ſtark zum Ausdruck, was auch von ande=
ven
Rednerinnen immar wieder betont wurde, daß die Einzelprobleme
eingeordnet werden müſſen in den Geſamtkomplex der pplitiſchen und
wirtſchaftlich völlig veränderten Lage der Frau und des Volkes über=
haupt
. Die Forderungen der Referentin gipfelten in einem Appell an
die Partei der Mütter und an die Jugend und der Theſe: Die Anpaſ=
fung
von Erziehung. Unterricht und Schulleben an die Eigenart der
Mädchen iſt eine ſelbſtiverſtändliche pädagogiſche Forderung, die jedoch
nicht zu erfüllen iſt durch beſondere Schultypen mit eigenen Lehrplänen.
Vielmehr iſt dieſe Anpaſſung eine innere Aufgabe, derem Erfüllung vor
allem dadurch zu ſichern iſt, daß der entſcheidende Einfluß an der Mäd=
chenſchule
von Frauen ausgeht. Schulleitung und Ordinariate ſind
grundſätzlich in die Hände von Frauen zu legen. Das zweite Referat
wurde erſtattet von Frau Dr. Mayer=Kulenkampf über ſtagtsbürgerliche
Erziehung, die nach ihrer Anſicht nicht in einem neuen Lehrfach zur Ge=
Das umfangreiche Material wurde von den Berichterſtattern Dr. ſtaltung kommen ſoll, ſondern der der geſamte Unterricht, watürſich be=

Graf, Rödern=Hamburg, Oberbürgermeiſter Schnackenburg= des Staatsgefühles. Es iſt dabei nicht in erſter Linie an das rein poli=
Altona, Oberbürgermeiſter Dr. Tedſen=Flensburg und Handels= tiſche, ſondern ganz allgemein an das Gefühl der Verpflichtung und
Verantwortlichkeit gegenüber allen Lebenskreiſem Familie, Beruf,
Staat, zu denken. Dr. Gertraut Wolf ſprach über Probleme weiblicher
Berufsbildung. Entgegen der Behauptung, daß laut Art. 109 und 126
der Reichsverfaſſung den Frauen nun alle Wege offen ſtünden und die
Wien, 16. Okt. (Wolff.) Geſtern nachmittag fanden erneut Probleme der weiblichen Berufsbildung gelöſt ſeien, betonte ſie, daß
Teuerung skrawalle ſtatt. Von Arbeitern des Vorortes Fa= dies ppaktiſch durchaus nicht der Fall ſei. Schon infolge der Tatſache
voriten wurde eine Menge Fenſterſcheiben eingeſchlagen; daß dunch den Krieg eine Ueberzacl von 15 Millionen Frauen im ben
weitere Ausſchreitungen konnten durch ein ſtarkes Wachaufgebot unter= kriegführenden Ländern in Deutſchland allein 2 Mill. 800 000 geſchaf=
drückt
werden. Hierauf zog die Menge vor die Gangmühle. Auf dem fen ſei. Gefordert muß werden gleich gründliche Berufsbildung für
Wege dorthin kam es zu Ausſchreitungen gegen Geſchäftsleute. Ueber= Mädchen wie für Knaben, größter Wert muß auf ſorgfältige Berufs=

wurde deven Referat über Vorgangenheit und Zukunft der Frauenbe=
rufsberatung
von Dr. E. Lüders verleſen. Das Neferat fordert Zu=
ſammemarbeit
mit Schule und Jugendpflege, eſthalten an dem Grund=
ſatze
der Beratung wveiblicher Ratſuchender durch weibliche Berater,
Fernhalten des Kambfes der Parteien, um die durch die wirtſchaftliche
Lage Deutſchlands gefährdete Peiterentwicklung des geſamten Frauen=
berufs
= und Bildungsweſens zu ſichern. Der Abend brachte einen
Vortuag von Frau Elly Heuf=Knapp über die Familie als ſittliche Er=
ziehungsmacht
, vorin die Bedeutunig der Familie als natürliche Grund=
lage
des Volkes und wichtigſter Erziehungsfaktor hervorgehoben, und
betont wurde, daß gerade die Fuant ihrer Natur nach für Beibehaltung,
Stärhung und Veredelung der Familie kämpfen müſſe. Am zweiten
Verhandlungstag hatten zunächſt zwei Juriſtinnen das Wort: Frl. Dr.

ergts Lnchen de hundaunel igfe Alderngen in derfh
ſchlechter zu einander zum Auzdruck, woraus Dr. Berent für die Ehe
die Folgevung grundlegender Reformen im Vermögens= und Gützerrecht
zog: Die Haushaltungslaſten werden zu gleichen Teilen getragen. Vom
Manne meiſt durch Zuſchuß von Geld, von der Frau durch Führung
des Kaushaltsweſens. Jeder Teil haftet für ſeine Schulden; das Ge=
ſetz
nnuß Gütertrennung und Aufſtellung eines Haushaltungsplanes ver=
langen
, und bei Eheſcheibungen das Recht der Frau in ganz anderer
Weiſe ſichern wie bisher. Frl. Dr. Maher beſaßte ſich mit der recht=
lichen
Stellung der Mutter, die abſolut die gleiche ſein muß, wie die des
Vaters, der bis jetzt eigentlich allein die elterliche‟ Gewalt beſaß. Bei
Meinungsverſchiedenheiten müſſe jedem Elternteil auf dem Gebiet das

Köln den demokratiſchen Teilnehmerinnen der Tagung gab, und boüi dem
Dr. Bäumer, Dr. Baum, Dr. Lüders und Helens Lange als Rednerin=
nen
auftraten und ſehr gefeiert wurden. Die Vorſitzende der Frauen=

Ueehraae che ete
Familien und Jugendwohlfahrt, dem Frl. Poepperling nicht hatte bei=
wohnen
können. Frl. von Gferke legte in warmen und tempevament=
voller
Weiſe dar, daß die Familie die vollkomngenſtie Jugendwohlkfahrt
gewährleiſte, und daß es daher vor allem Aufgabe der Jugendwohlfahrt
ſei, die Familie zur ſtützen und zu erhalten. Nur wo die Familie ver=
ſage
, ziſſe die Allgemeinheit eingreifem durch Organiſationen, die aber
auch möglichſt familienhaft zu geſtaltem ſeien. Als Muſter ſolcher Or=
ganiſationem
führte ſie die Kinderheime der Miechowitzer Schweſtern an,
die begründet und geleitet ſind von Schweſter Eva von Thiele=Winckler.
Deutſche Volkspartei. Am Freitag fand eine von
mehreren hundert Perſonen beſuchte außerordentliche Mitgliederver=
ſammlung
ſtatt. Den Vorſitz führte Abg, Wünzer. Landtagsabge=
ordneter
Dingeldey ſprach unter ſtarkem Beifall über die politiſche
Lage, wie ſie ſich durch den Raub Oberſchleſiens geſtaltet hat. Von der
Erfüillung des Ultimatums könne keine Rede mehr ſein. Anzuſtreben
ſei ein neues Kabinett auf breiteſter Baſis, das den feſten Willen ver=
körpert
, unmögliche Leiſtungen einfach abzulehnen. Abg. Dr. Oſann
ſprach in anſchaulicher, mit viel Humor gewürzter Rede über die heſſiſche
Landespolitik. Sein Aufruf zu einem friſchen und hoffnungsfrohen
Wahlkampf fanden lebhaften Widerhall. Zum Schluß brachte die Ver=
ſammlung
der aus dem Landtage ſcheidenden verehrten Abgeordneten
Frau Bierau eine herzliche Kundgebung des Dankes dar.
Deutſche Volkspartei Jugendgruppen. Sams=
tag
, den 29. Oktober, abends 7 Uhr, findet anläßlich des einjähnigen Be=
ſtehens
der Jugendgruppen im Rummelbräu (Rheinſtraße) ein Unter=
haltungsabend
mit muſikaliſchen und deklamatoriſchen Vorträ=
gen
, Theateraufführung und Volkstänzen ſtatt. Zu dieſer Veranſtaltung
ſind alle Freunde der Partei mit ihren Angehörigen, insbeſondere die
Darmſtädter Jugend, auf das herzlichſte eingeladen. Zwingende Gründe
ſind die Veranlaſſung, daß die Feier am 29., nicht wie zuerſt geplant,
am 22. Oktober ſtattfindet.
Die Deutſche Demokratiſche Paxtei veranſtaltete
am Freitag abend im Fürſtenſagl eine gutbeſuchte Mitgliederverſamm=
lung
, in der Finanzminiſter Henrich ein Rücblick und Ausblick
betiteltes Referat über die politiſchen Ereigniſſe erſtattete, wobei er auch
über den Austritt Dr. Stveckers aus der Partei ſprach. Zur Einleitung
der Verſammlung ſprach ihr Vorſitzender, Prof. Dr. Heydebroek
über die ungünſtige Wendung im der oberſchleſiſchen Angelegenheit.
Dann ergriff Finanzminiſter Henrich das Wort und ging in längeren
Ausführungen auf die politiſche Entwickelug namentlich im Heſſen ſeit
der Rebolution ein. Redner wvies u. a. beſonders auf die verhälltnis=
mäßig
ruhige Abwickelung der Ereigniſſe in unſerem engeren Vater=
lande
hin und betonte, daß das große Publikum der Gefahr eines Hin=
abgleitens
in den Bolſchewismus, vor dem uns nichts bewährt hätte,
wenn nicht die Demokratie rechtzeitig eingegriffen und die Sozialdemo=
kratte
einen ſtarken Damnr nach Links dargeſtellt hätte, ſich garmicht be=
zuußt
geworden wäre. Ohne die ſchweren Feſſeln des Verſailler Frie=
densvertrages
wüirden wir uns denn auch bereits eingehend erholt ha=
ben
. Vielleicht werden wir dieſe bisher noch nicht gekannte Not noch

kennen lernen. Demgegemüber ſeien die kleinlichen Zänkereſen und
Rechthabereien der Parteien ein nicht ſehr ſchönes Beiſpiel für das
mangelnde Vevſtändnis ſelbſt führender Perſönlichkeiten für baterlän=
diſche
Bedürfniſſe. Redner ging dann auf dem Uebertritt Dr. Strek=
kers
zur Sozialdemokratie ein und verlas aus einem Schreibem des
Ausgetretenen an die Demokratiſchs Partei deſſen Gründe für dieſen
Schritt. Redner ſtellte ſeſt, daß hier wohl eine Idealiſierung der So=
zialdemokratie
, aber kein Betenntnis zum Sozialismis zum Ausdruck
käme. Die hauptſächlichſten Beweggrunde Dr. Strechers lägen in ſei=
vem
Pazifismus, der durch einen mehrwöchigen Aufenthalt in der
Schweiz Nahrung erholten hätte. Dr. Strecker habe durch ſeinen
Schritt und ſein ganzes Verhalten bewieſen, daß er keim Realpolitiker
ſei. Gs läge nicht der geringſte Anlaß vor in das Horn derer zu ſtoßen,
die ihm eigenſüchtige Motibe unterſchieben. Er ſei überzeugt, daß ihm
derartige Gebanken meilenweit entſernt gelegen hätten. Wir werden
auch nie vergeſſen, was er mit ſeiner bedeutendem Rednergabe und ſei=
nem
Idealismus uns geweſen iſt. Gntſchieden ſeien die Aeußerungen

zurückzuſveiſen, als ob Dr. Streiher nus der Demokratiſchen Partei her=
ausgedrängt
worden ſei, oder als ob wir ihm und ſeinen Rlänen irgend=
wie
Schwierigkeiten gemacht hätten. Sein Schulprogranm war ja in
erſter Linie das unſrige. Ein Glück ſei es, daß Dr. Strecher von den
Sozialdemokraten nicht aufgeſtellt werde und uns ſo die ſchmerzliche
Pflicht erſpart wverden dürfte, mit ihm die Klinge zu kreuzen.
Finanzminiſter Henrich ging dann auf die Ausſichtem der Wahl ein,

die jedenfalls ſo ausfallen dürften, daß die bisherige Koalition über eine
genügende Mehrheit verfügen wird. Ob man die Koalition durch eine
Aufnahme der Deutſchen Volkspartei erweitern werde, ſei noch ungewiß.
Soviel ſei aber ſicher, daß man die vielgeſchmähte Demokratie wieder
brauchen werde um eine Verbindung zwiſchen Links umd Rechts herzu=
ſtellen
. Die Demokratie werde es ſich aber ſtark überlegen müſſen, ob
ſie noch weiterhin das Opfer der Vepanuvortung tragen könne. Die
Art, wie neuerdings von einigen Blättern der Linten die Demokratiſche
Partei geſchmäht werde, könnte den Willen zum weiteren Mittvagen
der Verantwortung ſtark abſtumpfen. Redner wurde der lebhafte
Dank der Verſommlung für ſeine ruhigen, ſachlich aber umſo werwvol=
leren
Ausführungen zuteil. Prof. Heidebvoek ging dann als erſter
Diskuſſionsvedner auf die berührten Fragen ein und wies namentlich
die lächepliche Unterſtellung zurück, als ob in der Demokratiſchen Partei
eine Spaltung oder gar eine Rechtsentwickelung ſich bemerkbar mache.
Es ergriffen dann noch das Wort Schriftſteller Dr. Peter und Lehrer
Germann. Aus der Diskuſſion dieſer beiden Herven heraus wurden
die Darlegungen des Referenten, wie auch des Vorſitzenden ſtark unter=
ſtrichen
, ſodaß man von einer unbedingtem Geſchloſſenheit der Partei ſpre=
chen
konn. Dann ging der Vorſitzends auf die bevorſtehende Land=
tagswahlbewegung
und auf die Vorſchlagsliſte ein. Die Kandidaten=
liſte
wurde namentlich nach der Heraufrückung Frau Balſers als eine
äußerſt glückliche bezeichnet. Als ſehr erfreulich wurde auch die nach=
träglich
Aufnahme des Oberlandesgerichtsſekretärs Koch bezeichnet.
Dank wurde dem Vorſitzenden, Prof. Heydebroek, dafür, daß er ſich be=
reit
erklärte, auf der Liſte, wenn auch an weniger ausſichtsreicher Stelle
zu kandidieren. Daraufhin wurde die Verſammlung geſchloſſen.
Fp. Aus Hefſen, 15. Okt. Die Zuckerrübenernte hat be=
gennen
. Die Zuckerfabriken haben ſoeben mit der Abnahme der Rüben
angefangen. Der Ernteertrag bleibt in vielen Teilen Heſſens als Folge
der Trockenheit in Quantität weit hinter den Vorjahren zurück. An
Güte dürſten die Rüben als charakteriſtiſches Zeichen des Jahres 1921
einen außerordentlichen Zuckergehalt aufweiſen. Der Zuckerrübenpreis
richtet ſich nach dem jeweilligen Rohzuchkerpweis und dürfte etwas über
20 Mark für den Zentner erreichen. Die endgültige Preisfeſtſetzungen
erfolgen in Gemeinſchnft mit dem Verband der ſüddeutſchen Zucker=
rübenpflanzern
, denn die geſamte Rübenbquern faſt ganz Deutſchlands
ſind feſt organiſiert.

[ ][  ][ ]

Nummer 297.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 17. Oktober 1921.

Seite 3.

Spiel, Sport und Turnen.
Die Wettkämpfe der Weſtdeutſchen Schutzpolizei in Darmſtadt.
Sch. Die Heſſiſche Schutzpolizei hatte die Schutzpolizei Weſtdeutſch=
lands
zu Wettkämpfen aufgefordert, die am Samstag und Sonntag in
Darmſtadt ausgetragen wurden. Die Einladung fand im Reiche guten
Anklang. Hamburg, Eſſen, Erfurt, Heidelberg, Mannheim und Stutt=
gart
waren erſchienen, um zuſammen mit den heſſiſchen Beamten zu
zeigen, daß der Sportgedanke bei den Polizeibeamten eine tiefgehende
Ausbreitung nimmt.
Die ſportlichen Vorführungen haben der öffentlichen Meinung ge=
zeigt
, wie die neue Erziehung und Ausbildung geartet ſind und damit
einem hohen Gedanken gedient, auf die breite Oeffentlichkeit vorbild=
lich
einzuwirken.
Darin beſteht das Verdienſt der Darmſtädter Schutzpolizei, die als
Veranſtalterin in allem Gezeigten eine glückliche Auswahl getroffer
hatte
Die Samstags=Wettkämpfe führten die Turner zuſammen, aber der
Sport, voran der Polizei=Fünfkampf (300 Meter=Schwimmen, Boxen
3000 Meter=Geländelaufen, Schießen und Handgranatenwerfen) brachte
doch erſt die rechte Prüfung für die Beamten.
Die Boxkämpfe am Samstag waren etwas Neues. Man ſah hier
die Kämpfe in der richtigen Steigerung vorgeführt, ſo daß bei den le½=
ten
Paaren ein wahrer Genuß darin beſtand, die Gewandtheit, Technik
und die geiſtig überlegene Ruhe der Kämpfer zu bewundern, die au
der höchſten Stufe der körperlichen Entwicklung ſtanden. Es war für
die meiſten eine Freude, zuzuſehen.
Das Darmſtädter Stadion gab am Sonntag einen würdigen Rah=
men
ab für die Leichtathletik, die eine erſtklaſſige Leiſtung zuſtande
brachte. Die Württembergiſche Ordnungspolizei war mit guten Kräften
nach Darmſtadt gekommen, ſo daß es harte Wettkämpfe gab. Das
ſchärfſte Nennen war die 1600 Met

400 Meter=Lauf: Pol.=Oberleutmant Jans=Darmſtadt 1
Sieger (Zeit 54,2 Sek.), Wachtmeiſter Schulz=Eſſen (Ruhr) 2. Sieger,
Wachtmeiſter Lutz=Erfurt 3. Sieger, Unterwachtmeiſter Klein=
Erfurt 4. Sieger.
Handgranakenwerfen: Wachtmeiſter Zeitz=Friedberg 1.
Sieger (55,90 Meter), Oberwachtmeiſter Wolf=Darmſtadt 2. Sieger
(5C

Stuttgart 1. Sieger (45,3 Ser.), 1. Abteilung Heſſiſche SchutzFolizei
Darmſtadt 2. Sieger, Schutzpolizei Efſei 3. Sieger.
Diskuswerfen: Oberwachtmeiſter HümmelinkEſſen 1.

berger ſchlagen konnte. Die kurzen Staffeln waren den Stuttgartern
nicht zu nehmen.
Allen Teilnehmern wird ſicher noch lange die Erinnerung an Darm=
ſtadt
bleiben, die allein ſchon durch eigens ſchönen Rahmen der Verau=
ſtaltung
verſtärkt war, und nicht zuletzt durch die zweite Eigenart der
Darmſtädter Veranſtaltung: Die Ehrengaben! Sie beſitzen einen wirk=
lichen
Kunſtwert und unterſcheiden ſich dadurch bewußt von dem Ueb=
lichen
. Das gibt das Eigenartige und Typiſche der Darmſtädter Ver=
anſtaltungen
.
Nachſtehend die Reſultate:
Turneriſcher Zwölfkampf: 1. Sieger Unterwachtmeiſter
Wahl=Stuttgart 204 P., 2. Sieger Wachtmann Rapp=Hanau 201
P., 3. Sieger Wachtmeiſter Scherer=Darmſtadt 199 P., 4. Sieger
Wachtmeiſter Vollkhardt=Erfurt 196 P., 5. Sieger Wachtmeiſter
Riedel=Darmſtadt 173 P., 6. Sieger Oberwachtmeiſter Mecs=
Darmſtadt 160 P., 7. Sieger Oberwachtmeiſter Günther=Friedberg
157 P.; 8. Sieger Streifemmeiſter Haury=Heidelberg 153 P., 9.
Sieger Streifenmeiſter Dörx=Heidelberg 133 P., 10. Sieger Wacht=
mann
Brückner=Friedberg 131 P.,
Boxkämpfe: Insgeſamt wurdem 5 Gänge ausgetragen: 1. Gang
Wachtmeiſter Walter=Darmſtadt (1. Huſchaft) 1. Sieger, Wachtmeiſter
Reinhardt=Darmſtadt (2. Huſchaft) 2. Sieger. 2. Gang Unter=
wachtmeiſter
Frank=Eſſem 2. Sieger, Wachtmeiſter Frick=Darmſtadt
1. Sieger. 3. Gang Wachtmeiſter Scherer=Darmſtadt (1. Huſchaft
1. Sieger, Wachtmeiſter Ripper=Darmſtadt (2. Huſchaft) 2. Sieger
4. Gang Wachtmeiſter Kruſe=Frankfurt a. M. 1. Sieger, Unter=
wachtmeiſter
Kramer=Frankfurt a. M. 2. Sieger. 5. Gang Ober=
wachtmeiſter
Kunkel=Frankfurt a. M. 1. Sieger, Unterwachtmeiſter
Küppers=Frankfurt a. M. 2. Sieger.
Leichtathletige 3X1000 Meterſtaffel: 1. Abteilung
Heſſiſche Schutzpolizei=Darmſtadt 1. Sieger, Badiſche Schutzpolizei Hei=
delberg
2. Sieger, Baheriſche Landespolizei Bamberg 3. Sieger.
100 Meter=Lauf: Wachtmeiſter Preyß=Stuttgart (11,2 S.
1. Sieger, Pol.=Oberleutnant Jans=Darmſtadt 2. Sieger, Hilfswacht
meiſter Weißert=Stuttgart 3. Sieger.
Kugelſtoßen: Oberwachtmeiſter Fritz=Stuttgart 1. Sieger
(11,43 Meter), Oberwachtmeiſter Walter=Frankfurt a. M. 2. Sieger
(11,22 Maer), Wachtmeiſter Hümmelink=Eſſen (Ruhr) 3. Sieger
(10,68 Meter), Hilfswachtmeiſter Schuhmacher=Stuttgart 4. Sieger
(10,54 Meter).
1500 Meter=Lauf: Rottenmeiſter Haitz=Mannheim 1. Sie=
ger
(Zeit 4,32 Sek.), Unterwachtmeiſter Haferkorn=Erfurt 2. Sie=
ger
, Wachtmeiſter Fuchs=Heidelberg 3. Sieger, Wachtmann Michl=
Darmſtadt 4. Sieger.

gart 1. Sieger, Wachtmeiſter Höreth=Babenhauſen 2. Sieger Unter=
wachtmeiſter
Seidenbuſch=Erfurt 3. Sieger.
Heſſiſeſer Poli ei=Fünfkampf: Underwachtmeiſter
Narduzzo=Frankfurt a. M. 1. Sieger, Wachtnneiſter Frick= Darm=
ſtadr
2. Sieger, Wachtmciſter Ripper=Darmſtadt 3. Sieger.
Olympiſche Staffel: 1. Abteilumg Heſſiſch= Schutzpolizei A
Darmſtadt 1. Sieger (800, 200, 200, 400 Meter in 3,58 Sek.), Württem
berg. ſtaatl. Ordnungspolizei Stuttgart 2. Sieger.
Schleuderballwerfen: Oberwachtmeiſter Fritz=Stuttgart
Sieger (40,05 Meter), Wachtmeiſter Weigel=Frankfurt a. M. 2
Sieger (46,10 Meter), Hilfswachtmeiſter Schuhmacher=Stuttgart
3. Seger (44,23 Meter), Oberwachtmeiſter Hümmelink=Eſſen 4.
Sieger (42.14 Meter).
Hochſprung: Oberwachtmeiſter Fritz=Stuttgark 1. Sieger,
Wachtmeiſter Danielſen=Hamburg 2. Sieger, Oberwachtmeiſter
Walter=Frankfurt a. M. 3. Sieger, Unterwachtmeiſter Pohling=
Hanau 4. Sieger.
5000 Meter=Lauf: Unterwachtmeiſter Kraft=Frankfurt a.
M. 1. Sieger, Wachtmeiſter Meyer=Darmſtadt 2. Sieger, Unterwacht
meiſter Kathke=Hanaü 3. Sieger, Pol.=Leutnant Brenner=Hei
delberg 4. Sieger.
Weitſprung: Hilfswactmeiſter Schuhmacher=Stuttgart
1. Sieger, Oberwachtmeiſter Hümmelink=Eſſen 2. Sieger. Wacht
meiſter Preyß=Stuttgart 3. Sieger, Unterwachtmeiſter Lemke=
Frankfurt a. M. 4. Sieger
Speerwerfen: Oberſrachtmeiſter Fritz=Stuttgart 1. Sieger
(44,76 Meter), Pol.=Oberleutnant Jans=Darmſtadt 2. Sieger (42,98
Meter), Oberwachtmeiſter Hümmelink=Eſſen 3. Sieger (42,32 Me=
ter
), Unterwachtmeiſter Haferkorn=Erſurt 4. Sieger (41,96 Meter)
Chargenſtaffel: Württemb. ſtaatl. Ordnungspolizei Stutt=
gart
1. Sieger, 1. Abteilung Heſſiſche Schutzpolizei Darmſtadt 2. Sieger.
Wetikämpfe im Sportfechten.
Als weitere Veranſtaltung anläßlich des 75. Jubelfeſtes hatte die
Turngemeinde Darmſtadt 1846 (Woogsplatz) am letzten
Sonntag ein Wettfechten in Florett, ſowie ſchwere und leichte Säbel.
übernommen. Die Wettkämpfe, nur für Altmannen, waren offen für
ſolche Fechter, die ſchon Sieger auf Bezirks= und Verbandswettfechten
waren und dem 9. Turnkreis (Mittelrhein) Deutſcher Turnerſchaft an=
gehören
. Es war alſo ſchon vorher eine Ausleſe unter den Teilnahme=
berechtigten
getroffen, und hat ſich dieſe Maßnahme als ſehr vorteilhaft
erwieſen. Die Zahl der Teilnehmer an den Wettkämpfen war ſehr hoch,
nämlich 68. Vertreten waren mit ihren beſten Kräften die Fechtabtei=
lungen
der Turnvereine von Mainz, Gonſenheim, Bretzenheim, Bad=
Nauheim, Ludwigshafen, Oberſtein, Biebrich, Weiſenau, Frankfurt,
Hanau, Bockenheim, Bornheim und Darmſtadt. Die Wettkämpfe er=
ſtreckten
ſich über den ganzen Tag. Früh morgens um 8 Uhr begannen
die Wettkämpfe im Florettfechten mit beweglichem Abſtand. Am Nach=
mittag
ab halb 2 Uhr begannen die Kämpfe im ſchweren Säbel mit
feſtem Abſtand. Anſchließend ſollte ein ſogen. Mannſchaftskampf auf
leichte Säbel zwiſchen je fünf Fechtern des Turnvereins Fechenheim und
der Turngemeinde Darmſtadt 1846 ausgetragen werden; dieſer mußte
jedoch wegen vorgerückter Stunde ausfallen und ſoll ſpäter nachgeholt
werden. Eine reichliche Fülle von Arbeit, Zähigkeit und Ausdauer
hatten Kampfrichter und Wettkämpfer zu leiſten.
Die Oberleitung der Wettkämpfe lag in den bewährten Händen des
Kreisfechtwarten und Fechtwarten der Deutſchen Turnerſchaft Herrn
Staßen= Hanau. Die Vorbereitungen zu den Kämpfen hatte die
Woogsplatz=Turngemeinde getroffen. Die ganze Veranſtaltung nahm

einen glatten und vollbefriedigten Verlauf; der große Feſtſaal eignete
ſich ganz vorzüglich, und zwar ſowohl für die ausübenden Fechter wie
auch Zuſchauer. Die Leiſtungen waren in allen Waffen vorzüglich, für
Kenner und Laie ein ſportlicher Hochgenuß. Die Florettkämpfe konn=
ten
am Vormittag wegen der großen Teilnahme nicht beendet werden
und wurden am Nachmittag fortgeſetzt. Im ſchweren Säbel traten nur
14 Fechter an, dieſe waren jedoch alle erſte Klaſſe. Bekanntlich wird
in der Deutſchen Turnerſchaft dem Fechten mit der ſchweren Waffe von
jeher eine beſondere Beachtung geſchenkt. Sicher iſt dieſe Fechtart die
anſtrengendſte; beſonders kräftige Körperbeſchaffenheit iſt hier Grund=
bedingung
. In den Wettkämpfen auf Florett konnten die Einheimi=
ſchen
keine beſonderen Erfolge erringen; das Glück war ihnen nicht be=
ſonders
hold, dafür iſt der Erfolg im ſchweren Säbel des Fechtwarten
der Woogsplatz=Turngemeinde Fritz Müller beſonders hoch einzu=
ſchätzen
.
Die Siegerverkündigung wurde abends 7 Uhr im großen
Feſtſaale vorgenommen, verbunden war damit ein Familienabend mit
Tanz für die Angehörigen der Turngemeinde.
In den Florettwettkämpfen traten 46 Fechter an, 17 wur=
den
Sieger, dieſe ſind: 1. Sieg Lang, Tv. Offenbach; 2. Michel, Tv.
Fechenheim; 3. Berdux, To. Offenbach; 4. Schenck, Tv. Fechenheim;
5. A. Lammert, Tgde. Bürgel; 6. Krämer, Tgde. Hanau; 7. Dehn, Tv.
Fechenheim; 8. Andres, Tgde. Gonſenheim; 9. Storck, Tade. Darmſtadt
1846; 10. Müller, Tv. Bretzenheim; 10. R. Lammert, Tgde. Bürgel;
11. Hutt, Eintracht=Frankfurt a. M.; 11. Iſſelhardt, T. u. Fechtkl. Lud=
wigshafen
; 11. Sutor, Tgde. Bürgel; 12. Görg, Tgde. Bockenheim;
12. Stührer, Tv. 1817 Mainz: 12. Adler, Tv. 1817 Mainz.
Im ſchweren Säbel ſtellten ſich 14 Fechter dem Kampfrichter.
Die Sieger ſind: 1. Sieg F. Müller, Tgde. Darmſtadt 1846; 2. Hahn,
Tv. Bad=Nauheim; 3. K. Müller, To. Bretzenheim; 4. Förſter, T. u.
Fechtkl. Hanau; 5. Spengler, T. u. Fechtkl. Mainz; 6. Schaefer, Tgde.
Darmſtadt 1846.
Mit dem Verlauf der äußerſt ſpannenden Wettkämpfe kann der
9. Turnkreis und auch die Turngemeinde Darmſtadt 1846 recht zufrieden
ſein. Muſtergültig waren die Vorbereitungen getroffen; hier hat ch
die ganze Fechtabteilung der Woogsplatz=Turngemeinde recht verdient
gemacht, beſonders iſt hier der äußerſt rührige Fechtmeiſter der Abtei=
lung
, Herr Kaiſer, zu nennen. Möge die wohlgelungene Veran=
ſtaltung
der edlen Fechtkunſt recht viele neue Gönner und Freunde zu=
geführt
haben; dies wäre der ſchönſte Lohn für diejenigen, die ſich in
den Dienſt der Sache geſtellt haben.
I. A.
Schluß des redaktionellen Teils.

OA

das altbewährte Kräftigungsmittel für Körper und
Nerven ift in allen Apotheken und Drogerien erhältlich.

Tageskalenber.
Landestheater=Orcheſter: abends 7 Uhr: Erſtes Konzert zum
Beſten des Witwen= und Waiſenfonds und der W. d. Haan=Stiftung
des 2.:cheſters.
Orpheum: Vorſtellung um 7¾ Uhr.
Monatsverſammlung des Geflügelzuchtvereins Ornis 8½ Uhr
im Anker.
Zentrums=Verſammlung ab 8 Uhr im Saalbau. Redner:
Dr. Maximilian Peifer=Berlin.
Hausfrauenbund: Ausſtellung in den Räumen der Vereinigten
Geſellſchaft, Neckarſtraße 1 (geöffnet von 101 und 25 Uhr).
Gewerbemuſeum: Ausſtellung Die Rudolfiniſchen Drucker ( ge=
öffnet
von 1112½ Uhr (Sonntags von 111 Uhr).

Vevantwortlich für den redaktionellen Teil: Max Streeſe;
für den Anzeigenteil: Paul Lange. Druck und Verlag: L. C.
Wittichſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Rummer hat 4. Seiten.

Statt Karten.

Ihre am 16. Oktober statt-
gefundene
Vermählung geben
bekannt
Louis Hax und Frau
Gertrud, geb. Frieß.
AA49

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und
Bekannten hiermit die tieftraurige
Nachricht, daß es Gott dem Allmäch=
tigen
gefallen hat, meinen lieben
Garten, unſeren Vater, Schwieger=
dater
, Großvater, Schwager u. Onkel
Caxl Friedrich
Wilhelm Mink
Amtsgehilfe
im Alter von 52 Jahren unerwartet
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Dorothea Mink.
Darmſtadt, 15. Oktober 1921.

Die Beerdigung finder Dienstag, den
18, ds. Mts., nachm. 2 Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſtatt. (B14490

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es ge=
fallen
, unſere liebe, gute Mutter,
Schwiegermutter und Schweſter
Anna Tuch
geb. Hoffmann
im 62. Lebensjahr in die Ewigkeit
abzurufen.
(11488
Paul Tuch.
Joſeph Tuch.
Eliſabeth Tuch, geb. Döll.
Joſeph Hoffmann.
Darmſtadt, den 15. Okt. 1921.
Die Beerdigung findet Dienstag, den
18. Oktober 1921, nachmittags 4 Uhr,
von der Kapelle des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.

Wir erfüllen hiermit die
traurige Pflicht, unſere
A. H. A. H., Bundes=
brüder
und Freunde von
dem Ableben unſeres
lieben
ia. B.7
Arnold Stelzer
(Aktiv S.=H. 1914)
Leutnant der Reſ. a. D.
Inhaber des Eiſern. Kreuzes 2. Kl.
geziemend in Kenntnis zu ſetzen. Ein
kurzes, qualvolles Leiden hat ihn kurz
vor Abſchluß ſeines Studiums im
Alter von 29 Jahren jäh aus unſerer
9 Mitte geriſſen.
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[ ][  ]

Beite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 17. Oktber 1921.

Nummer 277.

Palast-Lichtspiele
Täglich das grosse Filmwerk:

(Der Kriegsgefangene)
Tiefergreifendes Kriegsdrama in 6 Akten mit Harry
Liedke, Reinhold Schünzel, Magda Elgen, Käthe
Dorsch in den Hauptrollen. (11414sgo
Original-Aufnahme
der Schlacht bei Arras
Fliegerangriffe, Kämpfe mit Tanks u. schwarz, Truppen
Die grösste Sengatfon!!
Wegen Ueberfüllung der Abendvorstellung bittet man,
die Nachmittags-Vorstellungen zu besuchen.
Lustsplel-Einlage!
Grafenstr. 18 Telephon 2522

Deutſche Volks=
parteiDarmſtadt

Jugendgruppen.
Die für den 22. ds. Mts geplante Grün=
dungsfeier
im Rummelbräu mußte wegen
der Reichsjugendtagung in Stuttgart um
eine Woche verſchoben werden. Sie findet
alſo am 29. ds Mts, in gleichem Lokal und
mit dem gleichen Programm ſtatt. Die ver=
ſandten
Einladungen ſind dementſprechend
Die Vorſtände. ( /1469
zu ändern.

Kochherde
Gaskocher .. Gasherde
Reichhalt. Auswa I, auerkannt bewährtes Fabrikat
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Anfmerkſamne, fachmänniſche Bedienung
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Darmſtadt, Schützenſtr. 7 Tel. 2905. (10716a

JCafT
Nur noch hente Montag!
Fortsetzung des Sensationsflmes
Goliath Armstrong
Der Herkules der schwarzen Berge
v. Teil: (*39998
Den Tod im Nacken
Abenteurerschauspiel in 6 Akten,
Eimo Lincoln in d. Hauptr.
Kxappohen idt Hasenbraten
Schwank in 2 Akten mit
FxaHorik Euch.

Gf 2
Wfr Prinn Kuckuck
Drama in acht inte
ressanten Akten, nach,
dem Roman von Otto) Der verräte-
Jul. Bierbaum.
In den Hauptrollen:
Olga Limburg, Nils
Prien, Conrad Veith,
Hanna Ralph usw.
In der Nacht
Lustspiel mit
Gerhard Dam mann. Lilly Marischka
als Hauptdarst. i. dem
5akt. Detektiv-Drama
DOrela od.
rische Klang.
Der Hund v.
Baskerville
I. u. II. Teil 6 Akte
Hanni Weise
u. Alwin Neuß
in den Hauptrollen.

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