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Nummer 275
Samstag, den 15. Oktober 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Oberſchleſien.
Der ungeheuerliche Vorſchlag des
Völkerbunds=
rats.
Entſcheidung kann nicht deutlicher genug gekennzeichnet politiſchen Souveränität ſehe das Gutachten nach der
Grenzfeſt=
werden, als wenn auf das Abſtimmungsergebnis des
20. März dabei verwieſen wird. Die Stadt Kattowitz, die jetzt auch ein vorläufiges Wirtſchaftsregime erſcheine, könne es doch
polniſch werden ſoll, hat am 20. März 22 774 deutſche und nur
3900 polniſche Stimmen aufzuweiſen gehabt. Das zeigt am
beſten, was es mit Recht und Gerechtigkeit des Genfer
Völker=
bundsrates für eine Bewandtnis hat. Ebenſo liegen die Dinge
bei Königshütte. Hier haben 31864 Stimmen für Deutſchland
und 10 764 polniſche Stimmen gezählt werden können. Das
Schickſal von Beuthen iſt noch nicht klar erſichtlich. Die
Ungerech=
tigkeiten würden ins Unglaubhafte vermehrt, wenn auch dieſe
Stadt vom Deutſchen Reiche losgeriſſen werden ſollte, denn hier
haben am 20. März 28890 Stimmberechtigte deutſch und 10 101 Vorher werde die interallierte Kommiſſion in Oppeln
verſtän=
polniſch geſtimmt. In den Landkreiſen Beuthen und Kattowitz
ſind es gerade die größten Induſtrie=Landgemeinden geweſen,
die eine Mehrheit für Deutſchland aufzuweiſen hatten. Neben der
Stadt Myslowitz haben auch Laurahütte, Chorzow,
Simiano=
witz, Zalenze, Bismarckhütte und Schwientochlowitz, um nur
einige zu nennen, für Deutſchland votiert. Endlich darf auch
nicht vergeſſen werden, daß von den ſechs Städten der
abzutre=
tenden Kreiſe Rybnik und Pleß fünf deutſche Mehrheiten
er=
halten haben. Bewahrheiten ſich die bisherigen Meldungen, ſo London, 13. Okt. (Wolff.) Das Parlamentsmitglied
verliert der preußiſche Bergfiskus eine Reihe ſeiner wertvollſten
Gruben. Die Privatbergbau=Geſellſchaft der freien
Standes=
herrſchaft Pleß kommt ausnahmslos an Polen, ebenfalls werden
von den Schaffgottſchen Werken, ſowie von dem Beſitz des
Gra=
fen von Donnersmarck weſentliche Teile abgetrennt. Faſt
voll=
kommen werden ſodann zu=Polen noch geſchlagen werden die
Be=
ſitzungen der Kattowitzer Aktiengeſellſchaft, für Bergbau= und
Eiſenhüttenbetrieb, die überaus wichtigen Zinkhütten der
Schle=
ſiſchen Aktiengeſellſchaft für Bergbau und Zinkhüttenbetrieb,
ſo=
wie die Unternehmungen der Vereinigten Königs= und
Laura=
hütte. Auch die Unternehmungen der Bergwerksgeſellſchaft
Georg von Gieſches Erben kämen in polniſchen Beſitz.
In dieſer kurzen Aufzählung ſind nur die größten
induſtriel=
len Unternehmungen genannt, der übrige wirtſchaftliche
Scha=
den, der durch die Losreißung dieſer Gebiete entſtehen würde,
iſt noch gar nicht zu überſehen, ſolange die Grenzlinie noch nicht
vorliegt.
Genf, 13. Okt. (Wolff.) Eine bedeutende Perſönlichkeit! Genf, 13. Okt. (Wolff.) Es iſt hier bereits deutlich zu
ver=
der internationa len Hochfinanz, die einem früheren
deutſchfeindlichen Staate angehört, gab heute einem Vertreter
des Wolff=Bureaus Erklärungen ab, die ſich im
weſent=
lichen mit den Anſichten von verſchiedenen anderen im
Wirtſchafts=
leben ſtehenden Perſönlichkeiten decken und in denen es heißt:
Das Gutachten gibt zu, daß die deutſche Theſe von der
Un=
teilbarkeit des oberſchleſiſchen
Wirtſchafts=
gebietes in allem und in jeder Beziehung richtig iſt, und
daß dieſes Gebiet wirtſchaftlich, ſozial und induſtriell mit Polen
überhaupt nichts zu tun hat. Der Völkerbundsrat hat aber
ge=
glaubt, ſich aus politiſchen Gründen über die logiſchen Folgen
dieſer Feſtſtellungen hinwegſetzen zu können und verſucht nun,
gung wirtſchaftlicher Zwangsmaßnahmen an Deutſchland das
neue polniſche Gebiet vor dem Untergange zu bewahren. Alle
dieſe Maßnahmen, das muß mit beſonderem Nachdruck
hervor=
gehoben werden, haben zur Vorausſetzung, daß Polen weder
ver=
waltungstechniſch, noch induſtriell, noch ſozial, noch ſonſtwie in
Deutſchland weg und verlangt außerdem, daß das Deutſche Reich
einrichtungen dem abgetretenen Gebiete zur Verfügung ſtellt und
auch die Mark als geſetzliches Zahlungsmittel beſtehen bleibt,
der Polen ausgeglichen wird.
ſo ungeheuerlich, weil er im Grunde einfach folgenden
Grundſatz aufſtellt: „Man nimmt dem Wirtſchaftsgebiete ein
Ge=
biet fort und verlaugt dann, daß es den unfähigen Erwerber
über Waſſer halte.”
Die weitere Behandlung des Gutachtens.
Paris, 13. Okt. (Wolff.) Wie die Havasagentur mitteilt,
hat Miniſterpräſident Briand als Vorſitzender des Oberſten
Rates heute vormittag durch einen Sonderkurier des
Völker=
bundes die am Mittwoch vom Völkerbundsrat
gutgehei=
ßene Empfehlung hinſichtlich der Teilung Oberſchleſiens im
Wortlaute erhalten. Miniſterpräſident Briand hat dieſes
Doku=
ment alsbald den allierten Regierungen mitteilen laſſen, und
zwar durch Vermittelung ihrer Botſchafter, damit die
Maßnah=
men zur Ausführung dieſer Empfehlung entſprechend den
Be=
ſchlüſſen der letzten Pariſer Konferenz getroffen werden können.
Rat oder durch den Botſchafterrat erfolgen wird.
London, 13. Okt. (Wolff.) Wie das Reuterſche Bureau
erfährt, meldet ein vormittags von Balfour aus Genf
einge=
gangenes Telegramm, daß der Völkerbundsrat die Empfehlungen
des Ausſchuſſes über Oberſchleſien angenommen hat, deren Text
den Allierten mitgeteilt wird. Man hält es nicht für
wahrſchein=
lich, daß eine beſondere Zuſammenkunft des Oberſten
Nates ſtattfinden wird. Aber über dieſen Punkt wird vor der
Prüfung des vorgeſchlagenen Textes noch keine endgültige
Ent=
ſcheidung getroffen werden.
Die Schlußanſicht der allierten Regierungen muß bis zum
Erhalt des Textes abgewartet werden; doch muß daran erinnert
werden, daß die Mächte ſich verpflichteten, die Entſcheidung
an=
zunehmen. Dies ſchließt durchaus nicht die Möglichkeit aus, daß
einer oder alle Allierten Bemerkungen dazu vorbringen, ſobald, durch eine neutrale Kommiſſion aufzuzwingen.
die Entſcheidung bekannt gegeben ſein wird.
Paris, 13. Okt. (Wolff.) Havas meldet: Die britiſche Annahme dadurch zu erreichen glaubt, daß Deutſchland
ge=
ſicht über das zu befolgende Verfahren kundzugeben. Die
eng=
liſche Regierung habe den Wunſch geäußert, ſicherzuſtellen, daß
entſpricht, bevor ſie beſtätigt wird.
Havas bemerkt, das Gutachten beſtehe aus zwei
vonein=
ander getrennten Teilen. Der erſte Teil enthalte die Feſtlegung
der Grenze zwiſchen Polen und Deutſchland. In dieſer Frage ſchaftsintereſſen ausgeübt werden.
ergeben ſich alſo keine Schwierigkeiten. Die Alliierten hätten nur
die vom Völkerbundsrate vorgeſchlagene Grenze zu akzeptieren.
Ferner enthält das Gutachten aber noch Pläne betreffend
wirt=
ſchaftliche Fragen, deren Annahme als wünſcheuswert zur Ver=
** Die Ungerechtigkeit der bevorſtehenden vollſtändigung der Grenzregelung erachtet wird. Bezüglich der
ſetzung keinerlei Beſchränkungen mehr vor. So wünſchenswert
nicht geſetzmäßig den beiden intereſſierten Parteien auferlegt
werden. Man werde ſich alſo darauf beſchränken, den Deutſchen
und Poken zu raten, ſich gegenſeitig zu verſtändigen (!) und die
Ausbeutung des Induſtriegebietes zu ſichern. Havas meint, daß
eine Konferenz des Oberſten Rates nicht notwendig ſein
werde, um den Vorſchlag des Völkerbundsrates zu bekräftigen.
Wahrſcheinlich würde dem Botſchafterrat die Aufgabe
zu=
fallen, die Entſcheidung in Berlin und Warſchau mitzuteilen,
was wahrſcheinlich zu Beginn der nächſten Woche erfolgen werde.
digt werden, die alle Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der
Ord=
nung zu treffen haben werde. Einen Monat nach der
Notiſizie=
rung der Entſcheidung werden die polniſche und die deutſche
Re=
gierung für die Verwaltung ihrer Gebiete zu ſorgen haben. Die Ein Aufruf der interalliierten gommifſion.
Aufgabe der interallierten Kommiſſion werde ſofort nach der Oppeln, 13. Okt. (Wolff.) Die interalliierte Re=
Zurückziehung der Truppen ihr Ende finden.
Das urteil Salomos.
Kenworthy, das ſoeben aus Oberſchleſien zurückgekehrt iſt,
erklärte in einer Rede, die ſogen. „Löſung” der oberſchleſiſchen
Frage ſei ebenſofurchtbar wie das Urteil Salomos
geweſen. Wenn es durchgeführt worden wäre, hätte man das
Kind in zwei Teile geſchnitten. Es würde dies nicht
furchtbarer geweſen ſein, als die augenblickliche Regelung des
oberſchleſiſchen Problems. Kenworthy ſagte: Die aufgeklärten
oberſchleſiſchen Arbeiter, die an fortgeſchrittene Arbeitergeſetze
gewöhnt ſind und in reinlichen, gut verwalteten Städten gelebt
haben, werden den Polen ausgehändigt, die in Degradation und
Schmutz leben. Das iſt dasſelbe, als wenn ein Rolls=Royce=
Wagen (beſte engliſche Automobilmarke) einem auſtraliſchen
Wilden übergeben würde. Die oberſchleſiſchen Arbeiter werden
damit den Kommuniſten in die Arme getrieben, und man kann
ſie deswegen nicht tadeln:
Wer trägt die Verantwortung für den
Fehlſpruch?
folgen, daß man ſich in den Kreiſen des Völkerbundes der
großen Schwierigkeiten bewußt wird, in die der Völkerbund und
die Werbekraft des Völkerbundgedankens durch die
Entſchei=
dung in der oberſchleſiſchen Frage geraten iſt. Daraus erklären
ſich gewiſſe Bemühungen, die ſeit einigen Tagen hier einſetzen,
um die Verantwortung für die politiſche Grenz= ſtruktionen für die Zeit der Bekanntgabe der Entſcheidung des
linie hauptſächlich dem Oberſten Rate zuzuſchieben. Dieſe
Bemühungen ſind vor allem in der amtlichen Mitteilung von
geſtern abend erkennbar, in der offen zugegeben wird, daß das
Wirtſchaftsgebiet ein einheitliches Ganzes bildet und daß die
Teilung aus Rückſichten auf die Wünſche und Hoffnungen
er=
folgen mußte, die das Plebiſzit erweckte und zu denen es
er=
anſtatt das Gebiet bei Deutſchland zu belaſſen, durch Auferle= mutigte. Damit wird ausgedrückt, daß der Friedensvertrag und erfolgen kann. Die Grenzen ſind hermetiſch abzuſchließen, Ueber
die durch ihn aufgeworfenen nationalen Fragen in Oberſchleſien
im ſchärfſten Widerſpruch zu den wirtſchaftlichen Lebensbedin= lagerungszuſtand zu verhängen. Geueral Lerond befindet ſich
gungen des Landes ſtehen. Das geht mit faſt noch größerer
Schärfe aus der Inſtruktion des Viererrats an die
Sachverſtän=
digen hervor. Auf der anderen Seite bemühen ſich hier weilende
der Lage iſt, das Gebiet zu verwalten. Trotzdem nimmt man es Ententeperſönlichkeiten, dieſe Verantwortung von den
Ententeregierungen auf den Völkerbund abzuwälzen.
ſeine Eiſenbahnen, ſeine Waſſerleitungsnetze, ſeine Elektrizitäts= Sie erklären, daß alle Ratsmitglieder ohne Inſtruktionen ihrer iſt in Italien vernichtend. Popular Romano ſagt, das Ver=
Regierungen und in ihrem eigenen Namen gehandelt haben und
daß, da der Oberſte Rat ſich von vornherein zur Annahme des
alles, damit die allgemein anerkannte wirtſchaftliche Unfähigkeit Völkerbundsentſcheides verpflichtete, die Verantwortung
aus=
ſchließlich beim Völkerbundsrate liege und die Regierungen ſich land und Polen hat die franzöſiſche Politik einen fürchterlichen
Der Vorſchlagdes Völkerbundsrates iſt deshalb auch in ihren Parlamenten auf dieſe Tatſache berufen könnten. Abgrund des Haſſes geriſſen. Dabei könne nur Deutſchland die
ſtellen, daß die Ratsmitglieder ſtändig im Auftrage ihrer
Ne=
gierungen und in unaufhörlichem Kontakt mit den Regierungen eine Quelle des Reichtums Europas ſei, ruiniere. Man übergebe
arbeiteten, wie andererſeits der Oberſte Rat unter ſeiner eigenen
Verantwortung das Gutachten des Völkerbundes eingefordert
und hierauf unter ſeiner eigenen Verantwortung das Gutachten
als bindend anerkannt habe.
Die privaten Beziehungen zwiſchen dem Oberſten Nate und Völkerbundsrates einer ſtrengen Kritik unterzogen. Aus den
dem Völkerbundsrate können daher an der Tatſache nichts
än=
dung bei dem Oberſten Rat liegt, gleichbiel, ob er gegen ſprechens, dem Wiederaufbau, dem Arbeitsfrieden, der Schaffung
zuſtehende Befugniſſe Ueberweiſungen an eine andere Inſtanz von Ruhe und Verſöhnlichkeit ein unüberwindliches Hindernis
vornimmt oder nicht.
Ebenſo wird von Kreiſen, die dem Völkerbunde naheſtehen,
zugegeben, daß natürlich auch der Völkerbundsrat ſich nicht auf
die durch den Friedensvertrag oder die Haltung der Großmächte
Man weiß noch nicht, ob die Natifikation durch den Oberſten geſchaffenen Vorbedingungen berufen kann, da es ihm vollſtändig
freiſtand, nach der Erkenntnis der wirtſchaftlichen
un=
teilbarkeit des Gebietes eine mit dieſer Erkenntnis
unvereinbare Aufgabe abzulehnen.
Die Frage der deutſch=polniſchen Wirtſchafts= Rede, die Politik, die die Waſhingtoner Konferenz am meiſten
klauſeln.
Genf, 13. Okt (Wolff.) In hieſigen politiſchen Kreiſen
erwartet man die Veröffentlichung des amtlichen Tertes
nung, weil auf Grund der geſtern erfolgten Mitteilung des
Völ=
kerbundsſekretariats noch ernſte Zweifel darüber beſtehen,
ob der Verſailler Vertrag überhaupt den Oberſten Rat da= Stück, das aus dem Wrack der Hoffnungen der Völker während
zu berechtigt, Deutſchland und Polen die Annahme der in der Friedenskonferenz von Paris gerettet worden ſei. Henderſon
der Löſung vorgeſehenen Wirtſchaftsabkommen und die Kontrolle f
Regierung wird erſt am Freitag in der Lage ſein, ihre An= wiſſe Zugeſtändniſſe nationaler Natur, gemacht geiz zwinge die amerikaniſche Regierung zur Einberufung der
werden, mit deren Hilfe es dann einen ſtarken Druck ausüben Konferenz von Waſhington. In der Mongolei herrſche ein
gro=
könne. Ebenſo ſollen Klauſeln Vergünſtigungen für die Be= ßer Intereſſenkonflikt zwiſchen den Vereinigten Staaten und
Ja=
die Empfehlung des Völkerbundsrates dem Verſailler Vertrag völkerung der abgetretenen Gebiete enthalten. Dieſe Klauſeln pan. Dieſe Frage müſſe vom Völkerbund und nicht von den
würden aber nur dann in Kraft treten, wenn Deutſchland das einzelnen Staaten geregelt werden.
Abkommen annimm:. Dadurch würde ein neuer ſtarker
mora=
liſcher Druck auf Deutſchland zugunſten der polniſchen Wirt= Reparationen und das Währungsproblem. Er ſagte, die fallende
Vorerſt kein Rücktritt der Regierung.
* Berlin, 13. Okt. Ueber die Auffaſſung der
Re=
gierung hinſichtlich der politiſchen Lage erfahren die
Blätter von zuſtändiger Stelle, daß die Regierung ſich die
Ent=
ſcheidung über die Frage des Rücktritts des Kabinetts
noch vorbehalten hat. Sie wird dieſe Entſcheidung nicht treffen,
ehe nicht die tatſächliche Grundlage für die Neubildung des
Kabinetts vorhanden iſt, ſowie ein Ausblick, in welcher Richtung
die Weiterführung der Politik zu erfolgen hat. Für dieſe
Stel=
lung der Regierung war der Gedanke maßgebend, daß es im
Zeitpunkte der größten Gefahr nicht zu verantworten wäre, das
Reich ohne feſte Leitung zu laſſen. Die Geſchichte der bisherigen
Regierungskriſen zeigte die großen Gefahren, welche die im
Drange des Augenblicks vollzogene Demiſſion mit ſich bringt.
Ein Kabinett im Zuſtande der Demiſſion hat keine ausreichende
Aktionsfähigkeit. Das jetzige Kabinett halte es daher für ſeine
Pflicht, ſo lange am Ruder zu bleiben, bis die Entſcheidung
des Oberſten Rates über Oberſchleſien gefallen ſei und
dann die Ausſprache im Reichstage über die mögliche neue
Poli=
tik ſtattgefunden hat.
gierungs= und Plebifzitkommiſſion erläßt
folgen=
den Aufruf:
Verfrühte Meldungen gaben der Preſſe Veranlaſſung zu
Kundgebungen, die geeignet ſind, die öffentliche Ordnung zu
ſtören. Um eine völlig gerechte Bewertung des Ergebniſſes der
Abſtimmung zu erzielen, haben die allierten Mächte den Nat
des Völkerbundes, deſſen Unparteilichkeit unbeſtreitbar iſt,
ein=
geholt. Die Entſcheidung muß von allen in Ruhe und Ordnung
angenommen werden. Die interalliierte Kommiſſion wird jeder
Herausforderung, woher ſie auch kommen möge rückſichtslos
entgegentreten. Gegebenenfalls werden die ſchuldigen Zeitungen
unterdrückt und ihre Druckereien geſchloſſen werden. Die
inter=
allierte Kommiſſion iſt entſchloſſen, jede Unordnung zu
verhin=
dern. Sie wird keine öffentlichen Kundgebungen dulden, ganz
gleich, in welcher Art und in welcher Abſicht ſie veranſtaltet ſeien.
Die interallierte Kommiſſion gibt ſich der Hoffnung hin, daß
die Bevölkerung Oberſchleſiens auch bei dem Schlußakt, welcher
ihr Schickfal entſcheiden ſoll, es ſich angelegen ſein laſſen wird,
dieſelbe Beſonnenheit zu bekunden wie am Tage der
Abſtim=
mung, und daß ſie die interallierte Kommiſſion in dem
Augen=
blick, wo dieſe im Begriff ſteht, die ihr von den alliierten
Mäch=
ten anvertraute Aufgabe zu beenden, davon entbinden wird, zur
Gewalt Zuflucht zu nehmen.
Die Machtbefugnifſe der interalliierten
Kommiſfion.
* Nach einer Meldung der Voſſiſchen Zeitung hat die
interalliierte Kommiſſion in Oppeln gewiſſe In=
Völkerbundsrates erhalten. Jeder Verſuch, ſich dieſer
Entſchei=
dung und ihrer Durchführung zu widerſetzen, iſt mit allen
Mit=
teln ſofort zu unterdrücken. Die Beſatzungstruppen ſind in
dauernder Alarmbereitſchaft an zentral gelegenen
Plätzen und halten Transportmittel in ſo reichen Mengen
be=
reit, daß eine Verſchickung der Truppen an andere Stellen ſofort
die Gebiete, in denen Unruhen vorkommen, iſt ſofort der
Be=
ſeit geſtern in Begleitung des engliſchen und italieniſchen
Kom=
miſſars auf einer Beſichtigungsfahrt durch das
Abſtimmungs=
gebiet.
Auswärtige Preſſeſtimmen.
wd. Berlin, 14. Okt. Der Eindruck des Genfer Beſchluſſes
trauen der Völker auf die Gerechtigkeit des Völkerbundes habe
einen neuen Schlag erlitten. Die franzöſiſchen
Vernichtungs=
pläne gegen Deutſchland müßten ſcheitern. Zwiſchen Deutſch=
Demgegenüber iſt auf Grund der Verhandlungen feſtzus wirtſchaftliche Reorganiſation Polens in die Hand nehmen.
Il Poaſe findet es unerhört, daß man das Induſtriegebiet, das
das großartigſte und vollkommenſte Arbeitsinſtrument dem
ver=
achtetſten, traurigſten und unfähigſten Land der Welt.
Auch in Schweden wird allgemein die Entſcheidung des
Blätterſtimmen greifen wir Swenska Morgenbladet heraus, das
daran erinnert, die Sache der franzöſiſch=polniſchen Politik würde
dern, da nach dem Friedensvertrage die Entſchei= einen Bruch des von Lloyd George Deutſchland gegebenen
Ver=
in den Weg legen und dem Schild des Völkerbundes einen neuen
heftigen Flecken zufügen.
Konferenz für wirtſchaftliche Wiederherſtellung
und Weltfrfeden.
London, 13. Okt. (Wolff.) In der heutigen Sitzung der
Konferenz für wirtſchaftliche
Wiederherſtel=
lung und Weltfrieden erklärte Henderſon in ſeiner
berühre, ſei die Politik in bezug auf China. Es ſei bekannt,
daß mächtige Einflüſſe die Haltung der Loalitionsregierung in
dieſer Frage beeinfluſſen. England könne nicht ernſtlich
ver=
über die Löſung der oberſchleſiſchen Frage mit größter Span= ſuchen, die Rüſtungsabgaben herabzuſetzen, ſolange die britiſche
Politik auf finanzielle oder wirtſchaftliche Ausbeutung gerichtet
ſei. Henderſon ſagte, der Völkerbund ſeiein klägliches
forderte die Abdankung des Oberſten Rates, damit
die volle Verantwortung für die Wiederherſtellung Europas vom
Von unterrichteter Seite wird dazu bemerkt, daß man die Völkerbund übernommen werden könne. Der japaniſche
Dele=
gierte Vicomte Kano erklärte, wirtſchaftlicher Ehr=
Der deutſche Delegierte Profeſſor Bonn ſprach über, die
deutſche Valuta ſetze Deutſchland in den Stand, ſeine Konkur=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 15. Oktober 1521
Kummer 275.
renten zu unterbieten. Deutſchlands Konkurrenten ſeien ſeine
Gläubiger. Sie beſtänden auf Zahlungen. Sie verhinderten
Deutſchland jedoch, dieſe Zahlungen zu machen. Sie zwingen
Deutſchland, unfairen Wettbewerb zu machen, indem
ſie ſeine Valuta entwerten. Bonn erklärte, er wolle die
Frage der Herabſetzung der jährlichen
Reparationszahlun=
gen nicht erörtern, denn die Alliierten, insbeſondere Frankreich
und Belgien, ſeien von dieſen Zahlungen abhängig. Wenn
die deutſche Valuta ſich wieder erholen ſollte, ſo müſſe jemand
anders das bare Geld vorſtrecken, von dem Deutſchland
Frank=
reich bezahlen kann. Bei dem augenblicklichen Mangel an
Kapi=
tal könne das internationale Finanzproblem nicht gelöſt werden
ohne die Schaffung von Krediten durch Ausgabe
internatio=
nalen Papiergeldes. Dieſes internationale Geld müſſe
von allen Regierungen oder Zentralbanken zum Parikurs
an=
genommen werden. Dieſes Geld könnte als beſondere Reſerve
benutzt werden, damit die verſchiedenen Regierungen bzw.
Ban=
ken Banknoten ausgeben könnten.
London, 14. Okt. (Wolff.) Auf der geſtrigen Konferenz
für den wirtſchaftlichen Wiederaufbau und Weltfrieden erklärte
Boden Button, die Reparationspolitik ſei für die
Arbeitsloſigkeit verantwortlich. Die Konferenz
nahm eine Entſchließung an, worin es heißt, die Bezahlung der
Reparationen durch Deutſchland in der augenblicklich geforderten
Höhe ſei ſchädlich für das wirtſchaftliche Leben aller Länder und
in großem Maße verantwortlich für die beſtehende
Arbeits=
loſigkeit.
Die Erhöhung der Poſtgebühren.
Berlin, 13. Okt. (Wolff.) Die neue
Gebührenvor=
lage des Reichspoſtminiſteriums wird lediglich durch
das im Hexbſt eingetretene ſtarke Sinken des Markkurſes
ver=
urſacht, der die Erhöhung der Gehälter und Löhne ſowie das
Steigen der fachlichen Verwaltungskoſten im Gefolge hatte.
Des=
halb mußte vom 1. Auguſt eine Erhöhung der Perſonal=
Teue=
rungszuſchläge eintreten, wodurch ſich die Ausgaben um 1420
Millionen Mark jährlich erhöhen. Infolgedeſſen ſteht die
Poſt=
verwaltung — wie bei Einbringung der Gebührenſätze im
Früh=
jahr — auch jetzt wieder vor einem Jahresfehlbetrage von rund
4 Milliarden Mark. Durch die neue Gebührenvorlage ſoll eine
Mehreinnahme von annähernd 2½ Milliarden Mark erzielt
wer=
den, da es auch jetzt wieder als ausgeſchloſſen erſcheint, den
gan=
zen Fehlbetrag durch Gebührenerhöhungen tilgen zu können.
Das erſtrebte Haushaltsgleichgewicht wird erſt eintreten können,
wenn die Teuerung, die die perſönlichen und ſachlichen Koſten
jetzt wieder in die Höhe trieb, nicht weiter zunehmen würde.
Berlin, 13. Okt. (Wolff.) Der Entwurf der Verordnung,
betreffend die Erhöhung der Auslandspoſtgebühren,
geſtaltet ſich in einem Verhältnis für die Gebühren von einfachen
In= und Auslandsbriefen von 1:2, ſo daß die Gebühren im
Weltpoſtverkehr ſich wie folgt ſtellen würden: für Briefe bis 20
Gramm auf 2 Mark, für jede weiteren 20 Gramm auf 1 Mark;
für Poſtkarten auf 1,20 Mark, bei Druckſachen auf 40 Pfg. für je
50 Gramm.
Der Entwurf des Geſetzes zur Aenderung des
Poſtſcheck=
geſetzes ſieht eine Feſtſetzung der Zahlkartengebühr auf 50 Pfg.
bei Beträgen bis 50 Mark vor, bei Beträgen über 50 bis 500
Mark 1,50 Mark, bei Beträgen über 500 bis 1000 Mark 2 Mark,
bei Beträgen über 1000 bis 2000 Mark 3 Mark, bei Beträgen
über 2000 Mark 4 Mark, ferner bei baren Auszahlungen durch
Poſtſcheck tritt eine Erhöhung der feſten Gebühr von 30 auf
50 Pfg. ein.
Nach dem Geſetzentwurf über die Aenderung der
Tele=
graphengebühren ſoll die Wortgebühr für Telegramme
künftig betragen; bei gewöhnlichen Telegrammen 50 Pfg.,
min=
deſtens 5 Mark, bei Preſſetelegrammen die Hälfte dieſer Sätze.
Der Entwurf der Verordnung, betreffend die Aenderung der
in §§ 3, 4 und 8 des Fernſprechgebührengeſetzes vom
11. Juli beſtimmten Gebührenfätze, ſieht eine Erhöhung von
20 v. H. dieſer Sätze vor.
Gegenüber dieſem letztgenannten Entwurf erklärte der
Ver=
kehrsbeirat, daß eine abermalige Erhöhung der
Fernſprech=
gebühren ſchon mit dem Inkrafttreten der geplanten übrigen
Vorlagen ihm verfrüht erſcheine.
Der Entwurf des Geſetzes, betreffend die Aenderung der
Telegraphengebühren, wurde vom Verkehrsbeirat mit
über=
wiegender Mehrheit angenommen; ebenſo der Entwurf des
Ge=
ſetzes zur Aenderung des Poſtſcheckgeſetzes mit einer Aenderung.
Berlin, 13. Okt. (Wolff.) Zu dem Entwurf des
Ge=
ſetzes über die Poſtgebühren beantragte der
Ver=
lehrsbeirat, die Poſtkartengebühr im Ortsverkehr auf 40
Pfennig, im Fernverkehr auf 60 Pfg. (ſtatt 50 und 75 Pfg.) zu
ermäßigen und die Gebühr ſür Druckſachenkarten auf 20 Pfg.
herabzuſetzen; ferner die Gebühr für ſchwerere Druckſachen über
250 bis 500 Gramm auf 1,50 Mark und über 500 Gramm bis
1 Kilogramm auf 2 Mark zu ermäßigen. Den Vorſchlägen der
Poſtverwaltung über eine Erhöhung der durch die Poſtordnung
feſtzuſetzenden Nebengebühren hat der Verkehrsbeirat
zuge=
ſtimmt, jedoch empfiehlt er, die Einſchreibegebühr von 2 Mark
auf 1,50 Mark herabzuſetzen. Bei der Durchführung der vom
Poſtbeirat zu dem Poſtgebührengeſetzentwurf geſtellten Anträge
würden aus den Gebührenerhöhungen die zu erwartenden
Mehr=
einnahmen um mehr als 200 Millionen Mark verringert werden,
Die Entſcheidung über die endgültige Geſtaltung des neuen
Poſt=
tarifes muß hiernach den geſetzgebenden Faktoren überlaſſen
bleiben; ſämtliche Vorlagen werden nunmehr dem Betriebsrat
zugehen, nebſt einer Ueberſicht vom Poſtbeirat über die
bean=
tragten Aenderungen.
Die Löſung des öſterreichiſch=ungariſchen Konflikts.
Wien, 14. Okt. (Wolff.) Das Korr.=Bureau meldet aus
Venedig: Geſtern vormittag 10 Uhr fand die
Unterzeich=
nung des Schlußprotokolls, das die Ergebniſſe der
Beſprechung enthält, ſtatt. Auf Grund dieſer Beſprechung, die
einen Verſuch darſtellt, dem öſterreichiſchen wie dem ungariſchen
Standpunkt Rechnung zu tragen, vor allem aber die Befreiung
des Burgenlandes von den jetzt dort herrſchenden Banden zu
bewirken, ſowie eine ruhige Beſetzung des Landes zu
gewähr=
leiſten, wird die öſterreichiſche Regierung dem Ausſchuß für
Aeußeres und dem Nationalrat Bericht erſtatten. Der
italieni=
ſche Miniſter des Auswärtigen della Torretta ſchloß die
Ver=
handlungen, indem er den beiden Regierungen für ihre
Beceit=
willigkeit, zur Löſung der Streitfrage beizutragen,
dankte und die Hoffnung ausdrückte, daß dieſe Beſprechung die
Grundlage für eine dauernde Freundſchaft zwiſchen beiden
Nach=
barſtaaten bilden möge. Die Führer der beiden Delegationen
dankten Torretta für ſeine Initiative und das hohe Intereſſe
das er dieſer Frage entgegengebracht habe. Die öſterreichiſche
Delegation iſt geſtern mittag abgereiſt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Oktober.
* Ernannt wurden der Juſtizbureauinſpektor Johannes Knapp
zu Ortenberg zum geſchäftsleitenden Juſtizbureauinſpektor bei dem
Amtsgericht Ortenberg und der Amtsgerichtsoberſekretär Wilhelm
Bauermann in Gernsheim zum Amtsgerichtsoberſekretär bei dem
Amtsgericht Offenbach; zu Wärtern an der Landes=Heil= und
Pflege=
inſtalt bei Heppenheim Andreas Kropp und Philipp Steinmann;
Darmſtadt zur Oberaſſiſtentin an der Landesbibliothek.
* Durch Entſchließung des Landesamts für das Bildungsweſen
wur=
den die Lehramtsreferendare Hermann Düringer aus Ober=
Flörs=
heim, Franz Fiſcher aus Alzey, Hermann Gieße aus
Kaltennord=
heim, Dr. Karl Held aus Mainz, Dr. Heinrich Löw aus Brensbach,
Robert Schäfer aus Worms, Oskar Schneider, aus Butzbach,
Georg Schnellbächer aus Reinheim, Rudolf Stephan aus
Groß=Umſtadt zu Lehramtsaſſeſſoren ernannt.
Durch Entſchließung des Landes=Ernährungsamtes wurde der
Landwirtſchaftsreferendar Otto Wenzel zu Sprendlingen in
Rhein=
heſſen zum Landwirtſchaftsaſſeſſor ernannt.
* Uebertragen wurden dem Lehrer Johann Gerlach zu Unter=
Schönmattenwag eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Mörlenbach,
Kreis Heppenheim; dem Lehrer Daniel Reiſing zu Mörlenbadk
eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Unter=Schönmattenwag, Kreis
Heppenheim; dem Schulamtsanwärter Johann Peter Simon aus
Unter=Schönmattenwag eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Nieder=
Liebersbach, Kreis Heppenheim.
* Verſetzt wurde der Förſter der Forſtwartei Rainrod Heinrich
Meyer zu Rainrod in gleicher Dienſteigenſchaft in die Forſtwartei
Weickartshain, Oberförſterei Laubach.
* Entlaſſen wurde der Studienrat an der Oberrealſchule in Gießen
Friedrich Lamby aus dem Schuldienſt.
— Aus dem Provinzialtag iſt Gemeinderatsmitglied Johann Heinr.
Müller zu Arheilgen ausgeſchieden. An deſſen Stelle iſt Jakob
Nover, Bureauangeſtellter in Darmſtadt, an der Reihe, in den
Pro=
vinzialtag einzutreten. Die Provinzialwahlkommiſſion tritt Dienstag,
den 18. Oktober, vormittags 10 Uhr, im Sitzungszimmer des
Provin=
ziglausſchuſſes, Neckarſtraße 3 (Bureau des Provinzialtags) zuſammen.
n. Schöffengericht I. Ein von dem verandwortlichen Redakteuv der
Darmſtädter Zeitung verfaßter, im einer Mainummer ds. Js.
veröffentlichter Artikel „Bittere Tage” erörterte die damalige, troſtloſe
politiſche Lage und übte alsdann eine ſehr ſcharfe Kritik an der
Ju=
belfeier des vormaligen Garde=
Dragonerregi=
ments Nr. 23 nebſt dem damit verbundenen Feſtzug. In höhniſcher,
herabwürdigender Weiſe wurde gegen die Veranſtalter und Teilnehmer
zu Felde gezogen, ſowie u. a. in Geſtalt einer redneriſchen Frage
be=
merkt, daß eigentlich kein anſtändiger Menſch das an jedem Beliebigen
verliehene und dadurch entwertete Eiſerne Kreuz noch tragen könne. Es
erfolgte daraufhin Strafantrag ſeitens der Vorſitzenden mehrerer
Mili=
tärvereine und einzelner Perſonen, die ſich in ihrer Ehre verletzt
fühl=
ten, die Staatsanwaltſchaft erhob Anklage gegem Redakteur Birchhoff
und nach einem erſten, ausgefallenem Termin wurde nunmehr verhandelt
Der Angeklagte beantragte, weil ihm die jetzige Ladung verſpätet
zu=
geſtellt und deshalb genügende Vorbereitung bezw. Inanſpruchnahme
eines Anwalts unmöglich geweſen ſei, die Vertagung. Das Gericht wies
den nach Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes nicht mehr formell
zu=
läſſigen Antrag mit der weiteren Begründung ab, daß ſich K. ſeit dem
18. Auguſt im Beſitz der Anklage befunden habe und hiernach in ſeiner
Verteidigung nicht verkürzt erſcheine. Die Beweisaufnahme beſchränkte
ſich trotz Anweſenheit mehrerer Zeugen auf Verleſung des fraglicher
Artikels, und der bisher unbeſtrafte Angeklagte beſtritt jede
Beleidi=
gungsabſicht. Er habe lediglich im Intereſſe der Geſamtheit ſachlich die
unzeitgemäße Veranſtaltung gerügt und damit feine journaliſtiſche
Pflicht als Vertreter des Regierungsopgans erfüllt. Den Ausführungen
des Staatsanwalts entſprechend, der von einem Antrag auf
Gefängnis=
ſtrafe abſah, weil der Angeklagte unbeſtraft fei und aus politiſchem
Fa=
natismus gehandelt habe, erblickte das Gericht in verſchiedenem
Wendun=
gen die unverkennbare Beleidigungsabſicht, wodurch auch die Prüfung
etwaigen Platzgreifens des § 193 St. G.B. (Wahrnehmung berechtigter
Intereſſen) überflüſſig erſchien. Man nahm zwar von
Freiheitsentzie=
hung Abſtand, erkannte aber in Anbetracht der Tat und des geſunkener
Geldwerts auf das zuläſſige Höchſtmaß der Geldſtrafe von 600
Mark eventuell 60 Tage Gefängnis und Tragung der Koſten nebſt
Ver=
öffentlichkeitsbefugnis des entſcheidenden Teils für die Antragſteller.
Der Angeklagte wird vorausſichtlich Berufung gegen das Urteil einlegen.
— Ferner wurden dem 30 Jahre alten, diebſtahls= und betrugsrückfälligen
Tapezierer Georg Gerhardt von hier als einem gemeingefährlichen
Unverbeſſerlichen 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus nebſt 5jährigem
Ehrverluſt mit ſoforbiger Verhaftung zu Teil. Seit 1908 hat er ein
Dutzend Vorſtrafem für Vermögensdelikte erlitten, und die neuerliche
Be=
tätigung beſtand darin, daß er zwei Kunden um wertvolles Bettwerk
be=
ſchwindelt und ſich in dem einem Fall außerdem ein Plümo entwendet
hatte. — Wegen Diebſtahls eines Fahrrads erhielt der 21=
Die heſſiſchen Weinbaudomänen=
Von Geheimen Staatsrat Wilbrand.
Der Weinbau in Heſſen befand ſich zu Ende des vorigen
Jahrhunderts in ſehr übler Lage. Zu den bereits bekannten
böſen Feinden des Weinſtocks, insbeſondere dem Oeidium, ſowie
dem Heu= und Sauerwurm, war aus Nordamerika ein neuer
Feind eingewandert, der noch furchtbarere Verheerungen
anrich=
tete: die Peronoſpora, ein Pilz, der ſich auf der Unterſeite des
Traubenblattes anſiedelt und ſich namentlich bei feuchtwarmer
Witterung außerordentlich ſchnell ausbreitet. Er ſaugt die
Blät=
ter aus und bewirkt, daß dieſe abwelken und dem Weinſtock nicht
mehr ernähren können. Die Beeren der befallenen Stöcke ſtehen
dann in der Entwickelung ſtill und können nicht ausreifen. Sie
bleiben ſauer und liefern nur ſaueren Wein. Um ſolches
Ge=
wächs trinkbar zu machen, muß ihm künſtlich mit reichlichem
Zuckern nachgeholfen werden. Solcher gezuckerter Wein iſt mit
Recht weniger beliebt. Die Weinpreiſe ſanken. Für die
Ver=
wendung der Bordelaiſer Brühe zur Bekämpfung der
Perono=
ſpora, die anfangs der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts
in Deutſchland ſchädigend auftrat, wurde von der Oppenheimer
Weinbauſchule für Rheinheſſen wohl eine eingehende Agitation
betrieben, aber ſie hatte keinen genügenden Erfolg.
Insbeſon=
dere im Bergſträßer Weinbau drohte völliger Niederbruch.
Kar=
toffelbau war verlockender wie Weinbau. Manche Wingerte
wur=
den ausgehauen, ſehr viele wurden vernachläſſigt. Der Weinbau
befand ſich in vollem Rückzuge. So lagen die Verhältniſſe um
das Jahr 1900, als der erſte Wingert für die heſſiſche Domäne
angekauft wurde. Der damalige Finanzminiſter Herr Küchler
hat das große Verdienſt, daß er zu dieſem Ankauf die Anregung
gab. Der Sankt Alban=Wingert in der Gemarkung Bodenheim,
einer der am ſchönſten gelegenen Weinberge in der Provinz
Rheinheſſen, der gerade feil war, wurde als erſter erworben.
Günſtig für die Begründung eines ſtaatlichen Weinbergbeſitzes
war der Umſtand, daß die Regierung aus den Mitteln des
Do=
mänen=Akquiſitionsfonds Landankäufe machen konnte, ohne
hier=
zu der vörherigen landſtändiſchen Genehmigung zu bedürfen.
Wenn Gelände des Familieneigentums des Großherzöglichen
Hauſes veräußert wurde, z. B. zu Bauplätzen, Bahnanlagen
uſw., ſo floß der Erlös in den genannten Fonds. Nach den Be=
ſtimmungen der Verfaſſung mußte dieſer Erlös wieder in
Grund=
beſitz angelegt werden. Im Vordergrund ſtand der Ankauf von
Oedland und herabgewirtſchafteten Privatwaldungen, die in
guten Zuſtand überzuführen waren. Nun trat als Neuerung der
Ankauf von Weinbergen hinzu. Wäre die Regierung bei ſolchen
Ankäufen an die vorherige Genehmigung der Landſtände
gebun=
den geweſen, ſo iſt es recht fraglich, ob die Gründung der
Wein=
baudomäne hätte zuſtande kommen können. Denn der private
Weinbau ſowohl wie der Weinhandel waren dieſem Vorgehen
von vornherein nicht wohlgeſinnt. Eine Agitation gegen dieſes
Vorgehen der Regierung hätte wohl das Scheitern des Planes
veranlaßt. Man erinnere ſich nur der Erregung, die entſtand,
als die Regierung dazu überging, ihre Weine als „naturrein”
zu bezeichnen.
Zu dem Beſitz des Sankt Alban=Wingerts kamen bald
wei=
tere Wingerte in der Gemarkung Bodenheim. Später ſchloſſen
ſich ſolche in den rheinheſſifchen Gemarkungen Nackenheim,
Nier=
ſtein, Oppenheim mit Dienheim und Ludwigshöhe, Bingen mit
Kempten und Büdesheim, ſowie der Starkenburger Gemarkungen
Bensheim und Heppenheim an. Mit dem wachſenden Beſitz
wurde eine Organiſation des Dienſtes notwendig, die Berufung
eines verwaltenden Vorſtandes und die Ernennung von
Wingert=
warten. Es war ein großer Segen für das neue Inſtitut, daß
es gelungen iſt, in der Perſon des damaligen Direktors der
Wein= und Obſtbauſchule Oppenheim, nunmehrigen Geheimen
Domänenrats Mayer eine ausgezeichnete Kraft zu gewinnen, die
in jeder Beziehung den zu bewältigenden Arbeiten gewachſen
war und heute noch an der Spitze der Verwaltung ſteht. Herr
Mayer begann ſofort den Kampf mit der Peronoſpora und
ver=
ſtand es, durch Einführung rechtzeitiger Kupfervitriolſpritzungen
zu ſiegen. Der Erfolg war augenſcheinlich. Wenn man im
Mo=
nat Auguſt von der Höhe des Sankt Alban=Wingerts die
Gemar=
kung Bodenheim überblickte, ſo erkannte man ſelbſt auf größere
Entfernungen hin, welche Weinberge fiskaliſch waren. Dieſ
leuchteten durch friſchgrüne Belaubung aus den übrigen
Win=
gerten hervor, die durch die zerſtörende Wirkung der
Perono=
ſpora grau und verkümmert ausſahen. Die fiskaliſche Ernte
brachte demgemäß geſunde Trauben, die entſprechend gute Weine
lieferten. Wie faſt in allen Fällen, in denen es ſich um Fragen
des Bodenbaues handelt, die vorgetragenen Lehren wenig
fruch=
ten, ſondern nur das gute Vorbild Wirkung hat, ſo war es auch
jährige Landwirt Karl Dieter aus Arheilgen (den üblichen Strafſatz)
1 Jahr Gefängnis und der als Hehler beteiligte, gleichaltrige
Hilfsarbei=
ter Heinrich Kümmel von da, der im Gegenſatz zu dem leugnenden
D. geſtändig iſt, 9 Monate Gefängnis.
rz. Ein eigenartiger Fall von Spionage beſchäftigte den vierſön
Strafſenat des Reichsgerichts. Eigenartig deshalb, weil der
An=
geklagte ein auf der Grenze zwiſchen Zurechnungsfähigkeit und
Unzu=
rechnungsfähigkeit ſtehender Menſch mit gewiſſen Fähigkeiten und von
nicht unſympathiſchem Weſen iſt und weil ein tragiſcher Zufall, das zu
ſpäte Ankommen einer Geldſendung ſeines Vaters, ihn zu der
Unbeſon=
nenheit veranlaßt hat, gegen das Geſetz zu verſtoßen. Es handelte ſich
um die Anklage wegen verſuchten Spionageverbrechens gegen den
an=
geblichen Hotelpförtner Hermann Undeutſch aus Darmſtadt. Er
iſt 1895 in Kahla bei Jena als Sohn eines Kürſchners geboren und
ſo=
wohl von väterlicher als auch von mütterlicher Seite erblich ſtark
be=
laſtet. Verwandte beider Eltern ſind oder waren geiſteskrank; ſeine
Mutter iſt bereits geſtorben. Mit 13½ Jahren wurde er
Kürſchnerlehr=
ling, nach einem Vierteljahre landwirtſchaftlicher Arbeiter. Er hielt es
dann bei keiner Arbeit lange aus und trat im September 1914, bevor
er das militärpflichtige Alter erreichte, in den Kriegsdienſt und
be=
gleitete Lazarettzüge. Im Auguſt 1915 wurde er zum eigentlichen
Heeresdienſt eingezogen. Er war mehrmals an der Front, wurde
ein=
mal verſchüttet, war mehrfach in Lazaretten und war zuletzt
Sanitäts=
unteroffizier. Nach dem Zuſammenbruch trat er zur Sicherheitspolizei
in Berlin über, wurde entlaſſen und führte das Leben eines vornehmen
Herrn, indem er ſich meiſt in dem bekannten Hotel Adlon aufhielt und
diel Geld draufgehen ließ. Nachdem ſein mütterliches Erbteil von 4000
bis 5000 Mk. verbraucht war, erwarb er durch allerhand Geſchäfte etwa
60 000 Mk., die ebenfalls verbraucht wurden. Er unternahm dann eine
Reihe abenteuerlicher Fahrten, um ſeinen Gläubigern zu entgehen und
neue Geldquellen zu entdecken. Ende Juli oder Anfangs Auguſt 1920
kam er nach Darmſtadt und beſaß nichts als einen guten Anzug. Dieſen
wollte er gegen einen ſchlechteren und etwas bares Geld eintauſchen.
An ſeinen Vater telegraphierte er um Geld. Er kam auf den Gedanken,
in die franzöſiſche Fremdenlegion einzutreten und begab ſich in das
fran=
zöſiſche Lager in Griesheim. Ein franzöſiſcher Oberleutnant ſuchte ihm
den Eintritt in die Fremdenlegion auszureden und ermunterte ihn,
ge=
heime Befehle und Nachrichten über die Reichswehr und die
Sicherheits=
polizei für die Franzoſen zu beſchaffen, wobei ihm 20 000 Franken in
Ausſicht geſtellt wurden. Als er dann am Abend des 8. Auguſt den
Glasſchleifer K. auf der Straße kennen lernte, der ſich in Begleitung
einer ihm bereits bekannten Frauensperſon befand, bot er dieſem ſeinen
Anzug an und erzählte gleichzeitig von den guten Verdienſtausſichten,
die ihm der Franzoſe gemacht habe. Er fragte den K., ob er nicht einen
Bekannten beim Bezirkskommando oder der Sicherheitspolizei habe, der
imſtande ſei, gewiſſe Aktenſtücke ihm auf eine Stunde zur Verfügung
zu ſtellen. K. wurde nun hellhörig und ſagte zum Sck=in, er habe
ſo=
gar zwei ſolcher Bekannten. Der Angeklagte hatte es dann ziemlich eilig
und bat K., ihm am nächſten Morgen ſolche Schriftſtücke zu
überbrin=
gen. K. ging noch in derſelben Nacht zur Polizei, erſtartete ausführlich
Anzeige und bewirkte, daß der Angeklagte am anderen Morgen verhaftet
wurde. Bald darauf traf — und darin liegt die Tragik — vom Vater
des Angeklagten eine Poſtanweiſung über 400 Mk. ein, die, wenn ſie
eher angekommen wäre, den Angeklagten vor ſeiner törichten und
ge=
fährlichen Handlung hätten bewahren können. Später zeigten ſich dann
bei dem Angeklagten Spuren von Geiſtesſtörung, und er wurde nach
der Irrenanſtalt Jena gebracht. Von hier entwich er, um abermals in
Griesheim mit den Franzoſen in Verbindung zu treten. Er wurde
jedoch bald wieder feſtgenommen und befindet ſich ſeitdem in
Unter=
ſuchungshaft. In der heutigen Verhandlung trat der Angeklagte
höf=
lich und beſcheiden auf, ſprach wie ein gebildeter Mann und ſuchte es
ſo hinzuſtellen, als ob K. ihn mißverſtanden habe. Nach den klar und
ruhig gemachten Ausſagen des Zeugen K. war aber nicht daran zu
zwei=
feln, daß der Angeklagte ihn tatſächlich aufgefordert habe, ihm geheime
Nachrichten für die Franzoſen zu beſchaffen. Der Sachverſtändige
Ober=
medizinalrat Profeſſor Dr. Kockel aus Leipzig gab ſein Gutachten dahin
ab, daß der Angeklagte erblich ſchwer belaſtet, Morphimiſt und
Kriegs=
neurotiker und feminin veranlagt ſei, ein=Menſch ohne ſittlichen Halt
und ernſtes Streben und zur Phantaſie neigend. Eigentümlich ſei es,
daß der Angeklagte imſtande ſei, eine längere Unterhaltung in
durch=
aus gewählter Sprechweiſe zu führen, während ſein ſchriftlicher
Aus=
druck unbeholfen ſei. Unzurechnungsfähig ſei der Angeklagte nicht,
wohl aber geiſtig minderwertig. Nach dem Antrage des Reichsanwalts
billigte der Gerichtshof dem Angeklagten mildernde Umſtände zu; er
erkannte auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und 2 Jahre
Ehr=
verluſt und rechnete auf die Strafe 1 Jahr der erlittenen
Unterſuchungs=
haft an. (Nachdruck verboten.)
Dauer der Geſpräche. Im Ortsverkehr wurden Eisher
zahlreiche Beſetztmeldungen dadurch herbeigeführt, daß Teilnehmer
lange Zeit hindurch, unter Umſtänden bis zu dreiviertel Stunden, ſich,
oft über fehr nebenſächliche Dinge, unterhielten. Wurde dann einer
von ihnen von anderen Teilnehmern verlangt, ſo konnte die gewünſchte
Verbindung auch wiederholt nicht hergeſtellt werden. Derartige
Dauer=
geſPräche blockierten außerdem zeitweilig die zwiſchen den Aemtern
vor=
handenen, dem allgemeinen Verkehr dienenden Ve=bindungsleitungen.
Durch die neue Fernſprechordnung iſt die Telegradhenderwaltung jetzt
berechtigt, Ortsgeſpräche nach 15 Minuten durch Trennung der
Verbin=
dung zu beenden, wenn der Betrieb es erfordert. — Im
Fernver=
kehr darf die Dauer eines Geſprächs ſtets bis zu ſechs Minuten
betra=
gen. Auch über ſechs Minuten hinaus darf ein Geſpräch ausgedehnt
werden, wenn die Leitung nicht von anderer Seite beanſprucht wird.
Liegt aber eine Anmeldung für ein dringendes Geſpräch vor, ſo wird
das im Gange befindliche Geſpräch nach einer Dauer von ſechs Minuten
oder, wenn dieſe bereits überſchritten iſt, nach Ablauf der für die
Ge=
bührenberechnung maßgebenden Zeiteinheit unterbrochen, in die die
Aufforderung zur Geſprächsbeendigung fällt. Liegt dagegen eine
An=
meldung für ein nichtdringendes Geſpräch vor, ſo darf das im Gange
befindliche Geſpräch bis zu einer Höchſtdauer von 15 Minuten
ausgedehnt werden, wenn es als dringend angemeldet
war oder wenn vom Ablauf der Zeiteinheit an, in die die Aufforderung
zur Geſprächsbeendigung fällt, die Gebühr für dringende Geſpräche
entrichtet wird. Werden auf Grund gleichzeitiger Anmeldungen mehrere
Geſpräche zwiſchen denſelben Teilnehmern in unmittelbarer Folge
ab=
gewickelt, ſo iſt für die ſechs Minuten überſchreitende Geſprächsdauer in
jedem Falle die Gebühr für dringende Geſpräche zu entrichten. Ueber
15 Minuten dürfen derartige Geſpräche nur ausgedehnt werden, wenn
die Leitung nicht von anderer Seite beanſprucht
wird. Wird die Leitung beanſprucht, ſo wird ſie für das nächſte, nach
der Reihenfolge in Betracht kommende Geſpräch eines anderen
Teil=
nehmers freigemacht.
8 Städtiſche Nachrichtenämter. Einer Mitteilung des „Tägl.
Be=
richtsdienſtes für Kommunalwirtſchaft und Kommunalpolitik” zufolge hat
auf Anregung des Nachrichtenamts Erfurt am 14. und 15. September im
hier. Als die privaten Wingertsbeſitzer die Erfolge in der
ſtaat=
lichen Bewirtſchaftung ſahen, blickten ſie ſcharf auf dieſe und
ahmten voll Vertrauen deren Arbeit nach. Der Weinbau hob
ſich ſichtlich und raſch. Wenn die Domäne mit Kupfervitriol
ſpritzte, ſäumten auch die Privaten nicht und ſcheuten weder die
Ausgabe noch das Material, noch die unangenehme und ſchwere
Arbeit. Schwer war dieſe, denn es gab Jahre, in denen nicht
weniger als achtmal mit Vitriol geſpritzt werden mußte. Nun
war der Weinbau gerettet und mit ihm die finanzielle Lage der
Weinbauern. Wie ſehr dieſe verbeſſert wurde, das beweiſt allein
ſchon der Name der vorjährigen Ernte. Der Volkswitz iſt
be=
kanntlich gewohnt, bei der ſehr wechſelnden Güte der einzelnen
Jahrgäuge dem betreffenden Wein eine beſonders charakteriſtiſche
Bezeichnung beizulegen. So erhielt der im Vorjahre zum
Ver=
kauf gebrachte Wein den Namen „Hypothekentilger”, weil die
Einnahme aus dem Wein ſo groß war, daß die auf den
Winger=
ten ruhenden Hypotheken maſſenhaft abgetragen wurden. Groß
war der Segen, den die ſtaatliche Muſterwirtſchaft der
Staats=
kaſſe direkt brachte, aber viel höher zu veranſchlagen war ihr
vorbildlicher Einfluß auf den Weinbau der Privaten, deren
Steuerkraft zugunſten des ganzen Landes gehoben wurde.
Die von der Domäne gebauten Weine waren von ſo
herr=
licher ausgezeichneter Beſchaffenheit, daß ihr Ruhm ſich raſch
ver=
breitete und auf den Verſteigerungen Rieſenpreiſe erzielt
wur=
den. Angeſichts dieſer Erfolge mußten die Geguer der
Wein=
baudomäne verſtummen, da es unverkennbar war, wie ſehr das
Anſehen der heſſiſchen Weine durch das Verdienſt der Domäne
gehoben wurde und nicht nur dem Weinbau, ſondern auch dem
Weinhandel zum großen Vorteil gereichte.
Die Aufgabe der Verwaltung war im Anfang recht
ſchwie=
rig. Die zum Ankauf gelangenden Weinberge waren zumeiſt in
wenig erfreulichem Zuſtand. Ausgegangene Stöcke waren nicht
erſetzt worden, das Land war ſonach nicht doll ausgenützt.
Aller=
hand verſchiedene Sorten waren durcheinander angebaut,
wäh=
rend das Gewinnen reintöniger Weine natürlich nur möglich
wird, wenn in einem Wingert nur die gleiche Traubenſorte
an=
gebaut iſt. Manche Weinberge, deren Beſtockung zu alt war,
mußten ausgehauen und zunächſt ein paar Jahre lang mit
an=
deren landwirtſchaftlichen Gewächſen bebaut werden. An
man=
chen Orten war zu trainieren, faſt überall waren die
Umfriedi=
gungsmauern in unbefriedigendem Zuſtande und mußten er=
Hnmmer 275.
Halle eine Tagung der ſtädtiſchen Nachrichtenämter, von denen bis jetzt
etwa 30 beſtehen, zwecks weiteren Ausbaues ſtattgefunden. Auf der
Ta=
gung hat ſich eine Arbeitsgemeinſchaft dieſer Aemter gebildet, die durch
Dr. Herbſt als Vorſitzenden und Leiter der Nachrichtenämter in
Frank=
furt a. M. und Köln vertreten wird mit der Aufgabe, die Beziehungen
der Nachrichtenämter untereinander zu pflegen und möglichſt auf die
Errichtung weiterer Nachrichtenämter hinzuwirken. Der Verfaſſer, Dr
Herbſt, bemerkt dabei: Es muß ſich nun endlich bei den Behörden di
Ueberzeugung Bahn brechen, daß ſie geradezu verpflichtet ſind, die
Be=
völkerung ſtändig auf dem laufenden zu halten.
F.A. Zinsvergütungen bei Barvorauszahlungen auf das
Reichsnot=
ppfer. Für die in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1921 auf
das Reichsnotopfer geleiſteten baren Vorauszahlungen wird eine feſte
Vergütung von 4 vom Hundert des gezahlten Betrags gewährt. Für je
96 Mark ſolcher Zahlungen gilt mithin ein Notopferbetrag von 100
Mark als getilgt. Für die nach § 1 Abſ. 1, 2 des Geſetzes, betreffend die
beſchleunigte Veranlagung und Erhebung des Reichsnotopfers zu
lei=
ſtenden Zahlungen tritt dieſe Vergünſtigung jedoch nur dann ein, wenn
die Barzahlung mindeſtens 3 Monate vor Eintritt der Fälligkeit dieſer
Zahlungen erfolgt. Für Zahlungen auf den nach § 1 Abſ. 1, 2 des
ge=
nannten Geſetzes zu entrichtenden erſten Teilbetrag wird die Vergütung
nicht gewährt. Alle Vorauszahlungen der vorbezeichneten Art ſind nur
an die zuſtändige Finanzkaſſe zu bewirken.
Arbeitsmarkt und Arbeitsloſigkeit im September 1921.
Zuſammen=
faſſend kann geſagt werden, daß ſich die Lage auf dem Arbeitsmarkt
ge=
beſſert hat. Die Vermittlungstätigkeit hat zugenommen, dahingegen
war der Zugang an Stellenſuchenden gering. Dies trifft bei faſt allen
Berufen zu. Beſonders befriedigend war die Vermittlungstätigkeit im
Metallgewerbe Holzgewerbe und Baugewerbe, bei der Gruppe:
Nah=
rungs= und Genußmittel und ſonſtige Lohnarbeit. Auch im
Handels=
gewerbe iſt eine Beſſerung eingetreten. Im Gegenſatz zur männlichen
Abteilung war die Vermittlungstätigkeit bei den weiblichen Abteilungen
ziemlich ruhig. Der Mangel an tüchtigen Stenotypiſtinnen beſteht noch
weiter, ebenſo an ſtändigem Hausperſonal. Die Lehrſtellenvermittlung
war der Zeit entſprechend gering. Erwerbsloſenunterſtützung erhielten
466 Perſonen.
— Spielplanänderung im Landestheater. Mit Nückſicht auf die
gegenwärtige politiſche Lage wird am Sonntag, den 16. ds. Mts.,
ſtatt, wie angekündigt, „Orpheus in der Unterwelt”, Richard Wagners
„Fliegender Holländer” gegeben. Die für „Orpheus” gelöſten
Karten behalten für die „Holländer”=Aufführung Gültigkeit oder können
bis Sonntag, mittags 12 Uhr, zurückgegeben werden. Die Vorſtellung
beginnt um 6½ Uhr und findet ebenfalls in der A=Miete ſtatt.
Führungen und Vorträge im Landesmuſeum. In der
kommen=
den Woche finden zwei Vorträge ſtatt. Am Montag ſpricht Dr. Feigel
über „Sächſiſche Plaſtik des 13. Jahrhunderts”, am Mittwoch Dr.
Freund über „Dürer als Bildnismaler‟. Der Freitagsvortrag fällt aus.
Die Vorträge, beide mit Lichtbildern, beginnen pünktlich um ½5 Uhr
und ſind vollkommen koſtenlos. Die Teilnehmer ſammeln ſich am
Turm=
eingang des Landesmuſeums.
— Das Gewerbemuſeum veranſtaltet in dieſem Winter eine Reihe
von Einzelvorträgen. Am 18. Oktober ſpricht Geheimrat
Pro=
feſſor Dr. Jacob aus Kiel über den echten orientaliſchen Teppich. Es
folgen Vorträge von Profeſſor Dr. Haupt über die Rudolfiniſchen
Drucke, von Architekt Hammann=Duisburg über Siedlungsfragen, von
Prof. Pinder=Leipzig über Deutſche Plaſtik in der Jugendzeit Dürers
und ihre Beziehungen zur Goldſchmiedekunſt, ſowie von Chriſtian
Kleu=
kens (Nieder=Namſtadt) über die Kunſt im Buchdruck. Weitere
Vor=
träge ſind in Ausſicht genommen. Die Veranſtaltungen finden in dem
Hörſaal der Zentralſtelle für die Gewerbe ſtatt.
— Ausſtellung der Darmſtädter Sezefſion. Von den in der
Kunſt=
halle am Rheintor ausgeſtellten Werken wurden in den erſten Tagen
käuflich erworben: Sieben Scherenſchnitte von E. M. Engert, zwe
Kleinplaſtiken in Mafolika von dem Darmſtädter Bildhauer Well
Habicht, ein Holzſchnitt von Ewald Dülberg, ein Gemälde von
der Darmſtädter Malerin Freund=Fiſcher, ſowie eine farbige
Zeichnung von Hamann=Bensheim. — Der Ausſtellungs=
Katalog, der Karikaturen der Sezeſſionsmirglieder enthält, iſt
nunmehr erſchienen. — Die Ausſtellung iſt an Wochentagen von 11—5
Uhr, an Sonntagen von 10—5 Uhr geöffnet.
T.U. Wetter= und Waſſerſtand in Heſſen. Der 3. und 4. Auguſt
beendeten die lange vorausgehende Trockenheit mit kräftigem
Nieder=
ſchlag. Weiter brachten die Tage vom 11.—15. und in Oberheſſen der
20./21. Auguſt bedeutenden wohltätigen Niederſchlag, vielfach in Form
won Gewitterregen. Hagel ging nur wenig nieder, hauptſächlich im
Nordteile Oberheſſens. Trotzdem blieben die Niederſchlagsſummen, wie
Die Mitteilungen der Heſſiſchen Zentralſtelle für Landesſtatiſtik feſtſtel=
Ten, meiſt hinter den Mittelwerten zurück und reichten nicht hin, den
ausgetrockneten Boden ausgiebig zu befeuchten. Auffällig geringe Nie=
Serſchlagsſummen zeigte der hohe Vogelsberg. Der ganze Monat war
alſo ziemlich trocken, beſonders die zweite Hälfte in Rheinheſſen und in
Starkenburg . Bei nicht ſehr großen Luftdruckſchwankungen war das
Wetter meiſt heiter, ſonnig und warm. Die Zahl der Sommertage war
groß, die Schwankungen der Temperatur mit Ausnahme der Tage vom
11.—15. und des 23. bedeutend. Die Temperaturmittel lagen etwa
1—1½ Grad Celſius über dem 20jährigen Durchſchnitt. Der Auguſt
war alſo wie ſeine Vorgänger mit Ausnahme des Juni zu warm.
Der Waſſerſtand des Rheins konnte ſich bei Mainz nur um 30
Zenti=
meter auf 0,25 Meter im Laufe des Monats heben.
nn. Vortra=3zyklus des Heſſiſchen Richtervereins. Anſchließend
an die beiden Fachvorträge des Herin Prof. Dr. Frank am
5. und 6. Oktober wurde am geſtrigen Abend die zweite
Vor=
tragsfolge mit einem Vortrag des Herrn Prof. Dr. Jakobi=Leipzig,
Zeiter des Inſtituts für Arbeitsrecht, über „Das neue
Arbeits=
echt” fortgeſetzt. Oberlandesgerichtsrat Lang begrüßte die
zahl=
eich erſchienenen Intereſſenten und Mitglieder und den Redner des
Abends, der ſich bereit erklärt habe, dieſes ſchwierige und für die
Arbei=
terſchaft und die Juriſten wichtige Rechtsgebiet an drei
Vortragsaßen=
den zu behandeln. Einleitend bemerkte der Redner, das neue
Arbeits=
techt habe ſich durch die Nachkriegsverhältniſſe zu dem allerſchwierigſten
und undurchdringlichſten Gewebe von Geſetzen entwickelt. Eine
Un=
möglichkeit ſei es, alle Geſetzesbeſtimmungen im einzelnen zu beleuchten.
„ur in großen Umriſſen und hier nur das Wichtigſte und
Wiſſenswer=
teſte für den Juriſten könne er berühren. Eingehend und klarlegend
beſprach der vortreffliche Redner zunächſt den § 157 der Reichsverfaſſung,
der von dem Wirtſchaftsleben, von der Freiheit des Einzelnen und von
der Wirtſchaftseinheit handelt und betonte ausdrücklich, wie ſchwer
aus=
ſegend und dehnbar alle dieſe Rechtsbegriffe ſeien. Augenblicklich ſei
ran bemüht, eine ſpezielle Abgrenzung des Arbeitsrechts vorzunehmen:
und ein deutſches Arbeitsvertragsrechtsbuch auszuarbeiten, das ſich auf
einen beſtimmten Perſonenkreis beſchränken ſoll. Welche Rechtsfragen
darin behandelt werden ſollen, darüber ſei man ſich noch nicht einig.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 15. Oktober 1921.
Seite 3.
Eingehend und verſtändlich behandelte der Redner ſodann die neuen
Rechtsgedanken für das Arbeitsrecht und Dauerrecht, das die
Demobil=
machungsgeſetze der Nachkriegszeit völlig ausſchaltet. Ferner gab der
Redner einen kurzen Ueberblick über die wichtige Materie des
Arbeits=
ſchutzes, Arbeitsrechts und Betriebsvertretung, die in den nächſten
Vor=
trägen eingehender behandelt werden. Der Redner wurde von der
Verſammlung mit reichem Beifall für ſeine lehrreichen und klaren
Ausführungen ausgezeichnet. — Am Freitag abend findet der zweite
Vortrag über das gleiche Thema im Hörſaal 330 der Techniſchen
Hoch=
ſchule ſtatt.
— Arbeitsjubiläum. Am 14. ds. Mts. waren es 25 Jahre, daß Herr
Johann Schwanhaupt beim Städtiſchen Gaswerk tätig iſt.
— Evangeliſationswoche der evangeliſchen Martinsgemeinde. Auf
Veranlaſſung des Kirchenvorſtandes und der Vorſtände der
Gemeinde=
dereine wird der Vereinsgeiſtliche für innere Miſſion, Herr Pfarrer
Schäfer, von Sonntag, den 16. bis Freitag, den 21. Oktober, täglich
abends 8 Uhr, in der Martinskirche über religiöſe Gegenwartsfragen
ſprechen. Von Montag bis Freitag nächſter Woche hält derſelbe
außer=
dem täglich nachmittags 4 Uhr, Bibelſtunden im Martinsſtift,
Müller=
ſtraße 28. Ungeheuer groß iſt die wirtſchaftliche, die ſittliche, die ſeeliſche
Not unſeres Volkes, die wir alle fühlen. Rat= und tatlos irren
Un=
zählige. Nur eine religiös=ſittliche Erneuerung kann uns helfen. Dazu
wollen die Evangeliſationsvorträge und Bibelſtunden den Weg weiſen,
indem ſie hinführen zu unſerem Herrn Jeſus Chriſtus, der das Leben
iſt und neues Leben gibt allen, die zu ihm kommen. Möge die
Veran=
ſtaltung, die in ähnlicher Weiſe ſchon in einer Reihe von Gemeinden
unſeres Landes ſtattgefunden hat und Vielen zum Segen geworden iſt,
auch hier reichlichen Zuſpruch ſeitens der Gemeindeglieder finden!
— Der „Münnerverein der Johannesgemeinde” beſprach in ſeiner
geſtrigen von Männern und Frauen der Gemeinde ſehr gut beſuchten
Verſammlung die drei erſten Abſchnitte des Entwurfs der neuen
Kirchenverfaſſung. Es wurde betont, daß nur die Heranziehung der
Ge=
ſamtheit des Kirchenvolks zur Teilnahme an der kirchlichen
Selbſtver=
waltung der evang. Kirche neue Anziehungs= und Widerſtandskraſt
ver=
leihen könne, und in dieſem Sinne auf Antrag des Herrn Pfarrers
Marx beſchloſſen, daß die Gemeindevertretung, die ſchon längſt als
miß=
ſtändig empfunden wurde, abzuſchaffen ſei und an deren Stelle die
Ge=
meindeverſammlung zu treten habe. Der Kirchenvorſtand ſei zu
erwei=
tern und zu ermächtigen, Religionslehrer, Armenpfleger uſw. mit
be=
ratender Stimme zuzuziehen. Ueber die Wahl des Kirchenvorſtandes
waren die Anſichten geteilt. Doch ſprachen ſich alle Nedner dafür aus,
daß derſelbe durch Urwahlen, aber nicht nach dem Verhältniswahlſyſtem
mit gebundenen Liſten zu wählen ſei. Während man allgemein daran
feſthielt, daß nur Gemeindeglieder, die das 30. Lebensjahr vollender
haben, gewählt werden könnren, war man über das aktive Wahlalter
— ob 20 oder 25 Jahre — verſchiedener Meinung. Den Dekanatstag
hielt man für überflüiſſig und war der Anſicht, daß der Dekan ſehr gut
von der Pfarrkonferenz gewählt werden könnte. Ueber die wichtigen
Fragen des 4. Abſchnittes der Kirchenverfaſſung (Landesſynode und
Kir=
chenregierung) konnte man wegen der vorgerückten Zeit nicht mehr
ſpre=
chen. Es ſoll dies am nächſten Donnerstag geſchehen. Dieſe
Beſpre=
chung wird durch einen Vortrag des verdienſtvollen Vorſitzenden des
Gemeindevereins der Markusgemeinde, Heurn Profeſſor Rothermel,
ein=
geleitet werden.
— Kriegskrankenpflege=Vereinigung Darmſtadt und Umgebung. Am
16. Okrober d. J. veranſtaltet die Vereinigung im Saale des Feierabend,
Stiftſtraße, ein Herbſtfeſt mit darauffolgendem Tanz. Das
Pro=
gramm bietet eine Fülle von muſikaliſchen und geſanglichen
Darbietun=
gen, lebenden Bildern, Kinderreigen und dergleichen mehr. Hierzu
haben ſich erſte Kräfte hieſiger Künſtler in liebenswürdiger und
un=
eigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt. Da ein Teil des Reinertrags
für das Oppauer Hilfswerk beſtimmt iſt, wäre ſchon ein reger Beſuch
zu der Veranſtaltung des jungen Vereins zu empfehlen. (Näh. ſ. Anz.)
— Sektion Darmſtadt (Deutſcher und Oeſterr. Alpenverein). Die
Darmſtädter Hütte im Moostal bei St. Anton iſt ſeit 15.
September geſchloſſen. Trotzdem von ihrem Beſuche in den Herbſt= und
Frühfahrsmonaten, wie erſt recht während des Winters wegen der
La=
ſinengefahr im Moostal nur abzuraten iſt, ſo ſind doch für Beſucher
wvährend dieſer Zeit mit dem Hüttenſchlüſſel zu öffnende Räume
zu=
gänglich, und wird nach Möglichkeit für Brennholz geſorgt, für deſſen
Vorhandenſein jedoch bei rückſichtsloſem Verbrauch durch frühere Beſucher
natürlich nie Gewähr geleiſtet werden kann. Es iſt deshalb dringend zu
empfehlen, daß ſich Wintergäſte, vor allem kommen wohl Skiläufer in
Betracht, vor und nach dem Beſuche der Hütte bei den Hüttenpächtern
Robert und Hermann Scuber im Gaſthofe „Zum Arlberg” in St.
Anton anmelden, um ſich über das Vorhandenſein von Holz zu
verge=
wiſſern, unter Umſtänden ſolches mit hinaufnehmen, um die Gebühren
zu bezahlen und über den Befund zu berichten. Bei den täglich
ſteigen=
den Preiſen für Holz und Trägerlohn wird dringend gebeten, ſparſam
mit dem Holze umzugehen, ſowie unter den ſchweren wirtſchaftlichen
Verhältniſſen das fremde Hützeneigentum ſorglichſt zu ſchonen und
ſchützen zu helfen. Müßten ſich doch alle ordnungsliebenden Wanderer
und Skifahrer ſtets vor Augen halten, daß es unter dem Zwange der
Verhältniſſe dahin kommen könnte, daß Alpenvereinshütten, wie es
ſchon geſchehen iſt, gewiß zum Leidweſen der Sektionen, die dem billig
denkenden Gaſte gern entgegenkommen, noch in weiterem Umfange
wäh=
rend der Zeit der Nichtbewirtſchaftung ganz geſperrt werden müßten.
Nur Selbzucht eines Jeden kann da helfen.
— Der Muſikverein eröffnet ſein Winterprogramm mit der
Auf=
führung der „Schöpfung” von Joſ. Haydn am Samstag, den 22. Okt.,
in der Turnhalle am Woogsplatz unter Leitung des
Generalmuſikdirek=
tors Balling. Es ſind zu dieſer Aufführung hervorragende Soliſten
gewonnen, die aus dem letztjährigen Konzert=Winter rühmlichſt bekannt
ſind, ſo Cläre von Conta, Konzertſängerin aus Erfurt, Alex. Kianis,
erſter Baſſiſt der Staatsoper in Wiesbaden, und nicht zuletzt unſer
lyriſcher Tenor Alexis af Enehfelm vom Landestheater. Hauptprobe
abends zuvor. Karten im Vorverkauf bei Gg. Thies Nachf. (Schutter),
Eliſabethenſtraße 12.
Sprachverein. Man ſchreibt uns: Auf welch ſchwierigem Poſten
der deutſche Sprachlehrer im Auslande ſteht, zumal im Kriege, das
zeig=
ten am Donnerstag abend Profeſſor Schillings Mitteilungen aus
ſeiner mehr afs 40jährigen Lehrtätigkeit, die er, erſt vor kurzem
heim=
gekehrt, in ſchottiſchen Städten ausgeübt hat. Seminarlehrer Pickert
mahnte zur Dankbarkeit gegen ſolche Vertreter des Deutſchtums; er
wies in ſeiner Vorrede auf Anzeichen hin, die uns zur Erwartung
be=
rechtigen, daß nach vorübergehender Eindämmung die deutſche Sprache
eine ihrer Denker und Dichter würdige Weltgeltung erlange; aber er
betonte auch, daß auf Ausländer nicht aus Rand und Band
gekom=
menes, ſondern nur edles und reines Deutſch einen guten Eindruck
mache. Bie der Allgemeine Deutſche Sprachverein beſtrebt iſt, den
ver=
mehrten Aufgaben der Gegenwart zu genügen, ging aus Profeſſor Dr
Bergmanns Bericht über die Würzburger, Tagung der Sprach=
freunde hervor. Die Beifpiele aus dem regen Vereinsleben anderer
Städte ſporten mehrere Zuhörer an, der hieſigen Ortsgruppe als
Mit=
glieder beizutreten.
— Verband der Kunſtfreunde in den Ländern am Rhein. Wie aus
der Anzeige in der heutigen Nummer erſichtlich, veranſtaltet der
Ver=
band am nächſten Donnerstag im Feſtſaal der Vereinigten
Geſell=
ſchaft einen Vortrag mit Lichtbildern über den Kampf der
rheiniſchen Kunſt um ihre Freiheit im 13. Jahrhundert. Redner des
Abends iſt Herr Muſeumsdirektor Dr. Witte, Köln, der mit dem
glei=
chen Vortrag in Köln lebhafte Anerkennung gefunden hatte. Die
Mit=
glieder der der Arbeitsgemeinſchaft für bildende Kunſt angeſchloſſenen
Vereinigungen erhalten Karten zu ermäßigtem Preis. Karten ſind im
Vorverkauf bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9, zu haben.
Bei=
trittserklärungen berechtigen zum freien Eintritt, ſie werden von dem
Vorſitzenden des Verbandes, Herrn von Römheld, Alexandraweg 14,
und an der Abendkaſſe entgegengenommen.
nn. Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten hat unter dem 19. April
Ifd. Js. an den Herrn Oberbürgermeiſter und die
Stadtverordnetenver=
ſammlung ein Schreiben gerichtet und darum nachgefucht: 1. Daß die
ſeitherigen Vergünſtigungen der Kriegsbeſchädigten, ihre Fahrkarten
auch Sonntags zu benutzen, beibehalten werden ſollen; 2. daß der
je=
weilige Preisauſſchlag für die Monatskarten auf die von den
Kriegsbe=
ſchädigten zu zahlenden 25 Prozent der Fahrkarte nicht in Anrechnung
kommt; 3. daß fämtlichen Kriegsbeſchädigten, die 50 Prozent und mehr
Nente erhalten — unbeſchadet, ob ſie Beinamputierte ſind oder ſchwere
innere Krankheiten haben — dieſe Vergünſtigung weitergewährt werdem
ſoll. Die Forderung zu 1. hat ſich inzwiſchen erledigt, da die Benutzung
der Monatskarten auch an Sonntagen wieder allgemein geſtattet iſt.
Die Verwaltung beantragt der Forderung zu 2. nur inſofern
zuzu=
ſtimmen, daß die Stadt 75 Prozent der Fahrtkoſten auf der Elektriſchen
Bahn überninmt und die Kriegsbeſchädigten wie ſoither 25 Prozent der
Koſten zu tragen haben. Auch ſollen die Zuſchüſſe widerruflich ſein und
von dem Grad der Bedürftigkeit abhängig gemacht werden. Die
For=
derung zu 3. abzulehnen. Der Reichsbund will nämlich hiernach die
Fahrpreisermäßigung für alle Kriegsbeſchädigten mit 50 Prozent und
mehr Rentenbezug — ohne Rückſicht auf die Art der Beſchädigung —
ge=
währt haben. Die Verwaltung kann dieſem Verlangen nicht entſprechen
und beſteht auf dem Stadtverordnetenbeſchluß vom 15. April 1920,
wo=
nach dieſe Vergünſpigung nur von den Beinbeſchädigten, die über 50 Proz.
erſverbsunfähig ſind, in Anſpruch genommen werden kann. Nach der
Aeußerung der Hauptfürſorgeſtelle hat eine Rundfrage bei den
benach=
barten Fürforgeſtellen ergeben, daß eine allgemeine Unterſtützung zu den
Fahrtkoſten an Beinbeſchädigte nicht gewährt wird. Ganz beſonders
glaubt auch der Arbeitsausſchuß der Hauptfürforgeſtele darauf hinweiſen
zu ſollen, daß ein dauernder Zuſchuß zu den Fahrtkoſten — der zur Zeit
zirka 600 Mark beträgt und ſich bei einer entſprechenden Preiserhöhung
ſteigern wird — im Hinblick auf die Ruhensbeſtimmungen des § 63 des
R. V. G. für die Betreffenden direkt nachteilig ſein muß, da die laufenden
Zuwendungen dem Einkommen zugerechnet und bei Umanerkennung der
alten Nente zu den neuen Renten angegeben werden muß.
Auf Grund vorſtehender Entſcheidung der Hauptfürſorgeſtelle vom
18. Auguſt ds. Js. hat der Beirat der Kriegsbeſchädigten und
Kriegs=
hinterbliebenenfürſorge unter dem 30. September 1921 folgenden
Be=
ſchluß gefaßt: Nach Prüfung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſoll im
Falle der Bedürftigkeit des Antragſtellers, wenn unter Berückſichtigung
der Beſtimmungen des § 63 R. V. G. die Gewährung des Zuſchuſſes einen
Vorteil für den Kriegsbeſchädigten ergibt, die Hauptfürſorgeſtelle um
Uebernahme des Zuſchufſes aus Reichsmitteln erſucht werden.
— Die Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener Ortsgruppe
Darmſtadt, veranſtaltet heute abend, im Konkordiaſaal, Waldſtraße 33,
ihr zweijähriges Stiftungsfeſt. Zwei Jahre ſind es jetzt her, als
die erſten Kriegsgefangenen wieder in ihre Heimat zurückkehren konnten
und Hand in Hand mit dem Volksbund zum Schutze deutſcher
Kriegs=
gefangenen, ihre eigene Vereinigung gründend, an dem großen Werk der
Befreiung aller in England, Frankreich und Rußland ſchmachtenden
Kameraden mithalten. Leider befinden ſich heute noch in Frankreich und
Rußland Kriegsgefangene. Letztere werden wohl alle noch dieſes Jahr
in ihre Heimat zurückkehren können. Anders mit Frankreich. Dort
werden die armen Menſchen mit Gewalt ihrer Hsimat ferngehalten. Die
Ehemaligen werden nicht eher ruhen, bis auch dieſe Kameraden, bis zum
letzten Mann, wieder in ihrer Heimat ſind. Zu dem Stiftungsfeſt haben
verſchiedene Künſtler und Künſtlerinnen ihre Mitwirkung zugeſagt. Frl.
Heckelmann wird einige Lieder zur Harfe zu Gehör bringen. Unſere
neue Theatergruppe wird zum erſten Male mit einem Luſtſtück, welches
zu unſerer heutigen Zeit paßt, aufführen. Nach dem Programm findet
Ball ſtatt.
* Die Veranſtaltungskonmiſſion des Ortsgewerbevereins und der
Handwerkervereinigung erinnert nochmals an den morgen, Sonntag,
ſtattfindenden Familienausflug nach Auerbach. Abfahrt 11.47 Uhr
vor=
mittags ab Hauptbahnhof mit Sonntagsbarte nach Auerbach (3,50 Mk.).
Der Ausflug findet bei jeder Witterung ſtatt.
* Vereinigung früherer Leibgardiſten Darmſtadt. Auf den morgen
ſtattfindenden Familien=Ausflug nach Traiſa wird nochmals
aufmerkſam gemacht. Abmarſch 1.30 Uhr vom Alten Friedhof.
— Im Gemeindehaus der Johanesgemeinde (Kahlertſtraße) werden
vom nächſten Mittwoch ab wieder allwöchentlich Bibelſtunden
ſtattfin=
den. Im Anſchluß hieran ſollen Verſammlungen des Männervereins
abgehalten werden.
* Stiftungsfeſt. Wie man uns mitteilt, findet heute Samstag abend
das zweijährige Stiftungsfeſt der Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegs=
gefangener ſtatt. Es iſt gelungen, ein ſehr reichhaltiges Programm,
darunter Harfenſolovorträge und Trio für Harfe, Violine und Cello,
zu bieten. Auch wird die Theatergruppe der R. e. K. zum erſten Male
auftreten mit einem Schauſpiel in zwei Akten und einer Poſſe in einem
Akt. Geſangsvorträge der Heckelmannſchen Geſangſchule werden zur
Verherrlichung des Feſtes beitragen, ſodaß alle Beſucher auf ihre
Rech=
nung kommen.
* Platgnenhain=Konzert. Morgen Sonntag ab 11 Uhr findet wieder
ein Platanenhain=Konzert mit einem vaterländiſchen Programm unter
Leitung des Herrn Dir. Mickley ſtatt.
Poſtaliſches.
Eine Berliner Zeitung hat kürzlich mitgeteilt, daß in ihrem
Leſerkreis der Glaube an den „neuen unfehlbaren Geſprächszähler” der
Reichspoſt ſehr gering ſei, daß vielmehr die Anſicht beſtünde, bei jedem
Anfaſſen des Hörers würde die Zahlung der Einzelgeſprächsgebühr von
25 Pf. fällig. Dieſe Beſorgnis iſt unbegründet. Von der
Poſtverwal=
tung iſt in dem letzten Monaten ſchon wiederholt in Zeitungsartikeln
da=
ran erinnert worden, daß der Geſprächszähler nicht erſt vom 1. Oktober
ds. Js. ab bei den Fernſprechämtern in Tätigkeit tritt, ſondern daß er
neuert werden. Mit einem Wort, es waren hohe Mittel
auf=
zuwenden, während die Erträge noch weit davon entfernt waren,
normale zu ſein. Zu den Ankaufskoſten kamen dann noch
die=
jenigen für Erwverbung und Herſtellung von Häuſern mit
Kelter=
räumen und Gärkellern. Neben derartigen Hofreiten in
Boden=
heim, Nackenheim und Oppenhein kam insbeſondere der Bau
einer Zentrale in Mainz in Betracht, die neben den erforderlichen
Wohnräumen des Direktors und Kellermeiſters noch Räume zum
Abhalten der Weinproben und der Verſteigerungen, ſowie
aus=
gedehnte Kellerräume zum Aufſtapeln der zum Verkauf fertigen
BZeine enthielt. Auch dieſe letzteren in der Nähe des
kurfürſt=
lichen Schloſſes und angrenzend an das Juſtizgebäude
fertig=
geſtellten Anlagen ſind ihrem Zweck entſprechend muſtergültig
atsgeführt. Der Rieſenkeller zieht ſich nicht nur unter dem
Tomänengebäude und deſſen Hof, ſondern auch unter dem
Ge=
richtsgebäude hin. Hier lagert in langen Reihen von
Halbſtück=
fäſſern der köſtliche Stoff, das edelſte Produkt, das der Fleiß und
das Geſchick dem heſſiſchen Boden abzuringen vermag. Weine,
die neben den von den benachbarten preußiſchen Domänen zu
Räidesheim und Kloſter Eberbach auf den Markt gebrachten, wohl
ass die alleredelſten der ganzen Welt bezeichnet werden dürfen.
Der finanzielle Erfolg der heſſiſchen Weinbaudomäne iſt ein
Aoßartiger. In den zwanzig Jahren ihres Beſtehens iſt es
ge=
ſhgen, die ganzen auf ſie durch Ankauf der Wingerte, Einrichtung
der Pauten und Betrieb der Wirtſchaft verausgabten Summen
durch Erlös für verkaufte Weine wieder einzubringen, ſo daß
deſe geſamten Kapitalien abgeſchrieben werden konnten und die
3omane nun ein freier, mit Schulden nicht belaſteter Beſitz des
Sraates iſt. Aber dies nicht allein, es iſt noch ein beträchtlicher
Ue berſchuß über dieſe Summen erzielt worden.
Dieſen Erfolgen gegenüber hat ſich das Schlagwort: „Der
S aat ſoll keine Geſchäfte betreiben!” wieder einmal als ſehr
ver=
ehrt erwieſen. Natürlich gibt es eine Maſſe von Geſchäften,
die für den Staat nicht paſſen. Dagegen gibt es andere, die
teben der Schwierigkeit guten techniſchen Betriebs große
Kapi=
alanlagen erfordern, die erſt in ſpäterer Zeit rentieren, oder die
in den einzelnen Jahren ſehr ungleiche Erträge liefern, die am
eiten in der Hand des Staates untergebracht ſind. Dahin
ge=
ört in erſter Linie die Waldwirtſchaft, da ein finanziell nicht
tarker Mann nicht zuwarten kann, bis ſeine Kiefern 190 und
eirie Eichen 150 Jahre alt geworden ſind. Dahin gehört aber
auch der Weinbau, wie die Entwicklung der heſſiſchen
Weinbau=
domäne gezeigt hat. Ihr Erfolg iſt ſo glänzend, daß man nur
wünſchen kann, ſie möge ihren Wirtungskreis mehr und mehr
ausdehnen. Wenn der Staat ſelbſt in dieſer Weiſe Geld
erwer=
ben kann, ſo braucht er die Steuerſchraube nicht ſo ſtark
anzu=
ziehen. Bei den Schwierigkeiten, die der Gründung der
heſſi=
ſchen Weinbaudomäne im Wege ſtanden, und bei der ſtarken=
Gegnerſchaft, mit der ſie zu rechnen hatte, mußte ſie ſich darauf
beſchränken, nur Weinberggelände in beſten Lagen zu erwerben.
Dieſe mußten ſo beſchaffen ſein, daß ihr Gewächs auch in
klima=
tiſch ungünſtigen Jahren noch von ſolcher Güte war, daß es leicht
verkäuflich blieb. Da die Domäne nur durchaus naturreine
Weine liefern muß, durfte ſie kein Gewächs bauen, das Zuckerung
erforderte. Die aus den beſten Lagen ſtammenden
Domänen=
weine ſind daher ſo hochpreiſig geworden, daß der gewöhnliche
Sterbliche leider wenig Ausſicht mehr hat, ſich ihrer erfreuen zu
können.
„Der Barbier von Bagdad” von Peter Cornelius.
Zweimal wurde dieſes Werk erſchlagen! Einmal, als Franz
Liſzt, der bewunderungswürdige, ſelbſtloſe Förderer aller
Be=
gabungen, den „Barbier” in Weimar zur Uraufführung brachte
und den Dank für ſeine Bemühungen um das Kunſtleben dieſer
Stadt in Geſtalt eines Theaterſkandals erntete, der ihn
veran=
laßte, ihr und ſeinem Amte den Nücken zu kehren; zum andern
Male trotz der begeiſterten Aufnahme, als man im Jahre 1904
in demſelben Weimar vor einem Parterre von Kritikern und
Kunſtfreunden das Werk in der wiederhergeſtellten
Original=
faſſung, welche der Hallenſer Kritiker und Muſikſchriftſteller Max
Haſſe beſorgt hatte, anläßlich eines Cornelius=Feſtes zur
Auf=
führung brachte.
Die erſte Niederlage ſeines Werkes hatte Cornelius den
Treibereien des Intendanten des Hoftheaters, Dingelſtedt, zu
verdanken. Liſzt war vom „Barbier von Bagdad” begeiſtert,
war Cornelius ein ſchätzenswerter Berater für Verbeſſerungen,
namentlich hinſichtlich der Inſtrumentation ſeines Werkes, und
ſetzte die Aufführung trotz vielfacher Hinderniſſe und künſtlich
gemachter Schwierigkeiten unter Einſatz des ganzen Gewichtes
ſeiner Perſönlichkeit durch. Aber ſei es nun, daß die zerſetzende
Wühlarbeit ſeiner Gegner das Publikum blind und taub für
die wunderſamen Schönheiten und Lieblichkeiten der
Corne=
lianiſchen Muſik gemacht hatte, ſei es, daß aus dem Bewußtſein
der Exiſtenz dieſer Intrigen eine der Qualität der Aufführung
ſchädlichen Nervoſität und Unſicherheit des Leiters wie der
Mit=
wirkenden entſtand, es kam zu lärmenden Kundgebungen gegen
Franz Liſzt, gegen ſeinen Schützling Cornelius und deſſen Werk,
deren Umfang ſelbſt eine völlig mißlungene Arbeit nicht
gerecht=
fertigt hätte. Cornelius zog ſeine Oper zurück, und lange Zeit
blieb ſie verſchollen.
Erſt ſieben Jahre nach dem Tode des Komponiſten machte
der um dieſe Zeit am Hoftheater in Karlsruhe wirkende Felix
Mottk den Verſuch, das Werk zu neuem Leben zu erwecken.
Zu dieſem Zweck unterzog er die Partitur einer Reviſion
hin=
ſichtlich der Orcheſtrierung und nahm dramaturgiſche
Aenderun=
gen vor, allerdings ſo radikal, daß aus der zweiaktigen Oper
eine einaktige wurde.
Der übcraus ſtilſichere und bühnenerfahrene Hermann Levi,
ein Muſiker von umfaſſendſter Bildung, reinigte das Werk
von allzu grauſamen Strichen, ließ in der Inſtrumentation nur
die unbedingt nötigen Retouchen beſtehen, die zum Teil noch
von Liſzt veranlaßt oder von Cornelius ſelbſt, auch in
hinter=
laſſenen Aenderungsſkizzen, weggenommen waren, und ſtellte
mit geringfügigen, im Intereſſe einer geſchloſſenen dramatiſchen
Wirkung gelegenen Kürzungen die urſprüngliche zweiaktige
Form wieder her. Aber der Kreis der Bühnen blieb nur klein,
an denen dies Meiſterwerk des Dichterkomponiſten, der nicht nur
(wie ſo mancher Muſikdramatiker der Wagner=Nachfolge) ein
Librettiſt, ſondern im vollen Gewichte des Wortes Dichter
ſei=
ner Oper war. Der Verſuch, für dieſe betrübliche und
beſchä=
mende Tatſache eine Begründung zu finden, führte Max Haſſe
zu der Annahme, daß eben die Mottl=Leviſche Bearbeitung, in
der er eine völlige Veränderung des Originals zu erkennen
glaubte, Schuld daran habe, daß dem Werke Verſtändnis und
Zuneigung weiterer Kreiſe verſagt bliebe. Von glühender Liebe
zu Cornelius entflammt, reinigte er die Partitur von allen
Zu=
taten, unterließ aber leider die Ausführung jener Aenderungen,
die Cornelius ſelbſt gewünſcht und in Skizzen, die man in
ſei=
nem Nachlaß fand, entworfen hatte.
Das Reſultat ſeiner Bemühungen gelangte in Weimar zur
Anfführung, aber der erhoffte Triumphzug über die Bühnen
blieb aus. So viel ſteht jedenfalls feſt, daß Haſſe eine Erfüllung
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 15. Oktober 1921.
Rummer 275.
dort ſchon ſeit Jahr und Tag in weitem Umfange bemutzt wird. Schon
jetzt ſind nahezu die Hälfte aller Fernſprechteilnehmer
Grundgebühren=
zahler. Hierbei werden die einzelnen Geſpräche beim Amte gezählt, und
dem Teilnehmer in Rechnung geſtellt. Mit dieſem Verfahren wurde
ſchon vor 20 Jahren der Anfang gemacht. Die
Reichstelegraphenver=
waltung betritt deshalb wit der allgemeinen Einführung des
Geſprächs=
zählers vom 1. Oktober ab in keiner Weiſe Neuland. Die Zählung der
Geſpräche erfolgt beim Amt in dem Augenblick, wo die beiden bisher
ſprechenden Teilnehmer dem Fernſprecher wieder angehängt oder auf die
Gabel gelegt haben und demzufolge auf dem Amt in beiden
Teilnehmer=
leitungen das Schlußzeichen durch Aufleuchten der Schlußlämpchen
er=
ſcheint. Bleibt es aus, weil der gewünſchte Teilmehmer nicht antwortet lang bei ausverkauften Häuſern gezeigt worden.
oder anderweit ſpricht, oder weil die zu ſeinem Amte führende
Ver=
bindungsleitung beſetzt iſt, ſo tvitt auch der Zähler nicht im Tätigkeit.
Er kann vielmehr immer nur nach beendetem Geſpräch bewegt werden
und zwar nur einmal, ſodaß auch die doppelte Zahlung einer
Verbin=
dung ausgeſchloſſen iſt.
Fünfzigjähriges Jubiläum der Firma
Ludwig Alter A.=G.
St. Die Firma Ludwig Alter A.G. (Alters Möbel= und
Kunſtgewerbehaus G. m. b. H.) begeht in dieſen Tagen das Feſt
ihres 50jährigen Beſtehens. Aus dieſem Anlaß fand geſtern
unter Teilnahme zahlreicher Vertreter der Reichs= Staats= und nachmittags 3 Uhr die Wettkämpfe der Turner über 35 Jahre ſtattfinden.
ſtädtiſchen Behörden, der Hochſchule, Kunſt, der Induſtrie, des
Handels, Handwerks uſw. eine offizielle Feier ſtatt, die Zeugnis
davon ablegte, zu welch eminenter Bedeutung das aus beſchei= tafel für Gefallene veranſtaltet die hieſige Geſellſchaft „
Fröh=
denſten Anfängen hervorgeangene, heute zur Weltfirma ge= lichkeit” am Samstag abend einen Unterhaltungsabend, beſtehend in
ſichtigung der Möbelfabrik an der Kirſchenallee und
der nach dem Kriege neu erſtandenen, zu außergewöhnlichem
Umfange gewachſenen Waggonfabrik, die über vier
Stun=
den in Anſpruch nahm. Daran ſchloß ſich eine Beſichtigung des
Ausſtellungs= und Verkaufshauſes in der Eliſabethenſtraße mit
ſeinen an die hundert Ausſtellungszimmern der verſchiedenſten
Genres, und ein offizieller Feſtakt, in dem eine Reihe
bedeu=
tungsvoller Anſprachen gehalten wurden, u. a. von Fräulein
Frieda Alter, einem Vertreter der Reichsregierung (
Ver=
kehrsminiſterium), Vertretern der preußiſchen und heſſiſchen
Staatsregierung, vom Oberbürgermeiſter, von einem Vertreter
der Handelskammer, der Induſtriellenvereinigung, der
Hoch=
ſchule, der Angeftellten= und Arbeiterfchaft, von Freunden des
Hauſes uſw. In allen Anſprachen kam der ungeheuere
Auf=
ſchwung, den die Firma genommen, ihre eminente Bedeutung
für die Stadt, das Heſſenland und neuerdings das ganze Reich
überzeugend zum Ausdruck. Unzählige Telegramme, Blumen und
briefliche Glückwünſche liefen dauernd ein. Angeſtellt= und Als
beiter überreichten koſtbare künſtleriſche Angebinde, Erzeugniſſe
der Hausfabrikation.
Ein gemeinſamer Imbiß, der ſpäter die Feſtgäſte vereinigte,
gab Gelegenheit, auch die menſchlichen Eigenſchaften der
Firmen=
inhaber und ihrer leitenden Angeſtellten, beſonders des Herrn
Direktors Tortrup gebührend zu feiern. — Ausführlicher
Bericht folgt.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Das im 1. Sinfonie=Konzert des Landestheater=
Orcheſters zur Uraufführung gelangende Violinkonzert von
Arnold Mendelsſohn, deſſen ſoliſtiſcher Teil durch Konzertmeiſter
Drumm zur Wiedergabe gelangt, darf als eine willkommene
Bereiche=
rung der Violinliteratur betrachtet werden. Gleichſam improviſierend
leitet die Sologeige den erſten, in reicher ſinfoniſcher Geſtaltung
auf=
gebauten Satz ein. Dieſem folgt in ſchöner melodiſcher Linienführung
ein langſamer Mittelſatz, der den ſo reichen Ausdrucksmöglichkeiten der
Violine in hervorragender Weiſe gerecht wird. Nicht minder gelungen
erſcheint das Finale. Der Humor in Tönen, eine beſonders glückliche
Veranlagung des Komponiſten, bildet die Grundſtimmung des Satzes wird dem Finanzausſchuß überwieſen. Eine Rechnung der Blutlaus=
und gibt dem ganzen Werke einen äußerſt wirkungsvollen Abſchluß.
— Richard Wagner=Verein. Ueber das Münchener
Streichquartett, das am nächſten Dienstag hier einen Mozart=
Abend gibt, leſen wir in einem Lübecker Blatte: „Das Münchener
Streichquartett hat die Anwartſchaft darauf, unter den Kammermuſik=
Vereinigungen mit an erſter Stelle genannt zu werden. In rein
tech=
niſcher und muſikaliſcher Beziehung ſteht das Quartett auf ſchwer
er=
reichbarer Höhe, da ſich hier vier Künſtler zuſammengefunden haben,
die in dem aufs feinſte ausgefeilten Zuſammenſpiel und der geiſtigen
Durchdringung auch der ſchwierigſten Stoffe Vorbildliches leiſten. Ihr
Spiel gehörte zu dem Schönſten, was Lübecks Publikum überhaupt ſeit
langen Jahren von einer Künſtlervereinigung gehört hat.”
— Liederabend Lily van Reeſema. Ueber das vor
einigen Tagen in Berlin ſtattgefundene Konzert der Künſtlerin ſchreibt
Dr. Max Schwarz in der Täglichen Rundſchau in ſeiner bekannten
lako=
niſchen Weiſe: „Lily van Neeſema: liebliche Höhe, empfindſame Tiefe,
ſinnierender Rhythmus, pflegliche Behandlung des Zarten und Feinen,
Können und Wollen in vornehmem Bund‟. Der hieſige Liederabend
findet am nächſten Dienstag im Traube=Saal (nicht im Muſikvereins=
Saal) ſtatt. Karten bei Konzert=Arnold.
— Klavierabend Viktor von Frankenberg. Ueber
den Klavierabend, der am 18. Januar 1921 in Bremen ſtattfand, lieſt
man in der Weſerzeitung: Im Muſeumsſaale in Bremen gab Herr
Viktor von Frankenberg am Dienstag ein Klavierkonzert, in welchem
der Vortragende ſich durch ſeine glänzende Technik auf das
Vorteilhaf=
teſte einführte und ſeine Zuhörer zu lautem Beifall hinriß. Den
Höhe=
punkt bildete die Sonate in A=Moll Op. 60 von Walter Niemann, die
hier zum erſten Male öffentlich vorgetragen wurde; ein außerordentlich
gehaltvolles, aber auch ungeheuer ſchwieriges Muſikſtück. Man muß
aber dem Vortragenden dankbar, ſein, daß er dem Publikum dieſe
Werke vorgeführt hat, die wegen ihrer rieſigen techniſchen und
harmo=
niſchen Schwierigkeiten ſonſt dem Durchſchnitts=Klavierſpieler ewig ein
ſiebenmal verſiegeltes Buch bleiben würden. — Das hieſige Konzert
findet am nächſten Mittwoch im Traube=Saal (nicht im Muſikvereins=
Saal) ſtatt. Karten bei Konzert=Arnold.
E
D
ſeines leidenſchaſtlichen Wunſches, dem „Barbier” die Wege zu
den Bühnen geebnet zu ſehen, nicht erhoffen darf, und ſo ſtellt
ſich ſeine Arbeit als ein immerhin zweifelhafter Dienſt dar, den
er ſeinem verehrten Idol geleiſtet hat.
Bei Erwägung der Frage, was dem breiten Erfolge des
Barbier von Bagdad” hindernd im Wege ſteht, kann kein
Zwei=
fel darüber herrſchen, daß die Mottlſche Inſtrumentierung nichts
weniger als dick oder überladen iſt und darum dem intimen
Charakter des Werkes irgendwie zu nahe tritt, daß aber
anderer=
ſeits, wie ſchon Liſzt erkannte und auch bekannte, die abſolute
künſtleriſche Notwendigkeit beſteht, die an vielen Stellen ſicherlich und zu Humperdincks. Hänſel und Gretel”, bis in die neueſte
nicht durchaus lobenswerte Cornelianiſche
Originalinſtrumenta=
tion durch geſchicktere Verteilung von Licht und Schatten klang=
und wirkungsvoller zu geſtalten. Ferner dürften die ſtellenweiſe
überraſchend großen Schwierigkeiten, die ſich aus den
geſang=
lichen wie darſtelleriſchen Anforderungen des Werkes ergeben,
und deren reſtloſe Bewältigung nicht allzu vielen Bühnen
ver=
gönnt iſt, einen nicht unerheblichen, ja vielleicht ſogar den
Haupt=
teil deſſen ausmachen, was einer reſtloſen Befriedigung des
Publikums bei Aufführungen des „Barbiers” bisher in vielen
Fällen hindernd im Wege ſtand.
Dieſe Erkenntnis vor Augen, kann die Löſung der Frage
nicht allzu ſchwer werden, wie ein in dichteriſcher und
muſi=
kaliſcher Art ſo gleichwertiges Kunſtwerk dem deutſchen Volke,
deſſen Herzen es nach den „Meiſterſingern” am nächſten ſtehen
ſollte, dargebracht werden muß, damit es ſein Allgemeingut auch
wvirklich wird. Es iſt alſo nicht ein Problem muſikäſthetiſcher
Art, ſondern wohl in erſter Linie Angelegenheit des
Diri=
genten und des Inſzenators. Gelingt es dieſen, in der
Aufführung die Originalität und ſoliſtiſche Einheitlichkeit
des „Barbier”, die von untadeligſter Vollendung iſt, den
Hörern zu vermitteln, ſo kann neben ſtaunender Bewunderung
wärmſte Begeiſterung nicht ausbleiben. Denn Cornelius” „
Bar=
bier” iſt ein Meiſterwerk von bedeutſamſter Eigenprägung.
Knüpfen doch alle neueren Bemühungen um einen künſtleriſch
vollwertigen Stil für die vornehmere Gattung der komiſchen
Operin Deutſchland ſo gut wie ausnahmslos an Cornelius an.
Dieſer ſelbſt ſchrieb ſeinen „Barbier” unabhängig von dem
ſtarken Einfluß Wagners, deſſen Werke ihm damals noch ziemlich
unbekannt waren. Dadurch gelang ihm auch etwas durchaus
Einheitliches und Selbſtändiges. Freilich, was hinſichtlich der
Geſamtgeſtaltung des Werkes ein Vorzug war, wurde hinſichtlich
— Die Palaſt=Lichtſpiele (Kaiſerſaal) bringen dieſe Woche
das große Filmwerk „Sklaven des Jahrhunderts”. „Der
Gefangene”, ein tiefergreifendes Kriegsdrama in ſechs Akten mit R.
Schünzel, Harry Liedke, Magda Elgen, Käthe Dorſch in den
Haupt=
rollen. In ganz hervorragender Weiſe ſchildert dieſer Film die
ſchwe=
ren Kämpfe auf den blutgetränkten Schlachtfeldern von Arras, ſowie
das Los unſerer Kriegsgefangenen in langjähriger Gefangenſchaft. Die
noch nie gezeigte Originalaufnahme der Schlacht bei Arras:
Sturm=
angriffe, Fliegerangriffe, Kämpfe mit Tanks und ſchwarzen Truppen,
bilden den Höhepunkt der Senſationen, die ſich von Akt zu Akt ſteigern.
Dieſes Filmwerk iſt in Frankfurt a. M. und anderen Städten wochen=
+ Arheilgen, 14. Okt. Infolge der teuren Lebensverhältniſſe ſowle
der einſetzenden Preisſteigerung für Leder und Zutaten ſieht ſich die
hieſige Schuhmachervereinigung genötigt, auf alle Arbeiten
eine Preiserhöhung von 10 Prozent eintreten zu laſſen. Gleichzeitig
wird daran erinnert, daß ſowohl Neuarbeiten als auch Reparaturen
nur gegen bar ausgeführt werden; auch müſſen die Schuhwaren in der
Werkſtatt abgeholt werden. — Nächſten Sonntag, nachmittags 3 Uhr,
findet eine Inſpektion der Freiwilligen Feuerwehr
durch den Kreisfeuerwehrinſpektor, Herrn Branddirektor Fiſcher=
Darm=
ſtadt, ſtatt. — Der hieſige Turnverein E.V. hält nächſten Sonntag
ſein diesjähriges Abturnen, verbunden mit Wetturnen, ab. Vormittags
8 Uhr beginnen die Wettkämpfe für Turner und Zöglinge, während
An die auf abends 8 Uhr feſtgeſetzte Siegerverkündigung, zu der nur
Mitglieder Zutritt haben, wird ſich ein Tänzchen in der
Vereinsturn=
halle anſchließen. — Zur Stiftung einer Ehren= und
Gedenk=
wordene Unternehmen gelangt iſt. Um 3 Uhr begann eine Be= Muſik, Theater und Geſang, dem im Intereſſe des ſchönen Zweckes ein
guter Beſuch zu gönnen wäre.
H. Eberſtadt, 14. Okt. Gemeinderatsſitzung. Auf Antrag
beſchließt der Gemeinderat, dem Gewerkſchaftskartell Eberſtadt zur
Be=
ſchaffung von Speiſekartoffeln für die hieſige Bevölkerung einen Kredit
von 100 000 Mark zur Verfügung zu ſtellen. Der Betrag ſoll durch
An=
leihe bei der Vereinsbank Eberſtadt beſchafft werden. Das Geſuch der
Freiwilligen Feuerwehr um Erlaß von Vergnügungs= bezw. Billettſteuer
wird abſchlägig beſchieden. Die Maurerarbeiten für das zu erbauende
Gemeindewohnhaus in der Wingſtraße werden in der heutigen Sitzung
nach erneutem Beſchluß des Gemeinderats dem Wenigſtfordernden, Hch.
Zickler III., zugeſchlagen. Nachdem das elektriſche Ortsnetz in der
Ge=
meinde fertiggeſtellt und die elektriſche Lichtverſorgung aufgenommen iſt,
wird der Preis für Strom zu Lichtzwechen auf 4,50 Mark und für Strom
zu Kraftzwecken auf 2.30 Mark pro Kwſt. feſtgeſetzt. In dieſen Preiſen
iſt ein Aufſchlag der Gemeinde von 1 Mk. bezw. 30 Pfg. enthalten, der
erhoben wird, um die Verzinſung und Amortiſation der für die
Errich=
tung des Ortsnetzes erfovderlich gewordenen Kapitalaufnahme
ſicherzu=
ſtellen. (Bekanntlich hat die Gemeinde den Ueberteuerungszuſchuß von
800 000 Mark übernommen, während das Gas= und Elektrizitätswerk
Eberſtadt als Unternehmer den Friedensherſtellungspreis + 40 Prozent
trägt.) Elektriſche Hausinſtallationen dürfen künftig nur von
ausdrück=
lich zugelaſſenen Firmen ausgeführt werden. Ausnahmen ſind nur mit
Zuſtimmung des Gemeinderats und der Direktion des Gas= und
Elektri=
zitätswerkes geſtattet. Der Gemeinderat plant, die Straßenbeleuchtung
im Ortsinnern nunmehr wiederherſtellen zu laſſen und beauftragt die
Baukomiſſion mit der Veranlaſſung des Weiteren. Die Bildung des
Wahlausſchuſſes für die am 27. November ds. Js. ſtattfindende
Land=
tagswahl wird vorgenommen. Es werden die früheren Mitglieder
wie=
der= und die Gemeinderatsmitglieder Delp und Poth neugewählt. Das
Geſuch des Frdr. Kölſch I. um Schadenerſatz für Saatfrucht und
Ernde=
ausfall und Herabſetzung des Pachtpreiſes für ein Gemeindegrundſtück
wird dem Feld= und Waldausſchuß überwieſen. Für den Abſchluß von
Holzhauerlohnverträgen werden der Bürgermeiſter als Vertreter der
Gemeinde und Beigeordneter Flick als Stellvertveter gewählt und
er=
nannt. Ein Antrag der Badewärterin Plößer, betr. den Ausbau des
Gemeindeſchwimmbades, wird zur Beratung dem Bauausſchuß
überwie=
ſen. Mit der vom Kreisamt borgeſchlagenen vorläufigen Erhebung der
Grund= und Gewerbſteuer für das Jahr 1921 nach den Steuerſätzen von
1920 erklärt ſich der Gemeinderat einverſtanden. Für das Hilfswerk
„Oppau” bewilligt der Gemeinderat einen Beitrag von 3000 Mark. Eine
Hausſammlung für den gleichen Zweck wird zur Ausführung einem
Ausſchuß überwieſen. Ein Geſuch der Gemeindebeamten und =bedienſteten
um Gewährung von Vorſchüſſen zur Beſchaffung von Wintervorräten
kommiſſion findet Genehmigung. In geheimer Sitzung: Armenſachen.
X Griesheim, 12. Okt. Gemeinderatsſitzung. Die
Weiß=
binderarbeiten in der Schule wurden an Friedrich Göbel I. zum
Ange=
botsbetrag von 1758 Mark übertvagen; ebenfalls die Maurerarbeit zu
den Angebotspreiſen und zwar für Grundgraben 5 Mk. und für
Beton=
mauerwerk 280 Mk. je Kubikmeter. Zur Bekämpfung der
Wohnungs=
not wurde für das Jahr 1922 die Erbauung mehrerer
Zweifamilien=
häuſer vorgeſehen. Die Heag hat bei der Aufſichtsbehörde um die
Ge=
nehmigung zur Einſtellung des Dampfbahnbetriebes nachgeſucht. Als
Kommiſſionsmitglieder zu den bei dem Kreisamt zu führenden
Verhand=
lungen wurden Bürgermeiſter Schüler und die Gemeinderäte Maus und
Hofmann beſtimmt. Die Verſteigerung der gemeinheitlichen Weiden von
1½ Morgen ergab die Summe von 4000 Mk. Die Weidenkultur iſt
demnach ein einträgliches Geſsäft und ſollte überall da betrieben
wer=
den, wo geeignetes Gelände hierzu vorhanden iſt. Sämtlichen
Gemeinde=
beamten ſoll auf die bevorſtehende Erhöhung der Teuerungszulagen ein
Vorſchuß von 1000 Mk. zur Auszahlung gebracht werden. Einem
Ge=
ſuch des Stenographenvereins „Gabelsberger”, um Ueberlaſſung eines
Schulſaales zur Benützung wurde zugeſtimmt.
— Griesheim, 14. Okt. Ueberfall durch einen
Be=
ſatzungsſoldaten. Geſtern abend halb 12 Uhr wurde auf der
Kreisſtraße Darmſtadt—Griesheim, unmittelbar hinter
der Kontrollſtelle, ein junger Mann von hier, der vom Nachtdienſt aus
Darmſtadt mit dem Fahrrad nach hier heimkehrte, über den Kopf
ge=
hauen, ſo daß er eine blutende Wunde erhielt und ſich in ärztliche
Be=
handlung begeben mußt? Einen Grund zu dieſem brutalen Ueberfall
hatte der junge Mann ſicher nicht gegeben, und es iſt Pflicht, den Fall
weiter zu verfolgen und dem Ueberfallenen Genugtuung zu verſchaffen.
Es iſt dies durchaus notwendig, weil der Ueberfallene ein vom
Nacht=
dienſt heimkehrender Poſtbeamter iſt und dieſe Leute beſonders geſchützt
werden müſſen. Der farbige Wegelagerer trug einen roten Fez, =ar
alſo kein Marokkaner. Der Wache an der Kontrollſtelle kann der Täter
nicht unbekannt ſein.
A. Pfungſtadt, 14. Okt. Bezüglich der Hch. Schulz
Aktien=
gefellſchaft wird jetzt amtlich weiter bekannt gemacht, daß der Stell=
We
der Orcheſterbehandlung zum Nachteil. Dies zeigt klar und
deut=
lich ſeine zweite Oper „Der Cid”,
Die Dichtung iſt voll Sonne, in vollendeten Verſen, die in
witzigſten Wortwendungen glitzern und blitzen, die Muſik von
einer nicht zu überbietenden Schärfe dr Charakteriſierung, einer
unendlichen Behaglichkeit, einer überquellenden Innigkeit und
berückenden Schönheit, zu der eine groteske Komik den
er=
friſchendſten Gegenſatz bildet. Daß ſie rein ſatztechniſch für jeden
Muſiker eine Quelle des Entzückens bildet, nur nebenher.
Von ihr führen direkte Linien zu Hugo Wolfs „Corregidor”
Zeit zu Siegls „Herr Dandalo”, die ſich am deutlichſten
offen=
baren in dem konfegugenten Weiterſchreiten auf dem im „
Bar=
bier” wohl zuerſt betretenen Wege der prinzipiellen Nutzung
kontrapunktiſcher Kunſtformen (Kanon uſw.) für die beſonderen
Zwecke der komiſchen Oper.
Unſerer Zeit fällt die Verpflichtung zu, nunmehr endlich
auch am „Barbier von Bagdad” das gut zu machen, was ſie an
Werken, die in ähnlicher Weiſe jahrzehntelangem Brachliegen
verfallen waren („Fidelio”, „Coſi fan tutte” uſw.) bereits
ge=
ſühnt hat.
Wenn hier in Darmſtadt nun der Verſuch gemacht wird, in
neuem und ſtilrein=einheitlichem Rahmen dem Publikum zur
Re=
viſion eines frühern Urteils über den „Barbier von Bagdad‟
Gelegenheit zu geben, ſo erfüllen den muſikaliſchen wie den
ſzeniſchen Leiter der Aufführung gleicherweiſe mit Zuverſicht
auf ein gutes Gelingen die feſte Ueberzeugung von dem hohen
Werte, dem ſtarken muſikaliſchen und dichteriſchen Neiz des
Wer=
kes, wie die begeiſterte Liebe für den Muſiker, Dichter und
wun=
derbaren Menſchen Cornelius.
Der Aufführung, deren Vorbereitung die hingebendſte und
erdenklichſt ſorgfältige Probenarbeit zuteil wurde, liegt die von
Liſzt mit ausdrücklicher Billigung Cornelius” gebeſſerte und von
Leno nach deſſen nachgelaſſenen Skizzen revidierte
Originalpar=
titur zugrunde.
Möge ihr im Darmſtädter Publikum, das ſich gleicherweiſe
für Beethodens „Fidelio”, Mozarts „Coſi fan tutte‟, Recznizeks
„Blaubart” und Strauß” „Frau ohne Schatten” zugänglich, ja
begeiſtert zeigte, eine warmherzige Gemeinde erſtehen, die auch
darin vorbildlich nach außen wirkt.
Joſeph Schlembach.
vertreter des Vorſtandsmitglieds Hch. Schulz, Kaufmann Adolf Welz.
aus dem Vorſtand ausgeſchieden und die Prokura des Dr. Ph. Zutowern
erloſchen iſt. Zum Vorſtand beſtellt ſind: Hellmth Wißmann in
Darm=
ſtadt und Rechtsanwalt Dr. Schiff daſelbſt, letzterer, weil Mitglied des
Aufſichtsrats, zeitlich nur für ſechs Monate.
X Aus dem Ried, 12. Okt. Die Zahl der Arbeitloſen
in den Niedorten iſt zurückgegangen, da dieſelben zum größtem Teil
un=
tergebracht werden konnten. Beſonders die Zuckerfabrik Groß=Gerau
konnte auch in dieſem Herbſt wieder zahlreiche Arbeitsloſe beſchäftigen.
In Griesheim läßt die Waſſergenoſſenſchaft gegenwärtig umfangreiche
Erdarbeiten herſtellen und morgen Donnerstag wird mit den ebenfalls
umfangreichen Arbeiten für die Tieferlegung des Landgrabens begonnen.
Bei beiden Ausführungen müſſen von dem Unternehmern vertragsmäßig
Arbeitsloſe beſchäftigt werden. Für Arbeitsloſe, welche mit Haue und
Schaufel arbeiten können, iſt die Ausſicht, Arbeit zu erhalten, nicht
un=
günſtig. Am ungünſtigſten mit der Möglichkeit, Arbeit zu erhalten,
ſtehen die geiſtigen Arbeiter, welche heute das eigentliche Proletariat
bil=
den und die von den beſſer organiſierten Arbeitern, in wirtſchaftlicher
Beziehung längſt überholt ſind.
n. Nordheim 14. Okt. Mordverſuch und Brandſtiftung.
Aus geringfügigſtem Anlaß wurde der aus Bayern ſtammende Knecht L.
Hofmann zum ſchweren Verbrecher. Er hatte ſich zu dem hieſigen
Landwirt Glaſer auf zwei Jahre verdingt und ſollte nach derem Ablauf
außer dem Lohn einen Anzug erhalten. Da er kürzlich, nach einjähriger
Dienſtzeit grundlos austrat, entfiel letztere Zuſage und H. wollte ſich
dafür an der ganzen Familie Gl. rächen. Er trieb ſich in der Umgegend
herum, äußerte Drohungen und ſchritt am 11. ds. Mts. zur Ausführung.
Nachdem er nachts Spiritus under der Haustür ins Innere gegoſſen
hatte, zündete er ihn an, um das Haus mit den drei Inſaſſen zu
ver=
brennen. Der Verſuch mißlang, dagegen ging die von H. gleichzeitig
angezündete Scheuer mit erheblichem Erntevorrat in Flammen auf. Es
gelang H. aufzuſpüren und in Unterſuchungshaft zu bringen.
ONB. Mannheim, 13. Okt. Eiſenbahnunglück. Heute
mor=
gen 6.20 Uhr ereignete ſich etwa 1 Kilometer vor Wieblingen ein
ſchwerer Eiſenbahnunfall, der leicht zu unüberſehbaren
Folgen hätte führen können. Auf dem Rangiergleiſe Heidelberg—
Mannheim überrannte ein Ran gierzug das Stellwerk, dieſes
vom Sockel reißend und zerſtörend. Der Block= und Signalverkehr
wurde dadurch ſofort unterbrochen. Hierdurch entſtand eine ſtarke
Ge=
fährdung des um dieſe Zeit ſehr großen Perſonenverkehrs zwiſchen
Mannheim und Heidelberg. Tatſächlich fuhr auch ein aus Mannheim
kommender Perſonenzug Nr. 337 auf den um 6.20 Uhr von
Mannheim nach Baſel abgelaſſenen Nachtſchnellzug Nr. 108, der vor
der Unfallſtelle ſtand, auf. Die Lokomotive des Perſonenzuges
ent=
gleiſte. Der Packwagen des D.=Zuges ſchob ſich in den letzten aus
Ab=
teilen 1. und 2. Klaſſe beſtehenden D.=Zug, dieſen ſtark beſchädigend.
Mehreve Paſſagieve des D.=Zuges erlittem Verletzungen. Unter den
Ver=
letzten befindet ſich auch der öſterreichiſche Legationsrat Dr. Günther
aus dem Haag, ferner ein Herr Molli aus Wiesbaden und ein Herr
Vilten aus München=Gladbach. Glücklicherweiſe ſind die Verletzungen
nicht ſchwerer Natur. Mit mehrſtündiger Verſpätung konnte der D.=Zug
Nr. 108 unter Zurücklaſſung feines Packwagens und des beſchädigten
Perſonenwagens die Fahrt, nach Baſel fortſetzen. Die Urſache des
Eiſenbahnunglücks iſt vermutlich auf den dichten Nebel zurückzuführen.
Die leitenden Eiſenbahnbeamten von Mannheim und Heidelberg
befan=
den ſich an der Unglücksſtelle. Um 11 Uhr war der Güterverkehr wieder
frei, der Perſonenverkehr Mannheim—Heidelberg wird über
Friedrichs=
feld=Nord und Main=Neckarbahn geleitet. Die Unterſuchung iſt
einge=
leitet worden.
Leipzig, 14. Okt. Räuber. Wie die Morgenblätter melden,
dran=
gen am Donnerstag nachmittag acht bis zehn bewaffnete Räuber in
die Bergwerkskaſſe des Alwine=Vereins in Brockdorf bei Halle ein,
überwältigten die Beamten und raubten 2—300 000 Mk. Tach der Tat
ergriffen die Räuber in einem Auto die Flucht in der Richtung nach
Leipzig. Die Telephonleitungen der Kaſſe waren von den Näubern
zerſchnitten worden. Trotz der ſofort aufgenommenen Verfolgung
konn=
ten die Täter nicht ergriffen werden.
Heſſiſcher Landtag.
113. Sitzung.
St. Darmſtadt, 14. Okt.
Am Regierungstiſche: Staatspräſident Ulrich, Finanzminiſter
Henrich, Juſtizminiſter von Brentano, die Präſidenten, der
Landesämter und Regierungskommiſſare.
Präfident Adelung eröffnet die Sitzung um 10 Uhr und teilt
mit, daß anſtelle des Abg. Dr. Strecker der Abg. Pfarrer Weidner=
Ober=Lais in das Haus eingetreten iſt.
Es folgen zunächſt kleine Anfragen. Auf eine Anfrage des
Abg. Roß (Soz.) betr. Schäden in Bensheim und Umgegend durch
die Exploſionskataſtrophe in Oppau teilt Staatspräſident Ulrich
mit, daß die Erhebungen über den Umfang der Schäden in vollem
Gange ſind. Der Finanzausſchuß habe je 1 Million Mark zur
Ver=
fügung geſtellt. Eingehender Bericht wird zu gegebener Zeit erfolgen.
Auf eine Anfrage des Abg. Vetters (Soz.) betr.
Kartoffelaus=
fuhr über die Weſtgrenze und Höchſtpreiſe für Kartoffeln teilt
Staats=
rat Schliephake mit, daß die Ausfuhr nur in beſchränktem Maße
und nur mit Genehwigung der Regierung geſchehe. Die Feſtſetzung
von Höchſtpreiſen für Kartoffeln ſei unzuläſſig und auch zwecklos,
dagegen werde die Regierung zur Erleichterung der Einfuhr von
auswärts genügend Wagen zur Verfügung ſtellen.
Das Haus tritt dann in die Tagesordnung ein und berät in zweiter
Lefung das Landeswirtſchaftsſteuergeſetz. Das Geſetz wird
ohne Debatte angenommen, nur über den Antrag des Abg.
Bor=
nemann, der in erſter Leſung durch eine knappe Zufallsmehrheit
zur Annahme gelangt, und der die Legislaturperiode von 4 auf 3 Jahre
herabſetzen will, entſteht längere Debatte. Die Abgg. Schreiber,
Fenchel, Hahn ſprechen gegen den Antrag, deſſen Einbringung
Abg. Bornemann zunächſt begründet, dann aber zurückzieht, weil
ſich aus Kreiſen der Landwirte ſo ſtarker Widerſpruch dagegen geltend
machte. — Das Geſetz wird dann endgültig angenommen.
Ueber die Regierungsvorlage, die Dienſtbezüge und
Ruhe=
gelder der Staatsbeamten und Volksſchullehrer
betr., erſtattet Abg. Dr. Büchner (Dem.) längeren Bericht. Es
han=
delt ſich bekanntlich um die Beanſtandungen der Reichsfinanzbehörde,
die teilweiſe vorausgeſehen waren in den Poſitionen, in denen die
Vorlage über das Reichsbeſoldungsgeſetz hinausgeht. Eine Anzahl
die=
ſer Beanſtandungen ſind inzwiſchen erledigt, über andere ſteht der
Spruch des Reichsſchiedsamtes noch aus. Das Geſetz kann darum nicht
in vollem Umfange in Kraft treten, ſoll aber wegen der Dringlichkeit
der Beſoldungsregulierung bald und ſo weit als möglich in Kraft geſetzt
werden, und bedarf dazu einiger Abänderungen, die ſich namentlich
auf Neurangierungen innerhalb der Gehaltsklaſſen uſw. beziehen.
Ueber die Bewilligung der Kinderzulagen macht Abg. Delp
(Soz.) längere Ausführungen, die ſich gegen die Anträge Loos und
Dingeldey wenden, die bei den Kinderzulagen für Kinder über 21 Jahre
den Nachweis der Bedürftigkeit ſtreichen wollen, weil bei dieſer
Kinder=
zulage allein die Bedürftigkeit entſcheiden ſollte. Er beantragt
dem=
entſprechend Wiederherſtellung der Regierungsvorlage in dieſer
Be=
ziehung, da ſonſt die Beamten, die ſ. Z. die 600 Mk. Zulage bereits
erhalten haben, bevorzugt werden.
Abg. Zilch (Ztr.) ſtimmt der Regierungsvorlage zu, doch ſeien die
Oberlehrer mit der Vorlage nicht zufrieden, weil ſie den übrigen
aka=
demiſchen Beamten nicht gleichgeſtellt ſeien.
Abg. Dingeldey (D. Vp.): Da die Fraktionen vereinbart
haben, zu der Vorlage keine Ausführungen mehr zu machen,
be=
ſchränfe ich mich auf die Geſichtspunkte, die der Abg. Delp hier neu
in die Debatte geworfen hat. Es iſt ſicher, daß eine Härte darin liegt,
daß wicht alle Beamte der Kinderzulage teilhaftig werden konnten. Daran
iſt aber nicht Heſſen ſchuld, ſondern das Reichsgeſetz. Die
Berufungs=
klauſel bei irgend einer Zulage ſei durchaus unberechtigt und Redner
beantragt, dieſe Klauſel zu ſtreichen. Alle Zulagen gehören zum
Gehalt und das Gehalt wird ſelbſtredend jedem Beamten ausgezahlt,
ganz gleich, ob er Vermögen hat oder nicht.
Abg. Reiber (Dem.) iſt ebenfalls für die Abſchaffung des
Be=
dürfnisnachweiſes. Ueber Kinderzulagen könnte man verſchiedener
Meinung ſein, ſo lange ſie aber gewährt werden, ſollen ſie eben jedem
Beamten zuteil werden.
Abg. Knoblauch (Soz.) ſtellt feſt, daß man einer derart
un=
zureichenden Beſoldungsordnung nur unter ſchärfſtem Proteſt und
unter dem Zwange des Reichsgeſetzes zuſtimmen könne.
Abg. Loos (Dem.) ſtellt feſt, daß dies wohl die Meinung des
ge=
ſamten Hauſes iſt. Daß die Bedürftigkeit endlich aus der Vorlage ver=
ſchwunden iſt, iſt ein Fortſchritt, den man nicht wieder fabotieren ſollte.
Abg. Schorn (Ztr.) verteidigt ebenfalls den Antrag auf Strich
des Nachweiſes der Bedürftigkeit.
Abg. Eißnerr (Soz.) tritt aus Gründen der Gerechtigkeit für
Beibehaltung des Nachweiſes der Bedürftigkeit ein.
Abg. Dr. Oſann (D. Vp.) weiſt auch ſeinerſeits darauf hin, daß
ehedem nicht mehr über die Vorlage materiell geſprochen werden ſollte,
da man ja durch das Sperrgeſetz gebunden ſei. Sachlich hat der Abg.
Knoblauch durchaus recht, aber es hätte ſeiner Ausführungen uicht
bedurft.
Abg. D. Dr. Diehl (Heſſ. Vp.) kann den Standpunkt
ſtehen, in eine Beſoldungsordnung den Nachweis der Beduirft
zunehmen. Mit der Beſoldung hat das abfolut gar uichts zu tun.
Man hätte ſonſt eine Art Unterſtützungskaſſe gründen müſſen, die
aller=
dings dann den Nachweis der Bedürftigkeit haben müßte. In der Be=
Nummer 225.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 15. Oktober 1921.
Zeite 5.
ſoldungsordnung muß dieſer Nachweis für jeden Beamten
unerträg=
lich ſein.
Abg. Reiber (Dem.) iſt ebenfalls der Anſicht, daß ſich hier
weitere Reden erübrigen, die Beamtenſchaft weiß, unter welchem
Zwange die Beſoldungsvorlage zuſtande kam und daß wir vorerſt
nicht anders können.
Abg. Delp (Soz.) ſtellt wiederholt feſt, daß es ſich bei dem
Stand=
punkt ſeiner Partei nur um Ausmerzung einer Ungerechtigkeit handelt.
Was hier gegeben werden ſoll, geht über den Rahmen der Beſoldung
hinaus und bedeutet gewiſſermaßen ein Geſchenk. Das aber ſollte nur
in Fällen tatſächlicher Bedürftigkeit gegeben werden.
Abg. Bauer (Soz.) polemiſiert gegen den Abg. Reiber und ſtellt
feſt, daß es tatſächlich eine Reihe von Beamten gibt, die nicht bedürftig
ſind. Schließlich bittet Redner, jedoch unter allgemeiner Heiterkeit, die
Anträge Loos und Dingeldey und Gen. anzunehmen. Damit
ſchließt die Debatte. — Die Anträge werden gemäß dem Ausſchußantrag
angenommen.
Das Geſetz im ganzen wird angenommen. Die Vorſtellungen
dazu werden für erledigt erklärt.
Ueber die Regierungsvorlage, Tagegelder und
Ueber=
nachtungsgebühren, der Staatsbeamten betreffend, die
ſeiner=
zeit an den Ausſchuß zurückverwieſen worden war, berichtet Abg.
Rei=
ber. Der Ausſchuß hat beſchloſſen, den Teuerungszuſchlag auf 150
Prozent feſtzuſetzen, im übrigen der Vorlage zuzuſtimmen, die
Regie=
rung aber zu erſuchen, wenn das Reich eine neue Regelung der
Tage=
gelder uſw. vornimmt, alsbald dem Hauſe eine neue Vorlage zu machen,
vorher aber ſchon ſich möglichſt den vom Reich gewährten Sätzen
an=
zupaſſen.
Abg. Widman (Soz.) kann ſich noch immer nicht mit der Vorlage
einverſtanden erklären, weil ſie in keiner Nichtung weit genug geht.
Man hätte hier mehr tun können, weil das Sperrgeſetz des Reiches hier
nicht vorliegt.
Abg. Knoblauch (Soz.) iſt anderer Anſicht und empfiehlt die
Ausſchußanträge zur Annahme. Es handelt ſich darum, den Beamten
ſofort die beſſeren Sätze zukommen zu laſſen. Eine neue Vorlage würde
wieder eine erhebliche Verzögerung bedeuten. Der Ausſchußantrag wird
angenommen.
Die Beſoldungsvorlage wird dann in zweiter Leſung
an=
genommen.
Die Regierungsvorlage, Beſchaffung eines
Projektionsappa=
rates und eines Diathermieapparates für die Badeanſtalt
Bad=Nauheim, wird nach dem Bericht des Abg. Büchner
an=
genommen und die erforderlichen 37 000 Mark bewilligt.
Ebenſo wird die Vorlage, Erwerb der Grubenfelder
„Ernſt und Friedrich V”, Gewerkſchaft Friedrich betreffend, ohne
Debatte angenommen.
Einen Antrag des Abg. Bornemann (Soz.), Abänderung des
Jagdgeſetzes betreffend, beantragt der Ausſchuß, der Regierung
als Material zu überweiſen.
Abg. Bornemann (Soz.) verteidigt ſeinen Antrag mit längeren
geſchichtlichen Daten.
Zur Geſchäftsordnung beantragt Abg. Dingeldeh, die
Beſchluß=
faſſung auszuſetzen wegen des ſchlecht beſetzten Hauſes. — Dagegen wird
Widerſpruch erhoben. — Abg. Dr. Oſann unterſtützt dieſen Antrag.
Der Widerſpruch wird dann zurückgezogen und die Abſtimmung vertagt.
Nächſte Sitzung Dienstag 10 Uhr. — Schluß ½1 Uhr.
Die Kartoffelverſorgung.
Berlin, 14. Okt. (Wolff.) In der Beſprechung des Reichs= und
Staatskommiſſars Mehlich (Dortmund) mit dem
Reichsernäh=
rungsminiſter über die Kartoffelverſorgung im
rhei=
niſch=weſtfäliſchen Induſtriegebiet erklärte der Miniſter Hermes, er habe
ſich bereits anfangs Oktober perſönlich mit dem Miniſter Gröner in
Verbindung geſetzt, und in einer Konferenz, in der die Frage der
Wa=
gengeſtellung eingehend behandelt wurde, mit allem Nachdruck auf die
Verſtärkung der Wagengeſtellung gedrungen. Zu dieſem
Zwecke ſeien von dem Reichsminiſterium bereits einſchmneidende
Maßnah=
men angeordnet worden. Die Kartoffeln würden an erſter Stelle,
be=
vorzurgt vor allen anderen Gütern, zum Anrollen gebracht. Der Erfolg
dieſer Maßnahmen mache ſich bereits in erfreulichen Weiſe inſofern
be=
merkbar, als die Zahl der geſtelltem Wagen von 4000 auf 6500 geſtiegen
ſei. Weiter habe ev kürzlich einen Erlaß an die
landwirtſchaft=
lichen Organiſationen gerichtet, worin er dieſe erſucht habe
mit Nachdruck die Landwirtſchaft zu einer verſtärkten
Abliefe=
rung von Kartoff eln anzuhalten. Eine generelle Bevorzugung
des Ruhrgebiets in der Wagengeſtellung erſcheine ihm aber mit
Rück=
ſicht auf die wichtigen Intereſſen andever Betriebe gefährlich, dagegen
ſei er bereit, ſowie ſich in einzelnen Städten ein akuter Notſtand ergeben
follte, für dieſe auf bevorzugte Wagengeſtellung hinzuwirken. Im
übri=
gen wies er darauf hin, daß die Intereſſen des rheiniſch=weſtfäliſchen
Induſtriegebietes ſtets beſonders berüchſichbigt würden, und daß er ſich
bewußt ſei, welche Bedeutung eine ausreichende Verſorgung dieſes
Ge=
bietes mit Kartoffeln beſitze.
Berlin, 14. Okt. In Halle wunde eine große Scheune des
Rucheſchen Gutes, in der 3000 Zentner Weizen lagerten infolge
Brand=
ſtiftung ein Raub der Flammen. Als Brandſtiſter wurde
ein Halleſcher Arbeiter verhaftet, der erklärte, er habe im Einvernehmen
mit kommuniſtiſchen Parteifreunden gehandelt, die aus Rache über die
hohen Kartoffelpreiſe planmäßig die Scheunem der Gutsbeſitzer im
Saale=
kreiſe in Brand zu ſtechen beabſichtigen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Bexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Die Darmſtädter Konzertſaiſon 1921/22, die
nun langſam in Fluß kommt, wird, ſoweit eigene Konzerte auswärtiger
Künſtler von Ruf in Frage ſtehen, heuer nur ſehr mager ausfallen.
Denn erfahrungsgemäß pflegen, wenn es ſich nicht um einen erklärten
Liebling des Darmſtädter Publikums handelt, deren Einnahmen hier
ſo verhältnismäßig mager auszufallen, daß kaum die äußeren Unkoſten
gedeckt werden, und Künſtler von auswärts daher nur in hieſigen
Ver=
einen aufzutreten pflegen, die das Riſiko der Veranſtaltung tragen
können. So werden (bei den enorm geſtiegenen Auslagen) die
Soliſten=
abende in Darmſtadt noch mehr als ſeither abnehmen, und wir werden
uns hier in quantitativer Hinſicht noch mehr als früher beſcheiden
müſſen. Um ſo ſtärker muß es da befremden, daß für nächſten
Diens=
tag, den 18. Oktober, nicht weniger wie drei Konzerte (ein
Kammermuſikabend und zwei Liederabende) angekündigt werden, ſo daß
die Möglichkeit, in Darmſtadt gute Muſik zu hören, noch mehr
einge=
ſchränkt wird. Es ſei daher an die Herren Veranſtalter die herzliche
und dringende Bitte gerichtet, wenn möglich, für dieſen Abend ſchon,
jedenfalls aber für die Zukunft, dafür zu ſorgen, daß derartige
be=
dauerliche Kolliſionen vermieden werden. Ein Muſikfreund.
Literariſches.
— Sprachlehre für die Kinder des Volkes. Von
Profeſſor Hermann Itſchner. 143 Seiten. 2., verbeſſerte Auflage.
Gebunden 16 Mk. Verlag von Quelle u. Meyer in Leipzig. 1921.
Pro=
feſſor Itſchners pädagogiſche Gedankenwelt, die immer weitere Kreiſe
erobert und die geſtaltenden Kräfte der Schulen im weiteſten Umfange
in Anſpruch nehmen will, bricht ſich immer ſtärker Bahn. Während er
das Syſtem ſeiner Pädagogik in ſeiner vierbändigen Unterrichtslehre
niedergelegt hat, bietet er in dieſem kleinen Werk die praktiſche
Anwen=
dung auf ein einzelnes Gebiet. Allerdings iſt die Sprachbildung eine
immer dringende Angelegenheit. Denn die heute noch vielfach übliche
grammatitaliſche Behandlung, die nichts höheves kennt, als Satzanalyſen,
Konjugation, Tempi, Modi und Genera droht das Intereſſe des Kindes
für ſeine Mutterſprache zu ertöten. Itſchner betont mit Recht, daß nur
dann ein Anteil des Schulkindes zu gewinnen iſt, wenn wir ihm gönnen.
ſich im Leben die Sprache ſelbſt zu ergötzen. Das Buch ſollte jeder
Lehrer, der es als Ziel ſeines Sprachunterrichts anſieht, im Geiſte Rud.
Hildebrands zu unterrichten, reiflich zu Rate ziehen.
— Grete von Urbanitzky: Das Jahr der Maria,
Gedichte. „Wila”, Wiener Literariſche Anſtalt, Wien UIII. Preis imn
vornehmem Pappband 26 Mk. Die öſterreichiſche Dichterin Grete von
Urbanitzky, die ſich durch ihre Kulturromane und Lyrikwerke raſch einen
Namen innerhalb der zeitgenöſſiſchen Literatur errang, ſchenkte in ihrem
Buche „Das Jahr der Maria” der Leſerwelt ein Werk von köſtlicher
Reife und unerhörter Innigkeit. Geboren aus der Not der Zeit, die
in dem Zyklus „Der Weg” in geballten Bildern erſchütternden
Aus=
druck findet, ragen die religiöſen Dichtungen, die das Leben Marias in
den Gedenktagen der Marienfeſte begleiten, in den zeitloſen Glanz
in=
brünſtigen Gottſuchens und Findens und entrückter Ruhe des Lebens
im Glauben.
— Hefſe u. Beckers Sprachenwerk. Leipzig, Heſſe
Becker Verlag. Italieniſcher Sprachführer von Paul Blaſchke. 176 S.
— Polniſcher Sprachführer von B. Watyszewski, 170 S. — Tſchechiſcher
Sprachführer von Bozena Kutter. 152 S. Je 5 Mk. Die von der
Firma Heſſe u. Becker, Verlag in Leipzig, herausgegebenen Sprachführer
zeichnen ſich durch Handlichkeit praktiſche Anlage und Billigkeit aus.
Sie bieten alles, was der Deutſche, der in fvemdem Lande reiſt und der
Landesſprache unkundig iſt, für den täglichen Gebrauch nötig hat, geben
aber auch darüber hinaus noch mannigfache Anregung und Belehrung.
Die drei neuen Führer — Italieniſch, Polniſch, Tſchechiſch — haben
die=
ſelben Vorzüge wie ihre Vorgänger und dürfen jedem Anfänger
empfoh=
len werden.
für Oppau iſt unter Leitung des bayeriſchen Staatskommiſſars in
vollem erfolgberſprechenden Gang.” — Der
Reichspräſi=
dent antwortete telegraphiſch: „Ich danke Ihnen herzlichſt für
man ſich ſehr erſtaunt über die Darſtellungen der Va=Pfalzreiſe. Die von der pfälziſchen Bevölkerung trotz des
ſchwe=
haltens mit dem übrigen Reich iſt eine ſichere Gewähr für die
bringen konnte, erfüllt mich mit lebhafter Befriedigung.
Hoffent=
der übrigen Beteiligten, von allen der vielen Betroffenen und
Aus dem beſetzten Gebiet.
Verbot des heſſiſchen Polizeigeſetzes.
Sd. Darmſtadt, 13. Okt. Die Aengſtlichkeit der
Fran=
einen weiteren Ausdruck gefunden, daß die Rheinlandkommiſſion
die Genehmigung zu dem heſſiſchen Geſetz über die Verſtaat=
In neutralen Völkerbundskreiſen iſt man end= lichung der heſſiſchen Polizei in den Städten und
lich überraſcht über ein offiziös anmutende Darſtellung des Gemeinden mit mehr als 10000 Einwohnern, das mit dem
daher für das beſetzte heſſiſche Gebiet, bekanntlich 40 Prozent des
abſichtlich erſt nach Schluß der Verſammlung beendete. Der Rat kommenden Finanzpläne der Städte wäre es jedenfalls. Auch
Letzte Nachrichten.
Berlin, 14. Okt. In Laubegaſt an der Elbe iſt der
vaterlän=
oberſchleſiſchen bzw. 42,5 Prozent der geſamten deutſchen ben. Bewer war beſonders ein poetiſcher Verherrlicher
Berlin, 14. Okt. (Wolff.) Da der begründete Verdacht des
Mailand, 14. Okt. (Wolff.) In der geſtrigen Sitzung des
polniſche Hand. Von der deutſchen Bleierzförderung, zum Proteſt gegen die engliſche Beſetzung aufgefordert wird.
Belgrad, 14. Okt. (Wolff.) Der Tagespoſt zufolge hat vor
dem Staatsgericht in Sofia der politiſche Prozeß gegen
das Kabinett Radoslawow begonnen, unter welchem
Melilla, 14. Okt. (Wolff.) Die Rebellen ſollen bei den
Um Oberſchleſien.
Die franzöſiſche Preſſe.
Genf, 14. Okt. (Wolff.) In unterrichteten Kreiſen zeigt Ihre geſtrige telegraphiſche Mitteilung Ihrer Eindrücke bei der
riſer Preſſe zur oberſchleſiſchen Frage. Vor allem erregen ren Druckes feſtgehaltene Geſinnung treudeutſchen
Zuſammen=
die Pariſer Meldungen, wonach auch die Städte Tarnowitz Zukunft und wird in ganz Deutſchland freudig begrüßt. Daß
und Lublinitz an Polen gefallen ſein, ſollen, Befremden, das von allen Kreiſen des deutſchen Volkes ſo lebhaft unterſtützte
Allerdings könnte Lublinitz nach Informationen jüngſten
Da=
tums in letzter Stunde zugewieſen worden ſein. Ein volniſches Hilfswerk für Oppau den Opfern der Kataſtrophe ſchnelle Hilfe
Tarnowitz wird dagegen als eine völlige Unmöglichkeit be= lich gelingt es der Arbeit des bayeriſchen Staatskommiſſars ſowie
zeichnet. Man glaubt, daß man ſolchen Abertriebenen
Meldun=
gen, die ſich nachher als unrichtig herausſtellen, einfach der deut= Geſchädigten jede Not fernzuhalten.”
ſchen öffentlichen Meinung die ſpätere Annahme der nur wenig
bitteren Löſung erleichtern könne. Andererſeits hört man wieder
die Vermutung äußern, daß das Völkerbundsgutachten ſich nicht
kategoriſch über die Grenzführung äußert, ſondern nur in
weni=
gen Fällen zwei Löſungen vorſieht, oder eine Nachprüfung offen zoſen vor ſtaatlichen Polizeiorganiſationen in Deutſchland hat
läßt. Dieſe Verſion iſt jedoch nur mit größter Vorſicht
aufzu=
nehmen.
Matin, der erklärt, daß der Genfer Schiedsſpruch unter der
Aegide der 48 Völkerbundsſtaaten gefällt wurde und Deutſchland 1. Oktober in Kraft treten ſollte, nicht erteilt hat. Es muß
daher ſich durch ſeine Auflehnung gegen den Schiedsſpruch ge= ganzen Landes, das Geſetz bis auf weiteres außer Kraft bleiben.
wiſſermaßen ſelbſt außerhalb der Kulturgemeinſchaft der Völker Die Polizei die Städte Mainz, Worms, Alzey und Bingen bleibt
ſtellen werde. Demgegenüber könne nicht genug nachdrücklich demnach zunächſt noch ſtädtiſch. Die Angelegenheit hat für die
daran erinnert werden, daß die Völkerbundsverſammlung, die betroffenen Städte inſofern einen fatalen finanziellen
Bei=
der Matin nur meinen kann, nicht das geringſte Entſcheidungs= geſchmack, als die Städte mit der Uebernahme der Polizei durch
recht hatte, und daß die Einladung des Oberſten Rates nicht an, den Staat gerechnet und ihre Voranſchläge bereits danach
geſtal=
die Völkerbundsverſammlung, ſondern an den Völkerbundsrat tet hatten. Ob der Staat nun den betreffenden Orten als
Aus=
erging. Außerdem ſei hervorzuheben, daß der Rat ſeine Arbeiten gleich einen entſprechenden Betrag zuweiſt, iſt noch unbeſtimmt;
der Verſammlung gegenüber ſtreng geheimgehalten habe und ſie der einfachſte Weg für die Balanzierung der ſonſt in Unordnung
ſetzt ſich jedoch nicht aus 48 Staaten zuſammen, ſondern nur aus die Verſetzung von Polizeibeamten vom beſetzten ins unbeſetzte
acht, von denen ſieben als Gegner Deutſchlands den Verſailler Gebiet wird nicht als rechtsgültig auerkannt.
Vertrag unterzeichnet hätten.
Die Folgen einer Teilung.
Berlin 14. Okt. (Wolff.) Wenn ſich die Nachrichten über
die Teilung Oberſchleſiens beſtätigen, gehen 86 Prozent der diſche Dichter Max Bewer im Alter von 60 Jahren geſtor=
Kohlenvorräte bis 1500 Meter Tiefe verloren. 64 Prozeut Bismarcks.
der oberſchleſiſchen Steinkohlenförderung kommen an Polen, was
nach den Förderungsziffern von 1913 einen jährlichen Ausfall. Fluchwverſuchs nicht vorliegt, hat der Amtsrichter den geſtern
ver=
von 28 Millionen Tonnen Steinkohlen für Deutſchland bedeutet, hafteten Dr. Stadler wieder aus der Haft entlaſſen.
Es kommt hinzu, daß die deutſch bleibenden Kohlenwerke
größ=
tenteils ſtark abgebaut ſind. Von der geſamten deutſchen Zink=/Sozialiſtenkongreſſes wurde unter anderem unter dem
produktion gehen mehr als 60 Prozent an Polen verloren, Beifall der Verſammlung ein Telegramm der Liga für die
Un=
ebenſo kommen ſämtliche deutſchen Zinkhütten Oberſchleſiens in abhängigkeit Aegyptens verleſen, worin der Kongreß
ſowie den darin enthaltenen Silbererzen gehen 27 Prozent ver= Als im Verlauf der Sitzung Friedrich Adler ſprechen
loren, da 754 Prozent der oberſchleſiſchen Bleierzvorkommen in, wollte, kam es zu Tumulten. Nachdem der Präſident Ruhe
ge=
dem abgetrennten Gebiet liegen. Für die Eiſeninduſtrie ſchaffen hatte, konnte Adler ſprechen, der den internationalen
laſſen ſich noch keine genauen Zahlen mitteilen, doch iſt auch hier Zuſammenſchluß der Arbeiter befürwortete.
mit einem Verluſt von mehr als 63 Prozent der oberſchleſiſchen
Eiſeninduſtrie zu rechnen.
Das Reichskabinett.
Berlin, 14. Okt. Das Reichskabinett iſt heute mit= Bulgarien 1915 in den Krieg trat.
tag zu einer Sitzung zuſammengetreten, die allerdings nur von
ſehr kurzer Dauer war, da weitere Meldungen von Bedeutung letzten Kämpfen um den Berg Gurugu 1200 Tote,
dar=
über Oberſchleſien nicht vorlagen. Dem B. T. zufolge gewinnt unter mehrere Häuptlinge, verloren haben.
man in parlamentariſchen Kreiſen den Eindruck, daß die Pro=
Spiel, Sport und Turnen.
duktionskraft des Reiches durch den Genfer Vorſchlag und eine
entſprechende Entſcheidung ſo ſtark in Mitleidenſchaft gezogen
Zum Wettfechten des 9. Kreiſes der Deutſchen Turnerſchaft
wird, daß die bisher befolgten Reparationspläne
am 16. Oktober 1921 in der Turnhalle am Woogsplatz.
ſich nicht mehr aufrecht erhalten laſſen. Es würde
* Man ſchreibt uns: Spricht man in unſerem Vaterlande von
eine weitgehende Umſtellung des deutſchen Wirtſchaftsſyſtems, deutſchem Fechten, ſo begegnet man in weiten Kreiſen unſeres
insbeſondere mit Rückſicht auf die geſchmälerte Kohlen= und Volkes noch der Auffaſſung, daß damit nur das ſtudentiſche Menſur=
Kraftverſorgung notwendig werden, deren Einzelheiten ſich noch fechten mit Schlägern, ſchwerem Säbel, gemeint ſei. Fechten als
Leibes=
nicht entfernt überſehen laſſen. Man iſt in Parlamentskreiſen übung, ſyſtematiſch zur Stärkung von Körper und Geiſt gepflegt, wird
nur von verhältnismäßig eng begrenzten Schichten unſeres
turn=
der Anſicht, daß keinerlei politiſche Entſcheidung möglich ſein
und ſportliebenden Publikums geſchätzt und beachtet. Wenn man
ver=
wird, ehe nicht völlige Klarheit über den Umfang der von ſucht, die Urſachen dieſes Umſtandes zu ergründen, und erfahren hat,
Deutſchland geforderten Opfer eingetreten iſt.
daß in früheren Jahrhunderten die Fechtkunſt in Deutſchland in hoher
Blüte ſtand, daß einſt deutſche Fechtmeiſter, lehrend, weit über die
Laut B. T. wird das oberſchleſiſche Autonomie= Grenze unſeres Reiches bekannt geworden ſind, ſo iſt man zunächſt mit
Recht erſtaunt über eine ſcheinbar rückläufige Entwickelung und ſogar
geſetz dem Reichstag im November zugehen.
verſucht, den Wert des Fechtens als Leibesübung im Gegenſatz zu
an=
deren Zweigen ernſtlich in Frage zu ſtellen. Ein ſolcher Trugſchluß
Kundgebungen.
wäre weit von der Wahrheit entfernt. Als Jahn zur Zeit der Wieder=
Berlin, 14. Okt. (Wolff.) Der Vorſitzende des preußi= geburt des deutſchen Gedankens ſeine Turnkunſt ſchuf, wurde dem
Fech=
ſchen Staatsrates Adenauer ſagte am Schluß der heutigen ten ein wichtiger Platz im Rahmen der zur Ausübung erwählten Leibes=
Sitzung: „Bis zu unſerem nächſten Zuſammentreffen wird ſich übungen eingeräumt, und erſt ſeit dieſer Zeit haben vielerorts
ziel=
das Schickſal Oberſchleſiens erfüllt haben. Wir erblicken in der bewußte Männer innerhalb der großen Vereine unſerer Deutſchen Tur=
Zerreißung und Zerſtückelung Oberſchleſiens, wie ſie anſcheinend nerſchaft die Fechterei eifrig gepflegt und ihr durch alle
Entwickelungs=
perioden der letzten Jahrhunderte hindurch einen Stamm eifriger
An=
geplant iſt, einen Bruch des Friedensvertrages (Lebhafte Zuſtim= hänger zu erhalten gewußt. Bis um die Wende des letzten
Jahrhun=
mung) und als ein weiteres dem deutſchen Volke und den Ober= derts kannte man in der Deutſchen Turnerſchaft faſt nur das Fechten
ſchleſiern zugefügtes Unrecht, das wir nie vergeſſen können. Was mit dem ſchweren Säbel, dem Rapier und dem Florett in feſter
Men=
auch kommen mag, wir werden unſeren oberſchleſiſchen Brüdern ſur, d. h. die Beweglichkeit des Fechters war auf den Ausfall aus dem
feſten Stand beſchränkt. Mit der Einführung des Fechtens in loſer
die Treue halten.” (Lebhafter Beifall.)
Menſur, wo es dem Fechter geſtattet iſt, ſich im Angriff und der Ver=
Breslauri4 Okt. (Wolff.) Der ſchleſiſche Städte= teidigung ſchritt= oder ſprungweiſe von der Stelle zu bewegen, wurde
tag richtete an den Reichskanzler folgendes Telegramm; die Sache der Fechtkunſt um ein weſentliches gefördert. Der innerhalb
„Der ſchleſiſche Städtetag iſt ſich in dieſen entſcheidungs= des Deutſchen Fechterbundes zuſammengeſchloſſenen Sportfechterſchaft
gebührt das Verdienſt, dieſe unſere ſchöne Leibesübung durch die
Ein=
ſchweren Stunden mehr denn je ſeiner Einheit bewußt, die alle
führung der loſen Fechtart vor bald einem Vierteljahrhundert
weſent=
ſeine Mitglieder in der ihnen gemeinſamen Selbſtverwaltung lich gefördert zu haben.
und Selbſtverantwortung umſchließt. Er iſt ſich bewußt, daß
Die Fechtriegen der Deutſchen Turnerſchaft, ſeit 1912 im
Fechter=
dieſe Einheit durch keine Macht und keine Gewalt gelöſt oder er= verband der D.T. zuſammengeſchloſſen, wandten ſich in zielbewußter
ſchüttert werden kann, und daß kein Deutſcher, kein Schleſier, vor Entwickelung teilweiſe ſchon als mehr ſeit zwei Jahrzehnten ebenfalls
allem kein deutſcher Oberſchleſier ſich jemals der Entſcheidung des dieſer Fechtart zu, ohne indeſſen überall die Pflege der ſchweren Waf=
Völkerbundsrates widerſpruchslos beugen kann. Schleſiens ge= fen in feſter Menſur ganz außer Acht zu laſſen. Sucht man alſo nach
dem Grunde der im ſogen. Zeitalter des Sportes relativ dürftigen
Eut=
ſunde Kraft beruht nicht zuletzt in dem Deutſchbewußtſein ſeiner
wickelung, ſo mag man hierin ſchon erkennen, daß die Schwierigkeit der
Städte. Wer ſie mit frevelnder Hand voneinanderreißt, raubt Lehre eines der Haupthinderniſſe für hemmungsloſe Ausbreitung des
ihnen die auf gemeinſamer Arbeit beruhende Lebensfähigkeit Fechtſportes iſt. Die Verſchiedenheit der Meinung über den Wert die=
und vergeht ſich gegen Recht und Gerechtigkeit, gegen Treue und ſer oder jener Fechtart, die Auslegung der Regeln, alles dies ſind oder
Glauben, gegen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft an ſei= waren Gründe in dem oben angeführten Sinne; aber der wichtigſte
Um=
nem Volk, das wehrlos, trotz allem aber des Glaubens iſt, die ſtand iſt die Möglichkeit, das Fechten innerhalb der Vereine im
Maſſen=
unterricht zu lehren.
Weltgeſchichte ſei das Weltgericht.”
Nur zielbewußter und aufreibender Einzelunterricht fördert die
Kattowitz, 14. Okt. (Wolff.) Der Gewerkſchafts= Entwickelung des Fechtens. Es vergehen oft Jahre eifriger Arbeit, bis
ring richtete an den Generalſekretär des Völkerbundes Sir Erik ein Jünger der Fechtkunſt den Grad eines Könnens erreicht hat, der
es ihm geſtattet, an einem größeren Turnier (wie dem hier veranſtalte=
Drumont in Genf folgendes Telegramm:
ten) teilzunehmen. Ein großes Maß von Selbſtzucht muß er ſich ange=
„Mit großer Entrüſtung vernimmt die oberſchleſiſche
Ar=
eignet haben, um dieſe Höhe der Vollkommenheit zu erreichen. Viele,
beiter=, Angeſtellten= und Beamtenſchaft, daß die Möglichkeit be= wohl die meiſten, welche ſich der Fechterei zuwenden, bleiben ihr,
an=
ſteht, der Völkerbundsrat könne eine Teilung des oberſchleſiſchen geſichts der zu überwindenden Schwierigkeit, nicht treu; haben ſie aber
Induſtriegebietes beſchließen. Es gibt in Oberſchleſien keinen einmal die verſchiedenen Enttäuſchungen ihres Ehrgeizes überſtanden,
Arbeiter, Angeſtellten oder Beamten, der eine Teilung Ober= und ſich den Weg zum Erfolg mutvoll erkämpft, dann bleiben ſie der
ſchleſiens wünſcht. Wir erwarten eine Entſcheidung, die der völ= Sache als kampferprobte, charakterſtarke deutſche Männer treu und
hel=
fen wacker im Ausbau unſerer guten Sache.
kiſchen und wirtſchaftlichen Eigenart des Landes gerecht wird.
Unſere Fechtkunſt iſt kaum für den Fachmann, geſchweige denn für
Unſägliches Elend würde durch eine Teilung des Induſtriegebie= den Laien eine einwandfrei meßbare Leiſtung. Kein Wunder, daß die
tes über die hieſige Arbeiter= Angeſtellten= und Beamtenſchaft große Maſſe ſich leichter verſtändliche Veranſtaltungen mit größerem
hereinbrechen. Tauſende würden durch eine Teilung Oberſchle= Genuß anſieht, daß auch der junge Turner und Sportbefliſſene ſich
hin=
ſiens von ihrer Arbeitsſtätte abgeſchnitten, andere Tauſende zur ſichtlich der Leiſtung leichter meßbaren Uebungsſtoff auswählt, der ihn
Auswanderung gezwungen. Der Gewerkſchaftsring deutſcher der beifallſpendenden Maſſe näherbringt.
Unſer Turnier, die erſte große öffentliche Veranſtaltung der Turner=
Arbeiter=, Angeſtellten= und Beamtenverbände verlangt ein unge= Fechter in Darmſtadt, ſoll für unſere ſchöne Leibesübung im beſten
teiltes Oberſchleſien und eine Entſcheidung, die dem Ergebnis der Sinne des Wortes werben. Wir wvollen das Intereſſe des großen Publi=
Abſtimmung und dem Sinne des Friedensvertrages entſpricht, kums für den Einzelkampf wecken und der Fechtkunſt durch vorbildliche
Wir richten an den Völkerbundsrat das Erſuchen, Oberſchleſien Gefechte neue Anhänger zuführen.
Dieſe einführenden Worte ſind für den Laien geſchrieben und
möch=
ungeteilt bei Deutſchland zu belaſſen und eine Kommiſſion von
Sachverſtändigen nach Oberſchleſien zu entſenden, um die Ver= ten dazu dienen, unſere Gäſte der Erkenntnis näher zu bringen, welche
Fortſchritte in den letzten Jahren erzielt worden ſind und daß es um
hältniſſe an Ort und Stelle zu prüfen.”
die Hochhaltung und die Zukunft unſerer deutſchen Fechtkunſt nicht ſchlecht
beſtellt iſt. Unſer Turnier ſoll den Beweis dafür erbringen, daß Fech=
Bayern und das Reich.
tertüchtigkeit, Fechterehre und Fechterzucht weſentliche Helfer zu unſer
Berlin 14. Okt. (Wolff.) Der Miniſterpräſident Graf aller Wohl ſein können und wollen.
Fritz Müller, Fechtwart der Turngemeinde 1846.
Lerchenfeld hat an den Reichspräſidenten folgendes
telegraphiert: „Eine fünftägige Pfalzreiſe liegt hinter mir,
Fauſtkampf bei der Hefſiſchen Schutzpolizei.
wobei ich alle Amtsſtädte beſuchte und mit allen Bevölkerungs=
* Der Wert des Fauſtkampfes ſowohl bei körperlicher als auch bei
kreiſen Fühlung nahm. In den ſchweren Tagen wo wir um
geiſtiger Erziehung und Vervollkommnung der Manueseigenſchaften iſt
Oberſchleſien bangen, iſt es mir ein Bedürfnis, Ihnen zu ſagen, in der Engliſch ſprechenden Welt bereits lange erkannt und erprobt
daß ich überall treudeutſche Geſinnung gefunden habe, worden. Während in England, Amerika und Auſtralien dieſe edle und
Die Pfalz hält an dem deutſchen Vaterlande feſt. Das Hilfswerk männliche Leibesübung ſchon zum Lehrplan der Schulen, beſonders auch
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 15. Oktober 1921.
Nummer 275.
der Polizeiſchulen, gehört, bricht ſich bei uns leider nur allzu langſam
die Erkenntnis Bahn, daß dieſer Sport wirklich alle Vorzüge in ſich
ver=
einigt, die man von einem Sport überhaupt verlangen kann. Nur
wer perſönlich die Handſchuhe angehabt hat und in friſchem, fröhlichem
Manneskampf ſeine Kräfte, ſeine Geſchicklichkeit, Geſchwindigkeit und
Ausdauer errpobt hat, kann ein richtiges Urteil über das herrliche
Ge=
fühl, das den Kämpfer im ehrlichen heißen Kampf beſeelt, abgeben.
Und nur wer dieſe eigene Erfahrung und Kenntnis nicht beſitzt, kann
ein unberechtigtes Vorurteil gegen das ſo oft noch als roh verſchriene
Boxen haben. Es kommt, wie bei jeder anderen Sportbetätigung auch,
auf den Menſchen ſelber an, wie er dieſe betreibt. Wäre dieſe
vortreff=
liche Leibesübung, dieſer mannhafte Kampfesſport und gl=ichzeitig
Mit=
tel zur Selbſtwehr nicht ſo hervorragend zur Förderung körperlicher
und geiſtiger Eigenſchaften, dann hätte er ſich nicht eine ſo große, treue
Anhängerſchaft in der ganzen Welt erworhen. Der idealen und
har=
moniſchen Ausbildung des ganzen Körpers folgt die des Charakters,
denn gerade die heute ſo notwendigen und wertvollen
Charaktereigen=
ſchaften, die vornehme Geſinnung, Seibſtbeherrſchung, Seibſtvertrauen,
Frohſinn, Mut und Ruhe ziehen außerordentlichen Nutzen aus dieſem
Sport. Das ſind Eigenſchaften, die ſich jeder Polizeiheamte zu eigen
machen ſollte; der ſchöne Fauſtkampf iſt ein Mittel, ſich dieſe zu
er=
werben. Seine Wirkung können wir bei der in vieler Beziehung
vor=
bildlichen engliſchen und amerikaniſchen Polizei ſehen, die ſich nicht zum
wenigſten dadurch ein großes Anſehen und Achtung verſchafft hat.
Die Boxkämpfe, die am 15. Oktober, 8 Uhr abends, im
Rummel=
bräu von der Heſſiſchen Schutzpolizei veranſtaltet werden, können zeigen,
wie weit es die Beamten in dieſer ſchweren Kunſt gebracht haben.
Natürlich werden ſich nur vollkommen durchgebildete Kämpfer meſſen.
Im allgemeinen ſind die Teilnehmer auf der Polizei=Hauptſchule für
Leibesübung in Berlin ausgebildet, an der bekannte Boxer, wie der
deutſche Federgewichtsmeiſter Rolauf und der Amateurmeiſter Matull,
als Lehrer wirken. So ſind ſpannende Kämpfe im Ring zu erwarten.
Vorſchau auf das 1. Weſtdeutſche Polizei=Sportfeſt.
— Die leichtathletiſchen Kämpfe haben eine ausgezeichnete Beſetzung
gefunden. Im Hundertmeterlauf wird der bekannte Darmſtädter
Kirch=
hoff gegen Hegger=Hamburg und Preyß=Stuttgart einen ſchweren Stand
haben. Hegger erzwang totes Rennen mit dem beſten Hundertmeter=
Mann der Berliner Schupo Eichſtädt in 11,2 Sek. Auch Preyß hat ſchon
ähnliche Zeiten gelaufen. Kirchhoff lief in Frankfurt im Frühjahr 11,1,
doch hat eine Sehnenzerrung ihn nie mehr recht zur Höhe dieſer
Lei=
ſtung kommen laſſen. Allerdings iſt Jans noch in Reſerve, aber der
brave Kämpe wird wohl ſeine Kräfte für die 400=Meter und die
Staf=
feln ſchonen wollen, ganz abgeſehen davon, daß er ſich auch an allen
Springen und am Speerwurf und Kugelſtoßen mit guten Ausſichten zu
beteiligen gedenkt. Allerdings wird er in den Sprung= und
Wurfübun=
gen nur ſchwer zum Siege gelangen, denn im Weitſprung haben Lemke=
Frankfurt, im Hochſprung Fritz=Stuttgart, der ſchon 1,75 Meter ſprang,
im Speerwurf Hümmelink=Eſſen, im Kugelſtoßen Weigel=Frankfurt
vor=
zügliche Leiſtungen aufzuweiſen.
Eine ganz beſondere Zugkraft wird der 110 Meter=Hürdenlauf
aus=
üben. Er iſt in Darmſtadt noch nie ausgetragen worden. Auf 110
Meter ſind 10 Hürden von 1,06 Meter Höhe zu überſpringen. Es iſt
eine der ſchönſten, aber auch der ſchwierigſten Uebungen, die die
Leicht=
athletik
Im kuswurf und Kugelſtoßen wird Wolf=Darmſtadt dem
Ham=
burger Danielſen, der auch im Speerwurf eine erſte Kraft darſtellt,
ſcharfe Konkurrenz machen. Danielſen will im Diskuswurf einen neuen
Polizeirekord aufſtellen.
Im Stabhochſprung iſt der Stabhochmeiſter des Frankfurter
Ver=
bandes Walter=Frankfurt kaum zu ſchlagen. Immerhin wird Henſel=
Darmſtadt ſich ehrenvoll behaupten.
Die langen Strecken werden Meher und Lang=Darmſtadt und
Kadke=Hanau an der Spitze ſehen.
Beſonders ſcharf wird der Kampf in den Staffeln. Die Stuttgarter
4X100 Meter iſt eine der beſten Süddeutſchlands, und Darmſtadts vier:
Jans, v. Muralt, Keller, Kirchhoff, werden alles hergeben müſſen. —
Auch in der Olympiſchen Staffel iſt der Ausgang ungewiß. Zwar ſiegte
Darmſtadt letzten Sonntag gegen Frankfurt, doch nur mit Handbreite,
und leicht könnte Frankfurt diesmal den Spieß umdrehen.
So iſt zu erwarten, daß ſich am Sonntag außerordentlich ſpannende
Kämpfe entwickeln und jeder Beſucher des Stadions genußreiche
Stun=
den verlebt. — Näheres ſiehe Anzeigenteil.
Darmſtädter Fußballberein 1912. Darmſtädter
Fußballverein hat am Sonntag „Germania”=Arheilgen auf ſeinem
Sport=
platze (Exerzierplatz) als Gegner. „Germania”=Arheilgen belegte im
Vorjahre in der A=Klaſſe des Oſtrheingaues einem guten Platz. Auch
in den bisherigen Verbandsſpielen hat der Verein gute Reſultate
auf=
zuweiſen. Somit verſpricht das Spiel, da wohl beiderſeits auf Sieg
hin=
gearbeitet wird, äußerſt intereſſant zu werden. Die Frage, wer von
beiden wohl den Sieg dabonträgt, ſteht offen; bei „Germania”, flinke
und eifrige Stürmerreihe, gute Hintermannſchaft und auch gute
Zu=
ſammenarbeit; bei D.F.V. 12 ziemlich ausgeglichene Spielſtärbe. — Vor
dieſem Spiele treffen ſich die 2. Mannſchaften der beiden Vereine. Die
3. Mannſchaften begegnen ſich bereits vormittags auf dem Platze von
D. F. V. 12.
— Spielabteilung „Union” der Turngemeinde
Beſſungen 1865 E. V. Gemäß der Terminliſte hat die
Spielab=
teilung morgen zum Verbandsſpiel gegen den F.K. „Viktoria”=Griesheim
anzutreten, und ſtellt dazu wieder vier Mannſchaften ins Feld.
Wäh=
rend ſich die 1. und 3. Mannſchaft in Griesheim ihren Gegnern zu
ſtellen haben, treten nachmittags hier auf dem Sportplatz an der
Hei=
delberger Straße die 2. und 4. Mannſchaft gegen die gleichen des
Geg=
ners an. „Viktoria” iſt auf eigenem Platz als nicht zu unterſchätzender
Gegner bekannt, und wird es beſonders der 1. Mannſchaft Aufgabe ſein,
ſich als alte A=Klaſſe würdig zu zeigen. Auch ſei auf das Spiel der
2. Mannſchaft nochmals hingewieſen, das bei dem gegenſeitigen
Sich=
verſtehen dieſer Leute ein intereſſantes Spiel zu werden verſpricht. —
Nachſtehend die Reſultate der beiden letzten Sonntage: Am 2. Oktober
gegen Spielvereinigung Pfungſtadt: 1. Mannſchaft 4:2 (3:0), Ecken 3:2;
2. Mannſchaft 11:0. Am 9. Okt. gegen Olympia=Lorſch: 1. Mannſchaft
1:5 (1:2); 2. Mannſchaft 0:3; 3. Mannſchaft 3:4; 1. Jugendmannſchaft
gegen 1. Jgdmſch. Olympia=Arheilgen 4:0; 2. Jgdmſch. gegen 2. Jgdmſch.
V. f. B.=Ober=Ramſtadt 1:1. Lorſch ſtellte durchweg vorzügliche
Mann=
ſchaften, beſonders die 1. Elf dürfte auf eigenem Platze kaum zu ſchlagen
ſein.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846,
Fußballab=
teilung. Am kommenden Sonntag begibt ſich die erſte Mannſchaft
nach Gernsheim a. Rh., um dem dortigen F.K. Konkordia in dem
fälligen Verbandsſpiel gegenüberzuſtehen. — Auf dem Sportplatze am
Finanzamt treffen ſich am Nachmittag die zweiten Mannſchaften beider
Vereine, und dürfte auch hier ein ſpannender Kampf zu erwarten ſein,
zumal die Einheimiſchen in anderer Aufſtellung antreten, die ſich
hof=
fentlich bewährt. — Am Vormittag ſpielt die 1. Jugend der T.D. 1846
gegen die 1b=Mannſchaft des hieſigen Sportvereins 1898 e.V. auf dem
Turnerplatz.
— Freie Turngemeinde Darmſtadt (Fußball=Abteilung).
Im Verbandsſpiel treffen ſich am Sonntag nachmittag auf dem
Sport=
platz in der Eſchollbrücher Straße 28, die beiden erſten Mannſchaften der
Freien Turngemeinde Arheilgen und der Freien Turngeweinde
Darm=
ſtadt. Arheilgen, B=Kreismeiſter des 9. Kreiſes vom Arbeiter=Turn= und
Sportbund, verfügt über eine flinke und techniſch gut durchgebildete
Mannſchaft, dürfte auch noch von ſeinem Propagandaſpiel hier in
Darm=
ſtadt, anläßlich des Arbeiter=Sportwerbedages in guter Erinnerung ſein.
Auf jeden Fall kann man, wenn man die Reſultate der Darmſtädter
Mannſchaft in den ſeithevigen Verbandsſpielen betrachtet, auf den
Aus=
gang des Spieles ſehr geſpannt ſein und iſt ein Beſuch nur zu
empfeh=
len. Darmſtadt tritt in ſeiner bewährten alten Aufſtellung an.
hm. Wandern. Vom herrlichſten Wetter begünſtigt, unternahmen
am vergangenen Sonntag die Wanderabteilungen der
Turn=
gemeinde Worms 1846 und Turngemeinde Darmſtadt 1846
eine gemeinſame Wanderung in die Bergſtraße. Das
Wandervölkchen beider Vereine traf ſich in Bensheim. Nach herzlicher
Begrüßung ging es durch die prächtige, herbſtlich gefärbte Natur nach
Schloß Schönberg, dem Fürſtenlager zu. Nach der Frühſtücksraſt ging
es auf das Auerbacher Schloß und weiter auf den Melibokus. Hier
wurde Mittagsraſt gehalten. Nach dieſer Stärkung wurde noch das
Alsbacher Schloß aufgeſucht und alsdann das Endziel Zwingenberg
er=
reicht. Bei frohen Wanderliedern und beſter Turnerſtimmung
verflo=
gen raſchen die Stunden bis zur Heimfahrt. Allen Teilnehmern und
Teilnehmerinnen wird noch lange die in jeder Hinſicht ſchön verrlaufene
Wanderung in beſter Erinnerung bleiben. Bemerkt ſei, daß die nächſte
Wanderung der Woogsplatz=Turngemeinde am 20. November nach Lin=
Wetterausſichten für Samstag.
Wolkig bis heiter, trocken, warm, nördliche Winde.
Schluß des redaktionellen Teils.
der heutigen Auflage unſeres Blattes liegt ein Proſpekt über
Ober=
meyers Medizinal=Herba=Seife bei, welche bei Hautausſchlägen,
Flechten Pickeln, Jucken, Haarausfall u. dergl. empfohlen wird. Auf
dieſen Proſpekt machen wir unſere verehrlichen Leſer beſonders
aufmerk=
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Hausfrauenbund: Ausſtellung in den Räumen der Vereinigten
Geſellſchaft, Neckarſtraße 1 (geöffnet von 10—1 und 2—5 Uhr).
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: i. V. Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des
Tagblatts” zu richten. Eiwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 12 Seiten.
Familiennachrichten
Ihre am Sonntag, den 16. Okt.,
L nachm. 3 Uhr, in der
Stadt-
kapelle stattfindende TRAUUNG
beehren sich anzuzeigen
Margarete Schwebel
Walter Thiersch
Karlstraße 38.
Aaa
Hans Becker
Pfarrer zu Büdesheim t. O.
Eildegard Becker
geb. Bormet
VERMAHLTE
Offenbach a. M. Darmstadt
15. Oktober 1921.
Kaada 8
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die tieftraurige Nachricht, daß
es Gott dem Allmächtigen gefallen
hat, unſeren innigſtgeliebten, braven,
hoffnungsvollen Sohn, meinen noch
einzigen Bruder
Georg Bailly
bei faſt vollendetem 21. Lebensjahr
nach langem ſchweren Leiden in ein
beſſeres Jenſeits abzurufen.
Um ſtilles Beileid bitten
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
J. d. N.
Hermann Huber, Zugführer
Beſſungerſtraße 82½
Die Beerdigung findet Montag mittag
um 4 Uhr von der Kapelle des
Wald=
friedhofes aus ſtatt. (B11425
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und für die zahlreichen
Blu=
nenſpenden bei dem Hinſcheiden unſeres
lieben Entſchlafenen
MMrns eteinene
Obermeiſter der Sattlerinnung
ſagen wir Allen, insbeſondere Herrn
Pfarrer Paul für die troſtreichen Worte
am Grabe, der Handwerkskammer, der
Sattlerinnung, ſowie allen anderen
Korporationen Eberſtadts für die
Nieder=
legung von Kränzen unſeren innigſten
Dank.
Eberſtadt, 12. Oktober 1921.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Heinecke, geb. Puffe,
11419) nebſt Angehörigen.
Gott dem Allmächtigen hat es
ge=
fallen, meine treuſorgende Schweſter
Suſanne Schäfer
heute plötzlich zu ſich zu nehmen.
In tiefer Trauer:
Adelheid Schäfer.
Darmſtadt, den 14. Okt. 1921
Die Beerdigung findet in aller Stille
38739
Dankſagung.
Für die anläßlich des Hinſcheidens
meiner unvergeßlichen Gattin, meiner
treubeſorgten Mutter
Frau
Johannette Heberer
geb. Schneider.
erwieſene Anteilnahme ſagen wir
herz=
lichſten Dank. Insbeſondere ſprechen tvir
noch Herrn Pfarraſſiſtenten Stroh für
die troſtreichen Worte am Grabe, für die
zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden,
ſomie allen denen, die unſerer lieben
Entſchlafenen das Geleite zur letzten
Ruheſtätte gaben, unſeren innigſten
Dank aus.
(*38850
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adam Heberer
Heinrich Heberer.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1921.
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Darmſtadter Tagblatt, Saustag, den 15. Oktober 1321.
Landwirtſt
Futterwicken, blühende Lupinen, Rapsfelder
und Biertreber im Herbſt und Winter.
Trockenheit das Herbſt= und Frühjahrsfutter ſehr rar iſt, kann man es an der Bodenoberflache laſſen müſſe. In die Tieſe
man noch Ende September ein Gemiſch von Futterwinterwicken werde es ſchon von ſelbſt eindringen.
und Futterroggen ſäen. Dort, wo keine Dauerfutterfelder
vor=
auch kann man jenen Feldern, die im Frühjahr mit
Runkel=
ſchon im früheſten Frühjahr gutes Wickenroggenfutter, deſſen
nähren.
Feld keiner Düngung. Iſt die Gefahr vorhanden, daß die
Saa=
ten auswintern, ſo pflüge man das Feld nur flach um, hearbeite
zuſtellen. Man rechnet für 2 Morgen Sandboden 19 Zentner
Winterfutterroggen und 14 Zentner Winterwicken. Für
Lehm=
boden rechnet man etwa 3 Zentner Winterroggen und ½/, Zent= tung der Nebenumſtände noch ſo verſchiedenartig ausfallen, daß
ner Winterwicken. Nach der Drillſgat oder Breitſaat wird dieſes
Winterroggenfutter gut eingeeggt. Bleibt es nun lange Zeit ein Es war eine theoretiſch ideale Gepflogenheit, als man
bekommen, ſo wird das Grünfutter im Spätherbſt Ende
Oktober=
oder Rindvieh abweiden kann. Man nennt dies Schröpfen und
frühes Frühjahrsfutter. Dieſes wird noch gefördert, wenn man
im Winter bei einem harten Froſt die Felder mit verdünnter
Wachstum des Winterroggenfutters, und der im Boden bleibende
Stickſtoff nährt auch noch die im Sommer 1922 anzupflanzenden
Futterrüben und Kohlarten.
Hat man da oder dort noch blühende Lupinen, die als
Grün=
düngung ausgeſät ſind, ſo kann man dieſe ziemlich hoch
abſchnei=
den und dann in einer wagrecht ausgeſtochenen Erdgrube mit
feſtem Erdboden einſchichten. Die Grube wird an den Seiten
glatt abgeſtochen und die Erde ausgeſchaufelt und am Rande
aufgeſchichtet. Das Abſchneiden der Lupinen muß vor einem
ſtarken Froſt geſchehen, weil die Blätter und Stengel durch den
Froſt an Futterwert verlieren werden. Man füllt die Lupinen
ſchichtenweiſe ein und tritt jede Schicht feſt. Negnet es nicht, ſo
ſpritzt man mit der Brauſe aus der Gießkanne die Schichten mit
Waſſer naß. Sind alle Lupinen eingeſchichtet, ſo wird die Grube
futter. Das Milchvieh frißt dieſes Sauerlupinenfutter gern,
ſo daß der Milchertrag erhöht wird, und die Butter, die aus
Gründüngung leidet nicht unter dieſem Abſchneiden der
Lu=
pinen, weil doch die Wurzel mit ihren ſtickſtoffſaugenden
Knöt=
chen der Gründüngung erhalten bleiben.
fallen und häufig nicht alle friſch verwertet werden können, ſo
„trockne man überſchüſſige Mengen oder man ſchichte ſie in Gru=
Brauereien als Abfall angefallene ausgelaugte Hefe, die mit den
Faß die erſte Schicht Treber mit Hopfen beſtreut, ſo tritt man worüber ungefähr vier Wochen vergehen werden, auf leichtem
breitet man wieder eine Schicht Treber mit Hopfen und etwas
Salz aus und tritt wieder feſt. So fährt man fort die Grube
oder Tonne zu füllen, bis der Vorrat alle iſt. Auf 5
Doppel=
zentner Treber mit Hopfen rechnet man 1½ Pfund Salz. Die der Saat man Ammonſulfat unterpflügen darf. Hierbei wird
Beimiſchung des Hopfens vermindert das ſchnelle Anſäuern der
Treber, wie ſie ſich denn auch heller konſervieren.
Man kann auf dieſe Art große Vorräte an Biertrebern und
ausgelaugter Hefe im Herbſt viele Wochen hindurch konſervieren,
weniger Bier brauen. Die Hauptſache iſt, daß die Gruben und bei der Tiefe des unterbringens die Möglichkeit des
Ausge=
ſchichtenweiſe die Treber heraus und drücke den Deckel wieder
feſt auf, um ſie friſch zu erhalten. Erfahrungen haben gelehrt,
nicht allein für Milchkühe geeignet ſind, ſondern auch Pferde,
futter erſetzen. Man gebe es zwiſchen anderem Futter. Lu=
Mengen.
Betrachtet man nun die Rapsfelder, welche anfangs
Sep=
der Raps im Herbſt dann eine Kopfdüngung, ſo iſt die Gefahr laſſen und ſich mit einem Strich auf der Staat beanügen wird,
wergrößert, und das muß vermieden werden. Sehr zurückgeblie= ſo kann eine reifliche Erwägung dennoch das Reſultat haben,
Winter gut geſtocst ſind, ſo gebe man dieſen Feldern erſt im ren. Ich habe ja ſchon erwähnt, daß das Ausſtreuen des Dün=
Frühjahr die gedachte Kopfdüngung, wodurch ſofort der Früh= gers ſich den übrigen Beſtellungsarbeiten völlig anzupaſſen habe
Ddes ſchwefelſauren Ammoniaks nicht nach einem friſchen Regen uutergebracht wiſſen wollen, weil daraus kaum etwas anderes
Feuchtigkeit löſt ſehr bald das Nährſalz, ſomit können die nach auszuführenden Arbeiten mangelt.
„Nahrung ſuchenden Napswurzeln dieſe Nährſtoffe ſofort für ſich
gebrauchen.
Ausſtreuen der Kunſtdünger.
Von Dr. Franz Schacht, Heidelberg.
sfrage iſt immer die geweſen: Soll Kunſtdünger untergepflügt, ſächlich an allſeitiger Berührung mit dem Kalk.
eingeeggt oder obenauf geſtreut werden?
Beim Stalldünger iſt man immer für Unterpflügen geweſen.
Een und der Dünger die Saatunterbringung zu ſehr hindern können.
rvürde, hat ſich das Unterpflügen ganz von ſelsſt aus rein
prak=
ſchaſtlich zu ſtellenden Anforderungen entſpricht, indem man jedes Unterbringen genügen laſſen muß.
chon immer Verflüchtigungsverluſte befürchtet hat, wenn der
Stalldünger an der Oberfläche liegen blieb.
Gegenüber den Kunſtdüngern hat ſich die Praxis aber ſehr
allgemein auf einen hiervon abweichenden Stanopunkt geſtellt.
Man meinte, ein ſo feines Pulver, wie es alle Kunſtdünzer vor=
Der Frühherbſt iſt dazu geſchaffen, noch manche Futtervor= ſtellen, müſſe ſich ſo leicht im Regenwaſſer löſen und könne daher
räte zu konſervieren und zu benutzen. Dort, wo durch die ſo leicht mit dieſem in den Untergrund eutführt werden, daß
Aus einer rein äußerlichen praltiſchen Betrachtung heraus
handen ſind, iſt diefes beſonders zu beachten. Nicht minder aber wäre dieſe Entſcheidung für das Obenliegenlaſſen des
Kunſtdün=
gers nicht ganz unrichtig. Sie berückſichtigt aber nicht das
von=
rüben, Zuckerrüben oder Kohlrüben bebaut werden ſollen, da= einander abweichende chemiſche Verhalten und Weſen der
ver=
durch eine Gründüngung geben. Denn dieſe Herbſtausſaat gibt ſchiedenen Kunſtdünger gegenüber Luft, Waſſer,
Bodenſubſtan=
zen und überſieht auch, daß mit der Pulvereigenſchaft ganz al=
Rückſtände dann umgepflügt ähnlich wie eine Gründüngung gemein lange nicht immer die Eigenſchaft der Waſſerlöslichkeit
verbunden iſt. Allerdings iſt die Waſſerlöslichkeit allen hier in
Iſt das Land in dieſem Jahre gut gedüngt, ſo bedarf das Frage kommenden Stickſtoffdüngern eigen. Schon weil die
Be=
antwortung der Frage nach der Auf= oder Unterbringung der
Kunſtdüuger von einer ganzen Reihe, von Nebenumſtänden
ab=
es ſofort mit einer Saategge, um ein feinerdiges Saatbet her= hängen kann, muß ich mich hier darauf beſchränken, die Antwort
nur für die im Herbſt auszuſtreuenden Stickſtoffdünger
zu geben. Und ſelbſt bei dieſer Beſchränkung kann die
Geſtal=
ſie ſich im einzelnen nicht alle berückſichtigen laſſen.
guter Herbſt und die Sagt hat genug Regen zum Voranwachſen früher bei regelmäßig zweifurchiger Beſtellung mit um 180 Grad
wendenden Pflügen allen Lünger mit der flachen Furche unter=
November ſo üppig gewachſen ſein, daß man es durch Schafe brachte, der dann mit der Saatfurche in mittlere Tiefe gelangte.
wo er für Luſt und Pflanzenwurzeln leicht zugänglich, aber doch
erzielt dadurch noch Spätherbſtfutter und eine Grundlage für auch völlig bedeckt war. Dieſer Idealismus iſt aber durch
zweierlei ausgeſchaltet worden, erſtens durch die nicht mehr um
180, ſondern nur noch 135 Grad wendenden Pflüge, wodurch
Jauche befährt. Dadurch belebt ſich im Frühjahr früh das mehr einer Vermengung des Düngers in alle Tiefen der
Acker=
krume, beſonders beim Tiefpflügen ſtattindet und zweitens
dadurch, daß teils wegen der viel vollkommener arbeitenden
Pflüge, teils der Arbeitserſparnis wegen vielfach eine nur mehr
einfurchige Beſtellung ſtattfindet und auf zu leichtem Boden zur
Vermeidung noch weitergehender Lockerung eine nur einfurchige
Beſtellung der Regel noch ſtattfinden ſoll. Die Sache ſteht dem
Dünger gegenüber jetzt ſo, daß die Beſtellungsarbeiten davon
unabhängig vorgenommen werden müſſen, d. h. man muß den
Dünger auf das Feld bringen, wenn es hier paßt, kann aber
nicht mehr die Beſtellungsarbeiten nach dem Ausſtreuen des
Düngers einrichten oder gar deswegen vermehren. Die
Rich=
tigkeit dieſes Satzes wird ſchon durch die einfache Ueberlegung
verſtändlich, daß früher in der ganzen Fruchtfolge nur ein= oder
felten zweimal gedüngt wurde, jetzt aber jede Frucht eine,
mit=
mit Brettern zugedeckt, und man hat ein ſehr nahrhaftes Winter= unter ſogar mehree Düngungen erfährt. Dieſe Erwägungen,
über die ich mich an anderer Stelle eingehender verbreitet habe,
müſſen vorausgehen, wenn man für das Ausbringen von
Kunſt=
dieſer Milch gewonnen wird, hat einen Wohlgeſchmack. Die dünger eine Grundlage gewinnen will, um darüber zur
Vermei=
dung von Haarſpaltereien zu einer praktiſch brauchbaren
Ent=
ſchließung zu kommen.
Ich kann mich nun des näheren dem in gegenwärtiger Jah=
Stellenweiſe mehren ſich nun auch die Biertreber, weil durch reszeit am meiſten verwendeten Ammonſulfat zuwenden. Für
das warme Wetter der Bierkonſum wefentlich geſtiegen iſt. Da die Winterhalmfrüchte muß die vor der Saat zwei Wochen
nun noch bis Oktober in den Bierbrauereien viel Treber an= lagernde Saatfurche um Mitte Auguſt gegeben werden und, wie
mit dem Stalldüngerwagen, ſo iſt es auch mit der
Düngerſtreu=
maſchine das Bequemſte und Beſte, den feſten Stoppelboden zum
ben oder Bottiche mit Salz ein. Wertvoll iſt auch die in den Düngerverkehr zu benützen. Man glaubt aber mit Ausnahme auf
ſchweremr Boden, daß es zu früh ſei, ſchon um dieſe Zeit das
Trebern vermiſcht eingeſchichtet wird. Man rechnet auf 5 Dop= Ammonſulfat in den Boden zu bringen, weil bei der meiſtens
pelzentner Treber 3½ Kilo Hopfen, welche zwiſchen jede Schicht noch hohen Temperatur die Umſetzung zu beſchleunigt erfolgen
Treber eingeſtreut werden. Hat man in der Grube oder in dem und bis dahin, wo die Pflanzen zur Aufnahme ſchreiten können.
die Schicht feſt und gibt etwas Salz hinein. Auf dieſe Schicht Boden Stickſtoffverluſte durch Verſickerung leicht eintreten
könn=
ten. Selbſtverſtändlich unterbleiben ja dieſe, wenn es nicht
reg=
net, was ſich bekanntlich aber vorher nicht wiſſen läßt. Es wird
alſo weſentlich von der Bodenſchwere abhängen, wie lange vor
aber auch die Tiefe der Fucche zu berückſichtigen ſein, da ein um
ſo weniger tiefes Ueberpflügen ſtattfinden darf je ſchwerer der
Boden iſt wegen der zur Umſetzung nötigen Lebeweſen, die nur
bis zu einer gewiſſen Bodentiefe mit Rückſicht auf den ihnen
ſo daß man auch Futterbiertreber hat, wenn die Brauereien nötigen Sauerſtoff eindringen. Auf leichtem Boden iſt dagegen
Tonnen feſt, beſſer luftdicht abgeſchloſſen ſind, un die Haltbar= waſchen=werdenkönnens in Berückſichtigung zu ziehen. Das ſind 3
keit zu fördern. Damit das Schimmeln der Trebervorräte nicht die Richtlinien, nach denen im Einzelfall die Entſcheidung
ge=
geſchehen kann, beſtreicht man das Faßinnere und die Wände troffen werden muß. Es wird danach ſo werden, daß in den
der Gruben mit dicker Kalkmilch. Beginnt man ſpäter mit dem meiſten Fällen das Ammonſulfat, bei der Saat auf die rauhe
Verfüttern dieſer aufbewahrten Treber, ſo nehme man ſtets Furche zu ſtreuen und mit den Beſtellungsarbeiten zu decken iſt.
Handelt es ſich um einen zu leichten Boden, auf dem alles
daß dieſe konſervierten, nicht zu ſalzig eingeſchichteten Treber Eggen bei der Beſtellung vermieden und weiter nichts gemacht
als gedrillt wird, da muß und kann es auch genügen, wenn das ſind verhältnismäßig beſcheiden; er erträgt ein rauheres Klima,
Mauleſel, Kleintiere aller Art dieſes an ſich nährwerte Futter Ammonſulfat nur mit Pferden= und Menſchentritten, den Rä= ſowie lange und kalte Winter, wogegen er aber in höherem Grade
gern freſſen. Es kann ſogar unter umſtänden das fehlende Kraft= dern der Drillmaſchine, hauptſäclich aber mit deren Scharen der Gefahr des Auswinterns, ſowie des Erſtickens unter einer
etwas in den Boden hineingebrack” wird. Man muß bedenken, Schneekruſte bei ungefrorenem Boden ausgeſetzt iſt. Er beſtockt
binenfutter und aufbewahrte geſalzene Treber laſſen ſich ver= daß auf ſolchem Boden ja jeder Negentropfen ſchon eine gewiſſe ſich bei frühzeitiger Saat im Herbſte volſtändig und ſchießt im
miſcht auch mit zerſchnittenen Rüben gut verwenden. Wie viek Tieſe ſchlägt, das angetroffene Düngerſalzkorn auflöſt und mit Frühjahre bald in die Halme, wogegen er in der Blitezeit nicht
man hiervon pro Kopf und Tag füttert, richtet ſich nach dem ſich nimmt. Hiermit habe ich die völlig normal liegenden Fälle ſelten erfriert. Der Noggen wird eine Sandpflanze genannt,
Groß= und Kleinvieh. Letzteres begnügt ſich auch mit kleineren beſprochen, von denen es aber eine große Zahl Abweichungen, weil er auf trockenen, ſandigen Böden, wo andere Winterfrüchte
die hauptſächlich die Saatzeit betreffen, gibt.
tember angeſät ſind, ſo kann es vorkommen, daß dieſe unbedingt verſpäteter Saatfurche um ſo weniger Bedenken vorliegen köns= nutzen kann. Dagegen wirft der Noggen auf gutem Boden,
na=
zum beſſeren Gedeihen etwas ſchwefelſauren Ammoniaks bedür= nen den Stickſtoffdünger mit der Saatfurche einzubringen, je mentlich auf kalkhaltigem Lehmboden, ſowie auf humusreichem,
fen, um beſſer wachſen zu können. Man muß nun bei den Naps= ſpäter die Zeit und je ſchwerer der Boden iſt. Hinſichtlich der nicht an Näſſe leitenden Tonboden und in wärmerem Klima die
feldern Ende September bis Anfang Oktober unterſcheiden, Bodenſchwere muß hier aber doch eine Einſchränkung gemacht höchſten Erträge ab, wogegen er auf ſchwerem, zähem Tonboden
welche einer Herbſtdüngung bedürfen und welche nicht. Ravs= werden, die ſich daraus ergibt, daß in ſchwerem Boden wegen der nicht mehr mit Erfolg gebaut werden kann. Die Erträge werden
feldern, die ſchon im Auguſt angeſät ſind und durch beſondere ſchwächeren Luftzirkulation die Umſetzung des Ammonſulfat einle auf leichten und trockenen Böden natürlich gauz gehoben, wenn
Nährkraft des Bodens recht üppig gewachſen ſind, gebe man kei= Verzögerung erfährt, die noch erhöht wird, wenn beim Eineggen dieſe einen entſprechenden Humusgehalt haben, weshalb für
nen Dünger; denn ſolche Felder laufen im Winter bei einer an= der ſchwere Boden im naſſen Zuſtande ſehr zugelnetet wird, ſolche Böden die Gründüngung mit Lupinen und Wicken
beſon=
haltenden Schneedecke Gefahr, zu erſticken und zu faulen. Erhält Wenn man in einem ſolchen Fall den Vorſtrich auch ganz fehlen deren Wert hat,
benem Raps gebe man pro Morgen ½ Zentner ſchwefelſaures daß man dem Streuen auf die Saatfurche vor dem Unterpflügen kommen die Haſen wieder gerne in die Baumſchulen, um die
Ammoniak, welches breitwürfig ausgeſtreut wird. Dieſes hat aus dem angeführten Grunde den Vorzug geben könnte. Aber jungen Stämmchen anzunagen. Wer nun ſeine Stämmchen mit
dann im Gefolge, daß der Raps ſich noch vor dem Winter er= ich muß das hervorheben, daß, wo ſchon zum unterbringen der Schacht Obſtbaumkarbolineum bepinſelt, was ja ſtets zu
empfeh=
holt und ſo beſſer in den Winter kommt. Sind aber in einem Saat die Eggeſtriche beſchränkt werden müſſen, keine Rede davon len iſt, der hat auch vor den Haſen Ruhe. Sie ſcheuen das
Kar=
landwirtſchaftlichen Beſitz Napsfelder vorhanden, die vor dem ſein kann, des Kunſtdüngers wegen die Eggeſtriche zu vermeh= bolineum wie Feuer und meiden ſolche Gärten gerne.
jahrstrieb neu belebt wird und das Voranwachſen große Fort= Ich kann daher nicht unterlaſſen, mich gegen alle ſolche
Vorſchrif=
ſchritte macht. Es iſt noch zu erwähnen, daß das Ausſtreuen ten auszuſprechen, welche den Dünger „gut” oder „gründlich”
geſchehen ſoll, weil es pann zu tief in den Erdboden tritt. Vor= geſchloſſen werden kann, als daß Extraſtriche mit der Egge oder Zentralblatt für die Provinz Poſen ſchreibt: Das kurze
Anhän=
rteilhafter iſt es, wenn es kurz vor einem Regen geſchehen kann, dem Grubber gegeben werden ſollen. Solche Vorſchläge entſtehen gen der Ziege oder anderer Haustiere im Stall iſt eine
Tier=
rweil dann die Erddecke härter iſt als nach dem Regen. Die meiſtens dadurch daß es an einer praktiſchen Beurteilung der quälerei, die entſchieden zu bekämpfen iſt. Wird das An=
Zwei Gründe ſind dafür gegeben, weshalb das Ammonſulfat achtet werden, daß die Kette lang genug iſt und möglichſt freie
gerne auf irgend eine Weiſe untergebracht werden ſoll und Bewegung geſtattet. Um dieſes zu ermöglichen, ſchlägt man einen
eigentlich nicht nur obenauf geſtreut, werden darf. Der erſte glatten Pfahl gleich neben der Raufe in den Baden. Am Ende
Grund iſt der, daß Umſetzung mit Kalk ſtattfinden muß. Das der Kette iſt ein Ning mit drehbarem Wirbel befeſtigt. Die
kann zur Hauptſache aber nur in und nicht auf dem Boden ſtatt= wird auf den Pfahl geſteckt und gleitet, dn Bewegungen des 2
Eine die praktiſchen Landwirte mit Recht ſehr intereſſierende finden, wo es an Feuchtigkeit hierzu fehlen könnte und haupt= res folgend, auf= und abwärts. Man kann auch einen Strick
Der zweite Grund beſteht darin, daß bei der Umſetzung aller fehlen. Er verhindert das „Aufhängen” des Tieres und geſtattet
Sschon weil man mit dem Düngerwagen die Saatfurche zuinie= Ammonſalze auf der Bodenoberfläche Stickſtoffverluſte eintreten die ſchnelſte und leichteſte Ablöſung. Das angebundene Tier kann
tiſchen Gründen als Notwendigkeit ergehen, das auch wiſſen= manchen Fällen mit Ausſtreuen, auf die Bodenoberfläche ohne Lage geraten, ja ſogar erſtickt. Bei der oben beſchriebenen Be=
Ueber den Ammonſulfatſalpeter, der bei zu ſpäter
Beſtellung an die Stelle des Ammonſulfats zu treten haben wird, Nachdruck ſämtl, Artikel verboten, Verantwortlich: Kurt Mitſching.
iſt nun noch zu ſagen, daß für ihn in ſolchem Fall faſt nur die
Unterbringung mit der Saat in Frage kommen kann, da 8
Pro=
zent ſeines Geſamtſtickſtoffes einr Umſetzung nicht bedürfen, alſo
den Pflanzen unmittelbar zur Verfüigung ſtehen und oben im
Boden bleiben müſſen, damit ſie gleich den Keimlingen
zugäng=
lich ſind.
Der rraktiſche Landwirt fühlt ſich, wenn er im Herbſt vor
dem Ausbringen des Stickſtoffdüngers ſteht, leicht ratlos, weil
ihm deſſen Anſprüche an die Geſtaltung der ihm zu gewährenden
Bedingungen nicht geläufig ſind. Ueberlegt man ſich den Fall
aber auf Grund der gegebenen Darlegungen, dann wird ſich bald
erkennen laſſen, daß die Entſcheidung für das, was richtig iſt,
nicht allzu ſchwer fallen kann. Das Nachdenken kann aber
nie=
mand erſpart werden. Wer da meint, daß es durch Rezepte
ge=
ſchehen könne, hon dem muß angenommen werden, daß er mit der
Entwickelung ſeiner Fähigkeiten über die Rezeptefabrikation
nicht hinausgekommen ſein wird.
Ueber das Obſt.
— Mit dem Herbſt iſt die arbeitsvollſte Zeit für die
Haus=
frau auf dem Lande herbeigekommen, gilt es doch, den Obſtſegen
zu bergen und für den Winter in ein paſſendes Quartier zu
bringen. Meiſtenteils liegt der Hausfrau dieſe Arbeit ob, denn
der Gatte hat in Hof und Feld reichlich ſeine Arbeit. Schon
bei dem Abnehmen der Aepfel und Birnen muß große Vorſicht
geübt werden, bei naſſer Witterung darf man kein Obſt zum
Verwahren pflücken, denn feuchtes Obſt hält ſich ebenſowenig
wie Fallobſt. Deshalb entledige man ſich des Fallobſtes ſofort,
entweder bringe man es zum Markte, verkaufe es an
Apfelwein=
fabrikanten, falls ſolche in der Nähe ſind, oder verwerte es im
Haushalt zum Kochen als Aepfelmus oder preſſe den Saft zu
Obſtwein, welcher als Suppe ſehr wohlſchmeckend iſt.
Zu dem Aufbewahren des Obſtes gehört vor allen Dingen
ein froſtfreier Raum, in den nicht das helle Tageslicht
hinein=
ſcheinen darf. Dieſer Naum muß vorher genügend gelüſtet und
trocken ſein und vor allen Dingen eine ziemlich gleichmäßige
Temperatur haben, die nicht unter 6 und nicht über 11 Grad
aufweiſt. Die gewöhnlicheren Obſtſorten werden einfach auf
Stroh geſchüttet. Man macht eine Lage aus vollſtändig
trocke=
nem Glattſtroh über die Diele und legt das Obſt darauf. Je
dünner die Aepfel gelegt werden, deſto beſſer iſt es; liegen ſie
aufeinander, dann muß man für öfteres Ausſammeln und
Um=
legen ſorgen.
Häufig mietet man die Aepfel gleich den Kartoffeln im
Freien ein, dies empfiehlt ſich bei den gewöhnlichen, ſehr ſpät
reifenden, dickſchaligen Sorten. Die feinen Sorten,
Graven=
ſteiner, Borsdorfer und wie ſie ſonſt alle heißen mögen — kurz,
das ſogen. Tafelobſt — wickelt man in Seidenpapier einzeln ein
und legt es auf eine Trage; die eingewickelten Früchte zeigen
keine Fältchen und bleiben tadellos. Man darf daher die Mühe
nicht ſcheuen, wenn man im Laufe des Winters gutes Obſt
ab=
ſetzen will. Trotz des Einwickelns muß man jedoch einige Zeit
warten, damit die Schale ganz trocken iſt und man nicht etwa
Pilze unter dem Papier züchtet. Als ganz vorzüglich hat ſich
auch das Verpacken der Früchte in Holzwolle bewährt. Auch
iſt das Verpacken in Sand — eine Lage Sand, darauf eine Lage
Obſt, dann wieder eine Lage Sand und ſo fort — in einer Kiſte
zu empfehlen. Keine verſtändige Hausfrau wird die Aepfel
ab=
wiſchen, ehe ſie ſie verpackt. Die wie ein Hauch daraufliegende
wachsartige Schicht ſchützt die Frucht gegen die Einwirkungen
von außen her; nimmt man ihr dieſen Schutz, iſt ſie dem
Ver=
faulen ausgeſetzt.
Sollte es vielleicht einmal vorkommen, daß trotz aller
Vor=
ſicht das Obſt erfriert, ſo braucht man es dennoch nicht
fortzu=
werfen. Man laſſe die Früchte ruhig liegen, berühre ſie möglichſt.
wenig, da gefrorenes Obſt ſehr empfindlich gegen Druck iſt, und
erwärme den Raum langſam um wenige Grade. Das
Erwär=
men des betreffenden Raumes und das Auftauen des Obſtes
darf niemals ſchnell geſchehen; je langſamer die Frucht auftaut,
deſto beſſer iſt es und am eheſten iſt ſie vor dem Verderben
ge=
ſchützt. Gefroren geweſenes aufgetautes Obſt verdirbt
über=
haupt ſehr ſchnell. Iſt es möglich, das gefrorene Obſt bald in
der Wirtſchaft zu verbrauchen, ſo laſſe man es am beſten in
ge=
frorenem Zuſtande liegen, werfe es vor dem Gebrauch in kaltes
Waſſer und verkoche es dann, es wird ſich ebenſogut kochen und
ſicher auch ebenſogut ſchmecken wie geſundes Obſt.
O5
Landwirtſchaft
ue L Winterongens in Aling und Boden
nicht mehr gedeihen, noch befriedigende Erträge abwirft, was
Schon aus oben Geſagtem läßt es ſich entnehmen, daß bei hauptſächlich dem Umſtande zuzuſchreiben iſt, daß er früh ſchießt
und zur Entwickelung ſeiner Halme die Winterfeuchtigkeit be=
— Haſen im Obſtgarten. Wenn die Felder leer werden,
O
Vieh= und Geflügelzucht
Die Ziege nicht zu kurz anbinden! Das landwirtſchaftliche
hängen aus irgendeinem Grunde notwendig, ſo muß darauf
ge=
ſtatt der Kette nehmen, doch darf der Ring mit dem Wirbel nicht
ſich aber ſelbſt nicht befreien, da es nicht ſo hoch ſteigen kann, daß
Trotzdem ſind aber Möglichkeiten gegeben, daß man ſich in der Ning ſich über den Pfahl ſchiebt. So manches wertvolle Tier
iſt durch das Verwickeln der Kette ſchon in eine unangenehme
feſtigung ſind derartige Fälle ausgeſchloſſen.
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 15. Oktober 1921.
Rummer 275.
Danaé
23)
Roman von
eurt Frieberger.
(Rachdruck verboten.)
Traute.
Da ſuchte ihn eines Tages die Witwe eines früheren
Klien=
ken auf. Die hübſche, ſehr junge Frau ergänzte das Erträgnis
einer kleinen Erbſchaft durch Vermieren, eherbergte jedoch in
ihrer Wohnung vorſichtig nur ungefährliches Alter oder
aller=
bravſte Jugend. Geſprächsweiſe bedauerte ſie den Heimgang
eines greiſen Fräuleins, der liebenswürdigſten Mieterin, und
frug nach möglichem Erſatz.
Der Anwalt empfahl Hede, die wohl gern bereit war, aus
der ärmlichen Arbeiterbehauſung, darin ſie unter Lärmen und
häßlichem Gezänk Unterkunft gefunden hatte, zu der klugen,
tüchtigen, faſt altersgleichen Witwe zu ſiedeln, deren Heim in
das Parktal des breiten, ſchiffbelebten Fluſſes ſchaute. Die
bei=
den blühenden, reizenden Frauenweſen fanden zum Vergnügen
des alten Herrn raſch aneinander Gefallen und, was er anregte,
geſchah. Hede ſiedelte zu Traute Kraenzlin über und ein neues
Leben begann. War die eine erſchloſſen und durch Erfahrung
klug, ſo ſchien wohl die andere unerſchloſſen und unſicher, jedoch
gewitzt durch ihre Kindheit in den Großſtadtſtraßen.
Frau Kraenzlins Jugend war in der Ehe zu glücklich
ge=
weſen, um allzulange Witwenſchaft gern zu tragen, mochte aber
deſtotrotz nicht um jeden Preis ihre Freiheit darangeben. Dem
Klatſchgeiſt der Stadt entwich ſie klug. Ihr Leumund galt als
ganz vorzüglich.
von der Bürgerſippe. Für Leichtlebigkeit war nichts geboten,
nur Theater und beſcheidenes Variete. Abends ſaß man
ſtunden=
lang ſelbander oder ſelbdritt im Kaffeehaus, las Zeitungen,
ſchwieg ſodann, tränk manchmal eine Bolsmiſchung, zündete hin
und wieder eine Zigarette an. Hatte einer der Kameraden
ſeinen Bulldogg mit, der gleich verdroſſen und ſchweigſam wie
ſein Herr auf einem Seſſel ſaß, dann hielt man ihm tiefernſt das
Streichholz vor die Schnauze. Er blies es aus.
Neben kommandierter Geſelligkeit und anwidernder
Käuf=
lichkeit trauriger Art war das Weib eine Aufregung dienſtfreier
Fahrten in irgend eine nachbarliche Großſtadt. Berlin lag fern,
nur längerem Urlaub erreichbar. Näher lockten die Hanſaſtädte,
reizte mitteldeutſche Waldgebirgseinſamkeii. Wenn das Geld
langte, bot ſich genug.
Huſaren.
Die Offiziere der Infanterieregimenter und die „
Fracht=
kutſcher” aus der Trainkaſerne konnten ſich nur wenig gönnen,
mehr die Herren von den blauen Huſaren. Sie durchritten gern
die Stadt an der Seitze ihrer weißverſchnürten, prallgekleideten
Reiterſchwadronen. Trompeten ſchmetterten, um die Spitzen der
Lanzenreihen flatterte Schwarz und Weiß. Pallaſche blinkten
und Einglas.
Es war ein vornehmes Regiment; unter ſeinen Standarten
zu dienen war altheiliger Brauch in manchem adeligen Hauſe.
Fürſten und Prinzen ſtanden in ſeinen Reihen, ſo vornehm, daß
manch einer auch an gaſtlicher Stätte zur Einſamkeit verurteilt
war, nicht Würdige fand, an gleicher Tafel zu ſpeiſen.
Einer war drunter von leichtlebigerer Art. Ihn hatten
mehrere Jahre als Militärattaché nach Petersburg und Wien
Als die Vertrautheit mit ihrem neuen Wohngaſt zur geführt. Kurze Zeit erſt war er wieder bei der Truppe, beklagte
Freundſchaft wuchs, fanden ſich beide im Geſtändnis, gleicher mit grimmigem Humor die verlorene ſchöne Zeit, das freiere
bewahrt zu bleiben. Die kluge Traute geſtand jedoch noch mehr. ſtramm Dienſt zu tun und dennoch das Daſein ſchöner Erden=
Sie wußte ſchon Rat. Aber Vorſicht war geboten.
Die große Provinzſtadt, einſtige Kleinſtaatsreſidenz, war
Einſamkeit, gleicher Sehnſucht vor blauſtrumpfiger Verbitterung Leben mit den öſterreichiſchen Kameraden. Er hatte gelernt,
jugend vollauf zu genießen.
Auf einer Heimfahrt aus Berlin in ſeine Garniſon war er
ein Heerlager der hohenzollerſchen Waffenmacht. Weithin dehn= am Speiſewagentiſchchen der hübſchen Witwe Traute Kraenzlin
ten ſich geräumige Kaſernen. Soldaten in bunten Uniformen gegenüber zu ſitzen gekommen. Leichtes unbefangenes Geſpräch
belebten das Straßenbild jeder Tageszeit. Die ſchmucke Haupt= wußte er angenehm zu führen. Froh der lieben Geſellſchaft —
ſtraße entlang ſah man dann abends die Reihen, dienſtfreier Traute war guten Hauſes Kind, in der Schweiz erzogen und
Offiziere in ſchmucken knappen Graumänteln, die Kappe wie viel gereiſt — ſchüttete er ſein Herz aus. Der Frühvereinſamten
neu, den Degen an der Seite. Sie ſührten ernſt und gehalten klagte er eigene Daſeinsöde, bemitleidete die armen weltblinden
ihr eintöniges Garniſonsleben, wahrten herrenſtolzen Abſtand. Waffenbrüder, zerfetzte mit böſem Spott die ewiggleiche Lebens=
ſtille der kleineren Stadt. Da hauſte Straßen lang Haus an
Haus ſtolzer Reichtum. Fleißige Väter hatten den Grund
ge=
legt, tüchtige Söhne weiter gebaut, die Enkel ſpielten
Pluto=
kratie, ſuchten den Töchtern adeligen Gemahl. Alles ſehr
gedie=
gen, ja, aber maßlos langweilig. Heimwehmütig beſchwor er
Erinnerung mehr ſüdlicher Sonnentage herauf, erzählte von
Praterfahrt und Preisreiten, Konzerten und
HochZebirgswan=
derung. Von fernen Ländern ſprach er, weißen Nächten in den
Datſchen der Gartenvorſtädte Sankt Petersburgs, von Venedig,
von Rom und von Paris. Frühling an der Seine, wenn ſich
die Knoſpen eben öffnen, Jubel der Nacht im farbigen
Flimmer=
glanz der Straßen, Licht, Liebe, Leben.
Er war zum biederen Deutſchen verdorben; ertrug das
Daſein kaum, nicht mehr des Dienſtes ewig gleichgeſtellte Uhr.
Letzter Genuß blieb die Reiterfreude der Stunden im Sattel.
Das Vorher und Nachher — Oede. Und noch eins hatte er ſich
zu ſchaffen gewußt: frohen kühnen Sport. Die ſreien Tage
genoß er auf See. Er hatte einen Küſtenort ausfindig gemacht,
leicht zu erreichen, dort lag ein ſchlanker Segelkutter in guter
Hut. Jeder freie Tag ward genutzt, um ſpurlos zu
verſchwin=
den. Mann im Kampfe von Wind und Meer.
Trautes Augen blitzten in Sehnſucht und Wunſchluſt. Er
ſah es und peilte ſchlau die Tiefe ihrer Grundſätze. Geſtand,
daß ihn die weichere Wiener Luft angekränkelt, daß er weibliches
Weſen um ſich nicht miſſen könne. An Heirat habe er noch nicht
gedacht. Er hätte noch Hörner abzulaufen.
So wenig er ſich ſchmeichelte, ſo aufrichtig er Fehler und
Schwächen geſtand, ſein Weſen war ungemein gewinnend.
Wan=
derfroh und lebensfreudig, ſtrenger Umfriedung und häuslichem
Einerlei zornig abhold, war er zu verwöhnt und geſchmackvoll,
um leicht Gefallen zu finden. Dirnchen zur Fahrt nach Kythera
in ſeinen Kahn zu laden, brachte keine Freude. Schminkweſen
gedieh in Seeluft nicht. Lampenlicht ſchmeichelte künſtlicher
Schönheit; der freien Sonne, der ſteifen Briſe erlag der Zauber
aller Königinnen der Nacht. Beluſtigt ſchilderte er die
Hilfloſig=
keit ſolcher Geſchöpfe, wenn ſie ſich nicht nur plump und gierig
begehrt ſchen, wenn ſie tagelang Gefährtin ſein, mehr ſein
ſoll=
ten als Bettſchatz, der lacht und koſt und glücklich ſtöhnt und
ein=
ſchlummert. Das mußte nicht ſein, war doch nicht alles. Zuletzt
wagte er die Frage, ob ſie Seekrankheit und Mannesnähe ſcheue.
(Fortſetzung folgt.)
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A. Schrimpff u. Frau.
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 15. Oktober 1921.
umimer acD.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
21. Sonntag nach Trinitatis, den 16. Oktober 1921.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Vogel. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. — Die Stadtkirche iſt wochentags
von 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr abends zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 9 Uhr: Pfarrer Heß. — Um 111 Uhr:
Kindergottesdienſt EEntlaſſung der Konfirmanden). Pfarrer Vogel. Ehriſtlicher Verein junger Männer. Vereinslokal: Infanterie=
— Abends 6 Uhr: Pfarrer Lautenſchläger. — Mittwoch, den
19. Oktober, abends 8 Uhr: Kirchenkonzert für die
Kleinkinder=
ſchulen in Lukas=, Schloß= und Kaplaneigemeinde.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarraſſiſtent Delp.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer
Zimmer=
mann.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarraſſiſtent Lohfink. — Um
11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer,
— Abends 8 Uhr: Evangeliſationsvortrag von Pfarrer Schäfer:
„Was iſt Leben?‟ — Weitere Evangeliſationsvorträge finden
an den darauffolgenden Wochentagen, abends 8 Uhr in der
Martins=
kirche ſtatt, über: 2. „Die Lebenshemmung”; 3. „Befreites Leben”;
4. „Das neue Leben und ſeine Pflege”; 5. „Des neuen Lebens
wir=
kende Kraft”; 6. „Der Tod als Zuſammenbruch oder
Lebensvollen=
dung”. — Ebenſo finden von Montag, den 17. Oktober, ab
nach=
mittags 4 Uhr Bibelſtunden im Martinsſtift ſtatt.
Altersheim: Vorm. ½10 Uhr: Pfarrer Beringer.
Fohanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Pfarrer Goethe, — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Erntedankfeſt. Vorm.
10 Uhr: Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier, Kollekte für die Kirche. —
um 111 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Panluskirche: Voym. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Stroh. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſſtent Stroh.
— Mittwoch, den 19, Okt,, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im
Gemeinde=
ſaal. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Seriba,
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Donnerstag, den 20. Okt.,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde,
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde.
Dr. Abemarie. — Montag, abends 8½ Uhr:
Kriegerdankbundber=
lung. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Miſſionsverſammlung von
Miſ=
ſions=Inſpektor Müller=Baſel. — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde. — Jugendbundverſammlungen: Sonntag,
nach=
mittags 2½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. — Nachm. 4½ Uhr:
Bibelſtunde für Jungfrauen. — Montag, abends 8½ Uhr:
Bibelbe=
trachtung für Jünglinge lält. Abteilung). — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibelbetrachtung für Jünglinge (Jugendabteilung). — Abeuds 8½ Uhr:
Gebetsſtunde für Jungfrauen (Steinackerſtr. 2, I.). — Donnerstag,
abends 73 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Kaſerne, Alexanderſtraße 22 (im Hof links, Erdgeſchoß). Sonntag,
abends 8½ Uhr: 100. Geburtstagsfeier von Georg Williams, des
Gründers der C. V. J. M. Thema: „Von der Farm zur
Kathe=
drale‟. Auch für Angehörige und Gäſte. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde. — Freitag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde
der Jugendabteilung.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr. 36, Freitag, abends 9 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 16. Okt.,
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. — Mittwoch, den 19. Okt., abends 8½4 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Freitag, den 21. Ok., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
16, Okt., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule, — Abends 8 Uhr: Predigt,
— Donnerstag, den 20. Okt., abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
vorm. ½10 Uhr: Gebetsſtunde. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule —
Nachm. ½4 Uhr: Glaubensverſammlung. — Dienstag, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heil, der letzt, Tage (
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ſtr. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 16. Okt., vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. — Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, 19. Okt.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Eintritt frei. Freunde willkommen,
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 16. Okt, vorm. 9½ Uhr: Pred. u. Abendmahl. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. Pred.
Win=
hold. — Mittwoch, den 19. Okt., abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde,
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26),
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr:
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt. K. Kunde, Prediger.
Katholiſche Gemeinden.
22. Sonntag nach Pfingſten, den 16. Oktober 1921,
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil, Beichte.
Sonntag, vorm, von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte,
— Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil, Meſſe mit
Predigt. — Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Am 9½ Uhr:
Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. —
Nachm. 3 Uhr: Roſenkranzandacht. — An allen Werktagen, abends
½7 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr:
Heil. Meſſe. — Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichie.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt
und Generalkommunion, der Sodalität. — Um ½10 Uhr: Hochamt
und Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Sakramentale Andacht und
Pro=
zeſſion; darauf Sodalität. — Dienstag und Freitag, abends 6 Uhr:
Roſenkranzandacht und Segen; an den anderen Tagen um 6 Uhr:
Roſenkranzgebet.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt,
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte,
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil, Beichte. — Um
7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Amt mit Predigt. — Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. um ½3 Uhr: Sakramentaliſche
Bruder=
ſchaftsandacht; Jungfrauen=Kongregation.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 7 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um
410 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachmittags ½2 Uhr:
Chriſten=
lehre. — Um 2 Uhr: Andacht. — Werktags iſt der Gottesdienſt 7 Uhr.
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um ½8 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: Andacht,
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, vorm. 7 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
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Rummer 275.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 15. Oktober 1921.
Seite 11.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Deutſche Reichsbank.
Berlin 11. Okt. (Wolff.) Nach der gewaltigem
Inanſpruch=
nahme der Reichsbank zum letzten Quartalswechſel iſt in der erſten
Oktoberwoche, wie der Ausweis der Bank vom 7. ds. Mts. zu erkennen
gibt, ein anſehnlicher Rückgang der Anlagekonten der Bank eingetreten.
Die geſamte Kapitalanlage iſt um 8968,9 Millionen Mark auf 90 876,7
Millionen Mark, die bankmäßige Deckung allein um 9000,6
Millionen Mark auf 90 563,8 Millionem Mark vermindert. Die
Ent=
laſtung der Anlagekonten iſt im weſentlichen auf verſtärkten Abſatz von
Reichsſchatzanweiſungen im freien Vertehr zurückzuführen, mit dem auch
die in der Berichtswoche ausgewieſene Annahme der fremden Gelder um
8713,4 Millionen Mark auf 11 266,9 Millionen Mark zuſammenhängt.
Im Zahlungsmittelverkehr hielten die von der Bank zu befriedigenden
Anſprüche weitev an. Der Banknotenumlauf iſt um 1077,4 Millionen
Mark auf 87 461,7 Millionen Mark geſtiegen. Der Umlauf an
Dar=
lehnstaſſenſcheinen zeigt demgegenüber eine geringfügige Abnahme um
57 Millionen Mark auf 7552,6 Millionen Mark. An beiden Geldzeichen
zuſammen ſind alſo in der Berichtswoche 1020,4 Millionen Mark neu in
den Verkehr abgefloſſen. In der erſten Oktoberwoche der Jahre 1919
und 1920 hatte ſich die Zunahme des Umlaufs der beiden Zahlungsmittel
insgeſamt auf 37 Millionen Mark bezw. 356 Millionen Mark belaufen.
Bei den Darlehnskaſſen ſetzte ſich der Rückgang der Darlehnsbeſtände
fort. Die Summe der ausſtehendem Darlehen iſt um 335,3 Millionen
Mark auf 10 438,2 Millionen Mark eingeſchränkt worden. Da die
Reichs=
bank einen dieſer Abnahme entſppechenden Betvag an
Darlehnskaſſen=
ſcheinen an die Darlehnskaſſen abzuliefern hatte, ſo haben ſich die
eige=
nen Beſtände der Bank an Darlehnskaſſenſcheinen unter Berückſichtigung
der erwähnten aus dem Verfehr aufgenommenen Beträge um 98,5
Millionen Mark auf 2765,4 Millionen Mark vermindert,
Berlin, 14. Okt. Am Produktenmarkte richtete ſich auch
heute die Tendenz nach der Bewegung der Deviſenkurſe; allerdings
zeigte ſich wenig Unternehmungsluſt. Mit der eingetretenen
Abſchwä=
chung des Dollarkurſes machte ſich bei verminderter Nachfrage eher
Neigung für Abſchwächung bemerkbar. Die Umſätze hielten ſich in
ziem=
lich engen Grenzen. Roggen wird weiter für Schleſien gekauft. Die
Preisforderungen lauten im allgemeinen hoch. Auch Getreide behielt
ſeinen hohen Preisſtand. Die Knappheit an Hafer iſt noch nicht
be=
hoben; der Konſum mußte teuere Preiſe anlegen. Mais erfuhr nach=
mittags einige Abſchwächung. Mehl war ſehr ruhig. Hülſenfrüchte
wurden nur wenig umgeſetzt. Futterſtoffe blieben meiſt feſt.
Antw. Brunf)
Holland ..
London.
Paris ..
Schweit ..
Spanien
Italien ..
Liſſab.=Op.
Länemarr.
nfee
Geld. Brie
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M.; 14. Okt.
Kaff
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1038.90 1041.101006.40/1008.60
2662.80 /2675.20/2377.40/2582.60
1323.— 1927.201828. 10 1831.30
554.40/ 555.60 533.30/ 535.10
A
——
2777 20/2782.30/2647.302652,70
Mie
Schweden:
Helſingfors
New=York
Vien (altes
D.=Oeſt. abg
Budapeſt
Prag...
728.201 731.8/M1648.50/1051.70
3386.60/3393.40/3261.70/3262.30
—.)—
141.10 141.40 139.35/ 139,85
8.99—
2073—
165.80
70i-
2077-
166.20
6.93-
0.8314
149.80
no1-
20.8911
130.30
Frankfurt a. M., 14. Okt. (Wolff.)
er
Börſenvor=
ſtand gibt bekannt: In der nächſten Woche finden
Börſenverſamm=
lungen der Wertpapierbörſe am Montag, den 17., Mittwoch, den 19.,
Freitag, den 21. Oktober, ſtatt. Deviſen und Noten werden an den
übrigen Tagen wie bisher notiert.
Die Bankfirmen werden erſucht, ihre Auftragszettel den Maklern
am Samstag, den 15. Oktober, bis ſpäteſtens 1 Uhr mittags, Dienstag,
den 18., und Donnerstag, den 20. Oktober, bis ſpäteſtens 5 Uhr, bei der
Maklerkaſſe abzugeben.
Berliner Häuteauktion.
Weitere Preisſteigerung.
b. Die 25. Auktion des Allgemeinen Häuteverwertungs=Verbandes G.
m. b. H. zu Berlin, fand heute (13. Oktober) ſtatt. Zur Verſteigerung
kamen am erſten Tage 35 751 Stück Kalbfelle und 55 519 Stück Schaffelle.
Der Beſuch der Auktion war wie immer gut und der Verkauf geſtaltete
ſich flott, wenn auch die Käufer in der Abgabe ihrer Gebote recht
vor=
ſichtig waren. Gegen die Vorauktion wurden Kalbfelle um 10—20 Proz.
teurer, vereinzelte Loſe eine Kleinigkeit mehr und Schaffelle zogen um
10—20 Prozent an. Für das Berliner Gefälle erzielten Kalbfelle mit
Kopf bis 9 Pfd. 34,10 Mk., do. ohne Kopf 33,90 Mk., do. mit Kopf über
9 Pfd. 33—35,10 Mk., baheriſche 38,50 Mk., das auswärtige Gefälle
er=
zielte ähnliche Preiſe. Schaffelle, alte Holſteiner, 8,90 Mk., do.
voll=
wollige feine 10,05 Mk. do. vollwollige grobe 9—9,35 Mk., do, halblange
10,25 Mk., do. kurzwollige feine 8—9 Mk., do. kurzwollige grob 8,40 bis
8,50 Mk. Blößen 7 Mk. Holſteiner Lammfelle 9,70—10,50 Mk. Die
auswärtigen Felle erzielten ähnliche Preiſe.
Vom Holzmarkt.
* Die Aufwärtsbewegung, der Holzpreiſe macht weitere
Fortſchritte. Die Steigerung geht indeſſen langſamer vorwärts als im
Februar 1920. Die meiſten Holzhändler haben an den Verluſten, die ſie
erlitten, gelernt und keine Neigung, ſich wieder ähnlichen Gefahren
aus=
zuſetzen. Ob die Hauſſe weitere Fortſchritte machen wird, bleibt
abzu=
warten. Einſtweilen kaufen Holzhandel und Holzverbrauch in gleicher
Weiſe Schnittholz ein, wobei es ſich hauptſächlich um die Erwägung
handelt, daß die Preiſe auch in den künftigen Wochen anſteigen könnten.
Die Möbelinduſtrie iſt gut beſchäftigt. Vielfach müſſen die Betriebe
Aufträge auf kurzfriſtige Lieferungstermine ablehnen. Unternehmungen
der Küchenmöbelinduſtrie haben Beſtellungen bis zum Jahresende und
darüber hinaus. Nur in der Luxusmöbelfabrikation iſt der
Beſchäfti=
gungsgrad nicht ganz ſo rege. Zu erwähnen iſt, daß Ende Otkober bei
dem Eiſenbahnzentralamt in Berlin ein Verdingungstermin für
bu=
chene und eichene Schwellen (es handelt ſich um 650 000 Stück)
ſtattfindet. Daß die Angebote hierbei ſpärlicher eingehen werden als
in der Juliverdingung, iſt ſelbſtverſtändlich. Damals bekamen meiſteus
Außenſeiter, die am Schwellenmarkt noch nicht errpobt ſind und vielfach
die erſten Lieferungen für das Eiſenbahnzentralamt ausführen, den
Zuſchlag. Man weiß, daß die Firmen ihren Bedarf nur zum Teil
decken konnten. Es unterliegt daher keinem Zweifel, daß nunmehr
wie=
der die großen Schwellenhäuſer, die in einem Konzern
zuſammenge=
ſchloſſen ſind, mit Lieferungen an die Reihe kommen werden. Daß die
Preiſe für Bahnſchwellen weſentlich über denen der Juli=Verdingung
liegen werden, iſt ſicher. Einerſeits ſind auch die Preiſe für eichene und
buchene Schnitthölzer in letzter Zeit geſtiegen, ſo daß mit einer teueren
Bewertung des Rohſtoffes zu rechnen iſt, andererſeits ſind die Vorräte
in fertigen buchenen und eichenen Bahnſchwellen ſehr gering. — Von
Ententelieferungen iſt vorläufig nichts zu hören. Es iſt merkwürdig,
daß trotzdem ſehr viele ſüddeutſche namentlich bayeriſche, Sägewerke
ihre Beſtände, die ſich zu großen Mengen angeſammelt haben, abſetzen
konnten. Dabei liegen die Preiſe, die jetzt erzielt wurden, um
durch=
ſchnittlich 100—125 Mk. über den niedrigſten Notierungen, die die
rück=
gängige Konjunktur im Frühjahr und im Sommer dieſes Jahres
brachte.
Aus den Amtsverkündigungen des
Kreisamts Darmſtadt und den
Bekannt=
machungen des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Paar Kinder=Einlegeſohlen.
1 Lupe. 2 braune, linke, geflochtene,
friſchbe=
ſohlte Kinderſandalen. 1 Gummiſchlauch für
eine Radfahrer=Luftpumpe. 1 Kinder=
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ſenmütze („Wiesbaden”). 1 Bogen gelbes
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ſchettenknopf mit Steinchen. 1 graue
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jacke. 1 weißes Taſchentuch mit Spitzenſaum.
1 Doppelſchlüſſel mit Kurbel. 3.
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ſcheine 1 kleines, gehäkeltes Geldtäſchchen
mit über 30 Mk. 1 kleines, braunes
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monnaie mit über 4 Mk. 1 kleines
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monnaie mit über 12 Mk. 1 geſtrickte,
blau=
wollene Damenjacke. 1 Monatskarte
Stock=
ſtadt a. N.—Darmſtadt; auf den Namen Maul
lautend. — Zugeflogen: 1 Kanarienvogel.
Sonntagsdionſt und Nachtdienſt in den
Apotheken Darmſtadts: Es verſehen den
Sonntagsdienſt und in der Woche vom 15. Okt.
bis einſchließlich den 22. Okt. den Nachtdienſt
die Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9,
Einhorn=Apotheke, Kirchſtraße 10½=
Betr. Perſonenſtandsaufnahme
auf den 20. Oktober 1921.
Nach einer Verfügung des Reichsminiſters
der Finanzen iſt als Stichtag für die
Auf=
nahme des Perſonenſtandes für das Jahr
1921 der 20. Oktober 1921 feſtgeſetzt. Es
handelt ſich um die Vorbereitung der
Veran=
lagung zur Reichseinkommenſteuer für 1921/22,
Zu dieſem Bwecke werden in den nächſten
Tagen durch Beamte der hieſigen Polizei an
alle Wohnungsinhaber Wohnungsliſten zur
Ausgabe gelangen; die von jedem
Haushal=
tungsvorſtand und von jedem Inhaber einer
ſelbſtändigen Wohnung nach dem Stande vom
20. Oktober 1921 aufzuſtellen und ſpäteſtens
bis zum 24. Oktober dem mit der Abholung
betrauten Polizeibeamten, zu übergeben ſind.
Die Nichterfüllung dieſer Verpflichtung
kann mit Geldſtrafe bis zu 500 Mark belegt
werden.
Das Nähere wegen Vollzugs der Einträge
in die Liſten iſt aus den Vordrucken zu
(st11298
erſehen.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1921.
Der Oberbürgermeiſter. J. V.: Daub.
Betreffend Offenlegung der
Wählerliſten für die
Landtags=
wahl 1921.
Die Wählerliſten für die am 27.
Novem=
ber Ifd, J8. ſtattfindende Landtagswahl liegen
in der Zeis vom 16. bis einſchließlich 23. Ifd.
Mts. in der Turnhalle am Kapellplatz zur
all=
gemeinen Einſicht offenf, und zwar:
Am Sonntag, dem 16. Ifd. Mts., von 8
bis 12 Uhr vormittags.
In der Zeit von Montag, dem 17., bis
einſchließlich Freitag, dem 21. Ifd. Mts., von
8—12½ Uhr vormittags und von 2½—6 Uhr
nachmittags.
Am Samstag, dem 22. Ifd. Mts., von 8
bis 12½ vormittags und Sonntag, dem 23.
Ifd. Mts., von 8—12 Uhr vormittags.
Innerhalb des vorbezeichneten Zeitraums
von 8 Tagen können Einwendungen gegen die
Nichtigkeit und Vollſtändigkeit der Wählerliſte
ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll erhoben
werden.
Berechtigt zur Erhebung von
Einwendun=
gen ſind alle Perſonen männlichen und
weib=
lichen Geſchlechts, die am Tage der Wahl das
20. Jahr zurückgelegt haben, und zwar
be=
züglich aller Eintragungen in die Wählerliſte.
Wer die Eintragung eines Wählers
ver=
langt, muß für dieſen die für die
Stimmbe=
rechtigung erforderlichen Nachweiſe erbringen.
Werden dieſe Nachweiſe bis zum Ablauf der
Einſpruchsfriſt nicht oder nicht vollſtändig
vor=
gelegt, ſo bleibt die Anmeldung
unberück=
ſichtigt.
(St1 1299
Darmſtadt, den 10. Oktober 1921.
Der Oberbürgermeiſter. J. V.: Daub.
Weiden=Verſteigerung.
Montag, den 17. Oktober 1921, nachm.
2½ Uhr, wird die gemeinheitliche WZeidenernte
von 4 Morgen Gelände an der Torfgrube und
von verſchiedenen Gräben ſen 80 Zentner
Ertrag) an Ort und Steile öffentlich
ver=
ſteigert.
Zuſammenkunft an der Torfgrube auf der
Kreisſtraße Pfungſtadt—Bickenbach.
Pfungſtadt, den 10. Oktober 1921.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
Schwinn.
11252ms)
Eisſchrank
2tür., 1 Weinfaß ca.
180 Ltr. faſſ., faſt neu,
Su verkaufen.
Stifts=
ſtr. 50, II, (*38782
4 Kaktus
u. 1größ Blumenſtock,
1 Meſſing=Vogelkäfig
gibt billig ab. Näheres
Geſchäftsſt. (*38861
K
Nach einer Bekanntmachung des Reichskommiſſars für die
Kohlenver=
teilung ſind nachfolgende Brennſtoffe: Zechenkoke, Gaskoke,
Grude=
koke, Rohbraunkohlen und Naßpreßſteine ab 1. Oktober d. Js. aus
der Zwangswirtſchaft freigegeben; ſie können alſv von dieſem Tage an in
jeder Menge, ſoweit Vorräte vorhanden, direkt vom Handel bezogen
werden, dagegen bleiben alle Steinkohlenſorten, ſowie Braunkohlenbriketts
der Zwangsbewirtſchaftung unterworfen.
Die unterzeichnete Vereinigung Darmſtädter Kohlenhändler bittet die
Verbraucher, bei Bedarf ihre Beſtellungen möglichſt bald bei ihren
Lieferan=
ten einzureichen, da eine weſentliche Preiserhöhung demnächſt beſtimmt zu
erwarten iſt.
(11409
Kohlenhändler=Bereinigung
Darmſtadt.
Gemeindeſteuer=Mahnung.
Das 3. Ziel der Grund= und
Gewerbe=
ſteuer für das 1. Halbjahr 1921 iſt bei
Mei=
dung der Beitreibung bis 22. Oktober Ifd.
J8. hierher zu zahlen. Vom 24. Oktober an
werden Pfandkoſten erhoben. (st11300
Darmſtadt, den 11. Oktober 1921,
Die Stadtkaſſe.
Freiwillige
Immobiliarverſteigerung.
Donuerstag, den 20. Okt. 17d. Js.,
vor=
mittags 9 Uhr, werden die nachſtehend
auf=
geführten, zum Nachlaß der Alexander Buchert
Eheleute gehörigen Immobilien, zwecks
Auf=
hebung der Erbengemeinſchaft, in unſerem
Geſchäftszimmer öffentlich verſteigert.
Flur III, Nr. 435 — 385 qm Grabgarten
Schuknechtſtraße,
Flur III, Nr. 442 — 1195 qm Grabgarten
mit Gartenhaus, Eckhardtſtraße,
Flur III, Nr. 444 — 148 am Grabgarten
Lieb=
frauenſtraße,
Flur III, Nr. 452 — 261 qm E
Eckhardtſtraße,
Flur III, Nr. 560 — 661 qm Grabgarten
Schuknechtſtraße,
Flur III, Nr. 561 — 130 qm Grabgat
n
Schwanenſtraße,
Flur III, Nr. 314/, — 42y am Bauplatz
Lie G=auenſtraße,
Flur III, Nr. 315‟., — 30 qm Grabgarten
daſelbſt.
(11205a
Darmſtadt, den 10. Oktober 1921,
Ortsgericht 1. J. V.: Käß
Nachlaß=
Verſteigerung
Nächſten Montag, den 17. Okt. d. J.
von vormittags 9 Uhr ab
Sandſtraße 6, II.
Es kommen zum Ausgebot u. a.:
2 vollſtändige Betten mit Oberbetten,
1 Waſchtiſch, 2 Nachttiſche, 1 Handtuchhalter,
1 Nähtiſch, 1 alter Pfeilerſchrank, 1 ſehr alter
Glasſchrank, 2 2tür. Kleiderſchränke, 1 Sofa,
1 Plüſchſofa, 1 altes Eckſchränkchen, 3 alte
gepolſterte Stühle, 1 Nähmaſchine, 1
Ans=
ziehtiſch, 1 Goldſpiegel, 1 Hausapotheke,
1 Serviertiſch, 2 Wanduhren, 6 Stühle, 1
Nacht=
ſtuhl, verſchied. Bilder, Stehlampen,
Hänge=
lampen, Tiſche, 1 Küchenſchrank, 1 Anrichte,
2 Topfbretter 1 Ablaufbrett, 1 Waſſerbank,
1 Gasherd m. Tiſch, 1 Petrolherdchen, 1
Küchen=
tiſch, verſchied. Küchengeſchirr, Teller, Taſſen,
Glasſchalen, eine Anzahl Wein= und Sekt=
(11387
gläſer, Meſſer und Gabeln.
Ferner: Betteppiche, eine Anzahl Bett=
Leib= und Tiſch=Wäſche, ſowie verſchiedene
Herren= und Frauen=Kleider.
1 Bronceſtanduhr unter Glasglocke,
1 gutes Herrenfahrrad,
1 Damenſtahluhr,
1verſilb. Teekanne m. Milchkännchen
18 „ Frühſtücksmeſſer.
Anzuſehen ½ Stunde vorher.
Darmſtadt
Telephon 19s: Hch. Hilsdorf
Waldſtraße 3. Amtsgerichtstaxator.
Laubſtreu=Verſteigerung.
Donnerstag, den 20. Oktober d. J8.,
vor=
mittags 9 Uhr, wird im Gaſthaus „Zum
goldenen Löwen” in Ober=Ramſtadt das
Laub von Wegen und Schneiſen des
Staats=
waldes der Oberförſterei Ober=Ramſtadt
ver=
ſteigert.
(11395
Ober=Ramſtadt, den 13. Oktober 1921.
Heſſ. Oberförſterei Ober=Ramſtadt.
Hoffmann.
Freibank Schlachthof,
Samstag, 15. Okt. 1921
Marken b. 1431—1460
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Mantel, 1
Herrenpa=
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(*38678
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z. vk. Bismarckſtr. 55, II
(*38698
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ſchuhe, Gr. 22, fr. ge=
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Uhr. Brehm,
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(Der Kriegsgefangene)
Tiefergreifendes Kriegsdrama in 6 Akten mit Harry
Liedke, Reinhold Schünzel, Magda Elgen, Käthe
Dorsch in den Hanptrollen. (11414sgo
Original-Aufnahme
der Schlacht bei Arras
Fliegerangriffe, Kämpfe mit Tanks u. schwarz, Truppen
Die grösste- Sengation!!
Wegen Ueberfüllung der Abendvorstellung bittet man,
die Nachmittags-Vorstellungen zu besuchen.
Lustspiel-Einlage!
Grafenstr. 18 Telepfon 252
Städtiſches Berufsamt
Darmſtadt.
Jerufsnundliche
Jortrage
in der Aula des Realgymnaſiums
jeweils abends 1,8 Uhr am
18. Oktober: Sattler, Tapezierer,
Pol=
ſterer, Gerber.
19. Oktober: Schreiner (Fabrik= u.
Hand=
werksbetrieb), Drechsler.
20. Oktober: Maurer, Zimmermann,
Weißbinder, Maler.
Dach=
decker, Ofenſetzer, Pfläſterer.
21. Oktober: Weibliche hauswirtſchaftliche
Berufe (Hausangeſtellte,
st9962) Hausbeamtin uſw.).
Der Eintritt iſt frei.
Heſſiſches Landestheater=
Orcheſter.
Montag, 17. Oktober 1921, abends 7 Uhr:
Erſtes Konzert
zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds
und der W. de Haan=Stiftung
des Orcheſters.
Leitung: Generalmuſikdirektor Michael Balling.
Mitwirkender: Otto Drumm.
Rich. Strauß: Suite aus „Bürger als
Edel=
mann” Arnold Mendels ohn: Violinkonzert.
J. Brahms: Sinfonie Nr. 4 E-moll.
Karten zu ℳ 4.— bis X 30.— ab Freitag
den 14. Oktober, vormittags, an der
Tages=
kaſſe des Landestheaters,
Hauptprobe Montag, 17. Oktober, vorm.
10½ Uhr. Karten zu X 4 — ab Freitag, den
14. Oktober, an der Tageskaſſe des
Landes=
theaters, in den Muſikalienhandlungen (g.
Thies, H. Arnold und Chriſtian Arnold, und
(11294ms
im Berkehrsbureau.
Die beſtellten Mietkarten können bei Georg
Thies Nachf. (L Schutter) abgeholt werden.
Platanenhain
Mor genSonntag, d. 16. Okt., ab 11 Uhr
Großes
Promenade=Konzert
11428)
vaterländiſches Programm.
Leitung: Herr Direktor Mickley.
Verein der Württemberger
Darmſtadt.
Honntag, den 16. Oktober 1921
im Saale des „Rummelbräu”
Anfang 4 Uhr!
Anfang 4 Uhr!
Konzert, Theater, Tanz.
wozu Freunde und Gönner des Vereins
höflichſt einladet
* 38677)
Der Vorſtand.
Kaufm. Stenographen=
Geſell=
ſchaft „Gabelsberger” E. V.
(Verein für Geſchäftsſtenographie)
Sonntag
16. Oktober, in ſämilichen Räumen des
„Städtiſchen Saalbau”
Oeffentliche
Polizei= und Schutzhunde=Prüfung
(20 Hunde).
Samstag, den 15. Okt., von 9—5 Uhr:
Naſenarbeit
(*3870
hinter dem alten Schießhaus
Straßenbahnhalteſtelle: Ohlyſtraße oder Schießhausſtraße.
Sonntag, den 16. Oktober, von 9—5 Uhr:
Dreſſurarbeiten am Verſuchsverbrecher
Ort: Pferdemarkt, Holzhofallee 32
Straßenbahnhalteſtelle: Ecke Heidelberger= und Eſchollbrückerſtraße
Heſſ. Polizei= u. Schutzhund=Verein, E. V.
Fortsetzung des Sensationsflmes
Gollath Armstrong
Der Herkules der schwarzen Berge
V. Teil:
den 1on Im nacken
Abenteurerschauspiel in 6 Akten,
Elmo Lincoln in d. Hauptr.
Kuoppehen iſt Hasenbraten
Schwank in 2 Akten mit
Frederik Bueh.
D 60.
Prinz
Huckuck
Drama in acht
inte-
ressanten Akten, nach
dem Roman von Otto
Jul. Bierbaum.
In den Hauptrollen:
Olga Limburg, Nils
Prien, Conrad Veith,
Hanna Ralph usw.
In der Hucht
Lustspiel mit
Gerhard Dammann.
Hkre
Lilly Marischka
als Hauptdarstellerin
in dem 5akt. Detektiv-
Drama (*32272
Dorele od.
Der
verräte-
rische Klang.
Der Hund v.
Baskerville
I. u. II. Teil — 6 Akte
Hanni Weise
u. Alwin Meuß
in den Hauptrollen.
ur0886 26NTrAns-VerBammtang
im Städt. Saaibau
Montag, den 17. Okt.,
abendz 8 Uhr.
Redner: Reichstagsabgeordneter
Dr. HAZImlliän eteitter
Berlin.
„Das Zentrum und die
TARMd. Stellung unseres Volkes”
Parteifreunde zur Stelle! Bringt
an-
dere mit! Es muss eine erhebende
Kund-
gebung des Zentrumgedankens werden
Dr. Pfeiffer, einer der geist vollsten und
bedeutendsten Redner des Reichstags
wird die Zentrumswahlkampague
er-
öffnen. Der Partelvorstand.
NB. Zur Deckung der Unkosten wird
eine Gebühr von 50 Pfg. erhoben.
Reichs
ehem.
Kriegs=
gefangener
vereinigung
Ortsgruppe
Darmſtadt
Heute Samstag abend im Konkordiaſaal (Waldſtraße!;
2jähr. Stiftungsfeſt
Ia Programm
anſchl. Ball
Gäſte herzlich willkommen.
Der Borſtand.
(11427)
Anfang 7 Uhr.
Oeffentl. Vortrag
Sonntag, d. 16. Okt., abends 8 Uhr
zBei Sräulrrocher.
Die Ursache weltheuegender Hatustrophen
n der Vergangenheit, Gegenwart U. Lukunft!
im großen Saal Mühlstraße 70, Kapellplatz
Eintritt frei, für Angehörige aller Kontessionen.
NB. Die Vorträge werd. fortgesetzt.
Ie Jeden Sonntag neues Thema. A
Wett=
fechten
Ernst-Ludwigstr. 8, am
Telefon 1707
Weissen
Turm
(*37903
Au Brffransstüst
mit Tanz
Beginn 6 Uhr
Beginn 6 Uhr
Unſere Mitglieder, deren Angehörige,
ſowie Freunde u. Gönner unſerer Sache laden
wir hierzu frdl. ein.
(11382
Der Krieger= u. Militär=Verein
Graf von Haeſeler
feiert Sonntag, den 16. Oktober, ab 4 Uhr
nachmittags, im Mathildenhöhſaal ſein
diesjähriges
nur mit Tanz, wozu alle Mitglieder, Freunde
und Gönner des Vereins einladet
*38759)
Der Vorſtand.
Reſtaurant „Zum Mühltal”
Eberſtadt.
(*38864
Sonntag, den 16. Okt., von nachm. 4 Uhr ab
Konzert mit Tanz.
Höflichſt ladet ein Leonh. Klenk.
WinOlAlTen
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wollen bitte meine Preisliste verlangen.
des 9. Kreiſes der
deutſchen
Turner=
ſchaft veranſtaltet v.
der Fecht=Abteilung
der Turngemeinde
Darmſtadt 1846 im
großen Saal am
m
Woogsplatz.
Tonntag, den 16. Oktober vorm. v. 8-12 Uhr
Florett=WettfechtenderAltmanner
nachmittags von ½2—3 Uhr
Wettfechten auf ſchwere Säbel
nachmittags von 3—½6 Uhr
Mannſchaft=Wettfechten auf leichte
(1116 2is
Häbel
der Fechtabteilung des Turnvereins
Fechen=
heim gegen die Fechtabteilung der
Turn=
gemeinde Darmſtadt,
Tageskarten: Saal 3.50, Galerie 2.00,
Mit=
glieder 2.00 und 1.00.
Vorverkauf: Parfümerie Müller, Rheinſtr. 6.
Abends 7 Uhr im großen Saal
Siegerverkündigung und Tanz.
Eintritt ſür Mitglie er frei!
Gäſte können eingeführt werden.
I. Sperrſitz
g. Part vd. II. Rang
Abonn. z. taſſch. geſ
Näh. Geſchſt. (*38724
Orpheumlas
Sonntag, 16. Okt.:
O Eröffnungs=
— Vorſtellungen:
Bunte Bühne
Kretons
25 Wunderhunde
U. a.: Tölzer Bauern=
Hundetheater.
— Fiffi ——
der gedankenleſ. Hund
2 Konle 2
Muſik. Ausſtattungsakt
— Frank —
der „Varieté=Auguſt”
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Balance=Akt
Margot
Muthelly
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Herms Trio
akrobatiſcher Akt.
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Humoriſt.
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Bambus=Turnkünſtler.
e Teubers
künſtleriſche
Marionettenſpiele
Varieté im Varieté.
Karten: Verkehrsbur.,
Reſidenz=Automat am
Weiß. Turm, Hugo de
Waal (Rheinſtraße).
Einlaß 7. Anfg. 348Uhr.
Ende ca. ½11 Uhr(ung
Kla vterstiemen
ſofort 8509a
Arnold-Sohn
Eche Erbacherſtr. Tel. 2457
n. d. Schwimmbad
Eperrſitz, 10. Reils
C abzugeben. Heide.. 68, p. (T 38730
Stadtkapelle, 19. Ort.,
abends 8 Uhr
Dr. Joſef Wenz
Lieder und Arien zu=
Orgel.
An der Orgel
Eberhard Delp.
Karten bei Konzert=
Arnold u. Chr. Arnold
zu 6.00, 3.50, 2. 50 ℳ
(einſchl. Steuer).
Rein=
rtrag f.
Kleinkinder=
pflege der Lukas=
Schloß= u.
Kaplanei=
gemeinde. (*38760
Heſſiſches
Landestheater
Samstag, 15. Okt.
E 6.
Schülermiete rot”.
Sondermiete Ser. 11‟.
Der Barbier von
Bagdad.
Gewöhnliche Opernpreiſe.
Anfang 7 Uhr.
Ende 9½ Uhr.
Vorverkaufa, der
Tages=
kaſſe im Landestheater
nur Wochentags vor
10—1 Uhr.
Sonntag, 16. Okt,
A. 5.
Statt der angekündigten
Vorſtellung:
Der fliegende
Holländer.
Gewöhnliche Opernpreiſe.
Anfang 6½ Uhr.
Vereinigung früh. Leibgardiſten
von Darmſtadt und Umg.
Sonntag, 16. Okt. 1921
Familienausflug
nach Traiſa.
Einkehr bei Gaſtwirk
8 Walter, „Zum Heſſ. Hof”;
dortſelbſt Konzert und
— Abmarſch
Tanz. 1.30 Uhr vom
alten Friedhof ab, bei
un=
günſtiger Witterung Abfahrt 1.38 Uhr
Oſt=
bahnhof. Um zahlreiche Beteiligung bittei
1138 Der Vergnügungs=Ausſchuß.
Kriegskrankenpflege=
Vereinigung D. u. U.
Sonntag, 16. Oktober, nachm. 4 Uhr,
im Saale des Feierabend, Stiftſtraße
Herbſtfeſt
mit darauffolgendem Tanz
wozu Freunde und Gönner des Vereins
herzlich einladet (**880)) Der Vorſtand.
Thalla
Fürstensaal
Samstag
TANA
Darmſtädter Oberheſſen=Verein
Sonntag, den 16., von nachmittags 4 Uhr
(*38676
ab, im Konkordiaſaal
Stiftungsfeſt
verbunden mit Theatervorführungen u. Tanz
Landsleute und Gönner des Vereins ſind
freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand.
I. Weſtdeutſches
Polizei=Sportfeſt
15./16. Oktober zu Darmſtadt.
Am Start die beſten Polizei=Sportleute
Weſtdeutſchlan 8.
Samstag, den 15, Oktober
3 Uhr nachm. Turneriſcher Zwölf=Kampf
— Schupo= Sportplatz, Kl. Exerzierplatz —
8 Uhr abends Boxlämpfe — Nummelbräu,
Sonntag, den 16. Ortober
Leichtathletik — Stadion —
10 Uhr Vorkämpfe —
3 Uhr Entſcheidungskämpfe.
Vorverkauf: Reſidenzautomat und
Sport=
haus Adelmann.
(1134 21s
Eberſtadt!
Sonntag, den 16. Oktober 1921
Tanzbeluſtigung
11415 Gaſthaus z. Odenwald.
Wohin Sonntag, den 16. Oktbr.?
Nach Habitzhheim i. O.
38412
Für Tanzbeluſtigung und
gute Küche haben geſorgt
die Gaſtwirte
Ludwig Kopp Peter Dingeldein
Deutſches Haus Krone.
Ober=Ramſtadt, Cafe Dorn
am Bahnhof.
*37423) Telephon 11.
Sonutag, 16. Oktober Großes Tanzvergnügen.
Anfang 4 Uhr. Es ladet ergebenſt ein
Otto Dorn, Konditoxmeiſter,
vertilgen
In 1 Stunde Sie unter Garantie
Kopf=, Filz=
Brut (Niſſ.), Wanz.,
Flöge bei Menſch. u.
u. Kleider=Laulſe‟
Tier, Kampolda, p.
g. M. Wund. unſch. Verk. nur: Gustav Kanzler,
Darmstadt, Schulſtr. 12, Peter Pfeiffer,
Bensheim, am Bahnhof (Poſtverſ.) (89142