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184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Nummer 274
Freitag, den 14. Oktober 1921
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Einzelnummer 25 Pfg.
Die Zerreißung Oberſchleſiens.
Der Fehlſpruch.
** Bisher hielten harmloſe Seelen die Mäyner des
Ober=
ſten Rates, des Völkerbundes und der Viererkommiſſion für
ver=
blendet, ſo daß ſie nicht die Gefahr ſähen, die ein Fehlſpruch
in der oberſchlefiſchen Frage nicht nur Deutſchland,
ſondern ganz Europa bringen muß. Aber wie jetzt die Germania,
die zurzeit der Reichsregierung näher ſteht als andere Blätter,
mitgeteilt hat, waren ſich die Mitglieder des Völkerbundsrates
und die Sachverſtändigen ſehr wohl klar über die kataſtrophalen
wirtſchaftlichen und ſozialen Folgen, die eine Teilung
Ober=
ſchleſiens nach ſich zieht. Sie haben ſich aber bewogen gefühlt,
bei der Löſung des oberſchleſiſchen Problems ſich hauptſächlich
nach politiſchen Geſichtspunkten zu richten.
Die Wirkungen der teilweiſen oder ganzen Loslöſung
Ober=
ſchleſiens von Deutſchland werden die allerſchlimmſten ſein. Sie
ſind bereits von Deutſchland im Jahre 1919 vorausgeſagt
wor=
den, nämlich am 29. Mai, als die deutſchen Gegenvorſchläge in
Verſailles überreicht wurden. Da hieß es: „Die Fortnahme
Oberſchleſiens würde Deutſchland eine niemals heilende Wunde
ſchlagen, und die Wiedergewinnung des verlorenen Landes
würde von der erſten Stunde des Verluſtes an der glühende
Wunſch eines jeden Deutſchen ſein. Das würde den Frieden
Europas und der Welt ſchwer gefährden. Es liegt im eigenſten
Intereſſe der alliierten und aſſoziierten Mächte, Oberſchleſien
bei Deutſchland zu belaſſen, denn die Verpflichtungen aus dem
Weltkrieg kann Deutſchland höchſtens mit, niemals aber ohne
Oberſchleſien erfüllen. Schon aus dieſem Grunde vermag
Deutſch=
land in eine Abtretung Oberſchleſiens nicht zu willigen.” und
was vor zweieinhalb Jahren geſagt worden iſt, gilt auch jetzt
noch oder vielleicht gerade jetzt erſt recht, wo Deutſchland noch
mehr wirtſchaftliche Laſten und Opfer aufgebürdet bekommen
hat, als es damals glaubte bringen zu müſſen.
Die Alliierten konnten ſich nicht im Unklaren ſein. Das, was
ihnen am 29. Mai 1919 Deutſchland warnend zurief, hat es von
dieſem Zeitpunkt an ihnen noch unzählige Male zugerufen. Und
daß ſie ſich nicht im Unklaren über die Ungerechtigkeit ſind, die
eine Losreißung Oberſchleſiens von Deutſchland oder auch nur
eine Teilung ſein würde, geht vor allem aus der Aeußerung
her=
vor, die Lloyd George noch ain 13. Mai d. J. im Unterhauſe
ge=
tan hat, wo er ſein berühmtes Fair plav=Wort ſprach. Dieſe
Worte ſollen gerade heute noch einmal ihm und den Alliierten
aus deutſchem Munde zugerufen werden. Vor einem halben
Jahre tat Lloyd George folgenden Ausſpruch: „Ich hoffe,
daß, obwohl es ſich um Deutſche handelt, wir immer zeigen
wer=
den, daß wir für „falr play” eintreten. Eine Auffaſſung
nach der es den Polen geſtattet ſein ſollte, in Verachtung des
Friedensvertrages Oberſchleſien wegzunehmen, eine Auffaſſung,
die den Deutſchen nicht geſtattet, ſich in einer Provinz zu
verteidi=
gen, die ihnen 200 Jahre gehört hat und die 600 Jahre gewiß
nicht polniſch war, wäre entehrend und unwert der
Ehre jedes Landes.” Und zwei Monate darauf erklärte
Lloyd George im Unterhauſe nochmals, daß Oberſchleſien
keine polniſche Provinz ſei, da vier Fünftel der
Be=
völkerung deutſch ſeien. Die induſtrielle Entwicklung, das
Kapi=
tal und die Bevölkerung ſeien deutſch, ſo daß nach dem
Grund=
ſatz: „Ein Mann eine Stimme!” das Gebiet den
Deut=
ſchen zufallen müſſe. Wenn die Gerechtigkeitsgöttin, die
jetzt von vielen Händen in Genf gemeißelt worden iſt, ſolcher
Meinung entſprungen wäre, dann wäre ſie wirklich eine geweſen.
Aber ſie iſt nicht die reine Göttin der Gerechtigkeit, ſondern ein
Moloch der Vergewaltigung, dem Menſchenblut und Weltfrieden
geopfert wird und der auch ſchließlich ſeine eigenen Prieſter
ver=
ſchlingen wird.
Genf, 12. Okt. (Wolff.) Die Tagung des
Völker=
bundsrates über die oberſchleſiſche Frage ging heute zu
Ende. Gegen 6 Uhr abends unterzeichneten die Ratsmitglieder
das Schlußprotokoll. Heute abend reiſt ein beſonderer Kurier
nach Paris ab, um dem Präſidenten des Oberſten Rates Briand
das Gutachten des Völkerbundsrates zu überbringen. Der
Be=
ſchluß des Völkerbundsrates über die Löſung der
oberſchleſiſchen Frage ſoll erſt nach erfolgter Motivierung an die
Regierungen in Berlin und Warſchau veröffentlicht
wer=
den. Wie man hier heute abend erfährt, ſoll die Veröffentlichung
in den Ententehauptſtädten vor den verſammelten
Preſſevertre=
tern ſtattfinden. In Paris werden Iſhij und Bourgeois, in
London Balfour, in Rom Imperali und in Genf der
General=
ſerketär Sir Erik Drumont der Preſſe den amtlichen Text
mitteilen.
Die Richtlinien für die Entſcheidung des
Völkerbundsrates.
TU. Genf, 13. Okt. (Wiederholt.) Nach Schluß des
Völ=
kerbundsrates wurde ein öffentliches Kommunique
ausge=
geben. Es werden lediglich die Richtlinien mitgeteilt, die für
den Rat angeblich maßgebend waren. Der Rat mußte die bei der
Volksabſtimmung zum Ausdruck gekommenen Wünſche der
Ein=
wohner und die geographiſche Lage und die wirtſchaftliche Lage
des Landes berückſichtigen. Es war nicht möglich, eine Grenze
ins Auge zu faſſen, welche nicht eine beſtimmte Zahl von
Ein=
wohnern, welche für Deutſchland geſtimmt hatten, auf polniſchem
Gebiete, und eine beſtimmte Zahl von Einwohnern, welche für
Polen geſtimmt hatten, auf deutſchem Gebiete zurückgelaſſen
hätte. Eine Grenze, die unter deutſchen Geſichtspunkten gezogen
würde, müßte Gebiete, welche vom wirtſchaftlichen Standpunkte
unmittelbar voneinander abhängen, auseinanderreißen. Der Rat
ſah ſich deshalb der Tatſache gegenübergeſtellt, daß eine Linie,
die nicht das Induſtriegebiet durchſchnitten hätte, die
Unter=
drückung der Wünſche und Hoffnungen der entſcheidenden
Mehr=
heiten in dem ſehr wichtigen Bezirke herbeigeführt hätte. Die
wirtſchaftlichen Vereinbarungen ſehen für eine Reihe von
Jah=
ren Maßnahmen für eine unparteiiſche und gerechte Regelung
vor im Hinblick auf das Eiſenbahnweſen, die Waſſer= und
Elek=
trizitätsverſorgung, die Abſchaffung der Zollrechte für eine große
Anzahl von Waren, u. a. Kohle und Zink, und Beibehaltung der
deutſchen Mark als geſetzliches Zahlungsmittel in den an die
Polen belaſſenen Gebieten. Der Völkerbund hat die Garantien
für die Minderheiten als ein notwendiges Erfordernis bei der
Feſtſetzung der politiſchen Grenze bezeichnet.
Das „wirtſchaftliche Regime‟.
Paris, 12. Okt. (Wolff.) Was das vom Völkerbundsrat
für Oberſchleſien in Ausſicht genommene wirtſchaftliche
Regime betrifft, glaubt der Genfer Korreſpondent des Temps
zu wiſſen, daß die Frage große Schwierigkeiten bereite, die in
haben würde, den Verkehr, die Brandverſorgung und die
ande=
ren ähnlichen Fragen wirtſchaftlicher und techniſcher Art zu wirtſchaftlich eine unantaſtbare Einheit, und es iſt ein
Verbre=
regeln. Die Kommiſſion, die wahrſcheinlich nur drei Perſonen
umfaſſen würde, würde ihre Tätigkeit zehn Jahre lang aus= Abſtimmungsgebietes, dieſes im Laufe der Geſchichte immer
zu=
üben. Dieſer Zeitraum würde indeſſen abgekürzt werden
kön=
nen, wenn beide Parteien einig ſeien, oder auch verlängert, wenn
die Notwendigkeit dazu ſich herausſtelle.
Noch nicht das letzte Wort geſprochen?
Nachſtehende Meldung der Telegraphenunion aus
Pa=
ris, 13. Oktober, geben wir unter Vorbehalt wieder:
Briand hat heute in ſpäter Abendſtunde in den
Wandel=
gängen der Kammer verlauten laſſen, es beſtehe die Möglichkeit,
daß nunmehr den Ententekabinetten der amtliche Wortlaut der
Genfer Entſcheidung mitgeteilt werde und gleichzeitig eine neue
Sitzung des Oberſten Rates einzuberufen wäre,
in der die Ententeregierungen erſucht würden, ihre Vertreter für
eine neue Konferenz zu beſtimmen. Briand hat durchblicken
laſ=
ſen, daß der Einberufung einer ſolchen Konferenz, und zwar auf
den Wunſch Lloyd Georges hin, nichts mehr im Wege
ſtände. Dieſe Konferenz hätte die Aufgabe, die Entſcheidung, die
der Völkerbundsrat als die Löſung des oberſchleſiſchen Prohlems
entſprechend dem Auftrage der letzten Pariſer Konferenz
emp=
fiehlt, zur Kenntnis zu nehmen und gemeinſam die
Beſtimmun=
gen des Verſailler Vertrages als zuſtändige Inſtanz für die
Ent=
ſcheidung der oberſchleſiſchen Frage das Endurteil abzugeben.
Man ſteht alſo vor der Möglichkeit, daß die Genfer Entſcheidung
nicht das letzte Wort bedeutet. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß
die Demarchen, die die Reichsregierung gleichzeitig in London
und Paris durch ihre Botſchafter hat unternehmem laſſen, auf
dieſe Erklärung Briands beſtimmend eingewirkt haben. Es iſt
durchaus möglich, daß die Einberufung einer neuen
En=
tentekonferenz, von der jetzt nach dieſen Demarchen
ge=
ſprochen wird, das Ergebnis eines Meinungsaustauſches
zwi=
ſchen Lloyd George und Briand bildet, und inſofern werden
Be=
mühungen des Außenminiſters Dr. Roſen von nicht zu
unter=
ſchätzendem Erfolg ſein, denn in den letzten Tagen konnte immer
wieder darauf hingewieſen werden, daß Briand ſich darauf
be=
ſchränken wolle, nach Entgegennahme des Berichtes des
Völker=
bundsrates die Entſcheidung ſowohl in Berlin und Warſchau,
als auch in London und bei den übrigen Ententeregierungen als
amtlich, als endgültig und verbindlich mitzuteilen.
Es fragt ſich nur, wie weit der engliſche Einfluß und
beſon=
ders der perſönliche Einfluß von Lloyd George auf dieſer neuen.
Ententekonferenz durchdringen würde, um die unabſehbaren
Folgen des Genfer Rechtsbruches von der Geſtaltung der
politi=
ſchen Zukunft Europas abzuwenden. Für Deutſchland und für
die engliſche Regierung bedeutet das Genfer Ergebnis, ſo wie
es jetzt iſt, wenn es auch noch nicht amtlich vorliegt, eine
kataſtro=
phale Rückſichtsloſigkeit gegenüber der engliſchen Anſicht und der
perſönlichen Haltung Lloyd Georges. Man darf nicht überſehen,
daß die in Genf gefallene Entſcheidung nicht etwa ein
Mittel=
ding zwiſchen dem Standpunkt darſtellt, den Briand einerſeits
und Lloyd George andererſeits im Auguſt in Paris als
gegen=
ſeitige Konzeſſion eingenommen haben. Abgeſehen davon, daß
eine Aufteilung Oberſchleſiens überhaupt als ſolche im
hiſtori=
ſchen Sinne des mordernen Plebiſzits auf Grund des
Abſtim=
mungsergebniſſes und namentlich mit Rückſicht auf den
wirt=
ſchaftlichen Charakter des Gebietes Hohn ſpricht, iſt außerdem
zu bemerken, daß nach der Genfer Entſcheidung gar Bezirke, die
überwiegend deutſch geſtimmt haben, auseinandergeriſſen
wer=
den. Das Genfer Ergebnis iſt alſo, von verſchiedenen
Geſichts=
punkten betrachtet, dermaßen einſeitig, daß eine Reviſion durch
eine neue Pariſer Konferenz pſychologiſch nicht unwahrſcheinlich
wäre. Briands innere Politik hat durch die Genfer Entſcheidung
koloſſal an Feſtigkeit zugenommen. Es könnte dieſer Feſtigung
nichts anhaben, wenn er eingedenk ſeiner Worte in St. Nazaire,
daß das Schiff der Entente ſtändig zwiſchen den Intereſſen der
einzelnen Länder in Gefahr ſei, dem bekamten Standpunkt
Lloyd Georges und den Argumenten der City die kraſſeſten
Här=
ten des Genfer Entſcheids zu vermeiden ſich bereit erklärt.
Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Paris
und London.
Paris, 13. Okt. (Wolff.) Petit Pariſien meldet, daß
über die Art und Weiſe, wie die Entſcheidung des
Völ=
kerbundsrates über Oberſchleſien von den Regierungen
der Entente beſtätigt und an Deutſchland und Polen mitgeteilt
werden ſolle, bis geſtern abend noch nichts bekannt geweſen ſei.
Das Blatt beſtätigt, daß darüber eine
Meinungsverſchie=
denheit zwiſchen Paris und London beſtehe. Die
franzöſiſche Regierung habe ſchon am 6. Oktober in London
be=
kannt gegeben, daß nach ihrer Anſicht ein Zuſammentritt des
Oberſten Rates unmöglich ſei, und daß es das einfachſte
wäre, die Botſchafterkonferenz damit zu beauftragen, der Löſung
von Genf Geſetzeskraft zu geben. In London erkläre man, ehe
man ſich über die Prozedur ausſpreche, müſſe man erſt Kenntnis
haben von der Löſung und darüber, ob ſie nicht gegen die
Stipu=
lierungen des Friedensvertrages von Verſailles verſtoße. Das
Blatt fügt hinzu, engliſcherſeits müſſe man ſich Rechenſchaft geben
darüber, daß eine übertriebene Hartnäckigkeit von neuem den
unangenehmen Gerüchten Nahrung geben werde, die in den
letz=
ten Tagen gegen die engliſche Regierung in Umlauf geſetzt
wor=
den ſeien. Dieſe Gerüchte ſeien umſo unangenehmer, als ſie der
Erregung in Deutſchland neue Nahrung zuführen könnten.
Paris, 13. Okt. (Wolff.) Wie der Matin aus London
meldet, wird im Laufe der nächſten oder übernächſten Woche der darauf hin, daß ſowohl Kattowitz als auch Königshütte, welche
Oberſte Rat in London zuſammentreten, um die Entſcheidung
des Völkerbundsrates in betreff Oberſchleſiens zu
dis=
kutieren.
Die Frage des Rücktritts des Reichskabinetts.
* Berlin, 13. Okt. Ueber die geſtrige
Nachmittags=
ſitzung des Reichskabinetts weiß das Berliner
Tage=
blatt noch zu berichten, daß, ſollte es zu einem Rücktritt der neuen Krieg führen. Die Wirkung auf Deutſchland werde kata=
Reichsregierung kommen, nach einmütiger Anſicht der Kabinetts= ſtrophal ſein. Die Teilung Oberſchleſiens werde mit einem
mitglieder Dr. Wirth vielleicht mit der Bildung des neuen
Kabi=
netts beauftragt werden könnte. Eine neue Kabinettsſitzung iſt
bisher nicht anberaumt worden. Dagegen nehmen die Blätter den Alliierten zerſtören. — Daily Chronicle, der mit
an, daß der Reichstag auf Veranlaſſung der Reichsregierung
ſchon für Ende nächſter Woche einberufen werde, um ihm die
Frage des Rücktritts des Kabinetts zu unterbreiten. „l
Preſſeſtimmen.
* Berlin, 13. Okt. Einmütig erheben ſämtliche Blätter
den letzten Tagen den Völkerbundsrat ſtark beſchäftigt hätte, ſchärfſten Proteſt gegen die in Genf gefallene Entſcheidung
Man könne ſoviel ſagen, daß dieſe Kommiſſien die Aufgabe über das Schickſal Oberſchleſiens. Die Deutſche
Allge=
meine Zeitung” ſchreibt: Oberſchleſien bildet politiſch wie
chen an der deutſchen wie an der polniſchen Bevölkerung des
ſammengebliebene Gebiet zu zerſplittern. Der Völkerbund
gibt durch das Eintreten für eine Zerſplitterung Oberſchleſiens
den letzten kärglichen Neſt von Anſehen auf, den
er in der Welt vielleicht noch beſaß. Bleibt er dabei, daß der
Oberſte Rat die bisher ſkizzierte Aufteilung Oberſchleſiens
an=
erkennt, ſo iſt die geſamte Grundlage gebrochen, auf der das
politiſche und wirtſchaftliche Leben Deutſchlands aufgebaut iſt.
Die Enttäuſchung über Oberſchleſien reißt nicht nur das geſamte
Kabinett Wirth in den Abgrund, auch die Bildung einer neuen
Regierung, deren Zuſammenſetzung im einzelnen man ſich denken
kann, wie man will, wird ſo gut wie illuſoriſch. Hinter dem
Verluſt Oberſchleſiens droht das Chaos, eine Wirrnis, aus
der das verzweifelte deutſche Volk ſich nicht mehr
herausfin=
den kann.
Die Voſſiſche Zeitung nennt die Entſcheidung über
Oberſchleſien eine große Enttäuſchung für das deutſche Volk und
eine ſchwere Schädigung ſowohl für Europa als auch für die
Weltwirtſchaft. Die Anſätze für den Wiederaufbau ſeien aufs
ernſteſte gefährdet, die Hoffnung auf eine Konſolidierung der
politiſchen Verhältniſſe auf das tiefſte erſchüttert. Die
Zer=
reißung Oberſchleſiens vollende den Weg der Zerſtörung und
Zerreißung, der den Frieden zu einer Fortſetzung des Krieges
machte. In der ganzen Welt herrſcht jetzt nur eine Stimme
über die Aufrichtigkeit des deutſchen Willens zu Leiſtngen.
Wenn jetzt über Oberſchleſien in einer Weiſe entſchieden wird,
die ſowohl der wirtſchaftlichen Lage als auch der
Gerechtig=
kit Hohn ſpricht, ſo wird der Proteft, den Deutſchland
gegen ein ſolches Urteil erhebt, gerade deshalb beſonders ſchwer
in die Wagſchale fallen, weil irgendwie an der deutſchen
Ehr=
lichkeit zu zweifeln nicht erlaubt iſt.
Das Berliner Tageblatt bezeichnet die Entſcheidung
des Völkerbundsrates als einen welthiſtoriſchen
Skan=
dal. Der Völkerbundsrat habe ſich mit grenzenloſer
Ober=
flächlichkeit und unter völliger Mißachtung jeder wahren
Rechts=
idee zum Werkzeug der Gewaltpolitik und Intranſigeanz
ge=
macht. Von Unparteilichkeit und Gerechtigkeit ſei in ſeinem
Wirken keine Spur zu entdecken.
Der Vorwärts ſagt: Wir Deutſchen dürfen keinen
Zwei=
fel darüber laſſen, daß der Friedensvertrag mit dem
Teilungs=
plan des Völkerbundsrates nicht erfüllt iſt. Die wirtſchaftlichen
Zuſammenhänge, die ſtarken Mehrheiten der deutſchen
Arbeiter=
bevölkerung ſind nicht genügend berückſichtigt worden.
Verge=
waltigt ſind die, die von freier Arbeit leben, zugunſten derer,
die als Landbewohner auf der breiten Scholle leben, und deren
Stimmengewicht iſt auf der Karte mit dem Zentimetermaß
ſorg=
fältig nachgemeſſen worden. Ein neues unerhörtes Unrecht
ge=
ſchieht uns, und es triftf ein wehrloſes Volk.
* Paris, 13. Okt. Das Journal des Debats
ſchreibt: Jedesmal, wenn es gilt, Deutſchland eine im Vertrag
von Verſailles enthaltene Beſtimmung aufzuerlegen, verſichert
das deutſche Volk, daß es Widerſtand bis zum Aeußerſten leiſten
werde. Sobald es aber merkt, daß die Alliierten unter ſich einig
ſind, unterwirft es ſich. Es wird ſich auch diesmal
unterwerfen. Aber die Vorbedingung dafür iſt, daß die
Verbündeten geſchloſſen bleiben. — Der Temps nennt die
deutſche Proteſtkundgebung ein letztes Manöver und einen
poli=
tiſchen Trick, den die Wilhelmſtraße zuſammen mit der
Groß=
induſtrie und der Hochfinanz organiſiert habe, um ihre
wirtſchaft=
lichen Intereſſen im Induſtrierevier zu ſchützen. Wenn die
er=
wartete Entſcheidung wirklich den Sturz des Kabinetts Wirth
zur Folge haben ſollte, ſo würde ſich Deutſchland dabei ſelbſt ins
Fleiſch ſchneiden, und wenn es den Verluſt eines Teiles des
In=
duſtriebezirkes wirklich dazu benutzen wolle, ſich ſeinen
Verpflich=
tungen zu entziehen, ſo würde es ſich in eine Abenteurerpolitik
ſtürzen, deren Koſten letzten Endes das deutſche Volk ſelbſt zu
tragen haben werde.
*
London, 13. Okt. (Wolff.) Daily Telegraph
be=
glückwünſcht in einem Leitartikel die vier Delegierten der nicht
intereſſierten Mächte zu der geſchäftsmäßigen Schnelligkeit, mit
der ſie die wichtige Aufgabe, die ihnen überwieſen wurde,
er=
ledigt haben. Das Blatt ſchreibt: Dieſer maßgebende,
unpartei=
iſche Schiedsſpruch (!) müſſe das Ende eines gefährlichen
Streites bedeuten, der noch vor wenigen Wochen den Frieden
Europas bedroht habe. Daily Telegraph fährt fort: Der Bericht
des Völkerbundes wird in Polen mit größerer Befriedigung
auf=
genommen werden, als in Deutſchland. Die Polen haben ſehr
gut abgeſchnitten und erhalten ein ſehr weſentliches Stück des
Induſtriegebietes. Die britiſche, franzöſiſche und italieniſche
Re=
gierung müſſen jetzt noch erwägen, wie die Löſung am beſten
durchzuführen iſt und welche Schritte getan werden müſſen, um
jedem Widerſtand, der ſich etwa ergeben ſollte, zu begegnen. Hier
beſtänden gewiſſe Schwierigkeiten, denn es gäbe in Deutſchland
eine Gruppe von Perſonen, die wütend über die Polen gemachten
Zugeſtändniſſe ſeien und ihr beſtes täten, um ſie zunichte zu
machen. Es werde auch unter den Polen Extremiſten geben, die
mit dem Polen zugewieſenen Anteil nicht zufrieden ſeien. Daily
Telegraph ſchreibt, man müſſe alle dieſe Kundgebungen
ignorie=
ren und, wenn nötig, unterdrücken. — Daily Herald weiſt
Polen zugewieſen werden ſollen, bei der Abſtimmung eine
Mehr=
heit zugunſten Deutſchlands ergeben haben. Das Blatt bezeichnet
die Entſcheidung des Völkerbundsrates als eine
verhängnisvolle. Für Oberſchleſien ſelbſt ſei die
Lö=
ſung des Völkerbundes die ſchlimmſte, die
ge=
funden werden konnte. Sie werde nur zu neuen
Ver=
wickelungen und Streitigkeiten und ſehr wahrſcheinlich zu einem
Schlage alle hoffnungsvollen Ausſichten auf ein
freundſchaftliches Zuſammenwirken zwiſchen Deutſchland und
großer Schärfe den Völkerbund angreift, betont demgegenüber,
daß England bei aller Lohalität gegenüber dem Völkerbund alle
legitimen Mittel anwenden müſſe, um den engliſchen
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 14. Oktober 1921.
Rummer 274.
Standpunkt zur Geltung zu bringen. Das Blatt Kinder zu ſehen. Eine anweſende Schwedin erklärte kurzweg,
fragt, ob der Völkerbund durch ein furchtſames Kompromiß neue
Kriegsgefahr heraufbeſchwören wolle. Kompromiſſe ſeien ein
herrliches Ding; ſie könnten jedoch ſchadhaft ſein bis zur
Feig=
heit. Aus dieſem Grunde ſtehe der Völkerbund auf dem Spiel.
Nur eine=Löſung, die auf dem Studium der Geſchichte baſiert
und wiſſenſchaftliche und menſchliche Jutereſſen berückſichtigt
hätte eine endgültige Entſcheidung herbeigeführt. Dieſe
Nach=
richt iſt beſonders wichtig, weil das genanntesBlatt Lloyd George
naheſtehi.
Weitere Proteſte.
TU. Berlin, 13. Okt. Der Allgemeine Deutſche
Gewerkſchaftsbund, der Allgemeine Freie
An=
geſtelltenbund, der Gewerkſchaftsbund der
Deutſchen Arbeiter=, Angeſtellten= und
Beam=
tenverbände, der Deutſche Gewerkſchaftsbund
und der Deutſche Beamtenbund, rund 20 Millionen
deutſcher Staatsangehöriger umfaſſend, haben an den
Völker=
bundsrat, Lloyd George und Briand ein Telegramm gerichtet,
in dem gegen die Entſcheidung in Genf proteſtierr und darauf
hingewieſen wird, daß jede Abtrennung wichtiger
Wirtſchafts=
gebiete von Deutſchland die Durchführung des
Reparationspro=
gramms des Kabinetts Wirth unmöglich macht und zugleich eine
Verelendung des deutſchen Volkes bedeutet.
Breslau, 12. Okt. (Wolff.) Die Vereinigten
Ver=
bände heimattreuer Oberſchleſier richteten an den
Völkerbundsrat einen Fernſpruch, worin ſie ſchärfſtens gegen
jeden Verſuch, einen Teil ihrer oberſchleſiſchen Heimat zu Polen
zu ſchlagen, proteſtieren und erklären, eine ſolche Entſcheidung
würde im ſchärfſten Gegenſatz zu den 14 Punkten Wilſons ſtehen.
Wilſon habe ausdrücklich Polen nur Gebiete mit unzweifelhaft
polniſcher Bevölterung zugewieſen, Oberſchleſien jedoch habe, wie
heute allgemein bekannt ſei, keine unbeſtrittene polniſche
Bevölke=
rung. Es wäre ſomit ein Bruch des Verſailler Friedensdiktates,
wenn Oberſchleſien nicht bald und ganz am Deutſchland
zurück=
gegeben würde. Eine ſelbſt von den Polen ausgeſprochene
Er=
kenntnis beſagt, nie und nimmer werden wir uns durch
politi=
ſchen Schacher verkaufen laſſen, von Deutſchland aber verlangen
wir, daß es ſeine Reparationspflicht nur dann erfüllt, wenn das
deutſche Recht beachtet wird. Aehnliche Fernſprüche ſandten
die Vereinigten Verbände an Lloyd George, Harding, Bonomi,
Nitti. Lloyd George wird beſonder an ſeinen Fair play=
Standpunkt erinnert.
Die Oberſchleſiſche Deutſche Volkspartei
rich=
tete an den Reichskanzler ein Telegramm, in dem ſie nochmals
zum. Ausdruck bringt, daß ſie jede Maßnahme des Reichskanzlers
zur Erhaltung eines ungeteilten Oberſchleſiens bei Deutſchland
unterſtütze.
An den Parteivorſitzenden Dr. Streſemann richtete die
Deutſche Volkspartei in Oberſchleſien folgendes Telegramm: Die
Deutſche Volkspartei Oberſchleſiens erwartet in letzter Stunde
nochmals die volle Einſetzung für die ungeteilte Erhaltung
Ober=
ſchleſiens beim Vaterlande. Die drohende Teilung iſt ein
Ver=
brechen am deutſchen Volke und am Recht. Eine
Zuſammen=
arbeit mit einer Regierung, die die Zerreißung über ſich ergehen
laſſe, ſei unmöglich.
Neues zu den Lügen von den abgeſchnittenen
Händen.
RdE. Uli Kern berichtet in ſeiner Broſchüre „Frankreich
beſchuldigt und überführt”: Unter den ſchamloſeſten
Lügen ſind wohl die Märchen von den abgeſchnittenen
Kinder=
händen zu nennen, an die aber die ſchändlich belogene, betrogene
und aufgewiegelte Maſſe heute noch feſter glaubt, als an einen
Gott. Als einmal einer Dame erwidert wurde, ſie möge doch
ſolchen Verleumdungem keinen Glauben ſchenken, rief ſie ihre
Dienſtmagd Marie und ſagte: „Dieſe hat’s geſehen.” — „Bitte,
Fräulein, wo haben Sie geſehen, daß Deutſche den Kindern die
Hände abgeſchnitten hätten?" — „A — 4 — ä Belfort!“
„Mais Marie, les allemands nont jamais et6 & Belfort!” (Aber
Marie, die Deutſchen ſind doch nie in Belfort gewefen!) meinte
die Dame. So war dieſer Ente der Hals umgedreht, dazu von
einer Franzöſin ſelbſt. Deswegen wird ſie aber doch weitererzählt
worden ſein. Franzos und Franzöſin lieben ſtarke Reizmittel.
Daß aber der Wahrheitsſinn nicht ganz fehlt, bewies auch eine
Frau Ogier aus Oulin bei Lyon. Sie hatte in einer Lyoner
Zeitung geleſen, in der Stadt wäre ein Kind, dem die Deutſchen
beide Händchen abgeſchnitten hätten, und es wäre
herzzer=
brechend, wenn das Kindlein frage: „Mutter, wann wachſen
meine Händchen wieder?” Zufälligerweiſe war die Danſe bei
alt=
deutſchen Freunden vom Kriege überraſcht worden. Sie hatte
die deutſchen Soldaten geſehen und ſchätzte ſie und alle Deutſchen,
die ſie kennen gelernt hatte. Darum konnte ſie der Meldung
kei=
nen Glauben ſchenken, fuhr nach Lyon und erkundigte ſich in dem
bezeichneten Hauſe nach dem verſtümmelten Kind, und da wußte
man nichts, und auf der Redaktion des Blattes wußte man eben
auch nichts. Aber ſelbſt in der Schweiz waren die ſchändlichen
Verleumdungen mit unglaublichem Erfolg verbreitet worden,
gibt es doch bekanntlich Leute, die das Lügen derart verſtehen,
daß ſie ſchließlich ſelbſt daran glauben. Und in einem vornehmen
Damenkreiſe ſtritt man ſich über das Für und Gegen einer
Zei=
tungsmeldung, in einem franzöſiſchen Krankenhauſe in der Nähe
von Genf wären mehrere ſchrecklich verſtümmelte belgiſche
das wäre nur eine der vielen franzöſiſchen Senſationslügen, und
kurz entſchloſſen lud ſie ihre Gegnerinnen ein, gemeinſam das
Krankenhaus aufzuſuchen. In dem Krankenhauſe wußte man
aber nichts von belgiſchen Kindern, geſchweige denn von
abge=
ſchnittenen Händen! Der Zweck aber war erreicht: Ein
vorzüg=
liches Mittel, die Eſel und den Mob aufzupeitſchen!
Die Wahrheit über die feindliche
Kriegs=
propaganda ſickert immer mehr durch, dennoch iſt der Glaube
an die feindlichen Greuelmärchen noch längſt nicht ausgerottet.
Erſt nach Zerſtörung aller über uns ausgeſchütteten Lügen, wozu
auch dieſer Bericht einen weſentlichen Beitrag liefert, kann
Deutſchland wieder zu Anſehen in der Welt gelangen.
Die Kriſe im Handel.
London, 13. Okt. (Wolff.) In der heutigen Sitzung des
Kongreſſes für die wirtſchaftliche
Wiederherſtel=
lungundden Weltfrieden erklärte der engliſche
Finanz=
ſachverſtändige, G. Paiſh, es ſei ein Fehler zu glauben, daß die
Kriſe im Handel im Abnehmen begriffen iſt. Nächſtes Jahr um
dieſe Zeit werde die Zahl der Arbeitsloſen das Doppelte
wie augenblicklich betragen. Die Regierungen unternähmen
keinerlei wirkſame Schritte, um der Not zu ſteuern. Weitere
zehn Millionen Menſchen würden noch zugrunde gehen müſſen,
ſoenn ſie ihrem Schickſal überlaſſen würden. Wenn Amerika
heute Europa ſterben laſſe, würde ein ſehr beträchtlicher Teil
des amerikaniſchen Volkes ebenſo zugrunde gehen müſſen. Die
Lage, die heute in Rußland herrſche, werde bald in ganz Europa
herrſchen. Der deutſche Delegierte, Ernſt Zahn, erklärte, die
ſo=
genannte Wohlfahrt Deutſchlands ſei ein Trugſchluß. Der
Kon=
greß nahm eine Entſchließung an, in der der Niedergang
in der Induſtrie und die Arbeitsloſigkeit in vielen Ländern,
u. a. auf die künſtliche Beſchränkung des Handels,
die Rüſtungsausgaben und die übertriebenen
Reparationsforderungen zurückgeführt werden. Die
Regierungen und der Völkerbund werden aufgefordert, die
Pro=
duktionskraft der Länder wieder herzuſtellen und die
Herſtel=
lung des Handels und der Induſtrie zum Hauptziel ihrer
Po=
litik zu machen und zu dieſem Zweck eine internationale
An=
leihe unter dem Kurgtorium des Völkerbundes auszuſchreiben.
In einer anderen Entſchließung wird Unterſuchung der
wirt=
ſchaftlichen Fragen durch den Völkerbund gefordert.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Der blamierte „Franzoſenfreund”.
* Man ſchreibt uns: Er iſt 68 Jahre alt, heißt Karl
Mül=
ler und bekleidet das verantwortungsreiche Ehrenamt des
Bürgermeiſters von Bornheim bei Alzey in Rheinheſſen. Als
ſolcher hatte er vergeſſen, einen in ſeiner Gemeinde zu Beſuch
weilenden Deutſch=Azerikaner nach Vorſchrift dem franzöſiſchen
Kreisdelegierten, der in Alzeß reſidiert, anzumelden. Bei der
deshalb hochnotpeiniſch eingeleiteten gerichtlichen Verhandlung
erklärte Herr Karl Müller, er habe die Anmeldung wahr und
ſahrhaftig nur vergeſſen, ſicher nicht bösartig gehandelt, denn
er habe doch immer große Sympathie für Frankreich gehabt.
Und als Trumpf für dieſe Bekundung ſeiner ſchönen Seele ließ
nun der Staatsanwalt durch den Gerichtsſchreiber einen Bericht
des Brigadiers der franzöſiſchen Gendarmerie in Alzey
ver=
leſen, in welchem dem Herrn Bürgermeiſter beurkundet wird,
daß er „als Franzoſenfeind bekannt ſei” Man lächelte am
Ge=
richtstiſch, man lachte im Publikum. 25 Mark Ordnungsſtrafe
für Vergeßlichkeit blieben aber dem „bekannten
Franzoſen=
freund” nicht erſpart. Der ſchlich ſich nach Schluß der
Verhand=
lung aus dem Saal und äußerte einem bekannten Herrn
gegen=
über die Bitte, ſeine hürgermeiſterliche Franzoſenfreundlichkeit
doch ja der Welt verſchweigen zu wollen. Das ſei eine ganz
ſalſche Beſcheidenheit — meinte dieſer — ein Mann von ſolcher
Geſinnungstüchtigkeit habe mindeſtens Anſpruch darauf, ſeinen
Namen in deutſchen Blättern gedruckt zu leſen. Was hiermit
geſchieht, Herr Bürgermeiſter!
Ruff
Aus dem Saargebfet.
Saarbrücken, 12. Okt. (Wolff.) Die politiſchen
Par=
teien, die die überwiegende Mehrheit der Saarbevölkerung
um=
faſſen, richteten an den Völkerbundsrat in Genf ein Telegramm
in dem ſie erklären, der überwiegende Teil der Saargebietsbe= niſche Miniſter das Ziel der Zuſammenkunft dargelegt hatte,
völkerung erhebe aus wirtſchaftlichen und ſozialen Gründen
nachdrücklich ihre Stimme gegen jede weitere Einführung
der Frankenwährung. Sie weiſen weiter in dem
Tele=
gramm die ſeitens drei Gewerkſchaftsführer aufgeſtellte.
Be=
hauptung zurück, wonach dieſe den überwiegenden Teil der
Be=
völkerung des Saargebiets vertreten.
Die Ausfuhr von Getreide und Kartoffeln
ins Ausland.
* Die Bevölkerung wird ſeit Wochen ſtark durch in die Preſſe
gelangte Gerüchte beunruhigt, wonach durch Agenten auslän
diſcher Firmen oder durch gewiſſenloſe Aufkäufer Getreide
und Kartoffeln in großen Mengen im freien Handel auf= Chicago Tribune meldet, daß König Alexander von
gekauft und über die Weſt= oder Oſtgrenze ins Ausland
verſchoben werden. Die Befürchtung geht weiter dahin,
Verſorgung Deutſchlands unzulängliche Inlandsernte ge=
ſchmälert wird, ſondern daß auch dadurch die Inlandspreiſe
für Kartoffeln und freies Getreide ohne innere Berechtigung
in die Höhe getrieben werden. Wie wir aus dem
Reichsmini=
ſterium für Ernährung und Landwirtſchaft erfahren, beruhen die
zu Beginn des neuen Erntejahres beobachteten
Preistrei=
bereien auf dem inländiſchen Getreidemarkt nicht auf
Ver=
ſchiebungen von Getreide ins Ausland, ſondern erklären ſich vor
allem aus den geringen, zunächſt auf den Markt gelangten
Men=
gen von Inlandsgetreide und dem in der erſten Zeit allgemein
vorhandenen Beſtreben, ſich nach Möglichkeit ſofort mit Getreide
einzudecken. Mit dem Fortſchreiten der Ernte und dem
größe=
ren Zufluß von Getreide an den freien Markt haben ſich nach
den Notierungen der Produktenbörſe auch die Preiſe wieder
ge=
ſenkt und werden nach der auch bei Freigabe anderer
zwangs=
bewirtſchafteter Lebensmittel beobachteten Erfahrung 124h
an=
fänglicher Steigerung ſchließlich eine normale Höhe annehmen,
ſoweit nicht unberechenbare Valutaſchwankungen dieſe
Entwicke=
lung ſtören. Soſche ſtörenden Momente ſind im gegenwärtigen
Augenblick durch den ſtarken Sturz unſerer Valuta
wahrnehm=
bar und haben ein zeitweiſes Wiederanziehen der
Inlands=
getreidepreiſe bewirkt.
Die Ausfuhr von Getreide, Mehl und
Kartof=
feln ins Ausland wird grundſätzlich nicht genehmigt:
Ausnahmen im gewiſſen, die Inlandsintereſſen nicht
ſchädigen=
den Umfang für Saatgut, ſowie für im Veredelungsverkehr
her=
geſtelltes Mehl werden nur unter beſtimmten
Sicherungsmaß=
nahmien gemacht. Uim Verſchiebungen von Getreide und Mehl.
und Kartoffeln ins Ausland zu verhindern, ſind die
Kontroll=
ſtellen noch zu beſonderer Aufmerkſamkeit angehalten worden.
So bekommen nach den verſchärften neueren Vorſchriſten auch
dann, tenn im Einzelfall die Ausfuhr von Saatgut, Kartoffeln
oder von im Veredelungsverkehr hergeſtellten Mehl zugelaſſen
wird, Privatperſonen Ausfuhrſcheine überhaupt nicht in die
Hand, und iſt damit ein weiterer Riegel der verbotswidrigen
Ausfuhr vorgeſchohen. Mitteilungen über mutmaßliche
Ver=
ſchiebungen von Getreide und Kartoffeln ins Ausland ſind den
Reichs= und Landessehörden, insbeſondere auch aus den
preußi=
ſchen Provinzen Sachſen und Schleſien beireffs Getreide, aus
Saunover und der Provinz Sachſen betreffs Kartoffeln, die
nach Meinung der Anzeigenden in das Ausland verſchoben
werden ſollten, in größer Zahl zugegangen. Derartigen
Anzei=
gen iſt grundſätzlich nachgegangen; es hat ſich jedoch in keinem
einzigen Fall” ein greiſbarer Anhalt dafür ergeben, daß
der=
artige Aufkäufe zum Zwecke der Verſchiebung ins Ausland
er=
folgt ſind oder zu ſolchen Verſchiebungen geführt haben;
viel=
niehr hat ſich ſtets herausgeſtellt, daß ſolche Anzeigen aus gut
gemeinter, aber unbegründeter Beſorgnis erſtattet worden ſind.
Vielfach hat wohl auch die Befürchtung, daß Aufkäufe von
Händlern aus anderen Gebieten Deutſchlands die Befriedigung
des lekalen Bedarfs beeinträchtigen oder zu einer Erhöhung der
Preiſe führen könnten, ſolche Geriichte hervorgerufen oder
ver=
ſiärit. Grundſätzlich muß aber, ſoweit die freie Wirtſchaft
wie=
der eingeführt iſt, dem berufenen Handel die Befugnis zuſtehen,
auch außerhalb ſeines Niederlaſſungsgebietes Lebensmittel und
Waxen aufzukaufen, um ſie in die deutſchen Bedarfsgebiete zu
überſühren. Auch die weſtlichen beſetzten Gebiete, die ſchon vor
dem Kriege ausgeſprochene Bedarfsgebiete waren, haben
An=
ſpruch auf Verſorgung aus dem übrigen Deutſchland. Daß
die=
ſer Lebensmiteltransport nach dem Weſten nicht zur
Verſchie=
bung ins Ausland mißbraucht wird, dafür ſorgen die mit der
Kontrolle befaßten Ein= und Ausfuhrbehörden und die
Polizei=
behörden mit Erfolg. Ob nicht, insbeſondere über die grüne
Grenze, Getreide und Kartoffeln in kleinen Mengen ins
Aus=
land geſchmuggelt werden, läßt ſich natürlich nicht mit Sicherheit
ausſchließen. Wo Anzeichen für einen ſolchen Mißbrauch
be=
ſtehen, ſind beſondere Ueberwachungsmaßnahmen angeordnet.
Bei feſtgeſtellten Zuwiderhandlungen werden mit allem
Nach=
druck die ſcharfen Strafbeſtimmungen für derbotswidrige
Aus=
fuhr, die in ſchweren Fällen Zuchthaus androhen, angewendet
wwerden.
W. T.B.
Die Konferenz in Venedig.
Venedig, 12. Okt. (Wolff.) Die Vertreter
Oeſter=
reichs und Ungarns, die ſich auf eine Einladung des
Miniſteriums della Torretta hier eingefunden hatten,
traten heute zu einer Sitzung zuſammen. Nachdem der
italie=
zog ſich die ungariſche Abordnung zurück. Darauf ſprach ſich die
öfterreichiſche Abordnung über die Einzelheit in ihrer
Auffaſ=
ſung zu der zur Erörterung ſtehende Frage aus; das gleiche
ge=
ſchah ſeitens der ungariſchen Abordnung, nachdem die
Vertre=
ter Oeſterreichs den Verhandlungsraum verlaſſen hatten. Die
Konferenz gelangte zu einem Einverſtändnis über die
Notwen=
digkeit, vor allem die praktiſchen Maßnahmen zu erwägen, die
getroffen werden müßten, um die Durchführung der zu
faſſen=
den Entſchließungen ſicher zu ſtellen. Am Abend ſoll die zweite
Sitzung ſtattfinden.
Serbien.
wd. Paris, 12. Okt. Ein politiſcher Korreſpondent der
Serbien entſchloſſen ſei, zu Gunſten ſeines älteſten Bruders
Georg abzudanken. Er habe geſtern im Trianonhotel eine
daß durch ſolche Verſchiebungen, nicht nur die für die eigene dreiſtündige Beſprechung mir dem Miniſterpräſidenten Paſitſch
gehabt, in der er dieſem erklärte, daß er in Paris zu bleiben ge=
Franz Staſſen, ein deutſcher Maler,
Von Paul Pretzſch.
In einem der großen Mietsbauten des Berliner Weſtens
hat Franz Staſſen, der Maler des deutſchen Mythus, wie man
ihn nach ſeinem Hauptwerk nennen darf, ſein Heim und ſeinte
Werkſtatt aufgeſchlagen. Aber die guten Geiſter ſeiner heſſiſchen
Heimat ſind mit ihm in die Weltſtadt gezogen. Er iſt 1869 in
Hanau, der Märchenſtadt der Brüder Grimm, geboren.
Märchen=
luft hat er von früh auf geatmet, und die Geſtalten des deutſchen
Märchens und der deutſchen Heldenſagen ſind ihm innig vertraut
geblieben bis auf den heutigen Tag. Weder die übliche
Maler=
ſahrt nach dem Süden noch das Getriebe der freiwillig zur
zwei=
ten Heimat erkorenen norddeutſchen Weltſtadt vermochten das
Weſen des Künſtlers umzumodeln, denn der Kern ſeines Weſens
iſt deutſche Innerlichkeit und kraftvollſte Abwehr des ihm
Weſensfremden. So wirkt er denn auch heute auf ſeiner
Lebens=
höhe, unberührt vom Treiben des um ihn brandenden Berlin
und unbekümmert um die vermeintlichen Anſprüche einer
auf=
dringlich lauten Gegenwart noch mit der gleichen keuſchen
In=
nerlichkeit, wie ſie im Bunde mit einer reichen Phantaſie und
kühner, begeiſterungsvoller Bildnerkraft ſchon ſeinem erſten
grö=
ßeren Werk, der Blätterfolge „Vom Tode” 1896 in der Berliner
Sezeſſion zu einem viel bemerkten Erfolg verhalf.
Entlud ſich ſo ſeine eingehende Beſchäftigung mit Welt= und
Kulturgeſchichte ſchon in ſeinen Jugendwerken in künſtleriſchen
Auswirkungen, ſo bereitete ſein glanzvolles Eindringen in die
Philoſophie, namentlich in Schopenhauers Lehren, in ihm den
Boden für eine Weltanſchauung, von deren ſicherer Höhe er nun,
unbeirrt von eitlen Tages Wähnen, den Blick ſeines ſcharfen
Künſtlerauges den Dingen und Menſchen ins Innerſte ſendet.
Das iſt für Staſſens Kunſt überhaupt bezeichnend: ſo
ſchönheits=
durſtig ſein Farbenſinn, ſo geſättigt mit herber Schönheit ſeine
Linienführung iſt, ſeine Kunſt dient nie bloßer Augenweide oder
tändelndem Spiele der Hand; ſie iſt weder in der Linie noch in
der Farbe je ſüß oder gar ſeicht, ſondern erweiſt ſich immer als
ein Ausfluß geiſtiger Zuſammenhänge, eben jener
weitumfaſſen=
den Weltanſchauung, die ſich der Künſtler, mit offenem Sinn
durch alle Höhen und Tiefen des Weltſchrifttums ſchreitend,
er=
arbeitet hat, und die ſich ihm in der Not des Lebens als ein
feſter Untergrund bewährte. Sie iſt es, die ihm — ob ihm ſelber
bewußt oder unbewußt, wer will ſolches in Sachen künſtleriſcher
Empfängnis und künſtleriſchen Schaffens entſcheiden? — den
Grif=
fel führt. Darin berüht ſich Staſſen mit einem unſerer großen
Muſiker und zugleich ſtärkſten dramatiſchen Geſtalter, mit Richard
Wagner, und mit dieſem verbindet ihn auch die Liebe zur
deut=
ſchen Sage, zum deutſchen Mythus. Bei dieſer Grundlage ſeines
Weſens konnte es nicht ausbleiben, daß es einen hellen Klang
gab, als der junge Staſſen zuerſt auf das Lebenswerk des
Bay=
reuther Meiſters traf. In Richard Wagners Kunſtwerken, und
nicht allein in dieſen, ſondern auch in ſeinen Kunſtlehren und
philoſophiſchen Schriften, fand er, wonach er ſuchend ausgezogen
war, fand er auf das große Fragen ſeiner Bilderreihe „Vom
Tode” Antwort in der Erlöſung des Einzelnen und der Welt
durch die mitleidende Liebe, fand er ſicheren Fußes den
unver=
lierbaren Pfad aus der Neidhöhle der Welt zur ſeligen Höhe des
Grals, aus den Niederungen irdiſchen Strebens zu dem den Tod
überwindenden Welterlöſer Chriſtus. Dieſes ſtärkſte Erlebnis
ſeiner Entwickelung ſtrahlte denn auch ſogleich in ſein eigenes
Schaffen hinein. Zwei größere graphiſche Mappenwerke zu
Par=
ſifal” und „Triſtan” waren der erſte Niederſchlag der neu
erſchloſ=
ſenen Welt. Und ſchon in ihnen erwies ſich, daß Staſſen ſeine
Aufgabe nicht als bloßer Bebilderer (Illuſtrator) auffaßte, daß
vielmehr das ſinnende Mitſchaffen zuſammen mit dem
male=
riſchen Neuerleben des Stoffes ihn vor der Gefahr bewahrte, der
mancher Vorgänger erlegen war, vor der Gefahr nämlich,
ledig=
lich die Wagnerſchen Bühnenbilder in ſinnig=gemütvolle oder
auch krafthuberiſche Kleinſchildereien auszumünzen, in gern
ge=
fehene und gekaufte Gaben für den Allerweltsgeſchmack. Seine
Zeichnungen bedeuten vielmehr eine vom Bühnenbild ganz
un=
abhängige maleriſche Durchdringung der Wagnerſchen
Hand=
lungen und, was beſonders wichtig iſt, deren Ergänzung durch
Darſtellung von Vorgängen, die bei Wagner hinter der Szene
oder in der Vorgeſchichte ſeiner Dramen liegen.
Auf dieſem Wege entwickelte ſich Staſſen zum Neuſchöpfer
des germaniſchen Mythus auf dem Gebiete der bildenden Kunſt
und tritt ſo ſeinem Meiſter Richard Wagner, dem Dramatiker
und Muſiker, als Epiker und Bildner kühn an die Seite. Dies
wird vollends klar angeſichts des rieſigen Werkes, das, jetzt noch
in der Ausführung begriffen, dereinſt wohl als ſein Lebenswerk
Staſſens Namen vor ſpäteren Geſchlechterw hell leuchten laſſen
wird. Es iſt dies eine Folge von 100 großen farbig getönten
Steinzeichnungen zum „Ringdes Nibelungen‟. Die
bei=
den erſten Mappen „Rheingold” und „Walküre” liegen heute
ſchon vollendet vor (Verlagsanſtalt für vaterländiſche Geſchichte
und Kunſt, Berlin), an der „Siegfried”=Mappe arbeitet Staſſen
zurzeit, in farbigen Paſtellſkizzen entworfen ſind bereits
ſämt=
liche Blätter des großen Werkes. Ueber die hinreißende
Schön=
heit und kraftvolle Wucht der bisher erſchienenen 50 Blätter im
einzelnen viele Worte zu machen, können wir uns hier erſparen,
denn die kunſtſinnigen Kreiſe Darmſtadts werden demnächſt
Ge=
legenheit haben, dieſe Blätter im Lichtbild ſich vorgeführt zu
ſehen. Die hieſige Ortsgruppe des „Bayreuther Bundes”
wird dieſes Kennenlernen unter Darbietung eines erläuternden
Vortrags und paſſend ausgewählter muſikaliſcher Bruchſtücke aus
Wagners Nibelungenring an zwei aufeinanderfolgenden
Aben=
dem vermitteln. Hier ſei nur noch kurz darauf hingewieſen, daß
Staſſen mit der Anwendung der Steinzeichnung auf ſolche
zyk=
liſchen Bildfolgen dieſer Technik ein neues Anwendungsgebiet
erobert hat. Man war bisher gewöhnt, ſolches als beſondere
Aufgabe des Holzſchnitts und — namentlich ſeit Klinger — der
Radierung zu betrachten. Aber die Radiernadel hätte der
Auf=
gabe, die Staſſen dorſchwehte, nicht genügt. Nicht auf
zeichneri=
ſchem Wege allein war dieſe zu löſen, ſondern die
Ausdrucks=
mittel des Maleriſchen, wie ſie die Steinzeichnung ja zuläßt,
mußten hinzutreten: die Ueberfülle der dem Künſtler, vor die
Seele tretenden Erſcheinungen verlangte nach Ausdruck mit allen
Mitteln, nicht nur der Linie und des einfachen Schwarz=Weiß
der Fläche, ſondern auch der farbigen Stimmung. Dies um ſo
unausweichlicher, als Staſſen, wenn auch gänzlich ohne
muſika=
liſche Kenntniſſe, tief muſikaliſch iſt und es ihm daruf ankam,
aus ſeinen Blättern die ganze Wagnerſche Tonwelt in lautloſem
Erklingen zum Beſchauer ſprechen zu laſſen. Das iſt ihm
meiſterhaft gelungen. Aber er ging in dieſem Zuſammenhange
noch einen Schritt weiter. In den gezeichneten Umrahmungen
ſeiner Blätter ſtimmte er nämlich nach Art des muſikaliſchen
Kontrapunktes gleichzeitig mit dem Hauptthema, das im Bild
ſelbſt liegt, Seitenthemen an, die mit dieſem zuſammenklingen.
So ſetzte er Rahmenleiſte und Bild in vielfache, meiſt in die Tiefe
mythiſcher Vorſtellungen reichende Beziehungen, die den Sinn
des Betrachters auf uralte, ewige Zuſammenhänge lenken.
Dar=
über werden die in Ausſicht ſtehenden Vorträge feſſelnden
Auf=
ſchluß geben. Eines aber darf heute ſchon geſagt werden: Wir
haben in dieſen Staſſenſchen Mappen ein Werk echter
Heimat=
kunſt vor uns, einer Heimatkunſt im engen und weiteſten Sinn.
Denn einerſeits zeigt es uns das Schaffen eines deutſchen
Ma=
lers heſſiſchen Stammes auf einem Gipfelpunkt, andererſeits
aber läßt er vor unſerem Blick und Sinn die ganze gewaltige
Mythenwelt unſerer Vorvorderen im Bilde erſtehen, dieſelbe
Mythenwelt, die der Urſchoß des deutſchen Dramas Richard
Wagners iſt, der in ſeinem Bahreuther Werk ariſche Myſterien
zur=Wiederauferſtehung und Vollendung führte.
Rnmmer 274.
denkt. Alle Anſtrengungen Paſitſchs, ihn von ſeinem Vorhaben
abzubringen, waren vergeblich. König Alexander forderte, daß
in Paris oder London gewiſſe Goldſummen auf einer Bank
niedergelegt würden. Sobald die Formalitäten erledigt ſeien,
könne der Thronverzicht erfolgen. Zwei Gründe ſollen für
die=
ſen Beſchluß maßgebend ſein, einmal die Furcht des Königs
Alexander vor einer kommuniſtiſchen Bedrohung in Südſlawien,
die dazu führen könnte, dieſen Staat zur Republik zu machen,
andererſeits der Widerſtand des Prinzen Georg gegen
die Beſteigung des Thrones durch ſeinen jüngeren Bruder,
wo=
bei Prinz Georg behauptet, daß er nur gegen ſeinen Willen auf
den Thron Verzicht geleiſtet habe. Dies ſei damals auf den
Druck von Seiten des öſterreichiſch=ungariſchen Außenminiſters,
Graf Aehrenthal, geſchehen. Dieſer Thronverzicht müſſe nun
als ungültig bezeichnet werden.
* Kleine politiſche Nachrichten. Am Mittwoch vormittag traf in
München wieder ein Heimkehrertransport, beſtehend aus
277 Köpfen, aus Südrußland ein. Er wurde nach dem Lager Lechfeld
weitergeleitet, von wo die Heimkehrer nach ihren Heimatsgebieten
ent=
laſſen werden. — Unter dem Vorſitz des Staatsſekretärs Dr. Müller im
Reichsminiſterium für den Wiederaufbau hat ſich ein Komitee zur
Auf=
ſtellung von Denkmälern aus den Kolonien gebildet,
dem die ehemaligen Gouverneure der Schutzgebiete und andere auf
kolo=
nialem Gebiete führende Perſönlichkeiten angehören. Das Komitee ſieht
ſeine Aufgabe in der Wiederaufſtellung von Denkmälern, die aus den
ehemaligen Schutzgebieten an Zeutſchland zurückgegeben werden.
Aus Paris wird gemeldet, die Konferenz, die ſich mit der
Verringe=
rung der Beſatzungskoſten beſchäftigen foll und eigentlich
in Genf tagen ſollte, wird am 17. Okrober in Brüſſel zuſammentreten. Ehrengeſchenk uehſt Diplom.
An der Konferenz werden auch die Vereinigten Staaten beteiligt ſein
Es heißt, daß ihre Vertreter einen Antrag auf Verminderung der
Be=
ſatzungskoſten ſtellen werden.
— Die Parteiführer im amerikaniſchen
Senat nehmen an, daß der Friedensvertrag mit
Deutſch=
land noch vor Ablauf dieſer Woche ratifiziert werde. Senator Walſh
aus Montana ſprach gegen den Vertrag, den er als unbrauchbar und
verderblich bezeichnete.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 14. Oktober 1921.
Seite 3.
bekundete demgemäß, nach Einleitung des Meineidsverfahrens widerrief mitreißenden rel. Leben quellende Perſönlichkeit kennen, in Lie. Cordier
er jedoch, und ſeitdem iſt er bei dem ihm ſelbſt ſchwer belaſtenden und den feinen, weitherzigen Denker. Führerin im Darmſtädter Kreis iſt
den H. als Anſtifter bezichtigenden Geſtändnis geblieben. In der Ver= Frl. Seip, Martinſtraße 19. Unter ſolchen Führern und bei ſolch
fro=
teidigung durch die Rechtsanwälte Städel und Neuſchäffer vertreten, der ſchlichten Beſinnung auf ſich ſelbſt und die nächſten Pflichten des
Der 17jährige Angeblagte Plagg wurde freigeſprochen, weil die Ge= Chriſten in Familie, Beruf und Vaterland führte die Tagung des
Miſ=
ſchworenen annahmen, daß er nicht die notwendige Erkenntnisfähigkeit ſionsvereins heraus in Weltweite. Miſſionsgebiete ſind China und
beſeſſen habe. Der Angeklagte Hilger wurde wegen Anſtftung zum
Meineid zu drei Jahren Zuchthaus mit den üblichen Neben= wie die große Stromregulierung und die auf Pietät und Sitte
gegrün=
ſtrafem verurteilt.
jachlich durch das Schauſpiel ausgefüllt wird. Die Einſtudierung ge= den gelten kann, deren Kulte aber von den Staatslenkern benutzt
wer=
tung der nach einem der farbenprächtigen Märchen aus 1001 Nacht ge= zelnen Menſchen in den freien Wettbewerb hineingeriſſen. Sie ſind da=
handlung war die Anklage durch Staatsanwalt Dr. Callmann, die Ver= hem, geſundem Hausgeiſt dürfte die Jugend einen guten Weg tun. Aus
Japan. China, ein 400 Millionenvolk, unkriegeriſch, durch Kulturtaten
dete rel.=ſitl. patriarchaliſche Organiſation nicht auf Gewalt, ſondern
— Landestheater: Peter Cornelius „Barbier von Bagdad” auf des großen Reformators Konfucius auf eine ſehr hohe Kulturſtufe
wird gegenwärtig völlig neueinſtudiert. Die umfangreichen Vorberei= gehoben, Japan, das kleinere ehrgeizige Inſelvolf mit ſeiner tapferen
tungen dazu und die dadurch bedingte Inanſpruchnahme des Opern= Ritterkaſte, einer der Größe ſeiner Natur, mit ihren Vulkanen und
apparates ſind die Urſache, weswegen der Spielplan dieſer Woche haupt= Waſſerfällen entſprechenden Naturreligion, die eigentlich als
überwun=
ſchieht muſikaliſch durch Generalmuſikdirektor, Michael, Balling, den als Ausdrucksformen des nationalen Empfindens. Beide Länder
zeniſch durch Oberregiſſeur Joſef Schlembach. Die neue Ausſtat= wurden zwangsweiſe der europäiſchen Ziviliſation geöffnet und die
ein=
arbeiteten Oper ſtammt dekorativ von Franz Scherl, koſtümlich von durch wohl zu einer nötigen größeren Selhſtändigkeit erwacht, aber
Maria Willenz. Die Titelrollen ſingen Joſef Schlembach und ſchauen nun haltlos in der ungeheuer ſchnellen Kulturumwälzung nach
Johannes Biſchoff abwechſelnd, den Kalifen Theodor Heuſer, fgeiſtigen Kräften aus. Dieſe Kräfte ihnen nun auch zu bringen und
des Kadi Hans Siegfried, die Margiana Fanny Cleve, die nicht nur Opium, Maſchinengewehre und Maſchinen, iſt eine
Schuld=
pflicht der Europäer. Darum trugen die Miſſionare des Vereins die
Boſtana Anna Jacobs, den Nurredin Alexis af Enehjelm.
Kunde vom Geiſte Jeſu Chriſti hinüber, nicht um die wertvollen alten
25jähriges Dienſtiubiläum. Der Packer in der L. C. Wittichſchen Kulturen aufzulöſen, ſondern zu erfüllen, nicht um dem einzelnen zu
Hofbuchdruckerei Herr Michgel Karl, der am 1. Oktober 1896 in ſeine einem europäiſchen, ſondern zu einem chineſiſchen oder japauiſchen Chri=
Stellung eingetreten iſt, beging die Feier ſeines 25jährigen Dienſtuki= ſtentum zu verhelfen, zu der Freiheit und Kraft der chriſtlichen
Perſön=
äums, das wegen der vorübergehenden Stillegung des Betriebes etwas lichkeit, die ihn ſeiner Würde als Gotteskind bewußt macht, ihn immer
verſpätet ſtattfand. Das Perſonal der Drucerei ließ ihm mit herzlichen höher nach Vollendung ſtreben läßt und ihn hineinſtellt in ein fröh=
Glückwünſchen zu ſeinem Ehrentage ein Geſchenk überreichen. Es war liches Wirken an der Gemeinſchaft. Dieſe ſelbſtloſe Arbeit des Vereins,
die erſte Jubiläumsfeier nach dem Kriege, an der ſich das Geſamtperſo= der auf die Gründung eigener Gemeinden verzichtete und mehr
ſauer=
nal wieder beteiligte. Der Vertreter der Firua überreichte ihm ein teigsartig mit ſeinen Schulen und Krankenhäuſern Jeſu Geiſt ins Volk
trug, hatte zur Folge, daß ihr auch der Krieg nicht ſchaden konnte, und
Ein Gang durch die Ausſtellung des Hausfrauenbundes (im Hauſe, das große Vertrauen der einheimiſchen Kreiſe jetzt nach dem Kriege neue
der Vereinigten Geſellſchaft, Ecke Neckar= und Rheinſtraße). Mittwoch / Wirkungsmöglichkeiten vieler Art eröffnet, zu denen nur bei dem
ſchlech=
vormittag wurde die Ausſtellung des Hausfrauenbundes eröffnet, die ten Kursſtande viel Geld gehört. Nun iſt es eine Gewiſſensfrage an die
Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. Oktober.
n. Schwurgericht. In der geſtrigen Verhandlung gegem den 17, unbeſtraften Elektrotechniker Heinrich Plagg und ſeinen
errn, den 42=jährigen, vorbeſtraftem Inſtallateur Paul Hilger.
beide von Offenbach, wegen Meineids und Anſtiftung dazu ſtanden ſich
dieſe Angeklagten ſcharf gegenüber. Nach Einleitung der
Vorunter=
ſchung hatte Pl. offem ſeine zweimalige, wiſſentlich falſche
Zeugenaus=
ſage bekannt und H. als Veranlaſſer bezeichnet, während Letzterer jede
chuld in Abrede ſtellte. Sie behielten auch jetzt dies bei, und die
Be=
weisaufnahme war der Frage gewidmet, wem Glauben beizumeſſen ſei.
Jenes Zeugnis hatte Pl. vor dem Offenbacher Schöffengericht im
Fe
uar ds. Js. und in der Berufungsinſtanz vor der hieſigen
Straf=
kamn
ger unter Eid erſtattet, als ſich H. wegen Gasentwendung
ver=
antworten mußte und rechtskräftig zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt
wurde. H. beſitzt ein Haus, bewohnt deſſen erſten Stock und betreibt
im Erdgeſchoß Ladengeſchäft nebſt Werkſtatt. Pl. war bei ihm ſeit zwei
Jahren in der Lehre iſt gut beleumundet und gehörte ſowohl, in der
Volksſchule bis zur Konfivmation, als auch als Fortbildungsſchüler zu
den beſten. Gegen H. liegt ein früheres Betrugsurteil des dortigen
Schöffengerichts vor, das ſich auf Gasverwendung bezieht, und ein in
ähnlichem Fall ergangener Freiſpruch läßt die moraliſche Seite nicht
einwandfrei erſcheinen. Jenes eingangs erwähnte, neuerliche
Strafver=
fahren beruht auf einem Vorfall aus dem November v. Js., und beide
damit befaßte Inſtanzen waren zur gleichen Schuldüberzeugung, trotz
H.s beharrlichen Leugnens und der damals ihm günſtigen Ausſage Pl.s
gelangt. Ein Kontrolleur des ſtädtiſchen Gaswerks hatte eines Tages
urch das offene Schalterfenſter des Flurabſchluſſes eine Flamme des
hen Küchengasherdes geſehen, die ihm dann öffnende Frau H. be=
9
ritt es, der Beobachter verbrannte ſich noch die Finger an der
nun=
m
nehr zugedrehten Stelle und konnte feſtſtellen, daß der Herd bei
ge=
ſchloſſenem Hauptleitungshahn Gaszufuhr hatte. Der ganze
Sachver=
halt deutete auf eine geheime, den Gasmeſſer umgehende Abzweigung
vie ſolche auch nachher von beiden Gerichten als durch H.
aus=
gehen
und zum Gasdiebſtahl benutzt, angenommem worden iſt.
Dies=
ſeits des Meſſers (alſo an ſich ordnungsmäßig) zweigte von der
Woh=
nung eine Leitung ins Erdgeſchoß ab, welche zur Speiſung eines
angeb=
lich geplanten Heizkörpers in einem kleinen Nebenraum beſtimmt
gewe=
ſein ſoll. Im gleichem Raum läuft nur etwa zwei Meter entfernt
nigleitung mit einem Hahnanſatz, und ſo war es für einen
Fach=
mann ſehr leicht, zwiſchen dem zwei Leitungen eine proviſoriſche
Ver=
bindung zu ſchaffen, ſowie in kürzeſter Friſt wieder zu beſeitigen.
Letz=
teres muß nach jener Entdeckung des Gaskontrolleurs ſofort erfolgt
ſein, dem
im Erſcheinen H.s in der Wohnung war plötzlich die
Gas=
zufuhr
Herdes aufgehoben. Durch die geheime Verbindung beider
Leitungen blieb der Meſſer ſolange ausgeſchaltet und eignete ſich H. Gas
ohne ſpätere Zahlung an. Er leugnet nach wie vor, Pl. jedoch beſtätigt
nunmehr den Die
ebſtahl ſeitens ſeines Meiſters, hat hiernach ſelbſt jene
Verbindung g
hem und aus Schonung für H., der ihn um die falſche
usſage dringend bat, die Eidespflicht verletzt. Nach Rechtskraft
gen
der
ſtahlsverurteilung beantragte H. das Wiederaufnahmeverfahren
und führte den Lehrling abermals ins Treffen. Angeblich hatte ihm
Pl. völlig unvermutet bekannt, daß er ſelbſt hinter H.s Rücken die
Ver=
bindung hergeſtellt habe, um ohne deſſem Wiſſen eine verpfuſchte Arbeit
in der Werkſtatt (die aus der Wohnung ihr Gas erhielt) zu löten. Pl.
mit ihrem Blumenſchmuck und ihren geſchmackvoll geordneten Auslagen
einen feſtlichen Eindruck macht und in den oberen Näumen des Kaſinos
dert ſich in fünf Gruppen: Küche, Wohnung, Kleidung, Geſelligkei= und
Spielzeug. Die Küchengruppe zeigt neben blitzblanken Kupfer=,
Meſ=
ſing=, Nickel= und Aluminiumgeſchirren, die das Herz jeder Hausfrau
höher ſchlagen laſſen, Ergänzungen und Neuheiten in
Gebrauchsgegen=
ſtänden und Maſchinen für die Küche. Nebenan wird gutes
hausgebacke=
nes Gebäck verkauft und auf Beſtellung in jeder Menge auch für
Weih=
nachten angefertigt. — Geſchmacvolſen Wohnungsſchmuck, reizende
kunſt=
gewerbliche Kleinigkeiten, ſpinnwebfeine Gebilde, farbenfrohe Decken,
Kiſſen und künſtleriſche Bilder ſind in der Wohnungsgruppe zu ſehen.
Die Gruppe „Kleidung” bringt praktiſche und moderne genähte,
ge=
aus Vorhandenem — durch geſchictes Verwenden oder Umarbeiten —
„Geſelligkeit” auf: ein Frühſtücks= und Mittagstiſch für den täglichen
Gebrauch, ein Feſttiſch und ein koſtbarer Teetiſch. — Beſonders luſtig
iſt die Gruppe „Selbſtgefertigte Spielſachen”, die, oft von kleinen
Kin=
dern aus einfachſtem Material hergeſtellt, ſchon weihnachtlich ſtimmt.
Beſonders zu erwähnen iſt der Tiſch mit deutſchen Garnen. Der
Haus=
frauenbund hat große deutſche Firmen aufgefordert, Muſter ihrer
Fabrikate auszuſtellen, und jeder Beſucher kann ſich durch Augenſchein
überzeugen, daß die deutſchen Garne den Vergleich mit ausländiſchen
und Güte den ausländiſchen gleich, und jede deutſche Frau ſollte daher
nur noch einheimiſche Garne kaufen. — Ein Tiſch mit alten (
unverkäuf=
lichen) Handarbeiten aus Privatbeſitz und eine Auswahl handgemalter
Chiffonſchals mit künſtleriſch ſehr hochſtehenden Entwürfen in ſelten
ſchöner Ausführung ſind als beſonders koſtbar zu bezeichnen. Neben
den von Frauen aller Stände angefertigten Arbeiten, die verkäuflich
ſind, enthält die Ausſtellung auch unverkäufliche Gegenſtände, die teils
Schönheit den Geſchmack anregen und bilden werden. Die Ausſtellung
bleibt bis Montag um 5 Uhr geöffnet. Bei dem niedrigen
Eintritts=
preis von 1 Mk. die Perſon ſollte niemand verſäumen, ſie zu beſuchen.
Sie wird jeden Beſucher erfreuen und ihm Achtung abzwingen dor der getroffenen Vorbereitungen dem Geſang liebenden Publikum etwas
B=
deutſchen Hausfrau, die in der Arbeit für das täglich Notwendige in ſonderes verſpricht. Schon ſeit Wochen werden die Chöre, die am
Kon=
ſchwerſter Zeit den Sinn für das Schöne nicht verloren hat.
* Neulandjugend und Proteſtantiſcher Miſſionsverein. In der
ver=
gangenen und in dieſer Woche fanden in Darmſtadt zwei eindrucksvolle
Tagungen ſtatt: Die Neulandjugend hielt eine Freizeit ab und
der Allg. ev.=proteſtanti ſche Miſſionsverein, einen
mit der Hauptverſammlung verbundenen Miſſionskurſus. Was iſt „
Neu=
land”? Eine Vereinigung geiſtig höher ſtrebender (z. Z. meiſt höher
ge=
bildeter) reiferer Mädchen (und junger Männer), die einſt im Kriege
dem Rufe der Führerin Guida Diehl folgten, mitzuhelfen an einer
He=
bung des geſunkenen deutſchen Geiſtes durch die Kräfte des
Chriſten=
tums. Der Nachdruck lag auf der deutſchen Aufgabe. Das Werk wuchs
über ganz Deutſchland hin und über die Kraft der einzelnen Führerin
hinaus. Leider erkannte Guida Diehl das nicht an, ſondern verſteifte
ſich mit der Hartnäckigkeit des Nervöſen auf herrſchſüchtigen
Forderun=
gen, die zu einem Bruch führten. Unter der von der Jugend
gewähl=
ten Führung Pf. Langes und Pf. Lic. Cordiers=Frankfurt und eine=
Jugendführerrates ſchied ein beträchtlicher Teil der Neulandkreiſe aus.
Dieſer Flügel, dem noch ein neuer Name fehlt, tagte hier in Darmſtadt
r arbeitet ebenfalls wie das alte Neuland in ſogenannten
Studien=
kreiſen und Bibelſtunden, in denen weltoffen und ohne rel. Treiberei
ein kertrauter Gedankenaustauſch getrieben wird, der immer ins nahe
Praktiſche abzielt, aber er ſtellt das Religiöſe über die übrigens ganz
unpolitiſch gedachte deutſche Aufgabe und wahrt der Jugend Recht und
Pflicht der ſelbſtändigen Mitarbeit. In Pfarrer Lange lernten die
zahlreich teilnehmenden Darmſtädter Freunde eine von ſchlichtem, aber
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
** Die neuen deutſchen Briefmarken und die
deutſche Rechtſchreibung. Man ſchreibt uns: Die neuen
deutſchenBriefmarken mit den großen Ziffern zeigen, wie ſich
das für einen „Volksſtaat” gebührt, unſere Volksſchrift, die
deutſche Schrift. Dabei iſt dem Künſtler aber der grobe
Recht=
ſchreibungsfehler unterlaufen, in „Deutſches Reich” das ſch mit
einem Schluß=s, alſo „deutsches” zu ſchreiben. Es iſt nun ſchon
gs zweitemal, daß derſelbe grobe Fehler bei dem
Reichsbrief=
marken gemacht wird. Bekanntlich hatte ſchon vor zwei Jahren
die 15=Pfennig=Marke die fehlerhafte Aufſchrift: „Deutsche
Natio=
nalversammlung‟. Die geſamte deutſche Preſſe hatte ſich damals
damit beſchäftigt: Die verſchiedenen ſ, ſſ, ß, s. ſeien durch die
amtliche Rechtſchreibung vorgeſchrieben und wegen der
Verſtänd=
lichkeit, Lesbarkeit, Ueberſichtlichkeit und Kürze vieler deutſchen
Worte nötig, auch geſchichtlich begründet. Es ſei keine Kunſt,
ein langes ſ zu zeichnen. Jedes Kind wiſſe, es ſei ein f ohne
Querſtrich. Auch wurden für künftige Fälle beſondere
Sachver=
ſtändige verlangt, damit bei den endgültigen neuen Marken ſolche
Fehler nicht wieder vorkämen. Dabei waren die damaligen
Marken nur für das Inland beſtimmt die Beſchämung alſo nicht
ſo groß. Tatſächlich haben wir jetzt einen beſonderen
Sachver=
ſtändigen für derartige Fälle, den Reichskunſtwart. Er
koſtet: Gehalt (ohne den erhöhten Teuerungszuſchlag),
Dienſtauf=
wandsentſchädigung, Ausgaben für Dienſtreiſen, Anfertigen von
Entwürfen uſw. 138 600 Mark (darunter 10000 Mark für „zu
vergebende” Arbeiten); Hilfskräfte: zwei Referenten 27 400 und
22 000 Mark, zwei Schreibfräulein 17000 und 10 000 Mark.
Zu=
ſammen 215 000 Mark jährlich und trotzdem dasſelbe beſchämende
Ergebnis wie früher! Dabei iſt ohne Zweifel mit Ueberſchreitung
dieſer Summe zu rechnen. Schon jetzt lieſt man von Einſprüchen
der Künſtler: das Geld würde für Gehälter verbraucht; die
vor=
geſehenen Honorare deckten kaum die Auslagen. Auch hört man,
daß dieſe Stelle weiter ausgebaut werden und ihre Tätigkeit auf
die Einzelſtaaten erſtrecken ſoll. Es liegt ja nahe, daß eine ſolche,
wie die Vergangenheit lehrte, unnötige Stelle ſich ausbauen
muß, um ihre Notwendigkeit zu beweiſen. Hier zeigt ſich jedoch
außer den wachſenden Koſten eine Gefahr, auf die beizeiten
auf=
merkſam gemacht werden muß: die Gefahr der
Zentraliſa=
tion der Kunſt im Stile Frankreichs. Die ſeitherigen
Kunſtſtädte, die ſo viel ſegensreiche Anregungen ausſtrahlten,
München, Dresden, Stuttgart, Karlsruhe, Darmſtadt uſw. haben
ohnehin ſchon ſehr unter den veränderten Verhältniſſen zu leiden
Die Vertretungen der Länder, Städte und Künſtlerſchaften
ſoll=
ten ſehr auf der Hut ſein. Uebexhaupt ſollte man auf den Luxus
einer ſolchen Stelle, die außerdem ſchon ſo oft abfällig beurteilt
wurde verzichten. Das Geld würde beſſer für Kinderſpeiſung
oder Senkung des Brotpreiſes für Arme verwandt. Jedenfalls
werden die neuen Reichsbrieſmarken bis in die fernſten Winkel
des Weltnieeres hinein bekunden, daß das arme Deutſche Reich
unter einem „Reichskunſtwart” noch nicht einmal „ſeinen
Namen ſchreiben kann”.
— Wagner=Aufführungen in Paris. Die
Wagnermuſik feiert zur Zeit in der Pariſer Großen
Oper die größten Triumphe. Mit ganz wenigen Ausnahmen
begrüßen ſelbſt die Kritiker der nationaliſtiſchen Blätter die
Wiederaufnahme der Wagneraufführungen. „Rheingold” wurde
in den letzten Wochen mehrmals bei völlig ausverkauftem
Hauſ=
gegeben, ſodaß neuerdings eine große Anzahl Wiederholungen
dieſer Oper vorgeſehen werden mußte. Eine ungeheure
An=
ziehungskraft auf die Pariſer Muſikfreunde übten auch die
„Walküre”= und „Siegfried”=Vorſtellungen aus. Man gedenkt,
eigens zu dem Zwecke der Aufführungen des „Tannhäuſer”,
„Lohengrin” und der „Meiſterſinger” an eine Chorverſtärkung,
die mit Schwierigkeiten verbunden iſt, die man noch vor kurzem
für unüberwindlich hielt.
C.K. Der Niedergang der Univerſität
Straß=
burg. Aus Anlaß der jetzt in Straßburg ſtattfindenden „
Me=
diziniſchen Woche” widmet die „Preſſe médicale” der Univerſität
Straßburg eine Sondernummer. Aus dem geſchichtlichen
Ueber=
blick über die Entwickelung der Medizin in Straßburg, vom
Mittelalter bis zum Jahre 1870 — wohl gegen den Willen des
Verfaſſers — geht klar hervor, daß Straßburg eine ganz deutſche
Univerſität war, bis es von Frankreich geraubt wurde, und
franzöſiſche Leſer werden vielleicht mit Erſtaunen unter den
vielen hier angeführten Namen bedeutender Aerzte vergebens
nach einem einzigen franzöſiſchen ſuchen. Noch intereſſanter
aber iſt der in dem Heft enthaltene, an die Aerzte Frankreichs
gerichtete offene Brief des Dekans der Straßburger
medizini=
ſchen Fakultät, G. Weiß, aus dem deutlich der Niedergang
dieſer Hochſchule unter der franzöſiſchen
Herr=
ſchaft hervorgeht. Weiß lobt die kluge Politik Deutſchlands,
das es nach 1871 verſtanden habe, nur bedeutende Männer an
die Univerſität Straßburg zu ziehen und dieſen Außenpoſten
mit Inſtituten und Lehrräumen beſſer auszuſtatten, als
irgend=
eine Hochſchule Frankreich. Jetzt befinde, ſich Frankreich in
ähnlicher Lage, aber es zeige ſich ſeiner hohen Aufgabe nicht
ge=
wachſen. Infolge der ſchlechten Bezahlung der Profeſſoren ſei
der wiſſenſchaftliche Ruf der Fakultät ſo ſehr geſunken, daß es
an Patienten fehle und natürlich auch gerade an den beſſeren
Studierenden; kein Wunder, daß die öffentliche Meinung
be=
reits Befürchtungen äußere, die mit ſo vielen Opfern errichtete
Univerſität Straßburg werde immer tiefer von ihrer einſtigen
Höhe herabgleiten. „Die Ausführungen des Profeſſor Weiß”
bemerkt hierzu die Münchener Mediziniſche Wochenſchrift, „
ſtim=
men ganz mit dem überein, was man auch ſonſt über die neuen
Verhältniſſe in Straßburg erfahren hat und mit wahrer Trauer
beobachten wir Reichsdeutſche den allmählichen Abbau der gro
ßen Leiſtung, die das kaiſerliche Deutſchland an der Univerſität
Siraßburg vollbracht hat.”
— Ein koſtbares Goethe=Manuſkript unter
dem Hammer. Ein außerordentlich koſtbares Manuſkript
Eoethes, das einen großen Teil ſeiner Vorarbeiten für
Dich=
tung und Wahrheit enthält, wird aus der Autographeu=Samm=
europäiſchen Chriſten, ob ſie nicht nur in der Heimat, ſondern auch in
der Welt draußen den gemeinſamen Kampf um Verinnerlichung auszuz
(Eingang Neckarſtraße) einen ſchönen Rahmen gefunden hat. Sie glie= fechten mit ihrem Chriſtentum ſtark genug ſind. Solche Gedanken
konnte man am vergangenen Sonntag vormittag und abend von 16
Kanzeln in Darmſtadt und Umgebung aus dem Munde hochgebildete
Miſſionare (Pf. D. Wilhelm=Peking, Pf. Gundert=Japan) und
Miſſions=
freunde hören. Bei den Vorträgen, in den höheren Schulen und im
Miſſionskurſus am Montag und Dienstag ſchaute man ordentlich in eine
neue Welt hinein und fühlte das Herz mitſchlagen für die fernen
Völ=
ker, die den gleichen geiſtigen Kampf führen wie wir. Der Montag
Abend verſammelte im gefüllten Saalbau eine große Miſſionsgemeinde.
Es ſprachen Behörden, die Vertreter aus Deutſchland und der Schweiz,
häkelte und geſtrickte Kleidungsſtücke für Jung und Alt und zeigt, wie Miſſionsdirektor D. Witte hielt in einer glänzenden Rede Abrechnung
mit dem Grafen Keyſerling, der in ſeinem Reiſetagebuch einſeitige
Ur=
immer wieder Neues erſtehen kann. — Vier gedeckte Tiſche fallen bei teile über Miſſion, öſtliche und abendländiſche Kultur gefällt habe, nach
dem Grundſatz, drüben nur das Ideal zu ſehen und zu ſchildern, hübem
nur die fehlerhafte Wirklichkeit. Prächtige muſikaliſche Genüſſe (Frl.
Elske, Adamſches Männerquartett, Kirchenchor der Johannesgemeinde)
ließen zeitweiſe wohltuend die Gedanken ausruhen. Um die glänzend
verlaufene Tagung, die auch einen ſchönen finanziellen Erfolg aufu s
(4500 Mk. Sonntagskollekte und 6500 Mk. Ehrengabe aus Heſſen), hat
ſich Herr Pfarrer Marx=Darmſtadt ſehr verdient gemacht.
— Hiſtoriſcher Verein. Der letzte diesjährige Sommerausflug findet
nicht zu ſcheuen brauchen; ſie ſtehen an Reichhaltigkeit, Farbenſchünheit Samstag, den 15. d3. Mts., nach Kranichſtein ſtatt, wo insbeſondere das
neueingerichtete Jagdmuſeum beſichtigt werden ſoll. Zuſammenkunft
nachmittags 2½ Uhr an den Hirſchköpfen.
Mozartverein. Der erſte Geſellſchaftsabend findet am
nächſten Samstag im Saalbau ſtatt. Zu dem den erſten Teil des Abends
beanſpruchenden Konzert haben Damen und Herren von anerkannter
Künſtlerſchaft ſich zur Verfügung geſtellt. Eine Verloſung weiſt
beſon=
ders auf den Charakter des Herbſtfeſtes hin. Die Kapelle Weber wird
als Anregung zum Nacharbeiten dienen ſollen und teils durch ihre zum Tanze aufſpielen. Auskunft gibt O. Titze, Eliſabethenſtraße 4.
(Siehe Anzeige.)
— Geſangverein „Liederkranz”. Am 23. Oktober ds. Js. veranſtalter
der Verein in dem Städt. Saalbau ein Konzert, das durch die bis jetzt
zerttage zum erſten Male zum Vortrage gelangen, durch den
langjäh=
rigen, bewährten und umſichtigen Dirigenten des Vereins, Herrn
Kam=
mermuſiker Max Stetefeld, einſtudiert und es berührt freudig, mit welch
großer Hingebung Dirigent und Sänger ſich dem geſetzten Ziele, nur
Beſtes zu leiſten, widmen. Auch dem Einzelgeſang iſt Rechnung
getra=
gen, indem es der Verein verſtand, hierfür erſte Soliſten zu gewinnen.
In muſikaliſcher Beziehung erhält die Spielfolge eine Erweiterung durch
die Mitwirkung des Violinkünſtlers Herrn Klinge jr., welcher ein
Schü=
ler des dem Darmſtädter muſitverehrenden Publikum nicht fremden
Künſtlers Herrn Guſtav Hademann iſt. Herr Klinge jr. der erſt vor
kurzem aus mehrjähriger ruſſiſcher Gefangenſchaft, woſelbſt er eine
Ka=
pelle gründete und divigierte, zurückkehrte, tritt am Tage des Konzertes
wieder zum erſtenmale hier öffentlich auf
— Deutſche Demokratiſche Partei. Auf die heute abend 8 Uhr im
Fürſtenſaal, Grafenſtraße 18, ſtattfindende Mitgliederverſammlung wird
hierdurch nochmals aufmerkſam gemacht. Der Vortrag über „Rückblick
und Ausblick”, Referent Herr Finanzminiſter Henrich, dürfte bei den
Mitgliedern der Partei allgemeines Intereſſe erwecken. Zutritt iſt nur
gegen Vorzeigen des Mitgliedsbuches geſtattet. (S. Anz.
Die Kaufmänniſche Stenoaraphen=Geſellſchaft „Gabelsberger”
blickt in dieſen Tagen auf ein 23jähriges Wirken für die
Gabelsberger=
ſche Sache zurück. Aus kleinen Anfängen heraus und unter den
ſchwie=
rigſten Verhältniſſen hat ſich die genannte Geſellſchaft, beſonders in den
letzten Jahren, zu einer der größten kaufmänniſchen Organiſationen
ent=
wickelt. Die Mitgliederzahl 850 konnte in den letzten Tagen erreicht
lung des Dr. Kilian von Steiner demnächſt bei Karl Ernſt
Henrici in Berlin verſteigert werden. Der Band, der 76
Blät=
ter in elegantem grünen Saffianleder enthält, gewährt einen
tiefen Einblick in die Art und Weiſe, in der der Dichter den
Stoff zu ſeinem autsbiographiſchen Meiſterwerk ſammelte und
anordnete. In überſichtlicher Klarheit ſind hier die
bemerkens=
werten Ereigniſſe ſeines Lebens bis zum Jahre 1809
aufgezeich=
net, und es werden auch bereits hin und wieder Betrachtungen
pſychologiſcher und moraliſcher Natur daran geknüpft, die dann
bei der Ausarbeitung Verwertung geſunden haben. Beſonders
hebt er tie verſchiedenen Perſönlichkeiten hervor, denen er auf
ſeinem Lebenswege begegnete, und gedenkt in kurzen
Andeutun=
gen ſolcher Bücher, die für ſeinen Entwickelungsdrang von
be=
ſonderem Einfluß geweſen ſind, oder der Orte, die auf ſein
dichteriſches Schaffen ſtark eingewirkt haben. Dieſes
biographi=
ſche Schema, das bisher nur in der Sophien=Ausgabe abgedruckt
worden iſt, wird von Goethe in ſeinen Tagebüchern öfters
er=
wähnt, zuerſt unter dem 12. Oktober 1809: „Alte Tagebücher
vorgeſucht. Biographiſche Ueberſichten.” Am 15. Oktober erhält
er zum erſten Male den Titel „Biographiſches Schema”, unter
dem es dann des öfteren erſcheint. Mit welcher Freude er an
dieſem Entwurf arbeitete, zeigt ein Brief an Cotta vom 16.
November 1810, in dem es u. a. heißt: „Das beſte, was ich von
meiner Sommerfahrt mit nach Hauſe gebracht, habe, iſt ein
Schema meiner Biographie, das wenigſtens in ſeinen
Grund=
zügen ziemlich vollſtändig daſteht. Ich arbeite es nun im
Ein=
zelnen aus, und eigentlich ſind dieſe Betrachtungen jetzt
das=
jenige, was mich am meiſten intereſſiert. Ich bin genötigt, in
die Welt= und Literaturgeſchichte zurückzugehen, und ſehe mich
ſelbſt zum erſten Male in den Verhältniſſen, die auf mich
ge=
wirkt, und auf die ich gewirkt habe; und dies gibt zu
ſonder=
baren Reflexen Anlaß.‟ Der Dichter ſchenkte das koſtbare
Manuſkript Eckermann, der es dann wieder dem Addokaten und
ſpäteren Reichsminiſter Detmold ſpendete. Deſſen Witwe
ver=
kaufte es an den Verlagsbuchhändler Hoffmann in Stuttgart,
und von ihm ging es durch Schenkung an einen ſüddeutſchen
Sammler über, mit deſſen Autographen=Sammlung es nunmehr
der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
wd. Aus Minden wird uns geſchrieben: Der bisherige
Oberregiſſeur des Heſſiſchen Landestheaters in
Darm=
ſtadt hat die Leitung des Stadttheaters in Minden
übernommen. Die Eröffnungsvorſtellung „Judith” war ein
Be=
weis für einen außergewöhnlichen Aufſchwung des Theaters. Die
Aufführung war ein Triumph der Regie, die den Stil, welcher
Menſch und Stoff zu einer ſtreng gegliederten Einheit
zuſammen=
faßte, gefunden und ihn, was vielleicht noch mehr bedeutet,
Bühnenbild wie Darſtellern aufgeprägt hatte. Man fühlte, wie
Hauptdarſteller wie geringſter Statiſt, vom gleichen Geiſt der
Hingabe an das Werk beſeelt, ſich willig und begeiſtert in die
große, emporſtürmende Linie einordneten, welche die geſchickte
Hand von Dr. Wolfgang Harniſch vorgezeichnet und durch
Eingliederung in ein gänzlich auf Konzentration eingeſtelltes
und trotzdem ſtilſicheres Bühnenbild unterſtrichen hatte.
Rummer 274.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 14. Oktober 1921.
werden. Sie iſt eine der erſten Stenographenvereine Deutſchlands
ge=
weſen, die den Maſchinenſchreib=Unterricht als zweites Lehrfach für
Stenographenvereine eingeführt hat. Seit Beſtehen hat die Geſellſchaft
mehr als 5000 Perſonen mit dem Gabelsbergerſchen Syſtem vertraut
gemacht und ſeit Aufnahme des Maſchinenſchreib=Unterrichts mehr als
1200 Perſonen in dieſes Rüſtzeug des Kaufmanns und
Bureauangeſtell=
ten eingeführt. Di= Zahl der Unterrichtsbeſucher darf ſeit Beſtehen mit
mehr als 170 000 Perſonen angenommen werden. Das 23jährige
Be=
ſtehen feiert die genannte Geſellſchaft am Sonntag, den 16. Oktober, von
nachmittags 6 Uhr ab, in ſämtlichen Räumen des Städtiſchen Saalbaus,
wozu die Mitglieder, deren Angehörige und die Gönner und Anhänger
freundlichſt eingeladen ſind.
—
Zur politiſchen Lage. Die Deutſche Volkspartei veranſtaltet heute
abend 8 Uhr im Mathildenhöhſaal eine außerordentliche
Mitgliederver=
fammlung. Der Vorſitzende, Abg. Dingeldey, wird in ſeinem
Vartrage über die politiſche Lage zur gegenwärtigen Kriſe Stellung
nehmen, die durch die Vergewaltignnig des Deutſchtums in Oberſchleſien
geſchaffen worden iſt. Abg. Dr. Oſann wird die heſſiſche
Landes=
politik und die bevorſtehenden Landtagswahlen behandeln. Bei der
Wichtigkeit dieſer Tagesordnung iſt zahlreiches Erſcheinen zu erwarten.
Die Mitgliedskarde des Jahres 1921 dient als Ausweis.
„Der Weg zu Gott.” Ueber dieſes Thema ſpricht Joſef Kaiſer
nächſten Sonntag 2 Uhr, Saalbauſtraße 67. (S. Anz.)
Der Heſſiſche Landesverband für Polizei= und Schutzhunde
ver=
anſtaltet unter der bewährten Leirung des Darmſtädter Heſſ. Polizei=
und Schutzhundevereins E. V. hier mit 23 Polizei= und Schutzhunden
(Deutſche Schäferhunde, Dobermänner, Airedale, Rottweiler) eine
öffent=
liche Polizei= und Schutzhundevorführung, damit die
Einwohnerſchaft von Darmſtadt und Umgegend ſehen und lernen kann,
was wirklich dreſſierte Hunde ihren Beſitzern und Mitmenſchen für
aus=
gezeichnete Dienſte leiſten können. Die im öffentlichen Intereſſe
ver=
anſtalteten mühevollen Vorführungen finden an zwei Tagen ſtatt. Am
Samstag, den 15. Oktober, von morgens 9 bis etwa 5 Uhr, und werden
auf dem Wieſengelände hinter dem alten Friedhof und Schießhaus
Naſenarbeiten und Spurenſuchen gezeigt; Sonntag, den 16. Oktober, auf
dem Gelände des Pferdemarktes (Holzhofallee 32) in der Zeit von 9—5
Uhr Dreſſur= und Mannarbeiten an Verſuchsverbrechern. Die nächſte
Straßenbahn=Halteſtelle iſt Ecke Heidelberger= und Eſchollbrücker Str.
Um ſolche wirklich leiſtungsfähigen Hunde heranziehen, dreſſieren und
pflegen zu können, bedarf es außer größter Ausdauer, Geduld der
Führer, auch entſprechender Geldmittel. Der Vorſtand des
vereins Darmſtadt hat in Erkenntnis des allgemeinen Intereſſes für
die Zucht und Dreſſur dieſer Raſſehunde den Platz dem Heſſiſchen
Poli=
zei= und Schutzhundverein Darmſtadt in anerkennenswerter Weiſe zur
Verfügung geſtellt. Auch haben bereits das Kreisamt Darmſtadt die
Stadtderwaltung Darmſtadt, einige erſte Firmen, wie E. Merck, Gebr.
Trier, Darmſtädter Bank, Deutſche Bank uſw. ſowie Privatberſonen
in dankenswerter Weiſe Geldpreiſe für dieſe Vorführungen geſtiftet.
Leider fehlen auffallenderweiſe bis jetzt jegliche Unterſtützungen ſeitens
der Darmſtädter Induſtrie. Zur richtigen Bewachung von Fabriken,
größeren Anweſen, als Gehilfe der Nachtwächter, gibt es erprobterweiſe
nichts Beſſeres als einen guten Polizei= und Schutzhund. Es ſei des
halb von hier aus noch ein Appell an die geſamte Induſtrie und
Ein=
wohr,rſchaft gerichtet, dieſe nur nützlichen Beſtrebungen in der Jetztzeit
um ſo mehr zu unterſtützen, als ſie zum Nutzen der Geſamtheit,
Ord=
nung und Sicherheit dienen wollen. In Mainz und Fraukfurt war (s
durch Opferfreudigkeit möglich, eigene Dreſſurplätze und Zwinger zu
errichten.
— Oepheum. Das Varieté=Eröffnungsprogramm wird am
Sonn=
tag, den 16. Oktober, in zwei Vorſtellungen erſtmalig dargeboten,
nach=
mittags 184 Uhr und abends 948 Uhr. Die Eintrittspreiſe ſind im
Vergleich zu anderen Städten noch immer mäßig gehalten, wenngleich
die Betriebskoſten aller Art, insbeſondere die Bezuige der Künſtler,
ſo=
wie deren Reiſen, ferner Beleuchtung, Heizung, Perſonal, Orcheſter uſtu
eine weitere, ſelbſt gegen die vorige Spielzeit außerordentliche
Steige=
rung gebracht haben. Die Leitung erhofft, bei den Veſuchern auch für dieſe Verrgünſtigung auch allen anderen Schwerkriegsbeſchädigten
dieſe „Zeichen der Zeit” volles Verſtändnis zu finden. Jedenfalls wird
das alte Prinzip, Gutes zu bieten, auch unter ſchwierigen Umſtänden
aufrecht erhalten werden.
Samstag, den 15. Oktober 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: (Gültig vom 8.—15. Okt. 1921). Für Erwachſene:
Blaue Karten), Marke Nr. 88, 82 und „Barbara”, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 81, 560 gr Mehl vder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 62 und „Barbara”,
je 800 er Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Brot=3” ſatzmarken für ſtillende Mätter:
Bis einſchließlich Samstag für alle Bezirke.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Oktober auf die
Lebensmittel=
marken „Offenbach” blau und weiß, je 800 gr Haushaltungs=
„ehl zum Pfunspreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Zucker: Tis 25. Oktober gegen Abgabe der Bezugsmarke „Helene‟
die Ausgabe von 750 gr Zucker auf den Kopf.
la Kernſeife: Ganze Niegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
einsgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten tann die 4. Rate „,
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Roh
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen
Verkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw. an Feder=
2—6 Uhr nachmittags bei der Städt. Materialverwaltung
im Hinterhaus de3 Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 3 uhr nachmittags geöffne
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
* Die Ziehung der Darmſtädter Pferdelotterie wurde auf den 26.
Oktober ds. Js. verlegt.
Parlamentariſcher Abend.
Tradition iſt doch nicht Schlamperei und auch im neuen Regime
er=
innert man ſich von Zeit zu Zeit an Dinge, die im alten Staat gut und
heilſam waren. So iſt es althergebrachter Brauch geweſen, daß ſich die
Evwählten des Volkes, die ſich in langen Wochen und Monaten in den
Parlamenten als ſcharfe Kämpfer gegenüberſtehen, zu gewiſſen Zeiten
auch einmal als Menſchen zuſammenfinden. Für geſtern Abend hatte
Staatspräſident Ulrich zu einem Parlamentariſchen Abend in den
Näuen des Staatsminiſteriums eingeladen und die Abgeordneten aller
Parteien waren faſt vollzählig der Einladung gefolgt, nur der Platz
der U.S.P. war leer. Daneben waren zahlreiche Regierungsvertreter
und Vertreter der Preſſe geladen und erſchienen. Die altehrwürdigen
Näume des Miniſterſitzes trugen einfach=würigen Schmuck von
Pſlan=
zengrün und — ſchwarz=rot=goldene Fahnen. Als einziger Bildſchmuck
prangte auch ein großes Bildnis des ehemaligen Miniſters du Thil an
den Wänden der Repräſentationsräume.
Staatspräſ
ent Ulrich und ſeine Gattin empfingen und begrüßten
die Gäſte, die Damen an einzelnen Tiſchen „zwanglos” Platz zu nehmen,
d. h. die Zwangloſigkeit war nur ſcheinbar, man fügte ſich aber gern
der Anordnung, die Abgeordneten der verſchiedenſten Parteien
gemein=
ſam an einzelnen Tiſchen vereinigte. — Gereicht wurden Brötchen und
Bier.
Die Begrüßungsanſprache des Staatspräſidenten Ulrich war
ganz auf humoriſtiſch=liebenswürdigem Ton geſtimmt. Ich habe Sie zu
einem Parlamentariſchen Abend geladen, ſagte der Herr Staatspräſident
etwa, und weiß, daß man an einem ſolchen Abend das nicht tun ſoll,
was wir ſonſt tagsüber genügend tun müſſen, nämlich parlamentariſche
Neden halten. (Sehr richtig.) Aber ganz ohne Rede kann auch ein
Parlamentariſcher Abend nicht verlauſen. So heiße ich Sie hiermit
herz=
lichſt willkommen und wüinſche Ihnen allen, daß Sie ſich hier recht wohl
fühlen mögen. Ich weiß ſehr wohl, daß einzelne Kollegen viel lieber
Vein trinken würden ſtatt Bier. (Heiterkeit. Sehr wahr!) Die
Wein=
ſchmecher kenne ich und ich geſtehe, daß ich ſelbſt auch lieber Wein
trin=
ken würde. Ich frage mich aber, was würde die Elle koſten! Das muß
man ſchon ſagen, die Elle würde ſehr teuer werden. Aber vielleicht
werden die Herren, denen es angeht, nun ſelbſt dafür ſorgen, daß der
nächſte Parlamentgriſche Abend bei Wein ſtattfinden kann. (Zuruf.
Der Herr Finanzminiſter iſt nicht ſchuld daran, aber die Herren
Volks=
vertreter waren, ſo ſpänbrennig, daß ich es ablehnen mußte Wein zu
geben. Ich denke mir aber, auch der heutige Abend wird dazu beitragen,
daß die Ueberzeugung ſich durchſetzt, daß es gut iſt, wenn man auch
ein=
mal gemütlich und friedlich beieinander ſitzt. (Sehr richtig!) Politiſch Lied,
ein garſtig Lied!. Wir wvollen darum heute Abend nicht von Politik,
am beſten gar nicht reden. (Sehr richtig!) Wir reden uns oft genug
auseinander. Heute ſoll es anders ſein. Wir wollen uns näher kommen
und begreifen, daß es notwendig iſt, daß jeder von uns in dem Anderen
auch den Menſchen ſieht und achtet! Das ſind die Gedanken, die uns
an einem ſolchen Abend leiten ſollten.
Es iſt für mich eine merkwürdige Erſcheinung. Ich bin der Aelteſte
unter Ihnen. Mauch alter Geheimrat ſaß als junger Aſſeſſor auf der
Journaliſtentribüne und ſchrieb eifrig nach, was ich, der „rote Kar!”
da unten für haariges Zeug redete. (Heiterkeit.) So haarig iſt es nun
heute nicht mehr. (Widerſpruch. Heiterkeit.) Wir haben aber neben
dem Aelteſten auch den Allerjüngſten unter uns, den Abgeordneten
Weidmann, der erſt heute früh telegraphiſch zum Abgeordneten
er=
klärt wurde. Hoffentlich zieht er keine falſchen Schlüſſe daraus, wenn wurde hier bisher durch verſchiedene im Wege des Vertragsabſchluſſes
er ſieht, was für ein Feſt wir ſeinetwegen hier veranſtalten. (
Heiter=
laſſen gemütlich ſein und uns einmal ohne allzuviel Reden und ganz
dem Abend und dem Trinken widmen. (Bravo!)
St.
* Jugenheim a. d. B., 13. Okr. Der Konzertverband der
unteren Bergſtraße, in dem die Muſikfreunde unſerer Gegend enthaltenen Bedingungen zuzuſtimmen und die erforderlichen Mittel für
zum gemeinſamen Genuß künſtleriſcher Darbietungen vereint ſind, hat
nach jahrelanger, durch die Verhältniſſe bedingter Pauſe ſeine Tätigteit
wieder aufgenommen. Unter den neuen Verhältniſſen iſt es noch mehr einſtimmig bewilligt.
als früher ſehr Vielen ein Bedürfnis, in ihrem Wohnort oder wenig.
genießen zu können. Dieſem Bedürfnis kommt unſer Konzertverband in
die Bahnfahrt vierter Klaſſe nach Darmſtadt demnächſt koſten wird. Aus
boten werden können. Bis in einer Mitgliederverſammlung endgültige
Beſchlüſſe gefaßt werden, haben die Hexren Schriftſteller Noehle, de
die Leitung übernommen. Infolge des Buchdruberſtreiks war es nicht werbsloſen Frauen durch Annahme von Hausarbeit Verdienſt ſichern
möglich durch Zeitungsanzeigen in den Nachbarorten zu werben, des
halb ſollen jetzt noch Mitgliedskarten zum ermäßigten Preis von 20 Mk.
ausgegeben werden, die zum Beſuch aller noch ausſtehenden
Veranſtal=
tungen berechtigen. Dieſe finden wvie früher im gut geheizten
Speiſe=
ſaal des Hotels „Bur Krone” ſtatt, und beginnen um 8 Uhr abends.
An=
meldungen nehmen die genannten Herren entgegen. Am verganger
Montag hat das erſt
Konzert die Reihe der Veranſtaltungen, dieſes
Winters auf das erſreulickſte eröffnet. Prinz von Hohenleuben, der
Horniſt des Landesthesters,
Her=
eine erkrankte Künſtlerin hilfsher
reit eingeſprungene Pianiſtin, Frau
Sophie Heher, ſpielten Kamermuſitwerke von Beethoben, Mozart und liches Perſonal zu erhalten, weil alles ſich nach den Fabriken, insbeſon=
Brahms und ernteten reichen Beifall. Das zweite Konzert, zu dem der
bekannte Muſikpädagoge, Dr. Noack, mit ſeinem aus 18 Damen und
15. Nodember ſtatt. Näheres wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Stadtverordneten=Verſammlung.
nn. Darmſtadt, 13. Oktober.
5½ Uhr eröffnet. Die Tagesordnung umfaßt 24 Punkte. Vor Eintritt
in die Tagesordnung gibt der Oberhürgermeiſter ſeinem Bedauern
Aus=
druck über den Beſchluß des Viererrats bezüglich Oberſchleſiens. Die
Teilung ſei nicht nur Rechtsbruch, ſondern auch wirtſeaftli hes
Verbre=
chen gegen das deutſche Volk. Er hoffe, daß auch die
Stadtverordneten=
ſitzung dieſe Auffaſſung teile. (Buſtimmung.) — Eine Einladung zur
nächſten Dienstag wird bekanntgegeben.
Es wird in die Tagesordnung eingetreten:
Der Reichsbund, der Kriegsbeſchädigten beantragt, nicht nur den
in=
folge Beinbeſchädigung über 50 Prozent erwerbsunfähig erkannten
Schwerkriegsbeſchädigten die Fahrpreisermäßigung zu den
Straßen=
bahnfahrtkoſten nach und von der Arbeitsſtelle zu gewähren, ſondern
— ohne Rückſicht auf die Art der Beſchädigung — zuteil werden zu
laſſen. Die Verwaltung iſt aus Anlaß dieſer Forderung erneut in eine
Prüfung dieſer Frage eingetreten. In den mit der Hauptfürſorgeſtelle
deswegen gepflogenen Verhandlungen iſt von dieſer darauf hingewieſen
vorden, daß die in Form eines dauernden Zuſchuſſes gewährte
Zuwen=
dung zu den Fahrtkoſten im Hinblick auf die Beſtimmungen des N. V.6.
in zahlreichen Fällen für den Betreffenden direkt nachteilig ſein müſſe.
Man iſt deshalb zu dem Entſchluß gekommen, künftighin die
Fahrpreis=
ermäßigung nur widerruflich zu bewilligen, die Anträge auch vom
ärzt=
lichen Standpunkt aus drüfen zu laſſen und insbeſondere in jedem
Ein=
zelfall feſtzuſtellen, ob im Hinblick auf die Einkommensverhältniſſe ein
ſolcher Grad der Bedürftigkeit vorliegt, daß eine Beihilfe zu den
Fahrt=
koſten dringend gerechtfertigt erſcheint. Der Sozialpolitiſche Ausſchuß
empfiehlt, der Regelung in dieſem Sinne zuzuſtimmen. — Der Antrag
wird ohne Debatte nach einem Bericht des Ref. Ittmann genehmigt.
Für die Tuberkuloſenfürſorgeſtelle werden erneut höhere, Zuſchüſſe
gefordert. Die Landesverſicherungsanſtalt wünſcht Erhöhung des
ſtädti=
ſchen Anteils zu den Koſten der kleineren Fürſorgemaßnahmen und
Uebernahme des Anteils an der Vergütung für eine anzuſtellende
Bu=
reauhilfstraft bei der Fürſorgeſtelle. Es wird im Einvernehmen mit
dem Sozialpolitiſchen Ausſchuß beantragt, dieſe Zuſchußleiſtung zu
be=
willigen. — Hierüber berichtet Stadtv. Dr. Kolb, und wird der
Zu=
ſchuß bewilligt.
Die von dem Internationalen Verein der Freundinnen junger
Mädchen unterhaltene Bahnhofsmiſſion läßt ſich ohne finanzielle
Unter=
ſtützung nicht weiter aufrecht erhalten. Die Stadt iſt deshalb wegen
Zu=
ſchußleiſtung angegangen worden. Die Einrichtung der
Bahnhofsmiſ=
ſion dient in der Hauptſache dem Durchgangsverkehr für die Flüchtlinge
und Kriegsopfer.
das Städtiſche Wohlfahrtsamt hält die Tätigkeit der
mann: Jeden Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von / Bahnhofsmiſſion, inſoweit ſie die Wohlfahrtspflege berührt, zunächſt
noch für unentbehrlich. Da aber der Staat und das Rote Kreuz in
gleichem Maß== an der Aufrechterhaltung der Einrichtung intereſſiert
ſind, wird vorgeſchlagen, daß ſich die Stadt mit einem Drittel an den
4800 Mark betragenden Koſten bereiligt unter der Vorausſetzung, daß
die Provinz und das in gleichem Maße intereſſierte Rote Kreuz die
beiden anderen Drittel übernehmen. Der Sozialpolitiſche Ausſchuß
be=
antragt Zuſtimmung. — Hierzu wird nach einem Bericht des Stadtv
Hallſtein beantragt, einen Zuſchuß von je 1000 Mk. von der
Stadt=
verwaltung und von der Provinz zu bewilligen. Die Verſammlung
ſtimmt dem zu.
Infolge der veränderten Verhältniſſe, insbeſondere infolge des
ge=
ſunkenen Geldwertes war es notwendig, die beſtehenden Grundſätze
für die Einlegung von Gas= und Waſſerverſorgungsleitungen
hinſicht=
lich der von den Antragſtellern zu übernehmenden Leiſtungen zu ändern.
inſtelle der ſeither vorgeſehenen 6prozentigen Verzinſung einſchließlich
Tilgung des von der Stadt aufzuwendenden Anlagekapitals iſt künftig
eine 8prozendige Verzinſung einſchließlich Tilgung vongeſehen.
Außer=
dem muß der Antragſteller künftig einen Ueberteuerungszuſchlag, wie
dies neuerdings allgemein üblich iſt, bezahlen. Die Betriebsdeputation
hat die Vorſchläge der Verwaltung gutgeheißen. — Hierüber berichtet
Beig. Ritſert. Der Antrag wird einſtimmig genehmigt.
Ausbeſſerungen und Aenderungen von den Straßenzuleitungen bis an
den Waſſermeſſer und den Haupthahn einſchließlich des letzteren durch
da ab, wie auch jeder weitere Anſchluß, auf Kgſten des Abnehmers
Hauptabſchlußhahns im Keller, jedoch im ganzen nicht mehr als 10 Meter Tarif zu.
Rohrleitung, mindeſtens aber bis zur Gruindſtücksgrenze auf Koſten
des Gaswerks hergeſtellt; auch hier erfolgt Unterhaltung und
gegebenen=
falls die Auswechſelung von Zuleitungen koſtenlos
Durch die während des Krieges, insbeſondere jedoch im Laufe der
Nachkriegszeit eingetretenen außerovdentlichen Erhöhungen aller Koſten
für Materialien, Arbeiten und Löhne erſcheint es gerechtfertigt, eine
liche Belaſtung der Stadt darſtellen.
Mit Zuſtimmung der Betriebsdeputation ſoll die Berechnung der
koſten von den Grundſtücksbeſitzern zu bezahlen ſind. Außerdem ſollen
künftig in gleicher Weiſe wie bei Gasrohranſchlüſſen auch bei Waſſer= der reine Schweineſtall. — Beig. Buxbaum gibt aufklärende Erläu=
Grundſtücksbeſitzern getragen werden.
Beig. Ritſert referiert auch hierüber, und fragt Stadtv.
Mor=
gasmeſſern. Beig. Ritſert erklärt, daß Münzgasmeſſer nicht mehr
mig bewilligt.
Für die Verlegung der 300 Millimeter Druckrohrleitung nach der
Hochzone in der Nieder=Namſtädter Straße wurde ſeinerzeit durch
Be=
ſchluß der Stadtverordnetenverſammlung ein Kredit von 100 000 Mark ſtimmig Annahme.
bewilligt.
Infolge der während der Durchführung der Arbeiten
ein=
getretenen Erhöhung der Löhne und Materialpreiſe hat die
Rohrver=
legung einſchließlich der Wiederherſtellung der Straßenoberfläche einen von 86 000 Mark. Aus Stiftungsmitteln des Krankenhauſes ſteht ein
Geſamtaufwand von 149 485,95 Mark erfordert. In Uebereinſtimmune
mit der Betriebsdeputation wird beantragt, den Mehrbetrag zu Laſten
von außerordentlichen Mitteln der Waſſerwerkskaſſe nachzubewilligen, fung des Apparates bei der Firma Reiniger, Gebbert und Schall, und
Betrieb des Anſchlußgleiſes der Firma Bahnbedarf, das die
Landwvehr=
ſtraße kreuzt, mit dem Antrag auf Zuſtimmung überſandt. Gegen die
Beſtimmungen iſt nach Prüfung und Beſchlußfaſſung der
Betriebsdebri=
tation nichts einzuwenden.
Beide Poſitionen werden ohne Debatte angenommen.
Die ärztliche Fürſorge für die Stadtarmen der offenen Armenpflege
beſtellte Aerzte mit feſter Vergütung ausgeübt, denen je ein beſonders
keit.) Ich meine alſo, wir ſollten uns heute Abend das Bier ſchmecken räumlich abgegrenzter Dienſtbezirk zugeteilt iſt. Anſtelle dieſer ſchon
ſeit vielen Jahren beſtehenden Einrichtung iſt nun neuerdings die freie
Arztwahl für die Wohlfahrtspflege angeregt worden. Die Deputation
Das tat man denn auch. Es wurde nicht mehr offiziell geredet, dafür für Wohlfahrtsweſen und der ſozialpolitiſche Ausſchuß haben ſich
grund=
deſto mehr inoffiziell, und man blieb recht lange animiert beiſammen, ſätzlich für deren Einführung ausgeſprochen. Die Verhandlungen mit
dem Verband der Kaſſenärzte und dem ärztlichen Kreisverein haben zu
einem Vertragsentwurf geführt. Es wird beantragt, grundſätzlich der
Einführung der freien Arztwahl unter den in dem Vertragsentwurf
den hierdurch entſtehenden Mehraufwand an Aerztekoſten zu bewilligen.
Hierüber berichtet Stadtv. Dr. Kolb. Der Mehraufwand wird
Die Erwerbsloſenkommiſſion beantragt, den weiblichen
Erwerbs=
ſtens in deſſen unmittelbarer Nähe Konzerte zu erſchwinglichen Preiſen loſen die von dem Reich gegebene „einmalige wirtſchaftliche Beibilfe für
langfriſtig Erwerbsloſe” zu gewähren und fordert weiterhin die
Ein=
weiteſtem Maße entgegen, ſtellt ſich doch ein Konzert nicht teurer, als führung der täglichen Kontrolle der weiblichen Arbeitsloſen bei dem
Arbeitsamt. Die Erfüllung dieſer Wünſche kann die Verwaltung nicht
Jugenheim und den Nachbarorten ſind denn auch ſo viele Anmeldungen befürworten und es hat ſich auch der Sozialpolitiſche Ausſchuß der
Ab=
erfolgt, daß im Laufe des Winters mindeſtens dier Vereinsabende ge= lehnung angeſchloſſen, da die Frauen, die von dem Reiche für die
Er=
langung der Beihilfe verlangten Erforderniſſe nicht erfüllen. Die Ein=
„führung der täglichen Kontrolle iſt eine unzweckmäßige Maßnahme,
um=
vor Jahren dem Verband ins Leben rief, und Rektor Weidle=Jugenheim ſomehr, als feſtſteht, daß bei einigermaßen gutem Willen ſich die
er=
können.
Hierzu erſtattet Stadtv. Sparr Bericht. — Stadtv. Bienſtadt
tritt für eine Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützung, insbeſondere
der Frauen, ein. Darmſtadt ſei die einzige Stadt, wo für die weibliche
Erwerbsloſenunterſtützung am wenigſten geſchehen ſei.
Beig. Delp weiſt Angriffe auf das Arbeitsamt mit
Entſchieden=
heit zurück und gibt eingehende Erklärungen über die
Verwendungs=
möglichkeiten der weiblichen und der männlichen Erwerbsloſen. Soweit
durch die Reichs= und Landesverordnungen die Möglichkeit gegeben iſt,
kunſtliebende Beſitzer des Schloſſes Heiligenberg, hotte ſeinen für Kam= wird das Städtiſche Arbeitsamt die Unterſtützungen für männliche und
mermuſit ganz beſonders geeigneten Saal für dieſe Gelegenheit zur weibliche Erwerbsloſe bemeſſen. Die Stadt geht in der Auslegung die=
Verfügung geſtellt und damit dem Konzert den ſchönſten Rahmen gege= ſer Beſtimmungen ſehr lohal gegenüber anderen Städten vor. — Stadto.
ben. Unſere Künſtler: Fräuſein Lili Hickler (Geige), der vortreffliche Hallſtein fordert von Stadtv, Bienſtadt Beweiſe, daß in Darmſtadt
eindner, und uuſere einheimiſche, für die Erwerbsloſen ſchlechter geſtellt ſeien als in anderen Städten. — Frau
Stadtv, Dr. Brückner weiſt darauf hin, daß es ſchwer ſei,
weib=
dere zu Merck, dränge. — Stadtv. Sparr bedauert, daß nur die
niedrigen Lohnzahlungen der Darmſtädter Hausfrauen die weiblichen
Herzen beſtehendem Madrigalchor gelnden iſt, findet vorausſichtlich am Hilfsträfte veranlaſſen, die Fabriken zu füllen. — Frau Stadtv. Kern
hält eine tägliche Kontrelle der weiblichen Erwerbsloſen für
beſchwer=
lich. Bedauerlich ſei es auch, daß Erholungsbedürftige nach ihrer
Rück=
kehr ihre Stellen nicht mehr offen finden. — Stadtv. A ßmuth ſtellt
feſt, daß geſetzliche Vorſchriften es der Stadt unmöglich machen, allen
Wünſchen zu entſprechen. Ueber die Unterſtützungsgeſetze müſſe durch
öffentliche Vor =äge Klarheit im Volk geſchaffen werden. — Stadtv.
Die Sitzung wird von Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſiny um Reeſe bemängelt ebenfalls die Erwerbsloſenfürſorge und Stadtv.
Morgenſtern, führt Beſchwerde über Mißſtände bei der Zuweiſung
von Arbeitswilligen bei den Arbeitgebern. — Der Antrag findet gegen
eine kleine Minorität Annahme.
Die bei Holzverkäufen aus den ſtädtiſchen Waldungen bisher übliche
langfriſtige Stundung der Schuldigkeiten verurſacht der Stadt einen
be=
deutenden Zinsausfall. Es wird daher mit Zuſtimmung der Land=
Beſichtigung der Bilder aus der Siegfriedſage im Realgymnaſium am und Forſtwirtſchaftsdeputation beantragt, die Stundung der
Schuldig=
keiten aufzuheben und nur in Einzelfällen wirtſchaftlich ſchwachen
Käu=
fern gegen entſprechende Verzinſung Stundung zu gewähren. —
Hier=
über berichtet Stadtv, Hallſtein. Der Antrag findet ohne Debatte
Annahme.
Die chaufſierten Fahrbahnen in der Mühlſtraße, zwiſchen Soder=
und Kapellſtraße, ſowie in der Schießhausſtraße, zwiſchen Klappacher=
und Elemensſtraße, ſind äußerſt ſtark abgefahren und müſſen erneuert
werden. Im Einvernehmen mit der Baudeputation wird
Ueberpflaſte=
rung mit Kleinpflaſter beantragt. — Der Antrag wird nach Bericht des
Stadtv. Herbert genehmigt.
Der Zuſtand der Pergola am Ausſtellungsgebäude auf der
Mathil=
denhöhe erfordert eine vollſtändige bauliche Erneuerung. Mit
Zuſtim=
mung der Baudeputation wird die probeweiſe Herſtellung von zwei
Feldern in Eiſenbeton mit einem Koſtenaufwand von 4000 Mark
be=
antragt. — Hierüber berichtet Stadtv. Schembs. Er empfiehlt
An=
nahme des Antrags. — Stadtv. Hütſch führt lebhaft Klage über die
Verwahrloſung der Mathildenhöhe. Er fordert die Beſeitigung Ler
Pergola. Durch die Erneuerung würden der Stadt wieder neue Laſten
auferlegt werden. — Beig. Buxbaum erklärt, daß es ſich hier nur
um einen Verſuch handelt. Bewähre ſich derſelbe ſo ſoll nach und nach
die Erneuerung erfolgen. Kunſtrat und Sachverſtändige haben ſich für
die Erhaltung der Pergola entſchieden. — Stadtv. Morgenſtern
wird gegen die Bewilligung des Betrages ſtimmen. — Stadtv. Haury
glaubt, daß man auch dem Andenken des Erbauers Prof. Olbrich
Rech=
nung tragen müſſe. Die Probe iſt unbedingt nötig, um zu beweiſen,
ob der Eiſenbeton auch künſtleriſch verwendbar iſt. — Beig, Buxbaum
ſtellt feſt, daß der Kunſtrat die Anſicht vertrete, daß die Pergola ein
unentbehrliches Glied für unſer Stadtbild ſei.
Die anhaltende Hitze und Trockenheit im verfloſſenen Sommer hat
än den im vorigen Jahre fertiggeſtellten Wohnbaracken auf dem
Exer=
zierplatz durch Reißen der Außenwände und Sacken des Füllmaterials
zwiſchen den Schalungen der Außenwände Schaden verurſacht. Die
Wiederherſtellungen erfordern einen Koſtenaufwand von 8500 Mark.
Mit Zuſtimmung der Baudeputation wird Genehmigung beantragt.
Der Antrag findet nach dem Bericht des Stadtv. Keinhardt
ein=
ſtimmig Annahme.
In dem Treppenhaus des Realgymnaſiums ſollen acht von Profeſſor
Hoelſcher hergeſtellte Wandgemälde mit Darſtellungen aus der
Sieg=
friedsſage angebracht werden. Zuvor iſt jedoch das Treppenhaus
her=
zuſtellen. Mit Zuſtimmung der Baudeputation wird.
ſewilligung der
erforderlichen Mittel im Betrage von 10 000 Mk. beant,
gt. — Hierüber
referiert Stadtv. Schembs, und empfiehlt die Annahme des
geforder=
ten Betrags. — Stadtv. Dr. Kolb empfiehlt, auch auswärtige
Inter=
eſſenten auf dieſe Kunſtwerke aufmerkſam zu machen.
der Antrag findet Annahme.
Die Heſſiſche Landeshypothekenbank beabſichtigt, dem Bauverein für
die von ihm nördlich der Pallaswieſenſtraße errichteten 20 Häuſer
Til=
gungsdarlehen im Geſamtbetrage von 108 000 Mark zu gewähren, für
welche die betreffenden Hausgrundſtücke an zweiter Stelle, d. h. im Rang
hinter den jeweiligen erſten Hypotheken, verpfändet werden ſollen. Die
Darlehen wären mit 4,8 Prozent zu verzinſen und mit 1 Prozent
jähr=
lich zu tilgen. Die Geldbeſchaffungskoſten würden 1½ Prozent
betra=
gen. Der Bauverein „Daheim” hat nunmehr die Stadt gebeten,
ſelbſt=
ſch.
(dneriſche Bürgſchaft für die Tilgungsdarlehen zu übernehmen.
Im Einverſtändnis mit der Baudeputation wird beantragt, dieſem
Er=
ſuchen zu entſrpechen. — Die Poſition wird nach Bericht des Stadtv.
Herbert ohne Debatte genehmigt.
Für die Abſteckung von Bau= und Straßenfluchtlinien bei Errich=
Nach 8 3 Abſ. 2 der Satzungen für die Abgabe von Waſſer erfolgt tung von Gebäuden werden ſeitens der Baupolizeiabteilung des
ſtädti=
die Herſtellung der Anſchlüſſe, d. h. alle Lieferungen und Arbeiten, auch ſchen Hochbauamts Gebühren erhoben. Nach dem zurzeit gültigen Tarif
vom 28. April 1904 betragen ſie 6 Mark für ein einzelnes Bauobiekt.
Im Einvernehmen mit der Baudeputation wird beantragt, die Gebühr
das ſtädtiſche Waſſerwerk und zwar nur ein Anſchluß für jede Liegen= den heutigen Verhältniſſen entſprechend nunmehr auf 60 Mark für jedes
ſchaft bis 1 Meter innerhalb der letzteren auf Koſten der Stadt, von Haus, bei Gruppenhäuſern auf 60 Mark für das erſte und 10 Mark für
jedes weiteve Haus zu erhöhen. Für Reviſion der Sockelfluchtlinien
Ebenſo werden nach 8 3 Abſ. 3 der Beſtimmungen für die Abgabe ſoll die Hälfte obiger Gebühren in Anſatz gebracht werden.— Hierüber
von Gas die Zuleitungen vom Straßenrohrnetz bis einſchließlich eines berichtet Stadtv, Werner. Die Verſammlung ſtimmt dem neuen
Die Abortverhältniſſe in dem Hauſe der iſraelitiſchen
Neligions=
geſellſchaft, Grafenſtraße 13, in dem zwei Klaſſen der Knaben=
Mittel=
ſchule 1 untergebracht ſind, wurden von dem Kreisgeſundheitsamt
bean=
ſtandet. Die iſraelitiſche Religionsgeſellſchaft iſt zur Tragung der durch
die erforderliche Aenderung entſtehenden Koſten nicht in der Lage.
Nach=
dem nunmehr mit der Geſellſchaft ein neuer Mietvertrag abgeſchloſſen
Aenderung dieſer Beſtimmungen herbeizuführen, da ſie eine außerordent= iſt, wird mit Zuſtimmung der Baudeputation Bewilligung der durch
Aenderung und Erweiterung der Abortanlagen entſtehenden Koſten im
Betrage von 4500 Mk. beantragt. — Hierzu beantragt Stadtv. Reeſe
Ueberteuerungskoſten in der Weiſe erfolgen, daß alle die dreifachen als Referent die Bewilligung des Betrags. — Stadtv. Hütſch be=
Friedensaufwendungen überſteigenden Beträge als Ueberteuerungs= mängelt die Reinlichkeit und Abortverhältniſſe in verſchiedenen
ſtädti=
ſchen Schulen; beſonders die Schule Ecke Bleich= und Grafenſtraße ſei
rohranſchlüſſen die 10 Meter überſteigenden Rohrleitungskoſten von den terungen und ſtellt beſſere ſanitäre Maßnahmen in dieſer Hinſicht in
Ausſicht. — Der Betrag wird einſtimmig bewilligt.
Zur teilweiſen Deckung der der Stadt durch die Faſelviehhaltung
genſtern nach den Grundbedingungen für die Aufſtellung von Münz= erwachſenden Koſten, wird mit Zuſtimmung der Land= und
Forſtwirt=
ſchaftsdeputation die Erhebung von Gebühren für Benutzung der
Faſel=
aufgeſtellt werden. — Der Antrag der Betriebsdeputation wird einſtim= tiere beantragt. Dieſe ſollen betragen: für 1 Kuh oder Rind 30 Mark,
für 1 Schwein 25 Mark, für 1 Ziege 7 Mark.
Hierüber referiert Stadtv. Hallſtein. Der neue Tarif findet
nach der Feſtſetzung der Land= und Forſtwirtſchaftlichen Deputation ein=
Für das Stadtkrankenhaus iſt die Beſchaffung eines neuen Röntgen=
Apparates erforderlich geworden. Er erfordert einen Koſtenaufwand
Vetrag von 38000 Mark zur Verfügung. Krankenhausdeputation und
Finanzausſchuß befürworten nach Antrag der Verwaltung die Beſchaf=
Das Polizeiamt hat den Entwurf einer Polizeiverordnung für den Bewilligung des noch erforderlichen Kredits von 50 000 Mark aus
Ver=
mögensmitteln. — Der angeforderte Kredit wird einſtimig bewilligt.
(Referent: Stadtv. Dr. Kolb.)
Die an die Stadt zurückgefallenen Erbgräber auf dem Friedhof an
der Nieder=Ramſtädter Straße ſollen wieder Verwendung finden,
nach=
dem ein Gutachten des Rechtsausſchuſſes eingeholt war. Die einzelnen
Nummer 274.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 14. Oktober 1921.
Seite 5.
Grabſtellen follen nach einem Beſchluß der Friedhofsdeputation und des
Finanzausſchuſſes mindeſtens 2000 Mark und bei zwei= und mehrſtelligen
Grabſtätten je nach der Lage 2400 Mark, 3200 Mark, 4000 Mark und
ſofort koſten. Die Vergebung ſo wie bei den Erbgräbern auf dem
Wald=
friedhof auf 50 Jahre begrenzt ſein. Es wird Zuſtimmung beantragt.
Ueber dieſe Angelegenheit berichtet Beig. Buxbaum. Dem
vor=
geſchlagenen Tarif wird ohne Debatte Zuſtimmung erteilt.
Zu Punkt 22 berichtet Beig. Daub. Der Antrag findet einſtimmig
Annahme:
Der Herberge zur Heimat war vor einiger Zeit durch Beſchluß der
Stadtverordnetenverſammlung für die Einrichtung ihres Hoſpizes in
der Obergaſſe ein verzinsliches Darlehen von 50 000 Mark gegen
Ver=
pfändung der Mobilien gewährt worden. Da noch weitere dringende
Anſchaffungen notwendig geworden ſind und die Mittel nicht ausreichen,
beantragt die Verwaltung unter Befürwortung des Finanzausſchuſſes
die Gewährung eines weiteren Darlehens von 35 000 Mark nach
Er=
füllung der geſtellten Bedingungen.
Es wird mit Zuſtimmung des Finanzausſchuſſes beantragt, für die
Beſchaffung von zwei porzellanemaillierten gußeiſernen Badewannen
für die Kinderſolbadeanſtalt im Schwimmbad einen Kredit von 2700
Mark zu bewilligen. — Hierüber berichtet Beig, Ritſert. Der
An=
rtag des Finanzausſchuſſes findet Annahme.
Auf eine Anfrage des Stadto Aßmuth macht Beig. Daub noch
Mitteilungen über die Beihilfe=Maßnahmen der Stadt für die
ſtädti=
ſchen Beamten. Die Stadt hat ſich bereit erklärt, wo Bedürftigkeit
vor=
liegt, ihren Beamten beſondere Beſchaffungsbeihiflen zu gewähren.
Stadtv. Dr. Nöllner ſtellt einen Vertagungsantrag,
Die Verſammlung ſtimmt den gemachten Mitteilungen zu.
Beig. Ritſert teilt mit, daß die Braunkohlen auf Grube Prinz
von Heſſen von jetzt an 8,50 Mk. koſten. — Frau Stadtv. Kern führt
lebhafte Klage über die ſchlechte Milchbeſchaffenheit im Martinsviertel
und die mangelhafte Straßenreinigung und fordert dringend Abhilfe,
Schluß der Sitzung 8½ Uhr.
Heſſiſcher Landtag.
Kundgebung für Oberſchleſien.
112. Sitzung.
St. Darmſtadt, 13. Oktober.
Am Negierungstiſch: Staatspräſident Ulrich,
Juſtizmini=
ſter v. Brentano, Finanzminiſter Henrich, Präſidenten
Raab, Neumann und Urſtadt.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung mit etwa
drei=
diertelſtündiger Verſpätung. Ueber dem dichtbeſetzten Hauſe
liegt tiefernſte Stimmung. Während ſämtliche Abgeordneten ſich
von den Plätzen erheben, hält Präſident Adelung folgende
Anſprache:
„Meine Damen und Herren! Preſſemeldungen aus Genf
laſſen erkennen, daß mit der furchtbaren Tatſache der
Zer=
reißung Oberſchleſiens ernſtlich gerechnet werden muß.
Der Völkerbund teilt große Gebiete deutſchen Landes, blühende
deutſche Städte und Dörfer an Polen, zwingt viele tauſend
Men=
ſchen, deutſche Menſchen, gegen ihren Willen unter eine fremde
Staatshoheit. Stätten jahrhundertelanger deutſcher Arbeit und
deutſcher Kultur werden von Deuſchland losgeriſſen. Mit großer
Mehrheit hat die Bevölkerung Oberſchleſiens für Deutſchland
votiert. Fällt daher die Entſcheidung des Völkerbundes ſo, wie
es die Meldungen befürchten laſſen, ſo bedeutet das abermals
einen blutigen Hohn auf das vom Völkerbund ſelbſt laut
betonte Recht der Selbſtbeſtimmungder Völker. (Sehr
richtig! Sehr wahr!) Welche Wirkungen durch die
Vergewalti=
gung Deutſchlands ſich ergeben, das iſt jetzt noch unabſehbar, es
erſcheint aber faſt unmöglich, daß Deutſchland die ſchweren
Ver=
pflichtungen des Ultimatums erfüllen kann, wenn ihm weite
in=
duſtrielle Gebiete entriſſen werden. (Sehr wahr!) Diefe
Trauer und flammende Entrüſtung geht durch das
deutſche Volk, Trauer und Entrüſtung, wie ſie ſich in Worte nicht
kleiden laſſen. Es gibt keinen Deutſchen, welcher Partei
er auch angehören möge, der nicht in dieſem Augenblick vom
ſelben Gefühl beſeelt iſt. Nur der Gedanke, daß wir trotz
alle=
dem nicht aufhören können, die von uns losgeriſſenen Brüder
auch in aller Zukunft als Deutſche zu betrachten (Sehr richtig!),
und ferner die Ueberzeugung, daß die Weltgeſchichte nicht bei
dem Entſcheid von Genf ſtehen bleiben wird und
ſtehen bleiben kann (Lebhafte Zuſtimmung) und daß die
Ge=
rechtigkeit in der Welt auch im Völkerleben ſich durchſetzen muß
und durchſetzen wird — nur dieſer Gedanke kann uns
auf=
recht erhalten und kann uns Troſt bieten. (Allſeitige
Zuſtim=
mung.) Meine Damen und Herren! Der Aelteſtenrat hat
be=
ſchloſſen, zum Zeichen der Trauer und der Entrüſtung die heutige
Plenarſitzung ausfallen zu laſſen. Widerſpruch aus dem Hauſe
dagegen erhebt ſich nicht. Die Sitzung iſt geſchloſſen.”
Parlamentariſches.
s.w. Der Finanzausſchuß beriet nochmals die
Regierungs=
vorlage, betreffend Tagegelder und Uebernachtungsgebühren für die
taatsbeamten. Das Ergebnis der langem Ausſprache war die
Feſt=
ſetzung des Teuerungszuſchlages auf 150 Prozent und die Ermächtigung
an die Regierung eine Neuordnung mit möglichſter Anpaſſung an die
Sätze des Reiches in die Wege zu leiten. Auf Beſchluß des Landtages
vom Juli ds. Js., iſt die Brennholzrationierung aufgehoben. Es ſollen
nur noch für bedürftige Haushaltungem gewiſſe Beſtimmungen getroffen
werden. Das Geſetz beſtimmt, daß den Gemeinden zur Verſorgung
be=
dürftiger Haushaltungen
Brennhol=
zu ermäßigten Preiſen zur
Ver=
fügung zu ſtellen iſt. Art und Menge, ſowie die empfangsberechtigten
neinden werden von der oberſten Forſtbehörde b=
Iſtimmt.
Zuwider=
handlungen werden bis zu 100 000 Mark beſtraft.
je
Regierungsvor=
lage wird angenommen. Eine längere Debatte entſteht über einige
An=
träge die das Losholz betreffen. Der Ausſchuß iſt damit einverſtanden,
daß die Gehaltsgrenze für die Bezugsberechtigten von der Regierung
heraufgeſetzt wird. Ein Antrag Loos und Gen, ſowie ein ſolcher
Din=
eldeh und Gen, fordert die Beſeitigung des Bedürftigkeitsnachweiſes für
Kinderzulagen an Kinder über 21 Jahre. Der Antrag wird
ange=
ne
Dampfkeſſelanlage in der Heil= und Pflegeanſtalt Gie=
RL- i legung elektriſcher Beleuchtung im Lehrerſeminar zu
imn, ſowi
Ee
Alzeh
m bewilligt.
Der Geſetzgebungsausſchuß beriet zunächſt eine
Vorſtel=
lung Ackermann zu Mainz, betreffend Niederſchlagung des
Strafver=
fahrens. Die Niederſchlagung wird befürwortet und dem dahingehenden
Antrage der Regierung zugeſtimmt. Zu der Vorſtellung Chriſt
Griedel, betreffend Einſtellung des Strafverfahrens wird beſchloſf
der Viederſchlagung keine Folge zu geben und dem Geſuchſteller anhei
zu ſtellen, nach Abſchluß des Strafverfahrens gegen die erkannte Strafe
vie Gnade der Regierung anzurufen. Eine Vorlage des
Oberlandes=
die
Gts
betreffend den Entwurf einer Geſchäftsordnung für den
ſtaatsgerichtshof. Der Ausſchuß beſchließt, dem Präſidenten des
Ober=
landesgerichts die Vorlage zurückzugeben, weil der Ausſchuß mit, der
Faſſung des 8 2 Abſ. 1 nicht einverſtanden iſt, wonach die dem
Staats=
gerichtshof angehörenden Mitglieder, ſoweit ſie Mitglieder des
Land=
tages ſind, vom Präſidenten vereidigt werden ſollen. Der Beſchluß
wurf, die Aufhebung der
Standes=
wird angenommen. Zu dem Geſetz
vorrechte liegt ein Referenten=Entwurf vor. Abg. Kaul beankragt, nicht
in die Beratung der Vorlage einzutreten; der Antrag wird angenommen
und der Pun
abgeſetzt. Es ſteht zu erwarten, daß eine
Regierungs=
vorlage kommen wird. Die Negierungsvorlage, betreffend Entwurf zur
Ergänzung der Pachtſchutzordnung wird einſtimmig angenommen.
Eiſenbahn=Unfälle.
Berlin, 13. Okt. Heute morgen fuhr am Bahnhof
Jungfern=
heide bei Berlin ein Eilzug in eine Kolonne Streckenarbeiter. Ein
Arbeiter wurde ſofort getötet, zwei andere ſchwerverletzt ins
Kran=
kenhaus gebracht.
Mannheim, 13. Okt. (Wolff.) Ein ſchwerer
Eiſenbahn=
unfall der leicht zu unabſehbaven Folgen hätte führen können,
er=
eignete ſich heute morgen um 6.20 Uhr auf der wenige Kilometer vor
Heidelberg gelegenen Stadt Wieblingen. Dort überrannte ein
Leergüterzug das Stellwverk. Der Telegraphen= und Signalverkehr
wurde unterbrochen, wodurch eine ſtarke Gefährdung des um dieſe Zeit
ſehr großen Verkehrs zwiſchen Mannheim und Heidelberg entſtand.
Tat=
ſächlich fuhr ein aus Mannheim kommender Perſonenzug auf den um
6.20 Uhr von Mannheim nach Baſel abgelaſſenen Schnellzug 108 der
auf der Strecke vor der Unfallſtelle ſtehen geblieben war, auf. Die
Loko=
motive des Perſonenzuges entgleiſte, und der Paclwagen des D=Zuges
ſchob ſich in dem letzten Perſonenwagen desſelben Zuges, dieſen erheblich
beſchädigend. Mehrere Paſſagiere des D=Zuges erlitten Verletzung
Unter den Verletzten befinden ſich der öſterreichiſche Legationsrat D=
Günther aus dem Haag, ſowie ein Herr
Molli aus Wiesbader
Die
Verletzunen ſind glücklicherweiſe nicht ſcht
r. Mit mehrſtündiger
Ver=
ſpätung ſetzte der D=Zug unter Zurücklaſſung des Pachwagens und des
beſchädigten Perſonenwagens ſeine Fahrt fort. Die Urſache des
Un=
falls iſt vermutlich auf den dichlen Nebel zurückzuführen.
Arnsberg, 12. Okt. (Wolff.) Amtlich. Heute vormittag 6.30
Uhr ſtieß der Perſonenzug Nrs 1361 auf der Strecke
Altenhun=
den=Fredeburg infolge grober Fahrläſſigkeit im Zugmeldedienſt mit
einer leerfahnendem Lokomotive zuſammen. Ein Heizer wurde
ge=
tötet, andere Beamte wurden ſchwer derletzt. Die beiden Lokomotiven
und zwei Perſonenwagen wunden ſtark beſchädigt. Der Betrieb wird
durch Umſteigen aufrecht erhalten. Um 5.30 nachmittags war die Strecke
wieder fahrbar.
* Bamberg, 13. Okt. Auf dem hieſigen Bahnhof entgleiſte
in der dergangenen Nacht ein gemiſchter Zug bei der Ausfahrt
nach Lichtenfels. Mehrere Perſonenwagen wurden eingedrückt, wobei
drei Perſonen getötet und acht verletzt wurden.
Um Oberſchleſien.
Berlin, 13. Oxt. (Wolff.) Der Reichskanzler hatte
heute vormittag mit dem Führer der Deutſchen
Volks=
partei, Streſemann, eine Unterredung. Auch zwiſchen
dem Reichstagspräſidenten und dem Abgeordneten Spahn fand
eine Beſprechung ſtatt. Wie der Lokalanzeiger aus
parlamenta=
riſchen Kreiſen erfährt, tritt abends der Aelteſtenrat des
Reichstages zuſammen, um Beſchluß zu faſſen, wann das
Ple=
num zuſammentreten ſoll. Die deutſchnationale
Reichstagsfrak=
tion richtete ein Schreiben an den Präſidenten des Reichstages,
worin ſie dieſen erſucht, ſofort den Reichstag zu einer Sitzung
mit der Tagesordnung Oberſchleſien einzuberufen.
Zur Frage der Demiſſion des Reichskabinetts
ſchreibt das Berliner Tageblatt: Durch die Teilung
Oberſchle=
ſiens ſind die materiellen Vorausſetzungen für die Durchführung
der Finanz= und Sachleiſtungen zu einem Teil entfallen.
Dar=
aus wird das Kabinett die Konſequenzen zu ziehen haben und
dem Parlament die Demiſſion anbieten müſſen. Der Reichstag
wird dann zu befinden haben, ob das Demiſſionsgeſuch
begrün=
det iſt, ob eine neue Regierung und gegebenenfalls eine neue
Koalition für die völlig veränderte politiſche Sachlage gebildet
werden muß. Das Zentrum und die Sozialdemokratie ließen
bisher keinen Zweifel, daß ſie Wirth nach wie vor Vertrauen
ſchenken. Auch weite Kreiſe der Demokraten ſind der Anſicht,
daß Wirth der geeignetſte Mann für die Bildung des neuen
Kabinetts wäre. Dieſes neue Kabinett wird, wie es auch
aus=
ſehen mag, ſich vom Reichstage ein neues Mandat geben laſſen
müſſen. Dieſer Auftrag kann unter den gegebenen Verhältniſſen
nicht anders lauten, als nunmehr mit allen Mitteln auf die
Revi=
ſion des Reparationsultimatums hinzuarbeiten. Für eine ſolche
Politik, die dem Auslande gegenüber mit ſtarkem Willen und
großer Tatkraft geführt werden muß, kann die parlamentariſche
Baſis nicht breit genug ſein.
Berlin, 13. Okt. (Wolff.) Bei Eröffnung der heutigen
Sitzung des preußiſchen Landtages verlas der Präſident
Leinert vor dem Eintritt in die Tagesordnung eine
Erklä=
rung namens aller Parteien mit Ausnahme der Kommuniſten
und der Unabhängigen, in der gegen die Entſcheidung des
Völ=
kerbundes in der oberſchleſiſchen Frage entſchieden Stellung
ge=
nommen wird. Die Parteien proteſtieren darin gegen die
Ver=
gewaltigung des Selbſtbeſtimmungsrechtes des oberſchleſiſchen
Volkes und gegen den Bruch des Friedensvertrages von
Verſail=
les. In der Erklärung heißt es weiter, daß der preußiſche
Land=
tag gegen die Ausführung der vorbereiteten Löſung in der
ober=
ſchleſiſchen Frage Stellung nehmen müſſe, und daß er mit
un=
wandelbarer Treue zum oberſchleſiſchen Volke ſtehe, das nicht
von der Geſamtheit des deutſchen Volkes getrennt werden dürfe.
Kattowitz, 13. Okt. (Wolff.) Der Verband der
ober=
ſchleſiſchen ſelbſtändigen Handwerker unterzeichnet
A. Sobota, Vorſitzender, hat an den Völkerbundsrat in Genf ein
Telegramm gerichtet, worin er namens der polniſchen
Handwer=
ker Oberſchleſiens um die Zuteilung des ganzen
Abſtimmungs=
gebietes an Polen bittet. Das Telegramm wird in der
Grenz=
zeitung veröffentlicht. Der obengenannte Verband iſt ein
Ge=
bilde, das etwa drei Monate vor der Abſtimmung auf
Anord=
nung Korfantys ins Leben gerufen wurde, im ganzen etwa
zwanzig Mitglieder zählt und zu Anfang auch eine
Verbindszeitung herausgab, die zwei= oder dreimal erſchien und
dann einging, weil ſelbſtverſtändlich ein Verband von zwanzig
Mitgliedern die Koſten für die Herausgabe einer Zeitſchrift nicht
aufbringen kann. Als nach der Abſtimmung die Zahlung der
Unterſtützungsgelder aufhörte, ging auch das Blatt ein. Auch der
Verband beſteht nur noch auf dem Papier.
Berlin, 13. Okt. (Wolff.) Die Deutſche
Friedens=
geſellſchaft, die Deutſche Liga für den Völkerbund, der
Ver=
band für internationale Verſtändigung, die Internationale
Frauenliga für Frieden und Freiheit, der Bund Neues
Vater=
land und der Friedensbund der Kriegsteilnehmer haben
folgen=
des Telegramm an den Völkerbundsrat gerichtet:
„Die unterzeichneten Organiſationen, die als Vertreter des
deutſchen Pazifismus unabläſſig bemüht ſind, die
Vor=
ausſetzungen für einen dauernden Frieden für Deutſchland
Ein=
tritt in den Völkerbund zu ſchaffen, wenden ſich im Moment
Bitte, die Löſung der oberſchleſiſchen Frage nicht in der Richtung
der jetzt in der Preſſe mitgeteilten Pläne zu verſuchen. Damit
würde alles zerſtört werden, was bei uns unendlich mühevoll
für den Wiederaufbau der Weltwirtſchaft und für die
Wieder=
annäherung der Völker erreicht worden iſt. Es gibt nur einen
Ausweg aus den Schwierigkeiten. Das Plebiſzit gab keine
er=
ſchöpfende Beantwortung der Frage nach dem Willen der
Bevöl=
kerung. Zur richtigen Interpretation desſelben ſchlagen wir vor,
die Bevölkerung erneut gemeindeweiſe zu befragen.
ob ſie zuſammenbleiben oder unter Zugrundelegung der Ergeb= wie die oben angeführte, bereits weſentlich iſt.
niſſe der erſten Abſtimmung getrennt werden wolle. Mit dem
Ergebnis dieſer Abſtimmung würden ſämtliche Zweifel über die
Bedeutung der Willensäußerung der Bevölkerung beſeitigt ſein.
Niemand hätte das Recht, die auf Grund dieſes Reſultates ge= Imker wird ihnen ſicher ſein.
fällte Entſcheidung ungerecht zu nennen.”
Vorläufig kein Rücktriit des Kabinetts.
Berlin, 13. Okt. (Wolff.) Der Aelteſtenrat des
Reichstages hielt heute eine Sitzung ab, um über die
Einberu=
fung des Reichstages zu beraten. Es wurde beſchloſſen, den Darmſtadt 1846 (Woogsplatz).
Reichstag vorläufig nicht einzuberufen. Doch wurden
die Reichstagsabgeordneten verſtändigt, ſich für eine plötzliche ſchloſſen gilt, „rüſten ſich die beteiligten Vereine zu den kommenden
Einberufung bereit zu halten.
ſchwierigen Zeit eine aktionsfähige Regierung haben müßte.
Das Wiesbadener Abkommen.
Berlin, 13. Okt. (Wolff.) Nach einer Meldung des Petit
Abkommens Loucheur Rathenau mitgeteilt haben, er Auch in der B=Klaſſe hat der Sportverein ſeine Meldung abgegeben,
haben, daß er in dieſer Richtung mit dem franzöſiſchen Miniſter und dem Turnverein Alemannia=Frankfurt gegenübertritt. Die jeweils
einer Anſicht ſei.
deutſchen Regierung ſei, die Aufträge ſachgemäß zu ver= behörde für Leichtathletik weiter vereinfacht. Das Weſentliche iſt die
teln und ür die rheinſche Fluſtie in angemeſſener Veſe
zu ſorgen.
Letzte Nachrichten.
Frankfurt a. M., 13. Okt. (Wolff.) Die hieſige
Eiſenbahn=
direktion teilt mit, daß im Intereſſe der Allgemeinheit,
insbeſon=
dere um den Minderbemittelten Gelegenheit zu geben, die für ſie
eingegangenen Kartoffelſendungen auch Sonntags
abzuholen, ab 16. d. Mts. bis auf weiteres die
Güterſchup=
pen für die Verausgabung von Kartoffeln an Sonntagen von
8 bis 10 Uhr vormittags geöffnet ſind.
München, 13. Okt. (Wolff.) Der von der bayeriſchen
Grenz=
polizei in Salzburg verhaſtete Arzt und Volkswirt Dr. Wilhelm
Schiele, der wegen Teilnahme am Kapp=Putſch ſteckbrieflich
verfolgt war, iſt geſtern auf Verlangen des Oberreichsanwälts
vom Münchener Gerichtsgefängnis nach Leipzig
über=
führt worden.
Halle a. d. S., 13. Okt. (Wolff.) Heute vormittag iſt der
Verleger der Saalezeitung, Leo Fink, Vorſitzender mehrerer
Zeitungs= und Buchdruckerverbände, im Alter von 50 Jahren
verſtorben.
Waſhington, 13. Okt. (Wolff.) Von unſerem
Privatkorre=
ſpondenten erfahren wir, daß führende Perſönlichkeiten des
Se=
nats erklärten, die Ratifikation des
Friedensver=
trages mit Deutſchland werde innerhalb weniger
Tage erfolgen.
Literariſches.
Wegweiſer zum Kunſtgeſang von Müller=
Söllner. Zweite, vollſtändig umgearbeitete Auflage. Verlag: Müller=
Söllner, Mathildenſtraße 14. Preis 25 Mk. Paul Bender, bayeriſcher
Kammerſänger ſchreibt über das Buch: Ich beſtätige Herrn Müller=
Söllner gerne,
ich aus ſeinem „Wegweiſer zum Kunſtgeſang” eine
Fülle von anregenden Gedanken gewonnem und mit Erfolg verwendet
habe, und daß ich dieſes Buch nicht nur jedem Geſangſtudierenden,
ſon=
dern auch allen im Berufe ſtehenden Sängerkollegem aufs wärmſte
emp=
fehlen kann. Van Gorkom, Kammerſänger und Lehrer am
Konſerva=
to
to=
um in Karlsruhe: Für heute nur ſoviel, daß wir vollſtändig
kon=
form gehen und ich mit Ihren Ausführungen ganz und gar einverſtandem
bin. Dieſes iſt der einzig richtige Weg zur Stimmbildung und muß ich
Ihnen meine vollſte Anerkennung und meinen Dank ausſprechen. Jck
werde meinen Schülern die Anſchaffung ihres Werkes warm empfehlen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Für die Peröffentlichun
immi die Redaktion
en unter dieſer Ueberſchrift übe
g: für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſe
feinerlet Vexantwortung
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
— Ein eigenartiger Fall, der aber doch verdient, der Allgemeinheit
nicht vorenthalten zu werden, zeigt, in welcher Weiſe Vermieter gegen
ihre Mieter vorgehen, und Kündigungsgründe ſuchen, wenn der Mieter.
eben nicht mit Steigerungen einverſtanden iſt. Um dem
Wohnungsman=
gei mitabzuhelfen und ſelbſtverſtändlich auch ihre geringen Einnahmem
etwas zu verbeſſern, hat eine alleinſtehende Dame als Mieterin von ihrer
größeren Wohnung an ein junges Ehepaar abvermietet, wobei
ausdrück=
lich betont wird, daß die Vermieterin dieſes wußte und ſtillſchweigend
billigte. Jetzt werden Unzuträglichkeiten daraus hergeleitet
daß bei
einem eingetretenen freudigen Familienereignis beim jungen Ehepaar d
Geburt und die erſten Lebensjahve eines kleinen Kindes
Unzuträglich=
keiten verurſachen, einen Waſſerverbrauch und ſonſtige erhöhte
Inan=
ſpruchnahme des Hauſes bedingen und Folgen darſtellen, an die weder
bei Feſtſetzung des Mietpreiſes noch ſpäter gedacht werden konnte.
Hier=
zu erübrigt ſich wohl jedes weitere Wort; dieſe ſind als
Kündigungs=
grund dem Mieteinigungsamt gegenüber geltend gemacht. Wir hoffen,
daß das Mieteinigungsamt die einzig richtige Antwort hierauf in ſeinem
Beſchluß erteilen wird.
— Die Herbſtmeſſe iſt vorüber. Begünſtigt vom Wetter wie ſeit
lan=
gem nicht, bot ſie tagein tagaus ein Bild frohen Menſchengewimmels,
dem man von der Not der Zeit wenig oder gar nichts anmerkte.
Zahl=
reiche Buden und Zuchkerſtände waren aufgeſchlagen und letztene ſind es,
die mich zu dieſem Artikel verankaſſen.
Irgendwann iſt einmal von der zuſtändigen Stelle angeordnet
wor=
den, daß die Zuckerſachen= und Pfefferkuchenſtände ihre Auslagen, mit
Glas oder Gaze oder Mull zu bedechen haben, einmal um das ewige
Be=
rühren der in der Sonne und Wärme klebrig werdenden und
verlaufen=
den Süßigkeiten und damit Uebertragung von Krankheitskeimen zu
ver=
hiten, weiter um ſie vor Fliegen, Weſpen und Bienen zu ſchützen. Von
dieſer Maßnahme konnte man auf der verfloſſenen Herbſtmeſſe nichts
merken. Im Gegenteil: In einem Teil der Zuckerſtände waren
Weſpen=
fanggläſer aufgeſtellt, in denen die muntere nützliche Honigbiene zu
Tauſenden hingemordet wurde. In einigen Wagen, die auf der
Stift=
ſtraße ſtanden, wurden anſcheinend derartige Süßigkeiten hergeſtellt und
der ſüße Abfall einfach auf die Straße geſchuittet, wo einſammelnde
Bie=
ner in Maſſen darüber herfielen und bei der zunehmenden Kälte des
Abends ermatteten und abſtarben.
Das prachtvolle Wetter der letzten Wochen lockte die Bienen in
hellen Scharen aus den bereits größtenteils eingefütterten Stöcken
her=
aus. In der Natur gibt es jetzt nur noch wenig blühende, ſo gut wie
gar keine Honigpflanzen mehr. Es muß daher nicht Wuner nehmen,
wenn ſich die Biene in Zuckerſachen aller Art, beſonders feuchten und
feuchtwarmen, Erſatz ſucht, was ihr zur Blütezeit nie einfallen würde.
Der Nutzen der Honigbiene für die Allgemeinheit ſcheint noch nicht
genügend bekannt zu ſein, ſonſt würden derartige Maſſenmorde
nütz=
licher Tiere, die leicht verwieden werden könnten, nicht ſtattfinden. Der
Nutzen, den die Biene durch Befruchten der Obſtbaumblüten leiſtet,
be=
läuft ſich in Deutſchland in einem Jahre auf etwa 2000 000 Mark, d
Nutzen, dem ſie durch den Honig bringt, iſt zwiefach: Erſteus materiell:
Ein Stock liefert bei guter Tracht in einem Jahre 15 Pfund Honig.
Zweitens ideell: Der Honig iſt eins der beſten Nahrungsmittel, wird von
allen Kranben gut vertragen, hat ſogar Heilwert. Ferner ſchafft die
Imkerei einem großen Kreiſe von Forſchern und Züchtern Unterhaltung
und Arbeitsfeld.
Viele Städte haben ſich für die Imkerei lebhaft intereſſiert. Unſer
äußerſter Gefahr an den Völkerbundsrat mit der dringenden Bürgerliches Geſetzbuch enthält Beſtimmungen übev Bienenſchutz. Auch
in Darmſtadt iſt an zuſtändiger Stelle das Intereſſe für die Bienenzucht
handen. Es muß daher Wunder nehmen, daß zum Schutze der
Bienen auf der Meſſe nichts geſchah.
Lie wichtig die Bienenzucht für den Aufbau und die
Reparations=
zahlungen iſt, geht allein daraus hervor, daß Frankreich jetzt 40 000 und
Italien 30 000 Bienenvölter von Deutſchland zu erhalten haben.
Die Bienenzüchter, die an dieſen Reparationsleiſtungen mit
aufzu=
bringen haben und die Opfer im Intereſſe des Vaterlandes und ſeines
Wiel
deraufbaues gern bringen, können dafür von den zuſtändigen
Stel=
len einen Schutz ihrer Pfleglinge verlangen, der durch Beſtimmungen,
Der Zweck meiner Zeilen iſt der, die Allgemeinheit und die in
Be=
tracht kommenden Behörden aufzurütteln und ſie dringend zu bitten,
ähnliche Bienenmorde, wie ſie auf der verfloſſenen Herbſtmeſſe vorkamen,
mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln zu verhindern. Der Dank aller
Spiel, Sport und Turnen.
hm. Fauſtball. Die Wettſpiele um die Meiſterſchaft im Fauſtball
der B=Klaſſe im Main=Rhein=Gau (Deutſche Turnerſchaft) wurde am
vergangenen Sonntag auf dem Sportplatz am Finanzamt ausgetragen.
Meiſter der B=Klaſſe wurde die zweite Mannſchaft der Turngemeinde
Sportverein Darmſtadt 1898 E. V. Nachdem die
Leichtathletikſaiſon für dieſes Jahr im großen und ganzen als abge=
Handball=Verbandsſpielen. In einer Arbeitsgemeinſchaft
haben ſich die Deutſche Turnerſchaft und die Deutſche Sportbehörde für
Der Reichskanzler teilte mit, daß nach einmütiger Auf= Leichtathletik in dieſem Jahr zum erſtenmal zuſammengetan, um
ge=
faſſung des Kabinetts der Rücktritt der Reichsregie= meinſchaftlich ihre Meiſter in den deutſchen Turn= und Sportgauen für
das Jahr 1921/22 auszuſpielen. Der Sportverein Darmſtadt 1898, der
rung vorläufig nicht in Frage komme, da man in dieſer ſich auch in dieſem Jahre wieder mit zwei Mannſchaften an dieſen
Ver=
bandsſpielen beteiligt, wurde dem Gau Frankfurt, in dem die einzelnen
Turn= und Sportvereine über 50 Mannſchaften gemeldet haben,
zuge=
teilt. In der 4=Klaſſe ſteht ſeine erſte Mannſchaft, die ſich aus Beamten
der hieſigen Schutzpolizei zuſammenſetzt, dem Turnverein Schwanheim,
Turngemeinde Bürgel, Verein für Bewegungsſpiele Frankfurt, Spork=
Pariſien aus Mainz ſoll beim Abſchluß des Wiesbadener verein Alemannia=Frankfurt, Sportklub Viktoria=Griesheim gegenüber,
wünſche, daß ein großer Teil der Aufträge der rheiniſchen In= die als zweite Mannſchaft dem Turnverein Bockenheim, Turnverein
Vor=
duſtrie anvertraut würde. Rathenau ſoll darauf geantwortet wärts=Bockenheim, Sportverein Eſchersheim, Turngemeinde Bockenheim
beſte Mannſchaft wird in Bezirksſpielen feſtgeſtellt, die ihrerſeits wieder
in Kreis= und Verbandsſpielen den Deutſchen Meiſter ausſpielen. Die
Wie uns hierzu von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, ant= Spielregeln des Handballſpieles wurden kürzlich in einer
gemeinſchaft=
wortete Rathenau, daß es ausſchließlich Sache der lichen Sitzung der Deutſchen Turnerſchaft und der Deutſchen Sport=
Seitz G.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 14. Oktober 1921.
Nummer 274.
endgültige Benutzung der Abgrenzungen eines Fußballſpielfeldes
ein=
ſchließlich der Tore mit einem 12 Meter=Schußkreis. Die bisher übli
chen beſonderen Handballtore kommen in Wegfall. Der Beginn der
Spiele iſt auf den kommenden Sonntag feſtgeſetzt. Mit Nückſicht auf
das hier ſtattfindende Polizeiſportfeſt iſt die erſte Mannſchaft des
Sportvereins ſpielfrei. Die zweite Mannſchaft ſteht auf dem Sportplaß
am Böllenfalltor der Turngemeinde Bockenheim gegenüber. Ueber den
Verrlauf und die Ergebniſſe aus den Spielen werden wir an dieſer
Stelle jeweils berichten.
Arheilgen. F.=C. Germania=Arheilgen gegen
Sportverein Olympia=Arheilgen 2:1 (1:1). Einen vollen
Ta=
geserfolg hatte am Sonntag Germania im Verbandsſpiel gegen ſeinen
Lokalgegner Olympia mit allen vier Mannſchaften zu verzeichnen. Das
Spiel der 1. Mannſchaften fand vor einer ſehr großen, geſpannten
Zu=
ſchauermenge ſtatt. Olympia war ohne ſeinen, am letzten Sonntag durch
einen bedauerlichen Unglücksfall ſpielunfähigen Mittelſtürmer Büttner
erſchienen, dafür aber mit einem ſehr guten Erſatzmann. Aber auch mi
einer kompletten Verteidigung trat Olympia an, da ſie am vorigen
Sonn=
tag gegen Fußballverein=Darmſtadt mit der Erſatzverteidigung eine
Niederlage nicht abwenden konnte. Germania hatte für ſeine drei
Dis=
qualifizierten (es ſind die Beſten) drei Erſatzleute eingeſtellt. In der
ganzen erſtem Halbzeit war Germania leicht überlegen und konnte aud
bald das erſte Tor buchen, dem Olympia kurz vor Halbzeit den Ausgleich
entgegenſetzt. Nach Halbzeit hat Olympia etwas mehr vom Spiel und
beide Parteien ſtrengen ſich mächtig an, um die Führung an ſich zu reißen
Germania war die Glücklichere und konnte durch ſeinen Mittelſtürmer
auch das zweite Mal erfolgreich einſenden. Das ſchöne Spiel war
be=
endet, zu ihm trug der wirklich einwandfreie Schiedsrichter, Herr
Wal=
ter vom Sportverein Darmſtadt, beſonders bei. Es ar den Zuſchauern
eine Befriodigung, einen ſo ſicheren Schiedsrichter vor ſich zu ſehen,
nach=
dem man am vorletzten Sonntag bei dem Spiel gegen die Ensgraber=
Mannſchaft, das ſchließlich mit Spielabbruch 2:2 endete, mit dem Schieds
richter eine ſo bittere Enttäuſchung erlebt hatte. Germanias 2., 3. und
4. Mannſchaft ſiegte gegen die gleichen von Olympia 2:1, 2:1, 1:1.
Fußballverein Germania=Eberſtadt — F.=C.
Wolfskehlen 2:1. Germania=Eberſtadt konnte das Verbandsſpie
vom letzten Sonntag nach überlegenem Spiel mit 2:1 Toren zu ſeinen
Gunſten entſcheiden. Echenverhältnis 7:2 für Eberſtadt. Die 2.
Mann=
ſchaft trug das Spiel in Wolfskehlen aus und gewann ebenfalls leicht
mit 6:3 Toren,
Turngeſellſchaft 1875. Mit einem Schauturrnen
größeren Stils beſchloß am vergangenen Sonntag in ihrem Turnhauſe
(Dieburger Straße 26) die aktive Mannſchaft ihr diesjähriges
Vereins=
jahr. Vor einem überaus dichtbeſetzten Saale zeigten die verſchiedenen
Abteilungen, was ſie in der Jahnſchen Turnkunſt zu leiſten vermögen
Die turneriſchen Vorführungen waren Feinkoſt und weckten berechtigte
Aufmerkſomkeit.. Den Reigen eröffnete die Schülerabteilung mit
exak=
ausgeführten Freiübungen, denen ſich ſolche der Schülerinnen anſchloſ
ſen. Die Zöglinge folgten mit gefälligen Stabübungen in geteilter
Ordnung. Unter den Klängen eines wiegenden Walzers führte die
Damenabteilung ein geſchmackvoells Fahnenſchwingen aus. Hierauf
folgten Freiübungen der Turner. Das war mehr als Turnen, das war
künſtleriſches Sichgeben lebender Formen im Akkord kraftvoller
Geſtal=
ten. Die Männerabteilung zeigte durch ſchwungvolle Keulenübungen,
daß Turnen nicht nur von der Jugend getrieben werden kann, ſondern
auch eine Stätte der Betätigung bis ins hohe Alter hinein ſein kann.
— Der zweite Teil des Programms brachte die Geräteübungen.
Pferd=
ſprünge brachten die Schüler zur Schau, während die Schülerinnen an
zwei Barren gute Uebungen zeigten. Die Leiſtungen der Zöglinge am
Barren und Querpferd waren beachtenswert, und es dürfte darin der
Turngeſellſchaft ein guter Nachwuchs geſichert ſein. Lobenswert waren
die Leiſtungen der Turner am hohen Barren, und wie aus einem Guß
erſchienen die Turner bei ihrer Schlußgruppe am Barren, wofür ihnen
wohlverdienter Beifall zuteil wurde. Das Pferd= und Hochreckturnen,
welches folgte, dürfte nicht nur als Turnen anzuſehen ſein, ſondern
Turnkunſt in höchſter Vollendung zeigte der alte Turnkämpfer Schneider
mit ſeinen Schülern, den Gebr. Kunz und den anderen Beteiligten. Mit
Eleganz und Sicherheit führten die Turnerinnen Uebungen am Quer
pferd und zwei Barren aus. Nun ſollten auch die „Alten Herren”
nochmals zu Worte kommen. Am Querpferd gefielen deren Uebungen
ſehr gut, und es kann noch mancher „Alte” auf ſeine Leiſtungen ſtolz
ſein. Neben einem turneriſch und äſthetiſch gleich wirkungsvollen
Bauerntanz der Frauenabteilung, der reichen Beifall hervorrief,
bilde=
ken Pyramiden der Schüler= Schülerinnen= und Damenabteilung den
Schluß des abwechſelungsreichen Programms. Ein Geſamtlob gebührt
denen, die es verſtanden haben, mit ihren Abteilungen ſo Vorzügliches
zu leiſten. Mit voller Befriedigung kann die Turngeſellſchaft auf das
Schauturnen zurückblicken, und mit vollem Eifer wird die
Turnmann=
ſchaft, die an dieſem Tage nur Gutes geboten hat, ſich an die
Winter=
arbeit begeben, um immer noch vollkommener zu werden.
Turn= und Sportverein Klein=Zimmern. Bei
dem am Sonntag, den 9. Oktober, ſtattgefundenen Abturnen
erran=
gen in der Oberſtufe Joh. Hotz den 1., Lorenz Sachs den 2., Georg
Buchert den 3., Joh. Millmann den 4., Peter Köbel den 5.,
Leonhard Hotz den 6. und Heinrich Hennrich den 7. Preis. In der
Unterſtufe erhielten Heinrich Buchert den 1., Friedrich Jung den 2.,
Heinrich Sachs den 3. und Peter Itzel den 4. Preis. Das Abdurnen
verbunden mit Fauſtballpokalſpiel und leichtathleriſchen
Einzelwett=
kämpfen, nahm bei herrlichem Wetter einen guten Verlauf.
Main=Rhein=Gau Deutſche Turnerſchaft. Am
Sonntag, 9. Oktober, trafen ſich auf dem in beſter Verfaſſung befindlichen
Turn= und Spielplatz der Turngemeinde 1846 Darmſtadt die vier
Be=
zirksmeiſter der Klaſſe B im Fauſtball zum Spiel um den
Gau=
meiſter. Begünſtigt durch ein prachtvolles Wetter wurde hier ein Spor
geboten, wie er wohl ſelten von einer B=Klaſſe zu erwarten war. Gau
meiſter wurde die Turngemeinde 1846 Darmſtadt, die mit einer vollſtän
dig neuen Mannſchaft, lauter junge Leute, auf dem Platze erſchien.
Dieſe Mannſchaft ſtellte in einem Spiel die Nekordziffer von 136 Bällen
auf. Nicht zu verachten waren auch die anderen drei Bewerber,
Turner=
bund Nauheim, Turngemeinde Beſſungen und Turnverein Meſſel, die
auch in wunderbarer Form ſpielten. Die Spiele zeigten ſo recht den
eigenartigen Reiz dieſes Kampfſpieles der Deutſchen Turnerſchaft und
boten, für die zahlreich erſchienenen Zuſchauer eine Abwechſelung, wie
ſie wohl nicht jeder Sportler zu ſehen bekommt. Der Main=Rhein=Gau
aber kann ſtolz auf ſeinen neuen B=Meiſter ſein. Gleichzeitig möchten
wir nicht verfehlen alle Vereine, die gewillt ſind, an der demnächſt
be=
ginnenden Handballrunde teikzunehmen, ihre Meldung umgehend, da
mit einer ſehr großen Teilnahme zu rechnen iſt, an den Gauſpielwart
Wilhelm Martin, Pfungſtadt, Eberſtädter Straße, zu richten, damit
ihnen eine ſichere Teilnahme an den Handballmeiſterſchaften geboten iſt.
Schluß des redaktionellen Teils.
Volkshochſchule Darmſtadt.
Auf wiederholte Anfragen ſei hierdurch ausdrücklich mitgeteilt, da
der Arbeitsplan aller Vorausſicht nach am 18. Oktober im Druck
vorliegen wird. Die Kurſe ſelbſt werden am 31. Oktober und an den
folgenden Tagen beginnen. Anmeldungen werden in der Zeit zwiſcher
dem 18. und 30. Oktober in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule,
Wil=
helminenſtraße 3, II (Heſſiſches Haus) entgegengenommen. —
Anmel=
dungen zur Mitgliedſchaft können bereits jetzt täglich in der Zeit von
10—1 und 4½—7½, Samstags 10—2 Uhr erfolgen. Höhe des
Mit=
gliedsbeitrages nach Selbſteinſchätzung, wenigſtens 10 Mk. im Jahr, für
ſtörperſchaften wenigſtens 100 Mk. Außer zahlreichen Einzelmitgliedern
ſind bis jetzt bereits 39 Verbände der Volkshochſchule beigetreten; auchk
konnte in das Buch der Stifter als erſter Stifter der Deutſche
Eiſenbahnerverband mit einer Stiftung von 1000 Mk. eingetragen
wer=
den. — Am Dienstag, 18. Oktober, abends 8 Uhr, findet im
Mathilden=
höhſaale (Dieburger Straße) ein Vortrag des Leiters der Volkshoch=
ſchule, Dr. Hermann Bräuning=Oktavio, über die Aufgaben und Ziele
der Volkshochſchule ſtatt. Das Thema des Vortrags lautet „Ar beiter=
2‟ Eintritt ſteht allen
Mit=
hochſchule oder Volkshochſchul
gliedern und Hörern der Volkshochſchule, ſowie allen Freunden der
Volkshochſchulbewegung offen.
In einem Teil unſerer Stadtauflage liegt ein Proſpekt
Va
über die Schloßſicherung „Schutzpatron” bei, die von
Schloſſerei Louis Geyer in Darmſtadt, Moosbergſtraße 95, bezogen
werden kann. Unſere verehrl. Leſer machen wir auf dieſen Proſpeit
beſonders aufmerkſam.
(11341
Gottesdienſt der Iſraelitiſchen Neligionsgemeinde
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Freitag, den 14. Okt. Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 30 Min,
Samstag, den 15. Okt. Morgens 8 Uhr 30 Min. —
Sabbateus=
gang 6 Uhr 20 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min. —
Abends 6 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt in der Eynagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 15. Okt. Vorabend 5 Uhr 00 Min.
Morgens
8 Uhr 00 Min. — Nachmittags 4 Uhr 00 Min, — Sabbatausgang
6 Uhr 20 Min.
Sonntag, den 16. Okt. Morgens 6 Uhr 15 Min.
Sukkaus=Feſt.
Montag, den 17. Okt. Vorabend 5 Uhr, — Morgens 8 Uhr. —
Nachm. 4 Uhr. — Abends 6 Uhr 10 Min.
Dienstag, den 18. Okt. Morgens 8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr, —
Feſtesausgang 6 Uhr 10 Min.
Chaul=Homaued.
Morgens 6 Uhr 15 Min. — Nachm. 5 Uhr,
Wetterausſichten für Freitag.
Vorwiegend heiter, trocken, tagsüber warm, Süd= bis Südweſtwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr (D 5,
Schau=
ſpielmiete d 2, Schülermiete blau 1, Sondermiete Serie 32):
„Richard III."
Vorträge: Wilhelm Michel abends 8 Uhr in der Kunſthalle am
Rheintor (Darmſtädter Sezeſſion). — Univerſitätsprofeſſor Dr. Jakobi
um 5½ Uhr im Hörſaal 330 der Techniſchen Hochſchule (Heſſiſcher
Richterverein).
Verſammlungen: Demokratiſche Partei abends 8 Uhr im
Für=
ſtenſaal. — Deutſche Volkspartei abends 8 Uhr im Mathildenhöhſaal.
Städtiſches Berufsamt: Berufskundlicher Vortrag abend=
7½ Uhr in der Aula des Realgymnaſiums (weibliche gewerbliche
Berufe).
Gewerbemuſeum: Ausſtellung „Die Rudolfiniſchen Drucker” (
ge=
öffnet von 11—12½ Uhr (Sonntags von 11—1 Uhr).
Hansfrauenbund: Ausſtellung in den Räumen der Vereinigten
Geſellſchaft, Neckarſtraße 1 (geöffnet von 10—1 und 2—5 Uhr).
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſche
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; f
heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Hanoel und Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; fü
Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für de
Anzeigentei
Anz
beilage
und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange,
Dr
und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Für der
uktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion de
Tagblatts
ten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
Familiennachrichten
Statt besonderer Anzeige.
Die Verlobung meiner Tochter
Frau Martha v. Linsingen mit
dem Oberingenieur Herrn Dr.-Ing.
Leo Moldenhauer beehre ich
mich anzuzeigen
Sophie v. Linsingen
geb. Epner
Darmstadt.
Meine Verlobung mit Frau
Martha v. Linsingen, Tochter
des verstorb. Oberstleutnants a. D.
Herrn August v. Linsingen u.
seiner Frau Gemahlin Sophie, geb.
Epner, beehre ich mich ergebenst
anzuzeigen
Dr.-Ing. Moldenhauer
Oblt, d. R. a. D. des ehem, 2. Garde
Feldartl.-Rgts.
Berlin SW. 61
Tempelhofer Ufer 1B.
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Unser erstes Mädel
ist angekommen.
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12. Oktbr. 1921, Kltaik Dr. Rosenthal
Eschollbrückerstr. 3.
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Die glückliche Geburt
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ihres zweiten Sohnes
zeigen hochertreut an
Gonrad Heiser und Frau
Berta, geb. Mischler.
Trier, den 5. Oktober 1921.
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Statt Karten.
Margarethe Heist
Adolf Friedrich
VERLOBTE
Ihre am Samstag, den 15. Okt.,
L nachm. 31/, Uhr, in der
Paulus-
kirche stattfindende TRAUUNG
beehren sich anzuzeigen
Lilly Kattwinkel
Karl Habich
Schwagenstraße 39, I.
*38697
Neue Niederstr. 8.
Stiftstr, 51.
f52
Ihre am Samstag, den 15. Okt.,
2 nachmittags 21/, Uhr, in der
Johanneskirche stattfindende
TRAUUNG beehren sich
an-
zuzeigen
Anna Eckart
Philipp Feick
Parcusstr. 11.
Parcusstr, 4.
A 23
Statt Karten!
Ihre am Sonntag, den 16. Oktober,
nachm, 2 Uhr, in der St.
Ludwigs-
kirche stattfindende TRAUUNG
be-
ehren sich anzuzeigen
Sannchen Schulmerich
Wilhelm Griesheimer
Küster St. Ludwig.
Taut
Statt Karten.
Unsere TRAUUNG findet
am Sonntag, den 16. Oktober,
nachmitt. 3 Uhr, in der
Paulus-
kirche statt.
Darmstadt, 14. Oktober 1921
Lina Geyer
Darmstadt
Friedrich Roth
Landwist, Eschollbrücken.
Af30
Dankſagung.
Für die bielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem uns betroffenen ſchweren
Verluſte ſagen wir hiermit allen
auf=
richtigen Dank. Beſonderen Dank Herrn
Pfarrer Gerſtenmaier für die tröſtenden
Worte, dem Kriegerverein, der
Vereinig=
ung der Polizeibeamten, den
Polizei=
beamten des 5. Neviers, ſowie für alle
Kranz= und Blumenſpenden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Friedrich Lang Wwe.
Darmſtadt, den 13. Oktober 1921.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme ſowie für die zahlreichen
Kranz=
ſpenden bei dem Hinſcheiden unſerer
lieben Entſchlafenen ſagen wir herzlichen
Dank.
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Ab Arheilgen — 6‟* 770 928
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Landtags=
wahl 1921.
Die Wählerliſten für die am 27.
Novem=
ber Ifd. Js. ſtattfindende Landtagswahl liegen
in der Zeit vom 16. bis einſchließlich 23. 1fd.
M.P. in der Turnhalle am Kapellplatz zur all
gemeinen Einſicht offen, und zwar:
Am Sonntag, dem 16. Ifd. Mts., von 8
bis 12 Uhr vormittags,
In der Zeit von Montag, dem 17.; bis
einſchließlich Freitag, dem 21. Ifd. Mts., von
8—12½ Uhr vormittags und von 2½—6 Uhr
nachmittags.
Am Samstag; dem 22. Ifd. Mts.; von 8
bis 12½ vormittags und Sonntag, dem 23.
Ifd. Mts., von 8—12 Uhr vormittags.
Innerhalb des vorbezeichneten Zeitraums G.74 an die
Geſchäfis=
von 8 Tagen können Einwendungen gegen die ſtelle ds. Bl. (11112g
Richtigkeit und Vollſtändigkeit der Wählerliſte
ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll erhoben
werden.
Berechtigt zur Erhebung von
Einwendun=
gen ſind alle Perſonen männlichen und
weib=
lichen Geſchlechts, die am Tage der Wahl das
20. Jahr zurückgelegt haben, und zwar be
züglich aller Eintragungen in die Wählerliſte
Wer die Eintragung eines Wählers ver= Lagel (*37327ir)
langt, muß für dieſen die für die Stimmbe
rechtigung erforderlichen Nachweiſe erbringen.
Werden dieſe Nachweiſe bis zum Ablauf der
Einſpruchsfriſt nicht oder nicht vollſtändig
vor=
gelegt, ſo bleibt die Anmeldung unberück= (Wohn= u. Schlafzimmer)
ſichtigt.
(st11299
Darmſtadt, den 10. Oktober 1921.
Der Oberbürgermeiſter. J. V.: Daub.
Ne
Oeffentliche Zerſteigerung.
Freitag, den 14. Oktober 1921, nachmit= Böhmelmann, möbl.
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Darmſtadt, den 13. Oktober 1921.
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11—12:), Uhr. Schulgeſetze koſtenfrei durch
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 14. Oktober 1921.
Seite 9.
Dangé
Roman von Kurt Friteberger.
22)
(Nachdruck verboten.)
Vorbereitung.
Erſtes Alleinſein. Kein Bedränger iſt im Zimmer. Hede
ſteht regungslos. Als bliebe ihre ſchöne Geſtalt leer und
un=
beſeelt zurück. Körperliches verfällt müder Unbewegtheit, aber
die Seele wandert, trägt das glühende Herz in Händen,
liebe=
voll und behutſam, um es endlich, endlich ganz darzubringen.
Sie will das Geſchenk in goldener Schale reichen. Bald, wie
bald.
Sie erwacht, will den Kontokorrentauszug in ihrer Hand
auf den Schreibtiſch legen, lieſt zufällig den Namen Hedwig
Weiſe und erſchrickt. Haſtig birgt ſie verräteriſche Blätter in
der Lade. Sobald die verſperrt und der Schlüſſel geborgen iſt.
atmet ſie auf, kommt ſie wieder in Gang.
„Fränzi!” Sie betritt das Ankleidezimmer, ſvo die Zoſe
hilfsbereit wartet. Ein haſtiger Ruck öffnet in einem Hui die
Verſchlüſſe der Straßengewandung, die abgleitet. Kurze
Seiden=
hülle darunter folgt gleichſchnell. Fränze muß ſich ſputen.
„Mal flink. Weißes Unterröckchen, aber ohne Spitzenbeſatz,
Einfacher . . Bitte . .. bitte . . . nicht ſo langweilig.
Liebevoll betrachtet Hede das blaue Kleid. Sie freut ſich
auf das Wiederſehen mit ihrer einſtigen Erſcheinung. Bunter
Strumpf und farbiger Schuh werden abgeſtreift.
Inmitten des blanken Raumes ſteht ſie nun — weißſeidener
Knabe faſt — ſchmeichleriſch von ihren ſchönen Bildern
umſpie=
gelt. Sonſt läßt des Tages ſtrenge Stundenteilung nicht Zeit
zur Selbſtbetrachtung. Früh morgens Bad und Anlegen des
Reitkleides. Anderthalb Stunden trägt dann der iriſche Wallad
die Schlanke durch Villenſtraßen und Föhrenſtille des
Grune=
walds. Der Reitknecht hinterdrein hat nichts zu lachen, denn
ſie liebt ſcharfe Gänge. Nicht Unruhe des Gauls noch
Hinder=
nis können mehr beunruhigen. Die künftige Rittergutsbeſitzerin
muß jeden Jagdritt durchhalten.
Nach der Heimkehr Kaltwaſſerbrauſe, raſches Gewanden,
ſchon drängt ſich in Kontor und Wartezimmer ungeduldiger
Ge=
ſchäfte Tauſenderlei. Kaum begonnen ſcheint der Vormittag
zu Ende. Die Stunden nach Tiſch kennen ſeit Jahren keine Raſt.
Oft genug wird es Abend und Nacht in Aufregung, Anordnen,
Ferngeſpräch und Unteredungen. Selten gönnt ſich die Gräfin
als Erholung Theaterbeſuch, häufiger kleine Geſellſchaft Erleſe
ner in ihrem Heim bei guter Muſik und wohlbeſetzter Tafel=
Lang währt auch dieſes Vergnügen nicht, denn der geſunde
junge Frauenleib will ſein richtiges Maß Schlummer. Und
doch blieben viele Nächte ſchlaflos, wie viele!
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Werdegang.
Hede prüft ihr Spiegelbild, Merkmale der jüngſten Jahre
zu ſuchen. Wie kurz die Friſt, ſeitdem ſie den ſchönſten und
traurigſten Frühling gefühlt, den zwanzigſten. War ein Tag
an dem ſie wie heut vor glattem Glaſe ſtand, ein Urteil zu
fällen. Unſchön züchtige Linnenwäſche entſtellte die Geſtalt;
ſtrenger Schnitt, wie ihn Mutters Biederkeit vorgeſchrieben
hatte, verbarg jeglichen Reiz der Form. So warf ſie alle Hüllen
ab. Leiſe Schauer des Ungewohnten überliefen das zarte
Mäd=
chen, als die Grellheit entſchirmter Petroleumlampe traf. Hede
wollte wiſſen, ob ſie dem Geliebten genug ſein könne.
Er hatte ſie wenige Stunden dorher in der ihm eigenen
ſcheuen redefremden Art ſein Schönſtes auf Erden genannt, ihr
ſtammelnd und kunſtlos geſagt, nichts ſei ihm mehr, nichts lieber
Er bat um Verzeihung, daß er den Vertrag, von Liebe nie zu
reden, brach, denn ſo war es bedungen geweſen, Vorausſetzung
unbefangener Kameradſchaft, und hatte anderthalb Jahre
ge=
währt. Zwei ſelige Sommer lang. Uneingeſtandene Liebe
ward allmählich zur Laſt, als zwei Menſchen eingeſehen hatten,
daß ſie einander alles waren.
Hede lebte, als ſie Joachim zum erften Male ſah, kaum
einige Monate dem Elternhauſe ſern. Ein Winter fleißigſter
Arbeit lag hinter ihr, Lernen und Dienen. Schreibfräulein
eines Rechtsanwaltes in großer Prodinzſtadt, begann ſie ſich mit
Feuereifer in den Beruf weit über ihren Pflichtkreis
einzuarbei=
ten. Kein freier Augenblick blieb ungenützt. Sie ſchrieb nicht
gelangweilt ab, trug nicht mit faulem Mißmut Notwendiges in
Bücher und Verxeichniſſe, ſie ſteckte wißbegierig die hübſche
Stupsnaſe tieſer und tiefer in alles Fremde, ſuchte ſich zu bil
den, ſchlug nach und bat in ihrer Berliner Art, deren
Dreißtig=
keit der Jugendreiz milderte, in hilfloſem Falle den Dienſtgeber
unr Belehrung. Den alten Herrn mit dem ſchlägerzerhackten
Antlitz, den viele Jahre endlich abgekläri, beluſtigte vorerſt ſol
cher Lerntrieb. Bald freute er ſich des hübſchen hellen Köpf
chens, das niemals klein beigab und nach Jahresfriſt ſchon ſeine
eingebildetſten und langjährigſten Helfer weit übertraf. Mehr
und mehr der leichteren, auch ſchon der ſchwereren Kleinarbeit
konnte ſie erledigen. Nichts ließ ſie überſehen noch vergeſſen.
Sie ſorgte ſich um alles, gab oft ſchon ſelbſt Auskunft und manch
ein Klient, der ſonſt die öde Rechtsgelahrtheit möglichſt mied
fand ſich gern ein, war es auch nur um einiger Worte willen
mit dem reizenden Faktotum ſeines Anwalts. Dem brachte ſie
Glück, half ſie mit findigem Geſchick allerlei Beziehung
vorteil=
haft nutzen. Nicht zu ihrem Schaden, denn der alte Burſchen
ſchafter hatte ein freimütig großherziges Weſen und
knau=
ſerte nie.
So ſehr er ſeine kleine Hede Naſeweiſe — wie er ſie hief
ſchätzte, ſeltfam berührte ihn ihre Unnahbarkeit. Gar zu getreu
R
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Den
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pflichtet, erbeten unter H77 an die Geſchäfts=
(*38640
ſtelle dieſer Zeitung.
befolgte ſie die väterlich wohlmeinenden Lehren, die er ihr am
Eintrittstag erteilt hatte. Sie blieb allein in der fremden
Stadt, einen Winter lang und auch noch den ganzen Frühling.
Zudringlichkeit der Angeſtellten, Kollegen oder Beſucher wußte
ſie in rechten Abſtand zu weiſen. Keiner galt ihr mehr als alle
die gleichgültigen andern.
Das machte den lebenserfahrenen Menſchenkenner beſorgt
und beſorgter. So gezügelte Jugend war gefährlich. Nahm ſie
alles ſo ernſt, dann konnte ein Erlebnis — das anderen Spiel
blieb — in Luſt und Leid zu groß und zu tief werden. Ihre
leichte Schnoddrigkeit aus der Prenzlauer Allee war doch nur
äußerlich. Genauer Beobachtung entging nicht leichtverletzter
Stolz, zartes Empfinden und ein reicher Vorrat Güte. Güte,
um ſo koſtbarer, da ſie ſchamhaft verborgen wurde.
Der alte Anwalt, dem ihr ſprühlebendiges Weſen wohltat,
hätte ſie ungern verloren. Er ſann nach, wie er ſie ein bißchen
zu heiterem Genuß des Lebens erziehen, etwa auch künftiger
Herzensſache bedrohliche Schwere nehmen könnte. Die
freuden=
loſe Einſamkeit des Mädchens tai ihm leid. Hier fehlten ihr
Verwandtſchaft und Freundin. In die Kreiſe ſeines Verkehres
konnte er gegen den ſtrengen Kaſtengeiſt der Provinzſtadt das
Fräulein nicht einführen. Zudem war ſie entzückend anzuſehen
und aller heiratsfähigen Töchterſchaft ſeiner Bekannten ſicherlich
Stein des Anſtoßes.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 14. Oktober 1921.
Mumer 274.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 13. Oktober.
4: Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Während die Nachrichten über das Schickſal Oberſchleſiens auf dem
Deviſenmarkt eine außerordentlich ſtarke Wirkung hatten, reagierte der
Effektenmarkt weſentlich geringer. Oberſchleſiſche Werte ſelbſt waren
ungleichmäßig, Laupaaktiem zirka 80 Prozent abgeſchwächt. Caro und
Oberbedarf dagegen wenig verändert. Im allgemeinen war eine
ziem=
liche Zurückhaltung zu beobachten, bei naturgemäß wenig freundlicher
Stimmung. Wie ſchon länger üblich, hat auch die heutige Börſe wieder
verſchiedene ſtarke Kurserhöhungen aufzuweiſen. Von Bankaktiem
wa=
ren Berliner Handelsgeſellſchaft und Diskonto 10 Prozent höher.
Dres=
dener Altien eher etwas niedriger. Goldmexikaner zirka 300 Prozent
höher, Tehuantepee zirka 100 Prozent. Der Montanmarkt war
vor=
wiegend feſt. Harpener + 60 Prozent, Rheinſtahl +90 Prozent,
Man=
nesmann — 70 Prozent, Luxemburger + 30 Prozent, Phönix und
Bochumer Guß + 40 Prozent. Dagegen Buderus 90 Prozent niedriger.
Von Chemiſchen Werten erreichten Badiſche Anilin 590 Prozent.
Elek=
trowerte erzielten leichte Beſſerungen, ebenſo Zuckeraktien, durchweg
10—20 Prozent höher. Höher waren u. a. auch Oberurſeler Motonen
50 Prozent, Faber u. Schleicher 40 Prozent, Cahen Leudesdorff 230
Prozent, Zement Karlſtadt 50 Prozent. Niedriger dagegen Pokorny u.
Wittekind zirba 45 Prozent, Giſenwerk Kaiſerslautern 35 Prozent,
Schuh=
fabrik Herz 50 Prozent. Rationiert wurden 4proz. Rhein. Hyp.=Bk.=
Pfdbr. bei 92, ebenſo 3½ proz, dergleichen unverlosb. bei 72,10 Prozent,
verlosb. bei 80,10 Prozent, Metallbank bei 660 Prozent, Bodiſche Bank
bei 540 Prozent, Ettlinger Spimnerei bei 1200 Prozent.
je
Schwan=
kungen am Deviſenmarkt waren im Laufe des Tages außerordentlich
heftig. Der Dollar ſchloß, etwas abgeſchwächt, mit 138.
Berliner Börſe.
Berlin,, 13. Okt. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Die
Meldungen über die ungünſtige Entſcheidung des Völkerbundsrates in
der oberſchleſiſchen Frage und die damit zuſammenhängende ſtürmiſche
Deviſenhauſſe ſowie das Gefühl der Unſicherheit über die politiſchen
und wirtſchaftlichen Folgen der Entſcheidung lähmten zunächſt die
Tä=
tigkeit der Spekulation. Dementſprechend war die Kursbewegung am
Anfang uneinheitlich, jedoch für einzelne Werte mit bedeutenden
Stei=
gerungen verbunden. So ſtiegen Rheinſtahl etwa 100, Thale Eiſenhütte
110, Anglo Continental 115 und Stetviner Vulkau etwa 50 Prozent.
berſchleſiſche Werte waren meiſt rückgängig; Laurahütte um 75, Katto=
witzer um 20 Prozent. Nur oberſchleſiſche Eiſeninduſtrie war feſter bis
20 Prozent anziehend. Polenwerte und weſtliche Hüttenaktien wurden
beträchtlich höher bezahlt. Gelſenkirchner und Harpener ſtiegen um 50,
Lothringer Hüitte um B und Mannesmann um 34 Prozent. Von
Spe=
zialpapieren ſtiegen Orenſtein um 30 Prozent. Meinungskäufe erfolgten
in Waggonfabriken und Werftaktien. Auch Texüilwerte ſtellten ſich
be=
trächtlich höher; Hammerſen und Stöhr um 70 bezw. 100 Prozent. Vom
Banken zogen Handelsgeſellſchaft und Deutſche Bank weiter kräftig an.
Schiffahrtsaktien ſchwächten ſich mit Ausnahme von Hanſa ab.
Valuta=
papiere waren auf die Deviſenhauſſe ſtark geſteigert, 5proz. über 200
Prozent. Im Verlaufe bewirkte die fortgeſetzte Deviſenhauſſe ein
ent=
ſchiedeneres Hervortreten der feſtem Stimmung. Am Anlagemarkte
hiel=
ten ſich die Veränderungen im mäßigen Grenzen. Ungariſche Papiere
waren ungleichmäßig. Polniſche Noren ſtiegen zeitweilig bis 5 Prozent,
gaben aber dann wieder nach.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 13. Oktober in Zürich 3,77½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, Amſterdam 212½ (59,20) Gulden,
Kopenhagen 3,80 (8880) Kronen, Stockholm 3,10 (88.80)
Kro=
nen, Wien 2097 (117,80) Kronen, Prag 651‟ (11780) Kronen,
Lon=
don 3,65 (97,80) Schilling, Neu=York 0.70½ (23,30) Dollar, Paris 934
(125,40) Franken.
w. Letziſenmarkl.
Frankfurt a. M.; 13. Okt.
12.5Gel T
Briell Aafe
Geld. Brief Dr.
Geld Brief 13. T
Geld. Brief Antw. Bräfff Re 91I.— 1009—1071— Nie NSG8.40LSTL.GIT 728.201 1731.80 Holland .. 220 70/422- 0. 10/4869 90 Schweden 26.803133.20/3 3s680 3393.40 London .. 1320 559 40 560.60 Helſingfors Paris .. 3850 930.50 9uss 30 1041.1 New=York. 13037 130831 141.10 141.40 Schweiz. Ko= 740 2669,80 2675.2 Wien (altes Spanien inds30t N7 711.70/1093.—192730 D.=Oeſt. abg.) 6361,/ 638 So9- (003 Italien. 508.— 509.— 554.40 555.60 Budapeſt . 18.85½ 18.8939 2073— Liſſab.=Op. Prag. ... 16580 18820 Dänemark. 47.5 02452, 5ol= 77720278230
Abend=Debiſen. Wechſel auf Belgien 1000 Wechſel auf
Hol=
land 4875, Wechſel auf London 547, Wechſel auf Paris 1015, Wechſel auf
Schweiz 2650, Wechſel auf Italiem 550, Wechſel auf Neu=York 142.
Tendenz: Die Aufwärtsbewegung ſetzte ſich am ſpäten
Nach=
mittag von Bureau zu Bureau fort. Deviſe Neu=York beſonders
leb=
haft, zwiſchen 142½ bis 142 gehandelt. Später allgemein leicht
ſchwan=
kend aber feſt.
Von den Produktenmärkten.
H. Mannheim, 13. Okt. (Tel.) Produktenmarkt.
Ten=
denz feſt. Preiſe wiederum geſteigert. Notiert wurden: Weizen 500,
Roggen 420, Hafer 355—400, Gerſte 550—575, gelber La Plata=Mais
385—350, inländiſche Erbſen 500—550, Ackerbohnen 400, Wieſenheu
200—220, Rotkleeheu 210—230, Luzernekleeheu 240—250. Preßſtroh 60
bis 70, gebündeltes Stroh 60—75, Reis 800—1000 Mark, alles pro 100
Kilogramm waggonfrei Mannheim.
Berlin, 13. Okt. Die ſcharfe Steigerung der Debiſenpreiſe
hatte eine entſchiedene Befeſtigung zur Folge. Das Angebot aus
dem Inlande wurde zurückgezogen oder die Forderungen wurden
we=
ſendlich erhöht. Dagegen waren aber die Käufer zurückhaltend und Bas
Geſchäft erreichte infolgedeſſen keinen großen Umfang. Weizen und
Roggen erzielten eine anſehnlich= Preisbeſſerung, namentlich Roggen
blieb gefragt. Aatch Gerſte war geſucht und gute Ware erzielte höhere
Preiſe. Hafer machte ſich ſehr napp. Gs wurdem hohe Preiſe bezahlt,
dar die Fouvagehändler beſtrebt wvaren, ſich für einige Zeit einzudecken.
Die hohen Bieh= unb Fleiſchpreiſe.
b. Sofort nach Aufhebung der Zwangswirtſchaft über Vieh und
Fleiſch gingen die Preiſe ſtark imn die Höhe und erreichten ihren höchſten
Stand zu Anfang dieſes Jahres. Seit dieſer Zeit ſind die Preiſe auf
den Märkten bis zum Juli ds. Js. ſtändig eine Kleinigkeit
zurückgegan=
gen. Vom Juli ab aber ſetzte wieder eine erneute Aufwärtsbewegung
in allen Gattungen ein, trotzdem ſich die Zufuhren ſtändig nach oben
be=
wegen und auf vielen Märkten die Auftwiebszahlen der Vorkriegszeit
nicht nur erreicht ſind, ſondern vielfach erheblich überſchritten. So
notiertem auf den Haupwiehmärkten für 100 Pfd. Lebendgewicht in Mk.:
Schweine.
Schafe
Rinder
Kälber
400— 975
Juli 1921
1000—1300
200—65
275—600
500—1100
Auguſt 1921
275—675
1100—1500
250—725
250—800 500—1200
250—675
1100—1500
September 1921
Die Auftviebszahlen bewegten ſich wie folgt für je einen Markttag:
Ninder Kälber
Schafe. Schweine
4486
Berlin 1914
2746 10 178
15 932
4171
Berlin 1921
10965
117
346
Hannover 1914
1178
104
337
859
57
Hannover 1921
523
05
1745
85
Frankfurt a. M. 1914
107
(
251
Frankfurt a. M. 1921
1153
und ähnlich liegew die Verhältniſſe auf dem übrigen Märkten.
Frankfurter Kursbericht 13. Okt. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
—
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . . . .
49
......
½½½ „ ....
..
4½%1 V.u. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.—IX.
Sp
prämienanleihe .. ..
Preuß, Konſols ....
„ ..
3½½
„.
25 Bad, Anl. unk. 193,
v. 1907..
2o Bayhern Anl. . .. . . . .
......
49 Heſſen unk, 1924....
3½% „ .........
...........
4½ Württemberger ... . .
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
1¾% Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918.. . . . . .."
4½
% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914.. .. . . . . . .
425 Oeſt. Goldrente. . . . .
4%
einheitl. Nente.
48 Rum. am. Nente v. 03
4½% „ Goldrente v. 13
am. „ konk
v. 05
120 Türk, Admin. b. 1903
(Bagdad) Ser. I
6o
II
40.
„ b. 1911,Zollanl.
4½% Ung, Staatér. v. 14
Goldrente..
42
Staatsr. v. 10
4½
„ Kronenrente.
77,50
74,1
KS
2.
*.
68.
52,75
63,40
54.—
56,30
62,50
51,90
68.—
576,—
625,—
20,50
23,50
80,50
2
18:
25
12:
100,10
118,80
—
149,—
117,
82,50
81,50
30,—
24,25
71,5
63,75
,3 % Mexik. amort. innere
konſ. äuß. v. 991
28 Mexik. Goldv. 04, ſtfr. 32
konſ.in 4½0 Frrigati 5% Tamaulipas, 69,—
6i.— Oblig. v. Transportanſt. 54,50 42 Eliſabethbahn ſtfr.. . 52,70
64,10
55,— 62 Oeſt. Südb. (Lomb.) 82 Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em. Oeſt, Staatsb.C v. 1883. 56.— 4½%0 Anatolier I....... 63. Salon. Conſt. Jonction — % Salonique Monaſtir.
%0 Tehuantepec . . . . . . . 51.— 69,50 .......
4½% — Deutſche Städte.
485 Darmſt. b. 1919b.1925
Darmſtadt v. 1905.
Frankfurt b. 1913.... 710.— 3½22
v. 1903.. . . 420 Mainz. b. 1919b. 1926 17,50 Pfandbriefe. 23, — % Frankf. Hyp. Bk. 1920 79.— 3½%
..." 16.— 42.
Frrf. H.Krd.=Ver. 193 4 Mein. Hyp. Bank 19. 127.— 27
1922
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