Darmstädter Tagblatt 1921


29. September 1921

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Nummer 269

Donnerstag, den 29. September 1921

Einzelnummer 25 Pfg.

Albanien.

Ein neuer Balkankrieg?
A* Ein Kenner von Land und Leuten in Albanien ſchreibt
uns: Vergebens predigt Salomo, die Leute machen’s doch
nicht ſo!
Wilhelm Buſch hätte ſeinen Vers ſicherlich auf den
Völkerbund gedichtet, wenn er dieſen erlebt hätte. Der Völker=
bund
erllärt die Unabhängigkeit Albaniens, er er=
mahnt
das Land, ruhig zu bleiben und bittet die Grenzvölker,
das Land in Ruhe zu laſſen. Aber alle tun ſie das Gegenteil.
Noch iſt der griechiſch=türkiſche Krieg nicht entſchieden, und ſchon
gehen auf dem Balkan wieder die Flinten und Kanonen los.
Die Serben marſchieren von Norden her in Albanien ein, die
Griechen von Süden, die Italiener kümmern ſich um Valona,
und die albaniſche Regierung, die ihren Sitz nicht mehr in Du=
razzo
, ſondern landeinwärts, beſſer verſteckt, in Tirana hat,
mobiliſiert ganze Regimenter ihres Einmillionenvolkes, um ſich
gegen die ungebetenen Gäſte zur Wehr zu ſetzen. Die alba=
niſche
Frage iſt eben noch nicht gelöſi. Weder die Frie=
densſchlüſſe
vom Jahre 1913 nach den Balkankriegen, noch die
Neuaufteilung des Balkans nach dem Weltkriege haben eine
haltbare Landkarte gebracht. 1913 half man ſich in dem albani=
ſchen
Reſtgebiet an der Adria durch die Schaffung eines ſelb=
ſtändigen
Fürſtentums unter der kurzen Regentſchaft des Prin=
zen
Wied. Heute iſt das Land ſelbſtändige Republik, nachdem
einige Grenzberichtigungen zugunſten der drei eiferſüchtigen
Nachbarn vorgenommen wurden. Aber zufrieden iſt niemand,
am wenigſten die Schkipetaren, die Bewohner Albaniens ſelber.
Eingekeilt zwiſchen dem ehemaligen Montenegro, Mazedonien
und dem griechiſchen Janina leiden ſie an dem inneren Zwie=
ſpalt
ihrer drei Religionen, der muhammedaniſchen, der katho=
liſchen
und der orthodoxen. Die Bekenner dieſer drei Konfeſſio=
uen
lagen ja ſchon in der Türkenzeit oft in gegenſeitiger blu=
tiger
Fehde.

Heute hat ſich der Streit mehr auf das politiſche Gebiet ver=
ſchoben
. Die Regierung von Tiraua, geſtützt auf eine National=
verſammlung
, ſpiel, die Gegenſätze zwiſchen den drei Konkur=
renten
, den Serben, Griechen und Italienern, aus. Aber wäh=
rend
ſie dies tut, verſchärft ſie die nationalen Spannungen im
eigenen Lande. Man glaubt auch, viel zu viel albaniſches Land
verloren zu haben. Man denkt gern an die Zeit unter dem
Prinzen Wied zurück und will wieder einen Fürſten haben. Die
Nationalverſammlung, ſoll ſich bereits an italieniſche Prinzen
gewandt und ihnen den albaniſchen Thron angeboten haben.
Damit wäre den Italienern ein überwiegender Einfluß in Al=
banien
geſichert. Aber gerade das gönnen die Völker des Völ=
kerbundes
ihrem adriatiſchen Alliierten nicht. Es iſt ein Jam=
iner
, daß Albanien durch dieſe politiſchen Irrungen und Wir=
rungen
an ſeinem wirtſchaftlichen Aufbau gehindert wird.
Eine der dringendſten Pflichten der Tirana=Regierung wäre es,
die Landwirtſchaft und die Viehzuchr, für die ſo gut wie unbe=
grenzte
Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden ſind, mit allen
Kräften zu fördern. Ein großer Teil der jetzt brach liegenden
großen Landgüter könnte zu Muſterwirtſchaften ausgebaut wer=
den
. Die fruchtbaren Tiefebenen an der Küſte könnten ducch
Bewäſſerungswerke zu prachtvollen Aeckern und Weideland ge=
macht
werden. Albanien iſt beſonders geeignet für die Schaf=
und Seidenraupenzucht. Vor dem Weltkriege belief ſich die Aus=
fuhr
von Schafwolle jährlich auf ungefähr 50 000 Kilogramm
und diejenige der Seidenkokons auf mehr als 50 000 Kilogramm.
Als der Krieg zu Ende ging, bildete ſich ein Konſortium von deut=
ſchen
und öſterreichiſchen Kapitaliſten, welches in Albanien Wein=
gärten
, Oliven, Baumwolle, Tabak und Roſen für die Herſtellung
von Noſenöl anbauen wollte. Was iſt aus der Unternehmung
geworden? Wir Deutſche haben unſere Kolonien verloren.
Wir klagen über die Valutaſchwierigkeiten überſeeiſcher Aus=
wanderung
. In Albanien wäre für deutſche Tatkraft noch etwas
zu tun. Neue Unterſuchungen haben die Anweſenheit von
Chrom, Queckſilber, Kupfer, Eiſenerz, Petroleum und Erdharzen
feſtgeſtellt. Der Albaner, zwar kräſtig und intelligent, iſt an
induſtrielle Arbeit nicht gewöhnt. Er geht nicht in die Stein=
kohlenlager
, die man neuerdings gefunden hat. Er verſteht
auch nichts, von der Forſtwirtſchaft. Ausgedehnte Eichen=,
Buchen= und Tannenwälder bedecken die Berge, des Inlandes.
In Südalbanien ſind gute Geſchäfte mit der Ausfuhr des wert=
vollen
Gelbholzes zu machen. Das faſt überall vorhandene
Waſſer liefert billige Triebkraft. Mit Arbeit wäre den Albanern
geholfen. Die Politik aber verdirbt ihren Charakter.

Die Schuldfrage.
m. Berlin, 27. Sept. Das deutſche Volk läßt nicht
mehr ſchweigend die Anklage der Entente über ſeine angeb=
liche
Schuld am Kriege über ſich ergehen. Die anfäng=
liche
Betänbung iſt gewichen und man prüft in allen Teilen des
Volkes die vorhandenen Dokumente, um ein klares Bild daraus
zu gewinnen, wie es zum Kriege kam. Mit größerer Wucht er=
hebt
ſich die Forderung nach Oeffnung auch der franzöſiſchen und
engliſchen Archive.
In dieſer Zeit verdient ein kleines Büchlein weiteſte Ver=
breitung
, das, vom Deutſchen Schutzbund herausgege=
ben
, ſoeben im Verlag Reimar Hobbing erſchienen iſt. Es führt
den Titel: Schuld am Kriege. Sechzig Selbſtzeugniſſe der En=
tente
. Der Schrift iſt das Motto vorangeſetzt: Deutſche, die
zweifeln, werden ſich ſchwer durch Deutſche überzeugen laſſen.
Aber Deutſche müßten nicht Deutſche ſein, wenn ſie ſich nicht
durch Ausländer überzeugen ließen. Dementſprechend ſtützt
ſich das Büchlein lediglich auf Schriftſtücke feindlicher
Diplomaten, die urſprnüglich nicht zur Veröffentlichung
beſtimmt geweſen ſind, auf Niederſchriften und Meinungsaus=
tauſche
, die durch einen Zufall aufgefunden und bekannt wurden.
Eine Rolle ſpielen dabei die belgiſchen Geſandtſchaftsbe=
richte
aus Berlin, London und Paris nach Brüſſel. Sie werden
ergänzt durch die ſerbiſchen Geſandtſchaftsberichte aus den Jah=
ren
1908 bis 1914, die ſinter den zurückgelaſſenen Akten des ſer=
biſchen
Außenminiſteriums gefunden wurden. Dazu kommen
die Berichte, vertraulichen Briefe, Geheimtelegramme der ruſſi=
ſchen
Geſandten an Außenminiſter Saſanow. Herangezogen
tDurden die Enthüllungen Caillaux' in ſeiner Denkſchrift über die
Verantwortlichen die namentlich Poincaré ſo überaus ſchwer
belaſten. Schließlich werden die Aeußerungen, die ſonſtige Per=
ſonen
von Rang im feindlichen Lager getan haben, angeführt.
Das wertvollſte an dem Heſt, das nur 32 Oktavſeiten um=
faßt
, iſt der Umſtand, daß alles überflüſſige Beiwerk, das beſon=
ders
dem Laien das Leſen unnötig erſchwert, fortgelaſſen wor=
den
iſt. Andererſeits iſt durch genaue Quellenangabe dafür ge=

ſorgt, daß alle, die tiefer in die Materie eindringen wollen,
dazu die Möglichkeit erhalten. Wir hoffen zuverſichtlich, daß
dieſe Schrift, die, wie geſagt, nur auf Angaben gegneriſcher Di=
plomaten
beruht, dazu beitragen wird, dem deutſchen Volke
klar zu machen, daß die Schuld am Kriege nicht bei ihm, ſondern
auf der Gegenſeite zu ſuchen iſt.
Die Organiſation der bolſchewiſtiſchen
Propaganda.
Ka. Die bolſchewiſtiſchen Machthaber von Moskau haben
es mit bemerkeuswertem Geſchick und außerordentlicher Tatkraft
verſtanden, in den wenigen Jahren ihrer Herrſchaft eine Propa=
gandaorganiſation
zu ſchaffen, deren Arme faſt in alle Winkel
der ziviliſierten Welt reichen.
Von dem großen Propagandabureau in Moskau, das
als Zentralhirn der gauzen Organiſation anzuſehen iſt, hängt
ein ungeheures Gewirr von Verwaltungszentren, Verbindungs
poſten uſw. ab. Das ausländiſche Propagandagebiet iſt in eine
weſtliche und eine öſtliche Sektion eingeteilt. Die weſtliche
Sektion umfaßt Europa und die Vereinigten Staaten von
Amerika. Die Organiſation des europäiſchen Propaganda=
gebiets
wird auf einer Karte veranſchaulicht, die die Deutſche
Allgemeine Zeitung veröffentlicht. Danach befindet ſich die offi=
zielle
Abteilung des Propagandakomitees unter Leitung von
Litwinow in Reval. Druckereien, Nachrichtenbureaus und
Wa enlager für den Fall einer Annäherung an das Ausland
bilden die Grundlage für die Tätigkeit dieſer Abteilung. Lit=
minow
ſind die Zentralſtellen in Helſingfors, Riga, Kovno,
Prag, Wien, Rom, Stockholm, Kopenhagen, London und Berlin
unterſtellt. Alle die genannten Zentralen ſtehen teils unmittel=
bar
, teils auf Umwegen wieder in Fühlung miteinander.
Für Deutſchland iſt natürlich Verlin, die Zentralſtelle.
Von hier aus werden die Propagandaſtellen in den Städten
Deutſchlands geleitet und ferner werden von Berlin zeitweilig
auch die Gelder weitergeleitet, mit denen die Propaganda im
Ausland finanziert wird. Berlin ſpielt überhaupt in der gan=
zen
Organiſation eine hervorragende Rolle. An der Spitze der
Berliner Zentrale ſteht der bekannte Vigdor Kopp. Von
der Berliner Zentrale wird in Berlin ſelbſt die Note Fahne und
das Rote Preſſebureau in der Münzſtr. 24 mit Geldmitteln ge=
ſpeiſt
. Dieſes Preſſebureau, das von der Kommuniſtin Anng
Geier geleitet wird, verſorgt Europa mit Korreſpondenzmaterial.
Von Berlin führt über Kaſſel, Frankfurt, Darmſtadt, Mann=
heim
und Metz ein Hauptverbindungsweg nach Paris. Paris
ſelbſt ſpielt, wie man aus der franzöſiſchen Gewerkſchaftsbe=
wegung
weiß, in der bolſchewiſtiſchen Propaganda für Frank=
reich
dieſelbe Rolle, wie Berlin für Deutſchland. Seine Bedeu=
tung
wird noch dadurch verſtärkt, daß es über Kiew, Prag,
Zurich, Genf in direkter Verbindung mit Moskau ſteht.
Diefe gewaltige bolſchewiſtiſche Propagandaorganiſation
ſwird nur dann verſtändlich, wenn man ſie auf die Grundidee
der ganzen bolſchewiſtiſchen Bewegung, nämlich auf die Redo=
lutionierung
der Welt zurückführt. Welche Erfolge
dieſe Organiſation in der Zerſtörung der wirtſchaftlichen und
ſtaatlichen Einrichtungen bereits zu verzeichnen gehabt hat,
davon wiſſen gerade wir Deutſchen ein Lied zu ſingen. Nach
der Veröffentlichung des oben genannten Blattes könnte e3 den
mit der Sorge für die öffentliche Ordnung betrauten Amtsſtellen
in Deutſchland nicht ſchwer ſallen, in die Keimzellen der bol=
ſchewiſtiſchen
Propaganda ſcharf hineinzuleuchten. Es gäbe dort
ſicher mancherlei zu entdecken, was eine Sicherheitsbehörde uicht
zu den Akten legen dürfte, ohne daraus praktiſche Konſequenzen
zu ziehen.
Aufhebung der wirtſchaftlichen SHanktionen.
Paris, 28. Sept. (Wolff.) Miniſterpräſident Briand
als Vorſitzender des Oberſten Rates hat dem deutſchen
Botſchafter Dr. Mayer heute mittag eine Note überreichen laſ=
ſen
, in der mitgeteilt wird, daß die wirtſchaftlichen
Sanktionen mit Wirkung vom 30. September auf=
gehoben
werden.
Vom Völkerbund.
Die Blockadefrage.
wd. Genf, 27. Sept. Die Verſammlung des Völkerbundes
hat heute die Diskuſſion über die Durchführung der wirt
ſchaftlichen Blockade zum Abſchluß gebracht. Sie wird
Ende dieſer Woche über die nötige Aenderung des Verſailler
Vertrages abſtimmen, nachdem die Verſammlung entſchieden
haben wird, ob dazu die Einſtimmigkeit der Mitglie=
der
notwendig iſt oder nicht. Die Verfaſſungskommiſſion hat
unterdeſſen ihrerſeits zu dieſer Frage Stellung genommen und
beſchloſſen, den Artikel 26 dahin auszulegen, daß eine Aenderung
der Völkerbundsverfaſſung für alle Mitglieder obligatoriſch
wird, wenn ſie von den acht im Rate vertretenen Regierungen
einſtimmig und von den Mitgliedern der Verſammlung mit
Mehrheit angenommen iſt. Immerhin entſcheidet die Kommiſ=
ſion
, für die laufende Tagung die Dreiviertelmehrheit für not=
wendig
zu achten.
Ablehnung der Hilfsaktion für Rußland.
Genf, 28. Sept. (Wolff.) In zweiſtündiger Beratung
brachte die 6. Kommiſſion des Völkerbundes den Beweis, daß
das geplante Hilfswerk für Rußland ſeitens des Völker=
bundes
ſo gut wie geſcheitert iſt. Zwar ſollen die Bera=
tungen
morgen fortgeſetzt werden, um noch verſchiedene Vor=
ſchläge
zugunſten Rußlands zu prüfen. Aber ſoviel ſteht feſt:
die Mächte haben endgültig die von Nanſen ſo dringend gefor=
der
Hilfe für Rußland abgelehnt. Der Bericht der
un ommiſſion für die Rußlandhilfe, den der ſchweizeriſche
Delesierte Motta erſtattete, läßt keinen Zweifel mehr darüber
beſtehen, daß damit auch eine wirkſame Völkerbundsaktion un=
möglich
geworden iſt. Motiviert wird die Weigerung damit, daß
Rußland noch über beträchtliche Geldmittel verfüge. Die Kom=
miſſion
muß ſich angeſichts der Weigerung der Mächte an die
privaten Hilfsorganiſationen wenden und ſich mit der Hoffnung
begnügen, daß die bevorſtehende Brüſſeler Konferenz, an der auch
die Vereinigten Staaten und Deutſchland teilnehmen werden,
eine Löſung finde. Immerhin glaubt ſie, durch Liquidation der
Kriegsvorräte Naturallieferungen an Rußland zu ermöglichen.
In ergreifenden Worten beklagte ſich Nanſen darüber, daß
die Kredithilfe verweigert wird, und proteſtierte gegen
den ungeheueren Lügenfeldzug, den eine Lügenzentrale mit poli=

tiſchem Ziel gegen die Hilfsorganiſation organiſierte. Die Tat=
ſache
, daß 20 Millionen Menſchen vom Tode bedroht ſind, ſei ſo
furchtbar, daß er unmöglich glauben könne, Europa werde mit
verſchränkten Armen zuſchauen. Bundesrat Motta, der eben=
falls
ein ſtarkes Mitgefühl für Rußland ausdrückte, wies darauf
hin, daß es ſich leider um eine Kompetenzfrage handele. Die
Kommiſſion könne ſich nicht an die von Nanſen mit der Sowjei=
regierung
abgeſchloſſenen Verträge halten, weil Nanſen als Be=
auftragter
der internationalen Konferenz, nicht aber als Beauf=
tragter
des Völkerbundes gehandelt habe. Auch müſſe er feſt=
ſtellen
, daß, wenn in Rußland eine Regierung wäve, die das
Vertrauen der übrigen Welt beſäße, die Hilfsaktion mit gewal=
tigen
Kräften eingeſetzt hätte. Cecil ſtellte ſich auf die Seite
Nanſens. Er forderte, daß die Regierungen jetzt offen aus=
fprechen
, daß ſie nicht in der Lage ſind, Kredite zu gewähren, da=
mit
der Völkerbund frei von der Verantwortung ſei. Er wünſchte,
daß, falls die Finanzlage ſich ändere, der Völkerbundsrat, dem
Nanſen noch als Oberkommiſſar beigegeben wird, zur Fortfüh=
rung
der Organiſation ermächtigt wird. Auf jeden Fall müſſe
in der Reſolution die Anſpielung auf die ruſſiſchen Geldmittel
geſtrichen werden, weil ſie eine politiſche Spitze habe. Er billigte
endlich das Abkommen Nanſens mit Sowjetrußland. Nanſen,
der nochmals das Wort ergriff und gegen den Lügenfeldzug von
neuem proteſtierte, wies auf die erſchütternde Tatſache hin, daß
die Not in Rußland täglich ſteigt, während die Regierungen:
in Europa eine Könferenz nach der anderen ein=
ſetzten
, die nichts Poſitives erzielten und nur
koſtbare Zeit vergeudeten. Der engliſche Vertreter
Fiſher gab hierauf die Erklärung ab, daß die Regierungen
tatſächlich einen offiziellen Kredit nicht gewähren wollen. Ob=
gleich
England davon überzeugt ſei, daß die Sowjetregierung
aus eigenen Mitteln die notwendigen Lebensmittel kaufen könne,
ſei er mit der Streichung der Anſpielung auf die ruſſiſchen Geld=
mittel
einverſtanden. Auf Fiſhers Antrag wurden die weiteren
Verhandlungen auf Mittwoch vertagt.
Der deutſch=amerikaniſche Friedensvertrag.
wd. Berlin, 27. Sept. Dem Reichstag iſt jetzt der
Friedensvertrag mit den Vereinigten Staaten
zugegangen. Ihm iſt eine Denkſchrift über die Vertragsbeſtim=
mungen
beigegeben, in der die Regierung ihren Standpunkt zu
dem Vertrage darlegt. Die Reichsregierung habe ſich, nachdem
die Vereinigten Staaten nicht den Vertrag von Verſailles rati=
fiziert
haben, vor die Frage geſtellt geſehen, ob ſie Verhandlun=
gen
auf der Grundlage des Friedensvertrages von Verſailles
führen ſolle. Sie habe ſich dafür entſchieden. Es ſtehe außer
Zweifel, daß dadurch der Friedensſchluß mit den Vereinigten
Staaten beſchleunigt, im andeven Falle aber auf unabſehbare
Zeit hinausgeſchoben worden wäre. Sie häbe, ſoweit es möglich
geweſen wäre, die deutſchen Forderungen vertreten, und Tatſache
ſei es, daß dieſe Bemühungen nicht ohne Erfolg geblieben ſeien.
Der Verſailler Vertrag werde nicht durch den Vertrag zu den
Vereinigten Staaten in Kraft geſetzt, insbeſondere, ſeien die
Strafbeſtimmungen in den vorliegenden Vertrag nicht aufgenom=
men
worden. In der Denkſchrift werden ſodann die einzelnen
Vertragsbeſtimmungen erläutert und Unterſchiede zwiſchen ihnen
und den Verſailler Beſtimmungen hervorgehoben. Der Vertrag
iſt im Gegenſatz zu dem Verſailler Vertrag in deutſcher und
engliſcher Sprache abgefaßt.
Der Berichterſtatter des Daily Telegraph ſchreibt, im ame=
rikaniſchen
Senat ſei eine Mehrheit zugunſten des Son=
derfriedens
vorhanden. Es beſtehe jedoch die Ausſicht, daß,
wenn ſich der Widerſtand der Demokraten verſtärke, die Er=
örterungen
ſich bis in den November hinziehen werden. Senator
Lodge erklärte, daß eine Wiederherſtellung der Friedensbeziehun=
gen
mit Deutſchland unbedingt nötig ſei und daß eine Verzöge=
rung
nur das vitale Werk des Wiederaufbaues der Welt hinaus=
ſchieben
werde.
Jetzt meldet ſich auch der wortbrüchige Mann, der unſelige
Wilſon, wieder, um gegen den Frieden zu agitieren. Der
Humor bei der Sache iſt, daß ausgerechnet ein Wilſon von Ver=
trauensbruch
ſpricht.
Die oberſchleſiſche Frage.
Die Viererkommiſſion für Oberſchleſien.
Genf, 27. Sept. Die Viererkommiſſion des
Völkerbundsrates will das Ergebnis ihrer Arbeiten
über die oberſchleſiſche Frage vorlegen, worauf der Völkerbunds=
rat
in geheimer Sitzung die endgültige Faſſung des Vorſchlages
vornimmt, welcher etwa um den 18. Oktober an Briand und
Lloyd George abgehen ſoll.
Die Beratungen des Völkerbundsrates über Oberſchleſien.
Paris, 27. Sept. Der Gener Korreſpondent des Intran=
ſigeant
meldet ſeinem Blatte, die Sitzung, in der über Ober=
ſchleſien
verhandelt werden ſolle, werde wahrſcheinlich öffent=
lich
abgehalten werden. Die Verhandlungen würden am 4. Ok=
tober
beginnen und etwa 10 Tage dauern. Die Entſcheidung
des Völkerbundsrates in der oberſchleſiſchen Frage wird alſo
Mitte Oktober bekannt gegeben werden. Intranſigeant meldet,
daß die Arbeiten der Viererkommiſſion aber noch mit tiefſtem
Dunkel umhüllt ſind. Die Kommiſſion hörte Oberſchleſier an,
die ſie nach Genf berufen hatte, und zwar Deutſche und Polen.
Nach mündlichen Erklärungen forderte die Kommiſſion von die=
ſen
Perſonen auch ſchriftliche Darlegungen.
Die Frage der Regierungs=Umbildung.
* In einer gemeinſamen Beſprechung der Demokrati=
ſchen
Fraktion des Reichstages und des preußiſchen Land=
tages
war man einmütig der Anſicht, daß die breite Koali=
tion
von der Mehrheitsſozialdemokratie bis zur Deutſchen
Volkspartei für unſere gefamte ſtaatliche und wirtſchaftliche Ent=
wicklung
beſondere Bedeutung hat, weil ſie die einzige Grund=
lage
iſt, auf der eine ſtetige Politik aufgebaut werden kann. Die
Verſammlung gab weiter der Meinung Ausdruck, daß die Re=
gierungsbildung
im Reiche nur ein Kabinett Wirth ſein könne.
Man ließ gleichzeitig keinen Zweifel darüber, daß von der Deut=
ſchen
Volkspartei ein offenes und unzweideutiges Bekenntnis
zur demokratiſchen Republik zu verlangen ſei. Ferner ſprach
man ſich dahin aus, daß es wünſchenswert ſei, die Umbildung
der Regierungen im Reiche und in Preußen möglichſt bald und
gleichzeitig vorzunehmen.
* Die Deutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt: Vor allen Din=
gen
kommt es jetzt darauf an, ein Wirtſchaftsprogramm

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eite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 29. September 1921.

Mummer 269.

aufzuſtellen, ein Steuerprogramm, das uns vor dem dro=
henden
wirtſchaftlichen Zuſammenbruch rettet und zugleich die
Erfüllung der einmal übernommenen Verpflichtungen des Ulti=
matums
im Rahmen des überhaupt Möglichen gewährleiſtet.
Das iſt das Programm, an dem gegenwärtig die politiſchen
Führer angeſtrengt arbeiten, um dadurch die Grundlage zum
weiteren Handeln und Verhandeln zu finden. Wird über dieſes
Wirtſchaftsprogramm, das in ſeinen Grundzügen etwas Unge=
heuerliches
darſtellt, keine Einigung erzielt, ſo erſcheinen uns
alle Veröffentlichungen" über die Kabinet sumbildung
als leere Kombination oder vielleicht auch als Ver=
ſuchsballone
, um z. B. von der Deutſchen Volkspartei ein ge=
wiſſes
Mindeſtangebot zu erfahren.
Wie das B. T. an zuſtändiger Stelle erfährt, beruhen alle
Meldungen, die von einer Einigung der Parteien in der Frage
der Umbildung des preußiſchen Kabinetts wiſſen
wollen, auf leeren Kombinationen. Der Miniſterpräſident
Stegerwald hat mit den Parteien bisher offiziell überhaupt
noch keine Beſprechung gepflogen.

Eine neue kommuniſtiſche Partei.
* Einer Korreſpondenz zufolge haben ſich die Abgeordneten
Dr. Levi, Maltzahn, Reich, Düwell, Geher jun., Däumig und
Adolf Hoffmann, ſowie die Abgeordnete Wackwitz im Reichstage
zu einer eigenen Gruppe, der Kommuniſtiſchen Ar=
beitsgemeinſchaft
zuſammengeſchloſſen. Dieſe Frak=
tionsbildung
dürfte nach der Korreſpondenz der Auftakt zur
Gründung einer neuen kommuniſtiſchen Partei ſein, die ſich von
Moskau unabhängig halten will.
Die Vereinbarungen zwiſchen Bayern und Reich.
* München, 27. Sept. Nach den geſtern mitgeteilten Ver=
einbarungen
hat § 1 die Abänderung erfahren, daß ſtatt der
Worte Vertreter der republikaniſch=demokratiſchen Verfaſſung
geſetzt worden iſt: Perſonen des öffentlichen Lebens. § 4 be=
ſtimmt
in der neuen Faſſung, daß für Verbote nach § 1 und 3
und für Beſchlagnahmen nach § 2 die Landeszentralbehörden
oder die von ihnen beſtimmten Stellen zuſtändig ſind. Das
Reichsminiſterium des Innern kann die Landeszentralbehörden
um den Ausſpruch eines Verbotes oder einer Beſchlagnahme er=
ſuchen
. Glaubt die Landeszentralbehörde einem ſolchen Erſuchen
nicht entſprechen zu können, ſo teilt ſie dies ſpäteſtens am zweiten
Tage nach Empfang des Erſuchens dem Reichsminiſter des In=
nern
mit und ruft gleichzeitig die Entſcheidung des in § 7 vor=
geſehenen
Ausſchuſſes an. Entſcheidet ſich der Ausſchuß für das
Verbot oder für die Beſchlagnahme, ſo hat die Landeszentral=
behärde
die erforderlichen Maßnahmen ſofort zu treffen. §
lautet in der neuen Faſſung: Gegen ein Verbot nach § 1 und 2
und die Beſchlagnahme nach § 2 iſt Beſchwerde zuläſſig. Sie hat
keine aufſchiebende Wirkung. Die Beſchwerde iſt bei der Landes=
zentralbehörde
einzureichen. Dieſe kann hier außer im Fall=
des
§ 4, Abſ. 2 abhelfen. Andernfalls hat ſie die Beſchverde un=
verzüglich
dem vom Reichsrat beſtellten Ausſchuß zur Entſchei=
dung
vorzulegen. Der Reichsrat wählt die Mitglieder des Aus=
ſchuſſes
und ihre Stellvertreter aus ſeiner Mitte. Der Ausſchuß
entſcheidet in der Beſetzung von ſieben Mitgliedern, die nach
eigener freier Ueberzeugung erkennen. Den Vorſitz führt ohne
Stimmrecht der Reichsminiſter des Innern oder ein von ihm
beſtimmter Stellvertreter. Wird Beſchwerde erhoben gegen Ver=
bote
oder Beſchlagnahmen, die auf Grund einer Entſcheidung
des Ausſchuſſes gemäß § 4, Abſ. 2 zu erlaſſen ſind, ſo dürfen
diejenigen Ausſchußmitglieder, die an dieſer Entſcheidung mit=
gewirkt
haben, an der Entſcheidung über die Beſchwerde nicht
teilnehmen.
Im Verfaſſungsausſchuß des bayeriſchen Landtags gab zu=
nächſt
der Miniſter Dr. Schweyer in längeren Ausführungen
eine Interpretation der Vereinbarungen Bayerns mit
dem Reiche und eine Schilderung des Ganges der Verhand=
lungen
, wobei er betonte, daß Bayern beabſichtigt habe, die
Aufhebung des Ausnahmezuſtandes noch vor Zuſammentritt des
Reichstags erneut zu prüfen. Miniſterpräſident Graf
v. Lerchenfeld führte aus: Wenn Sie heute Ihr Vorum ab=
geben
, ſo ſtellen Sie ſich die Lage vor, wie ſie bei den Berliner
Verhandlungen geweſen iſt: Eine erhebliche Beunruhigung im
ganzen Reiche, wie ſie in der Not unſeres Vaterlandes, nament=
lich
aber auch im Hinblick auf die beſetzten Gebiete der Pfalz,
von großem Nachteil für die folgerichtige Entwicklung der deut=
ſchen
Verhältniſſe geweſen iſt; ein Streit zwiſchen der Reichs=
regierung
, wie er zu verſchiedenen recht unerwünſchten und dem
deutſchen Anſehen entſchieden abträglichen Wortgefechten geführt
hat. Vom bayeriſchen Standpunkt aus mußte man verſuchen,
zu einem ſchiedlichen Ergebnis zu gelangen. Die Vereinbarun=
gen
ſtellen keine Verletzung des föderativen Prinzips dar. Wenn,
wie ich hoffe, mit dem Zuſammentritt des Reichstags die neue
Verordnung des Reichspräſidenten ergeht, ſo wird kein Menſch
uns den Vorwurf machen, daß wir vom Grundprinzip des föde=
ratiben
Staatsweſens abgegangen ſeien. Der Ausnahmezuſtand
ſoll in einem freien Staatsweſen nicht die Regel ſein; deſſen
Aufhebung war ja ſchon ſeit längerer Zeit erwogen worden, und
der Ausſchuß hat ſich bereit erklärt; der Aufhebung näher zu
treten. Die bayeriſche Regierung hat ſich vergegenwärtigen
müſſen, ob ein Beſchluß des Reichstags auf Aufhebung des
Ausnahmezuſtandes abgewartet werden ſoll und ob nicht die
Umſtände es erfroderlich machten, daß die Regierung zu einem

näheren Termin zur Aufhebung kommen müſſe. Dabei durfte
nicht außer acht gelaſſen werden, daß der Ausnahmezuſtand auf
Grund der Reichsverfaſſung auch von der Landesregierung in
dringenden Fällen wiederhergeſtellt werden kann, wenn es ſich
ergeben ſollte, daß die Aufhebung mit Begleitumſtänden ver=
bunden
wäre, welche für die ruhige Fortführung der Regie=
rungsgeſchäfte
unerträglich wären. Aber ich hoffe, daß das baye=
riſche
Volk nicht dazu Anlaß geben wird. Bei der Erörterung
über dieſe Vereinbarungen bitte ich im Intereſſe des Reiches
und des Landes, daß jetzt nicht die Erklärung von Beſiegten
und Siegern kommt. (Lebhafte Zuſtimmung.) Ich bitte Sie,
dafür zu ſorgen, daß die Ueberzeugung ſich bei unſerem Volke
bildet, daß ein Ziel erreicht iſt, wie es im Intereſſe unſeres
Staates und des ganzen Reiches notwendig war. Ich erſuche
Sie nun, vorliegendem Antrag Ihre Zuſtimmung zu geben.
In der Ausſprache trat lediglich der Vertreter der B.M.P., Abg.
Dr. Hilpert, den Vereinbarungen entgegen. Auch von unab=
hängiger
Seite wurde erklärt, daß die Reichsregierung aus dem
kaudiniſchen Joch geſchlüpft ſei; die Partei könne daher dem
Antrag ihre Zuſtimmung nicht gewähren. In der Abſtimmung
wurde ein Antrag der U. S.P. auf ſofortige Aufhebung des Aus=
nahmezuſtandes
mit allen gegen zwei Stimmen abgelehnt. Die
Anträge der Regierung wurden mit allen gegen fünf Stimmen
der B.M.P. und der U. S.P. angenommen.

die Abrüſtungskonferenz zu dem vom Präſidenten Harding
gewünſchten Erfolge zu führen.
Nicht allein Japan, ſondern auch andere Mächte werden
alles behalten wollen, was ſie erwarben, und es wird ihnen
nur willkommen ſein, wenn ſie Japan vorſchieben können. Die
ganze Abrüſtungskenferenz iſt eine Komödie.

Stegerwalds Verantwortung.
* Vom Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und
Kriegshinterbliebener (Sitz Verlin), Bezirksgeſchäftsſtelle Frank=
furt
a. M., Keplerſtraße 23, wird uns geſchrieben:
Unter obiger Ueberſchrift veröffentlichte der Abgeordnete
Joos in. der Zentrumspreſſe einen Artikel, der ſich mit der
Stellung Stegerwalds zur inneren Politik beſchäftigt (Germania
Nr. 587, Trieriſche Landeszeitung Nr. 220 vom 23. September
Frankfurter Volkszeitung Nr. 220 vom 24. September). Soweit
dieſer Artikel ſich mit den innerpolitiſchen Verhältniſſen und
Strömungen und der Perſon Stegerwalds beſchäftigt, ſteht er
für uns außerhalb der Diskuſſion.
Abg. Joos ſucht in ſeinem Artikel den Zentralver=
band
deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegs=
hinterbliebener
(Sitz Berlin) mit den gegenwärtigen
politiſchen Strömngen in Verbindung zu bringen. Er ſchreibt:
Als Nebenherd der Beunruhigung gilt der der Bewegung
naheſtehende Zentralverband der Kriegsbeſchädigten und Hinter=
bliebenen
, der in einer unglücklichen Arbeitsgemeinſchaft mit dem
nationaliſtiſchen Kyffhäuſerbund ſteht.
Dieſe Ausführungen zeigen, daß Herr Abg. Joos in kei=
ner
Weiſe unterrichtet iſt über die Strömungen im Zen=
tralverband
deutſcher Kriegsbeſchädigter und
Kriegshinterbliebener (Sitz Berlin). Gegenüber
dieſen irreführenden Behauptungen möchten wir feſtſtellen, daß

* Kleine politiſche Nachrichten. Die deutſch=däniſchen Ver=
handlungen
, an welchen die deutſche Delegation unter dem Vor=
ſitz
des Wirkl. Geheimen Rats Exzellenz v. Körner teilnimmt, und in
denen ſeit Mitte Juni eine Pauſe eingetreten war, wurden nunmehr in
Kopenhagen wieder aufgenommen und dürften ſich bei dem reichhaltigen
Arbeitsſtoff eine Zeitlang hinziehen. Die Zentrumsfraktion
des Reichstages hat nunmehr an Stelle des verſtorbenen Abg.
Trimborn Landgerichtsrat Marx zum Vorſitzenden der Partei gewählt,
Die deutſche Einfuhr nach England im Monat Auguſt
weiſt eine Zunahme von faſt 158 000 Pfund Sterling auf. Eine ernſte
Lage iſt in den Kohlenfeldern von Südwales infolge des
eites zwiſchen den Berglverksbeſitzern und dem Bergwerksdepartement
über den Betrag entſtanden, der ſeitens der Regierung zu den Löhnen
gemäß der Abmachung bei dem Abbruch des letzten Streiks beigeſteuert
verden ſoll. Nach einer Verſammlung in Cardiff beſchloſſen die Berg=
werksbeſitzer
, eine große Anzahl Zechen zu ſchließen. Daily Telegraph
melder aus Neu=York, daß eine Kriſe in der induſtrielen Lage
den Vereinigten Staaten ſich mit großen Schritten näheve,
Die nächſten Wochen wißten entſcheiden, ob es zu einem furchtbaren
Kampf kommen werde, darunter Streik der Eiſenbahner, Bergleute und
anderer Arbeiter, oder zu einer Regelung im Guten und zur Annahme
der Lohnverminderungen durch die Arbeiterſchaft. Bei den Eiſenbahnern
ſcheine eine überwältigende Mehrheit zugunſten eines Streiks vorhanden
zu ſein.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 29. September.

Hilfswerk für die Notleidenden in Oppau.

1. der Zentralverband keiner Arbeitnehmerbewegung nahe=
ſteht
. Der Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter
und Kriegshinterbliebener, erſtreckt ſeine Tätigkeit auf
alle Volkskreiſe und Berufsſchichten. So=
weit
ſeine Mitglieder Arbeitnehmer (Arbeiter, Ange=
ſtellte
, Beamte) ſind, gehören ſie den verſchiedenſten Rich=
tungen
in der Arbeitwehmerbewegung an.
2. Die Arbeitsgemeinſchaft mit dem Kyffhäuſerbund erſtreckt
ſich nur auf ſozialpolitiſche Fragen. Mit etwaigen natio=
naliſtiſchen
Tendenzen des Kyffhäuſerbundes hat die
ſozialpolitiſche Arbeitsgemeinſchaft nicht das Geringſte zu
tun. Der Verbandstag in Detmold hat dieſe Arbeits=
gemeinſchaft
gutgeheißen und den Hauptvorſtand beauf=
tragt
, mit anderen Kriegsopferorganiſationen eine gleiche
ſozialpolitiſche Arbeitsgemeinſchaft anzuſtreben.
Dieſe Feſtſtellungen dürften genügen, um die Behauptungen
des Herrn Abg. Joos zu entkräftigen. Der Zentralver=
band
deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegs=
hinterbliebener
(Sitz Berlin) muß es ſich verbitten,
von irgendwelchen Perſönlichkeiten in den parteipolitiſchen
Tagesſtreit hineingezogen zu werden.

Heute beginnen die Hausſammlungen für das
Hilfswerk für die Notleidenden in Oppau. Frei=
willige
Helfer und Helferinnen haben ſich in dankenswerter
Weiſe in größerer Zahl zur Verfügung geſtellt und werden
mittels Sammelliſten von Haus zu Haus die Gaben erbitten.
Die Liſten ſind mit dem Dienſtſiegel des Oberbürger=
meiſters
und des Polizeiamtes verſehen. Hierauf ſei
zur Verhütung von Mißbrauch beſonders hingewieſen. Sammel=
büchſen
werden diesmal für die Hausſammlungen nicht verwen=
det
. Der Hilfsausſchuß richtet nochmals die herzliche Bitte an
die Bewohner unſerer Stadt, die Sammlung nach Kräften unter=
ſtützen
und den Helfern und Helferinnen, die das Einſammeln
in opferwilliger Weiſe übernommen haben, nicht durch unfreund=
liche
Abweiſung ihre Aufgabe erſchweren zu wollen.
Möge niemand dem Hilfswerk ſeinen Beitrag verſagen oder
ſich beirren laſſen in der Abſicht, ſein Scherflein zu geben, durch
die Nachrichten, die über die Beitragsbewilligungen von Reich
und Staaten, Städten und ſonſtigen Körperſchaften durch die
Preſſe gegangen ſind! Wohl ſind große Summen ſchon geſtiftet
worden, aber was bedeuten ſie gegenüber der Größe des Un=
glücks
, der ungeheuerlichen Not, die bekämpft werden muß? Man
vergegenwärtige ſich die ungeheuren Aufwendungen, die erfor=
derlich
ſind, um für die zerſtörten Wohnſtätten, den vernichteten
Hausrat, die Wäſche und Kleidungsſtücke nur notdürftigen Er=
jatz
zu ſchaffen, un zu der Erkenntnis zu kommen, daß gar nicht
genug gegeben werden kann. Möge das Ergebnis der Haus=
ſamlung
beſtätigen, daß der Hilferuf für die Opfer von Oppan
in unſerer Stadt nicht ungehört verhallt iſt!

Die Abrüſtungskonferenz.
* Paris, 27. Sept. Der Sonderkorreſpondent des New
York Herald in Tokio veröffentlicht einen langen Artikel, aus
dem hervorgeht, daß man nicht auf irgendwelche Er=
olge
der Waſhingtoner Abrüſtungskonferenz
rechnen dürfe, weil Japan nicht auf ſeine Politik werde
verzichten wollen, die es ſeit 18 Jahren verfolgte und die ihm
ſeine politiſche, militäriſche und wirtſchaftliche Ueberlegenheit
im Pazifiſchen Ozean und im fernen Oſten ſichert. Japan ſei
heute die einzige Nation, die wahrhaft militäriſch geſinnt ſei. (2)
Selbſt durch die Tatſache, daß die ganze Welt gegen den
Militarismus revoltiert, läßt ſich Japan nicht beirren. Aller=
dings
könne man ſagen, daß Japan keinen Krieg mit irgend
einer Macht ſucht, weil es hofft, daß ſeine Diplomatie ein ſolches
Unglück vermeiden könne. Doch ſei Japan entſchloſſen, alles zu
behalten, was ihm ſein Heer und ſeine Kanonen erwarben.
Zwar wird Japan ſeine Vertreter zur Waſhingtoner Konferenz
entſenden, doch ſeien dieſe entſchloſſen, ſofort Widerſpruch zu er=
heben
, ſobald Japan irgend eines Vorteils, den es jetzt beſitzt,
beraubt werden ſollte. Im ganzen gebe es zehn Gründe, aus
denen man erkennen muß, daß auf Japan nicht zu rechnen ſei,

* Ernannt wurden der Lehramtsaſſeſſor Dr. Ernſt Widmann
aus Büdingen zum Oberlehrer an der Viktoriaſchule in Darmſtadt, die
Hilfsaufſeherin Pauline Klingler aus Mainz zur Gefangenauf=
ſeherin
am Landgerichtsgefängnis in Mainz, der Gefangenaufſeher
Peter Kardaun in Gießen zum Strafanſtaltswachtmeiſter an dem
Landgerichtsgefängnis in Gießen, die vortragenden Räte im Miniſte=
rium
des Innern Oberregierungsräte Dr. Viktor Reitz und Paul
Emmerling, beide zu Darmſtadt, zu Miniſterialräten bei dem
Miniſterium des Innern; ferner wurden die vortragenden Räte bei
dem Miniſterium der Finanzen: 1. Oberfinanzrat Hermann Heſſe,
2. Oberfinanzrat Dr. Franz Schrod, 3. Oberfinanzrat Erich Doerr,
ſämtlich zu Darmſtadt, zu Miniſterialräten bei dieſem Miniſterium er=
nannnt
.
* Uebertragen wurden dem Lehrer Auguſt Mandel zu Klein=
Steinheim eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Viernheim, Kreis
Heppenheim, und dem Schulamtsanwärter Ludwig Rockenſtein aus
Offenbach eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Viernheim, Kr. Hep=
penheim
, und dem Schulamtsanwärter Adam Wolf aus Kolmbach eine
Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Kolmbach im Kreiſe Bensheim.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der geſchäftsleitende Juſtiz=
bureauinſpektor
Wilhelm Heinrich Schäfer bei dem Amtsgericht
Michelſtadt unter Anerkennung ſeiner dem Staat geleiſteten Dienſte.
n. Strafkammer. Wegen ſchwerer Urkundenfälſchung nebſt Betrug
aus dem letzten Frühjahr hatte ſich der in vollem Umfange geſtändige,
inzwiſchen vom Schöffengericht Zwingenberg für zwei Zechprellereien zu
5 Monaten 2 Wochen Gefängnis verurteilte 20jährige Kaufmann Franz
Crannacher aus Schönenfeld zu verantworten. Er befand ſich zur
fraglichen Zeit, ſtellenlos, in bedrängter Lage und erſchwindelte bei der
hieſigen Lombard= und Privatbank ein Bardarlehen von 1000 Mark,
indem er als Sicherheit einen fälſchlich angefertigten Wechſel auf 466
Mark gab und dem Vertreter der Bank gegenüber ihm nicht gehorende
Möbel als ſein Eigentum vorzeigte. Jener Wechſel trug als Akzept
die Unterſchrift eines auswärtigen Landwirts (von C. ſelbſt herrührend)
und die beigeheftete bürgermeiſterliche Beglaubigung desſelben, die ſich

Shakeſpeares König Richard III."

Von JoſephLößer .
Auf Shakeſpeare möchte ich nicht verzichten,
ſchon weil er es wie kein deutſcher Dichter fertig ge=
bracht
hat, uns in ſeinen Königsdramen, beſonders
in Richard III., engliſche Heuchelei und Brutalität
zu ſchildern.
Abgeordneter Wünzer in der Heſſiſchen Volks=
kammer
am 17. Dezember 1919.
Im vorjährigen Spielplan unſeres Landestheaters war ur=
ſprünglich
die Aufführung von Shakeſpeares gewaltiger Schuld=
und Sühnentragödie König Richard III. vorgeſehen. Die
ſpannende Erwartung der Freunde des großen Briten konnte
jedoch erſt in der laufenden Spielzeit Berückſichtigung finden.
Zum letztenmal ging das Drama in Szene am 10. Januar
1907 mit Herrn Guido Lehrmann in der Titelrolle. Es hinter=
ließ
einen tiefen Eindruck beim Publikum. Inwieweit die bei
Reclam in Leipzig erſchienene Bühnenbearbeitung von Barnay
und Wittmann, die übrigens mit dem vorletzten Auftritt des
dritten Teiles von Shakeſpeares König Heinrich VI. ( Ermor=
dung
des Königs im Tower) beginnt, der Aufführung zugute
kommt, kann hier unerörtert bleiben. Die grauenvolle Welt
in die uns die Tragödie verſetzt, iſt wohl für manchen die Ur=
ſache
, ihr fern zu bleiben. Aber die einzigartige Kunſt, mit der
ſie gezeichnet iſt, wie Eigenſchaften und Beziehungen der han=
delnden
Perſonen ſich offenbaren, ſo vielſeitig und mannigfal=
tig
, muß Erſtaunen und Bewunderung erregen. Von Jena aus
ſchrieb Schiller, als er ſchon mit ſeinem herrlichen Wallenſtein
beſchäftigt war, 1797 an Goethe in Weimar: Richard III. iſt
eine der erhabenſten Tragödien, die ich kenne, und ich wüßte in
dieſem Augenblick nicht, ob ſelbſt ein anderes Shakeſpeareſches
Stück ihm den Rang ſtreitig machen kann. Jedenfalls gehört
dieſes Drama zu den genialſten Schöpfungen des großen Briten,
ſvenn auch Julius Cäſar, Hamlet, Othello, König Lear, Mac=
beth
u. a., die ſpäter entſtanden, als gereifter und klaſſiſcher gel=
ten
können.
Zum beſſeren Verſtändnis des Werkes, empfiehlt es ſich,
kurz auf die Geſchichte einzugehen, auf die es ſich gründet. Von
1327 bis 1377 regierte über England und einen Teil Frankreichs
König Eduard III. aus dem Hauſe Plantagenet (von planta
geneta Ginſterzweig, im Wappen der Familie), Begründer
des bekannten Hoſenbandordens. Der älteſte Sohn des genann=
ten
Königs, der ſchwarze Prinz, ſtarb vor ſeinem Vater und

hinterließ Richard II. als König. Von dem vierten Sohn, dem
Herzog von Lancaſter, ſtammt Heinrich IV. ab, welcher Ri=
chard
II. vom Throne ſtürzte. Jenem folgten in direkter Linie
Heinrich V. und Heinrich VI., letzterer von 14221461. Ein
Enkel des fünften Sohnes von Eduard III., Richard Planta=
genet
, Herzog von York, deſſen Mutter von einem älteren
Sohne dieſes Königs abſtammte, glaubte nähere Anſprüche an
die engliſche Krone zu haben und entfaltete 1452 gegen Hein=
rich
VI. die Fahne der Empörung, die infolge ſeiner ſchwachen
Regierung, unter der England faſt alle Beſitzungen in Frankreich
verloren gingen, weitgehende Unterſtützung fand. So kam es zu
dem langen, greuelvollen Bürgerkrieg der weißen und
roten Roſe, genannt nach den Feldabzeichen der Führer der
Parteien York und Lancaſter. Er zog ſich mit wechſelndem
Glücke bis 1471 hin, als die Partei Lancaſter am 4. Mai auf der
blutigen Wieſe in der Nähe des Ortes Tewkesbury (ſprich
Tjuksberi) entſcheidend geſchlagen wurde. Heinrich UI. wurde
nach Gefangennahme im Tower, ſein Sohn Eduard, Prinz von
Wales, während der Schlacht getötet. Richard, Herzog von
York, und deſſen Sohn Rutland waren ſchon 1460 gefallen.
Eduard, der nächſtfolgende Sohn, hatte ſich 1461 die Krone ange=
eignet
(König Eduard IV.).
Der Krieg der weißen und roten Roſe iſt von Shakeſpeare
in den Dramen König Heinrich VI., 2. und 3. Teil behandelt.
In dieſen, bezw. im 3. Teil, treten auch ſchon Richard, Herzog
von Gloſter (nachmals König Richard III.) und Georg, Herzog
von Clarence, Brüder Eduards IV., auf. Clarence war ihm
abtrünnig geworden, hatte ſich mit ſeinem Schwiegervater, dem
Grafen von Warwick, gegen ihn verbunden, ſchloß ſich aber vor
der Schlacht von Tewkesbury der Partei York wieder an. Da=
nach
hat er erſt gegen ſein Haus, dann gegen ſeinen Schwieger
vater Verrat geübt. Der jugendliche Prinz von Wales erlag
den blutigen Streichen der drei Brüder vom Hauſe York. Mit
dem vorausgehenden 1. Teil entſtand die Trilogie Heinrich VI.
etwa in der Zeit von 1588 bis 1592. Daran ſchließt ſich die Tra=
gödie
König Richard.
Während wir es dort mit weniger reifen Erſtlingswerken
des Dichters zu tun haben er kam 1585 oder 1586 im Alter
von 21 bis 22 Jahren von ſeinem Geburtsort Stratford nach
London, der Stätte ſeines Wirkens als Schauſpieler und Dich=
ter
zeigt er in Richard III., wahrſcheinlich ums Jahr 1593
entſtanden, einen überraſchend großen Fortſchritt. Er ſchöpfte
dabei namentlich aus der Chronik von Holinſched, in der Richard
als gewiſſenloſer Wüterich und auch körperlich mißgeſtaltet (mit
Höcker, einem kurzen Bein und verdorrtem Arm; er ſoll auch zu

früh und doch ſchon mit Zähnen geboren worden ſein) gezeichnet
wird. Aber während dieſe Chronik nur referiert und ſonſt ohne
Leben iſt, haucht der Dichter ſeiner Quelle den Odem ſeines Gei=
ſtes
ein und ſchafft damit ein unſterbliches Original. Richard
iſt der jüngere Bruder Eduards IV., noch Herzog von Gloſter,
bekundet er im 1. Aufzug, 2. Auftritt, den Sohn Heinrichs VI.
vor drei Monden in der Schlacht von Tewkesbury erſtochen zu
haben; dies wäre alſo im Jahre 1471. Gloſter fiel als König
Richard III. in der Schlacht von Bosworth am 22. Auguſt
1485, worauf das Drama endet. Es würde demnach im Rahmen
von 14 Jahren ſich abſpielen. Der Tod Eduards IV., der im
2. Aufzug, 2. Auftritt, bekannt wird, fällt ins Jahr 1483, ſo daß
bis dahin 12 Jahre zu rechnen ſind. Bezüglich dieſes Zeitrau=
mes
erſcheint das Drama außerordentlich zuſammengezogen.
Es ſchien, als ob nach dem Siege die Sonne Eduard IV.
führte eine Sonne im Wappen über dem Hauſe York leuchten
werde; er ſagt:

Nun thron’ ich endlich wie’s mein Herz begehrt;
Mir ward des Landes Ruh’, der Brüder Liebe‟;
(Heinrich VI., 3. Teil, gegen Schluß.)

aber dieſe Erwartung ſollte nicht in Erfüllung gehen. Nach dem
ränkevollen, mörderiſchen Bürgerkrieg kehrt Zwietracht und Ver=
nichtung
unter den eigenen Gliedern des ſiegreichen Teiles ein.
Gloſter ſtrebt nach der Krone, koſte es, was es wolle. Im Wege
ſtehen ihm zunächſt der König und ſein Bruder Georg, Herzog
von Clarence. Bei erſterem war gegen den einſt abtrünnigen
Bruder ein gewiſſes Mißtrauen zurückgeblieben, umſo mehr, als
Clarence ein Gegner der Königin iſt, der Witwe eines Lord
Grey, die als nicht ebenbürtig angeſehen wurde. Dies benutzt
Gloſter, den König gegen Clarence aufzuhetzen; er muß als Ge=
fangener
in den Tower wandern. Dort läßt ihn Gloſter, angeb=
lich
auf Geheiß des Königs, ermorden. Dieſer hat ausſchwei=
fend
gelebt, iſt ein kranker Mann, und wird auf die Todesnach=
richt
bald hingerafft. Als nächſte Opfer hat Gloſter ſich den
Bruder Rivers der Königin, deren Sohn Grey aus erſter Ehe
und Sir Waughan auserſehen, denen er vorwirft, unverdient
hohe Stellen zu bekleiden, mit dem Hauſe Lancaſter ſympathi=
ſiert
und die zeitweiſe Verhaftung des Kämmerers Haſtings, der
ebenfalls ein Gegner der Günſtlinge der Königin iſt, herbeige=
führt
zu haben. Sie werden, um auch den Kämmerer für die
Erhebung Gloſters auf den Thron geneigt zu machen, enthauptet.
Haſtings aber ſpricht ſich nachdrücklich, für den älteſten Sohn
Eduards IV. als Thronfolger aus, daher Gloſter ihm dasſelbe
Schickſal bereitet, unter dem Vorwand, daß er, der mit der frü=

[ ][  ][ ]

Rummer 269.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 29. September 1921.

Seite 3.

uf eine ganz andere Angelegenheit bezog, war von C.
als Kniff benutzt. Erſatz des Schadens hat nicht ſtattgefunden. Cran=
nacher
trieb ſich nach der Tat an der Bergſtraße herum, wobei er zwei
(Haſthofsbeſitzer hereinlegte, deshalb, feſtgenommen wurde und die er=
nvähnte
Strafe erhielt. Unter Einbeziehung derſelben lautet das nun=
nehrige Urteil auf insgefamt 9 Monate Gefängnis, abzug=
Tich 4 Wochen Unterſuchungshaft.
n. Schwurgericht. Erſt 21 Jahre alt und unbeſtraft, ſtand in der
geſtrigen Verhandlung der Landwirt Philipp Gerhardt aus Rein=
Geim unter der Anklage des am eigenen Schwiegervater, Landwirt Lud=
vig
Schäfer zu Birkert i. Odw., verübten Totſchlags. Es handelt
ſich um eine richtige Augenblickstat, wenn auch mancherlei Unſtimmig=
Eeiten in der Familie ſeit geraumer Zeit vorausgegangen waren. Der
Auftritt ereignete ſich am Oſtermontag, 28. März, dieſes Jahres in der
Schäferſchen Behauſung. Der im letzten Kriegsjahre zum Heere ein=
gezogene
und dort als Offiziersburſche verwendete G. hatte nach der
Entlaſſung vom Militär die damals 16jährige zweite Tochter Sch.s
Eennen gelernt; es folgte bald die Verlobung und nach ſeiner Anfangs
Oktober vorigen Jahres erreichten Großjährigkeit die Heirat im Novem=
Her. Sch., deſſen Eltern ebenfalls noch im Hauſe leben, hatte bereit=
Das Anweſen mit etwa 40 Morgen Grundbeſitz an die älteſte Tocht
ind deſſen Mann abgetreten und ſich nur ein größeres Waldſtück nebi
Barvermögen und Auszugsrechte vorbehalten, ſo daß dort gemeinſam
gewirtſchaftet wurde. G. iſt einziges Kind; auch ihm traten ſeine Eltern
im Februar dieſes Jahres ihr Anweſen mit etwa 30 Morgen ab, und
s ſcheint, als ſei der jungen Frau ein ungefähr ebenſo großes Ver=
nögen
bei, ſowie nach der Verehelichung zuteil geworden. Trotzdem
kam es zu Gegenſätzen, und der Angeklagte ſchilderte den Anlaß da=
hin
, als wären die Schwiegereltern mit ſeiner elterlichen Vermögens=
vegelung
nicht zufrieden geweſen und hätten in dieſem Sinne ſeine
Frau aufgeſtachelt. Von der anderen Seite wird dies beſtritten, und
H.s Frau ſelbſt, die ihn nach ihrer Verſicherung noch liebt, pflichtet als
Zeugin der Auffaſſung des Mannes nicht bei. G. iſt leicht erregbarer
Natur, verrannte ſich vermutlich in eine gewiſſe geſpannte Stimmung,
und dieſe brach dann durch beſonderen, allerdings nicht bedeutenden An=
reiz
los. Das Paar ſollte das Oſterfeſt bei den Sch.s verbringen. Der
chon gleich dem abgeneigte G. benahm ſich dort mürriſch und kehrte am
arſten Feiertage im Zorn heim, nachdem ſeine Frau, über den Auftritt
von einem Herzkrampf befallen, nicht mitzugehen vermochte hatte. (Er
ſandte ſeine Mutter zur Abholung noch am nämlichen Tag und drohte
andern Morgens telephoniſch auf die Nachricht der Unpäßlichkeit, er
verde ſich ſelbſt einfinden, und man werde ſehen, was es dann gäbe
In einem Reinheimer Geſchäft verſah er ſich alsbald mit einem ſcharf=
geladenen
Revolver, doch geſchah es nach ſeiner Angabe nur, um die
Angehörigen ſeiner Frau, bei denen er Trennungsabſichten arglvöhnte,
ainzuſchüchtern und ſo die junge Frau zum Mitgehen zu beſtimmen,
Auf die telephoniſche Drohung hatten ſich die Mutter Sch. nebſt beiden
öchtern im Oberſtock eingeſchloſſen. Der ſehr aufgeregt erſcheinende
H. glaubte ſeine Frau ihm vorenthalten, äußerte, mit dem Revolver in
der Hand, alles erſchießen zu wollen, ſuchte in der Wohnung und ſollte
von den anweſenden Männern des Friedens wegen entwaffnet werden.
Dabei trat ihm auch Sch. in den Weg und empfing aus nächſter Nähe
wvei Schüſſe am Kopf und in die Leiſtengegend. Hiermit war G.s
Mut verflogen, er bemühte ſich mit den Anderen um den Verletzten und
zeigte lebhafte Neue, blieb auch bis zum nächſten Tage, an dem man ihn
feſtnahm. Seitdem iſt er in Unterſuchungshaft. Der Wundverlauf war
bei Sch. durch Blutvergiftung ſo ungünſtig, daß er nach mehreren
Vochen im hieſigen Krankenhaus ſtarb. Der Angeklagte, der ohne jeden
Verletzungs= oder Tötungsvorſatz gehandelt haben will, wurde durch
Rechtsanwalt Neuſchäffer verteidigt, und die Anklage war von Staats=
anwalt
Mickel vertreten. Die Verhandlung war in den ſpäten Abend=
ſtunden
noch nicht beendet.
Zur künſtleriſchen Hebung der Plakat=Reklame. Der Vorſitzende
der Heſſiſchen Arbeitsgemeinſchaft bildender Künſtler hat an den Detail=
liſtenverein
folgendes Schreiben gerichtet: Es iſt vielfach mißſtändig
empfunden worden, daß Plakate an den Anſchlagſtellen auch den geringſt=
möglichen
äſthetiſchen Anforderungen nicht entſprechen. Beſonders
vurden dabei Plakate von größeren Geſchäften genannt. Die Arbeits=
emeinſchaft
bildender Künſtler, die ſämtliche Künſtlervereinigungen
deſſens in ſich ſchließt, richtet daher an den Detailliſtenverein die er=
ebenſte
Bitte, ſeinerſeits den hieſigen Firmen zu empfehlen, im Inter=
ſe
des Rufs unſerer Stadt als Kunſtſtadt auch die äſthetiſcher
ückſichten auf den Plakaten nicht außer acht zu
aſſen. Die Arbeitsgemeinſchaft iſt auch gerne bereit, etwaige Auf
träge an Künſtler koſtenlos zu vermitteln. Ebenſo iſt ſie gern bereit,
hr etwa vorzulegende Entwürfe koſtenlos zu begutachten. Auf den
rhöhten Wert eines künſtleriſchen Plakats gerade auch hinſichtlich ſeiner
wirtſchaftlichen Wirkung brauchen wir wohl nicht noch beſonders hinzu=
beiſen
. Eine gefällige Mitteilung über Ihre Stellungnahme und die
twa getroffenen Maßnahmen würden wir mit beſonderem Danke er=
Von der Anhaltiſchen Spar= und Darlehensgeſellſchaft m. b. H.
(Leipzig) wird uns geſchrieben: Ihre in Nr. 262 veröffentlichte War=
ſrung
iſt nicht wahrheitsgemäß. Der Geſellſchafter, welcher mit den
Strafgeſetzen in Konflikt geraten ſein ſoll, iſt ſchon ſeit 1919 nicht mehr
alleiniger Geſellſchafter und ſeit 1920 aus der Geſellſchaft überhaupk
usgeſchieden. Die jetzigen Geſellſchafter wie auch die Geſchäftsführer
ind einwandfreie Perſonen, vor denen eine Warnung ſich infolgedeſſen
erübrigt.
Spende der Mitglieder des Landestheaters für die Opfer der
Oppauer Kataſtrophe. Eine Sammlung unter den Mitgliedern des Lan=
destheaters
für Oppau hat die Summe von 3354 Mark ergeben.
* Aufnahme von 35 Oppauer Kindern in bas Kinderheim der Lan=
desverſicherungsanſtalt
Heſſen. Die Landesverſicherungsanſtalt Heſſei
jat ihr Kinderheim zu einer vorerſt vierwöchigen Aufnahme
on 35 Kindern aus Famibien, die durch das Oppauer Unglück be=
roffen
wurden, zur Verfügung geſtellt. Die Deutſche Reichsfechtſchule
jat in ihrer letzten Vorſtandsſitzung in Magdeburg beſchloſſen, für die
durch das ſchwere Exploſionsunglück in Oppau verwaiſten Kinder auch
hre=
eits
in der Hilfsaktion zum Beſten der Hinterbliebenen in Oppau
durch ſofortige Bereitſtellung der noch in den Reichswaiſen=
häuſern
vorhandenen Plätze für Waiſen teilzunehmen. Anmeldungen
von Waiſen können unmittelbar an die Oberfechtſchule in Magdeburg
gerichtet werden.
Treuer Mieter. Am 1. Oktober ſind es 40 Jahre, daß der
Kaufmann Peter Daum im Hauſe Große Ochſengaſſe 28 wohnt.
Ein Zeichen für gutes Einvernehmen zwiſchen Mieter und Vermieter.
Im Silberkranz. Am Sonntag, den 2. Oktober, begehen Herr
Johann Mukrowski und ſeine Ehefrau Marie geb. Götz, Gar=
diſtenſtraße
8, das Feſt der Silbernen Hochzeit.

* Kriegsbeſchädigtenfürſorge. Vergangenen Samstag und Sonn=
tag
fand hier ein zweitägiger, Ausbildungskurſus für
die in der Kriegsbeſchädigtenbewegung tätigen Mitglieder des Zentral=
verbandes
deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinterbliebener E. V.
ſtatt. Aus ganz Heſſen hatten ſich hierzu die Kameraden und Kamera=
denfrauen
in großer Zahl eingefunden. Die Tagung wurde geleitet von
dem 1. Landesvorſitzenden Fuchs=Offenbach, bezw. dem 2. Landesvor=
ſitzenden
Scherer=Offenbach. Seitens der Reichsgeſchäftsſtelle des
Verbandes in Berliu war Kamerad Grieſe=Berlin anweſend, der
gemeinſam mit dem Verbandsſekretär für Heſſen, Kameraden Hecker=
Frankfurt, die einzelnen Vorträge, den mit Aufmerkſamkeit folgenden An=
weſenden
zu Gehör brackte. Den Vorträgen folgte jedesmal eine aus=
giebige
Ausſprache. Zur Beſprechung kamen folgende grundlegenden,
wie auch ſozialpolitiſchen Fragen: Die Entſtehung und Entickelung der
Kriegsbeſchädigten=Bewegung, die Vorgeſchichte, Gründung und Ent=
wvickelung
des Zentralverbandes, ſowie diejenigen der anderen Kriegs=
beſchädigtens

egungen, die innere Organifation, ſowie die Beſtrebungen
und Ziele des Zeutralverbandes, die Arbeit der Ortsgruppen=, Kreis=
und Bezirksverbände, der Verkehr der Kriegsbeſchädigten mit den Für=
ſorgeſtellen
, ſowie die Weiterentwickelung der Verſorgung und Fürſorge.
Ssitens der Anweſenden wurden noch eine Reihe don Anrezungen ge=
geben
und der 1. Landesvorſitzende, Kamerad E. Fuchs=Offenbach, Gr.
Marktſtraße 56, mit der Ausarbeitung einiger Beſchverden beauf
gt.
Au die überaus lehrreiche Tagung, die bei richtiger Auswvertung für der
Zentralverband in Heſſen, woſelbſt er ſich immer weiter ausbreitet, von
großem Nutzen ſein wird, und dafür boden die Ausführungen der Hörer
Geſähr, ſchloß ſich eine Landesvorſtandsſitzung an.
Bolly
Der Verband der evangeliſchen weiblichen Jugend in Heffen wird
ſeine Herbſtverſammlung am 17. Oktober, nachmittags 3 Uhr,
im Rummelbräu in Darmſtadt abhalten. Da über die ſo überaus
glänzend verlaufene Marburger Tagung von verſchiedenen Teilneh=
merinnen
berichtet, auch über die Schaffung von Kreisverbänden und
die Erhöhung des Jahresbeitrags beraten und eine Loſung für den
großen deutſchen Berband, dem nunmehr etwa eine halbe Million Mit=
glieder
angehören, beſchloſſen werden ſoll, ſo werden nicht nur Lei=
terinnen
und Vereinsmitglieder aus allen Teilen unſeres Landes er=
wartet
, ſondern auch die Anweſenheit von zahlreichen Gäſten erhofft.
Es ſteht ein ſtarker Beſuch dieſer Verſammlung in Ausſicht. Auskunf
erteilt der Verbandsvoxſitzende Pfarrer Dittmar in Hauſen, Poſt
Garbenteich, bei Gießen.
Der moderne Miythos von Tagore bis Daha. Ueber dieſes Thema
ſpricht der Oberdada am heutigen Donnerstag abend im Mathildenhöh=
ſaale
. (Siehe Anzeige in der geſtrigen Nummer.)
Der Geſangverein Sängerluſt hält am Sonntag, den 2. Oktober,
ſeine diesjährige Abendunterhaltung ab. Unter der bewähr=
ten
Leitung ſeines Dirigenten Herrn Chormeiſter Karl Grim iſt es
auch diesmal gelungen, ein vorzügliches Programm aufzuſtellen. Auße
dem aktiven Chor, der unter anderem vier neue Chöre zu Gehör bringt,
darunter zwei Dialektſtücke, haben ſich als künſtleriſche Kräfte zur Ver=
fügung
geſtellt: Frl. G. Gihßen von der Volksoper in Hamburg,
Herr Adolf Braun vom Heſſiſchen Landestheater, ſowie der Zither=
klub
Edelweiß. Im humoriſtiſchen Teile werden die Herren Humoriſten
Kilian und Mechler, ſowie ein Theaterſtück für Unterhaltung
ſorgen.
* Turngemeinde Darmſtadt 1840. Der beiſpiellofe Erfolg, den unſere
Turner bei den Meiſterſchaftskämpfen in Hannover errungen haben,
gibt dem Vorſtand Veranlaſſung, dieſelben am nächſten Samstag aben
beſonders zu chren. Die Veranſtaltung findet im großen Saal ſtatt mit
entſprechend abwechſelungsreicher Vortragsfolge im Rahmen einer echt
turneriſchen Familienfeier. Alle Mitglieder und deren Ange=
hörige
ſind hierzu herzlichſt eingeladen. Gäſte können eingeführt
werden.

Freitag, den 30. Septen ber 1921
gültige Lebensmittelmarken:

Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 85, 84
und Barbara, je 800 er Brot. Marke Nr. 81, 560 gr

Mehl oder 800 gr. Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten, Marke Nr. 63 und Barbara
je 800 ar Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltnnasmehl: Bis 15. Oktober auf die Lebensmittel=
marken
Offenbach blau und weiß je 800 gr Haushaltungs=
inehl
zum Pfundpreis von .50 Mk. ohne Tüte.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung!: ½ Pfund zu 2. Mk
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel= Ver=
kaufsſtellen
.
Milch: Auf Marke Auguſte: der blauen Lebensmittelkarten
je ¼ Liter.
Zucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken Gießen
und Mainz ſämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 750 gr.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 20 der Holz=
ausweiskarten
je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laub=
holz
und 12 Mk. für Nadelholz. D eſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate /,
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts be=
ſtellt
werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Noh
braunkohlen aus der Grube Prin; von Heſſen
Verkauf ter Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 712 Uhr vormittags und von 26 Uhr nach
mittags bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.

Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnei
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird

* Preiserhöhung im Friſeurgewerbe. Man ſchreibt uns: Wie au=
dem
heutigen Anzeigenteil erſichtlich, tritt ab 1. Oktober eine Preis=

erhöhung für ſämtliche Bedienungsarten im Fri=
ſeurgewerbe
ein. Es dürfte ſich wohl erübrigen, nochmals auf
die Notwendigkeit eines Aufſchlags in dieſem Gewerbe hinzuweiſen.
Wir bitten die verehrliche Einwohnerſchaft von Darmſtadt um wohl=
wollendes
Verſtändnis für dieſe Maßnahmen und weiſen darauf hin,
daß die Bedienungspreiſe, welche als Minimalpreiſe gelten und laut
tariflichen Vereinbarungen von allen Beteiligten gehalten werden müſ=
ſen
, in den Geſchäften durch Aushang erſichtlich ſind.
Rw. Unfälle. Dienstag früh brachte ſich eine Frau beim Holzhacken
an der linken Hand eine erhebliche Wunde bei. Gegen 2 Uhr ver=
ſuchte
eine Frau, ſich durch Leuchtgas zu vergiften. Sie wurde von
Hausbewrhnern bewußtlos aufgefunden. Gegen 6 Uhr brachte ſich
ein älterer verheirateter Mann verſchiedene Kopfſchüſſe bei, die
ihn lebensgefährlich verletzten. Gegen halb 8 Uhr erlitt in der Rhein=
ſtraße
ein Kutſcher einen Blutſturz. Sämtliche Verunglückte wurden
von der Rettungswache mit dem Krankenautomobil nach dem Städti=
ſchen
Krankenhaus gebracht.
X Griesheim, 28. Sept. Gemeinderatsſitzung. Der Ge=
meinderat
beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung die Einſetzung eines
Kilfsausſchuſſes für die Opfer der Exploſionskataſtrophe in
Oppau, die Gemeinde ſelbſt wird ſich mit einem Beitrage beteiligen. In
den Ausſchuß wurden gewählt: Frau Dr. Heilbronn, Beigeordneter Feld=
mann
, die Gemeinderäte Philipp Höhl, Lehrer Mall und Peter Göbel,
ferner Georg Kahl IV., Daniel Müller III. und Martin Winter. Der
Bericht über die Eeneralderſammlung des Gas= und Elektrizi=
tätswerkes
Griesheim in Bremen wurde zur Kenntnis gebracht und
hatte der Gemeinderat hiergegen nichts zu erinnern. Die Pächter der=
jenigen
gemeinheitlichen Grundſtücke, welche den Taxationspreis nicht
erreicht haben, ſollen aufgefordert werden, den Taxationspreis zu zahlen,
andernfalls dieſelben nochmals verſteigert werden ſollen. Der Einſpruch,
der Landwirte gegen die Höhe des Lieferſolls von Brorgetreide wurde
abſchläglich beſchieden, da die Landwirte die Angaben über ihre Anbau=
flächen
ſelbſt gemacht haben. Dem Erſuchen der Heag um einen jähr=
lichen
Baukoſtenzuſchuß von 600 000800 000 Mark konnte mit Rückſicht
auf die ſchlechte finanzielle Lage der Gemeinde nicht ſtattgegeben werden.
Gegen die beabſichtigte Stillegung der Dampfſtraßenbahn wird jedoch
Einſpruch erhoben. Für die Fegung des Sterngrabens wurden 600 Mk.
beivilligt. Der Gemeinderat beſchloß, daß die ſeitherige Steuerordnung
mit dem 1. Oktober 1922 außer Kraft tritt und von da ab die Normal=
ſteuerordnung
nach § 72 des Reichsgeſetzblattes gilt. Bei Verteilung des
Ortsbüirgernutzens aus der Aufarbeitung von Moosſtreu ſollen in Zu=
kunft
10 Prozent für Verwaltungskoſten in Abzug gebracht werden,
welche in die Gemeindekaſſe fließen. Zu der Landtagswahl am 27. Nov.
1921 wird der Ort wieder in zwei Wahlbezirke eingeteilt und zwar Be=
zirk
1 der obere Ortsteil, getrennt durch die Achſe der Neuen Darmſtädter
Straße Hinter= und Schulgaſſe. Bezirk 2 der untere Ortsbeil. Als
Kommiſſionsmitglieder werden beſtimmt: Bezirk 1 Wahlvorſteher: Bür=
germeiſter
Schüler, Vertreter Lehrer Mall, Protokollführer Chr. Sim=
mermacher
, Beiſitzer Georg Schütz, Adam Senzel, Konrad Keller II.,
Hch. Hofmann VII., Hch. Kraft I. und Peter Löw II. Bezirk 2: Wahlvor=
ſteher
Beigeordneter Feldmann, Protokollführer Hch. Hofmann X.,
Beiſitzer Karl Eiſenhauer, Ph. Bauſch, Peter Diefenbach V., Lehrer
Hch. Schott, Valentin Schickl und Peter Schüler VII. Es folgten noch
drei Armenſachen.
gl. Nieder=Ramſtadt, 28. Sept. Miſſionsfeſt. Am Sonntag
fand hier das Dekanatsmiſſionsfeſt des Dekanats Eber
ſtadt ſtatt, das in würdiger Weiſe verlief. Schon in der Frühe ließ
der Poſaunenchor der hieſigen evangeliſchen Gemeinſchaft feſtliche Choral=
weiſen
von der Höhe des Lohbergs über das Dorf hin erklingen. Vor=
mittags
hielt Miſſionar Walther aus Beuren einen Jugendgottes=
dienſt
für die Schulkinder des Kirchſpiels, derſelbe predigte in erweck=
licher
und herzandringender Weiſe auch in dem der auswärtigen Feſt=
beſucher
wegen auf den Nachmittag gelegten Feſtgottesdienſt in der von
Schulkindern geſchmückten und bis zum letzten Platz gefüllten Kirche.
Dekan Vogel=Gernsheim, ein geborener Nieder=Ramſtädter, gab in
warmen Worten ſeiner Freude über das durch die rege Teilnahme an
dem Feſt bezeugte, gegen früher erfreulich gewachſene Miſſionsintereſſe
im hieſigen Kirchſpiel Ausdruck und ermahnte die Feſtgemeinde zur Treue
in ſchwerer Zeit. Ein beſonders feſtliches Gepräge gaben dem Gottes=
dienſt
ſtimmungsvolle Darbietungen des Poſaunenchors und zwei, wie
gewohnt, prachtvoll geſungene Chöre des hieſigen Kirchengeſangvereins
unter Leitung ſeines trefflichen Dirigenten, Lehrer Müller aus Traiſa.
In der Nachverſammlung, die bei dem herrlichen Wetter im Freien,
im ſogen. Lohwäldchen, abgehalten werden konnte, ſprach nach kurzen
Begrüßungsworten des Ortsgeiſtlichen außer Miſſionar Walther, der in
einer volkstümlichen Anſprache über die geiſtige Not der Heidenwelt die
Zuhörer wieder zu backen verſtand, noch der Leiter der hieſigen evangeli=
ſchen
Gemeinſchaft, Bruder Brück, in tief anfaſſender Weiſe von der
Miſſion, die wir an uns ſelbſt treiben miſſen. Den Rechenſchaftsbericht
über den Stand der deutſchen Heidenmiſſionsarbeit und die Mitarbeit
der Dekanatsgemeinden im Jahre 1920 erſtattete erſchöpfend und feſſelnd
Pfarrer Krämer=Pfungſtadt. Auch in der Nachverſammlung wirk=
ten
der Poſaunenchor und der Kirchengeſangverein mit, außerdem unter
Leitung von Lehrer Lortz hier ein Schülerchor wit drei ſauber und
ugendfriſch geſungenen Liedern. Die Feſtkollekte ergab den ſchönen
Ertrag von 560 Mark, ferner wurden noch für 206 Mark Miſſions=
ſchriften
verkauft. Möge von dem Feſt auch ein reicher innerer Segen
auf die Teilnehmer ausgegangen ſein!
Jugenheim, 28. Sept. Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht
von Montag auf Dienstag wurde in der Villa Anna bei Herrn Rech
nungsrat Grellert der ganze unterſte Stock ausgeräumt. Silber,
Weißzeug und alles, was zu tragen war, wurde Beute der Diebe. Allem
Anſchein nach iſt es mit Wagen fortgeſchafft wonden. Wie wan hört, ſoll
die Spur nach Hähnlein hinführen.
s.w. Egelsbach, 28. Sept. Das Hofgut Baierseich (zirka
90 heſſiſche Morgen groß) wird demnächſt gegen eine Pacht von jährlich
4075 Mark auf die Douer von 1830 Jahren unter die Land=
bewerber
aufgeteilt werden. Der größte Teil des Geländes
geht bereits im Herbſt in den Beſitz der Pächter über.
wd. Rüſſelsheim, 28. Sept. Autounfall. Auf der Landſtraße
Biſchofsheim-Rüſſelsheim gab ein Chauffeur einem mitfahrenden Zoll=
beamten
aus Biſchofsheim während der höchſten Fahrgeſchwindigkeit des
Autos das Steuer. Der Kraftwagen rannte wider einen Baum und
wurde vollſtändig demoliert. Die Inſaſſen wurden herausgeſchleudert
und fchwer verletzt.
s.w. Bauſchheim, 28. Sept. Aus Liebeskummer hat ſich hier
ein junger Mann erſchoſſen.

heren Geliebten Eduards, einer Frau Shore, ein Liebesverhält=
ſtis
unterhält, dieſe und die Königin in Schutz nehme, obgleich
beide durch Zauberei ſeinen Arm zum Verdorren gebracht hätten.
Zu jener Zeit war nämlich der Glaube an ſolche Einflüſſe ſehr
verbreitet. Heinrich, Herzog von Buckingham, ein Nachkomme
des jüngſten Sohnes von Eduard III., unterſtützt die Beſtrebun
gen Gloſters auf den Thron zu kommen, wofür ihn die Graf=
ſchaft
Hereford und anderes verſprochen wird, und bringt au
ſein Betreiben durch falſche Vorſpiegelungen, ja mit dem Vor=
geben
, daß die Söhne Eduards IV. (die beiden Prinzen) und
dieſer ſelbſt unechter Herkunft ſeien, den Bürgermeiſter von
London, ſtädtiſche Abgeordnete und Bürger, dahin, daß ſie der
Ausrufung Gloſters zum König beiſtimmen. Dennoch ſind die=
ſem
, nunmehr König Richard III., die zwei jugendlichen Prin=
zen
der ältere ernſt und ſeiner Pflichten als einſtiger Herr
ſcher ſich bewußt, der jüngere lebensfroh und mit Witz begabt
noch im Wege. Sie kommen durch gedungene Mörder im Tower
ums Leben. Selbſt Buckingham hatte ihrer Beſeitigung nicht
zugeſtimmt; er fiel deshalb in Ungnade, geht mit dem Feinde
der aus Frankreich naht, wird aber von Richards Leuten gefan=
gen
genommen und am Allerſeelentag hingerichtet. Dann folgt
die Schlacht in der weiten Ebene von Bosworth, in der Richard
von Heinrich, Grafen von Richmond, einem Sohn von Edmund
Tudor, der mit einer Urenkelin des dritten Sohnes von
Eduard III. vermählt war, unterſtützt von Anhängern aus
Frankreich und der roten Roſe, beſiegt wird und im Kampfe fällt.
Eloſter=Richard, mißgeſtaltet wie er war, fühlte ſich der=

lafſen von den Freuden des Lebens und im Grolle darüber
ſucht er ſeine Natur als erbarmungs= und gewiſſenloſer
Böſewicht zu rechtfertigen. Der Mann des Verderbens lebt aber
auch in einer verderbten Welt, und ſeiner ſchuldbeladenen Um=
gebung
iſt er an Verſtand, Entſchloſſenheit und Tatkraft weit
überlegen. So glaubt er ſie mit Menſchenverachtung behandeln
und beherrſchen zu können. Zur Erreichung ſeiner Ziele unter=
ſtützen
ihn aber auch Heuchelei, Verſchlagenheit und Hinterliſt;
geiſtvoll, ſchlagfertig und lodernde Liebesglut heuchelnd, wirb=
er
um die Hand Annas, Witwe des Sohnes von Heinrich VI.,
an der Bahre der Leiche dieſes Königs. Obgleich er beide ge=
mordet
, ſolgt ſie ſeiner Werbung, nachdem ſie ihm die furchtbar=
ſten
Verwünſchungen entgegengeſchleudert; ſie unterliegt dem
Banne des Zauberers. Mit beißendem Spott läßt er ſich über
dieſe Wendung aus und die betörte Anna erlebt als ſein Weib
keine ruhige Stunde mehr. Auch ſie läßt er umbringen. Als
König und Witwer freit Richard, gleich ſchlagfertig und noch

wärmer und inniger ſchmeichelnd, bei der Königin Eliſabeth um
ihre Tochter und verheißt ihr Krone und Glück an ſeiner Seite.
Erſt kurz vorher hatte er ihre Söhne und Brüder, die beiden
Prinzen, ermorden laſſen, und zur Abwehr hält Eliſabeth ent=
rüſtet
und ergreifend ihm die an ihrer Familie verübten Ver=
brechen
vor; aber ſchließlich läßt ſie ihn doch nicht ganz ohne
Hoffnung und ſchnell iſt er mit dem Urteil ſertig: Weichherzige
Närrin, wankelmütig Weib. Die Tochter wird jedoch Nich=
mond
angetraut, dem künftigen König Heinrich II., dem Ri=
chard
zur Sicherung ſeine Herrſchaft mit der Heirat zuvorkom=
men
wollte. Anderswo heuchelt Gloſter=Richard den Friedfer=
tigen
, Unſchuldigen, während er ſelbſt aber der ſchlimmſte Stö=
renfried
iſt. Den Söhnen Eduards gegenüber ſpielt er ſich als
wohlmeinender, gutmütiger Onkel auf und doch hat er für den
älteren Prinzen heimlich die Worte: Klug allzubald, ſagt man,
wird nimmer alt oder Auf zeit’gen Frühling währt der Som=
mer
wenig." Zwiſchen zwei Geiſtlichen, das Gebetbuch in der
Hand, ſucht er bei den Bürgern den Eindruck der Frömmigkeit
zu machen, von denen er, Abneigung heuchelnd, die Laſt der
Krone zu tragen, die Ausrufung zum König erwartet. Auch
Humor und Witz iſt Richard eigen.
Gloſter=Richard iſt ein Kriegsheld, tapfer und kühn; als
ſolcher hat er ſich ſchon im Krieg der weißen und roten Roſe be=
währt
, unbeugſam kämpfend für das Haus York, eingedenk des
frühen Falles ſeines tapferen Vaters. Auf dem Schlachtfeld von
Bosworth ruft Catesby aus:
Der König tut mehr Wunder als ein Menſch
Und wagt ſich dreiſt in jegliche Gefahr.
Ihm fiel ſein Pferd; zu Fuße ficht er jetzt
Und ſucht nach Richnond in dem Schlund des Todes.
Im und um das Schloß der Yorks wandert ein Dämon, ein
nach Rache an dieſem Haus dürſtendes Weib, Margarete, Witwe
von Heinrich [I., die nach des Dichters Schilderung im voraus=
gegangenen
Krieg Entſchloſſenheit und Grauſamkeit in gleichem
Maße gezeigt hat. Gegen Gloſter=Richard, den Mörder ihres
Mannes und Sohnes, den blutigen Eber er führt deſſen
Bild in ſeinem Wappen den Friedensſtörer, dieſer armen
Welt hat ſie die furchtbarſten Schmähungen und Flüche, den
Gliedern des Haufes York und ihrem Anhang, den Rebellen
wird prophetiſch das Schickfal von unnatürlichem Tod, Schrecken
und Jammer verkündet. Margarethe, Eliſabeth und die hoheits=
volle
, ehrwürdige Greiſin Herzogin von York, Mutter von Ri=
chard
, vereinigen ſich in Klagen über alles Unglück, das über

ſie gekommen, beweinen ihre Toten und halten ſich das Maß und
die Schuldigen ihrer Leiden einander vor. Einig im Verdam=
men
des fluchwürdigen Mörders, gibt aber Margarethe der Ge=
nugtuung
Ausdruck, daß Eliſabeth den Platz als Königin ein=
gebüßt
hat, macht= und freudlos geworden iſt, und Richard, das
Schandmal ſeiner Mutter, auch an ihren und ſeinen Blutsver=
wandten
, den Feinden des Hauſes Lancaſter, zum Wüterich und
Mörder wurde. Auf dem Zug gegen den Feind muß Richard
noch den Fluch ſeiner Mutter hören:
Dem Feind zur Seite ſtreitet mein Gebet
Und dann der Kinder Eduards kleine Seelen;
Sie flüſtern deiner Feinde Geiſtern zu
Und angeloben ihnen Heil und Sieg.
Blutig, das biſt du, blutig wirſt du enden;
Wie du dein Leben, wird dein Tod dich ſchänden;
und es iſt, als wenn von da ab ſeine bisherige Geiſtesgegen=
wart
und Sicherheit ins Wanken gerate. Die ergreifenden und
erſchütternden Offenbarungen der drei Schickſalsſchweſtern er=
innern
an den antiken Chor, und Schiller urteilt auch, daß kein
Stück Shakeſpeares ſo der griechiſchen Tragödie ſich nähere wie
Richard III..
Der Held des Dramas iſt eine Schöpfung beſonderer Hin=
gabe
, Vertiefung und Sorgfalt des Dichters, zu vergleichen mit
einem Meiſterwerke plaſtiſcher Kunſt, reich an zueinander paſſen=
den
Linien und Formen. Ueberraſchung, Spannung und an=
haltendes
Intereſſe folgen ſeinem Handeln; wir ſpüren einen
von ihm ausgehenden Bann. Mit Schauer und doch nicht ohne
Teilnahme folgen wir dem qualvollen Kampfe ſeines furchtbau
belaſteten Ich mit dem erwachenden Gewiſſen, nachdem ſeine
Opfer ihm im Traume Verzweiflung und Untergang, ſeinem
Gegner Sieg und Gedeihen verkündet haben. Aber mit frohem
Herzen begrüßen wir die Botſchaft künftigen Friedens und
Glückes in den ſchönen Worten Richmonds:
Und dann, was wir beſchworen am Altar,
Vereinen wir die weiß’ und rote Roſe.
Der Himmel lächle dieſem ſchönen Bund,
Der lang’ auf ihre Feindſchaft hat gezürnt.
Zerbrich das Schwert der Böſen, gnäd’ger Gott,
Die jene Zeit des Krieg’s gern wieder brächten.
Aus iſt der Krieg, nun ſproßt des Friedens Samen,
Lang’ mög’ er blüh’n, Gott ſage dazu Amen.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2D. September 1921.

Rummer ZGy.

Oppenheim, 27. Sept. Ein ſchweres Automobilun=
glück
ereignete ſich in ſpäter Abendſtunde auf der Chauſſee Nachenheim
Nierſtein. Ein Nrerſteiner Fuhrwerk, welches ſich auf dem Heimege
befand, wurde von einem mit gefüllten Weinflaſchen und Kiſten belade
nen Laſtauto überholt. Da das Fuhrwerk kein Licht als Erbennungs=
zeichen
hatte, ſtieß das Auto mit dem Fuhrwer: zuſammen, wobei das
Laſtauto ſich überſchlug. Der Chauffeur wurde hermtsgefchleudert umd
trug ſchwere Verletzungen davon.
Bingen, 27. Sept. Entgleiſt. Von dem von Alzey nach Bingen
fahrenden Zuge ſind einige Wagen bei der Einfahrt in den Bahnhof
Welgesheim entgleiſt. Der vordere Teil des Zuges blieb in
den Gleiſen und konnte die Fahrt nach halbſtindiger Verſpätung fort=
ſetzen
. Auch der Schlußwagen ſtand noch aufrecht. Dagegen lag der
folgende, gutbeſetzte Wagen um und wurde eine kurze Strecke geſchleift.
Der nächſte Wagen lag auch zur Seite, wurde aber noch durch Tritt=
bretter
uſw. geſtützt. Dann war noch ein Wagen einſeitig gehoben. Ver=
letzungen
von Menſchen ſind nicht vorgekommen, wenn auch einige Frauen
faſt beſinnungslos hervorgeholt ſverden mußten. Der Unfall dürfte da=
rauf
zurückzuführen ſein, daß die Schienewverbindung loſe war.
la. Dirlammen, 26. Sept. Großfeuer. Heute morgen gegen
1 1 Uhr brach hier Großfeuer aus. Die Anweſen von Luft, Hanſel,
Schwarz, Köhler, Rick, ſowvie die Dreſchynaſchine ſind nach den bis jetzt
vorliegenden Meldungen vollſtändig niedergebrannt. Die Urſache des
Brandes iſt noch unbekannt. Waſſermangel beeinprächtigte die Löſch=
arbeiten
der herbeigeeiltem Feuerwehren aus umliegenden Orten außer=
ordentlich
.

Deutſcher Reichstag.

Berlin, 28. Sept. Aufſehenerregende Verhaftungen.
Wie die Voſſiſche Zeitung auf Anfvage von der Berliner Staatsanwalt=
ſchaft
erfährt, iſt der Präſident der Berliner Handwerkskammer, Ehren=
obermeiſter
Karl Nahardt auf Anordwung der Berliner Staats=
anwaltſchaft
in Elbing verhaftet worden, und zwar unter dem
Verdacht des Meineides und des gemeinſchaftlichen Betruges. Zu
gleicher Zeit wurden in Bewlin der Handwerksbammerſekretär Hoff=
mann
und noch einige andere Perſonen feſtgenommen. Rahardt war
bereits in der vorigen Woche von ſeinem Poſten als Präſident der Hand=
werkskammer
zurückgetreten. Von der Wirtſchaftspartei waren gegen
ihn ſchwere Anſchuldigungen erhoben worden, die der Staatsanwaltſchaft
zum Einſchreiten gegen ihn veranlaßten.
Neuſtrelitz, 28. Sept. Engelbert Humperdinck iſt hier im
68. Lebensjahre an den Folgen eines Schlaganfalls geſtorben.

* Berlin, 28. Sept. Präſident Loebe eröffnet die Sitzung
um 2.15 Uhr nachmittags. Eine Beſchwerde des kommuniſtiſchen Ab=
ſeordneten
Nemmele wegen einer bei ihm ſtattgefundenen Haus=
ſuchung
wird dem Geſchäftsordnungsausſchuß überwieſen, desgleichen
ein Antratz Bartz (Kom.) wegen eines Strafvollzuges gegen den Ab=
geordneten
Wendelin Thomas.
Es folgt die Beratung des Entwurfes über Verlängerung der
Gültigkeitsdauer der Abweichungen vom Bier=
ſteuergeſetz
(gemeint iſt damit die Weiterverwendung von Reis und
Mais zur Biererzeugung).
Abg. Jaud (Baher. Volkspartei) hält dieſe Maßnahme für einen
Betrug am Volke. Jedenfalls ſtänden die hohen Bierpreiſe nicht im
Verhältnis zu dieſem Surrogat. Das Bier ſei ein Vol’snahrungsmit=
tel
und dürfe nicht verfälſcht werden. Seine Partei lehne die Ver=
längerung
des Geſetzes ab.
Der Entwurf wird in den beiden erſten Leſungen gegen die Stim=
men
der Baheriſchen Volkspartei angenommen.
Die dritte Leſung ſcheitert am Einſpruch des Abg. Jaud.
Nach Erledigung einer Reihe kleinerer Vorlagen kommt der
zweite Nachtragsetat für 192:
zur Beratung, der die Teuerungszulagen enthält.
Abg. Steinkopf (Soz.) verlieft eine Erklärung ſeiner Partei,
die ſich gegen die automatiſche Erhöhung aller Gehälter richtet, durch
welche keine Linderung der Nor geſchaffen werde. In der Erwartung
einer baldigen endgültigen Regulierung der Frage der Teuerungszu=
ſchläge
ſtimme ſeine Partei dem Nachtragsetat zu.
Abg. Peterſen (Dem.) verlieſt eine ähnliche Erklärung ſeiner
Partei, die namentlich eine Regelung der oberen Klaſſen fordert; auch
die Abg. Frau Zietz (U. S.P.), welche dagegen proteſtiert, daß die
oberen Beamten mehr an Teuerungszulagen erhalten als die unteren
Beamten an Gehalt beziehen. Das ſei eine Ungerechtigkeit. Es ſei zwar
ein kleiner Fortſchritt erzielt worden, die Spannung zwiſchen oben und
unten ſei aber immer noch zu groß. Das Exiſtenzminimum müſſe als
Grundlage genommen werden.
Abg. Beuerhagen (Dtſche. Vpt.) beklagt es, daß der 23. Aus=
ſchuß
, deſſen Aufgabe gerade dieſe Frage war, wiederum nicht bei der
Feſtſtellung des Etats hinzugezogen wurde. Es ſei abermals nur etwas
Halbes geſchaffen worden. Die Not poche jetzt an die Tür der Beamten=
ſchaft
. Der Index zeige, daß die Koſten der Lebenshaltung um das 16 geſtiegen ſei, die Gehälter dagegen nur um das 5fache. Die Lebens=
haltung
der Beamten ſei ſchon unter die der Proletarier geſunken. Wenn
wir der Beamtenſchaft nicht helfen, breche ſie zuſammen. Deshalb müſſe
eine Neuregelung erfolgen, und zwar eine Neuregelung der Gehälter,
ohne Teuerungszulage. Der Redner verlieſt eine hierauf bezügliche
Erklärung ſeiner Partei.
Abg. Deglerk (Deutſchnatl.) ſchließt ſich dieſen Klagen an und
bedauert ebenfalls die Nichtbefragung des 23. Ausſchuſſes. Auch er ver=
lieſt
eine Erklärung, derzufolge die Vorlage ſeiner Partei in keiner
Weiſe genüge und in der eine ſofortige Neuregelung der Gehälter ge=
fordert
wird. Der übertriebenen Differenzierung müſſe ein Ende ge=
macht
werden. Von der Einbringung beſonderer Anregungen ſehe ſeine
Partei ab, weil der Gewerkſchaftsbund der Beamten ſchon ſelbſt ent=
ſprechende
Schritte eingeleitet habe.
Abg. Dr. Höfle (Zentrum) ſtimmt einſtweilen dem Nachtrags=
etat
zu, wünſcht aber gleichfalls endgültige Maßnahmen. Die Frage der
Teuerungszulage müſſe ſo geregelt werden, daß unter allen Umſtänden
eine Mindeſtgrenze nach unten feſtgeſetzt werde. Im übrigen genüge
aber die Differenzierung bei den Ortsklaſſen. Bei den Teuerungszu=
lagen
ſei nicht angebracht.
Abg. Bartz (Kom.): Wenn es mit Worten allein getan wäre, gäbe
es keinen in Deutſchland, dem es beſſer gehe als den Beamten. In der
Praxis ſeien aber die bürgerlichen Abgeordneten ſtets hinter der Theorie
zurückgeblieben und hätten ſtets verſagt, wenn ſeine Partei die Er=
höhung
des Grundgehalts verlangt hätte. Die unteren und mittleren
Beamten müßten in erſter Linie aufgebeſſert werden. Für die oberen
ſei das nicht in dem gleichen Maße erforderlich.

Abg. Dauer (Bayer. Vpt.) erwartet ebenfalls eine recht baldige
Neuregelung der Gehaltsfrage, welche der übergroßen Spannung ein
Ende machen ſolle.
Der Entwurf des Nachtragsetats wird ſodann in allen drei Leſun=
gen
angenommen. Es folgt die

Interpellation Müller= Franken (Soz.) über das Unglück in Oppau.
Damit verbunden werden einige Anträge der Unabhängigen
und Kommuniſten zum gleichen Gegenſtand.
Abg. Brey (Soz.) gedenkt der ungeheueren Zahl der Opfer: 414
Tote und 160 Vermißte, die aus Leben und Arbeit geriſſen ſind. Allein
40 Menſchen haben ferner das Augenlicht verloren. Die Zahl der ſon=
ſtigen
zum Teil Schwerverletzten kann überhaupt noch nicht genannr
werden. Die Gebäude und Maſchinen, die nun verwüſtet ſind, waren
aus beſtem Material und ſchienen für die Ewvigkeit gebaut. Männer
der Arbeit ſind der Exploſion zum Opfer gefallen, Männern der Arbeit
gedenken wir in Trauer und Mitgefühl. Wir alle hegen die Hoffnung,
daß dieſes Unglück die Menſchen einander näher bringt. Von einem
Verbrechen kann wohl nicht gut die Nede ſein. Ein Attentäter würde
ſich kaum dieſen Ort ausgeſucht haben; er hätte höchſtens die Maſchinen=
häufer
zum Ziel ſeiner Angriffe gewählt. Der in hie Luft geflogene
Silo wird jetzt durch einen Krater von 150 Meter Länge und 50 Meter
Tiefe bezeichnet. Die Trümmer decken kilometerweit die Gärten zu.
Der Inhalt, der bis dahin noch nicht als exploſionsfähig erkannt wurde,
iſt explodiert. Es iſt ja ſo viel Matertal, das feinerzeit für Exploſiv=
geſchoſſe
beſtimmt war, bei Kriegsende zu wirtſchaftlichen Maßnahmen
frei geworden, und gerade Ludwigshafen war während des Krieges der
Hauptſitz der chemiſchen Induſtrie. Nun ſind dort noch zwei ſolcher
Silos mit gleichem Inhalt erſtanden, und die Bevölkerung lebt in ſtän=
egdir
Furcht vor einer neuen Kataſtrophe. Wir verlangen Feſtſtellung
ob hier noch eine neue Gefahr vorliegt, und rückſichtsloſe Aufklärung des
Geſchehenen unter Heranziehung der Arbeitervertreter. Die Theorie
hat hier verſagt; die Praxis der Arbeiter kann vielleicht helfen, haben
doch die Arbeiter ſchon feſtgeſtellt, daß die Maſſe, die mit dem Pickel
zerkleinert wurde, nicht rein weiß war, ſondern gelbe Flecken aufwies,
was ihnen auffiel. Dazu kam eine Hitzeentwickelung von etwa 60 Grad,
ohne daß irgend welche Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden wären.
(s war den Arbeitern nur geſtattet, dann und wann friſche Luft zu
ſchöpfen. Hier fehlte jedenfalls eine erfahrene Perſönlichkeit für die Auf=
ſicht
. Es beſteht die Befürchtung, daß Sprengungen vorgenommen
worden ſind; jedenfalls hat ein Beamter einen anderen aufgefordert,
noch nicht fortzugehen, da er ihm etwas vorſprengen wolle. Der Ab=
transport
der hart gewordenen Maſſe war an eine fremde Firma im
Akkord vergeben worden, die ein Jutereſſe daran hatte, recht ſchnell das
Material fortzuſchaffen. Akkord= und Prämienſyſtem dürfen in ſolchen
Betrieben, wo es ſich um das Leben von Hunderten handelt, nicht an=
gewandt
werden. Jedenfalls müſſen die Sprengungen ſofort unter=
brochen
werden und die noch ſtehenden Silos eventnell unter Waſſer
gefetzt werden. Den Anträgen auf Errichtang eines Unterſuchungsaus=
ſchuffes
ſtimmen wir zu.
Reichsarbeitsminiſter Braun: Im Rahmen der Zuſtändigkeit
des Reiches wurde das Arbeitsminiſterium mit der Aufklärung und der
erſten Hilfeleiſtung beauftragt. Ich ſelbſt habe mich dorthin begeben.
Es iſt aber bislang weder möglich geweſen, den Anlaß aufzuklären, noch
die Zahl der Opfer feſtzuſtellen. Mit 400 Toten muß aber gerechnet
werden. Die Zahl der Verwundeten geht in die Hunderte, die meiſtens
durch Glasſplitter und Brandblaſen gelitten haben. Die Gemeinde
Oppau iſt nicht völlig zerſtört, ſie hat nur ſehr ſtark gelitten; man iſt
aber ſchon beim Wiederaufbau. Der Redner dankt den Arbeitern, die
mit großer Geiſtesgegenwart die Feuer unter den Keſſeln gelöſcht haben.
Explodiert iſt das Ammonſulfat in einer Maſſe von 4500 Tonnen. Es
iſt vorher eingehend auf Exploſionsmöglichkeiten unterſucht worden.
Wie die Exploſion erfolgt iſt, wird ſich nicht feſtſtellen laſſen, da alle
Anwefenden tot ſind. Andere Sachverſtändige erklären ebenfalls, daß
ſie bislang keine Gefahr in der Lagerung des Salzes geſehen hätten,
daß aber andererſeits bei der Anwendung von Sprengkapſeln ſich wohl
eine Exploſion der Salze herbeiführen laſſe. Die weitere Herſtellung
dieſes Präparates iſt ſofort eingeſtellt worden. Die Unterſuchung wird
aber forrtgeſetzt werden, und alle Anregungen dieſer Debatte werden
dabei beachtet werden. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß durch Aenderun=
gen
in der Lagerung die Exploſionsgefahr vermehrt wurde und daß die
Vorbereitung der Maſſe für den Abtransport die Schuld daran trug
Die Reichsregierung hat ſofort 10 Millionen Mark für die erſte Hilfe=
leiſtung
bewilligt und der bayeriſchen Regierung zur Verfügung geſtellt.
Auch Sachſen und Baden haben ſich dem angeſchloſſen. Es ſollen ein=
zelne
Unterſtützungen an Familien gegeben und die Hinterbliebenen ent=
ſchädigt
werden. Die Verteilung der freiwillig aufgebrachten Mitt
und der Reichsmittel ſollen ſofern einzelne Spender nicht beſondere
Wünſche äußern einer einzelnen Stelle vorbehalten bleiben, an de
die Betroffenen felbſt mitwirken ſollen. Eine Spezialgeſetzgebung aber
aus dieſem Einzelfall herzuleiten, halte ich nicht für angebracht. Wir
werden nichts unterlaſſen, die Urſache des Unglücks feſtzuſtellen und den
Opfern zu helfen. (Beifall.)
Das Haus tritt in die Beſprechung ein.
Abg. Hofmann=Ludwigshafen (Zentrum) gibt eine Schilderung
der grauſigen Ereigniſſe in Oppau und zollt dem Heldenmut der Arbei=
ter
alle Anerkennung, welche, die Gefahr nicht achtend, die Opfer und
die Verwundeten aus den Trümmern zu bergen bemüht waren. Der
Redner dankt den Hilfsmannſchaften aus der Umgebung, aus Mann=
heim
und Frankfurt, für die geleiſtete Hilfe. 63 Prozent aller Baulich=
keiten
des Dorfes Oppau, laſſen ſich nicht wieder herſtellen; nur 23
Prozent gelten als wenig beſchädigt. Der Materialſchaden beträgt etwa
50 Millionen Mark in Oppau allein. Dazu kommt der Schaden in
Ludwigshafen und Mannheim. Die Badiſche Anilin= und Sodafabrik
war ein Muſterbetrieb. Die Vermutungen in der ausländiſchen Preſſe,
daß es ſich um einen neuen, geheim hergeſtellten Exploſivſtoff handelt,
ſind Geſpenſter. Wir ſind bereit zur Bewilligung neuer Mittel. Elend
und Not ſind unſagbar. Die Erklärungen des Miniſters haben uns
befriedigt.
Abg. Tſemler (Deutſchnatl.): Wir fühlen uns eins mit allen
Volksgenoſſent in der Trauer bei dieſem Unglück. Aber wir halten den
Reichstag nicht für zuſtändig über die Schuldfrage; dieſe kann heute noch
von niemand entſchieden werden, auch von der Wiſſenſchaft nicht.
Abg. Moldenbauer (D. Vp.) drückt den Betroffenen das tiefe
Mitgefühl ſeiner Parvei aus. Hinſichtlich der Vorkehrungen, die eine
Wioderholung einer ſolchen Kataſtropche verhindern ſollen, ſind wir für
reſtloſe Aufklärung und ſtinmnen auch dem Unterſuchungsausſchuß zu.
Inſonderheit muß das Urteil der ſachverſtändigen Arbeiter gehört wer=
den
. Man ſollte ſich aber hüiten, ſchon heute ſolche, vielleicht unter dem
umittelbaren Eindruck der Kataſtrophe entſtandene Aeußerungen in die
Oeffendlichbeit zu ziehen. Jedenfalls hat man vor der Kataſtrophe ge=

Die Frankfurter Herbſtmeſſe.
m. Das Haus Werkbund iſt die wichtigſte Erweiterung, die
die Frankfurter Meſſe in dieſem Jahre aufzuweiſen hat, und zwar ſoll
es nach dem Willen und der Abſicht der Meſſeleitung nicht nur eine
Erweiterung in quantitakiver Beziehung, fondern der Anfang einer
bewußt geleiteten Höherentwickelung des ganzen Meſſeweſens ſein. Das
neue Gebäude ſchließt die Lücke zwiſchen Haus Offenbach und der Feſt=
halle
. Es iſt ein an orientaliſche Bauten erinnerndes Bauwerk, das
mit ſeiner auffallenden roten Farbe den Blick ſchon von weitem auf ſich
lenkt. Die großen Flächen der Seitenfronten ſind lediglich im Verputz
durch diagonal verlaufende Linien belebt; die Vorderſeite des Bau=
wverks
weiſt nur wenige Fenſter auf. Am anſprechendſten ſcheint uns
die untere Partie ausgeführt: In der Mitte eine größere Niſche zum
Aufſtellen eines Standbildes, zu beiden Seiten die Ein= und Ausgänge,
und die übrige Front in kleinere Felder eingeteilt, denen kleine vor=
ſpringende
Erkerfenſter zu Schauſtellungen harmoniſch eingegliedert ſind.
Die Vorderſeite hat außerdem drei nach unten ſpitz verlaufende eckige
Veleuchtungskörper als ſchmückendes und belebendes Element erhalten.
Das Dach iſt nicht zu ſehen; der Giebel bildet eine einfache glatte Linie,
die zu beiden Seiten durch eigenartige dekorativ wirkende Aufſätze be=
grenzt
iſt.
Das Innere des Baues iſt freundlich und hell und für den vorbe=
ſtimmten
Zweck äußerſt paſſend eingeteilt. Die hintere Seite des Ge=
bäudes
weiſt große Fenſterreihen auf, außerdem hat das Obergeſchoß
Oberlicht, ſo daß die hier vertretenen Edelerzeugniſſe deutſchen Schaf=
fens
einen geradezu idealen Ausſtellungsraum finden. Untergebracht
iſt hier die kunſtgewerbliche Qualitätsſchau, die vom Werkſtättenbund
beim Mef
mt kontrolliert wird. Nicht das Standgeld iſt hier für die
Aufnahme maßgebend, ſondern die Qualität.
Daß hier auch die erſte der wiedererſtandenen Buchmeſſen Auf=
nahme
gefunden hat, beweiſt, welch hohen Wert man gerade der deut=
ſchen
Buchkunſt beilegt. Mit Freude haben wir feſtſtellen können, daß
auch Darmſtädter Verlagsanſtalten hier vertreten ſind; ausgeſtellt
jaben Verlagsanſtalt Alexander Koch, Otto Reichl Verlag, die Geſell=
ſchaft
Heſſiſcher Bücherfreunde und der Darmſtädter Werkbund Verlag
Adolf Schwindt u. Co. Im übrigen ſind die bekannteſten und leiſtungs=
fähigſten
Verlegerfirmen, aber auch viele kleinere, künſtleriſche Ziele ver=
folgende
Firmen und Vereinigungen zu finden.
Die erſte Qualitätsſchau des Kunſtgewerbes in dem neugeſchaffenen
Gebäude iſt bereits ziemlich reichhaltig; es ſind wohl in der Hauptſache
Koſtbarkeiten, die in dem gewöhnlichen Meſſebummler nur unerfüllbare
Wünſche erzeugen. Aber auch in der Verwendung einfachen Materials
jeigt ſich das deutſche Kunſtgelverbe als Meiſter; hier ſeien nur erwähnt
die effektvollen Beleuchtungskörper mit Papierſchirm, ein Damenzimmer
in Rohr u. a. Intereſſaut iſt hier auch die Ausſtellung einer Beleuch=
tungskörperfabrik
, die es ſich zur Aufgabe gemacht hat, dem neuen Stil
auf dieſem Gebiete Geltung zu verſchaffen.

Die Bauten der Frankfurter Meſſe erhielten diesmal außer dem neu
erſtellten Haus Werkbund noch andere Ergänzung; ſo wurde vor allem
die Oſthalle C die Schuhlvaren beherbergt, bedeutend erweitert, d
gleichen die Tabakhallen und die Weſthalle C, wo die Elektrotechnik. B
leuchtungskörper, ſanitäre und Heizungsanlagen jetzt einen größeren
Raum einnehmen. Durch die Unterbringung des Kunſtgewerbes im
Werkbundhaus wurde das Goethe=Meßhaus frei. Hier fanden Spiel=
waren
und Lehrmittel und Muſikinſtrumente Unterkunft. Die ſonſtige
Gliederung der Meſſe wurde, als durchaus bewährt, beibehalten. Die
Feſthalle beherbergt wieder die Textilmeſſe. Die Maſchinenhalle iſt ſtets
am meiſten beſucht. Die Räumlichkeiten ſind hier beſchränkt und
herrſcht ſtändig ein faſt lebensgefährliches Gedränge; ein Beweis, de
die Technik, im heutigen Deutſchland erhöhtes Intereſſe findet. Da die
Verhältniſſe in der Maſchinenhalle nachgerade unhaltbar geworden ſind
beabſichtigt die Meſſeleitung die Errichtung eines beſonderen Hauſes
hinter der Weſthalle C. Dieſes Haus der Technik wird die Möglichkeil
geben, dem Verlangen nach Meßſtänden ſeitens der Maſchineninduſtrie
ſtattzugeben.
Lebhaftes Intereſſe findet natürlich beſonders ſeitens der Damen=
welt
die Modeausſtellung Wiener und Frankfurter Firmen in der Feſt=
halle
.
Die Stände im Freien zeigen vor allem landwirtſchaftliche
Bedarfsartikel: Kraftpflüge, Einrichtungen für Geflügelzüchter; ferner
iſt die Sparbauweiſe durch mehrere Firmen vertreten, Kleinmotoren
uſw. Ein Zelt beherbergt Segel=, Motor= und Ruderboote, ſowie
Faltboote.
Beſonders zahlreich ſind auch die Sportartikelfirmen ver=
treten
, die jedoch auf die verſchiedenen Ausſtellungshäuſer verteilt ſind.
Recht vielſeitig iſt auch wieder die Bureaubedarf herſtellende In=
duſtrie
vertreten, die aber allem Anſcheine nach hier nicht ſo recht auf
ihre Rechnung kommt.
Bismarck= und Gewerbe=Meßhaus enthalten wieder die
Möbel= und Küchengeräte=Induſtrie. Hier ſind alle Geſchmacksarten und
Stile vertreten, doch herrſcht die Stapelware vor; ſogen. Hausgreuel
findet man hier noch auf Schritt und Tritt; ein dankbares Arbeits=
gebiet
für die Werkbundkommiſſion. Unter den Küchenartikeln ſind auch
wieder einige praktiſche Neuheiten zu ſehen.
Im Haus Offenbach zeigt Offenbachs weltberühmte Leder=
wareninduſtrie
ihre beliebten Erzeugniſſe, wobei man immer von neuem
die Erfindungsgabe bewundern muß, mit der dem einfachen Material
ſtändig neue Reize abgerungen werden. Die Schuhinduſtrie zeigt
ich ebenfalls auf der Höhe der Leiſtungsfähigkeit; beſonders fällt die
Ausſtellung einer Stuttgarter Fabrik auf, die ſpeziell Kinderſihuhe her=
ſtellt
und hierbei bequeme Paßformen mit den Erforderniſſen der Mode
glücklich vereinigt. Die Mode der auf großem Fuße lebenden Erwach=
ſenen
ſpiegelt ſich hier ſogar in allen Tonarten im Kinderſchuh wider,

rade in Oppau ſich vor ſolchen Ueberraſchungen abſolut geſichert gehalten,
Vor dem Urteil der Sachverſtändigen ſollte man wit ſeinem eigenen Ur=
teil
zurückhaltend ſein. Auch wir ſind gegen Notgeſetze aus einem Eh=
zelfall
. Der ſechſte Ausſchuß ſoll ſich wit dem Antrag beſchäftigen. Wir
ſind damit einverſtanden.
Abg. Schwartz=Baden (U.S.P.) ſpricht den Angehörigen der
Arbeitzer das Mütgefühl ſeiner Partei aus. Leider ſeien die Arbeiter
Dienſte des Kapitals und nicht im Dienſte der Allgemeinheit gefallen,
Das Gewiſſen des Kapitals der Welt muß aufgerüttelt werden. Freſ=
lich
kann nicht eiem Einzelnen die Schuld an dieſer Kataſtrophe beige=
meſſen
werden. Andererſeits ſteht es der Direkrion des Werkes ſchlecht
an, ſo zu tun, als ob ihre Schuldloſigkeit ſchon erwieſen ſei. Der Un
terſuchungsausſchuß werde vor allem feſtzuſtellen haben, ob bei
Sprengungen mit der nötigen Vorſicht verfahren worden ſei, ferner
der Betrien im Intezeſſe der Arbeiter fortgeführt werden ſoll. Wenn
den Opſern und ihren Hinterbliebenew wirklich geholfen werden ſoll, be=
darf
es allerditigs eines Spezialgeſetzes. Die Unternehmer, in deren
Dienſr die Opfer gefallen ſeien, müißten zu einer Sonderſteuer herange=
zogen
wverden.
Abg. Dietrich=Baden (Dem.) ſchildert die erſten Eindrücke d.
Kataſtrophe in Karlsruhe und Mannheim und bedauert, daß es erſt
Mittel bedürfe, um das deutſche Zuſammengehörigkeitsgefühl wieder zum
Leben zu erwechen. Angeſichts der Gefahr und der Darlegungen des
Abg. Brey, was es mit ber tveiteren Lagerung von Ammonſulfatfalpe
für eine Bewandnis habe, betont er, daß nach Mitteilungen von Pro=
feſſor
Haber, dem Erfinder des Verfahrens, der Produktionsprozeß voll=
ſtändig
harmlos iſt. Die Exploſion ſci vielmehr durch eine Sprengu
vevurſacht worden. Dieſe Sppengungen ſeien ir unzähligen Fällen
gli
Die Wiſſenſchaft ſtehe hier jedenfalls vor einem Rätſel. W.
werden aber vor Uebervaſchungen niemals völlig ſicher ſein. Was ſo
angeſichts dieſer Sachlage der parlamentariſche Unterſuchungsausſchu
wiachen? Unterbunden werden darf die Sticlſtoffproduktion nicht, ſie
iſt eine Lebensnotwendigkeit für die Landwirtſchaft.
Abg. Schwarzer (Baheriſche Vp.) ſpricht den Hinterbliebenen
namens ſeiner Pärtei ſeins Sympathie aus und ſchildert, was der baye
riſche Landtag zu einer raſchen Hilfeleiſtung getan habe. Ein Spezial=
geſetz
für ein ſolches Unglück verſpreche keinen rechten Erfolg, für Opr=
ſelbſt
ſei ia geſorgt. Trotzdem werde ſeine Partei an einem ſolchen G=
ſetz
ſelbſt mitarbeiten. Nachdem der bayeriſche Landtag bereits ein
eu
parlanentariſchen Unterſuchungsausſchuß gewählt habe, halte er einen
ſolchen ſeitens des Reichs wicht mehr für erforderlich, das Zuſammen=
arbeiten
ſürde dadurch nur erſchwert, ja ſie würden vielleicht einander
entgegen arbeiten. Er beantrage, wenn ein Unterſuchungsausſchuß g
wählt wird, daß dieſer mit dem bayeriſchen Ausſchuß zuſammenarbeite,
Vor allen habe der Ausſchuß zu unterſuchen, ob alle Maßnahmen ge=
troffen
ſeien, um Leben und Geſundheit der Arbeiter zu ſchützer
Abg. Remmele (K.) betont, daß man angeſichts der Größe des
Unglücks die Pflicht habe, nach den Schuldigen zu fragen. Das Syſtem
trage die Schuld, das nur auf den Profit ſehe. Die Arbeiter hatten
wiederholt auf die Gefährlichkeit der Sprengungen hingewieſen.
der Reichsregierung haben wir nicht das Vertrauen, daß ſie eine ſach=
gemäße
Unterſuchung führen wird, deshalb muß der parlamentariſche
Unterſuchungsausſchuß gefordert werden.
Damit ſchließt die Beſprechung. Der Antrag auf Einſetzung einer
parlawentariſchen Unterſuchungskommiſſion wird angenommen,
Antrag Scharzer (Baher. Vp.) abgelehnt. Der Antrag auf ge
z=
geberiſcha
Maßnahmem zur Hilfeleiſtung bei ſolchen elementaren Ereig=
niſſen
geht an den ſozialpolitiſchen Ausſchuß.
Näckſte Sitzung Freitag 12 Uhr. Kleinere Vorlagen, Friedens=
vertrag
mit Amerika, Interpellation wegen der Bekämpfung der An
ordnungen des Reichspräſidenten durch Offiziere und Beamte, Anträge
auf Schutz der Republik u. a. Schluß ½,8 Uhr.

Tagung des Reichsverbandes der deutſchen
Induſtrie.

Berlin 28. Sept. (Wolff.) Die Münchener Tagug de‟
Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie wurde heut
Morgen durch den Vorſitzenden Dr. Ing. Sorge eröffnet. Sorge e
klärte die Bereitwilligkeit der Induſtrie, ihre ausländiſchen Kredite zu
gunſten des Reiches nutzbar zu machen unter der Vorausſetzung, daß
an der Aktion die Landwirtſchaft, die Banbwelt und der Handel beveiligt,
und daß die Negierung ihrerſeits alles tue, um das Riſiko der Zerſtö=
rung
des letzten Reſtes unſerer Wirtſchaft zu vervingern. Nach Anſpra
chen des bayeriſchen Miniſterpräſidentew Lerchenfeld und des Bünger=
weiſters
von München, der beſonders die Treue Bayerns zum Reiche her
vorhob, übermittelte der Wiederaufbguminiſter Nathenau die Griße
der Reichsregierung und mit ihnen eine Anerbennung des bisher von
nduſtrie Geleiſteten. Er hoffe, daß ſich im Zuſammenhang m
en

ſch
endem Verhandlungen über die Verbreiterung der Regierungs=
baſis
eine intenſivere Beteiligung aus Induſtriekreiſen an der Führung
der Regierungsgeſchäfte durchführen laſſe. Rathenau erklärte dann mit
Bezug auf unſere Reparationsleiſtungen, daß hier nicht nur eine ph.
ſche, ſondern auch eine ethiſche Grenze beſtehe und zwar aus der Er
wägung heraus, wieweit man es berantworten könne, daß durch die
zumutung irgendwelcher Leiſtungen das Volk in Nor gerate. Ueb
die Rede Churchills im Dundee drückte er ſeine Freude aus, beſonde
ber den Plan, eine Kooperation der ziviliſierten Völker in der For
eines Kongreſſes zu ſchaffen. Die Art der bisherigen vertraglichen F.
nulierung bedinge auf Seiten der Entente eine merkliche Enttäuſch
Man brauche dabei nur an unſere Reparationsfonds zu denken, mit de
ſen die Entende nicht viel anfangen könne. Der neuerliche Sturz unſerer
Währung habe die Unmöglichkeit bewieſen, unſere Reparationsverpflich
tungen lediglich durch Deviſem abzulöſen. Das Problem ſei der Er
von Geld durch Sachleiſtug. Bei den Verhandlungen mit Frankrei
1il
die Sachleiſtungen handele es ſich um Leiſtungen in Höhe por
ſieben Milliarden im Laufo von viereinhalb Jahren. Die Lieferunge
ſollen von privater Organiſation ausgehen, die aber keine Kriegsgeſell=
ſchaft
, keine Kriegswirtſchaft und keine Reparationswirtſchaft darſtellen
ſolle. Sogleich nach der Ratzifizierung der Verträge durch Frankreich
hoffe er die novwendige Organiſation auf dia Beine ſtellen zu können.
Die Rede Rathenaus wurde von der Verſammlung mit lebhaftem Bei=
fall
aufgenommnen.

Die Eröffnung der Deutſchen Automobil=
Ausſtellung in Berlin.
Berlin, 27. Sept. (Wolff.) Der Reichspräſident be=
ſuchte
heute vornrittag in Begleitung des Reichsſchatzminiſters Bauer
des Reichswirtſchaftzminiſters Schmidt, des Reichsjuſtizminiſters Schif=
fer
, des Reichsverkehrsminiſters Gröner, des Reichspoſtminiſters Gies
berts, des Reichsernährungsminiſters Hermes, des Reichsminiſters des
Inmern Grodnauer, des preußiſchen Miniſters des Innern Dominieus,
des preuſiſchen Finanzminiſters Säwiſch, des Staatsſekretärs Lewald,
des Miniſterialdirektors Meißner und von Vertretern verſchiedener Neſ=
ſorts
die deutſche Automobil=Ausſtellung am Kaiſerdamm.
wiral Bompold und Geh. Kommerzienrat v. Opel hatten die Führung
des Beſuchs übernommen. Bei dem an die Beſichtigung anſchließenden
Frühſtück hielt als Vertreter der deutſchem Automobilinduſtrie Geh.

lichen Unternehmungen nach allem Seiten auswirken in Verbindung mit
den ſportlichen Leiſtungen, die wir der großen Oeffentlichkeit am Sams=
tag
und Sonntag auf der Grunewaldbahn gezeigt haben, wwerden mit
dazu beitragen, die alte Wertſchätzung deutſcher Arbeit und des deutſchen
Unterwehmungsgeiſtes in aller Welt zu befeſtigen und das Vertrauen
zu der wirtſchaftlichen Kraft unſeres Volkes wieder aufrichten, damit wir
in der Welt das wieder werdem, was wwir waren.
Der Reichspräſident erwiderte auf die Anſprache mit einem
Dank für die Begrüßung und die Führung und ſagte: Ich darf Sie
auch namens der anweſenden Reichsminiſter verſichern, daß die Be=
ſichtigung
der Ausſtellung auf uns einen tiefen Eindruck gemacht hat.
Obgleich die Mokor=Fahrzeuginduſtrie zu den jüngeren Zlveigen der
deurſchen Induſtrie gehört, gibt die Ausſtellung doch ein gewaltige
Bild von deutſcher Schaffenskraft, von hochentwickelter Technik und
großzügiger kaufmänniſcher Organiſation. Wenn wir nach der über
uns hereingebrochenent beiſpiellos ſchwveren Kataſtrophe mit Leiſtungen,
wie ſie dieſe Ausſtellung darſtellt, wieder vor die Welt treten können,
ſo muß uns das mit berechtigtem Stolz und neuer Hoffnung erfüllen.
Der Kampf um die Zukunft unſexes Volkes wird ſich auf wirtſchaftlichem
Gebiet vollziehen müſſen. Nur durch Steigerung der Leiſtungen un=
ſerer
Induſtrie und durch intenſive Förderung deutſcher Technik, ge=
ſteigerte
Veredelung unſerer Qualitätsarbeit, werden wir unſeren Platz
in der Weltwirtſchaft wieder erringen und ſchließlich auch behaupten
können. Hier liegt die große Lebensaufgabe unſeres Volkes. Wird ſ
in allen Schichten unſeres Volbes richtig erkannt, leiſten alle, Arbeiter
Angeſtellte, Techniker und Induſtrielle, jeder auf ſeinem Platz das beſte
und konzentrieren wir all unſere Kraft auf die große Aufgabe: Wirt=
ſchaftliche
Wiedererſtarkung unſeres Vaterlandes, dann brauchen wir
wicht zu verzagen, dann werden wir es ſchaffen! Daß die Motorfahr=
zeltg
=Induſtrie auf dem beſten Wege iſt, dieſer Aufgabe gerecht zu
werden, das iſt die Ueberzeugung, die wir von der Beſichtigung hier
mitnehmen. Dank und Anerkennung allen denen, die an dieſer Aus=
ſvellung
im Großen wie im Kleinen mitgearbeitet haben. Die deutſche
Automobilinduſtrie 1
d ihre Hilfs= und Zubehörzweige beglückwünſche ich
zu der wohlgelungenen Organiſation der Ausſtellung. Möge ein guter
Erfolg das Werk krönen!

[ ][  ][ ]

Rummer 265.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2D. September 1921.

Eeite 5.

Der Boykott franzöſiſcher Waren.
Berlin, 28. Sept. (Wolff.) Wie mitgeteilt wird, behaup=
tet
die franzöſiſche ſogenannte Boykottnote, die Mitte
September bei r deutſchen Regierung einging, daß in Deutſch=
land
eine ſ Kmatiſche Boykottbewegung beſtehe.
Die Note gibk dann einen hiſtoriſchen Ueberblick über die Ent=
ſtehung
der Bewegung, die vom Leinwandhandel ausgegangen
ſei und nach und nach auf den Weinhandel und den Kaffeehandel
übergegriffen habe. Der Hanſabund, die Hamburger Handels=
kammer
, angeſehene Hamburger Perſonen aus der Finanz= und
Handelswelt, der Verband des Großhandels und die Hotelier=
und Gaſtwirtevereinigungen in den größeren Städten hätten
ſich dieſe Bewegung ebenfalls zu eigen gemacht, und ſie ſei auch
von den Zeitungen, z. B. den Leipziger Neueſten Nachrichten,
dem Stutgarter Tageblatt ſowie von Zeitſchriften unterſtützt
worden. Es beſtände anſcheinend ein Komitee, das die Sache
organiſiere. Auch die Regierungsſtellen hätten verſchiedentlich
den Boykott unterſtützt. Die Note iſt der Anſicht, die deutſche
Regierung müßte ſelbſt Gegnerin dieſer Bewegung ſein, da nur
dann die deutſchen Waren nach Frankreich eingeliefert werden
könnten, wenn auch der Abſatz franzöſiſcher Waren in Deutſch=
land
ungehindert vor ſich gehen könnte. Die Note ſpricht die Er=
wartung
aus, die deutſche Regierung werde ihren Einfluß auf=
bieten
, damit die Bewegung aufhöre, und daß ſie alle auf die
Bewegung bezüglichen Flugſchriften und Aufrufe künftighin ver=
bieten
werde. Die deutſche Regierung übergab, wie wir dazu er=
fahren
, dieſe Note den wirtſchaftlichen Reſſorts zur ſachlichen
Prüfung und wird zu der Note Stellung nehmen, ſobald die
Prüfung beendet iſt.
Für die Unteilbarkeit Oberſchleſiens.
Berlin, 28. Sept. (Wolff.) Eine Anzay/ oberſchle=
ſiſcher
Verbände, darunter der Oberſchleſiſche Berg= und
Hüttenmänniſche Verein, der Landbnnd, der Gewerkſchaftsbund,
der Gewerkſchaftsring und der katholiſche Klerus übermittelten
der deutſchen Regierung umfangreiches Material, worin neuer
dings die Unteilbarkeit Oberſchleſiens dargelegt
wird. Die Verbände erſuchten die Regierung, dieſes Material
an den Völkerbund weiterzuleiten. Die deutſche Regierung
unterbreitet in den nächſten Tagen dieſes Material in einer Note
den alliierten Regierungen und dem Völkerbund.
Die Eiſenbahntarif=Erhöhung.
Berlin 28. Sept. (Wolff.) Amtlich. Durch die am
1. Auguſt erfolgte Erhöhungder Gehälter und Löhne
der Beamten und Arbeiter, ſowie durch die Steigerung
der Preiſe aller Materialien erwächſt der Reichseiſenbahnverwal=
tung
eine jährliche Mehrausgabe von rund 7 Mil=
liarden
Mark. Der Vorläufige Reichseiſenbahnrat ſtimmte
dem Vorſchlag der Reichseiſenbahnverwaltung, zur Deckung die=
ſer
Koſten eine Tariferhöhung von 30 Prozent vor=
zunehmen
, zu. Die Erhöhung wird für den Güter= und Tier=
verkehr
zum 1. November und für den Expreßgut= und Perſonen=
verkehr
zum 1. Dezember durchgeführt. Auf eine Reihe von
Sonderwünſchen erwiderte das Reichsderkehrsminiſterium, daß
die vorbereitenden Arbeiten zu deren Prüfung bereits ein=
geleitet
ſeien.
Rücktritt des Münchener Polizeipräſidenten.
TU. München, 28. Sept. Polizeipräſident Pöhner iſt
heute zurückgetreten. Er erklärte, daß die Verhältniſſe es
noch nicht geſtattet hätten, die bewährten Beſtimmungen des
baheriſchen Ausnahmerechtes preiszugeben, zumal für die letzten
Monate die ſcherſten Erſchütterungen des wirtſchaftlichen und
politiſchen Lebens bevorſtehen. Unter dieſen Umſtänden ſei er
außerſtande, die Verantwortung für die Aufrechterhaltung von
Ruhe und Ordnung weiterhin zu übernehmen, und habe daher
heute um Enthebung von ſeinem Amte gebeten.

Die Exploſions=Kataſtrophe bei Oppau.
Die Zahl der Opfer.
Ludwigshafen 28. Sept. (Wolff.) Die Zahl der
Toten iſt nach den Ludwigshafener Blättern weiter geſtie=
gen
; nach der neueſten, vom Bürgermeiſteramt Ludwigshafen
herausgegebenen Liſte betrug die Totenzahl am Dienstag nach
mittag 346. Die Zahl der noch nicht bekannten Leichen beläuft
ſich auf 62, iſt alſo etwvas geringer geworden; dagegen ſtieg die
Zahl der als ,vermißt gemeldeten Perſonen von 160 au
199. Danach muß alſo jetzt ſchon mit 545 Toten gerechnet
werden.
*
Die Sammlung der Frankfurter Zeitung für
die Opfer der Exploſionskataſtrophe in Oppau hat bisher
über eine Million Mark ergeben, genau: 1010 116 Mark
75 Pfennig.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 28. Sept. (Wolff.) Wie erſt jetzt bekannt wird, iſ
der Philoſoph Eugen Dühring am 2. September in ſeiner
Wohnung in Nowawes bei Potsdam geſtorben. Dühring,
der ſeit vielen Jahren erblindet war, lebte in ſeiner ſtillen Be=
hauſung
beinahe einſiedleriſch und hielt ſich ſeit Jahren von jeder
publiziſtiſchen Tätigkeit fern.
TU. Paris, 28. Sept. Um 8 Uhr morgens iſt im großen
Warenhaus Printemps, das am Boulevard Haußmann
am Bahnhof St. Lazare in der verkehrsreichſten Gegend von
Paris liegt, Großfeuer ausgebrochen. Das Feuer griff in
wenigen Minuten ſo ſchnell um ſich, daß der ganze große Häuſer=
block
ſamt dem Wavenlager in Flammen ſtand. Nähere Einzel=
heiten
ſind noch nicht erhältlich, da der Brandherd vorläufig un=
zugänglich
iſt. Publikum dürfte zu ſo früher Morgenſtunde nock
nicht im Hauſe geweſen ſein. Dagegen dürfte die Mehrzahl der
Angeſtellten ſchon zum Dienſt erſchienen ſein, für die natürlich
große Gefahr beſtand.
TU. London, 28. Sept. Daily Expreß berichtet aus Neu=
York, daß in Santamonika in Südkalifornien außerordent=
lich
reiche Goldfunde von zwei Pekroleumſuchern gemacht
wurden. Die Goldſelder ſollen reichlicher ſein als die vor 70
Jahren entdeckten kaliforniſchen Goldfeider.
Kopenhagen, 28. Sept. (Wolff.) Die Kopenhagener
Polizei iſt geſtern von der deutſchen Polizei erſucht worden,
feſtzuſtellen, ob ſich die Mörder Erzbergers, der Kaufmann
Schulz und die Student Tilleſſen, in Dänemark aufhal=
ten
. Den= Blatte Koebenhavn zufolge haben Verwandte eines
der Mörder von dieſem einen mit dem Kopenhagener Poſtſtempel
derſehenen Brief erhalten.
Neu=York, 28. Sept. (Wolff.) Die ruſſiſche Sowjet=
regierung
wurde in dem Prozeß gegen die Vereinigten
Staaten vom Bundesrichter Manton mit ihren Anſprüchen auf
den Befitz gewiſſer ruſſiſcher Dampfer, die ſich in den
Gewäſſern Neu=Vorks befinden, abgewieſen, mit der Be=
gründung
, daß die amerikaniſche Regierung die Sowjetregierung
nicht anerkenne.
TU. Neu=York, 28. Sept. Die Steuern ausdem Ein=
kommen
und dem Kriegsgewinn werden im laufender
Jahre eine Milliarde weniger als erwartet betragen.
Vermiſchtes.
* Das Preisausſchreiben anläßlich der Reiſe des Eri=
Nieſenrades auf der Landſtraße von Göppingen nach Berlin hat in
allen Kreif ider Bevölkerung lebhaftes Intereſſe erregt. Viele Tau=
ſende
von öſungen ſind bei der Eri=Geſellſchaft in Göppingen ein
gegangen. Wie ſchon kurz mitgeteilt, erreichte das Eri=Rieſenrad am
5. Seotember, alſo zur vorgeſchriebenen Zeit, ſein Ziel. Es durchlief
im ganzen 1084,8528 Kilometer, alſo in den 20 Tagen durchſchnittlich
täglich 54,22914 Kilometer. Den erſten Preis erhält die Löſung von
54,23 Kilometer, da dieſe Zahl bis auf 0,00086 Kilometer der wirklichen
Zahl am nächſten kommt. Der Transport des Rades, das einen Durch=

meſſer von 2,80 Meter, eine Breite von 1 Meter, einen Umfang von
zirka 9 Metern und ein Gewicht von 3,5 Zentnern hatte, war eine
außergewöhnliche ſportliche Leiſtung, umſomehr, da für den Transport
nicht 20, ſondern nur 17 Tage in Frage kommen, weil ſich Mazeppa
drei Tage in Leipzig aufhielt. Hieraus errechnet ſich eine Tagesleiſtung
von etwa 60 Kilometern.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktior
keinerlei Vexantwortung; für
ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Wie der Dank des Vaterlandes ausſieht!
Im Juli 1916 trat das Kapitalabfindungsgeſetz in Kraft, wonach die
Kriegs= und Verſtümmelungszulage der Kriegsbeſchädigten kapitali
kert werden konnte, wenn ſie ein Grundſtück oder ein Eigenheim er=
warben
oder einer gemeinnützigen Genoſſenſchaft zwecks Erwerbung eines
Eigenheims beitraten uſſ. Als Schwerkriegsbeſchädigter (bin Bein=
amputierter
) ſtellte ich Ende 1916 Antrag auf Kapitalabfindung der
Kriegs= und Verſtümmelungszulagen, trat einer gemeinnützigen Ge=
noſſenſchaft
bei, und kaufte von dieſer ein Grundſtück, um darauf ein
Eigenheim zu bauen. Ich wurde ärztlich unterſucht, die Fürſorgeämter
und das Wohnungsamt befürworteten die nützliche Verwendung des Gel=
des
und im Juri 1917 kam vom Hauptverſorgungsamt Frankfurt a. M.
der vorläufige Beſcheid, daß an Stelle der Kriegs= und Verſtimwelungs
zulage 6800 Mark gewährt werden könnten. Im September kam abe
vom Kriegsminiſterium die Antwort, daß eine Kapitalabfindung zunächſt
nicht gewährt werden könnte, weil auf dem Grundſtück noch kein Haus
ſtände. Ich ſolle den Antrag ſolange zurückziehen, bis ich bauen könne.
Im Jahre 1919 wurde mit dem Bau begonnen. Im Jahre 1921 kam vom
Verſorgungsamt die Anfrage, ob mir das Geld ausgezahlt ſei. Jd
ging perſönlich zum Amt und teilte mit, daß ich wohl jetzt Anſpruch au
Auszahlung zu haben glaube, da das Haus demnächſt fertig werde. Man
ſagte mir, ich müßte erneut Antrag ſtelben, und da aber ſeit der letzten
Unterſuchung ſchon über zwei Jahre verfloſſen, wüßte eine neue ärztliche
Unterſuchung ſtatrfinden. Damals ſtand bereits das neue Mannſchafts=
verſorgungsgeſetz
zur Beratung und war ich ſo naiv zu glauben, das=
ſelbe
ſei für die Opfer des Krieges weſentlich beffer. Ich fragte darum,
ob man nicht gleich nach dem neuen Geſetz den Antrag ſtellen könne. Da=
rauf
wurde mir bedeutet, bis zur Durchführung vergingen noch Mo=
nate
, das wäre nicht möglich. Im Mai kam das neue Geſetz und lief
ich mich ſofort unterſuchen. Dabei wurde wir wieder erklärt, ich könnte
nur nach dem alten Geſetz abgefunden werden, weil noch keine Ausfüh=
rungsbeſtimmungen
da ſeien. Die Fürſorgeämter und das Wohnungs=
amt
mußten wieder ihre Zuſtimmung geben und im September kam vom
Hauptverſorgungsamt wieder der Beſcheid, in welchem mir etwas über
6000 Mark Kapitalabfindung in Ausſicht geſtellt wurde. Aber die Aus=
zahlung
kam nicht.
Als darauf das Fürſorgeamt beim Hauptverſorgungsamt in Frank=
furt
a. M. anfragte, warum die Auszahlung nicht erfolge, hieß es, der
Antvag ſei in Erſartung der Ausführungsbeſtimmungen des neuen Ge=
ſetzes
zurückgeſtellt. Dabei ſollte ich doch nach dem alten Geſetz abgefun=
den
werden. Endlich im Dezember kamen die Ausführungsbeſtimmungen.
Auf erneute Anfragen bes Fürſorgeamts Darmſtadt kam die Antwort:
Man müiſſe beim Arbeitsminiſterium anfragen, ob ich nach dem alten
Geſetz oder nach dem neuen Geſetz abgefunden werden ſollte. Nach einem
Vierteljahr erhielt ich folgende Antwort: Nachdem das Reichsverſor=
gungsgeſetz
vom 12. 5. 20 in Vollzug Geſetz iſt und die Ausführungsbe=
ſtimmungen
ergangen ſind, kann Ihnen eine Kapitalabfindung an Stelle
der Kriegszulage nicht mehr gewährt werden. Dieſer Beſcheid iſt end=
gültig
und nicht anfechtbar. Ein Einſpruch oder Rechtsmittel gegen ihn
nicht zuläſſig. Es wird Ihnen aber anheim gegeben, hierher oder dem
Verſorgungsamt mitzuteilen, ob Sie eine Kapitalabfindung nach dem
neuen Geſetz wüinſchen. Hierzu wird bemerkt, daß die Abfindungs=
ſumme
, die Ihnen nach dieſem Geſetz ebentuell gewährt werden könnte,
auch nicht annähernd die Höhe der Summe erreichen wird, die Sie nach
dem alten Geſetz hätten erhalten können, weil Sie über 5000 Mark ſteuer=
bares
Einkommen haben. Günſtiger ſtellt ſich für Sie vielleicht die
Uebertragung ihrer Rente zum Zwecke der Kreditbeſchaffung nach § 68
Ich weiß nicht, ob das Hauptverſorgungsamt die Einkommen feſtſetzt,
auch nchir, welche Rente das Hauptverſorgungsamt gemeint hat, diejenige,
welche ruht, oder die, welche man nach § 25 nicht bekommt. Jedenfalls
liegt zwiſchen den Zeilen des Hauptverſorgungsamts viel Spott. Das
beweiſt auch der Fortgang.
Ich ſtellte nun Antrag bei der Fürſorge auf Uebertragung zwecks
Kreditbeſchaffung. Aber erſt, nachdem das Finanzamt (nicht das Haupt=
verſorgungsamt
Frankfurt a. M.) ein ſteuerbares Einkommen feſtge=
ſtellt
hatte, konnte der Antrag weiter an das Hauptfürſorgeamt gehen.
Nachdem wieder ein halbes Jahr vergangen, ſchreibt dieſes: Es iſt
durchaus nicht ſicher daß bei der Umanerkennung der gegenwärtige
Prozentſatz Ihrer Rente beſtehen bleibt, vielmehr iſt mit ziemlich
Beſtimmtheit damit zu rechnen, daß Ihre Rente eine nicht unweſentliche
Kürzung erfahren wird. Ja, das Hauptfürſorgeamt kennt den Geiſt des
neuen Geſetzes. Trotzdem es mich noch nicht geſehen, meinen Geſund=
heitszuſtand
gar nicht kennt mein Bein iſt nicht wieder gewachſen ,
weiß es oder ſorgt es vielleicht dafür daher der Name Fürſorgeamt ,
daß die Rente eine nicht unweſentliche Kürzung erfährt. Ueber vier
Jahre haben alle möglichen Aemter ſich mit dem einen Antrag beſchäf=
tigt
; die Verwaltungskoſten ſind erheblich größer, als das ganze Kapital,
das zur Auszahlung hätte kommen ſollen. Das Ende davon iſt, der
Kriegsbeſchädigte erhält nichts und die Verſorgungsämter haben viel
zu tun; dort könnten noch mehr verſorgt werden. Wende mich an
die Oeffentlichkeit: Was iſt zu tun?
Das Volk ſieht nun, wie die Opfer
des Krieges behandelt werden. Mit weiteren Beiſpielen kann ich
di
nen.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt 1898 e. V. Zur Orientierung
des Darmſtädter Publikums diene folgende Tabelle der 1. Abteilung
des Odenwaldkreiſes, in welcher die Ligamannſchaft die dies=
jährigen
Verbandsſpiele austrägt (nach dem Stand vom 25. Sept. 1921):
Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkie
Sp.=Vg. Sandhoſen=Mannheim .
8:4

Vgg. Neckerqu=Mannheim . . .
1

G
Sp.=V. Darmſtadt 1898

.
=C. 08 Lindenhof=Mannheim .
1
1

3:0

0
Sp.= u. T.=V. Waldhof=Mannheim.

p.=C. 1910 Käfertal=Mannheim.

:3
f. R. Bürſtadt
2:a


. .
rmania Pfungſtadt ..

4:1

*
Aus der vorſtehenden Tabelle iſt zu erſehen, daß Darmſtadt zur
Zeit zur Spitzengruppe zählt. Seinen Platz in derſelben muß Darm=
ſtadt
am kommenden Sonntag hier gegen Lindenhof zu behaupten
ſuchen. Lindenhof wird auch alles daranſetzen, um weitere Punkte und
damit einen Vorſprung gegemüüber Darmſtadt zu erzielen. Zur Erläute=
ſei
hier bemerke, da
die vier beſten Vereine jeder Abteilung im
nächſten Verbandsjahre (1922/23) in die Oberliga aufrücken.
Das Spiel am kommenden Sonntag zwiſchen Sportverein Davmſtadt
und F.=C. 08 Mannheim=Lindenhof auf dem Sportplatz am Böllenfalltor
wird auf Grund der von beiden Vereinen am letzten Sonntag aufgeſtell=
ten
Reſuiltaten äußerſt indereſſant werden. Der Sieg Lindenhofs ( letzt=
jähriger
Meiſter der A=Klaſſe im Kreiſe Mannheim) über Käfertal (alte
Ligaklaſſe) von 3:0 und Darmſtadts Reſultat in Waldhof gegen den
mehrfachen Odenwaldkreismeiſter Mannheim=Waldhof von 0:0 ſind eine
Gewähr für ein hartes Mingen um die beſten Plätze in der Tabelle. In
Mannheimer Kreiſen wird von ſämtlichen Spielen im Odenwaldkreiſe am
kommenden Sonntag dem in Darmſtadt zwiſchen Lindenhof und Sport=
verein
Darmſtadt ſtattfindenden Ligaſpiel das größte Indereſſe entgegen=
gebracht
. Möge auch in dieſem Spiele Darmſtadt ſeinen Willen zum
Siege zeigen und durchſetzen wie im Spiele gegen den Odenwaldkreis=
meiſter
, es möge aber nicht vergeſſen, daß Lindenhof ein ſehr ernſt zu
nehmender und außerdem ein ſehr flinker Gegner iſt. Lindenhof hat
in dem torloſen Treffen gegen die ſpielſtarke Vgg. Neckerau verſtanden,
einen Punkt für ſich zu buchen.
Vor dem Ligaſpiele ſtehen ſich die Ligaerſatzmannſchaften
beiden vorgenannten Vereine gegemüber. Die Ligareſerven Sport
de
ins konnten bisher in den beiden Spielen ohne Punktverluſt gegen
Bürſtadt und Mannheim=Waldhof mit 1:0 bezw. 2:0 ſiegreich bleiben,
Wenn der Sturm Darmſtadts in den nächſten Spielen mehr Durchſchlags=
kraft
aufweiſt, können weitere gute Reſultate nicht ausbleiben.
Ueber die Spiele der übrigen Mannſchaftem folgen in der nächſten
be Mitteilungen.
Aus=
* Arheilgen, 28. Sept. Die beiden erſten Verbandsſpiele des
Sportvereins Olympia ergaben folgende Reſultate: 18. 9. 21: Olympia
.Olympia 1. Lorſch 2:1; Olympia 2.Lorſch 2. 4:1; Olympia 3.
Lorſch 3. 2:3. In zähem Kampfe konnte Olympia ſein erſtes Verbands=
Wettſpiel gegen einen äußerſt ſpielſtarken Gegner mit obigem Reſultat
gewinnen. 25. 9. 21: Oiympia 1.Sp.=Vgg. Pfungſtadt 3:0; Olympia
.Pfungſtadt 2. 3:3. Olympias Mannſchaften zeigten in dieſem Spiel
nicht die von ihnen gewohnten techniſch und ſpieleriſch guten Leiſtungen,
zwei weiterhin von der 1. Mannſchaft erzielte Tore wurden von dem
Schiedsrichter nicht gegeben. Der kommende Sonntag ſieht Olympia nun
f dem Sportplatz am Exerzierplatz als Gegner des Fußballvereins
Darmſtadt. Zwei als fair bekannte Mannſchaften wwerden um die Ehre
des Sieges ſtreiten, mit der am Sonntag gezeigten Spielſtärke dürfte es
jedoch Olympia ſchwer fallen, ſeinem ſpielſtarken Gegner eine Niederlage
beizubringen.
Schwimmen. Die Ehrenwanderpreiſe, die bei dem
Internationalen Wettſchwimmen des Darmſtädter Schwimmklubs

Jungdeutſchland am 1. und 2. Oktober zur Auskämpfung gelangen, ſind
urſprünglich dem S.V. Argentoratum=Straßburg geſtiftet. Der
äußerſt ſportfreundliche Geber, Fürſt v. Wedel, Statthalter von Elſaß=
Lothringen, hatte ſie lange Jahre vor dem Kriege für die Hauptwett=
kämpfe
der internationalen Schwimmfeſte dieſes im Reichslande führen=
den
Schwimmvereins beſtimmt. Es ſind vier äußerſt wertvolle und
künſtleriſch ſchön ausgeſtattete ſilberne Pokale. Als nun 1918 der große
Umſchwung eintrat, der uns das Elſaß entriß, da war auch die Stunde
gekommen, wo der alte Straßburger S.V. ſeinke Auflöſung vornehmer
mußte. S.V. Argentoratum war zu ſehr als deutſch=freundlich be=
kannt
, um ſich nach Einzug der Franzoſen noch in alter Weiſe halten zu
können. Einer der erſten Gedanken des Vorſtandes des S.V. Argen=
toratum
war es, dafür Sorge zu tragen, daß nach der Auflöſung die
erwähnten Wanderpreiſe der drohenden Beſchlagnahme entgingen, un
ſo wurde denn der Beſchluß gefaßt, die herrlichen Wanderpreiſe nach=
Deutſchland zu bringen, um dieſelben einem ſüddeutſchen Verein zur
weiteren Austragung zu übergeben. Glücklicherweiſe gelang es einem
Mitglied, die Preiſe ungefährdet nach Darmſtadt zu bringen, wo die=
ſelben
dem Darmſtädter Schwimklub Jungdeutſchland zur Verfügung
geſtellt wurden. Nach Ueberwindung techniſcher Schwierigkeiten, die
insbeſondere in der Schließung des Darmſtädter Hallenbades zu ſuchen
ſind, kann der Wunſch des früheren Vorſtandes des S.V. Argentoratum
erſt jetzt in Erfüllung gehen. Die Ehrenpreiſe mit ihrer ſo eigenartigen
Geſchichte, die nunmehr den deutſchen Schwimmern erhalten ſind, können
jetzt auf dem Internationalen Schwimmfeſt in Darmſtadt ausgetragen
werden. Die Potale ſind teils für 1. Senioren=, teils für Damen=
Seniorenkämpfe beſtimmt. In den Damenkämpfen, die Hannover, Heil=
bronn
und Darmſtadt unter ſich ausmachen werden, hat Jungdeutſchland
große Ausſicht, beide Pokale zu gewinnen. Die Seniorſtaffeln um die
Ehrenpreiſe werden Rhenus=Köln, Hellas=Magdeburg, München un
Frankfurt am Start ſehen. Die Ehrenwanderpreiſe ſind im Sport=
haus
Nieder ausgeſtellt
Berliner Automobil=Ausſtellung. Am Mon=
Sr.
tag war der erſte Käufertag der Ausſtellung, der ungezählte In=
tereſſenten
nach dem Kaiſerdamm lockte. Die große Halle erwies ſich
faſt als zu klein, um die Menge der Käufer zu faſſen. Im allgemeinen
wurde beſonders aus dem Auslande ſehr gekauft; nur erſchwerte der
außerordentliche Andrang den Verkäufern ſehr die Ueberſicht und die
geordnete Führung und Buchung der Geſchafte. Am Freitag ſoll der
nächſte Verkäufertag ſein. Für ihn werden beſondere Vorkehrungen
getroffen. Am Dienstag wurde die Ausſtellung vom Reichspräſiden=
ten
Ebert beſichtigt. An den ausgedehnten Rundgang ſchloß ſich ein
Imbiß mit der Ausſtellungsleitung und dem Vorſtand des Vereins
Deutſcher Motorfahrzeuginduſtrieller. Die Senſationen der Aus=
ſtellung
bilden ein Maybachwagen, deſſen Motor allein durch Gas=
regulierung
ſo elaſtiſch iſt, daß der Wagen ohne Getriebe gebaut wer=
den
konnte, und der Rumpler=Tropfenwagen. Der Mah=
bachwagen
beſitzt nur ein Wendegetriebe, um auch rückwärts fahren zu
können. Die Kraftübertragung zur Hinterachſe iſt direkt am Motor an=
gebaut
und mit dieſem in einem Gehäuſe vereinigt. Für außergewöhn=
liche
Steigungen und für das Anfahren in ſteilen Bergen kann durch
einfaches
Niedertreten eines Fußhebels eine Ueberſetzung eingeſchaltet
werden.
Rumplerwerke gingen von dem Gedanken aus, möglichſt
den Luftwiderſtand zu verringern, und nahmen ſich als Vorbild einen
durch die Luft fallenden Waſſertropfen. Das Auto der Werke zeigt
demnach ungefähr eine Eiform, wobei die Spitze hinten liegt. Dies
bedingt wiederum, daß auch der Motor hinten über der Hinterradachſ
eingebaut iſt. Der Führer des Wagens hat vorn alſo eine gute Ueber=
ſicht
, und die Lenkung des Wagens iſt eine ſehr einfache. Ein weiterer
Vorteil des Wagens liegt darin, daß er auf Chauſſeen durch ſeinen
geringeren Luftwiderſtand, den er zu überwinden hat, wenig Staub
entwickelt. Von den einzelnen Ständen finden natürlich die der Sie=
ger
von den einzelnen Rennen des Samstags und Sonntags auf der
Autoſtraße die meiſte Beachtung; ſo die National=Automobil=Geſellſchaft
Berlin=Oberſchöneweide. Die Ausſtellungsobjekte, 1030 PS.= Sport=
phaetons
mit Karoſſerien verſchiedener Spezialfabriken und ein Kupee,
zeigen die charakteriſtiſchen Merkmale der N.A.G.: raſſige Bauart,
ruhiger Gang des Motors und luxuriöſe Ausſtattung. Ferner werden
von der Fabrik noch einige Lieferungswagentypen und Stadtomnibuſſe
in ſolider Ausführung gezeigt. Nicht minder umlagert iſt der Stand
der Opelwerke, deren Fabrikate am Samstag durch Fritz v. Or
das 8 PS=Rennen in brillanter Zeit ſich holten und am Sonntag das
10 PS=Rennen durch einen guten zweiten und dritten Platz erfolgrei=
beſtritten
. Zur Ausſtellung ſind fünf Wagen gelangt, vom kleinen Tor=
pedo
=Phaeton bis zum großen 75pferdigen Sechszylinder. Die Karoſ=
ſerien
ſind in den eigenen Werken hergeſtellt und zeichnen ſich bei ihrer
einfachen Linienführung durch ihren erwählten Geſchmack aus. Dem
gleichfalls ausgeſtellten Lieferungswagen wird große Wirtſchaftlichkeit
nachgeſagt. Das Fahrrad mit Hilfsmotor vervollſtändigt das Bild
Deſſen Erfolge und billige Fahrweiſe in den letzten Rennen und Zu=
verläſſigkeitsfahrten
ſind zu bekannt, um nochmals wiederholt zu werden.
Schluß des redaktionellen Teils.

FäIhgewsLagen
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Obeseifnt das ärztlich eewfahlene milionenfoch bevährte

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Aufklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. werschl. 3. (Nachn 4.50).
Spoz.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambulatorinm
Frankfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 111, 57 Uhr. (1,6853) Sonntag 1012 Uhr.

2. Quittung

über Spenden, die beim Berlag des Darmſtädter Tagblatts
eingingen für die Opfer des Oppauer Exploſions=Unglücks:
Auguſt Oehlſchläger, Darmſtadt, 20 . Fred Cadams 100
Sophie Metz 100 . Unbekannt 70 . Profeſſor Waſſem 20
Ph. Trietſch 10 . P. P. 20 . Johannes Meding, Chemike
10 . N. N. 2 . Rühl, Gervinusſtr. 63, 18 . Inhalt einer
10 . 4. Kl.
Spielkaſſe 7 Frl. St. 5 . W. K. 200 .
d. Seminars f. Volksſchullehr. 15 . Frau Klespe 10 . Siebenten=
tags
=Adventiſten=Gemeinde Darmſtadt 268,60 . M. B. 10 .
Ludwig Schnitzer 200 . Reitinger & Blechſchmidt,
Jak.
Lautenſchläger, 50 . Weihnachts=Sparverein Friſchauf 50 .
Hch. Weckler durch Sammlung im Saale zur Harinonie, Weinberg=
ſtr
. 10, 125 . Stammtiſch Unſer Tiſch 100 . Sextaner Kurt
H. Wolff (Sparkaſſe) 2 . Tanzzirkel Frl. Alberti (1920) 50 .
Stadtbibliothekar Noack 30 . Tellerſammlung Männer=Geſang=
Verein Teutonia 188,05 K. N. N. 100 . v. Lyncker 20 . Un=
bekannt
50 . Generalmajor Frhr. v. Biegeleben 50 . Elſi
Freiin v. Biegeleben, Goddelau, 10 . Familie Kunzendorf 20 .
Gebrüder Adler 500 . Schwan, Gervinusſtr. 93, 15 . Paul
Kuthe, Darmſtadt, 30 . P. S. 10 . Alicehoſpital, von den
Schweſtern 200 . Alicehoſpital, von den Patienten 36,50 . Zu=
ſammen
2772,15 . 1. Quittung 1849 . 2. Quittung 2772,15 .
Geſamtſumme 4521,15 .
Wetterausſichten für Donnerstag.
Aufkommende Bewölkung, trocken, mäßig warm, Nordwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 6½ Uhr, Ende nach 10 Uhr (C 3, Schau=
ſpielmiete
e 1, Sondermiete Serie 151): König Nichard III.
Vorleſung des Oberdada abends 8 Uhr im Mathildenhöhſaale
(Geſellſchaft für freie Philoſophie
Vortrag von Dr. Bräuning=Oktavio abends 8 Uhr bei Grohe
(Gedag).
Verſammlung der Darmſtädter Vereinigung vertriebener Elſaß=
Lothringer abends 8 Uhr im Fürſtenſaal.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 30. September.
Kondenſierte Vollmilch=Verſteigerung um 9 Uhr Bis=
marckſtraße
17.
Dreh= und Gleichſtrom=Verſteigerung um 3 Uhr im
Traindepot, Eſchollbrücker Straße.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwörilich ſür den leitend
n.
für heſſiſche Poli i1
n: Dr. Otto Waldgeſt
den
Teil und für Feuilletor
eil (außer
idel und Land=
haſtliches
) i. V. K.
Misies

ftliches
andelsteil und
* Beitſching:
den
Unzeigenbeilagen und Mitteilunge=
Paul
aus demr Geſchäftslebe.
ze.
uck und Verlag: L. C. WBittich’ſche Hofbuchdruderei. Sämilich in
darmſtadt
ktio
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitterlut
ſind an die
des
Tagblatt
zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträglich=
werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſondt.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

[ ][  ][ ]

Rummer 269.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 29. September 1921.

Familiennachrichten

u
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MA Fiſchen u. im Aug=
ſchnitt
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Weiſe hergerichtet)

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bis zum Donnerstag, den 6. Oktober, mit. Es erfolgt ſofort die Mitteilung,
wo und wann die Sprechſrunden in Darmſtadt abgehalten werden. Briefliche
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bruch
, der fauſtgroß als Hodenbruch draußen lag und nicht mehr zu halten war.
Durch Ihre Kur bin ich jetzt nach 6 Monaten ſo weit, daß ich ſchon den ganzen
Tag als Monteur ohne Band ſchwer gearbeitet habe, ohne was von meinem
Bruch zu beierken. Mußte während der Kur dauernd ſchwer arbeiten.
Münſter i. W., 24. 8. 21, Schützenſtr. 45.
Joh. Ahlhorn.
Hierdurch danke ich beſtens für die erfolgreiche Behandlung meiner beiden
Leiſtenbrüche. Fühle von den Brüchen jetzt nichts mehr und kann alle Arbeit
ungehindert machen. Reetze, Krs. Lüchow.
H. Leipner.
Bin 53 Jahre alt und hatte ca. 1520 Jahre einen Bruch, ſo groß wie
ein Gäneei. Jetzt iſt er ausgeheilt. Meinen beſten Dank.
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[ ][  ][ ]

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[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 29. September 1921.

Rummer 269.

Danas

18)

Roman von Kurt Frieberger.
(Nachdruck verdoten.)

Hedes Neger lenkte den eilenden Wagen gewohnte Wege.
Ihm genügt ein Wink, ein Wort. Hundetreu iſt er, verſchwie=
gen
und zuverläſſig. Andere Richtung ſchlägt er ein. Von den
Linden ſüdwärts.
Die blonde. Dame achtet nicht vorübergleitender Bilder,
ſtarrt in Träumen vor ſich hin. Aus der drückenden Vergangen=
heit
des elterlichen Heims denkt ſie in andere verwichene Tage.
Tage, die nicht minder qualvoll und unerfüllter Hoffnung
ſchwanger waren. Endlich frei ſein! Heraus ſich ſchwingen aus
der Umklammerung der laſtenden Begriffe: Stand, Familie,
Kindespflicht.
Wie ſicheren Herzens begann ſie die Fahrt. Nun zittert ſie
böſer Ahnungen ſchwer. Derlei kennt ſie ſonſt nicht. Zuckt
plötzlich zuſammen; weiß nicht, weshalb. War ihr Ziel nicht
jahrelang feſt ins Auge gefaßt? Hatte ſie nicht kühlen Sinnes
Fährlichſtes gewagt? Sie wußte ſich allein, feſſellos, unbeobach=
tet
von heimlichen Mitwiſſern.
Lauert ihr Hartke auf? Wird er Verrat üben?
Entſcheidung ſteht vor der Türe. Wenn nun endlich der
kleine Quälgeiſt Spiekermann die Bilanz vorlegt, wenn der
große Gewinn gerettet iſt und geborgen, wenn der goldene Stern
Firma Gräfin Weſe von armen Teufeln geſegnet, von ein
paar nichtswürdigen Geldſäcken verflucht, hinter der Kimmung
des Meeres der Abeiteuer unterſinkt, ſpurlos verſchwindet, wird
ſie dann Ruhe finden?
Spiekermann verzögert von Tag zu Tag den Abſchluß. Hat
ſie ihm doch längſt an Briefen und Aufzeichnungen und all dem
ekligen Papier gegeben, was er nur brauchen kann. Freilich
liegen noch Heimlichkeiten geborgen. Peinlich, wie zuverläſſig
ſein kaufmänniſcher Sinn für Folgerichtigkeit witternd um das
Verſteck ſtreicht. Mitunter überkommt ſie keck=bübiſches Lachen.
Der kleine Schlaukopf! Wo iſt der Plumpſack verſteckt?
Waſſer Feuer Waſſer Waſſer
Immer wieder beharrt er auf Auseinanderſetzung, weicht
er der Frage nach der Bilanz knifflig aus, will letzte Gewinſt=
geheimniſſe
entlocken und erklügeln. Verzögerte er nur nicht das
fiebernd erſehnte Ende!
Ende eines Zeitraumes, der nun kurz wie kurz! er=
ſcheint
. Der ſchneller verſtrich, als berechnet war. Heut mor=
gen
übermorgen, einer der drei Tage war als Fallfriſt geſetzt,
und Hede war deſſen froh, war vorbereitet und doch nicht bereit.
Jeder Wunſch betete: Heut. Alle Vorſicht riet: Noch nicht.

Vier Jahre lang gab es nur eine Sehnſucht: Wiederkehr und
Wiederſehen. Nun bangt ihr. Kühnſtes iſt gewagt, unglaub=
liches
gelungen. Reich iſt ſie, reicher als irgend not, auch wenn
Spiekermann noch einen Teil benötigen ſollte. Aber die Quelle
de. Reichtums iſt Geheimnis, muß es bleiben. Der, dem er
zug dacht iſt, darf auch nicht ahnen, woher ſolcher Gewinn. Jagd=
fieber
ließ vergeſſen, wie ſchwer es ſein wird, in der Beute ein
Geſchenk des Himmels vorzutäuſchen.
Schade, daß ſo viel Klugheit, ſo reiche Liſt, ſo kühner Wage=
mut
verſteckt, verhehlt, verleugnet werden müſſen. Schade viel=
leicht
auch, daß nun mit einem Zauberſchlage die ſpornende,
maßlos erregende Nervenſpannung abbrechen muß, daß dem
lebensvollen, abenteuerlichen Heut ein traumſtilles, weltfremdes
Morgen folgt. Wird ſie ſich nicht beraubt dünken, nicht den
Genuß vermiſſen: Willen und Klugheit hemmungslos auszu=
leben
? Werden die geruhigen Tage ohne den Kitzel und Nauſch
triumphierenden Erfolges erträglich ſein?
Der Schauſpieler vermag aus Händeklatſchen und Zuruſ,
dem Aufſpringen Begeiſterter, dem Vorneigen entgegendrängen=
der
Beglückter untrüglich die Wirkung künſtleriſcher Tat in gro=
ßem
Zuge jubelnd zu ermeſſen. Kaum ein anderer Beruf ge=
währt
ſolche Freuden am raſch gereichten Kranze. Hede war
drei Jahre lang ſo glücklich.
Nur daß es nicht edle Empfindungen waren, die ihr zu=
jauchzten
, nicht Rührung, Liebe, Freude am Erhabenen. Dank
für göttliche Heiterkeit; daß nicht gedrängte Schar von Tau=
ſenden
Beifall winkte: die Geldgier weniger umkniete ſie,
Da überſchüttete ſie hagerer alter Geiz mit Worten der Be=
wunderung
über die rätſelhafte Vermehrung ſeines Anteils.
Ein widerwärtiger Glatzkopf verlor das Einglas aus wonne=
tränendem
Auge über den Schwall gewonnener Banknoten. Eine
alternde hohe Dame neigte ſich ergriffen über die Hand der ein=
ſtigen
Tippmamſell, küßte ſie denn aus dieſer Hand kam die
Spende aller Freuden, die ſie erſehnten, die ſie ſich kaufen konn=
ten
und gierig, einander überbietend, erfeilſchten. Wie dieſe
noch andere mehr, denen der Zauber Geld alle Gaben erſetzte,
deren ſie Natur enterbt hatte. Was benötigten ſie Geiſt, Witz,
ſchöpferiſche Fähigkeit, Erfindungskraft, Schönheit, Gewandt=
heit
, Ueberlegenheit, Taleut oder Genie nichts davon. Geld
erſetzt alles, erſetzt noch mehr. Geld gibt alles; keine Ehre iſt
zu hoch, keine Auszeichnung zu ſtrahlend, keine Landſchaft zu
herrlich, kein Weltteil zu fern, keine Antilope zu flüchtig, kein
Stolz zu ſteil, kein Weib zu ſchön Geld kaufts.
Toll wurden ſie alle beim Anblick des Unerwarteten, Ueber=
raſchenden
, Erſehnten, Unmöglichgeglaubten. Weinen, ſtoßweiſes

Sochel, Füucken, Tauit auf einen Vein, eine Sächericheit, die
ihr nicht die Tiefe des Dankes zu beweiſen alle Scham vergaß,
Ekel ſtieß auf. Denn dieſe Anhängerſchar, die großen Teilhaber
und ſchwerwiegenden Kunden kannten im Augenblick des Ge=
winnes
nur eins: die blendende Freude am baren Gelde.
Wie anders die Kleinen der Geſellſchaft, die Aermeren, ſie,
die noch niemals die Zauberkraft der Geldfülle ausgekoſtet. Sie
freute nicht der Schein, nicht die Münze, nicht der Wechſel, nicht
das Papier. Ihnen war es nur Sinnbild eines beſtimmten
Zweckes, einer einzigen Freude. Selten genug einer eigennützi=
gen
, wie oft der eines geliebten Weſens, zumindeſt doch Sinn=
bild
eines geteilten Glückes.
Geteiltes Glück, Glück im Beglücken. Hede hat Herzklopfen,
Hede ſtarrt vor ſich hin und ſieht nichts. Arme ſegneten ſie,
ihnen half ſie zum Erſehnten. Aberglaube ſpielte mit, der an=
dere
für ſich beten laſſen wollte. So ſchuf ſie ſich ein eigenes
Geſetz: Wer Gutes wollte, durfte es erreichen; wem Geldgier
alles war, der mußte bluten. Kam dann nach vielen Jubelſtun=
den
für einen dieſer nie genug Reichen die graue Stunde der
Enttäuſchung, ſtand er wütend vor der verfluchten Wahrheit des
Verluſtes, begann er zu toben, zu jammern, zu drohen, dann
blieb ſie kühl, zwang zu ſchweigen. Allein geblieben nach dem
grimmvollen Abgang des Beſtraften, nannte ſie ſich lachend: die
ausgleichende Ungerechtigkeit.
Sie ſieht ganz klar, beurteilt ſich rückſichtslos, beſchönigt keine
Tat. Sie weiß, welche Namen Richter und Geſetz für ſie und
ihre Werke bereit halten. Sie aber läßt ſich nicht beirnen. Er=
folg
gibt recht. Erfolg iſt Freiſpruch. Erfolg macht gut.
Auch in deſſen Augen, für den alles geſchah?
Lieber, Lieber! Unerwartet kehrſt du heim. Jahrelang er=
ſehnt
und nun doch Ueberraſchung.
Iſt das Glück reif? Kann die Frucht geſchnitten werden?
Gelingt das letzte Wagnis: die hohe Kühnheit Abſchluß?
Gelingt es auch, dir das neue, das unerhörte Glück zu ſchen=
ken
? Wirſt du ſchweigen, nicht fragen, nicht forſchen, nicht loben,
nicht danken nur glücklich ſein?
Lieber, du Lieber!
(Fortſetzung folgt.)

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Mummer 269.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 29. September 1921.

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Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 29. September 1921.

Kummer 269.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 28. September.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die heutige Börſe ſtellte ſich, obwohl, was Umfang der Geſchäfte
als auch die erzielten Kursſteigerungen betrifft, wieder einmal als
ein Rekord dar. Unter dem Eindruck der zunächſt ſcheinbar unaufhalt=
ſamen
Deviſenſteigerung war der Geſchäftsandrang gewaltig. Mexi=
kanerwerte
ſahen ihre Kurſe auch heute wieder erheblich erhöht. Gold=
mexikaner
zirka 1525 Prozent, Irigationsanleihe + zirka 70 Prozent,
Tehuantepee + zirka 50 Prozent. Großbankaktien hatten Steigerungen
von 1020 Prozent zu verzeichnen. Darmſtädter Bank=Aktien notier=
ten
252 Prozent. Auch Schiifafhrtswerte konnten ihre Kurſe weiter
verbeſſern. Auf dem Montanmarkte notierten Harpener und Phönis
zirka 50 Prozent. Mannesmann waren zirka 80 Prozent höher,
während Buderus zirka 120 Prozent profitieren konnten. Von Elektro=
werten
ſind mit einem Plus von zirka 150 Prozent A. E.G. zu nennen,
die jedoch ſpäter auf Realiſationen bis zirka 650 Prozent zurückgingen.
Siemens u. Halske 750 Prozent. Von Chemiewerten ſtiegen Badiſche
Anilin, Griesheim und Elberfelder Farben zirka 4050 Prozent. Un=
notierte
Werte gingen wieder in großen Beträgen bei ſtarken Kurs=
erhöhungen
um. Deutſche Petroleum, vorübergehend über 1300 Pro=
zent
, ſchloſſen zirka 1275 Prozent, junge Meguin zirka 860 Prozent,
Sichel=Aktien dagegen nur 640 Prozent, während Ludwig Gans=Aktien
einen Kurs von zirka 520 Prozent erreichten. Erhebliche Schwankungen
machten Kunſtſeide durch, die vorübergehend 2200 Prozent genannt
waren. Mansfelder Kuxe über 10 000 Mk. Wie es in der letzten Zeit
ſchon zur Regel geworden iſt, mußten eine Reihe von Werten bei ſchar=
fen
Steigerungen rationiert werden, ſo Felten u. Guillegume und Gol=
denberg
bei zirka 1200 Prozent, Pokorny bei zirka 750 Prozent. Auch
Zuckeraktien konnten bei Kurserhöhungen von zirka 50 Prozent nur
etwa zur Hälfte an die Käufer abgegeben werden. Beſonders ſtark
repartiert Cahen=Leudesdorff bei einem Kursſprung von 180 Prozent.
Jetter u. Scherer gingen bis 1100 (zirka 240 Prozent ), Heidelberger
Zement bis 710 Prozent. Von den weiteren zahlreichen Repartierungen
ſeien nur noch angeführt: Seilinduſtrie Wolff bei 780 Prozent, Leander
bei 650 Prozent, Gritzner bei zirka 1000 Prozent, Riebeck Montan und
Chemiſche Albert mußten, wie verſchiedene andere Aktien, mangels Ma=
terials
geſtrichen werden. Scheideanſtalt 1280 Prozent.
Die Schwvan=
kungen
auf dem Deviſenmarkt waren heute ſehr heſtig. Dollars bis
129, zum Schluß eher eine Kleinigkeit ſchwächer.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden bezahlt am B. September in Zürich
4,45 (vor dem Kriege 125,40) Franken, Amſterdam 247 (59.30) Gul=

den, Kopenhagen 4,55 (88,80) Kronen, London 4,32 (97,80)
Schilling, Neu=York 0,78½ (23,80) Dollar, Paris 11. (125,40)
Franken.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 28. Sept.

Nec
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Geld. / Briel Antw. Brunf
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Schweiz
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247. 702253. 7.45-
NSG
12731 7.51-
7.841
127.70 49 7I
671
f16.73
128.30 128.70

* Berlin, 28. Sept. Produktenmarkt. Die Steigerung
und die heftigen Schwankungen der Debiſenkurſe machen ſich auch am
Produktenmarkt bemerkbar, indem die Tendenz entſprechend dem Auf=
und Nieder ſchwankt. Für Weizen wurde
e infolge verſtärkter Kauf=
neigung
der Mühlen etwas über den geſtri
en Preis bezahlt. Auch die
Roggenpreiſe, die geſtern nachmittag bis auf 185 nachgegeben hatten,
zogen mäßig an. Sommergerſte wird in guten Sorten außerordentlich
knapp angebotzen, ſodaß den Bedarf mehr auf Wintergerſte zurüickgreift.
Haſer wurde verſchiedentlich in Kahnladungen mit 194 Mark frei Berlin
gehandelt. Für Waggonware ſind Offerten außerordentlich knapp. In
Weizenmehl iſt das Geſchäft ruhig. In Roggenmehl hat es ſich bei etwas
anziehenden Preiſen gebeſſert. In Mais ſind die Abſchlüſſe wegen der
Deviſenſchwankungen ſehr gering. Oel= umd Hülſenfrüchte ſowie Futter=
mittel
behaupten ihren Preisſtand.
* Berlin, 26. Sept. Unter Führung der Allgemeinen
Handelsgeſellſchaft Berlin ſind die Badiſchen Motor=
Lokomotirwerke A. G. heute gegründet worden. Die Maſchinenfabrik
A. Gmeinder u. Cie, in Mosbach bietet die Grundlage für die Errich=
tung
der Aktiengeſellſchaft. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Fabri=
kation
und der Vertrieb von Eiſenbahn= und Fahrzeugmaterial, beſon=
ders
aber die Anfertigung und der Vertrieb einer Motorlokomotive.
das Grundkapital der Geſellſchaft beträgt 10 Millionen Mark. Deu
Aufſichtsrat beſteht aus folgenden Herren: Direktor Franz Semer in
Berlin=Nikolasſee, Geſchäftsführer der Allgemeinen Handelsgeſellſchaft,
Vorſitzender; Fabrikant Friedrich Keſſelheim in Mannheim, ſtellvertre=
tender
Vorſitzender; Eiſenbahnminiſter a. D. Exzellenz Oeſer, General=

direktor Meher von den Vereinigten Achſen= und Eiſenbahn= Federn=
fabriken
, Konſul Menzinger in Karlsruhe, Baurat Hugo Lentz=Berlin,
Landgerichtspräſident Gießler in Lentzkirch. Vorſtand iſt Fabrikdirektor
Ingenieur A. Gmeinder in Mosbach.
Neu=York. 27. Sept. Die Mark erlebte heute einen
weiteren Kursſturz, der in maßgebenden Kreiſen in erſter Linie
auf ſtarke ſpekulative Mark=Verkäufe in London zurückgeführt wurde.
Um 10 Uhr wurde die Mark mit 80½ Geld uud 8034 Brief gehandelt
und hatte damit den tieſſten Staud des Tages erreicht. Bei Schluß der
Börſe um 3 Uhr hatte ſich die Mark etwas erholt und wies einen Kurs
von 82 auf. Nachbörslich ſetzte ſich die Beſſerung aber nicht fort, viel=
mehr
wuar die Mark gegen 4.30 Uhr wieder auf 81 Geld und 81½4 Brief
zurückgegangen.
* Zur Spekulation auf dem Deviſenmarkt ſchreibt
man uns: Warum ſchreitet unſere Regierung nicht gegen die wüſte Spe=
kulation
auf dem Devifenmarkt ein, obwohl ſie ſonſt ſehr ſchnell mit
Verordnungen und Verkoten bei der Hand iſt, wenn es ihr paßt? Und
es wäre doch ſo einfach, unberufene Elemente vom Devi=
ſenmarkte
auszuſchließen, ohne wieder eine neue Behörde
ſchaffen zu müſſen. Wer Deviſen wirklich für geſchäftliche oder auch
private Zwecke braucht, hat dies bei Auftragserteilung ſeiner Bank zu
belegen. Eidesſtattliche Verſicherung würde in Einzelfällen ſchließlich
auch genügen. Mißbrauch wäre hierbei natürlich nicht vollkommen aus=
geſchloſſen
, aber die Spekulation könnte nicht ſolche Ausmaße annehmen
wie jetzt. Das deutſche Volk wird zum Wohle ganz beſtimmter Kreiſe
um Milliarden geſchädigt, und unſere Regierung rührt keinen Finger,
um dem Uebel zu begegnen. Können ſich die Herren dann noch wun=
dern
, wenn Vermutungen auftauchen über gewiſſe Zuſammenhänge?
* Die Ausddhnung des deutſchen Reedereidien=
ſtes
. Zwiſchen der Bamburg-Amerika=Linie und dem Norddeutſchen
Lloyd einerſeits, ſowie Buckhall Steamſhip Company andererſeits ( wo=
bei
der Norddeutſche Lloyd die engliſchen Reedereien Alfred Holt u. Co.
und Ellerlnann) vertritt), ſind Verhandlungen im Gange, wonach eben
genannte Linien einen Verkehr nach Oſtaſien ausführen ſollen, in den
eigene Shiffe eingeſtellt werden. Man erwartet, daß dieſer Dienſt Ende
dieſes oder Anfangs nächſten Jahres aufgenommen werden kann.
* Verordnung über künſtliche Düngemittel. Nach
einer Verordnung des Reichsminiſters für Eruährung und Landwirt=
ſchaft
beantragen die Aufſchläge für fe 100 Kilogramm bei Lieferung in
Säcken, ausgenommen in Käuferſäcken, in Jute oder Baumwollſäcken
(wie bisher) 12 Mk., in neuen Papiergewebeſäcken 9 Mk., in haltbaren,
mehrfachen Papierſäcken (wie bisher) 4 Mk. Zugleich erhielten die be=
ſonderen
Lieferungsbedingungen eine neue Faſſung.

Frankfurter Kursberichk 28. Sept. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Staatspapiere.
620 Reichsanleihe. . . . . . .
47
.......
3½4
.......

.......
4½%lV.u. V. Schatzanweiſ. 85,75
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%⁄₈ Preuß, Konſols .. . . . 64,5
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ſtfr. v. 1914..... . . . . ."
4% Oeſt. Goldrente. . . . .
48
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4
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0o
49
4½%
42
4ſo

3

R

75 28. 9. 77,5 77,50 67,5o 22" 85,50 2,50 79. 78,50 32.50 54,50 8 61,- "
75 57,50 56,25 61. 51,50 48,60 70, 480,
20,50 20,25 26,50 2. 20. 200. 126. 15,50 5 119,75
2 I. 81. 66.
65. 22,25 = 20,50

2
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586 Mexik, amort. innerel 785.
konſ. äuß. v. 99/ 1415,

48 Mexik Goldv. 04, ſtfr.
30
. . konſ. inner. ..
4½
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4% Eliſabethbahn ſtfr.. .
70,
2,6% Oeſt. Südb. /Lomb.)
Nr
Oeſt. Staatsb. 1.b.8. Em.

70 Oeſt. Staatsb.Erg. Nesz
.
v. 1883.
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33
6 Salonique Monaſtir.
580 Tehuantepee . ... ... 812,
4122
....../ 730
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4%0 Darmſt. v. 1919b.1925
3½%0 Darmſtadt v. 1905.
2 Frankfurt b. 1913.. . / 96,80

v. 1903.. .
1½29
42 Mainz, v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
475 Frankf. Hyp. Bk. 1920/ 92.
81.
33
..."
87
7 Frkf. H.Krd.=Ver. 1921
88.

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98,50
Pfälz.
1922

13
19238
Rhein.
71,
verl.
3½
8,
42g Südd. Bk. Münch. 1906
47 Heſſ. Ldhhp. Bk. Pfdbr. 95.
3½% Heſſ. Ldhh. Bk. Pfdbr. 82,
42 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl. 92.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . . 301.
Darmſtädter Bank. . . . . . 239,50

o S 792 7299 805, Deutſche Bank ...... 389, 400, 1530, Dt. Effekt. u. Wechſelbk. 209. 211,50 Deutſche Vereinsbk. . . 200. 200. . Diskontogeſellſchaft ..... 315, 334,50 Dresdner Bank. . . . . . . .. 274, 285. 525. Metallbank ........... 500. Nationalbank f. Deutſchl., 249, Oeſt. Kreditanſtalt . . . . .. 43,50 44,50
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Ae 171. Schantung E.=B.... . . . . 62 Re zuss Baltimore . . . . . . .. . . . . . 98, Kanada ............ . .. 95,16 Lombarden .........." 82.
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Deufſche Nicsehmnf.
* Berlin, 28. Sept. Die Wochen=
überſicht
der Reichsbank vom 23. d2.
Mts, läßt erkennen, daß auf das in der
Vorwoche beobachtete Anwachſen der An=
lageziffern
wie üblich eine Entlaſtung
gefolgt iſt, die allerdings die vorherge=
gangene
Inanſpruchnahme nicht ausgleicht.
Die geſamte Kapitalanlage hat ſich um
4453,4 Millionen Mark auf 88 901,7 Mill.
Mk. die bankmäßige Deckung allein genom=
mem
um 4479,9 Millionen Mark auf
83 595,9 Mill. Mk. vermindert. Anderer=
ſeits
ſind der Bank an fremden Geldern
3751 Millionen Mark entzogen worden, ſo=
daß
die privaten und öffentlichen Guthaben
insgeſamt auf 10 563,2 Millionen Mark
zurückgezogen ſind.
. Der Zohlungsmittelumlauf zeigt in
der Hauptſache im Zuſammenhang mit der
Nähe des Vierteljahrsſchluſſes eine wei=
tene
Zuahme. Während in der dritten
Septemberwoche der Jahre 1919 und 1920
131,2 Millionen Mark bezw. 204,5 Mill.
Mk. an Banknoten und Darlehnskaſſen=
ſcheinen
in den Verkehr abfloſſen, ſind
diesmal 588,6 Millionen Mark an beiden
Geldzeichen zuſammen neu beanſprucht
worden. Und zwar iſt der Banknotenum=
lauf
um 709,2 Mill. Mk. auf 82 1789
Mill. Mk. angeſchwollen; dagegen hat ſich
er Umlauf an Darlehenskaſſenſcheinen
ermäßigt.
Die Darlehnskaſſen hatten in der Be=
richtswoche
beträchtliche Darlehnsanſprüche
zu befriedigen. Die Summe der ausſtehen=
dem
Darlehen hat ſich um 1001.9 Mill. Mk.
auf 11 264,3 Mill. Mk. erhöht. Da ein
dieſer Zunahme entſprechender Betrag an
Darlehnshaſſenſcheinen der Reichsbank als
der
Kaſſenführerin der Darlehnsbaſſen zu
übergeben war, ſo haben ſich die Beſtände
der Bank an Darlehnskaſſenſcheinen unter
Berückſichtigung der erwähnten Rückflüſſe
auf 3542,8 Mill. Mk. vermehrt.

Mangngsch
Der auf Grund Verfügung Miniſteriums des
Innern vom 16, ds. Mts. feſtgeſtellte Plan über
Feſtſeſetzung der Fluchtlinien der Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
zwiſchen Schießhausſtraße und
Böllenfalltor liegt gemäß Art. 7 der Allgemeinen
Bauordnung bei dem Städt. Hochbauamt zur Ein=
ſicht
offen.
(st10989
Darmſtadt, den 26. September 1921,
Der Oberbürgermeiſter.

(n unſer Handelsregiſter, Abteilung 4, wurden fol=
gende
Firmen neu eingetragen:
(10949
Am 17. September 1921:
Zournier=Import Heinrich Kaufmann, Hauptnieder=
laſſung
Karlsruhe, Zweigniederlaſſung Darmſtadt.
Inhaber iſt Emil Kaufmann, Kaufmann in
Karlsruhe.
Kaufmann Heinrich Iſrael und Kaufmann Sig=
fried
Hammelburger, beide in Karlsruhe, ſind zu
Einzelprokuriſten beſtellt.
Am 20. September 1921:
1,Arthur Guthmann in Darmſtadt:
Inhaber iſt Arthur Guthmann, Kaufmann in
Darmſtadt.
Angegebener Geſchäftszweig: Tabakwaren=
Verſandgeſchäft.
Geſchäftsräume: Waldſtraße Nr. 1.
2, Schulbuchhandlung der Heſſiſchen Handelslehr=
anſtalt
Dr. Wilhelm Siedersleben in Darm=
ſtadt
:
Inhaber iſt Dr. Wilhelm Siedersleben, Diplom=
Handelslehrer in Darmſtadt.
Nachfolgende Firmen wurden gelöſcht:
Am 17. September 1921:
Heſſ. Ungeziefer=Vernichtungs=Inſtitut Karl W.
Schäfer in Darmſtadt.
Am 21. September 1921:
Joſef Theodor Bungter in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 22. September 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

Faſeleber=Verſteigerung.
Dienstag, den 4. Oktober 1921, vormittags
1½½ uhr, läßt die Gemeinde Nieder=Ramſtadt im
Hofe der Bürgermeiſterei einen 22 Monate alten,
gut genährten Faſeleber verſteigern. Die Beding=
ungen
werden unmittelbar vor der Verſteigerung
bekannt gegeben.
(10962
Nieder Ramſtadt, den 28. September 1921,
Heſſ. Bürgermeiſterei.
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(Entwurf zu einem Geſetz gegen den Alkoholmißbrauch).
Die Gaſtwirtsverbände Heſſens.
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7. Wanderung
Sonntag, 2. Dlt. 1921
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nr Tag, cu e Der.