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gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
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Nummer 263
Freitag, den 23. September 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Die nächſten Zahlungen.
Der Beſuch des Garantiekomitees.
Berlin, 22. Sept. Am heutigen Donnerstag reiſt das
iogen. Garantiekomitee des
Wiedergutmachungs=
ſausſchuſſes von Paris ab. Am morgigen Freitag wird es
im Berlin ſein. Seine erſte Frage an die deutſche Regierung
dürrfte launten: Wie glaubt ihr am 15. November 1921 und am
15. Januar 1922 wieder zahlen zu können? Der Pariſer Temps
hat bereits ausgerechnet, daß nach dem Verhältnis der letzten
Statiſtik Deutſchland am 15. November ungefähr 300 Millionen
Goldmark als Abgabe für die Ausfuhr (Gegenwert von 26
Pro=
zent) und am 15. Januar 500 Millionen Goldmark als
viertel=
jährliche Rate (der jährlich zu zahlenden 2 Milliarden) zu
ent=
richten habe. Was wird die Regierung antworten? Sie wird
ſagen, daß wir eine Deviſenhilfe bekommen und zu dieſem
Zwecke einen politiſchen Block der Mitte einrichten werden. Aber
die Zeit raſt, und ob man bis zum neuen Zahlungstermin des
15. November ſoweit ſein wird, das iſt noch ſehr die Frage.
Ueber die Zahlung des 1. Auguſt ſchwebt immer noch eine
Wolke des Geheimniſſes. Wahrſcheinlich iſt dieſe erſte
Goldmil=
ſiarde zu einem großen Teile — man ſagt zur Hälfte — nicht aus
ſeigenen deutſchen Mitteln beſchafft, ſondern auf dem Wege über
alle möglichen finanziellen Transaktionen nur kurzfriſtig im
Aus=
land geliehen worden. Ungeheuere Speſen und Zinſen — man
richt von 14 Prozent — müſſen dafür bezahlt werden. Die
De=
ſoiſen, die wir im Inland aufbrachten, ſind zu einem
außer=
ordentlich ungünftigen Kurs aufgekauft worden. Unterdeſſen hat
ſich die deutſche Valuta inſolge des Blutverluſtes noch mehr
ver=
ſchlechtert. Die Deviſen werden für den November alſo noch viel
teuterer ſein, als ſie es für den Auguſt waren, und es iſt ein
ſchwacher Troſt, wenn immer wieder auf die Verhandlungen
wiſchen Rathenau und Loucheur hingewieſen wird, aus denen
ſich infolge der vereinbarten Sachwertlieferungen eine große
Er=
ſtarnis an Barzahlungen ergeben werde. Dieſe
Sachwert=
eferungen werden leider verhältnismäßig nur geriug ſein.
Auts den 25 000 Holzhäuſern ſind ganze 66 geworden. Wie wird
es da im übrigen ausſehen? Es bleibt alſo kein anderer Weg
als der des Pribatkredits zur Einrichtung der verkündeten
Teviſenhilfe. Wie unberechtigt der Vorwurf des Außenſeiters
Hoch auf dem Görlitzer Parteitage der
Mehrheitsſozialdemokra=
tie war — die Deviſenhilfe der kapſtaliſtiſchen Kreiſe ſei Bluff
urd Schwindel —, das zeigt ſich in den Beſchlüſſen des
Arbeits=
ansſchuſſes des Reichswirtſchaftsrates. In dieſem
Aursſchuß, dem niemand Fleiß und Fixigkeit abſprechen kann,
wurde beſchloſſen, daß außer der Induſtrie auch die übrigen
Ge=
ſerbe, insbeſondere die Landwirtſchaft, das Bankweſen, der
Handel und der Hausbeſitz herangezogen werden ſollen. Der
Terichterſtatter Dr. Machenburg legte den Entwurf einer
weit=
igehenden Kreditorganiſation vor, der ſofort in erſter Leſung
gut=
geheißen wurde. Hier liegt bereits ein wichtiger Schritt vor,
urid man wird den wißbegierigen Herren des interalliierten
Garantiekomitees zeigen können, daß nichts verſäumt wird, um
auch die nächſten Reparationszahlungen wenigſtens möglich
er=
ſcheinen zu laſſen.
Wan wird bei dieſer Gelegenheit aber hoffentlich auch ein
ernſtes Wort über die Politik der Entente reden. Unter dem
Einfluß von Profeſſor Keynes, vielleicht auch infolge eigenen
Nachdenkens, ſind viele maßgebende Perſönlichkeiten auf der
Siegerſeite zu der Einſicht gekommen, daß das Ultimatum mit
ſeinen valutamörderiſchen Zahlungen die deutſche Induſtrie in
eine Export=Hauſſe und in ein Dumpingſyſtem hineintreibt, die
1letzten Endes in den Ententeländern mehr Schaden anrichten,
als jemals durch die deutſchen Zahlungen wiedergutgemacht
wer=
den kann. Außerdem läßt ſich auch vor der alliierten
Oeffentlich=
keit der Unſinn nicht mehr aufrecht erhalten, daß man die
deut=
ſche Volkswirtſchaft zu Höchſtleiſtungen anpeitſcht, zugleich aber
großen Scharfſinn darauf verwendet, die melkende Kuh durch
Verſchleppung der oberſchleſiſchen Frage, Aufrechterhaltung der
Sanktionen und ſonſtige Quälereien ilmer mehr zu ſchwächen.
Das alles muß doch endlich einmal zur Sprache kommen!
Man wird dem Pariſer Garantiekomitee auch klar machen
müſ=
ſen, daß die Depiſenhilfe ein freiwilliger Schritt des
deut=
ſchen Volkes iſt. Nach Staatsrecht und Völkerbrauch kann
Pri=
vateigentum niemals unmittelbar zur Erfüllung von
Verpflich=
tngen, die ſich aus dem Friedensvertrag ergeben, haftbar
ge=
macht werden. Es iſt dringend notwendig, daß das
Garantie=
komitee Gelegenheit erhält, nicht etwa nur mit dem
Wieder=
aufbauminiſterium und dem Finanzminiſterium zu verhandeln,
ſondern auch dem Reichskanzler und dem Außenminiſter Aug in
Auge gegenüberzutreten.
Die Zahlungsfrage iſt durch die verſprochene Deviſenhilfe
und durch die kommende Koalitionsbewegung Gegenſtand der
hohen Politik geworden, und auch die öffentliche Meinung hat
einen Anſpruch darauf, daß die nächſten ſchickſalsſchweren
Ab=
machungen nicht in Rathenauſchen Mappen verſteckt werden.
Dr. Fritz Auer.
Der große Block und der kleine Block.
Was nach den Reichstagswahlen von 1920 noch undenkbar
war, das ſcheint jetzt mit poſitiver Gewißheit zum Ereignis zu
werden. Nach dieſen Wahlen, aus denen die Deutſchnationale
Volkspartei und namentlich die Deutſche Volkspartei ſiegreich
hervorgingen, wurde die Frage ventiliert, ob es doch ſim Inter=
Teſſe der Innen= und Außenpolitik nicht erſprießlich wäre, wenn
ein großer Regierungsblock von Streſemann bis
Scheidemann gebildet würde. Damals aber zeigten ſich die
Mehrheitsſozialiſten mit aller Entſchiedenheit abgeneigt, ſich mit
der Deutſchen Volksaprtei auf eine Regierungsbank zu ſetzen,
und Scheidemann ſprach in Kaſſel ſein bekanntes Niemals. Doch
der gewandte ſozialdemokratiſche Führer und Taktiker hat
unter=
deſſen ſeine Meinung korrigiert und ſieht ein, daß der kleine
Block Deutſchland nicht aus dem Sumpfe herausholen kann, und
ſo hat er ſein Niemals nun plötzlich über Jahr und Tag in ein
„Warum denn nicht?” das beinahe „Sehr gern!” heißt,
umge=
wandelt. In den Tagen von Kaſſel — ja, Bauer, das war etwas
anderes! Aber jetzt? Warum ſoll man es nicht jetzt einmal auf
ſozialdemokratiſcher Seite mit einem Zuſammengehen mit der
Deutſchen Volkspartei verſuchen? Deswegen braucht man doch
noch lange nicht mit ihr ein Herz und eine Seele zu ſein und
nicht die gleiche Geſinnung zu haben, aber „Arbeitsgemeinſchaft”!
Auf dieſes Wort haben ſich die Sozialdemokraten plötzlich
beſon=
nen und es zum Schlagwort erhoben, obwohl Scheidemann von
Schlagwporten von nun an nichts mehr wiſſen wollte. Mit über=
wältigender Mehrheit — 290 gegen 67 Stimmen— iſt die
Vor=
ſtandsreſolution angenommen worden. Die Sozialdemokratie
wird alſo an einer Regierung breiterer Baſis mit teilnehmen.
Und wenn auch nicht in der Reſolution das Kind beim Namen
genannt iſt, ſo wird doch indirekt in ihr ausgedrückt, daß man
von nun an auf ſozialdemokratiſcher Seite auch mit der
Deut=
ſchen Volkspartei zuſammenarbeiten will. Der Kernpunkt der
Vorſtandsreſolution iſt die Forderung: Schutz der Republik und
der gegenwärtigen Verfaſſung gegen gewaltſame Umſturzverſuche.
Nun, Streſemann und auch der „Ueberläufer” Kardorff, wie
ihn die Deutſchnationalen nennen, haben ja erſt in letzter Zeit
nachdrücklichſt erklärt, daß ſie auf dem Boden der Verfaſſung
ſtehen wollen, und auch Herr v. Camp hat mehr als einmal dieſe
Erklärung in Wort und Schrift abgegeben und begründet.
Iſt auch der neue große Block noch nicht eine vollendete
Tat=
ſache, ſo ſagt man ſchon die neuen Männer, die in der neuen
Re=
gierung das Staatsruder in die Hand bekommen, orakelnd
vor=
aus. Schon ſpricht man von einem Kabinett Löbe=Streſemann=
Rathenau. Löbe ſoll, wie die Kölniſche Zeituna aus angeblich
gut unterrichteter Quelle erfahren hat, Reichskanzler werden, und
das Blatt verſichert, daß dem Manne der Erfüllung und des
Schutzparagraphen Sozialdemokratie und ſogar Zentrum keine
Träne nachweinen werden. So ändern ſich die Zeiten. Heute
Begeiſterung und morgen Gleichgültigkeit. Streſemann ſoll, wie
die Kölniſche Zeitung weiter wiſſen will, Miniſter des Aeußern
werden. Alſo auch Herr v. Roſen wäre dann erledigt. Doch das
ſind vorläufig Kombinationen oder vielleicht noch mehr: fromme
Wünſche. Die ſogenannten guten Quellen haben meiſt immer
verſagt und ſind zuletzt verſiegt.
Wir Deutſche haben gelernt, arm an Hoffnungen zu werden,
oder mindeſtens gegen unſere Hoffnungen mißtrauiſch zu ſein.
Möge uns die Hoffnung diesmal nicht trügen. Möge uns der
große Block aus dem Sumpfe herausziehen, was der kleine Block
vergeblich verſucht hat.
rI.
ONB. Berlin, 21. Sept. Einer der führenden Männer
der Deutſchen Volkspartei, der Berliner Rechtslehrer und
Reichs=
tagsabgeordnete Profeſſor Kahl, ſprach ſich in einer
Unter=
redung mit einem Vertreter der B. Z. über die auf dem
Gör=
litzer Parteitag beſchloſſene Bereitſchaft der Sozialdemokratiſchen
Partei, mit der Deutſchen Volksaprtei in eine neue verbreiterte
Regierungskoalition einzutreten, folgendermaßen aus:
Unſere Bereitwilligkeit, mit der Sozialdemokratie gemeinſam zu
arbeiten, iſt ein altes Programm der Deutſchen Volkspartei. Was
wir immer bekämpft haben, iſt der Anſpruch der
Sozialdemokra=
ten, in der Regierung tonangebend zu ſein und eine
Vorherr=
ſchaft über die anderen Koalitionsparteien auszuüben. Wir
den=
ken natürlich nicht daran,, uns an die Sozialdemokraten
heran=
zuſchlängeln, erkennen aber die dringende Notwendigkeit an, daß
endlich eine breite Baſis für die Regierung geſchaffen werde. Soll
es zu einer Arbeitsgemeinſchaft mit den Sozialdemokraten
kom=
men, ſo muß die Vorausſetzung dafür ein ſo breiter Boden für
die gemeinſame Arbeit ſein, daß unſere grundſätzlichen
Anſchau=
ungen nicht verletzt werden. Die Frage der Staatsform braucht
jetzt kein Trennungspunkt zu ſein. Jeder einigermaßen
verftän=
dige Politiker muß ſich ſagen, daß dieſes Problem heute keine
entſcheidende Rolle ſpielen kann. Monarchiſtiſche Agitation
be=
deutet jetzt ein Spiel mit dem Feuer. Eine Arbeitsgemeinſchaft
mit den Sozialdemokraten würde zweifellos hinwirken auf eine
Ueberbrückung des Gegenſatzes, den das heute ganz
unberech=
tigte, aber gefährliche Schlagwort „Beſitz gegen Arbeit”
ſchaf=
fen will.
Vom Völkerbund.
Genf, 21. Sept. (Wolff.) Nach dreitägiger Unterbrechung
nahm die Völkerbundsverſammlung heute vormittag
10.50 Uhr ihre Sitzungen wieder auf. Nach Anſicht des
Präſi=
denten v. Karnebeek dürfte die Verſammlung bei
Beſchleuni=
gung ihrer Arbeiten Ende nächſter Woche auseinandergehen. Vor
Eintritt in die Tagesordnung gab Karnebeek unter Beifall
be=
kannt, daß ſämtliche Mitglieder des internationalen
Gerichts=
hofes ihre Wahl angenommen haben, ſomit der Gerichtshof
endgültig errichtet ſei. Man hofft, daß er zu Beginn des
näch=
ſten Jahres in Funktion treten könne.
Die Verſammlung ging hierauf zur Beratung des erſten
vor=
liegenden Kommiſſionsberichts, des Berichts der 6. Kommiſſion
über die armeniſche Frage, über. Der Präſident der
Kom=
miſſion, Gimsno (Spanien), forderte, daß bei der Reviſion des
Vertrages von Sevres die nationale Unabhängigkeit Armeniens
von der ottomaniſchen Herrſchaft geſichert werde. Lord Robert
Cecil trat für die Schaffung einer unabhängigen Heimſtätte
ein, warnte aber davor, beim armeniſchen Volke falſche
Hoffnun=
gen zu erwecken. Sefferiads (Griechenland) warnte vor
einer platoniſchen Geſte, die einn Vernichtungskampf gegen die
Armenier entfeſſeln würde. Auch Leon Bourgeois (
Frank=
reich) äußerte Bedenken, da für die Schaffung eines
unabhängi=
gen Armeniens nicht die Völkerbundsverſammlung, ſondern der
Oberſte Rat zuſtändig ſei. Die franzöſiſche Delegation mache
darin alle Vorbehalte. Nachdem Lord Robert Ceeil feſtgeſtellt
hatte, daß der Antrag der Kommiſſion einem Beſchluß des
Ober=
ſten Rates entſpreche, nahm die Verſammlung einſtimmig die
Reſolution für die Errichtung einer nationalen, von der Türkei
unabhängigen Heimſtätte an.
Hierauf erſtattete Nanſen (Norwegen) ausführlich Bericht
über das vom Völkerbundsrat im letzten Jahr ihm übertragene
Werk der Rückbeförderung der Kriegsgefangenen
in Rußland. Dank der materiellen Unterſtützung der
ver=
ſchiedenen Regierungen, darunter auch der kleinen Staaten
Schweden. Norwegen, Dänemark, Schweiz und Holland, ſei es
ihm möglich geworden, ungefähr 400 000 Kriegsgefangene
heim=
zuſchaffen. Nanſen betonte, daß die Vertreter der deutſchen
Regierung wie der Sowjetregierung in
bewunderns=
werter Weiſe zur Löſung der Aufgabe beigetragen haben. Beide
Regierungen hätten alle eingegangenen Verpflichtungen gehalten
und wären zum Teil noch darüber hinausgegangen. Nanſen
rich=
tete zum Schluß einen Appell an die in Frage kommenden
Re=
gierungen zugunſten einer Freigabe der noch zurückgehaltenen
Kriegsgefangenen, die man ihrer Heimat und den Angehörigen
ſobald als möglich zurückgeben möge.
Genf, 21. Sept. (Wolff.) In der zweiten
Kommiſ=
ſion (techniſche Organiſation des Völkerbundes) hielt. Graf
Mensdorf über die finanzielle Lage Oeſterreichs
und die notwendige finanzielle Be hilfe einen längeren Vortrag.
Er bat um Beſchleunigung, da jeder neue Aufſchub das
Sanie=
rungswerk ſchwieriger geſtalten und den Gegnern des Völker=
bundes neues Material liefern werde. Hanotaux (
Frank=
reich) betonte, daß es weſentlich für den Wiederaufbau
Oeſter=
reichs ſei, daß man Vertrauen zu ihm haben könne. Er ſprach
die Hoffnung aus, daß der heute zuſammentretende amerikaniſche
Senat zu einer günſtigen Entſcheidung in der öſterreichiſchen
An=
gelegenheit gelange. Ador (Schweiz) erſuchte den Grafen
Mensdorf, in Oeſterreich Vertrauen zum Völkerbunde zu
er=
wecken. — Am 4. Oktober wird in Genf die ſtändige
Mandats=
kommiſſion zum erſtenmal zuſammentreten, die für die
Ausübung der Mandate ein Gutachten abzugeben hat. Die
Kom=
miſſion ſetzt ſich aus neun Kolonialſachverſtändigen zuſammen,
die in der Mehrheit Nichtmandatsländern angehören.
Genf, 22. Sept. (Wolff.) Auf der Tagesordnung der
heu=
tigen Völkerbundsverſammlung ſtand die Aufnahme
Eſt=
lands, Lettlands und Litauens. Der perſiſche
Dele=
gierte Zekah el Dawleh eröffnete die Sitzung mit einer
län=
geren Rede, in der er ſich über die Aufnahme der drei Staaten,
gleichzeitig aber auch über die Aufnahme aller Staaten
aus=
ſprach. Er wies auf die großen Schäden hin, die dem
Völker=
bund ſowohl in der Entwaffnungsfrage als auch in der
Tranſit=
frage bei allen Verſuchen zur Beilegung internationaler
Strei=
tigkeiten daraus erwachſen, daß der Völkerbund nicht alle
Staa=
ten umfaſſe.
Hierauf erſtatteten Regnald (Frankreich) für Eſtland und
Lettland, Poullet (Belgien) für Litauen den Bericht für die
Aufnahme der drei baltiſchen Staaten, die ſie in kurzen Worten
vorbehaltslos empfahlen mit dem Hinweis darauf, daß die
bal=
tiſchen Staaten ſich bereit erklärt hätten, die vorgeſchriebenen
Garantien für dem Schutz der Minderheiten zu geben. In der
Abſtimmung, die ohne Zwiſchenfall verlief, wurde die Aufnahme
der drei Staaten mit der vorgeſchriebenen Zweidrittelmehrheit
beſchlofſen. 36 Staaten ſtimmſten für die Aufnahme Eſtlands,
12 Staaten waren nicht vertreten oder enthielten ſich der Stimme.
Die Aufnahme Lettlands wurde mit 36 Stimmen beſchloſſen.
Endlich wurde unter großem Beifall auch die Aufnahme
Li=
tauens in den Völkerbund mit 36 Stimmen erklärt. 12 Staaten
beteiligten ſich an der Abſtimmung nicht, darunter Frankreich.
Die Tſchechoſlowakei, Polen und Südſlawien enthielten ſich in
allen drei Fällen der Abſtimmung.
Genf, 22. Sept. (WolP.) In der Unterkommiſſion G der
6. Kommifſion (politiſche Angelegenheiten) erklärte Nanſen, daß
eine ſchnelle Hilfe für Rußland auch aus politiſchen
Grün=
den notwendig ſei, da dieſes Land ſonſt vollſtändig der Anarchie
verfallen würde. Die Hilfsaktion müſſe noch vor Weihnachten
unternommmen werden; für lange Vorunterſuchungen ſei keine
Zeit mehr. Der Präſident des Ausſchuſſes, Motta (Schweiz),
teilte mit, daß die Konferenz für die internationale Hilfsaktion
am 6. Oktober in Brüſſel ſtattfinden werde. Auch Deutſchland
werde an ihr teilnehmen.
Die Konferenz in Waſhington.
— Berlin, 22. Sept. Nach einer Reutermeldung aus
Wa=
ſhington iſt der Programmentwurf für die
Ab=
rüſtungskonferenz den Teilnehmern übermittelt worden.
Das Programm enthält im weſentlichen nur Anvegungen und
ſoll Abänderungen und Zuſatzanträgen unterworfen ſein.
Fol=
gende Hauptpunkte ſind vorgeſehen: 1. Beſchränkungen der
Rüſtungen zur See und Ausführungsbeſtimmungen, 2.
Kontroll=
beſtimmungen für die Neuregelung der Kriegführung, 3.
Be=
ſchränkung der Rüſtungen zu Lande, 4. Fragen betreffend China,
5. Fragen, betr. Sibirien, und Sicherheiten Chinas betr. Fragen,
6. die Mandate über die Inſeln. Reuter fügt hinzu, daß ſich
in gewiſſen Kreiſen — lies Frankreich — ein ſtarker
Wider=
ſpruch gegen die Erörterung der Frage, betreffend die
Be=
ſchränkung der Landrüſtungen, geltend mache und es daher
zwei=
felhaft ſei, ob dieſer Punkt zur Erörterung käme. Der Neu=
Yorker Korreſpondent des Daily Telegraph meldet ſeinem Blatte,
daß der Zeitpunkt der Abrüſtungskonferenz in Waſhington
eini=
gen europäiſchen Miniſterpräſidenten ungelegen komme. Es ſoll
deshalb vorgeſehen werden, daß die Konferenz im November
nur einen proviſoriſchen Charakter hat und die
eigent=
lichen Verhandlungen auf einer zweiten Konferenz vorgenommen
werden ſollen. In der proviſoriſchen Konferenz ſollen vor allem
die Fragen der Südſee beraten werden, welche ſich auf keinen
Fall länger verſchieben laſſen. Auch ſoll gleichzeitig die
Flotten=
frage behandelt /werden. Die Beſchränkung der Rüſtungen ſoll
dann auf der zweiten Konferenz beraten werden.
Blättermel=
dungen zufolge plant Präſident Harding eine Kundgebung, die
am Waffenſtillſtandstage im ganzen Lande ftattfinden ſoll, um
der amerikaniſchen Stimmung zugunſten der Einſchränkung der
Rüſtungen Ausdruck zu geben. Es iſt vorgeſehen, daß alle
Dele=
gierten auf der Waſhingtoner Abrüſtungskonferenz an der Feier
des Waffenſtillſtandes teilnehmen ſollen.
London, 22. Sept. (Wolff.) Die Times melden aus
Wa=
ſhington, in der letzten Zeit wachſe, wenn auch nicht in
amt=
lichen Kreiſen, ſo doch unter den führenden Männern der Finanz=
und Geſchäftswelt, die Ueberzeugung, daß das Programm
der Waſhingtoner Konferenz erweitert und auf
die Finanz= und Wirtſchaftsfragen der Welt ausgedehnt werden
müſſe. Es werde geltend gemacht, daß eine Einſchränkung der
Rüſtungen nur ein „Ritzen der Oberfläche” bedeuten würde und
daß die Hauptſache des augenblicklichen wirtſchaftlichen
Durch=
einanders die Bezahlung der internationalen Schulden, vor
allem der deutſchen Reparationen ſei. Dieſe Finanz= und
Ge=
ſchäftsleute hätten Informationen erhalten, die ſie dabon
über=
zeugten, daß der Finanzkrach Deutſchlands herannahe, und ſie
verſicherten, daß, wenn die nächſte Reparationszahlung im März
fällig würde, eine Kriſis, die größer ſei als irgendeine bisher
gekannte, nur durch ein Wunder vermieden werden könne. Nach
Anſicht dieſer Leute ſei daher eine neue Erwägung der
Repara=
tionsfrage weſentlich. Sie gäben jedoch zu, daß die Vereinigten
Staaten in voller Autorität nur unter der Bedingung
teilneh=
men könnten, daß ſie ſich bereit erklären, die Reparationsfrage
als verkettet mit der Frage der Alliiertenſchulden an Amerika
zu betrachten. Man ſehe ein, daß eine rein wirtſchaftliche
Be=
handlung der Frage nicht annehmbar ſein würde in einer Welt,
die zum größten Teil von politiſchen und ſentimentalen
Er=
wägungen geleitet werde. Der Vorſchlag, die Schulden der
Alliierten an Amerika zu ſtreichen, würde in den Vereinigten
Staaten genau ſo abgelehnt werden, wie in den alliierten
Län=
dern eine Milderung der deutſchen Reparationsbedingungen.
Immerhin ſeien in den Vereinigten Staaten, die wahrſcheinlich
das Haupthindernis für eine ſolche Regelung ſeien, vielleicht
ver=
nünftigere Kräfte am Werke.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23: September 1921.
Rummer 263.
Daily Telegraph ſchreibt in einem Leitartikel über die
Wa=
ſhingtoner Konferenz, Großbritannien habe ſeine
Rüſtungen zu Lande bis zu den Grenzen des Möglichen
herabgeſetzt. Von einer militäriſchen Rüſtungseinſchränkung
könne daher gegenüber England, nicht geſprochen werden. (!)
Frankreich halte 800 000 Mann unter den Waffen aus Furcht
vor einem neuen deutſchen Angriff. (!) Wenn Frankreich gegen
dieſe Gefahr geſichert wäre, ſo würde es aufhören, eine Nation
in Waffen zu ſein. So lange jedoch Amerika mit den
europäi=
ſchen Verwicklungen nichts zu tun haben wolle, könne die
Er=
örterung der militäriſchen Abrüſtung nur
aka=
demiſcher Natur ſein. Bei der Abrüſtung zur See müſſe
Amerika den Weg weiſen. England gehe auf dem Waſſer
eben=
falls bis zur Grenze; es ſei für England ſchwierig, ſeine
augen=
blickliche Politik ſtrenger Einſchränkung beizubehalten.
Bezüg=
lich der Lage des Stillen Ozeans und des fernen Oſtens würde
ein vollſtändiges Einvernehmen zwiſchen den Vereinigten
Staa=
ten und Japan bezüglich der Wahrung der politiſchen und
wirt=
ſchaftlichen Freiheit in China von unſchätzbarem Werte ſein. Das
britiſche Reich habe allen Grund, dieſe Entente zu fördern.
Die Sanktionen.
wd. Brüſſel, 21. Sept. Die Regierungen von England
Frankreich und Belgien haben ſich über die Aufhebung
der wirtſchaftlichen Sanktionen des Rheinlandes
ge=
einigt. Die Baſis, auf der man ſich einigte, liegt augenblicklich
den Regierungen vor. Die alliierten Regierungen beabſichtigen,
an Stelle der Zollkommiſſion der interalliierten hohen
Kommiſ=
ſion, die bisher die Ein= und Ausfuhrbewilligung im beſetzten
Gebiet erteilt hat, eine Kommiſſion einzuſetzen, die ein
Aufſichts=
recht haben wird und in Koblenz ihren Sitz hat. Dieſer
Kom=
miſſion wird nicht das Recht zuſtehen, die Ein= oder Ausfuhr zu
genehmigen, aber ſie kann Einſicht in die Ein= und
Ausfuhr=
bewilligung verlangen.
Die bayeriſche Krifis.
Ein Aufruf v. Kahrs.
* München, 21. Sept. (Wolff.) Als letzte
Amts=
handlung erließ Miniſterpräſident v. Kahr an die
Bevölke=
rung folgenden Aufruf: Die politiſche Hochſpannung und
Er=
regung der letzten Tage darf nicht zu Unbeſonnenheiten verleiten.
Ich warne dringend alle Teile des Volkes vor unbeſonnenen
Schritten uund etwaigen Verſuchen eines gewaltſamen Eingreiſens
in dem verfaſſungsmäßigen Gang der politiſchen Ereigniſſe. Die
Polizeibehörden werden etwaige Störungen der Ruhe und
Ord=
nung, von welcher Seite ſie kommen mögen, mit allem zu Gebote
ſtehenden Mitteln unterdrückem. Man geht wohl kaum fehl, wenn
man dieſem Aufruf in Zuſammenhang bringt mit den in den
letztem Tagen verſchiedentlich verbreiteten Flugblättern
aufrei=
zenden Inhalts, die die Bevölkerung zu Unbeſonnenheiten
ver=
leiten wolltem. Die Pollizei nahm in den letzten Tagen eine
An=
zahl derartiger Zettelberteiler feſt. Verſchiedene der Verhafteten
gehören der National=Sozialiſtiſchen Arbeiterpartei an.
Graf v. Lerchenfeld kommt nach Berlin.
T.u. Berlin, 22. Sept. Wie die Deutſche Allgemeine
Zeitung hört, hat der neue bayeriſche
Miniſterpräſi=
dent bereits die Abſicht geäußert, perſönlich die Verhandlungen
mit der Reichsregierung zu einem guten Ende zu bringen. Er
wird zu dieſem Zweck bereits am Samstag in Berlin
ein=
treffen.
Uebergang der Tätigkeit der
Penſionsregelungs=
behörden auf die Hauptverſorgungsämter und
Verſorgungsämter.
** Vom 1. Oktober 1921 ab wird die bisher dem
Penſions=
regelungsbehörden obbiegende Anweiſung uſw. der zahlbaren
Militärpenſionen und
Verſorgungsgebühr=
niſſe von den Verſorgungsbehörden übernonen. Die
Anwei=
ſung uſw. erfolgt dann ber den nach dem
Reichsperſorgungs=
geſetz vom 12. Mai 1920 und nach dem Altrentnergeſetz vom
18. Juli 1921 bewilligtem Bezügen durch die Verſorgungsämter
uind bei dem nach ben übrigem Militärverſorgungsgeſetzen
bewil=
ligten Gebührniſſen durch die Hauptverſorgungsämter. In der
Abhebung der Gebührniſſe bei den zahlenden Kaſſen tritt
hier=
durch keine Aenderung ein.
Perſonen, die am 1. September 1921 bereits
Verſorgungs=
gebührniſſe auf Anweiſung einer Penſionsregelungsbehörde
be=
ziehen, werden je nach ihrer Abfindungsart in den
Geſchäfts=
bereich der künftig für ſie in Anweiſungsangelegenheiten
zuſtän=
digem Verſorguungsbehörde allmählich übergeführt werden.
So=
bald ſie von dieſer übernommen ſind, wird ihnen Nachricht
hie=
rüber zugehen. Bis dahin würden ſie ſich im Bedarfsfalle noch
an die bisher für ſie zuſtändigen Penſionsregelungsbehörden zu
wenden haben, derem Anſchrift (Adreſſe) ſich jedoch ändert, weil
ſie von dem angegebenen Tage ab unter Beibehaltung ihres
ge=
genwärtgen Dienſtſitzes den Hauptverſorgungsämtern als
Abtei=
lungen angegliedert werden. Die neue Anſchrift für die im
Be=
reiche des Hauptverſorgungsamts Kaſſel befindliche
Penſions=
regelugsbehörde 28 lautet dann wie folgt:
Hauptverſorgungs=
amt Kaſſel, Regelungsabteilung (früher
Penſionsregelungsbe=
hörde 28). Ueber die neuen Anſchriften für andere
Penſionsrege=
lungsbehörden gibt jede Verſorgungsbehörde, amtliche Hauptfür=
ſorgeſtelle oder Fürſorgeſtelle, auf Befragen Auskunft. Bis zum
Bebanntwerden der neuen Anſchrift können Schreiben an
ehe=
malige Penſionsregelungsbehörden auch unter ihrer dem
Ver=
ſorgungsberechtigten bekannten bisherigen Anſchrift abgeſa
werdem.
Das neue volniſche Kabinett.
* Warſchau, 21. Sept. Der Rektor des Warſchauer
Poly=
technikums Ponikowſki übernahm die Kabinettsbildung.
Das Finanz= und Handelsminiſterium wird zunächſt vorläufig
mit zwei Staatsſekretären und zwei Unterſtaatsſekretären beſetzt,
die dieſe Reſſorts verwalten werden. Die demokratiſche Preſſe
ſpricht dem neuen Kabinett jeden Kredit ab und auch die
ſozial=
demokratiſche Preſſe verhält ſich ſehr kühl. Im ganzen liegt der
Eindruck eines Proviſoriums vor.
Paris, 22. Sept. (Havas.) Der neue polniſche
Miniſter=
präſident Ponikowſki hat an Briand eine
Begrü=
ßungstelegramm geſandt, worin er verſichert, daß die
neue polniſche Regierung beſonders die Politik enger
Freund=
ſchaft und Zuſammenarbeit mit Frankreich fortſetzen werde.
Briand hat zurücktelegraphiert, es werde ihm ſehr erfreulich ſein,
die enge Zuſammenarbeit mit der polniſchen Regierung
fortzu=
ſetzen, durch die die Bande gegenſeitiger Freundſchaft und
Ver=
trauen ſtändig enger geknüpft, der Frieden geſchützt und das
Ge=
deihen der beiden Länder geſichert werde.
Die Wahlen in Schweden.
wd. Stockholm, 22. Sept. Bei den
Reichstags=
wahlen in Schweden wurden bisher 25 Sozialdemokraten,
14 Konſerbatibe und 6 Liberale gewählt, außerdem 4 vom
Bauernbund. Die Sozialdemokraten haben bisher 5 neue Sitze
erhalten, und zwar vier von den Konſervativen und einen von
den Liberalen. Man rechnet damit, daß die Sozialdemokraten in
Stockholm 8 Sitze, das iſt die Hälfte der Mandate der
Haupt=
ſtadt, erhalten werden. Es ſcheint, daß eine ſozialiſtiſche
Regie=
rung aus den Wahlen hervorgehen werde.
Rußland und Polen.
Helſingfors, 22. Sept. (Wolff.) Wie der hieſige
Ver=
treter der Sowjetregierung mitteilt, hat die polniſche
Regierung am 19. September an die Sowjetregierung ein
Ultimatum gerichtet, in dem ſie droht, die Beziehungen
abbrechen zu wollen, wenn Rußland nicht bis zum 10.
Ok=
tober die polniſche Forderung der erſten vertragsmäßigen
Teil=
zahlung und der Rückgabe des polniſchen Eigentums erfülle.
Die Sowjetregierung könne das Ultimatum nicht billigen,
zu=
mal die polniſche Regierung die ruſſiſche Forderung, bis zu
demſelben Zeitpunkt die Tätigkeit Sawinkows ſowie der den
Getreidetransport ſtörenden Banden Einhalt zu tun,
abgeſchla=
gen habe.
Die iriſche Frage.
London, 21. Sept. Die Preßaſſociation meldet, daß der
Erſte Miniſter augenblicklich damit beſchäftigt iſt, eine Formel
zu finden, die von den Sinnfeinerführern angenommen
verde unter Rückſichtnahme auf die heikle Lage, die durch de
Valeras letztes Telegramm geſchaffen wurde. Es
be=
ſteht die Möglichkeit, daß die Antwort heute abend fertiggeſtellt
wird, nachdem ſich Lloyd George mit ſeinen Miniſterkollegen, die
jetzt in Schottland ſind, beraten hat. Wie verlautet, legt Lloyd
George ganz beſonderen Wert darauf, den Gebrauch von Worten
zu vermeiden, die von den Mitgliedern des Dail Erireann falſch
ausgelegt werden könnten. Er habe den Wunſch, daß kein Mittel
unverſucht bleibe, um eine Konferenz zuſtande zu bringen, wolle
jedoch vermeiden, daß, wenn die Verhandlungen vollſtändig
fehl=
ſchlagen, die Verantwortung für den Mißerfolg der Konferenz
auf ihn falle.
Die Preßaſſociation iſt mit Bezug auf die Meldung, daß
Neuwahlen bevorſtehen ſollen, zu der Erklärung ermächtigt,
daß es poſitiv unwahrfcheinlich iſt, daß irgendeine
Auf=
löſung des Parlaments oder ein Appell an die Wählerſchaft
ſtatt=
finden werde. Während des Herbſtes wollen jedoch Lloyd George,
Mitglieder des Kabinetts und andere mit der Regierung eng
verbundene Perſönlichkeiten im ganzen Lande Anſprachen halten,
um über die Führung der Regierung Rechenſchaft abzulegen.
London, 22. Sept. (Wolff.) Nach Telegrammen aus
Gair=
loch gilt es als wahrſcheinlich, daß die Antwort an de
Va=
lera nicht vor nächſter Woche abgeſandt werden wird. Der
Inhalt des Briefes de Valeras ſei außerordentlich unklar
ge=
weſen, ſo daß es für notwendig erachtet werde, den Entwurf der
Antwort dem für die Frage gebildeten Kabinettsansſchuß zu
unterbreiten.
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Da die Verhandlungen des
Tarif=
auſchuſſes im Zeitungsgewerbe wegem Teuerungszulagen
geſcheitert ſind, ſo iſt der Ausbruch eines Srreits über ganz Deutſchland
im Zeitungsgewerbe möglich. — Reuter meldet: Die Botſchafterkonfereng
bereitet ein Ultkmatum an Ungarw vor, vvorin Ungarn eine
Friſt von 10 bis 14 Tagen zur Räumung des Burgenlandes geſetzt wird.
Sollte die Friſt nicht innegehaltem werden, ſo ſollen die ſchärfſten
Maß=
nahmen gegen Ungarn ergriffem werden. In britiſchem Kreiſen wird eine
wirtſchaftliche Blochade als nicht genügend wirkſam betrachtet, aber über
die Entſendung von Truppen wurde ein Entſchluß bisher noch nicht
ge=
faßt. — Wie Havas aus Brüſſel meldet, hat der belgiſche Senat
mit 58 gegen 44 Stimmen einem Geſetzentwurf angenommen, der den
Frauen das Wahlrecht zu den Provinzialwahlem verleiht. Die Kammer
har dieſew Geſetzentwurf abgelehnt, ſodaß die Abſtimmug des Senats
einen Konflikt ſchafft, der die Auflöſung beider Parlamente notwendig
machen könnte. — Wie gemeldet wird, erklärte Tſchitſchevim in einer
Not=
vom 18. September der britiſchen Regierung, eine allgemeine
inten=
nationale Kommiſſion zur Unterſuchung der
eufſi=
ſchen Hungersnot nach Rußland wicht zuzulaſſem; die ruſſiſche
Re=
gierung ſei jedoch bereit, in unmittelbare Beſprechungen mit jeder
Re=
gierung einzutveten, die wirklich das Ziel verfolge, den von der
Hungers=
not Heimgeſuchten zu helfen. — Amtliche Nachrichten aus Melilla
melden, daß zwei ſpaniſche Abteilungen, die am 16. d. M. ausgerückt
waren, um die Aufſtändiſchen zurückzuſchlagen, dieſes Ziel nicht erreichen
konnten und wit ſtarken Verluſten nach Melilla zurückgekehrt ſind. Das
Feuer der feindlichen Artillerie wird intenſiver. Melilla wird ſeit
meh=
reren Tagen bombardiert.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. September,
An die Einwohnerſchaft Darmſtadts.
Die Stadtverwaltung erläßt folgendem Aufruf:
Das furchtbare Unglück, das vor unſer aller Augen ſteht, gibt
uns Veranlaſſung, an den bewährtem Opfarſinn unſerer
Bevöl=
kerung zu appellieren. Große Geldmittel ſind nötig, um die
dringendſte Not alsbald zu lindern.
Gebt ſchnell und reichlich!
Geldſpenden nehmen die Tageszeitungen, die Banken, die
Stadtkaſſe, die Sparhaſſe und das Stadthaus, Zimmer 33, gern
entgegen.
* Verſetzt wurde der Forſtmeiſter der Oberförſterei König Karl
Hoffmann zu König in gleicher Dienſteigenſchaft vom 1. Januar
1922 ab in die Oberförſterei Eberſtadt.
* Ernannt wurde der Baupraktikant Friedrich Aſtheimer aus
Biſchofsheim zum Oberbauſekretär.
* Uebertragen wurde dem Lehrer Georg Fay zu Offenbach eine
Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Darmſtadt.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Lehrer an der Volksſchule
zu Mühlheim a. M. im Kreiſe Offenbach, Heinrich Faller wegen
geſchwächter Geſundheit unter Anerkennung ſeiner dem Staate
geleiſte=
ten Dienſte.
. Strafkammer. Der ſeit 1919 bei der Stadt Offenbach als
Hilfs=
bureaubeamter beſchäftigte, jetzt 33jährige, unbeſtrafte Kaufmann
Fried=
rich Herrmann von da ließ ſich durch mißliche
Vermögensverhält=
niſſe zu fortgeſetzter Unterſchlagung amtlicher Gelder verleiten. Es
geſchah während des Jahres 1920, ſowie in den erſten Monaten dieſes
Jahres bei verſchiedenen ihm übertragenen Dienſtzweigen durch
Aneig=
nung eigentlich zu verklebender Steuermarken, die H. dann zu ihrem
vollen Wert verkaufte, und durch Aneignung beim Sühnegericht
ver=
einnahmter Gebühren bzw. Bußen. Nach der Entdeckung legte er ein
volles Geſtändnis ab und war zur näheren Feſtſtellung des Schadens
behilflich. Deſſen Summe beläuft ſich bezüglich der erſteren
Verun=
treuungsart auf etwa 7400 Mark, bei dem Bargeld auf über 600 Mark,
und H. hat nachträglich die Geſamtforderung der Stadt ſichergeſtellt.
Nach dem Charäkter ſeiner Dienſtverrichtungen iſt er ſtrafrechtlich als
Beamter” anzuſehen, und es kamen daher nach § 350 St.=G.=B, als
Mindeſtſtrafe 3 Monate Gefängnis in Betracht. H. wurde unter
mil=
dernder Berückſichtigung der Umſtände zu 4 Monaten
Gefäng=
nis verurteilt. — Staatsanwaltliche Berufung richtete ſich gegen den
ſchöffengerichtlichen Freiſpruch des Landwirts Heirich Engel 2. aus
Schaafheim von der Anklage des Vergehens wieder die
Reichsgetreide=
ordnung. Wie die nochmalige Beweisaufnahme eugab, hatte der
An=
geklagte abzulieferndes Brotgetreide der Ernte 1920 beiſeite geſchafft,
und es konnten als Mindeſtmenge zuverläſſig ſchätzungsweiſe vier
Zen=
ner angenommen worden. Es handelt ſich um Weizen, unb es wurde,
da das Strafmaß mit dem dreifachen Wert beginnt, auf 1000 Märk
Geldſtrafe ev. 100 Tage Gefängnis vom Berufungsgericht
er=
kannt. — Großhandel mit Lebensmitteln (Schmalz, Speck,
Büchſen=
fleiſch uſw.) hatte 1919 und 1920 der Metzgermeiſter Albert Wolf von
Ofenbach ohne die erforderliche Genehmigung betrieben, und er ſchützte
guten Glauben vor, da er anfangs vom dortigen Volksrat die
Erlaub=
nis erhalten habe. Dies trifft nur für vorübergehende Einfuhr zu
und wäre auch für die ſpätere Zeit geordneter Verhältniſſe einflußlos.
Das Schöffengericht hielt 300 Mark Geldſtrafe für ausreichend; die
Staatsanwaltſchaft focht das Urteil als zu milde an, weil die von W.
erſpaxte Genehmigungsgebühr allein 340 Mark beträgt. Ihre
Be=
rufung wurde jedoch verworfen.
— Eine Sitzung der Stadtverorbneten=Verſammlung findet heute
vormittag 11 Uhr im Städtiſchen Saalbau ſtatt, die ſich ausſchließlich
mit der Hilfsaktion für Oppau beſchäftigen ſoll.
8 Reiſekoſten in der Stadtverwaltung. Nach den Mitteilungen des
Deutſchen Städtetags hat der Gemeinderat von Stuttgart
be=
ſchloſſen, daß, von einigen Ausnahmen abgeſehen, grundſätzlich für
Be=
nutzung der 2. Wagenklaſſe der Eiſenbahn nur noch bei Reiſen
außer=
halb Württembergs und wenn das Reiſeziel mehr als 200 Kilometer
vom Amtsſitz entfernt iſt, Koſten angerechnet werden dürfen. Die
Beamtenorganiſationen hatten ſich einverſtanden erklärt.
— Landestheater. Die heutige Aufführung von Unruhs „Prinz
Louis Ferdinand”, die der E= und e=Miete, ſowie der
Sonder=
niete 5 zufällt, beginnt um 6½ Uhr und findet in der Beſetzung der
Neueinſtudierung mit Walter Reymer in der Titelrolle ſtatt. Am
Samstag gelangt unter muſikaliſcher Leitung von Kapellmeiſter
Schle=
ſinger Johann Strauß” „Zigeunerbaron” zur Aufführung. Die
Partie der Saffi ſingt zum erſten Male Hertha Greef, den Barinkay
Paul Stieber=Walther. Die Vorſtellung findet außer Vollmiete in der
Sondermiete 17 ſtatt und beginnt um 7 Uhr. Der Vorverkauf für die
Dantefeier am kommenden Montag, für die die kleinen Opernpreiſe
gelten, hat heute begonnen und wird täglich fortgeſetzt. Es ſpricht
hier, wie ſchon mitgeteilt, Alexander v. Gleichen=Rußwurm;
darauf gelangen die Ouvertüren zu Iphigenie auf Aulis und die
Dante=Sinfonie von Liſzt zur Aufführung. — Am Sonntag, den
Oktober, findet eine Morgenfeier ſtatt, die als letzte der literariſchen
Matineen=Miete der vorigen Spielzeit gedacht iſt. Es ſpricht Julius
Mayer=Greefe über das Thema „Der Beitrag Deutſchlands zur
Kunſt Europas”. Auch in dieſem Jahre werden wieder 10 literariſche
Quer durch Deutſch=Oeſterreich.
II.
Einige Stunden Aufenthalts in der berühmten Benediktiner=
Abtei Melk, die ſich w. ein macht= und glanzvolles Sinnbild
der deutſchen Kulturarbeit der Kirche in der Oſtmark hoch über
den Fluten des Donauſtroms erhebt — unmittelbar gegenüber
in dem Dörfchen Emmersdorf ſteht das neuerbaute
Schriftſteller=
heim der Deutſchen Schriftſtellergenoſſenſchaft, das im
Flaggen=
ſchmuck und mit Böllerſchüſſen herübergrüßt — und ein einziges
frohes Stündchen in dem weinreichen Marktflecken Spitz,
in=
mitten der herrlichen Wachau, die es an landſchaftlicher
Schön=
heit mit den berühmteſten Rheinſtrecken aufnehmen kann,
unter=
brechen die Fahrt von Linz nach Wien, die von Melk aus auf
der Donau ſelbſt, alſo dem eigentlichen Nibelungenweg, vor ſich
geht. Das bedeutet eine nicht unerhebliche Verzögerung der
An=
kunft in der Bundeshauptſtadt und im Zuſammenhange damit
eine empfindliche Störung der geplanten Empfangsfeierlichkeit;
aber die Eindrücke der Fahrt ſind unvergeßlich und an dem
leuchtenden Morgen des erſten Wiener „Studientags” ſind alle
Fährlichkeiten und Zwiſchenfälle verſunken.
Die ſechs Wiener Tage ſtehen unter einem dreifachen
Zei=
chen: Es gilt, in kollegialen Beratungen beiderſeits den Gang
und die Ergebniſſe der journaliſtiſchen Standesbewegung
darzulegen und zu vergleichen, und es zeigt ſich, daß die
öſter=
reichiſchen Kollegen ſowohl in der eigentlichen Organiſation wie
in dem Journaliſtengeſetz vom 11. Februar 1920 bedeutſame und
zum Teil vorbildliche Erfolge erzielt haben. Die erſte
inter=
nationale Wiener Meſſe mit ihren glänzenden und
zweck=
mäßigen Einrichtungen, denen auch zwei prächtige Säle der
Hofburg dienſtbar gemacht ſind, und mit ihrem ungeheueren
Menſchenzuſtrom ſpricht eindrucksvoller, als Reden es tun
lönnen, von der unzerſtörbaren Stellung und Bedeutung Wiens
für den Wirtſchaftsverkehr ſowohl mit den Nachfolgeſtaaten wie
mit dem übrigen Südoſten Europas, von dem hohen Werte
ſeiner traditionellen Wechſelbeziehungen mit all dieſen Völkern
und ihren leitenden Perſönlichkeiten; Beziehungen, die nunmehr
mit verſchwindenden Ausnahmen von aller politiſchen Belaſtung
befreit ſind und die Wiederbefeſtigung der finanziellen und
kom=
merziellen Führerſtellung Wiens weſentlich erleichtern; endlich
von den beſonderen Eigenſchaften und Vorzügen der Wiener
Arbeit, namentlich von dem Geſchmack und der ungewöhnlichen
Geſchicklichkeit in kunſtgewerblichen Dingen, dieſem koſtbaren
Vätererbe und ruhmvollen Zeugnis alter Kultur.
Das dritte Zeichen war das der alten „Kaiſerſtadt”
ſelbſt mit ihrer wundervollen Lage und Umgebung, mit ihren
unvergleichlichen architektoniſchen Schönheiten und mit ihren
deutſchen Menſchen, von denen es ſicherlich ebenfalls und in
hohem Maße gilt, was der Redner bei dem Empfang der Wiener
Handelskammer vom Deutſch=Oeſterreicher im allgemeinen ſagte,
nämlich, daß er wert ſei, als eine beſonders hochſtehende Type
des deutſchen Volkes überhaupt eingeſchätzt zu werden. Der
Wiener hat bekanntermaßen eine ſtarke Neigung zur Selbſtkritik
und liebt es ſogar, ſich ſelbſt und ſeine Leiſtungen herabzuſetzen,
ohne daß er deshalb Geſchmack daran fände, von anderen
kriti=
ſiert und herabgeſetzt zu werden, und es gehörte ſicherlich mit zu
den Zwecken und Zielen der Studienfahrt, in den reichsdeutſchen
Gäſten den Eindruck zu wecken und zu feſtigen, daß der Deutſch=
Oeſterreicher und der Wiener, wenn er anders iſt als der
Nord=
deutſche, der Mitteldeutſche oder auch der Südweſtdeutſche,
da=
rum nicht ſchlechter zu ſein braucht als dieſer und auch
tatſäch=
lich nicht ſchlechter iſt. Der Anpaſſungsfähigkeit mit einer
toei=
cheren und ſchmiegſameren Natur ſteht ein hohes Maß von
Weitläufigkeit und von jener Kunſt der Menſchenbehandlung
zur Seite, die zumal den Norddeutſchen oft abgeht. Und wenn
der Wiener kein Mann der tragiſchen Poſe iſt und wenn er ſich
in all der Not, die auf ihn drückt, doch das Recht auf die
Lebens=
freude nicht ganz nehmen laſſen will, ſo übt er damit nicht nur
ein unveräußerliches Menſchenrecht, ſondern er erſchließt ſich
vielleicht gerade dadurch eine wichtige Quelle der Kraft zum
Durchhalten auf beſſere Zeiten, und es iſt auch damit durchaus
nicht geſagt, daß er zum Beiſpiel der Anſchlußfrage kälter
gegen=
überſtehe als ſeine deutſchen Brüder in den alten Ländern.
Daß dieſe Anſchlußfrage während der Wiener Tage nicht im
Vordergrunde ſtand, wenn ſie auch keineswegs geflifſentlich
bei=
ſeite geſchoben wurde, erklärt ſich leicht genug. Die
Vekanſtal=
tungen in der Meſſe waren international, und es verſteht ſich
von ſelbſt, daß in den amtlichen Kundgebungen dieſe im
gegen=
wärtigen Augenblick rein innerdeutſche Frage nicht berührt
wurde. Aber bei anderen Anläſſen iſt auch in Wien deutlich
genng geſprochen und von namhafter öſterreichiſcher Seite
er=
klärt worden, daß die Frage des Anſchluſſes „gefühlswäßig ganz
einſtimmig bejaht” ſei. Im übrigen iſt zu beachten, daß das
politiſche Wien die Schwierigkeiten der gegenwärtigen Lage und
die Ausſichtsloſigkeit eines tumultuariſchen Vorgehens beſſer
kennt, als die treuherzigen Bewohner der Alpenländer, und daß
das wirtſchaftliche Wien um die Anerkennung und Erhaltung
ſeiner beſonderen Stellung in dem künftigen Deutſchland beſorgt
iſt. Schließlich kam noch hinzu, daß gerade in dieſen Tagen die
weſtungariſche Frage brannte, die für die Bevölkerung der
Hauptſtadt, namentlich unter dem Geſichtspunkte des
Gemüſe=
bedarfs, außerordentlich wichtig, nebenbei aber ſehr geeignet iſt,
die augenblickliche Abhängigkeit von dem guten Willen der
Entente ſehr deutlich zum Bewußtſein zu bringen.
Das bedeutet für das Deutſchtum in Oeſterreich wie für uns
eine Wartezeit, die überſtanden werden muß, deren beſondere
Anforderungen aber nicht überſehen werden dürfen. Es gilt, die
heilige Flamme des Einheitsgefühls zu hüten und zu nähren;
es gilt, in der Angleichung der Verhältniſſe zu tun, was ſchon
jetzt geſchehen kann — und es iſt gar mancherlei — es gilt,
ins=
beſondere auch zu vermeiden und zu verhindern, daß der
bureau=
kratiſche Mechanismus mit ſeiner Gleichmacherei die heute noch
beſtehenden Grenzwälle verſtärkt, ſtatt ſie, ſoweit es jetzt ſchon in
unſerer Macht ſteht, allmählich abzubauen. So nur können wir
hinarbeiten auf den hoffentlich nicht allzu fernen Tag, an dem
ein „einzig Zelt ob allem deutſchen Land” ſich ſpannt. Wie reich
die Kulturgüter und die Menſchenwerte ſind, die dann für das
endgültig und vollſtändig geeinte deutſche Vaterland gewonnen
ſein werden, davon haben die deutſchen Tagesſchriftſteller ſich
hundert= und tauſendfach überzeugen können bei den großen
Empfängen durch den Bundeskanzler, im Parlament (wo der
Präſident des Nationalrats Dr. Weißkirchner die reichsdeutſchen
Gäſte mit einer ungemein herzlichen Anſprache begrüßte) und
im Rathauſe, wie bei der Beſichtigung der unendlichen
Schön=
heiten der Stadt oder der Kunſtſammlungen und in den auf
voller Höhe ſtehenden Staatstheatern. Wer zum Beiſpiel unter
der Führung des Hofrates Dr. Leiſching das Muſeum für Kunſt
und Induſtrie am Stubenring beſichtigen und die
Schlußan=
ſprache dieſes ausgezeichneten Mannes hören durfte, dem wird
die Erinnerung an dieſe in Wahrheit weihevolle Stunde nie
erlöſchen.
Ein ungemein warmherziger Empfang iſt den reichsdeutſchen
Gäſten natürlich auch von ihren engeren Landsleuten bereitet
worden, und ſie haben ſich im Arbeiterheime des Bundes der
Reichsdeutſchen wie in fröhlicher Gefelligkeit beim Heurigen
davon überzeugen können, welch wertvolle und vielſeitige Arbeit
hier geleiſtet wird und welche ſegensvollen Ströme befruchtend
von dieſem Sammelpunkte ausgehen. Schließlich dürfen noch
die Sonntagsnachmittagsſtungen in dem Garten der
deut=
ſchen Geſandtſchaft erwähnt werden, wo der Geſchäftsträger
Herr von Scharffenberg ſeine Landsleute und die Wiener
Kol=
legen gaſtlich empfing und die mannigfachen Eindrücke und
An=
regungen der innerlich und äußerlich inhaltreichen Wiener Tage
in lebendigem Geſprache ausgetauſcht wurden.
Rummer ZGB.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. September 1921.
Seite 3.
Vocheszpielplan. Sonntag. 1. Sonntags=Fremdenmiete.
Somdermiete Serie 141. „Martha”, Gewöhnliche Opernpreiſe.
An=
ug 6½ Uhr. Montag. Außer Miete. Dante=Feier des
Landes=
geater=Orcheſters unter Leitung von Michael Balling. 1. Ouvertüre
Fphigenie in Aulis von Gluck, 2. Vortrag von Alexander Freiherr
Gleichen=Rußwurm, 3. Dante=Symphonie von Liſzt. Kleine
Opern=
reiſe. Anfang 7 Uhr. Dienstag. E 3, e 2. Sondermiete Serie 111.
Finſame Menſchen”. Gewöhnliche Schauſpielpreiſe. Anfang 7 Uhr.
Nittwoch. B 3. Sondermiete Serie 21. „Triſtan und Jſolde‟.
Ge=
zöhnliche Opernpreiſe. Anfang 6 Uhr. Donnerstag. C 3, c 1.
Sonder=
giete Serie 15‟. „König Richard III” Große Schauſpielpreiſe.
An=
ang 6½ Uhr. Freitag. Sondermiete Serie 182. „Louis Ferdinand,
grinz von Preußen” Gewöhnliche Schauſpielpreiſe. Anfang 6½ Uhr.
Hamstag. E 4. Sondermiete Serie 5. „Tosca” Gewöhnliche
Opern=
reiſe. Anfang 7 Uhr. Sonntag. D 3. „Lohengrin”, Oper von
tichard Wagner. Gewöhnliche Opernpreiſe. Anfang 5½ Uhr.
* Frachtermäßigung für Kartoffeln im Stückgutverkehr. Ab 1.
No=
ber 1921 erhöhen ſich, wie der Deutſche Gemüſe= und Obſtmarkt
er=
ihrt, ſämtliche Frachten (für Stückgut und Wagenladungen)
durch=
zeg um 30 Prozent. Nur für Kartoffelſendungen
s Frachtſtückgut tritt ein Notſtandstarif in Kraft, der
gegen=
ber den bisherigen Frachtſätzen der Stückgutklaſſe II eine ungefähre
ermäßigung von 50 Prozen tgewährt. Es kommen in letzterem Falle
ür die Folge nicht mehr die Frachtſätze der Stückgutklaſſe II, ſondern
ſe Frachtſätze der Wagenladungs=Klaſſe Cn zur Anwendung.
W.B. Falſche Reichsbanknoten zu 10 Mark. Von den ſeit Anfang
ſmuar ds. Js. dem Verkehr zugeführten Reichsbanknoten zu
0 Mark mit dem Datum des 6. Februar 1920 ſind außer der Ende Juni
woch die Tagespreſſe bekannt gegebenem Fälſchurng weitere Nachbildungen
fgetaucht. Abgeſehen von der mangelhaften Wiedergabe der Zeichnung,
ehlen den Fälſchungen die Hauptkeunzeichen echter Noten: das
Waſſer=
eichen und der eingewirkte Faſerſtraifen auf der Rückſeite,
er beim Falſchſtück zumeiſt durch aufgedruckte braune Striche vorgetäuſcht
ſt. Das Reichsbank=Direktorium warnt vor Annahwe derartiger
Fäl=
chuugen und empfiehlt dem Publikum erneut, als Selbſthilfe gegen
Ver=
ute us der Annahme ſolcher Falſchſtüche ſich das Bild der echten Noten,
mmemtlich auf genannte Kennzeichen hin, einzuprägen. Gleichzeitig wird
n Eriwerung gebrocht, daß die Reichsbank für die Aufdeckung von
falſchmünzerwerkſtätten und für zwechdienliche Mitteilungen, die zur
Feſtnahme und Beſtrafung von Herſtellern und wiſſentlichen Verbreitern
alſcher Banknoten führen, Belohnungen zahlt. Mitteilungen, die auf
Wunſch vertraulich behandelt werden, nimmt Kriminal=Kommiſſar v.
Liebermann in den Räumen der Reichsbank — Falſchgeldabteilung —
Karſtraße 49, 3. Stock, entgegen.
* Wer bezahlt die zertrümmerten Fenſterſcheiben? Man ſchreibt
ms: Durch das Exploſionsunglück in Oppau ſind hier und auch
ander=
varts Hunderte von Fenſterſcheiben zertrümmert worden, wodurch
in ganz enormer Schaden entſtanden iſt. Es fragt ſich nun, hat
lieſen Schaden der einzelne Hausbeſitzer oder Mieter, oder die
Eigen=
ürnerin der explodierten Fabrik zu tragen, oder aber muß hier das
Reich helfend eingreifen? M. E. können weder Hausbeſitzer noch
Mie=
er für dieſe Schäden aufkommen, auch die Fabrikeigentümerin iſt nicht
ut für den Schaden heranzuziehen, da bei dem ganzen Unglück
jeden=
alls „höhere Gewalt” angenommen werden muß. Ein Nachweis, daß
die Fabrikleitung ein Verſchulden treffen ſoll, iſt jedenfalls nicht zu
ühren und wird auch ſchwerlich zu beweiſen ſein. Es bleibt daher für
ie Vergütung des Schadens nur das Reich, das auch, wie ſeinerzeit
ſer der Bombenexploſion, die einzelnen Schäden übernehmen muß.
* 75. Geburtstag. Am Montag, den 26. Sept., feiert Frau Marg.
Dambmann, geb. Hildebeutel, Brandgaſſe 4, in voller körperlicher
ind geiſtiger Rüſtigkeit ihren 75. Geburtstag. Sie hat ein
arbeits=
erches Leben hinter ſich, iſt ſchon lange Jahre in der Bekkerſchen
Hof=
uchdruckerei bis auf den heutigen Tag tätig und dürfte die älteſte
Ein=
egerin in Darmſtadt ſein.
— Muſik vom Stadtkirchturm. Anläßlich der am Sonntag und
Montag in Darmſtadt ſtattfindenden Tagung des Landesvereins für
Innere Miſſion, verbunden mit dem 33. Jahresfeſt des hieſigen „
Chriſt=
ichen Vereins junger Männer” und dem Kreisfeſt der Wiesbadener
Kreisverbindung des Weſtdeutſchen Jünglingsbundes, gedenkt der
Darmſtädter Poſaunenchor, alter ſchöner Sitte gemäß, Feſttage dieſer
Art durch die weihevollen Weiſen der Altmeiſter deutſcher
Kirchen=
miſik einzuleiten, vormittags 8 Uhr den feiernden Vereinen nebſt den
faclreichen Gäften, die aus dieſem Anlaß in unſerer Stadt weilen,
ſe nen Feſtgruß zu entbieten. Möchten die hehren Klänge eine
wür=
digge Einleitung der Tagung bilden!
Ko. Evangeliſche Konferenz (Friedberger Konferenz). In der am
Meittwoch im Gemeindehaus Kiesſtraße abgehaltenen Verſammlung war
d Laiem Gelegenheit zum Einblick in die „Neue
Kirchenver=
faſſung” und zu fpeier Ausſprache darüber gegeben. Nach
einleiten=
dar Worten von Prof. D. Macthes ſprach Pfarrer D. Waitz
aus=
führlich über das angegebene Thema und betonte dabei beſonders, die
H=mtptpunkte, überall die Verſchiedenheit der einzolnen Entwürfe
heraus=
h.bend und gelegentlich ſeine eigene Anſchauung darbietend. Als ſolche
Hauptpunkte griff er die Fragen der Kürchengemeindevertretung, des
De=
hmatstages, des Landeskiuchentages und der Kirchenregierung heraus,
de er alle eingehend behandelte. Die anſchließende Ausſprache war
au ßerordentlich fruchtbar und lebhaft; es beteiligten ſich an ihr außer dem
Redner und Prof. D. Matthes: Prof. Rothermel, Rektor Kaßlick,
Forſt=
mt Dr. Urſtadt, Pfarrverwalter Kornmann=Offenbach, Prof. Axt,
Pfar=
vr Lic. Waas=Ober=Ramſtadt, Pfarrer Kleberger und Geh. Finanzrat
Stroh. Die Laiem bedquertem allgemein, daß ein Entwurf der neuen
Körchenberfaſſung ihnen nicht ſchon eher als geſchehen, zugänglich gemacht
worden ſei. Die Verſammlung, die übrigens leider recht wenig zahlreich
bſucht war, trat vor allem für ſtarke Betonung des
Gemeinde=
gedankens ein und ſprach ſich, gegem wenige Stimmen, für einen
Theologen als Spitze der heſſiſchen Landeskirche aus. In der
rage der Kirchenregierung: ob ein Prälat über den drei
Su=
perintendenten ſtehen ſolle, oder ob der Prälat gleichzeitig das Amt eines
der drei Superintendenten verſehen ſolle, kam es zu keiner Einigung;
eine geringe Mehrheit trat für den letzteren Vorſchlag ein. Einſtimmig
dagegen entſchied ſich die Verſammlung für die Beſeitigung der
Ver=
haltniswahlen mit gebundenen Liſtem bei dem Kirchengemeindewahlen, da
dees Syſtem in der Praxis zu einer Ertötung des Wahlrechtes der
Ge=
meindeglieder führe; wußerdem ward, ein Antrag auf Wahl deutſcher
Ausdrücke, wie z. B. Landeskirchentag ſtatt Landesſynode, einſtimmig
grogenommen. — Mit Danbesworten von Prof. Matthes an Pfarrer D.
Baitz für den in die Kirchenberfaſſungsfragen ſehr gut einführenden
Vortrag, und wit ebenſolchen von Pfarrer D. Woitz für das bezeugte
Intereſſe ſchloß die Verſammlung nach nahezu vierſtündiger Dauer;
für ihre Eiberufung ſei auch un dieſerv Stelle herzlich gedankt.
— Der Verkehrsverein hat in rühriger Weiſe ſeine Tätigkeit
aufge=
nommen und in eier Vorſtandsſitzung folgende Punkte beſprochen bezw.
erledigt. Zum Rechner des Vereins wird einſtimmig Herr Karl Groh
gewählt. Der Vorſtand ergänzt ſich durch die Herren Graf
Harden=
berg, Fabwikanten Dr. Röhm und Bürgermeiſter Mueller. Der
Vorſitzende macht Mitteilung von neuen erleichterten Einreiſebedingungen
nach der Schweiz, worüber in dem nächſten Tagen Bericht erſtattet
wer=
den wird. Desgleichen über die Bedingungen zum Beſuche der Münchener
Feſtſpiele 1921. Es wird lebhaft Klage geführt über die Nichteinhaltung
des neu abgeſchloſſenem Tarifes ſeitens der Autodroſchken. Eine Eingabe
an das Polizeiamt ſoll hier Klarheit ſchaffen. Gleichzeitig wird ein neuer
Tarif für die Dienſtmänner verlangt. Eine lange Debatte knüpft ſich
an die Frage, wie von Seitem des Verkehrs=Vereins für Darmſtadt und
ſeine ſchöne Umgebung geworben werden kann. Bei den beſchränkten
Mitteln, die dem Vereim hierfür zur Verfügung ſtehen, iſt es abſolut
wünſchenswert, daß der Mitgliederſtand außerordentlich gehoben wird.
Von verſchiedenen Seiten wird der Verkehrs=Verein als der wichtigſte
Verein bezeichnet, dem jeder für das Wohl der Stadt beſorgte Bürger
angehören müſſe. Deswegen bittet der Verein um Beitrittserklärung.
Mindeſtbeitrag 5 Mark pro Jahr. Es wird weiter angeregt, in der
Elektriſchen Bahn durch Plakate für den Verein Propaganda zu machen
und insbeſondere die Induſtrie zu intereſſieren. Zur weiteren
Bearbei=
tung dieſer Frage wird ein Ausſchuß gewählt, ebenſo zur Bearbeitung
eines neuen Führers, der für die im nächſten Jahr beabſichtigte
Darm=
ſtädter Woche dringend gebraucht wird. Der Verkehrs=Verein hat
ſich ganz in dem Dienſt der Darmſtädter Woche geſtellt und wird ſeine
reiche Erfahrung dieſem Unternehmen reſtlos zur Verfügung ſtellen.
Auch anläßlich der demmächſt ſtottfindenden Tagung der Schule der
Weis=
heit ſoll durch Eirichtung eines Empfangsbureaus am Hauptbahnhof den
ankommenden Fremden das Aufſuchem ihrer Wohnung erleichtert werden.
Wegen der Schwierigkeit der Unterbringung einer großen Anzahl
Kon=
greß=Beſucher oder ſonſtiger Tagungen ſoll an die Bevölberung
Darm=
ſtadts die Bitte gerichtet werden, zu Händen des Verkehrs=Vereins
mit=
zuteilen, wenn Zimmer für derartige Zwecke zur Verfügung geſtellt
wer=
den können, ſodaß im Bedarfsfalle hierauf zurückgegriffen werden kann.
Verſchiedene Anträge zwecks Fahrplanverbeſſerungen werden beſprochen
und ſoll hier verſucht werden zu erreichen, was möglich iſt. Berechtigte
Fahrplanwünſche nimmt der Verein enrgegen. Bezüglich der
Sonntags=
fahrkarten wird nach einem Bericht des Vorſitzenden feſtgeſtellt, daß hier
das Möglichſte erreicht wurde und weitere Sonntagsfahrkarten nur under
Aufgabe einer anderen Auflage zu erhalten wäven. Eine längere
Aus=
ſprache ſchließt ſich an die Mitteilung, daß beabſichtigt iſt, die
Oden=
waldbahn in eine Nebenbahn umzuwandeln. Es ſoll hier alles
un=
ternommem werden, um dieſe für Darmſtadt außerordentlich wichtige und
eingreifende Beſchränkung zu verhindern und zugleich beſſere
Bahnver=
bindungen nach dem Odemwald zu erhalten. Nach kurzer Streifung der
Hotelfrage, die hoffentlich für die Darmſtädter Woche ausreichend gelöſt
werden kann, wird die anvegend verlauſende Sitzung geſchloſſen.
* Vortrag. Frl. Studienrat Annegrete Lehmann ſpricht
Sams=
tag abend, am 24. September, 8 Uhr, über „Die Not der Zeit
und die Frauen‟. Die Vortragende gehört der Deutſchnationalen
Partei des Preußiſchen Abgeordnetenhauſes an und iſt als geiſtvolle,
warmherzige Frau bekannt. Die Anteilnahme der Frauen an der Not
unſerer Zeit iſt vaterländiſche Pflicht. Nur Verſtändnis für die Tiefe
dieſer Not gibt Klarheit über die Notwendigkeit der Mitarbeit. Nähere
Angaben über Kartenbezug erſehe man aus der Anzeige in unſerer
heutigen Nummer.
* Die Darmſtädter Lokalpoſſe „Der Schieberfeind” von Heinrich
Rürhlein wird am Samstag, den 8. Oktober, im Mathildenhöhſaal durch
den Klub „Theſta” (Opernſtatiſten des Landestheaters) z
rung gelangen. Dieſe einmalige Aufführung geſchieht lediglich im
In=
tereſſe unſerer Lobaldichter, um dieſe auch in ihren größeren Werken zu
Wort kommen zu laſſen, da doch die Vereinsbühnen bei ihren Feſtlichkeiten
ſich faſt nur den kleineren Sachen widmen können. Für manchen wird es
wohl von Intereſſe ſein, zu erfahren, daß Herr Gg. Rodenhäuſer, der
noch von den „Glasſchrank”=Aufführungen im Frühjahr 1920 als „
Nudel=
mann” wohlbekannt ſein dürfte, ſich in liebenswürdiger Weiſe zur
Ver=
fügung geſtellt, und in dieſer Aufführung die Hauptrolle, den alten
Hammelhäuſer (der Schieberfeind) übernommen hat. Herr Rodenhäuſer
darf auf Grund ſeiner hervorragenden Darſtellung des „Nudelmann” im
Glasſchrank zurzeit als der beſte Vertreter dieſer Art Rollen im
Darm=
ſtädter Dialekt gelten, und es iſt damit die Gewähr vorhanden, daß ſein
„Hammelhäuſer” wieder eine Glanzleiſtung werden wird. Ihm zur
Seite ſtehen Mitglieder der „Theſta”, ebenfalls bewährte Darſtellerinnen
und Darſteller. (Näheres noch durch Plakate und im Anzeigenteil dieſes
Blattes.)
* Wilhelm Etzoldſches Männerquartett Darmſtadt. In ruhiger,
ſchlichter und doch würdevoller Weiſe feiert das Wilhelm Etzoldſche
Männerguartett Darmſtadt am 2. Oktober d. J. den Tag
ſeines zehnjährigen Beſtehens. Zur Hebung des deutſchen
Männergeſangs und Förderung des deutſchen Liedes veranſtaltet
vor=
genannter Verein am 2. Oktober, vormittags ½10 Uhr, im Feſtſaal der
Turngemeinde am Woogsplatz ein Konkurrenzſingen und
nach=
mittags ½3 Uhr im großen Saale des Städtiſchen Saalbaues ein
Ehrenſingen um den Ehrenpreis der Provinz
Star=
kenburg. An dem friedlichen Wettſtreit können ſich nur
Geſang=
vereine aus der Provinz Starkenburg beteiligen und hat ſich eine
grö=
ßere Anzahl ſehr guter Geſangvereine aus unſerem engeren
Heimat=
land mit rund 1000 Sängern zu dieſem Preisſingen gemeldet. Für
jeden Sänger und Sangesfreund dürfte die Veranſtaltung von
größ=
tem Intereſſe ſein. Ein ſtarker Beſuch des Wettſtreits ſeitens der
Zu=
hörerſchaft iſt zu erwarten und dem ſtrebſamen Verein zu wünſchen.
Alles Nähere ſiehe Anzeige und Plakate.
* Liedertafel. Am 24. ds. Mts., abends, veranſtalter die Liedertafel
im Saale der Vereinigtem Geſellſchaft, Rheinſtraße, einen
Familien=
abend zu Ehren der nach hier kommenden Mitglieder des
Geſangver=
eins „Union=Club Wetzlar”, Letztere ſind zur Zeit auf einer
Sängerreiſe und werden bei dieſer Gelegenheit der Liedertafel am 94.
und 25. ds. Mts. einen Gegenbeſuch abſtatten.
* Kath. Volksmiſſion in Eberſtadt und Pfungſtadt. Vom 24.
Sep=
tember bis 3. Oktober d. J. werden Miſſionäre aus dem
Kapuziner=
orden ſowohl in Eberſtadt als auch in Pfungſtadt eine Volksmiſſion
abhalten. Nie war eine Miſſion wichtiger als heute. Sie ſoll die
zahlloſen tiefen Wunden heilen, die der Krieg den Seelen geſchlagen,
ſoll Herzensfrieden denen bringen, die ihn verloren, zu neuem Leben
will ſie erwecken, will helfen beim Neuaufbau des religiös=ſittlichen
Lebens auf den Trümmern, die der Weltkrieg geſchaffen. Möge daher
kein Katholik aus Bequemlichkeit oder Menſchenfurcht zurückbleiben!
Näheres ſiehe Gottesdienſtordnung.
Samstag, den 24. September 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 88, 87
und 86, je 800 gr Brot. Marke Nr. 81, 560 gr Mehl vder
800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß); Marke Nr. 64, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 61, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Hanshaltnngsmehl: Bis 15. Oktober auf die
Lebensmittel=
marken „Offenbach” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Gänſeverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2.— Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel=
Ver=
kaufsſtellen.
Milch: Auf Marke „Auguſte” der blauen Lebensmittelkarten
je ¼ Liter.
Zucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken „Gießen”
und „Mainz” ſämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 750 gr.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 20 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate /ᛋo
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Roh
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen.
Verkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird
* Die Oppauer Werke nach der Zerſtörung werden bereits heute
im Union=Theater im Film gezeigt werden. Außerdem
ge=
langt heute die zweite Fortſetzung des amerikaniſchen Senſationsfilms
zur Vorführung.
+* Arheilgen, 22. Sept. Wie das Eiſenbahnverkehrsamt bekannt
gibt, iſt für die An= und Abfuhr der Eil= und
Fracht=
ſtückgüter durch den bahnamtlichen Rollfuhrmann von jetzt an für
je angefangene 50 Kilogramm 1 Mark zu vergüten. — Infolge des
Luftdrucks aus Anlaß der gewaltigen Exploſion in der Bad. Anilin= und
Sodafabrik in Oppau bei Ludwigshafen gab es auch hier zerſprungene
Fenſterſcheiben. — Wie ſchon früher mitgeteilt, haben ſich die Arbeiten
des hieſigen Pfarramts derart vermehrt, daß eine zweite Kraft
dafür nötig iſt. Hierfür iſt Herr Pfarraſſiſtent Wetzel aus Nauheim
bei Groß=Gerau auserſehen, der am 9. Oktober im
Vormittagsgottes=
dienſt in ſein Amt eingeführt wird.
— Nieder=Ramſtadt, 22. Sept. Verkauf der
Zündholz=
fabrik. Die weit über die Grenzen Heſſens hinaus bekannte
Zünd=
holzfabrik von Reichenbach u. Beſſunger iſt nun durch
Kauf an eine größere Aktiengeſellſchaft, und zwar an die Mitteldeutſche
Zündholzfabrik A.=G. in Hamburg, übergegangen. Die neue Firma
beabſichtigt, den Betrieb weſentlich zu vergrößern, insbeſondere aber
durch Beſchaffung von neuzeitlichen Spezialmaſchinen den Betrieb
leiſtungsfähiger zu geſtalten.
— Nieder=Ramſtadt, 21. Sept. Auf Veranlaſſung des hieſigen
Ge=
werkſchaftskartells fand am Dienstag abend eine öffentliche
Verſamm=
lung ſtatt, zu welcher ſämtliche Kartoffelverbraucher eingeladen waren.
Der Vorſitzende des Kartells, Gemeinderat Eiſinger, erörterte in klarer
Weiſe die Schwierigkeit der diesjährigen Kartoffelverſorgung, die um ſo
empfindlicher ſei, da die Preiſe ſich bereits in Höhen bewegten, die
bis=
lang noch nicht zu verzeichnen waren. Er empfahl dringend den
gemein=
ſchaftlichen Bezug von Kartoffeln, inſonderheit auch ſchon deshalb, daß
dem Ueberbieten der einzelnen Aufkäufer durch Ausſchalten derjenigen
der einzelnen Fabrikbetriebe ein Ziel geſetzt ſei. Soweit die
Verbrau=
cher ihren Kartoffelbedarf nicht durch ihre Arbeitsſtellen beziehen, ſoll
die Gemeinde den Wenigerbemittelten durch Gewährung von Zuſchüſſen
behilflich ſein. Ein dementſprechendes Geuch wurde dem
Gemeinde=
rat unterbreitet. Man beſchloß, den Kartoffelbezug auf die
vorgeſchla=
gene Weiſe zu bewerkſtelligen. Es wurden ſchließlich noch zwei Mann
beſtimmt, die bei Wenigerbemittelten allwöchentlich Abſchlagszahlungen
auf die Kartoffelbeſtellung entgegennehmen, um dadurch die
Zahlungs=
weiſe weſentlich zu erleichtern.
sw. Stockſtadt a. Rh., 22. Sept. Einbruch. Im hieſigen
Rat=
haus ſind Diebe eingeſtiegen, erbrachen in der Amtsſtube des
Bürger=
meiſters einen Kaſſenſchrank und raubten 2600 Mark. Von den
Ein=
brechern fehlt bis jetzt jede Spur.
wd. Rüffelsheim, 22. Sept. Der Autorennfahrer Jörns
der Opelwerke iſt dieſer Tage bei einer Probefahrt, die er mit
dem ſtarken Rennwagen des Werkes für die Grunewald=Rennbahn auf
der Opelbahn machte, verunglückt. Ein Reifenſchaden traf den
in voller Fahrt — gegen 180 Kilometer Stundengeſchwindigkeit —
fah=
renden Wagen. Der Rennwagen ſchlug um und quetſchte dem
Inge=
nieur den Bruſtkaſten, wobei ihm drei Rippen gebrochen wurden.
— Michelſtadt, 21. Sept. Stenographenkranz
Gabels=
berger. Die erſten Herbſtwinde wehten am Sonntag um das ſo
herr=
lich gelegene „Waldhorn”, als ſich die Stenogvaphen Michelſtadts mittags
dort verſammelten, um den Tag zu feiern, an dem der Stenographenkranz
vor 5 Jahren ins Leben gerufen wurde. Das Vereinswettſchreiben am
Vormittag war von 27 Wettſchreibern beſucht und wurden in einer
Ge=
ſchwindigkeit von 180 Silben in der Minute Preiſe zuerkannt. Mit gut
gewählten Wortem hielt Herr Vorſitzender Dietz die Begrüßung und
m. „Der Spuk von Dietersheim.” Vor dem Münchener
Amtsgericht wurde am Dienstag ein ſehr ſeltſamer Prozeß
verhandelt. Ein neunjähriges Bauernmädchen, das Kind einer
Dienſtmagd, gab hervorragenden Vertretern der Medizin und
Wiſſenſchaft Anlaß zur Aufrollung der ſchwierigſten Fragen des
menſchlichen Erkenntnisvermögens. Es handelt ſich um die
heiß=
umſtrittenen Fälle von „Telekineſe” die im Dezember vorigen
Jahres die fränkiſche Ortſchaft Dietersheim und in der
Folge alle Welt in Aufregung verſetzte. Von den beiden
Heil=
magnetiſeuren Friede und Oſer wurde der „Spuk von
Dieters=
heim” in einer Broſchüre als Betrug und das kleine
Bauern=
mädchen Felſch als Betrügerin hingeſtellt. Wohl auf
Veran=
laſſung von wiſſenſchaftlich intereſſierter Seite klagte die Mutter
des Kindes auf Beleidigung. Die Verhandlung führte den
Tat=
beſtand der rätſelhaften Vorkommniſſe auf ein paar
umher=
fliegende Kartoffeln und Schuhe und dergleichen zurück. Keiner
der Beobachter aus bäuerlichen und wiſſenſchaftlichen Kreiſen
hat die Urſache oder den Urheber der Würfe feſtſtellen können,
keiner hat aber auch die umherfliegenden Gegenſtände von ihrem
Ruhepunkt aus abfliegen ſehen. Die Anhänger der
Telekineſe=
theorie, die vor Gericht durch Dr. Aigener präſentiert wurden,
ſchloſſen daraus auf das Vorhandenſein einer bisher
unbekann=
ten pſychologiſchen Kraft, die, dem Kinde unbewußt,
Fernwir=
kungen ermöglicht. Die übrigen mediziniſchen Sachverſtändigen,
Obermedizinalrat Kolb, Dr. v. Guladt=Wellenberg, Dr.
Roſen=
buſch und Dr. Heilmeier, lehnten es ab, ſich auf Erklärungen
unſerer bisherigen Erkenntniſſe einzulaſſen, bevor nicht jede
Möglichkeit einer natürlichen Erklärung erſchöpft ſei.
Ober=
niedizinalrat Sandter, der als einziger Sachverſtändiger
Augen=
zeuge der Vorgänge war, beſchränkte ſich auf die ſachliche
Be=
kundung ſeiner Beobachtungen, ohne daraus wiſſenſchaftliche
Schlüſſe zu ziehen. In der Sache ſelbſt iſt zu ſagen, daß ein
bewußter oder unbewußter Betrug durch das kleine Mädchen
oder andere Perſonen nicht nachgewieſen, andererſeits aber auch
ein ſchlüſſiger Beweis für die Exiſtenz telekinetiſcher Wirkung
durch die Dietersheimer Vorgänge nicht geliefert iſt.
m. Was eine Kindertrompete anrichten kann. Aus Bad
ſchl wird berichtet: Wie kleine Urſachen manchmal große
Wir=
kungen haben können, zeigte ein Vorfall, der ſich Sonntag abend
im hieſigen Hauptbahnhof ereignete. Nach Einfahrt des
Per=
ſonenzuges 2330 kam es auf eine merkwürdige Art zu einer mehr
als vierſtündigen Betriebsſtörung. Von dieſem Zuge mußte ein
leerer Krankenwagen abgekuppelt werden, wozu eine
Verſchub=
manipulation vorgenommen wurde. Dem Blockwärter wurde zu
dieſem Zweck durch ein Rufhorn das Gleis „vier” angezeigt, der
die Weichen dann auch ordnungsgemäß auf dieſes Gleis ſtellte.
Gleich darauf vernahm der Wächter das Signal ſür das Gleis
„eins” was ihn veranlaßte, die Weiche auf das zuletzt genannte
Gleis zu ſtellen. Infolgedeſſen kamen der abzuſtellende
Kranken=
wagen und der Dienſtwagen des genannten Perſonenzuges zur
Entgleiſung, wodurch die Ausfahrt für den Zug in der Richtung
nach Bad Auſſee verlegt wurde. Es mußte ein Hilfszug von
Attnang in die Station Bad Iſchl dirigiert werden, um die
Ein=
hebung der entgleiſten Wagen vornehmen zu können. Dadurch
erlitt die Weiterfahrt des Perſonenzuges eine mehr als
vier=
ſtündige Verſpätung. Glücklicherweiſe wurde niemand verletzt,
auch entſtand kein beſonderer Materialſchaden. Intereſſant iſt
jedoch, daß die Entgleiſung durch eine — Kindertrompete
ver=
urſacht wurde. Im ſtehenden Zugabteil befand ſich ein
acht=
jähriger Junge, deſſen Mutter, eine zum Sommeraufenthalt in
Goiſern weilende Belgierin, dem Kleinen bei einem
Kirchweih=
feſt die Trompete gekauft hatte. Der Junge fing nun in der
Station Bad. Iſchl zu blaſen an. Zufällig war die Trompete
auf denſelben Ton geſtimmt, wie das Rufhorn des
Bahnbedien=
ſteten, und zufällig blies der kleine Belgier das für das Gleis
„eins” beſtimmte Signal, wodurch der Blockwächter irregeführt
wurde. Zwar wurde dem jugendlichen Bläſer vom
dienſthaben=
den Beamten das „Muſizieren” unter dem Gelächter der
Mit=
reiſenden verboten, es war aber ſchon zu ſpät, und das Lachen
der Mitreiſenden verwandelte ſich alsbald in Ingrimm über
den unwillkommenen langen Aufenthalt.
Heſſiſches Landesthegter.
Donnerstag, 22. September.
Das Glöchchen des Eremiten.
W-I. Maillarts komiſche Oper „Das Glöckchen des
Eremiten” iſt ſeit neun Jahren hier nicht mehr aufgeführt
worden; es war alſo Zeit, daß man ſich wieder auf ſie beſann.
Nach dem Erfolge der „Martha”=Aufführung war es nicht zu
verwundern, daß die heitere, bühnenwirkſame und melodienfrohe
Oper bei dem heutigen Publikum einen durchſchlagenden Erfolg
erzielte. Viel dazu trug auch die gute Aufführung bei, die von
Herrn Kapellmeiſter Szell mit wirkſamer Herausarbeitung der
tonlichen Nüancen und muſikaliſchem Schwung geleitet wurde.
Im Mittelpunkt der Oper ſteht die Rolle der Roſe Friquet, deren
Vertreterin Humor und Ernſt zu vereinigen und auch in
ge=
ſanglicher Hinſicht den konträren Stimmungen Ausdruck zu
ber=
leihen in der Lage ſein muß. Sie wurde erſtmalig von der
neu=
eingetretenen Soubrette Frl. Greeff geſungen, die im
Früh=
jahr hier als Adele in der „Fledermaus” und Aennchen im
„Freiſchütz” mit bemerkenswertem Erfolge gaſtiert hat, der aber
hinter dem ihres heutigen Auftretens zurückblieb, der ſchon
da=
durch gekennzeichnet wird, daß ſie ſchon nach dem erſten Liede
Beiſall bei offener Szene erntete. Frl. Greeff, die in mancher
Hinſicht an Frl. Saccur erinnert, zu deren Glanzrollen die
Roſe gehörte, wußte ſowohl durch ihre geſangliche Behandlung
der Partie, die von unfehlbarer Sicherheit Zeugnis ablegte, als
auch durch ihr munteres und gewandtes Spiel und
ausdrucks=
volle und hübſche Mimik ſtark zu feſſeln; es war die „perſönliche
Note”, die ihrer Leiſtung den Stempel aufdrückte und das
künſt=
leriſche Intereſſe verlieh. Im letzten Akte entfeſſelte ſie eine
Fülle und Energie des Tones, wie man ſie bei einer
Soubretten=
ſtimme ſelten findet. Auch Herr Stieber=Walther, der
den Sylvain ſang, beſitzt ſtimmliche Vorzüge, die Gutes von ihm
erhoffen laſſen, und man konnte an ſeiner Leiſtung Freude
haben. Gelegentliches Zutiefſingen konnte ihren guten Eindruck
als Ganzes nicht abſchwächen. Im Dialog läßt er noch den
leichten Fluß der Sprache vermiſſen. Die dankbare Partie des
Bellamy ſang Herr Heuſer ſchön und eindrucksvoll. Für die
Partie der Georgette, die Frau Jacobs ſang, iſt die Altſtimme
etwas ſchwer, ſonſt aber päßte ſie ſich prächtig dem Stil der
leichten Spieloper an. Dasſelbe gilt von Herrn Siegfried
als Thibaut, der den verſchlagenen und heimtückiſchen Bauer
mit humorvollen Strichen zu zeichnen verſtand.
Spielleiter war Herr Heythekker, der in das Ganze,
namentlich in die Enſembleſzenen, Leben und Bewegung und
einen flotten Ton gebracht hatte. Wir denken dabei namentlich
an den 1. Akt und deſſen lebendige Schlußſzene. Zu dem
Er=
folge und dem harmoniſchen Geſamteindruck der Aufführung
rugen auch die guten und ſicheren Leiſtungen der von Herrn
Salger geleiteten Chöre bei. Die Bühnenbilder der Herren
Scherl und Schwerdtfeger verliehen dem Ganzen einen
hübſchen Rahmen. Eine erhebliche Verbeſſerung hatte die Szene
des 2. Aktes erfahren.
ſchilderte die Gründung und Tätigkeit des Vereins ſeit Beſtehen. Mit
warmen, zu Herzen gehenden Worten enthüllte Herr Wöber die
Ge=
denktafel und widmete den Gefallenen einen ehrenden Nachruf. Ein
lan=
ges Schweigen war die Anzwort, die alle Amweſenden packte, bis Herr
Gauvovſitzender Fleckenſtein die Glückhwünſche des Gaues, ſowie
der Bezirksleitung überbrochte und einen Mahnruf an alle richtete. Ein
ſtimmungsvoller Prolog wurde von dem Bezirksvorſitzenden, Herrn
Roth, Eberſtadt, übermittelt und von Frl. Sophie Meyer wirkungsvoll
zum Vortrag gebracht.
— Erbach i. Odw., 20. Sept. Die Geſellſchaft der
Muſik=
freunde im Odenwald, hat mit den Gewerkſchaften eine
Verein=
barung getroffen, wonach das für Sonntag, den 9. Oktober, als drittes
der „Drei Herbſtkonzerte 1921” und 1. ordentliches Mitzgliederkonzert des
Vereinsjahres 1921/22 vorgeſehene Orcheſterkonzert des
Landestheater=
orcheſters aus Darmſtadt unter der Leitung ſeines berühmten Dirigenten,
Generalmuſikdirektors Michael Balling, und unter Mitwirkung der
ausgezeichneten, hier bereits beſtens bekannten Sängerin Johanna
Heſſe am gleichen Tag wiederholt wird, um auch weiteſten Kreiſen der
Arbeiterſchaft die Teilnahme an dieſem künſtleriſchen Ereignis erſten
Nanges zu ermöglichen. Möge der Verſuch einer recht regen
Anteil=
nahme in der Arbeiterſchaft begegnen, ſodaß er ſich als Beginn
vegel=
mäßiger, weiteſten Kreiſen der Bevölkerung zugänglicher erſtklaſſiger
Konzerte darſtellt. In den großen Städten iſt wan dazu gelangt, der
Arbeiverſchaft regelmäßig hohe Kunſt in würdigſter Form zu bieten.
Auch hier werdew dieſe begrüßenswerten Beſtrebungen zweifellos auf
fruchtbaren Boden fallen.
wd. Worms, 21. Sept. Die diesjährige
Hauptver=
ſammlung des Rheiniſchen Verkehrsverbandes
fin=
det am 8. Oktober d. J. in Worms ſtatt.
Worms, 21. Sept. Stadtverordnetenſitzung. Eine
Mil=
lion Mark bewilligten in ihrer heutigen Sitzung die Stadtverordneten
für die Erweiterung des ſtädtiſchen Schlachthofes. Der
Schlachthof=
betrieb, der noch in 1918 einen Zuſchuß von über 84 000 Mark
erfor=
derte, fchließt vorausſichtlich in dieſem Jahre mit einem kleinen
Ueber=
ſchuß ab. — Einen jähen Krieg mit den Feldmäuſen muß in dieſem
Jahre, wie ſo viele Kommunen, auch die Stadt Worms führen und
bewilligte zu den bereits ausgeworfenen Mitteln dafür weitere 4000
Mark. — Die Kartoffelbeſchaffung der Stadt Worms wird nicht mehr
ſtädtiſcherſeits erfolgen. Lediglich die Ortsarmen und die Bedürftigen
erhalten 2 und 1 Zentner Kartoffeln umſonſt. Zu dieſem Zwecke
wur=
den 80000 Mark bewilligt. Der Beigeordnete richtete an Induſtrie
und Arbeitgeber die dringende Aufforderung, für ihre Gruppen
Kar=
toffelbeſchaffung vorzunehmen. Die Lederfabriken Gehl und Dörr u.
Reinhart haben für ihre Angeſtellten und Arbeiter bereits Kartoffeln
ſichergeſtellt. — Der durchſchnittliche Jahresarbeitsverdienſt land= und
forſtwirtſchaftlicher Arbeiter wurde bei männlichen Perſonen um 566
Prozent, bei weiblichen um 433 Prozent höher feſtgeſetzt. — Für die
Gewerbeſchau in Worms wurde die Uebernahme einer Garantieſumme
von 10 000 Mark beſchloſſen. — Der Dank der Görres=Geſellſchaft an
die Stadt Worms für das Entgegenkommen bei der Tagung wurde
durch Profeſſor Hattemer ausgeſprochen und damit die Bitte
verbun=
den, für die wertvolle Wormſer Stadtbibliothek größere
Sicherungs=
maßnahmen zu treffen.
+ Stockheim, 21. Sept. Heute früh um 7.35 Uhr war hier und
in der Umgegend eine ſtarke Erderſchütterung wahrzunehmen,
ſvelche von dumpfem Getöſe begleitet war. 8,10 Uhr machte ſich
eben=
falls ein fernes Donnern nochmals bemerkbar. Dies wurde zuerſt für
einen Erdſtoß oder Ausläufer eines Erdbebens gehalten. Eine Stunde
ſpäter wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um die Fernwirkung der
furcht=
baren Exploſion der Anilinfabrik in Ludwigshafen (Rheinpfalz)
handelte.
wd. Nibda, 22. Sept. Die Verſteigerung der
ſtädti=
ſchen Aepfelernte brachte dem Stadtſäckel mehr als 52000 Mark
ein. Im vergangenen Jahre war der Geſamterlös bei einer
bedeu=
tend größeren Ernte nur 30 000 Mark. Für den Zentner guten
Tafel=
obſtes wurden 100 bis 130, für auserleſene Sorten bis 200 Mark
bezahlt.
Aus Oberheffen, 22. Sept. Die Verſteigerung des
ſtädti=
ſchen Obſtes in Ortenberg brachte der Gemeinde die ſchöne
Einnahme von etwa 15 000 Mark. An der Kreisſtraße nach Lißberg
wurden 26 000 Mark, an der nach Bleichenbach 16 000 Mark gelöft, ſo
daß die beiden Straßen mit ihrem Obſt allein dem Kreis 42000 Mark
erbrachten. Täglich wird an unſerer Station Obſt verladen; von den
umliegenden Dörfern, beſonders von Wippenbach und Eckartsborn, die
ganz beſonders gute Obſternten hatten, kommen ganze Wagenladungen
mit feinſtem Obſt zum Verladen angefahren. — In Stockheim
ließ ſich ein praktiſcher Arzt, Dr. Siegert, nieder. Er nahm vorläufig
im Hauſe des Gaſtwirts Walther am Bahnhof Wohnung. — Geſtern
ſtarb in der Klinik in Gießen der frühere Oberſtabsarzt der Marine,
Dr. Groß, an den Folgen einer ſchweren Operation im 46.
Lebens=
jahre. Der Verſtorbene hatte ſich nach ſeinem Abgange vom Militär
in Friedberg als Augenarzt niedergelaſſen und eine bedeutende
Praxis erworben.
Parlamentariſches.
sw. Der Finanzausſchuß nahm geſtern die Beratung der
vom Reichsfinanzminiſter erhobenen Beanſtandungen der
Be=
foldungsgeſetze in Angriff. Es iſt dem Finanzminiſterium
ge=
lungen, etwa zwei Drittel der urſprünglich erhobenen Einſprüche auf
dem Wege der Verhandlungen zu beſeitigen. Ueber den verbliebenen
Reſt ſoll nun eine Entſcheidung herbeigeführt werden, ob das
Reichs=
ſchiedsgericht in Wirkſamkeit treten foll, oder ob nicht, ſoweit es ſich
namlich um völlig ausſichtsloſe Punkte handelt, nachgegeben werden
ſoll. Zunächſt war die Meinung vorherrſchend, man ſolle in eine
Be=
ratung überhaupt nicht eintreten, ſondern ſämtliche Beanſtandungen
dem Reichsſchiedsgericht überweiſen; aber da verſchiedene
Beanſtandun=
gen einen weſentlichen Umfang haben und auch mit unbeanſtandeten
Poſitionen in engem Zufammenhang ſtehen, wäre die Folge geweſen,
daß man das ganze Beſoldungsgeſetz zunächſt noch in der Schwebe
hätte laſſen müſſen. Von anderer Seite wurde dem dringenden Wunſch
Ausdruck gegeben, es möchten die unbeanſtandeten Teile ſofort in Kraft
geſetzt und ausgeführt werden, denn ein Geſetz, deſſen Rückwirkung bis
zum 1. April 1920 reicht, kann, wenn es überhaupt noch ausführbar
bleiben ſoll, nicht mehr auf die lange Bank geſchoben werden. Der
Ausſchuß begann alſo mit ſeiner Beſprechung der einzelnen
Beanſtan=
dungen; bis jetzt hat er etwa die Hälfte erledigt und durchweg
be=
ſchloſſen, das Reichsſchiedsgericht anzurufen. Erwähnt zu werden
ver=
dient noch, daß der Ausſchuß nicht die Abſicht hat, irgend eine Frage,
die nicht unter die Beanſtandungen fällt, noch einmal aufzugreifen.
Guſtav=Adolf=Verein.
* Bremen, 21. Sept. Die Bremer Guſtav=Adolffreunde
überreichten Feſtgaben in Höhe von ungefähr 500 000 Mark. Am
Mitt=
woch vormittag hielt Geheimpat Dr. Dietrich Schäfer einen mit lebhaftem
Beifall aufgenomwenen Vortrag über Guſtav Adolf. Anſchließend daran
wurde eine Dankeskundgebung zu Ehren Schwedens veranſtaltet. An
den König von Schweden wurde folgendes Telegramm abgeſandt:
Sr. Majeſtät entbietet die in Bremen tagende 67. Haupwerſammlung des
Guſtav=Adolf=Vereins in dankbarem Gedenken an allerhöchſt Ihr und
Ihrer erhabenen Vorgänger auf dem ſchwediſchen Thron unſevem
Lie=
beswerk vielfältig erwieſene Teilnahme ehrfurchtsvolle Grüße. Dem
lutheriſchen Kirchenvolke Schwedens haben wir, nachdem wir aus dem
berufenſten deutſchen Munde einen begeiſterten Vortrag über die
ge=
ſchichtliche Bedeutung Guſtav Adolfs, des proteſtantiſchen Heldenkönigs
und Retters der evangeliſchen Sache in Deutſchland, entgegengenommen
haben, für die dem Verein beſonders in jüngſter Zeit hochherzig
ge=
währte Förderung unſerer Fürſorge für die von der Kriegsnot
heimge=
ſuchten Glaubensgenoſſen unſeren innigſten Dank ausgeſprochen.
Un=
ſeren Feſtprediger und den ſchwediſchen Erzbiſchof haben wir um dieſe
Uebermittelung gebeten. Ferner erſtattete Generalſekretär Pfarrer
Geißler=Leipzig den Jahresbericht, aus dem zu entnehmen iſt, daß
die geſamten Einnahmen des Guſtav=Adolf=Vereins im vergangenen
Jahre die Höhe von 7 Millionen Mark erreichten.
Sozialdemokratiſcher Parteitag.
* Görlitz, 21. Sept. Die Verhandlungen auf dem
Sozialdemokra=
tiſchen Parteitage wurden heute von dem Abg. Keil mit der
Bericht=
erſtattung über die Steuerfragen fortgeſetzt. Der Redner ſprach
zunächſt über die Vermehrung der Reichsſchulden und ſchilderte die
miß=
lichen Etatsverhältniſſe. Der Geſamtbedarf des Reiches erreicht, nach
dem letztem Valutaſturze gerechnet, faſt die phantaſtiſche Höhe von 158
Milliarden Mark. An Einnahmen ſind bisher leider nur rund 55
Mil=
liarden vorhanden, ſo daß alſo rund mindeſtens 100 Milliarden fehlen.
Die Erneuerurng unſerer Finanzen können auch wit den neuen
Steuer=
plänen nicht erreicht werden, wir werden auch indirekte Steuern ſchlucken
müſſen. 100 Milliarden laufende Jahresbeiträge laſſen ſich aus dem
Beſitze nicht herauspreſſen, wenn er auch bedeutend kräftiger
herange=
zogen werden muß, als dies bisher der Fall war. Der Redner erhob den
Vorwurf gegen die Finanzverwaltung, daß ſie nicht rechtzeitig, ſchon
vor dem Ultimatum, Beſitzſteuern vorgeſchlagen habe, namentlich Steuern
auf den Luxusaufwand. Die ungeheuren Ausfuhrgewinne müßten
ent=
ſprechend beſteuert werden. Jeder neuen Erhöhung der
Verbrauchs=
ſteuern miiſſe eine Erfaſſung der ſogen. Geldwerte vorangehen. Gerads
die Sachwerte ſeien von jeder Vermögensentwertung verſchont geblie=
Es bleibe nichts weiter übrig, als ein Zugriff in die Vermögens=
und zwar auf geſetzlichem Wege und nicht freiwillig. Das
An=
nken und der Großinduſtrie zeige, daß dieſe viel mehr als
bisher leiſten können. Die Sozialdemobratie werde mit aller Schärfe
geſetzliche Maßnahmen fordern, jedoch keine freiwilligen Opfer.
Zu Beginn der Nachmittagsſitzung des Sozialdemokratiſchen
Partei=
tages ergriff de Brouguere das Wort, um namens der
belgi=
ſchen Sozialiſten zu betonen, daß die Beziehungen zwiſchen den
belgiſchen und deutſchen Parteigenoſſen ſehr eng ſeien. Als gegen einen
führenden deutſchen Sozialiſten bei einer Reiſe durch Belgien von
nationaliſtiſcher Seite eine Kundgebung geplant wurde, demonſtrierten
15 000 belgiſche Arbeiter durch Verlaſſen der Werkſtätten dagegen. Auch
für die belgiſchen Arbeiter wäre eine einheitliche deutſche
Arbeiterbewe=
gung wichtig. Die deutſchen Sozialiſten ſeien Verteidiger der Republik
und dieſe ſichere den Frieden und fördere die internationale Verſöhnung.
Das wirtſchaftliche Wohlergehen Deutſchlands ſei autch für Belgien von
Bedeutung. Unter lebhaftem Beifall betonte ſchließlich Brouquere die
internationale Solidarität.
Abends ſprach Scheidemann über die politiſche Lage.
Im Verlauf ſeiner Ausführungen kam er auf die innenpolitiſche Arbeit
der Sozialdemokratiſchen Partei zu ſprechen. Die Richter müßten ſich
lohal auf den Bodem der Verſoſſung ſtellen, oder wenn ſie das nicht tun
könnten, ihren Abſchied nehmen. Unverandwortlich wäre es, daß in der
republikaniſchen Reichswehr monarchiſtiſche Offiziere am Werk ſeien.
Schrierigkeiten haben imer noch die Offiziere und hauptſächlich
diejeni=
gen, die ſich offen zur Republik bebennen.
Der Juſtizminiſter könne nicht Richter abſetzen, aber er könne ſie
verſetzen. Zur Sicherheit der Republik müſſe die ſozialdemokratiſche
und demokratiſche Arbeiterſchaft eine geſchloſſene Front gegen die
Reak=
tion bilden. Im Reich und in den Ländern dürften Regierungen nur
gebildet werden aus Mitgliedern von Parteiem, die die Verfaſſung
aner=
kennen ud zum Schutze der Republik alle Machtmittel in Anwendung
zu bringen entſchloſſen ſind. Ob die Deutſche Volkspartei unter den
gegebemen Umſtänden für eine neue Koalition in Frage kommt, muß
er=
wieſen werden. Zu den Mindeſtforderungen, die die Sozialdemokratie
an jede Partei zu ſtellen habe, mit der ſie in gemeinſamer Regierung die
Republik ſchüitzen wolle, ſei die Politik, die von den Deutſchnationalen
als die Politik der Gewiſſenloſigkeit und des Wahnſinns bezeichnet werde.
Die Neubildung des bayegiſchen Kabinetts.
wcl. München, 22. Sept. Die von dem neuem
Miniſterprä=
ſidenten Graf Lerchenfeld im Laufe des heutigen Vormittags
geführten Verhandlungen zur Bildung des neuen
Kabinetts warew bis zur Mittagsſtunde noch nicht
be=
endet. Wie wir erfahren, hat die Bayeriſche Mittelpartei von
ſich aus Verhandlungen wir den übrigem Koalitionsparteien zur
Mitwirkung an der Regiemugsbildumg eingeleitet, indem ſie die
Mitarbeit der Paytei von dem Verbleibem des bisherigen
Juſtiz=
miniſters Roth auf ſeinem Poſten abhängig machte. Sicherem
Vernehmen nach ſoll auch auf das Verbleiben des
Polizeipräſi=
denten Poehner von der Partei großer Wert gelegt werden. Nach
der Stimmung in den übrigen Fraktionen der Koalition beſteht
keine Ausſicht, daß dieſe Vorausſetzungen, über die im Augenblick
noch verhandelt wird, erfüllt werden, ſodaß wit dem
Ausſchei=
den der Bayeriſchen Mittelpartei nach wie vor mit
Sicherheit gerechnet werden kann. Als Nachfolger des
Juſtiz=
miniſters nenmt man den Soaatsrat Meyer, welcher der
Bayeri=
ſchen Volkspartei nahe ſteht und im Juſtizminiſterium tätig iſt.
Daneben wird noch ein anderer Parlamentarier der Partei
ge=
nannt. Ob die Entſcheidung über die Neubildung des Kabinetts
ſchon heute fallen bann, iſt zweifelhaft.
wd. München, 22. Sept. Nach dem Ergebnis der
bisheri=
gen Beſprechungen innerhalb der Koalitionsparteien ſteht es
nun=
mehr feſt, daß die Bayeriſche Mittelpartei und die
Deutſche Volkspartei an der Regierungsbildung in
Bayern nicht mitarbeiten werden. Die Miniſter werden,
mit Ausnahme des deutſchnationalem Juſtizminiſters Noth,
vor=
ausſichtlich in ihren Aemtern bleiben. Der Poſten des
Juſtiz=
miniſters wird von der Bayeriſchen Volkspartei beſetzt werden.
Ueber die Perſonenfrage, iſt noch keine Entſcheidung getroffen
worden.
München, 22. Sept. (Wolff.) In der auf 5 Uhr nachmittags
angeſetztem Plenarſitzung des bayeriſchen Landtags ſollte
an erſter Stelle die Mitteilung über die Bäldung des
Ge=
ſamtminiſteriums erfolgen. Die Eröffnung der Sitzung
zögerte ſich aber bis nach 6 Uhr hinaus, da in der Zwiſchenzeit
noch immer die Verhandlungen weitergepflogen wurden zwecks
Vervollſtändigung der Miniſterliſte. Als der
Prä=
ſidenn kurz nach 6 Uhr die Sitzung eröffnete, gab er das Wort zur
Geſchäftsordnung dem Abg. Stang (Bayer. Vpt.), der das
Haus erſuchte, die Sitzung bis 8½ Uhr zu vertagen. Aus dem
Hauſe erfolgte kein Widerſpruch. Der Präſident erklärte dann
noch weiter, daß der Vorſitzende der Bayeriſchen Volkspartei,
Abg. Held, einen vierwöchigen Urlaub wegen Krankheit erbeten
habe, den das Haus genehmigte.
München, 22. Sept. (Wolff.) In der Abendſitzung des
bayeriſchen Landtags, die um 349 Uhr begann, war
Miniſterpräſident Graf v. Lerchenfeld erſchienen. Gleich zu
Beginn der Sitzung wurde dem Hauſe folgende Vorſchlagsliſte
für das neue Kabinett unterbreitet: Miniſterpräſident und
zu=
gleich Miniſter des Aeußern und der Juſtiz: Graf v.
Lerchen=
feld, Inneres: Dr. Scheyer, Unterricht und Kultus: Dr.
Matt, Finanzen: Dr. Krausneck, Soziale Fürſorge:
Os=
wald, Wirtſchaft: Wuzzlhofer, Handel, Induſtrie und
Ge=
werbe: Hamm. Die Bayeriſche Mittelpartei hat demnach kein
Mitglied ihrer Partei mehr in der Regierung und iſt alſo auch
aus der Koalition ausgeſchieden. Nach dieſer Mitteilung
er=
klärte der Landtagspräſident Königbauer, daß er das
Ein=
verſtändnis des Hauſes mit dieſem Vorſchlag annehme.
Wider=
ſpruch erfolgte nicht. Der Präſident begrüßte hierauf die neue
Staatsregierung, insbeſondere den Miniſterpräſidenten, unter
dem lebhaften Beifall des Hauſes und gedachte in ſeinen
wei=
teren Ausführungen auch der vormaligen Staatsregierung,
ins=
beſondere des Miniſterpräſidenten v. Kahr, dem er den Dank des
bayeriſchen Volkes ausſpreche. (Bravo!) Darauf betraten die
neuen Miniſter den Sitzungsſaal, worauf Graf v. Lerchenfeld in
kurzen Strichen ſein Programm bekanntgab. Er umſchrieb die
von ihm vorgeſehene Politik und gedachte dabei der großen
Ver=
dienſte ſeines Vorgängers v. Kahr, betonte, daß ſeine wichtigſte
Aufgabe die Aufrechterhaltung der mühſam errungenen Ruhe
und Ordnung im Staate ſein werde. Ueber das Verhältnis
zum Reich erklärte er, es ſtehe für ihn die Treue zum Reich
un=
verbrüchlich feſt, und er werde beſtrebt ſein, auch nach der
poli=
tiſchen Seite hin das Verhältnis zwiſchen Staat und Reich auf
das Beſte zu pflegen. Der dritte große Geſichtspunkt, von dem
er ſich leiten laſſen werde, ſei die ſoziale Verſöhnung. Weiter
gedachte der Miniſterpräſident der pfälziſchen Brüder und gab
ſeinem Mitgefühl über das furchtbare Unglück bei Ludwigshafen
Ausdruck. Die Rede war von wiederholten Bravorufen
be=
gleitet. Ein Antrag Dr. Hilpert (Bayer. Mittelpartei), ſofort
in eine Erörterung der Regierungserklärung einzutreten, wurde
abgelehnt.
sw. Darmſtadt, 22. Sept. Der Präſident des heſſiſchen
Landtages, Adelung, hat dem neugewählten bayeriſchen
Mi=
niſterpräſidenten Grafen v. Lerchenfeld telegraphiſche
Glück=
wünſche zur Uebernahme des gegenwärtig ſchwierigſten Amtes in
Deutſchland ausgeſprochen.
Beſprechungen über die Umbildung der
Reichs=
regierung.
wd. Berlin, 22. Sept. Der Reichskanzler empfing
heute morgen führende Perſönlichkeiten des Zentrums, darunter
den Abg. Glöckner vom Thyſſen=Konzern, die mit dem Kanzler
Rückſprache nahmen über die gegenwärtige politiſche
Lage. Von ſeiten der Regierung betonte man, daß bisher
kei=
nerlei irgendwie verbindliche Beſprechungen über eine
Um=
bildung der Regierung ſtattgefunden haben.
* Berlin, 22. Sept. Das B. T. beſpricht die Angriffe
Streſemanns auf den Reichskanzler auf dem
volkspartei=
lichen Parteitag in Lüdenſcheid, die ſo weit gingen, daß
Streſe=
mann Wirth Unfähigkeit als Staatsmann vorwarf. Dieſe
über=
ſcharfen Angriffe könnten nach Anſicht des Tageblattes der
Koa=
litionspolitik nichts nützen. Insbeſondere müſſe im Hinblick
auf die auswärtige Politik der Rücktritt Wirths für einen
ſchwe=
ren Fehler gehalten werden.
Die Zahl der Opfer in Oppau.
ONB. Ludwigshafen, 21. Sept. Man befürchtet, do
außer den bisher an Toten und Verwundeten feſtgeſtellten Ein
wohnern von Oppau noch eine Anzahl von Perſone
unter den Trümmern der Gebäude begraben
liege=
die wohl erſt ſpäter bei den Aufräuungsarbeiten geborgen w—,
den können. Außerordentlich groß iſt die Zahl, der verletzte
Kinder, was dadurch zu erklären iſt, daß ſich die meiſten
no=
in den Betten befanden, als die Exploſion erfolgte und die Häuſe
einſüürztem. Es iſt innerhalb von 40 Jahren das zweitemal, da
Oppau von einer Kataſtrophe heimgeſucht wird. Im Jahre 188
wurde bei dem großen Rheinhochwaſſer infolge eines
Damm=
bruches in der Nachv vom 29. auf 30. Dezember eine große Anzal
von Häuſern zerſtört, wobei viele Oppauer Einwohner den To
fanden. — Die Zahlder Belegſchaft des ganzen Wer,
tes betrug zur Zeit der Exploſion nach einer Mitteilung der D
rektion 2225 Mann. Um 4 Uhr nachmittags waren ſchon 200
To=
geborgen. Gerüchte, die von 1000 und ſogar 1500 Toten wiſſe
wollen, ſind ſicher übertrieben. Unter den Verwundeten befinden
ſich viele, die erblinder ſind. In der Heidelberger Auger
klinik ſind bereits etwa 40 eingeliefert worden.
Mannheim, 22. Sept. (Wolff.) Wie die Ludwigshafene
Polizeidirektion mitteilt, waren bis 4 Uhr nachmittags 200
Lei=
chen geborgen. Ueber die Anzahl der Verwundeten konnte
nähere Angaben bisher nicht gemacht werden, da ſich der weitau;
größte Teil der Arbeiter, der glücklicherweiſe mit leichteren Ver
wundungen davongekommem iſt, ſofort nach dem Unglück nach
Hauſe begab, und die Schwerverwundeten durch zahlreiche Fuhr
werke nach allen Richtungen in die umliegenden Ortſchaften un
Krankenhäuſer geſchafft wurden. Die Neue Badiſche Landesze
tung bezeichnet die umlaufenden Gerüchte, die von 2000 Tote
ſprechen, als übertrieben und hofft, daß es der Direktion der
Bo=
diſchen Anilin= und Sodafabrik gelingt, alsbald authentiſche
Ar=
gaben zu machen. Das Blatt regt zugleich zu Sammlungen für
die Oppauer Kinder hinſichtlich der Bekleidung an. Man ver
mutet unter den Trümmern noch etwa 100 Tote. Auch unter der
Trümmern der Oppauer Häuſer ſind noch Tote und Verwundet
anzunehmen. Groß iſt die Anzahl der verwundeten Kinder vo
Oppau.
wd. Mannheim, 22. Sept. Zu der Kataſtrophe i
Oppau wird noch gemeldet, daß die Rettungsarbeiten wäh
rend der ganzen Nacht fortdauerten, wobei noc
zahlreiche Lebende ausgegraben wurden.
* Ludwigshafen, 22. Sept. Die Direktion de
Badiſchen Anilin= und Sodafabrik teilt folgende
mit: Leider müſſen wir die Wahrnehmung machen, daß die Ex
ploſionskataſtrophe, von der unſer Oppauer Werk heimgeſuch;
wurde und die ohnedies ſchwer genug iſt, in der Preſſe viel
fach ſtark übertrieben wird. So finden wir im geſtriger
Abendblatt des Mannheimer Generalanzeigers Berichte eines
Redaktionsmitgliedes, das ſich phantaſievollen, maßloſen und un
verantworülichem Uebertreibungen hingibt. Um die ſchon zu ſtar!
in Mitleidenſchaft gezogene Bevölkerung vor weiterem
Aufregum=
gen zu bewahren, richten wir an die Preſſe die dringende Bitte
nur verbürgte Tatſachen mitzuteilen und von den
Wiedergabe der im Umlauf befindlichen zahlreichen unkontrollier
baren Berichten abzuſehen. Wie geſtern, ſo werden wir auch wei
ter jeweils Nachrichſten geben, ſobald über die Entſtehung und
Wirkung der Exploſion weitere Tatzſachem feſtgeſtellt ſind, die be
der Art und dem Umfang der Kataſtrophe naturgemäß einige Zei
in Anſpruch nehmen. Nach einer uns bis geſtern abend zugegan
genem Nachricht ſind bis jetzt 244 Tote zu beklagen. Mi
ciner weiteren Vermehrung der Zahl der Toten und
Verwun=
detem iſt zu rechnen, zumal 70 Leute vermiß fimd.— De=
Mitteilung, daß die ganze Fabrik Oppau zerſtört iſt, iſt unrichtig
Die eigentlichen Fabrihationseinrichtungem ſind verhältmismäßig
wenig beſchädigt. Wir hoffen aber, die Herſtellung von ſchwefel
ſaurem Ammoniak ſchon in einigen Monaten wieder auf
nehmen zu können. In den Werkem in Ludwigshafen laufew di=
Betviebe ungeſtört.
H. Mannheim, 22. Sept. (Priv.=Tel.) Infolge der Ex
ploſionskataſtrophe in Oppau ſind in das Allgemeine Kranken
haus in Mannheim 200 Verletzte eingeliefert worden, da
von mußten 120 als Schwerverletzte im Krankenhaus verbleiben
Von 34 beſchonders ſchwer Verletzten ſind 16 bis jetzt
geſtor=
ben, ſo daß die Zahl der Todesopfer in Mannheim bis jetzt 15
beträgt. Es handelt ſich um Arbeiter aus den induſtriellen,
Werken Mannheims.
* Der Schaden, der durch die Oppauer Exploſion
entſtan=
den iſt, läßt ſich watürlich auch heute noch nicht annähernd
an=
geben, aber allem Anſchein nach iſt der Schaden, der die Bevölke4
rung vom Oppau und der umliegenden Orte betroffem hat, viel
größer als der, dew die Fabrik ſelbſt erlitten hat. Allein die
Schä=
den an den Gebäudem und der Verluſt am Mobiliar gehem in die
Hunderte Millionen. Die Fabrikleitng hat erklärt, daß ſie ihr
Möglichſtes tun wird, die Schäden zu lindern, es wird aber weder
ihr noch den Verſicherungsgeſellſchaftem möglich ſein, allem
Scha=
den zu decken, ſodaß ohne Zweifel die Allgemeinheit im großen
Maßſtab eingreifen muß. Merkwürdigerweiſe ſtellt ſich übrigens
heraus, daß ein großer Teil des Oppauer Werkes, nur einen,
tvenm auch bedeutenden Gebäudeſchaden erbitten hat, im übrigen
aber in abfehbarer Zeit wieder betriebsfähig ſein wird. Die
Direktion hofft, im Ludwigshafener ſogenanntem alten Werk den
Vollberreb im Laufe dieſer Woche wieder aufnehmen zu können.
Die große Oppauer Fabrik, die in der Hauptſache der
Her=
ſtelluung von Anmoniak nach dem Haber=Verfahren dient, das den
Luftſpickſtoff mit Waſſerſtoff zu Ammomiak verarbeitet, wwurde im
Jahre 1913 in Betrieb genommen, nachdem die außerordentlich
großen Schwierigkeiten der techniſchew Herſtellung in
verhältnis=
mäßig kurzer Zeit überwunden worden waren. Das Werk, das die
erſte Stickſtoff=Fabrik Deurſchlands war, haute zunächſt eine
jähr=
liche Erzeugung von 35 000 Tonnen. Da die Ergebniſſe ſehr
günſtig waren, wurde die Anlage ſofort auf eine Jahresleiſtung
von 150 000 Tonnen ſchwefelſgures Ammoniak erweitert. Da
durch den Krieg die Zufuhr von Chile=Salpeter unterbunden
wurde, verdoppelte die Direktion auf Verlangen des Reiches
zu=
nächſt die Leiſtungen und erhöhte ſie in der Folge noch weiter.
Als mit dem ſtarken Auftreten von Fliegerangriffen die
Sicher=
heit des Oppauer Betriebes in Frage geſtellt war, baute die
Ge=
ſellſchatf im Jahre 1916 auf Veranlaſſung des Reiches in der
Pro=
vinz Sachſen eine zweite Ammoniakfabrik, das bebannte
Leuna=
werk, die zunächſt 30000 Tonnen Stickſtoff im Jahr erzeugte.
Noch im gleichen Jahre wurde die Jahresleiſtung auf 130000
Tonmen Stickſtoff erhöht. Im Jahre 1918 wurde eine
Vergröße=
rung um weitere 70 000 Tonnen Stickſtoff als dringend notendig
bezeichnet.
Die Hilfsaktion.
ONB. Lubwigshafen, 21. Sept. Der Stadtrat
Lud=
wigshafen wird morgen 4 Uhr zu einer Sitzung zuſammentreten,
um über weitere Maßnahmen zur Linderung der Not der
Hinter=
bliebenen der Getöteten, der Verwundeten, der vielen
Obdach=
loſen zu beraten. Die Aerztevereinigungen von
Mann=
heim, Darmſtadt, Frankfurt, Worms und aus ſämtlichen
pfäl=
ziſchen Städten haben ſofort ihre Hilfeleiſtung angeboten. Die
pfälziſchen Zeitungen bringen bereits Aufrufe zu freiwilligen
Sammlungen von Spenden für die von der Kataſtrophe
be=
troffenen Landsleute.
Die pfälziſche Regierung entſandte ſofort einen
Ver=
treter nach Ludwigshafen, der mit Oberbürgermeiſter Dr. Weiß
und dem Direktorium der Anilinfabrik über die Hilfsaktion
ver=
handelte. Es werden ein Zentralausſchuß und örtliche
Hilfs=
ausſchüſſe in den am meiſten betroffenen Gemeinden
Ludwigs=
hafen, Frankenthal, Oppau und Edigheim gegründet. Der
Zen=
tralausſchuß wird das Hilfswerk organiſieren und leiten, wäh=
Rummer 263.
rend die örtlichen Hilfsausſchüſſe die Verteilung der Spenden
vornehmen. Bei dem Hilfswerk wird es ſich in erſter Linie
Harum handeln, Holz, Glas und Ziegelſteine zu beſchaffen, um
wie Tauſende von Obdachloſen möglichſt bald unterbringen zu
können durch Wiederherſtellung der zerſtörten Wohnungen. Sind
Hoch allein in Oppau 200 bis 300 Häuſer zerſtört
undunbewohnbar. Die Städte Ludwigshafen und
Fran=
kenthal haben Vertreter nach St. Ingbert entſandt, wo ſich
Fenſterglashütten befinden, um wegen der Beſchaffung von
Fenſterglas zu verhandeln. Das badiſche Staatsminiſterium
hat durch den Finanzminiſter, durch einen Miniſterialrat und
auch den Polizeipräſidenten von Mannheim dem pfälziſchen
Re=
gierungsvertreter die Hilfe und die Unterſtützung Badens
zu=
geſagt.
Ludwigshafen, 22. Sept. Der Verlag des
General=
anzeigers und der Pfälziſchen Rundſchau haben gleichfalls ein
Sammelwerk begonnen und verzeichnen bereits den Betrag
von 56 500 Mark.
Mannheim, 22. Sept. (Wolff.) Der
Reichstagsabgeord=
nete Dr. Zapf hat an den Reichskanzler folgendes Telegramm
gerichtet: Notlage infolge Exploſion Oppau ſo groß, daß
momen=
tane Beihilfe durch Eingreifen des Reiches erwünſcht
er=
ſcheint. Erlaube deshalb die vorläufige Anweifung eines
größe=
ren Betrages von mindeſtens 10 Millionen Mark zu
empfehlen. gez. Reichstagsabgeordneter Dr. Zapf.
Heidelberg, 22. Sept. (Wolff.) Das Heidelberger
Tage=
blatt hat eine Geldſammlung für die Opfer des
Oppauer Unglücks veranſtaltet und kann bereits eine
Summe von 53000 Mark als Eingang verzeichnen. Das Blatt
regt ferner an, daß die für Sonntag geplante
Oberſchleſier=
hilfe verſchoben und auf Oppau umgeſtellt wird.
* Darmſtadt, 22. Sept. Der Finanzausſchuß des
Heſſiſchen Landtags beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung: Die
Regierung wird erſucht, alles in die Wege zu leiten und zu
ver=
anlaſſen, was nötig iſt, um die durch das Unglück bei
Ludwigs=
hafen entſtandene Not nach Kräften lindern zu helfen. Zu
die=
ſem Zweck wird ihr ein Kredit von einer Million
Mark zur Verfügung geſtellt. Außerdem werden
Re=
gierung und Finanzausſchuß des Landtags eine allgemeine
Sammlung im ganzen Lande veranlaſſen und unterſtützen.
* Mainz, 22. Sept. Wie mitgeteilt wird, hat der
fran=
zöſiſche Oberkommiſſar in den Rheinlanden, Tirard, den
Ar=
beitergewerkſchaften in Ludwigshafen als erſte Beihilfe für die
Familien der Opfer des Unglücks von Oppau 75 000 Mark
überreichen laſſen.
ONB. Saarbrücken, 21. Sept. Alsbald nach
Bekannt=
werden der furchtbaren Kataſtrophe der Badiſchen Anilinfabrik
trat die Finanzkommiſſion der Stadt Saarbrücken
zu=
ſammen und bewilligte einen Betrag von 50 000 Mark, mit dem
ſich die Stadt an die Spitze einer öffentlichen Sammlung ſtellt.
ONB. München, 21. Sept. Im bayeriſchen Landtage
ſind angeſichts der Exploſionskataſtrophe in Ludwigshafen eine
Reihe von Dringlichkeitsanträgen eingebracht worden. Die
bayeriſche Volkspartei hat einen Antrag geſtellt, der Landtag
wolle beſchließen, die Staatsregierung wird emächtigt, zur
Unterſtützung der durch das ſchreckliche Unglück in der Badiſchen
Anilin= und Sodafabrik zu Ludwigshafen a. Rh. Betroffenen
ſofort die nötigen Mittel bereit zu ſtellen. Sodann wird
bean=
tragt, das Staatsminiſterium zu beauftragen, zur Unterſtützung
der durch das Unglück Betroffenen eine Landesſammlung
in Naturalien und Geld zu veranſtalten. Die
Mehrheitsſozia=
liſtiſche Partei hat einen gleichlautenden Antrag eingebracht, der
eine Unterſtützung unbeſchadet der Entſchädigungsverpflichtung
der Eigentümer des Unternehmens vorſieht. Auch die U. S.P.
hat einen Antrag auf ſofortige Einleitung von Hilfsmaßnahmen
eingebracht. Sämtliche Anträge wurden in der heutigen Sitzung
des Landtags nach einer Anſprache des Präſidenten
König=
bauer, in der dieſer der Kataſtrophe und ihrer Opfer gedachte,
einſtimmig angenommen. Sozialminiſter Oswald und
die Mehrzahl der pfälziſchen Abgeordneten des bayeriſchen
Land=
tages ſind heute abend nach Ludwigshafen abgereiſt. Auch der
Landesgewerberat hat ſich nach dort begeben.
Berlin, 22. Sept. (Wolff.) Der Reichspräſident
überwies aus ſeinem Dispoſitionsfonds den Betrag von 250 000
Mark für das Hilfswerk für die Opfer der Kataſtrophe von
Oppau.
Berlin, 22. Sept. (Wolff.) Der Reichsarbeitsminiſter
Brauns begibt ſich heute als Vertreter der Reichsregierung
an den Schauplatz des Oppauer Exploſionsunglücks, um mit den
bayeriſchen Regierungsſtellen über die Organiſation der
Hilfsaktion zu beraten. Dieſe Hilfsaktion ſoll ſofort in
Tätigkeit treten. Weitere Mitteilungen über die eingeleiteten
Maßnahmen werden ergehen.
Berlin, 22. Sept. (Wolff.) Der
Reichsarbeits=
miniſter wies die Hauptverſorgungsämter von Karlsruhe,
Würzburg, Frankfurt a. M. ſowie der bayeriſchen Regierung an,
ſofort zur Hilfeleiſtung für das Unglück in Oppau Aerzte,
Perſonal, Betten und Sanitätsmaterial in jeder Weiſe zur
Ver=
fügung zu ſtellen.
Beileidskundgebungen.
Berlin, 22. Seßt. (Wolff.) Der Reichspräſidenr richtete
an die Regierung in Speyer nachſtehendes Telegramm: Tieferſchüttert
durch die Nachrich” von dem furchtbaven Unglück im Oppauer Werk ſpreche
ich dem bedauernswerten Hinverbliebenen der getöteten Arbeiter und
An=
geſtelltem meine herzlichſte Teilnahme aus; ich hoffe, daß es ärztlicher
Hilfe umd Pflege gelingt, die ſo zahlreichen Verletzten, deren ich in
auf=
richtigem Mitgefühl gedenke, zu retten. Der materiellen Notlage
gegen=
über dem von dieſer ſchweren Kataſtrophe Betroffenen vorzubeugen, wird
die dringliche Aufgabe der Reichs= und Staatsbehörden und der
menſchen=
freundlichem Hilfe der Volksgenoſſew ſein. Der Reichspräſident bat den
Reichskanzler, mit tunlichſter Beſchleunigung die Hilfsaktion für die
Opfer der Kataſtrophe in die Wege zu leiten.
Paris, 22. Sept. (Wolff.) Die Gewerkſchaftszeitung Le Peuple
ſchrerbt über die Oppauer Kataſtrophe: „Mit Tiem unſagbarem Gefühl
des Schrechens und der Trauer werden die Arbeiter unſeres Landes die
Einzelheiten der entſetzlichen Kataſtrophe leſen, die unter ihren deutſchen
Brüdern mehrere tauſend Opfer gefordert hat. Wie doch die blinden
Naturgewalten, die die Wiſſenſchaft gebändigt hat, manchmal entſetzliche
Revanche nehmen. Wir grüßen ehrfurchtsvoll die geſtern Gefallenen,
deren Namen die ſchon ſo lange Liſte der unbekannten Arbeiterhelden
verlängern. Das Unglück, das die Arbeiter der Oppauer Fabrik trifft,
wird nicht nu von ihrem Nächſten und von der Arbeiterklaſſe ihres
Lan=
des empfunden, es iſt ein Trauerfall für die ganze Welt der Arbeit.
London, 22. Sept. (Wolff.) Alle Blätter veröffentlichen
aus=
fühnliche Berichte über die Exploſionskataſtrophe in Oppau. Daily
Expreß bezeichnet in einemr Leitartibel die Kataſtrophe als furchtbare
Warnung davor, was im nächſtem „chemiſchen Krieg” geſchehen könne.
Kopenhagen, 22. Sept. (Wolff.) Der däniſche König
ſandte an den Reichspräſidenten Ebert anläßlich des Exploſionsunglücks
in Oppau ein Beileidstelegramm.
Die oberſchleſiſche Frage.
wd. Paris, 23. Sept. Der Neu=York Herald veröffentlicht
einen Artikel über den Stand der oberſchleſiſchen
Frage, worin es u. a. heißt: Zuverläſſigen Informationen
zu=
folge läßt der gegenwärtige Stand der Arbeiten des
Vierer=
komitees für Oberſchleſien die Annahme gerechtfertigt erſcheinen,
daß die Entſcheidung vor Abſchluß der
gegenwär=
tigen Seſſion des Völkerbundes erfolgen
könne und daß der Völkerbundsrat noch vor dem 1. Oktober
der Völkerbundsverſammlung Mitteilung über das Ergebnis
dieſer Verhandlungen machen werde. Die Vertreter Spaniens,
Braſiliens, Chinas und Belgiens, die mit der Berichterſtattung
über die oberſchleſiſche Frage beauftragt ſind, arbeiten eifrig,
ſo daß die ganze Angelegenheit ausgezeichnete Fortſchritte
macht. Zwiſchen Balfour und Leon Bourgeois finden täglich
Beſprechungen ftatt. Man hat den Eindruck, daß Frankreich und
England zu einem Einvernehmen gelangen können und daß die
Entſcheidung des Völkerbundes für beide Staaten annehmbar
ſein wird. — Allen dieſen Nachrichten dürfte eine große
Be=
deutung nicht beigemeſſen werden, da eine Eutſcheidung der
Viererkommiſſion bisher nicht erfolgt iſt und über die
Verhand=
lungen das größte Stillſchweigen beobachtet wird.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. September 1931.
Seite 5.
Berlin, 22. Sept. (Wolff.) In der neueſten Nummer der
Europäiſchen Staats= und Wirtſchaftszeitung äußert ſich
Reichs=
kanzler Wirthüber „Oberſchleſien, unſere größte Sorge‟
Er ſagt u. a.: So lange nicht die Entſcheidung über das
Schick=
ſal dieſes Landes gefallen ift, ſo lange können wir alle nicht frei
atmen. Wie dann die politiſche Lage iſt, wenn die letzte
Ent=
ſcheidung im Gegenſatz zu Recht und Gerechtigkeit gefällt wird,
das kann heute kein Menſch mit Sicherheit ſagen. So viel iſt
aber ſicher, daß dann die Zukunft für das oberſchleſiſche und
deutſche Volk überaus trübe werden wird. Der Reichskanzler
verweiſt dann auf die einleitenden Worte der
Völkerbunds=
ſatzung, die es als weſentlich bezeichne, Gerechtigkeit herrſchen zu
laſſen. Er fährt fort: Wenn der Völkerbundsrat ſich bei ſeinen
Vorſchlägen von dieſem Grundſatz leiten läßt, dann kann die
oberſchleſiſche Frage gelöſt werden. Wir wollen nichts anderes
als Gerechtigkeit; nur Gerechtigkeit, ruhend auf dem
Selbſt=
beſtimmungsrecht der Völker, kann dem oberſchleſiſchen Volke
den Frieden geben, den es dringender als alles andere braucht.
Wir wetteifern nicht um die Gunſt irgendeines Vertreters im
Völkerbundsrat und Oberſten Rate. Wir hoffen auf
Gerechtig=
keit, weil das ganze deutſche Volk ohne Unterſchied der Partei
von dem Gedanken unſeres Rechtes erfüllt iſt. Eine
Enttäu=
ſchung dieſer Hoffnung wäre einfach unerträglich, und zwar nicht
nur für das deutſche Volk allein, ſondern ſür alle, die noch an
den Sieg des Rechtes in der Welt glauben.
Eine Ehrung für Argentinien.
Kiel, 22. Sept. (Wolff.) In Erfüllung des der
argentini=
ſchen Regierung gegebenen Verſprechens fand heute mittag auf
dem im hieſigen Hafen liegendem Linienſchiff „Hannover” die
feierliche Hiſſung der argentiniſchen Flagge ſtatt.
Der Akt, dem die argentiniſche Abordnung unter Führung des
argentiniſchen Geſandten, in Berlin, Molina, und die deutſche
Kommiſſion umter Führung des Miniſterialdirektors Simſon, des
Vertreters der deutſchen Reichsregierung, beiwohnten, war
ge=
dacht als eine nachträgliche ritterliche Genugtuung für zwei
wäh=
rend des Krieges durch deutſche U.=Boote verſenkte argentiniſche
Dampfer. Nachdem die argentiniſche Abordnung mit dem
üb=
lichen Zeremoniell auf dem Linienſchiff empfangen worden war,
hielt der Vertreter des Auswärtigen Amtes an den argentiniſchen
Geſandtem folgende Anſprache:
Herr Geſandter! Als Vertreter der Reichsregierung" habe ich die
Ehre, Euere Exzellenz als Vertreter der argentiniſchen Regierung auf
dieſem deutſchen Kriegsſchiff zu begrüßen, welches heute berufem iſt, eine
aus den Kriegsjahren herrührende Ehrenſchuld gegenüber der
argentini=
ſchen Flagge abzutvagen. Der Anlaß hierzu liegt über vier Jahre zurück.
Damals wurden die argentiniſchen Schiffe „Monte Protegido” und
„Toro” durch deutſche Seeſtreitkräfte berſenkt. Bereits damals war der
argentiniſchen Regierung zum Ausdruck gebracht worden, daß dieſe
Un=
fälle nicht im geringſten auf einem Mangel an Achtrung vor der
argen=
tiniſchen Landesflagge beruhten, die als Hoheitszeichen eines
befreun=
deten Volkes von allem Deutſchen geehrt und geachtet werde. Die deutſche
Regierung hatte daher nicht gezögert, das Verſprechen, daß ſie die erſte
ſich bietende Gelegenheit benutzen werde, um die argentiniſche Flagge
durch die deurſche Marine ſalutieren zu laſſen.
Dieſer ſeinerzeit eingegangenen Verpflichtung unterzieht ſich die
deutſche Regierung umſo lieber, als es ſich darum handelt, einer Nation,
die bis zum Schluß des Krieges Deutſchländ gegenüber volle Neutralität
bewahrt hat, eine berechtigte Genugtuung zuverſchaffen.
Der urſprünglich gehegte Wunſch, ein deutſches Kriegsſchiff in
argen=
tiniſche Gewäſſer zu entſendem, ließ ſich leider nicht verwirklichen. Die
Ehrenbezeugung, die der argentiniſchen Flagge ſtatt deſſen in heimiſchen
Gewäſſern erwieſen wird, kann dadurch an Bedeutunig nicht verlieren.
Möge ſie ein weiteres Band bilden für die engen, freundſchaftlichen
Be=
ziehungen, die ſtets zwiſchem Argentinien und Deutſchlond beſtanden
haben.
Hierauf andwortete der argentiniſche Gefandte Dr. Luis B.
Molina:
Herr Verdreher der deutſchen Regierung! Meine Regierung ſchätzt
in hohem Maße den Ehrenſalut, den die deutſche Regierung der
argen=
tiniſchen Flagge infolge der aus Anlaß der Verſenkung der Schiffe
„Monte Protegido” und „Toro” übernommenem Verpflichtung zollt.
Zu einem für die Menſchheit traurigen Zeitpunkt und in
Vertei=
digung unwandelbar erachteter Prinzipiem und Rechte erhob die
argen=
tiniſchs Regierung alle durch die Umſtände bedingten Anſprüche. Die
deutſche Regierung entſprach denſelben in würdiger Form, indem ſie die
geforderte Genugtuung zuſagte, unter der ausdrücklichen Erklärung, daß
dieſe Unfälle, wie Sie ſoeben wiederholten, nicht im geringſten auf einen
Mangel an Achtung vor der argentiniſchen Landesflagge beruhren, die
von allen Deuvſchen geehrt und geachtet werde. Ihre Zuſagen hat die
deutſche Regierung treulich erfüllt.
Die auf dieſem deutſchen Kriegsſchiff heute in feierlicher Form
aus=
geführte Ehrenbezeugung vor unſerer Flagge gswährt meiner Regierung
volle Genugtuung und erfüllt mit Freude das argentiniſche Volk, das von
dem Wunſche beſeelt iſt, daß ſich die Freundſchaftsbande
mit Deutſchland ſters enger geſtalten mögen.
Indem ich den mir in Ihrer Eigenſchaft als Vertreter der
Reichs=
vegierung übermittelten Gruß dankbar anerkenne, erfülle ich die Pflicht,
im Namen Seiner Exzellenz des Herrn Staatspräſidenten zum Ausdruck
zu bringen, daß die argentiniſche Regierung dieſe Kundgebungen zu
Ehren unſerer Flagge in ihrem vollen Umfange würdigt und davon
überzeugt iſt, daß nichts die freundſchaftlichen und überlieferten
Be=
ziehungen zwiſchen der Republik Argentiniem und Ihrem Lande
beein=
trächtigen kann.
Machden der Geſandte geendet, wurde in feierlicher Weiſe die
argentiniſche Flagge gehißt. Nach dem Abſchreiten der
Ehren=
wache vereinigten ſich die Herren der argentiniſchen und der
deut=
ſchem Abordnung zu einem Frühſtück an Bord. Um 1.45 Uhr
ver=
ließ der argentiniſche Geſandte mit Begleitung das Linienſchiff.
Währenſddeſſen erfolgte ein Salut von 15 Schüſſen.
Griechenland kriegsmüde?
wo. London, 23. Sept. Der Athener Korreſpondent der
Daily Mail berichtet, daß Griechenland der engliſchen
Re=
gierung ſeine Friedensbedingungen übermittelt
habe.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 22. Sept. Die Voſſ. Ztg. meldet: Der ſächſiſche
Kul=
tusminiſter Fleißner ſagte in einer Verſammlung, daß unter
Umſtänden auch gewaltſam die Ziele ſeiner Partei erreicht
wer=
den müßten. Die Staatsanwaltſchaft hat daraufhin ein
Ver=
fahren gegen ihn wegen Aufreizung zur Gewalt
ein=
geleitet.
Das B. T. meldet: Der zurückgetretene thüringiſche Miniſter
Freiherr v. Brandenſtein iſt zur
Sozialdemokrati=
ſchen Partei übergetreten.
wd. Hamburg, 22. Sept. Nach der Neuen Hamburger Ztg.
iſt Hamburg jetzt für Reparaturarbeiten der
wich=
tigſte Hafen Europas. Die Zeitung führt nachfolgendes
Beiſpiel an: Ein reparaturbedürftiges Fahrzeug ſollte nach dem
Angebot einer engliſchen Werft für 50 000 Pfund Sterling in
ſieben Wochen wiederhergeſtellt werden. Die Reeder nahmen
ein Hamburger Angebot an. Dort wurde die Arbeit beſchleunigt
durchgeführt, nahm nur einen Monat in Anſpruch und koſtete
nur 8000 Pfund Sterling.
wd. Hameln, 22. Sept. Hier wurden vier Arbeiter wegen
Landfriedensbruchs verhaftet, weil ſie am 31. Auguſt
an=
läßlich des Demonſtrationszuges die ſchwarz=weiß=roten Fahnen
von einem Lokal heruntergeholt hatten. Infolgedeſſen iſt die
Ar=
beiterſchaft der hieſigen größeren Betriebe geſtern in den
Gene=
ralſtreik getreten. Mittags zogen die Arbeiter durch die
Stadt, proteſtierten gegen die Verhaftung und befreiteten die
Verhafteten gewaltſam aus dem Gefängnis. Die Arbeit iſt
heute in allen Betrieben wieder aufgenommen worden.
London, 22. Sept. (Wolff.) Erneſt Caſſel iſt in der letzten
Nacht geſtorben.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 22. Sept. (Priv.=Tel.) Auf dem heutigen
Kleinviehmarkt waren aufgetrieben und wurden 50 Kilogramm
Lebendgewicht bezahlt: 139 Kälber 750—1000 Mk., 107 Schafe 350—660
Mark, 70 Schweine 1280—1475 Mk., 650 Ferkel je nach Alter 45 bis
370 Mk.
Die Birnenausfuhr aus der Tſchecho=
Slowa=
kei. Die tſchecho=ſlowakiſche Regierung hat die Ausfuhr von weiteren
300 Waggons Birnen bewilligt jedoch unter der vom
Wirt=
ſchaftsamte aufgeſtellten Bedingung, daß für jeden ausgeführten
Wag=
gon Birnen dem heimiſchen Weihnachtsmarkte 5 Waggons Aepfel zum
Preiſe von 2 Kronen per Kilogramm zugeführt werden. — Das
Er=
gebnis der diesfährigen Birnenernte übertrifft
alle Erwartungen. Allein im Elbtal beläuft ſich die
Birnen=
ernte auf 6000 Waggons, von denen 4000 Waggons ausgeführt
werden können.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlickungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Bexantwortung; für ſie bleibt anf Grund des §21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
— An dieſer Stelle in Nr. 260 vom 20. September glaubt ein
„Nörgler”, der ſcheinbar im akademiſchen Lager hauſt, Eltern und
Frauen der bei ſtaatlichen Behörden beſchäftigten Schreibgehilfen,
=gehilfinnen und verheirateten Beamten den Rat geben zu müſſen, bei
zuſtändiger Stelle ſich über die Höhe der tatſächlichen Bezüge zu
ver=
gewiſſern, da dieſe, wie der Artikelſchreiber meint, den Angehörigen
teilweiſe verſchwiegen würden. Die Art und Weiſe, in der der
Be=
treffende einen ganzen Stand, der ſeither und auch jetzt noch uuter den
kümmerlichſten Lohnverhältniſſen ſein Leben friſten muß,
herabwär=
digt, muß, gelinde geſagt, als unerhört bezeichnet werden. Aus
Krei=
ſen des Gehilfenſtandes kann nicht energiſch genug Stellung gegen eine
ſolche Anpöbelung genommen werden. Es erweckt den Anſchein, als
ſtehe der Artikelſchreiber in Dienſten der Regierung und möchte zum
Ausdruck bringen, daß diefenigen, gegen die er ſeinen Angriff richtet
phantaſtiſche Bezüge erhielten, die es ihnen ermöglichten, zu praſſen
und zu ſchwelgen. Wenn dieſer Nörgler glaubt, auf die bei der
näch=
ſten Gehaltszahlung zur Auszahlung gelangende, um 24 Prozent
er=
höhte Teuerungszulage hinweiſen zu müſſen, damit dieſes Geld ſeiner
richtigen Verwendung zugeführt wird, ſo mag dem „Artikelſchreiber
hiermit gefagt ſein, daß das Mehr der übrigens ſehrsgeringen
Ge=
haltsaufbeſſerung ſchon längſt ſeine Verwendung gefunden hat und
daß dieſes Mehr für die nötigſten Winterbedürfniſſe, an die der
Au=
tikelſchreiber ſcheinbar überhaupt nicht denkt, völlig unzureichend iſt.
Man wird in der Annahme ſicher nicht fehlgehen, wenn man behauptet,
daß der Geldſack dieſes Nörglers bei der betreffenden Nachzahlung
mehr anſchwellen wird, als der eines Schreibgehilfen. Im übrigen
empfehlen wir dem Nörgler, ſeine „Pietätloſigkeit”, wie ſie ſolchen
Ver=
hältniſſen gegenüber nicht angebracht iſt, bei anderen Gelegenheiten in
der Oeffentlichkeit loszulaſſen.
Le. Me.
Briefkaſten.
C. F. D. Nach 8 2 des Umſatzſteuergefetzes ſind von der
Beſteue=
rung ausgenommen: Umſätze von Geldforderungen, Wechſeln, Schecks,
Banknoten, Papiergeld, Geldſorten. Die Ueberweiſungen von Geld
auf Bank= oder Poſtſcheckkonto unterliegen nicht einer nochmaligen
Beſteuerung.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
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Nrn. 9987 47355 62795 63584 80548 104103 124302 165589 168247 187938
192400 200014 206958 233015 241962 252596 253044 271708. — Es fielen
in der Nachmittagsziehung: 2 Gewinne zu 200000 Mk.
Nr. 183736, 2 Gewinne zu 20000 Mk. Nr. 110598, 8 Gewinne zu 5000
Mark Nrn. 71523 100368 161091 182698, 14 Gewinne zu 3000 Mk.
Nrn. 27859 44742 64302 88553 147760 201868 215323, 26 Gewinne zu
1000 Mk. Nrn. 40709 53099 75367 127363 135371 138332 142957 194789
196695 248702 278571 280395 281026. (Ohne Gewähr.)
Schluß des redaktionellen Teils.
Aufnahmen
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ab heute im
Residenz-Theater
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Gentral-Theater
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befindet ſich jetzt bei
Herrn Carl Strauch, Amtsgaſſe.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblattes.
10748f=
Gottesdienſt der Iſraelitiſchen Religionsgemeinde
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 23. Sept. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 15 Min.
Samstag, den 24. Septemb. Morgens 8 Uhr 30 Min. —
Sabbat=
ausgang 7 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min.
Abends 6 Uhr 00 Min.
Sonntag: Beginn der Selichotage.
Gottesdienſt in der Eynagoge der Iſraelit, Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 24. Sept. Vorabend 5 Uhr 50 Min. — Morgens
8 Uhr 00 Min. — Nachmittags 4 Uhr 30 Min, — Sabbatausgang
7 Uhr 10 Min.
Silichaus=Tage.
Sonntag, den 25. Sept. Morgens 4 Uhr 45 Min.
Von Montag, den 26. Sept. an: Morgens 5 Uhr, 15 Min,
Nachm. 5 Uhr 45 Min.
Wetterausſichten für Freitag.
Vorwiegend heiter, trochen, Frühnebel, mäßig warm, Weſtwind.
Tageskalender.
Landestheater Anfang 6½ Uhr, Ende vor 101 Uhr (E 2,
Schau=
ſpielmiete e 1, Schülermiete rot 1, Sonderniete Serie 5½) Lo
dinand, Prinz von Preußen”.
Verſteigerungskalender.
Samstag, 24. September.
Mobiljar= uſw. Verſteigerung um 10 Uhr Hochſtraße 9.
Dünger=Verſteigerung um 10 Uhr in der Artillerie=Kaſerne 61,
Beſſunger Straße.
Leitung: Dx. Otto Waldaeſtel. Veramwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches) i. V. Kurt Mitſching; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lange. —
Druck und Verlag: L. C. WBittich’ſche Hofbnchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den rebaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Rebaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die beutige Rummer hat 10 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. September 1921
Nummer 263
ailiennachrichten
Unſere heißgeliebte, treubeſorgte Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau
Zwe.
Eliſaveth Belter ——
geb. König
wurde heute mittag aus ihrem arbeitsreichen
Leben im Alter von 72 Jahren,
wohlver=
ſehen mit den heil. Sterbeſakramenten, in
die Ewigkeit heimgerufen.
Darmſtadt, Saalfeld, 21. Sept. 1921,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Kätha Welter
Familie L. Welter
Gg. Welter
*36842)
Jak. Haury.
Die Beerdigung findet am Samstag, den
24. Sept., nachm. 3 Uhr, auf dem
Waldfried=
hof ſtatt; das heil. Seelenamt am 5. Okt.,
vorm. ¼9 Uhr, in der St. Ludwigskirche,
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. September 1921.
Rummer 263.
Telbegerrſcelb
*
Herrlich und lächelnd tritt ſie dem Menſchen entgegen,
Sanft ladet ſie ihn ein zum vollen Genuß,
Für all das Schöne ſucht ſie ihn zu bewegen,
Sagend dem Menſchen ganz leiſe, du mußt
Die herrlichen Früchte der Welt ſchon erſtreben,
Sonſt bereiteſt du dir ſelbſt nur Verdruß.
Voll Bewunderang blickt der Menſch ihr Gepräge,
Es reizt ihn gar ſehr ihr verführender Kuß,
Ihn zu befolgen, lätzt er ſich von neuem bewegen,
Zu ſchwingen die Arme, es iſt nun kein Muß,
Die Gnädige wünſcht es, ich will mich ſchon regen,
Zu erfüllen der Herrſcherin Mode ſo freundlichen Gruß
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G0r22
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Beide Filmwerke sind von wuchtiger Handlung und reich an Sensatlouen, überaus spannend von Akt zu Akt.
Sprung vom Flugzeug auf den dabinbrausenden Expressung — Verfolgungen
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Der Herkules der schwarzen Berge
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U
mmer 263.
Daemſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. September 1921.
Seite 9.
Von den Produktenmärkten.
Berlin, 22. Sept. Produktenmarkt. Mattere
ame=
ſiche Getreidepreiſe und Neigung zur Abſchwächung der Deviſen
ſaßten am Produktenmarkt die Händler zur Zurückhaltung. Die
mendenz erwies ſich aber als verhältnismäßig feſt, da nur ein
wes Angebot vorlag und die Provinz an ihren hohen Preisforde=
Imn feſthielt. Für Weizen und Roggen zeigte ſich Nachfrage für
zeite Hälfte des Oktober und ſpäter. Roggen war zum Austauſch
wer Provinz Sachſen geſucht. In Schleſien zahlt man für Roggen
ze Preiſe, als hier zu erzielen ſind. Wintergerſte war knapp und
Anete ihren hohen Preisſtand. Auch gute Sommergerſte war be=
In Hafer überwog die Nachfrage ganz weſentlich das ſehr ge=
Angebot. Käufer ſind beſonders die Haferflockenfabriken. Mais
ihte ſich im Verlaufe bei zunehmendem Angebot ab. Mehl
be=
ſete ſeinen Preisſtand. Kleie war eher feſter. Raps blieb
be=
t, während Leinſaat von Argentinien billiger angeboten wird.
ehülſenfrüchte wurden zu feſten Preiſen begehrt. Futterartikel
ruhig.
Mannheim, 22. Sept. (Priv.=Tel.) An der beutigen
ſöuktenbörſe war die Tendenz ſtetig. Es notierten Weizen
/280, Roggen 380—390, Gerſte 490—520. Hafer 365—370, Mais
1a nländiſche Erbſen 500—600, Ackerbohnen 400, Wieſepheu 1985—210,
Weheu 205—220, Stroh 60—70, Biertreber 280, Reis 725—300 Mk.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 22. Sept
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
rgGelb / Brie ge
Geld Brief Re
Geld Brief Re
Gelt / Drieſ Färun) 76r. 20 76L.5G 765.20 766.30 Ane NI35SB0I SGL.A NBFf. 70 M358.30 MS..k 8436.50/343.50/ 3421 508428.50 Schweden. 367.60 4 2372.40 2357.60/9389.40 434 35 405.15 408.60 404.40 Helſingfors 170.80 171.20 170.80 17130 764.70 766.30 765.— 766.50 New=York. 108.39 109.11/ 108.50 1o8.75 11870.60 1874.40 1883 101886.90 Wien (altes — 1423.50 M1426.50 W1398.601401.40 D.=Oeſt. abg 9.98— 1003- 9.8014 9.641, 45l.50 452.50 449.50 450.50 Dudapeſt. 15.12— 15.18 16. 48— 14.52— Brag 127.15 „Rie 127.40 127.60 1928— 1932.— 1921.— 1925.
Der Wert der Mark im Ausland.
Für 100 Mark wurden gezahlt am 22. September in Zürich
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 2,99 (59,20)
en, in Kopenhagen 5,35 (88,80) Kronen, in Stockholm
83,80) Kronen, in London 4,87 (97,80) Schilling, in Neu=
Nr 0,92½—0,3234 (23,80) Dollar, in Paris 13 (125,40) Franken.
Frankfurt a. M., 22. Sept. Der Börſenvorſtand teilt mit:
bendbörſe fällt bis auf weiteres aus. In der nächſten Woche
ſtr Börſenverſammlungen an allen Werktagen
yuuusnahme von Dienstag, den 27. September, und Samstag, den
ktober, in der übernächſten Woche mit Ausnahme von Montag, den
ltober, und Samstag, den 8. Oktober, ſtatt. Am Samstag, den
lſto 8. Oktober werden nur Deviſen um 11 Uhr, am Dienstag, den
eotember, und Montag, den 3. Oktober, Deviſen und Noten um
ße2
ſhr notiert.
0. In der Frage der Deviſenlieferung ſteht die
Arung — der Deutſchen Außenhandels=Korreſpondenz zufolge — auf
mstandpunkte, daß eine Fakturierungsvorſchrift und
Zwangsbeſtim=
ſar für Deviſenablieferung möglichſt vermieden weoden folle, wie
ſhevenſo die Reichsbank bemüht iſt, durch freiwillige Bereitſtellung
Rutwendigen Deviſenzuſtrom zu erhalten.
Zum Verfahren in Doppelſteuerſachen. Am 17.
N2. iſt eine wichtige Reichsverordnung in Kraft getreten: Auf die
An4 April 1920 anhängigen Beſchwerden in Doppelſteuerſachen (RG.
vom 22. März 1909 Reichsfinanzhofgeſetz vom 26. Juli 1918), ſowie die
nach dem 14. April 1920 bei den oberſtem Landesbehörden eingelegten
Beſchwerden, über die noch nicht entſchieden wurde, findet der 8 11 des
Landesſteuergeſetzes entſprechende Anwendung. Wird nämlich ein
Steuer=
pflichtiger in mehreren Ländern zu gleichartigen Landes= oder
Gemeinde=
ſteuern von demſelben Steuerobjekte herangezogen, ſo ſteht ihm der
An=
trag auf Verteilung des Steuerobjekts zu, der innerhalb eines Monats
nach Eintritt der Nechtskraft der zweiten oder eier weiteren
Veranla=
gung bei einer der veranlagenden Behörden zu ſtellen iſt. Ueber dieſen
Antrag entſcheidet das Landesfinanzamt, zu deſſen Bereiche die
veran=
lagenden Behörden gehören. Kommen ſonach Veranlogungsbehörden in
Frage, die zum Bereiche verſchiedener Landesfinanzämter gehüren, ſo
boſtimmt der Reichsfinanzminiſter das zuſtändige Landesfinanzamt.
Ge=
gen den Beſchluß des Landesfinanzamts iſt den Beteiligten binnen zwei
Wochen Beſchwerde an den Reichsfinanzhof gewährt. War am 14. April
1920 die Friſt zur Anbringung der Beſchwerde noch nicht abgelaufen, ſo
kann die Beſchwerde noch bis 16. Dezember 1921 bei einer der
veran=
lagenden Behörden angebracht werden. Iſt vor dem 17. September 1921
eine Entſcheidung der oberſten Landesbehörde in den am 14. April 1920
bereits anhängigen Beſchwerdeſachen ergangen oder ein Antrag wegen
Verſäumung der Friſt des 8 11 des Landesſteuergeſetzes abgewieſen
wor=
den, ſo kann der Antrag auf Beſeitigung der Doppelbeſteuerung noch
bis 16. Dezember 1921 bei einer der veranlagenden Behörden geſtellt,
werden.
* Fahrzeuge und Zubehör auf der Frankfurter
Herbſtmefſe. In der Elbeſtraße, nur wenige Minuten vom
Haupt=
bahnhof entfernt, iſt vor einem halben Jahre in Frankfurt a. M. das
erſte zu Meſſezwecken errichtete private Gebäude entſtanden: „Haus
Elheſtraße‟. Das überſichtlich gebaute zweigeſchoſſige Haus iſt für die
Ausſtellung von Fahrzeugen und Zubehör außerordentlich praktiſch
ein=
gerichtet. Von drei Seiten iſt die Einfahrt größter und ſchwerſter
Wa=
gen möglich. In der Mitte des Gebäudes führt eine breite Freitreppe
nach dem hellen Obergeſchoß, wo eine große Zahl von Ständen für die
Zubehörinduſtrien eingerichtet iſt. „Haus Elbeſtraße” iſt offiziell in
den Bereich der Frankfurter Meſſen einbezogen worden, deren fünſte
vom 25. September bis 1. Oktober ſtattfindet. Unter ſeinen Ausſtellern
beſinden ſich namhafte Automobilfabriken und Karoſſeriewerke. Auch
Motor= und Hilfsmotorräder, Fahrräder, Automobil= und
Fahrrad=
laternen Automobil= und Fahrradreifen und ſonſtiges Fahrzeugzubehör
werden in reicher Auswahl zu ſehen ſein. Nähere Auskünſte erteilt das
Meßamt in Frankfurt a. M.
* Union=Montan=Aktiengeſellſchaft. Unter dieſer
Firma wunde ein neues Unternehmen gegvündet, deſſen urſprüngliches
Stammkatital von 600 000 Mark auf 10 Millionen Mark evhöht wurde.
Die Geſellſchaft nimmt die Gewerkſchaft Danielszug bei Wipperfürth,
die Kupfererzbergbau betreibt in ſich auf. Gleichzeitig wird die
be=
kannte Metallgroßhandlung Stein, Haber u. Baumann in die neue
Aktiengeſellſchaft übernommen. Herr Alexander Haber tritt in den
Vor=
ſtand der Geſellſchaft in Berlin ein. Herr Baumann wird Vorſtand der
Zweigniederlaſſung Köln, und Herr Stein Vorſtand der
Zweignieder=
laſſung Hamburg. In den Vorſtand der Geſellſchnft tritt ſerner Herr
Dr. Oskar Herzfeld ein. Die Geſellſchaft befindet ſich vorläufig in
Ber=
lir, Kurfürſtenſtraße 90 (Edenhotel), ab 1. Oktober Jägerſtraße 11. Dem
Aufſichtsrat gehören an die Herren: Baron Kaul von Scharfenberg,
Erhard Kemnitz, Direktor der Bismarckhütte, Jacques Krako=Berlin,
Bankier Albert Wolff, in Firma Louis Wolff, in Hamburg, Bankier
Max Sichel in Diſſeldorf.
* Pomona, Diamanten=Geſellſchaft in
Liquida=
tion, Kapſtadt. Die Hauptverſammlung vom 14. April 1921 hat
beſchloſſen, den Anſpruch gegen den Kuſtodian of Enemh Property als
Dividende für das Jahr 1920 auszuſchütten, um jedem An=
teilseigner die Möglickkeit zu geben, ſich gemäß dem Verlangen des
Kuſtodian direkt mis dieſem auseinanderzuſetzen. Dieſer Anſpruch
be=
läuft ſich zurzeit auf 341.171.5.11 Pfund Sterling und wird ſich vielleicht
noch etwas ändern, da die Abreckmung mit der Regierung der
füdafri=
kaniſchen Union für das Jahr 1919 noch nicht endgultig erfolgt iſt. Da
die Geſellſchaft 20000 Anteile hat, entfallen auf den einzelnen Kupon
ein Dreißigtauſendſtel von 341.171.5.11 Pfund Sterling gleich 11.37237
Pfund Sterling. Solchen Anteilseignern, die ihren Wohnſitz nicht in
Südafrika laben, wird dringend empfohlen, einen Bevollmächtigten in
Südafrika zu beſtellen, dem gegen Rückgabe der Gewinnanteilsſcheine
für das Jahr 1920 die Beſcheinigung über den darauf entſallenden
An=
teil an dem in den Händen des Kuſtodian befindlichen Betvage von
341.171. 5.11 Pfund Sterling ausgehändigt werden kann, damit der
Bevollmächtigte, ſich mit dem Kuſtodian dirett in Verbindung ſetzen
kann. Vollmachtsformulare mit dem von dem Kuſtodian
vorgeſchrie=
benen Text gelangen durch den Beauftragten der Geſellſchaft in Europa.
Herrn Richard Boedecker in Berlin SW. 11, Deſſauer Straße 28=
19. zur Aushändigung. Die Anteilseigner werden aufgefordert, ſich
mit dieſem in Verbindung zu ſetzen, der auch über die in Betracht
kom=
unenden Vollmachtsuehmer und ihre Bezüge und über etwa weiter
Ge=
wünſchtes Auskuuft geben wird.
wd. Die Fuſion Deela=National=Film abgelehnt.
Die Generalverſammlung der Decla=Bioſkop=Geſellſchaft lehnte das
Fu=
ſionsangebet der National=Film=A.=G. ab, obwohl die National=Film=
Ge=
ſellſchaft das Umtauſchangebot ſo weit verbeſſert hatte, daß auf zwei
Decla=Aktien eine Nationalfilm=Aktie und außerdem noch 300 Mark im
bar bezogen werden konnten. Dagegen ergab ſich große Mehrheit für die=
Fuſion mit der Ufa. Doch konnte dieſe nicht rechtskräftig werden, da ſie
nicht rechtzeitig auf die Tagesordnung der Generalverſammlung geſetzt
worden war. Die finanzielle Lage der Decla iſt nach den Angaben der
Verwaltung äußerſt betrüglich, da allein eine Bankſchuld von 50
Mül=
ionen beſteht und die Verwaltzung es verabſäumt hat, dem Aktionäven
Anzeige vom Verluſt von mehr als der Hälfte des Aktienkapitals zu
machen.
* Eine neue große Verſchmelzung in der
Elektri=
zitätsinduſtrie. Zviſchen der elettriſchen Licht= und
Kraftgeſell=
ſchaft und der Aktiengeſellſchaft für Elektrizitätsanlagen iſt ein Vertrag
vereinbart worden, wonach der geſamte Geſchäftsbetrieb der Elektrizitäts=
Anlagengeſellſchaft ir Rechnung der Licht= und Kraftgeſellſchaft geführt
werden ſoll. Die Licht= und Kraftgeſellſchaft gewährt dafür den
Aktio=
nären der Anlagegeſellſchaft eine Rente in Höhe ihrer Dividende und
geſtattet ihnen ein Umtauſchrecht im Verhältnis 1:1. Ferner ſchweben
noch Verhandlungen über Angliederung eines weideren Unternehmens.
Die Licht= und Kvaftgeſellſchaft erhöht ihr Kapital um 10 auf 70
Mil=
lionen Mark und gibt außerdem eine Anleihe von 30 Millionen
Mark aus.
wd. Abfatzſtockung in der elfäſſiſchen
Kaliindu=
ſtrie. Die elſäſſiſche Kaliinduſtrie ſah ſich zu einer
Betriebseinſchrän=
kung gezwungen, weil ſich infolge der Abſatzſtockung die Lagervorrätze ſo
erheblich vermehrt haben, daß die Finauzen der Induſtrie dadurch
allzu=
ſehr feſtgelegt wurden. Vor allem macht ſich beim elſäſſiſchen Kali der
durch dem Kursſturz der Mark geförderte deutſche Wettbewerb im Export
empfindlich bemerkbar. Als Verkaufspreiſe gelten jetzt für Sylvimit Gn43
Franes, für konzentr. Chlorkali 0,90 Franes pro Einheit.
wd. Preiserhöhung in der Kleineiſeninduſtrie.
Vom Eiſen= und Stahlwareninduſtriebund in Elberfeld wird mitgeteilt,
daß ſich der Hämmerverband genötigt geſehen hat, ſeine Preiſe um 10
bis 12 Prozent zu erhöhen. Vom Windenverband ſind die Preiſe bereits
um 15 Prozent erhöht worden. Auch der Verein der Fabrikanten für
landwirtſchaftliche Maſchinen und Geräte hat ſeine Preiſe um 10—15
Prozent erhöht.
UE
ün die Einwohnerſchaft
Darmſtadts.
das furchtbare Unglück, das vor unſer aller Augen
ebt uns Veranlaſſung, an den bewährten
Opfer=
ſ ſunſerer Bevölkerung zu appellieren. Große
gemättel ſind nötig, um die dringendſte Not als=
(st10741
Mzu lindern.
Gebt ſchnell und reichlich!
z Idſpenden nehmen die Tageszeitungen, die
we, die Stadtkaſſe, die Sparkaſſe und das Stadt=
Bimmer 33, gern entgegen.
9armſtadt, den 22. September 1921,
Mueller, Bürgermeiſter.
unſer Handelsregiſter, Abteilung 4, wurden am
K3 September 1921 bei den nachſtehenden
Fir=
die dabei vermerkten Einträge vollzogen:
leprg Karp in Darmſtadt:
(10740
Die Prokura des Karl Karp in Darmſtadt iſt
un ſchen.
Der ſeitherige Geſamtprokuriſt Georg Karp in
Karmſtadt iſt zum Einzelprokuriſten beſtellt.
armſtädter Fiſchräucherei und Marinieranſtalt
(nrirch & Rühl in Darmſtadt:
Kaufmann Heinrich Enkirch iſt aus der
Geſell=
hhaft ausgeſchieden.
Gleichzeitig iſt Kaufmann Anton Thal in
Karmſtadt, als perſönlich haftender Geſellſchafter
die Geſellſchaft eingetreten, mit dem die Ge=
Mchaft fortgeſetzt wird.
Kaufmann Guſtav Zehl in Darmſtadt iſt zum
brokuriſten beſtellt.
Cakob Grob & Eo. in Darmſtadt:
Die Prokura des Karl Rittershaus in Darm=
Udt iſt erloſchen.
Facob Zeh in Darmſtadt:
Die Firma iſt erloſchen.
ſean Stichel in Darmſtadt:
Die Firma iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 17. September 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Freiwillige Verſteigerung.
mstag, 24. Sept. 1921, vorm. 10 Uhr ab
werden Hochftraße 9
ſende Gegenſtände öffentlich gegen Barzahlung
teigert:
1 ſehr gutes Piano, 5
Kleider=
ſchränke, 1 Sofa, eine franz.
Rokoko=
kommode, eine alte Standuhr,
Aus=
zieh= n. a. Tiſche, 2 Oelgemälde,
Bilder, Spiegel, Nähmaſchine, 1
Regulator, 1 dreiflamm.
Kriſtall=
lüſter, 1 Büfett, 2 Betten,
Waſch=
kommode, Nachttiſch, Stühle,
Kü=
chenmöbel, Kleider, Leibwäſche u.
Bieles andere.
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
Die Gegenſtände können Freitag, den 23. d3.,
(*36747d1
4—6 Uhr angeſehen werden.
Werischitödesrauf
En Samstag vormittags 10 Uhr in
Artillerie=
brie 61, Beſſungerſtraße.
I. / Schupo.
Vergebung von Faſelvieh.
Montag, den 26. d. Mts., mittags 12 Uhr,
ibt die Gemeinde Goddelau einen jungen
Faſel=
öffentlich in Submiſſion. Angebote pro Zentner
End Gewicht beliebe man an genanntem Tage bei
unterzeichneten Bürgermeiſterei abzugeben.
(10736
aoddelau, den 19. September 1921.
Heſſ. Bürgermeiſterei Goddelau.
Hartung.
vertilg.
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Gepeizten Tones brummelt Spiekermann — grimmiger Atlas
unter der Laſt ſeiner Geſchäftsbücher —: „Nee! Is ſe nich.”
„Ich erwarte die Rückkehr jedem Augenblick.”
„Ich ooch”, grollt der Sachverſtändige.
„Zu ſprechen?.. . Eigentlich nicht.”
„Natürlich nicht!‟ Die Galle ſteigt ihm.
Sie verbat ſich für heute nachmittag alle Beſuche.”
bei uns einführen!... Wiſſen doch, wie Frau Gräfin Herrn bindung trat.”
Grafen ſchätzen.”
Spiebermanns Ungeduld denkt in allerlei unhöflichen gerne mitteilen.”
Arabesken über Fränzes Geſchäftsbeteiligung nach. Das ſei
geradezu Kundenfang. Das Ferngeſpräch dehnt ſich and mit dem vor drei Wochen. Ich eigenhändig.”
unbekannten Anrufer erfährt auch der erbitterte Zuhörer, daß
ſie, die er ſprechen will und muß, nur auf einem Augenblick zu= ſprechen.”
rückzukehven gedenkt. Sie wird gleich wieder das Haus verlaſſen.
Warum? Wozu? — Geheimnis. Natürlich weiß niemand, wann
ſie heimkommt, weiß er nicht, wann er ſeine dringende Unter= Ihrem Kram vergleichen.”
redung führen darf.
Der Mann im Telephon ſcheint gleichfalls nicht erfreut, ſtößt auch zu ſprechen. Wetten?”
aber auf unmutigen Widerſpruch: „O, Herr Graf belieben zu
tungen!. . . Nicht ſo gemeint? Wills hoffen. Frau Gräfin ſind zu holten.”
über jedes Lob erhaben.. . Wem eine mal ſo lange Jungfer iſt
ein wundervolles Geſchöpf.. . Sie beten ſie an? Verdient ſi= Potsdamer Wachtparade.”
guch, die kleine Heilige.”
den ſchönen Raum und ſeinen Schmuck einzelweis zum
unzähl=
hende Alleewipfel prunken draußen.
ſah ſie — wie oft! — auf der Zettel= und Schnitzeljagd, bis ſie in dreißig ſauren Jahren!”
ſein kaufmänniſches Gewiſſen mit irgend einem verkmitterten
Blättchen zu beſänftigen vermeinte. Er keunt den runden Tiſch,
Ihr Blick ſtraft. Ungehalten ſchüttelt ſie den Kopf, möchte gern Nacht berühmt!“
ſchelten, muß aber in den Fernſprecher freundlich bleiben.
Nach=
dem ſie noch zum Verſuch einer flüchtigem Vorſprache Mut
ge=
machtz, verneigt ſie ſich höflich vor der Hörmuſchel und ſchließt das
Geſpräch, fährt aber ſtracks zornig herum und tadelt ſcharf: „Nce!
(Nachdrus verboten.) Wie ich das finde!”
Eim knurriges Nanu ſoll als Antwort genügen.
„Man ſchmettert doch Bücher in ne fremde Wohnung nich ſo
auf die Möbels!”
„Ich ſoll wohl dieſe ungeheuerlichen Dinger ſtemmen, bis
Sie mit dem ganzen Gotha ausgeflirtet?”
Da wird ſeine Feindin unnahbar: „Herr Spiekerwann! Ich
hatte ſchon die Ehre Ihnen mitzuteilen, daß Frau Gräfin
be=
vGrimm. dauern.”
ingen? ...
„I was! Bedauern! Ich bedauere auch; ich bedauere ſehr
erſtändlich. Wen Sie lebhaft, daß ich mit Ihrer Gräfin überhaupt in Geſchäftsver=
Eiſig entgegnet die Jungfer ſeiner Hitze: „Ich will ihr das
„Uebernehmen Sie ſich bloß nicht. Das ſchrieb ich ihr bereits
„Aber Frau Gräfin ſind heut durchaus nicht mehr zu
„Und der Fernſprechergraf darf? Dem erlaubten Sie’s?”
„Geſellſchaftliche Verpflichtungen wollen Sie doch nicht mit
„Für mich hat ſie aber zu ſprechen zu ſein. Für wich iſt ſie
„Herr Spiekermann ſind meines Wiſſens bei Frau Gräfin
ſcherzen. Ich muß doch bitten. Gräfin und ſolche Vermu= angeſtellt — angeſtellt — um ihre Geſchäftsbücher in Ordnung
„In Ordnung halten? — Js jut! In Ordnung bringen ſoll
wie ich, der iſt nichts Menſchliches fremd.. . Gräfin Weſe iſt ich das Chaos. Ach was! Chaos! in Chaos iſt dagegen die
Abfuhr: „Weun Sie ſich nicht zurchtfinden, werden Frau
Nun wird es dem Wartenden zu bunt. AergerSoll hat er Gräfin eben einem Buchſachverſtändigen zu Rate ziehen.”
Der kleine wichtige Mgun gerät außer ſich. „Zu Rate
zie=
baren Mal begafft. Die ſchöne grüne Seidentapete, die ſtraßen= hen? — Sachverſtändigen? . . . Ja, was wäre denn dann ich, ich,
wärtige Glaswand mit den offenſtehenden Balkontürem. Blü= Bücherreviſor Spiekerniaun?”, Spiekermann, in Ehren ergraut?
Spiekermann, der Vertrauensmann der Kaufmannſchaft von
Er kennt der Hausfrau großen, papierbehäuften Schreibtiſch, Groß=Berlin? In dreißi, Jahren erlebte ich dergleichen nicht,
„Wolln Sie wohl gefälliaſt nicht ſo lärmen?"
„Nicht lärmen? So?. Nicht lärmen! Sehen Sie ſich vor,
umſtellt von Klubſeſſeln, in deren polſterſchwellendem Gefängnis / Sie geſchätzte Jungfer, der nichts Menſchliches fremd iſt. Wenn
Tatkraft und Ueberlegung des Gaſtes ermüden. Er ſteuert darauf ich hiev mal nicht mehr lärme, dann . . dann . . weiß ich, wie ich
los und ſchleudert ergrimmt die beiden grünen Folianten auf dran bin! Jetzt will ſch es noch nicht wiſſen. Aber dann werden
die prächtige Onyxtafel, daß Fränze erſchrochen zuſammenfährt, der Frau Gräfin ihre durchlaurheigen Geſchäfte vielleicht über
„Jotte doch! Haben Sie ne Puſte, Herr Spiekem
Schreien Sie bloß nich ſo mächtig. Sie werden ſich nen 5
ſchaden zuziehen."
„Zog ich mir zu. Zog ich mir zu! Krank bin ich, kranzt
Nervoſität.”
Bitte: Ruhe. So in Mordjo wollen Sie bei Ihre ſor
Kundſchaft ſchlagen, bei ſo, ne Koofmichs, aber denn doch
hier.”
„Koofmichs? Koofmichs? Jungfer Fränze, die Koofr
mit denen ich in Geſchäftsverbindung ſtehe, die Koofmichs
Ehrenmänner! Die führen ſolche Bücher nicht!“
„Nee? — Nach dem Handelsgeſetze müſſen ſie doch ſolche
cher führen.‟ Die Nafeweisheit zeigt auf die beiden B5
koloſſe und dünkt ſich ungemein wiſſend, aber da kommt 5
den Unrichtigen. Der krakehlt ihr entgegen: „Da ſei Gott
— Nee! Müſſen nicht! Das ſteht in keinem Handelsgeſetze
Welt geſchrieben, daß ein Menſchenskind ſolchen kannibalrä
Quark in ein Geſchäftsbuch eintragen darf. Im Gegenteil!
inem Eeſetzbuche wollen wir lieber nicht reden. Lieber n
„Ach. Was Sie ſagen, entbehrt jeden Intereſſes für mict!
Freilich, bei der Großzügigkeit, mit der Frau Gräfin zu arb
gewohnt ſind, brauchte man wohl zwei Dutzend Spiekermäu
um ihre genialen Operationen niederzuſchreiben.”
„Genial?... Genial? Das iſt wohl, was man inen Er/
mismus nennt?”
„Wie Sie das nennen, is mich ſchnubbe. Aber die B/
direktors und die Generaldirektors und die Kavaliere, die
uns ein= und ausgehen, die nennen es ſo und nicht anders.”
Draußen ſchellt jemand um Einlaß. Eleich ſänftigt
Spickermanns Erregung, weil es vielleicht doch die Gräfin
könnte, aber anſtatt ihrer helltönenden, unbefangen lau
Stimme donnert ein Männerbaß immer lauter und eindringld
über den Toxwart Heinrich weg. Einlaß heiſcht er; Widerſs
dulder er nicht. Endlich öffnet ſich die Türe. Auf ſilberner 2
bringt der Kammerdiener die Karte des Beſuchers. Fräu
Blick tadelt niederſchmetternd. Hohnvoll meint ſie: „Aufgere/
Berlin heute mal wieder!“
(Fortſetzung folgt.)
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