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055
amml.
vtemb.
Nummer 259
Montag, den 19. September 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
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184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ein deutſches Gefangenenlager.
* Die Süddeutſchen Monatshefte (Verlag
Mün=
chen, Königinſtraße 103), die mit ihren nunmehr weitverbreiteten
Heften, die unter dem Titel „Die Gegenrechnung” und
„Der große Betrug” erſchienen ſind, eine nicht hoch genug
zu bewertende Aufklärungsarbeit im vaterländiſchen Intereſſe
geleiſtet haben, ſetzen in dem Auguſtheft dieſen gegen die
unge=
heuerlichen Verleumdungen, die gegen das deutſche Volk in der
ganzen Welt von ſeinen Feinden verbreitet worden ſind und noch
verbreitet werden, gerichteten Wahrheitsfeldzug fort. Unter dem
Titel „Ein deutſches Gefangenenlager” bringt
die=
ſes Heft aus der Feder des Generalmajors Peter, des
Kom=
mandanten des Kriegsgefangenenlagers Ingolſtadt, eine
durchaus ſachlich und vornehm gehaltene Schilderung der
Ver=
hältniſſe in dieſem Lager, die wiederum einen Beweis dafür
er=
bringt, wie menſchenfreundlich und human von
deutſcher Seite den Gefangenen begegnet wurde, ganz im
Gegenſatze zu der menſchenunwürdigen Behandlung der
deut=
ſchen Kriegsgefangenen bei unſeren Gegnern, vor allem in
Frankreich.
General Peter ſagt in dem Vorwort, daß ihm beim Antritt
ſeiner Stellung als Kommandant in Ingolſtadt vom damaligen
Referenten des Gefangenen=Reſſorts, dem General der
Kaval=
lerie Baron Speidel, die Weiſung erteilt wurde, ſich ſtreng an
die erlaſſenen Beſtimmungen zu halten, in der Behandlung der
Kriegsgefangenen aber volle Humanität walten zu laſſen. „Ich
bin”, ſo ſagt General Peter weiter, „dieſem Befehle während
der drei Jahre meines Kommandos jederzeit nachgekommen
und habe überdies, wo es angängig war, die Strenge des
Wort=
lautes mancher Vorſchrift nach ihrem milderen Sinne
interpre=
tiert. Ich ſage dies nicht um Lobes willen, denn mit 70 Jahren
ſteht man wohl jenſeits der Werteinſchätzung von menſchlichem
Lob und Tadel, ſondern um zu zeigen, wie der deutſche Offizier
üiber Behandlung von Kriegsgefangenen dachte. Ich habe in dem
Kriegsgefangenen — gleichviel ob Mannſchaft oder Offizier —
ſtets nur einen Mann geſehen, der für ſein Vaterland ſeine
Pflicht getan und das Unglück hatte, in Gefangenſchaft zu
ge=
raten. Der Kriegsgefangene war kein Feind mehr, ſondern ein
Unglücklicher. Ich habe dieſe Anſchauung wiederholt den
Gefan=
genen gegenüber geäußert. Viele haben ſie dankbar anerkannt,
aber auch manche gefangenen Offiziere — beſonders junge fran=
Böſiſche Offiziere — hatten nur die Antwort: „Ich haſſe Sie!”
Ich habe ihnen dies Vergnügen gelaſſen und ließ es ihnen nicht
entgelten. Was nun die Schilderung der Verhältniſſe im
Kriegs=
gefangenenlager Ingolſtadt betrifft, ſo verſteht es ſich wohl von
ſelbſt, daß ich mich ſtrenge an die Wahrheit gehalten habe. Ich
habe nichts verſchwiegen, wenn wirkliche Mängel zu beſprechen
tvaren, und auch andererſeits keine Schönfärberei getrieben, um
die Dinge in einem beſſeren Lichte erſcheinen zu laſſen. Niemand
wird erwarten, daß in Kriegsgefangenenlagern aller Komfort
des bürgerlichen Lebens herrſcht — durch die grauſame Not des
Krieges erzwungen, zeigen ſie alle Nachteile eines
unvorbereite=
ten, in unzureichender Kürze der Zeit entſtandenen Werkes. Da
insbeſondere Feftungswerke niemals den Charakter eines
behag=
lichen komfortablen Aufenthaltes beſitzen, ſo iſt auch klar, daß
es nicht möglich war, die Werke des Feſtungsgürtels in Hotels
umzuwandeln. Was aber geſchehen konnte, den
Kriegsgefange=
nen ihre unglückliche Lage zu erleichtern, iſt auch geſchehen, wie
der Leſer ſich überzeugen wird. Nun mögen unſere Gegner, wenn
ſie ihre Kriegsgefangenen mit gleicher Menſchlichkeit behandelt
haben, eine ebenſo genaue Darſtellung eines ihrer Lager
heraus=
geben, gleichfalls wit Photographien, ſo wie ſie am Schluß des
Heftes folgen."
Die Photographien ſind Zeugniſſe, die keine Widerlegung
er=
fahren können. Sämtliche Photographien ohne Ausnahme
wur=
den ſeinerzeit auf Bitten der Kriegsgefangenen hergeſtellt, und
zwar in direktem Benehmen derſelben mit dem
Photo=
graphen. Die Kommandantur hat niemals Auftrag gegeben
zur Herſtellung ſolcher Photographien. Verboten war dem
Photographen, wichtige Teile der Feſtung auf die Bilder zu
bringen. Die Photographien wurden von den Gefangenen in
Maſſen in die Heimat geſandt. Um ſo erſtaunlicher iſt es, daß
man in Frankreich die erbärmliche Lüge von ſchlechter
Behand=
lung und unglücklicher Lage der in Deutſchland befindlichen
Gefangenen aufrecht erhalten konnte. Nur Fanatismus und eine
feile Preſſe konnten dieſe Dokumente überſehen! Und ſolche
Aufnahmen ſind auch in reicher Zahl von anderen deutſchen
Ge=
fangenenlagern vorhanden. Es wäre natürlich lächerlich, zu
be=
haupten, das Lager Ingolſtadt wäre eine Ausnahme — nein,
Ingolſtadt wird nur als Typ der deutſchen
Gefangenenlager gezeigt — dies ſei ausdrücklich hier
betont.
Auch dieſe Nummer der Süddeutſchen
Monats=
hefte ſollte überall verbreitet werden, beſonders im Auslande.
Unter den franzöſiſchen Zeugen, die voll Anerkennung für die
humane Behandlung ſind, iſt vor allem der franzöſiſche Major
d’André hervorzuheben, der an General Peter am
Allerheiligen=
tage nachſtehenden Brief gerichtet hat:
Ingolſtadt. Fort 8. Im 2. November 1916.
Der franz. Major d’André, 192 Infant. Regt.
an Herrn General Peter
Herr General,
Sie haben die Güte gehabt an die Niederlegung der Kränze,
die die Abordnung der Offiziere des Fort 8 auf die
militä=
riſchen Gräber in Ingolſtadt am 1ten November, gemacht hat,
ſelbſt teilzunehmen; und die Kapelle an dieſe traurige
Zere=
monie ſpielen zu laſſen.
Zu dieſer Anzeichnung hoher Ritterſitte ſind wir ſehr
empfindlich.
Im Namen der Offiziere des Fort 8, und in meinem
per=
ſönlichen Name, habe ich die Ehre, Ihnen zu bitten unſere
Hochachtungsvoll
aufrichtigen Dank anzunehmen.
dAndré.
Am Allerheiligentage 1915 ſchloß der franzöſiſche Oberſt
Converſet ſeine an den Gräbern der Kriegsgefangenen
ge=
haltene Anſprache mit folgenden Worten:
„Et maintenant, offziers frangais, aui mavez accompagné ici,
je me fais votre interpréte ponr remercier les autorités bavaroises
de Vempressement avec leduel elles ont bien vonlu autoriser et
faciliter cette cérémonie du nous tenait tant au coeur. Je remereie
Datticnliérement Mr. le Colonel Peter commandant du camp des
prisonniers, de la courtoisie auil nons a montrée en se faisant
representer aupres de nous par un offzier.
Enfn nons sommes Sgalement tres sensibles aux nombrenx
t6moignages de Spmpathie dont notre eimetiére francais a d6j4
6t6 Tobjet de la part des autorités et de 1a population eivile.
Tont intérét t6moigné 4 nos morts touche profondement le Coenr
de leurs sompagnons darmes survivants.”
In deutſcher Ueberſetzung: „Und jetzt, franzöſiſche Offiziere,
die ihr mich hierher begleitet habt, mache ich mich zu eurem
Ver=
mittler, um den bayeriſchen Behörden für das Entgegenkommen
zu danken, mit dem ſie dieſe Feier, die uns ſo ſehr am Herzen
lag, genehmigt und erleichtert haben." Ich danke vor allem dem
Herrn Oberſt Peter, dem Kommandanten des Gefangenenlagers,
für die Aufmerkſamkeit, die er uns dadurch bewieſen, daß er ſich
durch einen Offizier bei uns hat vertreten laſſen. Endlich ſind
wir ſehr gerührt von den zahlreichen Beweiſen der Sympathie,
die von den Behörden und der Bevölkerung unſerem Friedhofe
entgegengebracht wurden. Jede unſeren Toten erwieſene
Teil=
nahme rührt tief das Herz ihrer überlebenden Waffengefährten.”
Tatſache iſt, daß deutſche Kultur auch in der menſchlichen
Be=
handlung der Kriegsgefangenen vorbildlich geweſen iſt, eine
Tatſache, welche der Welt mehr und mehr bekannt werden wird,
wenn ſtatt Haß und Fanatismus Wahrheit und
Gerechtigkeit wieder den Griffel der Geſchichte der
Menſch=
heit führen werden.
Die bayeriſche Kriſis.
Die Reichsregierung zu den Ausführungen des Miniſters Oswald
Berlin, 17. Sept. (Wolff.) Der baceriſche Sozialminiſter
Oswald hat nach vorbiegenden Zeitumgsberichtem in überaus
ſcharfer Weiſe die Reichsregierung, insbeſondere den
Reichskanz=
ber, in einer öffenulichen Rede in München angegriffen. Zu den
einzelnem Ausllaſſungen des bayeriſchen Mimiſters ward vorläufig
amtlich folgendes erklärt:
Oswald ſpricht davon, daß der „Berlimer Magen” ſich
be=
reits nach dem bayeriſchen Budgetrecht ſehne, umd dieſes dem
„Berlimer Magen” einverbeiben wolle. Berlin werde im dieſem
Beſtpeben von einer „außerdeutſchen” Stelle unterſtützt. Der
Grund zu dieſem Vorgehen des Reiches ſei die Hoffnung, mit
Hilfe des bayheriſchen Etats eher das Ultimatum erfüllen zu
kön=
nen. Oswald fordert ſelbſt den Reichsckanzler zuu einer
Stellung=
nahme gegenüber dieſen Gerüchten auf. Dies geſchieht hiermit
— Der Reichsvegierung iſt von ſolchen Plänem und Abſichten
nichts bebannt. Dieſe würden auch der Auuffafſung des
Reichs=
kanzlers in keiner Weiſe entſprechen. Die Gerüchte, die Oswald
voreilig weiter gegeben haut, ſind frei erfumden und gehören im
das Gebiet jener tendenziöſen Verleumdugen, die in letzter
Zeit in Umlauf geſetzt wordem ſind, um die Reichsvegierung zu
diskreditieren. Aauch an einer anderen Stelle der Rede ſprach
Oswald davon, daß die Regierungspolivk umter Einflüſſen von
außen ſtehe. Eine ſolche Underſtellurng entſpricht nicht den
Tat=
ſachen und muß im Intereſſe umd der Würde des Reiches
zurück=
gewieſen werden.
Ferner hat Oswald in der Rede dem Vorwurf erhoben, man
habe in Berlin die bayheriſche Verbehrs=, Fänanz= und
Heeres=
hoheit verſchachert. Die Abgvenzungen der Souverämität der
Länder im Verhältnis zum Reich ſind in der Weimarer
Verfaſ=
ſung feſtgelegt. Alle ſpäterem Regelumgen erfolgten auf Grund
und im Rahmen dieſer verfaſſungsgemäßigen Beſtimmungen,
an denen Bayern ſowohl durch ſeine Volksvertetung, als auch
durch ſeine Staatsorgane mitgewirkt hat. Es kann alfo
billiger=
weiſe nicht von einem einſeitigen Akt der Reichsregierung,
ge=
ſchweige denn von einer „Verſchacherung” bayeriſcher Rechte die
Rede ſein. Im Gegenteil, bei der Auseinamderſetzung zwiſchen
Bayern und dem Reich iſt, wie jedem, der in den Gang der
da=
maligen Verhandlungem Eingeweihtem bekannt iſt, auf die
baye=
riſchen Wünſche wehr als auf die jedes anderen Landes
Rück=
ſicht genommen worden.
Ferner hat Miniſter Oswald mit Bezug auf das Abkommen
von Spa die Behauptung aufgeſtellt, dort ſeien die bayeriſchen
Einwohnerwehren von der Reichsregierung verſchachert und
Bayern die Ententevertreter auf den Hals geſchickt worden.
Es iſt jedermann bekannt, daß die Annahme des Abkommens
von Spa unter dem Druck der Entente zuſtande gekommen iſt.
Wie man auf ein ſolches Abkomen, den vom Oswald beliebten
Ausdruck „verſchachern” anwenden kann, iſt unerfindlich. Die
mueſten Auseinanderſetzungen, die zwiſchen dem Reich ud
Bayern wegen der Verordnung des Reichspräſidenten vom 29.
Auguſt 1921 ſtattfinden, hat Oswald dahin charakveriſiert, daß
die Reichsvegierung dabei den „ſtarken Mann” ſpielen wolle. Die
Reichsregierung glaubt, durch ihr Verhalten, ebenſo wie durch
ihre wiederholten auusdrücklichen Erklämungen genügend dargetan
zu haben, daß ſie einen Konflikt zu vermeiden und den Weg der
Verſtändigung zu beſchreiten gewillt iſt.
Blätterſtimmen.
U. Berlin, 18. Sept. Die Germania nennt die
Reichs=
regierugserklärung gegen Oswald „eine verdiente
Zurück=
weiſung” und bezweifelt, daß die preußiſche
Regierungserklä=
rung zum Fall Weismann geeignet ſei, „die Situation in dem
bayeriſchen Konflikt zu erleichtern.‟ Der Vorwärts
bezeich=
wet die preußiſche Regierungserklärung als Redensart und
er=
klärt, Soegerwald underſtütze demnach die Reichsvegierung nicht
in ihrem Kampf gegen die bayeriſche Reaktion. Dieſer Kampf
müſſe alſo auch in Preußen mit aller Evergie geführt werden.
In der Kreuzzeitung äußert Graf Weſtarp die
Ueber=
zeugung, daß die preußiſche Regierungserklärung eine ſo ſcharfe
Kritik der preußiſchen Regierung an dem Vorgehen des Herrn
Dr. Wirth ſei, daß man die politiſchen Folgen dieſes Schrittes
noch gar wicht überſehen könne. Das Organ der Unabhängigen
überſchreibt die preußiſche Regierungserklärung: „Stegerwald
greift die Reichsregierung an.‟ Die heute wieder erſchienene
Note Fahne urteilt über die preußiſche Erklärung: „Stegerwald
ſolidariſiert ſich mit Kahr‟. Der Lokal=Anzeiger bezeichnet die
Erklärung der preußiſchen Regierung als begrüßenswert und
korvekt, erklärt aber betreffend die Erklärmg der Reichsregierung:
„Man wird in München nicht das Gefühl haben, daß mit der
Erklärung der Weg der Verſtändigung zwiſchen dem Reich und
Bayern beſchritten werde.”
Die Zeitungsverbote.
Freiburg, 18. Sept. (Wolff.) Die deutſchnationale
Breisgauer Zeitung wurde auf Grund der Verordnung
des Reichspräſidenten vom 19. September bis 23. September
verboten.
ONB. München, 17. Sept. An Stelle des vom bayeriſchen
Minäſter des Innern verbotenen Völkiſchen Beobachters erſchien
heute ein Erſatzblatt „Bayern heraus”, das ſich weder inn
Form noch inhaltlich von dem verbotenen völbiſchen Organ
unter=
ſcheidet.
Die Nichtaufhebung der Sanktionen.
Bern, 18. Sept. (Wolff.) Zu der Beibehaltung der
wirtſchaftlichen Sanktionen bemerkt die „Neue
Zür=
cher Zeitung” nedaktomell: Da Deutſchland die Vorbedimgungen
erfüllte und die verlangte Goldmilliarde bezahlt, ſei es dringend
zu wünſchen, daß die Alliierten ihre Verſppechurngen halten und
über die Befugnifſe der einzuſetzenden Kontrollkommiſſiom ſich
einigen. Eine weitzere Verzögerung der zugeſicherten Aufhebung
der wirtſchaftlichen Sanktionen würde den denkbar ſchlechteſten
Eindruck machen.
Paris, 18. Sept. (Wolff.) Havas. Ealgir zufolge
ent=
ſpreche es durchaus micht den Abſichtem der franzöſiſchen
Regſie=
rung, abermals eine Note an die deutſche Regierung wegen der
wirtſchaftlichen Sanktionen zu ſenden. Man warte
nur, bis die deutſche Regierung die inveralliierte
Kon=
trolle über die Ein= und Ausfuhrgenehmignngem angenommen
habe.
* Paris, 18 Sept. Der unereinbare Widerſpruch
zwi=
ſchen der Reuter=Meldung, wonach man in England den von
Frankreich in der Frage der Aufhebung der
Sanktio=
nen eingenommenen Standpunkt als zu weitgehend anſehe,
und den offiziöſen Verſicherungen der franzöſiſchen Regierung,
daß zwiſchen Paris und London vollkommenes Einvernehmen
beſtehe, findet laut Frkf. Ztg. ſeine Erklärung in einem
Tele=
gramm des Londoner Korreſpondenten des Journal. Danach
hat tatſächlich in dieſer Frage bis geſtern ein ſehr ſcharfer
Gegenſatz zwiſchen Frankreich und England
be=
ſtanden, der zu einem neuen diplomatiſchen Konflikt zu führen
drohte. Erſt geſtern ſei es zu einer Verſtändigung
gekom=
men derart, daß England ſeine Bedenken gegen die weitere
Auf=
rechterhaltung der Sanktionen aufgegeben und die Berechtigung
des franzöſiſchen Standpunktes anerkannt habe. In dieſem
Zu=
ſammenhang mag die Tatſache nicht ganz unintereſſant ſein, daß
ſowohl Lloyd George als Lord Curzon zurzeit von London
ab=
weſend ſind.
Die Beſchaffung der Goldmilliarden.
Prinzipielle Zuſtimmung der Banken zu dem Projekt.
wd. Berlin, 17. Sept. Die Verhandlungen über die
Kre=
därhilfe der Induſtrie, die dem Reiche die
Zahlungs=
mittel für ſeine nächſten Reparationsverpflichtungen verſchaffen
ſoll, wurden heute fortgeſetzt. Beteiligt an ihnen waren vor
allem die Bamben. Die Stimmung in den Kreiſen der
Groß=
banken dem Profekt gegenüber, kann man als prinzipiell
zuſtimmend bezeichnen, aber man erinnere ſich auch der
ſchwe=
ren Bedencken, die gegen die neuen Goldbeſchaffungspläne
gel=
tend gemacht werdem können. Zumächſt ſteht es noch micht feſt, ob
die Induſtrie ſich dahin entſchließt, ſich von ihrem Deviſenbeſitz
zu trennen. Es bliebe damm alſo nur der Weg der
Kreditauf=
nahme im Auslande. Ob es möglich iſt, in England Kredite zu
erhalten, läßt ſich zurr Zeit nicht überſehen. Sollte die
Kreditauf=
mahme dort gelingen, ſo würde, da es ſich nur um die Aufnahme
langfriſtiger Kredite handeln kam, die Bewegung des
Sterling=
kurſes für die Belaſtung der deutſchen Wirtſchaft von höchſter
Be=
deutmg werden. Bewegt ſich nämlich der Sterling, der heute ein
dis agio von etwa 2 Prozent trägt nach oben, ſo würden die
von der deutſchen Imduiſtrie aufgenommenen Kredite, ſich
natür=
lich entſprechend der höherem Werdigkeit des Pfundes, verteuern.
Für Deutſchland am günſtigſten wäre daher eine Kreditzaaufnahme
in den Vereinigten Staaten, aber auch darüber, ob und im
wel=
chem Umfange man dem deutſchen Wünſchen in dieſem Lande
entgegencomaen wird, läßt ſich zu Zeit micht wit irgendwelcher
Sicherheit vorausſagen.
Die Steuervorlagen im Reichsrat.
Berlin, 17. Sept. (Wolff.) Der Reichsrat nahm die
Verordnung über die Abänderung der Vorſchriften zur
Durch=
führung des Geſetzes über die Regelung der
Kaliwirt=
ſchaft vom 18. Juli 1919 an. Ferner wurde die Vervierfachung
der Leuchtmittelſteuer angenommen. Der Finanzminiſter
ſoll mit Zuſtimmung des Reichsrates den Termin des
Inkraft=
tretens der neuen Steuern beſtimmen, die nach der Vorlage
be=
reits am 1. Oktober in Kraft treten ſollte. Auch mit der
Ver=
doppelung der Zündwarenſteuer erklärte ſich der
Reichs=
rat einverſtanden. Dagegen ſtieß die vorgeſchlagene
Vervier=
fachung der Bierſteuer im Plenum wie auch ſchon in den
Ausſchüſſen auf den Widerſpruch Bayerns. Die Vorlage wurde
gegen die Stimme Bayerns mit Mehrheit angenommen.
Einſtimmig angenommen wurde die Verdoppelung der
Mineral=
waſſerſteuer. Auch mit der Neuregelung der Tabakſteuer
erklärte ſich der Reichsrat einverſtanden. Abgelehnt wurde
aller=
dings die Erhöhung der Sätze für Zigarren und die Sätze für
Pfeifentabak wurden ermäßigt. Die neue Steuer ſoll am 1. April
1922 in Kraft treten. Der Erhöhung der Kohlenſteuer auf
30 Prozent des Verkaufswertes ſtimmte der Reichsrat zu. Dem
Friedensvertrag mit den Vereinigten Staaten wurde vom
Reichsrat die verfaſſungsmäßige Genehmigung erteilt.
Hindenburgehrung.
TU. Oldenburg, 17. Sept. Nachdem geſtern abend um
6 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes Generalfeldmarſchall
v. Hindenburg den mit Blumen und Grün reich geſchmückten
Ehrenplatz eingenommen hatte, richtete der Oberbürgermeiſter
Dr. Goerlitz eine Anſprache an ihn, die mit den Worten ſchloß:
„Möge Ihre Exzellenz noch lange Jahre als Ehrenbürger der
Stadt Oldenburg die Verwirklichung unſerer Hoffnung und
un=
ſeres Strebens ſchauen. Mit dieſem Wunſche weihe ich Eurer
Exzellenz den Ehrentrunk, der, von der Stadt geſchenkt, von der
Liebe der Bürger dargebracht iſt.” Hindenburg nahm den Trunk
entgegen und ſprach ſeinen Dank für die Begrüßungsworte aus.
Am Abend brachten die Vertreter des „Stahlhelm”, die aus dem
ganzen Gau Oldenburg=Friesland eingetroffen waren, dem
Feldmarſchall einen Fackelzug. Die Anſprache des
Vor=
ſitzenden des „Stahlhelm” klang in die Worte aus: „Dem
Gene=
ralfeldmarſchall, unſerem Vorbild in deutſcher Treue, ein
drei=
faches Heil!” Tief ergriffen nahn. Hindenburg das
Treuegelöb=
nis auf und gab ſeinem Dank mit folgenden Worten Ausdruck:
„Kameraden! Ich appelliere an meine alten Kameraden, die
Rummer 259.
Seite 2.
Tarmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. September 1921.
bereit geweſen ſind, Leib und Seele für das Vaterland
hinzu=
geben. Daß Würde und deutſche Arbeitſamkeit wieder erſtarken
werden, das wollen wir in dieſer Stunde gemeinſam geloben!“
Mit dem Liede „Deutſchland, Deutſchland über alles”, das von
der Muſik der ſtädtiſchen Kapelle begleitet wurde, und unter
Vor=
trägen der vereinigten Männergeſangvereine ſchloß dieſe
ein=
drucksvolle Kundgebung.
Vom Völkerbund.
Genf, 17. Sept. (Wolff.) Das
Völkerbundsſekre=
taräat ſtellte dem Völkerbundsrat und der
Völderbundsver=
ſammlung heute den Text des Hymamnſchen Vertragsentwurfs
für das litauiſch=polniſche Abkommen und die
offi=
ziellen Andworten der polniſchen und der litauiſchen Regierungen
zu. Das Abkommen iſt bereits in ſeinen Umriſſen mitgeteilt
worden. Aus der Antwort des litauiſchen Vertreters geht
her=
vor, daß Litauen die Vorſchläge über das politſche, militäriſche
und wirtſchaftliche Abkommen zwecks gemeinſamer Arbeit
an=
nimnt. Das litauiſche Gegenprojekt betont jedoch, daß Polen und
Litauen ihre gegenſeitige Unabhängigbeit anerkennen ſollen und
ſchlägt gewiſſe Grenzverbindungen zwiſchen Wolga und der
preußiſchen Grenze ſowie dem Kanton Wilna und dem übrigen
litauiſchen Gebiet vor und erſetzt den für das Wilnaer Gebiet
gewählten Ausdruck „ſelbſtändiger Kanton” durch das Wort
„ſelbſtändige Einheit”. Litqauen weigert ſich, dem Wilnger Gebiet
die im Entwurf Hymans vorgeſehene, der Schweizer Verfaſſung
entnommene Kanton=Autonomie zu gewähren. Litauen ſchlägt
vielmehr eine Orgawiſation vor, wie ſie die Tſchecho=Slowakei in
ihren rutheniſchen Gebieten gegenwärtig verſucht. Litauen
ſchlägt eine beſondeve Heeresorganiſation mit Wilna ab und
fordert, daß das geſamte litquiſche Heer auf Grund des
gemein=
ſamen Militärgeſetzes orgamiſiert werde. Litauen behält ſich
endlich das Recht vor, ſelbſt über das Inkrafttreten der
militäri=
ſchen Konvention zu entſcheiden. Es fordert auch in dem
Wirt=
ſchaftsabkommen größere Bewegungsfreiheit und will ſich für die
Auslegung der vielen Streitfälle zwiſchen Polen und Litzauen
nicht dem Völberbund ſondern einem mit Einwilligung Polens
und Litauens vom Völkerbund ernannten Schiedsgericht
unterwerfen. Ein Vergleich zwiſchen den Vorſchlägen Hymans
und den Gegenvorſchlägen Litauens zeigt, daß in den weſentlichen
Fragem Litzauen den Abkommensentwurf ablehnt. Die Antwort
der polniſchen Regierung verweiſt darauf, daß ſie den früheren
Abkommensendwurf vom 20. Mai bereits als Diskuſſionsbaſis für
direkte Verhandlungen mit Litauen angenommen hat. Es lägen
daher keine Gründe vor, daß ſie ſich jetzt noch einmal über das
Abkommen äußert.
Genf; 17. Sept. (Wolff.) Die nächſte Vollſitzung
der Völkerbundsverſammlung findet erft am Mittwoch, den 21.
ds. Mts., ſtatt, da die Kommiſſionsarbeiten noch nicht ſoweit
fortgeſchritten ſind, um früher der Verſammlung unterbreitet
werden zu können.
Das Amtsblatt des Völkerbundes veröffentlicht heute eine
Zeitſchrift des Direktors des ſoziologiſchen Inſtituts in Turin,
Profeſſor Francesco Conſentini, über den internationalen
ſozöologiſchen Kongreß, der vom 9. bis 16. Oktober ds.
Js. in Turin veranſtaltet wird. Das Soziologiſche Inſtitut wird
auf dem Kongreß dafür eintreten, daß die
Wiederherſtel=
lungder im Kriege verwüſteten Gebiete auf
inter=
nationale mWege als ein Werk internationaler
Soli=
darität vorgenomumen werden ſoll. Es verhandelt bereits zu
dieſem Zwecke mit den großen Arbeitnehmerverbänden Italiens
über die Entſendung von 100 000 italieniſchen Arbeitern nach
den verwüſteten Gebieten und hofft auf Underſtützung des
Völ=
kerbundes. Auf der Tagesordnung des Kongreſſes ſtehen u. a.
fobgende Punkte: Sozialpolitiſche Probleme der Nachkriegszeit,
Reformen des Völkerbundspaktes, Mandatsfragen,
Minderheits=
fragen, internationale Zollpolivik, Valutaprobleme, ſoziale
Ge=
ſetzgebungen für Kriegsteilnehmer und Kriegsverſtümmelte,
in=
ternationale Verſicherungen, internadionale
Kulturbeziehun=
gen uſw.
Die 3. Kommiſſion für Abrüſtung und Blockade
nahm einen Antrag Poullet (Belgien) an, der gewiſſen
Staa=
ten das Recht zugeſteht, an wirtſchaftlichen Sanktionen, wie es
Artikel 16 vorſieht, teilzunehmen. Dies darf aber nur zum
Zwecke einer wirkſamen Durchführung der Sanktionen geſchehen.
In einer der nächſten Sitzungen ſoll unterſucht werden, ob dieſer
Andrag die Abänderung des Artikels 16 notwendig macht. Eine
Verſorgung mit Lebensmitteln für die Zivilbevölberung ſoll nur
in äußerſten Fällen eintreten. Beziehungen humanitärer Art
dürfen aufrecht erhalten werden, dagegen ſind Beziehungen
wirt=
ſchaftlicher Art zu unterbrechen.
Der argentiniſche Antrag auf Abänderung des Art. 1
des Paktes, der bereits vor der Abänderungskommiſſion
behan=
delt wurde, kam geſtern noch einmal zur Sprache in der politiſchen
Kommäſſion, der erſten Komiſſion der diesjährigen
Verſamm=
lung. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Antrag zur Zeit nicht
an=
genommen werden könnte. Der endgültige Text des Beſchluſſes
wird in einer der nächſten Sitzungen revidiert werden.
Wahr=
ſcheinlich wird der Antrag noch einmal einer der nächſten
Ver=
ſamumlungen überwieſen. Der ſchweizeriſche Delegierte Motta
trat für die Univerſalität des Völkerbundes ein. Zum Schluß
wurde darüber beratem, wie die kleinen Staaten an den
Völker=
bundsarbeiten beteiligt werden können, ohne im den Völberbund
aufgenommen zu ſeim.
Die Hilfsaktion für Rußland.
Paris, 17. Sept. (Wolff.) Der internationale
Hilfs=
ausſchuß für Rußland hielt nachmittags eine Sitzung
ab, worin er beſchloß, an die Staaten, die zur Teilnahme an dem
Hilfswerk eingeladen werden ſollen, einen Brief abzuſenden.
In dieſem Briefe werden die Gründe auseinandergeſetzt, aus
denen der Ausſchuß die Forderung an Rußland ſtellte, den
Uinterſuchungsausſchuß zuzulaſſen. Ferner wird verſichert, daß
der internationale Hilfsausſchuß niemals daran dachte, das
Hilfswerk der privaten Organiſation zu verzögern. Am Schluſſe
des Briefes heißt es, die Aufgabe des internationalen
Ausſchuſ=
ſes werde es ſein, alle Informationen über die Lage in den
ruſſiſchen Gebieten zu ſammeln und die von den verſchiedenen
Regierungen vorgeſchriebenen praktiſchen Maßnahmen zu
er=
wägen, um im Intereſſe des ruſſiſchen Volkes die Aktion zu
ver=
einheitlichen. Der Einladungsbrief wurde an folgende Staaten
abgefandt: Deutſchland, Spanien, die Vereinigten Staaten von
Amerika, Rumänien, Südſlawien, die Schweiz, den Vatikan,
die Tſchecho=Sloſvakei, Portugal, Polen, Argentinien, Braſilien,
Bulgarien, China, Dänemark, Eſtland, Finnland, Litauen,
Nor=
wegen, Holland und Schweden.
Heſſiſches Landestheater.
ſ1. Das Drama von F. von Unruh „Louis
Ferdi=
nand. Prinz von Preußen” gelangte geſtern, wie es
er=
wünſcht iſt, mit eigenen Kräften zur Aufführung, die bewies, daß
das Stück nicht ſchlecht dabei fuhr. Vor allem war die Titelrolle
durch Herrn Reymer entſprechender und beſſer beſetzt, als
ſeinerzeit durch Herrn George. In ſeiner Erſcheinung von
jugendlicher Elaſtizität, ſpielte er die Rolle des heißblütigen,
draufgängeriſchen und freiheitsdurſtigen Prinzen mit
hinreißen=
dem Temperament und dramatiſcher Kraft. In der Rolle des
Königs hätte Herr Leibelt weniger aufgeregt ſein dürfen, in
der der Königin tat ſich Fräulein Sanzara durch gute
Sprach=
technik hervor. Neu waren noch Herr Keller als Lombard,
der weniger affektiert war und ſprach, als ſein Vorgänger, Herr
Valk als Oranien und Herr Gielen als Heinz, die ſich als
tüchtige Darſteller ihrer Rollen bewährten. Die übrige Beſetzung
ſdar geblieben. Trotz der eindrucksvollen Aufmachung und
lebenſprühenden Regieführung kann man ſich der Tatſache nicht
verſchließen, daß dem Stücke eigentliches dramatiſches Leben fehlt.
Die iriſche Frage.
London, 17. Sept. (Wolff.) Wie verlautet, wird in
In=
verneß keine Kabinettsſitzung mehr abgehalten. Nach einer
Reuter=Meldung aus Dublin tritt dort in weiten Kreiſen heute
eine hoffnungsvollere Auffaſſung der Lage hervor. Es werde
die Meinung geäußert, de Valera wolle das Telegramm Lloyd
Georges dahin auslegen, daß der Wunſch beſtehe, die Tür offen
zu halten. Man glaube allgemein, daß das Telegramm die Lage
erleichtere.
London, 18. Sept. (Wolff.) Reuter, de Valera
ant=
wortete geſtern abend Lloyd George in einem Telegramm,
in dem er ſagte: „Uns liegt nur das eine Ziel am Herzen, die
Konferenz auf eine ſo wahrhaftige, der Wirklichkeit entſprechende
Baſis zu ſtellen, daß es dadurch möglich würde, ein Ergebnis zu
erreichen, welches die Bevölkerung der beiden Inſeln, ſo heiß
erſehnt.”
London, 18. Sept. (Wolff.) In ſeiner Antwort an de
Valera erklärte Lloyd George: „Es iſt müßig, zu ſagen,
daß eine Konferenz, in der man mit den iriſchen Delegierten als
Vertreter eines unabhängigen ſouveränen Staates
zuſammen=
treffen würde, eine Konferenz ohne Präjudiz wäre. Dies würde
die formelle amtliche Anerkennung und die
Los=
trennung Irlands von dem Herrſchaftsbereich des Königs
bedeuten. Er würde Sie berechtigen, einen Vertrag zu ſchließen,
aber Sie ebenſo berechtigen, keinen Vertrag zu ſchließen, bei
irgendeinem Punkte die Konferenz abzubrechen und über die
Vereinigung Irlands mit einer auswärtigen Macht zu
unter=
handeln. Die Regierung iſt bereit, die Frage zu erörtern, wie
die Verbindung Irlands mit dem britiſchen Reiche am beſten
zu vereinbarn wäre mit den iriſchen Beſtrebungen. Aber ſie
kann einer wenn auch noch ſo informellen Preisgabe des
Prin=
zipes des Treuverhältniſſes zum Könige nicht zuſtimmen, auf
dem das ganze Gefüge des Neiches und jede Staatsverfaſſung
innerhalb desſelben beruht. Solange de Valera auf der
Forde=
rung beſteht, daß die britiſchen Delegierten mit den iriſchen
Dele=
gierten als Vertreter eines unabhängigen ſouveränen Staates
verhandeln ſollen, iſt eine Konferenz zwiſchen ihnen unmöglich.
Spaniſche Offenſive in Marokko.
Madrid, 17. Sept. (Wolff.) Havas meldet: Der
Miniſter=
präſident hat erklärt, daß die Truppen von Melilla heute
die Offenſive wieder aufgenommen haben.
Madrid, 17. Sept. (Wolff.) Havas. Amtlich verlautet,
daß die ſpaniſchen Truppen Nador beſetzt haben.
Madrid, 17. Sept. (Wolff.) Havas. Nach den im
Kriegs=
miniſterium eingegangenen Nachrichten ſind unter den Verluſten
des heutigen Tages hervorzuheben der Oberſt Millan Aſtrai
von der Fremdenlegion, der in der Umgebung non Nador ſchwer
verwundet wurde. Der Oberkommiſſar Berenguer, der am Abend
nach Melilla zurückkehrte, erklärte, der Tag ſei ausgezeichnet
ver=
laufen. Viele ſpaniſche Gefangene, die der Feind noch nicht hatte
wegführen können, wurden befreit. Große Mengen von Waffen
und Kriegsmaterial aller Art wurden von dem Feinde im Stich
gelaſſen.
Madrid 18. Sept. (Wolff.) Havas. Die Zeitungen
ver=
öffentlichten geſtern abend mit großen Uebrſchriften die
Nachrich=
ten über die Einnahme von Nador. Nach Telegrammen
aus Melilla begannen die Truppen bei Tagesanbruch ihre
Bewe=
gungen unter der Leitung des Generals Berenguer und beſetzten
nach einem erbitterten Kampfe, beſonders im Paß von Sidi
Ha=
med, den Ort Nador am Mittag. Flieger und Marine griffen
wirkſam in den Kampf ein. Der Feind, der große
Verſtärkun=
gen erhalten hatte, gab das Terrain ſchrittweiſe auf, leiſtete
je=
doch dauernd hartnäckigen Widerſtand. Seine Verluſte ſind ſehr
groß und zwangen ihn, ſich in das Gebirge zurtzckzuziehen.
Die Einwanderung in die Vereinigten Staaten.
npt. Durch das vor kurzem angenommene neue
Einwan=
derungsgeſetz iſt die Zuwanderung nach den
Ver=
einigten Staaten ſtarken Beſchränkungen unterworfen
worden. Die Zahl der Zugelaſſenen iſt für jedes Land monatlich
genau feſtgeſetzt; für Deutſchland beträgt ſie 5219, für England
5923, für Schweden 1531, für die übrigen Länder entſprechend
weniger, nämlich 3 Prozent der am 1. Juni d. J. in der Union
anſäſſigen Angehörigen der verſchiedenen Nationen. An den
feſtgelegten Zahlen wird ſo genau feſtgehalten, daß in den letzten
Wochen zuweilen Dampfern mit Auswanderern an Bord die
Einfahrt in den Hafen von Neu=York verſagt worden iſt, weil
auf der Quarantäneſtation in Ellis Irland bereits die für den
Monat zugelaſſene Zahl aus irgendeinem Lande ſich befand.
Deutſche ſind bisher in dieſe Zwangslage noch nicht geraten, es
waren zumeiſt Angehörige öſtlicher oder ſüdeuropäiſcher Völker,
unter denen infolge der kritiſchen Wirtſchaftslage ein ſtarker Zug
zur Ausn anderung herrſcht.
In Nordamerika iſt aber zurzeit die Arbeitsloſigkeit größer
als in Europa. Die Zahl der Erwerbsloſen iſt letzthin durch den
Gewerkſchaftsführer Samuel Gompers mit ſechs Millionen
an=
gegeben worden. Aus dieſem Grunde fordert die organiſierte
Arbeiterſchaft der Vereinigten Staaten die Nichtzulaſſung von
Arbeitern aus Europa und anderen Ländern, ſolange nicht das
gegenwärtig beſtehende Ueberangebot von ausländiſchen
Arbeits=
kräften aufgebraucht iſt. Die großen Unternehmer, denen an
bil=
ligen Arbeitskräften gelegen iſt, ſtehen dieſen Forderungen jedoch
ablehnend gegenüber, und die Geſetzgebung hat ſich, wie geſagt,
dieſe Auffaſſung der Arbeitnehmer nicht zu eigen gemacht.
Die amerikaniſchen Gewerkſchaftsverbände halten ſich den
unerwünſchten fremden Wettbewerb dadurch vom Leibe, daß ihre
Mitglieder die Zuſammenarbeit in der gleichen Werkſtätte mit
Unorganiſierten ablehnen; dem Neueingewanderten wird es aber
nicht leicht werden, die Mitgliedſchaft ſolcher Verbände zu
er=
werben, beſonders, wenn ſie nicht engliſch ſprechen. Am ſchärfſten
kehren ſie ſich immer wieder gegen die anſpruchsloſen, ſich billig
anbietenden Arbeitshände aus dem Süden und Oſten Europas.
Nach der Wiederherſtellung des Friedenszuſtandes zwiſchen
Deutſchland und Amerika beginnt auch von hier aus der
Aus=
wandererſtrom wieder zuzunehmen. Soweit es ſich um
Induſtrie=
arbeiter handelt, werden ſie wicht leicht Arbeitsgelegenheit
er=
langen können, am wenigſten in den öſtlichen Staaten der Union.
Soweit aber Landwirte etwa zu bereits lange im Lande
anſäſſi=
gen Verwandten ſich begeben, ſind die Ausſichten als günſtiger
zu bezeichnen, obwohl auch in der Landwirtſchaft eine Abſatzkriſe
herrſcht. Schließlich ſoll auch nicht behauptet werden, daß die
Vereinigten Staaten bereits übervölkert wären. Noch harren
weite Striche auf Koloniſierung und noch ſind manche
Induſtrie=
zweige auf die ausländiſchen Arbeitskräfte angewieſen. Nach
Ueberwindung der gegenwärtigen Kriſe werden alſo die
Aus=
ſichten günſtiger werden.
Miſſionsarbeit in Oſtaſien.
— Bei der Auseinanderſetzung zwiſchen Weſten und Oſten wird in
Zukunft die Miſſion eine bedeutungsvolle Rolle zu ſpielen haben. In
ihr kämpfen die beiderſeitigen Welt= und Lebensanſchauungen einen
friedlichen Wettkanpf. Je erhabener eine Neligion iſt, um ſo mehr
wünſcht ſie ihre Wahrheit und ihre Kraft vielen mitzuteilen.
Wenn aus Japan in dieſer Zeit das Wort zu uns herüberklingt:
Das Chriſtentum hat einen überragenden Charakter und eine gewaltige
Macht, Menſchen anzuziehen und zu begeiſtern”, wenn wir aus China
hören: „Das Chriſtentum hat die Macht, von einem ſelbſt auf andere
überzugehen; es iſt nicht ſelbſtſüchtig, ſondern arbeitet für andere. Das
tut der Konfuzianismus nicht”; wenn dieſe Zeugwiſſe nur einige von
den vielen in Oſtaſien zugunſten des Chriſtentums ſind, und wenn die
Negierungen beider Länder das Chriſtentum herbeiwünſchen, ſo kann
man verſtehen, daß China und Japan in und nach dem Kriege die
ſelbſrloſe deutſche Miſſion geſchüitzt und geſtützt haben, ſo daß wir noch
heute dank der Freundlichkeit der Chineſen und Japaner von denen
weite Kreiſe deutſchfreundlich ſind und trotz allem an unſere Zukunft
glauben, arbeiten dürfen.
Der Allgemeine Evangeliſch=Proteſtantiſche
Miſſionsverein (Berlin W. 57, Pallasſtraße 8/9, Poſtſcheckkonto
Berlin Nr. 6457) wirkt heute noch in Tſingtau (China) durch Schulen,
durch Krankenhilfe und durch literariſche Miſſion, welch letztere gkänzend
gekennzeichnet iſt durch die Namen der bedeutenden Miſſionsmänner
D. Faher und D. Wilhelm. Er führt durch die literariſche Miſſion die
Chineſen hinein in chriſtlichen Geiſt und deutſche Geiſtesart und gibt
treffliche Bücher und Schriften in chineſiſcher Sprache heraus. Mittels
der Schultätigkeit und der Krankenhilfe bringt er den Chineſen den
prak=
tiſchen Tatbeweis, daß das Chriſtentum die Religion der Liebe und
Hilfe iſt. Erfreulich iſt es, daß eine chineſiſche Chriſtengemeinſchaft ſich
der genannten deutſchen Miſſion angeſchloſſen hat. So iſt dem
Miſ=
ſionsverein ein Stück ſchöner praktiſcher Gemeindearbeit zugefallen.
Von größter Wichtigkeit iſt, daß der genannte Miſſionsverein ſich
weiter auszudehnen gewillt iſt, in das Herz Chinas hinein, nach Peking,
der Hauptſtadt. Dort wird D. Wilhelm demnächſt ein chriſtliches
In=
ſtitut errichten: „In Höhen des Lebens‟. Es ſoll die Chineſen, vor
allem gebildete und vegierende Kreiſe auf die Höhen des Lebens führen.
Neues, weitverzweigtes, wiſſenſchaftliches und praktiſches Leben wird
von dieſem Inſtitut ausgehen, und weite Kreiſe der Chineſen werden
dadurch ihriſtlich beeinflußt werden. Das ſind glänzende
Zukunftsaus=
ſichten.
Die Japan=Arbeit des genannten Miſſionsvereins gehr unter der
Leitung des verdienten Miſſionsſuperintendenten D. Schiller, der ſchon
26 Jahre in Japan wirkt, weiter. Der Verein arbeitet in den beiden
Zentren Japans, in Tokio und Kyoto, und an wamchen Außenſtationen,
wo ſich gleichfalls wie in Tokio und Kyoto Chriſtengemeinſchaften
ge=
biidet haßen. An beiden Orten unterhält er ſogenannte deutſche
Abend=
ſchulen, in denen erwachſene Japaner deutſche Art und die deutſche
Sprache kennen lernen. Auch werden dieſe Japaner, die ſehr zahlreich
zuſtrömen, in chriſtlich=veligiöſer Art angeregt, wie überhaupt in den
Veranſtaltungen und Verſammlungen dieſer Miſſion, ſo daß die Zahl
der Taufen ſtändig wächſt und die Gemeinden immer mehr erſtarken.
In der letzten Zeit wurde die chriſtliche Oſakagemeinde ſogar ſelbſtändig.
Daß der Miſſionsverein ſich auch der Jugend annimmt in vielen
Sonn=
tagsſchulen und Kindergottesdienſten, iſt ſelbſtverſtändlich. Aus den
Kreiſen der heranwachſenden chriſtlichen Jugend ſind zahlreiche Chineſen
hervorgegangen. Auf die ſegensreiche praktiſche Arbeit durch ein
Stu=
dentenheim und einen Kinderyarten in Tokio ſei nur kurz hingewieſen,
ebenſo auf die literariſche Arbeit in Japan während der 37jährigen
eätigkeit.
Daß der Miſſionsverein ſich auch der beutſchen Kirchengemeinden
an=
genonnnen und daß er den Bau von Schulen und Kivchen für die
Deut=
ſchen mit ins Werk geſetzt hat; daß er im Kriege durch ſeine Pfarrer
ſelbſtlos der verlaſſenen deutſchen Frauen und Kinder in Tſingtau und
der Tſingtqukämpfer in der fapaniſchen Gefangenſchaft ſich angenommen
hat, wird ein Ruhwesblatt in ſeiner Geſchichte bleiben.
So ſteht ſeine Arbeit unerſchiittert da im Zeichen des
Aufwärts=
ſtrebens. Es gilt, daß die Heinuat nun dies vortreffliche Werk gerade in
dieſer ſchneren Zeit mit aller Kraft unterſtützt.
Vom 9.—11. Oktober hält der Allgemeine Ev.=Prot. Miſſionsverein
für Deutſchland und die Schweiz in Darmſtadt ſeine
Hauptverſamm=
lung und wird dabei in zahlreichen öffentlichen Veranſtaltungen
Ge=
legenheit geben, ſeine Art und ſeine Arbeit kennen zu lernen. —
Aus=
kunſt erteilt ſchon jetzt Pſarrer Marx, Alieſtraße 13.
Japans Außenpolitik.
Tokio, 17. Sept. (Wolff.) Der japaniſche
Premier=
miniſter Hara erklärte in einer Rede über die japaniſche
Friedenspolitik, die auswärtige Politik Japans ſei
völ=
lig frei von Nebenabſichten und diplomatiſchen Manövern. Sie
beruhe auf einer freundſchaftlichen Zuſammenarbeit der Mächte
und auf der Erhaltung des Weltfriedens. In Anerkennung des
überwiegenden Einfluſſes der Vereinigten Staaten und
Groß=
britanniens in der Welt glaubten die Politiker Japans, daß die
Annäherung der drei Mächte die Beſeitigung wancher
Urſachen der Unruhe bewirken würde. Da der
Nationalwohl=
ſtand des Landes eng verbunden ſei mit beſtändigen politiſchen
Verhältniſſen und der Sicherheit für Leben und Eigentum des
Verkehrs in China und Sibirien, ſei Japan bemüht, alle
ſchwe=
benden Fragen zu regeln und die Hilfsquellen der beiden Länder
zu entwickeln. Hara betonte weiter, die Anſchuldigung, Japan
ſei militariſtiſch oder angriffsluſtig, ſei ungerechtfertigt. Seit
Ausbruch des europäiſchen Krieges habe Japan ſeine Rüſtungen
nicht erhöht, mit Ausnahme von gewiſſen Erweiterungen, die
ſchon vorher geplant geweſen waren. Ueberdies ſei Japan
be=
reit, die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages zu erfüllen und
ſeine Unverletzlichkeit ohne Schwanken zu achten. Die früheren
Kriege Japans ſeien geführt worden, um das Daſein und die
Wohlfahrt des Volkes ſicherzuſtellen. Letzteres ſei immer noch
eine dringende Notwendigkeit angeſichts des fortgeſetzten
An=
wachſens der Bevölkerung und der Knappheit der Lebensmittel.
Deshalb glaube Japan, daß der Weltfrieden weſentlich abhänge
von der Offenhaltung der Welt. Es ſei nicht
notwen=
dig, daß dies bedingungslos geſchehe oder doch ſo, daß die freie,
unbeſchränkte Beförderung der Lebensmittel durch Aufhebung
künſtlicher Hinderniſſe geſtützt werde. Auf dieſe Weiſe würde
ie Sicherheit des Lebens aller verbürgt werden.
Die Streikbewegung.
Frankfurt a. M., 17. Sept. (Wolff.) In der
Urabſtim=
mung der großen Angeſtelltenverbände (Gewerkſchaftsbund der
An=
geſtellten. Allgemeiner freier Angeſtelltenbund, Verband weiblicher
An=
geſtellter uſw.) wurde mit einer Mehrheit von 95 Prozent der
Abſtimmenden der Streik beſchloſſen. Beſonders in den großen
Betrieben war die Beteiligung an der Abſtimmng lebhaft.
Frankfurt a. M., 18. Sept. Von zuſtändiger Seite wird
mit=
geteilt, daß der Schiedsſpruch des Schlichtungsausſchſſes in der Sache
der kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten von dem
Demobil=
machungskommiſſar für verbindlich erklärt worden iſt.
Damit iſt der Streik vermieden. Die Verbindlichkeitserklärung
kann nur auf Antrag erfolgen, und dieſer wurde bekannulich von der
Afa urd von dem G. D.A. geſtellt.
Das Kartell der Arbeitgeberverbände erläßt eine
Erkläruag, in der der Verlauf der Verhandlungen geſchildert wird und
in der es zum Schluß heißt: „Am Samstag, den 17. Sept., hat der Herr
Regierungspräſident als Demobilmachungskowmiſſar den Schiedsſpruch
für verbindlich erklärt. Die dem Kartell angeſchloſſenen Verbände
zögerten keinen Augenblick ſich der nunmehr gegebenen
Rechtslage entſprechend zu verhalten und werden die gültigen
Ge=
haltsſätze ihren Angeſtellten zur Auszahlung bringen.
* Lille, 17. Sept. Bei ihrer Beſprechung mit dem
Miniſterpräſi=
denten um Montag ſollen die Arbeitgeber der Textilinduſtrie die
Abſicht haben, zum Ausgleich der Lohnverminderung von 0,20 Franken
pro Stunde eine Erhöhung des Akkordlohnes eintreten zu laſſen.
Die Arbeiter der Baumwoll= und Juteſpinereien und Wäſchereien
in Lille haben ſich mit den anderen Verbänden im Prinzip
einver=
ſtanden erklärt, den Generalſtreik auszurufen.
Der Miniſterpräſident hat die Induſtriellen der Textilbranche von
Roubaix und Tourcoing eingeladen, ſich am Montag um
4 Uhr in ſeinem Kabinett einzufinden. Die Induſtriellen haben
be=
ſchloſſen, der Einladung des Miniſterpräſidenten nachzukonpmen.
Die Arbeitsloſigkeit in England.
London 17. Sept. (Wolff.) Nach amtlichen Liſten
be=
trägt die Zahl der Arbeitsloſen in Großbritannien
1502 000. Das bedeutet eine Verminderung um 25 400 gegen
die vergangene Woche. Hierin ſind nicht die Perſonen
einbegrif=
fen, die mit verkürzter Arbeitszeit arbeiten. Die Zahl der
letz=
teren beträgt 402 600, das ſind gegen die vergangene Woche etwa
5200 weniger.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 19. Sept. Der Lokalanzeiger meldet aus
Lieben=
werda, daß Fürſt Philipp zu Eulenburg im 75.
Le=
bensjahre geſtorben iſt.
Berlin, 18. Sept. (Wolff.) Im Verkehr mit dem Gebiet der
freien Stadt Danzig ſind fortan Zollgebührzettel für Pakete
zu=
gelaſſen.
Paris, 17. Sept. (Wolff.) Wie Havas aus Waſhington
mel=
det, hat die amtliche Kommiſſion für Luftſchiffahrt den Präſidenten
Harding erſucht, wenn möglich mit Deutſchland über den
An=
kauf eines Zeppelinluftſchiffes zu verhandeln.
Wie die Blätter aus London melden, iſt die Shakleton=
Expedition geſtern nach dem Südpol abgegangen.
Der Matin meldet aus London: Ein Polizeiinſpektor und zwei
Polizeibeamte, die eine Erkundung im Innern von Madras
vor=
nehmen wollten, wurden von den Rebellen getötet.
London, 16. Sept. (Wolff.) Aus Schanghai wird
be=
richtet, daß ein amerikaniſcher Dampfer dort auf dem Wege nach
Trieſt mit 320 deutſchen, öſterreichiſchen und rumäniſchen
Kriegs=
gefangenen aus Oſtſibirien eingetroffen iſt.
Rummer 259.
Bukareſt, 17. Sept. (Wolff.) In Bukareſt wurde heute eine
Muſterausſtellung von Erzeugniſſen der rumäniſchen
In=
duftrie unter großen Feierlichkeiten und in Anweſenheit des
Sronprinzen und des Miniſterpräſidenten eröffnet.
Neu=York, 16. Sept. (Wolff.) Ein britiſcher Kreuzer iſt mit
den Leichen der 16 bei der Kataſtrophe des
Luft=
ſchöffes R 38 ums Leben gekommenen Amerikanern heute
rrorgen in Neu=York eingetroffen.
Vermiſchtes.
— Zur Bekämpfung des Wohnungsmangels hat der
Deutſche Zementbund vor einiger Zeit Preiſe im Geſamtbetrage
von 21000 Mark (1. Preis 8000 Mark) für Arbeiten ausgeſetzt, in
denen Bauausführungen für Wohnzwecke in Betonbauweiſen beſchrieben
uxd möglichſt durch Abbildungen veranſchaulicht werden. Wie aus den
art den Deutſchen Zementbund gelangenden Zuſchriften hervorgeht, ſind
zerſchiedene Intereſſenten der Anſicht, daß das Ausſchreiben nur für
Fachleute und Reichsdeutſche offen ſei; dies iſt nicht der Fall. Jede
„echtliche oder private deutſche Perſon iſt zugelaſſen, ebenſo jeder Deutſch=
Oeſterreicher. Ferner trifft auch die mehrfach geäußerte Annahme nicht
. daß der Bezug der Bedingungen mit Koſten verknüpft ſei. Der
Zementbund, Charlotlenburg, Kneſebeckſtraße 74, verſendet dieſe auf
Anfrage koſtenlos und portofrei. Die Arbeiten ſind bis zum 8. Oktober
enzuſenden. Hoffentlich iſt die Betätigung eine rege, da auf dieſe Weiſe
en wertvolles Material geſammelt wird, deſſen Ausnutzung zur
Ver=
b=lligung der Wohmungsbauten führen ſoll.
Literariſches.
— Städtebaukunſt. Von Stadtbaurat Beigeordneten Diplom=
Ingenieur H. Ehlgötz. 163 Seiten (Wiffenſchaft und Bildung, Band
130). Preis 12 Mk. Verlag von Quelle u. Meher in Leipzig. 1921.
Der Krieg hat, wie auf vielen Kulturgebieten, auch die Entwicklung des
Städtebaus auf Jahre zerſtört und doch iſt die Löſung dieſer Aufgabe
von entſcheidender Bedeutung für die Geſtaltung unſerer ſoxſalen und
volkswirtſchaftlichen Verhältniſſe. Umſo wünſchenswerter und
notwen=
diger iſt es, daß ſich für die Zukunft vorbereitend weiteſte Kreiſe mit
deeſem Fragenkomölex beſchäftigen, dem nur ſonſt die Architekten und
Fehörden ihre Aufmerkſamkeit ſchenkten. Hier wird Ehlgötzs Buch ein
ausgezeichneter Führer ſein. Er behandelt den Städtebau nicht etwa
mir von der künſtleriſchen Seite, ſondern auch uter volkswirtſchaftlichen,
hygieniſchen, verwaltungstechniſchen und geſetzgeberiſchen Geſichtspunkten.
Den Gartenſtädten und dem Siedlungsproblem iſt beſondere
Aufmerk=
ſemkeit geſchenkt. Zahlreiche Beiſpiele zeigen, wie
volkswirtſchaftlich=
vertvolle Anlagen zu ſchaffen ſind. Selbſt der Architeit von Beruf findet
wer wertvolle Winke.
Stadt und Land.
Darmſadt, 18. September.
n. Strafkammer. Ein Gelegenheitsgeſchäft hatte dem unbeſtraften
nebſt Einziehung des Uebergewiuns von 840 Mark verurteilt worden,
uas er mit Berufung anfochſt. Es handelt ſich um Stacheldraht, von
hem Pf. im vorigen Jahre durch die hieſige Landwirtſchaftskammer eine
große Anzahl Nollen zu ausnahmsweiſe billigem Preiſe erhalten hatbe.
Nach ſeiner unwiderlegten Angabe erklärt ſich letzterer Umſtand daraus,
dß er bei tauſchweiſer Uebernahme des Gutshofes gegenüber der
Land=
wrtſchaftskammer in erheblichen Nachteil gekommen war und durch jene
billige Wavenlieferung teilweiſe dafür entſchädigt werden ſollte. Der
Marktpreis fraglichen Drahtes war damals ſehr hoch und überſtieg um
eirr Mehrfaches die Erſtehungsſumme Pf.s, doch blieb Pf., als er auf
urederholtes Anſuchen einer Landwirtswitwe von dem Draht an ſie
kuflich abließ, ſehr beträchtlich hinter dem allgemeinen Preis zurück.
AElerdings beſchränkte er ſich nicht auf den in der Regel bei derartigen
Geſchäften üblichen Nutzen (wie ihn im Strafderfahren die
Preispri=
fungsſtelle mit etwa 20 Prozent anſetzte und das Gericht erſter Inſtanz
ornahm), ſondern ließ ſich von der Käuferin 1200 Mark bezahlen, ſo
ß jener gewöhnliche Nutzen um mehr als 800 M. überſchritten wurde.
Das Berufungsgericht folgte der oberſten Rechtſprechung, wonach
beſon=
ders niedrige, aus rein perſönlichen Verhältniſſen entſprungene
Er=
uhungskoſten hinſichtlich der Frage übermäßigen Gewinns nichr
aus=
ſinlaggebend ſind. Hiernach hätte ſich der Angeklagte noch in mäßigen
Crenzen bewegt, zum mindeſten weder vorſätzlich noch fahrläſſig der
Areistreiberei ſchuldig gemacht und wurde daher freigeſprochen.
Gleichen Ausgang nahm die Berufung des ſchöffengerichtlich wegen
ASrperverletzung mittels hinterliſtigen Ueberfalls unter mildernden
Um=
ſtrnden zu 600 Mark Geldſtrafe evtl. 60 Tagen Gefängnis verurheilten
Waſchinenführers Joſeph Wolf aus Nieder=Ramſtadt. Der
unbe=
ſtrafte Angeklagte ſteht mit dem ihm früher befreundeten
Maſchinen=
meiſter Max Mange von Roßdorf auf feindſeligem Fuß und fühlte ſich
drrch deſſen Verhalten bei Begegnungen uſw. herausgefordert, ſowie
h.droht. Eines Abends traſen beide in dem Hohllveg bei dem Bahnhof
Näeder=Ramſtadt zuſammen, als M. ſich auf dem Heimweg befand und
A, angeblich zufällig die gleiche Strecke nach Darmſtadt gehen wollte.
leber den Verlauf iſt man auf die Schilderung der zwei Gegner
be=
ſtränkt, von denen jeder von dem anderen angegriffen geweſen und
ſih auf die Verteidigung verlegt haben will. W. verſetzte dem M.
verſchiedene Stockhiebe, und dieſer gab ſcharfe Revolverſchüſſe ab, ohne
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 19. September 1912.
Seite B.
den davor fliehenden W. zu verwunden. Die belaſtende, beeidigte
Zeu=
genausfage M.s erfuhr keine ſonſtige Unterſtützung, vielmehr ergab die
nochmalige Beweisaufnahme mancherlei zu W.s Gunſten, insbeſondere
auch die Möglichkeit vermeintlicher Notwehr, worauf der Staatsanwalt
unter anderem hinwies. Der Sachverhalt erſchien nuaufgeklärt und
man erachtete W. für nicht ausreichend überführt, ſo daß Freiſpruch
erfolgte.
Dienstag, den 20. September 1931
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 90, 89
und 86, je 800 gr Brot. Marke Nr. 81, 560 gr Mehl oder
800 gr. Brot.
Für Kinder: (Karten weiß Marke Nr. 65, jc 800 gr Brot.
Marke Nr. 61, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Oktober auf die
Lebensmittel=
marken „Offenbach” blau und tveiß je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Gänſeverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2.— Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel=
Ver=
kaufsſtellen.
Milch: Auf Marke „Auguſte” der blauen Lebensmittelkapten
je ½ Liter.
Fucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken „Gießen”
und „Mainz” ſämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 750 gr.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
tädtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 20 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. D eſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Roh
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen
Verkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffne
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
wird immer maſſtver und ſchärfer von beiden Seiten. Darmſtadt
kann vor Seitenwechſel noch ein weiteres Tor für ſich buchen, ſo daß es
nun in die Pauſe mit 2:1 geht. Nach Halbzeit drückt Neu=Iſenburg
mächtig und kann den Ausgleich erzielen (2:2). Bei dieſem Stand wogt
das Spiel längere Zeit hin und her, bis Darmſtadts Linksaußen das
dritte Tor einſchießt, dem dann noch kurz vor Schluß das vierte Tor
von dem Halbrechten folgt. Beide Mannſchaften lieferten ſich ein
ſchö=
nes Spiel, nur hat Neu=Iſenburg ein mehr hohes Spiel, während
Darm=
ſtadt mehr an das flache Spiel gewöhnt iſt. — Darmſtadts 2.
Mann=
ſchaft gegen Neu=Iſenburgs 2. Mannſchaft in Darmſtadt 1:1 (1:0). —
1. Jugendmannſchaft gegen 1. Jugendmannſchaft Freie Turngemeinde
Pfungſtadt in Pfungſtadt 2:3 (1:3).
* Darmſtädter Fußballderein 1912 gegen Viktoria=
Griesheim 1:0 (1:0) Darmſtädter Fußballverein 1912 konnte nach
überlegener Spielweiſe mit 1:0 Toren ſein erſtes Verbandsſpiel für ſich
entſcheiden. Dach dem Gezeigten zu urteilen, dürften die beiden
Neu=
linge in der A=Klaſſe nich die ſchlechteſte Rolle ſpielen. Zwar ließen
beide Maunſchaften nicht ein ausgeprägtes Syſtem erkennen, aber
nichts=
deſtolveniger verdienen die Leiſtungen einzelner Teile der Mannſchaften
hohe Anerkennung. Bei Griesheim fallen eine ſehr gute (oft auch
zahl=
reiche) Verteidigung und ein mit Geſchick und auch Glück ſeiner
Auf=
gabe ſich entledigender Torbiter angenehm auf, die dem D.F.V.=Sturm,
er heute nicht ganz auf der Höhe ſeines Könnens ſteht, hart
wider=
tehen; und bei D.F.V. 12 gefallen die aufopfernde und erfolgreiche
Länferreihe und Verteidigung. Der Torhüter hatte keine Gelegenheit,
ſein Können zu ertfalten. Dem in vorbildlicher Weiſe durchgeführten
Spiele war Herr Nagel=Mannheim=Feudenheim ein ſehr guter Leiter.
Mannſchaft gegen 2. Mannſchaft Viktoria=Griesheim 7:3: —
3. Maunſchaft gegen 3. Mannſchaft Viktoria=Griesheim 1:3; — 1. Jgd.=
Mannſchaft gegen 1. Jgdmſch. Turngemeinde 1846=Darmſtadt 4:2; —
1. Schulermſch. gegen 1. Schülermſch. Turngemeinde 1846=Darmſtadt 3:1.
Schluß des redaktionellen Teils.
Doktor
Ihnen=
E3 iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird
+ Arheilgen, 18. Sept. Die Heſſiſche
Landeswander=
bühne wird am Dienstag im Mathildenhöhſaale zu Darmſtadt die
diesjährige Spielzeit eröffnen. Als erſter Ort, der bei ſeiner Rundreife
durch unſer engeres Vaterland dann von dem Theſpiskarren zu einer
Theateraufführung aufgeſucht werden ſoll, iſt unſere Gemeinde. Nächſten
Samstag und Montag ſind im hieſigen Eaſthauſe „Zum weißen
Schwa=
nen” Vorſtellungen geplant. Am erſten Abend wird das Luſtſpiel „Der
Herr Senator” über die Bretter gehen, während uns der zlweite Tag
das Schäferſpiel „Die Laune des Verliebten” von Joh. Wolfgang von
Goethe und das Luſtſpiel „Der zerbrochene Krug” von Heinrich v. Kleiſt
bringen wird.
Griesheim, 17. Sept. Ein Ausſchreiben. Zu der Notiz im
Freitagsblatt wird uns mitgeteilt, daß das Gebot von Los 1 mit
278 735 Mark und Los 2 mit 86 627,26 Mark nicht von Peter Engel 8.
für ſich allein, ſondern für die dereinigten Maurermeiſter
Griesheims (Herrn Engel einbegriffen) eingereicht hatten.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportderein Darmſtadt 98 Liga gegen V. f. R.=
Bür=
ſtadt Liga 4:2; Liggerſatz Sportverein gegen Liggerſatz V. f. R.=
Bürſtadt 1:0; Ensgxaber=Mannſchaft gegen Fußballabteilung
Union der Turngeneinde Beſſungen 4:1; Sportverein 2. gegen Union 2.
0:1; Sportverei 3. gegen Union 3. 7:0; Sportverein 4. gegen Union 4.
3 zu 6.
* Turngemeinde Darmſtadt 1846 (Fußballabteilung).
Ihr erſtes Verbandsſpiel konnte die erſte Elf der T.G.D. 1846, die am
Sonntag in Pfungſtadt gegen die Liggerſatz von Germania antrat,
mit 2:1 gewinnen. Die 2a=Mannſchaft von Pfungſtadt trat gegen die
zlveite Mannſchaft der Turner nicht an, letzteren ſomit bampflos die zwei
Punkte überlaſſend.
* Freie Turngemeinde Darmſtadt (Fußballabteilung)
Geſtern Sonntag ſtanden ſich im fälligen Verbandsſpiele (4=Klaſſe) Fr.
Tgde. Darnſtadt 1. Mannſchaft und Fr. Tgde. Neu=Iſenburg erſte
Mannſchaft in Neu=Iſenburg gegenüber Refultar 4:2 (2:1).
Eckenver=
hältnis 6:1 für Darmſtadt. Ueber das Spiel kurz folgendes: Sofort
nach Anſtoß gelingt es Neu=Iſenburg durch den Rechtsaußen, in
Füh=
rung zu gehen. Der Darmſtädter Torwächter hält den Ball glänzend,
ſteht aber hinter der Torlinie. Darmſtadt findet ſich nun auch
allmäh=
lich zuſammen und kann kurz darauf gleichziehen. Das Spiel ſelbſt
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