Darmstädter Tagblatt 1921


16. September 1921

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184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

Nummer 256

Freitag, den 16. September 1921

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Einzelnummer 25 Pfg.

Iſt mit Frankreich eine Verſtändigung
möglich?
Es gab und gibt trotz aller trüben Erfahrungen der beiden
ſetzten Jahre in Deutſchland Staatsmänner und Politiker, die
ſer Anſicht ſind, daß eine Verſtändigung mit Frank=
eich
erreicht werden könne und müſſe. Dieſe Politik iſt unter
ſen gegenwärtigen Verhältniſſen für Deutſchland nicht ganz un=
gefährlich
, denn Englands Intereſſen auf dem Kontinent läuft
ine deutſch=franzöſiſche Annäherung ſchnurſtracks zuwider, und
wir haben es erſt in den letzten Tagen wieder erlebt, daß die
Rathenauſche Politik an der Themſe recht unliebfames Aufſehen
rregt hat. Aber von ihrer Schädlichkeit ganz abgeſehen, iſt
die Politik der Verſöhnung mit Frankreich auch gänzlich aus=
ſichtslos
. Bisher konnte man vielleicht noch von den Leuten,
die ſich zu ihr bekannten, als von großen Optimiſten reden, nun
aber haben gerade die letzten Tage wiederum den Beweis er=
dracht
, daß die Geiſtesverfaſſung, die an der Seine herrſcht, ſich
n Jahr und Tag auch nicht um einen Deut geändert hat, und
daß von den Staatsmännern wie den Politikern in Paris mehr
denn je das Wort ihres größten Staatsmannes, Napoleon, über
die Bourbonen gilt: IIs niont rien appris ni oublié. Frank=
ſeich
kann nicht einen Augenblick Frieden halten. Ein geradezu
rankhafter Zug zu ewigem Hader und Streit, über den auch
ſchon innerhalb der Entente ſelbſt manch ſcharfes und vernich=
ſerides
Urteil gefällt worden iſt, geht durch das ganze franzö=
iſche
Volk. Irgend ein, und ſei es der fadenſcheinigſte, Grund
wird von den Chauviniſten an den Haaren herbeigezogen, um
Arrfrieden in der Welt zu ſäen. Daß Deutſchland dabei in erſter
einie das leidende Objekt iſt, liegt bei einem Volke, das ſeine
Kultur zu allen Zeiten der Geſchichte in unnützen Quälereien
ines beſiegten Feindes geſehen hat und nicht nur aus Zufall
inen Marquis de Sade zu den Seinen zählt, in der Natur der
Ainge.
Es gab eine Zeit, wo man es den Franzoſen noch glauben
ſonnte, daß ihre Politik der Furcht vor Deutſchlands baldigem
militäriſchen Wiederaufſtieg entſprang. Dann aber wurde
Zeutſchland militäriſch ſozuſagen bis aufs Hemd ausgezogen.
Damit fiel das von Paris aus mit vielem Geſchick immer wie=
der
verwendete Argument der deutſchen Gefahr unter den
Trſch. Nun warf ſich die franzſiſche Politik zur Rechtfertigung
hres Vorgehens gegen Deutſchland auf das Reparations=
oblem
. Am 12. Mai aber nahm die deutſche Regierung das
timatum der Entente an und ſchlug damit der franzöſiſchen
ſegierung das Agitationsmittel des nichterfüllten Verſailler
Vertrages aus der Hand. Bis zum heutigen Tage iſt Deutſch=
(and allen ſeinen Verpflichtungen aus dem Ultimatum reſtlos
nachgekommen. Für Frankreich war damit auch nicht der ge=
eingſte
Anlaß gegeben, ſich zu beſchweren, und es mußte ſich nun
zeigen, ob die franzöſiſche Politik von allem Anfang an bewußt
darauf angelegt war, den Frieden mit Deutſchland um jeden
Preis zu ſtören. Dieſer Beweis iſt heute erbracht. Obwohl
Deutſchland ſich nicht die geringſte Verfehlung hat zuſchulden
kommen laſſen, hat es die franzöſiſche Preſſe, hinter der ihre Re=
gerung
nur allzu deutlich erkennbar ſteht, fertig gebracht, einen
neuen Hetzgrund gegen Deutſchland mit der frei erfundenen
Mitteilung aufzutiſchen, daß Deutſchland vor dem Bankerott
ſtehe, der ſozuſagen nur zum Schaden Frankreichs in Szene
geſetzt werden ſelle. Gleichzeitig hat man jenſeits des Rheins
die bewußte Lüge zu einem neuen Feldzug für die Schaffung
ſeines rheiniſchen Pufferſtaates benutzt, der gewiſſermaßen die
Sicherheit für etwa eintretende Verluſte an Geld durch einen
deutſchen Staatsbankerott bilden ſoll.
Frankreich hat ſich demaskiert. Wenn bisher noch nicht,
ſo wiſſen wir jetzt in Deutſchland, daß alle Opfer, die das deutſche
Volk an Geld und Gut heute bringt, den Franzoſen gleichgültig
ſind und daß trotzdem in Paris Gründe geſucht und gefunden
werden, um Ziele zu verwirklichen, die mit der Zerſtückelung
Deutſchlands gleichbedeutend ſind. Paris hat ſein wahres Ge=
ſicht
gezeigt. Lug und Trug war die Behauptung, daß zur Ver=
ſtändigung
nur die völlige Entwaffnung und weiter die An=
nahme
des Ultimatums Vorausſetzung ſei. Frankreich denkt
nicht daran, ſich mit Deutſchland jemals zu verſöhnen. Mag
ſein, daß einige wenige, die weiter als bis morgen ſehen, der
Politik der franzöſiſchen Regierung den Rücken kehren; die
Mehrheit des Volkes aber wird den Poincarés und Konſorten
auch weiter folgen. Ueber den Rhein führt heute und in den
nächſten Jahren noch keine Brücke nach Deutſchland. Co-
Oberſchleſien.
Die Unteilbarkeit Oberſchleſiens.
In dem Handwerkskammerblatt für den Regierungs=
bezirk
Oppeln wird von fachmänniſcher Seite die Frage der
Teilbarkeit Oberſchleſiens unterſucht. Es werden
alle Momente volkswirtſchaftliche, geographiſche und fami=
liäre
erörtert. Auf Grund dieſer eingehenden Studien kommt
der Artikel zu nachſtehenden Schlußfolgerungen:
Eine Teilung wäre überhaupt nicht nur außerordentlich
ſchwierig (wie die Interalliierte Kommiſſion und der Oberſte
Rat ſelbſt erklären), ſie iſt einfach unmöglich und unnatürlich.
Man nehme einmal die Abſtimmungskarte zur Hand mit rich=
tiger
wiſſenſchaftlicher Darſtellung des Abſtimmungsergebniſſes,
wo alſo die Abſtimmungsergebniſſe im Verhältnis zur Größe
der Abſtimmungsgemeinden eingetragen ſind, (nicht jene törich=
ten
, nach der Kleinkinderſchule ausſehenden Machwerke, wo jede
kleinſte Abſtimmungsgemeinde genau ſo groß eingetragen iſt, wie
die größte Stadt). Wer wird da eine Teilungslinie zu ziehen
imſtande ſein, ohne dem Abſtimmungsergebnis Gewalt anzu=
tun
und willkürlich den Volkswillen zu verletzen? Niemand!
Auch der Verſuch, Wirtſchaftsbezirke oder Wirtſchaftseinheiten
herauszuſchälen, iſt töricht und zeugt von völliger Unkenntnis
der völkiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe Oberſchleſiens.
Oberſchleſien iſt ein ſo verzweigtes, veräſteltes, ineinander=
greifendes
Netz der heimiſchen Induſtrie und wirtſchaftlichen Be=
ziehungen
, daß eine Zerreißung dieſes Netzes unſinnig, ver=
ſtandeswidrig
wäre. Ulnd wie in der Induſtrie, ſo liegen die
Verhältniſſe auch im Handwerk. Hier Betriebsſitz, dort Abſatz
und Kundſchaft; im Induſtriebezirk die Baubetriebe, in den
Kreiſen Ratibor und Leobſchütz die dazu gehörigen Maurer=
und Zimmergeſellen und Bauarbeiter. In Guttentag das
Tiſchlerzentrum, auf den Jahrmärkten der Städte der Abſatz.
Solcher Beiſpiele laſſen ſich Dutzende anführen. Die Los=
löſung
eines Teiles aus dem Ganzen muß nicht nur dem Gan=
zen
, ſondern auch den losgelöſten Teilen unerſetzlichen Schaden
bringen. Auf allen anderen Gebieten liegen die Verhältniſſe

natürlich ebenſo. Oberſchleſien gehört eben zuſammen. Was
durch Jahrhunderte verwachſen iſt, kann man nicht willkürlich
trennen. Das zeigen vor allem auch die völkiſchen Verhält=
niſſe
. Jede Linie würde nicht nur die große oberſchleſiſche
Volksfamilie, ſondern auch die einzelnen Familien auseinander=
reißen
. Hier würde die Mutter, drüben der Sohn, hier der
Bruder, dort die Schweſter wohnen, hier die Kinder leben, jen=
ſeits
der Linie die Eltern begraben ſein. Keine gemeinſame
Heimat würde dieſe Familien mehr verbinden. Daher iſt es
erklärlich, daß ſehr, fehr viele, die für Polen geſtimmt haben,
nunmehr offen erklären: Wir ſind nicht damit einverſtanden,
daß unſere Gemeinde, unſer Bezirk zu Polen kommt. Wir
haben für das Ganze geſtimmt, eine Trennung von unſeren An=
gehörigen
, eine Trennung von unſerer gemeinſamen oberſchleſi=
ſchen
Heimat wollen wir auf keinen Fall.
Ein geheimer polniſcher Tagesbefehl.
Breslau, 24. Sept. (Wolff.) Das Acht=Uhr=Abendblatt
meldet aus Kattowitz: Wir ſind in der Lage, folgende In=
ſurgenten
= und Regimentsbefehle wiederzugeben,
die klar beweiſen, was Polen plant. Geheimer Tages=
befehl
vom 29. Auguſt an die Abſchnittskommandanten der
Aufſtändiſchen: Laut Befehl durch unſeren Stab müſſen ſämt=
liche
Abſchnittskommandanten am 5. September ſich in Czen=
ſtochau
melden zur Entgegennahme des Warſchauer Befehls.
Die Beſprechung über Oberſchleſien findet am 7. Septembeu in
Warſchau im Beiſein des Abſtimmungskommiſſars Korfanty
ſtatt. Regimentsbefehl: Alle Kompagnieführer erhalten die
neu ausgearbeiteien Aufmarſchpläne, nach denen die Mannſchaf=
ten
informiert und geübt werden. Die Karten ſind geheim zu
halten und nur nach dem Tagesbefehl zu gebrauchen. Große
Aufmerkſamkeit iſt geboten hinſichtlich verſchiedener Kuriere, die
Befehle zum Abſchreiben oder Photographieren geben. Es ſind
wieder Führer mit größeren Geldbeträgen abhanden gekommen.
Sie haben Geld underſchlagen, welches zur Unterſtützung der
aufſtändiſchen Verbände dienen ſollte. Darunter befindet ſich
Emil Wadaſch mit 105 000 Mark. Dieſer iſt ſofort feſtzunehmen.
Tagesbefehl: An alle Führer und Unterführer! Sämtliche Füh=
rer
und Unterführer Oberſchleſiens haben ſich in Beuthen zu
melden. Es ſoll eine Liſte aufgeſtellt werden über Chauffeure,
Sanitäter, Flieger und Spezialiſten in Flugzeugreparaturen,
die nach Sosnowice geſchickt werden, von wo der Weitertrans=
port
erfolgt. In Schopenitz iſt Meldung bei Kapitän Stolar=
zika
zwecks Grenzüberganges. Wäſche, Schuhe und Anzug mit=
zubringen
, falls ſie ſich ſeit dem Aufſtande noch nicht im Beſitze
derſelben befinden. Paluczki, Major,
Die Kriſis in Bayern.
ONB. München, 14. Sept. Die Kriſe in Bahern
hat auch im Laufe des heutigen Mittwoch noch keine Löſung
erfahren. Die Verhandlungen zwiſchen den Fraktionen der Re=
gierungskoglition
ſind bisher überhaupt noch nicht aufgenom=
men
worden. Von den Parteien hatten heute die Baheriſche
Volkspartei und der Bayeriſche Bauernbund Beratungen, ohne
daß hier, ſoweit bisher bekannt, endgültige Beſchlüſſe gefaßt
werden konnten. Die Bayeriſche Volkspartei trat in den Abend=
ſtunden
erneut zu einer Fraktionsſitzung zuſammen. Die demo=
kratiſche
Fraktionsſitzung iſt für Donnerstag, möglicherweiſe für
Freitag in Ausſicht genommen, ebenſo die Sitzung des Landes=
verbandes
der Demokratiſchen Partei. Nach Lage der Dinge
iſt mit der Einberufung des Landtags erſt für Ende
dieſer Woche zu rechnen. Zu der von uns gemeldeten Stellung=
nahme
der Bayeriſchen Volkspartei=Korreſpondenz erklärt, die
Staatszeitung, eine abſolute Notwendigkeit dafür, in den Aeuße=
rungen
der Korreſpondenz einen Bruch der Partei mit Kahr zu
ſehen, ſcheine zunächſt noch nicht gegeben. Immerhin ſeien
Strömungen von erheblicher Stärke innerhalb der früheren
Koalitionsparteien za erkennen, die auf eine Nichtwieder=
berufung
des bisherigen Miniſterpräſiden=
ten
hinarbeiteten. Es ſei jedoch verfrüht, daraus Folgerungen
zu ziehen. Dem gleichen Blatt wird von der demokratiſchen
Landtagsfraktion mitgeteilt, daß die Partei von der durch den
Fraktionsvorſitzenden im ſtändigen Landtagsausſchuß klar und
eindeutig vorgezeichneten Linie ihrer Politik nicht abweichen
werde. Es müſſe endlich ein beſſeres und ruhige Entwickelung
bürgendes Verhältnis zwiſchen Reich und Bayern hergeſtellt und
dafür geſorgt werden, daß die auf beiden Seiten gemachten
Fehler ſich in Zukunft nicht wiederholen.
Die München=Augsburger Abendzeitung will aus Berlin,
wie ſie ſagt, von ganz zuverläſſiger Seite, gehört haben, daß
die preußiſche Regierung durch den Miniſterpräſidenten
Stegerwald die von der bayeriſchen Regierung
und vom bayeriſchen Landtag formulierte For=
Herung auf Aenderung der Verordnung des Reichspräſiden=
ten
vom 29. Auguſt auf das wärmſte unterſtützt habe, ſo
daß Preußen und Bayern in der Frage der Verordnung eine
Einheitsfront bilden.
München, 14. Sept. (Wolff.) Der ſtändige Land=
tagsausſchuß
trat heute nachmittag 3 Uhr zu einer Sitzung
zuſammen. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab Präſident
Königbauer ein Schreiben des Miniſterpräſidenten v. Kahr
bekannt, worin dieſer von dem Rücktritt des Geſamtminiſte=
riums
Mitteilung macht. Der Präſident fügte hinzu, er habe
auf Donnerstag nachmittag 4 Uhr eine Sitzung des Aelteſten=
rates
einberufen, die ſich mit der Lage beſchäftigen werde,
wann die nächſte Plenarſitzung ſtattfinden ſolle, um die Wahl
des Miniſterpräſidenten und die Beſtellung eines
neuen Minifteriums vorzunehmen. Abg. Held bemerkte, es
werde in der Preſſe die Behauptung aufgeſtellt, daß er den
Miniſterpräſidenten geſtürzt habe. Zum Beweis dafür werde
angeführt, daß ſchon ſeit längerer Zeit zwiſchen ihm und v. Kahr
tiefgehende Meinungsverſchiedenheiten beſtanden hätten und daß
er beim Katholikentag in Frankfurt a. M. mürbe gemacht wor=
den
ſei. In Frankfurt habe er überhaupt mit niemandem ein
Wort über Politik geſprochen. Mit Herrn v. Kahr ſei er in
allen größeren Fragen einig gegangen. In einem ſozialiſtiſchen
Blatte werde behäuptet, er habe den Miniſterpräſidenten des=
halb
geſtürzt, um ſelbſt ſein Nachfolger zu werden. Er möchte
hierzu nur bemerken, daß er nach der Revolution ſchon mehr als
einmal Gelegenheit gehabt habe, Miniſter zu werden, es aber
grundſätzlich jedesmal abgelehnt habe. Kurz vor der Revolution
hätte er ſich lediglich unter dem äußeren Zwange der Verhältniſſe
dazu herbeigelaſſen.
Abg. Timm (Soz.) erklärte, auch er ſei davon überzeugt,
daß Held bei den letzten Entſcheidungen nur aus rein ſachlichen
Gründen gehandelt habe. Wohl in keiner Situation hätten bis=

her der Landtag und beſonders auch die Mitglieder der Oppo=
ſitionsparteien
eine ſolche Toleranz an den Tag gelegt, wie bei
den letzten Vorgängen, wo man ſich direkt von Vertretern der
Regierung habe brüskieren laſſen. Abg. Held (Baher. Vpt.)
erſuchte, den Ausdruck brüskieren nicht aufrecht zu erhalten. Er
ſelbſt ſei es geweſen, der den Miniſterrat erſuchte, noch am Sams=
tag
nacht zu einer Entſcheidung zu kommen, wodurch ſich die
lange Verzögerung ergeben habe. Abg. Neumann (U. S.)
behauptet ebenfalls, daß es ſich um ein illohales Verhalten dem
Landtag gegenüber gehandelt habe. Vorſitzender Held wandte
ſich auch gegen dieſe Bezeichnung. Der Ausſchuß tritt ſodann
in die Tagesordnung ein und befaßt ſich mit den Vorgängen in
München, Nürnberg und Koburg.
* München, 15. Sept. Wie die Blätter melden, hat die
Bayeriſche Volkspartei geſtern zwei Fraktionsſitzungen
abgehalten, von denen die zweite noch in den Abendſtunden an=
dauerte
. Nach dem Ergebnis der Beratungen könne ſchon jetzt
mit Beſtimmtheit darauf gerechnet werden, daß die Baye=
riſche
Volkspartei an v. Kahr nicht mehr mit
dem Erſuchen herantreten wird auf ſeinem
Poſten zu verbleiben. Da auch die Demokraten ſich an
einem neuen Kabinett Kahr nicht mehr beteiligen würden, ſei
alſo ſchon jetzt mit Sicherheit zu ſagen, daß eine Rückkehr
Kahrs nicht mehr erwartet werden kann.
Die Frage der Aufhebung der Sanktionen.
Berlin, 15. Sept. Aus Bamberg wird gemeldet: Auf
dem Deutſchen Juriſtentagwurde folgende Entſchlie=
ßung
angenommen: Der Deutſche Juriſtentag ſpricht als ſeine
einmütige Rechtsüberzeugung aus, daß die ſogenannten Sank=
tionen
widerrechtliche Gewaltmaßnahmen ſind. Sie verletzen den
Verſailler Vertrag und das Völkerrecht.
Der Vorwärts beſchäftigt ſich in einem kurzen Artikel mit
der Tatfache, daß die Sanktionen nicht wie verſpro=
chen
aufgehoben worden ſind. Das Blatt ſchreibt u. a.:
Obwohl ſelbſt in der franzöſiſchen Preſſe zugegeben worden iſt,
daß von deutſcher Seite geſchehen iſt, was Vorausſetzung für die
Aufhebung der wirtſchaftlichen Sanktionen geweſen wäre, iſt bis
heute an die Reichsregierung keinerlei Mitteilung gelangt, daß
an dem feſtgeſetzten Tage die wirtſchaftlichen Maßnahmen am
Rhein ein Ende finden würden. Das Blatt verweiſt darauf, daß
die franzöſiſche Arbeiterbewegung zu ſchwach ſei, um die Auf=
hebung
der Sanktionen durchzudrücken, und es wird darauf hin=
gewieſen
, daß die Rheinlandskommiſſion erſt für die hinreichende
Kontrolle ſorgen müſſe, bevor ſie Sanktionen aufheben könne. Es
heißt jedoch, daß die Aufhebung der Sanktionen erfolgen wird,
ſobald es der Kommiſſion gelungen iſt, ein zuverläſſiges Kon=
tröllſyſtem
zu ſchaffen. Das könne in einigen Wochen der Fall
ſein. Die Berliner Börſenzeitung erfährt: Wie von authen=
tiſcher
Seite verlautet, ſoll in Koblenz zwiſchen der interalliierten
Rheinlandskomwiſſion und wirtſchaftlichen Sachverſtändigen der
Entente eine Beſprechung über die Aufhebung der Wirtſchafts=
ſanktionen
vor ſich gehen. Die deutſche Regierung iſt jedoch zu
dieſer Beſprechung nicht eingeladen.
Berlin 15. Sept. (Wolff.) Nach der letzten Mitteilung
des Oberſten Rates vom 14. Auguſt war die Aufhebungder
wirtſchaftlichen Sanktionen für den 15. Septem=
ber
ins Auge gefaßt, wenn bis 31. Auguſt die fällige Goldmil=
liarde
bezahlt ſei und die deutſche Regierung ihre Einwilligung
zur Schaffung eines interalliierten Organs zwecks Vermeidung
von Diskriminationen bei Erteilung der Ausfuhrgenehmigungen
für das beſetzte Gebiet erteilt haben würde. Die deutſche Re=
gierung
leiſtete die fällige Zahlung und ſprach ihre grund=
ſätzliche
Einwilligung zur Schaffung eines interalliierten Organs
zur Verhütung von Diskriminationen in ihrer Note vom
26. Auguſt aus. Eine Antwort wurde bisher darauf nicht
erteilt. Die ſchweren wirtſchaftlichen Folgen, welche nicht nur
das Wirtſchaftsleben des beſetzten Gebietes, ſondern ganz
Deutſchland durch das Fehlſchlagen der durch die alliierte An=
kündigung
erweckten Hoffnungen erleidet, können nicht der deut=
ſchen
Regierung zur Laſt gelegt werden, ſondern müſſen von den
alliierten Regierungen verantwortet werden.
Das Wiesbadener Abkommen.
Berlin 15. Sept. Nach einer Eſt Europe=Meldung
aus Paris hält man es für möglich, daß das zwiſchen Rathe=
nau
und Loucheur getroffene Abkommen bereits am
1. Oktober Gültigkeit erlangt. Es hänge dies nur von der Re=
parationskommiſſion
ab, die ihren Standpunkt zu dem Abkom=
men
wahrſcheinlich noch vor deſſen Ratifizierung bekannt geben
wird. Die in Wiesbaden unerledigt gebliebenen Fragen, Eiſen=
bahnmaterial
, Induſtriematerial, Vieh= und Kohlenlieferungen,
befänden ſich noch in der Schwebe und dürften in nächſter Zeit
Gegenſtand einer neuen Beſprechung bilden, die aber, da es ſich
nur um die Feſtſetzung von Zahlen handelt, nur wemige Stun=
den
in Anſpruch nehmen dürfte. Der Lokalanzeiger wünſcht,
daß das Dunkel, das über der Wiesbadener Konferenz lagert,
endlich beſeitigt wird, da eine Fortdauer der gegenwärtigen Zu=
ſtände
zu einem mitteleuropäiſchen Bankerott führen müßte.
Die Reichseinnahmen vom 1. April bis 31. Juli.
Berlin, 14. Sept. (Wolff.) Die Blätter melden: Vom
1. April bis Ende Juli ſtellten ſich die Einnahmen an
Steuern auf 18,542 Milliarden (gegen das Vorjahr mehr
15,984 Milliarden), an Zöllen, Verbrauchsſteuern 4,003 Milliar=
den
(mehr 1,031 Milliarden), an ſonſtigen Abgaben auf 0,282
Milliarden, und im ganzen auf 22,829 Milliarden (mehr 16,733
Milliarden); ferner aus der Poſt= und Telegraphenverwaltung
2,082 Milliarden (mehr 0,963 Milliarden), aus der Eiſenbahnver=
waltung
auf 8,052 Milliarden (mehr 3,049 Milliarden). Der
Stand der ſchwebenden Schuld am 31. Auguſt wird auf
219,061 Milliarden beziffert.
Vorſtehende Ueberſicht enthält das wirkliche Aufkommen an
direkten Steuern, Verkehrsſteuern, Zöllen und Verbrauchs=
ſteuern
, einſchließlich der eingezahlten Zoll= und Steuerſtundun=
gen
und abzüglich der Ausfuhrvergütungen und der noch aus=
ſtehenden
Stundungen ohne Abzug irgendwelcher Verwaltungs=
ausgaben
.
Die Wahlen in Thüringen.
Erfurt 14. Sept. (Wolff.) Endgültiges Ergeb=
nis
der thüringiſchen Landtagswahlen. Amtlich.
Mehrheitsſozialdemokraten 13 Sitze und 548 Reſtſtimmen (früher
11 Sitze), Unabhängige Sozialdemokraten 9 Sitze und 2811 Reſt=
ſtimmen
(früher 15 Sitze), Kommnniſten 6 Sitze und 441 Reſt=

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 16. September 1921.

Rummer 256.

ſtimmen (früher 0 Sitze), Deutſchnationale 4 Sitze und 2889 Reſt=
ſtimmen
(früher 4 Sitze), Landbund 10 Sitze und 7531 Reſt=
ſtimen
(früher 11 Sitze), Zentrum 0 Sitze und 7394 Reſtſtimmen,
Deutſche Volkspartei 9 Sitze und 1196 Reſtſtimmen (früher
8 Sitze), Wirtſchaftspartei 0 Sitze und 4126 Reſtſtimmen, Demo=
kraten
3 Sitze und 1674 Reſtſtimmen (früher 4 Sitze).
Zeitungsverbote.
Berlin, 14. Sept. (Wolff.) Durch die Verordnung des
Reichsminiſters des Innern in Berlin iſt die in Berlin erſchei=
nende
Rote Fahne vom 15. bis 17. September und das in
Gotha erſcheinende Gothaer Volksblatt vom 15. bis 22.
September, beide auf Grund der Verordnung des Reichspräſi=
denten
vom 29. Auguſt, verboten worden.
ONB. München 14. Sept. Die ehemalige Wochenzeit=
ſchrift
der bayeriſchen Einwohnerwehr Das Heimatland,
das als Wochenſchrift auch nach Auflöſung der bayeriſchen Ein=
wohnerwehr
erſchien, iſt heute vom Staatskommiſſar für München
Stadt und Land auf unbeſtimmte Zeit verboten worden. Das
Blatt hatte in ſeiner letzten Ausgabe in verſchiedenen Aufſätzen
die Reichsregierung und insbeſondere den Reichskanzler Wirth
in ſchärfſter Weiſe angegriffen und beſchimpft und zur Beſeiti=
gung
des Reichskanzlers aufgefordert.
In contumaciam.
Xx. Seit Jahr und Tag beſchäftigen ſich die franzöſi=
ſchen
Gerichte damit, ehemalige deutſche Heeresangehörige
wegen angeblicher Kriegsverbrechen in eontumaciam zu ver=
urteilen
. Dieſe Deutſchen, denen ſo die Ehre beſudelt wird, zäh=
len
nach Dutzenden! Der Verlauf eines ſolchen Verfahrens iſt
ſehr einfach: Die Anklage wird erhoben, eine Benachrichtigung
des Angeklagten findet nicht ſtatt, die Verteidigung fällt alſo aus
(wäre natürlich auch zwecklos) und als Apotheoſe folgt die
Verurteilung zu derart hohen Strafen, daß ſie lächerlich wirken
würden, wenn die ganze Angelegenheit nicht ſo ernſt wäve. Aber
und das iſt die Hauptſache Frankreich, das edle Frankreich,
hat wieder einmal der Sache der Gerechtigkeit gedient und die
Gloire der Grande Nation iſt dank einer Barbarei der
Boches aufs neue beſtätigt und garantiert! Das aber muß
natürlich die Welt erfahren.
Berlin, 15. Sept. Graf Montgelas wendet ſich
gegen das kriegsgerichtliche Verfahren, das von franzöſiſcher
Seite wegen der Vorgänge in Nomeny gegen ihn eingeleitet
worden iſt. Er ſei überhaupt nicht dort geweſen
und auch keine Truppen von ihm. Ein bayeriſcher Offizier habe
erklärt, er habe bei ſeiner Gefangennahme, um die deutſchen
Stellungen nicht zu verraten, ſeinen Namen angegeben.
Vom Völkerbund.
Genf, 14. Sept. (Wolff.) Die 12. Sitzung des Völker=
bundsrates
wurde heute nachmittag vom Präſidenten eröffnet,
um zu der Wahl der zwei noch fehlenden Richter
des internationalen Gerichtshofes zu ſchreiten. In den fünf
Wahlgängen, an denen ſich 42 Staaten beteiligten, wurden
ſchließlich von der Verſammlung mit Mehrheit noch gewählt:
Huber (Schweiz) und Nyholn (Dänemark). Nach einem weiteren
Wahlgang erhielten auch die beiden letzteren Kandidaten die
Zuſtimmung des Völkerbundsrates, ſo daß, nachdem die 11 Rich=
ter
für den internationalen Gerichtshof von der Völkerbunds=
verſammlung
und vom Völkerbundsrat beſtätigt waren, zur
Wahl der Erſatzrichter geſchritten werden konnte. Dieſe
geſtaltete ſich beſonders ſchwierig. An der Wahl beteiligten ſich
42 Staaten. Trotz der fünf Wahlgänge führte ſie zu keinem
endgültigen Ergebnis. Die Wahlverhandlungen wur=
den
damit für heute abgebrochen.
Polen und Litauen.
Genf, 15. Sept. (Wolff.) Auf den von Hymans=Belgien
am 3. September vorgeſchlagenen Einigungsverſuch
zwiſchen Polen und Litauen erwiderte die litauiſche
Regierung folgendes:
Sie will den Plan in ſeinen großen Zügen annehmen unter
Vorbehalt folgender Aenderungen: 1. Litauen verlangt weſtlich
von der Purton=Linie Punsk=Seiny und die Stadt Grodnow.
2. Die Grenzlinie zwiſchen dem autonomen Kanton Wilna und
dem übrigen litauiſchen Gebiet ſoll der Gemarkungslinie des
Marſchalls Foch 10 Kilometer weſtlich der Eiſenbahn Wilna
Dünaburg folgen. 3. Litauen iſt bereit, dem Gebiete von Wilna
eine autonome Verwaltung zuzuerkennen, ohne ihm jedoch ſo
weitgehende Rechte einzuräumen, wie ſie ein Schweizer Kanton
beſitzt. Litauen behält ſich vor allem ſeine Befugniſſe in bezug
auf Sprache, Unterricht, Religionsweſen und der örtlichen Ver=
waltung
vor. 4. Litauen fordert die Ergänzung der Armee auf
Grund eines gemeinſamen Militärgeſetzes. 5. Die litauiſche
Sprache iſt die allgemeine Amtsſprache, dagegen erhält der
Landtag von Wilna das Recht, an der Grenze ſeines Landes
das Polniſche als Amtsſprache zu führen. 6. Litauen ſtimmt
der Schaffung eines gemeinſamen Staatsſekretariats des
Aeußern zu, das aus Beamten beſtehen ſoll, die von beiden Re=
gierungen
geſtellt werden. 7. Die polniſche Regierung erinnert
ihrerſeits daran, daß ſie die Reſolution des Völkerbundsrates

vom 28. Juni angenommen hat, die den beiden Ländern den
erſten Vorentwurf, den Hymans am 20. Mai ausgearbeitet hatte,
als Verhandlungsgrundlage empfiehlt. Sie iſt bereit, ohne Auf=
ſchub
die Verhandlungen auf diefer Grundlage aufzunehmen,
falls die litauiſche Regierung keine Schwierigkeiten mehr macht.
Berlin, 15. Sept. Anläßlich der Verhandlungen
vor dem Völkerbundsrat zwiſchen Polen und
Litauen, die auch über die Verhältniſſe des Memellan=
des
eine Entſcheidung bringen ſollen, befaßt ſich der Vorwärts
in einem Leitartikel eingehend mit dieſer Frage. Das genannte
Blatt weiſt auf die Erregung der Memelländer hin. Wilna habe
das Recht zuerkannt bekommen, ſich zur Anregung zu äußern.
Dieſes Recht werde den Memelern verſagt. Weiß man nicht, ſo
fährt der Vorwärts fort, in Völkerbundskreiſen, daß im Jahre
1919 in den Kreiſen Heydekrug und Memel 93 und 78 Prozent
gegen eine Vereinigung mit Litauen proteſtierten? Weiß man
in Völkerbundskreiſen nicht, daß bei einer Umfrage im Jahre
1920 nur 1,8 Prozent der memelländiſchen Bevölkerung die litau=
iſche
Sprache arß Unterrichtsſprache in der Schule eingeführt
wiſſen wollte? Weiß man dort nicht, daß von den 150000 Ein=
wohnern
des Memelgebietes 140 000 Proteſtanten ſind, die aus
kulturellen und religiöſen Gründen im ſcharfen Gegenſatz zu
den katholiſchen Litauern ſtehen? Es ſei unverantwortlich, wollte
man der Welt ein neues Irland beſcheren. Der Vorwärts weiſt
dann darauf hin, daß die ſozialdemokratiſche Fraktion in Litauen
in der geſetzgebenden litauiſchen Konſtituante eine dringende
Interpellation eingebracht habe, in der die litauiſche Regierung
auf die großen Gefahren des Projektes für die Zukunft des un=
abhängigen
demokratiſchen Litauens aufmerkſam gemacht und
in der gefragt wurde, was das Kabinett zu unternehmen gedenke,
damit nicht dieſes für die litauiſche Republik kataſtrophale Ueber=
einkommen
zuſtande kommt. Die genannte Konſtituante, ſagt der
Vorwäris, ſei durch dieſe weiſe Selbſtbeſchränkung Litauen dien=
licher
, als jeder ausgeſprochene Landhunger, der auf die Dauer
Litauen wie Memel gleich wenig befriedige und bei dem Polen
als lachender Dritter allein die Vorteile einſtecken würde. Polen
hat, wie aus Genf gemeldet wird, die Hymausſchen Vorſchläge
abgelehnt.
Der Kampf um Weſtungarn.
Wien, 15. Sept. (Wolff.) Im Nationalrat verwies
Bundeskanzler Schober auf die von ungariſcher Seite ber=
übten
Gewalttätigkeiten, ſowie auf den ungariſchen Ein=
fall
aus niederöſterreichiſches Gebiet, was die öſterreichiſche Re=
gierung
im Vollgefühl ihrer Verantwortung für das Leben der
Sicherheitsorgane veranlaßte, den Rückzug der öſterreichiſchen
Gendarmerie aus dem von Oeſterreich beſetzten Gebiete des
Burgenlandes anzuordnen. Hinſichtlich der zwei Noten der
Entente bezüglich Weſtungarns ſtellte der Bundeskanzler feſt,
daß dieſe eine erfreuliche Uebereinſtimmung des Standpunktes
der Mächte mit dem von der öſterreichiſchen Regierung vertrete=
nen
Grundſatz beweiſen. Insbeſondere zeigt die dem ungari=
ſchen
Geſandten in Paris überreichte Note, daß die Entente die
Verantwortlichkeit der ungariſchen Regierung erkannte und ent=
ſchloſſen
iſt, in dieſem Sinne die ungariſche Regierung zur
raſchen Erfüllung der Verträge zu veranlaſſen. Mit Genug=
tuung
können wir darauf hinweiſen, ſo ſagte der Bundeskanzler,
daß die große Entente ebenſo wie die kleine Entente unſeren
Standpunkt billigen, und auch nahezu die geſamte Preſſe des
Auslandes ſtellte feſt, daß das Recht auf unſerer Seite iſt. Nach
dem Inhalte der letzten Note bleibt uns nur übrig, mit ruhigem
Blute abzuwarten, wie ſich Ungarn den Aufträgen der Entente
gegenüber verhält. Der Bundeskanzler drückte die Hoffnung aus,
daß auch in Ungarn endlich die Vernunft wieder die Oberhand
gewinne und daß endlich auch dort das Verſtändnis, für die
freundſchaftlichen Gefühle, die das deutſche Volk in Oeſterreich
ſtets beſeelten, wieder zurückkehre. Die Regierung werde für den
Schutz der ſchwergeprüften burgenländiſchen Bevölkerung mit
allem Nachdruck eintreten und ſich bemühen, dem verletzten Rechte
zum Durchbruch zu verhelfen, und ſo rufe er den hohen Mächten
zu: Eile tut not!
Die Kredithilfe für Oeſterreich.
Wien, 15. Sept. (Wolff.) Der Nationalrat nahm in allen
Leſungen einen vom Finanzausſchuß beſchloſſenen Geſetzentwurf
an, durch den das Ende des im Oktober ablaufenden Budget=
Proviſoriums bis Ende Dezember verlängert wird. Zu Begin
der Sitzung berichtete Finanzminiſter Grimm über ſeine Reiſe
nach Paris, London und Genf, wobei er neuerlich einen günſti=
gen
Stand der Kreditaktion feſtgeſtellt habe. Bezüg=
lich
der Aufſchiebung des Generalpfandrechtes durch Amerika
erklärte er, es ſei möglich, daß Oeſterreich der Anregung des
Finanzkomitees des Völkerbundes folgend, ſich durch Entſen=
dung
einer beſonderen Kommiſſion nach Waſhington an Ort
und Stelle benühen werde. Es wäre aber nach wohlinforwier=
ten
Verſiechrungen ſehr wahrſcheinlich, daß die Nachricht über die
amerikaniſche Aufſchiebung des Generalpfandrechtes eintreffe,
bevor die Regierung noch den Beſchluß über die eventuelle Ab=
ſendung
dieſer Kommiſſion gefaßt habe. Für den Fall des Bei=
tritts
Amerikas ſichere ſich das Finanzkomitee die Mitarbeit des
führenden amerikaniſchen Finanzhauſes, ſo daß auch in dieſer
Beziehung eine neue Bürgſchaft für die erfolgreiche Fortführung

Tango.
Von A. Schrimpff, Darmſtadt.
Mit den erſten Tango=Verſuchen wurde ſeinerzeit überall
eine große Bewegung der Gemüter und entſprechendes Aufſehen
erregt. Den Höhepunkt jener Tango=Aera in Deutſchland kenn=
zeichnete
das bekannte allerhöchſte Tango=Verbot. Als mit Be=
ginn
des 19. Jahrhunderts die germaniſchen Rundtänze eine
ebenſo vollſtändige Umwälzung in den bis dahin gültigen metho=
diſchen
Salontänzen der franzöſiſchen Schule herbeiführten, galt
dies als ein neues Stadium der Tanzentwicklung, in welchem
Anſtand und Grazie ihres äſthetiſchen Charakters faſt ganz ent=
blößt
würden und der Tanz ſeinem Untergang unvermeidlich
entgegeneile. So urteilte man damals über die neuen Tänze,
ſie kämen mehr einem atemloſen Rennen gleich, in welchem man
mit dem Schwindel im Kopf wieder an der Stelle anlangte, von
welcher man ausgerannt ſei!
Die Idee des Tango brachte inſofern eine angenehme Ver=
änderung
der geſellſchaftlichen Tänze, als Stellung und Bewe=
gung
wieder kleinere Kunſtformen mit einem einfachen äſthe=
tiſchen
Charakter erhielten. In dieſem Sinne deutete der Tango
die moderne Tanzentwicklung an, welche ſich ja im ſtändigen
Fluß neuen Werdens befindet. Obgleich dieſem Kaſchemmen=
tanz
, welcher durch ruhigere Tanzausführung zwar ſalonfähig
geworden, aber ungeahnter techniſcher Schwierigkeiten halber
viele Walzerköniginnen in Verzweiflung und weniger tanz=
begabte
Salonlöwen ihrer unſchicklichen Körperverrenkungen
wegen leicht in den Fluch der Lächerlichkeit bringen konnte, kein
günſtiges Horoſkop geſtellt wurde, ſo haben doch jene recht be=
halten
, welche der weiteren Entwicklung des Tango und ſeiner
Trabanten ihre heutige Herrſchaft prognoſtiziert hatten. Nach
Kriegsende fahen wir die gerade Entwicklung der angedeuteten
veränderten Tanzformen unbeeinflußt von der mehrjährigen
zeitlichen Unterbrechung ihren Fortgang nehmen! Ihrer abſo=
lut
freien Entwicklung ſind keinerlei Schranken geſetzt und die
guten alten Tänze beginnen mehr und mehr zu veralten.
Mögen ſie uns noch eine Zeitlang begleiten, bis ſich jeder in das
Unvermeidliche dieſer Umwälzung hineingefunden hat. Wohl
bitter iſt der Schmerz der Scheidenden, doch freundlich durch
die wehmutsvolle Nacht glänzt Wiederſehens Morgenrot!
Unſere heutige Tanzentwicklung findet in der modernen
Tanzmuſik ſtets Idee zur weiteren Vervollkommnung. Brachte
damals C. M. v. Webers Aufforderung zum Tanz das Pathos
der Liebe zur Andeutung, ſo findet man dasſelbe heute noch mehr
verſinnlicht. Wenn man das Tanzen beurteilen will, ſo muß man
für die Entwicklung der Tanzkultur die Naturbedingungen ken=
nen
, die eine Anſammlung von Gefühlsreichtum aus der Quelle

der geiſtigen Kräfte des Menſchen und der darauf verwandten
körperlichen Zucht geſtatten. Dieſe Bedingungen ſind zweifellos
von größter Bedeutung zur Würdigung der äſthetiſchen Körper=
diſziplin
, welche im Kulturtanz mit Bewußtſein gepflegt wird,
was kulturhiſtoriſch z. B. im alten Griechenland, dann aber auch
in der alten italieniſch=franzöſiſchen Tanzſchule und neuerdings
in der modernen Tanzkultur zum Ausdruck kam bzw. kommt,
während es ſozuſagen unhiſtoriſch in allen Nationen und Völ=
kern
der Erde tätig iſt. Die Zerſetzung auf dem Gebiete der heu=
tigen
Tanzkultur iſt die erſte Folge der Berührung eines nach
höherer Tanzkultur ſtrebenden Tanzexpreſſionismus mit einer
angeblich niedrigeren, welche Erfüllung eines engen Kreiſes und
darin Vollendung und Befriedigung fand. Es muß daher das
wahre Weſen des Tanzes und ſein Unweſen unterſchieden werden,
das in Teufelstänzen an die Wand gemalt wird. So ſind einer=
ſeits
Tanzkarikaturen nichts Verwunderliches, und auch bei dem
guten alten Walzer ſollen Schiebungen vorgekommen ſein, an=
dererſeits
kann nur körperliche Zucht Kunſtformen mit einfachem
äſthetiſchen Charakter ſchaffen, welche wir in den geſellſchaftlichen
Tänzen ihrer edleren Natur nach noch erblicken. In dieſem
Sinne iſt auch heute die Pflege des Tanzes ein äſthetiſches Er=
fordernis
. Die Luſt daran ſollte ſich deshalb auch kein Menſch
verderben laſſen, ſelbſt angeblicher Moral wegen nicht, welche
doch nichts damit zu tun hat.

C.K. Banknotenwäſche. Die Flut ſchmutziger Geld=
ſcheine
, die jetzt bei unſerer ungeheueren Papiergeldmenge
alltäglich in die Reichsbank zurückſtrömt, iſt ſehr beträchtlich,
und vielleicht entſchließt man ſich auch bei uns zu einer Papier=
geldwäſche
, wie ſie in Amerika ſeit Jahren mit Nutzen durch=
geführt
wird. Onkel Sam ſpart durch dieſe Banknotenwäſche
Hunderttauſende von Dollars in jedem Jahr, und zwar voll=
zieht
ſich dieſe Reinigung auf die einfachſte Weiſe. Das Papier=
geld
wird gerade ſo gewaſchen, wie wir unſere Wäſche wieder
ſauber machen. Die Noten werden in kaltem Waſſer geſeift, ge=
bürſtet
, geſpült und dann getrocknet und geplättet. Die Bank=
notenwäſcherei
der Vereinigten Staaten beſteht in gewaltigen
Maſchinen, die ſich aus verſchiedenen Arten von Walzen zuſam=
menſetzen
. Zunächſt werden die Geldſcheine auf Bänder gelegt,
die unter einer Reihe von ſchweren Kupferwalzen hindurchgehen.
Die erſte Reihe dieſer Walzen iſt mit einer Art Seife beſtrichen,
die das Papier einſeift. Zugleich wird durch die Umdrehung der
Walzen das Papier gebürſtet. Iſt auf dieſe Weiſe der Schmutz
entfernt, dann kommen die Scheine unter andere Walzen, die ſich
in ſauberem Waſſer bewegen und die Scheine abſpülen. Nach
dieſem Prozeß gehen die Banknoten ſchließlich durch eine letzte
Reihe von Walzen, die erhitzt ſind; dadurch werden ſie getrock=

der Kreditaktion gegeben ſei. Unabhängig von der Aktion des
Völkerbundes werde Oeſterreich von verſchiedenen amerika
niſchen Finanzkonſortien ein ſehr weitgehendes Aner=
bieten
bezüglich einer Kredithilfe gemacht. Auch dieſe Pro,
jekte werden erſt nach Aufhebung des amerikaniſchen Pfand.
rechtes aktuell werden. Die vielen Angebote, die durchaus erm
zu nehmen ſind, zeigen, daß die Auffaſſung vollberechtigt iſt, daf
ſich die nötigen Kredite für den Wiederaufbau Oeſterreichs auf.
bringen laſſen.
Die iriſche Frage.
TU. London, 15. Sept. Geſtern hat nach Rückkehr be

iriſchen Sendlinge, die mit Lloyd George über die bevorſtehend

Zuſammenkunft in Inverneß verhandelt haben, eine Geheim

ſitzung des iriſchen Parlaments ſtattgefunden, in de

unter anderem die fünf Delegierten gewählt worden ſind, die die
Rolle der Unterhändler des iriſchen Parlaments in Invernez
ſpielen ſollen. Es ſcheint in dieſer Sitzung zu erregten Debatten

gekommen zu ſein. Obwohl Einzelheiten über dieſe Debatten der

Oeffentlichkeit vorläufig nicht bekannt geworden ſind, iſt aus dern
Reſultat zu erſehen, daß de Valera eine Niederlage er=
litten
hat. Er wird ſich nicht perſönlich nach Inverneß begebern
In Sinnfeinerkreiſen hat man dieſes Reſultat vorausgeſeher
da im Anſchluß an die Verhandlungen in London bereits ſtark/
Zweifel an der Fähigkeit de Valeras als Unterhändler ſich im=
mer
ſtärker geltend gemacht haben. Es ſind zu Unterhänd

lern die folgenden fünf Perſönlichkeiten auserſehen worden.
Griffith, Miniſter des Auswärtigen der iriſchen Republik; Col,
lins, Finanzminiſter; Barton, Wirtſchaftsminiſter; ferner di/
Herren Dugan und Duffy. Der letztere iſt der Sendling der
Sinnfeiner in Rom. In der gleichen Sitzung wurde der Der
der Antwort in ſeiner endgültigen Form feſtgeſetzt. In
offiziöſen Londoner Kreiſen wird behauptet, daß ſich die engliſch=
iriſche
Frage aufs neue in einem äußerſt kritiſchen Punk
befindet. Obwohl die Unterredung, die Lloyd George mit den
beiden Delegierten gehabt hat, mit ſtrengſter Verſchwiegenhein
umgeben wird, glaubt man bereits jetzt vorausſagen zu können
daß die Verhandlungen für beide Teile Ueberraſchungen ernſten
Art mit ſich bringen werden. Man iſt ſich darüber im Zweifel
ob die Teilnahme Griffiths, als der markanteſten Perſönlichkeiu
der iriſchen Delegation, als ein Zeichen für das Programm der
iriſchen Forderungen angeſehen werden kann, da die Stellung
de Valeras als Parteichef keineswegs als erſchüttert zu gelten
habe. Man iſt ſich mehr als je klar darüber, daß es im Intereſſ
Englands liegt, Griffith und de Valera gegeneinander auszu=
ſpielen
und eine eventuelle Spaltung des iriſchen Parlaments
zur Stärkung der Beweisführung auszunutzen.

Die Kämpfe zwiſchen Griechen und Türken.

ONB. London, 14. Sept. Nach den letzten Nachrichten hat
die Schlacht ander griechiſch=türkiſchen Front im
Sakaria=Abſchnitt, die in den letzten Tagen des Auguſt begann,
einen vollkommen unentſchiedenen Verlauf genommen, Aitsne
Neue Einzelheiten fehlen. Es iſt infolgedeſſen nicht möglich, eineſt Ban
genaue Beſchreibung der ſtrategiſchen Lage zu geben. Es iſt je u
doch klar, daß die Kemaliſten am 10. September eine Gegenoffen.
ſieve begonnen haben, deren Reſultat noch nicht bekannt iſt. Nach
den Kämpfen, die vor dem 10. September ſtattgefunden haben,
entſchloſſen ſich die Griechen, den Rückzuganzutreten
weil die Schwierigkeiten in der Verpflegung in den damals be
ſetzten Stellungen zu groß waren.
ONB. Paris, 14. Sept. Ein amtliches Kommunigué aus

Angora beſagt: Die vor einigen Tagen begonnene neue grie=
chiſche
Offenſive iſt zuſammengebrochen. Die grie
chiſchen Truppen befinden ſich überall auf dem Rückzuge.
*

* Kleine politiſche Nachrichten. Die Deutſche Tageszeitung melde
aus Kaſſel, daß der Landesvevband der Reichs=, Landes= und Gemeinde
beamten im beſetzten rheiniſchen Gebiet telegraphiſch Proteſt an di=
Reichsregierung und den Reichskomiſſar ſandte, in dem er ſchärfſter,
Einſpruch gegen die Anordnung des Ortsdelegier=
ten
in Duisburg erhebt, wo nach dem Befehl des Kommandieren
den Generals des Brückenkopfes von Düſſeldorf alle neuernannten Be=
amten
aus den beſetzten rheiniſchen Gebieten ſein ſollen. Zwiſchern

Frankreich und Litauen ſind Verhandluugen über den Ab

ſchluß eines Handelscbkommens angeknüpft worden. Nach Nachrichter)
aus London ſoll das Kolonialamt eine Umgeſtaltung der Verwal=
tung
der engliſchen Kolonien vorſehen. Die Domimions
und Kolonien ſollen Oberkommiſſaren anvertaut werden, die die voll
kommene Kontrolle über die militäriſchen und Marmeſtreitkräfte auszu
üben hätten. Allen Kolonien und Dominions würden fortan große
Freiheiten im Handel, in landwirtſchaftlicher und wirtſchaftlicher Be
ziehung gegeken werden. Havas meldet aus Waſhington: Die amerf
kaniſche Regierung hat allen zur Abrüſtungskonferenz einge
ladenen Mächten eine Liſte der Gegenſtände überſandt, deren Beſpre=
chung
ſie vorſchlägt. Dieſe Liſte iſt nur proviſoriſch und dazu beſtimmt
als Grundlage für ein Abkommen über das Pvogramm der Konferenz
zu dienen. Laut Zentral News ſind Verhandlungen zwiſchen Ching,
und Japan ivegen der Rückgabe Tſingtaus an China in
Gange. Japan iſt bereit, Tſingtau wieder herauszugeben unter der
Bedingung, daß Tſingtau zu einem offenen Hafen gemacht wird. Außer
dem fordert Japan die Schantunglinie unter chineſiſch=japaniſcher Direk=
tion
und finanzielle Verwaltung der Bahn durch chineſiſche Beamte.

Auch das Perfonal ſoll chineſiſch ſein. Ching würde den Zolldienſt in
Tſingtau übernehmen.

net und geplättet, und wenn ſie nun die Maſchinen verlaſſen, ſind
ſie wieder ſo neu und fauber wie an dem Tage, da ſie ausgegeben
wurden. Die Reinigung des Papiergeldes erſpart nicht nur eine
ganz beträchtliche Menge neuer Papierſcheine, die ſonſt angefer=
tigt
werden müßten, ſondern, da die Reinigung bereits in einem
viel weniger ſchmutzigen Zuſtande erfolgt als in anderen Län=
dern
, die Vernichtung des Papiergeldes, ſo wird auch die Ver=
breitung
anfteckender Krankheiten durch das mit Bazillen be=
ladene
Papier verhütet. Ein engliſcher Bankier teilt mit, daß
die Banknoten der Bank von England eine durchſchnittliche
Lebensdauer von nur 63 Tagen haben. Nach dieſer Zeit wird
eine Note, die zu der Bank zurückkommt, nicht wieder in Umlauf
geſetzt, ſondern nach einer Bezeichnung durch den Kaſſierer auto=
matiſch
entwertet. Solche ausrangierten Scheine häufen ſich
täglich im Packen auf, die ein Geſamtgewicht von mehr als 20
Pfund haben. Die entwerteten Noten werden in der Bank noch
etwa fünf Jahre aufbewahrt und dann verbrannt. Ein ſoſches
Feuer, das aus den alten Banknoten entzündet wird, umfaßt
etwa 90 Millionen Banknoten, denn man berechnet, daß all=
wöchentlich
350 000 Banknoten von der Bank von England aus=
rangiert
werden. Um dieſen Verluft wieder gur zu machen, wer=
den
täglich 60 000 neue Banknoten gedruckt. Danach würde alſo
die Einführung des amerikaniſchen Syſtems im England eine
große Erſparnis bringen.

* Ein gutes Buch gegen ein Schundbuch. Um der Jugend
Gelegenheit zu geben, gute Literatur zu bekommen, hat
das Bezirksjugendamt Neukölln im dortigen Rathaus eine
Bücherausgabeſtelle eingerichtet, welche täglich von 8 bis 3 Uhr
und Dienstags und Freitags von 5 bis 7 Uhr geöffnet iſt. Es
werden Bücher zu folgenden Bedingungen ausgegeben: Jedes
Kind, welches einen ſogenannten Schmöker bringt, erhält dafür
ein gutes Buch nach Wahl umſonſt. Außerdem können Bücher
gegen Bezahlung von 50 Pfennig entnommen werden, und zwar
ſo, daß das erſte Buch bezahlt wird; jedes Buch kann dann gegen
ein anderes unentgeltlich bis zu ſechsmal umgetauſcht werden.

* Das hat ſie ſchon! Ein großer Verlag ſo berichtetz
das Tagebuch veranſtaltet in einer großen Berliner Buch=
handlung
eine Ausftellung ſeiner Bücher. In den hinteren Räu=
men
iſt gleichzeitig eine Modenſchau. Eine elegante junge Dame,
die die Modenſchau beſucht hat, rauſcht auf dem Rückweg durch
die Ausſtellung. Plötzlich ſagt ſie: Herrgott! ich brauche ja
noch ein Weihnachtsgeſchenk für meine Freundin! Vielleicht
irgendein ſchönes Buch? fragt jemand. Nein, ich danke, das
hat ſie ſchon!

[ ][  ][ ]

Rnmmer 256.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 16. September 1921.

Seite

Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. September.
Die Kartoffelpreiſe.
Vom Stadthauſe wird uns geſchrieben:
In der letzten Zeit iſt wiederholt in Zeitungsnachrichten
ür hohe Kartoffelpreiſe berichtet worden. Daran
urde die Befürchtung geknüpft, daß zum Herbſt mit beſonders
ſyen Preiſen zu rechnen ſei. Dieſen Ausſtreuungen muß mit
unr Nachdruck entgegengetreten werden. Die augenblicklichen
Arktnotierungen an den größeren Börſenplätzen rechtfertigen
he Befürchtungen nicht. An der Berliner Börſe ſind Ende
igen Monats für weiße Speiſekartoffeln 45 bis 48 Mark, für
gſenkartoffeln 40 bis 42 Mark ſür den Zentner verlangt wor=
Es darf heute wohl mit Beſtimmtheit erwartet werden,
6 die Preiſe für die Winterkartoffeln ſich in den vorjährigen
genzen bewegen werden.
Auch wir hoffen und wünſchen, daß die vielfach laut gewor=
en
Befürchtungen über hohe Preiſe für die Winterkartoffeln
nicht bewahrheiten. Feſt ſteht aber, daß ſich hier die Preiſe
Kartoffeln faſt unverändert auf 80 bis 90 Pfevnig für das
und halten, trotz der niedrigeren Notierungen an der Berliner
grtoffelbörſe. Ueber hohe Kartoffelpreiſe wird aber auch in
weren Städten geklagt. Bemerkenswert iſt allerdings, daß wir
hir in einem Ueberſchußgebiet dieſelben oder gar noch höhere
grtoffelpreiſe haben wie z. B. das Induſtriegebiet. Ob hier
d Großhandel preisregulierend eingreifen kann, oder ob nicht
gade durch das Aufkaufen von Kartoff=ln in Heſſen die Preiſe
men des Induſtriegebietes angeglichen werden, läßt ſich ohne
where Unterlagen nicht nachprüfen. Auf jeden Fall wäre es
unſchenswert, wenn endlich einmal geregelte Zuſtände auch auf
dm Kartoffelmarkt herbeigeführt werden könnten.
Zum Vergleich ſeien im Nachſtehenden die Großhandelspreiſe
50 Kilogramm, wie ſie am 12. September an den verſchiedenen
ätzen notiert wurden, mitgeteilt:
Barmen 6575 Mk., Berlin 4060 Mk., Bochunt 6065 Mk.,
gemen 5053 Mk., Breslau 4850 Mk., Chemnitz 5560 Mk.,
((n 5390 Mk., Crefeld 6070 Mk., Dortmund 5675 Mk.,
esden 5560 Mk., Düſſeldorf 6080 Mk., Elberfeld 60 Mk.,
gen 6080 Mt., Frankfurt a. M. 7580 Mk., Königsberg
Mk., Hamburg 5065 Mk., Hannoder 4050 Mk., Leipzig
60 Mk., Magdeburg 53 Mk., München 35 Mk., Nürnberg
70 Mk., Stettin 45 Mk.
m.
Poſtverkehr mit Oberſchleſien. Die bisher als alleinige Ausnahme
uh beſtehende Beſchränkung der Wertgrenze bei Briefen und Paketen
uch einem Teil von Oberſchleſien wird aufgehoben. Sendungen
u unbeſchränkter Wertangabe ſind mithin nach allen Orten Ober=
ſteliens
wieder zugelaſſen.
Nach der neuen Fernſprechordnung kann die Telegraphenverwal=
ung
beſtimmen, daß mehrere Ortsnetze ein einheitliches
Atsnetz bilden. Dieſer Fall kommt namentlich für ſolche Ontsnetze
nBetracht, die gegenwärtig im Nachbauortsverkehr miteinander ſtehen,
u wo die beteiligten Orte eine ſolche Vereinigung wünſchen. Für die
Trechnung der Grundgebühr in ſolchen Ortsnetzen iſt vom Tage der
Areinigung an die Geſamtzahl der Hauptanſchlüſſe maßgebend, die bei
Bginn des Kalenderjahres in den bereinigten Ortsnetzen vorhanden
Imren. Bei Verlegung von Fernſprecheinrichtungem der Teilnehmer
poden künftig die gleichen Gebühren wie für die erſrmalige Einrichvung
moben. Dies bedeutet auch inſofern eine weſentliche Bereinfachung der
Bſummungen, als für die am häufigſten vorkommenden Arbeiten ( Um=
nölung
und Auswechſelung) fortan beſtimmte Gebühren feſtgeſetzt
7o, die Koſten alſo nicht mehr nach Einheitsſätzen für den Arbeiter und
½ Stunde berechnet zu werden brauchen.
Landestheater. Am Freitagabend bleibt das Theater wegen der
Ar5ereitungen zum Prinz Louis Ferdinand geſchloſſen.
Aruhs Drama wurde, nachdem es in voriger Spielzeit wegen der Kon=
uübruchzerblärung
Heinrich Georges abgeſetzt werden mußte, jetzt vom
Orndanten Hartung neu einſtudiert und nunmehr in allen Nollen mit
tenen Kräften beſetzt. Die Titelrolle verkörpert jetzt Walter Reymer;
ach ſonſt iſt eine Reihe Rollen neu beſetzt: ſo ſpielt die Königin Luiſe
Rhel Sanzarah, den König Hans Leibelt, Oranien Fritz Volk,
Vyberg Eugen Keller, den Pggen Heinz Joſef Gielen. Die
Aytellung beginnt um 6 Uhr (nicht, wie urſprünglich mitgeteilt, um
1 Uhr) und iſt vor 10 Uhr zu Ende, ſo daß die verſchiedenen Bahn=
afclüſſe
gut erreicht werden können.
* Das 40fährige Bühnenjubiläum von Herrn Kammerchorſänger
Bolf Klotz nahm einen für den Jubilar ſehr ehrenvollen Verlauf. Im
Riſchluß an eine Meiſterſinger=Aufführung, in der er in alter Friſche
dr Konrad Nachtigall geſungen hatte, fand auf der Feſtwieſe von ver=
de
Mhmneltem Perſonal eine Feier ſtatt, die von dem Poſaunenquartett
d3 Orcheſters eingeleitet wurde. Herr Regiſſeur Schlembach hielt
mi Vertretung des verreiſten Intendanten) eine Anſprache, in der er in
ſr herzlichen Worten die Verdienſte des Jubilars und ſeine vortreff=
ſten
Eigenſchaften pries, die Glüchwünſche der Generaldirektion aus=

Beite )

ſtach und mit einem namhaften Geldgeſchenk einen zeitgemäßen =
ſeb
überreichte. Vertreter des Damen= und Herrenchors brachten eben=
fus
Blumenſpenden und Geſchenke. Eine aus den Herren Hacker
70 Heuſer beſtehende Deputation übermittelte am Tage darauf die

EM Nückwünſche des Soloperſonals und Herrn Generalmuſikdirektor Bal=
lngs
, der namentlich der langjährigen Mitwirkung des Jubilars
hi den Bayreuther Bühnenfeſtſpielen gedachte. Telegraphiſche und
briftliche Glüchwünſche, darunter auch ſolche in poetiſcher Form, liefen
größer Zahl ein."
* Elternveranſtaltungen des hieſigen Realgyzmnaſiums. In letzter
ſeit nahm das hieſige Realgymngſium wiederholt Gelegenheit, die Eltern
Iner Schüler durch beſondere Veranſtaltungen an dem Leben der Schule
* beteiligen. Leider konnten manche dieſer Veranſtaltungen nur einen
tringen Teil der Elternſchaft erfaſſen, da bei der hohen Schülerzahl eine
ſuſammenfaſſung ſämtlicher Eltern, wie ſie erwünſcht wäre, ſich bis jetzt
gangels geeigneter Räume, noch nicht hat ermöglichen laſſen. Das Be=

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Rudolf Bangels Kunſtauktionshaus in
frankfurt a. M. wird im Herbſt einige bedeutende Ver=
feigerungen
veranſtalten. Die Saiſon wird am 20./23.
Geptember mit dem Nachlaß der Frau Geheimrat Netto=Gießen
ind Beſtänden aus einem deutſchen Fürſtenſchloß eröffnet wer=
en
(Kat. 1020 mit 12 Tafeln Abb.). Gemälde der Mänchener
ſchule (Defregger, Grützner, H. v. Habermann, Kaulbach, G. v.
Nax, Schmutzler, F. v. Stuck, Voltz uſw.), der Alt=Frankfurter
ſchule (Jak. Becker, Hauptwerk Junge heſſiſche Schäferin, Peter
Zecker, Beer, Burger, Burnitz, Dielmann, Karl Morgenſtern,
Kumpf, A. Schreyer uſw.), weiter Werke von A. Achenbach, Diaz,
v. Gebhardt u. ſ. f. Kunſtgewerbl. Arbeiten, Möbel, Teppiche.
Im Anſchluß an die Frankfurter Herbſtmeſſe (4. Oktober)
erſteigert Bangel Gemälde erſter alter Meiſter, Gobelins, kunſt=
ewerbliche
Raritäten und wertvollen Brillant= und Perlen=
hmuck
aus der Sammlung des Prinzen zu Bentheim und Stein=
urt
(reich illuſtr. Kat. 1021). Neben anerkannten Originalarbei=
en
von A. v. Dyck und Lukas Cranach verzeichnet der Katalog
Intereſſante primitide Meiſter (Mſtr. v. Orſoy, Bart. Bruyn d. J.,
Zenvenuto di Giovanni), der ſpäteren italieniſchen Schule ( Baſ=
ano
, Ferrari, Imola, Strozzi), vor allem aber der niederländi=
hen
Schule (Berchem, A. Cuyp, Fabrituis, Francken, v. Goyen,
e Heem, Maerten v. Heemskerk, Houbraken, Nik. Maes, Ruis=

ael, Verwilt, A. de Vois, Seb. Vranex, Weenix), von der eng=
iſchen
und franzöſiſchen Schule ſeien J. Hoppner, Corot, Mig=
ſiard
, von Deutſchen Juſtus Juncker, Kupetzki, Ad. Schreyer
genannt.
Am 25. Oktober gelangt durch die gleiche Firma die Geſamt=
inrichtung
der Villa des Herkn Heinrich C. Nebel in Darmſtadt,
Annaſtraße 14, zum Ausgebot. Während langjähriger politiſch=
ubliziſtiſcher
Tätigkeit in faſt ſämtlichen Hauptſtädten der Welt
hatte Herr Nebel Gelegenheit, die auserleſenſten Kunſtwerke zu
ammeln: in Italien und Frankreich hervorragende Möbelſtücke,
In Konſtantinopel prächtige antike Perſerteppiche, in Kairo, in
London, in Madrid, in Neu=York, in Petersburg Gobelins, altes
Silber und alte Gemälde. Darunter befinden ſich Kunſtwerke
vie eine handgearbeitete Säule vom Hauſe Giottos, ein Bronze=
Avoll, der für die deutſche Akademie in Rom ausgeführt wurde,
ein 400 Jahre alter chineſiſcher Gobelin, die für Sammler von
hiſtoriſchen Uniken von größtem Intereſſe ſind. Hierüber wird
der reich illuſtrierte Katalog 1022 näher berichten.

ſtreben der Direktion wird aber mer dahin gehen zur Beſprechung der
mannigfachen Schulfragen, die gegenwärtig einer Löſung entgegengeführt
werden müſſem, die Elternkreiſe heronzunziehen, für derem Söhne die be=
treffenden
Fragen von Bedeutung ſind. So verſammelten ſich am 5. ds.
Mts. die Eltern der Sextaner in der Aula der Anſtalt, um nach Dekla=
mationen
und Geſängen der Schüler Vorträge des Herrn Prof. Wiß=
mann
über Schule und Elternhaus und des Herrn Studienrats Keller
über Schulhygiene anzuhören. Ueber 200 Väter und Mütter waren
der Einladung der Anſtalt gefolgt. Durch Veranſtaltung eines Sport=
und Spielfeſtes am 13. und 14. ds. Mts. wollte dann die Schule zeigen,
daß ſie für die körperliche Erdichtigung der ihr anvertrauten Jugend
alles tun will, was in ihrer Macht ſteht. Maſſenfrefübungen und Turner=
lieder
leiteten die Veranſtaltungen beide Male ein, und dann tummelte
ſich die Jugend auf dem ſchönen Sportplatz und zeigte, was ſie an Kraft,
Gewandtheit und Schnelligkeit leiſten kann. Wenn die zahlreichen Zu=
ſchauer
aus Elternkreiſen aus der Freude und dem Stolz der Jungen,
die auf allen Geſichtern zu leſen waren, entnommen haben, welcher Dienſt
der Jugend durch die Unterſtützung dieſer Beſtrebungen geleiſtet wird,
und wenn ſie den Willen mit nach Hauſe genommen haben, an ihrem
Teil dieſe Erkenntnis auch in die Tat umzuſetzen, dann haben dieſe Ver=
anſtaltungen
ihren Zweck erfüllt. Für Montag, den 19. ds. Mts., ſind
weiter die Eltern eingeladen zu einem Vortrag über Dante den
Herr Studienrat Como übernommem hat, der auch vor den Schülern der
Oberklaſſen über dasſelbe Thema geſprochen hat. Rezitationen aus der
Göttlichen Komödie und Lichtbilder werden dazu beitragen, Dante und
ſeine Zeit dem Verſtändnis der Zuhörer näher zu bringen. Zum Schluß
ſeien die Eltern der Oſtern abgehenden Schüler noch auf die Vorträge
über Berufsberatung hingewieſen, welche das Städtiſche Berufsamt in
der Aula des Realgymnaſiums am 16. ds. Mts. und den folgenden Tagen
veranſtaltet. Die Berufsſvahl iſt heute in vielen Fällen ſo ſchwer, daß
dieſe Vorträge wohl einem Bedürfnis entgegenkommen.
* Die Ploennies=Gedächtnis=Ausſtellung im Schloß wird ſehr eifrig
auch von auswärts beſucht und iſt noch dieſen ganzen Monat Sonntags
von 111 Uhr und von 35 Uhr und Mittwochs unter Führung von
56 Uhr für jodermann unentgeltlich geöffnet. Ständig kommen noch
neue Gegenſtände hinzu, ſo iſt es jetzt erſt möglich geworden, in einem
neu beſchafften Glaskaſten den umfangreichen Briefwechſel zwiſchen
Ploennies und dem bekannten deutſchem Phibologen und Herausgeber des
Krimmiſchen Wörterbuchs, Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Rudolf Hilde=
brand
in Lribzig auszulegen, der über die Heſſiſche Volkskunde ud
insbeſondere über das Volkslied wichtige Mitteilugen emthält. Ferner
iſt es gelungen, ein Dante=Bild von Rudolf Hofmanm, eine Gabe
zur Silbernen Hockzeit des Hofrats Dr. Theodor Becker dem ſpäterem Lei=
ter
der oberen Schulabteilung, von der Beſitzerin Frau Hoff, der Tochter
von Hofrat Becker, für die Dauer der Ausſtellunng der Allgemeinheit darzu=
bieten
. Endlich ſei noch evwähnt, daß auch eine Anſichtskarte zur Er=
innerung
an die Ausſtellung hergeſtellt wurde, es iſt der Abdruck des
Bildſtocks von der Vignette, die Rudolf Hofmann als Illuſtration für
den General vom Knopf gezeichmet hat. Sie ſtellt den Kampf des Engels
mit dem Teufel um dem entſeelten General vom Knopf dar.
Einweihung der Starkenburger Hütte im Stubaital. Aus Fulp=
mes
in Tirol ſchreibt man uns: Am 10. September wurde die nun zu
einem ſtattlichen Alpenunterkunftshaus ausgebaute Starkenburger
Hütte am Hohen Burgſtall bei Neuſtift im Stubai=
gebiet
der Allgemeinheit offiziell eröffnet. Die im Jahre 1900 von
der Sektion Starkenburg des D.H.A.V. erbaute Hütte mußte bereits inr
Jahre 1905 dergrößert werden. Der leichte, wald= und ausſichtsreiche
Zugang zur Hütte, ihre prachtvolle Lage und ihre Eigenſchaft als Aus=
gangspunkt
füir die hochintereſſanten Klettertouren in den Nordtiroler
Dolomiten, den Kalkkögeln, machte ſie im Laufe der Jahre zum Ziel=
punkte
einer ſo ſtarken Wandererſchar, daß die Sektion im Jahre 1914
zur Herſtellung eines weiteren Anbaues ſchreiten mußte, der erſt jetzt
zufelge der jutzwiſchen eingetretenen Zeitumſtände fertigeſtellt werden
konnte. Bereits am 9. d. M. abends verſammelten ſich 30 Sektionsmit=
glieder
in dem gaſtlichen Hüttenraum zu fröhlichem Tun. Am 10., mit=
tags
12 Uh=, erfolgte bei prächtigem Wetter, welches die Stubgier Eis=
welt
in hellem Sonnenglanz erſtrahlen ließ, die Einweihungsfeſtlichkeit.
Der Vorſitzende der Sektion, Herr Oberſtaatsanwalt Wünzer, hielt
eine meiſterhafte, geradezu weihevolle, von Herzen kommende und zu
Herzen gehende Anſprache. Er entrollte die Geſchichte des Hüttenbaues,
gedachte der Männer, auf deren Initiative die Schaffung des Werkes
zurückzuführen iſt, dankte wit warmen Worten dem derzeitigen Hüitten=
ſart
Herin Wilhelm Emmel, der mit außerordentlicher Hingabe und
Liebe den Ausbau des Hauſes gefördert hat, und ſprach endlich von den
großen völkiſchen und kulturellen Aufgaben des Alpenvereins. Der
geiſtliche Herr von Neuſtift überbrachte die Grüße der Talbeſvohner und
weihte die Hütte. Ein einfaches, aber ausgezeichnetes Mahl beſchloß den
eindrucksvollen Feſtakt. Gehobenen, abe: doch ſchweren Herzens ſchieden
die Sektionsfreunde von dieſem herrlichen Fleck unſerer Hochgebirgs=
welt
. Möge die Starkenburger Hütte auch in Zukunft das ſein, was ſie
tach den Worten des Sektionsvorſitzenden ſein ſoll: Ein wirtlich Dach
für alle Wanderer, die des Weges fahren.
* Die Liga zum Schutze der deutſchen Kultur, entfalter mit dem
beginnenden Herbſte wiederum eine ſehr rege Vortragstädigkeit in ihren
zahlreichen, ſtändig wachſenden Ortsgruppen. In der laufenden und in
der kommenden Woche hält und hielt die Liga folgende öffentlichen
Vorträge: Die Welt am Scheidewege? am 8. Sep. in Lampert=
heim
. 14. in Viernheim, 16. in Ober=Ramſtadt; Kampf oder Verſöh=
nung
! am 13. in Erbach, 17. in Auerbach, 20. in Pfungſtadt, 23. in
Fürth; Der Friedensvertvag, Deutſchland und die Fremdenlegion!
am 13. in Offenbach, 14. in Bad=Nauheim, 15. in Friedberg, 16. in Als=
feld
, 17. in Frankfurt 19. in Michelſtadt, 20. in Höchſt i. Odw., 21. in
Dieburg, 22. in Babenhauſen, 23. in Heppenheim, 24. in Bensheim,
26. in Weinheim; Ueber die Schuldfrage in Bickewbach, Lorſch und
Zwingenberg nächſte Woche Nachdem die Friedensvertvagsausſtellung
während 14 Tagen in Darmſtadt mit großem Erfolge gezeigt und von
über 10 000 Perſonen beſucht wurde, wiud ſie am 18. September in
Bensheim eröffnet.
* Chriſtl. Verein Junger Männer Darmſtadt, Alexanderſtraße 22
(Inf.=Kaſerne). In der Kriegszeit waren es die C.V. J. M.=Kreiſe, die
eine ausgedehnte Verſorgurng unſerer getreuen Feldgrauen mit gutem
Leſeſtoff betrieben. Im Mittelpunkt dieſer Arbeit ſtand die Deutſche
Soldaten=Miſſion mit ihrer Zentrale in Düſſeldorf und ihrem Leiter,
Direktor Kaiſer, der landauf und =ab als der Soldatenkaiſer bekannt
und beliebt geworden iſt. Herr Kaiſer wird aus dem reichen Schatz ſei=
ner
Erfahrung und über wichtige Zeit= und Lebensfragen am Samstag
abend 8½ Uhr in den Räumen des C. V. J.M. einen Vortrag halten,
zu dem jedermann willkommen iſt.
* Obenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtabt. Am nächſten Sonntag
findet in Knoden ein Odenwälder Volkstrachtenfeſt ſtatt, das zahl=
reichen
Beſuch berdient. Die Ortsgruppe Bensheim wird um 11½ Uhr
vorwittags mit Muſik von Benshei nach Knodem abmarſchieren. Wer
ſich anſchließen will, kann vom Hauptbahnhof mit dem Zug 9.46 Uhr nach
Bensheim fahren. Friſch auf!

Samstag, den 17. September 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 90, 89
und 86, je 800 gr Brot. Marke Nr. 81, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß) Marke Nr. 65, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 61, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltungsmehl: Bis 15. Oktober auf die Lebensmittel=
marken
Offenbach blau und weiß, je 800 gr Haushaltungs=
mehl
zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Gänſeverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2. Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel= Ver=
kaufsſtellen
.
Milch: Auf Marke Auguſte der blauen Lebensmittelkarten
je ¼ Liter.
Zucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken Gießen
und Mainz ſämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 750 gr.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 20 der Holz=
ausweiskarten
je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laub=
holz
und 12 Mk. für Nadelholz. Deſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate ,
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts be=
ſtellt
werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Roh
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen.
Zerkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 712 Uhr vormittags und von 26 Uhr nach=
mittags
bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnei
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.

Oberſchleſier=Hilfswerk. Am Sonntag, den 18. bs. Mts, findet
der von dem Mmiſterimm genehwigte Opfertag zum Beſten des
Oberſchleſier=Hilfswerks ſtatt. Es wird deshalb intereſſieren,
daß in Heſſen und zwar ohne die großen Städte bisher rund
77 500 Mark durch Sammlungen für das Hilfswerk aufgebracht worden
ſind und das Geſamtergebnis im Reiche bis jetzt die Summe von 6½
Millionen Mark erreicht hat. So erfreulich dieſes ſchöne Ergebnis iſt,
zur Heilung aller Schäden, zur Lindewng aller Not, reicht es noch
nicht aus. Beträgt doch der Bedarf zur Linderung des entſetzlichen Elends
in Oberſchleſien ſelbſt allein mehr als 100 Millionem Mark; dazu kommt
noch die große Not unter den Flüchtlingen. Darum unterlaſſe niemand,
am Opfertag das Hilfswerk auch unter perſönlichen Opfern zu under=
ſtützen
! Es ſei hierbei noch eine weitere Bitte ausgeſprochen. Es iſt
beabſichtigt, am Opfertag an den Verkaufsſtänden auch oberſchle=
ſiſche
Briefmarken zum Beſten des Hilfswerks zu verkaufen.
Wer ſolche Marken im Beſitz hat und gewillt iſt, ſie für den guten Zweck
zur Verfügung zu ſtellen, wird freundlichſt gebeten, ſie an die Geſchafts=
ſtelle
des Ortsausſchuſſes, Stadthaus, Zimmer Nr. 56, gelangen zu laſſen.
* Im Silberkranz. Am 20. September 1921 begehen die Eheleute
Wilhelm Harrmann und ſeine Gattin Klara, geb. Schanz, hier, Wald=
ſtraße
33, ihr ſilbernes Ehejubiläum.
* Städtiſche Lefehalle. Vor demr Krieg und dem Umſchwung allen
Verhältniſſe hatten ſich freiwillige Helfer und insbeſondere Helferinnem
in ſtattlicher Anzahl zur Verfügung geſtellt und hatten die Aufſicht in der
Leſehalle in dem Morgenſtundem unter ſich verteilt. Durch den Krieg iſt
dies unverbrochen worden. Heute aber iſt mehr denn je Aufſicht nötig,
um die Handbibliothek, ſowie die aufliegenden Zeitſchriften vor Schaden
zu belvahren. Wir möchten deshalb hier nochmals die Bitte an die All=
gemeinheit
ausſprechen, helft unſere ſo wie ſo notleidende Leſehalle vor
Schaden zu ſchüitzen. Wer ſich für ein oder mehrere Stunden in der
Woche in dem Dienſt der guten Tache ſtellen will, der melde ſich in der
Bücherhalle.
* Der erſte Darmſtädter Luſtſpielfilm: Bernhards Liebes=Liſt von
Lille Raten Kraatz der Iris=Film=Geſellſchaft Heinz Maven u. Co., wirl
im Union=Theater, Rheinſtraße, vorgeführt. Ort der Handlung
des Films iſt Darmſtadt und nähere Umgebung, die Mitwirbenden ſind:
Bernhard Herrmann und Frl. v. Blaſſow vom Staatstheater in Wies=
baden
, Frl. Sonnemann vom Landestheater in Stuttgart, Frl. Erika
Stauffenberg und Herr Küühnly vonn Landestheater in Darmſtadt. Zwei=
fellos
zuivd dieſe Vorführung großes Intereſſe der Darmſtädter erwecken,
da zum erſtein MMale im Rahmen eines Filmſtiches die Schönheiten unſerer
Stadt gezcigt werden.
X Griesheim, 15. Sept. Ergebnis einer Ausſchreibung.
Bei der geſtern bei der Kulturinſpektion in Darmſtadt vorgenommenen
Vergebung von Arbeiten zur Herſtellung eines Rückhaltsbeckens für die
Waſſergenoſſenſchaft inGriesheim wurde folgendes Ergebnls erzielt: Los 1:
Erdarbeiten G. Huſth=Aſchaffenburg 617 700 Mark; Adam Feldmann=
Griesheim 375 550 Mark; Jürgesbrand=Darmſtadt 316 850 Mark; Peter
Engel VIII.=Griesheim 278 375 Mark; H. Koch u. Nicolay=Darmſtadt
184 000 Mark; Bauhütte=Darmſtadt 281 500 Mark; Otto Blöcher u. H.
Vetter=Darmſtadt 133 000 Mark. Los 2: Maurerarbeiten: Jürgesbrand=
Darmſtadt 82 542 Mark: Otto Blöcher u. H. Vetter=Darmſtadt 87 672
Mark; H. Blank u. Co.=Darmſtadt 89 569 Mark; Peter Engel VIII.=
Griesheim 86 637,80 Mark; Bauhütte=Darmſtadt (mit Vorbehalt) 72 422,80
Mark. Los 3: K. Hofmann=Griesheim 6010 Mark; H. Merker=Griesheim
7600 Mark. Der Unterſchied bei den Angeboten iſt ſo auffallend, daß
man annehmen muß, daß die viedrigſten Offerten nicht genügend ſorg=
fältig
berechnet wurden und namentlich bei Los 1 der Unternehmer mit
dem niedrigſten Angebot nicht auf ſeine Selbſtkoſten kommen dürfte. Die
Zeitumſtände und der Umſtand, daß Arbeitsloſe beſchäftigt werden müſ=
ſen
, wurde offenbar nicht in der norwendigen Weiſe berückſichtigt. Es iſt
ein großer Unterſchied, ob mam mit ſelbſt ausgeſuchtem büchtigen Erd=
arbeitern
arbeiten kann oder mit Arbeitsloſew gezwungen arbeiten muß,
die Erdarbeiten nie geugiht haben. Kulturinſpektion und Waſſergenoſſen=
ſchaft
dürften ſich überlegen, ob es ſich unter dieſem Umſtändem nicht
empfiehlt, das Zuſchlagsrecht an den Mindeſtfordernden zu erteilen.
B. Roßdorf, 14. Sept. Von den Bauten der Eiſenbahn
fürihre Angeſtellten iſt bereits eine mit Gebälke zum Dach ver=
ſehen
, die andeven werden raſch folgen. Die ganze Anlage auf der Höhe
präſentiert ſich ſehr ſchön und bereichert und hebt von der alten Die=
burger
Straße her ſehr wirkungsvoll das ganze Dorfbild. Ueberaus
freudig wurde vom Schülern und regelmäßig mit Darmſtadt täglich oder
wöchentlich Fahrenden die Verbilligung der Monatskarten
um zirka 7 Mark für die 3. Klaſſe und 4 Mark für die 4. Wagenklaſſe
aufgenvmmen. Letztere koſten ſeit dem 1. ds. Mts. nur 17 Mark ſtattz
21 Mark. Der billigere Preis hat entſchieden, ſofort, wie zu bemerken iſt,
zu eier Hebung des Verkehrs beigetragen.
e. Dieburg, 15. Sept. Feuer. Heute früh um 5 Uhr ertönte in
Dieburg das Feuerfignal. In einenr Betriebsgebäude der Teppichfabrik
von Klein u. Ganß war auf noch nicht aufgeklärte Weiſe Feuer ausge=
brochen
. Das Dachwerk und einiges Material iſt den Flammen zum
Opfer gefallen. Dem vaſchen Eingreifen der Feuerwehr und dem Um=
ſtand
, daß durch die unmittelbar an der Fabrik vorbeifließende Gerſprenz
genügend Waſſer zum Löſchem vonhanden war, iſt es zu danken, daß der
Bvand in etwa einer Stunde gelöſcht und der Inhaber der Fabrik, Herz
Aug. Ganß, von weiterem Schaden verſchont blieb. Am Sonntag, den
25. September nachwittags 3 Uhr, wird der Männera fang=
verein
anläßlich ſeines 46 jährigen Beſtehens unter Mitwirkung
mehrerer Geſangvereine aus den Nachbargemeinden einem Liedertag in
ſeinem Vereinslokale, Gaſthaus Zum grünem Baum veranſtalten. Die
früheren Konzerte und Liodervage des genannden Vereins laſſen ſchließen,
daß auch am 25. ds. Mts. den Freunden des Männergeſanges in Dieburg
weitere genußreicha Stunden geboten werden. Ein Beſuch der Veran=
ſtaltung
dürfte ſich reichlich lohnen.
Aus dem Ried, 15. Sept. Das Landgrabenprojekt.
Wie man aus ſicherer Quelle mitteilt, dürften die Arbeiten für das
Landgrabenprojekt in nächſter Zeit zur Ausſchreibung kommen.
Dieſes Millionenprojert dünfte die Arbeitsloſigkeit im Ried für den
Winter bedeutend mildern.
wd. Mainz, 15. Sebt. Die Stadtverordnetenver=
ſammlung
bewilligte am Mittwoch 100 000 Mark zur Bekämpfung
der überhandnehmenden Rattenplage in Mainz und den Vororten.
Von der Verwaltung wurde dabei beſonders an die Hausbeſitzer appel=
liert
, in dieſem Rattenkrieg wirkſam mitzuarbeiten. In einer Polizei=
berordnung
, die gleichfalls genehmigt wurde, werdem Eigentümer und
Pächter verpflichtet, die von der Stadt vorgeſchriebenen Bekämpfungs=
mittel
in Anwendung zu bringen. Vorausſichtlich wird die Stadt ſelbſt
durch geeignete Leute einen ſyſtematiſchen Rattenkrieg einleiten.
Mainz, 15. Sept. Franzöſiſche Rechtſprechung. Neun
untere Zollbeamte aus Worms, Groß=Gerau, Mainz, Biſchofsheim,
Griesheim und Höchſt a. M. hatten ſich vor Inkrafttreten der Sank=
tienen
in Mainz in das unbeſetzte Gebiet verſetzen laſſen. Weil ſie
zu dieſer Verſetzung nicht die Genehmigung der franzöſiſchen Beſatzungs=
behörden
hatten, erhob dieſe Anklage beim franzöſiſchen Kriegsgericht,
und dieſes verurteilte die Beamten zu einem Jahre Gefängnis
und zu 1000 Mark Geldſtrafe.
Worms, 15. Sept. Geländet wurde aus dem Rhein in der Nähe
des Mittelbuſches eine weibliche Leiche, die nachverzeichnete Kleidung
trug: ſchwarze Satinbluſe, blau=weiß geſtreifte Untertaille, weißen Unter=
rock
, Herrennorwalhemd gez. L. H., ſchwarze baumwollene Strümpfe,
graue Tuchſchuhe mit Schnallen urnd Filzſohlen, dunkle Schürze, auf der
rechten Seite eine Taſche. Die Verweſung der Leiche war ſchon derart
vorgeſchritten, daß eine nähere Beſchreibung über die Perſon ſelbſt, ins=
beſondere
über deren Alter uſw. nicht mehr gegeben werden kann.
Bodenheim, 15. Sept. Infolge einer Verwechſelung
getötet. In vergangener Nacht ſtand ein gewiſſer Schneider auf
Weinbergswache. Zwei andere Bodenheimer, W. und K., bewachten
ebenfalls die Weinberge und hielten Sch. für einen Traubendieb. Um=
gekehrt
glaubte Sch., daß W. und K. Trauben ſtehlen wollten., W. und
K. gaben zunächſt mit Weinbergpiſtolen Schrechſchüſſe ab und ſchlugen
ſchließlich auf Schneider ein, der ſo ſchwer verletzt wurde, daß er ſeinen
Verletzungen bereits erlegen iſt.
Pfaffen=Schwabenheim, 15. Sept. Jahresfeſt. Letzten Mitt=
woch
ſeierte der Rheinheſſiſche Miſſionsverein ſein Jahresfeſt in
der evangeliſchen Kirche zu Pfaffen=Schwabenheim und erlebte einen gar
ſchönen Tag. Die Gaſtfreundſchaft war ſo groß, daß man klagte, es
wären nicht genug Gäſte zur Bewirtung erſchienen! Ein ſchönes Zeichen
in unſerer Zeit. Die Feſtredner, vier an der Zahl, ſprachen zu Herz
und Gewiſſen von der Not der Heiden, aber auch von den ſchönſten Er=
folgen
der ebangeliſchen Miſſion bis in unſere Tage hinein. So ſpendete
auch die Gemeinde, die die ſo ſchöns neue Kirche prächtig füllte, insgeſamt
über 1600 Mark an Miſſionsopfer; auch gingen für etliche hundert Mark
Miſſionsſchriften ab. Wie erfreulich war es, daß der Kirchenchor vier=
mal
die Feſtgemeinde mit feierlichen Chöven erfreute, und daß man den
Mitvwoch zum ſtillen Feiertag gemacht. So blickt der Rheinheſſiſche
Miſſionsverein mit viel Damk und Freude auf einen herrlichen Tag zu=
rück
. Wir hoffen, daß auch Pfaffen=Schwabenheim ſich dieſes Tages noch
lange gerne erinnert!
Bad=Nauheim, 13. Sept. Obſtverſteigerung. Bei der heu=
tigen
Verſteigerung des ſtaatlichen Obſtes kam der Zentner Aepfel am
Baum durchſchnittlich auf 80100 Mark. Die Birnen waven nicht ſo
teuer. Der Zentner bam durchſchnittlich auf 5060 Mark, wurde teil=
weiſe
fogar noch billiger erſtanden. Seirdem die ſtarken Herbſtſtürme
geſtern und heute unerwartet und unevwünſcht für Fallobſt in reichen
Mengen geſorgt, iſt der Preis desſelben, der vor einigen Tagen noch
75 Mark betrug, mit einmal weſentlich gefallen. Die Stadt allein dürfte
geſtern und heute ſchätzungsweiſe mehr als 200 Zentner Fallobſt auf ihren
Grundſtüchen aufgeleſen haben. Es wurde zuſammengefahren und kommt

[ ][  ][ ]

morgen zu angemeſſenem Preiſen un die Inhaben der Lebensmittelharten
zur Ausgabe.

Görlitz, 14. Sept. Die Unterſchlagungen von Stempel=
marken
bei dem hieſigen Hauptzollamt fanden, wie der Görlitzer An=
zeiger
meldet, Aufklärung. Als Täter wurde Oberzollſekretär Sem=
per
, ein langjähriger Beamter des Hauptzollamtes, ermittelt, der in
ſeier Gigenſchaft jederzeit Zutritt zu den Stempelmarkenſchränken hatte.
Semper hat bei der Vernehmung das Geſtändnis abgelegt und ange=
geben
, daß er die Unterſchlagungen ſchon fünf bis ſechs Jahre betrieb.
Ex ſei durch Not und Krankheit in der Familie dazu getrieben worden.
Die unterſchlagenen Stempelmarken verkaufte er im regelrechten Ge=
ſchäftsverbehr
. Der Wert der unterſchlagenen Stempelmarken erreicht
nahezu die Summe von 800 000 Mark, doch will Semper ſich widerrecht=
lich
nur 30000 Mark angeeignet haben. In ſeiner Wohnung wurden
12000 Mauk vorgefunden. Semper befindet ſich in Haft.

Parlamentariſches.

sw. Der Dritte Ausſchuß trat geſtern unter dem Vorſitz
des Abgeordneten Urſtadt zur Erledigung einiger Anträge und Vor=
ſtellungen
zuſammen. Ueber eine Vorſtellung der Bauhutte wurde
die Abſtimmung zurückgeſtellt, eine weitere der Hanbelskammer Mainz
wird der Regierung befürwortend überwieſen. Eine Vorſtellung des
Metallarbeiterverbandes Urberach, betr. Einführung von Zeitkarten,
wird durch die Maßnahwen der Regierung für erledigt erblärt unter
Bevückſichtigung einiger Wünſche, die vom Ausſchurß formuliert ſind.
Abg. Häuſer hat beantragt, eine Verordnung zu erlaſſen, daß die
ſtaatlichen Wälder wegen der Futtermittelknappheit geöffnet werden. Ver=

anlaſſung dazu ſollen die verſchiedenen Oberförſtereien gegeben haben,
die eine entſprechende Erlaubnis verweigert haben. Der Ausſchuß be=

ſchließt, daß die Regierung bis zur nächſten Sitzung Auskunft geben
ſoll über die Beſchwerden einiger Oberförſtereien. Ein Geſuch um
Straferlaß wird zurückgeſtellt und die Regierung um Auskunft erſuchle,
warum in zwei anderen Fällen Straferlaß erfolgt iſt. Die Anfech=
tung
der Erſatzwahl für den Abg. Seel: Abg. Reck=Vilbel erkennt der
Ausſchuß nicht an und erklärt die Wahl für gültig. Die Vorſtellung
einer Frau Welſch in Nauheim um Beſchaffung einer Wohnung wird
zurückgeſtellt und der Berichterſtatter mit weiteren Erkundigungen be=
auftragt
. Eine Vorlage zur Errichtung von Wohnungen zur Ent=
laſtung
der Gemeinde Goödelau wird dahin erledigt, daß die Regierung
um baldige Zuſtellung einer Vorlage an den Landtag zur Errichtung
eines Häuſerblocks in Philippshoſpital erſucht. Abgelehnt wird eine
Vorſtellung Häuſer Nachf.=Friedberg wegen des Stallgebäudes der Blin=
denanſtalt
; das Geſuch des Rechtsanwalts Damm=Neuwied in gleicher
Sache wird der Regierung zur Berückſichtigung überwvieſen. Abgg.
Fenchel und Genoſſen beantragen, die Regierung zu erſuchen, das Koh=
lenkontor
in Mannheim zur ſchnellſten Belieferung der Landwirtſchaft
wit Druſchbohlen zu veranlaſſen. Der Antrag findet einſtimmige An=
nahme
.

Zweiter deutſcher Kirchentag.

ep. Stuttgart, 14. Sept. Am Dienstag ſtand das Thema:
Staat und Kirche auf der Tagesordnung. Der greiſe und doch
noch jugendliche Vizepräſident des preußiſchen Oberkirchenrats, Prof. D.
J. Kaftan beandwortete in einem geiſtvollen Vortrag die Frage,
welche neue Aufgabe der evangeliſchen Kirche aus der von der Revolution
proklamierten Religionsloſigkeit des Staates erwächſt. Die Kirche iſt es
jetzt allein, der die Erhaltung und Pflege des chriſtlichen Erbguts in
unſerem Volk, Pflichtgefühl, Ehrſurcht vor dem Heiligen und Scham=
gefühl
, aufgetragen iſt. Und je mehr aus dem religionsloſen Staat ein
religionsfeindlicher zu ſverdem droht, deſto mehr muß ſie zur ſtreitenden
Kirche werden, müſſen ſich die lebendigen Chriſten zuſammenſchließen in
ebangeliſchen Volksbünden (wie zum Beiſpiel in Württm=
berg
), zu kräftigem Eingreifen in das öffentliche Leben, zu entſchloſſenem
Geiſteskampf gegen alles antichriſtliche Weſen. Freilich iſt Religion Her=
zensſache
jedes Einzelnen, deswegen aber keineswegs Privatſache, ſon=
dern
zugleich Volksſache. Aus der Religion allein kommen auch die
Kräfte zur Pflege aller höheren Geiſteskultur; wenn der Staat jene
vermeint, wird er auch dieſe nicht mehr in der Hand behalten, ſondern
der Kirche überlaſſen müſſen. Die Beſprechung des mit lebhaftem Bei=
fall
aufgenommenen Vortrags zeigte, daß die Beurteilung des heutigen
Staates als eines veligionsloſen bezw. religionsfeindlichen gerade auch
Männern, die im kirchlichen und im politiſchen Leben ſtehen (D. Ever=
ling
, D. Mumm, D. Rade), zu düſter erſcheint. Arbeiterſekretär Tiſchen=
dörfer
forderte von der Kirche mehr ſelbſtverſtändliche geſellſchaftliche
Achtung und Gleichberechtigung des kleinen Mannes. Der Grundgedanke
des Hauptvedners, daß die Kirchenglocken jetzt laut ertönen müſſen, weil
unſevem Volk Unheil droht, fand allſeitige Zuſtimmung. D. Schoell=
Sturtgart ſprach es aus, daß nicht der neue Staat, ſondern nur die Kirche
unſerem Volk Rettung bringen könne. Schließlich beſchäftigte man ſich
noch mit der Fürſorge für die deutſchen Auswanderer und mit dem Plan
einer Kirchenkollekte für die hungernen Wolgadeutſchen.
Der Dienstag=Nachmittag war der Schulfrage gewidmet. Prä=
ſident
D. Veit=Mnchen endwickelte das evangeliſch=chriſtliche Erzie=
hungsideal
: der Menſch Gottes, in deſſen Dienſt die Schule ſtehen ſoll.
Als evangeliſche Schule wird ſie nicht nur dieſes religiös=ſittliche Ziel am
beſten erreichen, ſondern durch ihren evangeliſchen Geiſt auch zur Ueber=
windung
der das Volksganze bedrohenden Gegenſätze und zur Förderung
wahrer Toleranz die wirkſamſten Kräfte darbieten. Die anderen Schul=
arten
ſollen mit ihr in freiem Wettbewerb arbeiten. Die Grundſätze,
noch denen der Religionsunterricht zu erbeilen iſt, ſind die Normen des
Glaubens und Lebens, die in der Kirche gelten. Das Urteil über ihre
Einhaltung ſteht nur der Kirche zu, nicht dem Staat; dieſer müßte nach
ungeeigneten ſtarven Regeln urteilen; jene wird es in freiem evangeli=
ſchew
Geiſte tun unter möglichſt weitgehender Heranziehung der Reli=
gionslehrer
ſelbſt.
Am Mittwoch wuude zuerſt eine Kundgebung gegen die wieder zu=
nehmende
Alkoholgefahr und die Vergeudung von Nahrungs=
witteln
zur Herſtellung von alkoholiſchen Getränken, ſowie eine Kund=
gebung
gegen Schund und Schmtz in Wort und Bild einmütig
angenommen. Weitere auswärtige Gäſte ſind noch eingetroffen: je
zwei Vertreter der evangeliſchen Kirchen Ungarns und Spaniens. Die
Zuhörergalerien ſind täglich von Männern und Frauen aus allen Schich=
ten
der Bevölkerung gefüllt.
Stuttgart, 15. Sept. (Wolff.) Nach viertägiger Verhandlung
ſchloß heute der deutſch=evangeliſche Kirchentag ſeine
Beratungen ab. Es war ein feierlicher Augenblick, als der Kirchentag
die Kirchenbundesverfaſſung und den Kirchenbundesvertrag in dritte=
Leſung einſtimmig annahme und die Verſammelten Nun danket alle
Gott anſtmmten.

Stadt mit Kartoffelm berſorgen. In Lille iſt die Lage unverändert. Der
Streik iſt lediglich ein Lohnbampf, nicht aber, wie behauptet wird, ein
ſozialer.

Die Kieler Herbſtwoche.
Kiel, 14. Sept. (Wolff.) Die geſtern hier eingetroffenen finn=
ländiſchen
Srudenten und Studentinnen wurden heute
in der Aula der Chriſtian=Albrechts=Univerſität in feierlichſter Weiſe be=
grüßt
. Der geſamte Lehrkörper der Univerſität war anweſend. Der
Rektor, Prof. Dr. Kißkalt, eröffnete die Reihe der Begrüßungsanſprachen,
indem er zunächſt auf die alten geiſtigen Beziehungen der Kieler Univer=
ſität
zu Finnland hinwies. Finniſche Dichter und Komponiſten hätten
auch in deurſchen Landen ſich die Herzen erobert. Stadtſchulrat Prof.
Philipp begrüßte als Vertveter des Oberbürgermeiſters die Gäſte namens
der Stadt. Der Redner erinnerte an die langjährigen, durch den Krieg
leider unterbrochen geweſenen, jetzt aber wieder neu angeknüpften wirt=
ſchaftlichen
Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Finnland. Hierauf
begvüßte der Vertreter der Kieler Studentenſchaft und ſodann ein Mit=
glied
des Vorſtandes der deutſchen Sturdentenſchaft die finniſchen Gäſte. Der
Vertreter der Gäſte ſprach dann namens aller finniſchen Studentenkorpo=
rationen
und dankte für die Einladung, die als ein Zeichen der Zuſam=
mengehörigkeit
aufgefaßt worden ſei. Die geiſtige Verbindung habe ſeit
den Zeiten Luthers beſtanden und auch heute noch erhalten zahlreiche
finniſche Studenten auf deutſchen Hochſhulen eine Vertiefung ihrer
wiſſenſchaftlichen Ausbildung. Mit Freoben begrüße man es in Finn=
land
, daß die Lebenskraft des deutſchen Veikes ungebrochen ſei und kraft=
voll
auch auf geiſtigem Cebiete vorangebe.

Die Streikbewegung.
Frankfurt a. M., 15. Sept. (Wolff.) Heute abend fand im
Hibbodrom eine nach Tauſenden zählende Verſammlung der Frank=
furter
Angeſtellten ſtatt. Der Andrang war ſo ſtark, daß eine Parallel=
verſammlung
abgehalten werden mußte. Es wurde beſchloſſen, in den
einzelnen Betrieben Abſtimmungen vornehmen zu laſſen und, falls ſich
75 Prozent dafür erklären, am Dienstag in den Generalſtreik zu
treten.
Berlin, 15. Sept. (Wolff.) Die Lage im Berliner Gaſtwirts=
geſverbe
wurde durch den geſtrigen Abbruch der Tarifverhandlungen
zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern derartig verſchärft, daß, der
B. Z. zufolge, mit einem baldigen Ausſtand aller in Berliner
Hotzel=, Gaſtwirts= und Kaffeehausgewerbe Beſchäftigten gerechnet wer=
den
muß.
wd. Paris, 15. Sept. Wie der Marin aus Lille meldet, hat die
Bevölkerung von Tourcoing das Einräcken der Truppen mit
Ruhe entgegengenommen. Die Infanterie überwacht das Gebiet und
die Kavallerie iſt für alle Fälle bereit. Ein Streikender hielt eine Rede,
in der er erſuchte, die Truegen nicht anzugreifen, aber die Bevölterung
dürfe auch ſich ihre Freiheit nicht nehmen laſſen. Ein Händler wurde
von den Streikendem faſt totgeſchlagen, obwohl er erklärte, er wolle die

Der Mord an Erzberger.
München, 14. Sept. (Wolff.) Bis Mittwoch abend ſind in der
Mordaffäre Erzberger im ganzen zehn Perſonen verhoftet
worden, und zwar neun in München und eine auf der Fahrt von Augs=
burg
nach München. Gegen ſämtliche zehn iſt Haftbefehl erlaſſen
worden. Außer den bereits namentlich aufgeführten Perſonen befinden
ſich jetzt noch in Haft: die Studenten Ulrich Klintzſch, Wilhelm Bollinger
und Karl Siebel. Sämtliche Verhafteten werden demnächſt nach Offen=
burg
gebracht, um dort dem Unterſuchungsrichter vorgeführt zu werden,
auch der auf der Fahrt von Augsburg nach München verhaftete Student
Bollinger. Die Polizei hatte Kenntnis erhalten, daß Klintzſch Bollinger
in München am Bahnhof erwartet hatte, um ihn zu warnen. Sie mahm
Klitzſch am Bahnhof feſt, um jade Verbindung mit Bollinger zu ver=
hindern
. Bollinger beſaß unter der Firma eines Holzverwertungsge=
ſchäftes
in der Trautenwolfſtraße eine Wohnung von drei Zimmern.
Die Mitteilung, daß von außerbayeriſcher Polizei bei Dr. Heim
Hausſuchung gehalten wurde, um ihn in die Angelegenheit hin=
einzuziehen
, iſt, wie die badiſche Genevalſtaatsanwaltſchaft mitteilt, völ=
lig
aus der Luft gegriffen. Die Hausſuchrag galt nicht Dr.
Heim, ſondern Schulz und Tilleſſen, die in Regensburg bei Dr. Heim
ſtudierten. Es wurde lediglich das Zimmer durchſucht, in dem die beiden
gewohnt hatten. Daß v. Killinger dem Schulz zur zuht verholfen hat,
iſt dadurch erwieſen, daß er ihn im Auto zur Bahn gebracht hat. Die
badiſche Polizei iſt zur Zeit mit der Unterſuchuing des beſchlagaahmten
Gepäcks der Verhafteten beſchäftigt. Bei den Hausſuchungen wurde
auch ein Revolver gefunden. Heute abend traf beim Generalſtgatsan=
valt
ein Schreiben aus Italien ein, das in italieniſcher Sprache die
kurze Mitteilung enthält: Halten uns in Mailand auf‟. Der Brief hat
keine Unterſchrift. Es muß erſt unterſucht werden, ob es ſich um eine
Myſtifikation handelt.
Berlin, 14. Sept. (Wolff.) An die Meldung über die Ver=
haftung
einer Anzahl von Perſonen, die angeblich in Beziehung zu
der Ermordung Erzbergers ſtehen, wird in der Oeffentlichkeit die Be=
hauptung
geknüpft, es befänden ſich auch aktive Offiziere von
der Marine darunter. Das Reichswehrminiſterium teilt mit, daß keine
der verhafteten Perſonen ſich im aktiden Dienſt der Reichsmarine be=
findet
. Sollten einzelne von ihnen frücher tatſächlich der Marine ange=
hört
haben, ſo ſind ſie jedenfalls ſeit längerer Zeit bereits aus dem akti=
ven
Dienſt ausgeſchieden.
* Berlin, 15. Sept. Ueber die Selbſtgeſtellung eines
augeblichen Leutnants Kurt Hütter in Potsdam, der
behauptet, einer der Mörder Erzbergers zu ſein, berichten die Blätter
nach einer Zeitungskorreſpondenz, daß der in Haft Genommene den
Namen wahrſcheinlich zu Unrecht führt. Auch ſei es untvahrſcheinlich,
daß er früher Offizier gesſen iſt. Wahrſcheinlich ſei die Annahme,
daß es ſich um einen dem Handwerkerſtand angehänigen Mann handelt,
der offenbar beſondere Gründe hat, den Verdacht auf ſich zu lenken.
Die Beſchreibung, die von den Mördern vorliegt, paßt auf Hüitter
keinesregs.
wil. München. 15. Sept. Die Deutſche Tageszeitung meldet aus
München: Nach Mitteilungen der Unterſuchungskommniſſion beſtätigt ſich
die Meldung, daß einer der Mörder Erzbergers, der Leutnant Schulz,
erſt dann wieder aus München verſchwand, als die bayeriſche Staats=
anwaltſchaft
die Perſonalien der beiden Mörder feſtgeſtellt und die Spur
nach München aufgenommen hatte, während Oberleutmant Tilleſſen
acht Tage nach der Mordtat München wieder verließ; ſein Komplize
Schulz hielt ſich bis jetzten Freitag hier auf. An dieſem Tage kam der
Kapitänleutnant v. Killinger in Kraftwagen vo: dem Hauſe Miximilian=
ſtraße
23 vorgefahren; die Koffer des Schulz wurden in das Auto ge=
laden
, das ſich darauf mit Killinger und Schulz entfernte. Um dieſe
Zeit befand ſich die badiſche Unterſuchungskommiſſion gerade auf der
Fahrt nach München.
wd. München, 15. Sept. Die B. Z. erfährt aus München: Den
Bemüihungen der Münchener Kriminalpolizei und den badiſchen Staats=
anwaltſchaftsbeamten
iſt es gelungen, Klaxheit in die Verſchſvörung zu
bringen, der Erzberger zum Opfer gefalle iſt. Es handelt ſich, wie jetzt
feſtgeſtellt wurde, um einen der vielen Geheimbünde, die gegen=
wärtig
in Bahern, und zwar ausſchließlich von landfremden Leuten, ge=
gründet
worden ſind. Dieſer Verſchwörerbund, der den Eingeweihten
als Organiſation D bekannt war, iſt durch die Verhaftung der
ſieben ehemaligen Offiziere aufgedeckt worden. Die Verhaftung der an=
geblichen
Studenten Klintzſch, Wilhelm Bollinger und Karl Siebel iſt
erfolgt, weil die Genannten Mitglieder der Organiſation D waren.
Bollinger iſt als Kaufmann in dieſer Organiſation tätig geweſen, und
zwar hatte er eine Stellung bei der Holzberwertungsgeſellſchaft. Gegen
dieſe drei Perſonen iſt vom Unterſuchungsrichter ebemfalls ein Haft=
befehl
erlaſſen worden, weil ſie der Mitwviſſerſchaft dringend ter=
dächtig
ſind. Außerdem ſind jetzt einige andere Perſonen ſiſtiert wor=
den
. Die Unterſuchung wird mit großem Eifer, aber ſtreng geheim
durchgeführt. Namentlich werden die Ausſagen der Feſtgenommenen
und die Ergebniſſe der vielen Hausunterſuchungen und Schriftvergleiche
aus begreiflichen Gründen ſehr diskret behandelt.
Klintzſch iſt am Münchener Hauptbahnhof von Veamten der Krimi=
nalpolizei
verhaftet worden, als er auf Manfred von Killinger trartete,
der nach München kommen wollte und den er wahrſcheinlich zu warnen
beabſichtigte, weil die Kriminalpolizei ſchon in der Wohnung von
Killinger vorgeſprochen hatten. Inzwviſchen war Killinger ſchon in
Augsburg von Kriminalbeamten aus dem Zuge geholt und derhaftet
worden. Killinger hatte vor einigen Tagen mit Schulz München ver=
laſſen
. Bei derſchiedenen Hausſuchungen ſind ſehr belaſtende Schrift=
ſtücke
vorgefunden worden, aus denen unzweifelhaft hervorgeht, daß es
ſich hier um eine bis ins kleinſte ausgedachte Verſchwörung handelt und
daß die geplante Ermordung Erzbergers, zu welcher Tilleſſen und Schulz
ſich bereit erklärten, einer ganzen Reihe von Perſonen bekannt war.
Die Hausſuchungen ſind in München und Regensburg in den Räumen
des Landwirtſchaftlichen Kurhauſes und in der Wohnung der Mörder,
nicht aber in der Wohnung von Dr. Heim erfolgt. Die Unterſuchning
erſtreckt ſich auch darauf, ob die verhafteten Studenten an der Münchener
Univerſität tarſächlich eingeſchrieben waren. Von Schulz und Tilleſſen
ſteht bereits feſt, daß weder Schulz noch Tilleſſen dort immatrikuliert

Die bayeriſche Kriſe.
Erklärungen des Reichskanzlers im Ueberwachungsausſchuß
des Reichstages.
Berlin, 15. Sept. (Wolff.) Im Ueberwachungs=
ausſchuß
des Reichstages berichtete Reichskanzler Dr.
Wirth, der bayeriſche Geſandte habe ihm mitgeteilt, daß das
zurzeit amtierende Geſchäftsminiſterium ſich außer ſtande ſehe,
gegenwärtig mit Berlin weitere Verhandlungen zu führen.
Abg. Müller=Franken wies darauf hin, daß die zehn in
München erfolgten Verhaftungen erwieſen hätten, in welch en=
gem
Zuſammenhang die Angehörigen der Ehrhardtſchen Mord=
brigade
zu dem Morde an Erzberger ſtänden. Im übrigen habe
er beſtimmte Nachrichten, daß der Hochverräter Ehrhardt in der
näheren Umgebung von dem Münchener Polizeipräſidenten
Pöhner geſehen worden ſei.
Hierauf verlas der Reichskanzler ein Schreiben des
Staatskommiſſars für öffentliche Ordnung, Weismann, vom
14. September 1921, in dem es heißt: Vom Oberreichsanwalt
ſind in dem Hochverratsverfahren gegen den Oberſten Bauer,
Major Pabſt und Korvettenkapitän Ehrhardt Haftbefehle und
Steckbriefe erlaſſen worden. Alle Bemühungen, der Verfolgten
habhaft zu werden, ſind indeſſen geſcheitert. Bereits im Spät=
fommer
1920 wurde mir vertraulich mitgeteilt, daß ſich die ge=
nannten
Kapp=Putſch=Führer zumeiſt in Bayern aufhalten. Bei
der Bedeutung dieſer Mitteilung und in Erkenntnis der be=
reits
damals beſtehenden Schwierigkeiten eines offiziellen Ver=
kehrs
mit den zuſtändigen bayeriſchen Behörden habe ich zwei
Kriminalbeamte mit dem Auftrage nach Bahern geſandt, die
Richtigkeit dieſer Mitteilung nachzuprüfen. Die Beamten ſind
nach einigen Tagen zurückgekehrt, ohne ihren Auftrag vollſtändig
nachprüfen zu können. Die Beamten haben mir berichtet, daß
ſich die geſuchten Perſonen in der Nähe Münchens verſchanzt
aufhalten ſollten, wo ſie von Männern ihrer Gefolgſchaft, ſogar
zum Teil von aktiven bayeriſchen Polizeimannſchaften durch
ſtarke Bewachung beſchützt werden. Es ſei ſo gut wie unmög=
lich
, ſich in ihren Schlupfwinkel einzuſchleichen, weil jeder, der
ſich nähere, mit Feuer empfangen werde. Ich habe alsdann er=
neut
verſucht, auf vertraulichem Wege Näheres zu erfahren. Dar=
auf
iſt mir vor kürzerer Zeit wiederholt mitgeteilt worden, daß
nach wie vor Kapitän Ehrhardt und auch die genannten anderen
Kapp=Putſch=Führer ſich in der Umgegend von München auf=
halten
. Kapitän Ehrhardt geht im Polizeipräſidium ein und
aus. Desgleichen ſteht er im Verkehr mit dem vor einigen Ta=
gen
zurückgetretenen Juſtizminiſter Noth. Der Oberſt Bauer ſoll
nach der gleichen Quelle jetzt in Budapeſt wohnen; aber er iſt

auch in letzter Zeit in Mümchen geweſen und mit Bauer zu
ſammengetroffen."
Dittmann (Unabh.) führte aus, daß die Feſtſtellunge
des Staatskommiſſars für die öffentliche Ordnung die Richtr.
keit ſeiner Behauptung von dem Beſtehen einer deutſchnationaken

Mörderklique in München erwieſen haben. Hergt (deutſchnat
ſagte, gegenüber allen verleumderiſchen Angriffen
d

Deutſchnationale Volkspartei ſtelle er ſich und ſeine Freunde=
eidlicher
Vernehmung zur Verfügung, wodurch die angeblichenlen

Verbindungen der Partei mit Mordplänen oder Gewaltaktey üche
aufgeklärt werden. Er fordere von der Regierung, daß ſie hie=
von
Gebrauch mache. Es ſei der Reichsregierung zum Vorwun
zu machen, daß ſie die vom Kommiſſar Weismann erhobeno
Beſchuldigungen der bayeriſchen Regierung nicht mitteilte. Heru
begründete dann den deutſchnationalen Antrag auf Aufhesuzu
er Verordnung des Reichspräſidenten vom 29. Auguſt.
Reichskanzler Dr. Wirth ſtellte hierauf zunächſt fe
daß nach einer Auskunft des badiſchen Juſtizminiſteriums de
badiſchen Kriminalkommiſſare ohne jede Schwierigkeit mit den
bayeriſchen Polizeiorganen in der Mordfache Erzberger hätten
arbeiten können, ſo daß alle derartige Gerüchte in der Preſſe hi,ſhr mit
fällig ſeien. Was die Rede des bayeriſchen Geſandten anbetref
ſo könne er die Auffaſſung der bayeriſchen Regierung nicht teilen,
daß die ganze Sachlage des Ausnahmezuſtandes zunächſt ruhen
ſolle, bis ſich in Bahern ein neues Miniſterium gebildet hakel e
Ein Aufſchub der Klärung in den bayeriſchen Verhältniſſen könre ſut
die Lage unmöglich verbeſſern. Es wäre beſſer geweſen, wern

die bayeriſche Regierung zum mindeſten ihren Geſandten vv. Der
Preger beauftragt hätte, die offiziellen Beſprechungen in Berki
weiter fortzuſetzen. Daß der Ausnahmezuſtand in Bayern notl Gel
auf weite Zeit hinaus erſtreckt werden ſolle, ſei für die Reich= a V0
regierung unerträglich. Es ſei wohl auch von der Deutſchnatie ifnt W
nalen Partei taktiſch nicht richtig geweſen, daß gerade ſie ſih Fäſider
zum hauptſächlichſten Verteidiger des bayeriſchen Ausnahm= immlu
zuſtandes aufgeſpielt habe. Dadurch wäre der Zweck des B=
lagerungszuſtandes
zu deutlich gekennzeichnet worden. Dc ſoliv
bayeriſche Geſandte v. Preger habe die Frage geſtellt alle= ensver
dings ohne Auftrag, nur für ſeine Perſon , ob die Reich=u6e
regierung nicht ohne weiteres die Forderungen annehmen würde) Hie
die neuerdings von Bayern geltend gemacht worden ſeien.
Er erkläre auf dieſe vorläufige Anfrage ſchon jetzt mit alla ſouß d
Beſtimmtheit, ſolche Hoffnung ſei hinfällig. Es ſei unmög= wd d
lich, die bayeriſchen Forderungen in ihrem ganzen ſpe
Umfange und ohne weiteres anzunehmen. Ziel urd aufd
Richtung der Politik des Reichskanzlers ſei die Aufhebung des Frat
bayeriſchen Belagerungszuſtandes. Gewiß gebe es einige Punkte/ ſooben
über die man ſich ſehr leicht miteinander werde verſtändigen köm/ eledit
nen. Aber dieſer Hauptpunkt baldige Beſeitigung des Be
lagerungszuſtandes in Bayern ſei unumſtößliches Ziel daſ md eit
Reichsregierung. Die Behauptung des Abgeordneten Hergt, daßl ze
durch die Verordnung die Exekutive der Länder ausgeſchalt4
werde, ſei falſch. In den Ausführungsbeſtimmungen der Ver
ordnung ſei ausdrücklich vorgeſehen, daß für die Befugniſſe desſ voln
Vollzugs außer dem Reichsminiſterium des Innern auich diſ en
Ortspolizeibehörden und die ihnen vorgeſetzten Polizeibehördeymf
alſo die Landeszentralbehörden, zuſtändig ſeien. Der Reichs/ anA
kanzler betonte ausdrücklich, daß er die volle Verantwortung für) Emm
die Verordnung übernehme. Nicht der Reichspräſident ſei de eit
für verantwortlich, ſondern lediglich der Reichskanzler und dieſ ſo
Reichsregierung.

Beſprechungen zwiſchen dem Reichskanzler und Stegerwald. ung
Berlin, 15. Sept. (Wolff.) Wie von zuſtändiger Stelel dm
mitgeteilt wird, fand am Dienstag zwiſchen dem Minäſter=ach
präfndenten Stegerwald und dem Reichskanzler eiee/ Eauf
Beſprechung ſtatzt, worin Stegerwald den Reichskanzler bat, mit Me
Bahern auf der Grundlage der neuen bayeriſchen Vorſchläg;
bielleicht mit einigen Modalitäten zu einer Verſtändigung zu g‟
langem. Ueber die Beurveilung der gegemwärtigem Geſamtlag
und der Verſtändigungsbereitſchaft zwiſchen dem Reich uri
Bacherm beſtand zwiſchen dem Reichskanzler und dem preußiſchen
Miniſterpräſidenten völlige Uebereinſtimmung.

Die Zeitungsverbote.
Berlim, 15. Sept. (Wolff.) Wie von zuſtändiger Sei
witgeteilt wird, iſt die Internationale, die amſtelle der
verbotenen Rotem Fahne erſchien, beſchlagnahmt worden, Oe
ſie die Fortſetzung der Rotem Fahne darſtelle.
Den Abonnenten der Roten Fahne wurde heutze machmitta)
die Rote Fahne der Lauſitz zugeſtellt.
Göttingem, 15. Sept. (Wolff.) Das vom Oberpräſidern
ten in Hannover über das Göttünger Tageblaut ven
hängte Verbot wurde aufgehobem.
Das Weiterbeſtehen der wirtſchaftlichen
Zwangsmaßnahmen.
Frankreichs eigennützige Politik.

TU. Berlin, 15. Sept. Die wirtſchaftlichen Zwangsmaft
nahmen ſind heute tatſächlich nicht aufgehoben worden
Das Pariſer Journal behauptet, weil Deutſchland die Wünſcke
der Alliierten abgelehnt habe. In Wahrheit verhält es ſich aber
ſo, daß auf die Note des Oberſten Rates Deutſchland in einef
am 26. Auguſt überreichten Note geantwortet hat, worin einige
Forderungen der Entente angenommen und über die anderer
Verhandlungen erbeten wurden. Auf dieſe deutſche Note if
keine Mitteilung der Entente mehr erfolgt. Der
Grund hierfür ſcheint der zu ſein, daß England und Ita=
lien
Frankreichs Haltung mißbilligen. (Fran/
reich will durch die Aufhebung der Zollgrenze freie Ausfuhr ſei
ner Luxuswaren erzwingen.) Man hat ſich alſo im Kreiſe der
Entente auf keine Antwort einigen können. Wie wir hören, wir
die deutſche Regierung in den nächſten Tagen eine Proteſtl
note gegen dieſe Deutſchland ſchwer ſchädigende Paſſivité
erlaſſen.
wd. Berlin, 14. Sept. Während die ganze Preſſe der Alli
ierten über die Nichtinnehaltung des Termins fül
die Aufhebung der wirtſchaftlichen Zwangsf
maßnahmen zur Tagesordnung übergeht, beſchäf
tigt man ſich um ſo mehr mit der Ratifikation des Wiesbadener
Abkommens zwiſchen Miniſter Rathenau und Loucheur, das ann
1. Oktober bereits in Kraft treten ſoll. Soweit wir unterrichte
ſind, hat ſich das Kabinett bisher mit der Ratifikation des Wiest
badener Abkommens noch nicht beſchäftigt. Die Frage nach Auf=
hebung
der Sanktionen iſt die wichtigere und es iſt nicht anzu=
nehmen
, daß man deutſcherſeits dieſes Abkommen in Kraft ſetzen
wird, bevor die Zuſage des Oberſten Rates hinſichtlich der
Zwangsmaßnahmen eingehalten worden iſt.

Die Beſchaffung der Reparationsmilliarden.
Inanſpruchnahme des privaten Auslandskredits?
wd. Berlin, 15. Sept. Der Voſſ. Ztg. zufolge haben
geſtern in der Reichskanzlei Beſprechungen zwiſchen dem Reichs
kanzler Dr. Wirth und hervorragenden Vertretern de
deutſchen Induſtrie und der Bankwelt ſtattgefunder.
Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß dieſe Beſprechun=
gen
dem Problem gegolten haben, wie dem Reiche für die künft
tige Reparationsleiſtung Gold und Deviſen in aus
reichendem Maße beſchafft werden können, durch die die Zahlun=
gen
zu den feſtgeſetzten Terminen ſichergeſtellt werden. In den
Beſprechungen, die noch nicht völlig abgeſchloſſen ſind, haben ſich
die Vertreter der Induſtrie und Großbanken bereit erklärt, mit
Hilfe ihres Deviſenbeſitzes und die Inanſpruch=
nahme
ihres Auslandskredits durch Belaſtung von
Sachwerten dem Reiche Goldwerte zu berſchaffen. Die Reichs=
regierung
würde dadurch, da ſie mehere Milliarden in
Gold auf dieſem Wege zur Verfügung bekommen würde, nicht
nur in der Lage ſein, den nächſten Terminen der Reparations=
leiſtungen
ohne Sorge entgegenzuſehen, fondern auch den durch
die Deviſenſpekulation ſtark geſunkenen Kurs der Mark wieder

[ ][  ][ ]

mDer 2o6.

heben. In den nachfolgenden Verhandlungen ſoll die ſchwie=
e
Frage der Kursfeſtſetzung einer Löſung zugeführt werden.
iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Beſchaffung von mehreren
älliarden Gold durch die Induſtrie und Banken auf dem Wege
Belaſtung ihrer Sachwerte nicht ohne Einwirkung bleiben
enn auf die Geſtaltung der Steuervorlagen, insbeſondere hin=
htlich
der Erfaſſung der Goldwerte. In den Steuer=
ſetzen
wird auf dieſe Leiſtungen der Induſtrie und Banken
uckſicht genommen werden müſſen. Im engen Zuſammenhang
rit ſteht wohl eine Beſprechung der Führer der ſozialdemo=
tiſchen
Partei mit dem Regierungspräſidenten, die heute vor=
ittag
ſtattgefunden hat.
Bom Völkerbund.

Darmſtadter Tagblatt, Freitag, den 16. September 1931.

Geite 5.

ſericht des Ausſchuſſes für Paktabänderungen prüfte,
nigte ſich auf folgenden Wortlaut für den Text des § 21: Sie
ſchält den bisherigen Text bei, welcher lautet: Internationale
erpflichtungen, Friedensverträge und lokale Abkommen wie die
ſonroedoktrin, die den Weltfrieden ſichern, ſind nicht unverein=
ae
mit irgendwelchen Beſüimungen des Paktes. Dieſem Text
Ell auf Antrag der Unterkommiſſion hinzugefügt werden: Unter
en Mitgliedern des Völkerbundes kann under den Auſpizien des
zölkerbundes über jedes Abkommen verhandelt werden, das
ene Präziſiow oder Ergänzung der Vereinbarungen erſtrebt, die
nutz Pakt der Erhaltung des Friedens und der internationalen
u ſammewarbeit dienen.
Der chineſiſche Delegierte Wang=Chung=Hui machte
forbehalte zu Artikel 21.
Genf, 15. Sept. (Wolff.) Bei Beginn der heutigen Sitzung
er Völkerbundsverſammlung, die um 10½ Uhr er=
Iffnet wurde, teilte der Präſident van Karnebeek mit, daß vom
Fräſidenten ein Rechtsausſchuß ernannt worden iſt, der der Ver=
mmlurng
Bericht erſtatten wird, ob ſie auf Grund des Art. 19
uftändig iſt, die von der bolivianiſchen Delegation aufgeworfene
olivianiſch=chileniſche Streitfrage über den Frie=
ensvertrag
von 1904 zu regeln. Der Ausſchuß ſetzt ſich zuſammen
us Scialoja (Italien), Urudji (Kuba) und Peraltu (Koſtarika).
Hierauf wurden der Verſammlung noch einige Mitteilungen
emacht, die ſich auf die Kommiſſion zur Prüfung der nach Ab=
ſchluß
der Tagesordnung neu eingelaufenen Vorſchläge beziehen,
uind zwar auf die Entſchließung betreffeno die Förderung des
Eſperanto=Unterrichts in den öffentlichen Schulen und
huf dem Vorſchlag Nanſen über die Hilfsaktion in Rußland. Dieſe
Frage wurde in der 6. Kommiſſion (politiſche Angelegenheiten)
rbereitet und ſoll noch in dieſer Tagung von der Verſammlung
erledigt werden.
Der ſüdafribawiſche Antrag über den Schutz der Minderheiten
md eine Aktion zugunſten Armeniens ſoll in derſelben Weiſe
behandelt werden.
Die Verſammelung, die bei Erbedigung dieſer Fragen teil=
nahmslos
blieb, belebte ſich aber, als Lord Robert Cecil die
volniſch=litauiſche Frage anſchnitt und Ausbunft über
den Stand der Frage verlangte. Hymans (Belgien) entgegnete
m ſeiner Eigenſchaft als Ratsmitglied mit kurzen Angaben über
den Abkommensentwurf, der ſich nicht unweſentlich von dem alten
Entwurf unterſcheide. Er teilte mit, daß die polniſche und die
Kitzaviſche Regierung bereits geantwortet hätte, und daß er noch
heurte mit ihren Vertretern eine Konferenz abhalten werde. Ceeil
möge ſich noch einige Tage gedulden, da bis dahin eine Abtei=
ſung
des Völkerbundes darüber entſcheiden werde. Präſident
yan Karnebeek ſeinerſeits verſicherte, daß die Verſammlung ſich
auf jeden Fall mit der litawiſchen Frage beſchäftigen werde, wo=
pruf
ſich Lord Robert Cecil mit der Vertagung der Auskunft zu=
ſrieden
gab.
Der norwegiſche Delegierte hielt in der heutigen Völ=
1erbundsverſammlung eine ausführliche Rede über die Ab=
rüſtungsfrage
. Er tadelte lebhaft die Untätigkeit des Völ=
kerbundsrates
, der die von der alten Verſammlung geforderten
Erhebungen nicht angeſtellt habe. Lange erklärte, es ſei unzu=
läſſig
, daß dieſe Frage der permanentem Militärkommiſſion an=
vertraut
werde, die ſich aus Militärs und Vertretern der ver=
ſchiedenem
Kriegsminiſterien zuſammenſetze. Es ſei ſelbſtver=
fändlich
, daß in einer ſolchen Kommiſſion nicht der Völberbunds=
geiſt
, ſondern der mibitäriſche Geiſt zum Ausdruck kommen müſſe,
von dem man keine Förderung der Abrüſtungsangebegenheiten
erwarten könne.
Rückzug der Griechen?
Paris 15. Sept. (Wolff.) Eine Konſtantinopeler Havas=
Meldung will wiſſen, daß die griechiſche Armee ſich zu=
rückziehe
. Der Rückzug gehe in Unordnung vor ſich. Die
Griechen laſſen Verwundete und Kriegsmaterial, beſonders Au=
tomobäle
zurück.
Letzte Nachrichten.
wd. Berlin, 15. Scpt. Die Spitzenorganiſationen des deut=
ſchen
Getreidehandels und die Vertreter des Verbandes der Ge=
treide
= und Futterwittelvereinigungen haben eine Eingabe an
die Reichsregierung gerichtet, in der es als notwendig und zweck=
mäßig
bezeichnet wird, wenn auf die unerlaubte Ausfuhr
von Getreide, Kartoffeln und andere wichtige
Lebensmättel die Todesſtrafe geſetzt werde. Der Ver=
band
erſucht die Reichsragierung, dem Reichsrat und dem Reichs=

tag eine entſprechende Geſetzesvorlage zugehen zu laſſen.
Saarbrücken, 15. Sept. (Wolff.) Wie die Saarbrückener
Zeitung mitteilt, iſt die im Jahre 1742 gegründete und ſeit dieſer
Zeit im Beſitze der Familien Hofer befndliche Buchdruckerei
Gebrüder Hofer im eine Aktiengeſellſchaft umge=
wpandelt
wordem. Von den beiden Liniew der Familie Hofer, die
zuletzt Inhaber waren, iſt Frau Margarete Hofer und Herr Odt
in der neuen Geſellſchaft verblieben, während an Stelle des ver=
ſtorbenem
Richard Hofer eine Gruppe hieſiger Herren getreten iſt.
Das Unternehmen wird in der gleichen Weiſe wie bisher fort=
geführt
.
Königsberg, 15. Sept. (Wolff.) Nach einer Mitteilutng von
zuſtändiger Seite, beſchloß das Reichskabinett einem An=
trag
des Oberpräſidentem entſprechend, den Seedienſt nach
Oſtpreußen weiterhin täglich aufrecht zu erhalten.

Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt 1898 E. V. Am kommenden
Sonntag beginnen auch für den Darmſtädter Fußballſport die Ver=
bandsſpiele
in ſämtlichen Abſtufungen. Sportverein beteiligt ſich
im Verbandsjahre 1921/22 mit ſechs Mannſchaften. In der Ligaklaſſe
beſtreitet die Ligamannſchaft im Odenwaldkreis, Abteilung 1, die dies=
jährigen
Verbandsſpiele. Abteilung 1 umfaßt außer Sportverein Darm=
ſtadt
folgende Vereine: Turn= und Sportverein Mannheim=Waldhof
(Odenwaldkreismeiſter 1920/21), V.f.L. Neckarau, Sp.Vg. Sandhofen,
Sp. Kl. Käfertal, Mannheim=Lindenhof 08, R. Sp.V. Germania= Pfurg=
ſtadt
und V.f.R. Bürſtadt, alſo außer alten Ligavereinen auch drei Ver=
treter
, die bisher der A=Klaſſe angehörten. Die vier beſten Vereine jeder
Abteilung rücken 1922 zur Oberliga auf. Die Sieger der beiden Ab=
teilungen
ſpielen um die Kreismeiſterſchaft.
Die Ligaerſatzmannſckaft beteiligt ſich an der Liggerſatz=Runde, eben=
falls
in Abteilung 1 des Odenwaldkrsiſes. Mögen Liga= und Liggerſatz=
mannſchaften
die Ehre Sportvereins würdig vertreten! Wo ein Wille
iſt, iſt auch ein Weg!
Die bekannte Ensgraber=Mannſchaft tritt in der A=
Klaſſenrunde der erſten Mannſchaften der A=Vereine im Gau Berg=
ſtraße
an. Zu dieſer Runde gehören: F.Kl. Union Sp.Abt. Tade. Beſ=
ſungen
, Sp.V. Germania 1913=Darmſtadt, Darmſtädter Fußballverein
1912, Sp.Kl. Viftoria=Griesheim, Sp.Kl. Olympic=Lorfch, F.Kl. 07=
Bensheim, Sp.Vg. Teutonia=Pfungſtadt, Sp.V. Olympia=Arheilgen und
Germania=Arheilgen. Dieſe Runde dürfte ein heißes Ringen um den
erſten Platz zeitigen.
Die 2., 3. und 4. Mannſchaften Sportvereins tragen Verbandsſpiele
gegen die gleichen Mannſchaften der vorſtehend genannten A=Vereine
aus. Sportverein beteiligt ſich demnach mit ſechs Mannſchaften an der
diesfährigen Verbandsrunde; ſicher ein Zeichen für das Anwachſen und
die Bedeutung des Fußballſportes.
Am 18. September werden folgende Spiele der vorgenannten Mann=
ſchaften
auf den Plätzen am Böllenfalltor ausgetragen:
Vormittags: 3. Mannſchaft gegen 3. Mannſchaft F. Kl. Union
Tgde. Beſſungen; nachmittags: Ensgraber=Mannſchaft gegen die
1. Mannſchaft des gleichen Vereins. Anſchließend erſtes Liga= Verbands=
ſpiel
gegen V.f.R. Bürſtadt. Außerdem ſpielen vormittags auf
der Rennbah (Heidelbergerſtraße) die 2. und 4. Manſchaften gegen die
gleichen des F.Kl. Union Tgde. Beſſungen.
Die Liggerſatzmannſchaft tritt in Bürſtadt gegen die gleiche Mann=
ſchaft
des V.f.R. Bürſtadt an. Abfahrt 11.47 Uhr vormittags.
Die Verbandsſpiele haben begonnen, damit der Kampf um die
Meiſterſchaften! Möge dieſer Kampf ſtets das bleiben, was wir wün=
ſchen
: ein ehrlicher, faiver Kampf auf dem Spielfelde unter Wohrung
der beiderſeitigen Intereſſen! Und nicht lediglich eine Jagd nach den
berühmten Punkten der Tabelle! Dieſe Zeilen für die Spjeler, die
Schiedsrichter und an das Publikum.
* Spielabteilung Union der Turngemeinde Beſ=
ſungen
1865 E.V. Zum Abſchluß der diesjährigen Geſellſchafts=
ſpiele
weilten am vergangenen Sonntag die 1. und 2. Mannſchaft in
Ilvesheim, um dort gegen die gleichen Mannſchaften der Fußball=
geſellſchaft
Alemania anzutreten. Wie das Reſultat der ausgetragenen
Freundſchaftsſpiele überhaupt ſtets ein günſtiges geweſen iſt erinnert
ſei nuk an das vorletzte Spiel der erſten Mannſchaft gegen die Liga von
Union=Wixhauſen , ſo konnten auch am Sonntag den ſeitherigen Er=
folgen
wieder neu hinzugefügt werden. Die erſte Mannſchaft konnte ihr
Spiel 3:0 und die zweite Mannſchaft 4:0 entſcheiden. Im Hinblick dar=
auf
, daß Ilvesheim eine vorzügliche A=Klaſſe der Mannheimer Fußball=
gegend
repräſentiert, iſt der erzielte Ausgang dieſer Spiele durchaus
beachtenswert. Am gleichen Sonntag weilte die erſte Jugendmann=
ſchaft
bei der bekannten Liga=Jugend des Sporwereins Waldhof als
Gaſt, der ſie ſich mit 1:3 beugen mußte. Waldhof beſitzt in ſeiner vor=
züglich
durchgebildeten Jugendelf einen glänzenden Liganach euchs,
gegenüber der ſich die einheimiſchen Jungmannen immerhin noch wacker
hielten. Die zweite Jugend trat gegen die gleiche vom Sportverein
Darmſtadt an und gewann 2:0.
Zu der nun am kommenden Sonntag beginnenden Verbandsrunde
der A=Klaſſe treten zum erſten Spiele folgende Mannſchaften an: die
1. Mannſchaft gegen die Ensgraber=Manuſchaft vom Sportberein, die
2. Mannſchaft geger, die 2. Sportvereins Daxuſtad:, 3. Mannſchaft gegen
3. Sportverein Darmſtadt, 4. Mannſchaft gegen 4. Sportverein. Wäh=
rend
die 2. und 4. Mannſchaft vormittags um 10.30 Uhr bzw. 9 Uhr
auf dem Sportplat an der Heidelberger Straße ihren Gegnern gegen=
übertreten
, ſpielen die 1. und 3. Mannſchaften auf dem Platze des
Sporwereins.
Wixhauſen, 15. Sept. Am kommenden Sonntag weilt in
friedlichem Verbandsſpiele der Südmainkreismeiſter Kickers= Offen=
bach
bei dem hieſigen F.K. Union. Man ſieht allgemein dieſem
Treffen mit größtem Jutereſſe entgegen. Vorher hat die Liga= Erſaß=
mannſchaft
die erſte Elf des F. V. Biblis als Gaſt.
* WienGroß=Zimmern. Vor einer mehr als tauſend=
köpfigen
Zuſchauermenge nahm der Städteringkamdf Wien
gegen Groß=Zimmern am Mittſoch in Groß=Zimmern einen
glänzenden ſportlichen Verlauf. Wien konnte nach hartnäckigen Kämp=
fen
mit einem knappen Sieg von 11 Punkten mit Ringzeit 25.25 Minuten
gegen Groß=Zimmern mit 9 Punkten und Ningzeit 8.22 Minuten ge=
winnen
. Die Mannſchaft bekam als Sieger eine kunſvvoll angefertigte
Ehrenurkunde und als Gaſt einen großen goldenen Kranz mit Vereins=
ſchleife
; außerdem erhielt jeder Mann eine Vereinsanſtecknadel zur Er=
innerung
. Zum Schluß des Kampfes hielt Herr Polizeiinſpcktor =

ſterſitz, Wien, Führer der Mannſchaft, eine Anſprache, dankte für die
hnen erwieſene Gaſtfreundſchaft und brachte zum Ausdruck, daß ſeine
Maunſchaft bek allen Kämpfen, die ſie bis jetzt auf ihrer Deutſchlands=
reiſe
ausgefochten hätte (Pirmaſens, Freiburg, Ludwigshafen, Bonn,
Köln), auter Köln nicht auf eine ſo gute Mannſchaft wie Groß=Zimmern
geſtoßen wäre und forderte gleichzeitig die Mannſchaft des Athleten=
ereins
Vorwärts=Groß=Zimmern zum Retourkanpf in Wien für das
ächſte Jahr auf.
* Sportklub Haſſia 1913‟Dieburg. Jahresbericht
des Spielausſchuſſes. In der am Sonntag, 11. Sept., ſtattgefundenen
Generalverſammlung gab der Vorſitzende des Spielausſchuſſes folgen=
den
Bericht über die Spieltätigkeit des Klubs im Spiel=
jahr
1920/21 ab: In der Zeit vom 18. September 1920 bis 11. September
dieſes Jahres hat der Sportklub Haſſia 1913=Dieburg mit fünf ſpielen=
den
Mannſchaften (1., 2., 3., 4. und Jugend=Mannſchaft) insgeſamt
84 Spiele ausgetragen. Von dieſen endeten 36 mit einem Siege des
Klubs, 14 gingen unentſchieden aus und 34 Spiele wurden verloren.
Das Geſamtverhältnis beträgt 242:228 Tore zugunſten des Klubs. Von
dieſen Spielen wurden 42 auswärts und 42 in Dieburg ausgetragen.
Nachſtehend Bericht über die einzelnen Mannſchaften in der Zeit vom
18. September 1920 bis 11. September 1921:
Spiele gewon. unentſch. verloren Torverh.
81:85
10
1. Mannſchaft
63:58
10
2. Mannſchaft
12
3. Mannſchaft
49:18
4. Mannſchaft
33:32
16:35
1. Jugendtaarimſchaft

(beſteht ſeit 1. 5. 1921) 84

242:228

Der Sportklub ſpielte im vergangenen Jahre erſtmalig im Verband
und gehörte der C=Klaſſe des Dreieichgaues an. Er ſicherte ſich in der
Tabelle den vierten Platz. Auf Beſchluß der Behörde wurde er in die=
ſem
Jahre der C=Klaſſe des Speſſartgaues zugeteilt und hat am kom=
menden
Sonntag ſein erſtes Verbandswettſpiel in Dieburg gegen den
Fußballklub Klein=Oſtheim. Wünſchen wir dem Klub in den diesjähri=
gen
Verbandsſpielen alles Gute und hoffen wir, daß er in dieſem Jahre
ruhmvoller abſchneidet, als im vergangenen.
Schluß des redaktionellen Teils.

Wer ist der
Doktor
O

Unſeren verehrl. Poſtabonnenten
empfehlen wir, in den Orten, in denen
ſich eine Agentur befindet, das Darm=
ſtädter
Tagblatt durch dieſe zu beziehen.
Bei Reklamationen wegen Nichtzuſtellung
uſw., iſt bei der Agentur jederzeit Ge=
legenheit
, noch am gleichen Tage die
Zeitung zu erhalten. Man erhalt die
Zeitung früher und billiger.
104919) Darmſtädter Tagblatt.
Gottesdienſt der Iſrgelitiſchen Religionsgemeinde
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 16. Sept. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 30 Min.
Samstag, den 17. Septemb. Morgens 8 Uhr 30 Min. Sabbat=
ausgang
7 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min.
Abends 6 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Eynagoge der Iſrgelit. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 17. Sept. Vorabend 6 Uhr 05 Min. Morgens
7 Uhr 45 Min. Nachmittags 4 Uhr 30 Min. Sabbatausgang
7 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. Nachmittags 6 Uhr 00 Min,
Wetterausſichten für Freitag.
Wolkig, vorwiegend trochen, etwas bühler, nördliche Winde.
Tageskalender.
Elternabend um 7½ Uhr in der Aula des Realgymnaſiums
(Städtiſches Berufsamt).
Verſammlungen: Ortsgruppe Darmſtadt des Zentralverbandes
der Angeſtellten abends 8 Uhr im Perkeo. Spielabteilung Union
der Turngemeinde Beſſungen abends 8½ Uhr im Kneipſaal.
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 101
und von 37 Uhr).
Verſteigerungskalender.
Samstag, 17. September.
Obſtverſteigsrung um 4 Uhr zu Nieder=Ramſtadt, Mühlthal=
ſtraße
50.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport Handel und Landwirtſchaftliches) i. V. Kurt Mitſching; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; ſür den Anzeigenteil
Unzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäſtsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckeref. Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Leil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Nebaktion des
Tagblatts zu richten. Elwaige Honorarforderungen ſind beizufügen: nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Rummer h.
Seiten

Familiennachrichten

Ihre am Sonntag, den 18. September,
4 nachmittags 3 Uhr, in der Paulus-
kirche
stattfindende T RAUUNG
beehren sich anzuzeigen
Johanna Haun
Karl Hüther
Darmstadt, Herrngartenstr. 23.

1*35658
ROOSOS2DO2222
ür die vielen Geschenke, Blumen- 9
2 spenden und Glückwünsche an-
läßlich
unserer Vermählung sagen
wir Allen unseren herzlichsten Dank.
Friedrich Mahr u. Frau
Lina, geb. Künstle
(sgor 5
Schießhausstr. 25, I.
Snbune
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſrer
lieben Entſchlafenen ſagen wir Allen,
insbeſondere Herrn Pfarrer Lohfink, auf
dieſem Wege unſeren herzlichen Dank.
Im Aamen der trauernden hinterbliebenen:
*35854) Philipp Steuer.

Statt beſonderer Anzeige.
Heute abend entſchlief nach langem
ſchweren Leiden mein lieber Mann, unſer
lieber Vater, Schwiegervater, Großvater,
Bruder, Schwager und Onkel
Heint. Bendel Beber
Architekt und Bauſchätzer
im 64. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Weber, geb. Ganß.
Darmſtadt, Dreibrunnenſtr. 11.
Die Beerdigung ſindet am Samstag, den
17. September, vormittags 10½ Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand
(*35879
zu nehmen.

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Wachstuch=Wandſchoner
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in beſten Qualitäten.
Wilh. Lehrbach

Schillerplatz.

(10464

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine ltebe Frau, unſere gute Mutter,
Schweſter, Schwiegermutter, Großmutter
und Tante
Frau
Marie Schneider
nach langem ſchweren Leiden aus dieſem
Leben abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Schneider
Oktroiauffeher i. R.
Darmſtadt, den 14. September 1921,
Darmſtraße 39.
Die Beerdigung findet am Samstag, den
17. Sept., nachm. 3½ Uhr, vom Portale des
Waldfriedhofes aus ſtatt. (*35935

Erklärung.
Ich nehme hiermit die beleidigenden Aeuße=
rungen
gegen Franz Herbert V. zu Groß=Zimmern
und deſſen Familie unter dem Ausdruck des Be=
dauerns
zurück, übernehme die Koſten des Sühne=
termins
und verpflichte mich zur Zahlung einer
Buße von je 10 Mark an die evangeliſchen und
katholiſchen Schweſtern zu Groß=Zimmern.
Groß=Zimmern, den 10. September 1921.
Konrad Dietrich Ehefrau Margareta,
geb. Geier.
(10472

Todes=Anzeige.
Donnerstag, den 15. Sept., vormittags
½7 Uhr, entſchlief ſanft nach langem, ſchwe=
rem
mit Geduld ertragenem Leiden meine
liebe, treue Gattin, meine gute Tante
Frau
Anna Meyer.
Darmſtadt, den 15. Sept. 1921.
Kranichſteinerſtr. 81.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Meyer
Straßenreinigungsaufſeher
Familie Bärenz.
Die Beerdigung findet am Samstag, den
17. Sept., nachm. 3 Uhr, vom Portale des
Waldfriedhofes aus ſtatt. (*35944

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[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 16. September 1921.

Rummer 25 6.

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[ ][  ][ ]

Mrmmer 256,

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, deu 16. September 1921.

Seite 2.

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AAAeT TASoLeTSLLLOZ

Septemben,

10450

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Die Geliehte des
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Das Endspiel um die Deutsche Fusball-
Heisterschaft zu Düsseldorf 1941 4Eten

Deutſcher Oſtbund
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aus den Oſtprovinzen).
5onntag, den 18. September 1921
paziergang nach Nieder=Ramſtadt.
Für Unterhaltung iſt Sorge getragen. Abmarſch
ur 2 Uhr pünktlich vom Mexplatz /Schwimmbad).
Gäſte herzlich willkommen. (*35322i1

5eute Freitag, 148 Uhr
(133963
Broßes Tanzvergnügen
ei Friedrich Hanſtein, Pankratiusſtr. 29.

Café Orzent
Ernst-Luckwigstr. Ernst-Ludwigstr.
Heute Freitag, 16. September
Opern-Abend

Procrawm
f. Tell
Krönungsmarsch a. d.,Prophet‟
Ouvertüre z.Op., Wühelm Tell
Potpourri a. Faust Margarethe‟
Steuermannslied u.Matrosenchor
aus Fliegender Holländer‟.
Balletmusik aus Undine‟ ...
Csardas aus Der Geist des
Woywoden‟ .... . . . ..."

(*35897
Meverbeer
Rossini
Gounod
R. Wagner
Lortzing
Grosmann

II. Teil
Onvertüre z. Oper Euryanthe‟ Weber
Fantasie aus Aida‟
... Verdi
Pilgerchor und Lied an den
Abendstern a. Tannhäuser‟, R.Wagner
Erinnerung an Flotows,Martha‟ Fetras
Ouvert. z. Op. Der Wildschütz Lortzing
Nibelungen-Marsch .. . . . . . Sonntag

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Deutſcher Gewerkſchaftsbund
Ortsausſchuß Darmſtadt.
Sonntag, den 18. September, nachm. 4 Uhr,
Familientreffen".
mit anſchließendem Tanz
im Feierabend‟, Stiftſtraße 51,
unter gütiger Mitwirkung des Zitherkranz Darmſtadt
unter Leitung des Herrn Knörzer, ſowie der Ge=
ſangsabteilung
des evangeliſchen Arbeitersvereins.
Freunde und Gönner unſerer Bewegung ſowie
die konfeſſionellen Vereine ſind herzlichſt dazu ein=
geladen
.
Einlaßkarten ſind zu haben in folgenden Ge=
ſchäftsſtellen
: D. H. V., Alexanderſtr. 22, V. W. A.,
Waldſtraße 15, Arbeiterſekretär Karl Laufer, Stift=
ſtraße
51.
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I. Teil: Wag unheimliche Phantom
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Elmo Lincolm als Gofiath Armstrong.
G Sämtliche 6 Teile kommen fortlaufend zur Vorführung.
Der erste Darmstädter Film
Bernhard’s Liebeslist
in 2 Akten. Verfasst und inszeniert von Frau Lilly Raven-Kraatz.
Aufgendmmen von der lris-Film-Ges. H. Raven & Co.
In den Hauptrollen;Frl. v. Blassow, Bernhard Herrmann vom Staats-
theater
Wiesbaden, Frl. Sonnemann vom Landestheater Stuttgart,
Frl. Erika Stavffenberg u. Herr Kühniy vom Landestheater Darmstadt.
Künstlerische Aufnahmen von Darmstadt und Umgebung!

Letzte Abendvorführung 8 Uhr.
Bholnskragse G.

(10494

Großes Winzerfeſt

1!! Samstag u. Sonntag !!!
(35966

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Zu einer Hauptverſammlung aller aktiven
Glieder auf Samstag, den 17. Heptbr., im
Goldenen Anker ladet ein
F35908)
Der Vorſtand.

NAHSIK TOROII
Wiederbeginn der Proben Montag, den 19. Lop=
tomber
1921, Dauuen 8 Uhr, Herren 9 Uhr abends.
Stimmbegabte Damen und Herren, auch solche,
welche seither bei der Aufführung von Oratorien
und gemischten Chören noch nicht mitgewirkt
haben, werden um Beitritt ersueht und wollen sich
an dem ersten Probeabend melden. Bei genügen-
der
Beteiligung werden zur Einführung in den
Chorgesaug Sonderproben augesetzt. (10493
Baum Birnen
zu verkaufen. Angeb. u.
C137 Gſchäftsſt. (*35e77

Residenz-Theater / Gentral-Theater.

R
Schlossroafe
Rheinstrasse 2 Rheinstfasse 2
Freitag, den 16. Bept. 1921
Strauss-Hillöcker-Kuppé.
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in d. groß. Kriminal-
und Gesellsch.-Drama
in 5 Akten
Der Schrel des
Gewfssens
Die Insel der
Verdammten
Nord. Drama in 5Akt.
Das Mädchen, das
wartete(10495
5 Akte, nach einer
Norelle v. James Barr
mit Carola Voefle

Totte Neumanm
als Hauptdarstellerin
in d. Hakt. Schanspiel
Das Schicksal der
Garola v. Geldern.
Die Bestie Im
Menschen
Drama in 6 Akt. nach
dem gleichnam. Rom.
von Emile Zola.
Susanne Stranzky
Sittendrama in 5 Akt.
Dora Bergner
in der Hauptrolle.

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[ ][  ][ ]

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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 16. September 1921.

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Seite 9.

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[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 16. September 1921.

Rummer 236

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 15. September.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Nach zweitägiger Geſchäftsunterbrechung geſtaltete ſich die heutige
Börſe bei ſtarkem Auſtragseingange als nicht einheitlich. Auf verſchie=
denen
Märkten fanden größere Glattſtellungen ſtatt. Sehr feſt lagen
Megikanerworte. Im Vordergrund ſtanden Tehuantevee, die um 125
Prozent anzogen. Goldmexikaner beſſerten ſich 150 Prozent, Silber=
mesikaner
65 Prozent, 3 proz. Mexikaner 23 Prozent. Schiffahrtswerte
waren ſchwächer. Am Montanmarkt waren Phönis bis 810 Prozent ge=
ſteigert
. Oberbedarf wanen mit 600 Prozent im Verkehr. Niedriger
waven Laurahütte, Luxemburger und Harpener. Auch am Elektromarkt
waren mit Ausnahme von A.G.G. und Bergmann, Kursrückgänge vor=
herrſchend
. Von ſonſtigen Werten verloren Kleher 30 Prozent, Daimler
35 Prozent, Waldhof 13 Prozent. Der Freiverkehr war ſehr lebhaft bei
meiſt niedrigeren Kurſen. Beckerſtahl büßten 45 Prozent ein. Auch Hanſa=
Alohd ſtärker offeriert. Gut behauptet waren Mansfelder Kuxe und
junge Meguin. Der Einheitsmarkt verkehrte in nicht gleichmäßiger Hal=
tung
. Verſchiedene Werte hatten Kurspickgänge aufzuweiſen. Der
Deviſenmarkt war feſt.
Berliner Börſe.
* Berlin, 15. Sebt. Börſenſtimmungsbild. Die Maß=
nahmen
des Börſenvorſtandes hatten offenbar den Erfolg, daß der Bör=
ſenverkehr
in geregelte Bahnen einlenkte. Das Geſchäft war, abgeſehen
von den am Markte amtlich micht notierten Werte im großen und ganzen
ruhiger. Die erſten Kurſe zeigten große Unregelmäßigkeiten in den
Veränderungen gegen Montag. Das Privatpublikum war vorwiegend
als Verkäufer am Markt, während ſich die berufsmäßige Spekulation
aufnahmeluſtig zeigte. Anvegung hierfür gab die ſtarke Nachfrage nach
oberſchleſiſchen Werten auf Gerüchte von finanziellen Transaktionen,
ferner die mehr 100 prozent. Steigerung der Goldſchmidt=Attien auf an=
geblich
höhene Verwertung eines Patentes. Meinungskäufe zu bedeutend
ſteigenden Kurſen erfolgten in einigen Induſtriewerten, wie z. B. Bing,

Rheinſtahl, Rombacher Deutſch=Luxemburger und Phönixaktien. Unter=
ſtützt
wurde die Kaufluſt durch neuerliches Anziehen der Devifenkurſe
gegenüber einer annehmlichen Abſchvächung am Vormittag. Valuta=
papiere
, insbeſondere mexikaniſche Anleihen ſtanden beträchtlich höher,
z. T. über 100 Prozent; 5proz. Mexikaner gewannen ſogar 215, griechiſche
Anleihen etwa 50, Kanadas litten aber unter Regliſierungen. Deutſche
Petroleum=Aktien wurden gleichfalls lebhaft zu höherem Kurſe gekauft.
Banken abgeſchwächt, nur Berliner Handelsgeſellſchaft behauptet. Schiff=
fahrtsaktien
im Einklang mit Hamburg niedriger. Am Anlagemarkt
wenig erhebliche Aenderungen, Markt ungleichmäßig; ungariſche Anleihen
befeſtigt.
Die Börſe ſchloß bei ruhigem Geſchäft feſt, beſonders Harpener wa=
ren
begehrt und höher. Am Anlagemarkt ſtiegen deutſche bundesſtaatliche
Anleihen teillveiſe um 23 Prozent, angeblich auf amerikaniſche Käufe.
Berlin 15. Sept. (Wolff.) Zur Wiederherſtellung eines ge=
regelten
Börſenverkehrs hat der Börſenvorſtand heſchloſſen:
Vom 1. Oktober ab werden die Börſenräume um 11 Uhr geöffnet. Die
Kursfeſtſtellung für bariable Papiere beginnt um 11½ Uhr und endet
um 2 Uhr, für Einheitsturſe um 12½ Uhr bezw. 21g Uhr. Nach dieſer
Zeit werden keine Kurſe mehr notiert. Für varjable Papiere findet
täglich auch die Feſtſtellung eines Ginheitskurſes ſtatt. Alle anderen zu
Einheitskurſen gehandelten Dividenden=Papiere dürfen bis auf weiteres
nur dreimal wöchentlick, Montag. Mittwoch und Freitaa gehandelt und
notiert werden. Bis 11 Uhr vormittags bleibt jeder Wertpapier=
handelſtrengunterſagt
. Die Kursmakler ſind nicht verpflichtet,
nach 12½ Uhr Aufträge entgegenzunehmen. Die Zahl der varjahlen
Papiere ſoll epheblich erweitert werden.

Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 15. September in Zürich
5,32½ (vor dem Kriege 125,40) Franken; Amſterdam 2,80 (59,20)
Gulden; Kopenhagen 5,25 (88,80) Kronen; Stockholm 430

(88,80) Kronen; London 4,83 (97,80) Schilling; Neu=York 6.
(2380) Dollar; Paris 131/ (125,40) Franken.
w. Teviſenmarkt. Franrfurt a. M., 15. Sept.

dee
Geld. Briel Mg
Geld / Bri= Ra
Beib 1Briel ece Antw. Brun/) 74 20 Tfue W 733.20 0 759.30 Norwegen. NT723.501 1431.577 NABS.SOI. 17 Holland. B424.3431. 1441 50/8443.50 Schweden 32780 12332,492367. 60ſg 25 London. 404 30 0/ 405.:( 406.10 406.90 Helſingfors 132,85 133.151 Paris 77830 779.80 776.20 768.80 New=York. 109.141 109.36 1107 M Schweii 1885.50/1839.4 1830,80 18940 Wien (altes Spanien 4418.50/1 421.50 1423.50 1 1431.50 D.=Oeſt. abg) 9.99 odi- 95t- Italien. 48350 487.50 4io89 471.40 Budapeſt. . 22.979 23.03 f20.72 Jauf Liſſab=Op. Prag. 129.80 1302 13480 Länemark. 1940 50/1941½. 19s8 194s

Von den Produktenmärkten.
* Berlin, 15. Sept. Produktenbericht. Am Prodau
markte trat bei geringem Geſchäft keine Tendenz klar hervor. Für A9
zen war Süddeutſchland namentlich auf ſpävere Lieferung ab ſächſit
und thüringiſchen Stationen Käufer. Noggen neigte zur Abſchwäd3 Num
Wintergerſte wurde höher gehalten; Sommergerſte blieb bei ſpärkit
Angebot nach guter Ware gefragt. Hafer wurde bei ziemlich
Tendenz nur wenig umgeſetzt. Weizenmehl hatte in den nordiſchen,
oder teilweiſe aus fremdländiſchen Weizen hergeſtellten Fabrikater
friedigenden Abſatz, während inländiſches Mehl vernachläſſigt wi Bere
Kleie behauptete ihren Preisſtand, für Oelſaaten beſtand. Nachfd
während Hülſenfrüchte wenig Beachtung fanden. Für Delkuchen
Trockenſchnitzel zeigte die Marktlage keine Aenderung.
I. Mannheim, 15. Sept. (Priv=Tel.) Auf dem heud
Produktenmarkt wurde die Preisſteigerung fortgeſetzt. Die
denz war feſt. Amtlich wurden notiert. Weizen 485490, Roggen
Gerſte 470510. Hafer 370380, gelber Mais 350, inländiſche Erbſen4
bis 600. Ackerbohnen 400, Wieſenheu 200220, Rotkleeheu 220-
Stroh 6070, Biertreber B0, Reis 725950 Mark.

Frankfurter Kursbericht 15. Sept. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank),

Staatspapiere.

5% Reichsanleihe..
4%
8½%0
39
4½%1Vut. V. Schatzanweiſ.
4½%0 VI.IX.
Sparprämienanleihe . .
4% Preuß, Konſols..
3½%0
485 Bad, Anl, unk. 1933
v. 1907..
3½%0
49 Bayern Anl. . .. . . . .
3½%0
.......
4%5 Heſſen unk. 1924.. ..
3½% .......
826
...........
4% Württemberger .....

Ausländiſche.

5% Bulgar, Tabak 1902.
19½ Griech. Monopol..
4½7 Oeſt. Staatsrente b.
1913, ab 1918.... . ...
4½% Oeſt. Schatzanwe.).
ſtfr. v. 1914...... . . . .
4%0 Oeſt. Goldrente.. . . .
4% einheitl. Renie.
4% Rum. am. Nente v. 03
4½% Goldrente v. 13
4% am. konr.
v. 05
4% Türk, Admin. b. 1903
(Bagdad) Ser. I
II
v. 1911,Bollanl.
2o Ung., Staatsr. v. 14
Goldrente. . .
Staatsr. v. 10
4%0
Kronenrente.

12, 9. 15. 9. 77,50 77,50 75. 75,25 (6. 66. 77. 7250 4R% 86,10 8G. 72,75 72,50 79,10 79,75 66,25 65.80 56,50 55,75 4 51,50 67,50 59. 6760 65. 47 57, 57a5 66,75 65,50 50,60 50,10 71,30 425, 21,50
20,30 28. 26,25 4 63, 21.50 20, 176, 180. 125. 101. 97,50 5 118. 111. 28,25 27,73 51,50 50,25 22,75

Mesnafſci.
5% Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
420 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner.. ..
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..

12. 9.
635.
1169.

Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
68. 13% Oeſt. Staatsb. 1. b. 8.Em.
61. 13% Oeſt, Staatsb. Erg. Netz
v. 1883.
4½%0 Anatolier I.......

S Solendgue Ronsſie
5% Tehuantepee . . . .. ..
4½20
......"

Deutſche Städte.
4%0 Darmſt. v. 1919b.1925
8½0 Darmſtadt v. 1905.
475. 4% Frankfurt b. 1913. . ..
3½%0 b. 1903...
4% Mainz. v. 1919b. 1926

Pfandbriefe.
4% Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%9
4%0 Frkf. H.Krd.=Ver. 1921
420 Mein. Shp. Bank 1922
1922
Pfälz.
1923
%0 Rhein
verl.
Südd. Bk. Münch. 1906
% Heſſ.Ldhyp.Bk.Pfdbr.
1%Heſ.Ldhy. Bk. Pfdbr.
48 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.

Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ..
Darmſtädter Bank..

670.
400,

Re

135.


535.

95,50
82,

92,
81.,50
85,50
87,50
97,25
83.

100,50
95.
82,50
22.

330,
255.

Ae
630,
1225.
200,
725.

420.

A
Deutſche Bank..
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . .
Diskontogeſellſchaft .....
Dresdner Bank.
Metallbank ...
...
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt, Kreditanſtalt . . . . ..
Rhein, Kred.=Bank. . . .

70.

Bergwerks=Aktien.
Bochumer . ....
Buderus ........
Dt. Luxemburger.
Gelſenk. Bergw...
108. Harpener Bergb. ..
760, Eſchweiler Vergw..
640, Kaliwerke Aſchersleben.
Weſteregeln
Laurahitte ..
Lothringer Hütte
Mannesmann Nöhre
95,50 Phönig..
87. Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
Oberbedarf...
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan ..

92,
81,50
85,50
86,
98,50
83,75

99,25
95.
82,50
92,

Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . . . . . . . .
Nordd. Lloyzd..
.....
Südd. E.=B.=Geſ..... . . .
Schantung E.=B.... . . .
Baltimore . . . . . . . . . . . . .
Kanada ............. ..
Lombarden ..........."
Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..

300,

Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . . . ."
Badiſche Anilin ........
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.

75e ehHnfeHſar Faff 12. 9. 79. 396. 180. 382,50 Griesheim Elektron. 495, 491,50 200, 219. Höchſter Farbwerke. . 495. 480, 320, Holzverkohlung .....
. 715. 700. 335,
287. Werke Albert Chem.).. .. 989. 271.
466, Elberfelder. ..... 474, Allg. Elektr.=Geſ... . . . 466. 470. 51,30 52. Bergmann=Werke. . . . . . . 470, 450. Felten & Guilleaume . .. 750, 225. Lahmeher . .. 370, 360, Licht & Kraft. . ........ 349,50 385, Rhein. Elektr. Werke. . .. 335, 320, 719, 700, Schuckert . . . . . . . . . . . . . . 435, 439, 395, 770, Siemens & Halske ..... 549, 541, 614, 598, Feinmechanik (Jetter) ... 835. 820, 680, 677. Gelſenkirchen Gußſtahl .. 600, 800. 780, Gummi=Berlin=Frankfurt 520, 501, 600. 666, Gummipeter. . . . . . . . . . . 711. 482, 470, Heddernheimer Kupfer.. 520, 511. 739, 710. Lederwerke Spicharz.. .. 489,50 560, 526. Lüdenſcheid Metall ..... 700ex 650, 589. 550, Adlerwerke Klether.. .... 440, 425, 915. 950, Badenia (Weinheim). .. 480, 781. 810, Breuer & Co. Vorzüge. 449, 470, 480, DaimlerMotoren. . ..... 369, 350, 563, 6(6. Eßlinger Maſchinen. . . .. 575, 575. 1050, 970, Gasmotoren Deutz.. .. .. 500, 510, 712, 710, Karlsruher Maſchinen. . 630, 621. Lux’ſche Induſtrie ...... 453, 453. Vogtländiſche Maſchinen. 520, 246, 239,50 Oelfabrik Ver. Dt. .. . . . 241, 239,50 Zellſtoff Waldhof. ...... 588, 570, 165. 160. Buckerfabr, Waghäuſel .. 540, 650, 621, Frankenthal, 540, 544,
660,
Offſtein.. ... Darmſichter Vert. Naclr., Ungeb. 119. Dampfkeſſel Rodberg ... 600, 615. Gebrüder Roeder. .... 425, Gebrüder Lutz....... 520, 530, 539, 525. Helbetia Konſervenfabrik. 465. 480. 565. 540, Motorenfabrik Darmſtadtl 235. 305, 839, 878, Venuleth & Ellenberger. 440, 460,

Berliner Kurſe.
(Eigene telegr. Meldung.) 12.19.
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. . 490, 4
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen 780.
Berlin Anhalt=Maſchinen
491,

Bismarckhütte. . . . ......"

Deuſch. Miedesſchd, Feli.
Deutſche Erdöl. . . . . . . .
Dt. Kaliwerke. . . . . . . . . ."
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte .. . . .
Dynamik Nobel ........
Elberfelder Farben ....."
Elektr, Lieferung ......."
Gelſenk. Gußſtahl. . . .. . .
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
Hanſa Dampfſch.. . . . . . .
Hemoor Zement .......
Hirſch Kupfer.......
Höſch Eiſen.........
Hohenlohe Werke.:
Kahla Porzellan. . . . ..
Linde’s Eismaſch.. . . .
Lingel Schuh . .. .. . . . . .
Linke & Hofmann. . . ...
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Orenſtein. . ..........."
Rathgeber Waggon .....
Roſitzer Zucker........."
Rütgerswerke . . . . . . . . . .
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..!1
Ver. Lauſitzer Glas...
Weſtäl. EiſenLangendreer
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Deutſche Petroleum ..
Sächſiſche Gußſtahl .... 1170,/11s5
Steaua Romana .. .. .. .

490,
469,
1089,
550,
856.

519,75
410.

345,
360,
695.
588,
850,
370,
1190,
609,
519.
675,
390,
845.
860,
670,
575,50
470,
742,
1700,

170
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6B Mi
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ernenennd
Das 1. und 2. Ziel der Grund= und Cewerbe=
ſteuer
für das 1. Halbjahr 1921 ſind bei Meidung
der Beitreibung bis 24. Ifd. Mts. hierher zu zah=
len
. Vom 26, September an werden Pfandkoſten
(st10451
erhoben.
Darmſtadt, den 12. September 1921,
Die Stadtkaſſe.

Maſchendraht=Einfriedigungen.
Die Anfertigung von Maſchendraht= Einfriedi=
gungen
an verſchiedenen Schulgärten ſoll vergeben
werden.
Die Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Grafenſtr. Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Mittwoch, den 21. Sept. 1921,
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
(st10383
Darmſtadt, den 10. September 1921.
Städtiſches Hochbquamt.

Verdingung.

Nachſtehende Arbeiten, ſollen im öffentlichen
Wettbewerb vergeben werden. Die Bedingungen
liegen in der Bauabteilung des Reichsvermögens=
amtes
Mainz=Stadt, Münſterplatz 2, erſter Stock, in
der Zeit von 912 und von 35 Uhr zur Einſicht
auf und werden auf Wunſch gegen Erſtattung der
Selbſtkoſten, ſolange Vörrat reicht, zu folgenden
Preiſen abgegeben:
1. Schreinerarbeiten
2. Schloſſerarbeiten für die Offiziers=Wohnbauten
Gonſenheim, in je 5 Loſe zu je 30 Mark
3. Glaſerarbeiten, Fliegerlager Wackernheim in
2 Loſe zu je 10. Mark.
Die Angebote ſind verſchloſſen und mit ent=
ſprechender
Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Mon=
tag
, den 3. Oktober 1921, dem Reichsvermögens=
amt
Mainz=Stadt, Münſterplatz 2, portofrei einzu=
reichen
, woſelbſt auch die Eröffnung der rechtzeitig
eingegangenen Angebote zu 1 um 10 Uhr, zu 2 um
10½ Uhr, zu 3 um 11 Uhr ſtattfindet.
(10474
Zuſchlagsfriſ: 18 Tage.
Reichsvermögensamt Mainz=Stadt.

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Hamstag, den 17. September. nachmitt
4 Uhr, laſſe ich die Ernte von ca. 30 Aepfel=

und Birnbäumen auf meinem Anweſen in
Nieder=Ramſtadt meiſtbietend, gegen Bar=
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verſteigern. Liebhaber wollen ſich
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