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Nummer 255
Donnerstag, den 15. September 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Wettrüſten und Abrüſtungskonferenz.
All die friedſeligen Gedanken, die der ſiegreiche Feindbund,
hr ſich als Weltfriedensrichter nach dem Zuſammenbruch
leutſchlands aufgeſpielt hat, in die Welt hinauspoſaunte,
er=
veiſen ſich jetzt immer mehr und mehr eben nur als leere
gedensarten. Zu Taten ſind ſie nur ſelten umzuſetzen verſucht
porden, und wo es geſchehen iſt, da ging gewöhnlich ſtatt
Frie=
enspalmen eine Drachenſaat auf.
Ein ſolcher friedſeliger Gedanke, der zu einem großen
Evan=
elium aufgebauſcht wurde, iſt die Abrüſtungskonferenz, die in
Baſhington ſtattfinden ſoll; von der man aber jetzt ſchon ſagen
inn: ſollte. Denn ſie ſcheint eine von jenen ſchönen
Programm=
ummern zu ſein, die unausgeführt bleiben.
Von der Abrüſtungskonferenz in Waſhington
jetzt weniger denn je die Rede. Und wenn einmal davon
ge=
frochen wird, ſo geſchieht das in dunklen Rätſeln und
diploma=
iſch verklauſelten Phraſen.
Daily Expreß hat in einem Artikel dieſes heiße Thema
wie=
r einmal angeſchnitten. Auch er enthält viel leere Phraſen,
unkle Stellen und Widerſprüche. Nur eins geht aus ihm klar
brvor, nämlich, daß man in engliſchen Kreiſen verſtimmt iſt.
ind warum? Weil man aus Waſhington kein Wort mehr über
te Vorbereitungen für dieſe Konferenz gehört hat. Man hat
n London längſt den Glauben an das Abrüſtungs=Evangelium
erloren, ja, würde ſogar von ihm nichts wiſſen wollen, ſelbſt
benn es nahe vor ſeiner Erfüllung ſtünde. Die angebliche
Ver=
immung über das eiſige Schweigen in Waſhington iſt alſo
ur wieder einmal ein Ausdruck britiſchen Cants. John Bull
feht, daß Uncle Sam trotz der geplanten Abrüſtungskonferenz
mermüdlich und haſtig weiter rüſtet. Er baut an ſeiner Flotte
md erweitert ſie, als ob demnächſt ſchon der unermüdliche
tampf um den Großen Ozean beginnen ſollte. Und England
Iut folglich desgleichen. Aber mit ebenſolcher Haſt und Energie
bettrüſtet der unvermeidliche Japs weiter, der alle anderen
Nächte an Militarismus übertrifft, nur nicht viel Lärm davon
tacht, weil ja ſeine Haupteigenſchaft Schweigen und
Still=
landeln iſt.
Daily Mail meldet, daß Japan vor allem ſeine
Luft=
fotte fieberhaft vermehre und daß es in England große
Ma=
ſhinengewehr=Beſtellungen gemacht habe. Vor allem aber baut
8 mehr als je an ſeiner Kriegsflotte. Die japaniſche Flotte iſt
itzt die drittgrößte der Welt. An zweite Stelle ſind während
ſes Krieges die Vereinigten Staaten von Nordamerika getre=
Iy, und England hat immer noch den Ruhm, die bei weitem
nößte Flotte zu haben. Die Marineausgaben Japans betragen
42 Prozent ſeines Staatshaushalts, die geſamten
Verteidigungs=
usgaben 48,7 Prozent. Japan macht alle Anſtrengungen,
merika in der Flottenſtärke einzuholen. Aber fchon fürchtet
* ſeinen zukünftigen Gegner jenſeits des großen Ozeans nicht.
das hat es ganz offen ausgeſprochen, als zwiſchen ihm und
4merika der Streit über die Inſel Jap entbrannte. Und ſelbſt
penn die Abrüſtungskonferenz des Präſidenten Harding zuſtande
bmmen ſollte, von der ſich klugerweiſe Japan ſicher nicht
aus=
ſhließen wird, wird es trotz aller Abmachungen ſein Wettrüſten
icht einſtellen, ebenſo wie die beiden angelſächſiſchen
See=
ſeherrſcher. Auch da wird, wie man beim Völkerbunds=
Evan=
elium, ſchöne Verheißungen hören, aber auch da wird die
Ver=
virklichung eine Chimäre ſein.
Japan will unter den maritimen Großmächten mit an erſter
btelle ſtehen. Es hatte ſich vor dem Kriege große Ziele geſteckt,
pährend des Krieges und nach ihm aber ſind dieſe Ziele noch
ſiel weiter hinausgerückt. Vor dem Kriege hat ein japaniſcher
diplomat einmal die Maske etwas gelüftet. Er ſprach davon,
laß Japan mit geſpanntem Ohre darauf lauſche, „wieviel die
ihr geſchlagen habe”. Und er ſah die Großmächte der Welt im
ſeichen der Tageszeiten ſtehen. Frankreich ſtand nach ſeiner
Neinung an ſeinem Abend, England am Mittagswendepunkt,
deutſchland in der elften Stunde des Vormittags, aber Japan
n der Stunde des Sonnenaufganges. Dieſes Bild hat ſich
uuch noch nach dem Kriege nicht geändert. Selbſt die
Tages=
eit von Deutſchland iſt nicht falſch angegeben. Es handelt ſich
m Gange der Geſchichte nicht darum, ob ein Reich einmal durch
in kataſtrophales Ereignis zu Boden geſchmettert wird,
ſon=
tern welche Lebenskraft es beſeelt. Das franzöſiſche Volk iſt
rotz ſeines augenblicklichen Aufſtieges ein Volk des
Nieder=
anges. Auch Völker unterſtehen den biologiſchen Geſetzen.
deutſchland liegt aber ſchwer am Boden und wird von Fiebern
lurchrüttelt, wird aber in ſeiner unverwüſtlichen Lebenskraft
ſch von ſeinem Krankheitszuſtand erholen. Und wie am
ein=
ſelnen Menſchen oft eine Krankheit eine heilbringende und
ſtär=
ende Wirkung haben kann, ſo iſt es auch bei den Völkern.
Ver=
nauen wir dem Scharfblick des japaniſchen Diplomaten, der
uns Hoffnung und Glauben gibt. Nur von einem Lande hat
ſer Japaner eigentümlicherweife nicht geſprochen, nämlich von
ſordamerika. Vielleicht hat ihn ein gewiſſes Grauen davon
bgehalten, ſeinen natürlichſten und gefährlichſten Gegner mit
m das Bild der Tagesſtunden aufzunehmen. Nordamerika ſteht
ſanz ſicher am frühen Vormittag, denn es hat erſt angefangen,
ich aufzurecken und ſeine Arme weit über die Meere
hinauszu=
trecken. Das Amerika von 1918 iſt ein völlig anderes
gewor=
ſen, als das von 1913. Dieſe fünf Jahre haben es fünfzig
Fahre älter gemacht.
Und eben weil dieſes Amerika ſich ſo plötzlich in ſeiner
Fugendkraft aufreckt und ſeinen Blick nach dem Weſten, nach
Oſtaſien, richtet, eben deshalb kann Japan dem Hardingſchen
(brüftungs=Evangelium, das aus Waſhington erklang und jetzt
dlötzlich verſtummt iſt, nicht glauben und trauen. Es rüſtet
des=
dalb für kommende Ereigniſſe raſtlos weiter, und ein gleiches
daſtiges Wettrüſten iſt die Antwort aus Waſhington, und in
England wird man, will es an erſter Stelle als Meerbeherrſcher
ſtehen, ebenfalls die Werften nicht ruhen laſſen. Es iſt kein
Beheimnis mehr, daß Lloyd George von dem Hardingſchen
Ab=
üſtungs=Evangelium nichts mehr wiſſen will. Aber ſelbſt wenn
die Konferenz noch zuſtande kommen ſollte, ſo wird ſie weiter
nichts ſein, als eine Komödie, die die Welt täuſchen ſoll. Jeder
der drei Mitſpielenden aber wird ſich bewußt ſein, daß er eine
ſalſche Rolle ſpielt, und ſich ebenſo bewußt ſein, daß die beiden
rI.
anderen gleich falſche Rollen ſpielen.
1
Oberſchleſien.
Die Löſung der oberſchleſiſchen Frage.
ONB. Paris 13. Sept. Ueber die geſtrige Rede Leon
Bourgeois veröffentlicht Havas eine Note, in der es u. a. heißt:
Nan dürfe nicht zweifeln, daß die Arbeiten des
Völker=
ſundes und namentlich die der Oberſchleſienkommiſ=
ſion ſich auf guten Wegen befinden. Sie vollziehen ſich in einer
Atmoſphäre des Vertrauens und gegenſeitigen guten Willens.
Zu einer einmütigen Löſung zu gelangen iſt der Wunſch aller
Mitglieder des Völkerbundes, und man kann ſagen, daß bisher
nichts geſchehen ſei, um dieſe Möglichkeit zu verringern. Es
ſcheint gegenwärtig faſt ſicher, daß jedes Mitglied der Kommiſſion
den Auftrag erhielt, daß oberſchleſiſche Problem von einem
an=
deren Geſichtspunkte zu betrachten, und zwar unter juriſtiſchen
und hiſtoriſchen Geſichtspunkten, Feſtſetzung der Grenzen,
Berück=
ſichtigung der Volksabſtimmung und der wirtſchaftlichen
Pro=
bleme. Um dieſe Arbeiten zu einem guten Ende zu führen, wird
jedes Mitglied der Viererkommiſſion über Sachverſtändige
ver=
fügen, von denen nicht alle dem Völkerbunde angehören werden.
Man ſpricht bereits davon, mehrere Sachverſtändige nach
Ober=
ſchleſien zu entſenden. In den letzten Tagen überſandte die
deutſche Regierung veue Dokumente, die von dem Viererausſchuß
geprüft werden.
Polniſche Werber in Oberſchleſien.
— Breslau, 13. Sept. In Oberſchleſien treiben
neuer=
dings wieder polniſche Werber aus Kongreßpolen ihr
Un=
weſen. Sie haben aber keinen Erfolg bei der oberſchleſiſchen
Bevölkerung, denn nach den Erfahrungen des dritten polniſchen
Aufſtandes fällt niemand mehr auf den kongreßpolniſchen
Schwindel hinein. Wie plump die polniſchen Werbeſtellen
ar=
beiten, zeigt folgender Werbeſchein: „Ich . . . verpflichte mich,
für das polniſche Reich zu arbeiten, indem ich mich an dem
vier=
ten polniſchen Aufſtand aktiv beteilige. Dafür zahlt mir die
pol=
niſche Armee täglich 100 Mark in deutſcher Währung für 10 Tage
im Voraus. Außerdem wird mir nach gelungenem Aufſtand eine
Stelle im Staatsdienſt offen gehalten.‟ Dieſe Scheine ſind in
Warſchau gedruckt und durch das Bureau der Aufſtandsarmee
in Czenſtochau nach Oberſchleſien gebracht worden.
Bom Völkerbund.
Genf, 13. Sept. (Wolff.) In ſeiner letzten Sitzung prüfte
der Völkerbundsrat die öſterreichiſche Note, in der
an=
geſichts des ungariſchen Vorgehens im Burgenland das
Ein=
greifen des Völkerbundes verlangt wird. Mit Rückſicht darauf,
daß die öſterreichiſche Regierung eine ähnliche Note an den
Bot=
ſchafterrat gerichtet hat, beſchloß der Völkerbundsrat, vorläufig
nicht einzugreifen, da der Botſchafterrat in der Frage der
Aus=
führung des Vertrages von Trianon beſonders zuſtändig ſei.
Auf Antrag Iſhifs richtete der Rat an Graf Monsdorf ein
Schreiben das den oben dargelegten Entſchluß enthält und
fol=
gendermaßen lautet: Der Rat wird die Angelegenheit mit der
größten Aufmerkſamkeit weiter verfolgen und gerne von der
öſterreichiſchen Regierung die in der zweiten Note angekündigten
weiteren Mitteilungen entgegennehmen, die eine Entſcheidung
über den einzuſchlagenden Weg ermöglichen ſollen.
Genf 13. Sept. (Wolff.) In der Rede, die der indiſche
Delegierte Srinavaſa Saſtri am Schluß der geſtrigen
Ver=
ſammlung hielt und deren Text heute morgen übergeben wurde,
ſind vor allem ſeine Darlegungen über die Mandatsfrage
intereſſant, weil ſie eine Art Huldigung über die
deut=
ſchen Koloniſationsmethoden wurden. Der
Dele=
gierte klagte darüber, daß in den Mandatsgebieten, die mit dem
Buchſtaben C bezeichnet werden und nach dem Pakt als ein Teil
des Gebietes des betreffenden Staates zu behandeln ſind,
Raſſen=
unterſchiede gemacht werden. Die eingeborene Bevölkerung ſei
einem harten und demütigenden Regime unterworfen. Der
in=
diſche Delegierte ſagte wörtlich: „Wir müfſen daran erinnern,
daß in dieſen Gebieten und beſonders in Weſtafrika die
Deutſchen nicht die bedauerlichen Unterſchiede
zwiſchen den Raſſen gemacht haben.” Außerdem
er=
wähnte der indiſche Delegierte, die oberſchleſiſche Frage
ſei eine herrliche Gelegenheit für den Völkerbund, ſich in der
Kulturwelt eine ſichere Stellung zu erwerben. Wenn auch nur
der Rat mit der Löſung beauftragt worden ſei, ſo habe auch die
Verſammlung in dieſer Frage eine wichtige Rolle zu ſpielen,
denn der Rat müſſe ſtändig die Sympathie der Verſammlung
hinter ſich ſpüren und mit ihr in enger Fühlung bleiben. Nach
einigen Ausführungen über das Intereſſe, das Indien dem
Völkerbund entgegenbringe, und die praktiſchen Beweiſe, die es
dafür geliefert habe, führte der indiſche Delegierte Klage
dar=
über, daß nur ein Beamter der Generalſekretariats indiſcher
Nationalität ſei.
Genf 14. Sept. (Wolff.) In der
Unterkommiſ=
ſion B (Mandate) der 6. Kommiſſion (Politiſche
Angelegen=
heiten) gab Fiſher (England) einen Ueberblick über die
Man=
datsfrage. Er erklärte ſich dagegen, daß die Kommiſſion in
Verhandlungen eingreife, die gegenwärtig zwiſchen den
Man=
datsmächten und den Vereinigten Staaten geführt würden. Lord
Robert Cecil wünſcht, daß man in irgendeiner Form eine
Auslegung des Artikels 22 veröffentlicht. Dadurch könne die
öffentliche Meinung beruhigt und überzeugt werden, daß die
Mächte das Mandat im Sinne des Paktes ausüben. Der
Unter=
ausſchuß kam ſchließlich überein, ein Schreiben an den Rat
ab=
zufaſſen, in dem der allgemeine Stand der Mandatsfrage
dar=
gelegt und das Bedauern über die bisherige Verzögerung
aus=
geſprochen werden ſoll. Das Schreiben ſoll außerdem feſtſtellen,
daß die Mächte beſtrebt ſind, ihr Mandat im Sinne des Paktes
auszuüben. Nanſen führte den Vorſitz.
Genf, 14. Sept. (Wolff.) Die
Völkerbundsver=
ſammlung trat heute um 10.20 Uhr zu ihrer 11. Sitzung in
dieſer Tagung zuſammen. Auf der Tagung ſtand die Wahl
der Richter des internationalen
Schieds=
gerichtshofes. Das Wahlverfahren, das ziemlich
ver=
wickelt iſt, verlangt, daß die Kandidaten in beiden
Körperſchaf=
ten abſolute Stimmenmehrheit erhalten, Rat und Verſammlung
aber in getrennten Sitzungen abſtimmen. Die Vernehmung
der Richter von 11 auf 15 und der ſtellvertretenden Richter von
4 auf 6 wurde für den Fall wachſender Arbeitslaſt des
Gerichts=
hofes vorgeſehen. Die Richter werden auf 9 Jahre gewählt und
ſind wieder wählbar. In Todesfällen wird der Nachfolger nur
bis zum Ablauf der Amtsdauer ſeines Vorgängers ernannt.
Um 11 Uhr 20 Minuten wird bei großer Spannung der
Ver=
ſammlung das Ergebnis des erſten Wahlganges
verkün=
det, an dem die Vertreter von 42 Staaten teilgenommen haben.
Im erſten Wahlgange erhielten: Albumira (Spanien) 23
Stim=
men, Alvarez (Chile) 24 Stimmen, Anzilotti (Italien) 24
Stim=
men, Barboza (Braſilien) 28 Stimmen, Fuſtamenta (Cuba) 26
Stimmen, Finlay (Großbritannien) 29 Stimmen, Loder (
Nieder=
lande) 24 Stimmen, Oda (Japan) 29 Stimmen, Weiß (
Frank=
reich) 30 Stimmen. Dieſe neun Kandidaten haben das
abſolute Mehr erreicht. Sie ſind ſomit als Mitglieder des
in=
ternationalen Gerichtshofes gewählt unter der Vorausſetzung,
daß ſie auch die Mehrheit der Stimmen im Völkerbundsrat
erhalten.
Da nur neun Kandidaten das abſolute Mehr erhalten haben,
muß für die Wahl der verbleibenden zwei Richter ein neuer
Wahlgang erfolgen. Es entſpinnt ſich eine ſehr lange
De=
batte über die Anwendbarkeit der Geſchäftsordnung. Der
An=
trag Fernandes (Braſilien) wird ſchließlich angenommen. Beim
zweiten Wahlgange ergibt ſich folgendes Stimmenergebnis:
Beichmann (Norwegen) 3 Stimmen, Borel (Schweiz) 7
Stim=
men, Huber (Schweiz) 12 Stimmen, Clein (Oeſterreich) 2
Stim=
men, Moor (Vereinigte Staaten) 21 Stimmen, Negulescu (
Ru=
mänien) 16 Stimmen. Moor (Vereinigte Staaten) iſt damit
ge=
wählt. Ein dritter Wahlgang für die Wahl des 11.
Rich=
ters muß ſtattfinden. Da kein Ergebnis zuſtande kam und ein
vierter Wahlgang ebenfalls erfolglos blieb, wurde ein
fünfter Wahlgang anf heute nachmittag anberaumt.
Schluß gegen ½2 Uhr.
Die Kriſis in Bayern.
wd. München, 13. Sept. Wie wir hören, wird am
Mitt=
woch der Aelteſtenrat des Landtages zu einer Sitzung
zuſammentreten, um ſich über den Termin der Einberufung
des Landtages ſchlüſſig zu werden. Die Einberufung wird
aber in dieſer Woche kaum mehr möglich ſein, ſondern
voraus=
ſichtlich am nächſten Dienstag erfolgen. Am Mittwoch werden
auch die Fraktionen und Parteiführer über dieſe Frage ſowie
über die Neubildung der Regierung beraten. Für die
Re=
gierungsbildung beſtehen drei Möglichkeiten. Zunächſt iſt
an eine Wiederberufung v. Kahrs zu denken, die viele Anhänger,
namentlich auf dem rechten Flügel hat und heute auch durch eine
Entſchließung der Münchener Ortsgruppe der Deutſchen
Volks=
partei gefordert wird. Eine weitere Möglichkeit beſtünde in der
Aufrechterhaltung der bisherigen Koalition ohne die
deutſch=
nationale bayeriſche Mittelpartei. Ein ſolches Miniſterium hätte
trotz einer knappen Mehrheit von fünf Sitzen, auf die es ſich
ſtützt, doch vielleicht genügenden Rückhalt dadurch, daß es von
der baheriſchen Mittelpartei in allen entſcheidenden Fragen
unterſtützt würde. Schließlich käme noch eine Erweiterung der
bayeriſchen Koalition nach links in Frage, die aber, ſoweit ſich
überſehen läßt, auf große Schwierigkeiten ſtoßen wird. Alle
Dis=
kuſſionen über die künftige Regierungsbildung erſcheinen jedoch
verfrüht, ſolange nicht die ſchwebenden Fragen zwiſchen Berlin
und München geregelt ſind, denn von der Aufhebung oder
Fort=
dauer des baheriſchen Ausnahmezuſtandes hängt es natürlich
für beſtimmte Männer und Parteien, die ſich in dieſen Fragen
gebunden haben, ab, ob ſie ſich weiterhin an der Regierung
be=
teiligen können. Bei einer Aufhebung des bayeriſchen
Aus=
nahmezuſtandes wird mit einer Koalition unter Anſchluß der
Deutſchnationalen keinesfalls mehr zu rechnen ſein. Eine ſolche
Gruppierung hätte auch ſonſt wenig Wahrſcheinlichkeit, da, je
mehr ſich die Dinge klären, je weniger anzunehmen iſt, daß die
Demokraten und der bayeriſche Bauernbund wiederum
zuſam=
men mit den Deutſchnationalen ſich in ein Kabinett begeben
würden.
München, 13. Sept. (Wolff.) Wie die Münchener
Neu=
eſten Nachrichten melden, wird am Mittwoch der
Aelteſten=
rat zuſammentreten, um ſich über die Einberufung des
Land=
tages ſchlüſſig zu machen. Die Fraktionen und Parteiführer
werden gleichfalls am Mittwoch Beſprechungen abhalten, die die
Neubildung der Regierung zum Gegenſtand haben.
Eine Sympathiekundgebung für die Deutſchen
in Tſchechien.
* Berlin, 14. Sept. In der Stadthalle fand geſtern abend
eine von der Arbeitsgemeinſchaft Groß=Berlin des Deutſchen
Schutzbundes und dem Hilfsverein für das Deutſchtum und die
Sudetenländer einberufene Sympathiekundgebung für
die Deutſchenin Tſchechien ſtatt. Der frühere
Gouver=
neur von Neu=Guinea, Hahl, leitete die Verſammlung. Als erſter
Redner ſprach der linksſozialiſtiſche Abg. Jockel aus Prag, der
erklärte, das deutſche Volk ſei die einzige Hoffnung in der
Be=
drängnis. Es ſprachen dann Abg. Dr. Kaufmann von der
Deutſchnationalen Volkspartei, Geſandter a. D. Dr. v. Kemnitz
von der Deutſchen Volkspartei, der demokratiſche Abg. Kopſch
und der Zentrumsabg. Dr. Fleiſcher. Es wurde dann eine
Ent=
ſchließung angenommen, in der nachdrücklich Einſpruch erhoben
wird, gegen die planmäßige Ausrottung der tauſendjährigen
deutſchen Kultur, gegen die Verletzung der
Minderheitsſchutzbe=
ſtimmungen, gegen die Enteignung deutſchen Bodens und gegen
die wiederholten Gewalttaten tſchechiſcher Legionäre. Schließlich
wird den dreieinhalb Millionen Deutſchen die vollſte Teilnahme
Berlins verſichert und erklärt, daß freundſchaftliche Beziehungen
von Volk zu Volk erſt nach Aufhebung des jetzigen Gewaltſyſtems
möglich ſein werden.
Die Vorgänge in Speyer.
Eine franzöſiſche Darſtellung.
Sd. Speher, 13. Sept. Reichlich ſpät gibt jetzt das Echo
du Rhin eine zuſammenhängende Darſtellung der
„Zwiſchenfälle in Speyer”. Natürlich iſt der
Spezial=
berichterſtatter des Blattes beſtrebt, das Verhalten des Generals
de Metz in harmloſem Lichte erſcheinen zu laſſen, da ihm allein
der glückliche Ausgang der Zwiſchenfälle zu verdanken ſei. Die
ganze Schuld an den Vorgängen wird dem pfälziſchen
Regie=
rungspräſidenten zugeſchoben, weil er trotz vorheriger
Auffor=
derung weder die Bilder der Wittelsbacher, noch die Wappen
der bayeriſchen Monarchie aus dem Regierungsgebäude
ent=
fernt habe. Es wird dann eine Darſtellung der Vorgänge beim
Bilderſturm gegeben, der als harmloſes Gebaren der tapferen
Arbeiter bezeichnet wird, die durch das Zerſtören der alten
Idole des imperialiſtiſchen Deutſchlands geglaubt haben, ein
wenig ihrer noch nicht gefeſtigten Republik zu dienen. Daß der
Spezialberichterſtatter des offiziöſen Organs der franzöſiſchen
Rheinarmee nichts von dem engen Zuſammenarbeiten des
Ge=
nerals de Metz mit den Kommuniſten und von den Abſichten zu
melden weiß, die General de Metz damit verfolgte, iſt
begreif=
lich, obgleich gerade er am beſten darüber unterrichtet ſein
müßte. So geht er auch in dem „Kluge Maßnahmen”
über=
ſchriebenen Kapitel ſehr raſch über die zwiſchen General de Metz
und den Arbeitervertretern gepflogenen Verhandlungen hinweg.
Der Artikel ſchließt mit den Worten: „Von Speyer nahm einſt
der Kreuzzug des Biſchofs Bernard gegen die Ungläubigen ſei=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. September 1321.
Rammer 255.
nen Ausgang. Hat nicht der Kreuzzug der letzten Tage das
militäriſch=pangermaniſtiſche Gebäude des Präſidenten Kahr in
ſeinen Grundfeſten erſchüttert?
Nicht die Erſchütterung der Herrſchaft des Präſidenten Kahr,
ſondern die Erſchütterung und der Sturz der Pfalzregierung
und damit die Loslöſung der Pfalz vom Reiche war das Ziel
des Generals de Metz der als Royaliſt für die Republik nichts
übrig hat. Der glückliche Ausgang der Zwiſchenfälle in
deut=
ſchem Sinne iſt der pfälziſchen Arbeiterſchaft zu verdanken, die
ſich nicht von den Franzoſen durch die Kommuniſten zu
ſepara=
tiſtiſchen Zwecken mißbrauchen ließ.
Die pfälziſche Arbeiterſchaft gegen die Kommuniſten.
ONB. Speyer, 13. Sept. Die
Sozialdemokra=
tiſche Partei der Pfalz, die Unabhängige
Sozial=
demokratiſche Partei der Pfalz und das
Vororts=
kartell Ludwigshafen a. Rh. wenden ſich in Flugblättern
gegen den ihnen von den Kommuniſten gemachten Vorwurf, daß
ſie Verräter ſeien, weil ſie nach Erfüllung der Forderungen
durch die Regierung nicht für den Generalſtreik eintraten. In
dem Flugblatt heißt es:
„Die Einheitsfront der Arbeiterſchaft, die ſich impulſiv
gegen die jüngſten Vorſtöße der Reaktion gebildet hatte, iſt von
der Kommuniſtiſchen Partei frevelhaft erſchlagen worden. In
unflätiger Weiſe werden die Partei= und Gewerkſchaftsführer,
ſoweit ſie nicht der K. P. D. angehören, in der Roten Fahne und
in einem „An die Arbeiterſchaft von Speyer” betitelten
Flug=
blatt beſchimpft und des Verrates an der Arbeiterſchaft
be=
zichtigt.”
Es wird dann eine Schilderung der bekannten Vorgänge
und der Verhandlungen mit der Staatsanwaltſchaft in
Franken=
thal gegeben und dargelegt, daß die Kommuniſten den
General=
ſtreik um ſeiner ſelbſt willen unter allen Umſtänden haben
woll=
ten. Dadurch, daß ſie es ablehnten, gemeinſam mit der
pfälzi=
ſchen Arbeiterſchaft auf dem vorgeſchlagenen Wege zur
Straflos=
machung der verhaftet Geweſenen vorzugehen, haben ſie
bewie=
ſen, daß ſie ohne Rückſicht auf die Forderung der Stunde aus
den Speherer Vorgängen eine Agitationsaffäre für die K. P. D.
machen wollen. Es geht den Kommuniſten gar nicht um die
Beſeitigung des Strafverfahrens. Ihnen iſt die Partei
Haupt=
ſache und die Speherer Vorgänge ſind ihnen nur erwünſchtes
Agitationsmittel, das ſie nicht etwa gegen die Reaktion, ſondern
gegen die U. S. P. und die S. P. D. auszubeuten gedenken.
Dadurch, daß die beiden „Arbeiterführer” die Sitzung verließen,
iſt jede Gemeinſchaft zwiſchen der K. P. D. und U. S. P.,
ſo=
wie M. S. P. zerſtört. Den Erfahrungen, die die deutſche
Ar=
beiterſchaft im letzten Jahre mit den nach Moskau orientierten
Kommnniſten gemacht hat, reiht ſich nun die neueſte an, die
deutlich zeigt, wohin der Weg der Kommuniſten letzten Endes
führt.
Die politiſchen Ziele des Zentrums.
Berlin, 14. Sept. In der Germania ſchreibt ein
be=
kannter Zentrumspolitiker: Erzbergers Perſönlichkeit war auch
in Zentrumskreiſen umſtritten. Wie tief dieſe
Meinungsver=
ſchiedenheiten gingen, worin ſie wurzelten, braucht in dieſem
Augenblick nicht näher erörtert zu werden. Der Tod hat für
uns den Abſchluß dieſes Streites gebracht. Auch für diejenigen
unter uns, die über dem Mann die gemeinſamen Grundlagen
der politiſchen Weltanſchauung überſahen, iſt heute der Weg
wieder frei für eine ſachliche Politik, der durch Erkenntnis der
Uebereinſtimmung in den Prinzipien zu der allein folgerichtigen
Einigkeit führt, die unſere Parteiväter und Parteigründer immer
über alles hochgehalten und gepredigt haben. Ueber die
poli=
tiſchen Ziele des Zentrums heißt es dann in dem
Leitartikel weiter: Wir dürfen keiner Schlagwortpolitik huldigen
und vor allem wollen wir uns im Zentrum zu jeder Stunde
bewußt bleiben, daß wir als eine Partei aller Stämme und
Stände, gleichſam eine Abbildung des Staatsganzen ſind und,
wie der Staat ſelbſt nicht den Extremen huldigen darf, ſondern
dem politiſchen Ausgleich dienen müſſen. Darum darf die
Pa=
role des Zentrums nicht lauten: „Entweder rechts oder links!”
Das haben unſere Väter nie getan. Die Annäherung von rechts
und links und der politiſche Ausgleich iſt aber nur möglich auf
dem Boden einer ſtarken, aktionsfähigen Mitte. Darauf geht
deshalb die Zentrumspolitik aus, heute wie ehemals.
Weſtungarn.
Budapeſt, 13. Sept. (Wolff.) Wie das ungariſche
Kor=
reſpondenzbureau mitteilt, überreichte die ungariſche
Re=
gierung am Sonntag mittag den Budapeſter Geſandten der
drei Ententegroßmächte die Antwortnote in der
Ange=
legenheit Weſtungarns. Die ungariſche Regierung
be=
dauert die weſtungariſchen Vorgänge, lehnt jedoch jede
Verant=
wvortung hierfür ab. Die Note verweiſt auf den Zuſtrom
frem=
der Elemente nach Weſtungarn, den ſie zu begrenzen trachtete,
hebt hervor, daß die ungariſche Regierung nicht in der Lage
war, dieſen Zuzug überhaupt zu verhindern. Insbeſondere
be=
tont die Note, daß die Einreife des Abgeordneten Friedrich
nicht verhindert werden konnte, der jedoch am 30. Auguſt
ent=
fernt wurde, als die ungariſche Regierung erfuhr, daß er
be=
waffneten Widerſtand vorbereitete. Die Note ſtellt feſt, daß die
zie Verfügung ſtehenden Kräfte zur vollſtändigen Abſperrung
der durch den Trianoner Vertrag feſtgeſetzten Grenze, was die
einzig wirkſame Maßnahme geweſen wäre, nicht ausreichten.
Bezüglich der Räumung des Baranhagebietes wird darauf
hin=
gewieſen, daß dieſe noch nicht beendet wurde und die
ſüd=
lawiſche Regierung die Unterzeichnung des Protokolls
verwei=
gerte. Die Note betont zum Schluß die feſte Entſchloſſenheit der
ungariſchen Regierung, den Verpflichtungen nachzukommen, und
weiſt darauf hin, daß es leicht möglich wäre, zwiſchen den
Rech=
ten Oeſterreichs und denen Ungarns, welchen die öſterreichiſche
Regierung ſelbſt die prinzipielle Anerkennung verweigerte, das
Gleichgewicht herzuſtellen. In Anbetracht der beränderten Um=
ſtände ſollte die interalliierte Militärkommiſſion im
Einverneh=
men mit den beiden Staaten neue Modalitäten feſtſetzen.
Paris, 14. Sept. Laut einer Havasmeldung heißt es in
den Prager Zeitungen, die Kleine Entenie ſei entſchloſſen,
ſich in die ungariſche Frage einzumiſchen und Ungarn zur
Achtung der Verträge zu zwingen. Es ſei deshalb zu hoffen,
daß die leitenden Budapeſter Stellen dem Konflikt ein Ende
machen, der ihrem Lande doch nur ſchädlich ſein könnte.
London, 14. Sept. (Wolff.) Die Times meldet, es ſei
möglich, daß die Botſchafterkonferenz eine ſehr
ener=
giſche Note, vielleicht ein Ultimatum, an Ungarn
rich=
ten werde, in dem die Zurückziehung der Ungarn aus dem
Bur=
genlande gefordert wird. Es wird der Times zufolge nicht
er=
wartet, daß britiſche Truppen in Tätigkeit treten werden, ſelbſt
wenn weitere Operationen beſchloſſen werden ſollten.
Laut Daily Telegraph iſt man in amtlichen Kreiſen Londons
der Anſicht, daß, wenn die Ungarn bis zu einem beſtimmten
Zeitpunkt das Burgenland nicht mit ihren eigenen Truppen
ge=
räumt hätten, die Alliierten genügend Truppn bereit halten
müßten, um die Säuberung zu erzwingen. Wenn Italien bei
ſeiner Neigung gegen die Verwendung italieniſcher Truppen an
der mittleren Donau verharren ſollte, ſo würde es das Beſte ſein,
wenn dem tſchecho=ſlowakiſchen Heere ein entſprechendes
Man=
dat erteilt werden würde.
Die Hilfsaktion für Rußland.
Kopenhagen, 13. Sept. (Wolff.) Politiken wird aus
Riga telegraphiert: Der Vorſitzende des allruſſiſchen
Zentral=
exekutivkomitees, Kalinin, der in das Wolgagebiet abgereiſt
iſt, um die Hilfe der Sowjetregierung für die Hungernden zu
organiſieren, telegraphiert von dort an die Regierung, daß die
Lage viel ſchlimmer ſei, als man ſich denken könne. Es
ſei eine unermeßliche Kraftanſtrengung nötig, um der
Bevölke=
rung Hilfe zu bringen. In den Städten herrſche Typhus und
Cholera. Viele Menſchen ſtürben auf der Straße und trügen
zur Verbreitung der Epidemie bei. Die Sterblichkeit unter den
Kindern wachſe erſchreckend. Bei kleinen Kindern beträgt die
Sterblichkeit 75 Prozent.
London 14. Sept. (Wolff.) Die Morning Poſt meldet,
das interalliierte Hilfskomitee für Rußland
werde die Antwort auf die Note Tſchitfcherins nach Moskau
ſen=
den. Das Komitee werde ſich auch mit der Frage der Aufnahme
anderer Nationen befaſſen; denn es ſei aus der letzten Note
Tſchitſcherins klar erſichtlich, daß die Bolfchewiſten verſuchen, ein
Land gegen das andere auszuſpielen. Einer ſolchen Taktik könne
am beſten durch eine gemeinſame Front begegnet werden. Das
wichtigſte Land in dieſer Beziehung ſei Deutſchland. Es
beſtehe aller Grund zu der Annahme, daß Frankreich bereit ſei,
gemeinſam mit den anderen Alliierten und mit Deutſchland bei
dem ruſſiſchen Hilfswerk zuſammen zu wirken. Die Alliierten
würden jedoch auf der Entſendung einer
Unterſuchungskommiſ=
ſion beſtehen, bevor irgendwelche Hilfe zugeſagt werde.
Paris 13. Sept. (Wolff.) Nach einer Temps=Meldung
wird die internationale Hilfskommiſſion für
Ruß=
land am Donnerstag nachmittag in Paris zuſammentreten.
Irgendetwas über die Beſchlüſſe zu ſagen, wäre verfrüht.
Berlin, 13. Sept. (Wolff.) Die ärztliche
Expe=
dition des deutſchen Roten Kreuzes iſt heute früh
an Bord des Dampfers „Triton” nach Petersburg in See
gegangen, nachdem das Abkommen über die Sicherſtellung der
Expedition zwiſchen dem deutſchen Roten Kreuz und dem
Exeku=
tivausſchuß der Sowjetregierung beiderſeits ratifiziert worden
iſt. Vorausſichtlich wird die Expedition unmittelbar nach ihrem
Eintreffen in die praktiſche ärztliche Arbeit eintreten können.
* Kleine politiſche Nachrichten. Nachdem Miniſter Rathenau
von ſeinem Urlaub zurückgekehrt iſt, wird die Reichsregierung in einer
der nächſten Kabinettsſitzungen zu dem Wiederaufbauvertrage Stellung
nehmen. Eine Veröffentlichung des Vertrages hält die Reichsregierung
nicht für günſtig. — Die reichsdeutſchen Journaliſten
beſichtigten in Wien verſchiedene Betriebe der Gemeinde Wien, daunnter
das umfangreiche Arſenal, das für die Friedenswirtſchaft eingeſtellt und
mit den modernſten ſozialen Einrichtungen verſehen iſt. Am Abend fand
im Rathaus anläßlich der Wiener Meſſe ein Empfang ſtatt, an dem der
Bundeskanzler mit ſämtlichen Mitgliedern der Regierung teilnahm. Am
Dienstagmorgen ſetzten die reichsdeutſchen Journaliſten ihre
Studien=
reiſe durch Oeſterreich fort und begaben ſich zunächſt über den
Semme=
ring nach Graz. — Am Dienstag wurde in Amſterdam der
inter=
nationale Freihandelskongreß eröffnet. Zum
Vorſitzen=
den wurde der Direktor der Niederländiſchen Bank Dr. jur. Tetrode
ge=
ſpäßi”, der in einer längeren Rede die Vorzüge des Freihandels
dar=
legte. Die belgiſchen Delegierten ſind nicht erſchienen, da Deutſche
zu=
gelaſſen ſind. Auch die Franzoſen erklärten ſich mit der belgiſchen
An=
ſicht einverſtanden. Seitens des Ausſchuſſes wurde erklärt, der
eng=
liſche Cobdenklub habe die Einladungen ausgeſchrieben. — Zweihundert
engliſche Arbeitslofe ſind nach Frankreich abgereiſt, um bei den
Wie=
deraufbauarbeiten im zerſtörten Gebier Verwendung
zu finden. Weitere Trupps ſollen, wenn die Verhältniſſe
zufriedenſtel=
lend ſind, ebenfalls nach Frankreich abgehen. — Laut Morningpoſt hat
der amerikaniſche Staatsſekretär Hughes den verſchiedenen alliierten
Mächten einen Rohentwurf des geblanten Programms der
Waſhing=
tone Konferenz überſandt. Die Haltung Großbritanniens
gegen=
über dieſem Vorſchlage könne erſt beſtimmt werden, wenn das Kabinett
Gelegenheit gehabt haben werde, ſie zu erörtern.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. September.
— Tagesordnung für die öffentliche Sitzung des
Verwaltungsgerichts=
hofes am Samstag, 17. Sept., vormittags 9½ Uhr: 1.
Vorentſchei=
dung gegen den Straßenwärter Johannes Fornoff in Brensbach
wegen Feldfrevel: 2. desgleichen gegen die Gendarmeriewachtmeiſter
Röder und Schneider in Hungen wegen Mißbrauch der
Amts=
gewalt.
n. Polizeiſtunde und Verbindungshäufer. Im Laufe der Zeit ſind
viele ſtudentiſche Korporationen der Hochſchulen zu eigenen Häuſern
gekommen, und es iſt auch hier eine ganze Anzahl ſolcher
Verbindungs=
häuſer in verſchiedenen Stadtteilen vorhanden. Urſprünglich diente
dieſe Lokale nur als Kneipe, während ſie nach und nach, beſonders unte
dem Einfluß bedauerlicher Verhältniſſe, nicht zum wenigſten Wohr
gelegenheit für Mitglieder geſähren und nach Bedarf einen
Aufent=
haltsort am Tage bieten. Inſoweit die Verabreichung von Speiſen un)
Getränken ſtattfindet, wirft ſich die Frage auf, wie es wit der
Polizei=
ſtunde zu halten ſei, und es erſcheint in dieſer Richtung eine Stellung
nahme des Reichsminiſters des Innern von Bedeurung. Er beantwortet:
im Dezember vorigen Jahres eine Anfrage des Ringes der Hochſchul
korporationen dahin, daß hinſichtlich des erſteren Betriebszweiges di
dungshäuſer den Gaſt= und Schaubwirtſchaften gleichzuachter
erb
alſo ebenſo den Beſtimmungen der Polizeiſtunde unterworfen ſeien,
Bezüglich ihrer Verwendung für Wohn= und ähnliche Zwecke treffe die3
natürlich nicht zu. Das Heſſiſche Miniſterium des Innern hat beſagt
Auffaſſung den ihm untergeordneten Stellen zur Kenntnis gebracht, un
ſie kam fetzt in 2 Verhandlungen des hieſigen Schöffengerichts
unter anderem zur Erörterung. Beide Fälle betrafen Einſprüche vor
Verbindungen gegen Strafbefeyle wegen Ueberkneipens, und es erfolgt;
eingehende Beweisaufnahme über den damaligen Sachverhalt. Sie lie;
keinen Zweifel tatſächlicher Art, und es wurde die Uebertretung bejaht
ſowie auf angemeſſene Geldſtrafe erkannt.
— Anrechnung der Kriegsdienſtzeit. Nach §1 des Geſetzes von
4. Juli 1921 über die erhöhte Anrechnung der während des
Krieges zurſickgelegten Dienſtzeit (vergl. RGB. Nr. 71 S. 82:
wird den Reichsbeamten bei Feſtſetzung ihrer ruhegehaltsfähigen
Dienſi=
zeit zu der in dem Zeitabſchnitt vom 1. Auguſt 1914 bis 31. Dezembe=
1918 im Reichsdienſt wirklich verbrachten Zeit, ſofern ſie mindeſtens ſeck=
Monate betragen hat, die Hälfte hinzugerechnet. Dieſe Maßnahme finder
nach Inkrafttreten des unlängſt von dem Landtag verabſchiedeten neuen
heſſiſchen Ruhegehaltsgeſetzes ohne weiteres auch auf die heſſiſchen
Beamten Anwendung, denn in Art. 14 dieſes Geſetzes iſt beſtimmt,
daß wegen erhöhter Anrechnung der Zivildienſtzeit eines Beamten
wäh=
rend der Zeit vom 1. Auguſt 1914 bis 31. Dezember 1918 die
Beſtimmur=
gen für Reichsbeamte entſprechend gelten.
* Der Ausbau der Mittelſchule war das Thema, mit dem ſich der
erſte diesjährige Staatsbürgerabend der Deutſchen
De=
mokratiſchen Partei beſchäftigte. Der Vortrag, der im „
Für=
ſtenſaal” ſtattfand, war, entſprechend der Wichtigkeit des Verhandlungs
gegenſtandes, ſehr gut beſucht. Der Vorſitzende Prof. Heidebroek
wies in ſeiner einleitenden Anſprache daraus hin, daß die Frage
kein=
politiſche, ſondern eine pädagogiſche ſei, über die Demokraten
berſchie=
den urteilen könnten. Demer
rechend ſeien auch zwei Referenten,
einer in der Perſon des Rektors Löſch, der für Erhaltung und den
Ausbau der Mittelſchule eintrete, während der andere, Rektor
Schä=
fer einen abweichenden Standpunkt vertrete. Die beiden Referate,
die nunmehr folgten, behandelten die Frage in der gründlichſten Wein
und gaben auch dem Laien einen guten Einblick in dieſe wichntige
ſchul=
politiſche Frage. Es erübrigt ſich, auf den Inhalt der Refemte
einzu=
gehen, da dieſe Frage erſt kürzlich in einem längeren Eingefandt unſeres
Blattes behandelt wurde; ſo viel ſei aber geſagt, daß die beiden
Refe=
renten ſich gar nicht ſo weit von einander entfernten und durchaus muif
dem Standpunkte ſtanden, daß ſie mit ihren Idealen nebeneinander
arbeiten könnten; der eine, indem er die erweiterte Bildung vom 10.
Lebensjahre ab in einer beſonderen Schule, eben der Mittelſchurle, der
andere, indem er dieſe Bildung im Rahmen der allgemeinen
Volks=
fchule durch Vereinigung der begabten Schüler zu ſogen. „
Mittelſchul=
zügen” vermittelt. Wenn die Mittelſchule, wie Rektor Löſch es
befür=
wvortete, genau ſo wie die allgemeine Volksſchule mit Schulgeldfreihei
ausgeſtattet iſt und unter den Schilern eine Auswahl trifft, dann mar
ſie ruhig mit den Mittelſchulzügen der allgemeinen Volksſchule
konkur=
rieren. Das beſſere vädagogiſche Syſtem wird dann den Sieg
davon=
tragen. — Die Ausſprache, an der ſich der Vorſitzende der
Elternver=
einigung der Mittelſchulen, Telegraphenſekretär Pietz, Buchhändler
Saeng ſen. und Oberſchulrat Jung beteiligten, war von
verföhn=
lichem Geiſte getragen und trug viel zur Klärung der Angelegenheit bei.
Die Verſammlung erwies ſich alſo als voller Erfolg.
se. Dantefeier in der Elconorenſchule. Im Turnſaal der
Gleonoren=
ſchule fand geſtern vormittag eine Dante=Gedächtnisfeier ſtatt, zu der ſich
das Lehrerkollegium, Angehörige der Schülerinnen und die Schülerinnen
der Oberklaſſen zahlreich eingefunden hatten. Die einfach=würdige und
eindrucksvolle Feier war umrahmt von Geſangsdorträgen des unter der
Leitung des Herrn Reallehrers Schäfer ſtehenden ausgezeichnet undn
diſzizliniert geſchulten Schülerinnenchors der Eleonorenſchule, der zu
Beginn „Herr, Deine Güite reicht ſo weit”, und als Abſchluß der Feier
das wundervolle „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen” mit dem
einleitenden, ungenöhnlich guten und ſtimmungsvollen Quartettfolon
zum Vortrag brachte. Im Mittelpunkte der Feier ſtand die Feſt= und
Gedächtnisanſprache, in der Herr Oherlehrer Dr. Hans Schmidt ei-!!
umfaſſende, auf tiefſchüirfendes und Ve=ſtändnis heiſchendes Studiunf
gegründete Würdigung Dantes als Menich, als Jahrhunderte und
We=
jen übevdauernder Dichter und Gottſucher gab, und die ſichtlich tiefen
Cindruck hinterließ. Beginnend mit einer Apoſtrophierung der
bedaue=
lichen, aber leider tatſächlichen Verſtändnisloſigkeit und Unkenntnis der
breiten Maſſe des Volkes gegenüber der geiſtigen und dichteriſchen Größe
Dantes, zeichnete der Redner dann in großen Zügen ein Bild des Dant;
wie ihn die Literaturgeſchichte feſtgehalten, um im weiteren dann nach
einer Schilderung des äußeren Lebensganges und der rein menſchlichen
Schickfale des Schäpfers der unſterblichen „Göttlichen Komödie” viel
Eigenes und Wertvolles zu geben. Hierher gehört eine inſtruktive, für
die Mehrheit ſeiner Anhörer berechnete literariſch=geiſtge, reich mi
Zitaten illuſtrierte Definition und Verſtehen erleichternde, Wege
wei=
ſende Erläuterung der „Göttlichen Komödie”, und zum Schluß ein
Ver=
gleickziehen zu der Ideengemeinſchaft mit Goethes „Fauſt” und die Au= des geiſtigen und ſeeliſchen Gehalts der Dichtung dieſes
eingig=
artigen „Eros vom inneren Menſchen” wie auf die ganze Menſchheit
und alle Zeiten auch auf unſere Zeit, gipfelnd in der Feſtſtellung ew”
ger Geltung der Zweiheiten Mann und Weib, Körper und Geiſt, die
immer und allein den Menſchen erſt aus ſeiner ſonſt urewigen
Einſan=
keit herausholen und tuagen zum Göttlichen durch die Liebe. — Der
Feſt=
rede folgte ein Geſangsvortag der 1b=Schülerm Vera Wagner
die mit nicht ſehr umfangreicher, aber entzückend reiner und tragender
Stimme in ſchön beſeeltem, verinnerlichtem Vortrag „Herr, zu Dir wil
ich mich wenden”, fang. Der jugendlichen Sängerin oblag auch die
Klavierbegleitung zu den Geſangsvorträgen des Schülerinnenchors,
* Das Schnurrbuſch=Quartett beabſichtigt, im kommenden Winter
drei Kammermuſikabende zu deranſtalten. Der erſte Abend
(3. Oktober) bringt anläßlich des 25. Todestages Bruckners deſſen
treichqufntett in F=Dur. Ueber das Geſamtprogramm folgt noch
Näheres. Wie im Vorjahre wird auch diesmal für die Intereſſenten
eine Liſte in Umlauf geſetzt.
* Jubiläum. Am 16. d2. Mts. ſind es 25 Jahre, daß Frl. Minn4
Henſel aus Hamburg bei Herrn Staatsrat Dr. Rohde, hier, in
Stel=
lung getreten iſt und ihren Dienſt wit ſeltener Treug und Gewiſſern
haftigkeitz verſieht. Im Jahre 1914/15 war ſie als Reſerveſchweſter de
Alice=Frauenwereins bei der Pflege der Verwundeten tätig.
Neues über Bismarchs Entlaſſung.
Daß Bismarcks Sturz der Anfang unſeres nationalen
Un=
heils war, das tritt durch die neueſte geſchichtliche Forſchung
mehr und mehr hervor. Je klarer uns aber wird, daß die
Ent=
laſſung des Fürſten Bismarck eine verhängnisvolle
Epoche im Leben unſeres Volkes einleitet, um ſo gebieteriſcher
wird die Forderung, die ſachlichen und perſönlichen Urſachen
dieſes Ereigniſſes objektiv klarzulegen. Dieſe Aufgabe
unter=
nimmt ein ſoeben im Verlage von Quelle u. Meyer zu Leipzig
erſcheinendes Werk „Bismarcks Sturz” von Wilhelm
Schüßler, in dem die ganze Tragödie dieſes erzwungenen
Ab=
ganges unter Benutzung bisher verſchloſſener Akten und des
dritten Bandes der Gedanken und Erinnerungen” zum
erſten=
mal eingehend dargeſtellt wird.
Die allmähliche Entſtehung des Gegenſatzes zwiſchen Kaiſer
und Kanzler, die Vergiftung des Verhältniſſes zwiſchen beiden
durch Mißtrauen und Mißverſtändnis auf beiden Seiten, das
Hervortreten des Bruches, den man zunächſt noch zu verſchleiern
fucht, und dann die Erkenntnis von ſeiner Unheilbarkeit — all
dies wird mit vollkommener Beherrſchung des geſamten
Mate=
rigls und mit feinſter pſychologiſcher Einfühlung uns vorgeführt.
Es iſt ein erſchütterndes Bild, wie der greiſe Recke, der immer
mehr fühlt, daß der Kaiſer ihn los ſein will, mit allen, ſelbſt
kleinlichen Mitteln um ſein Verbleiben im Amte ringt. Nicht
Ehrgeiz hielt ihn, ſondern die tiefe Sorge um die Erhaltung
ſeines Werkes, um die Zukunft des Vaterlandes. So iſt er denn
auch letzten Endes durch eine außenpolitiſche Frage von höchſter
Bedeutung geſtürzt worden, bei der Erneuerung des ruſſiſchen
Rückverſicherungsvertrages, die der Kaiſer ablehnte, die gerade
in den Tagen ſeiner Entlaſſung ſprucheif war und für die er
noch ſeinen Nachfolger zu gewinnen ſuchte. Daß aber mit dem
Ende des Rückverſicherungsvertrages, der uns im Oſten ſchützte,
die verhängnisvolle Wendung in unſerer Außenpolitik eintrat,
die ſchließlich zur Niederlage führte, das iſt heute ganz klar.
Es war ein Kampf um die Macht zwiſchen Kaiſer und Kanzler,
und der Großherzog von Baden hat das Wort geprägt, das ſich
der Kaiſer ſpäter zu eigen machte, es habe ſich darum gehandelt,
ob die Dynaſtie Bismarck oder die Dynaſtie Hohenzollern
regieren ſolle. Der äußere Anlaß war bekanntlich die Weigerung
Bismarcks, die Kabinettsorder von 1852 zu kaſſieren, nach der
die Miniſter nur durch den Präſidenten mit dem Herrſcher
ver=
kehren durften. „Da riß mir” ſchrieb Wilhelm damals an den
Kaiſer von Oeſterreich, „die Geduld; mein alter hohenzollernſcher
Familienſtolz bäumte ſich auf; jetzt galt es, den alten Trotzkopf
zum Gehorſam zu zwingen oder die Trennung herbeizuführen;
denn jetzt hieß es, der Kaiſer oder der Kanzler bleibt oben.”
Bismarck verſuchte in einem letzten Miniſterrat das
Staats=
miniſterium auf ſeine Seite zu bringen, ſo daß es ſich bei ſeinem
Abgange mit ihm ſolidariſch erkläre. Aber ſie ließen ihn im
Stich. Nachdem ihn ſchon am Vormittag des 17. März der
Kaiſer um 2 Uhr mittags ins Schloß befohlen hatte, um dort
ſeinen Abſchied entgegenzunehmen, ließ er ihn am Abend noch
einmal drängen, ſofort ſein Abſchiedsgeſuch einzureichen. Der
Kaiſer wollte ihm die Verantwortung für dieſen Schritt vor der
Oeffentlichkeit zuſchieben, und deshalb mußte Bismarck ſelbſt um
den Abſchied bitten. Als dieſes großartige Schriftſtück
über=
legener Staatsweisheit am 18. März eintraf, beeilte ſich der
Kaiſer, mit Bleiſtift auf das Geſuch zu ſchreiben: „Genehmigt.
W.” Nicht ſchnell genug konnte die Entſcheidung fallen. In der
Oeffentlichkeit aber wurde der falſche Anſchein erweckt, als ſei
der Kaiſer von Bismarck um Genehmigung des Abſchiedes
förm=
lich und wiederholt gedrängt worden, und die Veröffentlichung
des Geſuches wurbe trotz der Bitten des Fürſten nicht geſtattet.
So war die Entlafſung vollzogen. Bismarck war von
un=
geheurer Bitterkeit erfüllt. Die demütigende Art, in der ihm der
Abſchied zuteil geworden, vermochte er nie zu vergeſſen. Nicht
minder verletzte ihn die Haltung der Oeffentlichkeit, in der
vieler=
orts geradezu ein Jubel über ſeinen Sturz herrſchte. „Nach
dem Tode Friedrichs des Großen war es gerade ſo geweſen,”
ſagt Schüßler, und diefelben Leute, die ſich damals mit ihrer
teueſten Weisheit brüſteten, führten Preußen den Tagen von
Jena entgegen. Das war 20 Jahre, nachdem Friedrich der
Eim=
zige in die Unſterblichkeit eingegangen war. 20 Jahre nach
Bismarcks Tode endete das von ihm begründete Deutſche
Kai=
ſerreich.” Bismarck verſuchte noch in den letzten Tagen, die
aus=
wärtige Sicherheit des Reiches zu retten, indem er ſeinen
Nach=
folger auf den ruſſiſchen Rückverſicherungsvertrag verpflichten
wollte. Aber dieſer erwiderte ihm: „Ein Mann wie Sie kann
mit fünf Bällen gleichzeitig ſpielen, während andere Leute gul
tun, ſich auf einen oder zwei Bälle zu beſchränken,” und zu
Her=
bert Bismarck ſagte er, die Politik der Rückverſicherung ſei ihm
zu kompliziert. Caprivi zog ſich von Bismarck zurück, und ſo
ſchreibt dieſer im dritten Band der „Gedanken und
Erinnerun=
gen” mit unſäglicher Bitterkeit: „Ich habe niemals erlebt, daß
ein Pachtübergang nicht einen gewiſſen Meinungsaustauſch
zwi=
ſchen dem abgehenden und dem zutretenden Pächter erfordert
hätte; aber in der Regierung des Deutſchen Reiches mit all
ſei=
nen komplizierten Verhältniſſen lag kein analoges Bedürfnis
vor.” Bei ſeinen letzten Abſchiedsbeſuchen brach Bismarcks Zorn
unberhohlen hervor, indem er nicht nur den ungetrenen
Bötti=
cher, ſondern auch den Großherzog von Baden ins Geſicht ſchwer
beſchuldigte. Als der Kaiſer bei der Abſchiedsaudienz die
Ge=
ſundheitsrückſichten in den Vordergrund ſchob, erwiderte
Bis=
marck, ſeine Geſundheit ſei gut. „Damit ſagte er dem Kaiſer,
daß er ſich als weggejagt betrachte. Dann ging er. Als der
Gründer des Reiches ihn verlaſſen hatte, überwältigte auch den
Monarchen die Größe des Geſchehens, zugleich die Aufregun,
dieſer ganzen Zeit: er brach in Tränen aus.”
Am Nachmittag des letzten Tages in Berlin, des 28. März,
faßte Bismarck in einer ſymboliſchen Handlung von
unvergleich=
icher Tiefe ſeine Stellung zur herrſchenden Generation noch
ein=
nal zuſammen: auf den Sarg Kaiſer Wilhelms I. in
Charlotten=
burg legte er drei Roſen nieder, als „treueſter deutſcher Diener”
des Herrſchers, mit dem er zuſammen in die Unſterblichkeit
ein=
gegangen. .. .
Mummer 255.
Seite 3.
enſt begehen, welcher ſeit 1896 ununterbrochen in der E. Bekkerſchen
hofbuchdruckerei beſchäftigt iſt. Der Jubilar wurde im Anerkennung
eirzer Tätigkeitz ſeitens der Firma und ſeiwer Mitarbeiter gefeiert.
*=Deutſche Demokratiſche Partei. Auf die heute abend im „
Fürſten=
gal” ſtattfindende Gründungsverſammlung des Ausſchuſſes für
Han=
el und Imduſtrie ſei hierdurch nochmals aufmerkſam gemacht.
das von Herrn Direktor May gewählte Thema „Die Reform der
zewerbeſteuer” dürfte für die betreffenden Kreiſe von höchſtem
intereſſe ſein. (S. Anzeige.)
* Deutſchnationaler Handlungsgehilfenverband Hamburg.
Orts=
ſeuppe Darmſtadt. Das diesjährige Verbands=Stiftungsfeſt
indet am Sonntag, den 2. Oktober, nachmittags in der Turnhalle am
Boogsplatz ſtatt. Der Feſtausſchuß iſt ſeit langem bemüht, eine
erſt=
tafſige Feſtfolge zuſammenzuſtellen. Schon die Mitwirkung der
Turn=
emeinde 1846 mit ihren Turnerinnen und Kunſtturnern und des
Velo=
ſpedklubs 1899=Darmſtadt mit ſeinen Kunſtfahrmannſchaften, u. a. dem
efannten Kunſtfahrerpaar Gebrüder Göttmann, ſowie des Zitherſoliſten
herrn Knörzer uſw., bürgen dafür, daß jeder Beſucher auf ſeine
Rech=
ung kommen wird. Der Ortsgruppenvorſtand macht ſchon heute auf
ie kommenden Anzeigen und Bekanntmachungen aufmerkſam, damit alle
ſollegen in der Lage ſind, ſich dieſen Verbandsehrentag beſtimmt
frei=
alten zu können. Gäſte ſind herzlichſt willkommen.
* Deutſchnationaler Hanblungsgehilfenverband. Auf die heute abend
attfindende Mitgliederverſammlung wird hierdurch
hin=
ewieſen. (S. Anzeige.)
Freitag, den 16. September 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 90, 89
und 86, je 800 gr Brot. Marke Nr. 81, 560 gr Mehl oder
800 gr. Brot.
Für Kinder: (Karten weiß! Marke Nr. 65, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 61, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Oktober auf die
Lebensinittel=
marken „Offenbach” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte,
Gänſeverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2.— Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel=
Ver=
kaufsſtellen.
Milch: Auf Marke „Auguſte” der blauen Lebensmittelkarte:
je ¼ Liter.
Zucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken Gießen”
und „Mainz” ſämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 750 gr.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 20 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate /„
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Roh
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen.
Verkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffne:
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet,
—
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
W
jagne
auich dic
je Aben
r8 deſ
* Kaffee Bisarck. Für den heutigen Sonderabend im Kaffee
Bismarck iſt ein beſonders ſchönes Programm zuſammengeſtellt und das
2cheſter unter Leitung des bewährten Kapellmeiſters Bahl verſtärkt
vorden. Den Beſuchern ſtehen alſo heute beſonders ſchöne Stunden
MTelbſt bevor. (S. Anz.)
Oberſchleſien und der deutſche Landwirt.
— Ganz Deutſchland regt ſich unter dem Einfluß der gewaltigen
Seganiſation des Oberſchleſier=Hilfswerkes! Es gilt, den
Tauſenden deutſcher Familien, den vielen Tauſenden deutſcher Männer
und Frauen, deutſcher Arbeiter, Bauern und Bürger, die durch die
Polen aus der Heimat, von Haus und Hof verjagt worden ſind, Hilfe zu
bingen. Sie mußten faſt alle fliehen, wie ſie gingen und ſtanden, nichts
öonnten ſie von ihrem Eigentum retten. Völlig mittellos, ohne
brauch=
öere Kleidung (vor allem Arbeitskleidung), ohne Nahrung, ohne Obdach
ſuchen heute noch Tauſende nach Brotz, weil die bisher geſpendeten Mittel
nicht ausreichen.
In Heſſen beginnt am 18. September der Opfertag für das
gu=bdeutſche Oberſchleſiartum. In Städten und Dörfern ſoll
ge=
ſemmelt werden. Doch auch der heſſiſche Bauer hat ja ein Herz für die
bittere deutſche Not dort in der äußerſten Südoſtecke des Deutſchen
Rei=
hes. Auch ihn drängt es ſeine Gabe zu bringen, wie dies alle anderen
ſ tun. Und der Landwirt iſt in der glücklichen Lage, beſonders helfen zu
kennen. Was gebraucht wird, iſt nicht nur Geld, ſind nicht nur ſtarke
Arbeitskleider und Schuhe, ſondern es ſind vor allem auch haltbare
Nah=
rungsmittel, die ſich nach den Stätten der Not ſchaffen laſſen. Um
Ge=
teide und ähnliche haltbare Feldfrüchte bitten wir den heſſiſchen
Land=
wirt ganz beſonders. Es ſoll niemand Mühe und Umſtand entſtehen,
wenn er ſeine Hand zur Linderung der vieltauſendfachen Not öffnen will.
Eine einfache Anmeldung auf einer Poſtkarte an die Sammelſtelle das
„Rote Kreuz‟. Darmſtadt, Paradeplatz Nr. 3, mit der Mitteilung, daß
man ſoundſoviel Getreide oder anderes zu ſpenden bereit ſei und zur
Verfügung haltg, gewügt. Die Sammelſtelle wird dann für das Abholen
dr Gaben ſorgen, wenn ſie der Landwirt nicht ſelbſt an die
Sammel=
ſtelle zu ſchaffen vermag. Letzteres, Ablieferung an der Sammelſtelle,
näre allerdings noch erwünſchter.
Heſſiſche Landwirkel Zeigt, daß auch Ihr die deutſchen
Brü=
der in Oberſchleſien, die mur ihrer Treue wegen Uebermenſchliches leiden,
nicht in ihren Not im Stiche laſſen wollt! Zeigt, daß uuch Ihr und daß
Ihr beſonders mitz denen fühlt, die ihre Heimatz berloren haben, weil ſie
ihrer Sprache, ihrem Volke treu waren! Gebt reichlich und raſch!
Arbeitsmarkt und Arbeitsloſigkeit im Auguſt.
— Der Berichtsmonat brachte, keine weſentliche
Aende=
rung der ſeit langem herrſchenden ſchlechten Lage auf dem
Arbeits=
markt. Im Metallgewerbe war die Vermittelung ziemlich gut, trotzdem
blieb ſie hinter der Zahl der Neuarbeitſuchenden zurück. In der Stein=,
Papier= und Lederinduſtrie, ſowie im Spinnſtoffgewerbe war die Lage
außergewöhnlich ruhig, dagegen hat ſich das Bild im Nahrungs= und
Ge=
nußmittelgewerbe etwas günſtiger geſtaltet. Sehr danieder liegt die
Ver=
mittelungstätigkeit im Bekleidungs= und Reinigungsgewerbe, im
Bau=
gewerbe war ſie jedoch ziemlich rege. Auffallend groß war die Zahl der
im Berichtsmonat arbeitslos gewordenen ſonſtigen Lohnarbeiter. Ein
be=
ſonderer Grund hierfür läßt ſich nicht nachweiſen, da ſich die hohe Zahl
faſt nur aus Einzelfällen zuſammenſetzt. Von 28 Lehrlingen konnten
8 in Lehrſtellem untergebracht werden. Im Handelsgewerbe blieb die
Zahl der Vermittelten unter 30, während der Zugang an
Stellenſuchen=
den etwa 50 betrug.
Es muß immer wieder darauf hingewieſen werden, daß viele, beſonders
jüngere Kaufleute und Burequangeſtellte in Stellung gebracht werden
könnten, wenn ſie überhaupt oder beſſere Kenntniſſe in
Stenogra=
phie und Maſchinenſchreiben aufweiſen könnten. Dasſelbe
iſt von dem weiblichen Bureaukräften zu ſagen, wenn man auch hier in
letzter Zeit notgedrungen auf mehr mittelmäßige Kräfte zurückgreift.
In der weiblichen gewerblichen Abteilung war die Vermittelung rege.
Sowohl gelernte wie auch ungelernte Arbeiterinnen wurden geſucht und
auch untergebracht. Beſonders ſtark war die Nachfrage nach jugendlichen
Arbeiterinnen. Da es auch an Angebot nicht fehlte, konnten auch hier
faſt alle Wünſche befriedigt werden. Bei der hauswirtſchaftlichen
Abtei=
lung war das Angebot von und die Nachfrage nach Waſch=, Putz= ſowie
Stundenarbeit groß, dagegen fehlt es an geeigneten Bewerberinnen für
ſtändige Stellen im Haushalt.
Erwerbslofenunterſtützung wurde 488 Perſonen gewährt.
Vogelsberger Höhenklub, Zweigverein Daxmſtadt.
Die Feier des 40jähigen Beſtehens des Darmſtädter V.H. C. geſtaltete
ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung für die V.H.C.=Sache in
unſerer Landeshauptſtadt.
Der Feier ſelbſt ging am Samstag ein Begrüßungsabend
im Mathildenhöhſaal voraus, zu dem auch Vertreter der Zweigvereine
aus Frankfurt, Hanau, Offenbach und Worms erſchienen waren.
Das Feſt am Sonntag, den 11. September, begann vormittags 8½
Uhr mit einem ſtimmungsvollen Feſtakt im Platanenhain.
Der zweite Vorſitzende des Jubelvereins, Bruchhäuſer, begrüßte
die Gäſte und die V.H.C.=Schweſtern und =Brüder in einer
ſchlvung=
vollen, von echtem V.H.C.=Geiſte getragenen Anſprache, in der er auf
die hohe vaterländiſche Aufgabe der Wandervereine im allgemeinen und
des V.H.C. im beſonderen hinwies. Gerads der Umſtand, daß der
Zweigverein Darmſtadt mit ſeinen weit über 500 Mitgliedern alle
Be=
völkerungsſchichten in ſich vereinige, befähige ihn, dieſer Aufgabe in
be=
ſonderem Maße gerecht zu werden. Er ſchloß mit einem „Friſchauf”
für unſer gerade in ſeinem. Unglück uns doppelt teueres Vaterland, das
Heſſenland und mit ihm das Geſamt V.H.C. Nach einem erhebenden
WZeihegeſang begann die Zubiläums=Wanderung, die durch die herrlichen
Waldungen in der Nähe Darmſtadts führte, und bei ihren etwa 300
Teil=
nehmern undergeßliche Eindrücke hinterlaſſen hat. An der „Wilbrands=
(Eiche” erfreute der Jung=V.H.C. die Wanderer durch Gruppentänze,
denen ſpäter auf einer Waldwieſe noch Reigen und Volistänze folgten,
die vorzüglich klappten. Dem Obmann der Jugendgrudpe Monick, der
dieſe Aufführungen mit ganz beſonderem Geſchick eingeübt hatte, ſei
aufrichtiger Dank gezollt.
Gerade als die Wanderſchar neu geſtärkt das ſchöne Pkätzchen an der
Wilbrands=Eiche verlaſſen wollte, gab ſich Gelegenheit, einer Begegnung
mit anſchließendem Zwiegeſpräch zwiſchen einem Odenwälder und einem
V.H. C.er zu lauſchen, die begeiſterte Worte fanden, um die Schönheiten
unſerer Heimatgebirge mit ihren biederen, alteingeſeſſenen Bewohnern
zu ſchildern. Einig zuſammenzuſtehen und der Heimat die Treue zu
halten, war die Mahnung an das junge Geſchlecht. Die Dichtung iſt
dem V.H. C. gewidmet von ſeiner alten Freundin Frau H. Repp. Die
ſchlichten und doch ergreifenden Verſe dieſer betagten, im Geiſte noch
jugendlichen deutſchen Frau bewegten alle Herzen.
An der „Oppermanns=Wieſe” bot ſich den Wanderern ein ſeltener
Anblick, wie ihn wohl die älteſten „Heiner” nicht erlebt haben: Der Geiſt
des, wie die Sage erzählt, dort ermordeten Förſters Oppermann erſchien
am jenſeitigen Waldrand, den eigenen Kopf im Arm tragend. Drohend
hob ſich das Geſpenſt vom grünen Hintergrunde ab, um dann ebenſo
ſchnell, wie es gekommen war, wieder im Walde zu verſchwinden. Einem
harmloſen Wanderer am jenſeitigen Waldvand, der die Erſcheinung
plötzlich vor ſich auftauchen ſah, erſchien die Sache auch nicht geheuer,
ſo daß er ſchleunigſt den Rückzug antrat, was natürlich große Heiterkeit
verurſachte.
Am „Bernhards=Brünnchen” ſtieß man unvermutet auf ein „
waſch=
echtes” Zigeunerlager, an dem nichts fehlte. Die braunen Kinder der
Pußta waren hocherfreut über den zahlreichen Beſuch und geizten nicht
zait ihren Geſängen und Tänzen. Der Zigeuner=Primas und beſonders
die wahrſagende Zigeunermutter mit ihrem brennenden Pfeifenſtummel
erregten die Aufmerkſamckeit namentlich der weiblichen Teilnehmer.
Der Schluß der Wanderung, führte am Oberwaldhaus vorbei, durch die
Faſanerie und Hohler=Weg zum Mathildenhöhſaal, der ſich faſt zu klein
erwies, um die V.H. C.er alle zu faſſen.
Pünktlich um 3 Uhr nachmittags begann der unterhaltende Teil, zu
dem der Vergnügungsausſchuß unter dem Vorſitz des erſten
Wander=
meiſters Franz eine reichhaltige Vortragsfolge zuſammengeſtellt
hatte, wit einem flott geſpielten Marſche der Inſtrumental=Abteilung
unter Leitung des V.H. C.=Bruders Luſt.
In der Feſtrede ſchilderte der erſte Vorſitzende Geh. Oberfinanzrat
Braun den Werdegang unſeres Zweigvereins und des Geſamt=
V. H. C., der auch in dieſem Jahre auf ein 40jähriges Beſtehen
zurück=
blicken konnte, und zu deſſen Mitgründern der V.H. C. Darmſtadt gehört
hatte. Seine Mahnung an die Jugend, treu zum V.H.C. zu ſtehen und
alle Kräfte dem Dienſte des Vaterlandes zu weihen, damit ſie
dermal=
einſt wieder ein freies: Deutſchland ſchauen möge, fand begeiſterten
Widerhall.
Das Mitglied des Geſamtvorſtandes Dern. erſter Vorſitzender des
Zweigvereins Offenbach, übermittelte die Glückwünſche des
Geſamtvor=
ſtandes und des erſten Vorſitzenden Dr. Bruchhäuſer=Ulrichſtein, der ſein
Fernbleiben wegen Erkrankung entſchuldigt hatte. Insbeſondere
beglück=
wünſchte Redner im Namen ſeines Zweigvereins die Darmſtädter zu
dem ausgezeichneten Verlauf der Jubiläums=Wanderung, die ihm die
bekannte Tatſache beſtätigt habe, daß gerode der Darmſtädter
Zweigver=
ein es wie kein anderer verſtehe, Wanderungen im wahren V.H. C.=Geiſte
auszuführen. Ihm ſchloſſen ſich die Vertreter der übrigen
Zweigver=
eine an, die alle anerkennende Worte fanden. Es ſprachen für Fvankfurt
Zimmermann, der die freundnachbarlichen Beziehungen zwiſchen
den beiden Zweigvereinen hervorhob, für Hanau Ehmann, der als
Angebinde einen Strauß mit „Gelben Rüben” dem Wahrzeichen ſeinen
Heimat, mit humorvollen Worten überreichte. Für Worms ſprach
Vonald, der namentlich des deutſchen Liedes gedachte, deſſen
Bedeu=
tung und deſſen Schönheiten man erſt dann ſchätzen lerne, wenn es
einem zu ſingen verboten ſei. — Stürmiſchen, nicht endenwollenden
Bei=
fall fanden die Piſtonvorträge unſeres Landsmannes und Mitgliedes
Kammervirtuos Kümmel, der Proben ſeiner hervorragenden Kunſt
zu Gehör brachte.
Auch die vor kurzem neu gegründete Geſangsabteilung konnte zum
erſten Male ihre Lieder ertönen laſſen und hat ſich damit manchen neuen
Anhänger erſvorben.
Rud. Anton widmete einen ſtimmungsvollen Vorſpruch und in
Gemeinſchaft mit Karl Beyer ein Theaterſtückchen in Darmſtädter
Mundart: „Die Zwangsvermietung” das, ob ſeines urwüchſigen
Hu=
mors, wahre Lachſalven herrorrief. Wir wünſchen den beiden Autoren,
daß dieſer Uraufführung bald recht viele Wiederholungen folgen
möch=
ten. Das Werkchen verdient es, bekannt zu werden, da es den beſten
Darmſtädter Dialektdichtungen getroſt zur Seite geſtellt werden kann.
Die ubrigen Darbietungen alle einzeln zu nennen, würde zu weit führen.
Allen Mitwirkenden ſei deshalb an dieſer Stelle ein Wort der
Aner=
kennung und des Dankes gezollt.
Den Führerinnen des Tages, den V.H.C.=Schſeſtern Volz und
Oeihler, gebührt ein ganz beſonderes Lob. Sie haben ſich wahrhaftig
ſelbſt übertroffen, darin waren alle Teilnehmer einig.
Der Zweigverein Darmſtadt kann mit berechtigtem Stolze auf den
Verlauf ſeines 40. Stiftungsfeſtes zurückblicken, das ihm viele neug
Freunde und Anhänger geworben hat. Deshalb nieht verzagt an der
Zukunft unſeres Volkes und unſerer guten V.H.C.=Sache, trotz der
ſchweren Laſten und Sorgen der Gegenwart; den Blick vorwärts gerichtet
und „Friſchauf” ßur 50. Jubelfeier.
Gaujugendtag Deutſchnationaler
Handlungs=
gehilfen.
— Der Gau Main—Weſer des Deutſchnationalen
Handlungsgehilfenverbandes hatte ſeine
Jugendabeeilun=
gen zu einem Gaujugendtage nach Hirzenhain im
ober=
heſſiſchen Lande eingeladen, und etwa 1000 Jungmangen mit ihren
Führern und Gäſten waren dem Rufe gefolgt. Da war eine
Bsgeiſte=
rung unter den Kaufmannsfüngern, die Buch und Feder mit dem
Wan=
derſtabe getauſcht und mit dem Ränzel auf dem Rücken, leicht gekleidet,
mit der Bahn und auch zu Fuß am Samstag, den 10. September, denr
ſchönen Taldörfchen im Vogelsberg zueilten. Auf dem Bahnhof
erklan=
gen muntere Weiſen einer Muſikkapelle und boten das „Willkommen”
Nachdem ſich die Gruppen geſammelt, und ihre Nänzel in die Nachtlager
gebracht hatten, wurde ein Fackelzug zuſommengeſtellt. Ein
präch=
tiges Bild. Fröhliche Worte aus dem Munde der Jugendlichen
wechſel=
ten mit kurzen Worten der Führer. Fähnlein, Wimpel und Bänder
verliehen dem Zuge ein Feierkleid, und wie eine glühende Schlange
zogen die Feſtteiinehmer unter Geſang und Muſik hinaus auf eine Höhe.
Die Natur terhüllte ſich in dieſer ſpäten Abendſtunde, nur der
Flam=
menſchein der Fackeln erhellte die Gegend. Um einen mächtigen Holzſtoß
bildeten die Erſchienenen einen Ring, und unter dem gemeinſomen
Ge=
ſang des Liedes „Flamme empor” entzündete ſich der Holzſtoß und ſandte
hellodernde Flammen zum Himmel. Der Jugendwart des Gaues, Herr
A. Noa=Wiesbaden, grüßte die Jugend mit gewählten Worten in
ein=
drucksvoller Form. Deutſche Jugend ſei deutſches Hoffen auf eine
geſunde Zukunft. Weitere Worte erklangen aus dem Munde des
Ver=
waltungsmitgliedes Bott=Hamburg. Teilnehmer aus dem beſetzten
Gebiete grlißten deutſches Land! Erhebend ſei ihnen dieſe Stunde, die
ſie auf dem Boden ihrer Heimat nicht feiern dürfen. Begeiſterte Zurufe
erklingen aus den eingegangenen Begrüßungsſchreiben, unter denen ſich
auch ein Telegramm des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg
be=
findet. Er grüßte deutſchnationale Kaufmannsjugend. Dieſelbe rief
ihm ein dreifaches Heil als Gegengruß, und gemeinſam erklang das alte
Deutſchland=Lied. Dann grüßten noch Vertreter befreundeter Vereine
und auch die der politiſchen Parteien. Durch Verbandsbruder Weitzel
brachte die gaſtgebende Ortsgruppe Hirzenhain den Erſchienenen ihren
Willkommengruß. Allen dankte namens der Jugendlichen der
Gau=
jugendwart A. Noa. Durch die verlöſchenden Flammen ſpringen nun
gewandte Geſtalten unter dem Rufe ihres Feuerſpruches. Hinunter
zogen dann die Maſſen und lagerten ſich um eine Naturbühne. Die
Frankfurter Jungmannen ſpielten die Rütli=Szene aus Schillers „
Wil=
helm Tell”, und weihevoll klang der Rütli=Schvur „Wir wollen ſein ein
einis Volk von Brüdern . . ." hinaus in die Nacht. Erhebenden
Ein=
drucks verließen nunmehr die Gäſte den Feſtplatz, und faſt um die
Mit=
ternachtsſtunde füllten ſich die Lagerſtätten in Scheune und Kammer
unten im Taldörfchen.
Der frühe Sonntagmorgen grüßte die Erwachenden. Um die achte
Morgenſtunde, nachdem ein friſcher Trunk die Lebensgeiſter erquickt
hatte, ſammelten ſich die Gäſte des Vogelsgebirges und zogen mit ihren
Fähnlein wieder hinaus auf den Feſtplatz. Auf einer Höhe bildeten ſie
einen Ring um die tannengeſchmückte Kanzel, von welcher der
Orts=
geiſtliche die Erſchienenen begrüßte. Zunächſt erklang das Lied „Großer
Gott, wir loben dich” Anſchließend gedachte der Geiſtliche der Stunden
auf derſelben Höhe, auf welcher man ſchon of: des Vaterlandes gedachte
und ſich zuſammengefunden hatte zum Gebet. Er mahnte die
Teilneſ=
mer, an dem Chriſtenglauben feſtzuhalten, welcher in der bewegten Zeit
ein Hort des Troſtes ſei. Nach dem gemeinſamen Gebet ſangen die
Um=
ſtehenden weihevoll das Niederländiſche Dankgebet, deſſen Klang ein
erhebender Augenblick in der Tagung bleiben wird.
Munteres Leben entwickelte ſich nun auf dem grünen Plan der
Feſt=
wieſe. Es galt, in friedlichem Wettkampfe die Kräfte des Körpers zu
meſſen. Eine große Schar jugendlicher Kämpfer ſtellte ſich den
Auf=
ſichrführenden und boten ein fröhliches Bild edlen Jugendeiſers. Hei,
wie ſie ſprangen, liefen, warfen und ſtritten. Die Muſikkapelle ließ
wie=
derum ihre Weiſen ertönen, und in munterem Spiele vergingen die
Vormittagsſtunden. Auf einer anderen Stelle hatten ſich die
Steno=
graphiekundigen geſammelt; ſie traten ebenfalls in einen Wettbewerb,
Darmſtädter Ausſtellungen.
Kunſthalle am Rheintor.
Die dritte Serie der Ausſtellungen der Freien Vereinigung
Darmſtädter Künſtler zeigt in überwiegender Mehrheit
Land=
ſchaften. Der große Oberlichtſaal iſt in ſeiner Geſamtheit von
ungewöhnlicher Lebendigkeit in der Farbe und Bewegung, die
nur in einigen Bildern Ruhe und Beſchaulichkeit atmet. An
erſter Stelle ſteht wiederum der raſtlos ſchaffende und in ſeinem
Schaffen immer jugendlicher werdende Altmeiſter Eugen
Bracht, der an die zwanzig Werke ausſtellt. Die meiſten
die=
ſer Bilder, die unverkennbar das Gepräge ihres Schöpfers
tra=
gen, ſtammen aus jüngſter Zeit. Sie ſind im weſentlichen das
Ergebnis einer Studienfahrt nach Hirſchhorn am Neckar und
zei=
gen bis auf wenige Ausnahmen den Meiſter auf der Höhe ſeines
Könnens. Mit Ludwig v. Hofmann, deſſen Bilder, um
feizvolle Verſuche auf dem Gebiet „veredelten” Expreſſionismus”
bermehrt, zu Ehren ſeines Geburtstages, in einem beſonderen
Raum vereinigt wurden, bilden dieſe Werke mit den
Haupt=
anziehungspunkt dieſer Serie.
Der Liebhaber intimer feinſter Kleinkunſt in der Zeichnung
ſindet allerdings in der Kollektion Rolf Schott, der unſeres
Wiſſens zum erſten Male hier mit einer Kollektion vertreten iſt,
Freude und Befriedigung. Der junge Künſtler, der ſich in letzter
Zeit durch ſeine graphiſchen Publikationen einen Namen gemacht
hat, bringt hier meiſt Kompoſitionen mythologiſchen Inhalts,
weiter Exlibris, die eine gradezu meiſterhafte Beherrſchung der
Zeichnung und der natürlichen anmutigen Bewegung der nackten
Körper verraten. Subtilſte Technik von fabelhafter Sauberkeit,
geeint mit einer kompoſitoriſchen Begabung von ungewöhnlicher
Sicherheit und wohltuender Reinheit der Darſtellung nackter
Kör=
per, gepaart mit feinem darſtelleriſchen Humor, verleihen dieſen
kleinen Blättern einen ungewöhnlichen Reichtum an Kunſt und
Schönheit. — Eine Reihe weiterer Skizzenblätter des berühmten
Bildhauers Auguſt Gaul, ferner die Impreſſionen von
Hammann=Bensheim, die feinen Radierungen von Leo
Kayſer und Käthelhön, von Ubbelohde und Karl
Oeppert, Enders u. a. geben Gelegenheit zu intereſſanten
Vergleichen. Sämtliche genannten Künſtler haben ihren vorher
ausgeſtellten Serien weitere gute, zum Teil hervorragende
Blät=
ter hinzugefügt.
Auch die jüngere heſſiſche Generation iſt mit mehreren neuen
Werken vertreten, eine Reihe der jüngſten begabten
Expreſſio=
niſten fehlt allerdings, da die Ungunſt der Transportverhältniſſe
hindernd im Wege ſtand, wie uns mitgeteilt wird. Neue Werke
ſtellen aus Karl Scheldt, der mit zwei Pferdeſtudien von
erheblicher künſtleriſcher Bedeutung vertreten iſt, die ſehr
bemer=
kenswerte Begabung in der Löſung des intereſſanten Kolorits,
wie auch in der typiſchen Tiermalerei verraten. Ferner K. F.
Lippmann jr., Auguſt Soeder, deſſen bedeutendſtes wohl
das große Gemälde „Schneeſchmelze im Schwarzwald” iſt, ein
Bild von ſtarker Bewegung, Großzügigkeit und feſſelndem
Kolo=
rit. Dann Walter Reitzel, der einige reizvolle koloriſtiſche
Studien und Skizzen ausſtellt und ſich auch mit
bemerkenswer=
tem Erfolg an figürliche Kompoſitionen wagte, die ihm vielleicht
Wege für die Zukunft weiſen. Walter Illner bringt ein
intereſſantes Selbſtbildnis, das eine bemerkenswerte
Bereiche=
rung ſeiner Porträtkollektion darſtellt und beſonders in
kolo=
riſtiſcher Hinſicht feſſelt, Jakob Weinheimer eine tieftonige
Felslandſchaft aus dem Erzgebirge voll Poeſie und reicher
Stim=
mung, Alexander Bertrand das Interieur einer
Bauern=
ſtube, eine feine delikate Stimmung in reizvoller koloriſtiſcher
Lö=
ſung, endlich ſind Huth Preetorius mit neuen
bedeut=
ſamen Werken ihrer ſpeziellen künſtleriſchen Betätigung, R.
Höl=
ſcher mit einem ſehr intereſſanten zeichneriſch und koloriſtiſch
hervorragend durchgearbeiteten charaktervollen Bildnis eines
alten Herrn, Georg Altheim mit neuen Landſchaften
vertre=
ten. Aufmerkſamkeit verdient ein kleines feines Bild des
jugend=
lichen G. Pfaff. Es zeigt den begabten Romantiker in
fort=
ſchreitender Entwickelung. Einige der beſten Stücke der vorigen
Serie ſind geblieben, ſo die von Enders, Ph. O. Schäfer, Anna
Beyer, Adolf Beyer, Ernſt Eimer, H. Kopp, K. Fries u. a.
Die Freie Vereinigung Darmſtädter Künſtler
hat mit der Veranſtaltung von drei Ausſtellungen in raſcher
Folge eine Probe ihrer Leiftungsfähigkeit abgelegt. Bei hohem
durchſchnittlichen Wert der ausgeſtellten Arbeiten hat ſie eine
grö=
ßere Anzahl der ſtärkſten jungen Begabungen in Heſſen
vorge=
führt. Man erinnere ſich der Arbeiten von Barth, Dröge,
Dep=
pert, Reitzel, Soeder, Scheldt, Schott, Pfaff, Lippmann u. a. Aber
auch die Meiſter, alle die bekannten Namen heſſiſcher Kunſt, an
ihrer Spitze Eugen Bracht und Ludwig v. Hofmann, dann
Alt=
heim, Hoelſcher, Adolf Beyer, Anna Beher, die Bildhauer Auguft
Gaul, Karl Huber, dann Kurt Kempin, Eduard Selzam, Illner,
Ubbelohde, Waentig, Weinheimer, Schmoll v. Eiſenwerth,
Küſt=
ner, Bertrand, Schaefer, Preetorius, Käthelhön waren mit
her=
vorragenden Werken vertreten, wobei die Aufzählung dieſer
Na=
men keinen Anſpruch auf Vollſtändigkeit erheben ſoll.
In der Zuſammenfaſſung der verſchiedenen Richtungen und
Generationen, in der Gewährung völliger Freiheit des Schaffens
in bezug auf Richtung und Anſchauung liegt die Stärke der
Freien Vereinigung. Hohe Qualität und Ernſthaftigkeit des
Schaffens, geſchmackvolle Aufſtellung der Werke zeichnete die Aus=.
ſtellungen dieſer Gruppe, der Darmſtadt ſeit 23 Jahren eine große
Reihe ihrer beſten Ausſtellungen verdankt, aus.
Heſſiſches Landestheater.
W-I. In der geſtrigen Aufführung der „Martha” ſang der
neu engagierte Tenor Herr Stieber=Walther den Lyonel,
eine der beliebteſten und dankbarſten Partien für lyriſche Tenöre.
Der Sänger hatte wegen Indispoſition um Nachſicht bitten
laſſen; es war aber nicht viel von einer ſolchen zu merken, außer
daß ihm die Höhe anfänglich Anſtrengung verurſachte. Herr
Stieber=Walther beſitzt einen Tenor von heller, echt lyriſcher
Färbung und ſchöner Ausgeglichenheit, dem es auch an tonlicher
Kraft nicht fehlt, und ſingt mit Verſtändnis, Geſchmack und
Ge=
fühl. Das Publikum nahm ſeine beachtenswerte Leiſtung mit
warmem Beifall auf. Die vortrefflichen Geſangsleiſtungen
Fräulein Jungbauers als Lady, Herrn Kuhns als
Plum=
ett und Frau Jacobs' als Nanch ſicherten der Aufführung
Gelingen und Erfolg. Sie wurde von Herrn Kapellmeiſter
Szell mit Energie und friſchem Temperament geleitet, nur
gelegentlich wurden die Farben, im Orcheſter etwas ſtark
auf=
getragen.
Daß die Aufführung der „Martha” — die einſt unſere
Vor=
eltem ſo begeifterte, daß eine ganze Mädchengeneration nach ihr
getauft wurde, wie ſpäter nach Richard Wagners „Lohengrin”
eine Elſa=Generation heranwuchs — vor ausverkauftem Hauſe
ſtattfand, iſt ein bemerkenswertes Ereignis, über das ſich manches
ſogen ließe. Doch mag ſich jeder ſelbſt die Schlüſſe daraus zieben.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. September 1921.
Rummer 255.
während im Orte im Saale des Kaſinos der Eiſenwerke ſich die
Bil=
dungsobmänner und Jugendführer um das Verwaltungsmitglied Bott
geſchart hatten, der Richtlinien für die Bildungsarbeit erteilte. Um die
Mittagsſtunde ſammelten ſich die Teilnehmer insgeſamt, um ein
Mit=
tagsmahl ienzunehmen. Anſchließend trafen ſich noch die Jugendführer
zu einer kurzen Beſprechung, während die Jungmannen ſich unter der
Führung des Ortsgeiſtlichen die Kloſterkirche anſahen. Auch munteres
Spiel wechſelte heitere Stimmung aus, bis dann wieder ein gemeinſamer
Zug ſich auf den Feſtplatz begab. Unterhaltende Vorführungen der
„Fahrenden Geſellen” lockten zum Zuſchauen. In humorvoller Weiſe
ſpielten ſie Zirkus” und ernteten hierfür reichen Beifall. Auch zarte,
in Weiß gekleidete Mägdelein des Ortes entboten den Zuſchauern einen
prächtig gelungenen Reigen nach den Weiſen des alten Wanderliedes
„Das Wandern iſt des Müllers Luſt” Auch ihnen dankte der reiche
Beifall. Auf einer anderen Stelle erklang ein wehmütiges Minnelied
aus den Kehlen der wettergebräunten Wanderer unter der Begleitung
ihrer Fiedeln und Klampfen. Die Sangeskundigen ſammelten ſich, um
ihr Können im Sängerwettſtreit zu erproben. Schön klangen die
Melo=
dien des Liedes „Wer hat dich, du ſchöner Wald”. Auch dieſer Gruppe
lohnte reicher Beifall die Mühe.
Damn ſcharten ſich alle Feſtteilnehmer um eine Kanzel, die, mit
führte in den Worten ſeiner Feſtanſprach das Wollen deutſchmationaler
Kaufmannsjugend vor. Das machtvolle Bekenntnis der Jugend des
Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes anläßlich der
Reichs=
tagung in Leipzig werde auch durch dieſe Tagung beſiegelt. Leider ſind
rohe Elemente am Werke, in unſere Feſtſtimmung Geſvalttätigkeiten
hin=
einzutragen — ſo führte der Redner aus —; doch iſt es infolge des
beſonnenen Verhaltens der Jungmannen zu erhofften Erfolgen der
An=
dersdenkenden nicht gekommen. Er gedachte dann weiter der hohen
Be=
rufsaufgaben des deutſchen Kaufmanns und betonte die Norwendigkeit
einer idealen Jugenderziehung zum ſtarken Nachwuchs der Jetztzeit. Der
deurſche Kaufmann will das Vaterland wieder aufbauen. Und da
brau=
chen wir eine ſtarke Zukunft. Um ſich für dieſe hohen Aufgaben zu er=
Ziehen, ſchließt ſich verſtändnisvolle Jugend dem Deutſchnationalen
Hand=
lungsgehilfenverband an. Geſtählt an Körper und Geiſt, bewußt der
nationalen Aufgabe, wird es gelingen, ein geſundes Vaterland zu
er=
richten. Sein „Heil” galt dem Verbande. Juhelnd ſtimmten die
Zu=
hörer ein, und wiederum erklang das alte Deutſchland=Lied.
Durch den Gaufugendwark wurden nun die Reſultate der
Wett=
kämpfe bekannt gegeben, und diele Jungmannen erhielten den ſchlichten
Eichenkranz als Zeichen der Anerkennung. In humorvoller Weiſe
konn=
ten auch die Beweiber des Kurzſchrift=Wettbewerbes gelobt werden. In
den Wettkämpfen haben ſich hervorgetan die Jugendahteilungen Mainz,
Wiesbaden, Biebrich, Worms und Hirzenhain. Um die 6.
Nachmittags=
ſtunde zogen die Feſtteilnehmer wieder hinunter in das Dörfchen; viele
hatten ſich ſchon vorher zum Bahnhof begeben, benn ſie mußte an dem
gleichen Tage noch ihren Heimatort erreichen. Ihnen wurden noch
be=
geiſterte Abſchiedskundgebungen zuteil. Abends um 8 Uhr, als ein
größerer Teil wiederum den abfahrenden Zug beſtieg, erklang unter den
„Heil”=Rufen die Melodie des Abſchiedsliedes „Muß i denn, muß i denn
zum Städtele hinaus”?
Die noch verbliebenen Teilnehmer fanden ſich im Saale des Kaſinos
zuſammen, nahmen das Abendeſſen ein und blieben dann noch in
dent=
ſcher Gemütlichkeit beiſammen. UInter gemeinſumen Geſängen und den
fröhlichen Weiſen der Muſikkapelle vergingen die ſchönen Süunden. In
dieſen fand noch die Preisverteilung ſttt. Recht wertvolle Preiſe in
Form von Bildern, Büichern, Figuren, Schreibzeugen u. a. konnten
aus=
gegeben werden und, von neidvollen Blicken begleitet, verſchwanden ſie
in den Reihen der jübelnden Jungmannen. Einige Preiſe werden als
Gauwanderpreiſe im nächſten Jahre wieder erſtritten werden müſſen.
Auch nachts verließ ein großer Teil der Feſtteilnehmer die gaſtliche
Stätte und anr Montagmorgen, der einen wenig freundlichen Eindruck
infolge des herniedergehenden Regens machte, ſammelte ſich noch eine
kleine Gruppe Jungmannen und Führer, um durch eine Wanderung die
Tagung zu beſchließen. Nachdem ſich das Wetter geklärt hatte, wurde
um 9 Uhr der Fußmarſch angetreten und nach vierſtündiger ſchöner
Wanderung durch Berg und Tal, Wald und Flur bas Ziel, der Ort
Schlierbach, erreicht. Das Mittageſſen ſtärkte die Wanderer und führte
ſie zu einer Beſichtigung der Ton= und Steingutwarenfgbrik. Unter der
Führung eines Verbandsbruders nurden die Geheimniſſe der
Fabrika=
tion ſtudiert und manches Fabrikat
lichen bewahrt bleiben. Zu neuer Arbeit im Beruf und Leben haben
dieſe Stunden alle Teilnehmer angeregt, und wieder hat der
Deutſch=
nationale Handlungsgehilfenverband bewieſen, daß er es wit der
Er=
ziehung unſerer Kaufmannsjugend ernſt meint. Möge ihm noch eine
erfolgreiche Zukunft beſchieden ſein; nicht nur zum eigenen Aufbau,
ſon=
dern auch zum Wiederaufbau unſeres Vaterlandes. Heil!
Otto Stange.
Wolfskehlen, 14. Sept. Beigeordnetenwahl. Bei der am
Sonitag ſtartgefundenen Beigeordnetenwahl erhielten Geerg Cwald 87,
Franz Weißbarth 214, Heinrich Knoche 261 Stimmen. Die erforderliche
Stichwahl zwiſchen den beiden letzteren ſoll vorausſichtlich am 25. ds.
Mts. ſtattfinden.
A. Zwingenberg, 14. Sept. Obſtmarkt. Auf dem geſtrigen Markt
wurden bezahlt: Trauben 3,70— 4 Mark, Pfirſiche bis 7 Mark pro Pfund,
Aepfel bis 90 Mark, Kelteräpfel 60 Mark Pro Zentner. Trauben wurden
einige Waggons verladen. Viele Weinbergbeſitzer verkaufen ihre
Kres=
zenz um dieſen hohen Preis, da ſie als Moſt nicht ſo viel erhalten, denn
für eina Ohm=Maiſche (gekelterte Trauben) werden vier Zentner Trauben
benötigt. — Die hieſige Gemeinde beabſichtigt für die Einwohnerſchaft
Winterkartoffeln zu beſchaffen und werden Beſtellungen auf dem
Rathauſe entgegen genommen.
L. Auerbach, 13. Sept. Stenographie. Der ſehr rührige
Ga=
belsberger Stenographenverein, eröffnet am 23. ds. Mts. einen neuen
Anfängerkurſus. Der Vevein, der bald 20 Jahre beſteht, hat ſchon vielen
jungen Leuten Gelegenheit gegeben, ſich dieſe Kurzſchvift anzueignen
und ſchon mancher junge Mann und manches Mädchen hat ſich durch
Erlernen dieſer Kunſt eine Lebensexiſtenz erworben. Da das Honorar
ein geringes iſt, ſo iſt jedermann Gelegenheit geboten, ganz beſonders
denjenigen, die ſich der kaufmänmiſchen Laufbahn oder irgend einem
Beamtendienſt widmen wollen, die Stenographie zu erlernen. Allen
ſtrebſamen jungen Leuten kann man nicht laut genug zurufen: Lernt
ſtenogvaphieren!
M. Auerbach, 13. Sept. Der Kabalierbau im
Fürſten=
lager, der an einige Familien vevmietet iſt, wurde der Gemeinde bis
zum 1. April 1922 vom Staat weiter zur Verfügung geſtellt. —
Bil=
lige Burter. Heute ließ eine Händlerin durch die Optsſchelle
be=
kannt machen, daß ſie gute Burter, das Pfund für 25 Mark verkaufe.
Bensheim 13. Sept. Die Ortsgruppe Bensheim und Umgegend
des Rentnerbundes beabſichtigt, den gemeinſamen Bezug von
Winterkartoffeln und Brennmaterialien einzuführen.
r. Von der Bergſtraße, 13. Sept. Bei den gemeindlichen
Obſt=
verſteigerungen erzielten: Zwingenberg 22 000 Mark und
Auer=
bach 14 000 Mark. — Der furchtbare Sturm am geſtrigen Tage hat das
noch hängenda Obſt faſt ſämtlich von dem Bäumen geworfen und damit
viel Schaden verurſacht. Für die Falläpfel werden 50—60 Mark pro
Zentner von den Händlern bezahlt.
Groß=Umſtadt, 13. Sept. Einen gediegenen
Unterhal=
kungsabend bot im vorigen Jahr der hieſige Geſangverein
„Sängerluſt”, indem er den Graßſchen Männerchor, Frankfurt a. M.,
hierfür gewonnen, der es durch ſeine anziehende Vortragsweiſe
vortreff=
lich verſtand dem dichtgefülltem Saal wit ſeinem Liedern einen hohen
Geruß zu bieten. Die beiden genannten Vereine werden am Samstag,
den 22. Oktober ds. Js. den Unterhaltungsabend wiederholen und bei
glücklich gewähltem Programm dürfte der verwöhnteſte Kenner frohen
Geſangs angenehme Stunden verleben können. — Die hieſigen Vereine
ſind zur Zeit davan, durch Zuſammenſchluß und Bildung eines
Vereinskartells in Zukunft allgemeinen Vereinsfragen
gemein=
ſam zu begegnen und zu beheben. Es iſt dies wirblich auch für den
hie=
ſigen Platz längſt eine Forderung der Zeitz, durch derem Verwirklichung
umleſidige Vorkommmiſſe, wie Weinzwang, Zuſammenfallen verſchiedener
Veranſtaltungen uſſv., beſeitigt wird.,
Guſtavsburg, 14. Sept. Für Oberſchleſien. Bei der von
ſämtlichen Ortsvereinen veranſtalteten Feier zugunſten des
Oberſchleſi=
ſchen Hilfstages, wurde der ſchöne Betrag von 3 461,80 Mark durch
Scmmlungen und verſchiedene Veranſtaltungen aufgebracht.
Pp. Worms, 13. Sept. Ein gewaltiger Preisſturz iſt
für Birnen eingetreten. Die Birnen, die bisher mit 100 Mark der
Zentner bezahlt wurden, koſten jetzt 45 Mark der Zemtner. — Der erſte
Ferkelmackt in Eich brachte eine gute Anfuhr. Die herrſchende
Kartoffelknappheit hat eins geringe Nachfrage zur Folge. Für Ferkel
wurden 50—70 Mark das Stück bezahlt.
Aus Rheinhefſen, 14. Sept. Kirchweihnöte. Vor einer
fata=
len Tatſache ſieht ſich die tanzluſtige Jugend mancher rheiniſchen
Ge=
meinden bei den jetzt überall einſetzenden Kirchweihfeſten. Als in den
letzten Jahren die Weinpreiſe eine ſchwindelnde Höhe erreichten, ſah
ſich oft der einzige Gaſtwirt infolge des geringen Abſatzes an Trinkwein
genötigt, die ganze Bude zu ſchließen, d. h. die Wirtſchaft aufzugeben.
Selbſt der unvermeidliche Tanzſaal ſurde für andere Zwecke verwendet.
ammt es, daß beiſpielsweiſe die Gemeinde Wonsheim für ihr Kirch=
* kemem einzigen Tanzboden hatte, da alle Tanzwirtſchaften ein=
gegangen ſind. Die findige Jugend wußte indes Rat. Nach kurzem
Be=
finnen wurde die Turnhalle des Turnvereins in einen Tanzſaal
ver=
wandelt, und die „Kerb” war gerettet.
Alsfeld, 13. Sept. Beigeordnetenwahl. Bei nicht
allzu=
ſtarker Beteiligung fand hier die Wahl eines Beigeordneten ſtatt. Es
erhielten der Kandidat der vereinigten bürgerlichen Parteien, Kaufmann
Wilh. Vogeley, 220, der Kandidat der Sozialdemokraten, Hans Braun, 577
und der Kandidat der Beamten, Lehrer Funk, 451 Stimmen. Es hat
Stickſvahl zwiſchen Vogeley und Braun ſtattzufinden.
Reich und Ausland.
Berlin, 14. Sept. Eine 100 000 Voltleitung durch die
Straßen Groß=Berlins iſt vormittags planmäßig und ohne Zwiſchenfälle
unter Spannung geſetzt worden.
wd. Koblenz, 14. Sept. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich
am Montag infolge des gewaltigen Sturmes. Zwiſchen 12 und 1 Uhr
mittags tobte der Sturm beſonders arg. Plötzlich wurde eine große
Holzbaracke auf der hochgelegenen ſteilen Mauer an der „Feſte
Franz” in Koblenz=Lützel hochgehoben und die Mauer
herabge=
ſchleuderr auf die unten vorbeiführenden Gleiſe. Mehrere
amerika=
niſche Soldaten, die mit dem Neparieren eines Wagens beſchäftigt
wa=
ren, wurden ſo ſchwer verletzt, daß zwei Leute ihren Verletzungen
er=
legen ſein ſollen und ein dritter ſchwer verletzt unter dem
Trümmer=
haufen lag. Mit den Aufräumungsarbeiten wurde alsbald begonnen.
San Antonio (Texas), 14. Sept. Ueberſchwemmung.
Bis=
her purden 100 Leichen an den Ufern des San Gabriele=Fluſſe3
ge=
ländet. Die Handelskammer von San Antonio ſchätzt den durch die
Ueberſchwemmung angevichteten Schaden auf 8 Millionen Dollar.
Zweiter deutſcher Kirchentag.
T.U. Stuttgart 12. Sept. Im dichtgeflillten Saale des
Ver=
einshauſes des Chriſtlichen Vereins junger Männer wurde heute
Iyr=
mittag der zweite deutſche evangeliſche Kirchentag
er=
öffnet. Der Präſident des Evangeliſchen Oberkirchenrats Müller=
Verlin hieß den Kirchentag im Namen der deutſchen evangeliſchen
Kir=
hen willkommen und dankte für die freundliche Aufnahme, die der
Kir=
chentag in Stuttgark und in Württemberg gefunden hat. Galt der vor
zwei Jahren in Dresden abgehaltene Kirchentag der Vorbercitung und
Saat, ſo gilt es jetzt in Stuttgart, die deutſchen evangeliſchen Kirchen
zuſammenzufaſſen. Die Länder des Reichs und das Reich ſelbſt haben
ſich als religionslos erklärt. Das iſt eine Tatſache von ungeheueren
Be=
deutung für uns und das ganze deutſche Volf, von einer Tragweite, die
gar nicht abzuſehen iſt, geſchweige denn, daß ihre Bedeutung in
kom=
mienden Tagen in das allgemeine Bewußtſein übergehen wird. Wir
ver=
ſtehen die gegenwärtigen Forderungen des Staates, das geſchichtliche
Er=
gebnis einer ſeit der Aufklärungszeit einſetzenden Entwickelung. Aber
es iſt kein Zweifel, daß eine ungeheuere Verantwortung auf unſerem
Geſchlecht laſtet. Wir können es nicht verantwvorten, wenn wir um des
gcoßen Zieles willen nicht alle Sonderwünſche zurückſtellen würden.
Die im parlamentariſchen Leben ſtehenden Mitglieder des
Kirchen=
tages D. Everling, geſchäftsführender Vorſitzender des
Evangeli=
ſchen Bundes, D. Mumm Verſitzender der kirchlich=ſozialen
Vereini=
gung. Univerſitätsprofeſſor D. Rade hoben, ohne Unterſchied ihrer
kirchlichen Richtung, hervor, daß bezüglich der Religionsloſigkeit des
heutigen Staates vieles noch im Fluß ſei und wieſen auf die der
Religion Freiheit gewährenden Beſrimmungen der neuen
Reichsverfaſ=
ing hin. Prälat D. Schöll aus Stuttgart forderte evangeliſche
Volks=
bünde ſür alle Kirchen als umfaſſende Organiſationen gläubiger
Chri=
ſten aus allen Ständen und betonte, daß nicht der neue Staat, fondern
die Kirche durch ihre Gefinnung bildende Arbeit dem Volke, die Rettung
bringen könne.
Für die evangeliſchen Volksbünde ſprachen ferner Profeſſor D.
Di=
tius=Göttingen, Mittelſchullehrer Zander=Altmark, Paſtor D. Philipp
und der Arbeiterſekretär Tiſchenberger. Dieſer trat für mehr Fühlung
der Kirche mit dem Volke und beſonders für geſellſchaftliche
Gleichſtol=
lung des kleinen Mannes mit anderen Klaſſenangehörigen ein.
Ober=
lehrerin Fräulein Klieforth fonderte Beachtung der modernen
Jugend=
beivagung. Die Ausſprache endigte mit einem Dankesworte des
Haupt=
redners.
E3 gelangte ſodann noch der Geſchäftsbericht des Deutſchen
Evange=
liſchen Kirchenausſchuſſes zur Behandlung.
Nachdem Miſſionsdirektor Dr. Schreiber=Berlin über die
Zu=
ſammenſetzung des Kirchentages berichtet hatte, erklärte ſich der
Kirchen=
tag als konſtituiert. Auf Vorſchlag des Geheimem Konſiſtorialrates
Pro=
feſſor D. Titins=Göttingen wurde einſtimmig Freiherr von Pechmann
(Berlin) zum Vorſitzenden und Leiter des 2. Deutſchen Kirchentages
gewählt. Dann begrüften der Staatspräſident und Kultusminiſter
Dr. Hieber namens des Württembergiſchen Kultusminiſteriums den
Kirchentag, im Namen der württembergiſchen ebangeliſchen Kirche
Kon=
ſiſtorialrat Zeller. Oberbürgermeiſter Lautenſchläger namens der Stadt.
Man trat ſofort in die Beratung ein, und zwar gleich in den
wich=
tigſten Gegenſtand der Tagesordnung: Die Kirche und die
Ver=
faſſung und der Kirchenbundsvertrag. Dazu referierten
Dr. Boehme aus Dresden und Präſident Liz. D. Dielemann aus
Oldenburg, die als Berichterſtatter aufgeſtellt waren. Zur
Entgegen=
nahme des Referates wurde ein Ausſchuß zur Beratung der
Einzelhei=
ten des Vertragsentwurfs gebildet.
T.U. Stuttgart, 12. Sept. Bei der Beratung des Vertragsent=
wurfes gab der erſte Berichterſtatter, Konſiſtorialpräſident Böhme=
Dresden zunächſt eine Einführung in die Rechtsfrage. Schon der
Kir=
chentag in Dresden im Jahre 1919 habe die Errichtung eines Bundes
gebilligt. Die Zuſtändigkeit des Bundes ſoll drei große Aufgaben
um=
faſſen: Wahrung der Rechte der Evangeliſchen dem Reiche gegenüber,
die Vertretung der etaugeliſchen Intereſſen den Andersgläubigen und
der Unglaube=Propaganda gegenüber, und die Unterſtützung gegen die
kirchliche Verfolgung der Auslandsdeutſchen. Der Berichterſtatter ſtellte
den Antrag, den Entwurf für eine geeignete Grundlage des Bundes zu
erklären und den deutſchen Landeskirchen den baldigen Beitritt zu
emp=
fehlen. Der Mitberichterſtatter Liz. D. Tielemann aus Oldenburg
brachſte mehr die allgemein=geiſtigen Geſichtspunkte zur Geltung, die bei
der Aufſtellung des Entwurfs maßgebend geweſen ſind. Es handelt ſich
nicht um eine rein kirchliche Sache, ſondern um eine Konföderation. Die
einzelnen Landeskirchen ſollen nicht zu Satrapien herabgedrückt werden.
Das Verſtändnis für die Unentbehrlichkeit feſter Grundlagen bei jeder
Form geiſtigen Lebens, auch des religiöſen, iſt im Wachſen begriffen. Je
ſtärker der Staat geneigt iſt, ſeine Omnipotenz aufzurichten, um ſo
drin=
gender iſt der Zuſammenſchluß des Proteſtantismus, der zugleich in
wirkſamer Weiſe die aufbauenden Kräfte für die Geſundung unſeres
Volkslebens und das Leben der Völker vermittelt. — Hierauf ſvurden
drei Ausſchüſſe gebildet: Kirchenverfaſſungs=, Petitions= und ſozialer
Ausſchuß.
Deutſcher Juriſtentag.
Bamberg, 12. Sept. (Wolff.) In der erſten öffentlichen Sitzung
des Deutſchen Juriſtentages wurde Prof. Dr. Kahl=
Ber=
lin zum Vorſitzenden gewählt, der hierauf die Begrüßungsanſprache an
die Verſammmlung richtete. Namens der bayeriſchen Regierung begrüßte
Staatsſekretär Mayer dem Juriſtentag. Nachdem ergriff
Reichsjuſtiz=
miniſter Schiffer das Wort, der u. a. ausführte: Der Nichter müſſe
zwar Diener des Geſetzes ſein, aber nicht ſein Sklave. Das Höchſte der
Geſetzgebung ſei die Verfaſſung. Aber dem Rechtsſatz gegenüber wird
immer auch ein ſelbſtändiges Rechtsempfinden wirkſam bleiben. Die
Handhabung des Gnadenrechtes dürfe nicht nur vom menſchlichen
Stand=
punkte aus erfolgen, ſondern müſſe auch mit Rückſichtnahme auf die
Auto=
rität des Staates gehandhabt werden. Einen Erſatz des rechtsgelehrten
Richters durch ein Laiengericht berwarf der Redner, hielt jedoch das
Zu=
ſammentwirken von Richtern und Laien" für das Gebot der Stunde.
Schiffer ſchloß ſeine Rede, machdem er dargelegt hatte, daß die
wirtſchaft=
liche Lage des Richterſtandes mit Rückſicht auf die Freiheit des Geiſtes
und die ſoziale Achtung niche vergeſſen werden dürfe. Unſer ganzes
Rechtsbewußtſein bedarf zu ſeiner Geſundung und Weiterentwickelung
des feſten Zuſammenhanges der Liebe zum Volke und der Rückſicht auf
das Weſen der Autorität des Staates.
Die Kieler Herbſtwoche.
Kiel, 12. Sept. (Wolff.) Am zweiten Tage der Kieler
Herbſtwoche für Kunſt und Wiſſenſchaft, der ausgezeichnete
muſika=
liſche und theatraliſche Darbietungen mit hervorragenden Gäſten gebracht
hatte, hatte die Stadr Kiel die hier anweſenden Vertreter der Reichs=
und preußiſchen Staatsregierung die Spitzen der Provinzialbehörden,
ferner Männer der Kunſt und Wiſſenſchaft, Vertreter des Handels und
der Induſtvie und der deutſchen ausländiſchen Preſſe geladen. Hierbei
begrüßte Oberbürgermeiſter Lueken die Erſchienenen, darunter auch
den Reichstagspräſidenten Löbe, mit herzlichen Worten. Der Redner
er=
innerte an den Kieler Umſchlag vergangener Tage und knüpfte daran die
Hoffnung, daß auch die Kieler Herbſtwvoche in aller Form einen Umſchlag,
nämlich der Geiſtigkeit, ſodan aber auch des wirtſchaftlichen Lebens
brin=
gen möge. Der Oberbürgermeiſter gab der Hoffnung Ausdruck, daß man
im Reich die Stadt Kiel nicht vergeſſen werde. Die Erwiderungen des
preußiſchen Staatsminiſters Becker ſowie des Staatsſekretärs Lewald
ließen erkennen, daß in verſchiedenen Miniſteriem Wohlwollen für Kiel
und ſeine wirtſchaftlichen Schwierigkeiten beſtehe, und daß man bereit ſei,
nach Möglichkeit Hilfe zu gewähren. Die Reihe der Trinkſprüche ſchloß
Löbe mit einem Hoch auf die Veranſtalter der Kieler Herbſtwoche.
Internationale Telegraphen=Konferenz.
Kopenhagen, 13. Sept. (Wolff.) Einem Telegramm aus
Rio=
zufolge wurde eine internationale Telegraphen=Konfe=
renz unter Anweſenheit der Vertreter der folgenden Staaten eröffne/!
Deutſchland, Dänemark, Danzig, Eſtland, Finnland, England, Litauen
Memel, Schweden, Norwegen, Rußland und Lettland. Außerdem w.
auch noch eine große nordiſche Telegraphengeſellſchaft in Kopenhagen ve.
treten. Der lettiſche Verkehrsminiſter Pauluk eröffnete die Konferen
mit einer Anſprache, in der er die 12 Staaten, die um die Oſtſee und
die Nordſee einen Kranz bilden, willkommen hieß. Der große furchtban/ en
Krieg habe alle Bande, die die Staaten und Völker vereinigten, da
unter auch die Poſt= und Telegrabhenverbindung, abgeriſſen. Jetzt wir,
den allmählich die Verbindungen wieder hergeſtellt. Die Konferenz hab
die Aufgabe zwiſchen den Staaten eine regelmäßige Telegraphenve,
bindung zuſtande zu bringen. Der Direktor der lettiſchen Poſt= undſ
Telegraphenverwaltung Kadiks wurde zum Präſidenten der Vc.ſw
waltung gewählt. Es wurde eine Tarifkommiſſion eingeſetzt, die audſei
Delegierten von Deutſchland, England, Rußland und der großen norde
ſchen Telegraphengeſellſchaft beſteht.
Der Mord an Erzberger.
Berlin, 13. Sept. (Wolff.) In Verbindung wit den Ermitte,
lungen der badiſchen Staatsanwaltſchaft, die zur Feſt
ſtellung der Mörder Erzbergers führten, hatte die Abteilung 1 a bumzig
Berliner Polizeipräſidiums vor einigen Tagen mehrere Mitglieder du/ zantsk!
in Groß=Berlin wohnenden Familie feſtgenommen, darunter einen ebeſ ann.
maligen Fähnrich zur See, der von 1919 bis 1920 zuſammen mit deiſ emmau
Mördern bei der Brigade Ghrhardt Dienſt getan hat und in nahen B=/
ziehungen zu den Mördern ſtand. Drei Wochem vor der Mordtat wara/
Leſlp=
die Mörder vo München nach Berlin gekommen und hatten hier vonk Amek
6. bis 11. Auguſt bei dem Feſtgenommenen gewohnt. Eine gleichzeity/ gam)
mit der Feſtnahme vorgenommene Hausſuchung förderte mehrenſdmſten
Photographien der Mörder und handſchriftliche Korreſpondenz zu Tagenender
Die Vernehmung der Siſtierten ergab, daß ſie ihrer politiſchen Geſinnung zampf
nach auf rechtsradikalem Boden ſtehen, und daß ſie die Perſon und des im Gr
Wirken Erzbergers auf das Schärfſte verurteilen. Da ihnen aber hin
ſichtlich des Mordes weder die Mittäterſchaft, noch die Mitwiſſerſchaf/iſch,
noch eine Begünſtigung nachgewieſen werden kann, wurden ſie am Abendſ de Be.
Anleßz ſi
von der Polizei wieder aus der Haft entlaſſen.
* Berlin 14. Sept. Wie das Berl. Tageblatt aus München cklärte,
meldet, teilt der Polizeibericht mit, daß dort ſechs Perſonen unteſ wras.
dem Verdacht, an den Vorbereitungen zur Ermordung Erzbergers teiſzutſch
genommen zu haben, verhaftet worden ſind. Laut Berl. Lokal=Anzeige/ zndern
iſt ein hoher Beamter des Berliner Polizeipräſidiums geſtern abend nach
Baden gefahren, um dort eine ausſichtsreiche Spur der Verfolgung auff ſit, 4u
Fundes
zunehmen.
München 14. Sept. Zum Morde an Erzberger wicſer he
mitgeteilt: Durch das tatkräftige Zugreifem der badiſchen, württemberge) mierſt
ſchen und bayeriſchen Kriminalbeamten gelang es, eine Anzahl Per)
ſonenzuverhaften, die nach dem bisherigen Ergebnis der Under/af nie
ſuchung in Beziehungen zu den Tävern ſtanden. Es handelt ſich um
ſieben Perſonen, weiſt aktive oder Reſerveoffiziere, die größten
teils der Marine angehörten und teils ſeit Wochen, teils kürzere Zeüf 7
in München, angeblich zu Studienzwecken ſich aufhielten. Es ſind diesF fellen
Manfred v. Killinger Erhard Kautter, Adolf Hoffmann, Herbert Mülle,) ungen
Fritz Outo Henrich, Karl Schüler und Johanm Leue. Killinger wird be/ uhr lie
ſchuldigt, vor der Begehung des Mordes an Erzberger mit Schulz und) en und
Tilleſſew die Tat beſprochen zu haben. Ferner bewahrte Killinger, u0/ „och vie
den Mördern die Flucht zu erleichterm, derem Gepäck auf. Die übrigen
Beſchuldigten werden verdächtigr, in den Plan der beidem Täter einge, / ſc0
weiht geweſen zu ſein, und trotzdem keine Anzeige erſtattet zu haben, ſodaßl giellt
Tilleſſen und Schulz den Mord ungeſtört ausführen bonnten. Weitel Verfaſſ
wurden zwei Perfonen feſtgenommen aber kein Haftbefehl erlaſſen) ſelle
Dieſen wird ebenfalls, die Mitviſſerſchaft zur Laſt gelegt. Bis jen die P
ergibt ſich nicht der geringſte Verdacht, daß an deu Vorbereitung der Tat,/ made
an ihrer Ausführung und Hilfe zur Flucht der Mörder bodenſtändige die g
Münchener oder Bayern beteiligt waren.
wd. Berlin, 14. Sept. Die Deutſche Tageszeitung erfährt aus!
München, daß in der Angelegenheit der Ermordung Erzbergers
zur Ermittelung der Täterſchaft durch badiſche Polizeiorgane einer Sol
Hausſuchung bei Dr. Heim in Regensburg ſtattgefunden habe,/ Uhll
die aber ohne Ergebnis verlaufen ſei. Dr. Heim ſei durch dieſe Hau=5 ankün
ſuchung und ihre Begleitumſtände aufshöchſte empört, und zwar” rung
aus zwei Gründen: einmal, daß er überhaupt mit dieſer Sache in Ve= Kam
bindung gebracht worden ſei, und dann über die Tatſache, daß auswä=” em
tige Polizei die Hausſuchung vorgenommen habe. Wie das Blatt e=
fährt, wird Dr. Heim im Reichstage von den zuſtändigen Stellen übas
dieſe Angelegenheit eine Auskunft verlangen.
Merſe
Berlin, 14. Sept. (Wolff.) Mehrere Blätter melden ans
Tele
Potsdam: In dem Bureau des von den Selbſtſchutzorganz=Fricht
ſationen her bekannten Juſtizſekretärs Oppermann erſchien ge
ſtern abend ein Mann, der um Reiſegeld bat. Er befinde ſich auf der mi
Flucht. Er ſei der Leutnant Rürter und ſei der Mörder Erz=”ncht
bergers. Oppermam benachrichtigte die Polizei. Der Fremde ließ‟
Rot=
ſich ruhig feſtmehmen. Seime Perſvnalbeſchreibung deckt ſich annäherrd)
mit dem Signalement eines der Mörder.
Karlsruhe 14. Sept. (Wolff.) Zur Verfolgung ber Mörder
Erzbergers meldet die Karlsruher Zeitung, daß der zuſtändige
Offen=
burger Staatsanwalt, Burger und der Generalſtantsanwalt,
Schlimm, gemeinſcam mit der württembergiſchen Polizei und)
im engen Benehmen mit den bayeriſchem Juſtiz= und Polizeibehörderf ſe
wertvolle Reſultatg erzielten. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die beider
Mörder mit einer großen Organiſation zuſammenhängen. Während derſ
eine von ihnen ſchon vor einiger Zeit aus München verſchwunden if,
iſt der andere, Schulz, erſt in den letztem Tagen mit Unterſtützunz
eines ſeiner Helfershelfer, eines geweſenen Majors, entkommen. Dieſer
Major und fünf andere verdächtige Perſonen ſind ianzwiſchen ver= ſſoße
haftet worden. Die Staatsanwaltſchaft Offenburg wird die Oeffent=” on
lichteit über die weitere Endwikelung dev Dinge unterrichten, ſowei
ſich dies mit der Strafverfolgung und der Unterſuchung vereinbaren läß:
* Berlin, 14. Sept. Der Lokal=Anzeiger berichtet über Das
Vorleben von Schulz und Tilleſſen, beide ſeiem ein Jahr
lang vom Mai 1820 bis 1921 von der Großen landwirtſchaftlichen
Zentvalgemoſſenſchaft in Regensburg zur Erlernung eines neuen Berufe
als bezahlte Volontäre aufgenommen geweſen. Dr. Heim, General
direbtor der Regensburger Genoſſenſchaft, erklärt, daß in dem Betriel
der Regensburger Zentralgenoſſenſchaft doppelt ſoviel Schwerbeſchädigte
beſchäftigt worden ſeien, als es das Geſetz verlangt und zwar ohne
An=
ſehen der Konfeſſion und der Partei. Schulz und Tilleſſen haben dort
vollkommen zurückgezogen gelebt und werden als beſcheiden und zurück
haltend geſchildert. Heinrich Schulz iſt der Sohn eines verſtorbener
Arztes und hat in einev Maſchinenfabrik in Saalfeld gelernt. Er i
1914 als Kriegsfreiwilliger eingetreten, wurde zweimal verwundet und
zum Reſerveoffizier befördert. Er war Kompagnieführer und Bataäl”
lonsadjutant. Nach dem Kriege war er kaufmänniſch tätig, bis er ſich
Ende April 1919 bei der Strmkompagnie der zweiten
Marinebrigad=
meldete. Bei dieſer hat er an den Kämpfen in München und Oberſchle
ſien teilgenommen. Heinrich Tilleſſen iſt der Sohn des verſtorbenen
Generalleutnants a. D. Karl Tilleſſen. Er wurde 1912 Seekadett, haf
während des Krieges als Oberleutant auf verſchiedenen Kriegsſchifſer
Dienſt getan. Er war im Scapa Flow interniert. Von Juli 1919 bis
Januar 1920 war er in engliſcher Kriegsgefangenſchaft. Von März 1920
ab wvar er bei der zuveiten Marinebrigade.
Die Streikbewegung.
Mansfeld, 13. Sept. (Wolff.) Beſ dem noch nicht
weitgreifen=
den Landarbeiterſtreik im Mansfelder Lande handelt es ſich un
einen von einem kommuniſtiſchem Agitator verurſachten Teilſtreik.
E=
ſtreiken die im Freſem Landarbeiterverband organiſierten Landarbeiter
der ſüdlichen Harzdörfer, die auch Notſtandsabeiten verweigern. Jr
einigen Orten iſt die Arbeitz völlig eingeſtellt. Die landwirtſchaftliche
Not=
hilfe hat bereits eingeſetzt.
* Stuttgart 14. Sept. Mit 1620 gegen 92 Stimmen haben die
Angeſtellten der ſtädtiſchen Straßenbahnen den Schiedsſpruch des
Schiedsgerichts über die von ihnen geforderten Lohnerhöhungen
ab=
gelehnt. Die Straßenbahner ſind in den Ausſtand getreten. Seit
heute früh ruht der Betrieb der Straßenbahnen.
Berlin, 14. Sept. Nach der Roten Fahne ſind die
Verſiche=
rungs=Angeſtellten, das Pflegeperſonal der Krankenanſtalten
und die Angeſtellten der Kaffeehäuſer, ſowie die Arbeiter der
Schfffs=
induſtrie in Hamburg in den Streik getreten.
Paris, 13. Sept. (Wolff.) Wie die Morgenblätter melden, iſt der
Genevalſtreik in der Gegend von Lille ziemlich
allge=
mein zur Durihführung gekommen. Die Zahl der Streikenden wird
auf 75 000 geſchätzt. Der Arbeitsminiſter hat geſtern die Vertretev der
induſtriellen Verbände empfangen, wobei die Induſtriellen dem Miniſter
die wirtſchaftlichen Gründe auseinanderſetzten, die es ihnen nicht
erlaub=
ten, die Lohnerhöhung von 20 Centimes rückgängig zu machen. Der
Mi=
niſter hat für morgen Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu
ſich geladen und will nochmals einen Verſöhnumgsverſuch umternehmen.
Paris, 13. Sept. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung haben die
Vertreter der ſtreihenden Textilarbeiter aus der Gegend von
Tourcoing und Roübaix dem Arbeitsmiiſter erklärt, daß ſie die
Aufrechtevhaltuung der gegenwärtigen Löhne als gerechtfertigt erachten,
im Hinblick danauf, daß ſeit dem Schiedsſpruch des Arbeitsminäſters vom
nicht
Bela
mu
akti
he
Rinmmer 255.
April 1920 ihre Löhne nicht mehr erhöht worden ſeien, wie es kraft
„es Schiedsſpruches hätte geſchehen ſollen, und daß der neuerliche
Ab=
g nicht im Verhältnis ſtehe zu der Herabſetzung der Teuerung der
henshaltung. Die Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Löhne ſei
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. September 1921.
Seite S.
ſomehr erforderlich, als die Arbeiter ſchon ſeit Monaten unter
Arbeits=
ſchränbungen litten. Der Miniſter fragte darauf, ob ſie die
Verhand=
gen, die er geſtern den Delegierten der Arbeitgeber vorgeſchlagen
,annähmen. Die Arbeiter erklärten ſich dazu bereit, da ſie ja ſeit
ſwimn des Konfliktes immer Verhandlungen verlangt hätten. Hierauf
wdem die Vertreter der Gewerkſchaften von Tourcoing und Roubaix
chört, die ebenfalls zu der beabſichtigten Zuſammenkunft ihre
Zuſtim=
guug gaben.
Arbeiterunruhen in England.
wd. London, 14. Sept. Bei einer Arbeiterkundgebung vor dem
verpvoler Nathaus kam es zu blutigen Zwiſchenfällen. Als
wa 6000 Arbeiter verſuchten, das Rathaus zu ſtürmen, mußte die
Po=
bei gegen die Menge einſchreiten. 100 Perſonen wurden verletzt und
genſoviel verhaftet.
Die Unterſuchung über die Märzunruhen
in Mitteldeutſchland.
Berlin 14. Sept. (Wolff.) Der
Unterſuchungs=
uusſchuß des preußiſchen Landtages vernahm heute den
ztgatskommiſſar für die öffentliche Sicherheit Dr.
Weis=
nann. Der Zeuge war Gegner der Polizeiaktion, weil ſie den
onuuniſtiſchen Aufſtand hervorrufen mußte. Er teilte ſeine
beſorgniſſe dem Miniſterialdirigenten Abegg mit. Die rote
irmee ſtand höchſtens auf dem Papier. Es beſtanden aber
tampforganiſationen. Dieſe wurden in den
verſchie=
enſten Gegenden Deutſchland mit gerichtlicher Hilfe vernichtet.
iin der Provinz Sachſen war die Sache aber noch nicht reif. Die
zampforganiſation war auch erſt in der Entſtehung begriffen.
iur Gründonnerstag fand eine Beſprechung in der Reichskanzlei
att, bei der Miniſter Severing die Polizeiaktion begründete und
ie Bedenken zerſtreute. Der Entwaffnungskommiſſar Peters
hloß ſich ihm an. Der Zeuge widerſprach ihnen jedoch. Peters
rklärte, die paar Waffen hole er mit einem Kriminalkommiſſar
eraus. Der Aufſtand brach dann tatſächlich aus. Der
mittel=
eutſche Aufſtand war keine Repreſſalie gegen die Polizeiaktion,
ondern ein richtiger kommuniſtiſcher Putſch. Der Zeuge iſt
be=
eit, unter Eid zu behaupten, daß Bela Khun zur Zeit des
Auf=
tandes in Mitteldeutſchland geweſen iſt. (Hört, hört!) Er ſei
er berühmte „Turkeſtaner”. Rußland habe den Aufſtand
interſtützt.
Der Staatskommiſſar Dr. Weismann bekundet weiter,
ſaß nicht die leiſeſte Gefahr eines Rechtsputſches in
Mittel=
ſeutſchland beſtand. Die Geſchichter der Magdeburger
Spitzel=
entrale ſei eine lächerliche Uebertreibung. Solche
Nachrichten=
ſtellen habe er ſeit dem Kapp=Putſch 78 aufgehoben.
Vorberei=
ungen für einen Rechtsputſch ſeien ſolche Stellen nicht. Die
Ge=
fahr liege ganz wo anders, ſie ſei ja in letzter Zeit akut
gewor=
den und ſie werde durch die Entdeckung der Mörder Erzbergers
ioch viel mehr zum Vorſchein kommen. Die Gefahrquelle, die
r ſchon lange vermutetete und die er der Reichsregierung
mit=
peteilt habe, habe ſich als richtig erwieſen. Solange Gegner der
Verfaſſung beſtehen, ſeien der Staatskommiſſar und ſeine
Melde=
telle nötig. Aber er habe gar keine Machtbefugnis. (Hört, hört!)
Die Polizeiaktion ſei von den kommuniſtiſchen Führern benutzt
vorden, um einen gewaltſamen Aufſtand zu inſzenieren und um
die anderen Provinzen mitzureißen. Der Zeuge glaubt nur an
das Vorhandenſein lokaler Kampforganiſationen. Weiter ſagie
der Zeuge noch: Dem Miniſter Sedering könne man gar keine
m. Vorwürfe machen, denn der Miniſter und er ſelbſt ſeien ſehr
be=
enhigt über den Aufruf Hörſings geweſen, der die Polizeiaktion
jeſe hus mkündigte. Er glaube, daß die paar Tage bis zur
Dürchfüh=
ud mr ring der Polizciaktion viel zum Ausbau der kommuniſtiſchen
ſu Kampforganiſation beitrugen. Er hätte es für beſſer gehalten,
venn die zuſtändigen Herren vorher beſſer informiert worden
vären. Auch die Unabhängigen hätten, bei der Konferenz in
Merſeburg die Polizeiaktion gewünſcht, damit kraftvolle
Vor=
elden as bereitungen hätten getroffen werden können. Der Miniſter habe
rgan=uicht an den Ausbruch eines Aufſtandes geglaubt.
In ſeiner weiteren Vernehmung bekundete der
Staatskom=
ſchaft miſſar Dr. Weismann auf Befragen, die privaten
Nach=
der Er; richtenſtellen hätten die Bevölkerung ſehr beunruhigt. Wenn ein
we ut/,Roter Armeeplan” in der Deutſchen Tageszeitung erſchienen
ſei, ſei er ein paar Tage taub geweſen, weil dann dauernd das
Telephon geklingelt habe. Beweiſe dagegen hätte er leider den
beunruhigten Behörden nicht geben können. Vor allem ſei die
Gefahr entſtanden, daß man nicht mehr Echtes von Unechtem
habe unterſcheiden können. Die Leiter der Magdeburger
Spitzel=
zentrale ſeien ihm lange bekannt geweſen, der eine ſei Demokrat
die bedn geweſen. Von Rechtsputſchbeſtrebungen ſei ihren Zeugen aus
nndtr Mitteldeutſchland nicht das geringſte bekannt. Bei der
Spitzel=
zentrale ſeien Hausſuchungen vorgenommen worden, bei der ſich
falſche Dokumente gefunden hätten. Dieſe Leute, die ſich als
große Politiker aufſpielten, ſäßen jedem Schwindler auf. Es
könnte ſein, daß ſie guten Glaubens waren. Er wiſſe natürlich
nicht poſitiv, daß der „Turkeſtaner” Bela Khun geweſen ſei. Aber
Bela Khun ſei in Mitteldeutſchland geſehen worden. Die
kom=
a= muniſtiſche Partei habe auf Befehl Moskaus den Aufſtand
n Jcr” machen müſſen; ſie ſei aber mit den Vorbereitungen noch nicht
fertig geweſen. Levi habe aber recht: man habe die
Polizei=
en Berue”” aktion als gute Gelegenheit benutzt, die Arbeiter zum Aufſtand
Gemer”) zu hetzen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Zweckloſer „Bauernfang”.
— In Boppard erſcheint ſeit einiger Zeit eine Zeitſchrift „
Landwirt=
ſchaftliche Rundſchau”, die in ſo plumper Form ſonderbündleriſche und
fvanzöſiſche Intereſſen vertritt, daß dieſe Spekulation auf die
Gutgläu=
bigkeit der Landwirte hoffentlich vollkonnen ihren Zweck verfehlt.
Wie uns von gut unterrichteter Seite mitgeteilt wird, iſt der
Her=
ausgeber dieſer Zeitſchrift ein den deutſchen Behörden und der
Land=
wirtſchaft wohlbekannter Herr Scholten in Boppard, der ſich bereits
längere Zeit in gleichem Sinne unter dem falſchen Namen
Kriegs=
gerichtsrat a. D. Dr. Rendsberg durch Herausgabe eines — angeblich
von einem Verbande rheiniſcher und ſüddeutſcher Düngerhäudler
ver=
anlaßten — Flugblattes betätigt hat. Er iſt auch der Inhaber einer
Firma in Boppard, die den hochtönenden Namen „Kali= und
Phosphat=
induſtrie” in Boppard führt. Wer ſich an dieſe Firma wegen des
Be=
zuges von Waren wendet, erhält entweder keine Antort oder
vollkom=
men minderwertige Waxe. Dieſe Geſchäftspraxis hat Herrn Scholten
bereits mehrfach mit der Staatsanwaltſchaft in Konflikt gebracht.
Seine „Landwirtſchaftliche Rundſchau” trägt die Nummer 33. Die
Nummern 1—32 ſind aber gar nicht erſchienen; wahrſcheinlich wird
auch nie eine weitere Nummer herauskommen. Bezeichnend iſt ferner,
daß dieſes Machwerk in der „Rhenania”=Druckerei in Bonn hergeſtellt
iſt, wo auch die „Rheiniſche Republik” des Sonderbündlers Smeets in
Köln gedruckt wird.
Da außerdem Herr Scholten in der Generalverſammlung der
Rhei=
niſch=republikaniſchen Volkspartei in Bonn am 26. Juni als Referent
liber das Thema „Die Stellung der Induſtrie zur rheiniſchen Republic”
in Ausſicht genommen war (angeblich war er im letzten Augenblick
ver=
hindert), ſo braucht man nach den Geldquellen des Herrn Scholten nicht
lange zu ſuchen.
Sage mir, mit ſvem Du umgehſt, und ich will Dir ſagen, wer Du
biſt — lautet ein altes Sprichwort.
Die Nichtaufhebung der Zollgrenze.
wd. Berlin 14. Sept. In der Sanktionsfrage iſt
bisher auch auf Anfrage noch keine Antwort bei den
zu=
ſtändigen Stellen in Berlin eingegangen. Bekanntlich ſollten die
Sanktionen am 15. September durch Aufhebung der Zollinie
ge=
lindert werden.
Oberſchleſien.
Ein= und Ausreiſeverbot.
* Berlin 14. Sept. Das B. T. meldet aus Kattowitz:
Die interalliierte Kommiſſion erließ ein
Ein=
reiſeverbot für Perſonen, die außerhalb Oberſchleſiens
wohnen. Auch eine Ausreiſeerlaubnis wird nur in
Ausnahme=
fällen erteilt. Einreiſeanträge reichsdeutſcher Vertreter der grö=
ßeren Tageszeitungen wurden abſchlägig beſchieden, wegen
Be=
richten über angeblich unwahrer Greueltaten aus Oberſchleſien.
Die bayeriſche Kriſe.
Vertagung der Entſcheidung.
Fo. Berlin, 14. Sept. Dem Achtuhr=Abendblatt zufolge
ſind die neuen bayeriſchen Vorſchläge der
Reichs=
regierung noch immer nicht offiziell zur
Kennt=
nis gebracht worden, ſo daß es auch nicht möglich war, in
eine Beſprechung dieſer Vorſchläge einzutreten. Im übrigen
herrſcht in Berliner Regierungskreiſen die Auffaſſung, daß eine
Entſcheidung erſt getroffen werden kann, wenn die bayeriſche
Regierungskriſe gelöſt werden wird. Das jetzige
Geſchäfts=
miniſterium werde kaum die Vollmacht und den Willen haben,
ſo wichtige Entſcheidungen zu treffen, wie ſie jetzt notwendig
ſeien. Die Reichsregierung müſſe alſo warten, bis es in
Bayern ein neues Miniſterium geben wird.
Aufgehobenes Zeitungsverbot.
Königsberg, 14. Sept. (Wolff.) Das Verbot der
Oſtpreußiſchen Zeitung iſt durch Verfügung des
Reichs=
miniſters des Junern aufgehoben worden.
Die Einlöſung der Marknoten in Belgien.
wd. Brüſſel, 14. Sept. Als Folge des Beſuches, welchen
der Leider der deutſchen Delegation bei der
Reparationskommiſ=
ſion, Dr. Bergmann, vor 14 Tagen den Miniſtern Jaſpar
und Theunis machte, ſoll es zu einer Einigung über die
Grund=
lage gekommen ſein, auf welcher Deutſchland die Mark einlöſen
ſoll, die ſich noch aus der Zeit der deutſchen Beſetzung in Belgien
befinden. Deutſchland ſoll vorteilhaften Bedingungen angeboten,
jedoch verbangt haben, daß die Beſchlagnahmedes
deut=
ſchen Eigentumsin Belgien aufgehoben wird.
Der polniſch=litquiſche Konflikt.
Verſuchte Verſchacherung deutſchen Landes.
wd. Berlin 14. Sept. Die B. Z. meldet aus Genf: Der
Vorſchlag, den der belgiſche Miniſter Huysman dem Völkerbund
zur Beilegung des litauiſch=polniſchen Streites auf Koſten
des Memellandes machte — danach ſoll das Memelgebiet
unter litauiſche Hoheit kommen und Polen ſouveräne
Hafenrechte erhalten —, iſt bisher nur von den Litauern
beantwortet worden, und zwar zuſtimmend, aber mit rechtlichen
Vorbehalten. Polen dürfte ablehnend antworten, ſo daß
Huys=
mans Vorſchlag ſchon jetzt als geſcheitert gelten kann.
Rußkand und Polen.
* Berlin, 14. Sept. Wie die Voſſ. Ztg. meldet, richtete
Tſchitſcherin eine neue Note an die polniſche Regierung,
worin er die unerledigten Klagen der Sowjetregierung über das
Fortbeſtehen weißgardiſtiſcher Organiſationen auf polniſchem
Boden erneut vorträgt. Er behauptei, daß ein ſtändiger Kontakt
zwiſchen den polniſchen Behörden und dieſen Saminkow=
Orga=
niſationen beſtehe. Die Sowjetregierung fordert fihließlich die
Ausweiſung der Führer dieſer Bewegung.
Die iriſche Frage.
London, 14. Sept. (Wolff.) Die Abgeſandten der
Sinnfeiner ſollen ſich mit Lloyd George über
Gegen=
ſtände von vitaler Wichtigkeit, unterhalten haben, welche ihre
Rückkehr nach Dublin zur Befragung des irländiſchen
Ka=
binetts notwendig machten. Die Antwort der Sinnfeiner wird
am Freitag oder Samstag überreicht werden.
wd. London, 14. Sept. Daily Mail meldet, daß der
Führer der iriſchen Delegation in Inverneß Arthur
Grif=
fith ſein werde, der die Schaffung einer Doppelmonarchie
England=Irland vorſchlagen werde.
Die Waſhingtoner Konferenz.
wd. Paris 14. Sept. Nach dem Lonvoner Berichterſtatter
des Petit Pariſien wird die der Waſhingtouer
Ab=
rüſtungskonferenz vorangehende Konferenz ſich damit
be=
ſchäftigen, die Mindeſtkräfte zu Waſſer und zu
Lande feſtzuſtellen, die jeder Nation zugeſtanden werden, um
ihre Intereſſen zu verteidigen. Die Hauptfaktoren für die
Feſt=
ſetzung der Landſtreitkräfte ſollen dabei der Umfang und die
natürlichen Reichtümer des betreffenden Landes ſein, während
die Größe der Kriegsmarine von der Größe der Handelsflotte
abhängen wird. Eine andere Möglichkeit, die ebenfalls auf der
Konferenz beſprochen werde, ſei die eines Konfliktes mit einer
Macht zweiten Ranges. Auch werde das Problem der
Schaf=
fung einer internationalen Reſerve eine große
Rolle ſpielen.
wd. London 14. Sept. Die Regierung der Vereinigten
Staaten hat das Programm für die Konferenz von
Waſhington jetzt ausgearbeitet. Das Programm wird in
den nächſten Tagen hier erwartet. Die hieſige Regierung ſteht
auf dem Standpunkt, daß ſie für die Ernennung der Delegierten
bzw. Sachverſtändigen keine Vorbereitungen treffen kann,
ſo=
lange ihr die Programmpunkte der Konferenz nicht bekannt ſind.
Das amerikaniſche Staatsdepartement veröffentlicht eine
Mittei=
lung, in der es die Nachricht richtigſtellt, daß die
Abrüſtungs=
konferenz und die Konferenz über die Frage des fernen Oſtens
unabhängig voneinander behandeln werde. Es würde nur eine
gemeinſame Konferenz geben, auf der alle Probleme erörtert
werden ſollen. Präſident Harding beſchloß, die Einladungen zu
dieſer Konferenz auf ſo wenig Völker wie möglich zu erſtrecken.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 14. Sept. Der Reichskanzler bringt eine
Bekannt=
machung über die Genehmigung zur Herſtellung gewiſſer
Fiſchfutterarten, ferner eine Verordnung des preußiſchen
Staatsminiſteriums über die Gewährung von
Notzuſchlä=
gen zum Grundgehalte, zur Grundvergütung, zum Ortszuſchlag
und zu den Kinderbeihilfen der Staatsbeamten und Lehrperſonen.
Berlin, 14. Sept. (Wolff.) Laut B. Z. a. M. gelang es in
Schleſien, in den letztem Tagen einigen geheimen
Nach=
richtendſenſtzendralen radikal=reaktionärer Kreife auf
die Spur zu kommen. Nunmehr ſei es auch gelungen, einen der
Leiter einer ſolchen Organiſation in Neu=Birlau feſtzunehmen.
Es ſei dies der bekannte antiſemitiſche Privatdozent Arnold Ruge
aus Heidelberg, der falſche Ausweiſe unter dem Namen eines
Ge=
heimrats Berger beſeſſen haben ſoll. Auch weitere Mitglieder
ſeien verhaftet worden.
Der frühere Fähnrich v. Hirſchfeld befindet ſich wicht in
Freiheit, ſondern verbüßt ſeit dem 10. September weiter ſeine
im Februar über ihn verhängte Strafe. Der neue Haftbefehl
wegen Mordverſuchs iſt aufgehoben.
wd. Berlin, 14. Sept. Der preußiſche Landtag wird
ſeine Sitzungen am Mittwoch, dem 28. September, nachmittags
2 Uhr, wieder aufnehmem. Auf der Tagesordnung der erſten
Sitzung nach den Sommerferien ſtehen nur kleine Vorlagen und
Anträge. Begbſichtigt ſind in den erſten Tagen nach dem
Wieder=
zuſammentritt ſchon einige größere Anfragen, darunder auch die
Anfrage über die Auguſtverordnungen, Zeitungs= und
Verſamm=
lungsverbote. Hierauf ſoll in der Etatsberatung fortgefahren
werden. Der Etar ſoll möglichſt bis Ende Oktober verabſchiedet
werden.
wd. Berlin, 14. Sept. Das Koal=
Rennſportſyn=
dikat iſt geſchloſſen worden. Der Inhaber Paul Koal
wurde heute wittag in ſeiner Wohnung aus dem Bett heraus
verhaftet. Das Syndikat verſprach nach Ablauf von zwei
Mona=
ten die Einzahlungen zurückzuzahlen und dazu noch 150 Prozent
Dividende bezüglich 10 Prozent von jeder Auszahlung für
Ver=
waltungskoſten. Vorläuſig hat das Syndikat noch keine
Auszah=
lung vorgenommen. Es ſind ungefähr 700 Einzahler vorhanden,
die rund 1 Million zum Toto getragen haben. Im Falle Klanto
wird jetzt vom Konkursverwolter und dem Gläubigerausſchuß
mit der Sichtung des Matevials begonnen. Die beſchlagmahmten
Bücher ſind der Konkursverwaltng zugänglich geworden. Auch
der Rennſtall Klantes iſt beſchlagnahmt worden. Scharfe
Vor=
würfe werden gegen die ſogen. Kontrollkommiſſion erhoben, die
darüber vernonoen werden ſoll, wwer bei der Ausſchüttung der
25 prozentigen Abſchlagszahlung Geld bekommen hat, und nach
welchen Richtlinien die Auszahlung vor ſich gegangen iſt.
Außer=
dem wurde vom Konkursverwalter Arreſt über das Eigentum
Klantes beantragt.
wd. Kopenhagen, 14. Sept. Nach einer Genfer Meldung hot
Frithjof Nanſſen infolge der dauernden Schwierigkeiten, die
ſeine Pläne bisher gefunden haben, beſchloſſen, das Mandat
als Organiſator der internationalen Hilfe für Rußland
nie=
derzulegen.
Vermiſchtes.
— Ausſtellung für evangeliſch=kirchliche Kunſt in
Leipzig. Eine Ausſtellung von hohem kulturellen. Wert wird vom
3. Oktober bis 13. November 1921 in den Räumen des Graſſi=Muſeums
zu Leipzig ſtattfinden. Abweichend von den Prinzipien ſonſtiger,
all=
täglicher Ausſtellungen, alles nur mögliche zu bringen, wird die „
Aus=
ſtellung für evangeliſch=Eirchliche Kunſt” moderne, gute Kunſt,
Kunſt=
dewerbe und Graphik auſweiſen. Sie wwird u. a. zeigen, daß der moderne
Menſch durchaus wicht im Gegenſatz zur chriſtlichen Kunſt zu ſtehen
brauchr, ja, daß beide einander trefflich ergänzen können. Die
Ausſtel=
lung wird u. a. umfaſſen: Kirckliche Einrichtungsgegenſtände, Paramente,
Altarſchnruck uſw., künſtleriſche Taufſchalen, Plaketten, Münzen,
Kunſt=
blätter aller Art, chriſtlichen Hausfchmuck, Symbole, Buchſchmuck,
Pro=
jektionen. — Mit der Ausſtellung verbunden ſein wird eine Tagung für
chriſtliche Kunſt, zu der Lehrer, Geiſtliche, Studenten, Künſtler u. a.
Kreiſe Zutritt haben ſollen. Anmeldungen ſind an den Propaganda=
Leiter P. O. Hentſch=Leipzig=Li., Nietfchelſtr. 27, Fernſprecher Nr. 43 329,
zu richten. Künſtler, Maler, kunſtgewerblich tätige
Geſchäfte werden gut tun, ſich mit ihren Erzeugniſſen ſo diel wie
möglich zu beteiligen. Die Ausſtellung wird Tauſenden von Beſuchern
nabe gebracht wevden, ſo daß den ausgeſtellten Erzeugniſſen ein weites
Abſatzgebiet geſichert iſt. Ihre Beteiligung iſt, ſoweit ſie wirklich gute,
empfehlenswerte Erzeugniſſe und Werte aufweiſen können, dringend
erſvünſcht.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werben.
— In der letzten Sonntagsnummer brachten Sie in einem Eingeſandt
die anſcheinend ungeheuerliche Tatſache, daß wittlere Verwaltungsbeamte
nur 15 Mark Tagegeld bekommen, während ſie für die Reichsbeamten
be=
reits erhöht ſeien. Mit einem derartigen Tagegeld kann man allerdings
draußen nicht leben. Was ſagen aber die verehrlichen Leſer zu der
Tat=
ſache, daß das Tagegeld für die Kreisärzteund die Amtsärzte
in ihrem Bezirk, auch wenn ſie 12 und 14 Stunden unterwegs ſind,
zur=
zeit 9,20 Mark beträgt?
Spiel, Sport und Turnen.
* Dieburg, 12. Sept. Auf Grund der in der
Generalverſamm=
lung am 11. ds. Mts. erfolgten Wahlen, ſetzt ſich der neue Vorſtand des
Sportklub Haſſia 1913=Dieburg wie folgt zuſammen:
1. Vorſitzender: Fedor Ebert; 2. Vorſitzender: Peter Beilſtein; 1.
Schrift=
führer: Jakob Lang; 2, Schriftführer: Auguſt Heinz; Rechner: Hermann
Weber; Spielführer der I. Mannſchaft: Sebaſtian Helfrich; Spielführer
der 2. Mannſchaft: Michael Kraus; Zeugwart: Joſef Winter; 3.
Bei=
ſitzer: Georg Sattig, Carl Heckmann und Philipp Rödler;
Spielausſchuß=
vorſitzender: Willy Beck und 2 Spielausſchuß=Beiſitzer: Joſeph Klein und
Joſef Sattg. Der Schriftführerpoſten wurde auch in dieſem Jahre
wieder geteilt. Wettſpielangelegenheiten (Privat=, Pokal= und
Propa=
gandaſpiele und dergl.) ſind an Jakob Lang, Dieburg, Rheingauſtraße,
zu ſenden. Veabandsangelegenheiten regelt der 2. Schriftführer, Herr
Auguſt Heinz, Dieburg, Minnefelderſeeſtraße. Die Vereine wollen
hier=
von Kenntwis mehmen.
sr. Meden=Pokal. Die zweite Vorſchlußrunde des Meden=
Pokals, der im deutſchen Tennisſport die gleiche Stellung einnimmt,
wie der Davis=Pokal im internationalen Sport, wird am 10.
Septem=
ber in Wiesbaden zwiſchen dem Leipziger Sportklub und dem Lawn=
Tennisklub Mannheim ausgetragen. Der Sieger des Spiels tritt dann
am 11. September gleichfalls in Wiesbaden Blau=Weiß-Berlin
gegen=
über, der ſich durch ſeinen kürzlichen Sieg über die Uhlenhorſter
Klip=
per für die Schlußrunde qualifiziert hatte.
sr. Amerika gewinnt den Davis=Pokal. In Neu=York
fand die Herausforderungsrunde um den Davis=Pokal im Tennnis
zwi=
ſchen dem Verteidiger Amerika und Japan, das in den
Ausſcheidungs=
ſpielen ſiegreich geweſen war, ſtatt. Von den fünf Spielen konnten die
Amerikaner drei gewinnen und bleiben ſomit auch für dieſes Jahr mit
3:2 Punkten Inhaber des Pokals.
Schluß des redaktionellen Teils.
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Pfungſtadt. — Deutſcher Handlungsgehilfen=Verband abends 8 Uhr
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Elternabend um 7½ Uhr im Gemeindehaus Hofgartenſtraße
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und von 3—7 Uhr).
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Sammlung Roll=Kichler im Gewerbemuſeum.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 16. September.
Pferde= Mobiliar= uſp. Verſteigerung um 11 Uhr
Lud=
wigsplatz 8.
Nüſſe=Verſteigerung um 11 Uhr (Treffpunkt an der Kreuzung
von Martinspfad und Heinrichwingertsweg).
Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Polilik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches) i. V. Kurt Mitſching; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Wlitſching; ſür dmn Anzeigenteil
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftdleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdwuckerel. Sämflich im Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mckteilungen ſind. die „Nehaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen: nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſondt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. September 1921.
Rummer 255.
Familiennachrichten
Die Geburt eines gesunden
JUNGEN
zeigen an
H. Oltsch und Frau
Aenny, geb. Weber.
A3 23
Heinr. Klöckers
Carola Klöckers
geb. Offenberg
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Wiesbaden, 15. September 1921
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25. 23
Tusere Trauung findet Samstag,
U den 17. September, nachm. 3 Uhr,
in der Petruskirche (Bessungen) statt.
Minna Heldmann
Karl Rinn
Darmstadt
Klein-Linden
Bessungerstr. 107.
b. Gießen.
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HIann ossstta
ür die zahlreichen Blumenspenden
ſit L und Glückwünsche zc unserer
Vermählung
i sprechen wir hiermit Allen unseren
herzlichsten Dank aus.
Georg Kramer und Frau
Marie, geb. Keppner.
Anee
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
heute morgen 5 Uhr unſeren lieben
unver=
geßlichen Vater, Großvater und Onkel
Johannes Ruppert
im Alter von 72 Jahren nach langem mit
Geduld ertragenem Leiden, öfters geſtärkt
durch den Empfang der hl. Sterbeſakramente,
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. (10424
Klein=Zimmern, Groß=Gerau, Durlach,
Gr.=Zimmern, den 13. Sept. 1921.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet heute Donnerstag,
den 15. Sept., mittags um ½1 Uhr, ſtatt.
Dankſagung.
Für die uns bei dem Heimgang unſeres
lieben Vaters und Großvaters
Herrn
Karl Hummel
in ſo reichem Maße zuteil gewordenen
Bei=
leidsbezeugungen ſagen wir allen herzlichſten
Dank. Insbeſondere danken wir dem Herrn
Pfarrer Beringer für ſeine troſtreiche
Grab=
rede und dem Kirchengeſangverein der
Martins=
gemeinde für die Ehrung des Verſtorbenen
durch die Grabgeſänge und den Nachruf. Ebenſo
vielen Dank den Gemeindeſchweſtern, für die
aufopfernde Pflege während ſeiner ſchweren
Krankheit.
(10447
Margarete Dude u. Kinder.
Darmſtadt, den 14. September 1921.
Dankſagung.
Für die uns erwieſene Teilnahme
beim Heimgange unſerer gelieve n Frau
und Tochter ſagen wir hiernit von
Herzen Dank.
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Frau Dekan Sturmfels, geb. Rau.
Steglitz u. Darmſtadt, Sept. 1921.
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Einladung
zu der am
Freitag, den 16. Sept., abends 8 Uhr
im Perkeoſaale, Alexanderſtraße
ſtattfindenden
Mitglieder=Verſammlung.
Tagesordnung:
1. Bericht über die Tarifverhandlungen,
2. Verſchiedenes.
Wir erwarten, daß alle Kolleginnen und Kollegen
zu dieſer Verſammlung erſcheinen.
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Die Ortsleitung
J. A.: Müller.
Spielabteilung „Union”
Turngemeinde Beſſungen 1865
morgen Freitag, den 16. ds. Mts.,
abends 8 Uhr 30
Berſammlung
im Kneipſaal.
Da Neueinteilung der Mannſchaften zu den
Verbandsſpielen und ſonſtige wichtige Punkte zur
Beratung ſtehen, wird um vollzähliges und
pünkt=
liches Erſcheinen gebeten.
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Der Sportausſchuß.
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Fummer 255.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. September 1921.
Seite 9.
Danas
Roman von Kurt Frieberger.
(„Nachdruck verboten.)
Sie nahm ihn gutmütig bei bedeutſamer ſtaatlicher
Liefe=
m mit, die unerwarteten Gewinn brachte. Selige Tage, die
Vernarrten wieder und wieder ins Haus führten,
Gelegen=
gaben zu gemeinſamem Verfolgen und Durchſprechen der
biriſtausſicht. Kameradſchaftlich und vertraut weihte ſie ihn
ſrfchäftliche Möglichkeiten und Kniffe ein. Staunend
be=
mderte der Biedere ungeahnte Geheimnißſe. Bis der Tag des
„wickelns, des Geſchäftsſchluſſes, der Auszahlung märchenhaf=
„äummen kam. Einige Papierchen hatte ſie bekritzelt vor ſich
ſen und rundum Berge von Kaſſenſcheinen, Hunderter,
Tau=
ſer in ganzen Stößen. Mit ihren ſchmalen, zarten und
wohl=
mlegten Händen, die mit geübter, zierlich haſtiger Bewegung
er zwei, drei, . . . vierzig, . . . fünfzig, . . . hundert Tauſender
zw nichts, Banknotenränder befingernd, abzählten, ſtreute ſie
zmdel um Bündel vor ihn hin. Hede weidete ſich ergötzt an
ſtem freudigen Schreck, ſeiner unverhohlen gierigen Freude.
ſchmütig lächelnd beglükwünſchte ſie den jäh Bereicherten und
ſc ihm die Rechte zum Abſchied.
Hätte nicht Goldzauber, Geldrauſch den Schein um Schein
ſgihamſternden, Taſchefüllenden betäubt, betört, geblendet,
ſhie nicht Verluſtangſt beim Bergen der Beute all ſein Denken
imnäult und verwirrt, ſo wären ihm ihre Worte, das
herab=
zſnd mitleidige Behüt=dich=Gott ganz anders in die Knochen
fohren. Kurz angebunden, ungeduldig und beeilt fertigte ſie
Mab. Unverſehens ſtand er unten. In ängſtlicher Behütung
ſites Schatzes trieb ihn ſpornende Sorge heim. Zählen,
Wüh=
ſ in Geld lullten ihn ein.
Als er aber am nächſten Tage wie ſtets liebgewordene
Wan=
ſyuig antrat, nachdenklich und verlegen, weil doch alles
ab=
ahloſſen war — zu Ende —, als er dann von der hochnäſigen
ſAnmerzofe abgewieſen wurde, kam ihm erſt die Tatſache zum
ſywßtſein, daß Hede nichts mehr von ihm wiſſen wollte.
Ent=
ſun er ſich plötzlich ihrer Bedingung: Geheimnis bewahren und
1shuß nach dem erſten Gewinſt.
Er verſuchte wiederholt zu ihr zu gelangen, machte ſich zu
fan Tageszeiten auf, ſchellte nochmals und nochmals an der
MSrr. Sah in dem blanken Schild, das nichts zeigte, als ſein
zrotes Geſicht, den Namen Weſe und darüber die neunzackige
cne. Frau Gräfin wa en nicht daheim, nicht zu ſprechen,
ver=
üdert, ausgeriten, über Land; Frau Gräfin be” erten.
Briefe blieben unbeantwortet, zum Fernſprecher kam ſie
nicht. Allmählich wuchs die Enttäuſchung des Metzgers zur
Wut. Umlauerung des Hauſes, Beobachtung ihres Lebens
führ=
ten nicht zum Ziele. Er ließ ſich nicht lumpen. Er hatte es
ja. Trinkgelder verhalfen zu mancherlei Mitteilung. Der Zweck
blieb unerreicht. Sie lebte trotz ihres Reichtums ganz der
Ar=
beit, ritt nur morgens der Geſundheit halber aus. Der
Kraft=
wagen führte ſie nirgends hin, denn zu Geſchäften, zu
Bank=
direktoren. Gäſte ſah ſie wohl bisweilen bei ſich, und ſehr, ſehr
ſelten konnte man ihr in einem Theater begegnen. Auch dort
ſchien jedes Geſpräch des Zwiſchenaktes bedeutſamer und
wich=
tiger, als die Tragödie der Bühne. Die Loge ward Kontor.
Hartke hatte einmal ſogar in der Oper verſucht, eine
Pauſen=
begegnung zu wagen, aber vor Hedes kühl abweiſender Miene
Scheu bekommen.
Endlich ließ ihn ein Zufall entdecken, daß ſie bisweilen die
Eltern beſuchte. Er machte den Warteplatz des Wagens
aus=
findig, ſuchte den Neger auszuholen, kam aber an den
Un=
rechten. Nun lauerte er der Unerreichbaren auf.
Sein ganzes Denken irrte zwiſchen dem ſchönen Weibe und
dem vielen Gelde hin und her. Die Sehnſucht wuchs. Kein
träumhaftes, welkendes, ſchmachtfühliges Sehnen. Trotzig
eigen=
ſinniges, wütendes Begehren. Nicht groß, nicht ſtürmiſch. Genau
berechnend, verbohrt, auf ſeinem Rechte als Jugendgeſpiel
be=
ſtehend, zweckbewußt. Er mußte ſie ſein Eigen nennen, ſie nicht
nur, ihre wunderbare Geldzauberkunſt, ihren Reichtum: alles.
Der Stier wütet pfeilgerade auf das Blendende los, das
ihn ſo maßlos reizt. Weibsgierig und geldgeil.
Kühler Glätte kann er nicht beikommen. Er zittert am
mächtigen Leibe. Schweiß bricht aus der Stirne, die Stimme
verſagt. Wenn ſie ihn weiter verſpottet, verlacht, verhöhnt —
er weiß nicht, was er imſtande iſt. Er iſt alles imſtande.
Hüte Dich, Hede!
Sie wittert Gefahr, möchte beſänftigen, meint es doch gut.
Einmal hat er viel gewonnen. Das nächſte Mal kann das
Dop=
pelte verloren ſein. Das will ſie nicht. Ihr Spielkamerad, ihr
Jugendfreund ſoll nicht zu Schaden kommen.
„Wenn Du den Mut haſt.”
„Aujuſt, ich bin in Eile.”
Ick weeß,” grollte er laut und böſe. „Dein Auto wartet
Ecke Marienburgerſtraße.”
„St! Nicht ſo laut!” Aengſtlich blickt Hede nach der Türe.
„Du gabſt Dein Wort, das Geheimnis zu bewahren. Ich danke
Dir, daß Du Dein Verſprechen hielteſt.”
„Das iſt doch ſelbſtverſtändlich.”
„Leb wohl!” Sie nimmt Schirm, Täſchchen, Kleiderpack.
Hede! Jehe nich! Antworte.”
„Sei vernünftig, die Geſchäftsverbindung iſt abgebrochen.”
„Jeſchäft!? . . . Ick hielt doch bei Vatern um Deine
Hand an.”
„Und dann bin ich aufgewacht!”
„Treib nicht Ulk,” droht er. „Ick bin nich in de richtche
Stimmung.”
„Auguſt. Nimm Vernunft an.”
„Werde meine Frau.”
„Biſt Du toll?‟
Immer verbiſſener, immer ſtiernackiger grollt er ſie an. Angſt
wird ihr, ſie redet ihm gut zu: „Sieh doch. Es geht nicht, iſt
ganz unmöglich.” Schon bereut ſie den Beſuch, reut ſie die
Fahrt in eine Vergangenheit, die klettengleich nicht abzuſchütteln
gelingt.
„Warum willſte nich? Bin ick zu ſchlecht? Nicht fein jenug?”
„Was weißt denn Du! Geldfatzken, die mit mir dem Golde
nachgieren, ſind keine ſaubere Jagdgeſellſchaft. Manchmal —
ſelten genug! — iſt ein Menſch dabei. Dem laſſe ich ſeine
Beloh=
nung, wie Dir. Aber dann wird er ſachte ausgebootet: Erſt
darf er gewinnen, dann: Ade, mein Schatz! Bluten müſſen, die
es nicht beſſer verdienen.”
„Ach. Sie vadienen, ſie vadienen jenug.”
„Laß man. Das wechſelt. Heut oben, morgen unten. Es
braucht verdammt viel Kurage!”
„Die habe ick.”
„Wohl, wohl. — Seit bier Jahren geht es ſo. Wildes
Ren=
nen. Alle Segel gehißt. Nur nicht kentern! Nur noch ein
Endchen. Ich ſehe das Ziel und — das Glück!”
„Nimm mir mit, Hede,” bettelt der Rieſe.
Sie muß lachen. „Was weißt denn Du!”
„Mich kannſte Vertraun ſchenken. Ick bin in Mann von
Ehre un” Wuppdich.”
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 10
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 15. September 1921.
Rummer 255.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 14. September in Zürich
5,25 (vor dem Kriege 125,40) Franken, Amſterdam 2,92 (59 20)
Gul=
den, Kopenhagen 5,15 (88,80) Kronen, Stockholm 4,30 (88,80)
Kronen, Wien 1477 (117,80) Kronen, Prag 76 (117,80) Kronen,
London 4,84 (97,80) Schilling, Neu=York 0,91½ (23,80) Dollar,
Paris 1234 (125,40) Franben.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 14. Sept.
Geld Briel Nee
Geld / Brief G
Geld Brief! Ge
Geld. / Brief Antw. Brun 7736.2 764 20 765.c0 Norwegen. N333,6M134 1.40 1428.50/1 431.50 Holland .. 298 70 33033 484.— 3431.— Schweden 2247.70= 2252.30 2327.60 2332.40 London .. 387.10 3879 494 30 405.20 Helſingfors 132,85 133 15 Paris... 747.70 749.30 778.20/ 779.80 New=York. 105.15 uo5 35 109.14/ 109.36 Schwein.. 1780.70 Nr784.30 1885.60 1839.40 Wien (altes Spanien. 1358,601 1361.40 1418.501421.50 D=Oeſt. abg. 19.103, 10.1419 9.99— 10,01— Italien ..! 445.50 446.50 465.50 467.50 Budapeſt . 22.341. 22.401 122.97— 23,03— Liſſab.=Op. Prag.... 125.15 123.35 3 123.80 130.20 Läuemark. S13 101816 9 1940 5019441g
Frankfurt a. M., 14. Sept. (Wolff.) Die Mitglieder der
Frankfurter Bankiervereinigung und des Bank= und
Börſenvereins Frankfurt a. M. haben im Hinblick auf die Verlegung der
Frankfurter Wertpapierbörſe vom 14 auf den 15. September behufs
gleichmäßiger Behandlung der von Seiten der Kundſchaft vorliegenden
Aufträge folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1. Aufträge, die ohne weitere
Ter=
mimsbeſtimmung für die Börſe vom Mittwoch, den 14. September erteilt
waren, werden ohne weiteres nunmehr für die Börſe vom Donnerstag,
den 15. September vongemerkt. 2. Aufträge die Zuſätze enthielten, wie
z. B. „nur morgen gültig”, „am 14. gültig”, „bis 14. gültig”, „nur heute
gültig”, oder ähnliche, alſo ausſchließlich nur für die Börſe vom 14.
Gültigkeit haben ſollten, ſind erloſchen.
* Berlin, 14. Sept. Am Produktenmarkt war das
Ge=
ſchäft viel weniger lebhaft als geſtern, da die Käufer Zurückhaltung
be=
obachteten. Roggen wurde für Umlagezweche verlangt. Wintergerſte war
zu den hohen Preisforderungen nicht verkäuflich. Sommergerſte war
in guter Brauware gefragt, aber auch für mittlere Qualitäten zeigte ſich
Intereſſe. Hafer war ruhig. Der Artikel iſt gegenüber Mais jetzt
kon=
kurrenzfähiger. Die Maispreiſe ſtellten ſich teilweiſe etwas höher. Im
Mehlgeſchäft waren die hohen Forderungen nur ſchwer durchzuſetzen.
Für Weizenhleie machte ſich ſtarker Begehr geltend. Oelſaaten zogen im
Preiſe an. Hülſenfrüchte änderten ſich nur wenig. Auch Lupinen und
Seradella behaupteten ihren Preisſtand, aber Futtepartikel waren, feſt
und geſucht.
Erneutes Anziehen der Häute= und Lederpreiſe.
b. Am Rohhäutemarkt haben auf allen in dieſem Monat
ſtatt=
gefundenen Verſteigerungen die Preiſe für alle Gattungen, außer
Schaf=
fellen, erneut angezogen. Die Kaufluſt iſt wieder erheblich reger, wenn
auch höhere Forderungen am Ledermarkt und in der lederverarbeitenden
Induſtvie ſchwerer durchzuſetzen ſind. Im Vergleich zum Vormonat
wunde erzielt für norddeutſche Ware im!
Auguſt
September
Kuhhäute ohne Kopf.. 11—14,00 Mk. 12—15,50 Mk. pro Pfd.
Bullenhäute
9—16,50 „
11—18,00
Ochſenhäute
13—16,00 „
.. 11—1500
14—1700
Kalbfelle
17—21.00
und für mitteldeutſche Ware entſprechend höhere Preiſe.
Am Ledermarkt iſt das Geſchäft nach wie vor lebhaft. Die
Umſätze waren recht erheblich, und die von den Gerbern geforderten
höheven Preiſe wurden wohl bewilligt, immerhin aber ſind die Käufer
bei Mehrforderungen zurüchhaltend und kaufen nur den dringend
not=
wendigen Bedarf. Die Preiſe haben ſich gegenüber dem Vormonat wie
folgt geſtaltet:
Auguſt
September
Eichenlohg. Rhein.
Sohl=
leder in Hälften ...
do. in Keknſtüchken ...
Sohlleder in Hälften.
in Kernſtücken
Rindbox, ſchwarz . . .
farbig . . .
Voxalf, ſchwarz . . . .
Chevreaux, ſchwarz . .
„
farbig . .
Scharfe Preisſteigerung auf der Berliner Häute=Auktion.
Einzelne Loſe bis 50 Prozent teurer!
b. Die 24. Auktion des Allgemeinen
Häuteverwertungs=
verbandes G. m. b. H. zu Berlin, fand am 13. September im
Künſtlerhaus zu Berlin ſtatt. Zur Verſteigerung kamen etwa 41 000
Stuck Großviehhäute. Der Beſuch der Auftion war ſehr gut und die
Kaufluſt durchweg äußerſt rege, ſodaß die Preiſe gegenüber der
Vor=
auktion für alle Gattungen erheblich anzogen. Im allgemeinen bewegten
ſich die Aufſchläge zwiſchen 20—40 Prozent, für einzelne beſonders
be=
gehrte Loſe aber auch bis zu 50 Prozent. Insbeſondere waren es
Ochſen=
häute im leichten Gewicht, die erheblich im Preiſe anzogen.
Das Berliner Gefälle erzielte Preiſe für 1 Pfund in Mark:
Ochſen=
häute bis 29 Pfd. 18 (14,50), do. 30—49 Pfd. 14,60—14,80 (10,05—10,10),
do. 50—59 Pfd. 14,35—14,40 (10,30—10,40), do. 60—79 Pfd. 13,85 (10,90),
do. 80 Pfd. und mehr 13,.50 (10,20), Bullenhäute bis 29 Pfd. 19.05—19,10
(14,30), do. 30—49 Pfd. 14,60—14,80 (11,10—11,25), do. 50—59 Pfd. 12,05
bis 12,30 (9), do 60—79 Pfd. 11,15—11,35 (8,65—9) do. 80 Pfd. und mehr
11,55 (8.20—8,25). Kuhhäute bis 29 Pfd. 13,80 (11,40), do. 30—49 Pfd.
13.25—13,80 (9,95—11.40) do 50—59 Pfd. 13,60—13,75 (10,10—10,60),
do. 60—79 Pfd. 14,25 (11,20—11,25), do. 80 Pfd. und mehr 14,95 (11,25).
Färſenhäute bis 29 Pfd. 20,75 (15), do. 30—49 Pfd. 17,60—17,65 (13,65
bis 13,70), do. 50—59 Pfd. 15,50 (1180) do. 60—79 Pfd. 15,80 (11,80).
Bayeriſche Häute aller Gewichte: Ochſen: 15,10—16,75 (11,80—12,10).
Bullen: 11,90 (9,10—9,55). Kühe: 16.95—17,10 (12,20—12,50). Färſen:
16,95—17 (12,60). Auswärtiges Gefälle pro 1 Pfund in Mark:
Ochſen=
häute bis 29 Pfd. 18.70 (14), do. 30—49 Pfd. 13,80—15,10 (9,10—10 ,15),
do 50—59 Pfd. 13,10 (9.40), do. 60—79 Pfd. 13,60—14,05 (10) do. 80
Pfd. und mehr 13,60 (9,85). Bullenhäute bis 39 Pfd. 15,60—19,40 (14),
do. 30—49 Pfd. 14,90—15.35 (10,50—13), do. 50—59 Pfd. 12.15—15 (8,30
bis 10,10), do. 60—79 Pfd. 10,50—13,35 (8,40—10,50), do. 80 Pfd. und
mehr 11.60—12,20 (7.90—8,90). Kuhhäute bis 29 Pfd. 19 (13,70), do.
30—79 Pfd. 13,30—16,35 (9,65—11,90), do. 50—59 Pfd. 14,10—15 (9,60
bis 10,90), do. 60—79 Pfd. 14,95 (9,70—10,70), do. 80 Pfd. und mehr
14,95 (9,50). Färſenhäute bis 29 Pfd. 20,60 (14), do. 20—49 Pfd. 16,90
bis 17,80 (12,75—13,75), do. 50—59 Pfd. 15,50 (11,60), do. 60—79 Pfd.
15,50 (10,60). Das Gefälle der übrigen Verwertungen erzielte ähnliche
Preiſe. Preiſe in Klammern bedeuten die Preiſe der Vorauktion.
(9.—10. Auguſt.)
* Frankfurter Meſſe. Die Regierung des Freiſtaates Heſſen
hat von Anfang an den Frankfurter internationalen Meſſen lebhafteſtes
Intereſſe entgegengebracht. Auch für die Franffurter Herbſtmeſſe vom
25. September bis 1. Oktober hat der heſſiſche Staatspräſident Ulrich
einen Beſuch in Ausſicht geſtellt. Die Vertreter der bundesſtaatlichen
Regierungen und der Reichsregierung ſind mit den Vertretern der
Preſſe für Sonntag, den 25. September, zur Beſichtigung der Meſſe und
zur Eröffnung des „Hauſes Werkbund” eingeladen.
* Frankfurt a. M. als Tabakmarkt. Entſprechend der
guten Lage aller deutſchen Märkte verſpricht die diesjährige Frankfurter
Herbſtmeſſe, die vom 25. September bis 1. Oktober ſtattfindet, einen ſehr
erfolgreichen Verlauf. Die Zahl der Ausſteller hat wieder zugenommen,
und das zahlenmäßige Verhältnis von Ausſtellern zu Einkäufern iſt für
Frankfurt a. M. wie bekannt, beſonders günſtig. Die Bedeutung
Frank=
furts für den Tabakhandel wächſt beſtändig. Die Nachfrage nach
Aus=
ſtellungsfläche auf den Internationalen Meſſen kann vom Frankfurter
Meßamt trotz angeſtrengter Bemühungen nicht befriedigt werden. Zur
kommenden Herbſtmeſſe ſind die für den Tabakmarkt ausſchließlich
veſer=
vierten Hallen durch Anbau weſentlich vergrößert worden und die
Ein=
käufer werden hier wieder ein äſthetiſch und werbetechniſch gleich
gelun=
genes Bild ſich entrollen ſehen. Die Tabakausſteller legen bekanntlich
gro=
ßen Wert auf eine künſtleriſche Ausſtattung ihrer Stände, und die Zahl
der Künſtler, die ſich mit dieſen Arbeiten befaſſen, wächſt von Meſſe zu
Meſſe.
Kopenhagen, 14. Sept. (Wolff.) Der Berlingske Tidende
wird aus Helſingfors telegraphiert: Die Direktion der
Helſing=
forſer Diskontobank beſchloß, die Zahlungen einzuſtellen.
Man rechnet damit, daß die Bank einem Verluſt von 15—20 Millionen
Mark hat. Die Bank iſt vor drei Jahren mit einem Aktienkapital von
mutr 5 Millionen Mark gegründet worden, das ſpäter verdoppelt wurde.
Der Zweck der Bank ſollte ſein, Unternehmungen in Rußland zu
finanzieren. Die Steigerung der Frankenvalutakurſe iſt die
Haupt=
urſache der jetzigen Kriſe.
Eine Film=Genoſſenſchaft. Unter dem Namen „Genw
Film”, e. G. m. b. H., iſt eine Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haff
pflicht gegründet worden, welche erſtmalig das Genoſſenſchaftsſyſtem 5.
der Filminduſtrie eingeführt hat. Die von der „Geno=Film” verfolgts
Ziele liegen betontermaßen in nationaler Richtung unter Wahrung ds
ſtrengſten künſtleriſchen Anforderungen. Der künſtleriſche Großfilm f.
das Hauptarbeitsgebiet der Geſellſchaft. Dazu ſoll auch dem Sportfil
und dem Induſtriefilm der ihm gebührende Platz eingeräumt werde
Auch landwirtſchaftliche Filme ſind in Ausſicht genommen. Der Am.
ſichtsrat ſetzt ſich zuſammen aus Oberſtleutnant a. D. Walther Schmid.
Rechtsanwalt Dr. jur. Joſef Wachsner, Frau Konſul A. Mülle
Major a. D. Viktor von Below. Die Geſchäftsführung liegt in de
Händen des Vorſtandes, der Herren W. R. Mortier, Hanns
Mü=
ler=Aden. Die Oberſpielleitung hat der bekannte Regiſſeur Alfv. äc
Toſtary. Das Kapital für einen hiſtoriſchen Großfilm, ſowie für zw
weitere Films iſt bereits ſichergeſtellt. Ferner hat die Geſellſchaft n./
Weſten Berlins ein Uraufführungstheater erworben und ſich ſo den Ei.,
fluß auf die Filmverleihe geſichert.
* „Rheinhütte” Aktiengeſellſchaft für Metaln,
induſtrie Unter dieſer Firma wurde am 31. Auguſt eine ne=
Aktiengeſellſchaft mit dem Sitz in Duisburg und einem Grundkapit
von 3 Millionen Mark errichtet. Zweck der Geſellſchaft iſt die
Ve=
hüttung und Verwertung von Metallen, ſowie der Handel mit Rock,
halb= und fertigen Waren aller Art der Metallbranche. Die Geſe= hat bereits eine modern eingerichtete Werksanlage mit Bahn= u
Waſſeranſchluß erworben. Zum Vorſtand der Geſellſchaft iſt der Kar
mann Walter Leenen zu Duisburg und zum erſten. Aufſichtsrt
Rechtsanwalt Dr. Herzfeld, Bankier Alexander Kann und Bankä=
Münzesheimer, ſämtlich zu Eſſen, ernannt.
* Der Zendralverband des Deutſchen Großhaz,ei
dels E. V. hält eine Sitzung ſeines Zentralausſchuſſes und eine order=/ eich
liche Mitgliederverſammlung am 14. und 15. September in Müncherſieng
ab. Die Tagung wird eröffnet durch Begrüßungsanſprachen des Prt) eiſt
ſidenten, Herrn Geh. Kommerzienrat Ravené, des ſtellvertretendr
Vorſitzenden Herrn Kommerzenirat Dr. Luſtig und der Vertreter Oy
Reichsregierung und der bayeriſchen Staatsregierung, insbeſondere O4
baheriſchen Handelsminiſters Hamm. Der Geſchäftsbericht wird
a=
ſtattet durch den Herrn Reichstagsabgeordneten Keinath. Herr Ko/=/
ſul Oehme=Köln wird ſich mit der durch die wirtſchaftlichen Sar=)üeP
tionen für das Rheinland geſchaffenen Lage befaſſen. In der Zentrs4 fchtz
ausſchußſitzung werden Herr Reichsgerichtsrat Zeiler=Leipzig und Herſ ſüie ſich
Nechtsanwalt Dr. Waſſermann=München über die Notwendigkeit der P=”hr h
viſion der Preistreibereigeſetzgebung über die Steuerpläne der Reg
rung Herr Reichstagsabgeordneter Keinath und Herr Rechtsanwalt Z./ r0cht
Kahn=München referieren. Ferner werden ſprechen über die allgemeieſ 1 50M
wirtſchaftliche Lage, des Deutſchen Großhandels Herr Konſul Beck=ℳ/afvo
Breslau und Herr Uhlmann=Stuttgart, über die Kartellfrage Herr Kei eit je
ſul Weinmann=München und Herr Arthur CohnBerlin und über Def üie 9e
Zinspolitik der Großbanken die Herven Haumann=München und Krau/
Leipzig.
* Grunderwerbſteuer und Sicherheitsleiſtun/
In einem Grunderwerbsſteuerfalle wurde von dem Steuerpflichtigen, 5
zur Erlangung der im 8 24 Gr. St.G. vorgeſchriebenen Beſcheinigug
bare Sicherheit geleiſtet hatte, der volle Betrag der Steuer angeforde
ohne daß im Steuerbeſcheide auf dieſe Sicherſtellung eingegangen wr)
Der Reichsfinanzminiſter weiſt darauf him, daß nach 8 354 der Reic=” Uufrie
abgabenordnung das Fimanzamt zur Befriedigumg fälliger Steuera/
ſprüche Sicherheiten, die ihm geſtellt ſind, durch die Vollſtreckungsbehörcif
verwerten kann. Die Entſcheidung, die die Behörde hierbei zu trefn
hat, hat ſie nach 8 6 A.O. nach Recht und Billigkeit zu treffen. Die B4 in
ligkeit erfordert aber unter allen Umſtänden, daß, wenn der Steuu
pflichtige zur Sicherſtellung der Steuer bereits einen Geldbetrag del
läufig eingezahlt hat, zunächſt dieſer Geldbetrag zur Befriedigung 14
Steueranſpruchs verwendet wird. Nach 8 211 Abſ. 2 Nr. 3 A.D. hat 59 bount
Steuerbeſcheid eine Anweiſung darüber zu enthalten, wo, wann und .,/ milit
die Steuer zu entrichten iſt. Danach ſoll ſich der Steuerbeſcheid aurch üb
die Verwendung der Sicherheit ausſprechen. Um eine unnötige Beau
ruhigung der Steuerpflichtigen zu vermeiden, ſind die Finanzämter an
gewieſen worden, die Grunderwerbſteuerbeſcheide in folgender Weiſe
ergänzen: a) bei geleiſteter Barſicherheit; daß der Betrag der Steuo
nebſt Zuſchlägen durch die erlegte Sicherheit ganz oder teilweiſe ged.
iſt, und welcher Betrag danach noch zu entrichten iſt; b) bei Sicherhez4 puub
t
Linie
Kult
5e
leiſtung durch Hinterlegung anderer Werte: daß dieſe nach Einzahlm Mül
des Steuerbetvages zurückgegeben werden.
Verſteigerung.
Der Ertrag der Nußbäume am Martinspfad
wird am Freitag, den 16. ds. Mts., vorm. 11 Uhr,
öffentlich meiſtbietend an Ort und Stelle verſteigert.
Treffpunkt 11 Uhr Kreuzung Martinspfad und
Heinrichwingertsweg.
Händler ſind nicht zugelaſſen.
(st10370
Darmſtadt, den 12. September 1921,
Städt. Hochbauamt.
In unſer Handelsregiſter, Abteilung A, wurden am
J 7. September 1921. neu eingetragen die folgen=
(10422
den Firmen:
1. Internationales Detektiv=Büro und Auskunftei
Philipp Siegler, ehem. Polizei= und
Kriminal=
beamter in Darmſtadt.
Inhaber iſt Philipp Siegler, Privat=Detektiv
in Darmſtadt.
2. Rudolf Dierker und Wilhelm Wilk, offene
Han=
delsgeſellſchaft, Sitz Darmſtadt.
Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Rudolf
Dierter, Hoteldirektor, und Wilhelm Wilk,
In=
genieur, beide in Darmſtadt.
Die Geſellſchaft hat am 1. April 1921 begonnen
Angegebener Geſchäftszweig: Kaufmänniſche
und techniſche Büros.
Hinſichtlich der nachſtehenden Firmen wurden die
dabei vermerkten Einträge vollzogen:
1. Jacob Hugenſchütz jun, in Darmſtadt:
Die Firma iſt erloſchen.
2. Adam Lorenz in Darmſtadt:
Die Firma iſt erloſchen.
3. F. Bernius in Darmſtadt:
Die Firma iſt geändert in F. Bernius Nachf.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Barbara
Fleiſch=
mann, geborene Scherffius in Darmſtadt,
über=
gegangen.
Darmſtadt, den 8. September 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bankgeſchäft Friedrich Zaun
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