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184. Jahrgang
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ſtummer 252
Montag, den 12. September 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Deviſen=Spekulation.
W.W. Am letzten Montag berichtete eine Berliner Zeitung
hdie Rede des Reichskanzlers, die tags zuvor auf einer
Ver=
hnlung des Großberliner Zentrums gehalten worden war.
wieſer Verſammlung ſollte der Reichskanzler Vorwürfe gegen
die 4AMGroßkapital erhoben haben, das der Reichsregierung bei der
er von „Pmfſung der zur Reparationszahlung notwendigen. Deviſen
Enl gunſ ſelbſtſüchtigen Gründen Schwierigkeiten bereitet habe. In
n Briefwechſel zwiſchen Geheimrat Rießer, dem Vorſitzenden
Zentralverbandes des Deutſchen Bank= und
Bankiergewer=
ſund dem Reichkanzler iſt klargeſtellt worden, daß Dr. Wirth
ſin allgemeinen die Spekulationswut im deutſchen Volke be=
habe. Dieſer Zwiſchenfall gibt Anlaß, zu unterſuchen, wer
eigentlich die Hauptſchuld an der ſpekulativen Verteuerung
n Silhe, R2eviſen trägt.
ue ſalt Deviſen — d. h. Zahlungsanweiſungen auf ausländiſche
U Arſz in fremder Währung — ſind das hauptſächlichſte Zah=
2 B 4msmittel zur Erfüllung der uns im Reparationsprogramm
d ſn Arlegten Barleiſtungen. Soweit die Reichsregierung nicht
*% k Rwite ausländiſcher Banken in Anſpruch nehmen konnte, mußte
C.ndie nötigen Deviſen „freihändig” kaufen, d. h. direkt oder
1h Mittelsperſonen an den deutſchen und ausländiſchen
he hz iſen kaufen laſſen. Die Deviſenkurſe haben ſich in den letzten
ube leiſt Monaten wie folgt entwickelt:
Odenmil
en bekann
Gran, Beän
tener Sad
wird dia
Der holländiſche Gulden koſtete an der Berliner Börſe:
am 12. Mai
1921
Mk. 21,85
31.
30. Juni
„ 29. Juli
„ 31. Auguſt
„ 6. September
21,67½
24,62½
24,87½
2725
29,47½
einfag /b Die Steigerung des Guldenkurſes von Ende Mai bis
An=
eien wehhr September betrug alſo 7,8 Mark oder etwa 36 Prozent.
drein, — hr iſt dieſe gewaltige Kursſteigerung zum gewiſſen Teil durch
allgemeine „Flucht vor der Mark” entſtanden. In Erwar=
Handwſly eines weiteren Sinkens des Markkurſes (und damit
zu=
hanget urhmenhängend eines Steigens des Deviſenkurſes) hat ſich
man=
eutet 8 (Beldbeſitzer Deviſen oder ausländiſche Banknoten in ſeinen
hinten Möcaſten gelegt. Zum ſehr erheblichen Teil aber iſt die
Stei=
ſtirg der Deviſenkurſe auf das Wirken der Spekulation
zu=
zuführen. Die obige Tabelle bietet einen deutlichen Beleg
Anfang Juni ſetzten die erſten erheblichen Deviſenkäufe
Reiches ein. Die Maſſennachfrage führte zu einer Ver=
6 Snſerung um etwa 14 Prozent. Im Juli blieben die
Deviſen=
ziemlich unverändert; in dieſem Monat gelang es der
ſchsregierung nämlich, durch Vermittlung holländiſcher
Ban=
namhafte Kredite in Anſpruch zu nehmen. Im Auguſt vor
Fälligkeitstermin der erſten Goldmilliarde ſetzten wieder
ffangreiche Deviſenkäufe des Reiches ein. Die dadurch
ver=
ſtachte Kursſteigerung der Deviſen hat bis in den September
ſiein angehalten. Bekanntlich hat ſich das Reich ſchließlich
ſth genötigt geſehen, einen Reſtbetrag von etwa 68 Millionen
Admark in gemünztem ausländiſchen Golde zur Auffüllung der
ſen Schuldrate den Edelmetallbeſtänden der Reichsbank zu
tnehmen. Welches waren nun die Kräfte, welche dem Reiche
Deviſen verteuerten und dadurch die Zahlung der
Repara=
grat, UAusſchuld erſchwerten?
Deutſche, die in den letzten Monaten Reiſen im Ausland
ſacht haben, beſtätigen immer wieder, in welchem Umfange
oſt der kleine Mann im Ausland mit deutſchen Geldſcheinen
Wie kd deutſchen Werten ſpekuliert. Viele Milliarden deutſchen
unterſiehß piergeldes befinden ſich in ausländiſchem Beſitz. Natürlich
ſoarten die ausländiſchen Beſitzer ein Steigen des Markkurſes,
ungebärdſt, die deutſchen Geldzettel dann mit Gewinn verkaufen zu
mit ſeiſſinen. Die fortſchreitende Entwertung der deutſchen Mark
inf ſcheu Angt die Gefahr mit ſich, daß all die kleinen Markſpekulanten
das töriol ſeits unſerer Grenzen aus Angſt, noch mehr Geld zu
ver=
zu machſlren, die deutſchen Noten plötzlich um jeden Preis loszuſchlagen
ſeinem dü hen. Tritt das ein, ſo müſſen wir eine Entwertung unſeres
en Hinteiſ’ldes vielleicht noch unter dem Stande von Ende Januar 1920
ungewiſbfürchten. Am 27. Januar 1920 ſtieg nämlich der Kurs des
Kutſchſchlländiſchen Gulden an der Berliner Börſe auf 40 Mark. Aber
nun ſahich das Inland beteiligt ſich je länger je mehr an der De=
Korpoſienſpekulation. Die berufsmäßigen Vörſenſpekulanten ſind
Ihm i9 tüirlich längſt dahinter gekommen, daß der Rieſenbedarf des
da es iſleiches an Deviſen zu einer anhaltenden ſtarken Nachfrage und
ſtränge mit zu einer fortſchreitenden Verteuerung der Deviſen führen
jänzelte, Auß. Die Teile des Publikums, die in den Mitteln, Geld zu
ngerade /rdienen, immer ſkrupelloſer werden, haben ſich der
berufs=
f die Frſtäßigen Spekulation an die Rockſchöße gehängt. Ein großer
goch niemeil des deutſchen Volkes ſpekuliert heute gegen das Geld des
ſe, ob er Rutſchen Reiches à la Baiſſe. Man weiß ganz genau, daß
ſpä=
vertreibltens nach einigen Monaten das Reich wieder große Poſten
ſelſin Deviſen wird kaufen müſſen. Für dieſen Augenblick will
10
abzuwak Vie Spekulation gerüſtet ſein und kauft daher auf den Börſen
heut NM: Debiſen zuſammen, was ſie irgendwie erreichen kann. Es iſt
ſpf mit Acht daran zu zweifeln, daß dies Manöver gelingt. Künftige
im Hiſl lichſten großen Barſumme wird ſich das Deutſche Reich zu
aber ode zahlen, wenn nicht inzwiſchen das in der
Reparations=
gend eſämmiſſion vertretene Eläubigerkonſortium zur Einſicht gelangt
allem end eine Reviſion des Londoner Ultimatums vom 5. Mai
er mit
Dr. Croll.
binimmt.
vite er
zur
ſolitiſche Bauernfängerei im Rheinland.
reniſt
chele
Seit einigen Wochen entwickeln die rheiniſchen
Se=
ſeine aratiſten um Dorten und Smeets erneut eine intenſive
alk ätigkeit. In der rheiniſchen Bevölkerung wird man den
Ge=
it einck anken, nicht los, daß die den Franzoſen abgerungene
Auf=
men. lebung der „Sanktionen” die Urſache dieſer neuen
Separatiſten=
ſewegung iſt. So lange die rheiniſche Zollgrenze nicht beſtand,
ſerſuchte die franzöſiſche Propaganda auf allen
mög=
chen Wegen, die Rheinländer für Frankreich zu gewinnen.
Dabei leiſteten ihnen Leute vom Schlage Dorten und Smeets
Teitwillige und gern geſehene Hilfe, die allerdings nicht allein
5 reinem Idealismus gewährt wurde. Das weitverzweigte
Ropagandanetz der franzöſiſchen Propagandaſtellen trat in
ver=
hiedenartigſter Geſtalt als Verſucher und Verführer an die
rheiniſche Bevölkerung heran. Die von Dorten und Smeets
mit umfangreichen Mitteln unbekannter Herkunft ins Leben
gerufenen Preſſeorgane haben ſich die größte Mühe gegeben, die
rheiniſche Bevölkerung von den franzöſiſchen „guten Abſichten”
für die Rheinländer zu überzeugen. Dabei hat man ſich auch
ſolcher Mittel bedient, die unter den Strafparagraphen „
Vor=
ſpiegelung falſcher Tatſachen” fallen. Aber alle Verſuche, den
guten deutſchen Sinn der rheiniſchen Bevölkerung zu beirren,
ſind ergebnislos geblieben.
Aus einer Mitteilung der Zeitſchrift der franzöſiſchen
Han=
delskammer in Mainz iſt bekannt geworden, daß die Abſichten
Tirards, des franzöſiſchen Präſidenten der Rheinlandkommiſſion,
von vornherein darauf gerichtet waren, das Rheinland
wirt=
ſchaftlich vom deutſchen Mutterlande abzutrennen, in der
Er=
wägung, daß der wirtſchaftlichen Abtrennung die politiſche
fol=
gen müſſe. Dieſe Abſichten ſind durch die verſchiedenen
Be=
ſtrebungen der franzöſiſchen Propagandaſtellen äußerlich
genü=
gend bekannt geworden. Das Mitteil ngsblatt der genannten
franzöſiſchen Handelskammer hat aber auch weiterhin bekannt
gegeben, daß dieſe Beſtrebungen Tirards weſentlich erleichtert
wurden durch die Errichtung eines eigenen Zollregimes für das
beſetzte Gebiet. Dieſe Zollgrenze in Verbindung mit dem
be=
rüchtigten Genehmigungsverfahren ſollte dieſe wirtſchaftliche
Ab=
trennung beſchleunigen. Damals war bereits zum Ausdruck
gebracht, daß Frankreich eine Aufhebung der Sanktionen am
Rhein niemals zulaſſen könne.
Es ſcheint nun aber, als ob Frankreich unter dem Druck
der übrigen Ententefreunde in eine Aufhebung der Sanktionen
einwilligen mußte. Mit der Aufhebung der Zollgrenze am Rhein
würde Frankreich nach Angabe franzöſiſcher Wirtſchaftspolitiker
eine ſtarke Waffe im Kampfe gegen das Deutſchtum im
Rhein=
land aufgeben. Dieſe Tatſache erklärt die plötzlich mit großer
Intenſivität wieder aufgenommene Tätigkeit der rheiniſchen
Separatiſten, von deren Bemühungen in letzter Zeit wiederholt
berichtet werden konnte. Es iſt nun beſonders intereſſant,
welche Wege dieſe Dortenjünger bei ihrer neueſten Propaganda
einſchlagen. Man verſucht nämlich, die Unzufriedenheit, die
in einzelnen Volksſchichten über dieſe oder jene Maßnahme der
Reichsregierung zum Ausdruck gekommen iſt, auszunützen.
Be=
kanntlich haben in jüngſter Zeit beſonders unter den Landwirten
das Umlageverfahren und die neuen Steuerpläne der Regierung
verſchiedentlich Mißſtimmung erregt. Auch unter den
rheini=
ſchen Landwirten machten ſich Beſtrebungen geltend, die ſich
gegen dieſe Maßnahmen der Reichsregierung wandten.
Reichs=
ernährungsminiſter Dr. Hermes hat auf ſeiner letzten
Pfalz=
reiſe Gelegenheit genommen, die Beſchwerden der rheiniſchen
Landwirte und Winzer entgegenzunehmen. Er hat in Ausſicht
geſtellt, daß er die Wünſche der rheiniſchen Landwirtſchaft in
wohlwollender Weiſe prüfen und Ungerechtigkeiten beſeitigen
werde, wo ſie tatſächlich vorhanden ſind. Die Aufklärungen, die
Dr. Hermes gegeben hat, haben auch weſentlich zur Beruhigung
der rheiniſchen Landwirtſchafts= und Winzerkreiſe beigetragen.
Die Clique Dorten=Smeets aber verſucht, in beſonderer Weiſe,
die den franzöſiſchem Auftrag nicht verleugnen kann, die
rhei=
niſchen Landwirte und Winzer erneut gegen die Reichsregierung
und ihre Maßnahmen aufzuhetzen. Seit einiger Zeit geht
näm=
lich nach einer Mitteilung der Rheiniſchen Warte in Koblenz
einer großen Anzahl Landwirte im beſetzten Gebiet mit einem
entſprechenden Rundſchreiben eine Nummer 33 einer „
Landwirt=
ſchaftlichen Rundſchau für die Mitglieder der Darlehnskaſſe und
Bauernvereine Deutſchlands” zu. Als Erſcheinungsort iſt
Bop=
pard angegeben. Das Rundſchreiben erweckt den Anſchein, als
ob es ſich hier um eine längſt beſtehende Zeitſchrift handle,
ob=
wohl eine ſolche Rundſchau überhaupt nicht beſteht, jedenfalls
vor dieſer Nummer 33 keine andere Nummer erſchienen iſt. Da
der Inhalt der Zeitſchrift bewußt ſonderbündleriſche Tendenz
hat, ſo iſt der Zweck dieſes Schwindels ohne weiteres klar.
Es handelt ſich hierbei nicht um dem erſten Verſuch dieſer
Art. Bereits im Herbſt vorigen Jahres wurde ein ähnlicher
ge=
macht, indem man den rheiniſchen Landwirten ein „Organ des
Düngemittelhändlervereins” zugehen bieß. Als Herausgeber und
Verantwortlicher zeichnete ein „Kriegsgerichtsrat a. D.
Rends=
burg”. Nachträglich wurde feſtgeſtellt, daß dieſes
Propaganda=
blatt in Boppard gedruckt worden war; ferner, daß ein
Kriegs=
gerichtsrat a. D. Rendsberg gar nichſt exiſtierte, ebenſowenig wie
es einem Düngermittelhändlerverein gibt. Die Angabe auf dem
Blatt, daß das Organ von allen Filialen der „Darlehnskaſſe und
Bauernvereine Deutſchlands” bezogen werden könnte, erwies ſich
ebenfalls als unwahr. Auffallend war allerdings, daß zur ſelben
Zeit ſich in Boppard, eine franzöſiſche Propagandaſtelle auftat
in der Abſicht, Einfluß auf das Koblenzer Gebiet zu gewinnen,
in welchem damals die amerikaniſchen Beſatzungstruppen durch
franzöſiſche erſetzt werden ſollten. Der Verdacht liegt nahe, daß
das genannte Organ irgend welche Verbindung mit dieſer
Pro=
pagandaſtelle hatte, da der Inhalt dieſes Blattes ebenfalls
deutliche ſeparatiſtiſche Tendenz enthielt. Man verſuchte in
die=
ſem Propagandablatt die rheiniſchen Landwirte damit zu ködern,
daß mam ſie auf die große Kalinot der Landwirte aufmerkſam
machte und ſie davon zu überzeugen verſuchte, daß ihr Heil und
ihre Rettung im Weſten zu ſuchen ſei.
Der Trick der rheiniſchen Separatiſten iſt zu plump, als daß
er nicht von dem rheiniſchen Landwirten erkannt werden dürfte.
Wir ſind überzeugt, daß ihm kein rheiniſcher Bauer, und kein
rheiniſcher Winzer zum Opfer fallen wird. Trotz aller ſchönen
Reden und aller Verſprechungen, die ihnen von den rheiniſchen
Separatiſten gemacht werden, wiſſen ſie genau, daß die Wurzeln
ihrer Exiſtenz und ihrer Zukunft im deutſchen Mutterlande liegen.
Die Behauptung der rheiniſchew Separatiſten, die Weſensart der
rheiniſchen Bevölkerung ſei der franzöſiſchen äußerſt verwandt,
iſt ebenſo eine Lüge wie die Behauptung, mit dem Anſchluß des
Rheinlandes an Frankreich werde die rheiniſche Wirtſchaft in
neuer Blüte erſtehen. Das Schickſal des Saargebietes, das in
der zwangsweiſen Anbehnung ſeines Wirtſchaftslebens an
Frank=
reich heute die ſchwerſte wirtſchaftliche Kriſe durchmacht, ſollte
all=
zu Wankelmütigen als ſchreckendes Beiſpiel dienen. Das
Rhein=
land iſt urdeutſches Gebiet und alle Charaktere vom Schlage
Dortens und Smeets ſind Fremdkörper im deutſchen Rheinland,
die ſich nur deshalb dort halten können, weil ſie von einer höheren
Macht geſtärkt und geſtützt werden. Die rheiniſchen Bauemn= und
Vinzerorganiſationew haben bereits gegen den unverkennbaren
Schwindel der rheiniſchen Sonderbündler die nötige
Aufklä=
rungsarbeit geleiſtet. Es iſt aber notwendig, daß die geſamte
deutſche Oeffentlichkeit auf die franzöſiſche Wühlarbeit der um
Dorten und Smeets aufwerkſam gemacht wird.
elt.
Die bayeriſche Kriſe.
Die Beratungen im Ständigen Landtagsausſchuß.
* München, 10. Sept. Heute beſchäftigten ſich die Fraktionen
mit den Kompromißvorſchlägen, die in Berlin ausgearbeitet worden
waren. Später fand dann eine Beratung im Ständigem Ausſchuß des
Landtages ſtatt. Die in Berlin vereinbarten Vorſchläge beziehen ſich
in der Hauptſache auf die folgenden Punkte:
Die Verordnung des Reichspräſidenten vom 29.
Auguſt wird abgeändert. 8 1 der Verordnung erhält die Faſſung,
daß Aufreizung zu Gewalttaten gegen Perſonen des öffentlichen Lebens
den an drohten Strafmaßnahmen verfällt. Bisher hieß es: gegen die
Vertueter der republikaniſchen Staatsform. Die zweite einſchneidende
Aenderung iſt die, daß die Landesbehörden beim Verbot von
Druck=
ſchriften, die ſich im Sinne der Verordnung des Reichspräſidenten
ver=
gehen, eingeſchaltet werden. Es ſoll ferner eine andere Inſtanz für
Be=
ſchwerden über Zeitungsverbote, als ſie bisher in der Verordnung des
Reichspräſidenten feſtgelegt war, geſchaffen werden. Die Schutzhaft und
die Anzeigepflicht für Verſammlungen, die bisher auf Grund des
baheri=
ſchen Ausnahmezuſtandes rhängt werden konnte, ſoll wegfallen.
Da=
gegen ſollte Landespolizeibehörden, wenn nicht von einer Verſammlung
eine Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung zu befürchten iſt, die
Möglichkeit des Verbotes ſolcher Verſammlung gewahrt bleiben.
Zu Beginn der Sitzung des Ständigen Ausſchuſſes führte Abg.
Held aus:
Es iſt nicht ganz leicht und angenehm, als Mitglied des bayeriſchen
Landtages mit dem Reich in Verhandlungen einzutreten, weil doch
viel=
fach Verſtändnis für unſere Lage vermißt wird. Man legt in Berlin
ein=
fach Berliner oder preußiſche oder andere Reichsverhältniſſe zugrunde,
Ich gebe zu, daß von unſerer Seite nicht ſelten der gleiche Fehler
ge=
macht wird. Es muß das Beſtreben nicht nur in Bahern, ſondern auch
im Reiche vorhanden ſein, ſich von falſchen Vorſtellungen und
Vorein=
genommenheiten freizumachen. Auch den Eindruck haben, daß es in der
Reichsregierung Leute gibt, die an der Unitariſierung und
Zentraliſie=
rung, wie ſie leider durch die Weimarer Verfaſſung herbeigeführt wurde,
noch nicht genug haben und darüber hinaus eine weitere Unitariſierung
zum Verhängnis auch des Reichs erzwingen wollen. Wir haben der
Mei=
nung Ausdruck gegeben, daß der bayeriſche Ausnahmezuſtand nicht
be=
trachtet werden darf aus dem Geſichtswinkel des Reichs oder der
politi=
ſchen Ueberzeugung einzelner Parteien, ſondern aus den eigenen
bahe=
riſchen Verhältniſſen. Wir haben betont, daß der Ausnahmezuſtand nicht
etwa ein Dauerzuſtand ſein kann, daß aber über den Augenblick und über
die Art der Aufhebung von den Verhältniſſen des Landes aus beurteilt
werden muß. Wir haben auch darauf aufmerkſam gemacht, daß der
Aus=
nahmezuſtand nicht von der Regierung Kahr verhängt wurde, ſondern
von der ſozialdemokratiſchen Regierung Hoffmann. Wenn eine andere
Regierung glaubt, daß die Verhältniſſe noch ähnlich gelagert ſind, ſo darf
daraus nicht gefolgert werden, daß ſie eine einſeitige willkürliche Politik
macht gegen einen Stand oder gegen einzelne Parteien. Die
Verord=
nung des Reichspräſidenten wraf uns ſo ſchwer, weil ſie ein mächtiges
Stück baheriſcher Selbſtändigkeit direkt in Frage ſtellte, nämlich die
Selbſtändigkeit der Landeszentralpolizeibehövden und der geſamten
Lan=
desverwaltung. Ich habe nicht verſtanden, daß man einen beiſpie. os
ſcharfen Ausnahmezuſtand ſchafft in einem Freiſtaate unter der
Demo=
kratie, zugleich aber einen anderen, der ſchon den Ausnahmezuſtand hat,
zwingen will, ihn aufzuheben. Ich gebe zu, daß für das Reich die
Not=
ndigkeit beſtand, von Artikel 48 Gebrauch zu machen. Aber wenn
das von dem Reichspräſidenten in Anſpruch genommen wird, ſo darf man
den anderen, der auf ſeinem Gebiete dasſelbe tut, nicht als einen
ſchlech=
ten Kerl bezeichnen. Hätte der Reichspräſident ſeine Verordnung für
das übrige Reich erlaſſen und wäre er mit der bayeriſchen Regierung
in Verbindung getreten zwecks Aufhebung des baheriſchen
Ausnahmezu=
ſtandes und Erſetzung durch die Verordnung des Reichspräſidenten, ſo
wäre jede Reibung zwiſchen Bahern und dem Reich unterblieben und
ein Verhältnis zuſtande gekommen, mit dem beide Teile hätten
einver=
ſtanden ſein können. Statt deſſen hat der Reichspräſident die ganze
Ver=
ordnung zwangsweiſe ohne jede Rückſicht auf die bayeriſchen Verhältniſſe
und ohne vorherige Fühlungnahme mit der bayeriſchen Regierung auch
uf Bahern erſtreckt und dadurch die politiſchen Spannungen
herbeige=
ihrt.
iv und die baheriſche Regierung müſſen die Verantwortung
für dieſe Entwichelung ablehnen.
Abg. Held legte zum Schluß ſeiner Rede dar, welche Vorſchläge der
Neichsregierung weſentlich gemacht wurden und bemerkte, er wolle nicht
verkennen, daß es für die Reichsregierung nicht leicht geweſen ſei,
nach=
dem ſie den erſten Schritt getan habe, wieder zurückzugehen. Das Reich
trage die Schuld und müſſe auf dem Weg eines Kompromiſſes
zurück=
kehren. Dann ſprachen die Redner ſämtlicher Fraktionen, worauf die
Sitzung um 9 Uhr abends vertagt wurde.
Die Verhandlungen des Ausſchuſſes zogen ſich bis nach
halb 1 Uhr nachts hin. Man einigte ſich ſchließlich auf den
Beſchluß, daß, wenn die Reichsregierung die
vorgeſchlage=
nen Abänderungen der Vereinbarungen, vor allem hinſichtlich
des § 4, annehme, Bayern der Aufhebung des
Aus=
nahmezuſtandes nähertreten werde.
Die Beratungen, denen alle Miniſter, außer dem
Mini=
ſterpräſidenten beiwohnten, erlitten längere
Verzöge=
rungen, da Herr v. Kahr vergeblich erwartet wurde. Morgen
vormittag wird ein Miniſterrat zu den Beſchlüſſen des
Ausſchuſſes entſcheidende Stellung nehmen.
München. 11. Sept. Heute vormittag fand eine
Miniſter=
ratsſitzung und eine Beſprechung der Führer der
Koalitions=
parteien ſtatt, worauf in den Mittagsſtunden der ſtändige
Aus=
ſchuß zu einer erneuten Sitzung zuſammentrat. In dieſer
teilte der Vorſitzende Held als Standpunkt der
Regie=
rung mit, daß gegenwärtig, wo man nicht wiſſe, wie die Dinge
in Franken ſich entwickelten, wo in der Oeffentlichkeit wenigſtens
behauptet werde, auf der einen und der anderen Seite beſtänden
Putſchgelüſte, die Staatsregierung nicht in der Lage ſei,
für eine ſofortige Aufhebung des Ausnahmezuſtandes
einzu=
treten. Sie ſei aber bereit, dies zu tun, ſobald ſich zeige, daß
dieſe Gefahren nicht gegeben ſeien, und wünſche deshalb, den
Schlußpaſſus anzufügen: „Sobald die Verhältniſſe es
erlauben.”
Der Abg. Held trat für eine Einigung mit der Regierung
ein, die Vertreter der ſozialdemokratiſchen und der demokratiſchen
Fraktion und der Baheriſchen Volkspartei und die Vertreter
des Bauernbundes jedoch ſprachen ſich für die Annahme der
geſtern formulierten Erklärung und Ablehnung des von der
Regierung vorgeſchlagenen Zuſatzes aus. Die Mehrheit
ſtimmte dann hierfür.
Rücktritt des Miniſterpräſidenten und des Juſt zminiſters.
* München, 11. Sept. Miniſterpräſident Dr. v. Kahr
und der deutſchnationale Juſtizminiſter Dr. Roth haben heute
nachmittag gemeinſam ihren Rücktritt erklärt. Die übrigen
Miniſter werden vorausſichtlich im Amte bleiben.
Ueber die Regierungskriſe wird folgende amtliche
Mittei=
lung bekannt gegeben:
Nach den Beſchlüſſen des ſtändigen Landtagsausſchuſſes von
geſtern (Samstag) nacht ſollte ſich die bayeriſche Regierung
gegenüber der Reichsregierung bereit erklären, der Aufhebung
des Ausnahmezuſtandes näherzutreten, wenn die
Ver=
ordwung des Reichspräſidenten über die Zeitungsverbote, ent=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Moutag, den 12. September 1921.
Rummer 252
ſprechend den Beſchtüſſen des ſtändigen Landtagsausſchuſſes,
ge=
ändert werde. Die bayeriſche Regierung hat heute beim
ſtän=
digen Landtagsausſchuß noch den Zuſatz beantragt, daß der
Aufhebung des Ausnahmezuſtandes dann nähergetreten werden
ſolle, „wenn die Verhältniſſe es geſtatten‟ Dieſer
Zuſatz iſt in der Sonntagsſitzung des ſtändigen
Landtagsaus=
ſchuſſes mit Mehrheitsbeſchluß abgelehnt worden. Deshalb
treten Miniſterpräſident Dr. v. Kahr und Juſtizminiſter Dr.
Roth zurück. Der Miniſterrat wird noch Montag
vor=
mittag zuſammentreten.
Zu den Vorgängen in der Pfalz.
Eine Kundgebung der Deutſchen Volkspartei.
ONB. Ludwigshafen, 10. Sept. Die Deutſche
Volks=
partei in der Pfalz veröffentlicht aus Anlaß der Vorgänge der
letzten Tage eine Kundgebung, in der es heißt: „Wir ſind
Gegner jeder Art von Volksverhetzung, woher ſie auch kommen
möge. Allein die Vorgänge der letzten Tage und unſere
beſon=
dere Lage zwingen uns zu einer offenen Erklärung. Seit der
Verordnung des Reichspräſidenten vom 20. Auguſt 1921 und den
vielen Anklagereden des Reichskanzlers Dr. Wirth, die ſich
einzig und allein gegen rechts geſendet haben und im beſetzten
Gebiete, beſonders in der Pfalz, eine tief bedauerliche. Hetze
Deutſcher gegen jene Volksgenoſſen eingeſetzt, die in politiſchen
Fragen eine andere Aufaſſung haben als die Kreiſe der
Sozial=
demokratie und der Zentrumslinken. Beſonders bedenklich iſt
die Hetze dadurch geworden, daß ſie in ernſteſte Angriffe auf
Or=
gane der öfentlichen Ordnung, vor allem die Negierung der
Pfalz ſelbſt, übergegangen iſt. Was den in ausländiſcher Gunſt
geſtandenen Vaterlandsverrätern vor zwei Jahren nicht
gelnn=
gen iſt, das haben die des Wohlwollens des deutſchen
Reichs=
kanzlers ſich erfreuenden Demonſtrationen zuwege gebracht, die
natürlich nach des Kanzlers Anſicht ſolche Ausartung nicht
nehmen ſollten. Es folgt dann eine Schilderung der bekannten
Vorgänge in Speher. Weiter wird geſagt, auch die
Zentrums=
partei habe in einer Maſſenverfammlung eine nach rechts
gerich=
tete Stellung eingenommen. Dann heißt es in der Kundgebung
weiter: Und es kann nicht wundernehmen, daß hier, wo die
Be=
ſatzungsbehörde keine ſtarke deutſche Ordnungsmacht zuläßt,
Dinge geſchehen ſind und geſchehen werden, die überaus
bedenk=
lich ſind. Dabei ſind in der Pfalz nationaliſtiſche
Kundgebungen in Wort, Schrift und Zeichen infolge
1eberwachungsmnaßnahmen der maßgebenden ausländiſchen
Macht völlig ausgeſchloſſen. Es bedarf dagegen doch
hier wahrhaftig nicht noch der Demonſtranten aus dem eigenen
Volk. Durch die deutſchen Demonſtrationen wird aber ſehr
keicht der Eindruck hervorgerufen, als ſeien wir unſerer
deut=
ſchen Regierung überdrüſſig und als ſei dieſe Regierung
ohn=
mächtig, ſich ſelbſt Autorität zu verſchaffen. Tatſächlich
über=
nahm bereits in Speher die Beſatzungsbehörde die
Polizei=
gewalt. Wie armſelig, wie tief geſunken, wie verkommen müſſen
wir alle dem auf ſeine Vergangenheit, auch auf ſeine
monar=
chiſche Vergangenheit ſtolzen Frankreich erſcheinen, das bei uns
noch in dieſem Jahre den Eebenktag ſeines großen Kaiſers
ge=
feiert hat. Eine ſolche Kampfesweiſe muß im beſetzten Gebiet
für die Zukunft noch viel weitergehende Folgen haben, die hier
nur angedeutet werden ſollen. Die Deutſche Volkspartei hat
1919 mit allen übrigen Parteien gemeinſam einen ſcharfen
Ab=
wehrkawef gegen Feinde gekämpft, die noch lauge nicht zur
Ruhe gekommen und die doch ſür uns hier links des Rheins die
eigentliche Gefahr, die „alt” und die „neue” Gefahr geblieben
ſind. Unſere Partei will dieſe Kampfgemeinſchaft aller
Par=
teien auch für die Zukunft aufrecht erhalten wiſſen. Sie
be=
trachtet es daher als vaterländiſche Pflicht, auf dieſe
bedenk=
lichen Zuſtände hinzuweiſen, die ſich im beſetzten Gebiet als
Folgen einſeitiger Reichsverordnungen und einſeitiger
Kanzler=
reden herausgebildet haben. Im Auftrage der Deutſchen
Volkspartei: Burger, 1. Vorſitzender.
ONB. Speyer, 10. Sept. Die geſtrigen Verhandlungen
haben, zu einer weſentlichen Beſſerung der Lage
inſofern geführt, als der Geueralſtreik vermieden wurde. Immer
mehr macht ſich der Einfluß der gemäßigieren Arbeiterführer
geltend, ſo daß man wohl annehmen kaun, daß die ſchlimmſte
Kriſe überſunden iſt.
Zur Aufhebung der Hanktkonen.
ONB. Berlin, 10. Sept. Zu der Meldung des Petit
Pariſien aus Mainz, daß die Sanktionen nicht
aufge=
hoben werden könnten, weil Deutſchland die Bedingungen des
Oberſten Rates nicht angenommen habe, erfahren wir, die (
Be=
hauptung, daß die BSingungen des Oberſten Rates von
Deutſch=
land nicht angenommen worden ſeien, entſpreche nur teilweiſe
den Tatſachen. Bekanntlich hat die deutſche Regierung ihre
Auffaſſung über die Frage der Aufhebung der Sanktionen auf
Grund der Mitteilung über die Entſcheidung des Oberſten Rates
dahin bekannt gegeben, daß ſie bereit iſt, eine Iuſtanz zu ſchaffen,
um die Nachprüfung der Ein= und Ausfuhr Deutſchlands auf
Grund ſtatiſtiſchen Materials vorzunehmen. Sie ſoll zwar
Deutſchland die Ein= und Ausfuhrgenehmigung erteilen, aber
Kontrollſtellen hätten das Viſum auszuſtellen. In dieſem Falle
kaun die Regierung ſich nicht darauf einlaſſen, da für eine
der=
artig weitgehende Hontrolle des deutſchen Handels weder das
Rheinlandabkommen noch der Friedensvertrag eine Unterlage
bieten. Wie wir erfahren, befinden ſich alle dieſe Fragen in dem
Stadium der Vorbeſprechungen. Da jedoch der Zeitpunkt der
geplanten Aufhebung der Sanktionen ziemlich nahegerückt iſt,
kann es zweifelhaft erſcheinen, ob die Verhandlungen bereits zu
einem Ergebnis geführt haben.
Vom Völkerbund.
Die pberſchleſiſche Frage.
Genf. 10. Sept. (Wolff.) Seit Zuſammentritt der
Völker=
bundsverſammlung ſind hier keine Mitteilungen mehr
über die Behandlung der oberſchleſiſchen Frage vom
Völkerbundsrat ausgegeben worden. Dieſe Feftftellung iſt
not=
wendig im Hinblick auf gewiſſe Meldungen der ausländiſchen
Preſſe über die Sitzungen des Viererrates, an die der
Völker=
bundsrat dieſe Frage vorläufig überwieſen hat. Tatſächlich
haben auch die Teilnehmer an dieſen Sitzungen keinerlei
er=
mächtigte öffentliche Erklärungen ausgegeben. Die Sitzungen
werden geheim abgehalten und dürften, ſo viel man bis jetzt
erfährt, nur vorbereitenden Charakter haben.
Aus den Kommiſſionen.
Genf, 10. Sept. Die 4. Kommiſſion (Finanzen
und innere Organiſation) des Völkerbundes, die unter
dem Vorſitz von Edwards (Chile) heute nachmittag
zuſammen=
trat, beriet über die Beiträge der Mitgliedsſtaaten und die
etwaige Herabſetzung der Ausgaben ſür Poſt und Telegraph.
Genf. 10. Sept. (Wolff) Der kanadiſche Delegierte
Do=
herty präſidierte heute nachmittag der 3. Kommiſſion (
huma=
nitäre Angelegenheiten). Auf der Tagesordnung
ſtand die internationale Organiſation der geiſtigen Arbeit.
Se=
nator Lafontaine (Belgien) empfahl die Annahme der von
Leon Bourgeois im Bericht an den Völkerbundsrat
niederge=
legten Anträge, die ſich auf die Schaffung eines internationalen
Ausſchuſſes von 12 Mitgliedern, die vomi Rat ernannt werden,
beziehen und dem die Organiſation internationaler geiſtiger
Ar=
beit obliegen ſoll. Joſe de Yanguas (Spanien) und Henneſſy
(Frankreich) einpfahlen ebenfalls die Annahme der Anträge.
Die Komnmiſſion ſtimmte zu und beſchloß, daß die 12 Mitglieder
des zu ernennenden Ausſchuſſes nicht vom nationalen
Geſichts=
punkte aus, ſondern nach Maßgabe ihrer Kompetenz ernannt
werden ſollen.
Auf Antrag von Frau Bonnelis (Norwegen) wurde mit
9 gegen 8 Stimmen beſchloſſen, daß den Frauen mehrere Plätze
in jeder Kommiſſion eingeräumt werden ſollen. — Die nächſte
Sitzung findet am Mittwoch ſtatt.
Nichtaufnahme Ungarns?
Prag, 10. Sept. (Wolff.) Der ſtändige Mitarbeiter des
Pravo Lidu hatte mit Miniſter Dr. Beneſch in Genf eine
Unterredung. Der Miniſter erblicke das Hauptergebnis der
Tä=
tigkeit des Völkerbundes darin, daß er einen eingehenden Plan
über die Organiſation des internationalen
Gerichts=
hofes ausarbeitete, welcher alsbald in Wirkſamkeit treten
werde. Auch die Tatſache, daß das Präſidium des Völkerbundes
zur Entſcheidung des oberſchleſiſchen Konflikts berufen werde,
beſveiſe, daß die Autorität des Völkerbundes unſtreitig
zu=
nehme. Der wichtigſte Punkt der Tagung nach Anſicht Beneſchs
ſei die Abrüſtungsfrage. Frankreich beantrage
gegen=
ſeitige Kontrolle der Produktion des Kriegsmaterials. Der
tſchechoſlowakiſche Antrag auf Schaffung von Regionalgruppen
im Rahmen des Völkerbundes ſtoße auf den Widerſtand Chiugs
Es handle ſich dabei darum, dem Völkerbund eine größere
Be=
weglichkeit durch deſſen Föderaliſierung und Dezentraliſierung
zu geben. Ueber die Aufnahme Ungarns in den Völkerbund
ſagte der Miniſter: Die Magharen würden nicht
aufge=
nommen werden, denn nahezu ſämtliche wichtigen Staaten,
auch die kleine Entente, ſeien dagegen. Die Magharen bewieſen
in den letzten Wochen, daß ſie die Friedensyerträge niecht
er=
füllen werden, was von vornherein jedwede Diskuſſion über die
Aufnahme ausſchließe.
Belgiens und Hollands Einladung zur
Wafhingtoner Konferenz.
ONB. Paris, 10. Sept. Wie der Matin aus dem Haag
meldet, hat Präſident Harding telegraphiſch Holland und
Belgien eingeladen, an der Waſhingtoner Konferenz
teilzu=
nehmen.
redung mit dem Miniſterpräſidenten, dem Miniſter des
Aeus=
ſowie mit dem Finanzminiſter, denen er die augenbligs
militäriſche Lage eingehend auseinanderſetzte. Nach
ſer Unterredung erklärte der General gegenüber dem
Vertr=
der Morning Poſt, es ſei beſchloſſen worden, die Untern
mungen der griechiſchen Heere einzuſtellen.
den Truppen eine Nuhepauſe zu geben und die
Vorbs=
tungen für die Verforgung des Heeres zu Ende zu führen.
General erklärte, die Moral der Truppen ſei ausgezeichnet —
die Offenſive werde bald wieder aufgenommen werden. A.
mierminiſter Gunaris gab gleichlautende Erklärungen gb=
London, 10. Sept. (Wolff.) Das Reuterſche Bureau —
det aus Konſtantinopel, daß die Kurden ſich gegen 5
Angoraregierung erhoben und ihr eine Anzahl
Forderungen unterbreitet haben, darunter 1. die
Anerkenn=
der autonomen Verwaltung des kurdiſchen Wilajets, de-
Grenze von den alliierten Mächten feſtgeſetzt werden ſolle, 2.
Rückberufung der augenblicklich in Kurdiſtan befindlichen
kiſchen Beamten und Gendarmen, 3. die Entlaſſung der Kurxo
die jetzt im türkiſchen Heer dienen.
Landtagswahlen in Thüringen.
Erfurt, 11. Sept., 11 Uhr abends. (Wolff.) Nach den Te
her vorliegenden Wahlergebniſſen für den Thürän
ger Landtag verteilen ſich bei einer Wahlbeteiligung T
etwa 67 Prozent die abgegebenen Stimmen wie folgt: Komrn
niſten 14 561, U. S.P. 28 622, S.P.D, 24 788, Demokraten 11—0
Deutſche Volkspartei 39072. Deutſchnationale Volkspay
14 691, Zentrum 1432, Landbund 639.
Das Pariſer Finanzabkommen.
Generalſtreik in Nordfrankreich.
Die Haltung Italiens.
T.U. Nom, 10. Sept. Der italieniſche Minifterpräfident
Bonomi hat eine Verſammlung der in Rom anieſenden
Mi=
niſter einberufen. In einer längeren Unterhaltung hat man die
internationale Situation erörtert, vor allen das
Finanzabkommen von Paris vom 13. Auguſt und die
von Frankreich gemachten Einwendungen. Vsrausſichtlich wird
der italieniſche Finanzmiiniſter Soleri Italien auf der nächſten
Konferenz vertreten. Bonomi hat ſich auch mit der Frage von
Fiume befaßt, deren ſchon vor langem angekündigte Löſung
immer noch nicht erfolgt iſt.
* Paris, 11. Sept. Die Gewerkſchaften desnon
franzöſiſchen Induſtriebezirks haben zur Unn
ſtützung der ausſtändigen Textilarbeiter von Lille, Roubaix un
Tourcoing ſür mergen den Eintritt in den Generalſtrai
beſchloſſen. Die Parole zur Niederlegung der Arbeit iſt 17
ſäntlichen Gewerkſchaften ausgegeben worden. Sie erſtreckt
auch auf die Angeſtellten der Verkehrsbetiiebe und der Lebeg
mittelverſorgung. Die Situation wird unter dieſen Umſtänd
als ſehr ernſt augeſehen, zumal die ſtarke Erregung der 2
beiterſchaft Ausſchreitungen und Zuſammenſtöße mit der
einigen Tagen erheblich verſtärkten Polizei befürchten läßt.
Die engliſch=ſranzöſiſchen Berhandlungen.
T.U. London, 10. Sept. Der engliſche Schatzkanzler
Horne und der franzöſiſche Finanzminiſter haben am 9.
Sep=
tember zwei lange Unterredungen gehabt. Es iſt hierüber
folgendes Communigus veröffentlicht worden: Herr
Dou=
mer hatte mit Sir Robert Horne eine Unterredung, in deren
Verlaufe die Fragen, die durch das finanzielle Arrangement
von Paris aufgeworfen worden ſind, im Sinne dollkomimener
Freundſchaft und Herzlichkeit beſprochen wurden. Es wurde
be=
ſchloſſen, daß die zur Erörterung ftehenden Probleme weiterhin
unterſucht werden ſollen unter Befragung der anderen alliierten
Mächte. Der nähere Inhalt der Unterredung iſt ſtreng gehein
gehalten worben. Gegenüber allen Einzelheiten, die don der
engliſchen und franzöſiſchen Preſſe gebracht worden ſind, iſt
größtes Mißtrauen geboten. Immerhin läßt ſich feftſtellen, daß
der engliſche Miniſter trotz eifrigen Drängens Doimers ſich
damit begnügt hat, zu erklären, daß er nichts Endgültiges
ent=
ſcheiden könnte, bis er mit den übrigen Miniſtern der engliſchen
Regierung Fühlung genommen habe. Es iſt weiterhin zu
ver=
merken, daß ſcheinbar noch keine näheren Bedingungen über das
Zuſtandekommen oder Nichtzuſtandekommen einer
internatio=
nalen Finanzkonferenz getroffen worden ſind. Mit der
Unter=
haltung von geſtern abend ſind die augenblicklichen
Beſprechun=
gen beendigt. Herr Doumer wird vorausſichtlich im Laufe des
Sonntags nach Paris zurückkehren. Der engliſche Schatzkauzler
iſt geſtern abend nach Schottland gereiſt, um dem engliſchen
Pre=
mierminiſter über das Reſultat ſeiner Beſprechungen mit
Dou=
mer Bericht zu erſtatten.
Aus Sowjetrußland.
Der Kampf gegen die Autonomie der Hochſchule.
Kopenhagen, 10. Sept. (Wolff.) Politiken meldet:
Zwi=
ſchen der Sowjetregierung und den Studenten in
Moskau kam es kürzlich zu einem Streit, der dazu führte, daß
den Hochſchulen jede Spur Autonomie genommen
wurde. Von den Studenten wurden 362 verhaftet und in
Pro=
vinzgefängniſſe geſteckt. Der Streit begann damit, daß die
Sowjetregierung einen Kongreß nach Moskau einberufen hatte
zur bolſchewiſtiſchen Reformierung des Hochſchulweſens. Da
die nichtkommuniſtiſchen Studenten in der Mehrheit waren,
wurde der Kongreß aufgelöſt und eine große Anzahl
Verhaftun=
gen vorgenommen. Am folgenden Tage verſammelten ſich die
Studenten vor der Univerſität und trugen Plakate, auf denen
ſtand: Wir verlangen die Freigabe unſerer
Ka=
meraden! Es lebe die autonome Hochſchule! Die
Demon=
ſtranten wurden von Soldaten mit Gewehren beſchoffen. Kurz
danach ließ die Sowjetregierung alle Hochſchulen ſchließen. Die
Solvjetregierung führte jetzt eine Univerſitätsreform durch, nach
wpeicher die Regierung die Aufſicht über alle Hochſchulen führt.
Die früheren Profeſſorenräte wurden abgeſchafft.
Verſchwörungen gegen das Sowjetſyſiem.
Kopenhagen, 10. Sept. (Wolff.) Der Berlingske
Tidende wird aus Helſingfors telegraphiert: Jede Sendung
Zeitungen aus Rußlaud, enthält Berichte über neue
Ver=
chwörungen gegen das Sowjetſyſtem. Die
neue=
ſten Zeitungen berichten, daß in der Oſtſeeflotte eine neue
Ver=
ſchwörung entdeckt wurde. 400 Offiziere wurden verhaftet und
nach Moskau übergeführt. Eine Offiziersverſchwörung wurde
auch in Moskau entdeckt und hier 130 Perſonen verhaftet
Schließlich wurden in Moskau Perſonen feſtgenommen, die mit
dem kürzlich aufgelöſten allruſſiſchen Hilfskomitee in
Verbin=
dung ſtanden.
Auflöſung der alliierten Hilfskommiſſion für Rußland?
ONB. Paris, 10. Sept. In Londoner offiziellen Kreiſen
glaubt man, daß die ſeitens der Soſvjetregierung dem
Unter=
ausſchuß der interalliierten Hilfskommiſſion verweigerte
Einreiſeerlaubnis nach Rußland eine Auflöſung
dieſer Kommiſſion zur Folge haben werde, da aus der
Antwort hervorzugehen ſeheint, daß die Sowjets entſchloſſen ſind,
jede Hilfe der Verbündeten zurückzuweiſen. Außerdem glaubt
man, daß die Sowjetregierung Ranfen nicht genügend
Garan=
tien gegeben habe, ſo daß er wahrſcheinlich auf große
Schwierig=
keiten bei Ausführung feiner Pläne ſtoßen werde.
Der griechiſch=türkiſche Krieg.
Eine Ruhepauſe für die griechiſchen Truppen.
Konſtantinopel, 10. Sept. (Wolff.) Havas. Die
Schlacht öſtlich des Sakaria dauerte etwa zehn Tage. Seit
dem 1. September iſt ſie endgültig abgeſchloſſen. Seither herrſcht
verhältnismäßig Ruhe an der ganzen Front. Nach der
An=
ſicht ausländiſcher Offiziere, die die Schlacht verfolgen, hat der
auf die Vernichtung des nationaliſtiſchen Heeres gerichtete
grie=
chiſche Angriff nicht zum Ziele geführt. Das einzige
Ergebnis iſt die Beſetzung der Befeſtigungen der erſten türkiſchen
Linie durch die griechiſchen Truppen. Die griechiſche Armee drang
öſtlich des Sakaria ungefähr 15 Kilometer vor. Nach türkiſcher
Auffaſſung hat der griechiſche Generalſtab nur die Wahl,
ent=
weder die Offenſive fortzuſetzen oder ſich auf die Linie Eski=
Schehir—Said Chari zurückzuziehen.
London, 10. Sept. (Wolff.) Die Morning Poſt meldet
aus Athen: General Stratigos vom griechiſchen Generalſtab
traf hier, von der Front kommend, ein und hatte eine Unter=
Der 2. deutſche Kirchentag.
epd. Man ſchreibt uns: Der zweite Deutſche Evangeläſs
Kirchentag ſoll vom 11.—16. September ſein. Sruttgarr, im ſchöre
Schwabenland, mit ſeinem urwüchſigen, tiefgründigen kirchlichen Leiu
will ihn beherbergen. Die Vertreter aller deutſchen ev. Landesfircin
aller evangeliſchen Verbände, die das ganze Vaterland umſpannen
Vertreter der theologiſchen Profeſſoren, der Religionslehrer, dazu j—m
führende Perſönlichkeiten unſeres chriftlichen Volkslebens, Männer au
auch Frauen, rüſten ſich zur Fahrt. Jeder fühlt tief im Herzen,
Großes mit durch ihn kommen ſoll, und alle evangeliſchen Chriſten ſoA
es mitfühlen.
Was wird der zweite Kirchenaag tun?
Er ird Deutſchland noch einmal feierlich ſagen, was es an=der
formation hat. Er wird mit der Wucht des geſamten Proteſtantissrw
das alte, lichte Evangelium für unſere deutſchen Schulkinder forden
Er wird klar die Aufgaben aufleuchten laſſen, die die evangeliſche Wirch
heute hat, wo der Staat religionslos geworden iſt. Er wird vor aLt
einen entſcheidenden Schritt tun hin zur Schließung
ein=
dentſchen evang. Kirchenbunde s. Ein Enturf zum Bun
desvertrage wird dem Kirchentage vorliegen. So hat er eing Aufg.!
von kirchengeſchichtlicher Größe.
Freilich kann dieſer Kürchenbund nicht ſofort in Stuttgart aEn
ſchloſſen werden. Jede einzelne evangeliſche Landeskirche hat auch ry.
dem Kirchentage di
freie Entſchließung darüber, ob ſie ſich mitz 2
büinden will oder nicht. Aber ein ganz Großes wäre es doch, wenn ding
Kirchentag als berufener Vertreter des ganzen deutſchen Proteſtantiand
das Wort ſpräche für den Kürchenbund.
Ein Kirchenbund! Allſo alle evangeliſchem Kirchen und Kräffz
Deutſchland vereint zu Schutz und Trutz! Der alte Traum ſo vieler =Eie
edangeliſcher Geiſter will Wirklichkeit werden. Das hat dis Notz,
furchtbare Scelennotz des deutſchem Volkes zu Wege gebracht. Wer Fil
ihr abhelfen ohne die gewaltigen Kräfte des Geiſtes und Gemütes, oln
die Ewigkeitsträfte, die in den evangeliſchen Kirchen=Bündniſſen an
=Werken Deutſchlands wirken und ſchaffen! Aber dieſe Kräfte ſind bis
ſo zerſplittert, ſo wenig zu einer gemeinſamen, mächtigen Wirkung
fammengefaßt.
Weiß Gott, es wwird hohe Zeit, daß alle ebangeliſchen Kirchem 2u
Werke Deutſchlands ſich eng und dauernd zuſammenſchließen; ſie könzt
ſor
ſt nicht leiſten, was der Herr heute von ihnen durch die Not der B
fordert. Ja, ohne dieſe Vereinigung werden ſie durch den geſchloſſen
An.
ſturm aller widereyangeliſchen Machte, die es heute ernſter meinen
je, aus dem großen, entſcheidendem Volksleben weggefegt werden. Sta
liche Stützen gibt es für unſere Landeskirche ja nicht mehr. Wahrl
wir können eine dauernde, gewiſſenſchärfende Weckung des ebangeliſck
Geſamtbewußtſeins nicht mehr entbehren! Der Wecker ſoll der
Kirch=
bund ſverden. Ein Wecher ein Sachverwalter, ein Vorkäm
fer, aber auch ein liebevoller, vertrauenswürdiger Pfleger aller W
meinſamen Intereſſen der deutſchen evangeliſchen Landeskirchen.
Hunderttauſende von evangeliſchen Chriſten haben nach der Rek,
lution ſofort gefühlt, daß der deutſche Proteſtantismus nun zuſcmmen
halten müſſe wie nie zuvor. In Kaſſel war’s im Februar 1919, wo 2
Strom dieſes Gefühls durch die Beratungen einer großen freiem Verein
gung von evangeliſchen Männern zuſammengefaßt wurde zu planmäßig
Arbeit. Das Ergebnis war der erſte Deutſche Evang. Kirchentag
Dresden im September
1919. Zum erſten Male ſeit der Reformaki
war hier eine vom Ve
anem des ganzen evangeliſchen Volkes getragen
geordnete Vertretung aller evangeliſchen Kirchen und des Geſamtpror
ſtantismus zuſammen. Das war eine bedeutſame Stunde. Sie geb
den einmütigen Beſchluß: Wir wollen einen Deutſche
Evang. Kirchenbund. Der erweiterte Deutſch=Evangeliſche K
chenausſchuß erhielt den Auftrag
den Endwurf zu einem Bundesve
trage auszuarbeiten. Eins hochverantwvörtliche Aufgabe! Der Kirchef
ausſchuß, voran ſein „Rechtsausſchuß” hat ſich ihr in zweijähriger, er
ſter Arbeit geweiht. Geiſtliche und Gemeindeglieder, Gelehrte und Mär
ner des praktiſchen Lebens, darunter auch Arbeiter, Juriſten und Th
logen, Männer und auc Frauen haben mitberaten. Die Kirchenrel
rungen haben Wünſche, Anzegungen und Bedenken dazu ausſpreche
können. Nun liegt der Entwurf vor, und nun kommt
Sturtgart!
Gerade charastervolle Evangeliſche, die die ſchöpferiſche Eigenart ihre
heimatlicken Landeskirche liebend verſtehen, haben wohl ſorgenvoll ge
fragt: „Wird ein Kirchenbund nicht unſer jetzt an mancherlei Gotte)
gaben ſo wunderbar reiches evangeliſches chriſtliches Leben und Weſcn
uniformieren, ſchabloniſieren, ſchematiſieren? Ja, wird er nicht hinein/
greifen wollen in unſere Gewiſſensſtellung zum Bekenntmis?
Wir ehren gerade dieſe Sorge, ſie iſt tief chriſtlich. Wir verſtehet
ſie von Herzen, aber ſie iſt hier unbegründet, das ſei miſ
allem Nachdruck betont. Feierlichgeſpährleiſterder grund
legende erſte Artikel des Entwurfes allen
verbün=
deten Kirchen, ihre volle Selbſtändigkeit in
Be=
kenntnis, Verfaſſung und Verwaltung. Nie kann es
ein Bundesgeſetz oder einen Bundesſtaat geben, die in das innere Leber
einer Kirche und in ihre alte Freiheit hineingriffen. Mit dieſer
Gewif=
heit ſteht und fällt der Kirchenbund. Dazu hat jede Landeskirche jeder
zeit das Recht des Austritts aus ihm.
Ein Bund zu gemeinſamem evangeliſchen Schaffen ſoll es werden.
Dazu ſoll er zugreifen mit zwei Händen. So denkt ſich’s de
urf.
Die eine Hand iſt der Kirchentag, die große geordnet=
Vertretung des geſamten ebangeliſchen Kirchenvolkes, wie’s lebt und
ſchafft in ſeinen Landeskircken, in den großen evangeliſchen
Vereins=
organiſationen des Glaubens und der Liebe und in den Berufsſtänden,
auf deren Dienſt die evangeliſche Kirche und Sache beſonders angewio
ſen
t.
Die andere Hand iſt der Kirchenbundesrat. Das iſt
die Vertretung aller ebangeliſchen oberſten Kirchenbehörden, damit deren
amtliche Erfahrung und Sachkunde beim Raten und Taten gleichberechtig
zuſammenwirken kann mit dem Geſamtwillen des Kirchenvolkes, wie ihn
der
irchentag darſtellen wird.
Dieſe beiden Hände bilden die Geſetze und tun die Taten des Kir
chenbundes. Ihr gemeinſames, dauerndes, ſtets bereites Werkzeug
aber wird der neue Kirchenausſchuß ſein. Wenn im ihn ſpäter di
rechten Perſönlichkeiten hineingeſchickt werden (und dazu der rechte
Füh=
rer), ſo wird er das „Willenszentrum” des deutſchen Geſamtproteſtantis
mus werden können, wo dieſer geſchloſſen zu ſtehen hat wider Welt un!
Zeit. .
Rummer 252.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 12. September 1921,
Seite 3.
kon
Ria
Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. September.
— Landestheater. Als erſte Neueinſtudierung der neuen Spielzeit
erſcheinen am Dienstag Gerhart Hauptmanns „Einſame
Men=
ſchen” nach 13jähriger Pauſe wieder im Spielplan. Das Werk wird
von dem neuem Oberregiſſeur Eugen Keller einſtudiert; in den
Haupt=
ollen ſind beſchäftigt die Damen: Meißner (Frau Vockerat! Horn
Käthe), Sanzara (Anna Kahr), und die Herren Langheinz (Vockerat),
Gielen (Johanues) und Kuliſch (Braun).
Nicht zuftandegekommene Verbindungen. Nach der neuen
Fern=
ſprechordnung werden künftig bei der Zählung der Ortsgeſpräche nicht
aufgezeichnet: Verbindun
nehmers) nicht hergeſtellt werden können, Anmeldungen von
Fern=
geſprächen und Geſpräche mit Fernſprechbetriebsſtellen (
Störungs=
ellen, Auskunfts=, Beſchwerde= und Aufſichtsſtellen der Orts= und
Fernämter) in Angelegenheiten des Fernſprechbetriebes. Mit der
Ein=
ührung des Einzelgeſprächstarifs wird für die Reichs=
Telegraphenver=
waltung die Frage, welches Enigelt der Inhaber eines
Fernſprech=
anſchluſſes für deſſen Benutzung von Dritten erheben darf,
gegenſtands=
os. Vom 1. Oktober ab bleibt deshalb dieſe Regelung der freien
Ver=
einbarung zwiſchen beiden Parteien überlaſſen.
Dienstag, den 13. September 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 93, 92
und 96, je 800 gr Brot. Marke Nr. 91, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot,
Für Kinder: (Karten weiß! Marke Nr. 67, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 66, 560 gr Mehl vder 800 gr Brot.
Haushaltnugsmehl: Bis 15. September auf die
Lebensmnittel=
marken „Friedberg” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensinittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
feden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2.— Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel=
Ver=
aufsſtellen.
Milch: Auf Marke „Auguſte” der blauen Lebensmittelkarte:
e ¼ Liter.
Zucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken „Gießen”
und „Mainz” ſämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 770 Tr.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mr.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 20 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate ,
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jaßreszuteilung in
Roh=
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen.
Berkauf der Reſtbeſtände von dinterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags gebffne:.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
Gegen die Kohlennot. Auf den heute nachmittag im Fürſtenſaal
ttfindenden Vortrag über die Wellſieb=Feuerung wird hiermit
noch=
als befonders hingewieſen.
* Bensheim, 10. Sept. Heſſiſcher Lehrerturnverein.
In den gaſtlichen Mauern der Stadt Bensheim fanden ſich am Samstag
die Mitglieder des Heſſiſihen Lehrerturnvereins zur Hauptverfammlung
ein. Die geräumige Turnhalle des Seminaus war faſt zu klein, um die
Fugenderzieher und =erzieherinnen alle zu faſſen, die für die körperliche
Ertüchtigung der Jugend ein warmes Herz haben. Die vorzüglichen
Vorführungen bewieſen, daß in der
sbildung in Turnen, Spiel und
Sport ſowohl der Jugend als auch der Lehrerinnen und Lehrer der
Geiſt der Zeit erfaßt worden i
Der Nachmittag war der Beſpreihung
der wichtigen Fragen der Körperpflege gewidmet. Jeder der
Anweſen=
den hat wohl eine Fülle von Anusgungen mit nach Hauſe genommen, die
unſerer Jugend in mannigfacher Form wieder zugute kommen.
Spiel, Sport und Turnen.
* Freie Turngemeinde Darmſtadt (Fußball=Abteilung),
Reſultate der 1. Verbandsſpiele: 1. Mannſchaft (A.=Klaſſe) gegen 1.
Mannſchaft Fr. Tgde. Bickenbach in Darmſtadt 7:5 (3:0). Eckenverhältnis
:6 für Bickenbach. 2. Mannſchaft gegen 2. Mannſchaft Bickenbach in
Bickenbach 2:1 (3:3). 1. Jugendmannſchaft gegen 1. Jugendmannſchaft
„Fidelio”=Traifa 4:2 (2:0).
Sportverein Darmſtadt 98—F.C. 05 Wetzlar 4:0
(2:0). Spoptverein mit Erſatz für den rechten Verteidiger, der ſich
ver=
gangenen Sonntag beim Spiel gegen Germania=Frankfurt verletzte. Der
eingeſtellte Erſatzmann, wurde den an ihn geſtellten Anforderungen
vollauf gerecht. Zu Beginn ziemlich planloſes und aufgeregtes Spiel.
Es dauert lange, bis ſich beide Parteien finden. Darmſtadt erzielt kurz
hintereinander drei Ecken, die jedoch nichts einbringen. Kurz darau
kann Darmſtadts Torſuart einen ſcharfplazierten Schuß nur noch zur
1. Eche für die Gäſte abwehren. Die Gefahr iſt bald beſeitigt. Durch
weiten Schlag des linken Verteidigers kommt der Ball zu Darmſtadts
Halblinken, der einen Durchbruch auf eigene Fauſt unternimmt. Doch
zer einer Ecke, die nichts einbringt, erreicht er damit nichts. Jie
häſte ſind eifrig am Ball und erzwvingen zwei weitere Ecken, die ihnen
jedoch auch nichts einbringen. Endlich, in der 35. Minute, ſind die
Be=
mühungen der Einheimiſchen von Erfolg gekrönt. Die fünfta Ecke wird
von rechts ſchön getreten; der Ball wandert hin und her, daber gelingt
e3 dem rechten Läufer E
vereins aus dem Hinterhalt den Ball ins
feindliche Netz zu ſchießen. Der Bann iſt gebrochen. Das Spiel nimmt
nun an Jutereſſe zu. Schwell wechſeln die Angriffe beiderſeits. Bei
einem ſolchen kann Darmſtadts Mirtelſtürmer einem ſeiner bekannten
Schüſſe anbringen. Der Torwart des Gegners muß den Ball zum
zwveiten Male an dem Tore holen. Kurz darauf Halbzeit.
Kurz nach Wiedereintritt verſchuldet Darmſtadt durch Hände
Elf=
meter, der von Wetzlar, allzu gut plaziert, derſchoſſen wird. Bei einem
Durchbruch von Darmſtadt nimmt der feindliche Torwar
em
Mittel=
ſtü
Eer den Baſl in letztr Sekunde vom Fuß, ſo ein ſicheres Tor
ver=
hütend. Lebhafter Beifall belohnt dieſe Glanzleiſtung. 70. Minute.
Darmſtadts Linksaußen kunmit ſchön durch, flankt hoch vors Tor und
dei dem darauffolgenden Gedränge kann Halbrechts den Ball weit ins
Tor nehmen. Zehn Minuten vor Schluß ereignet ſich ein kleiner
Zwi=
ſchenfall. Beim Sprung nach dem Ball kommem Darmſtadts
Mittel=
ſtürmer und der Wetzlareu Torwauk ſo unglücklich zu Fall, daß der
Torwart das Spielfeld veulaſſen muß. Wie ſich ſpäter herausſtellte, hat
r außer einer leichten Fußörellung nichts weiter davongetragen. De
Spiel flaut nun ſehr ab. Kurz vor Schluß gibt Mittelſtürmer
wunder=
bare Vorlage ſchußgerecht an Halbrechts, den dieſer zum vierten Treff.
verſandelt. Bald darauf Schſußefiff des Unparteiiſchen, der bei
Spie=
lern und Publikum befriedigte
Am Samstag emfing die Ensgraber=Maunſchaft Sportvereins
den V.f.B. Ober=Ramſtadt zum fälligem Rückſpiel, das die
Ens=
graber=Mannſchaft auch dieſes Mal mit 4:1 für ſich entſcheiden konnte.
Amäßlich des 75jährigen Beſtehens der Turngeneinde 1816 Worms trug
die Liggerſatz Sportvereins 98 ein Propagandaſpiel gegen die
Fußball=
abteilung genannten Vereins aus, das unenlſchieden 1:1 endete. WV L.
Leichtathletiſche Wettkämpfe.
* Die vom Sportverein Darmſtadt 1398 E. V. am
geſtrigen Sonutag auf ſeinem Sportplatz am Böllenfalltor
veranſtalte=
ten Schlußwettkämpfe ſeine
Leichtathletikabtei=
lung verlie
n für das zahlreiche Publikum recht anregend und
brach=
ten zum Teil intereſſante Kämpfe. Sie bewieſen aufs neue, daß der
Sportverein in Gemeinſchaft mit der Weltkamofabreilung der Geſſiſchen
Schutzpolizei einen tüchtigen Stamm von Mitgliedern beſitzt, die in der
Lage ſind, Leiſtungen zur vollbringen, die den Spprtverein ſtets
De
Reihe der leiſtungsfähigſten Vereine ſeiner Art geſrellt haben. 2
nn
man berückſichtigt, daß die einzelnen Zeiten bei ſtarkem Gegenwind
ge=
laufen wurden, ſo darf feſtgeſtellt werden, daß der Verlauf der
ein=
zelnenr Konkurrenzen den Erwartungen entſprach.
Die Ergebnifſe waren: Jugend ( ahrgang 1908) 50=
Meter=Lauf: 1. Fritz Gräſer 8,02 Sek. 2. Ernſt Samesrenther
ek. — 80=Meter=Dauf: 1. Fritz Gräſer 12,02 Sek., 2. Ernſt
Gr
reuther 12,04 Sei. — Ballweitwerfen: 1. Fritz Gräſer
Sau
59,50 Meter, 2. Ernſt Samesreuther 50,05 Meter. — Weitſp
ing:
1. Fritz Gräſer 3,89 Meter. 2. Ernſt Samesreuther 3,64 Meter.
(Jahrgang 1906.) 50=Meter=Lauf: 1. Hilde Schneider
8,1 Sek., 2. Magda Nungeſſer 9,02 Sek. — 80=Meter=Lauf
1. Carl Numrich 11,1 Gck. 2. Erich Groß 11,2 Sek. — 600=Mete
Lauf: 1. Max Schneidewind 1,37 Min. 2. Fritz Olbrich 1,39 Min.
Speerwerfen: 1. Karl Ficdler 29,50 Meter. 2. Ebgar Schne
der 27 Meter — Weitſprung (Knaben): 1. Karl Fiedler 4,9
Meter, 2. Max Schneidewind 4,39 Meter. — 2. Weitſorung (Mä
chen): 1. Hilde Schneider 4,10 Meter. 2. Magda Nungeſſer 3,80 Meter.
Ballmerfen: 1. Magda Nungeſſer 42,70 Meter. 2. Hilde
Schneider 38,20 Meter. — (Jahrgang 1904.) 100=Meter;
Lauf: 1. Edmund Zörb 12,4 Sek. 2. Georg Laun 13 Sek. — 20
13
Meter=Lauf: 1. Edmund Zürb 26,2 Sek. 2 Georg Laun
Sek. — 600=Meter=Lauf: 1. Rudolf Harres 1,40 Min. 2.
Wil=
helm Fiedler 1,42 Min. — Weitſprung aus dem Stand:
1. Oskar Naumann 2,2 Meter. 2. Karl Bauer 2,21 Met=
—
Hoch=
ſprung: 1. Hans Juda. 2. Karl Bauer 1,50 Meter (durch Los.
WVei
—Speerwerfen: 1. Rudolf Harres 30,50 Meter. 2. Phil.
mann 27,21 Meter. — Kugelſtoßen: 1. Hans Juda 9,54 Mete
Phil. Weinmann 8,18 Meter. — Jahrgang 1902.) 50=Meter=
Lauf: 1. Heinrich Menger 7,1 Sck. 2. Hermann Ober 7.4 Sek.
100=Meter=Lauf: 1. Heitrich Menger 13,3 Sek. 2. Hermann
ber 13,8 Sek. — 300=Meter=Vauf: 1. Adam Krichbaum 43,3
Ser. 2. Hermann Ober 45,0 Sck — 1000=Meter=Lauf: 1.
Ru=
ſolf Harres 3,45 Min. 2 Heinrich Halkenhänſer 3,48 Min. — 3000=Lauf: 1. Wilh. Fiedler 11.44 Min. 2. Phil. Weinmann
11,46 Min. — Weitſprung: 1. Oskar. Neumann 4,90 Meter
2. Hermann Ober 4,74 Meter. — Hochſprung: 1. Carl Zauer
1,50 Meter. 2 Hermann Ober 1,45 Meter, — Speerwerfen:
Erſtlinge 300=Meter=
1. Hermann Ober 24.10 Meter.
Lauf: 1. Wilh. Schupp 43,3 Sek. 2. Andreas Bietz 44/4 Sek. —
dffene Konkurrenzen: 100=Meter=Lauf: 1. Fritz
Weber 11,3 Sek. 2. Joſ Jans 11,4 Sek. — 200=Meter=
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(vom Mal) — 1000=Meter Lauf: 1. Adam Krichbaum 3,2 Mi
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Hammerwerfen: 1. Peter Ficdler 27,40 Meter. 2. Fritz Fal
bender 94,30 Meter. — Hochſprung: 1. Heinr. Knapp 1.,60 Meter
. Jof. Jans 1,55 Meter. — Weitſyrung: 1. Fritz Weber 6.77
Meter. 2. Jof. Jans 5,91 Meter. — Speerwerfen
Joſ. Jans 43,70 Meter. 2. Wolf
36,55 Meter. 3. Spieß 33,70 Meker. — Kugelſtoßen: 1. Joſ. Jans
10,06 Meter. 2. H. Wolf 9,80 Meter. 3. Tachinsky 9,38 Meter. Den
Ehrenpreis für die beſten Einzelleiſtungen erhielt Herr Joſ. Jans.
dra. Der Vorſtand des Deutſchen Reichsausſchuſſes
uür Leibesübungen hielt am 3. September unten Leitung von
Staatsſekretär Dr. Lewald, im Reſch3miniſterium des Innern eine
Sitzung gemeinſam mit dem Wirtſchaftsausſchuß ab. Der Mektor der
Hochſchule für Leibesübungen Geheimrat Profeſſor Dr. Bier, ſowie der
Direktor des Städtiſchen Jugendamtes Dr. Häusler wurden als perſön
liche Mitglieder in den Reichsausſchuß gufgenommen. Gebeimrat Dr.
Hardy berichtete über die Kaſſenlage, Exzellenz Lewald über die
Vor=
bereitungen zu den Kampfſpielen, den Ausbau der Hochſchule und die
Unterſtützung der Vereine in bedrängter Lage. Es wurde beſchlofſen,
us Anlaß der Kampfſpiels im Stadion Erweiterungsbauten (neue
Um=
kleideräume, Bau einer Turnhalle uſw.) vorzunehmen. Die
Werbe=
tätigkeit für die Kampfſpiele ſoll ſofort einſetzen. Bei dem Deutſchen
nuntag wird der Reichsausſchuß durch Staatsminiſter Dominicus und
Generalſekretär Dr. Dienr vertreten werden. Im November d. J. wird
in Berlin eine große Werbeveranſtaltung für den Gedanken der
Turn=
pflicht und der täglichem Turnſtunde durchgeführt werden. Aehnliche
Veranſtaltungen, ſollen ſcitens des Reichsansſchuſſes auch in anderen
Städten vor ſich geben. — Am Nachmittag fand gleichfalls im
Reichs=
miniſterium des Innern die Sitzung des Vertretertages (
Wetkkampfaus=
ſchuß) ſtatt unter
Litung von Dr. Martin. Die Aufnahme des
Deut=
ſchen Reichsverbandes ſür Amateurboxen wurde abgelehnt. Deu Deutſche
Wanderruderverkand wurde zur Aufnahme als Anſchlußverband
empfoh=
len. Die Aufnahwe des Verbandes Deutſcher Taubſtummenvereine für
Leibesübungen wurde zurückgeſtellt. Ferner wurde beſchloſſen, auf die
beſtehenden Schüitzenvcreine hinzuwirken, daß ſie eine einige Vertretun
des Schießens im Reich,Zausſchuß ſchaffen. Der von Regierungspräſident
Pauli ausgearbeitete (Seſetzentwurf üiber die körperliche Ausbildung der
Jugend wurde in erſter Lefung beraten und mit geringen Aenderungen
genehmigt. Die einſchräukenden Ankräge beim Erwerb des Deutſchen
Turn= und Sporiabzeichens turden abgelehnt. Dieſes Abzeichen kann
nach wie vor von jedem Deutſcheit erworben werden. Der
Antra=
des
N=
Verboides Deutſcher Sportlehrer auf Schaffung eines Jugend=T
und Sportabzeichens wwurde zurückgeſtellt. Nach einer Berichterſtattung
über die Maßnahmen des Deutſchen Reichsausſchuſſes in Sachen der
Sportgerätbeſteuerung wurden die Verhandlungen geſchloſſen. — Dia
nächſte Sitzung wird am Samstag, den 3. Dezember, ſtattfinden.
Tageskalender.
Vortrag von Frau Dr. Torge um 3½ Uhr im Fürſtenfaal.
Trauer=Kundgebung, der Zentrumspartei abends 8 Uhr im
Saalbau."
Eltern=Abend um 7½ Uhr im Feierabend (Städtiſches Berufsamt).
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Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Kurt Mitſching;
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für den Anzeigenteil: Paul Lange.
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Die heutige Rummer hat 4 Seiten.
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Freunden und Bekannten die traurige
Mitteilung, daß Sonntag nach kurzem,
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hinterbliebenen:
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Darmſtadt, den 11. Sept. 1921,
Die Beerdigung findet Dienstag um 2 Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt. (10325
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Tode unſerer guten Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und
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Frau Katharina Born
ſagen wir allen herzlichen Dank. Beſonder;
Herrn Pfarraſſiſtenten Stroh ſür die troſtreichen
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