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184. Jahrgang
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U
rkorſ”
Verſtändigung und Verſtehen.
(Zwangsmieter und =Vermieter untereinander.)
Das ſtolze Wort: „Mein Heim — meine Burg” beſitzt
von ſeit längerer Zeit für ungezählte deutſche Volksgenoſſen
ſine Geltung mehr. Die Wohnungsnot, die in allen Ländern
fündig zunimmt und unter den gegenwärtigen Verhältniſſen
uch in abſehbarer Zeit keine fühlbare Beſſerung erfahren wird,
t bei uns in Deutſchland dazu geführt, daß ungezählte
Fami=
in über ihr Heim kein unumſchränktes Verfügungsrecht mehr
ben, ſondern dieſes mit Fremden teilen müſſen, mit denen ſie
veder Freundſchaft noch Sympathie oder andere nähere
Bezie=
ſtFt ſigen verbinden. Beſonders drückend wird aber dieſes
Aufein=
eder=angewieſen=ſein der Zwangsmieter und =Vermieter, wenn
ft der gegenſeitigen Sympathie, die ein derartiges Verhältnis
ſit ſeinen unausbleiblichen Reibungen noch erträglich zu
geſtal=
un vermag, mehr oder weniger große Antipathie herrſcht. Dann
wwinnt jede Kleinigkeit, jede an ſich geringe Gegenſätzlichkeit der
iiderſeitigen Lebensgewohnheiten für den anderen an Schärfe,
te um ſo fühlbarer wird, je größer die reizbare Stimmung iſt,
te ſchon alle vorhergehenden erzeugten. Ein verärgerter Menſch
uird nur zu leicht ungerecht und allzu kritiſch in ſeinem Urteil.
Udernde Umſtände läßt er nicht mehr gelten und iſt meiſt nur
Laſe y raſch geneigt, ſchließlich alles für Schikane anzuſehen, durch die
um der andere Teil das ohnehin ſchon ſchwere Daſein in dieſer
ggenſeitigen Zwangslage noch mehr zu vergällen ſucht. Bei
ieſen kleinen Nadelſtichen, die durch tatſächliche oder
vermeint=
lhe Wiederholung immer mehr verwunden und gegen den
an=
aren Teil einnehmen, handelt es ſich nun zumeiſt um unbewußt
ſeſem zugefügte Kränkungen. Viel ſchlimmer aber wirkt eine
lwußte, tagtäglich von neuem einſetzende gegenſeitige
Verärge=
ang. Da kann das Leben trotz pekunjär ſorgloſer Verhältniſſe
der immer fühlbaren Gegenwart des anderen Teils in der
ge=
eeinſamen Wohnung in des Wortes wahrſter Bedeutung zur
ölle werden, die ihre Schrecken täglich, ja ſtündlich fühlbar
6 Boy. luht. Das iſt namentlich dort der Fall, wo gemeinſam benutzte
lichen, Badeſtuben und unerläßliche Nebenräume die ſo
gefürch=
e Begegnung mit denn vermeintlichen Feinde trotz
gegen=
füger, unausgeſetzter Kontrolle der Lebensgewohnheiten des
Ewah /ü=deren doch immer wieder herbeiführt und dabei jene
Gelegen=
titen ſchafft, in denen der geſammelte Explofionsſtoff oft ſchon
hm ) uch ein Wort zur Entladung kommt. Dieſes „Höllenleben”
zöcl urzk es kürzlich eine temperamentvolle Zwangsmieterin nannte,
Nuhl
hren aber heute nicht nur viele verheiratete Kinder im Heim
dr Eltern und dieſe wieder in Gegenwart der jungen Leute,
den
Unbern auch Tauſende jener Zwangsmieter und=Vermieter, die
ſy bis dahin einander völlig fremd, unter dem unerbittlichen
vange widriger Verhältniſſe zuſammenfanden.
„Gibt es ein Mittel dagegen?” wird mancher der davon
Be=
bffenen fragen. Raſch und oberflächlich geprüft, nein! Tiefer
ſooch in dieſe Verhältniſſe eingedrungen, muß man die Frage
ſch bejahen. Wenn man ſchon davon abſieht, beiden Teilen
Ge=
alb zu predigen und ſie zu gegenſeitiger Rückſicht zu ermahnen,
bdurch ſchon manche Reibung beſeitigt würde, dann muß man
ſich auf jene menſchliche Gepflogenheit hinweiſen, die, wenn ihr
i Anfang zu ſehr gehuldigt wird, zumeiſt die größte Schuld
ſpäterer Entfremdung, Aerger und Verdruß trägt: die
an=
ingliche allzugroße Vertraulichkeit. Je mehr
Zu=
iähaltung einer dem anderen gegenüber beobachtet, je mehr er
te trennende Wand aufrichtet, die ſein eigenes Beſitztum vom
deren trennt, je höflicher ſich dabei einer dem anderen
gegen=
der zeigt und voll Takt und Verſtändnis die Zwangslage des
aderen beurteilt, in die jener durch die unerbittliche Macht der
futigen Verhältniſſe ohne eigenes Verſchulden verſetzt wurde,
iſto leichter wird auch die unumgänglich notwendige Begegnung
ſie gemeinſamen Heim zu ertragen ſein. Allerdings gehört viel
ſelbſtbeherrſchung, viel Geduld und Selbſtverleugnung
gegen=
ber jenen Mitbewohnern dazu, denen ſelbſt die einfachſten
Re=
ln des Anſtandes und Taktes fremde Begriffe ſind. Dann aber
15 die eigene Zurückhaltung noch größer ſein und das
gegen=
inge Verhältnis beſſer ſo raſch wie möglich gelöſt werden, ehe
ſälendes Mißverſtändnis und nerbenzerrüttender Aerger den
bbepunkt erreichen, der unweigerlich ſo oder ſo doch zur
Kata=
fophe führt.
Eliſabeth Thielemann.
Die kommende Zuckerwirtſchaft.
W.W. Daß die Zuckerwirtſchaft am 1. Oktober
ſirllen wird, iſt bereits ſeit längerer Zeit bekannt. Aber
un=
ſtwiß iſt noch immer, in welcher Form ſich der Uebergang zur
ſeien Wirtſchaft abſpielen wird. Der zu überwindenden
Schwie=
ſigkeiten bieten ſich viele, und die jüngſten Erfahrungen anläßlich
dr teilweiſen Aufhebung der Getreide=Zwangswirtſchaft
mah=
en zu beſonderer Vorſicht. Durch den Umſtand, daß mit dem
ſnkrafttreten des Umlageverfahrens auch der neueſte große
larkſturz zeitlich zuſammengefallen iſt, iſt ein Moment der
Un=
iherheit in den freien Getreideverkehr getragen, das um ſo
werer wiegt, als heutzutage — an der Kaufkraft der
deut=
ſyen Mark gemeſſen — gewaltige Kapitalien nicht nur zum
Ein=
uf ſondern auch zum längeren Einlagern des Getreides
not=
hendig ſind. Die mit dem Eintritt der neuen Getreidewirtſchaft
erbundenen Schwierigkeiten haben ihren Niederſchlag in den
ſicht nur lokal oft ſtark untereinander abweichenden, ſondern
teil=
ge, Mk eiſe auch den Weltmarktpreis überſteigenden inländiſchen
Prei=
gefunden. Um letzteren Zuſtand zu beſeitigen, iſt ja dann
foß
n 18. Auguſt die Brotgetreideeinfuhr freigegeben worden,
ob=
ſohl man hiervon urſprünglich — wenigſtens vorläufig — hatte
bitzand nehmen wollen.
Dieſe bei der Getreidewirtſchaft gemachten Erfahrungen
lüſſen bei der Aufhebung der Zuckerwirtſchaft beſonders
berück=
htigt werden. Vor allem müſſen etwaige weitere ſtarke
Valuta=
ywankungen und Aenderungen des Zuckerpreiſes auf dem
Welt=
arkt in Rechnung geſtellt werden. Würde die Zuckerausfuhr
us Deutſchland völlig freigegeben, ſo droht bei einem Steigen
er Weltmarktpreiſe oder einer Verſchlechterung der Valuta eine
efährdung der inländiſchen Verſorgung, indem dann entweder
Inlandspreiſe zu hoch ſteigen oder — falls dies beſchränkt
ird — der Zucker nach dem Ausland wandert. Aus dieſen
ründen darf die Ausfuhrerlaubnis immer nur von Fall zu Fall.
nter Berückſichtigung der geſamten Lage gegeben werden.
An=
erſeits muß aber auch einer unbeſchränkten Einfuhr ein Riegel
orgeſchoben werden, um den Zuckerfabriken auf alle Fälle Preiſe
ir ihr Produkt zu ſichern, die den von ihnen zu zahlenden
übenpreiſen entſprechen; ſind doch letztere ſchon im Frühjahr
ſeſes Jahres mit den Landwirten vereinbart worden, alſo zu
einer Zeit, als die Regierung die Beibehaltung der
Zucker=
zwangswirtſchaft bis zum Herbſt 1922 wiederholt in Ausſicht
ge=
ſtellt hatte. Daß dieſer Plan dann fallen gelaſſen wurde, iſt
durchaus zu begrüßen, weil anders eine ſchnelle Steigerung des
deutſchen Zuckerrübenbaues nicht zu erreichen iſt.
Welche Bedeutung ein ſtarker Zuckerrübenbau gerade auch
für unſere geſamte Finanzlage hat, iſt unter Hinweis auf die
große Rübenzuckerausfuhr Deutſchlands dor dem Kriege ſchon
häufig genug auch in der Oeffentlichkeit betont worden; war doch
der Zucker vor dem Kriege, das landwirtſchaftliche
Ausfuhr=
produkt Deutſchlands. Nun ſind zwar die Ausſichten für den
zu=
künftigen Abſatz infolge der während des Krieges erfolgten
Aus=
dehnung des Zuckerrohranbaues nicht mehr ganz ſo günſtig wie
früher. Anderſeits hat aber auch die Nachfrage nach Zucker in
der Welt eine beträchtliche Belebung erfahren. Kurz, ein
Ueber=
fluß an Zucker beſteht auf dem Weltmarkt keineswegs; dies zeigt
ſich beſonders auch in der Preisbildung, die nach der ſcharfen
Rückwärtsbewegung im Frühjahr und den erſten
Sommer=
monaten nun ſchon ſeit längeren Wochen im Zeichen einer
kräf=
tigen Erholung ſteht. Deutſchland hat alſo — beſonders auch
angeſichts der gleichgerichteten Beſtrebungen in anderen Staaten
Europas — das größte Intereſſe, ſich möglichſt bald wieder als
beachtenswerter Verkäufer auf dem Weltzuckermarkt zu zeigen.
Erforderlich iſt dann die Wiederaufrichtung des Terminhandels,
damit die Zuckerfabriken bezüglich ihrer Abſchlüſſe in Kaufrüben
gegen Preisrückſchläge geſichert ſind.
In der Gegenwart aber richten ſich die Hoffnungen in erſter
Linie auf ausgiebige Regenfälle, damit die durch die Trockenheit
ſehr ſchwer geſchädigten Rüben ſich — ſo gut es noch geht —
er=
holen können.
*
Berlin, 1. Sept. (Wolff.) Die Preſſeſtelle des
Reichs=
ernährungsminiſteriums teilt mit: Eine Verordnung des
Reichs=
miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft bringt die erwar
tete Aufhebung der Zuckerwirtſchaft für Zucker
der neuen Ernte.” Für Zucker alter Ernte (1920) bleiben
noch einige Vorſchriften der Zuckerverordnung als
Uebengangs=
beſtimmungen beſtehen. Namentlich wird die Uebernahme der
am 30. September 1921 in den Zuckerfabriken noch vorhandenen
Beſtände an Verbrauchszucker und die Verarbeitung der noch
vorhandenen Beſtände an Rohzucker und den
Zwiſchenerzeug=
niſſen aus der früheren Ernte geregelt. Im Zuſammenhang
mit der Aufhebung der Zuckerwirtſchaft werden auch die
Ver=
ordnungen über Kunſthonig zum 1. Oktober 1921 und die
Ver=
ordnungen über den Verkehr mit Süßigkeiten zum 15. Oktober
1921 aufgehoben. Die Reichszuckerſtelle, die
Landesvermittlungs=
ſtellen und die Zuckerverteilungsſtelle für das deutſche
Süßig=
keitsgewerbe in Würzburg bleiben bis zur Abwicklung ihrer
Geſchäfte noch beſtehen. Die Einfuhr und Ausfuhr von Zucker
bleibt verboten.
Oberſchleſien.
Oberſchleſien im Lichte der polniſchen Geſchichte.
C.K. Die für Deutſchlands Schickſal ſo bedeutungsvolle
Ent=
ſcheidung über Oberſchleſien rückt immer näher, und der
Völkerbundrat will dieſe dem Weltfrieden gefährdende Frage nach
Recht und Gerechtigkeit enſtſcheiden. Aus dieſem Anlaß breitet
einer der berufenſten Kenner der ſchleſiſchen Geſchichte, der
Bres=
lauer Profeſſor H. Wendt, in Reelams Univerſum die
geſchicht=
lichen Tatſachen aus, die unwiderlegbar zeigen, welches Volk ein
hiſtoriſches Anrecht auf Oberſchleſien hat. Die erſten Bewohner
Oberſchleſiens, deren Stammeszugehörigkeit ſich beſtimmen läßt,
waren nicht Slawen, ſondern Germanen. Erſt nach der
Völker=
wanderung traten ſlawiſche Stämme auf, die für kurze Zeit zu
dem im 10. Jahrhundert gegründeten Polenreich gehörten. Doch
ſchon 1163 erhielt Schleſien eigene Herzöge die 1330 die
Lehns=
hoheit des böhmiſchen Königs anerkannten. So wurde denn
Schleſien — und zwar Oberſchleſien" genau ſo wie das ganze
Land — bis zum Jahre 1741 ein Teil des böhmiſchen Staates
Die Polen haben dieſe Veränderungen durch den Trentſchiner
Vertrag vom 24. Auguſt 1335 ausdrücklich anerkannt. Sie
ver=
zichteten auf ganz Schleſiem, auch auf die namentlich aufgeführten
oberſchleſiſchen Herzogtümer Oppeln, Falkenberg, Groß=Strehlitz,
Koſel, Beuthen, Ratibor, Auſchwitz und Teſchen. Zweimal noch,
1339 und 1372, wiederholten polniſche Könige, Kaſimir der Große
und Ludwig, dieſen Verzicht in der rechtsgültigſten Form und
traten Schleſien ohne jede Ausnahme ab, alſo auch ohne
Vor=
behalt Oberſchleſiens. Jede gegenteilige Behauptung von
pol=
niſcher Seite iſt Geſchichtsfälſchung. Hätten die polniſchen
Herr=
ſcher noch irgendwie ein Anrecht auf Oberſchleſien zu haben
ge=
glaubt, dann hätten ſie im 15. und 16. Jahrhundert vielfach
Ge=
legenheit zur Geltendmachung ihrer Anſprüche gehabt. Polen
griff damals in die böhmiſchen Thronſtreitigkeiten nach dem
Aus=
ſterben der Luxemburger mehrfach ein; polniſche Prinzen
bewar=
ben ſich um die böhmiſche Krone. Aber in keinem der
Friedens=
ſchlüſſe oder Verträge jener kampferfüllten Zeit, die 1525 mit dem
Anſchluß Böhmens an das deutſche Kaiſerhaus der Habsburger
endeten, iſt von irgend welchen polniſchen Anſprüchen auf
Ober=
ſchleſien die Rede. Auch nach 1526 blieb ganz Schleſien mehr als
200 Jahre der unangefochtene Beſitz der Habsburger. Auch als
der öſterreichiſche Erbfolgekrieg die Herrſchaft der Habsburger in
Böhmen und Schleſien erſchütterte, benutzte Polen niemals die
Gelegenheit, Anſtrengungen zur Erwerbung Oberſchleſiens zu
machen. Der Kurfürſt von Sachſen, der zugleich König von Polen
war, hatte zwar zeitweilig Abſichten auf Mähren und
Oberſchie=
ſien, aber dieſe beiden Länder ſollten ein ganz neues Königreich
bilden und nicht zu Polen geſchlagen werden.
Als dann durch den Breslauer Frieden von 1742
Oberſchle=
ſien mit ganz Schleſien als die Frucht des erſten ſchleſiſchen
Krie=
ges an Preußen kam, da hat Sachſen=Polen nicht den geringſten
Einſpruch erhoben und auch bei den ſpäteren Friedensſchlüſſen
von 1745 und 1763, in denen die Zugehörigkeit Schleſiens zu
Preußen beſtätigt wurde, erfahren wir nichts davon, daß Polen
irgend welche alte Beſitzrechte, auf Oberſchleſien geltend gemacht
hätte. Als Polen durch die Umgeſtaltung der politiſchen Welt
durch Napoleon eine teilweiſe Wiederherſtellung erfuhr und
aller=
lei preußiſche Gebiete zu dem neugeſchaffenen Großherzogtum
Warſchau geſchlagen wurden, iſt es Napoleon doch nie eingefallen,
Oberſchleſien als irgendwie zu Polen gehörig zu behandeln und
deshalb mit dem neugebildeten Staatsweſen zu vereimigen.
Ober=
ſchleſien blieb auch nach der grauſamen Verſtümelung Preußens
durch den Tilſiter Frieden, als ein untrennbarer Beſtandteil
Schleſiens bei Deutſchland. Ebenſowenig wie für Napoleon
konnte es für den Wiener Kongreß, der die von Napoleon völlig
umgeformte politiſche Geſtaltung Europas neu regelte, eine
„oberſchleſiſche Frage” geben. Das konſtitutionelle Königreich
Polen, das nun unter dem ruſſiſchen Zaren geſchaffen wurde,
er=
hielt zwar eine Reihe neuer Staaten zugeteilt, aber von einer
Zuſchlagung Oberſchleſiens zu „Kongreßpolen” iſt nie die Rede
geweſen. Auch während der nationalen Stürme, die im 19.
Jahr=
hundert Europa durchtobten und die Polen zu verſchiedenen
Auf=
ſtänden veranlaßten, haben ſie ihre ſonſt fo begehrlichen Blicke
nie nach Oberſchleſien gerichtet. Im Sturmjahr 1848, als ſich die
Poſener dem polniſchen Aufſtand anſchloſſen, bewieſen die
Ober=
ſchleſier durch die Tat, daß ſie, wie ihr Abgeordneter Wodiozka
auf dem preußiſchen Landtage erklärte, „deutſcher Brüder” ſein
und bleiben wollten. Erſt in den allerletzten Jahrzehnten iſt der
Gedanke einer ſtaatlichem Vereinigung mit Polen durch die
groß=
polniſche Agitation in Oberſchleſien künſtlich gezüchtet worden.
Eine hiſtoriſche Betrachtung ergibt, auch vom Standpunkt der
pol=
niſchen Geſchichte aus, daß die Polen ſchon ſeit vielen
Jahrhun=
derten endgültig auf jedes Anrecht auf dieſes Land verzichtet
haben, und daß Deutſchland nicht nur wirtſchaftlich und kulturell,
ſondern auch durch die klarſten geſchichtlichen Rechte zu
Deutſch=
land gehört.
Die Ergebniſſe der Betriebsratswahlen.
Kattowitz, 3. Sept. (Wolff.) In den polniſchen
Zei=
tungen, voran in der Grenzzeitung, wird in der Nummer vom
3. September ein Bericht über die Ergebniſſe der
Betriebs=
ratswahlen auf den oberſchleſiſchen
Induſtrie=
werken veröffentlicht. Der Bericht ſoll den Eindruck erwecken,
als zähle er die Betriebsratswahlen dieſes Jahres in ſämtlichen
Werken auf. Man kommt natürlich zu der Feſtſtellung, daß die
polniſche Arbeiterſchaft einen gewaltigen Sieg errungen hat. Die
Rechnung, die in den polniſchen Blättern aufgemacht wird, iſt in
ihrer Zuſammenfaſſung und in allen Einzelheiten falſch. Eine
Nachprüfung im einzelnen iſt nicht möglich, weil die Werke nicht
einzeln aufgeführt, ſondern die Zählungen kreisweiſe
zuſammen=
geſtellt ſind. Wenm aber die Geſamtzahl der
Betriebsratsmit=
glieder, die in polwiſchen Blättern aufgeführt wird, richtig wäre,
ſo müßte es in Oberſchleſien nahezu dreimal ſo viel Betriebe
geben, als in Wirklichkeit vorhanden ſind. Die hohen Zahlen ſind
offenbar dadurch zuſtande gekomen, daß nicht nur die gewählten
polniſchen Betriebsratsmitglieder, ſondern auch die Erſatzmänner
mitgezählt worden ſind. Eine Feſtſtellung des Geſamtergebniſſes
iſt aber ſchon deshalb nicht möglich, weil in einer großen Anzahl
von Betrieben die diesjährige Wahl infolge des Aufſtandes und
der jetzt noch nachwirkenden Folgen noch gar nicht ſtattgefunden
hat. Für alle dieſe Betriebswahlen ſind in dem polniſchen
Be=
richt die Ergebniſſe der vorjährigen Wahlen eingeſetzt. Ferner
ſind eine große Anzahl deutſcher Arbeiter noch nicht an ihre
Ar=
beitsſtätte zurückgekehrt, weil die polniſch geſinnten Arbeiter ſie
nicht zugelaſſen haben. Allein auf den Werken im Kreiſe Pleß
und Rybnik fehlen etwa noch 12000 in den deutſchen
Gewerkſchaf=
ten organiſierte Arbeiter, die ſich noch als Flüchtlinge in anderen
Teilen Oberſchleſiens oder auch im Reiche aufhalten müſſen und
nicht zurückkehren können. Soweit ſie den Verſuch gemacht haben,
ſind ſie von der polniſch geſinnten Arbeiterſchaft wieder verjagt
worden. Datſache iſt, daß bei ſehr vielen Betriebsratswahlen
dieſes Jahres die bisherige Mehrheit der Betriebsräte entweder
ſehr ſtark abgenommen hat oder in Minderheit verwandelt wurde.
Die Einzelergebniſſe der Betriebsratswahlen, die mitgeteilt
wer=
den, ſobald ſie vorliegen, werden das in noch größerem Umfange
beſtätigen als die ſchon bekannt gegebenen Ergebniſſe. Daß das
ſo ſchwindelhaft zurecht gemachte Wahlergebnis in den polniſchen
Blättern als ein neuer Beweis dafür bezeichnet wird, daß das
ganze Induſtriegebiet polniſch iſt, iſt ſelbſtverſtändlich. Dieſes
Verfahren iſt von jeher üblich geweſen und hat ſich auch im
Zei=
chew der von deutſcher Seite durchaus ehrlich aufgefaßtem
Ver=
ſtändigung nicht geändert.
Verhaftung eines franzöſiſchen Delegierten durch die Polen,
ONB. Paris, 3. Sept. Havas verbreitet folgenden Vorfall
aus Oberſchleſien: Am Abend des 30. Auguſt wurde ein
ehemali=
ger Delegierter der J.A.K., Shipſey, 6 Kilometer von Oppeln
mit einem franzöſiſchen Chauffeur von einer bewaffneten Bande
überfallen und 24 Stunden in einem Schloß nahe der
Fol=
iſchen Grenze gefangen gehalten. Nach der Ausführung
des Gewaltſtreiches rühmten ſich die Polen, einer Schwarzen=
Handgeſellſchaft anzugehören, die über große Geldmittel und
über zahlreiche Anhänger verfüge. Man habe die Verhafteten
als Geiſeln behalten wollen, bis der angebliche Mörder
Mon=
talégré zum Tode verurteilt ſei.
Ein ehrlicher Engländer über deutſche
Kriegs=
gefangenen=Behandlung.
Npt. „Es würde ſicher beſſer um den Weltfrieden ſtehen,
wenn wir zugäben, daß die Mehrzahl der Deutſchen im Kriege
nur ihre Pflicht getan und ſie ordentlich getan haben.”
Für
einen Engländer ein eigenartiges Eingeſtändnis, nachdem vor
Wochen das amtliche England auf gerichtlichen Verhandlungen
gegen ſolche Deutſche beſtanden hatte, die ſicherlich als Soldaten
nichts weiter als ihre Pflicht und Schuldigkeit getan. Es findet
ſich in dew recht unterhaltſamen Buche des früheren britiſchen
Fliegeroffiziers Major Evans, das betitelt iſt: „The Escaping
Club” (Der Ausreißer=Klub), wozu bemerkt ſei, daß Major
Evans in England ein ziemlich berühmter Kricketſpieler iſt, der
viele Preiſe gewann. Schade, daß das Buch nicht bereits vor
drei Monaten erſchienen iſt! Im Juli 1916, bei Bapaume, fiel
er mit ſeinem Flugzeug in deutſche Hand und wurde in das
Lager von Gütersloh und ſodann nach Clausthal gebracht, wo
er zuſammen mit einem belgiſchen Offizier namens Kicg bald
auskniff. Erſt dicht an der niederländiſchen Grenze wurden die
Ausreißer gefaßt und nach Ingolſtadt befördert, wo eine ganze
Geſellſchaft verwegener Burſchen den ganzen Tag auf nichts
anderes bedacht war, als den Kommandanten zu ärgern und
den Bewachungsmannſchaften einen Schabernack zu ſpielen. Ein
engliſches Blatt bemerkt zu der Erzählung hierüber: „Wenn
man Evans Darſtellung der Streiche lieſt, die ſie ihren
Wäch=
tern ſpielten, und der Beleidigungen, mit denen ſie ſie
über=
häuften, ſo muß man die Frage aufwerfen, ob der
durchſchnitt=
liche Tommy das alles ſo gleichgültig hingenommen hätte.”
Den bayeriſchen Kommandanten haben die gefangenen Offiziere
durch andauerndes Toben und Widerſtreben, durch Katzenmuſiken
beim täglichen Antreten und dergleichen dermaßen zur
Ver=
zweiflung gebracht, daß er, nach Evans, ins Irrenhaus gebracht
werden mußte. Für die geiſtige Reife der Gentlemen, unter
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. September 1921.
Nuntmer 245,
denen Franzoſen nicht die letzte Rolle ſpielten, ſpricht das
nicht ſehr.
Die Mehrzahl bildeten den „Ausreißer=Klub”, und Evans
und Genoſſen machten bald wieder einen Verſuch, zu entweichen,
der aber vereitelt wurde. „Die Strafe dafür war eine Farce.”
Wer aus Erfahrungen in engliſchen Kriegsgefangeniſchaften
weiß, wie hart dort Ausbruchsberſuche geahndet wurden, und
wie beſonders die Unglücklichen, die in Gefangenenkleidung
ent=
wiſcht waren, nach der Ergreifung wegen Diebſtahls von
eng=
liſchem Kroneigentum belangt wurden, der iſt verſucht zu
er=
klären: „Wir Hunnen ſind doch beſſere Menſchen.”
Dem Teufelskerl Evans gelang es im Mai 1917, alſo nach
10 Monaten Gefangenſchaft und mehreren mißglückten
Ver=
fuchen, doch noch zu entviſchen, er gelangte über die Schweiz
nach England, flog in Paläſtina und hatte wieder das Pech,
gefangen genommen zu werden, diesmal von den Türken. Der
ehrliche Sportsmann gibt auch hier der Wahrheit die Ehre,
in=
dem er feſtſtellt, daß in allen Fällen türkiſcher Härten die
Deut=
ſchen ſich als Schutz „zwiſchen die britiſchen Gefangenen und
Johnny Türk” ſtellten. Auch hier muß geſagt werden, daß z. B.
in Aegypten die Engländer zwiſchen ſich und die deutſchen
Kriegsgefangenen übergelaufene Türken, Armenier und
derglei=
chen Geſindel ſtellten, tweil die im Vergleich zu den
durchſchnitt=
lchen phantaſieloſen Türken erfindungsreicher im Quälen der
„Hunnen” waren.
M. Evans und der Verleger John Lane ſollten alles tun,
um ihr Buch in England recht zu verbreiten; denn es wird Zeit,
mit dem lächerlichen Märchen aufzuräumen, als ob in
Deutſch=
land Kriegsgefangene übel behandelt worden wären.
Bundestag der Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegsgefangener.
Leipzig, 3. Sept. (Wolff.) Auf dem dritten hier
ab=
gehaltenen Bundestag der Reichsvereinigung
ehe=
maliger Kriegsgefangener wurde in einer
Entſchlie=
ßung von den zwiſchen ihrer Bundesleitung und den
Reichs=
behörden getroffenen. Vereinbarungen über den Ausgleich in der
Löhnungsfrage Lenntnis genommen. Weiter heißt es
dann in der Eutſchließung: Es iſt den Vertretern nicht
leicht geworden, ſich dieſer Vereinbarung zu fügen, weil die in
den Reihen der ehemaligen Kriegsgefangenen herrſchende Not
durch die zu ſpäte Rückkehr in die Heimat immer noch eine ſehr
große iſt. Auch haben wir die den Kriegsgefangenen nur
teil=
weiſe Auszahlung des uns als Soldaten zuſtehenden Soldes
von jeher als ein Zeichen anſehen müſſen, daß man uns als
Soldaten zweiter Klaſſe betrachtet hat. Wir wurden an der
Front und nicht in der Etappe gefangen genommen. Wir
wol=
len aber die von der Regierung vorgeſchlagene Löſung deshalb
annehmen, weil wir in einer Zeit, wo die innere Einheit unſerer
Heimat aufs ſchwerſte durch Parteihader gefährdet iſt, nicht zu
denen gehören wollen, die unſerem Volke Schwierigkeiten machen.
Wir haben in der Not der Gefaugenſchaft gelernt, daß nur ein
kameradſchaftliches Zuſaminenhalten und opferwilliger
Gemein=
ſchaftsſinn zum Ziele führen. Das möge auch unſerem Volke der
Leitſtern ſein. Die aber, die in unſerer Heimat auf unredlichem
Wege ſich wvährend des Krieges und der Revolution unſinnige
Gewinne ervorben haben, müſſen ſich ein Beiſpiel an unſeren
ehemaligen Kriegsgefangenen nehmen, die willig auf ihre Rechte
verzichtet haben, die ihnen eigentlich zuſtehen.
Reichswirtſchaftsminiſter Schmidt im beſetzten
Gebiet.
Aachen, 3. Sept. (Wolff.) Bei dem Beſuche des
Reichs=
wirtſchaftsminiſters Schmidt in der hieſigen Handelskammer
erklärte der Präſident: Die von einzelnen Perſonen
ausgehen=
den Beſtrebungen, die auf eine Loslöſung vom Reiche
gerichtet ſind, finden hier keine Unterſtützung. Vielmehr
ſind alle davon überzenigt, daß auch unter ſchwerſtem Druck am
Reiche feſtgehalten werden müſſe. Die gleiche Erklärung wurde
von einem Vertreter der Gewerkſchaften abgegeben, den der
Mini=
ſter amr Nachmittag empfing, um ihre Anſichten und Wünſche zu
hören. Die Ausſprache gab dem Miniſter Gelegenheit, die
ſchwie=
rigen Verhältniſſe kennen zu lernen, unter denen alle
Bevölke=
rungskreiſe des Bezirkes zu leiden haben. Der Mimiſter ſagte zu,
die einzelnen Wünſche nach ſeiner Nückkehr in Berlin weiter zu
verfolgen und bat, verſichert zu ſein, daß die Reichsregierung in
ſtändiger Folge die Verhältniſſe der rheiniſchen Bevölkerung
be=
obachte und ihr, wo immer es ihr möglich ſei, Erleichterungen
zu bringen verſuche.
Bayern und die Reichsregierung.
ONB. Berlin, 3. Sept. Mit dem Ergebnis der
geſtrigen Verhandlungen der Reichsregierung mit den
Vertretern der bayeriſchen Regierung und den
Koalitionspar=
teien des bayeriſchen Landtages über die Aufhebung des
in Bayern beſtehenden Ausnahmezuſtandes wird
ſich zunächſt der baheriſche Miniſterrat befaſſen. Die bayeriſchen
Vertreter, die heute zu weiteren Verhandlungen nach München
fahren, werden Anfang nächſter Woche zu neuen
Verhand=
lungen nach Berlin zurückkehren.
Zuſammenſtöße in Koburg.
Koburg, 3. Sept. (Wolff.) Auf dem Schlotzplatz ſand
heute nachmittag eine von den ſozialiſtiſchen Parteien einberufene
Verſammlung als Kundgebung für die Republik und als
Pro=
teſt gegen Erzbergers Ermordung ſtatt. Nach den Reden der
Führer beider Parteien hörte man in den Straßen Schüſſe
und Handgranatendetonationen. An den
Zugän=
gen der Straßen nach dem Marktplatz kam es zu
Zuſammen=
ſtößenmit der grünen Landespolizei, die während
der Verſammlung kriegsmäßig die Straßen mit Drahtverhauen
geſperrt hatte. Durch Handgranaten wurden einige Perſonen,
Heſſiſches Landestheater.
W.I. Die Spielzeit des Landestheaters ſpurde
geſtern mit Richard Strauß’ dreiaktiger Oper „Die Frau
ohne Schatten” vor vollbeſetztem Hauſe eröffnet. Die
Aufführung fand in derſelben Beſetzung und demſelben
ſzeni=
ſchen Rahmen ſtatt, wie die Erſtaufführung im November v. J.,
über die wir ausführlich berichtet haben. Wie für das
phäno=
menale Können des Komponiſten, haben wir für die Leiſtungen
der Sänger nur Worte der Bewunderung; die Geſangspartien,
die teilweiſe die Grenzen der Ausdrucksfähigkeit der Stimme
überſteigen, ſind über alle Maßen ſchwierig und ſtellen an das
Gedächtnis und das geſaugliche Können ihrer Vertreter
Auf=
gaben, von deren Schwierigkeiten ſich ein Laie wohl kaum einen
Begriff macht. Die Stimmen waren gut ausgeruht und hielten
den hochgehenden Wogen des Orcheſters ſiegreich Stand, ſo daß
die Aufführung in ſtimmlicher Hinſicht höchſten Anforderungen
entſprach; ebenſo in geſanglicher. Frau Jacobs als Amme,
Frau Heſſe als Färbersfrau, Herr Biſchoff als Färber,
Herr Jonſſon als Kaiſer und Fräulein Cleve als Kaiſerin
boten, wie ſchon bemerkt, bewundernswerte Leiſtungen. Das
Orcheſter, das ja die Führung in der Oper übernimmt, unterzog
ſich ſeiner Rieſenaufgabe mit wundervollem Gelingen, und die
raffinierte Kleinmalerei der Toncharakteriſtik ſo ohl als auch die
prunkhafte Polyphonie und das hohe Patho8 der Oper gelaugten
zu ebenſo fein detailliertem wie grandios geſteigertem Ausdruck.
Herr Generalmuſikdirektor Balling hatte der erſten
Auf=
führung Geiſt und Leben und den Stempel künſtleriſcher
Voll=
kommenheit verliehen. Freuen wir uns, daß wir ihn heute
wie=
der als Leiter und Meiſter der Aufführung am Dirigentenpulte
begrüßen konnten.
Das Publikum ſpendete der Aufführung mehr
achtungsvol=
len, als begeiſterten Beifall. Begeiſterung zu erwecken iſt die
Oper auch nicht geeignet, da ſich die Muſik dem Verſtändnis nicht
leicht erſchließt, obwohl ſie viele Stellen von berückender
Schön=
heit und Pracht enthält, bei denen das Herz höher ſchlägt.
darunter auch zwei Kinder, verletzt. Die Verſammlung war
trotz des Ausnahmezuſtandes behördlich genehmigt worden. Ein
Demonſtrationszug war jedoch von dem Stadtkommandanten
verboten worden.
Koburg, 3. Sept. (Wolff.) Bei der heutigen
Demon=
ſtration der ſozialiſtiſchen Parteien wurden 12 Perſonen aus
dem Publikum durch Schüſſe und Handgranaten verletzt. Eine
Anzahl Schaufenſter und Wohnungsfenſter iſt durch
Gewehr=
ſchüſſe und Handgranaten zertrümmert. Ein Polizeibeamter
vurde durch Stockſchläge erheblich verletzt.
Das Hilfswerk für Rußland.
Unzufriedenheit über Nanſen.
TU. Genf, 3. Sept. Die Reſultate der Reiſe Nanſens
ſach Rußland haben in Genf eine gewiſſe Erregung
her=
vorgerufen. Die Mitglieder des Internationalen Komitees des
Roten Kreuzes ſind der Anſicht, daß Nanſen, der als Mandator
der Roten Kreuze verhandelt hat, das Mandat überſchritten
habe, indem er mit der Sowjetregierung auf einer Baſis
ver=
handelte, die hier als unannehmbar angeſehen wird.
Die Abreiſe des Leiters der amerikaniſchen Expedition.
TU. Neu=York, 3. Sept. William Haskell, der die
Hooverſche Expedition nach Rußland leiten wird, begibt ſich
morgen an Bord der „Olympia” nach Europa.
Mehlſendungen.
Paris, 3. Sept. (Wolfſ.) Nach einer Habasmeldung aus
Buenos Aixes iſt der norwegiſche Dampfer „Margot” mit
5000 Tonnen Mehl nach Rußland abgegangen.
Frankreich und die Beſchlüſſe der Fiſianz=
Ronferenz.
Paris 3. Sept. (Wolff.) Die Kanzlei des
Miniſterprä=
ſidenten veröffentlicht folgende Mitteilung: Verſchiedene Blätter
haben außer dem amtlichen Bericht der Regierung
Informatio=
nen veröffentlicht, wonach der Miniſterrat die
Finanz=
beſchlüſſe vom 13. Auguſt en bloo abgelehnt habe. Die
Wahrheit iſt, daß der Miniſterrat einſtimmig mit Einſchluß des
Finanzminiſters der Anſicht geweſen iſt, daß gewiſſe dieſer
Be=
ſchlüſſe Richtigſtellungen im Einklang mit dem Verſailler
Frie=
densvertrag und mit den von der Reparationskommiſſion
feſt=
geſetzten Zahlungsbeſtimmungen erforderten, und daß es
an=
dererſeits ratſam wäre, die Vorrechte der Neparationskommiſſion
aufrecht zu erhalten. Der Miniſterrat habe den Finanzminiſter
und den Miniſterpräſidenten als Miniſter des Aeußern
beauf=
tragt, mit den Alliierten Verhandlungen anzuknüpfen und dann
ihm die notwendigen Aenderungen zu überreichen.
Vom Völkerbundrat.
Die Frage der ruſſiſchen Flüchtlinge.
Genf, 3. Sept. (Wolff.) Der Völkerbundrat
be=
ſchäftigte ſich heute mit der Frage der ruſſiſchen
Flücht=
linge, die in Genf bereits vom 22. bis 23. Auguſt vorberaten
wurde. Heute handelte es ſich damum, die Befugniſſe des zu
er=
nennenden Oberkommiſſars des Völkerbundes für dieſe
Funktionen feſtzuſetzen. Falls Dr. Nanſen, den man für dieſen
Poſten in Ausſicht genommen hat, das Amt annimmt, wird eine
neue Konferenz einberufen. Der Völkerbundrat beſchloß für
heute, dem Oberſekretär aufzutragen, die Wünſche dieſer
Vor=
konferenz genau zu berückſichtigen und danach das
Arbeitspro=
gramm aufzubauen. Der Völkerbundrat beauftragte den
Gene=
ralſekretär des Völkerbundes, dieſe Wünſche an die Mitglieder
des Völkerbundes zu übermitteln. Außerdem bittet der
Völker=
pundrat die einzelnen Lünder, die Frage der Päſſe, bie den
ruſſi=
ſchen Flüchtlingen ausgehändigt werden ſollen, zu ſtudieren und
mit den Wünſchen der Vorkonferenz in Einklang zu bringen.
Der Generalſekretär ließ dieſe Wünſche auch den Staaten
über=
mitteln, die nicht dem Völkerbund angehören. Der
Völkenbund=
rat betonte noch, der Oberkommiſſar müſſe ſich an die
Regierun=
gen wenden, weil die bisher zur Verfügung ſtehenden
fiuanziel=
len Mittel für die ruſſiſche Hilfsaktion nicht ausreichten.
Die Mandatsfrage.
Genf, 3. Sept. (Wolff.) Der Präſident des Völkerbundes
Wellington Koo erklärte zur Mandatsfrage heute
folgen=
des: Die Mitglieder des Völkerbundrates erinnern ſich, daß am
7. Juni 1921 auf dieſer Seſſion des Völkerbundes der damalige
Präſident über die Mandatsfrage die Erklärung abgab, daß die
Vereinigten Staatem eine Note nach Genf gerichtet
hät=
ten, welche dahin lautete, daß das Schickſal der Kolonien
und aller anderen Territorien, welche unter das Regime von
Mandaten geſtellt werden ſollen, nicht endgültig ohne die
Ver=
einigten Staaten gelöſt werden könnte. Ferner teilte der
da=
malige Präſident mit, daß man an die Vereinigten Staaten von
Amerika eine Einladung geſchickt hätte, einen Vertreter nach Genf
zu entſenden, daß dieſe Einladung aber unbeantwortet blieb.
Darauf wandte ſich der Völkerbundrat an die Regierungen der
verbündeten Mächte und batz ſie, dahin zu wirken, daß in der
Frage der Mandaten zwiſchen ihnen und den Vereinigten
Staa=
ten eine Einigung erzielt werde. Der Vertreter Englands
er=
klärte, daß er dieſen Schritt vollſtändig billige, aber er erklärte
ferner, daß die Großmächte eine endgültige Regelung der
Man=
datsfrage dringend wünſchten und daß er hoffe, der
Völkerbund=
rat werde dieſe Fvage jetzt im September zur Sprache bringen
und eine Löſung ſuchen. Aus dieſen bekannten Gründen ſei die
Mandatsfrage A und B auf die Tagesordnung der kommenden
Sitzung geſetzt worden. Die Vertreter der Ententemächte teilten
darauf dem Völkerbunde mit, daß die Vereinigten Staaten zwar
nicht an den Völkerbund eine Antwort auf die Note geſandt
hätten, wohl aber den einzelnen Regierungen der Ententeländer,
Darin erblickt der Völkerbundrat einen Fortſchritt in dieſer Frage
und er iſt der Meinung, daß man dieſe direkten Verhandlungen
nicht durch eine Jutervention des Völkerbundes ſtören dürfe.
Nichtsdeſtoweniger richtete der Völkerbund ein neues Anſuchen
an die Ententemächte, ſie enöchten die Löſung der
Mandats=
rage möglichſt beſchleunigen, damit auch der Völkerbundrat ſo
bald wie möglich die definitive Löſung dieſer ihm aufgetragenen
Aufgabe vollziehen kann. Daraus erhellt, daß dieſe Frage
vor=
erſt nicht auf die Tagesordnung der gegenwärtigen Seſſion
ge=
ſetzt werden wird.
Abänderungsanträge zur Völkerbundſatzung.
Genf, 3. Sept. (Wolff.) Die Kommiſſion für
Abände=
rungen zum Völkerbundpakte befaßte ſich eingehend
mich dem Vorſchlag der kanadiſchen Regierung behufs Streichung
des Artikels 10 des Paktes. Dieſer Artikel garantiert bekanntlich
dem Mitgliedern des Völkerbundes, ihre gegenſeitige terri=
ikel 10 gänzlich zu unterdrücken. Es wäre lediglich zu erwägen,
ob man ſeine Faſſung ändern wolle. Es entſpann ſich hierüber
eine Debatte, ob dieſe Abänderung entweder in der Form einer
Abänderung zum Pakte oder durch eine Reſolution der
Vollver=
ſammlung erfolgen ſolle. Um ſich darüber klar zu werden, wurde
eine Unterkommäſſion muit dem Studium dieſer Frage betraut.
ie Unterkommiſſion beſteht aus Cecil Hurſt (England), Epin
(Frankreich) und Dr. van Hahnel, den Direktor der juriſtiſchen
Sektion des Völkerbundes in Genf.
Das Seekriegsrecht.
Die Bewaffnung der Handelsſchiffe.
Amſterdam, 3. Sept. (Wolff.) Auf der 30. Konferenz
der International Law Aſſociation im Haag ſprach
der engliſche Gouverneur Sir Graham Bower über die Frage
der Bewaffnung von Handelsſchiffen. Bower, der
bereits auf der vorjährigen Tagung zu Portsmouth der
deut=
ſchen Flotte und ihren Angehörigen kameradſchaftliche Hoch=
achtung bezeugte und die Anregung dazu gab, daß auf dem
tigen Grabmal eines unbekannten Seemannes auch zu Elu
der geſallenen feindlichen Seeleute ein Kranz niedergelegt wun
wandte ſich zu Beginn ſeines Vortrages an den neben ihm ſitz
den Profeſſor Niemeyer=Kiel und erklärte, daß die O
ziere und Mannſchaften der engliſchen Marine ihren
Gegn=
der Kriegszeit diejenige Hochachtung entgegenbrackn
welche Helden vom Schlage des Grafen Spee u
feiner tapferen Mitkämpfer zukomme. Er zwe
daher nicht, daß Engländer und Deutſche die Fragen des E
kriegsrechtes mit Ruhe und Sicherheit erörtern könnten, w
unter Ehrenmännern, die ſich gegenſeitig Hochachtung
entge=
brächten, üblich ſeien. Bower trat für das Verbot der 2
waffnung von Kauffahrteiſchiffen im Kriege
da im Falle ihrer Bewaffnung den Unterſeebooten nicht zu
mutet werden könne, zur Warnung und Unterſuchung des fe
lichen Handelsſchiffes aufzutauchen. Der Antrag Bower wr
einer beſonderen Kommiſſion überwieſen.
Aufnahme Lettlands in den Völkerbund.
U. Riga, 3. Sept. Die Eutente hat der lettiſd
Regierung mitgeteilt, daß die Aufnahme von Lettle
in den Völkerbung geſichert ſei.
Die iriſche Frage.
London 3. Sept. (Wolff.) Die Times erwartet, daf
Autwort de Valeras morgen am Sonntag im London
Dublin veröffentlicht werde. Auch ſei man in Sinnfeinerkr
der Anſicht, daß die Einberufung des britiſchen Kabinett=
Hoffnung zulaſſe, daß die endgültige Entſcheidung im kut
fallen wird.
Die Vorſchläge Lloyd Georges abgelehnt.
London 4. Sept. (Wolff.) Reuter. Die Sinnfei
haben die Friedensvorſchläge Lloyd Georges
gelehnt. Die iriſche Antwort erklärt, daß das Volk Irla
keine freimillige Union mit England anerkenne, ſondern das
damentale natürliche Recht in Anſpruch nehme, frei für ſich
zu wählen, um ſein nationales Geſchick zu verwirklichen.
Iren hätten ſich mit überwältigender Mehrheit für die Un
hängigkeit ihrer Republik erklärt und dieſen Entſchluß n
als einmal beſtätigt. England handelc, als ob Irland durch
Abſchluß einer Union mit ihm verbunden wäre, die eine T
nung verbiete. Geſtützt auf dieſe Theorie, nähmen Regier
und Parlament in England das Recht in Anſpruch, über Irla
zu herrſchen und ihm Geſetze zu geben ſelbſt bis zu dem Gre
daß ſie das iriſche Gebiet gegen den Willen des Volkes te
und jeden iriſchen Bürger, der die Untertanenpflicht ableh
töteten oder ins Gefängnis würfen. In der iriſchen Anttu
heißt es weiter, daß die Iren die ihnen am 20. Juli übermit
ten engliſchen Vorſchläge, die in fundamentaler Weiſe auf
engliſchen Standpunkt beruhten, unwiderruflich ablehnten.
Vorſchläge ſeien nicht eine Einladung an Irland, im eine
gewählte Gemeinſchaft mit den freien Nationen des britiſe
Reiches einzutreten, ſondern Bedingungen anzunehmen, die
aus einem endgültig minderwertigen Status ergäben. Die
tiſchen Dominions ſeien alle gegen die Herrſchaft Englands
ſchützt, nicht nur durch ein anerkanntes, verfaſſungsmäß
Recht, ſondern durch Tauſende von Meilen, die ſie von Engl
trennen. Irland werde weder die Garantien der Entferny
noch des Rechtes haben. Irland ſei in zwei künſtlche Staaten
teilt, von denen ein jeder den Einfluß des anderen untergr
und die beide der militäriſchen und wirtſchaftlichen Konnof
Englands unterworfen ſeien. Die iriſche Antwort beſagt ſchli
lich, daß die Iren damit einverſtanden ſeien, daß ein neut
ler unparteiiſcher Schiedsrichter zwiſchem Irke
und England entſcheide. Die Iren würden nur Widerſtand
ſten, wenn die Engländer drohten, ihren Standpunkt mit Get
zu unterſtützen. Drohungen mit Gewalt müßten ausgeſch
werden, um zu ermöglichen, daß die Bevollmächtigten zu
menträten, die durch keine Bedingungen behindert würden auf
durch die Tatſachen ſelbſt. Die Bevollmächtigten müßten will
ſein, die Streitpunkte nicht durch einen Appell an die
Gewal=
löſen, ſondern durch Bezugnahme auf einen leitendem Grund
über den ein gemeinſames Einverſtändnis herrſche. Die
chlügen als Grundſatz vor: eine Regierung mit Einwillig
der Regierten. Dieſer Grundſatz ſei die einzige Grundlage
die Beratungen der engliſchen und iriſchen Vertreter. Auf dit
Grundlage ſei Irland bereit, ſofort Bevollmächtigte zu ernenu
Die Arbeitsloſendemonſtrationen in Londor,
U. London, 3. Sept. In dem Londoner Vorort Wo
ſich brachen Unruhen aus, die den ganzen Tag über andg
erten. Die Arbeitsloſen, die größere Geldunt
ſtützungen forderten, belagerten das Gebäude der Fürſor
behörde und ertlärten den Verwaltern, daß ſie den Platz
eher räumen würden, bis ihnen eine Erhöhung der Unterſtützt
gewährt würde. Die Verwalter blieben die ganze Nacht
ihren Poſten, und die Arbeitsloſen mußten ſchließlich ſich
bequemen, den Platz zu räumen, doch dauerten die Kundgebu
gen in den Arbeiterquartieren fort. Geftern wurden nrehn
Stadträte der Vorſtadt Poplar verhaftet, die von
Regierung für die Entfeſſelung dieſer Bewegung verantwort!
gemacht werden.
Die Lage in Marokko.
Algier, 3. Sept. (Wolff.) Nach hierher gelangten Nc
richten ſollen der General Navarro und ſeine Mitgefange
nach Annual entführt worden ſein. Zwiſchen den Führe
der Riffkabylen und den Spaniern werden Verhandlunge
eingeleitet werden. Sidi Mohammed ben abd el Kerſ
der Führer einer Harka, wird ſein Hauptquartier nach Zekzu
zurückverlegen. Am letzten Sonntag und Montag wurde M4
lilla mit einigen Fanonenſchüſſen belegt. Die Spanier hab
mit einer heftigen Kanonade geantwortet.
Paris, 3. Sept. (Wolff.) Nach einer Meldung den C
cago Tribune aus Madrid rief der Kriegsminiſter die Ja
resklaſſe 1920 zum Militärdienſt ein. Auf dieſe Weſſ
werden ungefähr 50 000 Mann unter die Fahnen gerufen.
Der griechiſch=türkiſche Krieg.
Aihen, 3. Sept. (Wolff.) Heeresbericht vom 30. un
31. Auguſt. Die griechiſchen Truppen ſetzen und
Kämpfen ihren Vormarſch jenſeits der Linie Gorian=Tolatly
fort. Sie haben nacheinander die befeſtigten Stellungen beſch
Südlich davon beſetzten die griechiſchen Truppen das ſtark
feſtigte Maſſiv des Fildiz Dag und rückten nach Norden vol
Im Oſten wurde zunächſt die ſtark befeſtigte Linie bei Tuun
burogiu eingenommen, wo die Griechen mit unvergleichliche
Heroismus in einem Tag und Nacht währenden Handgemend
und Handgranatenkampfe fochten. Alsdann rückten ſie nördls
gegen den Berg Adiz vor.
Athen, 3. Sept. (Wolff.) Der Miniſter des Aeg
zern richtete an Tſchitſcherin einen Funkſpruch, worin
deſſen Aufmerkſamkeit auf die kritiſche Lage der Griechen
Tanganrog und Roſtow lenkt, worunter ſich auch Konfulch
beamte befänden. Der Miniſter ſchlägt vor, einen griechiſcht
Dampfer nach Tanganrog zu ſenden, um ſie nach Griechenlau
überzuführen.
Athen, 3. Sept. (Wolff.) Der König iſt wieder voll
kommen hergeſtellt. Indeſſen wird er auf den Rat ſeiner Aern
Eskiſchehir verlaſſen und bis zur Beendigung der Kriegshand
lungen ſich in Bruſſa niederlaſſen.
London 3. Sept. (Wolff.) Der Daily Expreß meld
aus Konſtantinopel, daß die griechiſchen Truppen an be
Toren von Angora angekommen ſind. Die Kemaliſten ſoll
ſich in Cäſarea feſtgeſetzt haben.
London, 3. Sept. (Wolff.) Daily Expreß veröffentlit
ein Telegramm aus Konſtantinopel, wonach die gried
ſchen Truppen vor den Toren Angoras angekommen ſein fu
len; auch ſollen die Kemaliſten nach Cäſarea gegangen ſein. De
Rif
Tontt
ſchi
ut.
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zA
führ
3
Mummer 245.
gleichen Blatte wird aus Konſtantinopel gemeldet, daß die
Unter=
zeichwung einer franzöſiſch=türkiſchen Konvention
bevorſtehe, und daß einige franzöſiſche Gefangene, die in Freiheit
geſetzt wurden, Anſtalten treffen, ſich einzuſchiffen.
Paris, 3. Sept. Nach einer Havasmeldung aus Konſtan
tinopel haben die Griechen nach Informationen aus türkiſcher
Quelle nach Eintreffen neuer Verſtärkungen in fünf Richtungen
einen Generalangriff unternommen. Die erſten drei grie
chiſchen Kolonnen hätten einige lokale Errungenſchaften, die aber
die allgemeine Lage der kemaliſtiſchen Front nicht ändern können.
Dagegen ſei es den im Süden operierenden griechiſchen Truppen
gelungen, bis Guſeldje Kale vorzuſtoßen, in der Abſicht, den
äußerſten linken Flügel der Kemaliſten zu umgehen. Durch
Ein=
ſetzen von Verſtärkungen ſei dieſer Umgehungsverſuch zum
Scheitern gebracht wvorden und die Kemaliſten hätten ſich in einer
zweiten regelmäßigeren Linie feſtgeſetzt.
Paris, 3. Sept. Nach einer Havasmeldung aus
Konſtan=
tinopel dauern die erbitterten Kämpfe an den Ufern des
Sakaria, des Gökhſö und des Katrandije an.
Große Bergarbeiterunruhen in Weſt=Birginia.
T.U. Lugan, 3. Sept. Der Kampf zwiſchen den im Streik
befindlichen Kohlenarbeitern und den ameritaniſchen
Truppen hat die ganze letzte Nacht fortgedauert. Die Streikenden
haben die Polizei gezwungen, ſich zurückzuziehen. Bei der Ankunft von
gut ausgerüſtetem Militär hat der Kampf von neuem begonnen. Beide
Parteien ſind mit Maſchinengewehren bewaffnet und haben
große Verluſte zu verzeichmen. Das Kriegsdepartement hat augeordnet,
daß weitere Verſtärkungen in die Grubengegend von Weſtvirgina ent
ſandt werden ſollen. Die Truppen werden von Ge reval Bandholtz
be=
fohligt. Man erwarter vorläufig nicht, daß Präſident Harding über
ganz Weſtvirginia den Belagerungszuſtand verhängen wird. — Man
ſchätzt die Verluſte der Bergarbeiter, die durch Flugzeugbomben
verur=
ſacht worden ſind, auf 200 Tote.
Paris, 3. Sept. (Wolff.) Wie Havas aus Wafhington meldet,
gingen am 2. September 4000 Soldaten aus dier verſchiedenen
Truppenſammelſtellen nach dem Grubengebiete in Weſtoirginia
ob, wo die Schießereien zwiſchen den Bergleuten und der Polizei
an=
dauern ſollen.
Letzte Nachrichten.
Brüſſel, 3. Sept. (Wolff.) Hadas meldet, der
pan=
afrikaniſche Kongreß hat ſeine Arbeiten beendet. Es
wurde unter anderem betont, daß es notwendig ſei, den
zurück=
gebliebenen Raſſen zu helfen und ſie den vorgeſchrittenen
Zu=
ſtand der anderen Raſſen erreichen zu laſſen. Eine noch zu
grün=
dende Vereinigung in Brüſſel wird die auf dem Kongreß
auf=
geſtellten Ziele verfolgen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. September.
* Die Schule der Weisheit in Darmſtadt. Die Herbſttagung
der Geſellſchaft für freie Piloſophie, deren Aufgabe es iſt, die Schule
der Weisheit zu unterhalten, findet in Darmſtadt vom 25.—30. Sept
ſtatt. Es werden ſprechen: Graf Keyſerling am 26., 27. und 28
unter den
vormittags 10 Uihr, über das beſondere Ziel ſeiner Gründr
Titeln „Was wir lvollen”
Der Weg” und „Das Ziel‟: Dr. Erwin
ouſſelle an denſelben Tagen, nachmittags 4 Uhr, über „
Buddhi=
ſtiſche”, „Abendländiſche” und „Orphiſch= Wandlungen‟: Dr. Rickard
Wilhelm=Peking am 29., nacmittags 4 Uhr, und am 30., vormittags
10 Uhr, über Wandlungen in der Natur und im Merſchenleben au
Grund des chineſiſchen „Buckes der Wandlungen”; Univerſitätsprofeſſor
) Martin Dibelius=Heidelberg am 29., vormittags 10 Uhr, über
„Geſchichtliche und übergeſchichtliche Religion im Chriſtentum”, und
Pater Dr. Daniel Feuling D.S.B. von der Erzabtei Beuren a 30.
nachmittags 4 Uhr, über „Vom Weſen des katholiſchen Glaubens und
Lebens. Mit beſonderer Berückſichtigung der Frage der
Menfchheits=
religion‟. Die Vorträge ſind nur Mitgliedern der Geſellichaft für freie
Philoſophie in
nſtadt zugänglich. Anmeldungen (für jeden ohne
weitr:
möglich) bei der Geſchäftsſtelle, Paeadeplatz 2.
die chriſtlichen Gewerkſchaften zur gegenwürtigen inneren Lage.
In einer außerordentlichen gutbeſuchten Verſammlung der
chriſt=
lichen Gewertſchaften, die am Sonntag in Offenbach
ſtatt=
fand, wurde zu unſerer inneren Lage Stellung genoninen. Die
Gewerk=
ſchaftsſetretäre Fuchs und Weſp beleuchteten trefflich den jetzigen
Stand innerhalb des Deutſchen Reiches. Es wurde eine Reſolution
angenommen, die unter anderem folgendes enthält: Die chrriſtlichen
Ge=
werbſchaften Deutſchlands wiſſen ſich eins mit allen anſtändige und
politiſch urteilsſähigen Menichen in der rückhaltloſen Verwverfung des
am Abgeordneten Erzberger begangenen Meuchelmordes. Dieſer Mord
iſt nicht nur ein ſluchwürdiges Verbrechen an dem unglücklichen Opfer
es iſt auch ein Schlag gegen den inneren Frieden des deurſchen Volkes,
die chriſtlichen Crwerkſchaften verurteilen jede, die wirtſchaftliche Not
breiteſter Volkskreiſe oder die allgemeine (
vegung ſtrupellos
aus=
nutzende Parteiagitation; das Verbrechen und ſeine Folgen
n
Atmo=
zeigen uns, wohin wir bamit kommen und wie in einer
gelad=
ſphäre unbedachte Kundgebungen unheilvolle Kräfte auslöſen können.
Es muß eine Warnung an alle politiſchen Gruppen ſein, bei der
Verfechtung ihrer Anſckauungen in den Zielen und Mitteln ſich jeden
Augenblick der vollen Verantwortung bewußt fein ſein. Die Lage des
deutzſchen Volkes iſt furchtbau. Zu diel iſt ihm im Laufe der letzten
Jahre an Demütigungen, an Druck und Belaſtung zugemutet wvorden.
Eine dumpfende, gärende Stimmung iſt geſchaffen, die unſer
Gemein=
ſchaftsleben zu zerſetzen und zu vergiften droht und nach willkürlichen
Entladungen ftrebt. Wenn es ein ruhiges Zufammewarbeiten geben
ſoll, dürfen wir nicht länger in den eigenen Wunden wühlen. Wir
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. September 1921.
miſſen die Vergangenheit ruhen laſſen. Wir wollen wahren die
Ver=
faſſung und abweifen die Beſtrebungen, die darauf hinauslaufen, ſie
mit Gewalt zu ſinder
. Wir wollen ſtehen zu den ſozialen
Erru=
ſchaften und ſie uns durch niemand nehmen laſſen. Was nottut, iſt
Ge=
meinſchaft ſtatt Zwietracht, Duldſamkeit ſtatt Haß, gemeinſame Arbeit
ſtatt Kampf. Das geſchieht aber heute durch Selbſterziehung jedes
Ein=
zelnen für die Gemeinſchaftsarbeit im Gemeinſchaftsleben.
Dienstag, den 6. September 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Trot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 95, 94
und 96, je 800 gr Brot. Marke Nr. 91, 560 gr Mehl oder
800 gr. Brot.
Für Kinder: (Karten weiß!, Marke Nr. 68, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 66, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Zuſatzbrotmarken für ſtillende Mütter:
Für den 5. Bezirk: Dienstag, den 6. September
Mittwoch,
Donnerstag,
„ 7.
„ 8.
Hanshaltungsmehl: Bis 15. September auf die Lebensmittel
marken „Friedberg” blau und tveiß, je 800 gr
Haushaltungs=
inehl zum Pfundpreis von F.50 Mk. ohne Tüte.
Geftügelverkauf im Lebensmittelamt, Wiehelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2.— Mk
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel=
Ver=
kaufsſtellen.
Milch: Auf Mirke „Auguſte” der blauen Lebensmittelkarten
je ½ Liter.
Zucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken „Gießen”
und „Mainz” ſämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 750 gr.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Niegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzzerkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate e
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in
Roh=
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen.
Berkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vorinittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterl. us
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
nhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Eamstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
* Städtiſche Lefe= und Bücherhalle. Im Monat Auguſt wu
299
die Leſehalle von 4252 Perſonen beſucht (1920: 3975). Aus der Bück,
wurden im ganzen 12011 Bände (1.
halle nach Hauſe entliehen
12 170), karunter 4400 wiſſenfchaftliche und belehrende Werke. Die Zahl
der neu eingeſchriebenen Leſer ſtieg auf 2219. An Bückergeſcheuken ſind
v
Brüich=
in dieſem Monat weiter eingegangen: Von Herr Stadtſekre
mann 2 Bde., von Herrn Kaufmann Backarach 2 Bde., von Herrn Hof=
Henny Koch
tellerin Frl.
gärtner Hein (Reinheim) 1 Bd., von Sc
Werke, von der
Landesbiblio=
3.) 5 von ihr verfaßte
jugenheim a. d.
en Gebern herzlichen Dank! Weitere Schenkungen,
thek 15 Bde.
ſoweit ſolch=
nicht veraltet, ſind jederzeit willkommen.
Nieder=Ramſtadt, 3. Sept. Gemeinderatsſitzung vom
Sept. Die Ehefrau des Direktors Alohs Runge, welch letzterer
das Kurhaus Trautheim käuflich erworben hat, beabſichſtigt, in demſelben
eine Weinreſtguration nebſt Kafſee zu betreiben und ſuchte um Erteilung
der Konzeſſion hierzu nach. Dieſe wird ihr auſtandslos genehmi
Zwecks Herbeiführung einer einheitlichen Entlohnung der
Gemeinde=
walbarbeiter und Holzhauer mit den Arbeitern in den ſtagtlichen
Wal=
dungen wird mit der Heſſiſchen Forſtverwaltung ſeitens der
Letzt=
genaunten abgeſchloſſenen Tarifvertrag beigetreten. — Auf Veranlaſſung
des Heſſiſchen Kreisamtes wird die Vergütung der Handarbeitslehrerin
mit Wirkung vom 1. April 1fd. Js. an auf 100 Mark nebſt 50 Prozent
Teuerungszulage pro Jahreswochenſtunde feſtgeſetzt. — Die durch die
Amtsniederlegung des früheren Feldſchützen Opper frei gewordene Ste
ſoll aus Sparſamkeitsrückſichten vorläufig nicht mehr beſetzt werden,
zuenigſtens für die Wintermonate nicht. — Die Rathausfcnſter ſollen
inſtandgeſetzt werden, ebenſo wurde die Vaukommiſſion beauftragt,
ver=
ſchiedene kleinere Reparaturarbeiten im Schneiderſchen Anweſen nach
Beſichtigung zu vergeben. — Die Kommiſſionsmitglieder, die zur Sitzung
des Modaubachverbandes nach Pfungſtadt beordert waren, erſtatteten
Bericht; demnächſt ſollen die in dieſer Sitzung feſtgelegten Satzungen
beraden ſverden. — Seitens einiger Gemeinberatsmitglieder wurde die
mangelnde Geſchäftsführung des derzeitigen Spritzenmeifters geriigt.
Der Gemeinherat war der Anſicht, daß Letzterer infolge ſeines hohen
Alters nicht mehr in der Lage ſei, deit verandwortungsvollen Poſten
weiter bEkleiden zu können. Der Feuerwehr ſurde anheimgegeben,
baldmöglichſt einen anderen Spritzenmeiſter in Vorſchlag zu bringen.
je beim Umborden eines Schulhausſcales entfallenden Abfallborde
ſollen in kleinen Loſen meiſthietend verſteigert werden. — Als Termin
für den Verkauf des Gemeindeobſtes nurde Samstag, 10. Sedtember,
beſrimmt. — Die Einführung einer Vergnügungsſteuer, in Anlehnung
an die reichsgeſetzlichen Beſtimmungen, trurde der Finanzkommiſſion zur
Vorberatung überwieſen. — Unter Punkt Verſchiedenes noch einige
kleine Anfragen und Nechnungsgenehmigungen. In geheimer Sitzung
Armenſachen.
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eines hieſigen Anwaltsbureaus mit einer Aktenmappe auf der Straße
hier ging, woarf ihr ein Burſche unvermutet Pfeffer ins Geſicht,
entriß der Ueberraſchten die Mappe und ergriff damit die Flucht. C
wurde jedoch eingeholt, ergriffen und in Unterſuchungshaft gebracht.
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Darmſtädter Schwimmklub Jungdeutſchland.
— Die internen Klubwettkämpfe zwiſchen dem 1. Mainzer
Schwimmverein von 1901 und dem Darmſtädter Schwimmklub
Jungdeutſchland wurden am geſtrigen Sonntag vor einer großen
Zu=
ſchauermenge im Großen Woog ausgetragen. Am Morgen fanden die
Jugendwettkämpfe ſtatt, die ſich einer großen Anzahl von Teilnehmern
erfreuten. Auch die Wettkämpfe am Mittag zeigten gute Leiſtungen.
Die Ergebniſſewaren: Vormittags: 1. Jugendbruſt,
100 Meter, unter 17 Jahren: 1. K.,Orlemann, Darmſtadt, 2. G.
Neumann, Mainz, 3. E. Müller, Darmſtadt.
2. Damenjugendrücken, 100 Meter, unter 17
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ren: 1. E. Weicker, Darmſtadt 2. E. Nagel, Darmſtadt.
3. Jugendbruſt, 50 Meter, unter 15 Jahren: 1. W.
Stiebler, Darmſtadt, 2. Claus Wirt, Darmſtadt.
4. Damenjugendrückenſchwimmen, 50 Meter, unter
15 Jahren: 1. 1I. Spieß, Darmſtadt, 2. A. Müller, Darmſtadt.
. Jugendſeiteſchwimmen, 100 Meter, unter 17
Jahren: 1. K. Ihrig, Darmſtadt, 2. G. Neumann, Mainz.
6. Jagendrückenſchwimmen, 100 Meter, unter 17
Jahren: 1. H. Bach, Darmſtadt, 2. E. Müller, Darmſtadt.
7. Jugendſeiteſchwimmen, 50 Meter, unter 15
Jah=
ren: 1. H. Wattrin, Mamz, 2. A. Brem, Mainz
8. Jugendrückenſchwimmen, 100 Meter unter 17
Jahren: 1. K. Schales, Darmſtadt, 2. K. Spatz, Darmſtadt.
9. Jugendſpringen unter 17 Jahren: 1. A. Rückerk=
Darmſtadt, 2. H. Kemmer=Darmſtadt.
10. Jugend beliebig unter 17 Jahren, 100 Meter:
1. H. Bach=Darmſtadt 1:23,2, 2. K. Orlemann=Darmſtadt.
11. Damenjugend beliebig unter 17 Jahren, 100
Meter: 1. E. Weicker=Darmſtadt.
Jugendſchwimmen beliebig unter 15 Jahren,
50 Meter: 1. Georg Watien=Mainz.
13. Damenjugendbruſtunter 15Jahren, 50 Meter:
1. L. Reitinger=Darmſtadt, 2. UI. Spieg=Darmſtadt.
11. Damenjugendbruſtunter 17 Jahren, 100 Meter:
1. E. Mörſchel=Darmſtadt, 2. L. Mahr=Darmſtadt.
Nachmittagskämpfe. 1. Eröffnungslagenſtaffel,
4X50 Meter: 1. Darmſtadt, I. Mannſchaft.
2. Damenbruſtſchwimmen, 100 Meter: 1. T. Bopf,
Darmſtadt, 1.421/s, 2. M. Bero 1.45.
3. Damenſchwimmen beliebig, 100 Merer: 1. C.
Cra=
mer, Darmſtadt, 2. L. Keller.
Seiteſchwimmen, 100 Meter: 1. E. Dingeldeh,
Darm=
ſtadt, 1.24:/s, 2. Gg. Federlin.
Bruſtſchwimmen, 100 Meter: 1. W. Kalbfleiſch 1.32/p=
5.
6. Damenlagenſtaffel, 4X50 Meter: 1. I. Mannſchaft
Darmſtadt.
Springen: 1. E. Nohl, Darmſtadr, 2. Gg. Laun.
8. Damenrückenſchwimmen, 100 Meter: 1. J. Monnard,
Darmſtadt, 1.427/, 2. E. Frey, Daruſtadt, 1.49.
Kurze Strecke, 100 Meter: 1. W. Pfannmüller 1.11.4,
2. H. Kalbfleiſch 1.15.
10. Damenſeiteſchwimmen 100 Meter: 1. T. Bopf 1:43,8.
11. Damenſpringen: 1. H. Müiller 15½/5 P., 2. Heli Müller
14½s P
12. Mittlere Strecke, 400 Meter: 1. E. Dingeldey 6:05,8,
ges 6:7,8.
2. Be
13. Rückenſchwimmen, 100 Meter: 1. F. Enders=Mainz
1:24,8, 2. G. Kramer=Darmſtadt 1:31,2.
4. Streckentauchen (über 17 Jahre): 1. N. Fornoff, 49,8
Meter, (unter 17 Jahren): 1. H. Bach, 33,80 Meter.
15. Damenbruſtſtaffel 4X50 Meter: 1. Darmſtädter
II. Mannſchaft.
16. Große Darmſtädter Staffel 6X50 Meter bel.:
1. II. Mannſchaft Darmſtadts.
17. Streckentauchen für Damen: 1. L. Keller=Darmſtadt.
12. Einzelmehrkampf: a) füir Herren: Gg. Federlin,
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19. Waſſerballſpiel: Mainz—Darmſtadt 0:8.
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