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Nummer 243
Samstag, den 3. September 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Die Verordnung gegen den Umſturz.
Das rechte Mittel?
Ob der Aufruf und die Verordnung der
Reichs=
regierung vom 29. Auguſt klug waren und wirkſam ſind, das
iſt eine vielumſtrittene Frage. Sie mögen noch ſo ehrlichen und
überzeugten Motiven entſprungen ſein, ſie tragen doch den
Stem=
pel der Uebereilung und der einſeitigen Härten in ſich. Sie
wider=
ſprechen vor allem dem demokratiſchen Gedanken und der
Wei=
marer Reichsverfaſſung, die in ihrem Artikel 118 jedem Deutſchen
das Recht zuſpricht, innerhalb der Schranken der allgemeinen
Ge=
ſetze ſeine Meinung durch Wort, Schrift, Druck, Bild oder in
ſon=
ſtiger Weiſe frei zu äußern. Ja, die freie Meinungsäußerung
in der deutſchen Republik ſoll ſogar ſo weit gehen, daß den
deut=
ſchen Staatsbürger an dieſem Rechte kein Arbeits= und
Anſtel=
lungsverhältnis hindern darf. Durch das Ausnahmegeſetz aber
iſt jetzt dieſer Artikel vorlänfig außer Kraft geſetzt. Es iſt dies
in einer Weiſe geſchehen, daß eine einſeitige Härte nicht
ver=
mieden werden kann. Mit der Verordnung ſoll das angebliche
weiße Geſpenſt, das jetzt plötzlich einmal das rote abgewechſelt
hat, gebannt werden. Aber leider erinnern dieſe Maßnahmen
doch gar zu ſehr an den Anfang der ſiebziger Jahre, die
bekannt=
lich gerade dem Zentrum, der Demokratie und Sozialdemokratie
auch jetzt noch als eine abſcheuliche Epoche erſcheinen. Die Mai=
und Sozialiſtengeſetze werden ja auch jetzt noch als größter
innen=
politiſcher Mißgriff Bismarcks hingeſtellt. Und gerade dieſen
beiden Ausnahmegeſetzen haben es Zentrum und
Sozialdemokra=
tie zu danken, daß ſie zu ſo mächtigen Parteien emporgewachſen
ſind. Denn es iſt eine alte geſchichtliche Erfahrung, daß Druck
Gegendruck erzeugt, und Zwang nicht Ohnmacht, ſondern Macht.
Man ſpricht jetzt, wie zu Anfang der ſiebziger Jahre von einem
Sozialiſtengeſetz, von einem Nationaliſtengeſetz. Solche
Abſich=
ten mag die Reichsregierung nun keineswegs gehabt haben, aber
die Folgen wird ſie nur ſchwer verhüten können.
Das Ausnahmegeſetz gleicht einem Erisapfel. Er rollt in die
einzelnen Länder und erzeugt dort Mißſtimmung und Streit.
Vergleiche Bayern. Das fühlt ſich in ſeinen eigenen Rechten
ver=
letzt und vergewaltigt. Aber auch ſtaatsrechtlich läßt ſich wohl
kaum ein ſolches Ausnahmegeſetz verteidigen. Wenigſtens machen
ſich jetzt Anzeichen bemerkbar, daß ſtaatsrechtliche Kapazitäten
der verſchiedenſten Parteien, nicht nur der rechtsſtehenden, die
Unberechtigung ſolcher Verfügungen nachzuweiſen ſuchen.
Viel=
leicht kommt auf die eilige Maßnahme, die in einem Gefühl der
Notwehr erlaſſen worden iſt, bald wieder die kühle Geſinnung,
ſo daß nachträglich noch raſch wieder gutgemacht wird, was
Uebereifer und Nervoſität veranlaßt haben. Gewiß, die
Reichs=
regierung hat gerade in letzter Zeit einen ſchweren Stand
ge=
habt. Sie hat auch das Recht und die Macht, ſich durch
Aus=
nahmegeſetze zu wehren; aber Ausnahmegeſetze müſſen jeden
Schein einſeitiger Härte vermeiden. Gerade bei ihnen iſt Form
und Ausdruck die Hauptſache. Nur allzu leicht kann hier
Ein=
feitigkeit den Verdacht der Parteilichkeit erregen, die doch gewiß
nicht zu der Eigenart einer demokratiſchen Regierung gehört. II.
Die Verbote.
m. Aus Berlin, 1. Sept., wird uns geſchrieben: Beſondere
Ueberraſchung ſcheint ſo ziemlich auf der ganzen Linie die
Tat=
ſache hervorgerufen zu haben, daß der
Ausnahmeverord=
niungder Reichsregierung kirzerhand rückwirkende
Kraft beigelegt worden iſt, obwohl ſie, ihrem eigenen Wortlaut
rach, erſt mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraft tritt. Wir
glauben nicht zu irren, wenn wir annehmen, daß es für dieſen
Vorgang in Deutſchland noch niemals ein Beiſpiel gegeben hat.
Daß man den heute unterdrückten Zeitungen nicht einmal die
Möglichkeit laſſen wollte, ſich der Ausnahmeverordnung der
Re=
gierung mit Rückſicht auf die Geſetzeskraft, die ihr innewohnt,
zu fügen, ihr alſo den Reſpekt zu erweiſen, auf den ſie für die
Zeit ihres Beſtehens Anſpruch erheben darf, das wird auch von
einzelnen Blättern der Regierungskoalition beanſtandet.
Berlin 1. Sept. (Wolff.) Der Reichsminiſter des Inner
verbot auf Grund des § 1 der Verordnung des
Reichspräſiden=
ten vom 29. Auguſt den Berliner Lokalanzeiger und
den Tag auf 14 Tage, weil dieſe Blätter einen Artikel des
Miesbacher Anzeigers abdruckten, worin das gegen dieſe Zeitung
ausgeſprochene Erſcheinungsverbot verhöhnt und die
Reichs=
tegierung mit Beſchimpfungen überhäuft wurde. Zu dieſem
Verbot ſchreibt das Berliner Tageblatt unter anderem: Wir ſind
der Anſicht, daß in dieſem Falle ein Verbot nicht genügend
begründet iſt und möchten den Wunſch nach einer baldigen
Aufhebung dieſer Maßregel ausſprechen. In dem Falle des
Lokalanzeigers liegt höchſtens eine Entgleiſung vor. So
notwen=
dig wir den Kampf gegen die Preſſeverwilderung halten, ſo nötig
erſcheint es uns auch, daß mit Maßregeln nur gegen die wirklch
unerträglichen Verhetzungen und Ausſchreitungen
vorgegan=
gen wird.
TU. München, 1. Sept. Der Miesbacher Anzeiger,
der bekanntlich zu den verbotenen Zeitungen gehört, iſt weiter
erſchienen. Das Weitererſcheinen des Blattes bedeutet einen
Verſtoß gegen die Verordnung des Reichspräſidenten. Damit
wird die in der Verordnung angedrohte Strafe (5000 Mark und
Gefängnis, oder eines von beiden) erwirkt. Der Miesbacher
An=
zeiger ſchreibt heute in einem Leitartikel „Kriegszuſtand zwiſchen
Verlin und Miesbach”: Vorderhand iſt Bayem noch keine
Ber=
hiner Provinz, außer wir entwürdigen uns ſelbſt dazu. Ebenſo
geht das Verbot uns nichts an, weil wir nicht denken können,
daß es in Bayern eine einzige Partei gibt, die nicht gegen Berlin
und für Bayern eintritt, außer die Sozialdemokratie. Haben
wir in Bayern noch eine Regierung, haben wir noch einen
Land=
tag oder will die Münchener Regierung zu einem Berliner
Be=
zirksamt und der Landtag zu einem untergeordneten
Bezirks=
rat werden?
* Berlin, 1. Sept. Von verſchiedenen militäriſchen und
politiſchen Vereinigungen ſind für heute und morgen
Sedan=
feiern geplant, die in großen Vergnügungslokalen in den
Vor=
lorten abgehalten werden ſollen. Außerdem ſind politiſche
Vor=
träge in vielen Sälen angeſagt worden. Der Berliner
Polizei=
präſident hat alle dieſe Feiern für den Bezirk von Groß=Berlin
verboten. Das Verbot ſtützt ſich auf 8 4 der neuen
Verord=
nng, weil die Beſorgnis begründet ſei, daß dieſe Feiern der
Propagierung der Monarchie dienen können und zur
Verächt=
lichmachung der gegenwärtigen Staatsform und Einrichtungen
benutzt werden können und geeignet ſeien, den inneren Frieden
zur ſtören.
Der Beſchwerdeausſchuß.
Berlin 1. Sept. (Wolff.) In der heutigen öffentlichen
Sitzung des Reichsrates widmete der Vorſitzende,
Reichs=
miniſter des Innern Dr. Gradnauer, vor Eintritt in die
Tagesordnung dem früheren Reichsfinanzminiſter Erzberger
einen Nachruf und gab dem Wunſche Ausdruck, daß die
Ermor=
dung Erzbergers nicht ein Vorzeichen für neue Wirren ſein möge.
Der Reichsrat beſchäftigte ſich mit der Wahl der Mitglieder auf
Grund des 8 6 der Verordnung des
Reichspräſiden=
ten vom 29. Auguſt des einzuſetzenden
Beſchwerdeaus=
ſchuſſes, für den nach den Beſchlüſſen des
Reichsratsausſchuſ=
ſes zunächſt ſieben Mitglieder des bisherigen
Beſchwerdeausſchuſ=
ſes weiter fungieren ſollen, über deren Vermehrung auf 21 in der
nach 14 Tagen ſtattfindenden neuen Sitzung beraten werden ſoll.
Bayeriſcher Geſandter v. Preger gab namens der bayeriſchen
Regierung dem Bedauern und der Ueberraſchung Ausdruck, daß
die Verordnung des Reichspräſidenten ohne jede Fühlungnahme
mit den beteiligten Landesregierungen erlaſſen worden ſei, was
auch durch die Eile, die der Reichsregierung als geboten erſchien,
keineswegs gerechtfertigt ſei. Obwohl er befürchte, daß keine
Möglichkeit beſtehe, daß die Reichsregierung die Verordnung
ab=
ändere, müſſe er das Bedenken derbayeriſchen
Regie=
rung zum Ausdruck bringen. Insbeſondere dürfe nach der
An=
ſchauung der bayeriſchen Regierung der durch den Paragraphen 6
der Verordnung vorgeſehene Beſchwerdeausſchuß nicht aus hohen
Verwaltungsbeamten beſtehen. Sache des Gerichtes ſei es, in
ſolchen Fällen zu entſcheiden. Auch die Zentraliſation der
Ver=
bote in Berlin iſt ſehr bedenklich. Namens der Mehrheit der
Ver=
treter der preußiſchen Provinzialverwaltung richtete Freiherr
Gayl an die Reichsregierung die Anfrage, ob ſie gewillt ſei, die
Verordnung auch gegen die äußerſte Linke
an=
zuwenden und in dieſem Falle dieſe Auffaſſung öffentlich
be=
kannt zu geben. Reichsminiſter Dr. Gradnauer erklärte, daß
nur die abſolute Dringlichkeit der Lage die vorherige
Fühlung=
nahme mit allen Landesregierungen unmöglich gemacht, und daß
die Verordnung ſich nicht gegen die Parteien, ſondern gegen
alle Elemente richtet deren Verhalten ein Gefährdung
des öffentlichen Friedens darſtelle. Nachdem der Vertreter
Sach=
ſens der Uebereinſtimmung der ſächſiſchen Regierung mit der
Tendenz der Verordnung Ausdruck gegeben hatte, die auch
gegen=
über dem Rechtsradikalismus zu einer ſtarken Beruhigung im
Lande führen könnte, ſtimmte der Reichsrat den
Ausſchuß=
beſchlüſſen zu.
Beſprechungen beim Reichskanzler.
wd. Berlin, 2. Sept. Im Laufe des heutigen
Vormit=
tags finden beim Reichskanzler Beſprechungen von
großer innerpolitiſcher Bedeutung ſtatt. Außer dem
Reichspräſi=
denten nehmen daran der Präſident des Reichstages, die Führer
der Koalitionsparteien, der Abgeordnete Dr. Streſemann und
andere führende Politiker und Parlamentarier teil. Gegenſtand
dieſer Beſprechungen dürfte der geſamte Komplex von wichtigen
Fragen der inneren Staatspolitik ſein. Angeſichts dieſer
Tat=
ſachen darf man der heutigen Beſprechung eine große Bedeutung
beilegen. Vielleicht dürfte ſie ausſchlaggebend ſein für die
ein=
zuhaltende Politik der kommenden Wochen. Die
Vorbeſprechun=
gen zwiſchen dem Reichspräſidenten und dem Abgeordneten
Stre=
ſemann haben einen beide Teile befriedigenden Verlauf
ge=
nommen.
Proteſt der bayeriſchen Koglitionsparteien.
München, 1. Sept. (Wolff.) Die Fraktionen der
bayeriſchen Volkspartei, der bayeriſchen
Mittel=
partei, der deutſch=demokratiſchen Partei und des
bayeriſchen Bauernbundes erlaſſen folgende
Kund=
gebung:
Die unterzeichneten Koalitionsparteien des bayeriſchen
Land=
tages haben ſich eingehend mit der augenblicklichen
poli=
tiſchen Lage befaßt. Sie bedauern gemeinſam aufs tiefſte
die Erſchüterung der politiſchen Moral, die ſich von
unverant=
wortlicher Seite in einer verwerflichen Verhetzung gegen die
Reichs= und Staatsregierung in gleicher Weiſe geltend macht. Sie
verabſcheuen die erbärmliche Mordtat, die an Erzberger verübt
wurde, und erkennen es als Pflicht der Reichsregierung wie der
Länderregierungen an, gegen dieſe Verhetzung des Volkes und
gegen die Bedohung und Verächtlichmachung des Staates mit
allen verfaſſungsmäßigen Mitteln einzuſchreiten. Sie halten es
aber für die ſelbſtverſtändliche Pflicht der politiſchen
Gerechtig=
keit wie der Klugheit, daß dieſe Abwehr gleichermaßen nach allen
Seiten erfolgt, von denen die Verhetzung und Gefährdung
aus=
geht. Die Verordnung der Reichsregierung vom 29. Auguſt 1921
und die Beſtrebungen, die auf die ſofortige Aufhebung des
Aus=
nahmezuſtandes in Bayern hinzielen, greifen ſo tief in das
ſtaat=
liche Einzelleben ein, daß ſich aller derer, die in der Beſeitigung
des einzelſtaatlichen Charakters der Länder die größte Gefahr
für die deutſche Einheit erblicken, die größte Erregung bemächtigt
hat. Ohne jeden vorhergehenden Gedankenaustauſch hat die
Reichsregierung Entſcheidungen getroffen, die weit in die
innerpolitiſchen Verhältniſſe der Länder
ein=
greifen. Gegen dieſe Methode legen wir entſchieden
Ver=
wahrung ein. Die Gefahr eines weiteren unmittelbaren
Ein=
greifens in die innerpolitiſchen Verhältniſſe des freien Staates
Bayern ſteht bevor. Von der bayeriſchen Staatsregierung die
ſofortige völlige Aufhebung des Ausnahmezuſtandes in Bayern
erzwingen zu wollen, iſt eine Zumutung, die mit dem Anſehen
und der Autorität der Staatsregierung ſchwer vereinbar iſt.
Die unterzeichneten Fraktionen des bayeriſchen Landtages,
hinter denen die überwältigende Mehrheit des bayeriſchen Volkes
ſteht, und denen die Erhaltung der Einheit des Reiches ebenſo
am Herzen liegt wie die Wahrung der Rechte des bayeriſchen
Staates, erſuchen die Reichsregierung mit aller Eindringlichkeit
und in vollem Bewußtſein ihrer Verantwortung, von
Maß=
nahmen Abſtand zu nehmen, welche die Belange von
Reich und Länderm in gleichem Maße aufs ſchwerſte gefährden
können.
Die Reichsregierung darf zu Bahern das feſte Vertrauen
haben, daß ſie im bayeriſchen Volke ſtets einen zuverläſſigen
Bundesgenoſſen haben wird, wenn es ſich um den Schutz der
ver=
faſſungsmäßigen Ordnung und Sicherheit im deutſchen Lande
handelt. Das bayeriſche Volk, das nach ſeiner geſchichtlichen
Ent=
wickelung und infolge ſeiner ſtändiſchen Zuſammenſetzung ein
ausgeſprochenes demokratiſches Empfinden beſitzt, kann jedoch
ine einſeitige Anwendung außerordentlicher
Maßnahmen in keiner Weiſe billigen. Die unter=
zeichneten Fraktionen des baheriſchen Landtages geben der
Hoff=
nung Ausdruck, daß die Reichsregierung im Benehmen mit der
bayeriſchen Staatsregierung doch noch einen Weg, finden wird,
der geeignet iſt, die verfaſſungsmäßige Ordnung und Sicherheit
aufrechtzuerhalten und der politiſchen Kampfmethode in
Deutſch=
land, welche nicht hart genug verurteilt werden kann, mit Erfolg
entgegenzutreten, ohne daß die Länder ins innere Mark ihrer
ſtaatlichen Selbſtändigkeit getroffen werden, was ſtatt der von
der Reichsregierung angeſtrebten Nuhe und Ordnung nur neue
Unruhe und Unordnung ſchaffen würde.
Beanſtandungen in Württemberg.
Stuttgart, 2. Sept. (Wolff.) Die Fraktionen der
Bürgerpartei und des Bauernbundes des
würt=
tembergiſchen Landtages richteten wegen der
Verord=
nung des Reichspräſidenten an die württembergiſche Regierung
eine große Anfrage, worin darauf hingewieſen wird, daß durch
die Verordnung nur Druckſchriften, deren Inhalt zu Gewalttaten
gegen Vertreter der demokratiſch=republikaniſchen Staatsform
auffordere, verboten werden könnten, alſo nicht auch
Druckſchrif=
ten, die zu Gewalttätigkeiten gegen Vertreter anderer politiſcher
Anſchauungen aufforderten. Es wird gefragt, was die Regierung
zu tun gedenke, um dieſe Rechtsungleichheit zu beſeitigen; ferner
wird erſucht, die verfaſſungswidrige Maßvegel des Verbots
der Süddeutſchen Zeitung ſchleunigſt
rück=
gängig zu machen. Schließlich wird darauf hingewieſen,
daß in ſozialdemokratiſchen, unabhängigen und kommuniſtiſchen
Blättern die Angehörigen und Vertreter nationaler Kreiſe mit
Schmähungen überſchüttet würden und in unverhüllter Form zu
Gewalttätigkeiten gegen dieſe angereizt werde und gefragt, was
ſie gegen dieſe Ausſchreitungen zu tun gedenke. In einem
Tele=
gramm an den Landtagspräſidenten beantragt die Fraktion die
ſofortige Einberufung des württembergiſchen
Landtages zwecks Beſprechung der großen Anfrage. In
einem weiteren Telegramm an den Reichsminiſter des Innern
wird Verwahrung gegen das verfaſſungswidrige Verbot der
Süddeutſchen Zeitung eingelegt, deſſen ſofortige
Aufhebung verlangt wird.
Eine Erklärung der Offiziersbünde.
* Berlin, 31. Aug. Der Reichsoffiziersbund
1920, Ortsgruppe Berlin, der Nationalverband
deut=
ſcher Offiziere und der Deutſche Offiziersbund
veröffentlichen folgende Erklärung:
Im Zuſammenhang mit der von uns ſchärfſtens verurteilten
Ermordung des Abgeordneten Erzberger geht durch die deutſche
Oeffentlichkeit eine neue Velle der Verhetzung gegen
alles, was früher dem Vaterland als Soldat gedient hat. In
Potsdam, in Zeitz und anderen Orten ift es dabei zu
bedauer=
lichen Ausſchreitungen gekommen. Dabei haben die Kreiſe, die
jetzt wieder beſchimpft und verleumdet werden, ſich ſtreng
inner=
halb des geſetzlichen Rahmens gehalten und in ihren mündlichen
und ſchriftlichen Aeußerungen lediglich von ihren
ſtaatsbürger=
lichen Rechten Gebrauch gemacht. Wir erheben ſchärfſten
Einſpruch gegendieſes ſtagts=und
volksgefähr=
liche Treiben. Wir fordern die Regierung auf, gegen alle,
die neue Unruhe und neues Unglück über unſer Volk bringen,
unnachſichtlich und unparteiiſch einzuſchreiten. Insbeſondere
machen wir auf die ungeheuere Gefahr aufmerkſam, die in
Zei=
ten wie den gegenwärtigen in der Duldung von Kundgebungen
liegt, die ſich äußerlich gegen nicht vorhandene Gefahren für die
Staatsform, in Wirklichkeit aber gegen die ſtaatliche Ordnung
überhaupt und gegen Leben und Beſitz der Bürger richten. Wir
ſehen in der Unterdrückung der Meinungsfreiheit
weiterer Kreiſe unſeres Volkes kein geeignetes
Mit=
tel, um zu der dringend notwendigen Beruhigung zu kommen,
und berufen uns in dieſer Beziehung auf die eigenen
Erfahrun=
gen der jetzt regierenden Kreiſe. Von unſeren Volksgenoſſen
er=
warten wir, daß ſie endlich von den gewiſſenloſen Hetzeyn und
ihrer Preſſe abrücken und die Achtung vor der ehrlichen
Ueber=
zeugung Andersdenkender bewahren.
Der Belagerungszuſtand in Bayern.
* Berlin, 2. Sept. Zu der Blättermeldung, daß wegen
der Aufhebung des Belagerungszuſtandes in
Bayern zurzeit ſchon Verhandlungen zwiſchen der
Reichs=
regierung und der bayeriſchen Regierung ſtattfänden, erfährt die
Deutſche Allgemeine Zeitung an zuſtändiger Stelle, daß bis jetzt
in Verlin von derartigen Verhandlungen noch nichts bekannt iſt.
Jedenfalls ſei die Nachricht unzutreffend, daß es bereits
feſt=
ſtände, daß der Reichspräſident die Aufhebung des
Belagerungs=
zuſtandes in Bayern beabſichtige. Dem Berliner Tageblatt
zu=
folge iſt anzunehmen, daß unmittelbar nach der heute früh
er=
folgenden Rückkehr des Reichskanzlers die Beratungen über dieſe
Frage aufgenommen werden. Den Anlaß dazu biete die Sitzung
des ſogenannten Ueberwachungsausſchuſſes des Reichstages, der
von ſeinem Präſidenten, dem ſozialiſtiſchen Abgeordneten
Meer=
feld, für heute einberufen iſt mit der Tagesordnung: „Der
Aus=
nahmezuſtand in Bayern."
Die Schraube ohne Ende.
m. Berlin, 1. Sept. Nach den beſtimmten Erklärungen der
Miniſter im Reichstag ſollten die im Frühjahr beſchloſſenen
be=
trächtlichen Erhöhungen der Gebühren für Poſt und
Eiſenbahn für abſehbare Zeit die letzten Erhöhungen ſein.
Aber die neuen erhöhten Tarife ſind zum Teil noch nicht einmal
eingeführt und ſchon haben die Mehrausgaben für Gehälter und
Löhne alle Berechnungen über den Haufen geworfen. Sie gehen
in die Milliarden und ſollen nach einem Beſchluß des
Reichskabi=
netts von den beiden Verkehrsunternehmen ſelbſt aufgebracht
wer=
den. Bei der Eiſenbahn hatte man zunächſt an eine Erhöhung
um 25 Prozent gedacht, aber ſie reicht nicht aus. Nach den
Be=
rechnungen der Sachverſtändigen wird eine Erhöhung der
Per=
ſonen= und Gütertarife um 35 bis 40 Prozent nicht zu umgehen
ſein. Dem Einwand, daß eine neue gewaltige Verteuerung
ſchließlich den Verkehr erdroſſeln müßte, begegnet man mit dem
Einwand, daß der Eiſenbahnverkehr trotz erhöhter Tarife ſeit
dem 1. Juni zugenommen hat. In ähnlicher Richtung bewegen
ſich die Erwägungen bei der Poſt. Auch dort ſollen die letzten
Gebührenerhöhungen auf den Verkehr nicht ungünſtig gewirkt
haben. Um jedoch noch genauere Unterlagen zu gewinnen, hat
das Reichspoſtminiſterium eine umfaſſende ſtatiſtiſche Erhebung
angeordnet. Während eines Zeitraums von ſieben Tagen ſollen
ſämtliche Poſtſendungen von den Poſtämtern gezählt und das
Ergebnis dieſer Zählungen mit früheren Statiſtiken verglichen
Geite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 3. September 1921.
Nummer 243.
werden. Als Grundlage für die neuen Erhöhungen bei der Poſt
iſt die Andeutung des Poſtminiſters bei den Verhandlungen mit
den Vertretern der Beamten und Arbeiter zu betrachten, daß ein
Brief in Zurunft 1 Mark koſten müſſe. Demnach wäre alſo bei
der Poſt mit einer Erhöhung um 60 bis 70 Prozent zu rechnen.
Die neuen Tarife ſollen, da die Mehrausgaben für Löhne
und Gehälter ſchon vom 1. Auguſt ab laufen, mit möglichſter
Be=
ſchleunigung eingeführt werden. Da aber bei aller
Beſchleuni=
gung die Vorlagen nicht vor dem 15. Sepetmber fertig geſtellt
werden können, und dieſe Vorlagen dann erſt vom Verkehrsbeirat,
vom Kabinett, vom Reichsrat und endlich vom Reichstag
geneh=
migt werden müſſen, ſo können die erhöhten Gebühren früheſtens
am 1. Norember in Kraft treten.
Wie dieſe Erhöhungen, beſonders die Erhöhung der
Güter=
tarife, dann wieder auf die allgemeine Preisbildung zurückwirken
wird, läßt ſich an früheren Beiſpielen erkennen: es wird eine
neue Teuerungswelle einſetzen, die Schraube wird wieder
ange=
zogen werden und dann kommen neue Erhöhungen. Und ſo fort.
Die oberſchleſiſche Frage.
Genf, 1. Sept. (Wolff.) Ueber die Sitzungdes
Völ=
kerbundrates, die zu den bereits mitgeteilten Beſchlüſſen
führte, gab der Nat auf Antrag des Generalſekretärs Drumond
einen vollſtändigen Verhandlungsbericht heraus, aus dem
erſicht=
lich iſt, daß ſämtliche Vertreter mit dem Antrag Iſhij
einver=
ſtanden waren. Balfour und Bourgeois erklärten als die erſten
ausführlich ihre Zuſtimmung. Balfour betonte, daß die
öffent=
liche Meinung zu einer vollkommen unabhängigen und
unpar=
teiiſchen Prüfung der oberſchleſiſchen Frage entſchloſſen
ſei. Balfour wies in ſeiner zuſtinunenden Erklärung darauf hin,
daß die Annahme der Beſchlüſſe nicht bedeute, daß die
Ratsmit=
glieder in irgend einem Augenblick ſich nicht für den Fortgang
der Angelegenheit indereſſieren würden, ſondern, daß ſie in ihre
Kollegen für die Arbeiten alles Vertrauen ſetzten. Sie werden
unausgeſetzt mit dieſen in Kontakt bleiben, um den Stand ihrer
Arbeiten zu prüfen. Imperiali=Italien erklärte ſich in wenig
Worten mit Balfour und Bourgeois einig. Im Namen der
Ver=
treter Braſiliens, Spaniens, Chinas und Belgiens betonte
Hy=
mans, daß ſie in vollſter Gerechtigkeit ihre Aufgabe erfüllen
wür=
den. Die Sitzung, die bereits vorher ſorgfältig vorbereitet war
und nur einen formalen Charakter trug, nachdem in privaten
Be=
ratungen längſt Einſtimmigkeit erzielt worden war, hat kaum
eine halbe Stunde gedauert.
Genf, 2. Sept. (Wolff.) Der polniſche Delegierte der
Völ=
kerbundverſammlung, Profeſſor Askenaſy, machte bei dem
Vorſitzenden des Völkerbundrates einen Beſuch, in dem
er den polniſchen Standpunkt zur Frage der Teilnahme Polens
an den Beraungen über die oberſchleſiſche Frage
dar=
legte. Er beſtätigte außerdem dieſe Auffaſſung durch ein
Schrei=
ben an den Vorſitzenden des Völkerbundrates, das folgenden
Wortlaut hat: Beſeelt von heißem Vertrauen in den
Völkerbund=
rat und entſprechend der mündlichen Erklärung, die mir geſtern
Ew. Exzellenz gegeben, habe ich die Ehre, im Auftrage meiner
Regierung dem Völkerbundrat mitzuteilen, obgleich die polniſche
Regierung an dem Recht, das ihr § 5 des Artikels 4 des Paktes
verleiht, feſthält, macht ſie gegenwärdig keinen Gebrauch von
die=
ſem Recht.
8 5 des Artikels 4 beſagt: Jedes Mitglied des Bundes wird
aufgefordert, einen Delegierten zu entſenden, der an den
Sitzun=
gen teilwimmt, wenn eine Frage vor den Rat gebracht wird, die
dieſes Mitglied beſonders angeht.
Danzig.
Danzig, 1. Sept. (Wolff.) Das polniſche
Miniſte=
rium für auswärtige Angelegenheiten hat durch eine Note vom
26. Auguſt 1921 bei dem Oberkommiſſar des Völkerbundes einen
Appell eingereicht, gegen die Entſcheidung des Präſidenten des
Ausſchuſſes für Hafen und Waſſerwege Danzigs vom 5. Auguſt
1921, wonach die lebende Weichſel als einer der Waſſerwege
an=
zuſehen iſt, die in der Danzig=polniſchen Konvention vom 9.
No=
vember 1920 genannt ſind. Der Oberkommiſſar hat dieſen Appell
durch ein Schreiben vom 31. Auguſt 1921 zur Gegenäußerung dem
Senat der Freien Stadt Danzig zugehen laſſen. Die Erklärung
des Senats ging dem Oberkommiſſar bereits heute zu, ſo daß
mit einer baldigen Entſcheidung des Oberkommiſſars auch in
die=
ſer für die freie Stadt ſo bedeutungsvollen Frage zu rechnen iſt.
Die Aufhebung der Sanktionen.
Mainz, 2. Sept. Der Heſſiſche
Handelskammer=
tagnahm in einer Sitzung, der auch Vertreter des heſſiſchen
Miniſteriums beiwohnten, zu der Note der Alliierten über
die Aufhebung der wirtſchaftlichen Sanktionen Stellung in
einer Erklärung, in der die für die Aufhebung der Sanktionen
geſtellten Bedingungen als unberechtigt und wegen der in ihnen
enthaltenen bauernden Ueberwachung der deutſchen Ein= und
Ausfuhr als unannehmbar erklärt wurden.
Die Begnadigungen.
* Das Wolfſbureau verbreitet folgende Mitteilung: In der
Preſſe wurden wiederholt Nachrichten über die
Begnadi=
gung der an dem mitteldeutſchen Aufſtand
betei=
ligten, durch die Sondergerichte verurteilten Perſonen verbreitet.
Die Meldungen ſind durchweg irreführend, insbeſondere, ſoweit
zahlenmäßige Angaben über die Begnadigungsfälle gemacht
wer=
den. Der Neichspräſident verfuhr bei den Gnadenerweiſen in
Uebereinſümnwng mit den in der Reichstagsreſolution über die
Begnadigung ausgeſprochenen Grundſätzen. Es hat insbeſondere
eine Nachprüfung der durch die Sondergerichte
verhängten Zuchthausſtrafen ſtattgefunden, und
hier ließ die Gnadeninſtanz in geeigneten Fälleu unter
Berück=
ſichtigung der beſonberen Umſtände des einzelnen Falles in grö=
ßerem Umfange eine Umwadlungder erbanntem
Zuchthaus=
ſtrafen in Gefängnisſtrafen eintreten. In einigen Fällen
erfolgte auch eine Umwandlung in Feſtungsſtrafen. Die
Behauptung, daß Leute, die durch Gewaltakte, Mordbrennerei
oder andere gemeine Verbrechen ſich an dem Aufſtand beteiligten,
begnadigt und aus der Haft entſaſſen wurden, iſt falſch. Der
Rieichsjuſtizminiſter wird ſich bei der erſtem Gelegenheit im
Reichstag über die Handhabung des Begnadigungsrechtes
äußern. Eine zahlenmäßige Ueberſicht über das Ergebnis der
Gnadenberfahren wird dem Reichstag beſchleunigt vorgelegt
werden. In der Oeffentlichkeit wird auch die Nachricht
verbrei=
tet, daß Hölz begnadigt worden ſei oder werden ſoll. Eine ſolche
Maßnahme iſt niewals in Erwägung gezogen worden.
Die Vorfälle in Weſtungarn.
Wien, 1. Sept. (Wolff.) Der Bundeskanzler Schober
hielt im Ausſchuß für Aeußeres ein ausführliches Expoſé über die
durch die Vorfälle in Weſtungarn geſchaffene Lage,
worin er mitteilte, daß ihm kurz vor Beginn der Sitzung von
dem Wiener ungariſchen Geſandten eine Note ſeiner Regierung
überreicht wurde, worin ſie das Bedauern über die
Vor=
kommniſſeausſpricht und verſichert, daß ſolche Angriffe nicht
mit Wiſſen und Willen der ungaviſchen Regierung ſtattfanden
und von ihr auf das Entſchiedenſte mißbilligt würden. Die
un=
gariſche Regierung wäre beſtrebt, das Eindringen
unverantwort=
licher Elemente in das von den ungariſchen Truppen und
Gen=
darmen geräumte Gebiet zu verhindern. Sie habe alle Organe
ſtreigſtens angewieſen, ſich aus der geräumten Zone zu
entfer=
nen und ſich jedes gewaltſamen Vorgehens unbedingt zu
enthal=
ten. Die ungariſche Regierung kündigt eine genaue Unterſuchung
der Vorfälle und ſtrenge Beſtrafung der Schuldigen an und macht
ſich erbötig, falls es der öſterreichiſchen Regierung erwünſcht ſei,
au der Aktion zur Wiederherſtellung der Ordnung in der Zone
A mitzuwirken. Schließlich kündigt ſie einen weiteren Vorſchlag
der Zone B an.
Weiter teilte Bundeskanzler Schober einen Beſchluß der
Pariſer Botſchafterkonferenz mit, in dem gegen die
Vorfälle in dem weſtlichen Komitaten proteſtiert und die
un=
gariſche Regierung hierfür verantwortlich gemacht, ſowie von ihr
verlangt wird, daß ſie unverzüglich ihrem Verpflichtungen
nach=
kome. Der öſterreichiſchem Negierung wird der Vorſchlag
ge=
macht, ſie möchte ihre Bereitwilligkeit erklären, mit der
ungari=
ſchen Regierung, ſobald die Uebergabe der Komitate vollſtändig
vollzogen ſei, die finanziellen und andere Fragen, welche aus der
Uebergabe reſultieren, im Verhandlungen zu bereinigen. Der
Bundeskanzler fügte hinzu, er brauche vor dem Ausſchuß nicht
zu betonen, daß Oeſterreich dieſem Wunſche wiederholt,
insbeſon=
dere durch dew entgegenkoymenden und Ungarn die
Freundes=
hand reichenden Beſchluß des Ausſchuſſes vom 27. Auguſt in
vol=
lem Maße entſprochen hat.
Obzwar der Beſchluß des Außenausſchuſſes vom 27. Auguſt
ſehr entgegenkommend gehalten geweſen ſei, habe die ungariſche
Regierung die von longer Hand vorbereiteten Umtriebe geduldet
oder zumindeſt nicht verhindert, — Umtriebe, die darauf
hinziel=
ten, die vertragsmäßige Uebergabe zu hintertreiben. Gegenüber
dem Verſuch der ungariſchen Regierumg, die Schuld an den
Vor=
konmniſſen unverantwortlichen Elementen zuzuſchreiben, betonte
der Bundeskanzlex, daß er gerade in der letzten Zeit wiederholt
die ungariſche Regierung auf die drohende Bildung von Banden
im Burgenlande aufmerkſam gemacht, unid ſchleunigſte Abhilfe
verlangt habe. Auf alle dieſe Vorſtellungen habe er immer
wie=
der beruhigende Zuſicherungen erhalten. Man müſſe alſo
ent=
weder an der Vorausſicht und dem guten Willen der ungariſchen
Regierung oder an der Fähigkeit, letzteren durchzuſetzen, zweifeln.
Der Bundeskanzler teilte ſodann die heutige ungariſche Note
und den Beſchluß der Botſchafterkonferenz mit. Nach längerer
Debatte erfolgte einſtimmtig die Annahme folgender
Entſchlie=
ßung: Der Ausſchuß für Aeußeres bilbigt, daß die Regierung
ausſchließlich diplomatiſche Mittel anſende, um die
Ueber=
gabe des Burgenlandes aw Deutſch =Oeſterreich
zu erlangen. Er beauftragt die Regierung, die alliierten Mächte
zu erſuchen, ihr für die Sicherung der von Ungarn geräumten
Gebiete und ſür die Aufrechterhaltung der Ordnung im
Innen=
lande ſofort freie Hand zu baſſen. Wenn Ungarn, der
neuer=
lichen Weiſung der Mächte folgend, das ganze burgenländiſche
Gebiet geräumt hat, wird der Aufnahme der ſchon in den
Be=
ſchlüſſen des Ausſchuſſes vom 13. und 27. Auguſt in Ausſicht
ge=
nonumenen Verhandlungen über die Fragen finanzieller und
anderer Natur, die ſich aus der Uebergabe ergeben werden, nichts
im Wege ſtehen.
Unruhen in Rußland.
Kopenhagen, 1. Sept. (Wolff.) Berlinske Tibende wird
aus Helſingfors gemeldet: Albe Anzeichen ſprechen dafür, daß die
Aufruhrbewegung in Rußland beſtändig zunimmt.
Die Sowjetregierung in Moslau hat einen beſonderen Ausſchuß
eingeſetzt, deſſen einzige Aufgabe die Bekämpfung der vielen
Aufſtände iſt, die in allen Teilem Rußlands ausbrechen,
nament=
lich in den von der Hungersnot heimgeſuchten Gebieten. Das
Gebiet von Samara iſt vollkommen von Lebensmitteln entblößt.
Alles zur Verfügung ſtehende Unkraut, das nur irgendwie eßbar
iſt, wird zu hohen Preiſen verkauft. An Fleiſch gibt es nur noch
Rattenfleiſch. Infolge dieſer Ernährug ſind unter der
Bevöl=
kerung zahlreiche Kramkheiten ausgebrochen." Zwei Dampfer mit
1200 Tonnen Lebensmittelu der amerikaniſchen Hilfsaktion ſind
in Riga eingetroffen. Nach Moskau ſind bereits 22
Eiſenbahn=
wagen mit amerikawiſchen Lebensmitteln abgegangen.
Der griechiſch=türhiſche Krieg.
Athen, 1. Sept. (Wolff.) Amtlicher Kriegsbericht vom
31. Auguſt. Nach bis geſtern abend eingegangenen amtlichen Be=
richten iſt der Feind nach einer ſiebentägigen erbitterten
Schlacht bei den ſtark befeſtigten Anhöhen auf den nördlichen
Ufern der Flüſſe Goek und Katrandji auf der ganzen Linie
ge=
wichen. Die Schlacht fand auf einer Front vom Dorfe Etrek
an dem öſtlichen Ufer des Sangarios bis 60 Kilometer öſtlich
da=
von ſtatt. Die auf dem Rückzuge befindlichen türkiſchen
Streit=
kräfte werden von den griechiſchen Truppen hart verfolgt.
Paris, 1. Sept. (Wolff.) Nach einer Temps=Meldung
be=
ſtätigt ſich, daß ſich der linke Flügel der türkiſchen
Armee nach Nordoſten in Richtung Angora zurückzieht,
und daß man die demnächſüige Beſetzung dieſer Stadt durch die
griechiſche Armee vorausſieht.
Paris, 1. Sept. (Wolff.) Amtlicher Bericht von Angora
vom 31. Auguſt: Auf dem linkem Flügel Vorhutkämpfe. Heute
iſt der Angriff des Feindes zum Stehen gekommen.
* Kleine politiſche Nachrichten. Aus Reval wird gemeldet: Ein
Mitarbeiter einer ruſſiſchen Zeitung hatte ein Interview mit dem
litqu=
ſchen Außenminiſter Paricki. Der Miniſter äußerte ſich unter andevem,
daß die Entente zwar ihre endgültige Abſicht hinſichtlich Memels noch
nicht ausgeſprochen habe, jedoch zweifle er nicht daran, daß Memel
ſchließlich Litauen zugeteilt werde, da es als ein ſelbſtändiges
Staats=
wweſen unnöglich exiſtieren kann. Der Anfall Memels an Litauen würde
das Selbſtbeſtimnpungsrecht Memels, das bekanntlich autonom bleiben
will, außer Acht laſſen. — Nach einer Temsmeldung aus Brüſſel iſt
der holländiſche Miniſter des Aeußern mit dem belgiſchen Mimiſter des
Aeußern am 27. Auguſt in Luzern zuſammengetroffen. In amtlichen
belgiſchen Kreiſen erwarte man glückkiche Ergebniſſe für die Zukunft in
den holländiſch=belgiſchen Beziehungen. Man hofft,
daß auch die Wielingen=Angelegenheit wieder aufgenommen werden
wird. — Nach einer Matinmeldung aus London geht dort das Geriicht
um, daß die iriſche Antwort in verſöhnlichen Ausdrücken gehalten
iſt und eine Liſte der durch den Dail Eireann bezeichneten
Bevoll=
mächtigten enthalte, walche die zubünftigen Verhandlungen mit Downing
Strect führen ſollen. — Nach einer Meldung aus Belgrad iſt der ältere
Bruder des Königs Alexander, als er ſich nach Karlsbad
begab, glücklich einem Attentat entgangen. — Nach einer Blättermeldung
aus Waſhington hat Präſident Harding, in einer Rede an die
Offiziere der Militärſchulen erklärt, daß die Hoffnung, die Kriege völlig
abzuſchaffen, ausſichtslos wäre. Armee und Flotte würden
wahrſchein=
lich immer notwendiger werden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. September.
Vom Fernſprechweſen.
Das Fernſprechamt ſchreibt uns: Gegen das von der
Reichstelegraphenverwaltung geplante Verfahren, die etwaige
Ueberlaſtung eines Anſchluſſes durch Zählung der in einer Woche
vorkommenden Beſetztfälle feſtzuſtellen, iſt der Einwand erhoben
worden, daß bei dieſer Zählung leicht Verſehen unterlaufen
könn=
ten, und daß ſie außerdem entbehrlich ſei, weil ſich die Belaſtung
des einzelnen Sprechapparates aus der am 1. Oktober in
Wirk=
ſamkeit tretenden Zählung der Geſpräche ohne weiteres ergäbe.
Letztere Auffaſſung wäre zutreffend, wenn mit Hilfe des
Ge=
ſprächszählers ſowohl die abgehenden als auch die ankommenden
Geſpräche gezählt würden. Der Geſprächszähler zählt jedoch wur
die abgehenden Geſpräche, weil die ankommenden von demjenigen
zu bezahlen ſind von dem ſie ausgehen. Wenn ſich nun auch bei
vielen Teilnehmern die Zahl der abgehenden und der
ankommen=
den Geſpräche ungefähr die Wage hält, ſo trifft dies doch auf
alle Teilnehmer keinesvegs zu. Die Statiftik zeigt vielmehr, daß
im Geſchäftsleben bei zahlreichen Teilnehmern die Zahl der
an=
konunenden Geſpräche weiig oder gar keine Nolle ſpielt, während
dasſelbe wiederum bei anderen Teilnehmergruppen von der Zahl
der abgehenden Geſpräche gilt. Infolgedeſſeu kann die
Reuchs=
telegraphenverwaltung leider der Berechnung des
Geſamtver=
kehrs eines Anſchluſſes die Zahl der vom Geſprächszähler
feſtge=
ſtellten abgehenden Geſpräche nicht allein zugrunde legen; ſie
be=
nötigt hierzu vielmehr noch eines beſonderen Verfahrens. Welche
Anſchlüſſe überlaftet ſind, iſt ihr aus der Praxis zur Gewüde
be=
kannt. Sie ſtellt dabei ohne weiteres mit in Rechnung, ob der
Inhaber mehrere Anſchlüſſe hat, Beſetztfälle alſo weniger oft als
bei Einzelanſchlüſſen vorkommen, oder ob der ankommende
Ver=
kehr des Teilnehmers nur gering iſt, wie z. B. bei Anſchlüſſen in
Gaſthäuſern, die meiſt nur in abgehender Richtung benutzt
wer=
den. Liegen ſolche Ausnahmefälle nicht vor und erachtet deshalb
die Reichstelegraphenverwaltung den Anſchluß als überlaſtet, ſo
ſetzt ſie den Teilnehmer in unverbindlicher Form
hier=
von in Kenntnis umd legt ihm die Anmeldung eines weiteren
Anſchluſſes nahe. Die meiſten Fälle dieſer Art werden ſich, wie
es ſchon bisher geſchehen iſt, auf dieſem Wege durch
Vereinbarung mir dem Teilnehmer auch künftig
gütlich erledigen laſſen. Das in der neuen
Fernſprech=
ordnung vorgeſehene Verfahren der beſonderen Ermitvelung der
Zahl der Beſetztfälle wird daher nur im den Ausmahmefällen
Platz greifen, wo ſich bei den Verhandlungem zwiſchen
Verwal=
tung und Teilnehmer keine Einigung hat erzielen laſſem. Dieſe
Sonderfeſtſtellung wird mit ſolcher Genauigkeit vorgenammen
werden, daß Irrtüner dabei ausgeſchloſſen bleiben.
Dieſe beruhigende Begründung kam, man gewiß gelten
laſſen, weun bei der Sonderfeſtſtellung wut „ſolcher
Ge=
nauigkeät” geprüft wird, daß dabei alle vorkommenden Fälle
berückſichtigt wverden. Wer kann ſich ſchließlich vor irrtümlichen
oder beabſichtigten unzähligen Anrufen ſchützen? Man wird z. B.
in Rückſicht ziehen wüſſen, daß bei irgend welchen Anläſſen die
Redaktionen der Tageszeitungen (Wahlen uſw.) Tag
und Nacht angerufen werden, um Auskunft zu geben und
Neu=
gier zu befriedigen. Soil zu dieſer oft bis zur Unerträglichkeit
geſteigerten Beläſtigung auch noch der Zwang hergeleitet werden,
die Zahl der Anſchlüſſe zu vermehren? Es bleibt zu hoffen, daß
Ernſt Pasqué.
Zu ſeinem hundertjährigen Geburtstag am 3. September 1921.
Von Hans Otto Becker.
Bei Alsbach an der Bergſtraße, einem der landſchaftlich ſo
beborzugten Teile unſerer engeren Heimat, kommen wir, wenn
wir auf den langen Windungen des Herrenweges im Bergwald
am Fuße des ſchöngipfeligen Melibokus von Jugenheim her nach
Süden zum Nachbarort Alsbach woandern, an einem Denkmal
vorüber, das auf der Ludwigshöhe, von der aus ſich ein
herr=
licher Fernblick auf den Rheinſtrom öffnet, errichtet iſt: eine
künſt=
lich hergeſtellte Felſengruppe, in die eine Tafel aus weißem
Mar=
mor eingelaſſen iſt. Eine gelbe Juſchrift beſagt: „Zur
Erinne=
rung an Ernſt Pasquc, gewidmet von der dankbaren Gemeinde
Alsbach.‟ Davüber ſehen wir eine von Bildhauer Ludwig
Habich, ehemals in Darmſtadt, modellierte Büſte, die von der
Famuilie Pasaué geſtiftet iſt. Dies Denkmal erinnert uns an den
Sänger und Dichter Ernſt Pasqué, der am 3. September
1821 zu Köln geboren iſt und naeh einemr wechſelvollen
Bühnen=
leben in Alsbach an der Bergſtraße ein Buenretiro fand, wo er,
ſeiner ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit lebend, ſeine Tage beſchloß. Für
Darmſtadt und unſere engere Heimat, die er des öfteren in
ſei=
nen Dichtungen geſchildert hat, iſt Pasqué von beſonderer
Be=
deutung geworden, weshalb an ſeinem hundertjährigen
Geburts=
tag ein Gebenken wohl am Platze iſt.
Früh ſchon, mit 17 Jahven, kam der muſikaliſch begabte
junge Menſch nach Paris, um auf Veranlaſſung Aubers im
Kon=
ſervatorium ſeine Baritonſtimme ausbilden zu laſſen. Dort
lernte er den Komponiſten des „Nachtlager von Granada”,
Kon=
radin Kreutzer, kennen, der ihm ein väterlicher Freund und
Be=
tater wurde. Auf deſſen Veranlaſſung trat er, nach ſechsjähriger
froher Studienzeit in die deutſche Heimat zurückgekehrt, am
4. Mai 1844 zum erſtenmal in Mainz auf den weltbedeutenden
Breitern als „Jäger” im „Nachtlager” auf.
Auch auf Pasués literariſche Tätigkeit hat Kreutzer anregend
gewirkt. Für ihn ſchrieb Pasqus damals ein Textbuch „Meiſter
Martin und ſeine Geſellen” das Kreutzer komponieren wollte.
Auf ſeinen erſten Erfolg in Mainz wurde Pasaus an der
Groß=
herzöglichen Hofbühne in Darmſtadt engagiert. Als am
25. Auguſt 1844 das Ludwigsmonument auf dem Luiſenplatz in
Darmſtadt eingeweiht wurde, ſang er in der Feſtoper „Ferdinand
Cortez” von Spontini den „Talasko”, und ſeine ſchöne Stimme,
die Kraft und Wohllaut vereinigte, ſchuf ihm bald einen großen
Rollenkreis. Nach zweijähriger Wirkſamkeit kam er nach Leipzig
an die Stelle des Baritons Keindermann, aber ſchon 1847 kehrte
er auf Empfehlung des kunſtſinnigen Erbgroßherzogpaares und
des Prinzen Emil nach Darmſtadt zurück. Nach kurzen
Unter=
brechungen (1848/49 Amſterdam, 1854 London) kehrte er immer
wieder nach Darmſtadt zurück. Am 23. Oktober 1853 ſang er bei
der erſten Aufführung des „Tannhäuſer” den „Wolfvam” Am
20. Mai 1855 verließ er die Darmſtädter Oper, leitete in
Amſter=
dam die deutſche Oper und war dann drei Jahre in Weimar
Opernregiſſeur. Noch einmal kam Pasqus 1859 nach der heſſiſchen
Reſidenz, wo er, da ſeine Stimme inzwiſchen brüchig geworden
war, Hoftheaterbeamter, Oekonomieinſpektor, wurde.
Nun beginnt Pasqué mit ſeiner literariſchen Tätigkeit. Im
November 1869 ſchrieb er zur fünfzigjährigen Jubelfeier des
Darmſtädter Hoftheaters ein Feſtſpiel, das die großen Verdienſte
des erſten Großherzogs um die Kunſt feierte. Auch eine
muſika=
liſche Statiſtik aller vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis 1869
in Darmſtadt aufgeführten Opern hat er verfaßt. Nach dem
großen Theaterbrand 1871 übernahm Pasaus proviſoriſch die
Leitung der Hofbühne, bis er 1874 auf ſein Erſuchen penſioniert
wurde. Gleichtohl wirkte er weiterhin für das Darmſtädter
Theater, ſo gewann er namentlich noch unbekante,
vielver=
ſprechende junge Talente, Hermann Winkelmann, Milada
Czer=
wenka, für dieſe Bühne.
Nach der Penſionierung zog er nach Alsbach, wo er fortan
als Schriftſteller ſchuf. Die ſtille ländliche Abgeſchiedenheit, die
herrliche Natur der Bergſtraße, verbunden mit der Romantik
von Sage und Geſchichte jener Gegend, war für ſeine Tätigkeit
äußerſt fördernd, und Pasqué wurde ein beliebter, gern geleſener
Schriftſteller, der etva 70 Bände ſchrieb. Selbſtverſtänölich war
ſein Milieu, das Theater, häufig der Untergrund ſeiner
erzählen=
den Werke. Schon die Titel „Die Komödiantenhexe” „Sieben
Tage aus dem Leben eines Sängers”. „Die Primadonna‟ „Die
Logenſchließerin” „Muſikantengeſchichten” laſſen darauf ſchließen,
daß eigene Eindrücke und Erlebniſſe aus ſeiner Theaterzeit ihm
den Stoff dazu geboten haben. Die Welt des Scheins ſchildert
er darin ebenſo ergötzlich wie andererſeits wieder ergreifend.
Auch Operndichtungen hat er in großer Zahl geſchrieben,
dar=
unter „Der Schwvedenſee” vertont von Robert Emmerich (
Wei=
mar, 1874), in Darmſtadt am 10. Oktober 1878 zum erſtenmal
auſ=
geſührt. Der Schwedenſee iſt der Kirchbergteich im Walde
ſüd=
lich von Darmſtadt, an den ſich eine romantiſche Sage aus dem
30jährigen Krieg knüpft, die Pasqus auch in einer Erzählung
Der Kirchbergteich” verwertet hat. Die ſchöne Umgegend
Darm=
ſtadts und der nahe Odenwald boten dem Dichter häufig Stoffe
zu ſeinen Schöpfungen, ſo das geſpenſtige „Griesheimer Haus”.,
das Jagdſchlößchen aus der Landgrafenzeit, wo ſo unheimliche
Dinge vorkommen. „Es ſteht ein Baum im Odenwald‟ „Drei
Erzählungen aus der Bergſtraße” darunter „Die vier
Haimons=
kinder” Pasquss Geburtsſtadt Köln iſt der Schauplatz des
„Dombaufeſtes zu Köln” „Der Goldengel von Köln‟ Es würde
ermüden, alle Werke Pasques namentlich aufzuzählen. Daß
Paris, wo er ſtudiert hatte, einen großen Einfluß auf ihn
aus=
übte, iſt natürlich. Er liebte es, ſeine Erzählungen auch auf
franzöſiſchem Boden ſpielen zu laſſen, und auf franzöſiſche
Ein=
drücke, ſeine Beſchäftigung mit der Literatur Frankreichs, iſt
wohl auch die Leichtigkeit und Eleganz ſeiner Erzählerkunſt
zu=
rückzuführen. Dabei war er trotz ſeines galliſch klingenden Namens
ſtets ein echter, guter Deutſcher. Daher kommt aber wohl auch
der Schuß Sentimentalität, der ſich häufig in ſeinen Werken
fin=
det. Für einen „modernen” expreſſioniſtiſch geſchulten Menſchen
iſt natürlich ein Schriftſteller wie Ernſt Pasqué nicht
diskutier=
bar. Aber es gibt auch noch andere Geſchmacksrichtungen, und
die werden bei Pasqus anerkennen, daß er auch heute noch ſeine
Bedeutung als Volksdichter und Heimatdichter hat und behält.
Am 20. März 1892, ein halbes Jahr nach der Feier ſeines
70. Geburtstages, iſt Pasaus heimgegangen.
Mummer 24F.
Darmſtadter Tagblatt, Samstag, den 3. Septeuber 1921.
Seite 3.
ſolche und ähmliche Fälle bei Verhandhungen gebührend
berück=
ſichtigt werden. Die Red.
* Ernannt wurden der Amtsgerichtsgehilfe Philipp Peter Schmitt
in Ober=Ingekheim zum Kanzleigehilfen bei dem Amtsgericht Ober=
Ingelheim der Amtsgehilfenſubſtitut Auguſt Jenſch zu Nidda zum
Amtsgehitfen bei dem Antsgericht Nidda, der Amtsgehilfenfubſtitut
Kaſtar Rickert in Büdingen zum Amtsgehilfen bei dem Amtsgericht
SBüdingen, der Amtsgehilfenſubſtitut Johannes Enders in Laubach
zum Amtsgehilfen bei dem Amtsgericht Laubach, Marie Schmidt aus
Hoof, Kreis Kaſſel, zur Oberwärterin an der Landes=Heil= und
Pflege=
anſtaltz bei Gießen, Auguſt UIlrich aus Falken=Geſäß zum Wärter an
er Landes=Heil= und Pflegeanſtalt bei Heppenheim, Franz Weber
aus Wald=Michelbach zum Ordonnanzwärter an der Landes=Heil= und
Pflegeanſtalt „Philippshoſpital” bei Goddelau, Karl Zöpf aus
Enzis=
veiler zum Heizer an der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt bei Gießen,
Seinrich Krauß aus Burkartsfelden zum Heizer an der Landes=
Heil=
and Pflegeanſtalt bei Gießen, Ludwig Walther aus Langd zum
Hei=
er an der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt bei Gießen, Philipp Ulrich
um Gärtnergehilfen an der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt „
Philipps=
ſaoſpital” bei Goddelau, Leonhard Steinmann aus Gras=Ellenbach
um Bäckergehilfen an der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt „
Philipps=
boſpital” bei Goddelau und Johann Werle aus Schönberg zum
Kut=
ſcher an der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Heppenheim.
* Erledigt iſt eine mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende
Schulſtelle zu Kaichen. Kreis Friedbera.
* Die Zinſen vom Fernſprechbeitrag ſind kapitalertragsſteuerpflichtig.
Die Frage, ob die Zinſen des Fernſprechbeitrags
kapitalertragsſteuer=
flichtig ſind, iſt ſehr ſtrittig. Die Vereinigten Handelskammern
Frank=
iwt a. M.—Hanau habem ſich mit ihr eingehend befaßt, da ſie glaubten,
cr gegenüber einen verneinenden Standpunkt einnehmen zu wüſſen.
Nun iſt durch Erlaß des Reichsfinanzminiſteriums eine Klärung dieſer
Angelegenheit dahingehend herbeigeführt worden, daß zwiſchen der
Poſt=
verwaltung und dem Fernſprechteilnehmer ein Vertrag beſtehe, der die
Einräumung eines Fernſprechanſchluſſes herbeiführe. Mit dem Abſchluß
dreſes Vertrags unterwerfe ſich der Fernſprechteilnehmer freiwillig auch
ollen Bedingungen, die ihm durch den Vertrag auferlegt wurden. Eine
beſondere Vereinbarung über die Verzinſung des Beitrags, der bereits
jar Vertrage geſetzlich feſtgelegt ſei, könne dann nicht mehr getroffen
wierden. Es handelt ſich demnach um Forderungszinſen, die auf Grund
des Kapitalertragsſteuergeſetzes ſteuerpflichtig ſeien. (Es iſt immerhin
en merkwürdiger „Vertrag”, der einſeitig diktiert wird von einer
Be=
hörde, die ſich durch Geſetzesverordnung dazu bevollmächtigen läßt.)
— Heſſiſches Landestheater. (Wochenſpielplan.) Sonntag
(4 1): Die Frau ohne Schatten. Getvöhnliche Opernpreiſe. Anfang
6 Uhr. Montag geſchloſſen. Dienstag (Sonderwiete Serie 181): Aida.
Gowöhnliche Opernpreiſe. Anfang 7 Uhr. Mittwoch und Donnerstag
geſchloſſen. Freitag (D 1): Tosca. Gewöhnliche Opernpreiſe. Anfang
Uhr. Samstag (außer Miete): Zwangseinquartierung. Gewöhnliche
Schauſpielpreiſe. Anfang 7 Uhr. Sonntag, 11. September (E 1): Die
Peiſterſinger von Nürnberg, Geſöhnliche. Opernpreiſe. Anfang
51 Uhr.
MMit Beginn der neuen Spielzeit wird zugleich in den beiden kleinen
Fohers des Landestheaders (rechts und links des 1. Ranges) die erſte
Gemäldeausſtellung eröffnet. Es werden 22 Originalaquarelle
vn Georg Emanuel Opitz aus der „Mappe der Leipziger Meſſe”
aus=
gſtelly, die durch das liebenswürdige Entgegenkommen des Herrn Dr.
Freund vom Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums zur Verfügung
zſtellt wurden.
Die Micter der Mietreihe A werden darauf aufmerkſam gemacht,
nß ihnen bereits morgen Sonntag die erſte Vorſtellung der Spielzeir
urällt, und daß die noch nicht abgeholten Mietkarten nur noch heute
Zumstag vormittag von 10—1 Uhr und morgen Sonntag vormittag
un 11—1 Uhr an der Tageskaſſe des Landestheaters gegen Zahlung
er erſten Rate abgegeben werden könnett. — Die erſte Auflage der
Sheaterzeitſchrift konnte aus techniſchen Gründen noch nicht in voller
höhe ausgedruckt werden. Diefenigen Mieter, die beim Abholen der
Nietkarten noch keine Theaterzeitung erhalten haben, können ſie von
Sonntag an gegen Vorzeigen der Mietkarken beim Pförtner des Lan=
NStheaters in Empfang nehmen.
* Geſverbemufeum. Die Ausſtellung der Spitzenbilder und
zedenkblätter aus der Sammlung Roll=Kichler in
Darm=
t, deren reicher Inhalt auch die Aufmerkſamkeit auswärtiger
Samm=
et erregt hat, bleibt nur noch bis zum 15. September geöffnet.
* Die „Friedensvertragsausſtellung” der Liga wird um eine Woche,
einſchließlich Sonntag, den 11. Sebtember, verlängert. Der von
ig zu Tag ſteigende Einzelbeſuſch und die ſtarfe Nachfrage ſeitens der
Sculen und Vereine für geſchloſſene Führungen hat die Liga zum
cutze der deutſchen Kultur hierzu veranlaßt. Sie kommt damit einem
ungenden Bedürfnis der Allgemeinheit entgegen, denn die Aufklärung
her Deutſchlands Feſſelung auf Jahrzehnte hinaus durch den „
Friedens=
ertrag” in allen Volksſchichten, iſt eine unſerer wichtigſten Aufgaben der
ſesztzeit. Alle, die das Unternehmen durch Verfügung von Material
ſo. unterſtützt haben, haben dieſe Unterſtützung auch für die nächſte
Voche in dankbarſter Weiſe noch zugeſagt, ſo daß die Ausſtellung
weiter=
aufen kann. Auch heute nachmittag finden Führungen und
Filmvor=
räge in der Ausſtellung ſtatt. Am Sonntag iſt die Ausſtellung den
anzen Tag geöffnet.
* Deutſche Kunſt. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, findet
Vorbeſprechung mit maßgebenden Perſönlichkeiten von Darmſtadt
her die Beſtrebungen und Ziele der Genoſſenſchaft „Deutſche Kunſt”
m 5. September beſtimmt ſtatt. Das Verſamlungslokal und die
ge=
mere Zeit wird noch mitgeteilt. Wir machen darauf aufmerkſam, daß
ſe Freunde guter Kunſt und geſunder ſozialer Beſtrebungen, auch
enn ſie nicht durch perſönliche Einladungsſchreiben aufgefordert ſind,
der Beſprechung herzlich willkommen ſind.
* Allgemeiner Edangeliſch=proteſtantiſcher Mifſionsverein. Aus ganz
etſchland und der Schwveiz verſammeln ſich die Miſſionsfreunde vom
Sis 11. Oktober in Darmſtadt. Miſſionare und auswärtige Redner
erden am 9. in allen Kirchen Darmſtadts und in der Umgebung
predi=
gen. Am 10. und 11. findet dann ein jedermann zugänglicher
Miſſions=
tus unter Leitung von D. Wilhelm (Tſingtau) und D. Gundert
6pan) ſtatt, auf den ſchon fetzt hingewieſen ſei. Am Abend des 10.
htober ſoll eine akedemiſche Feier im großen Saal des Saalbaues
ſtatt=
nden. Nähere Anzeigen durch die Preſſe folgen.
* Der Kirchenchor der Petrusgemeinde, unter der langjährigen
eikung des Herrn Cymnaſiallehrers Hamm ſtehend, har nach
Be=
digung der Sommerferien ſeine Tärigkeit wieder aufgenozmen, um
ur zuir Einübung der für den Winter geplanten kirchengeſanglichen
ufführungen zu ſchreiten. Die Uebungen finden Dienstag und Freitag
und im Gemeindebauſe ſtatt. Um aber auch dem Sinn für Cieſelligkeit
nd der Freude an der Natur Rechnung zu tragen, wird der Kirchenchor
Dantes beginnende Höllenfahrt.
Von Dr. Fritz Kern, Univerſitätsprofeſſor zu Frankfurt.*)
Das Thema der Göttlichen Komödie iſt, die
Gegen=
art Gottes in der Welt, das Walten eines heiligen Geſetzes in
lem Menſchlichen zu zeigen. Weshalb beginnt aber die Reiſe
der Hölle? Man kann als äſthetiſchen Grund anführen, daß
uin ſolcher Weg durch Nacht zum Licht gehen müſſe, und als
phi=
ſophiſchen Grund, daß Gottes Allwalten zunächſt in möglichſter
ottferne erkannt werden müſſe, um dann die Stufen der
An=
äherung zu begreifen. Entſcheidend aber iſt die pſychologiſche
rfahrung, daß, wer die menſchliche Natur und ihr Verhältnis
imr Ewigen erfaſſen will, ſich zuallererſt vor das ſchwere
Pro=
em von Sünde und Leid geſtellt ſieht. Iſt der Menſch
verant=
ſortlich für ſeine Schuld? Und wenn er es iſt, wo weilt dann
e Gerechtigkeit, die Glück und Unglück nach Verdienſt verteilt?
Unſer Verſtand vermag das Verhältnis von Sünde und
ühne nicht zu erkennen. Und doch iſt die Ueberzeugung, daß
chuld und Strafe ſich entſprechen, die Grundvorausſetzung
da=
r, daß wir überhaupt einen göttlichen Sinn über der Natur
inen können.
Die Qualen des ſchlechten Gewiſſens und die Erlöfung von
nen beſtätigen den Glauben an die ſittliche Weltordnung; ſie
ſnid vielleicht das Urphänomen theiſtiſcher Gotteserkenntnis. An
eiem Punkte faßt deshalb Dante ſein Thema an: das Symbol
* Hölle leitet in die Abgründe des Gewiſſens, wo Schuld und
ohn in ewig gerechtem Verhältnis ineinander ruhen; wo ſich
m blinden Verſtand die Einſicht öffnet in die Geſetze unſeres
ſeins, die von jenſeits, aus dem Land des Lichts, aſich durch
e Welt des Dunkels leuchten.
7 Bogen=
So führt Virgil ihn ans Höllentor, über
ölbung mit dunkler Farbe ſteht:
„Ich bin der Eingang zu der Stadt der Trauer,
Ich bin der Eingang zu dem ewigen Schmerze,
Ich bin der Eingang zum verlorenen Volke.
*) Mit Erlaubnis des Verfaſſers, der am
nd, aus ſeinem Buche „Dante”, (S. 37—40;,
ſprechen
am nächſten Sonntag, 4. September, ſeinen diesjährigen Ausflug
nach dem Jagdſchloß Kramchſtein unternehmen. Die nichtaktiven
Mit=
glieder, welche Freunde eines Waldſpazierganges durch den herrlichen
Park und der reichhaltigen Sammlungen des Schloſſes ſind, ſind hierbei
herzlich willkommen. Der Vortrag paſſender Lieder ſoll die Swmden
des Aufenthalts verſchönern, und beim Genuß eines in Ausſicht
geſtell=
ten guten „Bohnenkaffees”, wobei Gelegenheit geboten iſt, den
mitge=
brachten Mundvorrat zu verzehren, werden ſich dieſelben zu recht
an=
genehmen geſtalten.
* Elternabende. Das Programm der diesjährigen Veranſtaltungen
des ſtädt. Berufsamtes wird zurzeit verſchickt und im Anzeigenteil eine
Einladung veröffentlicht. Die Vorträge ſind in erſter Linie beſtimmt
für die Eltern der an Oſtern kommenden Jahres die hieſigen Volks= und
Mittelſchulen, ſowie die höheren Schulen verlaſſenden Schüler und
Schü=
lerinnen und dieſe ſelbſt, aber es wäre nur zu begrüßen, wenn weitere
Kreiſe unſerer Bevölkerung ſich für dieſe erſtmalig in größerem
Um=
fange ſtattfindenden Veranſtaltungen intereſſieren wollten und dazu
bei=
tragen würden, die Beſtrebungen des Berufsamtes immer wehr bekannt
zu machen.
* Die Vereinigung ehem. Unteroffiziere des Leib=Dragoner=Regts.
Nr. 24 hält heute Samstag, den 3. September 1921 abends im
Fürſten=
ſaal, Grafenſtraße, einen Unterhaltungsabend ab. (Näh. ſ. Anz.)
* Die Darmſtädter Grupppe Poſch=Pfeil=Nichter legt Wert darauf,
mitzuteilen, daß ſie ihr Ausſtellungslokal in der Wilhelminenſtraße
auf=
geben muß. Die zurzeit dort ausgeſtellten Bilder haben mit der Gruppe
nichts zu tun.
* Im Silberkranz. Am Montag, den 5. Sepkember, begehen Herr
Wilh. Eckhart und ſeine Ehefrau Helene geb. Von der Schmidt,
Pan=
kratiusſtraße 67, das Feſt der Silbernen Hochkzeit.
Das Polizeiamt hat am 31. Auguſt eine Bekanntmachung erlaſſen,
nach welcher die Polizeiſtunde für Wochentags auf 12 Uhr, für
Sonn= und Feiertage, ſowie Vorabende von Sonn= und Feiertagen auf
1 Uhr feſtgeſetzt wurde. Die Beobachtung dieſer Beſtimmungen wird
ſcharf überwacht werden. Ausnahmen werden nur noch in ganz
be=
ſonders begründeten Fällen unter gewiſſen Vorausſetzungen
gewährt werden können.
* Roſöytum. In vorvergangener Nacht gegen halb 12 Uhr wurden
hieſige Bürger auf dem Heimweg am Schwimmbadplatz von zwei
gut=
gekleideten Rowdys angerempelt, weil ſie ſich die Beläſtigungen ihrer
Frauen verbaten, und in der Folge in eine „handgreifliche”
Auseinan=
derſetzung verwickelt. In kurzer Zeit erſchienen fünf junge Darmſtädter
aus der Altſtadt auf dem Platze und nahmen nach flüchtiger Feſtſtellung
der Tatſache, daß offenbar ortsfremdes Rowdytum angeſehene
Darm=
ſtädter Bürger roh überfallen hatte, die letzteren ſehr wirkſam in Schutz.
Das Vertrauen zu den Darmſtädter Heinern ging ſo weit, daß ſogar die
zum Schutze herbeigerufene Polizei den jungen Leuten dieſen Schutz
übertrug, die denn auch wirkſam die auflauernden Rowdys fernhielt.
* Auch eine Demonſtration. Man teilt uns mit: Einen „Scherz”
leiſteten ſich am vergangenen Mittwvoch ungefähr 8—10 Studenten.
Unter Ausnutzung der herrſchenden Revolutions= und
Demonſtrations=
ſtimmung zogen ſie, angetan mit roten Tüchern, Schlidſen, Ballonmützen
und Schleifen, ſowie Emblemen durch die Straßen Darmſtadts und
be=
ſuchten einige Lokale. Wo ſie ſich ſehen ließen, verbreiteten ſie Angſt
und Schrecken, obwohl ſie niemandem etwas zu leide taten. Jedermann
beſchleunigte ſeine Schritte und dankte ſeinem Schöpfer, daß er mit
hei=
ler Haut aus der Affäre gekommen war. Die harmloſen Scherzworte
blieben ſämtlich unbeantwortet in dem Beſtreben, die Begegnung nach
Möglichkeit abzukürzen. Im Kaffee Bismarck brach die Muſik ſofort ab,
als die Horde nach Anmeldung durch einen ſcharfen Fingerpfiff eintrat,
und die Gäſte ſprangen angſtvoll von ihren Sitzen. Doch nichts geſchah,
ſondern die unwillkommenen Beſucher verſchwanden wieder, wie ſie
ge=
kommen waren. Eine Polizeipatrouille folgte ihnen in reſpektvoller
Entfernung, ohne jedoch einzuſchreiten. In der Diele des Darmſtädter
Hofes war die Aufregung noch größer wie in anderen Lokalen. Ein
Gaſt, der mit einer Dame Sekt trank, ließ die Flaſche ſofort
verſchtvin=
den und brachte ſie erſt wieder zum Vorſchein, als ihn einer der Beſucher
dazu mit den Worten aufforderte: „Wo iſt denn die Flaſche
hinge=
komme, die, wvo eben noch dageſtanne hot?” Am Büfett packte wan das
Silber weg uſw. uſw. Zum Nutz und Fromen aller derer, die
viel=
leicht heute noch in dem angenehmen Gefühl leben, durch irgend einen
glucklichen Zufall einer der ſchwerſten Gefahren ihres Lebens entgangen
zu ſein, ſei das Vorkommnis hier mitgeteilt. Es hat auch ſeine ernſte
Seite, zeigt es doch, wie in heutiger Zeit eine kleine, aber entſchloſſene
Minderheit auftreten kann, ohne daß irgend jemand Widerſtand zu leiſten
wagt!
** Saalbaukonzert. Das von Herrn Direktor Mickley am
Don=
nerstag im Saalbau veranſtaltete Orcheſterkonzert fand im großen Saale
ſtatt und war gut beſucht. Die Kapelle bot unter Herrn Mickleys ſtets
bewährter Leitung die gewohnten trefflichen Leiſtungen. Eine
in=
tereſſante Bereicherung erhielt das Programm durch die Mitwirkung der
achtjährigen Phantaſietänzerin Mali Scheuren aus Düiſſeldorf, die
durch ihre ſtaunenswerte Tanztechnik und kindliche Grazie alles entzückte.
Die Tänze wurden vom Orcheſter begleitet. Im ganzen waren es vier,
unter denen der von der Ballettmeiſterin Frl. Robertine einſtudierte
„Papillon” der ſchönſte war. Die kleine Tanzkünſtlerin erntete für ihre
einzigartigen Darbietungen rauſchendem Beifall.
— Sportplatz=Reſtaurant. Heute abend konzertiert Herr
Obermuſik=
meiſter M. Weber. (S. Anz.)
* Konzert im Platanenhain. Morgen Sonntag veranſtaltet die
Konzertdirektion Mickley im Platanenhain wieder ein großes
Pro=
menadekonzert mit verſtärktem Orcheſter und neuem Programm.
Die Heſſiſche Landeswanderbühne nach ihrer
techniſchen und künſtleriſchen Einrichtung.
Von der Heſſiſchen Landeswanderbühne wird uns geſchrieben:
Der „Blick hinter die Kuliſſen” war dem Theaterfreunde von jeher
eine feſſelnde Sache. Die Heſſiſche Landeswanderbühne, das jüngſte
Geſchöpf der „Zentralſtelle zur Förderung der
Volks=
bildung und Jugendpflege in Heſſen”, beginnt in vier
Wochen ihre erfreuliche und ſegenbringende Wanderung durch Heſſens
Dörfer und Städte. Es wird viele von denen, die demnächſt ihr
Publi=
kum bilden werden, intereſſieren, einige Einzelheiten über ihre techniſche
und künſtleriſche Ausſtattung zu hören. Eine Bühne einzurichten, die
hohen und künſtleriſchen Anforderungen entſprechen und doch zugleich
ſich den primitivſten Bedingungew hinſichtlich der Oertlichkeiten uſw.
einfügen ſoll, war keine leichte Aufgabe. Sie iſt von den techniſchen
Vor=
ſtänden des Heſſiſchen Landestheaters (den Herren Maſchinerie=Direktor
Schwerdtfeger, Ingenieur Kranich, Beleuchtungsinſpektor Weil und
dem Vorſtand des Malerſaales, Herrn Scherl, zuſammen mit dem
tech=
niſchen Leiter der Heſſiſchen Landes=Wanderbüihne, Herrn Ingenieur
Eugen Mann) vortrefflich gelöſt worden.
Die Eiſenkonſtruktion der Bühne gelangte in den Werkſtätten der
uutogenen Schweißanftalt und Schloſſerei von Stadion Riehl in
Darm=
ſtadt zur Ausführung.
In der erſten Spielzeit der Heſſiſchen Landes=Wanderbühne 1920/21
ward bekanntlich eine Bühneneinrichtung benutzt, die von der
Schwäbi=
ſchen Volksbühne komplett zur Verfügung geſtellt worden war. Dieſes
Entgegenkommen war höchſt dankenswert; doch konnte nicht verborgen
bleiben, daß dieſe entliehene Bühne für unſere beſonderen heſſiſchen
Ver=
hältniſſe mancherlei Nachteile hatte. In erſter Linie machte ſich ſtörend
bemerkbar, daß das Bühnengeſtell, aus Holz erbaut, ein ſtarres Gefüge
war, das keinerlei Vergrößerungen des Bühnenausſchnittes, der
Bühnen=
tiefe und =Höhe zuließ und ſich daher den in Heſſen ſehr häufig
wechſeln=
den Bedingungen, unter denen von Ort zu Ort, von Saal zu Saal
ge=
ſpielt werden mußte, nur ſchwer anpaſſen konnte. Dieſe Bühne konnte
daher nur in ſolchen Orten aufgeſchlagen werden, wo verhältnismäßig
große Säle mit breiter und hoher Rückwand zur Verfügung ſtanden.
Alle anderen Orte gingen den Darbietungen verluſtig. Auch für den
Transport und die Verpackung ergaben die zum Teil 5½ſ Meter langen
Balken dieſes Bühnengeftells erhebliche Schwierigkeiten. Dann erwies
ſich die Beleuchtungsanlage vielfach als nicht ganz ausreichend. Auch
der eigentlich dekorative Apparat, alſo alles, was mit Kuliſſen,
Horizon=
ten, Verſatzſtücken und Soffitten zuſammenhängt, war etwas ſchwerfällig
und unhandlich. Kurz, die Anlage hatte gerade im Hinblick auf die
eigentliche Beſtimmung, eine wandeunde überallhin paſſende Bühne
zu ſein, mancherlei Mängel. Als ſich die Zentralſtelle daher entſchloß,
dem Heſſenland eine vollkommen eigene Wanderbühne zu geben, konnte
kein Zweifel ſein, daß man dabei für Maſchinerie, Beleuchtung und
De=
koration vollſtändig neue Wege einſchlagen mußte.
Das iſt geſchehen.
Vor allem ſtellte man von vornherein zwei Bühnen in Dienſt,
eine größere für Orte ohne räumliche Beſchränkungen, eine kleinere für
beſcheidenere Bedingungen, ſodaß von nun an die Wanderbühne ſelbſt in
den kleinſten Orten ihr Können zu zeigen vermag. Zugleich gibt dieſe
Teilung die Möglichkeit, das Perſonal voll zu beſchäftigen, da immer an
zwei Orten zugleich geſpielt werden kann, und in dritter Linie verdoppelt
ſich dadurch die Zahl der Orte, die in einer Spielzeit mit künſtleriſchen
Segnungen der Wanderbühne bedacht werden können.
Das Weſendliche der neuen Bühneneinrichtungen iſt folgendes:
An Stelle des ſchwerfälligen Holzgeſtelles tritt ein leichtes Gerüſt aus
dünnwandigen, ineinander ſchiebbaren Mannesmann=Stahlrohren. Um
ſich den verſchiedenen Größenverhältniſſen der Bühnenräume einzelner
Orte anpaſſen zu können, iſt dieſes Gerüſt, ähnlich wie die bekannten
Rohrſtative der photographiſchen Apparate, ausziehbar konſtruiert. Es
kann von 4 auf 7 Meter in der Breite, von 2,80 auf 4,50 Meter in der
Höhe und von 2,75 auf 4 Meter in der Tiefe durch Auseinanderziehen
oder Ineinanderſchieben der Rohre verſtellt werden. Bei der Verpackung
und bei dem Transport werden die Rohre auf ihre kleinſten Maße
ge=
bracht und ergeben ſo eine große Raumerſparnis im Dekorationswagen.
Die in den ländlichen Sälen vorhandenen Bühnenpodien ſind meiſt zu
klein. Wenn ſie auch öfters in der Breite den Anforderungen
entſpre=
chen, ſo laſſen ſie doch faſt immer an Tiefe zu wünſchen übrig. Deshalb
führt die Wanderbühne einen Vorbau mit, der 1,20 Meter tief iſt und
leicht auf die Breite und Höhe des vorhandenen Podiums eingeſtellt
wer=
den kann. Vor dieſem Vorbau befindet ſich dann der eigentliche
Büh=
nenrahmen, der ebenfalls breiter und enger einzuſtellen iſt, famt dem
Hauptvorhang. Dieſer Bühnenrahmen begreift auch in ſich die vorderſte
Spielflächenbeleuchtung und die Fußrampe mit ihrer Lampenreihe. Die
weitere Beleuchtung der Bühne wird von drei eigens konſtruierten
Oberlichtern und drei Scheinwerferlampen von je 2000 Kerzenſtärken
geliefert. Auf einer Spezialſchalttafel ſind ſämtliche Leitungen,
Sicherun=
gen und Widerſtände vereinigt. Mit dieſer Anlage, die im Syſtem einer
modernen Einrichtung feſteingebauter größerer Bühnen gleichkommt,
laſſen ſich ſämtliche Beleuchtungseffekte, wie langſame Uebergänge von
Tag in Nacht und umgekehrt, mit dem entſprechenden Sonnen= und
Mondlicht bewerkſtelbigen; auch die Einzel= und die Geſamtregulierung
der Beleuchtungskörper in den Farben weiß, rot und blau ſowie deren
Miſchung erfolgt mit ihrer Hilfe leicht und ſicher. Infolge der
Verwen=
dung eines beſonderen Schaltungsſchemas iſt die Anlage für alle
vor=
kommenden Spannungen, ohne den üblichen Stromverluſt durch
Vorſchal=
tung von Widerſtänden, verwendbar.
In Bezug auf die Deboration hat ſich die Heſſiſche Landes=
Wan=
derbüihne jenes Syſtem zu eigen gemacht, das für ihre Zwecke und
Ar=
beitsbedingungen das einzig Praktiſche iſt: das Syſtem der
Vorhang=
bühne, die zugleich Stilbühne iſt. Es gibt, wie geſagt, einen
Hauptvor=
hang am vorderen Bühnenrahmen, aber auch der erwähnte Vorbau kann
durch einen zweiten Vorhang von der Hinterbühne abgeſchloſſen werden,
ſodaß eine eigene vordere Spielfläche entſteht. Das ergibr den großen
Vorteil, daß während des Ablaufs kleinerer Szenen auf dieſer vorderen
Spielfläche die hintere Hauptbühne umgebaut werden kann, wodurch
ein ſehr raſcher Szenenwechſel gewährleiſtet wird. Den ſeitlichen
Ab=
ſchluß der Bühnenöffnung bildet naturgemäß der Hauptrahmen, der je
nach Bedarf erweitert und verengert werden kann. An dieſen
Haupt=
rahmen ſchließen ſich nach hinten die ausgeſteiften Zimmerwände oder
auch Vorhänge, die auf Drahtſeilen in der Richtung von vorn nach hinten
verſchiebbar ſind und den Bühnenraum in der Tiefe ſeitlich abſchließen.
Spielt die Szene im Freien, ſo bildet ein Lufthorizont den rückwärtigen
Abſchluß.
Was den ſo wichtigen Farbenſchmuck dieſes ganzen Apparates
an=
langt, ſo iſt der Hauptrahmen in Grün und Violett gehalten, die
zu=
ſammen einen ſatten vollen Kalng ergeben und der künſtlichen
Beleuch=
tung ſehr ſchön ſtandhalten. Dasſelbe Grün wiederholt ſich bei dem
inne=
ren Rahmen (zwiſchen Vorbau und Hauptbühne) und beiden Soffitten,
die den Bühnenraum nach oben abſchließen. Auf dieſe Weiſe iſt eine
durchgehende farbige Einheit gewahrt. Der Hauptvorhang iſt in einem
ſatten Gold gehalten, das ſehr feſtlich mit dem Grün und Violett des
Rahmens zuſammenſtimmt.
Die zweite Bühne iſt nach denſelben Grundſätzen wie die große
er=
baut, nur bedeutend einfacher und kleiner. Da auf ihr meiſt leichtere
und heitere Stücke gegeben werden, iſt ſie in ihren Farben weniger
feſt=
lich und feierlich als die große Bühne und mehr auf das Scherzhafte,
Muntere des Luſtſpieltons geſtimmt.
Sämtliche Bühnenbilder bewegen ſich, unter wohlerwogener
Aus=
nützung moderner künſtleriſcher Errungenſchaften, in einfachſten Formen
und in ſtarken, ungebrochenen Farben. Die althergebrachte naturaliſtiſche
Dekorationsweiſe mit ihrem kleinlichen Nachahmen der platten
Wirklich=
keit iſt gänzlich verlaſſen. Wir wiſſen längſt, daß man ſtarke
Raumein=
drücke nicht durch das Kopieren der Natur erreicht, ſondern viel beſſer
durch knappe, ſchlagende Andeutungen, durch Auswahl kräftiger,
charak=
teriſtiſcher Sinnesreize, die die Phantaſie anregen und zum Mitſchaffen
aufrufen. Bühnenbild und Inſzenierung ſamt dem Spiel halten ſich
auf einer klaren, ftiliſtiſchen Linie: auf der Linie der ſelbſtändigen
ſchöpferiſchen Geſtaltung im Gegenſatz zu der geiſtloſen, ſklaviſchen
Naturabhängigkeit. Dadurch wird zugleich ein erzieheriſcher Zweck er=
Gerechtigkeit trieb meinen hohen Schöpfer;
Mich hat gemacht die göttliche Gewalt,
Die höchſte Weisheit und die erſte Liebe.
Vor mir iſt nichts Erſchaffenes geweſen,
Als ew’ge Dinge, und auch ich bin ewig.
Laßt, die ihr eingeht, alle Hoffnung fahr=
(Inf. 3, 1—12.)
Die Leiden des Gewiſſens ſind geſchaffen von der höchſten
Weisheit und der erſten Liebe: das ſoll der Gang durch die Hölle
verſtändlich machen. Aber Dante, wie er durch das Tor tritt,
ver=
ſteht das bange Rätſel noch nicht, und ihm ſchauert vor dem
un=
begriffenen Geſetz, das uns in der eigenen Bruſt Foltern anlegt,
wie die äußere Welt es nie vermag. Und wie ihn nun Virgil
hineinführt über die Schwelle, „zu dem betrübten Volk, das der
Erkenntnis Gut verloren hat”,
„Da hub Geſtöhn und Weh und Heulen an
Rings durch die ſternenloſe Luft zu hallen,
Daß anfangs ich zu weinen drob begann.”
Der Raum, den der Wanderer mit vorahnendem Grauen
betritt, iſt ein düſterer Schacht unter der Erdoberfläche, der ſich
trichterförmig verengt und bis zum Mittelpunkt der Erde
hinab=
ſenkt. Dies Amphitheater iſt in Kreiſe eingeteilt, von denen der
jeweils tiefere einen noch unſeligeren Gewiſſenszuſtand
verſinn=
licht, als der obere. Dort, wo der Höllentrichter ſeine
Spitze hat, im Schwerpunkt der Erdkugel, läuft ein Sträßchen
durch die andere Erdhalbkugel weiter und führt wieder aus dem
Erdinnern heraus an einen Ort, wo ſich, mitten im jenſeitigen
Ozean, ein ſymboliſcher Berg erhebt, der Berg der
Läute=
rung. Auf der Kuppe liegt das irdiſche Paradies, von dem
aus die Seelen erlöſter Büßer in den Himmel entſchweben.
Von Jeruſalem, dem Mittelpunkt unſerer Erdhälfte, geht alſo
die Achſe gerade durch die Hölle hindurch zum „Fegeberg” und
von hier beginnt der Aufſtieg zum Sphärenreich des himmliſchen
Paradieſes.
Man muß dieſe Dantiſche Jenſeitstopographie im großen
Ganzen kennen, um die Plaſtik ſeiner Phantaſie zu genießen. Es
gibt freilich eine „Dantologie”, die ſich an dieſem unumgäng=
lichen, aber doch ſehr untergeordneten allegoriſchen Beiwerk mehr
als nötig ergötzt und zergrübelt. Der Ernſt, mit dem Dante alle
Symbolik in den Dienſt ſeeliſcher Anſchaulichkeit ſtellt, ſollte
je=
doch vor äußerlicher Deutelei bewahren. Wir fragen hier auch
nicht nach den literariſchen Quellen dieſer Allegorie. Denn
ob=
wohl manche Dantiſchen Motive in der Literatur des Mittelalters
weit verbreitet ſind, iſt bei Dante doch alles neu geworden; ſo
empfangen auch die Abgründe der Seele, die in den Schluchten
und Falten der Hölle wiedererſtehen, ihre geſpenſtiſche
Greifbar=
keit nur aus dem Werdegang von Dantes eigenem Sündengefühl.
Oberhalb des Höllenſchlundes, am Eingang, wogt bang die
ungeheuere Menge der Charakterloſen. Ihr Daſein iſt
nicht Leben und nicht Tod, nicht Erlöſung und nicht
Verdamm=
nis: ſie haben ſich vom Guten wie vom Böſen ausgeſchloſſen,
Hölle wie Himmel ſtößt ſie weg.
„Verſchiedene Sprachen, grauenhaftes Lallen,
Worte des Schmerzes und des Zornes Schmähn,
Gekreiſch und Aechzen und der Hände Schallen,
Dies ſchien in ſtetem Aufruhr ſich zu drehn,
Zeitlos durch niegefärbte Luft geſchwungen,
Dem Sande gleich, wann Wirbelwinde wehn.”
(Hölle 3, 25—30.)
Noch hat ſich der Schleier vor dem Problem nicht gelüftet,
was Gut und was Böſe ſei, aber die Erkenntnis dämmert: es
gibt keine Adiaphora, keinen ſittlichen Nullpunkt. Selber
unent=
ſchieden, in faſſungsloſem Bangen ſieht Dante dieſe Halben und
Lauen von feigen Sorgen umgetrieben. Ihre Strafe iſt, jeden
zu beneiden, der etwas Ganzes ward.
„Kein Ruhm blieb in der Welt von ihnen über.
Gnad’ und Gerechtigkeit derſchmäht ſie gar.”
Das Fähnlein der Feigen huſcht jammernd vorbei. Von
ihrem ewig zielloſen Weſen führt Virgil oen eigenen
Entſchluſ=
es unfähigen, halb gelähmten Dante weg.
„Nichts mehr von ihnen! — Schau, und geh vorüber!“
(Hölle 3, 49—
Zeite X,
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 3. September 1921.
Rummer 243
reicht: das Pußlikum wird durch ein ſolch ſchöpferiſch geſtaltetes
Bühnenbild in die Anſchauungsweiſe der idealiſtiſchen Kunſt eingeführt.
Den Transport der ganzen Bühne von Ort zu Ort beſorgt ein
eigens von der Firma A. Opel in Rüſſelsheim erbauter Laſtkraftwagen
mit Anhänger. Dieſer moderne „Theſpiskarrent” birgt das geſamte tote
Material der Bühne und befreit ſie von den Tücken des
Eiſenbahn=
verkehrs.
Das ſind die Einzelheiten, die hier anzuführen ſparen. Man möge
aus ihnen erſehen, daß keine Mühe und keine notwendige Aufwendung
geſpart wurde, um ein leiſtungsfähiges Werkzeug zu ſchaffen für die
ſchöne und hohe Aufgabe, die ſich dieſe Bühne geſtellt hat: Verſorgung
der bisher benachteiligten Landſtriche und Volksteile mit echter, feſtlicher
Bühnenkunſt in einwandfreier, würdiger Darbietung.
+ Arh=ilgen, 2. Sept. Eine Sehenswürdigkeit, wie ſie
nur wenigen Orten geboten wird, wurde in dieſer Woche der hieſigen
Bevölkerung durch das hieſige Lichtſpiel=Orpheum gezeigt. Es war
der hochintereſſante Film des Merckſchen Fabrikbetriebs. Faſt alle
Be=
triebe dieſer Weltfirma wurden dem Publikum vor Augen geführt, und
viele Familien konnten dabei ihre in der Fabrik beſchäftigten
Angehöri=
gen bei ihrer Tätigkeit ſehen. Beſonders intereſſant iſt für manchen
Beſucher geiveſen, ſich ſelbſt auf der Leinwaud bei ſeiner alltäglichen
Arbeit zu beobackten. Der Zudrang zu den Vorführungen war deshaib
ein ganz außerordentlicher, und auch der hieſigen Schuljugend war es
vergönnt, dieſe Darſtellungen in Augenſchein zu nehmen; denn dieſer
Film geht in der nächſten Woche in das Ausland, um dort Propaganda
für unſere deutſche chemiſch=pharmazeutiſche Induſtrie zu machen. Es
ſoll der Welt gezeigt werden, was wir b=drückten Deutſchen leiſten, denn
dieſe Produkte werden in aller Welk gebraucht.
h- Auerbach, 2. Sept. Gemeinderatsſitzung. Die auf
geſtern abend 7 Uhr anberaumte Sitzung, auf deren Tagesordnung
15 Gegenſtände ſtanden, fand ein unerartet raſches Ende. Bei
Er=
öffnung der Sitzung erbat ſich der Gemeiderat Metzler das Wort
und forderte nun endlich die Weſeitigung aller Bilder und anderer
Er=
innerungen an die frühere Regierung von den Wäuden des Sitzungsſaals,
benſo die Umänderung der Nathausfahue von ſchwarz=weiß=rot in
der geſtellte Autrag müſſe ſofort, alſo vor den auf der
ſchwarz=weiß=gell
Tagesordnung ſtehciden Sachen, zur Beratung kommen; geſchähe dies
uiche, ſo würden die ſozialdemokratiſchen Gemeinderatsmitglieder ſich ſo
lange an den Sitzungen nicht mehr beteiligen, bis die Bilder uſw.
be=
ſeitigt ſind. Bürgermeiſter Blickensdörfer erklärte, den Antrag
auf die nächſte Sitzung zu vertagen. Die Gemeinderäte Graf und
Elgert ſchloſſen ſich dem bürgermeiſterlichen Auſinnen an, während
Gemeinderat Trayſer für den Antrag Metzler ſprach. E3 kam dann
gur Abſtimmung und die Angelegenheit wurde mit Stimmenmehrheit in
die nächſte Sitzung verwieſen. Darauf derließen die dier
ſozialdemokra=
tiſchen Gemeinderatsmitglieder Metzler, Blumb, Trayſer und Brückmann
den Sitzungsſaal. Da Gemeinderat Strößingen entſchuidigt fehlte, war
nun das Kollegium nicht mehr beſchlußfähig und die Sitzung mußte
vor=
zeitig geſchloſſen werden. — Da die neuen Kirchenglocken nun
aufgehängt ſind, ſoll am nächſten Sonntag vormittag die Weihe
der=
ſelben ſtattfinden. An der Feſtlichkeit beteiligen ſich der
Kirchengeſang=
verein und die Geſangvereine Männerquartett und Sängerluſt.
fpd. Roßdorf, 1. Sept. Verbrannt. Beim leidigen Spiel mit
Streichhölzern ſetzte der dierjährige Sohn des Küfers Weidinger ſeine
Kleider in Brand. Das Kind erlitt am ganzen Leibe furchtdare
Brand=
wunden und wurde ſterbend dem Hanauer Krankenhaus zugeführt.
I. Nieder=Ramſtadt, 1. Sept. „Trautheim.‟ Das bekannte, am
Waldrand der Kreisſtraße Darmſtadt—Nieder=Ramſtadt gelegene
Kur=
haus „Trautheim” hat ſeit zwei Jahren bereits zum vierten Male
ſeinen Beſitzer gewvechſelt. Den meiſten der bisherigen Beſitzer dürfte das
Anweſen nur als Sperulationsobjeft gedient haben. Der jetzige Beſitzer,
ein Direktor Aloys Runge aus Dülfen, beabſichtigt nun, ſeine ſeit
ſchon über 17 Jahren ausgeübte Tätigkeit als Leiter eines
Schüler=
erholungsheims in ſeinem neuen Heime fortzuſetzen, während
ſeine Frau, zwecks Ausnützung der vorhandenen Räume, eine beſſere
Weinreſtauration nebſt Kaffee eröffnen will. Damit wird
das Anweſen teilweiſe ſeiner früheren Beſtimmung wieder zugeführt,
was ſicherlich ſeitens vieler Waldſpaziergänger, die nach einem längeren
Spaziergange einen Erfriſchungsaufenthalt oftmals vermißt haben
wer=
den, fehr begrüßt werden dürfte. Hoffentlich verſchwindet mit dem
Ein=
zug des neuen Beſitzers auch die neuerdings erſt dem Anweſen zugelegte
fremdländiſche Bezeichnung „Villa Guarany”, die einer der letzteren
Be=
wohner, ein ausgewanderter Deutſch=Braſilianer, anbringen zu müſſen
glaubte. Der neue Beſitzer wird gut tun, den früheren Namen „
Traut=
heim” wieder anbringen zu laſſen, da das Anweſen unter diefem Namen
weit und breit bekannt iſt und in Anbetracht ſeiner idylliſchen fchönen
Lage auch ein wirkliches „trautes Heim” darſtellt.
* Weiterſtadt, 2. Sept. Aerzteſrage. Man ſch eibt uns: Am
letzten Sonntag fand hier im Gaſthaus Zum Darmſtädter Hof behufs
Klärung der Aerztefrage eine Bürgerverſammlung ſratt. Es
hatte ſich ſeit der Niederlaſſung eines fungen Arztes hier ein
unerquick=
licher Zuſtand herausgebildet. Es wurden ihm — ivenn auch verſteckt
und unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit — Schwierigkeiten in der
Wohnungsfrage und von verſchiedenen Seiten auch in der Ausübung
ſeiner Praxis gemacht und damit die Notwendigteit eines Arztes am
Orte verneint. Das Ergebnis der Auseinanderſetzungen lautete aber
genz anders. Es wurde moraliſches Entgegenkommen ſeitens der
Ge=
meinde von der Verſammkung verlangt, die darin beſteht, daß dem hier
anſäſſigen Arzt nach Möglichkeit eine Wohnung angewieſen wird, die
einigermaßen angeweſſen iſt. Dieſe Entſcheidung iſt ſehr zu begrüßen,
denn ſie liegt im Intereſſe und Anſehen unſeres Ortes.
* Seeheim a. d. B., 1. Sept. Jahresfcier. Am Sonntag, den
4. September, wird hier die Jahresfeier des Zwingenberger
Zweig=
vereins der Guſtav Adolf=Stiftung abgehalten. In dem
Hauptgottesdienſte um halb 3 Uhr Predigt der aus Lothringen
vertrie=
bene Pfarxer Hallier.
Zwingenberg, 1. Sept. Die Kirchenglocken. Wie die Fabrik
aus Apolda mitgeteilt, ſollen die Glocken für unſere Kirche
am Somstag, den 3. September, zum Guß gelangen. Hoffentlich
gelingt dieſer und wir erhalten nun endlich die ſchon ſehr lange
beſtell=
ten und bezahlten Glocken.
r. Auerbach, 2. Sept. Bautätigkeit. Die Bautätigkeit ſcheint
ſich hier nun wieder lebhafter geſtalten zu ſvollen. Unterhalb des
Rott=
berges, in der Nähe der Schönbeiger Straße, hak der daſelbſt wohnende
Rentner Geck ein grüßeres Gelände für den Bau von einigen kleineren
Villen käuflich erworben. An der Straße nach Zwingenberg iſt eine
Villa durch einen Herrn Bruchmüller in Angriff genommen, und am
Schloßberg erbaut eine ſolche die Firma Graf u. Co. Weiter erbaut
die Gemeinde zwei Doppelwohnhäuſer mit je dier Wohnungen an der
Straße nach Fehlheim,, und Unterhandlungen wegen Geländeerwerb. für
Bauzwecke ſind im Gange. Danach ſind die Ausſichten für unſere
Bau=
handwerker für dieſen Herbfr nicht ungiinſtig.
— Reichelsheim i. O., 2. Sept. Als ungetreuer
Poſtbeam=
ter erivies ſich der von hier gebürtige Landbriefträger V. Schon ſeit
langen Jahren ließ er ſich größere Unterſchlagungen zu ſchurden kommen,
m
Gmmn
uchte die früheren Veruntreuungen durch ſpätere Poſteu wieder
auszu=
gleichen, bis er hierzu nicht mehr imſtande war und die betr.
Poſtgläu=
biger Beſchwerde beim Poſtamt erhoben. Durch bedeutende Ausgaben
üir ſeine eigene Perſon hatte er ſchon längſt bei ſeinen Poſtgängen
ber Land Aufſehen erregt. In den letzten Tagen ſand durch einen
höheren Poſtbeauten aus Darmſtadt Unterſuchung ſtart, nach der V.
ſeines Dienſtes entlaſſen und in Haft genommen worden ſein ſoll.
* Erbach, 1. Sept. Kreisobſtbauausſtellung. In der
geſtern ſtattgefundenen Vorſtandsſitzung des Kreisobſtbauvereins, der ein
Vertreter des Landwirtſchaftskammerausſchuſſes beiwohnte, wurde
be=
ſchloſſen, die für dieſen Herbſt geplante Freiobſthauausſtellung am 2.
und 3. Oktober in König abzuhalten. Die intereſſierten Kreiſe werden
heute bereits hierauf hingewieſen. Einzelheiten insbeſondere bezüglich
der in Ausſicht genommenen Prämiierung folgen noch.
* Groß=Umſtadt, 2. Sept. Mit dem am 15. September 1921,
vormit=
tags 8 Uhr, beginnenden Pferde=, Fohlen=, Faſel= und
Zuchtviehmarkt wird eine Prämiierung der weiblichen Tiere
ver=
bunden. Es werden prämifert Sammlungen der Rinderzuchtvereine und
Ziegenzuchtvereine, Kühe und Kalbinnen, Ziegen und Lämmer,
Mutter=
ſchweine über und unter 12 Monaten. Anmeldungen werden bis zum
14. September auf der Bürgermeifterei angenommen. Die Prämiierung
der weiblichen Tierc erfolgt ab 9 Uhr vormittags und muß der Auftrieb
bis dahin beendet ſein.
* Rüſielsheim. 2. Sept. Der ſeit einigen Tagen in Homburg v. d.
Höhe zur Kur weiſende Mahaxgoſcha von Jind, einer der reichſten
Fürſten Indiens, ſtattete dieſer Tage den Opelwerken hier einen
längeren Beſuch ab. Der Fürſt ſuar von den Prinzeſſinnen und einem
Teil ſeines Hoſſtaates begleitet. Die ausgedelmten Rüſſelsheimer Werke
erregten ſelbſtverſtändlich das beſondere Intereſſe des Fürſten, um ſo
nehr, als ihm die Opelwagen von Indien ber beſtens bokannt ſind. Cs
iſt zu hoffen, daß dieſer Beſuch der heſſiſchen Automobilinduſtrie im
fernen Indien zum Nutzen gereicht.
fpd. Mainz, 1I. Sebt. Eiſenbahner=Tod. Ei hieſige
Loko=
motibführer geriet im Lokomotioſchuppem der Station Koblenz zwiſchen
die Puffer zweier Lokomotiven und ſurde zu Tode gequetſcht.
fpdl. Alsfeld, 1. Sert. Waldbraud. Durch einen mehrſtündigen
Brand wurde im Strebendorfer Walde, eine größere Waldfläche
ver=
nichtek. Erſt ein einſetzender Gewitterregen konnte dem Feuer Einhalt
gebieten.
fnd. Nidba, 1. Sept. Der diesjährige Dorfkirchentag
tritt hier am 28. September zuſammert. Vorträge ſind angemeldet über:
„Das Vereinsleben auf dem Lande mit ſeinen Gefahren für das
kirch=
liche und religiöſe Leben” und über „Die Heimat im Religionsuntexricht”.
fpd. Büdingen, 1. Sept. Kaufmännäſche
Fortbildungs=
ſchule. Der hieſige Gewerbeverein plant die Errichtung einer
kauf=
männiſchen Forthildungsſchule.
Schotten, 2. Sept. Die Errichtung einer Förſterſchule.
Wie bereits erwähnt, wird der Heſſiſche Landtag bei ſeinem
Zuſammen=
tritt auch über die Errichtung einer Förſterſchule in Schotten beraten.
An den Vorbedingungen der Volksſchule und Fortbildungsſchule
feſt=
haltend, foll dieſe Schule die fachliche Ausbildung derart erſeitern, daß
ſie allen Anforderungen des Forſtdienſtes gerecht wird und die
Vor=
bildung erſetzt, wie ſie einem Teil der heſſiſchen Förſter ſeither bei dem
Heer zuteil wurde. Als Sitz für die Schule iſt Schotten vorgeſehen,
Durch die Wahl unſerer Stadt ſoll, wie es in der Negierungsvorlage
heißt, auch den Söhnen der Wenigerbemittelten ermöglicht werden, die
Schule zu beſuchen. Es war zunächſt geplant, die Schüützenhalle zu der
Schule umzubauen, doch wären die Koſten außer der Pacht auf
minde=
ſtens 70 000 Mark gekommen. Auch eine Zuſammenlegung mit der
Landwirtſchaftlichen Winterſchule erwies ſich als unzwechmäßig. Es iſt
deshalb geplant, einen beſonderen Neubau zu errichten, deſſen Koſten
von 4—600 000 Mark die Regierung tragen wird. Einen Bauplatz am
Schießhorſt hat der Gemeinderat der Stadt Schotten zu billigem Preis
(3 Mark für den Quadratmeter) zur Verfügung geſtellt, ebenſo will er
der Schule noch verſchiedene andere Vorteile gewähren, nämlich die
Herſtellung der Zugangsſtraße, die Zuführung des Waſſers und Lichts,
ſowie den Kawal bis zum Neubau.
Reich und Ausland.
O Weinheim, 1. Sept. Der Konflikt wegem Ausführung des
Pro=
jektes der Weſchnitz=Niederung hat jetzt ſchärfere Formen
angenommen. Der etwa 1000 Mitglieder ſtarke Gemeindebürgerverein
hat in letzter Zeit wiederholt Proteſtverſammlungen abgehalten. Geſtern
nachmittag erſchien im Gemeinderat plötzlich eine 35 Mann ſtarke
Ab=
ordnung des Gemeindebürgervereins und legte gegen die in der
Gemar=
kung Lorſch ſchon begonnenen Arbeiten für dis Entwäſſerung der
füd=
lichen Weſchnitz ſchärfſten Proteſt ein. Der Gemeinderat zog in
Rück=
ſicht, daß die Verhandlungen mir Viernheim bezw. mit der heſſiſchen
Re=
gierung wegen Regulierung des Landgrabens bei Viernheim noch nicht
geklärt ſeien und beſchloß deshalb, dem Erſuchen der Deputation
ſtatt=
zugeben. Auf Grund deſſen wurden die Entwäſſerungsarbeiten ſofort
eingeſtellt.
Heidelberg, 1. Sept. Ausſchreitungen. Bei den geſtrigen
Kundgebungen kam es zu einigen Zwiſchenfällen. Vor
dem Gefängnis, das zur Zeit keine politiſchen Gefangenen, wohl aber
Schwerverbrecher wie Siefert beherbergt, verlangte die Menge
Frei=
laſſung der Gefangenen. Starke Sicherheitspolizeipoſten
hiel=
ten Türen und Tore beſetzt, um einem Sturm die Spitze bieten zu
können. Den Arbeiterführern gelang es, die Menge zu beruhigen.
Ihrem Eingreifen verdankt auch die „Badiſche Poſt”, in deren Gebäudg
die Demonſtranten eindringen wollten, daß lediglich eine Torſcheibe
eingedrückt wurde. Während des Demonſtrationszuges und noch ſpät
am Abend ſchlugen junge Burſchen mit Stangen Ladenſchilder, beſonders
Hoflieferantenſchilder, herab.
Mannheim, 2. Sept. Die Direktion der hieſigen Hochſchule
für Muſik hat als Nachfolger des Herrn Profeſſor Rehberg den
bekannten Pianiſten und Pädagogen Hubert Flohr aus Düſfeldorf
geſonnen. — Vor einigen Tagen ſetzte ſich ein Herr aus Ulm mit einer
hieſigen Firma in Verbindung und bot ihr Mansbezugsſcheine
an. Tags darauf kam der Herr hierher und ging mit einem Vertreter
der erſtgenannten Firwa zu einer zweiten, die ihm Bezugsſcheine für
1000 Zentner abnahm und zu einer dritten Firma, die für 600 Zentner
Bezugsſcheine erſtand. Dieſe Firma verkaufte die Scheine an eine vierte,
die ſie ihr aber nur unter Vorbehalt abnahm. Bei näherer
Unterſuch=
ung erſchienen dieſer Firma Papier und Druckſchrift nicht einwandfrei.
Sie ſetzte ſich telegraphiſch mit Stuttgart in Verbindung und ſo konnte
alsbald feſtgeſtellt werden, daß die Maisbezugſcheine gefälſcht waren.
Der Betrüiger iſt bisher nicht ermittelt worden. Der Schaden, den die
beiden erſter Käuferfirmen erlitten haben, beträgt 110 000 Mark.
Baben=Baden, 2. Sept. Aufhebung einer Spielhölle.
Wie das Berliner Tageblatt aus Baden=Baden meldet, wwurde hier
ein während der Reunwoche begründeter Spielklub polizeilich
aufgehoben. Karten und Geld wurden beſchlagnahmt und die
Klub=
halter verhaftet. Ein Holländer und ein Franzoſe wurden nur gegen
Hinterlegung von 25 000 Mark Kaution aus der Haft entlafſen.
— Die Aeſthetik des nackten Arms. Unter den Dingen, die
die Frauen in dieſer Mode der kurzärmeligen Kleider
den Blicken hüllenlos darbieten, befinden ſich auch die Arme, und
es muß geſagt werden, daß es nicht immer gerade ein ſchöner
An=
blick iſt, der hier dem forſchenden Blick zuteil wird. Die
Aeſthe=
tik des Armes iſt ein Kapitel, das ſich jetzt beſonders aufdrängt
und mit dem ſich die Frauen mehr als bisher beſchäftigen ſollten.
Knochige oder unförmige Arme wirken zweifellos unter der Hülle
eines Aermels viel porteilhafter, als wenn ſie nackt getragen
wer=
den. Aber auch ein Arm, der eine anmutige Form von Natur
beſitzt, wird wirklich ſchön nur dann wirken, wenn er gepflegt
wird. Dieſelbe Sorgfalt, die die Dame dem Teint ihrer Wangen
zuwendet, miöge ſie daher auch dem Unterarm oder ſogar dem
Oberarm, wenn ſie ganz kurze Aermel liebt, zuteil werden laſſen.
Die Form des Armes läßt ſich durch gymnaſtiſche Uebungen ſehr
verſchönern, und beſonders kann man Handgelenken durch
ge=
ſchickte Maſſagen und fortgeſetzte Uebung anmutige Zartheit
ver=
leihen. Künſtler haben ſchon öfters die Bemerkung genracht, daß
Stubenmädchen beſonders ſchön geformte Arme beſitzen. Dieſe
Beobachtung führt auf die Tatſache, daß beim Bettmachen und
Zimmerauskehren die Arme eine beſonders vorteilhafte
Bewe=
gung ausführen. Das Arbeiten mit Beſen trägt zur
Verſchöne=
rung der Armformen bei. Auch beim Tragen von Handſchuhen
ſpielen äſthetiſche Fragen eine Rolle. Nichts wirkt häßlicher als
ein kurzer Handſchuh, der nur bis zum Armgelenk reicht, wenn
er zuſammen mit einem halblangen Aermel getragen wird. Das
Fleiſch, das zwiſchen Handſchuh= und Aermelende hervorkommt,
ſticht allzu ſehr von dem Material ab. Sodann muß die
Bewe=
gung des entblößten Armes ganz anders geübt werden, als es
bei dem mit einem Aermel bekleideten Arm der Fall iſt. Die
Dame ſtudiere daher, wenn ſie bloße Arme zeigt, die
verſchieden=
ſten Gebärden und Haltungen, die ſie mit dem Arm ausführt, vor
dem Spiegel ein, beobachte die Haltung der Arme beim Sitzen,
Stehen und Gehen, und ſie wird dann ſehr viel Unſchönes
ver=
meiden, was den nackten Arm plump erſcheinen läßt. Beſonders
unangenehm wirkt das Auflehnen und Aufſtützen, der nackten
Ellbogen auf Tiſch und Stuhllehnen, die dann gerötet und breit
ſich darſtellen. Auch iſt das ärmelloſe Kleid nicht bei allen
Ge=
legenheiten zu tragen. Während es zum Sport oder zum
Morgenſpaziergang paßt, wird es für eine feierliche Gelegenheit
unpaſſend ſein.
* Ein raffinierter Schwindel. Eine ſehr große Zahl der
Bonner Bürger iſt in dieſen Tagen das Opfer eines
raffinier=
ten Theaterſchwindels geworden. Wie der
General=
anzeiger mitteilt, traf vergangene Woche ein 22jähriger junger
Menſch, der ſich Horſt Düring nannte, ein. Er hatte ſich als
Be=
vollmächtigter der Charlottenburger Reiſeoper bei der
Stadtver=
waltung angemeldet und kündigte ein dreitägiges Gaſtſpiel
die=
ſer Operngeſellſchaft an. In Ausſicht genommen waren „
Tann=
häuſer” „Lohengrin” und „Fidelio‟. Da hier ſeit langem keine
Opern mehr gegeben werden und auf das Gaſtſpiel auch in der
Preſſe und auf den Litfaßſäulen hingewieſen worden war, ſetzte
ein wahrer Sturm nach Eintrittskarten ein. Am erſten Tage
waren bereits ſämtliche Karten für die drei Abende
ausver=
kauft. Mit dem Erlös des Kartenverkaufs, im ganzen rund
21000 Mark, verſchwand der Schwindler.
Nachforſchun=
gen ergaben, daß in Charlottenburg von einem Bonner
Gaſt=
ſpiel nichts bekannt war. Die Stadtverwaltung trifft keinen
Vorwurf; ſie hat auch keinen Schaden, weil ſie das Theater nur
gegen vorherige Bezahlung vermietet hat. Leidtragende ſind
weite Kreife der Bonner Bürgerſchaft. Von dem Schwindler
fehlt jede Spur.
** Sophokles herausgerufen. Daß tote
Berühmthei=
ten noch für lebend gehalten werden, kommt immer wieder vor
und es gibt Naive, die nach einer Aufführung des „Lohengrin”
an Richard Wagner begeiſterte Briefe ſchreiben. Das Luſtigſte
dieſer Art iſt aber wohl bei der Aufführung einer griechiſchen
Tragödie in Dublin paſſiert. Das Publikum war ſo begeiſtert,
daß es laut nach dem Verfaſſer rief. Der Regiſſeur trat vor und
teilte mit, daß der Verfaſſer Sophokles ſchon 2000 Jahre und
mehr tot ſei.
Hamburg, 2. Sebzt. Schiffsbrand. Die Hamburger N. a. M.
melden über den Brand auf dem im Hafen liegenden Dampfer
„Billung” noch: Das Feuer geiff mit raſender Sehnelle um ſich. Die
Löſchung wurde durch drei Züge der Hamburger Feuerwehr, durch die
Hafemwache und durch ein Feuerlöſchboot in Angriff genommen. Unter
großen Schſwierigkeiten gelang es, des Feuers Herr zu werden. Das
Schiff erlit: keinen Sckaden, doch ſcheint derſelbe bei der Ladung, die
aus Glasſachen und Spielwaren beſtand, ſehr erheblich zu ſein. Ver=
Feuer auf Selbſtentzüundung zurückzuführen zu ſein.
Neu=York, 1. Sept. Das amerikaniſche Lenkluftſchiff
„D. 6”, das größte Luftſchiff der Vereinigten
Stoa=
ten, iſt auf der Marineflugſtation von Rockaway Point durch eine
Benzin=Exploſion zerſtört worden.
Parlamentariſches.
sw. Der Schulausſchuß ſetzte geſtern in ſeiner Vormittags=
ſitzung die Beratung über den Artikel 58 der Schulgeſetznovelle fort
Dieſer regelt die Aufgaben des Schulvorſtandes. Artikel 59, der von
der Zuſammenſetzung des Schulvorſtandes handelt, erforderte obenfalls
eine lange Beratung, die die ganze Nachmittagsſitzung ausfüllte. Der
Schulvorſtand wird in Zukunft beſtehen aus dem Bürgermeiſter, aus
dem oder den Geiſtlichen und gegebenenfalls aus dm Stadöſchulrat. In
Orten mit einem Lehrer iſt dieſer Mitglied, in ſolchen mit mehreren
Lehrern ſind die zwei Dienſtälteſten Mitglicd. In Gemeinden mit
Schnil=
leitern treten dieſe in den Schulderſtand ein. Davon ſind die vier
Dienſtälteſten ſtimmberectigt. In ſolchen Gemeinden wählt aber auch
die Lehrerſchaft einige Mitglieder. Ferner treten noch dazu, fe nach der
Größe der Gemeinden, 4, 6 oder 10 von der Gemeinde gelvählte
Per=
ſonen. Wo Schulärzte vorhanden ſind, tritt einen von ihnen in den
Schulvorſtand. In Gemeinden mit Konfeſſionsſchulen iſt die
Zuſam=
menſetzung ähnlich.
Vayern und das Reich.
Verhandlungen im Ueberwachungsausſchuß des Retchsiags.
Berlin, 2. Sept. (Wolff.) Heute beſchäftigte ſich der
Achterausſchuß des Reichstages, der ſogenannte Ueber=
wachungsausſchuß, wit der Frage des
Ausnahmezu=
ſtandes in Bayern. Der Vorſitzende Meerfeldt (Soz.)
wies darauf hin, daß der Ueberwachungsausſchuß einberufen
werden müſſe, ſobald mindeſtens zwei Mitglieder ſeine
Einberu=
fung beantragen. Das ſei durch die unabhängigen Abgeordneten
Dittmann und Noſenfeld geſchehen. Eingekaden ſeien der
Rieichskanzler, der Reichsjuſtizminiſter und der Reichsminiſter des
Innern, die auch anweſend ſeien. Dittmann begründete alsdonn
ausführlich ſeinen Antrag auf Aufhebung des
Ausnahmezuſtan=
des in Bayern.
Berlin, 2. Sept. (Wolf.) Im
Ueberwachungsaus=
ſchuß des Reichstags führte der Abgeordnete Düttmann ber
der Begründung ſeines Antrages u. a. aus:
Die Reichsregierung habe jetzt in der Nor zu den von den
Unabhängigen für ſehr bedenlich gehaltenen
Ausnahmeverord=
nungen greiſen müſſen, aber ſie ſolle darauf hinarbeiten, daß
dieſes Verbot möglichſt ſchnell abgebaut werden
könne und durch einen allgemeinen Neuaufbau von Verwaltung
und Juſtiz die Angriffe der Reaktion zunichte gemacht würden.
Das Allernotwendigſte fei aber, daß der Ausnahmezuſtand im
Bayern endlich falle. Auf Grund des Artikels 48 der
Reichsver=
faſſung müſſe jetzt die Reichsregierung unbedingt mittels der
Reichsexekutine gegen die Kahr=Regierung einſchreiten, wenn die
Verhandlungen nicht zu einer Einigung führen ſollten.
Hierauf führte der bayeriſche Geſandte, v. Preger aus:
Entweder glaube man, daß die Zuſtände in Bayern eine ſolche
Feſtigung angenommen haben, daß man auf den
Ausnahmezu=
ſtand verzichten könne, oder man ſei der gegenteiligen Anſicht.
Der letzteren Auffaſſung ſei die baveriſche Regierung und mit ihr
der weitaus größte Teil des bayeriſchen Landtages. Durch die
gegenwärtige politiſche Lage, hervorgerufen durch die
verabſcheu=
ungswürdige Ermordung Erzbergers, habe die Reichsregierung
ſich veranlaßt geſehen, den Ausnahmezuſtand für das gande Retck.
einzuführen. Selbſt wenn die Reichsregierung der Anſchauung
wäre, daß mit der Verordnung vom 29. Auguſt es möglich ſeir
ſollte, allen Angriffen gegen die epublikaniſch=demokratiſche
Staatsordnung von rechts oder links erfolgreich zu begegnen, und
daß deshalb die mehrfach weitergehenden bayeriſchen Beſtimmun
gen nicht mehr erforderlich ſeien, ſo dürfte ſie aus ſchwerwiegend
ſten politiſchen Gründen nicht gegen den ausgeſprochenem Willer
der bayeriſchen Regierung zur Aufhebung der bayeriſchen Ver
ordnungen ſchreiten. Der Reichsminiſter des Innern
erklärt=
am 28. Juni, er würde es für untragbar halten, wenm vor
Reichswegen gegen den Widerſpruch großer Länder der Aus
nahmezuſtand eingeführt oder aufgehoben würde. Er möchte
wünſchen, daß die Reichsregierug auch jetzt noch auf dieſen
Standpunkt ſtehe und ſich nicht durch das Treiben gewiſſer Par
teien verleiten laſſe, die bayeriſche Regierung in eine Lage zu
ſetzen, in der dieſe genötigt wäre, gegen ihre beſſere Ueberzeugung
in einer für Bayern lebenswichtigen Frage ſich dem parteipolitt
ſchen Machtſpruch der linksorientierten Reichsregierung zu füger
oder es auf die berühmte Reichsexekution ankommen zu
laſſen. Ich ſpreche es offen als Vertreter der bayeriſchen Regie
rung aus, ſo ſchloß der bayeriſche Geſandte ſeine Ausführungen
„Eswarpolitiſchunklug, die Verordnungen vonſ
29. Auguſt über den Kopf einer der hauptbetei
ligten Landesregierungen zu erlaſſen. Es wär
der Gipfel der Torheit, den Verſuch zu machen, darüber hinaus
die bayeriſche Verordnung außzuheben. Nicht auf dem Wege des
Diktats, ſondern nur auf dem Wege des Verhandelns wird es
möglich ſein, die die Gefahr ſchwerer innerer Konflikte in ſich
ſchließende Frage in einer für beide Teile erträglichen Weiſe zu
löſen.”
Im Anſchluß an die Ausführungen des baheriſchen Geſand
ten v. Preger erhielt der Reichskanzler Dr. Wirth das Wort) ledigt
Er ſprach die Hoffnung aus, daß es auf dem Wege freundſchaft,
licher Verhandlungen gelingen werde, mit der bayeriſchen Regie
rung ein Einvernehmen zu erzielen und ſie zur Aufhebung de
Belagerungszuſtandes zu veranlaſſen. In der an die Rede de
Reichskanzlers ſich anſchließenden Ausſprache betonte Abgeord
neter Dr. Kahl als Vertreter der Deutſchen Volkspartei, da
ſeine Partei ſich auf dem Bodem der gegenwärtigem
Verfaſſun=
ſtelle und auch bereit ſei, ſie zu ſchützen und jede Hetze gegen dief
Verfaſſung bekämpfe. Für die Mehrheitsſozialiſten ſprach Ab / hört
geordneter und Miniſterpräſident Braun, der ſich dem Antrag
benn
der d
Volkspartei, Zentrum und Demokraten brachten folgenden ge
meinſamen Gegemantrag ein: Die Reichsregierung wird erſuch.)
die Verhanblung wit der bayeriſchen Regierung über die Auf Kabi
hebung des Belagerungszuſtandes in Bahern fortzuſetzen un? ſior
dem Reichstage baldigſt Bericht zu erſtatten. Die Verhandlunge
werden morgen fortgeſetzt.
T.u. Nürnberg, 2. Sept. (Tel.=Union.) Heute nacht habe/ herde
die Betrie bsräte zur politiſchen Lage Stellung genonunert Würde
Es iſt zu erwarten, daß in der kommenden Woche ſeitens der ſo daß,
zialiſtiſchen Arbeiterſchaft ſchwerwiegende Maßnahme gan
zum Sturze der Regierung v. Kahr getroffe‟
werden. Die beteiligten Kreiſe ſollen die Frage der Abtrennun)
Frankens von Südbayern und den Anſchluß an das Reich er
wogen haben.
Der Miesbacher Anzeiger.
* Berlin, 2. Sept. Einem Vertreter des Tageblatt?
gegenüber äußerte ſich der Reichsminiſter des Inner
über das Verbot des Miesbacher Anzeigers: De
Miesbacher Anzeiger griff nach dem 29. Auguſt bereits vo
neuem die Reichsregierung und die Staatsform in einer Weiſ
an, die jede Diskuſſion ausſchließe. Der Miniſter benachrichtig:
infolgedeſſen geſtern die bayeriſhe Regierung, daß der Mies
bacher Anzeiger unter allen Umſtänden zu verbiete
ei und zwar ſowohl wegen des aufreizenden Charakters nac
Auffaſſung der Reichsregierung, als auch wegen des nach der
Erlaß der Verfügung erſchienenem Artikels, der die Beibehaltun
dieſes Charakters nachdrücklich bezeugte. Nach dem Vorwärt!
wurde bisber das Verbot des Miesbacher Anzeigers durch di
Mummer 243.
baheriſchen Staatsbehörden nicht zur Ausführung gebracht. Die
Reichsbehörden, Eiſenbahn und Poſt ſchloſſen jedoch
dem Miesbacher Anzeiger umd den Deutſchvölkiſchen Beobachter
auch innerhalb Bayerns von der Beförderungaus,
nach=
dem die Beamten erklärt hatten, daß ſie ſich weigern, die
Beför=
derumg zu übernehmen. Der Miesbacher Anzeiger wurde per
Auto nach München gebracht, wo er auf der Straße maſſenhaft
verkauft wird. Die ſozialiſtiſchen Parteien ſind daran, eine
Or=
gimiſatäom,zu ſchaffen, die den Verkauf der verbotenen
Blät=
terwberhindert.
Die Zeitungsverbote.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 3. September 1921.
Seitz 5.
gememſam mit dem Reichsverband der deutſchen Preſſe mit den
zuſtändigen Stellen wegen der Aufhebung der
Zeitungs=
verbote zu verhandeln.
Wie die Voſſiſche Zeitung erfährt, ſteht die Aufhebung
des Verbotes des Berliner Lokalanzeigers und
des Tag unmittelbar bevor.
Berlin, 2. Sept. (Wolff.) Wie wir hören, wurde das
Exſchennungsverbot des Lokalanzeigers und des
Tag aufgehoben.
Der Mord an Erzberger.
O.NB. Heidelberg, 1. Sept. Die beiden hier unter dom
Ver=
dacht, an dem Mord Erzbergers beteiligt zu ſein, verhafteten
jungen Leute ſind nach Oppenau und Bad=Griesbach verbracht
worden. Bei ihrer Gegenüberſtellung mit Perſonen, welche die als der
Tat deingend verdächtigen beiden jungen Leute kennen und aus der
wei=
teren Vernehmung ergab ſich, daß ſie als Täter nicht in Betracht
kommem. Sie geben an, das bei ihnen vorgefundene Geld im
Glücks=
ſpiel gewonnen zu haben. Sie ſind wieder nach Heidelberg verbracht
wordem.
* Stuttgaut, 2. Sept. Blättermeldungen zufolge iſt in
Tü=
bängen ein Student derhaftet uorden, der zur Zeit der=
Ermor=
dung Erzbergers in der Nähe don Griesbach geweſen ſein ſoll. Dem
Verhafteten ſurden zwei Schußſvaffen abgenommen.
Radolfzell, 1. Sept. (Wolff.) Der Neichskanzler
be=
ſuchte beute in Radolfzell am Bodenſee den Abgeordneten Diez, der
bei dem Attentat auf Erzberger einen Schuß durch den Oberarm und
durch die Lunge erhalten hat. Das Befinden Diez’ iſt den Unſtänden
nach befviedigend. Er iſt außer Lebensgefahr.
T.U. Karlsruhe 2. Seßt. Wie der Badiſche Anzeiger meldet,
reits mit Verwundeten überfüllt, ſo daß man viele Verwundete
nach weiter gelegenen Hoſpitälern bringen mußte. Seit
Mitt=
woch mittag hält Militär die Stadt an allen Punkten beſetzt.
Belfaſt beginnt nunmehr das Ausfehen einer belagerten Stadt
anzunehmen. Militärpatrouillen ſuchen in allen Häufern der
Stadt nach Waffen und Munition. Heute herrſchte in der Stadt
Ruhe. Die geſtrigen Verluſte betrugen 8 Tdte und 60
Ver=
wundete.
Die Lohn= und Gehaltsbewegung.
Berlin, 2. Sept. (Wolff.) Im
Reichsarbeitsmini=
ſterium fanden am 1. September unter dem Vorſitze des Minifters
zwiſchen den Arbeitgebern des Stein= und Kohlenbergbaus
und den Arbeitnehmerorganiſationen Verhandlungen zur Regelung der
ſchwebenden Lohnfrage ſtatt. Nach mehr als 12ſtündigen Beratungen
wurde mit Ausnahme des baheriſchen Berobaues für alle Rediere eine
Verſtändigung, über die Durchſchnittsſätze der ab 1. September
zu leiſtenden Lohnerhöhungen erzielt. Die Verteilung der
durchſſchnits=
lichen Lohnerhöhungen auf die einzelnen Arbeitvehmergruppen bleibt.
den Tarifverhandlungen in den Nevieren vorbehalten, die ſofort
aufge=
nommen werden ſollen.
Berlin, 2. Sept. (Wolff.) Der ſtändige Ausſchuß des
Preußi=
ſchen Landtags beſchäftigte ſich mit der Frage der Zubilligung
von Teuerungszuſchlägen an die Beamten nach der Vorlage,
die vom Reichsrat vorlag. Es ſollen für die preußiſchen Beamten 1100
Millionen Mark verwendet werden. Die Vorlage wurde unberändert
arigenommen. Weiter wurde von allen Seiten verlangt, daß die
Aus=
zahlung der aufgebeſſerten Gehälter durch die Regierung endlich
erfolgen ſolle.
Nordiſche Woche in Lübeck.
* Lübeck, 1. Sept. Die Nordiſche Woche wurde durch eine
große Feſtverſammlung im Bürgerſchaftsſaale des Raihauſes eingeleitet.
Hunderte füllten den großen Saal, darunder die Geſandten Dänemarks,
Schwedens und Finnlands und die Vertreter der Reichsregierung, des
Roichsrats und der Regierungen der Länder. Bürgermeiſter Dr.
Neu=
mann hielt die erſte Begrüßungsrede, wvorin er auf die mannigfachen
wirtſchaftlichen und kulturellen Beziehungen zwiſchen den nordiſchen
Ländern und Lübeck hinwies. Die „Nordiſche Woche” ſolle ausſchließlich
der Förderung jeglicher Friedensaubeit dienen. Senator Dr.
Kalk=
brenner hieß die Vertreter der ausländiſchen Staaten, der
Reichs=
regierung und der Länder herzlich willkommen. Staatsſekretär
Le=
wald, als Vertreter der Staatsregierung, erklärte, daß an dieſem
Werk der Kultur und der völkerverſöhnenden Ideen die Reichsregierung
freudig teilnehme. So oft die nordiſchen Völker mit dem deutſchen die
Klinge gekreuzt hätten, nicmals fei es ein Vernichtungskrieg gevorden.
Die Völker leinten ſich nur immer mehr gegenſeitig achten.
Mörder oder ihre Mithelfgr mit dem D=Zuge aus Offenburg in Baſel
angebommen ſind und Päſſe vorgezeigt haben, die ihnen den Weg in die
Schweiz geöffnet haben.
T.U. Karlsuhe, 2. Sept. Aus einer neuen Bekanntmachung
der Offenburger Staatsanwaltſchaft geht hervor, daß die beiden Mörder
Erzbergers vom 21. Auguſt bis zum Mordtage, Freitag, 26. Auguſt, in
dem Gaſthauſe Zum Hirſchen in Oppenau unter dem offenbak falſchen
Namen Franz Rieſe, Studio aus Düiſſeldorf, und Knur Bergen,
Stud. phil. aus Jena, gewohnt baben und abends mit Fahrkarten vierter
Klaſſe von Oppenau nach Offenburg abgereiſt ſind. Die beiden Täter
ſollen zwiſchen 25 und 30 Jahre alt ſein.
Parteitag der deutſchnatienalen Volßspartei.
Berlin, 2. Sept. (Tel. unſerer Berliner Redaktion.)
Der Parteitag der deutſchnationalen Volkspartei nachm in ſeiner
heuti=
gen Vormittagsſitzung einſtimmig eine Entſchließung an, welche aufs
ſchärfſte die Mordtat an dem Abgeordnelen Erzbeuger verurteilt, aber
mit Entrüſtung die Hetze gegen die nationalgeſinnten Kreiſe anläßlich
des Mordes zurückwveiſt. Die Partei beklagt aufs tieffre, daß durch dieſe
uinverantwortliche, von der Reichsregierung begünſtigte Hetze die Kluft
in unſerem Volke in unheilvollſter Weiſe erweitert werde. Die
deutſch=
nationale Volkspartei ſteht feſt und unbeirrt auf dem Beden von Recht
uind Geſetz und ſeiner verfaſſungsmäßigen Entwichlung. Sie richtet an
ihre Anhänger und Freunde die Mahnung, ſich durch keine
Herausfor=
derung dazu verleiten zu laſſen, Gleiches mit Gleichem zu vergelten.
Sie legt ſchärfſte Verſzahrung gegen die neuen Reichsverordnungen ein,
Hurch die ohne jeden berechtig”n Gruno ein Teil des Volkes für min=
Heren Rechts erklärt herde. Mit reinem Schild wevde die Partei unter
Anwendung aller geſetzlich und derfaſſungsmäßig zuläſſigen Miteln gegen
die Entrechnungsmaßnahmen ankämpfen, bis die Rechtsgleichheit wieder
Hergeſtellt iſt.
Der Bölkerbundrat.
Genf, 2. Sept. (Wolff.) Der Völkerbundrat befaßte
ſich heute mit der albaniſchen Frage. Er beſchloß, zwei
albaniſche Proteſte vor die Völkerbundderſammlung zu bringen.
Der eine Proteſt richtet ſich dagegen, daß der Völkerbundrat die
Prüfung der albaniſchen Grenzverhäftniſſe abgelehnt und die
Entſcheidung der Botſchafterkonferenz überwieſen hatte. Der
an=
dere Proteſt kritiſiert die Haltung der jugoſlawiſchen Regierung,
die den ſerbiſchen Banden das Eindringen in albaniſches
Ge=
biet geſeittet. Der jugoſlawiſche Vertreter verlas zwvei
Doku=
mente des Präſidenten der miriditiſchen Rebublik, denen zufolge
die albaniſche Regierung in Tirana nicht das geſamte Gebiet
ver=
trete, worauf der albaniſche Delegierte entgegnete, daß die miri=
Ditiſche Regierung ihren Sitz auf albaniſchem Boden habe. Der
Rat beſchloß, auch dieſe Frage vor die Verſammlung zu bringen
und faßte nach einem ausführlichen Bericht Bourgeois' eine
Ent=
ſchließung, wonach der Rat ermächtigt werden ſoll, einen
Stu=
dienausſchuß für internationale Fragen der geiſtigen
Zuſam=
enenarbeit und Erziehungsprobleme zu ernennen. Dieſem
Aus=
ſchuß würde auch der Plan für die Gründung eines
internatio=
nalen Erziehungsamtes überwieſen, desgleichen wurden die
Vor=
fchläge der Hygienekommiſſion vom Rate zur Weitergabe an die
Verſammlung erledigt. Ueber die Cholergepidemie in Rußland
follen Informationen eingeholt werden.
Die Kommiſſion für Abänderungsanträge zum
Völkerbundpakt, die nach den letzten Beſprechungen in
London im Juli dieſes Jahres hier wieder zuſammengetreten iſt,
hat eine Abänderung dahin beſchloſſen, daß Streitigkeiten unter
Völkerbundmitgliedern auch durch eine gerichtliche Regelung
er=
ledigt werden können. Dieſe Abänderung ſoſl der neuen
Ein=
richtung des internationalen Gerichtshofes Rechnung tragen,
deſſen Beſtehen nunmehr geſichert iſt, nachdem 28 Staaten das
Protokoll ratifiziert und 12 Staaten die Klauſeln über den
obli=
gatoriſchen Charakter des Gerichtshofes unterzeichnet haben.
Vor einer franzöſiſchen Kabinettskriſe.
TU. Paris, 2. Sept. Im Echo de Paris ſchreibt Marcel
Hutin, daß Doumer heute nachmittag vom Miniſterrat
ge=
hört wird, und fügt hinzu: Ich glaube nicht, daß ich mich irre,
wenn ich behaupte, daß die Mehrheit ſämtlicher
Senatsmitglie=
der die Finanzpolitik Doumers mißbilligt. Welche Konſequenzen
wird der Miniſterrat daraus ziehen? Man hat mir geſtern
ver=
ſichert, daß es möglich wäre, daß Doumer eine Minderheit des
Kabinetts erhalten würde. Er würde alsdann ſeine
Demiſ=
ſion einreichen und durch den Miniſter für die zerſtörten
Ge=
biete erſetzt werden, deſſen Abkommen mit Rathenau in
Wies=
baden der Gegenſtand eines beſonderen Kabinettsrates ſein
werde. Als Nachfolger des Miniſters für die zerſtörten Gebiete
würde ein Senator gewählt werden. Es iſt aber auch möglich,
daß, um zu dieſer Kabinettsumbildung zu gelangen, das
ganze Kabineti zurücktreten müſſe. Es würde dann
eine außerordentliche Kabinettskriſe entſtehen.
Paris, 2. Sept. (Wolff.) Der Miniſterrat trat heute
vormittag im Elyſée zu einer Sitzung zuſammen. Briand
unterrichtete den Rat über die politiſche äußere Lage.
Doumer berichtete über die Arbeiten der interalliierten
Finanzkommiſſion, die kürzlich in Paris
zuſammen=
getreten war und die zu dem Abkommen vom 13. Auguſt führte.
Die Miniſter werden heute nachmittag die Beſtimmungen dieſes
Abkommens prüfen.
Die kritiſche Lage in Belfaſt.
T.U. London, 2. Sept. Die Berichte von Belfaſt klingen
fortwährend ernſter. Der Aufſtand hat ſich bis zum Zentrum
der Stadt ausgebreitet. Ebenſo ſind die meiſten Straßen der
Stadt verlaſſen und die Reeden und Haudelshäuſer geſchloſſen.
Andauernd hört wan Gewehrſalven. Das Kal. Hoſpital iſt be=
blühen des anderen zu freuen. Der ſchwediſche Geſandte Freiherr von
Eſſen betonte, daß heute alle Beſtrebungen doppelt zu begrüßen
ſeien, die wieder normale Zuſtände zwiſchen den Völbern herbeiführen
ſvollen. Der finiſche Geſandte Dr. Holm hob unter lebhaftem Beifall
hervor, daß die Hand, die Deutſchland nach Finnland hewißerreichte, in
dieſem Lande niemals vergeſſen werden würde. — Der Vertreter des
Reichsrats, Miniſter Boden=Braunſchweig, erklärte, daß das neue
Lüheck im Reichsrat beſten Klang habe. Weiter ſprachen noch
Mini=
ſterioldireltor Fritſch als Vertreter der preußiſchen Regierung und Dr.
Piper=Hamburg als Vertreter der deutſchen Preſſe, der beſonders die
nordiſchen Preſſevertreter begrüßte. — An dieſe offizielle
Eröffnungs=
feier ſchloß ſich ein Frühſtück im Ratskeller an. Mättags wurde die
Muſtermeſſe, die vom Lübeckiſchen Handwerk und der Induſtrie
veran=
ſtaltet wurde, eröffnet. Das Ausſtellungsgebäude beſindet ſich neben
dem Holſtentor.
Die Not der Arbeitsloſen in England.
T.U. London, 2. Sept. Die Demonſtrationen der
Ar=
beitsloſen wurden heute in ganz London fortgeſetzt. In
Hammer=
ſmith zegen die Aubeitsloſen geſchloſfen nach dem Board of Guardian,
der über die Arbeitsloſenunterſtützung entſcheidet, und verlangten drei
Pfund und 19 Pence für eine Familie bon ſechs Verfonen in der Woche,
In Stratford, Leihton und Walthanſton wurden fünf Pfund für eine
Familie von acht Perſonen gefondert. — In Harburg hatten 27
Arbeits=
loſen, die die Nacht im Arbeitshauſe zugebracht, ſich geweigert, zu
arbeiten. Sie achten den Verſuch, das Arbeitshaus zu ſtürmen. Die
Polizei ſeurde zu Hilfe gerufen und 20 Pexſonen derhaftet. Sieben
Perſonen wurden zu einer Woche Gefängnis verurteilt.
Letzte Nachrichten.
TU. Baden=Baden, 2. Sept. In einer Villa der Burgſtraße
wurde geſtern nachmittag ein Spielneſt ausgehoben. Mehrere
Perſonen wurden verhaftet.
Kiel, 2. Sept. (Wolff.) Ein mehrere Hundert Mann ſtarker
Trupp durchzog heute vor= und nachmittag die Stadt und
zer=
ſtörte ungehindert in den Geſchäften die
Hoflieferanten=
ſchilder. Auch wurde die ſchwarz=weiß=rote Fahne von einem
Balkon heruntergeriſſen und verbrannt.
Paris, 2. Sept. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Bilbao kam es dortſelbſt zwiſchen den Streikenden und
den Gendarmen zu einem Zuſammenſtoß, bei dem ein
Ausſtändiger getötet und zwei Gendarmen verwundet wurden.
Gendarmerie= und Kavalleriepatrouillen durchziehen die Stadt
und die Vororte.
Paris, 2. Sept. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Melbourne wurden wegen der deutſchen Anſtrengungen,
den auſtraliſchen Markt zu erobern, beſonders auf dem
Gebiete des Klavierhandels, die Zollſätze auf dieſe Artikel um
10 Prozent erhöht.
Helſingfors, 2. Sept. (Wolff.) Dagenspreſſe zufolge
befin=
det ſich die Geſetzesvorlage über die Amneſtie für die Führer
Aalands und der Bevölkerung Sundbloms, Björkman
Erik=
ſon in Vorbereitung. Die Geſetzesvorlage wird auch den jungen
Leuten aus Aaland die Amneſtie ſichern, die nach dem Auslande
flüchteten, um ſich der Militärpflicht zu entziehen.
Mcxiko=City, 2. Sept. (Wolff.) In einem heute verleſenen
Bericht des Präſidenten der Retzublik Obregon erklärte dieſer,
daß die Unterzeichnung des Vertrages mit den
Ver=
einigten Staaten von Amerika wedr möglich noch
notwen=
dig ſei und mit den Beſtimmungen der merikaniſchen Verfaſſung
in Widerſpruch ſtehe, da der Vertrag beſondere Privilegien für
die Vereinigten Staaten begründen würde.
Landwirtſchaftliches.
T.u. Eine gute Kartoffelernte in Sicht. Anläßlich
einer in Jena veranſtalteten Zuſammenkunft pommerſcher und
mittel=
deutſcher Kartoffelhändlerverbände wurde feſtgeſtellt, daß die diesjährige
Kartoffelernte lange nicht ſo ſchlecht ausfallen dürfte, wie allgemein
behauptet wird. Es ſei ſogar eine gute Mittelernke zu
erwar=
ten. Jedenfalls verfüge der pommerſche Markt über große Beſtände.
fpd. Frankfurt a. M., 1. Sept. Schlachtviehmarkt. Dem
heutigen Martte naren zugetrieben: 841 Kälber, 537 Schafe und 411
Schweine. Außerdem wurden 78 Rinder ohne amtliche Notierung
ge=
handelt, wovon 17 aus der Tſchechoſlowvakei ſtcmmten. Es wurden
bezahlt für einen Zentner Lebendgewicht: Kälber 1. Qualitäten 800—900
Mark, mittlere Qualitäten 700—800 Mart und geringere Qualitäten 550
bis 650 Mark; Schafe: Maſthammel und Maſtſchafe 350—550 Mars;
Schlveine: vollfleiſchige unter 80 Kilo Lebendgewickt 1000—1300 Mark,
über 80 Kilo 1300—1400 Mark. Der Markt wurde geärumt.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportberein Germania 1913=Darmſtadt E. V.
Heute nachmittag treffen ſich auf dem Sportplatze an der Windmühle
die Liggerſatzmannſchaft des hieſigen Sportvereins 1898 und
die erſte Mannſchaft Germanias 1913 im Geſellſchaftsſpiel. Die
Spiele der beiden Mannſchaften, die von früher her noch in guter
Er=
innerung ſind, ſtanden jeweils auf ſportlicher Höhe, und darf man auch
heute wieder nit einem intereſſanten, ſpannenden Kampf rechmen.
* Spielabteilung der Turngemeinde Beſſungen.
Das Geſellſchaftsſpiel der Ligamannſchaft des Fußballklubs Union=
Wixhauſen mit der erſten Mannſchaft der Spielabteilung endete
zugunſten der Spielabteilung mit 2:1 Toren, Halbzeit 1:0 Tore für
Wixhauſen. Es wurde auf beiden Seiten eifrig geſpielt, wenn auch der
Sturm der Spielabteilung in der erſten Halbzeit zu wünſchen übrig
ließ, ſo bewies er in der zweiten Halbzeit einigermaßen ſein Können.
Die Hintermannſchaft der Spielabteilung arbeitete blendend, daher
ſcheiterte jeglicher Verſuch der Ligaelf der Union=Wixhauſen, an dem
bereits mit 2:1 entſchiedenen Refultat etwas zu ändern.
Am Sonntag, den 4. September, begeben ſich die 1. und 2.
Mann=
ſchaft nach Ilversheim am Nechar, um gegen die gleichen Mannſchaften
der dortigen Fußballgeſellſchaft Alemannia 08 Geſellſchaftsſpiele
aus=
zutragen.
* Turngemeinde Darmſtadt 1846,
Fußballabtei=
lung. Am Sonntag fährt die erſte Fußballmannſchaft nach
Milten=
berg a. M., um ſich in einem Freundſchaftsſpiele mit dem Spielverein
1913 zu meſſen, der vor 14 Tagen hier weilte. — Ein intereſſanter
Kampf findet am Sonntag nachmittag auf dem Sportplatz am
Finanz=
amt ſtatt. Die erſte Fußballmannſchaft des Turnvereins Roßdorf
findet ebenfalls am Finanzamt ſtatt. Die erſte Schülermannſchaft de
Turner ſpielt gegen die gleiche Mannſchaft des Darmſtädter
Fußball=
vereins 1912.
* Arheilgen. 2. Sebt. Am Sonntag finden auf dem Sportplatz
des Sportvereins Olympia=Arheilgen zwei intereſſante Spiele ſta=
Die zireite Mannſchaft des Platzinhabers tritt der Ligaerſaymannſchn
des aus den beiden Liaavereinen Wiktoria und Fußballverein nen
ent=
ſtandenen V. f. B. Neu=Iſenburg gegenüber. Anſchließenb a.
dieſes Spiel treffen ſich die Ligamannſchaft von Mombach (Vereini
gung von 03 und Viktoria=Mombach) und die erſte Mannſchaft Olyn
pias zum letzten pridaten Wettkampfe vor den am Sonntay, 11. S
beginnenden Verbandsſpielen. Olympigs Mannſchaften werden all
daranſetzen müſſen, um gegen dieſe ſtazren
aüizutſchne
den; die Spielſtärke Iſenburgs iſt hinlänglich bekanut und von Mombac
iſt das letzte Reſultat gegen den Heſſenmeiſter Spu. 35=Mainz in beſter
Erinnerung.
* Pfungſtadt, 2. Sept. Der kommende Sonntag bringt auf
dem Geramia=Sportplatze ein intereſſandes Pridatwettſpiel. Germania (
empfängt die beſtbekannte Ligamannſchaft von Union=Wixhauſen.
Dieſe Momnſchaft mit ihrem ſehr flinken Sturm bat ſchon manchen
ſtau=
kem Gegner den Sieg ſtreitig gemacht und ſwird auch am Sonntag alle
daranſetzen, um das Spiel für ſich zu entſcheiden. Aber auch Germanie
die zum erſten Male mit ihrer kompletten Ligamannſchaft antritt, wir
alles hergeben, um ihre knappe Niederlage (2:1) im Vorſpiel
wettzu=
machen. Es iſt alſo ein ſchöner, intereſſanzer Kampf zu erwarten.
* Dieburg, 1. Sept. Spielberrieb des Sportklubs „Haſſia 1913
Samstag, den 27. Auguſt: 1. Spo. Fulda=Neuhof (4=Klaſſe) gegen Sptl
Haſſia 4:2 (1:2), 2. Shkl. Haſſia 1973 gegen 2. Tv. Babenhauſen 3:
(1:0), 1. Jad. Haſſia 1213 gegen 1. Jad. Tade. Darmſtadt 1846 0:1,
gebrochen beim Stand 0:1 für Darmſtadt infolge ſtrömenden Rege
Das Spiel wird nochmals ausgetragen. — Sonntag, 28 Auguſt:
Babenhauſen gegen 1. Spkl. Haſſia 1:4 (Vorſpiel in Dieburg 0:4
Dieburg), 2. Tv. Babenhauſen gegen 2. Spkl. Haſſia 4:4 (3:2), 1. Jgd.
Tgde. Darmſtadt 1846 gegen 1. Jad. Spki. Haſſia 9:1 (0:1).
sr. Die ſchwediſchen Fußballer in Berlin. Am
Dienstag abend ſpielte der V. f. B.=Paukrſv gegen die ſchhwedhche
Mann=
ſchaft Sirius=Upſala. Die Gäſte, die bereits am Sonntag in Chemni
gegen National geſiegt hatten, zeigten ſich in glänzender Form.
ſiegten leicht mit 2:0 Toren. Bei Halbzeit haite das Spiel noch 0 geſtanden. Nach Wiederbeginn machte ſich eine leichte
Ueberlegenheit der Schweden bemerkbar, dic zahlenmäßig ihren Ausdruck
in den beiden Toren fand. Das Reſultat entſpricht dem Spielverlauf,
* Die Kokos=Turnmatte zum Luxusteppich
er=
hoben. Der Aktionsausſchuß zur Bekämpfung der Beſteuerung von
Sportgeräten, Berlin SW. 48, Friedrichſtraße 225, teilt uns mit: Der
anſpruchsloſen triſten Kokos=Turnmatte iſt eine neue
Daſeinsberechti=
gung geworden. Das Reichsfinanzminiſterium hat Kokos=Turnmatten
neuerdings unter die mit 15 Prozent Luxusſteuer abgabepflichtiger
Erzeugniſſe einbezogen mit der Begründung, daß man durch Entfernen
der Griffe dieſer Turnmatten ſich einen Luxusteppich ſchaffen kann. Dieſe
recht ſommerlich anmutende Auffaſſung des Reichsfinanzminiſteriums
wird ſelbſtverſkändlich im Inkereſſe der Turn= und Sportbewegung, die
letzten Endes bei ſolchen unverſtändlichen Maßnahmen der
Finanzbehör=
den durch erhöhte Gerätepreiſe immer der Leidtragende iſt, von den
Fabrikantenverbänden auf das energiſchſte bekämpft und hat man ſich
mit einer Eingabe an den Reichsrat gewandt und um die Freigabe der
Turnmatten erſucht.
Handel und Verkehr.
Bom Holzmarkt.
r. Uüſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Die Belebung
ſich ſeit kurzer Zeit am Holzmarkt geltend macht und zu größeren
Um=
ſätzen führte, geht zweifellos von Weſtdeutſchland aus. Iſt es
nun eine tatſächliche Belebung des Geſchäfts, eine Vergrößerung der
Auſträge, die die Möbelfabriken und Baugeſchäfte erhalten haben, oder
handelt es ſich vielmehr um eine Steigerung der Verkaufsmöglichkeiten
die eine Folge des ungünſtigen Maukſtandes ſind? In fachkundigen
Kreiſen iſt man der Ueberzeugung, daß der tatſächliche Bedarf in
holz=
neiverblichen Erzeugniſſen, der ſich auf den Verbrauch im Publikum
ſtützt, nicht weſentlich größer iſt, daß aber eine Reihe von
Möbelhänd=
ler geneigt iſt, ihre Barguthaben in Warenbeſtände umzuwandeln.
Infolgedeſſen ſind in letzter Zeit den Möbelfabriken und Tiſchlereien
mehr Aufträge zugefloſſen. Man kann aber kaum erwarten, daß die
Beſſerung der Abſatzverhältniſſe von langer Dauer ſein wird. Sobald
ſich der Markkurs wieder hebt, wird nach Ueberzeugung vieler
einſichti=
ger Leute das Geſchäft an Lebhaftigkeit einbüßen. Es ſind immer
wie=
der dieſelben Sorten, namentlich in unſortierter Stammkiefer, die von
rheiniſchen, weſtfäliſchen und witteldeutſchen Holzhändlern angefordert
werden, hauptſächlich 40, 43, 45, 50, 60, 70 und 80 Millimeter
Stamm=
bretter. Dagegen iſt das Berliner Holzgeſchäft, das für einen Teil der
Sägewerke inſofern ſehr wichtig iſt, als es große Mengen von Zopfholz
verbraucht, recht ruhig. Der Tiſchlerſtreik und die Ruhe in faſt allen
Betrieben verhindern größere Umſätze. Dagegen hat der Holzhandel in
letzter Zeit wieder an Tätigkeit zugenommen. Geſucht waren dauerud
aſtreine Seiten in den Stärken von 23 Millimetern aufwärts.
Neuer=
dings wurde auch wieder die Stärke von 20 Millimetern gekauft, weil
einige Leiſtenfabriken Aufträge erhielten. Hierbei wurden die ſeit
langem vernachläſſigten blauen aſtreien Seiten ebenfalls verarbeitet,
Sehr lebhaft geht es am Schwellenmarkt zu. Diefenigen Häuſer des
Holzhandels, die Zuſchläge erhalten haben, ohne gedeckt zu ſein,
mühen ſich jetzt um den Ankauf von Schwellen. Namentlich ſind die
Preußenſchwellen 1. Klaſſe ſehr ſchwer zu beſchaffen, und es ſcheint ſo,
als ob auch die künftigen Monate eine Erleichterung dieſes Zuſtandes
nicht bringen werden.
Preußiſch=Südbeutſche Klaſſenlotterie.
* Berlin, 31. Aug. Es fielen in der Vormittagsziehung
2 Gewinne zu 20000 Mark auf Nr. 138922, 6 Gewimne zu 5000 Mark
auf Nr. 12072 109819 167841, 10 Geſinne zu 1000, Mark auf Nr. 16810
120270 193570 222730 238604. In der Nachmittagsziehung wurder
gezogen: 2 Geſvinne zu 5000 Mark auf Nr. 126803, 8 Gewinne zu 2000
Mark auf Nr. 11737 170451 272423 275600, 16 Gewinne zu 1000 Marl
auf Nr. 44389 71092 79496 93884 143324 230942 250942 250913 277994.
Schluß des redaktionellen Teils.
O
Ohne Queckstlber.
Gesehleshisleidsn. ahme Bermtsstörmms-
Aufklär. Brosch, Nr. 5d, diskr. verschl, ℳK 3.— (Nachn ℳ 4.50).
Spez.-krzt Dr. med. Holländer’s Ambulatoriam
Franktfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (1,6852) Sonntag 10—12 Uhr.
Wetterausſichten für Samstag.
Wechſelnde Bewölkung, einzelne Regenſchauer, etwas kühler,
nord=
weſtliche Winde.
„Tageskalender.
Unterhaltungsabend, der Vereinigung ehemaliger
Unteroffi=
ziere des Leibdragoner=Regiments 24 abends 8 Uhr im Fürſtenſaal.
Verſammlungen: Reichsverband chriſtlicher Arbeitnehmer für das
Bekleidungsgewerbe abends 8 Uhr im Katholiſchen Geſellenhaus.
Kaballerieverein abends 8 Uhr in der Krone.
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und von 3—7 Uhr)
Ausſtellung der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler in der
Kunſthalle am Rheintor. 11—4 Uhr, Sonntags 10—4 Uhr.
Ausſtellung „Deutſchland und der Friedensvertrag” im Saalbau;
geöffnet von 3—7 Uhr (Liga zum Schutze der deutſchen Kultur).
Leitung: Dx. Otto Waldgeſtek. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwilrtſchatliches): Max,Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäſtsleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wittich’iche Hofbuchdruderei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ] uunzangat
UnEaagzg
N
te VERLOBUNG unserer Tochter
L SuSANNE mit Herrn eand. mach.
WILHELM SCHULTE beehren wir
uns hiermit anzczeigen.
Professor Dr. Karl Lindt
und Frau Marie Lindt
geb. Scrtba
Darmstadt
September 1921.
Neine VERLOBUNG mit Fräclein
1M4 SUSANNE LINDT, Tochter des
Herrn Professor Dr. KARI. LINDT
und seiner verstorbenen Frau Gemahlin
Anna, geb. Hoffmann, beehre ich mich
anzuzeigen.
Wilhelm Schulte
cand. mach.
Bonn a. Rh.
Hannanannann:
nuunannnnnur
EuAunnsngr
EEETAÄEDAHSHNAI
Karl Hallwachs
und Katharina Hallwachs
geb. Eißfeller
zeigen die Geburt eines Sohnes an.
A.2.2
Die Gebert ihrer Tochter Erika
teigen voller Freade an
Eberhard Post und Frau
Gisela, geb. Freiin v. Lehmann
Hagen i. W., den 1. Sept. 1921.
Statt Karten.
Mit großer Freude zeigen wir
die Geburt unseres
Töchter-
chens an.
Regierungsrat Otto Linkenheld
z. Frau Minna, geb. Freiin T. Medekind.
Darmstadt, den 2. Sept. 1921
Wilhelminenstr. 32.
Af. 2
Anny Schütterle
Heinrich Heiter
VERLOBTE
Darmstadt, 3. September 1921
Kasinostraße 12.
(*34
Statt Karten.
Aenne Krägeloh
Dipl.-Ing. Karl Mohr
VERLOBTE
Darmstadt.
Soden.
(9903
Statt Karten.
Josef Simon
Dina Simon, geb. Moses
VERMAHLTE
Darmstadt, September 1921
Trauung: Dienstag, den 6. September, in
Herrenalb, Schwarzwald-Hotel.
A322*
Ihre am 4. September, nachm. 3 Uhr,
L in der Elisabethenkirche
statt-
findende TRAUUNG beehren sich
anzuzeigen
Anna-Marie jährling
Theo Schachner
Darmstadt, Heiahefmerstr. 74, III.
(*338 65
Ihre am Sonntag, den 4. September,
— nachm. 3 Uhr, in der Martinskirche
stattfindende TRAUUNG beehren
sich anzuzeigen
Anna Fritz
August Schwarz
Darmstadt, Dieburgerstr. 18.
Ard
Ihre am 29. August vollzogene
Ver-
mählung zeigen an
Dr. Hermann Hunkel
Hildegard Hunkel, geb. Koch.
A22
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme während der Krankheit und bei der
Beerdigung meines lieben, unvergeßlichen
Mannes
Herrn Georg Knodt
Oberpoſtſekretär
bitten wir, ſowohl die werten Herrn Kollegen
der Poſt, des Bundes deutſcher Militäranwärter
uud des Vereins Hottonia, wie Herrn
Pfarr=
aſſiſtenten Lohfink und alle lieben Freunde und
Bekannte unſeren herzlichſten Dank entgegen
(*34055
nehmen zu wollen.
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tenber 1321.
Seitc 3.
Danaé
Roman von Kurt Frieberger.
(Nachdrrck verboten.)
Gräfin Weſe.
Blondjung blühend und jubelnder Erwartung voll fährt
wede mit achtzig Pferden in ihre Vergangenheit.
Ihr offener Wagen gleitet lautlos glatten Fahrdamm vor
Brunkſtraßenfluchten entlang. Immer gieriger greift in
Kräuſel=
locken rund um kleinen Hut und feſtgenetzten Schleier der wehende
(Segenwind. In ſeiner Kühlung badet die Eilige froh Schläfen=
(Tut und heiße Wangen. Nichts wehrt der Sonne des Lenzmittags,
deenn allzu zarte Schatten werfen die jungbegrünten Alleewipfel
em Gefährt und ſeiner Eile nach.
Eben noch verſtaute die graugeſcheitelte Würde des
Kam=
trerdieners Heinrich Packen und Päckchen auf leerem Rückſitz;
Sen noch ſchloß er den Wagenſchlag mit der neunzaclichten
rone hinter Hedes beſchwingtem Einſtieg. Nun ſtarrt der Ge=
1reue vom Gehſteig des Kurfürſtendammes der ſchönen Herrin
jach. Klein und kleiner ſchwindet ſie. Umriß, Schattenriß des
raftwagens ſchrumpfen ein. Die unaufhaltſame Straße hat
ſie verſchlungen.
Gelaſſene Wendung und bedächtig ſteigt der Kammerdiener
über den Teppichbelag der flurkühlen Herrſchaftstreppe hinan.
4opfſchättelnd wiederholt er: „Nordoſt.”
Nordoſt” hatte die Gräfin rätſelhaft dem Negerlenker
zu=
geflüftert. In ſeinem Antlitz, das geheimnisdunkel glänzt wie
das Schokoladefarb der Karoſſe, waren die großen, tierhaft
ſchwarzen Augen dem Blond und Weiß der Frau zugekehrt.
Kundetreu nickte ſein Krauskopf Verſtehen. Schwarz wie der
Zeufel, fährt er ihrer herriſchen Ungeduld noch viel zu langſam.
Ihr Herz, die Pulſe ſchlagen höchſtgeſteigertes Leben. So
ſehlen wir ſchickſalgroße Entſcheidung — erſehnt, erzittert —
ſnahe bevor. Hede ſchaut den Kampfpreis liebevollſter Tatkraft
zem Greifen nah.
Tauſende ſtöhnen reuezermürbt: nochmals das Daſein von
ſſuprn beginnen dürfen; tauſende verfluchen bitter
Zeirberſchwen=
aang: noch einmal das Rad der Jahre zurückdrehen; Greiſe
rech=
ſtten grampoll nach: an jenem, juſt an jenem einzigen Tage hätten
ſie die Klinke des Eingangs zu höchſtem Erfolg faſſen können —
rſäumt! Hede allein iſt es unter Abertauſenden beſchieden.
Eie Nauſch empfindet ſie das Glück: Morgen beginnt meine
ſergend neu.
Nun biegt der haſtende Wagen um Rundell und Kirche in
ſtichteres Straßengedräng. Enges Beiſammenſein von Fuhrwerk
laſler Art, Straßenbahnwagen knapp hinter Straßenbahnwagen.
Grliges Umdie=Wette der Kutſcher und Lenker. Wie der Reger
uät ſichever, haum merkbarer Bewegung engſten Wirrwarr
durch=
ſtuert, eben noch zwiſchen näherrückenden Gefährten vorflitzt,
des freut Hede. Ihre Kindheit war ſchon daheim im
Wirbel=
teiben der Großſtadtſtraßen neben gedrehten Rädern, Hufſchlag
und Kraftwagenwvarnruf. Wie damals behagen ihr
Unendlich=
keit der Häuſerzeilen und raſtloſe Bewegung Selbſt
ſpringleben=
dig, findet ſie keinen Genuß in Gartenſtille oder Schlendergang.
Schön iſt ihr Ungebundenheit auf den ſechzehn Wegen der
Wind=
roſe; weltaus eilen, nirgends verweilen.
Mag das Vielerlei großſtädtiſcher Beförderung noch ſo
ge=
fährlich ſein! Mehr als einmal widerfuhr ihr, daß ein
Kraft=
wagen ohne Gleitſchutz auf friſch beregnetem Pflaſter jählings
der Führung entrutſchte und unberechenbarſte Wendung nahm.
Einſtmals hatte ein ſchreckensbleicher Lenker eben noch hart am
Spreegeländer ſein entglittenes Gefährt zu bremſen vermocht.
Naſſer Tod hielt ſchon die Arme auf. Hede lachte dazu. Lachte
wie oft in ärgeren Gefahren, wenn alles rundum ins Schwanken
geriet: Daſein, Lebensführung, Erfolg und Zukunft. Lachte wie
heut, da ſie zu vorletztem Halt — auf eine kurze Stunde nur —
in ihre Vergangenheit einkehrt.
Ihr Wagen fährt aus prunkhafter Neuheit des Weſtweſt
tiefer und tiefer in ein Berlin von einſt. Nach dem übermütigen
Auftrumpfen jüngſter Bauten geht es an mehr ſchüchternem
Auf=
wand der Tiergartenſtraße vorbei. Während ſie ſchon durch
Siegesallee und antikiſche Preußengröße des Brandenburger
Tores den Linden zueilt, nennen noch in eben verlaſſenen
Stra=
ßen biele, die ſie erkannten, ihren Namen. An einem
Kaffeehaus=
tiſch im Freien ſitzen Dichter und Dichterinnen über ſie zu
Gericht.
Ganz nahe der Tafelrunde hatte ſich die Wagenburg vor
Fuß=
gängern geſtaut. Der zunächſt ſaß, lehnte ab. Ihm ſtellte die
reizvolle Frauengeſtalt alle Ueberzeugungen in Frage. Vielleicht,
weil er ſelbſt ſo blond war; Mißverſtehen aus Aehnlichkeit. Er
ſah nur eine Geſchmückte, ſehr Verwöhnte den langweiligen
Be=
ruf Dame üben.
Ihm zur Linken neigte ſich ein ſeltſames Weſen vor:
Mäd=
chen der Tracht nach, kwabenhaft durch kurzgeſchnittenes
Scheitel=
haar. Der dürftige Oberleib ſchien müdgekrümmt; die
geblen=
deten Augen zwinkerten; melancholiſch flüſterten die ſchmalen
Lippen: Nicht ſchämen, ſo blond zu ſein.
Ihr Nachbar hatte wohl in öſülicher Krämerſiedlung der Welt
häßlichſtes Licht erblickt. Vier Kriegsjahre lang von
ſpornklir=
rendem Herrentum als minderes Geſchöpf wißachtet, ſieht er in
der Vorüberfahrenden haßverſengt letzte verſpätete Blüte des
laiſerlichen Berlin. Ihre Schönheit iſt Herausforderung, jede
Bewegung Peitſche, jede Faſer ihrer koſtbaven Gewandung
Auf=
ruhr, ſie ganz und gar Urſache ungeheuerer Revolution der
Maſſennot gegen ihresgleichen.
Aehnlich denkt die Leidenſchaft des Verzweifelten ihm
gegenüber, den ſein eigenes Mitleid mordet. Er bewundert den
Wagemut, in ſolcher Geſtalt durch Millionen voll Haß und Hohn
zu ſteuern; herrlichſte Larve des grauſamen Eigennutzes Beſitz.
Laut vor ſich hin denkt der Letzte von den Fünfen, kleiner,
fettleibiger Sproß einer Provinzſtadt voll übertriebener
Geiſtig=
keit, wo ſeine Mama ſich nicht zu ſeinem kindlichen
Liebebedürf=
nis hergbwürdigen mochte, ſie, die geiſtyollſte Frau Prags. So
ſtreichelte den verlaſſenen Knagen mütterliche Güte nur mit der
runzeligen Schwielenhand von Kindsfrau und Magd. Seither
mißtraut er ſeinesgleichen und iſt Rebell. Er ſagt wie abweſend:
„Solche Schönheit Mutter nennen. Liebkoſt von ihr. Gäbe es
Zuchthäuſer, Kerker, Galgen? — O Zweckloſe! Liebloſe Blume
Genuß! Ein ſolches Weſen auf Erden entſühnt alle Miſſetäter.
Für jede Uebertretung, jedwedes Vergehen, für alle Verbrechen
ſie allein vor die Schwurgerichte der Welt.”
Das Mädchen Knabe fragt laut: „Wer iſt ſie? Was? Frau?
Dirne?”
Am Nebentiſch regt dieſe Frage einen betulichen Jüngling
auf. Den ſchwarzgeſcheitelten Schädel, darauf ein Hüuchen weit
zurückgeſchoben, reißt es ihn herum. Er ruft im lauteſten
Ber=
lin: „Na hören ſe waa? Die kenn’ ſe nich? Is doch weder
verheiratete Frau noch Dirne. Tadelloſe Dame. Gräfin Weſe
— Millionenfirwa — Rieſenunternehmen. Leitet alles ſelbſt.
Kann ſich in janzes Kaffeehaus voll Genies koofen.”
Keine Autwort, kein Blick dem Einmengling. Die fünf
Groß=
hirne wiſſen nicht, daß Hede prachwollſten Tatwillen verkörpert,
daß Schönheit und ſeltenſtes Blond noch ihre mindeſten Gaben
ſind, daß der Untergang eines Kaiſertums für ihr Einzelſchickſal
glücklichſte Fügung, daß ſie ſelbſt für Eigemutz des Beſitzes
Um=
ſturz iſt und Rebellim, daß in ihr Güte der Enterhten daran iſt
Verbrechen zu entſühnen.
Sie iſt ihnen allen weit voraus. Weiter raſt ihr Fahrzeug
ins Vergangene, an ſriderizianiſcher Bibliothek, den Denkern
Humboldt, dem Eckfenſter des alten Kaiſers vorbei. Die graue
Maſſe des Schloſſes ohne Thron umeilt ſie und nun geht es ins
Bereich der Geringem, deren Sinnbild die Sklaven zu Füßen des
Großen Kurfürſten ſind. Wer ſich dort vorbeitummelt, ſieht nur
die Ketten, vermag den Kopf unterm Alltagsjoch nicht zum
ge=
waltigen Erzreiter emporzuheben.
Enger werden die Straßen, kleiner die Läden. Schild um
Schild des Krämertums Uettert am unſchönen Häuſergewänd
empor. Ueber die verwüſtete Walſtatt der Straßenkämpfe, den
Aleranderplatz, haſtet Hede zu dicht und dichterem Wohngedräng,
zu Arbeiterhäuſern, Brauereien, Fabriken.
Die Straßenmitte ſchmückt wun ein baumbeſchatteter Gehweg,
durchtollt, durchſpielt, durchſchrieen von Kindern, Hunderten
von Kindern. Durcheinandergequirlt ſind Barbeinchen und
Raufbolde, Zierpuppen und Rotznäschen, Schlägerei, Zank,
La=
chen, Hüpfen, Bälle, Kügelchen. Hede ſtiege am liebſten zur
Mädchenrunde hinab, drin die Schlaueſte mit geſtrecktem Finger
von Bruſt zu Bruſt uralte Auszählformel ſbandiert.
Sorglicher lenkt der Neger, in einſamer Seitengaſſe hält er
an. Schon hat die Dame Packen und Päckchen vom leeren
Nach=
barſitz aufgeſammelt. Sie betritt den Gehſteig, wandert ſtraßab,
nachdem ſie den Fahrer warten hieß. Der läßt die gewaltige
Triebkraft noch einmal aufknattern, dann liegt der Wagen
ſtumm und blank in der Mittagsſonne.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 8.‟
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 3. September 1921.
Nummer 243.
Gottesdienſtlſche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag, den 3. September 1921,
Stiftskirche: Abends 8 Uhr: Beichte.
15, Sonntag nach Trinitatis, den 4. September 1921.
Stadtkirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für die
Lukasge=
meinde (Schluß). Pfarrer Kleberger. — Um 10 Uhr: Pfarrer
Vogel. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. — Die
Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends
zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 9 Uhr: Pfarrer Heß. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Abends 6 Uhr: Kandidat
Guyhot.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Profeſſor Dr. Zimmermann.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Nachm. 2 Uhr:
Taubſtummen=
gottesdienſt. Pfarrer Kleberger. — Dienstag, den 6. Sept., abends
8 Uhr: Wiederbeginn der Proben des Kirchengeſangvereins der
Stadtkirche; Mittwoch, den 7. September, abends 8 Uhr für die
Stadtkapelle.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Beringer. Feier des
heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von ½10 Uhr an
in der Sakriſtei, — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den
Oſt=
bezirk. Pfarrer Beringer.
Altersheim: Vorm. ½10 Uhr: Pfarraſſiſtent Lohfink.
Fohauneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für den Nordbezirk
im Gemeindehaus, Pfarrer Marx. — Um 10 Uhr: Pfarrer Marx,
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. ½4 Uhr: Waldfeier
auf der Kohlplatte. Abmarſch 3 Uhr an den Hirſchköpfen.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr:
Chriſten=
lehre /2. Gruppe): Pfarrer Wagner. — Um 10 Uhr: Gottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von ½10 Uhr an
in der Sakriſtei, Pfarrer Wagner,
Bauluskieche: Vormitiags 10 Uhre Hauplgotteedienſt. Pfarrer
Rückert. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfaxxer Rückert.
— Mittwoch, den 7. Sept,, abends 8½ Uhr: Bibelſiunde im
Gemeinde=
ſaal. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil.
Abendmahls. Pfarrer Hickel, — Um 111 Uhr: Kindergottesbienſt.
— Donnerstag, den 8. Sept., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bibel=
ſtunde. — Abend 8½ Uhr: Evangeliſationsvortrag. Thema: „Was
iſt der Kriegerdankbund?” — Montag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
im Gemeindehaus Beſſungen. — Mittwoch: Philadelphia=Kon=
ferenz. Vorm. 9½ Uhr: Gebetsvereinigung. — Vorm, 10 Uhr:
Behandlung des Themas: „Wahre und falſche Bekehrung”. Pfarrer
Burmeiſter. — Nachm. ½3 Uhr: Gebetsvereinigung. — Um 3 Uhr:
Thema: „Wahre und falſche Heiligung‟. Eingeleitet von Paſtor
Wächter. — Um 5 Uhr: Brotbrechen. Pfarrer Kahſer. — Abends
8 Uhr: Vortrag von Pfarrer Burmeiſter über das Thema: „Du
und deine Bibel:. — Donnerstag bis Samstag: Bibelkurs. Vorm.
10—11½ und nachm. von 4—6 Uhr über das Thema: „Die
Schön=
heit des chriſtlichen Lebens”. Redner: Pfarrer Roos, Burmeiſter
u. A. — Donnerstag und Freitag, abends 8½ Uhr:
Evangeliſations=
verſammlung. — Jugendbundverſammlungen: Sonntag,
nachm. 2½ Uhr: Bibelerklärung für Jünglinge. — Um 4½ Uhr:
Bibel=
erklärung für Jungfrauen. — Abends 8½ Uhr:
Evangelifationsvor=
trag. — Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbetrachtung für Jünglinge
lält, Abteilung). — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbetrachtung für
Jünglinge (Jugendabt.). — Mittwoch bis Samstag: Teilnahme an
den Verſammlungen der Stadtmiſſion.
Ehriſtlicher Berein junger Männer. Vereinslokal: Infanterie=
Kaſerne, Alexanderſtr. 22 (im Hof links Erdgeſchoß). Aeltere
Ab=
teilung: Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde. —
Jugend=
abteilung: Jeden Freitag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal; Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr. 36, Freitag, abends 9 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde.
Poſaunenchor Darmſtadt. Sonntag; nachm. 73 Uhr:
Samm=
lung an den Hirſchköpfen zur Waldfeier der Johannesgemeinde.
Abmarſch 3 Uhr.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 4. Sept.;
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. — Mittwoch, den 7. Sept.,, abends 8½ Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Freitag, den 9. Sept. abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabetheuſtr. 44): Sonntag, den
4. Sept., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule,
— Abends 8 Uhr: Gottesdienſt, — Donnerstag, den 8, Sept., abends
8 Uhr: Gebetsſtunde.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag;
vorm. ½10 Uhr: Gebetsſtunde. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. —
Nachm. ½4 Uhr: Glaubensverſammlung. — Dienstag, abends ½9 Uhr:
Bibelſtunde, — Freitag, abends ½9 Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſn Ehriſti der Heil, der letzt, Tage (
Heidelberger=
ſtr. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 4, Sept., vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, 7. Sept.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Eintritt frei. Freunde willkommen,
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Manerſtr. 17:
Sonntag, den 4, Sept., vormittags 9½ Uhr: Bibelſtunde. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt, Preb.
Win=
hold. — Mittwoch, den 7. Sept., abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uh
Sonntagsſchule, — Um ½4 Uhr: Gottzesdienſt, K. Kunde= Predige,
Katholifche Gemeinden.
16. Sonntag nach Pfingſten, den 4. September 1921:
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends & Uh
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr anz Gelegenheit zur heil. Beichte
— Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe m
Prebdigt und Kommunion des Männerapoſtulats; um 1a11 Uhr: Be,
ſammlung. — Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Um 9u. u5
Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe. — Nachn
3 Uhr: Roſenkranz=Bruderſchaftsandacht mit Predigt und Prozeſſio
— Mittwoch, nachm. 8 Uhr: Beichtgelegenheit.
Kagelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag; dorm. 6½ Uhr
Heil. Meſſe. — Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Borm. ½10 Uhr: Hochamt.
St. Elifabethenhirche: Samstag; nachm. 4½ Uhr und abeni
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, dorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſfe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predig
und Generalkommunion des Männerapoftulats und Jünglingsverein:
— Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andach)
und Segen, — Freitag, abends 8 Uhr: Andacht,
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt und Predig)
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr un
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Kollekte für unſeren Kirchenbau.
Sonntag; dorm, um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil, Beichte, — Ur)
7 Uhr: Heil. Meſſe (Männerkongregatton). — Um 9 Uhr: Amt m
Predigt. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. um ½3 Uhr
Miſſionsandacht.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag; nachm. 4 und abends 7 Uhr)
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr: Ausf
teilung, der heil, Kommunion. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Und
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachmittags ½2 Uhr: Chriſten
lehre. — Um 2 Uhr: Andacht. — Werktags iſt der Gottesdienſt ½7 Uhr
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, dorm. 7 Uhr: Beichtgelegen)
heit. — Um ½8 Uhr; Hochamt und Predigt. — Nachm. ½2 Uhr
Andacht.
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Heil, Meſſe und Predigt.
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ſen u. monatl. Rückzahl.
zu leihen geſucht, eventl.
auch als Teilhaber.
An=
gebote unter 2 98 an die
Geſchäftsſtelle, /k33869sgi
gegen
Wer 1
leiht 1000 Mk. möbel=
ſicherh. nebſt Zinſen,
monat=
liche Rückzahlung?
An=
gebote unt. 2 123 an die
Geſchäftsſtelle. (*33994
Goue
Mark
geg. 5fache
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 3. September 1921.
Rummer 243.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Berliner Börſe.
* Berlin, 2. Sept. Börſenſtimmungsbild. Die
anhal=
tende verſtärkte Kaufluſt des Publikums, zu der ſich im Hinblick auf die
am Deviſenmarkt eingetretene Feſtigkeit Nückkäufe der Spekulation
ge=
fellten, bewirkten bei der Börſe bei großen Umſätzen eine veitere, nahezu
allgemeine ſtarke Aufwärtsbewegung der Kurſe. In den zu
ſchwanken=
den Kurſen gehandelten Papieren bildeten für die Mehrzahl der
Mon=
tan=, chemiſchen, Elektrizitäts= und verſchiedenen Induſtrieaktien
Kurs=
ſteigerungen von 10—40 Prozent die Regel. Es waren aber auch ſolche
von 60 und von 75 Prozent für Deutſche Waffen und Linke=Hoffmann
verzeichnet. Auch Valutapapiere, wie Mexikaner und Schantung, ferner
Deutſche Petroleum, waren ganz erheblich höher geſetzt. Am
lebhafte=
ſten war das Treiben wieder am Markt der unnotierten Werte. In den
zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapieren lagen bei den
Groß=
banken Kaufaufträge in ſolchem Umfange vor, daß hier ebeuſalls ſehr
erhebliche Kuusſteigerungen eintraten. Das lebhafte Goſchäft hielt auch
weiterhin an und derhalf der Mehrzahl der Papiere zu erneuten
Kurs=
ſteigerungen.
Am Produktenmarkte ſtiegen im Einklang mit den höheren
Deviſenpreiſen und den von Amerika gemeldeten höheren
Getreide=
notierungen die Maispreiſe nicht unweſentlich, ſonſt aber hielt ſich die
Urternehmerluſt in engeren Grenzen. Die Preiſe für Weizen, Roggen,
Gerſte und Hafer haben ſich nicht wveſentlich verändert. Für Noggen
und Hafer zeigt ſich allerdings einige Kaufluſt. Das Mehlgeſchäft wuar
ruhig. Die Preiſe für Kleie erhöhten ſich etwas. In Speiſeerbſen hält
das reichliche Angebot an, aber für gute Viktorigerbſen beſteht noch
etwas Kaufluſt. Reges Geſchäft beſteht für Futterartikel nach wie vor
in Trockenſchnitzel und den verſchiedenen Melaſſefutterſorten.
Der Wert der Mark im Ausland.
Für 100 Mark wurden gezahlt am 2. September in Zürich
6,65 (vor dem Kriege 125,40) Franken, in Kopenhagen 6,60 (88,80)
Kronen, in Stockholm 5,25 (88,80) Kronen, in Wien 1316 (117,80)
Kronen, in Prag 95,30 (117,80) Kronen, in London 597 (9780)
Schilling, in Neu=York 114½ (23,80) Dollar, in Paris 140
(125,40) Franken.
v. Teviſenmarkt, Frankfurt a. M., 2. Sept.
Geld / Briel Geld / Brief Geld / Brief Geld. Brief Antw. Brun 7 649.30 650 Vt 55c.70 Vorwegen. N133.30ſt TIATSN NTI98.80 1201.20 Holland. 714 7502729924 2789 70/g775.39 Schweden. 11858.20 381.80 1895.80 1899.40 London 31895 319,55 325.100 325.00 Helſingfors : — 125 80 126.20 Paris. 669,65/ 670.9- 682,05 683.45 New=York. 35.031, 85.211 86.9819/8 S7.163= Schweis 462 —1465. 1483½ 14861g Wien ſaltes —. Spanien 1108.90/4111.10 Mr1s.80 1 121.20 D=Oeſt. abg! 1023— agr- 10.10/g10.141, Italien 380,60 381.40 335.60 396.40 Budapeſt . 21.591 21.6511. 21.72— 21.78— Liſſab=Op. — Prag. . .. 1921 102.35 Läuemark. 1513½,15161g 1550 90 1554 10
Die Verkehrslage im Ruhrrevier.
* Eſſen, 1. Sept. Die Betriebslage im Ruhrrebier blieb auch in
der vergangenen Woche weiter günſtig. Die Verſorgung der Zechen mit
Wagen und Brennſtoffen kennte gegen die Vorwoche noch weiter geſtei=
gert werden, ohne jedoch die Anfovderungen ganz zu erreichen. Der
Mangel an gedeckten Wagen blieb in der alten Schärfe beſtehen. Die
Anforderungen an Wagen ſtiegen weiter, beſonders ſoweit es ſich um
Kali, Getreide und Futtermittel handelte; jedoch wurde es durch ganz
beſondere Maßmahmen möglich, die Deckung des Bedarfs an bedeckten
Wagen für Getreide und Futtermittel in den Duisburg=Ruhrorter Häfen
gegen die Vorwoche weſentlich zu ſteigern. Für Kohlen, Koks und
Bri=
ketts wurden in der vergangenen Woche im arbeitstäglichen Durchſchnitt
einſchließlich der nachträglich beſtellten Wagen 21 146 (gerechnet zu je
10 Tonnen) angefordert. Geſtellt wurden arbeitstäglich durchſchnittlich
20 351 Wagen. Die Lagerbeſtände auf den Zechen nahmen um etwa
3000 Tonnen zu, nämlich auf 359 096 Tonnen.
Der Waſſerſtand des Rheins ging in den erſten Tagen
der Berichtswoche etwas zurück, erhöhte ſich jedoch bis zum Schluß
wie=
der um ein Geringes. Der Cauber Pegel verzeichnete am 27. Auguſt
einen Stand von 1,40 Meter. Dieſe Schwankungen haben natürlich eine
gewiſſe Unſicherheit und Zurückhaltung hervorgerufen, ſo daß Kahnraum
und auch Schleppkraft reichlich zur Verfügung ſtehen, wenigſtens an der
Ruhr. Der Umſchlag an Kippern in den Duisburg=Ruhvorter Häfen
betrug arbeitstäglich durchſchnittlich 22 047 Tonnen, der
Brennſtoffum=
ſchlag in den Zechenhäfen und Kanälen blieb mit 26 447 Tonnen
an=
nähernd der gleiche wie in der Vorwoche.
* unveränderté Roheiſengreiſe. Der
Roheiſenaus=
ſchuß beſchloß, die gegenwärtigen Höchſtpreiſe für Roheiſen bis Ende
Oktober beſtehen zu laſſen.
Frankfurter Kursbericht 2. Sept. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Stachunst.
6% Neichsanleihe. . . . ..
.....
.......
Ve
.......
4½%1 V.u. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.—lX.
Sparprämienanleihe ....
49 Preuß. Konſols .....
.
3½%
...
48 Bad, Anl. unk. 193:
3½%0 „ „ v. 1907..
420 Bayern Anl. .......
......
3½%0 „
490 Heſſen unk. 1924....
3½% „ ....
„..........
4% Württemberger .....
Ausländiſche.
6% Bulga==Tabak 1902
134% Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatärentev
1913, ab 1918.... . ...
4½%0 Oeſt. Schatzanwe:),
ſtfr. v. 1914.. ........
420 Oeſt. Goldrente. . . ..
430 „ einheitl. Renle=
24%0 Num, am. Nente b. 03
4½%0 „ Goldrente b. 13
am. „ 49 v. 05 4% Türk, Admin. b. 1903 (Bagdad, Ser. 1 „ 11 v. 1911,Zollanl. 4½%0 Ung. Staatér, v. 14 49 Goldrente. . . Staatsr. b. 10 Kronenrente.
77,50
78—
G7i
76,10
86,20
72,50
79.60
68,25
57,75
(7,50
74,75
62,25
88,50
53, —
69,80
22,—
25,50
52,50
96.10
114.—
135.—
115.—
84.—
32,75
54.
2360
77,50
78.—
(7,10
76.—
86,20
72,50
79,50
(8,30
57,60
66,75
74,10
60,90
68.—
63,10
53,25
70,25
21,50
5275
Mnenrngsſiſe
5% Mexik. amort. innere 510,—
konſ. äuß. v. 99
485 Megik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner.
Irrigationsanl, 330,
59 Tamaulipas, Ser, I.
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfe.. ..
2,60 Oeſt. Südb. (Lomb.)
3% Oeſt. Staatsb. 1.b.8. Em.
3% Oeſt, Staatsb. Erg.Nes
v. 1883.
489
4½%0 Anatolier I......"
5%0 Tehuantepee.
41%
Deutſche Städte.
420 Darmſt. v. 1919b. 1925
3140 Darmſtadt b. 1905.
420 Frankfurt v. 1913....
v. 1903....
3½
Pfandbriefe.
3328
Rilt Sch caiftiſt
„ 1922
490 Pfälz. „
1923
14% Rhein. „
„ verl,
117,50 1333
149.—
108.—
80.—
32,75
53,
24.—
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ...
Darmſtädter Bank. . . ..
44,60 5 66,25 32. 124.— 133.—
110.— 515,— 418.— 460.— —
—
96,40
— Bo 0 93.— 8 82.— 8z- 1. 85,50 88.— 19 2 88,50 88,50 19 2/ 98,50 98,50 31 82,50 83.— 6 99.— 9.— 96,50 8 r./ 83.— 83,25 7 93.— 23.— 258,— 193.
Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank
950,— Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. .
Diskontogeſellſchaft
Dresdner Bank.
350.— Metallbank ....
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt, Kreditanſtalt . . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. .. ..
Bergwerks=Aktien.
Bochumer .. . . . . . . . . .
32.— Buderus ............"
Dt. Luxemburger. . . ..
Gelſenk. Bergw..
116.— Harpener Bergb. . ....
545.— Eſchweiler Bergwv.....
Kaliwerke Aſchersleben.
Weſteregeln..
Oberbedarf.
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan.
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . ..
Nordd. Lloyd ..
Südd. E.=B.=Geſ..
Schantung E.=B....
Lombarden............
Oeſt.=Ung Staatsbahn ..
Indnſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg.... ."
Badiſche Anilin ....
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.
7.2
348,50
168,25
166,75
276,50
226.—
480,—
54,50
191.—
622,—
510.—
520.—
740.—
530,—
480,50
725.—
465,—
639.—
893.—
386.—
467.
803.
626,59
235, —
224,—
584,—
550,—
517,—
857,—
355,
187.—
226,—
300.—
635,—
532,—
550,
753.—
484.—
720,—
478,—
535.—
904.—
765,—
391.—
470,—
830,—
644,
244, —
230,—
151,50
600,—
525,—
530.
866.—
Licht & Kraft. . ........ 338,50
310,— 336,—
325,— Rhein. Elektr. Werke. . .. 301,— 312,— Schuckert . ....... ... ... 381.— 404,— 18 Siemens & Halske ..... 462,50 470,— Feinmechanik (Jetter) ... Gelſenkirchen Gußſtahl.. 530,— Gummi=Berlin=Frankfurt 478.— 480. Gummipeter. . . . . . 620.— 660,— Hedbernheimer Kupfer.. 490,50 499,75 Lederwerke Spicharz. — Lüdenſcheid Metall .... 420,— Adlerwerke Kleher. .... 378.— gg5. Badenia (Weinheim).... — 470.— Breue: & Co. Vorzüge. 422,— 447,— DaimlerMotoren. ...." 320,— 349.— Eßlinger Maſchinen. ... 520,— 551,50 8 Gasmotoren Deutz.. . ... Karlsruher Maſchinen. Lux’ſche Induſtrie ...... 377,50 386.— Bogtländiſche Maſchinen. 485.— 630,— 19 Oelfabrik Ver, Dt. ... .. 455,— 460,— 19 Zellſtoff Waldhof. . ..." 536.— 567,50 Buckerfabr. Waghäuſel 484.— 487, Frankenthal: 485.— 495.— Offſtein. 575.— 59orat Darmſtädter Werte. Nachfr. Angeb.
Berliner Kurſe.
Dampfkeſſel Rodberg ...
Gebrüder Roeder.. ....
Gebrüder Lutz ........"
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger
576,—
396.—
410.—
460.—
275.—
435.—
560,—
400.—
415.—
465.—
415.—
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr..
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . . . .. .. .
Deutſch=Atlant. Tel. ....
Deutſch=Niederländ, Tel,
Deutſche Erdöl. . . ......
Dt. Kaliwerke. ........
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Donnersmarckhütte .....
Dynamic Nobel .. . . .. ..
Elberfelder Farben .....
Elektr. Lieferung ......."
Gelſenk. Gußſtahl. . . ...
Geſ. f. elektr. Untern. ..
Hanſa Dampfſch..
Hemoor Zement ......
Hirſch Kupfer........ ..
Höſch Eiſen......
Hohenlohe Werke..
Kahla Porzellan. . ....
Linde’s Eismaſch..
Lingel Schuh .........."
Linke & Hofmann .. . . . .
Nordd. Gummi .......!
Orenſtein. . ...........
Rathgeber Waggon.. . . ."
Roſitzer Zucker ........."
Rütgerswerke . ..
...
Sachſenwerk ...
Siemen Glas...
Thale Eiſenhütte . . . . .. .
Ver. Lauſitzer Glas... . .
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl.
Wanderer Werke ..
Deutſche Petrokeum...
Sächſiſche Gußſtahl
Steaua Nomana
— 385,— 390,— 879,— 400,— 1049,— 1075,— 524,— 550, 788.—
950.—
411, — 448,— 455,— 358,60 375,— 575.— 650.— 310,50 R 340.— 349.— 710.— 718,— 549,50 580,— 4140.— 299,— 305,— 1060,— 1100.— 578,50 578.— 470,— 485:— 630, — 400,— 800, 832,— 794,75 790,— 663,— 690,— 509,85 520,— 485.— 512,— 464,75 725,— 1650,—
— 1808.—
570.—
— 1050,— 1145.— :077 1180.— 1175.— 1100.—
Aus den Amtsverkündigungen des
Kreis=
anits Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 mittelgroßer Schlüſſel und ein
Drücker zuſammengebunden). 1 älteres, ſchwarzes
Portemonnaie mit über 4 Mk. 1 neue Altenmappe
mit Schulheſten uſw. 1 weißer Arbeitskittel mit
Taſchentuch. 1 Zehnmarkſchein. 1 ſilberne
Damen=
uhr mit Goldrand an ſilberner Halskette, 1 ſchwarze
Büchertaſche, 1 weißer Herrenturnſchuh. 1
Taſchen=
meſſer mit Perlmuttſtiel. — Zugelaufen: 1 kleiner
rehbrauner Pinſcher, 1 rotbrauner Schäferhund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den
Apo=
thelen Darmſtadts: Es verſehen den
Sonntags=
dienſt und in der Woche vom 3. Sept, bis
einſchließ=
lich den 10. Sepk. den Nachtdienſt die Apotheke am
Juſtizpalaſt, Vismarckſtraße 9, Einhorn=Apotheke,
Kirchſtraße 10½
Straßenneubauarbeiten.
Die beim Neubau einer Kreisſtraße von
Rothen=
berg nach Hirſchhorn in der Gemarkung Hirſchhorn
erforderlichen Arbeiten und Lieferungen ſollen, wie
ſolgt vergeben werden.
1, Erdarbeiten. Löſen von ca, 21500 cbm,
Transportieren von 14000 cbm.
2. Chauſſierarbeit. 10 000 qm Geſtück.
3. Maurerarbeit. 80 cbm Beton, 230 cbm
Mauerwerk, 250 Ifd.m Zementröhrenkanäle.
4. Steinhauerarbeit. 10 ebm Hauſteine, 38
Schutzſteine, 13 Abteilungs= u. Kilometerſteine.
Die Verdingungsunterlagen liegen von Montag,
den 29. d. M., in den Vormittagsſtunden auf dem
Dienſtzimmer des Herrn Oberbauſekretär Renker
in Neckarſteinach zur Einſicht der Bewerber offen.
Daſelbſt ſind die Angebotsſcheine gegen Bezahlung
von 10 Mk. für ſämtliche Arbeiten und Lieferungen
erhältlich. Die Angebote ſind vorſchloſſen, portofrei
und mit der Aufſchrift „Angebot für den
Straßen=
neubau Rothenberg — Hirſchhorn” verſehen, bis
Samstag, den 10. September d. J., vormittags
11 Uhr, an den Unterzeichneten einzuſenden. Um
dieſe Zeit findet die Oeffnung der Angebote in
Gegenwart etwa erſchienener Vieter ſtatt, Zuſchlags=
(ge29
d=
friſt 6 Wochen.
Heppenheim, den 25. Auguſt 1921.
Der obere Baubeamte
bei der Kreisverwaltung Heppenheim.
Zimmermann, Baurat.
Torf=Berſteigerung.
Mittwoch, den 7. ds. Mts., vorm. 10 Uhr
anfangend, werden im Rathausſaale zu Pfungſtadt
150000 Stück Torf
verſteigert.
(9942
Pfungſtadt, den 1. September 1921.
Feſſiſche Bürgermeiſterei
J. V.; Weigel.
Wieſenheu, Kleeheu, Erbſenſtroh,
Haferſtroh, Roggenſtroh,
Weizen=
ſtroh, Haferſchalen
ſowie ſämtliche Futtermittel liefert zu den billigſten
Tagespreiſen in ganzen und halben Waggonladungen
(T,9924
ab Franrfurt a. Main.
Meier Kleeblatt
Fourage= und Futtermittel=Groß=Handlung
Frankfurt am Main
Eſchersheimerlandſtraße 48.
Telephon=Amt Hanſa 9438, 9439,
24 Rheinstrasse 24 mstadt
hat jetzt Bernruf 3360 — 3362 e
(9693gms
Leibniz=Schule Herdp
48
TelephonNr. 425
Obſt=
Verſteigerung.
Samstag, den 3. ds. Mts.,
nachmittags 4 uhr,
ver=
ſteigere ich für Herrn
Hage=
dorn, Kabinettsgut
Kra=
nichſtein, die Ernte von
37 Wallnußbäum.
(*34074
30 div. Obſtbäum.
Zuſammenkunft: „
Park=
mauer, Kranichſteinerſtr.
J. Maul.
Deutſchlands
Zukunft!
Wiſſenſchaftliche
Vorher=
ſage. Aufſchwung oder
Niedergang? Wie können
wir unſere Zukunft günſtig
beeinfluſſen? Zeitſchrift
f.Experimentelle Politik,
Berlin=Treptow. Preis
d. Heſtes M. 4.—,
Jahres=
abonn. 20.—,. (*34187
Klappſeſſel
Kaſinoſtraße
Schreibtiſch=Aufſ.
echt eichen, mit Galerien
weg. Platzmang, zu verk.
134137) Gr. Bachgaſſe 11.
Herren= u. Damenrad
zu verkaufen. Jaud,
Saal=
bauſtraße 26, I. (*34025
2 ſtarke Holzböcke, 75 h.,
105 I., zu verkauf., Preis
64 Mk. Gearg Grohe,
Karlſtraße 33. (*34024
2 Betten
1 Schreibtiſch,2 Kommode,
4Seſſel, 3Stühle, 1
Küchen=
einrichtung, 1 Gasherd,
Gaslampen, Bügelbrett,
1Kopierpreſſe, 3 Leitern,
Bügeleiſen, 1 Schneider=
Nähmaſchine, 4rädr.
Prit=
ſchenwagen, verſchiedene
Töpfe, Eimer, Böcke,
Tiſch=
platte, 1 eiſernes Lineal,
3 Paar Arbeitsſtiefel, ein
Gehrock=Anzug,
Zylinder=
hut, 1 Filzteppich u.
ver=
ſchiedenes mehr zu verk.
Beſſuugerſtr. 30. (B9896
1 Kommode, 1 Tiſch U.
1 Bett mit Spiralmatratze
billig zu verkaufen. Frau
Kupfer,
Heidelberger=
ſtraße 49, part. (*34042
Bauernſtühle
3 Stück (alt) zu verkauf.
Gr. Bachgaſſe 11. (*34138
Ladeneinrichtung
für Lebensmittel= vd.
Bi=
garrengeſch, paſſt., zu verk.
234039) Heidelbergerſt 95.
Groß.Militärmant.
ganz neu, z. verk Pr. 180M.
Näh. Geſchäftsſt. /234039
4,40 Mtr. guter Stoff
f. Herrenanzug umſtändeh.
bill. zu verk. Wilhelmſtr. 27,
9—11 Uhr vorm, (*34032
Frackm. Weſte, mittl. Fig.,
eleg. Perlenumh, ſchwarz,
w. Mädchenhoſ., 4-9 J.,
ab=
zug. Heidelbgrſtr.138, II. (*
Zu verkaufen
2 guterh. Anzüge /*34123
Dieburgerſtraße 5, I.
Feldgrauer Anzug für
18-20jähr., ſehr guterh., f.
250 Mk. zu verk. (*34115
Hoffmannſtr. 34, 3. St.
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(Halsw. 40), 1 P. grüne,
faſt noch neue
Mancheſter=
hofen, ſchwarzer Gehrock,
bläulicher Rock und Weſte,
1 ſchwarzer und 1 grüner
Filzhut, Zhlinderh.,
grau=
leinener Jagdrock,
doppel=
läufige, ziſel. Jagdflinte,
2 Jagdſtühle u. Werkzeug,
3 Spazierſtöcke, 3 ſchwarze
Regenſchirme ſind am
Nachmittag von 2—6 Uhr
in der
(*34098
Beckſtraße 81
(Gartenhaus)
verkäuflich.
Mod. Strickjacke
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kaufen. Braunwarth,
Sandſtraße 40. (*34103
3 Stück Krautfäſſer
einen Gänſebräter,
ver=
ſchied, große Fleiſchplatt.
und einige Einmachtöpfe
(*34130
abzugeben
Orangerie= Allee 17, I.
Neue Nähmaſch.
34118
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Jung, Blumenthalſtr. 37.
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Bleichſtr. 43, 2. Stock.
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1 dunkelblaues Koſtüm,
2 Trauerhüte
(*34117
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Wendelſtadtſtraße 38.
1 ſehr
guterh. 2afelklavier
preisw. abzug. Näh.
Land=
wehrſtr. 22, IIl. r. /34113
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verk. Nieder=Ramſtädter=
(*34143
ſtr. 34, ptr.
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weg. Platzmang, zu verk.
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[ ← ][ ][ → ]eenmmer 243.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 3. September 1921.
Seite 11.
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Sensations-Drama in 5 Akten mit Karl Fafkenberg,
Julins Frucht, Margarete Neff in den Hauptrollen:
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Die Schreckensnacht Gargue
Detektivfilm in 5Akten m. Fritz Greiner i. d. Doppelrelle.
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Honntag, den 4. Septbr., 11 Uhr ab
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Drama in 7 Akten
nach Beaumarchais
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Alexander Moisei
Ed. v. Winterstein
in den Hauptrollen.
Der moderne
Knigge im Film
Garo Ass Sellussteil
WIm Tale des Schrockens
Die verleugneten
Jahre
Nach dem Roman von
Ruth Goetz.
Sittendrama in 6 Akten
Hauptdarsteller:
Eduard v. Winterstein
Resel Orla.
Der Raub der
Mumie
Schanspiel in 4 Akten.
Albert Steinrück
in der Hauotrolle.
Der letzte Zeuge
Drama in 6 Akten
mit (34240
AIbert Bassermann.
Mia May
Bruno Kastner
als Hauptdarsteller in
dem 4akt. Drama
Ein Lichtstrahl im Dunkeln
Lotte Neumann
in dem 6akt. Drama
Arme Then
nach dem gleichnam.
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Sonntag, den 4. Septbr. 1921
Großes
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im großen Saal
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önntag und Montag, den 4. u. 5. Hept.
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