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Nummer 239
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Dienstag, den 30. Auguſt 1921
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gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Einzelnummer 25 Pfg.
V
Kritik am Berliner Vertrage.
Verſäumniſſe und Unklarheiten.
Man darf es ruhig ſagen, und es ſoll auch keine Störung
des nun endlich mit Amerika erreichten Friedenszuſtandes ſein:
Der am vergangenen Donnerstag in Berlin unterzeichnete
Ver=
trag iſt von der breiten politiſchen Oeffentlichkeit Deutſchlands
mit gemiſchten Gefühlen aufgenommen worden. Weite Kreiſe
waren ſchon dadurch verſtimmt, daß die Verhandlungen zwiſchen
Dr. Roſen und dem Geſandten Dreſel über einen Monat lang
in diplomnatiſches Dunkel gehüllt waren und die Parteien des
Reichstages erſt zu allerletzt unter der Hand eingeweiht wurden,
als der Kuchen ſchon gebacken war. Diejenigen, die ſich darüber
beſchweren, dürfen allerdings nicht vergeſſen, daß die deutſche
Re=
gierung ſozuſagen im Kriegszuſtand handelte. Sie hatte keinen
Vertreter in Waſhington. Alles mußte mit dem amerikaniſchen
Kommiſſariat in Berlin beſprochen werden, und dieſes hatte die
Weiſung, mit ſtrengſter Geheimhaltung zu arbeiten. Wir ſind
trotz aller freundſchaftlichen Formen während der
Verhandlun=
gen durchaus noch als die Beſiegten betrachtet worden. Und wie
im Dokument von Verſailles die Formel „Deutſchland verzichtet”
ſtändig wiederkehrt, ſo iſt in dem Berliner Abkommen mit
Ame=
rika faſt nur von dem die Rede, was Deutſchland auerkennt und
wozu ſich Deutſchland verpflichtet.
Eine Abmilderung dieſer Ausdrücke wäre wohl kaum erreicht
worden, wenn ſich der Auswärtige Ausſchuß oder gar der
Reichs=
tag ſeibſt an den vorbereitenden Verhandlungen beteiligt hätte.
Etwas anderes iſt es aber mit der Frage des Anerkenntniſſes der
Kriegsſchuld. Hier hat man den nationalen Parteien in
be=
ſtimmten Andeutungen verſichert, daß der Berliner Vertrag zum
Unterſchied des Verſailler Paktes kein deutſches
Schuldauerkennt=
nis enthalten werde. Nun iſt aber der traurige Artikel 231 —
„Die alliierten und aſſoziierten Regierungen erklären und
ſchwacher Troſt, wenn darauf hingewieſen wird, daß bei den
Ver=
handlungen der letzten Wochen die Schuldfrage mit keinem Wort
berührt’ſvorden fei. Und es iſt ein etwas krampfhäfter Einwand,
ivenn die deutſche Regierung erklärt, die erneute Annahme des
Artikels 231 enthalte keine Erneuerung des
Kriegsſchuldbekennt=
niſſes, weil in dem Artikel II Abſatz 1 des deutſch=amerikaniſchen
„Vertrages nur von Rechten und Vorteilen, die in Teit /III (des
Verſailler Vertrages) aufgeführt ſind, die Rede ſei; aus dem
Ar=
tikel 231 des Verſailler Vertrages ergäben ſich keine ſolchen
Rechte und Vorteile, folglich fei das Schuldbekenntnis nicht
wie=
derholt. Eine gekünſtelte Logik, mit der wohl niemand zufrieden
aſt, jedenfall: nicht diejenigen, die vom Berliner Vertrage eine
ſcharfe Abkehr vom Verſailler Schuld= und Zwangsprinzip
er=
wartet haben. Hier iſt zweifellos auf Seiten der deutſchen
Unter=
händler eiwas verſäumt worden. Ebenſo kann man es dem
ſozialdemokratifchen Vorwärts nachfühlen, wenn er mit „
unein=
geſchränktem Bedauern” die Aufnahme des 13. Teiles des
Ver=
ſailler Vertrages vermißt, der ſich auf die Fragen des
Arbeiter=
rechts und Arbeiterſchutzes bezieht. Wollen ſich die Vereinigten
Staaten aiſo auch nicht an dem internationalen Arbeitsamt in
Genf beteiligen? Warum verſpricht der Berliner Vertrag nicht
als Erſatz ein deutſch=amerikaniſches Arbeitsamt?
Der kurze Vertrag von nur drei Artikeln, der eigentlich nur
einen Vorfrieden darſtellt, hat leider von den großen
prak=
tiſchen Fragen, die zwiſchen den Bereinigten Staaten und
Deutſchland zu regeln ſind, nicht eine einzige gelöſt. Das
Schick=
ſal des deutſchen Privateigentums iſt im Grunde ſo unbeſtimmt
wie bisher. Ebenſo bleibt die Frage der Freiheit und der
künf=
tigen Bedingungen des deutſch=amerikaniſchen Handelsverkehrs
und der deutſchen Einwanderung nach den Vereinigten Staaten
ungeklärt. Endlich geht aus den drei Artikeln nicht hervor, ob
ſich die Waſhingtoner Regierung weiter an der Beſetzung der
Rheinlande beteiligen will und ob ſie ſich in der
Reparations=
kommiſſion oder in irgendeiner anderen Kommiſſion vertreten
laſſen wird. Sie hat zu alledem das Recht, nicht die Pflicht. Die
Vereinigten Staaten können nach dieſem Abkommen ein ebenſo
harter Gegner, ein ebenſo unerbittlicher Gläubiger werden, wie
es die europäiſchen Ententemächte nach dem Verſailler Vertrag
ſein möchten. Amerika ſteht am Scheide ege, und erſt der
kom=
mende „Handels= und Freundſchaftsvertrag” wird zeigen, für
welche Politik es ſich entſchieden hat.
Dr. Fritz Auer.
Die oberſchleſiſche Frage.
Der Völkerbundrat.
Paris, 28. Aug. (Wolff.) Wie der Sonderberichterſtatter
der Havasagentur aus Genf meldet, hat Graf Iſhji heute in
der Preſſe eine Erklärung abgegeben, in der es u. a. heißt:
Der Rat müſſe, bevor er über die oberſchleſiſche Angelegenheit
entſcheidet oder nicht, im Beſitze eines objektiven
Tatſachenberich=
ltes ſein. Er habe ſich deshalb an den Vertreter Spaniens,
2uinones de Leon, gewandt. Die Antwort ſei ablehnend
geweſen. Da bis zum Zuſammentritt des Rates nur noch wenige
Tage übrig geblieben ſeien und die Mitglieder des Rates an
dem angeſetzten Tage den Bericht zur Hand haben müßten, ſei er
zu dem Schluß gekommen, daß er als Präſident des Rates das
Recht und die Pflicht habe, nicht neue Vorſchläge zu machen,
vohl aber die Redaktion des Berichtes zu übernehmen. Der
Völkerbundrat werde, nachdem er von dieſem Bericht Kenntnis
genommen habe, volle Freiheit haben, über die Methoden zu
ſprechen, die er zur Prüfung dieſer Angelegenheit anzuwenden
gedenkt.
Genf; 28. Aug. (Wolff.) Von unſerem
Spezialbericht=
erſtatter. Der Völkerbundrat wird am Montag, vormittag
10 Uhr, im Genfer Völkerbundpalaſt zu ſeiner außerodentlichen
Tagung über die oberſchleſiſche Frage zuſammentreten.
Einige Ratsmitglieder, wie Quinones de Leon und der chineſiſche
Delegierte Koo, ſind bereits eingetroffen, andere werden im
Laufe des Tages erwartet.
Das Journal de Geneve begrüßt die Eröffnung des Nates
in einem Leitartikel, in dem das Blat dem künftigen Beſchluß
iber Oberſchleſien als ein entſcheidendes Ereignis für die
Zu=
unft des Völkerbundes und ſeint Friedensherrſchaft in der Welt
vezeichnet. Das Blatt verzeichnet Gerüchte, wonach Deutſchland
u8 Polen eingeladen werden, Abordnungen nach Genf zu
ent=
enden, die, ohne in die Verhandlungen einzugreifen, den
Stand=
unkt ihrer Regierungen darlegen ſollen. Das Blatt hält dieſen
Entſchluß für eine glückliche Maßnahme. Die polniſche
Abord=
uung ſoll ſich dem Blatte zufolge aus dem Profeſſor Akſonay,
dem Abteilungschef im Miniſterium des Aeußern in Warſchau
Olskowiti, dem Urheber des deutſch=polniſchen Abkommens über
Danzig und den polniſchen Korridor, und dem polniſchen
Ge=
ſandten in Bern Odolowski zuſammenſetzen. Ueber die
Zuſam=
menſetzung der deutſchen Abordnung iſt der Genfer Suiſſe
zu=
folge noch nichts bekannt.
Paris 29. Aug. (Wolff.) Nach einer Matin=Meldung
aus Genf ſindet die Eröffnungsſitzung des
Völker=
bundes zur Beſprechung der oberſchleſiſchen Frage heute
nach=
mittag um 4 Uhr ſtatt.
London, 29. Aug. Reuter meldet aus Genf über die heute
beginnende Tagung des Völkerbundrates und die
Erörterung der oberſchleſiſchen Frage, man ſei der Anſicht, daß
es ſchwer ſei, Uebereinſtimmung zu erzielen. Man gelange
wahrſcheinlich zu einem Kompromiß.
Die Ermordung Erzbergers.
Politiſche Folgen?
m. Berlin, 28. Aug. In dem Nachruf, den
Reichstags=
präſident Loebe bei der Beſprechung der Parteiführer
Erz=
berger widmete, äußerte er u. a., er werde den Eindruck nicht
los, daß die Revolverkugeln, die Erzberger niederſtreclten, nicht
nur ihn, ſondern auch die Ruhe und den Frieden unſeres
Lan=
des getroffen hätten und unberechenbare Folgen für unſer
un=
glückliches Volk und Vaterland haben würden. Herr Loebe hat
damit auf die Stimemung hingewvieſen, die — leider — in den
letzten Wochen und Monaten immer ſtärker, zumal in den
äußer=
ſten Flügeln der Rechten wie der Linken, ihren Ausdruck findet.
In der Tat: wir können und dürfen uns dem nicht mehr
verſchließen, daß gerade in der letzten Zeit die Gegenſätzlichkeiten
innerhalb unſeres Volkes ſich verſchärften und die Gefahr
her=
aufkeſchwören, daß ſie ſich zu einer ſpäter ſchwer zu
überbrücken=
den Kluft ausgeſtalten. Es mag hier unerörtert bleiben, welcher
Stelle die Schuld an dieſen Dingen aufzubürden iſt. Geſündigt
wurde ſicherlich von rechts und links. Auf beiden Seiten hat
man vielfach die Klugheit außer acht gelaſſen, die erkennen
mrüßte, daß heute nicht auf ein Auseinandergehen, ſondern auf
ein Zuſammenarbeiten hinzuwirken ſei, daß man nicht
Partei=
politik, ſondern Staatspolitik zu treiben habe. Die Regierung
und dem Staat muß es an der erforderlichen Kraft fehlen, ſo
lange nicht hinter ihr ein feſtgefügter Mehrheitsblock der Nation
ſteht, auf den ſie ſich unter allen Umſtänden zu ſtützen vermag.
Daß ein folcher Block bisher nicht zuſtande kam, iſt auf die
Hal=
tung der Sozialdemokratie zurückzuführen, die ſich weigerte, am
Regierungstiſch mit Vertretern der Deutſchen Volkspartei
zu=
ſammenzuarbeiten.
Und auch in dieſem Zuſammenhang muß der Name
Erz=
berger genannt werden, der, wenn auch nicht vor der breiteſten
Oeffentlichkeit, ſo doch hinter den Kuliſſen eifrig tätig war, einen
Mehrheitsblock von Streſemann bis Scheidemann mit allen
Mitteln zu hindern. Mag perſönliche Abneigung gegen Führer
der Deutſchen Volkspartei, mit denen er oft ſcharf die Klingen
kreuzte, mag das Verkennen politiſcher Notwendigkeiten, das ihn
ſo oft kennzeichnete, für Erzberger das Motiv geweſen ſein,
Tat=
ſache iſt, daß er auf einen Block der Linken hinarbeitete, in dem
er neben dem Radikalismus auch das Zentrum hineinpreſſen
wollte, ſelbſt auf die Gefahr der Sprengung der eigenen Partei
hin. Es iſt begreiflich, wenn einem Gegner, der ſolche Ziele
er=
ſtrebte, von der Rechten der ſchärfſte Kampf angefagt wurde.
Es mag zugeſtanden werden, daß nicht von allen Stellen jener
Seite dieſer Kampf in den Formen geführt worden iſt, die ſelbſt
im politiſchen Kampf ein gewiſſes Maß vorſchreiben. Erzberger
ſelbſt hat ja ſeinen Gegnern nicht anders gedient. Bedenklich
aber, und zwar nicht nur von ſittlichem, ſondern auch von
poli=
tiſchem Geſichtspunkt iſt es, wenn von linksradikaler Seite, und
ſogar aus den Kreiſen des Zentrums, das zu verabſcheuende
Verbrechen politiſch unzurechnungsfähiger Fanatiker als eine
unausbleibliche Folge jenes Kampfes hingeſtellt wird, zu dem
das Verhalten Erzbergers ſelbſt die Rechte zwang.
Bedenklich aus ſittlichem Geſichtspunkte: denn niemand wird
glauben oder gar zu beweiſen vermögen, daß auch die kraſſeſte
Gegnerſchaſt, die Erzberger in den Kreiſen der Rechtspartei
gegenüberſtand, ſo führt die Deutſche Allgemeine Zeitung aus,
der wir dieſen Artikel entnehmen, irgendwelche faktiſchen
Be=
ziehungen zu dem Morde hat oder gar mit ihm ſympathiſiert und
ihn billigt. Und wenn gerade die äußerſte Linke ſich jetzt in
wilden Anklagen gegen die Rechte ergeht, ſoll man ſich doch nur
der mannigfachen Greueltaten gelegentlich der Kämpfe im
Ruhr=
gebiet und in Mitteldeutſchland und des Mordes an den
Mün=
chener Geiſeln erinnern.
Ein Ausnahmegeſetz.
Berlin 29. Aug. (Wolff.) Eine Verordnung des
Reichspräſidenten beſtimmt, daß zwecks
Wiederherſtel=
lung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Reichsgebiet
erſtens Druckſchriften, deren Inhalt für die gewaltſame
Aenderung oder Beſeitigung der Verfaſſung, zu Gewalttaten
gegen die Vertreter der republikaniſch=demokratiſchen Staatsform
und zum Ungehorſam gegen das Geſetz auffordert oder anreizt,
oder eine Billigung oder Verherrlichung ſolcher Handlungen
darſtellt, oder die verfaſſungsmäßigen Organe verächtlich macht,
bis zu 14 Tagen verboten werden können. Als zweitens,
daß Verſammlungen, Vereinigungen, Aufzüge
und Kundgebungen verboten werden können, weun die
Beſorgnis begründet iſt, daß in den Verſammlungen
Erörterun=
gen ſtattſinden, die die obengenannten Handlungen zum
Gegen=
ſtand machen.
Die Reichsregierung ſchickt dieſer Verordnung einen Aufruf
voran, der mit den Worten ſchließt: Die Reichsregierung iſt
über=
zeugt, daß alle rechtlich denkenden Deutſchen hinter ſietreten und
mit ihr zum Schutz der Verfaſſung und der Geſetze
zuſammen=
wirken.
Die Beſtimmungen gleichen im Weſentlichen denen des
Sozialiſtengeſetzes, das von 1878 bis 1891 Gültigkeit hatte und
das unter Strafandrohung Vereine, Verſaminlungen und
Druck=
ſchriften ſozialdemokratiſcher und kommuniſtiſcher Art verbot,
allerdings noch die ſchärfere Beſtimmung der Landesverweiſung
von Agitatoren enthielt.
Die Verhandlungen in Wiesbaden.
Paris, 28. Aug. (Wolff.) Der Liberté zufolge erklärte
Loucheur geſtern abend einem Journaliſten gegenüber, daß er
zuſrieden ſei. Rathenau ſei von gutem Willen geweſen. Das
Abkommen werde noch ratifiziert werden müſſen, aber
dieſe Ratifizierung ſei nicht zweifelhaft. Das Abkommen werde
dann ſofort in Kraft treten. Von beiden Seiten ſeien wirkliche
Anſtrengungen gemacht worden, um eine befriedigende Löſung
zu erzielen. Für die Unterzeichnung der vier Zuſatzprotokolle
werde wahrſcheinlich eine neue Konferenz nötig ſein.
Keynes über die Wirkung der Sanktionen
auf den Welthandel.
* Berlin, 27. Aug. Keynes geht in einem zweiten
Artikel, den die Deutſche Allgemeine Zeitung veröffentlicht,
auf die Wirkungen der Sanktionen auf den
Welt=
handel ein. Er ſagt, Deutſchlands geſunkene Valuta ſei keine
dauernde Bedrohung des Welthandels. Somit dürfe kein Land
hoffen, den Wettbewverb mit Rußland oder Polen auszuſchalten.
Außerdem hätte Lloyd George in ſeiner Newcaſtler Rede darauf
hingewieſen, Deutſchland müſſe zahlen, aber England werde ihm
nicht geſtatten, die Zahlungen in einer Weiſe auszuführen, die
für die engliſche Induſtrie verhängnisvoll ſei. Was könne
Deutſchland in geſteigertem Maße ausführen? Eiſen, Stahl,
Chemikalien, Farbſtoffe, Textilwaren und Kohlen. Deutſchland
könne dieſe Exportſteigerungen nur dadurch herbeiführen, daß es
die Waren zu niedrigeren Preiſen auf den Markt bringe als
an=
dere Länder. Falls ein ſolcher Zuſtand länger andauere, würde
er zu einer Schädigung der Induſtrien aller Länder führen.
Kehues geht dann auf die anderen Länder ein, die von
Deutſch=
land Entſchädigungen erhielten. England empfange nur ein
Fünftel, Frankreich die Hälfte. Gewiß, Frankreich würde
Ge=
winne erhalten, aber die franzöſiſche Induſtrie würde einer
ſchweren Erſchütterung ausgeſetzt ſein. Keynes glaubt nicht, daß
die alliierten Regierungen, eine oder zwei Generationen lang
einen Druck auf Deutſchland ausüben können oder daß
Deutſch=
land ſölange ſeine Untertanen zu Sklavenarbeit anhalten könne.
Was Keyues will, ſagt er in folgenden Worten: Ohne daß
Deutſchland gezivungen wäre, ſeine Exportinduſtrie gewaltſam
zu einer Tätigkeit aufzuſtacheln, die über alle Vernunft
hinaus=
ginge, könne es eine Reparationsſumme wohl aufbringen, die die
Alliierten ſehr wohl annehmen könnten und die Deutſchland ſehr
wohl leiſten könne. Das ſei eine gerechte Wiedergutmachung,
durch die Deutſchland ſich die Ausſicht auf eine ungeſtörte
Exi=
ſtenz in der Zukunft verſchaffe. Wir würden ſehr weiſe und klug
handeln, wenn wir uns damit begnügen könnten. Soll das
Deutſche Reich ſeinen Export erhöhen, ſo muß das Reich
Zu=
ſchüſſe geben und die Preiſe künſtlich niederhalten. Wenn die
Zuſchläge fortdauern, würde das die Inflation gewaltig
ver=
größern und bald der Zuſammenbruch erfolgen. Vorher aber
müſſe Deutſchland noch auf lärkgere Zeit Waren zu Preifen
expor=
tieren, mit denen der auswärtige Handel den Wettbewerb nicht
aufnehmen könne. Dem normalen Gleichgewicht des
internatio=
nalen Handels werde dadurch großer Schaden erwachſen und die
Welt der baldigen Verarmung entgegengeführt.
Der deutſch=amerikaniſche Friedensvertrag.
Neu=York, 27. Aug. (Wolff.) Durch Funkſpruch. Wie
der Neu=York Herald aus Waſhington meldet, erklärte Präſident
Harding, der Abſchluß des Friedensvertrages mit
Deutſch=
land habe ihn ganz beſonders deswvegen befriedigt, weil
der Vertvag mit Zuſtimmung der ſo ſehr voneinander
abweichen=
den politiſchen Gruppen in den Vereinigten Staaten
zuſtande=
gekommen und auch für die Alliierten und zweifellos auch für
Deutſchland annehmbar ſei. Wie erwartet wird, wird der
Se=
nat ſofort nach ſeinem Wiederzuſammentritt, der am 21.
Sep=
tember erfolgt, den Vertrag ratifizieren.
Im Hinblick auf die vom Weißen Haufe ausgehende
An=
kündigung, daß die amerikaniſchen Truppen
Deutſch=
land in ſehr kurzer Zeit verlaſſen würden, wird in
einer Depeſche der Neu=York Tribune hervorgehoben, es ſei
völ=
lig klar, daß dieſe Zurückziehung nur erfolgen werde, um
Deutſch=
land von einer wirtſchaftlichen Laſt zu befreien, die außer
Zu=
ſammenhang mit dem Friedensvertrag ſtehe.
Einer Meldung der Neu=York Times zufolge erläßt Harding
vorausſichtlich vor der endgültigen Ratifizierung des Friedens= die Friedensproklamation.
Wie man in China über Deutſchland denkt.
C.K. Wie ſich in den Köpfen der heutigen Chineſen die
deutſchen Verhältniſſe ſpiegeln und was für eine
Stel=
lung die Söhne des Himmels zu uns einnehmen, darüber iſt
allerlei in den Berichten der deutſchen Miſſionen in China zu
finden, die im neueſten Heſt der Berliner Miſſionsberichte
ver=
öffentlicht werden. Noch immer findet ſich viel Hochachtung
un=
Deutſchland. Das kommt in ſcherzhafter Weiſe in einerider
ver=
aus Namjung zum Ausdruck, wo von einem halsbFuich eil=
Saumpfad die Rede iſt. „Der chineſiſche Paſtor Tſchi. heißt esec
da, „mußte dieſen Weg nehmen und berichtete, daß er dabei eir,
Gebet geſprochen habe, Gott möge doch den Deutſchen Weisheit
geben, damit ſie bald die Flugzeuge ſo ſchön und billig herſtellen,
daß man ſolche Wege nicht mehr zu gehen brauche.‟ Ein anderer
Miſſionsbericht erzählt von einem General Lim in jong,, der,
ohne ſelbſt Chriſt zu ſein, bei einem Beſuch des deutſchen
Mif=
ſionars in Loktſchong dieſen auf das gaſtlichſte und freundlichſte
aufnahm. Der Grund dafür war, daß er ſich für alles das, was
er in Deutſchland gelernt hatte, dankbac erweiſen wollte.
An=
dererſeits beurteilt man doch die deutſchen Verhältniſſe vielfach
nicht mehr ſo günſtig. Bei der Eröffnung einer Volksleſehalle in
Fuidſchu ſprach der Miſſionar Scholz mit den anweſenden
Ver=
tretern der Regierung. „Wie imner,” ſchreibt er, „kam das
Ge=
ſpräch auf die Politik. Dabei merkte ich, daß die Begeiſterung
für Deutſchland ſehr nachgelaſſen hatte. Was war der Grund?
Weil es ſich den Einmarſch der Franzoſen, nach der Londoner
Konferenz ſo einſach hatte gefallen laſſen. Allgemein hatte man
erwartet, nun würde Deutſchland energiſch Halt gebieten. Als
das nicht geſchah, verlor man die Achtung. Die Chineſen
konn=
ten es nicht begreifen, weil ſie nicht wiſſen und auch nicht
glau=
ben können, daß Deutſchland jetzt ohnmächtiger iſt als China.”
Trotz des niederträchtigen Gehetzes der Norteliffe=Preſſe,
deren Preſſenachrichten in allen größeren Städten zu finden ſind
und Deutſchland in jeder Weiſe verleumden, iſt die Geſinnung
der Chineſen gegen die deutſche Miſſion ſo freundlich wie früher.
Ja, nach den Berichten hat gerade die jammervolle politiſche Lage
Deutſchlands und die Armut der deutſchen Miſſion Türen
ge=
öffnet, die den reichen angelſächſiſchen Miſſionen verſchloſſen
bleiben. Beſonders die prunkvolle Ausſtattung der
amerikani=
ſchen Miſſionen reißt zwiſchen dem Miſſionar und der
Bevölke=
rung eine Kluft auf, wie zwiſchen Reich und Arm, während der
deutſche Miſſionar gerade durch ſeine Armut ung ſeine Ohnmacht
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 30. Auguſt 1921.
Rummer 239.
kurve zu. Zahnarzt Adler auf Senftenberg (Nieder=Lauſitz) paſſierte
mit Frau und Kind die gefährliche Stelle, wobei das Auto vermutlich
in=
folge Verſagens der Bremſe, in voller Fahrt gegen das Brückengekänder
anrannte. Das Fahrzeug wurde böllig zertrümmert und die Inſaſſen
hin=
ausgeſchleudert. Adler flog unter das Geländer hindurch in einen über
acht Meter tiefer liegenden Bach und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er
ſofort nach der Einlieferung in das Zittauer Stadtkrankenhaus ſtarb.
Die Frau, ſein kleiner Sohn und der Wagenführer ſind leicht verletzt
worden.
Graz, 28. Aug. Der weiße Tod. Laut Prager Tagespoſt
ſtürzten vor einigen Tagen zwei Touriſten, deren Namen und
Nationalität noch unbekannt ſind, in den Glerſcherfeldern unter
einer Moränenwand ab. Während der eine ſofort tot war, hörte man
den andern noch drei Tage lang um Hilfe rufen, ohne daß es möglich
ge=
weſem wäre, ihn zu retten. Bei den Bergungsverſuchen ſrürzten zwei
der Helfer ab und fanden den Tod. Eine neue Expedition iſt unterwegs,
uim die Leichen zu bergen.
Zur Ermordung Erzbergers.
Ein Aufruf der Reichsregierung.
Berlin, 29. Aug. (Wolff.) Schon ſeit geraumer Zeit
er=
füllt es die Reichsregierung mit Beſorgnis, daß die öffentlichen
Sitten in Deutſchland immer mehr in Verfall geraten und die
Grundlagen von Reich und Staat zu erſchüttern drohen. In
einer Zeit, wo alle Kräfte der Nation daran geſetzt werden
müſ=
ſen, die moraliſchen, ſozialen und wirtſchaftlichen Schäden des
Krieges zu beſeitigen, geht eine zügelloſe Agitation
im=
mer offener ans Werk, um die politiſchen und ſtaatlichen
Funda=
mente zu untergraben, auf denen ſich der Neubau des Deutſchen
Reiches erheben ſoll. Die Sprache der Preſſe, welche dieſen
un=
heilvollen Beſtrebungen dient, wird von Tag zu Tag eindeutiger:
ſie zeigt, daß die Pläne gewiſſenlofer Elemente und Gruppen,
die den gewaltſamen Umſturz der
verfaſſungs=
mäßigen Ordnung betreiben, in weitere Kreiſe des Volkes
getragen werden ſollen. Offen und in roheſter Form wird in
ſolchen Organen und in Verſammlungen zu Gewalttaten an
poli=
tiſchen Geguern, ja zum Mord aufgefordert. Augenſcheinlich
halten die Führer dieſer Bewegung die Zeit für gekommen, in
der die Ziele nicht mehr verſchleiert zu werden brauchen, ſondern
offen bekannt werden dürfen. Die Reichsregierung wird von
die=
ſer Bewegung als ein Klüngel unfähiger, ſchwächlicher und
un=
deutſcher Politiker dargeſtellt, deren Beſeitigung patriotiſche
Pflicht ſei. Neben und in den Parteien, die in parlamentariſcher
Oppoſition ſtehen, gewinnen in letzter Zeit Organiſationen,
Ver=
eine, Gruppen und Perfönlichkeiten an Bedeutung, die aus Haß
gegen die demokratiſch=republikaniſche Staatsfori offen zur
Ver=
achtung der Verfaſſung und Uebertretung der Geſetze auffordern.
Die Not des Vaterlandes macht es zur doppelten Pflicht, mit
harter Hand dieſem Treiben teils gewiffenloſer, teils
verblen=
deter Elemente entgegenzutreten. Ein ſchwerer Wiuter ſteht
Deutſchland bevor. Noch laſten auf uns die ſchweren und
drücken=
den Folgen des verlorenen Krieges, noch iſt Oberſchleſien dem
Reiche nicht geſichert. Seine Rettung, für welche die Regierung
ſeit Monaten zäh und nicht ausſichtslos kämpft, kann durch den
offenen Ausbruch innerer Zwiſtigkeiten in Frage geſtellt werden.
Der politiſche Kredit des Deutſchen Reiches darf nicht erſchüttert
werden in einem Augenblick, wo wir den Anſpruch auf
Ober=
ſchleſien auf die Grundſätze der Demokratie begründen.
Ebenſo=
wenig kann es geduldet werden, daß durch politiſche Unruhen
die Wirtſchaftskraft Deutſchlauds geſchwächt wird, die zur
Ab=
tragung der ſchweren uns auferlegten Laften aufs Höchſte
an=
geſpannt werden muß. Nur durch dauernde ungeſtörte Arbeit
kann es gelingen, Reich und Volk über die ſchweren Zeiten
hin=
wegzuführen, in denen Teuerung und ſteuerliche Höchſtleiſtung
nebeneinander hergehen. In dieſer Lage des Vaterlandes
Ver=
faſſung und Geſetze antaſten oder verächtlich machen, heißt eine
zweite, in Wahrheit erſt vernichtende Niederlage und damit den
Zerfall des Reiches vorbereiten.
Die Reichsregierung iſt deshalb eutſchloſſen, das zu tun,
was die Zeitumſtände und die Provokationen der Gegner der
Verfaſſung gebieteriſch erheiſchen. Die Verfaſſung, welche die
demokratiſchen Forderungen der Freiheit der Preſſe, Vereine und
Verſammlung verwirklicht, gewährt zugleich die Möglichkeit,
dieſe Freiheiten zu beſchränken, wenn ſie zur Beſeitigung der
Verfaſſung ſelbſt und aller Frciheiten ſchlechthin mißbraucht
werden. Von dieſer Befugnis, die dem Reichspräſidenten
zu=
ſteht, wird durch den folgenden Erlaß Gebrauch geniacht. Die
Regierung hofft und iſt überzeugt, daß alle rechtlich denkenden
und zum Wiederaufbau des Vazerlandes willigen Deutſchen
hin=
ter ſie treten und mit ihr zum Schutze der Verfaſſung und der
Ge=
ſetze zuſammenwirken. Sie wird mit unerbittlicher Strenge
gegen jede Auflehnung vorgehen und fordert alle Organe des
Reiches und der Länder in völliger Unparteilichkeit und ohne
Anſehen der Perſon auf, der Verordnung rückſichtslos Geltung
zu verſchaffen. Die Reichsregierung: (gez.) Dr. Wirth.
Der Wortlaut der Verordnung.
Berlin, 29. Aug. (Wolff.) Auf Grund des Artikels 48 der
Ver=
faſſung des Deutſchen Reiches wird zur Wiederherſtellung der öffentlichen
Sicherheit und Ordnung für das Reichsgebiet folgendes verordnet:
§ 1. Periodiſche Druckſchriften, deren Jahalt zur gewaltſamen
Aenderung oder Beſeitigung der verfaſſungsmäßiger Einrichtungen des
Reiches oder eines ſeiner Länder, zu Gewalttaten gegen die Vertreter
der republikaniſch=demokratiſchen Staatsform, zum Ungehorſam gegen
die Geſetze oder rechtsgültige Verordnungen oder gegen die innerhalb
ihrer Zuſtändigkeit getroffenen Anordnungen der verfaſfungsmäßigen
Behörden auffordert oder anreizt, können für die Dauer bis zu 14 Tagen
verboten werden. Gleiches gilt für periodiſche Druckſchriften, deren
In=
halt die Billigung oder die Verherrlichung ſolcher Handlungen darſtellt
oder die verfaſſungsmäßigen Organe und Einrichtungen des Staates
in einer den inneren Frieden des Staates gefährdenden Weiſe
verächt=
lich macht. Das Verbot kann bis auf die Dauer von drei Monaten
aus=
gedehnt werden, wenn die Druckſchrift nach vorherigem Verbot
noch=
mals gegen Beſtimmungen des Abſ. 1 verſtößt. Das Verbot gilt für das
geſamte Reichsgebiet und umfaßt auch jede angeblich neue periodiſche
Druckſchrift, die ſich ſachlich als alte darſtellt. Zuſtändig für den
Aus=
ſpruch des Verbots iſt der Reichsminiſter des Innern, der zum
Voll=
zuge die notwendigen Vorſchriften erläßt.
§ 2. Die Beſchlagnahme von Druckſchriften ohne richterliche
An=
ordnung iſt außer in den Fällen § 23 Nr. 1 und 2 des Reichsgeſetzes
über die Preſſe vom 7. Mai 1874 auch dann zuläfſig, wenn der Inhalt
der Druckſchrift die Vorausſetzung des Verbots nach 8 1 Abſ. 1 erfüllt.
§ 3. Wer eine nach § 1 verbotene Druckſchrift hinausgibt verlegt,
druckt oder verbreitet, wird mit einer Geldſtrafe von 500 000 Mark, mit
Gefängnis oder mit einer dieſer Strafen beſtraft.
§ 4. Verſammlungen, Vereinigungen, Aufzüge und Kundgebungen
können außer in Fällen von Artikel 123 der Reichsverfaſſung verboten
werden, wenn die Beſorgnis begründet iſt, daß in Verſammlungen uſw.
Erörterungen ſtattfinden, die zur gewaltſamen Aenderung oder
Beſei=
tigung der Verfaſſung oder der verfaſſungsmäßigen Einrichtungen des
Reiches oder eines ſeiner Länder, zu Gewalttaten gegen die Vertreter
der republikaniſch=demokratiſchen Staatsform, zum Ungehorſam gegen
Geſetze oder rechtsgültige Verordnungen oder gegen innerhalb ihrer
Zu=
ſtändigkeit getroffenen Anordnungen der verfaſſungsmäßigen Behörden
aufreizen, ſolche Handlungen billigen oder verherrlichen oder die
ver=
faſſungsmäßigen Organe oder Einrichtungen des Staates in einer den
inneren Frieden des Staats gefährdenden Weiſe verächtlich machen.
Zu=
ſtändig für den Ausſpruch des Verbots iſt der Reichsminiſter des Innern,
der zum Vollzuge die notwendigen Vorſchriften erläßt.
§ 5. Wer eine nach § 4 verbotene Verſammlung uſw. veranſtaltet
oder in einer ſolchen verbotenen Verſammlung uſw. als Redner auftritt,
wird mit einer Geldſtrafe bis zu 500 000 Mark und mit Gefängnis nicht
unter einem Monat, wer an ſolchen verbotenen Verſammlungen
teil=
nimmt, mit einer Geldſtrafe bis zu 100 000 Mark und mit Gefängnis
oder mit einer dieſer Strafen beſtraft.
§ 6. Gegen das Verbot nach §8 1 und 4 und Beſchlagnahme nach
§ 2 iſt Beſchwerde an den Ausſchuß zuläſſig; dieſe Beſchwerde hat keine
aufſchiebende Wirkung. Die Mitglieder des Ausſchuſſes und ihre
Stell=
vertreter wählt der Reichsrat aus ſeiner Mitte. Der Ausſchuß
ent=
ſcheidet in der Beſetzung von 7 Mitgliedern, die nach eigener freier
Ueberzeugung erkennen. Den Vorſitz im Ausſchuß führt ohne
Stimm=
recht der Reichsminiſter des Innern oder der von ihm beſtellte
Stellver=
treter. Die Beſchwerde iſt beim Reichsminiſter des Innern
einzurei=
chen, der ſie, falls er ihr nicht ſtattgibt, dem Ausſchuß zur Entſcheidung
vorlegt.
8 7. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Berli, 23. Auguſt 1921.
Reichspräſident. gez. Ebert.
Reichskanzler. gez. Dr. Wirth.
Offenburg, 29. Aug. (Wolff.) Zum Mordanſchlag
auf Erzberger erhält die Offenburger Zeitung von
zuver=
läſſiger Seite noch folgende Mitteilungen: Beide Täter gingen
in ſo geringer Entfernung hinter den beiden Abgeordneten her,
daß man ſie beide für die Söhne der Herren hielt. Zwei
Kopf=
ſchüſſe wirkten bei Erzberger tödlich. Ein Schuß ging in die
Bruſt. Drei weitere Schüſſe gingen rechts und links von oben
nach unten in die Schulter. Ein weiterer Schuß ging durch den
Bauch. Es wird berichtet, daß die beiden Täter wiederholt an
der Wohnung Erzbergers vorbeigegangen ſind. Sie wurden
un=
mittelbar, bevor ſie am Freitag morgen in den Wald gingen,
ge=
ſehen. Die angeſetten Polizeihunde führten auf die Spur der
Täter, ſo daß die Fluchtrichtung feſtſtand. Das ganze
Kniebis=
gebiet iſt von badiſcher und württembergiſcher Polizei umſtellt.
Seit heute morgen iſt auch Berliner Kriminalpolizei hier tätig.
Es iſt anzunehmen, daß die Täter mit allen modernen Mitteln
für die Flucht ausgerüſtet ſind.
Die Vereinigten Verbände heimattreuer
Oberſchleſier gegen Verdächtigungen.
Breslau, 29. Aug. (Wolff.) Die Vereinigten
Ver=
bände heimattreuer Oberſchleſier teilen mit:
Bei der Debatte über das Oberſchleſier=Hilfswerk
in der Stadtverordnetenverſammlung von Groß=Berlin griff ein
kommuniſtiſcher Stadtverordneter u. a. die Vereinigten Verbände
heimattreuer Oberſchleſier ſcharf an. Insbeſondere warf er den
Verbänden heimattreuer Oberſchleſier vor, ſie verwendeten ihre
Gelder nicht zweckentſprechend. Sie wären reaktionäre,
militä=
riſche Verbände im Rahmen der Orgeſch bzw. des oberſchleſiſchen
Selbſtſchutzes. Die Verbände heimattreuer Oberſchleſier erklären
hierzu folgendes: Die Verwendung der Gelder wie die geſamte
Kaſſenführung unterſteht der Prüfung der zuſtändigen
amt=
lichen Kontrollorgane. Mit der Orgeſch oder ähnlichen
Kampforganiſationen haben die Vereinigten Verbände nicht
das geringſte zu ſchaffen. Ebenſo ſtanden ſie niemals in
Verbindung mit dem oberſchleſiſchen Selbſtſchutz. Wenn
verein=
zeite Untergruppen der Vereinigten Verbände heimattreuer
Ober=
ſchleſier ſeinerzeit Verbindungen mit dem oberſchleſiſchen
Selbſt=
ſchutz anknüpften, ſo geſchah dies nicht auf Veranlaſſung der
Hauptgeſchäftsführung in Breslau, die im Gegenteil dieſe
Grup=
pen unter Berückſichtigung des Selbſtſchutzverbotes der
Regie=
rung auf das Unzuläſſige dieſes Vorgehens hinwies, wofür
zahlreiche Belege zur Verfügung ſtehen. Wenn zahlreiche
Mit=
glieder der Vereinigten Verbände aus ſich heraus zum Schutze
dern wird es aus dunkelm, wenig gemuſterten Stoff herſtellen,
gehörig lang und weit, mit langen glatten Aermeln, vielleicht mit
ſpitzem Ausſchnitt, um den ein weißes Mull= oder Spitzentuch
gelegt wird, und ſchwarzer Schürze. So gleicht der ganze Anzug
ein wenig der bekannten Tracht von Werthers Lotte. Und jede
Frau wird wohl zugeben, daß ein ſolches Kleid praktiſcher iſt
bei der Arbeit und beſſer ausſieht, als die halbverbrauchten
Bluſen und Röcke, die viele Frauen im Hauſe „auftragen‟ Auf
ähnliche Art in koſtbarern Stoffen ausgeführt, in farbiger oder
gemuſterter feiner Wolle oder Seide mit wertvollem Spitzentuch
ließe ſich auch das deutſche Feſtgewand denken. Sollte ein
ſol=
ches Kleid nicht jungen und alten Frauen, kleinen und großen,
ſchlanken und dicken beſſer ſtehen als das jetzt von Paris
befoh=
lene loſe, hemdartige, ſaloppe, oben und unten zu kurze, ja
viel=
fach unanſtändige und phantaſtiſche Gewand? Wir deutſchen
Frauen ſind in unſerer überwälitgenden Mehrzahl auf lange
Jahre hinaus nicht in der Lage, viel Geld für unſern Anzug
aus=
zugeben, ſondern haben die Pflicht, uns der ſtrengſten
Einfach=
heit und Sparſamkeit zu befleißigen.
Ein Grund mehr, uns alle in immer ſteigendem Maße
un=
ſerem hübſchen, kleidſamen und praktiſchen, unſerem deutſchen
Dirndlkleid zuzuwenden und aus ihm wirklich das deutſche
Kleid für Stadt und Land für reich und arm zu machen.
Frei=
lich, alles, was nach Maskerade ausſieht, hat dabei zu
unterblei=
ben, aber das wird ſchon von ſelbſt verſchwinden, je mehr das
Dirndlkleid zur allgemeinen Tracht wird. Darum wollen wir
es uns auch nicht verleiden laſſen, ſondern wollen es tragen mit
Stolz als deutliches Zeichen unſerer Armut.
Gründungsfeier der vereinigten Darmſtädter
Männergeſangvereine.
mm. Aus einem ſeit Jahren beſtehenden loſen Verband
(dem „Liederabend”) haben ſich 22 Vereine zu einer feſten
Ver=
einigung zuſammengetan, vielleicht auf unſere ſeinerzeit öfters
gegebene Anregung. Man hat wohl die Notwendigkeit eines
größeren Verbandes zur Bewältigung anſpruchsvollerer
Auf=
gaben erkannt, und in der Bildung von Halbchören erblicken wir
einen guten Gedanken, der bei weiterer Schulung (dieſe iſt im
großen Verband auch weiterhin nötig, beſonders bezüglich der
Klangſchönheit und Dynamik, ſowie einheitlich guter
Aus=
ſppache) leicht zur Ausführung doppelchöriger Werke zu brauchen
iſt, oder die Aufführung eines größeren zuſammenhängenden
Werkes, wie z. B. Cherubinis Requiem für Männerchor und
Orcheſter, in der Weife erleichtert, daß derſchiedene
Chorabtei=
lungen ſich in die einzelnen Nummern teilen. In Herrn Hugo
Hauske hat man zudem eine glückliche Chormeiſterwahl
ge=
troffen, deſſen dielſeitige Befähigung auch Werke mit
Orcheſter=
begleitung ermöglicht, was ſonſt wegen der Schwierigkeit, einen
leiſtungsfähigen Oicheſterkörper zu bekommen, vielen
Chor=
vereinen nicht leicht iſt.
Der Gründungsfeier im Städtiſchen Saalbau am Samstag
abend, zu der auch Vertreter von Staat und Stadt erſchienen
waren, lag ein wohldurchdachtes und gemeinverſtändliches,
reich=
haltiges Programm zugrunde, an deſſen Ausführung ſich außer
drei Maſſenchören unter wechſelnder Leitung der Herren
Hauske Wendorf und Stetefeld (von Geher, Jüngſt
und E. Krämer) geſangsſoliſtiſch Fräulein Th. Walther und
Herr Kammerſänger Weber, deren Geſangskunſt wir des
öfte=
ren zu rühmen Gelegenheit hatten, beteiligten. Zwei
Streich=
quartettſätze (Andante Opus 18,5 von Beethoden und Allegro
Opus 76,4 von Haydn), von den Herren Mehmel,
Scheid=
hauer Brückmann und Andrä vom Heſſiſchen
Landes=
theater ausgeführt, ſanden ſichtlich ſehr aufmerkſame Hörer unter
allen Anweſenden. Möge den Programmen nie ein derartiger
höherer Kunſtgenuß aus dem reichen Schatz der Kammermuſik
unſerer Klaſſiker fehlen! Nur der Wunſch, daß man den
Künſt=
lern, namentlich auch dem ganz windſchief aufgeſtellten Klavier,
ordentliche Plätze gibt, muß hier ausgedrückt werden und dürfte
endlich ſeine Verwirklichung finden, da ſich der muſikkundige
Stadtvertreter von der Kalamität überzeugen konnte. Den nach
dem Eröffnungschor vom Vorſitzenden geſprochenen Worten, mit
denen er die anweſenden Behörden, Gäſte und Mitwirkenden
be=
grüßte und es als Zweck und Ziel der Vereinigung ausſprach,
daß die Veranſtaltungen ein Damm gegen ſinnloſe
Vergnügungs=
wut werden mögen, antwortete ſpäter Herr Direktor
Haſſin=
ger in warmen Worten und gab der Freude Ausdruck, daß die
Vereine geſchloſſen am geiſtigen und ſittlichen
Wieder=
aufbau mitwirken wollen durch Pflege edler Unterhaltung, von
der Kräfte ausgehen, die nach angeſtrengter Berufsarbeit zur
Erholung und Erhebung dienen und ein Band der
Gemeinſam=
keit um verſchiedene Berufsklaſſen ſchlingen. Im deutſchen
Volkslied haben wir einen hohen nationalen Schatz. Was es
bedeutet, das hätten die Elſaß=Lothringer empfunden, als man
es ihnen verbot. Er wünſche dem Verbande ein kraftvolles
„Glück auf!”
Am Sonntag fand dann im Garten ein
Orcheſterkon=
zert unter Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters Hauske
ſtatt, aus deſſen Programn wir die Nummern aus „Rigoletto”
und „Freiſchütz” hervorheben. In der Pauſe wurden die
Ge=
ſamtchöre nochmals geſungen.
der bedrohten Heimat und ihrer Verwandten eilten, war dies
ihre Mitglieder zum Eintritt in die oberſchleſiſche
Abſtimmungs=
polizei aufforderten. Dies geſchah aber im Einvernehmen
mit der interalliierten Kommiſſion in Oppeln
und den maßgebenden deutſchen Stellen. Sie wiederholen
end=
lich auch hier noch einmal, daß in ihrer Organiſation und ber
ihrer Arbeit für parteipolitiſche Rückſichten kein Raum iſt. In
den Vereinigten Verbänden heimattreuer Oberſchleſier ſchloſſen
ſich Oberſchleſier der derſchiedenſten Parteirichtungen einzig und
allein zu dem Zwecke zuſammen, die landsmänniſche
Zuſammen=
gehörigkeit zu pflegen und die Brüder und Schwerſtern in
Ober=
ſchleſien ſelbſt in ihrem ſchweren Exiſtenzkampfe zu ſtützen und
ihnen einen Rückhalr zu geben.
Die oberſchieſiſche Frage vor dem
Völkerbundsrat.
Paris, 29. Aug. Amtlich wird aus Geuf gemeldet: Der
Völkerbundrat hat beſchloſſen, die ihm vom Oberſten Rat
anvertraute Aufgabe zu übernehmen. Die Entſcheidung
wurde ſofort Briand als Präſidenten des Oberſten Rates
mit=
geteilt. Die erſte Sitzung des Völkerbundrates findet am
Don=
nerstag, den 1. September, nachmitrags ſtatt.
Wie bekannt wird, hat Iſhji in einer Note vom 24. Auguſt
mitgeteilt, daß ſich alle bei der Sitzung des Oberſten Rates vom
12. Auguft vertretenen Regierungen im Laufe der Beratungen
feierlich verpflichtet hätten, die Löſung, die vom
Völkerbundrate empfohlen werden ſollte, anzunehmen. Nach
der heutigen Sitzung des Rates erklärte Baron Iſhji den
an=
weſenden Preſſevertretern, daß er in ſeinem Bericht keine
tief=
ründige Unterſuchung des oberſchleſiſchen Problems
vorgenom=
men habe, da er in jeder Beziehung die Urteilsfreiheit des Rates
achten wolle. Er habe auch darauf verzichtet, eine Auswahl unter
den Akten zu treffen, ſondern vorgezogen, die geſamten
Doku=
mente, wie ſie ihm vom Oberſten Rate zugeſtellt wurden, zu
unterbreiten.
Die Wiesbadener Abmachungen.
Die franz”ſiſche Indiskretion.
wd. Berlin, 29. Aug. Der Temps veröffentlichte geſtern
Einzelheiten über die Wiesbadener Abmachungen
zwiſchen Deutſchland und Frankreich, trotz der
aus=
drücklich feſtgelegten Verpflichtung zunächſt keinerlei Texte über
das Abkommen veröffentlichen zu laſſen. Loucheur hat ſich auch
tatſächlich an dieſen Abmachungen gehalten und den Vertretern
der Preſſe keinerlei Auskünfte erteilt. Wie Miniſterialrat Kuntze
mitteilt, entzieht es ſich der Kenatnis der Reichsregierung, auf
welcher Weiſe dem Temps dieſe Nachrichten zugegangen ſind. Zu
der Veröffentlichung des Temps ſelbſt wird erklärt, daß ſie
ſo=
weit ſie das Abkomzen über die Sachlieferungen betreffen,
voll=
kommen unvollſtändig und unklar ſind.
wd. Paris 29. Aug. Loucheur wird, dem Petit
Pari=
ſien zufolge, einige Tage im Rheinland bleiben, um ſich mit dem
Oberkommiſſar Tirard und dem franzöſiſchen Miniſter Leygues
zu beſprechen, der zu perſönlichen Studien an den Rhein
gekom=
men iſt. Er hofft, daß Deutſchland an der Verwirklichung des
Abkommens ſtark intereſſiert ſei. Frankreich wünſche
ſeine zerſtörten Gebiete ſo raſch wie möglich
wieder aufzubauen. Wenm Deutſchland Material liefere
könne der Wiederaufbau mit franzöſiſchen Arbeitskräften raſch,
beendet werden. Man brauche nicht zu fürchten, daß der
fran=
zöſiſchen Induſtrie aus den deutſchen Materiallieferungen
Scha=
den erwachſen würde. In dem neuen Abkommen heißt es, daß
die von Deutſchland gelieferten Materialien ausſchließlich imr
zerſtörten Gebiet verwertet werden ſollen. Die franzöſiſche Im
duſtrie könne die Wiederaufbquarbeiten nicht als einen normalenn
Abſatz betrachten. Ihr norwales Abſatzgebiet bleibe
aufrecht=
erhalten. Um der franzöſiſchen Induſtrie durch die deutſchen
Werke keine Konkurrenz zu machen, wurde beſchloſſen, daß für
die deutſchen Lieferungen Zoll= und Transportkoſten zu
entrich=
ten ſeien. Außerdem habe das Wiesbadener Abkommen den
Vor=
teil, den finanziellen Ruin Deutſchlands zu verhindern, das
nunmehr nicht mehr ſo diel auswärtige Deviſen kaufen müſſe.
Denn die Verpflichtung Deutſchlands, die Milliarde zu zahlen,
bewirke eine drohende Senkung des Markkurſes. Sollte ſich
die=
ſes wiederholen, ſo würde die wirtſchaftliche Lage des Reiches
gefährdet.
Die Frage der Zurückziehung der amerikaniſchen
Truppen.
wd. Paris, 29. Aug. In unterrichteten Waſhingtoner
Kreiſen wird erklärt, daß die Vereinigten Staaten die Frage der
Zurückziehung der amerikaniſchen Truppen vom
Rhein nicht aufwerfen werden, ohne die Alliierten
be=
fragt zu haben.
Ein deutſch=italieniſches Wirtſchaftsabkommen.
wd. Berlin 29. Aug. Wie amtlich mitgeteilt wurde, iſt
geſtern nachmittag 5 Uhr ein dorläufiges
Wirtſchafts=
abkommen zwiſchen Deutſchland und Italien
unterzeichnet worden. Von italieniſcher Seite waren bei der
Unterzeichnung zugegen der italieniſche Botſchafter Fraſſati, von
deutſcher Seite Saatsſekretär Haniel und Legationsrat v.
Mu=
tius. Der Wortlaut des Abkommens wird im Laufe des
heu=
tigen Nachmittags bekannt gegeben werden.
Keine Verhandlungen mit Polen über ein
Wirtſchaftsabkommen.
wd. Berlin 29. Aug. Geſtern ging die Nachricht durch
die Preſſe, daß die Verhandlungen über das deutſch=
pol=
niſche Wirtſchaftsabkommen, die im Frühjahr
abge=
brochen wurden, jetzt zwiſchen Warſchau und Berlin wieder
auf=
genommen werden. Wie das Auswärtige Amt mitteilt, iſt über
derartige Verhandlungen nichts bekannt.
Das Quäkerhilfswerk.
Berlin, 29. Aug. (Wolff.) Das Central Relief
Comitee bereitet gemeinſam mit Amerikanern deutſcher
Ab=
ſtammung und Quäkern einen neuen Werbefeldzug vor,
um für die Fortſetzung der Kinderſpeiſung in
Deutſchland 3 Millionen Dollar unter den
Deutſchamerika=
nern aufzubringen. Deutſchamerikaner aus dem Staate
Connec=
tieut garantierten 56000 Dollar bereits. Die
Wohltätigkeits=
bezarvereinigung in Milwaukee erzielte einen Reingewinn von
150 000 Dollar. Univerſitätsprofeſſoren und Geiſtliche bereiſen
das Land, um eine Bewegung zu organiſieren. Offiziell wird
das Unternehmen im Oktober zu Neu=York mit einer großen
Feier eröffnet. Am 6. Oktober wird als Jahrestag der Landung
der erſten deutſchen Anſiedler (der Pfälzer, die 1687 auf dem
Schiff „Cancord” unter Paſtovius Führung nach Germantown
kamen) von allen Deutſchamerikanern als deutſcher Kindertag
ge=
feiert werden. Präſident Harding hat in einem beſonderen
Schreiben das Unternehmen warm begrüßt.
Oeſterreich und Ungarn.
Die Zuſammenſtöße in Weſtungarn.
Wien 29. Aug. (Wolff.) Die Morgenblätter bringen
weitere Einzelheiten über den bewaffneten Widerſtand
der Ungarn gegen die in Weſtungarn einmarſchierende
öſter=
reichiſche Gendarmerie. Sie werfen der ungariſchen Regierung
Hinterhältigkeit vor, da hier zweifellos eine planmäßige, wohl
vorbereitete Handlung vorliege, die von der ungariſchen
Regie=
rung geduldet werde. Die Blätter ſehen die Lage als ſehr ernſt
an und erwarten, daß die Entente dafür Sorge tragen wird, daß
Ungarn ſeinen Verpflichtungen nachkomme. Es ſei
ſelbſtverſtänd=
lich, daß unter ſolchen Umſtänden an Verhandlungen, wie ſie
geſtern im Ausſchuß für Aeußeres vorgeſchlagen worden ſeien,
Rlmmer 239.
nicht zu denken ſei, da die Vorbedingung zu den Verhandlungen
die anſtandsloſe Räumung Weſtungarns geweſen ſei. Auch im
Wiewer Auswärtigen Amt ſei man, wie die Montagszeitung
mel=
der, der Anſicht, daß hier nicht nur eine offenkundige Verletzung
des Friedensvertrages, ſondern auch des Uebereinkommens über
die Räumung vorliege, das eine Zwiſchenzone nicht kenne.
Der Berichterſtatter des Morgen wurde geſtern abend nach
der Rückkehr von einer Autofahrt nach Oedenburg vom
Bundes=
konzler Schober empfangen, der ſich folgendermaßen äußerte:
„Ich erhielt eine Reihe Alarmnachrichten aus Weſtungarn, die
die ſchlimſten Befürchtungen ausſprechen. Leider ſind wir zu
ſchwach, um in dieſer Lage zur Selbſthilfe zu greifen. Ich werde
aber die mir zukommenden Berichte zur Kemntnis der hieſigen
Vertretung der alliierten Mächte bringen und das dringende
Erſuchen ſtellen, daß ſofort alle erforderlichen Maßnahmen
ge=
troffen werden, um die Uebergabe des ganzen uns zuſtehenden
Gebietes zu ermöglichen.”
Nach einem Bericht der Wiener Sonn= und Montagszeitung
iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß die Entente Truppen aus
Oberſchleſien in Weſtungarn verwendet; denn es
beſteht, wie das Blatt hört, ein Uebereinkommen zwiſchen
Oeſter=
reich und den Ententemächten, wonach die letzteren für den Fall
einer gewaltfamen Verhinderung der Uebergabe beſchloſſen,
Trup=
pen aus Oberſchleſien nach Weſtungarn zu entſenden. Das Blatt
weiſt darauf hin, daß ſich tſchechiſche Truppen in beträchtlicher
Zahl bei Preßburg berſammelt haben. Der erwähnte
Bericht=
erſtatter des Morgen melder weiter, daß in der Nacht zum
Sonn=
tag das Gebäude der Oedenburger Zeitung
gewalt=
ſam beſetzt und das geſamte Perſonal für gefangen erklärt
wurde. Erſt auf Einſchreiten italieniſcher Offiziere hin
väumten die Truppen das Zeitungsgebäude. Geſtern nachmittag
drangen bewaffnete Banden in den Oedenburger Bahnhof ein
und verhinderten die Abfahrt des Zuges. Der Oedenburger
Bahnhof wird von ihnen bſeetzt gehalten.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 30. Auguſt 1921.
Seite 5.
Die Leipziger Meſſe.
Leipzig, 28. Aug. (Wolff.) Am heutigen erſten Meſſetage
betrug die Zahl der Meſſeabzeichen und Ausweiſe, annähernd 85 00),
Sonderzüge brachten Scharen von Beſuchern nicht nur aus dem
In=
lande, ſondern auch aus dem Auslande, wie Oeſterreich, der Schweiz, de
Tſchecho=Slowakei, Dänemark, Holland und Schlveden. Der Verkeh
den Meſſeausſtellungsſtätten ſetzte ſchon am frühen Morgen lebhaft ein.
Auf der Textilmeſſe hörte man, daß der erſte Meſſetag bereits vielen
Firmen Aufträge auf längere Zeit gab, trotz der anziehenden Preiſe. In
Gebrauchsporzellan wurde das Geſchäft als gut bezeichnet, ebenſo in
Bureaubedarf. In der Tabakmeſſe verſpricht man ſich noch ein beſſeres
Geſchäft wie im Frühjahre, da viele neue Geſchäftsverbindungen
ange=
knüpft ſvorden ſind. Auch auf der techniſchen Meſſe war bereits am
frühen Morgen in allen Hallen der Beſuch außerordentlich rege, beſonders
in der neuen Krupphalle mit ihren auf die Friedenswirtſchaft
eingerichte=
ten Erzeugniſſen. Dem entſprach auch das Geſchäft. In den einzelnen
Branchen wurden nicht unbeträchtliche Aufträge vergehen. Alles in allem
darf man ſagen, daß das Meſſegeſchäft in dieſem Frühjahr früher
ein=
zuſetzen beginnt als ſonſt.
Leipzig, 28. Aug. (Wolff.) Die offiziellen
Meſſeveran=
ſtaltungen begannen Samstag abend mit der Tagung der deutſchen
weltwirtſchaftlichen Geſellſchaft in der Leipziger Handelskammer,
wo=
rauf der Kölner Univerſitätsprofeſſor, Dr. Prior Uebel, über die
be=
triebswirtſchaftliche Valutafrage berichtete. Bis Samstag mittag, alſo
vor Meßbeginn, waren bereits 70000 Meſſeabzeichen und Ausweiſe
ab=
gegeben. Da erfahrungsgemäß der Zuſpruch zur Meſſe erſt am Sonntag.
und Montag ſeine Höhe erreicht, iſt mit einer außerordentlich hohen
Beſucherzahl zu rechnen. Nach allgemeinem Urteil iſt ein gutes
Meſſege=
ſchäft zu erwarten.
Schweres Eiſenbahnunglück in Italien.
* Nom 29. Aug. Der Zug Rom—Magliano, in welchem
ſich Badegäſte befanden, ſtieß mit einem Güterzug zuſammen. Man
rechnet mit ungefähr 50 Toten und 100 Verletzten. Bis jetzt ſind 17 Tote
aus den Trümmern geborgen. 80 Verwundete wurden in das Spital in
Rom gebracht,
* Paris 28. Aug. Der Intranſigeant berichtet Einzelheiten über
das Eiſenbahnunglück in der Nähe von Rom. Danach fuhr der
überfüllte Perſonenzug infolge falſcher Weichenſtellung mit einem aus
entgegengeſetzter Richtung kommenden Güterzug zuſammen und zwar an
einer Stelle, die an einer Seite eine Schlucht aufweiſt. Acht Perſonen des
Perſonenzuges ſtürzten in die Schlucht, obgleich der Lokomotivführer alle
Bremſen gezogen und Gegendampf gegeben hatte. Es ſpielten ſich
ſchreckliche Szenen ab. Bisher hat man 37 Tot und 150 Verletzte geborgen.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 29. Aug. (Amtlich.) Der Reichspräſident hat
an=
ſtelle des verſtorbenen Staatsſekretärs Frauendorfer den
Präſi=
denten der Eiſenbahndirektion München, v. Frank, zum
Staatsſekretär bei der Zweigſtelle Bayern des
Reichsverkehrs=
miniſteriums ernannt. Miniſterialdirektor v. Graßmann
wird nach den zwiſchen dem Reich und Bayern getroffenen
Ver=
einbarungen aus ſeiner bisherigen Stellung beurlaubt, um ſich
ganz der Gründung der Rhein=Main=Donau=
Aktien=
geſellſchaft widmen zu können.
London, 29. Aug. (Wolff.) Nach einer Meldung der
Mor=
ning Poſt aus Wafhington iſt zwiſchen den Vereinigten Staaten
und Japan eine Verſtändigung in der Yapfrage
er=
zielt worden.
Landwirtſchaftliches.
— Landwirte werden auf die heutige Bekanutmachung des
Lebensmittelamts über die Verteilung von Kleie aufmerkſam
gemacht.
wd. Gernsheim 29. Aug. Der hieſig=, am Samstag abgehaltene
Ferkelmarkt war mit 494 Tieren beſchickt. Der Preisſturz war ſehr
erheblich. Je nach Qualität und Aiter wurden dro Stück 50 bis 100
Mark erzielt. Läufer wurden trotz ſrarken Angebots nicht gekauft.
H. Mannheim 29. Aug. (Priv.=Tel.) Auf dem heutigen
Viehmarkt waren aufgetrieben, 208 Ochſen, 335 Farren, 583 Kühe
und Rinder, 406 Kälber, 136 Schafe und 1000 Schweine. Preis für 50
Kilogramm Lebendgewicht: Ochſen 1. Klaſſe 700—740 Mk., 2. Klaſſe 650
bis 700 Mk., 3. Klaſſe 600—650 Lik., 4. Klaſſe 500—550 Mk.; Farren
1. Klaſſe 600—625 Mk., 2. Klaſſe 500—550 Mk., 3. Klaſſe 450—500 Mk.
Kühe und Rinder 1. Klaſſe 700—725 Mk 2. Klaſſe 650—700 Mk.,
3. Klaſſe 550—600 Mk., 4. Klaſſe 450—500 Mk., 5. Klaſſe 250—400 Mk.
Hälber 700—900 Mk.; Schafe 300—520 Mk.; Schweine 1000—1475 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
* Darmſtädter Fußballverein 1912—Germania
23=Pfungſtadt 2:3 (0:1). Hat der zur Liga aufgerückte A=Meiſter
Germania=Pfungſtadt einen verdienten Sieg von 3:2 am Samstag
nach=
mittag gegen den diesjährig in der A=Klaſſe ſpielenden B=Meiſter, den
Darmſtädter Fußballverein 1912, davongetragen, dank energievollen
Spie=
lens, das allerdings für ein Freundſchaftstreffen oft unnötige Schärfen
aufwies, ſo dauf D.F. V. 12 für ſich beanſpruchen, das techniſch vollendetere
Spiel gezeigt zu haben. Und wäre der Kampf pünktlich beendet worden,
dann hätte das bis dahin lautende Neſultat von 2:2 die Gleichwertigkeit
der Leiſtungen beider Mannſchaften treffend wiedergegeben. — Beids
Mannſchaften traten mit Erſatz an. Bei D.F.V. 12 bedeutet er eine
merkliche Schwächung der Spielſtärke, während beim Gegner das nicht
ſo ſehr ins Auge fällt. Er hat ſich ſchon zu Beginn des Spieles
ge=
funden und leitet ſchöne Angriffe ein. Ein Schuß aus größerer
Ent=
fernung, den der / D.F.V.=Torwächter — von der Sonne geblendet —
üüber die Hände ins Tor gleiten läßt, bringt Germania den erſten Erfolg.
Bis Pauſe ausgeglichenes Feldſpiel. Halbzeit 1:0 für Germania. Dann
drängt D.F.V. 12. Seine Bemühungen ſind von Erfolg gekrönt.
Halb=
links erzielt durch Prachtſchuß unter die Latte den Ausgleich. Derſelbe
Spieler kann, nachdem Germanig wieder die Führung mit 2:1 an ſich
geriſſen hat, abermals 1 Minute vor Schluß den Ausgleich herſtellen.
Wunderbar war der Endkampf von D.F.V. 12, inſonderher ſeines
Stür=
mers, der immer wieder vorkommt, Germania einſchnürt, um den
Aus=
gleich zu ſchaffen. Zahlreiche Hintermannſchaft bei Germania hat ihn
lange verhindert. Germania erzielt noch, die Spielzeit iſt um drer
Mi=
nuten überſchritten, das ſiegbringende Tor; das ſchönſte Tor des Spieles;
Fehler des linken Läufers vom D.F.V.; Prachtleiſtung des Rechtsaußen
von Germania. Ungemein ſpannend war der Verlauf des Spieles,
ins=
beſondere der zweiten Hälfte, als D. F.V. mit Energie auf den Ausgleich
hinzielt. Stürmiſcher Beifall lohnt beiderſeits gezeigte prächtige
Leiſtun=
gen. — Der Schiedsrichter vermochte nicht durchweg zu befriedigen. Seine
Entſcheidungen müſſen, ſoſveit nicht andere zu treffen ſind, präziſer fallen.
gr. Neue Reifenkonſtruktion für Kraftwagen. Die
bei Fahrradreifen ſchon ſeit Jahren beſtehende Unterſcheidung von
Rei=
fen mit Vollgewebe und ſolchen mit Fadenſtoffgewebe (dem Vollgewebe
weit überlegen) wird in Zukunft in Deutſchland auch bei
Kraftwagen=
reifen gemacht werden müſſen. Bis jetzt beſchränkte ſich die Anfertigung
von Kraftwagenreifen mit Fadenſtoffgewebe auf Verſuche, die, durch den
Krieg unterbrochen, erſt kürzlich wieder aufgenommen werden konnten
und in der Zwiſchenzeit von der deutſchen Reifenfabrik. Continental
durchgeführt ſind. Nach einer uns gemachten Mitteilung können die von
der Continental getroffenen umfangreichen Vorbereitungen, einen in
der Praxis erprobten Kraftwvagenreifen mit Fadenſtoffgewebe auf den
Markt zu bringen, als abgeſchloſſen betrachtet werden. Der Reifen wird
auf dem Continentalſtand der bevorſtehenden Berliner
Automobilaus=
ſtellung zu ſehen ſein.
Schluß des redaktionellen Teils.
Erhältlich in allen einschlägigen Geschäften.
Fabrikanten: Otfo Rotl: 0. m. b. H., Berlin-Tempelhof.
Ohne Luecksilber.
Geschloshtsleiden, olme Veraksstörumg-
Aufklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. verschl. ℳ 3.— (Nachn. ℳ 4.50).
Spez.-Arzi Dr. med. Holländer’s Ambnlaforium
Franltfurt a. MI., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (1,6853) Sonntag 10—12 Uhr:
Wetterausſichten für Dienstag.
Heiter, trocken, ſparm, Gewitterneigung.
Raeee
Zuſammenkunft ehemaliger 6ler abends 8. Uhr im Gaſthaus zur
Sonne
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und von 3—7 Uhr).
Ausſtellung der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler in der
Kunſthalle am Rheintor. 11—4 Uhr, Sonntags 10—4 Uhr.
Ausſtellung „Deutſchland und der Friedensvertrag” im Saalbau;
geöffnet von 3—7 Uhr (Liga zum Schutze der deutſchen Kultur).
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 31. Auguſt.
Obſt=Verſteigerung um 2½ Uhr (Zuſammenkunft an der
Frank=
furter Straße, Hammelstrift)
Leitung: Dr. Otto Walbgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwilrtſchatliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lange. —
Druck und Verlag: L. C. WBittichtſche Hoſbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten.! Etwaige Honorarſorderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
m
Die glückliche Geburt eines
Sonntagsjungen
zeigen in dankbarer Freude an
Hanns Rohde und Frau
Louise, geb. Leisler.
KA3t48
Am Samstag, den 27. Auguſt, verſchied
in Darmſtadt nach längerem Leiden unſere
liebe, gute Tochter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau
Käthchen verw. Eſcher
geb. Hornung
im 58, Lebensjahr.
(*33408
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Weigel.
Pfungſtadt, den 28. Auguſt 1921.
Die Beerdigung findet in Pfungſtadt am
Dienstag, den 30. Auguſt, nachm. 2½ Uhr,
von der Trauerhalle des Friedhofes aus ſtatt,
Todes=Anzeige.
Heute verſchied nach ſchwerem Leiden
rneine liebe Frau, unſere herzenégute Mutter,
Schwägerin und Tante
Frau Katharina Wenz
im Alter von 42 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Wenz und Kinder.
Darmſtadt, 28, Auguſt 1921 (*33498
Karlſtraße 56,
Die Beerdigung findet Mittwach, 31. Auguſt,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des
Wald=
friedhofes aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott der Allmächtige, Herr über Leben
uind Tod, hat geſtern Nacht ½1 Uhr, unſer
innigſtgeliebtes
Günterchen
nach kurzem ſchweren Leiden im zarten Alter
von 16 Monaten zu ſich in die Ewigkeit
gerufen.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Heinrich Birkholz und Frau
Gretel, geb. Löb.
Groß=Gerau, den 30. Auguſt 1921.
Die Beerdigung findet Mittwoch, 31. Auguſt,
nachm. 3 Uhr, vom Trauerhauſe,
Ludwig=
ſtraße 5, aus ſtatt. (*33534
Dankſagung.
Für die herzliche Anteilnahme bei dem
Heimgang unſrer lieben Verſtorbenen und für
alle ihr erwieſene Liebe und Aufmerkſamkeit
während ihrer Krankheit ſagen wir innigſten
Dank
* 33377)
Familie Blum.
Zwingenberg a. d. B., den 29. Auguſt 1921.
Von der Roise
zurück
L.-A. Dr. Bränng
Ohren-, Nasen-,
Hals-
arzt. (*33393
Nich Panl.
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 30. Auguft 1921.
Rummer 239.
Seite 6.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 29. Auguſt.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte in ſehr feſter Haltung, da auf allen Märkten
umfangreiche Kaufaufträge des Publitums vorlagen. Am Montanmarkte
waren Gelſenkirchener. Mannesmann= und Rheinſtahl= Aktien zu
anzie=
henden Kurſen im Vordergrunde. Am Markte für Chem. Aktien waren
Holzverkohlungsinduſtrie=Aktien bis 720 geſteigert. Anilin erreichten
ei=
nen Kurs von 500 Prozent, Höchſter Farben 20 Prozent. Am
Elektro=
markte gewannen Ediſon 12 Prozeut, Bergmann 20 Prozent, Lahmeher
15 Prozent. Stark begehrt waren Daimler, die bis 330 im Verkehr
waren. Im Freien Verkehr entwickelte ſich lebhaftes Geſchäft in
Deut=
ſchen Petroleum, Hanſa Lloyd, Chem. Rhenania und Ludw. Ganz zu
anſehnlich gebeſſerten Kurſen. Von Auslandswerten, wurden Kanada,
Deutſch=Südſeenhosphat zu erhöhten Kurſen aus dem Markte genommen.
Der Ginheitsmarkt war feſt; zahlreiche Werte mußten infolge ſtarker
Nachfrage rationiert werden.
Berliner Börſe.
* Berlin, 29. Aug. Börſenſtimmungsbild. Seitens
des Privatpublikums lagen auch heute, wie gewöhnlich Montags,
erheb=
liche Auſträge vor, die aber nicht einſeitig Käufe umfaßten. Vielfach
ſcheint das Beſtreben obzuwalten, rechtzeitig Regliſierungen
vorzu=
nehmen. Infolgedeſſen ſind ſehr erhebliche Steigerungen nur bei
ein=
zelnen Werten aus beſonderen Anläſſen zu verzeichnen. Thale
gewan=
nen über 100. Höſch 30, Anglo=Guano über 60. Th. Goldſchmidt 70,
Deutſche Maſchinen 25, Deutſche Waffen 30, Mannesmann über 40,
Neu=Guinea 45 Prozent. Sonſt hielten ſich die Veränderungen meiſt in
mäßigen Grenzen, und im ſpäteren Verlauf machte ſich eine gewiſſe
Un=
ſicherheit bemerkbar, die auf die Beunruhigung wegen der kriſeuhaften
inneren Zuſtände zurückgeführt wurde. Deutſche Petroleum=Aktien
ge=
wannen 100 Prozent auf die Gerüchte von finanziellen Transaktionen,
die aber ſpäterhin von der Verwaltung entſchieden dementiert
wur=
den. Die Bewegung am Dediſenmarkt hatte keinen beſonderen
Ein=
fluß auf den Verkehr. Die Kursbewegung war nach anfänglicher Feſtig=
keit nach unten gerichtet. Oberſchleſiſche Werte neigten meiſt zur
Schwäche. Phönis litten unter Realiſierungen.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 29. Auguſt in Zürich 6,75
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 3,70 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 6,80 (88,80) Kronen, in Stockholm 5,40
(88,80) Kronen, in London 6,06 (97,80) Schilling, in Neu=York
114½ (23,80) Dollar, in Paris 1434 (125,40) Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 29. Aug.
Geld. / Brief Geld Brief Ke
Geld Brief! Geld Brief Min
Holland:
London ..
Paris ..
Echweit:
Spanien
ſtalien ..
Liſſab=Op. 2658 30/2661.70
315.60
83389
11451 1
1116.30
363,80 364.40
Läuemark, 1466.— 146.2 T 641.30 642.,700
665.20
454 1
Nuus. 70 63030 652.7
2723 20/ 2728.80
316.40/ 322 35/ 323.15
674.80 876.30
4731g 14761l.
tro8.70/4 111.30
371.60 312.40
M1482. —/1485.— INorwegen.
Schweden
Helſingfors
New=York. 135.66—
Wien (altes
D=Oeſt. abg
Budapeſt .
Prag.... Tr43.50
1865.60
12489
—
10.43
223—
191.65 NTIASZMTI SS.S0TIGL.20
N1s69.40/1880,60 1864.40
125 15) ——
85.84— B7.16—/87.34—
310,53— 1043— 10.47—
122.23— 22.091//22.15),
101.851 102.30 102.,6
Von den Produktenmärkten.
F Frankfurter Getr eidebörſe vom 29. Auguſt.
Die Vorgänge auf dem Valutamarkt blieben am Getreidemarkt faſt ohne
Einfluß. Es hängt dies damit zuſammen, daß wir in Deutſchland eine
gute Ernte in Brotgetreide zu erwarten haben. Das Geſchäft in Weizen
und Roggen war ruhiger und die Preiſe behauptet. Hafer gefragter.
Futtermittel dagegen waren feſt, begehrt Biertreber, Kleie, Futtererbſen.
Für Speiſeerbſen blieben die Preiſe feſt. Herbſtſämereien ſind geſucht,
wobei Rotklee. Winterwicken bevorzugt wurden. Heu wenig verändert.
Nichtamtlich ließen ſich folgende Notierungen feſtſtellen (alles in
Mark pro 10 Kilogramm, wo nicht anders vermerkt frei, Frankfurt):
Weizen frei Mühle 408—414, Roggen 340—350, Reis Valencia 850—860,
do. Burma II neue Ernte 730—740, Viktoriaerbſen 660—670,
Inlands=
erbſen — Wicken 360—370, Rangoonbohnen 340—350, Braſilbohnen 310
bis 320, Linſen 1200—1250, Mais Mixed geſchäftslos, Donau=Hafer 338
bis 340, Kliphedhafer (82 Kg. ſchwer) — Mehl. Spezialmarke ab Mühle
700, per September 675, Roggenmehl 500, Weizenkleie 260, Heu 200,
Stroh 70—72, Futterſtroh 80.
H. Mannheim, 29. Aug. (Priv.=Tel.) Am heutigen
Produkten=
markt war die Tendenz wieder feſt, die Geſchäfte klein. Die amtlichen
Notierungen lauten: Weizen 430—410 Mk., Roggen 340—350 Mk., Gerſte
450—500 Mk., Hafer 350—360 Mk. Mais 325—330 Mk., inländiſche
Erbſen 450—550 Mk., Ackerbohnen 380, Wieſenheu 200—220, Rotkleeheu
230—230 Mk., Stroh 65—75 Mk., Reis 675—900 Mk.
* Berlin, 29. Aug. Am Produktenmarkt war die
Hal=
tung im allgemeinen feſter, namentlich war Brotgetreide, wie Weizen
und Roggen, hauptſächlich für ſpätere Lieferungen, vom Handel gefragt.
Weizen iſt für nahe Ware ſchwer verkäuflich. Gerſte war ſtark
ange=
boten und nur in allerbeſten Brauqualitäten begehrt. Hafer blieb feſt.
Mais war etwas feſter. Weizenmehl litt unter Angebot. Roggenmehl
wurde nur wenig umgefetzt. Kleie war eher etwas ſtetiger. Raps
neigte zur Schwäche. Viktorigerbſen wurden billiger abgegeben.
Son=
ſtige Hülſenfrüchte waren ruhig.
wd. Neue Börſenruhetage. Der Vorſtand der Berliner
Börſe beſchloß, am Dienstag, Donnerstag und Samstag während des
Monats September die Börſe geſchloſſen zu halten. An Dienstagen und
Donnerstagen werden Deviſen und Noten um 12 Uhr, an Samstagen
nur Deviſen um 11 Uhr notiert. Der Börſenvorſtand beſchäftigte ſich
weiter mit reformatoriſchen Vorſchlägen. Es wurde jedoch noch kein
Beſchluß gefaßt und es ſollen weitere Kommiſſionsberatungen
ſtatt=
finden. Es ſcheint aber feſtzuſtehen, daß die gemachten Vorſchläge noch
eine Abänderung erfahren werden. Man will ſich zuerſt durch die
Bei=
behaltung der Börſenruhetage Luft ſchaffen. Die Reformen ſollen am
1. Oktober in Kraft treten.
Frankfurter Kursbericht 29. Auguſt 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
6% Reichsanleihe. . ..
3½9
4171 Vru. V.Schatzanweiſ.
412% Vl.—lK.
Sparprämienanleihe . ...
470 Preuß, Konſols...
3½%0
425 Bad, Anl, unk. 1935
3½%0 „ v. 1907 ..
425 Bahern Anl. ... . . ..
3½
.......
499 Heſſen unk, 1924....
3½%0 .......... 72,10
„...........
49 Württemberger .....
Ausländiſche.
5%0 Bulgar, Tabak 1902.
134% Griech. Monopol.
4½% Oeſt. Staatsrente v.
1913, ab 1918... . ..."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ,
ſtfr. v. 1914.. . . . . . . . . 28.—
4% Oeſt. Goldrente. . . . .
einheitl. Rente. 28.—
3.
2,
4%
4%
42
v. 1911,Bollanl.
S 29, 8. 77,50 77,50 78,80 * (725 68. 76,50 75,30 86,30 86,20 72,50 72,70 79,60 79,60 65.— 68.— 57,50 57,75 54,25 68.— 6s,10 74,50 62,25 62,25 69,50 68,25 53.— 68.— 58,50 4½%0 397,— 22,50 22,— 53,— 28.— z 3 119,25 121.— 96.— 5 110.—3 u 109.— 114.— 88,50 90, 66,— 4 27,50 32,25 52.—
6 52,25 23,50 23.
Mrsranliſe=
52 Mexik. amort, innere
59
konſ. äuß. v. 99
420
Nexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner.. ..
Irrigationsanl.
5%0 Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr.. .
2,60 Oeſt. Südb. (Lomb.)
398 Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Gm.
3%0 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
429 „ „ v. 1883.
4½%0 Anatolier I.......
3%0 Salon. Conſt. Fonetion
3%0 Salvnique Monaſtir.
53.— 5%0 Tehuantepee ..... ..
...."
Deutſche Städte.
490 Darmſt. b. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
395, — 420 Frankfurt b. 1913.. ..
3½% „ v. 1903....
4% Mainz. v. 1919b, 1926
Pfandbriefe.
490 Frankf. Hyp, Bk. 1920
„...."
3½%
4%0 Frkf. H.Krd.=Ver. 1921
4%0 Mein, Hyp. Bank 1922
1928
495 Pfälz.
1928
4% Rhein. „
verl.
3½20
42 Südd Bk. Münch. 1906
48 Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½0 Heſſ. Ldhh. Bk. Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . .
Darmſtädter Bank.. .
— 67,50 Bergwerks=Aktien. Bochumer . . . . . . . .. . . . . 648,— 635,— Buderus .............." — 10.— Dt. Luxemburger. . .. . .. 512,— 519,— 18 Gelſenk. Bergw.. .. . . . . . — 525.— 84,50 Harpener Bergb. .. 745.— 765.— 500,— 510,— Eſchweiler Bergw..... 529,— 490,— Kaliwerke Aſchersleben .. 470,— 490,— Weſteregeln.. 725.— 748,— Laurahütte . . . . 475.— 479,— 3 74.— Lothringer Hütte. 559,50 558,— Mannesmann Röhren 885.— 900— 96, — 96.— Phönix.. . . . ." 798.— 780,— — Oberſchleſ. Eiſen (Caro) 383.— 389,— = Oberbedarf... 468,50 463,75 Rhein. Stahlw. . 800,— 825. — Riebeck Montan . . 627.— 634,— 93,— 93.— 82. 82.— Aktien v. Transportanſtalt. 85,50 ...
Baketfahrt. . . . . . 195,— 222,— 88,75 88,75 Nordd, Llotzd....... .. 186.— 220,— 98,50 97,75 Südd. E.=B.=Geſ... 184,50 184,— 13 85. 92.— Schantung E.=B... 568,— 590,— 70,25 Baltimore. . — 600, 98,50 — Kanada .. .
„. — — 97.— 95,50 Lombarden. .......... * 83,50 83,50 Oeſt.=Ung. Staatsbahn .. — 43.— 93.— Induſtrie=Aktien. Zement Heidelberg.. . . . 505,— 550,— . 241.— 260,— Badiſche Anilin ........ 483 — 5ot, 191.— 195.— D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 853 — 880,50
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Rhein. Elektr. Werke. . . .
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Karlsruher Maſchinen. ..
Lux’ſche Induſtrie ......
Bogtländiſche Maſchinen.
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Frankenthal,
Offſtein.. .. .
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Dampfkeſſel Rodberg.
Gebrüder Roeder.. . . . .
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Die Weißbinderarbeiten in den Neubauten der
Altersheime und die Tapezierarbeiten in den
Wohn=
hausneubauten am Rhöring ſollen vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Grafenſtr. Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Mittwoch, den 7. Sept. 1921,
(Sta775
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
Darmſtadt, den 29. Auguſt 1921.
Städtiſches Hochbauamt.
Verſteigerung.
Dennerstag, den 2. und
Frei=
tag, den 2. September, vormittags
/a10 Uhr und nachm. (a3 Uhr
beginnend, verſteigere ich
9 Ernſt=Ludwigſtraße 9
nachfolgend verzeichnete Mobilien
frei=
willg gegen Varzahlung:
1 vollſtändiges Bett mit
Roßhaar=
matratzen, 2 eiſ. Betten, 1 Waſchtiſch,
2 Nachttiſche, 2 Kleiderſchränke, eine
Brandkiſte, 1Kommode, 24Rohrſtühle;
1 Sofa und 2 Sefſel, 1 Diwan,
1 Sofg, 1 Ruhebett, 1 Stegtiſch,
1 Ecktiſch, 1 kl. runder Salontiſch,
1 Serviertiſch, 1 Ziertiſch, 2 größere
Tiſche, 1 kl. Tiſch, 1 Nähtiſch;
5 Konſoleſpiegel, 4 verſch. Spiegel,
1. Blumenkrippe, 1 Blumentiſch, ein
Geſtell mit Vogelkäfig, 1 ſchwarze
Säule, 1 Flurgarderobe;
1 Flobert, 1. Reißzeug, 1
Regu=
lator, Lüſter für Gas und Elektr.,
2 Stehlampen;
1 Küchenſchrank, 1 Anrichte, eine
Waſſerbauk, 1 Küchentiſch, 1 großes
WBandbrett, 2Topfbretter, 2
Treppen=
ſtühle, 1 Stehleiter:
Eismaſchine, 1 Kupferboſvle,
Bowlengläſer, Weingläſer,
Zinu=
gegenſtände, Aufſtellſachen, Bilder,
Spiegel, Gardinen, Decken,
Bett=
kolter und Hausrat aller Art;
1 Film=Appgrat.
Beſichtigung: Mittwoch=Rachmittag
von 2—5 Uhr.
Darmſtadt, 30. Auguſt 1921.
Raab
Amtsgerichtstaxator.
Onn in Hee
Die in der Selbſtwirtſchaft des
Kommunalver=
bandes anfallende Kleie, iſt dem Kommunalverband
zur freien Verfügung überlaſſen. Mit Rückſicht auf
die ungünſtigen Futterverhältniſſe ſoll die Kleie direkt
den Landwirten zugeführt werden. Es werden
da=
her diejenigen Landwirte, die mit Kleie beliefert
werden wollen, erſucht, bis ſpäteſtens 2. September
ds. 38. mündlich oder ſchriftlich ihre Beſtellung bei
dem Städt. Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15,
Zimmer 21, aufzugeben. Der Preis für den
Doppel=
zentner Kleie wird vorausſichtlich 200 Mk. nicht
über=
ſteigen. Die Lieferung erfolgt ab Mühle.
Mit den bei der Vermahlung anfallenden
Kleie=
mengen können die Anſprüche der Landwirte, nicht
voll befriedigt werden, weshalb ſich der
Kommunal=
verband die endgültige Feſtſetzung der Mengen
vor=
behält. In erſter Linie werden die Landwirte
berückſichtigt, die ihre Ablieferungspflicht an
um=
lagegetreide erfüllen.
(st9776
Darmſtadt, den 29. Auguſt 1921,
Lebensmittelamt.
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für Obſtwein empfiehlt
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Nummer 239.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 30. Auguſt 1921.
Seite 7.
Der Herrgottsberg.
Eine Sage, erzählt von Ernſt Elias Niebergall.
(Nacdru verboten.)
So ſchwand ein Tag nach dem andern dahin, und jeder
tärkte ſie in ihrer ſtillen Ergebung und ihrem kindlichen
Ver=
ſrrauen. Zwar zagte ſie, wenn eine Herde trotzaugiger
Auer=
rtiere durch das Gebüſch brach und junge Bäume mit ehernen
Rlauen niederſtampfte, um unten im ſumpfigen Talgrund die
rottige Bruſt zu kühlen; wohl bebte ſie zuſammen, wenn bei
ächtlicher Weile ein Hirſch, den tückiſchen Luchs im Nacken,
ſtöh=
end in mächtigen Sätzen ſich zu befreien ſtrebte, wenn Blitze
vie aufgetürmte Wolkennacht zerriſſen und die Waldeshöhen
amher hundertfach den Donner nachbrüllten: doch, wenn der
oſige Morgen hold verjüngt heraufkam und die Schreckniſſe der
Nacht verſcheuchte, ſtiegen ihre Dankgebete heißer und inniger
rndem Felſenkreuz nach Oben, und der Himmel belohnte ſie mit
neuer Hoffnung.
Beim Scheiden des elften Tages hatte ſie glühender als je
vor dem Gnadenzeichen gebetet, denn morgen ſollte ja der
wieder=
tehren, in deſſen Hände ſie ſo vertrauensvoll ihr Schickſal
befoh=
ſen hatte. Sie erhob ſich wie von göttlicher Gnade neu belebt,
ſam in der Klauſe die Augen zur Ruhe zu ſchließen.
Aber warum hemmt ſie plötzlich ihre Schritte? Was klingt
ſur ihr erſchrockenes Ohr? Das iſt nicht das Stampfen der
vor=
bertobenden Urs, nicht das Aechzen des verendenden Edelhirſches,
ſricht der Donner, der durch die Bergſchluchten rollt. — — Horch!
Ein Klirren, wie wenn das Schwert an der gepanzerten Hüfte
Uirrt, ein Tönen, wie Roſſewiehern und menſchliche Rede!
„Barmherziger Gott! — laß mich nicht in ihre Hände fallen!“
ſammerte ſie in Verzweiflung und flog in die Hütte. Hier ſank
ſte nieder und bedeckte mit gefalteten Händen das Antlitz.
Horch! Die Schritte klirren näher — gewappnete Männer
ſtahen ihrem Zuflucht. Die Türe öffnet ſich — ſie wagt nicht
tufzublicken, ſie zitter,, en entſetzlichen Rodenſteiner zu ſehen.
„Fürchtet Euch nicht! Eure Retter ſind da,” tönte die ſanfte
Stimme des Einſiedlers hinter ihr her.
Adelgunde bebte auf. Der plötzliche Uebergang von der
un=
ſäglichſten Angſt zu der freudigſten Ueberraſchung lähmte ihr die
Zunge.
Ein hoher Ritter in ſchimmernder Stahlrüſtung ſtand vor
ihr: aus dem geöffneten Viſier ſchaute Lienhards Antlitz. Eine
Anzahl gerüſteter Knechte erfüllte den freien Raum oberhalb der
Hütte.
„Habe ich nicht verheißen, Hilfe zu bringen? lächelte
freund=
lich der Gottesmann in dem Kriegerſchmuck. „Gott hat
Wohl=
gefallen gefunden an dem Flehen der Unſchuld, aber noch ſind
wir nicht zu Ende: — noch bleibt Schweres zu vollbringen übrig.
Auf! Jeder Augenblick, den Euer Vater in des Nuchloſen
Ge=
walt länger ſchmachtet, belaſiet uns mit ſchwerer Schuld. Kommt,
die Stunde iſt erſchienen!“
Er unterſtützte die Jungfrau, welcher ob der wunderbaren
Umgeſtaltung ihres Beſchützers ganz wirr zu Sinne wurde, und
geleitete ſie den Berg hinab. Die Reiſigen folgten.
Unten im Tal hielten die harrenden Gefährten zwei Roſſe
beſtieg er ſelbſt, und raſch wand ſich der reiſige Zug durch
däm=
mernde Waldpfade dem Tannenberg zu. Die ſchweigenden
Föh=
ren warfen ſchon ungewiſſe Schatten im blaſſen Mondesglanz,
als ſie am Fuße der Bergfeſte anlangten. Die Fenſter des
Schloſ=
ſes waren erleuchtet und wankende Schatten bewegten ſich
dahin=
ter. Auf Lienhards Gebot hielt der kriegeriſche Zug.
„Wollen wir abwarten, Herr, bis ſich die Burgleute droben
zur Ruhe begeben haben?” fragte, ein bejahrter Knappe an
Lienhards Seite.
„Sollen wir den Greis noch länger nach Erlöſung ſchmachten
laſſen?” fragte der kriegeriſche Eremit zurück. „Die Strafe ſoll
ſie mitten in ihremr Luſtgelage ereilen!‟ Er neigte ſeinen Mund
zu des Knappen Ohr: „Dir, Konrad, vertraue ich den Schutz
der Dame an; ihr bleibet hier denn der Anblick des
Kampfge=
tümmels ſchreckt, ein zartes Weib. Kehre ich binnen einer Stunde
nicht wieder,” fügte er leiſe hinzu, „ſo bete für meine Seele und
geleite Deine Schutzbefohlene in mein väterliches Schloß, wie
ich Dir befahl.”
Aber Adelgunde hatte gehört, was er ihr in zartem Gefühl
verbergen wollte, und als er vom Roſſe ſprang und ihr die
Hand zum Abſchiedsgruß bot, fielen ihre Thränen darauf. Ehe
ſie noch dem Drang ihrer Empfindung durch Worte Luft machen
konnte, war er ſchon mit den Seinigen leiſen, vorſichtigen
Schrit=
tes davon geeilt.
Der Ritterſaal des Schloſſes Tannenberg hallte von wildem
Luſtgeſchrei und hellem Becherklang wider. Der Rodenſteiner
ſchwelgte trunkenen Mutes mit ſeinen Spießgeſellen von dem
ge=
raubten Gute. Und unter der ausgelaſſenen Rotte, ſaß
Adel=
gundens Vater mit bleichem Kummergeſicht und verſchmähte
den funkelnden Wein, den ihm der wüſte Räuber mit
grinſen=
dem Lachen darbot.
„Schafft Euer Töchterlein herbei!” ſchrie er. „Morgen iſt die
Friſt um; dann ſollt Ihr vergebens den tauben Verließwänden
Euer Herzeleid zuwimmern!“
Der mißhandelte Greis ſchwieg.
Sagt, wo die Dirne ſteckt: Ihr wißt’s. Braucht Euch, beim
Teufel, eines Eidams wie ich nicht zu ſchämen.”
„Mein armes Kind irrt verlaſſen umher; vielleicht ſteht ſchon
ſeine Seele vor dem ewigen Richter und klagt Euch an.”
„Wenn er ſie nur erhört,” höhnte der Ritter.
„Er hat ſie erhört!” donnerte Lienhard, der an der Spitze
ſeiner Gewaffneten hereinſtürmte.
Bleiche Angſt, die Begleiterin des Verbrechens, ſcheuchte die
Zecher von ihren Stühlen. Nur Wenige verſuchten Widerſtand,
die Meiſten flehten feig um Gnade.
Fortſetzung, folg
K
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