Darmstädter Tagblatt 1921


29. August 1921

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Nummer 238

Moniag, den 29. Auguſt 1921

Einzelnummer 25 Pfg.

Soziale Wirtſchaft.
Von Alfred Manns.
(Nachdruck verboten.)
W. S. Abgeſehen von den linksradikalen Verhetzungen, die
lediglich die dunklen Pläne der Führer (zu 95 Prozent Nicht=
arbeiter
) fördern ſollen, ſcheint es ſo, als ob die Grundurfache
der ſtets wiederkehrenden Unruhen bei der werktätigen Bevölke=
rung
in dem Umſtande zu ſuchen iſt, daß ſich dem Fundamente
einer geſunden wirtſchaftlichen Entwicklung ſcheinbar die Erfor=
dernifſe
einer ſozialen Politik nicht anpaſſen. Ja, man kann
faſt ſagen, daß ſich Wirtſchaftspolitik und Sozial=
politik
als unverſöhnliche Feinde gegenüberſtehen.
Wohlverſtanden, es ſoll hier nicht von einer ſozialiſtiſchen
Politik geſprochen werden, die den heiligen Bureaukratius zum
Kaiſer von Deutſchland machen, die frei ſchaffende Jutelligenz
zum Amtszimmerautomaten degradieren und den Segen der
Kriegsgeſellſchaften neu begründen und verewigen will. Nicht
von Sozialismus ſei hier die Rede, ſondern von dem ſozialen
volksfreundlichen Geiſt, den alle Parteien, von der äußerſten
Rechten bis zur äußerſten Linken auf ihr Panier geſchrieben haben.
Der Komplex der ſozialen Fragen iſt unendlich umfangreich;
nehmen wir aus ihm diejenige heraus, die man nach Maßgabe
ihrer Auswirkung als die dominierende betrachten kann: die
Entlohnungsfrage.
Obſchon, wie erwähnt, das Programm aller Parteien ſoziale
Grundſätze enthält, die der nationalen und ſozialen Ethik in
weiteſtem Maße gerecht werden, ſo herrſchen doch in keinem
Punkte größere Differenzen wie in dem der Arbeitswerte und
Entlohnung.

Während man auf der einen Seite die Lohnfrage als ein
Problem betrachtet, das nicht ſelbſtändig, ſondern nur unter In=
anſatzbringung
der wirtſchaftlichen Geſamtlage zu behandeln iſt,
halten ſich andere Kreiſe an das Wort Exiſtenzminimum‟ Da=
gegen
gibt es für die Radikalen auf der Linken grundſätzlich
überhaupt keine Lohnfrage im vernünftigen Sinne, ſondern aus
taktiſchen Gründen ausſchließlich eine Mehrlohnfrage unter allen
Umſtänden.
Die letztgenannte Politik, deren Endziel zugegebenermaßen
darin beſteht, aus dem deutſchen Wirtſchaftsleben einen Trüm=
merhaufen
zu machen, in deſſen Schutt die kommuniſtiſchen Füh=
rer
nach Reichtümern wühlen möchten, diefe Politik muß bei einer
gegenüberſtelleuden Betrachtung wirtſchaftlicher Grundbedingun=
gen
und ſozialer Erforderniſſe natürlich unerörtert bleiben.
Somit handelt es ſich lediglich um die beiden anderen An=
ſchauungen
. Zunächſt muß nun feſtgeſtellt werden, daß ſelbſt bei
dem ehrlichſten Beſtreben zur Objektivität weder die Ueberzeu=
gung
von der Wechſelwirkung der ſozialen und wirtſchaftlichen
Aufgaben noch das Exiſtenzminimum als Lehre aufgefaßt werden
können, denn es handelt ſich nicht um zwei feſtbegründete, einheit=
liche
Anſichten, ſondern um tauſend und abertauſend auf beiden
Seiten. Die Ueberzeugungen ſind demnach egoiſtiſch oder ehr=
lich
abwägend ſubjektive, und zwar nicht nur der verſchiedenen
größeren oder kleineren Gruppen, ſondern der Individuen.
Sind die Anhäuger des Exiſtenzminimums über deſſen Höhe
durchaus verſchiedener Anſicht, ſo ſagt die andere Kategorie, die
Höhe des Lohnes oder Gehalts müſſe abhängen vom Kauſwerte
der Mark, vom Stande des deutſchen Wirtſchaftslebens über=
haupt
, von der Rentabilität des betreffenden Unternehmens uſw.
Dann bei den letzteren gehen die Anſichten darüber auseinander,
ob nur eine gute Verzinſung vorweg zu ſichern iſt oder ob außer=
dem
noch Reſerven angeſammelt ſein müſſen und wiederum in
welchem Umfange.
Keinem dieſer Standpunkte kann man kurzerhand Vernunft
und Billigkeit abſprechen. Ganz zweifellos haben die produzie=
renden
Kräfte recht, die ſagen, daß die Schaffung der konkreten
Werte ihnen ein Anrecht auf erträgliche Lebensbedingungen ge=
ben
muß und andererſeits kann vom national=ökonomiſchen
Standpunkte aus nicht beſtritten werden, daß ein Unternehmen
dem Wirtſchaftskörper verloren geht, auch nicht mehr ſozial zu
wirken vermag, wenn es ſich nicht die finanziellen Grundlagen bis
in alle Konſequenzen ſichert. Es iſt menſchlich und liegt in der
Natur der Dinge, daß jede der beiden Gruppen ihren Standpunkt
als primäre Vorbedingung des geſamten Wirtſchaftslebens be=
trachtet
und erſt danach den Gründen der Gegenſeite mehr oder
weniger gerecht wird. In der Praxis wächft ſich dieſe Tatjache
oft zu einer unverhüllten Feindſchaft aus, die durch abgeſchloſſene
Tarife wohl verhüllt, aber nicht beſeitigt wird.
Dieſes iſt augenblicklich das Weſew der Feindſchaft zwiſchen
dem was man Kapital und Arbeit nennt.
In Wirklichkeit iſt der Kampf zwiſchen dieſen beiden Fak=
toren
ganz außerordentlich verhängnisboll, denn Arbeit im Ver=
ein
mit dem Kapital macht erſt die Wirtſchaft aus, ſo daß ein
Streit ziviſchen beiden ſo ſicher zur Mißwirtſchaft führt, wie Ha=

gelſchlag zur Mißernte.
Wir ſind nun leider heute ſoweit, daß wir ſelbſt einen modus
rivendi als eine Utopie betrachten, von Verſöhnung gär nicht zu
reden. Der Fehler liegt auf beiden Seiten. Die Arbeitnehmer
in ihrer großen Mehrheit zeigen entſchieden noch zu wenig Ver=
ſtändnis
für die wirtſchaftlichen Exiſtenzbedingungen eines Werks
und viele unter ihnen, die dem überzogenen Radikalismus durch=
aus
fernſtehen, halten die notwendigen Reſerven ganz einfach
für vorenthaltene Löhne. Auf der anderen Seite kann nicht ge=
lengnet
werden, daß vielfach die Arbeitgeber noch zu ſehr den
Herrenſtandpunkt betonem und den Untergebenen als Maſchine
betrachten, anſtatt in ihm den Mitarbeiter zu erblicken, daß ſie
keinem Maßſtab und nicht das richtige Gefühl dafür beſitzen, was
der kleine Mann zum Leben und für ſeine kleinen Freuden un=
bedingt
haben muß.
Dieſe beiden Fehler hüben und drüben ſind die Kernpunkte
der ganzen Frage, aus ihnen ergibt ſich der Satz: Denkt der Ar=
beitnehmer
wirtſchaftlicher, wird der Unternehmer ſozialer emp=
finden
, handelt der Unternehmer ſozialer, ſo löſt das eine wirt=
ſchaftlichere
Denkweiſe des Arbeitnehmers aus.
Nur ſo, aber dann ſicher, werden wir dazu gelangen, daß
die Wirtſchaftspolitik und die Sozialpolitik nicht mehr feindliche
Pole bleiben, ſondern ein einheitliches Ganzes bilden.

Die Verhandlungen in Wiesbaden.

Wiesbaden, 27. Aug. (Wolff.) Die Verhandlungen
zwiſchen Rathenau und Loucheur nahmen den größten
Teil des Tages in Anſpruch und wurden erſt am ſpäten Abend
beendigt. Sie wurden zum Teil zwiſchen den beiden Miniſtern
perſönlich, zum Teil unter Beteiligung der Referenten geführt.

die ſich zwiſchendurch zu mehreren Sonderſitzungen zuſammen=
fanden
. Die Verhandlungen gelangten heute abend zu einem
grundſätzlichen Abſchluß. Das Hauptabkommen
mit dem zugehörigen Annex bezieht ſich auf die Sachleiſtungen
für Wiederaufbau und deren Finanzierung. Beide Dokumente
wurden fertiggeſtellt und vorbehaltlich der Zuſtimmung der bei=
derſeitigen
Regierungen paraphiert. Auch die Zuſtimmung der
Reparationskommiſſion blieb vorbehalten. Die vier Neben=
abkommen
, welche die Reſtitution don induſtriellem Material,
von rollendem Material, der Lieferung und Reſtitution von
Vieh, ſowie den Kohlenfobpreis betreffen und mit dem Haupt=
abkommen
nicht in unmittelbarem Zuſammenhang ſtehen, bleiben
weiterer Verhandlung vorbehalten, da weſentliche
Unterlagen noch der Prüfung bedürfen, für welche erſchöpfendes
Material nicht zur Stelle war.
Die beiden Miniſter werden im Laufe des heutigen Abends
und am nächſten Morgen Wiesbaden verlaſſen.
Paris, 27. Aug. (Wolff.) Der Temps bringt heute einen
ausführlichen Bericht über den Abkommensent=
wurf
, der bei den Wiesbadener Beratungen beſprochen wird
und der ſeit der letzten Zuſammenkunft zwiſchen Natheuau und
Loucheur im Juni von Sachverſtändigen Frankreichs und
Deutſchlands ausgearbeitet iſt. Der Entwurf beſteht aus zwei
Teilen: 1. aus einer Reihe von Vertragsentwürfen und 2. aus
einer Reihe von Entwürfen über Schaffung von Forfaits. Der
Vertragsentwurf ſetzt die Modalitäten der Reparationen in
Natura für je ſechs Kategorien feſt: Materiallieferung, Kohlen=
lieferung
, die anzuwendenden Preiſe, die Kompenſationen, der
franzöſiſche Flußſchiffsverluſt und die deutſche Viehlieſerung.
Der erſte Teilregelt die Einfuhr franzöſiſcher Erzeug=
niſſe
nach Deutſchland und die Kontingentierung dieſer Aus=
fuhr
, der zweite Teil über die Schaffung von Forfaits
umfaßt Induſtriematerial, rollendes Eiſenbahnmaterial und
Viehlieferungen. Lieferungen in Natura: Es wird eine deutſche
Privatgeſellſchaft für dieſe Lieferungen gegründet, die ſich ver=
pflichtet
, vom 1. Oktober 1921 ab alle von den Bewohnern der
verwüſteten Gebiete verlangten Lieferungen durchzuführen, ſo=
weit
dieſe mit den Möglichkeiten der deutſchen Produktion ver=
einbar
ſind. Dieſe Lieferungen dürfen für die Zeit von 1. Ok=
tober
1921 bis 1. Mai 1925 ſieben Milliarden Goldmark nicht
überſchreiten. Für die Bezahlungen der Lieferungen bietet
Deutſchland Frankreich Kredite an und Frankreich zahlt jährlich
nur eine Milliarde Goldmark zurück, ganz gleich, wie groß die
deutſchen Lieferungen ſind. Zur Regelung der Streitigkeiten,
betreffend Feſtſetzung der Preiſe, wird eine beſondere Kom=
miſſion
eingeſetzt, die aus einem deutſchen und franzöſiſchen
Delegierten, die von den betreffenden Regierungen auf Vor=
ſchlag
der Bewohner der verwüſteten Gebiete und der deutſchen
Privatgeſellſchaft ernannt werden, und einem dritten Delegierten
beſteht, über den ſich beide Regierungen gemeinſchaftlich einigen.
Kommt eine Einigung nicht zuſtande, ſo wird dieſer Delegierter
durch die Reparationskommiſſion ernannt werden. Die Koſten
dieſer Kommiſſion bezahlt die deutſche Gefelleſchaft, ſie werden
aber zur Hälfte den franzöſiſchen Verbänden zur Laſt gelegt.
Induſtriematerial: Der Preis des in Betracht kommen=
den
Materials wird von der Kommiſſion beſtimmt, die zurzeit
den Gegenwert des franzöſiſchen Preiſes in Goldmark feſtſetzt.
Am Ende von je drei Monaten wird dann ein Faktor feſtgeſetzt,
der nach der Art und der Qualität der Erzeugniſſe berechnet
wird. Die Preiſe für Spezialmaterial Maſchinen oder indu=
ſtrielle
Einrichtungen wird von den beiden Parteien direkt
vereinbart. Kohlenlieferungen: Es werden Spezial=
poſitionen
der über jeden nichtdeutſchen Hafen durchzuführen=
den
Kohlenlieferungen getroffen. Die Preiſe ſind die, wie ſie die
deutſchen Engrosverbraucher bezahlen. Deutſchland kann jedes
Quantum Kohlen ausführen. Es kann auch alle in dem Pro=
gramm
der Reparationskommiſſion ſtehenden Kohlenquanten
exportieren, auf die das Land, dem die Kohle zuſteht, verzichten
wird. Deutſchland zahlt der Reparationskommiſſion den Gegen=
wert
der exportierten Kohle, berechnet nach dem deutſchen In=
landspreis
ab Grube. Die Alliierten benutzen die gelieferten
Kohlen nur für ihre eigenen Bedürfniſſe. Viehkieferun=
gen
: Deutſchland iſt Frankreich noch ungefähr 35 000 Pferde
ſchuldig. Nach dem Entwurf liefert es nur noch 12500 Pferde
und 509 Stuten. Die 1920 von Deutſchland überſchüſſig geliefer=
ten
17 130 Tiere gleichen ſich mit den noch zu liefernden 55575
Zuchthengſten aus.
Einfuhr nach Deutſchland: Deutſchland läßt Roh=
materialien
und Halbfabrikate, die in einer beſonderen Liſte auf=
gezählt
werden, zur freien Einfuhr zu. In einer anderen Liſte
werden von Deutſchland für gewiſſe Erzeugniſſe beliebiger Her=
kunft
gewiſſe Kontingente feſtgeſetzt. Auf einer dritten Liſte
verzeichnet Deutſchland einen Prozentſatz von verbotenen Er=
zeugniſſen
franzöſiſcher Herkunft, der nach Deutſchland einge=
führt
werden darf.
Die Forfait=Abmachungen ſind folgende: Indu=
ſtriematerial
: Unter Vorbehalt der Zuſtimmung der Repara=
tionskommiſſion
wird geſagt, daß zwei Monate nach Unterzeich=
nung
des Abkommens die Rückerſtattung in Induſtriematerial
aufhört. Nach Ablauf dieſer Friſt bleibt Deutſchland Beſitzer
des Materials, das ſich auf ſeinem Gebiete befindet. Statt
deſſen liefert Deutſchland in den nächſten acht Monaten 120000
Tonnen Induſtriematerial, das ſich Frankreich aus den Be=
ſtänden
der deutſchen Regierung ausſucht. Deutſchland erkennt
an, daß es Frankreich 153 Milliarden Goldmark, die mit 5 Pro=
zent
verzinſt werden, ſchuldig iſt. Dieſe Summe benutzt Frank=
reich
zu Beſtellungen, die vor dem 31. Dezember 1925 beendet
ſein müſſen. Rollendes Eiſenbahnmaterial: Deutſchland erſtattet
an Frankreich 3000 Kippwagen, 2500 Plattformwagen und 500
flache Wagen. Dafür verzichtet Frankreich auf eine Kompen=
ſation
für die nicht zurückerſtatteten Lokomotiven. Vieherſtat=
tung
: Vieh, das Deutſchland aus den zerſtörten Gebieten ge=
nommen
hat, wird von Frankreich nicht mehr verlangt. Dafür
liefert Deutſchland als Forfait 62 000 Pferde, 25000 Rinder,
25 000 Schafe und 20000 Bienenſtöcke. Dieſe Zahlen ent=
ſprechen
genau der Lieferungsverpflichtung
Deutſchlands aus dem Wiederherſtellungs=
paragraphen
.
Der Völkerbundsrat
tritt nach einer Meldung aus Genf Montag nachmittag zu
einer erſten ordentlichen Tagung über die ober=
ſchleſiſche
Frage zuſammen. Der Bericht Iſhijs iſt

fertiggeſtellt und wird dem Völkerbundrat vorgelegt und ſodann
veröffentlicht werden.
Die Entſendung der Ententetruppen
nach Oberſchleſien.
T.U. Berlin, 28. Aug. Der engliſche und italieniſche Bot=
ſchafter
ſowie der franzöſiſche Geſchäftsträger haben unter Be=
zugnahme
auf die Kollektivnote vom 3. Auguſt der Reichsregie=
rung
die Mitteilung gemacht, daß ihre Regierungen beſchloſſen
haben, unverzüglich je zwei Bataillone Truppen nach
Oberſchleſien zu entſenden und die Reichsregierung zu erſuchen,
die für den Durchmarſch der Truppen erforderlichen Anord=
nungen
treffen zu wollen. Die genauen Angaben über die Ge=
ſamtſtärke
der Truppen ſowie den Zeitpunkt ihres Transports
ſind bis zu einem ſpäteren Termin vorbehalten geblieben.
Harding und der Friedensvertrag.
Neu=York, 27. Aug. (Wolff.) Durch Funkſpruch. Wie
der Neu=York Herald aus Waſhingion meldet, erklärte Präſident
Harding, der Abſchluß des Friedensvertrages mit Deutſchland
habe ihn ganz beſonders deswegen befriedigt, weil der Vertrag
mit Zuſtimmung der ſo ſehr voneinander abweichenden poli=
tiſchen
Gruppen in den Vereinigten Staaten zuſtande gekommen
ſei und auch für die Alliierten und zweifellos auch für Deutſch=
land
annehmibar ſei. Wie erwartet wird, wird der Senat ſofort
nach ſeinem Wiederzuſammentritt, der am 21. September er=
folgt
, den Vertrag ratifizieren.
Im Hinhlick auf die vom Weißen Hauſe ausgehende An=
kündigung
, daß die amerikaniſchen Truppen Deutſch=
land
in ſehr kurzer Zeit verlaſſen würden, wird in einer De=
peſche
der Neu=York Tribune hervorgehoben, es ſei völlig klar,
daß dieſe Zurückziehung nur erfolgen werde, um Deutſchland
von einer wirtſchaftlichen Laſt zu befreien, und außer Zuſam=
mienhang
mit dem Friedensvertrag ſtehe.
Einer Meldung der Neu=York Times zufolge erläßt Harding
vorausſichtlich vor der endgültigen Ratifizierung des
Friedensvertrages die Friedensproklamation.
Oeſterreich und Ungarn.
Wien, 27. Aug. (Wolff.) Nach längerer Debatte faßte der
Parlamentsausſchuß des Aeußern einſtimmig den
En’ſchluß, an ſeinem Beſchluß vom 13. d. M., Verhandlun=
gen
mit Ungarn erſt nach erfolgter Uebergabe Weſtungarns
an Oeſterreich zu führen, feſtzuhalten. Der Ausſchuß ermächtigte
die Regierung, ſofort nach der ungeſtörten Uebergabe die in
Ausſicht genommenen Verhandlungen mit der ungariſchen Re=
gierung
aufzunehmen, ſchon heute aber der ungariſchen Regie=
rung
mitzuteiken, daß Oeſterreich den Abſchluß eines Ver=
trages
anſtrebt, in dem das künftige Verhältnis zwiſchen
Ungarn und Oeſterreich bereinigt und die Abgrenzungs=
fragen
vorbehaltlich der Zuſtimmung der Signatarmächte
des Friedensvertrages von St. Germain auf Grund einer
Willensäußerung des burgenländiſchen Volkes gelöſt werden.
Wien, 27. Aug. (Wolff.) In der heutigen Sitzung des
Ausſchuſſes des Aeußern legte Bundeskanzler Schober eine
Note derungariſchen Regierung vor, worin die un=
gariſche
Regierung ſich einverſtanden erklärt, Verhand=
lungen
, die den ganzen Komplex der zwiſchen den beiden Staa=
ten
ſchwebenden Fragen umfaſſen ſollen, unter gewiſſen Be=
dingungen
einzuleiten. Die ungariſche Regierung verweiſt in
der Note auf die öffentliche Meinung Ungarns, die es unmöglich
mache, die bisherige Politik freundſchaftlicher Auseinander=
ſetzungen
fortzuführen, falls Oeſterreich auf dem bisher einge=
nommenen
Standpunkt beharren ſollte.
Die öſterreichiſche Regierung erklärte ſich in ihrer
Antwort durch den jüngſten Beſchluß des Ausſchuſſes, die Ver=
handlungen
erſt nach der Uebergabe an 29. d. M. dem Aus=
ſchuſſe
vorzulegen und deſſen Beſchlußfaſſung noch vor dieſen
Tage der ungariſchen Regierung zur Kenntnis zu bringen. Der
Bundeskanzler ſtellte demr Ausſchuß zur Erwägung, der ungari=
ſchen
Regierung jenes Entgegenkommen zu bezeugen, das einen
Beweis des ernſten Willens zur Erhaltung eines freundſchaft=
lichen
Verhältniſſes in deutlicher Weiſe zum Ausdruck bringe.
Für den Fall einer befriedigenden Erledigung ihrer Vorſchläge
kündigte die ungariſche Regierung an, daß ſie ſofort über den
ganzen Komplex zu Verhandlungen bereit ſei. In einer wei=
teren
Note vom 25. d. M. verlangte ſie Garantien, beir, die
Ablöſung der in Weſtungarn gelegenen Staats=
güter
, bezw. die Leitung der dort befindlichen gemeinſamen
Güter, wobei die ungariſche Regierung dieſe Güter mit rund
3500 Milliarden ungariſchen Kronen bewertet.
Der griechiſch=türkiſche Krieg.
Paris, 28. Aug. (Wolff.) Amtlicher griechiſcher Kriegs=
bericht
. Der Feind hat eine lange Befeſtigungslinie
vorbereitet, welche an dem Vereinigungspunkt des Kurſar mit
dem Sakharia in der Nähe des alten Gordium beginnt, nach
Süden auf dem Oſtufer des Sakharia nach Etrekieul verläuft
und dann nach Oſten bis Emberli und ſodann mit dem Nord=
ufer
der Flüſſe Ghuk und Kapradji verläuft. An zahlreichen
Stellen befindet ſich hinter dieſer 80 Kilometer langen Linie
eine zweite Linie. Der Feind hat ſich auf dem Nordufer
des Sakharia nördlich von Gordium verſchanzt. Unſere Armee
hat, vom Sakharia aus angreifend, die Siellungen nördlich des
Ghuk= und Kapradjifluſſes bsſetzt. Unſer linker Flügel über=
ſchreitet
den Ghukfluß und beſetzte geſtern abend Stellungen
auf den Hügeln nördlich des Fluſſes. Während der Nacht hat
der Feind ſüdlich davon heftige Angriffe gemacht, die
leicht zurückgewieſen wurden. Südlich vom Kapradji ſind die
feindlichen Vorſtellungen nach Kampf beſetzt worden. Während
der Nacht hat ſich der Feind in ſeine Hauptſtellungen nördlich
des Fluſſes zurückgezogen.

Lohn= und Streikbewegung.
Straßburg, 27. Aug. (Wolff.) Die Elektrizitätsarbei=
ter
haben die entgegenkommenden Vorſchläge der Stadtverwaltung
nicht angenommen. Die Arbeit wurde heute noch nicht wieder
aufgenommen, doch ſind die kaufmänniſchen Angeſtellten und Werk=
meiſter
wieder in die Betriebe zurückgekehrt. Man hofft, daß es noch
im Laufe dee Tages möglich ſein wird, elektriſchen Strom zu liefern.
Es iſt bisher zu keinem Zwiſchenfall gekommen.
Laut Lokal=Anzeiger ſtellten die Arbeiter des ſtädtiſchen Elektrizi=
tätswerks
in Halberſtadt wegen Lohnſtreitigkeiten die Arbeit ein=
ſodaß
der Straßenbahnbetrieb ruht,

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Seite 2

Rummer 238.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 29. Auguſt 1921.

Nach dem Berliner Tageblatt breitet ſich die Lohnbewegung
n Mitteldeutſchland weiter aus. So ſtreiken etwa 1700 Arbeiter
bei der Rheiniſchen Metallwarenfabrik in Sömmerda; bei den Leuna=
Werken wurde der Tarif zum 1. September gekündigt und eine
*Gprozentige Lohnerhöhung gefordert, ebenſo wurden die Tarif im
ſächſiſch=thüringiſchen Webereiverband gekündigt, bei dem die Arbeiter
und Angeſtellten Lohnerhöhungen fordern,
Lille, 27. Aug. (Wolff.) In Roubaix wurden die Arbeiter,
e ſich in die Fabriken begeben wollten, von den Streikenden
gewaltſam zur Umkehr gezwungen. Züge von Ausſtän=
digen
, die in Tourcoing auf zwei Laſtwagen mit Leinenballen trafen,
türzten die Wagen um und warfen die Ladung weg.

Zur Ermordung Erzbergers.
Freiburg i. Br., 28. Aug. (Wolff.) Bei der geſtern nachmittag
rfolgten Obduktion der Leiche Erzbergers wurden im
körper ſechs Geſchoſſe gefunden, und zwar im Kopf, im Hals, in der
Zruſt und Unterleib. Zwei haben den Körper ganz und gar durch=
ſchlagen
.
Oppenau, 28. Aug. (Wolff.) Zu der für heute vormittag an=
beraumten
Einſegnung der Leiche Erzbergers in der
Kirche in Oppenau fanden ſich u. a. ein: Der badiſche Staatspräſident
Trunk, Reichspoſtminiſter Giesberts, die Mitglieder der badiſchen Re=
gierung
, faſt alle Abgeordneten der Zentrumsfraktion des badiſchen
Landtags. Die Bevölkerung des hinteren Renchtales war in großen
Scharen herbeigeeilt, um dem Ermordeten durch Teilnahme an der Ein=
egungnsfeier
die letzte Ehre zu erweiſen. Zahlreiche hatholiſche Ver=
eine
der näheren und weiteren Umgebung ſandten Abordnungen mit
Fahnen. Als Vertreter des Freiburger Erzbiſchofs Dr. Karl Fritz war
Domkapitular Weber anweſend. In feierlichem Zuge und unter gro=
ßzem
Vorantritt wurde der Sarg vom Krankenhaus in die Kirche über=
geführt
. Eine unüberſehbare Menge von Kränzen überdeckte den Sarg
und füllte die Kirchenräume. Die Einſegungszeremonie nahm Dom=
kapitular
Weber vor, der dem Verblichenen einen herzlichen Nachruf
vidmete und ein Lebensbild des Verſtorbenen entwarf. Nach der Kirchen=
cier
wurde der Sarg vor die Kirche getragen. Dort hielten Staats=
räſident
Trunk, Reichsminiſter Giesberts, Geiſtlicher Nat Schofer, der
Führer der badiſchen Zentrumspartei und zahlreiche andere Trauergäſte
arme Nachrufe, die das Leben und Wirken des Dahingegangenen wür=
gten
. Alsdann wurde die Leiche wieder im Oppenauer Krankenhaus
gebahrt, von wo ſie in die Heimat des Ermordeten, nach Biberach
Württemberg, übergeführt wird.
Berlin, 28. Aug. (Tel.=Union.) Bekanntlich war geplant, die
iche Erzbergers nach Berlin zu überführen. Die Stadt Biberach
it der Witwe telegraphiſch ein Ehrengrab für Erzherger ange=
boten
. Die Beſtattung ſoll nun am Mittwoch in Biberach ſtattfinden.
T.U. Stuttgart 28. Aug. Als Nachfolger Erzbergers
der Kandidatenliſte der Zentrumspartei für die Liſte der Reichs=
gswahlen
iſt der Sekretär Joſef Schuler in Ulm auserſehen. Da die=
jedoch
verzichtet hat, kommt als Nachfolger der württembergiſche
andtagsabgeordnete Groß in Betracht.
Berlin, 28. Aug. Dem Berl. Tagebl. zufolge begibt ſich der
Reichstagspräſident Löbe nach Frankfurt a. M., um mit dem Reichs=
kanzler
Wirth über mehrere wichtige, im Zuſammenhang mit der Er=
nordung
Erzbergers ſtehende Fragen Rückſprache zu nehmen.
Unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten tritt am Monkag vormittag
Uhr der Miniſterrat zuſammen, der ſich mit der innerpolitiſchen
je des Reiches befaſſen wird.
Der Vorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands fordert
Vorwärts für Mittwoch, den 31. Auguſt, nachmittags 5 Uhr, zu
aſſendemonſtrationen an allen Orken gegen den politiſchen Mord und
die Republik auf. Ebenſo ruft das Zentralkomitee der Unabhän=
en
Sozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands in der Freiheit zu einer
aſſenaktion am gleichen Tage gegen das Syſtem der konterrevolutio=
ren
Meuchelmordes und gegen die kapitaliſtiſche Ausbeutung und
olksausplünderung auf.
Wien 28. Aug. (Wolff.) Die geſamte öſterreichiſche Preſſe
verurteilt die Ermordung Erzbergers auf das ſchärfſte
und bezeichnet ſie als das Ergebnis einer unverantwortlichen Ver=
etzung
und Aufveitſchung der politiſchen Leidenſchaften. Die Blätter
eſorgen ernſte Folgen für den inneren Frieden und die äußere Lage
eutſchlands. Erzbergers Perſönlichkeit wird bei ausführlicher Schil=
rung
ſeines Lebens und politiſchen Wirkens je nach dem Parteiſtand
urteilt. Neben ſeinen Schwächen werden ſeine Tatkraft und ſeine
froße Begabung hervorgehoben und ſeine Leiſtungen gewürdigt. Die
inksſtehenden Blätter weiſen auf die ernſte Gefahr der Reaktion be=
onders
hin.
Die Chriſtlichnationale Vereinigung der öſterrei=
ſchen
Bundesverſammlung ſandte an den Vorſtand der Zentrums=
raktion
des deutſchen Reichstages ein Telegramm, worin anläßlich der
Ermordung des Abgeordneten Erzberger die tiefgefühlte Teilnahme an
em ſchweren Verluſt ausgedrückt wird, den die Zentrumspartei durch
Erzbergers ſchreckliche Ende erlitten hat.

Letzte Nachrichten.
c. Berlin, 28. Aug. Laut Lokalanzeiger wurde die geſtern
m Schützenhauſe in Oranienburg abgehaltene Tannen=
dergfeier
der Berliner Jugendgruppen der Deutſchen Volks=
artei
durch jugendliche Radikale geſprengt. Zahlreiche Teil=
iehmer
wurden verletzt und teilweiſe beraubt.
T.U. München, 27. Aug. In der vergangenen Nacht iſt der
bekannte Schriftſteller Ludwig Thoma, der ſich vor kurzem
erſt einer Operation im Roten Kreuz in München unterzogen
atte, ſeinen Leiden erlegen. Die Beiſetzungsfeierlichkeiten
inden vom Trauerhauſe aus am Montag vormittag 10 Uhr ſtatt.
Koblenz, 28. Aug. (Wolff.) Die interalliierte Rheinland=
kommiſſion
hat den Simpliziſſimus für drei Monate im
Eeſetzten Gebiet verboten.
Hamburg, 28. Aug. (Wolff.) Der Generaldirektor der Ham=
nig
=Amerika=Linie, Cuno, erklärt: Den immer wieder auf=
auchenden
Gerüchten über meine Verwendung im Reichsdienſt
als Finanzminiſter oder als Botſchafter in Waſhington geben
nir Veranlaſſung, abſchließend zu erklären, daß ich weder
das eine noch das andere anzunehmen gedenke.
Paris, 27. Aug. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Bukareſt deſertierte eine Abteilung von Sowjettrup=
pen
. Sie überſchritt die rumäniſche Grenze. Tſchitſcherin ver=
langte
, daß die rumäniſche Regierung die Deſerteure auszu=
liefern
habe.
Paris, 27. Aug. (Wolff.) Wie Neu=York Herald aus Wa=
ſhington
meldet, wurden unter den für den Botſchafter=
poſten
in Berlin in Ausſicht genommenen Perſonen an erſter
Stelle David Jayne Hill und Senator Berevidge
genannt.
Paris, 28. Aug. (Wolff.) Havas meldet aus Calicut:
Die Meuterer plünderten den Staatsſchatz in Ernad,
wobei ihnen 600 000 Nupien in die Hände fielen. Alle in Unter=
ſüchungshaft
befindlichen Gefangenen wurden von ihnen befreit.
Die Waffen und Munitionsbeſtände der Polizei wurden weg=
geſchleppt
. Ein Autobus, der nach Calicut zurückkehrte, wurde
überfallen, zwei Angeſtellte ermordet und der Autobus an=
geſteckt
.
Brüſſel, 28. Aug. (Wolff.) Der Soir meldet: In Ciney
kam es zu lebhaften Zwiſchenfällen, als der frühere Chef
der deutſchen Kommandantur in Ciney, namens Ul=
ſtrunck
, der eine Dame aus Ciney heiratete, dorthin zurück=
kehrte
. 1ilſtrunck wurde erkannt und geſchlagen: mit blut=
überſtrömtem
Geſicht konnte er in das Bureau der Bahnhofs=
wpache
flüchten, wo er von der Gendarmerie befreit wurde. Seine
Frau wurde gleichfalls mißhandelt. Die Menge nahm
weiter eine drohende Haltung ein, ſo daß die Gendarmerie ein
Automobil herbeiholen mußte, worin der deutſche Offizier unter
dem Schutzo der Gendarmerie mit unbekanntem Ziel davonfuhr.
Liſſavon, 28. Aug. (Wolff.) Das Miniſterium iſt zu=
rückgetreten
.
Madrid, 28. Aug. (Wolff.) Der Staatsrat wurde für
den 1. September einberufen.
Neu=Yerk, 27. Aug. (Wolff.) Die Eifenbahngefell=
ſchaften
öſtlich des Miſſiſſippi wurden amtlich ermächtigt, die
Tarife für Erzeugniſſe der Eiſen= und Stahlinduſtrie, die zur
Ausfuhr beſtimmt ſind, um 20 bis 25 Prozent herabzu=
etzen
. Die Metallinduſtrien hatten die Herabſetzung gefordert,
damit die Amerikaner der fremden Konkurrenz entgegentreien

Kalkutta, 27. Aug. (Wolff.) Man meldet, daß der Stamm
der indiſchen Movkahs alle Häuſer der Hindus in
Brand geſteckt und von den Eigentümern bedeutende Sum=
men
erpreßt hat. In Mangeri, wohin die Meuterer vorrückten,
drang eine ſtarke Bande in einen Tempel ein, der vorausſichtlich
der Zufluchtsort der verfolgten Meuterer werden dürfte. Der=
ſelbe
war bereits früher der Mittelpunkt von Unruhen.
Vom Um= und Ausbau der Darmſtädter Mittel=
ſchule
auf Grund der Einheitsſchule.
* Aus Lehrerkreiſen geht uns nachſtehender Artikel zu, den wir hier=
mit
zum Abdruck bringen, obwohl wir uns mit dem Inhalt nicht in
allen Punkten einverſtanden erklären können.
Das deutſche Volk wird heutzutage lebhaft in Anſpruch genommen
von Fragen der Ernährung, der Teuerung, des geſchäftlichen Gewinnes,
des auskömmlichen Lohnes und Gehaltes, des wirtſchaftlichen Auf=
ſchwungs
oder Niedergangs in der nahen Zukunft. Alles ſind Fragen
und Sorgen höchſt materieller Art. Und doch hängt Deutſchlands Schick=
ſal
nicht bloß davon ab. Zum Glück gibt es auch Kreiſe, im denen
ideale Belange, ſeien es künſtleriſche oder literariſche Werke, ſeien es
religiöſe, kulturelle oder Weltanſchauungsfragen, mit Eifer erörtert wer=
den
. Idealer Art ſind gewiß auch die Erziehungs= und Bil=
dungsfragen
unſerer Jugend. Auch ſie werden wegen ihrer un=
gemein
großen Bedeutung für unſeres Volkes Zukunft von weiter blicken=
den
Voltsgenoſſen nicht gering geſchätzt und nach der theoretiſchen und
praktiſchen Seite bearbeitet. Mit Fichte ſind wir heute wie vor hundert
Jahren überzeugt, daß zur Beſſerung des Volkes und ſeiner politiſchen
und wirtſchaftlichen Lage eine beſſere Erziehung und Ausbildung der
Jugend Platz greifen muß.
Für die Ausbildung der Jugend nach der geiſtigen, ſittlichen und
körperlichen Seite ſind unſere Schulen in erſter Linie verantwortlich.
Mit Beſſerung und zeitgemäßer Umgeſtaltung des Schulweſens befaſſen
ſich Fachleute, berufliche Organiſationen. Regierungen und Parlamente.
Viele denken, reden und ſchreiben mit, Berufene und Unberufene, da es
ja auch die Kinder aller angeht. Beſonders iſt es die große Frage der
Einheitsſchule, die ein Schlagwort für gründliche, zielbewußte
Neuerung des Schulweſens geworden iſt. Allerdings iſt die begriffliche
Faſſung dieſer Schulorganiſation nicht leicht, und viele falſche Meinun=
gen
werden mit dem Worte Einheitsſchule verknüpft. Vor allem muß
der Irrtum abgewieſen werden, als ob damit für die Zukunft nur eine
oder einerlei Schule für alle Kinder erſtrebt würde. Ganz im Ge=
genteil
. Es kann ſich nur um einen einheitlichen Plan handeln,
nach dem die Kinder ohne Rückſicht auf ſoziale und wirtſchaftliche Stel=
lung
der Eltern, auf Grund ihrer Anlagen und ihres Strebens und mit
gemeſſener Rückſicht auf den Willen der Erziehungsberechtigten der einen
oder anderen Schulgattung zugeführt werden, die als geeignetſte Vor=
bildungsanſtalt
für gewiſſe Berufsgruppen gelten muß. Die Einheits=
ſchule
umſchließt eine Vielgliederung des deutſchen Schulweſens, nur
müſſen die Glieder organiſch verbunden ſein, ein Glied
wächſt aus dem anderen heraus, zwiſchem den Gliedern ſind Verbindun=
gen
möglich. Mitz anderen Worten: Volksſchule, mittlere und höhere
Schulen dreten in geordnete Beziehung, die Kinder müſſen durch dieſe
Schulen in einem geregelten Gang aufſteigen können, die Bildungsaus=
weiſe
einer Schule müſſem von der anderem beachtet werden, die Pläne
und Ziele der Schulen müſſen aufeinander abgeſtimmt werden. Ein der
Emporbildung der geiſtigen, ſithlichen und körperlichen Kräfte des deut=
ſchen
Volkes und dem mannigfachen Kulturleben dienendes Syſtem
von Schulen, aufgebaut auf die wirkliche Leiſtungsfähigkeit der Kin=
der
, das iſt die zu erſtrebende Einheitsſchule.
Ratürlich tritt bei dem Organiſationsgedanken der Einheitsſchule
eine Gliederung in verſchiedene Schulgattungen erſt da ein, wo ſie durch
die Art der Ausbildung und das Ziel der Schule bedingt iſt. Auf die
unterſten Stufender Schule, etwa in den erſten 3 bis 4 Schul=
jahren
, iſt das Geiſtesleben der Kinder noch wenig differenziert, die gei=
ſtigen
Bedürfniſſe der Kürder nach Erkenntnis der Außenweit und der
einfachſten geiſtigem und ſittlichen Beziehungen, ſowie nach Entwickelung
und Emporbildung ihrer Kräfte ſind im allgemeinen gleich und die
grundlegenden Kenntniſſe und Fertigkeiten im Leſen, Schreiben und Rech=
uen
und andere bildende Arbeiten der Schule bedingen keine Gliederung
des Schulweſens in Volksſchul=, Vorſchulklaſſen u. a. Nur eine Son=
derung
der Schüler im 3. vder 4. Schuljahr in mehr oder weniger lei=
ſtungsfähige
könnte wohl angebracht ſein, wo es die Verhältniſſe fordern.
Auf der 4jährigen Grundſchule bauen ſich auf: die 4 weiteren
Klaſſem der einfachen Volksſchule, die 5 Klaſſen der erweiterten Volks=
ſchule
, (Mittelſchule) und die 8 Klaſſew der höheren Schulen.
Da die Frage der Mittelſchule für Heſſen und beſonders auch
für Darmſtadt zur Erörterung ſteht, ſo ſoll hier weiter von ihr geredet
werden. Daß ſie dem Gedanken der Einheitsſchule nicht widerſpricht,
ſondern gerade von ihr gefordert wird, dürfte ſchon klar ſein. Sie
will einem über das allgemeine Maß hinausgehenden Bildungsbedürfnis
entſprechen und Vorbereitung leiſten für die Ausbildung in mittleren
Berufen des Handwerks, der Techmik, des Handels, der Induſtrie, des
Bureaudienſtes der Verwaltung, der wittlerem Laufbahn des Eiſenbahn=
und Poſtdienſtes. Die Mittelſchule iſt im Weſewtlichen Volksſchule und
hält ſich fern von dem auf gelehrte Berufe hinzielenden Betrieb der
höheren Schule. Die praktiſche Seite alles Wiſſens, das ſie vermittelt,
tritt im Unterricht ſtets hervor. Was im Volks= und Berufsleben bedeut=
tungsvoll
iſt und bildenden Wert hat, ſoll ſchon im Unterricht liebevolle
Pflege erhalten.
Die Mitrelſchule iſt die Schweſter der Stadtſchule, denm beide wollen
ja denſelben Schichten der Bevölkerung dienen, den gleichen
Grundſtock der Bildung vermitteln, nur daß die Mittelſchule einem be=
ſonders
in der jetzigen Zeit für viele Berufe hervortretenden höheren
Ausbildungsbedürfnis genügen will. Sie darf dabei nicht als ſogenannte
Standesſchule erfcheinen, wie ihr gern zum Vorwuuf gemacht wird. Wie
falſch es iſt, wenn man behauptet, ihre Schüiler ſtammten nur aus einer
ſogenannten mittlerem Schicht der Darmſtädter Bürgerſchaft, zeigt die
Statiſtik, wonach z. B. im der Kwaben=Mittelſchule gegenwärtig mehr als
ein Viertel der Schüler Kinder von einfachen Arbeitern und mehr als
ein Vierhel Söhne von Bedienſteten und Unterbeamten ſind. Die Eltern
gehören allen ſozialen Schichten an; durch die angeſchloſſenen Grundſchul=
klaſſem
ſogar bis zu den ſogen. höchſten. Die Schülermaſſe iſt ſozial ganz
geſund und glücklich gemiſcht. Und dieſe Miſchung ſoll und muß bleiben,
wenn dis Mittelſchule Zukunft haben will.
Es muß nach Abſchluß der 4fährigen Grundſchule jedem Kinde
die Möglichkeit gegeben werden, den anſchließenden Mittelſchullehrgang
zu durchlaufen. Die Frage des Schulgeldes, das ja gegenwärtig
äußerſt gering iſt, darf dabei gar keinen Ausſchlag geben. Entveder
muß es ganz verſchwinden oder, weim die Finanzen der Stadt dies
nicht zuließen, muß es niedrig bleiben, und Freiſtellen müſſen jedem
tüchtigen Schüler offen ſtehen. Die Schulgeldfrage muß hinter der
Kernfrage, der Bildungsfrage, weit zurückſtehen. Die Darmſtädter Volks=
ſchule
(Stadt= und ittelſchule) iſt Bildungsanſtalt für alle Kinder,
die ſich nicht auf höheren Schulen für wiſſenſchaftliche Berufe vorbereiten
tvollen.
Die Bürger Darmſtadts haben ſeit Jahren ihr Vertrauen zu den
Leiſtungen der Mittelſchule dadurch bekundet, daß ſie ihre
Kinder in großer Zahl der Mittelſchule anvertrauten. Die Mittelſchule
hat das Vertrauen gerechtfertigt dadurch, daß ſie den Schülern bei der
Entlaſſung das Rüſtzeug für die ent ſprechenden Berufe im wirtſchaftlichen
Leben, im Verwaltungsdienſt uſw. mitgab. Doch macht man jetzt die
Beobachtung, daß die Anforderungen für den Eintritt in die Berufslauf=
bahn
vieler Zweige ſich ſteigern. Dieſem Bedürfnis muß auch die Darm=
ſtädter
Mittelſchule entgegen kommen, wie es im Preußen ſchon geſehen
iſt, wo in ſehr vielen Städten Mittelſchulen ſind und neue errichtet wer=
den
. Es wäre gut geweſen, wenn die Darmſtädter Mittelſchulen ſich ſchon
ſeit Jahren dem weitergehenden Bedürfnis angepaßt hätten. Heute muß
der Ausbau erfolgen, wem man auch in Darmſtadt der Forderung der
Zeit genügen will. Sehr weſentlich iſt dabei, daß die Elternſchaft in=
bezug
auf die Dauerder Schurzeit ihrer Kinder ein wenig um=
denkt
.
Eltern, die nach den 4 Grundſchuljahren ihr Kind dem Mittelſchul=
lehrgang
durchlaufen laſſen wollen, müſſen dabei die Abſichthaben,
dem Kind die Wholtat von 5 weiteren Schuljahren zukommen
zu laſſen. Mit dem 15. Lebensjahr ſchließt in der Regel die Mittelſchul=
bildung
ab, ſo daß der allgemeinen Schulpflichtzeit 1 Jahr zugeſctzt wird.
Natürlich müſſen die Kinder, die die Eltern gur Aufnahme in die Mittel=
ſchule
melden, eine mindeſtens gur mittelmäßige Begabung
und genügenden Lerneöfer beſitzen, damit ſie dem Lehrgang
ohne weſentliche Schwierigkeiten durchlaufen können. Wenn am Ende
des Schuljahres 1922/23 die erſten Schüler die 4jährige Grundſchulklaſſe
verlaſſen, beginnt, wie vir hoffem, der Klaſſenaufbau der neuen Mittel=
ſchule
mit einem neuen Lehrplan, der eine 5jährige Bildungszeit vorſieht.
Dieſen Um= und Ausbau habem aber die Darmſtädter Mittelſchulen
in ihrem gegenwärtigen Betrieb ſchon vorgeſehen. Dem Zeitbedürfnis
entfprechend iſt ſeit 2 Jahren an der Mädchenmittelſchule und ſeit Be=
ginn
des laufenden Schuljahres an der Knaben=Mittelſchule I eine
Fortbildungsklaſſe für das 9. Schuljahr entſtanden.
Hier iſt alſo vorläufig die Einrichtung geſchaffen, die vorausſichtlich zur
normalen und vegelrechten werden muß. Viele Eltern ſehen den großen
Wert der um ein Jahr berlängerten Ausbildung ihrer Kinder ein und
ſchicken ſie Freiwillig in die Fortbildungsklaſſe. Alle Lehrer wiſſen, was
gerade mit Kindern dieſes Alters nach gutem 8jährigen Unterricht noch
erreicht werden kann. Wie oft hat man ſchon aus Lehrermund die Klage
gehört, wem die 14jährigen Kinder aus der Schule entlaſſen wurden:
Was ließe ſich mit dieſen Kindern noch machen, wenn ſie noch 1 Jahr da

blieben! Auch iſt es für die Berufslaufbahn keine verlovene Zeit, ſondern
gerade im Gegenteil, dieſe Verlängerung der Schulausbildung kommt in
hohem Maße der allgemeinen und der beruflichem Bildung
zugute und muß im ſpäteren Leben nach der idealen und nein praktiſchen
Seite hinr gute Früchte tragen.
Der Lehrplan iſt ſo eingerichtet, daß er vor allem die allgemeim
bildenden Fächer weiter führt, daneben aber auch Rückſicht nimmt auf den
ſpäteren Beruf des Kindes und ſo einen Teil der Aufgabe der anſchlie=
ßenden
Fachſchule ſchon übernimmt. Es ſei nur kurz auf folgendes hin=
gewieſen
: Im Deutſchen können für den richtigen mündlichen und
ſchriftlichen Gebrauch unſerer Mutterſprache gute Fortſchritte gemacht
werden. In die Tiefe und Schönheit unſerer Sprache wird durch das
Leſen guter, muſtergültiger Dichtungen aus klaſſiſcher und neuerer Zeit
eingeführt. Mit unſeren größten Männern im Gebiet des deutſchen
Schrifttums werden die Schulen vertraut gemacht. In die wichtigften
Perioden deutſcher Geſchichte blicken die Schüler zurück, große Män=
ter
auf verſchiedenen Gebieten äußerer und innerer Kultur ſollen ihnen
näher gebracht werden; die Entwickelung deutſchen Wirtſchaftslebens
wird dargeſtellt. So ſoll die Gegenwart aus der Vergangenheit verftan=
den
werden; insbeſondere fallen dann auch die ſtaatsbürgerlichen Be=
lehrungen
auf einen guten Boden des Verſtändniſſes. Die Erdkumde
ergänzt die vorausgegangene Länderkunde und berückſichtigt weben den
allgemeinen phyſtſchen die Wirtſchafts= nd Kulturverhältniſſe der Länder
und beſonders Deutichlands. Die Naturkunde iſt ganz praktiſch ge=
ſtaltet
und berüchſichtigt die Amwendung der Naturkörper und Natur=
geſetze
in Technik, Verkehr und häuslichem Leben. Im Rechnen und
Raumlehre kommen durch Einführung von Buchſtabenrechnen und Tri=
gonometrie
über das Volksſchulziel hinausgehende, aber praktiſch ver=
wendbare
Aufgaben vor.
Neben dem allgemein bildenden Unterricht findet aber noch eim be=
ſonderer
praktiſcher, auf den Beruf, ſich beziehender Unterricht ſtatt.
Dieſe Gliederung der Klaſſe nach der beruflichen Seite iſt ſehr weſentlich.
Es gibt eine kaufmänniſche und gewevbliche Abteilung. Die
kaufmänniſche Abteilung treibt kaufmänniſchen Briefwechſel kaufmänni=
ſches
Rechnen, Buchführung, kaufmänniſches Franzöſiſch, Stenographie
und Maſchinenſchreißen. Dagegen ſwerden die Schüler der gewerblichen
Abteilung in gewerblichen Schriftverkehr, Buchführung, Materialkunde
und techniſches Zeichnen eingeführt.
Neben Franzöſiſch als Pflichtfach ſteht Engliſch als Wahlfach.
Dies iſt ein knadpes Bild von dem, was ſachlich durch den Ausbau
der Knaben=Mittelſchule I in der Fortbildungsklaſſe geboten
wird. Die Arbeit ſchließt ſich an die vorher geleiſtete an. Jeder ſtreb=
ſame
Schüiler, der die 1. Klaſſe durchlaufen hat, und ſich für Leben und
Beruf beſſer ausrüſten will, ſollte ſie beſuchen. Er wird dabei nicht bloß
für ſeine Perfon etwas gelinnen, ſondern auch in ſeinem Pflichtenkreiſe
ſpäter beſſer helfen können zum Wiederaufſtieg des Wirtſchaftslebens
Deutſchlands.
Wir haben die Ueberzeugung, daß die Mittelſchüler, mit der im
9. Schulfahre abgeſchloſſenen Bil dung bei der Einſtellung von
Lehrlingen in kaufmänniſchen Geſchäften, in induſtriellen Betrieben, von
Gehilfen im Bureaudienſt eines Amtes oder einer privaten Unterneh=
mung
, beim Eintritt in eine Fachſchule kaufmänmiſcher oder gewerblicher
Art oder irgend einer anderen Anſtalt zur Ausbildung im Berufe wegen
der erworbenen Kenntniſſe vor anderen Jungen mit geringerer Ausbil=
dung
beborzugt werden.
Nach der Anſicht hervorragender Schulmänner, z. B. des Stadtſchul=
rats
Sickinger in Mannheim, hat die Mittelſchule nach Wegfall des
Einjährigenprivilegs eine große Zukunft. Sie wird auch zahlreich
von Kindern derjenägen Behölkerungsſchichten beſucht werden, die bisher
ihre Kinder in höhere Schulen ſchickten. In bielen größeren und witt=
leren
Städten Nord= und Mitteldeutſchlands beſtehen Mittelſchulen und
werden fortgeſetzt neue gegründet. Die Urſache iſt klar. Es liegt eben
ein Bedürfwis nach erweitevter Vorbildung zur Ergreifung
vieler Berufe im deutſchem Wirtſchaftsleben vor. Die Mittelſchule fülltz
in zweckentſprechender Weiſe die Lücke zwiſchen einfacher Volksſchule und
höheren Schulen aus.
Möchte auch in Darmſtadt auf Grund der neuen Volksſchulgeſetz=
gebung
und durch entſprechende Beſchlüſſe und Maßnahmen der Sradt=
verwaltung
die um= und ausgebaute Mittelſchule zur
bauernden Einrichtung werden zum Segen der Darmſtädter Jugend
alle Schichten der Bevölkerung.

Jahresverſammlung der Liga zum Schutze
der deutſchen Kultur.
nn. In dem Feſtſaal der Vereinigten Geſellſchaft zu Darmſtadt ielt
am Sonntag der Bezirk Südweſtdeutſchland der Liga zum Schutze der
deutſchen Kultur ſeine Jahrestagung unter zahlreicher Teilnahme der
Vertreter aus Baden, Heſſen, Württemberg, Heſſen=Naſſau und Thü=
ringen
ab. In herzlicher Weiſe begrüßte Herr Generalſekretär Mauve
die impoſante Verſammlung, insbeſondere den Vertreter der Stadtz
Darmſtadt, Herrn Beigeordnetew Daub, den Rektor der Techniſchen Hoch=
ſchule
Se. Magnifizenz Herrn Geh. Baurat Walbe und den Vertreter
des Bildungsamts i Heſſem Herrn Direktor Hafſinger. Er be=
grüßte
ferner die Vertreter der heſſiſchen Innungen, der Kriegerkamerad=
ſchaft
Hafſia, die zahlreichem Vertreterinnen der heſſiſchen Frauenvereine
und die Leiver der Landes= und Ortsgruppen aus dem Heſſenland und
gab zu Beginn der Beratungen der Hoffnung Ausdruck, daß die heutigen
Arbeitem der Liga zum Wiederaufbau unſeres armen und ſchwer danie=
derliegenden
Vaterlandes beitragen mögen.
Hierauf berichtete Herr Generalſekretär Maude über Die poli=
tiſche
Lage, Redner beſpricht eingehend die politiſche Wirkung des
Pertrags von Verſailles und die Vernichtungspolitik Frankreichs gegen=
über
Deutſchland, und ſtellt feſt, daß ein 60 Millionenvolk nicht ohne die
ſchwerſten Erſchütterungen aus der Weltpolitik ausſcheiden kann. Die
Durchführung des Weltkriegs und ſein Erfolg wav nur durch die Ent=
faltung
einer beiſpielloſen Lügenpropaganda möglich. Jetzt muß man
ſehen, daß man auch jenſeits des Kanals über dieſe Vernichtungspolitik
Frankreichs nachdenklich geworden iſt. Redner beleuchtet ſodann in treff=
licher
Weiſe die politiſche Konſtellation zwiſchen Amerika, England und
Japan. Das Kriegsziel Englands wav die Vernichtung der deutſchen
Handelsflotte, und das iſt ihm beftens gelungen. Werdem die ſämtlichen
Weltmächte zu einer Verſtändigung komnen? Das iſt die große Schick=
ſalsfrage
, um die ſich alles gruppiert. Der Zuſamenbruch der Mittel=
mächte
hat in Frankreich die Vorrangfrage wieder auflebem laſſen und
daraus ergibt ſich auch der Wunſch nach einer endgültigen Vernichtung
des deutſchen Volkes. Dieſer Tatſache müſſen wir ins Auge ſehen. Frank=
reich
ſucht ſich jetzt mit allen Mitteln die wirtſchaftliche und politiſche Vor=
rangſtellung
in Europa zu ſichern, Oberſchleſien und das Saargebiet bie=
ten
hierzu die beſtem Objekte. Man hatte gehofft, daß Amerika in der
europäiſchen Frage die Vermittlerrolle übernehmen werde. Darin hat
man ſich aber gewaltig geirrt. Amerika hat ein ganz anderes Intereſſe.
Drüben erſtickt man geradezu in Baumwolle. Zu wünſchem wäre aber,
nicht zu hoffen, daß ſich Amerika nach Unterzeichnung des Friedensver=
trags
mit Deutſchland etwas mehr den europäiſchen Fragen zuwenden
würde. Im Friedensbertrag mit Amerika iſt keine neue Anerkennung
der Kriegsſchuld enthalten. Die Regierung würde aber weggefegt, wenn
ſie es nochmals wagem ſollte, die Lüge von Verſailles zu unterſchreiben.
Eingehend beſpricht der Redner noch die Verhältniſſe Deutſchlands zu
Rußland und dem kataſtrophalen Zuſammenbruch und die Hungersnot
des Bolſchewismus, der mit grauſamer Offenheit zutage tritt. Die
Außenpolitik iſt die Lebensfrage eines Volkes. Eine weitere Beſprechung
galt den innerpolitiſchen Fragen in Deutſchland. Wenn wir heute auf
eine Vertragsreviſion hinarbeiten wollen, ſo müſſen wir alle Schichtem un=
ſeres
Volkes hinter uns haben. Die Maßnahmew der nächſten Zeit wer=
den
uns zeigem, ob das deutſche Volk aus ſeiner Not etwas gelernt hat.
Unerſchütterlich wollen wir aber auf die Geſundung unſeres Volkes hin=
arbeiten
und ein eiſerner Wille und die Liebe zu unſerem deutſchen Vater=
land
ſoll uns führem (Lebhafter Beifall.)
Hierauf hielt Herr Dr. Croll=Berlin einen Vortrag über Die
deutſche Wirtſchaft und die Erfüllung des Ultima=
tums‟
. Die Meinungen des deutſchen Volkes über Erfüllbarkeit des
Ultimatums vom 11. Mar 1921 gingen von Anfang an ſehr auseinander.
Der Verſuch, dasſelbe zu erfüllen, hat ſich durchgerungen. Der Reichs=
kanzler
betreibt die Politik des Zeitgewinns. Die Vermeidung unmittel=
barer
Gefahren und ei Wartem auf eine neue Weltkonſtellation ſowie
der Beweis der Unerfüllbarkeit des Ultimatums durch Erfüllung des=
ſelben
iſt der Grundzug der heutigen Reichspolitik. Eingehend und klar
beſpricht der Redner ſodann den Zahlen=Optimismus des Reichskanzleus
und die drei Etappen ſeiner Finanzreform, insbeſondere die Deckungs=
frage
und Steuerreform, die er nach dem heutigen wirtſchaftlichen
Stand Deutſchlands für möglich hält. Er verweiſt auf die Lohn= und Be=
ſoldungserhöhungen
im Betrage von 1015 Milliarden und die Deckung
des ordentlichen Reichsbedarfs, ſowie die Reparationsleiſtungen des
Reichs und die Währungsreform. Bedauerlich ſei der Verzicht auf eine
ſofortige Bilanzierung des Reichshaushalts und die Einführung einer
Finanzreform. Er beſprach ferner das heikle Thema der Beſitz= und Ver=
brauchsſteuer
, die Erfaſſung der Goldwerte und die ängſtliche Schonung
der Errungenſchaften. Hierzu brauchen wir Männer mit Gedankem und
mit Mut. Der zweite Teil ſeines Programms bildete der drohende Zu=
fammenbruch
der neudeutſchen Aufbau= und Erfüllungspolitik. Wir
leben jetzt über den Tag hinaus und wiſſen nicht, was aus uns noch
wird. Sicher iſt daß unſere heutige Finanzpolitik zuſammenbrechen wird.
Der Reichsetat iſt ſchon ſeit Jahren mit einem koloſſalen Milliardendefizit
belaſtet. Selbſt wenn die Finanzreform gelingt, wird ſich Unerfüllbar=
keit
des Ultimatums herausſtellen. Eine große Kriſis mit Arbeitsloſigkeit
und Elend wird die beſtimmte Folge ſein. Bedauerlich iſt, daß die Führer
aller Parteien ſich noch nicht die Mühe gaben, über die Löſungsfrage der

[ ][  ][ ]

Nummer 238.

In irtſchaftsnot des deutſchen Volkes nachzudenken. Unbedingt erforderlich
eine Steigerung der Wirtſchaftserträge und Schaffung einer Mehr=
produktion
durch Organiſation der Mehrarbeit. Das deutſche Volk hat
moraliſche Pflicht, alles aus dem Boden zu ſeiner Rettung heraus=
wholen
, um ſeine wirtſchaftliche Leiſtungen zu ſteigern. Zum Schluß
Teuchtet er noch die Leitſätze, für den deutſchen Aufbau. Der erſte
phritt hierzu muß die Wiederherſtellung der geſetzlichen Autoritär ſein;
reigerung des Arbeitseffektes durch Organiſation von Mehrarbeit, Re=
ſ
m der Finanzen und des Wirtſchaftslebens durch ein Syſtem der natio=
en
Wirtſchaft und äußerſte

ätgehenden Vollmachten verſehene Perſönlichkeit, die mit klugem, kla=
em
Blick die Fehler der deutſchen Reichsregierung raſch und ſicher be=
Eigt. (Lebhaſter Beifall.)
Hierauf ſprach noch zum Schluß Herr Alfred Strippelmann
ſer die Ligaarbeit. Ohne Unterſtützung durch andere Völker ſteht das
grutſche Volk nach einem verlovenen Kriege vor dem Abgrund. Der Bund
Sieger hält durch den Vertrag von Verſailles und ſeine ſpäteren
9ßnahmen das deutſche Volk am Voden, berſucht mit allen Mitteln,
erven Wiederaufſtieg zu berhindern. Klar ſollte jedem Deutſchen daher
ä entlich ſein, daß nur ein Volk, im Innern eimig, dieſes ſchwere Schick=
g
. tragen und überwinden kann. Statt deſſen erliegen wir wieder ein=
il. wie ſchon ſo oft dem freſſenden Uebel der Zwietracht. Uebelſter Par=
eHader
, ſchärfſter Klaſſenkampf, gegenſeitige Verachtung, Haß und Un=
u
.. dſamkeit ſind die äußeren Kennzeichem. Ein ſchrankenloſer Materialis=
m
..s und ein rückſichtsloſer Radikalismus ſind eben die Grundübel un=
egr
Zeit. Der Glaube an unſere deutſche phyſiſche und geiſtige Kraft
* die ſittlichen Werte unſeres Volkes gibt uns aber der Mut zur Ar=
ſX
. Unſer oberſtes Ziel iſt die Schaffung einer wahren Volksgemein=
Amft durch Bekämpfung des Materialismus, ſei es in der Form des
Kacher= und Schiebertums, ſei es in der Form übermäßiger Gehalts=
u
Lohnforderungen, und durch Bekämpfung des Radikalismus, ſei es
Der Form ruſſiſcher nach Deutſchland verpflanzter Methoden, ſei es in
Form des Kapp=Putfees. Mit dieſer negativen Arbeit iſt es aber
Ht getan. Als überparteiliche Organiſation haben wir die Pflicht, die
ᛋmudlage für die Verwirklichung der politiſchen, wirtſchaftlichen und
ralen Pläne zu ſchaffen. Um die Zertrümmerung allen Lebens zu ver=
den
, müſſen wir Erkenntnis geſinnen. Die Sprache der Erkenntnis
unß ſein: Vernunft und Liebe, Wirkung in dieſem Sinne auf ein Volk
z=Bildungsart in größtem Ausmaß. Leiſten kann ſie nicht ein Einzel=
nur
ein Zuſammenſchluß von vielen, die ſich den Glauben an die
tſche Zukunft bewahrten, kann mit Erfolg ein ſolches Unternehmen
innen. An wen auch immer die Aufgabe herantritt, er muß ſie ſtützen
yr fördern, wie ſeine Kräfte es hergeben. Die Bewegung muß wachſen,
inß alle Kräfte des Volkes ergreifen, muß ſie einander nähern, gegen=
äges
Verſtehen bringen. Dieſes und die Einſtellung des eigenen Han=
z
us auf die gewonnene Erkenntnis ſind nur möglich, wenn ſie fußen
u. Kenntnis unſerer geſchichtlichen Entwickelung, unſeres geiſtigen Auf=
4.s, auf Kenntnis der politiſchen und volfswirtſchaftlichen Grundlagen.
Vortragsabenden, Gemeinſchaftabenden, Kurſen und Schriftpropa=
da
beſtreben wir uns, das Ziel zu erreichen, eine wahre Volks=
dApbeitsgemeinſchaft
zu ſchaffen. Immer und immer wie=
muß
aber betont werden, daß die außenpolitiſche Lage beſtimmend für
urere ganze Arbeit iſt. Alle unſere ſonſtige Arbeit iſt umſonſt, wenn es
jrgelingt, uns von den Feſſeln des Friedensvertrags zu befreien, na=
irtlich
aber von der moraliſchen Erniedrigung. Wenn wir alſo nicht
ganzer Kraft gegen die Behauptung kämpfen, Deutſchland ſgi
Seinſchuldig am Weltkriege. Die Schuldfrage iſt zur
ichensfrage des deutſchen Volkes geworden. Auch in=
eisolitiſch
wird die Behandlung der Frage zur Verſöhnung der Klaſſen
lsen und ſo die Grundlagen bilden für den geiſtigen, politiſchen und
lir-ſchaftlichen Aufbau umſeres jetzt daniederliegenden Volkes.
Am der AusfFrache beteiligten ſich die Herren Schnellbacher=
öSſt
, Bernhardt=Butzbach, Biſchoff=Tübingen, Bäckermeiſter Finger u. a.
lisktor Haſfinger vom Landesbildungsamt empfiehlt, das deutſche
loE zumm politiſchen Denken zu erziehen und anzuregen. Er derweiſt auf
ſeſſegensreiche Tärigkeit der Landeswanderbühne, die am 20. September
u. Tärigkeitz im Lande aufnimmt, und bittet um deren Unterſtützung.
(n-U. Uhr wurde die öffentliche Tagung geſchloſſen.
Aig Ausſtellung Deutſchland und der Friedens=
vertrag
.
In den oberen Räumen des Städtiſchen Saalbaues wurde nachmit=
g
um 5 Uhr in Anweſenheit zahlreichen Publikums die Ausſtellung
Darſtſchland und der Friedensvertrag durch den Verband der Liga
m Schutze der deutſchen Kultur eröfnet. In vier Räumen wird hier
Sand ſtatiſtiſcher Tabellen und Bildern die ganze Härte des Ver=
ſler
Friedensvertrags den Beſchauern vor Augen geführt. Unter
ſihrung des Herrn Alfred Strippelmann fand ſodann ein Rundgang
S die Ausſtellung ſtatt, der die erforderlichen intereſſanten Erläu=
urigen
gab. Ein Vortrag des Herrn Seitz über Der Friedensver=
ſte
von Verſailles, ein Betrug und ein Verbrechen beleuchtete in
ſſender Weiſe die Folgen des durch das fanatiſche Beharren auf den
ſrnteforderungen, die nicht nur für Deutfchland, ſondern für ganz
ſſtwopa heraufbeſchworen wurden. Der Vortrag fand bei den Zuhörern
bhaften Beifall. Herr Oberbürgermeiſter Gläſſing gab als Ver=
ſetr
der Stadt Darmſtadt ſeiner beſonderen Anerkennung dadurch
neSruck, daß er an die Geſamtbevölkerung den Ausdruck richtet, für
s hier geſchaffene großzügige Werk zur Entkräftung der Ententelüge
t reges Intereſfe durch einen Beſuch dieſer Ausſtellung zu zeigen.
iu, kinematographiſche Vorführung, welche die Kriegsforderungen der
Intnte vor Augen führte, zeigte in trefflicher und anſchaulicher Weiſe
rngeheuren und unausführbaren Pflichten, die dem deutſchen Volke
u dieſen Schmachfrieden aufgebürdet wurden. Mit Worten des
ankes und dem Wunſche, daß ſich alle Schichten unſerer Bevölkerung
w Dieſe herrliche und lehrreiche Ausſtellung intereſſieren möchten, um
riber den Ernſt unſerer Lage zu unterrichten, wurde die Cröffnungs=
geſchloſſen
.
Eröffnung des Frankfurter Katholikentages.
Eu. Frankfurt a. M., 28. Aug. In den Tagen vom 28. bis 30.
Mts. findet hier die 61. Generalverſammlung der Katholiken

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 29. Auguſt 1921.

Seite 3.

inneren Hader und Zwietracht in ſchaffender, produktiver Weiſe heran=
gezogen
werden müßten.
Dann hielt Reichskanzler Wirth eine Anſprache folgenden In=
halts
: Staat und Kirche hat man getrennt, Politik und Religion wurde
auseingeriſſen und der Geiſt der Verantwortlichkeit iſt geſchwunden. Die
Rettung unſeres Vaterlandes iſt das Ziel unſerer großen Lebensarbeit.
Keiner darf ſagen können, daß die Katholiken Deutſchlands nicht bereit
wären, an dieſem großen Werke mitzuarbeiten und das Rettungswerk
zu vollenden. Darum reichen wir auch allen denen die Hände, die gleich
uns bereit ſind, an dem Wiederaufbau unſerer deutſchen Heimat mit=
zuarbeiten
. Es gährt in deutſchen Landen, eine tiefe Erregung zieht
durch das arbeitende Volk, weil der Geiſt des Haſſes und der Ausbeu=
tung
das Volks aufs neue aufpeitſcht. Darum müſſen wir eine Auto=
rität
haben, die willens iſt, allen Schwierigkeiten die Spitze zu bieten.
Heute müſſen wir den Willen zeigen, daß wir bereit ſind, beim Wieder=
aufbau
unſeren ehemaligen Feinden zu helfen, und daß wir auch ein
Recht haben, daß das deutſche Volk einen ordentlichen Platz findet in
den Reihen der Völker. Unſere Brüder am Rhein, die geduldig ſeuf=
zen
unter der Laſt der Beſatzung, grüßen wir. Ebenſo gilt unſer Gruß
unſeren deutſchen Brüdern in Oberſchleſien. Ihnen möchte ich zurufen:
Haltet feſt am deutſchen Vaterland, an der deutſchen Heimat! Ur=
ſprünglich
war Oberſchleſien eine Lokalfrage nicht für Deutſchland ,
nun iſt ſie zu einer Weltfrage in Paris geworden. Ich bitte und be=
ſchwöre
Sie, tragen Sie es hinaus auch über die Grenzen, daß jetzt die
Gelegenheit gegeben iſt, daß das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker ſei=
nen
Triumph feiert. Schämen müſſen wir uns, daß politiſche Kämpfe
in perſönlichen Haß und Kampf ausarten, daß ſogar die Haud erhoben
wird, um den politiſchen Kampf mit blanker Waffe und Mord auszu=
tragen
. Wir ſchaudern vor den Ereigniſſen der letzten Tage. Ueber
Tote ſollte man nur Gutes ſprechen, und das gilt insbeſondere für uns
Katholiken.
Ich wünſche als derzeitiger Kanzler des Reiches, und ich glaube auch
im Namen der Regierung zu ſprechen, dem Katholikentag einen recht
guten Verkauf. Ueber uns allen muß ſtehen das große und einige, das
chriſtliche deutſche Vaterland!
Toſender Beifall beantwortete die langen Ausführungen des Reichs=
kanzlers
. Nach ihm ſprach ein Vertreter der Katholiken Schlefiens, der
die Grüße der dortigen Katholiken überbrachte, ſodann ein Vertreter
von dem Freiſtagt Danzig, der betonte, daß Danzig eine deutſche Stadt
ſei und bleiben werde, ſchließlich noch ein Steierer, der Grüße von der
Donauſtadt Wien und den ſteieriſchen Alpen überbrachte und der Hoff=
nung
Ausdruck gab, daß der Tag nicht mehr fern ſein möge, wo Deutſch=
land
und Oeſterreich vereinigt würden.

Heranziehung von Handel und Induſtrie
zur Linderung der Wohnungsnot.
Nach den Mitteilungen des Deutſchen Städtetags hat derſelbe an die
Großſrädte eine Rundfrage gerichtet, in welcher Weiſe Handel und In=
duſtrie
, die durch Einſtellung von Arbeitern und Angeſtellten den Woh=
nungsmarkt
ſtark belaſten, mit Beiträgen zur Linderung der Wohnungs=
not
herangezogen werden. 37 Antworten ſind eingegangen. In 19
Städten hat die Induſtrie Maßnahmen getroffen. Entweder baut die
Induſtrie ſelbſt oder beteiligt ſich an gemeinnützigen Baugeſellſchaften,
oder ſie gibt der Stadt oder Baugeſellſchaften verlorene Zuſchüſſe. Die
Induſtrie baut Wohnungen ſelbſt in Augsburg, Dortmund, Eſſen, Ham=
born
, Lübeck und Stettin. Die häufigſte Form der Beteiligung der
Induſtrie iſt Beitritt zu gemeinnützigen Baugeſellſchaften. Dieſe wird
berichtet aus Aachen, Breslau, Dortmund, Lübeck, Nürnberg, Saar=
brücken
und Stettin. An Baugeſellſchaften, die in erſter Linie für die
eigenen Werksangehörigen beſtimmt ſind, iſt die Induſtrie beteiligt in
Duisburg, Köln, Nurnberg und Stuttgart. Direkte Zuſchüfſe zu Wohn=
bauten
werden gegeben in Bremen, Krefeld, Stettin und Stuttgart.
Neun Städte (Altona, Berlin=Schöneberg, Berlin=Wilmersdorf, Ham=
burg
, Mainz, Mannheim, Neukölln, Plauen und Wiesbaden)
teiten mit, daß ſolche Beteiligung nicht ſtattfindet, weil entweder keine
erhebliche Induſtrie am Platze iſt oder dieſe infolge der allgemeinen
Verhältniſſe daniederliegt. 13 Städte (Barmen, Bochum, Braunſchweig,
Charlottenburg, Chemnitz, Düſſeldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M.,
Gelſenkirchen, Hannover, Karlsruhe, Kiel und Königsberg) haben
bisher davon abgeſehen, wegen derartiger Vereinbarungen an die In=
duſtrie
heranzutreten.
Vermiſchtes.
* Kaufmänniſche Jugendtagung. Am 10. und 11. Sep=
tember
d. J. veranſtaltet der Main=Weſer=Gau des Deutſchnationalen
Handlungsgehilfen=Verbandes, der das Gebiet Heſſen=Naſſau, Heſſen,
Nahe und einen Teil der Rheinprovinz umfaßt, in Hirzenhain am
Vogelsberg ſeinen 4. großen Jugendtag. Die letzte derartige Kauf=
mannstagung
fand im Jahre 1914 auf der Münzenburg bei Butzbach
ſtatt. Die im ganzen Gaugebiet beſtehenden Jugendabteilungen des
D. H.=V. bereiten ſchon jetzt zu der Tagung vor, die neben körperlichen
und geiſtigen Wettkämpfen auch Reigen, Hans=Sachs=Spiele, Zirkus der
Fahrenden Geſellen, Fackelzug und dergleichen bringen wird. Das ſoeben
erſchienene Werbeſchreiben Fünftauſend junge Kaufleute mit Abhil=
dungen
von der Reichstagung in Leipzig und dem Bekenntnis der Kauf=
mannsjugend
wird von der Geſchäftsſtelle des D. H.=V. in Darmſtadt,
Alexanderſtr. 22, koſtenlos abgegeben.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Vexantwortnng; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, Lie Ablehnung
nicht begründet werden.
Dem Einſender der letzten drei Artikel über die Kleingärten
und deren Einzäunung muß anſcheinend jede Erkenntnis unſerer Not=
lage
fehlen, ſonſt würde er den Kleingartenbeſitzern, meiſt ſehr armen
Leuten, nicht zumuten, neue Einfriedigungen bei den jetzigen Verhält=
niſſen
herzuſtellen. Nur die Not und der Wille zum Wiederaufbau un=
ſeres
Vaterlandes zwingt den Kleingärtner, daß er unter äußerſt ſchwie=
rigen
Verhältniſſen jeden Zoll Boden bepflanzt.
Th. K.

arnſtadt, Fürſt Löwenſtein, Geh.= Rat Dr. Porſch der Reichs=
gtabgeordnete
Herold und viele andere erſchienen ſind.
Der Vorſitzende des Lokalkomitees, Landgerichtsrat Servatius
gtlißte die Erſchienenen bei der am Samstag abend im Palmengarten
ſtigefundenen Begrüßungsfeier und dankte allen, die am Zuſtande=
mmien
des Katholikentages mitgewirkt haben. Mit dem katholiſchen
uS Gelobt ſei Jeſus Chriſtus war die Eröffnung der Tagung ge=
beri
. Nach ihm überbrachte Oberbürgermeiſter Voigt den herzlich=
w
Willkommgruß der alten Krönungsſtadt Frankfurt a. M. In ſei=
m
Ausführungen kam er auf das gemeinſame Ziel aller Deutſchen zu
rechen, auf das Werk des Wiederaufbaues, zu dem alle Kräfte ohne

Seit mehreren Wochen werden die Braunkohlen der Grube
Prinz von Heſſen am Hallenſchwimmbad zum Verkauf gebracht. In
einer Preſſenotiz war damals von der Errichtung mehrerer Verkaufs=
ſtellen
die Rede. Ganz beſonders im ſüdlichen Stadtteil hoffte man, daß
der abgelegenen Lage Rechnung getragen und, da ja doch geeignete Plätze
vorhanden ſind, auch eine Verkaufsſtelle errichtet würde. Bisher hat
man von dieſer Angelegenheit leider nichts mehr gehört. Einſender
dieſes Schreibens weiß ſich ſicher eins mit den meiſten Einwohnern des
Beſſunger Stadtteils, wenn er hierdurch die Verwaltung der Grube
öffentlich erſucht, dieſem dringenden Bedürfnis recht bald Rechnung zu
tragen. Da hierdurch dem Abſatzmangel abgeholfen würde, läge dies ja
im eigenſten Intereſſe des Unternehmens, zumal auch die hierdurch ent=
ſtehenden
perſönlichen Koſten bei größerem Umſatz nur unweſentlich
den Betrieb belaſten.

Landwirtſchaftliches.
* Hauptpferdemarkt in Mannheim. Am 11. und 12.
September wird wieder ein Herbſt=Hauptpferdemarkt abge=
halten
. Dafür fallen die beiden Märkte am 5. und 19. Setember aus.
Es ſteht zu erwarten, daß der Markt eine ſtarke Beſchickung erfährt, denn
es bekundet ſich ein lebhaftes Intereſſe für den Markt. Handel, Induſtrie
und Landwirtſchaft iſt ſonach wieder die beſte Gelegenheit geboden zum
Einkauf guter Gebrauchspferde.
Spiel, Sport und Turnen.
75jährige Jubelfeier der Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Die Jubelfeie rlichkeiten der Turngemeinde
Darmſradt 1846 (Woogsplatz) zum 75jährigen Be=
ſtehen
ſind nunmehr auf den 5. und 6. November ds. Js. feſtgelegt.
Die Ehren= und Arbeitsausſchüſſe ſind gebildet und haben bereits mit
den Vorbereitungen begonnen. Der Ernſt der Zeit verbietet rauſchende
Feſte zu feiern. Dieſe entſprechen auch nicht den ſchlichten Grundſätzen
der Deutſchen Turnerſchaft. Jedoch durch turneriſche Vorführungem wird
das Jubelfeſt in hervorragender Weiſe ausgeſtattet werden; nur hochwer=
tige
Leiſtungen aus den verſchiedenen Gebieten des deutſchen Turnens,
Fechtens uſ. werden den Feſtgäſten zur Schau geboten. Der hohe Stand
turneriſchen Könnens der Woogsplatz=Turngemeinde bürgt dafür, daß
alle Zuſchauer, und zwar Laſen und Kenner, vollbefriedigt die verſchie=
denen
Vermiſtaltungen verlaſſen werden.
Am Samstag, den 5. November, leitet ein Feſtabend die Feier=
lichkeiten
ein. Turneriſche und geſangliche Darbietungen werden den
Abend verſchönern, weiterhin werden die Glückwünſche der Behörden und
Vereine enigegengenommen werden. Der Hauptfeſttag, Sonntag, den
6. November, beginnt vormittags mit Gedächtwisfeiern zu Ehren der ge=
ſtorbenen
und gefallenen Turnbrüder auf beiden Friedhöfen. Anſchlie=
ßend
findet im großen Feſtſaal der Turngemeinde der Hauptfeſtakt
ſtatt, auf deſſen weihebolle Ausgeſtaltung beſondere Sorgfalt verwandt
wird. Nachmittags folgt ein großes Schauturnen; alle Abteilungen wer=
den
ihr Beſtes zeigen, vom Amfänger bis zum Gipfelturner. Kurze und
eindrucksvolle Vorfüührungen für beide Geſchlechter und jedes Altev wer=
den
zeigen, welcher unerſchöpfliche Born im deurſchen Turnem ſteckt,
Am Abend des Sonntags iſt großer Feſtball. Eine kleine Nachfeier, viel=
leicht
mit einer kleinen Wanderung in die Bergſtraße, iſt für Montag
vorgeſehen. Ueber die Geſchichte der Turngemeinde wird, wie bei den
25= und 50jährigen Jubelfeiern, eine Feſtſchrift erſcheinen; weiten iſt die
Gerausgabe einer Feſtpoſtkarte geplant. Näheres über die Jubelfeier=
lichkeiten
wird demnächſt durch Anzeigen in den Tagesblätterm bekomntz
gegeben.
H.H.

Dienstag, den 30. Auguſt 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Trot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 98, 97
und 96, je 800 gr Brot. Marke Nr. 91, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß! Marke Nr. 69, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 66, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. September auf die Lebensmittel=
marken
Friedberg blau und weiß, je 800 gr Haushaltungs=
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zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2. Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel= Ver=
kaufsſtellen
.
Milch: Auf Marke Auguſte der blauen Lebensmittekkarten
je ½ Liter.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27
weiß, Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung
Marke Minna 500 gr auf den Kopf.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., helbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der Holz=
ausweiskarten
je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laub=
holz
und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3, Rate ½,
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die volle Jahreszuteilung in Rohbraunkohlen aus
der Grube Peinz von Heſſen.
Berkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 712 Uhr vormittags und von 26 Uhr nach=
mittags
bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.

Die Dienſträume des Lebeusmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.

Schluß des redaktionellen Teils.

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nach kurzem Gebrauch das Ausſehen derſelben bedeutend verbeſſert wird.
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Ausſtellung der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler in der
Kunſthalle am Rheintor. 114 Uhr, Sonntags 104 Uhr.
Ausſtellung Deutſchland und der Friedensvertrag im Saalbau;
geöffnet von 37 Uhr (Liga zum Schutze der deutſchen Kultur).
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 30. Auguſt.
Obſt=Verſteigerungen: 2½ Uhr auf den Beſſunger Wieſen und
an der Nieder=Ramſtädter Straße (Zuſammenkunft am Eulenpfad=
Nachtweidenweg). 1 Uhr zu Hofgut Georgenhauſen.
Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Max Streeſe;
für den Anzeigenteil: Paul Lange. Druck und Verlag: L. C.
Wittichſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Rummer hat 4 Seiten.

Anna Wickop
Dr. Ing. Heinrich Knipping
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uind anſehnl. Vermögen,
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tervollem
Herrn, beſſ. Be=
amten
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