nonatlich 3,75 M. u. 75 Pf. Abtragegebühr, durch
je Agenkuren 4.50 M. frei Haus, durch die Poſt
ezogen 4,75 M. Einzelnummer 25 Pf. Beſtellungen
ehmen entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23
Fernſprecher 1, 2380 u. 2391), die Agenturen u. alle
poſtämter. Verantwortlichkeit ſür Aufnahme von
An=
ſeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Bewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
es Bezugspreiſes. Veſtellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
Nummer 233
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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Bankanz. 1.00 M., Reklamezeile (92mm breit)2,80 M.
Auf vorſtehende Preiſe 250 Teuerungszuſchlag.
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nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
Agenturen u. Anzeigenexpeditionen. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
Verpſlichtung auf Erfüllung der Auzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konhurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Mittwoch, den 24. Auguſt 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Die Verſtändigung mit Amerika.
Friedensvertrag und Handelsabkommen.
A* Ein an maßgebender Stelle unterrichteter Mitarbeiter
chreibt uns: Im Schatten des ſtreugſten Schweigegebotes und
ſes tiefſten Amtsgeheimniſſes haben wochenlange Verhandlungen
wiſchen dem Reichsaußenminiſter Dr. Roſen und dem
ameri=
aniſchen Geſchäftsträger in Berlin, Ellis Dreſel,
ſtattgefun=
en. Was bisher davon an die Oeffentlichkeit kam, waren
Ge=
üchte. Ein Gerücht war es, daß die Vereinigten Staaten nun
mmer noch keinen Frieden mit Deutſchland ſchließen wollen,
ondern zunächſt nur einen Handelsvertrag, daß alſo noch keine
undgültigen Geſchäftsträger aufgeſtellt, keine normalen
diplo=
natiſchen Beziehungen eingerichtet, ſondern nur ein paar
Kon=
uln ausgetauſcht werden. Dieſes Gerücht wurde genährt durch
ſie Anweſenheit des amerikaniſchen Großfinanziers Vanderlip
u Berlin. Herr Frank E. Vanderlip, Präſident der Firſt
Na=
ſonalbank of Neu=York, nicht zu verwechſeln mit dem etwas
hantaſtiſchen kaliforniſchen Bankier Vanderlip, hatte eine ſehr
anſtliche Miſſion, verkehrte viel mit dem Wiederaufbauminiſter
tathenau, konnte aber als Privatmann nicht mehr als einige
utgemeinte (und richtige) Anſichten über Deutſchland
ausſpre=
den und dann nach Prag weiterreiſen.
Unterdeſſen haben die deutſchen Amtsſtellen wirklich
diplo=
fatiſche Arbeit geleiſtet. Es ſtellte ſich heraus, daß der
Reichs=
agsbeginn nicht wegen der Steuergeſetze, ſondern wegen
er noch ſchwebenden Verhandlungen mit Amerika auf Oktober
unausgeſchoben iſt. Reichskanzler Wirth hat die Parteien
be=
fagt, zuerſt die Regierungsparteien, dann die Oppoſition (mit
usnahme der Kommuniſten, die doch nur immer den wilden
Kann ſpielen), zwiſchendurch auch namhafte Wirtſchaftspolitiker
nd Perſönlichkeiten aus Induſtrie und Handel. Alle ſind ſie
er einzig vernünftigen Anſicht, daß zuerſt der Frieden und
ſann der Handelsvertrag abgeſchloſſen werden muß, ſonſt wäre
us Pferd am Schwanz aufgezäumt. Ein Handelsabkommen
wiſchen Staaten, die ſich eigentlich noch im Kriegszuſtand
be=
nnden, wäre ein Unding. Dieſer Anſicht konnte ſich das
Staats=
tpartement in Waſhington nicht verſchließen, und ſo erhielt
enn Herr Dreſel die Entſchließung Knox=Porter als „
In=
kument” für ſeine Berliner Konferenzen in die Hand. Die
leſolution Knox=Porter ſtellt einen Kompromißbeſchluß der
bei=
on 641 en Häuſer des amerikaniſchen Kongreſſes dar. Sie wurde am
Juli d. J. gefaßt, am 2. Juli vom Präſidenten Harding
be=
ſtigt. Die Vereinigten Staaten behalten ſich darin alle Rechte
as den Waffenſtillſtandsbedingungen, aus den weiteren
Ab=
ummen und Verträgen, insbeſondere aus dem Verſailler
Ver=
ſage vor, erſparen es uns aber offenſichtlich, das von der
En=
nite erzwungene Bekenntnis der Schuld am Kriege zu
wieder=
hlen, ſo daß die Regierung Wirth gegen den Widerſpruch der
(nnonalen Parteien beim Abſchluß des deutſch=amerikaniſchen
ſriedensſchluſfes geſichert erſcheint. Es ſteht aber noch genug
tei
mangenehmes in der Reſolution, ſo der Punkt 5, welcher beſagt,
dß alles Eigentum der kaiſerlich deutſchen Regierung, das ſeit
dm 6. Aprik 1917 in den Beſitz der Vereinigten Staaten
ge=
flmmen iſt, durch das amerikaniſche Schatzamt einbehalten wird.
„erfügt wird darüber” heißt es in dem Beſchluß, „nur gemäß
dn amerikaniſchen Geſetzen, bis die Rechtsnachfolger der kaiſer=
Ih deutſchen Regierung alle amerikaniſchen Anſprüche befriedigt
Iben.‟ Ebenſo hat vorher Deutſchland den Vereinigten Staaten
½s Meiſtbegünſtigungsrecht bezüglich Handelsſchiffahrt und
Be=
nrechte zu gewähren. Die Einzelheiten aller dieſer
amerikani=
ten Anſprüche werden wohl weniger im Friedensvertrag, als
In darauffolgenden Handelsvertrag geregelt werden.
Insbe=
idere wird der Handelsvertrag endlich das leidige Problem
Ihr in Amerika beſchlagnahmten deutſchen Guthaben löſen,
EhIrd zwar hoffentlich in der Weiſe, daß dieſes Guthaben gegen
9parationszahlungen voll und ehrlich angerechnet werden.
Allzu ſchöne Hoffnungen ſollte man im übrigen noch nicht
hu den Handelsvertrag knüpfen. Die Vereinigten Staaten ſind
ubei, ſich einen neuen Zolltarif zu geben, der gegenüber dem
Bherigen Zuſtand eine Verſchärfung der Zollſchutzmaßnahmen,
ra. auch gegen die deutſche Einfuhr, vorſieht. Der
dro=
hnde Zolltarif des Abgeordneten Fordney iſt republikaniſcher
Rägung und „ſagt der ganzen Menſchheit einen
erbarmungs=
ben Handelskrieg an” (So wörtlich der Bericht der
demokra=
üchen Minderheit im Tarifausſchuß!) Der deutſch=amerikaniſche
andelszuſtand vor dem Kriege wird nicht wiederkehren!
Waſhington, 22. Aug. Anläßlich des Berichts über die
fugeheuren Koſten der Rheinarmee, die Deutſchland zur
Iſt fallen, hat die Mehrheit der Senatskommiſſion für
aus=
ürtige Beziehungen den Senat erſucht, dafür einzutreten, daß
int dem Abſchluß des Handelsvertrages mit
iNutſchland ſofort die geſaute amerikaniſche Rheinarmee
nückgezogen wird. Das Abgeordnetenhaus wird eine
gleich=
gige Reſolution vorbereiten.
Getreidepreiſe und Ernteausſichten.
R.H. Der Umbau der Getreidewirtſchaft hat als
iebſame Folge zunächſt ein ſtarkes Anziehen der Preiſe für
es Brotgetreide, das ſeit Mitte Juli im freien Verkehr
ge=
imdelt werden darf, mit ſich gebracht. Der ſtarke Kaufandrang
0 die dadurch verurſachten Preisüberbietungen haben
inzwi=
ſen aber nachgelaſſen. Geht man nun den Gründen für das
miaufſchnellen der Preiſe nach, ſo erkennt man, daß die
Ge=
ur einer erheblichen Getreide= und Brotverteuerung in
Zu=
uft doch nicht ſo groß ift, wie es zunächſt den Anſchein hat.
Dr Hauptgrund für die Steigerung der Preiſe lag nämlich
Lin, daß zu Beginn des freien Handels bei den
Unternehmun=
ozebl) n, die Brotgetreide benötigten, den Getreidehändlern, Müllern
D Nährmittelfabrikanten, keine Vorräte vorhanden waren. Es
yh zu verſtehen, daß alle dieſe Getreideintereſſenten ihr früheres
indengeſchäft, das ja unter der Zwangswirtſchaft ganz
aufge=
kt oder zum wenigften beträchtlich gelitten hatte, wieder
auf=
en wollten und anfingen, in ſtarkem Maßſtabe Getreide zu
Afen. Da aber der hierdurch verurſachten ſtarken Nachfrage
M eine begrenzte Menge Inlandgetreide gegenüberſtand, ſo
Urſtiegen zunächſt die Preiſe im freien Verkehr den Umlage=
Xis, teilweiſe ſogar den Durchſchnittspreis für Brotgetreide
* bem Weltmarkt. Unter den Käufern für Roggen befanden
anfangs auch viels landwirtſchaftliche Produzenten von
Lizen und Gerſte, die einen finanziellen Vorteil hatten, wenn
Roggen als ümlagegetreide ablieferten, ihre Weizen= und
itebeſtände aber zu den Preiſen des freien Marktes abſetzten.
Der durch alle dieſe Umſtände emporgetriebene
Brot=
getreidepreis ließ nun die Forderung nach Freigabe der
Einfuhr ausländiſchen Brotgetreides immer
lau=
ter werden. Die Reichsregierung hat ſich den Vorſtellungen aus
ſachmänniſchen Kreiſen nicht verſchloſſen und angeordnet, daß
vom 18. Auguſt d. J. an ausländiſches Brotgetreide eingeführt
tverden kann. Dieſe Maßnahme wird bewirken, daß der Vorrat
an Brotgetreide bedeutend zunimmt und daß andererſeits der
Preis für inländiſches Getreide von der Preisgeſtaltung im
Aus=
land ſtark beeinflußt werden wird. Im übrigen hat der
In=
landspreis ohnehin in letzter Zeit eine bemerkenswerte Senkung
erfahren. Denn einmal ließ die übertrieben ſtarke Nachfrage
nach, weil in der erſten Zeit des freien Handels genügend
Ein=
käufe getätigt waren, und dann bereitete auch die Beſchaffung
der gewaltigen Summen, die heute zu Getreidegeſchäften benötigt
werden, den Aufkäufern bedeutende Schwierigkeiten. Zum
Bei=
ſpiel ſucht die Mühleninduſtrie, die bei Beginn der freien
Wirt=
ſchaft ſich noch nicht auf die neuen Verhältniſſe eingeſtellt hatte,
nuumehr durch Zuſammenſchlüſſe der ſchwierigen Situation Herr
zu werden.
Die Einfuhrfreiheit für ausländiſches Brotgetreide bringt
aber noc) einen anderen Vorteil mit ſich. Sie macht uns
näm=
lich bis zu einem gewiſſen Grade von dem Ausfall der
Inlands=
ernte unabhängig. Nach den neueſten Meldungen aus den
haupt=
ſächlichen landwirtſchaftlichen Bezirken Deutſchlands läßt nun
zwar im allgemeinen die Ernte infolge der Dürre der letzten
Wochen etwas zu wünſchen übrig, doch iſt zu beſonderen
Be=
fürchtungen kein Anlaß gegeben. Der Saatenſtandsbericht für
Anfang Auguſt ermöglicht eine ziemlich genaue Ueberſicht über
das vorausſichtliche Ergebnis der kommenden Ernte. Die in
Frage kommenden Ziffern lauten folgendermaßen:
Preußen: Deutſches Reich:
Winterweizen
2,5
2,4
Sommerweizen
2,8
2,3
26
Winterroggen
2,5
Sommerroggen
29
3,2
Hierbei bedeuten die Ziffern 2 gut, 3 mittel. Wir haben
alſo im kommenden Verſorgungsjahr im großen Ganzen mit
einer guten Mittelernte zu rechnen. Beſonders
Mecklen=
burg hat nach den bisherigen Ermittlungen gute Ernteausſichten.
Es ſteht zu hoffen, daß die Druſchergebniſſe die Zahlen
der Reichsſtatiſtik beſtätigen oder gar noch übertreffen werden.
Dakei iſt im Auge zu behalten, daß auch die
Beſchaffen=
heit der Getreibefrucht im allgemeinen nichts zu wünſchen übrig
laſſen ſoll.
Was die Verſorgung mit Futtermitteln anlangt, ſo
iſt die ſeit langem herrſchende Not auf dieſem Gebiete
Gegen=
ſtand eingehender Beratung im Reichsminiſterium für
Ernäh=
rung und Landwirtſchaft geweſen. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß
trotz der großen Schädigung durch die Trockenheit eine
Gefähr=
dung der Ernte nicht zu befürchten iſt. Nur gewiſſe Gebiete
haben unter der langanhaltenden Dürre ſtark zu leiden gehabt;
andere Gegenden ſind nicht ſo ſtark in Mitleidenſchaft gezogen
worden.
Die oberſchleſiſche Frage.
Die Stellungnahme Japans.
Paris, 22. Aug. Habas meldet aus Genf: Vicomte Iſhif,
der Vorſitzende des Völkerbundrates, wird Donnerstag in Genf
erwartet. Bei dieſer Gelegenheit wird bemerkt, daß die
Ver=
treter Japans im Oberſten Rat ſowohl wie im
Völ=
kerbundrat ſehr überraſcht waren über die Art und Weiſe,
wie die Stellungnahme Japans zur
oberſchleſi=
ſchen Frage beurteilt wurde. Sie ſcheinen Wert darauf zu
legen, daß am Vorabend der Sitzung des Völkerbundrates
kei=
nerlei Mißverſtändniſſe in dieſer Hinſicht beſtehen und von keiner
der beiden beteiligten Parteien ausgebeutet werden können. Man
beſtreitet vor allem, daß der japaniſche Vertreter im Oberſten
Rat, Baron Hajaſhi, offen für eine der beiden
gegenüberſtehen=
den Auffaſſungen Partei ergriffen habe, und man erkläre, man
würde umſonſt in den Niederſchriften, über den Verlauf der
Sitzungen irgendeine Ausführung des japaniſchen Vertreters
finden, welche dieſe Behauptung unterſtützen könnte. Zum
Ueber=
fluß weiſt man noch darauf hin, daß ſogar Lloyd George ſich
nicht vorbehaltlos auf das Zeugnis des Barons Hajaſhi berufen
habe, denn als man darauf anſpielte, daß auch Japan ſeine
Auf=
faſſung unterſtütze, erklärte er: Dies iſt, wenn ich mich nicht irre,
die Auffaſfung des japaniſchen Vertreters. Wie dem auch ſei,
die japaniſchen Vertreter werden in den Beratungen, in denen
die oberſchleſiſche Frage zur Erörterung kommen wird,
vollſtän=
dige Urteilsfreiheit haben, wie es bisher auch ſtets der Fall war.
Weder Baron Hajaſhi noch Vicomte Iſhij ſind irgendwie durch
eine Weiſung ihrer Regierung gebunden. So erklärt man mit
aller Beſtimmtheit, die japaniſche Regierung hegt nur den einen
Wunſch, daß die Streitfrage in gerechter und billiger Weiſe
ge=
löſt werde. Es ſteht alſo feſt, ſagt Havas zum Schluß, daß der
japaniſche Vertreter als Mitglied und Vorſitzender des
Völker=
bundrates in vollkommener Unabhängigkeit und Unparteilichkeit
ſich an den Beratungen in Genf beteiligen werde.
Der Truppentransport durch Deutſchland.
T.u. Paris, 23. Aug. Der Temps glaubt, daß der
fran=
zöſiſche Geſchäftsträger in Berlin beauftragt worden fei, ſich
mit den Vertretern Englands und Italiens ins Einvernehmen
zu ſetzen, um der deutſchen Regierung eine gemeinſame Note
wegen des Transports der Truppen nach
Ober=
ſchleſien zu überreichen. Was den Truppentransport ſelbſt
anbelangt, ſo iſt dies der interalliierten Militärkommiſſion in
Verſailles überlaſſen worden.
Nitti über die Alljierten in Oberſchleſien.
— Berlin, 22. Auguſt.
Der frühere italieniſche Miniſterpräſident F. S.
Nitti, der auch einmal wieder die Negierung ſeines
Landes übernehmen kann, veröffentlicht in ſeiner römiſchen
Zeitung Paeſe und in den Blättern der United
Preß einen Artikel, der ungeſchminkte Wahrheiten über
Oberſchleſien und das Verhalten der Alliierten ſagt.
Da wir dem Artikel nichts hinzuzuſetzen haben, geben wir
ihn im überſetzten Wortlaut wieder:
Die oberſchleſiſche Frage hat nicht nur eine große
politiſche, ſondern auch große moraliſche Bedeutung. Es gibt
wenig Dinge, die den Geiſteszuſtand, der noch immer Europa
beherrſcht, beſſer beleuchten. In allen ſiegreichen Ländern hat
der Geiſt der Gewalt nach dem Kriege den Rechtsgedanken er=
ſetzt, und bei der Löſung der großen Probleme wählte man nicht
jene Linie, die den Frieden am dauerhafteſten geſtalten könnte,
ſondern diejenige, welche die Rechte der Sieger am beſten ſicherte.
... Alle Siegerſtaaten haben die Gebiete annektiert, die ſie in
ver=
gangenen Zeiten verloren, die ſie zu ihrer Verteidigung nötig oder
einfach für nützlich hielten. Sprechen wir von den Kolonien,
die Deutſchland ohne Diskuſſion entriſſen wurden; auch
euro=
päiſche Landgebiete ſind unter die Sieger aufgeteilt worden,
ohne daß ein einziges Mal eine Volksabſtimmung für nötig
befunden worden wäre. Die Verſtümmelung der Türkei,
Un=
garns, Bulgariens, um nur von dieſen drei armen und größten
Opfern zu ſprechen, hat kein Beiſpiel in der Geſchichte. Dagegen
haben Polen, Jugoſlawien, Rumänien, Griechenland vor allem,
Provinzen und Länder annektiert, die ſie niemals die Kraft
haben zu behalten.
Das, was ſür die Sieger keine Pflicht war, iſt den Beſiegten
als Pflicht auferlegt worden. Die Volksabſtimmung iſt die
For=
mel des Rechts lediglich für den geworden, der den Krieg nicht
gewinnt. Sie iſt beſonders in bezug auf Oberſchleſien zum
Scha=
den Deutſchlands angewandt worden. Die Abſtimmung wurde
mit Hilfe der Beſatzungstruppen der Siegerſtaaten und daher
nicht unter günſtigen Bedingungen für die Beſiegten
vorgenom=
men. Die Polen erfreuten ſich, wie Lloyd George anerkennen
mußte, jeglicher Unterſtützung und durften ungeſtraft alle
Ge=
walttätigkeiten verüben; ſie konnten jede Ausſchreitung mit
Unterſtützung eines Teiles der alliierten Truppen begehen. Es
iſt für niemand mehr ein Geheimnis, daß die polniſchen Kreiſe
offen beſchützt wurden und daß die deutſchfeindliche Pkopaganda
in jeder Weiſe aufgeſtachelt wurde. Nachdem die
Abſtimmungs=
ergebniſſe trotzdem für Deutſchland günſtig ausliefen, ſchien und
ſcheint keine andere Löſung möglich, als wie ſie die
Stimmen=
mehrheit vorſieht. Statt deſſen wurden die Polen, wie alle
wiſſen, aufgemuntert, ſich nicht an die Abſtimmung zu kehren.
Eine erbärmliche Diskuſſion ſetzte ein; es handelt ſich nicht
darum, das Abſtimmungsergebnis anzuwenden, ſondern es
teil=
weiſe auszunutzen oder Oberſchleſien zu zerſtückeln.
Die Wahrheit iſt die, daß man Deutſchland an der Wurzel
ſeiner Produktion treffen, daß man ihm die Kohle abſchneiden,
daß man es lähmen und ſeine Induſtrie internationalen
Inter=
eſſen ausliefern wollte. Der Enthnographie und der Kultur der
Bevölkerung werden brutale kapitaliſtiſche Ziele entgegengeſetzt.
Wenn der Entente wirklich an einer vernünftigen Entſchädigung
gelegen wäre, müßte ſie mit Freude und Genugtuung den
wirt=
ſchaftlichen Aufſchwung Deutſchlands unterſtützen. Aber wenn
man, wenigſtens von einer Seite der Entente aus, fortgeſetzt
und unter jedem Vorwand mit der Beſetzung des Ruhrgebietes
droht, wenn man das Abſtimmungsergebnis in den Wind
ſchla=
gen und den Deutſchen Oberſchleſien verweigern will, ſo gibt
man damit zu, daß man nicht die Entſchädigung wünſcht,
ſon=
dern nur ein einziges Ziel im Auge hat, und das iſt die
Auf=
löſung des Deutſchen Reiches. . ..
Oberſchleſien hat abgeſtimmt, aber die Ententeſtaaten zeigen
keinerlei Eile, ſich zu entſcheiden: die Geſichtspunkte Frankreichs
und Englands ſind verſchieden. Inzwiſchen wächſt die
Unord=
nung. Polen, zur Widerſpenſtigkeit aufgehetzt, ſieht alle ſeine
Quellen verſiegen, alle ſeine Kräfte verfallen. Es gibt in Europa
kein verarmteres Land als Polen. Man lärmt viel, man
ar=
beitet wenig. Man will die Minen von Oberſchleſien, aber nicht
die eigenen Petroleumbecken kultivieren. Die Fabriken krachen
eine nach der anderen zuſammen. Das Papiergeld hat faſt gar
keinen Wert mehr, und die Lebensbedingungen werden entſetzlich.
Polen hat ſchon viele Landſtriche annektiert, wo die Polen in
Minderheit ſind, aber ſchon lechzt es wieder nach anderen. Es
nährt Großmachtsträume, es nährt imperialiſtiſche Träume im
Hinblick auf die Ukraine.
Europa iſt noch nicht auf dem Wege der Wiederherſtellung,
und der Friedensgeiſt regiert noch nicht in den Köpfen. Es
gibt eine große Entente, es gibt eine kleine Entente, aber es
gibt keine Gemeinſchaft zwiſchen Siegern und Beſiegten, ja,
nicht einmal zwiſchen den Siegern untereinander. Der Streit
um Oberſchleſien iſt nicht bloß ein Zwiſchenfall, er iſt das
ſchwer=
wiegendſte Ereignis ſeit Verſailles. Er hat gezeigt, daß nicht
Rechtsformeln die Entente verbinden, ſondern lediglich
gemein=
ſamer Haß und gegenwärtige und zukünftige Intereſſen.
Frie=
den, Demokratie, Gerechtigkeit, das ſind Worte, deren man ſich
noch aus alter Kriegsgewohnheit her bedient, aber dabei handelt
es ſich nur um ein mechaniſches Ableiern, dem niemand mehr
Wichtigkeit beimißt.
Scharfmachereien der „Aetion frangaiſe‟.
* Paris, 22. Aug. Die Action frangaiſe ſchreibt:
Es iſt nichts mit dem Beſchluß der interalliierten
Finanzkom=
miſſion über den Wiederaufbau der Häuſer unſerer verwüſteten
Gebiete. Nun weisſagt der Unglücksrabe Keynes, daß
Deutſchland nur noch ein Jahr zahlen könne. Dieſes eine
Jahr iſt aber gerade dasjenige, in dem Frankreich nichts
bekom=
men wird. Wenn wir dann endlich an die Reihe kommen
wer=
den, wird Deutſchland ſchon, Keynes zufolge, außerſtande ſein,
weitere Zahlungen zu machen. Werden wir denn verſpottet?
Zum Narren gehalten?
Weiter! Unſer Feind Feiſſal, den wir vor 13
Mo=
naten aus Damaskus vertrieben haben, iſt nun in Bagdad
ge=
krönt worden. Für uns iſt dieſe Krönung mehr als eine
Belei=
digung Mit Feiſſal wird eine Politik getrieben, die darauf
hin=
zielt, Syrien zu umzingeln und uns ins Meer zu werfen. Was
die engliſche Politik für den Sohn Huiſſins getan hat,
wird ſie abermals für den Sohn Konſtantins tun. Der
Vor=
wand dazu iſt ſchon gefunden. So wie Feiſſal zum König von
Irak gemacht wurde, weil der engliſche Steuerzahler die Koſten
der Beſetzung Meſopotamiens nicht mehr tragen will, ſoll
Kon=
ſtantin in Konſtantinopel eingeſetzt werden, damit England die
Koſten der Beſetzung erſpare. Griechenland in
Konſtan=
tinopel beedeutet die Herrſchaft Englands über
die Meerenge, was viel ernſter wäre, als Feiſſal in
Bagdad.
Der Krieg endet für Frankreich mit dem
Ver=
luſt desnahen Oſtens. Paſſen wir auf! Wir haben noch
einige wertvollere Kolonien im fernen Oſten. Die
Waſhing=
toner Konferenz wird die Gelegenheit bieten, dieſe uns noch
abzunehmen.
Franzöſiſche Kulturpropaganda.
m. Berlin, 22. Aug. Im Auguſtheft der von Prof. Dr.
Brunner herausgegebenen Monatsſchrift Die Hochwacht findet
ſich ein ſehr beachtenswerter Aufſatz von Dr. Wyldeck: „Fran=
Seite Z.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 24. Auguſt 1921.
Rummer 233.
zöſiſche Kulturpropaganda in den beſetzten
Rheingebieten” Verfaſſer hat von Beginn der Beſetzung
an die Arbeit der Franzoſen, die Rheinlande geiſtig mit
fran=
zöſiſchem Weſen zu durchtränken und von Deutſchland abzuziehen,
verfolgt und gibt eine ſehr anſchauliche Schilderung der
fran=
zöſiſchen Wühlerei. Er zeigt, wie ſchon vor der Beſetzung
be=
ſtehende und neu aus dem Boden geſchoſſene Komitees und
Ver=
einigungen ihre Arbeit im Rheinlande verrichten. Zeitungen
und Zeitſchriften, deutſche, von Franzoſen aufgekaufte, und
fran=
zöſiſche Flugſchriften und Büicher, Vorträge und Vortragsreihen,
Muſik, Theater und Film, Verbote zum Singen deutſcher
Volks=
lieder und franzöſiſche Sprachkurſe, in neueſter Zeit auch
Aus=
ſtellungen, wie diejenige in Wiesbaden, ſind die verſchiedenen
Mittel, deren ſich die franzöſiſche Propaganda bedient. Noch
haben bisher die Rheinländer allen Lockungen zu widerſtehen
verſtanden. Aber hier laſſen wir den Verfaſſer ſelbſt ſprechen:
Weſſen die bedrängten deutſchen Bewohner der beſetzten
Rheingebiete zur Erholung und Stärkung ihres deutſchen
Glau=
bens vor allem bedürfen, iſt die moraliſche Unterſtützung durch
das Mutterland. Die verantwvortlichen Staatsmänner dürfen
keine Gelegenheit verſäumen, um die hohe Aufgabe zu erfüllen;
ſie müſſen ſich zu dieſem Zweck der gleichen (und hoffentlich noch
wirkſameren. D. Red.) propagandiſtiſchen Mittel bedienen, die der
„Sieger” in dem beſetzten Lande anwendet.
Die Zuſammenkunft Loucheurs mit Rathenau.
Paris, 23. Aug. Die bevorſtehende
Zuſammen=
kunft zwiſchen Loucheur und Dr. Rathenau in
Wiesbaden wird in der Preſſe, verſchiedentlich beſprochen.
Ueber den Inhalt der Beſprechungen erfährt man, daß es ſich
hauptſächlich um Zollfragen handeln wird, da jetzt nach dem
Beſchluſſe des Oberſten Rates vom 15. September ab die
wirt=
ſchaftlichen Sanktionen und damit die Zollgrenze wegfällt. Man
wird ſich über die Bedingungen unterhalten, unter denen der
deutſche Export, vor allem Fertigfabrikate, vor ſich gehen ſoll.
In den neuen Beſprechungen führt das Pariſer Oeuvre aus, die
beiden Miniſter ſeien bei ihrer erſten Begegnung bereits
über=
eingekommen, die Konferenz ſpäter wieder aufzunehmen. Im
Juni ſeien Loucheur und Rathenau nur in Fühlung
miteinan=
der getreten, um zu prüfen, unter welchen Bedingungen es
mög=
lich ſein würde, Vereinbarungen zu treffen, die die
Wiederher=
ſtellung der zerſtörten Gebiete und der Wiederaufnahme der
Handelsbeziehungen dienen ſollten. Seither habe der Oberſte
Rat die Aufhebung der wirtſchaftlichen Sanktionen beſchloſſen.
Infolgedeſſen werde man prüfen müſſen, unter welchen
Bedin=
gungen die franzöſiſche Einfuhr und namentlich die von
Fertig=
waren nach dem Rheinlande erfolgen könnte, und ſpäter, unter
welchen Bedingungen die deutſche Einfuhr nach Frankreich von
ſtatten gehen könnte. Das Blatt glaubt zu wiſſen, daß
gleich=
zeitig in Berlin Beſprechungen über denſelben Gegenſtand
ein=
geleitet ſeien.
Paris, 23. Aug. (Wolff.) Wie der Petit Pariſien mitteilt,
kehrt Miniſter Loucheur, der ſich nach ſeinen Beſprechungen
mit dem belgiſchen Finanzminiſter nach Holland begeben hat,
morgen abend nach Paris zurück und reiſt bald darauf nach
Lon=
don, wo er den Donnerstag verbringen wird. Am Freitag wird
dann Loucheur zu den Beſprechungen mit Rathenau nach
Wies=
baden abreiſen.
Gegen die Neuerungen im Fernſprechweſen.
Breslau, 22. Aug. (Wolff.) Der Landesverband
der ſchleſiſchen Preſſe hat an das Reichspoſtminiſterium
ein Proteſttelegramm gerichtet, worin er auf die
verhängnis=
vollen Wirkungen der beabſichtigten Neuerungen im
Fern=
ſprechweſen, insbeſondere der Einſchränkung der dringenden
Preſſegeſpräche und der Abonnementsgeſpräche, hinweiſt. Es
heißt in dem Telegramm, daß durch die geplanten Maßnahmen
für die Tageszeitungen der größte Schaden wirtſchaftlicher und
politiſcher Art entſtehen müſſe und dadurch in Schleſien allein
über 100 Zeitungen aufs empfindlichſte getroffen würden. Aber
auch die Allgemeinheit, die in vieler Beziehung im Berufsleben
auf eine ſchnelle Berichterſtattung durch die Preſſe angewieſen iſt,
müßte durch die unkluge Kurzſichtigkeit des
Reichspoſtminiſte=
riums benachteiligt werden. Auch deshalb müſſe von dem Plan
auf alle Fälle Abſtand genommen werden.
Der Gewerkſchaftsbund und das
Arbeits=
nachweisgeſetz.
* Berlin, 23. Aug. Der Bundesausſchuß des
Allge=
meinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes hat in
ſeiner letzten Sitzung zu dem Entwurf eines
Arbeitsnach=
weisgeſetzes in folgender Entſchließung Stellung
ge=
nommen: „Der Ausſchuß des Allgemeinen Deutſchen
Gewerk=
ſchaftsbundes bedauert, daß in dem vorliegenden Entwurf eines
Arbeitsnachweisgeſetzes der Grundſatz der Selbſtverwaltung der
Arbeitsnachweiſe gegenüber den Herrſchaftsanſprüchen der
Ge=
meindeverwaltungen ſo wenig Anerkennung gefunden hat. Der
Bundesausſchuß warnt dringend vor einer Bureaukratiſierung
der Arbeitsvermittlung. Er bedauert ferner die Nichtaufnahme
der allgemeinen Meldepflicht und des Benutzungszwanges,
er=
ſucht die Gewerkſchaftsvertreter im Reichswirtſchaftsrat, in ihrem
„n
Aus dem Freundeskreiſe
von Wilhelm von Mloennies.
6. Seine treuen Pflegerinnen und Tröſterinnen.
Von K. Noack.
Durch ſein jahrzehntelanges Siechtum war Wilhelm von
Ploennies auf eine ſorgfältige Pflege angewieſen. Zuerſt ließ
ſich ſeine Frau Mathilde die Pflege nicht nehmen. „Frau von
Ploennies”, ſagt der Freund der Familie, der General von
Herget, a. a. O. S. 90, „war ihrem Manne geiſtig ebenbürtig,
hat ihn mit ſteter Heiterkeit des Geiſtes in einer über alles Lob
erhabenen Hingebung und Selbſtverleugnung gepflegt, welche
von ihm mit ſteter aufrichtiger und dankbarer Verehrung
hinge=
nommen wurde. Die Stunden, welche man als Freund in
ſei=
nem Krankenzimmer verbringen durfte, geſtalteten ſich ſtets zu
genußreicher Unterhaltung.‟ Daß er übrigens im Anfang ſeines
Leidens durchaus kein ſo geduldiger Patient war, geht aus
fol=
genden Verſen hervor:
Von allem Gram, der mich verzehrte,
Von allem Kummer, allem Braſt
Ließ mir dies Eine,
Die ſchwerſte Reue,
O, du Getreue,
Daß ich dich oft und hart gekränkt, du Reine.
Mit den Jahren und der zunehmenden Krankheit trat aber
die Berufspflege in ihre Rechte und in den Vordergrund, ſie
wurde von den Schweſtern des Eliſabethenſtifts ausgeübt
Da tritt uns nun die erſte Oberin des Stifts, Schweſter
Johanna Sucrow, entgegen, die ſich zwar nicht ſelbſt
un=
mittelbar an der Pflege beteiligte, ihn aber ſehr häufig beſuchte,
ihm Troſt zuſprach, ihn mit Blumen erfreute und ſich als eine
warme Freundin erwies, die auch bei ſeinem Hinſcheiden
an=
wpeſend war. An ſie hat Ploennies folgende Verſe gerichtet;
Wenn ich nach dem Weh der Erde
Uinter Blumen wandeln werde,
Die da blühn in Ewigkeit,
Werd’ ich eine gleich erkennen
Und beim rechten Namen nennen:
Blume der Barmherzigkeit.
Ueber ſie und ihre denkwürdigen Lebensſchickſale wollen wir
in folgenden einige Mitteilungen machen. Die Schweſter
Jo=
hanna Sucrow iſt am 10. September 1807*) zu Fürſten=
*) Wir entnehmen obige Lebensdaten d. Jahrg. 1892 d. Blättern
f. chriſtliche Diakonie g. d. Ehiſabethenſtift Nr. 145, S. 585 ff.
Beſtreben, den Entwurf gewerkſchaftlichen Forderungen
entſpre=
chend umzugeſtalten, nicht zu erlahmen, und erwartet ſchließlich
von den Arbeiterparteien des Reichstags, daß auch ſie jeder
Bu=
reaukratiſierung des Arbeitsnachweisweſens energiſchen
Wider=
ſtand leiſten.”
Eine Rede Ludendorffs.
T.u. Frank fürt a. d. Oder, 22. Aug. Gelegentlich des
Regimentsappells des Leib=Dragoner=Regiments Nr. 8 in
Frank=
furt a. d. O. hielt General der Infanterie Ludendorff eine
Anſprache, in der er u. a. folgendes ausführte: Kein deutſcher
verantwortlicher Mann hat je den Krieg gewollt, und ich möchte
hier beſonders betonen, hier, wo ich zum erſtenmal ſeit
Kriegs=
ende vor Soldaten zu ſprechen Gelegenheit habe, daß ein Frieden
mit den Feinden während des ganzen Krieges nicht möglich war,
weil der Feind unſere Vernichtung wollte, daß wir aber jeden
Augenblick zum Frieden bereit waren. Wenn auch die alte
Herrlichkeit der Schmach gewichen iſt, weil wir uneins waren,
ſo ſind wir jedoch nicht ehrlos geworden, weil echte
Leibgrena=
diere und wahre Deutſche nicht ehrlos werden können, denn wir
wollen treu zu unſerer Vergangenheit ſtehen und in Treue
ge=
denken des oberſten Kriegsherrn und des Hohenzollernhauſes, in
Treue feſthalten am deutſchen Lande. Darum müſſen wir uns
zuſammenſchließen und einen Block bilden, an dem die
Wider=
ſacher unſeres inneren Aufbaues zerſchellen, und eine ſtarke
Gruppe bilden, die den inneren Feinden die Stirne bietet. Was
uns nottut, das iſt ein einiges, in ſich geſchloſſenes,
opferfreudi=
ges Volk, das entſchloſſen iſt, alles für ſeine Ehre hinzugeben.
Erſt dann, wenn wir, wie es im letzten Verſe des
Deutſchland=
liedes heißt, ein einiges, in vaterländiſcher Treue geſchloſſenes
und opferfreudiges Volk ſind, dann werden wir die Worte des
Generals von York wahr machen, und von dem deutſchen Volke
wird es wieder gelten, daß die ganze Welt Neſpekt vor ihm hat.
Unſer zerfleiſchtes und zerſtückeltes Preußen, dich lieben wir, wir
dienen dir, auf unſer geliebtes Preußen hurra!
Die iriſche Frage.
London, 22. Aug. (Wolff.) Der Star melbet, daß die
Sinnfeiner für morgen den nationalen Konvent der
Partei=
organiſationen nach Dublin einberiefen, um das Angebot der
britiſchen Regierung an Irland zu erörtern. Dies
be=
deutet nach Anſicht des Blattes, daß das nationale Parlament
die Verantwortung für die Annahme oder Ablehnung der
Be=
dingungen Lloyd Georges' nicht übernehmen, ſondern der großen
Maſſe der Partei die Entſcheidung überlaſſen will. Man glaubt,
daß die Ausſichten auf eine Regelung durch dieſen neuen Schritt
ſich gebeſſert haben.
Der griechiſch=türkiſche Krieg.
* Paris, 22. Aug. Nach einer Havasmeldung aus
Kon=
ſtantinopel geht der griechiſche Vormarſch weiter, ohne
auf ernſthaften Widerſtand zu ſtoßen. Der Sakharia=Fluß ſei
überſchritten, Poladli beſetzt, und die Griechen verſuchen jetzt
die Gegend von Gordium einzukreiſen. Türkiſche Kreiſe
glaub=
ten nicht, daß Muſtafa Kemal Paſcha Angora aufgebe, ohne eine
große Schlacht geliefert zu haben.
Konſtantinopel, 22. Aug. (Wolff.) Das halbamtliche
griechiſche Blatt Patris erhielt Nachricht, daß die griechiſche
Offenſive am 21. Auguſt begonnen hat. Dagegen ſollen
nach den jüngſten Mitteilungen aus Kleinaſien die Türken die
griechiſche Offenſive zum Stehen gebracht und den Griechen eine
Schlappe beigebracht haben.
T.U. Paris, 22. Aug. Aus Konſtantinopel melden
eng=
liſche Blätter: Die kemaliſtiſche Hauptmacht befindet
ſich, wie bereits kurz gemeldet, in heißem Kampfe mit der
grie=
chiſchen Armee in der Gegend von Gordium auf einer
Frontlänge von 50 Kilometern. Die Front erſtreckt
ſich bis nach Yenikern im Süden, bis zum Salatkifluß im
Nor=
den von Gordium. Dieſen Fluß konnten die Griechen geſtern
erſt nach einem erbitterten Gefecht, wobei ſie ſchwere Verluſte
erlitten, überſchreiten. Sie verſuchten, den linken Flügel vom
Gros zu trennen, aber alle ihre bisherigen Angriffe ſcheiterten
an den ſtarken türkiſchen Stellungen.
Athen, 23. Aug. (Wolff.) Laut Heeresbericht erreichten die
griechiſchen Truppen auf ihrem Vormarſch in
Klein=
aſien den Sangarios (Sakharia). Mit der feindlichen Kavallerie
kam es zu unbedeutenden Scharmützeln.
*
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Bei den Verhandlungen im
preu=
ßiſchen Finanzminiſterium über die von den
Beamtenverbän=
den und Gewerkſchaften erhobenen Lohn= und
Gehaltsforde=
rungen wurden auf Wunſch der Organiſationen Unterausſchüſſe
ge=
bildet, in denen die einzelnen Fragen durchberaten werden ſollen. —
Am 19. Auguſt fanden in Berlin Verhandlungen über die
Lohn=
frage im Bergbau ſtatt. Die Bergarbeiter forderten eine
Lohn=
erhöhung von mindeſtens 12 Mark je Mann und Schicht. Dieſe
Forde=
rung wurde von den Arbeitgebern abgelehnt. Darauf haben die
Berg=
arbeiter den Unternehmern unter Aufrechterhaltung ihrer Forderung
ein Ultimatum geſtellt, das am 1. September abläuft. — Dagens
Nyheter meldet, eine flüchtige Armee von 50 000 Hungernden
habe die ukrainiſche Grenze bei Olgapol überſchritten. Die Hungernden
überfielen die ukrainiſche Bevölkerung und zogen raubend und
plün=
dernd von Haus zu Haus. Zwiſchen der einheimiſchen Bevölkerung
berg in Mecklenburg=Strelitz geboren, wo ihr Vater
rechtskun=
diger Bürgermeiſter war. Nach dem frühen Tode ihrer Eltern
wurde ſie in Berlin in dem Hauſe einer Freundin erzogen und
hörte faſt jeden Sonntag zu Füßen Schleiermachers deſſen
Predigten, was ſie tief bewegte. Nach ihrer Konfirmation kam
ſie in das Haus des Hofmarſchalls von Rantzau in
Lud=
wigsluſt. Im Jahre 1837 erhielt ſie einen Ruf als Vorleſerin
der edlen, frommen Herzogin Helene von Orleans, geb.
Prinzeſſin von Mecklenburg=Schwerin (1814—1858), die
ſeit 1837 mit dem Herzog Ferdinand von Orleans, dem
Kronprinzen von Frankreich, vermählt war (F 1842). Sie ſtand
ihrer Herrin treu zur Seite, als dieſe nach dem Ausbruch der
Revolution, nach dem Rücktritt des Königs Louis Philipp, mit
ihren beiden Kindern, dem Grafen von Paris und dem
Herzog von Chartres, fliehen mußte (vergl. Schubert,
G. v., Erinnerungen aus dem Leben der Herzogin H. von
Or=
leans, S. 197. 1860) und zog ſich mit ihr nach längerem
Auf=
enthalt im Ems nach Eiſenach zurück. Im Jahre 1853 wurde
ſie als Probemeiſterin an das Diakoniſſenhaus Bethanien
bei Berlin berufen. Im Jahre 1858 erging an ſie der Ruf, dem
neu errichteten hieſigen Diakoniſſenhauſe Eliſabethenſtift,
das der Anregung der Frau Prinzeß Karl ſeine Entſtehung
verdankt, als Oberin vorzuſtehen. Aus der Zeit der Vorbereitung
des neuen Heims liegt ein Brief vom 26. Juni 1857 vor. Sie
ſchreibt da an den Hofprediger Bender von Ludwigsluſt
aus: „Es iſt mir ein wahres Bedürfnis, Ihnen wenigſtens
ſchriftlich auszuſprechen — wie ich’s ſo gern ſchon mündlich
ge=
tan hätte —, daß meinem Herzen durch den Aufenthalt in
Darmſtadt eine unbeſchreibliche Wohltat geworden iſt. Ich habe
ein rechtes Vertrauen für das teure Werk dort gewonnen, fühle
deutlich, daß der Mut und die Freudigkeit für dasſelbe mir
un=
gemein geſtärkt worden ſind, und obſchon mir das Schwere der
neuen Lebensaufgabe gar nicht verdeckt iſt, liegt ſie doch in
großer Lieblichkeit vor mir. Der Herr wolle mich fortan nun
mehr und mehr für den neuen Wirkungskreis bereiten und mich
ſpäter dann zu einem Segen in demſelben ſetzen!“ Am 11. März
1858 kam ſie mit vier Schweſtern von Bethanien an. In dem
Nachruf an ſie a. a. O. heißt es: „Die Gabe der Leitung und der
Erziehung und Heranbildung der Schweſtern war ihr in hohem
Maße eigen. Sie beſaß einen weiten Blick, einen klaren, ſcharfen
Verſtand, große Energie und vor allem ein liebewarmes Herz.
Ihre freundliche Teilnahme, ihre Herzensgüte gewann die
Her=
zen, gewannen auch Fernerſtehende. Ein feiner Takt zeichnete ſie
aus im Verkehr mit Hohen und Niederen. Den Schweſtern des
Hauſes leuchtete ſie voran in unverdroſſenem, fröhlichen Eifer
für des Hauſes Wohl, in unverdroſſener, fröhlicher Arbeit, der
Blick ihres Auges war überall, überall im Hauſe war das Wal=
und den Hungernden fanden blutige Kämpfe ſtatt. — Die Grazer
Tagespoſt meldet aus Belgrad: Die Kämpfe zwiſchen den
albani=
ſchen Aufſtändiſchen und den Regierungstruppen
dauerten einige Tage und endeten mit einer entſchiedenen Niederlage
der Regierungstruppen. Die Aufſtändiſchen marſchierten auf Tirana,
dem Sitz der albaniſchen Regierung, deſſen Einnahme durch die
Auf=
ſtändiſchen unvermeidlich iſt. Die Regierung hat Tirana bereits
ver=
laſſen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Auguſt.
— Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt haben
auf einſtimmigen Antrag der Abteilung für Maſchinenbau Herrn
In=
genieur Fritz Opel, Mitinhaber der Firma Adam Opel in Rüſſelshem.
anläßlich ſeines 25 jährigen Jubiläums als Mitarbeiter der Firma, imn
Anerkennung ſeiner unermüdlichen Tätigkeit für die Entwicklung der
deutſchen Automobilinduſtrie, insbeſondere die konſtruktive
Durcharbei=
tung der Automobilmokoren und ihre fabrikationsmäßige Herſtellung
die Würde eines Doktor=Ingenieurs Ehrenhalber
ver=
liehen.
n. Ferienſtrafkammer. Nach der Reichsgetreideordnung von 1920,
an deren Skelle neuerdings eine andere zwangswirtſchaftliche Regelung
Platz gegriffen hat, war bekanntlich ſämtliches Ernteerzeugnis
beſchlag=
nahmt und der freien Verfügung entzogen. Nach den einſchlägigen
Be=
ſtimmungen beburfte nicht nur jede Veräußerung amtlicher Erlaubnis,
ſondern dieſe war auch für Tauſch und Verbringung an andere Stelle
innerhalb des Kommunalverbandes oder aus demſelben erforderlich,
Wegen Vergehens gegen letztere Vorſchrift hat das Schöffengericht den
hieſigen Landwirt M. H., ſowie den Landwirt Ludwig H. zu je 1500
Mark Geldſtrafe ev. 150 Tagen Gefängnis und wegen Beihilfe den
Oskar M. von hier zu 500 Mark Geldſtrafe ev. 50 Tagen Gefängnis
verurteilt, was die Angeklagten mit Berufung anfochten. Die zwei
Letztgenannten wurden im Oktober v. J. mit H.s Fuhrwerk Sonntags
morgens in der „Scheppen Allee” zufällig durch zwei Gendarmen abge=
faßt, als H. gerade 6½ Zentner Frucht (je 2 Zentner Roggen und
Wei=
zen nebſt 2½ Zentnern Gerſte) zu H. bringen wollte. Da die
Geneh=
migung fehlte, wurde die Frucht beſchlagnahmt und einſtweilen in der
benachbarten Kaſerne der Schupo eingeſtellt. Man vermutete nach den
Begleitumſtänden eine Schieberei, doch ſoll es ſich nach den
Behauptun=
gen der Beteiligten lediglich um Gefälligkeitsaustauſch von Saatgut
gehandelt haben, bezüglich deſſen ihnen das Erfordernis der
Genehmi=
gung unbekannt geweſen ſei. H. hatte angeblich ohne Wiſſen ſeines
Vaters, da er, wie M. in Koſt bei H. iſt, und dieſer mit der Saat
wechſeln wollte, den fraglichen Roggen und Weizen von Hanſe beſorgt,
während die Gerſte nicht tauſchweiſe noch dreinging. Nach dem
Zwiſchen=
fall erwirkte er bei der mit dem Sachverhalt noch nicht vertrauten
Kornſtelle die Tauſcherlaubnis, und die Schupo gab ihm daraufhin
irrig und unbefugt das beſchlagnahmte Getreide heraus, ſo daß ſie
erſatzpflichtig gegenüber der Reichsgetreideſtelle iſt. Gleich dem
Schöffen=
gericht hielt die Strafkammer bei weitergehendem Verdacht das
ange=
klagte Vergehen bei H. und H. für erwieſen und beſtätigte deren
Strafe (die mindeſtens das Dreifache des Getreidewerts betragen muß).
M. wurde mangels Beweiſes einer bewußten Hilfeleiſtung
frei=
geſprochen.
n. Schöffengericht I. Zwei Fälle Jugendlicher ſind beſonders
be=
zeichnend und verdienen daher Erwähnung. Der erſt 14jährige K. Sp.
von hier hatte nicht nur mit größter Frechheit nacheinander zwei
Fahr=
räder geſtohlen, ſondern wußte auch das eine mittels gefälſchter
Beſchei=
nigung und mündlicher Vorſpiegelung an einen Händler abzuſetzen. Der
Erlös diente für Kinos, Schokolade und Zigaretten. Beim Verſuch
der Abſetzung des zweiten Rades auf gleiche Weiſe faßte man das
viel=
verſprechende Bürſchchen ab, dem noch ein Taſchendiebſtahl in einer
Badezelle des Großen Woogs zur Laſt fällt. Das Urteil gegen den
bisher Unbeſtraften lautet auf 6 Monate Gefängnis. —
Ge=
rade am Tage, an dem er 15 Jahre alt wurde, unterſchlug ein hieſiger
Kaufmannslehrling ſeinem Geſchäftsherrn 4800 Mark und trat damit
eine Vergnügungsreiſe an. Nach zehn Tagen zurückgekehrt, hatte er
noch 3000 Mark im Beſitz, die dem Geſchädigten zurückerſtattet
wur=
den. Auch das Uebrige iſt erſetzt und der bisher unbeſtraſte. Täter
wurde mit 2 Monaten Gefängnis bedacht. — Eine unter Ausſchluß der
Oeffentlichkeit geführte Verhandlung endigte mit Verurteilung des 38
Jahre alten Miſſionars Gerhard Hofmann=Harlem in Holland
wegen tätlicher Beleidigung zu 4 Monaten Gefängnis, abzüglich 3
Mo=
nate Unterſuchungshaft. Dieſer ſeit längeren Jahren in Deutſchland
tätige eigenartige Religionsverkünder hatte hier im Abenddunkel der
Philippsanlage ein begegnendes Mädchen aufs ungebührlichſte beläſtigt,
und ſeine Tat war von verſuchtem Verbrechen nicht weit entfernt, fo
daß ihn nur ſtarke erbliche Belaſtung und Minderwertigkeit vor höherer
Strafe bewahrten. — Ferner wurde der hieſige Metzger Philipp
Frank wegen Betrugs zum Nachteil der Erwerbsloſenfürſorge mit
mildernden Umſtänden zu einer Geldſtrafe von 250 Mark ev. 25 Tagen
Gefängnis verurteilt. Er hatte für ſich nebſt Familie, jene ſoziale
Wohltat genießend unb daher der Fürſorgeſtelle gegenüber zur Angabe
jeder wirtſchaftlichen Verbeſſerung verpflichtet, verſchwiegen, daß ſeine
Frau ſchon geraume Zeit einen Marktſtand mit Gemüſe und Obſt
be=
trieb, was für Bemeſſung der Unterſtützung in die Wagſchale fiel.
— Kommungle Darlehensaufnahmen. Die Landes=Hypothekenbank
macht kommunale Verwaltungen, welche gegen Schuldſchein Tilgungs=
Darlehen mit niedrigem Zinsfuß und größerem Disagio aufnehmen,
darauf aufmerkſam, daß die wirkliche Zinsleiſtung ſich höher ſtellt, als
ohne nähere Berechnung erſichtlich oder anzunehmen iſt. Aus Anlaß
von Anfragen, die an ſie gelangt ſind, erklärt ſie ſich bereit, den
Kom=
munen mit einer ſolchen Berechnung an die Hand zu gehen, wenn
dieſe ſich über Geldofferten ſchlüſſig machen ſollen. Der Name des
Vermittlers oder des Geldgebers braucht ihr gegenüber bei ſolchen
An=
fragen ſelbſtverſtändlich nicht genannt zu werden.
* Herr Kurt Bernhardt vom Heſſiſchen Landestheater Darmſtadt
wurde für die kommende Spielzeit als jugendlicher Held an das Stadt= V
theater Recklinghauſen verpflichtet.
nn. Von der Gewerbeſchule. Um die zu beſetzende Direktorſtelle an
der hieſigen ſtädtiſchen Gewerbeſchule ſvaren 36 Bewerbungen eingelaufen.
Die Wahl fiel auf Herrn Studienrat, Diplomingenieur Max Kübitz
ten ihrer Hand zu ſpüren. Eine echte, rechte Mutter war ſie den
Schweſtern des Hauſes in Liebe und treuer Fürſorge, in
mütter=
lichem Ernſt, als ihre Mutter ward ſie von den Schweſtern des
Hauſes geehrt und geliebt. Ueber 34 Jahre ſtand ſie ſo an der
Spitze des Diakoniſſenhauſes, ſah es unter ihren Händen wachſen
und gedeihen. Nachdem ſich einige Wochen vorher
Schwäche=
anfälle eingeſtellt hatten, entſchlief ſie ſanft am 8. Sept. 1892, an
demſelben Tage, an dem ſie vor 34 Jahren zur Uebernahme
ihres Dienſtes in das Haus eingetreten war.” Zeit ihres Lebens
blieb ſie der Familie Wilhelms von Ploennies, eine warme
Freundin. Wenn Frau von Ploennies auf die Oberin
Su=
crow zu ſprechen kam, dann konnte ſie nicht genug Worte des
Lobes und der Verehrung finden. Ebenſo iſt es in vielen
an=
deren hieſigen Familien, hohen und niederen. Das Andenken
an die Oberin Johanna Sucrow wird in der hieſigen
Bebölkerung noch auf lange Jahre hinaus hochgehalten werden.
Noch lebt aber eine ſeiner treuen Pflegerinnen. — es iſt die
Schweſter Margarethe Hardt, wenn auch hochbetagt, aber
in voller geiſtiger Friſche. Geboren iſt ſie am 10. Oktober 1838
zu Frankfurt a. M., eingetreten in die Schweſterſchaft am
30. Januar 1861. Als ich ſie kürzlich beſuchte, konnte ſie mir
noch manches von Wilhelm von Ploennies erzählen. Ihr
Ge=
ſiht glänzte, als ſie von dieſem ſprach. Vor allem konnte ſie die
große Geduld hervorheben, die er ſich in dem jahrelangen
Siech=
tum erworben hatte. Leider konnte ſie in den letzten
Mo=
naten infolge der gewaltigen Arbeit in den Lazaretten — ſie war
noch in einem zweiten in dem „Feierabend” tätig — während
der Kriegszeit ſich ihm nur vorübergehend widmen. Sie machte
ihm immer die Einſpritzung, wozu er immer bemerkte: „So, jetzt
hab’ ich mein Frühſtück!” Als es mit ihm zu Ende ging, betete
ſie ihm den ganzen 23. Pſalm „Der Herr iſt mein Hirte, mir wird
nichts mangeln” uſw. vor, dabei ſei er ganz ruhig eingeſchlafen.
Die Familie, namentlich die Kinder, hingen ihr an mit großer
Liebe. Ihre Haupttätigkeit in der Nachkriegszeit war in der
Apotheke. Aus dem Munde meines Schwagers, des damaligen
Einhornapothekers, ſpäteren Medizinalrats E. Seriba, der
Mitte der 70er Jahre die Hausgpotheke im Stift einrichtete und
Schweſter Margarethe ausbildete, hörte ich oft die unermüdliche
Tätigkeit der Schweſter rühmen. Wenn die Behörde ſie
zuge=
laſſen hätte, würde ſie ſicher ihr Apothekerexamen mit Glanz
be=
ſtanden haben. Auch jetzt noch, nachdem ſie von dem
Apotheken=
dienſt wegen ihres hohen Alters zurücktreten mußte, iſt ſie noch
unermüdlich tätig, beſorgt die Ausgänge uſw. Möge es ihr
recht lange vergönnt ſein, zu wirken, ſo lange es noch Tag iſt.
Nummer 233.
ar dem vereinigten Maſchinenbauſchulen zu Köln. Derſelbe wird
vor=
aasſichtlich ſeine neue Stelle bereits am 1. Oktober bs. Js. antreten.
nn. Vom Landesgewerbeverein. Die Hauptverſammlung der
Mit=
gliedes des Landesgewerbevereins für Heſſen findet am Montag, den 26.
september ds. Js., vormittags um 10 Uhr zu Worms im dortigen
„Sornelianum” ſtatt. Die Tagesordnung wird enthalten: 1. Erſtattung
es Jahresberichts, 2. Die Erhaltung des Gewerbeblattes als
Vereins=
eitſchrift, 3. Zeitgemäße Erhöhung der Mitgliederbeiträge, 4. Kranken=
und Sterbekaſſe für ſelbſtändige Handwerker in Heſſen, 5. Die
Sterbe=
afſe und Lebensverſicherung Deutſcher Gewerbevereine und Handwerker=
Vereinigungen. Der Ausſchuß des Landesgewerbevereins wird am
Sonntag, 25. September, nachmittags 5 Uhr zu einer beſonderen
Be=
ratung zuſammentreten.
* Bibelkurſus. Am 8., 9. und 10. September wird Mühlſtraße 24
i Bibelkurſus ſtattfinden. Die Pfarrer Roos=Pleizenhauſen und
Bur=
neiſter=Rod a. Berg werden vormittags von 10—12 und nachmittags
vn 4—6 Uhr einleiten zu einer Beſprechung des Themas: „Die
Schön=
zeit des chriſtlichen Lebens nach dem 1. Petrusbrief”. Jeder, der ſeine
Zibel beſſer kennen lernen will, iſt dazu herzlich eingeladen.
* Der Landesverein für Innere Miſſion wird am 25. und 26.
Sep=
ember ſeine Jahrestagung halten. Im Mirkelpunkt der Tagung wird
er Vortrag des Direktors des Evangeliſchen Preßverbandes, Pfarrer
hinderer von Berlin=Steglitz, ſtehen über das Thema: „
Evangeli=
ſcher Oeffentlichkeitsdienſt”. Nähere Bekanntmachungen
rgehen ſpäter.
* Berichtigung. Im Aufſatz „Zur Beamtenbewegung” in
tr. 231 vom 22. Auguſt ſoll es im Eingang des zweiten Abſatzes heißen
wer” Zehntel, ſtatt fünf.
8 Polizeibericht. Geſtohlen wurden: Mittels Einbruchs aus
inem Keller in der Erbacher Straße ein Quanrum Eier, Aepfel uſw.;
or einem Grundſtück an der Nieder=Ramſtädter Straße Kartoffeln im
Verte von etwa 150 Mark. In der Nacht vom 16. auf 17. Auguſt I. J.
urde in der Pankratiusſtraße in einem Gehöft ein Hühnerſtall
erbro=
hen und am Tatort 5 Hühner getötet, die der Täter zurückließ,
wahr=
heinlich weil er bei der Arbeit geſtört wurde. Weiter wurden
ge=
frohlen: Ein an dem Hauptpoſtamt in der Rheinſtraße aufgeſtelltes
fahrrad, Marke „v. Sydow”=Köln, Fabriknummer unbekannt; aus
inem Hofe in der Georgenſtraße ein Fahrrad, Marke „Gritzner”=
Dur=
ich, Fabriknummer unbekannt.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 24. Auguſt 152I.
Seite 3.
Donnerskag, den 25. Auguſt 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 98, 97
und 96, je 800 gr Brot. Marke Nr. 91, 560 gr Mehl oder
800 gr. Brot.
Für Kinder: (Karten weiß); Marke Nr. 69, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 66, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltungsmehl: Bis 15. September auf die
Lebenstnittel=
marken „Friedberg” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
inehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2.— Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel=
Ver=
kaufsſtellen.
Milch: Auf Marke „Auguſte” der blauen Lebensmittelkarten
je ½ Liter,
Zucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau; grün; lila und rot, Nr. 27
weiß, Nr. 13 gelb; Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung
Marke „Minna” 500 gr auf den Kopf,
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mr.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate ¼„o
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden,
Außerdem die volle Jahreszuteilung in Rohbraunkohlen aus
der Grube Prinz von Heſſen.
Berkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt, Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
Zeichen der großen Beliebtheit, die ſich der auf der Höhe ſeiner
Schaffenskraft ſtehende, hervorragende begabte Künſtler in dieſer Zeit
hier erworben. Noch einmal konnten wir Herrn Harprecht in einer
Rolle bewundern, die ſo ganz ſeiner künſtleriſchen Eigenart entſpricht,
konnten uns an der erfriſchenden, bezaubernden Liebenswürdigkeit, an
dem gewinnenden, ſelbſtſicheren, gewandten Auftreten und an dem
Ur=
ſprünglichen, Natürlichen in dem ganzen Weſen dieſes Darſtellers
er=
freuen, deſſen Künſtlerſchaft ſo vielſeitig iſt, wie ſein Temperament
un=
erſchöpflich ſcheint. Als Abſchiedsvorſtellung hatte Herr Harprecht das
Luſtſpiel „Am Teetiſch” von C. Sloboda gewählt, in dem er den
über den geläufigen ehelichen Moralbegriffen ſtehenden und
genießen=
den Junggeſellen ſpielte, der hier zur Ausnahme einmal ſein Recht
auf eine reine Freundſchaft zu dem Weibe eines Dritten erkämpft, und
zwar in einer eigenartigen, grotesken, überlegenen Art und Weiſe.
Dieſe Ueberlegenheit, dieſes „Ueber Ereigniſſen= und
Verhältniſſen=
ſtehen” des Fraueneroberers beherrſcht die ganze Handlung des
Luſt=
ſpiels. Dieſe dankbare Rolle gab Herrn Harprecht nochmals
Gelegen=
heit, ſein Beſtes herzugeben. Die Frau (Lea) ſpielte Frau Horn
und gab dieſer von ihren Gefühlen hin= und hergetriebenen
ſchwanken=
den Frauengeſtalt eine eigene Prägung von tiefer Wirkung. Herr
Sauer ſtattete die Rolle des erwerbsgierigen, nervöſen Gatten mit
aller ſeiner hervorragenden Charakteriſierungskunſt aus, die wir an ihm
bewundern. Die kleineren Rollen des Mädchens und des Dieners
ſpiel=
ten Eliſabeth Wigge und Herr Wenzelberg.
Das Luſtſpiel wurde mit großem Beifall aufgenommen. Dem
Hauptdarſteller, Herrn Harprecht, wurden wiederholt bei offener Szene
die lebhafteſten Beifallsbezeugungen entgegengebracht, die ſich am
Schluß zu uicht endenwollenden Kundgebungen geſtalteten. Unzählige
Blumenſpenden waren dem Künſtler zu ſeinem Abſchiedsabend
über=
reicht und immer und immer wieder mußte Herr Harprecht auf der
in einen Blumengarten verwandelten Bühne erſcheinen und für die
Kundgebungen danken. Schließlich hielt Herr Harprecht eine kurze
Anſprache an das Publikum, in der er darauf hinwies, daß er durch
beſondere Umſtände leider daran gehindert ſei, ſich von der Bühne, der
er acht Jahre ſeines Lebens gewidmet, zu verabſchieden, von der
Bühne, für die er bereit geweſen ſei, alles zu geben und, wenn es nötig
geweſen wäre, auch zu ſterben. Er freue ſich aber, mitteilen zu können,
daß die Differenzen beigelegt ſeien, und ſo ſcheide er mit dem ſchönen
Bewußtſein von Darmſtadt, nur wenige Feinde hier zurückzulaſſen. Der
heutige Abend und die herzlichen Kundgebungen, die ihm zuteil
ge=
worden ſind, haben ihn erfreut, aber auch wehmütig geſtimmt, denn
dieſer Abend bringe ihm erſt ſo recht zum Bewußtſein, was er hier
verliere. Er nehme heute Abſchied von dieſer Stelle aus, vom Orpheum,
das ihm gewiſſermaßen zur zweiten Heimat geworden ſei. Der Abend
habe auch noch eine zweite Bedeutung. Sei es doch die 100. Vorſtellung
in dieſer Spielzeit, und was das in dieſem Jahre bedeute, könnten
nur ſeine Mitarbeiter ermeſſen, denen er für ihre hingebungsvolle
Mit=
arbeit auch an dieſer Stelle danke. Ferner dankte er Herrn Direktor
Fink, der ihm in verſtändnisvoller Weiſe auch oft in künſtleriſchen
Dingen helfend zur Seite geſtanden habe. Mit dem Rufe: „Auf ein
Wiederſehen im nächſten Mai!” ſchloß Herr Harprecht ſeine
wehmütig=
humorvollen Abſchiedsworte. — Auch wir rufen ihm von ganzem
Her=
zen ein „Auf Wiederſehen!” zu.
M.
* Ludwigshöhe. Auf das heute nachmittag und abend ſtattfindende
Aurgfeſt auf der Ludwigshöhe ſei nochmals hingewieſen. Die kleine
länzerin Mali Schüren wird nachmittags und abends auftreten.
S. Anz.)
1* Saalbaukonzert. Morgen Donnerstag konzertiert Herr Direktor
Nickley u. a. mit folgendem Programm: Ouvertüre „Wenn
5 König wäre” von Adam, Große Fantaſie aus „Hoffmanns
Er=
ihlungen” von Offenbach, ausgewählte Stücke aus Lortzingſchen Opern.
im zweiten Teil des Programms Wiener Muſik. (S. Anz.)
— Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie. Da dieſes Mal im Auguſt
wei Ziehungen ſtattfinden, wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die
(rneuerung der Loſe zur bevorſtehenden 3. Klaſſe planmäßig ſechs
Tage vor Beginn der Ziehung bei dem zuſtändigen
Ein=
ehmer erfolgen muß. Dieſe Erneuerungsfriſt läuft heute abend ab,
torauf alle Spieler, die ſich das Anrecht an ihrem Loſe erhalten wollen,
usdrucklich hingewieſen ſeien.
Orpheum— Sommertheater.
Bruno Harprechts Abſchiedsabend
tar eine machtvolle Dankeskundgebung ſeiner Darmſtädter Freunde
nd Verehrer für alle ſchönen, erhabenen und heiteren Stunden, die
* in den acht Jahren ſeines hieſigen Wirkens dargeboten, war ein
Zur Frage der Vereinfachung der
Stagts=
verwaltung.
„Zu den enormen Selbſtkoſten des berlorenen Krieges und zu den
furchtbar ſchweren und ſelbſt beim beſten Willen teilweiſe kaum zu
er=
füllenden Verpflichtungen, die das Reich mit der Annahme des
Gewalt=
friedens übernahm,” ſo ſchreibt der vormalige Reichs= und
Landtags=
abgeordnete und Demokrat Karl Köhl in ſeiner lefenswerten Schrift:
„Reform der baheriſchen Staatsverwoltung (Bamberg 1919, Verlag der
Handelsdruckerei), geſellt ſich noch in dem meiſten deurſchen Einzelländern
eine ebenſo rapide wie ungeheuerliche Verſchlechterung der Finanzen.
Nur eine noch nie erhörte Steuerbelaſtung kann den Staatsbankerott
ab=
wenden. Dazu kommt noch die Abnahme der Steuerkraft großer
Volks=
ſchichtem infolge der allgemeinem Verſchlechterung der wirtſchaftlichen
Verhältniſſe. Das Zuſammenkommen all dieſer fatalen Umſtände zwingt
nicht blos jeden einzelnen Staatsbürger, ſondern auch dem Staat, neben
der menſchenmöglichſten Ausnützung aller noch erreichbaren
Einnahme=
qizellen zu einer weiteſtgehendem Vereinfachung und Verbilligung ſeines
Haushaltes. Beide müſſen ſparen, und zwar diesmal nicht blos am
Ueberflüſſigen, ſondern auch am Novwendigen. Sie müſſen brechen mit
mancher liebgewordenen Gewohnheit und manchem entſagen, das bisher
als ein unentbehrliches Bedürfnis erachtetz wurde.”
Sieht mam ſich nun imheſſiſchen Staatshauhalt nach ſolchen
Einſparungsmöglichkeiten um, ſo haftet das Auge nach dem Wegfall der
früheren monarchiſtiſchen und militariſtiſchen Ausgaben zunächſt an den
zu der Einwohnerzahl und dew Einnahmem des Staates in keinem
ge=
ſunden Verhältnis mehr ſtehenden Ausgaben" für deſſem Verwaltung.
Hören wir nun, wie die Staatsregierung und der Landtag ſelbſt die
wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Landes beurteilen. Wir folgem hier der
Druckſache des 1. Landtags des Volksſtagtes Heſſen 1919/21, Nr. 773.
Bericht des Erſtem Ausſchuſſes über die Regierungsvorlage, den
Haupt=
voranſchlag der Staatseinnahmem und =ausgabem für das Rechnungsjahr
1921 betreffend und die hierzu nachträglich eingegangenen
Regierungs=
vorlagen, Nachträge, Anträge und Vorſtellungen. In der vom Abg.
Eißnert verfaßten Einleitung heißt es: „Auch der Voranſchlag für das
Rechnungsjahr 1921 konnte von der Regierung erſt verſpätet in der
zwei=
ten Hälfte des Monats April dem Finanzausſchuß vorgelegt werden.
Noch haben wir in unſerem Staatsbetrieb keine ſtabilen Verhältniſſe,
durch den Uebergang der Steuerhoheit vom Staate auf das Reich und der
Tatſache, daß dort die Sache noch nicht ſo funktioniert, wie es die Lage
erſordert, ſo überträgt ſich dieſe Unſicherheit auch auf die Geſtaltung
un=
ſeres Voranſchlags. Bevor der vorliegende Voranſchlag einer
Wür=
digung unterzogen werdem kann, iſt es notwendig, mit wenigen Sätzen
auf dem Abſchluß der Staatsrechnungen für 1919 und den vorausſichtlichen
Abſchluß des Rechnungsjahres 1920 zu kommen. Der Abſchluß der
Staatsvechnungen für 1919 ergab einen Ueberſchuß vom 5 511 589 Mark.
Dieſes günſtige Ergebnis iſt im erſter Linie auf das hohe Erträgnis der
direkten Steuern zurückzuführen. Dieſe brachten ein Mehr von 17 032000
Mark, die Vermögensſteuer ein Mehr von 525 000 Mark und die
außer=
ordentliche Abgabe vom Einkommen ein Mehr von 2 683 000 Mark. Die
Ausfälle, Abgänge und Nachläſſe ergaben gegem den Voranſchlag eine
Erſparnis von 3 146000 Mark. Den gewaltigen Mehreinnahmen (aus
dem Verkauf von Nutz und Brennholz, Stempel, Gebühren, Zinſen uſw.)
ſtehen ebenſo gewaltige Mehrausgaben gegenüber. Als bedeutendſte
ſeien genannt: Die für Teuerungsbeihilfen, an Beamte, Lehrer uſw.
22 680 000 Mark, Beſchaffungsbeihilfe 2 668000 Mark, Koſten der
Für=
ſorge für Evwerbsloſe 4 326 770 Mark. Das Landestheater erforderte
einen Zuſchuß von 2 310 560 Mark. Der Rechnungsüberſchuß wurde
be=
ſtimmungsgemäß dem Reſtſtock (1) zugeführt, der damit einen Beſtand
von 16 318 516 Mark erreichte. Das wahrſcheinliche Rechnungsergebnis
für das Rechnungsjahr 1920 iſt kein ſolch erfreuliches wie 1919. Jetzt
ſchon ſteht feſt, daß die Ausgaben für Beamten= uſw. Bezüge den
vorge=
ſehenen Mehrbetrag von 78 742 200 Mark weſentlich überſchreiten wird.
Zum Ausgleich des Voranſchlags waren 10 806 000 Mark aus dem
Reſt=
ſtock entnommen und zur Deckung des weiteren Fehlbetrags 43 901000
Mark aus Anleihemitteln vorgeſehen. Dazu kommen beſchloſſene
Aus=
gaben, für die keine Deckung vorhanden iſt, wie der Anteil — 20 b. H. —
von dem Aufwand für Wirtſchaftsbeihilfen an Gemeinde= uſw. Beamte
im beſetzten Gebiet.
Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1921
kann nur bezüglich der Ausgaben Anſpruch auf
Zu=
verläſſigbeit erheben. Die künftige Geſtaltung der
Einnahmen liegt im Dunkeln. Die Wahrſcheinlichkeitsziffern
bezüglich des Aufkommens an Einkommenſteuer in Heſſen betragen zirka
400 Millionen Mark. wovon zuven Drittel — rund 260 Millionen Mark
auf Land und Gemeinde entfallen. Land und Gemeinde erhalten daraus
je die Hälfte, das ſind für jeden Teil 100 Millionen Mark. Der Reſt
— 60 Millionen Mark, fließt zur Hälfte in die Staatskaſſe, zur anderen
Hälfte in einen Ausgleichſtock, deſſen Mittel, inſoweit ſie nicht zum
Laſten=
ausgleich benötigt werden, dazu verwendet werden ſollen, den Gemeinden,
die mit den gewährleiſteten Beträgen nicht auskommen, Zuſchüſſe zu
geben. Aus Reichseinkommenſteuer ſind ſomit im Staatsvoranſchlag in
Einnahme 160 Millionen Mark vorgeſehen, wovon 30 Millionen Mark
in Ausgabe für den Ausgleichſtock vorgeſehen ſind. Insgeſamt iſt der
Ertrag aus dem in der Hauptabteilung „Direkte Steuern, indirekte
Auf=
lagen und Einnahmen aus verſchiedenen Quellen”, zuſammengefaßten
Steuern und Abgaben zu 219 039 600 Mark veranſchlagt, d. ſ. 122 497 550
Mark mehr wie im vorjährigen Voranſchlag. Trotz dieſer ſehr
bedeuten=
den Einnahmeſteigerung und aller verſuchten Einſchränkung auf der
Aus=
gabenſeite ſchließt der Voranſchlag mit einem erheblichen Fehlbetrag ab.
Ein großer Teil der gewaltig geſtiegenen Mehraufwendungen liegt bei
den perſönlichen Ausgaben. Der Mehraufwand für
Dienſt=
bezüge an Staatsbeamte, Lehrer uſw. auf Grund des
Be=
ſoldungsgeſetzes vom 19. Ma: 1920 erfordert nach dem Voranſchlag für
1920 den Betrag von 7 8 742 200 Mark, der aber durch die
letzthin verabſchiedete endgültige Regelung um ein
bedeutendes Mehr ſich erhöhen dürfte.”
Das aus dieſem Bericht abfließende Urteil kann wohl in dem
ein=
zigen Satze zuſammengefaßt werden: „Unſere Finanzen ſind vom
troſt=
loſer Beſchaffenheit.” Müſſen wir hiernach gerade an dem Ausgaben für
die Staatsverwaltung ſpaven lernen, ſo heißt es in erſter Linie den
Er=
ſparnismöglichkeiten nachgehen, ſie aufſuchen und die Schritte zu erwägen,
auf welihem Wege eine wirkliche Reform unſerer Staatsverwaltung
her=
beigeführt werden kann. Beſtrebungen hierzu ſind ſchon lange
bemerk=
bar und die Anſätze dazu gehen in einem Antrage des verſtorbenen Abg.
Haas, der ſelbſt Beamter war, auf das Jahr 1910 zurück. Beſchloſſen
tpurde eine große Enquete, eine mehrgliedrige Kommiſſion für nötige
Erhebungen berufen, aber das Reſultat war — 0. Hören wir wieder dem
Demokraten Köhl, der auf S. 18 der obem angeführten Schrift ausführt:
„Um dem Uebel der Beamtenhyperkrophie im Staatskörper Einhalt zu
tun, bedarf es tiefer operativer Eingriffe. Man muß aber nach der alten
Gärtnerregel verfahren, wonach die Bäume von oben beſchnitten we den.
Unſere nach veralteten Syſtemen gebaute Staatsmaſchine arbeitet zu
lang=
ſam und zu teuer. Der Druck unſerer finanziellen Verhältniſſe erzwingt
eine vollſtändige Erneuerung mit vereinfachtem und verbilligtem Betrieb.
Mit kleinem Flichwerk, mit der Auflaſſung eines oder des anderen
Aemt=
chens, mit dem Einrücken einiger „mittlerer” Routiniers in bislang von
Akademibern beſetzten Poſten iſt nicht viel erreicht; die Einſparung
ver=
ſchwindet in den Hundertmillionen des geſamten Bedarfes. Es ging eben
immer wie bei der mythiſchen Hydra von Lerma, der immer zwei Köpfe
nachwuchſen, wenn ihr einer abgeſchlagen worden war.
— Griesheim, 22. Aug. Landverreilung? Im
Seb=
tember 1914 mußten verſchiedene Grundſtücksbeſitzer ihrs an
den Truppenübungsplatz anſtoßenden Grundſtücke ganz
oder teilweiſe zum Bau des Kriegsgefangenenlagers abtreten.
Die Vergütung dafür konnten die Leuts trotz wiederholter
Be=
mühung bis jetzt nicht erhalten. Die Sache ſoll jetzt in der Weiſe
ge=
regelt werden, daß die Leute als Landbewerber auftreten und an anderer
Stelle ein entſprechendes Stück Land als Erſatz zugewieſen erhalten. Zu
dieſem Zwecke werden jetzt Fragebogen für Landbewerber zugeſtellt, deren
ſehr umfangreiche Fragen zu beantworten ſind. — Die von dem
Fran=
zoſen verſteigerten Küchenabfälle werden von der Zivilbevölkerung in
ganz unverſtändiger Weiſe in die Höhe getrieben, daß es der
minder=
bemittelten Bevölkerung nicht mehr möglich iſt, ſich das nörige Viehfutter
hier zu kaufen. Etwas mehr Rückſicht und Gemeinſinm wäre hier am
Platze, zumal wir keine Veranlaſſung haben, die Kaſſen dev
Beſatzungs=
behörden zu füllen. Dem Wunſch, die Namen der Preistreiber bekannt
zu geben, haben wir vorläufig zurückgeſtellt.
O Von der Bergſtraße 22. Aug. Aufden Obſtmärktemder
Bergſtraße iſt ſeit einigen Tagen ein Preisſturz zu verzeichnen, der
darauf zurückzuführen iſt, daß ausländiſches Obſt in erheblichem Mengen
billig auf die heimiſchen Märkte gekommen iſt. Ferner lehnen es die
deut=
ſchen Konſervenfabkiken ab, die bisherigen Hochſtandspreiſe weiter zu
zahlen, da ſie ihren Hauptbedarf gedeckt haben. Aepfel (Wirtſchaftsobſt)
notieren im Großhandel 70 Pfg., Edelware bis 1,60 Mk. pro Pfund;
Birnen 70 Pfg., auserleſenes Tafelobſt bis 2 Mk. pro Pfund.
Spät=
pfirſiche ſind durch den Zwiſchenhandel auf 5 Mk. für das Pfund
empor=
getrieben. Das Spätobſtgeſchäft ſteht in Kürze bevor,
Erbach, 19. Aug. Elektrizitätsverſorgung. Im Kreiſe
Erbach hat die Verſorgung der Gemeinden mit elektriſcher Energie
in=
zwiſchen wieder erfreuliche Fortſchritte gemacht. In der Oberzent habem
die Gemeinden Hetzbach, Etzean, Schönnen, Airlenbach, Olfen und
Güt=
tersbach bereits im Frühjahr dieſes Jahres den Anſchluß an die elektriſche
Ueberlandzentrale der „Heag” beſchloſſen. Die Leitungen ſind in dieſen
Gemeinden bereits gelegt. Ihre Inſtromſetzung dürfte daher in Bälde
zu erwarten ſein. In der Gemeinde Ebersberg iſt der Anſchluß am die
„Heag” nunmehr auch beſchloſſem und wird mit Fertigſtellung der
An=
lagen bis zum Herbſt Ifd. Js. zu rechnen ſein. Das gleiche gilt für die
Gemeinde Kirch=Brombach. In der Unterzent iſt neuerdings noch der
m. Non olet. Da leſe ich im lokalen Teil der Berliner Blätter
ine Notiz, die etwas übel riecht. Es handelt ſich — natürlich
dieder um eine Steuer. Aber nicht, weil es eine Steuer iſt,
abe ich das Wort übelriechend gebraucht, obwohl jede Steuer
ſir den, der ſie zahlen muß, etwas Uebles iſt. Nein, die Quelle
er Steuer riecht nicht gut. Man will nämlich auf — — wie
rücke ich mich nur gleich aus? Der Franzoſe hat ſür das, was
ch meine, ein ſehr bezeichnendes Wort; er nennt es „
Veſpa=
ſenne‟ Das erinnert ſelbſtverſtändlich an den alten Kaiſer
ßeſpaſian. Das erinnert ferner an eine ſeiner Taten, allerdings
icht an eine militäriſche oder diplomatiſche ſondern an eine
okalverordnung. Vielleicht komme ich der Sache ohne Zwang
ind üblen Geruch ſchon etwas näher, wenn ich an des Kaiſers
Vort erinnere: „Non olet!” Jeder Quartaner wird das
berſetzen. Es heißt: „Es riecht nicht!“
Was riecht nicht? Der Steuerobolus, der aus einem der
ſringendſten Bedürfniſſe des römiſchen Bürgers erhoben wurde,
nem Bedürfnis, das auch heutzutage noch jeder Städter kennt.
luf dem Lande iſt es viel leichter und einfacher zu befriedigen.
Leiß man nun, was ich meine? Nun, die Anſtalt für ſolche
jedürfniſſe. Jetzt iſt es heraus! Kaiſer Veſpaſian hatte dieſe
(nſtalten mit einer Steuer belegt, und als ſein Sohn Titus
eshalb die Naſe rümpfte, hielt er ihm einen Obolus, der aus
lieſer Sieuer ſtammte, unter die Naſe und ſagte ſarkaſtiſch
ichelnd: „Non olet!” Nun wird man ſich auch das franzöſiſche
Vort „Veſpaſienne” erklären können. In Berlin hat jetzt ein
ſochwohllöblicher und ſtets infallibler Magiſtrat die
Veſpaſien=
en mit einer hohen Steuer belegt. Er hat ſie in zwei Klaſſen
ingeteilt. Wer die erſte Klaſſe beſucht, muß 50 Pfennig ohne
nterſchied des Geſchlechts, und wer die zweite Klaſſe beſucht,
nuß, woenn er männlichen Geſchlechts iſt, 30, und wenn
weib=
ſchen Geſchlechts, 20 Pfennig zahlen. Von abends 9 Uhr an
derden alle Klaſſen um einen Nachtzuſchlag von 20 Pfennig
höht. Der hochwohllöbliche und ſtets infallible Magiſtrat der
ſteichshauptſtadt iſt bekanntlich wegen ſeiner Knallröte ſattſam
ſekannt. Aber er errötete nicht, hier einmal eine kaiſerliche
Ver=
rdnung ſich zu eigen zu machen. Er weiß genau, dieſe Steuer
unn nicht hintergangen werden. Hier kann keiner ſtreiken.
Eine ſicherere Steuereinnahmequelle gibt es wohl kaum. Das
t ein Berliner Schnitzel. Non olet!
** Studierende und erwerbstätige Frauen. Wie das
Aka=
emiſche Auskunftsamt in Berlin mitteilt, ſtudierten an den
preußiſchen Univerſitäten im Winterhalbjahr 1920/21
insgeſamt 6137 Frauen, darunter befanden ſich 325
Ausländerin=
nen. Immatrikuliert waren 4832; An der Spitze ſtand die
Univerſität Berlin mit 1830 ſtudierenden Frauen, es folgten
Bonn (607), Köln (549), Breslau (547), Münſter (493),
Frank=
furt (487), Göttingen (332), Marburg (331), Königsberg (298),
Halle (268), Kiel (214), Greifswald (181). 330 ſtudierende
Frauen waren noch nicht 20 Jahre alt, 4853 zwiſchen 20 und
30, 954 über 30 Jahre. Auf die verſchiedenen Konfeſſionen
ver=
teilen ſie ſich folgendermaßen: Evangeliſch waren 3657,
katho=
liſch 1613, moſaiſch 722, 75 gehörten anderen Bekenntniſſen an,
70 waren religionslos. Die größere Hälfte (3815) hatte ſich
philoſophiſchen Studienfächern zugewandt, und zwar der
Philo=
ſophie 480, der neueren Philologie 1203, der alten Philologie
147, der Geſchichte 312, Kunſt und Kunſtgeſchichte 362,
Mathe=
matik 446, den Naturwiſſenſchaften 530, der Landwirtſchaft 53.
Theologie hatten 69 zum Hauptfach gewählt. Rechtswiſſenſchaft
183, Medizin 1065, Zahnheilkunde 162, Staatswiſſenſchaften und
Volkswirtſchaft 886. Die Vorbildung eines Realgymnaſiums
beſaßen 2351, die eines Gymnaſiums 593, die einer
Oberreal=
ſchule 491; auf Grund von Mädchenſchulzeugniſſen nebſt
Ergän=
zungsprüfungen waren 741 zugelaſſen, die Lehrerinnenprüfung
hatten 1537 abgelegt. Die Geſamtzahl der ſtudierenden Frauen
betrug im Winterhalbjahr 1908/09 1680 und im
Sommerhalb=
jahr 1914 2896. Im Winterhalbjahr 1918/19 war ſie auf 5131,
im Winterhalbjahr 1920/21 auf 6137 geſtiegen. Von den
ver=
ſchiedenen Studienfächern hat das Studium der Medizin die
Frauen ſeit dem Kriege verhältnismäßig am ſtärkſten angezogen.
Die Zunahme beträgt hier gegenüber der Zeit vor zwölf Jahren
faſt das Zehnfache. Aehnlich verhält es ſich mit dem Studium
der Rechts= und Staatswiſſenſchaften. Der Vergleich hinſichtlich
der Konfeſſion zeigt das Anwachſen des Frauenſtudiums auf
katholiſcher Seite; während die Zahlen bei den übrigen
Kon=
feſſionen ſich wie 1 zu 3 verhalten, iſt das Verhältnis hier wie
1 zu 10.
Die Zahl der erwerbstätigen Frauen in
Deutſch=
land beträgt 9½ Millionen und damit iſt faſt ein Drittel der
geſamten Erwerbsarbeit in Frauenhänden. Die Zahl der
ge=
prüften Handwerksmeiſterinnen, die 1915 noch 11000 betrug, iſt
auf 30000 geſtiegen. Auf allen Gebieten und in jedem Beruf iſt
ein Anwachſen der Frauenarbeit über das Maß der
Bevölke=
rungszunahme hinaus zu verzeichnen.
C.K. Maſchinen als Mörder. Nicht nur der Seemann
be=
trachtet ſein Schiff als eine Perſönlichkeit, der er allerlei
Hand=
lungen und Gefühle zutraut, ſondern auch ſonſt tritt der
Ar=
beiter zu der Maſchine nicht ſelten in ein engeres Verhältnis,
indem er ihr ſeelenloſes Weſen vermenſchlicht und ihr allerlei
Nücken und Tücken zuſchreibt. Zola hat in dem Helden ſeines
Romans „Die Beſtie im Menſchen” einen Lokomotivführer
ge=
ſchildert, der mit ſeiner Maſchine eine Art Ehe eingegangen war.
Dieſe Auffaſſung führt zu mancherlei Aberglauben. So wurde
kürzlich von einem „Todesauto” berichtet, einem großen
Benzwagen, der urſprünglich dem Prinzen Heinrich von
Preu=
ßen gehörte. Gleich nachdem der Prinz den Wagen gekauft
hatte, ſoll dieſer einen Paſſanten getötet haben und deswegen
verkauft worden ſein. Daraufhin ging das Auto durch drei
wei=
tere Hände, und jeder Beſitzer gab es wieder fort, weil er mit
ihm einen Menſchen überfuhr. Der vierte Fall dieſer Art, der
wieder ein Todesopfer forderte, paſſierte erſt vor kurzem auf der
Kölner Rheinbrücke. Aus dieſem Anlaß erzählt ein
amerikani=
ſches Blatt von einer Lokomotive der Pennſylvania=Railway, die
den Namen „Der Mörder” erhalten hatte, weil mit ihr
be=
ſtändig Unglücksfälle paſſierten. Die meiſten Lokomotivführer
erzählen von den Launen ihrer Maſchinen; die eine gilt für
gut=
artig, bei einer anderen wieder muß man vorſichtig ſein, und
bei einer dritten iſt „alles verhext‟. Eine ſolche Maſchine war
der „Mörder”, die im erſten Jahre bereits drei Menſchen tötete,
während eine größere Anzahl anderer nur mit knapper Not ihren
Rädern entging. Schließlich wollte niemand mit der Maſchine
mehr fahren, und ſie wurde daher ausrangiert. Doch begnügte
man ſich nicht damit, ſie für andere Zwecke weiter zu verkaufen,
ſondern auf das Verlangen der Arbeiter wurden alle ihre Teile
einzeln vernichtet. Es beſteht nämlich der Glauben, daß jeder
Teil einer ſolchen Unglücksmaſchine, der noch weiter verwendet
wird, ſeine gefährlichen Eigenſchaften auf die andere Maſchine
überträgt und auch dieſe wieder zu einem Mörder macht.
* Ein ſchlechter Scherz? Die Grazer Tagespoſt meldet aus
Belgrad: In der Sitzung der Nationalverſammlung widmete
der Präſident dem verſtorbenen König Peter einen Nachruf
und gab die Thronbeſteigung König Alexanders bekannt, der
erſt nach ſeiner Rückkehr aus Paris den Eid auf die Verfaſſung
ablegen werde. Sodann wurde einſtimmig beſchloſſen, dem
verſtorbenen König amtlich den Titel Peter der Große,
Befreier der Serben, Kroaten und Slowenen, zu verleihen.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 24. Auguſt 1921.
Rummer 233.
Dn sen aese e e derle Lee
Lützel=Wiebelsbach und Seckmauern beſchloſſen. Auch in dieſen
Gemein=
den ſoll die Fertigſtellung und Inbetriebnahme der Anlagen bis zum
be=
vorſtehenden Winter erfolgen. Für eine große Zahl weiterer Gemeinden
werden auf ihren Antrag zurzeit die Vorarbeiten für den Anſchluß au
die „Heag” von dieſer ausgearbeitet.
Z.E. Erbach, 23. Aug. Die Verkehrsverhältniſſe. Geſtern
nachmittag fand im hieſigen Kreisamtsgebäude unter dem Vorſitz des
Herrn Kreisdirektors Dr. Merck eine Beſppechung über die in unſerer
Gegend äußerſt traurigen Eiſenbahnverbindungen ſtatt, an
der die Hernen Kreisamtmann Dr. Noeſener, Fabrikant Ludwig Arzt=
Mickelſtadt, Kreisausſchußmitglied Bürgermeiſter Dengler=Erbach,
Bei=
geovdneter Erhardt=Erbach, Gewerkſchaftsſekretär Enders=Michelſtadt,
Kreisausſchußmitglied. Redakteur Franz=Erbach. Landtagsabgeordneter
Hartmann=Mühlhauſen. Fabrikant Fritz Kumpf=Erbach, Poſtſekretär Olt=
Höchſt, Bürgermeiſter Ritzel=Michelſtadt und Kaufmann Röder=
Reickels=
heim teilgenommen haben. Wir glauben, daß damit Wünſchen weiter
Kreiſe Rechnung getragen wurde. Einſendungen in der Lokalpreſſe
wäh=
rend der vergangenen Monate und verſchiedene Anträge des
Kreisaus=
ſchußmitgliedes Ernſt Franz=Erbach bei den zuſtändigen Behörden gaben
der in der Bevölkerung über die mangelhaften Zugverbindungen
herr=
ſchenden Mißſtimmung beredten Ausdruck. Es wird hier ganz und gar
nicht verkannt, daß der verlovene Krieg uns auf allen Gebieten und ſo
auch bei der Eiſenbahn in unſeren Verkehrswünſchen Opfer auferlegt.
Es handelt ſich hier aber auch nicht um Fahrplanwünſche im allgemeinen
Sinne dieſes Wortes. Der Sommerfahrplan hatte der Bevölkerung
un=
ſeres Odenwaldkreiſes inbezug auf die vorher erreichten Anſchlüſſe
Ver=
ſchlechterungen gebracht, die wirklich unerklärlich ſind und nach
derenNemmt=
nis man annehmen könnte, daß unſer Fahrplan hier aufgeſtellt worden iſt,
ohne mit dem Nachbardirekdionen bezüglich der Anſchlüſſe in Verbindung
getreten zu ſein. Allgemein wird heute vom Wiederaufbau unſeres
Wirtſchaftslebens geſchrieben und geſprochen. Ein weſentlicher Faktor
hiepbei iſt aber zweifellos der Verkehr. Von unſerer
Reichseiſenbahn=
verwaltung muß deshalb gefordert werden, daß ſie zu ihrem Teil an
dem Wiederaufbau mitarbeitet. Dies geſchieht aber nicht, wenn ſie
un=
ſeren Verkehr hier förmlich erdroſſelt, ſondern wenn ſie durch
Entgegen=
kommen auf unſere berechtigten Fahrplanwinſche den für unſer
Wirt=
ſchaftsleben hier notzwendigen Verkehr erleichtert. Wir haben keine
Wünſche bezüglich ſolcher Zugverbindungen, die dem Ausflugsverkehr
oder dergleichen dienen. Die rührigen Geſchäftskreiſe des
Mümling=
tales laſſen ſich aber nicht ſtillſchweigend von dem Verkehr nach den
Nach=
bargebieten abſchneiden. Durch die von der Eiſenbahnbehörde zurzeit
eingeſchlagene Fahrplanpolitik geſchieht dies aber. Schreitet die
Eiſen=
bahnverwaltung auf dem in dieſer Beziehung von ihr beſchrittenen Weg
fort, ſo ſchädigt ſie den Wiederaufbau des Wirtſchaftslebens des
Oden=
waldes auf das Empfindlichſte und trägt zum Wiederaufbau, wahrlich
nicht bei. Hofſen wir deshalb, daß die geſtern im Kreisamtsgebäude
bahnbehörden zur Kenntnis gebracht wird, Erfolg haben möge, und die
Zugverbindungen hier ſich ſo geſtalten, daß unſer Wirtſchaftsleben Nutzen
miniſterium in Begleitung des Herrn Direktors Madlung vom
Hauptverſorgungsamt Frankfurt a. M. weilten heute vormittag im
hie=
ſigen Verſorgungsamt. Es fand unter Zuziehung von
Vertre=
tern der Kriegsbeſchädigten= und Kriegshinterbliebenenenfürſorge eine
Be=
ſprechung wegen ſchneller Durchführung der
Renten=
umanerkennung der Kriegsbeſchädigten ſtatt. Hier= Aſſoziatien meldet, daß geſtern nachmittag eine Bombe in die
Tyroe=
nach ſoll für die Folge die Feſtſetzung der Renten der Kriegsbeſchädigten
mach dem Reichsverſorgungsgeſetz durch das Verſorgungsamt bereits
ſtatt=
finden. Ebenſo werden die Geſchäfte der Penſionsregelungsbehörde in
Kaſſel durch eine dem Verſorgungsamt anzugliedernde Penſionsrege= Täter iſt entkomnen.
lungsabteilung erledigt. Hierdurch wind der zeitraubende Verſand der
Akten in jedem einzelnen Falle nach Frankfurt a. M. und Kaſſel
er=
ſpart. Daß hierdurch eine weſentliche Beſchleunigung des Verfahrens maligen Erzherzogs Leopold Salvator Rainer von Habsburg
erzielt wird, liegt auf der Hand und iſt deshalb ſehr zu begrüßen. Im
übrigen wurde auch die Frage der Verlegung des Verſorgungsamts an= und hatte einen falſchen Reiſevaß bei ſich. Der Paß lautete auf den
Na=
geſchnitten, da hierüber in letzter Zeit allerhand Gerüchte kurſiert
haben. Der Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums konnte hierzu eine
feſte Zuſage nicht machen, doch iſt aus ſeiner Erklärung zu ſchließen, daß
vor beendigter Durchführung der Nentenumanerkennung von den betei= kompromittierende Schriftſtücke gefunden, darunter Briefe
ligten Stellen an eine Verlegung nicht gedacht wird.
m. Stockſtadt a. Rh., 23. Aug. Ein Leichenzug, wie ihn hier
noch niemand geſehen ba” bewegte ſich heute durch unſere Ortsſtraßen
nach dem Friedhof. Die Beerdigung des nach kurzer, ſchwerer Kraukheit
geſtorbenen, in weiten Kreiſen bekannten und überall durch ſein lauteres
Leben beliebten Herrn Oberförſters Alois Bauer vom Forſthaus
Gun=
tershauſen fand hier ſtatt. Aus allen Familien unſeres Dorfes und von
auswärts waren ſeine Bekannten, Freunde und Verwandte
herbeigekom=
men, um ihm die letzte Ehre zu erweiſen. Seit 1879 war der
Verſtor=
bene, zuerſt bei dem Grafen v. Oberndorff und ſeit 37 Jahren bei
Frei=
herrn Cornelius v. Hehl als Jäger und Oberförſter über alle Freiherrlich Slowakei mit etwa 50 Delegierten. Nach lebhafter Ausſprache über die
Heglſchen Forſte und Jagden geſetzt. Er war ein echter, deutſcher Mann,
ein treuer Diener ſeines Herrn, ein allzeit freundlicher, hilfsbereiter
Menſch, ein lieber Vorgeſetzter, ein vorbildlicher Heger und Jäger. Mit
Recht ſagte in ſeiner Leichenrede Herr Pfarrer Blum, daß er ein Cha= ſchaftsverände” und iſt eine Vereinigung nationaler
Genoſſen=
rakter war, der für uns vorbildlich ſein kann. Ehrende Nachrufe und
Berge von Blumen und Kränzen zeugten von ſeiner Beliebtheit. Als
Vertreter des Hauſes von Hehl zu Herrnsheim ſprach Baron Max von
Hehl, der den Verſtorbewen ſeinen väterlichen Freund nannte. Herr
Ge=
heimrat Dr. Wallau=Groß=Gerau. Herr Syndikus Lahm=Worms, ein
Vertreter des Heſſiſchen Jagdklubs, Jagdfreunde von Biebesheim, der
Vorſitzende des Kriegervereins Stockſtadt, ein Vertreter des ihm unter= beſtimmt.
ſtellten Forſtverſonals legten mit ehrenden Worten Kränze am offenen
Grabe nieder. Sein Andenken bleibt bei uns in Ehren.
wd. Biſchofsheim, 22. Aug. Bei der Bürgermeiſterwahl
am Sonntag ſiegte der Kandidat der bürgerlichen Parteien, Fiſcher. Der
Kandidat der Sozialdemokratiſchen Partei, Harth, unterlag mit 29
Stim=
men. Fiſcher erhielt 1340, Harth 1311 Stimmen.
Mainz, 23. Aug. Einbrecher. In der Nacht zum letzten
Sonn=
tag verſuchten Diebe in einem Haus in der Neubrunnenſtraße
einzubre=
chen. Die Bewohner, die durch das Geräuſch wach wurden, ſchlugen
eine größere Menge von Schuhwerk. Der Beſtohlene erleidet
bedeuten=
den Schaden.
Worms, 23. Aug. Ein Autounfall ereignete ſich geſtern mittag
auf der Frankenthaler Straße, unweit des Bahnübergangs. Der 22 Jahre
alte Chauffeur einer hieſigen Möbelfabrik fuhr mit einem Laſtauto von
Bobenheim nach Worms. Vermutlich infolge Verſagens der Fußbremſe
geriet das Fahrzeug an der Kurve die Böſchung hinab und überſchlug
ſich. Die Führer und ein älterer Begleiter wurdem herausgeſchleudert
lebensgefährlich ſind. Die Verletzten wurden nach ihrem Wunſch in das
Städtiſche Krankenhaus gebracht.
Reich und Ausland.
Berlin, 23. Aug. Ein Verbot des Reichswehrminiſters.
Wie der Lokglanzeiger meldet, hat der Reichswvehrminiſter dem
Ange=
hönigen der Reichswehr die Teilnahme an dem Deutſchen
Front=
kämpfertag, einer Veranſtaltung, die vom Nationalverband deutſcher men, in der die Ausſchreibung von Neuwahlen zur Aenderung des
Offiziere und dem Verband national geſinnter Soldaten ausgeht und Steuepprogramms der Reichsreoierung verlangt wird. In der
heutze im Stadion im Grunewald bei Berlin ſtattfinden ſoll, in Uniform
8 36 des Reichswehrgeſetzes der Nationalverband deutſcher Offiziere eine
Vereinigung ſei, die für die Angehörigen der Reichswehr verbotem ſei.
Wie das Blatt weiter hört, iſt auch bei der Schutzpolizei ein ähnlicher
Beſehl im Umlauf. — Der Zwirchenfall auf Bahnhof
Friedrichſtraße. Wie mitgeteilt wird, unterſtehen diejenigen
Verlin. Sie befanden ſich auf der Durchreiſe. Die Unterſuchung über
den Zwiſchenfall iſt noch nicht abgeſchloſſen. In diplomatiſchen Kreiſen
wird dem Zwiſchenfall keine große Bedeutung beigemeſſen. Die deutſche
Regierung hat wegen des Zwiſchenfalls bei der franzöſiſchen Botſchaft
Vorſtellungen erhoben.
Frankfurt a. M., 23. Aug. Diebſtähle. Die hieſige
Krimi=
nalpolizei iſt ummfangreichen Diebſtählen bei der Eilgut= faſſuma der Goldwerte aller Kapitalbeſitze vorſieht.
abfertigung des hieſigen Hauptbahnhofes auf die Spur gekommen.
Es ſpurde ſeſtgeſtellt, daß Zigarettenſteuerbanderolen im Geſamtwerte von ten Hauptverſammlung des Zweiten Deutſchen Handwerker=
428000 Mark von den beteiligten Eiſenbahnern, unterſchlagen wurden.
Auch weiteren Diebſtählen bei der Eilgutabfertigung iſt man auf die
Spur gekommen, ſo daß die fortgeſetzten Diebſtähle von Bahnſendungen
ihre Aufklärung finden dürften. Im ganzen wurden bis jetzt 15
Per=
ſonen in Haft genommen.
wd. Flörsheim, 23. Aug. Tragiſcher Tod. Der 34 Jahre alte
Schneidermeiſter Karl Rheinhardt von hier badete vor 14 Tagen im freien, ligkeit für das deutſche Handwerk geſchaffen werden.
Main und ſtieß dabei an einen Fiſcherkahn. Die an ſich unbedeutende
Wunde heilte raſch zu; plötzlich aber zeigten ſich die Anzeichen einer
bös=
artigen Blutvergiftung. Ins Krankenhaus nach Wiesbaden verbracht,
ſtarb der Mann nach kurzer Zeit unter gräßlichen Schmerzen. Er
hinter=
läßt eine Witwe mit mehreren Hindern.
Heidelberg, 2. Aug. (Wolff.) In der Bürgermeiſtermord=
Nachprüfungen der ſeinerzeit von Peter Siefert gemachten Angaben
ſtatt über ſeinen Aufenthalt am Tage der Tat in der Gegend von
Jagſtfeld und Rappenau. Der Unterſuchungsrichter und
Kriminalbeamte fuhren in einem Kraſtwagen mit Siefert die
Dh ie Selele Wchen Der Eenen durfiaer Wuenfaun aue.
den, wie von vornherein angenommen wurde, keine Beſtätigung. Er
leugnet trotz ſeiner Ueberführung durch zahlreiche Beweisſtücke immer
noch, der Mörder der beiden Bürgermeiſter zu ſein.
Meiningen, 23. Aug. (Wolff) Geſtern nachmittag, wurden in
Wa=
ſungen durch Großfeuer über 20 Häuſer und zahlreiche
Scheu=
nen mit der geſamten Ernte eingeäſchert.
Weimar, 22. Aug. Der Diebſtahl im Landesmuſeum
in Weimar, wobei u. a. ein Nembrandt geſtohlen wurde, iſt jetzt
auf=
geklärt worden. Ein zurzeit in Weimar in Haft befindlicher
Kauf=
mann Roſt und ein Schloſſer Schumann haben den Diebſtahl
eingeſtan=
den. Sie haben die Bilder in der Nähe von Weimar an einer Stelle
ver=
borgen, die zurzeit noch geſucht wird.
Plauen i,. Vgtl., 22. Aug. Raubüberfall. In der Nacht zum
Sonntag wurde auf der Straße Plauen—Reichenbach ein Automobil,
worin zwei Schweden darunter ein Mitglied des ſchwediſchen Ausſchuſſes
für deutſche Kinderhilfe ſaßen, von drei maskierten Räubern durch
mehrere Revolverſchüſſe zum Halten gebracht. Die Näuber nahmen den
Inſaſſen 1500 Mark ab. Der Führer des Automobils wurde durch
Schüſſe in den Fuß ſchwer verletzt. Die Näuber ſind entkommen.
Eſſen, 22. Aug. Das Grubenunglück auf der
Schacht=
anlage Helene. Bei der amtlichen Unterſuchung des
Unglücks=
falls auf der Schachtanlage Helene der Gewerkſchaft
Ver=
einigte Helene und Amalie wurde feſtgeſtellt, daß das Unglück durch zwei
überladene Schüſſe hervorgerufen worden iſt, die zum Sprengen der
beſchädigten, auf andere Weiſe nicht lösbaren Bremsſcheibe des Luſt
haſpels angelegt wurden. Da in der Schießkiſte des zuſtändigen,
inzwi=
ſchen ſeinen Verletzungen erlegenen Schießmeiſters ein Reſt von
Dynamit=
patronen gefunden wurde, iſt anzunehmen, daß nicht, wie anfangs
an=
genommen wurde, mit dem Sicherheitsſprengſtoff Detonit, ſondern mit
Dynamit die Sprengung der Scheibe vorgenommen worden iſt. Da man
ſich über die Schußwirkung täuſchte, hatten ſich die beteiliaten zwei
Be=
amten und zehn Arbeiter nur wenige Meter von der Schußſtelle entfernt.
Die Abgabe der Sorengſchüſſe erfolgte duuch elektriſche
Momententzün=
dung, wobei die Schüiſſe jedoch nicht, wie bei der Momentzählung zu
er=
warten war, gleichzeitig, ſondern in kurzen Abſtänden aufeinander
folg=
ten. Bei Abgabe der Schüſſe, entwickelte ſich eine Flammenerſcheinung,
durch die die Beteiligten lebensgefährliche Verletzungen erlitten.
ONB. Brüſſel, 22. Aug. Ein belgiſcher Diplomat als
Hochſtapler? Eaſt Gurope verbreitet folgende merkwürdige Nachricht:
In einem Hotel in der Nähe des Südbahnhofes wurde eine Neiſende, die
ſich unter dem Namen einer Frau v. Kramer einſchreiben ließ,
der=
haftet. Man entdeckte, daß ſie eine Deutſche ſei, deren Berliner Name
Franziska Pelo ſei, die während des Krieges in der Schweiz wegen
Spio=
nage verhaftet wworden war und verurteilt wurde. Auf die Fragen des
Unterſuchungsrichters ſagte ſie aus, daß ſie ſeit zwei Jahren
Verbindun=
gen mit einem belgiſchen Diplomaten, der Geſandtſchaft in
hier ſtattgehabte Beſprechung, deren Ergebnis den zuſtändigen Eiſen= Stocholm unterhalte, deſſen Name Booyſei. Dieſer habe ihr den Paß
ausgeſtellt, nach welchem ſie Belgierin ſei. Franziska Pelo beſchuldigte
Booy, daß er mit Deutſchen verſchiedene unſaubere Geſchäfte gemacht und
davon hat. — Herr Oberregierungsrat Mauve, vom Reichsarbeits= verbotene Gegenſtände in diplomatiſchen Koffern transportiert habe. Der
Außenminiſter Jaspar ließ Bovy ſofort nach Brüſſel kommen, und da
Boby keine genügende Auskunft geben konnte, ſei er verhaftet worden
Die Unterſuchung ſoll Aufklärung im dieſe noch unklare Angelegenheit
bringen.
London, 23. Aug. Bombenattentat in Belfaſt. Die Preß
ſtraße von Belfaſt geſchleudert wurde, die hauptſächlich von
Katho=
liken bewohnt iſt. Es befanden ſich nur ſpielende Kinder auf
der Straße. Sieben wurden, wie bereits gemeldet, getötet. Der
Belgrad, 22. Aug. (B. 3.) Verhaftungeines
öſterreichi=
ſchen Erzherzogs. Geſtern wurde in Laibach der Sohn des
ehe=
feſtgenommen. Er reiſte in Begleitung ſeines Schwiegervaters Nikolitſch
men eines, öſterreichiſchen Offiziers, Graf Lerchenfeld. Der Erzherzog
wvollte nach Italien reiſen. Wegen eines Konfliktes mit einem
jugoſla=
des Fürſten Windiſchgrätz an den Exkaiſer Karl, in denen Windiſchgrätz
dem Erkaiſer Karl alle ſeine Beſitzungen als Wohnort anbietet.
Kongreſſe und Parteitage.
Zürich, 23. Aug. (Wolff.) Am Samstag und Sonntag fand in
Zürich der dritte internationale Kongreß der chriſtlich=
orga=
niſierten Genoſſenſchaftsverbände verſchiedener Länder
Holland, Belgien, Oeſterreich, Ungarn, Jugoflawiem und die Tſchecho=
Refergte wurden die Statuten beraten. Hierauf wurde die Gründung
einer Internationale beſchloſſen. Die Konföderation führt den Titel lugk— Sagan—Arnsdorf-Liegnitz—MochlernBrockau-Karls=
„Internationale Konföderation der
Genoffen=
ſchaften und Verbände aller Art (Konſum=, Kredit=, Produktions= und
Verſicherungsgenoſſenſchaften) mit dem Zweck, die geſamte Volkswirtſchaft Vermeidung von unliebſamen Zwiſchenfällen darauf
hingewie=
ſieren. Neun Staaten erklärten ihwen Beitritt. Der Sitz der Konföde= keinerlei Schwierigkeiten zu bereiten.
ration iſt in Rom. Der nächſte Kongreßort wird vom Zentralausſchuß
* Bochum, 22. Aug. Im Beiſein von Vertretern der
Oberpräſi=
denten von Rheinland und Weſtfalen hielten heute hier der
Meierei=
verband für Weſtfalen und Lippe ſowie die
Milchhänd=
eine außerordemtliche Tagung ab, in der über die Milchverſorgung der geſtellt worden ſind, und einer Brigade Franzoſen, die im 16
rheiniſch=weſtfäliſchen Großſtädte und die Zweckmäßigkeit eines Zuſam= Zügen nach Oberſchleſien gebracht werden ſollen.
menſchluſſes der Genoſſenſchaften mit dem Meiereiverband beraten wurde.
Die Verſammlung nahm gegen die Preistreibereien auf dem Milchmarkt
Stellung und ſprach ſich für eine reſtloſe Organiſation von den Erzeu=
Lärm, wpodurch die Diebe die Flucht ergriffen — Am Sonntag nachmit= gern bis zu den Milchhändlern aus. Nur ſo könne die Milchwirtſchaft tiertdie litauiſche Delegation in Paris in aller Form
tag brachen Diebe in dem Laden eines Schuhmachers ein und ſtahlen in geſunde Bahnen gelenkt werden. Die weſtfäliſchen Michhändlergenoſ” das Telegramm, wonach Abgeordnete der litauiſchen Regierung
ſenſchaften traten dem Meiereiverband, für Weſtfalen und Lippe bei.
Dem Zuſammenſchluß auch mit den rheiniſchen
Milchhändlergenoſſenſchaf=
ten follen die Wege geebnet wenden.
Pavis, 23. Aug. (Wolff.) Wie die Blätter aus Brüſſel
mel=
eine Reſolution angenommen, in der es u. a. heißt: 1. Der Kongreß er= lungen einzutreten. Die Delegation weiſt darauf hin, daß die
und erliten dabet erhebliche Verletzungen, die anſcheinend aber nicht den verſchiedenen Ländern Propaganda zu untermehmen, damit in jodem litauiſchen Vertreter bekannt zu geben, was doch zweifellos viel
Falle eine Zentralorganiſation geiſtiger Arbeiter, die der internationalen
Vereinigung angehört, zuſtande kommt, und gibt 3. einer der inter= beweiskräftiger geweſen wäre.
nationalen Vereinigungen das Mandat, ſofort mit den Organiſationen
des Völkerbundes und des internationalen Arbeitsbureaus bezüglich der
genannten Frage in Verbindung zu treten.
parkeitagder Sozialdemokratiſchen Partei Deutſch= ſiſchen Frage zu fungieren, zurückgewieſen haben.
lands hat am Sonntag auf Antrag ſeines Hauptreſerenten Otto Wels,
des Vorſitzenden der Geſomtpartei, eine Reſolution einſtimmig
angenom=
verboten. Als Grund dieſer Maßnahme wird angegeben, daß gemäß Steuern in dieſer Art für die Sozialdemokratiſche Partei unannehmbar noch vor dem Zuſammentritt der Abrüſtungskonferenz
rung an der Geſamtheit, dieſes Steuerprogramms, die Neuwahl des unmöglich, daß die Schantungfrage ebenfalls auf das Pro=
Reichstages. Durch Befragung des Volkes ſoll dann klargeſtellt werden, gramm der Waſhingtoner Konferenz geſetzt werde.
welche Steuern das deutſche Volk tragen kann. Die Partei muß fordern,
haß zuvor die beſitzenden Klaſſen in beſonders einſchneidendem Maße
Fpanzoſen, die am Samstag den Zwiſchenſall auf Bahnhof Friedrich= durch Steuerleiſtungen herangezogen werden, ſo daß die Steuerverpflich= führer Gompers erklärte in einer Anſprache, Präſident
Har=
ſtraße hervorgerufen haben, nicht der interallierten Militärmiſſion in tungen des Beſitzes der künftigen Steuerreform dem Stempel aufdrücken, ding habe ihm mitgeteilt, daß er dem Wunſche der Arbeiter=
Landwirtſchaft und der Induſtrie, des Handels und der Banken iſt im= gewogen ſei,
ſtande, die Einkünfte an der Quelle zu erfaſſen und bietet die nicht mehr
umgehbare Sicherheit ihves Ginkommens. Die Zuſtimmung zu dem
Fi=
nanzprogramm der Negierung müſſe davon abhängig gemacht werden,
daß es neben den unerläßlichen ſteuerlichen Belaſtungen eine ſcharfe
Er=
gebung, beſonders verwahre, man ſich gegen den Gedanken einer rere Waggons abgekoppelt. Die Polizei verhaftete ein paar
Zwangshypothek. Eine zweite angenommene Entſchließung verlangt, daß
möglichſt bald ſoziale Fürſorgeinrichtungen auf dem Wege der Freiwil= Beamten angegriffen. Sie erwiderte mit Schüſſen und verletzte
teitag der Vereinigten Kommuniſtiſchen Partei gezogen werden.
Deutſchlands begonnen. Der Parteivorſitzende Stöcker=Berlin
hielt die Eröffnungsanſprache. Zu Vorſitzenden wurden Pieck=Berlin,
Friesland=Berlin und Schumann=Halle gewählt. Für die Rote
Gewerk=
ſache fanden am Freitag, wie die Neue Badiſche Landeszeitung meldet, deutſcher Sprache. Für die norwegiſche Arbeitgrſchaſt ſprach Fries, für Spitze ſehrſtarker Streitkräfte gegen Nabor vorrücke,
die Kommuniſtiſche Partei Hollands Peters, für die Luxemburger Weber,
für die Schweizer Wyſſer und für die däniſchen Kommuniſten
Chriſtian=
ſen. Vor Gintpitt der Mittagspauſe beſchloß der Parteitag, als beſon= Spaniſch=Marokko, der dem neuen Miniſterium ſeinen
ſſalsen, auf die Fo.
ſetzen. Die bisherigem Mitglieder der Partei, Dr. Kurt Geher und Düwell,
wurden durch namentliche Abſtimmung ausgeſchloſſen, meil ſie trotz des
Verbots der Partei an der von Levi herausgegebenen Zeitſchrift
mitge=
arbeitet haben. Die Beteiligung am Parteitag, hält ſich in mäßigen
Grenzen.
Die Streikbewegung.
Danzia, 23. Aug (Wolff.) Der polniſche
Eiſenbahner=
ſtreik in Poſen und Pommerellen ſetzte heute früh ein. Der Zug von
Karthaus, der morgens 6 Uhr 26 Minuten fahrplanmäßig fährt, wurde
noch abgelaſſen. Es wurden aber nur ſolche Reiſende befördert, die den
Nachweis erbringen konnten, daß ſie Danziger ſind. Der Bahnhof
Kart=
haus wurde militäriſch beſetzt.
Nach mehreren Nachrichten beſchränkt ſich der Eiſenbahnerſtreik in
Pommerellen und Poſen auf den Ausſtand der Lokomotivführer in den
Bezirken Dirſchau, Bromberg und Thorn. Der geſamte
Korridorver=
kehr und der Verkehr auf der Strecke Schneidemühl—Marienburg und
Czersk—Marienwerder wird aufrecht erhalten. Sämtliche auch über
Danzig laufende Züge nach und von Berlin (Linie Danzig-
Königs=
berg) verkehren ebenfalls.
Berlin, 23. Aug. Die Blätter melden über den polniſchen
Eiſenbahnerſtreik aus Warſchau, daß der Streik im Poſener
Direktionsbezirk allgemein iſt, während im Pommerellener Bezirk
nur ein Teilſtreik beſteht. Das Zentrum der Streikbewegung iſt
Poſen, wo ſich das Streikkomitee der 27 bildete. Die polniſche
Re=
gierung nahm von der Militariſierung der Eiſenbahn vorläufig
Ab=
ſtand, da man durch Anwendung dieſer Maßnahme eine Verſchärfung
der antizentraliſtiſchen Stimmung in den früheren preußiſchen.
Ge=
bieten befürchtet. Das Poſener Generalkommando beruft
auf Befehl des Kriegsminiſters die Jahrgänge 1882 bis 1892 der
dor=
tigen demobiliſierten und beurlaubten Eiſenbahntruppen ein.
Kiel, 23. Aug. (Wolff.) Die Verhandlungen zwiſchen dem
Orts=
ausſchuß des Allgemeinen Deutſchen
Gewerkſchafts=
bundes und dem Bund der Arbeitgeber über die
Gewäh=
rung von Teuerungszulagen für die in Kleinbetrieben
beſchäf=
tigten Arbeitnehmer ſind geſtetn abend geſcheitert. Sämtliche
Berufsgruppen haben darauf noch geſtern abend in „Verſammlungen
Stellung zu der Lage genommen. Es wurde beſchloſſen, am heutigen
Dienstag in den Streik einzutreten, da die Angebote der
Arbeit=
geber für ungnnehmbar bezeichnet wurden. Der Streik iſt darauf
heute morgen ausgebrochen.
Breslau, 23. Aug. (Wolff.) Die Hilfsarbeiter der
Linke=Hoffmannwerke A.=G. traten heute in den
Aus=
ſtand. Während Lie Direktion die
hungen aus dem neuen
Lohn=
abkommen erſt ab 1. September io
ua treten laſſen will,
verlan=
gen die Hilfsarbeiter die Auszahli „t Wirkung ab 15. Juli.
Paris 23. Aug. (Wolff.) Wie der Excelſior meldet, brach in
Lima ein Eiſenbahnerſtreik aus. Es wird befürchtet, daß
die Bewegung ſich auf ganz Peru ausdehnt. Aus verſchiedenen
peruani=
ſchen Provinzen werden Aufſtände gemeldet, die völlig
kommuni=
ſtiſchen Charakter haben ſollen.
Einberufung des Neichstags zum 27. September.
Berlin, 23. Aug. (Wolff.) Der Reichstag ermächtigte
in ſeiner letzten Sitzung vom 7. Juli den Präſidenten, die nächſte
Plenarſitzung auf den 6. September anzuberaumen für den Fall,
daß bis dahin die Beratung der Steuergeſetze in allen
vorbe=
reitenden Juſtanzen erfolgt ſei. Da die Steuergeſetze den
hierzu berufenen Körperſchaften zurzeit noch zur Beratung
vor=
liegen und da die oberſchleſiſche Frage, auf deren
Ent=
ſcheidung man noch im Auguſt gerechnet hatte, durch den
Ober=
ſten Rat vertagt wurde, ſo hat der Reichstagspräſident nach
Fühlungnahme mit den Fraktionen und der Reichsregierung die
wiſchen Zollbeamten wurde ſein Gebäck genau unterſucht. Dabei wurden Einberufung des Reichstags aufgeſchoben. Als
Ter=
min des Zuſammentritts iſt nunmehr der 27. September
vorgeſehen.
Um Oberſchleſien.
Die Truppenverſtärkungen.
Berlin, 23. Aug. (Wolff.) Für die Verſtärkung der
interalliierten Truppen in Oberſchleſienwerden
wie bereits gemeldet wurde, zwei britiſche Batgillone und eine
ſtatt. Vertreten wanen Italien, Frankreich, Deutſchland, die Schweiz, franzöſiſche Brigade vom Rheinland nach Oberſchleſien befördert.
Die Transporte beginnen am 25. Auguſt und laufen die Strecke
Mainz—Biſchofsheim—Frankfurt a. M.=Süd—Hanau=Oſt—
Flie=
den — Blankenhain— Gerſtungen — Weißenfels—Taucha—
Dobri=
markt—Oppeln. Täglich werden vier Züge gefahren. Die
Be=
völkerung der von den Transporten berührten Gebieten wird zur
aller Nationen nach chriſtlichen Geundſätzen genoſſenſchaftlich zu organi= ſen, daß es im allgemeinen Intereſſe liegt, dieſen Transporten
Berlin, 23. Aug. (Wolff.) Vom 25. Auguſt ab werden
von Mainz aus Verſtärkungstruppen für
Ober=
ſchleſien durch Deutſchland transportiert, und zwar ſind auf
Erſuchen der Entente Vorbereitungen getroffen für den
Trans=
lergenoſſenſchaften für Rheinland und Weſtfalen, port von zwei Bataillonen Engländer, wofür vier Züge bereit=
Ein Dementi.
Paris. 23. Aug. (Wolff.) Wie Havas meldet
demen=
in Ratibor angekommen ſeien, um mit den Vertretern der
Or=
geſch=Organiſationen zwecks Vornahme von
Freiwilli=
gen=Anwerbungen für das litauiſche Freikorps, das dazu
be=
den, hat der hier tagende Kongreß der geiſtigen Arbeiter, ſtimmt ſein ſolle, gegen die Polen zu kämpfen, in
Unterhand=
wägt den Entwurf für eine internationale Veweinigung geiſtiger Arbei= Verfaſſer des Telegramms wohl die Namen der Vertreter der
ter. Er abt 2. der internationalen Arbeitsvereiniung das Mandat, in Orgeſch nannten, es aber unterlaſſen hätten, auch die Namen der
Paris, 23. Aug. ((Wolff.) Nach gewiſſen aus Madrid
hier eingetroffenen Nachrichten ſoll Quinones de Leon das
ihm von Vicomte Iſhif gemachte Anerbieten, als Berichterſtatter
*Beplin, 23. Aug. Der brandenburgiſche Bezirls= des ausführenden Rates des Völkerbundes in der oberſchle=
Die Abrüſtungskomödie.
London, 23. Aug. (Wolff.) Die Times erklären, es be=
Reſolution heißt es, daß die von der Reichsregierung vorgeſchlagenen ſtehe Grund zu der Annahme, daß die japaniſche Frage
ſind. Der Bezirlsparteitag wünſcht im Falle des Feſthaltens der Regie= in Waſhington befriedigend gelöſt werde. Man halte es für
London, 23. Aug. (Wolff.) Der amerikaniſche Arbeiter=
Nur eine Betoiligung der Allgemeinheit an den Vermögenswerten der ſchaft, auf der Abrüſtungskonferenz vertreten zu ſein,
Polen und die ruſſiſche Hungersnot.
Paris, 23. Aug. (Wolff.) Neu=York Herald meldet aus
Warſchau, daß die polniſchen Arbeiterverbände eine
* Magdeburg, 22. Aug. In der von 3000 Teilnehmern beſuch= Propaganda zugunſten der Schließung der polniſchen
Grenzen für die Ausfuhr von Nahrungsmitteln ins Werk
tages wurde einſtimmig eine Entſchließung angenommen, die feierlich ſetzen, um den Abfluß großer Sendungen nach Rußland zu
Verwahrung gegen die bokannt gewordenen Steuerpläne der Reichsregie= verhindern. In Cholm wurde ein Eiſenbahnzug mit
Nahrungs=
rung einlegt. Man verlange eine einfache, kare Steuergeſetz= mitteln von polniſchen Eiſenbahnbeamten angehalten und meh=
Dutzend Eiſenbahnbeamte und wurde deswegen von den übrigen
md. Jeng, 22 Aug. Heute vormittag hat hier der zweite Par= mehrere von den Angreifern. Schließlich mußten Truppen heran=
Der Aufſtand der Riffkabylen.
Madrid, 23. Aug. (Wolff.) Diario Univerſal will wiſſen,
ſchaftsimternationale verlas Sufowitſch (Rußland) eine Kundgebung in daß der Anführer der Riffkabylen, Abd el Krim, an der
Madrid 23. Aug. (Wolff) Der Oberkommiſſar in
deven Punkt die Erörterung über die Stellung der Vereinigten Kommu= Rücktritt angeboten hatte, wurde das Vertrauen der Regierung
ember
Rummer 233.
ausgeſprochen und die nötigen Vollmachten erteilt. Die
Truppentransporte nach Marokko werden im ganzen Lande
fort=
geſetzt und vollziehen ſich unter patriotiſchen Kundgebungen des
Bolkes. Auch der bekannte Radikale Lerroux tritt für die
Fort=
ſetzung des Marokko=Unternehmens ein.
Paris, 23. Aug. (Wolff.) Nach einer Meldung aus
Ma=
drid werden in amtlichen Kreifen die in ausländiſchen Blättern
veröffentlichten, angeblich offiziellen Zahlen über die
ſpani=
ſichen Verluſte in Marokko als Uebertreibung
be=
zeichnet.
Letzte Nachrichten.
. Berlin, 23. Aug. Wie der Deutſchen Allgemeinen Zeitung
mitgeteilt wird, bereitet die Reichsregierung die
Heraus=
gabe eines Weißbuches über die Lage im
Saar=
gebiet vor, das zunächſt dem Reichstage zugehen ſoll.
c. Berlin, 23. Aug. Den Blättern zufolge wurde Profeſſor
Or. Ludendorff, ein Bruder des Generals, zum Direktor
des Potsdamer aſtro=phyſikaliſchen Obſervatoriums ernannt. Er
tritt damit die Nachfolge des Geheimrats Dr. Müller an, der
in dem Ruheſtand trat.
Berlin, 23. Aug. (Wolff.) Zu der Blättermeldung über ein
beaoſichtigtes Einſchreiten gegen die Sportsbanken und
Wettkonzerne wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß die
Polizei leider bisher keine geſetzliche Handhabe habe,
um gegen die betreffenden Unternehmen vorzugehen.
. Berlin, 23. Aug. Wie die Blätter von zuſtändiger Stelle
hören, bat die deutſche Regierung wegen des Vorfalles am
Bahnhof Friedrichſtraße, wo franzöſiſche Soldaten ſich
den Anordnungen der Schutzpolizei widerſetzten, den franzöſiſchen
Geſchäftsträger in Berlin, die franzöſiſchen Heeresangehörigen
in Deutſchland anzuhalten, in Deutſchland die geltenden
Poli=
zeivorſchriften zu beachten und die von den deutſchen
Behörden getroffenen Anordnungen zu berückſichtigen.
Paris, 23. Aug. (Wolff.) Havas meldet aus Athen, daß
man amtlich erklärt, daß die von einer Schweizer Zeitung
ver=
breitete Nachricht, wvonach der ehemalige deutſche Kaiſer
einen Glückwunſchbrief an, den König Konſtantin
anläß=
lich der Siege der griechiſchen Armee in Kleinaſien gerichtet
haben ſoll, vollſtändig unbegründet ſei.
Ebenſo wird eine weitere Nachricht, wonach ein Anſchlag
gegen ein Mitglied der franzöſiſchen Miſſion
vorge=
nommen worden ſei, dementiert.
London, 23. Aug. (Wolff.) Bei der Bekanntgabe der
Krö=
nung des Emir Feiſal zum König von
Meſopota=
mien teilte das britiſche Kolonialamt mit, daß die Behörden
niit der politiſchen Lags Meſopotamiens vollauf zufrieden ſind.
Die Herabſetzung der britiſchen Garniſonſtärke
könne daher raſcher vorgenommen werden, als urſprünglich
ge=
plant war.
Vermiſchtes.
— Gegen Heilſtätten im Ausland. Gegen die
Ver=
ſchickung deutſcher Lungenkranker in ausländiſche Heilſtätten wendet ſich
Geheimrat Profeſſor Dr. Pannwitz Generalſekretär der „
Inter=
nationalen Vereinigung gegen die Tuberkuloſe”, in einem Artikel der
Monatsſchrift Tubereuloſis. Unmittelbaren Anlaß zu ſeiner Warnung
gibt ein Aufſatz des Staatsſekretärs Dr. Geib in einer Berliner
Zei=
uing, der unter dem Titel „Zur Praxis der Tuberkuloſebekämpfung”
fir Sammlungen zugunſten eines Heims in Davos Stimmung zu
machen ſucht. Pannwitz bezeichnet dieſes Vorgehen in der jetzigen Zeit,
da man an Stelle eines in die valutaſtarke Schweiz verſchickten
Kran=
ken für dasſelbe Geld zehn feiner Schickſalsgenoſſen mit dem gleichen
Erfolg in der Heimat behandeln könnte, als einen volkswirtſchaftlichen
Fehler. Von den hervorragendſten deutſchen Klinikern, Gerhardt,
Ley=
den, Ziemßen, Fränkel, Dettweiler u. a., iſt ſchon vor Jahren der
Grundſatz nufgeſtellt worden, daß der Lungenkranke alle Hilfsmittel zu
ſeiner Heilung in der Heimat findet. Dieſer Grundſatz iſt durch
truſendfältige Erfahrung beſtätigt, und neuerdings hat Geheimrat Bier
durch ſein in Hohenlychen ausgebildetes Verfahren ſeine Richtigkeit von
neuem bewieſen. Wenn deutſche Lungenkranke ausnahmsweiſe aus
be=
ſonderen Gründen einer Behandlung im Alpenhochland unterworfen
werden ſollen, ſo denke man an Deutſch=Tirol wo die Mark noch
Kaufkraft hat, und wo die Heilſtätte Hochzirl bei Innsbruck
eine der hervorragendſten Anlagen der Welt, ihrer Vollendung
ent=
gegenſieht.
Neue Bücher.
— Kronen=Bücher, Bd. 64: „Die gläſerne Welt”,
Noman von Anna Eliſabeth Weirauch (Rudolf Moſſe, Buchverlag,
Berlin SW. 68). Preis 5 Mk. gebunden. Der Roman ſchildert das
Schickſal einer gefeierten Sängerin, einer vielgeliebten Frau, die ſich
aus der Hetzjagd von Arbeit und Vergnügen, von Ehrgeiz und
Geld=
gier, von Spiel und Liebesleidenſchaft in die Stille des Landlebens,
nach einfachen, nicht überkultivierten Menſchen, nach einer
kindergeſeg=
neten, ruhigen Ehe ſehnt. Der Roman gibt wirkliche
Menſchenſchick=
ſale, er ſpricht von Schuld und Sühne mit liebevollem Verſtehen und
tiefempfundener Einſicht.
* Neu erſchienene Broſchüren. Badehygiene und
Ret=
tung bei Ertrinkungsgefahr. Im Auftrage des Miniſteriums für
Volks=
wohlfahrt herausgegeben von Prof. Dr. A. Loewy und Prof. Dr. G.
Meher. Mit 17 Abbildungen. Berlin. Verlag von Richard Schoetz,
Wilhelmſtraße 10. Preis 2,60 Mark. — Dr. L. Galin, Die Verfaſſung
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 24. Auguſt 1921.
Seite 5.
der ruſſiſchen Sowjetrepubhik in der Praxis. Berlin W. 57. Im Firn=
Verlag. 40 Seiten. 3,50 Mark. Herausgegeben von Aufbau und
Werden. — Die Wirtſchaftsprobleme von heute. Von Dr. Kühles,
ſtän=
diger Berater wirtſchaftlicher Verbände, München. Heft 6 der
Flug=
ſchriften der Zeitſchrift Freie Wirtſchaft. Berlin=Friedenau, Verlag Freie
Wirtſchaft. 84 S., Gr. 80 Preis 5 Mk. (einſchl. aller Zuſchläge).
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimme die Rebaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Schlußwort zur Poſtreklame.
Die von mir erhobene Stimme aus dem Leſerkreis in Nr. 215 ds.
Bl., wollte die Oeffentlichkeit zum Nachdenken über die Poſtreklame
an=
regen und auch der Poſtbehörde zeigen, daß die Durchführung dieſer
Re=
klame ſtarkem Widerſpruch begegnete. Die hierauf erfolgten
Kundgebun=
gen — auch die Gegenäußerung der für die Poſtreklame maßgebende
Dienſtſtelle in Nr. 222 ds. Bl. — haben die Berechtigung meiner
Stel=
lungnahme dargetan. Daß auch weite Kreiſe der Geſchäftswelt gegen
die jetzige Art der Poſtreklame auftreten, kann man einer
Meinungs=
äußerung des Kaufmänniſchen Vereins Wiesbaden entnehmen, die in
einem Aufſatz der Frankfurter Nachrichten einige Tage nach meinem
Eingeſandt zu leſen war. Dieſe Körperſchaft empfindet die Verſtöße der
Poſtreklame gegen den guten Geſchmack ebenfalls peinlich und fordert
ſogar Verzicht auf die ganze Poſtreklame=Betätigung, für die vom
kauf=
männiſchen Standpunkt aus gar kein Bedürfnis vorliege. Daß ſolche
Verſtöße gegen den guten Geſchmack in gewiſſen Fällen das innerſte
Empfinden eines Menſchen aufs tiefſte verletzen müſſen, zeigt der von
Herrn Dipl.=Ing. Vierheller in Nr. 225 ds. Bl. dargelegte Vorgang.
Ich begrüße die Erkſärung der hieſigen Poſtreklamedienſtſtelle, daß ſie
Anregungen gern entgegen nehme und prüfe, und hoffe, daß dies mit
Erfolg geſchieht. Mehr als durch eine Behandlung der Frage in
öffent=
licher Verſammlung ſoird der Sache gedient ſein, zwenn die Poſt örtliche
Beiräte zuzieht, deren Bildung m. W. der Herr Reichspoſtminiſter auf
eine Eingabe des Deutſchen Bundes für Heimatſchutz übrigens ſchon vor
geraumer Zeit zugeſagt hat. Darüber wird man allerdings nicht
hin=
wegkommen. Die Poſtreklame, wie überhaupt die ganze Verkehrsreklame,
wird ſtets als ein notwendiges Uebel betrachtet werden; die Zuverſicht der
Poſtbehörde, daß mit ihr „eine befreiende Tat durch kulturelle
Vorbildlich=
keit” ausgelöſt werde, teile ich nicht.
Oberbaurat Wagner.
Pfründnerhausſtraße.
Die Stadtverwaltung iſt während der letzten Jahre dazu
überge=
gangen, Straßen, deren Bezeichnung nicht mehr den früheren
Voraus=
ſetzungen entſprach, umzubenennen. Ueberſehen wunde hierbei die
Pfründnerhausſtraße, die von dem Schloßgarten (Herrngarten) auf die
Emilſtraße zieht und hier durch die Emilſchule ihren Abſchluß erhält.
Sie ſteht ſomit mit dem Pfründnerhaus, das übrigens inzwiſchen in
„Altersheim” umgetauft worden iſt, in keinerlei Verbindung und
Be=
ziehung mehr. Es wäre daher an der Zeit, daß ſich unſere
Stadtver=
wvaltung auch der „Vergeſſenen” entſinnen, und ihr einen den jetzigen
Verhältniſſen entſprechenden Namen verleihen würde. Es wird
vorge=
ſchlagen, in Anbetracht der gegenwärtig ſtattfindenden Ploenies=
Gedächt=
nis=Ausſtellung die Pfründnerhausſtraße „Ploeniesſtraße”, zu
nennen und zwar ſchon mit Rückſicht auf den unweit dieſer Straße
ge=
legenen, nach Wilhelm v. Ploenies Freund, Max Rieger, benannten
X.
„Riegerplatz”.
— Winke für Maler deutſcher Schrift. Bei dem Malen
deutſcher Schrift beachte man die „Regeln für die deurſche Rechtſchreibung”
genau ſo wie beim Buchdruck oder bei der Schreibſchrift. (Die „Regeln”
koſten nebſt Wörterverzeichnis 1,10 Mk.) Man ſetze alſo ſtets: ä, ö, ü,
nicht ge, de, ue, auch bei den großen Buchſtaben. Man male die
Kop=
pelungen ſtess wie im Buchdruck, alſo: ch, c, ſt, tz, ß, nicht die beiden
Buchſtaben getrennt: eh uſſv. Ebenſo ſetze man ſ, ß. ſſ, s nach den „
Re=
geln”, alſo: Haſſe, forſtlich, Stock, nicht: Krankenkasse, forstlich, Stock,
wie an der Türe zur Kaſerne an der Alexanderſtraße. Auch ſtets:
Darm=
ſtadt, nicht Darmstadt, wie auf dem Merckſchen Geſchäftskraftwagen. Ob
wvohl ein ſolches Welthandelshaus ähnliche Fehler auf ſeinen Wagen auch
im Ausland, z. B. Neu=Jork mit J, Lonton mit * dulden würde?
Landwirtſchaftliches.
fpd. Frankfurt a. M., 22. Aug. Viehmarkt. Trotz der
reichlichen Viehzufuhr ſind die Viehpreiſe raſch im Steigen begriffen.
Ochſen und Kühe ſind um 50, Bullen um 100, Kälber um 25 und
Schweine um 150—175 Mk. pro Zentner Lebendgewicht in die Höhe
ge=
gangen. Aufgetrieben waren 331 Ochſen, 162 Bullen, 1696 Färſen und
Kühe, 271 Kälber, 125 Schafe und 1098 Schweine. Das anfänglich
leb=
hafte Geſchäft machte ſpäter einer allgemeinen Fläue Platz. Es
ver=
blieb Ueberſtand. Es wurden notiert für einen Zentner Lebendgewicht:
Ochſen: vollfleiſchige 650—750 Mk., nicht ausgemäſtete 550—650 Mk.,
mäßig genährte 450—550 Mk.; Bullen: vollfleiſchige, ausgewachſene 550
bis 650 Mk., vollfleiſchige jüngere 450—550 Mk., mäßig genährte 400
bis 550 Mk.; Färſen und Kühe: vollfleiſchige Färſen 600—725 Mk.,
vollfleiſchige Kühe 550—650 Mk., wenig gut entwickelte Färſen 450 bis
550 Mk., mäßig und gering genährte. Tiere 200—400 Mk.; Kälber:
feinſte Maſtkälber 725—825 Mk., mittlere Tiere 600—700 Mk.,
gerin=
gere Ware 500—600 Mk.; Schafe: 350—500 Mk.; Schweine:
vollflei=
ſchige unter 80 Kilogramm 1100—1400 Mk., von 80—150 Kilogramm
1450—1600 Mk., Fettſchweine über 150 Kilogramm 1300—1525 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
* Darmſtädter Fußballverein 1912—F.=V. „Adler”=
Heilbronn 2: 1. Verglichen mit dem Spiel am Samstag abend,
bot das Sonntag=Nachmittagsſpiel der 1. Mannſchaften von D. F.=V.
und F.=V. „Adler”=Heilbronn eine ſchwache Leiſtung und hinterließ
einen etwas müden Eindruck. Es fehlte Friſche, Tempo, Energie. Bei
D. F.=V. mag es das Spiel vom Vortage und bei den Gäſten wohl die
Familiennachrichten
Oscar 8y
Ellen 8y. geb. Kulz
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VERLOBTE
Basel
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Frankfurt
Darmstadt
Friedrichstraße 15
Aant.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme ſowie für die zahlreichen Kranzſpenden
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben Mutter
ſagen wir allen auf dieſem Wege unſeren
(*32745
herzlichen Dank.
Familie Ph. Schellhaas
Familie Jak. Schellhaas.
Traiſa, Darmſtadt, 23. Auguſt 1921.
Den Heimgang unſeres lieben,
treube=
ſorgten Vaters
Konrad Walther
im 83, Lebensjahre zeigen in tiefer Trauer an,
Henriette Walther
Karl Walther.
Darmſtadt, den 23, Auguſt 1921.
(*32730
Karlsſtraße 19.
Die Beerdigung findet Donnerstag, dorm.
11 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger
Teilnahme an dem uns ſo ſchwer
be=
troffenen Verluſte ſagen wir Allen auf
dieſem Wege herzlichſten Dank. (*32740
Familie Karl Repp
Familie Chriſtian Heß.
Darmſtadt, 22. Auguſt 1921.
O
Zuruck!
Br. (K,9528
Langsdorf.
IC K
Von der Reiſe zurück
Dr. Koch.
Vom 27.— 30. Aug.
ein=
ſchließlich fällt meine
Sprechſtunde aus. (* 2ao
Kinderarzt
Dr. Mayer
zurückgekehrt
Eliſabethenſtraße 70
Tel. 3030. (*3274Imd
Von der Reise
zurück!
Dentist
O. B. WEBER
Alexendraweg 3
*32749mds)
langwierige Reiſe geweſen ſein, die beide Vereine nicht zu ihrer beſten
Form auflaufen ließen. Nur zeitweiſe blickten Anſätze ſchöner Technik
und Taktik auf dieſer oder jener Seite durch und ließen auf
annehm=
bares Können ſchließen. Immerhin kann feſtgeſtellt werden, daß
D. F.=V. ſeinem Gegner um mehr über iſt, wie das im knappen 1:2=
Reſultat ſeinen Ausdruck findet. Beſſer gibt das Eckenverhältnis 8:3
für D. F.=V. den Verlauf des Spiels wieder. Darmſtadt verlegte das
Spiel ziemlich in des Gegners Hälfte. Schußpech — auch
Schußunſicher=
heit — läßt bei Halbzeit nur mit 2:0 Toren führen, nachdem eine
reich=
liche Anzahl ſicherer Torgelegenheiten verſiebt wurde. Die Tore
reſul=
tieren aus ſchönen, für den Torwächter unhaltbaren, da aus nächſter
Nähe gegebenen, plazierten Schüſſen des Halbrechten und
Mittel=
ſtürmers in der 30. bzw. 40. Minute. Nach der Halbzeit leitet
Heil=
bronn ſyſtemvolle Angriffe ein und erzielt durch ſeinen Mittelſtürmer
in der 10. Minute das Ehrentor. Weiterhin liegt D. F.=V. in Front
und erzwingt in kurzen Abſtänden 6 Ecken. Zu weiteren Tor=Erfolgen
langt es indes keiner Partei mehr, ſo daß der Schiedsrichter, Herr
Kratvukſche=Pfungſtadt, der als Leiter des Spiels im allgemeinen
be=
friedigte, dasſelbe mit 2:1 Toren für D. F.=V. beendet. — Vor
die=
ſem Spiele trafen ſich die 3. Mannſchaften von „Germania”=Arheilgen
und D. F.=V. Letztere blieb mit 1:0 Toren Sieger. Auch die
kombi=
nierte 2. Mannſchaft des D. F.=V. konnte mit 5:4 Toren das Spiel
gegen die 3. Mannſchaft von Spielabteilung „Union”=Darmſtadt für
ſich entſcheiden; „Union” hatte dank verſtändnisvollen
Zuſammenarbei=
tens mehr vom Spiel, doch zögerte der Sturm allzu lange mit dem
Schießen.
Schluß des redaktionellen Teils.
Kein Mshleift.
Rein—
Aberbrüken!
Kein Satz.
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Wetterausſichten für Mittwoch:
Wolkig, einzelne Regenfälle, etwas kühler, wechſelnde Winde.
Tageskalender.
Burgfeſt um 4 Uhr auf der Ludwigshöhe.
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und von 3—7 Uhr).
Ausſtellung der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler in der
Kunſthalle am Rheintor. 11—4 Uhr, Sonntags 10—4 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 25. Auguſt.
Obſt=Verſteigerungen an der Goetheſtraße und am Groß=
Gerauer Weg (Zuſammenkunft um 21 Uhr Ecke Klappacher= und
Moosbergſtraße bzw. 4 Uhr am Groß=Gerauer Weg—Schepp=Allee).
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwilrtſchatliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
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Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 24. Auguſt 1921
Nummer 233.
Die Novelle.
Etwas aus dem Leben von Ernſt Elias Niebergall.
(Nachdruck verboten.)
Je mehr ſie ſann, deſto mehr täuſchte ſie ſich in dem feſten
Vorſatz, den verwegenen Unbekannten durch würdevollen Ernſt
von ſich zurückzuſcheuchen. War ſie nicht Gattin und Mutter?
Brach ſie nicht ein Herz, wenn ſie ungetreu ward?
„Nein!” rief ſie in Selbſtvergeſſenheit: „Dein, Dein auf
ewig!”
Da teilte ſich hinter ihrem Rücken das Jasmingebüſch —
Sir Arthur Palesworth lag zu ihren Füßen. Ein Schrei zitterte
über ihre Lippen — ihre Hand brannte von ſeinen Küſſen. Sie
wvollte aufſtehen und entfliehen, aber die bebenden Knie
verſag=
ten — ſie ſank auf die Bank zurück und ſtammelte:
„Verwegener — entfernen Sie ſich!
„Nicht eher, bis ich nochmals höre, was ich eben belauſchte!”
„Haben Sie Mitleid! — Gott — wenn uns Jemand hier
überraſchte!"
„Hierher kommt Niemand. Sie ſchenken mir Ihre Liebe
oder — den Tod!"
„Ich gehöre einem Andern.”
„Wahre Liebe zerreißt kühn ein erzwungenes Verhältnis,
welches nur der blinde Zufall knüpfte.”
„Mein Herr, ich beſchwöre Sie, verlaſſen Sie mich!”
„Umſonſt ſuchen Sie mir Ihre Gefühle zu verbergen —
was ich eben ſah und höirte —.”
„Sie haben ſich getäuſcht!“
„Können Sie es leugnen?‟ Er deutete auf den Ring, der
an ihrer bebenden Hazzd ſchimmerte.
„Nehmen Sie ihn wieder!“
„Nimmermehr! Sie ſind die Meine auf ewig!“
„Barmherzigkeit! — ich bin verloren!“
Sie riß ihre Hand aus der ſeinigen und entflohe —
„Sie liebt mich,” flüſterte Palesworth, „ſie unterlag dem
Kampfe — ſie iſt mein!“
Er warf ſich auf die Raſenbauk, wo ſie noch eben geſeſſen
und ein unbeſchreiblicher Ausdruck, wie eines triumphierenden
Siegers, ſpöegelte ſich in ſeinem Antlitz ab.
Vier Wochen nachher rollte ein elegantes Kabriolett durch
die Straßen der Badeſtadt. Die Hofrätin eilte gewohntermaßen
ans Fenſter und ſchüttelte die falſchen Locken.
„Zu toll! Ich ſage Ihnen, es iſt enorm,” wandte ſie ſich zu
der verſammelten Teegeſellſchaft in einem ſo heftigen Ton, daß
die hyſteriſche Zollinſpektorin erſchreckt die Taſſe abſetzte und
den geliebten Chineſentrank verſchüttete.
„Bitte, was iſt’s?” hieß es wie aus einem Munde.
„Da fährt das leichtfertige Geſchöpf mit der unbefangenſten
Miene von der Welt wieder mit dem unheimlichen Engländer!
Sein James ſteht hinten auf: der ſchwatzet freilich nicht aus
der Schule.”
Gott, wer möchte mit dem Menſchen fahren! Wer iſt denn
die Unbeſonnene?”
„Meine Nachbarin daneben, wer ſonſt? Ihr ſchönes
Lärv=
chen gefällt dem Böſewicht!“
„So ſehr ſchön iſt ſie doch gerade nicht,” weinte ein bejahrtes
Fräulein.
„Ich habe ſie gleich richtig taxiert,” erklärte die
Poſtmeiſte=
rin, „die blauen Schmachtaugen, das ſind die rechten.”
„Ich meine, ſie wäre verheiratet!” fragte die alte Jungfrau
und rümpfte das ſpitze Näschen.
„Ei, ja wohl,” beſtätigte die Hofrätin, „das iſt ja gerade
das Schönſte! Ich gäbe meinen kleinen Finger darum, wenn
ich mit der Perſon nie Umgang gehabt hätte: man kommt mit
in’s Gerede.”
„Es nimmt kein gutes Ende,” verſicherte die Zollinſpektorin
mit einem chriftlichen Seufzer.
„Ein Ende mit Schrecken,” fügte eine Zweite hinzu und
ſeufzte gleichfalls.
„Ihr armer Mann!” bedauerte die Dritte; „was iſt er denn
eigentlich?
„Ein Narr, ein armer Poet,” berichtete die Hofrätin. „Mein
Gott, Sie wiſſen ja, wie die Poeten ſind! Er darbt ſich das
Seine vom Mund weg, trinkt Waſſer zu ſeinen Verſen und
hängt alles an ſeine lockere Gemahlin. Sie gab mir einmal
einen Brief von ihm zu leſen, als der Roman, mit dem
Eng=
länder noch nicht angefangen hatte: ſolch’ verrücktes Zeug von
Sehnſucht und Liebespein habe ich meine Tage, noch nicht zu
Geſicht bekommen.”
Sie wird ihn ſchon davon heilen,” ſpottete, eine hagere
weibliche Figur, bei der alle Draperie der Kunſt die ſiegenden
Fortſchritte des Alters nicht überwinden konnten.
„Er macht Liebesgedichte auf ſie, und ein Anderer
über=
nimmt die Ausführung,” lachte ihre Nachbarin.
„Der arme Narr!” hieß es vielſtimmig.
Wir wollen den Leſer nicht durch einen ausführlichen
Be=
richt von dem, was weiter geſprochen wurde, ermüden, genug,
die lebhafte Unterhaltung drehte ſich um Sir Arthur Palesworth
und die Frau des Poeten, und wer nur einmal in eine
Teegefell=
ſchaft lauſchen konnte, wird wohl wiſſen, wie man darin zu.
Werke geht, und ſich das Fehlende leicht ergänzen können: die
ſchönen Leſerinnen ſind ja wohl auch keine Feindinnen der
Teefreuden?
„Mütterchen läßt gar nichts mehr von ſich hören, das böſe
Mütterchen,” tändelte Felix mit ſeinem Knaben, der eben
er=
müdet das Steckenpferd beiſeite geworfen hatte. „Wollen wir ihm
böſe ſein?”
Julius ſchlug die blauen Augen zu ihm empor und ſchüttelte
den Kopf, und der Vater herzte und küßte ihn.
„Du haſt Mütterchens gutes Herz geerbt, Du Blauauge.
Haſt Recht, wollen Mütterchen nicht böſe ſein, es iſt uns Beiden
ja ſo gut. Da ſieh jetzt die ſchönen Bilder in dem Buche da, ich
muß arbeiten."
Das Kind blätterte folgſam in dem Bilderbuche, der Poet
arbeitete ſeufzend an ſeinem franzöſiſchen Roman.
Es war ihm ſchlecht gegangen ſeither. Das Honorar für die
leberſetzung war kümmerlich, und vergebens hatte er dem
Buch=
händler angelegen, ihm das Ganze vorſchußweiſe zu geben: er
erhielt den kärglichen Lohn nur für jeden vollendeten Bogen.
So hatte er denn ſeinen Mantel aus dem Schrank geholt und
ine Uhr von der Wand genommen: beide gingen den traurigeft
Weg ins Pfandhaus, aus dem die Wiederkehr ſo zweifelhaft iſt;
das dafür erhaltene Geld war für Lina beſtimmt. Er kaufte
davon noch die oben erwähnte Vorſtecknadel und das
Stecken=
pferd; nur einen Taler hatte er für ſich behalten, um die
Haus=
ordnung damit auf ungewiſſe Zeit zu beſtreiten.
Aber kein Unmut trübte ſeine Stirne, kein leiſes Wörtchen
des Unwillens kam über ſeine Lippen. Er fühlte ſich ja ſo ſelig,
der Teuren Opfer zu bringen, die ſie nicht einmal zu ahnen
brauchte.
(Schluß folgt.)
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, deu 24. Auguſt 1921
Seite D.
Landwirtſchaft, Sartenbau, Kleintierzucht und Siedlungsweſen
Selbſthilfe im Wohnungsbau in Heſſen.
(Schluß.)
Am 20. Februar wurde bereits die erſte
Mitgliederverfamm=
urng zur Wahl des Vorſtandes und des Aufſichtsrates einberufen
und in der fünf Tage ſpäter ſtattfindenden Aufſichtsratsſitzung
beſchloſſen, ſofort den Bau von vier Häuſern mit je zwei
Woh=
nungen und Stall in Angriff zu nehmen. Die Verteilung der
vier Häuſer erfolgte durch das Los unter den Bauluſtigen, die
bereits im Beſitz eines geeigneten Bauplatzes waren, während
die anderen Geſuch” vorläufig zurückgeſtellt wurden. Der
Vor=
ſtand wurde jedoch beauftragt, ſofort an die Gemeinde wegen
Freigabe bezw. Enteignung von Baugelände heranzutreten, da
unter den Bauluſtigen ohne Bauplatz ſich mehrere befanden, die
über größere Barmittel verfügten. Ein entſprechender Antrag
oom 26. Februar wurde bereits am 27. Februar dahin
beant=
gortet, daß der Gemeinderat beſchlofſen habe, der Eröffnung
ines Bauquartiers näher zu treten, wenn die Bautätigkeit
an=
halten ſollte.
Erwähnenswert iſt auch das vorbildliche Verhalten der
Bür=
germeiſterei gegenüber dem Antrag vom 21. Februar, Bücher,
druckſachen, Schreibmaterial, Stempel und dergl., die der
Bau=
verein ſofort beſchaffen müſſe, auf die Gemeindekaſſe zu
überneh=
nen. Am 27. Februar, K. H. mit dem Anfügen zurückgereicht,
baß die Gemeinde die Beſchaffungskoſten, wie angegeben,
über=
ummt”.
Die koſtenloſe Anfertigung der Baupläne für
Baugenehmi=
ung und Beantragung der Beihilfedarlehen wurde von den
öerren Ernſt und Bierach übernommen. Die Lagepläne (16
Stück) bearbeitete Herr Bahnmeiſter Barthel im Einvernehmen
nit dem Kreisvermeſſungsamt ebenfalls koſtenlos, die gegen
Er=
tattung der Selbſtkoſten mit insgeſamt 40 Mark von letzterem
peprüft wurden. Anfang März waren dieſe techniſchen
Vor=
rbeiten ſo weit gediehen, daß die Anträge auf Beihilfedarlehen
bgehen und die Materiallieferungen für die Maurer= und
Dach=
eckerarbeiten ausgeſchrieben werden konnten. Das Ergebnis
er engeren Ausſchreibung iſt aus folgender Tabelle erſichtlich:
eſchlagen, die ſich außerdem zur koſtenloſen Ueberlaſſung der
eräte und Gerüſte verpflichteten. Als Gegenleiſtung hierfür
lourde vereinbart, bei den Weißbinderarbeiten je einen Mann
er unternehmer gegen zehnſtündige Arbeitszeit mit achtſtündiger
entlohnung zu beſchäftigen. Alle Maurer= und
Dachdeckerarbei=
en dagegen wurden koſtenlos von den anſäſſigen Geſellen
aus=
eführt.
Die Lieferung des Bauholzes, die anfangs April ebenfalls in
lngerem Wettbewerb ausgeſchrieben wurde, ergab wiederum nur
eringe Preisunterſchiede zwiſchen den auswärtigen und den
ver=
inigten Büttelborner Zimmermeiſtern. Dieſen wurde die
Lie=
ſrung auch zugeſchlagen zum Preiſe von 670 Mark pro
Kubik=
liter, am fertigen Bau gemeſſen. Die Zimmerarbeiten ſelbſt
urden mit Rückſicht auf die in zu geringer Anzahl vorhandenen
Bimmergeſellen durch die Meiſter im Tagelohn ausgeführt mit
e Einſchränkung, daß bei jedem Haus erſt Donnerstags mit
en Arbeiten begonnen werden durfte, um eine koſtenloſe
Mit=
roeit der Geſellen am Samstag nachmittag und Sonntag
vor=
luttag zu ermöglichen. Außerdem wurde von den Meiſtern, wie
Va den Weißbinderarbeiten, bei achtſtündiger Entlohnung
zehn=
ündige Arbeitszeit zugeſtanden.
Die Schreiner= und Glaſerarbeiten wurden aus freier Hand
In die Vereinigten Schreinermeiſter von Büttelborn zu
folgen=
er außergewöhnlich billigen Preiſen vergeben: 1 Quadratmeter
enſter einſchl. fertiger Verglaſung ohne Einſetzen 200 Mark,
line Vierfüllungstür mit Futter und Bekleidung, 90X200 Zenti=
Unter, 250 Mark, während das Einſetzen der Fenſter und Türen,
ſowie Verlegen des Fußbodens von den Schreinergeſellen
koſten=
o8 ausgeführt wird.
In gleicher Weiſe wird ſchließlich bei den Schloſſerarbeiten
nd elektriſchen Inſtallationen verfahren, für die die
entſprechen=
enr Zuſagen der Lieferanten und ortsanfäſſigen Geſellen bezw.
Nonteure bereits vorliegen.
Die Bauarbeiten ſind bis jetzt ſo rüſtig fortgeſchritten, daß
is zum Herbſt die vier Häuſer bezugsfertig hergeſtellt ſein dürf=
Ven. Jedes Haus enthält im Erd= und ausgebauten
Knieſtock=
eſchoß je eine Wohnung von drei Zimmern und Küche,
außer=
en einen geräumigen Stallbau, in dem ein gemeinſamer Zie=
Venſtall, zwei getrennte Schweinebuchten und der Abort
unter=
ebracht ſind. Drei der Wohnhäuſer haben gleich große
Woh=
ungen von 45 Quadratmeter, während das vierte bei ſonſt
leichem Grundriß zwei mit 50 Quadratmeter Wohnfläche
auf=
eiſt. Selbſwerſtändlich fehlt auch der Hausgarten nicht; er iſt
ei jedem Haus noch etwa 350 Quadratmeter groß.
Die Geſamtherſtellungskoſten der vier Häuſer, einſchließlich
Stall und Nebenanlagen, werden vorausſichtlich ziemlich genau
2500 - 37 000 + 37000 + 43 500 — 150 000 Mark betragen,
oas einem Durchſchnitt von 18 750 Mark pro Wohnung
ent=
pticht. Der niederſte Preis von 32500 Mark erklärt ſich daraus,
a der Erbauer durch Selbſthilfe und koſtenloſe
Verwandten=
uterſtützung bei den Weißbinder= und Zimmerarbeiten noch
ie! Geld erſparen konnte, während der höchſte Preis von 43500
Nark einmal durch die um je 5 Quadratmeter größeren
Wohn=
lächen und dann auch durch beſſeren Innenausbau, wie
Glas=
bſchlüſſe uſw., entſtanden iſt. Die von Staat und Gemeinde
ezuſteuernden Darlehen, ſind noch nicht endgültig feſtgelegt.
3orausſichtlich wird der gemeine oder Dauerwert bei den 37000
Nark=Häuſern mit 12 000 Mark angenommen, ſo daß an Landes=
und Gemeindedarlehen je 12 500 Mark — 25 000 Mark gewährt
oerden dürften. Zum Vergleich laſſen wir die
Darlehensberech=
ung folgen, die für dasſelbe Anweſen unter heute üblichen
Her=
ellungspreiſen Geltung hätte:
aus: 2845 am — 90 qm Wohnfläche K 165 - 165/2 — 22275 Mk.
ätall: 2810 am — 20 am Stallfläche X 75.1 75/2— 2250
Landesdarlehen . 2525 Mk.
Af fch
Gemeindedarlehen . . ..
Normales Geſamtdarlehen pro Haus — 49050 Mk.
Normale Herſtellungskoſten mindeſtens 80 000
30950 Mk.
Vom Erbauer aufzubringen
Die Büttelborner haben alſo das Kunſtſtück fertiggebracht:
1. mit den normalen Darlehen eines Gebäudes deren zwei
zu bauen:
2. mit dieſem auf die Hälfte verringerten Darlehen den für
jedermann erſchwinglichen Kaufpreis von 12000 Mark zu
erzielen, während unter normalen Bau= u.
Darlehensver=
hältniſſen ein Kaufpreis von 31000 Mk. entſtanden wäre;
3. unter Berückſichtigung des erſten Voranſchlages über
406 000 Mark für acht Wohnungen eine Erſparnis von
iusgeſamt 256 000 Mark zu erzielen, oder mit den 4.200
Mark 22 Wohnungen bauen zu können.
Vergleicht man mit dieſen märchenhaft anmutenden Zahlen
die Ergebniſſe, der anderen Selbſthilfebeſtrebungen, z. B. in
Völpke unter Schmude oder in Wetzlar uſw., bei denen die
Er=
ſparniſſe ſich auf 10 bis 15 Prozent der normalen Bauſummen
belaufen, dann wird man erſt einen richtigen Maßſtab für die
Büttelborner Leiſtungen gewinnen können, die in der näheren
Umgebung bereits Schule zu machen beginnen.
Das Staunenswerteſte aber iſt die Tatſache, die gar nicht
ſtark genug unterſtrichen werden kann, daß es noch Menſchen gibt
im heutigen Deutſchland, die für die Algemeinheit Opfer
brin=
gen können!. Hoch klingt das Lied von den braven
Büttel=
bornern, die pfeifend, ſingend, hier und da auch über ihre
Gut=
mütigkeit ſpottend, immer wieder zur Arbeit antreten; die jeden
Feierabend und jeden Sonntag vormittag dem Gemeinwohl
opfern, ohne nach klingender Anerkennung zu fragen! Und hierin
ſehen wir das Bedeutſamſte der Büttelborner Tat. Schl.
Ernteregeln für das Gemäſe.
— Es iſt nicht gleichgültig, wann und wie die Ernte
vorge=
nommen wird. Große Werte können durch falſche Einerntung
verloren gehen. Die eßbaren Teile der Pflanzen ſollen gut, aber
nicht zu weit entwickelt ſein. Wohl wird junges, zartes Gemüſe
beſonders geſchätzt, aber man überſehe nicht, daß junge
Pflanzen=
teile nur kleine Mengen bringen. Zu langes Zögern bringt
na=
türlich auch Schaden, es macht die Früchte holzig, zäh oder ſonſt
ſchwerer verdaulich. Heute wird freilich wohl häufiger zu früh
als zu ſpät geerntet, weil Nahrungsmittel knapp ſind und viele
Gartenbeſitzer fürchten, die Diebe kommen ihnen zuvor. Gerade
das fpäte Gemüfe, das uns im Winter den Kochtopf füllen ſoll,
Kohl, Kohlrüben und Wurzeln, entwickelt ſich aber in den
Herbſt=
monaten exſt vollkommen. Ihm ſchadet auch leichter Nachtfroſt nicht.
Blattgemüſe ſoll man möglichſt am Abend ernten.
Wiſſen=
ſchaftliche Unterſuchungem haben ergeben, daß der Stärkegehalt
der Blätter abends höher iſt als Morgens. Die alte
Gewohn=
heit, das Blattgemüſe kurz vor dem Kochen aus dem Garten zu
holen, iſt alſo unvorteilhaft. Beſonders zu empfehlen iſt die
Morgevernte bei Spinat, Schnittſalat, Grünkohl, Feldſalat,
Man=
gold, Melde, Sauerampfer uſw. Bei Knollen=, Wurzel= und
Kopfkohlgewächſen erntet mam für den unmittelbaren Gebrauch
auch morgens, denn der Stärkegehalt in dem Gemüſe
verwan=
delt ſich während der Nacht in Zucker, der ſich dann auf den
Bo=
den der Knolle und der Frucht niederſchlägt. Da der untere Teil
bei dieſen Gemüſen mitgeerntet wird, kommen alle Nährſtoffe
dem menſchlichen Körper zugute, auch wenn man morgens erntet.
Kopfkohl und Kohlrabi nimmt man am beſten mitſamt der
Wur=
zel heraus und ſchneidet danm erſt den Stiel ab. Da an den
Wurzeln häufig Krankheitskeime und tieriſche Schädlinge ſitzen,
die nicht in der Erde bleiben dürfen, wüſſen ſie verbrannt
wer=
den. Wurzel= und Knollengewächſe dürfen beim Herausnehmen
aus der Erde nicht beſchädigt werden, namentlich dann nicht,
wenn ſie für dem Winter aufgeſpeichert werden ſollen. Am beſten
erntet man dieſe Gewächſe bei trockenem Wetter, damit kein
An=
laß fün Fäulnis entſteht.
Mangold und Pflückſalat dürfen nicht zu ſtark geplündert
werden, damit ſie weiter wachſen. Man breche die Blätter
be=
hutſam ab, ohne die übrige Pflanze zu verletzen. Zwiebeln
wer=
den an ſchönen Tagen geerntet und einige Stunden in die Sonne
gelegt. Dann hängt man ſie mit dem abgeſtorbenen Kraut an
einem luftigen Orte auf. Kleine und große Speiſekürbiſſe der
rankenden und nichtrankenden Sorten ſollen möglichſt Ende
Sep=
tember geerntet und an einem trockenem Orte froſtſicher gelagert
werden. Will man Kürbiſſe längere Zeit aufheben, dam beſtreut
mam die Schnittſtelle mit Holzkohlepulver oder beſtreicht ſie mit
Wachs. Dadurch bleibt der Saft im Kürbis erhalten und die
Fäulnis an der Schnittſtelle wird verhindert. Kürbis, Melonen,
Gurben, grüne Bohnen, Tomatem und Blumenkohl können ſchon
im September durch Froſt leiden. Das Ernten der grünen
Boh=
nen zumm Einmachen geſchieht möglichſt ſchon im Laufe der
zwei=
tem Auguſthälfte. Melonen und Gurken halten ſich längere Zeit
friſch und faftig, wenn man ſie mit großem Stielende ſchneidet.
Tomaten, die Ende September noch nicht reif ſind, läßt man im
Zimmer nachreiſen. Alles Gemüſe, das überwintert werden
ſoll, ernte man an trockenen ſonnigen Tagen.
H. H.
Etwas über Schweinezucht.
— Wenn einem landwirtſchaftlichen Betriebszweige zurzeit
eine beſondere Aufmerkſamkeit zugewendet werden muß, dann iſt
es die Schweinezucht. Sie darf im gegenwärtigen
Augen=
blick nicht allein vom Geſichtspunkte der beſonderen Rentabilität
aus gewürdigt werden. Bei Kriegsausbruch hatten wir im Reiche
25 Millionen Schweine, am Kriegsende noch 5 Millionen, alſo
etwa 20 Prozent. Dahin hat uns die Profeſſorenweisheit
ge=
bracht, und jetzt gilt es, ſchleunigſt wieder aufzubauen, was
zer=
ſtört iſt. Wie auf allen Gebieten, hat man auch bei der
Schweine=
zucht in den letzten Jahrzehnten hin= und herprobiert. Ganz
früher hatte man das unveredelte Landſchwein. Es war
hochbeinig, ſehr ſchmal, hatte langen Kopf, war widerſtandsfähig
und im allgemeinen ſehr fruchtbar. Ein typiſcher Vertreter davon
iſt heute noch das baheriſche Landſchwein, meiſt rot= und
ſchwarz=
ſcheckig. Der Bauer rechnete früher nicht ſo ſehr mit der Zeit bei.
der Maſt, auch nicht mit dem Futter. Wenn die Sau nicht in
einem Jahre fett war, ſo wartete man eben noch länger. Das iſt
heute anders. Alle Futtermittel ſind heute nicht nur rar, ſondern
auch ſehr teuer. Und nur der wird im Hetzen und Jagen der
Welt etwas aus ſeinem Betriebe herausſchlagen, der rationell
wirtſchaftet, und dazu gehört bei der Schweinezucht und
Schweine=
maſt: möglichſt billig, ſchnell und viel.
Der Speck des alten Landſchweines war wegen ſeiner
Schmackhaftigkeit und Kernigkeit ſehr beliebt. Natürlich ſpielt
die Einbildung auch beim Speck eine große Rolle.
Als es ſeinerzeit galt, die Schweinezucht in rationellere
Bah=
nen zu lenken, da iſt man, wie das nun einmal ſo iſt, von dem
einen Extrem in das andere gefallen. Man hat das alte
Land=
ſchwein ſchlecht gemacht, hat es beiſeite geſchoben und hat die
eng=
liſchen Vollblutraſſen eingeführt, ohne dabei zu bedenken, daß
dieſe auch ihre Fehler haben und daß ſie in unſere meiſt kleinen
landwirtſchaftlichen Betriebe gar nicht paſſen. Sie mäſten ſich
zwar, intenſive Fütterung vorausgeſetzt, bedeutend ſchneller als
unſere Landſchweine. Sie erreichen oft ſchon mit ſechs Monaten
ein ſchönes Schlachtgewicht, wozu man früher zwölf und mehr
Monate benötigte. Aber der Speck iſt nicht ſo kernig, wie dies
bei dem alten Landſchlage der Fall war. Die Nachteile der
Edel=
raſſe haben die Vorteile bei uns weit überwogen. Sie waren
gegen klimatiſche Einflüſſe, auch gegenüber den
Infektionskrank=
heiten weniger widerſtandsfähig. In kleineren Betrieben, wo
man die intenſive Fütterung nicht kannte, konnten ſie natürlich
auch nicht befriedigen. Sie waren weniger fruchtbar. Man hat
deshalb verſucht, durch Kreuzung eine Raſſe herauszuzüchten,
welche die guten Eigenſchaften von beiden in ſich vereinigt. Es
iſt das deutſche veredelte Landſchwein, groß= und
frohwüchſig, langgeſtreckt, rauhborſtig und widerſtandsfähig,
fruchtbar und ſchnellmaſtig. Leider hat der Krieg mit ſeinen
Folgen das begonnene Werk jäh unterbrochen. und doch wäre
es heute mehr wie je notwendig, daß man mit gutem
Zucht=
material ausgiebig verſorgt werden könnte, da hiervon ſehr viel
abhängt. Ein Schwein iſt mit 9 Monaten gut zur Zucht zu
ver=
wenden, die Trächtigkeit dauert etwa 16 Wochen. Es iſt alte
Regel. Tiere aus dem erſten Wurf nicht zur Zucht zu gebrauchen,
manche nehmen ſie erſt aus dem dritten Wurf. Während der
Trächtigkeit muß kräftig gefüttert werden, jedoch vermeide man
voluminöſes oder gar gäriges Futter. Ausgiebige Bewegung
im Freien iſt ein Haupterfordernis. Das ſchafft
widerſtands=
fähige Tiere und erleichtert das Ferkeln. Tiere, die nicht gut in
den Knochen ſind, ebenſo Kümmerlinge verwende man
keines=
falls zur Zucht. Beim Bezug von Tieren aus dem Norden muß
man vorſichtig wegen Schweineſeuche und Schweinepeſt ſein. Bei
dem heutigen großen Wert der Schweine iſt es ein Gebot der
Vorſicht, dieſelben alle gegen Rotlauf impfen zu laſſen. I.
— Stoppelarbeit. Eine alte Bauernregel ſpricht vom Pflug
am Erntewagen. Sie enthält die richtige Mahnung, die
Ge=
treideſtoppel möglichſt bald umzubrechen. Dadurch wird
die richtige Bodengare erreicht, eine Unmenge von
Samenunkräu=
tern vernichtet und eine Unzahl von Getreideſchädlingen
ver=
tilgt. Durch die Aberntung des Getreides kann Luft, Sonne und
Regen ungehindert auf dem Boden einwirken, er wird dadurch
trocken, ſpröde, riſſig, kruſtig und die Bakterien beiden Not. Bei
rechtzeitigem Schälen werden die Nachteile aufgehoben, die die
Bodengare im Stoppelfelde erleidet. Dies iſt der Zuſtand, in
dem die Samen die beſten Bedingungen für Keimung und
Wachs=
tum finden und ihn zu erhalten und inoner wieder herzuſtellen,
muß die größte Sorge des Landwirts ſein. Auf leichten Böden
und bei trockenem Wetter verhütet man eine zu raſche
Aus=
trocknung der oberſten Bodenſchicht durch Anwalzen. Die
Stop=
pelreſte faulen ſchneller und die Unkrautſamen gehen beſſer auf.
Läßt man die Stoppeln bis zum Herbſt liegen und pflügt dann
das Feld zur vollen Tiefe, dann kommen die Unkrautſamen zu
tief in die Ackerkrume, um im nächſten Jahre keimen zu können.
Die Ackerkrume wird alſo mit Unkrautſamen angereichert. Die
beſte Unkrauwertilgung wird erreicht, wenn das Pflügen der
Stoppel noch durch ein ſpäteres Eggen, unterſtützt wird. Erſt
recht darf man mit dem Pflügen nicht zögern, wenn man noch
Gründüngungspflanzen anbauen will. Die erzieltem
Pflanzen=
maſſen ſind natürlich uu ſo größer, je ſchneller die Samen ins
Feld kommen. Ein Tag int Auguſt iſt in dieſenr Falle wertvoller
als 10 Tage im September und ein Tag im September wertvoller
als der ganze Oktober.
— Erdbeerſorten für trockenen Boden. In vegenreichen
Jah=
ren gedeihen die Erdbeerpflanzen auch auf nicht ſehr nährkräftigen
Böden üppig, ein Beweis, wie notwendig viel Feuchtigkeit zum
kräftigem Wachstum und zur guten Fruchtentwicklung der
Erd=
beeren iſt. Man hat auch beobachtet, daß Erdbeeren ſich auf
leichtem Sandboden bei hohem Grundwaſſer viel beſſer bewähren
als auf trockenem Sandboden. Die Sorte König Albert z. B.,
die ſonſt nur für ſchwere Böden in Betracht kommt, liefert auch
auf ſtändig feuchtem Sande befriedigende Ernten. Trotzdem
brauchen die Inhaber von trockenen Sandlagen nicht ganz auf
die Erdbeerkultur zu verzichten. Sie müſſen nur die erprobten
Sorten bauen, die große Widerſtandsfähigkeit gegen Troclenheit
bewieſen haben. Es ſind dies: Lueida perfecta, Meteor, ducheß
of Edinburgh, Kaiſer Wilhelm, Königin Luiſe, Kaiſer Sämling
und Belle alliance.
— Das Schießen des Salates iſt bei der heiß=trockenen
Wit=
terung des Vorſommers allgemein geweſen. Im Spätſommer
wird die Neigung zum Schießen gewöhnlich noch größer. Die
meiſten Mittel, die man dagegen anwendet, verſagen. Gute
Er=
folge hat man dadunch erzielt, daß man den Strunck des
Salat=
kopfes dicht über der Erde mit einem ſcharfen Meſſer bis zur
Hälfte einſchneidet. Dadurch wird der Saftzulauf geſtört und doch
bleibt die Pflanze friſch. Ginige Uebung und Erfahrung gehört.
allerdings auch hierzu, um das Rechte zu treffen.
— Ausnutzen der Spargelfelder. Spargelfelder ſind keine
Anlagen für Kleingärtner; wer ſich aber ein Beet zu ſeinem
Ver=
anügen leiſtem will, der kann es ohne Schaden tun, wenn er das
Feld nach der Spargelernte noch weiter ausnutzt. Das geſchieht
auch in großen Anlagen. So ſah ich in Braunſchweig die Ränder
der Spargelfelder mit Buſchbohnen bepflanzt, ſo daß eine zweite
Ernte erzielt wurde.
— Eine ausdauernde hübſche Einfaſſungspflanze iſt der
kriechende Ehrenpreis (Veronica repens), ein niedriges
kniechendes Pflänzchen mit dunkelgrüner Belaubung. Es wächſt
ſchnell und leicht, bietet einen hübſchen Anblick und hält unſere
Winterkälte leicht aus.
Sie eiche e eraete e
Förderung der Schafzucht in der Provinz Starkenburg beabſichtigt
der Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß, im kommenden Herbſt
Schafbocklämmer in Württemberg (Württembergiſches
Baſtard=
ſchaf) durch eine Kommiſſion ankaufen zu laſſen. Die
eingeführ=
ten Bocklämmer werden an Gemeinden, Geſellſchaftsſchäfereien
und Privatzüchter in der Provinz Starkenburg, die
beitrags=
pflichtig zur Landwirtſchaftskammner ſind, auf Beſtellung zum
Ankaufspreis abgegeben. Die Koſten des Ankaufs (Reiſekoſten
bes Ankaufskommiſſärs) übernimmt der Landwirtſchaftskammer=
Ausſchuß. Den Beſtellern wird zu den Ankaufskoſten ein
Zu=
ſchuß gewährt, beſſen Höhe ſich mach der Zahl, der beſtellten
Schafbocklämmer und den für Schafzucht noch zur Verfügung
ſtehenden Mitteln richtet. Beſtellungen ſind alsbald, ſpäteſtens
jedoch bis zum 1. September Ifd. Js., ſchriftlich beim
Landwirt=
ſchaftskammer=Ausſchuß in Darmſtadt einzureichen. Bis dahin
ſind auch die ungefähren Ankaufspreiſe für die Schafbocklämmer
beim Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß zu erfahren.
— Die Ziege braucht Gefellſchaft. Aehnlich wie das Schaf
iſt die Ziege mehr oder weniger ein Herdentier. Sie iſt
nicht gern allein und es lohnt ſich vielmehr, wenigſtens zwei oder
mehr Ziegen zu halten als eine. In Geſelſchaft mit anderen
Tierem frißt die Ziege beſſer und das iſt wichtig, denm die Milch
geht bekanntlich durch den Hals. Man kann das jederzeit
beob=
achtew, wenn man zwei Ziegen im Stalle hat und füttert. Es iſt,
als ob jehe fürchtete, die andere könnte mehr bekommen. Auf
der Weide ſind mehrere Tiere viel munterer und lebhafter als
eins. Das iſt auch wichtig für die Milch, denn die Bewegung
er=
hält das Tier geſund.
— Vorſicht beim Füttern von neuem Heu! Der Futtermangel
verleidet manche Tierhalter dazu, friſch eingebrachtes Heu zu
ver=
füttern. Das iſt aber gefährlich, denn friſches, noch nicht
ver=
gorenes Heu enthält ſchädliche Stoffe, ſo daß Pferde und auch
Wiederkäuer mitunter daran ſterben. Beim Schwitzen in der
Scheuer wird das Heu feucht und warm und verliert ſeinen
ſtar=
ken Geruch und ſtrengen Geſchmack. Dann iſt es den Tieren
be=
kömmlich. Ungegorenes Heu, das heißt Heu, das nicht vier bis
ſechs Wochen lagerte, verurſacht bei Pferden und Nindern
Ver=
dauungsſtörungen, Magen= und Darmkatarrh mit Fieber,
Ent=
zündungen der Schleimhaut des Maules, Kolik und ſtarke
Auf=
blähungen. Muß man in der Not friſches Heu verfüttern, dann
vermenge man es wenigſtens mit altem Heu oder ſchneide es mit
Stroh zuſammen und gebe den Tieren dieſen Häckſel in kleinen
Mengen.
Nachdruck ſämtl, Artikel verboten, Verantwortlich; Kurt Mitſching.
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 24. Anguſt 1921.
Rummer 233.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 23. Auguſt.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
An heutiger Börſe war wieder Hauſſe=Stimmung vorherrſchend,
hoch waren die Umſätze in Anbetracht des Ausfalls der Bekliner Börſe
geringer. Am Montanmarkt gewannen Deutſch=Luxemburger 20
Pro=
zent. Gelſenkirchener 30 Prozent, Harpener 12 Prozent, Mannesmann
40 Prozent, Rheinſtahl 60 Prozent. Schwächer lagen Phönix auf
Ge=
winnſicherungen. Chemie=Aktien konnten ihren geſtrigen Kursſtand
be=
haupten. Am Elektromarkt waren Bergmann und Felten u. Guilleaume
bevorzugt. Von ſonſtigen Werten gewannen Hirſch Kupfer 10
Pro=
zent, Kleher 15 Prozent. Im Freiverkehr waren Julius Sichel
abge=
ſchwächt. Beſonderes Kaufintereſſe beſtand für junge Brown Boyeri,
die mit 252 Prozent eröffneten und im Verlaufe bis 20 Prozent
ge=
handelt wurden. Höher waren auch Germania Linoleum. Am
Ein=
heitsmarkt hielten die Käufe des Publikums an. Bevorzugt waren
Adler u. Oppenheimer, Lederwerke Spicharz, Bayer, Spiegelglas,
Holz=
mann, Kraus Lokomotiven. Der Deviſenmarkt war etwas abgeſchwächt.
Am Couponsmarkt waren Chineſen=Coupons zu höheren Kurſen ſtark
begehrt.
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M., 23. Aug.
Geld Brief fe
Geld ! Brief T
Geld Brief Rfe
Geld Brief Antw.Brufſ./ 673.30 674.70
Holland.
London ..
Paris ...
Schweiz: .
Spanien.
Italien ..
Liſſab.=Op.
Däuemark. R74720 g752,80
324071/,324671,
884.30 685.70
1503.40 5o680
1153,80 1156.20
3i5,60 37640
1482.— 1465. T 666.80 663.30
e73220 2737 801e
323 1/ 3241,)
Gr7.30 679.20
1490— 1493.—19
138.301 138,701
371.10 371.90
—
1481.50 1484 501 Migee
Schweden.
Helſingfors
New=York.
Vien (altes
D.=Oeſt. abs
Zudapeſt .
Prag... NITSSS
188810
89.41
2.73— Mä7T56
91s91.8c
12390 129 29
89.59— 8
993 9.97—
2278-
— Mr63.80
1883.10
eD-
8.16-
969—
223-
102.77 M156.30
01888.90
Wr
ſ8834—
9n71-
22.28—
10297
Weiteres Anziehen der Lederpreiſe.
b. Infolge der weiter feſten Haltung des Rohhäutemarktes, außer
für einzelne Gattungen Großviehhäute im ſchweren Gewicht, iſt auch
die Stimmung am Ledermarkte weiter feſt, und wenn auch der Beſuch
der letzten Lederbörſen nur ſchwach war, ſo iſt der Bedarf in der
leder=
verarbeitenden Induſtrie gut, und die Käufer müſſen, wenn auch
wider=
ſtrebend, die höheren Forderungen bewilligen. Die Preiſe ſind denn
auch, wie nachſtehend erſichtlich, in dieſem Monat im Vergleich zum
Vormonat weiter geſtiegen, und zwar koſteten in Mark im
Juli Auguſt
Eichenlohg. Rhein. Sohlleder in Hälften 70—75 75—82 pro 1 Kg.
do. in Kernſtücken
95—102 98—108 „ „
Sohlleder in Hälften
do. in Kernſtücken
Vacheleder in Hälften
do. in Kernſtücken
Blockleder in Hälften, braun
do in Kernſtücken, ſchwarz
Braune. Fahlleder
Rindbox, ſchwarz
Rindbox, farbig
Boxcalf, ſchwarz
Chepreaux, ſchwarz
Chepreaux, farbig
58—66 60—70 „ „
85—92 87—93
62—68 65—69
82—90 83—93
72—78 75—80
70—75 70—77
100—110 105—115,
20—22 2—23
24—28 24—30
22—25 25—28
24—32 94—32 „
32—40 32—40 „
Quadrf.
wd. Erhöhung der Preiſe für Tafelöl. Infolge des
ſchlechten Standes der Oelſagten und der ungünſtigen Ernteausſichten
in Indien haben die Oelfabriken in den letzten Tagen den Preis pro
Kilogramm Tafelöl (einſchließlich Faß) von 17 Mk. auf 19,50 Mk.
er=
höht. Auch Margarine iſt in ähnlichem Verhältnis geſtiegen.
Ständiges deutſch=niederländiſches
Han=
dels=Schiedsgericht. Wie erinnerlich, ſchloſſen anfangs dieſes
Sommers die niederrheiniſch=weſtfäliſche ſowie die ſüdweſtfäliſche
Han=
delskammervereinigungen mit der Nederlandſchen Kamer von Koophandel
voor Duitſchland einen Vertrag, durch dem ſtändige deutſch=niederländiſche
Ginigungsſtellen und Schiedsgerichte geſchaffen wurden. Nach Abſchluß
der Organiſationsfragen und Austauſch der Schiedsrichterliſten haben die
Einigungsſtellen ihre Tätigkeit aufgenommen. Zur Erledigung kommen
alle Streitigkeiten zwiſchen deutſchen und holländiſchen Firmen über den
Abſchluß oder die Erfüllung von handelsrechtlichen Verträgen. Anträge
können auch von ſolchen deutſchen Firmen geſtellt werden, die nicht ihren
Sitz im niederrheiniſch=weſtfäliſchen Induſtviebezirk haben.
Voraus=
ſetzung für die Aufnahme von Verhandlungen iſt, daß ſich der holländiſche
Kontrahent mit der Anruſung der Einigungsſtelle einverſtanden erhlärt,
falls nicht ſchon beim Abſchluß des Kauf= oder Lieferungsvertrages das
deutſch=eniederländiſche Schiedsgericht für die Schlichtung aller etwa
ent=
ſtehenden Streitfälle vorgeſehen war. Jede Partei benennt einen
Schieds=
richter aus der Beiſitzerliſte. Die Namen der von den Handelskammern
zu Obleuten und Beiſitzern beſtüimmten Perſönlichkeiten geben die
Ge=
währ für ſachliche Entſcheidung. Alles Nähere iſt durch das deutſche
Sekretariat bei der Niederrheiniſchen Handelskammer Duisburg=Weſel
zu Duisburg=Ruhrort zu erfahren. Dort ſind auch alle Anträge
einzu=
reichen.
* Vom Bandgroßhandel. Zwiſchen dem Verband der
Seideninduſtrie, dem Verband der Oberrheiniſchen Bandfabrikanten und
der Vereinigung der deutſchen Bandgroßhänler iſt laut „Konfektionär”
ein Abkommen getroffen worden, demzufolge nur Mitglieder der
deut=
ſchen Bandgroßhändler mit Waven beliefert werden. Die Lieferung
er=
folgt mit emem Schutzkonto von 15 Prozent. Der Abzug des
Schutzkon=
tos iſt nur geſtattet, wem die Ware an Abnehmer verkauft wird, do
ſich verpflichten, nur Verbandsware zu führen.
Frankfurter Kursbericht 23. Auguſt1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe.
420
3½%
..
438 II-LI.
Sparprämienanleihe ....
4½ Preuß, Konſols ... ..
3½%0 „
485 Bad, Anl, unk. 1935 68,10
3½% „ „ v. 1907 ..
49 Bahern Anl. . . . . . . . 76,10
3½% „
„...
425 Heſſen unk. 1924.. ..
3½% „ ...
89 „
Ausländiſche.
1388 Griech Monopol.
4½20 Deſt. Staatsrente:
1913, ab 1918.... .. ..
Fſe. b. lolz ne
4%5 Oeſt. Goldrente.
499 „ einheitl. Re
*
Kronenrente.
*S 23, 8. 77,50 77,50 78,25 67,10 67,10 76,50 76,60 86,10 22,60 79,50 79,30 68.— 66,75 56,90 57,50 55,— e1,50 3 76,50 63,— 62,50 4 69,60 69,50 2 68,25 61,90 53,10 53,30 375.—— 335, — b.
22.- 22, — 27.—
27,50 „ 31 175.— 13/ 116,50 u18,a5 b. 95,50 96.— 15/ 105,10
03 117,80 *
s= 89.— I. 65,— 41 25. 27.— 10 52. . 23.— 23,75
Ar
5%6 Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
425 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner.. ..
Irrigationsanl.
Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
39 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8.Em.
3% Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
420
„ b. 1883.
4½% Anatolier I. ......
3% Salon, Conſt. Fonction
3% Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee ... . . . .
4½%
...
Deutſche Städte.
4%0 Darmſt. b. 1919b.1925
3½%0 Darmſtadt v. 1905.
4% Frankfurt v. 1913....
3½% „ v. 1903....
420 Mainz, b. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
4½ Frankf. Hyp, Bk. 1920
3½270
....
480 Frkf. H.Krd.=Ver. 1921
48 Mein. Hyp. Bank 1922
1922
4%0 Pfälz.
1923
48 Rhein, „
3½20.
verl.
48 Südd. Bk. Münch. 1906
4% Heſſ.Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhh. Bk. Pfdbr.
48 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ..
Darmſtädter Bank.
...... 645.— 640,— — Buderus ...
... — — — Dt. Luxemburger. . .
.. 497,— 516,— — Gelſenk. Bergw... 519.— 5e27,— 80,75 — Harpener Bergb.. 749,— 765,— 490,— Eſchweiler Bergw.. 520,— 520.— Kaliwerke Aſchersleben, 500,— 473.— Weſteregeln ... 738,— 727,— Laurahütte . . . 475.— 490,— 73,60 Lothringer Hütte: 575,— 579.— Mannesmann Nöhren. 880,— 901,— 96:— 96. Phönix.... 1305.— 1250,— Oberſchleſ. Eiſen (Caro)”, 397,25 398,— 75,755 76,25 Oberbedarf . . . 470,— 480,— Rhein. Stahlw. 712.— 785.— Riebeck Montan 649.— 645.— 93,— 93,— 82.— 82.— Aktien v. Transportanſtalt. 86.— 87.— Paketfahrt. . . .
... 182,50 183.— 88,75 89,— Nordd, Lloyzd... 176.— 177.— 98,50 98,50 Südd. E.=B.=Geſ.. 140.— 145.— 84,50 85,20 Schantung E.=B....... 550,— 568.— — —
— Baltimore. .
Kanada ........... ... —
— —
— 96,50 97.— Lombarden .. . . . . . . . . . . — — 83,50 83,50 Oeſt.=Ung, Staatsbahn .. — 23.— 93.— Induſtrie=Aktien. Zement Heidelberg. . . . .. 489,— 498,— 230,— 235,— Badiſche Anilin ......." 500,— 499,— 18 180,— 187.— D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 775.— 785,— 13
Induſtrie=Aktien (Fortf.)
Griesheim Elektron. .
Höchſter Farbwerke..
Holzverkohlung . . . . . .
Werke Albert (Chem.). . ..
Elberfelder. . ..... ... ..
Allg. Elektr.=Geſ...... . .
Bergmann=Werke. . . .. . .
Felten & Guilleaume . ..
Lahmeher ... . . . . . . . . . .
Licht & Kraft.... . . . . ..
Rhein. Elektr. Werke. . ..
Schuckert. . . . . . . . . . . . . .
Siemens & Halske .....
Feinmechanik (Jetter) ...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . . . . . . . . . .
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz..
Lüdenſcheid Metall .....
Adlerwerke Kletzer.. ....
Badenia (Weinheim)....
Breuer & Co. Vorzüge..
DaimlerMotoren. . .. . . .
Eßlinger Maſchinen. . . . .
Gasmotoren Deutz..... .
Karlsruher Maſchinen. . .
Lux’ſche Induſtrie ... . ..
Vogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver, Dt. .
Zellſtoff Waldhof. . . . . ..
Zuckerfabr, Waghäuſel ..
„ Frankenthal.
Offſtein. . .. .
„
22, 8.
400,50
408.—
z
372.—
383,—
500,—
283,50
264,—
330,—
400,—
805,—
509,—
480.—
595.
479,50
849.—
360,—
384,75
262,—
495.—
425,—
800,
369.—
454,—
444.—
499.—
500,—
618,75
23, 8.
405,50
40950
615.—
774,—
375.—
395.—
517,—
285,50
264,—
320,—
344,—
452.—
810.—
509.—
498.—
600,—
479,25
373,—
355.—
385.—
270.—
500,—
sio.
768.—
439,50
480.
499,50
499.—
620,—
Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg".
Gebrüder Roeder..
Gebrüder Lutz ........"
Helbetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger.
Berlin, 23. Aug. (Wolff.) Pr4e
ſduktenbericht. Am Produktenmard
blieb auch heute die Bewegung der De
viſenkurſe ohne Einfluß. In Weizen
blieb das Geſchäft luſtlos. Für Roggen
hat das Austauſchgeſchäft gegen Gerſte
für die Landwirte nachgelaſſen: die
For=
derungen waren teilweiſe erhöht, aber
meiſt nicht durchzuſetzen. Wintergerſte war
vermehrt angeboten. Sommergerſte hatte
ſtilleres Geſchäft, da die Brauereien
vor=
ſichtig im Kaufen geworden ſind.
Mittel=
qualitäten von Sommergerſte, die zu
Brauzwecken ſich nicht eignen, find ſehr
ſchwer unterzubringen. Für Hafer
wur=
den höhere Preiſe gefordert, der Abſatz
geſtaltete ſich aber ſchwierig. Für Mais
ſtellten ſich die Cif=Forderungen höher,
während, die Preiſe für Wagenofferten
wenig verändert waren. Das
Platzkon=
ſumgeſchäft blieb ziemlich lebhaft. Von
Hülſenfrüchten waren Linſen weſentlich
abgeſchwächt. Für andere neigten die
Preiſe ebenfalls nach unten. Mehl war
ſchwach und luſtlos. Kleie war billiger
angeboten. Raps wurde beſonders in
alter Ware mehr offeriert.
Der Wert der Mark im Ausland.,
* Für 100 Mark wurden gezahlt am
23. Auguſt in Zürich 634 (vor dem
Kriege 125,40) Franken, in
Kopen=
hagen 695 (88,80) Kronen, im
Stock=
holm 5,35 (88,80) Kronen, in
Lon=
don 6,12 (97,80) Schilling, in Neu=
York 1,14 (23,80) Dollar, in Paris
143 (125,40) Franken.
rwueis
Erkann
Die Außer
in kug
* Deutſche
Verſicherungs=
laefellſchaften in Rumänien.
Die rumäniſche Regierung beſchloß, wie
aus Bukareſt gemeldet wird, daß innerz
halb eines Monats die deutſchen, deutſch*
öſterreichiſchen und ungariſchen
Verſiche=
rungsgefellſchaften den Abſchluß und die
Erneuerung von „Verſicherungsverträgen
einzuſtellen haben.
Heidem
Frubhif
hru fta
Aus den Amtsverkändigungen des
Kreis=
amts Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 großer Schlüſſel und 1 Drücker
an einem Ring. 1 kleiner Schlüſſel und 1 Drücker
an einem Ning. 1 kleiner Hohlſchlüſſel mit Anhänger.
Zweimarkſchein, 1 vergoldete Broſche mit
Kinder=
photographie, 1 grauer Damenhandſchuh. 1 gelber
Damenſtrumpf, gez. K. K. 2 mittelgroße Schlüſſel.
Tkleine, filberne Broſche mit Alpenveilchen, 1 braunes
Portemonnaie mit zwei Fahrkarten Meſſel und
Kranichſtein, auf den Namen Franz Karl ausgeſtellt.
1 Trauring; gez. 18 A. 13 Alex. 1 braune
Brief=
taſche mit über 20 Mk. 1 Körbchen mit Halstuch,
Schürze und Meſſer. 3 Mk. in Scheinen. 2
Spitzen=
taſchentücher, 1 ſilberner, ovaler Anhänger mit
Amethyſt.
Grundstücks-Versteigerung.
Bauarbeiten ſowie Oefen= und
Herd=
lieferungen.
Die Schreiner=, Spengler=, Inſtallations= und
Schloſſerarbeiten ſowie Lieferung der Oefen und
Herde bei Herrichtung von 24 Behelfswohnungen
in den Lazarettbaracken auf dem Exerzierplatz ſollen
vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Grafenſtr. Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Mittwoch, den 31. Ang. 1921,
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
(st9465
Darmſtadt, den 20. Auguſt 1921.
Städtiſches Hochbauamt.
In unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
„ unter Nr. 173 die Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung in Firma:
(9530
Darmſtädter Kaufhaus, Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung
mit dem Sitz in Darmſtadt eingetragen.
Gegenſtand des Unternehmens iſt: Betrieb eines
Kaufhaufes, in welchem hauptſächlich Textilwaren;
Teppiche und verwandte Artikel geführt werden
ſollen.
Das Stammkapital beträgt 20 000 Mark.
Als Geſchäftsführer ſind Kaufmann Hermann
Roſenthal, Kaufmann Heinrich Kahn, Kaufmann
Dabid Rothſchild, alle in Darmſtadt, beſtellt.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 5. Auguſt 1921
feſtgeſtellt.
Jeder der Geſchäftsführer iſt zur Vertretung der
Geſellſchaft ſelbſtändig berechtigt.
Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen
nur durch den „Deutſchen Reichsanzeiger”,
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dienstag, den 30. Auguſt 1921,
nachmittags 6 Uhr,
werden in dem Rathauſe zu Nieder=Ramſtadt
die Grundſtücke in Gemarkung Nieder=Ramſtadt:
Flur VII Nr. 7, Acker im Sand, 2124 qm,
Flur VII Nr. 16 u. 18, Acker im Sand, 3566 qm,
verſteigert.
Die Bedingungen werden unmittelbar vor dem
Termin bekannt gegeben. Zur Zeit dienen die
Aecker der Landwirtſchaft, ſie liegen im
Ortsbau=
ſplan und können auch bebaut werden.
Nieder=Ramſtadt, den 22. Auguſt 1921.
Ortsgericht Nieder=Ramſtadt.
Appel.
(*32550mg
Vergebung v. Pläſtererarbeit.
Die Umpflaſterung der Schulſtraße in der
Ge=
meinde Ober=Ramſtadt (eirea 6—700 am Pflaſter)
ſoll vergeben werden.
Angebote ſind ſchriftlich, verſchloſſen bis Montag;
den 29. Auguſt d. J8. nachmittags 5 Uhr, mit dem
Kennwort: „Straßenpflaſter” bei der unterzeichneten
Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf der
Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt während der
Ge=
ſchäftsſtunden zur Einſicht offen.
(2536ms
Ober=Ramſtadt, am 22. Auguſt 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei
Rückert.
Obſt=Verſteigerung.
Zergebung von Bauarbeiten.
Die Ausführung von Erd= und Maurerarbeiten für
die Herſtellung einer Wegüberführung in km 62,812
bei Bahnhef Weinheim Bergſtr.) ſoll öffentlich
ver=
geben werden. Zeichnungen und Bedingungen liegen
während der Geſchäftsſtunden ſwerktags 8—3 Uhr)
beim unterzeichneten Betriebsamt und der
Bahn=
meiſterei 75 in Weinheim zur Einſicht auf.
Angebots=
vordrucke mit Bedingungen ſind nur beim
unterzeich=
neten Betriebsamt gegen poſtfreie Einſendung von
12 Mk. in bar, ſoweit Vorrat reicht, erhältlich.
Angebote ſind verſchloſſen, poſtfrei mit der
Auf=
ſchrift „Angebot Wegüberführung” bis zum
Eröff=
nungstermin Samstag, den 3. September d. 38.,
vormittags 11 Uhr an das unterzeichnete
Betriebs=
amt einzuſenden. Zuſchlagsfriſt 3 Wochen.
(J,9527
Darmſtadt, den 19. Auguſt 1921.
Eiſenbahn=Betriebsamt 3.
Am Dienstag, den 30. Auguſt, 1 Uhr nachm.
wird auf dem Hofgut Georgenhauſen an Ort und
Stelle das Obſt von eirea 150 Apfelbäumen, 50
Birn=
bäumen und 100 Bwetſchenbäumen auf dem Baum
öffentlich verſteigert.
(9534ms
Adolf Müller, Hofgut Georgenhauſen.
Verkaufeines Ziegenbochs.
Bekanntmachung.
Inunſer Handelsregiſter
wurde heute in Bd. IV,
Nr. 43, eingetragen: (9548
Dem Auguſt
Roden=
häuſer III. in Ober=
Ram=
ſtadt iſt bei der Firma
Auguſt Rodenhäuſer in
Ober=Ramſtadt Prokura
erteilt worden,
Darmſtadt, 19. Aug. 1921,
Heſſ. Amtsgericht II.
Maher & Sender
Teleph. 670. Waldſtr. 35.
Feinſte
Eß= und
Ein=
mahbinen.
10 Pfund 13.50 Mk.
Graubirnen
10 Pfund 18.00 Mr.
Jak. Schellhaas
Karlſtr. 50, (*32783
Die
beſte
deutſche
Schreibmaſchine
iſt wieder ſofort lieferbar
J. Donges & Wieſt
Grafenſtr. 43. (8951a
Masohinenschreiben
Ein abgängiger, gut genährter Ziegenbock ſoll
ſeitens der Gemeinde Eberſtadt im öffentlichen
Sub=
miſſionswege abgeſetzt werden. Angebote werden an
Heſſiſche Bürgermeiſterei Eberſtadt bis ſpäteſtens
Donnerstag, den 25. Auguſt b. J8., nachmittags 4
Uhr, erbeten. Nähere Auskunft wolle man bei
Faſel=
wärter Kölſch, Eberſtadt, Odenwaldſtr. 19, einholen,
Eberſtadt, den 22. Auguſt 1921. (9535
Heſſiſche Bürgermeiſterei Eberſtadt
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