Bezugspreis:
nonatlich 3,75 M. u. 75 Pf. Abtragegebühr, durch
die Agenturen 4.50 M. frei Haus, durch die Poſt
bsogen 4,75 M. Einzeknummer 25 Pf. Beſtellungen
gen ent
n.: die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 2:
cher 1, 2390 u. 2391), die Agenturen u.
all=
loſtämter. V
intwortlichkeit für Aufnahme von An=
„rgen an beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
ſichterſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
ſewalt berechtigt den Bezieher nicht zu
rzung
us Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit ſür uns.
Nummer 232
mit Wohnungs=
Organ für die
K
184. Jahrgang
Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Dienstag, den 23. Auguſt 1921
Anzeigenpreis:
Zn
n breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
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luf vorſtehende Preiſe 25% Teuerungszuſchlag
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iftsſtelle Rheinſtraße 23, die
nehmen entgegen: Geſo
Se
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Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht je
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
onhurs oder
und Leiſtung von Schadenerſatz.
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Einzelnummer 25 Pfg.
Keynes über die wirtſchaftliche Zukunft.
W
m. Berlin, 20. Auguſt.
Die Deutſche Allgemeine Zeitung beginnt heute mit
der Veröffentlichung einer Artikelreihe aus der Feder von
J. M. Keynes, des Verfaſſers des weltberühmt
ge=
wordenen Buches:
„Die wirtſchaftlichen Folgen des
Friedensvertrages
Wir entnehmen dem erſten Artikel,
der die Ueberſchrift trägt „Das neue Abkommen
über die Reparationen”, folgende Stellen:
Am 12. Mai 1921 ſchlugen die Verbündeten nach manchen
tonferenzen, Propagandakampagnen, Bluffs und großem
Phra=
ſenſchwall, wie ihn unſere Zeit liebt, der deutſchen Regierung
as munmehr angenommene Abkommen über die Reparationen
r. Dieſes Abkommen war beſſer als der Verſailler Vertrag,
ſaßboller in ſeinen Forderungen und beſtimmter in der Form.
3 verhinderte den Bruch des europäiſchen Friedens durch die
tohende Beſetzung des Ruhrgebietes. Es gab der Bevölkerung
er verbündeten Länder eine achtmonatige Friſt, innerhalb deren
ſich überzeugen konnten, daß man auf die Dauer ſeine
Vater=
midskiebe nicht dadurch vor Mißtrauen ſchützt, daß man
voll=
ſrmmen Unſinn redet. So freute ſich denn jedermann über das
lkommen.
Bei der allgemeinen Billigung bildeten ſich viele ein, zu
iner wirklich dauerhaften Uebereinkunft gelangt zu ſein. Aber
roßz ährer augenblicklichen Bedeutung muß darauf hingewieſen
perden, daß ſie das nicht iſt. Sie iſt, wie alle vorhergehenden
lokoymnen, eine probiſoriſche Maßnahme, die im nächſten Jahre
hon eine Aenderung erfahren wird.
Deutſchland hat auf Grund dieſes Abkommens jährlich in
held und Waren zwei Milliarden Goldmark und 26 Prozent
rrr Werte ſeiner Ausfuhr zu zahlen. Die übrigen
Beſtimmrn=
en des Abkommens beziehen ſich auf die Ausgabe einer
An=
eihe, die durch die obigen Zahlungen ſichergeſtellt werden ſoll,
ber keine neue Laſt für Deutſchland bedeutet, ferner auf die
ſldung einer Garantiekommiſſion und auf die Daten für die
ahlungen, wobei die letzten Zahlungstermine ſo gelegt ſind,
a5 ſie Deutſchland die Abtragung ſeiner Verbindlichkeiten für
3 Kalenderjahr 1921 erleichtern.
Für die Bedeutung der ganzen, Deutſchland aufgebürdeten
rpflichtungen iſt es weſentlich, den Umfang des deutſchen Er=
„13 zu ſchätzen. Im Jahre 1920 hatte dieſer einen Wert von
da fünf Milliarden Goldmark. Für das laufende Jahr wird
n Umfang noch zunehmen. Aber dieſe Zunahme wird da=
Ech illuſoriſch gemacht, daß der jetzige Goldpreis gegen den
herem nur noch zwei Drittel beträgt. Wir werden daher
hrſcheinlich nicht zu niedrig greifen, wenn wir als vorläufige
hätzungen für die deutſche Ausfuhr im Jahre 1921 einen Wert
ſechs Milliarden Goldmark annehmen. Auf dieſer
Grund=
berechnet, würden die 26 Prozent des Ausfuhrwertes 1½
Uiarden Goldmark erbringen, ſo daß die Zahlungsverpflich
gem Deutſchlands auf ein Jahr 3½ Milliarden Goldmark
ins=
amt betragen würden. Indem wir einſtweilen die Frage
un=
ückſichtigt laſſen, ob Deutſchland wirklich imſtande iſt, von ſei=
76 Milliarden betragenden Exporthandel den Verbündeten
Milliarden zu zahlen, ſo daß für Deutſchlands geſamten Im=
1nur 2½ Milliarden, alſo weniger als die Hälfte vom
Im=
t des Jahres 1920 übrig bleibt, wollen wir von den in der
hſten Zukunft fälligen Zahlungsdaten ſprechen — einer Frage
rungemein praktiſcher Bedeutung. Das Reparationsjahr läuft
mü. Mai 1921 bis zum 1. Mai 1922. Bis zum 30. Auguſt
1 muß Deutſchland 1000 Millionen Goldmark zahlen; am
November 1921 weitere 390 Millionen unter Zugrundelegung
ger Exportziffer, am 15. Januar 1922 500, am 15. Februar
22 390 Millionen und am 15. April 1922 weitere 500
Mil=
ſorzen, alſo insgeſamt 2780 Millionen für das am 1. Mai 1922
ſchließende Reparationsjahr. Dieſer verminderte Betrag kam
durch zuſtande, daß nur zwei vierteljährliche Zahlungen auf
nund des Exportwertes ſtatt bier in das erſte Jahr fallen.
En jedoch Deutſchlands Exporthandel zunimmt, muß es
ver=
ältnismäßig mehr zahlen.
Der Wert der Sachlieferungen und beſonders der Kohlen
ſuß Deutſchland auf die obigen Zahlungen gutgeſchrieben
wer=
en; ihr Wert läßt ſich auf 1200 Millionen Goldmark jährlich
ſätzen. Die Ziffer iſt jedoch als Höchſtmaß anzuſehen, das
ſchwerlich zu erreichen iſt. Aber wenn der Geldwert der
Kohlen=
eferungen ſteigt — auf dieſen Punkt werde ich noch zurückkom=
—, fo können ſich wohl auf dieſe Weiſe mehr als 800
Mil=
onem ergeben.
Num kanm Deutſchland ſicher am 30. Auguſt die fällige Rate
ahlen, teiks aus den vor dem 1. Mai angeſammelten
ausländi=
hen Guthaben und teils auch aus dem Ertrag der
Markver=
ſufe, die es in den letzten Monaten an den Börſen ausgeführt
m. Ferner wird es für die am 15. November 1921 und am
Januar 1922 fälligen Raten genügende Deckung finden durch
Kohlen= und ſonſtigen Sachlieferungen, die zwiſchen dem
Mai 1921 und dem letzten Datum erfolgen. Selbſt die
Fe=
warrate 1922 ließe ſich aus den beſtehenden ausländiſchen
Gut=
ben und aus den Erlöſen des Exportes und der Markverkäufe
den Börfen beſchaffen. Aber ſchon die Zahlung am 15. April
2 wird größere Schwierigkeiten bieten. Weitere
Ratenzah=
gen folgen dann ſchnell aufeinander mit 390 Millionen
Gold=
ark am 15. Mai, 500 Millionen Goldmark am 15. Juli und
Millionen am 15. Auguſt 1922. An einem beſtimmten
Zeit=
kt jedoch, der zwiſchen Februar und Auguſt liegen wird,
Deutſchkand der unvermeidlich eintretenden
Zahlungs=
ähigkeit erliegen. Nur bis dahin reicht die Schonzeit, die
ährt iſt.
Es gibt nur einen lichten Punkt in dieſem dunklen Bilde.
rin ſich nämlich gewiſſe Kapitalien für die Zahlungen nutzbar
hen ließen, ſo beſäße Deutſchland noch einen wichtigen
Aktiv=
en, der bisher unberührt geblieben iſt. Das iſt das deutſche,
enblicklich noch beſchlagnahmte Eigentum in den Vereinigten
aten. Sein Wert kommt nahe an zwei Millionen Goldmark
in. Wenn dieſe Summe entweder mittelbar oder
unmittel=
für die Reparationen verwendet werden könnte, ſo ließe ſich
Zuſammenbruch entſprechend hinausfchieben. Dasſelbe
de ſich erreichen laſſen durch die Gewährung ausländiſcher
Leihen an Deutſchland in einem ausreichenden Umfange, und
Een es mr dreimonatliche Kredite von Banken ſein, gegen die
ſcherheit des Goldes der Reichsbank. Aber alle dieſe Mittel
Urden ſich auf die Dauer nutzlos erweiſen.
An dieſer Stelle möchte ich bemerken, daß ich die Koſten für
Unterhalt der Beſatzungsarmeen noch nicht erwähnt habe,
Deutſchland außer den Summen für die eigentlichen Re=
parationen zu zahlen verpflichtet iſt. Vorſichtigerweiſe hat man
es vermieden, genaue Zahlenangaben darüber zu machen, doch
hat man herausgerechnet, daß ſie ſich bis jetzt auf nicht weniger
als 25 Mälliarden Papiermark jährlich beliefen. Es iſt tatſächlich
an der Zeit, daß man ſich überlegt, ob man nicht ein im Jahre
1919 zwiſchen Clemenceau, Lloyd George und Wilſon
abge=
ſchloſſenes, in Paris unterzeichnetes Abkommen in Kraft treten
laſſen ſoll, wonach die von Deutſchland für die Deckung der
Okkupationskoſten jährlich zu zahlende Summe auf 240 Millionen
Goldmark zu beſchränken iſt, ſobald die Alliierten „die
Ueber=
zeugung geſvonnen haben, daß Deutſchland die für ſeine
Ent=
waffnung geſtellten Bedingungen in befriedigender Weiſe
er=
füllt hat”. Wenn wir annehmen, daß dieſe reduzierte Ziffer im
nächſten Jahre, wie es geſchehen ſollte, wirklich zur Anwendung
kommt, ſo würden die auf Deutſchlands Schultern gewälzten
geſamten Laſten für die Reparationen ſowohl wie für die
Be=
ſetzung ungefähr 75 Milliarden Papiermark betragen.
Imponderabilien der Steuerpolitik.
Von unſerem volkswirtſchaftlichen Mitarbeiter.
Auf die amtliche Ankündigung der neuen Steuern vom
6. Auguſt iſt jetzt endlich eine ausführliche Nennung und
Grup=
pierung der einzelnen Vorſchläge erfolgt. Die Vorſchläge ſind
ein Programm, das mit alten Steuern arbeitet, auch wenn dieſe
irgendeinen neuen Namen bekommen. Ein Programm, keine
Reform. Zur Reform würden ſie erſt, wenn das
Wirtſchafts=
miniſterium mit ſeinen Plänen der Erfaſſung der Sach= oder
Goldwerte durchdringt. Vorläufig hat nur das
Finanzminiſte=
rium mit ſeinen bureaukratiſch einſeitigen Erhöhungen und
Verſchraubungen das Wort. Den größten Druck erleidet die
All=
gemeinheit durch die neuen Verbrauchsſteuern, und mam kann
ſagen, daß auch der größte Teil der Verkehrs= und
Kapital=
ſteuern auf den Verbrauch abgewälzt werden wird, was wieder
zu unerträglichen Preiserhöhungen und in weiterer Folge zu
Unruhe, Widerſpruch, Streik und immer neuen Lohnforderungen
der Arbeiter und Beamten führen dürfte.
Am ſchlimmſten wird die Umſatzſteuer wirken. Sie iſt
diejenige Steuer, um die man ſich am wenigſten drücken kann.
Sie wird faſt überall erfaßt. Sie hat ja auch bisher ſchon mehr
eingebracht, als der Geſetzgeber erwartete. Man rechnet im
Laufe dieſes Jahres auf 6 bis 8 Milliarden. Num will man
25 Milliarden herausſchlagen, indem man ſie allgemein von 1½
auf 3 v. H. erhöht, den Außenhandel dazu heranzieht und
aller=
lei Luxusverſchärfungen erſinnt. Die Ausfuhr mit ihren ſchönen
Valutagewinnen ſoll ſich eben an der Wiedergutmachung auf
dieſe Weiſe beteiligen. Wenn ſich aber die Valuta zu Ungunſten
dieſer Spekulation wieder einmal beſſert? Dann wird es ſchwer
halten, die eingeführte Steuer zurückzunehmen, und die
Export=
kataſtrophe iſt da. Durch Heranziehung des Außenhandels will
man allein Umſätze im Höhe von 170 Milliarden Mark neu
er=
faſſen, und es zeigt das Problematiſche der Luxusſteuer,
daß dieſe dabei nur mit einer halben Milliarde Mark
veran=
ſchlagt iſt. Eine beſondere Erhöhung der Umſatzſteuer ſoll die
Hotels, Neſtaurants, Kaffees, Konditoreien, Likörſtben, Bars
und Dielen treffen. Sie zahlen 5 Prozent Umſatzfteuer, wenn
ſie, ſagen wir, bürgerliche Lokale ſind, und 10 Prozent, wenn ſie
dem „Luxus” dienen, während „ſchlichte Speiſe= und
Schank=
wirtſchaften” nur die bereits auf 3 Prozent erhöhte Umſatzſteuer
zahlen ſollen. Dieſe Dreiteilung in ſchlichte, bürgerliche und
Luxuswirtſchaften wird viel böſes Blut machen. Was heißt
ſchlicht? Der Bouillonkeller? Die Kutſcherkneipe? Das als
Verbrecherloch aufgemachte Nachtlokal? Der verarmte
Mittel=
ſtändler, der geiſtige Arbeiter, wenn er darauf angewieſen iſt,
ſeine Mahlzeiten außerhalb des Hauſes einzunehmen, wird
Preiſe auf der Speiſekarte erleben, die er nicht mehr bezahlen
kann. Wenn man die wirklichen Luxushotels und die wirklichen
Schlagfahnedielen, Tanzbars und Schlemmerlokale ſtenterlich
ſchärfer heranziehen könnte, ohne die lebensnotwendigen
Gaſt=
ſtätten zu treffen, ſo wäre das hocherfreulich. Aber die Schieber=
und Luſtbarkeitsſpekulanten ſind meiſt ſchlauer als der
Steuer=
fiskus. Es iſt z. B. auch ſchwer verſtändlich, wie die amtlichen
Stellen dazu kommen, zu verſichern, daß die neue ungeheuerliche
Erhöhung der Kohlenſteuer auf 30 Prozent den Hausbrand nur
mit 3,85 v. H. Verteuerung treffe. Selbſt wenn dies zutrifft,
wird der höhere Kohlenpreis auf alle anderen Waren
preis=
ſteigernd wirken und zuletzt immer wieder den wirtſchaftlich
Schwachen die letzte Mark aus der Taſche ziehen.
Bei der Kohlenſteuer mag man ſich noch mit dem Ertrage
tröſten, der ein großes Gewicht gegen die Reparationsſchulden
in die Wagſchale wirft. Wie iſt es aber mit den kleinen
Ver=
brauchsſteuern? Im Reparationsausſchuß des
Reichs=
wirtſchaftsrates wurde geltend gemacht, daß, um 60 Millionen
Leuchtmittelſteuer zu erhalten, 30 Millionen
Erhebungs=
koſten notwendig wären. Der Regierungsvertreter beſtritt dies
und ſprah von 6 Millionen Koſten. Was iſt richtig? Bei der
Zündwarenſteuer, der Bier=, Mineralwaſſer= und Tabakſteuer
werden ſtarke Bedenken gegen die neuen Erhöhungen geltend
gemacht, weil ſie den Verbrauch vermindern und ſo den Ertrag
nicht vergrößern dürften. Daß Kaffee, Tee und Schokolade
künftig Zölle tragen ſollen, die eigentlich ſchon Luxuszölle ſind,
wirkt ſehr verſtimmend und iſt vom Geſetzgeber nicht pſychologiſch
empfunden. Viel eher könnte er den Zoll auf ausländiſche
Toi=
letteartikel, Schminken und Parfüms verdreifachen, ſtatt, wie
vorgeſehen, ihn nur zu verdoppeln. Es ſind das
Impondera=
bilien, aber damit macht man auch bei Steuerprogrammen oft
die beſte Politik.
Dr. rer. pol. Fritz Auer.
Arbeitsämter für geiſtige Berufe.
* Ueber die Arbeitsvermittlung für
Akademi=
ker, aus denen ſich ja zumeiſt die geiſtigen Berufe rekrutieren,
verbreitet ſich ein Artikel von Dr. Werner Mahrholz in Nr. 21
des Reichsarbeitsblattes. Um dieſe Vermittlung or
ganiſatoriſch auf eine neue Grundlage zu ſtellen, empfiehlt
Mahr=
holz, die Arbeitsämter für geiſtige Berufe nach einem
einheit=
lichen, für das ganze Reich feſtzulegenden Plan an geeignete
Ar=
beitsämter anzugliedern und die Koſten auf Reich, Gliedſtaat
und Gemeinde zu verteilen. Notwendig bei dieſer
Zentrali=
ſierung ſei ferner, daß man die beſtehenden Arbeitsvermittlungen
der Berufsverbände ſo lange arbeiden laſſe, bis das
Ar=
beitsamt ſelber in der Lage ſei, die Tätigkeit der Berufsverbände
ſachgemäß zu leiſten. Wichtiger als dieſes organiſatoriſche
Pro=
blem iſt aber das ſachliche. Dazu ſchreibt der Verfaſſer u. a.:
„Die eigentliche Schwierigkeit liegt darin begründet, daß
einmal der akademiſche Arbeitsmarkt äußerſt differenziert und
unüberſichtlich iſt, die Arbeitsbedingungen von Fall zu Fall ſehr
erheblich verſchieden ſind, die geiſtige Arbeit als ſolche ſehr
diffe=
renziert iſt und differenzierend wirkt, endlich die Behandlung
der Akademiker und ihrer beſonderen berufsgegebenen geiſtigen
Artung das Problem der Arbeitsvermittlung erſchweren.
Man denke nur etwa daran, was man als Juriſt alles
be=
ruflich werden kann. Nichter iſt etwas anderes als Advokat,
Verwaltungsjuriſt iſt etwas ganz anderes als Syndikus oder
Pa=
tentanwalt uſw. Und ſelbſt innerhalb des Verwaltungsdienſtes
iſt der Kommunaldienſt anders geartet als etwa der Staats= oder
der Induſtriedienſt, und die Vermittlung von einem zum andern
hin bedeutet eine Arbeits=und Lebensumſtellung für
den Akademiker. Nicht jeder eignet ſich auch, wenn er etwa Jura
ſtudiert hat, für jede juriſtiſche Stellung. Es kann jemand ein
ausgezeichneter Rechtsanwalt ſein, der ſich zum
Kommunal=
beamten ſehr wenig ſchickt. Es genügt ferner nicht, mechaniſch
Stellungen nachzuweiſen: die ganze Perſon des
Stellungſuchen=
den will aus Gründen der Eignung wie des entwickelten
Per=
ſönlichkeitsſinnes der Akadamiker berückſichtigt werden. Die dritte
Schwierigkeit akademiſcher Arbeitsvermittlung iſt in der
Uner=
forſchtheit und Unüberſichtlichkeit des Arbeitsmarktes
be=
gründet. Vorerſt jedenfalls wird ſich die Arbeitsvermittlung
wohl vor allem auf die Anfangsſtellungen und auf die
mittleren Stellungen beſchränken müſſen. Man kann ſich
z. B. ganz gut denken, daß ein geeigneter Anwärter einen
Re=
dakteurpoſten an einem kleinen oder mittleren Blatte auf dem
Wege über das akademiſche Arbeitsamt erhalten kann — aber
daß man leitender Redakteur eines hauptſtädtiſchen Blattes auf
dieſem Wege wird, iſt ſchon unwahrſcheinlicher. Man muß vor
allem noch bedenken, daß der örtliche Bedarf an geiſtigen
Ar=
beitern, von ganz wenig Großſtädten abgeſehen, ſehr gering ſein
dürfte. Die Akademiker ſind als eine dünne Schicht über ganz
Deutſchland verteilt.”
Mahrholz ſtellt ſich infolge dieſer Schwierigkeiten die
Tätig=
keit der Arbeitsämter zunächſt als eine ſammelnde vor, die
das in den Archiven der Berufsvereine vorhandene Material
ver=
arbeiten und ausſortieren will, und befürwortet eine Aufteilung
der Arbeit nach folgenden Geſichtspunkten: Handel,
Indu=
ſtrie, Staat und Kommune, Landwirtſchaft, die
vier großen Hauptarbeitgeber, die den größten Teil der geiſtigen
Arbeit aufnehmen. Daneben ſtehe als fünfte Abteilung die
Ar=
beitsvermittlung für freie Berufe. Es ſei ſelbſwverſtändlich, daß
die Arbeit der verſchiedenen Abteilungen ineinander übergreifen
müſſe, daß z. B. ein Juriſt gleichzeitig etwa bei Handel,
In=
duſtrie und Staat und Kommune gemeldet ſei. Die Koſten
für die Arbeitsämter dürften bei der Wichtigkeit der Frage nach
dem Verbleib unſerer Akademiber und geiſtigen
Qualitätsarbei=
ter keine entſcheidende Rolle ſpielen, wenn im übrigen mit
mög=
licher Sparſamkeit vorgegangen werde. Die
Perſönlich=
keiten für dieſe Arbeit, in der ſowohl ein gut Stück „
welt=
licher Seelſorge” als auch ein ebenſo gutes Stück praktiſcher
Ge=
lehrtenarbeit ſtecke, müßten, wie Mahrholz mit Recht betont,
natürlich Akademiker ſein. Schließlich glaubt Mahrholz noch,
daß Akademikerarbeitsämter bei der wichtigen Aufgabe, die ganz
verfahrene Frage des akademiſchen Nachwuchſes etwas
ins Gleiche zu bringen, ſegensreich wirken könnten.
Franzöſiſches Lob der deutſchen
Kolonial=
verwaltung
* Trotz der Wilſonſchen Zuſage eines gevechten Ausgleichs
der kolonialen Anſprüche hat der Frieden von Verſailles
Deutſch=
land ſeinen geſamten Kolonialbeſitz geraubt. Deutſchlands
„Unfähigkeit”, zu koloniſieren, ſeine „grauſamen
Verwaltungs=
methoden” ſeine „mangelnde Fürſorge für die eingeborene
Be=
völkerung”, das waren die Lügen, mit denen der Raub beſchönigt
werden ſollte.
Wie wenig dieſe Behauptungen mit den Tatſachen
überein=
ſtimmen, dafür gibt der fuanzöſiſche Geſetzentwurf über die
Nutz=
barmachung der franzöſiſchen Kolonien (
ver=
öffentlicht im Journal officiel als Annexe Nr. 2449), welcher am
12. April 1921 der franzöſiſchen Deputiertenkammer unterbreitet
iſt, ein beredtes Zeugnis. Dort leſen wir auf Seite 1634 bei der
Beſprechung von Togo:
„Die Deutſchen hatten in Togo Schulen und
Kran=
kenhäuſer gebaut, welche gut eingerichtet waren und
gegenwärtig vollkommen genügen. Die normalen etatsmäßigen
Einnahmen werden ausreichen, den guten Betrieb zu
unterhal=
ten; aus dieſem Grunde wurden Umbauten von Schulen und
Krankenhäuſern in dem vorliegenden Entwurf nicht vorgeſehen.”
und weiter auf Seite 1641 finden wir über den
Sani=
tätsdienſt von Kamerun folgendes:
„Das von den Deutſchen in Kamerun eingerichtete
ärztliche Hilfswerk ſtand zweifellos auf bedeutender
Höhe, ſowohl hinſichtlich der ſanitären Einrichtungen als auch
des techniſchen Perſonals. Die Deutſchen hatten große Opfer
gebracht, um den hauptſächlichſten Herd der Trypanoſomengefahr
dieſes Landes, die Region des oberen Nyong, mit einem
Vor=
beugungsgürtel zu verſehen, in dem die Möglichkeit beſtand, alle
von dieſer Krankheit befallenen Eingeborenen zu erfaſſen und
frühzeitig zu behandeln und die Seuche durch wirkſame
Ab=
ſperrungsmaßnahmen zu lokaliſieren. In Ayos, wo keine
Tſetſefliegen vorkommen, hatten ſie ein Lager für Schlafkranke
und ein Laboratorium errichtet.”
Selbſtändigkeitsregungen unter den Negern.
Npt. In Neu=York findet in dieſen Tagen die zweite
internationale Tagung der Neger ſtatt. Mehrere
tauſend Vertreter aus Nord=, Mittel= und Südamerika, aus
Weſt=
indien, Aſien und Afrika ſind dazu erſchienen. Unter den aus
Afrika eingetroffenen befindet ſich ein Farbiger, der als der
prä=
ſumptive Präſident von Amerika bezeichnet wird. Am
Eröff=
nungstage des Kongreſſes fand ein Umzug ſtatt durch die
Stra=
ßen des Neu=Yorker Negerviectels, an dem 15 000 Farbige unter
Vorantritt zahlreicher Muſikkapellen teilnahmen. Zahlreiche
grün=ſchwarz=rote Banner (die Negerfarben!) wurden im Zuge
mitgeführt und dann viele Plakate mit folgenden intereſſanten
Aufſchriften: „Afrikaden Afrikanern”, „Der Negek
fürch=
tet ſich nicht”, „Fort mit den Lynchmorden”, „Die Neger werden
auch Dreadnoughts und Unterſeeboote bauen”. In der
Eröff=
nungsſitzung des Kongreſſes wurden Telegramme abgeſandt,
z. B. an den engliſchen König, der erſucht wird, ſeinen Einfluß
für die Freiheit Irlands, die Unabhängigkeit Aegyptens und
In=
diens und für die Verhinderung zukünftiger Raſſenkämpfe ein=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dieitstag, Den ZFß. Mugziſr TJZT.
Rummer 232.
zuſetzen. Auch der Präſident der iriſchen Republik, de Valera,
erhielt ein Telegramm.
Wir müſſen uns hüten, dieſe Dinge lediglich ſcherzhaft zu
niehmen, der Neu=Yorker Negerkongreß iſt ein ernſtes Zeichen für
die durch den Krieg und ſeine Folgeerſcheinungen ſtark
beein=
flußten Selbſtändigkeitsregungen unter den farbigen Völkern der
ganzen Erde. Sie wollen heute nicht mehr die unterbrückte
Naſſe ſein, ſie wollen zum mindeſten den Erdteil Afrika als
ihren eigenen haben, ſie drohen mit Krieg und Gewalt für den
Fall, daß ihre Anſprüche leine Berückſichtigung finden.
Schon ſeit 20 Jahren war unter den Farbigen Afrikas die
ſogenannte äthiopiſche Bewegung zu beobachten; ihr
Grund=
gedanke dabei war, daß nach der miſſionariſchen Auslegung der
Bibel kein Unterſchied zwiſchen den Raſſen beſteht. Seit dem
Kriege, in dem England, Frankreich und Amerika Neger gegen
den verhaßten Deutſchen ins Feld zu ſtellen kein Bedenken
tru=
gen, iſt ein ſcharfer Wandel, eine Wendung zum Nadikalismus
in die einſt ſo zahme Bewegung hineingetragen worden. Jetzt
predigt man nicht mehr chriſtlichen Regern von ihrer
Gleich=
berechtigung, heute wird gefordert, wird gedroht. Die Geiſter,
die 1914 unſere Feinde riefen, werden ſie nun nicht mehr los.
Deutſchland, dem durch die Gewalt von Verſailles ſeine
Schutzgebiete geraubt worden ſind, hat an den
Selbſtändigkeits=
regungen unter den Farbigen nur ein theoretiſches Intereſſe.
Das zu bekunden, ſollten wir uns aber nicht nehmen laſſen
Würde bei uns Politik auf lange Sicht getrieben, ſo wäre es
zweifellos unſere Pflicht, dieſe Bewegung zwar nicht zu ſchüren,
aber doch mit ihr in ſo enger Fühlung zu bleiben, daß die Neger
der ganzen Welt zu der unumſtößlichen Ueberzeugung gelangen,
daß Verſtändnis und Sympathie für ihre Lage hauptſächlich bei
den Deutſchen zu finden iſt.
Die iriſche Frage.
* London, 21. Aug. Der Obſerver, der mit Lloyd
Geörge Fühlung unterhält, betrachtet den Verſuch, mit Irland
zu einer Reglung zu kommen, als nahezu geſcheitert und beklagt
die Verblendung des iriſchen Volkes. Er mahnt aber, nicht die
Politik der Gewalt zu erneuern, ſondern Irland zu räumen,
abzuſperren und den Verkehr auf den Bahnen zu ſchließen,
dann werde die Bewegung der Sinnfeiner in ſich
zuſammen=
brechen. Die Sunday Times ſpricht von einem Schwinden
der Hoffnung und bitterer Enttäuſchung. Lehne Irland die
Vorſchläge der britiſchen Regierung ab, bleibe nur der Krieg
übrig, der zwei Jahre dauern könne. Immerhin werde England
mit dem Bruch des gegenwärtigen Burgfriedens nicht den
An=
fang machen. Andererſeits melden beide Blätter aus Dublin,
daß dort Optimismus herrſche. Die höhere katholiſche
Geiſtlichkeit arbeite für den Frieden. Der Umſtand, daß
die Preſſe aller Länder, namentlich in den Vereinigten
Staaten, die Annahme der engliſchen Vorſchläge befürworte
verfehle ebenfalls ſeinen Eindruck nicht. Es werde immer
wahr=
ſcheinlicher, daß die Entſcheidung durch eine
Volksabſtim=
mung erfolge; jedenfalls würden die Verhandlungen ſich noch
lange Zeit hinziehen. Angeſichts dieſes Gegenſatzes iſt die
Mut=
maßung nicht von der Hand zu weiſen, daß die britiſche
Re=
gierung die Ausſichten düſter malt, um die Sinnfeiner
beſinn=
licher und williger zu machen.
Paris, 21. Aug. (Wolff.) Das Echo de Paris meldet aus
London, das Gerücht nehme immer greifbarere Geſtalt an, daß
die britiſche Regierung wegen der iriſchen Frage, wie
auch immer die Verhandlungen darüber ausgehen würden, an
das Land appellieren und zu Neuwahlen ſchreiten würde.
Die oberſchleſiſche Frage.
Kreis Roſenberg deutſch.
Kattowitz, 21. Aug. (Wolff.) Der Deutſche Ausſchuß für
Oberſchleſien teilt mit: Der Bevölkerung des Kreiſes
Ko=
ſenberg, die bei der Abſtimmung mit über 80 Prozent
für Deutſchland geſtimmt hat, hat ſich große Sorge
be=
mächtigt, weil nach dem Zeitungsbericht über die Verhandlungen
des Oberſten Rates in Paris Lloyd George von der Möglichkeit
geſprochen haben ſoll, den Kreis Roſenberg oder Teile des
Krei=
ſes Polen zuzuſprechen als eine Art Austauſchobjekt für Teile
des Induſtriegebietes, das nach dem engliſchen Standpunkt
un=
geteilt bei Deutſchland bleiben ſoll. Dieſe Sorge der
Bevölke=
rung des Kreiſes iſt auch in Eingaben und Beſchlüſſen zim
Ausdruck gekommen, die vor kurzem in den Zeitungen
ber=
öffentlicht worden ſind. Eine Beruhigung der Bevölkerung und
eine zuverläſſige Aufklärung über die Frage erſchien deshalk
dringend geboten. Der Deutſche Ausſchuß für Oberſchleſien iſt
in Erkenntnis dieſer Notwendigkeit bei der interalliierten
Kom=
miſſion vorſtellig geworden und ermächtigt worden, mitzuteilen,
daß niemals die Abſicht beſtanden hat und auch jetzt nicht
be=
ſieht, den Kreis Roſenberg oder Teile des Kreiſes als
Austauſch=
objekt Polen zuzuſprechen. Eine ſolche Behandlung des Kreiſes
würde, wie die zuſtändigen Vertreter der interalliierten
Kom=
miſſion in Oppeln betonten, nicht dem Abſtimmungsergebnis
entſprechen.
m
Die Pſychologie der Sammelwut.
** Zu keiner Zeit iſt mehr geſammelt worden als heutzutage
Uingeheure Preiſe werden nicht nur für Kunſtwerke, ſondern für
Seltenheiten aller Art bezahlt, und es ſcheint faſt, als ob der
raſtlos dem Gewinn nachjagende moderne Menſch nur noch auf
dieſem Eiland des Sammelns Ruhe und Erholung fände. Aber
die Sammelwut iſt kein beſonderer Zug unſerer Zeit, ſonderr
ſie geht bis in das ferne Altertum zurück. Der heilige Clemens
von Alexandrien hat uns den Bericht eines der erſten griechiſchen
Geſchichtsſchreiber, des Hellanieus von Mhtilene, aufbewahrt,
demzufolge die Mutter des Perſerkönigs Xerxes, Atoſſa, bereits
Autographien ſammelte. In der Zeit der römiſchen Republik
gab es Kunſtſammler allergrößten Stils, wie jenen von Cicero
ſo beredt angegriffenen Verres, der ganz Griechenland und
Kleinaſien ausplünderte, um Statuen, Gemälde und Vaſen zu
erlangen, und der noch ganz anders die damaligem Kulturländer
von Kunſt entvölkerte, als es heute die amerikaniſchen Dollar
könige tun. Die Sammelleidenſchaft iſt eben ein Urtrieb des
Menſchenherzens, der ſeinen eigenen Geſetzen folgt, und es iſt
intereſſant, die pfychologiſchen Grundlagen dieſer Manie
dar=
zuſtellen, wie dies ein franzöſiſcher Pſychiater, Dr. Codet, in
einem ſoeben erſcheinenden „Eſſay über das Sammeln” getan
hat. Das Sammeln iſt ein Teil jenes Beſitzinſtinktes, der bei
manchen Menſchen ſo ſtark iſt, daß er zum ſinnloſen Geiz
aus=
artet. Das Verlangen, irgendeinen Gegenſtand ſein eigen zu
nennen, führt dazu, daß jeder beliebige Preis bezahlt wird, und
ſchon Cicero hebt in ſeiner Rede gegen Verres hervor, daß „der
Wert bei dieſen Gegenſtänden nach der Leidenſchaft, ſie zu
be=
ſitzen, bemeſſen wird, und es iſt ſchwierig, dem Preiſe eine
Grenze zu ſetzen, wenn das ungeſtüme Verlangen daran beteiligt
iſt”. Natürlich ſpielen auch äſthetiſche und geiſtige Elemente mit,
der Geſchmack, der hiſtoriſche Sinn, die Fähigkeit, eine
Nach=
ahmung vom Original zu unterſcheiden und Betrügern auf die
Spur zu kommen. Codet behauptet, die Sammler würden, wenn
es keine Fälſcher mehr gäbe, ſo faſſungslos und enttäuſcht ſein,
ie die Polizei ohne Verbrecher. Aber der Urgrund des
Sam=
melns iſt und bleibt doch die Gier nach Beſitz, und ſie iſt in
allen Menſchheitsklaſſen vertreten. Freilich findet man
Samm=
ler unter den Männern ſehr viel häufiger als unter den Frauen.
die ihr Beſitzverlangen mehr in Schmuck und Toilette ausleben;
s ſind in der Mehrzahl Junggeſellen oder zum mindeſten
Ver=
heiratete ohne Kinder. Natürlich wiegen die Reichen in gewiſſen
zormen des Sammelns vor; aber gerade die ſchönſten
Samm=
ungen von Kunſtwerken ſind früher von Kennern mit
beſchei=
enen Mitteln zuſammengebracht worden, von Künſtlern oder
infühligen Beurteilern, die den künftigen Wert gewiſſer Werke
Inten und ſie für geringe Preiſe erſtanden.
Quinones de Levn.
* Der Köln. Ztg. wird aus Berlin geſchrieben: Es fällt hier
allgemein auf, wenn es auch weiter keine Ueberraſchung bedeutet,
mit welchem Eifer die der franzöſchen Regierung naheftehende
Pariſer Preſſe den zum Berichterſtatter für die oberſchleſiſche
Frage im Völkerbund auserſehenen ſpaniſchen Botſchafter
Qui=
nones de Leon als begeiſterten Franzoſenfreund in
Anſpruch nimmt. Soll das bedeuten, daß die dem Botſchafter
nunmehr geſtellte Aufgabe als ein Prüfſtein für ſeine
Fran=
zoſenfreundlichkeit betrachtet werden wird? Derartige
zweifel=
hafte Vorſchußlorbeeren ſür Quinones de Leon ſind kaum
ge=
eignet, den franzöſiſchen Standpunkt in der oberſchleſiſchen Frage
als beſonders ſolid erſcheinen zu laſſen, ebenſowenig wie der
franzöſiſch=polniſche Standpunkt durch die polniſchen Gewalt=
und Aufruhrmittel und die Paſſivität der oberen franzöſiſchen
Stellen in der interalliierten Kommiſſion, die aktive Förderung
der Aufruhrbewegung durch die unteren franzöſiſchen Stellen
auch nur den Anſchein eines Rechtsanſpruches erwecken konnten.
Aus dem Bewußtſein unſeres Rechtsgefühls heraus haben wir
Deutſche keinen Anlaß, die zum Schiedsrichteramt berufene
Be=
hörde und die Perſönlichkeiten durch Vorſchußlorbeeren oder
abfällige Kritik beeinfluſſen zu wollen. Es handelt ſich in der
oberſchleſiſchen Frage, ſollte man denken, nicht um ein Problem
der Franzofenfreundlichkeit oder Deutſchfreundlichkeit, ſondern
um eine Rechtsfrage, die nur durch ſtrengſte Objektivität
gelöſt werden und nur dadurch der Sache des Friedens dienlich
ſein kann. Scheingründe können durch eine gerechte Löfung
ab=
getötet werden, während ein Volk, das ſich in ſeinem Rechte
ver=
gewaltigt fühlt, allem Zwang gegenüber ſich innerlich mit einer
ungerechten Löſung nie wird abfinden können und es als höchſte
nationale Aufgabe wird betrachten müſſen, ſei es in dieſer oder
in einer ſpäteren Generation, wieder zu ſeinem Recht zu
kommen.
Quinones de Leon wurde nach dem Zuſammenbruch der
Mittelmächte vom ſpaniſchen König, zu dem er in
freundſchaft=
lichen Beziehungen ſteht, nach Paris geſandt. Es iſt verſtändlich,
daß vom ſpaniſchen König für dieſen Poſten ein Mann
aus=
erſehen wurde, der gute und freundſchaftliche Beziehungen zu
einflußreichen franzöſiſchen Kreiſen unterhielt. Das mußte für
Spanien ſchon im Intereſſe eines guten diplomatiſchen
Infor=
mationsdienſtes beſonders auch während der
Friedensverhand=
lungen erwünſcht erſcheinen. Aber vorläufig müſſen wir hier in
Deutſchland annehmen, daß die Politiker Spaniens an ſich heute
nicht mehr einſeitig in Deutſchenfreunde oder Deutſchenfeinde
eingeteilt werden können. Hat nicht der jetzt wieder zum
Mi=
niſterpräſidenten ernannte Don Antonio Maura damals im voll
ſten ritterlichen Nationalbewußtſein des Spaniers bei einer Rede
in der Stierkampfarena erklärt: „Wir werden nicht auf die Tritt
bretter der Siegeswagen ſpringen, wir werden ſpaniſche Politik
treiben!“ Aber von allem dem abgeſehen: Durch die
Verwei=
ſung an den Völkerbundrat ſollte doch angeblich die ganze
An=
gelegenheit von dem rein politiſchen Kampffeld weg einem
neu=
tralen Schiedsgericht übergeben werden. Quinones de
Leon dürfte es im Hinblick auf die Beurteilung ſeines
Schieds=
richteramtes kaum begrüßen, daß ihn die franzöſiſche Preſſe als
parteiiſch hinſtellt und ſo alles getan hat, um Mißtrauen auf
deutſcher Seite zu erwecken. Von deutſcher Seite wird aber
dieſes künſtlich eingeimpfte Mißtrauen vorläufig abgewieſen.
Es handelt ſich nicht darum, jetzt den Völkerbundrat von
per=
ſönlichen oder anderen Vorausſetzungen aus zu beurteilen, für
uns muß die Loſung ſein: An ihren Früchten ſollt ihr ſie
er=
kennen. Wir beanſpruchen und verlangen keine
Deutſchfreundlichkeit, wir verlangen unſer
gutes Recht.
Die Gehaltsforderungen des Afabundes.
* Berlin, 20. Aug. Die dem Afabund angeſchloſſenen
Organiſationen, der Bund der techniſchen Angeftellten und
Beam=
ten, der Zentralverband der Angeſtellten, der Deutſche
Werk=
meiſterverband und der Allgemeine Verband der deutſchen
Bank=
angeſtellten, haben den Regierungen des Reiches und Preußens
u. a. folgende Forderungen unterbreitet: Für alle Angeſtellten
die Gewährung eines gleichen laufenden
Teuerungszu=
ſchlags von 5000 Mark jährlich, die gleichmäßige
Feſt=
ſetzung eines allgemeinen Teuerungszuſchlags auf 70 Prozent
und eines Teuerungszuſchlags zu den Kinderzuſchlägen auf 200
Prozent in allen Ortsklaſſen, das Inkraſttreten der neuen
Ge=
haltsſätze mit dem 1. Juli 1921, die ſoſortige Aufnahme der
Verhandlungen zwecks Umwandlung des Teuerungszuſchlages
von 5000 Mark in Grundgehalt.
* Kleine politiſche Nachrichten. Der Eclair erhielt eine Nachricht
aus der Schweiz, nach welcher Hugo Stinnes ſoeben das größt
Zeitungsunternehmen in Zürich erworben habe, über deſſen
Veröffent=
lichungen er eine perſönliche Kontrolle auszuüben vorhabe. — In ein
Unterredung mit einem Vertreter der Times erklärte der auſtraliſche
Premierminiſter Hughes, die Abrüſtungskonferenz könne
ihren Zweck, die Einſchränkung der Rüſtungen herbeizuführen, nicht
erreichen, wenn nicht zuvor die Probleme des Pazifiſchen Ozeans
ge=
löſt worden ſeien. Dies bedeute, daß ein modus virendi, eine Allianz
Vg
Die Sammelwut wirft ſich auf die verſchiedenſten
Gegen=
ſtände. Ohne ſie würde es keine Naturgeſchichte geben, und eine
Klaſſiſizierung der geſammelten Dinge vorzunehmen, hieße mit
dem unerſchöpflichen Reichtum der Natur wetteifern. Nach alten
Knochen, nach Kräutern, nach Wanzen durchjagen die
Anthro=
pologen, die Botaniker, die Entomologen die ganze Welt und
durchqueren die Meere, um ihre Sammlungen zu
vervollſtän=
digen. Flaubert ſammelte nach dem Bericht Maupaſſants mit
einer leidenſchaftlichen Inbrunſt die Dummheiten der
Weltge=
ſchichte, törichte Ausſprüche, Stilentgleiſungen uſw., und für ſein
letztes Werk „Bouvard und Pecuchet”, in dem er eine grimmige
Apotheoſe der Dummheit ſchaffen wollte, machte er umfangreiche
Aufzeichnungen der größten Narrheiten auf allen Gebieten. Ein
Kapitel der Sammelwut für ſich iſt der Fetiſchismus, der mit
den Kleidungsſtücken großer Männer getrieben wird. Ein Neu=
Yorker, Sidney G. Reilly, ſammelte nicht nur ſämtliche
Bild=
niſſe Napoleons, ſondern auch alle Pfeifen, Tabaksdoſen, Fläſch
chen uſw., auf denen ſich ein Bild Bonapartes befand. Las
Caſes erzählt, daß in St. Helena der berühmte kleine Hut, der
mit der Napoleonsgeſtalt ſo eng verknüpft iſt, immer wieder
geſtohlen wurde, und daß den Dienern große Summen geboten
wurden für einen Knopf von irgendeinem Gewand des
gefange=
nen Kaiſers. Den Höhepunkt origineller Sammelwut ſtellt wohl
der Fall eines franzöſiſchen Sammlers dar, der in ſorafältig
etikettierten Fläſchchen das Badewaſſer ſammelte, das berühmte
Perſönlichkeiten benutzt hatten. Die größte Seltenheit war ein
Fläſchchen mit dem Badewaſſer Ludwigs XIV., von dem ja
er=
ihlt wird, daß er nur einmal in ſeinem Leben gebadet habe.
Mehr auf das Geiſtige gerichtet, iſt die Sammelwut, die ſick
mit den intimen Affären berühmter Leute beſchäftigt. Der als
Balzac=Forſcher bekannte Graf de Lovenjoul opferte ſein
gan=
zes Vermögen, um geſchriebene und gedruckte Erinnerungen,
be=
ſonders aber Briefwechſel zu ſammeln, die die Liebesgeſchichten
bekannter Dichter behandelten, und er hat eine ſo intereſſante
Kollektion zuſammengebracht, daß das Pariſer Inſtitut dieſes
ungeheure Material ſorgfältig geheim hält. Mark Twain
ver=
ſpottete einmal dieſe zielloſe Sammelwut, indem er von einem
Millonär erzählt, der „Echos” ſammelte und eine Expedition
ausrüſtete, um in der ganzen Welt dieſe Naturerſcheinungen zu
finden, der ſich erſt zufrieden gab, als er ein Echo ausfindig
machte, das auf einen deutſchen Anruf engliſch antwortete! Dr.
Codet geht nicht ſo weit, daß er in der Sammelwut einen
un=
normalen Trieb erblicken will, obwohl die Ausartung dieſer
Leidenſchaft krankhafte Formen annimmt. Ja, er empfiehlt ſogar
das Sammeln zur Heilung von Geiſteskrankheiten, da man gute
Erfolge damit erzielt hat, wenn mam Lebensüberdrüſſigen oder
ſchwer Nervöſen eine Sammelleidenſchaft aufſuggerierte.
oder eine Entente, wie man es auch nennen möge, zwiſchen dem briti
ſchen Reiche, Japan und Amerika gefunden werden müſſe. — Reuter
meldet aus Waſhington, die amerikaniſche Regierung fei
wahrſchein=
lich vollkommen bereit, ein Uebereinkommen mit Großbritannien
zuſchließen, ſolange dies geſchehen könne, ohne irgend eine Verpflie
tung zu einer Allianz zu übernehmen, gegen die das amerikaniſche Vo
Einſpruch erheben könne. Die Morning Poſt meldet aus Waſhington
daß die von Lloyd George zum Ausdruck gebrachten Hoffnungen au
ein britiſch=amerikaniſch =japaniſches
Einver=
nehmen und ein Abkommen bezüglich des Pazifiſchen Ozeans in der
Vereinigten Staaten kühl aufgenommen werden und als Danger=
Geſchenk betrachtet werden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. Augnſt.
* Ernannt wurden der Lehramtsaſſeſſor Dr. Rudolf Blank aus
Haarhauſen zum Oberlehrer an dem Landgraf=Ludwigs=Gymnafum ir
Gießen, der Lehramtsaſſeſſor Dr. Hermann Buß aus Holzheim z
Obeplehrer an der Reglſchule in Grünberg, der Lehramtsaſſeſſor H
Henbel aus Grebenau zum Oberlehrer an der Oberrealſcile a
Friedrichsplatz in Offenbach, der Lehramtsaſſeſſor Dr. Joſef Kanza
Mainz zum Oberlehrer an der Realſchule und dem Progymaſium
Dieburg, der Lehramtsaſſeſſor Fritz Linke aus Dresden zum
lehrer an der Oberrealſchule am Stadthaus in Offenbach, der Leh
aſſeſſor Dr. Hermann Poepperling aus Bingem zum Oberlehr
an dem Realgymnaſium in Darmſtadt, der Lehramtsaſſeſſor
Schachner aus Klein=Krotzenburg zum Oberlehrer an der O
ſchule in Alsfeld, der Lehramtsaſſeſſor Alois Zilch aus Heppenhe
a. d. B. zum Oberlehrer an der Oberrealſchule in Gießen, der Lehra
aſſeſſor Wilhelm Krauß aus Babenhauſen zum Oberlehrer an der
Oberrealſchule in Gießen, die Bibliotheksgehilfin Elſe Lauckhar
d z
Darmſtadt zur Oberaſſiſtentin an der Landesbibliothek, der Hanzleigehilf
im Univerſitätsrentamt Auguſt Dirtmar zu Gießew zum Bure
aſſiſtentem an der Klinik für pſychiſche und nervöſe Krankheiten der La
desuniverſität, der außerplanmäßige Proſekror am veterinär=anatomiſ
Inſtitut der Landesuniverſität Dr. Wilhelm Schauder zu Gießem z
planmäßigen Proſektor an dieſem Inſtitut, der Diener und Heizer an
Univerſitätsbibliothek Konrad Graubich zu Gießem zum Amtsgehilf
an der Univerſitätsbibliotheb zu Gießen und der Kreisamtsgehilfe Wil
helm Müller aus Griesheim bei Darmſtadt zum Kanzleigehilfen.
* Erledigt iſt eine mit einem evangeliſchem Lehrer zu beſetzende Schu
ſtelle zu Herdesheim, Kreis Bingen.
* 25jährige Jubelfeier des Zitherklubs Darmſtadt-Beſſungen. Mit
einer ſtark beſuchten Vorfeier im Feſtſaal der Beſſunger Zurngemeit
eröffnete am Samstag der Zitherklub Darmſtadt-Beſſungen die Feit
ſeines 25jährigen Beſtehens. Der ſtarbe Beſuch derfelben war ein B
weis, wie groß der Freundeskreis des allbeliebten Familieninſtrumende
iſt und wie der Zitherllub Darmſtadt-Beſſungen im Laufe eines
Vier=
teljahrhunderts es verſtanden hat, durch ſbille, raſtloſe Arbeit die Kennt
nis des Zitherſpiels in weite Volkskreiſe zu tragen. Die Vorfeier mahr
unter der ſtraffen Leitung des 1. Vorſitzenden, Herrn Rud. Fey, und unt
Mitzwirkung der Gefangvereine „Bürgergeſangverein” und „Eimigbeit”
im zwangloſer Folge mit Inſtrumental= und Vokalvorträgen einen
all=
mein befriedigenden Verlauf. — Der Feſtakt am Sonntag morgen, b.
dem die Abordnungen der verſchiedenen Vereine ihre Glüchwünſche
über=
brachten, war verbundem mit der Enthüllung einer Gedenktafel für die
im Weltkrieg gefallenen und geſtorbenen Klubmitglieder. Der Vorſitzend
ſprach bei ſeiner Begrüßung in trefſendem Worten von dev Beder
der Zither im Volks= und Familienleben und beſchrieb den Werdega
des Klubs in anſchaulichen Worten, wobei er anſchließend den lang)
rigen Mitgliedern Ehrenurkunden überreichte. Herr Direktor
Haſ=
ſinger vom Volksbildungsamt ſprach ſeine
erkemung dem
Zither=
klub aus für ſeine dem Volke gewidmete Arbeit, die gerade in der
heu=
tigen Zeit des Aufbauens nicht ho
genug eingeſchätzt werden könnte
Eine von den Frauen und Jungfre
en gewidmete kunſtvoll geferbigt
Fahnenſchleife ſpurde von Fräulein Elifabethe Creter im Kreiſe
lieb=
licher Jungfrauen mit ſchwungvollem Worten überreicht. Die Fe
wurde durch ſtümmungsvolle Chöre der Turnerſingmannſchaft eingerat
und durch Vorträge des Vereinsſchülerchors, unter Leitung von Herrn
Fritz Sieß, der als Gründer des Klubs heute noch im vorbildlicher
Feſtkonzert am Sonntag nachmitt
Weiſe wirkt, verſchönt. —
wies ebenfalls einem vollb
tzten Saal auf und bot eine Fülle erleſener
muſikaliſcher Genüſſe. Vor allem iſt zu erwähnen der artive Chor unter
der Leitung ſeines Dirigentem Herrn Rich. Münch, der dieſen Zithercho
zu wirklich künſtleriſcher Vollendung heranbildete. Ihm wuvde auck
außerliche Anerkennung zuteil durch Ueberreichung eines Lorbeerkranzes
mit Inſchrift. Auch von dem weiteren Darbietungen, wie Vorträgen des
rthſchen Männerquartetts und Beſſunger Männerquartetts, ſſowie un
O
es einheimiſchem Lautenſängers Herrn Rich. Hinz, Frl. Eliſ. Cretz
(Sopran), Herrn Fritz Creter (Baviton) und der Famlie Trinkwitz aus
ſich.
Nieder=Ramſtadt mit ihrem wundervollem Xylophon=Zither=Lauten=Tvio
N
konnte man voll befriedigt ſein. Eim Feſtball am Abend beſchloß die
Gy
illen ihrem Teilen erhebend verlaufene Jubelfeier, auf die der Zither
man
Ma.)
Darmſtadt—Beſſungen mit Recht ſtolz ſein kann. (Die vom Herrm Luu
bes gezeichnete Gedenktafel ſowie die Fahnenſchleife und verſchiedene
46
Geſchenke ſind im Schaufenſter von Herrn Rud. Fey, Konfektionshaus., /
Ludwigshöhſtraße 1½, ausgeſtellt.)
E
* Allgemeiner Evangeliſch=Proteſtantiſcher Miſſionsverein. Vom
9. bis 11. Oktober finder in Darmſtadt die Jahresverſammlung
des Allg. Ev.=Prot. Miſſionsvereins ſtatt. Im Verbindung mit ihr wird
daſelbſt ein Mifſionskurſus abgehalten, bei dem Pfarrer D. Wil= ſmen
helm über China und Pfarrer Gundert über Japan ſprechen werden.” Meh=
Für Freiquartiere und billige Mahlzeiten wird nach Möglichkeit geſorgt.
Our
Alle Freunde des Miſſionsvereins, auch Damen, ſind herzlich willkommen. we Rioi=
Anfragen und Anmeldungem an Pfarrer Marx, Darmſtadt, Alioeſtr. 13.
— Preisverteilung der Leibmiz=Schule. Anläßlich des erſten heſſi= en
ſchem Jugendfeſtes hatte die Leibniz=Schule ein Preisausſchreiben erlaſſenk ühruchen
für die dreißig beſten Aufſätze und Gedichte über den Jugendtag. Schü
en faſt aller Schulen beteiligten ſich am dem Wettbe= Vrachum
ler und Schüle
Ludwig von Hofmann.
B. Man ſchreibt uns: Am 17. Auguſt beging Geheimerak
Profeſſor Ludwig von Hofmann in Dresden, ein Sohn
un=
ſerer Stadt, ſeinen 60. Geburtstag. Des großen Künſtlers, der
Hofn
Neute
Setwaf
*.
in ſeiner ſtarken Eigenart zu den hervorragendſten
Perſönlich=
keiten der deutſchen Kunſt der Gegenwart gehört, möge auch hier Awohl ſ.
in ſeiner Vaterſtadt gedacht ſein. Die Kunſt des Meiſters iſt uns
hier in allen Ausſtellungen, welche die „Freie Vereinigung
Darmſtädtee Künſtler”, deſſen Mitglied Ludwig von Hofmann Aen
iſt, veranſtaltete, gezeigt worden. In umfaſſender Weiſe geſchah M grcze
dies auf der heſſiſchen Ausſtellung 1917, bei der ihm anläßlich
ſeiner Berufung an die Dresdener Akademie der erſte
Haupt=
ſaal ſowie ein Teil des folgenden Raumes auf der Mathilden= M
höhe eingeräumt wurde. Die impoſante, vornehme Wirkung 00
dieſer mit Hauptwerken geſchmückter Räume dürfte noch in leb=
*
hafter Erinnerung der Kunſtfreunde ſein. Das Landesmufeum,
das bereits zwei kleinere Werke Hofmanns beſaß, erwarb
danach das hervorragende Gemälde „Schmales Ufer”. Auch
in dieſem Jahre legte die „Freie Vereinigung” Wert darauf, em 9
L. von Hoſmanns Kunſt in der ſoeben im Kunſtverein ſtatt= 9af
findenden Ausſtellung vorzuführen. Bei der Neuordnung der)Pgeſtel
Ausſtellung, die in Kürze in veränderter Aufſtellung, durch eine
daß
Anzahl neuer Gemälde vermehrt, wieder eröffnetz wird, iſt dem M ent
Meiſter ein beſonderer Raum gewidmet.
Der treffliche Darmſtädter Maler Willy Preetorius
der ſeinerzeit in Weimar unter Ludwig von Hofmann ſtrdierte, Werarti
widmet ſeinem Meiſter in den Münchener Neueſten Nachrichten
prächtige, feinſinnige Worte, die als Aeußerungen eines bilden=) Po
den Künſtlers hier beſonderes Intereſſe beanſpruchen können
und deshalb zum Abdruck gebracht werden mögen:
Ludwig von Hofmann beging am 17. Auguſt ſeinen
60. Geburtstag; es fällt ſchwer, ſich als den Schöpfer aller dieſer
Frühlings= und Sonnenbilder einen Sechzigjährigen
vorzu=
ſtellen, um ſo mehr, als der eigentliche Untergrund der ganzer
Hofmannſchen Malerei, die beſondere Art naiver Begeiſterung
für alles jugendlich Helle und das freie Spiel ſeiner
Einbil=
dungskraft, nur noch ſtärker geworden iſt mit den Jahren.
Seine Werk verleugnet die Herkunft von feinem uns längſ!
zum geläufigen Begriff gewordenen Maréesſchen
Deutſchrömer=
tum und jener Verehrung für alles Romantiſche, das ſich
frei=
lich bei faſt allen ſeinen bekannten Bildern und Aktkompoſitionen!
in eine eigene Lyrik umgewandelt zeigt.
L. von Hofmann iſt einer von denen, die ſeitab ſtehen vonk
der vorübereilenden Zeit und dem Augenblick; die immer jung
bleiben, ſo lange ſie arbeiten und um das Ideal kämpfen
kön=
nen. Er will weiter lernen, das ſieht man an ſo vielen ſeiner
neueſten Arbeiten, und er erhält ſich dadurch eine ſeltene Friſche=
Oe
[ ← ][ ][ → ] Fb. Mitz dem erſten Preis gekrönt wunde die Arbeit des Schüler:
„off Perard vom hieſigen Realgymnaſium. Die Veröffentlichuung
Mumen der glücklichen Preisträger und Preisträgevinnen wird in
jigem Tagen im Darmſtädter Tagblatt erfolgen.
* Im Süberkranz. Die Eheleute Joh. Baumert und Frau Anna,
Sänger, Nieder=Ramſtadt, begehen heute Dienstag die Feier der
ilbernen Hochzeit.
Mittwoch, den 24. Auguſt 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Prot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 98, 97
und 96, je 800 gr Brot. Marke Nr. 91, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß); Marke Nr. 69, je 800 gr Brot
Marke Nr. 66, 560 gr Mehl vder 800 gr Brot.
Haushaltnug smehl:
Bis 15. September auf die
Lebensmittel=
marken „Friedbe
blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
inehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkanf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2.— Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel=
Ver=
kaufsſtellen.
Milch: Auf Marke „Auguſte” der blauen Lebensmittelkarten
je ¼ Liter,
Zucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau; grün; lila und rot, Nr. 27
weiß, Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung
Marke „Minna” 500 gr auf den Kopf.
a Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk.; halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate /,
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die volle Jahreszuteilung in Rohbraunkohlen aus
der Grube Prinz von Heſſen.
Zerkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7* Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
* Ludwigshöhe. Man ſchreibt uns: Das Burgfeſt auf der
Ludwigs=
he am Samstag konnte wegen allzu ungünſtiger Witterung nicht
ſtatt=
dem. Herr Direktor Mickley hatte eigentlich die Abſicht, auch die
Nach=
ttagsveranſtaltungen nicht ſtattfinden zu laſſen; da aber doch viele
ſiſte eingetroffen waren, wurde das Kinderfeſt im Saal abgehalten.
2e Kinderſpiele nahmen ihren ſchönſtem Verlauf, ſo daß jedes Kind auf
Rechnung kam. Die Phantaſietänze der achtjährigen Mali Schüren
regten Bewunderung. Die kleine Künſtlerin leiſtete in der Tanzkunſt
lich Verblüffendes. Die Feſtlichkeit, wie dieſelbe im Anzeigenteil
an=
eben war, findet nun am Mittwoch, den 24. ds. Mts., mit
unver=
dertem Programm ſtatt. (Siehe Anzeige.)
Im Sportplatz=Reſtaurant Böllenfalltor konzerviert Mittwoch abend
Obermuſikmeiſter M. Weber mit einem gewählten Orcheſter
treichmuſik). Die Konzerte erfreuen ſich beſonderer Beliebtheit,
ehe Anzeige.)
In Schuls Felſenkeller findet heute, Dienstag abend, ein Operetten=
Walzerabend ſtatt. Das Progvamm wird künſtleriſch noch
vervoll=
digt durch Solo=Einlagen der Herren Kümmel (Piſton), Breitrück
oſaune), Stöckner (Xylophon). (Siehe Anzeige.)
Privatpolizei.
8. Unter dieſer Ueberſchrift behandelt Oberverwaltungsgerichtsrat
Lindenau=Berlin eim Thema in der Drſch. Strafrechtszeitung, das
re Kreiſe intereſſieren dürfte:
„Es muß erwartet ſverden, heißt es da, daß der Ausbau und die
(Aildung der neuem Polizeibehörden und =beamten von Staats und
ichs wegen mit Eifer und — in den Grenzem der Möglichkeit — ohne
chicht auf Koſten gefördert wird, die gegenüber den großen, vom
Ver=
chen bedrohten Werten keine Rolle ſpielen. Aber das Bürgertum ſoll
h micht außer Acht laſſen, daß die Behörden allein den von allen
Sei=
andrängendem und anſtürmenden Forderungen unmöglich gewachſen
und daß mehr als je an den einzelnen und an private
Unterneh=
angskräfte die Notwendigkeit des Selbſtſchutzes herantritt. Die
Zu=
wme der Eigentumsdelikte hat vielfach Veranlaſſung gegeben,
Wohn=
u Geſchäftsräume gegen Einbruch zu ſichern, wofür die Fortſchritte d
Nhrik zweckmäßige Einrichtungen zur Verfügung ſtellen. Hier ſucht
Bereinigung deutſcher Kriminaltechniker (Sitz Charlottenburg,
Dern=
ſerſtraße 29) ihr Betätigungsfeld. Freilich wird auch durch die
voll=
rmnenſten Sicherungseinrichtungen niemals die perſönliche Bewachung
ſbehrlich werden, wie ſie mnenſchliche Aufmerkſamkeit, etwa noch ver=
* durch dew Spürſinn des Wachhundes, darſtellt. Den deutlichſten
Be=
liefern die Zahlen, die dem Aufſchwung und die zunehmende
Tätig=
dev privatem Wach= und Schließgeſellſchaften und Bewachungsinſtitute
ſinden letzten Jahrem erbennen laſſen. Umſo größere Aufmerkſamkeit
be=
tpruchen die Bemühungen, die gegenwärdig vom Kölner Verbande der
Ach= und Schließgeſellſchaften — der großen Zentralſtelle der deutſchen
Bwachungsinſtitute — eingeleiter ſind. Die Bewegung zielt dahin, unter
Zewertung der langjährigen Verbandserfahrungen ſowie der vorhan=
denen und bewährtem Geſellſchaftem über das Deutſche Reich ein Netz
gleichmäßig organiſierter, im techniſchem Einrichtungen und
Vertrauens=
würdigkeit eimwandfrei daſtehender Wach= und Schließgeſellſchaften zu
ſpannen, die in enger Fühlung mit den zuſtändigen Behördem den Schutz
und die Sicherung des Eigentums übernehmen. L. befürwortet, da
beide Gruppen in Uebereinſtimmung miteinander arbeiten. Hauptgeb
des polizeilichen Wirkens ſei die Aufrechterhaltung der öffentlichen
Ord=
nung und Sicherheit, das Betätigungsfeld bleiben Straßen und Plätze,
Verſchmlungsorte umd Verkehrsmittelpunkte. Das Innere der
Privat=
häuſer dagegen, Wohnungen und Gefchäftsräume entziehen ſich der
poli=
zeilichen Beobachtung. Die Betriebszentrale des Verbandes ſvill die
Tätigkeit ihrer Organe mit den polizeilichen Maßnahmen verbunden und
gegenſeitig durchdrungen wiſſen nach einem wohldurchdachten Syſtem
des Nachrichtenaustauſchs, der Unterſtützung, der Anpaſſung von
Pa=
trowillenwvegen und Wächterſtellungen uſw. L. verſpricht ſich viel für die
Verbrechensbekämpfung von Durchführung dieſes Plans, die allerdings
weiter vorausſetze, daß es gelinge, vom Wirkungskreiſe der Wach= und
Schließgeſellſchaften ſolche Elemente feunzuhalten, die in der Ausübung
des Eigentumsſchutzes nur ein Geſchäft wie jedes andere, im
ſchutzbedürf=
tigen Bürger ein Ausbeutungsobjekt ſehen. .
Für die
Bewachungs=
inſtitute empfiehlt L. deshalb den Konzeſſionszwang.
Druckſachen= und Kunſtdruck=Ausſtellung
im Gewerbemuſeum.
** Im Lichthof des Geſverbemuſeums in der Necharſtraße hat der
2
hdruckmaſchinenmeiſterverein Bezirk Darmſtadt, eine reich beſchickte
9
ſtellung von Druckſachen und Kunſtdruckerzeugniſſen aus Darmſtädter
Druckereien für alle Zweige von Hande
und Induſtrie veranſtaltet, die
zeigt, daß die mit ſorgfältigſter Kun
echnik herausgebrachten
Druck=
arbeiten auch der modernſten Geſchmackrichtung der Darmſtädter
Ge=
ſchäftswelt in vollſtem Maße und nach jeder Richtung Rechnung trägt.
Um das Zuſtandekommen dieſer Ausſtellung hat ſich der Direktor des
Gewerbemuſeums, Herr Profeſſor Dr. Haupt, ein beſonderes
Ver=
dienſt erworben. Die Ausſtellung iſt bis Mitte September täglich vor
—½1 Uhr geöffnet. Beim Eintritt in den Lichthof grüßt den Be
11 ein hübſcher Hausſpruch: Schaff gute Bücher Dir in’s Haus!
Sie ſtrömen Kraft nach Innen aus. Und wirkem als ein Segenshort
Auf Kinder und auf Enkel fort. Am Eingang rechts feſſelt zunächſt
die Sonderausſtellung von Bucherzeugniſſen der Verlagsanſtalt von
Alexander Koch=Darmſtadt, die mit prächtigen Schwarz=weiß= und
Vier=
farben=Druchen bertreten iſt. In einer beſonderen Glasvitrine ſind
prachtvoll ausgeführte Druckerzeugwiſſe, Werke der Heſſiſchen
Landes=
ausſtellung und der Darmſtädter Künſtlerkolonie, Kunſt und Dekoration,
Spitzen= und Stickereikunſt, ſolvie das Handbuch der neuzeitlichen
Woh=
nungskultur in herrlichen und kunſtreichen Einbänden zur Ausſtellung
gebracht.
Eduard Röther=Darmſtadt, Buchdruckerei und Verlag, iſt mit
vorzüglichen und geſchmackvoll ausgeführten Kunſt= und Buchdruckarbeiten
vertreten. Die Buchdruckerei Uhde=Darmſtadt, aus kleinen Anfängen
hervorgegangen, zeigt hier durch ihre ſchönen und ſauberen Leiſtungen
auf dem Gebiete des Zeitſchriften= und Akzidenzdrucks, ſowie durch ihre
ſchönen Fibel= und Kunſtdruckerzeugniſſe, daß Fleiß, Arbeits= und
An=
paſſungswille nur zum Ziele führt.
Die J. C. Herbertſche Hofbuchdrucheref (Nachfolger Dr. Adolf
Koch) iſt durch vorzügliche Arbeiten in Buch= und Kunſtdruck=Erzeugniſſen,
beſonders aus der Zeitſchrift Kunſt und Dekoration, vertreten und zeigt
ihre hohe Leiſtungsfähigkeit in beſtem Licht. Das bekannte Papierhaus
Heinrich Elbert, Buchdrucherei, Buchbinderei und Prägeanſtalt, bringt
eine reiche Ausſtellung von Geſchäftspapier=Druckſachen aller Art, die in
ihrer gefälligen und techniſch freien Ausführung beſonders hervortreten.
Bei der reichen Ausſtellung der Buch= und Kunſtdruckerei
Hoh=
mann=Darmſtadt feſſeln den Beſchauer die wundervolle und ſaubere
Wiedergabe von Original=Holzſchnitten in Farbendruck von den Meiſtern
Greiner, Hallerſtedr, Thylmann, Hartmann und Schmoll von Eiſenwerth.
Außerdem eine große Anzahl vorzüglich ausgeführter Buntdrucke.
Bril=
lant in der Farbentechmik durchgeführt ſind die Vierfarben=Aetzungen
von Meiſenbach
u. Miffarth=Berlin=Müinchen=Leipzig, die auch mit einer
Anzahl Zink=Autotypien mit zwei Tonplatten, Duplex=Autotypien und
dem 5
otinten=Druck in wunderbarer Farbenreinheit vertreten ſind
Mit einer reichhaltigew Ausſtellung ihrer Kunſtdruckerzeugniſſe iſt die
L.
Wittichſche Hofbuchdruckerei vertreten. Beſonders lehrreich ur
inte
uint iſt hier die Entwickelung einer Vierfarben=Druckplatte mit
oniſtiſchem Einſchlag und die Fibeldruche für unſere Schulen.
ers intereſſant für alte Darmſtädter dürfte die Auslage de
Darmſtädter Frage= und Anzeigeblattes aus den Jahren 1867, 1890 und
21 ſein, um hier die Fortſchritte der Buchdrucktechnit zu zeigen. Die
Genvſſenſchafts=Buchdrucherei und das Gutenberg=Haus
von F. Langnes haben eine reichhaltige Ausſtellung von
Akzidenz=
drucken in feinſter und gefälligſter Form veronſtaltet, welche durch ihre
ſaubere und geſchmackvolle Ausführudg beſonders in die Augen fällt.
Do
auch die Farben= uund Druckmaſchinenfabriken in dieſer Ausſtellung
nicht fehlen dürſeu, iſt ſelbſtverſtändlich. Gigenerzeugniſſe in prächtigen
und farbenfrohen Reklamedruchen für alle erdenklichen Geſchäftszwecke
haben ausgeſtellt die Farbenfabwik Kaſt= u. Ehringer=Stuttgart,
Druck=
farbenfabrik Rothe= und Gebrüder Schmidt=Frankfurt a. M.—B/
n und
die Farbenfabrik von Beit=Hamburg. Ferner die Schrammſche
Farben=
fabrik in Offenbach a. M.. Merkantilfarbem für Buchdruck von Gebrüder
Hartmann=Halle=Naundorf. Ferne
Farbendruckerzeugniſſe der Firma
Springer u. Moller u. Hoſtmann=Leipzig. Eine intereſſante Ausſtellung
von Buchdruckerei= und Setzerwerkzeugen, ſowie die Herſtellung von
Gal=
vanos und Zinkätzungen, die galvaniſche Vervielfältigung eines
Dru=
ocks, ausgeſtellt von der Aetzanſtalt Gebrüder Klingſpor=Offenbach.
biet=
nem hochintereſſanten Einblick in das Gebiet des heutigem vielſeitige
uichdruckgewerbes. Mit Schnellpreſſen=Anſichten ſind vertreten die
Fir=
men Rockſtroh u. Schneider mit dazur gefertigten Vierfarbendrucken, König
u. Bauer=Würzburg, Schnellpreſſenfabrik Fvankenthal und Albert u. Cie.=
Berlin. Ferner ſind noch ausgeſtellt eine Buchdruck=Handpreſſe, Modell
(Eigentum des Maſchinenmeiſter=Bereins), Modell eines Unterbaues zu
einer Schnellpreſſe von Faber u. Schleicher=Nürnberg, eine kunſtvoll aus
Holz gefertigtes Schnellpreſſen=Modell in Größe 1:25 von
Maſchinen=
meiſter Hermann Schiller=Breslau. Der Beſuch dieſer reichhaltigen und
lehrreichen Ausſtellung iſt für Jedermann nur aufs Beſte zu empfehlen.
Der Heſſiſche Automobilklub
hielt geſtern abend in ſeinem Klublokal die Schlußſitzung mit
Rech=
nungsablage über das Automobilrennen am 22. Mai auf der
Opelbahn in Rüſſelsheim ab. Den Vorſitz führte Herr Aſſeſſor
Zim=
mer, der Präſident des H. A. C., der auch dem Rennausſchuß
vor=
ſtand und deſſen tatkräftiger Initiative das Zuſtandekommen und der
epochale Verlauf der grandioſen ſportlichen Veranſtaltung im
weſent=
lichen zu danken iſt. Nach Erledigung einer Anzahl interner
Ange=
legenheiten geſchäftlicher Natur erfolgte die Rechnungsablage, als deren
Ergebnis trotz der hohen Unkoſten, auch ſolcher, die nicht vorher in
Rechnung geſtellt werden konnten, ein erfreulicher materieller Ueberſchuf
feſtzuſtellen iſt, der zu gleichen Teilen dem H. A. C. und dem Wies
badener Automobilklus zufällt. Unendlich höher als dieſes materielle
Ergebnis iſt das ideelle zu veranſchlagen, das ſowohl für die
ge=
ſamte deutſche Automobilinduſtrie, wie auch dem Anſehen Deutſchlands
dem Auslande gegenüber zu buchen iſt. Das erſte deutſche Bahn=
Auto=
mobilrennen nach dem Kriege war ein Triumph für die deutſche
In=
duſtrie, auf den das Ausland ſcharf blicken mußte, und war ein
freu=
diges Bekenntnis für das geſchlagene Deutſchland zum Leben und
Sich=
behaupten. Mit berechtigtem Stolz kann der Heſſiſche
Automobil=
klub auf dieſes Ereignis zurückblicen und die Tatſache feſtſtellen, daf
ſeiner Initiative die erſte ſtarke Kundgebung des deutſchen Volkes zu
danken war. Es hat den Beweis erbracht, daß der H. A. C.
kommen=
den großen Aufgaben auf ſportlichem Gebiete mit der beſten Hoffnung
auf gutes Gelingen entgegenſehen kann, und hat zu dem Erfolg
ge=
führt, daß jetzt ſchon die maßgebenden Faktoren (auch Staat und Stadt)
die Arbeitskraft und Tatenfreudigkeit des Klubs als wichtigen
werben=
den
oſten in Rechnung ſtellen. In der „Darmſtädter Woche
1922” wird der H. A. C. auf ſportlichem Gebiet eine führende Rolle
ſpielen. Ein Hoch auf den Klub war der Ausklang der kurzen,
kerni=
gen Anſprache. Weiter teilte der Präſes mit, daß die beiden Klubs
beſchloſſen haben, als äußeres Zeichen des erſten, in ſchwerer Zeit
ge=
meinſam errungenen Erfolges einen Pokal zu ſtiften, beſcheiden an
Um=
fang und beſtimmt, einen edlen deutſchen Tropfen dem Umtrunk zu
bergen, koſtbar an kunſtgewerblichem Wert, der die Erinnerung an den
denkwürdigen Tag wachhalten ſoll.
Der Senior des Klubs, Herr Buchdruckereibeſitzer Pfeiffer,
nahm namens der Klubmitglieder Gelegenheit, dem allzeit rührigen
Leiter, Herrn Aſſeſſor Zimmer, den Dank und die Anerkennung des
Klubs auszuſprechen für die aufopfernde Tätigkeit im Dienſte des Klubs
und die ſchier übermenſchliche Arbeit der Vorbereitung des Rennens.
Seit Gründung des Klubs liegt die Leitung in den Händen des
der=
zeitigen Präſidenten, und wie er vor dem Kriege den Klub zu manchem
Sieg geführt, hat er mit Zähigkeit und Tatkraft ihn über die ſchweren
Jahre des Krieges gebracht und nunmehr auch in ſchwerſter Zeit
wiederum zu einem Erfolg geführt, der ſeinen Namen weit über die
Grenzen Deutſchlands hinausgetragen. — Sein Hoch galt der
Klub=
leitung.
Last not least erinnerte Herr Profeſſor C. Zimmer in der
letz=
ten Anſprache daran, daß es ein Wagnis und ein Ereignis war das
Rennen im beſetzten Gebiet abzuhalten. Wer die ſcheelen Blicke
der fremden Gewalthaber beobachtete, konnte ſich eines Gefühls der
Genugtuung nicht erwehren ob der Ueberzeugung: „Das machen ſie uns
nicht nach!” trotz allem und allem. Sie mußten trotz aller Mißachtung
und Knechtung einſehen und anerkennen, hier iſt ein Kampffeld, au
dem wir noch immer mit Erfolg auftreten können. Wir haben ihnen
Hochachtung abgerungen. Darum war dieſe Sportveranſtaltung
vor den Augen der feindlichen Beſatzung eine nationale Tat,
Eine Tat, die ſchlechthin dem deutſchen Volke genützt hat und die
an=
ſpornend und nacheifernd wirken möge auf die Jugend! Mit einem
Glückauf für die Zukunft des Klubs und einem dreifachen Hoch auf das
Vaterland ſchloß der Redner unter ſtürmiſchem Beifall.
St.
+ Arheilgen, 21. Aug. In der öffentlichen
Gemeinde=
ratsſitzung wurde die Vergütung des Gemeindekontrolleurs auf
600 Mark feſtgeſetzt. Die von der Finanzkommiſſion vorgeſchlagene
Ge=
währung einer außerordentlichen Beihilfe an langfriſtige Erwerbsloſe
fand Genehmigung. Der Punkt Neparatur des Schlauchturmes geht an
die Hochbaukommiſſion, während betreffs Pflaſterung des Hofes am
Spritzenhaus eine Beſichtigung durch die Tiefbaukommiſſion vorgenommen
werden ſoll. Die Einführung von Gas in den Lindenweg ſoll alsbald
geſchehen, während betreffs Straßenbeleuchtung nochmals Vorſchläge von
Seiten der Gaskommiſſion gemacht werden ſollen. Das Geſuch d—3
Fa=
brikanten L. Oppenheimer um Befreiung von § 1 Abſ. b und e der
Ver=
ordnung über Maßnahmen gegen den Wohnungsmangel wird abgelehnt
dagegen wird dem Erſuchen der Freiwilligen Feuerwehr um Oeffnung
von Straßen und Feuerpfaden entſprochen. Die Abgabe von
Gemeinde=
gelände zu Bauzweclem an der Station Kranichſtein an die Geſuchſteller
Schlöſſer u. Volk wird unter gewiſſen Bedingungen gutgeheißen. Das
Geſuch des Konrad Dunkel um Pachtverlängerung wurde abſchlägig
be=
ſchieden. Auf Grund des Art. 43 des Heſſ. Feldſtrafgeſetzes vom 13. Juli
1904 wird der Feldſchluß in der Feldgemarkung Arheilgen von 8½ Uhr
nachmittags bis 5½ Uhr vormittags bis zum 15. September d. J. und
von Ca
ao von 8 Uhr nachmittags bis 6 Uhr vormittags angeordnet.
Die Erwerbung der Mitgliedſchaft der Gemeinde bei der hieſigen
Spar=
nd Darlehenskaſſe kann, da dieſer behördlicherſeits Hinderniſſe
entgegen=
ſtehen, nicht ſtattfinden. Das Geſuch des Turnvereins Arheilgen um
rſatz der Billettſteuer wird abgewieſen, dagegen findet das Geſuch des
Kino=Inhabers der eine monatliche Pauſchalſumme von 300 Mark zahlt,
bis 15. November d. J. Annahme. Die Anſchaffung von Stroh für die
Faſeltiere wurde beſchloſſen, während über Haferbezug in der nächſten
Sitzung verhandelt werden ſoll. Das Kartoffelangebot einer Frankfurter
Firma wird unberückſichtigt gelaſſen. Die Verſicherung des
Gemeinde=
mobiliars ſoll in einer den Zeitverhältniſſen entſprechenden Höhe
ge=
ſchehem und Verhandlungen mit den betreffenden
Verſicherungsgeſellſchaf=
ten gepflogen werden. Das Pachtgeſuch des Philipp Völger 5. wird
ände=
nicht genehmigt. Das Geſuch der Bewohner des Kirchwegs um
rung der Floßrinne wird genehmigt und der Tiefbaukommiſſion überwie=
Antrag des Gemeinderats Spengler betr. Waſſerleitung wir?
ſen.
De=
angenor
en. Zur Unterbringung der Handwerkerzeichenſchule ſoll der
Saal im Andresſchew Hauſe in der Dieburger Straße auf ein weiteres
Jahr gemietet werden.
neuere Werke neben ſeinen glühenden Kompoſitionen von
Edem beſtehen läßt als reifere, nicht aber als mattere, in Farbe
Umriß.
Als Ergänzung ſeiner maleriſchen Vorhaben und Erlebniſſe
Hofmann immer wieder Italien gefunden und den Süden.
ſwohl ſeine früheren Bilder wie Verſuchung, Verlorenes
Pa=
wies, Frühlingsſturm, Frühling, Frauen am Waſſer,
Früh=
ſigserwachen uſw., eigentlich nichts mit dem Süden zu tun
ſoen und ebenſowenig ſeine neueren Kompoſitionen, hat er
gie greze Anzahl entzückender Paſtelle gerade von Italien und
ſiter von Griechenland geſammelt und heimgebracht, die in
be=
ſderer (Hofmannſcher) Weiſe auch ſein landſchaftliches
Ver=
igen beweiſen. Und daß er ſich neuerdings um reine
Land=
ſätfterei mehr bemühen will, ſpricht für mein oben Geſagtes
hn Lernenwollen. Der Figurenmaler gibt damit jedenfalls das
0, was das Typiſche zu ſein ſchien für ihn, die große Kurve
us dem nackten Menſchen! Nichts Leichtes für Hofmann;
üilleicht auch ein Zeichen der Zeit, die das Indididuum von
enem Vordergrundston herunterſtößt?
Daß Hofmann in ſeinen Naturſtudien übrigens ſtets alles
Fgeſtellt hat — Menſchen, Tiere, Bäume, Waſſer und Erde,
d daß ſeine Kompoſitionen in der farbigen Auffaſſung gar
ht entfernt ſind von dieſen Studien, zeigt ſeine Einheitlichkeit
d den Umfang ſeiner Kunſt. Seine Konzentration geht auf
M Rhythmus hin und auf eine Muſikalität, ohne die wir ſeine
derartigen Phantaſien uns nicht denken können und die wir
gerne gerade bei dieſem Künſtler immer wieder genießen.
Was Hofmann früher vor vielen Jahren (jetzt iſt er in faſt
Un Galerien Deutſchlands vertreten) nur mählich den allgemei=
Beifall brachte, war weniger das etwa ſichtbar Pariſeriſche
ier Palette, als vielmehr ſeine Begeiſterung für die Sonne
das Licht, die ihm jedes Anlehnen an die Farben alter
der oder an die Zufälligkeiten brauner, patinierter Töne
ver=
wiewohl — was man wußte und ſah — ſeine Bilder
Kom=
ſitionen waren. Damit ſoll Hofmann nicht als außerhalb
hendeiner zünftleriſchen Geſetzmäßigkeit beſonders hingeſtellt
zi, denn jeder Maler malt ſeinen Himmel ſelbſt, unter dem
Egerne lebt; es ſoll nur erinnert werden, daß er zu Zeiten der
digen Atelierbilder und zugleich des Impreſſionismus abſeits
ad und deshalb vielen als ultramodern und ſchwer genießbar
A. Tempora mutantur!
Die große Linie iſt das äußerlich Typiſche der Kunſt L. von
ſmanns, und es iſt ſeine leicht kenntliche Eigenart und die
gendlichkeit ſeiner Inſpiration, die wie Wiederholung aus=
Et und doch nur Stil bedeutet. Seine Malart geht an der
Imialerei und an der reinen Koloriſtik hart vorbei, und
da=
iſt die Schwierjgkeit angedeutet, die etwa einer Einteilung
Hofmanns in irgendeine der geläufigen Malereigattungen
un=
ſerer Zeit ſtets entgegenſtand. Nach ſeinen bekannt gewordenen
Wandmalereien den Künſtler zu beurteilen, wäre ſo verkehr
wie einſeitig. Denn neben dieſen Flächenmalereien ſtehen
vor=
zügliche Staffeleibilder mit wunderbar einfach und gekonnt
gemalten Akten und Landſchaften. Daneben aber wieder eine
unbegrenzte Anzahl köſtlicher Schwarzweißarbeiten, Graphiken
eines Malers, die ebenſo wie alle farbigen Werke den Reichtum
ſeiner immer fruchtbaren Erfindungsgabe beweiſen und auch
daß der farbig malende Maler der Farbe entraten kann und
des malenden Pinſels. Als vor ungefähr 15 Jahren Hofmann
mit Lithographien herauskam, gab es viele, auch künſtleriſch ſehr
gebildete Kunſtliebhaber, die dieſen gezeichneten Kompoſitionen
faſt noch mehr zuneigten wie ſeinen Malereien. Das Figürliche
iſt da wieder die Hauptſache, und die rhythmiſchen Linien
früh=
lingshaft jugendlicher Geſtalten (beſonders in der
Lithographien=
folge „Tänze”) ſind mit einer fabelhaften Zartheit auf den Stein
gezaubert.
Um Hofmann in kleinen Werken wie in großen völlig zu
verſtehen, iſt ein Gefühl notwendig, das mit der ins Auge
fallenden Einfachheit ſeiner maleriſchen und zeichneriſchen
Auf=
faſſung ſympathiſiert. Seine ruhigen Linien — ſeine
unbravou=
röſe Handſchrift könnten ſo Vielſeitiges nicht ausdrücken, wären
ſie nur eine Kontrmanier!
Ob es die ihm eigene Liebe zu jeder Jugendart iſt und ſein
oft gezeigtes Gefühl für den Werdegang eines jungen Talents,
bleibe dahingeftellt; tatſächlich iſt wohl kein Akademielehrer j9
beliebter geweſen, und ſeine Lehrerſchaft wird in Weimar
jeden=
falls nie zu erſetzen ſein.
Das Arbeitsfeld, das Hofmann vor Jahren in Weimar
ſchließlich zu klein wurde, hat ſich ihm neu geboten in einer für
ſein Wirken idealen Weiſe in Dresden, und er wird dort ſeiner
Schülern das ſein, was er einigen auserwählten auch in
Wei=
mar geweſen war, ein Führer und ein Freund.
Noch einmal der Löwenbrunnen.
* In dieſer Sache geben wir auch der anderen Seite das
Wort. Man ſchreibt uns:
Der Artikel über den ſtädtiſchen Holzplatz von einem Herrn
Welcker, und der angeblich von dem Löwen ſelbſt herrührend
Brief in dem Artikel über den Löwembrunnen, ſtellen die
Sache nicht richtig dar. Ich hätte gern geſehen, daß die
Bürger=
meiſterei, die den ſog. Löwen auffordert, ihren Witz
zuſawmen=
zunehmen, gegen den Löwenbrunnenartikel aufgetreten wäre und
dieſe Störung der Sommerruhe ordentlich gefennzeichnet hätte.
Da dies nicht geſchehen iſt, muß ich als eingeborener Bürger von
Darmſtadt ſelbſt das Wort ergreifen, und ich bitte um die
Auf=
nahme folgender Zeilen: Zunächſt mazſen ſich ſolche Witze in der
Nähe der ernſthaften und wegen der teueren Zeiten jetzt
beſon=
ders wichtigen Anzeigen des Tagblatts, wie z. B. wo man ſeine
Schuhe mit beſtem Kernleder geſohlt und gefleckt bekommt, wo
man eine Ziege gegem ein Fahrrad tauſchen kann und wo man
am beſten tanzt, überhaupt nicht gut. Es fehlt mir der Witz, auf
dieſen Punkt einzugehen, denn die Sache hat ihre ernſthafte Seite.
Der Verfaſſer des Artikels über den Löwenbrunnen ſcheint ein
Zugewanderter zu ſein, denn er will Berliner Ballonmützen= und
Stummelpfeifenſitten bei uns einführen. Das werden wir
Darm=
ſtädter uns verbitten. Mit ſolchem groben Geſchütz ſchadet man
nur ſeiner eigenen Sache. Das möge ſich der fremde Herr
mer=
ken. Ich könnte alſo den Löwen ſchon deshalb verurteilen, auf
ſeinem jetzigen Platz im Hofe der Mädchenſchule ſitzen zu bleiben.
Aber ich will gerecht ſein. Der Löwenbrunnen konnte wirklich
nicht in der Ochſengaſſe bleiben. Mitten in dem ſchönen
Durch=
bruch wäre er ein Schandmal und ein Verkehrshindernis
ge=
weſen. Ich kann an dem Brunnen und namentlich auch an dem
Löwen gar nichts ſo ganz Beſonderes ſinden. Er iſt kein
eigent=
liches Altertum. Ob er einen wirklichen Kunſtwert hat, mag ein
Bildhauer beurteilen. Ob der fremde Herr ſolche Fragen
ver=
ſteht, weiß ich nicht, da ich den Herrn nicht kenne. Mit Berliner
Zungengeſpandtheit und mit Schreibfreudigkeit allein iſt es nicht
getan. Der Hof der Mädchenſchule iſt meiner Meinung
nach ein ſehr ſchöner Platz für den Löwen. Von dem
Hinter=
grund, den der fremde Herr dadelt, verſtehe ich als Nichtfachmann
nichts. Aber als Gartenfreund könnte ich mir denken, daß der
Vordergrund nach Beendigung des Holzverkaufs recht nett zu
ge=
ſtalten wäre. Ich würde gern ſehen, wenn man den Brunnen
in poetiſcher Erinnerung daran, daß früher aus ihm ſelbſt Waſſer
floß, ein mit mehrerem Ausbuchtungen verſehenes kleines
Waſſer=
baſſin mit einem kleinem Brünnchem aus rohem Aſtholz angelegt
würde. Auf das Brünnchen könnte man einen Zwerg aus
Mett=
lacher Steingut ſtellen, andere Zwerge, Pilze, Rehe, Haſen und
weiteres Getier aus dieſer Maſſe rings um das Baſſin und auf
den Raſen poſtieren. Dieſer heitere Vordergrund gäbe eine
er=
freuliche Staffage für den dahinter liegenden Löwen mit ſeinem
grämlichen Geſicht. Es wäre ein ſchöner Anblick für die
Schul=
mädchen und für die nach unſerer Kunſtſtadt kommendem
Frem=
den, die durchaus den Löwenbrunnen ſehen wollen. Wenn aber
der fremde Herr damit noch nicht genug hat, ſo mag er die Koſten
bezahlen, damit der Löwe ins Muſeum kommt. Iſt dort kein
Platz, ſo kann man ihn ja vor das Muſeum ſtellen, wo ſich ſchon
zwei Löwen befinden. Zu Dritt könnten ſie gut Skat ſpielen.
Ein alter Darmſtädter,
4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, ben 23. Auguſt 1921.
Munmer 232.
Sw. Eherſtabt, 21. Aug. Heute vormittag tagte hier unter dem
Vorxſitz des Gauvorſtehers Schellin=Frankfurt der erſte Kreistag
des neugebildeten Kreiſes 3 Main-Neckar im Gau
Main—Weſer des Deutſchnationalen
Handlungs=
gebilfen Berbandes. Der Kreis erſtreckt ſich auf die Kreiſe
Uſingen, Oßertaunus, Höchſt, Frankfurt, Hanau, Gelnhauſen, Schlüchtern
Darmſtodt, Dieburg, Erbach, Bensheim und Heppenheim (mit Ausnahme
von Lampertheim, das zum Gau Südoſt gehört). Dem Kreiſe gehören
ſämtliche dort anſäſſige Verbandsmitglieder an. Nach kurzer
Begrü=
tung ging Cauvorſteher Schellin in kurzen ſachlichen Ausführungen auf
die Angeſtelltenverſicherung ein auf die Vorſchläge, die
dem Ne stag unterbreitet ſind, und die Ziele, die in dieſer Hinſicht
erſtyeht wenden. Die jetzt verabſchiedeten Vorlagen des Reichstages
brin gen den Angeſteilten nicht das, was erhofft wurde. Beiſpielsweiſe
Durde ein jetzt in die Verſicherung aufgenommener Angeſtellter mehr
Renis beziehen, als ein ſeit lanigen Jahren Verſicherter. Eine
Aende=
rung iſt da hin zu erſtreben, daß nach einer Grundrente auf Grund der
geleiſteten Beiträge Steigerungent eintreten uſ. Eine Verſchmelzung
der gut fundierten Angeſtellten=Verſicherung mit der Invaliden=
Ver=
ſicherung darf unter keinen Umſtänden erfolgen. — Hierauf findet die
Kreisſatzung mi
vbmann: Lory=Darmſtadt, Obmann für Jugendpflege: Stange=Darm
ſtadt. — Ucber die allgemeine Lage und Aenderungen im
Verwaltungs=
gebäude gibt Schellin=Frankfurr ein Bild. Er ſchildert beſonders die
wirt=
ſchaftliche Lage des deutſchen Volkes in ſchwarzen Farben. In Berlin
wurde unter Zuſtimmung von Arbeitgeber= und
Arbeit=
nehmerſeite beſchloſſen, ohne Rückſicht auf die Tarifberträge zu den
Gehältern Teuerungszulagen zu gewöhren Ezw. zut fordern. Nach
wei=
deren Ausführungent über Vorlggen zum Verbandstag Eſſen wurde in
die Mittagspauſe eingstreten. In der Nachmittagsſitzling wurden die
Anträge der einzelnen Ortsgru
n durckberaten. Zu dem vom 16. bis
19. Oktober in Eſſen ſtattfind
Verbandstag fand die Wahl der 6
Kreisaßgeordneten ſtatt. Die Wahl erfolgte einſtimmig. Gür
Darm=
ſtadt wurde Kollege Karl Weber gewählt. — Als nächſter Tagungsort
wurde Homburg v. d. H. beſtimmt. Infolge der vorgeſchrittenen Stunde
mußten tveitere Punlte der TageZordnung fallen gelaſſen werden.
Nach einem Schlußwort des Gauvorſtehers Schellin=Frankfurt ſchloß
Krsisvorſteher Schueider mit einent dreifachen G
auf den Verband, die
Tagung
Mitarbeiterſitzungen
— Im Anf
Tagung fand
ſtatt. —
ſie Ortsgru
rſtadt veranſtaltete zu Ehren der
Erſchiene=
nen ein Konzert mit nachfolgendem Feſtball.
r. Seeheim, 21. Aug. Beiſetzung. Unter ſehr zahlreicher
Be=
teiligung von hier und auswäres fand geſtern nachmittag die
Beerdi=
gung des in weiteſten Kreiſen bekannten und hochangeſehenen
Gaſt=
virts Auguſt Hufnagel ſtatt. Der Verſtorbene hatte ein Alker
in 82 Jahren erreicht und iſt ſeiner teuren Lebensgefährtin nach
wenigen Tagen im Tode gefolgt. Mit Hufnagel iſt ein fleißiger Mann,
ein überaus tüchtiger und freundlicher Gaſtwirt, der ſein Haus zu
hohem Anſehen brachte, in das Grab geſunken. Das Hotel Hufnagel
genießt gewiſſe
naßen einen internationalen Ruf und hat großen
An=
teil an dem Aufblühen Seeheims als Kur= und Ausflugsort. Der Name
Hufnagel wird bis in die fernſten Zeiten immer mit Ehren in der
Ge=
ineinde Seeheim genannt werden. Möge er ſanft ruhen!
D. Gundernhauſen, 22. Aug. Gnſtav Adolf=Feſt. Am ſetzten
Spnntag feierte der Darmſtäd
er Zweigderein der Guſtav Adolf=
Stif=
tung ſein Jahresfeſt in hieſiger Gemeinde. Vormittags 10 Uhr hielt
Herr Pfarrer Weiß von Bieber in der ſchön geſchmückten Rirche unter
Seilnahme vielee Ersachſener einen Jugendgottesdienſt ab, in welchem
die Schulkinder der erſten
ortrugen. In dem
huiklafſe zwei Liede
Feſtgottesdienſt, nachmittags ½3 Uhr, Predigte derſelbe auf Grund von
G. 25 üiber „Die reihte chriſtliche Barmherzigkeit”, wie ſie der
Lui,
*
v Adolf=Verein übt. Nach der Pnedigt begrüßte der Präſident des
Vereins, Herr Pfaurer Vogel=Darmſtadt, die Feſtgemeinbe. Später f
noch eine Nachverſammlung in der Kireße ſtatt, öelche der Ortsgeiſtlie
„
Pfarrer Draudt,
einer kurzen Anſprache eröffnete. In derſ
ug der Schriftflihrer des Vereins, Herr Studienrat Dr. Zimmermann
Daumſte
t, den Jahresb=richt vor. Dann legte der Feſtprediger in ein
nden Rede den Feſtgäften die Not ſeiner Filialgemeinde
erzeit 9‟
nſt
m warm ans Herz und bat, den geplanten Kirchhau in
Heu=
ſenſtamm durch reichliche Gaben unherſtützei zu wollen. Weſentlich
ver=
ſikönert wurde das Feſt dadurch, da
Geſangbe
„Sänge
er hieſ
Nackt
ſammlurig n.
vere Cho
uiſt” in der
tesdienſt und in d
trefflicher
führung vortrug. Ihm ſei auch an dieſer Stelle noch
mals herelicher Dank ausgeſprocen. Mir innigen Dankesisorten ſchloß
der Orfsgeiſtlicke die Nachverſammkung. Die Feſtkollekte, welche für
Heiſenſtamm beſtimmt wurde, ergab 500 Mark.
AlsBach, 20. Aug. Es ſind jetzt 100 Jahre, daß der
Theater=
ſehriftſteller und beliebte Erzühler Exnſt Pasquet geboren wurde
ung des Darm=
1821). 1859 lvurde Pasquet in die 2
epter
er Hoftheaters beiufen. 1874 auf ſein G=ſuch in den Ruheſtand
übe:
derſetzt, ſiedelte er nach Als
und bewohute hier ſein eigenes
idhlliſches Heim. Sein ſeger
ches Wirken von hier aus für die Ge
gend an der Vergſtraße
fen wir wohl als bekannt vorausſetgen. Er
ſtarb am 20. Mürz 1892
Alsbach und liegt auch hier begraben. U.
indenken an ih
Ehrenbüirger zu ehren, haben die Beiwohner von
12s
bach unter Führung des Verſchönerungsvereins, deſſen Gründe=
Vasquet war, und Mitwirkung aller anderen hieſigen Vereine und Kor
vorationen die Veranſtaltung einer Feier für den 18. September be
ſchloſſen. Vormütgas: Kranzniederlegung mit Geſang und Anſprache
dem Friedhof, nachmittags: Feſtrede, Konzert, Vorführungen der
eine im Alsbacher Schloß. Dort reichliche Erfriſchungsnröglichkeit
durch ben bekannten Schloßwir
Reichenögih, 22. Aug. Man ſchreib= uns: Am Sonntag hatte
das Ortskartell des D. B.=B. Reichenhach die Reichs=, Landes
un5 Gemeindebeamten des Tales von Schönberg=ReichenHach=
Lindenfels und Umgebung zu einer Verſammlung eingeladen, um einen
Zuſammenſchluß aller Beamten des Tales herbeizuführen. Es ſaren
Bertreter von 16 Orten erſchienen, Lehrer Weber=Lampertheim ſprach
in einem Vortrag über Ortsklaſſeneinteilung, Beamtenbefoldung uſwv.
Seine lehrreichen Ausführungen haben hoffentlich den Beamten, die
es noch nicht wüßten, die Augen geöffnet, um was e3 eigentlich bei
dem Beamten geht. Richt uni Lohnerhöhung kämpfen ſie, nein, um
ihre Exiſtenz. Die nackten Tatſachen, daß der Gehalt der Beamten
gegen den der Vorkriegszeit
ſchnittlich um das 4—6fache geſtiegen
iſt, die Teuerung aber nach dem neueſten Stand um das 17fache, be=
daß 1 Mark den Wert von 10 Pf. habe — nach dem neueſten Stand
trifft dies nicht mehr zu — und bräigte den Ausdruck der Groſchenmart
alſo man bezahie eigentlich doch nur den zehnten Teil an Steuern. Ganz
echt, aber der Herr Finanzminiſter hätte hier feine Gebanken noch
weiter ausführen und fagen müſſen: „Ja, der Gehait meiner Beamten
5 daun auch um das 10fache erhöht werden!” Aber er hütete ſich,
dies auszuſprechen; er hüllte ſich in eiſiges Schſveigen. Vielmehr will
er noch durch allerlei erkünſtelte Beweiſe die Berechtigung der Orts
kiaſſeneintcilung nachweiſen und ſchließlich den Landbeamten noch bei=
lung aufgenommen, man möge den Herrn Reichsfinanzminiſter Wirth
ſind die, welche über die Ortsklaſſeneinteilung entſchieden, ein halbe3
hr, womöglich im Winter, nach Schannenbach im Odentvald
verban=
nen. Die Frage der Ortsklaſſeneinteilung wäre innerhalb 4 Wochen
zu aller Zufriedenheit gelöſt, der Ortsklaſſenunfug und =unſinn wä
derſchwunden, alle Orte und Beamten wären in Ortsklaſſe A. —
Ein=
ſtimmig wurde der Zuſammenſchluß von 16 Orten des Tales
angenom=
mi
en, um gemeinſam die Intereſſen der Beamten desſelben künftighin
energiſch vertreten zu können. In den geſchäftsführenden Vorſtand
wurden wieder gewählt zum 1. Vorſitzenden Lehrer Noſar, zun
1. Schriftführer Lehrer Heß=Reichenbach. Neu gewvählt wurden zum
2. Vorſitzenden Poſtſekretär Reitz=Lindenfels, 2. Schriftführer
Gemeinde=
rechner Krichbaum=Reichenbach, 1. Rechner Poſtagent Hechler=Reichen
bach, 2. Rechner Bürgermeiſter Appel=Schlierbach.
Z. E. Erbach),
Aug. Daserſte Konzert der „
Orcheſter=
vereinig!
gErbach” am geſtrigen Sonntag in Bad König
war=
mit beſtem C
lg gekrönt. Das ihr zum Ziel geſteckte Beſtreben,
Volks=
muſik unter die Bevölkerung zu tragen, hatte die Orcheſtervereinigung
Erbach in anerkennenswerter Weiſe durchgeführt. Die gebrachten
Muſik=
ſtücke wurden tonecht und in der beſten Harmonie vorgetragen und
wurde dem jungen Künſtleruntern
ien unter beivährter Leitung des
n J. Walter=Erbach ein volles Lob gezollt. Der nächſte
Konzert=
abend ſoll demnächſt in Erbach gegeben werden.
Sd. Mainz, 22. Aug. Die Belaſtung des
Wohnungs=
marktes durch Einquartierung. In welch einſchneidender
Weiſe die an die Beſatzungsarmee abzugebenden Räume für Wohn= und
Verwaltungszwecke in das allgemeine Wohnungswoeſen eingreifen, er
gibt ſich aus dem Inliſtand der Stadt Mainz. Es waren da an die
Befatzung allein abgegeben rund 4000 Wohnräume, alſo etwa
Vier
nerwohnungen, von denen aber nur die Hälfte durch die Mittel
aus einer Mietſteuer von 10 Prozent erſetzt werden könnte. Vorhanden
aren im Juli 4643 Wohnungsſuchende, von denen 2156 keine eigene
Wohnung hatten. — Die Hoffnung, daß durch die Erſtellung von 128
„Lohnungen für Angehörige der Beſatzungsarmee eine Entlaſtung auf
dem allgemeinen Wohnungsmarkt ſich einſtellen würde, indem
wenig=
ſtens eine Anzahl Wohnraume in der Stadt von Einquartierung frei
werden würde, hat ſich nicht bewahrheitet. Die Quartierforderungen
haben eine Erleichterung nicht zugelaſſen, ſo daß an der ſchleunigen Er
richtung weiterer Offizierswohnungen durch das Reich feſtgehalten
werden muß. Es ſollen im nächſten Jahre wieder 128 Wohnungen
vom Reich erſtellt werden. Die Stadt hat ihrerſeits ſchon über das
Maß gebaut und 16 Millionen ausgegeben. — Eine Sauerſtoff
gasexploſion entſtand im autogenen Schweißwerk der
Guſtads=
burger Maſchinenfabrik. Einem Arbeiter wurde ein Arm abgeriſſen,
zwei andere Arbeiter erlitten ſchwere Kopf= und Handverletzungen.
sw. Mainz, 22. Aug. Die Schiffahrt auf dem Rhein
und Main. Infolge des gebeſſerten Waſſerſtandes iſt auf dem Rhein
wieder recht lebhafter Verkehr zu verzeichnen. Die Beförderung bis
Kehl und Straßburg konnte wieder aufgenommen werden. Die
Tal=
ſchlepplöhne haben wieder eine Verminderung erfahren. Von 400 bis
500 Prozent in der Vorwoche wurden wieder 300 Prozent über
Normal=
tarif notiert. Für Schlepplöhne bis Mannheim wurden 5,25 Mark
be=
zahlt. Bei weiterem Steigen des Rheins iſt damit zu rechnen, daß die
großen Dampfer in den nächſten Tagen wieder fahren können. — Auf
dem Main iſt die erwartete Beſſerung noch nicht eingetreten.
sw. Worms, 22. Aug. Bei der Rhenania=Lagerhaus=A.=G. ſind die
Transportarbeiter wegen Lohnforderungen in den Skreik
ge=
treten. Es wird eine Teuerungszulage von 90 Mark wöchentlich
ver=
langt, die die Firma ablehnke.
Alzey, 22. Aug. Herr Ernſt Bauernfeind aus
Darm=
ſtadt erſucht uns, mitzuteilen, daß er mit dem in der Notiz in der
Sonntagsnummer als des Raubmordes, verdächtig bezeichnete Johatzr
Ernſt Bauernfeind, der aus Rothenbach in Oberfranken ſtammt, nicht
verwandt iſt
Zur Angelegenheit ſelbſt wird aus Mainz weiter gemeldet:
kpd. Knapp acht Tage konnten ſich die Mö=der des 75jährigen Bei=
Daniel Braun in Bechtheim der Freiheit erfreuen. Dem
geordn
eiten der verſchiedenen Polizeiorgane gelang es. die Mör=
Zuſam=
der am Donnerstag und Freitag an derſchiedenen Orten feſtzunehmen.
or dem Morde zwei
Es war bekannt geworden, daß ſich mehrere Te
getrieben und auch in
junge Burſchen in Beihtheim und Umgebung I
r Scheune des Braun genächtigt hatten. (s waren dies der 20jährige
Otto Warfchinsky aus Rorhenburg (Poſen) und
1jährige Faßrikarbeiter Johann Ernſt Vauernfeind aus
Rothen=
ſeide aven von Frankfurt gekommen und wollte
bach in Oberfranken.
ſich ins Saargebiet begeben. Als
Mord bekannt wurde, lenkte ſic.
te
n. Am Donnerstag
k=
der Verdacht ſofort auf die beiden A
be
rhaftet werden. Am Freitag i
bereits der Warſchinsky in Alzeh de
in Frankfurt der Bauernfeind feſtgenommen. Beide haben den Mord
Mordnacht vom Heuſchober aus
ſchon zugeſtanden. Sie haben ſich in
ind auf dieſe Weiſe in
erbuocher
und Offenheim kurz nach dem Movde aufgefundene blutbefleckte Hoſe
der. Schen vor einigen Wochen hat einer der
gehört einem der M
Mörder mit zwei anderen Landſtreichern in dem Heuſchober genächt
und bamals feinem Kumbanen der Vorſchlag gemacht, den alten Mann
zu ermorben. Er ſtieß hierbei aber auf den Widerſtand der Leute.
Dann ſuchte er ſich vor einer Woche einen Helfer aus und fand ihn auch
in der Perſon des zweiten Täters.
fu a. Rh., 22. Aug. Freilichtſpiele.
Er=
wd. Obe==In
Erfahrung verfügen, haben ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt.
Zudem beſitzt das rheinheſſiſche Städtchen durch ſeine bewegte
geſchicht=
liche Vergangenheit — manche gut erhaltene Ruine zeugt noch von
ver=
gangenen Tagen — Vorzüge, die es für die Errichtung einer
Natur=
bühne beſonders geeignet erſcheinen ließen. Das Freilichttheater iſt
in=
mitten der alten Befeſtigungsmauern und des Malgkoff=Turmes, von
dem man übrigens einen herrlichen Fernblick auf den Rheingau
ge=
nießt, gelegen. Wo die gütige Mutter Natur den lauteren und edlen
Beſtrebungen der Menſchen ſo entgegenkommt, da kann der Erfolg nicht
ausbleiben. Zur Aufführung gelangten in der diesjährigen Spielzeit
die allerdings erſt am 14. Auguſt begann, ein Schwank von Hans Sachs
(„Das Kälberbrüten”) und der erſte Teil der Wallenſtein=Trilogie:
„Wallenſteins Lager‟. Dem Faſtnachtsſpiel von Hans Sachs hätte man
einen intimeren Nahmen wünſchen mögen, dagegen ſtellen die
mannig=
en Szenerien von ,
allenſteins Lager”, das mit dem Eintritt der
nkelheit aufgeführt
urde, ein farbenprächtiges Bild dar, wie es
tvohl die geſchloſſene Bühne mit allen Kniffen der Regie und der
moder=
en Bühnentechnik nicht zu bieten vermag. Die Spielleitung unter
Hanns Niedecken=Gebhard, einem geborenen Inhelheimer, leiſtete
r.
mit den doch nur geringen zu Gebote ſtehenden Mitteln
Außerordent=
liches. Um die Geſtaltung des Bühnenbildes machte ſich Heinrich
Heck=
verdient. Die Mitwirkenden, etwa 90 an de
roth=Frankfurt a.
h! und ausſchließlich Dilettanten, erfüllten mit Begeiſterung ih
n man bedenkt, daß ihnen nur eine zweiwöch
beſonders n
liche Probezeit gegönnt war. Einen tieferen Eindruck hinterließ die
naleriſche Schlußſzene mit dem frifch in die Nacht hineingefungenen
Reiterlied „Wohl auf Kameraden
Den Darſtellern und Zuſchauern
werden die Stunden, die ſie im Naturtheater erleben durften,
unver=
geßlich bleiben. Der Volkbildungsausſchuß von Ober=Ingelheim
beab=
ſichtigt, die Freilichtſpiele im nächſten Jahre fortzuführen. Dieſem
löblichen Beginnen kann nur der beſte Erfolg gewünſcht werden, denn
für die Jugend und in weiterem Sinne auch für das Volk iſt das Beſte
gerade gut genug.
K.
Gießen,
Aug. Amheutigen 116er=Tag trafen rund
10000 ehemalige Angehörige des Regiments 116 und ſeiner
Kriegs=
formationen hier ein und das Feſt nahm in allen ſeinen Teilen einen
wvohlgelungenen Verlauf. Der erſte Teil galt dem Gedächtnis der
Ge=
fallenen der Regimenter aktiv 116, Neſerve= und Landwehr=
Regi=
ment 116, Regimenter 222, 187 und 254. Auf dem Kafernenhof nahmen
die Regimentsangehörigen Aufſtellung. Ein feierlicher Augenblick war
cs, als die Ehrenkompagnie des Reichswehr=Regiments 15 die Fahnen
des ehemaligen Regiments 116 brachte. Begrüßungsreden hielten
Major a. D. Lindenan und Oherbürgermeiſt
Keller, die
Gedächtnis=
rede hielt Pfarrer Schäfer. Der zweite Teil führte einen rieſigen
Feſt=
zug nach Oswaldsgarten, wo kameradſchaftliches Zufammenſein
ſtatt=
fand. Alle Gegenden des Heſſenlandes waren unter den Gäſten
ver=
treten,
eſonders auch Darmſtadt, Offenhach, Frankfurt, Vogelsberg
und V
terau; ſelbſt aus dem beſetzten Gebiet, Wiesbaden und Köln,
waren ehemalige 116er erſchienen. Das Feſt verlief ohne jegliche
Störung.
tu. Vilbel, 22. Aug. Aufteilung eines Uebungs
Die Verhandlungen der Gemeinde mit der
Reichsver=
plazes
altung über die Verdachtung des früheren Frankfurter
8
zierplatzes, des ſogen. Rußlandgeländes, ſind ſo weit gediehen, daß
die Aufteilung der Ländereien in kürzeſter Leit erfolgen kann. Die
Verpachtung des Geländes wird in allererſter Linie an ſolche
Leut=
e
folgen, die nicht genügend Land für die eigene Ackernahrung beſi
Einen bitterböſen Unfug verübten einige junge Burſchen, die von
Automobilfahrern dabei überraſcht wurden, wie ſie ein dickes Drahtſeil
* die Landſtraße nach Frankfurt zu ſpannen verſuchten. Einige in
Ube
Nähe ſtehende Weiden gaben willkommenes Material, um den
Vur=
ſchen einen Denkzettel zu überreichen, den ſie einige Tage in
Erinne=
rung haben werden.
Gettenau, 22. Aug. Eine eigenartige
Ackerverpach=
tung fand am 17. Auguſt in Gettenau ſtatt. Es kamen etwa
Morgen Gelände des Herrn Heinrich Muth 5. auf acht Jahre zur
Ver=
pachtung. Dabei wurde nicht mit Geld, ſondern mit Weizen pfundweiſe
3 wurde eine durchſchn
boten
e Höhe des Pachtes für 1900
er von 5,80 Zentnern A
Ouadra
nerzielt. Bei einzelnen Aeckern
überſtiegen die Preife 6 bis 6,20 Zentner. Als Paiht iſt der Geldwert
der Weizenmenge zu entrichten, und zwar zur einen Hälfte der
öffent=
liche Marktpreis, zur anderen der Höchſtpreis. Die Pächter müſſen
gutes Weter beſtellen, ſonſt kann es vorkommen, daß der Ertrag hinter
der Pachtſumme zurlickbleibt.
tu. Schytten, 22. Aug. Vermißt. Der bis vor kurzem in der
Heil= und Pflegeanſtalt Gießen unter
gebrachte 20jährige Ernſt Goebel
iſt feit dem 31. Juli
verſ=
ſpunden. Er wurde nach Herchenhain
ge=
ſchickt, iſt aber dort nicht e
De
roffen.
verletzt wurden. Von welcher Seite die Schüſſe fielen, iſt noch nich
feſtgeſtellt wonden. Auf der Straße riſſen die Demonſtranten die
Dir=
landen herunter und zwangen die Einwohner, die ſchwarz=weiß=roten
Fahnen einzuziehen. Berittener Polizei gelang es, die Ordnung wieder
herzuſtellen.
Hamburg, 22. Aug. (Wolff.) Vei der Ausgabe von falſchen
50=Markſcheinen in Neumünſter wurde ein aus Kiel ſtammendes Ehe
paar feſtgenommen. Die Ermittelungen in Kiel führten zur Ve
haftung einer aus ſieben Perſonen beſtehend
Falſchmünzergeſellſchaft, die falſche Scheine in große
Menge herſtellte. Außer großen Poſten falſcher Scheine wurden 4200
Mark bares Geld beſchlagnahmt. Die Verhafteten ſind geſtändig.
Gegen die Lebensmittelteuerung.
Berlin, 22. Aug. (Priv.=Tel.) Wie die Blätter aus Warſchar
melden, fanden in Poſen, Thorn und anderen Städten P
rellens wiederum große Demonſtrationen von Arbeitern und Arbe=
56
loſen gegen die Lebensmittelteuerung ſtatt. In Nawitſch kan
zu ſchweren Zuſammenſtößen mit der Polizei. Di
feuerte auf die demonſtrierende Menge. Es gab ſieben Tote und vi
Verwundete blieben auf dem Platze. In Warſchau ſchloſſen ſich
ſtreikenden Metallarbeitern auch die Transportarbeiter an. Seit heute
ruht der Straßenbahnverkehr.
S
Eiſenbahnerſtreik.
Danzig, 22. Aug. (Wolff.) Seit heute früh ſtreiken die
Eiſenbahner in den ehemals preußiſchen Teilgebieten de
Nepublik Polen. Der Eiſenbahnverkehr iſt ſo gut wie unter
bunden. Die polniſche Eiſenbahnverwaltung verſucht den Verkehr du
Tranſit= und Fernzüge von Oſrpreußen nach dem Deutſchen Reich dur
den Korridor aufrecht zu erhalten. Der Eiſenbahnverkehr innerhal
des Danziger Gebietes iſt, ſoweit er ſich auf Lokal= und Vorortzüge e
ſtreckt, ungeſtört, dagegen iſt der Güterverkehr vollk
unterbunden. Der Streik, an dem drei Eiſenbahne=
*
Weſtpolens beteiligt ſind, iſt ausgebrochen, weil die polniſche /
die Forderungen der Eiſenbahner nicht erfüllte. Heute vormittag ſet
ten bereits Verhandlungen zwiſchen der polniſchen Regierung und
drei Verbänden ein, um eine ſchleunige Wiederaufnahme des Eiſenbah
riebes zu erreichen.
berr
Die Abrüſtung.
London, 22. Aug. (Wolff.) In einer Unterredung
einem Vertreter der Times erklärte der auſtraliſche Premiet
miniſter Hughes, die Abrüſtungskonferenz kör
ihren Zweck, die Einſchränkung der Rüſtungen herbeizuführen
nicht erreichen, wenn nicht zuvor die Probleme des pazifi
ſchen Ozeans gelöſt worden ſeien. Dies bedeute, daß
modus vivendi, eine Allianz oder eine Entente, wie man e.
auch nennen möge, zwiſchen dem britiſchen Reich, Japan
und Amerika gefunden werden müſſe.
England und Amerika.
London, 22. Aug. (Wolff.) Reuter meldet aus
Waſhing=
ton, die amerikaniſche Regierung ſei wahrſcheinlich
voll=
kommen bereit, ein Uebereinkommen mit Großbri.
tannien abzuſchließen, ſo lange dies geſchehen könne, ohm
irgenbeine Verpflichtung zu einer Allianz zu übernehmen, gegen
die das amerikaniſche Volk Einſpruch erheben könne,
Die Morning Poſt meldet aus Waſhington, daß die von
Lloyd George zum Ausdruck gebrachten Hoffnungen auf ein
britiſch=amerikaniſch=japaniſches
Einverneh=
men und ein Abkommen bezüglich des pazifiſchen Ozeans in
den Vereinigten Staaten kühl aufgenommen werden und als
Dangergeſchent betrachtet werden.
Ungarn.
Budapeſt, 22. Aug. (Wolff.) Der Miniſter des Iner
erließ eine Verordnung, wodurch die ungariſche
republä=
kaniſche Partei aufgelöſt und ihr jede Tätigkeit
ver=
boten wird. Als Begründung wird angeführt, daß die die
Grundlagen der ungariſchen Verfaſſung gefährdende umd die
öffentliche Ordnung verletzende Organiſation geſetzwidrige Biele
verfolge.
Berlin, 22. Aug. (Wolff.) Als geſtern abend Polizeibeamte in die
geſtellte Frauensperſon vor, die gefefſelt war und nur nod
ſchwache Lebenszeichen von ſich gab. Wie Großmann
behaup=
tete, hatte ſie verſucht, ihm 200 Mark zu entwenden, worauf er ſie ſe
ſtark geſchlagen habe, daß ſie kurz darauf ſtarb. Bereits früher hatten
ſich Frauensperſonen, die Großmann mit in ſeine Wohnung
genomme=
hatte, Hausbewohnern gegenüber über die brutale Behandlung durch
Großmann beklagt. In der armſeligen Behauſung des Handelsmannes
fanden ſich nicht weniger als 35 000 Mark. Es beſteht der Verdacht,
daß Karl Großmann auch an der Erinordung der Frieda Schubert und
an anderen Mädchenmorden in der Gegend des Schleſiſchen Bahnhofes
Schuld trägt.
Magdeburg, 21. Aug. Rowdies. Als der Verein „
Stahl=
helm” in Großſalze bei Schönebeck an der Elbe ſeine
Fahnen=
weihe begehen wollte, zu der viele auswärtige Ortsgruppen und
Militärvereine erſchienen waren, drang ein großer Demonſtrationszug
mit roten Fahnen und Propagandaſchildern in das Feſtlokal,
zer=
trümmerte das Indentar und zerriß die ſchwarz=weiß=roten
Fah=
nen. Als man dem Eindringlingen den Eitritt devwehrem wollte
fielen Schüſſe, durch die eine Frau ſchwer und mehrere Perſonem leicht
Berlin, 22. Aug. (Wolff.) Wie der Lokalanzeiger meldet,
wurde über den Wettkonzern Köhn endgültig der
Kon=
kurs verhängt. Die Haft für Köhn bleibt aufrechterhalten.
Berlin, 22. Aug. (Wolff.) Der Abgeordnete des preußiſchen
Landtags und Vorſitzende der ſozialdemokratiſchen Landtags
fraktion Haller iſt heute vormittag an den Folgen einer Ope
ration geſtorben. Das durch den Tod Hallers freigewordene
Landtagsmandat fällt nach der Vorſchlagsliſte an dem Redakteur
Heinrich Bahlke.
c. Berlin, 22. Aug. Laut Voſſiſcher Zeitung begibt ſich
Mi=
niſter Rathenau am Donnerstag zu einer Begegnung mi
Loucheur nach Wiesbaden. Der Miniſter wird von dem
Staatsſekretär Guggenheimer begleitet ſein.
c. Berlin, 22. Aug. Wie die Deutſche Allgemeine Zeitung
mitteilt, lehnte der Generaldirektor der Hamburg=Amerika=
Linie, Cuno, vor einiger Zeit den angebotenen Poſten des
Reichsfinanzminiſters ab.
c. Berlin, 22. Aug. Reichstagspräſident Löbe, der geſter
von der Stockholmer Konferenz zurückgekehrt iſt, wird, der
Deut=
ſchen Allgemeinen Zeitung zufolge, ſich heute nachmittag mit dem
Reichskanzler in Verbindung ſetzen, um mit ihm über den
Ter=
min der Einberufung des Reichstags zu beraten.
c. Berlin, 22. Aug. Die angekündigten Verhandlungen der
Beamtenorganiſationen und Gewerkſchaften mit der
Reichsregie=
rung über die Bezüge der Staatsbedienſteten
be=
gannen heute vormittag im Finanzminiſterium. Der
Reichs=
kanzler nimmt perſönlich an den Verhandlungen teil.
c. Berlin, 22. Aug. Nach einer Vorwärts=Meldung aus
Jena kam es dort am Sonntag zu Zuſammenſtößen
zwi=
ſchen den Teilnehmern einer Regimentsfeier und
Ge=
wverkſchaftsmitgliedern. Beide Gruppen veranſtalteten
Umnzüge durch die Straßen; als die Züge ſich trafen, kam es zu
einer Schlägerei, wobei ein Reſerveoffizier in Uniform erheblich
verletzt wurde.
München, 22. Aug. (Wolff.) Miniſterpräſident v. Kaht
und Staatsſekretär Dr. Schweyer reiſten heute früh, einer
Einladung zur Probefahrt des Großdampfers „Bayern”
folgend, nach Bremen ab.
Eſſen, 22. Aug. (Wolff.) Auf der hieſigen Schachtanlage der
Gewerkſchaſt „Helene” und „Amalie” ereignete ſich ein ſchweres
Grubenunglück, indem die Bremsſcheibe des Lufthaſpels
durch eine Dynamitexploſion geſprengt wurde. Vie
Bergarbeiter wurden getötet, zwölf erlitten lebensgefährliche
Verletzungen; an ihrem Aufkommen wird gezweifelt.
Leipzig, 22. Aug. (Wolff.) Der Senior der philoſophiſchen
Fakultät, Prof. Dr. phil. Wilh. Kirchner, Direktor des
Land=
wirtſchaftlichen Inſtituts der Univerſität Leipzig, iſt, 73jährig
geſtorben.
Bremen, 22. Aug. (Wolff.) Wie der Norddeutſche Lloyd
mitteilt, ordnete der zuſtändige Gerichtshof der Vereinigten
Staaten die Fortſetzung des Dienftes der United States
Mail Steamſhip Company an durch von ihm
einge=
ſetzte Beauftragte. Alle Abfahrten werden
aufrechter=
halten. Die vorausbezahlten Paſſage=Rückfahrkarten behalten
ihre Gültigkeit. Der Norddeutſche Lloyd ſtellte ſich dem
Ge=
richtshof für die Fortführung der Agenturgeſchäfte zur
Ver=
fügung.
Kottbus, 22. Aug. (Wolff.) Eine Feuersbrunſt äſcherte
geſtern in Groetſch im Kottbuſer Landkreiſe zehn Gehöfte ein.
Der Brand entſtand durch Kaminfunken, die auf ein Strohdach
fielen. Die meiſten der Abgebrannten büßten, da ſie nur gering
verſichert ſind, ihre ganze Habe ein.
London, 22. Aug. (Wolff.) Einer Reutermeldung aus
Kon=
ſtantinopel zufolge wird von gut unterrichteter Seite gemeldet,
daß die Bolſchewiſten zwei Torpedobootszerſtörer nach
Trapezunt geſandt haben und daß dieſe Schiffe von jetzt ab unter
türkiſcher Flagge fahren werden.
London, 22. Aug. (Wolff.) Aus Angora wird gemeldet, daß
eine der erſten Handlungen Muſtafa Kemal Paſchas nach
ſeiner Ernennung zum Oberbefehlshaber der
natio=
naliſtiſchen Streitkräfte ein Dekret war, wodurch die
Nationalverſammtung aufgelöſt wird.
Belgrad, 22. Aug. (Wolff.) Der neue König der
Ser=
ben, Kroaten und Slowenen hat geſtern durch eine
Proklama=
tion ſeine Thronbeſteigung verkündet.
Konſtantinopel, 22. Aug. (Wolff.) Havas. Muzzet Beh.
der frühere Finanzminiſter, übernimmt neuerdings wieder
die=
ſes Portefeuille an Stelle von Abdullah Bey, der zum
Unterrichtsminiſter ernannt worden iſt, da dieſes Portefeuille
bisher unbeſetzt war.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Für die Beröffentlichungen unter dieſes Neberſchrift üb rnimmt die Nehaktlon
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des
1 Abſ. 4 des Preſſe
geſetzes in vollem Umſange der Einſender verertwortlich
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſande, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Das ſtiefmütterlich behandelte Martinsviertel.
Das Straßenbild in dem Stadtteil des ſogenannten Martinsviertel,
beſonders in dem unbebauten Teile der verlangerten Beckerſtraße, der
Eckhardtſtraße, der Barkhausſtraße, der Schuknechtſtraße und der unteren
Liebfrauenſtraße, hat ſich durch die Straßenbef=ſtigungen etwas ver=
ſchon längſt die Beſchaffenheit der Einfriedigung der dort als
Pflanz=
gärten benutzten Bodenparzellen beanſtandet hat. Das hierzu benutzt
Material iſt äußerſt mangelhaft, ungeeignet, verwahrloſt in ſeinem Be
ſtande, zum Teil umliegend und eingedrüct. Die Holzpfoſten find teils
verfault und riſſig, ſehr viele Nägel und Eiſenſtücke ſtehen weg; an
einigen Stellem iſt ſogar Stacheldraht gezogen, an dem ſchon öfters
Paſ=
ſanten ihre Kleider zerriſſen haben. In keinem Odenwalddorfe ſind ſalche
Zuſtände zu finden. Es würde deshalb mit
oßer Dankbarbeit und
Freude von den in Betracht kommenden Inter
en begrüßt werden,
enn die Stadtverwvaltung rechr bald durch eine richtige Cinzäunung der
Gärten das Straßenbild des Martinsviertel verſchönern würde.
— Dort, wo die Arheilger Straße in den Rhönring einmündet, iſt
ein Mißſtand, der unbedingt beſeitigt werden muß. Es handelt ſich hier
um die nordöſtliche Eekhofreite. Dieſe ſpringt mit ihrer Nordoſtecke weit
Nachts nicht ſchon Unglüicksfälle vorgekommen ſind. Die Angelegenheit
könnte man in der Weiſe erledigen, indem man die zurzeit dort ſtehende
Mauer abbricht und wieder neu aufrichtet, und zwar zuiſchen der Nord
oſt=Hausecke und der Nordweſtecke des Vorgartens der Nachbarhofreite
im Rhönring. Zurzeis werden im Rhönring ummfangreiche Strafß
bauarbeiten vorgenommen und könnte man bei gutem Willen dieſen
Miß=
ſtand miterledigen.
— Angeſichts der Unzuträglichkeiten, die ſich aus dem Mangel eines
Adreßbuchs für die Landeshauptſtadt (ein beſchämender Vorgang!)
er=
geben, ſei die zuſtändige Stelle erſucht, in einer hier geleſenen Zeitung
dem Puhblikum
bekannt zu geben, wo ſich die Dienſträume der
verſchie=
denen Abteiluu
„des Landesfinanzamts und des hoffentlich bald das
Licht der Welt erblickenden Finanzgerichts befinden.
Landwirtſchaftliches.
HI. Mannheim, 22. Aug. (Prih.=Tel.) Auf dem heutigen
Schlachtviehmarkt waren zugeführt und wurden pro Zentner
Lebendgewicht gehandelt: 138 Ochſen 1. Klaſſe 700—750, 2. Klaſſe 650
Farren 1. Klaſſe 600
bis n0, 3. Rlaſſe 600— 650, 4. Alafe 500—550: 21933 Kühe und Ninder
bis 6‟
2. Klaſſe 550—600, 3. Klaſſe 500—550;
1. Klaſſe 700—740, 2. Klaſſe 650—700, 3. Klaſſe 550—600, 4. Klaſſe 500
bis 550, 5. Klaſſe 300—400; 431 Kälber 600—850; 240 Schafe 300—500;
895 Schweine 1250—1475. Der Handel mit Großvieh war in guter
Qualität lebhaft, in geringerer ruhig. Kleiner Ueberſtand. Kälber
lebhaft, Schweine gut, nicht geräumt.
Spiel, Sport und Turnen.
* Fußhallberein „Germania”=Eberſtadt. Am Sonn
tag weilte die 1. Mannſchaft in Heidelberg, um das fällige
Rück=
ſpiel gegen den dort
gen F.C. „Phonix” auszutragen. Das Spiel endet
mit eiuem unentſchiedenen Reſuktat von 3:3 Toren (Halbzeit 2:1).
Eher=
ſtadt ſpielte
mit 10 Mann, da ein Mann ausgeglieben war. 2.
Mann=
chaft—2a. S
jortverein Darmſtadt 1:1 (Halbzeit 0:0), 1. Jugendmann
ſchaft—1. Jugendmannſchaft des F. C. Bensheim 2:0.
* Arheilgen, 21. Aug. Die Privatſpiele des Sportvereins
Die 1
„Olympia”=Arheilgen aur Eonntag hatten folgendes Ergebnis:
Mannſchafs verliert mit Erſatz für ihren Halörechten und linten
Vertei=
diger in einem ziemlich ſyſtemloſen Spiel gegen „Viktoria”=Griesbeim
b. D. 2:0, die 2. Mannſchaft lieferte der gleichen von „Germania”=Pfung
ſtadt ein techniſch ſchönes Sxiel, das ſie ſicher mit 2:0 gewann, „Olym=
Piag” 1. und 2. Jugendmannſchaften gewannen am Vormittag ihre Spiele
jegen die gleichen Mannſchaften von „Germania”=Darmſtadt mit 2:4
bezw. 4:3.
zroß=Zimmern, 21. Aug. Am Sonntag fand das erſte
Leicht=Athletik=Gaufeſt des Odenwaldgaues von de
eutſchen Atbleten=Sportverband 1891 in Dieburg ſtatt. Cs war off
füir ſämtliche Vereine innerhalß des Gaues, welche dem Reichsausſe
für Leibesübungen angehören. Durch die ungünſtigen
Witterungsver=
häleniſſe wurde
ungen nicht ſo erzielt, n
man ſie erwart
hatte. Der At5
oß=Zimmern konnte durch
„Voxſpärts .K
ſein
Seitktathletei folgende Siege ver
zen: Han8 Laumann=
1. Preis Dneikampi,
reis Hammerwerfen, 2. Preis 100 Meter=Lauf.
n
3. Preis Schleuderk.
r, 7. Preis Weitſprung. Franz Gö
I.
reis Schleuderballwerfen, 47,96 Meter, 2. Preis Dreikampf, 2. Preis
*
hochſprung, 5. Preis:Diskuswerfen. GeorgHerbert: 1. Preis
Hammerſerfen, 26,12 Meter, 2. Preis Diskuswerfen, 33,16 Mel
reis Steinſtoßen. Jof. 2
anz: 6. Preis 100 Meter=Lauf. 8. Pr
V
Zeitſprung, 9. Preis Dre
pf. Joh3. Angermeier: 6. Preis
Diseuswerfen. Groß=Zimmern konnte auch diesmal wieder den größten
Anteil von Preiſen mit nach Hauſo nehmen.
Schwimmen. An dem nationalen Schwimmfeſt des Wies
badener Schwimmklnbs, das nuit dem grööten Stromſchwimmen
Deutſchlands, über 7300 Meter, und der Austragung der Rheinmei
ſterſchaft für das Jahr 1921 verbunden war, beteiligte ſich der
Mater für Taien und Elſe Mörſihel die lange Strecke für Damen=
Jugend. Fritz Pfannmüiller wuard imr Langſtvedenfchwimwen für
Ju=
nioren unter 64 Teilnehmern 2. Sieger, nachdem er auf der ganz
Strecke geführt hatte, jedoch vorm Ziel ſich verſchtzamm. Frl. Toni Bopf
reichte bei der Damenkonkurrenz als 3. Siegerin das Ziel. Das
Waſſer=
ballſpiel „Jungdeutſchlands” gegen Heidelberg, den vorjährigen Meiſter
das am Abend im Wiesbadener Kuxparrteich ſtattfand, endete mit 4:1
Toren füir Heidelberg.
„ hm. Neue deutſche Höchſtleiſtungen. Die Frankfurter
urn= und Sportgemeinde „Eintracht” ſtellte Berſuche zur Erhöhung der
Beſtleiſtungen an, bei denen es ihrem Mitgliede Bedarff gelang, über
3000 Meter mit 8 Min. 48 Sek. eine neue Höchztkeiſtung aufzuſtellen.
Die Schwedenſtaffel des gleichen Vereins verbeſſerte mit der Mannſchaft:
Kern, Weider, Mäulen und Angſtmann die deutſche Beſtleiſtung auf 2:3,7.
hm. Hochwichtig für alle Turn= und Sportvereine
Die in Ausſicht geſtellte Regelung der Vergnügungsſteuer iſt
mit der letzten Nummer des Reichsgeſetzblattes vom 15. Juli erfolgt,
Nach den neuen Reichsbeſtimmungew für, die Vergnügungsſteuer ſind
ge=
mäß Artikel 2, 8
Ziffer 3 Veranſtaltungen, die ausſihließlich der
Ju=
geinzpflege oder der Lerbexübung dienen, von der Vergnügungsſteuer
G
Vm n n memmmmm mnm
befreit, ausgenommen geweubsmäßige Veranſtaltungen dieſer Art oder
folche, die nut Totalifator, Wettbetrieb oder Tanz verbunden ſind. Auch
die Gemeinden können in ihren beſonderen Steuerordnungen gemäß
Ar=
tikel 3, § 3 an dieſer Beſtimmung nichts ändern. Das neue Geſetz tritt
2 Monate nach der Verüffentlichung, alſo am 15. Seutember, in
Kraft.
Schluß des redaktionellen Teils.
Re
Ohne Vuecksilber,
R
KShralsonrteifsß. ahme Bernfsstörung-
Autklär. Brosch. Nr. 5d, diekr. verschl. ℳ 5.— (Nachn. ℳ 4.50).
Spez.-4rzt Dr. med. Holländer’s Ambulatorium
Frankfurt n. M., Wethmannstraße 5G.
Täglich 1½—1, 5—7 Uhr. (1,6853) Sonntag 10—12 Uhr.
Wetterausſtehten für Dienstag:
Wechſelnd bewölkt, vorwiegend trochen.
Tageskalender.
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und ven 3—7 Uhr).
Ausſtelkung der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler in der
Kunſthalle am Rheintor. 11—4 Uhr, Sonntags 10—4 Uhr.
Verfteigerungskalender.
Mittwoch, 24. Auguft.
Mobiliar=Verſteigerung um 3 Uhr Ludwigsplatz 8.
Ohſt=Verſteigerungen an der Kranichſteiner Straße und
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bacher Straße (Zuſamrenkunft um 3 Uhr an der Kreuzung
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einer Straße—Kaſtanienallee bezw. 4 Uhr am Bahnübergang
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Leitung: Dr. Ottu Waldy
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Druck und
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2 an die „Redaftion de
t beßt
Reee
ſind beizufügen; nachträgliche
ige Honorarforderunger
Taghlatt
werben nicht berüickſichtigt. Anverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten.
Die Gebert ihrer Tochter
ERIKA GISELLA
zeigen hocherfrect an
Heinrich Mäger und Frac
Mary, geb. Lüling.
Darmstadt, den 21. August 1921.
Heidelbergerstr. 100,
z. Zt. Klinik des Heern Dr. Machenhauer.
O24
Dankſagung.
Für die vielen Beiueiſe herzlicher Teiinahme
bei dem Tode unſerer lieben Schweſter
Unsere VERLOBUNG fand am
Sonntag, 21. August 1921, statt:
Marie Simon
Witly Horst
Aauſte Zeüger Uwe.
geb. Heyl
ſprechen wir unſeren innigſten Dank aus.
Margarete Praſſel Wwe.
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Georg Heyl.
Darmstadt
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den 26. August, von vormitt. 9 Uhr bis nachm.
6 Uhr, im Hotel Prinz Heinrich
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WVarnung vor minderwertigen Nachahmungen.
Lfe.
Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige
Pflicht, ihre A. H. A.H., i. a. B. i. a. B. und
a. B. a. B. von dem in Büdingen erfolgten
Ableben ihres lieben A. H.
Johannes Schneider!!
Kaufmann
und Oberleutnant der Reſerve
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Die Landsmannſchaft Chattia=Gießen
J. A. d. C.: Beitz, F. V.
Gff4
Gießen, 20. Auguſt 1921.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Heimgange unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen ſowie für die vielen Kranz= und
Blumenſpenden ſage ich herzlichen Dank.
Ins=
beſondere vielen Dank Herrn Pfarrer Vogel für
ſeine troſtreichen Worte am Grabe, ſowie den
lieben Mitſchülerinnen nebſt ihrem Frl. Lehrerin
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 23. Auguſt 1921.
Rummer 232.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
D Bericht von der Frankfurter Börſe vom 22. Auguſt.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Bei äußerſt lebhaftem Verbehr konnte die Auſwärtsbewegung an
heutiger Börſe weitere Fortſchritte machen. Speziell Montan= und
Che=
mie=Werte waren ſtärker gefragt. Von erſteren konnten Deutſch=
Luxem=
bunger zirka 30 Prozent, Gelſenkirchener zirka 30 Prozent, Harpener zirka
40 Prozent Mamesmann zirka 45 Progent, Phönix zirka 100 Prozent
azehen. Auch oberſchleſiſche Werte waren weiter geſteigert. Von
chemiſthen Werten waven Scheideanſtalt 43 Prozent, Goldſchmidt 30
Pro=
zent, Elberfelder Farben zirka 20 Prozent höher geſucht. Am
Elektro=
markt ſtonden Ediſon mit 372, Bergmann mit 387, Lahmehzer mit B1
Prozent lebhaft im Verkehr. Von ſonſtigen Werten ſtiegen Klehzer bis
354, Hirſch=Kupfer bis 511, Daimler bis 265. Im Freiverkehr ſtanden
Julzus Sichel auf den beabſichtigten Tarſch in Aktien der Lurzerner
In=
duſtrieAl.=G. im Vordergrunde; die Anteille eröffneten mit 740,
ſchwäch=
ten ſich jedoch ſpäter wieder ab. Lebhaftes Kaufintereſſe beſtand für
Pol=
lack=Gumm, ſowie junge Brown=Boveri. Beng=Aktien gingen mit 295
Prozent um. Der Deviſenmarkt zeigte eine feſte Tendenz.
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M.; 22. Aug.
Antw. Bruff)
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993
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1891.80
0 129 20
189.53-
997—
22.78—
Von den Produktenmärkten.
H. Mannheim, 22. Aug. (Priv.=Tel.) Auf der heutigen
Prp=
durtenbösſe war die Tendenz ruhig. Die amrlichen Notierungen
lauten: Weizen 450—460 Mk. Roggen 360, Braugerfte 475—510 Mk.,
Mais, gelber, La Plata=325 Mk., inländiſche Erbſen 450—550 Mk.,
Wie=
ſenheu 200—220 Mk., Rotkleeheu 220—230 Mk., Stroh 65—75 Mk., Reis
Hers
Am
(Wolff.)
erlin,
22. Aug
Produktenbericht.
Produktenmarkt machte ſich im allgemeinen eine Zurückhaltung der Ver=
käufer bemerkbar, welche man auf die erneute Dürre und Hitze
zurück=
führte. Jedoch war Weizen von Mecklenburg und Vorpommern zu
nachgiebigen Forderungen ziemlich reichlich angeboten. Hafer war zu
den ermäßigten Preiſen ſehr gefragt, beſonders für Hafermühlen. In
Mais geſtaltete ſich das Geſchäft lebhaft. Die Preife waren jedoch
wenig verändert, da den niedrigeren amerikaniſchen Forderungen die
höheren Deviſenpreiſe das Gleichgewicht hielten. Der Mehlhandel
blieb ſtill und ſchwierig. Rur Loko=Weizenmehl wurde rege umgefetzt.
Speiſeerbſen behaupteten ihren Preisſtand. Im übrigen war das
Ge=
ſchäft in Hülſenfrüchten wenig belangreich.
Berliner Börſe.
Berlin, 22. Aug. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Die
Verſchlechterung der Markvaluta im Auslande hat die Kaufluſt wiederum
ſtark angeregt. Das Geſchäft geſtaltete ſich wegen der Anſammlung
der Aufträge, wie gewöhnlich an den Montagen, außerorbentlich
um=
fangreich. In einzelnen Papieren des Montanmarktes waren die
Kursſteigerungen außerordentlich bedeutend; ſo gewannen Mannesmann
65, Thale=Eiſenhütte über 100, Lothringer 34, Höſch 75 Prozent. Von
Spezialwerten waren Augsburg=Nürnberger Maſchinen, Hirſch Kupfer,
Humboldt Maſchinen, Köln=Rottweiler, Orenſtein u. Koppel,
Rhein=
metall, Deutſche Kali und Kaliwerke Aſchersleben beborzugt und
be=
deutend höher. Valutawerte ſtiegen gleichfalls beträlilich, fo
Neu=
quiena um 43, Otabi um ziemlich 100, und die an Stelle von Deutſch=
Ueberſee getretenen Hiſpano=Elektrizitätswerte gewannen ſogau mehrere
100 Prozent. Bankaktien gewannen gleichfalls bemerkenswert,
ins=
beſondere Deutſche Bank und Diskonto=Kommanditanteile. Der
Schiff=
fahrtsaktienmarkt blieb hei mäßigen Kursbeſſerungen vernachläſſigt.
An=
lagewerte waren wenig verändert, aber feſt. Deviſenkurſe durchweg
beträchtlich ſteigend.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 22. Auguſt in Zürich 6,65
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 3,63 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 6,85 (88,80) Kronen, in Stockholm 5,40
(88,80) Kronen, in Wien 1280 (117,80) Kronen, in London 6,00
(97,80) Schilling, in Neu=York 1,12 (23,80) Dollar, in Paris
145/s (125,40) Franken.
b. Vom Gawürzmaxkt. Das Geſchäft iſt wieder lebhafter
geworden und die Preiſe bewegen ſich eine Kleinigkeit nach oben. Für
verzollte Ware pro 1 Pfund ab Lager Hamburg wurden bezahlt: Wour:
bon=Vanille 215—220 Mk., do. Tahiti 165—170 Mk., Pfeffer, ſchwarz,
ganz, 9 Mk., do. gemahlemn 10,50 Mk., do. weiß ganz 15,50—16,50 Mk.,
do. gemahlen 18 Mk., Zanſibar=Nelben 24—25 Mk., Banda=Muskatnüſſa
zirka 110/12der 16—16,50 Mk., do. 130/140er 15—15,50, Kümmel, deutſcher,
3.20 Mk., holländiſcher 3,50 Mk., oſtfvieſiſcher 3,30 Mk., Lonbeerlaub
3,20 Mk. In Südfrüchten ebenfalls lebhaftes Geſchäft bei anziehenden
Preiſen.
* Vernflichtung zur Debifenablieferung bei
Fakturierungsfreiheit. Auf eine Anfrage in Sachen der
Deviſenablieferung ſchreibt das Reichsbankdirektorium: Es iſt zu
unter=
ſcheiden zwiſchen Schaffung eines Verkerhs m Deviſen durch Forderung
der Auslandsfakturierung und Ablieferung der Exportdeviſen. Von
einem behördlichem Zwamge bei der Auslandsfakturierung möchten wir
abſehen, hinſichtlich der Deviſengblieferumg muß dagegen für die
Expor=
teune eine Verpflichtumg eingeführt werden, in der Weiſe, daß die
Aus=
fuhrbewilligungen nur unter der Bedingung erteilt werden, daß die
aus der Ausfuhr hervorgehenden Deviſen an die Reichsbonk abgeliefert
werden.
* Sanierungen Hamburger Verſicherungs=
Ge=
ſellſchaften. Die zur Gruppe der Norddeutſchen Verſichermgs=
Geſellſchaft, die ſelbſt mit einem Verdienſt abgeſchloſſen hatte, gehörende
Nordweſtdeutſche Verſicherungs=Geſellſchaft und die Hanſeatiſche
Ve=
ſicherungs=Geſellſchaft von 1877 ſehen ſich genötigt, noch einſchneidendere
Maßnahmen zur Beſeitigung der Unterbilanz vorzunehmen als
Norddeutſche, die nach Deckung des Fehlbetrages noch 3,77 Mill. War
Kapitalreſerven behielt. — Die Hanſeutiſche Verſicherungs=A.=G. wir
eine Herabſetzung des Aktienkapitals um 2 anf 6 Mill. Mard beont
gen. Sodann ſoll über cine Erhöhneg des Aktienkapitals durch Aus
von 2 Mill. Mark neuen Aktien auf 8 Mill. Mark Beſchluß gefaßt wer
den. (Im Vorjahre verteilte die Geſellſchaft noch 6 Prozent Diwidende
Ebenfalls wird die Nordweſtdeutſche Verſicherungs=Geſellſchaft, die da
Geſchäftsjahr 1920 mit einem Verluſt von 4887 585 Mark, zu deſſen
Dechung Kapital und Spezialreſervefonds herangezogen werden,
ab=
ſchließt, eine Herabſetzung des Aktienkapitals um 3,6 auf 8,4 Mill.
Mar=
beantragen und gleichzeitig über eine Wiedeverhöhung auf 12 Mill. Mr.
durch Ausgabe von 3,6 Mill. Mark neuen Aktiem mit B Prozent
Gin=
zahlung und Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1921 Beſchlurß faſſen
(Vorjahresdividende 10 Prozent).
Frankfurter Kursbericht 22. Auguft1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank),
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . . . .
49
......
..
3½½
....
4½%lV.u. V.Schatzanweif. 86.
41s% Vl.—IZ.
Sparprämienanleihe ....
4% Preuß, Konſols .. . . .
.....
3½80 „
...."
42 Bad, Anl, unk. 1935
3½20
v. 1907..
1% Bayern Anl. ... . . . .
.......
3½%
6 Heſſen unk. 1924:...
3½% „ ......
..........
4% Württemberger .....
Ausländiſche.
1.
R
1913, ab 1918.... . ...
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914.. . . . . . . .
*
½26
48
475 Tt
z
*3
4½%
47
42
lond.
19, 8. 22, 8, 77,50 77,50 15 7e au zs 76,50 425 79 69,— 57,10 56,90 55,40 55.— 68,60 68,10 75,10 63, Kf 61,80 23 53,30 53,10 375, — 375.— 22,50 22.— 27,50 52,75 27.— 27,50 170.— 175.— 116.— 116,50 95,60 105,10 110.— — 85.— 85,— 62,50 86.- 26,75 27.— 52,— 23,75 3. Außereuropäiſche.
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Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfr.,
2,6 % Oeſt. Südb. /Lomb.)
v. 1883,
4½% Anatolier I.......
Salon, Conſt. Zonction
ARft
Salonique Monaſtir,
Tehuantepee . ......
4½2%
.......
Deutſche Städte.
49 Darmſt. v. 1919b.1925
1a%0 Darmſtadt v. 1905.
%0 Frankfurt v. 1913. ... 96,/40
v. 1903....
3½ %.
Pfandbriefe.
338
Ma08
Rhein.
39
verl.
4¾ Heſſ. Ldhyp. Kom.Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . ..
Darmſtädter Bank. . . . . . 178,—
500,—
— 22, 8.
505.—
888,— —
490—
320, — 340,—
—
— 5,10.
66,90
68,75 109, n
480. Rift
— 73,60 73,60 96.— Gl 7625 75,75 93,—
82.
86,5C
21. 89,50
98,50
3 85,50 93,—
82.—
86.—
88,75
98,50
84,50 6 —
r. R.—
/ 83,—
94.— —
96,50
88,50
23.— 230,—
180,— 15
Bank=Aktien (Forkſ.)
Deutſche Bank ........
Dr. Effekt.= u. Wechſelbk. .
Deutſche Vereinsbk.. .
Diskontogeſellſchaft .....
Dresdner Bank. . . . . . . ..
Metallbank ..........."
Nationalbank f. Deutſchl,
Oeſt. Kreditanſtalt . . .. .
Rhein, Kred.=Bank.. . . . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer . . . . . . . . . .. . .
Buderus .............."
Dt. Luxemburger. . . . . . .
Gelſenk. Bergw... ...
Harpener Bergb. ...
Eſchweiler Bergw.......
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ...
Laurahütte . . . . . . . . . . . .
Manesenamn Afen.:”
Bhönix. . . . . . . . . . . . . . . ."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)".
Oberbedarf... . . . . . ... ."
Rhein. Stahlw. .. . . . . .
Riebeck Montan . . . . . . . .
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. ......
Nordd, Lloyzd.. .. . .. ...
Südd. E.=B.=Geſ........
Schantung E.=B....... .
Baltimore . . . .. . . —.
Kanada ........ . .. . ."
Lombarden ..........
Oeſt.=Ung, Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. .. . ..
Badiſche Anilin ........"
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.
153,5 329,— Griesheim Elektron. . . . . . 394:— 400,50 155.—
146.— Höchſter Farbwerke. . . . .. A: 408,— 144,76 Re Holzverkohlung ......... 573,— 264,— Werke Albert CChem.). . .. 730,— 754 30
375 Elberfelder. . ....... ... . — Allg. Elektr.=Geſ..... . . . 361,50 372,— — Bergmann=Werke. . .. . . . — 383.— „ng. Felten & Guilleaume.. 510.— 500.— 173,50 Lahmeher ........... 274,50 283,50 Licht & Kraft . . . . . . . . .. 255, 264 Rhein. Elektr. Werke.. .. — 645,— Schuckert. . . . . . . . . . . . . . 38. 330, Siemens & Halske .. . .. 435,50 400.— Uee 497.— Feinmechanik (Fetter) ... 2 805.— 498.— 519.— Gelſenkirchen Gußſtahl.. 509,— 715,— 749.— Gummi=Berlin=Frankfurt 479.— 480,— 500,— 520,— Gummipeter. . . . . . . . . . 575,— 595,— 415.— 00,— Heddernheimer Kupfer.. 469,— 479,50 700,— 788.— Lederwerke Spicharz.... Ai 430, — 475.— Lüdenſcheid Metall ..... 849.— 9.— 575,— Adlerwerke Kleher.. — 325,— 360,— 835, 880,— Badenia (Weinheiml. 1180.— 1305,— Breuer & Co. Vorzüge. 375.— 384,75 379,
— 397,25 DaimlerMotoren. . . . . . . 259,— 262,— 448,— 470,— Eßlinger Maſchinen. . . .. 478.— 495,— 72.— 712.— Gasmotoren Deutz. .. . . . 425, — 633.— 649.— Karlsruher Maſchinen. . 790,— Me- Lux ſche Induſtrie ...... 369.— Vogtländiſche Maſchinen. 440, — 454,— 179,50 182,50 Oelfabrik Ver, Dt. .. . . . 430,— 444,— 173.— 176.— Zellſtoff Waldhof. . . . . . . 474,50 127,— 140,— Buckerfabr, Waghäuſel .. 499. 549,— 550,— Frankenthal, 500,— 500,— 478, Ofſtein. ... 590,— 618,75 — Darmſtädter Werte. Nachfr. Angeb. — Dampfkeſſel Rodberg ... 510,— 520,— Gebrüder Roeder... . . .. 355.— 365. Gebrüder Lutz ........" 320,— 825.— 470,— 489,— Helvetia Konſervenfabrik. 386:— 395,— 497,— 500,— Motorenfabrik Darmſtadt 20,— 225.— 737,— 775,— Venuleth & Ellenberger. 370,—
Berliner Kurſe.
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . .. .....
Deutſch=Atlant. Tel. ....
Deutſch=Niederländ, Tel,
Deutſche Erdöl. . . . . . . . .
Dt. Kaliwerke. . . . . . . . . .
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . . . .
Oynamit Nobel ........"
Elberfelder Farben .....
Elektr. Lieferung .......
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . ..
Geſ. f. elektr. Untern.. ..
Hanſa Dampfſch. . . ... ..
Hemoor Zement ... ....
Hirſch Kupfer...... ...
Höſch Eiſen...........
Hohenlohe Werke.....
Kahla Porzellan. ...
Linde’s Eismaſch.... ..
Lingel Schuh ......
Linke & Hofmann. ..
Nordd. Gumm .. . . . ..
Orenſtein. .........
Rathgeber Waggon ..—.
Roſitzer Zucker .........
Rütgerswerke ........ ..
Sachſenwerk ...........
Siemen Glas .........."
Thale Eiſenhütte . . . . . ..
Ver. Lauſitzer Glas.. .. .
Weſtkäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. . . . . .
Wanderer Werke .......
Deutſche Petroleum ..—
Sächſiſche Gußſtahl „
Steaua Romana . . . . . . .
19.,8.
420,—
520,—
772.—
410,50)
260,
305,/
998,50
477.—
695½
—
384,—
425:—
309,—
499,—
265.—
590—
40r
1025:—
99.—
1075.—
590,—
400.—
580.—
295,—
700,—
788,
752/=
485,-
416—
690)—
998.— 1
586.—
830,—
870,—
9051—
22.781
420,—
526.—
803,
420,
300,—
330.—
536——
210,—
420,—
G
604:—
273,75
Ge9—
Ae
1roo)—
308,50
1080,—
585,5
4204—
590:—
300z
*
199475
500—
705—
1160—
600—
860—
e
890,=
950½—
(9492
Obei der Firma:
Heſſiſche Landes=Hypothekenbank,
Aktiengeſell=
ſchaft
in Darmſtadt eingetragen:
Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom
31, März 1921 iſt der Geſellſchaftsvertrag geändert,
Der Gegenſtand des Unternehmens iſt inſofern
geändert, als die Beſchränkung der
Darlehensgewäh=
rung auf heſſiſche Gemeinden in Wegfall gekommen iſt.
Darmſtadt, den 11. Auguſt 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
An unſer Handelsregiſter, Abteilung 4, wurden am
13. Auguſt 1921 bei, den nachſtehenden Firmen
die dabei vermerkten Einträge vollzogen:
(9495
1, Max Bergſträßer & Co. in Darmſtadt:
Die offene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf den ſeitherigen
Geſellſchafter Kaufmann. Mas
Bergſträßer, in
Eberſtadt bei Darmſtandt als Einzelkaufmann
übergangen.
2. Emil Kleinen in Darmſtadt:
Die Firma iſt erloſchen.
3, Gebrüder Vierheller in Darmſtadt:
Die Prokura des Guſtav Vierheller in
Darm=
ſtadt iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
An unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
unter Nr. 172 die Geſellſchaft mit beſchränkter
(9494
Haftung in Firma:
Joſef Kempa & Co., Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung
mit dem Sitz in Darmſtadt eingetragen.
Gegenſtand des Unternehmens iſt Handel mit
Automobilen, Motor= und Fahrrädern, Betrieb einer
Automobil=, Motor= und Fahrradreparaturwerkſtätte
und mechaniſchen Werkſtätte.
Das Stammkapital beträgt 20 000 Mark.
der Geſellſchaftsvertrag iſt am 26. Juli 1921
feſtgeſtellt.
Die Geſellſchaft wird durch einen
Geſchäfts=
führer vertreten.
Als Geſchäftsführer iſt Dionhs Kollmann in
Darmſtadt beſtellt.
Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen
nur durch den „Deutſchen Reichsanzeiger”,
Darmſtadt, den 11. Auguſt 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Betr.: Annahme von
Einkommenſteuervorans=
zahlungen.
Es wird hiermit darauf hingewieſen, daß
Voraus=
zahlungen auf die Einkommenſteuer, und zwar ſowohl
auf die endgültige Steuerſchuld für 1920 als auch auf
die vorläufige Steuerſchuld für 1921, geleiſtet werden
können. Die zuſtändigen Steuerhebeſtellen ſind
verpflichtet, derartige Zahlungen anzunehmen. Dabei
iſt neben genauer Bezeichnung des Steuerpflichtigen
anzugeben, ob die Bahlung auf die endgültige
Steuer=
ſchuld für 1920 oder auf die vorläufige für 1921 erfolgt,
Darmſtadt und Langen, 19. Auguſt 1921, (9487
Die Finanzämter:
Darmſtadt=Stadt. Darmſtadt=Land. Langen.
Metz.
Dr. Foſt.
J. A.: Jung.
On
Berſteigerangss Anzeige.
Mittwoch, den 24. Auguſt 1921,
nachmit=
tags 3 Uhr, verſteigert der Unterzeichnete im
Ver=
ſteigerungslokal
Ludwigsplatz 8
zwangsweiſe öffentlich meiſtbietend geg. Barzahlung:
1 Dinlomatenſchreibtiſch mit
Stuhl, 1 Chaiſelongue, 1 große
Partie Arbeitsmäntel, ſowie
Haus=
mobilien durch alle Rubriken.
Gunkel
9519)
Gerichtsvolzieher, Georgenſtr. 1.
Genoſſenſchaftsregiſter wurde heute bei
(9493
„der Firma:
Siedlungsgenoſſenſchaft „Heim und Arbeit”,
ein=
getragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter
Haft=
pflicht
in Darmſtadt eingetragen:
Karl Alfred Heuſer und Chriſtian Metz; beide in
Darmſtadt, ſind als Vorſtandsmitglieder
ausgeſchie=
den; an ihrer Stelle ſind Buchbinder Karl
Hoffer=
bert und Rohrleger Chriſtian Laubach, beide in
Darm=
ſtadt, in den Vorſtand gewählt,
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1921,
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I:
Zu tauſchen geſucht gegen
herr=
ſchaftl. 4 Zimmerwohnung
in Darmſtadt oder eine ſolche
in Düſſeldorf eine
gleichwer=
ige oder größere in Dusburg.
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(II,9402
Nummer 232.
Die Novelle.
Etwas aus dem Leben von Ernſt Elias Niebergall.
(Rachdruc verboten.)
Der folgende Morgen fand ſie in tiefen Gedanken. War es
Zufall oder ein verborgenes Motiv, welches ſie vor den Spiegel
führte? Sie lohnte dem treuen Ratgeber nicht mit Unwillen:
noch war ſie ſchön, die angeflogene Röte ihrer Wangen machte
ſie reizend.
Sie trat ans Fenſter und fuhr errötet bis über die Stirne
zurück.
Sir Artur Palesworth war auf ſeinem wilden Renner
vorübergetobt und hatte ſie gegrüßt, mit einem Blick, aus dem
die Seele lebendig ſprach.
Es klopfte an. „O Gott, er iſts, — welche Vermeſſenheit!“
Sie war nicht imſtande, herein zu ſagen. Die Türe öffnete ſich
es war nur der Poſtbote. Er brachte einen Brief von ihrem
Gatten — und ſie las mit erleichterter Bruſt:
„Meine unausſprechlich geliebte Lina!
Meine dringendſten Arbeiten ſind für heute beſeitigt;
drüben vom Kirchturm ſchlägt die Glocke Mitternacht: in ihrer
heiligen Stille will ich mich mit Dir beſchäftigen — es wird mir
die liebſte Erholung ſein.
Was ſoll ich Dir ſchreiben? Dich meiner nie welkenden
Liebe verſichern? — Dir beteuern, daß Dein Bild mir beſtändig
vor Augen ſchwebt, — daß ich den Himmel mit Bitten um Deine
haldige Geneſung beſtürme? Ach, dies Alles habe ich Dir ja
ſchon unzähligemal geſagt!
Innig haben mich die zarten Sorgen gerührt, die Du für
mich empfindeſt. Vermeide, ich bitte Dich inſtändig, alle ſolche
Gemütsbewegungen: ſie können die Rückkehr Deiner Geſundheit
nur verzögern und ſind überdies ganz unnötig, denn mir geht
es gut; Verdienſt genug; zum Beweis beifolgende Kleinigkeit.”
Lina faltete ein Papier auseinander, welches aus dem
Brief gefallen war und erblickte eine zierliche Vorſtecknadel.
„Mich ſchmückt er, und er entbehrt,” rief ſie aus. Es fiel ihr
ſchwer auf das Herz, die Nadel erinnerte ſie an das koſtbare
Geſchenk Sir Arthurs.
Es dauerte eine Zeitlang, ehe ſie ſich entſchließen konnte,
weiter zu leſen: „Mein Pegaſus iſt eben gewaltig im Joche.
Ich überſetze nämlich einen ganz erbärmlichen franzöſiſchen
No=
man im Auftrag eines hieſigen Buchhändlers. Nichts als
Weiberverführungen, betrogene Ehemänner. Dolch und Gift!
Das gefällt, und der Knalleffekt füllt die Taſchen des Verlegers.
Nimmermehr hätte ich mich dieſer Arbeit unterzogen, aber —
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 23. Auguſt 1.921.
Seite 7.
man bezahlt gut, und leider muß die Kunſt nach dem lieben
Brote gehen. Mein Troſt iſt, daß ich bald damit zu Ende ſein
werde.
Habe Dank für das intereſſante Bild, welches Du mir von
dem Engländer entwirfſt. Ich habe ſchon eine neue Novelle
an=
gefangen, worin er die Hauptrolle übernimmt: erſt häufe ich
den gräuelvollen Verdacht über ſeinem Haupte zuſammen, daß
das Herz des Leſers unwillkürlich zurückbebt, und dann führe
ich ſeine Unſchuld glänzend hervor wie die Morgenſonne aus
der Gewitternacht, daß ihm alle Herzen wieder entgegen ſchlagen
müſſen. Iſt Deinem Wunſche ſo Genüge geleiſtet? — Doch werde
ich meinen Helden etwas ummoderln müſſen; er iſt gar zu ſehr
ä la Clauren. Man iſt der blaſſen, intereſſanten
Schwermuts=
figuren müde, Clauren hat das Publikum damit überfüttert. —
Könnteſt Du nicht etwas Näheres über ſeine früheren Schickſale
erfahren? Du ſiehſt hieraus, daß das Wort Eiferſucht, womit
Du mich gutmütig neckſt, in dem Wörterbuch meiner Liebe nicht
verzeichnet iſt.
Mit Neuigkeiten weiß ich Dich nicht zu unterhalten, außer
daß ich unſerm Julius, der täglich größer und artiger wird, ein
ſcharmantes Steckenpferdchen gekauft habe, worauf er ſich den
lieben, langen Tag herumtummelt, ſo daß ich bei meiner fatalen
Ueberſetzungsdrangſal bisweilen kaum weiß, wo mir der Kopf
ſteht. Das unförmliche Kreuz, welches Du neben meinem
Namen erblickſt, iſt von ihm, er wollte auch an Mütterlein
ſchrei=
ben und ich habe ihm die Hand dazu geführt.
Ich ſchließe Dich in Gedanken in meine Arme: Sei heiter,
zerſtreue alle Sorgen, beſonders wegen meiner und werde bald
geſund: dies iſt der feurigſte Wunſch
Deines ewig treuen Felix.”
Sie warf ſich nachſinnend aufs Sofa, ihre Hände
zerknit=
terten den Brief. Neben dem Bilde des treuen Gatten ſtand
Sir Arthur Palesworth mit ſeinem verzehrenden Glutblick.
„Es iſt Frevel, nur an ihn zu denken,” ſagte ſie bei ſich
ſelbſt. — „Seine Mienen ſprachen, was ich nicht hätte verſtehen
ſollen — weg mit ihm!”
Sie wollte ihrem Felix antworten: leere Worte ohne Seele
floſſen auf das Papier. Unwillig warf ſie die Feder weg.
O, unbegreifliche Widerſprüche der ſchwachen Menſchenſeele!
Während ſie mit einem heiligen Schwur gelobte, ſelbſt in
Ge=
danken dem Gatten unverbrüchliche Treue zu halten, gehörte
ihr Herz ſchon dem, den ſie auf ewig daraus verbannen wollte!
füllt. Entfernt von ihrem lebhaften Treiben, welches ſchlecht
mit ihrem beklemmten Innern harmonierte, hatte Lina die
ein=
ſamen Schattengebüſche aufgeſucht. Die Klagen der Nachtigallen
goſſen eine ſüße Wehmut in ihre Bruſt, mit geſenktem Haupte
ſaß ſie auf einer Raſenbank unter traulich übergeneigten
Aka=
zienzweigen und träumte. Gedankenvoll ſpielte ſie mit dem
Brillantringe, jenem aufgezwungenen Geſchenke des Sir
Pales=
worth — die Vorſtecknadel ihres Gatten hätte man vergebens an
ihrem Buſen geſucht.
Sie ſann auf eine Gelegenheit, wie ſie dem Briten ſein
Eigentum wieder einhändigen könnte, ohne Aufſehen zu erregen.
Es ihm durch die Dienerin zurückſenden? — Was würde man
von einer ſolchen Korreſpondenz ſagen! Es ihm heimlich ſelbſt
wieder geben? Setzte dies nicht ſchon ein halbes Einverſtändnis
voraus? Himmel, wenn es der treue Felis wüßte! „Er liebt
mich ſo innig!” ſagte ſie halblaut.
Ein Geräuſch hinter ihr, in dem Geſträuche erſchreckte ſie, ſie
ſah ſich haſtig um und erblickte Niemanden; ein ſcheues Vögelein
mochte wohl durch die Zweige geſchlüpft ſein, um zu dem
ver=
borgenen Neſte zu gelangen, oder eine grüngeſchuppte Eidechſe
raſchelte geſchmeidig durch das rauſchende Zittergras.
(Fortſetzung folgt.)
m
Re
m
Der liebliche Juniabend hatte die Spaziergänge um den
Badeort mit einem fröhlichen Gemiſch von Luſtwandelnden er= nananunnnaunannnnnntsrungnnnngangrnangann
Onnnndn nnennngnnngt
Damenschneiderei 1
Bg
S
F UAOOBS
Heidelbergerstr. 74, I.
vordem Zuschneider
in Firma C. Schürmann & Co., Darmstadt
K
früher Zuschneider
in Firma Heinr. Scheuer P
Hofl., Düsseldorf
K.
(*32162)
„rn
ZUBAN
Orkenttäaßen
II,6337
ALOBAM
K
Ar
Melich
Stenotypiſtin
Anf., ſucht bald. Stellung.
Angebote unter V 72 a
die Geſchäftsſt. (*32535
tenothiR
Sienotypiſtin
Anf., ſucht bald. Stellung.
Angebote unter V 69 ar
die Geſchäftsſt. (*32519
Langjährige
191
Püegerin.
ſucht paſſende Stellung
bei Dame. Angeb. unter
W 91 Geſchäftsſt. (*Mds
Fräulein
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drohenden Konkurrenz entgegen zu treten, eine
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Mandoline= u.
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ſpieler welche noch
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wirken wollen (Gaukon
zert 9. Okober in der
Turn=
halle, ca. 200 Spieler.)
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ſtädterſtr, 43. Nachhilfe ert.
Meiſter, Im tiefen See16.(* „zu
gegründet haben.
Die DarmſtädterOrcheſter=Bereinigung (D.O. V.)
hat beſchloſſen, als muſikaliſchen Leiter Herrn Direktor
Mickley ſich anzuvertrauen. Herr Mickley hat uns
ſeine Unterſtützung als Leiter aller muſikaliſchen
An=
gelegenheiten und zu den Muſikproben in
bereit=
willigſter und uneigennütziger Weiſe zugeſagt. Inden
wir beſtrebt ſein werden, unſeren Leiter in ſeinen
Anordnungen nach beſtem Willen zu unterſtützer
ſowie das Publikum in jeder Hinſicht in muſikaliſcher
Beziehung ſowie in unſerem Auftreten im Allgemeinen
nach beſten Kräften zufrieden zu ſtellen, bitten wir
ein Geſamtpublikum, insbeſondere alle Vereine
und Korporationen; uns in durchaus vertrauensvoller
Weiſe durch Engagement bei Beranſtaltungen von
Feſtlichkeiten uſw. unſere Lage helfen zu verbeſſern.
Die Gründung der obenbenannten Orcheſter=
Ver=
einigung iſt ſtreng nach den Satzungen des Deutſchen
Muſikerverbandes der Ortsgruppe Darmſtadt gehalten.
Darmſtadt, den 22. Auguſt 1921.
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