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(Fernſprecher 1, 2390 u. 2391), die Agenturen u. alle
Yoſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
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durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
G
Nummer 231
Organ für die
184. Jahrgang
Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Montag, den 22. Auguſt 1921
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und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Einzelnummer 25 Pfg.
me.
Die Pſychologie der Finanzreform.
W.W. Die kommende Finanzreform iſt nicht nur ein
finanztechniſches Werk und eine wirtſchaftspolitiſche Maßnahme,
ſondern auch ein tiefer Eingriff in das Leben, die Gebräuche und
ors Empfinden unferes Volkes. Die pſhchologiſche Seite der
Fi=
uanzreform iſt bei den Beurteilungen bisher nicht recht zur
Gel=
ſtung gekommen. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gelehrt,
daß der Finanzreform nicht nur durch die abſolute wirtſchaftliche
Leiſtungsfähigkeit der Steuerzahler und durch die Technik der
Verankagung und Verſaſſung Grenzen gezogen werden, ſondern
nech durch Stimmungen, Empfindungen und Vorurteile des
gan=
ſzenn Volkes oder einzelner Gruppen und Schichten. Selbſt
wirt=
ſchaftspolitiſche Laien, haben ein gewiſſes Verſtändnis dafür
ge=
vonnen, daß beiſpielsweiſe eine Erhöhung der
Verkehrsgebüh=
err (Frachtſätze, Perſonentarife, Porto uſw.) nicht entſprechende
Mehreinnahmen bringt. Es gibt einen ſogenannten „kritiſchen
Pemkt”, von welchem an die am grünen Tiſch errechneten
Mehr=
rträge durch den Rücgang des Verkehrs illuſoriſch gemacht
wer=
pein. Auch beim Steuerzahlen gibt es ſolchen kritiſchen Punkt.
Rird von gewiſſen Teilen des Arbeitseinkommens (über 50 000
Mark) faſt die Hälfte weggeſteuert, ſo wird damit der Anreiz zum
Rehrverdienſt und damit zur Mehrleiſtung genommen.
Aber auch das geſamte kommende Reformwerk hat eine
pſh=
yplogiſche Seite. Die große Erzbergerſche Finanzreform von
919/20 ſtellte das Gleichgewicht im öffentlichen Haushalt in
Aus=
ichnt und hat doch nicht verhindern können, daß die Fehibeträge
ſelbſt abgeſehen von den Reparationsleiſtungen — immer
wei=
er ſtiegen. Jeder vergebliche Anlauf, jede nicht eingetroffene
Vorherſage leitet Waſſer auf die Mühle, der großen Zweifler,
ulche eine ſchſvere deutſhe Wirtſchaftskataſtrophe für
unvermeid=
ar halten. Ein Sonderkapitel der nicht eingetroffenen
Voraus=
agen iſt die Anfang dieſes Jahres in Ausſicht geſtellte Reform
es Reichseiſenbahnweſens. Das Reichseiſenbahn=Miniſterium
offte, dem vorjährigen Fehlbetrag von etwa 14 Milliarden Mark
undeſtens auf 6 Milliarden ermäßigen zu können. Gegenwärtig
gragen aber die täglichen Fehlbeträge noch 30 bis 35 Millionen
Nark, d. h. im Jahre über 10 Milliarden Mark. Dazu konnmen
uch die Milliardenbeträge, welche die in Ausſicht ſtehende
Er=
öcuug der Löhne und Gehälter erfordern wird. Ob nach der
4rteuerung der Lebenshaltung ſowie nach der erhöhten
ſteuer=
ichem Belaſtung eine Erhöhung der Eiſenbahntarife überhaupt
nErwägung gezogen werden kann, iſt ſehr zwveifelhaft. Bleiben
ie in Ausſicht genommenen finanziellen Ziele immer wieder
un=
rteicht, fo muß im deutſchen Volke das Vertrauen auf einen
Er=
ug des Reformwerkes überhaupt ins Wanken geraten.
Neben anderen pſhchologiſchen Momenten der Finanzreform
ien noch folgende hervorgehoben: Im vorigen Herbſt wurde in
ber; Perſon des Dr. Carl ein Reichsfinanzkommiſſar („
Sparſam=
us=Diktator”) ernannt, der Abſtriche im öffentlichen Haushalt
Vornehmen ſollte. Nach wenigen Monaten nahm Dr. Carl
ſang=
no klanglos Abfchied von einem Poſten, der ihm nichts anderes
ygetragen hatte als perfönliche Reibungen und Mißerfolge.
on der vielgliedrigen Erſparniskommiſſion, die den
Finanzdik=
nor ablöſte, hat man nie praktiſche Lebenszeichen zu ſehen be=
Bwmen. Der Reſſort=Ehrgeiz wuchert üppig und läßt den
eichshaushalt immer mehr anſchwellen. Daß die
Leiſtungs=
bereitſchaft der Steuerzahler abnimmt, wenn auch gar keine
Zei=
e öffentlicher Sparſamkeit zu beobachten ſind, kann nicht
wun=
enehmen. Die kommende Wirthſche Finanzreform verzichtet
Herter darauf, den geſamten öffentlichen Bedarf durch Einnahmen
dechken. Im Hinblick auf die früheren Mißerfolge iſt dies
Vor=
behem verſtändlich; aber Vertrauen darauf, daß wir wieder
ein=
al zu geordneten finanziellen Verhältniſſen kommen werden,
inn dadurch unmöglich entſtehen. Wenn das deutſche Volk nicht
odem Leitern ſeiner Geſchicke die feſte Zuverſicht hat, daß eine
ronung der Finanzen und Neubelebung der Wirtſchaft gelingen
eird, ſo kaun ſich der Opferwille nicht einſtellen, ohne welchen
de großzügige Reform zum Mißlingen verurteilt wird.
Dr. Croll.
Die neue Diplomatie.
xx. Im Pariſer Matin greift Raymond Poincaré, der
ühere Präſident Frankreichs, Lloyd George wegen ſeiner
eußerungen über die jahrhundertelange Zugehörigkeit
Ober=
heſiens zu Deutſchland und wegen ſeines Vergleiches zwiſchen
berſchleſien und der Normandie ſcharf an. Poincaré vertritt
ſen bekannten franzöſiſchen Standpunkt und weiß wenig Neues
b: ſagen. Dagegen ſind einige Aeußerungen über die neue
Fiplomatie, zu denen ihn der Aerger über Lloyd George
ver=
nlaßt hat, recht intereſſant:
„.. Dieſe alten Diplomaten von vorgeſtern hatten
wenig=
eus die Kenntniſſe ihres Berufes und beſaßen Erfahrung. Sie
aren einigermaßen bewandert in der Geſchichte. Sie ſprachen
icht zur Galerie; ſie hielten keine Reden an das Volk; ſie
mach=
n nicht den Verſuch, Widerſpruch in einer Flut von
Beredſam=
ſeit zu ertränken. Man ſagt uns nun, daß die Unterdrückung
der alten Geheimdiplomatie ein gewaltiger Fortſchritt war, den
ie Demokratie aller Länder fordert, und ich gebe gern zu, daß
ie Völker ſich gewiſſen Praktiken von vorgeſtern ſicher nicht mehr
ligen werden. Verlangte aber das geforderte größere
Kontroll=
licht der Völker über die äußere Politik ihrer Regierung das
trangement von Feſtvorſtellungen mit Premierminiſtern als
chauſpieler? Nun, es gibt ja in allen Theatern Kuliſſen, in
enen nur die Bevorzugten ſich bewegen dürfen. Auch bei den
heatervorſtellungen des Oberſten Rates hoben ſich die wirklich
ichtigen Ereigniſſe hinter dieſen Kuliſſen abgeſpielt. Ereigniſſe,
on denen nichts in die breite Oeffentlichkeit gedrungen iſt und
Von denen kein Stenograph berichtete. Denn es gibt einen Ober=
Ien Rat, den man ſieht, und es gibt einen Oberſten Rat, den man
icht ſieht. Und in Wirklichkeit iſt die Diplomatie niemals
ge=
eimmer und geheimnisvoller geweſen, als von dem Tage ab, an
em ſie verkündete, ſie würde von nun an weithin ſichtbar von
en Dächern ſprechen. Freilich muß ſich dieſe Diplomatie den
nſchein geben, ihr Verſprechen zu halten. Je mehr ſie ſich
ver=
eckt und je mehr Heimlichkeiten ſie treibt, deſto mehr hält ſie ſich
erpflichtet, aus dem Fenſter herauszureden und den
Vorüber=
ehenden intereſſonte Neuigkeiten mitzuteilen. Daher dieſe
Sen=
ltionen des Morgens, die am Abend dementiert werden; daher
ieſes Brillantfeuerwerk von ſchönen Worten, daher dieſe
erſtaun=
che Beredſamkeit. Immerhin erfüllt dieſe Diplomatie ja auch
ſten Zweck: ſie macht Vergnügen und gibt Neugierde
intereſſan=
n Stoff. Aber ſie hat Schattenſeiten, Schattenſeiten hat ſie
Raymond Poincaré iſt einer der Anſtifter des großen Krie=
23. Er iſt fanatiſcher Deutſchenhaſſer. Seine wöchentlichen Ar=
tikel im Matin tragen viel zur Vergiftung der Weltatmoſphäre
bei. Aber diesmal hat Herr Poincaré etwas wirklich Geſcheites
geſagt. Sein Vergleich der Diplomatie von heute mit dem
öffent=
lichen und geheimen Treiben eines Theaters iſt ausgezeichnet!
Natürlich gilt dies nicht nur von Lloyd George, gegen den der
Artikel gerichtet iſt.
Die oberſchleſiſche Frage vor dem Völkerbund.
Paris, 21. Aug. (Wolff.) In ſeinem Schreiben an Briand
erklärte Vicomte Iſhji, ſeine Ueberzeugung bezüglich der
An=
nahme durch ſeine Kollegen ſei durch die Tatſache gekräftigt, daß
der Oberſte Rat die Abſicht habe, ſein Möglichſtes zu tun, damit
in Oberſchieſien keine Unruhen entſtehen, die die Beratungen
des Rates behindern können. Iſhji fügte hinzu, er habe aus den
Beſprechungen des Oberſten Rates erfahren, daß die Sache ohne
Vorbehalte oder Einſchränkungen der Prüſung des
Völkerbund=
rates überwieſen worden ſei, der mithin alſo das Recht habe,
die Frage ſozu behandeln, wie ihm die
Behand=
lung am wirkungsvollſten dünke. Iſhji erklärte,
ge=
wiß zu ſein, daß während der Beratung ſich jede an der Frage
intereſſierte Regierung jeden Aktes enthalte, der geeignet ſei die
Freiheit einzuſchränken und der Unparteilichkeit bei der Prüfung
der Frage zu ſchaden. Mithin hoffe er, daß der Völkerbundrat
nicht nur die Einladung des Oberſten Rates annehmen werde,
ſondern daß er binnen kurzem eine einſtimmig gefaßte Löſung
der Frage empfehlen könne.
Hervé ſür eine ſachliche Entſcheidung.
Paris 20. Aug. (Wolff.) Hervé ſchreibt in der
Vie=
toire, er leſe in einem guten Teil der franzöſiſchen Preſſe
flam=
mende Kommentare gegen die letzte Rede Lloyd Georges.
Nicht gegen Lloyd George, ſondern gegen ſich ſelbſt müſſe die
franzöſiſche Preſſe wütend ſein, denn ſie ſei es, welche der
pol=
niſchen Sache in Oberſchleſien einen ſchlechten Dienſt erwieſen
habe durch die ungeſchickte Art und Weife, in der ſie das
Pro=
blem vor die öffentliche Meinung Europas gebracht habe. Die
einzige Frage, die bei der Volksabſtimmung in Oberſchleſien in
Betracht komme, ſei, zu wiſſen, ob die Bewohner dieſer
Provinz Polen oder Deutſche ſeien und in welchem
Verhältnis ſie zu Polen oder zu Deutſchland gehören wollten.
Einerſeits ſeien die deutſche und die polniſche Bevölkerung dort
derart miteinander gemiſcht und derart durcheinandergewürſelt,
und andererſeits gehöre das Land, das ſeinem Urſprung nach
polniſch ſei, ſeit ſo langen Jahrhunderten zum
Deutſchen Reiche, daß man die Stellung dieſer Frage ſehr
gut begreifen könne. Was habe aber ein nur zu großer Teil der
franzöſiſchen Preſſe ſeit zwei Jahren erzählt? Oberſchleſien müſſe
an Polen zurückfauen, weil es das beſte Mittel wäre,
Deutſch=
land zu ſchwächen, indem man ihm die Gruben und das
Indu=
ſtriegebiet wegnähme. Während der Friedensvertrag von
Ver=
ſailles gewollt habe, daß eine Volksabſtimmung veranſtaltet
werde und in Oberſchleſien in lohaler und unparteiiſcher Weiſe
auf Deutſchland und Polen das Nationalirätenprinzip angewandt
werde, habe ein großer Teil der franzöſiſchen Preſſe gewollt, daß
man den größten Teil Oberſchkeſiens Polen gäbe, um die
Sicher=
heit Frankreichs zu gewährleiſten. Natürlich hätte Frankreich
agich im Oberſten Rat alle Verbündeten gegen ſich gehabt. Es
habe ſie gegen ſich gehabt, weil es von ihnen verlangt habe, daß
der Geiſt des Verſailler Vertrages, den Frankreich
unterzeichnet hat, zum Nachteil Deutſchlands und
zu=
gunſten Polens und Frankreichs verletzt werde.
Ein großer Teil der franzöſiſchen Preſſe habe zwei verſchiedene
Fragen, die der Verſailler Vertrag getrennt behandelt habe,
zu=
ſammengeworfen: die Frage der Entwaffnung
Deutſch=
lands und die Frage der nichtdeutſchen Nationalitäten, die ihre
Trennung von Deutſchland verlangten. Um Deutſchland zu
ent=
waffnen, habe der Verſailler Vertrag durch die Beſchränkung
ſeiner Armee und ſeiner Bewaffnung und durch die Kontrolle
der deutſchen Fabriken, die Kriegsmaterial herſtellten, vorgeſehen,
aber er habe Deutſchland nicht dazu verurteilt, Induſtrie= und
Grubengebiete zu verlieren, die es ihm eines Tages geſtatten
könnten, ſeine Kriegsinduſtrie wieder hoch zu bringen. Wäre
dies der Fall, dann hätte man ihm zuerſt das Ruhrgebiet
weg=
nehynen müſſen, das gutdeutſches Land ſei. Kein vernünftiger
Menſch würde aber gewagt haben, eine derartige Verſtümmelung
Deutſchlands zu verlangen. In Oberſchleſien handele es ſich für
die Alkiierten nicht mehr darum, Deutſchland zu entwaffnen,
ſon=
dern ihm das angedeihen zu laſſen, was ſie als gerecht
betrach=
teten. Wenn die franzöſiſche Regierung ſich nicht ausſchließlich
auf das Gebiet der Nationalitäten, d. h. das Gebiet der
Gerech=
tigkeit, begäbe, um die polniſche Sache zu verteidigen, dann könne
man ihr ſchon heute ſagen, was von dem Völkerbundrat zu
er=
warten ſei.
Verſtärkung der Beſatzungstruppen
in Oberſchleſien.
Paris 21. Aug. (Wolff.) Havas meldet: Die
franzö=
ſiſche, engliſche und italieniſche Regierung haben ſich über die
Entſendung von je 2 Bataillonen nach
Ober=
ſchleſien geeinigt.
Erneuter polniſcher Terror.
FU. Beuthen, 21. Aug. Der polniſche Terror hält
in vielen Orten an. Die Franzoſen ſehen dem Treiben der
Po=
len tatenlos zu. In Friedenshütte ſind ungefähr 100 Mann
franzöſiſcher Beſatzungstruppen, trotzdem darf die aus
Inſur=
genten beſtehende Gemeindewache weiter die Polizeigewalt
aus=
üben. Geſtern konnte man ſogar einen Hallerſoldaten in voller
Uniform und Sokolmütze in Geſellſchaft von franzöſiſchen
Offi=
zieren erblicken. Einige Inſurgenten gaben Schüſſe ab ohne
Einſchreiten der Franzoſen. Ein von der Arbeit zurückkehrender
Monteur wurde nebſt ſeiner Frau von Polen ſchwer mißhandelt,
weil er eine deutſche Zeitung bei ſich trug.
Danzig.
Proteſt gegen die Entſcheidung über die Eiſenbahnen.
Danzig, 20. Aug. (Wolff.) Der geſchäftsführende
Aus=
ſchuß der Partei für Fortſchritt und Wirtſchaft nahm geſtern in
einer ſehr ſtark beſuchten Verſammlung ebenfalls eine
Entſchlie=
ßung gegen die vom Oberkommiſſar getroffene Entſcheidung
über die Verteilung der Eiſenbahnen im Freiſtaat
an, in der es zum Schluſſe heißt: In feierlicher Weiſe ſind durch
den Friedensvertrag die freie Stadt Danzig und ihre Intereſſen
unter den Schutz des Völkerbundes geſtellt. Geſtützt auf dieſen
und die durch den Völkerbund gegebenen Garantien, geſtützt auf
die Grundſätze der Gerechtigkeit, erheben wir deshalb namens
der aufs ſchwerſte getroffenen Bevölkerungskreiſe des Freiſtaates,
die wir vertreten, entſchiedenſten Proteſt gegen die in
Ausſicht genomniene Regelung der Eiſenbahnfrage und der
da=
mit zu befürchtenden Behandlung der deutſch ſprechenden
Beam=
ten, Arbeiter und Angeſtellten.
Ein neuer Zwifchenfall mit franzöſiſchen
Soldasen.
Berlin, 21. Aug. (Wolff.) Nach dem vorläufigen
amt=
lichen Vericht des beteiligten Polizeiwachtmeiſters trug ſich der
von einigen Btättern gemeldete Zwiſchenfall mit
fran=
zöſiſchen Soldaten am Bahnhof Friedrichſtraße
folgender=
maßen zu: Am 20. Auguſt, nachmittags 8.20 Uhr, kam ein
fran=
zöſiſches Trausportauto mit fünf franzöſiſchen Soldaten und
einem Dolmetſcher von der interalliierten Kommiſſion in Memel
und Mainz am Bahnhof vorgefahren. Mehrere der Franzoſen
waren anſcheinend angetrunken. Das Auto hielt an der
Nord=
ſeite des Bahnhofs Friedrichſtraße, um dort Gepäck abzuladen,
wobei die Soldaten einen großen Lärm machten. Es
ent=
ſtand ein Menſchenauflauf von etwa 100 Perſonen. Nach
einer Aufforderung des Polizeiwachtmeiſters Gutreit, etwas
ruhiger zu ſein, trat der franzöſiſche Soldat Eduard Hoeſer
heran, ſprach mehrere Worte franzöſiſch, die der Wachtmeiſter
aber nicht verſtand, und ſtieß den Wachtmeiſter vor den
Leib; gleichzeitig faßte er in die Taſche. Da der Wachtmeiſter
vermutete, daß der Soldat ſeine Waffe gegen ihn anwenden
wollte, ſah er ſich veranlaßt, um einen Angriff abzuwehren, den
Soldaten am Handgelenk zu faſſen. Er erreichte dadurch, daß
dieſer ſich beruhigte. Der franzöſiſche Soldat wurde zur
Feſt=
ſtellung ſeiner Perſonalien auf die Bahnhofswache gebracht und
ſodann entlaſſen.
Der deutſch=amerihgniſche Friedensvertrag.
Paris, 21. Aug. (Volff.) Nach einer Meldung des Neu=
Dork Herald aus Waſhington ſoll das Staatsdepartement dem
amerikaniſchen Geſchäftsträger in Berlin
außerordent=
liche Vollmachten bezüglich des Friedensvertrags
über=
mittelt haben, die ausreichen, um die Angelegenheit endgültig in
Ordnung zu bringen. Der Herrn Dreſel übermittelte Vertrag
behält den Vereinigten Staaten alle ihre Rechte als ſiegreiche
Macht vor, ohne ſie in rein europäiſchen Angelegenheiten, wie
zum Beiſpiel Grenzregulierungen, zu engagieren.
Nach dem Reu=York Herald iſt die notwendige
Zwei=
drittel=Mehrheit für die Ratifizierung im
Senat geſichert.
Die franzöſiſche Ein= und Ausfuhr.
Paris, 20. Aug. (Wolff.) Die Einfuhr für die erſten
ſieben Monate des Jahres 1921 beläuft ſich auf 11876 558000
Francs bei einem Gewicht von 18 221 168 Tonnen gegen
10 243 131 000 Franes und 27 612 998 Tonnen für die gleiche Zeit
des Vorjahres. Die Ausfuhr beläuft ſich auf 12326 910 000
Franes gegen 14 353 038000 Franes im Vorjahre oder dem
Ge=
wicht nach 520 320 Tonnen gegen 6 580 173. Die Ausfuhr von
Fertigerzeugniſſen iſt von 967990 Tonnen im Jahre 1920 auf
1 166 617 Tonnen im Jahre 1921 geſtiegen.
Die Ententeſchulden in Amerika.
London, 21. Aug. (Wolff.) Reuter meldet aus
Waſhing=
ton: Ueber den von der Regierung vorgelegten
Geſetzent=
wurf über die Konſolidierung der Schulden der
Alliierten berichtete der Vorſitzende des Finanzausſchuſſes
des Senats in günſtigem Sinne. Die Mehrheit des Ausfchuſſes
ſtellte einen Zuſatzantrag, wonach die Konſolidierung innerhalb
fünf Jahren beendet ſein ſoll. Der Bericht des Ausſchuſſes
unter=
ſtützt die von der Regierung ausgeſprochene Anſicht, wonach dem
Schatzſekretär weitgehende Vollmachten für Maßnahmen zur
Konſolidierung gegeben werden ſollen. Er erkennt die
Verpflich=
tung der Vereinigten Staaten an, die Zinszahlung für zwei oder
drei Jahre zu ſtunden. Für die hauptſächlichſten fremden
Schuldnerſtaaten, die Vorſchüſſe aus den Freiheitsanleihen
er=
halten hatten, ſind bereits zwei Jahre dieſer Stunden verfloſſen.
Von der interpariamentgriſchen Konferenz.
Stockholm, 20. Aug. (Wolff.) Die
Interparlamen=
tariſche Union beſchloß geſtern eine Neſolution über
die grundſätzliche Unterſtützung des Internationalen
Arbeits=
bureaus ſowie eine Reſolution über den erforderlichen
univer=
ſellen Charakter des Völkerbundes. Eickhof=Deutſchland ſprach
das Dankesſchlußwort an Schweden. Bei dem großen
Abſchieds=
bankett erinnerte Präfident Adelsward daran, daß das
Fern=
bleiben der Belgier zwar den Grundſätzen der Union
wider=
ſpreche, aber verſtändlich ſei. Er gedachte der engliſchen und
fran=
zöſiſchen Toten und der ergreifenden Feiern für die unbekannten
Soldaten. Der Engländer Lord Weardale erklärte, daß man auch
die auf der anderen Seite Gefallenen nicht vergeſſen dürfe.
Die Uebergabe von Fünfkirchen an Ungarn.
Belgrad 20. Aug. (Wolff.) Die Räumung
Fünf=
kirchens hat heute begonnen. Die Bevölkerung wartet in
gro=
ßen Maſſen auf die Ueberſiedelung nach Jugoflawien. Ueber
1000 Perſonen ſind bereits abgereiſt. Die jugoſlawiſchen
Be=
hörden werden das Gebiet von Fünfkirchen am222.=Auguſt
übergeben.
Das Kinderelend in der ruſſiſchen
Sowjet=
republik.
Helſingforſer Brief.
ABC. Der Volkskommiſſar für das Bildungsweſen A.
Lu=
natſcharski entwirft in der Moskauer Prawdg ein
erſchüt=
terndes Bild von dem in Sowjetrußland herrſchenden
Kinder=
elend. Nach ſeinen Angaben beträgt die Zahl der Kinder
in den Hungergouvernements, die der ſtaatlichen Fürſorge zur
Laſt fallen, gegenwärtig etwa 72000. Hierbei muß in Betracht
gezogen werden, daß die Kinder der gleichfalls hungernden
Tar=
tarenrepublik in dieſe Berechnung nicht einbezogen ſind.
Lunat=
ſcharski rechnet damit, daß die Zahl der Kinder, die in den
Hungergouvernements von ihren Eltern verlaſſen oder in dieſer
und jener Form der ſtaatlichen Fürſorge zur Laſt fallen, bald die
Zahl von 300 000 erreichen wird.
In der Stadt Saratow gibt es bereits eben einige
tau=
ſend Kinder, die von ihren Eltern verläſſen oder deren Eltern
Seite 2.
geſtorben ſind. Tauſende von Kindern lagern an den Ufern der
Wolga teilweiſe unter freiem Himmel, zum Teil unter den aufs
Land gezogenen Booten. Niemand kümmert ſich um
die Kinder niemand ernährt ſie, fie leben vom
Bettel, der Proſtitution und dem Diebſtahl. Der
Leiter der Saratowſchen Abteilung für Volksbildung hatte
Lu=
natſcharski eingeſtanden, daß auch ohne die Hungersnot die
Rinderfürſorge der Sowjetregierung in dieſem Gebiet von einer
ſchweren Krife ſtand. Die Kinderheime waren längſt verfallen
und Geld für ihre Ausbeſſerung wurde nicht bewilligt. Voll
Verzweiflung weiſen die Beamten darauf hin, daß angeſichts
ſolcher Zuſtände die Räumlichkeiten für die Aufnahme der Kinder
ſtändig eingeſchränkt werden müſſen, während immer neue
Ströme verlaſſener Kinder in der Stadt Saratow eintreffen,
Im Kreiſe Saratow, auf dem flachen Lande, ſieht es natürlich
bedeutend ſchlimmer aus. Der Leiter der Samaraſchen Abteilung
für Volksbildung erzählt, daß man die Kinder vor der Türe
ſei=
ner Wohnung und bei den Wohnungen ſeiner Angeſtellten laſſe
oder auf den Treppen der Behörden niederlege. Außerdem
wer=
den von der Miliz Tag ſür Tag gegen 50 obdachloſe, verlaffene
Kinder herangeführt.
„Ein ſolches Kind kommit nun in unſer Kinderheim. Aber
in unſeren Kinderheimen, wo die Kinder ohnehin niemals
ſatt=
gefüttert wurden, werden die Rationen jetzt ſtändig beſchnitten,
ſo daß ſie zur abſoluten Hungernorm werden, d. h. daß man
nur durch ein Wunder am Leben bleiben kann.
In Samara gibt es ſolch eine Kinderſtadt, in die letzten Endes
alle gefundenen Kinder geſandt werden. „Man kaun doch nicht
zulaſſen, daß ſie auf der Straße ſterben”, iſt die Motivierung des
Leiters der Abteilung für Volksbildung. Die Sterblichkeit in
Siefem Städtchen iſt erſchütternd. Letzten Endes läuft alles
dar=
auf hinaus, die Kinder nur von der Straße forxzuſchaffen, damit
ſie nicht vor den Augen aller dahinſterben. Und ſo iſt es überall.
Man ſagt, daß bereits Fälle zu verzeichnen waren, wo die
Nordwinenbevölkerung ihre Kinder einfach in
der Wolga erſäuft. Nicht aus Hartherzigkeit, nicht
des=
halb, damit es weniger Eſſer gibt, nicht um irgendein Stück
Brot zu erſparen für die Erwachſenen, ſondern deshalb, weil das
Herz der Eltern es nicht mehr ertragen kann, das Weinen und
Winſein der kleinen Wefen zu hören, mit eigenen Augen zu
ſehen, wie ſie eines langſamen, qqualvollen Todes ſterben.”
Lunatſcharski ſpricht in dieſem Zuſammenhang auch über
die Lage der ruſſiſchen Lehrer. Er ſchreibt wörtlich:
„Die Lehrer wperden bekazintlich ſchon längſt nicht ernährt.
Wie ſie überhaupt exiſtieren konnten — das iſt ein Rätſel, wollte
man nicht annehmen, daß die Bevölkerung offenbar bis jetzt die
Lehrer ernährt hat. Jetzt aber kann die Bevölterung den Lehrer
nicht mehr ernähren. Was wird nun werden? Seine Pflicht
zu erfüllen, auf ſeinem Poſten zu verharren bedeutet für den
Lehrer — ſterben. Eigentlich hat der Lehrer nur die Wahl, gleich
zu ſterben oder ſich aufzumachen und darauf los zu wandern.”
Zur Bekämpfung des furchtbaren Kinderelends ſchlägt
Lu=
natſcharski vor, um jeden Preis im Laufe eines Monats zwölf
Millionen Pud (1 Pud — 16,38 Kilogramm) Mehl in das
Hungergebiet zu ſenden. Mit 150 000 Pud hofft er die
hungern=
den Kinder während des erſten Monats ernähren zu können. Die
Geſamtzahl der Linder in den Hungergouvernements ſchätzt
Lunatſcharski auf 6½ Millionen, eta ein Fünſtel der
Ge=
famtbevölkerung des Hungergebietes.
Rußland.
Konzentrierung von Truppen an der finniſchen Grenze.
Helſingfors, 20. Aug. (Wolff.) Der ſinniſche
General=
ſtab beſtätigt die Blättermeldung von der Konzentrierung
bolſchewiſtiſcher Truppen am kareliſchen
Iſth=
mus. In Regierungskreifen herrſcht die Anſicht vor, daß die
Maßnahme befenſiven Charakter habe, da die Bolſchewiſten einen
finniſchen Angriff beſürchten und durch die hieſige
Baltenkonfe=
renz ſowie burch den englifchen und amerikaniſchen Flottenbeſuch
nervös geworden ſind. Es veilgutet, daß 10 000 Mann ſibiriſcher
Truppen ſowie Geſchütze und vier Panzerzüge nach Oſtkarelien
transportiert worden ſeien.
Die Streikbewegung.
* Mannheim, 20. Aug. Heute ſind hier ſämtliche Arbeiter
der Mannheimer Mühlen in den Streik getreten, nachdem
ihnen erſt am Freitag entſprechend dem Schiedsſpruch des
Schlichtungs=
ausſchuſſes eine Lohnzulage von 1,25 Mark für männliche und 75 Pf.
für weibliche Arbeiter pro Stunde zugeſprochen worden war. Der
Schlichtungsausſchuß hat anerkannt, daß die Arbeitgeber das weiteſte
Entgegenkommen gezeigt haben.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 20. Aug. Als Nachfolger der verſtorbenen
Reichs=
tagsabgeordneten Trimborn, Hitze und Burlage treten
laut Germania nach den Wahlvorſchlagsliſten in den
Reichs=
tag Landtagsabgeordneter Eſſer=Eustirchen, Verbandsdirektor
Korthaus=Berlin=Steglitz, Arbeiterſekretär Hagemann=
Osna=
brück. Parteivorſtand des Zentrums bilden nach dem erſten
Vorſitzenden und erſten Stellvertreter die Vorſitzenden:
Präſi=
dent Dr. Porſch, Frau Hedwig Dransfeld und
Miniſterpräſi=
dent Stegerwald.
Wie die Blätter hören, tritt der Reichsernährungspräſident
Hermes Sonntag eine einſöchige Reiſe nach Oſtpreußen an,
um an Ort und Stelle das Verhältnis und die Wünſche der
ab=
geſchnürten Oſtprodinz auf dem Gebiete der Landwirtſchaft und
der Ernährung kennen zu lernen.
Die Vernehmung des Sportlonzerninhabers Köhn vor
dem Unterſuchungsgericht führte dazu, daß er in Haft bleibt.
Sein Rechtsbeiſtand erhob gegen die Verhaftung Beſchwerde.
— Der Inhaber der Sportkonzerne Arthur Müller, gegen
den ebenfalls Haftbefehl erlaſſen wurde, iſt unauffindbar. Sein
Geſchäftsführer behauptet, den Aufentaltsort Müllers nicht zu
kennen.
Wien, 20. Aug. (Wolff.) Finanzminiſter Dr. Grimm
be=
gibt ſich zur Fortſetzung der in Wien gepflogenen
Verhandlun=
gen auf Einladung des Finanzkomitees des Völkerbundes nach
Paris.
Rom, 21. Aug. (Wolff.) Die italieniſche
Getreide=
erzengung beläuft ſich für das laufende Jahr auf 51 200 900)
Doppelzentner, gegen 38 466000 im Vorjahre. Die mit Getreide
beſtellte Ackerfläche beträgt 4 770 000 Hektar, gegen 4 570 000
Hek=
tar im Vorjahre.
Paris, 21. Aug. (Wolff.) Wie das Echo de Paris
mel=
det, richtete der Abgeordnete Magne an Briand einen Brief,
wo=
rin er angeſichts der politiſchen Lage die ſofortige Einberufung
der Kammer verlangt.
Paris, 21. Aug. (Wolff.) Das Echo de Paris meldet aus
London, das Gerücht, daß die engliſche Negierung wegen der
irländiſchen Frage, wie auch immer die Veryandlungen
da=
rüber ausgehen würden, an das Land appellieren und zu
Neu=
wvahlen ſchreiten würde, nehme immer greifbarere Geſtalt an.
Lille, 21. Aug. (Wolff.) Geſtern abend iſt vor der
Handels=
kammer in Roubaix eine Bombe explodiert. Es ſind nur
einige Fenſterſcheiben zerſtört worden. Der Täter iſt unbekannt.
Madrid, 21. Aug. (Wolff.) Die Blätter verzeichnen das
Ge=
rücht, daß der ſpaniſche Botſchafter in Paris mit der
franzöſi=
ſchen Regierung Beſprechungen wegen einer
franzö=
ſiſch=ſpaniſchen Zuſammenarbeit in Grenzgebieten
von Franzöſiſch= und Spaniſch=Marokko eingeleitet habe.
Athen, 20. Aug. (Wolff.) Die Blätter melden, daß die
Miriditen die Heeresabteilung der albaniſchen
Re=
gierung von Tirana überfielen, einen Offizier töteten und
120 Mann und einen Offizier gefangen nahmen. Die
Gefange=
nen ſeien mit Ausnahme des Offiziers wieder frei gelaſſen
wor=
den, da die Miriditen ſie nicht ernähren könnten.
Stockholm, 20. Aug. (Wolff.) Spenska Dagbladet meldet
das Zuſtandekommen einer Fuſion zwiſchen der
Markoni=
geſellſchaft und der ſchwediſchen Radiogeſell=
Rumier 231.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 22. Auguſt 1921.
ſchaft. Die Mehrheit der Aktien der Radiogeſellſchaft bleibt in
ſchwediſchen Händen.
Darmſtadt, 22. Auguſt.
nn. Grabelottefeier der Kameradfchaftlichen Vereinigung „Heſſen”.
Geſtern vormittag fand auf dem alten Friedhof die Gravolottefeier der
Kampfgenoſſenſchaft Darmſtadt, Kameradſchaftl. Kriegervereine,
Krieger=
kameradſchaft „Germania”, Marine=Verein und Kriegerverein „Blücher”
ſtatt, zu der ſich die Vereine mit ihren Fahnen ſowie ein zahlreiches
Pub=
likum verſammelt hatte. Unter Vorantritt einer Kapelle, die „Ich hatt”
einen Kameraden” ſpielte, bewegte ſich ein endloſer Zug nach den
Ehren=
gräbern der Gefallenen von 1866 und 1870/71. Die Feier wurde durch
einen Choral: „Wie ſie ſo ſanft ruh’n” durch den Geſangverein „
Teu=
tonia” unter Leitung des Herrn Wendorf eingeleitet. Herr
Pfarr=
aſſiſtent Stroh hielt hierauf eine tiefergreiſende Gedächtnisrede,
wel=
cher die Bibelworte: „Selig ſind die Leidtragenden, denn ſie ſollen
ge=
tröſtet werden”, zu Grunde lagen. Wir ſtehen heute auf heiligem
Bo=
den, anr den Gräbern der Gefallenen von 1870/71, die den Heldentod
ſtarben für Deutſchlands Größe und Herrlichkeit. Die Veteranen ſtehen
heute an den Gräbern dieſer Helden um zu höven, was ſie uns zu ſagen
haben. Nicht für Geld Rache und Raub, nein für des Vaterlandes
Ein=
heit iſt ihr Blut gefloſſen. Ein großes, durch ihr Blut errungenes Erbe
haben ſie uns hinterlaſſen. Aus dem Klang der Glocken der nahen
Pauluskirche hören wir heute was dieſe Helden aus großer Zeit uns zu
ſagen haben. Beſchmutzt, in den Staub gezogen und zertreten iſt heute
das Erbe und verloren das Wort: Einigkeit und Freiheit. Aber der
Entſchluß, das große Eube zuſammenzuhalten, der fehlte unſerem Volk.
Das Wohl des Einzelnen ſtand ihm höher als das des Vaterlandes,
Laut klagen dieſe Kämpfer für Kaiſer und Reich uns an: Jhr habt
unſer Erbe geſchändet. Und noch etwas fragen die Toten! Wollt ihr
einig ſein? Im gemeinſamen Schwur wollen wi: die Hand erheben
und ſchwören: Ja, wir wvollen es! (Geſchieht.) Gott gebe uns die
Kraft, dieſes Gelbbnis einzulöſen. Nach dem „Vater unſer” ſang der
Chor das ergreiſende Lied: „Es liegt ein Kreuz von Holz und Stein”.
Hierauf legte der 1. Vorſitzende der Kameradſchaftlichen Vereinigung
„Heſſen” einen drächtigem Loxbeerkranz mit der Widmung: Den Kämbfern
von 1266 und 1870/71, in tiefer Trauer! das Kartell Kameradſchaftl.
Vereinigung „Heſſen” mit den ehrenden Worten für Geiſt, Mut und
Tapferkeit, nieder. Hierauf begaben ſich die Bereine nach dem Veſſunger
Friedhof, evo an den Gräbern der Gefallenen eine gleiche erhebende
Gedächtnisfeier ſtattfand. Pfarraſſiſtent Stroh hielt auch hier die
er=
hebende Gedächtnisrede und der Vorſißende, Herr Hahn. legte auch hier
einen prächrigen Lerbeerkranz mir Widmung und einer Anſprache nieder.
Damit fanden die erhebenden Feiern ihren Abfchluſ.
nn. 25 jährige Jubelfeier des Bezirksmaſchinenmeiſter=Bereins
Darm=
ſtaßt. Unter ſehr zahlreicher Teilnahme ſeiner Mitglieder und
Ehren=
gäſte beging geſtern in den aufs prächtigſte geſchmitckten Feſtſälen des
„Rummelbräu” der Bezirksmaſchinenmeiſter=Verein die
Jubelfeier ſeines 25 jährigen Beſtehens in feſtlicher Weife. Eingeleitet
wurde die Feier vormittags durch einen Akademiſchen Feſtakt, der mit
einem Eröffnungschor „Die Eintracht” des Geſangvereins „Sängerkreis”
unter Herrn Dr. Noacks ſicherer Leitung einem vortrefflichen Auftakt
fand. Nawens des Darmſtädter Maſchinenmeiſter=Vereins begrüßte der
Vorſitzende Bernaskoni die zahlreich erſchienenen Feſtgäſte und
Prinzipale und beſonders den Vextreter der Zentralſtelle für die
Ge=
werbe, Herrn Direktor Dr. Haupt in herzlichen Worten und gedachte
in Dankbarkeit der Kollegen, die den Verein vor 25 Jahren gegründet
haben. Reich an Erfolgen für das Buchdruckergewerbe in dieſer erſten
Etappe möge auch der zweite Abſchnitt für den Verein ebenſo erfolgreich
ſein. Ein brillanter Klaviervortrag von Frl. Jährling und drei
vorzüglich geſungener Lieder von Fil. Schott vom Heſſ. Landesthearer
leitsten zu der hochintersſſanken ung rhetoriſch feinen Feſtrede des
Be=
ziufsvorſitzenden, Kollegen Baßlev über. Er überbrachte dem
Ju=
belverein die herzlichſten Glüclwünſche des Deutſchen Maſchinenmeiſter=
Verbandes und des Darmſtädter Bezirksvereins. Weit ausholend in die
Vergangenheit der letzten 25 Jahre ſchilderte er in packenden Worten die
ſchwere Tarif= und Lohnkampfzeit und forderte zum feſten
Zuſammen=
ſchluß auf. Von 14 Buchdruckern wurde der Verein aus der Not der Zeit
gegrlindet. Damals ſvurden ſie von den Kollegen über die Schulder
angeſehen und ausgelacht. Heute ſteht der Jubelberein als ein ſozialer
Faktor im Buchdruckergewerbe, mit deſſen Organiſation und
Leiſtungs=
ſähigkeit auf allen Gebieten der ſchwarzen Kunſt. Eines Mannes ſei
ganz beſonders gedacht, das iſt der Kollege Wilhelm Ernſt, der ſich um
die techniſche und berufliche Ausbildung der Lehrlings= und Gehilfenſchaft
beſonders große Verdienſte erlvorben hat. Beſonders beherzigenbe Worte
richtete er noch an die Jugend der Buchdrucberkunſt und ſchloß ſeine mit
reichem Beifall ausgezeichnete Feſtrede mit dem packenden Freiheitsgedicht
von Herivegh: „Die Sonne ſteigt am Hümmel empor” Nach einem
Klaviervortrag von Frl. Jährling und einer Geſangsdarbietung von
Frl. Schott fand hierauf die Ehrung der Jubilare, die dem
Verein 25 Jaßre treue Mitgliedſchaft bewvahrten durch den Vorſitzenden,
Herrn Bernaskoni, durch Ueberreichung von prächtigen
Ehren=
urkunden ſtatt und zvar an die Herren Chr. Berſch. Georg Böll,
Wilhelm Ernſt Joh. Fiſcher, Georg Lutz Chriſtian Jäger,
Georg Volz und Guſtgv Piefke. Namens der Jubilare dankte Herr
Ernſt dem Vereinsdorſtand für dieſe Ehrung und drüclte den Wunſch aus,
daß die Jugend den Jubilaren in Vereinstreue und Kollegialität
nach=
eifern möge. Glückwünſche überbrachten dem Jubelverein ein Vertreter
des Kreisvereins Frankfurt a. M. und Frankfurt=Offenbach und
über=
reichte als Jubiläumsgeſchenk das Handbuch für Buchdruckerkunſt. Drei
Vereine des Kreiſes und zwar Frankfurt a. M., Kaſſel und Darmſtadt
konnten jetzt ihr 25jähriges Stiftungsfeſt feiern. Kollege Nebe
über=
brachte Namens bes Bildungsverbandes Deutſcher Buchdrucker, Sektion
Darmſtadt, die heuzlichſten Glückwiinſche und überreichte eine von Kollegen
Faktor Claus, entworfen= und prachtvoll in Maximilianſchrift
ge=
ſchriebene Erinnerungs=Urkunde. Für den Maſchinenſetzer=Verein
über=
brachte Kollege Jäger herzliche Glüchvünſche, ebenſo ſandte der
Leip=
ziger Bucdrucker= und Maſchinenmeiſterverein und die Vereine
Alten=
burg und Mainz brieflich die herzlichſtem Glück= und Segenswünſche.
— Den Abſchluß des Feſtaktes bildete die Enthüllung einer
Ge=
denktafel für die in Weltkrieg gefallenen Kollegen des Jubelvereins,
die von dem Bezirksvorſitzenden Baßler vollzogen wurde. Zum
ehren=
den Gedächtnis der auf dem Felde der Ehre Gefallenen erhob ſich die
Feſtderſammlung von den Sitzen. Mit einemr Schlußchor „Der Sturm”
des Geſangvereins „Sängerkreis” und dem Dank des Feſtvorſitzenden an
die Kümſtlerin und die Sänger für ihre Dienſte zur würdigen Geſtaltung
der Feier wurde der Feſtakt um 11 Uhr geſchloſſen. Hierauf fand um
½12 Uhr in dem Liehtſaal des Gewerbemuſeums in der Neckarſtraße die
Eröffnung einer reichſhaltig und ſehenswerten Druckſachen= und
Kunſtdruck=Ausſtellung durch Kollegen Ernſt ſtatt, die von
den hieſigen und ausſwärtigen Buch= und Kunſtdruckereien reich beſchickt
iſt. Ein eingehender Bericht hierüber erfolgt noch ſpäter. Am
Nach=
mittag fand in den ſämtlichen Räumen des „Rummelbräu” ein großes
Volksfeſt mit Muſik und Geſangsvorträgen, Kinderſpielen und abends
Tanz mit Gartenbeleuchtung unter zahlreicher Teilnahme der Mitglieder
und Familien des Jubelvereins als Abſchluß der 25 jährigen
Jubiläums=
feier ſtatt.
sw. Eine Proteſtverſammlung des Heſſiſchen Vaucrnbundes gegen
bie Getreißeumlage fand geſtern nachmittag in der Turnhalle ant
Woogs=
blatz ſtatt. Der ſtellvertretende Landesvorſitzende, Dr. Dehlinger=
Weilerhof, dankte für das zahlreiche Erſcheinen und wies auf die
un=
gerechte Behandlung Heſſens bei der Umlage hin. Er ermahnke zu
ein=
mütigem Zuſammenſtehen. Bürgermeiſter Glaſer=Nordheim
der=
breitete ſich über die Wirkung der Umlage in Heſſen, er wies darauf
hin, daß Heſſen mit 50 000 Tonnen mehr als dopbelt ſo viel abliefern
müſſe, als Baden mit 12000 Tonnen und Württemberg mit 16 000
Tonnen zuſammen. Als nächſter Redner ſprach Landwirt „Heid=
Waldmichelbach. Er wies auf die ungerechte Behandlung unter der
Zwvangswirtſchaft und auch jetzt bei der Umlage hin, die nur daher
komme, daß die Bauern nicht oder nur ungenügend organiſiert ſeien,
und ermahns daher, für die Zukunft zu einheitlichem Zuſammenſchluß
zu kommen. Landwirt Jakob=Köniaſtädten ſchildert die Wirkung
der Umlage im Kreiſe Groß=Gerau und hob hervor, daß in den
Ried=
orten die Dürre die ſchlimmſten Wirkungen gehabt habe. Die
Umlage=
mengen, die von den Landwirten gefordert würden, würden knapb den
eigenen Vedauf für Selbſtverſorger an Saatgut übrig laſſen.
Land=
wirt Laufer=Bieber verurteilt das Verhalten der Zentrumspartei
bei der Abſtimmung der Zwangswirtſchaft im Reichstage.
Haupt=
geſchäftsführer Dr. Müller=Darmſtadt beſpricht zunächſt den Kampf
um die Aufhebung der Zivangswirtſchaft. Die Aufhebung der
Bewirt=
ſchaftung des Fleiſches babe gezeigt, daß die inländiſche Verſorgung
vollkemmen ausreiche. Das gleiche habe die Kartoffelwvirtſchaft im
Herbſt gezeigt, daß ſelbſt Vertreter der verbrauchenden Kreiſe
nach=
träglich zugegeben haben, die Regelung ſei beſſer geſeſen als bei der
Zwangswirtſchaft. Das gleiche ſei auch beim Getreide zu erſarten.
Eine Verſorgung der Bevölkerung mit einheimiſchen Lebensmitteln
müſſe geſchaffen werden, daß bei dem ſchlechten Stand der Valuta der
Bezug aus dem Nuslande möglichft eingeſchränkt würde. Zur Umlage
ſelbſt erklärt Nedner, daß dieſe für Heſſen unausführbar ſei. Die
Reichsregierung habe es abgelehnt, neben der Selbſtverforgerration bei
den viebreichen Bauernbetrieben auſch den Bedarf an Futtergetreide für
die Viehzucht zu berückſichtigen. Die Landwirtſchaft ſei daher vor die
Wahl geſtellt, Futtermittel zu teuren Preiſen zu kaufen, oder aber das
Getreide zu behalten. Dann könne aber die Umlage nicht erfüllt
wer=
den. Redner ſchlägt vor, der Reichsregierung zu erklären, daß die
hefſiſche Landwirtſchaft bereit ſei, die Hälfte der geforderten Umlage /
abzuliefern; das ſei immer noch faſt ſo viel, als Baden und Württem=
berg zuſammen. Eine höhere Ablieferung könne unter keinen
Umſtän=
den erfolgen. Nach einer lebhaften Diskuſſion nahm die Verſammlung
folgende Reſolution einſtimmig an: Ueber 2000 heute in der
Turnhalle in Darmſtadt verſammelten Landwirte erheben einſtimmig
Einſpruch gegen die Heſſen auferlegte Getreideumlage. Wir weiſen
die Zumutung, daß Heſſen doppelt ſo viel Getreide abliefeen ſoll als
Württemberg unb Baden, entrüſtet zurück. Von vielen Betrieben wird
durch die Umlage mehr verlangt, als durch die Zwangswirtſchaft. Die
lang andauernde Trockenheit hat den Ausfall der Getreideernte ſtark
beeinträchtigt. Infolge der Futtermittelknappheit ſiad die
viehhalten=
den Bauern geziungen, das Futtergetreide für das Durchhalten ihrer
Viehbeſtände zu beanſpruchen. Wir fordern daher von der
Reichs=
regierung Herabſetzung der Umlage. Wir ſind bereit, die Hälfte des
angeforderten Getreides abzuliefern und lehnen jede weitere
Anforde=
rung entſchieden ab.
Dienstag, den 23. Auguſt 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Trot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 98, 97
und 96, je 800 gr Brot. Marke Nr. 91, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß), Marke Nr. 69, je 800 gr Brot,
Marke Nr. 66, 560 gr Mehl oder 800 gr Broz,
Haushaltungsmehl: Bis 15. September auf die Lebens
nittel=
marken „Friedberg” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
iehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
ungültige Marken. Alle bis einſchließlich 15. Auguſt d8, J8. für
Brot und Mehl aufgerufenen Marken ſind ungültig und dürfen
zum Brot= oder Mehlbezug nicht mehr angenommen werden.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2.— Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel=
Ver=
kaufsſtellen.
Milch: Auf Marke „Auguſte” der blauen Lebensmittelkarten
je ½ Liter,
Zucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau; grün, lila und rot, Nr. 27
weiß, Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung
Marke „Minna” 500 gr auf den Kopf.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate /o
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die volle Jahreszuteilung in Rohbraunkohlen aus
der Grube Prinz von Heſſen.
Berkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
* Orpheum. In der heutigen Vorſtellung „Am Teetiſch”
Luſtſpiel von Sloboda, verabſchiedet ſich Bruno Harprecht
nach achtjähriger Tätigkeit vom Darmſtädter muſikliebenden Publikum.
— Im Jahre 1913 von Intendant Dr. Eger nach Darmſtadt berufen,
hatte ſich Bruno Harprecht während dieſer Zeit einer außerordentlichen
Beliebtheit zu erfreuen, welche ſich ſeit Begründung des
Sommer=
theaters im vorigen Jahre geradezu zur Volkstümlichkeit geſteigert hat.
So kann man wohl ſagen, daß ihn ein ſehr großer Kreis treuer
Ver=
ehrer mit aufrichtigem Bedauern ſcheiden ſieht. — Sein neuer
Wir=
kungskreis iſt das Deutſche Schauſpielhaus in Hamburg, „welches unter
Leitung Dr. Egers ſteht.
Zur Beamtenbewegung.
Bei den Beratungen über den Haushalt des heſſiſchen
Staa=
tes iſt jüngſt von Regierungsſeite ausgeführt lvorden, daß im
Hinblick auf den Tiefſtand unſerer Valuta die Staatsausgaben
im Verhältnis zu den früheren Zeiten nicht nur nicht geſtiegen,
ſondern gefallen ſind. Und das trotz der durch die
neugeſchaffe=
nen Verhältniſſe vielfach nötig gewordenen Vermehrung des
Beamtenperſonals. Es iſt dabei ferner offen darauf hingewieſen
worden, daß die Erſparniſſe zum großen Teil auf Koſten der
Be=
amtenſchaft ſelbſt gemacht werden, die heute nur etwa „zwei
Drittel ihres früheren Einkommens bezieht”. Zugrundegelegt
war dabei die Annahme der „Groſchenmark‟. Dazu iſt zu
be=
merken, daß die Mark heute durchſchnittlich im Verhältnis zu den
Steigerungen der Koſten für die notwendigſten Lebensbedürfniſſe
nicht mehr mit einem Zehntel, ſondern höchſtens noch mit einem
Fünfzehntel ihres früheren Wertes anzuſetzen iſt. Dieſe
Berech=
nung iſt auch den Vorſchlägen über die Steuer vom Goldwert
zugrunde gelegt worden. Ferner trifft es — bei Unterſtellung
der Groſchenmark! — nicht zu, daß die Beamten durchſchnittlich
zivei Drittel ihres früheren Einkommens beziehen.
In der Tat beziehen gegenwärtig die unteren Beamten etwa
die Hälfte, die mittleren fünf Zehntel und die höheren Beamten
ein Drittel ihres früheren Einkommens. Sämtliche Beamten
ſind hiernach berechtigt, den von anderen Berufsklaſſen häufig
zu hörenden Hinweis, wie gut es ihnen gegenüber den anderen
doch gehe, nachdem durch die neue Beſoldungsordnung ihr
Ein=
kommen feſtgeſetzt ſei, als völlig irreführend zurückzuweiſen.
Alle Beamten tragen vielmehr überaus reichlich ihr Teil an der
durch die unglücklichen Verhältniſſe geſchaffenen wirtſchaftlichen
Not. Sie haben, wie alle Feſtbeſoldeten, mit den Arbeitern auch
das gemein, daß ſie bei weiterer Steigerung der
Lebensbedürf=
niſſe darauf angewieſen ſind, daß ſie von ihrem Arbeitgeber —
das iſt bei den Beamten dem Reich, Staat oder den Gemeinden —
die Erhöhung ihrer Bezüge verlangen müſſen. Sie ſind nicht
in der Lage, ihre Unkoſten ſelbſt auf ihre Arbeitserzeugniſſe oder
Verkaufs= uſw. Gegenſtände aufzuſchlagen. Dieſe Gemeinſchaft
der Intereſſen auf dieſem Gebiete hat ja auch dazu geführt, daß
ſich die großen Beamtenverbände nach dem Muſter der
Arbeiter=
gewerkſchaften organiſieren zu müſſen glaubten und daß ſie
neuerdings ein gewiſſes Kartell mit dieſen gebildet haben. Die
Beamten= und Angeſteiltengewerkſchaften glauben durch
Zuſam=
mnenigehen mit den Arbeitergewerkſchaften ihre eigenen
Beſtrebun=
gen erfolgreicher durchſetzen zu können. So verlockend auch der
Gedanke an ſich erſcheinen mag, endlich einmal einen Ausgleich
zwiſchen den Jutereſſen der Arbeiter, Angeſtellten und Beamten
nicht nur, ſondern zwiſchen den Arbeitern und den ſonſtigen
Bür=
gern jederart überhaupt herbeizuführen, ſo groß müſſen doch die
Bebenken gerade für die Beamtenſchaft ſein, wenn ſie ſich fragt,
ob ſie die Ueberzeugung haben kann, daß auf der „anderen Seite‟
ſchon heute der Boden dafür vorhanden iſt, daß auf dieſem Wege
ein „Ausgleich” erfolgt, der den von ſeiten der Beamtenſchaft als
unbedingt berechtigt zu fordernden Vorausſetzungen entſpricht.
In einem in der ſozialdemokratifchen Preſſe veröffentlichten
Aufſatz des Herrn Dr. Werner Peiſer werden die von „
bürger=
licher” Seite gemachten Verſuche, mit dem Ziel, eine Verſöhnung
durch Arbeiter und Bürger herbeizuführen auf Grund der
allein=
ſeligmachenden marxiſtiſchen Auffaſſung von dem „
Klaſſencharak=
ter des kapitaliſtiſchen Staates” als völlig abwegig abgetan. Es
heißt da: „Die Ausſöhnung zweier Klaſſen bedingt — nach
ein=
fachen logiſchen Grundgedanken — zunächſt das Vorhandenſein
von Gegenſätzen. Es bedarf keiner langen Unterſuchung, ob dieſe
Gegenſätze zwiſchen Arbeitern und Bürgern vorhanden ſind und
auf welchem Gebiet ſie liegen. Der Proletarier weiß längſt, daß
er zwar nicht in dem einzelnen Bürger, nicht in dem einzelnen
Kapitaliſten ſeinen Feind zu erkennen und zu bekämpfen hat,
ſondern daß ſeine Einſtellung ſich gegen die Klaſſe zu richten
hat uſw.” Bezeichnend iſt, daß dem Proletarier in einem
Atem=
zuge der Bürger — zu dem ſich doch wohl die Beamten alle
rech=
nen — und der Kapitaliſt gegenübergeſtellt werden. Es heißt
dann ſpäter, daß zwingend zu folgern ſei, „daß bei
gleichbleiben=
dem Entwicklungsprozeß für die Zukunft die
Ausſöhnungs=
möglichkeiten gleich Null zu werten ſind‟. Der Herk
Rummer 23 1.
Verfaſſer hält die „durch die ſozialiſtiſchen Lehren von der
Prole=
tariſierung der Menſchheit leider genährte Auffaſſung” allerdings
ſeinerſeits für unrichtig, daß in der ſozialiſtiſchen Geſellſchaft alle
Menſchen Proletarier in dem Sinne des kapitaliſtiſchen
Gegen=
wartsſtaates ſein werden. „Richtig iſt ſelbſtverſtändlich, daß die
ſozialiſtiſche Geſellſchaft keine bürgerlichen Drohnen
mehr kennt” uſw. Es iſt alſo die alte den ſogenannten
Prole=
tariern von den Führern eingehämmerte Vorſtellung, die „
Bür=
ger” ſind Drohnen — oder doch Drohnen gibt es nur unter den
Bürgern. Drohnen gibt es in allen ſogenannten Ständen, ob
man ſie nun Proletarier, Bürger oder ſonſtwie heißt! Das weiß
jeder tüchtige Arbeiter, ſei er unter den Hand= oder Kopfarbeitern
zu ſuchen. Dieſe Drohnen in allen Berufsſtänden
auszumer=
zen, das iſt ein gemeinſchaftlich erſtrebenswertes Ziel.
Wenn wir auf dieſen Anffatz gerade in unſerem
Zuſammen=
hange hinweiſen, ſo geſchieht es, um die Beamten, vom letzten
angefangen, dazu anzuregen, unabhängig von der gedruckt oder
ſonſtwie auf ihrem eigenen Gebiete ihnen vorgeſetzten geiſtigen
Nahrung, felbſt einmal darüber nachzudenken, ob ſie ſich der
Ge=
fahr voll bewußt ſind, die in dem Anſe
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 22. Anguft 1921.
Seite 3.
liegt! Es ſcheint nur ein verlockendes Ziel,
alle im gewiſſen Sinne „gleich” zu machen, beſonders dem, der
auf der Leiter noch unten ſteht. Dieſes Ziel iſt heute in der
Be=
amtenſchaft, wenn man die Ausbildungs= und ſonſtigen Koſten
für die einzelnen Zweige mit berückſichtiigt, wirtſchaftlich ſchon
mehr als erreicht! Wenn es nur annähernd ſo fort geht, ſo
ver=
ſchüttet jeder, auch der Arbeiter, ſich ſelbſt, ſeinen Kindern und
Kindeskindern jede Aufſtiegmöglichkeit, er müßte denn gerade
„Kapitaliſt” ſein oder werden. — Der erſte Schritt nach der
An=
ſchlußbewegung der Beamtengewerkſchaften rechtfertigt die
Be=
denken vollauf! Das Reichskabinett ſoll einen Vorſchlag der drei
Spitzengewerkſchaftsorganiſationen über einen Einheits=
Teuerungszuſchlag für alle Beamtenbeſoldungsgruppen
angenommen haben. Die Höhe iſt noch unbekannt. Die
Organi=
ſationen fordern 3600 Mark. Die Wirkung, die dabei erzielt
wer=
den würde, zeigt die nachſtehende Ueberſicht, die für die oberſte
Ortsklaſſe A aufgeſtellt iſt, für die übrigen Ortsklaſſen, die
ſämt=
lich niedrigere Endgehälter aufweiſen, wird das Bild entſprechen.
Gegenüberſtellung der wirklichen Erhöhung des Einkommens
der Beamtengruppen bei gleichmäßigem Teuerungszuſchlag
von 3600 ℳℳ nach Abzuig der Einkommenſteuer
(verheiratet, 1 Kind — Höchſteinkommen — Ortsklaſſe A).
dungs=
Grup=
pe Höchſtein
nach Al
Ste
jetzt
*N ommen
jzug der
ter
künftig Mithin (
um
„K rhöhung
d ſ. Steuer von
ber Erhöhung
um 3600 ℳ
ℳ 18 602 19 842 3240 19,5 360 17 367 20 607 3240 18,6 360 10 19 050 22 290 3240 17,0 360 10 19 968 23 208 3240 16,2 360 10 21 651 24 891 3240 15,0 360 10 VII 22 509 25 528 3019 13,4 581 16,1 WIII 23 872 26 752 2880 12,1 720 20 IX 26 184 29 033 2849 10,9 751 20,9 28 496 31 200 2704 9,5 896 24,9 Ki 30 923 33 535 2612 8,4 988 27,4 AII 33 752 36 239 2487 7,4 1113 30,9 zlIf 39 600 41 780 . 2160 5,5 1440 40
Das iſt der erſte Schritt zum Einheitsgehalt überhaupt, d. h.
zur völligen Unnöglichmachuug eines beſonderen Aufwandes
von „Nichtkapitaliſten” für die Vorbildung zu höheren
Stellun=
gen! Die Unenöglichmachung jeden Aufſtieges, geradezu ein
Ver=
rat an den qualifizierten Berufsbeamten, insbeſondere den
mitt=
leren und höheren und an jedem, der es einmal ſelbſt werden
— freie Bahn den Tüchtigen — oder ſeine Kinder dazu bringen
will. Wer Zahlen leſen kann, der leſe und verſtehe! Alle
Be=
amten müßten dagegen Sturm laufen, daß ſie von ihren Führern
auf dieſe ſchiefe Ebene geleitet werden!
Adolf Snell, Poſtrat in Darmſtadt.
Stimmen aus dem Leferkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unier dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Bexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Kmfange der Einſender verautwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
— An die für Reinlichkeit und Geſundheit zu ſorgende
ſtädtiſche Behörde! Warum bleibt, zumal bei ſtarkem Wind und bei
dem Durchſauſen der vielen Autos, die Frankfurter Straße
H. R.
tagelang ungeſprengt?! U. A. w. g.
S.
Dasſelbe gilt auch für die Mornewegſtraße.
Literariſches.
— Obſt, Prof. Dr. Georg, Wechſel= und Scheckkunde.
Eine gemeinverſtändliche Darſtellung der Wechſelordnung, des
Wechſel=
ſtempel=, Scheckgeſetzes uſſv. an der Hand von Beiſpielen. 7. veränderte
Auflage (23.—26. Tauſend) 1921. Gr. 80 VIII und 144 Seiten. 20 Mk.
Stuttgart, C. E. Poeſchel Verlag. Schon in 7. Auflage erſcheint die
Wechſel= und Scheckunde von Profeſſor Dr. Georg Obſt, ehemaliger
Bankdirektor, den neueſten Geſetzen entſprechend umgearbeitet. Die be=
kannten Vorzüge ſeiner Bücher: Klarheit und gemeinverſtändliche
Dar=
ſtellung, leichte Schreibweiſe ohne umützen Ballaſt kommen auch bei der
Neuauflage dieſes Werkes voll zur Eeltung. Weſentlich iſt auch, daß
faſt nichts als bekannt vorausgeſetzt wird. Das macht die Arbeit auch
zum Selbſtſtdium außerordentlich geeignet.
— Ergänzungsband zum
Körperſchaftsſteuer=
geſetz. 1. Das Geſetz über vorläufige Zahlungen auf die
Körper=
ſchaftsſteuer vom 26. März 1921 nebſt Ausfüihrungsbeſtimmungen und
der Vollzugsanweiſung. 2. Der Einfluß des Geſetzes zur Aenderung des
Einkommenſteuergeſetzes vom 24. März 1921 auf das
Körperſchaftsſteuer=
geſetz. 3. Die Ausführungsbeſtimmungen zum Körperſchaftsſteuergeſetz
nebſt der Verordnung über die erſte Veranlagung zur Körperſchaftsſteuer.
Mit ausführlichen Erläuterungen, Einleitungen, den Geſetzestexten und
den Muſtern für die Steuererklärungen von Dr. Nichazd Noſendorff,
Rechtsanwalt und Notar zu Berbin. Preis geb. 16,50 Mk. 1921.
Jn=
duſtvieverlag Späth u. Linde, Berlin C. 2, Königſtraße 52. Das
vor=
liegende Buch ſtellt eine unentbehrliche Ergänzung zu der bereits in
dritter Auflage erſchienenen Handausgabe des Körperſchaftsſteuergeſetzes
von Dr. Roſendorff ſowie für alle anderen
Körperſchaftsſteuergeſetzaus=
gaben dar.
— Unter dem Titel „Kohlenſparende Bau= und
Wohn=
genoſſenſchaft Goldmark” erſchien im Verlag von H. Kichler,
Darmſtadt, ein Schriftchen aus der Feder des in weiteren Kreiſen
bekann=
teir Baurats H. Kolb. Der Titel deutet in gedrängter Kürze die
Leirgedanken des Inhalts an. Ein Untertitel „Wir müſſen bauen! Aber
wie?”, weiſt auf die Grundfrage hin, deren Beandwortung der Verfaſſer
ſich zur Aufgabe gemacht hat. Es gilt die Löſung des Problems, die
Bautätigkeit energiſch zu beleben. Da dies weſentlich ein Finanzproblem,
erwartet den Leſer die Erklärung des an ſich etwas rätfelhaft klingenden
Namens „Goldmark” der Genoſfenſchaft. Es wird nämlich ein Weg
ge=
zeigt, das Moment der Ueberteuerung des Beuens bei, den Vergütuigen
füir Leiſtungen und insbeſondere bei allen langfriſtigen
Schuldverpflich=
tungen durch ein Zuruickgreifen auf die Kaufkraft der „Goldmark”
prak=
tiſch unſchädlich zu umchen. Bei der ſozialen Vedeutung der behandelten
Fragen kann nur warm empfohlen werden, ſich mit dem leicht
verſtänd=
lichen Inhalt des in den hieſigen Buchhandlungen käuflichen Schriftchens
bekannt zu machen.
* Neu erſchienene Broſchüren. Verwaltung und
Wirt=
ſchaft. Grundriß zur Einführung in das geltende Recht von Dr. Franz
Dochow, Profeſſor an der Univerſität Heidelbera. 46 Seiten. Preis 4,40
Mk. 1921. Induſtrieverlag Spgeth u. Linde, Berlin C. 2. —
Auslands=
deutſchtum und deutſches Schickſal. Eine Zukunftsfrage für das Deutſche
Volk von Dr. Rudolf Peſchfe. Herausgegeben von der Vereinigten
Fürſorge für das Auslandsdeutſchtum e. V., Berlin W., Kleiſtſtraße 43.
Preis 1.20 Mark. — Syſtematiſche Ueberſicht über ſämtliche
wirtſchaft=
liche Beſtimmungen des Verſailler Friebensvertrages vom 28. Januar
1919, neEſt Rheinlandahkommen. Ein Führer durch den Friedensvertrag,
zuſammengeſtellt von Dr. W. Klinghardr. Reg.=Rat im Reich3miniſterium
für Wirdereufbau. Verlag Georg Stilke, Berlin NW. 7. Preis 4,40
Handel und Verkehr.
* Die Finanzgebarung des Reiches. Die Reichs=
Einnahmen und =Ausgaben betrugen in der erſten
Auguſt=
dekade nach der amtlichen Ueberſicht:
1. 8. bis 10. 8. 1. 4. bis 10. 8.
1921
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Ausgaben . . .. ...
6 072 808
Ginnahwen . . .......
15 757 197
1304 404
Neue ſchwebende Schuld . . .
4 769 000 29 114 713
Von den Ausgaben entfielen 5320 Mill. Mk. auf allgemeine,
485 Miſſ. Mk. auf Schuldzinſen und 268 Mill. Mk. auf Zuſchiſſe für
Betriebsverſvaltungen. (Die Poſt= und Telegraphen=Verwaltung brachte
140 Mill. Mk. Ablieferung, während die Reichseiſenbahn einen Zuſchuß
von 408 Mill. Mk. erforderte.) Zum Ausgleich der Einnahmen und
Ausgaben war die Aufnahme von 4769 Mill. Mk. neuer ſchivebender
Schulden erſorderlich, wodurch die geſamte ſchwebende Schuld auf 195,44
Milliarden Mazk erhöht wurde.
Wochenrundſchau von den Viehmärkten.
b. Die Zuführen zu den diesivöchentlichen Märkten genügten
durch=
wveg der Nachfrage. Der Handel terlief auf den meiſten Märkten in
Rindern langſam bei weichendem Preiſen, in Kälbern und Schafen
mittel=
mäßig bei ziemnlich unveränderten Preiſen, in Schweinen glatt bei
durch=
weg weiter anziehenden Preiſen: Es notierten pro 100 Pfund Lebend=
r. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Die geringe
Be=
lebung, die ſich am Holzmarkt eingeſtellr hat, kann nicht darüber
hinweg=
täuſchen, daß die Lage nach wie dor unbefriedigend bleibt. Eine
große Zahl der augenblichlich vom Holzhandel und von den
Holzver=
brauchern getätigten Einkäufe iſt eine Folge der niederen Bewertung
unſerer deutſchen Mark, im Ausland und der in ähnlichen Fällen ſchon
ſo häufig beobachteten Flucht von dem baren Gelde. In der Tat iſt
der Abſatz der Möbel im Inland wicht geſtiegen, weil die
Wohnungs=
not keineswegs wveſentlich gemildert wurde und eine Bautätigkeit größeren
Stils nicht vorliegt. Das Auslandsgeſchäft, das ſich an und für ſich bei
dem Stande der Valuta beleben könnte, wird dadurch behindert, daß in
Holland, Belgien und auch in Nordfrankreich kein Bedarf beſteht. Die
einzige Warengattung, die hiervon ausgenommen iſt, ſind zur Zeit
Bahn=
ſchwellen, die zu allerdings recht unbefriedigenden Preiſen über Danzig,
Memel und in geringem Umfange auch von Stettin aus nach dem Aus=
Carl Eichenberg
Cill; Eichenberg, geb. Wartensleben
VERMAHLTE
Darmstadt, Dienstag, 23. Augest 1921
Heinheimerstr. 11.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme
an meinem ſo ſchweren, unerfetzlichen Verluſte
ſpreche ich hiermit meinen tiefgefühlten Dank
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Darmſtadt, den 21. Auguſt 1921.
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die im Juli bei der großen Verdingung eingereichten Angebote die
Zu=
ſchläge erteilt und auch alle lieferungsfähigen Häuſer des Holzhandels
berückſichtigt, die außerhalb des ſonſt meiſt in Erſcheinung tretenden
Schwellenkonzerns ſtehen. Ob dos Eiſenbahn=Zentralamt mit den
Kon=
zern=Firmen Schwellenabſchlüſſe noch tärigen wird, ſteht dahin. Dieſe
Firmen hatten unvorſchriftsmäßige Angebote eingereicht und ſwaren
des=
halb zunächſt nicht berüchſichtigt worden. Im allgemeinen iſt am
Schwel=
lenmarkt eine gewiſſe Feſtigkeit, die in Preiserhöhungen von 2—3 Mark
für die Schwelle ihren Ausdruck findet, underkennbar. Insbeſondere ſind
es Schſvellen preußiſchen Profils 1. Klaſſe, die zur Zeit zur Erfüllung der
dem Eiſenbahn=Zentralamt gegenüber eingegangenen
Lieferungsverpflich=
tungen geſucht werden. Am Eichenmarkt iſt die Lage unverändert. Das
Geſchäft bleibt weiter flau. Dagegen haben ſich die Umſätze in guten
Erlen=Schnitthölzern erhöht, und es wurden insbeſondere einige
Ver=
käufe polniſcher Erle nach Leipzig und Dresden, Düſſeldorf und Köln
bekamnt.
Spiel, Sport und Turnen.
* Darmſtädter Fußballverein 1912—
Spielver=
einigung 07 Mannheim (Liga) 2:1. Trotz des
unbeſtän=
digen Wetters, leichter Niederſchläge, weilte am Samstag nachmittag
beim Spiel der 1. Mannſchaft des D. F.=V. 12 gegen die
Ligamann=
ſchaft der Spvgg. 07 Mannheim eine ſtattliche Fußballgemeinde. Beide
Mannſchaften traten in ſtärkſter Aufſtellung an, Mannheim mit einem
Erſatzmann. Mit Beginn des Spieles ſchon findet ſich Mannheim,
glänzt durch genaues Zuſpiel, leiſtet die Mannheimer Läuferreihe
beſtes Zerſtörungs= und Deckungsſpiel, bildet ihrem Sturme im
An=
griff ſolche Unterſtützung, daß ſich das Spiel ziemlich in der Spielhälfte
von D. F.=V. 12 bewegt. In der 10. Minute landet ein prächtiger
Fernſchuß des Halblinken Mannheims im Tore von D. F.=V. 12.
Wei=
terhin liegt Mannheim im Angriff. Ein ſcharfer Schuß des Mannheimer
Halblinken prallt am Poſten ab, weitere Schüſſe des ſehr ſchußfreudigen
und ſicheren Stürmers enden im Aus oder aber werden vom D. F.=V.
12=Torhüter, der einige gefährliche vorzüglich meiſtert, abgewehrt.
Gegen Ende der erſten Spielhälfte kommt D. F.=V. 12 auf. Das
Zu=
ſammenſpiel des Sturmes wird beſſer, und die Läuferreihe, die bisher
in Zerſtörungsarbeit Gutes gezeigt, findet ſich mit dem Sturm zu
ſchö=
nen Angriffen, die ſchließlich zum Ausgleich und gleich darauf zum
2. Tore führen. Halbzeit 2:1 für D. F.=V. 12. Nach der Pauſe hat
ſich das Tempo, das bereits in der erſten Hälfte ein ſehr ſcharfes war,
noch geſteigert. Das Bild hat ſich nun zugunſten von D. F.=V. 12
ver=
ſchoben. D. F.=V. 12 berlegt dank der ausgezeichneten Arbeit der
Läuferreihe und des Sturmes das Spiel faſt ausſchließlich in
Mann=
heims Spielhälfte. Mannheims Verteidigung und Torhüter find indes
auf der Höhe und wiſſen weitere zählbare Erfolge zu verhindern.
Gegen Schluß arbeitet Mannheims Sturm mit Hochdruck, zielt auf den
Ausgleich hin, kann indes am verdienten 2:1=Siege des D. F.=V. 12
nichts mehr ändern. Beſtechende Einzelleiſtungen und Kombinationen
halten die Zuſchauer bis zum Ende in Spannung und finden beifüllige
Aufnahme. Beide Mannſchaften ſind in ſich durchweg ausgeglichen und
nahezu gleichwertig; Mannheim beſitzt gegenüber D. F.=V. 12 ein
klei=
nes Plus an Taktik. In Herrn Homburg=Frankfurt hatte das Spiel
einen ſicheren, untadelhaften Leiter.
* Turngemeinde Darmſtadt 1846
Fußballabtei=
lung. Das Spiel gegen den A=Klaſſe=Verein Spielverein 1913
Milten=
berg a. M. am geſtrigen Sonntag endigte mit dem äußerſt hohen Sieg
der hieſigen Mannſchaft, die mit 8:0 gewann. Tadelloſe Vorführungen
am Barren während den Halbzeit, ausgeführt von einigen Turnern
der 1. Riege der T.=G. D. 1846, trugen ſehr dazu bei, daß jeder
Be=
ſucher den Sportplatz befriedigt verlaſſen konnte.
* Deutſche Leichtathketik=Meiſterſchaften in
Hamburg. Am Sonntag wohnten 10 000 Zuſchauer den deutſchen
Meiſterſchaftskämpfen in Hamburg bei. 4 X100 Meter=Staffel: 1.
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2. Spkl. Charlottenburg, 3. Berliner Spkl. Diskuswerfen: 1.
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3. Junghenn=Charlottenburg 39,20. 800 Meter: 1. Kern=Eintracht
Frank=
furt 1:57,9, 2. Scheer=Kiel 1½ Meter zurück, 3. Beßler=Stuttgart. 100
Meter: 1. Houben=Krefeld 10,8 Sek., 2. Senftleben=Charlottenburg
3 Meter zurück, Glaſer=Hamburg geſtürzt. 100 Meter für Damen: 1.
Frl. Kießling=To. 60 München 12,8 Sek., 2. Frl. Bleich=Jahn München,
3. Frl. Kählitz=Leipzig, 4. Frl. Fiebig=Eintracht Frankfurt. Weitſprung:
1. Söllinger=München 7,14 Meter, 2. Schuhmacher=Hamburg 7:13 Meter,
3. Hornberger=Kreuznach 7.11 Meter. 10 000 Meter: 1. Vietz=Berlin
34:27,4, 2. Kretſchmann=Hamburg, 3. Mathes=Saarbrücken. Weitſprung
für Damen: 1. Frl. Kießling=München 5,46 Meter, 2. Frl. Seeliger=
Hamburg 5,46, 3. Frl. Heiß=München. Durch Los entfchieden. 110
Me=
ter Hürden: 1. Gillmann=Sendling=München 16/4 Sek., 2. Ball=Sendling=
München 4½ Meter zurück, von Halt=München drei Hürden geworfen.
400 Meter: 1. Moſt=Krefeld 50,1 Sek., 2. Berchtold=Mtv. München ½
Me=
ter zuruick, 3. Erler=Hamburg. 1500 Meter: 1. Koepke=Zehlendorf 4:07,4,
2. Ufer=Düren, 3. Langkutſch=Zehlendorf. Stabhochſprung: Gaim=
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Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Kurt Mitſching;
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