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ſtummer 229
Zeichen der Demoraliſation.
Meit dem Zuſammenbruch hat in Deutſchland einen großen
des Volkes eine Demoraliſation ergriffen, die eine
ſtkrankheit genannt werden kann. Die ſtrengen Anſichten
ie Pflicht und Recht ſind leichtſinnigen und verbrecheriſchen
chauungen gewichen. Man denke nur daran, wie in den
heren 1918/19 der Wurm der Demoraliſation an unſerem einſt
täftigen und gefunden Beamtenkörper fraß. Beſtechungen
Unterſchlagungen, Eiſenbahn= und Poſtdiebſtähle waren
lei=
faſt an der Tagesordnung. Vor allem zeigte ſich in allen
Eichten der Geſellſchaft eine Sucht, leicht und raſch zu
ver=
biert. Je mehr das Geld den Wert verlor und je haſtiger die
benſchnellpreſſe arbeitete, um ſo fieberhafter ſteigerte ſich die
ſe nach raſchem Gelderfaſſen. Der Spielwut konnten die
efſten Geſetze und Maßregeln nicht Herr werden. Vor allem
blühte die Wettluſt. Lieber ließ einer die Werkſtätte
ſtehen, wenn ihn der Totaliſator lockte. Die Geſchäfte des
ßonachers blühten. Gewiegte Spekulanten ſuchten dieſe
Wett=
im Volke lukrativ auszunutzen. Es entſtanden urplötzlich in
ben mitteldeutſchen Städten und am Rhein ſogenannte
Wett=
berne oder Sportbanken. Sie arbeiteten mit einem rieſigen
ſtatz, denn ihre Teilnehmer, die durch hochprozentigen und
en Gewinn angelockt wurden, giugen in die Tauſende und
Artauſende. Aber was jeder nur einigermaßen kaufmänniſch
vvolkswirtſchaftlich geſchulte Verſtand vorausſah, das trat ein.
ſt werden von allen Ecken und Enden Zuſammenbrüche von
beni Sportbanken gemeldet und ein lautes Klagen und
An=
ben der Hereingefallenen wird laut. Typiſch iſt der Fall
ß Karl Köhn=Konzerns in Berlin. Der Inhaber
bſich in wenigen Monaten vom mäßig ſituierten Manne zum
ſſachen Millionär emporgearbeitet. Jetzt aber ſteht er plötzlich
bdem Vis-ä-vis de rien und mit ihm alle die, die ihm
ver=
ſeens= und hoffnungsvoll ihre Obolen brachten. Die Firma
Pr Liquidation getreten. Die beſchlagnahmte Summe beträgt
b nicht einmal eine Million, während die Paſſiven ſich auf
bfähr 48 Millionen belaufen. Der Inhaber der Sportbank,
N Köhn, berechnet aber ſeine Sportbank mit 20 Millionen,
En Rennſtall mit 8 Millionen, ſein Gut in der Mark und ſeine
Ia in Schöneberg mit zuſammen 4 Millionen Mark als Ak=
Nm. Sachverſtändige aber fechten die Feſtſtellung dieſer Werte
hmdem ſie den Rennſtall höchſtens auf 2 Millionen ſchätzen
vei den Werten von Gut und Villa ihre ganz beſonderen
beiken haben, da Herr Köhn ganz von den Hypotheken, die
uf ſtehen, ſchweigt. Köhn hat nicht das geringſte kaufmänni=
Wiſſen und hat zu ſeinem eigenen Unglück jeden
kaufmänni=
c und juriſtiſchen Berater von ſeinem Geſchäft ferngehalten.
I9 gerade dieſer Umſtand iſt charakteriſtiſch.
Der Zuſammenbruch des Wettkonzerns Köhn und die
an=
mn Wettkonzertzuſammenbrüche in anderen Städten, z. B. der
EGermaniakonzerns ins Dresden, ſind ernſte und mahnende
zur a. betekel für die Männer der Regierung und für jeden Politiker
ABolkswirtſchaftler überhaupt. Es iſt ein ſchlimmes Zeichen,
en erſt der Staat gegen ſolche Schäden im Staate eingreift,
bes ſchon zu ſpät iſt. Es iſt nicht nur Pflicht des Staates,
an die Spielhöllen, die trotz aller Maßregeln noch fidel in
Azſtädten und Badeorten geheim und auch oft nicht geheim
Käumpfblütendaſein führen, energiſch einzuſchreiten, ſondern
M dort, wo das Glücksſpiel und die Wette geſetzlich erlaubt iſt,
hſcharfes Auge zu haben und vorbeugende Maßregeln zu
ben. Der Staat ſoll ja gar nicht etwa den moraliſierenden
ſaillehrer ſpielen. Das kann er ja auch gar nicht, da er ja
1At das Glücksſpiel zu ſeiner Einnahmequelle benutzt. Denn
Ih moraliſchen Standpunkt aus iſt auch die ſtaatliche Lotterie
Im gutzuheißen. Aber er darf ſeine hohe Aufgabe nicht aus
bAugen laſſen, um einer betörten Menge, die von Spielleiden=
K* gepackt worden iſt, nicht erſt ein Halt zuzurufen, wenn ſich
nStaatsanwalt die Akten ſchon zum neueſten Prozeß angelegt
Vor dieſen Wettbureaus war lange genug laut und öffent=
Kgewarnt worden. Ein großer Teil des wettluſtigen Publi=
As aber glaubte dieſen Warnungen nicht, da ſie ja immer von
amtlicher Stelle kamen.
Ein charakteriſtiſches Zeichen der Demoraliſation, die immer
wie ein heimlich ſchleichendes Uebel den deutſchen
Volks=
er ſchädigt, iſt es auch, daß ſich unter den Agenten des
Ber=
mr Wettkonzerns ein Stadtſekretär befand, der ſeine
Anreiß=
afe nicht etwa als Privatmann an die geſuchten Teilnehmer
hite, ſondern dazu Briefbogen benutzte, die den Magiſtrats=
Epel und eine Telephonnummer des Berliner Magiſtrats tru=
Die Teilnehmer, die er dem Bureau zuführen wollte und
En Zuſagen ihm ſchöne Prozente brachten, hatte er nicht etwa
eine Privatwohnung beſtellt, ſondern in ſeine Amtsſtube,
Amer Nr. ſoundſoviel, Sprechſtunde von 8 bis 3 Uhr. Solche
blichen Dokumente ziehen ja beim kleinen Mann mehr, als
ſid ein ſimpler Briefbogen.
Die Männer, denen das Wohl des Volkes obliegt, denen es
auch am Herzen liegen muß, ſollen an dieſen neuen Fällen
hen und in Zukunft nach ihren Erfahrungen ihre künftigen
Rregeln richten.
rI.
Gegen die Ausländerei.
m. In letzter Zeit hat in der deutſchen Preſſe eine erfreuliche
vegung gegen die Bevorzugung
fremdlän=
ch er Waren eingeſetzt. Findet dieſes Beſtreben den
ver=
ten Anklang, ſo würde es viel zur Geſundung der
finan=
ken Lage unſeres Vaterlandes beitragen können. Ich möchte
I9 mitwirken, ſo ſchreibt ein Zollbeamter dem Berliner Lokal=
Niger, indem ich aus meinem langen Zöllnerleben einige
ahrungen mit „ausländiſchen” Waren, zum
en gebe.
AVor mir liegt ein Raſiermeſſer, das ich mit mehreren
an=
en für Bekannte im Jahre 1887 gekauft habe. Mein Friſeur
R aucht es heute noch, wenn er mich raſiert; gewiß ein Zeichen
der Güte des Meſſers. Die Meſſer hatte ich ſeinerzeit
it aus einer Fabrik in Solingen kommen laſſen. Jedes
ſer koſtete achtzig Pfennig.” Auf dem Meſſerfutteral ſtehen
Golddruck eingepreßt die engliſchen Worte Warranted
r” (garantiertes Raſiermeſſer). Dort, wo die Klinge in die
Eelen eingelaſſen iſt, ſtehen gleichfalls engliſche Worte, und
Mr „Warranted east steel” (garantierter Gußſtahl). Alſo,
ehrter Leſer, ein deutſches Fabrikat zur Ausſuhr nach
Eng=
hergeſtellt, um ſpäter bei uns auf der Bildfläche zu erſchei=
Zu dem Preiſe von achtzig Pfennig kommen dann noch
Eransportkoſten nach England, wo die Meſſer den engliſchen
Samstag, den 20. Auguſt 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Gummiſtempel erhielten. Natürlich verurſacht dies weitere
Koſten, Verdienſt des engliſchen Kaufmanns,
Rücktransport=
koſten, deutſcher Zoll, Verdienſt des deutſchen Kaufmanns, der
ſelbſt keine Ahnung hat, wo die Meſſer geboren ſind, und der
biedere deutſche Käufer bezahlte, dann ein ſolches Meſſer mit —
4,50 bis 6 Mark!
Nun zu Ihnen, meine ſehr verehrten Damen! Ihr höchſtes
Entzücken war von jeher eine franzöſiſche künſtliche Blume auf
Ihrem neuen Sommerhut. Sie bevorzugten nicht etwa unſer
herrliches Kölniſches Waſſer, ſondern franzöſiſche, auch engliſche
Parfümerien und ebenſo Seifen. Nun hören Sie, bitte, mal zu:
Als junger Zollbeamter woar ich lange Jahre in einer
gro=
ßen rheiniſchen Grenzſtadt bedienſtet. Jahrelang fertigte ich
dort die Muſterkoffer eines Reiſenden ab, der aus Paris kam
und der in franzöſiſchen künſtlichen Blumen, in Deutſchland
reiſte. Die fünf bis ſechs großen Muſterkoffer, die er mit ſich
führte, waren leer, nur einer enthielt Etiketten mit franzöſiſchem
Aufdruck. Mit dieſen Koffern fuhr der Mann nach Berlin, dort
kamen als Muſter die in Deutſchland gefertigten künſtlichen
Blumen hinein, an denen vorher die franzöſiſchen Etiketten
be=
feſtigt worden waren, und nun verkaufte er luſtig ſeine deutſchen
Blumen als franzöſiſche Waxe in unſerem Vaterland. Gelt,
meine Damen, das iſt ein Reinfall! Aber ſchön waren die
Blu=
men trotzdem, wenn es auch keine franzöſiſchen waren. Die
deutſche künſtliche Blumeninduſtrie hatte damals ſchon längſt
die franzöſiſche überholt. Der Reiſende gab die Aufträge, die
er in Deutſchland bekommen hatte, nach Paris auf. Dort
be=
ſtellte man die Blumen in Berlin! In Paris wurden ſie dann
wieder mit Etiketten mit franzöſiſcher Aufſchrift verſehen, und
nun wurden ſie den deutſchen Beſtellern zugeſandt, die ſie ſich
von den Zollämtern abholten. Die Blumen machten mithin
denſelben Teuerungsaufſchlag durch wie vorher die Raſiermeſſer.
Meine Damen, wollen Sie ferner wiſſen, wo ausländiſche
Parfümerien und Seifen hergeſtellt werden? Einen Ort will ich
Ihnen nennen, er heißt Offenbach. Natürlich gibt es anderswo
in Deutſchland auch noch ſolche Fabriken. Fordern Sie daher in
Zukunft nicht mehr ausländiſche Parfümerien und Seifen,
ſon=
dern deutſche. Die riechen und ſchäumen nicht ſchlechter, wenn
ſie als deutſche Fabrikate gleich kenntlich ſind, aber billiger ſind
ſie dann, und zwar bedeutend.
Vor einiger Zeit fand in Hannover eine
Nahrungsmittel=
ausſtellung ſiait, die ſich großen Beſuches und Beifalls erfreute.
Auch ſchwediſcher Punſch war dort zu haben, der beſondere
Ar=
erkennung fand. Ich bezweifle nicht, daß der ſchwediſche Punſch
in der Ausſtellung ein echt ſchwediſches Fabrikat war, aber
her=
ſtellen können wir dies ſpezifiſch ſchwediſche Getränk — ein
dick=
flüfſiger gelber Likör, der ſeines großen Alkoholgehaltes wegen
von den Nordländern gewöhnlich mit Sodawaſſer genoſſen
wird — auch. In früheren Jahren ſtellten ihn zwei Fabriken
in Lübeck her, die ihn dann nach Schweden ausführten.
„Ich kannte einen franzöſiſchen Reiſenden, der in Deutſchland
und Ungarn billige Weine zur Kognakbereitung aufkaufte.
Sol=
chen Kognak können wir in Deutſchland natürlich ſelbſt herſtellen,
er iſt ebenſo gut und — billiger.
Auch die ſchwediſchen Fiſchkonſerven wurden zum großen
Teil früher in Greifswald und Stralſund hergeſtellt. Sollte es
heute anders ſein?
Ein reicher rheiniſcher Gutsbeſitzer kaufte gelegentlich einer
Reiſe nach Paris dort einen prachtvollen Flügel für eine
bedeut=
ſame Summe. Als er nach mehreren Jahren geſtimmt werden
mußte, ließ der Graf von einer namhaften deutſchen Fabrik einen
Klavierſtimmer kommen. Er pries ihm gegenüber ſein teures
Inſtrument, indem er deſſen Vorzüge gegenüber den deutſchen
Fabrikaten beſonders hervorhob. Da ſagte der Klavierſtimmer,
der das Inſtrument inzwiſchen unterſucht hatte: „Herr Graf, Ihr
Flügel iſt deutſches Fabrikat und ſtammt zufälligerweiſe aus
un=
ſerer Fabrik. Sie hätten ihn, direkt von uns bezogen, billiger
haben können und hätten jetzt die Koſten des Stimmens
ge=
ſpart.” Mit dieſen Worten entfernte er im Innern ein großes
Schild mit der franzöſiſchen Firmenbezeichnung, und den
er=
ſtaunten Blicken des Grafen zeigte ſich darunter der deutſche
Firmenſtempel!
In der erwähnten deutſchen Stadt befand ſich ein vornehmes
holländiſches Damenpenſionat. Wenn die jungen Damen ihre
Weihnachtspakete bekamen, holten ſie ſich dieſe auf dem
Zollpoſt=
amt ab. Die meiſten Geſchenke waren deutſchen Urſprungs,
ſelbſt die Abreißkalender, die aus einer Düſſeldorfer Fabrik
ſtammten.
Ein rheiniſcher Hutfabrikant hatte eine Geſchäftsreiſe nach
Paris unternommen. Unvermutet mußte er dort einen Beſuch
machen, wozu ihm ein Zylinderhut fehlte. Er ging daher in
einen Laden und forderte einen ſolchen. Lange beſah er einen
Zylinder, deſſen Machart ihm ſo bekannt vorkam, und da ihm
der Hut gefiel und paßte, ſo kaufte er ihn. Dann griff er in das
Hutinnere, entfernte das Kopffutter und ſah darunter ein
zwei=
tes Futter mit ſeinem eigenen Firmenſtempel. Der Fabrikant
erzählte mir, daß er dieſes Pariſer Geſchäft nicht gekannt habe,
es müßte durch zweite Hand die Hüte bezogen haben.
Vor langen Jahren fand in Petersburg eine Ausſtellung
nur ruſſiſcher Erzeugniſſe ſtatt. Der Teil der Ausſtellung,
wel=
cher den erſten Preis erhielt, war in einer thüringiſchen Stadt
gemacht worden.
Mein Bruder, der Konful in China (Canton) war, ſandte
mir einſt den Bezug zu einem Sofakiſſen. Goldſtickerei auf
chine=
ſiſcher Seide. Der Grundſtoff erwies ſich ſpäter als Krefelder
Halbſeide. Auch die ſogenannten ſchwediſchen Schürzen (
Schür=
zen mit bunter Seidenſtickerei) wurden vielfach in Deutſchland
hergeſtellt. Radfahr= und Nähmaſchinenteile wurden nach
Ame=
rika geſandt und kamen dann, nachdem ſie zuſammengeſetzt
wor=
den waren, als amerikaniſche Erzeugniſſe wieder zu uns zurück.
In Saßnitz fertigte ich einmal das Gepäck einer Dame, einer
Lehrerin, ab, die mit dem Schiff aus Kopenhagen kam. Auf
meine Frage, ob ſie zollpflichtige Sachen bei ſich habe, antwortete
ſie lachend: „Aber mein Herr, wie werde ich denn in Kopenhagen
etwas kaufen, dort gibt es ja nur deutſche Waren, die ich hier
doch billiger haben kann.‟ Eine Verſicherung, die mir dort viele
Neiſende gegeben haben. Selbſt die ſo beliebten und bekannten
Bornholmer und däniſchen Terrakotten werden vielfach in
Deutſchland gemacht, nachdem das Rohmaterial zu uns
herüber=
gebracht worden iſt.
Dieſe Beiſpiele ließen ſich noch beliebig vermehren, ſie dürften
indeſſen genügen, um ſo manche Deutſche von ihrem Wahn zu
befreien, daß es beſſer wäre, wenn ſie nur immer fremde Waren
forderten und kauften. Klugheit, Stolz und Liebe zu unſerem
Vaterlande müßten uns dies ein= für allemal verbieten.
Will Frankreich ausbrechen?
DNV. Jenſeits der Vogeſen ſpielt ſich innerhalb der
öf=
fentlichen Meinung und der Preſſe Frankreichs
zurzeit ein bedeutſamer Kampf zwiſchen denjenigen, die
ent=
ſprechend der Zuſage Briands das Urteil des
Völkerbund=
rates als bindend anſehen wollen, und denen ab, die nach wie
vor für eine polniſche Löſung des Problems ſtreiten. Man
braucht nicht beſonders zu betonen, daß an dem Ausgaug dieſes
Kampfes nicht nur wir, ſondern mittelbar auch die ganze Welt
intereſſiert iſt, und darum muß mit allem Nachdruck
hervor=
gehoben werden, daß es bisher noch ſehr zweifelhaft iſt, welche
der beiden Parteien den Sieg davontragen wird.
Gegen=
teil, man muß beinahe befürchten, daß die Feinde de
riand=
ſchen Auffaſſung ſich durchſetzen werden, denn auffäüligerweiſe
hat man bis heute noch kein Wort davon geleſen, daß das
offi=
zielle Frankreich ſich die Zuſage Briands zu eigen zu machen
ge=
denkt. Der offiziöſe Temps hat vielmehr gemeldet, ihm ſei im
Pariſer Auswärtigen Amt die Nachricht, daß Frankreich den
Be=
ſchluß des Völkerbundrates anerkennen werde, auch wenn er nicht
einſtimmig, ſondern nur auf Grund einer Mehrheit zuſtande
gekommen ſei, ausdrücklich als falſch bezeichnet worden. Mit
Recht wird ferner darauf verwieſen, daß auch Lloyd George in
ſeiner letzten, vielbeachteten Unterhausrede auf dieſe Frage mit
keinem Worte eingegangen iſt.
Günſtigenfalls kann man alſo höchſtens feſtſtellen, daß die
Haltung der franzöſiſchen Regierung trotz des Verſprechens
Briands, alſo des veranwortlichen Leiters der franzöſiſchen
Politik, tatſächlich weder nach der einen noch nach der anderen
Seite feſtgelegt iſt. Unter allen Umſtänden hegt man die
Hoff=
nung, noch einen Ausweg zu entdecken, der es ermöglicht, die
den Polen gemachten bindenden Zuſagen, nicht preisgeben zu
brauchen. Wie das geſchehen ſoll, iſt allerdings nicht ganz klar,
denn die Worte Briands bleiben auf jeden Fall beſtehen, ſelbſt
wenn man nicht davor zurückſcheuen ſollte, ihn zu ſtürzen. Daß
dafür wirklich manche Ausſichten beſtehen, geht aus den
Enthül=
lungen der Chicago Tribune hervor, die berichtet, das
Mille=
rands bekanntes Eingreifen ſich folgendermaßen abgeſpielt hat:
Loucheur habe dem Präſidenten der Republik mitgeteilt, daß
Briand umzufallen drohe, worauf Millerand erklärt hätte, zwar
habe er das viel erörterte Geheimabkommen noch nicht
unter=
zeichnet, wohl aber den Polen ſo feſte Verſprechungen gemacht,
daß Briand zwiſchen ſeinem Rücktritt oder einem Kompromiß
wählen wolle. Daher die Bereitwilligkeit, auf den Vorſchlag
Lloyd Georges, den Völkerbund anzurufen, einzugehen.
Gegen=
wärtig iſt in dem Streit der Meinungen unter deu vielfachen
Aeußerungen der Preſſe als günſtig für Briand nur die
Stel=
lungnahme des Journal des Debats hervorzuheben, das ſich mit
auffälliger Deutlichkeit an die Seite Briands ſtellt. Dieſes
alt=
angeſehene Blatt ſagt klipp und klar, daß man dem Vorſchlag
Lloyd Georges erſt gar nicht hätte zuſtimmen dürfen, wenn man
ſich nachträglich mit Spitzfindigkeiten der gemachten Zuſage
wieder entledigen wollte.
In der Tat wäre es ein geradezu unerhörtes Schauſpiel,
wenn Frankreich tatſächlich wieder aus der Reihe ausbrechen
würde, und man kann geſpannt ſein, wie ſich der Zwieſpalt
zwi=
ſchen Polenfreundſchaft und politiſcher Moral löſt.
Die oberſchleſiſche Frage.
Der Aufruf der polniſchen Parteien und Gewerkſchaften.
Kattowitz, 18. Aug. (Wolff.) Der Aufruf, den die
pal=
niſchen Parten und Gewerkſchaften auf Grund der
in der gemeinſamen Sitzung der polniſchen und deutſchen
Ver=
treter getroffenen Abmachungen heute erlaſſen haben, und der
im Wortlaut dem deutſchen Aufruf gleicht, iſt
unterzeich=
net vom Oberſten Volksvat für Oberſchleſien (gezeichnet Joſef
Rymer), ſowie von den Vorſitzenden der nationalen
Arbeiter=
partei, der polniſchen ſozialen Partei, der chriſtlichen
Volksver=
einigung, der polniſchen Volkspartei für Schleſien, der
oberſchle=
ſiſchen Volkspartei, der polniſchen Berufsvereinigung, dem
pol=
niſchen Zentralverband der Gewerkſchaften und den Verband
der ſchleſiſchen landwirtſchaftlichen Vereine.
Der Völkerbundrat.
Paris, 19. Aug. (Wolff.) Laut Havas konnte Vicomte
Iſhii, wie man in dem Völkerbund naheſtehenden Kreiſen
erklärt, den Rat nicht vor dem 29. Auguſt
zuſammen=
brufen, erſtens, weil die ordentliche Sitzung des Rates auf
den 1. September feſtgeſetzt worden war und eine möglichſt große
Annäherung der beiden Sitzungen einen großen Vorteil bot,
zweitens, weil verſchiedene Mitglieder des Rates ziemlich weit
entfernt ſind, und ſchließlich, weil es den Traditionen und
Ar=
beitsmethoden des Völkerbundes entſpricht, jede dieſer
Sitzun=
gen durch perſönliches Studium ſeiner Mitglieder und vorherige
Beſprechungen vorzubereiten. Dazu würden die Tage bis zum
29. Auguſt ausgenützt werden. Man könne ohne Uebertreibung
erklären, daß die Prüfung der oberſchleſiſchen Frage im Schoße
des Völkerbundes tatſächlich bereits begonnen habe. So hatte
zum Beiſpiel Léon Bourgeois Gelegenheit, Balfour in St.
Ger=
vais zu treffen. Was die Wahl Genfs anbetreffe, ſo ſei ſie
nie=
mals zweifelhaft geweſen. Die materiellen Vorbereitungen der
Vollverſammlung in Genf machten die Wahl dieſes Ortes zur
gebieteriſchen Pflicht. Ueber die Art der Veranſtaltung zu
ſprechen, wäre zweifellos verfrüht. Man glaube allgemein, daß
dieſe äußerſt wichtige Frage, über die vor allem eine Einigung
zwiſchen den Delegierten Fcankreichs und Englands
wünſchens=
wert ſei, in der erſten Zuſammenkunft am 29. Auguſt verhandelt
werden wird. Es ſei aber, fügt man hinzu, nicht weniger
wün=
ſchenswert, daß keine Preſſepolemik dieſe ſo delikate Frage noch
verwickelter mache. Das Urkundenmaterial ſei bisher dem
Völ=
kerbundrat noch nicht übermittelt worden. Man ſei der Anſicht,
daß er auch nicht im Laufe des September ſein Gutachten über
die oberſchleſiſche Frage werde abgeben können.
Paris, 19. Aug. (Wolff.) Wie der Petit Pariſien nach
Eikundigungen in Völkerbundkreiſen wiſſen will, wird der
ſpa=
niſche oder braſilianiſche Delegierte zum Berichterſtatter für die
oberſchleſiſche Frage gewählt werden. Der diplomatiſche
Mitarbeiter der Chicago Tribune glaubt zu wiſſen, daß der
Völ=
kerbundrat eine Kommiſſion zur Prüfung der Frage einſetzen
wird. Der Korreſpondent teilt weiter mit, daß wegen des
ſchlechten Geſundheitszuſtandes Léon Bourgeois: Hanotaux den
Vorſitz der franzöſiſchen Delegierten haben werde.
Der Matin glaubt zu wiſſen, daß der Völkerbundrat
ent=
ſchlofſen ſei, bezüglich der pberſchleſiſchen Frage raſch zu han=
Geite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 20. Augaſt 1921.
deln. Es ſei wahrſcheinlich, daß er ſeine Entſchlüſſe an Hand
der Dokumente faſſen werde, die ihm vom Oberſten Rat
über=
geben wurden. Ein anderer Grund, der auf eine raſche Löſung
deuten laſſe, ſei der, daß der Völkerbundrat in Wirklichkeit nur
über die Frage des Induſtriegebietes zu beſchließen habe, denn
er ſei nicht aufgefordert worden, ſich über die Gebiete
auszu=
ſprechen, für die eine Einigung bereits zuſtande gekommen ſei.
Der abweichende franzöſiſche Standpunkt.
London, 19. Aug. (Wolff.) Dem diplomatiſchen
Bericht=
erſtatter des Daily Telegraph zufolge iſt man in London etwas
erſtaunt darüber, daß Frankreich dem von Lloyd George
vorgebrachten Gedanken, daß die geſamte oberſchleſiſche
Frage von einem unparteiiſchen Schiedsgericht, das keinerlei
beſondere nationale Intereſſen vertrete, vollkommen neu
behan=
delt werden ſolle, teilweiſe ablehnend gegenüberſteht. Man würde
die franzöſiſchen Einwände beſſer verſtanden haben, wenn Lloyd
George vorgeſchlagen hätte, daß ſich der Völkerbundrat ſelbſt mit
dem Problem befaſſe; denn in dieſem Falle hätte man
Frank=
reich erklären können, daß drei im Völkerbund vertretene Mächte
darüber urteilten und ſich gegen den franzöſiſch=
pol=
niſchen Standpunkt ausſprachen.
Der neue Trichk der Fremdenlegionswerber.
Eine Warnung.
G.K. Trotz aller Warnungen gehen die Werbungen zur
Fremdenlegion im beſetzten Gebiet unvermindert weiter. Zwar
wagen die Agenten nicht mehr wie früher offen aufzutreten,
aber die Tricks, die ſie jetzt anwenden, ſind um ſo gefährlicher,
Es iſt darum von größter Bedeutung, das niederträchtige
Trei=
ben der Werber und die Art ihres Vorgehens in der Preſſe
ge=
nauer zu beleuchten, um die volksſchädigende
Tätig=
keit dieſer modernen Sklavenhändler nach
Mög=
lichkeit zu unterbinden.
Vor kurzem erſt gelang es einem jungen Manne, aus einem
Transport franzöſiſcher Fremdenlegionäre auf dem Metzer
Bahnhofe zu entfliehen. Dieſer hat über ſeine Anwerbung
fol=
gende eidlich erhärtete Angaben gemacht. Er war auf einer
Zeche als Praktikant beſchäftigt. Am 5. und 6. Juni hielt er
ſich in Köln auf. Auf der Straße bemerkte er, wie einem Herrn,
der längere Zeit vor ihm hergegangen war, die Brieftaſche
ent=
fiel. Der junge Mann hob die Brieftaſche auf und überbrachte
ſie dem Fremden, der ihn aus Dankbarkeit einlud, mit ihm in
einem nahegelegenen Reſtaurant eine Flaſche Wein zu trinken.
Im Reſtaurant bot ihm der Fremde Zigaretten an, nach deren
Genuß ihm ſchwindlig wurde. Als er aus ſeiner Ohnmacht
er=
wachte, befand er ſich im fahrenden Zug, allein in einem Kupee
mit dem fremden Herin, der vorgab, ihn nach Hauſe zu bringen,
nachdem ihm ſchlecht geworden ſei. Zur Ermunterung bot er
ihm wieder Zigaretten an, nach deren Genuß der junge
Berg=
werkspraktikant abermals in einen Dämmerzuſtand verfiel, aus
dem er erſt zu vollem Bewußtſein in einer Zelle erwachte, um
zu erfahren, daß er in Metz ſei und ſich für fünf Jahre für
die Fremdenlegion verpflichtet habe. Trotz
ſei=
nes Proteſtes wurde er eingekleidet und ſollte am
28. Juli mit einem Transport von 150 Mann, ausſchließlich
Deutſchen, nach Marſeille abgehen. Auf dem Bahnhof in Metz
glückte es ihm mit noch zwei anderen, die auf ähnliche Weiſe
zur Fremdenlegion „geworben” waren, zu entfliehen und über
Holland nach Deutſchland zurückzukehren.
Von dem Agenten, der amtlichen Berichten zufolge auch im
unbeſetzten Deutſchland ſein Unweſen treibt, gibt der
glücklich Entronnene folgende Beſchreibung: Ein elegander
Herr, etwa 1,80 Meter groß, ſchwarzer, kurz geſchnittener
Schnurrbart, blauer, ſehr eleganter Anzug, Lackhalbſchuhe,
far=
bige Strümpfe, Rohrſtock mit goldenem Knopf.
Junge Leute tun nur gut daran, wenn ſie gegenüber
frem=
den, eleganten Herren, auch wenn dieſe den beſten Eindruck
machen, nicht zu vertrauensſelig ſind. Namentlich iſt dieſe
Vor=
ſicht in den größeren Städten des beſetzten und des der
Be=
ſatzungszone naheliegenden unbeſetzten Gebietes ſehr angezeigt.
Zumeiſt verbirgt ſich hinter dieſem äußeren guten Eindruck ein
charakterloſer Deutſcher, der ſo weit verkommen iſt, daß er es
nicht verſchmäht, als Agent der Werbezentrale der franzöſiſchen
Fremdenlegion tätig zu ſein.
Die Räumung Weſtungarns.
Wien, 18. Aug. Wie die Blätter erfahren, wird
mor=
gen die Räumung Weſtungarns durch Ungarn und die
allmäh=
liche Uebergabe an die Ententekommiſſion und ſodann an die
deutſchöſterreichiſchen Behörken beginnen. Nach einem
Buda=
peſter Telegramm hat der Ausſchuß der ungariſchen
National=
verſammlung die Regierung aufgefordert, bei der Löſung der
weſtungariſchen Frage die Intereſſen des ungariſchen Staates
mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln zu wahren. Die
Meldun=
gen über das Einrücken der öſterreichiſchen Wehrmacht im
Burgenlande werden als unrichtig bezeichnet. Dagegen ſind
ſtarke Kräfte der Gendarmerie und der Sicherheitspolizei in
Be=
reitſchaft geſtellt worden, ſo daß jedem Zwiſchenfall ein raſches
Ende bereitet werden könnte.
Budapeſt, 18. Aug. Wie das Ungar, Korr.=Bureau
mel=
det, hat die Beſitznahme der von den Serben geräumten
Gebiete heute um 2 Uhr nachmittags begonnen. Es zogen
45 ungariſche Gendarmen und 60 Poliziſten in Szigetvar ein.
Dieſe wurden von der Bevölkerung mit Jubel empfangen. Die
Stadt prangt im Flaggenſchmuck.
Engliſches Unterhaus.
London 18. Aug. (Wolff.) In ſeiner heutigen
Unter=
hausrede erklärte Lloyd George bezüglich der Frage
der Verteidigung des Reiches, daß das britiſche
Reich eine Flottenmacht haben müſſe, die jeder anderen Macht
in der Welt gewachſen ſein müſſe. Man ſei allgemein der
An=
ſicht, daß die geſamten Laſten der Verteidigung nicht dem
Mutterlande allein zufallen dürften. Die Frage, wie weit die
Dominions dazu beitragen ſollen, und die beſte Art ihrer
Be=
teiligung müßten den Dominions und Indien zur Entſcheidung
überlaſſen werden, die für ſich ſelbſt beſchließen ſollen, und denen
man nicht diktieren könne, da alle natürlich darauf bedacht ſeien,
ihr eigenes Intereſſe in dieſer Hinſicht zu wahren.
Bezüglich des engliſch=japaniſchen Bündniſſes
erklärte Lloyd George noch, das Bündnis beſtehe weiter, bis es
gekündigt werde. Wenn man die Frage der Erneuerung
er=
wäge, ſo müſſe man in Betracht ziehen, wie es bisher gewirkt
habe. Der letzte Krieg ſei die wahre Probe dafür geweſen.
Jedermann müſſe zu dem Schluß kommen, daß das Bündnis
von dem japaniſchen Verbündeten lohal und treu ausgelegt und
durchgeführt wurde. Lloyd George erklärte, man könne den
Japanern jetzt nicht einfach ſagen: Wir danken Euch, Ihr habt
uns in unſeren Schwierigkeiten beigeſtanden, wir brauchen Euch
jedoch nicht mehr. Gehabt Euch wohl! Das britiſche Reich
müſſe ſich wie ein Gentleman benehmen. Lloyd George ſagte
weiter, daß ſich das Bündnis gegen niemand richte, ſicherlich
nicht gegen die Vereinigten Staaten. Der Hauptgrundſatz der
britiſchen Politik beſtehe darin, mit den Vereinigten
Staaten in genau der gleichen Uebereinſtimmung zu leben,
wie mit irgendeinem anderen Lande. Für einen Engländer
wäre es übrigens wirklich ſchwierig, einen Amerikaner als
Aus=
länder zu betrachten. Das bedeute jedoch keineswegs, daß man
das britiſche Bündnis dieſer Art aufrechterhalte mit irgendeiner
Spitze gegen eine andere Nation, jedenfalls ſicher nicht gegen die
Vereinigten Staaten. Es ſei ein Kardinalgrundſatz der
briti=
ſchen Politik und müſſe es bleiben, daß das britiſche Reich in
möglichſt vollkommenem Einvernehmen mit den Vereinigten
Staaten handele.
Die iriſche Frage.
London 18. Aug. (Wolff.) Das britiſche Kabinett
iſt heute vormittag zuſammengetreten, um die iriſche Frage
zu erörtern. Epening Standard will wiſſen, daß auch für den
Fall eines Abbruches der Verhandlungen es nicht in der Abſicht
der Regierung liege, den Waffenſtillſtand aufzuheben. Falls die
Sinnfeiner ſich Gewalttätigkeiten zuſchulden kommen ließen,
würde die Regierung die Sinnfeiner=Behörden auffordern,
die=
ſen ein Ende zu machen. Wenn es notwendig werden ſollte, zu
militäriſchen Maßnahmen zu greifen, ſo würden dieſe in einem
Ausmaße durchgeführt werden, wie es bisher noch nicht erreicht
worden ſei. Die Maßnahmen würden dann auch von einer
ſcharfen Seeblockade begleitet ſein.
London, 18. Aug. (Wolff.) Das Sinnfeiner=
Par=
lament hielt heute in Dublin eine Geheimſitzung ab, um die
Antwort auf das britiſche Angebot, Irland alle Rechte eines
Dominions innerhalb des Reiches zu gewähren, zu beſchließen.
In Dublin iſt man nicht geneigt zu glauben, daß die
Verhand=
lungen von einem plötzlichen Abbruch bedroht werden. Pall Mall
and Globe zufolge wurde nachmittags in amtlichen Kreiſen in
London die iriſche Frage optimiſtiſch beurteilt. Man glaubt, daß
die Friedensverhandlungen mit Irland nach Empfang der
Ant=
wort des Sinnfeiner=Parlaments nicht nur weitergehen werden,
ſondern daß ſie ſich auf einer Linie bewegen, die den
Waffen=
ſtillſtand nicht gefährden werde.
London 19. Aug. (Wolff.) In einer Verſammlung der
Unioniſten beider Häuſer des Parlaments wurde eine
Ent=
ſchließung angenommen, in der gegen das
Friedens=
angebot der Regierung an Irland Einſpruch
er=
hoben wurde, da es weitreichende gefährliche Beſtimmungen
ent=
halte, wie zum Beiſpiel die Beſtimmung bezüglich eines
Sinn=
feiner=Heeres, was eine Abkehr von dem in der Homerule=Bill
des letzten Jahres enthaltenen Beſchluß des Parlaments bedeute.
Der diplomatiſche Berichterſtatter des Dchily Chronicle erklärt,
die Entſchließung ſtelle keineswegs die wirkliche Anſicht des
Par=
laments dar, ebenſowenig wie de Valeras Haltung gegenüber
dem Angebot der engliſchen Regierung die wirkliche Anſicht Ir=
Neues von Heinrich von Kleiſt.
Unveröffentlichte Dokumente von ſeiner Gefangenſchaft
im Fort des Joux.
Geſunden und mitgeteilt von K. G. Herwig.
Im Januar 1807 wanderte Heinrich von Kleiſt von
Königsberg aus, wo er eine kurze Zeit Ruhe und Sammlung
zum Schaffen gefunden hatte, mit ein paar Kameraden zu Fuß
nach Berlin. Der eine ſeiner Freunde, der getreue Pfuel, trennte
ſich auf der letzten Wegſtrecke von den anderen und entging ſo der
Verhaftung, die vor den Toren von Berlin von den
Fran=
zoſen über Kleiſt und ſeine beiden Begleiter, die beiden
Sekonde=
leutnants v. Gauvain und v. Ehrenberg, verhängt wurde. Der
Dichter wollte ſeine Gefangenſetzung einem bloßen
Mißverſtänd=
nis zuſchreiben, denn für Spionage oder etwas derartiges lag
kein Beweis vor. Man ſoll ihn für einen Schillſchen Offizier
ge=
halten haben. Jedenfalls konnte er keinen Paß, ſondern nur
ſeinen vergilbten Leutnantsabſchied vorweiſen. Die arretierten
Preußen wurden nach dem Fort des Joux bei Beſangon
gebracht und dort von den Franzoſen in ſtrenger, erſt ſpäter
ge=
linderter Kerkerhaft gehalten. Ueber dieſen Aufenthalt des
Dich=
ters in dem alten Juraſchloß, der bis in den April dauerte und
dann von einer weiteren Feſtungszeit in Chalons=ſur=Marne
ab=
gelöſt wurde, waren wir bisher nur durch einige Briefe Kleiſts
an die treue Schweſter Ulrike unterrichtet, die ſich mit Erfolg um
die Freilaſſung des Bruders bei dem Berliner Kommandanten
Clarke bemühte. Ein einziger Zettel, den Kleiſt an den
Feſtungs=
kommandanten von Fort Joux richtete, iſt in dem Briefbande der
Erich Schmidtſchen Ausgabe der Kleiſtſchen Werke veröffentlicht.
Aus Kleiſts Aeußerungen wußte man aber ſchon, daß er damals
ſehr viel mehr geſchrieben hat, und es iſt nun gelungen, eine
Reihe von Dokumenten aufzufinden, die ſich auf dieſen für des
Dichters Entwickelung nicht unwichtigen Aufenthalt beziehen.
Die große Korreſpondenz, die Kleiſt vom Fort des Joux aus
erledigte, iſt nur zum geringſten Teile in die Hände derer
gekom=
men, für die ſie beſtimmt war. Ein Teil davon wurde ſpäter,
als ſich Kleiſt beim Gouverneur von Beſangon beſchwerte, an
den Schweizer Buchhändler Geßner nach Bern geſandt, den
Sohn des Idyllendichters und den Schwiegerſohn Wielands. Es
handelte ſich dabei hauptſächlich um einen Band des franzöſiſchen
Dichters Rotrou, den Kleiſt mit handſchriftlichen Bemerkungen
und Ueberſetzungen verſehen hatte und den er nun von
Chalons=
ſur=Marne aus durch Vermittelung des Gouverneurs von dem
Kommandanten des Forts des Joux zurückforderte. Der
Kom=
mandant erklärte zunächſt, daß das Buch Staatseigentum ſei, gab
es aber dann doch wieder zurück, und ſo kam es mit mehreren
darinliegenden Briefen Kleiſts an Geßner. Dieſe vergeſſenen
Dokumente, das Buch mit den Briefen, machten dann eine
merk=
würdige Reiſe. Mit einem Haufen Berner Kirchenakten kamen
ſie nach dem in der Nähe des Fort des Joux gelegenen Städtchen
Orbe im Waadtland, und dort auf der Munizipalität habe ich
ſie mit den Kirchenakten gefunden, die ich für die „Revue
hiſto=
rique paudoiſe” zu veröffentlichen hatte. Briefe und Buch
be=
fanden ſich mit den Kirchenakten in einem Paket, das auch den
langen Konzeptbericht des Kommandanten vom Fort des
Jonx über ſeinen Gefangenen enthielt. Aehnliche Dinge ſtöberte
ich in der Munizipalität Grandſon bei Yverdon auf, wo
Peſta=
lozzi ſeinerzeit lebte.
Die Dokumente nun gewähren uns beſonderen Aufſchluß
über die Entſtehungsgeſchichte des erſten großen dramatiſchen
Werkes, das den Namen des Dichters an der Stirn trägt, den
„Amphitryon” den ſein Freund Adam Müller während
ſei=
ner Gefangenſchaft auf dem Fort des Joux mit einer Einleitung
verſehen herausgab. Man hatte bisher allgemein angenommen,
daß es ſich bei dieſem Werk um eine eigenartige und höchſt
per=
ſönliche Bearbeitung des Moliéreſchen „Amphitryon” durch
Kleiſt handelt. Aber der Dichter ſpricht es in einem der neu
auf=
gefundenen, an ſeinen Freund Rühle gerichteten Briefe klipp und
klar aus, daß Moliere ſeinen „Amphitryon” von den „Zwei
Soſias” eines Vorgängers, des in Richelieus Dienſten tätigen
Dichters Rotrou, abgeſchrieben habe. Bekanntlich nahm ja
Moliere „das Gute, wo er es fand”, und hielt ſich bei ſeiner
Be=
arbeitung des alten Stoffes nicht nur an die lateiniſche
Original=
quelle des Plautus, ſondern auch an die 1636 erſchienene
Be=
arbeitung Rotrous. Aus dem neuaufgefundenen
Rotrou=Band, der Kleiſts handſchriftliche Bemerkungen
und Ueberſetzungen enthält, ergibt ſich nun klar, daß ſich der
Dich=
ter auch mit Rotrou eingehend beſchäftigte und dieſen für ſeine
Bearbeitung des Amphitryon=Themas benutzte. Die intereſſante
Quellenfrage des Kleiſtſchen Dramas, bei der man bisher
haupt=
ſächlich Moliere berückſichtigt hat, wird alſo dadurch ganz neu
beleuchtet. Schreibt doch Kleiſt an Rühle, er habe nur deshalb
Moliére als ſein Vorbild angegeben, weil M., das heißt Adam
Müller, wünſchte, daß er ſich auf den bekannten Moliére und
nicht auf den unbekannten Rotrou beziehe. Der lebens= und
ge=
ſchäftskundigere Müller war der Anſicht, ein Stück, das ſich als
eine Bearbeitung Moliéres ausgebe, habe beſondere Ausſichten
auf Erfolg und Gewinn, den Kleiſt damals ſehr nötig brauchen
konnte. Die Zeugniſſe für eine eingehende Beſchäftigung des
Dichters mit Rotrou liegen aber nunmehr vor, und Kleiſt wird
ſich ſchon in Königsberg mit Molieres Vorgänger bekannt
ge=
macht haben. Damals ſtudierte er überhaupt die ältere
franzö=
ſiſche Literatur, und von dieſem Studium erfahren wir Näheres
in den neuen Briefen. Wie Kleiſt hier berichtet, wollte er auch
den geiſtvollen Satiriker Scarron, den erſten Gatten der
Maintenon, den Deutſchen mundgerecht machen, unterließ es
aber, weil zu viel Bearbeitungen aus dem Franzöſiſchen nicht
angebracht geweſen wären. Er dachte in erſter Linie an jene
Luſtſpiele Scarrons, die um die geniale Geſtalt des
durchtriebe=
nen Dieners Jodelet geſchrieben ſind.
Kleiſt zeigte ſich in ſeinem langen Briefe an Rühle nicht
ver=
zweifelt, wenn auch natürlich ungehalten über die plötzliche Ver=
lands ſei. Ein kleiner Teil reaktionärer Konſervativer h
keinen anderen Wunſch, als daß Irland mit Feuer und Schty
behandelt werde. Es wird gemeldet, daß Lloyd George n
licherweiſe im Unterhauſe heute eine Erklärung über die ir
Frage abgibt.
Die Hilfsaktion für Rußland.
Kopenhagen, 18. Aug. (Wolff.) Politiken meldet
Kriſtiania: Profeſſor Nanſen iſt geſtern nach Riga abgere
um anläßlich ſeiner Ernennung zum Oberkommiſſar für die
ternationale Hilfsaktion Beſprechungen abzuhalt
In Riga wird er mit einem Vertreter des von der Sowjetreg
rung eingeſetzten Hilfskomitees und darauf mit dem Gene
ſekretär des internationalen Hilfskomitees Gorwin, ſowie
dem Engländer Lodge, der unter Nanſen die Verſchiffung
heimzuſendenden Kriegsgefangenen leiten wird, verhand
Wahrſcheinlich wird Nanſen auch mit einem Vertreter von Sn
ver zuſammentreten. Zwiſchen Nanſen und Gorwin ſchwen
bereits früher Verhandlungen bezüglich der Hilfeleiſtung
Rußland in Form internationaler Kredite von der Art, wie
jetzt Oeſterreich gewährt worden ſind. Nanſen hat aus die
Anlaß bereits eine Reihe von Telegrammen mit Tſchitſcha
gewechſelt. Ob die Hilfeleiſtung für Rußland in dieſer F
uſtandekommt, kann noch nicht als entſchieden betrachtet w
den. Vor ſeiner Abreiſe nach Riga erklärte Nanſen Preſſel
tretern, es ſeien zwei Hauptſchwierigkeiten zu überwinden.
eine ſei die Geldfrage, die andere der Transport von Lebe
mitteln in Rußland. Er reiſe nach Riga, um namentlich die I
Frage zu löſen. Es gebe zwei Wege, in erſter Linie der Wa
weg, der bis zum Aeußerſten ausgenutzt werden müſſe. Für
Transport müſſe man namentlich die Wolga benutzen. Aber
dorthin zu gelangen, müßten die Waren zunächſt mit der Ei
bahn befördert werden. Die ruſſiſchen Eiſenbahnen leiden
dem Kriege aber an fühlbarem Mangel an Material. Das
ſamte vorhandene Material müſſe ausgenutzt werden, um
Verbindung von der Oſtſee nach dem Oſten za ermöglichd
Wahrſcheinlich wird Nanſen in Riga auch mit Litwinow ſprech
der ſich dort aufhält.
*
* Ende des Notgeldes. Die Reichsregierung hat an die Lä
ein Schreiben gerichtet wir dem Erſuchen, in Zukunft die
prägung und das Drucken von Notgeld durch die Handelskamn
Gemeinden ufw. zu verhindern und dafür zu ſorgen, daß das
vorhandene Notgeld möglichſt eingeſchränkt wwird. Der Reichsregie
iſt es durch beſondere Maßnahmen gelungen, die Ausprägumgsarbeit
Münzſtätten außerordentlich zu ſteigern, ſo daß die Kleingeldnot benß
erheblich nachgelaſſen hat. Durch weitere Ausprägungen hofft man
bald ganz beheben zu können. Wie eine Korreſpondenz dazu erfich
hat die bayeriſche Landesregierung bereits die Außerkursſetzung des Mim
geldes, für den 1. Januar 1922 und deſſen Einlöſung angeordnet.
Preußen liegen den Negierungspräſidenten die bezüglichen Anordnt
gen ob.
* Streit um deutſche Schiffe. Das Berliner Tageblatt meldet
dem Haag: Ende 1918 wurden von der holländiſchen Regierung
deutſche Schiffe angehalten, die nach dem Waffenſtillſtand
werpen verließen und in Holland Zuflucht ſuchten. Da die belgt
Regierung auf dieſe Schiffe Anſpruch erhob, hielt die hollanc
Regierung die Schiffe zurüick. Belgien führte eine Entſcheidung
Antwerpener Priſengerichtes herbei, durch das die Schiffe Belgien z
ſprochen wurden. Deutſchland beſtritt dis Zuſtändigbeit des belgi
Priſengerichtes. Wie jetzt bekannt wird, haben Unterhandlungen zwi
Deutſchland und Belgien zu dem Uebereinkommen geführt, nach der
Dampfer „Gneiſenau” „Veronia” und „Oeſtios” Belgien zufallen
anderen aber bei Deutſchland verbleiben.
* Kleine politiſche Nachrichten. Wie die Blätter aus parlamn
riſchen Kreiſen erfahren, iſt mit dem Zuſammentritt in
Reichstags am 6. September nicht mehr zu rechiſ
Die Einberufung wird vielmehr auf ein zurzeit noch nicht feſtſtehenk
ſpäteres Datum verſchoben werden. Wie die Deutſche Allgemeine
tung hört, werden außer den großen Steuergeſetzen eine Reihe *
Geſetzesvorlagen dem Reichstage zugehen, darunter die im Anſchlu
das Waſhingtoner Uebereinkommen vom 28. November 1910 aus
beiteten Geſetzentwürfe über das Arbeitsrecht. — Der Hauptaus/
des Münchener Stadtrats nahm in der heutigen Sitzung einen Au/
der U. S.P.=Fraktion, wonach der Reichspräſident und der Reichstag
ſucht werden ſollen, die unverzügliche Außerkraftſetzung
Ausnahmezuſtandes in Bayern zu verlangen, nach län=
Ausſprache mit 12 ſozialiſtiſchen Stimmen, einſchließlich des Bü üigeg
meiſters Schmid, gegen 11 bürgerliche Stimmen an. Von den büydlen
lichen Parteien wurde verlangt, daß die Angelegenheit im Pleicher od
der nächſten Stadtratsſitzung behandelt werde. — Der Zeitung A4 leis
tiken wird aus Riga telegraphiert: Die Verhandlungen zMB.
ſchen Amerika und Sowjetrußland ſind eingeſtel
worden. Die Gründe hierfür werden ſtreng geheimgehalten. Es Muz.
lautet gerüchtweiſe, daß die Amerikaner einige neue Forderungen
ſtellten. — Die interparlamentariſche Konferenz in „Stockholm
Brantings Antrag auf Einſchränkung der Rüſtungen mi
gegen 18 Stimmen angenommen. — Nach einer Havasmeldung
Madrid veröffentlicht das Amtsblatt ein Dekret über die Eröffuclsie
eines außerordentlichen Kredits von 119 Millionen Peſetas für
Feldzug in Marokko.
haftung. Dieſe Stimmung paßt zu dem, was wir auch ſ
über das Verhalten des Dichters auf dem Fort des Joux wi
Er gab ſeinen Kameraden ein Beiſpiel der Ruhe, vertrat
Wünſche, da er allein des Franzöſiſchen vollkommen mächtig !
bei dem Kommandanten; er hat, wie wir jetzt erfahren, wel
ſtens zwanzig Zettel an ihn geſchrieben. Er bewahrte ſich fon
innere Faſſung, daß er arbeiten konnte. Der Kommandant ſt0
ihm auch in ſeinem Bericht das beſte Zeugnis aus, aber 10
ſeinen beiden Gefährten, deren Sprache ihm, da ſie nur dein
önnen, barbariſch klingt. Kleiſt war der Dolmetſcher der bei
anderen, und man behandelte ihn demgemäß beſſer, gab
aber, da er kein Geld hatte, wie er an Wieland ſchreibt, nicht
zu eſſen. Hierüber beſchwerte er ſich, in Chalons angekomrc,
bei dem Gouverneur von Befangon, der unterdeſſen hercl,
gefunden hatte, daß er es mit einem „beſſeren Monſieur” zu
hatte. Der Gouverneur macht dem Kommandanten des Fort
Joux Vorwürfe, und dieſer verteidigt ſich damit, daß man
ja befohlen habe, wie er ſich Kleiſt gegenüber, der „zu
ſchrieb” zu verhalten habe. Der Kommandant wunderte ſich,
Kleiſt ſeine Bekannten, zu denen Cotta, Göſchen und „ein Sc.
in Weimar” gehörten, nicht helfen; er findet es geradezu „dée)
tant” daß ihm niemand beiſtehe oder daß niemand die Verſ
tung aufkläre. An dieſem Umſtand war er aber ſelbſt, ſch”
denn weder Cotta noch Göſchen noch andere, an die Kleiſt
ſchrieben hatte, konnten ihm antworten, da der Kommandant A
Zenſor die Briefe nicht beförderte. In ſeinem Bericht
bekurg=
der Kommandant ſeine Hochſchätzung des jungen Mannes”
hält ihn nur für nervenkrank und überſpannt, aber für kei
Verbrecher. Kleiſt iſt ihm ſympathiſch und er wünſcht ihm
beſſeres Los. Der Gefangene wollte Aufklärung haben, ward
er eigentlich bei ihm feſtgehalten werde. Die Nächte des junn
Mannes ſeien, wie ihm ſein Offizier Meunier mitteilte, unrug
geweſen. Er habe offenbar eine Geliebte, von der er träun
Er ſpreche im Schlaf von ihr und nenne ſie bei Namen. KM
aber ſprach im Traum von ſeiner Schweſter Ulrike, die ihm IA.
Chalons einiges Geld ſandte. Dort in Chalons erhielt KP
monatlich 37 Franes Offiziersgehalt als Gefangener.
Der ſpezielle Wächter Kleiſts auf dem Fort Joux war
Offizier namens Meunier. Dieſer hatte mit ihm Unterrebik
gen über Rotrou und Scarron und ſchätzte ihn ſehr. Auf ſeiſk
beſonderen Wunſch gab der Kommandant nach Kleiſts Fortg!9
vom Fort des Joux den Band Rotrou und die Briefe frei 14.
beauftragte Meunier, dieſe Sachen nach Kleiſts Verlangen 4
Geßner nach Bern zu ſchicken. Meunier war ſelbſt Literat u
ſchrieb für Zeitungen. Aus ſeinem Nachlaß befinden ſich 19,
zwanzig unveröffentlichte Briefe Kleiſts M
inem ſeiner Nachkommen in Paris. Einige dieſer Briefe tü
den von dem bekannten Literarhiſtoriker Emile Faguet für ei in
Aufſatz über Kleiſt benutzt, den er im Journal des Debats 17,
öffentlichte, als ſeinerzeit der „Zerbrochene Krug” neunzign
n Paris gegeben wurde. Es iſt alſo hier noch ein wichti9
Schatz zur Kenntnis des großen Dichters zu heben.
Mummer 229.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Augnſt.
Vrltät der Landesuniyerſität Gießen.
esheim eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Zwingenberg, Kreis bekannt gegeben.
Psheim.
ſer Organiſten= und Lektorendienſt verbunden.
einzutreten hat.
— Trauer=Telegramme und Poſtreklame. Wie uns von ſeiten von 11—4 Uhr.
verde des Herrn Dipl=Ing. Vierheller in Nr. 225 unſeres Heſſiſche Forſtherualtung dem Grſinden, der deutſchen Stenographie,
e r Afſtektion ausdrücklich angewieſen worden, zu Telegrammen mit findung dem Verein damals mitgeteilt, daß ſie eine ſchöne Eiche beſtim=
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 20. Auguſt 1921.
kommenden Spielzeit wieder ſieben Konzerte des Landestheater=
Orcheſters zum Beſten ſeiner Kaſſen gegeben. Das Geſamtprogramm
wird Ende dieſes Monats veröffentlicht.
* Dante=Feier. Es gehört zu den beſten Eigenſchaften des deutſchen
* Ernannt wurden am 11. Auguſt 1921 der frühere elſaß=lothrin= Geiſtes, daß er, von engherziger Beſchränkung frei, alles Bedeutende
an=
ſiche Baurat Wilhelm Diefenbach aus Darmſtadt zum überplan= erkennt, welchem Volke es auch entſproſſen ſein mag. Würde nur auch 3. Sommerausflug, und zwar nach Rohrbach. Abfahrt 120 Uhr vom
ßigen oberen Baubeamten bei einer Kreisverwaltung am 13. Auguſt bei unſeren Widerſachern der Menſchheitsgedanke ſo gepflegt, wie wir es
etatsmäßige außerordentliche Profeſſor für „Volkswirtſchaftslehre bei der bevorſtehenden Sechshundertjährung von des größten Italieners
Friedrich Lenz zu Gießen mit Wirkung vom 1. Auguſt 1921 ab Tode durch rege Teilnahme bekunden. Der Evangeliſche Bund
hn außeretatsmäßigen ordentlichen Profeſſor an der philoſophiſchen hat für Donnerstag, den 8. September, den Frankfurter
Univerſitätspro=
feſſor Dr. Kern beruſen, der im Feſtſaale des alten Gymnaſiums über
* uebertragen wurden dem Pfarrer Otto Wilhelm Döll zu „Dante und das 20. Jahrhundert” reden wird. Wie Dr.
Erenrod am 15. Auguſt d. J. die evangeliſche Pfarrſtelle zu Wir= Nern die Danteſche Weltanſchauung beberrſcht, das zeigen ſeine Arbeiten
ſrg, Dekanat Grünberg, am 16. Auguſt dem Lehrer Peter Diehl auf dieſem Gebiete, Humans Ciyilitas, Dantes Geſellſchaftslehre, und be=
Mober=Ofleiden eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Elmshauſen, ſonders das 1914 erſchienene Buch „Vier Vorträge zur Einführung in die
Eis Bensheim, dem Schulamtsanwärter Heinrich Völker aus Göttliche Komödie”. — Näheres über den Abend wird durch Anzeigen Jedermann olune weitenes möglich iſt, ſo entfpnach dieſer Vortrag einem
* Die Freie Vereinigung Darmſtädter Künſtler eröffnet am Sonn= Wohltat in ſo guter und leicht faßlicher Weiſe belehrt zu werden.
* Erlebigt iſt die mit einem ebangeliſchen Lehrer zu beſetzende tag den 21. Auguſt, in den Näumew des Kunſtvereins am Rheintor ihre
kulſtelle zu Bodenrod, Kreis Friedberg. Mit der Stelle war 3. Ausſtellung. Trotz großer Verkehrsſchwierigkeiten iſt die Beſchickung ten Redner.
derſelben eine außerordentlich gute. Mit neuen Werken ſind folgende
* Vom Landtag. In der Sitzung der Landeswahlkommiſſion Künſtler vertreten: Geh. Nat Prof. E. Brackt, Prof. W. Ilner, Prof.
de feſtgeſtellt, daß nach dem Wahlvorſchlage der Sozialdemokrati= R. Hölſcher Prof. L. b. Hofmann, Prof. Ubbelohde. W. Reitzel. R.
n Partei für die am 26. Januar 1919 ſtattgehabte Wahl zur ver= Schott, K. Scheldt, K. Deppert, J. Hamann. K. Lippmann und A.
unggebenden Volkskamner des Freiſtaates Heſſen der Kontrolleur Soeder. Reges Intereſſe wurde der vorangegangenen 1. und 2. Schau
rtire Reck in Vilbel als Erſatzmann für den infolge Ablebens aus entgegengebracht. Es ſei deshalb auf dieſe 3. und letzte Ausſtellung der
e Landtag ausgeſchiedenen Wilhelm Seel in Mainz in den Land= Freien Vereinigung, die bereits am 15. September geſchloſſen wird,
nochmals hingewieſen. Die Näume des Kunſtvereins ſind täglich geöffnet
en auf der Rückſeite zu verwenden. Ebenſo ſollen auf Brie= der Ecke der Bernhards=Ackerſchneiſe und Grenzſchneiſe ſteht und eine
mit Trauerrand Stempelabdrücke mit Reklamen — die in Zierde des Waldes bildet, ſoll am Sonntag, den 28. Auguſt,
Fnt angebracht werden.
Jagdſchloß Kranichſtein. Das Muſeum iſt in letzter Zeit
Nasg
Füſtellung alter Wandmalereien aus dem heſſiſchen
Denkmal=
archiv zu Darmſtadt
im Ausſtellungshaus auf der Mathildenhöhe.
II.
Der Ausſtellungsſommer 1921 verpufft für Darmſtadt, er
kür die Kunſtſtadt Darmſtadt verloren. Es fehlt die
Zug=
kä nach außen. Man ſchreibt und man ſpricht draußen im
7ch heuer nicht von Darmſtadt. Gewiß ſind die wechſelnden
Aritellungen der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler
er Kunſthalle anu Rheintor durchaus gnerkennenswert, aber
ehen über eine gewiſſe lokale Bedeutung nicht hinaus, er=
15
iuen knapp eine heſſiſche. Die Ausſtellung aber, die im Olbrich=
der des Landgrafen Ludwig IIll., ſeiner Freundin, der Kaiſerin, trittskarten zu beſchaffen. Alles Nähere Anzeige.)
ria Thereſia, und ſeiner Gemahlin, der geborenen Gräfin von
Munuſeum eine Gedächtnis=Au=sſtellung, worin alles von ihm —
ſttnuſeum Mittwochs geſchloſſen.
litt
zu
im Ant
aieaſ eh zerluſt verbunden ſein würde. Dann dürfen zwei Päſſe für den= herzlickſt eingeladen.
u Inhaber ausgeſtellt werden, wenn bei einer Reiſe in mehrere
einen 4Ame= die Cinholung der Sichtvermerke nacheinander ſo lange dauert, tag ausgeführte Wanderung ſtand iu Zeichen des Pluvius. Von Auer=
UnB. März ausgeſtellt ſind.
ſten.
— Einweihung einer Gaßelsberger Eiche. Anläßlich des 60 jährigen
hieſigen Poſtreklame mitgeteilt wird, ſind anläßlich der Be= Stifſtungsfeſtes des Gabelsberger Stenograbkeuvereins 1Ssl hat die
utes vom 16. Auguſt die Aemter des Bezirks der Oberpoſt= Gabelsberger, als Anerkennung für den großen Wert ſeiner Er=
Ruuer= und Beileidsnachrichten Vordrucke ohne Rekla= uen will, die den Namen Gabelsberger tragen ſoll. Dieſe Eiche, die an
unter ſtarker Beteiligung der hieſigen Stenographene= und Schülervereine
erem Bezirke bisher noch keine Verwendung gefunden haben — im Beiſein eines Vertreters der Forſtberſpaltung eingeweiht verden,
(Näheres ſiehe Anzeige.)
— Die vereinigten Daumſtälter Männergeſangvereine veranſtalten
15 die Gröffnung zweier neuer Räume weſentlich be= in dieſem Jahre ihre erſte Gründungsfeier. Aus dieſem Anlaß
hunkeert worden. Der eine iſt der Jagd= und Tiermalerei unter Groß= findet am Samstag, den V. Auguſt, ein Konzert im Städtiſchen
Saal=
og Ludwig IV. gewidmet, und wir finden darin ſchöne Gemälde bau ſtatt, wozu als Soliſtei Frl. Thilde Walter (Sopran) und Herr
Friſch, Paul Weber, Auguſt Fritz, Schillbach, R. H. Kröh, Auguſt Kammerſänger Weber (Bariton), ſowie ein Quartett des Heſſiſchen
(ter, Philipp Röth, F. Lautenburger, L. V. Bayerer und Schöpf= Landestheater=Orcheſters ihre Mitwirkung zugeſagt haben. Als Chöre
ſtel. Der Großherzog Ludwig IV. ſelbſt iſt durch ein lebensgroßes kommen Geſautchöre (600 Sänger) zum Vortrag. Am Sonutag, den
nis von Dietz verewigk. In dem zweiten neueröffneten Raum iſt 28. Auguſt, von 4 Uhr an, findet ein großes Sängerfeſt (Volksfeſt) in
Mkoſtbare Gläſer= und Pokalſammlung aufgeſtellt, die ſich früher im ſämtlichen Näumen des Städtiſchen Saalbaues ſtaft. Nachmittags und
ßl. Schloſſe befand. In ihr befinden ſich hochintereſſante Jagd= und abends Konzert (Kabelle Hauske), Geſamtchöre, im Saale Ball. Die
ſbpengläſer aus der Zeit der Landgrafen Ernſt Ludwig, Ludwig FIII. Vereinigung will mit tieſer Veranſtaltung beweiſen, daß ſie beſtrebt
Ludwig IK. und die ſpätere Zeit iſt durch feingeſchliffene Kriſtall= iſt, dem Publikum etwas Großzügiges auf dem Gebiete der
Sanges=
ſiet vertreten. Derſelbe Raum enthält dann noch die lebensgroßen kunſt zu Gehör zu bringen, und empfiehlt es ſich, ſich rechtzeitig Ein=
— Stadtmiſſion Darmſtadt. Man ſchreibt uns: Die Stadtzmiſſion
dau gägrau=Lichtenberg. Das Kehrer=Zimmer, das bisher verſchloſſen ge= loiſtet ſchon Jahrzehnte lang Hand in Hand mit der Kirche ſegensreiche
ug 4 Men wurde, iſt wieder geöffnet und um zwei Büſten des Großherzogs Arbeit und beſitzt ein weitverzweigtes chriſtliches Vereinsweſen. (Blau=
Rwig I. und ſeiner Gemahlin bereichert. Auf dem Vorplatz iſt end= kreuzverein, Jugendhund für E. C., Kinderbund uſtu.) In ihren
Räu=
ein Schrank aufgeſtellt, der zahlreiche Erinnerungen an die Per= men fanden ſich ſtets die zufammen, die mit Ernſt Chriſt ſein, die
Kern=
ichkeit Ludtoig UIII. enthält, u. a. das Opernglas, das er in der gemeinde im lutheriſchken Sinne, die exelesiolz in exelesig bilden wollten.
nd hielt, als ihn während einer Theatervorſtellung der Schlag traf. Es gab Zeiten, wo ſie das Feuer in ſich verkapſeltem, ſtatt es in die frie=
: Stadtmuſeum. Anläßlich des 50. Todestages (21. Auguſt) des rende Welt hinauszuwerfen. Aber ſeit Jahren ſchon wirkt die
Stadt=
men /Darmſtädters Wilhelm von Ploennies veranſtaltet das miſſion vor breiteſter Oeſfentlichkeit, bildet den Gerd lebendigen religiöſen
Lebens. Die Arbeit nahm einen ſolcen Umfang an, daß neben dem
. auch die Haudſcheiften des „Ur=Knobf” — zu ſehen iſt. Da eine Stadtmiſſionar Hilfsträfte aus den Reihen der Mitglieder ſelbſt heran=
Rhl von Oelbildern in den Räumen des Stadtmuſeums nicht zur gezogen verden müſſen und ſo der Gedanke des allgemeinen Prieſtertums
Aurg kommen würde, findet die Ausſtellung im Schloß ſtatt; Ein= aller Gläubigen hier tatſächlich im Erſcheinung tritt. Auch die
Räum=
g über die Freitrepbe im inneren Schloßhof, der Hofkirche gegen= reichen nicht mehr aus. Leider mußte von haulichen Veränderungen
im 3. Stock. Geöffnet iſt dieſelbe Sonntags von 11 bis 1 Uhr zum Schaden der aufblihenden Jugendarbeit Abſtand genommem werden.
13 bis 5 Uhr und Mittwochs von 5 bis 6 Uhr nachmittags. Der Deu große Verſammlungsraum, in dem wöllentlich und ſonntäglich
ſich iſt unentgeltlich. Die Dauer der Ploennies=Gedächtnis=Aus= hungernde Seelen durch das Brot des Lebens geſteiſt wurden, hat wenig=
Aug iſt vom 21. Anguſt bis 1. Oktober. Während dieſer Zeit iſt das ſtens jetzt ein neues, ſehr gefälliges Gewand erhalten. Er iſt
kapellen=
artig eingerichtet worden. Den Beſucher des lichten Naums begrüßt
Verſchiedene Erleichterungen im Paßweſen ſind jetzt zugeſtanden von nun an ein großes Kreuz im Vordergrund als Sieges=,
Erkeiungs=
zen. Die Geltungsdauer kann um höchſtens ein Jahr bis zur Ge= und Bekenntniszoichen des Chriſten. Der Saal ſoll nach Beendigung der
undeuer von zwei Jahren verlängert werden. Die Gebühr dafür Removation am Sonntag den 21. Auguſt, abends 8 Uhr, durch eine
cgt nur die Hälfte der für die Ausſtellung, im Inland 7,50 Mark. Weihefeier ſeiner hohen Beſtimmung wieder übergeben werden. Bei die=
Ausland 12,50 Mark. Aeltere ausländiſche Päſſe können jetzt aus= ſer Veranſtaltung wverden die Herren Stadtmiſſionar Hägele umd Aſſeſſor
eEzweiſe mik einem Sichtvermerk fün Deutſchland verſehen werden, Dr. Avemarie Anſprachen halten über das Geheimnis des Kreuzes Chriſti.
Euldie Beſchaffung eines neuen Paſſes mit erheblichem Zeit= und „Jedermann iſt zu der Feierlichkeit und damit verbundenen Beſichtigung
* Vogelsberger Höhenklub, Ztzeigterein Darmſtadt. Die am Sonn=
Reichu f der Zweck der Reiſe vereitelt wird. Deutſche Pfadfinder können bach aus ging es auf ſanft anſteigenden Wegen durch das Fürſteulager.
zung 0 Taß und Sichtvermerk befreit werden. Es ſind nur vier Liſten von da hinüber nach Schönberg, dann weiter der Lauter entlang und
Zeilnehmer einzuxeichen, von denen eine vollzogen als Ausweis rechts abbiegend hinauf zum „Kreus” und nach kurzer Raſt auf prächtigen
des Acükregeben wird. Die Perſonalausweiſe im Verkehr mit Oſtpreußen. Waldinegen nach Knoden und Schannenhach. Hier boten gaſtliche Räume
ſen den Mäten einen Vemerk, daß ſie nur für dieſen Vertehr in geſchloſſenen Unterſchlupf vor den unaufhörlich niedertratſchenden Negengüſſen und
m 9 tzn oder Zugteilen gültig ſind. Die Stempelſteuer für Perſonal= Stärkung für den Reſt der Wanderung. Beim Weitermarſch lackte
be=
as für das beſetzte Gebiet kann erſtattet werden, wenn ſie nach reits wieder die Sonne und zeigte ſich bis zur Erſteigung des
Linden=
ſteins”. Hier wechſelte der Himmel ſein Geſicht und ließ der
Wander=
nget !! Sinfoniekonzert des Witten= und Waifenfonds des Landes= ſchar bis kurz vor Heppenheim noch ein vollgerüittelt Maß
wolkenbruch=
etets. Unter Generalmuſikdirektors Ballings Leſtung werden in der gutigen Regens zuteil ſverden. Die Einkehr im „Halben Mond” zu
Hebbenheim vermochte trotz der Regengüſſe die altbekannte V.S.C.=
Stimmung hoch zu halten, ſodaß man befriedigt über die landſchaftlichen
Neize dieſer Wanderung, heimwärts ſtreben konnte. Friſchauf zur
Ju=
biläumswanderung am 11. September!
— Der Hiſtoriſche Verein unternimmt heute nachmittag ſeinen
Hauptbahnhof.
* Darmſtädter Vereinigung der aus Elſaß=Lothringen Vertriebenen.
In der letzten Mitgliederverſammlung, die außergewöhnlich zahlreich
be=
ſucht war, wurde Herr Oberlandesgerichtsrat Simon (rüher in
Col=
mar) in den Vorſtand der hieſigen Ortsgruppe gewählt. Sodann hielt
Herr Feilner (Sekretär des Feſtſtellungsausſchuſſes) einen
eingehen=
den Vortrag über das Verdrängungsſchädengeſetz und gab an Hand der
Dr. Purperſchen Broſchüre ein überaus klares Bild der durch das neue
Geſetz geſchaffenen Verhältniſſe. Da das Studieren der Geſetze nichr
tatſächlichen Bedürfnis und es war für die Erſchienenen eine wahre
Reicher Beifall lohnte den um die Ortsgruppe ſchon ſo vielfach verdien=
— Deutſchnationaler Hondlungsgehilfenverband, Ortsaruppe
Darm=
ſadt. Der 1. Kreistag des Kreiſes III. findet morgen in Eberſtadt ſtatt.
Die Mitglieder der Ortsgruppe Darmſtadt werden auf die heutige
An=
zeige aufmerkſam gemacht und um zahlreiche Beteiligung gebeten.
* Der Zitherklub Darmſtadt.Beſſungen feiert, worauf nochmals
hingewieſen, am Samstag und Sonntag ſein Bjähriges Stiftungsfeſt.
(Näh. f. Anz.)
* Sommerfeſt. Die Kaufmänniſche Stenographen=
Geſellſchaft Gabelsberger” veranſtaltet, wie im
Anzeigen=
teil bereits bekannt gegeben, morgen Sonntag, den 21. d. M., im
Saal=
baugarten ihr diesjähriges Sommerfeſt. Das Konzert ſteht unter
per=
ſönlicher Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters M. Weber. Die
„Liedertafel” hat ſich in liebenswürdiger Weiſe bereit erklärt, die
Ver=
anſtaltung verſchönern zu helfen. Um 8 Uhr beginnt der Tanz im
großen Saal. Bei ungünſtiger Witterung findet das Feſt in ſämtlichen
Näumen ſtatt.
m. Orpheum — Sommertheater. Rudolf Lothar hat ein
Luſt=
ſpiel nach franzöſiſchen Muſtern geſchrieben, das er „Caſanovas
Sohn” nennt. Wie alle die franzöſiſchen Vorbilder, hat es mit einer
Abwandlung des Wortes „Luſt” nur ſehr wenig zu tun, nämlich mit
dem Eigenſchaftswort „luſtig‟. Gewiß, einige wvitzia ſein follende
Be=
merkungen täuſchen eine Heiterkeit vor, die eigentlich gar nicht
vor=
handen iſt. Wenn die Darſtellung nicht etwas Leben und Wärme in
die Handlung hineinbringt, kommt man über einen faden Geſchmack,
der ſich einem unwillkürlich aufdrängt, nicht hinaus. Eins muß dem
Verfaſſer allerdings zugegeben werden, er hat auf Zoten verzichtet,
wenn auch das ganze Milieu der Handlung dazu hätte Veranlaſſung
geben können. Wie geſagt, iſt das Stück nur bei guter Beſetzung
ge=
eignet, einiges Jutereſſe zu erwecken, und dieſe Vorbedingung war
reſt=
los gegeben. Frau Eliſabeth Horn als Gaſt ſpielte die weibliche
Hauptrolle Carla von Helffenberg. Sie wußte dieſe Frauengeſtalt
einigermaßen glaubhaft zu machen. Herr Harprecht als Caſanova
alias Graf Kurt von Wetzer war ein Kavalier vom Scheitel bis zur
Sohle mit bezaubernden Allüren. Den Sohn ſpielte Herr Fritz
Agté als Gaſt, korrekt, aber ohne beſonderes Feuer. Herr Sauer
war ein prächtiger Typus eines Lebemannes. Herr Wenzelberg
als Diener und Eliſabeth Wigge als Kammerzofe waren ebenfalls
am rechten Platze. — Das Stück wurde beifällig aufgenommen.
— Zum heutigen Burgfeſt auf der Ludwigshöhe ſei noch erwähnt,
daß die junge Tänzerin Mali Schüren auch im Abendprogramm ihre
Fantaſietänze tanzen wird.
—Sportplatz=Reſtaurant (Böllenfalltor). Bei günſtiger Witterung
findet Samstag, den 2. Auguſt, abends, ein Konzert mit großem Or=
Geſter ſtatt, Dirigent Herr Obermuſfkmeiſter M. Weber. Ein ſorgfältig
zuſammengeſtelltes Programm, dem Geſchmacke des Publikums angepaßt,
wird dem Beſucher einige genußreiche Stunden bieten. Die elektriſche
Straßenbahn verkehrt bis 11.20 Uhr abends.
— Im „Hefſiſchen Hof” konzertiert heute Samstag abend 8 Uhr die
ehemalige 115er Milſtärkapelle (Orch=ſtervereinigung) unter Herrm H.
Hauskes Leitung. Das Programnn verſpricht einen genußreichen Abend.
(Siehe Anzeige.)
— Platanenhain=Konzerte. Am kommenden Sonntaa findet, wie
jeden Sonntag, wieder guoßes Frühkonzert mit Opern, Operetten und
Walzern ſtatt. Herr Direktor Mickley wird leiten, (S. Anz.)
Kino und Jugend.
In der „Zeitſchrift für Kommunal=Wirtſchaft und Komnunal=Politik”
beſpricht Stadtrat Dr. Förſter=Nadeberg die Wirkungen des
Licht=
ſpielgeſetzes vom 12. Mai 1920. 8 3 ſtellt folgende Tatbeſtände unter
Strafe:
a) Die vorſätzliche Vorführung von Bildſtreifen, die zur Vorführung
vor Jugendlichen nicht zugelaſſen ſind, in Jagendvorſtellungen.
b) Die Zulaſſung Jugendlicher zu den allgemeinem Borſtellungen
ent=
gegen den beſonderen für Jugendliche geltenden Beſtimmungen und
zwar auch dann, wenn dieſe fahrläſſig geſchieht.
Das Verbot nach a) iſt verhältnismäßig leicht durchzuführen. Die
Polizei braucht nur die Zulaſſungskarten der Bildſtreifen, die im den
Jugendvorſtellungen vorgeführt werden ſollen, nachzuſehem und die
Vor=
führung zu verhindern und Strafanzeige zu erſtatten, wenn die
Bild=
ſtreifen nicht den gegebegem Beſtimnuungen gemäß zugelaſſen ſind, die
Darmſtädter Ausſtellungen.
Dei eichche i eieh ieſcher Gere e eiſe
Mu je zu entbehrende ſtarke Propaganda geblieben. Das iſt
edauerlich im Intereſſe der Ausſtellung ſelbſt, die in vieler
Rücht bahnbrechend wirken könnte, aber auch im Intereſſe der
z ſ0 Kunde gerade dieſer Kunſt, die ſie nicht ſehen und vielleicht
A vieder in gleichem Maße zu ſehen Gelegenheit finden, und
edauerlich im Intereſſe Darmſtadts, das einen kunſtarmen,
A ſagen einen ausſtellungsarmen Sommer nicht ertragen
in u will anders es ſeinen Ruf als moderne Kunſtſtadt, nicht
eürden und ſich von anderen Städten überflügeln laſſen. So
0½es iſt, daß die vorjährige Ausſtellung modernſter Richtung
mbeſchadet des künſtleriſchen Urteils — einen ſtarken
Frem=
rom nach Darmſtadt zog, ſo ſicher iſt es, daß heuer die
Aus=
eing der alten Wandmalereien — ebenfalls unbeſchadet des
iuleriſchen Urteils — kaum einen Fremden nach Darmſtadt
4 weil man draußen nicht weiß welche künſtleriſchen
Atze, welche unendlichen Werte ſie birgt. Und das iſt, wie
t, ſehr ſchmerzlich.
Seit Hunderten und Tauſenden von Jahren hat die Kunſt
der Religion und jeglicher religiöſer Uebung engſte Füh=
A. Wo immer ein Naum religiöſer uebung bei Natur= und
Urvölkern diente, wo immer ein Kapellchen oder Kirchlein
Knd und wo irgend einer Gottheit ein Tempel. eine Kirche,
dom errichtet wurde, fiel der Kunſt eine große, hehre und
De Aufgabe zu. Der Kunſt und dem Kunſthandwerk. Darum
AAnken wir gerade dieſen Baulichkeiten, die oft auch in ſchwe=
Wriegsnöten den Schutz der Zerſtörer fanden, eine
unend=
i4 Menge an überlieferten Kunſtſchätzen, auch aus Zeiten, die
9 für unſere Kunſtſtudien nichts bieten. Finden wir auch
noch nicht ſelten bei Um= und Renovierungsbauten,
ver=
tſyt, übertüncht und übermalt, Kunſtſchätze aus längſt ver=
Aenen Epochen, die der Vergeſſenheit anheimfielen, die oft
BA1 neue Gebiete der Kulturforſchung erſchließen und uns oft
Kauheute noch ſtaunend und bewundernd ſtehen laſſen vor einer
RM, deren Größe wir anerkennen müſſen, weil ſie uns
ver=
gegangen, oder deren Ausdruckskraft trotz primitivſter
ſcher und künſtleriſcher Mittel, die wir heute nicht oder nur
ugeheurem Aufwand erreichen. Eine Ausdruckskraft und
Empfindungsſtärke, die zu allen Zeiten die religiöſen Führer
und Unterführer erkaniten und ſich für ihre Glänbigen
dieuſt=
bar machten. Die unendliche Verſchiedenartigkeit und
Vielſeitig=
keit dieſer Ausdrucksmittel künſtleriſcher Darſtellungen in
Gottes=
häuſern iſt von außerordentlichem Wert für die Kulturforſchung.
Denn, wenn es auch in unſerer Zeit beſtreitbar ſcheint, daß
die Kunſt immer das Ausdrucksmittel ihrer Zeit iſt, wenn es
auch widerleglich ſcheint, daß die heute beliebte modernſte
Kunſtſprache der Spiegel unſerer Zeir ſei, weil ſicher die weitaus
große Mehrheit des Volkes dieſer Kunſt verſtändnislos
gegen=
überſteht, ſo iſt das doch keine Widerlegung des Grundſatzes.
Denn gerade die jämmerliche Zerriſſenheit, die Troſtloſigkeit,
das immer noch ergebnisloſe Suchen nach einem Weg aus dem
Labhrinth unſerer Zeit ſpiegelt die Kunſt unſerer Tage wider.
Unſere Tage, die ſchwanken zwiſchen Verzweifeln und Hoffen,
ſchwanken zwiſchen Glauben an vergangene Größe und
Hohl=
heit des Vergangenen, ſchwanken zwiſchen Glauben und Hoffen
an eine Erſtarkung und Geſundung durch Geiſtes= und durch
phyſiſche Macht, ſchwanken zwiſchen Vertrauen auf Gerechtigkeit
der Geſchichte, der Menſchheit und Zweifel an jeglicher
Erret=
tung; unſere Tage, die ſchwankend machten und ſtürzten ſtarken
Gottesglauben, die täglich neu Zerriſſenheit gebären, bis zur
Selbſtzerfleiſchung der eigenen Volksſtämme, wo einiges,
inni=
ges Zuſammenſchweißen die einzige Hoffnung dünkt. Die Kunſt
ſpiegelt es wider, das Alte und das Neue und — vielleicht —
auch das Kommende, ſie iſt der Ausdruck unſerer Zeit.
Was die Ausſtellung an Wandmalereien aus alten heſſiſchen
Kirchen und Klöſtern birgt, ſind Zeugniſſe kirchlicher, religiöſer
Kunſt vergangener Jahrhunderte, iſt die künſtleriſche Sprache
einer anderen Welt, deren Sinn und Worte wir heute noch leſen
und deuten können, wenn ſie auch keinen Glauben mehr daran
vermitteln kann, derem Wohlklang wir aber gerne lauſchen und
betzzundern und deren Eindringlichkeit auf empfängliche
Gemü=
ter wir verſtehen oder doch zu verſtehen ſuchen. Darüber hinaus
oder daneben erregen ſie unſer Intereſſe vielfach. Wir ſtehen
bewundernd, wenn ſcheinbare Primitivität handwerklichen
Könnens zu einer Meiſterlichkeit der Raumaufteilung führt, die
uns heute faſt verloren gegangen oder die wir heute, wenn ſie
vorhanden, über Gebühr preiſen. Wir ſtehen bewundernd vor
der offenſichtlichen Stärke des Ausdrucks und der
Eindringlich=
keit der Sprache, der erreicht wurde ohne uns heute
unentbehr=
lich ſcheinende Perſpektive, Bewvegung der Figuren, Menſchen
und Tiere, die wir heute in gleichem Maße mit einem
unend=
lich größeren Aufwvand an künſtleriſchen und techniſchen Mitteln
kaum erreichen. Stehen beipundernd vor legendärer Darſtellung
in der Kunſt, vor der Möglichkeit, ganze Legenden und Sagen in
dieſer Primitivität künſtleriſchen Ausdrucks in einer Reihe
weniger Bilder ſo klar wiederzugeben, daß Forſchern und
kunſt=
hiſtoriſch gebildeten Laien die Lesbarkeit und Ergänzung auch
heute noch möglich ward, da der Zahn der Zeit viele, auch
wert=
volle Teile, bis zur Unkenntlichkeit zerſtört. Stehen bewundernd
vor der meiſterlichen Harmonie des Kolorits, wenn auch
anzu=
nehmen ſein wird, daß hier die Sprache ehedem lapidarer war,
daß die Verblafſungen und Ausgleiche, die die Zeit geſchaffen,
erſt hervorriefen, was wir heute als Harmonie empfinden. Und
empfinden oft auch bewundernd den Rhythmus, der die Ge=
Weicheilhen e einl e ueſcae e
anmutet wie alte Rirchenmuſik, deren Klängen wir heute noch
lauſchen können.
*
Vergleiche mit modernſter Kunſt drängen dem Beſchauer ſich
auf. Vergleiche, zu denen die Tatſache zwingt, daß gerade viele
Führer der jüngſten Kunſtrichtungen religiöſe Motive wählen,
daß auch ſie zur ſtärkſten Betonung unausgeſprochen religiöſer
Wirkung ſich primitivſter Ausdrucksmittel bedienen. Regſame
geiſtige Führung modernſter Kunſt lieſt aus Vergleichen dieſer
Art die Erfüllung eigenen Strebens. „Eine Erfüllung, die aus
Gräbern kommt. Das heiße künſtleriſche Mühen des letzten
Jahrzehnts erfährt Beſtätigung, das Alte ſieht ſich unvermutet
in einen jungen, lebendigen Zujammeihang geſtellt: ſo hebt ſich
beides wechſelſeitig ins Licht. Zeit begegnet ſich mit Zeit. Das
Unperſönliche dieſer Begeanung wird fühlbar, weil die Schöpfer
dieſer Fresken alle unbekannt ſind, Dekorationsmaler, die nur
in Tradition zund Handwerk ihrer Zeit jeben und darum deren
gewaltige Kraft klar herausſtellen.”
Iſt es unbeſcheiden, die Frage zur Debatte zu ſtellen, ob
auch die jüngſten (nicht nach dem Lebensalter!) Künſtler
unſerer Zeit die gewaltige Kraft unſeuer Zeit klar
heraus=
ſtellen, weil ſie nur in Tradition und Handwerk unſerer Zeit
leben”? Iſt es unbeſcheiden, der Vermutung Naum zu
geben, ob nicht vorheriges Sehen alter Zunſtſchöpfungen in
Verbindung mit der — berechtigten oder unberechtigten —
Er=
kenntnis und dem (darauf fußenden) zwingenden Wollen Altes,
nicht Aelteſtes, zu ſtürzen und Neues zu geben, zur
Wiederbele=
bung von Primitivität führten ohne Rückſicht darauf, ob dieſe
Primitivität die Sprache unſerer Zeit wirklich iſt?. Die
Ver=
gleiche dieſer alten Wandmalereien mit modernſter Kunſt ſind
feſſelnd und lehrreich auch in dieſer Hinſicht.
An die Spitze unſerer Beſprechung von Einzeſye; en fieſſen
wir gerne die rückhaltloſe Anerkennung des Verdienſtes, die das
Heſſiſche Denkmalarchiv zu Darmſtadt, in erſter Linie
wohl Rektor Magnifizenz Geheimrat Walbe für ſich in
An=
ſpruch nehmen darf, der Kunſt und Kunſtforſchung geleiſtet zu
haben. Es iſt eine kulturelle Tat, Kunſtſchöpfungen
dieſer Art — meiſt Fresken —, die der Verwitterung und
Zer=
ſtörung der Zeit nicht unendlich widerſtehen können, wenigſtens
in einem gewiſſen Stadium zu erhalten, wenn auch nur in
naturgetreuer Nachbildung eines augenblicklichen Stadiums.
Denn darin liegt das Neue dieſer Art der Kunſterhaltung. Keine
oft irreführende Renobierung oder Ergänzung (dieſe nur auf
das unumgängliche beſchränkt), ſondern ein in mühſeligem, aber
gewiſſenhaftem Pausverfahren erreichtes, peinlich genaues
Wiedergeben in Farbe und Zeichnung des Originals. Die
Herren H. Velte (Nieder=Ramſtadt) und ſpäter O. Kienzle
(Traiſa) haben ſich dieſer mühereichen, aber derdienſtvollen
Arbeit unterzogen. Nur die Arbeiten aus Dornheim ſtammen
von R. u. O. Linnemann (Frankfurt). — Kein Kunſtgelehrter
wird verkennen, welch unſchätzbaren Dienſt die heſſiſche
Denk=
malpflege der Kunſtwiſſenſchaft erwieſen hat. Beklagenswert
bleibt, ich wiederhole es, daß dieſe Ausſtellung keine ihrer
Be=
deutung entſprechende Propaganda fand.
U. St.
Seite X.
Darmſtädter Tagblatt, Eamstag, den 20. Rugnſt 1921.
Munmier 22i
Strafdrohung wendet ſich aber nur gegen vorſätzliche Zuwiderhandlung
und läßt fahrläſſige ſtraflos. Dies muß als Mangel angeſehen werden.
F. ſchlagt vor, zu ſagen, daß ſich ſtrafbar macht, wer in
Jugendvorſtel=
lungen Bildſtreifen vorführt, bevor er ſich durch die Zulaſſungskarte
da=
von überzeugt hat, daß die Vorführung vor Jugendlichen zuläſſig iſt.
Zu b) mutet man dem Kinounternehmer und ſeinen Angeſtellten zu,
entgegen ihren eigenen Belangen, einen gewiſſen Kreis des Publikums
fernzuhalten und die Einnahmen zu ſchmälern. Zudem behaupten die
Jugendlichen erfahrungsgemäß, wenn ſie gefragt werden, daß ſie
18 Jahre alt ſeien, und dies werden die Verkäufer der Eintrittskarten
gern glauben und ſolange auch glauben dürfen, als ihnen nicht das
Ge=
genteil bekannt iſt, oder es ſich um einen ganz offenſichtlich Jüngeren
handelt. Nun ſtellen aber wohl die jungen Leute im Alter zwiſchen
16 und 20 Jahren prozeitual die meiſten Kinobeſucher, ſodaß die
Straf=
androhung gerode für die Hauptzahl derer, die ſie ſchützen ſoll, unwirkſam
wird. Dieſe Unzulänglichkeiten und Uebelſtände erkennen, heißt auf
Mittel zu ihrer Beſeitigung und Bekämpfung ſinnen. Nur ein Mittel
dürfte es ſein, das Beſſerung verheißt: Die Beſtrafung der Jugendlichen.
Man muß den geroden Weg gehen und den Jugendlichen ſelbſt den
Be=
ſuch von Vorſtellungen verbieten, die nicht für ſie beſtimmt ſind und muß
die Verletzung dieſes Verbots an den Jugendlichen ſelbſt ſtrafen. Eie
ſolche Strafdrohung hätte nichts außergewöhnliches an ſich; in Sachſen
iſt nach §§ 9, 14, Verordnung über Tanzvergnügen vom 8. Dezember
1310 Jugendlichen bis zu einem beſtimmten Lebensalter und
Fortbil=
dungsſchülern der Zuwitt zu den öffentlichen Tanzvergnügen verboten
und ſie werden beſtraft, ſvenn ſie dieſem Verbot zuwiderhandeln. Den
Polizeibehörden obliegt Recht und Pflicht, Vorkehrungen zur Erhaltung
der öffentlichen Nuhe, Sicherheit, Ordnung und Wohlfahrt, der
öffent=
lichen Gefundheit und Sittlichheit zu treffen. Wenn ſie Jugendliche von
Vorſtellungen fernhalten, die infolge ihres Inhalts von einer
Prüfungs=
ſtelle als für ſie nicht geeignet angeſehen wurden, ſo handeln ſie im
In=
tereſſe der öffentlichen Ovdnung und Wohlfahrt, ſchließlich auch der
Sittlichkeit. Wenn an Hand hiernach ausgearbeiteter Beſtimmungen die
Lichrſpielhäuſer polizeilich überwacht werden, ſo wird das erſtrebte Ziel
erreicht, eine befriedigende Löſung bis zum Erſcheinen reichs= oder
lan=
desgeſetzlicher Beſtimmungen geſchaffen. Die diesbezüglich in einer
ſächſi=
ſchen Stadt von 15 000 Einſohnern gemachten Erfahrungen werden als
günſtig bezeichnet. Das eingeſchlagene Verfahren hat ſich, wie ohne
Uebertreibung geſagt werden kamr, ſehr gut bewährt.
8
L. Roßöorf, 19. Aug. In der letzten Sitzung des hieſigen
Ge=
werkſchaftskartells referierte zunächſt Herr Jung von der
Heſſiſchen Landeswanderbühne über die in nächſter Zeit beginnenden
Gaſtſpielreiſen und den für die diesjährige Saiſon aufgeſtellten
Spiel=
plan. Er gab ferner bekannt, daß die Landeswanderbühne in
voll=
ſtändig neuer Ausſtattung in künſtleriſcher als auch in techniſcher
Hin=
ſicht allen Anſorderungen gerecht werden könne, und daß Mitte Oktober
ein Gaſtſpiel in Roßdorf ſtattfindet, wo an zwei Abenden „Die Laune
des Verliebten” von Goethe, „Der zerbrochene Krug” von Kleiſt, „Der
Herr Senator” von Schönthan und Kadelburg im Saale zur Sonne
gegeben werden. Daß diesmal der Beſuch der Vorſtellungen ein
beſſe=
rer werde und das Unternehmen auch auf die nun einmal täglich
enk=
ſtehenden Unkoſten komme, erbat er die Hilfe und Unterſtützung der
Gewerkſchaften. In der Diskuſſion, in der u. a. auch zur Sprache kam,
daß die gegebenen Stücke in der letztjährigen Saiſon in Anbetracht des
Zweckes, den die Landeswanderbühne verfolgen ſoll, nicht gerabe ſehr
glücklich gewählt waren, erklärten ſich ſämtliche anweſenden Kollegen
Hereit, durch eine demnächſtige Hauspropaganda dahin zu wirken, daß
ein guter Veſuch diesmal nichk ausbleibt und als deſſen Folge eine
Ermäßigung des Eintrittsgeldes jedem den Beſuch möglich macht.
Wegen der für kommenden Winter zu veranſtaltenden ſonſtigen Bil=
dungsbeſtrebungen ſoll der Vorſitzende mit dem Bezirkskartell in
Ver=
bindung treten. — Eine rege Ausſprache über die allenthalben immer
ſtärker einſetzende Teuerung und zu ergreifende Maßnahmen beſchloß
die gut beſuchte Kartellſitzung.
r. Wixhauſen, 18. Aug. Gemeinderatsbericht. Punkt 1:
Zuſchuß zur Kirchentaſſe wurde nach langer Debatte abgelehnt. Der
Ge=
meindevoranſchlag wurde um 2850 Mark erhögt und ſoll durch Umlage
gedeckt werden. Punkk 2: Schließung der Felder wegen vorkomnender
Felddiebſtähle wird abgelehnt. Punkt 3: Geſuch der hieſigen
Tanz=
ſaalbeſitzer um Erlaß oder Ermäßigung der Tanzſteuer bei der Kirchweihe
und Nachkirchweihe wird ebenfalls abgelehnt. Punkt 4: Der Antrag der
hieſigen Freireligöſen Gemeinde, betreffs Beitrag zu Unterrichtskoſten
wurde zurückgeſtellt bis zur nächſten Sitzung. Unter Punkt
Verſchiede=
ues wurde ein Geſuch der Notſtandsarbeiter um Erhöhung des
Stunden=
lohnes von 1 Mark beim Bachreinigen bewilligt.
Z.E. Erbach, 18. Aug. Die Kunſt im Odenwald. Vor
un=
gefähr Jahresfrifk wurde in dem benachbarten Stockheim von
verſchie=
denen kunſtſinnigen Damen und Herren die „Geſellſchaft der
Muſik=
freunde im Odenwald” ins Leben gerufen. Was während der
verfloſſe=
nen Zeit durch die „Geſellſchaft der Muſikfreunde im Odenwald”, an
Darbietungen echter Kunſt geleiſtet wurde, dürfte den Leſern dieſer
Zeitung durch die eingehenden Berichte noch im Gedächtnis ſein.
Zu=
ſammenfaſſend muß anerkannt werden, daß ſich das, was ſie ſich zum
Ziele ſteckte und verfprach, der edlen Kunſt zu dienen voll und ganz
erfüllt hat. Am kommenden Sonntag, den 21. Ifd. Mts., hält ſie an
ihrem Gründungsort die erſte ordentliche
Mitgliederver=
ſammlung für das zweite Vereinsjahr 1921/22 ab. Am gleichen
Tage tritt die jüngſt ins Leben getretene „
Orcheſtervereini=
gung Erbach” zu ihrer erſten Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit.
Auch ſie will hier dem flachen Lande auf muſikaliſchem Gebiete wirklich
Gutes bringen und veranſtaltet am Sonntag, den 21. Auguſt 1921,
abends 8 Uhr, im Saale des Hotels Büchner zu Bad König ein Konzert.
Nach dem uns vorliegenden Programm zu urteilen, darf gehofft
wer=
den, daß ſie die in ſie geſetzten Erwartungen nicht enttäuſchen wird.
Wir wünſchen beiden Vereinen, die hier im Odenwald, deſſen
Ein=
wwohnern es infolg= der nicht zu verſtehenden Politik der
Eiſenbahn=
behörden mit jedem Tage ſchwerer gemacht wird, künſtleriſche
Veranſtal=
tungen in den benachbarten Städten zu beſuchen, der Bevölkerung
etwas wirklich Gutes bieten wollen, weiteres Blühen und Gedeihen.
— Fürt), 18. Aug. Die Welt am Scheidewege?. Hierüber
ſprach geſtern in einem Abend der Liga zum Schutze der deutſchen Kultur
Generalſekretär Maube=Darmſtadt in einer ſehr gut beſuchten
Verſamm=
lung. Nachdem er in eingehender Weiſe die weltpolitiſchen
Zuſammen=
hänge und insbeſondere das die Lage beherrſchende Verhältnis zwiſchen
den beiden angelſächſiſchen Weltmächten England und der Vereinigten
Staaten von Amerika beleuchtet hatte, wies er darauf hin, daß wir
Deutſche trotz unſerer augenblicklichen paſſiven Rolle der Weltpolitik nicht
teilnahmlos zuſehen, unſere Politik nicht rein innerpolitiſch einſtellen
dürfen, ſondern alle Vorgänge der Welt ſcharf beachten und
dement=
ſprechend namentlich unſere wwirtſchaftliche Politik geſtalten müſſen. Die
Außenpolitik entſcheidet über die Lebensfrage der Völker. Aber nur ein
Volk, das vom Parteihader und vom Bruderkampf nicht in ſich zerriſſen
iſt, bei dem Stadt und Land, Hand und Kopf, Kapital und Arbeit
zu=
ſammen ſteht, wird ſich behaupten und ein menſchenwürdiges Daſein
be=
wahrem können.
wd. Mainz, 18. Aug. Der Mainzer Kinderhilfe
wur=
den zum Andenken an Fräulein Joſebhine und Eliſe Diehl die Summe
von 10 000 Mark überwieſen. Der Geber der Summe wünſcht
un=
genannt zu bleiben.
Mainz, 19. Aug. Schwere Unfälle. Im hieſigen Zollhafen
war ein Arbeiter mit Abtragen von gefüllten Säcken beſchäftigt, die
im erſten Stockwerk der Lagerhalle von einer ſogenannten Rutſchbahn
hinabbefördert werden. Der Arbeiter beugte ſich zu weit vor, bekam
das Uebergewicht und ſtürzte hinab auf den gepflaſterten Hof. Er
er=
litt ſchwere Schädelverletzungen und mußte von der Sanitätswache ins
Krankenhaus gebracht werden. Dort trat eine Stunde ſpäter ſein Tod
ein. — Auf der Mathildenterraſſe ſtürzte geſtern nachmittag ein
Dienſt=
mädchen durch ein Glasdach. Das Mädchen wurde ſchwer verletzt. —
In der Rheinſtraße wurde ein 9jähriger Knabe von einem Automobil
totgefahren. — Der Raubmörder Schöven, der mit dem zum
Tode verurteilten Roth in die Mordangelegenheit des
Zigarrenhänd=
lers Caſſel verwickelt iſt, wurde dorgeſtern in das hieſige
Provinzial=
gefängnis eingeliefert. Er wurde geſtern vom Unterſuchungsrichter
vernommen; er leugnet, bei der Tat beteiligt geweſen zu ſein. Die
Sache wird bei der kommenden Schwurgerichtstagung noch zur
Aburtei=
lung gelangen.
Schwabenheim, 18. Aug. Vom Blitz getroffen. Am
Sonn=
tag zwiſchen 5 und 6 Uhr nachmittags zog ein Gewitter herauf. Der
Landwirt Rott mit ſeinen zwei Söhnen war auf dem Felde und ſuchte
Schutz unter einem Baum. Der Blitz ſchlug dort ein und alle drei
fielen beſinnungslos zu Boden. Einer der Söhne erholte ſich und
konnte kriechend das Dorf erreichen. Der mit Brandwunden bedeckte
Vater wurde mit ſeinem Sohn heimgefahren. Der Landwirt Rott ſoll
bereits in den 90er Jahren vom Blitz getroffen worden ſein.
Undenheim, 18. Aug. Heſſens älteſte Frau geſtorben.
Wohl eine der älteſten Frauen Deutſchlands iſt mit der Frau Sybille
Jung, die im nahe vollendeten 102. Lebensjahre ſtand, aus dem Leben
geſchieden.
Nieber=Ohmen, 19. Aug. Durch die große Trockenheit
trockneten auch die vier Waſſerteiche unſeres Eiſenſteinbergwerkes
„Luiſe”, das zwiſchen Bernsfeld und hier gelegen iſt, ein; davon faßte
der größte etwa 80000 Kubikmeter Waſſer. Jetzt legt das Bergwerk
eine Waſſerleitung an, die das Waſſer durch einen elektriſchen Motor
direkt aus der Ohm nimmt und es zu den Betrieben führt. Zugleich
wird eine Drahtſeilbahn von Bleidenrod hierher gebaut, welche die
Eiſenſteine der dortigen Grube hierher bringt und dadurch die
Liefe=
rungen erhöht.
Reich und Ausland.
Berlin, 18. Aurg. Raufbolde in der
Stadtverord=
netenverſammlung. In der Sitzumg der kommiſſaviſchen
Stadtverordnetenverſammlung Groß=Berlins kam es
heute zu lebhaften Auseinanderſetzungen zwiſchen der Rechten und den
Kommuniſten. Nachdem ein Antrag auf Bewilligung von 100 000 Mark
für Sowjerrußland mit großer Mehrheit angenommen worden war,
wuvde ein Magiſtratsantrag auf Bewilligung von 10000 Mark für das
Oberſchleſierhilfswerk beſprochen. Der Unabhängige Schneider lehnte
namens ſeiner Partei jede ſolche Beihilfe für die Verbände heimattreuer
Oberſchleſier ab. Der Deutſchnationale Kimbel äußerte ſich gegen dieſe
Haltung und ſprach alsdann mit ſcharfen Worten von den Maßnahmen
der rufſiſchen Kommmiſten, auf welche die Kataſtrophe zurückzuführen ſei.
Hierauf entſtand ein ungeheuerer Tumult, der in eine
Schlä=
gerei ausartete. Die Kommuniſten ſtürzten auf die Rednertribüne los
und es entſtand eim allgemeiner Wiruwarr, wobei es zu Tätlichkeiten kam.
Die Sitzung mußte umterbrochen werden. Nach der Wiedereröffnung
miß=
billigte der Stadtverordnetenvorſteher entſchieden alle tärlichen und
wört=
lichen Angriffe. Da eime ordnungsmäßige Fortführung der Erörterung
wegen der herrſchenden Erregung nicht möglich war, wurde die Sitzung
geſchloſſen, ohne daß über die Beihilfe für Oberſchleſien ein Beſchluß
ge=
faßt wurde.
Verlin, 19. Aug. Der B. Z. zufolge iſt heute Vormittag der 2.
Vorſitzende der Zemtumsfraktion im Reichstag, Abg. Burlage, im
Gliſabethen=Krankenhaus geſtorben.
— Frankfurt a. M., 19. Aug. Neue Südafrikaner im
Zoologiſchen Garten. Durch die zahlreichen Nachzuchten dieſes
Jahres, die jetzt größtenteils im abgabefähigen Alter ſind, war es
mög=
lich, wit der Tierhandlung L. Ruhe=Alfeld, die in letzter Zeit zahlreiche
Tierimparte erhielt, ein großes Tauſchgeſchäft abzufchließen, wodurch dem
Garten eine große Anzahl, für Frankfurt neuer oder ſeit Jahrzehnten
hier nicht mehr gezeigter Arten zufielen. Heute ſeien einige ſeltene
Süid=
afrikaner hervorgehoben. Im Raubtierhaus iſt ein reizender, völlig
zahmer junger Wüſtenluchs eingetroffen. Dieſe über weite Gebiete
von Afrika und Siidaſien verbreitete Katzenart wird in Indien vielfach
gezähmt und gleich dem Gepard, zur Jagd auf kleine Antilopen und
Federwild abgerichtet. Den beſten Zuwachs hat die Raubvogelvoliere
durch ein herrliches Exemplar des Kampfadlers (Spizaetus
belli=
coſus) in hellem Jugendgefieder und ein Paar der hier noch nicht
ge=
zeigten, prachtvollen afrikaniſchen Habichtsadler (Neſaétus
ſpilo=
gaſter). Neu für hier ſind ferner ein Paar ſüdafrikaniſche Roſtbauch=
Würger (Laniaris rufirentris) und ein ſogen. Büttelwürger
(Lanius collaris). Beide Arten ſind mit zahlreichen anderen
Neuan=
kömmlingen im Vogelhaus untergebracht. Die Nagerſammlung im Haus
für kleinere Säugetiere erhielt als Zuwachs ein Paar ſüdafrikaniſche
Erdhörnchen (Geoſeirurus cavenſis). Im Aquarium ſind die
beiden acht Meter langen Netzrieſenſchlangen jetzt völlig eingewöhnt und
furterfeſt, ſodaß ſie ſich in ihrer ganzen Schönheit und Farbenpracht
prä=
ſentieren.
Spätere Einberufung des Reichstags.
Berlin 19. Aug. (Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion.) Die Beſprechungen des
Reichskanz=
lers mit den Führern der Reichstagsfraktionen ſind geſtern mit
dem Empfang der deutſchnationalen Abgeordneten Dr. Hergt,
Graf Weſtarp und Dr. Hoetzſch abgeſchloſſen worden. Nach dem
Ergebnis der Beſprechungen kann es nunmehr als ſicher gelten,
daß mit einem Zuſammentritt des Reichstags zum
6. September, wie urſprünglich geplant, kaum mehr zu
rechnen iſt. Der Reichstag wird jedenfalls erſt ſpäter
zu=
ſammentreten können, ohne daß bis jetzt ein genauer
Ter=
min feſtgeſetzt wurde. Außer den großen Steuergeſetzen wird
dem Reichstag eine Reihe neuer Geſetzesvorlagen zugehen. Von
beſonderer Bedeutung ſind darunter die im Anſchluß an das
Waſhingtoner Uebereinkommen vom 28. November 1919
ausge=
arbeiteten Geſetzesvorlagen über das Arbeitsrecht, ſo unter
anderem die Vorlagen über die Arbeitsloſigkeit, Nachtarbeit der
Frauen, Feſtſetzung einer Altersgrenze für die Zulaſſung von
Kindern zu gewerblichen Arbeiten, Feſtſetzung der Arbeitszeit
in gewerblichen Betrieben auf acht Stunden täglich, gewerbliche
Nachtarbeit Jugendlicher ſowie die Beſchäftigung von Frauen
vor und nach ihrer Niederkunft.
Das große Steuerbukett.
Berlin 19. Aug. (Wolff.) Die Mehrzahl der in
Vor=
bereitung befindlichen Steuergeſetzentwürfe werden jetzt
mitge=
teilt. Die Erträgniſſe des Süßſtoffmonopols, die Erhöhung der
Zuckerſteuer und das Branntweinmonopol werden auf 2
Milliar=
den geſchätzt, bei der Erhöhung der Tabakſteuer wird allein auf
einen Ertrag von 900 Millionen Mark gerechnet. Die
Beſteue=
rung der Buchmacherwetten wird 150 Millionen Mark bringen.
Die bisher beſtehende Steuerfreiheit für Verſicherungen bis 3000
Mark wird eingeſchränkt. Lebensverſicherungen ſollen nur
ſteuer=
frei ſein, ſoweit ſie 1000 Mark nicht überſteigen. Die Befreiung
der Krankenverſicherung erfolgt künftig nur, wenn das tägliche
Krankengeld den Betrag von 30 Mark nicht überſteigt. Die
Umſatzſteuer wird in ihren Sätzen verdoppelt. Speiſe= und
Schankwirtſchaften werden in zwei Gruppen eingeteilt, die erſte
Gruppe (Luxuswirtſchaften) wird mit einer Umſatzſteuer von
10 Prozent belegt, die zieite Gruppe mit 5 Prozent. Die
Umſatz=
ſteuer hat im Jahre 1921 4,5 Milliarden Mark erbracht, es kann
jedoch damit gerechnet werden, daß ſich dieſer Betrag auf ſechs
bis ſieben Milliarden erhöhen wird. Dabei iſt es bisher noch
nicht gelungen, den Umſatz der landwirtſchaftlichen Betriebe
reſt=
los zu erfaſſen. Deshalb rechnet man ſogar damit, daß man den
Ertrag noch auf rund 8 Milliarden erhöhen kann. Dazu werden
infolge der Verſchlechterung der Bevorzugung bei der
Ausfuhr=
handhabung (2) rund 2,5 Milliarden hinzutreten. Auf dieſer
Baſis wird bei einer Erhöhung auf 3 Prozent ein Ertrag von 21
Milliarden Mark erwartet, wozu ½ Milliarde aus der
Luxus=
ſteuer treten dürfte. Von anderer Seite wird ſogar mit einem
Ertrag von 25 Milliarden Mark gerechnet. — Die
Leuchtmittel=
ſteuer ſoll am 1. Oktober 1921 in Kraft treten, die Bierſteuer am
1. April 1922, die Tabakſteuer am 1. Januar 1922, die
Vorſchrif=
ten der Körperſchaftsſteuer ſollen Anwendung finden bei der
Ver=
anlagung des Einkommens der Geſchäftsjahre, die nach dem
31. Dezember 1920 zu Ende gegangen ſind. Bei den übrigen
Geſetzentwürfen, die alle noch den Beſchlüſſen des Reichsrates
unterliegen, ſind Termine nicht angegeben.
Die Verbrauchsſteuer=Entwürfe im
Reichs=
wirtſchaftsrat.
Berlin 19. Aug. (Wolff.) Der Reparationsausſchuß
des vorläufigen Reichswirtſchaftsrats nahm geſtern den
Be=
richt des Unterausſchuſſes über die Erhöhung einzelner
Ver=
brauchsſteuern entgegen. Entſprechend der Regierungsvorlage
wurde der Leuchtmittelſteuer, der Zündwarenſteuer mit der Streichung
der 8§ 48 und 51 der Vorlage, der Bierſteuer und der
Mineralwaſſer=
ſteuer zugeſtimmt. Die Tabakſteuervorlage als Ganzes wurde
abgelehnt. Bezüglich der Steuerſätze im einzelnen faßte der
Aus=
ſchuß folgende Beſchlüſſe: Zigarren und Zigaretten ſind bereits ſo
ſtark belaſtet, daß eine weitere Erhöhung der Steuerſätze nicht mehr
tragbar erſcheine. Mit der Einfügung einer neuen Steuerſtufe für
feingeſchnittenen Tabak, mit der Feſtſetzung des Steuerſatzes für
Pfeifecf=
tabak, z. B. in der Steuerſtufe 7 auf 8 Mark pro Kilogramm und in
der Steuerſtufe 10 auf 30 Mark pro Kilogramm und mit den von der
Regierung vorgeſchlagenen Sätzen für Kau= und Schnupftabak erklärte
ſich der Reparationsausſchuß einverſtanden. Sodann hörte der
Repa=
rationsausſchuß den Bericht des Unterausſchuſſes über die
Abände=
rung des Kohlenſteuergeſetzes. Er erteilte der
Regie=
rungsvorlage grundſätzlich ſeine Zuſtimmung. Gegen die Ermächtigung
des Finanzminiſters, die Steuerſätze zu ermäßigen, ſprach man ſich
einmütig aus und beſchloß folgende Faſſung: Der Reichsminiſter der
Finanzen iſt ermächtigt, auf gemeinſames Verlangen des
Reichskohlen=
rats und des Reichsrats und nach Anhören des Reichswirtſchaftsrats
den Steuerſatz zu ermäßigen oder nach ſeiner Ermäßigung wieder auf
30 v. H. zu erhöhen.
Der Entwurf eines Vermögensſteuergeſetzes.
* Berlin, 19. Aug. Der Reichsrat hat den Entwurf des
Vermögensſteuergeſetzes mit den anderen Steuerentwürfen den
zuſtändigen Ausſchüſſen übergeben. Aus der Begründung
iſt hervorzuheben:
Der Entwurf ſchlägt vor, daß in erſter Linie eine laufende
Vermögensſteuer erhoben werden ſoll, die von 0.05 bis zu
1 Prozent auffteigt und bei nicht phyſiſchen Perſonen ½ vom Tauſend
beträgt. Freilich bleibt, da die Vermögensſteuer grundſätzlich den Ein=
künften entnommen werden ſoll, wie die Begründung hervorhebt,
Bedenken, daß das Einkommen im Deutſchen Reich ſchon bis aufs.
ßerſte belaſtet erſcheiut. Die vorgeſchlagene Belaſtung trifft indeſſen 7.
Natur nach nur die fundierten Einkommen. Es darf erwartet wer
daß die Steuer, wenn ihre Sätze nicht überſpannt werden, bei ein
ſchränktem Verbrauch und geſteigerter Erzeugung aus dem Nutzen
Vernögen noch getragen werden kann. Der Entwurf muß aber.
ein vollwertiger Erſatz für das Notopfer geſchaffen werden, in fen
Anforderungen an den Beſitz darüber hinausgehen. Die Vermög
ſubſtanz kann nicht unberührt bleiben. Der Entwurf ſieht daher für
Dauer von 15 Jahren einen Zuſchlag zur Vermögensſteuer vor, der
phyſiſche Perſonen 300 Prozent, für nicht phyſiſche Perſonen 150 Prr
der Vermögensſteuer beträgt. Jede Begüinſtigung des werbenden
mögens iſt beſeitigt. Dodurch mehrt ſich der Druck für das Betru
und Grundvermögen. Der Endurf vermeidet aber, indem er den
griff auf die Vermögensſubſtanz ausſchaltet und die Leiſtungen am
Reich in Geld ablösbar machr, jedem unmittelbaren Zwang zu uni
ſchaftlicher Abgabe von Teilen der Subſtanz. Er überläßt es der eige
wirtſchaftlichen Entſchließung, in welcher Weiſe der Steuerpflichtige
regelmäßig nicht aus ſeinen Einkünften tragbare Steuerlaſt abbii
will. Damit bleibt der Weg offen, unter außergewöhnlicher Belaf,
der Anlagewerte die Leiſtungen auſzubringem, die darin liegende ſch-
Belaſtung des Geſamtbetriebes aber im weiteren Verlaufe der 2u
ſchaftsführung auszugleichen.
Beſondere Schwierigkeiten bieten ſich vom Standpunkt —
richtigen Bemeſſung der Steuer für die Bewerrung des Verm
gens. Grundſätzlich ſoll der gemeine Wert, wie ihn die Reichsabyn
ordnung umſchrieben hat, zur Grundlage der Wertbemeſſung gerrg
werden. Faſt einſtimmig haben die Landesfinanzämter die Ermittel
eines zuverläſſigen Ertragswertes für die Landwirtſchaft für unaus
bar bezeichnet und darauf hingewieſen, daß der Ausweg, den die P
gefunden hat, in weitem Umfange eine Bevorzugung der Landwirt)
darſtellt. Es wird ſich aber nicht verbennen laſſen, daß auch mit
Aufnahme des gemeinen Wertes und der Grumdſätze der Reichsabgah
ordnung in das Geſetz allein für den unmittelbaren Vollzug ke
wegs alles gewonnen iſt. Der Kampf um die Bewertung des Betr/
und Grundvermögens, wie er im Anſchluß an die Veranlaguung
Reichsnovopfer geführt worden iſt, zeigt, daß es mehr auf die praßt
Durchführbarkeit und Gleichmäßigkeit der Bewertung als auf die
th=
tiſche Bezeichnung des Wertmaßſtabes ankommt.
In einer Zeit ſtändiger Bewegung der Mark iſt mit
herkömmlichen Mitteln der Wertberechnung nicht auszukommen.
dieſer Erkenntnis aus ſchlägt der Endwurf zunächſt für die Dauer
Zuſchlages vor, daß für alles Vermögen, das nicht, wie das Kapita
mögen, der Abwärtsbowegung der Mark folgt, beſondere, der
Geldä=
bewvegung angeßaßte Bewertungsgrundſätze gelten ſollen. Eine ſa
einwandfveie Formel für den gemeinen Wert, d. h. den von den
wirkungen der Geldwertbeſchränkung losgelöſten Wert, der auch be
Rückkehr zu normalen Wirtſchafts= und Preisverhältniſſen ſeine Geld
behielte, kann nicht aufgeſtellt werden. Nur für einzelne Zweige
Wirtſchaft läßt ſich bei genauer Prüfung ungefähr ein Werr finden
den zur Zeit wirklich vorhandenen Sachwert feſthält. Soll hier ſteuen
wertvolle Arbeit auf der einen, der Wirtſchaft gerecht werdende A.
auf der anderen Seite geleiſtet werden, ſo muß an Maßſtäbe angek=u
werden, nach denen die Wirtſchaft ſich ſelbſt bewertet. Soweit die Ard
an Erwerbsgeſellſchaften und die Schuldverſchreibungen an der Börſ=
handelt und die Kurſe amtlich feſtgeſtellt werden, bietet der Durchſcn
der Kurswerte innerhalb eines längeren Zeitraumes vielfach ein
nähernd richtiges Bild von dem wirtſchaftlichen Werte des Unternehr
Daber müſſen die Schldverſchreibungen einbezogen zverden, weil
Ausgabe gegenüber der Ausreichung von Aktien nur eine wirtſchaf
ähnliche Arr der Beſchaffung von Betriebsmitteln wie die Ausreic
von Aktien darſtellt. Als Unkerlage für die Ermittelung des ſt
barent Vermögens der Unternehmungen wird demnach nicht ſelten der
ſamtwert der Aktien, Anteilſcheine und Schuldverſchreibungen, beren
nach dem mittleren Börſenkurs der der Veranlagung vorangegang
drei Geſchäftsjahre, dienem können. Dieſe Art der Berechnung
zwvi=
vorzuſchreiben, geſtattet die Vielgeſtaltigkeit des Wirtſchaftslebens
Für Fälle, in denem es an einem amtlich feſtgeſtellten Vörſenkurs
ſowie für das Grundbermögen erſcheint es noch weniger vertretbar,
Geſetz irgendſvie maßgebende Bewertungsvorſchriften zu geben, dener
ter den gegenwärtigen Verhältniſſen Allgemeingültigkeit zukorn
könnte. Daher ſoll rach dem Entwurf der Reichsminiſter der Finc)
ermächtigt werden, nach Anhörung des Reichsrates bindende Anordy
gen für die Bewertung des Betriebs= und Grundvermögens zur
tr=
die dem Wertſtand der Mark Rechnung tragen und auf Gewinn
Umſatz Rückſicht nehmen. Dabei ſoll angeordner werden können, da
Wertberechnung für das Reich oder einzelner Teile des Reiches
Durchſchmittſätze zugrunde gelegt werden. Es wird Aufgabe der bis
erſten Veranlagung noch gegebenen Zeit ſein, für das Reicß oder
einzelne Wirtſchaftsgebiete in eingehendem Verhandlungen mit Vcn
tern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer aus Induſtrie, Handel, Get
Handwerk und Landwirtſchaft ſowie mit den Berufsvertretern des Gry
beſitzes unter Beteiligung des Reichswirtſchaftsrates geeignete Gru
lagen für eine gleichmäßige Bewertung zu finden, die es ausſchließt
hochwertige Vermögensgegenſtände (nichtnotierte Auktien und Kuxe,
teile an Geſellſchaften m. b. H. uſw.) ſich mit Rückſicht auf die 2N
länglichkeit der geſetzlichen Wertmaßſtäbe im weſentlichen der Beſteuey
entziehen, während das im Nennbetrag erfaßte Kapitalvermögew
ſteuern muß.
Um die neuen Bewerdungsformen in vollem Umfange wirkſa=d
machen, iſt der Begriff des Betriebsvermögens abwein
von dem geltenden Rechte ausgeſtaltet. Der Aktienbeſitz galt bishen
den Anteilseigner als Kapitalvermögen. Die neuere Rechtsentwick!
namentlich auch auf dem Gebiete des engliſchen Rechts, hat dazu gef!
als wirtſchaftlichen Inhaber einer Geſellſchaft den Aktienbeſitzer en
ſehen, der in der Lage iſt, die Geſchäftsführung der Geſellſchaft in
entſcheidender Weiſe zu beeinfluſſen. Dieſer Gedanke iſt für das Stu
recht im vorliegenden Endwurf aufgenommen. Das Maß der Ber
gung, das den Beſitz von Anteilſcheinen als Betriebsbeſitz erſcheinen 1.I
ſoll, iſt nicht mit voller Gewißheit zu beſtimmen. Es erſcheint ind
angezeigt, auf der einen Seite bis zu einer gewiſſen Mindeſtyvenze
Aktienbeſitz die Gigenſchaft als Betriebsvermögen abzuſprechen, auf
andeven Seite von einer gewiſſen Grenze an den Aktienbeſitz ſtetsl
Betriebsvermögen zu behandeln. Als Betriebsvermögen ſoll demge
nach § 7 Abſ. 3 das Eigentum an Anteilen nur dann gelten, wenn
Eigentümer mehr als 5 Prozent der Anteile zuſtehen und er den
ſchäftsbetrieb mitleitet oder mitbeaufſichtigt. Eine Mitleitung oder
beaufſichtigung, die es geſtattet, den Aktionären als Mitinhaber des
triebes zu berrachten, ſoll aber ſtets dann angenommen werden,
ihm mehr als 20 Prozent der Anteile zuſtehen.
Die freie Getreidewirtſchaft.
Bayern fügt ſich.
* Berlin, 19. Aug. Einer Meldung des Berl. Tagebl.
München zufolge, befaßte ſich heute vormittag der bayer
Miniſterrat mit dem abſchlägigen Beſcheid der Reichsro
rung in der Frage der Getreidekontrolle. Soweit
ſchon jetzt überſehen läßt, wird ſich Bahern in die durch die
lehnung ſeines Vorſchlages gegebene Sachlage fügen, umſon?
als auch die Münchener Handelskammer von je
Verſuch zu einer einſeitigen Wiedereinführung der Getrel
kontrolle abriet.
Die Heimſchaffung der Kriegsgefangenen.
Berlin 19. Aug. (Wolff.) Im Auswärtigen Ar
fand am 17. Auguſt auf Veranlaſſung des Reichskanzlers u
Hinzuziehung der Reichszentralſtelle für Kriegs= und Z
gefangene eine Sitzung ſtatt, in der mit Vertretern der Krig
gefangenenorganiſationen verſchiedene, die Heimſchaffal
der noch immer nicht in die Heimat zurückgekehrten deutſcht
Kriegsgefangenen betreffenden Fragen beſprochen EN
den. Die Ausſprache erſtreckte ſich insbeſondere auf die Hdl
ſchaffung der in Ciskaukaſien befindlichen Gefangenen
wie auf die in Avignon zurückgehaltenen Kriegsgefangel
Hierbei wurde an Hand der heueſten Nachrichten, welche die 85
laſſung eines Teiles der in Avignon befindlichen Gefangon
melden, auch die Frage der weiteren Haltung der Organiſano
und der mit der Kriegsgefangenenfürſorge befaßten amtlim
Stellen in dieſer anſcheinend zunächſt auf gutem Wege beff
lichen Angelegenheit erörtert. An der Sitzung nahmen als De
gierte der Kriegsgeſangenenorganiſationen teil: Barſanti
Bundesrat der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangei
Frau von Kunowski und Pfarxer Siems von der Ortsgrip
Charlottenburg der Kriegsgefangenenheimkehr, Profeſſor BN
und Heinrich Cohn vom Vorſtand der Vereinigung von Fami!
deutſcher Kriegs= und Zivilgefangener in Breslau, ſowie Rei
Blaß aus Barmen, erſter Vorſitzender des Volksbundes
Schutze der deutſchen Kriegs= und Zivilgefangenen (Ortsgrzp
Barmen).
nd
ſerte
[ ← ][ ][ → ]Rummer 229.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 20. Augnſt 1931.
Oberſchleſien.
Die Verminderung der Kohlenförderung.
Berlin, 19. Aug. (Wolff.) Nach einem Bericht des
Feichsverbandes der deutſchen Induſtrie, der das
kataſtro=
phale Wirken der Polen auf den in polniſche Hände
ge=
ratenen Gruben beleuchtet, zeigt die Aprilförderung in
loberſchleſien mit 2925 427 Tonnen eine erfreuliche
Auf=
wärtsbewegung gegenüber 2 581 702 Tonnen im April 1920. Die
Naiförderung brachte einen jähen Sturz auf 977306
Ton=
nen gegenüber 2843 407 Tonnen 1913 und 2247 471 Tonnen 1920.
Tte Juniförderung erreichte mit 1 601 961 Tonnen 54 Prozent
der Juniförderung des Jahres 1913 (2961 883 Tonnen).
Der Völkerbund.
Paris 19. Aug. Der Temps meldet: Der
Völkerbundrat=
vorſitzende Baron Iſhji hat nach den bisher üblichen
Gewohn=
heiten den Vertreter Spaniens beim Völkerbunde,
Qui=
nones de Leon, gebeten, das Amt eines Berichterſtatters
für die am 29. Auguſt nach Genf einberufene
Völkerbundrats=
ſitzung zu übernehmen. Der Berichterſtatter wird die Aufgabe
haben, einen Tatſachenbericht auszuarbeiten, damit die
Mitglie=
der des Rates über die Schwierigkeiten unterrichtet werden,
wvelche die Entſcheidung des Oberſten Rates bezüglich
Ober=
ſchleſiens erwähnt.
Die Verteilung der deutſchen Zahlungen.
London, 19. Aug. (Wolff.) Wie der Berichterſtatter des
2aily Telegraph meldet, iſt man wegen der in Frankreich
er=
hobenen Forderung der Verwerfung der interalliierten
Ab=
iommens über die Reparationen etwas beunruhigt.
2ie Delegierten der anderen Länder ſeien entſchloſſen, wenn
urgendwelche Abänderungen oder Vorbehalte von Frankreich
ge=
macht würden, das Abkommen radikal zu ändern oder ein neues
u ſchaffen. In dieſem Falle würden die Ausſichten auf ein
dauerndes Einvernehmen, das auf gegenſeitige Zugeſtändniſſe
pgründet iſt, nur gering ſein.
Paris, 19. Aug. (Wolff.) Wie „Homme libre” meldet,
vrhandelt Loucheur in Brüſſel mit dem belgiſchen
Finanz=
niniſter über die Möglichkeit, von der nächſten
Reparations=
jahlung eine größere Summe zu erhalten. Der belgiſche
Finanzminiſter war der Anſicht, daß die Summe von 450
Mil=
ionen Goldmark, die England für die Beſatzungstruppen
bean=
prucht habe, in mehreren Raten gezahlt werden könnte und
aß, wenn England dieſes Zugeſtändnis mache, dem franzöſiſchen
Staat ſofort 250 Millionen Goldmark zur Verfügung geſtellt
verden könnten.
Die Uebergabe von Fünfkirchen an Ungarn.
Budapeſt, 19. Aug. (Wolff.) Da die
ſüdſlawiſchen=
militärbehörden bisher keinerlei, Befehl zur
Räu=
nung der laut Friedensvertrag zurückzugebenden Gebiete
aus=
aaben, ſtimmte der Kommandant der ungariſchen Truppen,
Gene=
l Soos, auf Erſuchen des Bevollmächtigten der Ententekontroll=
Fommiſſion Oberſt Goſſet zu, daß die mit der Uebernahme
zu=
ammenhängenden militäriſchen Operationen, die
nute 1tten beginnen ſollen, um 48 Stunden verſchoben
verden.
Belgrad, 19. Aug. (Wolff.) Der Miniſterrat hat in
ſei=
er geſtern abend abgehaltenen Sitzung beſchloſſen, ſofort die
äumung von Fünfkirchen zu veranlaſſen.
Die iriſche Frage.
London, 19. Aug. (Wolff.) Die Daily Mail
veröffent=
icht eine Aufſtellung, wonach die Zahl der Perſonen, die im
ahre 1920 Irland verlaſſen haben, 15885 gegenüber
575 Perſonen im Jahre 1919 beträgt. Die iriſche
Aus=
panderung hat ſich alſo in einem Jahre verfünffacht.
Die Hilfsaktion für Rußland.
Brüſſel, 19. Aug. (Wolff.) Die belgiſche Regierung
unannte zu Mitgliedern der internationalen
Kommiſ=
ion zur Bekämpfung der Hungersnot in
Ruß=
and den früheren Miniſterpräſidenten Delgcroix, den früheren
Betersburger Generalkonſul Charlier und den Generalſekretär
es Komitees zur Verteidigung der belgiſchen Jutereſſen in
ußland, Witmeur.
Die Lage in Marokko.
Mabrid, 19. Aug. (Wolff.) Nach hier vorliegenden
Mel=
bungen wurde in der vergangenen Nacht von den Eingeborenen
n Marokko heftig geſchoſſen, die Spanier hätten aber keine
Verluſte gehabt. Den Rebellen, ſeien bedeutendes Sanitäts=,
ſenbahn= und Flugzeugmaterial, ſowie viele Pferde,
Maul=
iere, Geſchütze, Maſchinengewehre und Gewehre, dieſe allerdings
Seite S.
Paris, 19. Aug. (Wolff.) Eine Havasmeldung aus
Ma=
rid widerſpricht dem Gerücht, wonach der General
Na=
warro auf den General Bevenger, dem er vorwerfe, die
Verteidiger des Arruit=Berges im Stich gelaſſen zu haben, einen
Revolverſchuß abgegeben habe.
Der griechiſch=türkiſche Krieg.
Athen 19. Aug. (Wolff.) Nach dem Heeresbericht vom
6. Auguſt ſetzten die griechiſchen Truppen ihren
Vor=
narſch fort und erreichten die Linie, die von den Höhen öſtlich
von Siwri Hiſſar hinaus verläuft. Starke feindliche Kavallerie
vurde in ihrem Widerſtande gebrochen und nach Oſten
zurück=
geſchlagen. Auf dem Rückzuge zerſtörte der Feind Eiſenbahn=
und Chauſſeebrücken.
Paris, 19. Aug. Nach einer Radiomeldung des Daily
Telegraph iſt bei Gordion, 70 Kilometer ſüdweſtlich von
An=
gora, eine große Schlacht zwiſchen Griechen und Türken im
Bange. — Nach einem Hadas=Telegramm aus Athen ſei der
grie=
hiſche Vormarſch bisher 100 Kilometer weit vorgeſchritten. Die
Mehrzahl der beſetzten Ortſchaften ſei von der Bevölkerung
ver=
klaſſen. Es ſei ſchwer, näheres darüber zu erfahren, wo die
Kema=
liſten die Schlacht annehmen.
Griechenlands Anleihebedürfniſſe.
Paris, 19. Aug. (Wolff.) Nach einer Meldung des „
Jour=
nal induſtrielle” verhandelt die griechiſche Regierung mit der
hengliſch=holländiſchen Thomſon=Gruppe über
eine Anleihe von einer Milliarde Drachmen. Gleichzeitig
fin=
den in London Verhandlungen mit einer anderen Gruppe
eben=
falls über eine Anleihe von einer Milliarde ſtatt, wovon 250
* Millionen durch Sachlieferungen Griechenland zukommen ſollen.
Der Schatten Wilſons über der Abrüſtungs=
Ronferenz.
Paris, 19. Aug. (Wolff.) Nach einer Meldung des
Eelair aus Waſhington dringt Senator King in Harding, um
Wilſon zum Delegierten der amerikaniſchen Regierung
ſür die Abrüſtungskonferenz in Waſhington zu
ernen=
nen. Der Geſundheitszuſtand des früheren Präſidenten beſſerte
ſich bedeutend.
Paris, 19. Aug. (Wolff.) Wie der Neu=York Herald aus
Paſhington meldet, brachte Senator Borah eine Entſchließung
ein, in der die Herabſetzung der regulären Armee
Avon 150 000 Mann auf 100 000 Mann verlangt wird. Borah
verſpricht ſich hiervon eine Erſparnis von 100 Millionen
Dol=
lars. Verſuche von Bombenangriffen auf die Schlachtſchiffe von
Flugzeugen aus erwieſen nach der Anſicht Borahs ferner, daß
mindeſtens 240 Millionen Dollar für die amerikaniſche Flotte
umſonſt ausgegeben werden.
Die Streikbewegung.
* Magdeburg, 19. Aug. Die Magdeburgiſche Zeitung meldet
aus Burg, daß die Berlin=Burger Eiſenwerke wegen zu hoher
Lohmſordewgen der Metallanbeiter den Betrieb ſchloſſen.
* Paxis 19. Aug. Wie das Jourmal imduſtrielle aus Lille
mel=
det, ſuchten die ſtreikenden Arbeiter durch Vermittlung des
Arbeitsinſpektors um eine Beſprechung mit den Arbeitgebern nach. Man
nimmt an, daß dieſe die Beſprechung ablehnen werden.
* Paris, 19. Aug. Nach der Daily Mail wurden auf dem
Jahres=
tage des Bergarbeiterſtreiks von Landedno (Schottland)
folgende Mindeſtfovderungen der Vergarbeiter feſtgeſetzt: wöchentlich
30 Stunden Arbeit, jährlich 15 Tage Urlaub bei vollſtändiger
Lohnzah=
lung, emne Penſion von 20 Schilling die Woche beginnend ab dem 60.
Lebensjahre und die Einrichtung von Bädern, von demen man nach der
Ausfahrt Gebrauch machen könnte.
Letzte Nachrichten.
Paris, 19. Aug. (Wolff.) Wie „Le Peuple” mitteilt,
be=
ſchloß die Vereinigung der Seine=Syndikate, eine
interſyndi=
kaliſtiſche Vereinigung der Syndikate der
Schuhfabri=
kation, der Bekleidungsinduſtrie, der Metallinduſtrie, der
chemi=
ſchen Induſtrie, kurz aller Kriegsinduſtrien ins Leben
zu rufen, die eine großzügige Propaganda gegen die Fabrikation
aller für einen neuen Krieg beſtimmten Dinge, vor allem von
Munition, unternehmen foll. Anſchläge, Broſchürenverteilung
und Verſammlungen im ganzen Lande ſind in Ausſicht genommen.
London 19. Aug. (Wolff.) Der amtliche Bericht der
Leipziger Reichsgerichtsverhandlungen gegen die deutſchen
Kriegsbeſchuldigten iſt hier veröffentlicht worden.
London, 19, Aug. (Wolff.) Geſtern iſt in Leafield (Oxford)
die erſte Funkſtation für den drahtloſen Dienſt des
britiſchen Reiches eröffnet worden. Die Meldungen
kön=
nen auf eine Entfernung von 3000 Meilen ausgeſandt werden.
Hierdurch iſt England mit Kairo drahtlos verbunden.
London, 19. Aug. (Wolff.) Aus Waſhington wird gemeldet,
die britiſche Regierung habe im Zuſammenhang mit der zwölf
Meiſen von der Long=Island=Küſte entfernt erfolgten
Be=
ſchlagnahme des britiſchen Dampfers „Henri
Marſchall” der eine Ladung Branntwein an Bord gehabt
haben ſoll, ſormell mitgeteilt, daß ſie eine Rechtsgewalt der
Ver=
einigten Staaten über die hohe See außerhalb der vom
Völker=
recht feſtgeſetzten Dreimeilenzone nicht anerkennen könne. Man
erwartet jedoch, daß die britiſchen Behörden das Ergebnis der
Gerichtsverhandlung und die endgültige Beſtätigung der
Regi=
ſtrierung des Schiffes abwarten werden, bevor ein Schritt
unter=
nommen wird.
Stockholm, 19. Aug. (Wolff.) Der frühere deutſche
Reichs=
kanzler Hermann Müller äußerte in einem Interview, es ſei
zwecklos, ſtändig an der Schuldfrage zu rühren. Wenn auch
bedauerlicherweiſe die Franzoſen und Belgier dem diesjährigen
Kongreß der Interpaxlamentariſchen Union fernblieben, beſtünde
doch kein Zweifel, daß ſie bald wieder an der Arbeit teilnehmen
würden, zumal da deutſche und franzöſiſche Sozialiſten bereits
im März in Amſterdam zuſammengetroffen ſeien. Der frühere
Reichsminiſter Köſter lehnte ebenfalls das Anſinnen eines neuen
deutſchen Schuldbekenntniſſes ab. Die Frage gehöre nicht auf
einen internationalen Kongreß.
Landwirtſchaftliches.
fpd. Frankfurt a. M., 18. Aug. Viehmarkt.
Aufgetrie=
ben wparen 38 Rinder, 10 Ochſen, 28 Färſen und Kühe, 882 Kälber, 425
Schafe und 216 Schweine. Bezahlt wurden für einen Zentner
Lebend=
gewicht: Feinſte Maſtkälber 750—850 Mk., mittlere Maſt= und beſte
Saugkälber 650—750 Mk., geringere Maſt= und gute Saugkälber 550
bis 605 Mk., geringere Saugkälber 400—500 Mk. Schafe: Geringere
Maſthammel und Schafe 450—550 Mk., mäßig genährte Hammel und
Schafe (Märzſchafe) 300—400 Mk. Schweine: Vollfleiſchige, 80—100
Kilogramm Lebendgewicht 1300—1425 Mk., vollfleiſchige unter 80
Kilo=
gramm Lebendgewicht 1100—1300 Mk., vollfleiſchige von 100—120
Kilo=
gramm 1300—1425 Mk., vollfleiſchige von 120—150 Kilogramm 1300
bis 1425 Mk., Fettſchweine über 150 Kilogramm 1300—1425 Mk. Das
Geſchäft war bei Kälbern lebhaft und wurde ausverkauft. Bei
Schwei=
nen war reger Handel mit geringem Ueberſtand.
Spiel, Sport und Turnen.
Ein beutſches Olympia.
Von Willy Henry Spühr (Hgeſpe).
— Im anmutigen Tal der Landſchaft Elis im Peloponnes, lag
nahe dem Meere, durchfloſſen von Alpheios, das alte Olympia der
Hellenen. Seinen Nuhm, Volksheiligtum der alten Griechen geweſen
zu ſein, hat es durch Jahrtauſende hinübergerettet bis in unſere Zeit.
Die koſtbarſten Schätze griechiſcher Kunſt barg es. Hier ſtand im
hei=
ligen Hain Altis eines der größten Meiſterwerke aller Zeiten, die aus
Gold und Elfenbein gefertigte Zeusſtatuette des Pheidias. Hier ſtand
das Heräon, der Tempel der Hera, und hier befanden ſich auch die
Schatzhäuſer der griechiſchen Staaten.
Die Blüte der griechiſchen Männerwelt fand ſich hier ein am erſten
Vollmond nach der Sommerſonnenwende jedes vierten Jahres, um zu
Ehren des Zeus an den olympiſchen Spielen teilzunehmen, die Kräfte
zu meſſen in dem heißen Beſtreben, als Sieger mit dem Oelzweig
ge=
ſchmückt aus den Wettkämpfen hervorzugehen und ſo höchſten Ruhm zu
erwerben. Allerdirgs war der Siegespreis auch oft anders geartet,
wie der Sieg des Pelops im Wagenrennen beweiſt, der die Tochter des
Oenomaos, Hippodameia, gewann und mit ihr das Reich ihres Vaters.
Auf Herakles wurden die olympiſchen Spiele zurückgeführt und die
Ge=
ſtalt des körpergewaltigſten aller Griechenhelden war recht geſchaffen
zu ihrem Sinnbild. Geſchichtlich beglaubigt wurden ſie ſeit dem Jahre
776 v. Chr. durch Aufzeichnung der Olympioniken, wie man die Sieger
nannte.
Wir können die olympiſchen Spiele durch ein Jahrtauſend
grie=
chiſcher Geſchichte verfolgen. Sie waren, neben dem apolloniſchen
Heiligtum zu Delphi, das einigende Band, das alle Griechenſtämme
umfaßte, das jedem einzelnen Griechen das Bewußtſein gab, zu einem
großen, durch Bildung und Geſittung ausgezeichneten Volke zu gehören,
gleichgültig, ob er im Mutterlande oder in einer der griechiſchen
Pflanz=
ſtädte Italiens oder Kleinaſiens wohnte. Sie büßten dieſe
Höhen=
ſtellung ſelbſt in Zeiten völliger Zerriſſenheit nicht ein, als
beiſpiels=
weiſe Sparta und Athen um die Oberherrſchaft kämpften, oder zur Zeit
der Perſerkriege und unter der makedoniſchen Herrſchaft. Regelmäßig
kehrten ſie alle vier Jahre wieder bis zum Jahre 394 n. Chr. Was gab
es auch für einen Griechen Höheres, als Sieger in den olympiſchen
Spielen geweſen zu ſein, im Prytaneion an der Speiſung der Sieger
teilgenommen zu haben, ſeine Bildſäule, von berühmter Meiſter Hand
geſchaffen, im heiligen Hain aufgeſtellt zu wiſſen!
Seine olympiſchen Spiele haben Griechenland groß gemacht; ſie
ſchufen ein Volk, das in gleicher Weiſe ſowohl in geiſtiger wie in
kör=
perlicher Entwickelung eine Höhe erreichte, wie wenige Völker außer
ihm; ein Volk, bei dem die Pflege von Kunſt und Wiſſenſchaft Haud
in Hand ging mit körperlicher Erſtarkung, in dem Schönheitsſinn und
kriegeriſcher Mut gleichgeſchätzte Eigenſchaften waren; ein Volk, das
aus der Fülle ſeines Weſens unſere ganze abendländiſche Entwickelung
befruchten konnte.
Uns Kindern einer neuen maſchinenſchnellen Zeit iſt der Geiſt
fremd geworden, der lebendig in den olympiſchen Spielen wirkte. Weit
haben wir uns über die Menſchen der damaligen Zeit hinaus
ent=
wickelt und in allen Zweigen menſchlicher Betätigung Größeres,
Stau=
nenswerteres geleiſtet. Und dennoch, was heute als Blüte ſich ſo
wun=
derbar entfaltete, vor 2000 Jahren ſchon ſproß es als beſcheidene
Knoſpe. Nur wiſſen es breite Schichten nicht oder vergeſſen es, daß die
wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe unſerer Zeit ſchon in ihren Grundzügen
von den erleuchtetſten Geiſtern Altgriechenlands vorgedacht worden ſind.
Wenn wir heute unſere Nieſenfernrohre auf den Amerika= oder
Orionnebel richten, wenn wir mit Hilfe der Spektralanalyſe das Weltall
erforſchen und die Bahnen von Sternen und Sonnenſyſtemen
berech=
nen, die Hunderte, ſelbſt Tauſende von Lichtjahren von uns entfernt
ſind, wie wenigen kommt es zum Bewußtſein, daß ſchon Ariſtarch die
Wiſſenſchaft vom Gleichgewicht und der Bewegung des Sonnenſyſtems
lehrte, daß Demokrit aus Abdera, der Begründer der Atomlehre, ſchon
damals die Milchſtraße als das erkannte, was die heutigen Forſchungen
bewieſen haben: als eine Anhäufung dichtgedrängter Sterne;
Pythago=
ras hat das Weſen der Algebra, Euklid die Grundzüge der Geometrie,
Ariſtoteles die planmäßigen Wege der Naturbeſchreibung, Epikur zu= Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
ſammen mit Lukrez ſpäter den Entwickelungsgedanken mit allen ſeinen
Folgerungen durchgeführt, nicht zu vergeſſen Hippokrates, den
berühm=
ten Arzt des Altertums, den Begründer der Krankheitslehre (
Patho=
logie) und bahnbrechender Erforſcher anderer wichtiger ärztlicher
Er=
kenntniſſe. Huldigen wir deshalb, trotz der Offenbarungen, die uns
eine geſteigerte Erkenntnis brachte, den alten Griechen, die uns heute
noch in vielem unerreichte Vorbilder ſind und nicht nur in den
ſchön=
heitsſtrahlenden Werken ihrer großen Kunſt.
Mag die Erwähnung dieſer und anderer Tatſachen nicht in den
Rahmen eines Aufſatzes zu gehören ſcheinen, der ſich mit den
Leibes=
übungen befaſſen ſoll, ſo erkennt doch der, dem die Zuſammenhänge
nicht fremd ſind, in welch inniger Wechſelwirkung leibliche und geiſtige
Betätigung ſtehen, daß ſie einander bedingen und nicht etwa
aus=
ſchließen, daß ſich eins aus dem anderen herleitet. Was ſagt das viel
gebrauchte und deshalb leider ſchon ſo abgedroſchene Wort vom
geſun=
den Körper, in dem ein geſunder Geiſt wohnt, denn anderes?
Selbſtverſtändliches wird durch öftere Wiederholung nicht wahrer.
Wohl aber wird Wahres leicht vergeſſen, wenn es nicht immer und
immer wieder dem Bewußtſein eingehämmert wird. Wie iſt es denn?
Wir Deutſchen haben einen Niederbruch erlebt, ſind noch mitten darin,
wie nie ein Volk in der Weltgeſchichte. Statt nun aber alle lebendigen
Kräfte zuſammenzufaſſen, ein Ziel vor Augen: die Wieder= und
Neu=
geburt, zerſplittern wir uns in unnützen Kämpfen. Immer wieder
erleben wir Arbeitsausſetzungen, die unſer geſamtes Wirtſchaftsleben
an der Wurzel treffen. Große Teile unſeres Volkes begreifen in
kurz=
ſichtiger Verblendung nicht, daß wir eine Einheit ſind, ſein müſſen,
um leben zu können. Wohl wird von denen, die ihr Volk lieben und
die Gefahr erkennen, Tag für Tag der Segen der Arbeit geprieſen.
Aber finden ſie überall einen Widerhall? Selten genug. Leichtfertige
Vergnügungsſucht auf der einen, körperliche und geiſtige Entartung,
Unluſt als deren Folge auf der anderen Seite.
Eins tut not: Heraus aus dem Sumpf! Nichts anderes iſt es.
Und dazu gehört, daß wir uns auf uns ſelber beſinnen? Wir ſind
krank an Leib und Seele. Heilen wir beide. Deutſchland und ſeine
einzelner= Stämme ſtanden ſeit den älteſten Zeiten deutſcher Geſchichte
ſchon oft vor der Vernichtung, und haben ſich doch immer wieder
ge=
funden. Jede Krankheit hat ihre Heilmittel. Unſeres ſei Arbeit, ſei
Pflege von Leib und Seele.
Der Unfrieden von Verſailles hat uns weite Gebiete entriſſen, uns
zahlreiche Volksgenoſſen abgeſplittert, die nun, durch Landesgrenzen
von uns getrennt, einem unſicheren Schickſal entgegengehen. Halten
wir das Uebriggebliebene feſt zuſammen. Sorgen wir dafür, daß die
von uns getrennten Brüder ſich dennoch eins mit uns fühlen. Und
das Bindemittel dazu iſt uns neben der Gemeinſamkeit der Sprache
und der Gedankenwelt gegeben in einer geſteigerten Pflege der
Leibes=
übungen, die für uns Beginn der Morgendämmerung einer neuen und
beſſeren Zeit ſein möge.
Schon bei den alten Deutſchen galten körperliche Schönheit, Mut
und Tapferkeit, und nicht ohne Recht rühmte Tacitus neben anderen
ihrer Eigenſchaften dieſe. Bei allen Völkern, denen ein geſundes,
natürliches Empfinden eignete, deren Lebensauffaſſung nicht krankhaft
verbildet war, können wir die gleiche Auffaſſung, das gleiche Streben
beobachten. Natürlich gingen ſie nicht ſo weit wie die Spartaner, die
alle mißgeſtaltet oder kränklich geborenen Kinder töteten.
Iſt es nicht ein erhebendes Gefühl, einen durchgebildeten,
edel=
geformten menſchlichen Körper zu betrachten? Was bewundern wir
mehr, wenn wir die Venus von Milo, den Apollon von Belvedere, den
Borgheiſiſchen Fechter oder den Diskuswverfer betrachten, die Kunſt des
Bildners, der es verſtand, mit ſchaffender Hand Meiſterwerke dieſer Art
zu formen, oder die Schönheit, die Ebenmäßigkeit des menſchlichen
Körpers, der ihm die Vorbilder dazu gab?
Es iſt kein Ziel, dem wir vergebens nachſtreben, zu gleicher
Voll=
kommenheit zu kommen. Nur muß die zwingende Klarheit und
Folge=
richtigkeit dieſer Beſtrebungen erſt in uns allen mächtig werden. Wir
müſſen wiſſen, wie ungeheuer wichtig es nicht nur für die Einzelnen,
ſondern auch für die Geſamtheit iſt, ſich zu dieſen Zielen zu bekehren,
daß Sieg oder Niederlage hierbei auch über die kommenden Geſchlechter
entſcheiden. Darum auf zur Tat! Sie befreie, ſie befruchte unſer
ge=
ſamtes Leben.
Noch leiden wir auch hier noch an Zerſplitterung der Kräfte. Klare
Richtlinien ſind wenige vorhanden. In vielen deutſchen Städten ſind
Anfänge gemacht. Die Geſchloſſenheit fehlt. In Griechenland ſtrömte
in Olympia alles zuſammen. Jm Hippodromos, der ungefähr 370
Meter langen Kampfbahn, ſanden die Roß= und Wagenrennen ſtatt;
im Stadion die Leibesübungen, die in kriegeriſche, auf Angriff und
Verteidigung berechnete, und ſogenannte diätetiſche zerfielen, deren
Zweck die Stärkung der körperlichen Kräfte und Erhaltung der
Ge=
ſundheit war. — Außerdem gab es athletiſche Spiele zur Ausbildung
der berufsmäßigen Wettkämpfer. Bringen wir die alten Einrichtungen
unter deutſchem Namen wieder zu Ehren. Errichten wir nicht nur in
jeder größeren deutſchen Stadt ein Stadion, ſondern im Herzen
Deutſchlands eine gemeinſame Kampf= und Pflegeſtätte, an der ſich
zu beſtimmten Zeiten eine Ausleſe zuſammenfindet alles deſſen, wuas
deutſchen Namen trägt, deutſche Laute ſpricht. Nicht engherzig
ge=
ſchieden in Klaſſen, nein, ein einiges Volk, das künftiger Größe
ent=
gegenſieht.
Aber gehen wir noch weiter. Bayreuth hat ſein Feſtſpielhaus,
Regensburg ſeine Walhalla, Weimar ſein Nationaltheater. Sollte ſich
das nicht alles zuſammenſchließen laſſen in größerem Nahmen, auf
breiterer Grundlage, au einem Ort, ohne daß dadurch ein Nachteil den
ſchon beſtehenden Einrichtungen geſchähe? Kampfplatz für geiſtige und
körperliche Betätigung in einem? Deutſche Kunſt und Wiſſenſchaft,
deutſche Körperpflege, deutſche Sprache als einigende Bindung,
der=
ſchmolzen zu unlöslicher Einheit, Sinnbild und Wegweiſer zugleich?
Eine gewaltige Aufgabe, die vor uns liegt. Aber ſie iſt zu löſen.
Als im Jahre 1912 in Frankfurt a. M. das Deutſche Bundesſchießen
ſtattfand, zu dem Deutſche aus faſt allen Ländern der Erde
zuſammen=
kamen, da ging ein Wogen, ein Aufflammen der Begeiſterung durch
alle die Zeugen dieſer Veranſtaltung waren. Jeder wurde ſich
be=
ſuußt des Gefühls der Zuſammengehörigkeit, das ſich mit betonter
Ab=
ſicht zeigte, als die Abordnungen der fremdſtaatlichen Deutſchen
auf=
marſchierten. Aufrichtig und ſtürmiſch wurden die Brüder aus Deutſch=
Oeſterreich gefeiert, die Hoch= und Deutſchmeiſterkapelle mit Blumen
geradezu überſchüttet, kaum minder die Abordnungen aus fremden
Erd=
teilen. Und dieſes Gefühl, das damals ſo allmächtig zum Durchbruch
kam, ſollte es ſich nicht auch heute, nicht auch ſpäter in gleicher Stärke,
in gleicher Leidenſchaft aufflammen können? Und follte das deutſche
Olympia nicht ferner zugleich Mittel und Zweck ſein können, dem
deut=
ſchen Namen die ihm gebührende Stellung auf der ganzeu bewohnten
Erde zu erringen?. Wie nichts anderes wird gerade das Olympia
be=
rufen ſein, die Deutſchen aller Länder zu gemeinſamen Zielen
ni=
ſammenzuführen und beſonders den jetzt der deutſchen Erde
Entriſſe=
nen ein Heimatgefühl zu geben.
Dieſen lebendigen, Kräfte weckenden Gedanken diene das deutſche
Olympia, die Deutſchen Kampfſpiele 1922. Können wir als Begründer
auch keinen Herakles nennen, der als Sohn des Zeus, mit Alkmene
ge=
zeugt, göttlicher Abkunft gerühmt wurde, ſo weiſe uns den Weg der gute
Geiſt des deutſchen Volkes. Er ſei der Siegfried, der uns ein neues
und doch ſo altes Banner vorausträgt, das Banner deutſcher Einheit
und deutſcher Kraft. Möge es ſtolz im Winde vor uns einherrauſchen
auf dem Wege, den uns das Schickſal führt.
* Darmſtädter Fußballverein 1912. Auf das heute
abend 6 Uhr auf dem Exerzierplatz ſtattfindende Spiel der
Ligamann=
ſchaft Spielvereinigung 07 Mannheim gegen 1.
Mann=
ſchaft F.=V. 1912 ſei hiermit nochmals aufmerkſam gemacht. Beide
Mannſchaften treten in ſtärkſter Aufſtellung an, ſo daß ein erſtklaſſiges
Spiel zu erwarten iſt. — Am Sonntag, 21. Auguſt, findet das Spiel
der 1. Mannſchaft gegen 1. Mannſchaft „Adler”=Heilbronn ſtatt.
Adler” gehört der 4=Klaſſe an und iſt einer der beſten Vertreter
die=
ſer Klaſſe im Kreiſe Württemberg. Auch dieſes Spiel wird auf
ſporr=
licher Höhe ſtehen. Dieſem Spiel geht ein Treffen der 3. Maunſchaft
gegen Germania”=Arheilgen voraus und anſchließend.
die 2. Mannſchaft D. F.=V. 1912.
Schluß des redaktionellen Teils.
Geschleogtsleidsn. ohne Vernfsstörung-
OHne Luecksilber.,
Aufklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. verschl. ℳ 3.— (Nachn ℳ 4.50).
Spez.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambulatorium
Fraukfart a. MI., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (1,6853) Sonntag 10—12 Uhr.
Nunnn
Vorwiegend heiter, trocken, wvarm, öſtliche Winde.
D
Orpheum, Anfang 734 Uhr: „Caſanovas Sohn”.
Feſtkommers des Zitherklubs Darmſtadt=Beſſungen um 8 Uhr in der
Beſſunger Turnhalle.
Unterhaltungsabend des Geſangvereins Liederzweig um 7 Uhr
auf dem Heiligen Kreuz.
Kameradſchaftsabend des Vereins ehem. Angehöriger des
Hef=
ſiſchen Artilleriekorps um 8 Uhr in der „Kanone‟.
Burgfeſt um 4 Uhr auf der Ludwigshöhe.
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und von 3—7 Uhr).
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel: für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handei und Landwilriſchatliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaſtliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäſtsleben: Paul Lange. —
Druck und Berlag: L. C. Wittich’ſche Hofbnchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarſorderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die hetige Rummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Beite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 20. Auguſt 1921.
Mummer 220.
je VERLOBUNG meiner Tochter
MARTA mit dem Hess.
Amts-
anwalt und Hauptmann a. D. Herrn
CARLO WAGNER, Sohn des
ver-
storbenen Hauptmann Ladwig Wagner
u. dessen verstorbenen Ehefrau Johanna,
geb. Wittich, beehre ich mich ganz
ergebenst anzuzeigen
Anna Möller
geb. Bernbeck.
Teine VERLOBUNG mit Fräclein
Lr4 MARTA MOLLER, Tochter
des verstorbenen Kaufmann Herrn Karl
Möller II. und seiner Frau Gemahlin
Anna, geb. Bernbeck, erlaube ich mir
ganz ergebenst anzuzeigen
Carlo Wagner
Hess. Amtsanwalt
Hauptmann a. D. des ehemaligen 2. Großh.
Hessfschen Feldartillerie-Regtment Nr. 61.
Lauterbach (Hessen), im August 1921.
Sophte Bauer
Fritz Munker
VERLOBTE
Daemstadt, 21. Augast 1921
Kranichsteinerstr. 42
Neckarste, 5
Af 33
Statt Karten.
Grethe Zinsser
Wilhelm Weimar
cand, theol.
VERLOBTE
Ulzen
(Hannover)
August
1921
Darmstadt
Wsts *
Ihre am Samstag, den 20. August,
nach-
mittags 3 Uhr, in der St. Martinaskapelle
(Bruchwiesenstr.) stattttndende TRAUUNG
beehren sich anzuzeigen
Elisabethe Kilian
Hans Andel.
Goddelau.
Darmstadt, Sandbergstr. 8.
As 3
Statt Karten.
Georg Bey
Louise Fey, geb. Winter
VERMAHLTE
Darmstadt
Heinheimerstr. 78
August
Frankfurt a. M.
1921
Affe
Ihre Vermählung zeigen an
Friedrich Soeder
Architekt
Marie-Luise Soeder
verw. Stetnberg, geb. Buß
Darmstadt, Hölgesstraße 14
18. August 1921
Bsne
Dankſagung.
Für die uns beim Hinſcheiden unſerer lieben
Schweſter und Tante
Fräulein
Helene Muffey
erwieſene Teilnahme ſagen wir herzlichen Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Luiſe Winter, geb. Muffey.
Darmſtadt, den 18. Auguſt 1921. (9412
Todes=Anzeige.
Unſer lieber, guter Vater,
Schwieger=
vater und Großvater
Herr
Agüſt eifnäger
Gründer des Hotels Hufnagel
iſt nach Gottes Ratſchluß heute abend
uner=
wartet ſchnell ſeiner in der vorigen Woche
heimgegangenen Lebensgefährtin, im Alter
von 82 Jahren, in die Ewigkeit nachgefolgt,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Suhrcke u. Hufnagel, Seeheim
Familie Behrens=Hufnagel, Traiſa
Familie Karl Hufnagel, Schotten.
Seeheim, den 18. Auguſt 1921.
Die Beerdigung findet ſtatt: Samstag
nach=
mittag um 3½ Uhr. (9431
Heute abend entſchlief unſer geliebter
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder
und Onkel
Herr
Moſes B. Mayer
infolge eines Schlaganfalls im 76. Jahre
ſeines arbeitsreichen, geſegneten Lebens.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt (Waldſtr. 35), Nürnberg,
den 18. Auguſt 1921.
Die Beiſetzung findet ſtatt: Sonntag, den
21. Auguſt 1921, vormittags 11 Uhr, von
der Leichenhalle der Jsraelitiſchen
Religions=
geſellſchaft Darmſtadt. (9399
Blumenſpenden dankend verbeten.
Dankſagung.
Für die überaus große Teilnahme bei dem
Hinſcheiden unſeres lieben Vaters,
Schwieger=
vaters, Großvaters, Urgroßvaters, Onkels,
Schwagers und Bruders
Martin Heß I.
danken wir Herrn Pfarrer Uhl für ſeine
troſt=
reiche Grabrede, ferner Herrn Dr. Kurz und
der Krankenſchweſter Marta, für ihre liebevolle
Pflege ſowie den Beamten und Arbeitern des
Eiſenbahnvereins für die Niederlegung eines
Kranzes, allen lieben Verwandten, Bekannten
und allen denen, die dem teuren Entſchlafenen
die letzte Ehre erwieſen,
(9378
Die tieftrauernd Hinterbliebenen.
Münſter i. W., Büttelborn, Griesheim,
Mainz, Weiterſtadt, 15. Auguſt 1921,
Neue Meßbude
billig zu verk. (*32267
Erbacherſtraße 15.
Heute verſchied plötzlich und unerwartet mein
innigſt=
geliebter Gatte, unſer Vater, Sohn, Bruder, Schwiegervater
und Schwager
(9438
Herr Obergarten=Inſpektor
Lud. Dirtmann
In tiefſter Trauer
i. N. a. H.:
Frau Louiſe Dittmann, geb. Hohmann.
Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Gutes Bett u. Waſchtiſch
zu verkauf, Wilhelminen=
(*32334
ſtraße 42.
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Die Novelle.
Etwas aus dem Leben von Ernſt Elias Niebergall.
(Nachdruck verboten.
Auf einem blendendem Lichtmeer, von glitzernden
Kron=
leuchtern ausgeſtrömt, ſchwammen die rauſchenden Klänge des
Orcheſters. Reichgeſchmückte Tänzerinnen flogen an der Seite
ihrer Tänzer in raſchem Walzer den Saal entlang, während
andre, minder Begünſtigte, an den Wänden umherſitzend,
fehn=
ſuichtsvolle Blicke auf die vorüberwandelnden Herren warfen
und mit ſtillem Neide die glücklicheren Schweſtern verfolgten.
Auch Lina befand ſich unter den bunten Reihen. Mit dem
Vorſatz, nicht zu tanzen, ſaß ſie neben der Hofrätin, welche nicht
niüde ward, mit gelaufiger Zunge echt kunſtrichterliche Kritiken
über den Tanz= und Ballputz der zahlreichen Schönen zu fällen.
Die Muſik ſchwieg, die atemloſen Tänzerinnen wurden auf
ihre Sitze geleitet und klagten mit ſchlechtverhehltem Triumph
gei ihren „ſitzengebliebenen” Nachbarinnen — wir hüten uns
wohl vor einem andern zu grauſamen Ausdruck — über die
Herren, welche ihnen auch keinen einzigen Tanz Ruhe gönnten.
Plötzlich richteten ſich aller Augen nach der Tür. Sir Arthur
Palesworth, der vielbeſprochene Engländer, trat ein. Es
ent=
ſtand eine momentane Stille — dann fteckte man die Köpfe
zu=
ſammen und ein flüſterndes Geſumme folgte.
Derjenige, welcher dieſes alles verurſachte, ſchien es nicht zu
bemerken und ging langſam, mit auf dem Rücken
zuſammengeleg=
jen Händen durch den Saal, an deſſen einſamſten Ende er ſich
niederließ. Seine Nachbarn rückten ſcheu zur Seite.
„Mein Gott, der unheimliche Menſch!” flüſterte die Hofrätin.
Haben Sie auf ſeine Mienen Acht gegeben? Das böſe Gewiſſen
ſteht leibhaftig darin geſchrieben.‟ „Er iſt ſehr blaß,” entgegnete
Lina, welche nur ſtille Schwermut, kein böſes Gewiſſen, in ſeinen
geiſtreichen Zügen erblicken konnte.
„Blaß wie die dumpfe Verzweiflung, Sie haben Recht. An
dem nagt der Wurm, der nie ſchläft. Daß er gerade über uns
wohnen muß! Des Nachts — o, haben Sie ſeine Fußtritte noch
nicht gehört?“
Lina bejahte es.
„Aus einem Zimwer läuft er in’s andere — die innere
Angſt macht ihm die großen Stuben zu eng; ſein James darf
dann nicht von ſeiner Seite, er muß immer mit dem Licht neben
ihm hergehen. Dann ſpricht er laut mit ſich ſelbſt — manchmal
ſchreit er wie ein Raſender — O, darunter ſtecken furchtbare
Ge=
heimniſſe!”
Lina wollte eben bei wiederbeginnender Muſik eine Frage
an die Redſelige richten: da ſtand Sir Palesworth ſelbſt vor ihr
und forderte ſie mit einer leichten Verbeugung zum Tanze auf.
Die Hofrätin rückte weg, und Lina geriet in ſolche Verwirrung,
daß ſie keine der üblichen Entſchuldigungen hervorzubringen
vermochte. Ehe ſie noch zur Beſinnung kommen konnte, befand
ſie ſich ſchon in der Kolonne der Tanzenden und ſchwebte bebend
an ſeinem Arm über den elaſtiſchen Boden.
Die Hofrätin war ſtarr. „Mein Gott, das geht doch über
alle Begriffe! Und ich habe die Perſon mit hierher genommen!
Welcher Affront! Sie wiegt ſich ordentlich in ſeinen Armen.”
Zum Glück für Lina, mußte ſie infolge einer heimlich
genomme=
nen Priſe dreimal tüchtig nießen, und das „Gott helf” ihrer
Nachbarin bildete den Uebergang zu einem Geſpräch über den
unerträglichen Staub, welcher als Deckmantel des verleugneten
Schnupftabaks dienen mußte, denn ſonſt möchten ihre Zornreden
gegen des „Frauenmörders” Tänzerin ſo bald noch kein Ende
gefunden haben.
Indeſſen ſtand Lina in unbeſchreiblicher Verlegenheit, am
andern Ende des Saales, Sir Arthur neben ihr; aber ſtatt wie
die übrigen Herren, ſie mit gehaltloſen, aber ſchön klingenden
Phraſen zu unterhalten, ſah er ſtumm vor ſich hin. Die
Gewiß=
heit, ein Gegenſtand der allgemeinen Neugierde zu ſein und die
gänzliche Stille des rätſelhaften Briten, ſo wie das, was ſie
über ſein früheres Leben gehört hatte, alles verſetzte ſie in
einen grenzenlos peinlichen Zuſtand. Sie ſuchte ſich zu helfen
und wollte, gegen alle Etikette, ein gleichgültiges Ballgeſpräch
mit ihm anknüpfen, aber als ſie aufblickte, begegnete ſie ſeinen
glühenden Augen, welche mit einem ganz beſonderen Ausdruck
an ihr hingen, und das Wort ſtarb auf ihrer Zunge. Noch hielt
er ihre Hand in der ſeinigen, ſie glaubte einen leiſen Druck zu
fühlen und bebte. Sir Palesworth öffnete jetzt zum erſtenmal
die Lippen.
„Sie zittern?” fragte er mit einer weichen, überaus
wohl=
klingenden Stimme.
Lina ſtammelte etwas von der Hitze des Saales.
Er fuhr mit der Hand über die Stirne. „Sie ſind
ver=
heiratet?”
Lina bejahete die Frage, und wenn ſie ſich nicht täuſchte,
ſo hörte ſie einen unterdrückten Seufzer aus Sir Arthurs
Munde.
„Sie ſind glücklich?”
Eine ſonderbare Frage von einem Fremden!
„Mein Gatte kennt kein größeres Glück als das meine,”
ent=
gegnete ſie etwas gefaßter, obwohl höchſt überraſcht.
„Es gibt Menſchen, die nicht glücklich ſind,” ſagte er mit
Wehmut.
„Ihr Gatte iſt glücklich!” — Er berſtummte, Linas Herz
klopfte hörbar über dieſe ſeltſame Richtung des Geſprächs.
„Was halten Sie von mir?” fragte er plötzlich.
Lina ſuchte vergebens eine Antwort.
„Glauben Sie auch, ich beſchwöre Sie, was man von mir
ſagt?”
„Ich weiß nicht, was man von Ihnen ſagt,” war Linas
verlegene Erwiderung.
„Ich bin kein böſer Menſch,” fuhr er träumeriſch fort, „und
in Ihren Augen möchte ich es am wenigſten ſein. — Wollen
Sie mir glauben, daß ich nicht der bin, für den mich die Lisste
halten?"
Er ſah ihr bittend ins Auge; — um alle Schätze der Welt
hätte ſie nicht nein ſagen können.
„Sie können nichts Böſes getan haben,” antwortete ſie und
erſchrak zugleich über den herzlichen Ausdruck, welchen ſie wider
Willen auf ihre Entgegnung gelegt hatte. Ueber des blaſſen
Fremdlings Züge aber flog ein Strahl, ſchmerzlicher Freude.
Er preßte krampfhaft ihre Hand.
„Sie ſind die Erſte, die mir Gerechtigkeit widerfahren läßt,”
ſagte er mit gerührter Stimme und führte ſie auf ihren Platz,
Er verbeugte ſich mit edlem Anſtand und verließ den Saal.
Linas beſtürzter Blick fiel auf ihre Hand: des Engländers
Brillantring funkelte daran. Gott, wenn es Jemand bemerkt
hätte! Sie verbarg ſchnell das verhängnisvolle Geſchenk mit
dem feſten Vorſatz, es ihm bei der erſten Gelegenheit wieder
zurückzugeben.
„Sie haben zuerſt das Glück gehabt,” begann die Hofrätin
hämiſch.
„Ich möchte es bezweifeln.”
„Es war zum erſtenmal, daß er einen Ball mit ſeiner
Gegenwart beehrte — derſelbe Fall bei Ihnen.”
„Hm. ſo?‟
„Er hat angelegentlich mit Ihnen geſprochen?”
„Ich habe wenig auf ſein Geſpräch gehört.”
„Gehen Sie mit nach Hauſe, oder — ich hätte gedacht, Ihr
Tänzer wäre galant genug geweſen.”
Statt aller Antwort erhob ſich Lina und begab ſich mit der
erboſten Dame nach Hauſe.
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Evangeliſche Gemeinden.
13. Sonntag nach Trinitatis, den 21. Auguſt 1921.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Lautenſchläger. Feier
des heil. Abendmahls. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pſarrer
Lautenſchläger. — Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr
vor=
mittags bis 6 Uhr abends zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang:
Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm 9 Uhr: Jugendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Stroh. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. —
Abends 6 Uhr: Pfarramtskandidat Becker.
Schloßkirche: Vorm, 10 Uhr: Pfarramtskandidat L. Sperb.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Vorm. 11¾ Uhr: Chriſtenlehre
für die Lukasgemeinde. Pfarrer Kleberger.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarraſſiſtent Lohfink. — Um
11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarraſſiſt. Lohfiuk.
Pfründnerhaus: Vorm. ½10 Uhr: Pfarrer D. Waitz.
Johanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für den Südbezirk
im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe. — Um 10 Uhr: Pfarrer
Goethe. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr:
Chriſten=
lehre (2. Gruppe): Pfarrer Wagner. — Um 10 Uhr: Pfarrer
Wag=
ner. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Pauluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vogel. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſiſtent Stroh.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgotresdienſt. Miſſionar
Ther=
mann. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Donnerstag, den
25. Aug., abends 8 Uhr: Betſtunde,
Kranichſtein (Schloßkapelle): Vormittags 11 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Grein=Arheilgen.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt — Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. — Montag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im
Gemeinde=
haus Beſſungen. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. —
Jugendbundverſammlungen: Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für Jungfrauen. — Montag, abend 8½ Uhr: Bibelſtunde für
Jünglinge fält. Abteilung). — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde für Jünglinge (Jugendabt.). — Abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde
für Jungfrauen (Steinackerſtr. 2, I.). — Donnerstag, abends 7½ Uhr:
Gebetsſtunde für Jünglinge.
Ehriſtlicher Berein junger Männer. Vereinslokal: Infanterie=
Kaſerne, Alexanderſtr 22 (im Hof links, Erdgeſchoß). Aeltere
Ab=
teilung: Sonntag, abends 8½ Uhr: Evangeliſationsvortrag von
Kauf=
mann Hammer. Thema: Jugendfragen und Lebensfragen”. —
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde. — Jugendabteilung;
Jeden reitag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Baxtburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr. 36, Freitag, abends 9 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde.
Ehriſtliche Zerſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 21. Aug.,
vorm 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. — Mittwoch, den 24. Aug., abends 8U Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Freitag, den 26. Aug., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Elifabetheuſtr. 44): Sonntag, den
21. Aug., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule — Abends 8½ Uhr:
Predigt=
gottesdienſt. — Donnerstag, den 25. Aug., abends 8½ Uhr:
Bibel=
beſprechung.
Ehriſtliche Geuteinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
vorm. ½10 Uhr: Gebetsſtunde. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. —
Nachm. ½4 Uhr: Glaubensverſammlung. — Dienstag, abends ½9 Uhr:
Bibelſtunde. — Freitag, abends ½9 Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heil, der letzt, Tage (
Heidelberger=
ſtr. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 21. Aug, vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, 24. Aug.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Eintritt frei, Freunde willkommen,
Gemeinde glänbig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Maner ftr. 17:
Sonntag, den 21. Aug., vormittags 9½ Uhr: Bibelſtunde. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt und
Abend=
mahl. Prediger Kuhl aus Hanau. — Mittwoch, den 24, Auguſt,
abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26),
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr:
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt. K. Kunde, Prediger.
Katholiſche Gemeinden.
14. Sonntag nach Pfingſten, den 21. Auguſt 1921.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr;
Gelegenheit zur heil. Beichte
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte,
— Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit
Predigt. — Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Um 91 Uhr:
Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe. — Nachm.
3 Uhr: Sakramentaliſche Bruderſchaftsandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr;
Heil. Meſſe. — Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Ober=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½8 Uhr: Heil. Meſſe.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. 4½ Uhr und abendy
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Pr=digt
und Generalkommunion der Frauen und Jungfrauen. — Um ½10 Uhr:
Hochamt und Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Sakramentale Andacht mit
Prozeſſion; darauf Sodalität.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt und Predigt,
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm, um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Amt mit Predigt. — Um 11 Uhr=
Kindergottesdienſt. — Nachm. um ½3 Uhr: Sakramentaliſche
Bruder=
ſchaftsandacht; Jungfrauen=Kongregation.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 4 und abends 7 Uhn
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachmittags ½2 Uhr:
Chriſten=
lehre. — Um 2 Uhr: Andacht. — Werktags iſt der Gottesdienſt ¼7 Uhr,
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelegen.
heit — Um ½8 Uhr; Hochamt und Predigt. — Nachm. ½2 Uhr;
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, vorm. 7 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Ans den Amtsverkündigungen des
Kreis=
amts Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 braunes Portemonnaie mit zwei
Schülerkarten, auf den Namen Franz gelöſt. 1 groß,
leeres, dunkles Portemonnaie. 1 Hohlſchlüſſel mit
4teiligem Bart, 1 goldene Brille, 1 ſilbernes
Ketten=
portemonnaie mit über 3 Mk. 1 dunkelgelbes
Porte=
monnate mit 3 Mk. 1 gelbe Knderjacke. 1
mittel=
großer Schlüſſel mit Schild und Aufſchrift, 1
Körb=
chen mit Halstuch, Meſſer und Schüre. 1 kleines,
ſchwarzes Portemonnaie mit über 10 Mk. 1 gelbe
Brieftaſche mit 200 Mk. 1 kleine, ſilberne Broſche
(drei Alpenveilchen). — Zugelaufen: 2 Gänſe. Ein
langhaariger, ſchwarzer Pinſcher.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den
Apo=
theken Darmſtadts: Es verſehen den
Sonntags=
dienſt und in der Woche vom 20. Aug. bis
einſchließ=
lich den 27. Aug. die Merck’ſche Apotheke, Rheinſtr. 9,
Beſſunger Apotheke, Karlsſtraße 1 11.
Obſtverſteigerung.
Die Ernte der ſtädt. Obſtbäume wird an Ort und
Stelle wie folgt öffentlich meiſtbietend verſteigert,
Mittwoch, den 24. Auguſt
die Ernte der Birnbäume an der Kranichſteinerſtraße
und der Apfelbäume an der Erbacherſtraße.
Zuſammenkunft: 3 Uhr, Kreuzung
Kranichſteiner=
ſtraße — Kaſtanienallee, beziv, 4 Uhr Bahnübergang
Oſtbahnhof.
Donnerstag, den 25. Auguſt
die Ernte verſchiedener Bäume an der Götheſtraße
und der Nußbäume am Großgerauerweg.
Zuſammenkunft: 2 Uhr 30 Ecke Klappacher= und
Movsbergſtraße, bezw. 4 Uhr Großgerauerweg —
Schepp=Allee.
Händler werden nicht zugelaſſen.
(St,9353
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1921.
Städt. Hochbauamt.
(9397
(yn unſer Handelsregiſter, Abteilung A, wurde heute
O bei der Firma:
Herm. Heinmüller
in Darmſtadt eingetragen:
Die offene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf die ſeitherige
Geſell=
ſchafterin Hermann Heinmüller Witwe, Viktoria,
ge=
borene Oſtheim in Darmſtadt, als Einzelkaufmann
übergegangen.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Allgemeine Ortskrankenkaſſe
Darm=
ſtadt (Stadt).
An die geehrten Arbeitgeber der Allgemeinen
Ortskrankenkaſſe Darmſtadt.
Durch das Geſetz vom 23. Juli 1921 wurden die
der Invalidenverſicherung unterliegenden Perſonen
nach der Höhe ihres Jahresarbeitsverdienſtes in
fol=
gende Klaſſen eingeteilt:
Klaſſe A bis zu 1000 Mk.
„ B von mehr als 1000 Mk. und bis 3000 Mk.
Die Beiträge wurden dem geſunkenen Geldwerte
und den erweiterten Leiſtungen entſprechend erhöht
und betragen in
Klaſſe A die Woche Mk. 3.50
4.50
„ B
5.50
6.50
7.50
9.—
10.50
12.—
Dieſe Beiträge ſind zur Hälfte vom Arbeitgeber
und die andere Hälfte vom Verſicherten zu tragen.
Das Geſetz tritt am 1. Oktober 1921 in Kraft.
Um nun eine dieſem Geſetz entſprechende
Klaſſen=
einteilung vornehmen zu können, erſuchen wir Sie,
uns die derzeitige Arbeitsvergütung (Barlohn und
Natnralbezüge) aller in Ihren Dienſten ſtehenden
und bei unſerer Kaſſe verſicherten Perſonen unter
Benutzung des Ihnen demnächſt zugehenden
Zirku=
lars angeben zu wollen. Auch alle bis 1. Okt. 1921
eintretende Veränderungen (Lohnerhöhungen) uns zur
Kenntnis zu geben.
(9407
Im Intereſſe einer geordneten Geſchäftsführung
iſt ſchnellſte Erledigung dringend geboten,
Darmſtadt, den 18. Anguſt 1921.
Der Vorſtand der
Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Darmſtadt.
Knoblauch, Vorſitzender.
Bei sprödem Barthaar
und empfindlicher Haut zeigt ſich beim Raſieren
ſo recht die wohltuende, haarerweichende Wirkung
der neuen Raſierſeife „Leosira‟. Ueberzeugen Sie
ſich von der Sparſamkeit und praktiſchen
Verwend=
barkeit und probieren Sie eine Packung zu ℳ 3.—
für monatelangen Gebranch. Wo Sie die bekannte
Chlorodont=Zahnpaſte kaufen, erhalten Sie auch
Leo-
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Kranken= und Sterbekaſſe
für ſelbſtändige Handwerker und
Gewerbtreibende, Sitz Frankfurt a. M.
Gegründet 1883.
Verwaltungsſtelle Darmſtadt: Handwerks= und
Gewerbe=Amt Darmſtadt, Martinſtraße 24,
Fernſprecher 2669.
Selbſtändige Handwerker und Gewerbetreibende
können nach Maßgabe der Satzung unſerer
Kranken=
kaſſe beitreten.
Die ganze Familie kann verſichert werden.
Krankengeld wird vom 1. Tage der
Er=
werbsunfähigkeit ab bezahlt, auch Sonntage
werden vergütet. Krankenunterſtützung
wird, unter Umſtänden 39 Wochen lang
gewährt.
Die vom Arzt verordnete Arznei wird
von der Kaſſe vollſtändig bezahlt.
Zu den Koſten der ärztlichen Behandlung zahlt
die Krankenkaſſe den ſatzungsgemäßen Zuſchuß ohne 4-5=Zim.=Wohng.
Einſchränkung der Anzahl der Beſuche
beim Arzt.
Handwerker und Gewerbetreibende
ver=
ſichert euch bei unſerer für euch gegründeten
Krankenkaſſe.
(9433
Nähere Auskunft erteilt die obige
Verwaltungs=
ſtelle oder die Hauptverwaltung in Frankfurt a. M.
Kne
Von der Reise zurück
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 20. Auguſt 1921.
Rummer 220.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 19. Auguſt.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte in feſter Haltung. Die Spekulation ſah ſich
genötigt, die geſtern getätigten Blankoverkäufe zu höheren Kurſen zu
decken, da das Publikum an ſeinem Beſitz an Induſtriepapieren
feſt=
hält. Größere Kursavancen waren ſpeziell am Montanmarkt
feſtzu=
ſtellen. Hier ſtanden Phönix im Vordergrunde und waren bis 1180
geſteigert. Deutſch=Luxemburger erreichten einen Kurs von 480,
Gelſen=
kirchener notierten 498. Sehr feſt waren oberſchleſiſche Werte.
Ober=
bedarf konnten 40 Prozent, Caro 15 Prozent anziehen. Von
Kali=
aktien notierten Weſteregeln 660 Prozent; nachbörslich waren dieſelben
bis 750 geſucht. Am Markt für Chemiſche Werte beſſerten ſich Bad.
Anilin um 22 Prozent, Scheideanſtalt um 23 Prozent, Höchſter Farben
und Griesheim Electron je 10 Prozent. Auch am Elektromarkt war
eine feſte Stimmung vorherrſchend. Lahmeher, Ediſon und Bergmann
wurden zu anſehnlich gebeſſerten Kurſen aus dem Maukt genommen.
Im Freiverkehr beſtand lebhaftes Intereſſe für. Julius=Sichel=Aktien
auf günſtige Abſchlußgerüchte. Helbetia=Konſerven waren weiter
ge=
ſteigert. Starkes Kaufintereſſe beſtand auch für Benz=Aktien, die mit
260—23 lebhaft gehandelt wurden. Der Einheitsmarkt verkehrte in
geteilter Haltung. Höher ſtellten ſich Pokorny, Verein Deutſcher
Oel=
fabriken, Löhnberger Mühle, Spiegelglas, Emaillierwerk Ullrich,
Ber=
lin=Frankfurter Gummi, niedriger notierten Pinfelfabrik. Nürnberg,
Metall=Aetzwerke, Dürkopp, Faber u. Schleicher. Der Deviſenmarkt
war gut behauptet.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 19. Auguſt in Zürich 7,00
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 3,82 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 7,40 (88,80) Kronen, in Stockholm 5,70
(88,80) Kronen, in Wien 1248 (117.80) Kronen, in Prag 99 (117,80)
Kronen, in London 6,35 (97,80) Schilling, in Neu=York 1,18½
(23,80) Dollar, in Paris 15½ (125,40) Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 19. Aug.
e
Mff
TRN
Geld Brief! Geld Brief
Geld Brief! Geld Brtef
Antw=Bräß.
Holland ...
London ...
Paris ...
Schweiz..
Spanien".
Italien ...
Liſſab=Op.
Dänemark.
T7 636.30
2502 30
305.20
8t5.39
I1.406.—
1383.10 36390
sr8 60
638.20ſ
026o7 70/
305.80
0 647.30
l1469.—
1o28.90/1031. 101
1391.40)
B41.30
2509 80/g
3o8100
850 30,
4221,I1
1093.901
362.661
642.70
2615 20
78.9l
851.70
142511
1098.16
363.40
378.60l1381.401
Norwegen.
Schweden
Helſingfors
Rew=York.
Wien ſaltes
O=Oeſt. abg
Zudapeſt ..
Preg....
NrIsSST
1768.201
8826—
104
22.341,
771.80
TOSL ZONIDBZ.DT
8344-F
Buo5s-
22.401,
KNN
o.10341
21.851-
101.77
1036.10
a788.30/1701.80
10.141,
321.891½
101.97
Berliner Börſe.
* Berlin, 19. Aug. Börſenſtimmungsbild. An der
Börſe deranlaßte der Umſtand, daß das Privatpublikum mehr als
er=
wartet an ſeinem Beſitz von Induſtriewerten feſthält, eine kräftige
Er=
holung nach der geſtrigen Verflauung. Die Spekulation nahm vielfach
Deckungen vor, zumal die Beſſerung der Markvaluta im Auslande kaum
Fortſchritte machte. Am lebhafteſten ging es wieder am Montanmarkt
zu, wo die Steigerung der Phönixaktien um 150 Prozent eine gewiſſe
Aufregung hervorrief. Den Anſtoß hierzu gab die hohe Schätzung des
Bezugsrechts. Es wurde mit 600 verſchiedentlich genannt. Daneben
erfolgten bedeutende Steigerungen bei Rheinſtahl (um mehr als 40
Prozent) und Rombacher (um 30 Prozent). Thale gewannen 37,
Deutſch=Luxemburger 23 und Lothringer Hütte 22 Prozent. Farbwerte
und elektriſche Papiere waren weniger lebhaft, aber zum Teil über 10
Prozent höher. Von Spezialpapieren waren Augsburg=Nürnberger
Maſchinen mit 17 Prozent und Köln=Rottweiler mit ziemlich 50
Pro=
zemt Beſſerung bevorzugt. Rheinmetall erzielten 20 und Orenſtein u.
Koppel 12 Prozent Erhöhung. Kolonialwerte waren teilweiſe ſehr
lebhaft. Otavi wurden zeitweiſe 70 Prozent höher bezahlt. Auch
Süd=
ſee=Phosphat wurden lebhaft gekauft. Schiffahrtswerte und Bankaktien
waren meiſt mäßig anziehend. Anlagewerte waren vernachläſſigt und
wenig berändert. Debiſen behaupteten ihre vormittägigen Beſſerungen
nicht und ſchwankten.
Der Produktenmarkt verkehrte wieder in matter Haltung.
Weizen war für prompte Ware zu herabgeſetzten Preisgeboten zwar
vereinzelt mehr begehrt, hatte aber im übrigen ein ſehr ſchwieriges
Ge=
ſchäft. Roagen wurde wenig umgeſetzt und nur bei erneuten
Preis=
zugeſtändniſſen. Sommergerſte behauptete ſich in guten und feinen
Qualitäten, während mittlere Sorten nur ſchwer unterzubringen
waren. Futtergerſte ſtellte ſich billiger, weil niedrigere Hafer= und
Maispreiſe drückten. Von Mehl begegnete nur feinſte Auszugsware
einigem Intereſſe. Oelſaaten erwieſen ſich nach ruhigem Geſchäft
nach=
giebiger. Eine recht feſte Stimmuns herrſchte für Speiſerbſen auf
hieſige Käufe und Begehr für die Rheingegenden. Dagegen
ſchwäch=
ten ſich Futterhülſenfrüchte ab.
Deutſche Reichsbank.
* Berlin, 19. Aug. Der vorliegende Ausweis der
Reichs=
bank vom 15. d. M. zeigt, wie um die Monatsmitte üblich, ein
An=
ſchwellen der geſamten Kapitalanlage der Bank, die um 3745,9
Millio=
nen Mark auf 80 267,4 Millionen Mark geſtiegen iſt. Die Steigerung
war ausſchließlich bedingt durch die Entwickelung des
Schatzanweiſungs=
kontos, das allein um 3849,1 Millionen Mark auf 78 978,9 Millionen
Mark anwuchs, während bei den übrigen Anlagekonten eine
Vermin=
derung zu beobachten war. Die bankmäßige Deckung, für ſich
genom=
men, hat ſich um 3756,6 Millionen Mark auf 79 982,9 Millionen Mark
erhöht. — Die neubeanſpruchten Kreditbeträge ſind der Bank zum
überwiegenden Teil auf den Konten der fremden Gelder belaſſen
wor=
den; dieſe haben nämlich um 3572,4 Millionen Mark auf 12884,3
Mil=
lionen Mark zugenommen.
Nach dem ſtarken Zahlungsmittelbedarf während der beiden
Vor=
wochen zeigt die zweite Auguſtwoche erfreulicherweiſe Rückflüſſe von
Geldzeichen in die Kaſſen der Bank. Der Umlauf an Banknoten iſt um
258,5 Millionen Mark auf 77,396,1 Millionen Mark der Umlauf an
Darlehenskaſſenſcheinen um 157,9 Millionen Mark auf 8119,2 Millionen
Mark zurückgegangen; insgeſamt beläuft ſich der Rückgang des Umlaufs
in der Berichtswoche auf 416,4 Millionen Mark. In der
Vergleichs=
zeit des Vorjahres mußten demgegenüber 304,1 Millionen Mark an
Banknoten und Darlehenskaſſenſcheinen neu in den Verkehr gegeben
werden.
Die Rückzahlungen von Darlehensbeträgen bei den
Darlehens=
kaſſen hielten weiter an. Die Summe der ausſtehenden Darlehen hat
ſich um 6097 Millionen Mark auf 11 613,3 Millionen Mark ermäßigt.
Durch die Rückgabe eines entſprechenden Betrages an
Darlehenskaſſen=
ſcheinen ſeitens der Reichsbank an die Darlehenskaſſen haben ſich
dem=
gemäß die eigenen Beſtände der Bank an Darlehenskaſſenſcheinen unter
Berückſichtigung der eingetretenen Rückflüſſe aus dem Verkehr um 541,5
Millionen Mark auf 3373,8 Millionen Mark vermindert.
Die Kohlenförderung des Nuhrbeckens im Juli 1921.
Die Kohlenförderung des Ruhrbechens (einſchließlich der
linksrheini=
ſchen Zechen) hat nach den endgültigen Feſtſtellungen betragen: 1.
Ge=
ſamtförderung, 2. Zahl der Arbeitstage, 3. Arbeitstägliche Förderung:
Juli 1921: 7 782 676 To., 26 299 334 To.; Juni 1921: 7 753 350 To., 25½4,
307 063 To.; Februar 1921: 8 174 606 To., 24, 340 609 To.; Juli 1913:
10 150 347 To., R7375 B9 To. Die arbeitstägliche Förderung ging von
307 063 To. im Juni 1921 auf 299 334 To. im Juli zurück. Im
Ver=
gleich zum Februar 1921 (dem letzten Ueberſchichtenmonat), in welchem
die arbeitstägliche Förderung 340 609 To. betrug, war im Juli eine
Minderförderung von rund 41 300 To. täglich zu verzeichnen.
Im Vergleich zum Juli 1913 ſtellte ſich die arbeitstägliche Förderung
rund 76 600 To. niedriger, obwohl ſich die Belegſchaft inzwiſchen um
rund 142000 Mann vermehrt hat. Die Zahl der beſchäftigten Arbeiter
betwug Ende Juli d8. Js. 547 499 gegen 547 664 Ende Juni. Die
arbeits=
tägliche Wagengeſtellung betrug im Juli 19 850 gegenüber 20 527 im
Jumi. Gefehlt haben arbeitstäglich 278 Wagen. Die Lagerbeſtände ſind
von B1000 Ende Jumni auf B8 800 Ende. Juli geſtiegen. Ueber die
Vebenproduktengewinnung wird berichtet: Die Nachfrage nach
ſchwefel=
ſaurem Ammoniak für ſpätere Sicht iſt lebhaft, dagegen der Verſand
ent=
ſpwechend der vorgeſchrittemen Jahreszeit geringer. Die Marktlage für
Bengol iſt unwerändert. Die Zwangsbewirtſchaftung beſteht nach wie vor.
Deutſchlands Schiffskäufe in Schweden.
* In letzter Zeit wird in den Stockholmer ſchiffahrtsintereſſierten
Kreiſen viel von den Ueberwagungen ſchwediſcher Dampfer an
Deutſch=
land geſprochem — Transaktionen, die dadurch veranlaßt ſind, daß die
deutſchen Reeder infolge des niedrigen Standes der Valuta und billigerer
Betviebskoſten imſtande ſind, ihre Dampfer in Betrieb zu erhalten,
während die Schweden gezwungen ſind, die ihrigen aufliegen zu laſſen.
Von verſchiedenen Seitem hat man eine lebhafte Agitation gegen dieſe
Abſchlüſſe ms Werk geſetzt. Beſonders die ententefreundliche
Morgen=
zeſtung Dagens Nyheter, ſpricht von den außergewöhnlichen
Verkaufs=
bedingungen, die m Ginverſtändnis mit dem Behördem den Deutſchen
bewilligt worden ſeien. Man fürchtet, daß die deutſchen Reedereien mit
Hilfe derſelben die ſchwediſche Tonnage aus den Routen verdrängen
werden, auf denen die ſchwediſche Flagge gut eingeführt iſt. Auch wird
die Geſetzmäßigkeit des Vorgehens, ſchwediſche Dampfer unter deutſcher
Flagge und mit deutſcher Beſatzung gehen zu laſſen, bezweifelt. Um ſich
über den wahren Stand der Angelegenheit genaue Informationen zu
verſchaffen, hat ſich der Vertreter der Deutſchen Allgemeinen Zeitung an
die zuſtändige Behörde, das Konmerzkollegium, und die beteiligten
Ree=
der gewandt. Danach ſind die Transaktionen mit aller wünſchenswerten
Offenheit vorbereitet und abgeſchloſſen worden. Alle Papiere ſind dem
Kommerzkollegium vorgelegt worden, auch in den Fällen, wo man keine
Verpflichtung dazu hatte. Uebrigens braucht man zur Zeit gar nicht
Lizenzem einzuholen, um ſchwediſche Dampfer unter 2000 Tonnen und
über einem Alter von 25 Jahren auswärts zu verkaufen.
Die Transaktion, gegen die man ſich beſonders gewandt hat, betrifft
fünf Lizenzen für Uebertragungen von ſchwediſchen Dampfern an die
be=
kannte Reederfirma Aug. Bolten in Hamburg. Ich habe von den
Ueber=
tragungsurkunden Kennknis genommen. Danach haben die Schweden
keinen Grund, um ihre Handelsflotte beſorgt zu ſein. Es handelt ſich
nicht zum eimen Verkauf ſchwediſcher Schiffe, ſondern nur um eine
tempo=
räre Uebertragung der Reederbefugniſſe. Der deutſche Reeder
ver=
pflichtet ſich, den Betrieb der Schiffe „nur im Intereſſe des ſchwediſchen
Eigentümers und ſoweit wie möglich nach ſeiner Anweiſung einzurichten”.
Dieſe Bedingungen ſind geſtellt worden, um eine direkte Konkurrenz mit
der ſclvediſchen Schiffahrt zu verhüten. Schutz gegen dieſe Konkurrenz
gewährt die Abrede auch dadurch, daß der Vertrag unter gewiſſen
Vor=
ausſetzungen von dem ſchwediſchen Eigentümer ſofort aufgehoben werdem
kann. Die Uebereinkunft ſieht eine einmonatige Kündigungsfriſt vor.
Nach Ablauf der Vertragszeit muß das Schiff dem Eigentümer wieder
zurückerſtattet werden. Die Uebertragung der Schiffe an die deutſche
Reederei geſchieht mit voller Ausrüſtung, und die Schiffe werden in dem
ſchwediſchen Schiffsregiſter geſtrichen und in das deutſche eingetragen.
Als Entſchädigung für Vevwaltung und Unkoſten bekommt der
deut=
ſche Reeder gewiſſe Summen und außerdem 3 Prozent Courtage an
Fracht, Heuer und eventuellen Bergungskoſten. Von dem Reingewinm
bekommt der ſchwediſche Verkäufer 90 Prozent und der deuutſche Reder
10 Prozent. Einen eventuellen Verluſt hat der Schwede allein zu tragen.
15 weitere Lizenzanträge ſchwediſcher Reedereien warten auf ihre
Entſcheidung. Bei einigen von dieſem iſt die Kündigungsfriſt im dem
Verträgen länger als ein Monat. Erſt nach drei Jahren ſind dieſe
Dampfer den ſchwediſchen Reedern zurückzuübertragen.
In den hieſigen Schiffahrtskreiſen iſt man ſich darüber ganz Aar, daß,
von dem Seemannsſtreik und einer Ermäßigung der Heuer ganz abge;
ſehen, der einzigſte Ausweg, von den aufgelegten Schiffen wieder Nutzen
zu bekommen, nur durch Uebertragungen wie die ſchon geſchehene
mög=
lich iſt. „Wen meine Unkoſten für eine Reiſe ſich auf 145 000 Kronen
belaufen”, ſagte mir geſtern ein ſchwediſcher Reeder, „kann ein
Deutſche=
dieſelbe Reiſe mit demſelben Dampfer für 25 000 Kronen machen” und
ein anderer erzählte mir, daß die Löhnung eines ſchwediſchen Kapitäns
ebenſoviel beträgt wie das ganze Lohnkonto des Schiffes unter deutſcher
Flagge. Wen dazu kommt, daß der deutſche Reeder ſeine Kohle viel
billiger kauft, ſind ja die Motive leicht zu verſtehen, die dieſe temporären
Uebertvagungen ſeitens der ſchwediſchen Needer veranlaßt haben.
* Erfreuliche Fortſchritte im Wiederaufbau
un=
ſerer Schiffahrt. Nachdem die Hamburg—Südamerikaniſche
Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft in Hamburg vor kurzem ihren, der Entente
ausgeliefert geweſenen Dampfer „Zucuman” wieder zurückerworben hat,
iſt es ihr nunmehr auch geglückt, ihren Dreiſchrauben=Schnelldampfen
„Cap Polonio” vom Feindbund zurückzukaufen. Dampfer „Cap Polomio”
war erſt nach Kriegsausbruch als der neueſte Paſſagierdampfer genannter
Geſellſchaft fertig geſtellt worden, fuhr ſpäter einige Zeit als Hilfskreuzer
und verſiel laut Friedensvertrag der Entente. Der Dampfer iſt bereits
in den Hamburger Hafen eingelaufen, woſelbſt er auf den Werſt von
Blohm u. Voß wieder inſtand geſetzt werden wind, um vorausſichtlich im
März 1922 umter der Flagge der Hamburg—Süidamerikaniſchen
Dampf=
ſchiffahrtsgeſellſchaft ſeine erſte Reiſe nach Südamerika anzutreten.
* Zu den Kalipreiserhöhungen. Heute findet die
ent=
ſcheidende Sitzung über die Enhöhung des Kalipreiſes ſtatt, und man
rechnet an der Börſe mit ziemlicher Beſtimmtheit mit einer Erhöhung.
Infolgedeſſen war eine bemerkenswerte Bewegung für Kaliwerte zu
be=
merben. Beſonders waren Heldburg und deutſche Kali geſucht.
Frankfurter Kursbericht 19. Auguſt1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)
Staatspapiere.
59 Neichsanleihe..
475.
.......
3½%
.....
4½ZlVzu. V. Schatzanweiſ,
4½% VI.—1K. „
Sparprämienanleihe ....
47 Preuß, Konſols ...
8½420
89
„
47 Bad, Anl, unk. 1935
v. 1907..
8½%
495 Bahern Anl. ..... . .
3½%
.......
47 Heſſen unk, 1924....
3½% „ .....
Boſo
.......
4% Württemberger ..
Ausländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902,
1½% Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsrenteb.
1913, ab 1918.... . ..."
4½% Oeſt. Schatzanweſ.
ſtfr. v. 1914.. . . . . . . ..
4%0 Oeſt. Goldrente. . . . .
„ einheitl. Rente.
4% Rum. am. Rente v. 63
4½% „ Goldrente v. 13
47 am. „ konv.
v. 05
Türk. Admin. v. 1903
(Bagdad) Eer. II
„II
„ b. 1911,Bollanl.
2o Ung, Staatér. v. 14
Goldrente. . .
Staatsr. v. 10
Kronenrente,
Nagewelle!
gar. erſtkl. Fabri= g
M.
Scheiben=
büſchſen jed.
Syſt, ſowfe
ſämil.
Schuß=
waſfen,
Mu=
uition Jagd= 4
gerüte uſw.
hauſen Sie am beſten u. billigſt.
nur direßt bei der
gltrenom=
mierten Gewehrfabrik von
Neuenrade
W.Mdohler Sahue Nr.isei.w.
Illuft. Kataloge gratis u. franko.
la Refer. Feinſte Anerkennan,
m
*5
77,50
65.—
76,50
86,50
72,30
79,60
69,60
57.—
55,40
68,50
76,30
63,10
69,50
62.—
53,30
375,—
—
490,—
62,75
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47,50
78.—
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86,50
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57,10
55,40
68,60
78,40
63.—
69,50
6u.,80
53,30
ernrnäiſe.
5% Mexik. amort. innerel —
konſ. äuß. v. 99
425 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner.
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,8‟ Oeſt. Südb. (Lomb.)
3% Seſt. Staatsb. 1. b. 8.Em.
8% Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
429
„ v, 1883.
4½%0 Anatolier I.......
32 Salon, Conſt. Jonction
825 Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee ... . . ..
4½%
....
Deutſche Städte.
42 Darmſt. b. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
420 Frankfurt v. 1913....
3½% „ v. 1903....
22,50
24,50
52,75
25.
170.—
116.—
96.—
Pfandbriefe.
—
108.—
119.—
85.—
62,50
26,75
52.—
52,—
—
25,50
23,75
z3%.
42 Pfälz.
49 Rhein.
3½%6
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
Darmſtädter Bank.
Metallbank ....
Nationalbank f. Deutſchl.,
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . . 375.—
194,50
57,60 375.—
196.—
56,50 45,50
66,60
— 45,10
66,90
2 Rhein, Kred.=Bank. . . ...
Vergwerks=Aktien. 172.— 173,50 — — Bochumer .. 610,— — ....
.:
Buderus .. 645,— 109.— 109,— Dt. Luxemburger. 445.— 470,— — Gelſenk. Bergw.. . .. 485.— 498.— 80,— Harpener Bergb. . 664,— 705.— 480,— Eſchweiler Bergw... 489,— 590,— 414,76 — Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln
Baurahlitte . . . 400,—
625,—
407,—
700,—
430,— — 73,60
— Lothringer Hütte. 515.— 529, — — Mannesmann Röhl 799.— 305,— 95,80 96,40 Phönir..... .. 1055,— 1180,— Oberſchleſ. Eiſen 370,— 379,— 1a
0 93,—
82,50 76,25
93.—
82.— Oberbedarf.
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan.
Aktien v. Transportanſtalt. 430,—
653,—
650.— 448.—
672.—
633.— 1/ 86,50 86,50 Paketfahrt. . . . 180,50 179,50 2 89,50 99,50 Nordd. Lloyd.. 175.— 173.— 2 98,50 97,35 Südd. E.=B.=Geſ.. — — 3l 85,80 85,50 Schantung E.=B.: 549.— 549,— Baltimore. . . 478.— 6 Kanada .. — r! 9.— 97.— Lombarden............ r/ 83,50
I./ 24.— 83.—
94,50 Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg.... .. —
459,— —
470.— 233,— 230,— Badiſche Anilin ........" 475.— 497,— 178.— 178,— D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 715,— 787.—
verl.
DDNesAen Sauſf
Griesheim Elektron. . . . . .
Höchſter Farbwerke. . ....
Holzverkohlung . . . . . . . . .
Berke Albert (Ehem.). . ..
Elberfelder. . ........."
Allg. Elektr.=Geſ..... . . .
Bergmann=Werke. . . . . . .
Felten & Guilleaume . . .
Lahmeher ............
Licht & Kraft. . .......
Rhein. Elektr. Werke. . ..
Schuckert. . . . . . . . . . . . . .
Siemens & Halske .....
Feinmechanik (Jetter) ...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . . . . . . . . .
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz..
Lüdenſcheid Metall .....
Adlerwerke Kleher.. ....
Badenia (Weinheim)....
Breuer & Co. Vorzüge.
DaimlerMotoren. ... ..
Eßlinger Maſchinen. 4.
Gasmotoren Deutz.....
Karlsruher Maſchinen. .
Lux’ſche Induſtrie ......
Bogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver, Dt. .
Zellſtoff Waldhof. . ....
Buckerfabr. Waghäuſel ..
Frankenthal.
Offſtein.. .
Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg.
Gebrüder Roeder..
Gebräder Lutz ..
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger.
— 730,—
355,— 361,50 361.— 379,50 — 510,— 260,— 271,50 259,50 255,— 269,— 272,— 315.— 326,— 436.—
— 435,25
— 509,— — 461,— 479.— 549,— 575.— 465,— 469,— 399.—
— 400,—
— 320,—
325.—
— 357,50 359,— 262,— 259,— 475,— 478.— 425,— 420,— 780,— 790.— 351,— — 425,— 446, — 415.— 420,— 460.—
474,50
— — 500.— 620,— 593,— Rihe His 515,— 525,— 350,— 360,— 320,— 325,— 370.— — 220,— 225,— 370,—
Berliner Kurſe.
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . . ......
Deutſch=Atlant. Tel. . .. .
Deutſch=Niederländ, Tel,
Deutſche Erdöl.. . . . . . . ."
Dt. Kaliwerke. . ........
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte .. . ..
Oynamir Nobel ........"
Elberfelder Farben .....
Elektr. Lieferung .......
Gelſenk. Gußſtahl.... ..
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
Hanſa Dampfſch. . .
Hemoor Zement ..
—.
Hirſch Kupfer....
Höſch Eiſen....... .. ..
Hohenlohe Werke..
Kahla Porzellan..
Linde’s Eismaſch..
Lingel Schuh .. . . . . .
Linke & Hofmann.
Nordd. Gummi .
Orenſtein. . . . . . . . .
Rathgeber Waggon .. . . .
Roſitzer Zucker...
Rütgerswerke . . ..
Sachſenwerk ....."
Siemen Glas .........."
Thale Eiſenhütte . . . . ..
Ver. Lauſitzer Glas.....
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. . . . ..
Wanderer Werke ......."
Deutſche Petroleum....
Sächſiſche Gußſtahl ...."
Steaua Romana .. .. .. .
18.18.
516.—
765,—
409,75
—
255,—
320,—
995,—
460,—
677,—
750,—
369,75
—
307,75
475,—
264,75
293,—
600,—
439,75
959,—
283,—
1o75.—
599,—
400,—
580,—
295,—
692,—
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während des Konzertes keinen Zutritt.
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Heute Samstag, den 20. Auguſt
Großes Burgfeſt.
ab 4 Uhr nachmittags Konzert u. Kinderbeluſtigungen
unter Mitwirkung der 8jährigen Fantaſietänzerin
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Heute Samstag, 20. Auguſt, abends 8 Uhr
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(Orcheſtervereinigung)
unter perſöhnl. Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters
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Stadt Pfungſtadt!
Heute Samstag, 20. Aug., und Sonntag, den
*32254) 21. Aug., abends 7 Uhr
Großes Tanzfeſt.
Morgen Sonntag, 21. Aug. 1921, nachm. 3 Uhr
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der Geſellſchaft „Lohengrin”
wozu Freunde und Gönner herzlichſt einlader
Der Vorſtand.
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Nachmittags 1/24 Uhr ab beginnend
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undter gütiger Mitwirkung der Turngemeinde
1865, des Bürgergesangvereins, der
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sches Männerguartett, sowie von Frl. Elisabethe
Creter (Sopran) und der Herren Richard Hinz
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Leitung des Schülerchors: Herr Fritz Sieß.
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Sonntag, den 21. Auguſt
von nachmittags 4 Uhr w—
bis morgens 4 Uhr AHHZZ
(9420
in den oberen Sälen
w Leitung Kapelle Weſp. m
im herrlich.
Kühler Grund Mühltal
durch den Ludwigsweg 1 Std., vom Böllenfalltor
60 Min., von Eberſtadt 25 Min.
Sonntag, 21. Auguſt, von nachm. 4 Uhr ab
Konzert und Tanz
u. a.: Trompeten= und Geigenſolos. Muſik von einer
Abtlg. der Kapelle Arnold=Darmſtadt, unt. d. Leitung
des beliebten Dirigenten Herrn Gottfrisd Krüger
Freier Eintritt! Freier Eintritt!
Abends Buntbelenchtung des Gartens. (*32340
zur „Harmonie‟‟ Weinbergstraße.
Bandonium-
sapelle, Spiegelglatter Saal.
(*32373