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Einzelnummer 25
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n: die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23
rki=
und 426), die
amſm
jenturen und all
mer Verantwortlichkeit für AufnahmevonAn=
Ri1
er an beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
rſcheinen einzelner Nummern infolge höher
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darch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
Nummer 221
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
Agenturen U.Anzeigenexpeditionen.
Rei
*
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Gewalt wie Krieg, Au
ſträge
der Anzeigen
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nd Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs od
erichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Freitag, den 12. Auguſt 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Hart auf Hart.
Die ganze Pariſer Konferenz iſt ein großes Ringen zwiſchen
George und Briand. Der Ausgang dieſes Ringens iſt
Bweifelhaft. Lloyd George wird ſicher die Oberhand
ge=
hnen. Möglich, daß ſo eine Art Kompromiß zuſtande kommt;
ſelbſt ein ſolcher Kompromiß muß die Niederlage Briands
ſucken. Die Preſſe beider Länder begleitet denn auch ihre
u pions mit ſtändigen Zurufen. Lloyd George hat diesmal
England hinter ſich oder vielmehr ganz Großbritannien,
hri ja auch die Dominions in ſeinem Kampf um die
ober=
ſche Frage unterſtützen. Er hat den Franzoſen diesmal
ins Gewiſſen geredet und an die hohe Verantwortlichkeit,
dre Alliierten auf ihre Schultern genommen haben,
hinge=
ger. Auch ihre verfehlte Taktik in Oberſchleſien hat er
offen=
ſit kritiſiert und gegeißelt. Daß ſelbſtverſtändlich nicht
diplo=
ſche Komplimente fehlten, das liegt ja in der Natur der
törnißten diplomatiſchen Redeweiſe. Briand hatte einen
jeten Stand, und ſeine Rede machte einen ſehr matten
Ein=
ein ſo gewandter Dialektiker er auch ſonſt iſt. Seine
gan=
egründungen und Behauptungen waren ja auf ſchwanken=
Boden aufgebaut.
Jrr Paris iſt man ſelbſtverſtändlich enttäuſcht und verſtimmt,
wenn einige offiziöſe und offizielle Bläter auch ſich
optimi=
gebärden, ſo iſt doch der ganze Peſſimismus, der jetzt die
ſiſche Volksſeele beherrſcht, nicht hinwegzutäuſchen. Lloyd
iſt angeblich einen Schritt zurückgewichen, indem er von
Prinzip der Unteilbarkeit Oberſchleſiens, das Deutſchland
n ſoll, Abſtand genommen hat. Aber das Induſtriegebiet
das eines der reichſten Kohlengebiete der Welt iſt, ſoll und
rach ſeinem Willen den Deutſchen verbleiben.
Ore franzöſiſche Preſſe ſucht nun Briand aufzupeitſchen, und
es auch an Drohungen nicht fehlen. Unterliegt Briand in
im Ringkampf, ſo iſt ſein Fall totſicher. Briand aber iſt ein
työter Taktiker. Er ſucht ſich auf ſeinem Rückzug zu ſalvie=
Und da macht der Gaulois nicht umſonſt den Vorſchlag
Schiedsgerichts. Ein neuer Gedanke, der vielen vielleicht
eht übel erſcheint. Italien und Amerika ſollen gemeinſam
häden. Fällt dann die Entſcheidung für Briand ungünſtig
ſo iſt er gedeckt. Zu mindeſtens iſt er aber von Lloyd George
direkt beſiegt. Doch davon will die Pariſer chauviniſtiſche
ſe nichts wiſſen. Sie vergleicht die ganze Konferenz zwar
mit einem Ringkampf zwiſchen Briand und Lloyd George,
enn mit einem Pokerſpiel: Dieſer Vergleich muß ja den
zoſen, die jetzt ein ſo gefährliches Spiel in der europäiſchen
Rü. treiben, viel verſtändlicher als der mit dem brutalen
t ſein. Es wird in Paris zugegebeu, daß Lloyd George
rute Karten in der Hand habe. Der Reichtum Englands,
Nachtſtellung in der Welt und die britiſche Zähigkeit ſeien
ute Trümpfe, aber noch beſſere Karten habe Briand in der
Frankreich habe nicht mit den wirtſchaftlichen Nöten wie
hand zu kämpfen, ſo ſehr es auch wirtſchaftlich daniederliege.
it eich habe keine irländiſchen, keine indiſchen und ägyptiſchen
hen. Frankreich habe ſogar den höchſten Trumpf in der Hand,
das beſtdiſziplinierte und =organiſierte Heer der Welt.
Briand nur kein zaghafter Spieler ſei, ſo müßte er die
fartie auf jeden Fall gewinnen. Die franzöſiſchen
Chauvi=
ſprechen es offen aus, daß für ſie Oberſchleſien nur ein
ſei, der rückſichtslos zerſchnitten und verteilt werden
ber all die Rodomontaden helfen nicht über die Parifer
veklemmungen hinweg. Das Pokerſpiel — wenn es nun
bei dieſem Vergleich bleiben ſoll — wird Lloyd George
ren. Nicht der große Humanitäts= und
Gerechtigkeits=
hle wird ihn dabei beſeelen, ſondern der reine britiſche Ego=
England weiß ganz genau, daß polniſche Wirtſchaft den
ſcheſiſchen Induſtriebezirk auf undenkliche Zeiten hinaus
ſeken würde. Es würde, wenn Oberſchleſien franzöſiſch=
pol=
werden würde, die engliſche Weltherrſchaft ſtark bedroht
Die europäiſche Kohle würde monopoliſiert, werden,
Auind Eiſen in den Zwang eines Rieſentruſtes kommen, und
alles unter franzöſiſcher Gewaltherrſchaft. Die kleineren
bren Europas würden dann alſo wirtſchaftlich vollkommen
ſrankreichs Händen ſein, und zu dieſen kleineren Nationen
dann auch Italien gehören. Europa würde politiſch,
iſch und wirtſchaftlich in vafallenhafter Abhängigkeit
teichs ſtehen. Es wird alſo Lloyd George bei dem
Poker=
ſieh ſeiner beſten Trümpfe bedienen, und die beſten Trümpfe
ſcht, wie die Pariſer Preſſe behauptet, Briand, ſondern der
ſiche Premierminiſter in der Hand. Es geht alſo in Paris
yuif hart zwiſchen Frankreich und England. Darüber
täu=
uch die ſchönſten Höflichkeitsverbeugungen zwiſchen den
Emnännern beider Länder und die optimiſtiſch aufgeſtutzten
ſm der Pariſer Preſſe nicht hinweg.
rI.
Die Tagung des Oberſten Rates.
Die Sitzuugen vom Mittwoch.
Offizieller Bericht von 10 Uhr abends. Der
Nat prüfte im erſten Teil ſeiner Sitzung die techniſchen
Deu betreſfs des Dienſtes der Kontrollkommiſſionen,
insbe=
der Luftverkehrskommiſſion. Die alliierte
Militärkom=
von Verſailles wurde aufgefordert, den Regierungen
Bericht über die bei der Debatte beſprochenen Fragen vor=
Im zweiten Teil der Sitzung beſchäftigte ſich der
Rat mit der in Rußland durch die Hungersnot
geſchaffe=
lagge und beſchloß, die Bildung einer internationalen
Kom=
zu veranlaſſen, die beauftragt iſt, die Möglichkeit zu
chen, wie der hungernden Bevölkerung Rußlands Hilfe
ant werden kann. Die Debatte über dieſen Gegenſtand
mnorgen fortgeſetzt.
Ei: Havasbericht über die Nachmittagsſitzung des
ſten Rates beſagt: Der erſte Teil der Sitzung war der
eber Luftſchiffahrt gewidmet. An der Debatte beteiligten
Vertreter aller Delegationen. Es wurde folgender
An=
amgenommen: „Es wird beſchloſſen, die Frage der Kon=
0mmiſſionen zur Beratung dem interalliierten militäriſchen
E6 von Verſailles vorzulegen. Der interalliierte mili=
Ausſchuß wird der Regierung einen Bericht vorlegen,
er die von ſeinen Kommiſſionen geleiſtete Arbeit angibt
Vwrſchläge vorlegt betreffs der Form, in der in Zukunft die
En gchung der Ausführung der Beſtimmungen des Verſailler
RSvertrags bezüglich der Marine= und Luftſchiffahrt
durch=
werden könnte. Dann wurde die Sitzung für die
Ein=
des Tees unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der
beſprach der Oberſte Nat die Frage der Hilfe, die man
Rußland leiſten ſolle. Briand erläuterte das Problem. Die
franzöſiſche Regierung ſei der Anſicht, daß die Verſammlung des
Oberſten Rates ſich nicht als unintereſſiert an dem großen
Un=
glück erklären könne, welches das ruſſiſihe Volk betroffen habe.
Alle Alliierten, und beſonders Frankreich, dürften nicht die Hilfe
vergeſſen, die ihnen Rußland während des Krieges gebracht
habe. Briand ſchloß, man ſolle ſich den großen humanitären
Ge=
ſellſchaften, den Roten Kreuz=Organiſationen und dem
Hoover=
ausſchuß anſchließen, ohne daß jedoch die Hilfe offiziell ſei. Lloyd
George erklärte ſich mit Briand einig in der Notwendigkeit, dem
ruſſiſchen Volke zu helfen. Er wies auf die Schwierigkeiten des
Problems hin, da 18—25 Millionen Einwohner von Hunger und
Cholera betroffen ſeien. Man müſſe beſonders das Getreide, das
in einzelnen Gebieten vorhanden ſei, nach anderen, weniger
günſtig geſtellten Gebieten transportieren können. Der
italie=
niſche Miniſterpräſident Bonomi verſprach die Mitarbeit ſeiner
Regierung, ebenſo der Vertreter Japans. Der amerikaniſche
Vertreter Harvey erklärte, daß er bereit ſei, jede gewünſchte
Aus=
kunft über die Abſichten des Hooverausſchuſſes zu geben. Der
belgiſche Miniſter des Aeußern Jaſpar ſchlug die Ernennung
eines Sonderausſchuſſes vor, der alle notwendigen Maßnahmen
ergreifen ſolle. Schließlich nahm der Oberſte Rat einſtimmig
folgenden Antrag an: Es wird beſchloſſen, eine internationale
Kommiſſion zu bilden, die beauftragt wird, die Möglichkeit der
Hilfeleiſtung für die hungernde Bevölkerung Rußlands zu
prü=
fen. Dieſe Kommiſſion wird morgen ernannt. Der Oberſte Rat men. Es ſind dies alles Einrichtungen, die nur auf dem
Funda=
tritt morgen nachmittag 5 Uhr wieder zuſammen.
Preffeſtimmen aus Paris und London.
Paris, 11. Aug. (Wolff.) In ſeinem Leitartikel ſagt der Temps,
Lloyd George habe zwei geſchichtliche Gründe dafür amgegeben, um das
ganze oberſchleſiſche Induſtriegebiet Deutſchland zuzuteilen: 1:
Schle=
ſien habe Jahrhunderte hindurch dem Hauſe Habsburg angehört;. 2
zahlreiche deutſche Eingeſvanderte hätten ſich in Oberſchleſien nieder
gelaſſen und im weiteſten Maße zu ſeiner Entwickelung under preußi
ſcher Herrſchaft beigetragen. Deshalb habe das Deutſche Reich ein Recht
auf das Induſtriegebiet von Oberſchleſien. Das Blatt ſchreibt: Die
erſte dieſer Behauptungen würden die Juriſten ſicher anfechten. Es ſei
wahr, daß das Haus Oeſterreich eine deutſche Familie ſei, wie viele
andere Dynaſtien, die Europa beherrſcht hätten oder noch heute
be=
herrſchten; aber ebenſo wie die Habsburger nicht die Nationalität ihrer
Untertanen angenommen hätten, hätten die unterworfenen Völker nicht
die Nationalität der Habsburger angenommen. Die Habsburger
Mon=
archie ſei kein Nationalſtaat geweſen. Wenn Lloyd George die Tatſachen
in Betracht zieht, daß Oberſchleſien dem Hauſe Habsburg untetworfen
geweſen ſei und das zum Vorwand nehme, um Deutſchland zu
begünſti=
gen, ſo werde er den deutſchen Irredentismus in allen Staaten
ermuti=
gen, die auf Koſten des ehemaligen Oeſterreich umgebildet oder
ver=
größert worden ſeien. Er würde alſo eine ſchwvere Kriegsgefahr ſchaffen.
Das zweite Argument ſucht der Temps dadurch zu widerlegen, daß
es gäbe eine Menge von Gegenden, in denen die Deutſchen als
Er=
oberer, Großgrundbeſitzer, Grandſeigneure oder Kolowiſten aufgetvete
ſeien und die eine hervorragende Organiſationsaufgabe erfüllt hätten.
Die deutſchen Barone in den baltiſchen Ländern hätten ſeit
Jahrhun=
erten blühende Ackerbaukolomien gegründet. Die deutſchen Koloniſten
ätten nicht nur in Südweſtafrika, ſondern auch in einem Teil Braſilions
Ffolge erzielt. Die Deutſchen bildeten außerdem in der ganzen Welt,
in Spanien, Spaniſch=Südamerika, ja ſogar in den Vereinigten, Staaten
foſte Gruppen, die die größte Tätigkeit entfalteten. Alle Deutſchen alſo,
die im Auslande eine Rolle ſpielten, könnten ihre Rechte mit denen der
deutſchen Induſtriellen, der deutſchen Ingenieure und der deutſchen
An=
ſtellten vergleichen, die zur Blüte Oberſchleſiens beigetragen hätten.
Der Temps warnt zum Schluß den Oberſten Rak davor, die Teilung
Oberſchleſiens aus dem Geſichtspunkte vorzunehmen, daß er ein
natio=
nales Recht dort anerkennt, wo deutſche Eingeupanderte rein individuelle
Rechte erworben hätten. Er wüirde dadurch die Deutſchen ermutigen,
in einer großen Anzahl von Ländern ſcheinbar individuelſe Handels= und
landwirtſchaftliche Unternehmungen zu gründen, die in Wirklichkeit dazu
dienen ſollten, politiſche, territoriale und nationale Forderungen
vorzu=
bereiten.
* London. 11. Aug. Die Abendblätter heben den Erfolg
Lloyd Georges in Paris hervor und ſagen, man erwarte, daß der
Oberſte Rat entweder heute abend oder morgen zu einem
Uebereinkom=
men in der oberſchleſiſchen Frage kommen werde.
Pal Maland Globe ſchreibt: Die Rede Lloyd Georges machte
auf den Oberſten Nat großen Eindruck, und die Ausſichten in
Paris hätten ſich weiter gebeſſert. Die heutigen offiziellen
Mit=
teilungen aus Paris beſagen, daß der überwältigende Erfolg der Rede
Lloyzd Georges erfk voll gewürdigt werden könne, wenn die
Bedingun=
gen der endgültigen Löſung des oberſchleſiſchen Problems bekannt
ge=
geben ſeien. Ein engliſcher Miniſter erklärte heute, Lloyd George habe
eine Atmoſphäre geſchaffen, worin die Schwierigkeiten verſchwinden
müßten. Briand und die anderen verantwortlichen Mitglieder der
fran=
zöſiſchen Negierung ſeien vollkommen davon überzeugt, daß Lloyd
Ge=
orge danach ſtrebe, die Endente ungeſchwächt aufrecht zu erhalten, daß
er jedoch entſchloſſen ſei, zu verhindern, daß Frankreich auf eigene
Ver=
antwortung die Grenzen des Friedensvertrages überſchreite. Vor ſeiner
Abreiſe von London ſei es Lloyd George durchaus klar geweſen, daß
es zwiſchen ihm und der franzöſiſchen öffentlichen Meinung hart auf
hart gehen werde, wie er ſelbſt erklärte. Er ſei jedoch unerſchrocken
ge=
weſen.
Ju der Morgenpreſſe finden ſich heute nur kurze Hinweiſe auf die
Verhandlungen in Paris über die oberſchleſiſche Frage. — Daily
Chroniele maldet aus Paris, die Sachverſtändigen hätten
grundſätz=
lich einer deutſch=volniſchen Grenzlinie zugeſtimmt, die das heißumſtrittene
Induſtriebecken durchſchneidet. Man hofft, daß der die abgeänderten
Vorſchläge der Sachverſtäudigen enthaltende Bericht in der heutigen
Sitzung des Oberſten Rates vorliegen wird.
aily News meldet aus Paris, auf britiſcher Seite werde
auf=
reckt erhalten, daß die an die Preſſe gegebene Faſſung der Rede Lloyd
Georges vollkommen richtig war.
Der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph
mel=
det: Der Grundſatz, auf dem das Uebereinkommon zwiſchen Lloyd
Ge=
ge und Briand fuße, ſei von den Italienern formuliert wouden. Die
Grenzlinie, die von dem Sachverſtändigenausſchiß vorgeſchlagen werden
foll ſei allerdinas keineswegs eine der beiden Sforzalinien. Die
Sach=
verſtändigen hätten jedoch neue Inſtruktionen von Bonomi und
Tor=
retta erhalten.
Wie der Berichterſtatter außerdem mitteilt, erübrigt ſich
jetzt, nachdem alle im Oberſten Rat vertretenen Mächte dem
Grundſatz der Teilbarkeit des
Induſtriegebie=
tes zugeſtimmt haben, die Entſendung weiterer
Verſtärkungen für Oberſchleſien vollkommen.
Um Oberſchleſien.
Die Einheit Oberſchleſiens vom Standpunkte des Arbeiters.
F.Z. Der eigentliche Induſtriebezirk kann die von ihm
be=
nötigten Arbeitermaſſen aus eigenem nicht aufbringen. Er
be=
darf einer beſtändigen Arbeiterzufuhr, an der alle das
Zentral=
revier umſchließende Kreiſe des Abſtimmungsgebietes,
beſon=
ders aber die Kreiſe Pleß, Rybnik und Tarnowitz, teilnehmen.
In dieſen Kreiſen ſelbſt wiederum ſind außerhalb der Induſtrie
wenig Erwerbsmöglichkeiten vorhanden, vor allem iſt der
land=
wirtſchaftliche Kleinbetrieb wegen der ungünſtigen Bodenver=
hältniſſe wenig entwickelt. Ein großer Teil der Bevölkerung
dieſer Kreiſe iſt daher auf den lohnenden Erwerb, den der
In=
duſtriebezirk bietet, angewieſen. Der ſtarke Bedarf dieſes
Be=
zirkes an Bauarbeitern zieht ſogar aus noch entfernteren Teilen
des Abſtimmungsgebietes, aus den Kreiſen Ratibor, Koſel,
Leobſchütz, Neuſtadt, zahlreiche Arbeitskräfte in dieſen Bezirk.
Verſchiedene Einrichtungen der oberſchleſiſchen
Induſtrie=
ſirmen könnten entweder überhaupt nicht mehr oder doch nicht
in ihrer jetzigen Vollkommenheit beſtehen, wenn der
Induſtrie=
bezirk geteilt und damit die Mittel verringert werden, auf welche
dieſe Einrichtungen angewieſen ſind. In dieſer Beziehung ſeien
genannt: der oberſchleſiſche Knappſchaftsverein mit ſeiner
Pen=
ſionskaſſe, ſeinen zahlreichen muſtergültig ausgeſtatteten
Laza=
retten, Kinderheilſtätten und Erholungsheimen, ferner der
ober=
ſchleſiſche Ueberwachungsverein, der die ſtändige Ueberwachung
der Dampf= und elektriſchen Anlagen des ganzen Bezirkes
aus=
übt, um Unglücksfälle zu verhüten, und dazu eines Stabes
er=
fahrener Ingenieure, koſtſpieliger Meß= und
Laboratoriums=
apparate bedarf, auch eine eigene Verſuchsauſtalt in Kattowitz
beſitzt. Wichtige Aufgaben für den Grubenbetrieb und den
Schutz der Belegſchaft gegen Unfälle liegen der Zentralſtelle für
Grubenrettungsweſen ob, die ihren Sitz in Beuthen hat und
dort auch eine Verſuchsſtrecke unterhält, in der ſtändig ſämtliche
auf den Markt kommende Sprengſtoffe unterſucht werden, damit
die damit hantierenden Arbeiter nicht dadurch zu Schaden
kom=
ment einer ungeteilten oberſchleſiſchen Induſtrie erhalten werden
können und die in erſter Linie der Wohlfahrt und dem Schutze
des Arbeiters dienen. Man bringe dieſe Inſtitutionen durch
eine Teilung in Unordnung, und die Arbeiterſchaft wird mit der
Induſtrie dadurch aufs ſchwerſte betroffen.
Ein Mahnruf an den Oberſten Rat.
Leobſchütz, 10. Aug. (Wolff.) An den Oberſten Rat in
Paris richtete der Deutſche Ausſchuß in Leobſchütz
folgenden Mahnruf:
Der Kreis Leobſchütz erklärte ſich bei der Abſtimmung mit
99,63 Prozent der abgegebenen Stimmen für Deutſchland. Die
Bevölkerung erwartet deshalb, daß er ungeetilt bei Deutſchland
bleibt, nachdem die Vorausſetzungen des Friedensvertrages
ge=
geben ſind, nämlich der Zuſammenhang mit
Deutſch=
land durch die für Deutſchland günſtige Abſtimmung der
Be=
zirke Ober=Glogau, Koſel und Oppeln gewährleiſtet iſt. Sie
widerſpricht entſchieden, daß auch nur eine einzige Ortſchaft den
tſchechoſlowakiſchen Wünſchen geopfert wird, wie dies in den
jüngſten Tagen im Prager Parlament angedeutet worden iſt.
Sie erwartet ferner, daß ganz Oberſchleſien ungeetilt bei
Deutſch=
land verbleibt, weil die Abſtimmung dafür ſpricht und die
wirt=
ſchaftlichen Wechſelbeziehungen aller ſeiner Teile und Kreiſe dies
unbedingt erfordern. Um nur Einiges hervorzuheben, ſei darauf
aufmerkſam gemacht, daß das linke Oderufer, vornehmlich der
ländwirtſchaftlich hochſtehende Kreis Leobſchütz, ſeine
Boden=
erzeugniſſe für den Induſtriebezirk liefert, und ihn mit ſeinen
Bodenſchätzen und Induſtrieprodukten verſorgt. Nicht zu
über=
ſehen iſt, daß viele Tauſende von Arbeitern, die auf der
heimat=
lichen Scholle keinen Unterhalt finden, im Induſtriebezirk ihr Brot
ſuchen, ſo daß auch diefe Gründe die Unteilbarkeit Oberſchleſiens
gebieteriſch erfordern.
Rückkehr nach Oberſchleſien.
Kattowitz, 11. Aug. (Telunion.) Auf eine Anfrage,
ob diejenigen Perſonen, welche das Abſtimmungsgebiet infolge
des Aufſtandes verlaſſen haben, berechtigt ſeien, ohne beſondere
Ermächtigung nach Oberſchleſien zurückzukehren, hat die
Inter=
alliierte Regierungskommiſſion entſchieden, daß diejenigen,
welche den Wunſch haben, nach Oberſchleſien zurückzukehren, zu
dieſem Zwecke ein Geſuch an den Kreiskontrolleur
ihres Wohnſitzes zu richten haben.
Eine unerhörte Forderung.
Gleiwitz, 11. Aug. (Telunion.) General de
Brau=
tes hat an den Oberbürgermeiſter ein Schreiben gerichtet, in
dem dieſer aufgefordert wird, Zwangsmaßnahmen zu treffen
zwecks Einſtellung der Tätigkeit des Deutſchen
Ausſchuſſes für Oberſchleſien in Gleiwitz. Der
Oberbürger=
meiſter hat daraufhin geantwortet, dazu nicht in der Lage zu ſein,
weil das deutſche Geſetz keine Zwangsmaßnahmen gegen
Inſti=
tutionen, die im Intereſſe und zum Wohle des Volkes wirken,
kenne. Von einer ähnlichen Maßnahme der interalliierten
Kommiſſion gegen die polniſche Volksvertretung in Oberſchleſien,
dem Oberſten Volksrat, hat die Oeffentlichkeit bisher noch nichts
erfahren.
Die Lage.
wd. Berlin, 10. Aug. Nach Nachrichten aus Oberſchleſien
iſt die Spannung in dem oberſchleſiſchem Zentrum und auch
auf dem flachen Lande ungeheuer. Man wartet auf die
end=
gültige Entſcheidung, die der Oberſte Rat in Paris, fällen ſoll.
Beſonders intereſſiert ſcheinen die Kreiſe Pleß und Nybnik zu
ſein. Teilweiſe iſt die deutſche Bevölkerung faſt verzweifelt.
Man weiß, daß das ungünſtige Abſtimmungsergebnis in Pleß
und Rybnik nur durch den polniſchen Terror zuſtande gekommen
war. Man weiß auch, daß Pleß und Rybnik unbedingt zum
In=
duſtrierevier gehören. Die Polen werden die oberſchleſiſchen
Schätze, ſoweit das Gebiet an Polen verfallen wird, niemals
heben, die Teile des Landes, welche an Polen fallen, werden,
werden in das polniſche Chaos hineingeriſſen. Man hofft, daß
das Gutachten von der engliſchen Kommiſſion, die bekanntlich
leßthin Pleß und Rybnik bereiſt hat, um die wahre Stimmung
in dieſem Gebiet zu erfaſſen, vor dem Oberſten Rat abgegeben
wird. Gerade auf dem Lande, das angeblich polniſch ſein ſoll,
will man vor der polniſchen Herrſchaft bewahrt bleiben. Die
Hoffnung iſt dadurch etwas geſtärkt worden, daß in der letzten
Zeit durch die ſtarke Belegung mit engliſchen und italieniſchen
Truppen die Sicherheit, für die bis dahin ſchwer bedrängte
Be=
völkerung größer geworden iſt. Die Deutſchen erwarten vom
Oberſten Rat eine gerechte Entſcheidung, um endlich Ruhe und
Frieden nach den Tagen der Leiden und Entbehrung zu haben.
Aus Gleiwitz wird gemeldet, daß im Labander Wald
neue Inſurgenten=Zuſammenrottungen
ſtattfin=
den. Es iſt im übrigen bezeichnend, daß die oberſchleſiſchen
Polen von Korfanty abrücken. Korfanty dürfte nicht viele
ober=
ſchleſiſche Polen für einen neuen Putſch gewinnen können, um
ſo mehr bemüht ſich Polen, aktive Truppen nach Oberſchleſien
einzuſchmuggeln, um, auf dieſe geſtützt, den neuen Aufſtand
vor=
zubereiten. Die polniſche Regierung hat dem Oberſten Rat eine
neue Note überreichen laſſen. Die Note verzichtet auf ſachliche
Argumente. Sie enthält nur eine Warnung, jede für Polen un=
Beite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. muguft 1921.
Seite 2
rung ihre moraliſche und materielle Unterſtützung nur einer
Ent=
ſcheidung zuteil werden laſſen könne, die unter Berückſichtigung
des Abſtimmungsergebniſſes voll und ganz im Einklang ſtehe
mit dem Artikel des Verſailler Vertrages. In ſpäter
Abend=
ſtunde drangen geſtern, wie der Voſſiſchen Zeitung gemeldet
wird, bei Roſenberg ſtarke polniſche Banden über die deutſche ihnen gelingt mit wenigen Ausnahmen auch nur die Anpaſſung
Grenze. Deutſche Beamte und Engländer ſtellten ſich den Polen, an das zur Friſtung ihrer Exiſtenz unbedingt notwendige Mini=
Grenze zurück. Im Verlaufe haben die Engländer Verluſte
ge=
habt. Die Oppelner Apo=Beamten waren geſtern noch in höchſter
Alarmbereitſchaft.
Polen verlangt von Deutſchland Pferde.
Wieczorny berichtet, daß eine Kommiſſion nach Wiesbaden al
gereiſt ſei, um die vom Deutſchland auf Grund des Artikels 228
des Vertrages von Verſailles an Polen zu liefernden Pferde in
halten wird, und zwar 11 000 noch vor Ablauf dieſes Jahres, dieſes Goldſtück erhält man auch heute noch eine fette Gans, oder
12000 im nächſten und 12000 im übernächſten Jahre.
deutſche Oeffentlichkeit erfährt ja natürlich von ſo etwas nichts), die Flut entwerteten Papiergeldes, die unſere Goldverfaſſung
Weſtpreußen werden ſeit dem 1. Juli d. J. durch die polniſche war bis 1914 der 1:1395. Teil von einem Pfunde feinen Goldes.
Negterung ſyſtematiſch beſtohlen: die Domänen ſind ihnen zum Unter dieſen Wert konnte ſie nie ſinken, auch dann nicht, wenn ſie,
Wertes taxiert worden; das Geld hierfür erhalten nicht die gemünzter Goldſtücke auszahlen zu laſſen. Deshalb hütete ſich
noch ganz geſtohlen werden kann. Die Domänenpächter mit Fa= Regierung gibt ſo viel Papiergeld aus, wie ſie will oder wie ſie
milien ſind zum Teil mit Polizeigewalt auf die Straße geſetzt
worden. Dem halte man gegenüber, daß nach dem Wortlaut
des Friedensbertrages der aus Polen abwandernde Deutſche bankerotter Staat ſeine Zahlungsunfähigkeit verhüllt und dem
berechtigt iſt, ſeine ganze bewegliche Habe, alſo auch Pferde, mit=
Mitnahme der Pferde und des anderen Inventars nicht zu und
um ihre Pferde. und was für Pferde ſind mit den Bagagen
banden nach Polen hineingebracht? Mit den edelſten Zuchtſtuten, den Wirkung könnte ein Betrüger ein gewöhnliches Trinkglas
protzt jetzt dieſe Mißgeburt des Verſailler Vertrages hinter den
rot=weißen Grenzpfählen!
auf Grund des Verſailler Vertrages an Polen zu liefern ſind, Betrug. Auf dieſem Boden gedeiht keine Volkswirtſchaft.
die den deutſchen Domänenpächtern in Poſen und Weſtpreußen
geſtohlenen und die aus Oberſchleſien geraubten Pferde in
An=
rechnung bringen. Wie geſagt — wenn ſie Manns genug iſt.
Die Teuerung.
1900 Gramm wiegendes Brot von 5 Mark auf 7 Mark oder, weil, auch ſelbſt hohe Preiſe fordern, ſo kann doch überall beobachtet
Verteuerung der wichtigſten Lebensmittel, die bei der Milch und
beim Fett begann, ihre Krönung gefunden. Prompt wie ein
Uhr=
werk antworten hierauf die Verbände der Arbeitnehmer mit wirtſchaftliche Vereine warnen in dankenswerter Weiſe die
Land=
neuen Forderungen nach Erhöhung der Löhne und wirte vor einer übermäßigen Gewinnſucht. Wiederholt konnte
Gehälter, die bei den Berliner Bäckergeſellen zum feſtgeſtellt werden, daß die auf dieſe Weiſe gekauften
Getreide=
lohnung betragen ſoll. Die Beamten werden nicht zaudern, ent= beſetzte Gebiet und von dort in das feindliche Ausland
abwan=
viele werden es nicht können, und ſchließlich werden die
land=
wirtſchaftlichen Urerzeuger die wachſende Belaſtung ihres
Un=
gen zum Anlaß nehmen zu weiteren Preisſteigerungen.
Beliebige, einen Sinn, oder gleichen ſich nicht beide Uebelſtände, das Volk mit Recht dagegen auflehnen, daß die erſte Folge der
mit der Zeit von ſelbſt aus? Letzteres iſt nur Schein. Die freien Wirtſchaft ein Kartoffelpreis von 50 Mark und ein
Preiſe ſtiegen, wie ſtatiſtiſch nachgewieſen, noch ſchneller als die Roggenpreis von 150 Mark und mehr für den Zentner iſt.
Einnahmen. Von Schiebern abgeſehen, hat die Teuerung im
allgemeinen wohl jeden Reichsbürger geſchädigt. Der Grad der
Schädigung iſt allerdings außerordentlich verſchieden, je nach
der volkswirtſchaftlichen Bedeutung des Berufes, dem jemand danke erwogen, im Anſchluß an die Körperſchaftsſteuer
erreichen am leichteſten die das Ziel, die in der Lage ſind, mit werten durch eine teilweiſe Kapitaliſierung der
gröbſten Mitteln ihre Forderungen durchzudrücken. Sie ſind
die erſten oder wenn man den urſprünglichen Preistreibern den
Vorrang gönnt, die zweiten Gewinner im Daſeinskampfe.
Er=
träglich ſchneidet noch ab die dritte Gattung von „Gewinnern”
herzlicher Weiſe mit ihm.” Am nächſten Tage, dem 5. Septem=
Wie die Deutſchen als Sieger handelten.
ber, wurde beim Frühſtück in Verviers gemeldet, daß die
Nepu=
ek. Ein charakteriſtiſches Zeugnis für die ritterliche Art, mit blik in Paris erklärt ſei. Der Kaiſer ſagte darauf zu Boyen:
der die Deutſchen 1870 den beſiegten Gegner behandelten, iſt der
Jetzt, Herr General, haben wir denſelben Feind und faſt
die=
unveröffentlichte offizielle Bericht von der ſelben Intereſſen.”
ueberführung des Kaiſers Napoleon nach Wil=
Sehr peinlich geſtaltete ſich die Lage bei der Abreiſe von
helmshöhe, der jetzt in der Deutſchen Revue mitgeteilt wird. Verviers, wo ſich eine große Menſchenmenge angeſtaut hatte.
Unterm 28. September 1870 berichtet der mit der Begleitung des „Der Kaiſer trat mit ſichtlicher Befangenheit aus dem Hauſe und
kaiſerlichen Gefangenen beauftragte Genergladjutant v. Bohen nahm ſofort den Arm des Generals Chaſal,” ſchreibt Boyen. „Ich
ausführlich an König Wilhelm über dieſe Ereigniſſe. Napoleon
ſtellte mich auf ſeine andere Seite, die Offiziere dahinter, und
äußerte den Wunſch, durch Belgien zu reiſen und vor allem ſo durchzogen wir die ſchreiende Menge, die wir mehrmals mit
Sedan nicht zu berühren, weshalb ein Umweg von 2½ Meilen
unſeren Körpern zurückdrängen mußten. Die preußiſche Grenze
gemacht wurde. Der ganze Weg bis zur belgiſchen Grenze mußte
war bald erreicht, und von da an nahm unſere Reiſe eine
gänz=
im Schritt gemacht werden, da der Kaiſer gebeten hatte, langſam lich andere Form an. Die Bevölkerung zeigte eine frohe,
durch=
zu fahren. „Er führte uns” ſchreibt Boyen, „bis in die Nähe
aus nicht übelwollende, wenn auch ſehr angeregte Stimmung,
der belgiſchen Grenze faſt unausgeſetzt an Truppen aller Waffen, ſogar eine Art ſchonender Rückſichtnahme. Momentane
Aus=
vorüber, welche im Marſch begriffen waren, unterbrochen durch
brüche zu lauten Jubels wurden im Volke ſelbſt erdrückt, ſo daß
lange Reihen von Gefangenen und Geſchützen, welche in unſere, das Schlimmſte, was dem Kaiſer auf dieſem Felde widerfahren
Hände gefallen waren. Die Haltung unſerer Mannſchaften war iſt, ein paar derbe Hurras waren, über deren Motive ſich
nie=
ſehr anerkennenswert, wiewohl jedem Soldaten die kaum zurück= mand täuſchen konnte. Die franzöſiſchen Herren äußerten ſich
zuhaltende Freude über die Begegnung aus den Augen ſah, ſehr überraſcht über dieſe Anſtandsdiſziplin im Volke und zogen wieder ſo aktuellen Werkes gibt Edgar Wildberg im Verlage
Einzelne Regimenter ſtanden neben der Straße und machten bei. Vergleiche mit ihren eigenen Zuſtänden.‟ Bei der Ankunft auf. Carl Reißner in Dresden heraus und betont in ſeiner Eirr=ll
unſerer Annäherung Front. Die Offiziere ſalutierten. Den Zug Station Wilhelmshöhe wurde der Kaiſer von den Spitzen der tung, daß Arndt dadunch zum Entdecker des deutſchen
Rho=
des Kaiſers langſam an dieſen lautloſen Truppen vorüberdefi=
Behörden empfangen. „Nach kurzer Begrüßung ſah er die be= wurde. In einer Zeit, da die Rheinbundfürſten zu willenla
lieren zu ſehen, war ein außerordentlich dramatiſches Bild, reitſtehende Ehrenwache und fuhr dann mit General Reille und
Von den Gefangenen iſt gegen den Kaiſer ſelbſt nichts Inſul= mir nach Wilhelmshöhe hinauf. Das Schloß mit ſeinen beleuch= Franzoſen die Rheingrenze angeboten wurde, erweckten die mn
tierendes ausgegaugen. Beim Paſſieren der Generale nahmen teten Zimmern gewährte einen ſehr ſtattlichen Eindruck, worüber
ſie indes bisweilen eine ſehr drohende Haltung an und riefen der Kaiſer ſelbſt ſich ausſprach. Seine Einführung darin war dieſes „Stromes der Ströme” für die deutſche Kultur. Am
ihnen „Malheur 3 1a France — dest heureus au ils sen vont”, durch die betreffenden Beamten in den beſten Formen
vorbe=
uſw. zu. Glücklicherweiſe blieben ſie in fortdauernder Bewe= reitet und hätte für den Empfang jedes erbetenen fürſtlichen
gung und die Fatalität war alſo auf kurze Momente beſchränkt. Gaſtes genügt.” Zum Schluß hatte Boyen eine lange Unter= reits die künftige induſtrielle Blüte des Rheinlandes, die damu
Der erſte Halt wurde an der Grenzſtadt Bouillon gemacht. Beim, haltung mit Napoleon, bei der der Kaiſer ſeinen lebhaften Dank kaum im Entſtehen begriffen war. Er brandmarkt die „einn=
Diner am Abend war der Kaiſer gefaßt und ruhig und ſprach ausſprach. Er ſprach von der Ueberlegenheit der deutſchen
Ar=
meiſt über militäriſche Gegenſtände und Ereigniſſe. Am nächſten tillerie, deren Beſchießung von Sedan auf ihn großen Eindruck
Tage ging die Reiſe in einem Extrazug weiter. „Auf allen Sta= gemacht hatte, und berührte die ſchwebenden politiſchen Fragen
tionen war ein zahlreiches Publikum verſammelt, zuweilen mit
in Europa. Voll Bitterkeit ſprach er von dem Umſchwung der päiſchen Republik verhüllte; wofür Richelien beinahe zwahril
übergetretenen franzöſiſchen Soldaten gemiſcht, die die belgiſchen. Geſinnungen in Frankreich und ſagte dabei: „Als ich im Begriff Jahre arbeitete und wovon er nur die Einleitung erlang e
Offiziere mit großer Satisfaktion „leurs prisonniers de suerre”, ſtand, zur Armee abzugehen, hatte ich die Abſicht, Paris zu paſ= worum Ludwig XIV. vierzig Jahre kriegte und wovon erall
rannten. Es fprach ſich große Neugierde und kein Uebelwollen,
ſieren, aber der Polizeipräſident erklärte mir, daß der
Enthuſias=
indeß ebenſowenig Sympathie für den Kaiſer aus. Auf einer mus der Bevölkerung derart erregt wäre, daß man mir die
Station erhielt derſelbe durch einen Kurier, der am 3. September
Pferde ausſpannen, daß man mich in der Menge erdrücken
morgens aus Paris abgegangen war, einen Brief von der Kai= würde, kurz, daß jede Art von Unglücksfall zu befürchten ſei, heutige Nationalitätenprinzip aus, wenn er ſagt: „Die eing
ſerin. Auf einer anderen Station wurde er durch ein ſehr lautes und da mußte ich natürlich darauf verzichten, durch die Stadt zu gültigſte Naturgrenze macht die Sprache,” und an der 504,
einſtimmiges „Vine 1Empereur!” geweckt, das von dem ſeit fahren. Und heute ſehen Sie, wie dieſes ſelbe Volk mit
dem=
einigen Wochen in der Gegend inſtallierten Prinzen Pierre Na= ſelben Enthuſiasmus der Fahne einiger Straßenhelden folgt. Sprache nur noch Meere und Gebirge Naturgrenzen ſein könnn!.
poleon gerufen wurde. Der Kaiſer ſprach, wie es ſchien, in ſehr Wir werden ſehen, ob dieſe es beſſer machen werden als wir.” aber niemals Ströme, die die Völrer nicht trennen, ſondas!
den geſtiegenen Preiſen anpaſſen können. Traurig aber ſind die
entfeſſeln. Die Note ſchließt mit der Zitierung der letzten Kund= Künſtler daran, die Privatgelehrten, die freien Schriftſteller, die
gebung des Miniſterpräſidenten Witos, daß die polniſche Regie= Kleinrentner, überhaupt alle diejenigen, deren Leiſtungen nur
ideelle Bedeutung zukommt, die unſere nach rein materiellen
Gütern ausgerichtete Volkswirtſchaft ſchlimmſtenfalls entbehren
kann. In dieſen Kreiſen ſchreitet die Verarmung mit
Rieſen=
ſchritten vorwärts. Unſere Kultur verblüht. Doch letzten Endes
prellt die Teuerung auch die „Gewinner” um ihr Glück, denn
entgegen und trieben ſie nach einem großen Gefecht, über die mum. Jedes Mehr wird auch ihnen Schritt für Schritt
beſchnit=
ten. Letzten Endes macht die Teuerung Arme aus uns allen.
Gibt es kein Mittel, die Verarmung unſeres Volkes
aufzu=
halten? Solange die ſchwere Fauſt der Sieger auf uns laſtet,
kann nur Arbeit unſer Leben freudiger geſtalten. Wohl aber gibt
es einen Weg, um die mit jeder Teuerung verknüpften
Lohn=
m. Vor einiger Zeit hatte die polniſche Zeitung Przeglad kämpfe, Streiks und Störungen unſerer Volkswirtſchaft zu
min=
dern. Er heißt: Rückehr zur Goldwährung! Die Teuerung
8 iſt im Grunde nur eine Verminderung der Kaufkraft unſeres
Pa=
viergeldes. Man kaufe doch nur mit einem goldenen 10 Mark=
Gmpfang zu nehmen. Jetzt berichtet dasſelbe Blatt, daß Polen, ſtück, das heute etwa 150 Paviermark wert iſt, und man wird
im ganzem 3,5 000 Pferde im Laufe von drei Jahren er= ſtaunen, wie „billig” die Waren gemeſſen an Gold ſind! Für
8 bis 9 Dutzend Eier, nicht viel anders als vor dem Kriege!
Sollte dieſe Nachricht der polniſchen Zeitung zutreffen (die Künſtlich hat der Staat die Preiſe in die Höhe getrieben durch
ſo muß man ſich fragen, ob unſere Negierung ſchläft. 172 deut= wie ein gärendes Gift immer hohler aufbläht. Was wir heute
ſche Domänenpächter in den früheren Provinzen Poſen und mit einer Mark” bezeichnen, iſt keine „Mark” mehr. Eine Mark”
größten Teil abgenommen, die Ausſaat wird ihnen überhaupt, wie bei der Reichsbanknote, in Geſtalt eines Scheines auftrat;
nicht bezahlt. Das Inventar, Pferde, Rindvieh, Schafe, Wagen, denn der Inhaber einer ſolchen Note hatte jederzeit das Recht ſich
Maſchinen uſw., ſind ihnen nur zu etwa 20 Prozent des wahren, auf der Reichsbank eine dem Aufdruck entſprechende Anzahl fein=
Domänenpächter, ſondern es bleibt bei der polniſchen Regierung / die alte Regierung, mehr Papiergeld auszugeben, als ſie jederzeit
hinterlegt, damit dieſer klägliche Reſt bei der Auswanderung in barem Golde umzuwechſeln in der Lage war. Die heutige
durch die unglücklichen Folgen des verlorenen Krieges zu zahlen
gezwungen wird. Papiergeld iſt das große Geheimnis, wie ein
Volk Wohlſtand vortäuſcht. Statt mit vollgültigem Hartgeld
zunehmen. Und was geſchieht? Die polniſche Negierung ſetzt zahlt der Staat ſeine Milliarden mit Reichsbanknoten” und
ſich nach großen Beiſpielen über den Vertrag hinaus, läßt die mit „Darlehenskaſſenſcheinen”, und die Folge davon iſt, daß die
„Mark” heute kaum noch ein Zehntel ihres ehemaligen Wertes
beſtiehlt ſie obendrein noch auf Grund unglaublicher Naubtaxen, gilt. Es iſt beinahe eine bewußte Irreführung der öffentlichen
Meinung, den Ausdruck „Mark” heute noch auf die Papiermark
der aus Oberſchleſien zum Teil zurückgezogenen Inſurgenten= anzuwenden. Mit demſelben Recht und mit derſelben zerſtören=
und Hengſten, der deutſchen oberſchleſiſchen Landbevölkerung als einen „Liter” oder einen Zentimeter als eine Elle bezeichnen!
Die ſogenannte „Teuerung” beruht alſo, ſo widerſinnig
dies klingt, mehr auf einer Täuſchung als auf Tatſachen. Man
Und was wird unſere Regierung dazu tun? Wenn ſie ſchaffe gutes Goldgeld, und man wird erleben, wie plötzlich alle
Manns genug iſt, dann kann ſie, falls tatſächlich 35 000 Pferde Preiſe ſich ſenken, ſtatt zu ſteigen. Papiergeld iſt Surrogat,
Wilde Aufkäufe von Brotgetreide.
r. Aus allen Gegenden des Reiches kommen Meldungen, daß
den Landwirten von Händlern und Aufkäufern für Getreide
und Kartoffeln Preiſe geboten werden, die das gerechtfertigte
In den nächſten Tagen wird im Reich, der Preis für ein Maß überſchreiten. Mögen in einzelnen Fällen die Landwirte
es zarter klingt und doch auf dasſelbe hinausläuft, auf 6,95 Mk. werden, daß die Aufkäufer, vor allem die ausländiſchen, durch
heraufgeſetzt. Markenfreies Brot im Gewichte von 1400 Gramm übermäßige Preisangebote dieſes Verhalten noch unterſtützen.
ſoll hinfort ſogar 7 Mark koſten. Damit hat die ſeit einigen Angeſichts der guten Getreideernte und der verhältnismäßig noch
Wochen wie eine ſchleichende Krankheit wieder um ſich greifende, immer günſtigen Kartoffelernte liegt ein Anlaß zu Preiſen von
180 Mark und mehr für den Zentner Roggen nicht vor.
Die Handels= und Landwirtſchaftskammern ſowie viele land=
Beiſpiel die Kleinigkeit von 30 v. H. der bisherigen Ent= mengen, ſowie Stroh, Kartoffeln und andere Erzeugniſſe in das
ſprechende Gehaltsaufbeſſerungen zu verlangen, nach und nach dern. Die Landwirte ſollen durchaus auf ihre Koſten kommen,
werden mit mehr oder weniger Glück die freien Berufe folgen, aber ſie verſündigen ſich an der Allgemeinheit, wenn ſie durch
ſolche Lockungen dazu beitragen, daß auch im Inland die Preiſe
für Kartoffeln und Brot ſprunghaft in die Höhe getrieben
koſtenkontos durch ſteigende Ausgaben für Löhne und Anſchaffun= werden. Die Landwirte, die ſo laut nach der Aufhebung der
Zwangswirtſchaft gerufen haben, dürfen die gewonnene wirt=
Hat die unleidliche Abwechſelung von Teuerung, Lohner= ſchaftliche Freiheit nicht mißbrauchen, ſonſt entſtehen
höhung, neue Teuerung, wieder Lohnerhöhung uſw. bis ins Gefahren, die auf ſie ſelbſt zurückfallen. Jedenfalls darf ſich
Zu den Reichsſteuerplänen.
wd. Berlin, 10. Aug. Im Reichskabinett wird der
Ge=
angehört. Im Wettlauf zwiſchen Preis= nud Lohnſteigerung eine Art Beteiligung des Reiches an den Sach=
Steuer durchzuführen. Die Verwirklichung dieſes Planes
würde in der Weiſe möglich ſein, daß die Geſellſchaft
Genoſſen=
ſchaftsſcheine ausgibt, die dem Reiche einen Anteil am Gewinn
und am Liquidationserlös gewähren. Dieſe
Genoſſenſchafts=
die nicht ſofort, aber doch nach längerem Kampfe ihre Gehälter, ſcheine könnten dann für den Reichsfiskus verwaltet oder auch geſtern in einer Verſammlung Stellung gegen die Verfügung des St=
veräußert werden. In letzterem Falle würde der Kapitalsern)
der Steuer zur Verfügung der Finanzverwaltung ſtehen.
Beſprechungen über dieſes Problem ſind bis jetzt noch nichteg
abgeſchloſſen. Da mit der Wahrſcheinlichkeit zu rechnen iſt. 0
alsbald Vereinbarungen mit Frankreich über Sachleiſtung
größeren Umfanges zuſtande kommen, wird die Frage rotdl
und ausgiebiger Geldbeſchaffung für dieſe Sachleiſtungen binn
kurzem in den Vordergrund treten. Gedacht wird dabei anng
Beteiligung an den Sachwerten bezw. Unternehmungen odet
von den Trägern der Produktionsmittel oder Kreditinſtiri
aller Art aufzubringenden Reparationsanleihen. Auch dieſe i0
gen ſind vorläufig noch nicht ſpruchreif.
Die Entwickelung der Marokkokriſi
m. Aus Madrid wird unter dem 4. Auguſt gemeldet:
Frühjahr d. J. wurde für Spanien die Frage Tanger akut muu
des auf Annexion abzielenden Vorgehens der Franzoſen.
ſpaniſche Gedankengang war, ſich zunächſt des Hinterlandesl
Tanger zu bemächtigen, wo Naiſuli trotz des ſpaniſchen
tektorats ein unabhängiges und Spanien beläſtigendes Heſ
in aller Freiheit führte, um dann die Anſprüche an Tangerig
tend zu machen. Das ſpaniſche Protektorat Marokko zerfäuf
zwei Zonen: 1. Tetuan=Larache, 2. Melilla. Tetuan=Lau
wurde mit ca. 25 000 Mann, Melilla mit ca. 20 000 Mann b0
Auf der ſpaniſchen Halbinſel ſelbſt blieben ca. 80000 M
Die Operationen gegen Raiſuli nahmen zunächſt einennſl
günſtigen Verlauf. Er wurde in die hinterſten unwegfin
Berge zurückgedrängt. Das war Mitte Juli. Der Auge:
ſchien gekommen, um die Anſprüche auf Tanger geltem
machen. Man behauptet, daß die Reiſe des Königs nach Lood
Anfang Juli die diplomatiſche Unterſtützung in der Angelly
heit Tanger bezweckte.
Es war alſo die höchſte Zeit für Frankreich etwas zu uu
nehmen. Man erſah ſich Melilla zu dieſem Zwecke aus.
dortigen Niffkabylen ſind numeriſch viel zu ſchwach um 2
Spanier mit moderner Bewaffnung ernſtlich zu beläſtigen:
iſt erwieſen, daß große Abteilungen von Eingeborenen mit
zöſiſcher Bewaffnung aus dem franzöſiſchen ins ſpaniſche
rokko übertraten. Aus den Wunden einiger geretteter Spoh
hat man franzöſiſche Infanteriemunition herausgezogen.
Der Schlag vom 20. /21. Juli war vernichtend. Das en
Melilla=Kontingent wurde aufgerieben. Der Geſamwerluf
trägt 17 000 Mann, zumeiſt Tote, 140 Geſchütze ſind in die H1
der Araber gefallen, 100 Laſtautomobile und anderes Matt
2—3000 Mann ſind in Melilla zurückgeblieben, etwa 1000
ſprengte retteten ſich dorthin, gegen 1000 Mann entkamen
Franzöſiſch=Marokko. Einige hunder: Schwerverwundete al
die Araber freiwillig heraus, 1000 Mann verteidigen ſich/
heute in umzingelter Stellung in Nador, Zeluan und A
Sie werden wahrſcheinlich nicht gerettet werden können.
Die Lage iſt heute die: Vom franzöſiſchen Operationsal
Tetuan=Larache ſind etwa 10 000 Mann nach Melilla geſand7
Kerntruppe zumeiſt deutſche Fremdenlegionäre. Aus Spol
ſind 30 000 Mann gekommen. Dieſe Truppenmacht von 2.
Mann beherrſcht Melilla im Umkreiſe von 10 Kilometerny
die Halbinſel Tres Forcas. Sie wartet darauf, offenſive
rationen zu beginnen. Der Feldzug gegen Raiſuli iſt eing 4
*
und damit die Angelegenheit Tanger wieder in ein ungün
Stadium eingetreten, ganz abgeſehen davon, daß Raiſuli m
Zeit hat, ſich zu reorganiſieren.
Auf der ſpaniſchen Halbinſel bleiben heute nur 50 000 M.)
Eine große Gefahr liegt in der ſtarken ſyndikaliſtiſchen 2
gung, der gegenüber Spanien heute wehrlos iſt. Die Stimr!
des Landes iſt ſehr unzufrieden, denn Marokkokriege waren=
Kandelte, erhiel
beliebt, vor allem nicht beim „gemeinen Mann” der Tu00 Acdurch der a
wegen der ungeheuren Strapazen. Unter dieſen Umſtänden
mnur des u
ſich die Regierung überhaupt nicht in der Lage, dem Volrk
nd ſch!
ir Beweäauſng
wahres Wort über Frankreich zu ſagen.
MMen nach dem 9
Die Situation iſt damit für Spanien ſehr ernſt. Der S
des Miniſteriums iſt wahrſcheinlich. Wer nachfolgt, weiß
Kad auf d
Ar
nicht; Romanones ſcheint ſich Hoffnung zu machen. Auchnf
Wier dien d
wirtſchaftliche Rückſchläge zu befürchten.
ſaiden Betrie
FAr geient
Ner und h.
FAn
Leucne
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en feiht Eeich
bührend er dari
Kleine politiſche Nachrichten.
Die Abrüſtungskomödie. Nachdem die Erklärung Ja4
daß es mit dem 11. November als Gröffnungstag der Abrüſt
renz einverſtanden ſei, das vollſtändige Einverſtändnis über dieſeme
bedeutet, rechnet man damit, daß die Einladungen nunmehr
unverz=
abgeſandt werden twüirden. Die amtlichen Kreiſe ſind der Anſchl
ein beſchleunigtes Eintrefſen der Antworten dem Beginn der Unter
lungen beſchleunigen werde, da der zweite Abſchnitt davin beſtehen
den Arbeitsplan für die Konferenz feſtzuſetzen. Es iſt wahrſcheinlichk
Einladumgen einfach die allgemeinen Zwecke der Konferenz anf:f.
die
wer
dem und gleichzeitig vielleicht anregen werden. daß die Haupt=h
tung einer jeden beteiligten Nation aus 5 oder 6
Me
ſollen. Die Vertreter Amerikas ſind noch nicht beſtimmt, aber man v
damit, daß der Führer der Abordnung der Staatsſekretär Hughes!
wird.
Der württembergiſche Staatspräſident Dr. :
ber erkrankte und mußte deshal
alb auf ſeine Meiſe nach Berlin, 114
bei ber Verfaſſungsfeier im Opernhauſe eine Anſprache haltem
verzichten. An ſeiner Stelle hält nunmehr der Reiſchskanzler
Anſprache.
Die braunſchweigiſchen Polizeibenmten nar
Der Entdecher des deutſchen Rheins.
C.K. Der Rhein hat heute ſür uns wieder einen
beſonn=
teuren und wehmütigen Klang. In den Tagen des Glückes
wir ihn für immer zu beſitzen glaubten, hatten wir vergeſſen..
M
ein enift
Den
viel Großes und Schmerzliches mit dieſem „deutſcheſten Stru
in unſerer Geſchichte verbunden iſt. Nun, da Frankreich
wi=
alles aufbietet, um ſich dauernd in den Beſitz des linken Rklill
ufers zu ſetzen, da bereits am Rhein eine wirtſchaftliche 22
grenze errichtet iſt, tritt uns ſein Schickſal, in dem ſich
Deu=
lands Schickſal ſpiegelt, ergreifend vor die Seele. In ſolat
Augenblick gewinnt eine Schrift für uns den ſtärkſten Ge
wartswert, die zwar ſeit langem zu den klaſſiſchen Schöpfum
unſerer politiſchen Literatur gehört, aber wenig mehe begr!
und geleſen wurde. Dies kraftvollſte und ſchönſte Buch
Rheinliteratur, das uns wie kein anderes mit flammenn
Worten enthüllt, was der Rhein für Deutſchland bedeutet.
Ernſt Moritz Arndts 1813 erſchienene Flugſchrift: „S
Rhein, Deutſchlands Strom, aber nicht Deutt!
lands Grenze‟. Einen handlichen Neudruck dieſes heil
Vaſallen Napoleons geworden waren und in Frankfurt
kigen Worte im deutſchen Volke das Gefühl für die Bedeut.*
hat zuerſt das geſchichtliche Verſtändnis der Deutſchen für in
Nationalfluß begründet, und prophetiſchen Geiſtes ahnte er
Gier der Franzen” nach dieſem Juwel in Deutſchlands Kru
und ſpricht die bitteren Worte: „Was Heinrich II. mit ſeinn !
Sully im Kopf hatte und unter dem ſchönen Schein einer eind!
wenig erreichte — das iſt in unſeren Tagen den Franzoſenn”
fünf Jahren gelungen, nicht weil ſie uns zu tapfer waren, 9
dern weil wir uns zu untreu waren.” Arndt ſpricht bereits
zahlreicher geographiſcher Beiſpiele weiſt er nach, daß außer.
Berig
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„ums, wonach alle nicht feſtangeſtellten Polizeibeamten, die dem
ei Frontſoldaten „Stahlhelm” oder ähnlichen Vereinigungen
an=
zur entlaſſen ſind. Sie fordern von der Regierung Aufhebung
8erfügung. Auch der Beamtenrat proteſtiert in einer
Entſchlie=
trnen die Entlaſſung von 54 Polizeibeamten, die ungeſetzlich ſei
iruaſteſt wurde dem Reichsminiſterium des Innern überſandt. Die
mamheit dürfte auch die Landesverſammlung beſchäftigen.
Zuſammenkunft zwiſchen dem Präſidenten der
tſchecho=
publik Dr. Maſaryk
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. Auguſt 1921.
Seite 3.
uhlik Dr. Beneſch und Bundeskanzler Schober in ſeiner
„ft als Miniſter des Aeußern teilnahmen, hatte ein vollſtändig
—ndes Ergebnis. Eine ganze Reihe von wirtſchaftlichen und
Fragen, die für die Weiterentwickelung der beiden benachbau=
„—bliken von größter Bedeutung ſind, wurde erörtert.
Darmſtadt, 12. Auguſt.
hmrannt wunden der Swdienrat an der Realſchule und dem
Pro=
ümn in Alzey Heinrich Miſchler zum Studienrat an dem
Land=
wigs=Gymnaſium in Gießen, und der Ingenieur Ernſt J. Wild
ſürrrghauſen zum Hauptlehrer an den Techniſchen Lehranſtalten
ach mit Wirkung vom 1. Oktober 1921.
„Sertragen wurden der Lehrerin Elſe Fröhlich zu (
verſtadt
Fmmſtadt, eine Lehverinſtelle an der Volksſchule zu Friet
verg, der
Gliſabeth Walter zu Friedberg eine Lehrerinſtelle an der
Te zu Eberſtadt, Kreis Darmſtadt.
rienſtrafkammer. Die ſchöffengerichtliche Verurteilung des 21
ſileen Hilfsarbeiters Georg Andreas Uhrig aus Groß=Zimmern
A—trugs zu 400 Mk. Geldſtrafe war von der Staatsanwaltſchaft
w lde angefochten, und der eben eine andere Gefängnisſtrafe ver=
Angeklagte wurde nunnehr unter Einbeziehung derſelben zu
n. 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte bei
no digen Geſchäftswann, der U.s Mutter Waren zu liefem pflegt.
Namen für etwa 800 Mark Wolle ausgeſchwindelt
und in
a. M. veräußert, ſowie den Erlös verbraucht. Gegenüber
Jeiſtigkeit und der Höhe des Schadens erſchien dem
Berufungs=
aue Strafe nicht angemeſſen. — Auf ſeine Berufung wurde dem
Inſtanz wegen Widerſtandes und Beamtenbeleidigung mit drei
nZwei Wochen Gefängnis bedachten 38jährigen Hilfsarb
us Neu=Iſemburg dieſe Strafe in 1 Monat 2 Wochen
Allerdings hatte ſich die fragliche Ausſchreitung gegen einen
gerichtet, als K. beim Holzſrevel betroffen worden wag). ..
a5
hrutigen Verhältniſſen und der dadurch ſehr erſchwerten J
des mit dem Waldſchutz betrauten Perſonals nachdrüickliche
Berlangt. Es ergab ſich jedoch zugunſten des Angeklagten, daß
unbeſtraft, ſchon vor dem Kriege an ſtarker Nerooſität
Erregbarkeit ſich im Kriege noch geſteigert hatte. Bei fener
us mit dem Offenbacher Forſtwart Trupp weigerte K.
die
gn imung, überhäufte den ruhigen Beamten mit Schimpfworten
tuehte ihn, ſo daß Tr. ſich ſchußfertig machte und nur dadusch
verhütete. — Die mit Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführte
leng gegen drei Jugendliche aus Groß=Umſtadt wegen
Sittlich=
chens an einem 9jährigen Mädchen lieferte das bedauerliche
herbter Frühreife. 15, 14 und 13 Jahre zählen die Täter, und
san ebenſo frech wie roh vorgegangen, wobei der Dritte ſich
ge=
vesiligte. Auf Grund des perſönlichen (indrucks und der
Zeu=
en mehrerer Lehrer erwuchſen dem Gericht Zweifel, ob die zur
innis der Strafbarkeit erforderliche Einſicht bei den ſonſt
geſtändi=
heilagten vorhanden geweſen ſei. Man ſprach ſie deshalb frei
taauch Zwangserziehung noch nicht für erforderlich. — Staats=
Berufung richtete ſich gegen den ſchöffengerichtlichen Frei=
Kaufmanns Siegmund Oppenheimer von Beerfelder
„N.
uinblieferung überſchüſſigen Saatweizens an den Kommunalv=
Taſt gelegt war. Er beſaß davon anfangs vorigen Sommers ntoch
entner und hatte ſie in ſeinem verſchloſſenen Lagerhaus am
Zahnhof aufbewahrt. Durch unermitrelte Einbrecher war der
aaf 8 Zentner vermindert, als O. zur Abgabe aufgeforde
(r war dazu bereit, wollte aber ſtatt des üblichen Höchſtpreiſes
m ſelbſt bezahlten, etwa das Doppelte beiragenden Erſtehungs=
Vahrend er darüber wit den zuſtändigen Behörden längere Zeit
ſhandelte, erhielt ſein Lager abermals Diebsbeſuch, und ver
ndrdurch der ganze Reſtvorrat. Das Schöffengericht ſchenkte der
ſinn des unbeſtraften, gut beleumundeten Angeklagten vollen
und ſah höhere Gewalt als Urſache der Unterlaſſung an. Nach
w Beweisaufnahme wurde die Beruſung zurückgezogen.
Vahlen nach dem Betriebsrätegeſetz. Gemäß §§ 18 und 58 des
dirtegeſetzes ſind die Mitglieder, Ergänzungsmitglieder und die
Borlleute auf die Dauer von jeweils einem Jahre zu wählen.
uit ligen Wahlen haben im allgemeinen vor über Jahresfriſt ſtatt=
. In vielen Betrieben iſt es verſäumt tvorden, eine Neuwahl
tiemin zu laſſen. Das Polizeiamt macht die Intereſſenten auf die
ürten geſetzlichen Vorſchriften ausdrücklich aufmerkſam und wird
trcksbrkrollen der in Betracht kommenden Betriebe den Befolg
feſt=
n.
nageſellenſteuer. Nach Mitteilungen der Komm. Rundſchau hält
tyrminiſter eine ſolche für zuläſſig, wenn ſie in der
Ausgeſtal=
auf die perſönliche Leiſtungsfähigbeit der Steuerpflichtigen
it. (Eine Junggeſellenſteuer beſtand von dem Kriege in Oſchatz
et—)
A. Beſichtigung des Landestheaters. Am Sonntag, den 14. Au=
MS vormittags 9.30 Uhr eine Beſichtigung des Landestheaters,
ſoniders der techniſchen Eirichtungen, unter Führung eines
Fach=
ſtntt. Die Beſichtigung dürfte für jeden Theaterbeſucher von
ritereſſe ſein. Treffpunkt der Mitglieder des
Gewerkſchafts=
e— Angeſtelltem vormittags 9.30 Uhr am linken Eingang des
aters. Gleichzeitig wird nochmals auf die Theatermieten hin=
W gewet (Alles nähere ſiehe Anzeige.)
9:% ugfältige Auflieferung von Stückgütern. Handel wie
Indu=
fuer nur immer wieder darauf hingewieſen werden, wie wichtig
elhafte Signierung der Güter iſt. Eine Kiſte, ein Faß, ein
derbyeen. Deshalb kann auch der Rhein niemals Deutſchlands
derkwerden; ſein ganzes Stromgebiet von Baſel bis
Dün=
ich ud bis zu den Argonnen iſt von altersher der Sitz
deut=
ſceus ſtännme geweſen, und gerade in den von Frankreich be=
9M4R heinlanden befand ſich der Mittelpunkt des
mittelalter=
entſchen Kultur= und Geiſteslebens.
beiden Ufer des Rheins und die umliegenden Lande
ſorutſch ſein, wie ſie ſonſt waren,” fordert er. „Ohne den
aun die deutſche Freiheit nicht beſtehen. Dieſe Meinung
n ſich zunächſt auf mein Herz, auf meine Liebe zu
mei=
ett rland und zu meinem Volk; dieſe Liebe iſt den
Red=
ünlleicht ein ehrwürdiges Ding, aber ſie iſt ſchlecht,
Be=
dem Papier zu führen. Sie gründet ſich zweitens auf
ſeg Huf Politik, auf Ehre und auf Treue des deutſchen
Na=
eA Und nun werden dieſe vier Zeugen einzeln „abgehört”
(w Sient bis in die germaniſche Vorzeit zurück und beruft ſich
Eie Maff Cäſar, den die Franzoſen mit Unrecht als den erſten
ſchſlichen Vertreter ihrer Rheingrenze anführen. Auch poli
an Phfft nur der Rhein in deutſcher Hand Frieden und Ruhe
ypa: „Wenn Frankreich den Rheinſtrom behält, ſo behält
*9 mur ſein alles Gleichgewicht aufhebendes Uebergewicht
ecſchland, ſondern auch über das übrige Europa.‟ Der
Eſt nach Arndts Ausführungen das Knie, das Frankreich
Sw f den Nacken Deutſchlands ſtellen kann, um ſeine Ge=
We Drſchaft auf dem Kontinent aufrechtzuerhalten. Die Ehre
D eue des deutſchen Namens verlangen gebieteriſch von
un=
e Slocke, daß wir den ganzen Rhein deutſch erhalten. „Wenn
TMmuoſen am Rhein herrſchen,” ſo ruft Arndt warnend aus,
ufo. ſen ſie in dem Kern unſeres Volkes, ſie greifen uns in
nnigſten und eigenſten Leben an, ſie zerſtören uns in
Lu/imen unſeres Weſens.”
Die Kunſt des Freiens. „Wie ſelten ſind die Männer, die
llickh verſtehen, die Liebe einer Frau zu erringen!“ So
engliſche Dame, Anna Blount, in einem Londoner
Lie Ain dem ſie den auf ihre Verführungskünſte ſo ſtolzen
Hen
der Schöpfung die wahre Kunſt des Freiens erklärt.
zAſſenſchaft des Hofmachens ſteckt noch in den Kinder=
19 ſchreibt ſie. „Jahrtauſende hindurch wurden die
Nta dwurch Raub oder durch Tauſch gewonnen, und das zarte
D war unbekannt. In den modernen Zeiten hat der Mann
Fah: der Liebeserklärung auszubilden geſucht, aber neun
vondy
Männern verſtehen ſich ſehr wenig auf dieſe zarte und
Dioe Keunſt. Nicht mit Unrecht ſagt Balzac, daß die meiſten
verdt
die Männer ihn an einen Affen erinnern, der verſucht,
zu ſpielen. Alle Frauen ſehnen ſich danach, von einem
DI Ides Freiens geliebt zu werden. Die Liebe der Frau
Eich viel langſamer, als die Leidenſchaft des Mannes,
Ballen, auf deren Brettern oder Verpackung Zeichen und Nummer der
Signatur übereinſtimmend mit dem Frachtbrief dauerhaft und deutlich
aufgemalt iſt, ſonſtige Güiter, beſonders Maſchinen und loſe Eiſenteile,
an denen gute Anhänger aus Weißblech an geſchützten Stellen
dauer=
haft angebracht ſind, werden dem Empfänger faſt immer ſicher zulaufen.
Alte Signierungen wüſſen aber auf jeden Fall entfernt werden; ſie
geben häufig zu Fehllaufen Veranlaſſung und erſchweren den
Aus=
gleich bei Verſchleppungen. Außer der Signierung muß bei
Stückgut=
ſendungen jedes Stück den Namen der Verſandſtation, den Tag der
Augabe und den Namen der Beſtimungsſtation tragen. Auch die
Feſtigkeit der Verpackungsmittel trägt ſehr zur Verminderung der
Un=
gelmäßigkeiten im Güterverkehr bei. In den Frachtbriefen muß die
erhackungsart und der Inhalt genau angegeben werden, damit bei
erſchleppungen der Ausgleich möglich iſt. Statt 1 Kollo Lederwaren
muß es zum Beiſpiel heißen: 1 Kiſte Sättel. Wenn jeder vor der
Ueber=
ſeines Gutes an die Eiſenbahn dieſe Grundſätze befolgt, ſo trägt,
* zur Minderung der Verkehrsnot bei und bewahrt ſich und die
Eiſen=
bahrr vor Schaden und Aerge
C. Die Zahl der Todesfälle betrug in Heſſen laut neueſter Nummer
der Mitteilungen der Heſſiſchen Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik im
Jahre 1920 18 007 gegen 18 549 im Jahre 1919, midhin 542 weniger
Sieht man ſich jedoch die einzelnen Lebensalter näher an, ſo ergibt ſich
ein anderes Bild. Zwar zeigt auch die Altersklaſſe von 1—4 Jahren
in
eniger von 158 und die von 5—14 Jahren ein Weniger von 107
Todesfällen, dagegen iſt im Alter unter 1 Jahr die Zahl der Todesfälle
von 2142 auf 2946, alſo um 804, geſtiegen. Während im Jahre 1919
u
* den Todesurſachen in 777 Fällen „angeborcne Lebensſchwäche und
ildungsfel
als Todesurſache bezeichnet wind, hat ſich die Zahl
dieſer Fälle im Jahre 1920 auf 1000 vermehrt. Beträchtlich iſt auf der
anderen Seite der Rückgang der Lungentuberkukoſe, die im Jahre 1919
noch in 2432 Fällen Todesurſache geweſen war und in folgenden Jahre
auf 1727 Fälle ſank. Auch bei der Tuberkuloſe anderer Organe iſt die
der Fälle von 554 auf 412 geſunken, während die tödlichen Fälle
d
Lungenentzündung um 77 auf 1519 gewachſen ſind.
n. Eine unnatürliche Mutter. Gegen ein im Städtiſchen
Kranken=
h
us hier bedienſtetes Mädchen iſt Unterſuchung wegen vorſätzlicher
Kin=
de
ſtung erwachſen, während ſie ſelbſt vorſchützt, das heimlich geborene
Kind ſei tor zur Welt gekommen. Sie hatte die Leiche in eine Schachtel
verpackt, ſagte dem Heizer, es ſeien zur Verbrennung heſtimmte
Klei=
dungsſtücke darin, und . f das Ganze in die Feuerung. Der Heizer
höpfte jedoch Verdach und zog die Schachtel noch rechtzeitig wieder
raus, ſo daß der Inhalt noch erhalten war und die Leichenſektion
ſtatt=
den konnte. Als Grund für ihr Verhalten gibt die Täterin an, ſie
habe Entlaſfung bei Bekanntwerden ihrer Nieserkunft befürchtet.
— Der Heffiſche Fechtverein Waiſenſchutz, Zweigverein Darmſtadt,
hält am Sonntag, den 14. Auguſt, im Städtiſchen Saalbau ſein ſo
be=
liebtes Sommerfeſt (Familien= und Kinderfeſt) ab. Wie aus früheren
Jahren bekannt, iſt dieſes Feſt eines der ſchönſten des Zweigvereins, da
es ganz beſonders am Nachmittag unſeren Kleinen geſridmet iſt, die durch
allerlei Kinderſpiele, wie Wettlauſen, Sackhügfen, Eierlaufen,
Kletter=
baum uſw. unterhalten wverden. Jedoch iſt auch für die Grotzen fiie
Un=
terhaltung geſorgt durch Preisſchießen und im Saale durch Tanz. (
Nähe=
res ſiehe Anzeige.)
Samstag, den 13. Auguſt 1921
gültige Lebensmittelmarken:
rot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 8, 7 und 4, je 800 gr Brot. Marke Nr. 10,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß); Marke Nr. 11 und 9, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 10, 560 gr Mehl pder 800 er Brot.
Hanshaltung smehl: Bis 15. Auguſt auf die Lebens nittelmarken
Nr. 5 blau, grün, rot; lila und Nr., 7 weiß, je 800 gr
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 22 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün; lila und rot, Nr. 27
weiß, Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung
Marke „Minna” 500 gr auf den Kopf.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk.; halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate 1„,
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die volle Jahreszuteilung in Rohbraunkohlen aus
der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittggs bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
— Die Kartenausgabeſtelle, Wilhelminenſtraße 15, bleibt am
Mon=
tag, dem 15. Auguſt, dem ganzen Tag geſchloſſen. Die vechtzeitige
Erledigung der erforderſichem Abvechnumgsarbeiten bedingt dieſe
Maß=
nahme. (Siehe Bekanntmachung.)
sw. Ein Schwerverbrecher verſuchte geſtern nachmittag, aus dem
Landgerichtsgefängnis auszubvechen, wo er 15 Jahre zu verbüßen
hat. Noch ehe der Ausbrecher das Freie erreichen konnte, konnte er
wie=
der eingefangen werden.
aber in den meiſten Fällen währt ſie länger. Wie haſtig und
plump iſt doch der durchſchnittliche Kurmacher! Die
Liebes=
leidenſchaft des Mannes iſt weniger als die der Frau auf die
Einzelperſönlichkeit eingeſtellt. Die Frauen, deren Erringung
am wertvollſten iſt, ſind diejenigen, die nur mit der ganzen
In=
brunſt ihrer Seele lieben können, den Mann als Einzelweſen
und nicht wegen ſeiner bloßen Männlichkeit ins Herz ſchließen.
Das Werben um eine Frau iſt nicht nur Süßholzraſpeln und
Geſchenke machen. Wohl gibt es viele Frauen, die ſich durch
ſchöne Worte betören laſſen, aber ſo manche wiſſen auch, daß
ſwwahre Liebe nur durch Handlungen enthüllt wird. Kein Mann
ſollte zu der Dame, deren Herz er erringen will, ſo geradezu
ſagen: „Können Sie mich lieben?‟ Er ſollte vielmehr ſtatt
die=
ſer plumpen Frage durch indirekte ſymboliſche Mittel zu
ergrün=
den ſuchen, ob er auf ſie einen tiefen Eindruck gemacht hat. Wenn
er durch feinfühlige Beobachtung entdeckt hat, daß ſich die Frau
zu ihm hingezogen fühlt und nicht früher mag er das beliebte
Frage= und Antwortſpiek mit einiger Hoffnung auf Erfolg
aus=
üben. Ein echter Kenner der Kunſt des Freiens wird niemals
mit Worten unausſprechliche Gefühle verraten wollen. Statt der
abkühlenden Worte: „Wollen Sie mich heiraten?” wird er ſeine
Empfindung in einen Blick, in eine Gebärde legen, und eine
Be=
rührung der Hand wird genügen, um ihn glücklich oder
unglück=
lich zu machen. Die meiſten Männer ſind ſchlechte Pſychologen
und verſtehen ſich nicht darauf, zur rechten Zeit die rechte
Me=
thode zu finden. Es gibt Augenblicke, in denen die ſüßeſten
Worte und die zärtlichſten Küſſe nur abſtoßend wirken können.
Die Frau will von einem Manne, dem ſie ſich fürs Leben
anver=
trauen ſoll, nicht nur Verliebtheit, ſondern Freundſchaft, offenes
Vertrauen, Offenbarung ſeines Innerſten. Faſt 80 Prozent aller
Männer verſagen in der Kunſt des Freiens, wenn ſie am
aller=
wichtigſten wird — nämlich in der Ehe. Gewiß iſt die Rolle,
die der Mann in der Liebe und in der Ehe ſpielt, durchaus nicht
leicht. Ein Bräutigam oder ein Gatte muß die Fähigkeit
be=
ſitzen, die Gedanken der Geliebten zu erraten, ihre Stimmungen
zu verſtehen; ohne erſt danach zu fragen. Durch plumpe Worte
wird er nichts ergründen. Ich denke, daß das Studium der
Frau, in dem die Kunſt des Freiens hauptſächlich beruht, für
das Glück des Mannes mindeſtens ebenſo wichtig iſt, als die
vie=
len anderen Dinge, die er lernt.”
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Der Streit um den „Kean” in München.
*.*Wir haben in unſerer Dienstagsnummer die Beſprechung
der Münchener „Kean”=Aufführung der „Poſt” teilweiſe zum
Abdruck gebracht. Wir haben uns dabei beſchränkt auf einen
* Orpheum—Sommertheater. Der „Alpenroſen=Kavalier”
mit dem nach Ueberwindung der theaterfeindlichen Hitzeperiode noch
rechtzeitig der richtiggehende „Saiſonſchlager” gefunden wurde, wird nur
noch viermal (bis einſchließlich Montag, 15. Auguſt) gegeben. Als
nächſte Neuheit erſcheint, unter gaſtweiſer Micwvirkung von Frau
Eliſa=
beth Horn=Harprecht, am 17. Auguſt: „Caſanovos Sohn” auf
G-
m Spielplan. Dienstag, 16. Auguſt, iſt Benefizvorſtellung zum Beſten
des Künſtler=Enſembles, für welche beſondere Vorbereitungen im Gange
ſind.
— In Schuls Felfenkeller findet Freitag, 12. Auguſt, abends ein
großes Feſtkonzert mit verſtärktem Opcheſter unter Herrn M. We
Leitung ſtatt. Das Konzert iſt im Rahmen eines hiſtoriſchen Abends
gedacht und bringt außer Friderizianiſchen Märſchen die bei der
Ein=
weihung des Theodor Körner=Denkmals (29. September 1814 zu
Wäßke=
lin) geſpielte Trauermuſik. (Siehe Anzeige.)
Kritiſches zum Darmſtädter Haushaltsplan.
Der nunmehr den Stadtverordneten zur Beratung und
Beſchluß=
faſſung zugegangene Voranſchlag für 1921 ſteht unter dem Zeichen der
noch nicht abgeſchloſſenen Periode der Geldenrwertung und der
Steige=
rung aller Ausgaben. Der Geſamtbedarf der laufenden Verwaltung
be=
dingt 59 650 000 Mk., er ſoll Deckung finden:
1. Durch Verwaltungseinnahmen .
16 722 950 Mk.
Durch Erſatzleiſtung des Staates für den Aufwand
an perſönlichen Koſten der Volksſchulen und für die
Ortspolßei . . . ..
.. 9925350 „
3. Durch Steuereinnahmen:
a) Verbrauchsabgabe „
357 000
„ *
b) Anteil an Reichseinkommenſteuer . . . . . . 11 139 800 „
c)Anteil an Körperſchaftsſteuer . . . .
50 000 „
d)Erſatz durch das Reich für weggefallene
Beſteue=
rung des reichsſteuerfreien Einkommens
6 00—00 „
e)Vermögensſteuer vom Grundbeſitz und
Gewerbe=
betrieb . . ........ 6 000000 „
F) Hundeſteuer
40 000 „
* *
3)Zuwachsſteuer
50 000 „
„ 4
h)Anteil an der Umſatzſteuer . . . . .. ..
600 000
1) Warenhaus= und Filialſteuer . .
30 000 „
400 000 „
4) Vergnügungsſteuer . .....
1) Fremdenſteuer . . . .....
80 000 „
m) Zuſchlag zur Grunderwerbſteuer . . . . . . . 200 000 „
n)Wohnungsluxusſteuer . . . .
54 900 „
Bleibt ein Fehlbetrag zu decken von 8 Millionen Mark, bezüglich deſſen
das Vocwort auf neue Einnahmen im Zuſammenhang mit der
bebor=
ſtehenden Steuerentfcheidung der Reichsregierung oder, ſoweit ein noch
zu deibender Betrag übrig bleibt, auf Schaffung neuer
Kommunalein=
nahmen oder Ueberweiſung aus dem Ausgleichſtock des Staates verweiſt.
Dieſer Ausblick iſt wewig erfveulich. Die Verhandlungen auch der
Ver=
tretung bes Deutſchen Städtetags wegen Erſatzes durch das Reich für
*ggefallene Beſteuerung des reichsſteuerfreien Einkommens ſind auf
einem töten Gleiſe angekommen. Was das Reich durch Erhöhung der
Beteſkigung an den Erträgniſſen der Umſatzſteuer den Städten bieten
wollte, woar zu gering, um als Aequibalent für den Ausfall zu dienen.
Der Erſatz zu d) erſcheint deshalb und zudem angeſichts der neuen
Steuer=
projekde des Reichs bei denen bisher nicht verlautet, was dabei für die
Städte abfallen ſoll, äußerſt problematiſch, ob ſich eine Vermögensſteuer
vom Grumdbeſitz und Geſverbebetrieb mit wieder 60 Pfg. als
Ausſchlag=
ſatz für je 100 Mark rechtfertigen läßt, will doch angeſichts der prekären
ge des Hausbeſitzerſtandes und der überaus ſtarben Belaſtung der
9
(Swerker wie überhaupt des Kleingewerbes, nicht gut möglich
er=
ſcheinen. Wenn man auch grundſätzlich den Standpunkt vertreten mag,
daß eine Beſteuerung von Grundbeſitz und Gewerbebetrieb ausſchließlich
den Gemeinden überlaſſen werden ſoll, ſo muß man doch zurzeit die
ſchwie=
rige Uebergangszeit für beide Gruppen weitgehend berückſichtigen.
Da=
er hat doch auf dem Stuttgarter Städtetag nach den Referaten von
Bucerius, Merkel und Schwammberger Uebereinſtimmung geherrſcht, daß
die
dte fordern müſſen, daß ihnen das Reich in der Geſetzgebung
die
Erhebung von Zuſchlägen zur Reichseinkommenſteuer zugeſtehe. Dieſe
derung iſt hiſtoriſch nicht allein durch die Wirkung im Deutſchen
3
ſondern auch die Handhabung in dem Nachbarländern (z. B.
Oeſterreich, Schweis — ſo neuerdings im Kanton Bern durch Geſetz von
1918) begründet und berechtigt
und es wird Sache der Vorſtandſchaft
des Städtete
z wie der parlamentariſchen Vertretungen ſein miſſen, ſich
rung n
allen Kräften einzuſetzen. Hunde= und
Zuwachs=
ür dieſe Fo
werden größere Deckungsbsträge nicht liefern, deshalb iſt es
rich=
tig, ſie in mäßigen Beträgen zu veranſchlagen. Der Anteil an der
Um=
ſatzſt
iſt nach Angaben des Finanzamts eingeſtellt. Warenhaus= und
Filialſteuer, von denen man ſich bei Erfaſſung dieſer neuen
Steuerquel=
len im Jahre 1911 ſoviel verſprechen zu ſollen glaubte, haben immer nur
durchſchnittlich e
30000 Mark an Steuer ergeben. Aus Ertrag der
Vergnügungsſteuer ſind 400000 Mark als Einnahme geſchätzt. Dieſe
beuer wird zweifellos den Gemeindefinanzen erhebliche Beträge (für
1920 warem 250 000 Mark eingeſtellt) bringen und es iſt zu erwarten, daß
das Ergebnis den Voranſchlagſatz übertreffen wird. Hier wird es eine
der erſten Aufgaben der Stadtverwaltung ſein wüſſen, die bezüglichen im
N. G.Bl. Nr. 72 beröffentlichtem Beſtimmungen vom 9. Juni 1921 genau
zu ſtudierem, die ſeither erlaſſenen Steuerverordnungen ihnen anzupaſſen
und weiter entſprechend auszubauen, damit mit ihrem Inkrafttreten am
15. September 1921 eine ſcharfe und wirkſame ſteuerliche Erfaſſung aller
in Darmſtadt ja ſo ausgiebig veranſtalteten Vergnügungen zum Beſten
des Stadtſäckels einſetzen kann. An Fremdenſteuer ſind 80 000 Mark
gegen vorjährige 5000 Mark angenommen. Die Steuer, die ja auch
n vielen kleinem Plätzen — in Deutſchland wie in Oeſterreich —
ſchon
wird, wwird naturgomäß in der Gaſthausrechnung auf den
Frem=
erhol
den abgewälzt; ſie dürfte wemig einträglich werden und ſich bei den
ver=
teuertem Reiſekoſtem zudem als eine Beläſtigung und Erſchwerung des
Fremdenverkehrs erweiſen. Bezüglich der Wohnungsluxusſteuer genügt
die Bezugnahme auf den Aufſatz in Nr. 218. Auf den Ausgleichſtock der
Regierung ſich zu ſtützen und von ihm Rettung zu erhoffen, darf bei den
S.
rwaltungem nicht zu einem dauernden Beſtreben werden, denn wir
Auszug, der die Leiſtung des Intendanten Hartung und der
Darmſtädter Künſtler betraf. Ueber das Stück ſelbſt war
ja nach ſeiner Darmſtädter Uraufführung das Urteil an dieſer
Stelle gefällt worden. Der Abdruck der „M. P.‟=Kritik erfolgte,
weil eine andere uns zur Zeit nicht vorlag. Daraus den
Vor=
wurf der „Einſeitigkeit” und „Irreleitung” gegen uns zu
kon=
ſtruieren, wie es in einer Zuſchrift geſchieht, müſſen wir
zurückweiſen. Wir ſtehen nicht an, nunmehr auch
die Kritik der „Münchener Neueſten Nachrichten” hier
zum Abdruck zu bringen, obgleich dieſe ſich mehr mit der
Arbeit Edſchmids befaßt als mit der Aufführung, und zum
mindeſten ebenſo „einſeitig” Stellung nimmt, wie es der
links=
ſtehenden „Poſt” unterſtellt wird.
Hermann Sinsheimer ſchreibt in den „M. N. N.‟: Der große
Literaturinduſtrielle Dumas hatte, wie bekannt, zu vielen ſeiner
ſchlech=
ten Stücke und Romane, aus denen „Kean” wie ein beſtrahlter Gipfel
herausragt, ſeine heimlichen obſkuren Mitarbeiter. Kaſimir Edſchmid
auch einer
(nämlich ein Induſtrieller), bedient ſich des Dumas als eines
ülluſtren Vorarbeiters und bekennt, inferiorer als Dumas, daß er ihn,
den Mit= und Vorgabeiter, verbeſſert habe. Er behauptet in einem
Nachwort von klaſſiſcher Komik, daß er Seele in die Tricks „
hineinſchmet=
tern”, daß er Menſchen dahin ſtellen wolle, wo Dumas „Dramatiſches
te fand”, daß er Wahrheit ſetze, wo jener „gaunerte und
ſuchte und Effekt
Gliſſanda mach
. Was dabei herauskam, bleibt ſoweit hinter dem
impo=
ſant kitſchigen Dumas zurück, wie Dumas hinter jedem wahrhaft
dra=
matiſcher Vorbild. Das Theaterſtück des Dumas wird von Edſchmid
wodern verkitſcht und verſketcht.
Bei Dumas ſchwankt Kean, der liederkiche genialiſche Komödiant,
zwi
n einigem Frauen und Milieus umher. Aber „Kean” bleibt
im=
mer Held, Herrſcher, Hauptſache. Ein Dreiviertelsmenſch, deſſen letztes
Viertel joweils durch eine geſchickt angemalte Theaterkuliſſe erſetzt wird.
Bei Edſchnnd herrſcht das Milieu. Zuerſt Hofgeſellſchaft —
Donner=
wetter, wie kniet ſich Edſchmid hinem! Matroſenkneihe — Donnerwetter,
wie läßt Edſchmid ſich von ihr imponieren! Theater, Boxkampf, Zirkus
Donnerwetter wie arrangiert Edſchmid derlei. Seele, Menſchen,
Wahrheit? Das ſtehr im Nachſvort. Im Stück wird dies und alles durch
the
aliſchen, zirzenſiſchen, beſtenfalls dialektiſchen Schwindel erſetzt.
So=
weit mußte es kommen: daß dieſes marktſchreieriſche
Expreſſioniſten=
päpſtlein jede erlaubte und unerlaubte Konzeſſion an +Fr naturaliſtyſche
Milieuſchilderung macht. Dieſen Bankrott könnte man lächelnd zun
Kenntwis nehmen, wenn er leiſe vonſtatten ginge und micht das Theatev —
Büihne, Verſenkungen, Parkett — mit einem Gebrüll erfüllte, für das
ſelbſt eine Arena zu eng und jeder Tierpark zu lauſchig wäre. Wo
Ed=
ſchmid mit der Tätigkeit, die er Dichten oder Verbeſſern eines
Halbdich=
ders nennt, beginnt, da hört das Theater auf. Dieſe früh gealterte
lite=
variſche Modeſchönheit von geſtern hält Unartikuliertes für chaotiſch
hält geiſtreichelnde Plattitüdem für ſchmiſſigen Dialog, glaubt aus
abge=
legten Szenen des Dumas und aus überwundenen Stilen eines halben
Dutzends mißverſtandener Vorbilder „Theater in einer theaterloſen Zeit”
machen zu können. Er wollte mit Hilfe des Figuranden Kean ſeine Seele
raſen machen, aber ſie raſte nur vorbei — an allem vorbei, was
Tradi=
tion und Ausblick auf neue Geſtaltung zuläßt. Ein kleiner Mann ließ
haben es ja erlebt, daß der Staat den Städten, die aus dieſem Stock
chöpfen wollen, auch die nicht immer genehmen Bedingungen für dieſe
Hilfegewährung ſetzen zu müſſen glaubt. Gerade die Städte haben alle
Veranlaſſung, in der Jetztzeit ihren Selbſtverwaltungscharakter ſtark zu
betonen — wie dies auch auf der Stuttgarter Tagung jüngſt geſchehen
iſt — und Steuerautonomie gerade im Intereſſe des Staates, deſſen
Keimzellen ſie darſtellen, unbedingt zu fordern. Dieſem Standpunkt
widerſtreitet es, Deckung bei dem ſtaatlichen Ausgleichsſtock in der Not
zu erbitten. Von den ſtädtiſchen Betrieben werden erhöhte Einnahmen
in Ausſicht genommen: Gaswerk 1 400 000 Mark (gegen i. V. 730 000
Mark), Waſſerwerk 450 000 Mark (292 000 Mark). Aus dem Betrieb der
Heag verbleiben der Stadtkaſſe 85 400 Mark. Zuſchüſſe erfordern:
Schlacht= und Viehhof 300 000 Mark (472 000 Mark), Hallenſchwimnmbad
400 000 Mark (365 000 Mark), Saalbau, Oberwaldhaus und
Ausſtellungs=
gebäude 37 000 Mark (67 200 Mark). Ohne Zuſchuß ſchließt der
Braun=
kohlenbetrieb ab. Die Stadtmolkerei durde am 1. Juli d. J. von der
Milchhändlervereinigung übernommen, für das letzte Vierteljahr wwird ein
Fehlbetrag von 100 000 Mark angenommen. Ein günſtiges Ergebnis
zveiſen die beiden letzten Meſſen auf, weshalb das Standgeld für Meſſen
und Märkte um 50 000 Mark höher, mit 93 400 Mark, veranſchlagt iſt.
An Meſſeſtandgeldern gingen 1920 72 082 Mark ein. An
Verbrauchs=
abgaben für Getränke, Holz und Kohlem wird ein Mehr, nämlich 357 000
Mark (205 000 Mark) bei Inausſichtnahme einer Erhöhung der Tarifſätze
geſchätzt. Verwaltung und Erhebung der Abgabe erfordern einem
Koſten=
aufwand von 332000 Mark. Füir 1921 wird, nachdem durch die
Neu=
regelung 1920 ein Defizit entſtanden war, wie früher ein Ueberſchuß
er=
wartet. Der Bedarf für das Schulweſen iſt auf 11 201 450 Mark
ver=
anſchlagt, dem an Schulgeldeinnahmen 193 300 Mark und an
Erſatz=
leiſtung durch den Staat 5 900 000 Mark gegenüberſtehen, ſo daß
Laſten der Stadt 5 108 150 Mark verbleiben. Verhandlungen wegen
Er=
jöhung des Schulgeldes an höheren Mädchen= und Mittelſchulen ſchweben.
Die Schulgärten für ſämtliche Schulen bedangen nicht unbeträchtliche
Mittel. Die Entſcheidung, ob ſie als Schuleinrichtung beizubehalten ſind.
it noch nicht gefallen. Die Wohlfahrtspflege verlangt 7 260 500 Mavk.
Einſchränkung dieſer Koſten wird erwogen. Die Straßenunterhaltung
verlangt 5 543 220 Mark, denen an Einnahmen 2 989 430 Mark
gegen=
überſtehen; die Straßenreinigung koſtet 2 529 300 Mark, die Einnahmen
daraus ſind 2 542 400 Mark (darunter an Gebühren der am 1. April 1921
n Kraft getretenen Steuer 2 500 000 Mark). Neu errichtet iſt eine
Ma=
terialvervaltung, die für ſämtliche ſtädtiſche Dienſtſtellen
Bureaubedürf=
niſſe und ſonſtige Gebrauchsgegenſtände im Großen zu beſchaffen hat.
Die Anvegung nach dieſer Richtung iſt ſchon früher gegeben worden und
zu begrüßen, daß ſie nun auf fruchtbaren Boden gefallen. Zeulenroda
in Thüringem war die erſte Stadt, die ſchon in der Kriegszeit auf dieſe
ür die Verwaltung nicht unwichtige Erſparnismaßnahme hinwies. Man
ſollte die dort gemachten Erfahrungen ſich hier zunutze machen. Gerade
an Federn, Tinte und Papier kann in der Verwaltung viel geſpart
wer=
den. (Welche Unſumme von unbeſchriebenen halben Papierbogen wag
en,
noch in Akten ſchlummern!) An Tinte kann erheblich geſpart we
tvenn angeſichts der hohen Tintenpreiſe Tintenerſatz (Tintofix in feſter
Form zu Tinte ſelbſt bereitet) benutzt wird. Die Kriegswirtſchaft iſt
im Abbau begriffen, das iſt erfneulich, der Beſtand an
Hilfsburoauper=
ſonal von 197 (1. April 1919) und 144 (1. April 1920) auf 54 (1.
1921) herabgemindert. Dementſprechend bedangen die Vergütungen
726 718 Mark, 1 720 422 Mark und jetzt nur noch 742 133 Mark,
immer=
hin noch ein beträchtlicher AusgaGepoſten. Die Rubrik 45 (Verwaltung
der kviegswirtſchaftlichen Betriebe und Einrichtungen) weiſt bei 569 200
Mark Einnahmen, an Ausgaben 1303500 Mark (gegen i. V. 859 000
dieſer Ausgabe, iſt entſchieden unerfreulich.
Nark) aus und die
ermeiſters erwähnt und ſtreicht heraus, daß
Das Vorwort des Ob
Darmſtadt zu den wewigen Städten gehört, denen es gelungen iſt, zu
erträglichen Bedingungem Anleihen im Auslande (Amerika)
unterzubrin=
gen. Ein Verdicenſt iſt in dieſer Weiſe der Schuldenaufnahme nicht zu
inden. Der Einwohnerſchaft ſpäre es indeſſen zu wiſſen erwünſcht, wie
im Einzelnem die Bedingungen der amerikaniſchen Anleihe waren,
ins=
beſonders zu vernehmen, was die Stadt netto bei dem Geſchäft an Ka=
Ein gewiſſenhafter Chroniſt darf dabei an der
bital bekommen hat.
Tatſache nicht vorübergehen, daß die Druckkoſten dieſer Anleihe
einſchließ=
ich einer unliebſamen Nachforderung nicht unbedeutend waren.
Akzep=
tieren mag man das Zugeſtändnis der Verwaltung, die Inanſpruchnahme
von Anleihen auf produktive Zwecke künftig zu beſchränken. Sie nimmt
zudem für ſich in Anſpruch, bei Vorſchlägen für Erſparnismaßnahmen
und Ausgabenverminderung die Führung zu behalten. Das iſt löblich.
Das kann und darf aber Preſſe wie Steuerzahler nicht abhalten, auch
ihrerſeits immer wieder auf Sparen (auch im Wege der Organifation,
zu dringen und bezügliche Vorſchläge zu machen, zumal ſvenn die
An=
ſicht hervortreten ſollte, das Kontrollrecht (und die Kontrollpflicht) der
Stadtväter könnte noch ſchärfer zum Ausdruck kommen. Am
Voran=
ſchlag ſelbſt könnte noch erheblich geſpart werden: an Naum. Papier
und Druck. Eine andere Einteilung des Sachinhalts iſt zu fordern,
die Nummerrubriken ſind, weil veraltet, abzuſchaffen und dem jüngft
von Königsberg gegebenen Vorbild in der Struktur des Haushaltplans
zu folgen. Mit der Hoffnung, daß bald beſſere Zeiten für die deutſche
Städte und damit auch Darmſtadt anheben mögen, ſei dieſe Betrachtung
t.
geſchloſſen.
Arbeitsmarkt und Arbeitsloſigkeit im Juli 1921.
Auch für den Monat Juli kann geſagt werden, daß die Lage
des Arbeitsmarktes ſich nicht weſentlich geändert hat. Durch die Ent=
laſſung der Notſtandsarbeiter fand eine nicht unweſentliche Erhöhung
der Arbeitsloſenziffer ſtatt, die durch eine regere Stellenbeſetzung leider
nicht verringert werden konnte. Im Metallgewerbe blieb trotz
bedeuten=
der Abnahme an Stellenſuchenden die Vermittelung um etwa ein Viertel
hinter dem Vormonat zurdick. Im Nahrungs= und Genußmittelgewerbe
ſind durch die vorerwähnte Entlaſſung der Notſtandsarbeiter eine größere
Anzahl Metzger, Bäcker uſw. hinzugekommen, von denen nur fünf in
Arbeit gebracht werden konnten. Im Baugewerbe hat eine ziemlich
rege Vermittelung ſtattgefunden; trotzdem kann auch hier nicht von
einer Beſſerung geſprochen ſrerden, da faſt die gleiche Anzahl
Neuarbeit=
ſuchender hinzukam. Bei „Sonſtiger Lohnarbeit” iſt eine Beſſerung
gegen den Vormonat eingetreten, nicht zuletzt auch, weil der Zugang an
Stellenſuchenden gegen den Monat Juni nachgelaſſen hat. Die in großer
vorhandenen Lehrſtellen können erſt im Herbſt und im nächſten
ſich von einem großen Stoff zermalmen. Da liegt ſie nun — die
äſthe=
tiſche Leiche Edſchmid in der äſthetiſchen Leichenkammer des Dumas.
In den ſommerlich exzeſſiven Kammerſpielen blieb uns nichts
er=
ſpart. Dafür ſorgte der Darmſtädter Intendant Hartung, der das Stück
hier mit einer Virtuoſität inſzenierte, die impoſanter geweſen wäre,
wenn ſie nicht mit den unkauglichen Mitteln des Dumas und Edſchmid
um jeden Preis hätte impoſant ſein wvollen. Daß Hartung für ſo
quä=
lenden Kitſch das Handgelenk hat, läßt beinahe daran zweifeln, ob es ſich
auch für feinere Dinge bewährt. Er kann turbulente Maſſenſzenen,
Programmnummern eines Zirkus glänzend arrangieren. Er iſt mitig
genug, ein bißchen altengliſches Komödienſpiel mit modernen
Sketch=
tricks zu verpfeffern. Er läßt in der Pauſe vor dem Vorhang von zwei
koſtümierten Leuten die Pflöcke für das Boxviereck, von denen ſich unſere
Schulweisheit noch nichts träumen laſſen darf, einſchlagen und die beiden
Burſchen dabei die Melodie aus der Scheidungsreiſe pfeifen. Vielleicht
findet man das in Darmſtadt kühn. Ich finde es geſchmacklos. Oder er
läßt, wen „Kean” zum erſten Male auftritt, hinter dem Vorhang ein
Blech melodiſch beaubeiten. Wozu das, wo doch in Kean eim hölzerner
Burſche von Edfchmids Gnaden die Szene betritt! Und dann und
end=
ich und überhaupt: er läßt, ſo oft man hofft, nun endlich in eine ruhige
Pafſage gleiten zu können, die Darſteller ſich expreſſioniſtiſch gebärden.
Das heißt: ſie werfen die Glieder in der Luft herum und die Worte von
ich wie gereizte Hyſteriker. Sie zappeln an der Regieſtrippe wie Fiſche
an einem Trapez
Dies ſind nicht Uebertreibungen, nicht Exzeſſe eines in ſeiner
Som=
merruhe geſtörten Kritikers, ſondern Notwehr gegen äußerliche Mätzchen
eines Regiſſeurs, deſſen Begabung jenſeits dieſer modiſchem Anfechtungen
insſvert iſt. Hartung hätte mildern, verfeinern,
ver=
vahrſcheinlich beack.
innerlichen können, aber er wollte ſich offenbar dem Edſchmid, der ja
auch ein begabter Mann iſt, als kongenial erweiſen. Das iſt ihm — leider!
— gelungent.
C.K. Ein unbekannter Brief Mozarts wird von Charles
Bouvet im „Bulletin de la Société francais de muſicologie
veröffentlicht. Das vom 26. April 1783 aus Wien datierte Schrei=
Gen iſt an den Pariſer Muſikverleger Sieber gerichtet. Mozart
hietet ihm darin den Verlag von drei Konzerten für Piano und
Orcheſter und von ſeinen ſechs Hahdn gewidmeten Quartetten
an. Intereſſant ſind die Preiſe, die der 27jährige Komponiſt
fordert. Er verlangt für die drei Konzerte 30 Louisdors und
für die ſechs Quartette 50 Luisdors, eine Summe, die heute etwa
einen Wert von 10 000 Francs darſtellt. 1000 Franes für jedes
dieſer Meiſterwerke erſcheint uns zwar nicht viel, aber Sieber
ſchien die Summe wohl zu hoch, obgleich ihm Mozart verſicherte,
er mache ihm einen Freundſchaftspreis, weil er die Sachen lieber
bei ihm als bei dem Wiener Verleger Artaria herausbringen
volle. Das hier angetragene Geſchäft zerſchlug ſich, doch
be=
wahrte Sieber den Brief auf, der dann in die Hände ſeines
Schwiegerſohnes, des berühmten Violiniſten Habeneck, überging,
aus deſſen Nachlaß er veröffentlicht wird.
Jahr beſetzt werden. Im Handelsgewerbe iſt die Vermittelungstätigkeit
immer noch ſchleppend. Während die Nachfrage am Ende des
Vor=
monats etwas anzog, flaute ſie ſchon zu Beginn des Monats Juli
wie=
der ab. Die Zahl der Stellenſuchenden überſteigt bei weitem noch die
der offenen Stellen. Auch bei der weiblichen kaufmänniſchen Abteilung
blieb die Vermittelungstätigkeit die gleiche. Auch macht ſich hier
weiter=
hin der Mangel an tüchtigen Stenotypiſtinnen bemerkbar. Die
gewerb=
liche Abteilung vermittelte in der Hauptſache 14—16jährige Mädchen;
nach älteren Perſonen war die Nachfrage gering. Frauen und
Mäd=
chen für Stundenarbeit melden ſich in ziemlich großer Zahl, während
der Mangel an ſtändigem Perſonal für die Hauswirtſchaft weiter beſteht.
Erwerbsloſenunterſtützung erhielten 499 Perſonen.
Zuläfſige und unzuläſſige Geſchäftsdruckſgchen.
Von Dr. jur. Roeder, Berlin.
Zahlreiche Geſchäftsleute, die einen regen Poſtberkehr unterhalten,
laſſen ſich vom Drucker Karten mit ſuechſelndem Texte drucken.
ge nach dem der Text für ihre Korreſpondenz paßt, wird darin
ausge=
ſtrichen oder unterſtrichen. Meiſt geſchieht das handſchriftlich, zuweilen
auch mit der Schreibmaſchine. Nachdem dies geſchehen iſt, wird, die
Karte als „Druckſache” aufgeliefert. Hier ein Müſter eines ſolchen
Vordrucks:
Leipzig, Datum des Poſtſtempels.
Wir bitten um ſchleunige Erledigung unſerer Anfrage
— und zwar hinnen drer Tagen.
Hochachtungsvoll Wechſelreich u. Co.
Die Worte „gemachtem Offerte” ſind alſo ausgeſtrichen. Der
Abſen=
der glaubt dazu auf Grund § 8x Ziff. 5 der Poſtordnung berechtigt zu
ſein. Oder:
Ich konn Ihnety das Beſtellte nicht ſofort liefern. Fragen
Sie ſpäter nochmals darüber an. Die Sendung erfolgt in
un=
gefähr 14 Tagen.
Hochachtungsvoll Lagerich ſenior.
Die Worte: „Ich kann” bis „Fragen Sie nochmals darüber an”, ſind
unterſtrichen. Auch hier glaubt der Abſender auf Grund des § 8x
Zif=
fer 6 der Poſt=Ordnung berechtigt zu ſein.
Die Poſr iſt anderer Anſicht. Unter Hinweis auf den letzten Satz
des § 8 der Ziffer x, der meiſt überſehen wird, und in welchem es heißt:
„Alle anderen Zuſätze oder Aenderungen ſind unzuläſſig, gleichviel ob ſie
handſchriftlich oder mit . . . Schreibmaſchine, oder durch Ueberkleben,
Un=
terpunkten, Unterſtreichen, Durchſtreichen, Wegſchaben, .. . Ziffern . . .,
hergeſtellt ſind. Durch die nach Ziffer 5 und 6 erlaubten Streichungen,
Anſtriche und Unterſtreichuingen dürfen keine brieflichen Mitteilungen in
offener oder verabredeter Sprache entſtehen.”
Der Schwerpunkt liegt alſo in der „brieflichen Mitteilung”. Wird
der Text einer Druckſache zu einer ſolchen, ſo hat ſie aufgehört im
poſt=
rechtlichen Sinne eine Drurkſache zu ſein; ſie wird dann, wenn die Ve
endung mittels Karte erfolgte, ſofort eine „Poſtkarte”, geſchah die
Ver=
ſendung unter Briefumſchlag, ſo iſt es ein „Brief” geworden. Ganz
gleich, ob der Umſchlag verſchlnſſen zuar oder nicht, denn die Poſt kennt
für unzuläſſige Druckſachenbriefe nur „Brief”, ſoweit es ſich um ſolche bis
zu 250 Gramm handelt (§ 8 X1 P.O. in der Faſſung 17. 2. 21).
Was iſt nun eine „briefliche Mitteilung”?
Das kann uns niemand
ſagen; ſogar ſämtliche Kommentars zur P.O. ſchweigen ſich darüber aus.
Ich befragte kürzlich einen Poſtrat im Reichs=Poſtminiſterium, der mit
als geiſtiger Urheber der ſehr ausdehnungsfähigen Beſtimmungen der
P.O. anzuſehen iſt, danach, und bat um eine ſichere Defination. Er konnte
mir dieſes Geheimnis auch nicht lüften. Er ſagte ſchließlich nach
mein=
verſchiedenen rechtlichen Einwendungen: „Ja, lieber Doktor, was eine
briefliche Mitteilung iſt, das muß man im Gefühl haben.” — Da haben
ſvir es. Nun werden meine Leſer wiſſen, wvoran ſie ſind. Nur iſt es
mit dem „Gefühl” ſo eine eigene Sache, denn in Streitfällen ſird immer
die Voſt, die zugleich der geſetzgeberiſche und geſetzauslegende Teil für
die Vorſchriften der Poſt=Ordnung iſt, immer mit ihrer Meinung
durch=
dringen. Dennoch glaube ich meinen Leſern durch die vorſtehenden
Bei=
ſpiele halbwegs einen Begriff über die „briefliche Mitteilung” beigebra
zu haben und ich möchte dieſen Begriff noch durch folgende Worte
er=
läutern: „Es muß in der betreffenden Mitteilung „etwas” liegen, das
an die perſönliche Adreſſe des Empfängers ganz beſonders mitgeteilt
werden ſoll. Durch dieſes gewiſſe „Etwas”, das die Sache zu einer
direk=
ten Mitteilung an den Adreſſaten ſtempelt, — ganz gleich, ob ſie an ein oder
mehrere Adreſſaten gerichtet iſt — wird die Druckſache zu einer „
brief=
lich” gemachten Mitteilung.”
Wie nun aber, wenn ich gar nichts in den Vordrucken aus= oder
unverſtreiche, denn beides iſt meiſt gar nicht nötig, weil der Empfänger,
wenn er eine ſolche Karte erhält, ſchon wiſſen dürfte, was ich ihm
mit=
teilen will. Beſonders iſt das bei dem zuerſt aufgeführten Vordrucke
an=
zunehmen. — In dieſem Falle iſt die gedruckte Karte beſtimmt eine „
Druck=
ſache”. Ja ſie kann ſogar als „Druckſachenkarte”, wenn man die
Vorder=
ſeite mit dieſer Bezeichmung verſieht, gegen das ermäßigte Porto von
10 Pfg. zur Verſendung kommen. Ueber den in einer Druckſache
aufzu=
nehmenden Text enthält § 8 der P.O. keine Vorſchriften. Es kann dies
auch nicht ſein, weil die Poſt wir nicht vorſchreiben kann oder darf, welche
Worte und Sätze ich zu dem Texte einer anzufertigenden Druckſache
ver=
wenden ſoll. Es würde das ein Eingriff in mein freies
Beſtimmungs=
eecht ſein. Der Poſt muß das „gedruckte Wort” genügen. Ausnahmen
uir ſie geltem nur für Sendungen, deren Inhalt gegen die Geſetze oder
das öffentliche Wohl oder die Sittlichkeit verſtoßen (8 5 P.O.). Das trifft
für unſere Fälle nicht zu. Endlich ſind in Ziffer X des § 8 P.O. noch
jäheve Beſtimmungen über die erlaubten und unerlaubten Zuſätze uſw.
getroffen, die aber auch aus unſerem Betrad
gen ausſcheiden, weil wir
zu dem gedruckten Wort nichts hinzuſetzen oder ausſtreichen.
Erwähnt ſei hierbei noch, daß man eine „Druckſachenkarte”,
neuer=
dings auch als „Nachnahwekarte” nebſt der anhängenden Poſtanweiſung
oder Zahlkarte verſenden darf, ſofern man auf der Vorderſeite dieſe
Karte das Wort „Druckſachenkarte” handſchriftlich, mechaniſch oder durch
Druck einfügt. Weitere Zuſätze als Name, Wohnort und Wohnung ſind
nicht zuläſſig. Dieſe ſind auch nicht nötig, denm wer eine Nachnahmekarte
erhält, weiß, daß er einen beſtimmtem Berrag ſchuldet, und die
Nachnahme=
agegen ſind in der Poſtanweiſung bezw.
karte iſt ja eine Quittung
Zahlkarte die Buchungsnummer
n bezw. Kaſſenzeichen des Abfenders;
zu=
läſſig. (Verf. Nr. 352 des R. P.M.)
Hauptverſammlung der Deutſchen Geologiſchen
Geſellſchaft in Darmſtadt.
m. In den Tagen vom 7. bis gegen Ende Auguſt finder die
Haupk=
verſammlung der Deutſchen Geologiſchen
Geſell=
ſchaft ſtatt, beſtehend in Exkurſionen, geſchäftlichen und
wiſſenſchaft=
lichen Sitzuugen. Die erſten Exkurſionen führten in den kriſtallinen
Odenwald und in das Braunkohlengebiet von Wächtersbach und in das
Mainzer Becken. Die eigentliche Hauptverſammlung wahm geſtern in
der Techniſchen Hochſchule ihren Anfang. Eine interne Begrüßung der
Teilnehmer war am Abend dorher im „Fürſtenſaal” erfolgt.
Zu der geſtrigen erſten wiſſenſchaftlichen Sitzung waren die
Teil=
nehmer außerordentlich zahlreich erſchienen. Herr Bergrar Profeſſor
Dr. Klemm hieß die Verſammlung namens der Geologiſchen
Landes=
anſtalt willkommen und wünſchte der Verſcmmlung einen gedeihlichen
Verlauf. Es iſt das drittemal, daß die Houptverſammlung in
Darm=
ſtadt ſtattfindet: zum erſtenmal 1886, dann 1911. Wenn auch in dieſem
Jahre Darmſtadt nicht auserſehen war, ſo beweiſe doch der Umſtand,
daß man doch wieder auf Darmſtadt zurückgegriffen hat, daß hier ein
gedeihliches Arbeiten als möglich vorausgeſetzt wird. — Geheim
Mangold begrüßte, im Auftrage des Landesernährungsamtes die
Verſammlung und bekonte die Beziehungen, die er perſönlich zur
Geo=
logie ſeit jeher gepflegt habe. Die geologiſche Wiſſenſchaft leiſte für
die Ernährung unſeres Volkes überaus wervvolle Dienſte; er weiſe u. a.
nur auf die Meliorationen des Schwenmmlandes hin. Sie gibt uns erſt
die Grundlage für die Kenntnis unſeres Landes und damit für den
Auf=
bau unſerer Landwirtſchaft. Er wünſche den Verhandlungen deshalb
auch im Intereſſe des Reſſorts, das er vertrete, den beſten Erfolg.
Präſident Dr. Strecker hieß die Teilnehmer namens der
Heſſi=
ſchen Regierung auf das herzlichſte willkommen. Es ſei nicht hoch genug
zu ſchätzen, daß die Wiſſenſchaft tapfer und unentwegt trotz aller Nöte
ihre Tätigkeit fortſetzt, weil wir wiſſen, daß aus dieſer Arbeit auch
praktiſche Ergebniſſe hervorgehen, die uns helfen, die Not der
Gegen=
wart zu überwinden.
die Geologen rechnen mit unendlichen
Entwick=
lungen; ſie ſehen die Entwicklungen nicht, ſondern nur die Reſultate.
Aehnlich müſſen wir auch das Schickſal unſeres Volkes betrachten. Wir
kennen die guten und tichtigen Kräfte, die am Wiederaufbau unſeres
armen Vaterlandes arbeiten und wir ſagen uns, es muß einmal der
Augenblick der Erlöſung kommen. Mag er kommen, wann er will,
aber wir wiſſen, daß er kommt. Die Geographie und die Geologie ſind
bisher bei der philologiſch einſeitigen Erziehung unſerer Jugend etwas
zu kurz gekommen, und bei der in Fluß befindlichen Reform unſeres
Schulweſens wird dafür Sorge getragen werden müſſen, daß ſie bei der
Geſamtbildung unſerer Jugend mehr berückſichtigt werden. Darmſtadt
und ſeine Umgebung biete den Teilnehmern der Verſammlung keine
ſchroffen und wilden Felsgeſteine, ſondern ein ruhiges Landſchaftsbild
mit mannigfachen Gliederungen und intereſſanten Einzelheiten.
Aehn=
lich ſeien auch die politiſchen Verhältniſſe in unſerem Heſſenlande in
ruhiger ſtetiger Entwicklung. Redner ſchloß mit der Hoffnung, daß es
dald gelingen möge, uns von den drückenden Ketten des Verſailler
Ver=
rages zu befreien.
Namens der Techniſchen Hoclſchule begrüßte Se. Magn. Rektor Geh.
Baurat Profeſſor Walbe die Verſammlung und betonte, daß die Geo=
logie die unentbehrliche Grundlage für die Technik ſei. — Naypu=
Stadt Darmſtadt begrüßte Beigeordneter Nitzert die Tefin.
uind wies darauf hin, welche wertvollen Dienſte die Geologie de
bei ihren verſchiedenen Einrichtungen geleiſtet habe, ſo beſom
der Errickſtung des Städtiſchen Waſſerwerks, und ſprach den 9
aus, daß die Teilnehmer auch von der Stodt Darmſtadt um
ſchönen Umgebung einen freundlichen Eindruck mit heimnehr
rn
Der Vorſitzende der Deutſchen Geologiſchen Geſellſchaft
ſp=
die herzlichen Begrüßungsworte den wärmſten Dank aus un
daß die Ausgaben, die der Staat für die Erziehung und für
die=
ſchaft ausgebe, gut angelegt ſeien. Er wünſchte der 59.
Haupt=
lung ein herzliches Glückauf! — Im Anſchluß hieran fondem
ſchaftliche Vorträge ſtatt über die Grundwaſſerverhältniſſe
ſchen Nied, über die Erdhebenforſchungen in Oſtafrita und über „
und Kruſtenbewegungen”.
Griesheim, 11. Aug. Feuer. Geſtern nachmittag brach
jetzt unbekannte Weiſe in der Scheune des Landwirts Schecker
aus, das ſo raſch um ſich griff, daß das in den eingebauten S
findliche Vieh nur mit Mühegerettet werden konnte.
Di=
wehr mußte ſich davauf beſchränken, ein Uebergreifen des Feuers-g
naßeſtehends Wohnhaus und eine nebenanliegende Holzſchneiderenz
hüten. — Dem Sohne des Geſchädigten wurden tags vorher 94)
aus ſeiner Wohnung geſtohlen.
r. Seeheim, 11. Aug. Todesfall. Die in weiteſten
bekannte Gattin des Hotzelbeſitzers Auguſt Huf
iſt im Alter von 75 Jahren geſtorben. Die Verſtorbene war e
mein fleißige Frau und verſah faſt bis an ihr Lebensende die 2u
der Küche des weitbebannten Hotels Hufnagel. Sie war eine gen
zügliche Köchin und brachte als ſolche mit ihrem umſichtigen
das Hotel auf die Höhe, auf dem es ſich jetzt befindet. Viele eLer
Kurgäſte und Freunde des Hauſes Hufnagel werden der guten
Hufnagel ein treues Andenken bewahren. Möge ſie ſanft ruhen!
2 Bensheim, 11. Aug. Die Vollbahnſtrecke Bensa
Worms ſoll in eine Nebenbahn umgeändert werden, und zud
Sparſamkeitsrückſichten. Ueber dieſes Vorgehen der Eiſenbahndr
Mainz bzw. des Heſſiſchen Miniſteriums iſt man an der Bergſtvc.
nahen Odenwald und dem Nied ſehr ungehalten, iſt doch die Baan
hre ſtarke Frequenz nicht unrentabel, und unſere ganze Gegenz)
durch die beabſichtigte Umgeſtaltung wirtſchaftlich ompfindlich g-id
II
zP
Bn
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zm Plt aus 2
die Verfa
ſverden. Zwecks Stellungnahme gegen dieſes Projokt fand am
im
Deutſchen Haus” eine Verſammlung ſtatt, in der anweſen5
ſertreter des Verbandes Mitteldeutſcher Induſtrieller, des Hariic
eins, des Gewerbevereins, der Heſſiſchen Verkehrsvereine und
Sish=
kehrsausſchuſſes für die Bergſtraße, des Bürgervereins, des Gc
vereins, der Vereinigung Bergſträßer und Odenwälder Gaſthof Ha.
Bürgermeiſter Dr. Löslein eröffnete die Verſammlung
längeren Ausführung, und man war ganz überraſcht von den
der Redner hier vorbachte. Alle Anweſenden waren ſchließlich
ei-
man energiſch gegen dieſe Bahnumwandelung vorgehen miſſ
zu ſpät iſt. Man beſchloß eine allgemeine große Proteſtverſt
für Samstag, den 13. Auguft, nachmittags 4 Uhr, im „Deutſchet
und erwartet eine große Beteilgung aus allen Kreiſem unſerer
Insbeſondere darf kein Geſchäftsmann unſerer Stadt und Umge
dieſer Verſammlung fehlen.
wd. Groß=Gerau, 11. Aug. Die Gehälter der länd
Berufsbürgermeiſter ſind jetzt vom hieſigen Kreisamt
Kreis einheitlich geregeit wvorden. Hiernach ſind die
Gemeinde=
vieſen, dem Berufsbürgermeiſter ein Jahresgehalt vom mei
20 000 Mark zu zahben. Alle durch beſondere Gebühren entſ
ebeneinnahmen müſſem ür die Gemeindekaſſen abgeführt werden
grundſätzliche Regelung wurde infolge eines Streitfalles vorgent
TU. Offenbach, 10. Aug. Verſchwinden eines Mad
Seit Freitag wird die 14jährige Erna Eger von hier vermißt
Jäſche und Kleider hat ſie in ein Tiſchtuch verpackt mitgenommen
ermißte iſt groß und gut entwickelt, hat blondes Haar und blaue
Sie trägt wahrſcheinlich ein gelbes geblümtes Waſchkleid und ge
Hut."
n. Lörzenbach i. O., 11. Aug. Brandſtiftung. Im 2
an die ſchon gemeldete Verhaftung des 16jährigem Johannes
von hier
vegen Brandſtiftung iſt mitzuteilen, daß der geſtändig
einen anderen Jugendlichen der Beteiligung an dem in d
ſite des Landwirts Georg Arnold verübten Verbrechens bezicht)
* Betreffende trotz Leugiiens ebenfalls feſtgenommen wurde.
Aus dem Odenwald, 11. Aug. Ein ſchwerer Eiſen
unfall hat ſich geſtern auf dem Eiſenbahnübergange
oberlalb=
bach an der Staatsſtraße zugetragen. Beim Ueberſchreiten der
wurde ein Zigeunerwagen, der von Fürth kam und auf 1
zu fuhr, von der Lokomotive eines Güterzuges erfaßt. Ein Z:
dem beide Beine abgefahren wurden, erlag ſeinen Verletzungen
Zigeunerkinder wurden ſchwerverletzt und nach dem ſtädtiſchen Krann
in Weinheim übergeführt. Eines dieſer Kinder hat einen Arm v
ein auderes erlitt eine Gehirnerſchütterung. Das Amtsgericht Fiü1
die Unterſuchung ſofort aufgenommen.
Mainz, 11. Aug. „Die Gemeinſame Zeitang”, be
gend des Buchdruckerſtreiks von der bürgerlichen Preſſe herausu
wird, bringt folgende Erklärung: „Infolge der Streiks u
zwingend erhobenem Anſpruchs der Redaktion der franzöſiſchen —
Echo du Rhin, verbunden mit der ausdrücklichen Erklärmr
Zerlin, 11
unstage?
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Kiten
Mitteilungen nichtpolitiſcher Art erſcheinen zu laſſen, ſind wir gru
dem nachfolgenden Spalten dieſem Blatt Raum zu gewähren.
Verandwortung für den franzöſiſchen Text lehnen natürlich die denl
Schriftleiter der Notzeitung ab.
Gießen, 11. Aug. Der neue Direktor der GieF
Univerſitätsbibliothek. Der Gießener Anz. ſchreibt
haben bereits gemelder, daß an Stelle des in dem Ruheſtand ven
Herrn Geheimen Hofvats Haupt Profeſſor Dr. Ebel zum Direk=
Univerſitätsbibliothek ernannt ſvorden iſt. In einigen Blättern ki
dieſem Anlaß die Perſonalpolitik des Pväſidenten Dr. Strecker
griffem worden. In der amtlichem Darmſtädtzer Zeitung vom
dienstag erſcheinb davauf nunmehr folgende in ihvem Haupk
Sperrdruck hervorgehobene Notiz: An Stelle des verſtorbenen E
rats
Dr. Haupt wurde der demokvatiſche Stadtverordnete Dr.
zum
ebtor der Unibe
tärsbibliother Gießen ernannt. In eint
Speſſe wird von einer gefliſſentlichen Zurückſetzung des ſeit.
rtretenden Direbtors Dr. Heuſer aus parteipolitiſchen Grünznl
ſprochen. Wie uns aus akademiſchen Kreiſew mitgeteilt wird,
Heuſer weder von dem ſeitherigen Direktor noch von der
Unik=
die ihm nicht in Vorſchlag brachte, noch von der Beamtenſchaft de
liothek als geeignet für dem Poſten angeſehen worden. So wurd
der nächſtdienſtälteſte Beamte, deſſen Fähigkeiten nicht in Zweifel
wverden konntem, zum Direkror ernannt. Alle anderen Kombin
ſind irrig. — Wir möchten dazu zunächſt die Tatſache feſtſtelle7
Nektor und Senat urſprünglich als Nachfolger von Geheimrat
einen auswärtigen Herr vorgeſchlagew hatten. Welche
Gründe=
zur Geltung gekommen waren, entzieht ſich unſerer Kenntnis, beda-)
keiner öffentlichen Erörterung. Die auffällige und überaus taftlon
öffewtlichung des Amtsblattes der heſſiſchen Regierung, in der ſoge‟
einem verſtorbenem Geheimrat Haugt geſprochen wird, fordert ab
ſchärfſten Verurteilung heraus. Auch wenn die obige Notiz m.r
„akademiſchen Kreiſen” ſtanmmem ſollte, ſo muß ſich doch das ſom
Herrn Dr. Strecker immer eingehend kontrollierte und inſpirier
gierungsblatt darüber klav ſein
, daß es mit ſeiner öffentlichen
pelung eines unbeſcholtenen Beamten ein ſchlimmes Licht wirft a. Ang
den Geiſt, in dem das Bildungsamt die Perſonalfragen erledigt.
s der Darmſtädter Zeitung wirklich um eine Klarſtellung gegr‟
Angriffen auf dem Präſidentem Dr. Strecher zu tun war, ſo war 2.
Leſern vor allem eine bückenloſ=
Darſtellung des vorliegenden
chuldig, indem auch die Abweichung von dem Vorſchlag der Lal
verſität begründet werden mußte. Herr Dr. Strecher wind nich
könn
iber den taktloſem Verſtoß ſeines Blattes Rede zu
ſtehe-
die fe
lende ſachliche Aufblärung nachzuholen.
U. Nieder=Florſtadt, 10. Aug. Ein jugendlicher Leb
retter. Der 11jährige Schüler Heinrich Hübner rettete hier
mutiges Zugreifen die achtjährige Katharia Scherer vom Tode 9—
trinkens.
fpd. Hungen, 10. Aug. Milchpantſchereien. Dürän
nahme von Stallproben bei Mitgliedern der hieſigen Molkerei 9
Gendarmerie erhebliche Milchpautſchereien aufgedeckt. In einige)
len wurde der Milch über 20 Prozent, in einem Falle ſogar. 2
Laſſer zugeſetzt. Auch die Behandlung der Milch vom Staul be
Ablieferung in die Molkerei ſoll nicht ſehr ſauber geweſen ſeil=
Uien
Ibe
de
Na
Ei=1
Uhr
Reich und Ausland.
T.U. Berlin, 11. Aug. Großfeuer. Ein umfangreiches
iſt heute vormittag in der Artilleriekaſerne in der Kruppſtraße m.2
2r
ausgebrochen. Das Feuer hat die Räume des Obergeſchoſſes
der Inhalt iſt völlig ausgebrannt. Beſonders gefährlich war d.
weil in einem der Räume vorſchriftswidrig große Mengen von 30k
gelagert waren, die aber zum Glück nach und nach ausbramme."
Feuerwehr hatte eine Stunde zu arbeiten, um den Brand zu loſſ,
wd. Frankfurt, 10. Aug. Ein intereſſantes Urce!"
das Schöffengerick
Der Inhaber des Kaffees Jungmühle auf V—‟
hatte mehrere ſeiner Angeſtellten auf deren auusdrücklichen Wunſch i
als 8 Stunden arbeiten laſſen. Er bekam dafür einen Straſyeſe
Höhe von 100 Mark, gegen den er aber Einſpruch erhob. Vor We
machte er geltend, es habe ſich ja nur um Bereitſchaftsdienſt geie
und die Angeſtellten ſeien, durchaus mit der Veilängerung Per.”t
[ ← ][ ][ → ]Mummer 221.
Leufſt
E R
man müſſe dem 8=Stundentag als Geſetz hinnehmen und ihn befolgen.
ever alſo länger arbeiten laſſe, mache ſich ſtrafbar und Bereitſchaftsdienſt
gei als Arbeit anzuſehen.
fvd. Wertheim, 10. Aug. Der Main berſchwindet. Auch
er Main iſt nur noch ein Rinuſal. Von Tag zu Tag wird der Lauf
ſeu und kleiner. Inſeln und Steine, die man bisher niemals
ge=
ach
Shen hat, tneten immer mehr zutage. Bei Reiſtenhauſen liegt ſeit
eini=
eg Tagen ein ſogenannter „Hungerſteinbrocken”, in dem die
Bahreszahlen 1776, 1800, 1811, 1842, 1884/1885, 1893 und 1911
einge=
meißelt ſind frei. Den bisher tiefſten Waſſerſtand zeigt der hieſige
Pe=
gel mit 59 Zentimetern für das Jahr 1893; der diesjährige Waſſerſtand
4um 12 Zentimeter, alſo auf 46 Zentimeter, unter dem des Jahres
D93 geſunken, und ſomit der tiefſte bis jetzt machweisbaue.
Wiesbaden, 11. Aug. Der Genoſſenſchaftstag des
Allge=
einen Verbandes, der auf Ende September in Ausſicht genommen
par, mußte mit Rückſicht auf die eigenartigen Verhältniſſe des beſetzten
ebietes auf 16.—21. Oktober verlegt werden.
kpd. Hofgeismar, 10. Aug. In der Norwehr. Als der vielfach
Arbeiter Fauſt a
S.U. Nürnberg, 11. Aug. 50 000 Mk.=Stiftung für
Ruß=
ernd. In ſeiner geſtrigen Sitzung faßte der Süadtrat mit den
Stim=
en der ſozialiſtiſchen Mehrheit den Beſchluß, zur Hilfsaktion für
Ruß=
end einen Betrag von 50 000 Mk. bereitzuſtellen.
Braunſchweig, 10. Aug. Die Braunſchweigiſche Landeszeitung
be=
tnchtet: Heuute vormittag ereignete ſich auf der Straße nach Elend, unweit
ſpwunſchwveig, ein ſchweres Autounglück. Von einem
Privat=
o, das nach Elend fuhr, flog ein Rad ab, welches mit einer ſolchen
Sucht einer ſpazierengehenden Dame gegem den Kopf flog, daß dieſe
fort tot war. Das Auto, das durch das abgeflogene Nad ſteuerlos
gaworden war, führ in den Wald und ſtürzte um. Zwei von den drei
Truſaſſen, eine Dame und ein Herr, wurden ſchwer verletzt. Die Getötete
j. Frau Pilz aus Leipzig, die hier zur Kur weilte.
Die Verfaſſungsfeier der Reichszegierung.
Berlin, 11. Aug. (Wolff.) Die Feier des
Verfaſ=
ngstages in der Staatsoper nahm bei aller Schlichtheit
enten überaus würdigen und eindrucksvollen Verlauf. Vor dem
4=pernhaus, das mit Fahnen der Republik geſchmückt war, war
enie Kompagnie der Reichsſvehr aufgeſtellt, deren Front der
Reichskanzler und der Reichspräſident abſchritten. Das Haus
isbſt war bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Reichspräſident
mit Begleitung und einige Miniſter nahmen ihren Platz in der
großen linken Seitenloge. Auf den übrigen Plätzen des erſten
Jranges ſah man die übrigen Reichsminiſter, die jetzigen und
fiiheren, die Vertreter der Länder, die Führer der Fraktionen,
ſisvie die Spitzen der Behörden, während die übrige amtliche
beiht
Ge
it1
DEiei e enetaiſtieten dich en den iſtergnſheie.
ſpielt, leitete die Feier glanzvoll ein. Sodann trat an Stelle
0/=3 durch Krankheit an der Reiſe nach Berlin verhinderten
würt=
tenbergiſchen Staatspräſidentem der Reichskanzler ſelbſt
ſar den mit dem Reichsadler geſchmückten Rednerpult, um in
ier halbſtüindigen Rede dem Gedanken des Tages Ausdruck
geben. Er ſprach von dem Ernſt der Stunde, der jede laute
Fier wehre, um dann auf die weltgeſchichtliche Bedeutung der
eimarer Verfaſſungswerke einzugehen, deſſen zweiten Geburts=
Deutſchland begehe. Der Reichskanzler ſchloß mit einem
noch=
msligen Hinweis auf die ungeheuere Tragſweite der
Eniſchei=
btrng über Oberſchleſien und mit einem letzten eindringlichen
opell an die Einſicht und Gerechtigkeit der Welt, die dem
er=
ülungsbereitem Deutſchland, den Weg der befreienden Arbeit
ſicht verlegen werde. Die Rede, wurde mit lebhaftem Beifall
fgenommen.
Lohnbewegung.
*Berlin, 11. Aug. In Berlin beginnen heute die Beratungen
Zentralorganiſarionen der Reichs= Staats= und
mmunalbeamten bezüglich der Gehaltsforderungen.
is Vorſchläge, welche von den einzelnen Organiſationen gemacht
wer=
ſtimnnen in der Hauptſache darin überein, daß eine 30—40prozentige
ſchöhung der Teuerungszulage verlangt werden ſoll. Weiterhin foll
uch die Frage aufgerollt werden, ob nicht angeſichts der gänzlich ver
woerten wirtſchaftlichen Verhältniſſe eine Neuregelung des Grundlohns
als nodwendig erweiſt. Nach den innerhalb der Organiſationen
auf=
esellten Berechmungen würde bei Bewilligung der Forderungen
ſtäch für die Reichsbeamten einſchließlich der Neichswehr etwa ſieben
Uliarden M
ark aufzubringen haben.
ie Mehrleiſtungen der Länder
5.Gemeinden für Penſionäre und Rentenempfänger würden ſich auch
7—8 Milliarden Mark ſtellen.
Wie das B. Tagebl. aus Braunſchweig meldet, haben in zwei
czern abend und heute morgen abgehaltenen Verſammlungen die
Ar=
eber alle Einigungsverhandlungen mit den Metallinduſtriellen ab.
ehnt. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, als Antwort auf die
bigrung der Arbeiter in den Geueralſtreik zu treten. Die
Ver=
ſammlungsteilnehmer zogen vor die Fabriken, in denen noch gearbeitet
urde, und verlangten von den Direktoren und den Betriebsräten die
biortige Einſtellung der Arbeit.
Braunſchweig, 11. Aug. (Wolff.) Heute finden im
Begie=
rgsgebäude ermeut Einigungsverhandlungen zwiſchen den Arbeitgeber=
5 Arbeitnehmerverbänden zur Beilegung der Metallarbeiter=
3ſperrung ſtatt.
*
Berlin, 11. Aug. (Wolff.) Am 10. Auguſt tagte in der
Handels=
rimer in Berlin der Ausſchußder Vereinigung der
deut=
en Arbeitgeberverbände. Der Ausſchuß wählte
General=
ſtektov Dr. Hoffmann=Halle, Generaldirektor Dr. Müller=Köln und
Oisektor Klipper=Stutgart in den Vorſtand. Er nohm fernen einen
ſirtrag von Dr. Taenzler über die grundſätzlichen Fragen der Sozial=
Litik entgegen und beſchäftigte ſich mit der für das nächſte gebotenen
rif= und Lohnpolitik.
Lijerariſches.
— Sindbad=Bücher. Phantaſtiſche und abenteuerliche
Ro=
uerte. Drei Masken=Verlag A.G., München. Norbert Jacques: Die
F=au von Afrika. Mit Zeichnungen von Nichard von Below.
15 Mk., gebd. 23 Mk.) Ein moderner Mytzhos aus den Tropen.
Die
Kämpfe der blonden, weißen Frau Frigg, der Herrin Frihik, wie
Schwarzen ſie nennen die von den Negern als Gottheit verehrt
Nird, in Urwäldern und Steppen, werden hier von einem Dichter
ge=
ſchüldert, der mit dieſem Roman ſein reifſtes und ſchönſtes Werk ſchuf.
ASpiſche von ſchwüler, geheimnisvoller Schönheit geſättigte
Landſchaf=
zaubert die liebevoll arbeitende Hand des Dichters vor uns hin und
eiches abenteuerliches Geſchehen. Er weiß den Leſer bis zuletzt in
enen Bann zu zwingen, ihn nicht aus der Spannung zu laſſen.
al G. Ehrhardt: Die letzte Nacht. Eine Utopie aus unſer;
Wert. (Mit Zeichnungen von Heinrich Kleh. Geh. 18 Mk., gebd. 26 Mk.)
ir utopiſtiſcher Roman aus unſerer Zeit, aus den Erſchütterungen des
tin eges und des ihm folgenden „Friedens” heraus geboren, und doch
er Kriegsroman. Wohl aber ein Anti=Kriegsroman, deſſen letztes
9eI iſt, Kriege in ihrer jetzigen mörderiſchen Geſtalt unmöglich z
Then, Wege zu einer Weltverbrüderung zu zeigen. Mit
unerhör=
emacht,
Albſtverſtändlickkeit werden Wunder der Technik glaub haſt
verwirklicht, den ewigen Frieben heraufdämmern laſſen. Die jetzt
A ächlich gemachte Erfindung der fernwirbenden elektriſchen
Exploſions=
ollen iſt in dieſem Buche bereits vorweggenommen und vonſequent bis
Urr letzten Ende hin entwickelt. — laude Farvere: Die
Todge=
ihten. Deutſch von Hans Reiſiger. (Mit Zeichnungen von 7
Etlinger. Geh. 18 Mk., gebd. 26 Mk.). Dieſes neue Werk Farreres
eſeutet den großen Romanerfolg des heutigen Frankreich. Das Buch
alle Vorausſetzungen in ſich, um ihm auch in Deutſchland einen
ryagenden Platz anzuweiſen. Denn es hat nicht einſeitig, nationale
SSeutung. Eine kühne Dichterphantaſie geſtaltet vielmehr die ſozialen
ltproblewe und führt den Leſer in eine Zeit, in der es nur noch
Sirne und Maſchinen gibt und die Arbeiterfrage eine katgſtrophale
ung findet. So wendet ſich der Noman an alle Volksklaſſen, zeichmet
Zukunftsbild, das zwar eine Utopie iſt, eine Utopie allerdings, die
MSedingt im Reiche des Möglichen liegt. — Honoré de Balzac: Die
E. A.
hiödlichen Wünſche (a veau de chagrin). Deutſch vor
ieinhardt. (Wit Zeichnungen von Aſfons Woelfle. Geh. 22 Mark,
tet unden 30 Mk.) In einer neuen, würdigen Ueberſetzung tritt Bal=
S ſchönſtes Buch, das unübertroffene klaſſiſche Meiſterwerk des
phan=
tiſchen Romanes, zor die deutſche Leſerwelt. Geiſt und ſprühende,
Ehende Phantaſie vereinigen ſich in dieſer Geſchickte von dem
magi=
en Stüickchen Leder, deſſen Kraft ſeinem Beſitzer alle Wunſche erfüllt.
S aber mit jedem Wunſche mehr und mehr zuſammenſchrumpft und
bei dem letzten Wunſche iu ein Nichts auflöſt, verſchwindet und dem
BEnſchenden den Tod bringt
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. Auguſt 1921.
Die Tagung des Oberſten Rates.
Keine Ausſicht auf Entſcheidung über Oberſchleſien.
Paris, 11. Aug. (Wolff.) Lloyd George und Lord
Curzon verhandelten heute vormittag von 8¾ bis nach 11
Uhr in Hotel Crillon. Wie die Havasagentur berichtet, iſt in
dieſer Unterredung eine Einigung über die oberſchleſiſche
Grenzfrage nicht erzielt worden. Die
Sachverſtändi=
gen vollendeten ihren Bericht und legten ihn im Sekretariat der
Konferenz nieder. Er ſtellt eine größere Anzahl autonomer
ſo=
genannter Inſelchen innerhalb des Induſtriebezirks feſt, die als
unteilbare Einheiten bezeichnet werden. Jetzt müſſe zwiſchen
den einzelnen Enklaven eine Grenzlinie gezogen werden. Dieſe
Aufgabe ſei nicht mehr eine techniſche, ſondern eine politiſche und
ethnographiſche. Eine Nachricht der Havasagentur beſagt, daß
die Verhandlungen zwiſchen den engliſchen und franzöſiſchen
Miniſtern von heute vormittag zur Erzielung einer Einigung
über die beiden auseinandergehenden Standpunkte zu keiner
Einigung führten, aber fortgeſetzt wurden. Jedenfalls werde,
wenn bis abends keine Einigung ſich ergebe, in der
Nachmittags=
ſitzung des Oberſten Rates nicht über die oberſchleſiſche Frage
verhandelt, ſondern in der Tagesordnung fortgefahren werden.
Die Nachricht beſeiſe, ſagt Havas, daß kein Grund zu
Peſſimis=
mus vorhanden ſei, da bei den Verhandlungen früherer
Kon=
ferenzen ſich ähnliche Kriſenzuſtände zeigten, die immer zu einer
vermittelnden Löſung führten.
Paris, 11. Aug. (Wolff.) Das Journal macht ſich zum
Verbreiter einer geſtern vom Intranſigeant wiedergegebenen
Verſion, daß die Verkündung des Beſchluſſes des
Oberſten Rates in der oberſchleſiſchen Frage erſt ſpäter, nach
Vorſichtsmaßnahmen im Abſtimmungsgebiet, erfolgen werde.
Am Quai d’Orfay habe man ſich geſtern zugeflüſtert, daß die
endgültige Entſcheidung in einer neuen Sitzung
des Oberſten Rates, die in Paris, London oder
Bou=
logne ſtattfinde und die von ſehr kurzer Dauer ſein werde,
mitgeteilt werde.
Paris, 11. Aug. (Wolff.) Das Oeuvre ſchreibt, daß der
engliſche Sachverſtändige Sir Ceeil Hurſt ſtets mehr den
An=
weiſungen Lord Curzons als denjenigen Lloyd Georges gefolgt
ſei. Hurſt zeigte ſich dem Gedanken einer Teilung des
oberſchleſiſchen Induſtriegebietes feindlich
geſinnt. Fußend auf dem Grundſatz, daß die ländlichen
Kom=
munen ſelbſt mit polniſcher Mehrheit den deutſchen Städten, die
ſich aus dieſen ernähren, notwendigerweiſe angegliedert werden
müßten, wolle Hurſt den Kreiſen Pleß und Rybnik nur ein
kleines Stückchen Boden hinzufügen. Damit komme man auf
den altbekannten Pereival=Vorſchlag zurück. Der Widerſtand des
engliſchen Sachverſtändigen verzögere das Abkommen. Der
geſtrige Tag ſei mit Diskuſſionen ausgefüllt worden, ohne zu
einem Ergebnis zu führen. Man habe gehofft, daß ſeit dem
geſtern ſtattgefundenen Diner in der engliſchen Botſchaft eine
vermittelnde Löſung gefunden werden könnte.
Die Finanzkonferenz.
Paris, 11. Aug. (Wolff.) Havas meldet: Die
Finanz=
konferenz befaßt ſich zurzeit mit der Prüfung der Bezahlung
der Beſatzungskoſten der Truppen am Rhein durch
Deutſchland. Die Frage war bisher nicht geregelt worden, weil
Deutſchland bisher verſchiedene Sachleiſtungen für dieſen Zweck
aufgebracht hat, deren Wert noch feſtzuſtellen iſt, vor allem des
Vertes der von Deutſchland auf dem Seewege gelieferten
Kohlen.
Paris, 11. Aug. (Wolff.) Wie die Havasagentur mitteilt,
ſoll die Finanzkonferenz, die jetzt tagt, auch den Wert der
deut=
ſchen Naturallieferungen feſtſetzen. Es handelt ſich
namentlich um die auf dem Waſſerwege gelieferten Kohlen und
um die deutſche Handelstonnage.
Kundgebungen in Pleß und Rybnik.
Rybnik, 11. Aug. (Wolff.) Am Diensrag abend fanden
in zahlreichen Orten der Kreiſe Pleß und Rybnik von den
Polen veranſtaltete Verſammlungen ſtatt, worin für das
Verbleiben der beiden Kreiſe bei Deutſchland
demon=
ſtriert wurde. Die in den Verſammlungen angenommenen
Re=
ſolutionen und die Telegramme, die an Lloyd George und den
Oberſten Rat gerichtet wurden, brachten dieſen Willen der Be= das Hauptbebem 3 Uhr 17 Minuten ein.
völkerung deutlich zum Ausdruck. Die polniſchen Bewohner der
beiden Kreiſe ſind, ſoweit ſie es nicht ſchon vorher waren, vor= 8. zum 9. Auguſt die Erde durchden Schweif eines
Ko=
daß, ſalls ſie etwa an Polen fallen ſollten, ſie dem
wirtſchaft=
lichen Ruin verfallen würden. Während im Kreiſe Pleß die
Verſammlungen in Ruhe und ohne Folgen verliefen, kam es
nach den Verſammlungen im Kreiſe Rybmik zu blutigen
Zuſammenſtößen. Aus Kongreßpolen herübergekommene
Polen und Hallerleute fielen in der Nacht zum Mittwoch über
die demonſtrierenden Verſammlungsteilnehmer her. Es kam
zu ſchweren Schlägereien und Schießereien mit blutigem
Aus=
gang. Die Franzoſen beteiligten ſich an den Zuſammenſtößen.
Die Schießereien dauerten die ganze Nacht bis zum Morgen
gegen 10 Uhr. Die Gerüchte, daß es ſich hierbei um Angriffe
deutſcher Kommuniſten aus Rybnik handle, ſind völlig aus der
Luft gegriffen.
Aeußerungen des Reichskanzlers.
erſtatter des Journal, veröffentlicht ein mit kritiſchen
Bemer=
kungen durchſetztes Interview mit dem Reichskanzler Dr. Wirth
über die oberſchleſiſche Frage und die Sanktionen im
Rheinland. Reichskanzler Dr. Wirth gab zu, daß die poli= hat das ſpaniſche Miniſterium demiſſioniert.
tiſche Lage in Deutſchland vollkommen beherrſcht werde durch Maura iſt mit der Bildung des Kabinetts beauftragt worden.
die Erwartung der Beſchlüffe des Oberſten Rates über die
bei=
den für Deutſchland wichtigſten Fragen: das Schickſal vom
Ober=
ſchleſien und die Aufrechterhaltung oder Aufhebung der
Sank=
tionen im Rheinland. Dieſe beiden Fragen ſeien in gewiſſer
Beziehung der Maßſtab für die politiſche Auffaſſung geworden.
Für viele Deutſche hänge hiervon der Glaube an die Möglichkeit Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
ab, in Europa wieder eine geſunde Lage zu ſchaffen. Er
glaubeandie Zukunftder Demokratie. Das Ideal,
das die Beziehungen der Völker untereinander regelm müſſe,
werde erſchüttert werden durch die Annahme, daß das Vertrauen
des deutſchen Volkes in das Recht und die Gerechtigkeit endgültig Eindruck macht, in den Darmſtädter Stadtwald fahren, lagerte dort mit
getäuſcht werden könne. Er könne verſichern, daß die ungeheure
Die deutſche Demokratie habe den Willen, durch ihre friedliche
Arbeit an dem Wiederaufbau Europas und an der Ausführung
tigen Wunſche der Verſöhnung und der Eintracht unter den
Völkern beſeelt. Eine enttäuſchende Entſcheidung des Oberſten dame kaput, Marocain gut”, boten an, Eſſen und Schokolade zu geben.
Rates könne auf die politiſche Lage Deutſchlands und ſelbſt auf
die Europas eine vernichtende Rückwirkung ausüben.
in Bremen ausgeſprochene Verlangen und erklärte, die Bevölke= Fran und das Kind regten ſich natürlich ſehr auf ſchrien, worauf der
rung von Oberſchleſien habe ſich mit einer großen Mehrheit für
Deutſchland ausgeſprochen. Selbſt der erkünſtelſte Teilungsplan, der ſich dem Schwarzen entzogen hatte. Die beiden Marokkaner
ver=
könne den wirtſchaftlichen Notwendigkeiten Oberſchleſiens nicht tätswann in die
gerecht werden und wäre auch mit dem klar ausgeſprochenen
Willen des oberſchleſiſchen Volkes nicht vereinbar. Eine
pro=
viſoriſche Löſungkönne nicht befriedigen.
Das Rätſel der Nachgiebigkeit Briands.
London, 11. Aug. (Tel.=Union.) Allmählich wird es klar, zweifellos nichts darauf erfolgt. Die Polizei, die ſonſt jedes kleine
Er=
daß die oberſchleſiſche Frage als erledigt angeſehen
werden kann. Die heutige Auffaſſung iſt die, daß
Frank=
reich in weſentlicher Hinſicht nachgegeben hat.
Der erſte Punkt, über den man ſich in London wundert, iſt die patrouilliert nach wie vor gemächlich auf den ruhigen Straßen. — Die
ruhige Haltung des größten Teiles der Pariſer Preſſe, die
offenbar einer von der Regierung herausgegebenen Loſung
ge=
horſam iſt. Die zweit= Sache, über die man ſich in London wun= es für meine Pflict, den Vorfall zur weiteren Warnung bekannt zu
dert, iſt die Frage, was Briand dazu veranlaßt haben mag, geben,
Seite 5.
ſeine Haltung aufzugeben und den engliſchen Standpunkt in den
weſentlichſten Teilen als richtig anzuerkennen. Wahrſcheinlich
werden die Beratungen, die geſtern in Paris über die
Orient=
frage ſtattgefunden haben, den Schlüſſel zu dieſem Problem
geben.
Abbruch der Konferenz?
* Es liegen eine Reihe unklarer Meldungen vor, die den
Schluß auf ernſte Unſtimmigkeiten zulaſſen. So
mel=
der Reuter aus Paris: Lloyd George fährt morgen
nach London zurück, und fügt (höchſt unglaubwürdig)
hinzu, daß der Grund zur Rückreiſe die iriſche Antwort
ſei. (2)
Aus Rambouillet wird von Habas gemeldet: Von
zu=
ſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß die Sitzung des Oberſten
Rates, die heute abend 5 Uhr ſtattfinden ſollte, vertagt
wor=
den ſei, um dem franzöſiſchen, italieniſchen und engliſchen
Mi=
niſterpräſidenten die Möglichkeit zu geben, die
Prü=
fung der Grenzen Oberſchleſiens unmittelbar (2)
fortzuſetzen!
Briand und Lloyd George kehrten um 4 Uhr
nach=
mittags aus Rambouillet nach Paris zurück, berieten bis 6 Uhr
miteinander und hatten dann Beſprechungen mit Lord Curzon.
Letzte Meldung.
Paris, 11. Aug., 1 Uhr nachts. (Tel.) Havas läßt ſich aus
eiigliſchen Kreiſen der Konferenz verſichern, Lloyd George
beabſichtige, morgen Paris zu verlaſſen. Er ſei
genötigt, Samstag in London zu ſein, um mit den
Miniſterkol=
legen die iriſche Frage zu beraten. Nachrichten, die er im Laufe
des Abends durch Flugzeuge aus London erhielt, ſind, wie es
ſcheint, nicht ſo alarmierend, wie man zuerſt glaubte,
aber doch von einer ſolchem Bedeutung, daß ein baldmöglicher
Zuſammentritt des Kabinetts nötig erſcheint.
Zuerſt war die Anſicht verbreitet, daß die geſamte
eng=
liſche Delegation mit ihrem Chef abreiſe. Nach
Erkun=
digungen erfahre man aber, daß Lloyd Courzon mit den
Sachberſtändigen in Paris bleibe, um die Fortſetzung der
Ver=
handlungen und die Erledigung der Tagesordnung
ſicher zu ſtellen.
Morgen (Freitag) vormittag, nach dem franzöſiſchen
Kabi=
nettsrat, wird Lloyd George noch eine Unterredung mit
Bri=
and haben.
Beſprechung in Berlin.
Berlin, 11. Aug. (Wolff.) (Tel.) Der Reichskanzler
hat dem Präſidenten Loebe und den Vorſitzenden des
Reichs=
tagsausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten, Abg.
Streſe=
mann, telegraphiſch zu einer Beſprechung nach Berlin gebeten.
Deutſchlands Zahlungen.
Paris, 11. Aug. (Wolff.) In Ergänzung der von
Deutſch=
land bereits geleiſteten Barzahlungen und Summen,
die, wie früher mitgeteilt wurde, zur Eimlöſung der beiden erſten
Wechſel von der deutſchew Regierung anfangs Juli gezahlt
wur=
den, wurden neuerdings zur Einlöſung weiterer von ihr gemäß
Artikel 5 des Zahlungsplanes übergebenen Schatzwechſel
Zah=
lungen im Betrage von 250 Millionen Goldmark
ge=
leiſtet. Infolgedeſſen ſind der deutſchen Regierung von der
Re=
parationskommiſſion fünf weitere Schatzwechſel, von denen jeder
auf 10 Millionen Dollar lautet, zurückgegeben worden. Die
Summe, die zur Einlöſung des achten Schatzwechſels
erforder=
lich iſt, befindet ſich auch ſchon in dem Händen der
Reparations=
kommiſſion.
Heidelberg, 11. Aug. (Wolff.) Am 10. Auguſt, nachmittags,
regiſtrierte der Seismogvaph der Königſtuhl=Sternwarte ein
zen=
trales Erdbeben. Das Vorbeben ſetzte 3 Uhr 14 Minuten,
Wie die Königſtuuhl=Sternwarte mitteilt, iſt in der Nacht vom
nehmlich durch den letzten Putſch zu der Erkenntnis gekommen, metengegangen. Quer über dem ſternklaren Himmel lagen
eine Anzahl leuchtender Bänder in der Form eines Kreuzes von
Weſtnordtoeſt nach Oſtfüdoſt. Die Bänder bewegten ſich langſam
in der Richtung Nordnordoſt und verblaßtem in der
Morgendäm=
merung. Der Kopf des Kometen iſt zwiſchen der Sonne und der
Erde ſüdwärts vorbeigegangen.
Genf, 11. Aug. (Wolff.) Das Völkerbundſekretariat richtete
eine Einladung an alle an der Neutraliſierung der
Aalandinſeln, intereſſierten Staaten zu einer Konferenz,
die, das Einverſtändnis der intereſſierten Mächte vorausgeſetzt,
in Genf ſtattfinden ſoll.
Budapeſt, 11. Aug. (Wolff.) Die ungariſche Regierung erhielt
eine Note der amerikaniſchem Regierung, die den
Be=
ſchluß des Kongreſſes vom 1. Juli 1921 über den
Friedens=
ſchluß mit Ungarn enthält. Die Note erklärt gleichzeitig,
Paris, 11. Aug. (Wolff.) Georges Blum, der Bericht= daß, falls Ungarn die in dem Beſchluß niedergelegten Grundſätze
annehwe, die Verhandlungen zwiſchen den beiden Staaten
un=
verzüglich eingeleitet werden können.
Paris, 11. Aug. (Wolff.) Nach einer Meldung aus Madrid
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Verö
ungen unter dieſe= Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
dort
keinerlei Vexant:
für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 bes
Preſſe=
jeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
nicht begründet werden.
Ein neuer Ueberfall durch Marokkaner!
Vor etwa anderthalb Wochen ließ ſich eine etwa 50jährige Frau
eines Vorarbeiters einer großen Fabrik, die ſeit über einem Jahr durch
Rückenmarksentzündung beiderſeits gelähmt iſt und einen ſchwerkranken
ihren erwachſenen Söhnen, einem weiteren halbwüchſigen und ihrem
Mehrheit des deutſchen Volkes vollkommen ſeine Politik billige. Enkeltöchterchen. Um die Mittagszeit gingen die großen Söhne nach
Hauſe zum Eſſen, und um auch der Mutter mitzubringen. Die Frau
und die beiden Kinder ſchlummerten, als ſie durch Geräuſch wach
wur=
des Friedensvertrages zu arbeiten. Sie ſei von dem aufrich= den und vor ſich zwei Marokkanenr ſahen — es wvar weit diesſeits
des Waldfriedhofes, im neutralen Gebiet, wo das Geſindel
nichts zu ſuchen hat. Die Beiden verſuchten eine Unterhaltung: „Ma=
Zu dieſem Zweck zog der eine den Jungen fort, während der andere
nach der Frage „Kind nis verſtehen?” eine Reihe ſehr unanſtändiger
Reichskanzler Dr. Wirth wiederholte ſodann das von ihm Fragen tat und entſprechende Aufforderungen durch Zeichen machte. Die
Kerl ſie zu beruhi
m verſuchte. Nun kam der Junge zurückgelaufen,
ſchwanden. — Di
frau wurde heimgefahren, mußte durch einen
Sani=
ohnung getragen werden. Als dieſer ihre Erregung
ſah, frug er nach und teilte die Sache der Polizei mit. Nach einer
hal=
ben Stunde erſchien ein Beamter
r und nahm die Sache auf. Die Frau
erklärte, ſie glaube die Kerle wieder zu erkennen. Anderntags erſchien e
in
Kommiſſar, ſtellte ihr vor, ſie werde doch aus 3000 Wilden die Beiden
nicht erkennen, worauf die Frau im ihrer Ervegung es zugab. — Es i
eignis mitteilt, hat keine Warnung ergehen laſſen; die Oeffentlichte
Die Feinde freuen ſich ihres
erfährt von dieſen Vovgängen nichts.
Freiſcheins gegen die ſchutzloſe Frauenwelt — und die Schutzpolizei
Frau hat erheblichen Schaden davongetragen. Ihr Zuſtand hat ſich
er=
heblich verſchlimmert; ſeit der Zeit hat ſie wahnſinnige Schmerzen und
r Arzb halte ich
hat nicht mehr ſchlafen können. — Als ihr behandelnd
Dr. Th. B
Seite
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. Auguſt 1931.
Rummer 221.
„N.
— Aus welchen Gründen hat die Stadtvertwaltung die
Geflüigel=
maſtrnſtalt im Schlachthofe noch uicht eingeſtellt? Eine Hebung der
Fleiſch=
verſorgung der hieſigen Bevöllterung kommt doch nicht in Frage. Es
wäre wünſchenswert, wenm der Oeffentlichkeit die bis jetzt der Stadtkaſſe
aus dieſer Geflügelmaſtanſtalt zugeführten Reingewinne bekanntgegeben
würden.
Ein Steuerzahlet.
8 7. Ueber die Art und das Maß der körperlichen Uebungen (
Min=
deſtleiſtungen) werden befondere Beſtimmungen durch die
Reichsregie=
rung erlaſſen nach Anhörung der Turnerſchaft und der Sportverbände.
Zur Durchführung dieſes Geſetzes ſtellt das Reich die Mittel
bereit mit der Maßgabe, daß für etwage in den Ländern,
Kommunal=
verbänden, Gemeinden und öffentlichen Anſtalten getroffene, der geſetz=
der Reihe nach Auſtralien mit 5, Holland mit 4, die Schweiz mit 2.7
England, Dänemark und Spanien mit je 2 und Schweden, Oeſterreich=
Ungarn und Luxemburg mit je einer Rennbahn. Auf der ganzen Weſtz
exiſtieven 4ir Zeit zirka 100 Bahnen.
Landwirtſchaftliches.
Die Getreideernte und die Ausſichten für die Hackfrüchte in Preußen.
Berlin, 8. Aug. (Wolff.) Die Statiſtiſche Korreſponbenz meldet:
Der Saatenſtand in Preußen Anfang Auguſt wird, wennt
2 gur und 3 mittel bedeutet, für Winterweizen mit 2,5 gegen 2,4 Anfang
Eer ach ee ue
8 9.
Begen Unfälle, die ſich bei der Erfüllung der Uebungspflicht
zutragen, ſind die Uebungspflichtigen nach den Maßſtäben der
reichs=
geſetzlichen Unfallverſicherung verſichert. Die Koſten tragen das Reich,
die Länder und die Gemeinden je zu einem Drittel.
Briefkaſten.
Betrifft Rentner C. J. Anonyme Zuſchriftem dieſer Art können
un=
ter keinen Umſtänden Berückſichtiwung finden. Geben Sie Ihre Adreſſif
Die Red.
an.
Schluß des redaktionellen Teils.
Ei mtea nd
W
2M dch Delchliche Wer erlſen dn ie Schuen Gi ſeie
befriedigende Ernte durch den Verlauf der Witterung ſtark
herabgemin=
dert, teils ſogar vernichtet. Die faſt den ganzen Monat anhaltende
Glut=
hitze hat nebem ungewöhnlicher Trochenheit die meiſten Feldfrüchte in der
Entwickelung und im Gedeihen ſtark behindert und geſchädigt. Die ab
Ende Juni beſtehende ausgeſprochene Trockenperiode hält mit kurzen
Un=
terbrechungen durch örtlichen Regen oder Gewitter jetzt noch an. Die
größte Enttäuſchung bringt die Beurteilung der Kartoffeln,
Futterpflan=
zen und Wieſen. Die Erntearbeiten ſind überall im Gange und gehen
bei ſonnigem Wetter flott vonſtatten. Säntliche Halmfrüchte xeifen
ſchnell. Bei Fortdauer der bisherigen Witterung, glaubt man Mitte
Auguſt alles geborgen zu haben. Verzögerungen der Erute durch Streiks
werden nur vereinzelt gemeldet. Bei vielen Fruchtarten iſt infolge der
tropiſchen Hitze, beſonders beim Hafer, vielerorts eine Notreife
ein=
getreten. Das eingefahrene Getreide und die Hülſenfrüchte befinden ſich
en
in ſolch tro
eim Zuſtande, daß mit bem Druſch ſchon hätte
begonn=
verden können, doch fehlt es dazu meiſt an Zeit. Druſchproben lieg
im
ſo=
mit auch noch wenig oder gar nicht vor. Der Strohertrag ſoll beim
Win=
tergetreide im allgemeinen zufriedenſtellend ſeitt.
Mit Beſorguis blickt man zurzeit allgemein auf die
Eut=
wickelung und das Gedeihen der Kartoffeln und
ſon=
ſtigem Hackfrüchte. Nur in wenigen Fällen wird der Stand der Früh=
und Spätkartoffeln als güinſtig bezeichnet. Zumeiſt wird angegebeu, daß
ſie unter der Dürre ſehr leidem, mehrfach aber, daß ſie bereits ver
und umgefallen ſind. Das Wachstum der Rüben= und Kohlarten iſt
gleichfalls zum Stillſtand gekommen. Die Pflanzen ſehen recht bürfti
aus. Ein durchdringender Negeit ivürde allerdings bei den Kartoffeln
und Rübert auch noch jetzt Wunder wirken, obwohl zu erparten wäre
geivordenen und die am Reifent befind=
Laß hierdurch die ſchon notrei
tſätze erhielten. Ueber die
Fukterpflan=
lichen Kartoffeln friſche Knolle
inſtimmend recht trühe. Ein zweiter
zen lautent die Nachrichtet
übe
ſelten Flächen und naſſen Wieſent zu erwparten.
Schnitt iſt nur bei gut berie
Die Weiden ſind gleichfalls kahl. Das Vieh mußte ſtellenweiſe in den
Stall genommen werden, da der exſte Heuſchnitt zwar gut
hereingekom=
er
er=
meiv, aber am Menge nur mittelmäßig war, ſu iſt mit einer
Rauhf=
knappheit für dem Winter zu rechnen, ſuenn nicht eine längere Regenzeit
bald einſetzt und das Vieh dann bis hoch in den Spätherbſt noch draußent
genügend Nahrung findet. Bisher wpar auch die Beſtellung der
Zwiſchen=
früchte wie Stoppelrüben uſtu. zwecklos, weil der Samen nicht aufgeht
und die Pflanzen beudornen. Ebenſo verſagten Serradella, Lupinen uſtu.
H. Mannheim 11. Aug. (Tel.) Zum Schlachtviehmarkt
waren zugetrieben und wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht gehandelt:
184 Kälber 750—850 Mk., 61 Schafe 300—500 Mk., 99 Schziveine 1050
bis 1830 Mk., 591 Ferkel 50—370 Mk. das Stück.
Spiel, Sport und Turnen.
Körperlichs Ausbildung der Jugend.
Ein Geſetzentwurf.
Krfte
Uendtid if e in cti ede e efſäfe u e
treter des Deutzſthen Nuderverbandes, Regierungspräſideſt a. D.
einen Entzwvurf ausgegrbeitet, dem wir folgende Pargarnohen
Pauri
entnehmen*
8 1. Jeder deutſche Reichsangehörige iſt in der Zeit von der
Voll=
endung bes ſchulpflichtigen Alters bis zur Volljährigkeit zu körperlichen
Uebungen verplichtet.
8 2. Die Erfillung dieſer Pflicht erfolgt in den öffendlichen
Unter=
gen die körperliche Uebung in den Lehrplan
auf=
richtsanſtalten, in 4
er Grundlage des Lehrplans.
genommen iſt, auf d
8 3. Die Erfüllung der Pflicht kann erfolgen in Turn= und
Sport=
vereinen, die von der obereit Verwaltungsbehörde als dent öffentlicheit
Bolkswohl dienend anerkant ſind, oder durch Tellnahme an
regelmäßi=
gen Uebungen und Wettbewerben, iuelche vom Reich, den Ländern,
Kom=
munalverbänden, Gemeinden und öffentlichen Anſtalten (z. B.
Hoch=
ſchulen aller Art) Eingerichtet ſind.
5 4. Die Zeugniſſe über die Erfüllung der Uebungspflicht werden
alljährlich au sgeſtellt. Berechtigt zur Ausſtellung ſind die anerkannten
Sportvereine, ſoneit es ſich um bei dieſen Vereinett abgeleiſtete
Uebun=
gen handelt, im übrigen die Leiſtungen der öffentlichent Uebungen
5. Bis zur Vollendung des 25. Lebeusjahres eines deutſchent
Neichsangehörigent erfolgt die Ausſtellung von Prüfungszeuguiſſen und
Befähigungsnachweiſen, ſowie die Erteilung von Berufsgenehmigungen
alſer Art (Approbationen, Konzeſſionen uſw.) ſeitens des Stnates
(Reich und Länder), der Gemeinden oder öffentlichen Anſtalton nur
gegen Vorlage eines Zeuguiſſes, über die Erfüllung der körperlichen
Uebungspflicht.
6. Eine 9
efrejung von der Pflicht zur körperlichen Uebung erfolg:
für die Schiler Effentlicher Unterrichtsanſtalten durch deren Vorſtand,
im übrigen durch die untere Verwaltungsbehörde auf Grund eines
ärzt=
lichen Atteſtes, welches die körperliche Untauglichkeit zur Erreichung der
vorgeſchriebenen Mindeſtleiſtung (8 7) enthalten muß. Verheiratets
Frauen ſind von der Uebungspflicht befreit.
* Sport=Abteilung „Union” der Turngemeinde
Beſfungen 1865, e. V. Durch die bisher ſtattigeſumdenen größeren
ſportlichen Verauſtallt ungen und Sportfeſte war es für die
Spielabtei=
lung eine Selbſtverſtändlichkeit, dem Spielbetrieb Beſchränkungen
auf=
zuerlegen. Aus dieſen Grunde waren, die Mannſchaften nur mit
Trai=
ning oder auswärtigen Spielen beſchäftigt. Es beginnt mummehr die
neue Saiſon 1921/93, in der auch die Spielabteilung ſowohl bei
Ver=
bands
bands=
als auch Privatzſpielem nurs beſtbekannte gute Gegner haben wird.
Am be
ergangenen Sonntag wurde wegen einem hieſtgen ſportlichen
Er=
eignis nur ein Wettſpiel der 1b.=Elf gegen die 1. Elf der
Spielvereini=
gung Frankfurt a. M. in Fraukſurt ausgetragen. Auch hier wieder
be=
lwjes die Spitelabtzeiluttg iher Spielſtärke, denn nuch beidetſeits fair
durch=
geſührtem Kampſe endete das Spiel 1:1 Toxen. Echenverhältmis 11:2
für Darmſtadt. Im Sturm wuurden ſichene Chaucen ausgeſaſſen, ſo daß
eigentlich nach techniſch überlegenem Spiel das Feſzuüdat nicht dem
Stziel=
verlauf entſpricht. Bei der gegneriſchen Maunſchaft leiſteten Tovväſhter
und Verteidiger Vorzüigliches. — Am konumtenden Sonntag ſteheur ſich
f der Reumbahn die Ligaerſatz des Sportvereins 1898
E.V.=Darunſtadt und die 19.Mannſchaft im Gteſellſchaftsfinel gegenüber.
sr. Hornberger ſpringt 7, 50 Mater. Wie aus
Kreuz=
nach gsmeldet wird, erreichte der deutſche Meifter its Weitſprung,
Horn=
berger=Kreuznach, bei dem Bergfeſt des Tümgauos Autere Nahr=
Mittolrheinkreis dis gläuzende Leiſtuntg von 7.50 Meter. Damit wäne
der bisherige deutſche Rekotd Gornbergers vom 7,32 Meter (nach nußt
deut ſehe Höchſtloiſtung an
d=
enerlanmt 1 becheutkend überbobtzeil ug „Fchrgubt. Leiden mind dieſe weue
ſeltrekoud um 11. Jentinieter her
deiſtung durch die deutſiche Sportbehörde für Leichſathletit keine
Aner=
kennung finden, da ſie bei einem Turnfaſt aufgeſtellt zuurde.
sr. Deutſche Schwerathletik Meiſterſchaften. Auf
dem Kaſernenhof” in Plauen erfolgte var eiuter vieltauſerdköpfigen
en
Zuſchauermenge die Austragung der Deutſchen Kraftſportmeiſterſcha
des Athletik=Sportverbandes tzon 1881. Die Beteillgung war eine ſelten
groß=, ſo im Geſvichtheben beſonders. Hier ſtarteten 132. Bum Teil
warenr die alten Meiſter 443 Vorjahres wied num ſiegreich.
die
Lei=
ſtungen ſind ausgezeichnet. Ginzuf neuem Rekord ſchuf der bekannte
Furtſpängler (Regenshurg) im Hammerſverſem mik 40.14 Meter,
ſpodurch ezt ſeinein eigettein Nekord zunt
1 Meter verbeſſ
erg
dutgan=
ewicht: 1. (5. Bfe
Ginzelergsbniſſe ſind: Geſwichtbehen: 7=
Stuttgart 745 Pfund. — Leicſtgewicht: Liſt=Neu=Fienburg 730 Pfh.
Sckuvengetnicht: 1. Straßbe ger=MNütolzerr 1930 PR.
Schweres
Mittel=
gehricht: J. Münch=lklm 890 Pfd. — Beichiss MRitteſgemicht: 1. Maſig=
Hambutg 820 Pfd. — Alteröriege: 8. Kemmitzer=Pſauen. —
Jammer=
wverſen: 1. Furtzuängler=Negensburg 40,14. Meier (Melter deutſchen M
kord). — Steittſteßzen, 33,3 Pfh.: 1. Wennünger=Züfſenhauſſet 9.97 Meter:
2. Geher=Münchem 2,34 Meter. — Meinjacht
Wenning”
er fen, 25 Pf).* .
17.02 Meter: 2. Fzurtitzützaler 16,45 Meter. — Gemiclitwerfen 50 Pfd.:
Doppel=
1 Furzwängler 8,57 Meter. — Ringen, Schwergewiet: 1. K.
Würnberg. — Sckuverrs Mittelgewicht: 1. J. Maicer=Untertürkheim —
Leichktgeſwieht: 1. B. Feckel=Auerbach. — Fedezgeſtzüfht: 1. A. Stuſtn=
Ber=
lin. — Tauziehen, Schtvzergewicht: 1. Untartzürfheim: 2. Jugendkraft=
Plauen. — Mittelggwicht: 1. Untertürkieſu; 2. Sportherein
Schlbeiut=
furt. — Leichtgedtzicft: 1. Untertürkheim; 2. Deutſche Kuoft=Plauen.
gr. Reichsfahrt des Allgemeinen Dautſchen
Auto=
möhilkluhs. In den Tagen dom 96.—30. Septennber, veranſtaltet
de3 Ti gumnzine Deutſche Automobilkluß auf der Strecke
Heidel=
herg—ſſtiſeuſfſ-Leipzig-Berlin einte große Tourenfahrt zu
ber Perſiuer Autmohilausſtellung. Auf dem Königſthl bei
Heidel=
herg findet eins Vergsrüfungsfalrt über 440 Mcter bei einer
Durch=
ſont1t Sift iſtüig zant 9,8 Prozent der Strecke ſturtt. Bei Wicfenthal folgt
ber zirka 18 Kilometer mit fliogendem Sturt.
daun Ein Flalrennen
msch, 22. September, iſt die Etappe Heitzelbeny—Viſſenach (239,4
iv folgende Te
Klm.) zu bewältigen. D
führt dann bis Leipzig (190,3
er
Klm.). Zu Zeitz finhet bri Einbruch 8
Dunkelheit eine Bewertung der
BeleuchtztiigSaniagen ſtatt. Der letzte Tag, 30. September, brittgt
wie=
derunt Einte Strecke Lont 200,7 Klnt. von Leibzig bis zur Grunewald=
Rennbaht. Gewertet wverden bei der ganzen Fahrt in vier Klaſſen
Zu=
berläſſigkeit und gleichmäßige Fahrt der Bewverber,
Brennnſtoffver=
brauch, Sport= und Fahrdiſziplin und die Beleuchtungsanlagen nach
Bunkten. Die Geſchwindigkeit für die Berg= und Flachreunen wird durch
Wertungsfaltoren errechnet. Die einzelnen Klaſſen umfaſſen: 1.
Klein=
krafträder und Fahrräder mit Hilfsmotoren; 2. Krafträder jeder
Stärke; 8. kleine drei= und vierſpurige Wagen bis 8 Pferdeſtärken;
4. kleiue Wagen, deren katalogmäßiger Verkaufspreis über 40 000
Mark beträgt. — Mennungsſchluß iſt der 8. September ds. Js.;
Mach=
nennungen ſind bis zum 15. September zuläſſig.
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wie=
diel Radrennbahnen es auf ber ganzen Welt gibt, erhalten wir von
maßgebenögr Seite folgende Zuſchrift, die ebenſo inteueſſant wie
auf=
klärend iſt, wveil ſie ein treffendes Bild von dem gegenwärtigen Stärke=
berhältnis des internationalen Radrenuſports entwirft. Danach ſteht
Deutſchland mit 36 Bahnen an der Spitze aller
Län=
der. Am nächſten kommt Frankreich nit 24 Bahnen, während Italien
mit zehn Pflegeſtätten den dritten Platz behauptet. An vierter Stelle
ſteht das kleine Belgien mit acht Anlagen, dicht gefolgt von dem großen
Amerika. Die Vereinigten Staaten beſitzen ſieben Neunbahnell von
denen aber auch nur drei für Steherrennen geeignet ſind. Dan folgen
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langte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
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Die heutige Rummer hat 12 Seiten.
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Tür die uns so zahlreich Gbersandten
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ſſt wänsche, Blumenspenden und Geschenke t
anläßlich unserer VERLOBUNG sprechen
wir hiermit unseren herzlichsten Dank aus.
i½ Iusbesondere danken wir der Stenographen-
Vereinigung „Gabelsberger” für das
über=
brachte Geschenk und dem Etzold’schen
Mänger-Ouartett für die Gesangsvorträge. 6
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leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
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(Nachdruck verdoten.)
Es gibt wirklich ganz merkwürdige Saiſonerfahrungen.
Was wird der Gaſthof= und Realitätenbeſitzer Joſeph
Hol=
zer dazu ſagen? Was wird der Schaller für Augen machen?
Wie wird ſich der Weißpichler verhalten? Welche Stellung wird
der Verſchönerungsverein Hochwinkel und Umgebung dazu
ein=
nehmen?
Um auf dieſe Fragen die entſprechenden Antworten zu
er=
halten, iſt es unbedingt erforderlich, eine außerordentliche
Gene=
ralverſammlung der ortsanſäſſigen Mitglieder des Vereins
ein=
zuberufen; die Berechtigung hierzu durch den Bader als
Vor=
ſtand erhellt aus Paragraph 36 der von ihm ſelbſt verfaßten und
von den Mitgliedern durch Stimmenmehrheit beſchloſſenen
Vereinsſtatuten.
Der Hausburſche des Gaſthofes Holzer eilt von Hof zu Hof:
„3 Uhr nachmittags außerordentliche Generalverſammlung des
Verſchönerungsvereins im Vereinslokal. Einberufen durch Herrn
Sebaſtian Schafflhuber, Vorſtand.” So hat es ihm der Bader
unter Beiſtand des Wirtes eingedrillt. Hausburſchen ſind wenig
gelehrig, was Memorialfächer anbelangt. Aber ſie zeigen Sinn
und Veranlagung für praktiſche Betätigung.
Er geht von Haus zu Haus und ſagt: „Bis um drei ſollſt
D” zum Wirt aufi kemma. Der Baderwaſchl hat’s ang’ſchafft.”
Dieſe Nachricht, die er meiſt noch mit einigen originellen
Rand=
gloſſen üben den Baderwaſchl würzt, wird von den Mitgliedern
mit großer Freundlichkeit aufgenommen, weil ſie vollkommenen
Anlaß bietet, wieder einmal ins Wirtshaus zu gehen, ohne daß
es von den Hausfrauen beſonders mißliebig vermerkt würde.
Beim Weißpichler jedoch erleidet der Depeſchendienſt eine
Stockung, indem der Beſitzer des fünfſüßigen Kalbes zugleich
Eigentümer eines Frühbirnbaumes iſt, der nach dem Weggange
des Bauern durch den Eilboten eine gründlichere Unterſuchung
auf Qualität des Frühobſtes erfährt. Inſofern darf man wohl
behaupten, daß der Nachwuchs echter Volksſeelen in Hochwinkel
geſichert ſcheint.
Hierauf wird der Eilbotendienſt wieder aufgenommen.
Viel=
leicht gelingt es, nach Beendigung des Botenganges beim
Birn=
baum noch einmal vorzuſprechen.
Im Lokal des Verſchönerungsvereins Hochwinkel und
Um=
gebung wird es allmählich lebendig. Der erſte, der dem Rufe
ſeines Vorſtandes folgt, iſt der Tennisplatzbeſitzer Schaller. Mit
einigen Minuten Abſtand folgen der Spediteur, der
Kolonial=
warenhändler, der Herrengarderobier und der Weißpichler.
So=
bald ſechs Mitglieder erſchienen ſind, iſt die Verſammlung
be=
ſchlußfähig, wie aus Paragraph 6, Abſatz 2 der Vereinsſtatuten
hervorgeht. Dieſer ideale Zuſtand wird mit dem Erſcheinen des
Weißpichler erreicht. Eine beſchlußfähige Verſammlung verleiht
jedem Mitglied derſelben ein beſonderes Gefühl der Macht und
der perſönlichen Wichtigkeit, indem man ſich „ſolidariſch” weiß,
wie der Bader einmal erklärt hat.
Der Vorſtand drückt jedem Ankömmling ſtumm die Hand,
das äußere Zeichen, daß es ſich um etwas ſehr Wichtiges handeln
müſſe. Der Wirt als Ehrenvorſtand benimmt ſich ebenſo feierlich
und getragen.
Hierauf eröffnet der Bader die Verſammlung, indem er den
„Komiſchen Michel” aus der Taſche zieht und mit kurzen
Wor=
ten, denen eine gewiſſe Bewegtheit nicht abzuſprechen iſt, den
Sachverhalt bekannt gibt. Der „Komiſche Michel” mit den
bei=
den Steckbriefen und den nebenabgebildeten Individuen
wan=
dert von Hand zu Hand, indes der Bader feierlich die Arme über
der Bruſt verſchränkt und die bewundernden Blicke der anderen
mit einem langen Gähnen beantwortet. Man gewöhnt ſich an
Huldigungen, beſonders als Vorſtand eines
Verſchönerungs=
vereins.
Nachdenr der „Komiſche Michel” die Runde gemacht und
beim Bader wieder anlangt, erhebt ſich dieſer, ein nochmaliges
Gähnen unterdrückend, und gibt die nötigen Erläuterungen:
„Meine Herren! Werte Mitglieder! Indem daß Ihr alle
ſehr erſtaunt ſeid, muß ich Euch fagen, daß mich die Sache gar
nicht berührt. Weder als Geſchäftsmann noch als Eueren
Vor=
ſtand. Ich habe den Amerikaner und die Baronin von jeher in
einem gewiſſen Verdacht gehabt, indem es ir auffiel, daß ſie
mit dem Geld ſo herumwarfen, beſonders beim Wirt, Euerem
Ehrenvorſtand . . ."
Das iſt aber eine große Lüge. Denn der Bader hat von
An=
fang an keinen Dunſt gehabt. Auch der Wirt proteſtiert heftig
gegen den Vorwurf des Baders und weiſt zwei unbezahlte
Rech=
nungen vor, die dem Amerikaner und der Baronin zugedacht
waren. Verſchweigt aber in ſeinem Biederſinn, daß er fedem
ein=
zelnen Feſtteilnehmer den ihn treffenden Betrag aufgerechnet
hatte. Die edlen Volksſeelen der Vereinsmitglieder wiegen ſich
in ſtummer Freude über den vermeintlichen Schaden des Wirtes.
Nach dieſem Zwiſchenfall kann der Bader fortfahren:
„Verehrte Anweſende!
Diefe Redewendung hat er vom Referendar und Leutnant
der Reſerbe Fritz Müller.
„Wenn ich dieſes elementare Saiſonereignis richtig betrachte,
muß ich ſagen, daß wir die moraliſchen Sieger ſind.”
Durch die Verſammlung geht eine Bewegung des Beißi!
obwohl man die Sache nicht recht erfaßt. Aber weil es der B
mit ſolchem Schwunge ſagt, wird ſie wohl Hand und Fuß hoon
„Indem wir uns von der ausgeſchämten Schlechtigkeit do
Hochſtapler nicht anftecken ließen.”
„Bravo!”
„Unſere biederen Naturherzen ſind dem Peſthauch der G=/
ſtadtkultur aus dem Wege gegangen, obwohl wir täglich
ihnen verkehren mußten. Das iſt ein Triumph!”
„Sehr richtig!”
„Ein moraliſcher Triumph, der wo uns allen zur. M
gereicht!“
Anhaltender Beifallsſturm.
Dr. Quirinus Zwickl hat ſein Zimmer berlaſſen und
horchend an der Tür des Vereinslokals. Wie ſich der Beißl
ſturm legt und den Bader zu neuen Schlagworten Atem ſcht
tritt er ein.
Die Verſammlung erhebt ſich zu Ehren des
Ankommer=
der Platz nimmt und ein Blatt Papier vor ſich hinkegt. „MMi
Herren!” fängt er an, worauf ſich die Verſamlung w
niederläßt.
„Ich bin gekommen, ein altes Verſprechen einzulöſen. u
Vorſtand, der allbeliebte und hochgeſchätzte Herr Coiffeur, Fr ich
et cetera Sebaſtian Schafflhuber hat mich ſeinerzeit erſucht. G
Ziel und Zweck Eueres Verſchönerungsvereines auseinandees
ſetzen. Dieſem ehrenvollen Auftrag komme ich hiermit nachz
weit es eben in meinem ſchwachen Kräften ſteht.”
Hier macht er eine Pauſe und bemerkt, daß ſeine Worte
ohne Eindruck geblieben ſind.
„Entſchuldigen Sie, wenn ich bei der Einleitung noch e-it
verweile. Vor etwa zehn Jahren ſchrieb ich eine Broſchüre
die Seele des Volkes, eine Arbeit, die mir das hohe Lob en
alten Univerſitätsproſeſſors und den Doktorgrad summa
laude eintrug. Genannter Herr Profeſſor war von der Au
bis zu Tränen gerührt. Wie ich vorhin die Broſchüre wſ
durchlas, war ich es auch.”
Der Bader nickt heftig mit dem Kopf. Die anderen fog
dem Beiſpiele ihres Vorſtandes.
„Leider war es dem guten Manne nicht mehr gegönnt, wi
neueſte Arbeit, die ich hier liegen habe, in Augenſchein zu
men. Ich habe ſie während meines diesjährigen Sommerau
haltes in dem lieben, kulturfreundlichen Hochwinkel verfaßt.
iſt das ſchönſte und wichtigſte Kapitel und heißt: Die Verſchrn
heit der Volksſeele.”
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ſe zurück Zahnarzt (=zugstſtreicher. [ ← ][ ][ → ]
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. Auguſt 1921.
Nummer 221..
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 11. Auguſt.
Mikgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Der Kaufandrang des Publikums ſetzte ſich auch heute bei
ſtürmi=
ſchem Geſchäft weiter fort. Speziell auf dem Einheitsmarkt waren
wie=
der größere Kursſteigerungen zu verzeichnen. Der Montanmarkt
ver=
kehrte in nicht einheitlicher Haltung. Während Gelſenkirchener, Deutſch=
Luxemburger und Rheinſtahl weiter gebeſſert waren, neigten die
übri=
gen Werte dieſes Gebietes zur Schwäche. Necht ſchwach lagelr
oberſchle=
ſiſche Werte. Oberbedarf verloren auf Gewinnſicherungen zirka 40 Pro
zent, auch Karo und Laurahütte bröckelten ab. Am Markt für Chemiſch
Werte gewannen Badiſche Anilin zirka 15 Prozent, Elberfelder Farben
45 Prozent, Griesheim Elektron 5 Prozent. Der Elektromarkt war gut
behauptet, einige Werte hatten weſentliche Kursbeſſerungen aufzuveiſen.
Im Freiverkehr entwickelte ſich lebhaſtes Geſchäft in Ludwig Ganz=
Aktien auf Baſis der geſtrigen Kurſe. Schwächer waren R. Wolf und
Mausfeldes Kuxe Am Einheitsmarkt überwogen auch heute die
Kurs=
beſſerungen. Süddeutſche Immobilien=Geſellſchaft notierten bei ſtark
Nationierung 140 Prozent. Zu höheren Kurſen geſucht waren
ſämt=
liche Zuckerfabrikaktien. Auch Pokouny u. Wittekind, Bayer. Spiegelglas=
Schriftgießerei Stempel, Schuhfabrik Leander, Leder=Rothe, Berlin=
Frankfurter Gummi notierten höher. Niedriger angeboten waren
Löhn=
berger Mühle und Karlsruher Maſchinen. Der Deviſenmarkt war feſt.
beſonders Budapeſt und Wien höher bewertek. Im Verlaufe wurden
die erzielten Kursgewinne am Montanmarkt nicht überall behauptet und
in oberſchleſiſchen Werten blieb Realiſationsneigung vorherrſchend.
Frankfurter Abendbürſe vom 11. Anauft.
w. Die Realiſationen, die die Börſenſpekulation an der
Mittags=
börſe vorgenommen hat, haben auf dem Montanmarkte etwas
ernüch=
ternd gewirkt. Es ſtellten ſich an der Abendbörſe keine weiteren
Rück=
gänge ein, doch waven die Umſätze geringer geſvorden. In Karo bemerkte
man Rückäufe, die zur Befeſtigung führten. Rheinſtahl blieben geſuch
und wurden höher 712, Harpener 759. Die Nachfrage nach Zuckeraktien
hieltz weiter an, doch iſt das Material knapp. Zellſtoff Aſchaffenburg,
Maſchinenfabrik Pokorny u. Wittekind ſtellten ſich höher. Hydrometer
490 plus 15 Prozent genaunt. Ludwig Ganz ruhiger 317, 316. Gebr.
Fahr 465, junge Meguin 555. Von Auslandswerten blieben Hprozent.
ſoldmexikaner höher 825. Deutſche Petroleum 850. Ph. Holzmann feſ
385; ferner Ham
rau 700 lebhaſt gehandelt. Schleußner Fraukfur
anziehend 339. Maſchinenfabrik Gritzner 600 büßten 5 Prozent ein.
er 176.75,
Schriftgießerei Stempel waren angeboten. Hapag ſchwä
cheideanſtalt 685. Anilinwerte notizlos. Gelſenkirchen ſtiegen auf 481.
Der Schluß geſtaltete ſich feſt. Montanpapiere feſter.
Von den Produktenmärkten.
H. Mannheim, 11. Aug. (Tel.) An der heutigen
Produk=
tenbörſe war ein kleiner Tendenzumſchwung eingetreten, was auf
den Witterungswechſel zurüchzuführen iſt. Die Preiſe für Weizen ſind
etwas zurüickgegangen. Amtlich wurden notierk für 50 Kilo waggonfrei
Mannheim: Deutſcher Weizen 500, deutſcher Noggen 380—390, deutſche
Braugerſte 500—550, gelber neuer Mais 320, inländiſche Erbſen 400
bis 450, Wieſenheu 170—180, Rotkleeheu 180—200 Preßſtroh und
gebüin=
deltes Stroh 60—70, Reis 600—900, Raps 585 Mark.
Berlin, 11. Aug. (Wolff.) Die Preisbildung an dem heutigen
Produktenmarkt blieb ungleichmäßig. Weizen wurde bei uachgebenden
Preiſen viel angeboten. Roggen konnte ſeinen Preisſtand ziennlich
be=
haupten. Wintergerſte iſt bei ſtarkem Angebot ſchwer verkäuflich und
Sonergerſte wird nach wie vor nur in beſten Qualitäten nach Muſter
gekauft. In Hafer iſt der Abſatz immer noch ſehr ſchwerfällig, weil die
Verbraucher mehr auf den im Preiſe niedrigeren Mais zurückgreifen.
Für Mais gingen die Preiſe etwas zurück. Das Mehlgeſchäft blieb mach
wie vor ſchleppend und auch für Kleie ſind die letzten Preiſe nicht mehr
zu erzielen, da die Reichsgetreideſtelle ihre Verkaufspreiſe erhblich unter
die Preiſe für Kleie aus freiem Getreide feſtgeſetzt hat. Hülſenfrüchte
behaupt
ten ihren Preisſtand und für Viktorigerbſen und kleine grüne
Erbſen wurden wieder höhere Preiſe bezablt.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 11. Auguſt in Zürich 7,321
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 3,96½ (59,.20)
Gul=
den, in Kopenhagen 7,95 (88,80) Kr. in Stockholm 5,9 (888
Kronen, in London 6,48 (97,80) Schilling, in Neu=York 1,23½4
(23,80) Dollar, in Paris 15,75 (125,40) Franken.
Jen ee
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M.; 11. Aug.
Ge
8 Brief ffe
Geld Brief Mfe
Geld ! Brief KIe
Geld. Briel Antw=Brüff.)
Holland...
London ..
..!
..
ien ..
ſtalien.
Liſſab.
Länemark. 614.30 G15.7
4½ 250911g
1389 29.
1381 10138399
1io,
6. 10
353,35 354.15
J261.20 1263,8 615.80,
17.4/
29545
633.47
1048401
J.
273.70 BTT.
2582 80
29705
63
(8
327.40
9r2763ol Niie
Schweden.
zelſingfors
New=York.
Lien (altes
Oeſt. abg
Budapeſt .
Prag.... NI038.50
1633.30
30 741.
9831
12109/,
102,65 1686.70
30.903,
9.89½4
321.1519
102,851 GETIINLOSZD0IOALIN
1693.30/4696.70
131541,61,70½,
K.
93
2.23-/ 23—
Ueber die Verkehrslage des Ruhrbezirks
wird gemeldet: Der Eiſenbahnbetrieb im Ruhrgebiet konnte in der
ver=
gangenen Woche ohne Störungen abgewickelt werden. Der andauernd
niedrige Waſſerſtand, die Wirkungen der Sanktionen auf den
Wagen=
umlauf, die Schwierigkeiten in der Wagenbewegung in den
oberſchleſi=
ſchen Gebieten, die beſchleunigte Abgabe der Beutewagen an die Entente
und der weſentlich erhöhte Verſand von Reparationskohle nach Italien
beeinftußten den Wagenumlauf weiterhin
ungün=
ſtig. Alle dieſe Umſtände führten dazu, daß in der Wagengeſtellung
ir Brennſtoffe und andere Güter geringe Ausfälle nicht vermieden
wverden konnten, trotzdem die Zufuhr leever Wagen aus dem
Zufüh=
rungsgebiete mit allen Mitteln betrieben und der Güterverkehr am
vergangenen Sonntag aufrechterhalten wurde. Auch die Beilegung des
Heizerſtreiks auf den Rheinſchleppern übte bisher auf den Verkehr in
den Rhein=Ruhrhäfen nur ganz geringe Wirkung aus. Die weſentlich
erhöhten Anforderungen an bedeckten Wagen für Kali, Frühkartoffeln
und Auslandsgetreide hatten auch Ausfälle in der Geſtellung von
Wa=
gen dieſer Gattung zur Folge. Für Kohlen, Koks und Briketts wurden
in der vergangenen Woche im arbeitstäglichen Durchſchnitt einſchließlich
nachträglich beſtellter Wagen 20 146 (gerechnet zu 10 To.) angefordert.
Geſtellt wurden arbeitstäglich durchſchnittlich 19 811 Wagen.
Höchſtgeſtel=
lung am 2. Auguſt
„Art mit 20 281 Wagen. Im gleichen Zeitraum des
Vor=
jahres bet
urchſchnittsgeſtellung 18 178 Wagen. Die
Kipper=
leiſtung m den Duisburg=Ruhrorter Häfen ſank unter dem Einfluß des
dauernd ungünſtigen Waſſerverhältniſſes
auf dem Rhein weiter von
durchſamitt. Ebenſo blieb der
15 705 auf 13 782 To. arbeitstäglichem
Goſamtumſchläg in den Kanalhäfen der Zechen mit 21 026 nicht
unerheb=
lich gegenüber dem Ergebnis der Vorwoche zurück.
* Die Köhlenproduktion in Heſſen. Die monatliche
Slatiſtik der Kohlenproduktion des Vollsſtaates Heſſen weiſt für den
Berliner Börſe.
Berlin, 11. Aug. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. An
der Börſe blieb die Geſchäftstätigkeit weiter groß, doch war die
Auf=
wärtsbewegung nicht mehr ſo ſtürmiſch wie geſtern und die geſtern
be=
günſtigten Werte wurden teilweiſe realiſiert und andere traten an ihre
Stelle. Nach dem Ueberſchwaug in der geſtrigen Steigerung in
ober=
ſchleſiſchen Werten erfolgte heute der Rückſchlag, weil ſich in die
bisheri=
gen Hoffnungen auf einen günſtigen Ausgang der Pariſer Konferenz
die Einbußen betrugen 10—15 Prozent,
doch einige Zweifel miſchten.
für Kattowitzer 50 Prozent. D
ir wurden rheiniſch=weſtfäliſche
Mon=
tanpapiere und die Aktien des ſogenannten Anilinkonzeuns in den
Vor=
dergrund geſchoben. Hier traten bei großen Umſätzen für erſtere Kurs.
erhöhungen von 10 bis vereinzelt 40 Prozent, für letztere von 15 bis 2
Prozent ein, wobei deren Steigerung mit allerhand Gerüchten von
bevor=
ſtehenden Kapitalstransaktionen begründet wurden. Für einige wenig
apiere war aber auch hier Realiſationsneigung feſtzuſtellen. Ar
übrigen Mauktgebieten war das Geſchäft bei ungleichmäßiger K.
ſ.
dung ſtiller. Einige Kali=, Maſchinen= und Werftaktien verloren bis
10 Prozent. Andere wurden ungefähr in gleichem Ausmaße in die Höhe
mäßige Kur
sbeſſerungen. Rentenwerte
brök=
geſetzte Dantlvesrte erz inheitskaſſaindu
belten leicht ab. Am C
jemarkt will ſich die Kauf
*9
des Pribatpublikums nicht erſchöpfen und die Kurſe erfuhren eine weitere
merkliche Erhöhung. Debiſen waren bei mäßigen Umſätzen feſt und
Monat Juli 19:
1 folgende Zahlen nach: An
Rohbraunkoh=
len wurden gefördert 39 779 To., verkauft wurden davon 13 436 To.;
der größte Teil der Nohkohle wurde weiter verarbeitet oder war zur
weiteren Veraubeitung beſtimmt. Aus den vergubeiteten Nohkohlen
wunden neben Schvelereiprodukten erzeugt: 2442 To.
Braunkohlen=
briketts, 2628 To. Naßpreßſteine. Außerdem wurden in Heſſen erzeugt
Steinpreßkohlen. Unter Berückſichtigung der aus Vormonaten
9545 Tr
enen Beſtände, ſowie des Abſatzes und Selbſtverbrauchs
ver=
übernon
blieben am Monatsſchluß abſatzfähig: 9337 To. Rohkohlen, 68 To.
Bri=
ketts, 3766 To. Naßpreßſteine, zuſammen 12 171 To. Braunkohlen und
Braunkohlenprodukte im Geſamtwerte von 1 704 423 Mk.
b. Berliner Fettmarkt vom 10. Auguſt. Butter: Die
Zuſuhren genügten zur Deckung des Bedaufs und konnte die Notierung
unverändert bleiben. Die heutige Notierung iſt: Ginſtandspreis für das
Ofund inkluſive Faß frei Berlin 1. Qualität 9—28 Mk., 2. Qualität
26 Mk., abfallen
22—23 Mk. —
Margarine.
Die angekündigte
Heraufſetzung der Preiſe h
e ein lebhaftes Geſchäft zur Folge, welches
n de
auch nach Inkrat
rhöhung anhielt. Die Nachfrage nach allen
Qualitäten iſt gut. — Schmalz: Die Tendenz war etwas ſchwäch
da die amerikaniſchen
Packerfirmen zu ermäßigten Forderungen Abgeber
aren und die Unſicher
ſeit der Deviſenkurſe die Kaufluſt beeinträchtigte.
Eine Belebung des Geſchäfts iſt aber zu erwarten, da Konſumnachfrage
eſteht und die vorhandenen Beſtände bald ergänzt werden müſſen. Die
heutigen Notierungen ſind 13,25—14 Mk. — Speck: Bei guter Nach=
frage blieben die Preiſe unberänderk. Geſalzener mittelſtarker Nückx,5
ſpeck notierte 13 Mk. fürs Pfund.
Aufhebung der Sanktionen gegen
Deutſchla=
feitens Rumäniens. Das Finanzminiſterium hat beſchlon7
die 50prozentige Abgabe auf die eingeführten deutſchen Waren auffu
heben.
wd. Nationalbank für Deutſchland. Die Aktien di
Bank erzielten auf Gerüchte, wonach der Abſchluß eines überſeeiſch
Geſchäfts bevorſtehe, eine mehrprozentige Kursſteigerung. Eine Beti
tigung ſeitens der Verwaltung liegt jedoch noch nicht vor.
wd. Fuſionsgerüchte in der Maſchineninduſtrfi=
Seit einiger Zeit ſind Kombinationen über Verſchmelzungsabſichten 11
der Maſchinenfabrik Humboldt=Berlin im Umlaufe. Als
Anwär=
nennt man einerſeits die Gruppe des Geheimrat Klöppner, der bere
ſeit längerem Großaktionär von Humboldt iſt, andererſeits ſoll ſich am
ein ausländiſcher Konzern für das Unternehmen intereſſieren und
G=
fluß darauf zu gewinnen ſuchen. Ferner beobachtet man ſeit einicnr
Zeit Intereſſenkäufe der Brückenbauanſtalt und Maſchinenfabrik
Flee=
der, die man auf die gleiche Weiſe zurückführt.
wd. Günſtiger Geſchäftsgang in der
Fahrra=
induſtrie. Wie wir aus Fachkreiſen hören, ſind die
Unternehmru=
gen in der Fahrradinduſtrie außerordentlich ſtark beſchäftigt. Namer,
lich ſind in größerem Umfange Auslandsaufträge eingegangen Einzem=
Unternehmungen haben ihre Produktion auf Monate hinaus im
voran=
verkauft, ſo daß neue Aufträge nur mit langen Lieferfriſten hereinn
nommen werden können. Auch die Preiſe werden als auskömml!y
bezeichnet.
wo. Erhöhung der Röhrenpreiſe. In ber Sitzung E=
Röhrenverbandes wurde beſchloſſen, den Nettonachlaß von 15 Prozest
für Röhren bis 203 Millimeter Außendurchmeſſer auf 10 Prozent ur
für die Abmeſſung von 216 bis 318 Millimeter von 10 auf 2½9 Prozartl
auf die Novemberpreiſe mit ſofortiger Wirkung feſtzuſetzen.
Der „Koninklifke Hollandſche Lloyd”=Amſterden
(Königlich Holländiſcher Lloyd) beſitzt gegenwärtig eine Flotte von
prächtigen Schiffen, von denen einige wahre ſchwimmende Pgläſte ſiru,
und fünf weitere Schiffe liegen auf Stapel, von denen zwei für dar
Paſſagierverkehr beſtimmt ſind. Die Dampfer „Limburgia
„Brabantia” (jeder mit einer Tnagfähigkeit von 20 000 Tom
ſind die ſchönſten Schiffe, die je in den Hafen von Amſterdom
eingelan=
fen ſind. Sie unterhalten zuſammen mit dem Dampfer Gelria” (138
Tonnen) einen ſchnellen Paſſagier= und Frachtdienſt, ſowis auch der
Poſtdienſt zwiſchen Amſterdam, Braſilien, Uruguay und Argentini
Auf dieſer Reiſe, die 21. Jage dauert, legen die Dampfer an in
Bw=
logne=ſur=Mer, Plymouth, Vigo, Liſſabon, La Palmas, Rio de Janein
Santos, Montevideo und Buenos Aires.
Die Dampfer, „
Zeelau=
dig” (7995 Tonnen), „Gollandig” (t
0 Tonnen) und „Friſi,e
(7442 Tonnen) fahren jede drei Wochen vollbeſetzt und mit voller Fmar
von Amſterdam nach Havanna (16 Tage), von dort nach Verg Cruz
Tage) und Neu=Orleans (3 Tage) und umgekehrt und legen an
Boulogne, Plymouth, Corunna und Vigo. Die Dampfer ſind verſehut
mit den allerſtärkſten Stationen für drahtloſe Telegraphie, einem S
ſtem von waſſerdichten Schotten, Stone Lloyds Unterwaſſer=Alg
ken, Clatztons Feuerlöſchapparaten uſw. uſw., ſo daß die Paſſagiere ſ5.
in der Tat ſo ſicher fühlen dürften wie auf dem Feſtlande. Mit de
Frachtdampfern wird von der Geſellſchaft ein regelmäßiger
Frachtve=
kehr aufrecht erhalten zwiſchen Amſterdam, Braſilien, Uruguah ur
Argentinien und ebenfalls zwiſchen Amſterdam und Neu=Yopk.
Der neue ſchweizeriſche Zolltarif, iſt vollſtändig
der Deutſch=Schweizeriſchen Wirtſchafts=Zeitung, Nr. 13,
dem Org
uck gelam
der „Deutſchen Handelskammer in der Schweiz”, zum 9
(Zweigſtelle in Deutſchland: Freiburg i. B., Kaiſerſtraße 119.) U.
Vergleiche zu ermöglichen, werden neben dem neuen Tarif auch die frau
heren Zollſätze für deutſche Waren gebracht. — Die Nummer kann zu=
Preiſe von 1,50 Mk. bezogen werden.
In der Schweizmacht ſich aus bem Volke heraus immet
mehr eine Bewegung gegen den jüngſt erlaſſenen Zolltarif und 63.
ſich mehre
den Einfuhrbeſchränkungen, des Bundesrats ge
tend. Eine große Verſammlung in St. Gallen beſchloß, die Zolk
initiative mit aller Macht zu unterſtützen.
* Umwandlung der Inhaber= in Nomenspapiek
in Italien. Nach dem Geſetz, das am 2. Juli 1921 in Kraft
getrete=
iſt, müſſen alle Inhaberpapiere (Aktien wie Obligationen; Loſs, deres
Nennwert 50 Lire überſteigt, ausgenommen
ur Umwandlung in Nct
menspapiere eingereicht werden. Für außerhalb Italiens, aber
zuroba befindliche Paviere läuft die Einreichungsbriſt am 2. Aprdl
1922, für ſolche außerhalb Europas, am 2. Juli 1922 ab. Haftbar 5
die auf Nichteinreichung der Papiere geſetzten Stuafen ſind
Verwahrer ſolcher, wveshalb es ſich empfiehlt, rechtzeitig nötige Sch
zu tun. Nach Ablauf des Konverſionstermins wird auf die Papiere m
deren Zinsſcheine keinerlei Zahlung mehr geleiſtet.
8 Der neue Einfuhrzolltarif Rumäniens ſetzk ſic
aus ein
m General= und einem Konventionaltarif zuſammen. Waren
deutſchen Urſprungs unterliegen den Zöllen des Generaltarifs.
U60O
Wye
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ſutgstrabe 2. *
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ſa 13, 0, 14. Aus
Städte-
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48
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Groſ
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Snt 1814
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Eintritt einsel
Frankfurter Kursbericht 11. Auguſt 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . . . .
42
...
3½½ „ .....
..
4½%lV.u. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.—Ik.
Sparprämienanleihe . . ..
490 Preuß, Konſols .....
3½% „
„...
..."
425 Bab, Anl; unk. 1985
v. 1907 ..
*9
4% Bahern Anl. ... . . . .
3½
2ſo
....
4
Heſſen unk. 1924.. ..
3½2% „ ........."
s‟
............
49 Württemberger . ...
10, 8,
*3
70,21
60,
Ausländiſche.
59 Bulgar. Tabak 1902,
132 Griech. Monopol.,
4½2 Deſt, Staatsrentev.
1913: ab 1918......
4½9 Oeſt. Schatzanweiſ.
Ffr. v. 1914..... .. . ..
4% Oeſt, Goldrente. . . .
einheitl. Rente.
42
5 Rum, am. Nente v1 03
4½% „ Goldrente v. 13
4% am. „ konv.
46.
v. 0.
48 Türk, Admin, b. 1903
% (Bagdadl Ser. I
v. 1911,Bollank.
4½% Ung, Staatsr. v. 14
49
Goldrente..
Staatsr. v. 10
4%
42
z . Kronenrente.
m
68,50
61,—
63,30
69,25
11. 8.
77,5‟
68,20
3u5
*s
70,
150
61,;
76,25
8930
53,60
70.—
22.—
24,—
39.—
65.—
111.—
85.—
60,75
52.—
25.
53,60
108,75
58,50
52.
2,25
Außereuropäiſche.
Mexik. amort, innere
konſ. äuß. b. 98
Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner. .
*
Frrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. /Lomb.)
39 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
20 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
v. 1883.
2%0 Anatolier I......"
Salon, Conſt.Jonction
Salonique Monaßtir.
5e.
Tehuantepee . .. . ...
4122
Deutſche Städte.
485 Darmſt, v. 1919b.1925
229 Darmſtadt v. 1905.
3½,
42.
Frankfurt v. 1913....
31. 1903..
2
420 Mainz. v. 1919b, 192
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp, Bk. 1920
42 Frkf. H. gerd.=Ver. 1921
% Mein. Hyp. Bank 1922
„ 1922
Pfälz.
192:
49 Rhein, „
verl.
2
42 Südd. Bk. Münch. 1906
47 Heſſ.Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½2Heſſ. Ldhy. Bk. Pfdbr.
420 Heſſ. Ldhyp. Kom,Obl.
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ:
Darmſtädter Bank. . . . .
7a
eind.
498.—
310.—
46,25
65,60
R
480,—
820,—
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98,25
85,50
65,50
411—
105:—
Bmkälfn Saff
Deutſche Bank .......
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . .
Diskontogeſellſchaft .....
Dresdner Bank. ....
Metallbank ...........
Nationalbank f. Deutſchl,
Heſt. Kreditanſtalt. .. ..
Rhein. Kred.=Bank. . . .
100
Re
88i5o
24.—
220,—
169,75
23,75
83,50
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90,75
98,50
86.—
96,50
83,50
94:50
218,50
169,75
Bergwerks=Aktien.
Bochumer . .. . . . . ......
Buderus ...........
Dt. Luxemburger. . . . . . .
Gelſenk. Bergw.. . . ..
Harpener Bergb. . .....
Eſchweiler Bergw....
Kaliwerke Aſchersleben .
Weſteregeln ...
Laurahütte . . . . . . . . . . . .
Lothringer Hütte .. .. . ..
Mannesmann Röhren...
Zhönis. . ....... ...
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
Oberbedarf... . .. ......
Rhein, Stahlw. .... ..
Riebeck Montan . . .. . . ..
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . .. . . ..... .
Nordd, Blohd ..........
Stdd. E.=B.=Geſi-eram=
Schantung E.=B.z.nawa=
Baltimore. . ..asa.0
Kanada ...........
Lombarden ............"
Oeſt.=Ung, Staatsbahn .:
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. ..
Babiſche Anilfn .......
D,Goldeu. Silbſcheideanſt,
19
304,75
15e
142:—
258,—
191.—
168,50
573,—
625
4441
450,
750
452,
358,—
587.—
408.—
720,—
1015.—
382,
49
648.—
599,—
176.—
157,50
122.-
U6
450,—
409,50
686.—
15
304:
150,—
141,75
260.—
215,50
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Leitung Obermusikmeister H. Weber.
Im Programm: Zur Erinnerung an die
glorreichen Freiheitskriege 1813—1814.
Festmusik z. Andenken an Th. Körner.
Preuss. Gloria‟. Armeemarsch Nr. 240.
„Trauermusik”, gesp. b. d. Einweihung
d. Th. Körner-Denkmals zu Wöbbelin am
29. Sept. 1814. Erinnerung a. d.
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kriege. Festmarsch (neu/ von M. Weber.
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Egen Nuckſackverpflegung.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Der Vorſtand.
Aeſondere Einladungen ergehen nicht. (2119
Gewerkſchaftsbund
der Angeſteuten.
Honntag, den 14. Auguſt
Beſichtigung des Landestheaters.
Treffpunkt 9.30 vormittags am linken
Eingang des Landestheaters.
Der Preis beträgt pro Perſon Mk. 1.00
2ie Liſte für die ermäßigten Theatermieten wird
Sonntag, den 14. Aug. geſchloſſen. Anmeldungen
ſen noch bis zu dieſem Tage von den bekannten
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[ ← ][ ]Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. Auguſt 1921.
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Striek wolle, Ia Qual., grau u. rehbraun 5.50
Stickwolke in allen Farben, Strängchen 95
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Rocklitze, schwarz . . . . . . Meter 1.25
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Woll-Tresse, schwarz . . . . . Meter 2.25
Elosenschntziitze . . . Meter 95, BS=
Nahtband, schwarz . . . . Meter 58, 22 O
Nahtband, weiss . . . . . . . Meter 45
Taikienbandl, weiss . . . . . . Meter 1.50)
Faillenband, schwarz . . . . . Meter 2.10
Hiodergurt, weiss u. schwarz . . Meter 1.50)
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Käſefabrik, Schießhausſtraße 70, ab
zugeben. Gefäße bitte mitbringen. 40 II.
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nung angenommen.
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Ziehung: 18.—24. Auguf.
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P.
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Erklärung
Ich nehme die beleidi
genden Aeußerungen
ge=
gen den Geflügelhändler
Philipp Buchsbaum IV
zu Groß=Zimmnern unter
dem Ausdruck des
Be=
dauerns zurück und ver
pflichte mich zur Zahlung
einer Buße von 25 Mk.
an die evang. Schweſterr
zu Groß.=Zimmern ſowie
zur Tragung der erwachſe=
(9129
nen Koſten.
Groß=Zimmern, 6. Aug. 192
Johannes Reinhard VI.
FA.
TMAlfd, adtd- A. oilvor absohständß
sowie in Bruch
O Ilte Hahngebisse 96
sowie alte deutsche Brie marke
(9086a
kauft stets zum Höchstpreis.
E. Behringer, Karlstraße 110.
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