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vien 4,75 M. Einzelnummer 25 Pf. Beſtellungen
men entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23
„Fprecher 1, 125 und 426), die Agenturen und alle
Armter Verantwortlichkeit für Aufnahme von
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ye, an beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
orſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
o—4 berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
Taszugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
Mdarch Ternruf ohne Verbindlichkeit für uns.
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
immer 215
Frankreichs Regie.
Awvntag beginnt wieder mal eine große internationale
diplo=
iche Oper, und jetzt ſchon ertönt aus dem franzöſiſchen
Or=
die Ouvertüre: ſanfte Flötenklänge, laute Poſaunenſtöße,
er Trommelwirbeln und einſchmeichelnde Geigenakkorde.
gäe Franzoſen wollen das oberſchleſiſche Problem ſo viel
nöglich zu ihren Gunſten ſchon im voraus bearbeiten. Sie
om deshalb viele andere Probleme, die eigentlich erſt in
t— Linie kommen oder gar nicht auf der Tagesordnung
in in den Vordergrund. So kommen ſie vor allem jetzt
wie=
emmal mit der alten abgeleierten Frage der „
Kriegsver=
r‟. Damit wollen ſie Deutſchland ſchon im voraus
ein=
gern. Sie wollen es von vornherein gefügig machen.
eckendonner und Kolophoniumblitze.
NSre kommen ferner mit dem Orientproblem. Damit wollen
a allem die Aufmerkſamkeit Englands und Italiens ſo viel
nöglich von Oberſchleſien nach der Levante ablenken. Es
hren ja ſowieſo recht ungelegen gekommen, daß Kemal
y3 Glücksſtern jetzt ſo raſch im Sinken iſt und daß die
Ahen, die Günſtlinge Englands, obenauf gekommen ſind.
Da=
bchat England wieder mal Aktionsfreiheit bekommen und
r auf Frankreich nicht ſo große Rückſicht wie bisher zu
Rir. Mit Italien war Frankreich gerade in der Orientfrage
eit zufrieden, denn der Italiener iſt auf den Griechen nicht
B ſehr gut zu ſprechen, da er in ihm den Konkurrenten des
m Mittelmeers ſieht. Er hält es deshalb mehr mit den
in=Türken, die zu Schützlingen der Franzoſen geworden
Aber jetzt hat nun de la Torretta gerade in der
Levante=
ine Schwenkung gemacht, die nach England hinübergeht.
in der oberſchleſiſchen Frage denken jetzt die Italiener ganz
; als vorher. Sie ſelber wollen von der Sforza=Linie
3mehr wiſfen und möchten am liebſten ganz Oberſchleſien
Leutſchen zuſprechen, den Polen höchſtens einen kleinen
tim bei Myslowitz.
gilt alſo gerade jetzt für die Franzoſen, vor Beginn der
4y Oper, eine berauſchende Ouvertüre mit Maſſenmuſik
los=
e. Und da wird vor allem auf die große Pauke geſchlagen,
1a heißt: die deutſche Gefahr. Die Pariſer Preſſe beſchwört
Etgländer, ja nicht die „Exploſionsgefahr”, die dauernd in
halland vorhanden ſei, aus dem Auge zu laſſen. England
nir immer ſein auſtraliſches, ägyptiſches und indiſches
Pro=
vor Augen und dann auch noch das Problem des Stillen
he. Aber das alles ſeien nur Probleme zweiten Nanges.
6auptproblem, von deffen Löſung der Welt Heil und
Frie=
zhänge, ſei das oberſchleſiſche. Und wie das nach
fran=
en Wunſch und Willen gelöſt werden ſoll, nun, das weiß
WWelt.
aber die Ouvertüre auf die Oper ſelbſt Einfluß haben
rI.
Um Oberſchleſien.
Wenn Oberſchleſien abgetrennt wird.
Eine kleine, unſcheinbare Broſchüre unter dem Titel:
wichtigſten wirtſchaftlichen Folgen einer Abtrennung
Ober=
ſtens von Deutſchland” iſt ſoeben erſchienen. Sie enthält
ſeier Polemik, ſie verzichtet auf alle Mache, aber ſie beweiſt
Wer Wucht der wirtſchaftlichen Tatſachen an der Hand ein=
Mſheien Zahlenmaterials, welches europäiſche, nicht nur
deut=
ſinglück mit einer Abtrennung Oberſchleſiens
heraufbeſchwo=
yarde.
de Broſchüre enthält vier ſich logiſch aufbauende Haupt=
ZZunächſt wird dem Leſer der gegenwärtige Beſtand der
ſchleſiſchen Induſtrie vor Augen geführt. Der zweite Teil
täcket die Folgen einer Abtrennung für die oberſchleſiſche
irie nach für alle Induſtriezweige gemeinſamen und für
ewonderen Verhältniſſe der einzelnen Induſtriezweige
ein=
den Folgen. Aus den beiden letzten Abſchnitten ergeben
ie Konſequenzen für die Wirtſchaft Deutſchlands ſowie die
ſſhurkungen auf die Weltwirtſchaft. Aus der kwappen Zu=
Menfaſſung der Unterſuchungsergebniſſe ſei hervorgehoben:
9itſchland verlöre, wenn Oberſchleſien an Polen
ausge=
wird, einen großen Teil ſeiner Kohlenhaſis, den
über=
eicden Teil ſeiner Zinkproduktion; es würde damit aus
MAusfuhrland zu einem Einfuhrland. Gleichzeitig ginge
eimes ſeiner wertvollſten inländiſchen Abſatzgebiete verloren.
verartige Verſchiebung ſeiner wichtigſtem
Exiſtenzgrund=
vönnte Deutſchland nicht ertragen. Deutſchland muß heute,
Nun nicht zu verhungern, noch viel mehr induſtriell tätig ſein
ur dem Kriege. Zu alledem ſoll und will es ſeine finan=
NWVerpflichtungen aus dem Friedensvertrage erfüllen. Auch
Milliarden können nur durch vermehrte Ausfuhr, nur durch
ſtduſtrie aufgebracht werden. Wie iſt das aber möglich,
Der deutſchen Induſtrie die unentbehrlichſten Rohſtoffe
gen werden? Als Käufer auf dem Weltmarkt würde
Rſchland im weſentlichen ausſcheiden. Einſchneidende
Wir=
e auf die geſamte Weltwirtſchaft müßten ſich notwendig
en.
De Sprache der Broſchüre iſt, gerade weil ſie nur die Zah=
Ame blendendes Beiwerk wirken läßt, klar, tiefernſt und
erleglich.
Um Pleß und Rybnik.
Gan einem Beſuche der Kreiſe Pleß und Rybnik ſendet uns
F. 3.=Mitarbeiter folgende Schilderung:
eß und Rybnik, die bei der Abſtimmung eine polniſche
Feit erhielten, ſtehen jetzt, da der Oberſte Rat
zuſammen=
r Vordergrunde des Intereſſes. Werden ſie zu Polen
kom=
deer bei Deutſchland verbleiben? Führende politiſche und
Gſtliche Perſönlichkeiten in den Kreiſen haben das Gefühl,
die Reichsregierung ſie ſchon aufgegeben habe.
Beruhi=
wirkte daher das am vorigen Freitag bekannt gewordene
Ammm des Auswärtigen Amtes, gezeichnet Keßler, an die
lichen Gewerkſchaften des Induſtriegebietes, in dem geſagt
Neie Reichsregierung benütze vor wie nach jede Gelegenheit,
AArteilbarkeit Oberſchleſiens und ſeine Zugehörigkeit, zum
2 gegenüber der Entente zu betonen.
Peß und Rybnik gehören zu Oberſchleſien und können nicht
Ehwerſte Schädigung für ſie ſelbſt wie auch für das ſoge=
* Zentralrevier abgetrennt werden. Polen würde durch
uteilung keine wirtſchaftlichen Vorteile erhalten. Für
Nchland dagegen wäre der Verluſt recht beträchtlich.
Altnächſt zeigt ſich die unlösliche Wirtſchaftseinheit von
nd Rybnik mit dem übrigen Oberſchleſien darin, daß ein
N, Wege=, Bahn= und Kanaliſationsnetz beide überſpannt
eerbindet. Rybniks Waſſerverſorgung iſt auf den Kreis
unx angewieſen. Die induſtriellen Werke des Zentralreviers
Samstag, den 6. Auguſt 1921
ferner werden in Zukunft auf die noch ungehobenen Kohlenſchätze
dieſer Gruben angewieſen ſein, wenn die Zechen der bereits ſeit
langem ausgebeuteten Bezirke weniger eriragreich zu werden
be=
ginnen. In dieſen iſt nämlich die Entwicklungsmöglichkeit des
Kohlenabbaues ſowohl in die Tiefe als auch in die Breite nicht
in Pleß und Rybnik erſchloſſen werden, ohne die ungeheuren
Hilfsmittel des übrigen Oberſchleſiens? Heute ſchon beträgt
der Anteil von Rybnik beiſpielsweiſe an der Kohlenwirtſchaft
Bedeutung ſind für das eigentliche Induſtriegebiet die Kokereien
von Rybnik, die zum Teil Nebenwerke von Betrieben des
Zen=
tralreviers ſind. Eine politiſche Grenze zwiſchen Rybnik und
dieſem würde die ganze Koksherſtellung und den
Koks=
transport unterbinden. Koks kann bekanntlich keinen längeren
offenen Transport vertragen, was aber bei einer Grenze, mit
allen Zoll= und Kontrollſchikanen nicht zu umgehen iſt.
Auch die induſtriellen Werke von Pleß, würden bei einer
Trennung des Kreiſes vom übrigen Oberſchleſien abſterben und
zugrunde gehen. Falls dieſe Werke, infolge verminderten
Ab=
ſatzes Betriebseinſchränkungen erleiden werden, wird die
Be=
ſchäftigungsloſigkeit der Arbeiter gleichbedeutend ſein mit dem
Radikalismus. Wer die Dinge in der Nähe geſehen und ihnen
ſtändig nahe ſteht, kann nur beſtätigen, daß hier eine radikale
Be=
wegung unter der Arbeiterſchaft im Entſtehen und im Wachſen
iſt, deren Ende noch gar nicht abgeſehen werden kann. Werden
Polen die Kreiſe Rybnik und Pleß eingegliedert, ſo werden hier
dem Bolſchewismus in ſeiner übelſten Form Tür und Tor
ge=
öffnet und ein Seuchenherd für Mitteleuropa geſchaffen. Aus
wirtſchaftlichen und politiſchen Gründen kann daher der Oberſte
Rat nicht anders — ſofern bei ihm überhaupt ſachliche
Erwä=
gungen eine Rolle ſpielen werden —, wie Pleß und Rybnik bei
Deutſchland zu belaſſen.
Eine Kundgebung der deutſchen Induſtrie
* Der Reichsverband der deutſchen Induſtrie
erläßt folgende Kundgebung:
Am 8. Auguſt fällt nach den Beſchlüſſen der Entente die
Ent=
ſcheidung über Oberſchleſien und damit die Entſcheidung über
Gedeih und Verderb dieſes Landes. Oberſchleſien iſt nach den
klaren Beſtimmungen des Verſailler Vertrages das Recht der
Selbſtbeſtimmung zugeſprochen worden, und es hat ſich bei der
in Ausführung dieſes Vertrages am 20. März erfolgten
Ab=
ſtimmung in überwältigender Mehrheit für ein Verbleiben beim
Deutſchen Reiche entſchieden. Eine Teilung Oberſchleſiens
wider=
ſpricht ſomit dem Wortlaut des von den alliierten Mächten
unter=
zeichneten Vertrages. Die Forderung der Erhaltung
Oberſchle=
ſiens als wirtſchaftliche und politiſche Einheit beruht nicht nur
auf rechtlichen, ſondern auch auf natürlichen und wirtſchaftlichen
Gründen. Oberſchleſien iſt mit allen Lebensfäden mit dem
deut=
ſchen Mutterland verbunden. Bezüglich ſeiner Ernährung iſt es
von jeher auf den Bezug von Lebensmitteln aus den
benachbar=
ten deutſchen Provinzen angewieſen geweſen, und ſeine
indu=
ſtrielle Abhängigkeit von Deutſchland iſt noch ſtärker als die
land=
wirtſchaftliche. Die Lebensfähigkeit Oberſchleſiens iſt daher durch
ſein ungeteiltes Verbleiben bei Deutſchland bedingt, und ſeine
Loslöſung würde eine jede Arbeit für die wirtſchaftliche
Wieder=
aufrichtung Mitteleuropas aufs äußerſte erſchweren, wenn nicht
völlig unmöglich machen. Es iſt ein integrierender Beſtandteil
des deutſchen Wirtſchaftskörpers. Daher würde, wie letzthin
von führenden Perſönlichkeiten der oberſchleſiſchen Induſtrie und
auch vom Reichskanzler mehrfach betont worden iſt, im Falle der
Loslöſung Oberſchleſiens von Deutſchland auch mit der
Erfül=
lung der durch die Annahme des Ultimatums Deutſchland
den alliierten Mächten gegenüber auferlegten Verpflichtungen
nicht mehr gerechnet werden können, da ſich Deutſchland nach gebilde, losgelöſt vom großen ruſſiſchen Wirtſchaftskörper,
ſelb=
ſiſche Eiſen= und Stahlproduktion und ebenſo auf die oberſchle= einem militäriſchen Aufgebot, die Einrichtung einer für alle
poli=
ſiſche Kohlenproduktion ſtützen muß. Der Reichsverband der
deutſchen Induſtrie verlangt mit allem Nachdruck, daß
Oberſchle=
ſien, auch mit Rückſicht auf den unlösbaren techniſchen Zuſam= faſt ausſchließlich auf landwirtſchaftliche Produktion
angewieſe=
menhang des Induſtriegebietes, ungeteilt beim Deutſchen Reiche
verbleibt, und ſieht hierin die alleinige Vorausſetzung für die
Erhaltung Oberſchleſiens als blühendes und zukunftsreiches wirtſchaftliche Abhängigkeit eines benachbarten größeren Staates
Wirtſchaftsgebiet.
Polniſches Treiben in Oſtpreußen.
GRZ. Königsberg, 4. Aug. In dem maſuriſchen
Ge=
biet und insbeſondere im Kreiſe Marienwerder arbeitet eine ſehr
eifrige polniſche Propaganda mit den verwerflichſten
graben. Dabei arbeitet man auf polniſcher Seite außerordentlich Rußland wäre es zweiſellos ein Leichtes geweſen, unter
Wah=
geheim, ſo daß es nur in den wenigſten Fällen gelingt, den ver= uung der politiſchen und kulturellen Autonomie der Randſtaaten
ſteckten Flugblattverteilern auf die Spur zu kommen. In den
polniſchen Propagandaſchriften wird offen ausgeſprochen, die
Entſcheidung üben Danzig, das Memelland, Litauen und Oſt= eigenen Wirtſchaft genug zu tun, ſie hielten ihre imperialiſtiſchen
preußen werde fallen, wenn die oberſchleſiſche Frage für Polen
günſtig erledigt iſt. Im Pommerellen beſchmutzen die
deutſch=
feindlichen Agitatoren die Deutſchen mit den niedrigſten Beſchul= unter ruſſiſcher Führung möglich war, verſäumt. Jetzt hat
Po=
digungen, indem ſie behaupten, die Deutſchen hätten die
Teue=
ſie es geweſen, die das Ordensſchloß Mewa in Brand geſteckt hät= einigen, der unter der alleinigen Vorherrſchaft der polniſchen
ten, um die dort untergebrachten 600 polniſchen Soldaten ums Republik ſteht. Dieſer Politik ſteht eine zweite Richtung gegen=
Leben zu bringen. Die behördlichen Inſtanzen in Oſtpreußen über, die eine Vereinigung der Randſtaaten unter Ausſchluß
widmen den polniſchen Machenſchaften ſchärfſte Aufmerkſamkeit. Polens anſtrebt. Dieſe beiden Richtungen charakteriſieren letzten
GRZ. An der oſtpreußiſchen Grenze haben, wie berichtet
wird, die Polen etwa 100 Kilometer von der Grenze entfernt
ſchwere Geſchütze und Maſchinengewehrneſter mit erringen zu können, ohne zu bedenken, daß der einzige Erfolg
ſchleſien gegen einen polniſchen Ueberfall zu verteidigen. Eine
Bande von polniſchen Spionen arbeitet in Oſtpreußen. Im und mit dieſer die Herrſchaft im Oſten auszuüben, weitaus
rich=
die Truppen Zeligowskis auf Oſtpreußen abgedrängt werden, wege, indem ſie verſucht, einen Staat wie Polen, der, ſelbſt wenn
und in polniſchen Kreiſen rechnet man in ſolchem Falle damit, er in ein bis zwei Jahrzehnten genügend wirtſchaftliche Kraft
ge=
daß Oſtpreußen gezwungen werden würde, ſeine Neutralität
auf=
könnte.
Danzig.
* Im Danziger Volkstage kam es heute nachmittag
zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen den Linkspar= in ſich eine Kraft von weit größerer Tragfähigkeit, als ſie das
teien und dem Senat. Die Verhandlung begann mit einer ſehr
erregten Anklagerede des Führers der unabhängigen
Sozial=
demokraten Mau, der die Senatsmitglieder mit ſchweren
Einzelnummer 25 Pfg.
Schimpfworten beleidigte. Die Erregung wurde dadurch ſehr
geſteigert und die Sitzung mußte unterbrochen werden. In der
Hauptſache hatten die Angrifſe ihren Grund in der Anweſenheit
eines Kommandos der Sipo im Volkstagsgebäude unmittelbar
neben dem Plenarſitzungsſaal. Die Sipo war ſchwer bewaffnet,
mehr beſonders groß. Andererſeits, wie ſollen die Kohlenfelder unter anderem auch mit Handgranaten. Die Linksparteien
ver=
langten Abzug der Sipo und verhinderten durch andauernden
Lärm eine Verhandlung des Parlaments. Als nach
wiederhol=
ter Vertägung der kommuniſtiſche Abgeordnete Schmidt gegen
Oberſchleſiens 13 Prozent der Geſamtförderung. Von beſonderer einen deutſchnationalen Redner tätlich wurde, erſchien ein
Kom=
mando der Sipo in Stärke von einem Offizier und 14 Manm im
Sitzungsſaal und verhaftete auf Veranlaſſung des Senators des
Innern Schümmer die beiden Abgeordneten Schmidt und Rahn
von der Komuniſtiſchen Partei, Bezirk Danzig. Die
Links=
parteien begleiteten die Verhaftung mit ungeheuerem Lärm und
verhinderten jeden weiteren Verſuch der bürgerlichen Parteien,
in eine ſachliche Beratung einzutreten. Unter großer Erregung
wurde um 6 Uhr abends die Sitzung endgültig geſchloſſen,
nach=
dem die Oppoſitionsparteien auch den Senatspräſidenten, der
eine Erklärung abgeben wollte, daran hinderten. Das
Volkstags=
gebäude und das Regierungsviertel waren durch Sipo abgeſperrt.
Amtlich wird noch gemeldet: Ueber die Vorgänge in der
heutigen Sitzung des Volkstages veröffentlicht der Senat eine
Erklärung, in der es heißt: Nach Artikel 13 der Verfaſſung
übt der Präſident im Volkstage Polizeigewalt aus. Auf Grund
des ihm zuſtehenden Rechtes hat der Präſident des Volkstages
unter dem heutigen Tage dem Senat eine ſchriftliche Erklärung
ausgehändigt, in der es unter anderem heißt: Auf Grund des
Artikels 13 der Verfaſſung habe ich zur Ausführung der
Polizei=
gewalt dem Erſuchen der Regierung und der Mehrheitsparteien
des Volkstages ſtattgegeben, ein genügend ſtarkes
Polizeiaufge=
bot in das Haus des Volkes zu legen. Ich ermächtigte die
poli=
zeilichen Organe, die nötigen Vorkehrungen zur
Aufrechterhal=
tung der Ordnung und Sicherheit durch Abwendung aller
Ge=
fahren und ungeſetzlichen Verbrechen zu treffen. Die
Abgeord=
neten Schmidt und Rahn haben in fortgeſetzter Handlung,
zu=
letzt durch tätliche Berührungen und Bedrohung des zur Rede
zugelaſſenen Abgeordneten Niehuus, der eine Erklärung der
ſtärk=
ſten Partei des Volkstages abgeben wollte, ein Verbrechen gemäß
8 105 des Strafgeſetzbuchs begangen, wonach derjenige, der die
geſetzgebende Verſammlung zur Faſſung oder Unterlaſſung von
Beſchlüſſen nötigt, mit Zuchthaus nicht unter fünf Jahren
be=
ſtraft wird. Nach 8 21 der Verfaſſung darf ein Abgeordneter bei
der Ausübung der Tat oder ſpäteſtens einen Tag ſpäter mit
Ge=
nehmigung des Volkstages verhaftet werden. Die Verhaftung der
beiden Abgeordneten iſt unmittelbar nach dem Begehen der Tat
erfolgt. Der Senat hat durch dieſe Feſtnahme den Terror, der
von der äußerſten Linken ſchon ſeit Wochen auf die Mehrheit des
Hauſes ausgeübt wurde, ein Ende zu machen verſucht.
Hoffentlich wird dieſe Maßregel genügen, um die
parlamen=
tariſchen Arbeiten des Volkstages in Zukunft ſicherzuſtellen.
Der Senat billigt das entſchloſſene Eingreifen des Senators des
Innern. Wenn es nicht gelingt, den Terror der äußerſten
Lin=
ken mit geſetzlichen Mitteln zu beſeitigen, ſo würde dies ein
frei=
williges Abdanken der verfaſſungsmäßigen Staatsgewalt
bedeu=
ten und die unheilvollſten Wirkungen für das junge Staatsweſen
in ſich ſchließen.
Der Bund der Randſtaaten.
DNV. In den Randſtaaten iſt zurzeit eine Konferenzwut
ausgebrochen, die zeigt, wie dringend die Notwendigkeit des
Zu=
ſammenſchluſſes dieſer unnatürlichen Einzelgebiete ſich jetzt ſchon
geltend macht. Für jeden Kenner der einfachſten
wirtſchafts=
politiſchen Fragen mußte es klar ſein, daß dieſe kleinen Staaten=
Verluſt von Elſaß=Lothringen mehr als bisher auf die oberſchle= ſtändig nicht eriſtenzfähig waren. Der Schutz der Grenzen mit
tiſchen Verwaltungszweige eigenen Verwaltung erfordert einen
ſo hohen Koſtenaufwand, daß eine geſunde Finanzlage dieſer
nen kleinen Randſtaaten ſich auf keinemn Wege ermöglichen ließ.
Es war blar, daß dieſe Randſtaaten früher oder ſpäter in die
kommen würden, und die Frage war eigentlich nur, wer dieſer
überlegene wirtſchaftliche Nachbar ſein ſollte, Rußland, Polen
oder Deutſchland.
Der Volkscharakter der Bebölkerung der Randſtaaten ſowie
die wirtſchaftliche Struktur ihres Landes legten die natürliche
Tendenz von vornherein nach dem Oſten. Ein Anſchluß an
Mitteln, um die Stimmung der dortigen Bevölkerung zu unter= Deutſchland wurde durch dieſe Faktoren erheblich erſchwert. Für
dieſe wieder in den großen ruſſiſchen Wirtſchaftskörper
einzu=
fügen. Aber die Bolſchewiſten hatten mit der Zerſtörung ihrer
Pläne im Orient für wichtiger und haben deshalb den
Augen=
blick, in dem ein erfolgreicher Zuſammenſchluß der Randſtaaten
len ſeine Offenſive begonnen und benutzt ſein politiſches
Ueber=
rungskrawalle in Pommerellen hervorgerufen und ferner ſeien gewicht, um die Nandſtaaten zu einem Staatenbunde zu ver=
Endes den engliſch=franzöſiſchen Gegenſatz in Oſteuropa. Die
engliſche Politik iſt die Erbin der deutſchen Randſtaatenpolitik,
dieſer ſinnloſen Politik, die da glaubt, durch Zerſplitterung des
ruſſiſchen Wirtſchaftsgebietes die Herrſchaft über ganz Oſteuropa
der Front nach Deutſchland zu angelegt. Dieſe Feſtungen ſollen letzten Endes die Auflehnung der in ihrer geſunden
Wirtſchafts=
den Zweck haben, einen Angriff auf Oſtpreußen ins Werk zu entwicklung geſtörten Völker gegen die politiſchen Intriganten
ſetzen, falls Deutſchland in die Lage verſetzt werde, ſich in Ober= ſein muß. In ihrer Tendenz iſt demgegenüber die franzöſiſche
Politik, die danach ſtrebt, eine Vormacht des Oſtens zu ſchaffen
litauiſch=polniſchen Könflikt beſteht neuerdings die Gefahr, daß tiger. In der Wahl ihres Objekts iſt fie völlig auf dem
Holz=
zugeben und dadurch ein deutſch=polniſcher Kriegsfall entſtehen winnen ſollte, um ſich ſelbſt zu erhalten, doch niemals in der
Lage ſein wird, ſo vie Organiſationskraft aufzubringen, um
für die Vormachtſtellung im Oſten geeignet zu ſein. Mit
mili=
täriſcher Macht allein kann dieſe Fähigkeit nicht erworben
wer=
den, und ſelbſt die ſtark zerſtörte rufſiſche Wirtſchaft birgt heute
polniſche Wirtſchaftsfyſtem wird je aufbringen können.
Die Ausſichten, daß es gelingen wird, das ruſſiſche
Wirt=
ſchaftsſyſtem ſo rechtzeitig in Gang zu bringen, daß es aus ſich
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 6. Auguſt 1921.
Nammer 2 :
heraus die Kraft hätte, die wirtſchaftliche Führung im Oſten
zu übernehmen, ſind ſehr gering. Die wirtſchaftlichen
Notwen=
digkeiten werden deshalb die Bildung eines Randſtaatenbundes
ohne Frage erzwingen. Es wäre nur zu wünſchen, daß dieſer
Bund eine Gleichberechtigung aller im Bunde beteiligten
Rand=
ſtaaten ſicherſtellt und nicht zu einer Vorherrſchaft irgendeines
von den Engländern oder Franzoſen beſonders patroniſierten
Staates führt. Von dieſem Geſichtspunkt aus werden die
Ver=
handlungen, die bald in Niga, bald in Reval, bald in
Helſing=
fors und meiſt in wechſelnder Zuſammenſtellung abgehalten
wer=
den, vom deutſchen Standpunkt aus ſtets betrachtet werden
müſſen.
Die ruſſiſche Kriſe übertrieben?
Paris, 4. Aug (Wolff.) Das kommuniſtiſche Abendblatt
„Internationale” veröffentlicht ein Rundſchreiben des
Sowjet=
kommiſſars für auswärtige Angelegenheiten Tſchitſcherin,
in dem dieſer die weſteuropäiſche und amerikaniſche Preſſe wegen
Uebertreibung der Nachrichten über die
ruſſi=
ſche Hungersnot angreift. Dieſe erſtreckt ſich nach dem
Schriftſtück auf 10 Provinzen mit 18 Millionen Einwohnern, für
deren dringendſte Bedürfniſſe Tſchitſcherin 58 Millionen Pud
Getreide als notwendia bezeichnet. Daneben würden bis zum
15. September 15 Millionen Pud Saatgetreide gebraucht, die
aber möglichenweiſe zum Teil aus den nicht von der Trockenheit
geſchädigten Teilen Rußlands zu beſchaffen ſein würden. Das
Rundſchreiben beftreitet, daß die Wanderungen der Hungernden
ingendwo zu Ausſchreitungen geführt hätten. Im übrigen habe
die ruſſiſche Regierung bereits einen unabhängigen
Hauptaus=
ſchuß aus Perſönlichkeiten gebildet, die der Sowjetregierung fern
ſtänden. Dieſer Ausſchuß werde ſich demnächſt ins Ausland
begeben.
England, Deutſchland und Rußland.
Ein Fühler?
* Der Matin ſpricht an leitender Stelle von einem
eng=
liſch=deutſchen Ausbeutungsplan für Rußland,
der ſchon ſeit Monaten verfolgt werde. Die engliſche Politik
be=
fürchte ein mächtiges Rußland und wolle deshalb den ruſſiſchen
Markt und die ruſſiſchen Bodenreichtümer zugunſten ſeiner
In=
duſtrie ausbeuten. Die Wiederherſtellung des wirtſchaftlichen
Lebens in einem vollkommen ruinierten Rußland ſei aber nicht
Englands Aufgabe, und die Engländer allein ſeien ihr auch nicht
gewachſen. Es fehlten ihm die Spezialiſten und die Arbeiter,
die allein Deutfchland liefern könne. England habe ein
Inter=
eſſe daran, ſich hierüber mit Deutſchland zu verſtändigen. Die
Engländer hätten die Trennung zwiſchen reformiſtiſchen und
radikalen Bolſchewiſten begünſtigt. Ihr Mann ſei Kraſſin
ge=
weſen. Er habe in Berlin mit Vertretern der Gruppe Stinnes
und der Gruppe Siemens=Schuckert verhandelt. Die politiſchen
Bedingungen des Vertrages, die feſtgelegt worden ſeien, ſeien
die Entfernung von Trotzkij, Tſchitſcherin und Sinowjew und
die progreſſive Demobiliſierung der roten Armee. Die
Sowjet=
führer, die von der Regierung ausgeſchloſſen werden, müßten
ſich in den engliſchen Kolonien oder in Südamerika niederlaſſen.
Der erſte Vorſitzende der neuen Koalitionsvegierung werde
Kraſ=
ſin ſein. Rußland werde in drei Zonen eingeteilt. Die erſte
(Sibirien) ſolle Japan zur Ausbeutung, Mittelrußland England
und Südrußland den deutſchen Syndikaten mit Unterſtützung
des engliſchen Kapitals überlaſſen werden, wenn der Augenblick
gekommen ſei, daß Lenin nach Berlin und London reiſt, um die
notwendigen Verträge zu unterzeichnen.
Die deutſchfeindlichen Ausſchreitungen in Auſſig.
Prag, 4. Aug. (Wolff.) In der Sitzung des Senats gab
der Minifterpräſident eine Erklärungüber die geſtrigen
Vor=
fälle in Auſſig ab. Er ſagte u. a.:
Nach der Rede eines Abgeordneten zerſtreute ſich die etwa
2000 Perſonen zählende Menge. In dieſem Moment fielen
plötz=
lich 5 oder 6 Schüſſe aus den Reihen der Legionäre, welche
heran=
gekommen waren. Die Sache iſt noch nicht völlig geklärt und
muß unterſucht werden. Die Legionäre entfernten ſich auf eine
Aufforderung der Gendarmerie hin, welche den Marktplatz
ab=
geſperrt hatte. Auch an einer anderen Stelle fielen einige Schäſſe.
An einer dritten Stelle kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen dem
Publikum und demobiliſierten Legionären. Am 11 Uhr nachts
trafen polizeiliche Verſtärkungen ein. Bei den Zuſammenſtößen
wurden 10 Perſonen verletzt, von denen eine geſtorben iſt. Es
herrſcht in Auſſig vollkommene Ruhe. Die politiſche Behörde
hat alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Geſtern abend wurden
noch Gendarmerieverſtärkungen nach Auſſig entſandt. Gegen
alle Schuldigen wird rückſichtslos nach dem Geſetze eingeſchritten
werden. Der Miniſterpräſident befaßte ſich weiter mit den
Er=
eigniſſen, welche den geſtrigen Vorfällen vorangegangen waren.
Er ſagte: Am 18. Juli fand eine öffentliche
Proteſtverſamm=
lung der deutſchen Parteien gegen das Steuerſyſtem und die
ſchweren Steuerlaſten ſtatt. Die Redner ſparten nicht mit den
ſchärfſten Worten. Ein Redner ſchloß ſeine Anſprache: „Nichts
für dieſen Staat, alles für das Volk!‟ Dies iſt nur ein kleines
Beiſpiel bewußter ſyfiematiſcher Arbeit gewiſſer deutſcher Kreiſe,
handelt es ſich nun um die Nichtabführung von Steuern, den
Nichtantritt von Militärdienſten oder um bewaffneten
Wider=
ſtand gegen die Republik. Daß dies nicht eine platoniſche
Auf=
forderung iſt, daſür diene zum Beweis, daß in den Grenzorten
125 deutſche Mauſergewehre mit 10 000 ſcharfen Patronen
ge=
funden wurden. Die Regierung hat genügend Mittel zur Hand/
eine ſolche Tätigkeit im Keime zu erſticken und wird es nicht
dul=
den, daß unberufene Faktoren eingreifen. Als Vergeltung für
den 18. Juli berief die tſchecho=ſlowakiſche Legionärsgemeinde
eine Verſammlung für den 31. Juli ein. Es kam zu einigen
Zu=
ſammenſtößen mit der deutſchen Bevölkerung, die größtenteils
durch das provokative Benehmen der Deutſchen veranlaßt wurz
den und zu unbeſonnenen Taten führten. Die Regierung hat
ſofort eine ſtrenge Unterſuchung eingeleitet. Der
Miniſterpräſi=
dent ſprach ſein Bedauern über die Ereigniſſe aus, welche nicht
geeignet wären, zum ruhigen Zuſammenleben der Nation
bei=
zutragen.
Die Erklärung des Miniſterpräſidenten wurde vom Senat
nach kurzer Debatte zur Kenntnis genommen. Dafür ſtimmten
alle tſchechiſchen bürgerlichen Parteien, dagegen die tſchechiſchen
Kommuniſten. Die deutſchen bürgerlichen und
ſozialdemokrati=
ſchen Senatoren waren nicht erſchienen.
Wien, 4. Aug. (Wolff.) Nach Prager Meldungen ſtellt
das Prager Tagblatt entgegen den amtlichen Meldungen über
die Auſſiger Ausſchreitungen der tſchechiſchen
Le=
gionäre feſt, daß eine 5000köpfige Menge die Rede des
Ab=
geordneten Kaibl anhören wollte, als plötzlich 200 bewaffnete
Le=
gionäre und Ziviliſten mit Browningpiſtolen, Schlagringen und
Gummiknütteln auf die Menge einſtürmten, zuerſt in die Luft
und dann in die Menge hineinſchoſſen und Frauen und Kinder
niederſchlugen. Ein Arbeiter wurde durch einen Bajonettſtich
getötet und mehrere Perſonen ſchwer verletzt. Die wilde Jagd
auf die Deutſchen dauerte bis 10 Uhr abends. Dann durchzogen
die Legionäre ſingend und ſchreiend die Stadt. Um Mitternacht
trat Ruhe ein.
Prag, 5. Aug. (Wolff.) Im Abgeordnetenhaus
gab der Miniſterpräſident eine ähnliche Erklärung über die
Er=
eigniſſe in Auſſig ab, wie im Senat. Die deutſchen
Sozial=
demokraten begleiteten die Ausführungen mit
ſtürmi=
ſchen Widerrufen und Lärm, wobei die Worte des
Red=
ners manchmal unverſtändlich blieben. Neu aus der Rede war
die Verſicherung, daß, ſoweit es ſich um Waffen handele, für die
demobiliſierten Legionäre dieſelben Vorſchriften wie, für die
übrigen Bürger der Republik gelten. Die deutſchen
Sozial=
demokraten brachten einen Antrag auf Eröffnung der Debatte
ein, welcher aber vom Hauſe abgelehnt wurde, was wiederum
heftigen Widerſpruch bei den deutſchen Sozialdemokraten auslöſte.
Die Wirtſchaftskriſe in der Tſchecho=Slowakei.
Prag, 4. Aug. (Wolff.) Pravo Lido erfährt, daß die
Mys=
lowitzer Eiſenwerke bereits 5000 Arbeiter entlaſſen haben, weitere
Entlaſſungen ſollen folgen. Auch die Prager Eiſeninduſtrie=
Geſellſchaft hat ihre Betriebe eingeſchränkt, wodurch ebenfalls
einige Tauſend Arbeiter brotlos geworden ſind. In allen
In=
duſtriegebieten erfolgen Einſchränkungen. Im Anſchluß an dieſe
Feſtſtellungen ſpricht ſich das Blatt für die Teilnahme der
So=
zialiſten an der Regierung aus, damit die Arbeiterſchaft dem
An=
ſturm des Kapitalismus nicht underliege.
Die Reparationen.
* Eine Mitteilung der Repavationskommiſſion an die
Havasagentur beſtätigt im wefentlichen die geſtrigen Angaben
des Temps über die Verteilung der der
Nepara=
tionskommiſſion zufließenden Beträge und beſagt
überdies noch, die Reparationskommiſſion hätte beſchloſſen, daß
die von ihr den Beſatzungsmächten als Erſtattung der
Be=
ſatzungskoſten vor dem 1. Mai gewährten Summen in der Weiſe
zurückvergütet werden, daß zuerſt die Macht, die im Verhältnis
zur Geſamtſumme der genannten Ausgaben bisher den
gering=
ſten Betrag erhalten hat, eine Rückvergütung erhält, und daß in
der gleichen Weiſe weiter berfahren wird, bis die verſchiedenen
Mächte proportional in der gleichen Weiſe entſchädigt werden.
— Bezüglich der Zahlungen Deutſchlands auf Grund der
Zah=
lungsaufſtellung hatte die Kommiſſion bekanntlich beſchloſſen, um
Störungen auf dem Geldwarkt zu vermeiden, daß die Zahlungen
Deutſchlands im Juni verſuchsweiſe nicht mehr in Dollars,
ſon=
dern in europäiſchen Währungen geleiſtet werden können. Für
Juli wurde die gleiche Zahlungsweiſe vorgeſehen.
Ueber die Viehlieferungen heißt es dann: Wie
kürz=
lich der deutſchen Regierung mitgeteilt wurde, müſſen folgende
Viehlieferungen in den nächſten ſechs Monaten auf Grund des
Anhangs 4 Teil 8 des Vertrages von Deutſchland ausgeführt
werden: 29 400 Pferde, 130 000 Schafe und 175 000 Stück
Horn=
vieh. Dieſe Lieferungen ſind außer denen vorzunehmen, die
auf Grund gewiſſer Vereinbarungen verſchiedener alliierter
Re=
gierungen mit Deutſchland als Erſatzleiſtungen für Artikel 238
vorzunehmen ſind.
Die Entwaffnung.
* In Erfüllung der Londoner Entwaffnungsnote der
En=
tente ſind, den Blättern zufolge, geſtern wiederum 190
Offi=
ziere der Reichswehr entlaſſen worden. Es handelt ſich
hierbei um die Verringerung der Offiziersſtellen, wie ſie
Gene=
ral Nollet zwecks Einreihung der höheren Verwaltungsbeamten
beim Militär in die erlaubte Zahl von 4000 Offizieren
gefor=
dert hatte.
Die Folgen der letzten Dürre=Perio
W.W. Die große Trockenheit und Hitze, unter der in der
ten Wochen und Monaten nicht nur Deutſchland, ſonderm
Europa (Süd= und Südoſteuropa ausgenommen) zu leidem
iſt leider nur durch wenige kühlere und regneriſche Tage
brochen worden. Die bisherigen Folgen dieſer ſeit Jahr=n
erhörten Dürreperiode ſind erheblich. Ein völlig klares Bi.d
den Schädigungen, welche die Landwirtſchaft erlitten ha
ſich zwar noch nicht zeichnen, aber im großen und ganzer
man bereits überſehen, daß der Ausfall ſowohl der
Gen=
ernte als auch der Hackfrucht= und Futterpflanzenernte
gai=
deutend ſchlechter ſein wird, als man noch vor anderthalb
ten annehmen durfte. Es zeigt ſich hier von neuem, daß /
Vorausſetzungen über Ernteausſichten i
nur Vermutungen ſein können, da ungünſtige Witte-n
verhältniſſe in kürzeſter Zeit die Lage völlia zu ändern verzu
Die erſten ungünſtigen Nachrichten kamen ſchon Anfang Jruf
Weſteuropa; bis tief nach Weſt= und Südweſtdeutſchland
litten die Felder unter der wochen=, zum Teil monatel
Trockenheit. Dann wurde auch aus den übrigen Teilen
europas über anhaltende Dürre geklagt; ſo iſt die neueſte
liche Ueberſicht über die Ernteausſichten in Dänemark (vm
Juli) recht entmutigend. In den letzten Tagen ſind damn
Nachrichten aus Rußland gekommen, die von einer vil
Mißernte ſprechen. Dort ſind nach der Trockenheit im Jul/
liche Regen niedergegangen, die mehr geſchadet als genützt /4
das Getreide lagert und wächſt auf dem Halm aus.
Ukraine vernichten auch noch Schädlinge, beſonders bei
rüben, die Ernte.
In Deutſchland ſind die Schädigungen auf leichten
teilweiſe geradezu furchtbar; am wenigſten haben die Keitz
auf ſchweren Böden gelitten, was ja erklärlich iſt, da
waſſerhaltende Kraft bedeutend größer iſt als die des En).
Am geringſten haben naturgemäß die Winterſaaten, alſo Fo=
Winterweizen und Wintergerſte, gelitten, da die Entig
dieſer Getreidearten bei Einſetzen der Trockenheit ſchon
vorgeſchritten war als die des im Frühjahr beſtellten
Scn=
getreides. Allgemein haben die gutgedüngten Felder me,
gelitten. Es muß hier darauf hingewieſen werden, Qun
Schäden noch geringer geweſen wären, wenn — wie die
wirtſchaft verlangte — die Entſcheidung über das Umlagem
ren bereits zur Zeit der Beſtellung gefallen wäre. Die ſ
wirte wären dann über die Art der Preisbildung für E
im klaren geweſen und hätten mehr Kunſtdünger antm
können. So rächt ſich auch hier wieder die
Verzögerun=
großen Beſorgniſſen gibt auch die Kartoffelernte Anlaf
vielerorten das Kraut ſchon welk geworden iſt und nun noft
ſetzender Regen höchſtens zu einem für die Ertragsſtei)
bedeutungsloſen Wiederergrünen führen kann. Es beſteht
die, wenn auch geringe Hoffnung, daß wenigſtens in eir
Diſtrikten der letzte Regen noch rechtzeitig gekommen iſt 1i
Kartoffelmißernte nicht ſo ſchlimm wird, wie man bef
Ein nicht wieder gutzumachender Schaden iſt aber bei den
pflanzen entſtanden. Bei vielen Wieſen iſt der zweite d
völlig verloren; die Kleefelder und ſonſt gebauten Futterp
verſagen infolge des Waſſermangels vollſtändig und werde
kaum noch erholen. Die ſo entſtandene Futternot hat die ſta
Bevölkerung bereits zu ſpüren bekommen, denn in allen
ren Städten haben in den letzten Wochen die Milchliefen
abgenommen und die Butterpreiſe eine ſtarke Erhöhung Ii
auf den Weltmarktpreis erfahren. Andererſeits ſind die
preiſe geſunken, weil die die Preisbildung beſtimmenden
triebszahlen auf den Märkten infolge des Unvermögensſ=
Landwirte, ihr Vieh durchzuhalten, ſehr geſtiegen ſind. Jn
deſſen dürften die Preiſe im Herbſt, da dann entſprechend weon
Vieh zum Verkauf bereit ſteht, wieder anziehen. Daß auſ
Gemüſeerzeugung und die Obſternte von der Dürre ſehr 2
ſtig beeinflußt ſind, wird durch die geringen Anfuhren
Märkten und die bereits eingetretene Preiserhöhung
erwieſen.
Iſt es nun auch ſicher, daß durch die Dürre die Be
Lebensmittelproduktion ſchwer geſchädigt worden iſt, ſo laße
doch alle Folgen im einzelnen noch nicht überſehen. Insb
dere gilt das von der Preisbildung für Getreide, das durchd
lich am wenigſten durch die Dürre gelitten hat. Die Geß
preiſe ſind weit mehr als die Preiſe für tieriſche Produk=
Weltmarkt abhängig; es iſt, da in der letzten Zeit der O/
Preis für freies Getreide ſich dem Weltmarktpreis ziemlickl
glichen hat, nicht ausgeſchloſſen, daß die Brotpreiſe kein
höhung erfahren.
Kleine politiſche Nachrichten.
Die neuen Steuern. Donnerstag nachmittag fand ein
binettsſitzung ſtatt, die ſich, wie die Deutſche Allgemeine Zeitz
fährt, mit der Weiterberatung der neuen Steuervorlogen beſck)
Die Beratungen des Kabinetts über die neuen Steuergeſetze ſtehen
Blatt zufolge vor dem Abſchluß. Eine ausführliche Mitteilung
über iſt in kürzeſter Zeit zu erwarten.
Die Wiener Mittagsblätter vom 4. Auguſt gebn
Bericht einer Korreſpondenz wieder, wonach der interalliierte Hee”
ſchuß die Aufſtellung von Unteroffiziersſchulen un
Abhaltung größerer Truppewübungen über den Rahmen eines
Mein Alltagsweg.
Von Walter Schweter.
Jahraus, jahrein, Werktag für Werktag, und an jedem
Mor=
gen gehe ich zur Arbeit den gleichen, langen Weg, wenn mich
nicht Regengüſſe in die Straßenbahn zwingen, oder goldene
Ferientage in die Ferne tragen.
„Wie langweilig das iſt, ſo viele hundert mal im Jahr
im=
mer denſelben Weg zu traben, immer durch die gleichen Straßen
und Gaſſen zu wandern und immer zwiſchen denſelben Häufern
dahin!” Wie oft hat man mir das ſchon geſagt.
Aber der Frühling, der ſo freigebig ſeinen Blütenreichtum
um Haus und Hof ſtreut, die helle, warme Sommerzeit, der
Herbſt mit ſeiner bunten Pracht und des Winters Launen,
lachender Sonnenſchein, feuchte Nebelſchleier, die durch die Gaſſen
huſchen und der Schneeflocken luſtiges Gewimmel, und dann die
mir begegnenden großen und kleinen Menſchen geben ja dem
Weg an jedem Tage ein anderes Geſicht.
Wieviel wäre allein von den Mädchen und Buben zu ſagen,
die ich heranwachſen ſehe, von ihrem lieben Geſchwätz, das ich
erlauſcht, oder von dem alten Landſtreicher, der müde und
be=
ſtaubt vom Rheintal kam und auf den glühend heißen Straßen
noch zur Donau hatte wandern wollen.
Am liebſten gehe ich durch die kleinen Vorſtadtſträßchen, wo
am Feierabend zwiſchen den Blumentöpfen junge und alte
Ge=
ſichter beſchaulich auf das ruhige Leben der Gaſſe herabſchauen,
wo im Herbſt noch der alte, vertraute Klang der Dreſchflegel zu
hören iſt und an warmen Tagen die Kleinſten neben der
ſchnur=
renden Katze auf den beſonnten Stufen ſitzen. Ganz ſo ſauber
wie die wir in der Stadt begegnenden Kinder ſind die
nackt=
beinigen Buben und Mädchen freilich nicht, dafür aber um ein
gut Teil kindlicher.
Aus dem haſtigen Treiben der Hauptſtraße rettete ich mich
immer auf einen ſtillen Platz, der ſich zwiſchen zwei von dichtem
Baumgezweig überdachten Wegen friedlich breitet. Inmitten
kleiner Wieſen, die oft ganz überſät ſind mit den weißen
Blüten=
ſternen der Maßliebchen, ſteht ein alter Brunnen. Grau iſt die
breite Steinſchale, aus der ein heller Strahl luſtig zur Höhe
ſtrebt, grau das weite, tiefe Becken, doch leuchtend ſamtgrün
über=
zogen die Rücken der vier ſteinernen Löwen, die unermüdlich
dünne Waſferſtrahlen aus ihren Rachen ſpeien. Wie Diamanten
blitzend fallen die klaren Tropfen über den glatten Schalenrand,
ſprühen übermütig auf den glänzenden Raubtierleibern und
tanzen, im Morgenſonnenſchein glitzernd, auf dem ſchmalen
Brunnenrand.
Doch all das Erquickende, das mich hier auf dem grünen, ſtillen
Eiland umfängt, iſt nicht einmal das, was mich am meiſten feſſelt.
Faſt jeden Tag, ſchon ein paar Jahre lang, immer zur
ſel=
ben Zeit, begegnet mir hier ein junges Mädchen. Faſt noch ein
Kind iſt’s, vergleichbar mit der erſten Blütenknokpe der wilden
Roſe, die vom Hauch des Lenzes wachgeküßt, ſich eben anſchickt,
ihre Blättchen zu entfalten. Ich weiß nicht, wo das liebliche
Dirnlein wohnt, nicht, wohin e3 in jeder Morgenfrühe geht,
auch nicht, ob es ſchon einmal darauf geachtet hat, daß wir uns
alltäglich zur ſelben Stunde und an der gleichen Stelle begegnen.
Und hätte nicht nach jahrelangem Vorbeiwandern einmal eine
der Geſpielinnen den Namen des Kindes hinter ihm drein
geru=
fen, dann wüßte ich auch den nicht. Zwar kenne ich nun erſt den
Vornamen und glaube nicht, daß ich den anderen jemals werde
hören. — Daß mein Lieſel ſchlank und flink iſt wie ein
Bachſtelz=
chen und ein helles, fröhliches Geſicht hat und helle Haare, das
weiß ich natürlich ſchon lange, doch daß die Augen blau ſind, erſt
ſeit geſtern. Lieſel drehte zwar das Köpfchen ſchnell zur Seite,
als ich ſie mir einmal genau habe betrachten wollen, und es zuckte
halb ſchelmiſch, halb ärgerlich um die Lippen, doch jetzt weiß ichs.
Wüßte das Mädchen auch, daß es mir die allerſeligſte
Fu=
gendzeit, als mein Mädel noch geradeſo jung und ſo friſch und
ſo fröhlich mir entgegenlief, an jedem Morgen von neuem vors
Auge zaubert, dann trüge es vielleicht das Köpflein über den
ſchmalen, kindlichen Schultern noch einmal ſo ſtolz. Und wer
weiß, vielleicht müßte ich’s dann erleben, daß bald auch, wie die
tauſend anderen, allmorgendlich ein zigarettenſchmauchender
Junge das liebliche Kind begleitet. —
Noch ein paar hundert Schritte, und ich ſtehe an der kleinen
Pforte des Parkes, der mich alle Morgen eine Weile in ſeine
ſtarken Aryie nimmt. Zwiſchen alten Eichen und Buchen, breiten
Linden und hohen Platanen und Pappeln, umgeben von einem
ſchmalen Wieſengürtel, liegt ſchimmernd ein kleiner Teich, der ein
ſtilles, von Bäumen dicht beſchattetes Inſelparadies umſchließt.
Vom blumenbunten Ufer löſe ich den Kahn und gleite auf
dem ruhigen Spiegel bis zu der Stelle, wo die alte Weide mit
ihrem hängendem Gezweig ein lichtgrünes Zelt bildet und die
dunklen Aeſte der Eſche das Waſſer berühren. Hier gebe ich mich
ganz dem Zauber hin, den Baum und Strauch und ihre
ſanges=
luſtigen Bewohner über das friedliche Stückchen Erde ſpinnen. —
Aber nein, ich bin ja immer noch auf dem Parkweg. Wäre
die Fahrt zu der grünen Inſel nicht nur in Gedanken geſchehen,
ich käme wahrlich heute nicht mehr an meine Arbeit.
Es hat in der Nacht geregnet. Die Wieſen duften ſtärker
als je, und das Gezwitſcher aus den tauſenden kleinen
Vogel=
kehlen verſchließt dem Lärm der Straße den Eintritt in meine
ſtille Welt.
Jetzt ſchlüpfe ich durch ein ſchmales Tor wieder auf die
Straße und ſtehe vor einem winzigen Laden, der ſich in ri.
der Beſcheidenheit zwiſchen zwei hohe, ſtolze Häuſer
zwängt hat.
Einmal habe ich in ſeiner Nähe gewohnt. Da war der
Raum den lieben langen Tag angefüllt von den ſchmettel
Tönen aus den Kehlen eines jungen Schuſters und ſeine
narienvogels. Weil ich aber ihr einziger Kunde blieb un
mir trotz meiner wanderluſtigen Beine nicht gelingen woll 2!
beiden Vögel ſattzukriegen, ſo waren ſie eines Tages beide
geflogen und an ihrer Stelle ſaß mitten in Kartoffeln,
rüben und Salat eine dicke, runde Gemüſefrau. Lange 1a
es aber in dem engen Vogelbauer auch nicht ausgehalten,
dem das Futter nicht gefehlt hat, denn an einem Sommerm!
desſelben Jahres ſtand leuchtend über dem braunen Türchet
neuer Schuſtername; der iſt aber ſchon nach ein paar Mr
wieder mit hoffnungsvollem Grün zugepinſelt worden.
Jetzt hielt ein alter, weißhaariger Zeitſchriftenver
ſeinen Einzug in das kleine Lädchen. Faſt ein ganzes
lang ſah ich die bunten Blätter hinter den blanken Sch
dann ſaß in dem ſchmalen Raum wiederum ein Schuſte
aber ſtatt des Kanarienvogels einen jungen fröhlichen
G=
mitgebracht hatte.
Kam ich morgens an der Werkſtätte vorüber, dann 7)
aus einem der unterſten Fenſter des ſtolzen Hauſes zur Rr.
hinter den Fuchſienſtöcken ein liebliches Mädchengeſicht volle
wartung wach der Tür des Meiſters. Oeffnete ſie ſich niche!
dann ſpitzte das rotbackige Kind das Mäulchen, und ein
Pfiff ſchwebte leiſe zur Erde nieder. Wie durch Zaubers”
ging nun das Türchen auf, und der junge Geſelle trat in
toffeln und hemärwelig vor das verlockende Fenſter. Ich
nicht hören, was die beiden ſprachen, doch aus den glug
Geſichtern des Geplauders Inhalt mühelos leſen.
Dann bin ich auf der Landſtraße, die zwiſchen Le
Lindenreihen den blauen Taunusbergen zuſtrebt.
Dort, wo über den grünen Wipfeln das rote Dach we
Arbeitsſtätte hervorguckt, liegt eine alte Mühle. Verſtum?,
ihr fleißiges Geklapper, verſiegt der geſchwätzige Bach. „7
alten Pappeln, die wie zum Schutz vor dem grauen, grünnn
ten Haus ſtehen, geht rauſchend der Wind und ſpringt ube
Wogen der Kornfelder, die um die krummen Obſtbäume ſch.*
Vor einigen Jahren wohnte die Beſitzerin der Mühl*
altes, gebeugtes Mütterchen, noch in dem grauen Gemauet—
ſah die Alte nur ein einziges Mal; ſie ſtand an dem zerfün
Zaun, hielt in der einen Hand zwei rotbackige Aepfel, in De
deren einen Brief und bat mich, ihn, weil er Eile habe, Aie
Mtummer 215.
Sinaus verboten und überdies wegen augenblicklicher Truppenzuſam=
Shungen an der ungariſchen Grenze angefragt habe. Hierzu wird
7h feſtgeſtellt, daß der Bericht der Korreſpondenz nur hinſichtlich der
maffiziersſchulen zutreffend iſt, während ein Einſpruch ſeitens des
„Mliierten Ueberwachungsausſchuſſes gegen Truppenübungen und
enzuſammenziehungen im Miniſterium für Heeresweſen nicht
iniſterpräfkdent Briand empfing den deutſchen
Ge=
ſi4t träger in Paris und den franzöſiſchen Geſandten in Berlin,
Lau=
md evwiderte den Beſuch des Nuntius Cercetti, der am Samstag
Sräſidenten der Republik in Rambouillet ſein
Beglaubigungsſchrei=
werreichen wird.
je engliſche Regierung hat die amerikaniſche Regierung
laſſen, daß ihr der 11. November, als Tag der
Abrüſtungskon=
genehm ſei.
ttalien. Die Vertreter der Sozialiſten und der Fasziſten
unter=
tten in Gegenwart des Präſidenten der Kammer, de Nicola, ein
men, durch das ſie ſich verpflichten, die gegenſeitige Bekämpfung
gllen und Zuſammenſtöße zu verhindern. Bei Beginn der Sitzung
hmmmer wurde de Nicola von allen Abgeordneten lebhaft begrüßt.
Zmgoſlawien. Am Schluß der geſtrigen Sitzung der
geſetz=
n Verſammlung, die die Aufhebung der parlamentariſchen
Immu=
von 48 kommuniſtiſchen Abgeordneten beſchloß, verhaftete die Bel=
Polizei den Vollzugsausſchuß der Kommuniſtiſchen Partei.
ſzie Madrider Morgenblätter erklären, daß die Kolonne
rnerals Nadarro heroiſch auf dem Arruitberge aushält und ſich
an=
weiteren Widerſtand zu leiſten, trotzdem die Eingeborenen die
Be=
zuig wieder aufgenommen haben. Eine weitere Meldung beſagt,
dei Kolonnen und eine Kavalleriebrigade zu ſeiner Hilfe organiſiert
* ſind.
die große Nationalverſammlung in Angora hat
ſen, daß alle ihre Mitglieder an der Verteidigung des Vaterlandes
rnen ſollen, die militäriſchen oder mediziniſchen Mitglieder an der
1. die anderen bei Verwaltungsarbeiten hinter der Front.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den G. Auguſt 1921.
Seite 3.
Darmſtadt, 6. Auguſt.
Erngnnt wurde der Bibliothekar an der Univerſitätsbibliothek
eitor Dr. Karl Ebel zu Gießen mit Wirkung vom 1. September
s zum Direktor der Univerſitätsbibliothek zu Gießen.
rjebertragen wurde dem Schulomtsanwärter Heinrich Stein
AEndhauſen die Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Stornfels (Kreis
1m).
Die Gebühren der Ortsgeuichte, ſind ab 1. Auguſt neu geregelt.
nßterhöht worden. Von den Ortsgerichten (einſchließlich der
für Gemeinden mit 10 000 und mhr Einwohnern wird zu der
ein Teuerungszuſchlag von zwei Zehntel erhoben. Gleiches gilt
reib= und Entfernungsgebühr in ſolchem Falle. Die
Entfernungs=
t beträgt von jetzt ab 3 Mk. Aus dem Tarif verdient Hervor=
Beglaubigung einer Unterſchrift koſtet 3 Mk., werden mehrere
r/riften unter einer Urkunde gleichzeitig beglaubigt, beträgt die
u. für jede Unterſchrift 2 Mk. Für Erteilung einer Ausfertigung,
hm oder beglaubigten Unterſchrift einer bei den Ortsgerichtsorten
dlrhen Urkunde für die Seite (mindeſtens 32 Zeilen und
durch=
lrh 15 Silben) 1 Mk. Für Vorlegung von Urkunden oder öffent=
Süchern (Regiſtern) zur Einſicht 3 Mk. (Bei Vorlage des
Grund=
im den Geometer für Zwecke des Dienſtes erhält Ortsgerichtsvor=
Eir je zwei Stunden der Benützung 3 Mk., jedoch nicht über
für den Tag.) Für Vornahme freiwilliger öffentlicher
Ver=
uig beweglicher Sachen (auch Früchten auf dem Halm oder Stock,
ſter Holz auf dem Stamm) vom Betrage des erzielten Erlöſes bis
10 Mk. 10 Prozent, von 100—300 Mk. 4 Prozent, 300—5000 Mk.
z—nt, über 5000 Mk. 1 Prozent. Ueberſteigt der Erlös nicht 500
w kommt nur die Hälfte der Sätze in Anſatz. Bei
Weinverſteige=
n erhält Vorſteher bis zum Geſamterlös von 2900 Mk. 20 Mk.
für jedes weitere volle 1000 Mk. 2 Mk. mehr. Ueberſteigt
Er=
ſak 500 Mk., ſo kommt nur die Hälfte der Sätze in Anrechnung.
Vrpachtung von Grundſtücken in öffentlicher Verſteigerung ſind
hen Gebühzen wie bei Mobiliguverſteigerung, jedoch nicht unter
Bu entrichten. Die Gebühr berechnet ſich nach dem Betrag des
irſes für die Dauer der Pachſtzeit. Der Berechnung darf jedoch
üerer Betrag als das dreifache des einjährigen Zinſes zugrunde
gerden. Für Vornahme freiwilliger Grundſtücksverſteigerung im
elä ctlichen Auftrag erhält der Vorſteher 12 Mk. und bei
Zeitauf=
iser eine Stunde für jede angefangene weitere Stunde 5 Mark.
wirder Wert der Grundſtücke nur 1000 M. und weniger, ſo be rägt die
gebühr 6 Mk. (ſtatt 12 Mk.). Für Aufnahme Inventars, Vor=
Son Maßregeln zur Sicherung Nachlaſſes (Siegelanlegung), für
aSnahme für jede angefangene Stunde einſchließlich Hin= und
e 5 Mk. Die Gebühr muß vom zuſtändigen Amtsgericht feſt=
Serden. Für Errichtung eines Notteſtaments 3—20 Mk. (Feſt=
Ser Gebühr durch das es verwahrende Gericht.) Für Erſtatrung
Syerbfallsanzeige 5 Mk. Für Vornahme einer
Vollſtreckungsmaß=
dre Gebühr des Gerichtsvollziehers; iſt ſolche in
Gerichtsvoll=
ße5 ihrenordnung nicht beſtimmt, dann 5 Mk. Für Schätzung von
ſt icken bei Wert bis 1000 Mk. 3 Mk. bis 10 000 Mk. 5 Mk., bis
M. 8 Mk., bis 50 000 Mk. 14 Mk., bis 100000 Mk. 20 Mk.,
10b 900 Mk. von jeden angefangenen 100 000 Mk. 20 Mk. mehr.
mewirkende Gerichtsmann erhält die Hälfte dieſer Beträge. Bei
ſuhg von Gebäuden durch Bauverſtändige gilt die St. G.O. für
un und Sachverſtändige. Für Schätzung von Mobilien (Früchten
n Halm oder Stock und Holz auf dem Stamm) gelten die Sätze
inmobilien. Für Abgabe eines Gutachtens, Auskuuftserteilung
Ansſtellung eines Zeugniſſes über perſönliche oder
Beſitzverhält=
fpält Vorſteher 4 Mk., jeder mitwirkende Gerichtsmann 2 Mark.
rSgerichtsdiener erhält für Zuſtellungen (Behändigungen) 1 Mk.,
crnntmachungen durch die Schelle in Darmſtadt und Mainz 12.
Offenbach und Worms 10 Mk., in Gemeinden über 4000 Seelen
1, 2000—4000 Seelen 6 Mk., 1000—2000 Seelen 4,80 Mk., 500—1000
X Mk., bis 500 Seelen 3,20 Mk.
ſeernhaltung unzuverläfſiger Perſonen vom Handel. Der
Kreis=
ſus kann, im Falle dem Antrag auf Unterſagung des
Handels=
w3 entſprochen wird, Gebühren und Auslagen vom Betroffenen
nach Maßgabe des Verwaltungsrichtspflegegeſetzes und der
Gebühren=
ordnung rom 23. März 1912 erheben.
Eine neue Backverordnung für das Erntejahr 1921 iſt in der
heu=
tigen Nummer veröffentlicht. Mit Ablauf des 15. Auguſt treten alle
bis=
herigen Beſtimmungen über die Bereitung von Backwaren außer Kraft.
— Zuckerverkauf. Vom Lebersmittelamt wird uns im Anſchluß an
die Zuckerverkaufsanzeige für die Monate Auguſt, September und
Okto=
ber mitgeteilt, daß der Verkauf — für jede Marke 750 Gramm — auf
mehrere Wochen ausgedehnt ſein wird. Dodurch dürfte es allen
Bezugs=
berechtigten möglich ſein, den Zucker nach und nach einzukaufen.
* Sonntag in Heidelberg. Morgen Sonntag, den 7. Auguſt, fährt
von Frankfurt a. M. nach Heidelberg und zurück ein Sonderzug zu
ermäßigtem Fahrpreis. Die Fahrkarte Darmſtadt—Heidelberg, hin
und zuriick, koſtet 16 Mk., für Kinder
ſtadt. Die Fahrzeit beträgt jedesmal nur 70 Minuten. Es empfiehlt
ſich, die Karten heute ſchon am Schalter E oder K im Hauptbahnhof
zu löſen.
TU. Eine neue Hitzeperiode in Sicht. Der Beginn einer neuen
Hitzeperode ſteht unmittelbar bevor. Das vom Biskayaſee nach
Mittel=
europa gelangte Hochdruckg
Grad Celſius noch nicht erheblich überſteigen dürfte, wahrſcheinlich
wie=
der bis auf 30 Grad Celſius und mehr hinaufſteigen laſſen, ſodaß ſchon
für Sonntag alle Ausſicht auf eine neue Tropenglut beſteht.
— Die Dendrolsgiſche Geſellſchaft hielt hier ihre diesjährige
Jahres=
verſammlung ab, an der über 200 Herren aus allen Teilen Deutſchlands,
Oeſterreichs und Ungarns teilnahmen. Auch beteiligten ſich wieder zum
erſtenmal einige Mitglieder aus Japan. Die Tagung begann mit einer
Beſichtigung des durch ſeine reiche und ſeltene Pflanzenſammlung
welt=
berühmten hieſigen Botaniſchen Gartens, under Führung der Herren Prof.
Dr. Schenk, Darmſtadt, Graf Ambrozy Malonya (Ungarn),
Camillo Schneider, Verlin, Garteninſpekter Purpus, Darmſtadt
und Großgärtnereibeſitzer Seibert, Roßdyrf/Tarmſtadt, wobei
gleich=
zeitig den Teilnehmern Vortrag über die ſeltenſten und botaniſch
in=
tereſſanteſten Pflanzen und ihrer Herkunft gehalten wurde. Sämtliche
Teilnehmer berließen hochbefrießigt den Garten und traten dann zur
Beſichtigung der Künſtlerkolonie, wo Herr Profeſſyr Dr. Schenk den
Teilnehmern in kurzen Worten die Entſtehung und den Werdegang der
Kolonie ſchilderte und auf die großen Verdienſte für die Stadt Darmſtadt
hinwies, die ſich der frühere Großherzog erworben. Hierauf erfolgte ein
Rundgang durch den Herrngarten, wobei der verkienſtvolle Vorſitzende
der Geſellſchaft, Herr Graf Fritz von Schwerin, auf die
dendro=
logiſch intereſſanten Bäume aufmerkſam machte. Am Nachmittag
unter=
nahmen die Herren eine Beſichtigung der Parkanlagen das Jagdſchloſſes
Wolfsgarten, wo unter der perſönlichen Führung des früheren
Groß=
herzogs und ſeines Hofgärtners Herrn Göbel, die reichhaltige
Pflanzenſammlung ſtudiert wurde. Auch hier verließen die Teilnehmer
den Park mit dem Bewußtſein, Vieles und Schönes geſehen zu haben.
Am Abend begaben ſich die Herren noch nach Heidelberg, wo die Tagung
fortgeſetzt wurde und mit der Beſichtigung des Schloßgartens in
Schwetzingen ihren Schluß findet.
* Deutſche Kunſt. Man ſchreibt uns: Mitte Auguſt wird in hieſiger
Stadt eine Ortsgruspe de: Genoſſenſchaft „Deutſche Kunſt” ins Leben
gerufen werden. Es handelt ſich dabei, wie ſchon früher mitgeteilt, um
ein rein ſoziales Unternehmen, eine Wohlfahrtsverkaufso=Taniſation, die
ſich zur Aufgabe macht, nur gute Original=Kunſtwerke zu güinſtigen
Preiſen zu verkaufen ung notleidende begabte Künſtler aus den
Ueber=
fchſüſſen zu unterſtützen. Der Aufſichtsrat der Genoſſenſchaft ſetzt ſich
zuſammen aus einer Reihe bekannter Künüſtler, wie Profeſſor Fritz
Erler, Profeſſor Hahn. Hugo Ledexer, Slevogt, die eine Gewähr dafliv
bieten, daß nur gute Kunſtwerke veräußert werden. Die Genoſſenſchaft
finanziert ſich aus privaten Mitteln; die B=dingungen ſind äußerſt
gün=
ſtig. Jeder kann Mitglied der Genoſſenſchaft werden, der kleinſte
An=
teil beträgt 200 Mk. Für das eingezahlte Geld, das ſicher angelegt iſt,
wird jährlich ein Zins von 25 Prozent in Form von guten Kunſtwerten
ausgezahlt, die man ſich aus den jährlich ſtattfindenden Zinsbilder=
Aus=
ſtellungen Ger einzelnen Ortsgrußpen perſönlich nach freier Wahl
aus=
ſuchen kann. Mitte Aluguſt wird nun ein Bevollmächtigter der
Genoſ=
ſenſchaft zu einer Vorbeſprechuing nach dort kommen, um über die
Auf=
gaben der Genoſſenſchaft zu ſprechen und alle gewünſchte Auskunft zu
erteilen. Der Tag der Beſprechung wird noch bekanntgegeben.
— Kunſtausſtellung Mathilden Bye. Die von der Geſchäftsleitung
eingerichteten regelmäßigen Sonntagsführungen finden bei den
Ausſtellungsbeſuchern lebhaften Anklang. Zu der letzten Führung durch
Herrn Geh. Baurat Prof. Walbe hatten ſich weit über 100 Teilnehmer
eingefunden, die den ſachkundigen Erläuterungen mit lebhafteſtem
In=
tereſſe folgten. Füir die nächſte Führung am Sonntag, den 7. Auguſt,
vormittags 11 Uhr, hat ſich Herr Dr. Feigel, Kunſthiſtoriker am
heſſi=
ſchen Landesmuſeum, in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt.
In den letzten Tagen wurde die Ausſtellung u. a. auch von dem
kunſt=
hiſtoriſchen Seminar der Univerſität Bonn unter Führung des Herrn
Geh. Neg.=Nat Prof. Dr. Clemen eingehend beſichtigt. (Näheres ſiehe
Anzeige in heutiger Nummer.)
* Orpheum — Sommertheater. Heute Samstag, 6. Auguſt, letzte
Aufführung von „Zapfenſtreich”. — Als vorletzte Neuheit kommt am
Sonntag, 7. Auguſt, noch eine Uraufführung: „Der
Alpen=
roſen=Kavalier” von Kurt Kraatz und Max Neal heraus,
den erfolgreichen Autoren zahlreicher Schwänke und Luſtſpiele. Die
Muſik ſchrieb Dr. Grandauer=München, welcher der Erſtaufführung,
ebenſo wvie Herr Kurt Kraatz, der von Wiesbaden aus ſeinen Beſuch
angemeldet bat, beiſvohnen wird. Auch zahlreiche Intereſſenten aus
Kreifen der Bühnenleiter werden erſüartet. Die Hauptrollen haben die
Damen Lonny Rolph, Dora Erl, Luife Stoll und Minna Agté, ſowie
die Herren Hechler, Badewitz, Hartenfels, Sauer, Hartmann und Bruno
Harprechi. Spielleitung und Inſzenierung: Franz Sauer. Muſikaliſche
Einſtudierung und Orcheſterdirigent: Kapellmeiſter Seyzfert.
* Der Darmſtädter Männergefangverein, gegründet 1881 begeht am
6. und 7. Auguſt ſein 40jähriges Stiftungsfeſt, zu dem als Mitwirkende
namhafte Vereine und Soliſdenr zugezogen werden, die auch bereits ihr
Erſcheinen zugeſagt haben. Unter Führung altbekannter Dirigenten,
unterſtützt durch gute ſoliſtiſche Kräfte, wie Fräulein Ellen Kiesling und
Herrn Kammerſänger Georg Weber der Orcheſtervereinigung unter
Lei=
tung ihres Dirigenten, des Herrn Obermuſikmeiſters Hugo Hauske, und
unter Mitwirkung hieſiger und auswärtiger Geſangvereine wird dieſes
Feſt eine große Huldigung deutſcher Sangeskunſt darſtellen. Bei dieſen
Vorausſetzungen bedarf es wohl keines beſonderen Hinweiſes, wie ſehr es
jedem Sangesluſtigen und Sangeskundigen zur Freude und Ehre
gerei=
chen muß, an dieſem Feſte teilzunehmen. Im übrigen beachte man die
aushängenden Plakate und heutige Anzeige.
* Frühkonzerte im Pkatanenhain. Die Frühkonnzerte im
Platanen=
hain erfreuen ſich immer mehr der größten Beliebtheit. Herr Direktor
Mickley, der Veranſtalter dieſer Konzerte, iſt beſtrebt, das Publikum
mit den beſten muſikaliſchen Leiſtungen und durch Wiedergabe der
ſchön=
ſten Konzertſtücke zu unterhalten. Die Konzerte finden jeden Sonntag
von 11 Uhr ab ſtatt. (S. Anzeige.)
* Im Sportplatz=Rkeſtauraut konzertiert heute abend Herr
Ober=
muſikmeiſter M. Weber mit einem verſtärkten und gut
zuſammen=
geſetzten Oraxſter. Das Programm iſt ſehr gewählt und enthält auf
Wunſch das von Herrn Thko Kümmel am vergangenen Samstng
mit ſo großem Beifall aufgenomwene Piſtonſoli „Die Poſt im Walde‟
und „Waldandacht” von Franz Abt. Gerade dieſe Art von Muſik hat
hier durch den nahegelegenen Wald eine äußerſt ſtimmungsvolle
Wir=
kung. Im übrigen kommt nur gern gehörte Muſik zur Aufführung.
(Siehe Anzeige.)
— Ludwigshöhe. Sonntag nachmittag findet, wie üblich, Konzert
unter perſönlicher Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters M. Weber ſtatt.
Jedem Naturfreund kann der Beſuch der Ludwigshöhe=Konzerte als
an=
genehmer Spaziergang durch den herrlichen Wald beſtens empfohlen
wer=
den. (Siehe Anzeige.)
— Hauske=Konzert. Auf das heute abend im Saalbaugarten
ſtatt=
findende von der Vereinigung früherer Leibgardiſten, Darmſtadt,
ver=
anſtaltete Konzert wird nochmals hingewieſen.
— Im Hefſifehen Hof findet Sonntag abends ein großes
volks=
tümliches Konzert ſtatt. Das Programm iſt wiederum mit
Sorgfalt zuſammengeſtellt und enthält für jeden Beſucher etwas. Herr
Obermuſikmeiſter M. Weber leitet das Konzert perſönlich. (S. Anz.)
H. Eberſtaöt, 5. Aug. Gemeinderatsſitzung. Die geſtrige
Gemeinderatsſitzung, die in Vertretung des beurlauoten Bürgermeiſters
vonr dem Beigeordneten Flick geleitet wurde, beſchäftigte ſich eingangs
mit der Genehmigun von Kommiſſionsbeſchlüſſen. Während der
Kom=
miſſionsbeſchluß, den Felöſchützen das Abſchießen der Kaninchen zu
ge=
ſtatten, die Zuſtimmung des Gemeinderats fand, wurde der Antvag der
Kommiſſion auf Bewilligung eines Kredits von 300 Mk. zur Ergreifung
weiterer Maßnahmen für die Vertilgung der Kaninchen gegen die
Stim=
men der Sozialdemokraten abgelehnt. Daraufhin verließen die
Ver=
treter der Deutſchen Volkspartei und des Heſſiſchen Bauernbundes
de=
monſtratio den Sitzungsſaal und kehrten nicht wieder zurück. Der
Ge=
meinderat war dodurch beſchlußunfähig geworden und mußte ſeine
Sitzung vertagen.
Roßdorf, 5. Aug. Gemeinde=Schwimmbad. Freunde
eines erquichenden Bades und des Schwimmſportes haben in dem
hieſi=
gen Gemeindeſchwimmbad beſte Gelegenheit, ſich zu üben und zu erquicken.
Auch für Nichtſchwimmer iſt ein Abteil und eine genügende Zahl
Zel=
lenbäder vorhanden. In den gegenwärtigen Ferien wird das ganz im
Freien liegende und täglich durch Abflüſſe ſich ſelbſt reinigende
Gemeinde=
ſchwimmbad ſchon in den früheſten Morgenſtunden von Badegäſten aus
Ober=Ramſtadt, Gundernhauſen, Groß=Zimmern und Darmſtadt benutzt.
Mit der Bahn ankommende Badeluſtige melden ſich am beſten gleich im
Vorübergehen bei unſerer Agentur Hanſchuh, Dieburger Straße 61, zur
Löſung der Karten, Kauf des Tagblattes und Empfangnahme des
Schlüſſels. Die meiſten bisherigen Beſucher, die ſich ſeit den
Schwimm=
feſten hier regelmäßig einfinden, verbinden mit dem außerordentlich
er=
quickenden Bade im kriſtallhellen Bergwaſſer ein Freilicht= und
Sonnen=
bad, das die Wirkſambeit auf die Haut und den ganzen Körper noch
we=
ſentlich erhöht. Vom Oſtbahnhof koſtet die Fahrt 1,10 Mark,
Wochen=
karde 7 Mark, Monatskarte 21 Mark für die 4. Klaſſe. Die Gelegenheit
iſt alſo bedeutend billiger als eine für viele unerſchwingliche
Seebatie=
reiſe und ſtändiger Aufenthalt in einem der wie Pilze ſich mehrenden
Odenſvaldluftkurorte.
O Aus dem Odempald, 5. Aug. Regen und rege
Land=
arbeit. Der ſich lange ankündigende, hier ziemlich anhaltende und
er=
giebige Gewitterregen hat aufs Neue rege Landarbeit gezeitigt. Schier
alles Getreide wurde bis zum Weizen und Hafer vom Felde teils heim=
und eingefahren, teils in den beiden Gwaldſchen Druſchgelegenheiden
gleich gedroſchen. War das ſchon eine rege Arbeit, die viele und fleißige
Hände erforderte, ſo noch mehr das Leben um die von 23 Landwirten
be=
ſchaffte eigene Dreſchmaſhine, welche von hochbeladenen Wagen
umſtan=
den und unſichtbar gemacht war. Ihr Surren auf dem Sport= und
Spiel=
platz im ſogen. Bruchelchen währte im Wetteifer mit den nicht mehr
ge=
nügenden alter Gelegenheiten zum Ausdreſchen der verſchiedewen Ernten
bis in die Nacht hinein. Vom Achtſtundentag war da nichts zu ſpüren
und die Nachbarn halfen gern im munteren Bund, um die Binde= und
Aufladearbeit flott zu fördern. Mancher und manche hat ſich wehe
ge=
tan! Noch reger aber war die Arbeit alsbald nach dem freudigſt
begrüß=
ten Regen, faſt hätte man mit Glochen geläutet, wenn man zum
Froh=
lochen das alte herrliche Roßdörfer Geläut gehabt hätte. Das in vier
Wochen gebleichte Erbſenſtroh wurde auch beſeitigt und ein veges Setzen
aller lang, langgehegten Pflanzen begann. Mit dem Säen von Salaten
und dem immer mehr aufkommenden Schmelzkraut u. a. Erſatz wurde
ſchleunigſt begonnen. Allgemein hofft man, daß der niedergegangen=
Regen für die Spätkartoffeln doch noch nicht zu ſpät kam.
TU. Büttelborn, 5. Aug. Stillgelegter Betrieb. Die
weithin über Heſſens Grenzen hinaus rühmlichſt bekannte Büttelborner
Sauerkrautfabrik, früher eine Genoſſenſchaft und zuletzt im Beſitze von
Heiler u. Zimmermann Nachf., hat jetzt zu beſtehen aufgehört. Die ganze
Fabrikanlage iſt nämlich durch Kauf in den Beſitz des Bauunternehmer3
Struth zu Nieder=Ingelheim übergegangen und wird jetzt von dieſem
abgebrochen und niedergelegt.
Erfelden, 5. Aug. Lebensretter. Am vergangenen Sonntag
geriet beim unvorſichtigen Baden im Altrhein einer von vier des
Schwim=
mens unkundigen jungen Leuten aus Arheilgen in ein Loch und verſank.
Auf die Hilferufe der anderen eilte der in der Nähe weilende Dipl.=Ing.
Wilhelm Fiſcher aus Darmſtadt herbei, und ſeinem tatkräftigen Eingrei=
hächſten Poſtkaſten, die Aepfel aber in die Taſche zu ſtecken.
Inr über den ungewohnten Lohn, den ich aus der zitternden
Aber nicht ungern entgegennahm, verſprach ich, den Wunſch
zu erfüllen.
min lag die alte Mühle lange, lange verlaſſen in dem fri=
Gerün. Gras und Blumen wucherten üppig zwiſchen den
er im Hof, und die Sonnenſtrahlen ſpähten neugierig durch
keligen Fenſterläden ins beſtaubte Innere des morſchen
Ueber dem verwitterten Gartenzgun ſahen die roſigen
Aiein der Heckenroſen ins Weite und warteten auf den, der
ühle aus ihren: Schlaf erwecken ſollte.
e gerne hätte ich’s gedan! Wenn nur mein Geld gereicht
Wie bald würde ſich unter den rauſchenden Baumkronen
frohes Kinderlachen mit dem Vogelgezwitſcher vereint
Doch ich wäre dann ja um den mir zu lieber Gewohnheit
ienen langen Weg zur Arbeit gekommen. Jch ließ ſie
ueinem anderen.
K. Verwandlungskünftlerinnen am Meeresſtrand. Ein
miſcher Bankier, der ſich zur Erholung in dem
franzöſi=
ihxusbade Deauville befindet, hat auch in ſeinen
Muße=
die Gewohnheit des Rechnens nicht aufgegeben, ſondern
Mit beſchäftigt, nach Prozenten feſtzuſtellen, wie die Damen
Bade ihre Zeit verbringen. Er iſt zu der Erkenntnis
ge=
a, daß ſie an nichts anderes denken als an ihre Toilette,
er berwenden ſie nach ſeinen Berechnungen ihre Zeit
fol=
ſaßen: 7½ Prozent mit Nachdenken darüber, welche Toi=
E* am Tage tragen werden, 30 Prozent mit Anziehen der
Senen Kleider, 15 Prozent mit dem Ausziehen, 30
Pro=
r dem Tragen dieſer Toiletten in der Oeffentlichkeit und
Arozent unangekleidet. Nach den Beobachtungen dieſes
ſeainers ſind die Modedamen von Deauville die reinen
Ver=
ungsküriſtlerinnen. Er hat ſich auf die genauere Prüfung
Däinen beſchränkt und teilt nun mit, daß vier von dieſen
Diletten ſiebenmal täglich wechſelten, 17 ſechsmal täglich
ſunfmal täglich. Den Rekord ſchlug eine franzöſiſche
ielerin, die neunmal am Tage ihre Kleidung wechſelte.
ichen zunächſt in einem eleganten Morgenkoſtüm beim
ack, dann in einem höchſt exzentriſchen Badeanzug beim
nn in einer feſchen Sporttoilette beim Golf, dann in
Deſtbaren Robe beim Lunch, dann in einem anderen Sport=
Zeim Tennis, dann in großer Toilette beim Tee, dann
e in einem Promenadenanzug und endlich in einem
Eeid zum Eſſen im Kaſino. Das neunte und letzte Kleid
Bei einer abendlichen Automobilfahrt.
Straßburg=Feier an der Frankfurter Univerſität
Aus Frankfurt a. M. wird uns geſchrieben: Eine
weh=
mütige Feier, die unſere alma mater in ihrer Aula beging, ein
wehes Erinnern an verlorene Herrlichkeit, ein Zurückverſetzen
in Tage entſchwundener Macht und Pracht, ein Gedächtnis der
vertriebenen Kaiſer=Wilhelm=Univerſität von Straßburg, die
durch 300 Jahre der Sitz deutſchen Geiſtes, deutſcher Kultur,
deutſcher Tatkraft war. Dichtgedrängt von Zuhörern die Aula,
die bunten Mützen der Studenten beuchten, manch „alter Herr”
trägt voller Stolz die Straßburger Farben. Der Bläſerchor
in=
toniert „Zu Straßburg auf der Schanz”, herein treten die
Char=
gierten der Frankfurter Studentenverbindungen in vollem Wichs
mit ihren Fahnen, und dann — manches Auge wird feucht —
die Vertreter der Straßburger Studentenſchaft in Wichs: die
Fahnen, die einſt in den Straßen von Straßburg geweht, tragen
ſchwarzen Flor. Sie ziehen alle auf: Alſatia und Cheruscia,
Arminia (die gleichzeitig in dieſen Tagen die Feier ihrer vor
40 Jahren in Straßburg erfolgten Gründung begingen),
Ger=
mania, Teutonia auf der Schanz, Wingolf, Palaio=Alſatia,
Ba=
denia und Franconia, die an anderen deutſchen Univerſitäten,
zum größten Teil aber an der Frankfurter Univerſität,
Heim=
ſtatt fanden.
Als Vertreter der Studentenſchaft begrüßt Stud. Herpel
die Erſchienenen, zieht Vergleiche zwiſchen der Straßburger und
der Frankfurter Univerſität; wie vor 300 Jahren die
Straß=
burger Univerſität in Tagen des Elends, ſo ſei auch die
Frank=
furter Univerſität in Zeiten kriegeriſcher Not gegründet, und
gleichwie Straßburgs Univerſität jahrhundertelang im
äußer=
ſten Weſten ein Bolltverr deutſcher Kultur geweſen, ſo ſei
Frank=
furt, jetzt Grenzſtadt, das Bollwerk deutſcher Kultur, das den
Geiſt der Straßburger Tradition pflegen möge, auf daß
er=
halten bleibe, was Straßburgs Univerſität an geiſtigen und
kul=
turellen Werten hervorgebracht habe.
IIhm folgt der ehemalige Straßburger Student und Dozent
Prof. Dr. E. Mayer, der in Dankbarkeit der Männer gedenkt,
die einſt aus Straßburgs Univerſität hervorgegangen. Blutenden
Herzens mußten die Dozenten den verlorenen Poſten räumen,
ihr beſonderer Dank gilt den Univerſitäten, die ihnen einen
neuen Wirkungskreis eröffneten, unter ihnen ſteht Frankfurt
obenan, das gleich Straßburg ſeine Univerſität edlem
Bürger=
ſinn verdankt. Straßburg als kerndeutſche Univerſität war ſtets
den Franzoſen verhaßt, verhaßt war ihnen die geiſtige Kultur
Elfaß=Lothringens. Was die Straßburger Univerſität an
gei=
ſtigen, unvergänglichen Werten geſchaffen, werde fortbeſtehen,
ge=
treu ihrem Wahlſpruch: „Literis et patriae”, zum Ruhme des
Vaterlandes, und Frankfurt, als ihre Nachfolgerin, ein Bollwerk
deutſcher Reichseinheit, das ſtarke Bindeglied zwiſchen Nord und
Süd, möge dieſen Wahlſpruch in Ehren halten.
Prof. Dr. Marckwald gab einen intereſſanten Ueberblick
über „Die Geſchichte der deutſchen Univerſität Straßburg”, wie
ſie 1538 als Akademie ins Leben trat, ohne die wichtigſten
Vor=
rechte einer Univerſität zu beſitzen, die ihr erſt 1621 durch ein
kaiferliches Privileg zuerkannt wurden. Auch unter franzöſiſcher
Herrſchaft blieb die deutſche Hochſchule in Straßburg beſtehen,
die ſtets regen Verkehr mit anderen deutſchen Univerſitäten
unterhielt. Die Revolution vernichtete die Univerſität, das alte
proteſtantiſche Seminar als Reſt der deutſchen Univerſität blieb
beſtehen, in napoleoniſcher Zeit entſtand eine franzöſiſche
Aka=
demie. Mit der Gründung der neuen Deutſchen Reichsuniverſität
1872 kamen Jahre des Glanzes und der Blüte, der Verſailler
Gewaltfrieden ſtrich die Straßburger Univerſität aus der Reihe
der deutſchen Hochſchulen.
Ein gleichfalls vertriebener Elſäſſer, Studienrat Dr.
Koe=
nig, ſprach über die Stellung Elſaß=Lothringens zu
Deutſch=
land. Die Tatſache, daß Elſaß=Lothringen ſich wieder an
Frank=
reich ſchloß, iſt uns ein Hin)veis, daß unſere Politik nicht die
richtige war; der Elſäſſer fühlte ſich jahrelang Objekt, nicht
Sub=
jekt, er war kein Reichsbürger in dem Maße, wie wir es waren.
Es iſt uns verloren, das Land, das jahrhundertelang deutſch
war, deſſen Bewohner Volksdeutſche ſind, die auch heute ſchon
wieder um ihre Selbſtändigkeit zu kämpfen haben. Uns iſt die
Aufgabe geblieben, uns als einheitliche Volksgemeinſchaft
zu=
ſammenzufügen, daß alle, auch außerhalb der Reichsgrenzen
wohnenden Volksdeutſchen ſich kulturell uns anſchließen können,
daß ſie, ganz beſonders auch die Elſäſſer, bei uns das geiſtige
Rüſtzeug finden im Kampfe um ihr Recht. Sie ſind noch heute
deutſches Volk, dem wir auf ſeinem Gange in die romaniſche
Welt unſeve guten Wünſche mitgeben.
„O Straßburg, o Straßburg, du wunderſchöne Stadt” ſpielt
der Bläſerchor, die Chargierten der Frankfurter Verbindungen
ziehen ab, die Straßburger folgen, man grüßt die umflorten
Fahnen. Die Feier iſt zu Ende.
Und draußen brütet Sommerhitze, lacht blauer Himmel,
be=
ſtaunen barſüßige Kinder die ſchweren ſeidenen Fahnen und die
ganze ſtudentiſche Pracht. Die Alſaten ordnen ſich zum Zuge
durch die Straßen. Die Stadt iſt voll ſtudentiſchen Lebens, in
dieſen Tagen war Frankfurt wirklich Univerſitätsſtadt, ſah die
Verbindungsfahnen von den Verbindungshäuſern und Kneipen
wehen und die bunten Mützen das Straßenbild beherrſchen, und
freute ſich daran. Aber vielen war es weh ums Herz — o
Straßburg!
nn.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 6. Auguſt 1921.
ſen bei aigener Lebensgefahr gelang es, hen ſchon bewußtlos
Untergeſun=
benen ans Land zu bringen, wo ſofort angeſtellte Wiederbelebungsverſuche
Erfolg hatten.
wd. Mainz, 4. Aug. Der ſozialdemokratiſche Landtags=
und Stadtverordnete Wilhelm Seel iſt heute, Donnerstag
früh 834 Uhr, im ſtädtiſchen Krankenhaus an den Folgen einer Operation
im Ater von 55 Jahren geſtorben. Seel war ſeit 1902
Stadtver=
urdneter und ſeit 1919 Mitglied des Heſſiſchen Landtages.
Wainz, 5. Aug. Ertrunken. Das achtjährige Söhnchen des
Schuldieners Reinig in Weiſenau ſtürzte geſtern mittag beim Fiſchen
von der Landungsbrücke des Motorbootes „Lohengrin” in den Rhein
und ertrank.
Gießen, 4. Aug. 102 Millimeter Niederſchlag betrug
die Meuge des geſtrigen Negens, im ganzen Monat Juli ſomit 16,5
Millimeter. Darmſtadt hatte geſtern 13 Millimeter, Lautterbach
dagegen nur 6 Millimeter Niederſchlag. Das Maximum betrug geſtern
in Gießen 29 Grad Celſius, das Minimum 12 Grad, in Darmſtadt das
Maximum 31 Grad, das Minimum 13 Grad, in Lauterbach das
Maxi=
mum 32 Grad, das Minimun 10 Grad Celſius.
Gießen, 5. Aug. Das frühere Kriegsgefangenenlager
und ſpäteve Durchgangslager auf dem Exerzierplatz bei Gießen wurde
von der Stadt Gießen zum Preiſe von 1 300 000 Mark vom Reichsfiskus
erworben. Die Barachen ſollen zu Wohnungsbauten verwendet
werden.
Konferenz des Weinbaues und Weinhandels
mit dem Reichsminiſterium.
Fp. Oppenheim 4. Aug. Im Herzen des heſſiſchen
Weinbau=
gebietes, in dem weinbetannten Oppenheim, traf am Donnerstag be=
Reichsernährungsminiſter Dr. Hermes in Begleitung ſeines
Dezer=
nenten Dr. Diehl, ſowvie als Vertreter der Landesregierung Miniſter
Aebel ein, um die Wünſche des Weinbaues und Weinhandels zu
hören. Nach einer Beſichtigung der Wein= und Obſtbauſchule fanden
ſich im Sitzungsſaale des Stadthauſes die Teilnecmer zur Konferenz
zuſammen, die Miniſter Hebel mit dem Hinweis eröffnete, daß der
Reichsernährungsmiiſter hierher gekomuen ſei, um die Wünſche des
Weinbaues und Weinhanhels zu hören, ſich zu unterrichten. Komm.=
Rat C. Sittmann=Wieshaden eröffnete die Ausſprache damit, daß er
betont, daß der Reichsregierung die Winſche des Weinbaues bekannt
ſind. Im Vordergrund ſtehe der Wunſch, ſo bald wie nröglich wieder
Wein ungehinderter ausführen zu können, der Wunſch nach Aufhebung
der Sanktionen.
Setin e eie Wer e e ech en e efcf
die Wünſche zur Hebuug des Abſatzes des Weinbaues zu höreu, die
Wünſche im Hinblick auf die veränderten Verhältniſſe in Elſaß=
Loührin=
gen u. a. mehr.
Uebee die Wünſche des Veinbaues führt Komm.=Nat
C. Sittuann=Wiesbaden aus: Der verminderte Abfatz des Wein=
Unwege besfetigt und direkter Kauf betitigt werden könue.
Anen=
kemen miſſe er jedoch ud betonen, daß der Weinbeirat viel Gutes
geſchaffen hobe. Es müſſe alles getan werden, daß in Deutſchland
deut=
ſche Weine getrunken werden. Der Weiuhandel hat ebenfalls erklärt,
keine Auslandsiveins zu kauſei.
ſiund die einzelnen Kontrolſtellen zur ſchärfſten Ueberwachung
augewie=
ſen. Seit drei bis vier Monaten iſt auch zur ſchärferen Ueberwachung
ein Zungenſachverſtändiger angeſtellt, und hat ſeine Tätigkeit ſehr
Die große Reblausgefahr behnichelte der Leiter der Wein=
und Obſtbauſchule Oppenheim.
Miniſter Uebel betont noch einmal, daß es Aufgabe der Organi=
Aaua e e ent e en etet e
die terlorenen Abſatzgebiete im Auslande hiu und gibt eine gauze
Reihe b=achtensſverter Anregungen zur Hebung der Ausfuhr. — Kom.=
Rat Sittwann macht noch daxauf aufmerkſam, daß am 7. und 8. Sept.
der Deutſche Weirbauverband in Mainz tage und bittet die Regierung
um ihre Teilnahme.
Bom Stuttgarter Städtetage,
der ſich in Reſeraten don Bürgermeiſter Dr. Bucerius=Hannover
und Stodtrat Dr. Merkel=Nürnberg eingehend mit der Finanzlage der
Städte befaßte erſcheint noch mitterlenswert, was Stadtrat Dr. Merkel
bezüglich der Haushaltspläne ausgeführt hat: Die erſte Forderung iſt
die auf ihre rechtzeitige Aufſtellung. Nichnts iſt für den gemeindlichen
Haushalt verderblicher als eine planloſe Wirtſchaft, weil ſie allen
Grund=
ſätzen der Sparſamkeit zuwiderläuft und ſich jeder wirklichen Kontrolle
entzieht. Haushaltplan und =Rechnung ſind ſo zu geſtalten, daß während
des Rechnungsjahres ohne alle zu große Sonderarbeit ein zuverläſſiger
Querſchnitt gezogen werden kann und dadurch wird es möglich, daß ſchon
im Verlaufe des Rechnungsjahres ein Ueberblick über den Stand der
Einnahmen und Ausgaben gewonnen wird und ſoweit nötig während
des Jahres den veränderten Verhältniſſen Rechnung getragen werden
kann. Weiter muß das gemeindliche Rechnungswoeſen vereinfacht
werden. Auf manche, durch Jahrzehnte in Uebung geweſene Kontrolle
und Nebenkontrolle muß verzichtet, die Verantwortung und
Veranuvort=
lichkeit des einzelnen Beumten erhöhtz wverden. Für die innere Ordnung
halte ich die Abgleichung der Gemeindehaushalte, für
eine unerläßliche Nodwendigkeit. Ich kann es nicht ſcharf genug
verur=
teilen, wenn man etwa die Inanſpruchnahme des nach 8 55 des
Landesſteuergeſetzes zu bildenden Laſtenausgleichs unter anderem
auf die Unmöglichkeit der Abgleichung der
gemeind=
lichen Erats gründen wollte. Dieſe Abgleichung iſt möglich und
durchführbar. Freilich erfordert dies ſtrenge Zucht in allen finanziellen
Fvagen und unermüidliche Hingabe der mit der Finanzverwaltung
be=
trauten Beamten an ihre ſchweve Aufgabe. „Hierbei bedarf es einer
un=
ausgeſetzten und ſorgſamen Pflege des Schuldenweſens durch
Aus=
ſchaltungaller Ausgabenausdem Anlehen
fürnicht=
rentierliche Zwecke. Auch die ſogen, produktive
Erwerbsloſen=
fürſorge ſollte aus dem Anlehenshaushalt verſchvinden. Wo noch
Kriegsſchulden in den Gemeinden vorhanden ſind für Ausgaben laufender
Natur, muß deren kurzfriſtige Abtragung ermöglicht werden.
Wirt=
ſchaftliche Betriebe müſſen unter allen Umſtänden, ſich ſelbſt erhalten,
ſind aber darüber hinaus auch noch ſo zu geſtalten, daß ſie
Reinerträg=
niſſe für die Gemeinden abwerfen. — Für dringend notwendig muß ich
e3 auch bezeichnen, daß der vor dem Kriege ſo ſtark in Erſcheinung
getretene Wettbewerb der Städte auf den verſchiedenſten
Gebieten, ſei es kultureller oder wirtſchaftlicher Art, ausgeſchaltet
bleibt. Erößer und größer wind die Zahl der Städte, die
Ausſtellun=
gen, Meſſen und andere derartige Veranſtaltungen einrichten. Jede
Großſtadt glaubt ihre eigens Handelshochſchule, Volkshuhſchule u. dergl.
Einrichtungen beſitzen zu wüſſen. Die Wirkung iſt ja doch nur die, daß
ſchließlich alle beteiligten Städte ſich Laſten aufbürden, die ſie auf die
Dauer kaum zu tragen vermögen. Sollven die deutſchen Städte, die
hoch fonſt auf allen Gebieten ſo Großes geleiſtet haben, nicht
Selbſtbe=
berrſchung genug beſitzen, um ſich hier in die einzelnen Arbeitsgebiete
friedlich und ſchiedlich teilen zu können?”
Reich und Ausland.
Berlin, 5. Aug. Anläßlich der Wiederkehr des Tages, an dem vor
ziuei Jahren die Reichsberfaſſung in Kraft getreten iſt, wird am
11. Auguſt im Berliuer Opernhaus auf Veranlaſſung der Reichsregierung
eine Gebenrfeier ſtattfinden. Der Reichspräſident, der Reichskanzler, der
preußiſche Miniſterpräſident, ſowie die in Berlin weilenden Miniſter
ha=
ben ihr Erſcheinen zugeſagt. Der württembergiſche Staatspräſident
Hie=
ber wird über den Gedanken einer neuen Reichsverfaſſung ſprechen.
Die Deutſche Bank teilt mit, daß ein geſchickt gefälſchter
Kreditbrief ihrer Breslauer Filiale umläuft. Der Fälſcher hat ein
Formular, mit am Kopf befindlichem Aufdruck „Schleſiſcher Bankverein
Breslau” verwendet. Auch die Abiſe zum Kreditbrief ſind gefälſcht.
fod. Frankfurt a. M., 4. Aug. Aenderung bei der
Schutz=
polizei. Die Schutzpolizei mußte infolge der Note der fremden
Mili=
tär=Kontrollkommiſſion vom 12. Mai in verſchiedener Beziehung andere
Beſtimmungen erhalten. Dieſe Polizei iſt jetzt eine rein örtliche. Ihre
Zuſtändigkeit beſchränkt ſich auf den Ortspolizeibezirk. Sie unterſteht mit
ſämtlichen Beamten dem ſtaatlichen oder kommunalen
Ortspolizeiverwal=
ter. Die Befehlsgewalt jedes Schutzpolizeibeamten erſtreckt ſich nur auf
die Beamten ſeines Ortspolizeibezirks. Die Stellung als
Landespolizei=
behörde haben nur die Regierungspräſidenten. Die Leiter der
Ortspoli=
zeiverwaltungen unterſtehen unmittelbar in Landkreiſen dem Landrat, in
Stadtkreiſen und Orten mit ſtaatlicher Polizeiverwaltung dem
Negie=
rungspräſidenten. Zwiſchenſtellen ſind unterſagt. Außerhalb ihres
Be=
zirks dürſen ſie nur auf beſondere Anordnung der Landes= oder
Kreis=
polizeibehörden verwendet werden. Eine Einſtellung auf Probe findet
nicht ſtatt. Wer eintreten will, muß ſich zu einer Pflichtdienſtzeit von
12 Jahren verpflichten. Jeder Perſonalaustauſch zwiſchen Polizei und
Wehrmacht iſt verboten. Flugzeuge gibt es nicht.
Karlsruhe, 5. Aug. (Wolff.) In der geſtrigen Schlußfitzung
des badiſchen Landtags wurde die Wahl des Staatspräſidenten
vorgenommen, deſſen einjährige Amtsdauer abgelaufen iſt. Einſtimmig
wurde der Juſtizminiſter Trunk zum Staatspräſidenten
wiederge=
wählt. Zu ſeinem Stellvertreter wurde der Miniſter des Innern
Rem=
mele gewahlt. Beide nahmen die Wahl unter dem Beifall des Hauſes an.
Köln, 5. Aug. Ein Unglücksauto. Der Chauffeur eines
ehe=
maligen Prinzen von Preußen hatte das Unglück, mit eimem ſchweren
Benzwagen des Prinzen einen Fußgänger totzufahren. Der Beſitzer
der=
kaufte darauf den Wagen. Dem Fahrer des neuen Beſitzers widerfuhr
dasſelbe Unglück. Auch dieſer Eigentümer veräußerte den Kraftwagen.
Der Fahrer des dritten Beſitzers hatte, wie ſeine Vorgänger, ebenfalls
das Unglück, einen Menſchen totzufahven. J etzt gelangte das Auto an
einen vierten Beſitzer. Dieſer wunde hier bei einem Zuſawmenſtoß aus
dem Wagen geſchleudert und getötet.
fpd. Siegen, 4. Aug. Nachahmenswert. In einem
Kaffee=
hauſe begrüßt den Beſucher ein großes Plakat mit der Aufſchrift: „
Aus=
ländiſche Liköre, Zigarren, Zigaretten, Schokolade uſtv. werden in dieſem
Lokal nicht geführt. Es iſt auch zwechlos, in dieſen Artikeln Angebote
zu machen.” Zur Nachahmung allerbeſtens empfohlen.
Kottbus, 4. Aug. Auf der Strecke Sorau—Guben iſt heute ein mit
engliſchen und framzöſiſchen Soldaten beſetzter Zug entgleiſt.
So=
weit bisher bekannt, iſt nur unweſenklicher Materialſchaden entſtanden.
Kottbus, 4. Aug. (Wolff.) Großfeuer ſuchte geſtern die
Fabrik=
anlagen der Glashüttenwerte Hirſch, Janke u. Co. A.=G. in Weißwaſſer
bei Oberlamſitz heim. Packſchuppen, geſüllte Lagerräume, Stallungen und
andere Nebengebäude wurden vernichtet.
Mühlheim a. M., 4. Aug. Erdrutſch beim Dammbau.
Beim Dammbaar zwiſchen Numpenheim und Wühlheim ſuaren heute
mor=
gen Arbeiter damit beſchäftigt, das Geleiſe der zum Abtransport der
Erd=
maſſen errichteten Feldbahn etwvas näher an die Arbeitsſtelle
heranzu=
legen, als ſich plötzlich gegen 8 Uhr große Maſſen der etva 2 Meter
hoch aufgeivorfenen Erdmquer löſten und fünf Arbeiter unter
fich begruben. Die auf Anzuf ſchnellſtens herbeigeeilten
Mann=
ſchaften der hieſigen Sanitätswache legten dew Verſchüitteten, die man
in=
zwviſchen geborgen hatte, unter Leitung des Dr. Wulf=Mühlheim,
Notver=
bände an. Drei Schwerverletzte wurden in das Kraukenhaus übergeführt.
Es handelt ſich um dem Arbeiter Peter Spahn, der Bruſtquetſchungen,
Verletzungen am Kopf und innere Verletzungen davongetragen hat,
fer=
ner um den Arbeiter Peter Armbruſt, der mit einem Obevſchenkelbruch
danieder liegt, und um den Arbeiter Karl Haus, der einen
Unterſchenkel=
bruch erlitten hat. Die Verletzungen der beiden anderen Verunglückten
ſind leichter Natur.
Junsbruck, 5. Aug. (Wolff.) Dem „Alzenland” zufolge iſt bei der
Beſteigung der Dreijuppenſpitze die Stadtratsgattin Nöſch
aus Deutſchland bei einer führerloſen Partie von der Darmſtädter Hüitte
auf dem Seekopfe und im mittleren Furchthorn Regierungsbaurat
Jo=
hann Krieg aus Offenburg in Baden tödlich abgeſtürzt. Vermißt
zuerden drei Innsbrucher Touriſten, die au Sonntag eine Tour ins
Kar=
wendelgebirge zur Erkletterung der Nordwand der Kraxmarer Kar
(Mälzerwand) unternommen haben.
Die Streikbewegung.
* In Hamburgſvurden in einer großen Verſammlungder
Poſtbeamten, in der hauptfächlich die Poſt=Unterbeamten und
An=
geſtellten vertreten waren, angeſichts der verteuerten Lebenshaltung eine
einnalige Beihilfe von 2000 Mark, außerdem 500 Mark für jedes Kind,
ferner Erhöhung der Grundgehälter, Erhöhung der Teuerungszulagen
um 150 Prozent und der Kinderzulagen auf 250 Prozent verlangt. Wird
dieſem Verlangen nicht entſprochen, ſo ſoll vor einem Streik nicht
zu=
riüdgeſchreckt werden.
Paris, 4. Aug. (Wolff.) Der Populaire meldet aus Lille,
daß in den dortigen Webereien und in den Webereien von Canteleu
Teilſtreiks ausbrechen, obwohl in einer Verſammlung am letzten
Sonntag die Entſcheidung auf acht Tage verſchoben wurde. Sobald
die Unternehmer eine Lohnherabſetzung angekündigt hatten, hätten die
Arbeiter die Fabrihen verlaſſen. In Roubaix und Tourcoing ſei der
Bauarbeiterſtreik allgemein. In Bousbeque breite er ſich auch aus.
Schließlich ſeien in Nervica und Cosmines ebenfalls wegen
Lohnſtreitig=
keiten Streiks ausgebrochen. Falls nicht eine Kommiſſion für die
Feſt=
ſetzung des Lebensunterhaltskoeffizieuten eingeſetzt werde, drohe die
Be=
wegung auf das gauze Departement überzugreifen.
Roſtock, 4. Aug. (Wolff.) Die Roſtocker Zeitung meldet aus
Schwerin, daß nach Abbruch der Verhandlungen im Miniſteriurm in
ei=
ner Verſammlung der Vertreter der Landarbeiterſchaft die Kreis= und
Ortsgruppenführer mit überwältigender Mehrheit beſchloſſen, beim
Zen=
tralvorſtand die Zuſtimmung zum Streik zu beantragen.
Roſtock, 5. Aug. Nach einem Telegramm des Landbundes
Meck=
lenburg=Schwerin an das Schwveriner Staatsminiſterium wird auf etwva
80 Gütern geſtreikt. Der Landbund lehnt jede Verantwortung
für die Folgen des Streiks ab, wenn die Regierung nicht eingreife. Nach
der „Mecklenburger Warte” verſchärfte ſich auch die Lage im Süden
Mecklenburgs. Die Metallarbeiter Wismars zeigen Neigung, die
Land=
arbeiter durch einen Sympathieſtreik zu umterſützen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Die Sanktionen.
Paris, 5. Aug. (Wolff.) Barres tritt heute im Echo de Paris
für die Aufrechterhaltung der Sanktionen am Rhein ein. ſowie wegen der Bereitwilligkeit, derartige Geſetzwidrigkat
Am Rhein und nirgends wo anders werde Frankreich die Pfänder für unterſtützen und zu decken, beſchloſſen, allen Vollfitzux
ſeine Bezahlung und ſeine Sicherheiten finden. Er dente, daß es nicht und Ausſchußberatungen des Parlaments bis zur Klärru”t
mehr einen Franzoſen gebe, der nicht begriffen habe, daß die geſamte
franzöſiſche Politik darauf beruhe, daß man eine Rheinpolitik betreibe.
Niemand werfe dem Miniſterpräſidenten Briand vor, daß er
ermuti=
geude Worte an den neuen Neichskanzler gerichtet hobe. Man müſſe
die gemäßigten Elemente in Deutſchland begünſtigen, es aber nur tun, kauntlich von den deutſchen Parteien gefordert wurde, in
um mit mehr Sicherheit und Freiheit die traditionelle Politik
gegen=
über Deutſchland entwicheln gu können. Die erſte Bedingung ſei, die
franzöſiſche Doktrin auf dem linken Rheinufer intakt zu halten. Die
weſentliche und owige Lehre ſei, daß zwiſchen der preuſiſchen Politik
und den Leſtlichen Läudern eine Zuns des Friedens erhalten werde, u. a. die Beſetzung aller Behörden mit ſchechiſchen Beamt”
in der ſich die Ideen des Friedens entwicheln können, die die
Menſch=
lichkit reſpektieren können. Die weſentliche und ewige Doktrin ſei, daſt
das Rheinland eine vorgeſchobene Baſtion von Frankreich gegenüber dem
Oſten ſei. Barrés fragt, ob dies notwendigerweiſe eine militäriſche
Ba=
ſtion ſein müſſe und antwvortet mit nein; aber eine intellektyelle Baſtion
ſei notwenrig.
Litexariſches.
* Erinnerungen an Fontane ſind ſoeben aus der Feder
von Framz Servaes im Verlag von Karl Reifner in Dresden
er=
ſchienen, die uns den Alten wunderſam vertraut machen. Wir
entueh=
men dem Aushängebogen mit Genehmigung des Verlags die folgende beträgen zur Bekämpfung der Hungersnot und der
Anekdote, die die Art des Buckes gut kennzeichnet: „Dreihundert Jahre
zurüickſchauen und dreitauſend Jahre vorwärts, das war ſo recht was
für den Alten. Damit bewährte er ſeine köſtliche Spannkraft, Und Preſſe folgende Mitteilung gelangen laſſen: Der Vorſitzerd
imuer noch den leiſen Pulsſchlag der Gegenwart daneben fühlen: wie
nahe brachte das ihn allen Jungen, allen Werdenden! Als wir im
Jahre 1980 zur Feier ſeines 70. Geburtstages verſammelt warcn, kam
das mit geradezu elementaver Macht zum Ausdruck. Alles war darauf
angelegt, ſo recht eine würdige Feier im traditionellen Stil zu werden.
Ein Miniſter hatte geſprochen, mit Humor und Bonhomie, und die
Altersgenoſſen Fontanes hatten ſich in Vers und Proſa gar lieblich
evgangen, um den Jubilar in Ehrbarkeit für ſich einzuheimſen. Es
war eine friedliche, geſättigte, mollige Stimmung. Da plötzlich erhob
ſich, gauz unprogrammgemäß Ernſt von Wolzogen, ſchlug hell und
tönend ans Glas und begann auf eigene Gefahr” ein Poem vorzuleſen,
das dem alton Kämpen den „Dank der Jugend” brachte. Und ſolch
fröhliche Wucht legte Wolzogen in ſoine Stimme daß die hinausge= ſee ſind im Begriffe, abzureiſen. Die Einladung der au
ſchmetterten Verſe wie ein wahrer Siegeshymuus erklangen — und mit
einem Male brach ein Jubel los, ſo hellſtinmnig und jugendlich
dröh=
nend, als ſei eine Schanze erſtürmt und eine neue Fahne aufgehißt
worden. Beſtürzt blickten ſich die älleren Herrſchaften gegenſeitig an,
ſchüttelten mißbilligend die Köpfe verſchränkten trotzig die Arme — aber es
war nun einmal geſchehen! Fontane und Wolzogen eilten aufeinander
zu, und ich glaube, ſie lagen ſich in den Armen. Ein jeder aber wußte
jetzt, auch der Widerſtrebenſte, daß der Siebzigjährige und die zwiſchen
20 und 30 von dieſem Moment an eine Art Blutsbrüderſchaft
geſchloſ=
ſen hatten.”
Nummer 2i
Die Entſcheidung über Oberſchleſien.
Berlin, 5. Aug. (Wolff.) Eine Korreſpondenz veil
die Meldung der franzöſiſchen Zeitung Petit Pariſien,
der Miniſter für den Wiederaufbau Dr. Rathenau urdſ
Mitarbeiter ſich darüber klar geworden ſeien, daß gen-ün=
Volksabſtimmung der größte Teil des oberſchleſiſchen Jrd
gebietes an Polen fallen würde. Es würden daher von D
land direkte Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Po
geleitet. Dieſe Meldung, die an ſich ſchon bei allen Urteilsid
keinen Glauben finden würde, wird von zuſtändiger Si
vollſtändig erfunden bezeichnet.
Rom, 5. Aug. (Wolff.) Havas. Der Kammersit
für auswärtige Angelegenheiten befaßte ſich geſtern n.g
mit der oberſchleſiſchen Frage und kam nochmaill
die Tagesordnung Tovini, der für die italieniſche Ver
beim Oberſten Rate beſtimmte Inſtruktionen verlangt,
die bereits geſtern den Ausſchuß in zwei gleiche Gruppen /
ten hatte. Heute wie geſtern änderte weder die Beſprechtzn
die Abſtimmung irgendetwas an der Haltung der beiden
pen. Von den 12 anweſenden Mitgliedern des Ausſchuſſes m
ten ſeehs für und ſechs gegen die Tagesordnung Tovin!
London, 5. Aug. (Wolff.) Der Mancheſter Gi
berichtet aus Oppeln: Die in unverſöhnlichem Geiſte
brachte Forderung der Franzoſen nach der Entſendu
Truppen nach Oberſchleſien und das Verlangen nach 2c
hung der Entſcheidung in der Grenzfrage iſt, wie angevon
wird, auf den Wunſch zurückzuführen, Oberſchleſien ſolan
möglich unter franzöſiſcher Kontrolle zu halten.
Der Berichterſtatter desſelben Blattes erklärt, der F4
ſationsplan ſchiene vielleicht vollkommen unparteiiſch, er .
doch ſeine gefährlichen Seiten. Es beſtehe tatſächlich mehr g
zur Beunruhigung für das Deutſche Reich, als dieſes ſiyn
haupt vergegenwärtige.
Von hervorragender, vollkommen zuverläſſiger Seite
der Beriehterſtatter des Mancheſter Guardian ir
die Nachricht, daß vor ungefähr einer Woche Briand dens
treter der golniſchen Regierung in Paris mitgeteilt ha
wenn Frankreich bei der kommenden Sitzung des Oberſte
in Paris eine polenfreundliche Politik verfolge, es
iſolz=
werde. Wenn Frankreich verſuchen ſollte, irgendwelche
alliierten Mächte für ſeinen Standpunkt zu gewinnen, ſ
es in London und Rom, vielleicht ſogar auch in Brüfſen
ſtändniſſe machen. Dieſe Zugeſtändniſfe würden zu eine
grabung der Regierung Briands und vielleicht zu deren
führen. Die Frage der Zugeſtändniſſe ſei ſchwierig, da Eie
chiſchen Siege die Stellung Englands in Kleinaſien geſtän
die Stellung Frankreichs geſchwächt hätten. Frankreich
ſächlich nicht in der Lage, in Oberfchleſien eine anti=engli
litik zu treiben. Es könne es ſich nicht leiſten, Polens weg
Bruch mit England zu riskieren. Wenn dagegen
Obeai=
neutral würde, dann würden die Intereſſen Frankreichs
Feſtland eher gewinnen als verlieren. Frankreich wäre
der Lage, ein ſtarkes reqtläres Heer in Oberſchleſien zeu
halten. Dies würde für Frankreich ſowohl anläßlich
ruſſiſch=polniſchen Krieges, als auch bei ernſtlichen Verrül
gen mit Deutſchland vor Vorteil ſein.
Der Korreſpondent des Mancheſter Guardian berichte
ſei dem Neutralifationsplan feindlich, denn es wünſch/)
Anteil an Oberſchleſiens materiellem Reichtum, ſelbſt Eus
nur Pleß und Rybnik erhalte. Deutſchland widerſetze ſich!
verſtändlich dieſem Plane noch mehr als die Polen.
Die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen übe)
Sachleiſtungen.
* Berlin, 5. Aug. Wie die Blätter hören, iſt der
ſiſche Vertreter Tannery nach mehrtägigen Verhandlu
Wiedezaufbauminiſterium nach Paris zurückgereiſt.
Reihe von Punkten wurde in der Frage der Sachleiſt
eine Einigungerzielt, während die Regelung anderer
noch ausſteht.
Das Quäkerhilfswerk in Deutſchland,
* Verlin, 5. Aug. Der Leiter der amerikan
Hilfsmifſion der Quäker für Deutſchland,
Scattergood, der dieſer Tage nach Amerika zurückgekef
machte laut einer Meldung des Verliner Tageblatts aib
Haag über ſeine Tätigkeit folgende Mitteilungen: Im D)
1919, als ich nach Deutſchland kam, wurde angenommen,
Notwendigkeit, Mütter und Kinder zu ernähren, höchſtein
Monate anhalten würde. Wie ſehr man ſich darin irrrnM
aus der Tatfache hervor, daß im vorigen Monat täglich eivMu
lion Mahlzeiten verabreicht werden mußten. Die Not mſſt
entſetzlichſten Form beginnt jetzt zu verſchwinden. Obge
infolge Unterernährung während, der nächſten fünf bgech
Jahre in Deutſchland verhältnismäßig mehr unterernährt
der geben wird als in England und Amerika, werden wil
Programm im nächſten Winter um 40 Prozent;
mindern müſſen.
Die deutſchfeindlichen Ausſchreitungen
in der Tſchecho=Slowakei.
FU. Prag, 5. Aug. Der deutſche parlamentariſckel
band hat angeſichts der Meldungen über die blutigen Ex=2ſ
in Poſtelberg, Auſſig und in anderen deutſchen Stel
Sachlage fernzubleiben.
Das bedeutet alſo, meint die Deutſche Tageszeitung, Oic
genügende Erklärung von tſchechiſcher Regierungsſeite,
Weiſe abgegeben worden iſt.
Wien, 5. Aug. (Wolff.) Das „Neue Wiener Tad
erfährt, daß die tſchechiſchen Legionäre ein mit
gen befriſtetes Ultimatum an die Regierung richteten,
die Verſchärfung der Zenſur über die deutſchen
tungen verlangt wird.
Die Hilfsaktion für Rußland.
London, 5. Aug. (Wolff.) Die Times fordert in
Leitartikel in Anbetracht der ruſſiſchen Hunger
ſtrophe dringend Hilfeleiſtung auf internationaler Gren
unter Ausſchluß aller politiſchen Motive. — Der kürzlig
Unterhauſe eingeſetzte vorläuſige Ausſchuß bereitet einen
an die britiſche Nation vor, in dem zur Sammlung vor
chen aufgefordert wird.
TU. Paris, 5. Aug. Das Auswärtige Amt hat
Miniſterrats hat den Alliierten vorgeſchlagen, auf die Tc
ordnung des Oberſten Nates unter die Haup
auch die Frage zu ſtellen, ob die Alliierten zuſammen me.
Vereinigten Staaten an Maßnahmen zur Lebensm?
beſchaffung für Rußland teilnehmen können.
Schluß der britiſchen Reichskonferenä=
FU. Paris, 5. Aug. Die britiſche Reichsk
renz hat geſtern die letzte Sitzung abgehalten und ge"
auseinander. Die verſchiedenen Miniſterpräſibenten von
niſchen Regierung in Waſhington hat zur Folge gehab
mehrere wichtige Verhandlungsgegenſtände erörtert werde”
ten. So zum Beiſpiel die ganze Pazifikfrage, die
naturgemäß in Waſhington ſelber zur Debatte ſtehen wikg
wichtigſte Ergebnis der britiſchen Reichskonferenz iſt die E
fige Verſchiebung der Entſcheidung über die Beibehaltum”
auch den Verzicht einer Allianz mit Japan. Un
dieſe Frage wird auf der Waſhingtoner Konferenz zur S”
tigen Erledigung kommen, in dem Sinne, daß die engliſe
Nummer 215.
„che Allianz durch ein Einvernehmen zwiſchen England,
Ame=
iha und Japan erſetzt werden wird. Auf Grund dieſes
Ergeb=
üſes der britiſchen Reichskonferenz kann verzeichnet werden,
S der engliſche Miniſterpräſident überall als Vertreter des
ge=
mweaten britiſchen Weltreiches, alſo nicht nur von
Großbritan=
n. auftritt. Das hat natürlich zur Folge, daß die ganze
zwärtige Politik, die in London getrieben
rd, der Zuſtimmung der Dominions
unter=
jeat. Lloyd George hat alſo in der nächſten Woche auf der
ariſer Konferenz die geſamten Völker des britiſchen Weltreiches
Reſonanz für ſeine Erklärungen und Vorſchläge.
Die Lage in Marokko.
Madrid 5. Aug. (Wolff.) Havas. Nach einer Zeitungs=
Edung aus Melilla haben die Riffpiraten ſofort nach der
rumung des Flugplatzes der Kasbah von Zeluan, der Fran=
Banerkirche und der Mühle von Naaor durch die ſpaniſchen
muppen ſich zum Plündern hinreißen laſſen und ſodann alle
bäude in Brand geſteckt.
Madrid, 5. Aug. (Wolff.) Havas. Das
Kriegsminiſte=
unn veröffentlicht folgende ſoeben aus Melilla eingetroffene
ſishrichten: Roſtinga wurde heute vormittag von fünf
Lan=
ungskompagnien beſetzt. Die Landung fand unter dem Schutze
Schiffsgeſchütze ſtatt. Der Druck der Riffpiraten bei
ſück el Hach verſtärkt ſich. Eine von Melilla ausgehende
Ab=
zimung griff den Feind heute vormittag an und vertrieb ihn
ſolſtändig. Der Feind hatte große Verluſte, er ließ acht Tote
ur einen Gefangenen zurück, während er zahlreiche Tote und
cwundete mit ſich führen konnte. Unſere Abteilung verlor
ec Offiziere (verwundet), zwei Soldaten (tot) und 31 Soldaten
wundet). Der Angriff wurde hauptſächlich von eingeborenen
anppen durchgeführt, die aus Ceuta herangeführt worden
uren. Ein Leutnant und acht Soldaten, denen es gelungen
ur, aus Zeluan zu entkommen, ſind ergangene Nacht in unſeren
t=ungen eingetroffen. Sie erzählten, daß geſtern vormittag
Verteidiger von Zeluan mit den Riffdiraten vereinbart
hat=
ſich in aller Freiheit aus den do
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 6. Auguſt 1921.
Seite 5.
ſtin waren die Waffen abgeliefert worden, als der Feind ein
iges Feuer auf die waffenloſen Soldaten eröffnete. Nur
ſenigen gelang es, zu entkommen, faſt alle wurden getötet,
dar=
ner auch Hauptmann Carrasco, der Befehlshaber der
tHlung.
Letzte Nachrichten.
München, 5. Aug. (Wolff.) In der Sitzung des
Staats=
au shaltsausſchuſſes des Landtages wurde ein
An=
rugdes Abgeordneten Held (Baher. Volkspartei), im
Haus=
al. des Miniſteriums des Aeußern 20000 Mark als beſondere
huwandsentſchädigung für, den jeweiligen bayeriſchen
rdinal zu beſvilligen, mit allen gegen die ſozialiſtiſchen
ſyenmen angenommen. Kultusminiſter Dr. Matt führte in
: Debatte aus, die baheriſche Regierung würde es im
bayeri=
ui wie im deutſchen Intereſſe begrüßen, iBenn durch die An=
Aiene des Antrages die Möglichkeit geſchaffen würde, die
deut=
hei Einflüſſe bei einer Stelle geltend zu machen, die ſich bisher
er lohalſten Weiſe gegen Deutſchland verhalten habe.
Heydekrug, 5. Aug. (Wolff.) Auf Anordnung des
Obec=
ſnaniſſars wurde die Memelgauzeitung in Heydekrug
ſeren der Verbreitung angeblich tendenziöſer Meldungen auf
ſwei Tage verboten.
Budapcſt, 5. Aug. (Wolff.) Entſprechend dem
Uebereinkom=
ſer mit der Sowjetregierung über den Austauſch
eGefangenen legte der Juſtizminiſter im Intereſſe der
geſreiung der ungariſchen Kriegsgefangenen einen Geſetzantrag
bir die Unterbrechung der Strafe gewiſſer verurteilter
Kom=
ſuniſten vor. Dieſe Verurteilten ſollen der Sowjetregierung
bergeben wverden. Ihre Straffälligkeit ſoll, falls ſie das
ruſ=
ſche Gebiet verlaſſen, einem neuen Verfahren unterworfen werden.
Madrid, 5. Aug. (Wolff.) Havas.: Der
Miniſterprä=
ent iſt ſehr erſchöpft und abgeſpannt. Der Arzt hat ihm
üftändige Ruhe verordnet.
London, 5. Aug. (Wolff.) Havas. Die Morning Poſt
mel=
taus Schanghai, daß am 1. Auguſt die Streitkräfte der
ſravinz Hupei ihren allgemeinen Angriff gegen Hunan
er=
ſſteten. Der Kampf dauerte zwei Tage. Auf beiden Seiten
es große Verluſte. Beide Parteien erhielten Verſtärkungen.
Buenos Aires, 5. Aug. (Wolff.) Havas. Die von einigen
eſeungen veröffentlichte Nachricht, daß die beiden
Unter=
beboote, die ſich zurzeit im Hafen von Bahia Blanca
befin=
ey. in Deutſchland gekauft worden ſeien, iſt vollſtändig unbe=
Füridet. In Deutſchland wurde ſeit dem Jahre 1914 kein
Be=
haffnungsmaterial ſeitens der argentiniſchen Regierung gekauft.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Wir die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
yclei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abi 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Mmdungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Zur Poſtreklame!
„Auf dem Luiſenplatz ſteht ein Schild mit der Aufſchrift „Kunſtpflege
Seſſen‟. Der Richtpfeil auf dem Schild weiſt nach Süiden und lenkt
Blick weit ab von den Gebäuden der Reichspoſt. Und das iſt gut
Denn das, was ſich in neuerer Zeit dort breit macht und aufdringlich
hige tritt, das hat mit Kunſtpflege nichts zu tun, ſondern atmet
öplich Geſchäftsgeiſt, und zwar folchen Geiſt, der nichts davon weiß,
daß es auch eine Neklame=Kunſt gibt, und daß einſichtige
Ge=
ſchäftsleute den Wert ſolcher Kunſt zu wurdigen und ſie in ihren Dienſt
zu ziehen verſtehen. Nun ja — die Poſt braucht Geld! Wir wiſſen es
und ſehen es täglich. Trotz der hohen Poſtgebühren hat die Reichspoſt
ihre Betriebsmittel noch nicht ganz wieder auf die Höhe bringen können.
So ſchmuck wie früher ſehen die Briefträger und Poſtillone nicht mehr
aus. Es fehlt vielfach an der einheitlichen altgewohnten Dienſttracht,
man lebt noch in der Zeit des Behelfs und des Erſatzes durch
Armbin=
den. Und die ſchönen alten gelben Poſtwagen, die ſich ſozuſagen einen
Platz im Herzen der Bevölkerung erworben haben, und die einen ſo
leb=
haften Farbenton in das Straßenbild brachten, tragen meiſt ein jetzt
ſchmutzig gewordenes Grau. Doch nein, es gibt noch gelbe Wagen, aber
man weiß nicht, ſind es nun Poſtwagen oder gehören ſie der Firma
Schubkegel, deren „Putz= und Dekorationsartikel” ſie marktſchreieriſch
an=
preiſen. Traurig ob ſolcher Geſchmackloſigkeit läßt ſelbſt der alte
Poſt=
gaul den Kopf hängen und ſieht neidig auf ſeinen Kameraden, der den
funkelnagelneuen, blauen, wirkungsvoll verzierten Wagen, der hiefigen
Kronenbrauerei ſtolz durch die Straßen zieht. Das „gute Kronenbier”
— es muß wirklich gut ſein — denn man lieſt ja auch das an den
Brief=
kaſten der Reichspoſt, ſoweit die Firma W. Klein, Hofweißbinder, hier,
ferner Sarotti und Konſorten noch Platz gelaſſen haben. Und die
Fen=
ſter und Wandflächen des Reichspoſtgebäudes ſelbſt werden bald alle ihre
Aufſchriften und Schaukäſten haben. Ebenſo wie es unvermeidbar z
ſein ſcheint, daß das ehrwürdige ehemalige Prinz Alexander=Palais,
un=
zweiſelhaft ein Gebäude von hiſtoriſchem Wert, an ſeinem Sockel in
gro=
ßen lateiniſchen Buchſtaben auf „Barths Weinſtube” und ein „
Möbelge=
ſchäft” in Ober=Ramſtadt hinweiſt! — Wenn die Poſt es wirklich nötig
hat, zur Erhöhung ihrer Einnahmen ſich das Reklamebedürfnis der
Ge=
ſchäftsleute zu Nutzen zu machen, ſo darf man wohl verlangen, daß die
Anpreiſungen nach Form und Inhalt, Farbe und Größe einwandfrei
gehalten werden. Und das iſt meiſt nicht der Fall. Sehr weſentlich iſt
dabei die Wahl der Schrift und ihre wirkungsvolle geſchloſſene
Anord=
nung. Man ſollte hierbei den ſchmüichenden Wert der deutſchen Schrift
nicht außer acht laſſen. Heſſens Kunſtanſtalten und Druckereien erfreuen
ſich auf dem Schriftgebiet mit Recht eines vorzüglichen Rufes. Warum
werden ſie und außerdem ſachverſtändige Künſtler, Architekten und
warm=
herzige Heimatfreunde nicht von der Poſtverwaltung zu Nate gezogen?
Die Poſt hat es doch in der Hand und kann die Bedingung ſtellen, daß
nur gute und geſchmackvolle, das Stadt= und Landſchaftsbild nicht
ver=
unzierende Anpreiſungen an ihren Gebäuden und Einrichtungen Platz
finden. Das iſt ſicher auch die Anſicht des Reichskunſtwarts. Und wenn
die maßgebende Dienſtſtelle nicht genügend Zeit oder
Verſtändnis=
hierfür hat, ſo rufe ſie örtliche Beiräte zu Hilfe, die ihren Nat gewiß
gerne zur Verfügung ſtellen. Senſt könnten die Dokumente der
Reichspoſtwerbekunſt leicht zum Aerger der Bürger und zum
Schrecken der Darmſtadt beſuchenden Fremden werden.
— Auf die Bekanntmachung des Lebensmittelamtes, betr.
Zucker=
verkauf, iſt doch noch einiges zu bemerken: Im Auguſt ſollen die
Anteile für Auguſt, Sept’mber und Oktober, zuſammen 4½ Pfund pro
Kopf, ausgegeben werden. Das Lebensmittelamt rechnet wohl nur mit
Beſſerſituierten, die in der angenehmen finanziellen Lage ſind, das ganze
Quantum auf einmal ſich holen zu können. Was machen aber geringere
Leute mit einem ſo geringen Einkommen, daß dasſelbe knapp oder gar
nicht einmal zum notdürftigſten Lebensunterhalt ausreicht? Dieſe Leute
ſind doch genau ſo berechtigt, ihren Anſpruch auf Zucker geltend zu
machen wie die Beſſergeſtellten, die ohne Schivierigkeit die zugeteilte
Menge kaufen können. Die vielen kinderreichen Familien ſind wohl
kaum in der Lage, den ihnen zuſtehenden Zucker auf einmal holen zu
können.
enfalls haben auch die „Minderbemittelten” ein Recht auf
ihren Zucker, und das Lebensmittelamt dürfte wohl in der Zuteilung
der Ankeile noch eine Aenderung eintreten laſſen, damit nicht der nicht
abgeholte Zucker „hintenherum” in Kaffees, Konditoreien, Reſtaurants
uſw. der—kauft wirb. Andere Städte (Hamburg uſw.) geben ſchon
lange, lange Zeit hindurch ein beſtimmtes Quantum (etwa 125 Gramm
pro Kopf) jede Woche aus. Aber hier könnte doch mindeſtens eine
monatliche Ausgabe ſtattfinden!
Ein „Minderbemittelter”.
Landwirtſchaftliches.
* Ziegenmärkte. Der Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß
beab=
ſichtigt, anfangs September Ifd. Js. in Groß=Umſtadt und
Bensheim je einen Ziegenmarkt abzuhalten. Die Ziegenzuchtvereine
werden aufgefordert, dieſe Märkte mit männlichem und weiblichem
Zucht=
material zu befahren. Gleichzeitig wird mit dieſem Markt eine
Prämiie=
rung ſowie eine unentgeltliche Körung der Ziegenböcke ſeitens der Preis=
Körkommiſſion ſtattfinden. Die Gemeinden in der Provinz Starkenburg
werden auf dieſe Märkte, auf denen Gelegenheit geboten iſt, gutes
Bock=
material zu erwerben, jetzt ſchon aufmerkſam gemacht. Die
Ziegenzucht=
vereine werden aufgefordert, gutes Material für dieſe Märkte in
Vorbe=
reitung zu halten. Ueber den endgültigen Termin der Abbhaltung der
beiden Märkte erfolgt weitere Mitteilung.
kpd. Frankfurt a. M., 4. Aug. Pferdemarkt. Der Auguſt=
Pferdemarkt war von rund 1200 Arbeits= und Luxuspferden beſchickt.
War am Montag und Dienstag das Geſchäft flott, ſo flaute es am
Mitt=
woch merklich ab. Fiir die beſſeren Klaſſen fehlte es an Käufern. Die
Preisregelung für Arbeits= und Wagenpferde kann erſt dann eintreten,
wenn die Lieferungen von Pferden an die Entente aufgehört haben. Für
Schlachtpferde beſtand wenig Nachfrage.
kpd. Frankfurt a. M., 4. Aug. Viehmarkt. Dem heutigen
Viehmarkt, der bei verhältnismäßig lebhaftem Geſchäft geräumt wurde,
waren zugetrieben 3 Ochſen, 4 Bullen, 36 Färſen und Kühe, 963 Kälber,
264 Schafe und 337 Schweine. Es wurden bezahlt für einen Zentner
Lebendgewicht: Kälber: feinſte Maſtkälber 700—800 Mk., mittlere Ware
609—700 Mk., geringere Ware 450—550 Mk. Schafe: geringere
Maſt=
hammel und Schafe 400—500 Mk., mäßig genährte Hammel und Schafe
300—400 Mr. Schweine: vollfleiſchige unter 80 Kilogramm 1000—1200
Mk., über 80 Kilogpamn 1250—1350 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
Kreis=Schwimmfeſt.
hm. Die Meldeliſten für die einzelnen Wettkämpfe ſind jetzt
geſchloſſen. Nahezu 200 Teilnehmer und
Teilneh=
merinnen werden ſich in den verſchiedenſten Arten des
Schwimm=
ſports miteinander meſſen. Under den Gemeldeten befinden ſich Namen
von gutem Klang und dürften die Wettkämpfe äußerſt ſpannend werden.
Beſonderen Reis werden neben den verſchiedenſten Wettkämpfen im
Schwimmen, diejenigen des Waſſer=Spbringens auf die Darmſtädter
Be=
völkerung ausüben. Sehr gute auswärtige Waſſerſpringer, die zum Teil
auch erſtklaſſige Geräteturner ſind, haben ihre Meldungen abgegeben,
je=
doch auch unſere Einheimiſchen werden ein gewichtiges Wort bei den
vorderen Siegen mitreden können. Auch für Turnerinnen ſind neben
Wettkämpfen im Schwimmen ſolche im Waſſer=Springen ausgeſchrieben.
Die Namen der größeren Turnvereine, deren Schwimmabteilungen
ſich beim Schwimmfeſt im Großen Woog am kommenden Sonntag
beteili=
gen, ſind: Turnerſchaft Saarbrüchen, Turnv. Wetzlar, Brebach (Saar),
Kreuznach, Offenbach, Frankfurt 1860, Turn= und Fechtklub Mainz, Tv.
Homburg, Eſchersheim, Frankfurter „Eintracht”, Turngemeinde Hanau,
Worms, Beſſungen, Sachſenhauſen, Bürgel, Ober=Lahnſtein und
Turn=
geſellſchaft Viebrich. Die Wettkämpfe beginnen vormittags 10 Uhr und
nachmittags 2.30 Uhr. Am Samstag abend iſt für die bereits von
aus=
wärts anweſenden Turner und Turnerinnen im Kneipſaal der
Turnge=
meinde am Woogsplatz eine einfache Begrüßungsfeier vorbereitet.
Hier=
zu ſind alle Mitglieder der Turngemeinde, beſonders aber die
Angehöri=
gen der einzelnen Sonderabteilungen und auch der Darmſtädter
Turner=
ſchaft herzlichſt eingeladen. Der Kartenvorverkauf zum Schwimmfeſt
findet ſtatt im Verkehrsbureau und beim Hausmeiſter in der
Woogs=
platzturnhalle.
* Waldhof—Sportverein 98 e. V. Am heutigen Abend
wird der neue Sportplatz des Sportvereins Darmſtadt 98 e. V. am
Böl=
lenfalſtor die Kampfſtätte einer wichtigen ſportlichen Veranſtaltung ſein.
Das Zuſcmmentreffen Sportvereins mit dem Odenwaldkreismeiſter
Wald=
hof bildet ſeit einigen Tagen das Tagesgeſpräch. Der Ausgang dieſer
Begegnung dürfte für unſere Darmſtädter nach den in letzter Zeit
er=
zielten Erfolgen weit günſtiger ausfallen als früher. Immerhin iſt wohl
mit einem glatten Siege der Gäſte zu rechnen. Ihrem ausgeprägten
Kombinavionsſpiel, ſowie ihren wuchtigen Angriffen wird die
Darm=
ſtädter Verteidigung wohl kaum auf die Dauer Stand halten können.
Der rechte Flügel mit Herberge= und Höger iſt der durchſchlagkräftigſte
in ganz Süiddeutſchland, und wird ihnen reichlich Arbeit geben. Auch der
linke Flügel mit Skutlarck weiſt eine vorzügliche Beſetzung auf. Die
Verteidigung, die noch im vorigen Jahre etwas ſchwach war, widerſteht
heute jedem Sturm, ſodaß in der Mannſchaft keine ſchwache Stelle zu
finden iſt. Sportvereins Ligaelf hat am Sonntag mit ſeinem Sieg über
den 1. F.=C.=Freiburg bewieſen, daß auch dieſe Mannſchaft ſich in beſter
Verfaſſung befindet. Beſonders hervorzuheben war der Sturm, der auch
durch ſein gefälliges Kombinationsſpiel das Spiel entſchied. In beiden
Mannſchaften iſt der Sturm das Beſte, und es wird intereſſant ſein,
welcher von beiden am meiſten erfolgreich iſt.
* Arheilgen. Heute Samstag abends findet auf dem
Sport=
platz am Arheilger Mühlchen das Rückſpiel zwiſchen Union=
Wix=
hauſen, Ligamannſchaft, und Olumpia=Arheilgen, 1.
Mann=
ſchaft, ſtatt. Beide Mannſchaften werden in der Aufſtellung, wie ſie die
Verbandsſpiele abſolvieren werden, zum Kampf antreten. Der Beſuch
disſes Spiels iſt jedem Sportsanhänger zu empfehlen, um ſo mehr,
als auch das Arheilger Mükhlchen zu einem ſchönen Abendſpaziergang
einletdet.
W Groß=Zimmern 5. Aug. Der hieſige Turnverein
1863 hält Sonntag, den 14. Auguſt, auf ſeinem Turnplatze ſein
dies=
jähriges Sommerfeſt ab. Den getroffenen Vorbereitugen nach zu
urteilen, wird dieſes Feſt ein recht glanzvolles werden, da außer den
hieſigen Vereinen etwa 15 auswärtige Turnvereine eingeladen wurden,
die faſt ſämtlich ihr Erſcheinen zugeſagt haben. Auch die Turngemeinde
Darmſtadt mit Damenriege und der Turnverein Arheilgen mit
Damen=
riege haben bereitwilligſt ihre Mitwirkung erklärt, ſodaß die turneriſchen
Vorführungen wohl den Elanzpunkt des Feſtes bilden werden. Der
hieſige Turnverein wird alles aufbieten, um ſeinen werten Gäſten und
der bieſigen Einwohnerſchaft einige genußreiche Stunden zu bereiten.
Ein Ball in der Turnhalle wird am Abend das Feſt beſchließen.
Schluß des redaktionellen Teils.
Ohne Oneeksilber,
Hesohloaßtsletash. ohne Bernfsstöruns-
Aufklär, Brosch, Nr. 5d, diskr. verschl. ℳ 3.— (Nachn ℳ 4.50).
Spez.-Arzt Dr. med. Helländer’s Ambulatorium
Frankfart a. M., Betümannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (1,6852) Sonntag 11—1 Uhr.
Wetterausſichten für Samstag:
Nach vorübergehender Trüibung wieder Aufklaren, trocken, mäßig
warm, Weſtwinde.
Tageskalender.
Orpheum, Anfang 734 Uhr: „Zapfenſtreich”
Städte=Ring=Match im Mathildenhöhſaal um 7½ Uhr:
Kraft=
ſporrvereinigung Darmſtadt 1805.
Großes Konzert im Saalbau, abends 8 Uhr, veranſtaltet von
der Vereinigung früherer Leibgardiſten von Darmſtadt u. U.
40jähr. Jubelfeier des Darmſtädter Männergeſangvereins im
Rummolbräu, abends 8 Uhr Feſtkommers.
Sportplatz=Reſtaurant Böllenfalltor: Abendkonzert
um 8 Uhr.
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und von 3—7 Uhr).
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Hans v. Volkmann, Karlsruhe, und Ferdinand Barth. Darmſtadt.
Täglich geöffnet von 10—1 und von 3—6 Uhr.
Verantwortlich ſüir den leitenden politiſchen Teil und für Feuilleton: 1. 9.
Mar Stzeeſe; für heſſiſche Politik und den übrigen Teil (außr Sport, Handel und
Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches:
Kurt Mitſching; ür den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus
dem Geſchäſtsleben: Paul Lauge. — Druck und Verlag: L. C. Wittich’iſche
Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt. — Für den redaktionellen Teil
be=
ſtininte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des Tagblatts” zu richten. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer den nicht berückſichtigt.
Unver=
langre Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Frau A. St. in R. empfiehlt als
bewährteg Mittel gegen
Die glückliche Gebart ihres
zweiten Jungen zeigen
hocherfreut an
Bankprokurist Karl Schaffrit und Fran
Lisbeth, gsb. Hagedorn.
Gießen, den 4. August 1921.
Moltkestraße 26.
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Dina Schömer
Hans Ebling
VERLOBTE
Darmstadt, August 1921
Barkhausstraße 72
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Für alle anläßlich unserer Verlobung
Erwiesenen Aafmerksamkeiten danken
bestens
Maria Ensling
Dr. med. Hermann Hofmann
Lacteschlägerstr. 5‟.
(*3044
Besee
Dankſagung.
Für die vielen Beiveiſe herzlichſter Teilnahme
und die vielen Blumenſpenden bei dem uns ſo
ſchwer betroffenen Verluſte ſagen wir Allen
unſeren herzlichſten Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Fink, den Schweſtern vom
Altbau II für die liebevolle, aufopfernde Pflege
im Stadtkrankenhauſe, dem Verband der
Ge=
meinde und Staatsarbeiter und dem techniſchen
Perſonal vom Landestheater für den Nachruf
und Kranzniederlegung.
(*30521
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Sophie Brauburger, geb. Reeg
und Kinder.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1921.
Dankſagung.
Für die uns in ſo überreichem Maße
er=
wieſene Anteilnahme bei dem Hinſcheiden unſerer
lieben Tochter, Schweſter und Schwägerin ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank.
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer Lohfink
für die troſtreichen Worte am Grabe, den
Schweſtern im Eliſabethenſtift für die liebevolle
Pflege und allen denen, die ihr das letzte Ge=
(8964
leit gaben.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1921.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Flach
Schwanenſtraße 41.
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Obermer
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Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 6. Auguſt 1921.
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 6. Auguſt 1921.
Seite 2
Die Sommerfriſche.
Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
(Nachdrn: verboten.)
ie Gründe dieſer wahren, aufrichtigen Herzensfreude, die
Frühere Saifonſtimmung reſtlos auslöſt, ſind anderer Natur.
er vom Spaziergange mit Fräulein Delius, der leider
mrum aus mangelndem Angriffsgeiſt erfolglos geblieben,
Em, fiel es ihm ſogleich auf, daß Wirt und Bader bei ſei=
Anklicke ſchleunigſt in die Küche entflohen, während er ſich
faausgang von ſeiner Begleiterin verabſchiedete. Oben im
*des erſten Stockes traf er auf das neue Zimmermädchen,
Em mit vielſagender Miene entgegenlächelte.
Wiſſen Sie 8 ſchon, Herr Doktor?”
Mein!“
Da wortkarge Zimmermädchen zu den Seltenheiten gehören,
S dem Doktor ſehr befremdend vor, als die Bedienerin die
lei, von Nummer drei und ſechs ſtillſchweigend aufſchloß und
H lediglich das Wort ausſprach: „Ausgeflogen!” — Sie
ice ſich einige Minuten am Erſtaunen des Doktors, wobei
ue weiteren Aufklärung noch dazu ſetzte: „Der Amerikaner
ei Amerikaner, ſondern ein internationaler Hochſtapler. Die
Tiche Baronin iſt keine Baronin, ſondern eine internationale
zmplerin, die mit ihrem ſauberen Genoſſen unter einem
ſteckt. Heute früh, als ich die Zimmer aufräumen wollte,
chdas Neſt leer. Das gibt es in den Saiſonen ſehr oft; ich
aus meinen früheren Stellungen als Saiſonbeſchließerin
Aed davon ſingen".
Aun ſang ſie das Lied und ließ ihrer weiblichen Natur, die
ſchießen. In kürzeſter Zeit erfuhr der Erſtaunte, wie
gekommen wäre, wie man hernach die vom Hochſtaplerpaar
ſgelaſſenen Koffer aufgeſprengt hätte und wie man in
den=
fr ſtatt der erhofften Toiletteſtücke und Kleider nur alte
Zei=
hir, Holzſpäne und dergleichen gefunden hätte. Wie der
ämmer nur geſagt hätte: „Da bin ich ſprachlos —” und
ſn der Bader mit dem Hinweis auf alle möglichen
Polizei=
tur ſationen und Detektivinſtitute zu beſchwichtigen ſuchte.
Tas alles hatte die Sprecherin im fließendſten Allgäuer
Dia=
torgebracht, und als ſie den Wirt zum Schluſſe noch einen
zohnungstauſch
dffenbach
BLLIS
Aarmſtadt
Hyrnerw m. Gas, Bal=
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Mäntel
mbl. Zimmer
. Hauf, Jacobiſtr. 27,
in bedeckten engl. gemusterten
Pallaswieſenſtr.
und imprägnierten Stoffen, gute
„ſaudomma Siach” nannte, konnte ſich der Doktor in der
über=
quellenden Freude ſeines Herzens nicht enthalten, ihr ein
reich=
liches Trinkgeld zu behändigen. —
Die Hochſaiſon in Hochwinkel macht eine große Pauſe. Man
ſieht es an der Natur. Die Kornfrucht iſt eingebracht und der
Sommerwind klagt ſuchend über die Stoppelfelder: „Wer hat
mir das Aehrenſpiel genommen?” Auf den Wieſen liegt die
zweite Mahd. Sonnenbraune Menſchen wenden ſie mit Rechen
und Gabel und denken dabei: „Wenn es doch bald zu Ende wäre
mit dieſer Arbeit! Schaut die Sommerfriſchler an! — Wie ſchön
haben es die!” — Mit einem Seufzer nimmt man die Arbeit
wieder auf und weiß nicht mehr, daß man vor einem Jahre noch
dazu geſungen und luſtig die Hüte geſchwenkt, wenn ein gewiſſer
Doktor Zwickl aus München vorbeiging, ſo daß er ſelbſt
herbei=
kam und die Arbeit probierte. — Auf den Hängen um Hochwinkel
ſtehen die Obſtbäume mit dunklem Laub; was ſie tragen, iſt
keine Blüte mehr und noch keine reife Frucht, ſondern etwas
Un=
beſtimmtes, das Windſchauer noch zu Boden ſchütteln können.
Die Hochſaiſon macht eine große Pauſe. Man ſieht es an
den Kurgäſten. Niemand wagt ſich heraus. In der Dependance
feiert man „im engſten Familienkreiſe” Verlobung; nur
Mam=
ſelle Lekrayon iſt dazu geladen. Von der Einladung einer
ge=
wiſſen Delius glaubte die glückliche Braut aus gewiſſen
Rückſich=
ten Abſtand nehmen zu müſſen. Die Schwabinger Malerin iſt
doppelt untröſtlich; erſtens über den Verluſt des Andenkens,
zweitens über die Tatſache, daß ein niederbayeriſcher
Braumei=
ſter „Danny” mit „Toni” verwechſelt. Kaufmann und Alpiniſt
Selitzſchke beglückt ſeinen Freund in der Vaterſtadt Bärne mit
einem ellenlangen Brief, in dem von den Schönheiten der Saiſon
und einer gewiſſen kleinen Franzöſin die Rede iſt. Der Brauer
reiſt zum größten Leidweſen des Wirtes am gleichen Tage noch
ab. Nur Taubeney iſt grundſatztreu. Wandelt über die Straße,
bleibt alle zehn Schritte ſtehen, fährt mit der feingliedrigen Hand
über die hohe Denkerſtirne und atmet tief auf. Ruhe — Ruhe —
Ruhe.
Eine große Saiſonpauſe.
Man merkt es an den Hochwinkelern. Der Oekonom und
Tennisplatzbeſitzer Schaller ſitzt in der Gaſtſtube des Holzerwirtes
und ſtellt eine Betrachtung über Altertümer und Lawn=Tennis
an. Es ärgert ihn, wenn der Obermoſer=Schorſch, der ihm
gegenüberſitzt, durch unbegründetes Lachen ſeinen tiefgründigen
Ideengang ſtört. Aber das Lachen des jungen Obermoſer iſt
nicht unbegründet. Reſi hat ihm vorhin drei gleichlautende
Rechnungen gezeigt: eine für den Amerikaner, eine für die
Ba=
ronin, eine für den Kommerzienrgt. Bezüglich des literariſchen
Abends. Allein der Kommerzienrat hat die Zahlung „unter den
gegenwärtigen Verhältniſſen” verweigert; der Wirt möge ſich an
Sir Huſton Darley und die Baronin als Urheberin des Abends
wenden.
Doktor Quirinus Zwickl läßt ſich beim Coiffeur Sebaſtian
Schafflhuber den Bart ſtutzen und erkundigt ſich angelegentlich
nach dem Geſchäftsgang. Aeußert auch, daß ſich die Sommer=
bereits ein amerikaniſcher Multimillionär und eine altadelige
Baronin aus der Königsberger Gegend einen ſo
unvergleich=
lichen Kurerfolg zu verzeichnen hätten, geſellſchaftliche Größen,
die gewiß nicht verfehlen werden, das kulturfreundliche
Hoch=
winkel mit ſeinen biederen und treuherzigen Naturbewohnern
weiterzuempſehlen — in Bekanntenkreiſen, wie es im
Kur=
proſpekt ſo ſchön heißt. — „Nicht wahr, Greti?”
Es iſt eine eigene Sache um die Herzensfreude eines
Mün=
chener Privatgelehrten und Volksſchriftſtellers. Sie veranlaßt
dieſen ſogar, einen nagelneuen Fünfmarkſchein auf den Kaſſatiſch
des Coiffeurs Sebaſtian Schafflhuber zu legen und ſich im
Gegenſatz zu amerikaniſchen Sitten vier Mark ſiebzig Pfennig
herausgeben zu laſſen, da ja das Bartſtutzen nur dreißig koſtet,
und die Zeiten jetzt überhaupt ſo ſchlecht ſind.
Die Hochfaiſon macht eine große Pauſe.
Man merkt es am Beſuch des fünffüßigen Kalbes im Stalle
des Oekonomen Weißpichler. Es intereſſiert ſich niemand mehr
dafür; höchſtens und unauffälligerweiſe ein Münchener
Privat=
gelehrter, der es um und um betrachtet, das Fell ſtreichelt und
mit Kennermiene die Flanken klopft. Wie er dann zahlt, gibt
er dem Weißpichler unter wiederholten Anerkennungen einen
Zweimarkſchein, worauf der Kaiblwart mit Bedauern verſichert,
daß er leider nicht herausgeben könne. Der Privatgelehrte
er=
innert ſich aber, vom Bader ſoeben ſiebzig Pfennig
herausbekom=
men zu haben, läßt ſich den Zweimarkſchein zurückgeben und
macht es mit Zehnerln recht.
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 6. Auguſt 1921.
Nummer 2nd
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
11. Sonntag nach Trinitatis, den 7. Auguſt 1921.
Kollekte für die Innere Miſſion in allen Kirchen.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Vogel. — Die
Stadt=
kirche iſt wochentags von 9 Uhr vorm. bis 6 Uhr abends zu ſtiller
Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm 9 Uhr: Pfarrer Vogel.
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die
Schloßge=
meinde. Pfarrer Zimmermann. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer D. Waitz, Anſchließend
Beichte und Feier des heil. Abendmahls. Anmeldung von ½10 Uhr
an in der Sakriſtei. — Der Kindergottesdienſt für den O ſtbezirk
fällt aus.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Gvethe.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr:
Chriſten=
lehre (2. Gruppe): Pfarrer Wagner. — Um 10 Uhr: Pfarrer
Wagner. Feier des heiligen Abendmahls mit Beichte. Anmeldung
von ½10 Uhr an in der Sakriſtei.
Panluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Stroh.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahls. Pfarrer Seriba. — Der Kindergottesdienſt fällt
aus. — Donnerstag, den 11. Aug., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Nachm. 3½ Uhr: Miſſtonsſtunde. Miſſionar Rottmann.
— Abends 8½ Uhr: Evangeliſationsvortrag von Pfarrer Dr. Buſch.
Thema: „Unſer Verkehr mit dem Torenreich‟. — Montag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde im Gemeindeſaal Beſſungen. Miſſſonar
Rott=
mann. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Reiſeſekretär
Fiſchex. — Jugendbundverſammlungen: Sonntag, nachm.
2½ Uhr: Bibelerklärung für Jünglinge. — Um 4½ Uhr:
Bibeler=
klärung für Jungfrauen. — Abends 8½ Uhr: Vortrag von Pfarrer
Dr. Buſch. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge.
— Mittwoch, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen (
Stein=
ackerſtr. 2, I.). — Donnerstag, abends 7½ Uhr: Gebetsſtunde für
Jünglinge.
Ehriſtlicher Berein junger Männer Darmſtadt, Dieburgerſtr. 26.
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr. 36. Freitag, abends 9 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde.
Ehriſtliche Lerſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 7. Aug.,
nachm. 4 Uhr: Verkündigung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den
10. Aug., abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde, — Freitag, den 12. Aug.,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Svangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
7. Aug, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule — Abends 8½ Uhr:
Predigt=
gottesdienſt. — Donnerstag, den 11. Aug., abends 8½ Uhr:
Bibel=
beſprechung.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
vorm. ½10 Uhr: Gebetsſtunde — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. —
Nachm ½4 Uhr: Glaubensverſamm ung. — Dienstag, abends ½9 Uhr:
Bibelſtunde. — Freitag, abends ½9 Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Ehrifti der Heil, der letzt, Tage (
Heidelberger=
ſtr. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 7. Aug, vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch 10. Aug.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde — Eintritt frei Freunde willkommen.
Gemeinde glänbig getanfter Ehriſten (Vaptiften), Mauer ſtr. 17:
Sonntag, den 7. Aug., vormittags 9½ Uhr: Bibelſtunde. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. Pred.
Win=
hold. — Mittwoch,. den 10 Aug., abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26),
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr:
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt. K. Kunde, Prediger,
Katholiſche Gemeinden.
12. Sonntag nach Pfingſten, den 7. Auguſt 1921.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
— Um 8 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Mei
Predigt und Kommunion des Männerapoſtulats; um ½11 Uhm
ſammlung. — Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt und
Komn=
des Lehrlingsvereins. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt.
11 Uhr: Letzte heil. Meſſe. — Nachm. 3 Uhr: Roſenkranz=
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ſchaft sandacht mit Predigt und Prozeſſion. — Von Samstag
12 Uhr bis Sonntag abend kann in allen Pfarrkirchen und g
der Portiuncula=Ablaß gewonnen werden.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6
Heil Meſſe. — Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil.
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hocham.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. 4½ Uhr und
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Bei,
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Sn
und Generalkommunion des Männerapoſtulats und des Füm
vereins. — Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm.
Andacht und Segen.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt und A
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 U n
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Kollekte für unſeren Kirchenbau.
Sonntag, vorm= um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
7 Uhr: Heil. Meſſe (Männerkongregation). — Um 9 Uhr: Arn
redigt. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. um ½
Herz=Jeſu=Andacht.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 4 und abends
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 U5r,
teilung, der heil. Kommunion. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. —
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachmittags ½2 Uhr: CA
ehre. — Um 2 Uhr: Andacht. — Werktags iſt der Gottesdienſt ½/
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtg—e
heit — Um ½8 Uhr; Hochamt und Predigt. — Nachm. ½S
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, vorm.
Heil. Meſſe und Predigt.
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Kreis=
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Ring. 1 kleines, leeres Portemonnaie. 1 ſchwarzes
Portemonnaie mit über 6 Mk. 1 Paket, enthaltend
1 Hemd und 4 Holzkeile. 1 ſchwarzes Portemonnaie
mit einigen Pfennigen und Fahrkarte nach Hähnlein.
— Zugeflogen: 1 weiße Taube mit roten Flügeln
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den
Apo=
theken Darmſtadts: Es verſehen den
Sonntags=
dienſt und in der Woche vom 6. Aug. bis einſchließ
lich 13. Aug. den Nachtdienſt die Hof=Apotheke
Ballonplatz 11, Adler=Apotheke, Wilhelminenplatz 17,
Hirſch=Apotheke, Nieder=Ramſtädterſtraße 21.
Backverordnung
für die Stadt Darmſtadt.
Auf Grund der 88 34, 25 und 40 des Geſetzes über
die Regelung des Verkehrs mit Getreibe der Ernte
1921 vom 21. Juni 1921 (R.G.Bl. 1921 Nr. 62) und
der Heſſ. Ausführungsverordnung hierzu vom 4. Juli
1921 wird mit Genehmigung des Heſſ. Landesernäh
rungsamtes vom 16. Julr 1921 für die Stadt
Daxm=
ſtadt folgende Backverordnung erlaſſen:
8 1.
In gewerblichen Betriebem aller Artz dürfen aus
Mehl, das vom Städt. Lebensmittelamt geliefert wird,
nur bereitet werden:
1. Brot aus gemiſchtem Mehl im Gewicht von
1600 Gramm,
2. Brötchen (Waſſergebäck) aus gemiſchtem Mehl
im Gewicht von 50 Gramm,
3. Kranfenbrot im Gewicht von 750 Gramm.
Brot und Gebäck aus außerhalb der behördlichen
Verteilung erworbenem Mehl bleibt von dieſen
Be=
ſtimmungen unberührt.
Bror, das aus amtlich zugeteiltem Mehl hergeſtellt
iſt, muß durch Stempeleindruck mit dem
Herſtellungs=
tage und einem „D” verſehen ſein.
Eine Miſchung von Mehl, das außerhalb der
be=
hördlich geregelten Verteilung erworben iſt, mit
amt=
lich zugeteiltem Mehl, iſt verbotzen. Streckungsmittel
därfen für die Herſtellung von Brot aus behördlich
zugeteiltem Mehl nicht verwendet werden.
Hülſen=
fruchtmehl und dergl. iſt außerhalb der Backſtube
aufzubewahren.
Das für beſtimmte Zwecke zugewieſene Mehl, z. B.
Krankenmehl, iſt ausnahmslos hierfür zu verwenden
Es iſt verboten, aus amtlich zugeteiltem Mehl ein
ſo=
genanntes Auszugsmehl beſonders herzuſtellen, zu
ver=
arbeiten oder zu veräußern.
8 3.
Die Höchſtpreiſe für Brot, Brötchen und Mehl
werden jeweils beſonders bekannt gegeben.
Die Verringerung des Brotgewichtes durch
Aus=
trocknen darf 24 Stunden nach der Herſtellung bei
1600 Gramm Brot höchſtens 30 Gramm, ſpäter
höch=
ſtens 50 Gramm betragen. Bei anderen
Brotgewich=
ten iſt die Verringerung des durch Austrocknen
ver=
ringerten Gewichtes entſprechend zu berechnen.
8
Brötchen (Waſſergebäch) müſſen aus Teig der
glei=
chen Zuſcmmenſetzung wie beim Brot hergeſtellt
werden.
Die Verwendung von Mehl von geringerer
Aus=
mahlung als die jeweils geſetzlich vorgeſchriebene, iſt
bei der Herſtellung von rationierten Backwaren
ver=
boten, es ſei denn, daß es ſich um eine außerordentliche
behördliche Herſtellung oder Verteilung handelt.
8 5.
Backwaren aus amtlich zugeteiltem Mehl, die den
Vorſchriften dieſer Verordnung nicht entſprechen,
dür=
fen nicht hergeſtellt oder verkauft, oder ſonſt in den
Verkehr gebracht werden und können, ohne
Unter=
ſchied, ob ſie dem Täter gehören oder nicht, ohne
Zah=
lung einer Entſchädigung eingezogen werden.
8 6.
Der Oberbürgermeiſter kann in beſonderen Fällen
Ausnahmen von vorſtehenden Beſtimmungen zulaſſen.
8 7.
Zuwiderhandlungen gegen dieſe Verorbnung
wer=
den mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit
Geld=
ſtrafe bis zu 50 000 Mk. oder mit einer dieſer Strafen
beſtraft, ſoweit nicht nach anderen Vorſchriften eine
ſchwerere Strafe verwirkt iſt. Hat ſich der Inhaber
nder Leiter eines Betriebes in der Befolgung von
Pflichten unzuverläfſig erwieſen, die ihm durch dieſe
Verordnung auferlegt ſind, ſo kann die zuſtändige
Be=
hörde den Betrieb ſchließen.
8
Dieſe Verordnung tritt mit dem 16. Auguſt 1921
in Kraſt. Mit dem Ablauf des 15. Auguſt 1921 treten
alle bisherigen Beſtimmungen über die Bereitung von
Bachwaren außer Kraft.
(st890
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
V.: Daub.
Einmalige wirtſchaftliche Beihilfe für
lang=
friſtige Erwerbsloſe.
Der hieſigen Geſchäftswelt wird hierdurch
be=
kanntgegeben, daß langfriſtig Erwerbsloſe nach
Ver=
fügung des Reichsarbeitsminiſters eine einmalige
wirtſchaft iche Beihilfe in Geſtält der Eröffnung eines
Guthabens an die Stadtkaſſe bewilligt worden iſt.
Die in Betracht kommenden Erwerbsloſen beſitzen
hierüber Ausweis des unterzeichneten Amtes und
ſind berechtigt, über das Guthaben in der Weiſe zu
verfügen, daß ſie Bekleidung und Nahrung jeglicher
Art imit Ausnahme von Luxuswaren) und
Brenn=
materialien kaufen und Beſcheinigung oder Rechnung
des Lieferanten, über den getätigten Kauf dem
Ar=
beitsamt vorlegen. Hier werden ſodann — bis zur
Erſchöpfung des Guthabens — Anweiſungen auf die
Stadtkaſſe ausgeſtellt, die wir die Geſchäftsleute
wenn ſie von dem Arbeitsamt unterzeichnet ſind, als
Zahlung entgegenzunehmen bitten.
Die Stadtkaſſe wird ſolche vom Arbeitsamt
unter=
zeichneten Anweiſungen einlöſen.
Luxusartikel, auch ſoweit es ſich um
Lebens=
mittel handelt, müſſen unter allen Umſtänden
ausgeſchloſſen bleiben. Werden trotzdem ſolche
Luxuswaren angeſchafft dann muß die
Beglei=
hung der betreffenden Rechnung abgelehnt werden.
Unterſchriftsberechtigt, ſind außer dem
Amtsvor=
ſtande, Direktor Schrauth, lediglich die Herren
Ver=
waltungs=Oberinſpektor Georg Jöckel ſowie die
Ober=
ſtadtſekretäre Otto Walldorf und J. Ruppel, (st8953
Städt. Arbeitsamt. Schrauth.
Treibank Schlachthof.
Samstag, 6. Aug. 1921
Marken von 1101—1150
von 8 Uhr ab. (8942
Preis pro Pfund 4,50 Mk.
Gebraucht. 2tür.
Eisſchrank
i. Auftrage zu vk. Hublitz,
Kirchſtraße 18. (88641s
K
Franz. Engl. Span.
Berlitz=School
Wilhelminenſtr. 19
Kurſe f. Anf. u. Vorgeſchr.
Anmeldg. tägl. bis 10.Aug.
Ueberſetzungen. (8823a
geſucht für
Lehrer ſchnelſte prakt.
Vorbereitung im
deutſchen Aufſatz
zum Abitur. Angeb. unt.
R139an d. Geſchſt. (*30425
On unſer Handelsregiſter, Abteilung A, wurden bei
O den nachſtehenden Firmen die dabei vermerkten
(8932
Einträge vollzogen:
Am 28. Juli 1921:
E. Merck in Darmſtadt:
Wilhelm Merck in Darmſtadt iſt als perſönlich
haftender Geſellſchafter in die Geſellſchaft eingetreten.
Am 30. Juli 1921:
E. Hammann Nachf. Adam Göttmann in Darmſtadt:
Die Firma iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 2. Auguſt 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I,
G00 Mk.
von Selbſtgeber gegen
monatl. Rückzahlung nebſt
10% Binſen und Mobiliar=
Sicherheit ſofort zu leihen
(*30424
geſucht.
Angebote, unter R 141
an die Geſchäftsſt. ds. Bl.
Betreffend: Konkursverfahren über das
Vermö=
gen der Darmſtädter Möbelfabrik
G. m. b. H. in Darmſtadt.
Zur Abnahme der Schlußrechnung, zur Erhebung
von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis und
zur Beſchlußfaſſung der Gläubiger über die nicht
verwerteten Vermögensgegenſtände wird
Schluß=
termin auf:
(8933
Montag, den 19. September 1921, vorm. 10½ Uhr,
Zimmer 219, anberaumt.
Der Termin iſt auch zur Prüfung der
nachträg=
lich angemeldeten Forderungen beſtimmt,
Heſſiſches Amtsgericht I.
15 000 Mk.
Berſteigerungs=unzeige.
von Selbſtgeber für ein
gutgehendes Geſchäft
ge=
ſucht. Geber kann als
ſtiller Teilhaber eintreten.
Angebote unt. S 12 an
die Geſchäftsſt. (*30508se
Am Donnerstag, den 11. Auguſt 1921,
vormittags um 11 Uhr, verſteigere ich im
Schlacht=
hauſe zu Darmſtadt auf Grund des B. G. B. und
des H. G. B. und auf Koſten und Gefahr derer, die
e8s angeht,
15 Fäſſer, enthaltend
amerik. Schweinelebern
öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung.
Darmſtadt, den 4. Auguſt 1921.
Jungermann
Heſſ. Gerichtsvollzieher
*30594)
Bleichſtraße Nr. 53, 2. Stock.
Arietise!
An einem rentablen
Bri=
keitswerk können ſich noch
inige Intereſſenten mit
mindeſtens 50 000 Mark
Einlagen beteiligen.
Aktio=
näre erhalten neben hoher
Dibidende Anteil an der
Produktion. Intereſſenten
rhaiten Auskunft unter
C. O. 926 an Ann.=Exp.
C. Heidenheim, Coblenz.
Torf=Verſteigerung.
Darlehen und
Betriebskapital
an jedermann geg. Abzahl.
Angeb. unter S 8 an die
Geſchäftsſtelle. (*30498
Montag, den 8. ds. Mts, vormittags 10 Uhr ab
werden auf dem Rathaus zu Pfungſtadt
ca. 300 000 Stück Stechtorf
öffentlich verſteigert.
Pfungſtadt, 4. Auguſt 1921.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
Schwinn.
Geld leiht Helbſtgeb.reell. Leuten
koſtenlos. Schneeweiß, Seebad
Ahlbeck, Billa Urſula (* „„oosmsi
Entlaufen
die geſtern
Die Frau, morgen d.
Handtaſche
auf dem Markt mitnahm,
wird gebet, dieſelbe an d.
Stand od. Fundbureau ab=
(*30531
zugeben.
1 vorn, ſchwarz. und
1 graues. Mantelkleid
cein Wolle, 42—44er
Figur, 1 Paneelbrett,
nußb., u. 1 Petrolenmofen
zu verk. Grafenſtraße 12,
3. St., links *39539
Entlaufen
kleiner Rehpinſcher
ſchwarz u. gelo, in der
Schulſtr. — Eliſabethenſtr.,
rechter Hinterfuß
Knoll=
pfötchen. Abzug. g.
Be=
lohng. Villa Waldfriede,
Eberſtadt. Vor Ankauf
wird gewarnt. (*30471
Allllger Palsckurkänk!
Die Rechnung der Ev. Petrusgemeinde liegt
8 Tageling zur Einſicht im Beſſunger Pfarrhaus offen
Darmſtadt, den 5. Augliſt 1921
Für den Kirchenvorſtand:
8943)
Wagner.
Fettes friſches Kopffleiſch z. Kochen Pſd. 5.—
Fettes Ochſen=u. Rindfleiſch, alle Stücke „ 8.—
Prima Hammelfleiſch, alle Stüchke.
Prima Kalbfleiſch, alle Stücke
Lunge, Euter . . . .
3.—
Hammelsköpfe . . . .
3.—
Friſch Gehacktes . ..
10.—
Helbſtausgelaſſenes Fett. .
8.
Fleiſchzentrale Joſ. Pauly, Karlſtraße 66
Im Auftrag
der Frau Fabrikant Venuleth verſteigere ich wegen Wegzug in deren WSſt
D Wendelſtadtſtraße 23 (Louore links, 7
die hochherrſchaftliche Wohnungseinrichtung. Es kommen zum
Ausgebot=
am 1. Tag: Donnerstag, 1 1. Auguſt, von vorm. 9 Uh1
20 Olge älde (Landſchaften, Porträts), 1 Paſtellbild, 1 Radierung
Stiche, Fenſterbilder, 1 Wandſchirm (Malerei), 1 desgleichen ven
gold., 1 Album m. Malvorlagen, 2 Figuren (Hermann und
Dorc=
thea), 6 Luthertiſchchen, 4 Broncevaſen, Leuchter, Wandtelles,
Säulen, 20 Bände Heine, 9 Bände Shakeſpeare, 10 Bände Wieland.
6 Bände Ehamiſſo, 1 Band Körner, 1 Band Bilz, 3 Bände Harw
mann, Brehm’s Tierleben, 17 Bände Mehers Lexikon, 14 Bänd
deutſch öſterreich. Alpenverein, 6 Metall= und runde Tiſchchen
1 Schachtiſch mit Figuren.
Ferner: 1 großes Eßſervice, 138 Stück, ſehr feines Fabrikat,
1 Kaffeeſervice (Berliner Manufaktur),
Ferner: 12 Moccataſſen, 24 Kriſtallteller, 9 Römer=Gläſer, 12 Weing‟
12 Likörgläſer, 12 Sektgläſer.
1 große Anzahl feines Kriſtallgeſchirr.
Ferner 1 berſilb. Kaffee= und Teeſervice: 1 Kaffekanne, 1 Tec
mit Tablette, 1 Milchkanne, 1 Zuckerdoſe mit Tablette.
1große ſilberne Miichka ne, 1 kleinere do., 1 verſilberte Milchkanme
mit Zuckerdoſe und Tablette, 1 verſilberter Tafelaufſatz, 2 Korn
fektkörbe, 3 Tabletten, 2 Konfektkörbchen (innen vergold.), 1 Zee
kanne, verſilbert, 2 Mickel=Tee= und Milchkannen, 1 große verſil
berte Bowle, 3 Nickel=Kaffeemaſchinen, 1 verſilb. Gewürzſtänden
Ferner: 18 ſilberne Dafelmeſſer, 24 ſilberne Eſlöffel, 18 ſil.e
Gabeln, 18 ſilberne Deſſertmeſſer, 24 ſilberne Kaffeel)
1 ſilbernes Trauchierbeſteck, 18 verſilberte Deſſertgabeln,
Deſſertmeſſer m. Perlmuttgriff, Seviettenringe u. Meſſerbänky
endt
(eideft
2. Tag: Freitag, den 12. Auguſt, von vormittags 9 Uhr
1 Schlafzimmer=Einrichtung:
Mit
Mk. 100 000.—,
evil, auch mehr, wird bei
lohnendem Geſchäft ſtille
Beteiligung geſucht.
An=
gebote unt. S 13 an die
Geſchäftsſtelle. (*30533
2 vollſtänd. Betten (Mahag.=Bettſtellen) mit Feder= und Zteil. Roßhgarm=l
2. Daunen=Plumeaux, 4 Kiſſen, 1 pol. Kleiderſchrank, 1 Waſchkommod)
Spiegel und Marmor, 2 Nachttiſche mit Marmor,
Bettzeu
statke, W
Kleider
1 Nococo=Salon:
1 Sofa mit 6 Polſterſtühlen, mit Gobelinſtoff bezogen, 1 Damenſchreibtiſch, 1
blatt= und 1 Geck. Tiſchchen, 1 Paravent, 1 Trumeauſpiegel (Em
Ferner: 1 vollſtänd. Bett mit Roßhaarmatratze, Deckbett und Kiſſen, 2 Z‟
kommoden mit Spiegek und Marmar, 1 pol, 2tür. Kleiderſchrank, 2I
2tür. Kleiderſchränke, 4 1tür Kleiderſchränke, 1 Galerieſchränkchen, 1 A
ziehtich, 1 Sekretär, 1 Toiletteſpiegel, 1 Wandſchränkchen. 1 Plüſchſofa
6 Seſſeln, 1 Garnitur Gartenmöbel, 1 Odalſpiegel, verſchied, Trurn
ſpiegel, 1 Eisſchrank.
1 Smhrug=Teppich, 3 auf 3 Meter,
etwa 24 Blatt Tüllvorhänge, 8 Plüſch do., 6 Seiden do., 4 Jute do.; 2 3
vorhänge, verſchied. Gobelin= nud Seidenbrokatbezüge, Betteppiche, Se
decken, 1 große feine Tüllbettdecke für 2 Betten.
1echte Broncependule, 1 antike Broneependn
Beſichtigung: Mittwoch Nachmittag von 3—5 Uhr,
8940s1)
Darmſtadt, Tel 1987.
Hch. Hilsdorf
Waldſtraße 3.
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D den günatig
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Darmstadt, e. G. m. b. H.
am 11. Jufi 1921.
Aktiva
An Fleischmetzger ℳ 2 400.11
„ Schweinemetzger „ 330 783.34
56 816.55
„ Bank-Konto
ℳ 390 000.
Per Anteile-Konto ℳ 640
„ Betriebs-Kapital-
Sane ....0fe
ℳ 390 0C
8946)
Die Liguidatoren:
Kraft. Krug. Kühn. Trumpfhel
Die Hessische Landes-Hypothekenbank, Darmstadt,
legt z. Zt. ihre 42igen Hypotheken-Pfandbriefe zum
Vorzugskurs von
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zur Zeichnung auf. Die Pfandbriefe sind ausgefertigt
auf Grund erststelliger Hypotheken.
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einer Provision.
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Mtr.
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130 cm, br. 1a Dualität.
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Kleiderdruck
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20er Leghühner, jetzt noch legend, j. diesj. Enten,
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Hanfriemen (Marke Triumpf)
Treibriemenleder, Hattlerled., Portefeuilleled., Möbelieder
Gummi= und Asbeſt=Fabrikate
Platten, Schläuche. Pachungen
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Durch Beſchluß der Generalverſammlung
der Ein= und Verkaufsgenoſſenſchaft
für Mitglieder der Metzgerinnung
Darmſtadt, e. G. m. b. H., am 11. Juli
1921 wurde die Genoſſenſchaft aufgelöſt.
Die Gläubiger werden aufgefordert, ſich
bei der Genoſſenſchaft zu melden. (8945sid
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1921.
Die Liquidatoxen:
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br, zu verk.
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Amboß
5 Kilo) zu verkaufen
Schießhausſtr. 62
Seite 10
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 6. Auguſt 1921.
Nummer 215.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 5. Auguſt.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die bevorſtehende Entſcheidung in der oberſchleſiſchen Frage und
die zweitägige Geſchäftsunterbrechung verurſachten an heutiger Börſe
einige Zurückhaltung. Die Tendenz war nicht einheitlich. Am
Montan=
marit fiel die Feſtigkeit von oberſchleſiſchen Werten auf. Auch Phönis
zogen weiter an. Die übrigen Werte dieſes Gebietes waren wenig
ver=
ändert. Chemiſche Werte konnten ſich gut behaupten. Scheideanſtalt
gewannen 8 Proz. Von Elektrowerten ſtiegen Licht und Kraft; A.G. G.
waren ſchwächer. Der Markt für unnotierte Werte lag heute etwas
euhiger. Lediglich Mausfelder Kuze wurden in großen Poſten gekauft.
R. Wolf gut behauptet (zirka 447); niedriger dagegen Ludwig Ganz.
Der Einheitsmarkt war geteilt. Neben zahlreichen Kursbeſſerungen
waren auch verſchiedene Kursrückgänge zu verzeichnen. Höher notierten
Schriftgießerei Stempel, Frankfurter Hof, Karlsruher Maſchinen,
Dür=
kopp und Schneider u. Henau. Zu niedrigeren Kurſen wurden
ange=
boten Heidelberger Zement, Lederwerke Spicharz, Haufwerke Füſſen,
Löhaberger Mühle. Der Debiſenmarkt war abgeſchwächt.
Frankfurter Abenbbörſe vom 5. Auguft.
w. Der Geſchaftsverkehr geſtaltete ſich ruhig bei ſichtlich
freund=
licher Stimmung. Im freien Verkehr fanden Mansfelder Kuge
Be=
achtung; ſie wurden zwiſchen 5550 und 6000 gehandelt. Deutſche
Pe=
troleum fanden zu 785, Chemiſche Rhenania 533, Augsburg=Nürnberg
772 Aufnahme. Phönix=Bergbau lagen bei geringem Angebot feſt.
Bingwerke notierten 366,50, Deutzer Gas 396. Chemiſche Werte hatten
mäßigen Verkehr. Scheideanſtalt ſtellten ſich höher 679,50. Hirſch
Kup=
fer beachtet, gingen mit 399,50 um. Elektro Lahmeher, ſowvie A.E.G.
konnten ſich befeſtigen. Norrdeutſcher Llond blieben zu 158 geſucht.
Nachfrage beſtund, für Zelſtoff Aſchaffenbura 814,50 blus 10
Pro=
zeut. Spinnerei Ettlingen, Maſchinenfabrik Riedinger, letztere 348 plus
8 Prozent. Eiſenwerk Meyer anziehend 600. Spinnevei Hammerſen
599, lebhaft gehandelt. Ferner fanden Vogtländiſche Maſchinen zu 410,
Miinchener Löwenbräu zu 550, Reiniger=Gebert zu 360 Aufnahme. Ph.
Holzmann ſchwächer 365,50. Norddeutſcher Lloyd ſpäter ſchwächer 157½=
Die Abendbörſe ſchloß bei feſter Tendenz.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 5. Auguſt in Zürich 7,42½
(vor dem Kriege 125,40). Franken, in Amſterdam 4B3 (59,30)
Gul=
den, in Kopenhagen 8,01 (88,80) Kronen, in Stockholm 605
(88,80) Kronen, in Prag 98 (117,80) Kronen, in London 6,02 (97,80)
Schilling, in Neu=York 1,23½4 (23,80) Dollar, in Paris 157½g
(125,40) Franken.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a M., 5. Aug
—ONffGeld ! Brie Geld !. 9 Oe d. Brief Aitſ.
Geld Prie Antw=Bruſ. 7 6069 N WS.17 TGGM BNIS0 Nor begen N NIDS.AN Mo4 77 DD2730 N0HL.I 5olland 3171, s 25221, 2 2485. 2189— Schwden 1368.30 Mior1 74 33.30 1641.70 London 2313/ 294.8 291 20 23189 Helſingfors 122 29. 1232 123.300 123.20 Paris 638.70 (303 527,0 3 63.45 New=Yor”, ſ= 2,031 2.211 32,54 83 70½g Schweiz lt 1352,60 1355.40 N344 891 1347.10 Vien (altes E D Spanien 104 901 1051.10 1033.90 9108 19 D.=Oeſt. abg 8861, 8881 a.8619 8.381. Italien
Liſſab=Op.
Länemark. 345.83/ 34365 347.10 34730/ Zudapeſt. 20.35½ 929.391, 0 3519s 20. 391= „"
253,701 256.3 1243 70 M12463 Prag 103.33 103.70 103,65 102.85
Beeliner Börſe.
* Berlin, 5. Aug. Börſenſtimmungsbild. Infolge
einer gewiſſen Zurückhaltung der Spekulation wegen der
bevorſtehen=
den Entſheidung über das Schickſal Oberſchleſiens wodurch natürlich
auch das Publikum in ſeiner Kaufluſt etwas gedämpft wurde, machte ſich
heute an der Börſe ein leichter Rückgang im Geſchäftsgang ganz
allge=
mein bemerkbar. Auf Veranlaſſung der ſogenannten
Stempelvereini=
gung werden überdies ſeitens des Börſenvorſtandes ziemlich
einſchnei=
dende organiſatoriſche Maßnahmen erzogen, um die unliebſamen
Ver=
hältniſſe hinſichtlich der ſtark verſpäteten Kursfeſtſtellung am Induſtrie=
markte wenigſtens auf ein erträgliches Maß zurückzuführen. Die
Kurs=
bildung var anfangs nicht einheitlich, doch überwogen für die Mehrzahl
der Papiere Kurserhöhungen, die aher nur bei Phöniz, Th. Goldſchmidt,
Rüttgerswerke und Orer ſtein u. Koppel, ſowie einigen
Maſchinenfabrik=
aktien über 10 Proz, hinausgingen. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtan=
den bei einer Beſſerung von 40 Prozent Akkumulatoren. Auch Felten
u. Guilleaume waren bei allerdings geringeren Umſätzen 25 Prozent
höher. Die Kursbewegung war bei ankaltend ſtilleren Umſätzen, als
man letzthin gewohnt war, auch weiterhin nach oben gerichtet. Die
übrigen Märkte waren ſtill und die Kurſe wenig verändert. Der
Devi=
ſenmarkt war zurüchaltend bei ſchrankenden Preiſen.
Produktenbericht. Bei ruhigerem Geſchäft war die
Preis=
geſtaltung am Produktenmarkt teilweiſe etwas ſchwächer. Für Weizen
und Noggen hat die Kaufluſt etwas nachgelaſſen, da der Mehlverkauf
ſchleppender geworden iſt. Für Roggen zeigte ſich übrigens ſtärkeres
Angebot. Unverändert lebhaft bei allerdings nicht höheren Pre=;
blieb die Nachfrage für Gerſte. Für Hafer gehen die Forderungen:91
Verkäufer ſehr auseinander. Im Maisgeſchäft war die Haltung wut
der unſicheren Lage am Deviſenmarkt und des ſtärkeren ausländißiyu
Angebots ſehr ſcnach. In Hülſenfrüchten iſt bei allerdings umt
äindert knappem Angebot die Kaufluſt weniger dringlich als bisher
dieſe hat auch für Kleie und Raxskuchen nachgelaſſen, wogegen die
geber für Raps infolge ſtärkerer Nachfrage auf ihren hohen Forde-m
gen beharren.
* Frankfurter Herbſtmeſſe. Die Ausſteller=Anmeldurg
zur Frankfurter Herbſtmeſſe, vom 25. September bis 1. Oktober 19
gingen, wie wir hören, beim Meßamt Frankfurt a. M. und bei ſe=n
Vertretungen im In= und Ausland wiederum in ſo großer Zahl ein.
auch diesmal nur ein Teil der Intereſſenten berückſichtigt werden Eal
Neben dem „Haus Werkbund”, das beſte deutſche Werkkunſt in einer 7.
ſam geſiebten Qualitätsſchau und die neu erſtandene Frankfurter Bu)
meſſe aufnehmen wird, nähern ſich mehrere kleinere und größere Erv)
terungsbauten der Fertigſtellung, die gleichfalls während der Herbſtru)
erſtmals bezogen werden können. Auch eine Modeſchau wird mit A
füinften Frankfurter Internationalen Meſſe wieder verbunden ſein.
* Sonderzüge zur Leipziger Herbſtmeſſe. Die A
wältigung des Eiſenbahnverkehrs zur Herbſtmeſſe wird durch Eind
einer größeren Anzahl von Sonderzügen und Vorzügen bequemer
umfangreicher als bisher durchgeführt werden können. Vorläufig
Meßſonderzüge ab München. Nürnberg, Stuttgart, Baſel, Mannhil
Frankfurt a. M., Mainz, Köln, Düſſeldorf, Münſter (Weſtf.), Hamb=M
Altona, Roſtock, Berlin und Königsberg, ſowie ab Amſterdam, Kon
hagen, Stockholm, Prag, Wien und Zürich in Ausſicht genommen. Oia
den gleichen Orten gehen Rückzüge ab Leipzig. Der Ver hr der FN
ſonderzüge wird ſich bis Sonntag nach Meßſchluß ausdeynen.
b. Berliner Lederbörſentag vom 4. Auguſt. Auf
Häuteauktionen waren zwar die Preiſe auch an den letzten Tagen
ſprechend den Valutaverhältniſſen höher. Im Privatverkehr macht
jedoch Zurückhaltung in Käufen bemerkbar. Im Lederhandel herrſcht
Nachfrage beſonders nach feineren Oberledern, ſowie kräftigen Kuprict
jedoch leidet das Geſchäft darunder, daß die Fabrikanten mit den Lüſf
rungen vielfach im Ruckſtand bleiben. Schuhwaren liegen ſtiller, ſofiy
aber noch Waren zu alk=niedrigeren Preiſen erlangt werden könmen.
der Abſatz von ſolchen Artikeln ſehr flott.
Frankfurter Kursbericht 5. Auguſt 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)
Staatspapiere.
*B Reichsanleihe. . . . .
3½70
4½%1V.u. V. Schatzanweiſ.
4½%0 VI.—1X.
Sparprämienanleihe ..
480 Preuß, Konſols..
8½%
425 Bad, Anl, unk. 1935
8½% „ v. 1907 ..
49 Bahern Anl. .... . .
31s%0
420 Heſſen unk, 1924,,
3½% „ .
39
43 Württemberger . ....
Ausländiſche.
5 Bulgar, Tabak 1902.
134% Griech. Monopol..
4½a%0 Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918.... . ...
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914...... . .. .
4¾ Oeſt. Goldrente. . . . .
420 „ einheitl. Rente.
430 Num. am. Rente v. 08
%0 „ Goldrente v. 13/
am. „ konb.
v. 05
Türk, Admin. v. 1903
(Bagdad) Ser. II
„II
v. 1911,Zollanl.
Ung. Staatér. v. 14
Goldrente. .
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
*5
77,50
79.—
88,50
76,50
86,30
72,40
79,80
70,60
60,30
55,80
68,50
76,10
68,10
68,75
72,10
63,80
7560
23,
26,50
50,50
160.—
118.—
98,50
5. 8,
77,50
76,75
68,50
76,50
s6,70
72,50
79,75
70,50
59,60
66.—
78,70
76,25
73,10
69,75
53,25
118,50
98,50
Hernnäſe.
5% Mexik. amort. innere
konſ. äuß. v. 29
485 Mexik. Goldv. 04,ſtfr.
konſ. inner. . .
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser, I..
24,—
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eiſabethbahn ſtfr..
2,6 %6 Jeſt. Südb. (Lomb.)
3% O.=ſt. Staatsb. 1.b. 8.Em.
320 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
v. 1883.
42
4½%0 Anatolier I.......
8% Salon. Conſt Fonction
320 Salonique Monaſtir.
58 Tehuantepee ......
......
4122
Deutſche Städte.
425 Darmſt. b. 1919b. 1923
3½29 Darmſtadt v. 1905.
490 Frankfurt v. 1913....
„ v. 1903...
313%.
420 Mainz, b. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½9
„
420 Frkf. H. Krd.=Ver. 1921
4%5 Mein, Hhp. Bank 1922
1922
425 Pfälz.
19:31
4%0 Rhein.
verl.
3½%
4% Südd. Bk. Münch. 1306
4% Heſſ.Ldhyp. Bk. Pfdbr.
8½½Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. ..
Darmſtädter Bank. . . . . .
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . .. — 188,50
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— Bergwerks=Aktien. 44,50 Bochumer . ....
... — Buderus ........ — 603.— Dt. Luxemburger. 398,75 405. G lſenk. Vergw... 410,— 409,— „82,25 82,25 Harpener Bergb. . 621.— 618.— 469,75 469.— Eſchweiler Bergw... 435,— 435.— Kaliwerke Aſchersleben .. 351, — 350,— 73.— 92,25 Weſteregeln ...
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549,— 84.—
87.50 87.50 84,— Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . 177.— 179,— 91.— 90,75 Nordd, Llohzd: 156,— 158,— 98,50 28,50 Stdd. E.=B.=Geſ..... 85.— Schantung E.=B. 629,— 530,— 75.— Baltimore. .. 480,— 480,— 99.— — Kanada....
" — 9.— 97.— Lombarden . ..........." 83,50 83,70 Oeſt.=Ung. Staatsbahn .. 75.—
218,— 95.— Judnſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. ..
Badiſche Anilin .. 445,—
400,— 440,—
400,— 169.— 169.— D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 668 es 674,50 8
4. 8.
R
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Bergmann=Werke. .....
Felten E Guilleaume . .
Lahmeher .....
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Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . . . . . . . . .
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Lederwerke Spicharz...
Lüdenſcheid Metall .....
Adlerwerke Kleyzer. ...
ggs.— Badenia (Weinheim)....
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231.—
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249,—
284,—
334,—
335.
510,50
670,—
333.—
337,
595,—
230,—
255,—
638,—
376.—
487.—
445,—
740,—
284,—
351.—
250,—
480, —
389,—
730,—
351.—
409.—
840,—
546,—
406,50
415,—
512,—
282,—
357,
630,
445.—
388.—
490.—
444,—
338.—
755,—
279,75
340, —
Berliner Kurſe,
249,25
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e29.—
348,—
355,50
225.—
490.—
217,50
285.—
565,59
389,25
930,—
240,50
890,—
425,—
499.—
515,—
290,—
652,—
613.—
569,75
438,50
383, —
615,—
874,—
455.—
750,—
780.—
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Feſtkonzert
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Gewähltes Programm!
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Ludwigsplatz 2 / 1. Etage
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perſönl. Leitung Obermuſikmſtr. M. Weber.
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G. Axt, „Zum Odenwald.
G. Gruß, „Zur Eiſenbahn”
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Am Mittwoch, den 10. Auguſt, abends 8 Uhr,
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alle auch auswärtige Angehörige der ehem.
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Seite 12.
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