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Rummer 213
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Donnerstag, den 4. Auguſt 1921
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nehmen entgegen: Geſchäſtsſtelle AhemnfsraßeS die
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und Leiſſumg von Schadenerſatz. Bei Konhurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Einzelnummer 25 Pfg.
ee Reichskanzler über die wirtſchaftliche
Lage.
=Bremen, 2. Aug. (Wolff.) In einer von etwa 5000
Men=
en beſuchten öffentlichen Verſammlung, die von der
Handels=
ner Bremen einberufen war, ſprach Reichskanzler, Or.
irthüber die wirtſchaftliche Lage. In kurzen
Begrüßungs=
isen drückte der Vizepräſident der Handelskammer
Nebel=
u ſeine Freude aus, den ſüddeutſchen Landsmann und
höch=
u Beamten des Reiches in Bremen zu ſehen, der durch ſein
ſpeinen Intereſſe für die alte Hanſeſtadt am Weſerſtrom und
emrt für die kommerzielle Weltſtellung Deutſchlands bekunde.
esStunde ſei überaus ernſt. Viele der Gegner verſuchten, das
niche Streben, durch Arbeit und Pflichterfüllung wieder empor
temmen, neuerlich zu vereiteln. Bremens Bürgerſchaft ſei
be=
ſich un die Reichsregierung zu ſcharen und mit ihr in die
t hinauszurufen: Das deutſche Volk will ſein gutes Recht
d nicht mehr!
Sierauf ergriff Reichskanzler Dr. Wirth das Wort zu
fol=
tien Ausführungen: Ich will keine Rede der Reſignation,
ſon=
z der Ermunterung halten. Die Loſung heißt: Durch Arbeit
FFreiheit! Es handelt ſich nicht um vergangene Illuſionen
Macht, ſondern um die Ueberzeugung, daß der Kern der
ſuseſchichte ein moraliſcher iſt. Bremen muß ein
Ausgangs=
at= auch für die Geſundung des Welthandels ſein. Dieſes
e erautfblühen iſt nur möglich unter dem Gedanken des
Rech=
rnicht unter dem Gedanken der Macht. Wohin der
Macht=
ſanken führt, zeigt das traurige Schauſpiel Oberſchleſien. Jede
urme des Rechtes begrüßen wir mit Dank, ob ſie von jenſeits
Ozeans oder von jenſeits des Kanals zu uns herüberkommt.
üt Dankbarkeit hören wir, daß aus dem Munde fremder
aursmänner der Gedanke vom Glück und der Wohlfahrt der
trr wieder einmal öffentlich zum Ausdruck kommt. Es wäre
e Sabotage des großen demokratiſchen Ideals der Welt, wenn
ta Das Recht, ſondern die Diktatur Korfantys in Oberſchleſien
Beltung käme. Alle Mächte moraliſcher Natur rufen mit
nter Stimme in die Welt hinaus: Achtet den Gedanken der
brbeſtimmung der Völker, der Demokratie und der Freiheit,
iu ihr das unglückliche Europa nicht endgültig dem
Unter=
ja= weihen wollt. Sieben Jahre ſind dahingegangen ſeit der
gkäcksftunde jenes erſten Ultimatums. Soll das neue
Ultima=
neue Zerſtörung über Europa bringen? Europa kann nicht
b einmal durch neuen Wirrwarr hindurchgeführt werden. Die
esſchatten lagern über dem Kontinent, der der Bringer des
kus und dar Freiheit für die ganze Welt ſein müßte. Leider
ert in Warſchau politiſche Leidenſchaft und grenzenlofer
Hoch=
t. der die Welt nicht zur Ruhe kommen laſſen will. Bremen
einer der Orte, von denen deutſche Kultur und deutſche
Ar=
an die Länder des Oſtens getragen wurden. Deutſche
Kul=
deutſche Zitiliſation und deutſche ſoziale
Wohlfahrtseinrich=
zen ſtehen in Oberſchleſien auf dem Spiel. Oberſchleſien hat
te: der deutſchen demokratiſchen Freiheit andere Tage gehabt
unter der Herrſchaft der polniſchen Nationaliſten. Bremens
tenterſchaft und Kaufmannſchaft muß zuſammeuſtehen mit der
Sregierung in der Verteidigung der großen einheitlichen
bit inien der Reichspolitik, die geleitet ſind von dem Gedanken
erfüllung unſerer Verpflichtungen gegen das Ausland und
tist von dem großen Gedanken der Arbeit, des Rechtes und
izialen Wohlfahrt Deutſchlands, und daß mit ihm ein faires
Ntrt und das gemeinſame Intereſſe aller Völker an der Freis Land, das nicht bolſchewiſtiſch iſt — Nahrung und Unterhalt
der Demokratie darf nicht enttäuſcht werden.
* Reichsernährungsminiſter über die
Lebens=
mittelverſorgung.
ENB. Ludwigshafen a. Rh., 2. Aug. Bei einer
Be=
äung mit Vertreterm der Induſtrie, des Handels, der Han=
Immer, der Handwerkskammer, der Arbeiterſchaft und der
irmwereine machte Reichsernährungsminiſter Hermes, der
ſteut die Pfalz bereiſt, um an Ort und Stelle die
Ernährungs=
ves beſetzten Gebietes kennen zu lernen, intereſſante
pro=
ſmmatiſche Ausführungen über die
Lebens=
ſt elverforgung. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß=
Lud=
pafen teilte zunächſt im Auftrag des Bayeriſchen Städte=
3-mit, daß die Städte ſich der ungeheueren Aufgabe der
Brot=
ougung im kommenden Jahre wohl bewußt ſeien. Die
Kom=
ern ſeien aber finanziell und wirtſchaftlich nicht in der Lage,
dualer Weiſe bereit, an der Abwehr der ſchwierigen Ernäh=
Bwerhältniſſe mitzuwirken, damit das Aeußerſte und
werſte der Bebölkerung erſpart bleibe.
bratzgreiſenden Peſſimismus in Fragen der Lebensmittelverſorgung,
Durrch die Sanktionem und die anhaltende Dürre hervorgerufen ſei, auch da droht Meuterei und Aufruhr. Die Dezimierung des
a71 dunch Abbau der Zwanazwirtſchaft und dann zu gleicher Zeit
Aerbrauchern gerecht zu werden. Die Uebergänge ſeien wohl dazu
Met, daß eine gewiſſe Skepſis in Verbraucherkreiſen Platz greife,
gürfe aber nicht nach dem Augenblick urteilen, ſondern müſſe die
2 Momente im Augg behalten, durch welche der Abbau der
Zwangs=
ſtaaft veranlaßt worden ſei. Man dürfe eim 60 Millionen=Volk nicht
lerrn und die Produktion nicht durch Beibehaltung der
Zwangswirt=
tuotſchlagen. Allerdings miſſe der Abbau nach einem zweckmäßigen
* und geleitet von zweädienlichen Geſichtspunkten vor ſich gehen.
iMe Disbonieren. Es gelte vor alln Dmngen unſere produktigen
Durberfahren ſei dafür der einzige Weg. Im nächſten Jahre müißten
anch unbedingt zur freien Getreidewirtſchaft kommen. Das
Um=
rſahren wverde uns auch darin helfen. Er hoffe in der nächſten
bereits Verſügungem zu erreichen wodurch man der Mühlen=
Ne. Ein endgültiges Urteil über den Ausfall der Kartoffelernte könne
Leit noch nicht gefällt werden. Er ſei mit dem Neichsverkehrsmini=
ME in Verbindung getreten zwecks Verminderung der Frachtſätze für
4mittel. Auch ſeiem Notſtandstarife für Nauhfutter in Vorberei=
Gin großes Uebel ſei es, daß Heere von Aufkäufern die Preiſe in
Unnötigen Weiſe in die Höhe trieben. Im Vorjahre hätten vor
Dingen Aufkäufer der Induſtrie durch zu frühzeitige Einkäufe die
i öhe veranlaßt und ſo ſei man zu dem Preiſen gekommen, die eine
Dagung der Verbraucherſchaft bedeuten. Ein zu frühzeitiges
Ein=
in die Wirtſchaftsmaſchine müſſe vermieden werden. Unſer Be=
D un Milchkühen ſei hinreichend. Es fehle nur das notwendige
Kraſt=
um die Produftion zu heben. Die Unrentabilität der Milchzwangs=
Maft habe es den Landwirten unmöglich gemacht Kraftfutter in
nik der Futerfrage Hond in Hand gegangen. Der Konſum von
Kraftfutter habe ſeit Aufgabe der Zwangswirtſchaft zugenommen und Janitſcharen ſorgen. Das wird aber die letzte
krampf=
heute ſchon trete man an das Reichsernährungsminiſterium heran, mit
dem Vorſchlag, die Oelkuchenausfuhr wieder zu ſperven. Das Tempo
des Wiederaufbaues der Milchproduktion im Inlande müſſe beſchleunigt
werden durch Lieferung von billigem Futter. Es ſei beabſichtigt, im und auch den Weſten zwei furchtbare Gefahren, den
Anſchluß daran den Städten gewiſſe Quanten billigere Milch für
minder=
bemittelte Familien zur Verfügung zu ſtellen. Nordamerika habe ſich
bereit erklärt, Futter zu liefern ſtatt der Kühe, die ja bei uns in
hin=
reichender Zahl vorhandem ſeien. Eine Aktion von
Futtermittelſamm=
lungen ſei dort bereits im Gange. Der Reichsernährungsminiſter wies
dann darauf hin, es müſſe unſer Ziel ſein, mit allen Mitteln darauf
hin=
zuwirken, daß unſer Land möglichſt ſchnell wieder in die internationale
Zuſammenarbeit eingereicht werde. Man könne deshalb keine
Sonderbe=
ſtimmungen treffen für ein Teilgebiet. Es gelte für das geſamte Gebiet
der Wirtſchaft und Induſtrie mit dem Weltmarkt wieder in Verbindung
zu treten. Die Rentabilität der Landwirtſchaft ſei trotz der
Getreide=
preiſe müßten ſo gehalten werden, daß der Getreidebau rentabel ſei,
damit, ein möglichſt umfangveicher Anbau gewährleiſtet werde. Dies
könne lediglich durch freie Wirtſchaft erzielt werden. Die Freude zur
Arbeit werde dadunch gehoben und man ſei ſchon dazu übergegangen,
20 000 Tonnen Stickſtoff mehr dem Boden zuzuführen, als im Jahre 1913.
30 000—40 000 Tomen Rohphosphor ſeien im Ausland beſtellt. Was
die Kalizufuhr angehe, ſo könne Deutſchland ſich damit ſelbſt verſorgen.
Es müſſe verhindert werden, daß Fertigfabrikate, wie Mehl, eingeführt
würden. Getveide müßte den Mühlem zugeführt werden, damit ſie wieder
auf den Stand der Friedenszeiten kämen. Die Produzenten und
Kon=
ſumenten müßtem im Intereſſe der Ernährungsfragen, mehr Hand, in
Hand gehen. Das ſei ein ſchweres Problem aber unſer gemeinſames
Wohlergehen erfordere es. Die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und
die Konſumpereine müßten in engſter Berührumg zu einander ſtehen.
Zum Schluſſe betonte der Mimiſter noch, daß die Reichsregierung nichts
unverſucht laſſen werde, die Aufhebung der unſer ganzes
Wirtſchafts=
leben ſchädigendem Sanktionen zu erreichen.
Die Völkerwanderung. — Rufſiſche Gefahr.
Der Hunger und die bolſchewiſtiſche Mißwirtſchaft treiben
Millionen verzweifelter Ruſſen nach den Weſtgrenzen. Das alte
gigantiſche Schauſpiel der Völkerwanderung vor mehr als
anderthalbtauſend Jahren wiederholt ſich jetzt in einer geradezu
kataſtrophalen Weiſe. Wie einſt die Vandalen, Sueben und
Alanen aus den Donauländerm unter harten Kämpfen mit den
Franken über den Rhein nach Spanien einbrachen nud ebenſo
die Weſtgoten, die in Dacien, dem jetzigen Ungarn, und
Ru=
mänien, ſaßen, in Südgallien und Spanien ſich feſtſetzten, und
ferner wie die Oſtgoten, die im ſüdlichen Rußland ſaßen, in
Italien einbrachen — ſie alle hatte der Hunnenkönig Etzel vor
ſich her getrieben — ſo drohen jetzt von der Wolga
Mokwiter=
horden über die weſtliche Grenze zu dringen. Damals war es
die furchtbare Angriffsgewalt eines plötzlich auftauchenden
Mon=
golenvolkes, die ganz Europa in Bewegung ſetzte, und jetzt iſt
es ein noch viel größerer Gewaltherrſcher, der Millionen
verzwei=
felter Menſchen nach Mitteleuropa jagt: der bleiche, verzehrende
Hunger. Leider befinden ſich unter dieſen berzweifelten
Flücht=
lingen Hunderttauſende von tüchtigen deutſchen Koloniſten, die
an der Wolga durch ihre muſterhafte Bauernwirtſchaft den
Ruſſen gezeigt hatten, was deutſcher Fleiß und deutſche Arbeit
vermögen. Aber nicht nur Bauern mit Weibern und Kindern
ſind es, die ſich in wilden Heerhaufen nach dem Weſten drängen,
ſondern auich diſziplinloſe Truppen der roten Armee, die gleich
Marodeuren im Dreißigjährigen Kriege ſich mit Waffen in der
Hand durch Bauerndörfer und Städte ſchlagen und da plündern
e getrieben wird. Das Vertrauen in die europäiſche Soli= und rauben. Doch ſelbſt die Truppen Troßzkis machen ſich jetzt
auf den Marſch, um ſich in Feindesland — und das iſt alles
räuberiſch zu holen. Schon naht ſich Budjenny mit 28 000 Mann
der polniſchen Grenze. „Buciennn ad vortas!‟ Das iſt jetzt
der Schreckensruf, der in Warſchau ertönt.
Die Hungersnot und Cholergepidemie in Rußland
über=
trifft weit die im Jahre 1891—92, an die man jetzt erinnert wird.
Unter dem zariſtiſchen Negiment war wenigſtens noch etwas
Ordnung und erfolgreiche Hilfstätigkeit, denn die Verkehrswege
waren durch bolſchewiſtiſche Mißwirtſchaft lange wicht ſo ruiniert,
wie ſie es jetzt ſind. Die Sowjettyrannen haben ſich bis jetzt
nur durch Gewalt halten können und werden ſicher durch
Ge=
walt geſtürzt werden. Es iſt ein altes Axiom in der
Weltge=
ſchichte, daß Gewaltherrſchaften ſtets der Gewalt raſch wieber
unterlegen ſind. Nur das ruſſiſche Volk, das von grenzenloſem
Phlegma und Fatalismus beſeelt iſt, konnte ſo lange die
Ty=
rannei Trotzkijs und Lenins ertragen. Es bedurſte erſt der
furchtbaren Aufpeitſchung durch Hunger und Cholera, ehe es ſich
volle Verantwortung auf ſich zu nehmen. Die Städte ſeien aus ſeiner Paſſivität zur Aktivität emporraffte und mit der
Gewalt der Verzweiflung ſucht jetzt die Sowjetregierung den
Brand zu löſchen. Rotgardiſten und unbeholfene Organiſationen
ſollen jetzt die wildgänenden Maſſen, die Generaliſimus Hunger
Neichzernährungsminiſter Hermes führte aus, daß er den zur anführt, in ihre Schranken zurückweifen. Aber General Hunger, auf dem Boden der Wirklichkeit ſtehen und die Dinge, ſo ſehen,
hat ſich auch in die bolſchewiſtiſchen Regimenter geſchlichen, und wie ſie ſind, kein Zweifel.
Eile. Die Aufgabe des Reichsernährungsminiſteriums ſei zur Zeit. Regiments Pawlowski, das wegen Minderung der Brotration
udankbar. Es heiße zunächſt der Landwirtſchaft Erleichterungen zu und ſchlechten Eſſens ſich aufſäſſig zeigte, beweiſt es. Mit
Pa=
pierubeln noch ſo maſſenhaft laſſen ſich die hungrigen Mäuler
nicht ſtopfen. Selbſt dem Flüchtigen helfen ſie nicht zu einer
ein Billett von Kiew nach Petersburg bezahlen, zu können?
gegen die Eiſenbahnen.
ueberall drohende Anzeichen des auflodernden Aufruhrs
in Sowjetrußland. Verſchwörungen über Verſchwwörungen! und Paris hat die dortige Preſſe wiederum die Floskel vom herz=
Erfahrungen gelte es einen Weg zu finden, den Intereſſen beider iſt auch jetzt die Verſchwörung des Profeſſors Taganzew, an lichen Einvernehmen zwiſchen den Alliierten gebraucht, eine
itEn gerecht zu werden. Man könne deshalb immer nur auf einige der bekannte Zarenanhänger teilgenommen haben, noch recht= Phraſe, die ſchon reichlich abgegriffen iſt und an deren Wahrheit
ie in möglichſt großem Maße wieder in Tätigkeit zu bringen und das zeitig aufgedeckt worden, ſo haben die Sowjettyrannen nur eine
Bei dieſer Verſchwörung ſpielte ausländiſches Kapital genau
eine ſolche Rolle wie bei dem bekannten Kronſtädter Aufſtand.
ſüie gerecht werde, und wodurch ein ſtärkeres Warenangebot erzielt jetzt die kapitaliſtiſchen Staaten um Hilfe anflehen und erwartet, bleibt immer noch offen und ſoll erſt vom Oberſten Rat in ſeiner
von dem Noten Kreuz die einzig wögliche Hilfe. In allen
Schä=
deln der Verhungernden dämmert es jetzt, daß die Diktatur des dung ſteht als erſter Punkt auf der Tagesordnung des Oberſten
zeigt hat, nicht zum Paradies, ſondern zur Hölle führt. Läßt
jetzt die Sowjetregierung die Hilfe des Roten Kreuzes, das noch weiter zu gehen als es bisher gegangen iſt. Wenn bisher
üben wird, zu, dann hat ſie verſpielt. Das weiß ſie; ſie gibt
damit zu, daß ihr Programm von Anfang an eine falſche
Spe=
kulation war. Sie gibt durch die internationale Kontrolle ihre
Macht aus den Händen und wird ſie, ſelbſt wenn alles
Hunger=
zwen Mengen zu berwenden. Eine Beſchränkung des Viehbeſtandes, halb wird ſie abſichtlich gegen die große Volksmaſſe untätig ſein. Wir können noch keinerlei beſtimmte Fingerzeige angeben, wie
hafte Gewaltanſtrengung ſein, die im ſich von allein
zu=
ſammenbrechen muß.
Der verzweifelten Völkerwanderung, die über Mitteleuropa
Bolſchewismus und die Cholera, bringen kann, muß rechtzeitig
ein ſtarker Damm entgegengeſetzt werden, und das iſt nur
möglich, wenn von den kapitaliſtiſchen Staaten noch rechtzeitig
Hilfe kommt und die bolſchewiſtiſche Blutherrſchaft in ſich
zu=
ſammenbricht. Vielleicht wird das letztere noch eher eintreten
als das erſtere. Für unſere bolſchewiſtiſchen Wirrköpfe aber
foll=
ten eigentlich die Vorgänge in Rußland, das ihnen als ein
Paradies erſcheint, ein Menetekel ſein, das ſie vor der Hölle
warnt, zu der ihr eigenes Land, werden würde, wenn ihre
preiſe auch auf den großem Güterm im Oſten nachgewieſen. Die Getreide= Wahnſinnsideen wie in Rußland zur Wirklichkeit umgeſetzt
würden.
rI.
Oberſchleſien und das
Reparations=
problem.
Q.:Die Entſcheidung über Oberſchleſien ſteht vor der Tür.
Nur mehr wenige Tage, und der zwiſchen Deutſchland und
Po=
len leidenſchaftlich geführte Kampf um das wertvolle
Induſtrie=
gebiet wird durch den Machtſpruch des Oberſten Rates in Paris
beendet ſein. Wie die Entſcheidung im einzelnen ausſehen wird,
wviſſen wir nicht. Aber ſoviel ſteht heute ſchon feſt, daß die
Hoff=
wungen Deutſchlands, Oberſchleſien ungeteilt dem Gebiete des
Deutſchen Reiches einverleibt zu ſehen, ſich nicht erfüllen werden.
Es iſt klar, daß unter den gegenwärtigen Verhältniſſen die
Ab=
trennung neuer Gebiete aus dem deutſchen Staatskörper ſchwerſte
wirtſchaftliche Schädigungen zur Folge haben muß, deren
Aus=
maß gerade bei einem ſo wichtigen Induſtriegebiet, wie
Ober=
ſchleſien es iſt, nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann. Nun
hat die Regierung Wirth Mitte Mai das Entente=Ultimatum
an=
genommen und ſich zu deſſen Erfüllung in aller Form bereit
er=
klärt. Wird die jetzige deutſche Regierung dieſe Zuſage auch dann
aufrechterhalten können und wollen, wenn in Paris eine für
Deutſchland ungünſtige Entſcheidung in der Frage Oberſchleſiens
gefallen iſt?
Die franzöſiſche Regierung hat durch ihre verſchiedenen
Miſ=
ſionen in Berlin bei allen möglichen Gelegenheiten deutlich zu
verſtehen gegeben, daß nach ihrr Auffaſſung die oberſchleſiſche
Frage mit der Erfüllung des Ultimatums überhaupt nicht
ver=
quickt werden könne. Deutſchland habe die Ententeforderungen
angenommen und müſſe ſie ausführen, gleichgültig, welche
Ent=
ſcheidung der Oberſte Rat in Paris treffe. Herr Simons habe in
London zum letzten Male vergeblich verſucht, die Frage
Ober=
ſchleſiens und die der Reparation in Wechſelbeziehung
zueinan=
der zu bringen; ſein Bluff ſei aber von den „Erfüllungskabinett”
Wirth endgültig zum alten Eiſen geworfen worden.
Iſtes nun wirklich die Anſicht unſerer jetzigen Reichsregierung,
daß das Ultimatum und ſeine Erfüllung von dem Ausfall der
Entſcheidung über Oberſchleſien unberührt bleiben kanns
Sicher=
lich nicht. Zu ſolchen Phantaſien können ſich die Franzofen, aber
keine deutſchen Politiker verſteigen. Aber der Vorwurf kann
un=
ſerer jetzigen Regierung nicht erſpart werden, daß ſie es in den
letzten Monaten verſäumt hat, den engen Zuſammenhang
zwi=
ſchen Oberſchleſien und Reparation mit aller Schärfe zu betonen.
Dazu hätte ſich vor allem bei Annahme des Ultimatums reichlich
Gelegenheit geboten. Nun hat es den Anſchein, als ob man in
der Wilhelmſtraße nicht recht wüßte, wie man dieſen neuen
Be=
weis von der „Böswilligkeit Deutſchlands” — denn als ſolche
wird ſie dem „Erfüllungskabinett‟ Wirth in Paris ſofort
aus=
gelegt werden — bei der Entente anbringen foll. Und doch iſt
es die unabweisbare Pflicht unſerer Regierung, über dieſen
Punkt ſich baldigſt klar und deutlich zu äußern, wenn nicht die
Entente noch feſter in dem Glauben beſtärkt werden ſoll, daß
Deutſchland auch nach dem Verluſte kleinerer oder größerer
Ge=
biete Oberſchleſiens zur vollen Leiſtung aus dem Ultimatum
be=
reit ſei.
Die deutſche Regierung müßte von allen guten Geiſtern
ver=
laſſen ſein, wenn ſie ſich nicht auf den Standpunkt ſtellen wollte,
daß ihr von der Entente der Wert etwa verlorenen deutſchen
Ge=
bietes in Oberſchleſien in dem Umfang auf Neparationskonto
gutzuſchreiben ſei, als dieſes Gebiet zur Reparation beizutragen
in der Lage war. Dieſe Forderung wird der Entente ohne
Zweifel ſehr unwillkommen ſein, aber man erwartet ſie Und ſie
mß deutſcherſeits geſtellt werden, wenm wir nicht, ſchon nach
wenigen Wochen die ſchwerſten Konflikte mit Frankreich wegen
der Nichterfüllung des Ultimatums haben wollen. Denn ohne
Oberſchleſien kann nichts erfüllt werden! Darüber iſt in allen
politiſchen und wirtſchaftlichen Kreiſen Deutſchlands, die noch
Das Schickſal Oberſchleſiens.
Die Verantwortung des Oberſten Rates.
DNV. Nach dem Notenaustauſch der Kabinette in Paris und
raſchen Eiſenbahnfahrt, denn wer hat gleich 600 000 Rubel, um London, nach der Beilegung der entſtandenen Mißhelligkeiten,
nachdem ſich Frankreich entſchloſſen hat, nun wieder in die Fron=
und deshalb richtet ſich auch jetzt die Wut der Verzweifelten, ten der allierten Politik gegen Deutſchland zurückzutreten, nach
dieſem Vorſpiel kann nun das Schauſpiel beginnen.
Herr Briand hat bereits die Einladungen verſchickt, in
man ſelbſt nicht mehr glaubt. Auch Lloyd George hat
Gelegen=
von den dielen Gefahren noch rechtzeitig niederſchlagen können, heit genommen, in ſeiner letzten Rede den Einigungswillen zu
dokumentieren. So ſind denn die falſchen Töne beſeitigt, die
ſchon drohten, das Vorſpiel zu einem Spektakelſtück ausarten zu
Die Tage der Sowjetregierung ſind gezählt. Rußland muß laſſen. Die Vorfrage, die von Frankreich geſtellt, worden iſt,
Geſamtheit entſchieden werden. Die Frage der Truppenentſen=
Proletariats, wie ſie ſich in Rußland auf das Abſtoßendſte ge= Rates, und es wird ſich bei der Beſchlußfaſſung hierüber zu
zei=
gen haben, ob England bereit iſt, in ſeinen Zugeſtändniſſen
natürlich unter internationaler Kontrolle ſeine Tätigkeit aus= auch noch keine Nachrichten Grund zu einen Annahme geben, daß
England ſich mit der Eutſendung einer franzöſiſchen Diviſion
einverſtanden erklären will, ſo muß man doch auf
Ueberraſchun=
gen gefaßt ſein.
Wichtiger aber, weit wichtiger als dieſe Vorfrage iſt die
elend wieder geſtillt iſt, nicht wieder erlangen können. Und des= Hauptfrage: die Grenzziehung in Oberſchleſien.
und herzlos bleiben und nur für ihre bis in den Tod ergebenen England und wie Italien ſich entſcheiden werden. Wir wiſſen
Geite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 4. Auguſt 1921.
213.
lediglich das eine, daß Frankreich bereit ift, im Gegenſatz zum
Friedensvertrag und zum Abſtimmungsergebnis die polniſchen
Wünſche bis aufs Aeußerſte zu verteidigen. Wir müäſſen auf die
ganze Energie der franzöſiſchen Diplomatie gefaßt ſein, die alle
Künſte anwenden will, um die übertriebenen polniſchen
For=
derungen durchzuſetzen, da ſie genau weiß, daß der Verluſt
Oberſchleſiens dem Deutſchen Reich eine Wunde ſchlägt, die nicht
wieder verheilt. Das iſt der ganze Ernſt der Lage, den wir
keinem Augenblick verkennen dürfen. Wir können dem
franzöſi=
ſchen Streben nur eins entgegenſetzen: unſeren
Rechtsftand=
punkt. Und zur Verteidigung dieſes Nechtsſtandpunktes iſt es
nötzg, daß ſich angeſichts der bevorſtehenden Entſcheidung das
ganze Volk geſchloſſen hinter die Reichsregierung ſtellt. Die
ober=
ſchleſiſche Frage iſt zu ernſt, als daß es ſich um eine Parteifrage
handeln könnte. Die oberſchleſiſche Frage iſt eine deutſche Frage
und darf niemals aufhören, etwas anderes zu ſein.
Der polniſche Aufmarſch an der Grenze.
m. Der Deutſchen Tageszeitung wird aus Oppeln geſchrieben:
Die Stimmen derjenigen Polen mehren ſich, die offen
aus=
ſprechen, daß der bevorſtehende vierte Aufſtand der Polen nicht
in der bisherigen Art und Weiſe erfolgen ſoll, daß er vielmehr
gleichzeitig mit dem Einmarſch regulärer kongreßpolniſcher
Trup=
pen in Oberſchleſien durchgeführt werden wird. Vor dem dritten
Aufſtand entließen die Polen die ſogenannten Hallerſoldaten
aus Oberſchleſien, um auf dieſe Weiſe eine Armee im Lande ſelbſt
zu haben. Dieſes militäriſche Problem richtig zu löſen, iſt den
Polen, wie der dritte Aufſtand im Mai und Juni gezeigt hat,
im großen und ganzen gelungen. Jetzt verfahren ſie ihnlich,
wenn auch die nach Oberſchleſien zur Entlaſſung kommenden
Truppen die größere Aufgabe des nächſten Aufſtandes nicht allein
durchfähren ſollen, ſondern durch aktive Truppen im größeren
Umfange Uterſtützung erhalten werden. Mit Fiebereifer
arbei=
tet das von Schoppinitz nach dem Beuthener Lomnitz=Hotel
über=
geſiebelte Hauptliqwidationstommando, um den Korfanty=
Söld=
nern die rückſtändigen Löhne auszuzahlen und die Mannſchaften
für die neuen Aufgaben zu gewinnen. Ebenſo arbeitet die
pol=
niſche Abwickekungsſtelle in Sosnowice eifrig, um den größten
Teil der an der Grenze ſtehenden Inſurgentenſchar abzufinden
und nach Oberſchleſien ſelbſt zur Entlaſſung zu bringen. So
ent=
läßt die Abwickelungsſtelle in Sosnowice täglich durchſchnittlich
zirka 150 Mann und ſchickt ſie über die Grenze, damit wiederum
eine gewiſſe Armee im Lande ſelbſt iſt, wenn das Zeichen zur
all=
gemeinen Ueberrennung Oberſchleſiens gegeben wird. Da die
Grenze, wie nicht oft genug betont werden kann, frei iſt, iſt es
auch nicht ſchwer, wieder nach Oberſchleſien hereinzukommen.
Ebenſo iſt es nicht ſchwer, von Oberſchleſien nach Polen zu
gekangen und dort ohne beſondere Mühe — die militäriſchen
Vorbereitungen der Polen zu beobachten. Die militäriſchen
Or=
ganiſationen an der polniſch=oberſchleſiſchen Grenze laſſen die
letzten Maßnahmen für den gewaltſamen Einmarſch nach
Ober=
ſchleßen durchführen. Auf der Strecke Zawiersje—Sosnowice
finden zurzeit große Truppentransporte ſtatt. Abgeſehen von
dieſen Transporten iſt ſchon jetzt der größte militäriſche
Zentral=
punkt an der Grenze offenbar die Stadt Czenſtochau. Dort liegen
die Stäbe der 7. und 11. Diviſion. Zur polniſchen 7. Diviſion doner Kreiſen als volllomen falſch bezeichnet worden ſei.
gehören die Infanterie=Regimenter 14, 15, 16 und 29. Dieſe
vier Regimenter ſelbſt ſind wie folgt untergebracht: Das
In=
fanterie=Regiment 29 liegt in Dolno bei Czenſtochau, während
die Regimenter 14, 15 und 16 in Baracken zwiſchen Czenſtochau
und Rakow untergebracht ſind. Das polniſche Kavallerie=
Regi=
ment 7 liegt von Czenſtochau ans in der Richtung Kloſter Pana
ten Geſchützen ausgerüſtet iſt.
In und bei Czenſtochau wird außerdem eine oberſchleſiſche
Dibiſiion zuſammengeſtellt. Es handelt ſich dabei um
ſolche Inſurgententruppen, die während des Mai — Juni=
Aufſtandes dem mördlichen Kampfabſchnitt beſetzt hielten.
lären Militär und der Zivilbevölkeru ag, worauf die Inſurgenten
nach Czenſtochan zurückgebracht wurden. Die Stärke dieſer ober=
er Ms. imn des Sobes zurlcgen. Den Wanſchifin dieſe.
Diviſion wurde eröffnet, daß ſie auch fernerhin einen Beſtandteil
der regulären polniſchen Armee bilden ſollen. Sie ſind zu einem
Teile in Bürgerquartieren, zu einem Teile in den Baracken
ein=
zelner Regimenter untergebracht. Auch ehemalige polniſche
Apo=
beamte aus Oberſchleſien gehören zu dieſer Diviſion.
Das polniſch=franzöſiſche Bündnis kommt zum Ausdruck in
der Anweſenheit von franzöſiſchen Inſtrukteuren bei den an der
Grenze verſammelten polniſchen Truppen. In Czenſtochau liegt
außerdem eine franzöſiſche Kommiſſion, die Leute für die
fran=
zöſiſche Armee anwirbt! Die mehrfach feſtgeſtellte Anweſenheit
von „Franzoſen” innerhalb der franzöſiſchen Beſatzungsarmee in
Oberſchleſien, die keine franzöſiſche Antwort erteilen konnten,
als ſie franzöſiſch angeſprochen wurden, gibt hierauf die Antwort.
Die angeworbenen Soldaten werden nach Frankreich geſandt,
dort kurz ausgebildet, in franzöſiſche Uniform geſteckt und als —
echte ſranzöſiſche Truppen nach Oberſchleſien geſchickt. Die Zahl
Die neuere Plaſtik.
Von Alfred Kuhn.
Die Plaſtik iſt das formgewordene Körpergefühl des
Men=
ſchen. Dev ſeinen Leib verneinende, uie ſich als machtvoll
empfindende gotiſche Menſch konnte dreidimenſionale
Frei=
phſtik nicht kennen. Das Gebäude, das er ſeiner Sehnſucht
ge=
ſchaffen, die Kirche, erlaubte es ihm nicht. An die Pfeiler
ſchützend gelehnt, bildwäßig dem Schnitzaltar eingereiht und dem
Tympanon, kollektiv am Portalgewände in lehrender
Verſamm=
lung, dienen ſie demütig ohne eigenes Leben. Sie begrenzen
einen geſtalteten Raum, der Hauptſache iſt, Ausdruck für das
un=
ſtillbare Streben nach Auflöſung der eigenen Perſönlichkeit,
Ent=
materialiſierung, Einswerdung mit Chriſtus in der
Kontempla=
tion, in der Ekſtaſe.
Grenzenlos iſt der gotiſche Raum, aus der Dualität
nordiſch=
chriſtlicher Weltanſchauung geboren. Klar begrenzt iſt der antike
Raym. Nichts Prinzipielles unterſcheidet das Haus des
Men=
ſchen von dem Hauſe des Gottes. Größer, mächtiger iſt der Gott,
größer, mächtiger ſein Haus. Beiden gemeinſam iſt das Maß.
Nicht aus der Menge bucklich ſich beugender Häuſer im Gewirre
enger Gäßchen ein aufſchießender Dom, ein rieſiges in den
Him=
miel getürmtes Gebilde als die Negation irdiſcher Gebundenheit,
ſondern auf weithin leuchtendem Hügel breit lagernd einſam
der Tempel. Blockhaft das Haus, ein Würfel mit ſtark betonten,
kaum durchbrochenen Wänden, blockhaft der Tempel, blockhaft
die Statue des Menſchen. Jeder wandelnd im Raume ſeines
ſteinernen Bezirks einzeln unter einzelnen. Jedem iſt die
Frei=
heit des Ichs in den Grenzen des eigenen Blocks gegeben.
De=
mokratie, Individualismus. Freie Heiterkeit der Glieder, in
denen die Gleichmaß ſuchende Seele immer wieder ſich löſt. Keine
Torſion, Keine Dualität. Erkenntnis des Ichs, Achtung des
Du, der Umgebung, der Dinge im Naume, Taſtbarkeit, Plaſtik.
Als ein einfaches, notwendiges, geometriſch=kriſtalliniſches von
Anfang an gegebenes Etwas: der Würfel des antken Gebäudes.
Ein unwahrſcheinliches, der Viſion ſphärenmuſikerlauſchender
Seelen entſtiegenes Bild: der gotiſche Dom. Klar taſtbar der
antike Würfel: nebelhaft ſich auflöſend, aus Lichtſtrahlen
zu=
ſammengefloſſen, zerbrechlich wie geblaſene Glasſtäbe das
gotiſche Getürm.
Trotzdem vereint ſie eines, der im Magiſchen gebundene
Menſch. Der gotiſche Menſch flüchtete ſich in den Schütz des
Kollektiven, des Gemäldes, der antike lebte in der Gebundenheit
des Blocks als in ſeinem Schutze. Auch ihm, dem letzteren, iſt
der insgeſamt in Czenſtochau und Umgebung liegenden Truppen
wird zurzeit auf zirka 60 000 zu beziffern ſein.
Ein ähnlich ſtarker militäriſcher Sammelpunkt war bis in
die jüngſten Tage hinein Oswieeim. Dort liegt die 16. polniſche
Diviſion, die ſich zurzeit jedoch im Abtransport nach Krakau
be=
findet. Unklar iſt, ob dieſe Diviſion zunächſt in Krakau
Stellun=
gen beziehen oder auch ſie nach dem Raume von Czenſtochau
weitertransportiert werden ſoll. Zu dieſer 16. Diviſion gehören
auch die Reſte der Stracz Craniczny. Die übrigen Mitglieder
dieſer polniſchen Orgeniſation ſind mit Verpflegung und Geld
nach Oberſchleſien „beurlaubt” worden. Der mit der 16. Diviſion
nach Krakau weitertransportierte Reſt der polniſchen
Organi=
ſation wagt es nicht, in die oberſchleſiſche Heimat zurückzukehren,
da die meiſten Mitglieder Verbrechen auf dem Kerbholz haben,
die eine Rückkehr im jetzigen Zeitpunkt nicht als ratſam
erſchei=
nen laſſen.
Es würde ſich empfehlen, wenn eine engliſch=italieniſche
Kommiſſion die polniſche Grenze im Kraftwagen abfahren und
ſich dort auch mehrere Tage aufhalten würde. Es ließe ſich dann
auch durch eine ſolche Kommiſſion einwandfrei feſtſtellen, daß die
Polen Gewaltpläne bezüglich Oberſchleſiens im Schilde führen,
denen gegenüber die Anweſenheit franzöſiſcher Truppen an der
Grenze nicht angebracht iſt, weil die Franzoſen nun einmal die
Bundesgenoſſen der Polen ſind. Die Herkunft von weiteren
fran=
zöſiſchen Truppen würde die hier liegende Gefahr nur
vergrö=
ßern. Wenn die gleiche Kommiſſion dann die deutſch=
oberſchle=
ſiſche Demarkationslinie abfahren und dort gleichfalls nach
Trup=
penanſammlungen ſuchen würde, die man dort jedoch nicht
fin=
den wird, hätte der Oberſte Rat noch rechtzeitig ein getreues
Bild darüber, welche der beiden Staaten — Deutſchland oder
Polen — auf das Recht und auf eine gerechte Entſcheidung in der
oberſchleſiſchen Frage vertraut und welche Macht bis zum letzten
Gamaſchen rüſtet, um eine Entſcheidung, die der polniſchen
Re=
publik nicht wenigſtens die Korfanty=Linie bringt, mit
Maſchi=
nengewehren und Kanonen zu korrigieren!
Der Wortlaut der deutſchen Antwort auf das franzöſiſche
Truppendurchmarſchverlangen.
ONB. Der Mancheſter Guardian bringt eine Mitteilung des
deutſchen Reichsminiſters des Aeußern Dr. Roſen an den
fran=
zöſiſchen Botſchafter in Berlin im Wortlaut. Dieſe Nachricht
lautet in der Ueberſetzung folgendermaßen: „Ich bin jetzt nicht
in der Lage, Ihnen den Standpunkt mitzuteilen, den die deutſche
Regierung in der Frage der Beförderung einer franzöſiſchen
Diviſion durch Deutſchland hindurch einnimmt, die den
Gegen=
ſtand verſchiedener Erörterungen gebildet hat. Die deutſche
Re=
gierung hat bei dem von Eurer Exzellenz zum Ausdruck
gebrach=
ten Wunſch keineswegs die Abſicht, dieſe Frage lediglich vom
juriſtiſchen Standpunkt aus zu behandeln. Inzwiſchen iſt
be=
kannt geworden, daß der Oberſte Rat in einigen Tagen
zuſam=
mentreten wird und über dieſe Frage verhandeln will. Die
deutſche Regierung zögert nicht, hierdurch feſtzuſtellen, daß ſie die
Entſcheidung des Oberſten Rates anerkennen wird.” —
Gleich=
zeitig wird mitgeteilt, daß die Lesart, als hätte Großbritannien
irgendwie die deutſche Haltng beeinflußt, von amtlichen Lon=
Das Verlangen der Alliierten nach Helgoland.
ONB. Berlin, 2. Aug. Der Pariſer Korreſpondent der
Deutſchen Zeitung meldet: Die franzöſiſche Regierung ſoll in
ihrem letzten Kompromißvorſchlag an England im Falle der
An=
nahme darauf verzichtet haben, daß die nach Oberſchleſien zu
Maria auf Rakow zu. In Czenſtochau ſelbſt liegt außerdem noch entſendenden Truppenverſtärkungen über Danzig in das
Abſtim=
das 6. polniſche Artillerie=Regiment, das mit ſchweren und leich= mungsgebiet befördert werden, und ſich mit einem Transport
durch Deutſchland einverſtanden erklärt haben. Gleichzeitig ſoll
die franzöſiſche Regierung angeregt haben, die Fragen von
Hel=
goland und Memel auf der nächſten Sitzung des Oberſten Rates
zur Verhandlung zu ſtellen, da dieſe beiden Fragen der
dringen=
den Löſung bedürfen. Helgoland ſei auch ſelbſt, wenn es nicht
Diefe Truppen wurden bei der Liquidierung des Auf= befeſtigt ſei ein feſter Punkt in der Hand der Deutſchen. Sein
ſtandes nach Poſen untergebracht. Dort kam es zu blu= Beſitz ſei für die Alliierten aber von größtem Werte, wenn es
tigen Konflikten zwiſchen den Inſurgenten, dem dortigen regu= wieder einmal darauf ankomme, Deutſchland zur Ausführung
des Friedensvertrages zu zwingen. Mit Helgoland habe man
immer die Fauſt an der deutſchen Gurgel.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Gegen die Sanktionen.
Grz. Speyer, 2. Aug. Der pfälziſche Kreistag
mahm heute einſtimmig eine Entſchließung an, in der zum
Aus=
druck gebracht wird, daß der Kreistag als berufene Vertretung
der pfälziſchen Bevölkerung es für ſeine heilige Pflicht erachtet,
der Regierung und dem Reichstag Kunde zu geben von den
ban=
gen Sorgen, die infolge der wirtſchaftsſchädigenden Sanktionen
entſtanden ſind. Der Kreistag erkennt es dankbar an, daß die
Regierung durch Erfüllung des Ultimatums alles getan hat, um
die Aufhebung der Sanktionen zu erwirken, bittet aber trotzdem
die Regierung, ihre Bemühungen für die Aufhebung der
Sank=
tionen fortzuſetzen.
Grz. Wiesbaden, 2. Aug. Die Handelskammer
hat in ihrem Julibericht an das Handelsminiſterium über die
Wirkung der Sanktionen bei den Hauptinduſtriezweigen ihres
Bezirks unter anderem Folgendes ausgeführt: Die Geſchäftslage
in der chemiſchen Induſtrie iſt nach wie vor ſchlecht. Ueber die
Verſorgung mit Brenn= und Rohſtoffen und Hilfsmaterialien
m
die autonome, allſeitige Exiſtenz unmöglich. Nur mit einer
ein=
zigen Hauptanſicht ausgeſtattet, ſucht der Menſch ſtets Deckung
im Rücken. Die individuelle freie Exiſtenz iſt ihm nicht gewährt.
Ob man buddhiſtiſche, ägyptiſche, griechiſche oder
Renaiſſance=
plaſtik heranzieht, immer ſucht ſie, ſobald ſie Menſchen darſtellt, Menſchen erhalten blieb; denn ſo lange war er „Maß der Dinar
Schutz entweder im Kollektiven der Tempelſtraßen oder in der
Anlehnung an Wände.
Schrankenlos in den Raum hinaufgetürmt kann nur das
Ueberperſönliche, das von aller menſchlichen Verbindung Gelöſte ſtaltung des Raumes wieder aufzunehmen, in dem Sinne, :
werden, die Pyramide, der gotiſche Dom, der Turm. Wird
ein=
mal eine menſchliche Figur verwandt, wie etwa bei Lederers
Bismarckdeukmal, ſo ſpricht ausſchließlich der überperſönliche
her mußte jene Plaſtik, die es wiederum unternahm, ſich
abzu=
wenden von der Einanſicht, konſequent dreidimenſional bilden
wvollte, vom menſchlichen Vorwurf abgehen. Sie mußte Anſchluß
ſuchen an die Pyramiden Aegyptens und die Kathedralen der
Gotit.
Die Sehnſucht, in den unendlichen Raum, ins Grenzenloſe
hineinzutürmen, fehlte den ſich klar beſchränkenden Griechen, ſie
fehlte auch der Renaiſſance. S. Lorenzo in Florenz, welch
hei=
tere Diesſeitigkeit. Noch einmal in Barock weitete die Seele ſich
aus, und unter dem Auftrieb ihres Drängens wölbten ſich
bla=
ſengleich Kuppeln aus dem feſten Bau heraus, öffneten ſich die
Decken, daß der trunken ſchweifende Blick in des Aethers
gol=
denes Blau ſich tauche. Schinkel war der letzte von der Manie
unaufhaltſamen Türmens Beſeſſene. Wer die Dome kennt, die
ſeine romantiſche Seele auf der Leinwand und auf dem Papier
ſich ſchuf, verſteht. Dann kam die Nacht. Keiner im 19. Jahr= kampf, Sozialiſtengeſetz künden den nahen Umſchwung. Neld
hundert, keiner aus dieſer an der Welt mit klammernden Or= Propheten ſtehen auf und predigen mit ahnungsvoller Geſtt
ganen hängenden Geſellſchaft hat je die Sehnſucht nach dem Un= Ibſen, ganz Kind ſeines verſinkenden Jahrhunderts, ahnt a.”
endlichen geſpürt, ſeitdem die letzten Romantiker ins Grab
ſan=
ken. Wackenroder, Friedrich Schlegel, Schelling, ſie wußten zu fühlt es, aber ſtark weſtlich orientiert, vollgeſogen mit Säftee
träumen, aber ſie waren tot. Vielleicht Rodin! Seine Seele
Dennoch wäre ſeine Hauptſchöpfung, das Höllentor, hätte ſie
vollendet werden können, ein Produkt der Fläche geweſen. und
wie ſeltſam, wo immer reformatoriſche Bewegung einſetzte,
immer war ſie anthropozentriſcher Natur, Marées, Hildebrand, ſeitigkeit als in ſeinem unbedingten Reiche feſtſtehenden, unn
Maillol und wie ſie alle heißen, deshalb immer verurteilt, vor
dem Problem des unendlichen Raumes Halt zu machen.
ſie zurück zur Verbindung mit der Architektur, zum Block der
Qualen individuellen Seins gelöſten Oſtens. Immer konſequen=
kann zwar augenblicklich nichts geſagt werden doch ſind die Vör
hältniſſe ſehr ſchwierig. Dies iſt in erſter Linie eine Folge Bel
Sanktionen, die wegen der hohen Abgaben und Zölle den Värl
ſand nach dem unbeſetzten Deutſchland und dem Auslande
ſchweren.: Arbeitszeitverkürzungen und
Arbeiterentlaſſung=
konnten bis jetzt noch, wenn auch mit großer Mühe, verhindor
werden. Es beſtehen aber ſchlimme Befürchtungen bei weiterrn
Fortbeſtand der Sanktionen. Die Schäumweininduſtrie befinne
ſich gleichfalls in einer nicht günſtigen Lage. Der Verſand nnd
dem unbeſetzten Deutſchland iſt durch die Zollmaßnahmen ſo au
wie ganz unterbunden, da durch den Zoll die Schaumweine
unbeſetzten Deutſchland gegenüber der Konkurrenz zu ſehr wi
teuert werden. Arbeitszeitverkürzungen und Arbeiterentlaſſungen
werden hier im Auguſt beſtimmt erwartet, wenn nicht
Zwangsmaßnahmen unverzüglich aufgehoben werden. Auch
Weinhandel ſtockt der Geſchäftsverkehr vollſtändig, was ham!
ſächlich eine Folge der hohen Zölle für Flaſchenweine iſt. Ein
Reihe von Weinhandlungen konnte ihren Betrieb nicht oder n:
völlig aufrecht erhalten und mußten bereits zu Arbeitszeitverkt:
zungen ſchreiten. Nur die Hotelinduſtrie hat als einzige infcr
ihrer Eigenart unter den Sanktionen bisher wenig gelitten.
Zur Verhaftung Erkelenz!
SD. Paris, 1. Aug. Das Journal gibt in einer Berli./0
Depeſche zu, daß tatſächlich eine Verhaftung des Abgeordne=
Erkelenz und nicht eine bloße Vorladung beabſichtigt war.
Unterſuchungen der franzöſiſchen Gendarmerie haben mehr
hinreichend bewieſen, daß Abg. Erkelenz im beſetzten Gelle
gegen Frankreich hätte aufhetzen wollen. Es ſei richtig, daßz
vorgeladen worden ſei — jedoch um eingeſperrt zu werd.n
Ein Fiasko.
SD. Koblenz, 1. Aug. Mit Wirkung vom 1. Auguſt 1.7
ab hat die Ausſtellungsleitung der franzöſiſchen Kunſtausſtellte;
in Biebrich die Erhebung jeden Eintrittsgeldes beſeit
Kommentar überflüſſig!
Danzig.
* Der Senat der freien Stadt Danzig erließ mit Rückſſt
auf den für den 4. Auguſt von den ſozialiſtiſchen Parteien
planten 24ſtündigen Generalſtreik einen Aufruf, in dem
der Chriſtlid
unter anderem heißt: Der Generalſtreik in der beſchloſſern
Form iſt ein Verbrechen an der Allgeminheit. Für den
St-
kann er zu einer Kataſtrophe werden. Die Regierung hält
für ihre Pflicht, mit allem Ernſte anzukündigen, daß ſie feſt eil
ſchloſſen iſt, der Gewalt nicht zu weichen und dieſe ungeſſtz
mäßige Handlung zu verhindern. Es wird für die Sicherkk
und Ordnung und für den Schutz der Arbeitswilligen unbedig
geſorgt werden. Die Regierung warnt vor allem die im Staa=
und ſtädtiſchen Dienſte ſtehenden Perſonen, ſich am Generalſtnd
zu beteiligen. Wer trotzdem daran teilnimmt, hat ſich als eit
laſſen zu betrachten. In dem Aufruf heißt es weiter, die Regel
rung werde verſuchen, die Not zu lindern, und dem Volkst
werde eine Vorlage zugehen, wonach die Gehälter der Beamy
mit Wirkung ab 15. Auguſt ſo erhöht werden, daß die in letzel
Zeit eingetretene Steigerung der Koſten der Lebenshaltung
a-
geglichen werde.
Das Schickſal der St. Eliſabethkirche.
D. E. K. Nach dem Verſailler Friedensvertrag ſollen
ehemals dem preußiſchen und deutſchen Reichsfiskus gehören?“
Staatsgüter in Danzig zwiſchen Polen und dem Freiſtaat getii
werden. Es hat nun in ebangeliſchen Kreiſen Danzigs uu
über Danzig hinaus höchſtes Befremden erregt, daß unter
zu verteilenden „Staatsgüter” auch eine evangeliſche Kirche,
frühere Garniſonkirche St. Eliſabeth, aufgenommen worden iMluzſen u.
Gewiß hat die Kirche ſeit 1844 in Dienſten der evangeliſce
chund
Militärſeelſorge geſtanden, aber ſie hat darum noch nicht ml
gehört, eben Kirche und evangeliſch zu ſein, wie ſie es ſeit 1 7
geweſen iſt. Und gewiß hat die evangeliſche Garniſon in
Zeit der Beſetzung die Kirche benutzt, aber das hat, zumal
Engländer Proteſtanten ſind, in ihrem Charakter auch kein
Aenderung herbeigeführt. Was ſoll ſie unter den zu verteilenD m
Staatsgütern? Der polniſche Staat hat in ſeine Verfaſſung
katholiſche Kirche ausdrücklich als vorherrſchende hineingeſch=u
ben. Er hat auch ſeinerzeit die kaiſerliche Kapelle im Poſ=
Schloß trotz ihres unbeſtritten evangeliſchen Charakters der kat.
liſchen Kirche zum Gottesdienſt überwieſen. Indeſſen
Staatsgüä=
ſind auch in Polen die Kirchen noch nicht. und wir möch
ſehen, was dort geſagt würde, wenn etwa eine katholiſche Kir)
unter die Staatsgüter geraten wäre? Die Danziger Eliſabe=)
kirche iſt nur klein. Mit Genehmigung des früheren Oberkoril
miſſars Sir Reginald Tower hat ſie der Danziger Stadtmiſſä
als Mittelpunkt für deren Wohlfahrtsarbeit gedient und ſo-!
als ſolcher für die geſamte kirchliche Liebestätigkeit des Freiſtarl
tes ausgebaut werden. Es beſteht nun die Gefahr, daß bei d
Verlangen der Polen nach einer eigenen Kirche in Danzig
evangeliſche Eliſabethkirche die Koſten zu zahlen hat, obſchon
für die polniſch=katholiſchen Zwecke bei ihrer Kleinheit kaum wäil
lich in Frage kommen könnte. Oder daß man der Kirche ſonſtr.
ihren jahrhundertealten evangeliſchen Charakter nimmt, und
im Laufe der Zeit dem Katholizismus anheimfällt. Sämtli.
Danziger Zeitungen, die für evangeliſche Belange
Verſtändt=
haben, haben in der Angelegenheit das Wort ergriffen. u.n
man muß ihnen beipflichten: eine politiſche Frage liegt hier niln
vor, ſondern eine rein kirchliche, rein religiöſe, rein konfeſſione.
ter dachten andere in dieſen Bahnen. Daß das Individuelle desl
Menſchen aufgegeben werden müſſe, empfanden ſie, die Mailalll
und Schmidt=Rottluff und Pechſtein; trotzdem war die
Frau=
nicht zu löſen, ſo lange auch nur irgendeine Erinnerung an d.i
im Sinne der Antike. Die Plaſtik mußte wieder zum rein=!
tektoniſchen Türmen werden, ohne alle Relation zur menſchlich=”
Figur, dann erſt war das Problem der ſchöpferiſchen
Neug=
es die Erbauer der Pyramiden und der gotiſchen Dome beha.
delt hatten.
Eine grundſätzliche Wandlung der Weltanſchauung mußs=
Turm, dem der individuelle Bismarck unterworfen wurde. Da= vorausgehen. Der Menſch mußte zweifelnd werden an ſein””
Gottähnlichkeit, er mußte demütig werden, ſeine eigene Entthr:”
nung bejahend. Die demokratiſch=individualiſtiſche Lebensdc‟
trin des 19. Jahrhunderts mußte abwirtſchaften. Vorher w.
ein organiſch gewachſenes Streben nach dem unendlichen
Rau-
nicht möglich. Der nordiſch=reformatoriſchem Geiſte im Englato
des 17. Jahrhunderts entſproſſene Individualismus hatte in d.
franzöſiſchen Revolution ſeinen Sieg und im Verlaufe des 11
Jahrhunderts im weſtlichen und nördlichen Europa ſeine ur
angefochtene Herrſchaft erreicht. Darwinismus, Kampf ums D—
ſein, Freihändlertum ſind ſeine geſellſchaftlichen
Ausdrucksfo=
men, Schwinden des religiööſen Bewußtſeins, der Philoſophe
als Weltanſchauung, der Syntheſe als konſtitutives Element de
Wiſſenſchaft die geiſtigen. Ende des Jahrhunderts beginnt de
Gebäude der ſouveränen menſchlichen Vernunft, das Haus das
unabhängigen individualiſtiſchen Geiſtes, zu wanken. Kultu=
Schluſſe ſeines Lebens das heraufziehende Neue. Strindben
einer alternden Kultur, fehlt ihm, wie Wedekind, die inner
hatte etwas vom gotiſchen Durſt nach dem unbegrenzten Raume. Jungfräulichkeit, es ganz zu faſſen. Gleich Moſes ſieht er dar
Land, ohne es betreten zu können. Ungeheuer wächſt neben ihr!
Tolſtoi empor. Er iſt der Titane, der dem Jahrhundert
Goethe=
den Krieg verkündet. Dem individualiſtiſchen, in der Dies
ſeiner Ergänzungsform, dem äſthetiſchen Menſchen, wird de I
Streit angeſagt, dem Menſchen, deſſen glänzendſter Vertretes
Hildebrand führte die Plaſtik zurück zum Geſetz. Er führte Goethe iſt. Ihm wird der rein ethiſche gegenübergeſtellt. For.?
ſchritt und äſthetiſche Kultur, die Götter des 19. Jahrhunderté
Antike, Hoetger tauchte hinab in die einfache Welt des von allen ſollen entthront werden. Unzweifelhaft im Tiefſten beſtimmen 1
beeindruckt vom Anblick der ungeheueren ruſſiſchen Ebene, .
u mmer 213.
ehen wir im Reich der Gewiſſen und der
Glaubensüber=
gen. Staatliches und kirchliches darf man nicht ſo
ver=
en, daß nach beendetem Krieg auch über Kirchen entſchieden
Daß auch Glaubensgüter wie „Staatsgüter” verteilt
wer=
örinen. Es iſt im Intereſſe nicht bloß des deutſchen, ſondern
ſnFamten Proteſtantismus zu begrüßen, daß die edangeli=
Semeinden Danzigs prinzipiellen einmütigen Widerſpruch
Die Einordnung der Eliſabethkirche unter die „
Staats=
eingelegt haben. Sollte wirklich eintreten, was die berech=
Sorge der Proteſtanten in Danzig und Deutſchland iſt, daß
Em Ende das polniſche „Staatsgut” auch eine evangeliſche
ſe Zugeteilt erhielte, ſo würde am Ende nur der katholiſchen
ße ein Zuwachs erſtehen und die Evangeliſchen würden aus
Seim, nicht anders wie bei einer Religionsverfolgung auch,
eeHen werden. Davon aber, daß nicht bloß zwiſchen Danzig
lolen Staatsgut, ſondern auch zwiſchen ebangeliſcher und
wiſcher Kirche Kirchengut verteilt werden ſoll, enthält auch
6 rſailler Vertrag nichts. „So manches Mal geſchieht es,”
S in einem der Danziger Zeitungsartikel, „daß an äußer=
6ie ingen Dingen und Vorgängen die allgemeinſten und
be=
huriſten Prinzipien zum Austrage kommen. Die
Eliſabeth=
ſſt ein kleines Gotteshaus, über die Grenzen der Freien
Danzig hinaus nur wenig bekannt, aber ihr Schickſal iſt
was den Geſamtproteſtantismus der Welt angeht.”
offen wir, daß die Wegnahme einer ſeit 1557 evangeliſchen
ſe in der ſchon in den Tagen des polniſchen Königs Sigis=
Auguſt evangeliſcher Gottesdienſt gehalten wurde, am
doch verhütet wird.
Der Chriſtliche Metallarbeiterverband
im Jahre 1920.
der ſtärkſte Berufsverband, der chriſtlichen Gewerkſchaften,
ehriftliche Metallarbeiterverband, veröffentlicht einen
um=
f„reichen Bericht über ſeine Tätigkeit und Erfolge im Jahre
ach dem Verbandsbericht war der Verband an insgeſamt 2391
Lohn=
ur gen beteiligt, wovon 215 zu wirtſchaftlichen Kämpfen führten.
ihreigen wurden durch friedliche Verſtändigung oder durch den
ſetungsweg erledigt. Von den Kampfbewegungen waren 176
An=
ſtreiks, 11 Abwehrſtreiks und 28 Ausſperrungen. Insgeſamt ruhte
ch die Arbeit an 2365 Tagen. Viele von dieſen Kämpfen hätten
ſwherr Bericht erübrigt werden können, wenn hüben wie drüben die
ſutrngsverfahren und der ordnungsmäßige Verhandlungsweg
ein=
ſen worden wären.
822 Fällen wurden die Bewegungen vom Verband allein und in
illen mit anderem Verbänden gemeinſam geführt. Insgeſamt
m i allen Bewegungen 908 761 Mitglieder beteiligt, davon 74 731
eh und 140 111 jugendliche.
n Durchſchnitt war alſo jedes Verbandsmitglied mehr als viermal
u Bewegungen beteiligt. Ein voller Erfolg wurde 1280 mal, ein
nſer Erfolg 981 mal erzielt und erfolglos verliefen 130 Bewegungen.
Führung und Vermittelung der Bewegungen waren beteiligt
Fällen Arbeiter=Betriebsvertretungen, in 1720 Fällen die
frei=
ßen Verbandskräfte, in 249 Fällen die Arbeitsgemeinſchaften, 345
Schlichtungsausſchüſſe und 111 mal ſonſtige Vermittelungs= oder
ſeiduungsſtellen angerufen.
u erfaßbarg geldliche Erfolg, der erzielten Lohnverbeſſerungen
ger abgewehrtem Lohnverſchlechterungen beträgt für 689 930
Mit=
wöchentlich 18 044 486 Mark oder aufs Jahr umgerechnet
0372 Mark. Die niedrigſte Summe von dieſem Ergebnis iſt
Nk., die höchſte 220 Mark, die durchſchnittliche alſo pro Mitglied
oche 26.16 Mark oder fürs Jahr 1380,32 Mark. Dabei iſt zu
be=
htigen, daß die Mitglieder wiederholt an dem Bewegungen beteiligt
Ferner, daß weibliche, jugendliche und jene Mitglieder in
beſon=
mickgebliebenem Lohngebieten in dieſe Ergebniſſe eingerechnet ſind.
neben werden noch über 400 ſonſtige in ihrer Wirkung nicht er=
Verbeſſerungen über Lohn=, Familien=, Akkord=, Prämienzulagen,
ü- Ueberzeitarbeit uſw. angeführt. Desgleichen auch erzielte
Ver=
ſtrngen der Arbeitszeit, des Urlaubs, der Arbeitsordnung, Löhnung,
Eugsweſen u. a. m.
v Bericht ſchließt: „Durch die andauernde ſteigende
Geldentwer=
nd der Teuerung läßt gewiß der Enderfolg der
Gewerkſchafts=
nach manches zu wünſchen übrig. Aber wo wäre die Arbeiterſchaft
Aen, wenn bei dieſem Verhältniſſen die gewerkſchaftlichen Leiſtungen
Lamiſation mit ihren Schutz= und Trutzmitteln nicht auf dem Poſten
gea zwäre?”
r Bericht zeigt aber auch, daß der Chriſtliche
Metallarbeiterber=
tur dem rechtem Wege iſt, und daß die berechtigten Jutereſſen der
ſaa beiterſchaft bei ihm einen guten Hort finden. Darum muß jeder
HF ozial denkende Medallarbeiter ſich als Mitglied dem Chriſtlichen
Abeiterverband anſchließen.
J. W.
Kleine politiſche Nachrichten.
irtiſterpräſident Briand, empfing am Mittwoch eine
ſeisaniſche Abordnung der internationalen
elskammer, die eben von einer Reiſe durch Deutſchland
zu=
thrt war und tagsvorher mit Doumer und Loucheur
Beſprechun=
hobt hatte, bei denen nach Havas folgende Fragen angeſchnitten
Flüſſigmachung der deutſchen Schuld, Regelung der
inter=
m Schulden und Stabiliſierung des Wechſelkurſes in Mittel=
Die Abordnung beſteht aus dem Präſidenten der Standard
hmpany Bedford, dem früheren Präſidenten der amerikaniſchen
lammer Faſhy, dem jetzigen Präſidenten derſelben Defries und
ſirektor des Stahltruſts Lamont.
er engliſch=iriſche Konflikt. In Beantwortung einer
ſel ation ſagte Aoyd George im Unterhauſe, bisher habe er keine
ſeb auf die engliſchen Vorſchläge an de Valera erhalten. Er könne
noch keine Erklärung über dieſe Vorſchläge abgeben.
neamerikaniſche Handelsabordnung in Paris.
ürtig befindet ſich eine ameribaniſche Handelsabordnung in
Pa=
die Aufgabe hat, Verhandlungen über die Aufhebung der Zoll=
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 4. Auguſt 1921.
Seite 3.
grenze zwiſchen den Vereinigten Staaten und Guropa zu führen. Die
Abordnung wurde von Briand perſönlich empfangen.
Im ſpaniſchen Miniſterrat forderte Graf dEza die
nöti=
gen Kredite, um den Truppen in Marokko verbeſſertes Material
zukom=
men zu laſſen, damit die Ordnung raſch wieder hergeſtellt werden kann.
In Melilla kommen täglich Offiziere und Soldaten an, die von der
Er=
hebung überraſcht wurden, aber entkamen und längere Zeit im Gebirge
herumgeirrt waren.
Der frühere Sultan von Marokko, Mulay Hafid der
im Jahre 1914 nach Spanien flüchtete, hat ſich der franzöſiſchen
Regie=
rung unterworfen. Er befindet ſich gegenwärtig beim franzöſiſchen
Bot=
ſchafter in Madrid, dem er in einem Schreiben ſeine bedingungsloſe
Un=
terwerfung ausgeſprochen hat.
Die Unruhen in Marokko. Geſtern abend wurde vom
ſpani=
ſchen Oberkommandeur in Marokko ein Bericht veröffentlicht, der erklärt,
daß die Lage im allgemeinen unverändert ſei. Flugzeuge haben
neuer=
dings die Stellungen mit Lebensmitteln und Munition verſorgt. Die
Kabylen ſchlugem dem ſpaniſchen General vor, die Stellungen auf Nador
unter Abgabe der Waffen und der Munition zu räumen, doch lehnte der
General dieſe Bedingung ab.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. Auguſt.
* Ernannt wurden der Gerichtsaſſeſſor Dr. Friebrich
Zimmer=
mann in Bingen zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Vingen und
der Kreisamtsgehilfe Auguſt Frutig zu Oppenheim zum
Kanzlei=
gehilfen.
* Uebertragen wurden dem Schulamtsanwärter Georg Bayerer
aus Haarhauſen die Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Dirlommen im
Kreiſe Lauterbach und dem Schulamtsanwärter Wilhelm Greim aus
Fränkiſch=Crumbach die Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Ernsbach=
Erbuch im Kreiſe Erbach.
8 Provinzialausſchuß. 1. Beſchwerde der ſozialdemokratiſchen
Stadt=
verordnetenfraktion zu Bensheim nach Art. 106 bezwv. 98 der
Städte=
ordnung wegen Beſetzung einer Rektorenſtelle zu Bensheim. Erſchienen
ſind der Bürgermeiſter von Bensheim und Stadtverordneie: Roß
Na=
wens der Beſchwerdeführer. Die Stadtverordnetenverſamailung faßte in
der Sache einen Beſchluß, obwohl die Sache nicht auf der Tagesordnung
ſtand. Bürgermeiſter Dr. Lößlein erklärte den Gegenſtand ſtir dringlich,
da das Landesbildungsamt und die Kreisſchulkommiſſion die baldige
Er=
ledigung wünſchte. Die ſozialdemokratiſche Fraktion verließ nach dieſem
Vorfall den Sitzungsſaal, da die Dringlichkeit entgegen ihrer Anſchauung
beſchloſſen wurde. Die ſozialdemokratiſche Fraktion hat ſich in einer
Eingabe an das Kreisamt Bensheim gewandt. Nach Art. 106 St. O.,
können dringliche Gegenſtände, die nicht auf der Tagesordnung ſtehen,
durch Beſchluß der Verſammlung zur Verhandlung gelongen. Nach Art,
98, Abſ. 3 St. O. iſt eine Anfechtung von Beſchlüſſen aus dem Schoß der
Stadtverordnetenverſammlung durch die Minderheit als ſolche oder durch
einzelne bei der Abſtimmung in der Minderheit gebliebene
Stadtver=
ordnete unzuläſſig. Das Kreisamt hielt ſich in der Sache nicht für
zu=
ſtändig, da Beſchlüſſe der Stadtverordnetenverſammlung im Wege der
Kiage beim Provinzialausſchuſſe anzufechten ſind. (Art. 98, Abſ. 1 der
Städteordmung) und legte die Akten dem Provinzialausſchuſſe zur
Enk=
ſcheidung vor. Lehrer Lahr iſt inzwiſchen zum Rektor der katholiſchen
Volksſchule im Bensheim ernannt und in den Dienſt eingewieſen worden.
Der Vorſitzende hebt das Formelle der Frage hervor, oß es ſich unt eine
Beſchwerde handle, die die vorgeſetzte Behörde des Bürgermeiſtrs, das
Kreisamt, zu entſcheiden habe, oder ob in der Beſchwerde eine im
Ver=
waltungsſtreitverfahren zu erledigende Klage zu erblichen ſei. Das
Ge=
richt erklärt ſich in der Sache für unzuſtändig und weiſt die Beſchwerde
zur Verhandlung an das Kreisamt Bensheim zurück gemäß Art. 97 und
233 der Städteordnung. — 2. Geſuch des Joh. Botens in Offenbach,
Biebererſtraße 47, um Erweiterung ſeiner Schankwirtſchaftskonzeſſion auf
den Branntweinausſchank. Die Stadtverordnetendeputation verneint die
Bedürfnisfrage, ebenſo das Polizeiamt. Votens betont, gerade in der
hervorgehoben, daß nur wegen der Nähe der Kaſerne ſeiner Zeit den Worten: „Paket abholen bei (Name und Wohnung)”, nicht freigenracht
anderen Wirtſchaften Branntweinausſchank genehmigt worden ſei, was in den nächſten Briefkaſten zu werfen oder einem Briefträger mitzugeben
unter den jetzt veränderten Verhältniſſew ſicher nicht mehr geſchehen
würde. Das Geſuch wird abgelehnt. — 3. Feſtſetzung der Beſoldungs= von 50 Pf. vom Hauſe des Abſenders abgeholt. Das Verfahren iſt ein=
Gemeinderats Arheilgen gegen das Erkenntnis des Kreisamts Darmſtadt kein Dienſtbote zur Verfügung ſteht.
vom 11. Mai 1921. Anweſend: Reg.=Rat Dr. Michel, der Bürgermeiſter
Richtlinien empfohlenen Gehälter zu zahlen. Der Gemeinderat Arheilgen macherei.
erachtet die miniſteriellen Richtlinien nicht für bindend für die
Gemein=
ſtreitverfahven überflüſſig und das Selbſtverwaltungsrecht der Gemeinden wvegen Reviſion den ganzen Monat Juli geſchloſſen. An
Büichergeſchen=
beamtem und Vereinbarung mit dem Gemeindevorſtand. Auch bei der born ein von ihm verſaßtes Werk, von der Landesbibliothek 4 Bände,
fahren worden. Arheilgen gehöre zu den finanziell ſchwächſten Gemein= Weitere Schenkungen von Büichern, ſoweit ſolche nicht veraltet, ſind
jeder=
ſei unverſtändlich und unrichtig. Bei Einhaltung der Richtlinien komme der ſtatt.
die Gemeinde zu einer für ſie unerſchwinglichen Summe, deren Laſten ſie
ſeien nur vorläufiger Natur geweſen, deshalb das eingeleitete Verwal= 8—1 Uhr.) Im Monat Juli 1921 wurden behandelt 259 Kinder (124
an einzelnen Beiſpielen. Das Beamtenortskartell vertritt die
Anſchau=
ung, daß die Richtkinien des Beſoldungsplans einzuhalten ſind, es liege
ein Lohntarifsverhältnis vor. Reg.=Rat Dr. Michel beſtreitet entſchieden,
daß die Richtliniem ein Diktat ſeien, ſie ſeiem unter Zuziehung aller
In=
tereſſentengruppen zuſtande gekommen, ſie ſeiem kein Machtſpruch,
aller=
dings wäre es beſſer geweſen, die Richtlinien in Geſetzesform zu kleiden.
Die Richtlinien ſeien als Gutachten zu werten. Die Entſcheidung habe
nach Art. 138 der Landgemeindgordnung zu erfolgen, ſodaß die
Beſol=
dungen der Gemeindebeamten in richtigem Verhältnis zu den zu
ſtellen=
den Anforderungen ſtehen. Die Entſcheidung über die Höhe der
Be=
ſoldungen habe im Verwaltungsſtreitverfahren zu erfolgen. Die
dies=
bezügliche Vorlage habe das Kreisamt beim Kreisausſchuſſe
einge=
bracht. Er beantrage Verwerfung der Berufung. Das Gericht hat die
Berufung der Gemeinde Avheilgen koſtenfällig zurückgewieſen.
Freitag, den 5. Auguſt 1921
gültige Lebensmittelmarkon:
Frot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 11, 9 und 8, je 800 gr Brot. Marke Nr. 10,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß), Marke Nr. 12 und 9, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 10, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Zuſatzbrotmarken für werdende und ſtillende
Mütter:
Für den 5. Bezirk: Donnerstag, den 5. Auguſt 1921.
Samstag, „ 6. „
„
Montag.
Haushaltungsmehl: Bis 15. Auguſt auf die Lebensmittelmarken
Nr. 5 blau, grün, rok, lila und Nr. 7 weiß, je 800 gr
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Beizenmehl= Sonderausgabe: Auf die Marke „Eva” bis
6. Auguſt 1000 gr 85%iges Weizeninehl zu 2.60 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 21 der
Sonderbeſtellkarte je 14 Liter. Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
Jucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27
weiß, Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung
Marke „Minna” 500 gr auf den Kopf.
Ausgabe der neuen Einheitskarten im Lebensmittelamt,
Wilhelminenſtraße, Zimmer 8, an den Schaltern Nr. 1—6,
von 7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags
Freitag, den 5. Auguſt, vom V. Bezirk die Straßen mit
den Anfangsbuchſtaben I.—Z.
la Keruſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate ½o
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die Hälfte der Jahreszuteilung in Rohbraunkohle
aus der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebeusmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
E3 iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird
Paketeinfammlung durch die Poſt. Es iſt noch nicht genügend
heißen Zeit verlangten die biertrinkenden Gäſte erſt ein Schnäpschen, ſie bekannt, daß die Poſt abzuſendende Pakete auf Beſtelluing aus den
gingen deshalb in die nahegelegenen Wirtſchaften. Bekomme er die Kon= Wohnungen obholen läßt. Man braucht nur ein an das Poſtamt 2
zeſſion nicht, dann wüſſe er den Betrieb einſtellen. Demgegenüber wird / ge ichtetes offenes Schreiben, zweckmäßig auf Poſtkarteuformnular, mit den
und die Sendung wird bei der nächſten Beſtellfahrt gegen eine Gebühr
verhältniſſe der Gemeindebamten zu Arheilgen; hier: Berufung des fach und bequem und beſonders ſolchen Perſonen zu empfehlen, denen
Hk. Kettenhandel mit Häuſern. In den letzten zwei Jahren iſt
von Arheilgen, Beig. Erb und Gemeinderat Jung. Für die Beſoldungsver= dieſe Art Kettenhandel ſehr eingeriſſen. Kettenhandel mit Gegenſtänden
hältniſſe hat das Kreisamt Nichtlinien des Miniſterums gegeben, von des täglichen Bedarfs iſt verboten und wird ſtrafrechtlich
ver=
denen die Gemeinde abzugehen beſchloß, hinſichtlich der Ortszuſchläge, der folgt. Man kann aber nicht vecht verſtehen, daß es unſeve jetzige Ne=
Teuerungszuſchläge, der Kinderzulagen. Gemäß Art. 138 Abſ. 2 der gierung heute nicht längſt eingeſehen hat, daß auch Wohnungen
Landgemeindeordnung hat das Kreisamt das Verwaltungsſtreitverfahren dazu gehören. Zumeiſt ſiud es noch Auswvärtige, welche die Häuſer
kau=
eingeleitet und der Kreisausſchuß hat die Gemeinde für verpflichtet er= fen, reich geſpordene Landſvirte, die in die Stadt ziehen und hier die
klärt, bei Feſtſetzung der Beſoldungen die vom Miniſterium gegebenen Wohnungsnot vergrößern, Agenten, Schieber und Kriegsgewinnler.
Richtlinien einzußalten. Hiergegen wendet ſich die von der Gemeinde Vielfach weyden Verkäufe getätigt, wobei die Auflaſſung nicht gleich
er=
verfolgte Berufung. Ausnahmen hat indeſſen das Miniſterium zuge= folgt, damit in der Zwiſchenzeit mit weiterem Gewinn an einen Dritten
laſſen für dem Fall einer beſonderen Vereimbarung mit einem Gemeinde= oder Vierten verkauft werden kann, ehe der Beſitzwochſel ins Grundbuc)
beamten, oder falls die Gemeinde nicht in der Lage ſein ſollte, die in den kommt. Das iſt glatter Kettenhandel und unmoraliſche Geſchäfte=
— Stäötiſche Leſe= und Bücherhalle. Im Monat Juli wurde die
den, denn wäven ſie es, dann wären ſie ein Diktat, das Verwaltungs= Leſehalle von 3708 Perſonen beſucht (1920: 3890). Die Bücherhalle war
ausgeſchaltet. Aber die Richtlinien ſeien auf unſozialen Grundſätzen ken gingen dieſen Monat weiter ein: vom Deutſchen Akademiker=Verband
aufgebaut, wie dies der Sprecher des Gemeinderats Jung des Näheren / Teplitz=Schönau 1 Werk, vom Bezirks=Konſumterein 1 Bb., von Frau
ausführt. Es liege ein Tanifvertrag vor nach Anhörung der Gemeinde= Hofgärtner Hein=Neinheim 1 Bd., von Herrn Hofbibliothekar Dr. Eſſel=
Beſoldungsregelung der Staatsbeamten ſei in den Verhandlungen ſo ver= von Ungenannt 9 Bände. Wir ſagen allen Gebern, herzlichen Dauk!
den des Kreiſes, die entgegenſtehende Bemerkung des Kreisausſchußurteils zeit illkommen. Die Ausgabe von Büchern, findet ab 1. Auguſt wie=
* Städtiſche Schulzahnklinik der Stadt Darmſtadt. (Sprechtage:
nicht tragen könne. Die Verhandlungen der Gemeinde mit den Beamten Montag bis Freitag von 8—12 Uhr und von 2—4 Uhr, Samstags von
tungsſtreitverfahren verfrüht. Der Vorſitzende des Vereins der Gemeinde= Mädchen, 135 Knaben)mit 441 Konſultationen. Gefüllt wurden 350
beamten, Laroche, fordert Einhaltung der Richtlinien im Intereſſe der Zähne, ausgezogen wurden 117 Zähne (106 Milchzähne, 11 bleibende
Gleichſtellung mit den Bezügen der Staatsbeamten und erläutert dies Zähne). Zahl der Tage, an denen Sprechſtunden abgehalten wurden: 25.
m
in ohne Grenzen, von einem Himmelsbogen, der endlos ſich
wuchs aus Tolſtoi das Unendlichkeitsbewußtſein der
Go=
vor. Wie der gotiſche Menſch ſich nur als Glied der chriſt=
Gemeinſchaft empfand, der Myſtiker die Natur nur als
etrung des Herrn, wie er den Leib nur wertete als
not=
ges Gehäus der unſterblichen Seele, das Leben als Vorhof
Mn Seins unter dem Auge des ſich ihm dann in unbeſchreib=
FEchöne enthüllenden Gottes, ſo zertrümmerte der moderne
M Tolſtoi das von vielhundertjährigen Kulturen ge=
Alte Haus, ſtrafte den in ſonnigem Lichte blühenden Leib,
Amnte die fleiſchliche Brunſt, daß von neuem einzig der Geiſt
Sſebe in Erwartung baldigen Seins in dem Schöpfer und
deshalb. In Anſchauung des in urväterlicher Agrar=
hſchaft lebenden ruſſiſchen Bauern, des einfachen,
herzens=
ſtigen Menſchen,, deſſen tief im mütterlichen Boden
ver=
lte Exiſtenz innere Geſichte mit überſinnlichen Mächten
det, fluchte Tolſtoi dem individualiſtiſchen europäiſchen
hen des 19. Jahrhunderts, deſſen von allen Schauern der
a befreiter Geiſt klaräugig die Welt beherrſchend über=
In den Krämpfen völkermordenden Ringens und den
tterungen ſozialer Umwälzungen ſiegte Tolſtoi über Goethe.
er autonome weſteuropäiſche Menſch brach in die Knie. Im
ſiahte einer ſich zerfleiſchenden Geſellſchaft individualiſtiſch=
Aic gerichteter Nationen erkannte er die Unzulänglichkeit
etmunft. In dem großen Bankrott des Irdiſchen flüchtete
Seele wieder in die Bezirke überſinnlichen Seins. Was
gepredigt hatte, vollſtreckte die Kunſt in inſtinktiver Not=
Reit. Vernunft, Körperſchmuck, alles weſentliche Teile der
Iſtegangenen Uebungen, fiel ab. Es blieb nur der
Aus=
ener nach Entmaterigliſierung, nach Aufgehen in Gott
Aden Sehnſucht.
Eingang dieſer neuen Kunſt ſteht Lehmbruck. Die Kunſt
As, Hoetgers, Pechſteins, Rottluffs war eine Flucht in eine
Exiſtenz geweſen, ein Suchen nach Steigerung des Kör=
Vols in den Kulturen lebensnaher Menſchen. Es war
Fcucht der Seele weg vom verachteten Leib. Im
Gegen=
lärker als Maillol den Leib bejahte, war es kaum je
ge=
n Sich reinigend vom verwirrenden Gifte weſtlicher
Ak=
erſtrebte die Seele Ruhe in der klaren feſten Form exo=
Seins. Deshalb erreichte Maillol die höchſte Taktilität,
Arſte Plaſtität der Form. Er, am allertiefſten von ſämt=
Slaſtikern der neuen Zeit, im Diesſeitigen begründet, am
Sten, kraftſtrotzendſten von allen, iſt der größte. Trotzdem
ſäicht der reinſte Ausdruck der Zeit.
Den obenſtehendem, feſſelnden Aufſatz entnehmen wir mit Genehmigung
des Verlages dem neuen Werk Alfred Kuhn, „Die neuere
Pla=
ſtik” von 1800 bis zur Gegenwart. (Mit 68 Netzätzungen
und 14 Strichätzungen. Delphin=Verlag, München.)
Während Architektur und Malerei in der Kunſtgeſchichte in
mannig=
facher Weiſe bearbeitet und dargeſtellt wurden, fehlte es bisher,
nament=
lich für die neue Zeit an einem Werke, das dasſelbe für die Plaſtik
leiſtete. Mit dieſer Neuerſcheinung des Delphin=Verlags, München, iſt
die Lücke nunmehr ausgefüllt. Der Verfaſſer, der ſich namentlich durch
ſeine Arbeiten über Cornelius bereits einen guten Namen geſchaffen
hat, ſchildert hier in einem flüſſigen und lebendigen Stil, der übemall
von der innerſtem Anteilnahme für den Gegenſtand getragen iſt, die
Ent=
wickelung der Plaſtik von Thorwaldſen bis Archipenko. 120 Jahre
Bild=
hauerkunſt ziehen an uns vorüber und hebem ſich von dem Hintergrunde
der kulturellen Ereigniſſe ab. Gerade in dieſem Durchfühlenlaſſen der
geſchichtlichen Zuſammenhänge iſt der Verfaſſer ein Meiſter, aber auch
der Aufgabe, die Perſönlichkeiten und ihre Werke ſcharf und lebendig zu
geſtalten, wird er vollauf gerecht. Das außerordentlich reiche und
viel=
ſeitige Abbildungsmaterial, im Drucke ſehr wohl gelungen, iſt ſo
ge=
wählt, daß man an ſeiner Hand in höchſt anſchaulicher Weiſe über die
Stilwandlungen belehrt wird und zugleich vieles bisher Unbekannte zu
ſehen bekommt. Einen beſonderen Schmuck des Werkes bilden die 14
Handzeichnungen, die beſonders charakteriſtiſch in das Schaffen der
be=
treffenden Meiſter Einblick gewähren. — Das ſchöne Buch kann dem
Kunſtſtudierenden wie dem Kunſtfreunde, dem Liebhaber wie dem
gebil=
deten Laien in gleicher Weiſe empfohlen werden. Es gehört als
Ergän=
zung der allgemeinen Kunſtgeſchichte in jede Biblivthek.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Jahrestagung des
Theaterkulturverban=
des. Der Theaterkulturverband hielt in Heidelberg eine
Haupttagung ab, die ausgezeichnet beſchickt war. Alle großen
Verbände, die ihm korporativ angeſchloſſen ſind, nahmen daran
teil. Die Vormittagsſitzung brachte in vier Anſprachen Vorträge
über das Generalthema: „Das Theater und ſein
Publi=
kum” unter ganz verſchiedenartigen Geſichtspunkten in
inter=
eſſanter Beleuchtung (Dibelius, Kurt Felix, Ernſt Martin,
Jo=
hannes Eckardt). Voran ging ein zuſammenfaſſender Bericht des
Generalſekretärs Dr. E. L. Stahl über des Verbandes
ſegens=
reiches Wirken für die Wanderbühnenbewegung. Die
Delegierten=
ſitzung am Nachmittag beſchloß im Prinzip den weiteren
Aus=
bau des Verbandes zu einer Zentralſtelle für Theaterkultur. Bei
den Neuwahlen ging der erſte Vorſitz auf Direktor
Haſſin=
ger von der Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung in
Darmſtadt über; zweiter Vorſitzender iſt Prof. Dibelius
geworden.
— Auch die Stadt Mainz hat künſtleriſch ausgeführtes
Notgeld in Umlauf geſetzt und zwar 25= und 50=
Pfennig=
ſcheine. Erſtere, in ſechsfarbiger Ausführung, zeigen auf der
einen Seite die Anſicht des Domes mit „Erzbiſchof und Kaiſer”
als Gründer und Förderer dieſes Baues, auf der anderen Seite
das Stadtbild von der Rheinſeite aus mit dem Wappen der
Stadt, umgeben von Symbolen der Haupterwerbszweige und
Haupttätigkeit der Stadt, wie Schiffahrt, Handel. Induſtrie,
Weinbau. Die 50=Pfennigſcheine, die drucktechniſch erheblich
ſorgfältiger ausgeführt ſind, gewähren auf der Vorderſeite einen
packenden Blick auf die Weſtpartie des Domes vom Leichhofe aus,
auf der Rückſeite zeigen ſie den Marktbrunnen, maleriſch ins alte
Straßenbild geſtellt; ſeitlich umrahmen den Marktbrunnen der
Neue Brunnen und das Gutenbergdenkmal als Wahrzeichen der
Stadt vom Ausgange des Mittelalters bis zur neueren Zeit.
Brocken=Notgeld. Auch der Blocksberg hat Notgeld
bekommen, und zwar von der Hand eines berufenen Künſtlers.
Franz Jüttner zeichnete die vier Fauſt=Scheine in ſeiner
bekann=
ten flotten Manier. Der erſte Schein zeigt auf der Bildſeite
Mephiſto in rotem Gewande und Mantel und Fauſt in
ſchwar=
zem Magiſterkleide, wie beide über Klippen zur Walpurgisfeier
dem Brocken zuſtreben. Mephiſto: Höre, wie’s durch die Wälder
kracht! Aufgeſcheucht fliegen die Eulen. Auf der zweiten
Bild=
ſeite ſteht ein großer Hexenzug: „Die Salbe gibt den Hexen Mut,
Ein Lumpen iſt zum Segeln gut, Ein gutes Schiff iſt jeder Trog,
Der fliegt nie, der heut nicht flog.‟ Der dritte Schein ſtellt eine
Walpurgis=Vollverſammlung auf dem Brocken dar, mitten drin
der Teufel von Feuer umloht: „Dort ſammelt ſich der große
Hauf, Herr Urian ſitzt obenauf.‟ Der letzte Schein zeigt ein
Hexentanzvergnügen auf dem Brocken zu Walpurgis, im
Vor=
dergrunde tanzt Fauſt mit einem ſehr niedlichen Hexlein, weiter
davon ab Mephiſto mit einer alten garſtigen Hexe. Fauſt: „Einſt
hat ich einen ſchönen Traum: Da ſah ich einen Apfelbaum. Zwei
ſchöne Aepfel glänzten dran, Sie reizten mich, ich ſtieg hinan.”
Auch die Wertſeiten dieſer vier Brocken=Notgeldſcheine ſind mit
entſprechenden Walpurgiszeichnungen und =Verſen ausgeſtattet,
ſo daß dieſer Brocken=Notgeldſatz als einer der originellſten
an=
geſprochen werden muß, der allen Sammlern ſicherlich Freude
bereiten wird.
Die Stadt Tangermünde, bekannt ßurch ihre
hiſtori=
ſchen Bauten, gibt ebenfab’s ſoeben eine Serie Notgeldſcheine in
fünffarbigem Kunſtdruck in Werten zu 50, 25 und 10 Pfennig
heraus. Die Auslieferung iſt der Buchhandlung Karl Doelle,
Tangermünde, übertragen.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 4. Auguſt 1521.
Kummer 2nd
* Werbungskoſten und Lohnſteuer. Nach Artikel 3 des Geſetzes
über die Einkommenſteuer vom Arbeitslohn erhöhen ſich in denjenigen
Fällen, in denen Abzüge für Werbungskoſten nicht ſchon beim
Steuer=
abzug in der Zeit vom 1. April bis 31. Juli 1921 berückſichtigt ſind, die
Ermäßigungen des Steuerabzuges für den in der Zeit vom 1. Auguſt
bis 31. Oktober 1921 gezahlten und bis zum 31. Oktober 1921 fällig
ge=
wordenen Arbeitslohn auf 0,40, 1,40, 8.40 oder 35 Mark. In vielen
Fällen ſind dem Arbeitnehmer nun in der genannten Zeit die
Bei=
träge zu Kranken=, Unfall=, Haftpflicht=, Angeſtellten=, Inbaliden= und
Erwerbsloſenverſicherungs=, Witwen=, Waiſen= und Penſionskaſſen, nur
ſoweit abgeſetzt und damit beim Steuerabzug berückſichtigt worden, als
ſie vom Arbeitgeber entrichtet und zu Laſten des Arbeitnehmers
ver=
rechnet worden ſind. Auch in dieſem Falle iſt, wie ein Erlaß des
Reichs=
finanzminiſters vom 21. Juli 1921 verfügt, die erwähnte höhere
Er=
mäßigung des Steuerabzuges in der Zeit vom 1. Auguſt bis 31.
Oktober 1921 zuläſſig.
— Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband. Am heutigen
Abend findet im Vereinsheim Grohe, Karlſtraße die
Monatsver=
ſammlung ſtatt. Die Tagesordnung iſt von beſonderer Wichtigkeit.
Es ſei auf die geſtrige Anzeige verwieſen.
gs- Tödlicher Unfall. Geſiern nacht gegen 1 Uhr wurde ein
Rad=
fahrer von einem hieſigen Auto überfahren. Der Radfahrer erlitt
derart erhebliche Verletzungen, daß an ſeimem Aufkommen gezwveifelt
wird. Er wurde von der Rettungswache nach dem Städtiſchen
Kranken=
haus verbracht; wie wir hören, iſt derſelbe ſeinen Verletzungen bereits
erlegen.
* Im Anſchluß an die Anthropoſophiſchen Hochſchulkurſe ſei darauf
hingewieſen, daß augenblicklich in den Buch= und Kunſthandlungen
Schroth, Waitz, Bergſträßer, Müller u. Rühle
Porträtzeichnun=
gen in Lithographie ausgeſtellt ſind, die die Darmſtädter Porträt=
malerin Elſa Pfiſter=Kaufmann von Dr. Nudolf Steiner während
ſeiner Vorträge ftizziert hat.
* Das Gartenfeſt im Saalbau, das von der Konzertdirektion
Mick=
ley am Dienstag veranſtaltet wurde hatte ſich eines ſehr guten
Be=
ſuches zu erfreuen. Der Garten war ſehr geſchmackvoll illuminiert, die
muſikaliſchen Darbietungen unter Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters
Mickletz waren über alles erhaben. Nach nicht endenwollendem
Bei=
fall mußte ſich Herr Direktor Mickleyz zu mehreren Einlagen verſtehen.
Alles in allem, die Feſtlichkeit nahm einen durchaus befriedigenden
Verlauf.
Der neue Brotpreis.
— In den letzten Wochen hat die Brotpreisfrage alle
Be=
völkerungskreiſe lebhaft beſchäftigt, und man hörte vielfach
Brot=
preiſe nennen, die eine ganz bedeutende Verteuerung der
Lebens=
haltung bedeutet hätten. Nachdem nun die Reichsgetreideſtelle
die neuen Mehlpreiſe bekannt gegeben hat, konnte auch hier zur
Feſtſetzung des neuen Brotpreiſes geſchritten werden, und zu
dieſem Zwecke waren die Preisprüfungsſtelle, die Deputation
für Browerſorgung und der Sozialpolitiſche Ausſchuß zu einer
gemeinſamen Sitzung am 1. Auguſt vom Lebensmittelamt
ein=
berufen worden. Als einmütiges Ergebnis der Verhandlungen
wurde ein Brotpreis feſtgeſetzt, der im Gegenſatz zu den
geheg=
ten Befürchtungen als annehmbar bezeichnet werden kann, und
der die ſeitherige Erregung über die zu erwartende
Brotpreis=
ſteigerung etwas mildern wird.
Es wurden für den Laib Brot von 1600 Gramm
5, 50 Mark und für Brötchen aus gemiſchtem
Brot=
mehl im Gewicht von 50 Gramm 20 Pfennig
feſt=
geſetzt.
Weiter iſt in der Bevölberung dic Meinung verbreitet, daß
vom neuen Erntejahre (16. Auguſt) ab nur noch ein Teil des
Brotes rationiert ſei und man einen erheblichen Teil ſeines
Be=
darfes in teuerem markenfreien Brot decken müſſe. Auch hier
kann die beruhigende Mitteilung gemacht werden, daß das Reich
trotz der Einführung des Umlageverfahrens, wahrſcheinlich durch
Aufkauf von Auslandsgetreide, die ſeitherige Tageskopfmenge
von 200 Gramm Mehl ſicherſtellt und daher die gleiche
Brotmenge wie bisher auf Marken bezogen
werden kann. Dazu kommt noch, daß das
Haushaltungs=
mehl (amerikaniſches Weizenmehl) vorläufig weiter zur
Vertei=
lung gelangt und eine Preiserhöhung für dieſes Mehl nicht
eintritt.
Neben dem rationierten Brot werden vom 16. Auguſt ab
auch markenfreies Brot und ſonſtige Backwaren, vorwiegend
wohl Weißgebäck, in beliebigen Mengen zu haben ſein. Wie
hoch ſich die Preiſe für dieſe Backwaren ſtellen werden, läßt ſich
mit Beſtimmtheit nicht vorausſagen. Zweifellos wird hier
An=
gebot und Nachfrage den Preis regeln.
Anthropoſophie und Wiſſenſchaft.
Phyſikaliſche Qualitäten im Verhältnis zum Menſchen.
wIIt.
Herr Stockmeher ging von einer erkenntnistheoretiſchen
Dar=
ſtellung der Stellung des Menſchen zur Wahrnehmungswelt aus, in der
er die Grundlagen für eine phänomenologiſche Behandlungsweiſe der
phyſikaliſchen Probleme zeichnete. Er brachte zum Ausdruck, daß die
Phänomene ihrem Inhalte nach von Zeit und Raum unabhängig ſind,
und daß es die Geſamtheit der Inhalte, der Qualitäten ſelbſt iſt, die
das Auftreten der einzelnen Qualität im Phänomen nach Zeit und
Naum beſtimmt. Dieſe von Steiner in den Gimleitungen zu Goethes
naturwiſſenſchaftlichen Schriften zuerſt entwickelte Darſtellung ſtellte er
dem üblichen Standpunkte gegenüber, für den alle Erſcheinungen als
Vorgänge an einer als dauernd und konſtitwierend gedachten Materie
aufgefaßt werden. Weiter zeigte er, daß man in allen Gebieten der
Phyſik zwiſchen dem Räumlich=Zeitlichen und dem Qualitativen
unter=
ſcheiden muß. Das Räumlich=Zeitliche an den Vorgängen iſt allein
durch die Mathematik faßbar, in ihm lebt der Menſch als Weſen, das
ſich ſelbſt im Raume bewegt, darinnen. Ganz anders iſt es mit den
Quglitäten. In der Mechanik zeigt ſich die erſte Andeutung des
Quali=
tativen im Maſſenbegriff, der nur hinweiſt auf die Qualität des Stoffs,
die aber ſelbſt unbewußt bleibt, während andeverſeits doch der Menſch
den Stoff in ſeinem Organismus real in ſich hat. Umgekehrt iſt Licht
und Schall für den Menſchen in bezug auf die Qualität ganz
durchſchau=
bar, aber ſie haben für ſeine Organiſation nicht die gleiche Bedeutung
wie der Stoff. In der Mitte ſteht die Wärme. Der Menſch erlebt ſie
bewußt und lebt auch in ihr ſo, daß er ohne ſie nicht leben könnte.
Durch dieſen und durch andere Gedankengänge erweiſt ſich Wärme als
das Mittelpunktsgebiet einer phänomenologiſch orientierten Phyſik. Cine
ſolche muß ſich ſcharf gegen die Ueberſpannung des Energieprinzips
wenden. Wenn mechaniſche Energie verſchwindet und Wärme dafür
auftritt, ſo kann wan nicht ſagen, die mechaniſche Energie habe ſich in
die Wärme verwandelt, ſonderm man kann nur ſagen, daß Bedingungen
hergeſtellr wurden, bei demen Wärme in einer gewiſſen Intenſität in
Erſcheinung tritt, während die mechaniſche Energie verſchwindet. So
weiſen die Tatſachen ſelbſt darauf hin, daß man ein von Raum und Zeit
unabhängiges Sein in der Phyſik in Betracht ziehen muß. Zum Schluß
gab der Vortragende eine Darſtellung des Prozeſſes der
Wärmewahr=
nehmung, indem er darlegte, daß für dieſe Wahrnehmung, für den
Wärmeſinn, nicht allein das in Betracht kommt, was ſich in der Haut
und beſonders in den ſogen. Wärme= und Kältepunkten abſpielt, ſondern
daß in ausgeſprochenſter Weiſe das ganze menſchliche Weſen bei dem
Wärmeerleben beteiligt iſt.
K. Weiterſtadt, 3. Aug. Zur Beerdigung des
Bürger=
meiſters Ernſt Danz. Im tiefen Leid erhebend und
Zukunfts=
hoffnungen erwechend zugleich war es zu ſehen, wie am Sonntag mittag
ein ganzes Dorf über alle Partei und Konfeſſion hinaus ſeinem ſeltenen,
vortrefflichen Bürgermeiſter das letzte Geleit aus dieſem Sein gab und
am Gpab den Wert ſeiner Perſönlichkeit im ganzen Ausmaß ſich noch
ein=
mal vor die Seele ſtellte. Eine ſchleichende tückiſche Krankheit hatte
ſeine Körperkräfte, nicht aber den ſtets zum Licht ſtrebenden Geiſt,
nie=
dergerungen.
Von der Bergſtraße 3. Aug. Die Dendrologiſche
Ge=
ſellſchaft, die geſtern, Dienstag, in Darmſtadt die Pflanzenſchätze
des Botaniſchen Gardens und des Herrngarzens, ſowie die des Parkes bei
Schloß Wolfsgarten beſichtigte, hält heute und morgen in Heidelkprg
ihren 29. Kongreß ab. Prof. Dr. Hausvath=Freiburg, ſpricht heute über
Erfahrungen mit ausländiſchen Gehölzen an der Bergſtraße und
Forſt=
meiſter Krutina=Heidelberg über Exotenanbau im Heidelberger
Stadt=
wald. — Auf telegnaphiſche Anfrage einer Obſtgroßfirma der Bergſtraße,
wegen Einfuhrfreiheit italieniſchen Frühobſtes hat
der Reichswirtſchaftsminiſter gedrahtet, daß die Einfuhr von Zwetſchen.
Aebfeln und Birnen mit Ausnahme von Edelobſt aus Italien frei iſt.
Auf Grund deſſen ſind bereits größere Beſtellungen erfolgt. Das
italie=
niſche Obſt ſtellt ſich franko Weinheim um 30 Prozent billiger als das
Heimiſche. Die erſten Transporte italiemiſchen Obſtes nach Hambung und
Berlin ſind bereits abgegangen.
N Beerfelden, 2. Aug. Sängerfeſt. Geſtern und vorgeſtern
beging der Geſangverein Sängerriege ſein 25jähriges
Stiftungs=
feſt, derbunden mit der Weihe ſeiner zweiten Fahne. Zwanzig
aus=
wärtige Vereine zogen gegen Mittag durch die prächtig geſchmückten
Straßen ihren Quartieven zu, und mit ihnen vereint waren bald
dar=
auf die hieſigen Veveine; ſie alle zogen als ſtattlicher Feſtzug dem gün=
ſtig gelegenen Feſtplatz zu. Nackdem der feſtgebende Verein durch ein
Grüß Gott, uſw.” die Feſtgäſte begrüßt hatte, bewillkommte Herr Chr.
Engelter die Erſchienenen und dankre allen, die ſich um die
Vor=
beveitungen zum Feſte verdient gemacht haben. Herr Oberlehyer Wahl
feierte in begeiſterter Feſtrede das deutſche Lied; er zeigte das Werden
des Vereins, der ſeinen erſten Dirigenten, Herrn Lehrer Lang, und
ſeinen erſten Präſidenten, Herrn W. H. Breimer, noch an der Spitze
hat. Die Sängerzahl hat ſich im Laufe der Jahre faſt vervierfacht.
Den Schluß bilbete ein donnerndes Hoch auf das deutſche Lied. Nach
Enthüllung der Fahne beglückwünſchte Fräulein E. Weber den
feſtgeben=
den Verein durch ſehr hübſchen Vortrag eines ſchönen Gedichts und
überreichte namens der Feſtjungfrauen eine prächtige Fahnenſchleife.
Der Fähnrich Herr W. Hotz dankte in entſprechender Weiſe. Nun
ſan=
gen die Geſangvereine, und durchweg waren gute, zum Teil
hervor=
ragende Leiſtungen zu hören. Abends in der Kühle war der
Aufent=
halt auf dem Feſtplatz gar angenehm: Muſirvorträge und Geſänge des
hieſigen „Sängerkranz” und der „Sängerriege” kürzen die Zeit.
Geſtern von 4 Uhr ab war Volksbeluſtigung, die Herr H. Schmahl
arrangiert hatte: Sacklaufen mit Wurſtſchmappen, Kucheneſſen um die
Wette, Gehen auf dem wagerechten ſchwankenden Maſt, Topfſchlagen,
Kletvern, das alles weckte viel Heiterkeit. Abends war es noch einmal
äußerſt gemitlich. So hat unſer Städtchen ein ſchönes Feſi würdig
gefeiert.
ONB. Mainz, 3. Aug. Sammlungen für Oberſchheſien
verboten. Der Delegierte der Inderalliierten Kommiſſion für die
Provinz Rheinheſſen, hat durch Verfügung vom 25. Juli für
Rhein=
heſſen entſchieden, daß Sammlungen in den Kaffeehäuſern zu Gunſten
von Oberſchleſien verboten ſind.
ONB. Mainz, 2. Aug. Der deutſche Weinbauverband
hat beſchloſſen, am 7. und 8. September in Mainz einen Weinbaukongreß
zu veranſtalten, bei welchem wichtige ſachliche Fragen behandelt werden
ſollen.
Sd. Mainz, 2. Aug. Eine menſchliche‟ Tat der
Fran=
zoſen. In der vergangenen Nacht, gegen 1 Uhr, wurde bei dem
Vor=
ort Finthen ein deutſches Weinfuhrwerk von einem franzöſiſchen
Militärauto angefahrem und zertrümmert. Auch das Auto wurde
vernichtet. Von den Inſaſſen des Autos wurden verſchiedene Perſonen
verletzt und von den Franzoſen fortgeſchafft. Der deutſche
Fuhr=
mann wurde vom Wagen geſchleudert und erlitt, ſchwere
Ver=
letzungen am Kopf und Beinen. Durch einen Handwerksburſchem
wurde er morgens am der Unfalſtelle aufgefunden, ohne daß ſich die
Franzoſen des Verunglückten angenommen hätten.
fpd. Bingen, 2. Aug. Schwerer Manſardeneinbruch.
Aus einer Manſarde des Hauſes Badergaſſe 44 ſtahlem Einbrecher
Bett=
zeuge, größere Zuckervorräte, Fleiſchkonſerven, Porzellanſachen und
an=
deres Wirtſchaftsgerät im Werte von mehreren tauſend Mark.
Worms, 3. Aug. Geländet. Die Leichen der beim Baden im
Rheine unterhalb des ſogen. Pfaffenwinkels, Gemarkung Herrnsheim, am
D. vor. Mts. ertrunkenen Bags und Fell wurden am 30. vor. Mts.
ge=
ländet und zwar Baas bei Guntersblum und Fell bei Ibersheim. Ferner
wunde im Rhein bei Hamm eme Leiche geländet, die als diejenige des
Eigentümers der am 29. Juli Ifd. Js. beim ſogen. Strandbad am
rech=
ten Rheimnufer aufgefundenen Kleidungsſtücke durch die Angehörigen
an=
erkannt wurde. Es iſt dies der 22 Jahre alte Landwirt Philipp
Stel=
ler, wohnhaft zu Orbis bei Kirchheimbolanden.
Ginsheim, 3. Aug. Ertranken. Der 19 Jahre alte Heinrich
Wetzel geriet abends beim Baden in eine tiefe Stelle im Schlamm und
ertrank. Wetzel war des Schwimmens unkundig und rief mehrmals um
Hilfe, wie Badende hörten. Da nun viele junge Leute den Ulk machen,
beim Baden „Hilfe” zu rufen, glaubten alle, die dabei waren, er mache
auch Jux. Bei der herrſchenden Dunkelheit wußte niemand, was
eigent=
lich los war. Als nun ältere Einwohner zu Hilfe kamen, beſaß ein
Na=
chenbeſitzev die Unverfrorenheit, ſeinen Nachen anzuſchließen und mit
Hock und Ruder nach Hauſe zu gehen. Auf Befragen der zum Suchen
bereiten Leute erklärte der Betreffende, ſein Hock könnte zerbrechen. Aus
dem Grunde hatten die Leute zwei Stunden länger zu ſuchen, bis ſie die
Leiche fanden.
wd. Aus Rheinheffen, 3. Atg. Das Waſſer als
Speku=
lationsobjekt benutzen in verſchiedenem Landgemeindem bei der
Waſſernot eine Anzahl Unternehmer. Sie haben in der Nähe der
Gar=
tenkulturen Waſſerleitungen errichtet und verkaufen Waſſer zum Gießen
der Pflanzen, die Bütte für 2 Mark. Das Geſchäft geht glänzend.
Friebberg, 1. Aug. Bienenzucht. Die diesjährige 55.
Wan=
derverſammlung des Oberheſſiſchen und
Kurheſſi=
ſchen Vienenzüchtervereins wurde heute vormittag im
Saal=
bau, hier, durch den Vorſitzendem des Oberheſſiſchen Vereins Lehrer
Buß=Leihgeſtern, mit einer Anſprache über den Wert des Wachſes und
des Honigs eröffnet. Schulrat Kompel=Kaſſel hofft, daß dieſer erſten
gemeinſchaftlichen Tagung noch recht viele andere folgem werden. Die
nächſte Wanderverſammlung foll in Eſchwege ſtattfinden. Sodann
be=
grüßen Tierzuchtinſpektor Schmit=Kaſſel und Schulrat Süß=Fried= London glaube man zu wiſſen, die Sitzung des Obe
berg im Namen der Kaſſeler und Heſſiſchen Regierung die Verſammlung.
Den Hauptvortrag hielt darauf Lehrer Matern=Kaſſel über: Welchen
Einfluß haben die neueſten Forſchumgsergebniſſe der Mendelſchen Ver= des Arbeitsplanes iſt das Blatt aber der Meinung, daß NM
erbungstheorie auf die Bienengüchtug? Es gibt vererbbare und nicht Tage für die Beratungen notwendig ſein würden. Gleich
vererbbare Gigenſchaften der Bienen, wie es Abt Mendel auch für Pflan= erſten Sitzung des Oberſten Rates werde eine ſehr ernſte
zen nachgewieſem hat. Die vererbbaren müiſſen herausgezüchtet werden in
bezug auf Raſſe, Honigertrag und Schwarmfähigkeit. Der ſehr geiſtreiche daß die Entſchließung des Oberſten Rates über die Gre=t
und wiſſenſchaftliche Vortrag fand allgemeine Anerkennung, wenn auch legung in Oberſchleſien gefährliche Kundgebungen hervon
nicht alle Anweſenden mit ſeinen Reſultaten emnverſtanden waren. Als würden, ſei es nun von deutſcher oder von polniſcher 7M .
erſter ſprach Lehrer Heck=Dudenrod, der im Gegenſatz zum Vortragenden
die Dickelſche Lehre verteidigte und durch Hinweis auf ein Verſuchs= Es ſei nicht weniger gewiß, daß Marſchall Foch, wenn i
völkchen bewies. Seine Ausführungen beſtätigte Lehrer Henſel=Hirzen= ſeine Anſicht befragt würde, als Mindeſtſtärke der Verſtärk uM ſ.
hain, der Redakteur der „Biene‟. In den ſchlechten Völkern muß der eine Diviſion angeben würde. Nun würde aber die Bei
Drohnenbau beſeitigt und Drohnenbau aus gutem Völkern eingefügt /irung einer Diviſion angeſichts der ſorgfältigem Vorſichts.
werden. Alle Verſuche ergaben, daß eine befruchtete Königin nur einerlei nahmem 12—15 Tage in Anſpruch nehmen müſſen. Man
Cier legt. Lehrer Freudenſtein=Marbach behauptet, daß Arbeitereier be= kenne alſo, daß eine gewiſſe Friſt verſtreichen müſſe, bebw:
fruchtet, Drohneneier unbefruchtet ſeien, alſo die Königin nicht einerlei Verbandsmächte ihre Entſcheidung über die Teilung des
Eier lege. Das Ergebnis der Mendelſchen Theorie iſt, daß wir Völker ſtimmungsgebietes fällen könnten mit der unbedingten Ech
auf Honigertrag züchtem müſſen. Für und gegen Dickel ſprachen noch
ver=
ſchiedene Redner, ohne daß die Frage entſchiedem werden konnte. Den heit, daß dieſe Entſcheidung guch geachtet werden wünk.
zweiten Vortrag hielt Lehrer Braun=Holzhauſen v. d. H. über „Die Weiter meldet der „Petit Pariſien”, daß die franzöſiſchen
Bedeutung der Bienenwohnung für die Bienenzucht‟. Die Wohnung mit verſtändigen ihren engliſchen und italieniſchen Kollegen
beweglichem Bau war lange vor Dzierzon bekannt. Pfarrer Chriſt= Teilungsplan vorgelegt hätten, der ſich auf das Erwtſt
Rodheim v. d. H. hatte beweglichen Bau im Honigraum, Pfarrer Buckel= der Abſtimmung ſtütze und ganz beſonders, die geograph
Reichelsheim i. d. W. auswechſelbare Strohringe im Honigraum, Dzier= und wintſchaftlichen Verhältniſſe berückſichtige. Dieſer Plon-)
zon nahm die beweglichen Rahmen auch in den Brutraum und der
Mo=
bilbau wav da. Bahnbrechendes leiſtetze Alberti mit ſeinem Blätterſtock. bereits den Gegenſtand eingehender Prüfung und eines ſeh
Die Anforderungen an einen brauchbaven Biemenſtock ſind: Geringe An= haften Meinungsaustauſches.
ſchaffungskoſten, ſchnelle Betriebsweiſe, guute Memtabilität, keine
Abſtands=
ſtifte, keine Rahmenfüße, gleiches Rahmenmaß u. a. m. Die Bienen= des Daily Telegraph ſchreibv: Zwiſchen den hauptſächlich
be-
wohnung muß auch die Heranzucht junger Königinnen und ſchnelle, mög= tem Mächtem findet augenblicklich ein lebhafter Gedan
lichſt ſtichloſe Entnahme des Honigs ermöglichen. Eine weitere Forderung austauſchüber das Programm der bevorſtehenden
iſt ſchnelle und bequeme Fütterung. In der Ausſprache betont Freuden= riſer Konferenz des Oberſten Rates ftatt.
En=
ſtein=Marbach die große Bedeutng der Breitwabenſtöcke mit Bienenflucht.
Henſel=Hirzenhgin ſpricht für die Vierſtöckigen mit Normalmaß. Heck= hoffe, daß die Konferenz nicht lange währe, und möchte
Dudenrod weiſt auf die Bedeutung der Breite hin, Her Schneider auf baldigen Abſchluß dadurch ermöglichen, daß die
Beratunge-
den Wert der Drohnen. Henſel=Hirzenhain macht bekannt daß der Fragen beſchränkt werden, die unbedingt ohne weitere Ver!
Feindbund 75 000 Bienenvölker von uns verlangte. Durch Vermittlung rung gelöſt werden müſſen. Unter den Fragen befindet ſi.
des Vorſitzenden des Deutſchem Imkerbundes, Prof, Frey, iſt die Zahl oberſchleſiſche Frage, die Frage der Rheinf
auf 23 000 Stöcke in Lüneburger Stülpern mit je 36 Pfund Honig herab= tionen und der Kriegsbeſchuldigten und die F
geſetzt worden, zu derem Lieſerung die Provinz Oldenburg ſich bereit er= bezüglich der Bezahlung der deutſchen Verpf
klärt hat. Zu Ehremmitgliedern des Oberheſſiſchen Vereins wurden
er=
nannt: Hermann Röder=Dorheim, Thomas Würz=Dorn=Aſſenheim,
Kir=
chenrat Wahl=Beienheim und Lehrer Becker=Dorn=Aſſenheim.
Gießen, 3. Aug. Berufung. Wie der G. A. hört, iſt der durch nig Ausſicht zu beſtehen, daß der Ausſchuß der Techniker
die Emeritierung des Geh. Med.=Rats Bapfurth freigewordene Lehrſtuhl / Sachverſtändigen zu einer Einigung gelange. Die Peſſit=,
der Anatomie an der Univerſität Roſtock Profeſſor Dr. Kurt Elze in ſeiem daher der Anſicht, daß der Oberſte Nat nicht in der
Gießen angeboten worden. Dr. Elze, der erſt im Frühjahr d8. Js. an
die Gießener Univerſität als Profeſſor am anatomiſchen Inſtitut unter ſich mit Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung 1r2
Ernennung zum Ordimarius berufen wurde, iſt aus Halle a. S. gebürtig.
Er war Aſſiſtent bei Prof. Wiedersheim im Freiburg i. B. und von 1909 begnügen müſſen, wozu die Entſendung von alliierten Verſti
bis 1912 Proſektor bei Prof. Hochſtetter in Wien. Im Jahre 1912 habi= gen nach Oberſchleſien gehören könne oder auch nicht.
litierte er ſich in Heidelberg, bekleidete hier die Stelle als erſtr Proſktor. Telegraph zufolge iſt man jedoch in britiſchen
Kre=
am anatomiſchen Inſtitut und erhielt 1918 dem Titel außerordentlicher entſchloſſen, daß die oberſchleſiſche Frage ei
Profeſſor. Elzes Arbeiten betreffen Angtomie und Entwicklungsgeſchichte gültig geregelt werden ſoll. Die gleiche Anſicht he
des Menſchen, ferner vergleichende Anatomie.
kpd. Gießen, 2. Aug. Ein verſchwundener
Löffel=
fchlucker. Der Bjährige Elektromonteur Peter Martin Klein aus nung, daß die neue Garantiekommiſſion, der einige Alliierte
Hochheim a. M. hatte im Gerichtsgefängnis nach bewährter Methode Frage der Sanktionen überweiſen wollen, nicht befugt ſein.
einen Löffel geſchluckt und war deshalb der Chirurgiſchen Klinik zuge= Maßnahmen von größer wilitäriſcher und wirtſchaftlicher 2
führt worden. Hier iſt er kurz nach der Einbringung entwichen.
fpd. Büdingen, 2. Aug. Die Not der Kleinſtädte. Der aufzuheben. In einigen Kreiſen beſteht laut Telegraph be‟‟
Haushaltsplan für 1921, ſchließt in Ausgaben mit 1074 697 Mark ab. Neigung zu einem Ausgleich in der Sanktionenfrage, indem
An Einnahmen ſind 994 697 Mark aus Gemeindemitteln und 152 300 Beſetzung der Ruhrorte aufrecht erhalten, dagegen die künſä
Mark aus Reichszuſchüſſen vorgeſehen.
Reich und Ausland,
kpd. Frankfurt a. M., 2. Aug. Der Frankfurter
Kommu=
niſtenprozeß. In dem Prozeß gegen 20 Kommuniſten wegen
Waffen= und Munitionsverſchiebungen uſw. wurden heute, am 7.
Ver=
handlungstage, die Vernehmungen der Angeklagten und Zeugen und
da=
mit die Beweisaufnahme beendet. Nach dem ausführlichen Plädoyer
des Staatsanwaltes beontragte dieſer gegen den Hauptangeklagten Kunz,
der nicht aus niederen Motiven, ſondern um politiſcher Ideale willen
handelte, drei Jahre Gefängnis, gegen Lehmann, zweieinhalb Jahre
Zuchthaus, gegen Armbrecht zwei Jahre Gefängnis, gegen Herwegh
ein=
einhalb Jahre Gefängnis, gegen Ritter, Bquer, Doufrain und Schwarz
fe ein Jahr Gefängnis, gegen Walter Helmbold. Waßmuth, Fark.M
lediglich als Kuriere wirkten, je neun Monate Gefängnis. Die
ſuchungshaft ſoll vollſtändig zur Anrechnung kommen. Für die Gih
Angeklagten beantragte der Staatsanwalt Freiſprechung.
fpd. Frankfurt a. M., 2. Aug. Für 120 000 Mark W8s:
geſtohlen. Die zweitägige Abweſenheit einer Familie im Ae
benutzten Einbrecher zu einer gründlichen Ausplünderung der Wen
Sie ſtahlen nicht nur die geſamten Wäſchevorräte, ſondern auch 00
reichbaren Kleidungsſtücke, Pelze und Schmuckſachen. Der Geſanu
der geſtohlenen Sachen wird auf mehr als 120 000 Mark geſchätztt
ONB. Heidelberg, 2. Aug. Heidelberger
Schloßbeu=
tung. Die geſtrige Schloßbeleuchtung in Heidelberg, die erſte noch
Kriege, ging bei günſtigſten Witterungsverhältniſſen vor ſich. Eäu
geheuer große Menſchenmenge, welche die Zahl der Beſucher zu
denszeiten erheblich überſtieg, war aus der näheren und entferntene
gebung herbeigeſtrömt, um dem unvergleichlich ſchönen Schauſpielly
ſvohnen. Allein aus Mannheim fuhren über 40 000 Beſucher ne3
delberg. Es wurden zu ihrer Beförderung 9 Sonderzüge eingelege!
der Richtung Darmſtadt war wohl eine gleich große Beſucherza!
weſend, ſogar Frankfurter Beſucher waren zahlreich vertreten. 9
begann die Schloßbeleuchtung. Sie verfehlte auch diesmal nicht
faſzinierende Wirkung auf das Publikum. Hunderte von mit Lard
gezierte Gondeln bewegten ſich auf dem Neckar und vervollſtändigru
bezaubernde Bild. Nach alter Sitte begrüßtem die einzelnen Stuie
korporationen mit dem Liede: „Alt Heidelberg du feine, du Stt
Ehren reich” begeiſtert das Schloß und die alte Muſeuſtadt. Nachti,
Schloßbeleuchtung erloſchen war, erſtrahlte die Necharbrücke in feit!
Glanz. Die ganze Veranſtaltung muß als durchaus gelungen
be=
werden, und wird den zahlreichen Beſuchern in ſteter Erinnerung 21
Die Koſten der Beleuchtung hatte ein Schwede in hochherziger.
zur Verfügung geſtellt. Bei der Nückbeförderung des Publikums
die in Heidelberg bereitgeſtellten Sonderzüige nicht aus. Es
muß=
genmaterial aus dem Güterzugpark zu Hilfe genommen werden.
kpd. Uſingen, 2. Aug. Der Kampf um den Landra
Kreistag von Uſingen, befaßte ſich mit der endgültigen Beſetzmg
Landratsamtes und beſchloß einſtimmig, das Vorſchlagsrecht aus
Ein Vorſchlag der ſozialdemokratiſchem Fraktion, den
ſeitherige=
walter des Landratsamtes, Margraf aus Frankfurt a. M., in
Vo=
zu bringen, wurde von der bürgerlichen Mehrheit abgelehnt. Dr
kannte zwar die bisherige Tätigkeit des Herrn Margraf durchs hrn
verlangte aber für die Beſetzung des Landtagspoſtens einen Mon
fachwiſſenſchaftlicher und juriſtiſcher Vorbildung. Der Antrag d
gerlichen Gruppen, in ſpäteſtens ſechs Wochen eine neue Kreistag””
einzuberufen, in der ein geeigneter Kandidat in Vorſchlag gebract
den ſoll wurde mit 14 Stimmen gegen ſechs
ſozialdemokratiſch=
lehnt. Der ſtellvertretende Landrat Margraf legte hierauf ſein Zun
Landrat des Kreiſes nieder und verließ mit den ſechs ſozialdemokrt
Abgeordneten dem Sitzungsſaal. Margraf iſt Mehrheitsſozialiſt=
Fulda, 2. Aug. Prinz Max von Sachſen feierte heute.
Bonifatiusgruft in Fulda ſein 25=jähriges Prieſter
läum. Anweſend waren u. a. Mitglieder des früheren
königliche=
ſes von Sachſen, darunter der fpühere König von Sachſen ſonwi
frühere König von Bulgarien. Der Papſt ernannte den Jubiln;
päpſtlichen Hausprälatem.
beuthen,
er P
Ihy
En bedrohen b
Uru
gen
Barmen, 2. Aug. Ein tragiſcher Todesfall füßt
frühzeitigem Abbruch der vom 25. bis zum 31. Juli in Barmen ag
tenem Tagung des Verbandes der Kommunalbeamtem und Asgut
Preußens E. V. Der erſte Vorſitzende des Verbandes, Oberſtadt.
Scheibig=Charlottenburg, erkrankte während der Tagung ſo ſchwer
die Verhandlungen nicht zu Ende geführt werden konnten. In
rauffolgenden Nacht iſt er dann geſtorben. Der Verſtorbene war
Vorſitzender des Reichsbundes der Kommunalbeamten und ang=t
Deutſchlands und in dieſer Eigenſchaft Mitglied des vorläufigen 1M Biet
17
wirtſchaftsrates. Die Ueberführung der Leiche von Barmen nack= Mün
lottenburg erfolgte am 3. Auguſt. Die Beiſetzung wird am 5. 1Ah.
auf dem alten Luiſenfriedhof in Charlottenburg ſtattfinden.
Brüſſel, 2. Aug. (Havas.) Der Verwaltungsaus.Ayundes de
desObermilitärgerichts, der mit der Prüfung der An!
heiten der in Belgien interniertem oder als Kriegsgefangene in S
land befindlichen Offiziere beauftragt iſt, beſchäftigte ſich heute mt Wdwiz ſich erllän
Fall des Generals Weerbrouck, der Generalſtabschef der Feſtung 2uttuzeilnel
pen war, und von dem Kommandanten der Feſtung, General de=/Muun. Dymit
den Auftrag erholten hatte, die Kapitulation von Andwerpen zu. M= scweiz völlig
zeichnen. Das Gericht verſetzte dem General imn die Inaktivität aun
klärte, daß der Geveral nicht die mornliſchen Eigenſchaften 9— Vollsabſtim
Atr af dem Ba
Truppen zu kommandieren.
Pthon 70 Pro.
her,
9y
Vor der Sitzung des Oberſten Rates.
Paris, 3. Aug. (Havas.) Der „Petit Pariſien” mel=
Rates werde berhältnismäßig kurz ſein. Bei der Wich,
auuftauchen. Es ſei gewiß, daß Geneval Le Rond betonen 47
London, 3. Aug. (Wolff.) Die diplomatiſche Mitar-d
tungen. Was Oberſchleſien betrifft, ſo ſcheine
tro=
elaſtiſchen Anſichtem der ihalieniſchen Sachverſtändigen
bishe=
ſein werde, eine konkrete Löfung der Grenzfrage zu findem!
bezüglieh der Rheinſanktionen. Die Engländer ſind der
tigkeit, die urſprünglich vom Oberſten Rat getroffen wur
Zollgrenze aufgehoben werde. Bezüglich der Frage der Kr—
beſchuldigten erſcheint es durchaus möglich, daß
Frankreich=
vielleicht auch Belgien wünſchen werden, die Beſchuldigten
abzuurteilen.
Die Times mißt in einem Leitartikel der bevorſtehesſ
Pariſer Konferenz, eine ungewöhnliche Bedeutung!”
Das Blatt ſchreibt: Die Zeit für eine ſehr ernſte Beſprechue!
internationalen Politik der Alliierten ſei gekommen, aber
deute alles danauf hin, daß die allierten Regierungen im 9e4
wärtigen Augenblick nicht bereit ſeien, eine gründliche G.”
und
rung vorzunehmen. Es beſtehe Grund zu der Annahme, de
Konferenz nur zuſammengeflickte Ausgleiche en
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die
ſchmerz=
liche Mitteilung, daß unſer lieber; einziger
Sohn und Bruder
ſchnell und unerwartek durch einen ſchweren
Unglücksfall aus dem Leben ſchied, (*30236
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1921.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Seidel
Katharina Seidel, geb. Dietrich
Marie Seidel.
/*30243
Ohne Onecksflber,
Geschleogtsleiden, ohne Bernksstörung.
Aufklär. Brosch. Nr. 5d. diskr. werschl. ℳ 3.— (Nachn ℳ 4.50).
Spez.-Arzt Dr. med, Holländer’s Ambulatorium
Prankfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (I,6853) Sonniag 11—1 Uhr.
Mummer 213.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 4. Auguſk 15ZI.
Geite 5.
eide, ferner daß die dringendſten und ſchwierigſten Fragen in
n Ausſchüſſen verſchwwinden würden.
In Boandwortng einer Anfrage erklärte im Unterhaus der
neralſtaatsanwalt, die Frage der deutſchen
niegsbeſchuldigten müſſe von den Alliierten
gemein=
m beraten werden. Er hoffe, die Frage werde auf der
bevor=
tenden Konferenz des Oberſten Rates erörtert werden. Dann
ewhe man weiter erwägen, ob die einzelnen Beſchuldigten in
n verſchiedenem Ländern, die gegen ſie Anklage erheben, vor
gächt gebracht werden ſollen.
Die Truppentransportfrage.
Der gemeinſame Schritt der Ententevertreter in Berlin.
Berlin, 3. Aug. (Wolff.) Heute morgen erſchienen im
zwärtigen Amt der franzöſiſche und der engliſche Botſchafter
3 der italieniſche Geſchäftsträger und überreichten nachſtehende
y den drei Gewannten unterzeichnete Note: Der franzöſiſche
fchafter, der engliſche Botſchafter und der italieniſche
Ge=
är dsträger beehren ſich, im Auftrage ihrer Regierungen die deut=
Regierung zu erſuchen, die nötigen Vorkehrungen zu
tref=
um mit allen möglichen Mitteln den Transport
alli=
iter Truppen durch Deutſchland zu erleichtern, den
Lage in Oberſchleſien jeden Augenblick nötig machen kann. —
fürrdlich wurde noch hinzugefügt, das Erſuchen bedeute nicht,
ß ſchon jetzt Truppen entſandt werden, ſondern die deutſche
äerung ſolle nur erklären, ob ſie ſich bereit erkläre, dieſe
Vor=
huungen zu treffen.
Der Reichsminiſter des Auswärtigen antwortete, daß dieſes
eilangen dem ſeitens der deutſchen Regierung in dieſer
An=
lisenheit eingenommenen Standpunkte entſpreche, und erklärte
bereit, ſich mit dem Reichsverkehrsminiſter in Verbindung
ſetzen.
Der polniſche Terror in Oberſchleſien.
Tarnowitz, 3. Aug. (Wolff.) Der polniſche
Kreis=
rat von Tarnowitz, Dr. Hulla, der in Tarnowitz
wäh=
nd des Aufſtandes eine Rolle ſpielte, zwang unter
Andro=
ms von ſchärfſten Gewaltmitteln die Kaufleute im Kreiſe,
ſurmen von mehreren tauſend Mark bei der Spar= und
Dar=
ſeriskaſſe zwecks Auszahlung von Witwenpenſionen zu
hinter=
err.
Beuthen, 3. Aug. (Wolff.) Aus den Landgemeinden
ad wachſender Polenterror gemeldet. Die polniſchen
ſtuden bedrohen beſonders, die Inſaſſen der
Grubenſchlaf=
üſer und nötigen ſie zur Flucht. Im Kreiſe Lublinitz mehren
ſyin beſorgniserregender Weiſe die Zeichen neuer Unruhen.
e Flüchtlingsfürſorgeſtellen werden ſtärker in Anſpruch
ge=
mmen. Bewaffnete polniſche Banden zeigen ſich häufig in den
ürfern. Der Terror ſetzt ſtärber ein. Zweifellos verſuchen es
Polen hier mit dem Vorgehen, die Deutſchen
herauszufor=
fm, um Grund zum Losſchlagen zu haben.
Die Anſchlußfrage in Vorarlberg.
Wien, 3. Aug. (Wolff.) Wie die Deutſchöſterreichiſche
zuernkorreſpondenz mitteilt, fand in Bludenz (Vorarlberg) am
Nmrtag eine große Verſammlung des unabhängigen
Bau=
ſenbundes des Vorarlbergs ſtatt, worin neben den
ierreichiſchen Bauernführern auch die Vorarlberger
Bauern=
örer, welche noch vor zwei Jahren für einen Anſchluß an die
ſchweiz ſich erklärten, unter brauſendem Beifall aller
Verſamm=
lgsteilnehmer für den Anſchluß an Deutſchland
ein=
tn. Damit ſcheint die Vorarlberger Anſchlußbewegung an
o Schweiz völlig fallen gelaſſen zu ſein. Käme es zu einer
un Volksabſtimmung, ſo erklärte der bekannte Politiker Dr.
hötter auf dem Bauerntage, ſo wäre ſchon heute eine Mehr=
Mitvon 70 Prozent fürden Anſchluß an
Deutſch=
n d ſicher.
Die Abrüſtungskonferenz.
Paris, 3. Aug. (Wolff.) Chicago Tribune meldet aus
Waſhington, daß die Botſchafter der auswärtigen Mächte an
ihre Regierungen eine von Staatsſekretär Hughes erhaltene
Mit=
teilung gerichtet haben ſollen, wonach die Tagesordnung
der Abrüſtungskonferenz von dieſer ſelbſt aufgeſtellt
werden ſoll. Das Staatsdepartement habe geſtern mitgeteilt,
daß die Länder, die der Konferenz beiwohnen werden, ſelbſt die
Koſten tragen würden. Staatsſekretär Hughes habe angekündigt,
daß er für ſein Departement ein beſonderes Budget zur Deckung
der Auslagen fordern werde. Inzwiſchen ſind der frühere
ame=
rikaniſche Konſularbeamte in China und Sachverſtändige für die
Fragen des fernen Oſtens auf der Friedenskonferenz in Paris,
William, und der frühere Abteilungschef für ruſſiſche
Angelegen=
heiten im Staatsdepartement, Milles, zur Bearbeitung der mit
der Abrüſtungskonferenz zuſammenhängenden Fragen ins
Staatsdepartement berufen worden.
Ein ruſſiſch=türkiſcher Vertrag.
Paris 3. Aug. (Wolff.) Havas berichtet aus
Konſtanti=
nopel: Der kürzlich von der Nationalverſammlung von Angora
ratifizierte türkiſch=rufſiſche Vertrag enthalte unter
anderem folgende Beſtimmungen: Rußland verpflichtet ſich, keine
internationale Regelung anzuerkennen, der nicht die türkiſche
Nationalverſammlung zuſtimnite. Außerdem einigten die
Tür=
kei und Rußland ſich grundſätzlich, keinen Friedensvertrag und
keine internationalen Akte anzuerkennen, die gewaltſam der
Tür=
kei oder Rußland aufgezwungen werden. Sowjetrußland
er=
kenne an, daß die Bezeichnung als „Türkei” alle Gebiete umfaſſe,
die in dem ſogenannten Nationalpakt bes Parlaments von
An=
gorg umſchrieben ſind.
Ausbruch der Revolution in Portugal.
TU. Paris, 3. Aug. Das Havasbureau beſtätigt jetzt aus
Madrid die Meldung über eine neue Revolution in
Liſſabon.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 3. Aug. Die Hauptvorſtändekonferenz der
Deut=
ſchen Gewerkvereine (Hirſch=Duncker) erklären in einer
Ent=
ſchließung, daß infolge der andauernden Steigerung auf
vielen Gebieten des täglichen Bedarfs, insbeſondere der in
Aus=
ſicht ſtehenden Verteuerung des Brotes, der Kohle, der
Woh=
nung uſw an einen Lohnabbau nicht gedacht werden
könne, ſondern daß vielmehr eine Lohnerhöhung im
ge=
ſunden Verhältnis zur Steigerung der Preiſe notwendig ſei.
h. Frankfurt a. M., 3. Aug. In Huer im Weſterwald
wurde durch eine gewaltige Feuersbrunſt in der letzten
Nacht die Fabrik pharmazeutiſcher Bedarfsartikel von Hofſtetter
u. Kunſt, die Maſchinenfabrik Reinhold Hanke und die
Korken=
fabrik von Lötſchert u. Co. vollſtändig eingeäſchert.
Die Fabrikswohnungen konnten durch die zahlreichen
Feuer=
wehren der Umgegend gerettet werden. Der Schaden beziffert
ſich auf Millionen. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch
unaufgeklärt.
Frankfurt a. M., 3. Aug. (Wolff.) Der
Kommuniſten=
prozeß endete mit der Freiſprechung ſämtlicher 19
An=
geklagten. Der Staatsanwalt hatte Gefängnisſtrafen bis zu
3 Jahren beantragt.
Graz, 3. Aug. (Wolff.) Die Tagespoſt meldet aus
Bel=
grad: Auf Grund des Beſchluſſes über die Auslieferung
von kommuniſtiſchen Abgeordneten wurden zwölf
kommuniſtiſche Abgeordnete verhaftet.
Rom, 3. Aug. (Wolff.) Nach Blättermeldungen beläuft ſich
das Vermögen, das Caruſohinterlaſſen hat, auf 30
Mil=
lionen Lire. Der Leichnam Caruſos wird einbalſamiert und
es findet eine beſondere Trauerfeier ſtatt.
Spiel, Sport und Turnen.
* Kreisſchwimmfeſt des Mittelrheinkreifes (IX.
Kreis) der Deutſchen Turnerſchaft. Nächſten Sonntag, den 7. Auguſt,
finden die Wettkämpfe der Schwimmabteilungen des Mittelrheinkreiſes
der Deutſchen Turnerſchaft auf der Schwimmbahn im Woog ſtatt. Die
Meldungen hierzu ſind zahlreich; es ſind über 200 Nennungen
abge=
geben worden. Die Turnerſchwimwer kommen meiſt aus Mainz,
Frankfurk, Offenbach, Hanau, Biebrich, Kreuznach, Worms, Wetzlar,
Oberlahnſtein u. a. Vertreten ſind auch die Vereine aus dem
Saar=
gebiet, die zu genanntem Kreis zählen. Allein die Saarbrüicker
Turner=
ſchaft ſtellt eine ganze Anzahl Wettkämpfer beiderlei Geſchlechts.
Vor=
mitbags 10 Uhr finden die Mehrkämpfe ſtatt; nachmittags halb 3 Uhr
beginnen die Einzelwettkämpfe. Zum Hauptſpringen nachmittags iſt
auch der bekannte Kunſtturner Gebhardt von der „Eintracht”=Frankfurt
gemeldet, der ein ebenſo guter Springer als Turner ſein ſoll. Auch
zum Schwimmen ſind bekannte Wettkämpfer gemeldet, darunter die
bei=
den Senioren Odemwvald und Roſſel vom Franckfurter Turnverein 1860.
Ein Waſſerballſpiel zwiſchen den Mannſchaften der Saarbrücher
Turnerſchaft und des Turnvereins 1860=Frankfurt kommt zum Schluß
zum Austrag.
Am Samstag abend finder zu Ehren der bereits eingetroffenen
austoärtigen Teilnehmer ein Begrüßungsabend im Kneipſaal der
Turn=
halle am Woogsplatz ſtatt.
Die Turner aus dem Saargebiet werden ſich freuen, einmal für
einige Stunden frei zu ſein; ſind doch dem turneriſchen Leben in dem
Saargebiete alle möglichen Schranken geſetzt und Turnerlieder, ſowie
das Turnen zum Teil ganz verboten.
Bezüglich der Eintritts reiſe zur Schhvimmbahn wird auf die
heu=
tige Anzeige verwieſen.
Schluß des redaktionellen Teils.
hüte ſich mit dem Meſſer
Wer an Hühneraugen leidet, zu ſchneiden. Völlig
ge=
fahrlos, dabei erſtaunlich ſchnell wirkend iſt das in allen Drogerien
und Apotheken erhältliche Hühnerangen=Lebewohl, während
Horn=
haut auf der Sohle durch Lebewohl=Ballen=Scheiben
verblüf=
fend ſchnell entfernt wird. Die Mittel verrutſchen nicht und bleiben
nicht am Strumpfe lleben. Preis 2 u. 3 Mk. Drogerien: Central=Drog.
Logel, Eliſabethenſtr. 30, Engel=Drogerie, Karlſtr. 28, Gg. Liebig & Co=
Nchf., Luiſenſtr. 4, Frdr. Schäfer, Ludwigsplatz 7. Ehr. Schwinn
Rheinſtr. 8, Gebr. Vierheller, Schuſtergaſſe 14. II.5925
Wetterausſichten für Donnerstag.
Wolkig bis heiter, Gewitter, evwas kühler, Weſtwind.
Tageskalender.
Monatsverſammlung des D.H.V. um 8 Uhr bei Grohe.
Orpheum, Anfang 734 Uhr: Zapfenſtreich.
Konzerte: Saalbau um 8 Uhr. — Bismarck=Diele um 8 Uhr.
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und von 3—7 Uhr).
Verſteigerungskalender.
Freitag, 5. Auguuſt.
Verſteigerung vormittags 11 Uhr im Verſteigerungslokal
Lud=
wwigsplatz 8.
Verantwortlich ſir den leitenden politiſchen Veil und für Feuilton: 41. 5.
Max Streeſe; ſür heſſiſche Politik und den übrigen Teil (außr Sport, Handel und
Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches:
Kurt Mitſching; für den Auzeigenteil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus
dem Geſchäſtsleben: Panl Lange. — Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche
Hofbnchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt. — Für den rebaktionellen Teil
be=
ſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des Tagblatts” zu richten. Etwaige
Honorarſorderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer den nicht berückſichtigt.
Unver=
langre Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die hentige Rummer hat 8 Seiten.
Familiennachrichten
STATT KARTEN.
Die Verlobung unserer Tochter II.SE
mit Herrn cand, chem. ERWIN
REICHE beehren wir uns anzuzeigen
Hermann Kahlert
und Frau Lulu, geb. Ouerner.
Darmstadt, Schätzenstraße 3.
Meine Verlobeng mit Fräclein IL.SE
KAHLERT, Tochter des Herrn
Direktor Hermann Kahlert und seiner
Frau Gemahlin Lule, geb. Ouerner,
gestatte ich mir anzuzeigen
Erwin Reiche.
Lissa i. Pos.
4. August 1921
Darmstadt
Ludwigstraße 10, II.
(*30053
Hnnnanannnnnnnnnnnnnnnnnngnnnnnnnnnnnnnnnnnnannnnnnnnnnnnnnnß
Unsere Trauung findet Samstag,
Die Geburt eines gesunden
kräftigen Mädels zeigen /// den 6. August, nachmittags /.3 Uhr,
hocherfreut an
Zeichenlehrer W. Goetz und Frau
Käthe, geb. Brunner,
Eberstadt, 2. August 1921.
(*30124
Unsere Samstag, den 6. August,
rachmittags 3 Uhr, in der Paulus-
Eirche stattfindende TRAUUNG
beehren wir uns anzuzeigen
Johanna Bastert
Wilhelm Mahr.
(*30024
Ihre am Samstag, den 6. August,
Nachmittags 21, Uhr, in der Martins-
Eirche stattfindende TRAUUNG
pechren sich anzuzeigen
Lore Roth
Willy Röth.
Darmstadt, Magdalenenstr, 11.
Kanf. 9
in der Johanneskirche statt
Mathilde Kornmann
Franz Oskar Krieger.
Darmstadt, Viktoriastr. 23.
Ihre am 26. Jult in Dessau
voll-
zogene Vermählung geben bekannt:
Studienrat Prof. Fritz Textor
und Frau Sella, geb. Saran.
Darmstadt, Heidenreichste. 21, I.
A. 23
Für Familien=Ausfahrten
Sicfert. Farben vornehmen Jagdwagen
L. Krauth
tageweiſe zu verl. Feidel,
ibrückerſtr, 3, (8311a Hügelſtr, 13—17, (8545a
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme an unſerem ſchweren
Ver=
luſte ſagen wir Allen herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Peter Storck, Tapeziermeiſter
und Kinder.
Darmſtadt, 3. Auguſt 1921. (*30186
Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine liebe Frau, unſere gute treuſorgende
Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Frau Marie Bohne
geb. Lang
nach kurzem aber ſchweren Leiden zu ſich
zu nehmen.
(8865
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1921.
Tiefbetrauert von den Ihren:
Th. Bohne, Bureauinſpektor
Dr. H. Kiefer, Studienrat
Ria Kiefer
Annemarie Kiefer.
Die Einſegnung findet in der Kapelle des
Eliſabethenſtifts Donnerstag, mittags um
½1 Uhr, die Beerdigung findet in Gießen ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Todes=Anzeige.
Heute vormittag ſtarb nach kurzem
ſchweren Leidenim faſt vollendeten 80,
Lebens=
jahre unſere innigſtgeliebte Mutter,
Schwie=
germutter, Großmutter, Urgroßmutter und
Tante
Frau
Agathe Fornoff Wwe.
geb. Sior,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ph. Fornoff.
Darmſtadt, den 2, Auguſt 1921.
Die Beerdigung findet Donnerstag
nach=
mittag auf dem Waldfriedhofe, und dem
Wunſche der Heimgegangenen entſprechend,
in aller Stille ſtatt.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne der
(*30139
Entſchlafenen.
Suche für Bekannte
Lehrerstochter (evang.),
30 Jahre alt, tüchtig in
allen Zweigen des
Haus=
haltes, Schneidern uſw.
paſſend Lebensgefährten.
Lehrer v. Beamten in ſich
Stellg. Witwer m. K. nicht
ausgeſchloſſen. Ang. unter
R 36 Geſchäftsſt, (8816
Defekte Schuhe
aller Art werden mit dem
beſten Kernleder geſohlt
und gefleckt. Nur bei
Kirchſtr. 10
Rubin /gaben). (8114g
Paar
Lackſpangen=
ſchuhe (36) bill. z. vk. Ernſt=
Ludwigſtr. 9, III. (:30170
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
owie die Kranz= und Blumenſpenden bei dem
Hinſcheiden meines lieben Mannes
Andreas Ströhl
ſagen wir allen Verwandten und Bekannten
unſeren innigſten Dank. Ganz beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Fink für ſeine troſtreiche
Grabrede ſowie dem Werkſtättenamt I, dem
Arbeiterverein und dem Eiſenbahnerverband für
die ſchönen Worte am Grabe und die Kranz=
(*30165
tiederlegungen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Stühle
aller Art werden aus beſtem
Rohr geflochten. Reparaturen,
Aufpolieren zu billigſten
Preiſen.
Korbmöbel und Körbe
werden dauerhaft und gut zu
den billigſten Preiſen repariert
in der
Stuhl= u. Korbflechterei
von P. Ripper und
H. Grünewald
Große Ochſengaſſe 15
Laden. (30213
Ferner empfehle:
Stuhlrohre und Patentſitze.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Domerstag, den 4. Auguft 1921.
Nummer 213.,
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht don der Frankfurter Börſe vom 3. Auguſt.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die ruhige Haltung, die bereits an geſtriger Abendbörſe zum Aus=
Druck kam, war auch heute bemerkbar. Die Tendenz war jedoch im
all=
gemeinen feſt. Speziell am Einheitsmarkt lagen umfangreiche
Kauf=
orders des Publikums vor. Von Montanwerten waren Phönir und
Deutſch=Luxemburger Freiter geſteigert. Chemie=Werte konnten ſich gut
behaupten. Von Elektrowerten zogen Lahmeyer 5 Protzent an, auch
Bergmann waren gebeſſert. Licht und Kraft ſtellten ſich auf
Gewinn=
realiſationen niedriger. Im Freiverkehr waren Mansſelder Kuxe bis
5450 geſtoigert. N.S.U. erreichten einen Kurs von 430 Prozent.
Benz=
aktien wurden auf Gerüchte über größere Auslandsaufträge zu
erhöh=
ten Kurſen aus dem Markt genommen. Der Deviſenmarkt war nach
feſter Eröffnung leicht abgeſchwächt.
Fraukfurter Abendbörſe vom 3. Auguſt.
w. Die Spekulation zeigte eine ſtärkere Zurückhaltung, wobei man
die Beobachtung machte, daß der Verkehr nach den letzttägigen ſtarken
Kursſteigerungen weſentlich ruhigere Bahnen einſchlug.
Realiſations=
neigung beſtand in Deutſchen Petroleum 785—782. Schwächer lagen
Benz mit 243, Winter Papier 282, Gtebrüder Fahr 452—450, Hanſa
Lloyd 159 gemannt. Höher gingen Mansfelder Kuxe um 5375—5475.
Sproz. Goldmexikaner im Einklang des Deviſenmarktes abgeſchwächt 818.
Clektro Lahweher, die heute abend erkl. Bezugsrecht 40 Prozent
notier=
ten, waren unter Berückſichtigung des Abſchags mit B5. 1 Prozent
niedriger. A. G.G. büſten 6 Prozent ein. Chemiſche Aktien lagen ſtill.
Hirſch Kupfer 388 verloren 6, Daimler Motoren 259,50 5 Proz. Auch
Motorakdien gaben im Kurſe nach. Phönix 900 büßten 22, Rheinſtahl
597 11 Prozent ein. Zuckerfabrik Offtein gut behauptet 530.
Seil=
induſtrie Wolf 380 gaben 5, Lüdenſcheid Metall 750 gaben 18 und
Ba=
diſche Maſchinenfabrik Durlach 569 gaben 11 Prozent nach. Es beſtand
auf dem Einheitsmarkt Neigung zu Abgaben. Die Börſe ſchließt
vor=
wviegend ſchwücher, bei allerdings beſcheidenem Angebot.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden bezahlt am 3. Auguſt in Zürich 7.35
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 3,95½ (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 8,10 (88,80) Kronen, in Stockholm 600
(88,80) Kronen, in London 5,2 (97,80) Schilling, in Neu=York
1,20¼ (23,80) Dollar, in Paris 15,75 (125,40) Franken.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 3. Aug.
Antw.=Brüf.
Holland:
London ...
Paris ..."
Schweit ..
Spanien ..
Italien ...
Liſſab.=Op.
Dänemark.
INf
Geld Brief
Tae
f5151g
233 32
624,55
356.101t
1o8s901671.10
349.60 350.40
SRR
(a590.—
293.89
625.95
fe
Geld / Brief
606 B
598, /2
294 35
631.05
508.I0
25331,
29565
632.45
1358.901362 60 1365.40
1os8 90/1061.10
349,60 351.40
1246 30 1 348 801261. 20/4263.80
5Nie
Geld Brief! Geld Brief
Norwegen.
Schweden.
Helſingfors
New=York.
Wien (altes.
D=Oeſt. abg.
Kudapeſt .
Prag. . ..
T063.9öN
1673.30
32,67- 82.3362,84/4/83,00Jg
8.851,
60.48—
102.15/
MIOS. TNt
Nt876.70
8893
20.59-
102.35 103.30
NIOSS.SGT
ters30 1
874063—
1061.10
1881.70
876—
9067—
0 103.70
Berliner Vörſe.
* Berlin, 3. Aug. Börſenſtimmungsbild. Der f5
geſetzte Rückgang des Markkurſes, der hier eim weiteres Anziechen
Debiſenkurſe, beſonders des Dollars bis 23, bewirkte, gibt der fese
Tendenz an der Börſe und der ſcheinbar unbeſiegbaven Kaufluſt
Publikums immer neue Anvegung. War auch die Grundſtimmung ruct
mehr ſo einheſitlich und feſt und das Geſchäft im Großverkehr etshte
ſtiller als bisher, ſo bleibt doch die Flut der bei den Großbanken
laufenden Aufträge in den zu Einheitskurſen gehandelten Induſti
werten noch immer ſo groß, daß ſie nicht bewältigt werden kann.
einzelnen bisher bevorzugten Papieren wie Hoeſch, Thale, Augsbuan
Nürnberger, Schtrartzkopff und Hirſch Kupfer beſtand bei
Kursm=
läſſen bis zu 10 Prozent Realiſationsluſt. Dafür traten andere
deren Stelle, ſo daß von dieſen Buderus, Kattowitzer, Phönig
Linke=Hofymann weitere Kursſteigerungen von 5—20 Prozent erfuh=n
Bezeichnend iſt aber, daß die Börſenſpekulation ſich heute in ſtärkem
Maße abwartend und eher vealiſationsluſtig verhielt und dieſes wiid
rum mit den kommenden neuen Steuern und der bevorſtehenden En”
ſcheidung in Oberſchleſien begründete. Auf den übrigen Umſatzgebite
war das Geſchäft bei geringen Kursveränderungen wie bisher ſtill.
die Deviſenpreiſe amtlich weſentlich ſchwächer als am Vormittag
non=
wurden, verſtärkte ſich die rückläufige Kursbewegung in den Großien
kehrswerten.
* Frankfurt a. M., 3. Aug. Im Monat Auguſt findet:
den Samstagen keine Vertpapierbörfe ſtatt. Auch Debig
werden nicht notiert.
Frankfurter Kursbericht 3. Auguſt 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Barmſtädter Bank).
Berliner Kurſe.
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe.
3½7
....
4½%1Vzu. V.Schatzanweiſ. 86,50
41.% Vl.—1K.
Sparprämienanleihe . .
420 Preuß, Konſols . . . . . 70,75
3½a%0
„
..
„
485 Bad, Anl, unk. 1935
3½½ „ v. 1907 ..
49 Bahern Anl. . . . . . . . 76.—
...
3½% „
48 Heſſen unk. 1934..
8½% „ „.
396
...!
427 Württemberger . . . ..
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
12½ Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsrente b.
1913, ab 1918........
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. b. 1914.... .. ....
*
4½ R.
2%0
einheitl. Ntente.
Sodene.
2. 8, 3. 8. 77,50 77,50 78,80 79,40 69,— 76,75 76,90 86,30 72,25 80.— 7960 70,90 60,40 60,25 56.— — 69,50 63.— — — G7. 62,— — 52,50 53,— 75,75 75.50 21.— 25.— 52,50 160,— — b./ 96.— 92.— 115.—I —
II — e.— . 6i.— 6l.— 23,75 5e.
10 27.— Bis
Marnnaſſe.
59 Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
Mexik Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner. ..
4½
Irrigationsanl.
72.40 5%0 Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,0% O=ſt. Südb. (Lomb.)
30.— 3%Oeſt. Staatsb. 1.b.8. Em.
38g Oeſt, Staatsb. Erg. Netz
49 „ „ v. 1883.
4½%0 Anatolier I.......
38 Salon Conſt. Jonction
3% Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee . . . . . . .
„......
4½%a
Deutſche Städte.
4% Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt o. 1905.
420 Frankfurt v. 1913.. ..
81220 „ v. 1903....
42o Mainz. b. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
426 Fraukf, Hyp. Bk. 1920
22,50 31%o
....
420 Frkf. H.Krd.=Ver 1921
42o Mein, Hyp. Bank 1922
1922
420 Pfälz.
1928
42 Rhein.
verl.
8½%
42 Südd. Bk. Münch 1906
480 Heſſ. Ldhhp. Bk. Pfdbr.
3½½ Heſſ. Löhh. Bk. Pfdßr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom.Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . .
— Bergwerks=Aktien. Bochumer . .. 530,— 532,— 1 Buderus ......" 620,— 628.— Dt. Luxemburger. 410.— 413.— — Gelſenk. Bergw... 422,50 415,— 84,— — Harpener Bergb. .. 642,75 635.— 467,— 468,— Eſchweiler Bergw.... 449.— — Kaliwerke Aſchersleben. 379,— 375,.— Beſteregeln 575,— 572,— Baurahütte . . . . . — 362,50 1 9 — Lothringer Hütte. 439,— —1s — Mannesmann Röhren.. 679,— 679.— 97.— 96,10 Phönix.... — 922.— Oberſchleſ. Eiſen (aro) 284,— 288— Oberbedarf... 333,— 335.— Rhein. Stahlw. . 618,50 608.— s 24,— 94:— Riebeck Montan . . .. . . — 585.— 84:— 84.— Aktien v. Transportanſtalt. 87,50 87.50 Paketfahrt. . . . 180,— 178.— 80,75 80,75 Nordd. Blotzd... 155,— 156,— 1 — 98,50 Südd. E.=B.=Geſ... 122,50 122,50 11 93.— 93.— Schantung E.=B.. 540,— 6e5,— — — Baltimore. . 489.— 486.— 99,— Kanada.. — 9. — Lombarden...... — 83,50 83,50
95.— Oeſt.=Ung. Staatsbahn .. — — (5. Indnſtrie=Aktien. Zement Heidelberg. . . . .. 450,— 459,— 14 219.— Badiſche Anilin ........" 409,— 408,— 12 169,— 168.— D. Gold=u, Silbſcheideanſt. 713.— 712.—
A
Dafenfe enff e
349,50 f 345,—
Griesheim Elektron.
340,50 340.—
Höchſter Farbwerke..
530,— 523,50
Holzverkohlung ...
670,— 676.—
Werke Albert (Chem.).
344,— 349.—
Allg. Elektr.=Geſ.
348.— 348,—
Bergmann=Werke..
Felten & Guilleaume . . 560,— 655,—
270,— 274.—
Lahmeher . ..
270,— 263,—
Licht & Kraft. . . .
255,50 248.—
Rhein. Elektr. Werke.
293,59 f 289,50
Schuckert.. . . . . . ."
359,50 f 355.—
Siemens & Halske ...
Feinmechanik (Fetter) ... 640,— 662,—
—
Gelſenkirchen Gußſtahl.. —
Gummi=Berlin=Frankfurt/ 895,— 390.—
Gummipeter. . . . . . . . . . . 491.— 500,—
Heddernheimer Kupfer.. 430,— 450,—
Lederwerke Spicharz. . . . / 375,— 380,—
Lüdenſcheid Metall . . . . . 750,— 768.—
Adlerwerke Kleher. . ... . 289,75 289,75
Badenia (Weinheim). . . . 418.—
—
Breuer & Co. Vorzüge.. 361,50 364,50
Daimler Motoren. . . . . . . 272,— 264,50
Eßlinger Maſchinen. . . . 501 rat / 520,—
Gasmotoren Deutz.. . . . . / 403,—
Karlsruher Maſchinen. . 770,— 745.—
Lux’ſche Induſtrie . . . . . . 335,— 369,—
Bogtländiſche Maſchinen. 410rat 430,—
— 340.—
Oelfabrik Per. Dt. .. . . .
Zellſtoff Waldhof. . . . . . . 559,60 552,—
Zuckerfabr, Waghäuſel .. 419,— 415.—
Frankenthal • 419,75 419,75
*
„ Offſtein. . . . . / 6500,— 530,50
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Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ... 525.— 540,—
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Motorenfabrik Darmſtadt 225.— 235.—
Venuleth & Ellenberger: 360,—
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Aktiengef. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte . . . . . . . . . .
Deutſch=Atlant. Tel. . ...
Deutſch=Niederländ. Tel.
Deutſche Erdöl.. . . . . . . .
Dt. Kaliwerke. . . ... . . . .
Dr. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . . . .
Dynamit Nobel ..... . . ."
Elberfelder Farben ....."
Elektr. Lieferung .......
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . . .
Geſ. f. elektr. Untern....
Hanſa Dampfſch. . . . . . . .
Hempor Zement .... ...
Hirſch Kupfer.. . . .. . . ..
Höſch Eiſen..... . ... . . .
Hohenlohe Werke. ... . . .
Kahla Porzellan. . . . . . . .
Binde’s Eismaſch....
—
Lingel Schuh ... .. . .
Linke & Hofmann. . . . ..
Nordd. Gummi .. ... . .
Orenſtein. . . . . . . . . . . . . ."
Rathgeber Waggon .. . . .
Roſitzer Bucker..
..."
Rütgerswerke .. . . .. .. .
Sachſenwerk .... ..... ..
Siemen Glas.........."
Thale Eiſenhätte ..
Ber. Lauſitzer Glas.... .
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl..
Wanderer Werke ......."
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl ..—.
Steaua Romana . . .
2./8.
345.—
810.—
790,—
409,—
435.—
649,—
620,—
350,—
3551),
294,50
498,50
—
281.—
535,—
397,—
924,—
242.—
875,—
439.—
545,—
510.—
315.—
—
620,—
575.—
494,50
410.—
601,50
900.—
88-
— 454
—
1
760,— 75
803— 78
834,—48z1
ee
Durch Entſchließung des Heſſiſchen Miniſteriums
des Innern vom 1. ds. Mts. iſt der Bebauungsplan
über die Aufhebung der Straße „D” zwiſchen der
Kirſchenallee und dem Güterbahnhof genehmigt
wor=
den. Der Blan liegt auf dem Städtiſchen Hochbau=
(ste860
amt zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
Our Auseinanderſetzung der Erbengemeinſchaft wird
am 12. September 1921, nachmittags 4 Uhr, auf
A der Amtsſtube des heſſiſchen Notars Juſtizrat
Dr. Arthur Oſann zu Darmſtadt, Steinſtraße 3,
das auf den Namen des Feldſchützen i. P. Heinrich
Münch in Darmſtadt im Grundbuch von Darmſtadt,
Band 1V, Blatt 327, eingetragene Grundſtück
Flur II, Nr. 1179, Hofreite Nr. 55,
Pankratiusſtraße, 399 dm
auf Antrag des Rechtsanwalts und Notars Theodor
Kleinſchmidt zu Darmſtadt als Teſtamentsvollſtrecker
in dem Nachlaß des Feldſchützen i. P. Heinrich
Münch öffentlich meiſtbietend freiwillg verſteigert.
Darmſtadt, den 26. Juli 1921,
(8608dod
Der Stellvertreter des Notars
Juſtizrat Dr. Arthur Oſann
Dr. Kratz, Rechtsanwalt.
Verſteigerungs=Anzeige
Freitag, den 5. Auguſt 1921, vormittags
11 Uhr, werden im Verſteigerungslokal
Ludwigs=
platz 8 gepfändete Gegenſtände, als:
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