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Mummer 211
Dienstag, den 2. Auguſt 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
as Schickſal Oberſchleſiens. — Die
Ent=
ſcheidung naht.
Verſtändigung über die Truppenverſtärkungen.— Gemeinſame
Demarche der Botſchafter.
Der britiſche Botſchafter in Paris hat dem franzöſiſchen
Tmniſterpräſidenten Briand amtlich die Annahme des
ſranzöſiſchen Kompromißvorſchlages beſtätigt,
er einen Geſamtſchritt der Entente in Berlin zur Regelung der
nuppentransporte nach Oberſchleſien und die Regelung der
ſrage der Verſtärkungen durch den Oberſten Rat zum
Gegen=
ond hat. Die franzöſiſche Regierung teilt hierüber amtlich
Der engliſche Botſchafter ließ dem franzöſiſchen
Miniſter=
r ſidenten mitteilen, daß die engliſche Regierung dem Beſchluß
häands bereitwilligſt zuſtimme und ihren Botſchafter in Berlin
ſaruftragt hat, ſich mit ſeinem franzöſiſchen und italieniſchen
ſilllegen in Verbindung zu ſetzen, damit ein gemeinſamer Schritt
der deutſchen Regierung unternommen werde. Man werde
deutſchen Regierung mitteilen, ſie ſolle alles bereit halten,
en Transport der alliierten Truppen durch Deutſchland
erleichtern, den die Lage in Oberſchleſien in jedem
lngenblick notwendig machen könne.
Lloyd George, ſo heißt es in dem amtlichen Communigué
häter, wird an der Ententekonferenz in Paris teilnehmen. Als
„a der Ententekonferenz iſt Paris beſtimmt worden. Soweit
amtliche Mitteilung. Die Demarche des franzöſiſchen,
eng=
ſchen und italieniſchen Botſchafters ſoll Montag ſtattfinden.
ss dem Wortlaut des Communiqués und übrigens auch aus
en Meldungen des Reuterbureaus geht nicht genau hervor,
8 für einen Sinn dieſe Kollektivdemarche haben ſoll.
Ent=
vHer handelt es ſich darum, Berlin mitzuteilen, daß der
En=
ertetruppentransport für den Fall, daß ihn die Ententekonferenz
langen ſollte, erleichtert werden muß, oder in Berlin
mitzu=
eillen, daß dieſer Truppentransport doch beſchloſſene Sache iſt
u5 daß, ſowie die Ententekonferenz den Zeitpunkt und den
Um=
g feſtgeſetzt hat, die deutſche Regierung ohne weiteres handeln
5. Die Demarche wird hierüber Klarheit ſchaffen. Für den
genblick kann man nur ſaßen, daß das Ergebnis des
leiden=
taftlichen Meinungsaustauſches zwiſchen Paris und London
ring genug iſt. In der Hauptſache hat die engliſche Regierung
un Erfolg davongetragen, aber auch die franzöſiſche Regierung
ſſ* auf Koſten der Berliner Regierung manche Erfolge zu buchen.
Zweifellos iſt das Einvernehmen, das nunmehr wiederhergeſtellt
nur vorübergehend. Die letzten Tage haben den
franzöſiſch=
unliſchen Beziehungen einen ſchweren Stoß verſetzt, deſſen
Wir=
ſurigen man am beſten aus der Note Lloyd Georges erſehen
önnte. Leider wird dieſelbe ſtreng geheim gehalten. Der
Kör=
dir des ganzen Konfliktes iſt die franzöſiſche Forderung, auf
einene Fauſt vorzugehen und eine eigene unabhängige Politik
gegen Deutſchland zu treiben. Wenn es Lloyd George nun für
eiamal gelungen iſt, dieſe Abſicht mehr oder weniger zu vereiteln,
einm anderen Falle werden in kurzer Zeit ſich dieſe Abſichten
weder geltend machen.
Die Tagesordnung des Oberſten Rates.
Nach einer Havasmeldung wird der Oberſte Rat am
18 Auguſt in Paris zuſammentreten, da der
italie=
nihlnſſche Miniſterpräſident nicht früher abkommen kann. Lloyd
Gorge werde der Sitzung perſönlich beiwohnen. Belgien wäre
eimgeladen, während Amerika einen Vertreter zur Tagung
ent=
ſeniden werde. Unter den Verhandlungsgegenſtänden befänden
ſw die Frage der Truppenverſtärkungen nach Oberſchleſien, der
Leilung des Abſtimmungsgebietes, die Beſtrafung der
Kriegs=
hſſchuldigten und die Aufrechterhaltung der Sanktionen. Die
ASſetzung von Ruhrort, Duisburg und Düſſeldorf, die
Zollſchran=
im am Rhein und die Ausfuhrabgabe werden beſtimmt
ange=
ſtonitten werden, doch gehe die allgemeine Anſicht dahin, daß
(mtſcheidungen darüber der Garantiekommiſſion überlaſſen wer=
Dn ſollen, die die Ausführung der deutſchen Verpflichtungen zu
erwachen hat.
Die Tagung des Oberſten Rates ſoll etwa 8—10 Tage
auern, da man ſich auch unter Umſtänden mit der ruſſiſchen
hwungersnot und mit der Orientfrage ſelbſt für den Fall beſchäf=
Ben will, daß Griechenland die Vermittlung der Alliierten nicht
mrufen ſollte.
Die franzöſiſche Preſſe.
Das Journal des Débats ſpricht in einer Betrachtung über
En engliſch=franzöſiſchen Kompromiß in der Frage der Entſendung von
Tuppenverſtärkungen von einem proviſoriſchen Abkommen. Man müſſe
Eh hüten, dieſer Verſtändigung eine Bedeutung zu geben, die ſie nicht
Abe. Viele Zeitungen ſchienen zu glauben, daß die Entente aus dieſer
Kriſe berſtärkt hervorgehe. Das ſei unglücklicherweiſe nicht der Fall.
de mehr man für Wiederherſtellung einer Union zwiſchen Großbritan=
Men und Frankreich ſei, umſomehr müſſe ein vollkommener Freimut zur
Sgel werden. Die Epiſode der letzten 14 Tage hätte Zeugnis für den
Sſunden Veyſtand der Staatsmänner abgelegt. Dieſe manövrierten ge=
Eneinander wie rivaliſierende Fvaktionsführer in einem Parlament,
d da ſie des Krieges überdrüſſig ſeien, hätten ſie ſich auf eine mittlere
umel geeinigt, wie man das bei einer Debatte tue, deren Ende nicht
wzuſehen ſei. Das ſei kein Grund zum Enthuſiasmus. Der Gegenſtand
* Streites, die Frage der Verſtärkungen, ſei nicht geregelt. In
Wirk=
ckeit habe der Obſerver recht, der heute ſage, es habe ſich ein tiefer
Konflikt gezeigt in den Anſichten, in den Wünſchen, ja ſogar in den
In=
eſſen. Es zeige ſich eine große Differenz in der Politik, ja bis zum
Bewiſſen Maße ein divekter Konflikt in der Politik.
Der Temps ſagt: Die Ereigniſſe geben der Politik vecht, die es
9 zum Grundſatz mache, eher an das zu denben, was eint und nicht an
as was trennt, alſo jener Politik, die Brignd angewandt habe, als er
ag Paris zurückgekehrt ſei. Die klarſte Lehre ſei, daß man Außenpolitik
ligr wie einen Proteſt, noch nach der Art einer Polemik führen könne.
Die Franzöſiſche Diplomatie könne ihr Recht nicht geltend machen, indem
e blädiere, denn zwiſchen den Völkern gebe es keine Gerichte die Recht
puchen, noch Gendarmen, die Befehle ausführen. Man müſſe jedem
ein Metier überlaſſen. Der Diplomat könne nicht wie ein Advokat oder
m Zeitungsſchreiber handeln. Das Blatt macht auch darauf
aufmerk=
am, daß der franzöſiſche Botzſchafter in London vor acht Tagen am
Sdc 9Orſay auf die Stimmung in England aufmerkſam gemacht habe.
s man ihm dann Weiſungen erteilt habe, hätte man darauf Rückſicht
ehmen können. Der Temps tritt dafür ein, daß man bei der Beratung
s Oberſten Rates nicht über die oberſchleſiſche Frage hinweggehe, und
aß man in der jetzt beginnenden Woche jede Indiskretion und jede
Pro=
aganda vermeidet, die im Volksabſtimmungsgebiet Unruhen hervor=
Ehnen könnten. Wenn man die Frage der Sanktionen regeln wolle, was
Bhantneich keimeswegs zu verhindern ſuche, müſſe ſie eimer Inſtanz
un=
erbeitet werden, die nicht politiſchen Erwägungen ausgeſetzt ſei. Das
e der Garantie=Ausſchuß. Er ſei beſonders kompetent, über die
Maß=
nahmen zu beraten, die die Neparationszahlungen gavantieren könnten.
Der Deuvre äußert ſich befriedigt, empfindet aber doch eine ge
wiſſe Beunruhigung und wirft die Frage auf, ob die Vertreter der drei
Wierten Großmächte die ſachlichen Fragen mit Herzlichkeit in Angriff
wehmen würden, machdem mam über eine Formfrage ſo ſtark aneinander=
geraten ſei. Es handele ſich nicht nur um die oberſchleſiſche Frage,
ſondern auch um das Problem der Sanktionen und der Reparationen,
ſowie um den Konflikt im Orient. Ere Nouvelle bemerkt, nachdem man
nun die Streitigkeiten beſeitigt habe, müſſe man an das Morgen denken.
Die Hauptſache ſei geweſen, den franzöſiſch=engliſchen Meinungsaustauſch
frei und klar wiederherzuſtellen. Das ſei geſchehen. Frankreichs
Nach=
barn ſeien vielleicht erſtaunt geweſen, daß Frankreich auch an ſeinen
Ge=
danken feſthalte und bei Gelegenheit ſie entſchieden zum Ausdruck zu
bringen verſtehe. Sei dies das Ergebnis, dann hobe man es nicht zu
bedauern, denn es ſcheine doch, daß Frankreich in Verdun ſich ſeine
Mün=
digkeit errungen habe. Der Figaro iſt der Anſicht, daß die Entente
cordiale aus der Kriſis geſtärkt hervorgehe, jedoch ſeien noch nicht alle
Schwierigkeiten geregelt. Man müſſe ſich auf ernſte Erörterungen
ge=
faßt machen. Der Gaulois ſchreibt, man habe den Eindruck, daß der tote
Punkt überſchritten ſei. Das Blatt iſt der Anſicht, etwas mehr
Diskre=
tion und Stillſchweigen über die Verhandlungen würden dem guten
Ein=
vernehmen und der Schnelligkeit der angeſtrebten Löſungen nicht ſchaden.
Im Gegenteil, dann hätte wenigſtens Deutſchland nicht die Befriedigung
und den Vorteil, den Familienſtreitigkeiten beizuwohnen. Der
ſozialiſti=
ſche Populaire vertritt die Meinung, ſeit geſtern ſei die Entſendung von
Verſtärkungen nicht mehr eilig. Im Grunde genommen lägen
franzö=
ſiſche Zugeſtändniſſe vor. Dafür werde England wahrſcheinlich dem
franzöſiſchen Preſtige die nötigen Gefälligkeiten erweiſen. Die Komödie
gehe zu Ende. Man möge nicht verſuchen, ſie noch einmal von vorne
anzufangen.
Petit Pariſien ſchreibt, alle Welt wünſche mit Lloyd George,
dieſer Kompromiß der Vorbote eines noch vollkommneren
Einver=
ne
hmens ſei. Es handele ſich jetzt darum, den ſchwierigen Uebergang
zum Oberſten Nat zu vollziehen. Man könne faſt ſagen, das Geſchick hätte
den franzöſiſchen politiſchen Geiſt auf die Probe ſtellen wollen, indem es
dieſes Mal die heikelſten Friedensprobleme aufgerufen habe. Gemäß
des Verſailler Friedensvertrages handle es ſich heute darum, nicht dieſe
oder jene wirtſchaftliche oder ſtrategiſche Theorie in Betracht zu ziehen,
ſondern auf der Karte das zu beachten, was als Wille der oberſchleſiſchen
Bevölkerung durch die Volksabſtimmung zum Ausdruck gekommen ſei.
Gewiß müßten die geographiſchen Erwägungen eine Rolle ſpielen, aber
nur eine untergeordnete. Wenn wan ſich entſchieden an dieſe Wahrheit
halte, ſei es wahrſcheinlich, daß eine Verſtändigung auf der Grundlage
ähnlich der, die Sforza vorgeſchlagen habe, ſchnell erzielt werde. Der
Matin führt aus: Ein Sprichwort ſage: Ende gut, alles gut. Für den
gegenwärtigen Fall ſei dieſes Wort nicht zutreffend. Von dem Bitderen
der Auseinanderſetzungen werde immer etwas übrig bleiben, was die
Erörterung beeinfluſſe. Die Löſung der Streitfrage über die
Verſtär=
kung der Truppen habe ſich raſcher vollzogen, als man hätte annehmen
können. Im Echo de Paris ſchreibt Pertinax, man könne nur ſagen,
daß man die Faſſade gerettet habe, denn die Frage bleibe beſtehen, welche
Kontingente nach Oberſchleſien geſchickt und wann ſie dorthin abgehen
werden. Nach ſeiner Anſicht wird der Oberſte Rat nicht nur das
ober=
ſchleſiſche Problem in ſeiner Geſamtheit erörtern, ſondern viel
allge=
meiner die Haltung feſtlegen, die Deutſchland gegenüber einzunehmen ſei.
In ihrer Note vom 29. Juli hätten die engliſchen Miniſter an die
Ver=
ſicherungen erinnert, die von Millerand, Lord Derby am 9. April 1920
gegeben und am 11. April ſchriftlich wiederholt worden ſeien.
Frank=
reich habe zum Ausdruck bringen wollen, daß an dem Tage, an dem es
eine unabhängige Handlung für notwendig halte, es gleichzeitig auch mit
n Verſchwinden des Bündniſſes rechne. An dieſem Gedanken will
de
Pertinax feſthalten, trotz der wie er ſagt, von Zeit zu Zeit von Briand
geſungenen Kouplets über die Politk der Alliancen. Man werde all 8
mögliche tun, um die während des Krieges entſtandene engere
Verbin=
dung zu vetten, aber man werde die größten nationalen Intereſſen ihr
nicht opfern. Die letzte Auseinanderſetzung hobe in gewiſſer Beziehung
gezeigt, daß man gezwungen ſein könne, ſeine Zuflucht zu freien
Ent=
ſchließungen zu nehmen. Der Augenblick ſei gekommen, um die Opfer
klar zu umſchreiben, die man für die gemeinſame Sache vom franzöſiſchen
Entgegenkommen nicht erlangen könne. Pertinax vertritt den
Stand=
punkt, daß man ſeit dem Waffenſtillſtand ſich mit den Engländern
nie=
mals ausgeſprochen habe, daß man von der Hand in den Mund gelebt
und ſich darauf beſchränkt habe, die gerade auf der Tagesordnung
ſtehen=
den Fragen nicht zu verwickeln. Am beſten werde man die Beziehungen
zwiſchen Briand und Aoyd George charakteriſieren, wenn man ſie als
gegenſeitige Geheimniskrämerei bezeichne.
Die engliſche Preſſe.
Alle Blätter nehmen in Leitartikeln zu den in der oberſchleſiſchen
Frage zwiſchen England und Frankreich erzielten Kompromiß Stellung.
Daily Chronicle begrüßt das erzielte Einvernehmen, ſchreibt
je=
doch: Wir wünſchen jedenfalls, daß die Londoner Sanktionen aufgehoben
werden; denn wenn die Londoner Sanktionen nicht bald beſeitigt
wer=
den, könnte ihre Beibehaltung trotz der Erfüllung unſerer Forderungen
durch die Regierung Wirth die Stellung dieſer Regierung unhaltbar
machen. Ein ſolches Ergebnis müſſen wir vermeiden, ſolange wir es
können. Daily Telegraph ſchreibt: Das oberſchleſiſche Problem iſt
noch ungelöſt. Die Aufgabe der Löſung kann erſt in Angriff genomme
n einer Atmoſphäre, die von dem Druck, den das diplomatiſche
we
Bar.
in den letzten zwei Wochen verzeichnete, befreit. Daily
Tele=
gpaph erklärt ſchließlich, Aloyd George habe bei der Verfolgung der
Po=
litik, für die er im Nate der Entente eintvete, die geſamte britiſche
Na=
tion hinter ſich. Die Angriffe gegen Lloyd George ſeien tatſächlich
An=
griffe auf die Struktur des franzöſiſch=britiſchen Einvernehmens.
Der Obſerver ſchreibt in einem Leitartikel, Oberſchleſien müſſe in
ſeiner Geſamtheit deutſch bleiben, nicht nur auf Grund der
Volksabſtim=
mung, ſondern auf Grund hiſtoriſcher, geographiſcher und wirtſchaftlicher
Erwägungen, ſowie im Hinblick auf den zutünftigen Frieden Europas.
Jede Teilung müſſe verhängnisvolle Folgen haben. Es ſei ein Unglück.
daß die anderen Alliierten, um mit Frankreich zu einem Kompromiß zu
gelangen bereit zu ſein ſchienen, Pleß und Rybnik den Polen
zuzuge=
ſtehen. Wenn auch die übrigen Bezirke den Polen zugewieſen werden,
wie Frankreich es verlange, würde die Verwirrung unbeſchreiblich und
die politiſchen Folgen in Deutſchland unheilvoll ſein. Die Durchſetzung
des franzöſiſchen Teilungsplans würde die letzte Ausſicht auf ein
ge=
mäßigtes und demokratiſches Regime in Deutſchland unmöglich machen.
gierung Wirth würde fallen, und die Deutſchen würden zu der
leberzeugung gelangen, daß die einzige Hoffnung in der ſchließlichen
Wiederherſtellung des Militarismus zu ſuchen wäre. Die Franzoſen
ſeien nicht nur vorbereitet auf die Folgen, ſondern wünſchten ſie herbei,
um Deurſchland endgültig zur Averkennung der franzöſiſchen Führung
gewaltſam zwingen zu können. Eine politiſche und wirtſchaftliche
Kom=
bination zwiſchen England, Frankreich, Deutſchland und Italien würde
das beſte Mittel zur Geneſung Europas und zur Beruhigung des Oſtens
ſein.
Ein zukünftiger Seuchenherd für Mitteleuropa.
Unſer oberſchleſiſcher F.Z.=Mitarbeiter bereiſte vor einigen
Tagen den Kreis Rybnik, der für die wirtſchaftliche Zukunft
Oberſchleſiens von größter Bedeutung iſt, jetzt aber in Gefahr
ſteht, Polen zugeſprochen zu werden. Ueber die dort
herrſchen=
den Zuſtände berichtet er folgendes:
Auf den induſtriellen Werken des Kreiſes Rybnik
be=
ſtehen geradezu anarchiſtiſche Verhältniſſe, wie ſie bisher wohl
nur auf den induſtriellen Anlagen Sowjetrußlands zu
verzeich=
nen waren. Bei den Belegſchaften einer großen Anzahl
Ryb=
niker Gruben beſteht die Auffaſſung, daß die deutſchen Geſetze
abgeſchafft ſind, andere noch nicht erlaſſen wurden, keine deshalb
beſtehen. Die Betriebsräte geben zurzeit ſelbſt Geſetze und
Ver=
ordnungen, ſoweit ſie es für erforderlich und für ihre Intereſſen
zweckmäßig anſehen. Sie verlangen u. a., daß in den Betrieben
und Bureaus Beamte und Arbeiter nur mit ihrer Zuſtimmung
angeſtellt, entlaſſen und befördert werden. Die Folge davon iſt,
daß eine große Anzahl von Beamten und Arbeitern entfernt und
neue angeſtellt worden ſind, die vollkommen ungeeignet ſind, die
ihnen übertragenen Arbeiten zu erledigen, wodurch die ganze
Betriebs= und Geſchäftsführung nicht nur erſchwert, ſondern
zum größten Teil unmöglich gemacht wird. Die Betriebe
wer=
den tatſächlich von den Betriebsräten geführt.
In den Induſtrieorten haben die Belegſchaften wilde
Woh=
nungskommiſſionen eingeſetzt, die mit Härte und Willkür
Ent=
eignungen und Hinausſetzungen vornehmen. In einer ganzen
Reihe von Fällen iſt man zu ſchlimmen Tätlichkeiten gegenüber
Direktoren und Werksleitungen übergegangen, ſo daß dieſe nicht
mehr in der Lage ſind, den Betrieb verantvortlich zu führen,
wodurch wiederum die Produktion ſchweren Schaden erleidet.
Dieſe Bewegung hat weder nationalen noch nationaliſtiſchen
Anſtrich, denn es werden auch polniſche Leute aus den Betrieben
und Bureaus hinausbefördert. Seitens der Behörden geſchieht
nichts, um dieſen Zuſtänden Einhalt zu tun. Die Franzoſen
ſehen der Entwicklung untätig zu, die Italiener ſtehen ihr ohn=
Fggegenüber. Es iſt die höchſte Zeit, daß der Oberſte Rat
dieſen Verhältniſſen ſeine Aufmerkſamkeit zuwendet und die
interalliierte Kommiſſion an ihre Staatshoheitspflichten
er=
innert, denn die Lage wird von Tag zu Tag ſchlimmer. Die
geſchilderten bolſch=wiſtiſchen Zuſtände beginnen auch auf das
übrige Induſtrierevier überzugreifen. Käme Rybnik durch den
Machtſpruch des Oberſten Rates zu Polen, ſo würde die dort
jetzt beſtehende bolſchewiſtiſche Welle infolge Fehlens jeder feſten
Staatsgewalt in dieſem Lande den Kreis überfluten und auf
das übrige Induſtriegebiet überſchlagen. Die Beſürchtung iſt
nicht übertrieben, daß ſich Rybnik und Oberſchleſien zu einem
bolſchewiſtiſchen Seuchenherd für Mitteleuropa entwickeln
wer=
den, wenn ſie nicht baldigſt unter eine feſte Staatsautorität
kom=
men. Ueber die aber verfügt Polen nicht!
Weltfremdheit in Preſſe=Angelegenheiten.
Als aus dem Zuſammenbruch die neue, die republikaniſche
Regierung ſich emporhob, da wurde vor allem dem deutſchen
Volke das Verſprechen gegeben, daß von nun an nicht mehr die
weltfremde Grünetiſch=Regiererei wie im verfloſſenen Kaiſerreich
ſich breitmachen würde. Praktiſche, mit dem Leben und Treiben
des Landes erfahrene Männer ohne Rückſicht auf Stand und
Namen ſollten von nun an an der Regierungs= und
Geſetzes=
maſchine ihren richtigen Platz bekommen. Aber bald kam die
große Enttäuſchung. Es blieb nicht nur genau ſo wie früher,
ſondern es wurde in vielen Fällen noch viel ſchlimmer.
Verord=
nungen über Verordnungen, Beſchlüſſe über Beſchlüſſe, ganze
Ströme von Tinte und Berge von Papier, — das war die
Er=
füllung des großen Verſprechens. Und die alte
Geheimratswirt=
ſchaft ging und geht genau ſo weiter, wie vordem, nur daß jetzt
an viele Stellen noch viel weltfremdere Menſchen gekommen ſind,
als früher, wo doch ein immerhin ſtrenggeſchultes
Beamtenper=
ſonal, wenn auch oft mit Zopf und Perücke, ſeine ſtrenge
Pflicht tat.
Vor allem wurden der Preſſe große Verſprechungen gegeben.
Daß die Preſſe eine Großmacht iſt, das hatte der Weltkrieg
ge=
zeigt. Gerade die weſtlichen Nationen haben viel früher den Wert
der Preſſe erkannt, als Deutſchland. Man kam ihr dort viel
mehr entgegen und benutzte ſie in klug=diplomatiſcher Weiſe als
wichtiges politiſches Organ. Der Weltkrieg war von den
Weſt=
mächten ſchon vor dem Kriege, wo die donnernden Kanonen die
Entſcheidung bringem ſollten, gewonnen, und zwar durch ihre
Preſſe.
Die neue deutſche Regierung und leider auch die vielen
Par=
lamente, an ihrer Spitze das Reichsparlament, kommen der
deut=
ſchem Preſſe immer noch nicht in dem Maße entgegen, wie es der
neue Geiſt der Zeit oder der Geiſt der neuen Zeit erfordert. Ja,
in vielen Fällen ſind ſie ihr ſogar hindernd und hemmend
ent=
gegen getreten. Die außerordentliche Erhöhung der
Geſprächs=
gebühren und andere geringere Rückſichtnahmen auf poſtaliſchem
Gebiet ſind der Beweis dafür. Als über die Erhöhung dieſer
Gebühren, im Reichstag verhandelt wurde, zeigte das
Volks=
parlament eine glänzende Abweſenheit, denn man hatte dieſen
für ſie unwichtigen Punkt gerade an dem letzten Dag vor den
Ferien auf die Tagesordnung geſetzt. Und nun hat das von den
geſetzgebenden Körperſchaften nach der Regierungsvorlage
verab=
ſchiedete Fernſprechgeſetz, das am 1. Oktober dieſes Jahres in
Kraft tritt, dem Reichspoſtminiſterium die Regelung einer Reihe
wichtiger Einzelheiten, die durch den Erlaß von
Ausführungsbe=
ſtimmungen feſtgeſetzt werden ſollen, völlig überlaſſen. Zu dieſen
wichtigen Einzelheiten gehört auch die Neuordnung des
Nacht=
abonnements und der dringenden Preſſegeſpräche. Und da hat
geheimrätliche Weisheit am grünen Tiſch eine Verordnung
er=
laſſen, die für die Preſſe und für die Oeffentlichkeit, — denn beide
ſind nicht voneinander zu trennen — von höchſt bedenklichen
Fol=
gen ſein muß. In dieſen Ausführungsbeſtimmungen wird
u. a. vorgeſehen, daß Nachtabonnementsgeſpräche nur noch
zwi=
ſchen zehn Uhr abends und ſieben Uhr morgens (ſtatt wie bisher
von neun Uhr abends bis acht Uhr morgens) ſtattfinden und daß
ferner ſieben Stunden am Tage der Fernſprecher für die
dringen=
den Preſſegeſpräche geſperrt werden ſoll. Es dürfen allerdings
dafür in der übrigen Zeit dringende Preſſegeſpräche in
unbe=
ſchränkter Anzahl mit einfacher Gebühr ſtattfinden. Dieſe
ſoge=
nannte „Umſtellung des Fernſprechverkehrs für die Preſſe” iſt
eine große Schädigung nicht nur der Preſſe, ſondern, wie ſchon
hervorgehoben, der allgemeinen Oeffentlichkeit.
Was hat ſich denn bei dieſer höchſt ſonderbaren „Umſtellung”
geheimrätliche Grünetiſchweisheit gedacht? Warum hat man ſich
nicht, ehe man eine ſolche „Umſtellung” als Verordnung erließ,
mit Fachmännern in Verbindung geſetzt? Das heißt mit
wirk=
lichem Fachmännern und nicht etwa mit Regierungsorganen, die
das ſogenannte Preſſereſſort unter ſich haben und oft vom
wirk=
lichen Weſen der Preſſe ſo gut wie gar nichts wiſſen. Wir haben
ja zwei große Verbände, die ſofort mit ihrem ehrlichen und vor
allem erfahrungsreichen Rat der geheimrätlichen Weisheit zur
Seite geſtanden hätten: den Verein deutſcher Zeitungsverleger
und den Reichsverband der Preſſe. Warum hat man nicht im
voraus einen ſo im Zeitungsweſen erfahrenen Mann wie Dr.
Faber gefragt? Hätte man das getan, ſo wäre nicht ein ſolches
Baſiliskenei ausgebrütet worden.
Der praktiſche Sinn der Amerikaner hat die Zeitungen die
Sekundenzeiger der Geſchichte gemannt. Daraus ſollte eigentlich
hervorgehen, daß eine Regierung, die ja Schritt für Schritt mit
der Zeit gehen ſoll, dieſe Sekundenzeiger der Geſchichte nicht zum
Stehen bringen dürfe. Gerade jetzt überſtürzen ſich die Ereigniſſe im
In= ud Ausland mehr als je. Sie haben ihren eigenen Sinn
Seite 2.
Durmſtadter Tagblatt, Dieustag, den 2. Muguſt 1921.
Mummer 211
und warten nicht erſt, bis das Reichspoſtminiſterium das
Tele=
ohon für dringende Preſſegeſpräche freigegeben hat. Sieben
Stun=
den Sperre am Tage für dringende Preſſegeſpräche und dazu noch
mit Uebergehung der Zeit, wo gerade die Nachmittagsblätter
hergeſtellt werden — das nennt man wahrhaftig einen
Abderiten=
ſtreich. Die dringenden Preſſegeſpräche, ſollen nach einem
Be=
ſchluß der Reichspoſtverwaltung von neun bis zwölf Uhr
vor=
mittags und von zwei bis ſechs Uhr nachmittags ausfallen. Da
aber in der Zeit von neun bis zwölf Uhr die meiſten
Nachmittags=
blätter hergeſtellt werden, ift gerade dieſe Zeit vom grünen Tiſch
aus am allerunglücklichſten gewählt. Auf einfache Geſpräche ſich
einzulaſſen, wäre bei den Erfahrungen, die nicht bloß der
Preſſe=
menſch, ſondern auch der Privatmann gemacht hat, Wahnſinn.
Den wer einmal das Unglück gehabt hat, ein einfaches
Fern=
geſpräch anzumelden, der konnte oft zehn Stunden oder noch mehr
harren, ehe er den erſehnten Anruf erhielt. Es würden ſich dann
alſo für die Nachmittagsblätter die dringenden Preſſegeſpräche
nur auf die Zeit von zwölf bis zwei Uhr zuſammendrängen.
Was für ein Tohuwabohu daraus entſtehen wird, das wird ja
die Zukunft lehren. Der erfahrene Preſſemann weiß es jetzt
ſchon. Es wird einfach ein ſolches dringendes Preſſegeſpräch
überhaupt nicht zuſtande kommen.
Durch ſolche verſchrobene und weltfremde Verordnungen
wird in Neudeutſchland nicht nur der Preſſe wieder einmal ein
Knüppel zwiſchen die Beine geworfen, ſondern auch die
Oeffent=
lichkeit wird in einer Weiſe bevormundet, die uns im Hinblck auf
die weſtlichen Völker ſchamrot machen müßte. Und dabei wollen
wir doch die freieſte Demokratie der Welt ſein.
So lange die Herren der Regierung ſich nicht auf den
ameri=
kaniſchen Standpunkt ſtellen und die Preſſe mit als wichtigſtes
Rad in der Regierungsmaſchine anſehen, wird die deutſche
Poli=
tik immerdar trotz der vielgerühmten freien demokratiſchen
Ver=
faſſung eine altmodiſche bleiben. Ein Amerikaner hat ſchon vor
einem Vierteljahrhundert die bemerkenswerten Worte
geſchrie=
ben: „Die Penny=Zeitungen von Neu=York tun mehr bei der
Re=
gierung dieſes Landes, als das Weiße Haus zu Waſhington.”
Wie ſoll ein Volk politiſch im Fortſchreiten bleiben, wenn es
manche wichtige Meldung durch hohe
Reichspoſtverwaltungs=
weisheit erſt einen halben Tag ſpäter erfährt, als die anderen
Völker? Die Ereigniſſe, die mit kilometerfreſſender
Auto=
geſchwindigkeit ſich jagen, nehmen keine Rückſicht auf den
Schneckengang geheimrätlicher Verwaltungspolitik.
Es wäre gut, wenn ſich die Herren vom grünen Tiſch
ein=
mal recht eingehend mit dem modernen Preſſebetrieb
beſchäf=
tigten. Daß die Reichspoſtverwaltung nachträglich ſich in einigen
Punkten mit den Organiſationen der Verleger, der Journaliſten
und Nachrichtenbureaus ins Einvernehmen ſetzen will, macht die
Sache durchaus nicht wieder gut. Viel wird an der Verordnung
nicht verbeſſert werden können. Nachträgliche Korrekturen ſind
immer vom Uebel.
Heilige Pflicht des Vereins deutſcher Zeitungsverleger und
des Reichsverbandes der Preſſe wird es ſein, mit aller ihnen zur
Verfügung ſtehenden Macht gegen derartige vorſintflutliche
Ver=
ordnungen Front zu machen. Und ſie haben die Macht dazu.
Sie werden es nicht nur im eigenen Intereſſe tun müſſen,
ſon=
dern in dem der breiten Oeffentlichkeit. Aber, ganz offen und
ehrlich geſagt, auch im eigenen Intereſſe, denn die deutſche Preſſe
hat mehr mit wirtſchaftlichen Sorgen zu kämpfen, als viele
an=
dere Betriebe. Sie hält ein Heer von Angeſtellten und
Arbei=
tern in Brot, und die Regierung, die hier noch weiter
Vernich=
tungsarbeit treiben würde, würde ein Verbrechen begehen. Es
muß alſo jetzt an alle Organiſationen der Preſſe der Ruf ergehen,
daß ſie ſich in geſchloſſener Kampffront zuſammenfinden und ihr
entſchiedenes Veto einlegen, ehe die Ausführungsbeſtimmungen
dem Reichswirtſchaftsrat zur Beſchlußfaſſung vorgelegt werden.
Der Reichswirtſchaftsrat ſelber muß über die Folgen einer
ſol=
chen Reichspoſwerwaltungsverordnung mit allem Nachdruck
auf=
geklärt werden.
rI.
Japans Mißtrauen.
m. Die Preſſenachrichten ließen erkennen, daß Japans
Stel=
lung zu Hardings Abrüſtungskonferenz offenſichtlich durch ſehr
kritiſche Vorfragen beeinflußt war. Es iſt aber ſchwer für der
Außenſtehenden, den inneren Kern des japaniſchen Mißtrauens
— denn als ſolches charakteriſiert ſich Japans Haltung — klar
zu erkennen. Den Ausgangspunkt bildet die Entſcheidung
dar=
über, ob eine Erneuerung des engliſch=japaniſchen Vertrages
nrotwendig ſei oder nicht. Japan bejahte dieſe Frage und wandte
ſich im Juli vorigen Jahres mit einem entſprechenden Schreiben
an den Völkerbund. Als dann dieſes Jahr der Vertrag vor dem
Ablauf ſtand, fand plötzlich der engliſche Lord Birkenhead, wie
auch berichtet wurde, heraus, daß eine Erneuerung nicht
notwen=
dig ſei. Vielmehr laufe der Vertrag automatiſch weiter.
Dieſe Entſcheidung ſeines Verbündeten hat Japan
miß=
trauiſch gemacht. Es will ſich der Wiederholung ſolcher
Mißver=
ſtändniſſe nicht mehr ausſetzen, ſondern wünſcht Klarheit über
die Ziele der Konferenz, kurz geſagt: ein feſtumriſſenes
Pro=
gramm. Hierbei hat Japan beſonders aus den Aeußerungen
der amerikaniſchen Preſſe entnommen, daß ſowohl die
Schan=
tung= und Yap=Frage vor das Forum gezogen werden ſollen,
nicht aber die Einanderungsfrage, die Japan ganz weſentlich
intereſſiert.
Japan ſchließt aus alledem, daß bisher nur diejenigen
Fra=
gen zu Programmpunkten der Konferenz erhoben worden ſind,
welche Rechte und Pflichten Japans gegen die anderen Mächte
betreffen. Dagegen ſei noch keine Rede geweſen von den Rechten
und Pflichten der Mächte Japan gegenüber. Und daraus hat
ſich folgerichtig die augenblickliche allgemeine Atmoſphäre des
Mißtrauens entwickelt.
Der „Frieden” mit Amerika.
* Nach einer Meldung der Chicago Tribune liegen in
Waſhington Anzeichen dafür vor, daß ſich Präſident Harding
in der Frage der Herſtellung des Friedens zwiſchen Deutſchland
und den Vereinigten Staaten ſchneller entſchließen
werde, als die allgemeine Meinung ſei. Obwohl der
General=
anwalt ſeine Anſicht noch nicht dahin geäußert habe, daß die
Pro=
klamation notwendig ſei, werde angenommen, daß der Präſident
ſich überzeugt habe, daß ſie erlaſſen werden ſollte. Dies werde
vielleicht noch vor ſeiner Rückkehr nach Waſhington binnen etwa
10 Tagen geſchehen. Präſident Harding befindet ſich zur Zeit
auf einem Ausflug mit ſeiner Yacht „Mayflower”.
Die Politik der Oſtſeeſtaaten.
Ueber das Ergebnis der von den baltiſchen Randſtaaten und
Polen beſchickten Konferenz wird folgendes offizielles
Kommunigns herausgegeben: Nach eingehender Würdigung
der allgemeinen politiſchen Lage der baltiſchen Randſtaaten und
der Beziehungen zueinander haben die Außenminiſter Eſtlands,
Lettlands, Finnlands und der Vertreter des polniſchen
Außen=
miniſters angeſichts deſſen, daß eine friedliche Konſolidierung
der neuen Staaten eine Exiſtenzfrage für die Staaten elbſt und
eine Vorbedingung für einen dauernden Frieden in Oſteuropa
iſt und im Hinblick auf die Konformität der politiſchen und
wirt=
ſchaftlichen Intereſſen beſchloſſen, künftighin regelmäßige
Kon=
ferenzen ihrer Außenminiſter abzuhalten. Die Konferenz erwartet,
daß die gegenwärtigen Verhandlungen alsbald durch Maßnahmen
vervollſtändigt werden ſollen, die den Abſchluß eines
Handels=
vertrages und die Regelung der Verkehrsfreiheit zum Ziele
haben. Es wird ausdrücklch feſtgeſtellt, daß in Riga keinerlei
politiſche Abmachungen getroffen worden ſind, die ſich gegen
Polen richten. Die vertretenen Staaten verpflichten ſich, keinerlei
Abmachungen zu treffen, die ſich gegen einen von ihnen richten.
Die Frage der polniſch=litauiſchen Beziehungen wurde aus der
allgemeinen Politik der Randſtaaten ausdrücklich ausgeſchieden.
Ein engliſches Urteil über die farbigen
Beſatzungstruppen.
Der nach dem Rheinland entſandte Kriegskorreſpondent des
Mancheſter Guardian ſchildert jetzt ſeine Eindrücke über die
Zu=
ſtände im beſetzten Gebiet. Sein Urteil über die farbigen
Trup=
pen unterſchreibt alles das, worüber ſeit Monaten in dieſer
Richtung von der deutſchen Preſſe Klage geführt wird. Es
heißt da: Man braucht nur einmal zufällig nach Mainz oder nach
Wiesbaden zu gehen, und man verſteht die Stimmung im Volke,
ja ſympathiſiert mit ihr. Welche Gründe auch immer,
wirt=
ſchaftliche oder ſonſtige, die Heranziehung afrikaniſcher Truppen
beſtimmt haben mögen — dieſe Gründe hätten nicht
ausſchlag=
gebend ſeine dürfen gegenüber den unausbleiblichen Folgen, die
der Gebrauch ſchwarzer Truppen haben muß. Es iſt wahr, daß
es ſich nicht um Negertruppen handelt (das ſtimmt nur zum
Teil), ſondern um Nordafrikaner, die ein gewiſſes Minimum
von Kultur haben. Soweit ich es habe feſtſtellen können, werden
ſie auch nicht zwangsweiſe einquartiert, aber es macht wenig
Unterſchied, ob ihre Farbe ebenholzſchwarz oder Milch und
Kaffee ift und ob ſie in ſo nahe Berührung mit der Bevölkerung
gebracht werden, daß ſie in ihre Häuſer kommen. Selbſt wenn
ſie harmlos wären — und ungeachtet unvermeidlicher
Ueber=
treibung und vieler Propaganda gibt es überreichliche und
un=
beſtreitbare Beweiſe für ſchlechtes Betragen, das tieriſch im
gröb=
ſten Sinne iſt —, ihr bloßer Anblick in den Straßen und den
Eiſenbahnſtationen bildet eine Beleidigung und Erniedrigung
ſelbſt für den fremden Beſucher.
Italien.
Im Senat erklärte der Miniſterpräfident Bonomi zur
Frage von Fiume, die Ehre Italiens ſei durch den vom
Par=
lament ratifizierten Friedensvertrag von Napallo
verpflichtet. Die italieniſche Regierung beabſichtige, die Frage
der Oſtgrenzen des sorpus separatum mit der der
internatio=
nalen Konſtitution des Hafens eng zu verbinden und die Stadt
Fiume zur Beſprechung hinzuzuziehen, damit die Löſung der
Stadt nicht aufgezwungen, ſondern von ihr frei angenommen
werde. Daher müſſe man die Bildung einer verfaſſungsmäßigen
Regierung von Fiume beſchleunigen.
Della Toretta erklärte im Senat bei der Beſprechung der
italieniſchen Außenpolitik, die oberſchleſiſche
Frage werde vor den Oberſten Rat kommen; ſie ſei ſehr heikel.
Italien werde ſich bei Beſprechung dieſer Frage beteiligen und
dabei ſeine eigenen tatſächlichen Verhältniſſe im Auge behalten,
ſich aber natürlich vor allem auf den Vertrag von Verſailles
ſtützen. Es werde jederzeit den Geiſt der Verſöhnung an den
Tag legen ſowie den Geiſt der Gerechtigkeit und der Achtung
den Rechten eines jeden. Angeſichts des Ernſtes der Lage un
der Tatſache, daß man am Vorabend einer wichtigen
Entſchh=
dung ſtehe, glaubte della Toretta keine weitere Einſchränkmn
mehr geben zu ſollen. Zum Schluß bat Toretta den Senat, 5u
ſein Vertrauen zu bewahren.
Die Neckar=Kanaliſation.
ONB. Mannheim, 30. Juli. Ueber die Bedeutung
Neckarkanaliſation wird uns von zuſtändiger Seite
ſchrieben: Der verlorene Weltkrieg hat Deutſchlands Seem—
zerſtört, ſeinen Welthandel vernichtet, ſeinen Hoffnungen
koloniale Entwicklung ein Ende gemacht. Um ſo wehr ailt
für uns, die noch verbliebenen wirtſchaftlichen Betä
gungsmöglichkeiten auszunützen. Den Vorteil unſ a.
binnenländiſchen Lage in der Mitte Europas konnten uns
Feinde nicht rauben; wir müſſen alſo verſuchen, aus der Je
mittlung des Verkehrs zwiſchen Weſteuropa und dem O
unſeres Erdteils Nutzen zu ziehen. Unſer ausgedehntes Eies
bahnnetz kommt uns dabei zugute, aber Kohlenknappheit
Kohlenteuerung machen den Bahntransport für Rohſtoffe
Maſſenartikel unrentabel. Wir müſſen demnach unſere Wa
ſtraßen ſoweit als möglich ſchiffbar machen und miteinanden
Verbindung bringen. In der norddeutſchen Tiefebene iſt
durch Kanäle ſchon in großem Maße geſchehen, SüddeutſchLn
iſt infolge der Hinderniſſe, die durch die gebirgige Bodg
geſtaltung ſich ergaben, hierbei zurückgeblieben. Die Fortſchn
unſerer Technik ermöglichen jedoch die Ueberwindung di
Hinderniſſe, ja, noch mehr, ſie gewinnen ihnen Vorteile ab di
Erſchließung von Kraftquellen. Durch die ſteigenden Kohe
preiſe bedingt, wird die aus den Waſſerkräften erzeugte
triſche Energie einen gewaltigen Vorſprung haben und Anlcy
rentabel geſtalten, bei denen man in der Vorkriegszeit kau
daran zu denken wagte. Ein ſolches Unternehmen iſt die Nech
kanaliſation, der Anfang einer Verbindung Südweſtdeutſchlan
mit der Donau, dem wichtigſten Waſſerlaufe, der, von We
nach Oſten ziehend, den Schiffsverkehr vom Rhein bis zu
Küſtenländern des Schwarzen Meeres ermöglichen würde. So
del, Induſtrie und Landwirtſchaft haben das größte Inten
daran, dieſes für die wirtſchaftliche Entwicklung unſerer
Gege=
außerordentlich bedeutungsvolle Unternehmen in jeder Hinit
zu fördern. Die Neckarkanalgeſellſchaft, an der das Reich,
den, Heſſen und Württemberg beteiligt ſind, hat ſich die Aufg
geſtellt, den erſten Teil des Planes, die Schiffbarmachung
Neckars bis Plochingen und die Ausnützung der
Waſſerkuſ=
dieſes Fluſſes zu verwirklichen. Sie hat bereits mit ihren
beiten begonnen. Wir dürfen davon in erſter Linie eine
lebung des Baugewerbes und eine Abnahme der
Arbeitsloſ=
keit erhoffen, eine Wirkung, die gerade in unſerer jetzigen ſchy
rigen Periode nicht zu unterſchätzen iſt. Zur Beſchaffung d
notwendigen Mittel gibt die Geſellſchaft eine Obligationsanlte
aus, deren Verzinſung durch das Reich und die Länder gan
tiert iſt, die alſo eine vorteilhafte, mündelſichere Kapitalanſe
darſtellt.
Kleine politiſche Nachrichten.
Weltpoſtunion. In Zermatt trat eine internationale Ka
miſſion zuſammen, deven Schaffung auf dem Weltpoſtkongveß in Makt
beſchloſſen wurde. Sie hat die Aufgabe. Vorſchläge zur Verbeſſen
und zur Vereinfachung des Verkehrs innerhalb der Weltpoſtunion 9s
zuarbeiten. In der Kommiſſion ſind acht Staaten vertreten.
Die Tagesordnung, die der Gewerkſchaftskt
greß von Lille mit etwa 250 Stimmen angenommen hat,
fuß=
den Beſchlüſſen, die vom Kongreß in Amiens angenommen wurden
inzwiſchen von allen andeven Tagungen des Allgemeinen Arbeiten
bandes beſtätigt worden ſind. Der Kongreß gibt der C. G.T. den 9
trag, die Verwirklichung eines Mindeſtprogramms zu erſtreben,
narat=
lich aber für den Wiederauſbau der verwüſteten Gebiete einzutreten ir
Nationaliſierung der öffentlichen Dienſte, für Einführung der Soziade
icherung, für Arbeiterkontrolle und ſchließlich auch für Widerſtand geet
die Beſtrebungen der Arbeirgeber, die Löhne herabzuſetzen und die
beitszeit zu verlängern. Schließlich wird in der Tagesordnung geſh
daß bei der gugenblicklichen Weltlage jede beſondere Frage jedem
überlaſſen werden müſſe, daß aber internationale Löfungen wünſchs
wert ſeien. Der Kongreß erblärte daher, daß er ſich der gewerkſchaftlien
Internationale von Amſterdam anſchließe.
Bei der Gedenkfeier für Jaures in Paris, ſm
namens der deutſchen Unabhängigen Sozialdemokratie der
Reichsrs=
abgeordnete Criſpien. Seine Reoe fand Beifall.
Wie dem Neu=York Herald aus London berichet
wird, hält man es für möglich, daß Lloyd George ſich demnächſt n
Amerika begeben werde. Die Reiſe ſtehe angeblich mit der Tätigkeit
Nortehliffes in den Vereinigten Stagten in Zuſammenhang. Als 4
wand werde dienen, daß die Premierminiſter der Dominions vor ür
Heimkehr mit Staatsſekretär Hughes und Präſident Harding ſich über
japaniſche Frage zu beſprechen wünſchten.
Die Chikago Tribune meldet aus Waſhington: Staatsſek
Hughes und der engliſche Botſchafter Geddes hatten eine einſtn
dige Unverredug, nach der bekannt wurde, daß England nicht weer
auf einer Vorkonfevenz zu den Waſhingtoner Verhandlungen beſ!
und gegen die Abhaltung der Abrüſtungskonferenz Anfangs Nobe
keine ernſten Einwendungen mehr erheben würde. Frankreich ſei
Beginn der Konferenz am 1. November nicht abgeneigt, und inoff.
hätten ſich Sapan, Italien und China mit dieſem Termin einverſtanen
erklärt. Einladungen würden nächſte Woche bereits evgehen.
Fröhliche Fahrt durch den Schwarzwald,
uns wird geſchrieben: Fahlrote Lichter der ſcheidenden
Sonne hüpfen über den Unterſee, in den ſich Mettnau, die
wald=
grüne Landzunge von Radolfzell ſtreckt. Verſtohlen ſchaut aus
Baumgruppen die weiße einſtige Wohnſtätte Scheffels. Von
Radolfzell herüber ſchaukeln kleine Nachen. Um das neckiſch
alte behagliche Städtchen ſchlängelt ſich unſer Bummelzug, der
uns von Konſtanz nach Villingen bringen ſoll. Es geht durch
Frieden und Lieblichkeit der Hegau=Oertchen. Köſtlich ſolch eine
Reiſe in fröhlicher Haſtloſigkeit! Die Abendſchatten huſchen ſchon
übers Land, da rückt aus grüner Ebene der mächtige Kegel des
Hohentwiel — an ſeinem Fuße träumt Singen. Dichteriſcher
Spuk vom Mönche Ekkehard und der Burgfrau Hedwiga huſcht
durch die Seele. Und die beiden anderen Bergnachbarn =
Hohenkräher und Hohenſtoffeln — gruppieren ſich im
Hinter=
grunde um ihren hohen Herrn. Abend wird’s. Hoch über Täler
rollt der Zug, an den Schatten ſchlafender Gehöfte vorbei, und
kommt endlich nach Villingen.
Wer ſich in rabendunkler Nacht als Fremdling ins
Städt=
chen hineintappen muß, durch Stadtmauern und Tore, unter
Wohnhäuſern hindurch, als ginge es in ein Zauberland, dem
trägt das alte Schwarzwaldſtädtchen ein finſteres Geheimnis
ent=
gegen. Blinde Laternen blinzeln von den Hausecken, kaum eine
Menſchenſeele durchſchreitet die Nacht. Aus den Häuſern riecht
es nach Viehhaltung, Tannen und Landwirtſchaft. Nach
Irr=
gängen iſt ein Hotel gefunden. Ich ſchlafe ein mit der
Vorſtel=
lung, dieſen Abend in ein rätſelhaftes Land gereiſt zu ſein. Der
neue Tag erhellt eine gar zierliche Ueberraſchung: ich blicke au
eine entzückende Straße mit alten charaktervollen Häuſern, ſehr
ge=
pflegt, ſehr eigenwillig, manchmal wohl ein bißchen protzenhaft;
in jedem ſitzt geſchäftlicher und gewerblicher Fleiß. Ganz
Villin=
gen ſcheint nur Handel und Landwirtſchaft. Die Uhrenherſtellung
iſt großväterliche Ueberlieferung. Zwiſchen der Regſamkeit
rich=
ten ſich die vielen Sommerfriſchler ein, denn Villingen iſt
hinein=
geſetzt in Naturfröhlichkeit. Zum erſten Male bemerke ich die
Schwarzwaldpreiſe, von denen man ſagt, daß ſie höher als
an=
derswo ſind. Ein Nachtlager koſtet durchſchnittlich 15 Mark, ein
Frühſtück mit Burter und Brot 7 bis 8 Mark ..
Mit dem Sonntag morgen geht es nun in Abwechslung,
Herrlichkeit und Wunder des lieben Schwarzwaldes hinein. Das
allerneueſte ſind für mich die Trachten der Schwarzwälderinnen,
die ſonntäglich in den 4. Klaſſe=Wagen die glücklichſte
Trachten=
ſchau entfalten. Sonntags pilgert die junge und alte
Schwarz=
wälderin zu Freud und Leid, zu frohen und trüben
Familien=
reigniſſen und ſie legt ihren ganzen Staat jedesmal an. Da ſitzt
ein ganzes Abteil voll gepluſterter Seidenröcke, flatternde
Schür=
zen darüber, ſchillernd wie Schmetterlingsfittiche. Samtmieder
mit freudigen Blumen beſtickt, bänder= und treſſenreich, darunter
bauſcht ſich das ſchneeige Hemd mit Puffärmel, mit
handgefertig=
ten Stickereien und Häkeleien. Auf hängenden und
aufgefloch=
tenen Flechten klebt ein ſeidenes Käppchen, an dem ein
Band=
gewirr baumelt und ſich um Kinn, Hals, Ohren, Stirn und
Schuller legt. Andere tragen ſich ganz bunt mit maleriſchen
ſeidenen Bruſttüchern, ſilbrige oder güldene Nackenhäubchen über
Spitzen und Gazen, duftig, koſtbar, kokett. Noch andere haben
weiße Strohhüte, auf denen purpur eine Straußfedernpracht
leuchtet, ähnlich wie am Ritterhelm zum Turnier. Und wieder
ander drücken den ſchwarzſeidenen, blumen= und perlenbenähten
Schäferhut auf den Kopf, und da es meiſt ältliche Frauen ſind,
erinnern ſie an Großmütter aus der Biedermeierzeit. Aus den
vielen Schwarzwaldtälern kommen ſie, wo jedes Tal noch ſeine
eigene Frauentracht hat. Heiratet ein Mädchen in ein anderes
Tal hinein, ſo nimmt ſie häufig die alte Tracht mit in die neue
Heimat, wenn es der junge Ehemann erlaubt. Für jede Zutat
ihrer Tracht muß ſie freilich ins elterliche Tal, weil nur dort die
Schneiderin Schnitt und Arbeit verſteht.
Triberg entgegen wird die Fahrt durch die offen blickenden
Lieblichkeiten des Schwarzwaldes noch reicher. Täler und
Dör=
fer, Einzelgehörfte und Mühlen lugen aus waldgrünen Tiefen
herauf. Auf Bergkuppen hängen Kapellen, Burgreſte, und an
den Hängen ziehen weidende Herden. Allerdings in wehmütiger
Minderzahl. Und dann die poeſietragenden
Schwarzwaldhäus=
chen. Wie Uhrgehäufe lugen die hölzernen Einzelgehöfte von
den Berglehnen herab. Bald ſind ſie mit Schindeln, bald mit
Stroh oder Moos bedeckt. Steil ragt der Giebel des
übergebau=
ten, tiefhängenden Daches in die Höhe. Ueberdachte Galerien,
die zur Aufbewahrung von Lebensmitteln und Geräten dienen,
wandern um das ganze Haus. Durch ein luſtige Zahl von
Tun=
neln rollt der Zug, arbeitet ſich über Berggipfel und gewinnt in
ſchraubenartiger Spirale die Tiefe. Dieſe Fahrt von Bergen
und Höhentälein hinab, in genialer Schnelligkeit iſt ein große
Merkwürdigkeit Deutſchlands. Kein Wunder, daß dem
geiſt=
vollen Erbauer der Schwarzwaldbahn, Gerwig, in Triberg ein
Denkmal geſetzt worde iſt.
Triberg liegt unter heißem Tannenduft. Der Weg zwiſchen
Bahnhof und Oertchen ernüchtert leicht, deckt aber plötzlich
Natur=
überraſchungen auf. Aus den Waldhängen laufen fröhliche Berg=
und Talpfade. Prachttannen wachſen bis in die Straßen hinein,
Von felſigen Gipfeln herab, über Kuppen und Fleſenquadern
rauſchen giſchtſpritzend die Triberger Waſſerfälle, um deren
labende Kühe ſich alles ſchart. Die vielen anderen Schönheiten
Tribergs muß ſich der Durchreiſende aufſparen für gemächlichen
Aufenthalt . . . Und weiter in den Schwarzwald rollt der Zug.
Wir haben das Gutachtal, das Kinzigtal mit ſeinem unbeleckten
Naturzauber durchfahren und freuen uns der langſamen Fahrt
unſeres Perſonenzuges, der auf jeder Station hält und uns
laubt, in die Oertchen und ins Sonntagsleben der Schwarzwak
leutchen zu ſchauen. Haßlach liegt endlich in brennender Na
mittagsſonne am Wege. Vom Kirchturm bimmelt das Glöckla
Da ſpringen Erinnerungen an den ſchriftſtellenden Pfarrhef
Hansjakob hervor. Hier hat er als Bub in Dürftigkeit gelb
und geträumt, und am Ende ſeiner Wallfahrt beſtellte er ſich ke
ſein letztes Plätzchen. Die Weinberge des markgräfler
Lanp=
rücken vor Offenburg an die Bahngleiſe heran und die Ausläft
des Schwarzwaldes gehen in den ſinkenden Tag über.
R. Kaulitz=Niede
B. Verſiegende deutſche Ströme. Man ſchreibt uns: W!
rend vom Rhein ſchon vor einigen Monaten berichtet wun
daß er ſo ſtark gefallen war, daß man trockenen Fußes von Ka
nach der berühmten Pfalz hinüberlaufen konnte, und der Rhei
fall bei Schaffhauſen aufhörte, eine ſehenswerte Stromſchnle
zu ſein, haben Elbe und Oder erſt jetzt ungetvöhnlich niedige
Waſſerſtände erreicht. Von der Elbe iſt gemeldet worden,
daß die ſächſiſch=böhmiſche Dampfſchiffahrt ihren Verkehr
ſtraſ=
aufwärts Bodenbach Bodenbach-Tetſchen einſtellen mußte.
Strombett der Elbe ragt bei Tetſchen (unterhalb der Kettenbrüe
am Weiher) unheildrohend wieder der große Hungerſtein
a=
den immer knapper werdenden Fluten des Stromes herkt.
Schon erkennt man die eingemeißelte Inſchrift: „Wenn Du na
ſiehſt, dann weine!” Am Tetſchener Hungerſtein ſind die
Jalns=
zahlen 1707, 1842, 1868, 1892 und 1893 bereits ſichtbar. Bald 4
das Waſſer wieder den Niedrigſtand von 1904, 1911 und 1913
reicht. Es iſt auffallend, daß ſolche Jahre ſich jetzt weit öe
wiederholen als in früheren Jahrhunderten, was auf
tieß=
gehende klimatiſche Veränderungen zurückzuführen iſt. Ac
weiter ſtromabwärts macht ſich der nie rige Elbwaſſerſtand ſchn
in auffälliger Weiſe bemerkbar. Bei Magdeburg, wo ?
Strom im Januar 1920 den alten Elbedeah bei Niegripp dun
brach, hat der Schiffsverkehr ſchon Schwierigkeiten. Weit ry
das Steingetrümmer des Domfelſens in den ſeicht gewordenn
Strom. Der Waſſerfall der alten Elbe bei Cracau hat ſein
Brc=
ſen eingeſtellt; bald wird man trockenen Fußes von Rotehc
nach Cracau gelangen können. Es fehlt nur noch wenig, dei
werden auch die Hungerſteine an der Magdeburger Strombni
wieder ans Tageslicht kommen; das Waſſer ſpülte ſchon vor eitz
gen Tagen flach über ihre Köpfe hinweg.
Aehnlich ſteht es mit der Oder. Ihr Waſſerſtand näh4t
ſich mit Rieſenſchritten dem niedrigſten Stande, der bisher
mals verzeichnet werden konnte. Dies waren im Jahre 1
am Glogauer Strompegel nur 13 Zentimeter. Das Waſſer ſal
von Samstag bis Dienstag von 53 auf 27 Zentimeter. Dan
mumuter Zin
DNTMNNDNET ZUyDIALI, ZieNeTHg, DET R. MUgNN TDZL
Geike 3.
Stadt und Land.
aus di
OMteß
ſere 9
iteing
ebene
Pirgige
Darmſtadt, 2. Auguſt.
Provinzialausſchuß. 1. Beſchwerde des Miniſterialbauſekretärs
errder in Darmſtadt gegen den Stadtverordnetenbeſchluß, betreffend
4wung einer Zuſatzgebühr für Benutzung des ſtädtiſchen Schlacht=
„ees. Für die Stadt Darmſtadt ſind Beig. Ritſert und Direktor
Garth erſchienen. Der ſelbſt anweſende Beſchwerdeführer hat
— und für 49 Intereſſenten gegen den am 18. März 1920 gefaßten
„Sluß der Stadtverovdneten wegem Einführung eines beweglichen Zu=
8 zur Schlachtgebühr bei der Stadt erfolglos proteſtiert. Bender
mrun im Januar 1921 gegen den Stadtverordnetenbeſchluß vom 18.
ä— 1920, den die Stadtverordneten im Januar 1921 aufrecht erhielten,
aue beim Provinzialausſchuß erhoben. Die Gebührenerhöhung (
be=
gficher Zuſchlag) hat die miniſterielle Genehmigung nicht gefunden,
hat nach Art. 194 der Städteordnung keine ſtillſchweigende mini=
„—lle Genehmigung ſtattgefunden. Die Stadt ſieht in dem eingeführten
ſusglichen Zuſchlag keine Gebührenerhöhung im Sinne des Geſetzes.
n Stadtverordnetenbeſchluß, wie er protokolliert iſt, ſpricht aber von
„— Gebührenerhöhung. Die Klage iſt erhoben im Monat Januar
dem aHx nachdem die erhöhten Gebühren dem Kläger Bender in dieſem
nat angefordert waren. Die Gebühr iſt um 30 Pf. pro
ſmnd erhöht worden. Das Gericht erläßt
Beweisbe=
uß darüber: 1. wann den einzelnen Intereſſenten die Zuſchlags
hIhren angefordert worden ſind; 2. ob miniſterielle Genehmigung
Gebührenerhöhung erfolgt iſt und wenn nicht, warum die Stadt
e Genehmigung nicht für erforderlich hält. — 2. Klage des
Orts=
yenerbandes Arheilgen gegen den Ortsarmenverband Darm=
Süddeunz Aicart wegen Erſatz von Pflegekoſten für Marg. Lidemlaub, der
Orts=
nenverband Arheilgen iſt vertreten, Darmſtadt nicht. In Frage ſteht,
per Vater der Marg. Lindenlaub in Darmſtadt den
Unterſtützungs=
o Xamſitz erworben hat, was Darmſtadt beſtreitet. Lindenlaub iſt ſeit
Ddung
Spril 1921 wieder in Arheilgen angemeldet. Es ſoll Beweis über
keile 0
Aufenthaltsverhältniſſe des Lindenlaub und ſeine Arbeitsverhältniſſe
Nden Ao
Der Firma Merck erhoben werden. — 3. Hlage des
Ortsarmenver=
wes Darmſtadt gegen den Ortsarmenverband Seckmauern
erzeugte
en Erſatz von Unterſtützungskoſten der Kinder Kramer und des
und Auf
riegszeit A,A4wig Heß. Auch hier iſt Darmſtadt nicht vertreten, für Seckmauern
wer Bürgermeiſter erſchienen. Seckmauern beſtreitet die
Hilfsbedürf=
iſt die 941
eit des Fabrikarbeiters Heß; Heß beziehe zudem als
Kriegsbeſchädig=
endeunak Wäpr eine auskömmliche Rente. Heß ſelbſt beſitzt den Unterſtützungswohn=
* hon ApPzen Seckmauern. Nach Berichten der ſtädtiſchen Armenpflege ſoll
Hilfs=
int bis zAMärftigkeit vorliegen; die Notwendigkeit der Unterſtützung beſtreitet
mauern. Es ergehr Beweisbeſchluß.
würde
ſrößte ImrA Geſundheitsſchädliches Ausſtellen von Wurſt=, Fleiſch=, Fett= und
nſerer GrrAiſBwaren. Vom Polizeiamt wird geſchrieben: Es wird uns in letzter
wiederholt mitgeteilt, daß in einer Reihe von Lebensmittelgeſchäften
er M5 gewaſelbſt ausliegenden Fleiſch=, Wurſt=, Fett=, Käſe= und Fiſchwaren,
das Reit
Se auch andere leicht verderbliche Nahrungsmittel nicht genügend vor
9 die Aufcm ſſer Verunreinigung durch Fliegen geſchützt ſind. Abgeſehen von dem
arma=
eerregenden Eindruck iſt die Gefahr der Krankheitsübertragung bei
er Waſſeti
zur Zeit herrſchenden ſehr ſtarken Hitze und dem hierdurch ſehr
ge=
erten Verderb der genannten Waren beſonders groß. Das
Polizei=
mit ihren
wird gegen diejenigen Ladeninhaber, welche ſich dieſen einfachen
Linie eine
Arbeitg eniſchen Forderungen und dieſer ſelbſtverſtändlichen Rückſichtsnahme
nüber der Bevölkerung entziehen, nach § 28 der Schlacht= und
ENcen iaL ſiheſchverkaufsordnung vom 25. Juli 1907 oder auch nach 8 12 Abſ. 1
Zeſchaffung
Nahrungsmittelgeſetzes unnachſichtlich vorgehen.
gationsane;
Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbauk und
Länder gr=ſtakk erfolgt in der Woche vom 1. bis 7. Auguſt ds. Js. zum Preiſe
Kapitalank
mationale K.
zur Verbeſſer.
elwpoſtumion
treten.
n ha, fu
en Arbeitert
,G.T, den
treben
340 Mk. für ein Zwanzigmarkſtück, 170 Mk. für ein Zehnmarkſtück.
ein Kilogvamm Feingold zahlt die Reichsbank 47 600 Mk. und für
usländiſchen Goldmünzen entſprechende Preiſe.
* Bundestag des Heſſiſchen Anglerbundes. Am 31. Juli fand nach
hriger Pauſe im Hotel=Reſtauranr Erbacher Hof in Offenbach der
ndestag des Heſſiſchen Anglerbundes ſtatt. Der
iaweß m MuüſUtkrieg hat auch eine große Anzahl Opfer aus den Reihen der
heäi=
m Angler gefordert, und lag dieſer Sport während der Kriegsjahre
gnieder, blüht aber jetzt wieder auf, ſo daß der Bund nahezu 500
Eglieder zählt. Eine Ausdehnung des Bundes über das heſſiſche
St- atsgebiet und demit verbundene Namensänderung wurde abgelehnt.
caftsrWderk dem Entgegenkomunen der heſſiſchen Staatsvegierung hat der
cd für ſeine Mitglieder den Angelſport fördernde Erleichterungen
men wuroen Arungen. Die Geſchäftsführung des Bundes für das nächſte
Geſchäfts=
blieb in den um den Angelſport ſehr verdienten, beivährten
Hän=
des ſeitherigen Bundespräſidenten Rechnungsrat Sartor=Mainz.
* Jubiläumsfeier. Der in den Dienſten der Heſſiſchen Eiſenbahn=
B. ſtehende Vorſtand der Techniſchen Abteilung, Herr Ingenieur Hd
bertus, feierte geſtern ſein 25. Dienſtjubiläum. Herr Hubertus
niech.
am 1. Auguſt 1896 als Techniker in den Dienſt des Städtiſchen
und die V5rktrizitätswerkes, und wurde demſelben mit Rückſicht auf ſeinen Fleiß
g gekeme ſeine Tüchtigkeit alsbald die bevantwortungsvolle Stelle eines Ka=
Waneiſters übertragen, und hierauf wurde er zum Ingenieur ernannt.
ſche Aah der Vorſtand der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.G., zu der Herr Hu=
9Aneitus am 1. April 1812 übertrat, erkannte alsbald die Fähigkeiten
uilars und ernannte ihn am 17. März 1920 zum Vorſtand der
ſpſhen Abteilung. Zur Feier des Jubllars vereinigten ſich geſtern in
eichengemem blumgengeſchmückten Amtszimmer Direktion und Beamtenſchaft,
welcher Gelegenheit dem Jubilar ein Bargeſchenk ſeitens der
Direk=
ſt und beſondere Geſchenke ſeitens der Kollegenſchaft und des Be=
Inebsperſonals überreicht wurde. Die Direktion ſprach die Hoffnung
daß ihr die tüchtige Kraft auch weiterhin erhalten bleibe und
unſche ihm für die Zubunft das Beſte.
9e
82- Selbſtmordverſuch. Geſtern nacht ſchoß ſich in Roßdorf ein
irnger Mann in den Hals. Er wurde in ſchwerverletztem
Zu=
ſde von der Rettungswache nach hier in das Eliſabethenſtift gebracht.
gs- Körperverletzung. Geſtern wacht ſchlug ein hieſiger Wirt ſeiner
ſ„Aitau ein Bierglas auf den Kopf. Die Frau erlitt erhebliche
wöterletzungen und wurde von der Rettungswache nach dem
Kranken=
ruus gebracht.
Das zehnte Saalbaukonzert am 4. Auguſt leitet Herr
Obermuſik=
ad iſter M. Weber. Das Programm wird wiederum intereſſant und
ſtwechſelungsreich ſein. (Näheres folgt im Anzeigenteil.)
hört natürlich jeder Schiffsverkehr auf, was um ſo bedauerlicher
als bis zum Ende des dritten Polenaufſtandes gegen 1500
derkähne zwiſchen Coſel und Oppeln feſtgelegen hatten, weil ſie
* ſn den Polen nicht fortgelaſſen wurden. Kaum waren dieſe
Prozent des geſamten Kahnverkehrs der Oder wieder flott.
E fam der rapide Rückgang des Waſſerſtandes und damit eine
Rue ſchwere Störung der Oderſchiffahrt. In Breslau iſt bereits
M Sonntag der Perſonendampfer „Herbert” auf einer Sand=
Mink unterhalb der Kaiſerbrücke ſitzen geblieben. Die Oder hatte
ſt bor wenigen Jahren, im Juni 1917, einen ungewöhnlichen
lefſtand; ſie ging damals bis auf 52 Zentimeter (Glogauer
Segel) zurück. Das jetzige Jahrhundert iſt im Vergleich zum
Forigen ſchon ſehr wechſelreich ſowohl an Hoch= wie an Niedrig=
Saſſer geweſen. Wurden doch aus dem ganzen vorigen Jahr
undert nur die Jahre 1831, 1854 und 1876 mit Hochwaſſer und
834 mit Niedrigwaſſer (29 Zentimeter) verzeichnet. Dieſes
ſährhundert hatten wir ſchon ſchweres Oderhochtvaſſer in den
ſhren 1903, 1910, 1915 und 1917, niedrige Waſſerſtände 1904
13 Zentimeter), 1911 (21 Zentimeter) und jetzt 1921.
C.K. O dieſe Mücken! „Der Mücken ſingend Volk, das
zier=
ſch, feingebaut und zart geflügelt, ätheriſch faſt, doch nichts als
Slutdurſt kennt,” wie Heinrich Seidel dichtet, iſt die ſtete Plage
eres Sommers, und mancher, der von dieſen Tieren arg zer=
Nogen iſt, wird auch gern wiſſen wollen, auf welche Weiſe ihm
ieſe Wunden zugeführt werden. Wie in einem Aufſatz in Ueber
Sand und Meer dargelegt wird, iſt es eine geradezu teufliſche
Waſfe, die die Mücken=Weibchen beſitzen. Das Männchen,
kennt=
ic an den federförmigen Fühlern, iſt nämlich ganz harmlos
Id nährt ſich gleich den Schmetterlingen von ſüßen
Pflanzen=
eſten. Das Weibchen aber, das die Eier legt, bedarf
nahrhaf=
iker Koſt und, findet ſie im Blut der Menſchen. Beim Weib=
Neil liegen nun in der zu einer Rinne ausgezogenen Unterlippe,
Ne bon der gleichfalls langen Oberlippe bedeckt und ſo zum
Saugrohre geſchloſſen wird, zwei ſpitze Nadeln und zwei mit
d0Areichen Widerhaken verſehene Dolche. Dazu kommt noch als
Deihſatz der Unterlippe ein weiteres Stilett, der an den Seiten
geformig ausgezackte, der Länge nach durchbohrte Stechrüſſel,
ſchreckliches Werkzeug, das kraftvoll, aus dem umſchließenden
„hre vorgeſchnellt, ein Tröpfchen giftigen Speichels in die
Punde legt, um das Gerinnen des Blutes zu verhindern und
9 ſtärkeren Zufluß mühelos ſaugen zu können. Hat ſich das
ücenweibchen auf dieſe Weiſe am Menſchenblut geſtärkt, dann
eAr es zum Waſſertümpel und legt dort ſeine 200—300
flaſchen=
amgen Eier, aus denen nach 2—3 Tagen die Larven aus=
Aupfen. Dieſe kommen ſo direkt ins Waſſer, wo ſie ſich von ver=
Weſenden Pflanzenteilchen nähren und, ſo lange ſie nichts ſtört,
9g am Waſſerſpiegel weilen. Wird das Waſſer aber erſchüt=
Mittwoch, der 3. Anguſt 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Trot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 11, 9 und 8, je 800 gr Brot. Marke Nr. 10,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß), Marke Nr. 12 und 9, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 10, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Zuſatzbrotmarken für werdende und ſtillende
Mütter:
Für den 3. Bezirk: Mittwoch, den 3. Auguſt 1921.
Donnerstag, „ 4,
Freitag,
„ „ 5. „
6.
Samstag,
*9
6.
„
7.
8.
Montag,
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Auguſt auf die Lebensmittelmarker
Nr. 5 blau, grün, rot, lila und Nr. 7 weiß, je 800 gr
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Weizenmehl=Sonderausgabe: Auf die Marke „Eva” bis
5. Augu ſt 1000 gr 85%iges Weizenmehl zu 2.60 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 21 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27
weiß, Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung
Marke „Minna” 500 gr auf den Kopf.
Ausgabe der neuen Einheitskarten im Lebensmittelamt,
Wilhelminenſtraße, Zimmer 8, an den Schaltern Nr. 1—6,
von 7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags
Mittwoch, den 3. Auguſt, vom IV. Bezirk die Straßen
mit den Anfangsbuchſtaben I. — Z.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate /,
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die Hälfte der Jahreszuteilung in Rohbraunkohle
aus der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird
* Saalbaugarten. Auf das heute abend ſtattfindende
Garten=
feſt verbunden mit Konzert, Illumination und Reunion (Tanz),
ſämt=
liches unter Leitung des Herrn Dir. Mickley, ſei an dieſer Stelle
noch=
mals hingewieſen. (Siehe Anzeige.)
Ludwigshöhe. Morgen Mittwoch findet abends, vielfachen
Wün=
ſchen entſprechend, die Wiederholung eines Sommerfeſtes ſtatt.
beftehend in Konzert: Leitung Herr Obermuſikmeiſter M. Weber,
bei eintvetender Dunchelheit Illuminavion der Gartenanlogen. Bei der
jetzigen Witterung iſt der Aufenthalt auf der Ludſvigshöhe beſonders
während des Abends ein äußerſt angenehmer. (Siehe Anzeige.)
* In Schuls Felſenkeller findet veute Diensdag ein Opevetten=
Lieder= und Walzer=Abend mit verſtärkter Kapelle unter
Obermuſik=
meiſter Webers Leitung ſtatt. Die Konzerte erfreuen ſich eines
überaus guten Beſuches. (Näheres im Anzeigenteil.)
Sportplatz=Reſtaurant. Bei dem am vergangenen Sonntag abend
ſtattgefundenen Abendkonzert unter Leitung des Herrn Direktors
Mick=
ley, konnten hunderte keinen Platz mehr finden und ſo mußte die
Reſtaurationsleitung Veranlaſſung nehmen, wegen Platzmangel und
allzu großem Andrang ſchon um 9 Uhr den Zugang zu ſchließen. A
kommendet
Mittwoch findet ein weiteves Konzert, gleichfalls unter pe
ſönlicher Leitung des Herrn Direktor Mickley ſtatt, wobei mehrere
Orcheſterwitglieder als Soliſten auftveten werden.
Orpheum.
m. Die Zeit, wo Franz Adam Beyerleins Offizierstragödie „
Zap=
fenſtreich” die Gemüter zum Zeil ſehr heftig erregte, liegt weit
hinter uns, und wenn man das Stück heute wieder ſieht, ſo begreift
man noch viel weniger wie damals, weshalb man „höheren Ortes”
der=
artigen Anſtoß daran nehmen konnte. Heute allerdings, wo wir einen
Soldatenſtand im alten Sinne nicht mehr haben, nicht mehr haben
dürfen, berührt uns die Aufführung dieſes Stückes wehmütig; ſie
er=
innert uns an unſere Ohnmacht. Neben dem rein Menſchlichen in
dieſem Stücke ſehen wir heute im Gegenteil zu früher faſt eine
Ver=
herrlichung vieler militäriſcher Tugenden. Heute tritt wohl viel klauer
hervor als früher unter der kritiſierenden Tendenz, mit welcher Liebe
im Grunde Beherlein alle dieſe aufrechten Soldatengeſtalten
gezei=
er
hat, wie ſoldatiſche Geradheit, Pflichtgefühl und Gerechtigkeitsſinn in
Allen verkörpert ſind, bis auf den einen, der aus Liebe gefehlt hat und
wohl den rechten Weg erkannt hat, das angerichtete Unheil wieder gut
zu machen, aber nicht den Mut aufbringt, ſich von einer alten
über=
kommenen Tradition zu befreien; er iſt eben letzten Endes auch ein
Opfer ſeines Standesbewußtſeins, eines Vorurteils, wie es ſolche oder
ähnliche immer gegeben hat und wohl auch geben wind
Daß es dem
Verfaſſer nicht auf Verächtlichmachung des Offizierkorps angekommen
iſt, zeigt wohl am beſten die Figur des Rittmeiſters Grafen Lahdenburg,
der foſt wie eine Simpliziſſimus=Karikatur gezeichnet iſt, aber in
ſei=
nem Innern doch eine warmherzige, die Gefühle ſeiner Untergehenen
verſtehende und achtende Natur iſt.
Gmm
tert, ſo flüchten ſie ſogleich in die Tiefe, werden aber dann durch
Luftmangel wieder an die Oberfläche getrieben, wo ſie mit dem
Kopf nach unten hängen; die Atemröhre am Hinterleibe ragt
etwas über den an dieſer Stelle eingezogenen Waſſerſpiegel
hinaus. Nach der dritten Häutung verpuppt ſich die Larve; doch
auch die Puppe hängt an der Oberfläche des Waſſers, und zwar
mit dem dicken Kopf nach oben, indem ſie zwei kurze
Atemröhr=
chen aus dem Waſſer ſteckt. Nach ungefähr 10 Tagen ſchlüpft die
fertige Mücke aus der Puppe. Bei der reichen Eiablage und der
ſchnellen Endwicklung iſt es erklärlich, daß in feuchtwarmem
Jah=
ren ungeheure Mückenſchwärme auftreten, gefördert durch die
überall vorhandenen Waſſerlachen und Tümpel. Zu Millionen
ſteigen ſie ſäulenartig aus dem Waſſer in die Höhe, erfüllen oft
Wolken gleich die Luft und laſſen dabei einen ſcharfen
ſummen=
den Ton hören. Dieſes „Geigen” der Mücken wird z. T. durch
die Flügel, z. T. durch die in Schwingung verſetzten Atemlöcher
in der Bruſt hervorgerufen. Der Meſſch hat im Kampf gegen
dieſe Plage ſchon große Fortſchritte gemacht. Um einen Ort
von dieſem blutgierigen Volk zu reinigen, müſſen vor allem die
Waſſerlachen möglichſt beſeitigt oder mit Oel übergoſſen werden.
Das Oel verklebt nämlich die Atemöffnungen der Tiere, wenn
ſie an die Oberfläche kommen, ſodaß ſie erſticken müſſen. Die
über=
winternden Weibchen, die ſich beſonders an den Decken der Keller
aufhalten, kann man mit Feuer ausrotten.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Braunſchweig im Notgelde. Namhafte
Braun=
ſchweiger Künſtler haben originelle und wertolle Vorbilder zu
neuem Notgelde geſchaffen und es ſind ſoeben vier Reihen in den
Werten von je 10, 25, 50 und 75 Pfennig erſchienen. Die erſte
Reihe iſt vom Graphiker Günther Clauſen gezeichnet, ſie
behan=
delt die Taten des Braunſchweiger Eulenſpiegels in ſcherzhaften
Bildern und derbkomiſchen plattdeutſchen Lebensweisheiten. So
läßt ſich Eulenſpiegel z. B. auf dem 75=Pfennigſchein alſo
ver=
nehmen: „Niſt daun, ſlapen, freten, ſupen, ſachte gahn un pupen,
dat ſleit an!“ Die zweite Reihe hat Alt=Braunſchweig zum
Gegenſtande. Die Malerin Anna Löhr hat in dieſen
Notgeld=
ſcheinen vier kleine Kabinettſtücke geſchaffen, deren Motive dem
an maleriſchen Bauwerken und Winkeln reichen Braunſchweig
des Mittelalters entnommen ſind. Die dritte Reihe, vom Maler
und Radierer H. Ernſt, zeigt Badeleben und Sport in Bad
Harz=
burg, und die vierte, von Profeſſor Thuleſius, ſtimmungsvolle
Bilder aus Blankenburg am Harz. Alle vier Reihen ſind in
einem Umſchlag vereinigt und ſie werden zum Ladenpreiſe von
12 Mark durch die Hauptvertriebsſtelle, Verlagsbuchhandlung
E. Appelhans u. Co., Braunſchweig, in den Handel gebracht.
Di. Aufführung des Stüches im Orpheum, die unter der Negie von
Herrn Direktor Bruno Harprecht ſteht, ſtellt eine ſchöne,
abgerun=
dere Leiſtung bei hervorragend guten Einzellciſtungen aller
Mitwirken=
den dar. Vorweg ſei der alte Wachtmeiſter Volkhardt des Herrn Franz
Sauer erwähnt, der ſich in der Zeichnung dieſer prächtigen
Soldaten=
figur faſt ſelbſt übertraf; es war wohl das Beſte, was wir bisher von
ihm ſahen. Ganz ausgezeichnet brachte er die Szenen heraus, wo die
jahrzehntelang geübte, in Fleiſch und Blut übergegangene Diſziplin
von der gewaltigen Leidenſchaft des gequälten Vaters durchbrochen
wind. — Herr Harprecht iſt hier nicht allzu oft in ernſten Nollen
aufgetreten, was wir eigentlich bedauern, denn wie er ſeinen
Ser=
geanten Helbig ſpielte, können ihn nur große Schaurſpieler ſpielen. Er
ſchöpfte die große Tragik und das ſtille, verhaltene Heldentum dieſes
Mannes reſtlos aus. — Von einem friſchen, herzerquichenden Sarkasmus
war in ſeinem ungezügelten Weiberhaß der Vizewachtmeiſter Queiß
des Herrn Ernſt Hartmann; ebenfalls eine ſchöne abgerundete
Leiſtung. — Heinz Saar als Leutnant v. Lauffen wußte mit viel
Geſchick und guter Darſtellungsgabe die ſeeliſchen Konflikte des aus
Liebe beinahe zum Meineidigen gewordenen Offiziers zum Ausdruck
zu bringen. — Herr Hartenfels ſpielte die dankbare Rolle des
älteren Freundes und ſpäter als Verteidiger des Angeklagten wie
immer mit Schneid und gutem Verſtändmis. — Herr Theo Bögel als
Rittmeiſter b. Bannewitz und als Verhandlungsführer in der
Kriegs=
gerichtsſzene war, beiden Rollen durchaus gewachſen und führte ſie mit
viel Geſchick durch. — Die komiſche Rolle des Ulanen Michalek ſpielte
Herr Karl Mehner und ſtattete ſie mit viel Humor aus. — Die Nolle
des Klärchen ſpielte Fräulein Elfe Halden.
Die übrigen Mitwirkenden mögen ſich wit einem Geſamtlob
begnü=
gen. — Befremden mußte jedoch das Verhalten eines Teiles des
Publi=
kums. Wenn man ſchon bei einer Tragödie lachen muß, ſoll man es
wenigſteſtns ſo, daß die Aufführung nicht geſtört wird.
Anthropoſophie und Wiſſenſchaft.
WII.
Am Samstag fand die Hochſchulveranſtaltung im Saalban den
Abſchluß. Dr. Rudolf Steiner ſprach zunächſt über „Dichtung und
Rezitation, eine äſthetiſche Betrachtung‟ Er zeigte, wie das Weſen
einer neuen Rezidations= und Deklamationskunſt in der Erfaſſung des
Klanglich=Rhythmiſchen beſteht, gegenüber dem der wörtliche Inhalt
der Dichtung zurücktreten muß. Wie auf dieſe Weiſe der eigentlicht
künſtleriſche Gehalt erſt richtig hervortritt, das zeigten die von Frau
Marie Steiner gegebenen Proben: Gedichte von Goethe, Morgenſtern
„ a., ein Bild aus Rudolf Steiners Myſteriendrama „Die Pforte der
inweihung”, der Anfang der Weimarer und der italieniſchen Faſſung
von Goethes „Jphigenie” und zuletzt eine Gegenüberſtellung des
Nibe=
lungenliedes im Urtext und in Jordans Neudichtung.
In der nun folgenden Schlußrede wies Dr. Nudolf Steiner
den engen Zuſammenhang nach, in dem die von ihm vertretene
anthro=
poſophiſch orientierte Geiſteswiſſenſchaft gerade zum deutſchen
Geiſtes=
leben und beſonders zu Goethes Wirken ſteht, wodurch die Bezeichnung
der Dornacher Hochſchule für Geiſteswiſſenſchaft als „Goetheanum”
ge=
rechtfertigt erſcheint. Die Anthropoſophie ſtellt
von fremden
Be=
ſtrebungen unabhängiges, durchaus deurſches Geif
Sgut dar; dies muß
Mißterſtändniſſen und Entſtellungen gegewiher immer wieder betont
werden. Nur Wahrhaftigkeit und ernſte Veſckäftigung mit den aus
der Geiſtesviſſenſchaft fließenden Impulſen, beſonders wenn ſie von
fungen Menſchen aufgenommen werden, kann uns aus dem Niedergang,
wie er in Spenglers Peſſimismus ſeinen Ausdruck findet, in einen
neuen Aufſtieg hineinführen.
Der überaus lebhafte und einmütige Beifall am Schluß zeigte
welch ſtarken Widerhall die Worte Dr. Steiners in den Herzen der
Hörer gefunden hatten. Ihn und alle übrigen Vortragenden dieſer
Hochſchulwoche begleitet bei ihrem Weggang von Darmſtadt der wärmſte
Dank.
Dr. H. P.
Politiſches Komitee der Arbeiter=Zentrumswähler.
Man ſchreibt uns: Das politiſche Kommitee der
Arbeiterzentrums=
wähler hielt am 28. Juli 1921 im Katholiſchen Geſellenhaus zu
Darm=
ſtadt eine Sitzung ab, in der zu den kommenden
Landtags=
wahlen Stellung genommen wurde. Herr Landtagsabgeordneter
Knoll erſtattete einen eingehenden Bericht über die Tätigkeit im
Heſſi=
ſchen Landtag, beſonders ſoweit es die Arbeiterfragen betrifft, an die ſich
eine lebhafte Debatte änſchloß. Das Kommitee dankte den beiden Arbe
tervertretern im Zentrum für ihre Tätigkeit im Landtag und ſprach ihnen
und der ganzen Fraktion das volle Vertrauen aus. Zu den kommend
Wahlen wurde eingehend Stellung genommen und dem Landesausſchuß
der heſſiſchen Zentrumspartei Namen von Arbeitern unterbreitet werde
die bei Aufſtellung der Kandidatenliſte berückſichtigt werden ſollen.
Fer=
nerhin werden die Arbeitervereine, die die Grundlage des politiſche
Kommitees abgeben, aufgefordert werden, innerhalb ihrer Organiſation
zu wirten, damit das Zentrum ungeſchwächt aus den kommenden Wahlen
hervorgeht. Am Schluß der Sitzung wurde die
frage der allgemeinen
verung von Kleidungöſtücken, Schuhen und Lebensmitteln berührt
A
lebhaft Proteſt erhoben
gegen
ändig
hmende und auf kei
*8
rung aller.
Art und Weiſe gerechlfertigte Ste
1Pfs
e9
tikel. 3
lage, nicht nur allein in den Arbeiterfe
ſondern auch in den
an=
deren Kreiſer
beſonders aber in kinderreichen Familien, iſt eine
der=
artige gewonden, daß
auf die Dauer unerträglich iſt und zu den
ſchlimmſten Befürckt:
en Anlaß bieten. Fernerhin wurde allgemein
bedauert, daß durch die Nichtaufhebung der Sanktionen d
Wirtſchafts=
lage beſonders im beſetzten Gebiet ungemein hart geworden iſt und
da=
uch die Arbeitsloſigkeit und di
Not und das Elend in
den armen
Fa=
milien köglich zunimmt. Di
egierung ſoll erſuckt w.
en, alles
mög=
liche zu tun, den um ihre (
tenz ringenden Failien behilflich zu ſein.
Lebhaft wurde fernerhin geklagt über die ſtändig zunehmenden
Terroris=
musfälle, unter denen die Eriſtl.=national. Arbeitnehmerſckaft zu leiden
hat. Die Fraktion ſolle
ſucht werden, unter allen. Umſtänden darauf
hinzuwirken, daß der Antrag, betr. Landesarbeits= und Wirtſchaftsamt
zur Abſtimmung im Landtage kommt, um ſo vor dem ganzen Lande feft
ſtellen zu laſſen, inwieweit der Landtag gewillt iſt, das Landesarbeits=
und Wirtſchaftsamt daritätiſch zu beſetzen und, dem demokratiſchen
Grundſatze entſprechend, große Minderheiten zur Mitarbeit heranzu=
G
Vmnmne
Grnm
Die Marktgemeinde Schli erſee (baher. Hochland)
hat ein Notgeld in Stücken zu 25 und 10 Pſennig zur Ausgabe
gebracht. Die Entwürfe ſtammen von dem bekannien heimiſchen
Kunſimaler Albert Singer und zeigen in ſchöner Ausführung
das neuerbaute Rathaus und ein charakteriftiſches
Landſchafts=
bild von Schlierſce. Auf der beiden Scheinen gemeinſazzen
Vor=
derſeite ſind außer der Wertangabe die Wappen don Schlierſee
und Hohenwaldeck in ſinniger, ſchmucker Umrahmung angebracht.
asp. Ei ne akademiſche Bewegung. Die völkiſche
Bewegung innerhalb der deutſchen akademiſchen Jugend hat in
der kurzen Zeit ſeit dem Kriege eine üiberraſchend große
Aus=
dehnung und in der Gründung des Deutſchen Hochſchulrings,
der faſt zwei Drittel der geſamten deutſchen Stüdenſchaft umfaßt,
feſte Geſtalt gewonnen. Nun iſt es dem Hochſchulring gelungen,
die aus ſeinem Kreiſe herdorgegangenen Akademiker und eine
große Anzahl ſeiner Freunde und Gönner zur Vereinigung
„Förderer des Deutſchen Hochſchulringes” zuſammenzuſchließen.
Wie wir hören, haben ſchon eine Reihe namhafter
Perfönlich=
keiten des politiſchen und wirtſchaftlichen Lebens ihren Beitritt
zum Fördererkreis erklärt. An der Spitze dieſer Vereinigung
ſteht Senator Dr. Flügge. Schriftführer iſt der Mitbegründer
und bisherige Vorſitzende des Deutſchen Hochſchulrings Otto de la
Chevallerie. Die Geſchäftsſtelle befindet ſich in Berlin W. 10,
Königin=Auguſta=Straße 43.
An ThomasaKempis, den Verfaſſer des Büchleins
von der Nachfolge Chriſti, eines der am weiteften verbreiteten
Bücher der Weltliteratur, beſitzt unſere Landesbibliothek eine
be=
ſonders koſtbare und intereſſante Erinnerung in einer in den
Jahren 1427 bis 1439 in ſeinem Kloſter auf dem Agnetenberg bei
Zwolle vollſtändig von ſeiner Hand geſchriebenen lateiniſchen
Bibel in fünf mächtigen Foliobänden. Die wundervolle kräftige
gotiſche Schrift und der von anderer Hand zugefügte Schmuuck
durch farbige und goldene Initialien, Randleiſten und Bilder
legen Zeugnis ab von der bei den Brüdern vom gemeinfamen
Leben heimiſchen hohen Kunſtfertigkeit. Die Brüder des
Berg=
kloſters bei Zwolie haben die fleißige Arbeit ihres berühmteſten
Mitbruders treulich bewahrt, bis ihr Haus 1561 durch König
Philipp II. von Spanien und Papſt Paul IV. aufgehoben
wor=
den iſt. Die Handſchrift wanderte dann in die den regulierten
Chorherren des Auguſtinerordens gehörige
Fronleichnams=
kauonie in Köln und von da zu Ende des 18. Jahrhunderts in
das Kabinett des Kölner Sammlers Baron Hüpſch, der den
Landgrafen Ludewig X. zum Erben ſeiner unſchätzbaren
Samm=
lungen eingeſetzt hat. Seit Sommer 1805 verwahrt die
Darm=
ſtädter Bibliothek den koſtbaren Schatz, der in den Tagen, da
Kempen a. Rh., die Vaterſtadt des gottſeligen Thomas a Kempis,
am 31. Juli die 450. Wiederkehr ſeines Todestages feſtlich
ge=
feiert hat, beſonderes Intereſſe erweckt.
A. S.
Seite 4.
ziechen. Die geſamte chriſtlichenatinoale Arbeimehmerſchaft hat aber
ge=
rade jetzt ein Jutereſſe, zu erfahren, welche Parteien gewillt ſind, ihre
Imtereſſen zu vertveten, nicht nur mit Worten, ſondern in der Tat.
K Griesheizu, 1. Aug. Waldbrand. Heute vormittag war im
Walddiſtrikt „Dürrer Kopf” ein Waldbrand ausgebrochen. Da die etwa
zwei Morgen große Brandſtelle aus Hochwald beſteht, iſt der angerichtete
Schaden nicht groß, weil nur das dürre Gras und andere Bodengewächſe
verbrannten; an den Stämmen wurde ein beſonderer Schaden nicht
an=
gerichtet. Der Brand war um die Mittagsſtunde eingedämmt. Außer
den herbeigeeilten Ziviliſten beteiligten ſich auch farbige
Beſatzungstrup=
gen vom nahen Uebungsplatz an den Löſcharbeiten. Bei einem Gange
durch unſere Wälder trifft man viele mehr oder minder große verkohlte
Flächen, welche alle von den Waldbränden aus füngſter Zeit herrühren.
Roßborf, 1. Aug. Sommerfeſt des Geſangvereins
„Concordia”. Im großen Saale des Darmſtädter Hofs hier fanden
ſich auf Einladung obigen Vereins die Geſangvereine Männerquartett
„Loreleh” von Darmſtadt, Geſangverein „Sängerluſt” von
Gundern=
hauſen, als auch die beiden Roßdörfer Brudervereine „Sängerluſt” und
„Liederkran
zuſammen. Es herrſchte bald echte Sängerſtimmung und
friſch und klar klangen wohlklingende Chöre durch den Raum, das
deut=
ſche Lied bemeiſternd, ſo wie es in früheren Jahren zur Zeit der Höhe
der Sängerwettſtreite der Fall war. Wuchtig und kraftvoll wirkten auch
die Chöre, die von ſämtlichen anweſenden Vereinen als Maſſenchöre zum
Vortrag gelangten. Waren es doch 150 bis 180 Sänger, die in fünf
Lie=
dern ohne vorherige Geſamtſchulung zur Maſſe ſich vereinigten und ohne
beſondere Schwierigkeiten ihre geplante Aufgabe erfüllten. Ganz
be=
ſonders ſei außer den Herren Sängern auch den Herren Dirigenten
ge=
dankt, die abwechſelnd und ohne Meinungsverſchiedenheiten dem
feſt=
gebenden Verein ihre werte Unterſtützung zuteil werden ließen. Lange
noch werden die genußreichen Stunden in den Herzen der ſicherlich
be=
friedigten Sänger und Feſtgäſte weiterleben, bis wieder zu einem
ande=
ren Zeitpunkte ſich ſolche Gelegenheit bietet. Erwähnt ſei noch die
plötz=
liche Abfage des Geſangvereins „Germania” von Weiterſtadt, der durch
das Begräbnis des Herrn Bürgermeiſters an der zugeſagten Teilnahme
verhindert war. Die Weiterſtädter Sänger als guter Bruderverein
be=
ſitzen gerade in Roßdorf viele Freunde.
— Groß=Zimmern, 31. Juli. Der 42. Verbandstag des
heſſiſch=
naſſauiſchen Verbandes Gabelsbergerſcher
Stenographen=
vereine in Neu=Iſenburg hat die am Wettſchreiben teilgenommenen
Mitglieder des Gabelsberger Stenographenvereins Groß=Zimmern wie
folgt ausgezeichnet: Abteilung 120 Silben: 1. und Ehrenpreis Fräulein
Käthi Scheurig; Abteilung 140 Silben: 1. Preis. Herr Philipp
Metzler.
Erbach, 1. Aug. Zur Beſetzung von Lehrerſtellen in
den Städten. Der Kreislehrerverein Erbach i. O. hat mit Rückſicht
auf die kürzlich in den Städten Mainz, Offenbach und Darmſtadt erfolgte
definitive Anſtellung von jungen, ſeither in genannten Städten
verwen=
deten Lehrer und Lehrerinnen folgende Proteſtkundgebung an
die Regierung gerichtet: „Der Kreislehrerverein Erbach erhebt
Proteſt gegen die Art der Stellenbeſetzung in den Städten und erwartet,
daß Mittel und Wege gefunden werden, um es trotz der herrſchenden
Wohnungsnot zu ermöglichen, daß bei Stellenbeſetzungen in den Städten
die Landlehrer in erſter Linie berückſichtigt werden. 2. Ein Austauſch
der Schulamtsanwärter und Schulamtsanwärterinnen zwiſchen Stadt
und Land hat zu erfolgen.
Groß=Gerau, 31. Juli. Beim Baden im Rheine ertrank
ein auf dem benachbarten Hofgut Gundershauſen beſchäftigter Arbeiter,
Vater von fünf kleinen Kindern, infolge eines im Waſſer erlitte en
Schlaganfalls. Weiterhin iſt ein 15 Jahre altes Mädchen von hier, das
in Schlitz in Stellung war, beim Baden ertrunken.
Mainz. 1. Aug. Ein tief bedauerlicher Unglücksfall
ereignete ſich im Strandbad vor der Petersau. Herr Keil, Sekretär
der Stadtkaſſe, erlitt während des Badens einen Schlaganfall und
er=
trank vor den Augen ſeiner am Ufer weilenden Gattin. Der Verunglückte
hinterläßt drei Kinder. Wie wir nachträglich erfahren, iſt Herr Keil
nur bis zu den Knien ins Waſſer gegangen und dann zuſammengebrochen.
Worms, 1. Aug. Jugendliche Diebe. Ermittelt wurden
vei Jugen im Alter von 1 4 11 und 9 Jahren, die innevhalb des
Mo=
nats Juli in der Fürſtſchen Badeanſtalt und am ſogen. Strandbad am
jenſeitigen Ufer mehrere Diebſtähle an Geldbörſen, Geldbeträgen,
Gür=
teln uſw. ausgeführt haben. Von den geſtohlenen Sachen ſind eine
Geldbörſe und ein Tuchgürtel zur Stelle gebracht und können bei der
Kriminalabteilung, Hagenſtraße 16, eingeſehen und in Empfang
genom=
men werden. — Erhängt. Am 30. v. Mts. nachmittags hat ſich ein
35 Jahre alter verheirateter früherer Bäcker in ſeinem Schlafzimmer in
der Gauſtmße erhängt. Als Gründe werden Arbeitsloſigkeit und
zerrüttete Familienverhältniſſe angenommen. Seine Frau verbüßt
zur=
zeit eine Gefängnisſtrafe wegen Kuppelei.
Weſthofen, 30. Juli. Brand. Heute nacht gegen 12 Uhr
wur=
den die Bewohner unſeres Ortes durch Feuerlärm aus ihrer Ruhe
ge=
ſchreckt. Die Scheune und das Wohnhaus des Landwirts und Küfers
Philipp Schmitt 4, ſtand in hellen Flammen. Den raſch herbeigeeilten
Wehren von hier und Oſthofen gelang es indeſſen nicht mehr, dieſe
Gebäulichkeiten vor dem Untergang zu bewahren, und brannten dieſelben
vollſtändig nieder. Zum Glück konnten die benachbarten Gebäude
geret=
tet werden. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. Es ſind große Vorräte an
Getreide verbrannt. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt noch
un=
bekannt.
Ibersheim, 1. Aug. Opfer des Rheins. Samstag morgen
7 Uhr wurde aus dem Rhein die Leiche eines Mannes, welcher nur mit
einer Badehoſe bekleidet ſrar, gelandet. Die Identität konnte noch nichä
feſtgeſtellt werden.
Volxheim (Rheinh.), 1. Aug. Auf der Fahrt zur Braut
tödlich verunglückt iſt der Landwirt Heinrich Müller 4. von
hier. Der Mann wollte per Rad zu dem in Wöllſtein wohnenden
Mäd=
chen fahren, ſtürzte an einer abſchüſſigen Stelle ab und ſtarb auf der
Stelle.
Rheindürkheim, 1. Aug. Gelander. Geſtern vormittag wurde
aus dem Rhein die Leiche einer unbekannten Frauensperſon im Alter
von 20 bis 30 Jahren gelandet. Die Tote war bekleidet mit geſtreiftem
grauen Rock, dunkelblauer Bluſe (blau und gelb geſtreift), Untertaille
und ſchwarzwollenen Strümpfen. Die Fußbekleidung fehlte. Die
ge=
richtliche Leichenſchau fand geſtern nachmittag ſtatt.
Ipd. Aus Oberheſſen, 31. Juli. Früher ſtahl man das
Ge=
treide von den Feldern in kleineren Mengen und trug es in Körben,
höchſtens in einer Kieße, nach Hauſe. Die neue Zeit hat aber mit dieſen
veralteten Anſchauungen auch gründlich aufgeräumt. Jetzt fährt man
nächtlichevweile mit Pferd und Wagen auf den Acker, ſichert das zu
beſtehlende Feld durch waffenbewehrte Mannen, mäht den Kram ab,
lädt ihn auf das Geſpann und fährt von hinnen. Wenn am nächſten
Morgen der Ackerbeſitzer hirauskommt, rauſcht der Morgenwind über
ein Stoppelfeld. So geſchehen auf der Domäne Laudenbach.
Denkt an Verſailles! Kauft keine
Feindbund=
waren!
— Die durch die rheiniſche Zollgrenze infolge der Ordonanz 77
ge=
ſchaffene Wirtſchaftslage, ſowie die von der deutſchen Regierung zur
Ab=
wehr einer unerwünſchten Einfuhr getroffenen Maßregeln, ſind in der
letzten Zeit durch die Tagespreſſe eingehend erörtert worden. Es erſcheint
jedoch angebracht, nicht nur die Kreiſe der Induſtrie und des Harcbels,
die in erſter Linie von dieſen Maßnahmen betroffen werden, auf die
geſetzlichen Abwehrbeſtimmungen aufmerkſam zu machen,
ſondern auch die geſamten Verbraucherkreiſe zur
tat=
kräftigen Mitarbeit heranzuziehen. Gemeinſame Arbeit
aller Volkskreiſe unter Ausſchaltung der Perſonen= Standes= und
Ver=
mögensintereſſen, iſt das erſte Erfordernis für unſeren Wiederaufbau.
Ein Volk, das in ſeinen B.
ſtrebungen einig und in ſeiner Heimat
ver=
ankert iſt, wird von den Stürmen der Zeit nicht hinweg geſegt werden.
Die Tätigkeit der von dem Reichsbeauftragten für die Ueberwachung
Abwehr unerwinſchter Auslandswanen hat vor einem Monat eingeſetzt.
Die Auffanglinie war nach den Urteilen, der maßgebenden Kreiſe im
Rheinland erforderlich, da nach Eintritt der Sanktionen das beſetzte
Ge=
biet für ausreichendes Eingreifen der deutſchen Behörden unzugänglich
ſt. Es ſtand alſo nur der Weg offen, die Aufnahmebegier für
über=
flüſſige Auslandswaren diesſeits der feindlichen Zollinie zu unterdrücken.
Die Maßregel allein bietet jedoch keinen vollkomm
en Schutz für die
unbeſetzten Teile des deutſchen Reiches. Hierzu bedarf es vielmehr der
weitgehendſten
hilfe der eingangs erwähnten Verbraucherkreiſe. Im
vaterländiſche
ſſe müſſen wir jeden Bezug nicht lebensnotwendiger
Waven aus den Ländern einſtellen, die wirtſchaftlich an unſerer
Verge=
waltigung beteiligt ſind. Eine doppelt vaterländiſche Pflicht wird dieſer
Grundſatz für Luxuswaren, deren Einfuhr überhaupk ein
Krebs=
ſchaden iſt. Das trifft vor allen Dingen zu bei den teuren Parfümerien,
Luxusſeifen, Likören, Schaumweinen, Zigarren, Zigaretten und dergl.
Die Einfuhr ſold
her Gegenſtände richtet nach drei entſcheidenden
Nich=
tungen wahre Verwüſtungen an; ſie ſchädigt maßlos unſere eigene
In=
duſtrie und verringert dadurch Arbeits= und Verdienſtmöglichkeit weiter
Kreiſe umſerer Volksgenoſſen, ſchwächt unſere Valuta und wird uns zum
Schluß durch die ungeheure Erhöhung der Warenbezüge als Beweis für
Deutſchlands unbegrenzte Zahlungsfähigkeit von der Entente vorgehalten.
In welch weitgehendem Maße auch heute noch zahlreiche Kreiſe u
ſenes Volkes in geradezu verbrecheriſcher Weiſe dieſe Einfuhr
begünſti=
gen, zeigt eine Veröffentlichung des Reichsbeauftragten für die
Ueber=
wachung der Ein= und Ausfuhr. Seine Beamten haben bei einer am 28.
und 29. Ap
pril unternommenen Streife durch etwa 80 Luxusgeſchäfte und
Hotels in Leipzig und Dresde
eine ohne amtliche Einfuhrbewilligung
eingeführte Menge von Luxuswaren im Werte von nicht weniger als
1 100 000 Mark erfaßt. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß hier ſchon Einkaufs=
Warmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 2. Anguſt 1921.
preiſe z. B. für eine Flaſche Kognak 150 Mark, für Likör 270 Mark, für
Sekt 200 Mark und für kleine Fläſchchen Parfüms 400 Mark bezahlt
wurden; da hierzu noch Transportkoſten, Zollkoſten, Handelsunkoſten
uſwv, kommen müſſen, kann der vernümſtige Menſch ſelbſt errechnen
welche Geldwerte der Verbraucher für dieſe Luxusartikel anlegen muß.
Die Beſchlagnahmetätigkeit der Ueberwachungsorgane im Monat April
erſtreckt ſich insgeſamt auf eine Wawemmenge im Schätzungswerte von
13,7 Millionen Mark, die zu Gunſten des Reiches für verfallen erklärt
wurden. Hiervon nehmen ausländiſche Schmuckſachen allein den zehnten
Teil ein. Daneben wurdem Sücherſtellungen für Waven, bei denen noch
nicht einwandfrei feſtſteht, ob ſie zu Gunſten des Reiches für verfallen
erklärt und verwertet werden können, ausgeſprochen, die etwa einen
Wert von 47 Millionen Mark vepräſentieren. Am ſtärkſten war die
Be=
ſchlagnahmetätigkeit im beſetzten Gebiet, ſolange die Sanktionen noch
nicht in Wirkſamkeit twaten. Die hier erfaßten Waren hatten im April
einen Schätzungswert von 5½ Mällionem Mark.
Durch die Anwahme des Ultimatums ſind die Sanktionen der
Alli=
jerten rechtlich gegenſtandslos geworden und es bleibt zu erwarten, daß
die Rhein= bezw. Weſtauffanglinie in Bälde aufgehoben wird. Dabei
be=
ſteht jedoch die große Gefahr, daß die mit Einſuhrbewilligung des unter
alliertem Einfluß ſtehenden Emſer Ein= und Ausfuhramtes ins beſetzt,
Gecbiet verbuachte Wanenmenge ohne behördliche Zugriffsmöglichkeit nach Banden nach heftigem Maſchinengewehrfeuer einzudrimn
dem unbeſetztem Deutſchland gelangt. Wie ja zu erwarten war, hat das
Gin= umd Aausfuhramt in Ems von ſeinen Befugniſſen zur Einfuhr
un=
nööiger Auslandswaven in weitgehendſtem Maße Gebrauch gemacht und
ſchon dürftem gewiſſe Gattungen der im beſetzten Gebiet lagernden Waren
den Friedensbedarf Deurſchlands weit überſteigen. Die großen Gefahren,
die durch ein ungehindertes Wſtrömen ſolcher Waven nach dem
unbeſetz=
ten Deutſchland heraufbeſchwoven werden, ſind unüberſehbar. Es wird
Aufgabe der Regierung ſein, rechtzeitig durch entſprechende Maßnahmen
vorzubeugen.
In einſichtiger und dankenstverter Weiſe haben die Verbände des
Deutſchen Wirtſchaftslebens ihre Mitglieder durch Entſchließung
ver=
pflichtet, den Bezug, die Verwendung und den
Ab=
ſatz von Gegenſtänden aus den uns wirtſchaftlich
feind=
lich geſinnten Ländern einzuſtellen. In vaterländiſcher
neralverſammlung des Verbandes deutſcher Hausfrauenvereine in einer Die Verhandlungen führten zu dem Uebereinkommen, daß
einſtimmig angenwmmenen Reſolution an die Regierung den Beſchluß
gefaßt, vom Kaufe ſolcher Waren abzuſehen und dieſe Bewogung zu in nächſter Zeit Kohlentransportzüge aus Oberſchleſien
einer Volksbewegung zu geſtalten; gleichzeitig wurden von der
Regie=
rung die nohwendigen Einfuhrverbote verlangt.
Mur wem die behördlichen Ueberwachugsorgane Hand in Hand
mit den Produzenten= und Konſumentenkreiſem gehen, gegen gewiſſenloſe
Mütbüirger in rückſichtsloſeſter Weiſe vorgegangen, und jede Verfehlung
zur Kenntnis der zuſtändigen Stellen gebracht wird, kann eine weitere
ſchwere Schädigung unſeves Wirtſchaftslebens verhütet werden.
Reich und Ausland.
ONB Berlin, 31. Juli. Die Reichshauptſtadt ſtand heute im Zeichen
der großen Maſſenkundgebungen „Nie wieder Krieg”.
Eine mit fieberhaftem Eifer und ſeit Wochen von ſozialiſtiſchen und
pazifiſtiſchen Kreiſen betriebene Propaganda hatte es fertig gebracht,
die geſamte politiſch organiſierte Arbeiterſchaft Groß=Berlius auf den
Plan zu rufen, um in Anbetracht der ſiebenten Wäederkehr des
Jahres=
tages des Kriegsausbruches für die Erhaltung des Weltfriedens und
die zerſtärenden Genalten des kriegeriſchen Imperialismus zu
de=
gege
ſtrieren. Schon in den früheſten Morgenſtunden ſah man in allen
mon
Stadtteilen Berlins geordnete Demonſtrationszüge ſich nach dem
Zen=
twm der Stadt benegen. Die roten Fahnen der Sozialiſten, die
ſchwanzen Banner der Syndikaliſten und zahlloſe Schilder mit d
Aufſchriften: „Nie wieder Krieg!” „Gegen den Maſſenmond
„Nieder
mit dem Mälitarismus!”, „Es lebe die völkerverſöhnende
Internatio=
nale!” und dergleichen mehr gaben den rieſenhaften Zügen den
Charak=
ter einer antimilitariſtiſchen Prozeſſion. Da insbeſondere die
Organi=
ſationen der Kriegsteilnehmer und der Kriegsiwaliden an den
Kund=
gebungen beteiligt aren, bemerkte wan auffallend viele Kriegskrüppel,
die zum Teil in Krankenſtühlen gefahren wurden. Die Redner wieſen
auf die große Bedeutung der Kundgebung hin, die notwendig ſei, weil
heute in allen Ländern der kriegtveibende Imperialismus die Saat zu
neuem Völkermorden ausſtreue. Die Demonſtrationen zogen ſich bis in
die Abendſtunnden hi.
T.1. Berlin, 31. Juli. Franzöſiſche Ausſchreitungen.
In dem von Berlin nach Norddeich fahrenden D=Zug beläſtigte in der
Nacht zum Samstag der fpanzöſiſche Kapitän in Uniform Langevin d
treiſenden, indem er ſich im Seitengang des Schlafwagens mit bren=
er Zigarette aufhielt. Die Auffouderungen des Zugperſonals ließ
der Franzoſe unberückſichtigt. Da er ſein rückſichtsloſes Benehmen auch
engliſchen Damen gegemiber fortſetzte, ſchlug ihm ein Major a. D
mach vergeblicher Aufforderung, ſein rückſichtsloſes Benehmen zu
unter=
laſſen, die Zigarette aus der Hand. Darauf zog der Franzoſe kurz vor
Spandau die Notbremſe. Das Perſomal des Zuges verweigerte die
Weiterfahrt, bis die Feſtſtellung des Franzoſen erfolgt ſei. Da dieſer
auch einem inzwiſchen herbeigekommenen Beamten der Schupo paſſiven
verſtand leiſtete, ſo legte dieſer ſeine Hand auf den Unterarm des
Franzoſen und führte ihn aus dem Zuge. Ein Mitglied der deutſchen
Friedenskommiſſion, der den Franzoſen auf einer Dienſtreiſe nach
Ham=
burg begleitete, ſtieg mit aus. Der Franzoſe wurde nach Feſtſtellung
ſeiner Perſonalien in einem Auvo der Schupo nach Berlin befördert.
Er will den Polizeiwachtmeiſter wegen der Berührung ſeines Aermels
zur Rechenſcheft ziehen. — Ein zweiter Fall ereignete ſich in der
Karl=
ſtraße, wo acht betrunkene franzöſiſche Soldaten einen Berliner
Polizei=
nachtmeiſter mißhandelten und, zur Wache gebracht, auch noch den
Oberwachtmeiſter mißhandelten. — In einem dritten Falle ſchrie ein
franzöſiſcher Chauffeur, der eine für den Verkehr geſperrte Straße ma
ich
Wegrücken der Sperrvorichtung dieſe befahren wollte, dem Poliziſten,
der ihn auf das Verbot aufmerkſam machte, zu: „Die Polizei hat uns
in Berlin gar nichts zu verbieten, auch nicht der Polizeipräſident!”
Berlin, 1. Aug. Wie die Blätter aus Angermünde melden,
iſt der Vorzug des D=Zuges 18 Saßnitz—Berlin unmittelbar an dem
Bahnhof Angerminde entgleiſt. Tote ſind nicht zu beklagen, jedoch
wurden mehrere Perſonen verletzt. Die Streche iſt nach beiden
Nicktun=
gen vollkommgen geſperrt. Der Verkehr wird über Freienwalde=
Ebers=
walde aufrecht erhalten.
Berlin, 31. Juli. Streikende Kartoffelkutſcher
über=
fielen am Berliner Nordbahnhof Händler und Geſchäftsleute, die dort
Kartoffeln abtransportieven wollten. Sie fielen den Pferden in die
Züüigel und riſſen zum Teil die Führer der Wagen von den Sitzen,
Cinige Kartoffelſäche wurden von den Streikenden von den Wagen
her=
untergeholt und der Inhalt zertveten. Erſt nachdem die Polizei
Ver=
ſtärkungen erhalten hatte, konnten die Wagen mit den Kartoffeln unter
polizeilicher Bedeckung abfahnen.
Frankfurt a. M.. 1. Aug. Bei einem nächtlichen
Ein=
bruch in der Fellnerſtraße wurden der 56jährige, vielfach vorbeſtrafte
Adam Schreck aus Köniaſtein und der 26jährige Schloſſer A.
Schul=
meher aus Frankfurt verhaftet. Beide ſtehen unter dringendem
Verdacht, an dem vor einigen Monaten erfolgten Einbruch in die
Gliſabethenkirche in Marburg als Hehler oder Täter beteiligt geweſen
zu ſein.
fpd. Aus dem Rhein=Maingebiet, 31. Juli. Brände über
Brände. Das Jahr 1921 dürfte für die
Feuerverſicherungsgeſell=
ſchaſten in nicht angenehmer Erinnerung bleiben. Die Bvandchronik
wächſt in unheimlicher Weiſe. Bei Miltenberg entſtand durch
Funken=
auswurf einer Lokomotive ein Brand, der 800 Obſtbäume u
mehrere Hektar Wald vernichtete. — In Berod auf dem Weſt
wald zerſtörte ein Brand zwei Wohnhäuſer und die dazu gehörenden
Wirtſchaftsgebäude. — Von den Staatswaldungen bei Schaidt in
der Pfalz wurden mehr als 100 Morgen Hochwaldes durch Brand
ver=
nichtet. — Bei Thaleiſchweiler verurſachten leichtſinnige
Bur=
ſchen einen Wieſenbrand, der auch die umliegenden Weizenfelder eines
Landwirts einäſcherte. Hierbei verbranuten mehr als 170 Hauſen
Ge=
treide. Die leichtſinnigen Burſchen wurden verhaſtet. — Bei
Heu=
ſenſtamm richtete ein Brand in den Waldungen großen Schaden an.
Das Feuer entſtand durch Funkenauswurf einer Lokomotive. Es hätte
gelöſcht werden können, nenn der Zug wenige Augenblicke ſeine Fahrt
unterbrochen hätte, ſo daß das Perſonal und die Fahrgäſte in der Lage
waren, den entſtehenden Brand zu unterdrücken. — Nichtswürdige
Bur=
ſcheur ſteckten auf dem Römerhof bei Frankfurt a. M. mehrere
hoch=
beladene Getreideiragen an, die vollſtändig abbrannten. Den
Schand=
buben iſt man auf der Spur.
München, 31. Jubi. Zu dem Fall der Münzfälſchunge
des
Miniſters v. Frauendorfer teilt die Staatsamwaltſchaf
rit,
daß Frauendorfer ſeit vielen Jahren von ſeltenen alten Mebaillen
Ab=
güſſe herſtellen, ziſelieren und dabei ein Verfahren anwenden ließ, das
die Herſtellung der Abgüſſe in der Größe der Originale ermöglichte.
Gerade hierdurch iſt die Feſtſtellung der Fälſchung erſchwert. Es ſteh
weiter feſt, daß aus dem Beſitz Frauendorfers Nachbildungen ſeltener
alter Medaillen als echte Stücke in den Verkehr kamen. Für einen
Teil davon iſt ſchon jetzt nachgewieſen, daß Stücke gleicher Art in dem
Auftrage Foauendorfers nachgegoſſen und ziſeliert worden ſind.
Die Pariſer Konferenz noch unbeſtimmt?
TU. Paris, 1. Aug. Der beſtimmten Nachricht des
Havas=
bureaus gegenüber teilt die Petit Parifien mit, daß der
Tag der Zuſammenkunft des Oberſten Rates noch nicht
end=
gültig beſtimmt worden ſei. Die engliſche Regierung
über=
läßt der franzöſiſchen Regierung die Wahl des Ortes, da die
franzöſiſche Regierung die Einladung zur Tagung ergehen ließ.
Rummer 21A.
Die Lage in Oberſchleſien.
Andauern des polniſchen Terrors.
* Berlin, 1. Aug. Wie die Blätter hören, iſt der
ber=
angekündigte gemeinſame Schritt der Ententemächte ing
Truppentransportfrage nach Oberſchleſien bisher
nicht erfolgt. Entgegen den Säulenanſchlägen der interaunu
ten Kommiſſion in Oppeln, worin verkündet wird, daß die A
im oberſchleſiſchen Abſtimmungsgebiet jetzt im allgemeinen
derhergeſtellt ſei, ſtellt das B. T. an Hand einer Reihe Nachr”
ten feſt, daß beſonders in den Landorten des Juduſtriegeb:
der polniſche Terror weiter unumſchränkt herrſcht.
den Landorten des Kreiſes Beuthen werden Mißhandlurm
zahlreiche Verſchleppungen und Raubüberfälle auf Deiu
geſinnte gemeldet. Die Gemeindewachen, die den polni:
Banden entgegentreten ſollen, erweiſen ſich als völlig unzu
läſſig, da ſie ſelbſt zum größten Teil aus ehemaligen Inſurn
ten und Schwerverbrechern beſtehen. In Roßberg im Ke
Beuthen verſuchten in der Nacht zum 30. Juli ſtarke polni
Der Abſtimmungspolizei gelang es, die Inſurgenten nach
gerem Feuergefecht zu vertreiben. In derſelben Nacht
wurd=
nahe der Grenze gelegene Ort Jamm von Polen überfallem
über die Grenze gekommen waren. Erſt gegen morgen kor
die Banditen über die Grenze geworfen werden. Auch
Koſtellitz und Voroſchau machten polniſche Banden Vorſtöße
Verſtärkte Kohlenzufuhr aus Oberſchleſien.
EU. Berlin, 1. Aug. Zwiſchen den Vertretern der
ſchen Regierungsſtellen, der Induſtrie, der interalliierten Z
miſſion und der Eiſenbahndirektion in Oberſchleſien haben
gere Verhandlungen über die Abführung von ne
Pllichterfüllung hat die am 26. und N. Mai in Heidelberg tagende Ge= Kohlentransporten nach Deutſchland ſtattgefu 5.
Deutſchland abgehen können. Die Eiſenbahndirektion erzi
ſich bereit, in größerer Zahl als bisher Wagen zur Verfün
zu ſtellen, um die notwendigen Mengen fortſchaffen zu kö.
Die Menge der Transporte ſoll, wie vereinbart worden iſt,
einen Verteter der interalliierten Kommiſſion auf den vei
barten Umladeſtationen überwacht werden.
1M
1048 19.
764!
üet
int
ut
Oberſchleſier=Hilfstag in Oefterreich.
Wien, 31. Juli. (Wolff.) Heute fand hier der OA
ſchleſier=Hilfstag ſtatt, der erkennen ließ, daß alle
ſchen Oeſterreichs mit den in Oeſterreich lebenden Reichsp
ſchen zuſammengewirkt hatten. Heute vormittag fand in
Volkshalle des Rathauſes eine überaus zahlreich beſuchte
verſammlung ſtatt, worin eine Anzahl Redner die Bedert
des Tages würdigten. Daran ſchloß ſich ein Konzert der K
der Wehrmachtbrigade. Heute nachmittag und heute abenb!
den in vielen Bezirken Wiens Veranſtaltungen ſtatt, die ſich,
weder ganz oder teilweiſe dem Oberſchleſier=Hilfswerk zur
ſ=
fügung geſtellt hatten. Der Bundesminiſter für Handel und
werbe geſtattete, daß Schönbrunn in die Hilfstätigkeit einbe un
wurde. Muſikkapellen und Geſangvereine veranſtalteten ae
Konzerte, auch die führenden Sinfonieorcheſter der Stadt
ſtellten ſich in entgegenkommendſter Weiſe, in den Dienſt
Oberſchleſier=Hilfstages. In allen Straßen wurden Blumain
den Farben Oberſchleſiens verkauft.
Von unſerer Handelsflotte.
U. Hamburg, 1. Aug. Der Dampfer „Kataloi
der Hamburg=Südamerikaniſchen Dampfſchiffahrts=Geſellſchafif
geſtern von England in ſeinen Heimatshafen Hamburg zu
gekehrt, nachdem er von ſeiner Reederei zurückgekauft
wi=
den iſt. Tauſende von Hamburgern erwarteten die Rückkeh
nunmehr größten Schiffes der deutſchen Handelsflotte.
Dampfer wurde ſogleich auf die Werft von Blohm u. Vo
bracht, um dort umgebaut und inſtand geſetzt zu werden.
TU. Stuttgart, 1. Aug. Der neue 12000 Tonnen 9
Dampfer „Württemberg” der Hamburg=Amerika=Line
am Freitag in Vegeſack bei Bremen vom Stapel
gelu=
fen. Aus dieſem Anlaß hat der württembergiſche Staatsyu
dent an die Hamburg=Amerika=Linie ein Telegramm geſand
dem er dem Wunſche Ausdruck gibt, daß der neue Dampfer
dem Ozean ſichthaves Zeugnis ablegen möge für die
untron=
bare Verbindung von Nord und Süd.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 1. Aug. Lautt „Freiheit” waren bis zum
Sat=
tag folgende Ergebniſſe der Wahlen zum Verbandstge
der Metallarbeiter bekannt: für Amſterdam: 403, ür
Moskau 73 Delegierte. Die Metallarbeiter haben ſich alfo ni
gewaltiger Mehrheit für die Erhaltung der Einheit des
er=
bandes ausgeſprochen.
Wie aus der Beandwortung einer kleinen Anfrage durch en
Reichsernährungsminiſter hervorgeht, iſt geplant, die zukünften
Viehlieferungen an die Entente öffentlich aß
zuſchreiben.
Blätteymeldungen aus Deſſau zufolge iſt der Vorſteher,!
anhaltiſchen Münzkabinetts Dr. Johannes Mann in Leopoß
hall wegen Münzunterſchlagungen in Höhe von 34 Millicen
Mark verhaftet worden. Mann verübte nach ſeiner Feſtnam
Selbſtmord.
Nürnberg, 1. Aug. (Wolff.) Ein großer Waldbreid
dernichtete in unmittelbarer Nähe Nürnbergs mehrere hunert
Hektar Wald im Werte von über eine Million Mark. dei
Brand iſt erſt nach einſtündiger Tätigkeit von zahlreichen Feer
wehren und der Reichswehr gelöſcht worden. Vermutlich A
Brandſriftung vor.
Paris, 1. Aug. (Wolff.) Die Chicago Tribune mefdet
Waſhington, daß das Schiffahrtsamt den Verkauf vor
ehemals deutſchen Schiffen zu einem Pauſchalpreſ=
Ausſicht ſtellt.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 1. Aug. (Priv.=Tel.) Auf dem heutigen ch
markt waren zugeführt und wurden per Zentner Lebendgewicht ges
delt: 160 Ochſen 500—680, 168 Bullen 400—550, 1003 Kühe und Aide
200—680, 360 Kälber 500—725, 110 Schafe 250—400, 887 Sckrtue
1000—1325 Mark.
Auf dem Pferdemarkt ſaren zugeführt und wurden veru
36 Wagenpferde 10—26000 Mk., 155 Arbeitspferde 8000—26 000 E
28 Schlachtpferde 1—3000 Mark das Stück.
—
Spiel, Sport und Turnen.
Frauen=Wettkämpfe.
In Rüſſelsheim fanden am verſloſſenen Sonntag die FrauenZl
kämpfe des Main=Rhein=Turngaues (Deutſche Turnerſchaft) ſtatt.
tkämpfe waren zergliedert in zwei Schwierigkeitsſtufen und beſtoen
aus Geräte= und volkstümlichen (leichtathletiſchen) Uebungen. Im
en waven 10 Uebungen vorgeſchrieben und zwar 5 Geräteübungech
Reck, Barpen und Pferd, zwei Frejübungen und die volkstünlP:
Uebungen, Hoch=, Weitſprung und 50 Meter=Lauf.
Das Feſt wurde am Samstag abend eingeleitet durch einen ‟*
grüßungsabend im „Frankfurter Hof”. Hochwertige Bühnenvorfikn
gen, beſonders aus den Gebieten des Frauen= wie auch Schülervel”
Turnens, vorgeführt von den größeren Gauvereinen und vom feſtyen
den Verein verſchönten den Abend. Namens des Main=Rhein=Zr
dit
gaues ſprach Gauvertreter Karl Roth. Schöne Worte fand er f1
Bedeutung des Frauenturnens und die Bedeutung der Frau in dah
milie. Gerade heute ſei es notwendiger denn je, daß die weiblicleſ0 zur körperlichen Ertüchtigung angehalten wird um dadurche
kräftiges Frauengeſchlecht zu erziehen, welches wir in unſerer heig
Zeit unbedingt bedürfen. In buntem Wechſel und recht flott wickei
die Vortragsfolge ab. Einige gemeinſam geſungene Lieder brachte!
die Feſtgäſte eine gehobene Stimmung. Die Begleitung der turrſe
ſchen Vorführungen wie auch Feſtlieder lag iu Händen der Opel=Kulle,
welche ſich ihrer Aufgabe aufs trefflichſte erledigte.
Am Sonntag vormittag 9 Uhr
rde im Schulhof der Parifel
angetreten. Es traten an in der Oberſtufe 23, in der Unterſtuzf,0
Mummer 211.
erſchleßt
eiem de
Aie
wrinnen. Dem Wetturnen voraus ging eine Sitzung des
Kampf=
guts. Die ſehr umfangreichen Mehrkampfe wickelten ſich recht raſch
und waren bis gegen Mittag beendet. Die Leitung der Wettkämpfe
Gaufrauenturnwart Bauer. Durchweg wurden bei den
Mehrkämp=
ervorragende Leiſtungen erzielt. Das Frauenturnen hat ſich nach
Rriege mächtig entwichelt und verſpricht eine große Zukunft zu
be=
nrren. Auf die zahlreichen Zuſchauer dütrften die mit viel Anmut und
hwheit durchgeführten und teilweiſe ſehr ſchwierigen Uebungen einen
Eindruck gemacht haben. Nachmittags bewegte ſich ein ſtattlicher
tuig durch die Straßen von Rüſſelsheim zum Turnplatz. Hier
wur=
roch das Murſterriegendurnen und Maſſemfreiübungen muſtergültig
führt. Beſonders verdient hervorgehoben zu werden die große
=weundſchaft der Bürger von Rüſſelsheim. Alle Wetturnerinnen
Rampfrichter wunden mühelos und ſehr gut i Freiquartieren un=
Bracht, Rüſſelsheim ſelbſt hatte reichen Flaggenſchmnk angelegt, ein
„is, daß das deutſche Turnen in Rüſſelsheim eine gute Pflegeſtätte
unden hat. Um 5 Uhr wurde die Siegerverkündigung vorgenommer
konnten in der Oberſtufe alle Turnerinnen, in der Unterſtufe 165
worgeſchriebene Mindeſtpunktzahl erreichen. Die Siegerinnen er=
Eichenkranz und Urkunde, ebenſo die Muſterriegen.
Nachfolgend die fünf erſten Siegerimnen der Ober= und Unterſtufe.
Oberſtufe: 1. Benz, Lisbet, Tgde. Darmſtadt 1846, 192 Punkte,
feter, Käte, Tgde. Darmſtadt 1846, 192 Punkte, 2. Völker, Marg., Tv.
zerau 189 Punkte, 3. Ritter, Gvetel, Tgde. Griesheim 186 P
u5
„te.
Jeubecker, Greta, Tgde. Sprendlingen 183 P., 5. Rüchert, Marie, Tgde.
armſtadt 1846 181 P.
Untevſtufe: 1. Schieferdechker, Luiſe, Tgde. Darmſtadt 1846 193
Liffelwann Marg., Tode. Beſſungen 193 P., 2. Hofferbert, Marie,
za. Darmſtadt 1846 192 P., 3. Traucvei, Kätze, Tgde. Darmſtadt 1846
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 2. Auguſt 1931.
Seite 5.
P., Kaffenberger, Magdal., Tv. Roßdorf 191 P., 4. Sturmfels,
a, Tgſ. Darmſtadt 186 P., 5. Ritſert, Marie, Tgſ. Darmſtadt 185 P.,
h. Marie, Tv. Groß=Gerwu 185 P
DDie Darmſtädter Turnerſchaft errung die folgenden
Un M
Ition
u Deif
reich,
der 9
e Beht. ut
tderW
Dberſtufe: 1. Benz, Lisbet, Tgde. 1846 192 P. Welter, Käte,
tr. 1846 192 P., 5. Rückert, Marie, Tgde. 1846 181 P., 8. Neudecker,
pre, Tgeſ. 175 P., 9. Schwarz, Marie Tgeſ. 174 P., 10. Buchhammer,
irna, Tgeſ. 173 P., 11. Sauer, Mathilde, Tgeſ. 171 P., 12. Schiefer=
Jar
err Elſe, Tgde. 1846 169 P., 14. Dieter, M
ha, Tgde. 1846 167 P.,
Menges, Philippine, Tade. Beſſungen 161 P.
nterſtufe: 1. Schieferdecher, Luiſe, Tgde. 1846 193 P.;
Uffel=
gen, Maxg., Tgde. Beſſungen 193 P., 2. Hofferbert,
46
Narie, Tgde.
3. Trwutwein, Käte, Tgde. 1846 191 P
turmfels, Berta,
zu
. 186 P., 5. Ritſert, Marie, Tgeſ. 185 P., 6. Leitk
uſer Anni, Tg
Den iſt
De.
eſugen 182 P., 7. Sturmfels, Anmi, Tgeſ.
MTffge Beſſungen 181 P., 8. Baumonn Glift Toeſ. Smite. Mar
9 P., Naas, Käte,
De. Beſſungen 179 P., 9. Mahr, Minna, Tgde. Beſſungen 178
fwutwein, Anna, Tgde. 1846 177 P., Schardt, Eliſe, Tgde. B=
P., 13. Dörſch, Adelheid, Tgde. Beſſungen 174 P., Sulzmann,
Wil=
elrnine Tgde. 1846 174 P., Darmſtädter Lisbet, Tgde. Beſſungen 174
nget
14. Feldmann, Marie, Tgeſ. 173 P., Weinehl, Anna, Tgde. Beſſu
aß alt 1
P., 15. Schäfer, Käte, Tgde. Beſſungen 171 P.,
ein, Friedel,
den ReiFFose. 1846 171 P., 16. Reh, Marie, Tgde. Beſſu
e 170 P., 17.
Loch=
un, Eliſabeth, Tgeſ. 169 P., Hinze, Marie, Tgde. Beſſungen
beiuhte k
Marg., Tgde. Beſſungen 169 P., 18. Dörſam, Anna, Tgde.
188 P., 19. Hofferbert, Gretel, Tade, 1846 167 P. D. Wagener
tr., Tgeſ. 166 P., 22. Schneider, Käte, Tgeſ. 164 P., Schubkegel.
Wil=
me, Tgeſ. 164 P., 26. Brüickner, Mathilde, Tgde. 1846 160 P.,
mann, Elſe, Tgde. 1846 159 P., 31. Schwab, Martha, Tgeſ. 155 P.
Mi, de ite 74 Kraft. Gertrude, Tgeſ. 149 P., 40. Hofmann, Marie, Tgde. 1845
Swert z A99 Pmkte.
Handel und
Es kann geſagt werden, daß das 2. Frauenwetturnen des
Main=
gteit einheAdein=Geues in allen Teilen gut verlaufen iſt, und werden wohl dadurch
iſtalteten
iſſem aufwärtsſtrebenden Zweig des deutſchen Turnens neue Freunde
H. M.
er Stadt UAy Gönner zugeführt worden ſein.
den Dienf
Kraftſport.
irden Blum=
Bei der am Sonntag in Mainz ausgetragenen
Kreismeiſter=
maft im Stemmen (2. Kreis des Auhletik Sportverbandes),
ſo=
ve des Jugendringes, gelang es der Kraftſportvereinigung
e.
18 95 wiederum unter ſtarber Konkurvenz ſchöne Erfolge zu erzielen.
Katalon/Brim Meiſterſchaftsſtemmen waren ſämtliche Gammeiſter vertreten wie:
ar bei Oberſtein, Hanau bei Fvankfurt und Darmſtadt. Sachſenhauſen
SSGeſelige yar nicht angetreten. Bei dieſer Konkurvenz gelang es der
Kraftſport=
moukg 1Aneinigug (obwohl bei Halbzeit nach der einarmigen Uebung mit 65
gekauf:
d. Geſamtgewicht noch zurück an 3. Stelle), überlegen ſich den
Kreis=
die Rüickehr
idelsflotte.
hm ſt. Boä
uin
werden.
Tonnen wIEnnnnanagnnagnnnnnennnannagananagananananannagnnnenn
erika=Liniz
pelgele!
STATT KARTEN.
e aben
meiſtertitel zu erwerben. Dies iſt umſo höher anzurechnen, als die
Mannſchaft noch durch Erſatz im Beicht=Mittelgewicht geſchwächt war.
Sie trat in folgender Aufſtellung an: Federgewicht: Berſch, Chriſt.
Leichtgswicht: Feldmann, Konrad. Leicht=Mittelgewicht: Wiener, Auguſt.
Schweres Mittelgewicht: Heß, Ludwig. Schwergewicht: Hanſel, Wilh.
Die Leiſtungen beim Stemm
r waren folgende: Darmſtadt 1445
Geſamt=
gewicht, Idar 1295 Geſamtgewicht, Hanau 1240 Geſamtgewvicht.
Außer=
dem gelang es noch in der Jugendabteilung, Klaſſe A, unter ſehr ſtarker
Beteiligung, durch Doſch den 2. Preis und Barowski den 5. Preis zu
erringen. Die Kraftfportvereinigung hat mit dieſen Erfolgen erneut
ge=
zeigt, daß ſie im Stemen wie im Wingen voll und ganz auf der Höhe
iſt, dem durch die Erwerbung des Meiſtertitels iſt ſie zur Austragung
der deutſchen Meiſterſchaft im Mannſchaftsſtemmen zugelaſſen. Näheres
hierüüber wird an dieſer Stelle noch bekannt gegeben. Weiter ſei an
dieſer Stelle an den am Samstag im Mathildenhöhſaal, Dieburger
Straße, ſtattfindenden Städtewettkampf Köln—Darmſtadt erinnert.
Schwimmen.
Am Sonntag veranſtaltete der 1. Mainzer Schwimmberein 01 das
Kreisſchwimmfeſt des Kreiſes V Süddeutſchland des Deutſchen
Schwimm=
verbandes, an dem ſich der Darmſtädter Schwimmklub Jungdeutſchland
* großem Erfolg beteiligte; 8 erſte und 1 zweiter Preis büldeten das
Ergebnis. Im Dwmenſchwimmen beliebig, 100 Meter, ſiegte Karola
mer in 1 Min. 34,4 Sek. Das Damenbruſtſchwimmen, 100 Meter,
gewvann Toni Bopf in 1 Min. 45½s Sek. Ebenſo gewann
Jungdeutſch=
lamd=Darmſtadt die Damenbmſtſtaffel 4X100 Meter, ſowie die
Damen=
lagenſtaffel 4X100 Meter. Die Gaudamenſtaffel, 3X100 Mtr. wurde dem
dau I. deſſen Staffel nur durch Darnſtädter Damen beſetzt war,
zu=
geſpr.
her. Erſte Preiſe errang Ev. Dingeldey im Seniorſeiteſchwimmen,
100 Meter, in 1 Min. 174/s Sek. (in dieſem Schwimmen ſchlug er den
deut=
ſchen Meiſter Meyer=Absberg mit 2 Längen) und im Seniorſeiteſchw., 200
Meter, in 2 M
53 Sek., eme Zeit, die um 1/s Sek. an die deutſche
Re=
eranreich
t. Werner Kalbfleiſch gewann das 2.
Seniorbrurſt=
men, 400 Meter, im 7 Mit
ſchwin
5½s Sek. mit großem Vorſprumg. Im
Damenrüchenſchwimmen, 100 Me
ter konnte Hali Müller in 1 Min.
542s Sek. als Zweite das Ziel erreichen. Das Waſſerballſpiel einer
kom=
bin.
ten Mannſchaft der 3 Mainzer Schwimmvereine gegem
Jungdeutſch=
land=Darmſtadt gewann letzteres mit 6:0 Torem.
* Turngemeinde Beſſungen 1865. Bei der am
Sonn=
tag in Dieburg aursgetvagenen Gauverbandsmeiſterſchaft im Fauſtball
er
jelte die A.=Mannſchaft (Meiſter des Mwin=Rheingaues) folgende
Refultate: Beſſungen-Birkenau 85:65 Bälle, Beſſungen—Groß=Zimmern
J6:98. Mit dieſen beiden Siegen qualifizierte ſich Beſſungen zum
Ent=
ſcheidungsſpiel gegem die ebenfalls in den zwei Vorſpielen ſiegende
imſchaft des Turnvereins Aſchaffenburg (Vertidiger des
Gauwer=
bandsmeiſtertitels). Wie vorauszuſehen war, lieferten ſich dieſe beiden
Nannſchaften einen äußerſt hartmäckigen Kampf; Ball wuf Ball kam
über die Leine, ſodaß oft minutemlang geſpielt wurde, ohne einen Ball
ausgehen zu
laſſen=
imen Ball vorzukommen. D.. dn. Se. in Sht hr
je normale halbſwindige Spielzeit endigte
unentſchieden mit 108:108 Bällen. Durch dieſes Ergebnis wurde eine
Spielverlängerung von 2 X5 Minuten erforderlich, die mit 94:27
Bäl=
len der glücklicheren Aſchaffenburger Mannſchaft den Sieg brachte.
Beſ=
ſungen iſt ſomit 2. Gauverbandsmeiſter und berechtigt, an den
meiſterſchaftsſpielen in Frankfunt teilzunehmen.
Das erſte Spiel in der neuen Spielzeit der Fußballabteilung
urngemeinde Darmſtadt 1846 gegen den Verein für
*.
gsſprele Fvankfurt a. M. endete wit dem hohen Sieg von 7:1
Toven zugunſten der Turnerelf. Bei Halbzeit ſtand das Spiel noch 2:0,
dann fanden ſich die Einheimiſchen beſſer zuſammen und konnten auch
gre Ueberlegenheit in 5 weiteren Toren zum Ausdruck bringen.
Frank=
rt ſtellte eine flinke Mannſchaft, die bis zuletzt ein offenes Spiel
vor=
für
rte, um ein gümſtigeres Reſultt hemauszuholen.
Duunverein Roßdorf. Bei dem in Darmſtadt
ſtartgefun=
denen erſten Verbandsturnfeſt des 2. Verbandes vom 9.
Mit=
tel=Rhein=Kreis der Deutſchen Turnerſchaft beteibigten ſich unſere Turner
und Turnerinnen an dem Wetrkampf uud konnten alle preisgekrönt
heim=
kehren. Es erhielten: Georg Tveupel den 7. Joh. Becker den 11., Georg
Münkler den 13., Fritz Feigk den 27. und Jean Lorenz den 37. Preis.
Ferner erhieltem unſere Turnerinnen Marie Kaffenberger den 11., Elſe
Günther den 23. Preis und den 3. Muſterriegen=Preis under
eitung
des 1. Turnwartes Heinrich Koop. Am letzten Sonntag beteilf
en ſich
unſere Turnerinnen an dem Gau=F
wwetturnen in Rüſſelsheim und
konnten wiederum ſämtliche Teilnehmerinnen preisgekrönt heimkehren.
Es erhirlten unter 160 Teilnehmerinnen (156 Siegerinmen): Marie
Kaf=
feicberger den 3., Lemhen Roßmann den 11., Elſe Grinther den 23., Marie
Meyer den 30., Luiſe Kaffenbenger den 37. und Gretchen Reiſinger den
42. Preis. Bei dem Vereinswetturnen errang unſere Muſterriege umter
Leitung des 1. Turmwarts Heinrich Koop den 2. Preis.
* Berlin 1. Aug. Den Großen Preis von Berlin für
Flieger gewann bei dem geſtri
Radrennen in dem von 40 000
Perſo=
nilie. Gerade heute ſei es notwendiger denn je, daß die weibliche Ju=
Großen Preis für Dauerfahrer Lewanow gewann.
Schluß des redaktionellen Teils.
Nur in Weissblechdosen Mk. 9 80 in Apotheken,
Dro-
gerien und einschl. Geschäften. Die Schriften: „Wie
ernähre ich meinen Säugling”” und „Ramogen für
ältere Kinder und Erwachsene”” kostenfrei. (1,7621
Deutsche Milchwerke, Zwingenberg (Hessen)
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Frankfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (1,6853) Sonntag 11—1 Uhr.
Wetterausſichten für Dienstag.
Heiter, trocben, wwarm, tvindſtill.
Kae
Haubtberſammlung der Bezugsgemeinſchaft Darmſtädter
Fein=
koſtkaufleute, abends 8 Uh
Hotel Prinz Carl.
Orpheum, Anfang 70 Uhr: Zapfenſtreich.
Großes Gartenfeſt im Saalbaugarten um 8 Uhr.
Konzerte: Bismarck=Diele um 8 Uhr. — Schuls Felſenkeller um
8 Uhr. — Reſtaurant Roſenber
g.
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und von 3—7 Uhr).
Kunſtpflege in Hefſen, Luiſenplatz 4. Sonderausſtellung Prof.
Hans v. Volkmann, Kansruhe, und Ferdinand Barth, Darmſtadt.
Täglich geöffnet von 10—1 und von 3—6 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 3. Auguſt.
Fortſetzung der Verſteigerung von Heeresgüt und
Bu=
weaumöhel im Schuppen Ecke Pallaswieſen= und Blumenthalſtraße,
nachmitdags 3 Uhr.
Verſteigerung Ludwigsplatz 8, nachmittags 3 Uhr.
antwortlich für den leitenden politiſchen Teil und für Feuilleton: i. V.
R!
iſche Politik und den übrigen Teil (auß r Sport, Handel und
ſe; für
Landwirtſchaftliches.
Max Stre
für Sport, Handelsteil und Landwirtſcha
es:
P
urt Mitfching; für den Apzeigenteil, Anzeigenbeilagen und Mitt
Geſchäftsleben:
daul Lange. — Druck und Veslag: L. C.
me=
d.
Bittich’ſche
Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt. — Für den redaktionellen Teil
be=
zu
Redaktion des Tagblatts
ſtimmte M
eilungen ſind
Etwaig
Honorarford
ungen ſind.
nachträgliche wer den nicht berückſichtigt.
Unver=
langte Manuſkrivte werben nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten
Familiennachrichten
he Staatsp.
mm geſandt
e Dampfer!
die untr
N
.
Die Verlobeng ihrer Tochter Maria
mit dem Polizei-Hauptmann Herrn
Werner Tauk zeigt an
Ernestine Zweigert
geb. Bühler.
Koblenz, Mozartplatz 4.
Meine Verlobung mit Fräulein Maria
Zweigert, Tochter des verstorbenen
Feldintendanten Herrn Hans Valentin
Zweigert und Frau Ernestine, geb.
Bähler, gebe ich bekannt
Werner Taut
Polizei-Hauptmann im Hessischen Minfsterium
des Innern, Abteileng Schutzpoltzef.
Darmstadt, Gutenbergstraße 56.
1*29948
nnannnnnanneagnnnnnnnanwi
*
Die Geburt eines strammen
Sonntags-Jungen zeigen
hocherfreut an
Wilhelm und Lini Adelberger.
Rückertstr. 27, z. Zt. Städt, Krankenhaus=
*29834
Rnnnd 9e
Für die uns anläßlich unſerer
Ver=
mählung erwieſenen Aufmerkſamkeiten 8
ſagen herzlichen Dank
Dr.=Ing. Walter Hahn und Frau
Gertrud, geb. Jaeger.
(*29827 (D
Sbssnnn
Todes=Anzeige.
Am 28. Juli, abends ½9 Uhr, verſchied
ſanft im Eliſabethenſtift
Fräulein
Bertha Schaub
Tochter des verſt. Stenerrats Ehriſt, Schanb
im 87. Lebensjahre,
*29865
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1921.
Die Beerdigung fand nach dem Wunſche der
Entſchlafenen in aller Stille ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 31, Juli, morgens ½3 Uhr,
ent=
ſchlief ſanft nach kurzem ſchweren Leiden
mein lieber Mann, iein guter Vater, unſer
Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Hget
Karl Mühlum
im 44. Lebenjahre,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Mühlum und Sohn
Wenckſtraße 11.
* 29791)
Die Beerdigung findet ſtatt Dienstag, den
2. Auguſt. nachmittags 4 Uhr, von der
Kapelle des Waldfriedhofes aus.
Nachruf!
Am 31. Juli 1921 verſtarb im Städt.
Krankenhaus zu Darmſtadt nach kurzer
Krank=
heit der Zivilangeſtellte der I. Abteilung
Heſſiſche Schutzpolizei
Karl Mühlum.
Derſelbe hat ſich in der Zeit ſeines Hierſeins
durch Pflichttreue und Zuvorkommenheit
bei der Beamtenſchaft ein dauerndes An=
(8794
denken geſichert.
Für die Beamten der I. Abteilung
Geſſiſche Schutzpolizei
Schröder, Polizeimajor u. Kommandant.
Todes=Anzeige.
Heute morgen 4½ Uhr iſt unſere liebe,
un=
bergeßliche Tochter, Schiveſter u. Schwägerin
Marie Flach
nach langem, ſchwerem Leiden im blühenden
Alter von 20 Jahren, ſanft dem Herrn
ent=
ſchlafen.
(8802
Die trauernden Hiuterbliebenen:
Familie Flach.
Darmſtadt (Schwanenſtr. 41), den 1. Aug. 1921.
Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag
um 2½ Uhr vom Portale des Waldfriedhofs
aus ſtatt.
Zentralverband der
Gaſthausange=
ſtellten :: Ortsgruppe Darmſtadt
Todes=Anzeige,
Allen Kollegen und Freunden hierdurch
zur Mitteilung, daß unſer altes, treues Vor=
(*29954
ſtandsmitglied
Karl Mühlum
nach ſchwerer, überſtandener Operation am
Sonntag morgen ſanft entſchlafen iſt.
Die Beerdigung findet am Dienstag,
nachm. um 4 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
J. A.: Schmitt.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß meine liebe
Frau, unſere treubeſorgte Mutter, Schweſter,
Schwvägerin und Tante
Frau
Liſette Spieß
geb. Sterlepper
heute abend 11 Uhr, im Alter von 39 Jahren /8
von einem kurzen ſchweren Leiden durch
einen ſanften Tod erlöſt wurde,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Franz Spieß und Kinder.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
ſowie die zahlreichen Blumenſpenden bei dem
Ableben unſerer lieben Verſtorbenen
Frau Dorothea Himmler
geb. Paſſet
ſagen wir allen, insbeſondere den
Kranken=
ſchweſtern der Martinsgemeinde, ſowie allen
denen, die ihr während ihrer Krankheit
hilf=
reich zur Seite ſtanden, ferner Herrn Pfarrer
Lohfink für ſeine troſtreichen Worte am Grabe,
unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1921.
(8780
Darmſtadt, den 31, Juli 1921,
Feldbergſtr. 97, I.
(*29930
Die Beiſetzung findet Mittwoch, 3. Auguſt,
nachmittags 4 Uhr, vom Portale des
Wald=
friedhofes aus ſtatt.
**
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute Morgen entſchlief ſanft im 65 Jahre (/
ihres arbeitsreichen Lebens meine liebe Frau,
unſere unvergeßliche Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin /
und Tante
Frau
Rebekka Bauer
geb. Teibold.
3
Die trauernden Hinterbliebenen.
J. d. N.: Franz Bauer.
Ueberan, den 1. Auguſt 1921. (8792 R7A
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
3. Auguſt, nachmittags 3 Uhr, ſtatt.
Fahk
empel
anzeh
Süddeutsche
Gravier-Anstalt
für die gesamte industrie
DARMSTABT
Liebfrauenstr. 50
Fernruf 2613
8625a
Kleines
graues Kätzchen
ſchwarz geſtreift, abhanden
gekommen. Wiederbringer
Mk. 50.— Belohnung.
Abzugeben beim
Haus=
meiſter, Rheinſtraße 25,
(*29907
Seitenbau.
Hellbr Zwergpinſcher
mit Narben, auf Bijon
hörend, Sonnt. Abd. Nied.
Ramſtädterſtr. abh. gekom.
Geg Bel abzug.
Artillerie=
ſtraße 3. Vor Ankauf wird
(*29899
gewarnt,
Defekte Schuhe
aller Art werden mit dem
beſten Kernleder geſohlt
und gefleckt. Nur bei
Kirchſtr. 10
Rubin/gaden). (8114a
trocken, ofenfertig, gehackt,
frei Haus, jedes Quantum
per Zentn. 17 Mr. (8706a
Johaunes Schäfer
Tel. 1505. Beſſungerſtr. 82.
Geld. Damen=
Uhrenarmband
Sonntag morgen von
Wil=
helminenſtraße nach der
Bahn verlorengegangen.
Gegen hohe Belohnung
29955
abzugeben
Wilhelminenplatz 12.
Verloren
am 1. Auguſt 1921 eine
Damen=Armbanduhr
Tulaſilber,
RückſeiteMono=
gramm E. L. Abzugeben
gegen Belohn. (*29949
Viktoriaplatz 12. 1. St.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 2. Auguſt 1921.
Nummer 211.
8
Hanbelstell bes Darmtädter Tauokatte-
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 1. Anguft.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtndt.
Die Börſe eröffnfete in foſter Haltung. Die höheren Deviſenkurſe
verurſachten wieder Steigerungen auf faſt allen Gebieten. Am
Mon=
tanmarkte waren Deutſch=Luxemburger ſtark begehrt, auch Buderus,
Mannesmann und Phönix zogen an. Chemie=Werte ſtanden unter
Bevorzugung von Scheideanſtalt zu höheren Kurſen im Verkehr. Die
Schiffahrtswerte konnten ihren letzen Stand nicht behaupten.
Elektrizi=
tätswerte wurden ungefähr zu den letzten Kurſen umgeſetzt. A.E.G.
notierten etwas höher. Necht lebhaft geſtaltete ſich das Geſchäft im
Freiverkehr. Chemiſche Fabrik Brokhues ſtiegen bis 455.
Dampfkeſſel=
fabrik Rodberg wurden bis 500 genannt, Darmſtädter Motoren bis 212.
Größeres Intereſſe beſtand für Kaſſeler Faß= und Ludw. Ganz=Aktien.
Der Einheitsmarkt uar feſt. Höher notierten u. a. Karlsruher
Ma=
ſchinen Ludwigshafener Walzmühle, Eßlinger Maſchinen.
Feſtverzins=
liche Werte waren wenig verändert.
Frankfurter Abendbörſe vom 1. Auguſt.
w. Der Markt der unnotierten Induſtriewerte hatte weiter bei
leb=
haftem Geſchäft Kursaufbeſſerungen aufzuweiſen. Beſonders fanden
Kaſſeler Faß bei anziehendem Preiſe 775—780 reges Intereſſe.
Mans=
felder Kuxe waren mit 5225 im Verkehr. Es wurden ferner genannt:
Benz B6. 237, Chem. Broklins 445, Wolf Bukau 460. Gefragt waren
Julius Sichel 600 605. Der Einheitsmarkt zeigte wieder
Hauſſeſtim=
mug. Lebhaſte Nachfrage beſtand für Luxſche Maſchinenf. Spinnerei
Gittlingen, Lokomotivf. Krauß, Löwenbräu Minchen, Zuckerf. Offſtein,
Karksruher Maſchf.,
Schnellpreſſe Dresden und Riedinger Maſchf ſetzten
ihre Aufwärtsbewegung fort. Filzfgbrik Fulda 370, ſtiegen 10 Proz.,
Spinnerei Hammevſon 585, plus 5 Proz,, feſt lagen Hapag, welche auf
775 plus 3 Proz. In Montamaktien zogen Buderus 8, Rheinſtahl 7.
Deutſch=Luxemburg 4 Prozent an. Elektroaktien lagen ruhig, aber gut
behauptet. Bergmann gewannen 4 Prozent. Scheideanſtalt, welche ge=
ſucht blieben, ſtellten ſich auf 712, neue 695, Chem. Albert 650 plus 6,
Zuckerfabrik Offſtein kamen mit 495 zur Notierung. Chem. Ultramin bei
lebhafter 385, Eiſenwerk Metzer ſtiegen auf 625, Luxſche Induſtrie wurden
mit 345 rationiert plus 20 Prozent. Die Abendbörſe feſt, bei lebhaften
Umſätzen.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 1. Auguſt in Zürich 7,55 (vor
dem Kriege 125,40) Franben. Amſterdam 4,03 (59,20) Gulden
Ko=
penhagen 8,40 (88,80) Kronen, Stockholm 6,10 (88,80) Kronen,
Neu=York 1,94½ (23,80) Dollar, Paris 16½ (125,40) Franken.
w. Leviſenmarkt. Frankfurt a. M., 1. Aug.
Geld Furf—
Brief Verafe
Geld / Krief Nige
Geld‟ Brief f
Geld Briel Antw.=Bruſſ.)
Holland ...
London ...
Paris ..."
Schweiz . ..
Spanien
Italien ..
iſſab.=Op.
Länemark, I1.
3os i0
16. 9
1321.10/1
26.40
3989 24981,
6181
1323.90
91028,6d
340.40 40
753
121821,
8 20
55
2i8
7.601
1103390
349.10 53350
12487
2888
1795
1323,40
338.90 Norwegen.
Schweden
Helſingfors
New=York.
Wien ſaltes)
D=Oeſt. abs
Budapeſt .
Prag:... NI0SLEIT
1848.30
123.30
o6-
9.48—
81.98—ſo
10280 153350
1
50S
Dre
959—
21.98—
103.20 He45.
—
9.6017
20.851,/2
101.80 NIDTSBDNDBI.I
0sf- g0 86—
—
9.64½
120.,8
10223 2is701 1221341 1223.70 1246.30
Von den Produktenmärkten.
H. Mannheim. 1. Aug. (Pviv.=Tel.) Auf dem heutigen
Pro=
dubtenmarkt war die Tendenz unverändert feſt. Die amtlich notierten
Preiſe lauten per 100 Kiülogramm, Waggon frei Monheim: Deutſcher
Weizen, Auguſtlieferung 490—500 Mk., deutſcher Roggen 360—390,
Futtergerſte, Verteilungspreis 400 Mk.
Wintergerſte 390—400 Mk.,
Mais, gelber 325 inländiſche Erbſen 375-
400, Futtererbſen 25—300,
Wieſenheu 150—170. Rotkleeheu 180—195
Preßſtroh 50—65, Bundſtroh
50—65, Biertreber 220, Reis 600—800, Raps 585.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 1. Auguſt.
ungünſtige Wirkung der bisherigen Trochenheit macht ſich beſonderss
Futtzermitteln bemerkbar. Das iſt unter Berückſichtigung des ungunſtii=
Standes der Valuta recht unerfreulich, da wir auf eine gewiße Einf
aus dem Ausland angewieſen ſind. Sehr geklagt wird über das Woch
tum der Kartoffeln, die unter der Trockenheit leiden. Es zeigte ſich
heute größene Zuwüickhaltung in Getreidefrüchte. Gerſte iſt geſuchte
Hülſenfrüchten lauten die Forderungen wieder höher. Die Kaufluſt g
Futtermitteln erhöht ſich. Weiter begehrt ſind Delkuchen. Reis Io
Nach Herbſtſämereien, beſonders aber zur Nachzucht, beſteht rege K.
luſt. Rauhfuttermittel erfuhren weitere Preiserhöhung. Heu anziel
Stroh ruhiger. Das Gefchäft lag weniger belebt, da die hohen Faut,
rungen zur Zurückhaltung Anlaß geben.
Nichtamtlich ließen ſich folgende Notierungen feſtſtellen: Alless
Mark pro 100 Kilogramm: Auslands=Weizen 500, Noggen 350 9s
250—255 Weizenmehl 725, Inlandserbſen 430—450, Viktorigerbſem.5
bis 550, Rangvonbohnen 260—M0, Heu 80—83, Stroh 60—64.
* Berlin, 1. Aug. Produktenbericht. Mit der
an=
nend erneut einſetzenden Hitzperiode und der dadurch verſtärkten Ber=)
niſſe für die Futterverhältniſſe hingen in der Hauptſache die heute ?
Produktenmarkt erfolgten weiteren Preisſteigerungen zuſammen.
ſonders feſt lag Noggen, der ſeit einigen Tagen für auswärts und 9
beſonders für die Hauptweizen= und Gerſtengebiete gekauft wird. W
ſcheinend handelt es ſich dabei um Käufe der Landwirtſchaft, die dem
geſchafften Roggen auf ihre Umlage abliefern will, um damit W=4
und Gerſte, für die ſie im freien Verkehr weſentlich höhere Preiſe
kommt, als ſie für Roggen zahlt, frei zu bekommen. In Hafer iſt
jetzt noch bei hohen Forderungen wenig Verkehr. In Hülſenfrüchte,
das Geſchäft bei unverändert, hohen Preiſen in neuer Ware
gering.
Frankfurter Kursbericht 1. Auguſt 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Berliner Kurſe.
Staatspapiere.
5½ Reichsanleihe. . . . . . .
45
......"
3½%
......."
80.
......"
4½%IV.u. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.—IK
Sparprämienanleihe ....
25 Preuß, Konſols .....
....."
3½%
30
4B Bad. Anl, unr. 1935
v. 1907..
36%
49 Bahern Anl. ... . . ..
3½
......."
42 Heſſen unk, 1924,. ..
3½% „........."
32
......
4% Württemberger .....
Ausländiſche.
52 Bulgar, Tabak 1902.
13% Griech. Monopol.,
½% Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918.. .. . . .
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914.. . . . . . . ..
42 Oeſt. Goldrente. . . . .
einheitl. Rente.
42
4% Rum. am. Rente v. 03
4½%
% „ Goldrente v. 13
konv.
„ am. „
v. 05
3 Türk., Admin. v. 1903
(Bagdad) Ser. I
9
v. 1911,8ollanl.
½½ Ung, Staatsr. v. 14
475
„ Goldrente. . . 52,50
Kronenrente.
9o. 7. 1. 8. 36 250 15 R 39 3 50 7225 80 z3. 71. 60,10 80 55,60 5662, 75,7: 65. 63 3
*8 2. 61,50 53,— 5e75 — 75.— 395.—
— 22.— 22.— 26.— — 53.— *
— 158.—
— 27,10 — 1u.,25 W50 87.— 89. 60, 61,— 52,50 26.— 2.—
Maeraiſcſe
65 Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
Mexik Goldv. 04,ſtfr.
42
konſ. inner. . . .
Geſe
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfr..
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3% Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
43
v. 1883.
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337 Darmſtadt v. 1905.
Frankfurt v. 1813....
3323
v. 1903. . .
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Darm=
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(st. 8776
Darmſtadt, den 26. Juli 1921,
Der Oberbürgermeiſter.
Bauarbeiten.
Die Glafer=, Schreiner= und
Beißbinder=
arbeiten bei Errichtung eines Arbeiterwohnhauſes
für das Stadtgut Gehaborner=Hof ſollen vergeben
werden.
Die Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Grafenſtr. Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Samstag, den 6. Ang. 1921,
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
(St8753
Darmſtadt, den 30. Juli 1921,
Städtiſches Hochbauamt.
Großherzogliche Haus=und
Vermögens=
verwaltung zu Darmſtadt.
Am 1. Juli d. Js. iſt der Chef der
Großherzog=
lichen Kabinetts=Direktion, Seine Exzellenz der
Wirk=
liche Geheimerat von Römheld, in den Ruheſtand
getreten.
S. K. H. der Großherzog haben hierauf verfügt,
daß die bisherige Kabinetts=Direktion aufgelöſt und
die Geſchäfte derſelben mit denen des
Hofmarſchall=
amtes unter derBezeichnung: „Großherzogliche Haus=
und Bermögensverwaltung” vereinigt werden.
Mit der Leitung der Geſchäfte dieſer Behörde
wurde Herr Hofmarſchall Kuno Graf von
Harden=
berg betraut.
Die Großherzögliche Haus= und
Vermögens=
verwaltung beſtehr aus folgenden Abteilungen:
I. Vermögensverwaltung,
II. Haus= und Perſonalverwaltung;
III. Kaſſeverwaltung.
Die Großherzögliche Haus= und
Vermögens=
verwaltung eröffnet ihre Geſchäfte am 1. Auguſt /Aetstgscooo
d. Js. Von dieſem Zeitpunkt an ſind alle Schreiben,
welche die Großherzogliche Verwaltung betreffen,
an dieſe Stelle zu richten.
(8799
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Mittwoch, den 3. Auguſt, nachmittags 3 Uhr,
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