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184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
dmmmer 207
Freitag, den 29. Juli 1921
)ie Kriegslage auf dem
griechiſch=
türkiſchen Kriegsſchauplatz.
Von Oberſt Immanuel.
8. Es iſt nicht ganz einfach, ſich aus den
widerſprechen=
athrichten über die griechiſch=türkiſchen Kämpfe in
Klein=
ſichſein, klares Bild zu machen und wenigſtens in großen Zügen
ſichliche Kriegslage zu erkennen. Beide Parteien ſind
d beſtrebt, die Dinge ſo günſtig als nur irgend möglich
ſigene Seite hinzuſtellen, um die Welt für ſich zu
gewin=
ad das eigene Volk über die Ausſichten auf einen guten
ſut zu beruhigen. Eins ſteht feſt, nämlich, daß von
Ver=
a)lungen zurzeit keine Rede mehr iſt, ſondern, daß man von
Seiten ernſthaft zu den Waffen gegriffen hat und mit
MSToſer Entſchloſſenheit um die Entſcheidung kämpft.
ſh- Mai 1921 begann die griechiſche Offenſive. König
brantin, der von den Balkankriegen 1912/13 her als ein
äger und geſchulter Feldherr bekannt iſt, hat die Führung
Mßeres ſelbſt in die Hand genommen und wird von dem
fflleur klugen und tüchtigen Generalſtabschef Dusmanis
uſterttt. Er hat ſeine Schule in Deutſchland gemacht und iſt
ſty m den genannten Balkankriegen hervorgetreten. Die
tes griechiſchen Heeres iſt nach den letzten Aufſtellungen
Aysiehungen vom Frühjahr 1921 auf Grund des neueſten
MütfBtes mit 400 000 Front= und 100 000 Etappentruppen in
Buar: zu ftellen, was allerdings die Höchſtleiftung bedeutet.
aücllich kommen für die Kriegführung in Kleinaſien rund 15
trmm mit zuſammen 225 000 Mann Frontkämpfern in Be=
Der Reſt wird für den Verbindungsdienſt, für die
Be=
ſt Thraziens und für Erſatzzwecke gebraucht. Zweifellos
B jechenland ſtarke Reſerven und kann auch noch einen
müßsrieg überdauern. Es iſt nicht zu verkennen, daß ſich das
ridſäh. Heer ſeit den Balkankriegen ſehr ausſichtsreich
ent=
wichſüntt. Der Geiſt des Heeres iſt ein guter. Es verfügt über
mstſhenides und genügſames Mannſchaftsmaterial und wird,
gaße auptſache iſt, von Vaterlandsliebe und Begeiſterung
0 mationale Aufgabe des Hellenentums getragen. Der
Heiun Kleinaſien iſt volkstümlich und hat die Kräfte
Grie=
mſchs in der Tiefe erregt. Freilich ſtellen ſich den griechiſchen
Aſa politiſche Hinderniſſe entgegen, die für ein ſo kleines
ſſen nicht ſo leicht zu überwinden ſein werden. Es gilt,
ſchir licn die Macht des Nationaltürkentums zu bezwingen,
nüße mich die Gegnerſchaft Frankreichs und Italiens
hieensfen, die in Griechenland einen unbequemen
Mitbewer=
ber Trient ſehen. Hinter Griechenland ſteht nur
Großbritan=
niertars, den griechiſchen Feldzug in Kleinaſien durch Geld und
Waflfäitferungen ſtützt.
i wenig geklärt iſt die militäriſche Leiſtungsfähigkeit der
Natlſialürken. Die Türken, ſoweit ſie unter dem Einfluß
Ke=
naſlſiehen, ſich alſo außerhalb der Sultansregierung von
Romſfttiriopel befinden, ſind das einzige Volk, das die
Stäycud den Aufſchwung in ſich fand, ſich gegen die
Vernich=
ungPmd Zerſtückelungsbedingungen der Entente aufzulehnen
und ber bis aufs Letzte zu kämpfen, als ehr= und ruhmlos zu
enddA Niie anatoliſchen Türken haben hierbei das Glück gehabt,
n Hcerl und ſeiner Gefolgſchaft tatenfrohe Männer zu finden,
die Weiſſtanden haben, was das einſt ſo mächtige deutſche Volk
nichte rmochte, nämlich das Volk in ſeiner Tiefe zu entfeſſeln
dim Kampfe für die Wahrung der nationalen Würde und
freil/y fortzureißen. Hier ſieht man, was der Einflußder
Beybinklichkeit vermag. Das Nationalheer Kemals wird
V400 Mann angegeben, was uns ſehr hoch berechnet
er=
heitſhiel bſt wenn der Volksheld die letzten Hilfskräfte
beige=
n. Kemal arbeitet mit großen Zielen, denn obwohl er
U0 Bat durchaus nicht kommuniſtiſch iſt, ſo hat er
9M8Wernunftsgründen enge Beziehungen mit Moskau
99Spſ=, um Waffen und Truppen mohammedaniſchen
Glau=
engEs Sowjetrußland zu erhalten. Er hat ſeine Beziehungen
Dimſteihen der franzöſiſchen farbigen Truppen in Cilicien
nd Weien ausgeworfen, mit den Nationaliſten in Perſien
Malhaniſtan Verbindung aufgenommen, um praktiſche
ud Ahälliſche Unterſtützung im Kampfe gegen Griechenland zu
ſſchun, den er im Geiſte der nationaltürkiſchen
eMMämdigkeit führt.
derzeitige Kriegslage hat den Griechen, wie auch nach
Lichten Kemals nicht mehr bezweifelt werden kann, an=
Woße Erfolge gebracht. Am 19. Juli durchbrach das grie=
Wentrum mit vorgenommenem rechten Flügel nach mehr=
2 hämpfen die türkiſche Front Afiun Karahiſſar=
W ic und ſchnitt hiermit die Lebensader der Kemaliſten,
enh ahn Ismid=Konia=Adana durch. Am 21. Juli wurde
MSGhehr der Gabelpunkt der Bahn, nach Angora, er=
2he Verluſte der Türken bei Kutahia wurden allein auf
Etiäder liegt. Angeblich ſoll gem
TgM mach Siwas, 350 Kilometer
weiter oſtwärts, verlegt
Briechiſche Feldzugsplan bezweckte ſomit die
Durch=
ſer Verbindung Angoras mit Ismid und mit
Kon=
eh, was mit der Erreichung von Eski Schehr gelun=
Deie Nationaltürken hatten ihre Hauptmacht im Norden
heſtt, um über Ismid auf Skutari=Konſtantinopel vorzu=
und hiermit auf die Sultansregierung einen Druck aus=
„Bugleich gingen ſie längs der Marmaraküſte von Js=
Vruſſavor mit der Abſicht, die Griechen von Norden
uhafaſſen und von Smyrna abzudrängen. Gegen dieſe
Aewegung hat die griechiſche Nordgruppe eine Stellung
eitie Bilodjik=Gemlik eingenommen, in welcher
a bis jetzt erfolgreich decken konnte und die große
An=
nggung des griechiſchen Zentrums auf Kutahia=Eski
rmiöglicht hat.
dar griechiſche Sieg bei Kutahia=Eski Schehr wirklich
hichlagender Bedeutung und tatſächlich von nachhaltiger
ſſo laufen die Türken bei Ismid Gefahr, abgeſchnitten
*m. und haben keinen anderen Ausweg als den ſofortigen
in: öſtlicher Richtung. Es ſei denn, daß ſich Kemal ſtark
Fau ic,, von Norden her ſelbſt angriffsweiſe, gegen das
:Zentrum vorzuſtoßen und es in ſeinen Verbindungen
Anna zu bedrohen. Es liegen Anzeichen dafür aus den
ſeigen Meldungen vor, daß Kemal deshalb den Rückzug
ya angetreten hat, um die Griechen in die Falle zu
ſiee alſo nach dem Innern Kleinaſiens zu ziehen, um ſie
allein, wie bereits angedeutet, von Norden, ſondern
Der Richtung von Konia gegen Afiun Karahiſſar hin
von Süden her zu umfaſſen und ihnen auf ſolche Art den
Unter=
gang zu berekten. Die Folgezeit wird beweiſen, ob König
Kon=
ſtantin ſich mit den Erfolgen bei Kutahia=Eſki Schehr begnügt
und ſtehen bleibt, oder ob er ſein Heer für ſtark genug hält, den
Marſch auf Angora unter Deckung beider Flanken fortzuſetzen.
Die eigene Kraft Griechenlands und die von England gewährte
Unterſtützung werden dafür entſcheidend fein, ob Griechenland
in der Lage iſt, dieſe hohe Kraftprobe gegen einen ſtarken und
zum letzten Kampf entſchloſſenen Feind zu beſtehen.
Die Hungersnot in Rußland.
Es wird uns geſchrieben: Aus Rußland erſchallt der große
Hilferuf. Das Land, das unter der Mißwirtſchaft ſeiner
bol=
ſchewiſtiſchen Regierung ſchon ſeit Jahren hungert, wird von
der größten Hungerkataſtrophe in ſeiner Hungergeſchichte bedroht.
Eine furchtbare Dürre hat die Ernte in einem großen Teile
Ruß=
lands, insbeſondere im zentralen und ſüdlichen Rußland,
ver=
nichtet. Millionen von Menſchenleben ſtehen in Gefahr. Ein
Unglück ſondergleichen bricht über Rußland hevein.
Rußland ſchreit nach Hilfe. Der Hilferuf ergellt in eine Welt
der Sorgen und der widerwärtigſten Kämpfe hinein: in die
Welt des oberſchleſiſchen Verbrechens, der brutalen franzöſiſchen
Willkür, der engliſchen Geſchäftemacherei, der amerikaniſchen
Dollar=Ichſucht, der verzweifelten deutſchen Ohnmacht. Trotzdem
ſteht die Welt erſchüttert da, ahnend, daß inmitten der
Pro=
bleme von Haß und Gier und Machthunger und Rachfucht ein
neues Problem erſchienen iſt. Es iſt vielleicht bezeichnend, daß
es der Dichter Maxim Gorki war, der den ruſſiſchen Hilferuf in
die Welt hinausſandte, und daß der Dichter Gerhart Hauptmmn
es war, der zuerſt als Deutſcher, vor allen anderen Führern der
ziviliſierten Welt, die Hilfsbereitſchaft ausſprechen zu dürfen
glaubte. Der Amerikaner Hoover hat an die amerikaniſche Hilfe
die Bedingung gekmüpft, daß die noch in Rußland gefangen
ge=
haltenen Amerikaner freigelaſſen werden müßten. Frankreich
ſchweigt. England ſchweigt.
Es fällt uns Deutſchen vielleicht ſchwer, für Rußland die
große Menſchenliebe aufzubringen. Die Sowjetregierung iſt
ver=
antwortlich nicht nur für eine fürchterliche Zerſtörung von
Men=
ſchenleben und Wirtſchaftswerten in ihrem eigenen Lande,
ſon=
dermn ſie iſt auch verantwortlich für die Zerſtörung von vielen
Tauſenden von Memſchenleben und von ungeheuren
wirtſchaft=
lichen Werten in Deutſchland. Seit vielen Jahren hat der klar
denkende Deutſche erkannt, daß die furchtbarſte Gefahr der
Bol=
ſchewismus war. Es mag aber geſagt ſein: Angeſichts dieſer
ungeheuren Not in Rußland iſt es Pflicht des Deutſchtums, das
arme ruſſiſche Volk nicht unter den Sünden ſeiner
bolſchewiſti=
ſchen Führerſchaft leiden zu laſſen. Die ruſſiſche Hungersnot iſt
eine menſchliche Angelegenheit der ganzen Welt. Praktiſche
Er=
wägungen, ob Hilfeleiſtung die Unterſtützung des Sowjetfeindes
der Menſchheit bedeuten könne, miſſen ganz ausgeſchaltet
wer=
den. Nicht um die Bolſchewiſten handelt es ſich, ſondern um das
Leben von Millionen von unſchuldigen Menſchen. Letzten Endes
iſt die Entwicklung der ruſſiſſichen Verhältniſſe eine innere
ruſ=
ſiſche Angelegenheit, trotz ihrer Weltbedeutmg, und nur aus
Rußland ſelbſt heraus kann eine durchſchlagende Niederlage des
bolſchewiſtiſchen Prinzips kommen. Die Sowjetregierung wird
mit oder ohne Welthilfe die Konſequenzen ihrer Mißwirtſchaft
zu kragen haben. Hungersnotzeiten ſind keine Zeiten für
politiſche Erwägungen. So mag feſtgeftellt ſein, daß aus
weiten Kreiſen des deutſchen Volkes, die den Bolſchewismus bis
auf das Letzte bekämpfen und die Sowjetregierung als
furcht=
baren Menſchheitsfeind betrachten, die tatkräftige Hilfe für das
arme ruſſiſche Volk mit allen Kräften unterſtützt werden wird.
Der Gedanke, daß durch die Hungersnotkataſtrophe, durch das
Sterben von Millionen die bolſchewiſtiſche Herrſchaft geſtürzt
werden kann, iſt deutſchen Denkens unwürdig. Nicht um die
Sowjetregierung handelt es ſich hier, nicht um die wewigen
herrſchenden Männer in Rußlaud, ſondern es handelt ſich um
Millionen von Menſchenleben. Es darf erwartet werden, daß
alle deutſchen Kreiſe der ruſſiſchen Not ihre Hilfe nicht verſagen.
Lebensmittel kam Deutſchland kaum entbehren; aber
Deutſch=
land kamm Aerzte ſchicken und Arzmeiem und Organiſatoren. Das
muß Deutſchland. Denn dieſer ruſſiſche Hunger iſt eine
Welt=
angelegenheit. Dieſe ruſſiſche Hungersnot mag der Menſchheit
den Anſtoß geben, mit menſchlichen Herzen tiefſte Not zu
be=
trachten und nicht mit politiſchem Gehirn. Dann mag es
viel=
leicht ſogar geſchehen, daß in der brutalſten Periode der
Welt=
geſchichte die Menſchen wieder einmal lernen und die Völker,
auf ihr Herz zu horchen. ...
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die deutſche Hilfeleiſtung im der
ruſſiſchen Hungersnot eine Stärkung der
Sowjet=
regierung nicht bedeuten darf.
Es iſt auch ſelbſtverſtändlich, daß die deutſchen Gefangenem
in Rußland ſofort mit Einſetzen der Hilfsaktion zurück in die
Heimar geſchickt werden müſſen. Im übrigen iſt die Hilfeleiſtung
ſicher eine Angelegenheit des deutſchen Roten Kreuzes. Das
deutſche Rote Kreuz wird in dieſem Samariterdienſt vom ganzen
deutſchen Volke unterſtützt werden. Es handelt ſich hier um eine
Menſchheitstat. Mögen deutſche Kommoniſten und Bolſchewiſten
das ruſſiſche Elend parteipolitiſch ausnützen — die deutſchem
Feinde, die bitteren deutſchen Feinde des Bolſchewismus werden
nur helfen. Das iſt Sache des Herzens.
Franzöſiſch=polniſche Intrigen.
Am 4. Auguſt wird endlich den Oberſte Rau in Paris
zuſam=
menkommen, um die oberſchleſiſche Frage endgültig zu löſen. Die
Franzoſen ſuchten einen Entſcheid, wenn überhqupt einer
zu=
ſtandekommt, ſoweitz wie möglich hinauszuſchieben, damit ſie
unterdeſſen ihre mit den Polen geplante Verſchwörung in die
Tat umſetzen konnten. Die Franzoſen machen gar kein Hehl
dar=
aus, daß ihnen alles daran liegt, Oberſchleſien ganz polniſch zu
machen. Das Ergebnis der Abſtimmung, nach dem auf Grund
des Verſailler Friedensvertrages Oberſchleſien ganz deutſch
blei=
ben müßte, iſt ihnen gleichgültig. Aber durch England und
ſchließlich auch Italien haben ſie auf ihrem Gewaltwege
Hem=
mungen erlitten. Zwar ſetzen ſie ihre unſinnige
Truppenver=
ſtärkung in Oberſchleſien durch, aber eine diplomatiſche
Nieder=
lage haben ſie doch erlitten, und ſo kann und ſoll nun wirklich
allen Ernſtes über die Regelung der oberſchleſiſchen Frage in der
nächſten Sitzung des Oberſten Rates beraten und beſchloſſen
werden.
Es gilt jetzt für die franzöſiſch=polniſche Allianz, die kurze
Zeit noch auszunutzen und Deutſchland zu reizen. Das ſoll
wie=
der einmal das Karnickel ſein, das angefangen hat, und ſo wird
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Bankanz. 1.00 M., Reklamezeile (98mm breit)2.80 M.
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Agenturen u.Anzeigenerpeditionen. Im Falle höherer
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Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtlicher Beitre bung fällt jeder Rabatt weg.
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mit allen möglichen Intrigen und Rankünen gearbeitet, um die
Deutſchen ſchon dorher ſchuldig zu machen. Der vierte
Polen=
auſſtand, der ſchon lange angekündigt iſt und ſicher auch nicht
ausbleiben wird, ſoll zum mindeſten ſeine moraliſche, vielleicht
auch völkerrechtliche Begründung bekommen. Und ſo ſind jetzt die
franzöſiſch=polniſchen Vorbereitungen in vollem Gange. Das
gefährliche Spiel hat begonnen, um zu dem Gewalthieb vor Los
auszuholen. Zwar hat der franzöſiſche Geſandte in Warſchau,
Panafieu, auf höhere Anordnung die Polen vor Gewalttaten im
Oberſchleſien warnen müſſen, aber er hat dieſe Warnung ins
ganze Gegenteil umgeſetzt, indem er in beruhigender Weiſe
hin=
zufügte, daß Frankreichs Beſtrebungen darauf gerichtet ſeien,
Polen alle diejenigen Teile Oberſchleſiens zu verſchaffen, in
denen bei der Volksabſtimmung eine polniſche Mehrheit erzielt
worden ſei. Alſo zum hundertſten und aberhundertſten Male
ein Hinweis auf franzöſiſche Unterſtützung. Dieſes Verſprechen
wird natürlich trotz aller Warnungen die Polen erſt recht
an=
griffsluſtig machen und ſie ermutigen, noch vor der Oberſten Rat=
Sitzung, die womöglich zu ihren Ungunſten ausfallen könnte, ſich
gewaltſam Oberſchleſiens zu bemächtigen. Um ſchon vorher dem
Oberſten Rat Grund zu geben, gegen die Deutſchen
eingenom=
men zu werden, gilt es, dieſe ſo bis aufs Blut zu reizen, daß
fie bei einem neuen polniſch=franzöſiſchen Angriff ſich
notgedrun=
gen zur Wehr ſetzen, alſo nach polniſch=franzöſiſcher Logik den
Streit begonnen haben. Dann hat Frankreich ein moraliſches
und politiſches Recht, das Ruhrgebiet zu beſetzen, und Polen,
Oberſchleſien nicht wieder zu räumen. Und um ſchon im voraus
die Deutſchen als neue Kriegsverbrecher hinzuſtellen, arbeitet jetzt
die franzöſiſche Preſſe mit Hochdruck und ſucht den Nachweis zu
führen, daß eine große geheime deutſche Verſchwörung beſtehe.
Der nationaliſtiſche Heißſporn, der frühere Kriegsminiſter
Le=
febre, hat jetzt im Journal gefälſchte deutſche Dokumente
ver=
öffentlicht, in denen nachgewieſen wird, daß die Führer der
Orgeſch einen neuen Gewaltſtreich in Oberſchleſien vorbereiten.
Wie kläglich aber dieſe Dokumente gefälſcht ſind, geht daraus
hervor, daß dieſe Schriftſtücke von einem
Bereitſchaftskomman=
deur unterzeichnet ſind, den es überhaupt nicht gibt. Und dann
enthalten die Unterſchriften einen Namen „Miller v. Kahl”, den
man ebenfalls in Deutſchland vergeblich ſucht. In Breslau
eri=
ſtiert nur ein Hauptgeſchäftsführer des Verbandes heimattreuer
Oberſchleſier, der ſich Karl Miller nenmt. Und einen Herrn von
Kahl kennt man ebenfalls nicht. Gemeint iſt anſcheinend damit
ein Herr v. Kahlden, der aber mit dem Selbſtſchutz in
Oberſchle=
ſien in keiner Weiſe in Verbindung ſteht und auch niemals die
Schriftſtücke der Hauptgeſchäftsſtelle der Vereinigten Verbände
mitunterzeichnet hat. Und ſchließlich haben die Verbände mit
dem Selbſtſchutz überhaupt nicht das geringſte zu tun. Man hat
es alſo mit einer bewußten oder unbewußten Fälſchung des
Herrn Lefevre zu tun, die eine Fälſchung iſt und bleibt, ſelbſt
wenn das Journal ſie in Fakſimile bringt. Das iſt die
Kor=
fantyſche Methode, der ein Meiſter in der Fälſchung iſt.
Viel=
leicht ſpielt auch da der famoſe Graf Oppersdorf, der ſich jetzt in
Paris aufhält und ſich mit Leib und Seele den Polen
verſchrie=
ben hat, mit eine große Rolle.
Jedenfalls ſteht das eine feſt, daß die franzöſiſchepolniſche
Klique mit aller Macht und mit allen Mitteln daran arbeitet, um
noch, bevor das Kommando „Los!” gegeben wird, nicht nur
Stimmung gegen Deutſchland im allgemeinen, ſondern die
Deut=
ſchen in Oberſchleſien ſchuldig zu machen oder wenigſtens ſchuldig
erſcheinen zu laſſen. Kurz iſt zwar die Friſt bis zur Sitzung des
Oberſten Rates, aber in einer Woche kann ſich noch ſo mamches
Schlimme ereignen, das ſelbſt die beſten Abſichten der Engländer
und Italiener, die das franzöſiſch=polniſche Haß= und
Intrigen=
rI.
ſpiel ſatt bekommen haben, durchkreuzen kann.
Um Oberſchleſien.
Paris, 28. Juli. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
London hat geſtern nachmittag der franzöſiſche Botſchafter Lord
Curzon einen Beſuch abgeſtattet und ihm nach erhaltenen
In=
ſtruktionen aus Paris erklärt, die franzöſiſche Regierung betrachte
es nicht fürmöglich, ſich zu einer Zuſammenkunft des
Ober=
ſten Rates zu entſchließen, bevor nächt die Frage der
Truppen=
ſendungnach Oberſchleſien eine Löfung gefunden habe.
Lord Curzon habe davon Notiz genommen und geantwortet, er
werde dem engliſchen Kabinett davon Mitteilung machen.
Die franzöſiſche Regierung hat einen Auszug aus der
ge=
meinſamen Note der drei allierten Kommiſſare
von Oppeln vom 19. Juli, die in der Diskuſſion über die
oberſchleſiſche Frage eine ſo große Rolle ſpielt, veröffentlicht. In
dieſer Note wird geſagt: Trotz der Wiederaufnahme der Kontrolle
der Verwaltung und trotz der Wiederherſtellung der
wirtſchaft=
lichen Tätigkeit, ſtellen die Oberkommiſſare feſt, daß noch ſehr
ernſtliche Bedrohungen in dem Gebieten Oberſchleſiens oder vor
ſeinen Toren beſtehen. Die Oberkommiſſare ſeien der Anſicht,
daß die Erregug ſolange fortdauern werde, als der Zuſtand der
Unſicherheit, in dem ſich das Land befinde, nicht ein Ende
ge=
funden habe. Ja man müſſe mit einer Verſchlimmerung rechnen.
Wie der Londoner Korreſpondent des Petit Pariſien
zu wiſſen glaubt, hat der franzöſiſche Botſchafter im Laufe ſeiner
geſtrigen Unterredungen mit Lord Curzon die Aufmerkſamkeit
der engliſchen Regierung darauf gelenkt, erſtens, daß die Frage
der Sicherheit der franzöſiſchen Truppen in
Oberſchleſien durch dem Friedensvertrag umſo wemiger
habe vorgeſehen werden können, als in dem Augenblick, in dem
maan ſich zur Volksabſtämmung entſchieden habe, die Mächte
ein=
mütig die Anzahl der alliierten Truppen, die man zur
Aufrecht=
erhaltung der Ordnung der Kommiſſion zur Verfügung ſtellen
mußte, auf 60 000 Mann feſtgeſetzt hatte. Einzig und allein
Frankreich habe von den vier Mächten ſeine Verpflichtungen unter
Opfern gehalten und in fortgeſetzter Sorge um die
Verantwort=
lichkeit gelebt, die es übernommem habe. Man dürfe ihm alſo
micht ſeine ſtändige Beſorgnis, Unruhen, die es für möglich halte,
vorzubeugen, vorwerfen, und man könne es heute umſo weniger,
als ſeine Soldaten in Gefahr ſeiem. Man ſei alſo berechtigt, ſich
über den engliſchen Widerſtand gegen die Entſendung einer
Di=
viſion Verſtärkungen zu wundern. In zweiter Linie habe der
Botſchafter erklärt, daß nach der Veröffentlichung der Antwort
der deutſchen Regierung mit der kaum verhüllten Weigerung, die
franzöſiſche Diviſion paſſieren zu laſſen, der britiſche Widerſtand
einem noch ernſteren Charakter angenommen habe. Wenn die
engliſche Regierung dieſen Widerſtand in der intranſigenten
Form, wie ſich heute gezeigt habe, aufrecht erhalte, ſo laufe ſie
Gefahr, die Hoffnungen des Alldeutſchtums zu ermutigen, das,
wie man wiſfe, ſeine Zukunftshoffnungen auf den Verfall der
franzöſiſch=britiſchen Entente ſetze. Deshalb hoffe die franzöſiſche
Seite 2.
Regierung, daß das engliſche Kabinett nach einer nochmaligen
Prüfung der Frage erkennen wird, daß das franzöſiſche
Verlan=
gen gerechtfertigt ſei. Auf alle Fälle ſei ſie der Anſicht, daß der
Zeitpunkt des Zuſammentritts des Oberſten Rates nicht
endgül=
tig feſtgeſetzt worden ſei, ſolange die Frage der Entſendung der
Truppen nicht eine Löſung gefunden habe, die den berechtigten
Sorgen Frankreichs Rechnung trage. Lord Curzon habe erklärt,
die Frage werde von dem Miniſterrat geprüft werden. Der
Be=
richterſtatter glaubt, daß Lloyd George es für wünſchenswert
halten werde, den Streitfall zum zweiten Male der
Reichskon=
ferenz vorzulegen.
Der Matin ſchreibt, die Kontroverſe über die Entſendung
der Truppenverſtärkungen werde jederzeit von beiden Seiten
fort=
geſetzt, doch ſcheine es, daß ſie den Zuſammenritt des Oberſten
Rates, der für den 4. Auguſt vorgeſehen ſei, nicht verhindern
könne. Zwiſchen dieſem Zuſammentritt und der
end=
gültigen Entſcheidung über Oberſchleſien würden
jeden=
falls einige Wochen verſtreichen, während, deren die
alliierten Regierungen Zeit hätten, die für die Sicherheit der
Truppen in Oberſchleſien getroffenen Maßnahmen zur
Ausfüh=
rung zu bringen. Jedoch müſſe dieſe Entſcheidung, das heißt
die Entſcheidung über die Entſendung von Truppenverſtärkungen,
nicht über die erſte Sitzung des Oberſt Rates hinausgeſchoben
werden. Oeuvre ſchreibt, es ſcheine augenblicklich, daß man ſich
am Quai dOrſay zu einer Uebergangslöſung entſcheiden wolle.
Dieſe Löſung beſtehe darin, einfach eine proviſoriſche Verteilung
Oberſchleſiens vorzunehmen, indem man ſich auf den PlanSforzas
ftütze. Man werde übrigens zwiſchen der polniſchen und der
deutſchen Zone eine neutrale Zone aufrechterhalten, die von dem
alliierten Truppen beſetzt werde.
Die engliſche Preſſe.
Die Morning Poſt ſchreibt: Wir erfahren von amtlicher
Seite, daß die britiſche Regierung den von ihr in der
eberſchleſiſchen Frage eingenommenen Standpunkt
für richtig hält. Das Sondervorgehen einer einzelnen
Macht ſei nicht im Vertrage von Verſailles vorgeſehen. Aus
die=
ſem Grunde habe die britiſche Regierung vorgeſchlagen, die ganze
Frage unverzüglich dem Oberſten Rat zu unterbreiten. Der
fran=
zöſiſche Entſchluß, weiter Truppen zu entſenden, ſei ohne
Be=
ratung mit den anderen Mächten erfolgt, die für Oberſchleſien
verantwortlich ſeien. Die britiſche Regierung ſei der Meinung,
daß die Forderung zwar begründet ſei, daß die Entſcheidung
über die Entſendung neuer Truppen aber nur durch fämtliche
Alliierten getroffen werden könne. Es werde darauf
hingewie=
ſen, daß die Koſten für den Unterhalt der Beſatzungstruppen von
den Deutſchen und Polen getragen werden. Die britiſche
Regie=
rung ſei dafür, daß ſie den Verſailler Vertrag lohal ausführe,
wenn ſie darauf beſtehe, daß jede Aktion in Oberſchleſien
gemein=
ſam ſein müſſe.
Das britiſche Mitglied des Botſchafterrats, iſt der Daily
News zufolge angewieſen worden, den ſ. Zt. von England
und Italien gemachten Vorſchlag, betr. Zuweiſung der
un=
ſtreitig deutſchen bezw. polniſchen Teile Oberſchleſiens an
Deutſch=
land bezw. Polen dringend zuerneuern.
Der Pariſer Berichterſtatter der Times meldet unter allem
Vorbehalt, er habe von gut unterrichteter Seite gehört, eine ſehr
hohe Perſönlichkeit Frankreichs habe mit Rückſicht auf die
Schwie=
rigkeit, zwiſchen den Alliierten eine Uebereinſtimmung
herbeizu=
führen, den amerikaniſchen Botſchafter in Paris, Herrick, gefragt,
ob die Möglichkeit für die Vermittelung der Vereinitgen Staaten
beſtehe. Nach einer Beratung der amerikaniſchen Botſchafter in
London und Paris ſowie des amerikaniſchen Kommiſſars in
Ber=
lin, Dreſel, ſei ein Telegramm an den Präſidenten Harding
ge=
fandt worden, in dem gefragt wurde, ob Harvey an der Sitzung
des Oberſten Rates teilnehmen dürfe und zwar nicht nur als
Begbachter, ſondern als Delegierter.
Korfantys Intrigen in Paris.
Korfanty hat der franzöſiſchen Kammer einen
Be=
ſuch abgeſtattet. Das Palais Bourbon war zwar infolge der
Parlamentsferien faſt leer, Korfanty hat aber immerhin mit
einigen wengen anweſenden Abgeordneten, z. B. mit
Wet=
terlé, ſprechen können, um ihn im Hinblick auf die bevorſtehende
Ententekonferenz über Oberſchleſien, zu bearbeiten. Wie wir
hören, hofft Korfanty beſtimmt, daß die franzöſiſche Aufſaſſung
durchdringen wird. Die franzöſiſche Regierung beſteht ja auch
vor allem deshalb auf den Truppenverſtärkungen, weil ſie
eben=
falls mit der Durchſetzung ihres Standpunktes rechnet,
gleichzei=
tig aber auch infolgedeſſen befürchtet, daß Deutſchland dieſe in
franzöfiſch=polniſchem Sinne gezeichnete Grenze niemals
akzep=
tieren wird. Korfanty hat in ſeinen Geſprächen mit den
Abge=
ordneten übrigens die Intereſſen der polniſchen Stahlinduſtrie
in den Vordergrund geſtellt. Korfanty kommt es vor allem
da=
rauf an, gewiſſe Kohlenſchächte in die Hand zu bekommen, welche
für die Stahlerzeugung unentbehrlich ſind (Koks).
Aus dem Freundeskreis von Wilhelm
von Ploennies.
3. Max Rieger.*)
Von Karl Noack.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 29. Jnli 1931.
Rummer 50
Ein kurzer Lebensabriß von Max Rieger wurde bei deſſen
Hinſcheiden am 10. November 1909 in d. Bl. 1909, Nr. 268 und
271 vom 18. Nov. und 21. Nov. 1909 abgedruckt, eine Fortſetzung
davon, die Würdigung von Riegers Arbeit an der Bibelreviſion,
erſchien nicht. Die beſte Biographie iſt die von ſeinem
Schwie=
gerſohn K. Sell im Biograph. Jahrbuch XTV, 27 ff.
— Lr 54). Ein Verzeichnisder Schriften Riegers von
K. Noack, Quartalbl. d. hiſtor. Vereins, N. F. IV, Nr. 16.
Hier gilt es bloß Max Rieger als nächſten Freund
Wil=
helms von Ploennies von deſſen Kindheit an zu würdigen. Er iſt
am 6. 4. 1828 als Sohn des Großh. Heſſ. Medizinalrats Friedr.
Wilhelm R. zu Darmſtadt geboven, und hat mit Ausnahme weniger
Jahre faſt ganz hier beziehungsweiſe in Alsbach gelebt. Da
die Väter Kellegen waren, geſtaltete ſich die Freundſchaft der
Kinder beſonders innig. Sein ſatiriſches Zeichentalent übte
Wilhelm von Ploennies zuerſt auf dem weißgeſcheuerten Tiſch
des Riegerſchen Hauſes aus und zeichnete mit wenigen kecken
Strichen einzelne Glieder der Familie ab.
Die beiden jungen Freunde hielten noch zuſammen, als
Wil=
helm von Ploennies die Schule verließ, um Soldat zu werden.
Als Max Rieger anfing, altdeutſch zu treiben, tat ſein Freund
auch mithalten und lernte gothiſch, wie noch einzelne Blätter in
ſeinem Nachlaß bezeugen. Ihre mittelhochdeutſchen Studien
ver=
tieften ſich, und mündeten ſchließlich in einer gemeinſamen Ausgabe
der Gudrun (Leipzig, Brockhaus 1853), bei der Ploennies die
Hauptſache leiſtete, außer der Ueberſetzung ins Neuhochdeutſche
lieferte u. a. er noch eine Abhandlung über die Rittertracht
und Waffen während Rieger nur eine Abhandlung über
mittelhochdeutſche Verskunſt beiſteuerte. Nach beſtandenem
philologiſchem Staatsexamen (1849), nachdem er das Probejahr
abgelegt und den Doktortitel erworben, habilitierte er ſich 1853
mit einer Schrift über „Altdeutſche Metrik”, Rieger hielt es aber
nur bis 1856 als Dozent in Gießen aus, ging dann zwei Jahre
nach Baſel, wo er den befreundeten deutſchen Philologen
Wilhelm Wackenagel nähertrat und mit ihm zuſammen
eine Ausgabe von Walther von der Vogelweide nebſt
Ulrich von Singenberg und Leutold von Seven
heraus. Der Wunſch, ſeinen kränklichen Eltern nahe zu ſein,
Schwarze Gefahr.
* Wer Wind ſäet, wird Strm ernten! Franzoſen und
Belgier ſcheinen nahe daran zu ſein, die Wahrheit dieſes
Wortes am eigenen Leibe zu verſpüren. In Frankreichs
afri=
kaniſchen Kolonien fängt die ſchwarze Volksſeele an, zu
„kochen” im Kongo brodelt ſie bereits über den Topfrand.
Hier, und zwar in Kinſhaſa, ſind Unruhen ausgebrochen, an
denen ſich 15000 Eingeborene beteiligten. So emfter Natur
waren ſie, daß die belgiſche Regierung nicht wagte, mit
Waffen=
gewalt dagegen einzuſchreiten, fürchtend, es könnte im ganzen
belgiſchen Kongo zum Aufſtand kommen. Senegalneger aus
fran=
zöſiſchen Gebieten ſollen die Aufwiegler geweſen ſein, und
Homme libre, das Blatt Clemenceaus, ſieht ſich veranlaßt, ſeine
Betrachtungen mit dem bemerkenswerten Satz zu ſchließen: „Es
iſt zu befürchten, wenn nicht ſchnell Gegenmaßregeln
ge=
troffen werden, daß die moraliſche Anſteckungder
Ein=
geborenen aller Kolonien ſchon in naher Zukunft
be=
wirkt ſein wird.”
Das Pariſer Blatt kehrt hier vor der belgiſchen Türe.
Es täte beſſer, vor ſeiner eigenen, der fpanzöſiſchen, zu kehren.
Denn im Afrika Frankreichs ſieht es allem nach noch ſchlimmer
aus. Schreibt doch die Gazette des Colons, das Blatt der
fran=
zöſiſchen Koloniſten, mit großen Buchſtaben an auffälligſter Stelle
des Titelkopfes: „Die Weißen ſind an Gut und Leben
durch die ſchwarze Gefahr in Afrika im höchſten
Grade gefährdet!” Und dann ſteht weiter dort zu leſen:
„Die Bewegung der Schwarzen ſetzt ſich von Zentralafrika über
Monrovia in Liberia über alle franzöſiſchen Kolonien Afrikas
fort umd hat ſchon einen Grad angenommen, der für jeden
Fran=
zoſen in den afrikaniſchen Kolonien, die unter franzöſiſcher
Be=
fatzung ſtehen, lebensgefährlich zu werden beginnt. Nur die
Plätze, die franzöſiſches Militär beſitzen, in dem das europäiſche
Element die Elemente der eingeborenen Truppenteile überwiegt,
bieten den dort niedergelaſſenen franzöſiſchen Ziviliſten
Sicher=
heit. Es fängt an, ſich bitter zu rächen, daß dieſen halbwilden
Eingeborenen im Kriege und bis heute eine Stellung
einge=
räunſt wurde, die ihren niedrigen Geiſt mit gänzlich falſchei
Vorſtellungen von der Wichtigkeit eines ſolchen beaunſchwarzen
Geſellen erfüllen mußte. Bis zum Kriege gewohnt, in jedem
Weißen ein hoch über ihnen ſtehendes Weſen zu erblicken, haben
ſie zuerſt jede Achtung vor Frankreichs Feinden zu verlieven
gelernt. Jetzt beginnt es ſich zu zeigen, daß ſie heute auch vor
den Franzoſen nicht mehr die geringſte Achtung haben, ſondern
höchſtens noch Furcht. Iſt der Franzoſe ihnen gegenüber heute
in der Minderzahl, dann wehe ihm und ſeinen Frauen und
Kindern.”
So verſpüren dem die übermütigen franzöſiſchen Sieger,
welche aller Kultur zum Hohn „die ſchwarze Schmuach” an den
Rhein trugen, am eigenen Leibe, was es in Wahrheit bedeutet,
Schwarze ſyſtematiſch gegen Weiße aufzuhetzen, jene zu Herren
dieſer zu machen. Der Tag wird kommen, an dem die
Drachen=
ſaat Fuankreichs furchtbar aufgeht, doch nicht am Rhein, ſondern
in ſeinen afrikaniſchen Kolonien.
Werk geſetzt wurden, haben zu einem außerordentlichenn
erfolg geführt. Das berühmte Poulet=Quartett auss
das an drei Abenden im kleinen Saal des Kurhauſess
mußte ſeine Darbietungen vor einer ganz kläglichen W.
zahl, die ſich lediglich aus Franzoſen und den
ſozuſagen=
weiſe anweſenden deutſchen Rezenſenten zuſammenſetztt
gen. Die großen finanziellen Aufwendungen für
dieſe=
gandiſtiſchen Vevanſtaltungen ſind jedenfalls durch den ge
Mißerfolg nicht im mindeſten gerechtfertigt.
Die Laſten der Beſatzung.
Den P. P. N. wird geſchrieben: Ein verwunderlic*e/,
laſtungsbild zeichnete der belgiſche Finanzminiſter über
ſatzungsheere. Nach ſeinen eigenen Angaben koſtet E
jeder einzelne Mann im amerikauiſchen Heere 4 Dollar 322
im engliſchen Heere 13 Schilling 4 Penny, im franzöſiſches,
15 Franes 19 Centimes und im belgiſchen Heere 16
9 Centimes. Was bedeutet das für Deutſchland? Ein gn
Rechenexempel deckt die große Bürde auf: es koſtet ein an
niſcher Soldat im Monat 130 Dollar oder nach dem:
ſchnittskurs 9080 Mark; in der gleichen Einkommenshöhee
ſich die Löhnung der engliſchen Soldaten. Der franzöſiite
der belgiſche Soldat empfängt (den Francskurs im Dumng
gerechnet) im Monat je 8120 Mark. Erſt durch dieſe in
verden die unerhörten Einkommen im Vergleich zu dern
kommensverhältnis der deutſchen Bevölkerung in dass
Licht geſetzt. Wir können derartige Monatslöhnungen
Vergleich zu unſeren Miniſtergehältern ſetzen, aber auch
venn man ihnen nicht die hohen Steuern auf das Einum
abzieht. Geſchieht das jedoch, ſo ſinkt das
Miniſtereinw=
weit unter die Monatslöhnung eines einfachen Soldawiß,
Beſatzungsheeres.
Noch viel ſichtbarer wird die gewaltige Bürde, die
ſatzung auf das deutſche Volk legt, wenn die Geſamtziffirg
nähernd wiedergegeben werden. Vor einigen Wochen:;
von den alliierten Regierungen durch die Kriegslaſtenkonam
die Höhe ihrer Ausgaben in einer einzigen Zahl genmiß
ſind von den Alliierten für den Unterhalt ihrer Truppm
gegeben worden: 3,5 Milliarden Goldmark. Die tatſähn
Ausgaben bis zum heutigen Tage belaufen ſich auf rmf
Milliarden Papiermark. Dieſer Betvag wird aber noch v
lich erhöht durch die rückſtändigen, noch nicht feſtgeſtelltnß
angeforderten Requiſitionen uſw. Wenn man annimmt,
aus dem Etatsjahr 1919/20 verbleibende Reſerve vo!
5 Milliauden damit beglichen wird, ſo würden von Luſ
Seite für die Beſatzung rund 12 Milliarden Papiermmy
leiſtet ſein. Hierzu kommt der Aufwand der alliierten 2
mit 3,5 Milliarden Goldmark, oder nach dem heutigen du
Reichsmarhwert 45 bis 50 Milliarden Papiermark. Die ach
laſt des Unterhaltes der Beſatzungstruppen ſeit dem 231
ſtillſtand würde demnach alſo im Durchſchnitt etwa 45
Milliarden Papiermark ausmachen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Die „Preßfreiheit”.
Gd. Nachdem erſt kürzlich wieder die Vorgänge in
Düſſel=
dorf die franzöſiſche Behauptung, im beſetzten Gebiete herrſche
Preßfreiheit, Lügen ſtraften, werden neuerdings aus dem
Be=
reiche der zivilen Rheinlandkommiſſion Unterdrückungen
der deutſchen Preſſe gemeldet. Trotz aller gegenteiligen
Verſicherungen der interalliierten Kommiſſion wird nach wie vor
an verſchiedenen Orten eine Vorzenſur ausgeübt. So müſſen
die Wiesbadener Zeivtngen vor ihrem Erſcheinen der
franzöſi=
ſchen Kommandobehörde Abzüge zur Zenſur einſenden. Auch
in Düren unterlagen die Zeitungen bis vor wenigen Tagen einer
Vorzenſur. Es muß feſtgeſtellt werden, daß dieſe ungeheuerliche
Mißachtung der Preßfreiheit nur im franzöſiſch beſetzten zu
be=
obachten ſind.
Das franzöſiſche Spitzelſyſtem.
Gd. Das von den Franzoſen im befetzten Gebiet eingeführte
Spitzelſyſtem führt zu den größten Ungerechtigkeiten und
zu Ausweiſungen. Der Schüler Kiſſel in Speyer, deſſen
Aus=
weiſung bekanntlich mit der Teilnahme an den militäriſchen
Uebungen des Deutſchnationalen Jugendbundes im unbeſetzten
Gebiet und ferner mit der Teilnahme an einer Sonnenwendfeier
begründet wurde, iſt an den in Frage kommenden Tagen
über=
haupt nicht im unbeſetzten Gebiet geweſen. Obgleich der
fran=
zöſiſchen Behörde in Speyer dieſe Tatſache bekannt iſt, ſah ſie ſich
bisher nicht veranlaßt, die durch ihre ruchloſe Spitzelmethode
verſchuldete ungerechtfertigte Ausweiſung zurückzunehmen.
Mißglückte franzöſiſche Kulturpropaganda.
Gd. Die in Wiesbaden von franzöſiſcher Seite zu
propagan=
diſtiſchen Zwecken veranftalteten Muſikvorträge ſowie
Vorleſun=
gen der Gardenkaukunſt und Architektur uſw., die mit noch
grö=
ßeren Bemühungen, als die Kunſtausſtellung in Biebrich ins
Vom ſozialdemokratiſchen Parteiprograzn
Wie die T.U. aus den Kreiſen der Ausſchußmitgliet
fährt, wird der Entwurf des neuen ſozialdem!
tiſchen Parteiprogramms, der auf dem
nächſte-
teitag behandelt werden ſollte, entweder vorher zurüch.”
oder nach kurzer formaler Debatte an den Ausſchuß zu
wieſen werden und zwar deshalb, weil es ſich gar nicht un
richtigen Parteiprogrammentwurf handelt. Der letzte Pae.
hatte neun Ausſchüſſe mit der Bearbeitung eines Progrann
wurſs beauftragt. Dieſe Ausſchüſſe hatten ganz beſondsel
biete zu bearbeiten und ſollten dann in einer gemein?
Sitzung das einzeln bearbeitete Material gegenſeitig verg.?
ergänzen und bearbeiten. Statt deſſen erhielten die Au /
mitglieder plötzlich den ſpäter veröffentlichten Entwurf mi
Aufforderung, ſich innerhalb drei Tagen dazu zu äußeim
daß auch mr eine Geſamtſitzung ſtattgefunden hätte. Die riſ
Ausſchußmitglieder lehnten denn auch dieſe Zumutung ab.?
dem erſchien nach drei Tagen im Vorwärts der Entwurf asſ
gebliche Arbeit der vorbereitenden Ausſchüſſe. Der Ent n
inzwiſchen von nahezu ſämtlichen Bezirksſtellen
ab=
worden.
Oſtpreußen.
* Der Probinziallandtag der Proving
preußen nahm bei der Begutachtung des Geſetzent—M
über die Erweiterung der Selbſtändigkeitsrechte der
Pro=
folgenden Antrag an: 1. Der Provinziallandtag lehnt jeder
rung der ſtaatsrechtlichen Beziehungen Oſtpreußens zum
entſchieden ab. Er erkennt die Reichseinheit als berechtit
erwünſcht an, kann dieſe aber, in der Zerſchlagung Pren
nicht erblicken. 2. Der vorliegende Geſetzentwurf iſt ein 7ſch
zur Zerſchlagung Preußens und deshalb abzulehnen. 33
Erweiterung der Selbſtändigkeitsrechte der Provinzen iſt47
lehnen, ſo lange nicht die geſamte Selbſtverwaltung in dem
vinzen, Kreiſen und Gemeinden neu geregelt ſowie die El
Der Name Rieger wird von den Namenforſchern
verſchiedent=
lich erklärt. Graff, Athochdeutſcher Sprachſch. TV. 224, ſtellt ihn zu
ahd. Rihger, Riecher, Riechers aus Riecheri, das er jedoch nur unter
Zweifel anführt. Vgl. dazu Pott, Perſonemnamen, insbeſondere die
Familiennamen, 2. Ausg. 1859, S. 208 240. Da der Name
wahrſchein=
lich ein ſchwäbiſcher iſt, möchte ich Rieger, ähnlich wie Schmierer
aus Schmiederer, von Rüdiger, Riedeger, Rudiger
her=
leiten.
ſowie ein ſich anknüpfendes Herzensverhältnis veranlaßten ihn,
ſich 1858 von feiner akademiſchen Lehrtätigkeit zurückzuziehen und
ſich als Privatgelehrter in Darmſtadt ſeinen altdeutſchen
For=
ſchungen zu widmen. Dieſe erſtreckten ſich ſo ziemlich über das
ganze Gebiet dieſer Wiſſenſchaft, insbeſondere das
mittelhoch=
deutſche Volksepos, die altdeutſche und angelſächſiſche Verskunſt,
Walther von der Vogelweide. Der Müllerhoffſchen Kritik der
Kudrun galt ſeine letzte, in ſeinem Todesjahr 1909 erſchienene
Arbeit. In volkstümlichen Vorträgen ſuchte er die Ergebniſſe
ſeiner Wiſſenſchaft in weitere Kreiſe zu tragen. Noch ſehr
leſens=
wert ſind u. a.: „Die Selbſtkritik des germaniſchen
Heidentums” (— Ke 225), worin er die ſpäteren berühmt
gewordenen Anſichten des nordiſchen Gelehrten Sophus Bugge
vorwegnahm, daß die ältere Edda, insbeſondere die Völuſpa,
bereits von dem Chriſtentum beeinflußt wäre; „Ueber
Wal=
ter von der Vogelweide (— K1 170); „Goethes Fauſt”
nach ſeinem religiöſen Gehalt (— K1 39); Dante (K1 210) u. a.
Im Jahre 1859 vermählte er ſich mit Luiſe Schädel
und führte im Kreiſe ſeiner heranwachſenden Familie teils hier
in Darmſtadt in ſeinem eigenen Hauſe, dem jetzigen
Oberkonſi=
ſtorium, teils in Alsbach, wo er ſich ein ſtattliches Landhaus
erbaut hatte, ein zurückgezogenes Leben. Die letzten Jahrzehnte
waren faſt ganz einer Biographie ſeines Großonkels
Fried=
rich Maximilian Klinger, des bekannten Dichters und
Freundes von Goethe, gewidmet, die in drei Bänden 1880—1896
(— Lk 20, 1—3) erſchien. Dieſes iſt ein in ſeiner Art vollendetes
Werk. Welch ungeheure Arbeit, um nur den überall hin
verſtreu=
ten Stoff zu ſammeln, geleiſtet werden mußte, davon macht ſich
der Fernerſtehende kaum einen Begriff.
Hier in Darmſtadt ſchloß ſich um die Mitte des vorigen
Jahr=
hunderts ein deutſch=chriſtlicher Kreis von Männern der
verſchie=
denſten Berufe zuſammen. Neben Juriſten, wie der ſpätere
Staatsrat L. Hallwachs, ſeien hier nur die beiden Offiziere
J. Königer und W. v. Ploennies genannt, der Meiſter
des Schulturnens Adolf Spieß, die Theologen, Profeſſor
in Heidelberg Bernhard Hundeshagen und der ſpätere
Generalſuperintendent der Rheinprovinz Wilhelm Baur.
Darin nahm eine hervorragende Stellung auch Max Rieger
ein. Faſt alle wichtigen Werke des kirchlichen Lebens ſowie der
äußeren und inneren Miſſion in Heſſen gingen, von hier aus.
Rieger gehörte zu den Begründern der ſüdweſtdeutſchen
Kon=
ferenz für innere Miſſion (1865), zu den treueſten Mitgliedern
des Starkenburger Vereins für Heidenmiſſion, er ſtand dem
Rettungshaus für verwahrloſte Knaben in Hänlein lange Jahre
vor, ebenſo wie er zu den Begründern der Herberge zur Heimat,
der evangeliſchen Volksbibliothek u. a. gehörte. Als Mitglied
der evangeliſchen Landesſynode 1873—94 ſtritt er unentwegt,
aber erfolglos für ſeine kirchlichen Ideale. Es würde zu weit
führen, wollten wir hier alles aufzählen, was er auf dieſen
Ge=
bieten geleiſtet. Gleichſam den Schlußſtein ſeiner
chriſt=
lichen Beſtrebungen bildet ſeine Stiftung der Martinskirche,
wohl die großartigſte Schenkung im ganzen Heſfenlande. Aus
reiner Nächſtenliebe, aus Erbarmen mit dem in den 70er T
immer mehr zutage tretenden kirchlichen Notſtand in ur
Stadt hat Rieger die Mittel nicht bloß zum Bau der Kirche
dern auch noch 100000 Mark zur Beſoldung des Pfarrers
tet. Am Schluß der Stiſtungsurkunde beſtimmt er: „
E=
mein ausdrücklicher Wille, daß mein Nam
keiner öffentlichen oder privaten Verbinm
mit dieſer Stiftung gebracht wird.” In ge:-
Würdigung ſeiner Verdienſte hat die Stadtverwaltung dank!
freien Platz vor der Martinskirche den Namen „
Riegerpo=
gegeben. Nachdem Rieger vorher durch einen Schlaganfalll I
in ſeiner Geſundheit etwas gelitten, bis zuletzt aber ſeine2n
geiſtige Friſche ſich bewahrt hatte — er vollendete zuletzt nan
Aufzeichnungen ſeiner Erinnewngen — ſtarb er hochbetaſſt.
ein Menſchenalter nach ſeinem Jugendfreunde. Wilhelm
Ploennies, am 10. November 1909.
Zahlreich ſind die Gedichte dieſes an ihn. Eines davon?:
Geburtstag 1866, wollen wir hier bringen:
Am Max Rieger zum Geburtstag.
8. April 1866.
Als ich des heutigen Tages, der feſtlichen Gabe gedenkend,
Geſtrigen Samstags=Markt ſpähenden Auges durchſchnapel
Schien mir des Frühlings blühender Schmuck, den Jederk.
feilkk.
Höherem Zweck zu gering. Seltneres dacht ich Dir zu.
Siehe da winkt mir die Höckerin dort — kein irdiſches Markt2
Beut mir ſo treffliches Obſt, eh’ noch die Bäume geblüht!
Kommt die goldne Frucht von des Atlas ſteilem Gebirg 9ehi=
Wo ſie in heimlichem Thal göttlichen Frauen gereift,
Seien ſie Töchter der Nacht oder Enkel der roſigen Eos,
Oder des Hesperus Brut oder von Keto gezeugt,
Oder von Zeus höchſtſelbſt mit der actenſtaubigen Themis.
Brockhaus*) läſſet uns ja zwiſchen all dieſen die Wahl
Nimmer erzieleten ſie in des Fruchthains ſchönem Gehege
Welches der Drache bewacht edleres Obſt als dies,
Gieb! und verſchwinde getroſtl es kommt an die rechte Nag
Seine Bedeutung faßt höherer feinerer Sinn:
Nimm ſie denn, indogermaniſcher Sprach=Kunſt=Alterthie?
forſchke
Nage ſie kritiſch zurecht! ſicher erfreuets Dein Herz.
Sinnlichen Apfelfraß übt kunſtlos Bauer und Affe
Aber dem ſinnigen Sinn reifet die feinere Frucht:
Durch Jahrtauſende weit hinziehende Wundergefilde
Wandelt der forfchende Geiſt, pflückt mannichfache Koſt;
Aber voran auch ſchweift er und ahnungsfreudig erkennt. ”
Hoch am Baume der Zeit künftige goldne Frucht.
Aufwärts ſchwingt er ſich und wiegt in Wonne der Zucmſ.
Sein weltmüderes Herz. Aber genug, Du verſtehſt
Und du vermagſt zu genießen die ſonſt — jetzt — einſtigen ?"
Wie es dem reiferen Sohn unſerer Tage geziemt.
*) Converſations=Lexikon, 7. Band, „Hesperiden”
[ ← ][ ][ → ]Niurmmer 203.
eides Reiches, der Länder, Provinzen, Kreiſe und Gemeinden
yger die Leiſtungsfähigkeit der Gemeinden und
Gemeindever=
u ſicherſtellenden Weiſe gegeneinander abgegrenzt wird.
heutſche Minenſucher von Ruſſen beſchoſſen.
Feim Minenſuchen in der Kolabucht wurden die 11.
Halb=
mille und das Flottillenboot der 6. Flodtille am 25. Juli
maſſiſchen Küſtenforts beſchoſſen, obwohl beim
Führer=
äin Boot der ruſſiſchen Küſtenwache längsſeits lag. Als
wweite Fort gleichfalls das Feuer eröffnete, mußte es von
ſcher Seite erwidert werden. Verluſte ſind auf deutſcher
emeine zu beklagen. Es liegt hier allem Anſchein nach eine
garſtändliche Auffaſſung der friedlichen Tätigkeit der deut=
Minenſuchboote ſeitens der Ruſſen vor. Von zuſtändiger
ſerwerden zweifellos Schritte eingeleitet werden, um dieſes
parſtändnis aufzuklären.
Die Ernteausſichten.
ineber die Wirkungen der anhaltenden Dürre der letzten
ſeix auf die Ernteausſichten erfährt das Berliner Tageblatt
dann Reichsernährungsminiſterium, daß trotz der Trockenheit
Srotgetreide eine gute Mittelernte zu
erwar=
i. Dagegen ſeien erhebliche Schädigungen bei der Gerſte
ſbf im Hafer zu verzeichnen. Sollte die Dürre weiter
an=
n, ſo iſt ein ungünſtiger Ausfall der Gerſte= und Haferernte
nfärchten. Sehr ſchlecht ſind die Ausſichten für die
Kar=
ſennte. Aus faſt allen Teilen des Reiches wird gemeldet,
de Kartoffelpflanzen vielfach abſterben. Weiter hat die
g auch verheerend auf die Futterernte eingewirkt.
*
Kleine politiſche Nachrichten.
B. Reform des Auswärtigen Amts. Der
Lokal=
ſwte bringt als einzige Zeitung die Meldung von der bevorſtehenden
gmides Auswärtigen Amtes. Das Auswärtige Amt ſei nach dem
bedeutend gewachſen und der Beamtenapparat ſoll nun bedeutend
ahsönkt werden. Der Demobilmachungskommiſſar habe ein
Rund=
ſiren an alle Abteilungen des Auswärtigen Amts ergehen laſſen, um
w gene Bamten feſtzuſtellen, die am 1. Auguſt 1914 noch nicht in
anſäſſig waren.
ine frühere Einberufung des Reichstags. Die
einer Korreſpondenz, daß gegem Mitte Auguſt mit Rückſicht
age in Oberſchleſien eine außerordentliche Tagung des
Reichs=
blusſicht gemommen ſei, iſt, wie die Deutſche Allgemeine Btg. er=
Gu= richtig. Die nächſte Sitzung des Reichstags iſt für den 6.
Sep=
nm Ausſicht genommen.
fe für Rußland. Das Zentralkommitee der U. S.P.D.
in, der Freiheit an die werktätige Bevölkerung Deutſchlands einen
zr Hilfeleiſtung für die hungernden ruſſiſchen Volksteile.: Der
hire8 Arbeitstages im Monat ſollte für das ruſſiſche Volk geſpendet
Weiter werden die deutſchem Frauen aufgefordert, ſich der
6 Kußlands anzunehmen. Der Aufruf tritt für eine
gemeinſchaft=
twn aller ſozialiſtiſchen Parteiem und der Gewerkſchaften ein.
un engliſchen Unterhauſe ſagte der Staatsſekretär für
hifnhrt, vom 1. Auguſt ab würden keine Lenkluftſchiffe mehr von
gsrung in Betrieb gehalten werden. Dies bedeute eine
Erſpar=
r 450 000 Pfund Sterling.
Walermo haben die Kommuniſten die Fasziſten überraſchend
üaffen. Es gab mehrere Tote. Auch in Trieſt kam es zu
Zuſam=
uieher zwiſchen Kommuniſtem und Nationaliſten, wobei es drei
uch
Die Grazer Tagespoſt meldet, verhaftete die
Belgra=
ollizei einen Mann, der eine Bombe bei ſich trug. Er geſtand,
6 emen Anſchlag auf dem Miniſterpräfidenten Paſchitſch ausführen
im a. Der Morning Poſt wird aus Schanghaf gemeldet, daß
eeiſche Miniſterpräſident Chy Yun Yeng zurückgetreten ſein ſoll.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 29. Juli 1921.
Seite 3.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 29. Juli.
Sntannk wurde der Rechtsanwalt Karl Selzer beim Amts=
MRLerſch zum Notar mit dem Amtsſitze in Heppenheim a. d. B.;
A)i Anwärterin für das Lehramt an der Höheren Mädchenſchuſe
Aeen Metz aus Maünz gur Lehrerin an der Höheren Bürgerſchule
ind erg unter Belaſſung in der Kategorie der Volksſchullchre=
R und die Lehrerin an der Höheren Bürger=(Mädchen=/Schule zu
bim tadt Margarete Hoffmann zur Lehrerin an der Höheven
clutnkhule und dem Lehrerinnenſeminar zu Mainz unter Belaſſung
Müäutegorie der Volksſchullehrerinnen.
Frrienſtrafkammer. Vor einigen Monaten ergaben ſich bei dem
4tDDieburg Anhaltspunkte für Durchſtecherei in der Zuckerbewirt=
Ut, nachdem ſich bei einer Zuteilung von Bezugsſcheinen an die
ne Groß=Umſtadt eine Mindermenge von wehreven Zentnern
A0 pachträgliche entſprechende Verfälſchumg des amtlichen
Begleit=
riſts herausgeſtellt hatte. Letztever Umſtand führte durch Schrift=
AAhung bald auf die richtige Spur, und es gelang auch, die damals
Aſtnoenen Bezugsſcheine als inzwiſchen bei der Mainzer Zentrale
ABn zu ermitteln. Sie wieſen auf den 37 Jahre alten Spezerei=
MZritz Oſtheimer von Dieburg als Bezieher hin und waren
urn der gleichen Hand ausgefüllt, die auch das erwähnte
Schrei=
iucert hat. Täter war der 20 Jahre alte, auf dem Kreisamt
AKu- Schreibgehilfe Ferdinand Jakob Köfler aus Dieburg, der
dem von der Staatsanwaltſchaft borthin entſandten Krimimalkommiſſär
Repp nach kurzem Leugnen ein Geſtändmis ablegte. Er erwähnte außer
den Beziehungen zu O. noch einen früheven Fall, wodurch der 32 Jahre
alte, aus Dieburg ſtammende Oberſekretär Bernhard Plank mit in die
Unterſuchung vevwickelt wurde. Letzterer war früher zeitweiſe auf dem
Kreisamt Dieburg beſchäftigt und unter anderem mit den Geſchäſten der
Zucherverteilungsſtelle befaßt geweſen, wußte alſo mit allen
einſchlägi=
gen Verhältniſſen Beſcheid. Als er bereits wieder in einem anderen
Ver=
waltungszweig arbeitete, ging er den noch auf der Zucherabteilung
täti=
gen K. mit Verſprechungen uſw. an, ihm Zuckerſcheine zu verſchaffen,
und erhielt im November vor. Js. zwei oder drei ſolcher. Trotz dieſer
Beeinfluſſung eines weniger erfahrenen jungen Kollegen und der ganzen
Art des eimngeſchlagenen krummen Weges will Plank ſich keiner
Rechts=
widrigkeit bewußt geweſen ſein und dem K. nichts Straſbares zugemutet
haben. Dabei gilt er ſelbſt aber als ein ſehr befähigter, ungemein
gewandter Begmter, dem im übrigen allſeitig das beſte Zeugmis erteilt
wird. Angeblich hatte ihn ein bezugsberechtigter Händler, deſſen er
ſich nicht mehr erinnert”, um Erſatz für verlorene Scheine erſucht, und
er ſei aus bloßer Gefälligkeit auf beſagte Beſorgung für Jenen ohne
Entgelt eingegangen. Wegen des fraglichen Falles war K. der
Unter=
ſchlagung. Pl. der Anſtiſtung ſazu w. der Heblenei angeklagt. Als
Hehler ſch ihn j=Loch das Gertchr mangels eusreichenden Beweiſes
eigenen Vorteils nicht en, bielt vielmgehr nur die Anſtiftung für
ge=
geben. Was die Anklege gegen K. und O. betrifft, ſo räumt K. ein,
in einer ganzen Reihe öurun Fälleg ſich auf dem Kreisamt
Zuckerbezugs=
ſcheine angeeignet uund dieſe gegen jetveilige Vergütung von 2), 50 Mark
yder mehr an D. mit Ausfüllung auf Heſſen Namen abgegeben zu hben,
wozu er von O. verleitet worden ſei. Er unterſechlug ſolche und ſtahl
ſie auch, ging in letztever Hinſicht ſogar ſo weit, in bem eingangs
er=
wähnten Groß=Umſtädter Fall den beveits geſchloſſenen, für den Diener
zurecht gelegten Brief heimlich zu öffnen, daraus Scheine zu
entzven=
den und nach vollzogener Verfälſchung der Begleittzerſügung den Brick
neu zu adreſſieren. Der Angeklagte O. gelangte ſo imn den Beſitz großer
Mengen Zuckers und konnte ſie ſehn gewignbringend abſetzen.
Sämtlich=
drei Angeklagteu fiud bisher unbeſtraſt, und auch D. will gleich Pl.
rüichts Schlimes bei der Sache gedeacht haben. Bezüigl. de8 Haupttäters
K. war das erſchwerende Moment der Begmtemsgenſchaft für dies
ver=
ſchiedenen Delikte nach ſeiner Gamaligen Stellung zu verneinen, dagegen
erſchien Die Entwendung der Scheine aus dem geſchloſſenen
Briefum=
ſchlag jsnerßaib eines Gebäudes als „ſchwerer” Diebſtahl, wozu außer
einfachem Diebſpahl und Unterſchlagung noch fchwere Urkundenfalſchung
tritt. D. erſchien der Anſtiſtumg dazu ſchuldig. Gs wurden K. zu
ins=
geſamt zehn, Bl. zu zwei und O. zu acht Momaten Gefängr”s
ver=
urteilt. — Ferner hatten ſich der 26jährige Hausburſche J. Schiepp
und der 44jährige Fabrikarbeiter Joſ. Caſtellini, beide von
Offen=
bach, wegen ſchweren Diebſtahls aus dem Jahre 191: zu verantworken.
Es handelt ſich um nächtliche Einbrüche in ein dortäiges Fabräbanweſen,
wobei LeGertreibriemen von 2000 Mk. Wert, ſowie Sohlenleder uſw.
von 7000 Mk. Wert neggeſchleppt wurden. Ein Mittäter
Herber=
verbüßt bereits die dafür erhaltene längere Zuchthausſtuafe und C. iſt in
der Verbüißung einer anderen Strafe von vier Jahren Gefängnis
be=
griffen. Die Verhandlung endigte damit, daß Sch. freigefprochen und
C. zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus nebſt 5jährigem
Ghrver=
luſt berurteilt wurde.
* Die Eiſenbahndirektion Frankfurt a. M. teilt amtlich mit, daß die
Gürterabfertigung Frankfurt (Hauptgüterbahnhof) am Freitag und
Samstag dieſer Woche, ſowie am Montag, dem 1. Auguſt nächſter Woche
keine Frachtſtückgüter annimmt.
am 24. ds. Mts. ihre 19. Mitgliederverſammlung in Offen= letzung. Im Laufe einer Schlägerei wunde ein junger Mann durch
bach ab. Die erſchienenen Mitglieder nahmen mit Befriedigung von der
dauernd günſtigen Entwickelung der Kaſſe Kenntnis, genehmigten ein= haus aufgenommen werden mußte. — Geſtohlen wurden: ein in
ſtimmig den Jahresbericht und die Bilanz und wählten den ſeitherigen
Vorſtand mit dem Ausdruck des Dankes wieder. Aus dem Jahresbericht
und der Bilanz ſei hervorgehoben, daß die Sicherheitsreſerve 33 500 Mk.,
die Prämienreſerve 333 665 Mark und die Gewinnreſerve 41 490,57 Mk.
beträgt. Nach Rückſtellung aller Reſerven ergab die Bilanz einen
Ueber=
ſchuß von 10 001.17 Mk., der die Verteilung von 23 Prozent Dividende
aus dem Geſchäftsjahre 1920 geſtattete. Geſtorben ſind in dem
abge=
laufenen Jahre 34 Mitglieder, neu zugegangen ſind 39 Mitglieder und
Nachverſicherungen bis zur Höhe von 3000 Mark Verſicherungskapital
wurden von 27 Mitgliedern mit zuſammen 32 100 Mark abgeſchloſſen.
Nach Beſchluß der Mitgliederverſammlung können nunmehr
Verſicherun=
gen ohne ärztliche Unterſuchung abgeſchloſſen werden und zwar für
Männer bis zu 3000 Mark und für Frauen bis zu 1500 Mark.
— Jubiläum. Herr Gg. Göbel, Hausmeiſter der Zentvalſtelle für
die Gewerbe, begeht am 31. Juli ds. Js. ſein Bjähriges Dienſtjubiläum,
* Orpheum — Sommertheater. Heute Freitag, 29. Juli, letzte
Auf=
führung von Penſion Schöller”. — Morgen Samstag, 30. Juli, wird
Beyerleins Offiziersdrama „Zapfenſtreich”, welches zur Zeit ſeiner
Entſtehung, um die Jahrhundertwende, viel Aufſehen erregte, zum
erſten Male gegeben, und hiermit verläßt das Enſemble für kurze Zeit
das Gebiet des Schwankes und der leichteren Muſe überhaupt. — Die
Wiederaufführung des Soldatenſtückes „Zapfenſtreich” unter der ſtraffen des Obermuſikmeiſters Rühlemann. Alle Mitglieder hieſiger Regi=
Regie Bruno Harprechts, durch zahlreiche Proben ſorgfältig vorbereitrt,
dürſte ſich zu einem beſonderen Erfolg geſtalten.
* Ein Waldbrand entſtand geſtern nachmittag in der Tanne dicht
vor dem Wall friedhof. Das Feuer, das ſich ſchon ziemlich ausgebreitet
hatte, konnte dank dem energiſchen Eingreifen der Feuewvehr und
von Mannſchaften der Schutzpolizei unterdrückt werden, bevor größerer
Schaden entſtanden war. In der Hauptſache iſt nur das dürre Laub
und das Unterholz vernichtet worden. Der Hochwald dürſte keinen phiſche Bewußtſein der Gegenwart und die
Anthro=
allzu großen Schaden genommen haben. — Auch bei Biebesheim und
Auerbach waren größere Waldbrände entſtuanden. Mannſchaſten der ſophie für ein „Fach” unter anderen Fächern und für abſchließbar wie die
Schutzpolizei wurden ſofort mit Kraſtwagen zur Hilfe entſandt. Auch
hier konnte eine größere Ausdehnung verhindert werden. — Die
anhal=
tende Hitze ſollte alle Waldbeſucher zur größten Vovſicht veranlaſſen, um
nicht den wertvollen Waldbeſtand zu gefährden.
Samstag, den 30. Juli 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 14, 13 und 12, je 800 gr Brot. Marke Nr. 10,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß), Marke Nr. 13 und 9, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 10, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltungsmehl: Bis 15. Auguſt auf die Lebensmittelmarken
Nr. 5 blau, grün, rot, lila und Nr. 7 weiß, je 800 gr
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Malzestrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zu 5.50 Mark.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 21 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfd. auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27 weiß,
Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung Marke
„Minna” 500 gr auf den Kopf.
Ausgabe der neuen Einheitskarten im Lebensmittelamt,
Wilhelminenſtraße, Zimmer 8, an den Schaltern Nr. 1—6,
von 7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags
Montag, den 1. Auguſt, vom III. Bezirk die Straßen
mit den Anfangsbuchſtaben I.—Z.
la Rernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Eusgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate //io
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die Hälfte der Jahreszuteilung in Rohbraunkohle
aus der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 8 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
gs- Selbſtmordverſuch. Geſtern vovmittag verſuchte ein Mann
ſei=
vem Leben durch Eiratmen von Gas ein Ende zu machen. Er wurde
von der Rettungswache mit dem Krankenkraftwagen nach dem
Kran=
kenhaus gebracht. Wie verlautet, ſoll der Anlaß zu der Tat eine
Ope=
ration ſein, der ſich der Mann unterziehen ſollte
8 Polizeibericht. Vermißt. Am 11. Juli ds. Js. hat ſich der
15 Jahre alte Realſchiler Niemeyer von Mannheim von zu
Hauſe entfernt und iſt bis jetzt nicht zurückgekehrt. Es wind vermutet,
daß dem Jungen ein Leid zugeſtoßen iſt. Perſonen, welche über den
Verbleib desſelben Auskunft geben können, wollen dies ungehend bei
* Die Allgemeine heſſiſche Beamten=Sterbekaffe zu Darmſtadt hielt der Kriminglabteilung hier vorbringen. — Schwere
Körperver=
einen Meſſerſtich in die Lunge ſchwer verletzt ſo daß er in das
Kroken=
der Eſch=llbrücker Straße aufgeſtelltes Perſonenauto mit dem
Kennzeichen VS. 225; es hat roten Anſtrich; am Woog aus einer
Ka=
bine eine Brieftaſche mit Ausweispapieren; aus dem Hofe einer
Wirt=
ſchaft in der Bismarckſtraße ein Fahruad Marke Opel; desgleichen aus
dem Hausgang vom Verſicherungsamt in der Landgraf Philipp=Anlage.
— Feſtgenommen wurde wegen Sittlichkeitsverbrechens der 40
jäh=
rige Arbeiter H. Sch. von Darmſtadt; derſelbe hat ſich an Kindern
ver=
gangen.
* Fahrraddiebſtahl. Geſtern nachmittag wurde einem
Kolonial=
warenhändler aus der Wieuerſtraße während eines kurzen geſchäftlichen
Aufendhalts in der Bleichſtraße das feſt angsſchloſſene Fahrrad
ge=
ſtohlen.
* Männergeſangverein Konkordia. Umſtändehalber findet der
Fa=
milienausflug erſt am 14. Auguſt ſtalt. Näheres wird
bekannt=
gegeben.
— In Schuls Felſenkeller konzertiert heute, Freitag abend, wieder
Obermuſikmeiſter M. Weber mit einem kombinierten Orcheſter. Trotz
eingetretenen Regenwetters am vergangenen Dienstag, konnten viele
keinen Platz mehr finden. (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Gartenfeſt. Am Samstag, den 30. Juli, veranſtaltet der Verein
ehem. Leibdragoner im Rummelbräu ein Gartenfeſt unter Mitwirkung
uentsvereine ſind bei Vorzeigung der Mitgliedskarte ihres
Regiments=
vereins mit Angehörigen und Bekannten willkommen.
Anthroſophie und Wiſſenſchaft.
IV.
Am Mittwoch ſprach Dr. Karl Unger über „Das
philoſo=
poſophie‟. Wenn eine gegenwärtige philoſophiſche Schule die Philo=
Mathematik hält, ſo liegt das daran, daß unſer gegenwärtiges
philoſo=
phiſches Bewußtſein vorwiegend ſich betrachtend verhält. Wenn
nun dieſes betrachtende Bewußtſein ſich ſelbſt betrachten ſoll, dann
ſcheut es vor ſich ſelbſt zurück, da es in die Sackgaſſe eines regressus
er auch Max Rieger, dem manch ſchönes und tiefes Gedicht
an iſt, gedachte ſeines Freundes poetiſch. Wilhelm
Mhringt in ſeinem Lebensbild von Ploennies am Schluß
d, das Rieger für die Einweihung des Gedenkſteins auf
raSe gedichtet und das am Jahrestag des Todes bei der
Am=sfeier am 31. Auguſt 1872 von den Freunden geſungen
N Wiel bedeutender, tiefer und gehaltvoller iſt das in
Weſ ichten von Max Rieger (Privatdruck 1911) S.
Mdruckte, unmittelbar nach dem Tod, von W. v. Pl. ent=
AN= Wedicht:
Zum Andenken an Wilhelm von Ploennies.
Als mit dem Tag im Streite lag die Nacht
Ward mir die Botſchaft deines Tods gebracht.
Ich trat hinaus, wo ich den Himmel ſah.
Und fühlte deinen Flügelſchlag mir nah.
Doch ſchon entfloh der ſcheue Seelenſchwan.*)
Ich klage dich, als wär’s ein Stück von mir:
Kindheit und Jugendtraum geteilt mit dir!
Was du gewußt von meinem Leben, weiß
Nun keine Seel auf dieſem Erdenkreis.
Mit allem jenem bin ich nun allein,
Das wir beſaßen im Gemüt zu zweien.
ch träum allein und darf es niemand ſagen,
Von unſchuldvoll dahingeſpielten Tagen,
Von Mutteraugen, die auf uns geruht,
Von Vaterhand, die uns geführt ſo gut.
Wie nun in ernſten und in frohen Stunden
Nur feſter Herz an Herze ward gebunden;
Wie wir durch Wald und liebe Berge ſchweiften,
Im Nachtgeſpräche die Gedanken reiften;
Wie Jugend mit dem Wein ſich ſelbſt genoß,
Und Frauenliebe ſich dem Freund erſchloß.
Dann kamen Jahre, da der Herr dich ſchlug.
Adie Leiſtungen Riegers auf dem Gebiete der
erzählen=
eintur werden wir im nächſten Aufſatz unter Rudolf
Amn, der in dem „Falſchen Baurat” eine Rolle
u fſprechen kommen.
hoffen, jetzt wird Mancher mit ganz anderen Gedanken
Riegerplatz gehen.
Rieger war ein edler, hilfreich und guter
u½ ein echter Chriſt, tiefer Gelehrter und
Mu
och ein deutſchgeſinnter Dichter.
wennies hat in Anlehnung an altdeutſche Vorſtellungen, vol.
Deutſche Mythologie, S. 240 ff., ſeine letzten Lieder, 1869
Anfenlieder genannt.
Kunſtpolitiſches.
Von Alfred Auerbach.
Man ereifert ſich um den eigentlichen Kern der
Erſcheinun=
gen herum — Peripheriegetue. Aber es muß doch etwas
ge=
ſchehen! Man hat doch nun einmal die „Kunſt”, alſo muß man
auch Rückſicht auf den Verbrauch nehmen. Es wäre blamabel,
wenn man nicht auch zu den Kunſtkonſumenten gehörte. In
Frankfurt a. M. iſt ſogar ein ſehr reges Kunſtkonſumententum,
das ſehr ſtolz auf ſeine geſellſchaftliche Fähigkeit iſt, zum
Nach=
tiſch die letzten, allerletzten Früchte zu verſpeiſen. Eine Welle
von Deſſertgerede ging über die letzte Woche hin. Schnitzlers
„Reigen”, vom unternehmenden Neuen Theater nach Berliner
und Wiener Vorkämpfen tüchtig präpariert, ſchritt durch die
Deutlichkeit, nein, die verhüllte „Ach=jal=Ach =nein!=
Sicht=
barkeit” des Erotiſchen auf der Bühne. Das Weſentliche war
aber für die „Literariſchen” gar nicht die Tatſache, ſondern das
Drumherum. Die Tatſache wird auf der Bühne immer
ernüch=
tern, unpikant durch allzu große Vorſicht bleiben, plump bei allzu
großer Nachſicht. Wenn die Phantaſie allzu ſehr vorgereizt iſt,
verſagt der Leckerbiſſen, ſchmeckt ſchal, abgeſtanden. Man kam gar
nicht auf ſeine Koſten. Nicht einmal die Entrüſtungsſenſation
ſetzte ein. Sie war von der Theaterleitung vorſichtig
unterbun=
den. Es war alſo ein ganz entgiftetes Getränk. Man war in
den „literariſchen Kreiſen” unzufrieden, aber man hütete ſich,
etwas zu ſagen. Blamagen ſind immer noch durch Diskretion
heilbar, und wenn man ſie auch noch teuer bezahlt hat.
dann
Als gäbe es nicht wichtigere Dinge. Merkwürdige Zeit!
Sie benimmt ſich ihren Problemen gegenüber ſpieleriſch, will
nichts hören, will nichts ſehen, betäubt ſich, überkräht alles
Grollen und alle Signale. Iſt ſie kindiſch oder greiſenheft? Das
Theater, als ihr Abbild gedacht, könnte einmal ſpäteren
Veur=
teilern den Begriff einer ſtark zum Schütteln des Kopfes
veran=
laſſenden Zeit geben. — Aber das Theater iſt gar nicht unſer
Ab=
bild. Es gibt ein ganz lückenhaftes Oberflächenporträt, feine
und tiefe Züge fehlen, es hat das Geſicht eines gierenden, auch
wieder wurſtigen Parvenüs, der alles in „Aufmachung”
ke=
zieht, weil er ſich’s leiſten kann, der ſogar etwas für „Bildung”
tut, ächzend und gähnend, aber es muß ſein. Oberflächliche
Theaterſchau zeigt genau das Gegenteil von unſerm Innenbild.
Nein, die Reigendialoge ſind nicht unſer Antlitz. Ich glaube,
ein andres. Werk der kleinen, ſchnellenden Skizzendialogform
gibt dem Beſchauer unſeres Zeitſpieles, — dem kopfſchütteluden
Bemitleider, der von draußen in unſern Käfig ſieht, dem ſpäteren
Richter, der mit Grauen in unſer Chaos ſchaut, ein ſcharfes,
wahres, umfaſſendes Bild. Warum läßt man nicht das
Dialog=
werk Unruhs: „Vor der Entſcheidung” über die Szene
ſchrei=
ten? Das iſt unſer Reigen, das iſt unſer Leidenstanz. Da
regt ſich ein tieferer Eros, das Geborenwerden der neuen Zeit.
Da iſt Werdekraft, die Leben vorbereitet, begleitet vom
Todes=
ſchrei der Geopferten; Kraft, die über das Blut der graufamen
Notwendigkeit hinweg „ja” ruft und „Ich will!” — Das iſt unſer
Tanz, nicht Faxtrott und kein erotiſcher Reigen, kein hiſtoriſches
Wandelbild, kein mittelalterlicher Totentanz — da iſt wirkliche
Gegenwart, die ſtampft und ſtößt. Nicht wegſehen, nicht
Verſteck=
ſpiel, hinſchauen und tapfer mit dem Dichter gehen, der alles
Zeitwerden in ſich ſammelt und lebt, wie Fritz v. Unruh. Ich
halte ſein Gedicht „Vor der Entſcheidung” zudem für
volkstüm=
licher, als irgend eines ſeiner Werke, ausgenommen den „
Opfer=
gang”. Und ſolche Dichter müſſen alle hören können. Laßt doch
bei unſerm Leidensreigen einen Dichter voranſchreiten, vornehm
und ſtolz, für alle ſichtbar, die mit ihm ziehen müſſen und die
Zuſchauer ſind, jetzt oder künftig.
B. Die kühle Küch=. Auf den Speiſezetteln unſerer
Gaſt=
häuſer wird in der heißen Jahreszeit auf die Pſychologie der
Eſſenden viel zu wenig Rückſicht genommen. Die warmen
Ge=
richte wiegen wie im ſtrengſten Winter vor, und der Koch macht
ſich nicht klar, welch einen Eindruck auf den nach Kühlung
lechzenden Gaſt die Vorſtellung einer heißen Suppe oder eines
warmen Bratens macht. „Beſäßen wir mehr denkende Köche,
ſo hätten wir auch im Sommer eine kühle Küche,” ſchreibt dazu
ein Arzt in einem Londoner Blatt und führt des weiteren aus:
„Die ärztliche Wiſſenſchaft intereſſiert ſich heute mehr denn je
für die ſeeliſche Wirkung der verſchiedenen Nahrungsmittel.
Nehmen wir doch ſelbſt bei unſeren Medizinen auf die
Stim=
mung Rückſicht, die das Verſchreiben eines Rezeptes bei dem
Kranken auslöſt, und geben ihm eine Flaſche mit irgendeiner
harmloſen Flüſſigkeit in die Hand nur zu dem Zweck, damit er
glaubt, daß es ihm hilft, wenn er davon dreimal am Tage
nach der Mahlzeit einen Löffel voll einnimmt. Wie hier keine
wirkliche, ſondern nur eine ſuggeſtive Wirkung erzielt wird, ſo
verhält es ſich auch mit den einzelnen Speiſen. Es gibt
Ge=
richte, die ſchon durch ihren bloßen Namen und die damit
ver=
bundenen Aſſoziationen, die Macht haben, abkühlend und
er=
friſchend zu wirken. Ich eſſe z. B. an heißen Tagen mit
Vor=
liebe Melonen. Schon der Klang dieſes Wortes bringt mir
Kühlung, und dieſe Suggeſtion ruft dann eine direkte
körper=
liche Erfriſchung in mir hervor; ebenſo verhält es ſich mit
grü=
nen Salaten oder mit kaltem Fiſch. Ich kenne wenige Worte,
die in uns ein ſo ſtarkes Gefühl von Kühle hervorrufen, als das
Wort „Eſſig”. Man denkt dabei an die heilende Kraft bei
bren=
nenden Wunden, an die zuſammenziehende erfriſchende
Wir=
kung. Ich könnte noch mehrere ſolche Gerichte anführen, die
ſchon in der Vorſtellung uns in der Sommerhitze wohl tun.
Aber ich beguüge mich damit, die Aufmerkſamkeit der denkenden
Köche auf die Suggeſtivkraft einzelner Speiſen zu lenken.”
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 29. Juli 1921.
ad infinitum zu geraten fürchtet. Daher verneint die gemaunte Schurle
die Möglichkeit einer Erkenntnistheorie.
Unſer gegenwärtiges Denkem iſt in eine Kriſe gekommen. Sein
In=
halt hat ſich in die objektivierten Naturtatſachen und die Denk geſetze
geſpalten, aber es gibt ſich nicht mehr zufrieden mit dieſer doppelten
Asſtraktion. Die naturwiſſenſchaftlichen Begriffe (Materie, Element)
beninnen unzureichend zu werdem und zu zerfallem; auf der logiſch=
mathe=
me iſchen Seite ergibt ſich die Notwendigkeit, über die euklidiſche
Geo=
metrie und die ariſtotgliſche Logik hinauszukomwmen.
Gerade an ſolchen entſcheidenden Punkten muß ein Neues dem
Denbem über die auftauchenden Erbemtnisgrenzen hinweghalfem; was
bisher nur nach außen ſich betätigte, muß jetzt nach innen gewandt
wer=
dem: das Bewußtſein muß zum Denken über das Denken kommen.
Frei=
lich iſt dies innerhalb des gewöhnlichem Bewußtſeins nicht möglich, denn
das Denken ſelbſt iſt das unbeobachtete Element in der Seelentätigkeit,
(Vgl. Rudolf Steiner, Philoſophie der Freiheit.) Immer von Neuem
muß die Seele übend den Weg von der Sinneswahrnehmung über
Erinnerungsvorſtellung, über die Beziehungen der Begriffe bis zum
Erlebnis des reinen Denkens zurüchlegen. Die hierbei erlangte
Ent=
wickelung des Bewußtſeins vermag den Zwieſpalt des betrachtenden und
des ſchaffenden Bewußtſeins zu überbrüchen. Der Weg zu dieſer
Ueber=
brückung wird von der Anthropoſophie in ihrer Methodik der „
Medi=
tation” gewieſen. Sie entſpricht daher einer Forderung des
gegenwäd=
tigen philoſophiſchen Bewußtſeins.
Heppenheim a. d. B., 28. Juſi. Stadtratsſitzung. Während
der Stadtrat früher die vom Landtag beſchloſſenen Teuerungszulagen
der Beamten zu den nach der ſtaatlichen Gehaltsordnung belvilligten
Bezügen bewilligt hatte, lehnte er heute die vom Lande feſtgeſetzte
Teue=
rungszulage gegen fünf Stimmen ab. Die Begründung wind nun in
den Wortlaut des Beſchluſſes hineingeerbeitet, und der Bürgermeiſter
wendet nichts mehr dagegen ein. Der Stadtrat ſteht auf dem
Stand=
punkte, daß es einen Eingriff des Staates in die Selbſtverwaltung der
Gemeinde bedeutet, daß der Staat die Gemeinde zu Ausgaben zwingt,
ohne ihr die Mittel hierfür zu gewähren. Das muß zum Bankerott
der Gemeinde führen. Da für 1920 der Gemeinde von ihren Umlagen
im Betrage von 780 000 Mk. nur 308 000 Mk. vom Reiche zurückerſtattet
wurden, mußte das Grund= und Gewerbeſteuerkapital auf Vorfchlag
des Kreisamtes und Finanzamtes einheitlich mit 1,45 Prozent
herange=
zogen werden. Ein Verfahren, das namentlich für das Gewerbe auf die
Dauer verheerend wirben muß. Die gleiche Beſteuerung iſt der
Ge=
meinde bereits für 1921 vom Kreisamt wenigſtens vorläufig
vorgeſchla=
gen worden. Daß die Gemeinde wicht andere Steuerquellen erſchließen
konnte, liegt vor allem davan, daß die vorgeſehene Beſteuerung des
Mindeſteinkommens vom Reiche wieder zunichte gemacht wurde und daß
der Heſſiſche Staat erklärte, die beſchloſſene Wohmngsluxusſteuer bürfe
nur in Gemeinden erhoben werden, die einen Berufsbürgermeiſter bzw.
Städteordnung haben. Die Gemeinden in gleichere Lage ſollten ſich
endlich zuſammenſchließen, um gegen die Staatsallmacht in
Finanz=
ſachen energiſch Front zu machen. Beſſer aklerdings wäre es, wenn
der Staat ſelbſt ein Einſehen hätte und die Finanzhoheit der
Gemein=
den wieder herſtellte. Der Stadtrat muß zunächſt bemüht bleiben, das
Verhältnis zwiſchen Einnahmen und Ausgaben zu verbeſſern. Das
Ge=
ſuch des Hausbeſitzervereins um getrennte Einziehung des Waſſergeldes
vom Mieter und Vermieter wurde abgelehnt. Für das Oberfchleſien=
Hilfswerk wird der Betvag von 500 Mk. bewilligt. Einigen Geſuchſtellern
wurde genehmigt die Grund= und Gewerbeſteuer für 1920 in drei
Zie=
len zu zahlen. Nach Aufnahme zweier Herren in die Ortsbürgerliſte
wurden die erforderlichen Maßnahmen zur Mäuſevertilgung und zur
Beſeitigung der Mißſtände in der Entwäſſerung der Weſchmitz
be=
ſchloſſen.
Erbach, 26. Jul.i, Eulbacher Markt. Der nach ſiebenjähriger
Pauſe wieder zum erſten Male ſtattgefundene „Eulbacher Markt”
unſer altes „Erbacher Volksfeſt” trug — wie das Erbacher Kreishlatt
ſchreibt — die beſonderen Kennzeichen: Maſſenbeſuch von mah und fern
und tropiſche glutvolle Hitze. An Schaubuden, Schießſtänden, Karufſells
und Verkaufsbuden war wieder eine Menge eingetroffen, weit mehr
als in den letzten Jahren vor dem Kriege. Neu und ſich als überaus
prabtiſch erweiſend war ein Tanzpodium in der Mitte der Bierzelte;
letztere, vier an der Zahl, die übrigens bei dem koloſſale
Menſchen=
andvang in den erſten Nachmittagsſtunden zu wenige waren. Hier muß
im nächſten Jahre eine Erweiterung eintreten; ferner muß das
Markt=
bild am Eingange vom unteren Weg aus in Zukunft breiter gehalten
werden, es war viel zu ſchmal. Eine beſondere Attraktion und hier
neu war die Rutſchbahn. Die Beſucher derſelben, denen die
Eigen=
tümlichkeiten und Tücken dieſes Vergnügungstempels fremd waren,
und die ſo die unglücklichen Opfer des rollenden Bandes wurden, hatten
das dankbarſte Publikum auf dem ganzen Mavkte. Hier konnte man
in Wahrheit Tränen lachen. Der Bierabſatz war bei der furchtbaren
Hitze ganz enorm; die Verkaufsbuden, deren es zu viel waren, waren
mrit dem Geſchäftsgange wveniger zufrieden. Der Abſatz in den
Metzger=
ſtänden ließ nichts zu wünſchen übrig. In der Feſtwirtſchaft unter den
Linden konzertierten Angehörige der ehemaligen 118er Kapelle und
er=
wieſen ſich auch heute noch als trefflich geſchulte Militärmuſiker. Zum
Sicherheitsdienſte waren in dankenswerter Weiſe
Gendarmeviewachtmei=
ſter aus dem Kreiſe und einige Mann Schutzpolizei kommandiert.
Die=
ſelben brauchten indeſſen nirgends einzugreifen; das friedlich=fröhliche
Markttreiben wurde an keiner Stelle und zu keiner Stunde geſtört. —
Am zweiten Tage brachte das hierfüx angekündigte Landw. Trab= und
Galoppreiten bei brütender Hitze neuen ungeheueren Menſchenzuzutg,
namentlich von den Landorten. Das Rennen, das hochintereſſant und
ohne jeden Zwiſchenfall berlief, zeitigte folgendes Ergebnis: 1.
Trab=
xeiten: 1. Preis Leonhard Spatz=Erbuch, 2. Joh. Geong Schwöbel=
Günkerfürſt, 3. Leonhard Spatz=Erbuch, 4. Ludwig Hörr=Hüittendhal,
5 Gräfliche Verwaltung Erbach, 6. Adam Kaffenberger=Ebersberg,
7. Adam Egner=Erbach, 8. Adam Egwer=Erbach, 9. Willenbücher=
Beer=
felden, 10. Jakob Heilmann=Erbach, 11 Jabob Old=Hetzbach, 12. Karl
Leonhard Hübner II., 13. Karl Hübner, 14. Walter Prilipp=Roßbach,
15. Preis Wilhelm Horn, Dorf=Erbach. — Galoppreiten: 1. Preis
Ludwig Hörr=Hüttenthal, 2. Wilh. Hübner=Erbach, 3. Friedr. Münch=
Friedrichsdorf, 4. Jakob Heilmann=Erbach, 5. Adam Egner=Erbach,
6. Leonhard Spatz=Erbuch, 7. Joh. Jakob Schäfer=Habermannskreuz,
8. Walter Prilipp=Roßbach, 9. Preis Johann Georg Schwöbel=
Günter=
fürſt. — Hürdenreiten: 1. Preis Sträßer=Michelſtadt, 2.
Fohlenauf=
zuchtanſtalt Eulbach, 3. Philipp Heß=Hüttenthal.
— Aus dem Odenwald, 27. Juli.
Vevkehrsverſchlechte=
rung. Die Eiſenbahndirektion Mainz teilt mit: Wegen geringer
Be=
nutzung fällt Perſonenzug 469, von Wiebelsbach ab 12.10 bis Erbach
i. O., an 12.52, ab 1. Auguſt ds. J3. aus. Gleichzeitig wird Zug 716,
Erbach i. O. ab 4.44, Groß=Umſtadt an 5.46, an Sonn= und Feiertagen
nicht mehr befördert. Mit der Wiedereinlegung dieſer Züge kann bis
auf weiteres nicht mehr gerechnet werden.
Königſtädten, 27. Juli. Schwerverunglückt iſt der 19 Jahre
alte W. Haſchert von hier durch einen Geſchoßzünder, dem er im Walde
fand und mit nach Hauſe nahm. Schwere Verletzungem an den Händen,
Bruſt, Geſicht und Unterleib machtem eine ſofortige Ueberführung ins
Mainzer Krankenhaus notwendig, wo er ſofort operiert werden mußte.
Fd. Mainz, 28. Juli. Raffinierker Diebſtahl. Am
Samstag betrat ein junger unbekannter Mann ein hieſiges
Goldſvaren=
geſchäft und ließ ſich zwei wertvolle Brillamtringe und eine goldene
Damenuhr vorlegen. Die ihn bedienende alte Dame erſuchte er, ihn
in ein Banbhaus zu begleiten, woo er den Einhauf begleichen werde.
Als die Frgu ſich zurückzog, um ſich umzukleiden, verſchwand der
Bur=
ſche mit den Schmuckgegenſtänden. — Ein junger Mann vermißte ſeine
Brieftaſche, die er noch kurz vorher in einem Laden gehabt hatte
Er ging zurück und konnte einen Unbekamten bei ſeinem Handwerk
ertappen. Er veranlaßte ſeine ſofortige Verhaftung. In ſeiner Taſche
wurde ein großes feſtſtehendes Meſſer gefunden. Es wurde feſtgeſtellt,
daß der Verhaftete ein vor kurzem entſprungener Sträfling iſt, der
in=
zwiſchen ſchon mehrere Einbrüche verübt hatte. — Eine Familie
be=
merkte den Verluſt eines Brillantringes. Der Verdacht lenkte ſich auf
ein entlaſſenes Denſtmädchen, an deſſen Hand der Ring von eimem
Kri=
minalbeamten gefunden wurde. Das Mädchen wurde zur Anzeige
ge=
bracht.
Worms, 28. Juli. Ertrunken ſind Mitvwoch nachmittag etwa
um 3 Uhr beim Baden im freien Rhein unterhalb der Gewamn
Pfaf=
ſenwinkel, Gemarkung Herrnsheim, Johann Baptiſt Baas und Jal.
Fell, beide 9 Jahre alt, zu— Worms=Neuhauſen wohnhaft. Die Leichen
konnten noch nicht geborgen werden. — Am rechten Rheinufer, etwa 150
Meter unterhalb der Eiſenbahnbrücke, wurden geſtern vormittag die
folgenden Gegenſtände gefunden: 1 ſchwarzer Frauenrock, 1 Gürtel aus
ſchwarzem Stoff, ein Paar ſchwarze Dawenſchuhe Größe 38, 1 lederne
Handtaſche mit zwei Geldbörſen und 85 Pf., 2 weiße, rot und blau
geränderte Taſchentücher. Es muß angenommen werden, daß die
Eigen=
tüimerin entweder beim Baden ertrunken iſt oder den Tod im Rhein
geſucht hat. Die Kleider befinden ſich im Verwahr des 2. Polizeireviers
hier, Mainzer Straße 20. — Einen koſtſpieligen
Kindergar=
ten unterhält die Stadt Worms. Obwohl der Kindergarten nur von
25 Kindern beſucht wird, iſt doch ein jährlicher Zuſchuß von 80 000 Mk.
erforderlich, ſo daß die Stadt an jedem Kind jährlich 2500 Mk. zulegen
muß. Die Stadwerordnetenſitzung beſchloß deshalb die Auflöſung des
Kindergartens. — Der Geſundheeitszuſtand der Wormſer
Kinder macht es notnendig, daß 850 Kinder in ein Erholungsheim
geſchickt und 180 Kinder eine Solbadkur mitmachen müſſen. Es ſind
dafür 110 000 Mk. aufzunenden, die durch Mittel aus dem Ertrage der
Kinderhilfe und aus den Ueberſchüſſen der Lebensmittelſtelle aufgebracht
werden.
Alzey, 28. Juli. Die Autolinien Alzeh—Steinbockenheim und
Alzeh—Monzernheim werden wegen Unrentabilität wieder
einge=
ſtellt.
Gau=Obernheim, 28. Juli. Verkehrsverbeſſerung. Die
Eiſenbahndivektion Mainz hat auf Anvegung der intereſſſierten Stadt=
und Gemeindeverwaltungen eine erfveuliche Verkehrsverbeſſerung auf
der Strecke Oſthofen—Gau=Odernheim—Alzey eintreten laſſen. Die
Züge von Oſthofen fanden ſeither ſämtlich in Gau=Odernheim keinen
Anſchluß nach Alzey. Ab 20. Juli verkehrt ein weiteres
Perſonenzugs=
paar Alzeh—Bodenheim und zurück. Der zurückfahrende Zug trifft um
9 Uhr 2 Min. vormittags in Gau=Odernheim ein, ſodaß der um 9.01 Uhr
von Oſtkofen konmmende Zug jetzt in Gau=Odernheim ſofort Anſchluß hat.
wd. Nierſtein, 28. Juli. Paſſionierte Weintrinker. In
letzter Zeit iſt es mehrfach vorgekonmmen, daß unbekannte Leute die
Ab=
weſenheit des Gutsbeſitzers dazu benutzten, um bei dem allein
ampeſen=
den Perſonal Wein zu erlangen, mit dem Bemerken, daß ſie von dem
Hausherrn geſchickt ſeien. — Geſtern wurde die Leiche des von dem
Schiffe „Bingen” in den Rhein geſtürzten Matroſen geländet. Der
Tohe war 22 Jahre alt und hieß Joſeph Becher. Er ſtammt aus
Damm=
ſcheid bei Oberweſel und wurde von ſeinen Eltern im Auto in ſeine
Heimat verbracht. — Lebensmüde. Ein Mädchen von auswärts
wollte ſich am Sonntag abend in die Fluten ſtürzen. Ein junger Mann
bemerkte die Abſicht des Mädchens und erfaßte es in dem Augenblick,
als es die Tat vollführen wollte.
wd. Azeh, 27. Juli. Ein teures Liebesabenteuer
er=
lobte ein junger Landwirt aus Heimersheim in unſerer Stadt. Im
Auftrage ſeines Vaters hatte er für Wein uſw. über 6000 Mark
ein=
kaſſiert. Nachdem er in einer Wirtſchaft mit einer ſchwarzäugigen
Zi=
geunerin ein Zechgelage verlebte, lud der liebesdurſtige Jüngling die
Tochter der Puſta zu einem nächtlichen Spaziergang ein. Als die Holde
von ihm Abſchied genommen hatte, bemerkte der junge Landwirt zu
ſeinem Schrechen, daß ihm nicht nur die Brieftaſche mit der Einnahme,
ſondern auch das Portemonnaie wit dem Kleingeld ſtibitzt worden war.
Trotzdem der Beſtohlene ſofort Anzeige erſtattete, hat man bis jetzt noch
keine Spur von der Zigeunerin.
Engelſtadt, R. Juli. Die Unterſchlagungen des
Ge=
meindeeinnehmers Frohn belaufen ſich dem Vernehmen nach
auf 130 000 Mark. Frohn war neben dem Amte des Gemeindeeinnehmers
Rechner des Gruppenwaſſerwerkes und belaufen ſich die
Unterſchlagun=
gen in der Kaſſe des Waſſerwerkes auf 72000 Mark, der Gemeinde
Engelſtadt auf 30 000 Mark, der Kirchenkaſſe Engelſtadt, deren Rechner
er ebenfalls war, auf 3000 Mark. Die Aktiva des geſamten Vermögens
wird bei günſtigem Verkauf des Weines auf 200 000 Mark geſchätzt, der
eine Paſſiva von 300 000 Mark gegenüberſteht.
kpd. Bingen, 27. Juli. Schwindler= und Diebespaar,
Aus dem Gaſthaus „Ehrenfels” verſchwand unter Mitnahme der
Zim=
unereinrichtung und ohne Begleichung der Zechſchuld ein junges Paar,
das ſich in das Fremdenbuch als Ehrlich Klein und Ehefrau geborene
Schlüter aus Düſſeldorf eingetragen hatte.
Bilbel, 27. Juli. Das läßt tief blicken. Bei dem Waldfeſt
des Geſangvereins, Liedertafel” am letzten Sonntag wurden nicht
weni=
ger als 65 Biergläſer mitgenommen. Alle Bitten des Wirtes, die
Glä=
ſer abzuliefern, uaren erfolglos.
Gießen, 26. Juli. Heimatkundliche Studienfahrt
deutſcher Lehrer durch Heſſen. Der zweite Tag wurde ſtimmungsvoll
eingeleitet durch einen Vortrag des Univerſitätsprofeſſors Dr. Rauch
üiber heſſiſche und mittelrheiniſche Kunſt. Der Vortragende wies
dar=
auf hin, wie gerade hier auf 2000jährigem Kultuboden eine Kunſt ſich
entwickeln konnte, die, von eindringenden fremden Elementen hin und
wwieder beeinflußt, ſich aber doch zubetzt als deutſche Kunſt durchſetzte.
Zum Beweiſe dafür führte er in ſehr ſchönen Lichtbildern die die
ein=
zelnen Perioden künſtleriſchen Schaffens kennzeichnenden Werbe der
Baukunſt und Plaſtik vor, wie ſie ſich in Oberheſſen und am Rheine
vorfinden, ſo die Dome zu Speher, Worms, Mainz, Limburg, die
Marienkirche zu Gelnhaufen, die Eliſabethenkirche zu Marburg, das
Kloſter Arnsburg und andere Ein Beſuch der Oberheſſiſchen und der
Gailſchen Sammlungen und des Muſeums für Völkerkunde mit ihren
reichen wertvollen Fundſtücken bewies, mit welchem Eifer und welchen
Opfern an Zeit und Mühe dafür geſorgt wird, die Altertumsfunde zu
einem Anſchauungsmaterial von hohem Werte zuſcmnenzuhalten. Die
Herven Dr. Kramer und Aſſeſſor Kunbel hatten in dankenswerter Weiſe
die Führung übernommen, wofür ihnen auch an dieſer Stelle nochmal3
herzlichſt gedankt ſei. Profeſſor Dr. Röschen=Laubach wachte ſodann die
Teilnehmer in eingehendſter Weiſe mit der Geſchichte der Stadt Gießen
vekannt. Ein Spaziergang am Nachmittag auf die Burg Gleiberg,
wo=
mit ein Vortrag über die Entſtehung und Geſchichte dieſer Burganlage
verbunden war, bot des Intereſſanten und Wiſſenswerten in Fülle.
Trotz des ermdenden Marſches in tropiſcher Hitze ließ ſich die friſche
Jugend in den geräumigen altehrwürdigen Ritterſälen ein Tänzchen
nicht nehuen. Den Schluß dieſes Tages machte eine Sitzung des
Ober=
heſſiſchen Vereins für Völkerkunde. Metropolitan Boette=Marburg
ſchilderte hierbei den heſſiſchen Bauern in ſeiner zwar derben, aber doch
auch gewüitstiefen Art, wie er ihn in ſeiner Eigenſchaft als langjähriger
Dorfpfarrer kennen gelernt hat. Seine Ausführungen hinterließen
ichtlich einen tiefen Eindruck auf die geſpannt lauſchenden Zuhörer,
Reich und Ausland.
Wiesbaden, 27. Juli. Zu einem beſonders
intereſſan=
en Vortrag hat der Leiter der Verſorgungs=Kuranſtalt,
Medizi=
falrat Dr. Fritz, außer den Gäſten ſeines Hauſes auch hieſige
Intereſſen=
ten geladen. Es ſprach der Karlsruher Theaterdivektor Fritz Grun=/
vald, der hier als Kriegsbeſchädigter zur Kur weilt, über ſeine
Tätig=
keit an der Weſtfront, vor allem über die von ihm 1915 ausgeführte
Vollendung des neuen Theaters in Lille (Opera de Lille), die ſchon im
Kriege von der geſamten Heimatpreſſe als eine Kulturtat deutſchen
Fleißes im beſetzten Frankreich anerkannt wurde. Durch gahlreiche
Lichtbilder unterſtützt, legte er der geſpannt lauſchenden Hörerſchaft
dar, wie das völlig noch im Rohbau befindliche Theater in Lille, deſſen
Baukoſten auf fünf Millionen Franken veranſchlagt war, nach ſeinen
Vorſchlägen nur mit Hilfe von deutſchen militäriſchen Technikern,
Künſt=
lern und Handwerbern im Laufe eines Monats zu einem völlig
betriebs=
fähigen Prachtbau umgewandelt wurde, in dem zunächſt die größten
Theater der Heinat Gaſtſpiele gaben und das dann den Lillern als
fer=
tiges Theater überlaſſen worden iſt. Direktor Grunwald beziffert die
damals geleiſtete Arbeit auf mindeſtens anderthalb Millionen Mark
(natürlich Goldwark), die der Entente auf die vom Deutſchen Reich zu
leiſtenden Beparationen als Gegenrechnung” zu präſentieren und
gut=
zuſchreiben ſind. Er beabſichtigt, der Reichsregierung einen
dahingehen=
den Antrag mit den nötigen Unterlagen einzureichen. Für die von den
Zuhörern wit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen dankte
Medizinalrat Dr. Fritz mit warmen Worten der Anerbennung und
beſten Wünſchen für die erfolgreiche Durchführung der Idee in
bald=
möglichſter Zukunft. Wie wir hören, gedenit Direktor Grunwald ſeinen
Vortvag in größerem Stile im Herbſt auch in den erſten Städten
Heſſens, Wüirttembergs und Badens zu wiederholen.
ONB. Leinzig, 28. Juli. Ein Landesverräter
verur=
teilt. Hauptmaun Franz Joſef Kirſch wurde wegen Landesverrats
zu einem Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt.
Die Gerichtsſitzung fand unter Ausſchluß der Oeffendlichkeit ſtatt.
Agram, 27. Juli. Die Unterſuchung hat ergeben, daß der
Haupt=
urheber des Mordanſchlags auf den früheren Miniſter
Draskowie ein gewiſſer Rudolf Herpigorja iſt. Gegen dieſen iſt
ein Steckbrief erlaſſen worden. Der Miniſterrat hat auf ſeine
Ergrei=
funng eine Belohnung von 10 000 Dinar ausgeſetzt.
fd. Vierſen, 27. Juli. Eine Schlafwandlerin
verun=
glückt. In vergangener Nacht war das Dienſtmädchen einer
Herr=
ſchaft in ſchlafwandelndem Zuſtande durch das Dachfenſter auf das Dach
des Hauſes geſtiegen. Durch Anruf wurde das Mädchen geweilt und
fiel von dem zweiſtöckigen Hauſe auf die Straße hinunter, wo es mit
gebrochenen Gliedern liegen bleb. Das Mädchen iſt im Kranbenhauſe
geſtorben.
Helſingfors, 27. Juli. In der Nähe von Helſingfors iſt heute ein
Armeeflugzeug ins Meer geſtürzt. Die Flieger ſind
ertrunken.
Die Streikbewegung.
Frankfurt, 28. Juli. (Wolff.) Die Frankfurter Bachbinder
ſind in den Streik eingetveten, weil die Arbeitgeber ſich in keine
Ver=
handlungen mit ihnen eingelaſſen haben. Die Buchbinder verlangen
einen wöchentlichen Zuſchlag von 30 Mk. bzw. 20 Mk. für die weiblichen
Avbeiter.
Aachen, 28. Juli. (Wolff.) Agence Belge. Nach den
Angeſtell=
ten der Kohlengruben, deren Untätigkeit einen großen Teil den
Berg=
arbeiter nötigte, die Arbeir ruhen zu laſſen, haben nun auch die
Me=
tallarbeiter in den Werkſtätten Note Erde den Ausſtand
erklärt. Zahlreiche Ausſtändige marſchierten in geſchloſſenem Zuge
durch die Stadt und drangen gewaltſam in die Werkſtätten ein, um das
Perſonal zur Niederlegung der Arbeit zu zwingen. Die Ausſtändigen
tvollten auch eine Kundgebung vor dem Rathaus veranſtalten, wurden
aber von der bewaffneten Macht daran gehindert. Da beunruhigende
Gerüichte umlaufen und die Freiheit der Arbeit gefährdet erſcheint, ſo
ſind für fünf Tage alle Verſammlungen und Kundgebungen unterſagt
worden. Die Polizei wurde verſtärkt.
Wien, 28. Juli. (Wolff.) Die Morgenblätter melden aus
Mäh=
riſch=Oſtrau: Die Bergarbeiter erlaſſen einen Aufruf, in dem es
beißt, wenn die Bergbaunnternehmer die Kündigung des
Kollektivver=
trages, die Verlängerung der Arbeitszeit und die Herabſetzung der Löhne
durchführten, käme es zu einem Bergarbeiterſtreik ſowohl im
Revier als auch in der ganzen Republik.
Rummer 20
Miniſter Rathenau
gab in der Sitzung des Reparationsausſchuff
vorläufigen Reichswirtſchaftsrates eine ſehr ausführliclb,
legung der Verhandlungen mit Frankreich.
in der Hauptſache nach dem Ziel bewegten, ſämtlich ..
ſtungsverbände zu einem Selbſtverwalt un.
körper zuſammenzuſchließen, der alle Leiſtug,
bände ſowohl der Länder wie die gewerblichen Verbär.)
faßt. Der Verband würde ſelbſtändig Aufträge überm
die ihm zufließen, und würde ſelbſt derjenige ſein, der He
nahmeorganiſation in Frankreich ſchafft. Bei ihm wür
Aufträge zuſammenlaufen, er würde ſie verteilen un
eigenem Recht und eigener Sicherheit effektieren. Danr
der Reichskommiſſar wur noch eine Stelle der Aufſicht ſ:ä
Der Miniſter wies ferner auf die Wichtigkeit der
hin, möglichſt alle Geldleiſtungen, für alle Länder im
leiſtungen zu verwandeln. Den Verſailler Vertrag dü-n
nicht als unabänderlich hinſtellen, aber auch nicht einsſu
unerfüllbar ablehnen. Die Schwierigkeiten ſind unendlädſ
aber in dem Maße, wie wir ſie erfüllen, zeigt ſich unſere en
(Ausführlicher Bericht folgt.)
Das Schichſal Oberſchleſiens.
Neue Schwierigkeiten durch Frankreich.
Paris, 28. Juli. (Wolff.) Der Londoner Korreß o
des Neu=York Herald teilt mit, daß der neue VorSell
Briands in London eine allgemeine Enttäufc
verurſacht habe. Lloyd George, der ſchon entſchlo=en
weſen ſei, nicht nach Paris zu gehen, werde möglicherwa
ſeinen Sinn ändern und der Tagung des Oberſten
beiwohnen, obgleich offiziell angekündigt werde, dein
Curzon und Balfour England vertreten würden. Der zu
Premierminiſter werde ſich wahrſcheinlich erſt im letzten Am
blick endgültig emtſchließen, weil er nicht wünſche, daß N
riſer Konferenz in irgendeiner Weiſe mit der iriſchen
kollidiere.
London, 27. Juli. (Wolff.) Der diplomatiſche Wiet
er des Daily Telegraph teilt mit: In Londoner fran=öen
Kreiſen werde ausgedrückt, bei der Frage der Entſenducmer
franzöſiſchen Diviſion nach Oberſchleſien gehe em
A
die franzöſiſche Nationalehre. (!) Der Berichterſt
ti=
klärt dazu, das Beharren Frankreichs auf ſeinem Beſchle ſr
ſtärkungen nach Oberſchleſien zu ſenden, ohne abzuwardruß
der Oberſte Rat den Plan beſtätigt, kann nicht ermangCſie
dritiſche Regierung, die bereits in der Angelegenheit Stuy
genommen hat, in ſehr unangenehme und nicht vaſe
Schwierigkeiten zu bringen. Bereits am Dienstarrſte
der engliſche Geſchäftsträger in Paris mit Philipp Berthlmit
Quai d’Orſay eine etwas lebhafte Beſprechung, in der
aſ=
ſauf Berthelot eine ungewöhnlich ſtarrſinnige Haltung im
Frage der ſofortigen Truppenverſtärkungen
angenomrreu=
haben ſcheint. Berthelot hat nicht verſucht, den Plan iſt
reichs mit juriſtiſchen Gründen zu rechtfertigen, ſondern Eiſte
ſich, drei Argumente vorzubringen, nämlich die Arunk,
Sicherheit und Nationalehre. Im übrigen hat er keina m
Argumente vergebracht, ſondern bemerkt, daß Großbri un) ᛋuſonferen
auch nicht die Zuſtimmung der Alliierten erlangt habe, m XnAmfen
es ſeine Flotte inden Meerengen verſtärkte. kAnwrden
gegenüber weiſt der Berichterſtatter darauf hin, daß es ſmſſ. Taſch nur für
dem einen Falle um die Ausführung eines bereits ratiff,n
Vertrages handelt, während in dem andeven Falle die Arm
die Ratifizierung ablehnten. Außerdem aber ſei zu ben”
daß England ſeine Flotte im Orient ſelbſt bezahle, währe”.
Koſten für die alliierten Truppen in Oberſchleſien der M
auferlegt würden. Dies ſei einer der Gründe, daß die Z.E0
Beſatzungstruppen durch den Oberſten Rat feſtgeſetzt N
muß und warum es wünſchenswert iſt, ihre Zahl zu beſchsüc.
Die urſprünglich vom Oberſten Rat vorgeſehene Stäüke
übrigens bereits überſchritten. Der Korreſpondent bemer./
daß im Bezirk Kattowitz die polniſche Grenze für Sch
und ſür die Zufuhr aus Polen ſo gut wie offen ſtehe
tiſche Beobachter berichten nämlich über einen thp=
Fall: Ihre Legitimationen wurden durch einen po ſ
Poliziſten genau geprüft, während ſechs Laſtautomobile,
mit Munition für die Aufſtändiſchen, ungehindert paſſiemel
Reuter meldet: Die Mitteilung Pariſer Zeitungen,
der Oberſte Rat am 4. Auguſt nur zuſammentrete.
Tuuppenverſtärkungen vorher nach Oberſchleſti
ſandt würden, ſcheine auf einem Mißverſtändnis
ruhen. Die britiſche Regierung erhielt keine Mitteilur
eine ſolche Meinungsänderung verbürge. Der britiſche
punkt wurde in dem Meinungsaustauſch in London und
klar dargelegt.
dieſe
Tat
Paris, 28. Juli. (Wolff.) Der diplomatiſche Mitel
der Agence Havas teilt mit, daß er nach Schluß der hed
Sitzung des Miniſterrats den Eindruck gewonnen
daß das franzöſiſche Miniſterium den Wunſch habe, die 22
anderſetzungen, die zwiſchen Paris und London uce
oberſchleſiſche Frage geführt werden, zu EnD,
führen. Was die Frage der Verſtärkungen für
ſchleſien anbelangt, ſo ſei man der Anſicht, daß auf
denm=
der gegenſeitigen Zugeſtändniſſe eine Löſu
funden werde. Die Löſung werde jedenfalllls darin be
daß ſich die engliſche Regierung der franzöſiſchen Demarn
Berlin anſchließe, damit die deutſche Regierung alle
nu=
digen Maßnahmen treffe, die für den Transport der
Dr-
terſtärkungen für Oberſchleſien notwendig ſind. Wenin
Demarche gemacht ſei, ſei es Aufgabe des Oberſten Rates.
es notwendig werde, den Zeitpunkt der Abſen
dieſer Verſtärkungen zu beſtimmen. Dieſe Prozedur wel
Vorteil haben, daß ſie den berechtigten Wünſchen der fI.
ſchen öffentlichen Meinung Rechnung trage und gleichzen
Deutſchland zeige, daß die engliſch=franzöſiſche Solidaritck
wie vor beſteht.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Die Scharfſchießübungen der Franzoſen.
— Auf dem in ganz Süddeutſchland wohlbekannten
Dru/g-
übungsplatz Darmſtadt halten die Franzoſen Scham
übungen gb. Regiment auf Regiment kommt faſt täglich, teils
Bahn angerollt oder anmarſchiert. Es iſt ein fortwährendes 9S
und Gehen von Beſatzungstruppen, ſogar aus dem Elſaß II
ſolche, als ob es dort keinen Schießplatz gebe. Für die Gemeinde
heim, in deren Gemarkung der Schießplatz liegt, bedeutet dies
ſchwere Schädigung. Geſchoſſen wurde von der deutſchen —
verwaltung früher hier ja auch, aber dieſe bezahlte an die Grunn
beſitzer in dem abgeſperrten Gelände für die Dauer der Schank‟
übungen eine Entſchädigung in Form einer Vergütung für Beſihll
und nahm auf die Wünſche der Landwirté weitgehend Rückſicht. *
die Franzoſen. Sie weigern ſich irgend eine Entſchädigung zu
und nehmen auf die Intereſſen der Landwirte!
Rückſicht, trotz wiederholter Bitten der Gemeinde. Das tägliſt.
Vormittag abgeſperrte Gelände, iſt der weiten Tragfähigkeit der
nen Waffen entſprechend ſehr groß, und da das Schießen vorausl:
bis ſpät in den Herbſt dauern wird, iſt die Zahl der für die Läln"
ſchaft verlorenen Arbeitstage eine ſehr große. Man kann biuihe”
der Gemeinde Griesheim nicht zumuten, den ihr durch die DeI*
dauernd entſtehenden Schaden allein zu tragen und dürfte es Si
Reiches ſein, den entſtehenden Schaden zu übernehmen.
Als eine weitere Unannehmlichkeit wird es empfunden, daß "
meinde Griesheim eine Anzahl Wohnungen für die Familien von 2
ren und Unteroffizieren ſtellen muß, da in Griesheim naturlich?
Wohnungsmangel herrſcht und die Franzoſen gewöhut ſind, Arobe
ſprüche zu machen. Was die Familien mit dem Scharfſchiebel. 1S
haben, iſt nicht recht erſichtlich. Sie werden ſich jedenfalls Gei
unſerer Valuta für einen billigen Sommeraufenian
Nutze machen.
Mummer 207.
Wirtſchaftsverbote.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 29. Juli 1921.
Seite 5.
— Die Machthaber in Paris ſuchen das deutſche Volk als Gonzes
„ſchaftlich und pobitiſch zu vernichten, die Ortskommandanten im
be=
iachen Gebiet ſuchen zur Erreichung dieſes Zieles auf ihre Art beizutra=
„ Wem man den Willen hat, den verhaßtem Deutſchen zu ſchaden,
„ch ſich immer eine Gelegenheit. So gibt es Ortskommandanten, die
Verbot von Gaſtwirtſchaften als eine Art Sport be=
„en. In einem Lager hat der Kommandant eine gutgehende Kantine
loſſen, weil der Wirt ſeine Lagerkarte einem Dritten zur Benützung
mrlaſſen hatte. Wegen dieſes geringfügigen Vergehens die ſchwere
iA-ſchaftliche Schädigung!
Wilde Ehen.
—— Das Zimmervermieten im beſetzten Gebiet iſt ein einträgliches
Wäft geworden. Die Nachfrage nach möblierten Zimmern bei den
ſentzungstruppen iſt groß. Es fällt auf, daß ſich unter den Beſatzungs=
4epen verhältnismäßig viele Verheiratzete befinden, welche mit einer
„ANlichen Perſon als Wohnungsſuchende auftreten. Trotz der funkeln=
Trauringe iſt aber Madame keine Legitime, ſondern das Paar lebt
ſogenannter „wilder Ehe‟. Dem Vermietern iſt das meiſt bekannt und
ſennand ſtößt ſich im beſetzten Gebiete daran, da die Leute zu Aergernis
mamn Anlaß geben. Der weibliche Teil geht vielfach einem Erwerb als
Eh—rin, Wäſcherin uſw. nach, während der „wilde Ehemann” tagsüber
m m Dienſt nachgeht. Bei manchen fehlt auch das Kind nicht. Der
emann kam als guter Familienvater gelten, jedenfalls hat bei dem
ſa-mmenleben keiner Nahrungs= oder andere Sorgen. Vom deutſchen
ddwurnkt iſt dieſes Zuſammenleben gerade nicht erfreulich.
Die Elbeſchiffe.
Wrag, 28. Juli. (Wolff.) Reichsdeutſche und tſchechoſlowa=
Blätter veröffentlichten in dieſen Tagen eine Meldung,
zufolge Verhandlungen über die Abtretung von
iffen von ſeiten Deutſchlands an die tſchechoſlowakiſche
miblik mit einem Abkommen abgeſchloſſen worden ſeien,
wo=
die Vereinigte Elbe=Dampfſchiffahrts=
Ge=
ſchaft ihren Schiffsbeſtand an die öſterreichiſche
Nord=
ſt=Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft abtritt, wobei auch der Preis
wieſe Schiffe genannt wurde. Von maßgebender Stelle wird
n Tſchechoſlowakiſchen Preffebureau mitgeteilt, daß die
Mel=
ma den Tatſachen nicht entſpricht. Gemäß dem Wunſche des
hedsrichters wurde zwar in Auſſig zwiſchen den Delegationen
trrndelt, da aber eine Vereinbarung in ſämtlichen vom
hedsrichter vorgelegten Fragen nicht erzielt werden konnte,
age kein Beſchluß gefaßt. Die Angelegenheit wurde dem
hiedsrich zur Entſcheidung vorgelegt, welche in der erſten
gmſthälfte zu erwarten iſt. (Ammerkung des Wolff=Bureaus:
ekwir hören, ſind neue Verhandlungen im Gange. Erſt wenm
bis zum 10. Auguſt zu keiner Einigung führen, ſoll der
mdsrichter entſcheiden.)
Die Abrüſtungskomödie.
Paris, 28. Juli. (Wolff.) Wie das Journal mitteilt, hat
Briand geſtern mit dem amerikaniſchen Botſchafter
die Konferenz in Waſhington unterhalten und
ſärt, wenn ſie am 11. November beginne, könne er Frankreich
vertreten. In dieſem Falle werde er Viviani bitten,
Miſſion zu übernehmen, auf der pazifiſchen Konferenz im
ien Frankreichs zu ſprechen. Viviani werde begleitet von
=Kolonialminiſter Albert Sarraut, der im September und
ower die franzöſiſchen Kolonien in Weſt= und Mittelafrika
nwe und zeitig genug zurückkehren werde, um Viviani
be=
fim zu können.
ondon, 28. Juli. (Wolff.) Reuter meldet aus
Wa=
inkon: Japam teilte den Vereinigten Staaten in der
Er=
veung, worim es die Einladung für die geplante
pazi=
id:e Konferenz annimmt, mit, es ſetze voraus, daß die
wer Konferenz zu behandelnden Fragen erörtert ud
ent=
jeigen würden, bevor die Konferenz zuſammentrete. Japan
räied ſich nur für eine vorläufige Annahme, weil die in
iu am Samstag überreichte Note der Vereinigten Staaten
m alle Fragen umfaßt, die von Japan für das
Konferenz=
gaamm geſtellt wurden.
England und Irland.
Die Beobachtung des Waffenſtillſtandes.
Pon der engliſchen Regierung iſt offiziell bekannt gemacht
nden, daß die Friſt des Waffenſtillſtandes, von dem iriſchen
kumd ſeiner Armee gewiſſenhaft beobachtet worden iſt. Einige
eidche Zeitungen, die gewöhnt ſind, von der iriſchen Nation
ftals von Verbrechern und von ihrer Armee als von einer
ürherbande zu ſprechen, drücken ihr Erſtaunen aus, daß der
Panſtillſtand in dieſer Weiſe innegehalten worden iſt. Noch
uerwollen ſie die Tatſache ignorieren, daß in Irland eine
repu=
umiſche Regierung exiſtiert, die das Vertrauen des Volkes be=
1ſ und eine iriſche Armee, die durchweg nach den Geſetzen
tſchlicher Kriegsführung gekämpft hat. Als der Waffenſtill=
1w abgeſchloſſen wurde, erinnerte Präſident de Valera in
IIm Aufruf ſeine Volksgenoſſen daran, daß „während der Zeit
Waffenſtillſtandes jeder Bürger und Soldat ſich als Hüter
Hmtionalen Ehre zu betrachten hätte”, und daß „ihre
Diſzi=
rn überzeugender Weiſe dartun müſſe, daß wir als eine
Mmrſierte Organiſation kämpfen”.
S ein Aufruf erfüllte ſeinem Zweck durchaus und ſtellte die
Ee und ehrenhafte Beobachtung des Waffenſtillſtandes ſicher,
eit, die iriſche Nation und Armee in Frage kommt. Ein ſchla=
Des Beiſpiel von Diſziplin wwurde am Morgen des 11. Juli
n nacarty in der Grafſchaft Tipperary (der Waffenſtillſtand
Am um 12 Uhr mittags) gegeben: Die iriſchen Truppen waren
NSngriff auf eine Kaſerne; ſie hatten Verſtärkung erhalten
Twaren drauf und dran, dem Platz zu nehmen, als die Stunde
WSaffenſtillſtandes herankam; ein paar Minuten vor 12 Uhr,
nor dem Siege, erfolgte das Kommando „Feuer einſtellen”,
däe iriſchen Streitkräfte zogen ſich zurück.
Lfieſes Verhalten ſtand im ſtrikten Gegenſatz zu dem der
der ten im Kriege gegen Deutſchland: Fünf Minuten vor
Be=
wes Waffenſtillſtandes eröffneten ſie ein ſchweres und
un=
niketes Artilleriefeuer gegen die deutſchen Linien, um noch in
er Minute ſoviel Feinde als möglich zu töten.
Autf Seiten der Engländer iſt das Verhalten ein anderes
ge=
n Meſſen und Märkte wurdem durch Militär verhindert,
*S werden viele Fälle, kraſſer Provokation berichtet. So
Fin Kingstown Soldaten die iriſche Flagge nieder, und in
feuerten die Truppen darauf. Gegen die Preſſe wird der
gebenfalls fortgeſetzt.
Letzte Nachrichten.
Verlin, 28. Juli. (Priv.=Tel.) Wie die Blätter aus
Mün=
nelden, erlitt im Verfaſſungsſtreit über einen Verord=
Aentwurf, betreffend die Neuordnung der
Schul=
lewe und Schulaufſicht, die bayeriſche Regierung
eie geſtrigen Plenarſitzung des Landtags eine Nieder=
Mit 54 gegen 47 Stimmen der Baheriſchen Volkspartei
de beſchloſſen, daß der Entwurf, von dem der Kultusminiſter
eſmige Teile dem Landtag zur Beurteilung übergeben wollte,
en Teilen der Genehmigung des Landtags, entſprechend
taT 46 der Verfaſſung, zu unterſtellen ſei. Die Frage wird
Mehr vor dem Staatsgerichtshof ausgetragn.
Areimar, 28. Juli. (Wolff.) In der Sitzung des
Thü=
zeer Landtags erklärte nach Ablehnung des Grund=
Peſetzes durch die Rechtsparteien und die Kommuniſten
tzsminiſter Dr. Paulſſen, die Staatsregierung ſei ge=
Nen, zurückzutreten. Hierauf ſtellten die
Unabhän=
mieinen Antrag auf Auflöſung des Landtags. Der Antrag
Dam Samstag behandelt.
Frreiburg i. Br., 28. Juli. (Wolff.) Der bei Neuſtadt im
Darrzwald gelegene Ort Löffingen ſteht ſeit heute mittag
„ulammen. Ein Drittel des ganzen Städtchens iſt den
nen bereits zum Opfer gefallen.
Laaris, 28. Juli. (Wolff.) Havas meldet aus Waſhing=
Daß Staatsſekretär Hughes durch Vermittlung des Kon=
Albrecht in Reval ein förmliches Erſuchen an die
Sowjet=
iung um Freilaſſung der Kriegsgefangenen
ſhpret hat.
Paris, 28. Juli. (Wolff.) Neu=York Herald meldet aus
Waſhington, Handelsſekretär Hoover verlange in einer
Ant=
wort an Maxim Gorki Bürgſchaften dafür, daß das
ameri=
kaniſche Dienſtperſonal nicht beläſtigt werde und
voll=
kommene Bewegungsfreiheit habe, ferner das Recht, örtliche
Hilfsausſchüſſe einzurichten, ohne daß die bolſchewiſtiſchen
Behörden ihnen Hinderniſſe in den Weg legten oder ſonſt in
irgendeiner Weiſe eingriffen. Die amerikaniſche Regierung ſei
bereit, für eine Million ruſſiſcher Kinder zu ſorgen.
Vermiſchtes.
— Dampfer=Freiplätze. Um ſeine Miſſion zu erfüllen, die
ihm in Wahrung der deutſchem Intereſſen an der internationaliſierten
Donau zufiel, und um den Deutſchen zu zeigen, welches Kleinod ſie in
dem für ihr Heimatland verlovenen Strom beſeſſen haben, verloſt
der D. u. Oeſter. Donauverein Freiplätze auf ſeinem Dampfer, der
am 6. Auguſt zu einer ſiebentägigen Fahrt die Donau hinab
bis ins Oeſterreichiſche hinein Weltenburgverläßt. Je mehr
Teil=
nehmer ſich finden, deſto billiger ſind die Fahrtkoſten. Jeder 10.
Platz iſt ein Freiplatz. (Verloſung auf dem Schiff!) Alles Nähere iſt
durch den Verein ſelbſt: Augsburg, v. d. Tannſtraße, zu erfragen.
— Opfer der Berge. Die Touriſtenſaiſon hat in dem Oſtalpen
bereits unheimlich viele Opfer gefordert. Durch Ausbrechen eines
Grif=
fes ſtürzten die Brüder Joſef und Franz Jamek in der
Nord=
wand der Planſpitze zu Tode. Durch Ablöſung von Raſen
verun=
glückte Peter Jaray, Johann Tiefgrabner und Joſef
Riedler. Durch Abſturz vom Fels verunglückten Max Erhard,
Profeſſor Schärftlein, Dr. Perer Aichner, J. B. Freyer,
Radolf Kohn, Frohmüller Kaſcher, Karl Helbling
und Anton Klotz. Durch Ausgleiten auf der in dem Seekarſee am
Hochtor vorſpringenden alten Schneelawine fiel Luiſe Erdinger
in den See und ertrank. Beim Gdelweispflüchem verunglückte
Her=
mann Ogi. Durch Unwetter fanden Jakob Siepen, Karl
Ro=
biczek und Roſc Dierenberger dem Tod durch Erſchöpfung
und Erfrieren. Im einer Gletſcherſpalte ſtarb Kurt Holzſtein.
Schuld an den ſo zahlreichen Unfällen, iſt teilweiſe die durch
Ueber=
ſchwemmungem des vorigem Herbſtes und die Regengüſſe, ſowie die
durch maſſenhaften Neuſchnee des Juni verurſachte Zerſtörung der Wege,
Locherung der Griffe und Tritte ſowie Unterwaſchung der Raſenbänder
des Hochgebierges. Im folge dieſer Gefahren erfordern alle Touren
größere Anſtrengung, der manche des Steigens entwönhnte, von den
Elendsjahren geſchwächte Touriſten noch nicht gewachſen ſind. Zu dieſen
bereits geborgenem 21 Opfern der Berge kommen noch vier vermißte
Tou=
riſten: Roskoſchni, Fiſcher, Alexander und Arthur Stork, von denen
die drei erſteren wegen der Länge der Zeit ihrer Abgängigkeit von 8
bezw. 6 und 4 Wochen wohl kaum mehr leben dürften, während der
vierte, ſeit 8 Tagen Vermißte vielleicht noch lebt.
Dr. J. D.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 28. Juli. (Tel.) Zum Schlachtbiehmarkt
waren angetrieben und wurden gehandelt per 50 Kg. Lebendgewicht:
261 Kälber 550—750 Mk., 62 Schafe 300—500 Mk., 109 Schweine 1050
bis 1325 Mk., 492 Ferkel 40—250 Mk. per Stück.
Spiel, Sport und Turnen.
Hochſchulmeiſterſchaften im Schwimmen.
Am Mittwoch, Len 27., und Donnerstag, den 28. Juli, wurden in
Darmſtadt im Großen Woog die Hochſchulmeiſterſchaften im
Schwim=
men ausgefochten. Die Veranſtaltung lag in den Händen der
akademi=
ſchen Abteilung des Darmſtädter Schwimmklubs Jungdeutſchland und
des Sportamtes der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt. Durch eine
warme Waſſertemperatur wurden die Wettkämpfe ſehr begünſtigt und
liefen alle programmäßig ab. Die Kämpfe ſelbſt waren durch die große
Zahl der Meldungen und den guten Sport ſehr invereſſont. Schon der
erſte Tag bot äußerſt ſpannende Wettkämpfe. Die beliebige
Hochſchul=
ſtaffel 4X100 Meter, die Daramſtadt, der vorjährige Meiſter, verteidigte,
konnte wieder von Darmſtadt mit faſt 50 Meter Vorſprung gewonnen
werden. — Ein ſcharfes Rennen war die Meiſterſchaf über die kurze
Strecke „100 Meter beliebig”, die Hilmar=Darmſtadt im Endſpurt
gegen Hotzel=Charlottenburg und Brandt=Jena in 1 Min. G7 Sek.
ge=
wann. Das Waſſerballvorſpiel Stuttgart—Darmſtadt endete zugunſten
Darmſtadts mit 6:2 Toren.
Auch der zweite Tag war reich an ſpannenden Momenten. Hier
waren es außer der Bruſtmeiſterſchaft 100 Meter, die Wacher=Tübingen
in hervorragendem Endſpurt gewann, die langen Strecken 1000 Meter
und 300 Meter. Von den drei Bewerbern, die die 1000 Meter=
Meiſter=
ſchaft beſtritten, gab einer (Nixdorf) das Rennen auf, das dann Brandt
und Hotzel unter ſich entſcheiden ſollten. Brandt, der vordem ſchon im
300 Meter beliebig über Hotzel geſiegt hatte, mußte jetzt ſeinem
Char=
lottenburger Kommilitonen den Sieg überlaſſen. Die Lagenſtaffel, die
Stuttgart, Darmſtadt, Jena und Gießen am Start ſah, wurde von
Stuttgart in der außerordentlich guten Zeit von 2 Min 30,8 Sek.
ge=
wonnen.
Die Ergebniſſe waren:
Mittwoch, 27. Juli:
I. Hochſchulſtaffel 4X100 Meter beliebig (
Meiſter=
ſchaft): 1. Darmſtadt 4 Min. 56,8 Sek. (Schneider, W. Pfannmiller,
F. Pfannmüller, Hilmar), 2. Jena 5 Min. 26,6 Sck.
II. 100 Meter Rückenmeiſterſchaft: 1. J. Bruchhaus=
Braunſchweig 1 Mir 19,8 Sek., 2. O. Hotzel=Charlottzenburg 1 Min.
21 Sek., 3. W. Otto=Würzburg 1 Mi. 22,4 Sek.
III. Streckentauchen: 1. A. Wacker=Tübingen 30,8 Sek.,
2. H. Heckner=Charlottenburg 35,1 Sek.
TV. 100 Meter beliebig (Meiſterſchaft): 1. Fr. Hilmar=
Darmſtadt 1 Min. 7 Sek., 2. D. Hotzel=Charlottenburg 1 Min. 9,2 S.,
3, H. Brandt=Jema 1 Min. 11 Sek.
Waſſerballvorſpiel: Stuttgark—Darmſtadt 2:6.
Donnerstag, 28. Juli.
Waſſerballvorſpiel: Gießen—Göttingen 4:2.
I. Lagenſtaffel 4X50 Meter: 1. Stuttgart 2 Min. 30,8 S.
(Gonſer, Oſtermayer, Rud. Fahr, Klamm), 2. Darmſtadt 2 Min. 32,4
Sek., 3. Jema 2 Min. 33,9 Sek.
II. 300 Meter beliebig: 1. H. Brandt=Jena 4 Min. 25,2 S.,
2. O. Hotzel=Charlottenburg 4 Min. 2,4 Sek., 3. F. Pfannmiller=
Darmſtadt 4 Min. 35 Sek.
III. Springen: 1. Loſſayk=Charlottenburg 73 Punkte, 2. Stork=
Münſter 692s Punkte, 3. Wolf=Stuttgart, 4. Küſter=Göttingen, beide
55½½= Punkte.
TV. 100 Meter=Bruſtmeiſterſchaft: 1. Wacker=Tübingen
1 Min. 22,8 Sek., 2. Vobis=Bonn 1 Min. 22,8 Sek., 3. Krug=Jena
1 Min. 25,2 Sek.
V 1000 Meter beliebig: 1. O. Hotzel=Charlottenburg
15 Min. 38 Sek., 2. H. Brandt=Jena 16 Mi. 22,2 Sek.
VI. Waſſerballentſcheidungsſpiel: Gießen gegen
Darmſtadt 1:4.
VII. Mehrkampf: 1. Chaplottenburg, 2. Jena, 3. Göttingen.
Wafſerballmeiſterſchaft.
1. Vorſpiel: Darmſtadt—Stuttgart 6:2.
Das Spiel beginnt in ſcharfem Tempo auf beiden Seiten. Die
Maunſchaften ſind ziemlich ausgeglichen und liefern ſich ein ſchönes,
offenes Spiel. Nach Halbzeit zeigt ſich eine Ueberlegenheit Darmſtadts,
die ſich auch zahlenmäßig ausdrückt. Mit 6:2 Toren verlaſſen die
Geg=
ner das Waſſer und Darmſtadt bann mit guten Hoffnungen dem
End=
ſpiel entgegenſehen.
Das 2. Vorſpiel fand am 2. Tage morgens 10 Uhr ſtatt. Es
ſpielten Gießen gegen Göttingen. Das Spiel konnte Gießen durch ſeine
ſchwimmeriſche Ueberlegenheit mit 4:2 Toren für ſich entſcheiden.
Am Nachmittag fand das Entſcheidungsſpiel zwiſchen den beiden
Siegern Gießen und Daarmſtadt ſtatt. Hierbei zeigte ſich, welch großen
Vorteil die Darmſtädter durch eine gute Kombination hatten. Beide
Mannſchaften zeichneten ſich durch ſchnelles Schwimmen und gute
Ball=
behandlung aus, jedoch konnte Daramſtadt durch Kombination und
Ziel=
ſicherheit das ganze Spiel beherrſchen. Es endete mit dem
Torverhält=
nis von 4:1.
Somit iſt die Darmſtädter Hochſchule dreifacher Hochſchulmeiſter von
Deutſchland,
Sportwoche.
* Rugby. Propagandaſpiel F.K. Heidelberg=
Neuen=
heim gegen komb. Heidelberger Mannſchaft 17:8. Leider
konnte die beſtbekannte Rugby=Mannſchaft des Sp.Kl. 1880=Frankfurt
nicht antreten. So ſtellte ſich dem durch Erſatz geſchwächten deutſchen
Rugby=Meiſter eine aus Spielern von vier Heidelberger Nugbyvereinen
zuſammengeſtellte Mannſchaft. Unter der umſichtigen Leitung des
Herrn Meiſter=Heidelberg entwickelte ſich ein flotter fgärer Kampf, dem
die zahlveichen Zuſchauer mit größter Spannung folgten. Zu Beginn
ausgeglichenes Spiel. Etwas ſtörend wirkt die durch den Mangel an
Training zu entſchuldigende Unſicherheit der Läufer beim Weitergeben
des Balles. Heidelberg=komb. erringt durch Durchbruch den erſten
Ver=
ſuch, der, gur getreten, zum Treffer erhöht wird (5). Kurz darauf fällt
durch gutes Balltreiben der zweite Verſuch (3) für Heidelberg. Die
Er=
höhung mißlinigt. Neuenheim findet ſich jetzt zuſammen. Der
vorbild=
lich arbeitende Sturm verſchafft ſich immer wieder den Ball und zwei
Verſuche nach glänzenden Läufen der Dreiviertelreihe (Läufer) ſind der
verdiente Erfolg. Die Erhöhung mißlingt beide Male. Halbzeit 8:6
für Heidelberg=komb. Nach Halbzeit reißt der deutſche Meiſter das
Spiel immer mehr an ſich. In gutem Zuſpiel wandert der Ball von
Mann zu Mann und Angriff auf Angriff wird gegen die feindliche
Mallinie vorgetragen. Heidelberg verteidigt aufopferhd, kann jedoch
das Spiel nicht mehr ausgeglichen geſtalten. Ein Treffer (5) und zwei
Veuſuche (je 3), errungen nach glänzender Kombination der ſchnellen
Läuferreihe, iſt der Erfolg für Neuenheim. Mit 17:8 Punkten für
Neuenheim endete das intereſſante Spiel.
Bundesſchießen des Heſſiſchen Schützenbundes in Roßdorf.
Es wuvden folgende Reſultate erzielt:
1. Tagespreisſchießen in Klaſſen. I. Klaſſe: 1. H.
März, Diana, Darmſtadt, 64 Ringe; 2. K. Rohde, Weidmannsheil,
Darm=
ſtadt, 61 R.; 3. K. Schardt, Feurio. Darmſtadt, 61 N.; 4. K. Müller,
Jägerblut, Darmſtadt, 61 R.; 5. K. Henkelmann, Feurio, Darmſtadt,
60 R.; 6. Ph. Moter, Tell, Roßdorf, 59 R.; 7. L. Greim,
Weidmanns=
heil, Darmſtadt, 58 R.; 8. A. Steger, Diang, Darmſtadt, 58 R.; 9. L.
Friedrich, Weidmannsheil, Darmſtadt, 57 R.; 10. Gg. Hanſtein,
Weid=
mannsheil, Roßdorf, 57 R.; 11. Jak. Fuchs. Diana, Darmſtadt, 57 R.;
12. E. Hanſtein, Feurio, Darmſtadt, 57 R.; 13. Wilh. Jäger,
Weidmanns=
heil, Roßdorf, 57 R.; 14. Fr. Hoffmann, Jägerblut, Darmſtadt, 56 R.;
15. Fr. Poth, Weidmannsheil, Roßdorf, 54 R.
II. Klaſſe: 1. Frz. Gotha, Diana, Ober=Roden, 63 Ringe; 2. Jak.
Schork, Weidmannsheil, Darmſtadt, 62 R.; 3. Phil. Ganß,
Weidmanns=
heil, Darmſtadt, 61 R.; 4. Val. Seitz, Diana, Ober=Roden, 60 R.; 5. Jul.
Hergt, Feurio, Darmſtadt, 59 R.; 6. Friedr. Schütze, Feurio, Darmſtadt,
58 R.; 7. Hch. Kurze, Weidmannsheil, Darmſtadt, 58 R.; 8. Gg.
Gun=
der Weidmannsheil. Darmſtadt, 56 R.; 9. Ldg. Poth, Tell, Roßdorf,
56 R.; 10. Gg. Hanſtein, Tell, Roßdorf, 56 R.; 11. A. Schumann,
Weid=
mannsheil, Roßdorf, 56 R.; 12. Gg. Kenner, Weidmannsheil
Darm=
ſtadt, 56 R.; 13. Joh. Braun, Dmana, Ober=Roden, 55 R.; 14. A. Hitzel,
Diana, Ober=Roden, 55 R.; 15. K. Stork, Weidmannsheil, Roßdorf, 55 R.
III. Klaſſe: 1. Frdr. Kirſchner, Weidmannsheil, Roßdorf, 63 Ringe:
2. A. Wunderlich, Diana, Ober=Roden, 60 R.; 3. K. Poth, Diana,
Darm=
ſtadt, 57 R.: 4. Gg. Klotz, Jägerluſt, Ober=Nauſes, 57 R.; 5. J. Schütz,
Tell, Ober=Ramſtadt 56 R.; 6. Frz. Schleimkoffer, Diana, Ober=Roden,
56 R.; 7. Joſ. Fiſch, Diana, Ober=Roden, 56 R.; 8. Frz. Joos, Tell,
Ober=Ramſtadt, 55 R.; 9. H. Rindfrey, Tell, Ober=Ramſtadt, 54 R.;
10. Jak. Poth, Tell, Roßdorf, 54 R.; 11. J. Wilzbach, Diana, Ober=
Roden, 54 R.; 12. W. Merſchroth, Diana, Ober=Roden, 53 R.; 13. G.
Mergentau, Feurio, Darmſtadt, 53 R.; 14. K. Schachker, Weidmanensheil,
Roßdorf, 52 R.; 15. G. Hitzel, Diana, Ober=Roden, 52 R.
2. Gruppenſchießen: 1. Diana=Darmſtadt 149 Ringe; 2.
Diana=Ober=Roden 148 R.; 3. Diana=Ober=Roden 143 R.; 4. Diana=
Ober=Roden 138 R.; 5. Tell=Ober=Ramſtadt 137 R.
3. Bundesſchießen: 1. Diana=Ober=Roden 142 Ringe; 2.
Weid=
mannsheil=Darmſtadt 128 R.; 3. Diana=Darmſtadt 126 R.
4. Meiſterſchaftsſchießen (um die Meiſterſchaft von Heſſen):
1. Hch. Stumpf, Weidmannsheil, Roßdorf, 93 Ringe: 2. Gg. Bernius,
Tell, Roßdorf, 91 R.; 3. Frz. Noſtadt, Tell, Ober=Ramſtadt, 90 R.
5. Ehrenpreis (für die höchſte erreichte Ringzahl eines Vereins
geſtiftet): Schützengeſellſchaft Weidmannheil=Roßdorf 2882 Ringe.
6. Oeffentliches Preisſchießen: Für die 15 beſten Schützen
kamen Gegenſtändg zur Verteilung.
7. Ehrenpreisſchießen (für Vereinsgäſte, die dem Heſſiſchen
Schützenbund, noch nicht angehören): 1. Schützengeſellſchaft Urberach
96 Ringe; 2. Schüitzengeſellſchaft Tell=Darmſtadt 93 R.; 3.
Schützengeſell=
ſchaft Tell=Darmſtadt 89 R.
Zu dem Bundesſchießen hatten ſich die Vereine: Weidmannsheil=
Darmſtadt, Weidmannsheil=Roßdorf. Diana=Darmſtadt, Tell=Roßdorf
und Jägerluſt=Ober= und Schloß=Nauſes je eine Vereinsfahne beſchafft,
die gleichſam ihre Weihe erhielten und beſonders dem Feſtzuge ein
ſinn=
bildliches Gepräge gaben. Zur Verherrlichung des Feſtes trugen
beſon=
ders bei die Geſangvereine, Turnvereine und Radfahrervereine Roßdorf
und nicht zuletzt ſei gedacht des feſtgebenden Vereins Weidmannsheil=
Roßdorf, der in uneigennütziger Weiſe das Feſt in allen Einzelheiten
wohl organiſiert hatte. Die Vereine von Darmſtadt wurden am
Bahn=
hofe mit Muſik empfangen und, begleitet von einer großen
Menſchen=
menge, nach ihrem Lokalen verbracht, wo in gemütlicher Runde die
ehren=
voll errungenen Siege gefeiert wurden.
Schluß des redaktionellen Teils.
Was viele nicht wiſſen. Bei der großen Hitze kann man ſich manche
Erleichterung verſchaffen. Morgens und abends kalte Waſchungen mit
kräftigem Frottierwaſchlappen oder Gumiſchwamm ſind beſonders
erfri=
ſchend, wenn dem Waſſer ein Badeſalz oder Tabletten zugeſetzt ſind.
Oefters Kopfwaſchungen mit Schampun oder flüſſiger Teerſeife, damit
die Kopfhaut ſauber iſt und ausdünſten kann. Haar, das leicht fettet,
behandele man mit Haarpuder „Pallabona‟. Sehr belebend wirkt auch
gutes Birkenwaſſer oder Eis=Bayrum. Anvegend und kühlend für die
Haut iſt Aok=Toilettewaſſer. Gegen Körperſchweiß hilft Vaſenol=Schweiß=
Puder; für Kinder, die bei der Hitze leicht vund werden, Vaſen ol=Kinder=
Puder in Streudoſen. Allgemein erfriſchend wirkt echt Kölniſches Waſſer
von Joh. Maria Farina oder der Deutſche Kräutergeiſt von Böhm.
Auch gutes Lawendelwaſſer oder Lawendel=Orange wird gerne vom
Kenner benutzt. Von Seifen, die den Schweiß beſonders gut auflöſen
und die Poren Effnen, iſt „Diadem”=Seife oder „Kaloderma”=Seife zu
emrfehlen. Erſtere iſt für 4 Mk., letztere für 8,50 Mk. im Handel. Alle
dieſe Erleichterungsmittel ſind in bekannter Güte und imwer zum
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9. Nieder=Beerbach
Frau Marie Tödter, Ernſthöferſtraße 23
10. Ober=Beerbach."
Verlag des „Darmſtädter Tagblatts”,
2603)
Gottesdienſt der Iſraelitiſchen Religionsgemeinde
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 29. Juli. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 30. Juli, Morgens 8 Uhr 30 Min. —
Sabbat=
ausgang 9 Uhr 05 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min. —
Abends 7 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt in der Shnagoge der Iſrgelit. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 30. Juli. Vorabend 7 Uhr 15 Min. — Morgens
7 Uhr 45 Min. — Nachmittags 5 Uhr, — Sabbatausgang 9 Uhr
05 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Nachmittags 7 Uhr 15 Min.
Freitag, den 5. Auguſt: Rauſch Ghaudeſch Aw.
Wetterausſichten für Freitag.
Wolkig, ſtellenweiſe Gewitter, warm, ſchwache Winde.
Tageskalender.
Orpheum, Anfang 73 Uhr: „Penſion Schöller”.
Konzerte: Schloß=Kaffee Operetten=Abend. — Bismarckdiele um
8 Uhr. — Sportplatz=Reſtaurant Böllenfalltor um 8 Uhr. — Schu.s
Felſenkeller um 8 Uhr.
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und von 3—7 Uhr).
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Täglich geöffnet von 10—1 und von 3—6 Uhr,
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Samstag, 30. Juli.
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Verantwortlich ſür den leitenden politiſchen Teil und für Feuilleton: i. V.
Max Streeſe; ſür heſſiſche Politik und den übrigen Teil (auß r Sport, Handel und
Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für Sport, Hanbelsteil und Landwirtſchaftliches:
Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus
dem Geſchäftsleben: Panl Lange. Druck und Verlag: L. C. Wdittich’ſche
Hofbuchdruckerei. Samtlich in Darmſtadt. — Für den rebaktionellen Teil
be=
ſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des Tagblatts”, zu richten. Etwai
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unver=
langte Manuſkripte werden nicht zurückgeſand
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 29. Juli 1921.
Rummer 207.
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Wir beehren uns anzuzeigen, daß
unsere TRAUUNG am 31. Joli,
nachmittags 21/, Uhr, in der
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Statt Karten.
Ihse am Sonntag, 31. Jult, nachmittags
21/, Uhr, in der Johanneskirche stattftndende
TRAUUNG bechren sich anzuzeigen
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Nur noch heute
Der amerik. Biesen-Sensations- u. Wild
Westflm in 6 Abteilungen — 32 Akte
I. Tell:
Sittenbild aus Verlin W.
Filmschauspiel nach dem gleichnam.
S gewalt.
Urten, mit Leontine Kähnberg
G. Teil
Vampfre, u. Ende.
In den Hanptrollen:
Maria Walcamp, Harry
Archer, Charles Brinley.
II. Teil: „Dem Tode entrissen‟
III. Teil: „Bestien der Steppe‟‟
IV. Teil; „In den Kralien der Hyänen‟
V. Teil: „Auge um Auge‟
VI. Teil: „Im Tale des Schreckens‟
Die sämtlichen Filme werden anschließend
(*29502
vorgeführt.
Die schöne Miss Lilian
Schauspiel in 5 Akten von Courths Mahler
In der Hanptrolle:
Gertrude Weiker und Carl Auen.
Anfang 28
Orpheum
ANOS
AllOS
Heute Freitag, 29.Juli
Penſion Schöller
Eugen Rümpel . . . . . . . .
.. . . . . . Bruno Harprecht
(Letzte Aufführung)
raucht
Tanstrasse 2 Rheinstrasse 2
N.
4
Abttag, den 29. Juli 1921
Uheretten-Abend
Fauss, Offenbach, Suppé.
Echte Heiner
Samstag, 30. Juli
zum I. Male:
Die beste 30 Pf. Zigarette.
Offizierstragödie
in 4 Aufzügen
von Franz A. Beherlein
ſortplatz=Reſtaurant
Böllenfalltor
Halteſtelle der Elektriſchen
22
Heute abend 8 Uhr:
ſonzert (Salonorcheſter)
Karten: Verkehrsbur.,
Reſidenz=Automat am
Weißen Turm, Hugo de
Waal (Rheinſtr.) (8633
Zwecks Umzugs=Vervilligung
Möbelwagen,
Gardinen=
wagen, größere u. kleinere
Möbelrollen tageweiſe zu
verleihen. Feidel,
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Das sicher wirkende Mittel gegen Maden und Spulwürmer
für Kinder und Erwachsene. (6968a
Zu haben in Apotheken und Drogerien.
Der große Kunst- und
Ausstattungsfilm,
wel-
cher als erster in das
Ausland verkf. wurde,
25503
„Anna
Boleyn”
in 7 gewaltigen Akten
Regie: Ernst Lubitsch
in der Hauptrolle
Henny Porten
Emil Jannings
Treff Sieben
Abenteuer- und
Sen-
sstionsfilm in 4 Akten
Die Jagdnaeh dem Tode
IV. Teil — 5 Akte
Die Goldmine v. Sar-Khit
Großer Fortsetzungs-,
Abenteuer- und
Sen=
sationsflm
In der Hanptrolle:
Nils Chrisander
Kurt Brenkendorf
Robert Scholz.
Jeder Teil ist in sich
eine abgeschlossene
Handlung.
Ein stillos bekagliches Hezt
Lustspielin 2 Akten mit
Lo0 Penkert, Grete Plohr n
Saline Impekeven.
Ve
emd wchlten Abteilung des Herrn Obermuſikm. M. Weber.
Eiſft- frei! r
2y Anbahnverbindung nach der Stadt, letzter Wagen
(*29401
—1-20 Uhr.
Bismarck=
Diele
Neue Kapelle
Beſte Darbietnngen
i. Küche u. Keller.
Künſtleriſch
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im Badiſchen Hof
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Luftwärme 26‟ C.
Waſſerw. vorm. 7 Uhr
26‟ C.
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E3
Der geehrten Einwohnerſchaft von Darmſtadt und Umgebung
teile ich ergebenſt mit, daß ich zwei Wäſcheannahmeſtellen der
Dampfwaſchanſtalt Schorpp eröffnet habe. In denſelben wird
Herrenſtärkwäſche
zum Waſchen und Bügeln angenommen und in kurzer Friſt
(etwa 8 Tagen Lieferzeit) in tadellos ſauberem Zuſtande
zurückgegeben.
Ein Verſuch wird Sie überzeugen und führt zu dauernder
(*29463
Kundſchaft.
Um geneigten Zuſpruch bittet:
— Telephon 1445
Berſtraße 85
Inh. Hans Tod.
Aitke Freitag, abends 8 Uhr
Dampfwaſchanſtalt Schorpp.
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(*29504
Perſönliche Leitung
dermuſikmeiſter M. Weber.
Tegramm: Hiſtorifcher Feſtmarſch. 2
Skameraden. Armee=Märſche uſw.
Im Schluß: Neuer Feſtmarſch von
(*21
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Hochſtraße 18 (Laden)
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 29. Juli 1921.
Nummer 2070
Ab Samstag, den 29. Jull,
vormittags 8 Uhr
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zurückgesetzten Waren
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in allen Abteilungen unseres Hauses
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Ia Kretonne, geschlossen, mit breiter Stickerel,
Hohlsanm und festoniert .. . . . . 3450, 29.00
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Kinder-Knie-Höschen gen mit Stiekerei
Gr. 30 35
45 50
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14.00 16.50 18.00 20.00 23.00
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[ ← ][ ][ → ]Nriwar 207.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 29. Inli 1921,
Seite 9.
Die Sommerfriſche.
eine G0 Hte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
ullt von F. Schrönghamer=Heimdal.
(Nachdruck verboten.)
viu ßennonin fördert aus einer anderen Brieftaſche einige
underwrſſcheine und Briefe zutage. Aber der Amerikaner
hat jetz ine Luſt, die Herzensangelegenheiten und kleinen
obenteuw der Hochwinkler Somergäſte auszuſpüren. Die
grieftaltff jegt zum Fenſter hinaus, während die andere Hand
einen wru Gegenſtand hervorzieht. Eine goldene Uhr mit
Brillan Auheſetzt.
uträulein Sommer. Wert 12000 Mark. Wird in
uugſiargen verklopft.
ſwonin legt die einzelnen Wertgegenſtände in ihr
Handtäfyt Ein paar Brillantringe und Armbänder kommen
zum Volpyel-1. Sir Huſton Darley lächelt. Denn die Baronin
ſecht dide iSe bereits an, indes ſeine Hand neue Gegenſtände
aus den vergründlichen Taſchen fördert. Die Uhren und
Schmucktcen verſchwinden ſogleich in bereitgeſtellten Täſchchen
der Bayrm und, ſoweit ſie dort nicht Platz haben, im Koffer
des Amspuners.
Die ſifftaſchen der beſtohlenen männlichen Sommergäſte
jedoch enhien jedesmal das höchſte Intereſſe des
Hochſtapler=
gärchenss Zum Beiſpiel die des Referendars und Leutnants
der Reſaet Fritz Müller. Dieſe enthält weiter nichts als ein
Dutzend / litenkarten des vormaligen Inhabers, einen
Liebes=
brief an zir lein Sommer, der in innigem Zuſammenhang mit
zmem wueren Schreiben, dem Drohbriefe eines
Schneider=
meiſters /4’3 der Univerſitätsſtadt Erlangen, zu ſtehen ſcheint.
„Denx indbeutel!” ſagt der Amerikaner und ſchleudert die
Brieftgſätzurzerhand aus dem Wagenfenſter. Vielleicht findet
ſie am nuctm Tage eine Bauernmagd, die ganz erſtaunt ſein
wird übaten Ton, den ſich ein Erlanger Schneidermeiſter einem
preußiſch z? eferendar und Leutnant der Reſerve gegenüber
erlaubt.
Die Zeitaſche des niederbayeriſchen Braumeiſters
rechtfer=
ſigt jedoechyve Erartungen nach der ſoeben gewordenen
Ent=
ſäuſchungy laauf. Ihr Inhalt ſteht in gleichwertigem
Verhält=
nis zur Arlſſigkeit des Vorbeſitzers, ſo daß die Pſeudobaronin in
meute Iyſterrufe ausbricht.
Das Automobil raſt auf der Landſtraße dahin. In der
Ferne verrollt ein Eiſenbahnzug. Die beiden Inſaſſen der
Auto=
droſchke horchen auf. Allein ohne Grund; alles iſt ruhig und
ſicher. Der Chauffeur ſitzt vorn auf dem Bock, und — das
Ben=
zin ſingt ein hohes Lied der modernen Kultur.
„O wie weuſe iſt alles eungerichtet!” wiederholt der
Gaſt=
hof= und Realitätenbeſitzer Joſeph Holzer ſeine
Lieblingsbetrach=
tung. Dann nimmt er noch einen Schluck Zwetſchgenwaſſer aus
der Flaſche im Küchenſchrank wie immer, wenn etwas zu ſeiner
beſonderen Zufriedenheit ausgefallen iſt, und macht ſich auf zum
Gang nach dem Nebenzimmer, dem Feſtſaal des literariſchen
Abends. Denn die von der Baronin vorgeſchriebene halbe
Stunde des Fembleibens iſt umgelaufen.
Er öffnet ſachte die Tür und ſtreckt hab vorſichtig, halb
neu=
gierig den Kopf durch die Spalte, ob ſein Erſcheinen ſchon
er=
wünſcht oder angenehm wäre. Da kein Proteſt erfolgt, betritt
er den Teil ſeines Eigentums, der heute durch die Vorträge einer
Litevaturgröße für ewige Zeiten geſpeiht wurde.
Aber welche Gefühle müſſen die edle Volksſeele eines
Safſonwirtes durchwogen, der in ſein Eigentum tritt und dort
ſtatt froher Zecher lauter Schläfer antrifft? Einen Augenblick
iſt er ſtarr vor Staunen. Sollte das eine neue Saiſonerfahrung
bedeuten?
Es überläuft ihn eiskalt, und ſo bedächtig und feierlich er
das Nebenzimmer betrat, ſo geängſtigt und furchtſam kehrt er
ihm jetzt den Rücken und ſtürzt in die Küche, wo er ſich ſtöhnend
auf einen Stuhl niederläßt. Er braucht geraume Weile, bis er
ſich von ſeinem Staunen erholt. Die Küchenuhr zeigt die elfte
Abendſtunde.
„Reſi, hol' ſofort den Bader!“
Dieſe ahnt nichts Gutes, und ſie eilt ſo raſch als möglich,
den väterlichen Befehl auszuführen, kommt aber unverrichteter
Sache zurüick.
„Der Bader liegt ſchon im Bett, er wird aber gleich morgen
in aller Früh da ſein ..
„Reſi, hol” ſofort den Bader! Es iſt eine außerordentliche
Saiſonangelegenheit.”
Die Worte „außevordentlich” und „Saiſon” verfehlen die
be=
abſichtigte Wirkung nicht und locken den Vater der Hochſaiſon
eiligſt herbei.
„Was gibt es, Joſeph?”
„Ins Nebenzimmer ſollſt Du gehen".
„Ja ſo!”
Jetzt geht dem Bader ein Licht auf. Alſo eine
außerordent=
liche Ehrung! Etwas anderes kann es wohl nicht ſein.
Jeden=
falls hat ſein Freund, der Amerikaner, irgendeine freudige
Ueber=
raſchung für ihn ausgedacht, die er ihm in Verbindung mit dem
feierlichen Literaturabend zukommen laſſen will. Vielleicht ein
Ehrendiplom oder ſo etwas. Verdient hätte er ja längſt
irgend=
eine „ſinnige Ehrung” wie er ſich jetzt im Geiſte vorſagt. Er
räuſpert ſich und tritt ein.
Die Wirkung des Anblickes der ſchlafenden Gäſte iſt noch
einſchneidender als beim Wirt. Oder ſollte das eine „ſinnige
Ehrung” ſein?
„Nun?” fragt ſein Freund Joſeph, wie er in die Küche
zu=
rückkommi.
„Nun?” fragt auch der Bader.
„Was ſagſt Du als Vorſtand vom Verſchönerungsverein
da=
zu?” forſcht der Wirt.
„Sie ſchlafen.”
„Sie ſchlafen.” — Nach dieſer Feſtſtellung erfolgt eine große
Saiſonpauſe.
„Wir müſſen ſie wecken; es iſt bald 12 Uhr . . ." kommt dem
Bader eine rettende Idee.
„Sehr richtig, wir müſſen ſie wecken. Morgen iſt auch ein
Tag, an dem wir verdienen müſſen. Die Saiſon iſt ja leider
zu kurz
Die beiden Volksmänner ſchreiben den Schlaf der
Sommer=
gäſte der Wirkung des Sektes zu. Vielleicht gibt es noch einen
Gratisſchluck als Erſatz für die ausgebliebene ſinnige Ehrung.
Die Volksſeelen des Baders und ſeines Kumpans folgern
ganz richtig und legen trotz der zweifelhaften Umſtände einen
neuen Beweis von Biederſinn, Uneigennützigkeit und innigem
Verſtehen der Saiſonfrage ab. Da und dort werden die
Sekt=
flaſchen aus den Eiskübeln gezogen und mit Andacht zum
Munde geführt, wobei die Trinker ein Hauptaugenmerk darauf
richten, ob vielleicht der eine mehr erwiſcht als der andere.
Nach Erledigung dieſer Saiſonarbeit geht man daran, ein
Perſonalverzeichnis aufzuſtellen. Dabei fällt es ſogleich auf, daß
die Inhaber der unbeſetzten Plätze als bereits abweſend außer
Betracht kommen, als da ſind: Die gnädige Frau Baronin von
Hechtersheim, der Amerikaner Sir Huſton Darley, der Aeſthet
Taubeney, Fräulein Delius und der Privatgeſehrte und
Volks=
ſchriftſteller Dr. Quirinus Zwickl.
(Fortſetzung folgt.)
Lebeimm-ittel=
Verhäuferin
ſcht Beſchüicrung, geht
uch halbe/ 1g-. Angeb.
rb. u. P 74iſſat ſt. (*29487
Gew. älll. (*29445
Stenſwpiſtin
ſcht ſich zw1. Sept. ob.
Okt. zu v ea) Sprachk.
eſ. engl.)/4 U—iterwood.
ſurchgeh. FUei Szeit erw.
gebote Aite: P 54 an
Geſchätzſt. ſo. Bl.
jähr. Aſädchen
iſt. nilie ſucht
Berfütgung. —
(*29485
andwiisrochter
cht bei 1—Kandern od.
t. Ehepd mangenehme,
miltäre SEtung. Prima
eugniſſe, 11 tgl bote unt.
23 Geſcht Fitſ. (*29310
jg. kräf Mädch.
ſchen Arbt. /1.
überneh=
en alles, Aaen, Putz.,
der gehein uch in ein
eſchäft füF gisüber.
Angeb. u te IP 76 an
Geſchäfdi (*29498
Gebildet/5n äulein
ſcht Beſchä ßtung f.
nach=
tags, a mlit=bſten zu
ndern. A.ſbr u. O. 133
eſchtzutſt. Lssaizamt
Fr. b/ Eenſo in allen
jäh= u. Hafeirſeit, ſucht
Heimtebeit.
ngebote zürr. P 49 an
Geſchäff½z (*29424
Frln, hat mih Luge frei z.
Schneidert
Flickei uch ein=
Kleidsſsſtücke. —
gebote uime 47 an die
sſte34 (*29404
rau gebA (8362a
waſſtem.
ath. StorMk orgenhauſen.
nimmt
Schneidſkn noch
unden ann z. w. Hauſe.
8665)Beſplverätr. 45, II.
w
Mäſtrich
Jungeſrläann
zuter Sißtiſte ſucht
Stelle/ UInfänger
einem / cemu.
An=
ote unteh: 444 an die
äftsſtesi (*2939=
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Seit 10.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 29. Juli 1921.
Rnmmer 22)
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 28. Juli.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die feſte Haltung des Deviſenmarktes, an welchem unter anderem
Neu=York 81 notierte, verurſachte an heutiger Börſe wieder
Kursbeſſe=
rungen auf faſt allen Gebieten. Im Vordergrunde ſtanden A.E.G.,
welche bis 338 geſteigert waven. Bergmann, Lahmeyer und Schuckert
ſchloſſen ſich der Aufwärtsbewegung an. Montanwerte zogen uter
Ve=
vorzugung von Phönix und Deutſch=Luxemburgern an. Erſtere
erreich=
ten einen Kurs von 874 Prozent, letztere ſtiegen bis 398 Prozent. Am
Markt für Schiffahrtswerte beſtand für Paketfahrt größeres
Kaufinter=
eſſe. Von Chemie=Werten gewannen Scheideanſtalt 8 Pvozent, Anilin
6 Prozent, Holzverkohlung waren bis 515 Prozent im Verkechr. Der
Eimheitskurs nußte infolge Materialmangels geſtrichen werden. Sehr
lebhafte Umſätze fanden wieder im Freiverkehr ſtatt. Gebr. Fahr
wur=
den bis 462 Prozent, Raſtotter Waggon bis 442 Prozent umgeſetzt;
Hanſa=Lloyd gewannen girba 10 Prozent, Brokhues zirka 20 Prozent.
Der Einheitswarkt war feſt. Die geſtern zur Einführung gelangten
Rhein. Maſchinenleder=Aktien mußten geſtrichen werden; im Freiverkehr
waren ſie bis 300 geſucht. Das Intereſſe für Brauereiaktien hielt auch
heute an. Höher ſtellten ſich ferner Riedinger Bronce, Vojgt u.
Haeff=
nor Vorzugsaktien; niedriger dagegen Dingler Maſchinen.
Frankfurter Abendbörſe vom 28. Juli.
w. Der Markt der unnotierten Werte war wieder ſehr lebhaft.
Chem. Broklins ſtanden im Mittelpunkt reger Nachfrage. Die Aktien
ſetzten 398 ein und ſtiegen auf zirka 408. Weiterhin beſtand Intereſſe
für Gummiwerke Neckar, 200 bis 20 gemannt. Hanſa=Llotzd 171,
Lud=
wig Ganz 260, Benz 236, Deutſche Petroleum zirka 825. Maſchinenf.
Moenus, welche an der Abendbörſe nicht zur Notierung kamen, wurden
410 bis 415 plus 15 im freien Verkehr gehandelt. Der Einheitsmarkt
ſtand wieder im Zeichen einer Aufwärtsbewegung. In verſchiedenen
Fällen mußte wieder, um Kursfeſtſtellungen zu ermöglichen, zu
Rationie=
rungen geſchritten werden. Lokomotivf. Krauß wurden mit 495 notiert.
Sehr geſucht waren Brauereiaktien, welche zum größten Teil mangels
Angebotes nicht notiert werden konnten. Hindrichs=Auffermann lebhaft
469, Schuhfabrik Herz, Maſchinenfabrik Karlsruhe ſtärker gefragt.
Che=
miſche Aktzien gut behauptet. Scheideanſtalt 697½ Intereſſe beſtand für
Elektrizitätsaktien unter Bevorzugung von A. E.=G. Licht und Kraft
ſo=
wie Bergmann. Bleiſtiſtfabrik Faber 500, ſtellten ſich 10 Prozent höher.
Chamotte=Annawerk 690 plus 10 Prozent. Der Schluß geſtaltete ſich feſt,
Montanaktien ruhiger. Phönix lebhafter 880. Mannesmann
anzie=
hend 695.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 2. Juli in Zürich 7,55 (vor
dem Kriege 125,/40) Franken, in Amſterdam 403½ (59,20) Gulden
in Kopenhagen 8,70 (88,80) Kronen, in Stockholm 6,10 (88,80)
Kronen, in London 6,05 (97,80) Schilling, in Paris 16rſe (125,40)
Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 28, Juli,
N.Geld) Brief e —Re
Geld / Brief We
Geld Brief e
Geld! Brief Antw.=Bräfſ. 590.40 591.60 Ka 606.20 f Norwegen. N1016.401 IOISSOT NIOZSZDTOBS.6N
1638.30/1641.70 Hollend.. R4261, 64311, 6 24721, 2 247710 Schweden.
Helſingfors
New=York. N78.92— 1593.40 15968clt London .. 281.45) 282.05 287.70 0 283.30 122.80 123.20 Paris..." 6o705 60843. 622.80 0 624.20 790c30. Schweiz, 1291.291 1292.80 1328.70 1331.30 Wien (altes — 108 Spanien”, .Iu 1001 90 1 1004 101 1018.30 M1021.10 D=Oeſt. abg) 9.351/. 9391) 973- 9.77— ſtalien. .
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Läuemark. 1 330,60 331.40 334.60 335.40 Budapeſt 121.47— 21.58.—-1 22.17— 2223— —
t192,30lt Nui94.I 1218,701 1121.30 Prag:. . 1o1.30 0 101.70
Berliner Börſe.
Berlin, B. Juli. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild.)
Entſprechend dem Rückgang des Markkurſes ſind hier die Deviſenpreiſe
erneut ſtark in die Höhe gegangen. Dies gab der elementaren
Hauſſe=
ſtrömung, beſonders zu Verkehrsbeginn, neuen Auftrieb, ſo daß in der
Mehrzahl der zu ſchwankenden Kurſen gehandelten Papieren bei großen
Umſätzen weitere Kursſteigerungen von durchſchnittlich 10 bis 15 Prozent,
für Laurahütte und Phönix ſolche von 20—25 Prozent eintraten. Auch
in den unnotierten Werten hielt ein geräuſchvolles Treiben bei weiteren
Erhöhungen für die bekannten begünſtigten Papiere an. Elektroaktien
wurden ſtärker von der Aufwärtsbewegung mit nach oben getragen. Von
Valutawerten verhalf die Deviſenfeſtigkeit beſonders Mexikanern und
Kanadas zu teilweiſe ſtarken Kursbeſſerungen. Wenn auch in einzelnen
Papieren leichte Kursrückgänge zu beobachten waren und das Geſchäft
ſpäter in etwas, ruhigere Bahnen lenkten, tat dies doch der recht feſten
Grundſtimmung keinen Abbruch. Mit einer ſtärkeren Einbuße, nämlich
40 Prozent, ſind lediglich Otavis zu erwähnen. Bei den Großbanken hat
ſich der Auftragseingang bei den zu Einheitskurſen gehandelten
Indu=
ſtriepapieren nicht vermindert, ſo daß die Schwierigkeiten der
Kursüber=
mittelung für dieſe infolge verſpäteter Feſtſtellung unverändert beſtehen
bleiben. Für die Mehrzahl der Papiere ergaben ſich infolge der
ein=
ſeitigen Kaufluſt natürlich weitere, teilweiſe weſentliche Kursteigerungen
bei mannigfachen Repartierungen.
Von den Produktenmärkten.
H Mannheim, 28. Juli. (Tel.) Produktenmarkt.
Ten=
denz ſehr feſt. Notiert wurden: Deutſcher Weizen, Auguſtlieferung, 490
bis 500 Mk. deutſcher Roggen 380—390 Mk. Futtergerſte (
Verteilungs=
preis) 400 Mk. Wintergerſte 390—400 Mk. Raugerſte vom 1. 5. bis 31. 7.
400 Mk. Mais 390 Mk. inländiſche Erbſen 350—400 Mk. Futteverbſen
250—300 Mk. Wieſenheu 150—160 Mk., Rotkleeheu 160—170 Mk.,
Preß=
ſtroh 50—60 Mk., gebündeltes Stroh 55—65 Mk., Biertreber 200—230
Mark, Reis 600—800 Mk., Raps 585 Mk.
Berlin, 28. Juli. (Wolff.) Die am Deviſenmarkt erneut
ein=
ſetzende Preisſteigerung hat am Produktenmarkt verſchiedentlich
die Kaufluſt wieder angeregt, und zwar ſtand Mais bei ſtarker
Ver=
brauchsfrage bei der Bewegung an erſter Stelle. Bezugsſcheine ſind
weniger erhältlich. Schleſiſche wurden mit 71½ bis 72 und 97
burgiſche mit 73 bis 73½ bezahlt. Für Weizen, Roggen unn
hält die Kaufluſt bei teilweiſe etwas höheren Preiſen an. W
bleibt geſucht, wogegen Roggenmehl nicht ſo gefragt iſt. Füſ
kuchen beſteht dringliche Kaufluſt. Hülſenfrüchte behaupten unft
feſte Preiſe. Außerordentlich knapp war das Angebot für Her
bis 46 Mark für geſunde und trockene Ware und bei 50 bis 55 V.
beſonders gute, geſunde und trochene Ware pro Zentner.
— Daimler=Motoren Geſ. Stuttgart. Nachn
lung der Verwaltung ſind die Arbeiten an der neuen Erfinduu
die wir bereits berichteten, ſoweit fortgeſchritten, daß nähere
darüber gemacht werden können. Es handelt ſich um eine außß
liche Erhöhung der Leiſtungsfähigkeit bei
Am=
bilmotoren normaler Bauart, und zwar geſtattet das zurng
dung gelangende Verfahren Steigerungen, die als geradezu übe
bezeichnet werden müſſen.
* Umſatzſteuer auf luxusſteuerpflichtige Oil
nner 208
ſtände. Nach einer Entſcheidung des Reichsfinanzhofes um
Herſteller von luxusſteuerpflichtigen Gegenſtänden, die
niſ=
gleich Lieferer ſind, nur der allgemeinen Umſatzſteuer, 8r.
des Umſatzſteuergeſetzes ſetzt für eine Luxusſteuerpflicht ausdrügüi
Lieferung voraus, die aber nicht als ſolche angeſehen werden
fern ſie nur aus Zutaten und Nebenſachen beſteht. Die
Befrei=
aber nicht für einen Beſteller, der Gegenſtände dieſer Art innerhao)
gewerblichen Tätigkeit weiterveräußert.
* Umſatzſteuerpflicht von Verlagsfirme=
Kommiſſionäre. Nach einer Entſcheidung des Reichsfimyl
iſt ein Verlagsunternehmen, das Aufführungsrechte an Bühnenn
überträgt, als Verkaufskommiſſionär mit dem vollen
Entge=
pflichtig. Daneben haben die Verfaſſer das erhaltene Honorau
ſteuern.
* Die Braueveien und der Gerſteeinkauf.
handlungen zwiſchen einer Reihe Berliner Händlerfirmen mit deg
Waldemar Sperling an der Spitze und den brandenburgiſchen u.d
merſchen Brauereien über einen gemeinſamen Gerſteeinkauf din
vor dem Abſchluß ſtanden, ſind jetzt geſcheitert. Unter den Gegal
zentraliſierten Gerſteeinkaufs befindet ſich die Engelhardtgruppes
reits in Schleſien am Gerſteeinkauf Intereſſe genommen hat, wähl=
Schultheiß=Patzenhofer=Konzern für ein gemeinſames Vorgehenn=
— Eine neue A.=G. unter Führung der
Dampfer Compagnie wurde unter dem Namen De=
Orient A.=G. in Stettin mit 6 Millionen Mark Kapital geu
Die Geſellſchaft hat die Aufgabe, im Intereſſe des Stettiner Plol.
Verſuch zu machen, einen regelmäßigen Verkehr zwiſchen Stet=I
den Oſtſeeländern einerſeits und dem Mittelmeer andererſeits, 5
dem Orient einzurichten.
Frankfurter Kursbericht 28. Juli 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)
Staatspapiere.
5% Reich?anleihe. ... . .
....
.......
*o
.......
4½%IVu. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.—IK.
Sparprämienanleihe . . . .
490 Preuß, Konſols.....
3½.%0
„.....
4% Bad, Anl, unk. 1935
½% „ „ v. 1907..
4% Bayern Anl. . . . . . . .
.......
½20
4½ Heſſen unk. 1924....
3½%0 „ .........
42 Württemberger . ....
Ausländiſche.
% Bulgar. Tabak 1902.
24% Griech. Monopol ..
½%0 Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918.... . ...
½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914...... . .
186 Oeſt. Goldrente. . . ..
2o „ einheitl. Rente.
25 Rum. am. Rente v. 03
½%0 „ Goldrente v. 13
% am. „ konv.
v. 05
%.
4190 Türk. Admin. v. 1903
4% „ (Bagdad) eer, I
„II
120
b. 1911,Bollanl.
180
½%0 Ung. Staatér. v. 14
Goldrente. . .
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
27, 7.
77,50
79.—
69,20
76.—
85,50
72,50
79,85
70,25
60.—
69,50
*io
63,25
70,25
61,50
53.—
77,75
400,—
24:—
52,—
153,—
121,50
98.—
112.—
109,—
89,60
61,50
53.—
28. 7.
77,50
79.—
69,10
76,75
86,50
72,50
79.80
71,25
60,50
56.—
69,25
68 75
61,50
53,—
76,75
22.—
52,—
22.—
149,75
120,50
97.—
111,—
87.—
60,—
52,25
26,10
Sa
5% Mexik. amort. innere
konſ. äuß. v. 99
Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner. . . .
Irrigationsanl.
5%0 Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
3% Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
3% Oeſt. Staatsb. Erg. Netz) —
v. 1883.
4%
4½% Anatolier I.......
3% Salon. Conſt Fonction
3%0 Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee . ......
2-.
4½2
Deutſche Städte.
49 Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
42 Frankfurt v. 1913....
3½% „ v. 1903....
42 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
480 Frankf. Hyp. Bk. 1920
„. .... 84,50
3½%0
4%0 Frkf. H. Krd.=Ver. 1921
4%0 Mein. Hyp. Bank 1922
1922
420 Pfälz.
1923 —
49 Rhein.
verl. —
3½%
42 Südd Bk. Münch. 1906/ 100,—
4½ Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
4½ Heſſ. Ldhyp. Kom.Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ..
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