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Fenſprecher 1, 125 und 426), die Agenturen und alle
br ämter. Verantwortlichkeit für Anfnahmevon
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ESBezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
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184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Nummer 205
Mittwoch, den 27. Juli 1921
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gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
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Der große Betrug.
Dem Juniheft der Deutſchen Monatshefte, das unter dem
e Gegenrechnung” ein reichhaltiges zuverläſſiges
Ma=
fo. über die Verbrechen zuſammengeſtellt hat, die an
kriegs=
ſurgenen Deutſchen im Auslande begangen worden ſind, folgt
nehr das verſtärkte Juliheft (Verlag der Süddeutſchen Mo=
Zurefte, München, Königinſtraße 103), das unter dem Titel
er große Betrug” alle Tatſachen zuſammenſtellt, die dazu
mt können, die ungeheuerliche Verleumdung des deutſchen
11=8 zu entkräften, es habe den Krieg zielbewußt vorbereitet
peſſen Ausbruch verſchuldet. Nach dem Tatſachenmaterial,
ſich von Tag zu Tag vermehrt, kann wit gutem Gewiſſen
eweis erbracht werden, daß das deutſche Volk einer
ziel=
tusten Zuſamenarbeit ſeiner Feinde erlegen iſt, die ſeit
rehnten alle Vorbereitngen dazu getroffen hatten, das
To=
zuueil an dem deutſchen Volke zu vollſtrecken. Es läßt ſich
terder Beweis lückenlos hierfür führen. Dies iſt auch der
In=
änes der Kapitel der von Profeſſor Dr. Klemens Löffler
yrmengeſtellten Tatſachen in dem neuen Hefte der
Süddeut=
m EMonatshefte. Profeſſor Löffler hat mit geradezu
ſtaunens=
ſue— Akribie alle Tatſachen zuſammengeſtellt, die den
Welt=
i worbereiten und verurſachen. Er geht im der Sammlung
Tatſachen ſelbſtverſtändlich weit hinter das Jahr 1914 zu=
Hend das mit vollem Recht, denn es iſt bisher der große
Feh=
eemacht worden, daß man immer nur von den Vorgängen des
E914 ſprach, ſelten aber allg die Vorgänge ins Auge faßte,
5Jahrzehnte vorher auf die Weltkataſtrophe hindeuteten. So
tert Profeſſor Löffler die Kriegsbünndniſſe ſeit dem Jahre
3 Sie Kriſen vom Jahre 1908 und 1911 auf 1912, die Vor=
Etrugen zum Kriege, die Wahrnehmungen und
Ankündigum=
worrr letzten Schritte, die Verteilung der Rollen, den belgiſchen
Kwnnd, endlich die Mobibmachung ſelbſt, um dann am Schluß
ſir muſtergäiltigen Darſtellung und Grppierung des
Tat=
inmaterials zu folgendem Ergebnis zu gelangen:
„Deutſchland hat den Weltkrieg nicht verſchuldet, nicht
ge=
t nicht herbeigeführt. Er iſt für uns kein Offenſivkrieg, er
u5 kein Präventivkrieg geweſen, wie es ſogar manche von
ptei neutralen Freunden geglaubt haben. Wir haben ihn als
Rieidigungskriegauf uns nehmen müſſen. Die
offen=
ſüFihrung und die Kriegserklärungen, die rein formale
Be=
eirn, g haben, ändern daran nichts. Die Uebermacht der Feinde
ſtien ſo groß, daß mam die Hoffmung auf den Vorſprung im
Flwbilmachung begründete. Dazu aber glaubte mam wieder
ah. deutſcher Gewiſſenhaftigkeit, erſt den Krieg erklären zu
st— (Bekauntlich iſt nicht der Generalſtab, fondern Beih=
Aſth Hollweg für die überflüſſigen Kriegserklärungen veront=
Rilih.) Dieſem Charakter des Krieges iſt der beiſpielloſe
Auf=
ſt Arug des Autguſt 1914 zuzuſchreiben. Für die Franzoſen gilt
nhnliches, aber bei ihnen beruhte der Glaube an den Ver=
Byngskrieg auf einer ungeheuerlichen Lüge ihrer Regierung.
2MTzrliner und Wiener „Diplomaten” haben zweifellos
un=
glliche Fehler gemacht. Der Berliner und Wiener
Optimis=
müud die Wiener „Bockbeinigkeit” erſcheinen uns hente ge=
Nmu grauenhaft. Aber wirklich entſcheidend waren nicht dieſe
gmn Fehler, ſondern der Kriegswille auf der anderen Seite.
2fr iſt das Weſentliche und Entſcheidende. Als man in
Ber=
lihem Weltkriege gegenüberſtand, ſah man nicht, wie es ſich
Abeyelmehr anderen die Ententekommiſſion vorſtellen möchte,
Mengen dreiſt und gottesfürchtig entgegen, da man ja an=
9 RhDie Weltherrſchaft einheimſen wollte, ſondern man war
ver=
mm, Seſtürzt und geradezu verzweifelt. Nichts zeigte das beſſer,
alßh=e bekannte Randbemerkung des Kaiſers über England.
Mwöchte es nicht für möglich halten, daß ſie anders berſtanden
ſten könnte. Die Ententeſtaatsmänner dagegen ſtanden der
rmit kühler Ruhe gegenüber, waren von Anfang am vom
e völlig überzeugt, bewahrten eine glänzende, überlegte
und beſprachen ſich undereinander, daß und wie man
RäAand den Schein der Schuld aufhalſen müſſe.”
Grhrend das erwähmte Material der Oeffentlichkeit, wenn
cht im dieſer Gruppierung, Reichhaltigkeit und Vielſeitig=
KAyR Teil bekannt ift, bringt das Heft auch
neue Urkunden,
an Dr. Karl Alexander von Müller, Profeſſor der Ge=
Mean der Univerſität München, verdankt. Die Süddeutſchen
½hefte ſind im der Lage, zwei Stellen aus den
unver=
ſichten Lerchenfeldſchen Berichten zu geben und
Mum zu veröffentlichen, die unmittelbar neue Beiträge zur
Nomage enthalten. Die eine ftammt vom 14. Dezember 1912,
Aom Ende des gleichen Jahres, an deeſſn Anfang in Berlim
Ahmnten Neutyalitätsverhandlungen mit Lord Haldane ſtatt=
Sm hatten, und handelt von der Haltung Englands im
DMden Weltkriege. Lerchenfeld ſchreibt:
9rſtern war, wie ich gemeldet, der Haiſer bei mir, um zu
ie ren (zum Tode des Prinzregenten Luitpold), und fing
hon der auswärtigen Politik an und kam hald auf
Eng=
u ſprechen. So erfuhr ich folgendes: Der frühere
Kriegs=
e Haldane, der bekamtlich wegen eines Neutralitätsver=
Hier unterhandelt oder ſondiert hatte hat kürzlich
Lich=
unſeren Botſchafter, beſucht und dieſem mitgeteilt, daß,
der Krieg zwiſchen den vier Mächten (Frankreich und
Ruß=
gegen Deutſchland und Oeſterreich) ausbrechen ſollte,
hwiel, ob Deutſchland angreift oder
ange=
n wird. England Deutſchland den Krieg erklären
Großbritannien könne nicht zulaſſen, daß Deutſchlond
näch niederwerfe und es dann auf dem Kontinent nur mehr
Nmcht gebe, die eine abſolute Hegemonie ausüben würde.
ſeh mit den Intereſſem Englands nicht verträglich.”
NI der belgiſchen Neutralität iſt mit keinem Wort die Rede.
genau die gleiche Begründung für das Eingreifen
Eng=
wie ſie am 19. März 1815, nachdem der belgiſche Vorwand
Dienſt erfüllt hatte, die Times gab: „Wir kehrten zu un=
Funditionellen Politik des Gleichgewichts zurück aus dem=
Brunde, aus dem unſere Ahnen ſie angenommen hatten.
Sggründe gab es weder für unſere Väter, noch gibt es ſie
—. Es handelt ſich um in ſich begründete, um ſelbſtiſche
* zweite iſt ein Bericht des Grafen Lerchenfeld über ein
w mit dem deutſchen Reichskanzler Bethmann Hollweg
wuni 1914, drei Wochen vor der Ermordung des
öſter=
en Thronfolgers, welche die Lawine ins Rollen brachte.
en ſeinen Hauptteil ohne jede Kürzung wieder:
Feſehen von dem, was der Reichskanzler mir über
und Albanien mitteilte, ſprach er auch über die allge=
Alitiſche Lage, und zwar diesmal, wie ich beſonders
unterſtreichen will, durchaus nicht optimiftiſch. Ich will damit
nicht geſagt haben, daß Herr von Bethmann bei ſeinen
Mittei=
lungen im diplomatiſchen Ausſchuß oder bei früheren Geſprächen
mit mir und weinen Kollegen abſichtlich die Stellung
Deutſch=
lands in der Welt zu roſig geſchildert hat. Aber ich kann die
Kritik nicht ganz unterdrücken, daß in der Beurteilung der
Ge=
ſinnung anderer Mächte, namentlich Englands und Rußlands,
der Leiter unſerer Politik oft von einer unberechtigten
Ver=
trauensſeligkeit erfüllt geweſen iſt. Man hatte manchmal den
Eindruck, als wenn jede Verſicherung freundſchaftlicher
Geſin=
nung vomr Reichskanzler für bare Münze hingenommen würde
und als ob Verſtändigungen über untergeordnete Dinge von
ihm viel zu hoch in ihrer Wirkung auf die allgemeine Politik
eingeſchätzt würden. Manchmal klang ſogar eine gewiſſe
Zuver=
ſicht durch, daß es gelingen werde, unſere Beziehungen zu
Eng=
land und Rußland völlig umzugeſtalten.
Einen gewiſſen Erfolg in der Beſſerung der Beziehungen
kann man dem Reichskanzler gewiß nicht abſprechen. An die
Stelle des gevadezu geſpannten Verhältniſſes zu den Stoaten,
auf die es zurzeit ankommt, ſind dank der größeren Ruhe, die die
deutſche Politik im Vergleich zu der Aera Holſtein charakteriſiert,
und durch das Vertnauen, das die Perſon des leitenden
Staats=
mannes ſich überall erworben hat, normale und korrekte
Bezie=
hungen getreten. Aber die Grundrichtung der engliſchen und
rufſiſchen Politik uns gegenüber hat Herr von Bethmann nicht
zu ändern vermocht. Das hat ſich bis jetzt jedesmal gezeigt, ſo
oft Fragen auftauchten, die das tieſere politiſche Leben jener
Staaten berührten! So iſt es Herrn von Bethmam trotz
wie=
derholter Verſuche wie gelungen, einen Neutralitätsvertrag mit
England abzuſchließen, und was Rußland betrifft, fo hat deſſen
Behandhung (ſo) bei der Anftellung des Generals Liman in der
Türkei mit aller Deutlichkeit gezeigt, auf wie geringes
Entgegen=
kommen Deutſchland in Petersburg zu rechnen hat, fobald es
ſich um eine Kernfrage der ruſſiſchen Politik handelt. Daß in
der Liman=Angelegenheit England ſofort auf die ruſſiſche Seite
getretew ift, hat dieſes Bild umlieb vervollſtändigt.
Es ſcheint, daß ſolche Erfahrungen ihren Eindruck auf den
Reichskanzler nicht verfehlt haben, denn ſeine geſtrigen
Ausfüh=
rungen waren von der früheren Vertrauensſeligkeit völlig frei,
ja er bezeichnete rund herauts unſere gegenwärtige Lage als keine
ſchöne.
Was England betrifft, ſo lauteten ſeine Ausführungen
un=
gefähr dahin: Zu allen Zeiten habe die britiſche Macht immer
gegen die ſtärkſte Macht auf dem Kontinent geſtanden. Zuerſt
gegen Spamien, dann gegen Frankreich, ſpäter gegen Rußland
umd jetzt gegen Deu ſchkand. England ivolle keinen Krieg. Er
— der Reichskanzler — wiſſe beſtimmt, daß die engliſche
Re=
gierung in Paris wiederholt erklärt habe, daß fie keine
provo=
katoriſche Politik und keinen vom Zaun gebrochenen Krieg gegen
Deutſchland mitmache. Aber das hindere nicht, daß, wenn es
zum Kriege käme, wir England nicht auf umſerer Seite finden
würdem. Ob, fuhr der Reichskanzler fort, nicht vom ſeinem
Vor=
gänger verſäumt worden ſei, ſich mit England ſeinerzeit zu
ver=
ſtändigen, wvolle er dahingeſtellt laſſen. England habe ſich —
das ſtehe feſt — angeboten, aber er glautbe noch immer, daß die
engliſche Fre undſchaft auch damals nur um den Preis zu
er=
langen geweſen wäre, daß Deutſchland beine ftarke Kriegsflotte
baue. Ob uns dieſen Verzicht wöglich geweſen wäre, darüber
ſei es heute müßig, zu ſprechen.
„Ich erwiderte, daß, wenn England wäirklich die Erhaltung
des Weltfriedens wolle, es nicht mit Frankreich und Rußland,
ſondern mit uns gehen müßte. Die platoniſchen Verwarnungen
vor einem Aggreſſivkrieg hätten keinen Wert, wenn bei den
En=
dentemächten das Vertvauen auf Unterftützung wach erhaltem
würde. Solche Gerüchte wie, daß eine Kooperation der ruſſiſchen
mit der engliſchen Flotte füv den Kriegsfall vereinbart werdem
ſolle, ſeien, wem ſie unwiderſprochen blieben, durchauts geeignet,
den kriegeriſch gefinnten Elementen den Rücken zu ſtärken. Wenm
es zum Kriege komme, ſo würde England die Schuld davam
tra=
gen. Der Reichskanzler gab dies bis zu einem gewiſſen Grade zu.
„Ich bemerkte dann weiter, daß bei dem Rüſtungsfieber in
Rußlamd und Frankreich und vor allem bei der teils auf
Un=
verſtand, teils auf Gewiſſemnloſigkeit beruhenden Preſſehetze im
allen Ländern es über kurz oder lang zum Kriege kommen müßte,
wenn irgendwo ein Mann entſtünde, der die Veramtwortung auf
ſich nehmen wollte, zuerſt das Schwert zu ziehen.
Der Reichsbanzler pflichtete dem mit dem Hinzufügen bei,
daß zu allem anderen der moderne Krieg das Rätſel aufgeben
würde, wie man die Bevölkerung im Kriegszeiten ernähren ſolle.
So raſch wie der Krieg von 1870 werde bei der Verwendung der
Millionenheere der künftige Kampf ſich nicht abſpielen. Von
Fyankreich drohe kaum die Gefahr. Man werde trotz der
Be=
ſchlüiſſe vom Par die dreijährige Dienſtzeit durchführen. Aber
den Krieg wolle man in Frankreich nicht. Rußland ſei
gefähr=
licher. Dort könne der Slawentaumel die Köpfe ſo verderben,
daß Rußland eines Tages Dumherten wacht.
Die Underredung ham danm anf den von vielen Militärs
ge=
forderten Präventivkrieg. Ich ſprach die Anſicht aus, daß für
dieſen der rechte Augenblick ſchon verſäumt ſei. Der
Neichskanz=
ler beſtätigte dies, indem er die militäriſche Lage im Jahre 1905
als diejenige bezeichnete, die für ums die größten Chancen
ge=
boten hätte. Aber der Kaiſer habe keinen Präventivkrieg geführt
und werde keinen führem. Es gebe Kreiſe im Reiche, die vom
einem Kriege eine Geſundung der inneren Verhältniſſe in
Deutſchland erwarten, und zwar in konſervativem Sinne. Er
— der Reichskanzler — denbe aber, daß ganz im Gegenteil ein
Weltkrieg mit ſeinen gar nicht zu überſehenden Fobgen die Macht
der Sozialdemokratie, weil ſie den Frieden predigt, gewaltig
ſtei=
gern und manche Throng ſtürzen könnte.”
Außerdem enthält das Heft der Süddeutſchen Monatshefte
zwei Dokumente ganz beſonderer Art, aus denem hervorgeht, daß
bereits am 31. Juli 1914 die franzöſiſche Marine unter dem
Kom=
mando eines engliſchen Admrals ſtand.
Kautsky gegen die Entente.
K. L. Großes Aufſehen erregte in der letzten Zeit in der
Oeffentlichkeit die Broſchüre Karl Kautskys „Wilhelm II. und
Delbrück”. Sie enthält den Satz:
„Ich kann hier das Geſtändnis machen, daß es eine Zeit gab,
in der ich der deutſchen Regierung unrecht tat. Ich war ſehr
überraſcht, als ich Einblick in die Akten getan. Meine
urſprüng=
liche Auffaſſung erwies ſich mehr als unhaltbar. Deutſchland
hat auf den Weltkrieg nicht planmäßig hingearbeitet. Es hat
ihn ſchließlich zu vermeiden geſucht.” Hier ſtellt ſich Karl Kautsky
alſo in ſchärfſten Gegenſatz zu der Entente, die in
dem Ultimatum an Deutſchland vom 19. 6. 21, das der
Unter=
zeichnung des Friedensdiktates vorausging, folgendes behauptet:
„Der Ausbruch des Krieges iſt nicht auf einen plötzlichen
Entſchluß in einer ſchweren Kriſis zurückzuführen. Er war das
logiſche Ergebnis einer Politik, die ſeit Jahrzehnten von
Deutſch=
land . . . . . verfolgt wurde.” In der Zeitſchrift Der Sozialiſt
verwahrt ſich Karl Kautsky auch gegen die Behauptung der
Entente von der Kriegsſchuld des geſamten deutſchen Volkes und
verweiſt auf die Verſprechungen und Beteuerungen, die die
En=
tente vor dem Waffenſtillſtand gab, nicht gegen das deutſche Volk
Krieg zu führen.
Karl Kautsky iſt alſo auch von der Unhaltbarkeit der
Be=
hauptung der Alleinſchuld Deutſchlands am Ausbruch des
Krie=
ges überzeugt. In einem Artikel in der Freiheit richtet er aber
noch zwei Angriffe auf das alte Deutſchland. Das Wettrüſten
hätte Deutſchland verurſacht und Deutſchland wäre am ſchwerſten
gerüſtet geweſen. Ferner hätte das Syſtem des perſönlichen
Regimes große Schuld am Ausbruch des Krieges.
Was nun die deutſchen Rüſtungen betrifft, ſo mag als
Gegen=
beweis für Kautskys Behauptung angeführt werden, daß
Frank=
reich 1913 mit 30 Millionen Einwohnern ein Friedensheer von
792000 Mann hatte, Deutſchland unterhielt bei 65 Millionen
Menſchen 788000 Mann. Der franzöſiſche General Buat
berech=
net, daß Deutſchland bei weitem nicht ſeine Volkskraft ausgenutzt
habe. Mit Leichtigkeit hätte Deutſchland 1914 600 000 Mann
mehr Kriegsſtärke haben können. Was dieſe 600000 Mann an
der Marne für eine Rolle geſpielt hätten, wie ſehr dadurch der
Verlauf und Ausgang des Weltkriegs beeinflußt worden wäre,
mag ſich die Phantaſie jedes Einzelnen ausmalen. Hier iſt alſo
Deutſchland, man verſucht zu ſagen — leider nur zu gut
gerecht=
fertigt.
Was nun das perſönliche Regiment des Kaiſers betrifft, ſo
ſind ja manche unliebſame Fälle daraus entſtanden. Vieles
ent=
ſtand aber auch aus Klatſch. Ein Treppenwitz der Weltgeſchichte
iſt z. B. die Entſtehung des Schlagwortes von der „
ſchimmern=
den Wehr‟. Ein Druckfehlerteufel machte ans den Worten des
Kaiſers „ſchi—r—mende Wehr” „ſchimmernde Wehr”. Wie die
Auffaſſung des Auslandes über den Kaiſer aber war, bezeugt
wohl am beſten der Ausſpruch Eduard VII. „Mein Neffe ſteigt
nicht zu Pferde‟. Mit dieſen Worten wollte der engliſche König
die Scheu des Kaiſers vor einem Kriege kennzeichnen.
Aus Zwiſchenfällen aber die Entſtehung des Krieges
ablei=
ten zu wollen, zeigt wenig Verſtändnis für die großen Züge der
Weltpolitik, die ſich im letzten Jahrzehnt zu einer Feindſchaft
Englands, Rußlands, Frankreichs gegen Deutſchland verdichtet
hatten, aus der notwendigerweiſe der Krieg entſtand, da die
deutſche Diplomatie den tödlichen Ring nicht zu lockern verſtand.
Ruſſiſche Hungerkataſtrophen.
DNV. Die gewaltige Hungerkataſtrophe, die über Rußland
hereingebrochen iſt, iſt auf ruſſiſchem Territorium keine völlig
neute Erſcheinung. Schon früher haben von Zeit zu Zeit
der=
artige Hungerkataſtrophen faſt mit periodiſcher Sicherheit weite
Strecken des großen Zarenreiches heimgeſucht. Das
Regierungs=
ſyſtem der ruſſiſchen Zaren, das den Bauer, in die ungünſtige
ſoziale Lage drückte, war nicht geeignet, ſolche Kataſkrophen für
die große Maſſe der Bauernſchaft erträglicher zu geſtalten. Vor
allen Dingen war es der Bodenmangel, der damals mit jeder
ſchlechten Ernte ſofort die Hungersnot für viele Bauern mit
ſich brachte. Selbſt nach der Aufhebung der Leibeigenſchaft im
Jahre 1861 wurde die ſoziale Stellung der Bauern durch die
Laſten, die für die Ablegung der Leibeigenſchaft gezahlt werden
mußten, faſt unerträglich geſtaltet. Kaum 30 Prozent der
Boden=
flächen befanden ſich in den Händen des viele Millionen
zählen=
den Bauernſtandes. 70 Prozent der Bauernſchaft litt ſchon in
normalen Zeiten unter dieſem Bodenmangel, und die
Agrar=
kommiſſion des ruſſiſchen Miniſters Witte ſtellte im Jahre 1903
feſt, daß bei einer normalen Ernte das Ernährungsquantum
des Bauern durchſchnittlich 30 Prozent unter ſeinem
Exiſtenz=
minimum blieb.
Es war leicht begreiflich, daß bei ſolchen Zuſtänden jede
Miß=
ernte gleichbedeutend mit gewaltiger Hungersnot war. Der
Staat mußte dann viele Gelder für die hungernde Bevölkerung
auswerfen. Infolge von Mißernten mußten in der Zeit von
1901 bis 1905 zur Unterſtützung 18 Millionen Rubel ausgegeben
werden. Im Jahre 1906 waren es ſogar 115 Millionen. Die
Zerſchlagung des Großgrundbeſitzes, die die Sowjetregierung
vorgenommen hat, hat, wie ſich jetzt zeigt, dieſen Gefahren leider
nicht abhelfen können. Die kleinen Bauern waren nicht
in der Lage, das ihnen zugewieſene Land zu beſtellen, da
es ihnen zum Teil am Arbeitskräften, zum andern Teil an
land=
wirtſchaftlichen Geräten fehlte, die die Sowjetregierung nicht
beſchaffen konnte. So lag der Boden entweder brach, oder er
fiel den Großbauern anheim, die in Wahrheit die Nutznießer der
bolſchewiſtiſchen Agrarier geworden ſind. Die gewaltſamen
Re=
quiſitionen, die die Sowjetregierung bei den Bauern durchführte,
verminderte noch künftlich die Anbauluſt und hatte eine weitere
Verkleinerung der Anbaufläche zur Folge. So kam es, nach der
offiziellen Statiſtik der Sowjetregierung im Jahre 1919, daß
nicht mehr als 11 Millionen Desjatinen bebaut waren. Noch im
Jahre 1916 hatte die Anbaufläche 36 Millionem Desjatinen
be=
tragen. Wenn es 1919 nicht bereits zur Hungerkataſtrophe kam,
ſo nur deshalb, weil dieſes Jahr eine ſehr reiche Ernte gehabt
hatte. Trotzdem waren ſchon damals gewaltige
Lebensmittel=
einſchränkungen notwendig, die ſich ſogar teilweiſe auf die Bauern
erſtreckten. 1920 trat eine weitere Verkleinerung der
Anbau=
fläche ein, und ſchon damals konnte die ruſſiſche Regierung nur
mit Hilfe der großen Requiſitionen, die auf dem Vormrſch
durch Polen gemacht wurden, die Kataſtrophe verhindern. Aber
es war klar, daß 1921 eine weitere Verminderung der ruſſiſchen
Anbaufläche eintreten mußte, deshalb blieb der ruſſiſchen
Regie=
rung nichts übrig, als vom Syſtem der Requiſition abzugehen
und mit der Naturalftener den freien Handel wieder einzuführen.
Vielleicht wäre es gelungen, auf dieſem Wege die
Lebens=
mittellage einigermaßen erträglich zu geſtalten, wenn nicht die
elementare Kataſtrophe der Mißernte alle Pläne der
Sowjet=
regierung durchkrenzt hätte.
Lille, 25. Juli. (Wolff.) Havas. Der franzöſiſche
Gewerkſchaftskongreß hat heute eine
Sympathiekund=
gebung für das ruſſiſche Volk angenommen und eine
Sammlung bei den franzöſiſchen Arbeitern zugunſten der
Ruſſen empfohlen. In der Debatte über den Antrag, die von
der C. G. T. Ausgeſchloſſenen mit beratender Stimme
zuzulafſen, kam es zu einem wütenden Zuſammenſtoß zwiſchen
Seite 2.
Mehrheitlern und Minderheitlern. Es wurden Stühle
gewor=
fen und mehrere Revolverſchüſſe abgegeben; drei Perſonen
wur=
den verwundet.
Spanien.
* Der Kriegsminiſter erklärte Prefſevertretern gegenüber,
daß der befeſtigte Platz und das Lager von Melilla keine
Verbindung mit den außeren Stellungen mehr habe. Die
Er=
hebung der ſeindlichen Stämme ſei allgemein. Bisher könne
man noch nicht ſagen, wie viel Abteilungen überhaupt jemals
wiederkehren würden. Kanonendonner aus der Richtung Batem
laſſe dort noch die Anweſenheit ſpaniſcher Truppen vermuten,
Die Spanier hätten ihr geſamtes Flugwaterial zerftört, damit
auuch nicht ein einziges Flugzeug in die Hände der Feinde fallen
könne.
Ein Miniſterrat beſchloß, alle Maßnahmen zu ergreifen, um
das Vorgehen des ſpaniſchen Oberkommiſſars in Marokko zu
unterſtüttzen. Es werden aber keine weiteren Truppen mehr
dorthin geſandt werden. Alle Zeitungsberichte über die Lage i
Marokko unterliegen in Zukunft der Zenſur und es werden
amt=
liche Berichde an die Preſſe ausgegeben.
Madrid, 25. Juli. (Wolff.) Havas. Mehrere Abteilungen
Imfanterie, Artillerie und Kavallerie ſowie Flugzeugmaterial
ſind nach Melilla abgegangen. Man iſt im Ungewiſſen über
das Schickſal der Kolonnen und Poſten in der Umgegend von
Melilla und bereitet ſich auf alle Eventualitäten von
Franzöſiſche Extratour.
Affenliebe zu Polen und Haß gegem Deutſchland, das ſind
die beiden mächtigen Triebfedern, die die ganze franzöſiſche
Po=
litik unaufhörlich in Bewegung haltem. Frankreich will ſich in
Oberſchleſien eine ſtarke wirtſchaftliche Domäne ſchaffen und
des=
halb ſoll dieſes ganz polniſch werden, damit dort das
franzöſi=
ſche Kapital zinskräftig angelegt wird, denn die polniſche Mark
kemnzeichnet ja allein ſchon das wirtſchaftliche Unvermögen
pol=
niſcher Verlotterung.
Von Anfang an war Frankreich entſchloſſen, Oberſchleſien
aus reinem Egoismus den Polen zuzuerteilen, und nur
engli=
ſchem Einfluß iſt es zu verdanken, daß das Syſtem der
Volksab=
ſtimmung in den Friedensvertrag mit aufgenomen wurde.
Aber was kümmert ſich Paris um Verſailles, deſſen harte
Frie=
densbedingungen von Deutſchland bis aufs Komma gehalten
werden müſſen, wem es ſeine eigenen Intereſſen gilt? Und
des=
halb kümmert es ſich auch nicht um ſeine Bundesgenoſſen, die
dieſen Vertrag mit zuſtande gebracht und mit unterzeichnet haben
und nun ſoweit es ihre ſogen. Gerechtigkeitsliebe zuläßt, auf der
ſtrikten Erfüllung beſtehen. Nach dieſem Vertrag dürfen nach
Oberſchleſien keine neuen Ententetruppen, wenm nicht die
ande=
ren, in Betracht kommendem Vertragsmächte ihre Einwilligung
dazu gegeben haben, geſchickt werden. Frankreich will nun, um
den Polen bei ihrem neuen Putſch rechtzeitig zu Hilfe zu
kom=
men, eine Diviſion nach Oberſchleſien werfen. Lord Curzon aber
hat dem franzöſiſchen Botſchafter in London ganz offen erklärt,
daß die gegenwärtig in Oberſchleſien untergebrachtem Truppen
ausreichten, um die Ordnung aufrecht zu erhaltem. Dasſelbe hat
der engliſche Geſchäftsträger in Berlin dem franzöſiſchen
Außen=
miniſter gegemüber erklärt. Tut aber nichts! Frankreich will mit
Gewalt ganz Oberſchleſien polniſch machen, d. h. franzöſiſch, und
deshalb pfeift es auf den von ihm ſo hoch und heilig gehaltenen
Verſailler Friedensvertrag und auf ſeine ſogen. Bundesgenoſſen
Es will ebem ſeine Diviſion nach Oberſchleſien ſchicken, um dort
den Deutſchem und auch ſeinen Bundesgenoſſen gegenüber die
Allgewalt in den Händen zu haben. In einer etwas ſouvränen
Art fragte es deshalb bei der deutſchen Reichsregierung an, wie
ſie ſich zu dem Truppentransport durch Deutſchland ſtelle. In
korrekter Weiſe hat die Reichsregierung darauf hingewieſen, daß
ſie vorläufig eine offene Erklärung nicht geben könne, ſolange ſie
nicht wiſſe, ob dieſe Forderung zugleich auch von England und
Italien, den beiden anderen Mächtem der Interalliierten
Kom=
miſſion in Oppeln, geſtellt würde. Darob in Paris ein großes
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 22. Juli 1921.
Nummer 2050
Reichsminiſter Schiffer zur Frage der
Kriegs=
verbrechen.
Remſcheid, 26. Juli. (Tel.=Union.) In der am 23. Juli
gehaltenen, bereits erwähnten Rede äußerte ſich Reichsminiſter
der Juſtiz Dr. Schiffer zur Frage der Kriegsverbrechen
fol=
gendernußen: Man hat uns die Schuld an dieſem Kriege
zuge=
ſchobe. Wir dürfen aber keine Gelegenheit vorübergehen laſſen,
dieſe von feindlicher Seite gegen uns erhobene „Schuld
zurückzu=
weiſen und Verwahrung dagegen einzulegen. Wir ſind in der
autfrichtigen Ueberzeugung in den Krieg gegangen, daß wir nur
zur Verteidigung des Vaterlandes die Waffen ergriffen haben.
Wir würden erröten, wenn wir eitlen Ruhmes und
Judas=
gelüſte wegen zu den Waffen gegriffen hätten. Aber wir
be=
ſtehen vor unſeren Toten, denn wir wiſſen, daß wir nicht aus
dieſem Grunde, ſondem um das Vaterland zu verteidigen, in
den Krieg gezogen ſind. Wemn man uns verdächtigt, daß wir
die Waffen geführt haben in einer brutalen Weiſe, die in der
Welt einzig daſtehe, daß wir uns allein Kriegsverbrechen hätten
zuſchulden kommen laſſen, ſo müſſen wir das zurückweiſen. Das
Reichsgericht hat die Angeklagten nach beſtem Wiſſen und
Ge=
wiſſen abgeurteilt. Aber nicht dieſe Männer waren es, ſondern
unter Anklage ſtand in Leipzig der Krieg. Deshalb iſt es
grauen=
haft umgerecht, wenn uns allein die Gegner ſuchen auf die
An=
klagebank zu bringen. Wemn überhaupt die Kriegsverbrecher zur
Verantwortung gezogen werden, dann muß das von allen Seiten
geſchehen. Deshalb verlangen wir, daß alle, die an dem Kriege
ſchuldig ſind, vor die Schvanken eines unparteiiſchen
Gerichts=
hofes gezogen werden. Dam werden wir ſehen, ob unſer
Vater=
land im der Art, wie es den Krieg geführt hat, vor den anderen
Völkern nicht beſtehen kann.
Entrüſtgsgeſchrei. Der Deutſche wagt zu widerſprechen! Der
Matin” erklärt, daß Deutſchland dies teuer bezahlen müſſe.
Natürlich wieder das Drohen mit der günſtigen Gelegenheit, das
Ruhrgebiet zu beſetzen. In Paris ſpricht man von deutſcher
Frechheit und Provokation. Die Beſiegten wagten gegew die
Sieger eine ſolche Sprache zu führen? Der Siegestaumel iſt den
Franzoſen in unheilvoller Weiſe in den Kopf geſtiegen, und ſie
vergeſſen dabei doch ganz, daß ſie eigentlich nur die ſiegloſen
Sieger ſind.
Frankreich wird alſo ſeine Extratour doch tanzen, ſeinem
ge=
liebten Polen zuliebe und vor allem aus eigenen egoiſtiſchen
In=
tereſſen. Es will ſeine Nancher Diviſion über Antwerpen und
Danzig nach Oberſchleſien werfen. Wir Deutſche können dagegen
nichts machen. Wie aber dieſer franzöſiſche Willkürakt, der
eigent=
lich England und Italien wehr als Deutſchland ins Geſicht
ſchlägt, von dieſen beiden aufgefaßt und wie er wirken wird, das
iſt eine Frage, die man der Zukunft überlaſſen muß. Der
Macht=
dünkel hat Frankreich zum raſenden Roland gemacht, der ihm
jeden ruhigen Weitblick umdüſtert. Der alte Blücher nannte
Na=
poleon, als er auf der höchſten Höhe ſeiner Macht ſtand, einen
„dummen Kerl”. Alle Welt ſchüttelte den Kopf über einen ſolchen
Ausſpruch, aber der alte Blücher wußte ſehr genau, daß
Macht=
dünkel und zielloſe Gewaltherrſchaft zuletzt dem Untergang
ent=
gegenführen maß. Jetzt ſind wir wieder in derſelben Lage. Wir
können als Wehrloſe gegen die bis an die Zähne bewaffneten
Franzoſen nichts machen, aber im Hinblick auf die verworrenen
Ereigniſſe, die ſich im Oſten abſpielen, mit einer Variante des
Blücherwortes ſagen: „Die Franzoſen ſind dumme Kerle!‟ Der
Kaſſandra=Ruf komt jetzt von England direkt. „Obſerver”
ſchreibt: „Wenm man Oberſchleſien von Deutſchland losreißt und
es den Polen gibt, ſo iſt ein Frieden in Europa nicht demkbar.
Früher oder ſpäter wird Deutſchland Oberſchleſien und vieles
andere zurückerhalten, und deshalb muß dieſe franzöſiſche Politik
letzten Endes Frankreich und Polem in den Abgrund ſtürzen. In
Frankreich wird man über dieſe engliſche Prophezeiung überlegen
die Naſe rümpfen. In Deutſchland aber wird man ruhig die
Zeit arbeiten laſſen, die auch das Blücherſche Wort wahr gemacht
hat. Vielleicht werden wir noch einmal die franzöſiſche
Extra=
tour, die uns jetzt ſo viel Kummer bereitet, ſegnen.
rI.
Um Oberſchleſien.
Natibor, 25. Juli. (Wolff.) In Dzierkowitz kam es
nachts zwiſchen Deutſchen und Polen zu lebhaften
Schie=
ßereien. In Mirawa wurde ein Eiſenbahnzug angehalten,
weil gemeldet worden war, daß Dzierkowitz mit bewaffneten
In=
ſurgenten beſetzt worden war. Nach 1½ſtündigem Aufenthalt
konnte die Weiterfahrt erfolgen. Zwiſchen Mirawa und
Dzierko=
witz war die Strecke von ſtark bewaffneten polniſchen Banden
beſetzt. Ungefähr einen Kilometer vor Dzierkowitz hielt der Zug
abermals, da die Strecke und der Bahnhof von den Polen
be=
ſetzt war. Die Strecke hinter Dzierkowitz bis Ratibor=Hammer
iſt ebewfalls von den Polen beſetzt. Polniſche Ortswehr nahm
nachts eine deutſche Brückenwache bei Buchau im Kreiſe Ratibor
unter heſtiges Gewehrfeuer. Die Ortswehr beſtand aus 80 Mann
und war gut ausgerüſtet, u. a. mit Maſchinengewehren.
Berlin, 26. Juli. (Priv.=Tel.) Wie die Blätter aus
Ober=
ſchleſien melden, iſt infolge des Zuſammenſtoßes zwiſchen
deutſchen Eiſenbahnern und polniſchen Inſurgenten, die bei
Dzierkowitz den D=Zug Breslau—Ratibor beſchoſſen haben, in
den Rybniker Gruben der Generalſtreik erklärt worden.
Im Kreiſe Rybnik ſammeln ſich große Scharen polwiſcher
In=
ſurgenten. Waffentransporte aus dem Kreiſe Rybnik in die
Grenzdörfer des Kreiſes Ratibor werden von allen Seiten
gemeldet und beſtätigt. In Neuberum wurden drei
Panzer=
autos mit ſeths 10,5=Zentimeter=Geſchützen von den Franzoſen
für die Polen ausgerüſtet. Die Blätter erblicken in all dieſen
Vorkomniſſen Anzeichen für das unmittelbare Bevorſtehen
eines vierten Polenaufſtandes.
Wie der Lobalanzeiger aus Gleiwitz meldet, ſoül es dort
zwiſchen Franzoſen und Italienern zu ſchweren
Ausein=
anderſetzungen gekommen ſein. Die Italiener ſeien mit
der Waffe gegen die Franzoſen und Polen
vorgegan=
gen. Dabei wurde ein Pole getötet und mehrere Franzoſen durch
Kolbenſchläge ſchwer verletzt. In Herzoglich=Zawada im Kreiſe
Ratibor wurde ein mit Handgranaten ausgerüſteter Inſurgent
feſtgenommen, der eingeſtand, den Befehl erhalten zu haben, die
italieniſche Wache in die Luft zu ſprengen.
Die Blätter melden weitere Angriffe auf die Ortſchaften im
nördlichen Oberſchleſien. So wurde geftern Koſpollitz im
Kreiſe Roſenberg überfallen. Die Polen ſteckten dabei eine Mühle
in Brand.
Gleiwitz, 25. Juli. (Wolff.) Die Franzofen haben
das deutſche Plebifzitkommiſſariat, das ſie vor
acht Tagen nach einer Durchſuchung verriegelten, wieder
freige=
geben. Sie haben jedoch ſämtliche Urkunden, beſonders
die Urſchriften und Protokolle, mitgenommen.
Ratibor, 25. Juli. (Wolff.) Die Deutſchenin
Rau=
den riefen heute mittag telegraphiſch den Kreiskontrolleur in
Ratibor dringend um ſofortige Hilfe gegen die polmiſchen
Gewalttätigkeiten an.
London 25. Juli. (Wolff.) Pall Mall and Globe
ſchreibt, man könne es Deutſchland nicht verübeln, wenn es
glaube, daß die Ankunft neuer franzöſiſcher Truppen eine
Stär=
kung der polniſchen Abſichten bedeuten würde. Dieſer Eindruck
könne — und zwar nicht nur in Deutſchland — lediglich
beſeitigt werben, wenn Briand Beweiſe ſeines ehrlichen Willens
gebe, was er bisher unglücklicherweiſe nicht getan habe. Der
moraliſche Kredit Fvankreichs ſei durch die Ereigwiſſe in
Ober=
ſchleſien geſchſwächt worden; wenn er nicht wiederhergeſtellt werde,
könne man keinen hoffnungsvollen Ausblick für die alliierts
Po=
litik gewinnen.
Lendon, 25. Juli. (Wolff.) Im Unterhauſe wun
von Regierungsſeite mitgeteilt, die gegenwärtige Stärke
engliſchen Truppen in Oberſchleſien betrage 4 4
Mann. Die Franzoſen hätten dort eine ſtärkere und die J
liener eine ſchwächere Truppenmacht; die genaue Zahl der 7e
teren könne nicht mitgeteilt werden. Lloyd George teilte 1n
er hoffe in der Lage zu ſein, am Donnerstag eine Erklärm.
über die Lage in Oberſchleſien abgeben zu können.
London, 26. Juli. (Wolff.) In einem Leitartikel hebt6”
Weſtminſter Gazette die Gründe hervor, die eine ſchl
nige Löſung des oberſchleſiſchen Problems u.
fordern. Die Vorwände für den Aufſchub, ſagt das Blatt, ſ0n
offenbar umaufrichtig. Wenn ſie noch länger aufrechterhant
würden, würden ſie den moraliſehen Kredit verhängnisvoll!!
ſchüttern, auf den die Alliierten ſich letzten Endes bei
Regeln=
der Angelegenheit ſtützen müßten. Die Franzoſen müßten nd
greifen, daß es wirklich nicht Englands Schuld ſei, wenn ad
interalliierte Diplomatie, ſo wie es während der letzten fſ
Wochen der Fall geweſen, den Deutſchen Gelegenheit ge
äußerſt unangenehme Fragen zu ſtellen. Das Blatt weiſt aufud
in Rußland drohende Kataſtrophe hin und ſagt, die Nachrickit
von der ruſſiſchen Hungersnot ſollten eine Warnung für ru
Regierungen ſein, mit den Stänkereien aufzuhören und
furchtbaren Tatſachen ins Auge zu ſehen. 30 Millionen Menſic,
ſollen von der Hungersnot bedroht und große Scharen umeſ
wegs ſein, um ſich Nahrung zu verſchaffen. Wen das ſo weinel
gehe, werde es keinen Frieden für die Randſtaaten geben.
würde ein geringer Troſt für ſie ſein, daß die Sowjetregierny
in der Kataſtrophe zugrunde gehe, da weite Gebiete der
archie anheimfallen würden. Dieſes ungeheure Elend zu
mindern, ſei ſowohl eine politiſche Notwendigkeit, als auch Un
Pflicht der Menſchlichkeit. Es werde ſicher ein gemeinſaun
Zuſammenwirken erfordern, wobei Engländer, Fnanzoße
Deutſche und Polen ihre Differenzen ſchon im eigenen
Interl=
beiſeite ſtellen müßten.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Verwendung von ſchwarzen Franzofen zur Zollkontrollel
Sd. Ludwigshafen, 25. Juli. Während vor einng
Zeit die ſchwarze Beſatzung von Ludwigshafen abgelöſt war I
auch die Brückenwache Mannheim-Ludwigshafen mit weim
Franzoſen beſetzt wurde, hat jetzt Ludwigshafen wiſn
ſchwarze Truppen mit ausgeſprochenem Negertypus in
Beſatzung erhalten. Die rechtsrheiniſchen Brücken= und Z)
wachen beſtehen faſt nur aus Schwarzen. Dieſe nehmen ſoſn
in letzter Zeit die Zollkontrolle in der Weiſe vor, daß ſie 1
Fußgänger anhalten und ſolche, die Gepäck bei ſich tragen, I
Zollreviſion bringen. Auch die Straßenbahnen werden z
weiſe von Schwarzen kontrolliert, denen die Zollkontrolle
gewünſchte Gelegenheit ift, ſich den Frauen und Mädchenn;
nähern und ſie zudringlich und zähnefletſchend anzugrinſen
zu befühlen. Durch die Verwendung der Schwarzen bei
Zollkontrolle wird die an ſich ſchon läſtige und verkehrserſchev
rende Zollreviſion von der Bevölkerung noch unangenehmer
unerträglicher empfunden.
Eine völkerverhetzende Medaille für die franzöſiſchen Trupzr
im Saargebiet.
Sd. Saarbrücken, 25. Juli. Am franzöſiſchen Nationen
feiertag wurde an die franzöſiſchen Truppen im Saargebiet,
vor dem Völkerbund als ſog. Sicherheits= und
Polizeitrupn=
gelten, obwohl ſie dazu, wie die zahlreichen von ihnen verübli=
Raubüberfälle auf friedliche Bewohner beweiſen, in keiner W!
geeignet ſind, eine Bronze=Medaille verteilt. Di
Medaille zeigt auf der einen Seite die Figur der Freiheit 10
der Umſchrift: „Gloire tous les poilus!‟ Die andere Si
enthält das Bild des ehemaligen Deutſchen Kaiſers, der einn
Maulkorb und einen eiſernen Halskragen mit einer dünmun
Kette um den Hals trägt. Die Umſchrift lautet: „Guillaug
dernier!" Die Saarbevölkerung, die das Urteil über die
Medaille ruhig der ziviliſierten Welt überlaſſen kann, iſt üls
die Verteilung dieſer Medaille, an die ſogen. Sicherheitstrupher
auch deswegen ſtark empört, weil dadurch ein verhetzender E77
fluß auf die Farbigen ausgeübt wird, deſſen Folgen ſie in ermn=
Linie zu tragen hat, und weil die vom Völkerbund angeblicheſ
geſtrebte Völkerverſöhnung durch ſolche Verhetzungen nicht
fördert, ſondern der Völkerhaß verewigt wird.
Die gefährdeten Befatzungstruppen.
Birkenfeld, 25. Juli. Regierungsrat Zimmermann I
Birkenfeld, der Vorſitzende des Nahe=Idartal=Gaues, wurde a0
dem beſetzten Gebiet ausgewieſen, weil angeblich ſeine Tätigkm
in Turnvereinen und ſeine Neden vor der beutſchen Jugen
einen die Sicherheit der Befatzungstruppen gefährdenden Ch0 tragen.
Ein Reinfall der franzöſtiſchen Propagandg.
Gd. Saarlouis, 25. Juli. Anläßlich des franzöſtſchd
Nationalfeſtes wollten die Franzoſen in Saarlouis einen fram
zöſiſchen Feſtzug arrangieren. An der Spitze marſchierte eing
Muſikkapelle, die bezeichnenderweiſe einen deutſchen Marſn
ſpielte. Dann kam eine elſaß=lothringiſche Fahne und dieſſus
folgten ganze 23 Frauen und Männer. Dieſer Reinfall !
inſofern bemerkenswert, als die franzöſiſche Propaganda u
Saargebiet beſonders auf ihre Erfolge in Saarlouis ſtolz i
Unergründlich iſt auch, wo bei dieſem Feſtzug die angeblichenn
150 000 Franzoſen des Saargebiets geblieben ſind, auf deros
Wünſche ſich Clemenceau einſt berief. Auch in Elſaß=Lothringen
hat ſich nach den vorliegenden Berichten die Bevölkerung wen /.
und ohne ſonderliche Begeiſterung an den großen, mehrere Tag‟
dauernden Feſtlichkeiten beteiligt.
Moritz v. Schwind’ und Bernhard Schädel.
Eim Beitrag zur Ortsgeſchichte.
Von Karl Noack.
Auf dem 10. Bilderbogen ſeines. Darmſtädter Skizzenbuchs”
erzählt Profeſſor Hermann Müller, wie zwei echte Heiner,
nämlich er ſelbſt und ſein Freund, der Maler Auguſt Fritz
im Jahre 1868 auf einer Reiſe in München im Kaffee Probſt
Moritz von Schwind zu erkennen glauben. Ihre
Ver=
mutung wird von der Kellnerin Kathi mit den Worten beſtätigt:
„Ja, das iſt der Profeeſor von Schwind, wiſſen’s ſeine Fnat iſt
verreiſt und da trinkt er halt ſeinen Kaffee bei uns.”
Schwinds Beziehungen zu Darmſtadt waren recht lebhaft.
Von ſeinen Darmſtädter Freunden ſei außer Rudolf
Hof=
mann und Jakob Felſing beſonders Bernhard
Schädel erwähnt. Dieſe Freundſchaft war beſonders imnig,
weil Schwind eine durch und durch muſikaliſche Natur war und
ohne Muſik nichts Rechtes leiſten konnte. W. H. Riehl war
als junger Mann nach Frankfurt gekomen und erzählt, wie er
im Jahre 1845 Schwind kenen lernte. Er ſagt dabei under an=
Herem: „Man verſteht Schwind den Maler nicht, wenn man
Schwind den Muſiker nicht dazumimmt.‟ Die
Freund=
ſchaft fing damit an, daß beide Familien dasſelbe Haus,
Main=
zer Landſtraße 366, bewohnten. Schwind berichtet darüber in
einem Briefe 1844 (ſ. Künſtlers Erdenwallen, Briefe von M. von
Schwind, herausgegeben von Eggert=Windega 1912. S. 65
— Ls 170): „In musicalibus bin ich gett verſorgt. Im Haus
ſpohnt ein Muſiker — Schädel, an dem ich erſtens einen
Freund, mit dem man alles verhandeln kann, und einen
treff=
lichen Kapellmeiſter beſitze.” In dieſe Zeit fällt auch ein von uns
in dem Aufſatz über Fr. M. Heßemer in dieſem Blatte Nr. 148
vom 31. Mai d. J. irrtümlich Bernhard Schädel im den Mund
*) Der Familienname Schwind, in unſever Munndart —
Schwinn, iſt ein guter alter deutſcher Name und bedeutet ſoviel
wie ſtark.
gelegtes Witzwort: „Erſteſſemer, dann Heßemer.” In
Frankfurter Kreiſen wurde dieſes urſprünglich dem „
Struwel=
peter”=Hoffmann zugeſchrieben. Fräulein Amalie Schädel
weiß ſich aber noch ganz deutlich zu erinmemn, daß ihr Vater es
ähnen immer als ein von Schwind zuerſt gebvauchtes Scherzwort
erzählt hat, er ſei ſelbſt dabei anweſend geweſen. Wahrſcheinlich
iſt das zu einem geflügelten gewordene Witzwort im Laufe der
Zeit verſchiedene Male Heßemer zugerufen worden, ſo unter
an=
derem auch von dem Maler Ruſtige, was dann Heßemern
ver=
anlaßte, mit dem treffenden Hexameter zu antworten. (Vgl.
obigen Auſſatz.) Schwind hat Schädel wiederholt als Modell
benutzt, wie er denn ſeine Freunde gern auf dieſe Weiſe
feſt=
hielt. Die Geſtalt Wolframs von Eſchenbach auf dem 1844 für
das Städelſche Inſtitut gemalten Bilde iſt porträtähnlich. Auf
dem Bild des „Sängerkiegs auf der Wartburg” iſt ein Anklang
an ſeine Geſtalt vorhanden. Bei den Führungen auf der
Wart=
burg wird gewöhnlich behauptet, Wolfram von Eſchenbach wäre
Liſzt. Da Schwind auf Wagner und Liſzt ſehr ſchlecht zu
ſprechen war, wird dies wohl kaum ſtimmen — Schwind müßte
es denn gerade auf höheren Befehl getan haben. Schädel iſt
damm noch einmal auf der Bildfolge der ſieben Raben auf
dem letzten Blatt als Rundbild mit der Umſchrift: „Dr.
Bern=
hard Schädel” angebracht. Ein recht gutes Bild Schädels, eine
Bleiſtiftzeichnung von Schwinds Hand, findet ſich in „Künſtlers
Erdenwallen”, S. 49, und der Geſamtausgabe, herausgegeben
von C. Weigmann (— K 013/9). Wie das vorhin erwähnte
Witzwort über Heßemer beweiſt, war Schwind ein Meiſter in
ſolchen geiſtreichen, launigen Bemerkungen, wobei er auch
nie=
mand ſchonte. So legte er dem Leſſingſchen „Ezzelin im
Kerker” die Worte in den Mund: „Laß mich in Rahl
Siehſt denn nit daß ich jetzt — Modell ſitzen
muß.‟ Einem Bewunderer des wundervoll gemalten Pelzes
auf dem Bilde „Hußvordem Konzil” entgegnete er: „Das
iſt das Urteil von einer Filzlaus!‟ Derartige witzige
Aeußerungen Schwinds werden noch eine ganze Maſſe erzählt.
Bei Schwinds Wegzug nach München 1847 war die
Freund=
ſchaft mit Schädel ſchon ſo innig, daß der Verkehr durch einen
Briefwechſel fortgeſetzt wurde. Schädel hat den Briefwechfel,
d. h. die 48 Briefe Schwinds in „Nord und Süb” 1880 verbin
fendlicht, auch ſind eine Anzahl davon in das ſchon erwähnm
Buuh „Künſtlers Erdenwallen” aufgenommen worden. Deß
Verkehr mit Schädel blieb zeitlebens ſehr rege; er hätte noan
lebhafter ſein können, wenn dieſer den verlockenden Anreguugen
Schwinds, da= und dorthin zu kommen, Folge geleiſtet hättſt
Gleich im erſten Brief lädt er ihn nach München ein: Veni o
vicle. Ein Gaſtzimmer fehlt nicht.” Während aber Schädel nuhte
ſchwer ſich zu einer Reiſe entſchließen konnte, iſt Schwind öfterg
bei Schädels zu Beſuch hier in Darmſtadt geweſen. Schwindnn
Briefe ſind meiſt ganz in ſprudelnden Humor getaucht, ſatiriſche
Bemerkungen wechſeln damit ab — kurz, das Leſen derſelbein
iſt höchſt genußreich, nie langweilig. Unterm 17. VI. 49 ſchreihee
er: „In politicis iſt jetzt nichts beſſeres zu tun, als den Ariſtoſ
phanes zu leſen, und zwar die Ritter. Man ſieht darin, daſ
es vor 2000 Jahren gerade ſo war wie jetzt, und in 2000 Jahl
ren ebenſo ſein wird. Der Peubl, wenn er keine Zucht zu fühlenl
hat, iſt eine Beſtie, und zwar ein Schwein, in das deig
Teufel fährt, ſo oft es ihm beliebt.” Weiter unten iſt zu leſenn
„Iſt von einer Nation etwas bedeutendes zu erwarten, die 4u
Jahre das Alphorn ſingt, Balzac lieſt, Herwegh bewunn.
bert, kurz — ſich von allen ſeinen tüchtigen Männern losfagnn
und alles, was ver und ſchuftig iſt, ans Herz drückt?” In
ſeinem folgenden Brief, vom 27. TV. 50 kommt eine ähnlichiß
Stelle vor: „Deutſchland muß es büßen, daß es 35 Jahre lang
mit Kotzebue, Clauren, Eugen Sue Donizetrin
L... . . . und ſolchen Schuften gebuhlt hat. Mein Leben iſſt
ein ſehr kleines Aederchen des ganzen, aber es läuft dasſelben
Blut darin, wie im ganzen.” In einem Brief vom 27. III. 316
ſchüttet er dem Freund ſein Herz aus über die troſtloſen Vekei,
hältniſſe in München: „Das hieſige Kunſtleben iſt einem Spaziekel
gang zwiſchen Torgau und Wittenberg zu vergleichen, wo maſa
drei Stunden Landparthien zu einem Baum macht. Einem
Oede, ein allmähliches erepieren das einem anekelt, won
man es nur von weitem ſieht.” Am 26. III. 53 erregt er ſichn
wieder bei dem Anblick eines neuen Bildes „Nächtliche Heer=?
ſchau” im Kunſtberein: „. . . eine wahre Schindmähren=Phantaſien
— und Beifall von oben und unten. Man konnte deutlicher als 2
ſind, u
mkonen bezehlt
niſer Karl.
er fnihere Kaiſer
berde, nachdem
jiüe er müſſe
laſſen.
ſit Vertreter
Fimgeroffen. Die
wernz nehmen al
m Dmbski, für Le
Mmiſer des
Ae=
afi.
ngriechiſch=
ſ us Jsmid ſetz
Fmi Schehir u
un Aarahiſſat
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 22. Juli 1921.
Ausſtand im Zeitungsgewerbe.
ſiſö ln, 25. Juli. (Wolff.) Die vom Ausſtand betroffe=
(3ceitungen geben bis auf weiteres gemeinſam ein
Mor=
ollatt unter dem Titel „Nachrichtenblatt der
Köl=
seitungen” heraus. Die Rheiniſche Zeitung und die
ahäftiſche Republik erſcheinen, da ſie die Forderungen der
ifnn bewilligten.
Kleine politiſche Nachrichten.
g=er Vorwärts erfährt, fand geſtern eine Kabinettsſitzung
ſich wit dem Problem des Friedensſchluſſes mitz
wäka, ſowie mit der oberſchleſiſchen Frage beſchäftigte.
gederbeſetzung des Neichskommiſſariats für
fetzten Gebiete. Wie das ONB. von gut unterrichtetes
eürfährt, wird nunmehr die Wiederbeſetzung des Reichskommiſſa=
„ die beſetzten Gebiete, das mit dem Rücktritt des Herrn von
wei wurde, in aller Kürze erfolgen. Die Widerſtände die ſich in
Kreiſen der Wiederbeſetzung entgegenſtellten, ſind behoben.
Amtsantritt des Fürſten Hatzfeld=Wildenburg iſt in der
aller=
n2Zeit zu vechnen.
uatizminiſter Dr. Beſeler geſtorben. Am Sonntag
Gehannte frühere Juſtizminiſter Dr. v. Beſeler im Alter von
him geſtorben. Beſeler gab ſein Portefeuille 1917 auf.
Reichstagsabgeordnete Dr. Quaatz richtete fol=
Telegramm an die Reichsvegierung: Die Düſſeldorfer Zeitung
„uwm 17. Juli ab für drei Monate ohne Angabe von Gründen
. Was gedenkt die Reichsregierung zum Schutze der deutſchen
zn tun?
igung im Buchdruckgewerbe. Durch erneute
Ver=
en unter dem Vorſitz des Regierungsrats Dr. Brahm vom
„öeitsminiſterium wurde eine Einigung im Buckdruchgewerbe
90 Mark für die Ergreifung der
Dokumenten=
v. Für die Ergreifung der an dem bei dem früheren ruſſiſchen
Fretzberg in Charlottenburg verübten Dokumentenraube be=
Täter hat der Berliner Polizeieräſident eine Belohnung von
AKark ausgeſetzt. Die Ermittelungen der Kriminalpolizei nach
nchkigen Tätern haben bisher noch keine Erfolge gehabt.
Leiter der Main=Donau A.=G. Wie wir hören, hat
m=ſterialdirektor v. Graßmann, der ſich um die bayeriſchen
ſtnaßen außerordentliche Verdienſte erworben hat, nunmehr
defi=
udchieden, die ihm angetragene Leitung der Mcin=Donau A.=G.
Netor anzunehmen.
*. Die Koſten der belgiſchen Beſatzung.
Finanz=
m heuniß, in der Kammer über die bis jetzt von Deutſchland
gn Summen befragt, und zwar für die ausländiſchen Miſſionen
pr die Requiſitionen im Intereſſe der Bezahlung der alliierten
mi im Rheinlande, antwortete: bis zum 1. Mai habe Deutzſchland
nrd vier Milliarden geliefert. Deutſchland hobe die Summe von
639Goldmark entrichtet. Seit dem 1. Mai habe Deutſchland eine
ſühld Goldmark gezahlt. Die Beſetzungskoſten ab 1. Mai miſſen
vyſr?Bezahlung abgerechnet werden. Deutſchland habe ferner in
Pa/ wed 470 Millionen Goldwark gezahlt, ſowie weitere
Sachleiſtun=
an ſeie Armeen geleiſtet. — Die Koſten für die Miſſionen, die in
Iſn d tätig ſind, werden jetzt noch mit einem Betrage außerhalb
derir rationen bezohlt werden.
imiſer Karl. Die Zeitungen veröffentlichen ein Telegrawm,
wdrr frühere Kaiſer Karl ſich demnächſt in Spanien
nieder=
laſſſnlwerde, nachdem ihm die ſchweizeriſche Bundesregierung
mit=
get wihübe, er müſſe das Schlweizer Gebiet ſpäteſtens bis zum 31.
Au mmrlaſſen.
e: Vertreter der baltiſchen Staaten ſind in
Hel=
ſingy ningetroffen. Die Verhandlungen haben heute begonnen. An
deritamrenz nehmen als Hauptvertreter teil: für Polen
Unterſtaats=
ſekv w Wombski, für Lettland Miniſter des Aeußern Meierowicz, für
Eſt)ſte Miniſter des Aeußern Piip und für Finnland der Miniſter des
Aeu un FHolſti.
u: griechiſch=türkiſchen Krieg. Nach einer
Havas=
meh ſ aus Jsmid ſetzen die Türken ihren ſiegreichen Vormarſch auf
Billſ, eni Schehir und Inhiſſar fort. Die türkiſchen Truppen
ſol=
len!) n Karahiſſar und Tulu Bunar bereits beſetzt haben. — Nach
eind wekeren Havasmeldung aus Konſtandinoßel meldet der
Korre=
ſpolſt ſdes türkiſchen Blattes Vakiti auch die Einmahme von Uſchak
dun wier Türben.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Juli.
NSertragen, wurde dem Lehrer Heinrich Vogel zu Rudlos
emdeynerſtelle an der Volksſchule zu Dietesheim (Kreis Offenbach).
in den Ruheſtand verſetzt: der Vortvagende Rat im Miniſterium
der ſths Oberjuſtizrat Geheimer Regierungsrat Dr. Wilhelm Linß
auf/ſkNachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staat geleiſteten
Diet’mit Wirkung vom 1. Oktober 1921 ab.
Eilledigt iſt eine mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende
Schtmul, in Dolgesheim im Kreiſe Oppenheim und die mit einem
waymſagen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle zu Heiſters im Kreiſe
Sau ſamg. Mit dieſer Stelle war ſeither Organiſtendienſt verbunden.
Lemenſtrafkammer, Mehrfacher Betrug in Tateinheit mit ſchwerer
Ur)ſc) enfalſchung, ſowie ohne dieſe und Unterſchlagung fallen
dem weſendtlichen geſtändigen, bisher unbeſtraften Rudolf Rünzi
aus)ſhri in Baden zur Laſt. Er hatte, noch jugendlich, den Krieg als
Rre)Figer mitgemacht, ſchied dann kriegsbeſchädgt aus, büßte bei
einemen geſchäftlichen Verſuchen ein größeres väterliches Kapital
Ei) werſuchte ſich nunmehr ſeit dem vorigen Jahre in Vertretung
ene Eei ziger Geſellſchaft für Molkereifortſchritt mit dem Vertriebe
eie Bhwarates „Sireklu Moment”. Nach dem abgeſchloſſenen
Ver=
img sran ihm als Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen eingeräumt,
UnorMmißte jährlich 600 Apparate umſetzen wofür als Sicherheit im
Vorzm i 10 Mark zu hinterlegen waren. Dafür fehlten ihm jegliche
Gelyſte— und er beſchaffte ſich ſolche durch Beſchwindelung des
Kauf=
mam ml.., den er mittels falſcher Vorſpiegelungen als Teilhaber zu
ſewhlmwwußte. Zuerſt verfälſchte R. zwecks Täuſchung M.s die mit
* Muer Firma vereinbarte Vertragsurkunde dahin, daß ſie auf
TwaNäc lautete und er hiernach bereits 16 000 Mark hinterlegt zu
Mog ſhren, was M.s Vertrauen erweckte. Er hatte inzwiſchen auch
Fertretung für Bayern erlangt und ſollte dafür als Sicherheit
aark nebſt den auf dem erſten Vertrag rückſtändigen 6000 Mk.
mma leiſten. Dieſe Summe verfälſchte er in 18000 Mk. gegen=
Der ihm daraufhin 20 000 Mk. zur Verfügung ſtellte. R.
be=
ichnrans ſeine in Leipzig auf 15 000 Mk. ermäßigte Hinterlegungs=
Muig zeigte den M. als Ausweis eine gefälſchte Quittung über
SMce vor. Im weiteren Verlauf des Unternehmens ſah M. ſeine
durch R. betrügeriſch geſteigerten Erwartungen geſcheitert und büßta
außer dem erſterwähnten Kapital noch beträchtlich mehr ein. Nähere
Feſtſtellung darüber fehlt, doch iſt unter anderem recht bezeichnend, daß
ſich R. aus dem Reſt des Bankguthabens einen feinen Anzug in
Frank=
furt a. M. für 2700 Mk. geleiſtet haben ſoll. Neben dieſem fortgeſetzten,
von ſchwerer Urkundenfälſchung begleitedem Betrug gegen M. verülſte
der Angeklagte im vorigen Jahre eine Betrügerei in der Pfalz, indem
er durch Inſerat Untervertreter ſuchend, einen ſolchen annahm, ſich als
angebliche Kaution 1000 Mark von ihm zahlen ließ und dieſen Betrag
ſofort für ſich verbrauchte, ſtatt ihn vertragsgemäß bei der Bank zu
deponieren. Die Unterſchlagung beſte darin, daß er die ihm für einen
Apparat von dem Beſteller eingeſandten 250 Mk. ebenfalls, ohne
Liefe=
rung, verbrauchte und den Beftellſchein verloren haben will. Das
Gericht billigte für das Verbrechen der qualifizierten Urkundenfälſchung
mildernde Umſtände zu, und das von R. alsbald amerkannte Urteil
lautek auf eine Geſamtſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis,
abzüglich 2 Monsten 2 Wochen Unterſuchungshaft. — Einige außerdem
verhandolten Berufungsfälle boten nrichts Erwähnenswertes.
* Frühgottesdienſt im Platanenhain. Es war eine erhebende Feier
und der zehlreiche Beſuch zeigte auch, daß man einem Zeitbedürfnis
entſprach. Es ſind dieſe Veranſtaltungen rechte Volksmiſſionsarbeiten
der Tat. In den ſtillen Morgen hinaus drangen gleichzeitig als eine
Einladung die lieblichen Weiſen unſerer Poſaunenchöre, die immer ſich
in den Dienſt dieſer guten Sache ſtellen. Die Feier wurde eingeleitet
durch die ſchön vorgetragene Motette „Die Himmel rühmen des Gwigen
Ehre‟ Im Anſchluß daran ſprachen in einfachen, ſchlichten, zu Herzen
gehenden Worten Herr Pfarrer Schäfer und Herr Bibl. Ph.
We=
ber über das Thema „Leben”. Beide Redner zeigten die ſcharfen
Ab=
gründe, die hineinführer in Nacht und Grauen und Verderben, dann
aber auch den klaren Weg, der den Einzelnen und ein ganzes Volk zu
dem neuen und wahren Erleben, in dem das rechte Leben gipfelt, führt.
Die Reden ipfelten in dem Ausklang, das Leben iſt erſchienen in denn,
der allein von ſich ſagen kann: „Ich bir der Weg, die Wahrheit und
Donnerstag, den 28. Juli 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün),
Marke Nr. 14, 13 und 12, je 800 gr Brot. Marke Nr. 10,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß), Marke Nr. 13 und 9, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 10, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltnng smehl: Bis 15. Auguſt auf die Lebensmittelmarken
„Nr. 5 blau, grün, rot, lila und Nr. 7 weiß, je 800 gr
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Malzextrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zu 5.50 Mark.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 21 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfd. auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27 weiß,
Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung Marke
„Minna” 500 gr auf den Kopf.
Ausgabe der neuen Einheitskarten im Lebensmittelamt,
Wilhelminenſtraße, Zimmer 8, an den Schaltern Nr. 1—6,
von 7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags
Mittwoch, den 27. Juli, vom II. Bezirk die Straßen mit
den Anfangsbuchſtaben A — K;
Donnerstag, den 28. Juli, vom II. Bezirk die Straßen
mit den Anfangsbuchſtaben I.— Z.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mr., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate ½,
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die Hälfte der Jahreszuteilung in Rohbraunkohle
aus der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
* Erſter 116er Tag. Am Sonntag, den 21. Auguſt 1921, findet in
Gießen ein kameradſchaftliches Zuſammenſein aller
ehemaligen 116er und der Kriegsformationen R. 116, Landw. 116,
R. 222. 254 und 186, ſowie der Erſatz=Bataillone ſtatt. Der
Feſtaus=
ſchuß, beſtehend aus Angehörigen des Vereins ehemaliger 116er und
Ver=
treter der Kriegsfomationen: Reſ. 116, Ldw. 116, Reſ. 222, Reſ. 254,
186), hat die erforderlichen Unterausſchüſſe gebildet, und dieſe wetteifern
bereits, alles zu tun, um die alten Kameraden würdig zu empfangen
und ihnen ein paar Stunden, die der Erinnerung und treuen
Freund=
ſchaft gewidmet ſein ſollen, gewährleiſten zu können. An größeren
Plätzen haebn ſich Ortsausſchüſſe gebildet, die eifrig werben für den
erſten 116er Tag innerhalb ihres Bezürks. Die bereits gemeldeten
Zah=
len ſprechen eine beredte Sprache über den allgemeinen Erfolg ſolcher
Werbetätigkeit. Nicht nur aus Oberheſſen und benachbarten Gebieten
laufen andauernd Anmeldungen und Anfragen ein, ſondern auch von
fernher kommen begeiſterte Zuſtimmungen. Doch auch die Büvgerſchaft
Gießens hat ihren alten Soldaten ein treues Gedenben bewahrt und
wird den Gäſten beweiſen, daß gemeinſam getragene Not und viel
ver=
goſſenes Blut einen feſten Kitt gebildet haben, der die Zeiten
über=
dauert. Für die Beförderung der Teilnehmer ſind, ſoweit evforderlich,
Extrazüge vorgeſehen, und wer weiter zu reiſen hat und zwei oder
mehr Tage bleiben will, wind bei rechtzeitiger Anmeldung hierzu auf
ein Bürgerquartier zu mäßigem Preis rechnen können. Der
Feſtaus=
ſchuß bitett nun angeſichts der zu erwardenden ſtarken Teilnahme, die
Anmeldungen möglichſt umgehend bei der zuſtändigen Ortsgruppe, wo
keine ſolche beſteht, einzeln unter der Anſchrift „Feſtausſchuß 116, in
Gießen, Bergſtraße 20, Hausverwalter Becker”, zu bewerkſtelligen. Der
Feſtbeitvag von 5 Mk. iſt der Anmeldung beizufügen.
aldaß . . . wir in der Malerei fortſetzen, was in den
CEugen Sue und ähnlicher Schurken=Literatur erſchöpft
slheißt dann „malen können.” Am 11. TV. 55 berichtet er
— zooll über den Fortgang ſeiner Arbeiten: „Vor
Weih=
ſach9 nourde ich mit dem Aſchenbrödel fertig, ſeitdem iſt
derAemgerkrieg, ein Carton von 18 Fuß Breite und 9 Fuß
DohMtnc die 6 Bilder zur heiligen Eliſabeth glücklich
HAnmorden, nebſt einer ſehr ſchön durchgeführten Farbenſkizze
DeSlS el:. Von der Anordnung des Bildes in Frankfurt (auf
EewAhc del als Wolfram von Eſchenbach verewigt iſt) iſt aber
uc ne Spur in der neuen Kompoſition. Nach, den bisher
Vween Verſuchen mit Fürſt Pückler, Kaulbach und Paul
EMMaGe ich ziemlich bemerken können, daß der Hauptknoten
gunbe glücklich überwunden iſt. Die Handlung an und für
uhrgeheuer roh und gewalttätig. Gleichwohl handelt es
914un, zur Anſchauung zu bringen, den großen Adel, der im
h undert liegt — keine Kleinigkeit —, aber es ſcheint
ge=
a12 ſIch knüpfe da an, wo der Adel liegt, in der hohen
Ehr=
ſurd wie, den Frauen gezollt wurde — die Stärke des Glaubens
onplich; nicht hineinziehen, und damit ſcheint das Kunſtſtück
Heiy An‟ Dazwiſchen fallen feine muſikaliſche Urteile. Be=
Da9 2 mit Franz Lachner verband ihn eine enge Freund=
Dg ar gewiſſermaßen Schädel in München erſetzen mußte.
Zm I. 56 berichtet er über das Münchener Muſikfeſt: „Das
eitze war, daß ich bei dem großen Muſikfeſt mitgeigte.
Lach=
er)fofen hat ſich mit ſeinem Konzert gehörig herausgebiſſen.
Das ym jem iſt eine Arbeit, und ſelbſt wenn Mendelsſohn noch
*onvyrre in Deutſchland keiner, der etwas ähnliches machen
kan!
dßahre 1857 zog alſo Schädel, wie bereits im vorigen
Auf=
ant war, nach Darmſtadt. Schwind lädt ihn nach Stuttgart
zurt
chttigung der Bilderfolge von den 7 Raben ein, „als einen
WF -TA8ilde Mitſpielenden”. (Schädel iſt, wie ſchon erwähnt, auf
ſin Blatt als Rundbild angebracht.) Schädel leiſtete der
g aber keine Folge. Ein Brief vom 3. Xl. 62 fängt an:
K
Deinen Brief (den erſten nach einer längeren Pauſe) er=
De iſf ich aus, das iſt ein Freund, mit Gold nicht aufzu=
wiegen.” In dieſem Briefe wird auch Ploennies
Penſio=
nierung erwähnt, die Schwindt von einem heſſiſchen
Chevaux=
leger, Leutnant von Dahl,F) gehört. Durch Schädel war
Schwind auch mit Ploennies befreundet. Ein Hochzeitsgeſchenk
zum 3. Juli 1859 wird in der Familie von Ploennies noch heute
als teures Erinnerungsſtück hoch in Ehren gehalten. Unterm
28. VI. 66 berichtet er: „Meine 2 Töchter ſitzen am Klavier und
ſtudieren an Deinen Liedern. Die kleine, die ſehr gute Ohren
hat, bringt ſie in ihrer unbefangenen Weiſe ganz gut zu Stand.
Ich bin alſo in der richtigen Atmoſphäre, an Dich zu ſchreiben.”
Schwind ſiedelte im Jahre 1866 zeitweiſe nach Wien über,
um das Opernhaus mit Fresken nach deutſchen Opern
auszu=
ſchmücken. Im Brief vom 28. VT. 66 ſpricht er von ſeinen
Ent=
würfen. In einem ſeiner letzten Briefe ſteht am Schluß, nachdem
Grüße an Hofmann Ploennies, Felſings,
Cramo=
lini aufgetragen ſind: Grüße an die grüne
Bett=
ſtadt” er meint natürlich die grie Bettlad wie der
Mathil=
denplatz wegen ſeiner langgeſtreckten, einer Bettlade ähnlichen
Form im Volksmund jetzt noch heißt. Schädel wohnte eine Zeit
lang ganz in der Nähe, damals Promenade 19, jetzt
Bismarck=
ſtraße. Ganz am Schluß ſteht: Grüße den Manen Dullers.**)
Den letzten Brief vom 16. I. 71 kann er nur ſchwer wegen
eines Augenleidens ſchreiben: „Du ſiehſt, ich wehre mich dagegen,
unſere alte Freundſchaft in die Brüche gehen zu laſſen, das muß
genug ſein, denn ich muß aufhören.” Bernhard Schädel ſchließt
die Veröffentlichung der Briefe: „Wenige Wochen nach dieſem
Schreiben erhielt ich die Nachricht von dem am 8. II. 71 erfolgten
Tode des treuen Freundes.”
*) Gemeint iſt Freiherr Dael von Köth=Wanſcheid aus
Mainz, geb. 1. VI. 36, Leutnant im 1. Reiterregiment ſeit 27. Mai 1837.
**) Bei ſeinen Beſuchen in Darmſtadt verſäumte Schwind ſelten,
ſich das Haus Waldſtraße zu betrachten, im dem ſein Freund Duller
1836 bis 1850 wohnte. Dieſer war ein Wiener, geb. 1809, wahrſcheinlich
ein Jugendfreund von Schwind. Von 1850 an lebte Duller als
deutſch=
katholiſcher Prediger in Mainz, wurde von da ausgewieſen und ſtarb
in Wiesbaden am 24. Juli 1853. (Vgl. Brümmer, Lexikon der deutſchen
Dichter des 19. Jahrhunderts II, 73 ff.)
Seite 3.
m Orpheum — Somuertheater. Karl Laufs Poſſe „Penſion
Schöller” hat in Bruno Harprechts Sommertheater wieder eine
fröhliche Urſtänd erfahren und erfreut allabendlich ein trotz der
Glut=
hitze zahlreiches und beifallsfreudiges Publikum recht köſtlich. Die
Auf=
führung läßt aber auch wirklich keine Wünſche offen, die Beſetzung der
einzelnen Rollen iſt wieder recht glücklich gewählt. Herr Franz Sauer,
der auch für die Regie verantwortlich zeichnet, kann ells der auf
Groß=
ſtadtſenſation erpichte Kleinſtädter wieder meiſterhaft alle ſeine Künſte
ſpielen laſſen; ſeine Auffaſſung und Darſtellung dieſer komiſchen Figur
nützt reſtlos alle Möglichkeiten aus, auf die Lachmuskeln zu wirken. —
Herr Harprecht war ein prächtiger Künſtlerjüngling mit dem
fal=
ſchen Zungenſchlag. — Die einzelnen Inſaſſen der Penſion Schöller mit
ihren verſchiedenen Stecfenpferden waren paſſend durch die Herren
Mehner und Hartenfels und die Damen Wigge,
Peterſ=
ſon und Erl vertreten. Auch Herr Hartmann als Direktor
Schöl=
ler war am rechten Platze. Die Herren Badewitz und Saar
fan=
den ſich mit ihren Rollen recht gut ab. — Lobend erwähnt ſeien noch
die Domen Agté, Halden und Stoll. — Das Zuſammenſpiel
war wieder ſehr gut und das Publikum bargte auch nicht mit ſeinem
Beifall.
gs= 1infall. In Reinheim fiel ein Arbeiter, der bei der Heaz
mit Arbeiten an der Starkſtromleitung beſchäftigt war, vom Dach
und zog ſich eine Gehirnerſchütterung zu. Der Verunglückte
wurde von der Rettungswache mit dem Krankenkraftwagen nach dem
Städtiſchen Krankenhaus in Darmſtadt gebracht.
* Sportplatz Reſtauraut Böllenfalltor. Wie aus dem Anzeigenteil
evſichtlich, findet heute abend in dem wunderbar gelegenen Etabliſſement
ein großes Konzert unter Mitwirkung des Geſangvereins
Einigkeit ſtatt. Da die bisherigen Konzerte ſich immer eines ſehr
guten Beſuches erfreuten, ſo darf angenommen werden, daß auch das
heutige große Konzert einen guten Zuſpruch hat. Die Leitung liegt in
den Händen des Herrn Obermuſikmeiſters Mickley.
* Ludwigshöhe. Mit Rückſicht auf die heiße Witterung wird das
Mittwoch=Kurkonzert (27. Juli) wviederum auf abends verlegt.
Ober=
muſikmeiſter Weber dirigiert perſönlich. (Siehe Anzeige.)
ew. Dieburg, 26. Juli. Feuer. Geſtern nachmithag brach in Her
Scheune des Landwirts Weber, wahrſcheinlich infolge
Selbſtentzün=
dung, Feuer aus, dem die dichtgefüillte Scheune, die Stallung und Küche
zum Opfer fielen. Das Vieh konnte in letzter Münute gerettet werden.
Die Feuerwehren waren bei dem herrſchenden Waſſermangel faſt
wacht=
los. In Fäffern mußte Waſſer zum Löſchen herbeigeſchafft werden.
Nur mit größter Mühe gelang es, die Nachbargebäude zu ſchützen.
sw. Egelsbach, 26. Juli. Durch Einbruch in die Wohnung
wur=
den der Familie Becker hier während der Verrichtung von
Feldarbei=
ten 3000 Mk. geſtohlen. Trotz Verdacht und ſofortiger polizeilicher
Unterſuchung iſt ein Täter bis jetzt nicht feſtgeſtellt.
n. Biblis, 25. Juli. Außer Verfolgung geſetzt. Jur
letzten Frühjahr erwuchs gegen einen hieſigen Händler und zwei aus
Frankfurt a. M. ſtamende Genoſſen umfangreiche Unterſuchung wegen
Falſchmüngerei und es konnte auch gewiſſes den Verdacht
unter=
ſtützendes Material beſchlagnahmt werden, das von auswärts in das
Anweſen des Erſtgenannten geſchafft worden war. Das beabſichtigte
Verbrechen befand ſich nach dem Ergebnis der Ermittelungen, als die
Entdeckung erfolgte, noch im Stadium der Vorbereitung, ſo daß auch
kein ſtrafbarer Verſuch vorlag. Allerdings bedroht § 151 St. G.B. eine
genau beſtimmte Art derartiger Vorbereitungen, nämlich denjenigen,
der ſich Stiche, Siegel Platten und Formen zu einem Münzverbrechen
verſchafft, mit Gefängnis bis zu 2 Jahren; doch entſprach das
beſchlag=
nahmte Gerät dieſem Begriff in ſeiner engeren Faſſung nicht und die
Beteiligten mußen außer Verfolgung geſetzt werden.
Beerfelden, 24. Juli. Holzverſteigerung. Bei der letzte
Woche ſtattgehabten Holzverſteigerung der Gräfl. Erbach=Fürſtenauſchen
Oberförſterei ſurden recht anſehnliche Preiſe erzielt: Rauhholz pro Rm.
bis 50 Mk., Schälholz erſter Klaſſe bis 110 Mk., Eichen=Knüppelholz bis
140 und 150 Mk., Eichen=Rundholz bis 165 Mk. Dieſe Preistreiberei
verurſachten die Händler, die blindwütig drauflos boten und ſämtliches
Holz in die Höhe trieben. Dieſe Preiſe haben Privatverkäufer
veran=
laßt, den Preis ſchon verſprochenen Holzes um 25 Mk. pro Rm. zu
er=
höhen.
A. Falkengeſäß i. O., 24. Juli. Schadenfeuer. Letzte Nacht
brannte hier das Sägewerk Kiefer bis auf den Grund nieder;
das Maſchinenhaus ſteht noch zum Teil, ſein Inhalt iſt aber ſchlver
beſchädigt. Die Feuerwehren der Nackbarſchaft eilten zu Hilfe, wodurch
wenigſtens das in der Nähe ſtehende neue Scheunengebäude gerettet
werden konnte.
Mainz=Mombach, 26. Juli. Ertrunken iſt geſtern nachmittag
im Floßhafen der 25jährige Jean Gabel. Es iſt dies innerhalb 14
Tagen der dritte Fall im hiefigen Stadtbezirk. Nackdem Gabel an Land
gebracht worden war, ſtellte Herr Dr. Amling Wiederbelebungsverſuche
an, die leider erfolglos waren. Gabel, der erſt ſeit September
ver=
heiratet iſt, kehrte noch am Sonntag abend als Sieger von dem
Turn=
feſt in Koſtheim nach Hauſe zurück. — Am Samstag iſt im Rhein
zwi=
ſchen Bleiau und Damm ein 11jähriger Junge namens Voll aus
Guſtavsburg beim Baden ertrunken.
wil. Bretzenheim, 26. Juli. Tödlicher Unfall. Der
Fuhr=
mann J. Weyer wurde, als er am Samstag abend neben ſeinem
Fuhrwerk herging, von einem Auto erfaßt. Auf dem Wege nach dem
Krankenhauſe ſtarb er. Er hinterläßt eine Witwe mit ſieben Kindern.
Die unglückliche Frau hat ihren erſten Mann ebenfalls durch einen
töd=
lichen Unfall verloven.
Ep. Oppenheim, 25. Juli. Beim Baden im offenen Rhein
er=
trank der 21jährige Inſtallateur Heinrich Metzger. Wohl
ver=
ſuchte ihn ſein Kamerad Elaſer zu retten, doch ohne Erfolg. Gl.
geriet=
dabei ſelbſt in höchſte Lebensgefahr. — An der ſogenannten
Sand=
ſchwelle verunglückte ein 17jähriger Matroſe von dem Schiff „Haniel”,
Beim Ankerverwinden ſtürzte der junge Menſch in den Rhein und
er=
trank. — Eine derſchärfte Polizeiaufſicht des Rheinſtroms iſt
nunmehr zur Verhlitung und Verminderung der zahlreichen
Unglücks=
fälle eingeführt worden.
sw. Worms, 26. Juli. Die Nibelungenſpiele, die am 5. Juni
wegen eines Unwetters abgebrochen werden mußten, werden nun am
14. Auguſt zu Ende geführt.
Nierſtein, 26. Juli. Ueber Boré gefallen und ertrunken
iſt am letzten Freitag ein Schiffer von dem Schiffe „Bingen” der Firma
Hauiel. Infolge des Heizer= und Maſchiniſtenſtreiks treiben die
Schlepp=
kähne, ohne im Zuge eines Schleppdampfers zu ſein, ſelbſtändig
ſtrom=
abwärts. Auf dieſe Weiſe verſuchte auch das genannte Schiff ſich
wei=
terzubefördern. An der Bemyſchen Fabrik geriet der Schiffer in das
Drahtſeil und wurde über Bord geſchleudert.
Friedberg, 26. Juli. Bienenzuchtausſtellung. Sonntag,
den 31. Juli, und Montag, den 1. Auguſt, findet in Friedberg in Heſſen
eine gemeinſchaftliche Bienenzuchtausſtellung der kurheſſiſchen und der
oberheſſiſchen Bieuenzüichtervereine ſtatt. Die Ausſtellung iſt in der
Turnhalle der Auguſtinerſchule. Es werden ausgeſtellt die Erzeugniſſe
der Bienenzucht, Honig und Wachs. Der heſſiſche Honig wird ſich durch
ſeine hervorragende Güte neue Freunde erwerben und wird in allen
Sor=
ten vertreten ſein. An Bienenwohnungen und Imbeveigerätſchaftem iſt
viel zu ſehen, insbeſondere auch viele der neueſten Bienemohnungen
mit den techniſchen Verbeſſerungen. Lebende Bienenvölker und
Bienen=
nährpflangen vervollſtändigen die Ausſtellung. Honigliebhaber können
ihr Glück bei einer ausgeſtatteten Honig=Tombola verſuchen. Sowohl
für den Imker als auch für den Laien wird der Beſuch der Ausſtellung
fehr lohnend ſein.
Gießen, 26. Juli. Heimatkkundliche Studienfahrt
deutſcher Lehrer durch Heſſen. Im Hotel Schütz hatten
ſich geſtern ungefähr 120 Lehrer und Lehrerinnen aus allen Teilen von
Deutſchland eingefunden, die geſonnen ſind, eine achttägige Fahrt durch
unſer Heſſenland anzutreten, um unter der Führung des
Univerſitäts=
profeſſors Dr. Küſter=Gießen, dem namhafte Fachgelehrte ihre
Mit=
wirkung bereitwilligſt zugeſichert haben, ſowohl den Frieden der
heſſi=
ſchen Berge als auch die kulturhiſtoriſchen Stätten Heſſens aus eigener
Anſchauung kennen zu lernen. In ſeiner Begrüßungsanſprache hob der
Leiter beſonders hervor, wie das Unternehmen durch das Landesamt
für das Bildungsweſen, durch die Univerſität und die Lehrervereine
der Städte Gießen, Darmſtadt und Mainz die tatkräftigſte Unterſtützung
gefunden habe und ſprach ihnen allen den herzlichſten Dank dafür aus.
Aber nicht bloß Belehrung ſollen dieſe Tage bieten, ſie ſollen auch ein
Band werden, das die Herzen feſter zuſammenbringt. Die Volksgenoſſen
im beſetzten Gebiet ſollen ſehen und fühlen, daß man ſich um ſie
küm=
mert, daß ſie nach wie vor zu uns gehören, daß man das Leid zu
wür=
digen weiß, daß ſie in ſo ſtarkem Maße zu tragen verurteilt ſind. Das
reichhaltige und mannigfache Programm erreicht ſeinen Höhepunkt in
dem ſchönen „goldenen” Mainz, das auf eine vieltauſendjährige Kultur
herabſieht. Der Rhein, an deſſen Ufer die Fahrt führt, bleibt
Deutſch=
lands Fluß und kam nie zu Deutſchlands Grenze werden. Je beſſer
wir aber unſere Brüder am Rhein kennen lernen, in ihrer Trübſal
und ſtandhaftem Ausharren, deſto wehr wir ſie leiden ſehen, deſto mehr
werden wie ſie lieben. An Gäſten waren noch erſchienen
Kreisſchul=
inſpektor Dr. Alles und der Rektor der Landesuniverſität Profeſſor
Dr. v. Eicken der die Verſammlung begrüßte und der Veramſtaltung
guten Verlauf wünſchte. Nach Erledigung der geſchäftlichen
Angelegen=
heiten begaben ſich die Teilnehmer, die teilweiſe eine anſtrengende Reiſe
hinter ſich hatetn, in ihre Quartiere.
sw. Butzlach 26. Juli. Bei einer Probefahrt des
Poſt=
autos auf der neu eröffneten Strecke nach Langenhain — Ziegenberg
erfolgte ein Zuſammenſtoß, mit einem Fuhrwerk. Die beiden
Fahrzeuge wurden hierbei erheblich beſchädigt. Das Poſtauvomobil
mußte durch ein Erſatzauto ausgewechſelt werden, worauf die
Weiter=
reiſe erfolgen konnte.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 22. Juli 1921.
Nummer 200
Die Sommerfriſche.
Eine Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
34)
(Nachdrug verboten.)
Frau Kommerzienyat Sommer hat durch die wiederholten
Anſprachen und die auffallende Bevorzugung von Seiten des
Dichters Vertrauen gewonnen und meint daher ganz harmlos:
„Es gehr das Wort Margarine herum. Iſt die Lyrik Margarine?‟
Taubeney iſt erſt ſtarr.
Ruhe — Ruhe — Ruhe ...
Dann erhebt er ſich langſam und feierlich und verläßt mit den
Worten „es kann ſelbſtverſtändlich nur von Tafelbutter die Rede
ſein,” den Feſtſaal. Ohne Gruß.
Frau Kommerzienrat Sommer iſt einer Ohnmacht nahe.
Niemand weiß recht, wie alles kam. Das unglüchkſelige Wort
Margarine! — Dr. Zwickl ſitzt ſtunum wie ein Stock und erwartet
das Unvermeidliche.
„Ein Skandal!” ruft Dora Rennbold, die Malerin.
Dr. Zwickl blinzelt Fräulein Delius verſtändnisvoll zu.
Dieſe entſchuldigt ſich bei ihrer nächſten Umgebung und verläßt
das Zimmer. Nach einer Weile enipfiehlt ſich auch der
Privat=
gelehrte.
„Ein Skandal!” wiederholt Mamſelle Lekrayon.
„Ein Skandal!” tönt es durcheinander.
Der Wirt ſchaut neugierig zur Tür herein; ein Wink der
Baronin genügt, ihn verſchwinden zu wachen.
„Ich bitte einen Augenblick um Gehör.”
Die Baronin ſieht ſehr bleich und angegriffen aus. Sie
ſpricht faſt ſtockend: „Es muß ein Irrtum vorgefallen ſein".
Mit dem Wort Margarine . . . . Ich bitte die Herrſchaften, ſich
zu beruhigen . . . Der Irrtum iſt aufgeklärt . . . . Der Wirt
ließ aus Verſehen ſtatt Tafelbutter Margarine ſervieren".
In allen Geſichtern ſpiegelt ſich helles Entſetzen. Nur Sir
Huſton Darley iſt ruhig und gefaßt.
„Ruhig! Ich aben was, ich aben was, ruhig!” Mit ſchnellen
Schritten, ſoweit dies ſeine langen Beine zulaſſen, eilt er aus
dem Nebenzimmer, um nach wenigen Minuten mit einer
ziem=
lich umfangreichen Bouteille wiederzukommen.
„Das trinken! It is Amerikaniſches!“
Er füllt die Weingläſer mit der dickflüſſigen Maſſe, die wie
Honig ausſieht. „Macht Magen geſund! Alles Margarine weg!
Futſch!”
Der Bräumeiſter aus Niederbayern ſchlürft das erſte
Gläs=
chen und ſchnalzt mit der Zunge. Der Leutnant der Reſerve
folgt ſeinem Beiſpiel todesmtig. Der Kommerzienrat und
Kaufmann Selitzſchke desgleichen. Von den Damen iſt die
Schwabinger Malerin die beherzteſte. Sie trinkt das Glas mit
einem Zuge leer. Nun faſſen alle Mut und trinken. Und
trinken.
Der Amerikaner geht mit fortwährenden Pfuirufen auf
Margarine herum und füllt die Gläſer nach. Sie trinken und
trinken. Es iſt ein wunderſam erqwickendes Labſal . .. Auch
der Baronin bietet er ein Gläschen an. Sie dankt mit dem
Hin=
weis, daß ſie die Margarine nicht berührt habe. Dann geht ſie
hinaus und erklärt dem Wirt und ſeinem Perſonal, daß ſich in
der nächſten halben Stunde niemand im Nebenzimmer blicken
laſſen ſoll. Die Gäſte wären zu erregt und aufgebracht. Der
Wirt ſoll ihr bis morgen die Rechnung vorlegen . .
Der Amerikaner lobt ſein Getränk: „Nicht war, is gut. It
is Amerikaniſches!“ Zum erſtenmal wird der Exkluſive populär.
Die Sommergäſte wiſſen die amerikaniſche Aufmerkſamkeit zu
ſchätzen. Sie trinken und trinken Es iſt ein köſtliches
Naß . . . Der Bräumeiſter aus Niederbayern fängt zu lallen
an. Er kommt nicht weit; er lehnt ſich ſelig, in den Stuhl
zu=
rück. Das eben aufgefüllte Glas droht ſeiner Hand zu entſinken.
Die Baronin bückt ſich raſch danach.
Eins nach dem andern beginnt die Arme ſchlafſtarr zu
ſtrecken. Sir Huſton Darley geht herum und preiſt ſeine Ware
an. „Macht Magen geſund! Mavgarine futſch! Itis
Amerika=
niſches!” Aber niemand verlangr mehr dauach. Sie ſchlafen
alle mit glücklichen Geſichtern.
Die Baronin zieht die Vorhänge der Verbindungstür
zwi=
ſchen Neben= und Gaſtzimmer zu.
Ein kurzer Blick auf den Amerikaner.
Nun fliogen die Hände über die Schlafenden. Mit unme
licher Gewandtheit wie Fledermäuſe. Es wird eine Sen
arbeit getan. Es iſt merkwürdig, wie raſch der ſonſt ſo z
Amerikaner arbeitet. Seine Taſchen ſind unerſättlich. Die
ronin übernimmt die Damen. Ab und zu horchen ſie auv
nicht ein Schritt nahe Alles iſt ſtill. Und die Hände f9e
wieder wie huſchende Fledermäuſe. Dann iſt es vorbei,
„Jes!”
Der Amerikane: ſpringt raſch die Stufen zum erſten
hinauf. Noch einer Minute kommt er zurück und ſtellt
plumpen Gegenſtand in die dunkle Ecke neben der Hau=:m
Niemand ſieht es. Alles fliegt. Hände und Atem. Er iſt
Der Flur und die Straße ſind menſchenleer. Das iſt der e
Augenblick. Sir Huſton Darley packt den plumpen Gegenug
der wie ein Koffer ausſieht, und drückt ſich die Hausfrontt
lang. Dann ſchleicht er in die Haſelbüſche jenſeits der Sp
und ſtößt einen kurzen Pfiff aus.
Die Baronin horcht mit jagenden Pulſen. Endlich!
nimmt ihre ganze Witwenwürde zuſammen, geht in die 76
und erklärt dem Wirt noch einmal: „Nicht wahr, die Koſter,
heutigen Abends ſetzen Sie auf meine Rechnung. Oder ſchrai
Sie lieber gleich ein Separatkonto. Der Ordnung halber. Gu
abend
Ein Schatten flieht über die Straße. Wieder ertöntt
kurze Pfiff aus den Haſelbüſchen.
„Hanns!”
„Herzl!”
Der „Amerikaner” küßt die „Baronin” kurz. Aber num
— fort — fort
Der Gaſtwirt Joſeph Holzer ſitzt über den Rechnungen, Hie
ſoeben ausgeſtellt hat. Eine für die Baronin, eine für den h
rikaner, eine für den Kommerzienrat. So iſt allen Wünnc
Rechnung getragen. „O wie weuſe iſt alles eungerichtet!“
(Fortſetzung folgt.)
ges!“
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T7
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 22. Juli 1921.
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 26. Juli.
Handelsteil des Darmſtädter
ſegeilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
egem Verkehr eröffnete die heutige Börſe in feſter Haltung.
mnranmarkt ſtanden Harpener im Vordergrunde und ſtiegen bis
bgmnt. Chmiſche Werte waren gut gehalten. Lebhaftes Geſchäft
ſich wieder im Freiverkehr. Deutſche Petroleum gewannen
Wrozent, Wolf Buckau zirka 8 Prozent. Hanſa Lloyd zirka
Am Einheitsmarkt trat erneut ſtarkes Kaufiutereſſe für
getien hervor, welche allgemein Kursbeſſerungen erzielten. Von
WVerten waren Tellus mit 400 Prozent im Verkehr. Ferner
ſhöher: Kammgarnſpinnerei Kaiſerslautern. Aſchaffenburger
Schlinck u. Co. Am Sortenmarkt hielten ſich Greenbacks auf
wigen Nibegu. Dagegen waren öſterreichiſche Noten zu weiter
En Kurſen angeboten.
Der Wert der Mark im Ausland.
100 Mark wurden gezahlt am 26. Juli in Zürich 77771
Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,10 (59,20)
Gul=
openhagen 8,55 (88,80) Kronen, in Stockholm 6.30
ſtwnen in London 6,26 (97,80) Schäilling, in Neu=York
5150) Dollar, in Paris 16,50 (125,40) Franken.
m. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 26. Jult,
Geld Brief
N
Geld 1 Brief
m193801
NJf.f
4455.—
28080
001.35
991—
341.50
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2435.—
279,70
6089
1283801283,7011
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Hät
1588.40 1501.60
124.80/ 125 20
78.341/78.501 =
9.11g
32 29—ſ
9.131,
22.23—
8985—
Berlin, 26. Juli. Produktenmarkt. Bei dringender
Nachfuage war die Haltung für Weizen wiederum feſt, wogegen die
Rog=
genpreiſe niedriger eröffneten, im Verlauf aber etwas anzogen.
Winter=
gerſte iſt in Qualitätswvare zu höyeren Preiſen andauernd gefragt. Für
Sommergerſte herden noch immer ſehr hohe Preiſe verlangt. Von
Ha=
fer kommt noch wenig heraus. Für Mais beſteht in Berlin eine
ziem=
lich ſtarke Verbrauchsnachfrage. Auch anderwärts wird der Artikel
leb=
hafter begehrt. Maisbezugsſcheine wurden im Byandenburgiſchen bis
zu 72,50 Mark und anderwärts zwiſchen 68 und 69,50 Mark gehandelt.
Für Hülſenfrüchte bleibt die Preisgeſtaltung bei knappem Angebot und
geringer Nachfrage feſt.
b. Weiteres Anziehen der Lederpreiſe. Infolge der
ſtändig anhaltenden Aufwärtsbewegung am Rohhäutemarkt ziehen
nun=
mehr auch die Preiſe für Leder aller Art merklich an. Hinzu kommt
noch, daß der Bedarf in der lederverarbeitenden Induſtrie gut iſt und
weiter, daß das Angebot in einzelnen Sorten knapp iſt. Im Vergleich
zum Monat Juni ſind denn die Preiſe in dieſem Monat weiter geſtiegen
und zwar koſteten in Mark im
Juni Juli
Sohlleder in Hälften
für 1Kg. 55—60 58—66
= *
Sohlleder in Kernſtücken . . ."
für 1 Kg. 62—88 85—92
Eichenlohg. Rhein. Sohlleder in Hälften . für 1Kg. 65—72 70—75
Eichenlohg. Nhein. Sohlleder in Kernſtücken für 1Kg. 88—95 95—102
Rindbox, ſchwarz. . . . . . . . . für 1 Quadrtf. 19—21 20—22
Mannheim, die Eſſingerwerke in Worms, die Siegerin=Goldmann=Werke
in Berlin und die Firma Winterwerb, Streng u. Co. in Mannheim
haben ſich zu einer weitgehenden Spezialiſierung ihrer Erzeugniſſe auf
dem Gebiete der Flaſchenkellerei=Maſchinen entſchloſſen. Sie haben die
Herſtellung der einzelnen Maſchinen derjenigen Fabrik innerhalb ihrer
Gruppe übertragen, die auf dem betreffenden Spezialgebiete über die
— Intereſſengemeinſchaft in der
Flaſchen=
kellerei=Maſchineninduſtrie. Die Union=Werke A.=G. in
Seite 9.
beſten Erfahrungen und Konſtrukrionen verfügt. An der
Selbſtändig=
keit der Firmen wird hierdurch nichts geändert. Die erteilten Aufträge
werden von der Fabrik ausgeführt, an die ſie gelangen, oder von dieſer
an diejenige Fabrik weitergeleitet, der die Ausführung zufällt.
wi. Cin Handelskonzern für Braugerſte. Nachdem
der Handel für Getreide freigegeben iſt, beginnen ſich Zuſammenſchlüſſe
zu bilden, die darauf hinzielen, neue Monopole zu veranlaſſen. In
Berlin fanden Lisher Beratungen zwiſchen den Firmen Waldemar
Sperling, Böhm u. Reitzenbaum Simon Böhm, Joſef Böhm und dem
Oſtelbiſchen Sxritwerk ſtatt, die als Träger des Einkaufs für den
Brauerei=Konzern Schultheiß=Patzenhofer zu funktionieren beabſihtigen.
wd. Ueber die Gründung eines
Schienenverban=
des ſchweben, wie wir hören, gegenwärtig zwiſchen den beteiligten
Wer=
ken Verhandlungen. Es handelt ſich dabei im weſentlichen um
Beſtre=
bungen, für das Ausfuhrgeſchäft eine Zentrale zu ſchaffen.
wd. Südafrikaniſche Intereſſenvertretung
deut=
ſcher,Banken. Die vereinigten Berliner Banken und Bankiers haben
im Zuſammenhang mit dem Auswärtigen Amt und dem
Reichsfinanz=
miniſterium unter der Bezeichnung Südafrikaniſche
Intereſſenvertre=
tung” eine Vereinigung gebildet, welche für die deutſchen Beſitzer von
beſchlagnahmten ſüdafrikaniſchen Werten die Geltendmachung ihrer
An=
ſprüche bei der füdafrikaniſchen Union durchführen:
* Ein Erfolg der deutſchen Garninduſtrie. Der
Vereinigung deutſcher Fabrikanten von Baunvoll=, Strick= und
Hand=
arbeitsgarn iſt es gelungen, ein dem franzöſiſchen D.M.C.=Garn ein
durchaus gleichwertiges deutſches Produkt, den D.H.G.=
Garn (deutſches Handarbeitsgarn) in den Handel zu bringen. Die
Pro=
duktion des Erzeugniſſes iſt bereits in vollem Gange, ſo daß die
deut=
ſchen Märkte binnen kurzem ausgiebig beliefert ſein werden.
wd. Neue Kapitalserhöhung der öſterreichiſchen
Kreditanſtalt. Das Inſtitut wird die Ermächtigung zu einer
Ka=
pitalserhöhung von 400 auf 600 Millionen Kronen nachſuchen, die jedoch
zunächſt nicht durchgeführt werden ſoll.
iEfurter Kursbericht 26. Juli 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)
*5
FSNs.
26. 7.
Wachlile
binnleihe.
„E. Schatzanweiſ.
ſ—lX.
ungenanleihe .. . . 80,—
Konſols .. .. . 71,25
Ferr Anl. .
4rändiſche.
Eta— Tabak 1902,
tech. Monopol.. —
5M 4t Staatsrente v.
üb 1918.... . . . . 24.—
4B)k4. Schatzanweiſ,
ftfraät4. . . ......
15 52,— . 26.
*
z7.,5o 5%0 Mexik. amort. innerel 465,—
525
konſ. äuß. v. 99/ 802,—
8995 142 Mexik. Goldv. 04, ſtfr. 562,—
konſ, inner. 310,—
g8,n5 4½% „ Irrigationsanl. 492,—
5%0 Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
48 Eliſabethbahn ſtfr.. .
2,6% Oeſt. Südb. /Lomb.) 71,50
39 Oeſt. Staatsb. 1.b. 8. Em.
3%0 Oeſt, Staatsb. Erg.Netzl
490
v. 1883.
4½% Anatolier I. ......" —
3%0 Salon, Conſt. Fonction! —
3% Salonique Monaſtir. 85.—
5% Tehuantepee .. . . . . . 473,—
......." —
4½2
Deutſche Städte.
470 Darmſt, v. 1919b.1925
317 Darmſtadt v. 1905.
495 Frankfurt v. 1913. . .. 95.—
v. 1903....
3½)
42 Mainz, v. 1919b. 1926 77,25
Pfandbriefe.
42 Frankf. Hyp. Bk. 1920/ 94,50
84,50
„..
3½20
42 Frkf. H.Krd.=Ver. 1921 88,50
42 Mein. Hyp. Bank 1922 92,25
19221 98,75
4% Pfälz.
1928 89,50
4%o Rhein.
verl.
3½%0
49 Südd. Bk. Münch. 1906 99.—
48 Heſſ.Ldhyp. Bk. Pfdbr. 97.—
8½%Heſſ. Ldhy.Bk. Pfdhr. 83,50
61,50 47 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl. 25.—
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . ..
25.— Darmſtädter Bank.. ... 169,50
Micei bmalien Harnlt
460,— Deutſche Bank......
805.— Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
562,— Deutſche Vereinsbk. . .
Diskontogeſellſchaft .
493,50 Dresdner Bank. .
815.— Metallbank ..
Nationalbank. f. Deutſchl.,
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . . 57,—
Rhein. Kred.=Bank. . . . . .
71,50
Bergwerks=Aktien.
Bochumer . . .. . . . . . . . . .
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106.— Dt. Luxemburger. ..
Gelſenk. Bergw...
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Kaliwerke Aſchersleben ..
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98,75
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97.—
83,50
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Paketfahrt. . ..
Nordd, Lloyd...
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Baltimore . ....
....
Kanada ..
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675,— 850,— 270,— 275.— 310.— 319,50 568.— 580. 568.— 548.— 174.— 152,— 151. 123,50 550,— — — — 449,— 449,— 405,— 404,50 t. 683,50 686.—
Wuffs-Afen Farſt.
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Höchſter Farbwerke.
141.— Holzverkohlung .....
Werke Albert Chem.).
Allg. Elektr.=Geſ......
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Zellſtoff Waldhof. . . . . . .
Buckerfabr. Waghäuſel ..
Frankenthal.
Offſtein. . . . .
Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg
Gebrüder Roeder. ..:
Helvetta Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger.
372,— 342.— 340,— 554,— 658.— 419,75 420,— 406,— 413,50 470,— 468, — Nachfr. Angeb. 405,— 415.— 330,— 365.— 285. 290,— 312.— 193.— 198.— 350,
Frankfurter Abendbörſe vom 28. Julk.
Die feſte Tendenz, welche an der
Mit=
tagsbörſe vorherrſchte, übertrug ſich auch
auf den Abendverkehr. In verſchiedenen
Werten wollte man Intereſſekäufe
beob=
achten. Unter den nicht amtlich notierten
Werten, fielen beſonders Gebrüder Fahr
durch lebhafte Käufe auf, ſie wurden mit
424 bis 428 gehandelt. Naſtatter Waggon
wurden mit 494, 405 Wolf Buckau mit
447, Gummiwarenf. Pollack mit 520
ge=
nannt. Deutſche Petroleum blieben
wei=
terhin foſt, zirka 835 bis 840. Harpener,
die heute im Mittelpunkt des Intereſſes
ſtanden, eröffneten 645 und waren zu
die=
ſem Kurſe geſucht. Verzelius ſtiegen auf
504½, Tellus auf 403, Rheinſtahl feſt 580,
auch Oberbedarf blieben gut behauptet
315. „Chemiſche Werte waren befeſtigt.
Scheideanſtalt 687, Elberfelder Farben
361. Ferner waren wieder Zellſtoff
Wald=
hof lebhaft beachtet. Hirſch=Kupfer 405.
Für Elettro=Licht und Kraft zeigte ſich
einiges Intereſſe 241, Schuckert aber
ſchwä=
cher 294. Die Geſchäftstätigkeit am Markte
der Einkeitswerte war ſehr lebhaft.
Brauerei=Aktien, Giſenwverk Meher.
Ba=
diſche Maſchf., Schuhf. Leander blieben
zu weſentlich erhöhten Kurſen geſucht.
wd. Gründung einer
Baſt=
faſergeſellſchaft. Under dem
Na=
uei „Baſtkontor” iſt unter Mitzwirkung
erſter Firmen der Branche eine A.=G. mit
20 Millionen Mk. Kapital gegründet
wor=
den, die die Verſorgung der deutſchen
Tex=
tilinduſtrie mit Rohſtoffen und
Halber=
zeugniſſen betreibt. Der Gründung ſtehen
verſchiedene große Unternehmen der
Tex=
tilinduſtrie, unter anderem die
Erdmanns=
dorf A.=G. für Flaclsgaruſpinnerei, die
Navensberger Spinnerei, die
Braunſchwei=
giſche Jute A.G. die Norddeutſche
Jute=
ſpinnerei und Felten=Guillegume nähe.
G
DEEEEE
Aus in Amtsverkändigungen des
Kreis=
amtaß znmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Glſiden: 1 kleines Portemonnaie mit kleinem
chlut) U grauer Sonnenſchirm (ſtehen geblieben).
brazltz Wortemonnaie mit 1,80 Mk. Inhalt. Zwei
PädcE R8rvieback. 1 Schlüſſel für Sicherheitsſchloß,
Sohr ock, 2 Schlüſſel an einem Ring. Ein
Fenſtamzoladen. 1 gelbes, geſticktes Deckchen. Ein
beißett darmenſtrumpf, 1 Käſtchen mit Nippes
Mto/4 Werlbeutel mit Schlüſſel u. Taſchentuch,
Eihſyränkung der
Waſſer=
abgabe
vſolhl der andauernden Hitze zur
Sicher=
ſtelluth des Waſſers für den Hausbedarf
und Feuerlöſchzwecke.
i wohner werden gebeten, jeden
einiger=
aßett uwehrlichen Waſſerbrauch zu unterlaſſen,
da3 3ch rrngen von Gärten und Höfen ſowie der
etri n Springbrunnen müſſen unterbleiben,
Mi gerung der Pflanzungen darf nur mittelſt
t erfolgen.
AMlfingärten können nur morgens von 6 bis
BKlſeer bekommen, abends von 6—9 Uhr,
ſo=
eit NiteVorrat reicht.
AAſt-dt, den 26. Juli 1921.
(st8592
Der Oberbürgermeiſter.
enultns der ſtädtiſchen Brückenwagen.
en Brückenwagen in der Erbacherſtraße,
Cn unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
I bei der Firma:
(8565
Gemeinnützige Heimſtätten=Baugeſellſchaft mit
beſchränkter Haftung
in Darmſtadt eingetragen:
Rechtsanwalt Eduard Staedel in Darmſtadt iſt
als ſtellvertretender Geſchäftsführer ausgeſchieden.
Regierungsbaumeiſter a. D. Friedrich Schlander
in Darmſtadt iſt zum Geſchäftsführer beſtellt,
Darmſtadt, den 18. Juli 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
A
zur Leitung einer Zweiganſtalt von ſeit
12 Jahren beſtehendem Ambulatorium
(nicht Phoroſan oder dergl.) für Haut= und
Geſchlechtskranke geſucht.
Lebensſtellung.
Eil=Angebote unter 0. 144 an die
Ge=
ſchäftsſtelle d. Bl.
(*29187
Ausnahmetag!
3. höchſt. Preis kaufe ich
ſow. Keller=
Flaſchen ud Boden
bram
Epſtein, (8345a
Schwanenſtraße 7
Beſtellung, w. ſofart abgeholt.
Ich kaufe alle Arten
Flaſchen
und zahle die beſten Preiſe.
Poſtkarte genügt.
Be=
ſtellungen werden, ſofort
(*29013imd
erledigt.
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41 Verſtändigung des Wiegemeiſters
zu=
ch vorzeitiges Auffahren entſtehende
— der Fuhrwerksbeſitzer zu erſetzen.
(st8597
.dt, den 20. Juli 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
ſrandelsregiſter, Abteilung 4, wurden bei
ffolgenden Firmen, die dabei vermerkten
(8555
n vollzogen:
Am 13. Juli 1921:
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ge=
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Darm=
ſtadt:
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Geſtellt.
Am 18. Juli 1921:
t in Darmſtadt:
ene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt.
ſamt Firma iſt auf die bisherige Geſell=
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ahmſtadt, als Einzelkaufmann übergegangen,
Am 20. Juli 1921:
in Darmſtadt:
fimma iſt geändert in
Fritz Keller Nachf.
ſamt Firma iſt auf Heinrich Reichert,
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gen.
gene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Juni
om uen.
ſuadt, den 22. Juli 1921.
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 23. Juli 1921.
Rnmmer 20
Landwirtſchaft, Gartenbau, Kleintierzucht und Siedlungswe
Wettervorherſage.
Von Eduard Oppel, Glashütte i. Sa.
Auf dem flachen Lande und im Gebirge ſchwört man noch
heute auf die alten Bauernregeln und den hundertjährigen
Ka=
lender. Zwei dieſer alten Weisheiten habe auch ich immer
be=
ſtätigt gefunden. Die eine lautet: Donnerts im Mai, iſt der
April vorbei. Die andere: Kräht der Gockel auf dem Miſt, ſo
ändert ſichs Wetter — oder es bleibt, wie’s iſt!
Die Prophetie war von jeher ein undankbares Geſchäft die
Wettervorherſage vollends iſt ein Metier, das trotz aller
Fort=
ſchritte der meteorologiſchen Wiſſenſchaft, der Vervollkommnung
der Hilfsmittel und der ſynoptiſchen Wetterkarten, trotz der
ge=
naueren Wolkenbeobachtung, trotz der Errichtung der
gerologi=
ſchen Stationen uſw. noch immer nicht auf die wünſchenswerte
Höhe in bezug auf Leiſtungsfähigkeit und Sicherheit gekommen
iſt. Gelehrte aller Nationen haben ihre Zeit der wichtigen Frage
gewidmet, um eine möglichſt genane Vorausbeſtimmung des
Wetters zu finden, welche Zeichen nun die untrüglichſten ſeien,
und was Howard ſchon im 18. Jahrhundert an Wolkentheorien
aufſtellte und Goethe, den an allem intereſſierten Naturforſcher,
zu ſeinem Gedicht „Howards Ehrengedächtnis” begeiſterte, was
danach Granger weiter verfolgte, das hat auch Quervain und
andere veranlaßt, ſich der Wolkenbeobachtung intenſiver zu
wid=
men, ſo daß heute taſächlich nicht nur Wiſſenſchaftler, ſondern
auch zahlreiche Laien aus den Wolken des Himmels und
Hori=
zontes mit einiger Beſtimmtheit das Wetter der nächſten Zeit
vorauszuſagen vermögen. Und wenns einmal nicht zutrifft, ſo
tröſten ſie ſich mit dem alten Erfahrungsſatze, daß Ausnahmen
die Regel beſtätigen.
Man braucht gar kein Wolkengucker zu ſein, um ebenfalls
mit einiger Sicherheit feſtſtellen zu können, „wie’s Wetter wird”.
Schon von altersher hat man Tiere und Pflanzen zu den
Wetter=
propheten gerechnet, und hat mit ihrer Hilfe, manche richtige
Prognoſe geſtellt. Daran ändert auch die Tatſache nichts, daß
die neuere Forſchung als die treibende Kraft beim Verhalten der
Tiere nicht die Witterung, ſondern den Hunger feſtgeſtellt hat.
Die Nutzanwendung für den Menſchen blieb die gleiche. Wenn
die Schwalben, um eines der bekannteſten Beiſpiele anzuführen,
tief fliegen, was allenthalben als Anzeichen für baldigen Regen
gedeutet wird, ſo beruht das darauf, daß die waſſerdampfreiche
Luſt die kleinen Kerbtierchen in die tieferen Schichten gedrückt
hat, wo ihnen nun die Schwalben nachſtellen müſſen, wenn ſie
ihren Hunger ſtillen wollen. Bei ſchönem Wetter dagegen erheben
ſich auch die Inſekten zu größerer Höhe, ſo daß die Schwalben
dementſprechend ebenfalls in die höheren Schichten ſteigen. Bei
ſchlechtem Wetter ſieht man die Fiſche ſpringen, weil ſie dann
nach den über dem Waſſer ſchwebenden Beutetierchen ſchnappen.
Die Spinne webt ihr Netz nur, wenn ſchönes Wetter zu erwarten
iſt; bei ſchlechtem Wetter geht ihr ohnehin kein Opfer ins Garn.
Die höchſten Haufen wölbt der Maulwurf bei ſchlechtem Wetter,
weil in dieſem Falle die ihm zur Nahrung dienenden Inſekten
ins Erdreich gehen. Alle dieſe Beobachtungen lehren uns eins:
Nicht die genannten Tiere (man könnte ihr Zahl beliebig
ver=
mehren) ſind die Wetterpropheten, ſondern die Inſekten und
Ker=
fen, ihre Beutetiere, die mit geringer Widerſtandskraft gegen den
Regen ausgeſtattet ſind und einen feinen Inſtinkt für
Wetter=
veränderungen haben. Sie, die der Regen niederſchlagen könnte,
nähern ſich aus Gründen der Selbſterhaltung der Erde oder
ver=
kriechen ſich in ihr. Auch bei anderen, größeren Tieren hat ſich
zweifellos ein ſicherer Inſtinkt für die Gefahren der Witterung
herausgebildet. Manche tragen z. B. alle Zeichen der Unruhe
und Erregung zur Schau, wenn ſchwere Gewitter im Anzug ſind.
Die Schäfer, durch ihr Leben im Freien und jahrelange
Erfah=
rung mit den Wetteranzeichen vertraut, machen ſich die
Feuchtig=
keitsempfindlichkeit ihrer Schutzbefohlenen zunutze. Bei
zu=
nehmender Luftfeuchtigkeit werden die hygrofkopiſchen Fellhaare
weich und fühlen ſich kühl an; je nach dem Winde und den Wolken
weiß der Schäfer dann ziemlich genau, was ihm der kommende
Tag bringen wird.
Gerade den bygrofkopiſchen Eigenſchaften verdanken die
Pflanzen den Ruf der Wetterprophetie. Senkt die Roßkaſtanie
ihre Blätter, als wollten ſie wie die Finger einer Hand eine
Priſe nehmen, dann kann man mit ziemlicher Beſtimmtheit auf
Regen rechnen. Liegen die Blätter aber — auch bei trübem
Wetter — glatt ausgebreitet, ſo wird es ſonnig und ſchön bleiben.
Ebenſo breiten ſich die Fliederblätter der Robinie (die in
Deutſch=
land meiſt kurzweg und fälſchlich Akazie genannt wird) wagrecht
aus, wenn ſchönes, ja ſie ſteigen nach oben, wenn andauernd
ſchönes und heißes Wetter vorherrſcht, und ſie klappen, nach
unten (nach der Erde zu) zuſammen, wenn. Regen im Anzuge
iſt. Dieſes Verhalten erklärt ſich zweckmäßig ſo: Bei ſchlechtem,
regneriſchem Wetter ſichern ſich die Blätter vor Verletzungen durch
aufſchlagende Tropfen, indem ſie ſich nach unten
zuſammen=
klappen und alſo den Regen gar nicht aufſchlagen, ſondern
ab=
rieſeln laſſen; bei normal ſchönem Wetter läßt der Lichthunger
die Pflanze ihre Blätter ſo ausbreiten, daß ſie die größtmögliche
Ausnutzung der auffallenden Sonnenſtrahlen erzielen, und bei
anormalen Sonnenbrand ſichern ſich die Blätter vor
übermäßi=
ger Tranſpiration (Verdunſtung), indem ſie durch ihr
Zuſammen=
klappen nach oben den ſengenden Strahlen das pralle Auffallen
wehren. Der Pflanzenphyſiologe erklärt die Urſachen dieſer
An=
paſſungserſcheinungen wie folgt: Die größere Feuchtigkeit läßt
die Kapillarräume im Schwellgewebe anſchwellen, die
Trocken=
heit und Hitze dagegen verringert die Spannung, und auf dieſer
Turgordifferenz (Spannungsverſchiedenheit der Gewebe) beruht
die Bewegung der Blätter. Im einzelnen iſt dieſer komplizierte
Vorgang noch immer Gegenſtand eifriger Studien und in ſeiner
Mannigfaltigkeit noch keineswegs reſtlos geklärt. Jedenfalls
ſind außerordentlich viele Pflanzen, derart ſtark
feuchtigkeits=
empfindlich, daß die äußere Beobachtung der Auswirkung
die=
ſer Eigenſchaft ſie zu Wetterpropheten geſtempelt hat zu einer
Zeit, wo man von den inneren Vorgängen der Pflanzen noch
keine Ahnung hatte. Hierher gehört die berühmt gewordene
„Noſe von Jericho”, die weder aus Jericho noch eine Roſe iſt,
ſondern ein unſerem Hirtentäſchel verwandtes holziges
Sträuch=
lein der arabiſchen und lybiſchen Wüſte, der Storchſchnabel, mit
deſſen Samengrannen wir uns als Jungen ſchon ein primitives
Hygroſkop gebaut haben, der Löwenzahn, deſſen
Samenflug=
ſchirme bei kommendem Regen eng geſchloſſen, bei ſonnigem
Wetter aber weit ausgebreitet ſind, hierher gehören zahlreiche
andere ähnliche, flugſamentragende Gewächſe, ferner die
Gran=
nen der Gerſte und des Hafers uſw. Das Länger= und
Kürzer=
werden der Seile beruht ebenfalls auf dem Quellen der
Kapillar=
räume, und dieſe Tatſache macht man ſich bei der Herſtellung von
den bekannter Scherzartikeln zur Wettervorausſage, wie der
„Wetterjungfrau”, zunutze, wie die hygrofkopiſche Eigenſchaft der
Darmſeite bei den beliebten Wetterhäuschen ausgenutzt wird,
aus denen bei feuchtem Wetter der Mann, bei ſchönem Wetter
die Frau heraustritt.
Licht Sonne und Feuchtigkeit (ich will hier abſehen von
an=
deren Urſachen, die noch zu Reizbewegungen der Pflanzenorgane
führen können) alſo ſind es, die auf die Gewächſe einwirken und
bei der größeren Empfindlichkeit der Pflanzen für kommende
Witterung dieſen den Ruf als Wetterberkünder eingetragen
haben. Wenn dieſe Dinge aber ausgebeutet werden, wie bei der
berüchtigten Nowacks Wetterpflanze, die angeblich ſchlagende
Wetter, Erdbeben, vulkaniſche Eruptionen und derlei
unerfreu=
liche Dinge mehr auf zwei= bis dreimal 24 Stunden und bis zu
fünfzehn geographiſchen Meilen vorausſagen ſoll (auf Grund
ihrer Blattſtellungen, die wir oben erklärt haben!), ſo iſt das,
gelinde geſagt, grober Unfug oder eine Spekulation auf
diejeni=
gen, die nicht alle werden.
Der Naturfreund ſoll, ſich deshalb aber nicht verdrießen
laſſen, die pflanzlichen Wetterpropheten, die noch nicht in dem
Geruch der Hochſtapelei ſtehen, recht genau zu ſtudieren. Er wird
dabei manche Freude erleben.
Trockenheit und Futternot.
XD. Die anhaltende Trockenheit hat in allen Teilen
Heſ=
ſens eine große Futternot für die Landwirtſchaft
hervorgerufen. Die Heuerträge waren in dieſem Jahre der
Qug=
lität nach wohl gut zu nennen, doch ließen die Erträge, in der
Menge zu wünſchen übrig. Die anhaltende Dürre hat nun in
großen Strecken des Landes die Wieſenflächen und auch die
Kleeäcker vollkommen ausgetrocknet, ſo daß mit einer Grummet=
und Futterernte im Herbſt nicht gerechnet werden kann. Wenn
auch in den letzten Tagen in einigen Bezirken geringe
Nieder=
ſchläge zu verzeichnen waren, ſo dürfte dieſe verſpätete und
un=
genügende Niederſchlagsmenge kaum noch eine beſſere
Futter=
ernte für den Herbſt herbeiführen. Es muß daher mit einer
Futtermittelnot im kommenden Winter gerechnet werden.
Stel=
lenweiſe ſind die Landwirte ſchon gezwungen geweſen, einen
Teil ihres Viehbeſtandes abzuſtoßen, was für die
Ernährungs=
lage von großem Nachteil ſein dürfte, da die abgeſchlachteten
Viehbeſtände uns ſpäter fehlen werden und nur zu fehr hohen
Preiſen wieder beſchafft werden können. Es muß daher den
Landwirten dringend augeraten werden, daß ſie alle ihnen
zur Verfügung ſtehenden Futterguellen
aus=
nutzen und für den rechtzeitigen Anbau von Erſatzfutterſtoffen
Sorge tragen, um ihren Viehbeſtand durchzuhalten.
Die Landwirtſchaftskammer in Darmſtadt iſt zur Behebung
der Futternotz bei dem Miniſterium um möglichſte Freigabe
der Waldungen zur Veide= und
Waldſtreu=
nutzung ſowie um Beſchaffung von Kraftfuutermitteln durch
Vermittelung des Reiches vorſtellig geworden, und hat einen
Antrag für einen Notſtandstarif zur Verbilligung des
Trans=
portes von Rauhfuttermitteln bei der Eiſenbahndirektion geſtellt.
Auch wegen beſchleunigter Belieferung des den Landwirten
ſei=
tens der Kommunalverbände noch zuſtehenden Maiſes iſt an das
Landesernährungsamt herangetreten worden. Die Preiſe der
Futtermittel ſind ſchon erheblich im Steigen begriffen.
Alles Stroh muß unbedingt zu Futterzwecken dem Tieren zur
Verfügung geſtellt werden. Dürr= und Grünfutter iſt den Tieren
in gehäckſeltem Zuſtande zur beſſeren Ausnutzung zu
verab=
reichen. Als Streumittel muß Waldſtreu und Torf henangezogen
werden.
Der Anbau von ſchnellwachſenden Futtermitteln wie
Erb=
ſen, Wicken, Stoppelrüben, Senf und Buchweizen auf die bald
umgeſtürzten Stoppeläcker iſt zur Futtergewinnung für den
Herbſt erforderlich.
C5.—
Landwiriſchaft
Dia imeee ichl
Teilen Heſſens wird der Landwirtſchaftskammer in Darmſtadt
das ſtarke Auftreten von Pflanzenſchädlingen gemeldet, die durch
die Trockenheit günſtige Bedingungen für ihre Vermehrung
vor=
finden. In Rheinheſſen treten in dieſem Jahre die Mäuſe in
überaus ſtarkem Maße auf und richten den Londwirten großen
Schaden an. Aus dem ſüdlichen Teile Starkenburgs wird ein
ſtarkes Auftreten der Engerlinge gemeldet. Auch die
Ma=
den der Runkelfliegen richten in übenfeldern großen
Schaden an. Es iſt umbedingt erforderlich, daß eine energiſche
Bekämpfung dieſer Schädlinge einſetzt. Gegen die Mäuſeplage
hat ſich das Auslegen von Mäuſetyphus=Kulturen als
ein gutes Bekämpfungsmittel gegen dieſe tieriſchen Schädlinge
erwieſen. Die von den Madem der Runkelfliegen befallenen
Pflanzen aus den Rübenäckern müſſen entfernt werden. Am
beſten geſchieht die Bekämpfung bei einem ſo ſtarken Auftreten,
wie es ſich in dieſem Jahre zeigt, durch gemeinſames Vorgehen
aller Landwirte in der Gemerkung. Die von der
Landwirtſchafts=
kammer bei den landwirtſchaftlichen Schulen errichteten
Sammel=
ſtellen für Pflanzenſchutz ſiad jederzeit gerne bereit, Auskunft
über die Bekämpfungsmaßnahmen der Schädlinge unſerer
Kul=
turpſlanzen zu geben.
O0.
Obſi= und Garienbau
Hrolin der Wundei en ue en anace
der Zeit, wo diefer nicht mit Erfolg gezogen werden kann. Geſät
und gepflanzt werdem Endivien genau ſo wie Korfſalat, die
Ent=
fernung bemißt man auf 25—30 Zemtimeter. Nach genügender
Enwicklumg werden die Pflanzen zum Bleichen der inneren
Blätter zuſammengebunden. Bei entſprechendem Vorkehrungen
kann man den ganzen Winter hindurch dieſen ſchmackhaften
Sa=
lat haben.
— Gurken, die kräftig treiben, laſſe man möglichft ungeſtört
wachſen. Man kann ja überflüſſige Nanken fortſchneiden, aber
Gurken ſind ſchnell geſtört und gehen ſchnell ein. Auch beim
Behäufeln ſei man recht vorſichtig.
TRD. Bezug von Obſtbäumen durch die
Landwirtſchafts=
kammer. Die Landwirtſchaftsbammer Darmſtadt veranſtaltet durch
ihre Ausſchüſſe in Darmſtadt, Gießen und Azey auch in dieſem
Jahre einen gemeinſamen Baumbezug. Die Bäume
werden durch Sachverſtändige in guten Baumſchulen ausgeſucht.
Die Unkoſten für Verpackung und Porto trägt der betreffende
Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß umd gewährt, ſoweit die Mittel
reichen, bei Beſtellugen von 5 Bäumen aufwärts Zuſchüffe
bis zu 20 Prozent, jedoch nur an Selbſtpflanzer und nur bis zu
einem Höchſtbetrag von 50 Mark pro Beſteller. Beſtellungen ſind
bis zum 15. Auguſt dem zuſtändigen Landwirtſchaftskammer=
Ausſchuß einzuſenden.
— Die „Erdflöhe” ſind kleine ſchwarze Käfer, die mit den
Flöhem an ſich nichts gemein haben, als daß ſie wie dieſe infolge
ihver langen krätigen Hinterbeine mächtig ſpringen können.
Sie haben aber vor dem Flöhen noch die Fähigkeit voraus, daß
ſie auch gut fliegen können. Dieſe kleinen blauſchwarzen oder
auch gelbgeſtreiftem Käferlein ſind beſonders Liebhaber der
Kohl=
pflanzen (Kreuzblätter) und ſchaden im Frühjahr durch Abfreſſen
der Kohlſämlinge, der Nadiſe uſw. ganz gewaltig. Unter den
Blumen haben ſie es ganz beſonders auf Reſeda abgefehen.
Dieſe Käſer bekämpft man am beſten durch das Agrikarbol
der chemiſchen Fabrik L. Schacht in Braunſchweig. Es iſt ein
rotes, ſtark riechendes Pulver, welches über die Pflänzchen
ge=
ſtreut wird und die Schädlinge abhält.
O0
Vieh= und Geflügelzucht
Ecen Hele
haber hat das urplötzliche Sterben, ganzer Beſtände an
Jung=
tieren im Sommer die ganze Kaninchenzucht verleidet. Meiſt iſt
die Urſache keine Seuche, wie vermutet wird, ſondern nur ein
ueberladen des Magens mit gasbildendem Futter. Man beugt
ihm vor indem man den Jungtieren in dem gefährlichen Alter
von 4 bis 10 Wochen möglichſt immer nur kleine Futtermengen
gibt und lieber ein paarmal öfter am Tage. Außerdem halte man
die Ställe peinlich ſauber. Als Heilmittel gebe man, wenn die
Tiere plötzlich auf die Seite fallen, die Beine von ſich ſtrecken
und unter Krämpfen den Kopf in den Nacken werfen, einen
Tee=
löffel wenig verdünnten Rhabarberſaftes. Das hilft oft ſchon
nach kurzer Zeit, wenn man die Beine gleichzeitig durch Beugen
und Strecken wieder gelenkig macht und den Leib kräftig von
vorn nach hinten ſtreicht. Aelteren Tieren hilft in ſolchem
ſtande verdünnter Salmiakgeiſt (auf 1 Teelöffel Waſſer 539
fen); für die jungen Tiere iſt das Mittel zu ſcharf. Ein 1.
liches Heilmittel gegen den gefährlichen Durchfall der
chen bieten uns die friſchen und getrockneten Blätter und
von Eichen und Weiden. Man ſammele im Sommer einen
rat, den man in Bündeln getrocknet aufbewahrt. Dieſes 70
und ein paar Tage nur gutes Heu heilen jeden Durchfauu
im Sommer ſeine Tiere allein mit Grünfutter durchbt
kann, der ſpare die wertvollen Kartoffelſchalen für den
auf. Man trocknet die gut gewaſchenen Schalen recht hart !.
Luft und hängt ſie in Beuteln luftig auf. Sie werden darſ
ter eingeweicht und wie friſche Schalen gekocht, oder mamut
ſie und ſetzt ſie dem friſchgekochten Weichfutter wie Kleie z6.
Futter= und Streumittel, das den Vorzug der Billigkeit.
im Sommer Heidekraut zu empfehlen. Am beſten iſt es ml
oder kurz vor der Blüte. Die Tiere knabbern ſehr gern 64)
nen Spitzen ab. Sie enthalten Gerbſäure, die die Geſrin
der Tiere fördert,
— Soll die Ziege alljährlich lammen? Viele Ziegeul
ſind ſchon zufrieden, wenn ſie in der Hauptmilchzeit täglich 0 .
2 Liter Milch von einer Ziege bekommen. Für eine louy
Ziegenzucht genügt das aber nicht. Das Mindeſte ſog
2bis 3 Liter am Tage ſein. Hier ſpricht wohl einelg
der Unterernährung während des Krieges mit, die die
degeneriert hat. Nun iſt es den meiſten Ziegenhaltern
ſes=
ſtändlich, daß ihre Tiere jährlich lammen müſſen. Das mutz
ſehr bezweifelt werden, auch wo es ſich um Zucht auf
leiſtung handelt. Wenn man bedenkt, wie die jährlichen
ten die Tiere ſchwächen, ſo muß man annehmen, daß die i
ergiebigkeit dabei auch leidet, zumal dann, wenn das Futteri
iſt. Es ſollte öfter verſucht werden, Ziegen ein Jahr nit
legen zu laſſen; namentlich ſollten dies die Ziegenhalter ti
mehrere Tiere haben, ſo daß jedes Jahr eine Ziege lamri
andere nicht. Die nichttragenden Ziegen geben natürliü
ganze Jahr ununterbrochen Milch. Die von geſchonten 9/
tieren geworfenen Jungen erweiſen ſich andererſeits viellg
neter zur Zucht, als wenn die Muttertiere jedes Jahr la
— Gefährliche Durchfälle, bei Fohlen, Schaf= und 3.
lämmern. Fohlen, Schaf= und Ziegenlämmer erkranken
Durchfällen, welche den üblichen Mitteln hartnäckig Wid
leiſten und in vielen Fällen gegen Erwarten zum Tode ti
Derartige Durchfälle laſſen auf bösartige Bakterien=Kram)
ſchließen, und das Daſein ſolcher Kronkheiten wird, ſchne=
Gewißheit, wenn ſich ſolche Fälle in einem Stalle wieden
In ſolchen Fällen iſt immer Anſtechung vorhanden und
beſondere Mittel zur Anwendung gebracht werden. Ber
obengenanntem Tieren ſetzt mit dem Durchfall meiſt eine val
derte Freßluſt ein, die oft ganz aufhört. Der anfangs 1
Durchfall wird ſchnell dünnflüſſig. Er erſcheint ſchleimig
enthält bröckliches Milchgerinſel oder Blut. Der Geruch iſt
dringend und fäulnisartig. Auf der Höhe der
Kranchef=
der Stuhl unwillkürlich ab, die Tiere werden ſehr ſchnell fi4
und hinfällig und verendem meiſt unter krampfartigen E)l
nungen. Und doch ſind die Tiere in vielen Fällen noch zu
wenn ſie zeitig mit Thürpil behandelt werden. Iſt die Kra4
einmal in einem Viehftande, ſo iſt es zu empfehlen, den 79
Tieren füglich vorbeugend eine oder zwei Tabletten Thümiſ
geben. Sie bleiben dann, in den allermeiſten Fällen vor
Kramkheit verſchont.
— Die Milchergiebigkeit der Kühe wird durch erwätzt
Futter oder durch warme Tränke gefördert. Doch das darfin
übertrieben werden. Wenn man abends und momgens
warmen Trunk gibt, kanm man mittags kalt tränken.
— Saugkälber müſſen beim Säugem überwacht wa.
Saugen ſie zu gierig und Milch in Menge, ſo gerinnt die
im Labmagen und bildet einem Käſeklumpen. Dieſer wiri
Kälbermagen als entzündungserregender Fremdkörper.
Rährfalze für die Kückenaufzucht. Häufig bemerkt mol
jungem Geflügel die Knochen= oder Beinweiche (Rachitis
Zeichen, daß die Tiere zu wenig Kalk in der Nahruyl
halten. Die jungen Tiere hocken am Boden und können ſickunſtl
fortbewegen, weiterhin werden die Knochen biegſam und au
Gelenken zeigen ſich Verkrümmungen und Schwellungen.
einzige Heilmittel bildet kalkreiche Nahrung, aus da
die Knochen aufbauen. Man miſche phosphorſauren Kalk
das Weichfutter und gebe außerdem friſches Knochenſchrote
kleinerte Fiſche und Fleiſchabfälle. Kalk allein genügt abern
um kräftige Tiere heranzuziehen. Neben dem Fett und Ec
in der Nahrung ſind verſchiedene mineraliſche Stoffe fürn
Körperaufbau unentbehrlich. Die jungen Säugetiere nehmem)
in der Milch auf, beim Geflügel muß man beſonders
Sorge tragen, indem man dem Futter, Mineralſalze beit
Einer unſerer erſten Sachverſtändigen in der Gefügelzuche
Leiter der Geflügelzuchtanſtalt der Landwirtſchaftskammn
Halle=Cröllwitz, Alfred Beeck, legt den Nährſalzen bo
Kückenaufzucht mindeſtens ebenſo viel Wert bei wie dem Eü=
Er und andere wiſſenſchaftlich und praktiſch erfahrene Tierziel
empfehlen als Nährſalzbeigabe beſonders die von Dr. med.
Grabley zuſammengeſtellte Nährſalzmiſchung. Verſucho0
dieſem Salz ergaben, daß nicht nur die Kücken ausgezes.
wuchſen, ſich ſchneller befiederten, auch die Eiererzeugung=
Legehennen beſſerte ſich und das Eigewicht nahm zu. Die ?
ſer ging ſchnell von ſtatten. Enten, die Ende April
ſchlüfk=
begannen ſchon Anfang Oktober mit dem Legen. Folgende 2
termiſchung hat ſich gut bewährt. Man miſcht 2 Teile gels
Kartoffeln, 2 Teile gekochte Gerſte, 2 Teile rohe Runkeln”;
Mohrrüben, 2 Teile trockene oder friſche Brenneſſelblättery
1 Teil Fiſch= oder Fleiſchmehl und treibt das Ganze durch
Fleiſchhackmaſchine. Dem ſo gewonnenen Brei fügt man
noch ein Teil Knochenſchrot, 4—5 Eßlöffel Nährſalz und ſ
Kleie bei, bis die Miſchung ſteif wird. Dann läßt man die
W=
auf Blech im Ofen hart backen. Die ſo gewonnenen Kuchenr!
ſchlägt man mit dem Hammer und bewahrt ſie trocken auf.
den erſten Tagen füttert man dies fein zerkleinert trocken,
acht Tagen mit wenig Waſſer oder Milch geweicht, aber
II.
zu naß.
— Lohnt ſich die Haltung von Perlhühnern? Die Perlhe.
eier ſind ſehr fein im Geſchmack und werden von Feinkoſth”
lungen der großen Städte gern abgenommen, da ſie von 75
ſchmeckern anderen Eiern vorgezogen werden und immer P
frage danach herrſcht. Noch einträglicher iſt natürlich die
wendung der Eier für Brutzwecke. Weiter kann man Nutzen 1
dem Fleiſch der Perlhühner ziehen. Eine beſondere Maſt iſt 5.4
nötig, denn die jungen Perlhühner werden bei guter Fütten
ohnehin fleiſchig und fettreich. Sie erreichen ein Gewicht
von=
bis 3 Kilo. Schließlich bietet die Perlhuhnzucht noch dadch
Vorteil, daß die Federn in der Putzinduſtrie verwendet wern=
— Hühner mit helfleiſchfarbigen Beinen und weißer E9
liefern das zarteſte und weißeſte Fleiſch. Alle anderen ſtehenn:
Fleiſchqualität hinter ihnen zurück. Solche Fleiſchhühner
wer=
alſo mit Vorteil, vor allen anderen Hühnern gehalten. 5a
Weiterzucht wird ſich ſehr lohnen.
— Ein Staubbad für Hühner ſtellt man aus einem 50
rahmen von etwa 25 Zentimeter Höhe her und gibt ihm eiis
Platz, wo ihn die Sonnenſtrahlen treffen. In den Nahns
kommt geſiebte, trockene Erde, der etwas Schwefelblumen 19
Inſeltenpulver beigemiſcht werden.
— Das Scharrmaterial ſoll das auf engem Raume gehaltt!
Geflügel und im Winter überhaupt das Geflügel zu reger
Beis=
nung zwingen. Man ſchüttet das Körnerfutter hinein. 2.
Scharrmaterial nimmt man Hobelſpäne, Stoff oder trockene End
ut.
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