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„ſnrecher 1, 125 und 426), die Agenturen und alle
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mmmer 203
Montag, den 25. Juli 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
ie deutſche Antwort an Frankreich.
wie deutſche Antwortnote die dem franzöſiſchen
ſcgat ter auf ſeine Demarche wegen Oberſchleſien am
Sſistog abend überreicht wurde, hat ſolgenden Wortlaut:
in deutſche Regierung iſt durch dem Schritt des fuanzöſiſchen
gſtgiters vom 16. Juli überraſcht worden. Die franzö=
Regierung führt Beſchwerde über den angeblich „infolge
geiülhaltens der Deutſchen immer drohender werdenden
Cha=
raſtu der Lage in Oberſchleſien und über die angebliche Gefahr
(igt waltſamen deutſchen Aktion‟. Die deutſche Regierung
1sffür unmöglich, daß die erhobenen Vorſtelluugen hätten
men können, wenn die franzöſiſche Regierung über die
tat=
ütren Verhältniſſe in Oberſchleſien zutreffend unterrichtet
ge=
wäre. „Die ſehr beſtimmten und eingehenden Berichte des
mlss Lerond ſowie die dringenden Mitteilungen der polni=
Meiggierung”, auf die ſich die von dem franzöſiſchen
Botſchaf=
engebene Aufzeichnung beruft, decken ſich offenbar
mit den tatſächlichen Zuſtänden im
Abſtim=
ebiet.
e Lage in Oberſchleſien iſt in keiner Weiſe durch das
Ver=
der deutſchen Bevölkerung bedroht. Dieſe hat ſich niemals
zm. Gedauken eines Aufſtandes getragen. Als ſie ſich An=
HaNai zur Verteidigung zuſammenſchloß, erfolgte dies nur
ißerſter Notwehr gegen polniſche Angriffe.
e deutſche Bevölkerung denkt überhaupt nicht daran, die
EMieres guten Rechts mit der Gewalt zu vertauſchen, und
wift michts ſehnlicher, als endlich wieder in Ruhe und
Frie=
deyſurmm Berufe ohne Störung durch polniſche Gewalttaten
hymi zu können.
e franzöſiſche Regierung verweiſt auf angeblich „
unge=
eulſticke Aeußerungen und unmittelbare Herausforderungen
Eeerals Höfer”, welcher die Schwere des in Oberſchleſien
vorſſtkeineten Angriffs beſtätigen ſollen. Die deutſche Regierung
vchſnankbar, wenn ſie hierüber nähere Informationen erhalten
Ihr ſelbſt iſt trotz Nachforſchungen von derartigen
Er=
läjeni oder Herausforderungen des Generals
Hdörmichts bekannt geworden.
eFfranzöſiſche Aufzeichnung ſpricht weiterhin von deutſchen
an. Sollten mit dem Ausdruck,Banden” die früheren
nüszwiſchen aufgelöſten deutſchen Selbſtſchutzformationen
ge=
uern, ſo muß dieſe für die Verteidigung des Heimatbodens
Mmdygende Bezeichnung mit Entſchiedenheit zurückgewieſen
eKlufzeichnung beſchwert ſich femzer über deutſche
Atten=
eelche beſonders gegen franzöſiſche Truppen und Beamte
geyſſet ſeien. Hierzu iſt folgendes zu bemerken:
Die Ermordung des Majors Montalegre iſt nach den
diel roikliegenden Nachrichten nicht von deutſcher Seite
rfyu rand berechtigt nicht dazu, dieſe Tat mit dem deutſchen
Sefltchattz oder der deutſchen Bevölkerung irgendwie in
Verbin=
dun m ul bringen.
hen dem Ratiborer Falle handelt es ſich
anſchei=
nenſim- einen fraxzöſiſchen Leutnant, der einen Zug deutſcher
ü lEinge vor dem Bahnhof photogvaphierte. Dieſer franzöſiſche
ſr, der während des Aufſtandes die Uebergabe der Stadt
Rathirdan die Polen eifrig betrieben hatte, hat ſchon ſeit
län=
e)ſhett die deutſche Bevölkerung durch ſein Verhalten ſtark
ge=
rei/ßlEr wurde an dem fnaglichen Tage von der Menge
be=
dräm welche die Herausgabe der Platten von ihm forderte. Er
og ün ſein Hotel zurück und bedrohte von dort aus die
fhh einge mit Handgranaten. Schließlich gab er die Platten
bie dem Kreiskontrolleur übengeben wurden.
Mißhand=
umm des Offiziers haben nicht ſtattgefunden.
heber den Fall des Hauptmanns Lux und des
Leut=
an m2mt val liegen nähere Nachrichten nicht vor. Die deutſche
heg würde dankbar ſein, wenn ihr die zur Nachprüfung
HArichen Unterlagen zugänglich gemacht würden.
Der angebliche Bombenwurf in der Nähe des
Hoſpi=
ae c, ſich als die Handlung eines Betrunkenen dar, der nach
SchA der Polizeiftunde in ein dem Hoſpital benachbartes
Wilſchans einzudringen verſuchte und vom Wirt entfernt wurde.
dem Fall der Mißhandlungen des Unterſuchuugsrichters
Sdhe lin iſt zu bemerken, daß es ſich offenbar um einen
it eines unſchauldig in Unterſuchungshaft genommenen
iams Chandelt. Eiwe Berqubung hat nicht ſtattgefunden. Der
Solhrf, daß die Polizei abſichtlich nicht eingeſchritten wäre,
WB1yrnach den getroffenen Erhebungen nicht aufrechterhalten.
wedauerlich dieſe in der franzöſiſchen Aufzeichnung an=
Bermen. Fälle auch erſcheinen mögen, ſo laſſen ſie die von der
ta ſich hen Regierung daraus gezogenen politiſchen Folgerun=
EiAM: zu. Die in der franzöſiſchen. Note aufgeſtellten Behaup=
Aüber den deutſchen Selbſtſchatz ſind nicht
zu=
veſtich.
weutſche Regierung muß zunächſt die Verantwor=
1für den oberſchleſiſchen Selbſtſchutz ab=
ENn. Sie betont, wie in ihrer Note vom 23. Mai, erneut
NieS chwruck, daß der oberſchleſiſche Selbſtſchutz ſich als eine aus
e Auicammenſchluß der Bevölkerung hervorgegangene
Not=
euMinn darſtellt, der ſich in einem Gebiet gebildet hat, das
IAltachen Verwaltung entzogen und der Verwaltung der
ie Aiie rten Kommiſſion unterſtellt iſt. Die in der Aufzeich=
M Am haltenen Angaben über die Stärke des Selbſtſchutzes
x, die zahlenmäßige Beteiligung von Nichtoberſchleſiern
Ahan ebenfalls nicht den Tatſachen. Nach der gemäß den
yntevalliierten Kommiſſion getroffenen Abmachungen er=
Dud R Aruflöſung des Selbſtſchutzes kehrten ſeine oberſchleſiſchen
De Tder an ihre Wohnſtätten zurück, ſoweit ihnen dies bei dem
De Eunech herrſchenden Terror möglich war. Die übrigen
Mit=
e Ihegaben ſich in ihre Heimat und nahmen ihre durch den
Nd= unterbrochene Erwerbstätigkeit wieder auf oder haben,
e Eſie arbeitslos waren, von der ihnen in ſchleſiſchen und au=
INriſen under Beihilfe der Gewerkſchaften und anderer
Or=
mſomen vermittelten Arbeitsgelegenheit Gebrauch) gemacht.
Da utnſ che Regierung ließ ihren Zuſicherungen gemäß die in
DS erſetzte Deutſchland übengetretenen Teile des Selbſt=
S ſoweit ſie noch im Beſitz von Waffen waren, von den
unen Schutzpolizeibommandos entwaffnen. Sollten wider
20en auf unbeſetztem Gebiet vereinzelt nach bewaffnete
S0 Auftauchen, ſo werden ſie entwaffnet und aufgelöſt werden.
tet ferner, daß die Ober=
is Kommando des Selbſtſchutzes, das in
W
Oitz hatte, iſt aufgelöſt und Oberglogau geräumt worden.
Söfer weilt nicht in Brieg, wo er nur am 6. und 7. Juli
geweſen iſt, um die Auflöſung des Selbſtſchutzes zu vollenden.
Vielmehr begab er ſich von dort nach ſeinem Wohnſitz Coburg
und war auf ſeiner Durchreiſe dorthin am 11. Juli in Berlin.
Während ſomit die Gefährdung des Friedens von deutſcher
Seite keineswegs zu befürchten iſt, beſteht die ernſte Gefahr, daß
von polniſcher Seite erneut verſucht wird, das Ziel zu erreichen,
das in drei Aufſtänden vegeblich angeſtrebt wurde. Der deutſche
Reichsminiſter des Auswärtigen hat in Uebereinſtimmung mit
dem geſamten Kabinett auf deſſen Wunſch am 20. Juni in einer
Beſprechung mit dem franzöſiſchen Botſchafter über das
Räu=
mungsabkommen ſeiner Auffaſſung dahin Ausdruck gegeben, daß
er an eine ernſthafte Abſicht der polniſchen Inſurgenten, das
Ab=
ſtimmungsgebiet zu räumen, nicht glaube. Die Tatſachen
be=
ſtätigen dieſe Auffaſſung voll. Sie ſind auch dem franzöſiſchen
Botſchafter durch einen Kattowitzer Augenzeugen am 7. Juli in
Gegenwart des Miniſters des Aeußern beſtätigt worden und ſind
der franzöſiſchen Regierung bekannt. Die Räumung des
Gebietes durch die Polen iſt nur zum Schein
er=
folgt. Zwar zogen die vegulären polniſchen Truppen und
Teile von Haller=Truppen mit ſchweren Waffen über die Grenze,
wo ſie, zu neuem Einfall bereit, in ihren Ausgangsſtellungen
verſammelt ſind. Aber innerhalb des Abſtimmungsgebietes iſt
die geſamte militäriſche Organiſation der Inſurgenten beſtehen
geblieben. Die Waffen ſind verſteckt. Die infolge der Amneſtie
ſtraffrei gebliebenen polniſchen Führer ſtehen auf ihren Poſten.
Die Mannſchaften, die nach ihren eigenen Angaben nur auf
einige Wochen beurlaubt ſind, warten nur auf den Befehl zu
ſieuem Losſchlagen. Von den franzöfiſchen Beſatzungstruppen,
welche gegen die deutſchgeſinnte Bevölkerung mit Hausſuchungen
und Verhaftungen vorgehen, geſchah nach den hier vorliegenden
Berichten für die Entwaffnung der polniſchen Inſurgenten
bis=
her nichts Durchgreifendes. Zum Teil ſind ſogar in die
neuein=
gerichteten Gemeindewachen Inſurgenten mit ihren Gewehren
aufgenommen worden. Auch die Verwaltungsbefugniſſe gaben
die Inſurgenten nur zum Teil und auch dann mehr zum Schein
als in Wirklichkeit an die interalliierte Kommiſſion ab. Die
Landräte haben in manchen Kreiſen nur ſtark beſchränkte
Amts=
gewalt. Die Amtsvorſteher ſind zum Teil vertrieben oder
kön=
ſien es nicht wagen, ihre Amtsbefugniſſe auszuüben. Die
Ge=
mneindevorſteher ſtehen teilweiſe notgedrungen unter dem
maß=
gebenden Einfluß ungeſetzlicher polniſcher Beiräte.
Wie ſehr ſich die polniſchen Inſurgenten als Herren des
Landes fühlen, zeigen in vielen Gegenden die Mißhandlungen
und Verſchleppungen deutſchgeſinnter Leute, die immer wieder
vorkommen, zeigen beſonders die polniſchen Fahnen, die heute
wieder über zahlreichen Werken wehen, nachdem ſie für die Dauer
der kürzlich von General Lerond unternommenen
Juſpektions=
reiſe eingezogen waren. Vielfach ließen auch die Inſurgenten
ſogenannte Liquidationsbureaus zurück, deren Leiter
größten=
teils während des polniſchen Aufſtandes Inſurgentenführer
ge=
weſen ſind, die in Wahrheit aber ſich mit der Vorbereitung neuer
Putſchläne beſchäftigen. In Schoppinitz beſteht noch heute das
Hauptquartier Korfantys in der Geſtalt der ſogenannten
Haupt=
liquidationskommiſſion.
Die deutſche Regierung bedauert lebhaft, daß die
franzöſiſche Regiernng den vielen, augenſcheinlich von polniſcher
Seite ausgehenden falſchen Behauptungen Glauben und
Beach=
tung geſchenkt hat. Sie gibt ſich der Hoffnung hin, daß die
fran=
zöſiſche Regierung auf Grund der obigen tatſächlichen
Richtig=
ſtellung der ihr vorliegenden Nachrichten zu der Ueberzeugung
gelangen wird, daß von der „Gefahr eines deutſchen Aufſtandes
oder einer deutſchen Drohung” nicht geſprochen werden kann.
Sie iſt ferner der Anſicht, daß die Vermehrung der franzöſiſchen
Streitkräfte ſchwerlich dazu beitragen würde, die infolge der noch
ausſtehenden Entſcheidung naturgemäß geſpannte Lage in
Ober=
ſchleſien zu beruhigen. Die deutſche Regierung hat dadurch, daß
ſie das Ultimatum nicht nur angenommen hat, ſondern auch in
ſeiner Ausführung ſchon weit vorgeſchritten iſt, den Beweis
ge=
liefert, daß ihre Orientierung auf Frieden und
nicht auf kriegeriſche Abenteuer gerichtet und
das Ziel ihrer Politik die Wiederherſtellung friedlicher und
nor=
maler Beziehungen iſt. Sie hat bereits ungeheure Leiſtungen
ſinanzieller und wirtſchaftlicher Art vollbracht und hat auch in
der Entwaffnungsfrage allen Forderungen Genüge getan. Die
deutſche Regierung wird nach wie vor in dieſem Beſtreben
fort=
fahren. Innerhalb weniger Wochen hat ſie, um nur einiges zu
nennen, die ſchwere Artillerie der Land= und Küſtenbefeſtigungen,
ſowie das von der Kontrollkommiſſion nicht zugelaſſene Gerät
des Heeres, der Marine und der Polizei abgeliefert, ſie hat die
Herſtellung von Luſtfahrzeugen und Motoren verboten, und alle
in Deutſchland noch beſtehenden Selbſtſchutzorganiſationen
ent=
waffnet und aufgelöſt. Die Durchführung des
Friedensvertra=
ges hängt aber u. a. davon ab, ob es gelingt, die Polen dazu zu
bringen, ihrerſeits den Friedensvertrag zu achten, von dem
Stre=
ben nach unrechtmäßigen Zielen Abſtand zu nehmen und auf die
Anwendung aller Mittel der Gewalt zu verzichten.
Die engliſch=franzöſiſchen
Meinungsverſchieden=
heiten.
Noch keine Verſtändigung.
Paris, 24. Juli. (Wolff.) Havas. Der britiſche
Ge=
ſchäftsträger ſtattete am Nachmittag dem Generalſekretär
des Miniſteriums des Aeußem Philippe Berthelot einen
Beſuch ab. Die Beſprechung betraf den zur Regelung der
ober=
ſchleſiſchen Frage einzuſchlagenden Geſchäftsgang.
Cheet=
ham legte abermals die von Lord Curzon bei der Beſprechung
am 21. Juli gegenüber dem Grafen de St. Andliare
vorgebrach=
ten Argumente dar. Berthelot erklärte, er ſei beauftragt, auf
der Notwendigkeit einer unverzüglichen Abſendung
von Verſtärkungen zu beſtehen.
Rom, 24. Juli. (Wolff.) Der Miniſter des Aeußern
Mar=
quis della Torretta hatte eine Unterredung mit General
de Marini.
Energiſches Vorgehen der Engländer
in Oberſchleſien.
Oppeln, 24. Juli. (Wolff.) Aus den Kreiſen Beuthen
und Tarnowitz wird übereinſtimmend berichtet, daß die dort
ein=
getroffenen engliſchen Truppen mit allem Ernſt an die
Entwaffnung der Ortſchaften herangehen und auch die
übri=
gen zur Wiederherſtellung der Sicherheit erlaſſenen
Verordnun=
gen der interalliierten Kommiſſion durchführen werden. Die
Entaffnuug erfolgt in der Art, daß die einzelnen Ortſchaften
von den engliſchen Truppen umſtellt werden und Durchſuchungen
hierauf von Haus zu Haus erfolgen. Die Sicherheit in den ſo 1
von Grund aus paziſierten Gemeinden wird von Tag zu Tag
beſſer, ſo daß die entflohenen Deutſchen ohne Gefahr für Leib
und Leben in jene Orte zurückkehren können. Auf dem Bahnhof
in Kattowitz übernahmen engliſche Truppen die Wache und
füh=
ren auch hier eine ſcharfe Kontrolle.
So ſehr das energiſche und anſtändige Vorgehen der
Eng=
länder begrüßt werden muß, kann doch kein Zweifel darüber
be=
ſtehen, daß die Engländer alle Sicherheitsmaßnahmen nicht
durchzuführen vermögen. In dem ganzen von den
Franzo=
en beſetzten Gebiet von Lauvahütte und Kattowitz bis
Myslo=
witz ſteht die polniſche Grenze noch vollkommen
offen. An den verſchiedenſten Grenzübergängen verſehen
pol=
niſche Apobeamte den ſogenannten Sicherheitsdienſt, das heißt,
ſie laſſen die Polen herein und hinüber, kurz, die ganze Lage iſt
hier dieſelbe, wenn nicht noch ſchlimmer als vor Ausbruch des
letzten Aufſtandes. In den Orten der franzöſiſchen Kreiſe
herr=
ſchen vollkommen die in den verſchiedenſten Verkleidungen
gehen=
den polniſchen Bewaffneten. Ueberall beſtehen noch die polniſchen
Ortswehren. Nirgends werden ſie von den von der interalliierten
Kommiſſion befohlenen paritätiſchen Gemeindewachen
durchge=
führt. Die wichtigſten, unmittelbar von dem Induſtriegebiet nach
Polen führenden Gleiſe ſind in polniſcher Hand.
Franzoſen und Inſurgenten.
Von unſerem nach Oberſchleſien entſandten Sonderberichterſtatter.
Kattowitz, Mitte Juli 1921.
Wer Eindrücke des angeblich „beruhigten” und von den
In=
ſurgenten befreiten Oberſchleſiens ſammelt, ſammelt die Leiden
eines Volkes. Ob man in Hindenburg, ob man in Gleiwitz, ob
man in Königshütte oder in einem der vielen kleinen Orte mit
Deutſchen ſpricht: das Bild bleibt das gleiche. Eine rechtloſe
Bevölkerung wird mißhandelt und brutaliſiert von zum Teil
landfremden Polen. Deutlicher aber noch, als man es bisher
wußte, tritt dabei die Wahrheit zutage, daß die Franzoſen nicht
nur teilnahmslos und höhniſch den Leiden dieſer Bevölkerung,
die ſie beſchützen ſollten, zuſehen, ſondern ihrerſeits die
Inſurgenten mit allen Mitteln unterſtützt haben,
ihrerſeits mitgeholfen haben, die deutſchen Leiden zu vermehren.
Ehe man noch die Geſchichte des dritten Aufſtandes in
Tau=
ſenden von Einzelfällen zu einem Geſamtbild faſſen kann, fließen
aber ſchon die Nachrichten, die von der neuen Vorbereitung eines
neuen Aufſtandes berichten. Vor aller Welt muß mit letztem
Ernſt feſtgeſtellt werden, daß, wenn dieſer neue Aufſtand kommt,
wenn die Leiden der deutſchen Bevölkerung nicht zu Ende gehin,
die Lage in Oberſchleſien alles übertreffen wird, was man als
Greuel und Menſchenleid ſich vorſtellen kann.
Die Stimmung der franzöſiſchen Truppen hat ſich durch das
Einrücken der Engländer in noch ſtärkeren Deutſchenhaß
ver=
ſchärft, und die Stimmung der Deutſchen iſt ſo verzweifelt, daß
niemand vorausſehen kann, wie der Weg dieſer Verzweiflung
gehen wird. In der vielleicht nicht einmal langen Friſt, bis
wie=
der die Flammen von Greuel und Krieg über Oberſchleſien gehen,
ſeien deshalb noch einmal mit Sachlichkeit ein paar Tatſachen
aufgezeichnet, die den Beweis für die Haltung der franzöſiſchen
Truppen, für die Verbrüderung mit den
Inſurgen=
ten, geben. Alle nicht einwandfrei zu beweiſenden Fälle ſind
ausgeſchieden; die hier vorgetragenen Einzelbeiſpiele ſind
be=
eidigt. Es iſt natürlich nicht möglich, die Namen der Zeugen zu
geben; ſie befinden ſich noch in Oberſchleſien, ſie befinden ſich noch
in der Gewalt dieſer Interalliierten=Kommiſſion, deren höchſt
eindeutiges Bild auch noch einmal zu zeichnen ſein wird.
Am 3. Mai kam des Morgens um 6 Uhr ein Trupp
franzöſi=
ſcher Soldaten unter Führung ihrer Offiziere die Grünſtraße von
Kattowitz herauf; ihnen begegnete ein Trupp von Inſurgenten
in ungefährer Anzahl von 50 bis 60 Mann. Darunter befanden
ſich Leute, von denen vier ein ſchweres Maſchinengewehr, einer
ein leichtes trugen. Ein älterer Mann fuhr auf einem Handwagen
die Munition für die Maſchinengewehre nach. Die Inſurgenten
waren mit Seitengewehren und einige mit Handgranaten
be=
waffnet. Sie trugen um den linken Arm eine weiße Binde; ſie
waren ſo als Inſurgenten gezeichnet. Bei der Begegnung
be=
grüßten die Inſurgenten die Franzoſen zum Teil mit
militäri=
ſchem Gruß. Die Franzoſen dankten ihnen militäriſch, ohne die
geringſten Anſtalten zu trefſen, ihnen die Waffen zu nehmen.
Am 3. Mai, nachmittags 2 Uhr, fuhren die Franzoſen in
einem Laſtauto die Moltkeſtraße in Zalendze entlang und
verteil=
ten Gewehre an die Inſurgenten.
Am 3. Mai, nachmittags zwiſchen ½ und 342 Uhr, zeigte ſich
in der Nähe von Grünſtadt und dem alten Friedhof ein
franzöſi=
ſches Laſtauto, das die Straßen langſam paſſierte. Die Franzoſen
ließen nach und nach fünf Gewehre von dem Auto auf die Straße
fallen. Die patrouillierenden polniſchen Banden fetzten ſich ſofort
in den Beſitz dieſer Gewehre, nachdem ſie durch Zeichen von den
Franzoſen verſtändigt worden waren. — Für dieſen Fall ſind
zwölf vereidigte deutſche Zeugen vorhanden.
Das franzöſiſche Laſtauto der Interalliierten Kommiſſion,
bezeichnet J. K. 6916, hat am 3. Mai, nachmittags 1 Uhr 50 Min.,
16 Gewehre auf die Straße geworfen, die von
den Inſurgenten ſofort aufgenommen wurden.
Dieſe Beiſpiele von Waffenabgabe der Franzoſen laſſen ſich
faſt beliebig vermehren; ſie geben immer das Bild, wie die
Fran=
zoſen mit zyniſcher Offenheit den Inſurgenten Waffen verſchaffen.
Ein anderer Vorfall zeigt, wie ſich die Franzoſen ſogar mit
den plündernden Inſurgenten in die Beute geteilt haben. Am
29. Juni wurde ein Zigarrengeſchäft in Kattowitz auf der
Kra=
kauer Straße von Inſurgenten ausgeraubt. Die Inſurgenten
teilten die Zigaretten und Rauchwaren mit franzöſiſchen
Solda=
ten unter dem Rufe: „Vive la france!"
Ein Einzelfall zeigt die Stimmung der franzöſiſchen
Offi=
ziere. Am Sonntag, den 5. Juni, kurz vor 16 Uhr abends,
woll=
ten zwei deutſche Herren in ihr Haus gehen; während der
Haus=
meiſter die Haustür abſchließen wollte, wurde die Tür gewaltſam
von einem franzöſiſchen Offizier aufgeſtoßen. Der betreffende
Offizier drang in den Hausflur, verſetzte dem einen der Herren
mit geballter Fauſt einen Schlag ins Geſicht, ſo daß er, aus Mund
und Naſe blutend, zurückfiel. Bei dem Verſuch, aufzuſtehen,
ver=
ſetzte ihm der Offizier mehrere Fußtritte und Schläge. Danach
ging der Offizier nach der eine Treppe höher gelegenen Wohnung
des anderen Herrn. Er erzwang die Oeffnung der Tür und
for=
derte die Bewohner auf, mit ihm zu gehen. Auf die Frage,
warum, gab der Offizier dem Herrn einen Fußtritt, ſo daß er die
Treppe hinunterſtürzte. Er wurde mit dem anderen Herrn, der
inzwiſchen draußen von einer franzöſiſchen Patrouille
feſtgenom=
men war, nach dem Wilhelmsplatz geführt. Auf dem
Wilhelms=
platz ſchrie der Offizier: „. .. deutſche Schweine, deutſche Hunde,
Seite 2.
wir werden Euch noch auf die Knie zwingen; „Ihr „Deutſchland=
Deutſchland über alles”=Schreier
Auf der Wache wurden die
Herren in gröblichſter Weiſe von dem Offizier mißhandelt. Er
ſchlug mit einer Reitpeitſche nach dem einen der Herren und
ver=
ſetzte dem anderen mehrere Stöße gegen die Bruſt, indem er rief:
„Da haſt Du es, Du Dreckhammel!”
Deutſche, die ſich vor den Inſurgenten zu franzöſiſchen
Wa=
chen geflüchtet hatten, wurden faſt regelmäßig den Inſurgenten
ausgeliefert, ſo unter anderem am 15. Juni ein deutſcher
Beam=
ter, der erſt auf der franzöſiſchen Wache mißhandelt und dann
den Inſurgenten übergeben wurde, die ihn dann nach Zavodzie
brachten.
Es wäre ein Buch zu ſchreiben, wollte man nur die Fälle, die
mir in der Zeit meines oberſchleſiſchen Aufenthalts bekannt
ge=
worden ſind, zuſammenfaſſen. Die Tatſachen ſind
ſelbſtverſtänd=
lich den Franzoſen nicht verborgen. Aber in der gleichen Zeit, da
dieſe Dinge ſich auch noch heute täglich in Oberſchleſien abſpielen,
hat Herr Briand den Mut, in der ſranzöſiſchen Kammer zu
er=
klären, daß die Franzoſen in Oberſchleſien nur nach Gerechtigkeit
gingen. Die franzöſiſche Gerechtigkeit heißt Niederſchlagen der
deutſchen Bevölkerung, die franzöſiſche Gerechtigkeit heißt:
Unter=
ſtützen der Inſurgenten in jedem Fall, die franzöſiſche
Gerechtig=
keit heißt: Hinüberſpielen Oberſchleſiens an Polen mit jedem
Mittel. Es iſt ſchlimm für die franzöſiſche Armee, daß nur ſehr
wenige franzöſiſche Offiziere dieſes Auftreten in Oberſchleſien
nicht vereinbar mit ihrer ſoldatiſchen Ehre gehalten haben. Die
Engländer, die täglich Zeugen dieſer Dinge ſind, verachten dieſe
Handlungsweiſe mit einer Engländerverachtung für einen
Men=
ſchen, der kein „Fair play” ſpielt. Aber man ſoll nicht vergeſſen,
daß ſie ſich als Bundesgenoſſen fühlen und daß zwiſchen dieſer
Verachtung der Franzoſen und dem Geringſchätzen der Deutſchen
Unterſchiede vorhanden ſind, die nur der Engländer verſteht.
Die oberſchleſiſche Bevölkerung iſt ihrer Weſensart nach ge=
duldiger als viele andere deutſche Stämme. Allerdings muß man
den Eindruck gewinnen, daß, wenn dieſe kaum verſtändliche Ge=
duld endlich einmal zerbrochen wird, die Wirkung um ſo
furcht=
barer ſein muß. Als Augenzeuge und Beobachter muß man
feſt=
ſtellen, daß eine Wolke von Grauen über Oberſchleſien heranzieht,
die alles bisher Geſchehene, und furchtbar Geſchehene, noch
über=
ſchatten wird. Wir wiſſen, ein deutſcher Schrei verhallt, aber wir
ſchreien in das Fratzengeſicht von Europa: Oberſchleſien wird
ge=
mordet, es wird gemeuchelt von Franzoſen und Polen!
Rolf Bxandt.
Die Mißwirtſchaft in den geraubten deutſchen
Kolonien.
London 22. Juli. (Wolff.) Der Weſtminſter Gazette
zu=
folge veröffentlichte die in Auſtralien erſcheinende Steads Revue
einen Aufſatz, in dem die Art und Weiſe kritiſiert wird, in der
die auſtraliſche Regierung ihr vom Völkerbund anvertrautes
Mandat über Neu=Guinea ausübt. Unter anderem
wird die „unmögliche und raffinierte Grauſamkeit” getadelt, mit
der den Deutſchen in Neu=Guineg, von denen manche 15 bis 20
Jahre dort tätig waren, ihr Eigentum genommen wurde, ohne
daß es ihnen möglich war, eine Beſcheinigung des Wertes des
ihnen konfiszierten Eigentums zu erhalten. Nach der
Vertrei=
bung der Deutſchen, heißt es weiter, wurden die Pflanzungen
proviſoriſch der Leitung entlaſſener junger Soldaten unterſtellt,
die keine Kenntnis don dem Kokosnaßbaum und keine
Erfah=
rung in der Behandlung der Eingeborenen hatten. Infolgedeſſen
geht es ſchnell bergab mit den deutſchen Kokosnußplandagen, die
allgemein als erſtklaſſig bekannt waren. Die Beobachter
ſind ſich darin einig, daß innerhalb dreier Jahre in dem vormals
deutſchen Neu=Guinea eine Kataſtrophe eintreten werde.
(Wie hieß es doch immer, die Deutſchen wären unfähig, zu
kolo=
niſieren. Jetzt wird ohneweiteres zugegeben, daß man nicht
ein=
wal die deutſchen Kolonien auf der hohen Stufe ihrer
Entwicke=
lung erhalten kann.)
Zur Neuordnung des Berechtigungsweſens.
* Berlin, 22. Juli. Die Frage des Berechtigungsweſens
der öffentlichen Schulen iſt, wie aus der Antwort der
Reichsregierung auf eine vom Reichstag gefaßte
Entſchlie=
ßung hervorgeht, noch nicht ſoweit geklärt, daß ſie in einem
Reichsgeſetz abſchließeng geregelt werden könnte. Es ſoll zunächſt
geprüft werden, ob nicht eine Vereinbarung der Länder über die
weſentlichen Grundſätze des Berechtigungsweſens herbeigeführt
werden bann, etwa im Anſchluß an die Neuordnung des
Schul=
weſens, die bereits eingeleitet iſt. Erſt wenn der Aufbau des
Schulweſens, insbeſondere auch der Mittelſchule, beendet iſt,
wer=
den ſich aus ihm die Hauptgrundſätze für die Neuordnung des
Berechtigungsweſens ableiten laſſen. Dem Beſchluſſe des
Reichs=
ſchulausſchuſſes entſprechend hat ſich das Reichsminiſterium des
Inmern bereits im vorigen Jahre bei den zuſtändigen Reichs=
und Landesbehörden dafür verwendet, daß in beſonderen Fällen
auch begabten Volks= und Mittelſchülern der Zutritt
zu ſolchen Stellen ermöglicht werde, die bisher nur ſolchen
An=
wärtern offenftanden, die den Nachweis einer Schulprüfung oder
der Abſolvierung einer beſtimmten Klaſſe erbringen konnten.
Man erwartet davon eine Milderung der vielfach noch
feſtzu=
ſtellenden formalen Behandlung des Berechtigungsweſens. Durck
Reichsfreiſtellen an ſämtlichen ſtaatlichen höheren Lehranſtalten
der Länder und durch entſprechende Auswahl der Schüler für
die in Bildungsanſtalten des Reiches umgewandelten
Kadetten=
häuſer hofft die Regierung wenigſtens einigermaßen dem
Ar=
tikel 146 Abſatz 3 der Reichsverfaſſung Rechnung zu tragen; ganz
laſſe ſich dieſe Verfaſſungsvorſchrift bei der Finanzlage des
Reiches jetzt nicht erfüllen.
Umſturzbewegung in Polen.
TU. Poſen, 24. Juli. Zu einem Anſchlag auf den
Staatspräſidenten melden die polniſchen Blätter: Man
iſt einem Umſturzkomplott, deſſen Beginn die Ermordung
des Staatspräſidenten ſein ſollte, auf die Spur gekommen. Es
ſeien mehrere Verhaftungen vorgenommen. Man weiß nur noch
nicht, ob es ſich um einen Umſtrz von rechts, von
National=
demokraten oder von kommniſtiſcher Seite handelt.
Italien.
Annahme einer Vertrauenstagesordnung in der Kammer.
Rom 24. Juli. (Wolff.) In der Kammer erklärte Bo
nomi bei Beendigung der Diskuſſion über die
Regierungserklä=
rung, die Frage der Unabhängigkeit und Freiheit Fiumes ſei
gelöſt. Es ſei noch die wirtſchaftliche Fuage zu löſen, die mit der
Frage der öſtlichen Grenzen zuſammenhänge, und deren Löſung
der in Rapallo vorgeſehenen Kommiſſion obliege. Bezüglich
Montenegros erklärte er, wenn die Mehrheit des
montene=
griniſchen Volkes ſich an einen interalliierten Kongreß wenden
werde, ſo werde Italien ſich an der Prüfung der Frage mit
ſei=
nem herkömmlichen Gerechtigkeitsgefühl beteiligen. Bonomi
er=
klärte weiter, daß das Defizit für das am 30. Juni
abgelau=
fene Rechnungsjahr von 10 370 Millionen Lire auf 4656
Millio=
nen Lire herabgedrückt ſei. Für das Rechnungsjahr 1921/22
werde es ſich unter 5 Milliarden bewegen. Nachdem Bonomi
ſchließlich bezüglich der Zwiſchenfälle zwiſchen Fasziſten und
Kommuniſten erklärt hatte, daß die Regierung feſt entſchloſſen
ſei, die Freiheit aller Parteien zu ſichern und dem Geſetz
Gehor=
ſam zu verſchaffen, ſtellte er die Vertrauensfrage. Die
Kammer mahm in namentlicher Abſtimmuna mit 302 gegen 136
Stimmen die Tagesordnung an, die der Regierung das
Ver=
trauen autsſpricht. Gegen die Tagesordnung ſtimmten nur die
Sozialiſten, Fasziſten, Kommuniſten ſowie einzelne Republikaner.
Letzte Nachrichten.
Laibach, 24. Juli. (Wolff.) Der Slovenski Narod meldet
aus Belgrad, der Juſtizminiſter werde im Miniſterrat
vorſchla=
gen, die kommuniſtiſchen Abgeordneten den
Ge=
richten auszuliefern, weil ſie ihre Immunität zur
Auf=
wiegelung und Organiſierung von terroriſtiſchen Vereinigungen
mißbrauchten.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 25. Juli 1921.
Paris, 24. Juli. (Wolff.) Havas teilt mit, daß die
Ver=
handlungen zwiſchen der ſchweizeriſchen Regierung und der
fran=
zöſiſchen Regierung, die gugenblicklich in Bern über die
Zonen=
frage geführt werden, einen gümſtigen Verlauf nehmen, ſo daß
vorausſichtlich eine befriedigende Löſung in kurzer Friſt
gefun=
den werde.
Die internationale Donaukonferenz ließ geſtern
das usgearbeitete Statut über den Verkehr auf der Donau durch
die beglaubigten Delegierten der beteiligten Stagten unterzeichnen
Kowno, 23. Juli. (Wolff.) Mit dem 26. Juli wird nach
einer Mitteilung der litauiſchen Poſtverwaltung die erſte
Flugpoſtverbindung auf der Linie Kowno—
Kö=
nigsberg—Berlin eröffnet. Mit den Poſtflugzeugen
wer=
den gewöhnliche und eingeſchriebene Briefſendungen, ſowie durch
die Unternehmerin auch Perfonen uund Pakete befördert.
Kowno, 23. Juli. (Wolff.) Litawiſche Telegraphenagentur.
Infolge der Ausbreitung der Cholera in Nußland
lud die lettländiſche Regierung zuſammen mit dem
amerikani=
ſchem Roten Kreuz Litauen und Eſtland zur Beratung über die
zu ergreifenden Maßnahmen ein. Die Konferenz wird
über=
morgen in Riga abgehalten werden.
Belgrad, 24. Juli. (Wolff.) Der Miniſterrat beſchloß, den
Juſtizausſchuß für den 26. Juli, die Nationalverſammlung für
den 30. Juli einzüberufen, um über die Maßnahmen
anläß=
lich der Ermordung des ehemaligen Miniſters
Drako=
vicz Beſchluß zu faſſen.
La Paz (Bolivien), 24. Juli. (Wolff.) Havas. Die
Regie=
rung vatifizierte das Protokoll über die Wiederaufnahme
der diplomatiſchen Beziehungen zu
Deutſch=
land.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. Juli.
* Albert Steffens=Abend. Wie ſchon im Anzeigenteil angekündigt
ſurde, findet heute Momtag abend um 7 Uhr die
Eröffnungs=
feier der anthropoſophiſchen Hochſchulveranſtaltung im Saalbau ſtatt.
An dieſem Abend wird der bekannteſte der modernen Schweizer Dichte
Albert Steffen einen Vortrag halten über das Thema: „
Be=
ziehungen deutſcher Dichtung und deutſchen Volkstums zur
ſchweizeri=
ſchen Dichtung und ßum ſchweizeriſchen Volkstum”.
* Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor. Wie im Anzeigenteil
der heutigen Ausgabe erſichtlich, findet anläßlich der Sportwoche von
heute Montag bis Samstag, 30. Juli, täglich abends in dem ſchön
an=
gelegten Reſtqurant (früheres Golfhaus) Konzert eines Salon=
Orcheſters unter Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters M. Weber
tatt.
Dienstag, den 26. Juli 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Trot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün),
Marke Nr. 14, 13 und 12, je 800 gr Brot. Marke Nr. 10,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß), Marke Nr. 13 und 9, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 10, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Anguſt auf die Lebensmittelmarken
Nr. 5 blau, grün, rot, lila und Nr. 7 weiß, je 800 gr
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Malzextrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zu 5.50 Mark.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 21 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfd. auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27 weiß,
Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung Marke
„Minna” 500 gr auf den Kopf.
Ausgabe der neuen Einheitskarten im Lebensmittelamt
Wilhelminenſtraße, Zimmer 8, an den Schaltern Nr. 1—6,
von 7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags
Montag, den 25. Juli, vom I. Bezirk die Straßen mit
den Anfangsbuchſtaben A — K;
Dienstag, den 26, Juli, vom I. Bezirk die Straßen mit
den Anfangsbuchſtaben I.— Z.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die Hälfte der Jahreszuteilung in Rohbraunkohle
aus der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird,
+ Arheilgen, 22. Juli. In der geſtrigen
Gemeinde=
ratsſitzung wird ein Schreiben des Kreisamtes zur Kenntnis ge
bracht, in dem der Ortsvorſtand aufgefordert wird, weitere Vorlage betr
Anſtellung eines Gemeindebauführers zu machen. Die Verſammlung
be=
ſarrt auf ihrem früher gefaßten Beſchluß. Für die Faſelwärterwohnung
uurden die Zimmerleute nochmals aufgefordert, Voranſchläge
einzurei=
chen. Das Reinigen der Bäche und Gräben ſoll durch Notzſtandsarbeiter
anfangs Auguſt geſchehen. Die Anſchaffung von Uniformen für zwe
Nachtpolizeidiener wird beſchloſſen. Das Geſuch der Geſangvereine 1
Erlaß der Billettſteuer wird abgewieſen. Dem Landesverband zur
Be=
kämpfung der Geſchlechtskrankheiten wird mit einem jährlichen Beitrag
von 100 Mark beigetreten. Die Anſchaffung von Ziegenböcken wird
be=
ſchloſſen und einer Kommiſſion übertragen. Nach Vorlage der
Finanz=
irkenwage genehmigt und de
kommiſſion wird die Anſchaffung einer
Firma Karl Schenk die Lieferung übertragen. Die Gas= und Waſſ
verſorgung für den Lindenweg wird nach Vorlage der Kommiſſion
ge=
nehmigt und für den Neubau der Faſelwärterwohnung wird die
Zufüöh=
rung der Ggskommiſſion überwieſen. Für den Delegiertentag der
frei=
willigen Feuerwehren in Bensheim werden Tagegelder bewilligt.
Be=
treffend Wohnungskommiſſion wird der Bürgermeiſter beauftragt, mit
den zurückgetretenen Kommiſſionsmitgliedern zwecks Weiterführung ih
rer Aemter zu verhandeln. Die Anſchaffung von Lehr= und Lernmitteln
wird verſchoben.
sw. Roßdorf, 24. Juli. Das 2. Bundesfeſt des Heſſiſchen
Schützenbundes fand geſtern und heute hier ſtatt. Die Einleitung
bildete ein Fackelzug am Samstag abend unter Beteiligung ſämtlicher
hieſiger Vereine mach dem Feſtplatz. Turneriſche Vorführungen und
ge=
ſanglich= Darbietungen verſchönten den Abend. Unter äußerſt
zahlrei=
er Beteiligung begann heute vormittag 7 Uhr das Bundesſchießen. An
ch.
dem Feſtzuge am Nachmittag beteiligten ſich außer ſämtlichen hieſigen
Vereinen die erſchienenen Bundesvereine Darmſtadts (drei Vereine),
Ober=Ramſtadt, Ober=Roden, Frau Rauſes u. a. m. Der Feſtplatz bot
ein bunt bewegtes Bild auf gem nach alter Sitte alles, was das
Herz
für Jung und Alt begehrt, geboten war. Hier folgte nun zunächſt die
Bannerweihe der Schützengeſellſchaft Weidmannsheil=Noßdorf. Der
Bundesvorſitzende Fuchs=Darmſtadt dankhe dem feſtgebenden Verein für
die Uebernahme des Feſtes, das auf ſo glänzende Weiſe arvangiert ſei,
und gedachte der ſchönen Beſtrebungen der Schützenvereine. Förſter
Kirſchner=Roßdorf beſprach die Ziele der Schüitzengeſellſchaften, die
kei=
neswegs wit Parteipolitik zuſammenhängen. Das Hauptziel iſt, die
Geſelligkeit zu pflegen. Hierauf fand die Bannerweihe des Vereins
Weidnrannsheil=Roßdorf ſtatt. Die Ehrenjungfrauen überreichten dem
Verein eine Fahnenſchleife. Das Schießen nahm alsdann ſeinen
Fort=
gang. Die Reſultate laſſen wir folgen. Das Feſt nahm einen ſchönen
ruhigen Verlauf.
Ober=Ingelheim, 24. Juli. Freilichtbühne. An der hiſto=
Sitz Karls
riſch ſehenswerten Stätte in Ober=Ingelheim, dem früher
des Großen, wird auf Veranlaſſung von Herrn Ludwig Greif eine
Freilichtbühne errichtet, die am 17. Auguſt unter der Leitung
Dr. Hanns
des Oberregiſſeurs des Stadttheaters Münſter i. W., Herrn
Niedecken=Gebhardt, „Wallenſteins Lager” aufführen wird. Der
Spiel=
platz der Turngemeinde an der Ringmauer der evangeliſchen Kirche wird
für die Aufführung hergerichtet und bietet für etwa 1500 bis 2000
Per=
ſonen Platz. So wird nun auch Rheinheſſen ſeine Naturbühne haben
Mummter 2G3
und auf hiſtoriſch intereſſantem Boden unſerer Bevölkerung gute dö
Kunſt geboten werden, zugleich auswärtigen Beſuchern
Gelegenbs=
geben, die hiſtoriſch ſehenswerten Stätten des Ortes kennen zu 1.o
Ausverkaufspreiſe.
Man ſchreibt uns: Die jetzt überall ſtattfindenden Saiſones
käufe erwecken nicht ſelten beim Publikum ganz falſche Vorſtelly
über die Preisbildung im Einzelhamdel. Man kann die
Beobout=
machen, daß die mit Beginn eines ſolchen Ausverkaufs vielfach ſtanf
abgeſetzten Preiſe mit einem gewiſſen Mißtrauen zur Kenntwis
men werden. Man hört nicht ſelten die Worte: „Was müſſen d
leute verdient haben, wenn es ihnen jetzt möglich iſt, die Verkauf
in ſolch beträchtlicher Höhe herabzuſetzen!” So verſtändlich dieſ7
dankengang erſcheint, ſo falſch iſt er, da er völlig das Weſen u.
Prinzip des kaufmänniſchen Geſchäfts und der kaufmänniſchen K
tion verkennt. In den reellen Geſchäften des Einzelhandels haletn
Saiſon= und Inventur=Ausverkäufe den Zweck, zu ſtark belaſtete 29
zu entlaſten und badurch nötige Kapitalien flüſſig zu machen, m.
lich aber für unmodern gewordene Waren, die im vegulären Ge
gange nicht mehr abgeſtoßen werden können, durch bedeutend errn
Preiſe, die teilweiſe unter dem Enkaufspreis liegen, Käufer
winnen. Der Kaufmann muß ſeine Waren immer diele
Monat=
beim Fabrikanten beſtellen, bevor er ſie in den Verkauf bringer
Es iſt natürlich ungemein ſchſvierig, Müonate vorher abzutaſten,
der Saiſon der Gefchäftsgang ſein wird, oder in welcher Moderrt
ſich die Wünſche des Publickums beivegen werden. So lange
maan=
haupt die Begriffe Geſchmack und Mode beim Publikum voraln
muß — und ſelbſt in der Zeit des Krieges, da wir in unſerer 9
haltung uns auf das weitgehendſte einſchränken mußten, ſind
turbsdürfniſſe von ſeiten des Pnblikums geltend gemacht wor
lange muß
auch der Verbraucher damit abfinden, daß er bef=n
werb einer Waze nicht nur den tatſächlichen Warenwert
ebſt der
auftiegenden Speſen, ſondern auch einen gewiſſen Modevert mit
en muß. Es kann niemand verlangen, daß der Hänöler aus
Taſche die Modelaunen der Verbraucher bezahlt. Zu den Preisfei
lzei Modeartikeln gehört deshalb auch berechtigterweiſe ein beſo
Riſikoaufſchlag, der durch die Unbeſtimmtheit der Geſchmacks= u
Modeentwickelung beſtimmt wird. Iſt die Saiſon vorbei, oder er
die Ware trotz guter Ausſtattung nicht mehr der Geſchmacks= und
richtung des Publikums, ſo kann ſelbſtverſtändlich die Ware n
bei einem Nacklaſſen des Verkaufspreiſes, der dabei licht ſelten
den Einſtandspreis ſinkt, verkauft werden. Es iſt daher durchau=
Unreelles, wenn im Ausverkauf Waren weit billiger angeboten
als ſie vorher in der Saiſon zu erſtehen waren. Die Frage, o
derartige Kalkulation, die unbegründeterweiſe manchmal als un
zeichnet wird, aus der Welt geſchafft werden kann, iſt eine
nicht von den Kaufleuten, ſondern lediglich von den Konſumente
werden kann. Aber trotz aller Not, in der ſich unſer Volk befinde
die Kulturbegriffe, die in Mode und Geſchmack zum Ausdruck
koa=
doch zu ſehr bereits Beſtandteile der Lebensnotwendigkeiten des
ſchen geworden, als daß durch Vereinbarung oder Zwang hier einn
berung erreicht w könne. Indem Induſtrie und Handel
Bedürfniſſen des med nen Menſchen Rechnung tragen, erfüllen
notwendige volkswirtſchaftliche Funktion, die ganz natt
ihre Einwirkung auf die Preisgeſtaltung hat. Der reelle Hando
wirft jeden Schein=Ausver:
3
f, der in irgend einer Hinſicht da
kum täuſcht und als unlaut
Wettbewerb moraliſch zu verwerfer
ſtrafrechtlich zu verfolgen iſt. Der normale Ausverkauf dagegen 7
Lebensnotwendigkeit einzelner Branchen, insbeſondere, ſow
darum handelt, durch die Mode entwertete Waren billig ab
für den dafür erzielten Erlös wieder neue, dem Geſchmack urm.
Mode entſprechende Waren anzuſchaffen.
Aaece
Wichtige Aenderungen auf dem Gebietes
des Handels= und Gewerberechts
treten am 1. Auguſt 1921 in Kraft:
Nach § 67 Handelsgeſetzbuchs, muß die Kündigungsfrift für
zipale und Handlungsgehilfen, wen ſie vertragsmäßig auf Ial
oder kürzere Zeit feſtgeſetzt iſt, für beide Teile gleich ſein; ſie dannr
weniger als 1 Monat betragen. Die Kündigung iſt nur für den Sc
eines Kalendermonats zuläſſig.
Vorſchriften des erſten Satza
den auch Anwendung, wenn das Dienſtverhältnis für beſtimmtch
mit der Abrede eingegangen iſt, daß es in Ermangelung einer
auf der Vertragszeit erfolgten Kündigung als verlängert gelter.
ine Vereinbarung, die dieſen Vorſchriften zuwider läuft, iſt m
Nach § 68 finden dieſe Vorſchriftem keine Anwendung, wenn der
lungsgehilfe einen Jahresgehalt von mindeſtens 30000 Mark (ſſ.
5000 Mark) bezieht.
Nach § 74a Abſ. 2 Satz 1 iſt das Wettbewerbsberbot nichtit
die dem Gehilfen zu
uden jährlichen vertragsmäßigen Leiſtu
Betrag von 12000 Mark (ſeither 1500 Mark) nicht überſt
*
8 75b: Iſt der Gehilfe für eine Tätigkeit au
V
genommen, ſo iſt die Verbindlichkeit des Wettbewe.. .L
bots nicht ..
abhängig, daß ſich der Prinzipal zur Zahlung der im § 74, A
eſehenen Entſchädigung verpflichtet. Das Gleiche gilt, wenn died
dehilfen zuſtehenden vertragsmäßigen Leiſtungen den Betrag von
Mark für das Jahr (ſeither 8000 Mark) überſteigen
-
Die Gewerbeordnung wird in § 133 ab Abſ. 1 geändert. Er
delt von den Rechtsverhältniſſen der Betriebsbeamten. Werkmei
G
tritt an Stelle d
Techniker. Hier
hl „5000" d
Zahl
neuen Vorſch
ein leiden au
endung auf vorher ve
barte 2
digungsbedingungen und W
erbsverbote. Die Kündigungen
teilen ſich nach bisherigem Recht, wenn ſie vor Beginn des dem 1. A2
vorangegangenen Kalendermonats erklärt ſind oder die Kündigun +
vor dem 1. Auguſt bereits abgelaufen war.
Die Wirkſambeit von Wettbewerbverbotem wird im Falle S
HGB. (ſ. oben) nicht berührt, falls ſich der Prinzipal vor Abl
3 Monaten vom 1. Auguſt ab ſchriftlich erbietet, f
die
g
dem 1. Auguſt die dem Handlungsgehilfen zuſt
7o
nach n9
mehr als 12000 Mark pro Jahr, ſowie die Entſchä
Abf. 2 HGB. entſprechend zu erhöhen. Das Gleiche gilt für 8 75 b
ſ. oben) falls der Prinzipal in gleicher Weiſe ſchriftlich ſich erbiete
die Zeit nach dem 1. Auguſt die vertragsmäßigen Bezüge auf mekl=
40 000 Mark pro Jahr zu erhöhen oder die in 8 74, Abſ. 2 HGBé.
geſchriebene Entſchädigung zu zahlen.
23. Heſſiſcher Landesfeuerwehrtag in Benshe
nn. Nach faſt neunjähriger Unterbrechung fand am Samstagky
Sonntag in Bensheim der 23. heſſiſche
Landesfe-
wehrtag ſtatt. Die Stadt ſelbſt hatte ſich zum Willkommgruf,
heſſiſchen Feuerwehrkorps auf das prächtigſte mit Fahnen und Ge
den geſchmückt und am Bahnhof begrüßte eine impoſante Ehreni!
die Feſtgäſte mit dem alten Feuerwehrſpruch: „Gott zur Ehr,
Nächſten zur Wehr‟. Eingeleitet wurde der Feuerwehrtag durc.
Delegiertentag im Feſtſaale des Deutſchen Hauſes, auf den
Provinz Starkenburg mit 60. Wehren, Rheinheſſen mit 56 freiwi
und 2 Pflichtfeuerwehren und Oberheſſen mit 20 Wehren und ul
Delegierten vertreten war. Als Ehrengäſte wohnten den Verhan
en bei die Herren Provinzialdirektor Geh. Rat Fey, Regierunl.
Dr. Weber, von der Brandverſicherungskammer Geh.
v. Hahn und Reg.=Rat Müller und als Vertreter der Stadt 2
heim Herr Bürgermeiſter Regierungsrat Dr. Lößlein.
Der Landesvorſitzende, Kreisfeuerwehrinſpektor Keller=Me
begrüßte namens des Landesausſchuſſes in herzlichem Willkomm
zahlreich, teils aus weiter Ferne, erſchienenen Kameraden, ſowi=
Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden und bezeichnete all
erfreuliches Zeichen des Wiederaufbaues, daß die Zahl der Abgeorde
niemals ſo groß geweſen ſei wie heute. Kreisfeuerlvehrinſpektor Sche
mann=Bensheim begrüßte namens der Bensheimer Feuerwehe
Delegierten zum 23. heſſiſchen Feuerwehrtag. Namens der heiſtn
Staatsregierung begrüßte Herr Regierungsrat Dr. Weber die
reich erſchienenen Feuerwehrvertreter Heſſens und beſonders aus
beſetzten Rheinheſſen. Die Grüße der Provinz Starkenburg überhn
Herr Provinzialdiuektor Geh. Rat Fey. Jetzt heißt es, wieder
bauen, was der Krieg von der Schlagfertigkeit der heſſiſchen 7
wehren zerſtört hat. Die Provinz wird mit allen Mitteln dieſe
bungen unterſtützen. De
Geiſt der Kameradſchaft und der Fürie
muß wieder in den Vordergrund der Wiederaufbautätigkeit geſtellk
den. Der Stadt Bensheim, dem Landesſtern der Provinz Starkenl.
gebühre Dank und Anerkennung für die Unterſtützung der Feuernt
ſache und an dem Wahlſpruch: „Allezeit treu bereit für des Bum
Sicherheit? Geheimerat Dr. v. Hahn begrüßte namens der Heſſ.
Brandverſicherungskammer die Feuerwehrvertreter. Nach ſeiner
Re=
nis der Verhältniſſe ſei der Wiederaufbau der heſſiſchen Feuerwe
in vollem Gange. In faſt allen Gemeinden wird mit Tatkraft
Eifer gearbeitet. Durch Heranziehung eines tüchtigen Nachwuchſes:
auch für die Schlagfertigkeit der Wehren in Zukunft geſorgt. K2
amtmann Fuchs uberbrachte Grüße als Vertreter des Kreish”-
Bensheim. Als Vertreter der Feſtſtadt begrüßte Bürgermeiſter
ßlein die Vertreterverſammlung. Hierauf widmete Dar
Friedberg dem langjährigen Vorſitzenden, Kam. Keller=Mainz, 3uI
nem 80. Geburtstag die herzlichſten Glück= und Segenswünſche der 4
ſchen Feuerwehren. 60 Jahre hat er dem Dienſt der Feuerwehr —
widmet. Mit Geiſtesfriſche und Geſundheit waltet er auch heute
ſeines Amtes. Die Verſammlung erhob ſich zu Ehren dieſes Vee
wehr=Veteranen von den Sitzen.
40
P
M
P
zun
(cth
A
NM
M
Nummer 203.
Siernach findet die Aufnahme zahlreicher neugebildeter Feuerwehren
r den Verband ſtatt.
Der Vorſitzende gibt hierauf einen kurzen Geſchäftsbericht
„her die Tätigkeit des Landesausſchuſſes während der Kriegszeit. Die
Sehörden unſeres engeren Vaterlandes haben die Beſtrebungen der
„euerwehren anerkannt und jederzeit unterſtützt. Bedauerlich iſt es, daß
ie Reichsregierung die Verleihung von Feuerwehr=Ehrenzeichen
aufge=
oben hat. Beim Reichsfeuerwehr=Verband iſt hierüber noch nicht das
etzte Wort geſprochen. Ein neues Handbuch für Feuerwehren wird
mnächſt erſcheinen. Die Kriegs=Chronik der heſſiſchen
Feuer=
gehren liegt nun fertig geſtellt vor. Sie iſt ein Meiſterwerk der
Buch=
mucher= und Buchbinderkunſt. Der Mannſchaftsſtand der heſſiſchen
„euerwehren betrug vor dem Weltkrieg 18 080 Mitglieder. Hiervon
„wuirdem 16 250 zum Kriegsdienſt eingezogen. Hiervon ſind 1923 vor dem
„einde gefallen. 2560 wurden verwundet und 370 wurden nicht geheilt.
0 Mitglieder wurden mit dem Eiſernem Kreuz 1. Klaſſe und 3356 2.
ſſe ausgezeichnet, 213 mit der Heſſiſchen Tapferkeits=Medaille, 237
hielten noch ſonſtige beſondere Auszeichnungen. Zu Ehren der auf
wm Felde der Ehre gefallenen Kameraden erhob ſich die Verſammlung
hen den Sitzen.
Kamerad Seiler=Bensheim hielt hierauf einen lehrreichen
Vor=
w ag über die Vehandlung des Schlauchmaterials bei der Feuerwehr,
n ſich eine fachtechmiſche Ausſprache anſchloß. Ein Antrag der
Tr
Suerwehr Elsheim i. Rheinh., fordert die beſſere Unterſtützung der
(meindem bei Beſchaffung von Bekleidung für die Feuerlöſch=
Mann=
aft. Die Wehren werden in dieſem Fall an die Landesfeuerlöſch=
Füſen verwieſen. Ein Antrag Bingen a. Rh. um Abänderung der
Aahlordnung bei der Wahl von Kreisfeuerwehrinſpektoren wird dahin
ettſchieden, daß dieſes nur durch eine Aenderung des heſſiſchem Feuer=
Rch=Geſetzes zuläſſig iſt. Die Feuerwehr Schotten wünſcht Entſcheid
ürer Verlegung von Feuerwehrübungen wegem Sportveranſtaltungen.
e Verſammlung beſchließt: Die Feuerwehrübungen gehen vor dem
Swort. Wer hierbei fehlt, wird beſtraft. Dieſem Beſchluß ſtimmen auch
d— anweſenden Regierungsvertreter zu.
Ein Antrag der Feuerwehr Bensheim, betr. Regelung der
Abhal=
hrig der Feuerwehrtage, wird dahin entſchieden: Der
Landesfedr=
nehrtag findet jetzt wieder alle drei Jahre ſtatt. Die Provinzial= und
reisfeuerwehrtage ſollen zur Belehrung der Führer und Mannſche
nen und follen wechſelweiſe jährlich ſtattfinden. Auf Vorſchlag von
wheimrat v. Hahn ſollen auch die Bürgermeiſter des Kreiſes zur
URitarbeit und Meinungsaustauſch eingeladen werden.
Hieran ſchloß ſich ein lehrreicher Vortrag und
Vorfüh=
ng eines neuerfundenen, fahrbaren Feuerlöſchhandwagens der Firma
Anmtrich u. Götz=Bensheim durch Herrn Ing. Dürlich, der in
Feuer=
ulhrkreiſen großes Intereſſe erregte. Ein Antrag der Feuerwehr Vilbel
Erhöhung der Vergütungen für Brandhilfe, Brandwachen und B
uch von Feuerwehrtagen wird dahin entſchieden: Die Feſtſetzung d
Vrrgütungen ſoll von Fall zu Fall geregelt und die Koſten vom Kreis=
Sſchuß oder ankeilmäßig von der Gemeinde getragen werden.
Be=
grverde hiergegen iſt an das Kreisamt zu richten.
Als Ort für den nächſten Landesfeuerwehrtag im Jahre 1924 wurde
wen des 75jährigen Beſtehens der Maizer Feuerwehr einſtimmie
ainz als Tagungsort gewählt. Für die nächſten ſechs Jahre wurden
niden Ausſchuß der Landesfeuerlöſchkaſſe Keller=Mainz,
Damm=
edberg und Müller=Offenbach gewählt. Hierauf machte Herr
9Beimrat Dr. Hahn namens der Brandverſicherungskammer noch
vikhtige Mitteilungen über Schlauchkuppelungen. In Heſſen müſſe
nar endlich zu einem einheitlichen Syſtem der Schlauchkuppelung kom=
Das Stortz=Syſtem habe ſich ſeit Jahren beſtens bewährt,
Vru eine Gemeinde noch Metz=Gewinde hat, ſo werden di
Ueber=
ugsſtücke durch die Landesfeuerlöſchkaſſe ganz vergütet. Wenn eine
hrmeinde ſich entſchließt, die Metz=Gewinde ganz auszuſcheiden und
Stortz=Kuppelungen anzuſchaffen, ſo iſt die Landesfeuerlöſchkaſſe für die
2i Jahre bereit, die Differenzkoſten zu tragent. Mit einem
äFſten z
r” auf den hochverdienten 80 jährigen Landesvorſitzenden,
Guc Wel
Mainz, und unter Dankesworten für ſeine vorzügliche Ge=
II
ftsführung wurde der 23. Landesfeuerwehrtag geſchloſſen.
Am Sonntag, dem Hauptfeſttag, fand nach dem Eintreffen der
aus=
ä tigen Wehren um 11 Uhr eine Schul= und Angriffsübung der
Bens=
eimier Feuerwehr auf dem Marktplatz ſtatt, bei der auch eine praktiſche
führung des neuen Handfeuerlöſchwagens und Handfeuerlöſchen
fand. Die Leiſtung und Schlagfertigkeit des Bensheimer Feuer=
Skorps fand bei den nach Tauſenden zählenden fachmänniſchen
Zu=
hruern allgemeine Anerkennung und Beifall. Ein impoſanter
Feſt=
ugg durch die reichgeſchmückte Stadt nach dem Feſtplatz, Konzert und
ſeungsvorträge der Geſangvereine Bensheims, ſowie Tanzvergnügen
alteten den 23. Feeurwehrtag für die Einwohner und Feſtgäſte zu
em Ereignis beſonderer Art und dürfte denſelben in dauernder
Er=
uzerung bleiben.
Die Eröffnung
des Darmſtädter Stadions.
Der Weiheakt.
m. Von einem lieblichen Kranze ewig grünen Waldes umrahmt,
et das neue Darmſtädter Stadion, bereit, der ſporttreibenden Jugend
dienen bei der Stählung des Körpers, der Erwichtigung zu
Höchſt=
ungen, zu friedlichem Wettkampf in der freien Natur. Eine Stätte
Sports, wie man ſie ſich idealer kaum wünſchen kann. Aber nicht
der ſporttreibenden Jugend ſoll das neue Stadion dienen, es
I auch Mittel ſein, der Sache des Sports immer neue Anhänger und
munde zu werben; Maſſenbeſuch ſoll die Mittel ſchaffen, die herrliche
ſn age zu erhalten und auszubauen. Auf dieſen Maſſenbeſuch iſt die
uße Anlage zugeſchnitten und alles getan, dem das ſchöne Bild der
urtlichen Wettkämpfe genießenden Publikum den Aufenthalt auf dem
purtplatz ſo angenehm wie möglich zu wach
Dank dieſer nur in langjähriger Praxis erworbenen Erfahrungen
nate auch der geſtrige Maſſenbeſuch ohwe Schhvievigkeiten geordnet
rgebracht werden.
Schon lange vor Beginn der Feier umſäumten Dauſende die
An=
gm und harrten auch nachher bei den ſpannenden Wettkämpfen bis
Schluß aus, obgleich ſich dieſe ſaſt bis zur Dunbelheit hinzogen.
Der Eröffnungsakt wurde eingeleitet mit einem Maſſenchor
deutſche Baum”, geſungen von Sängern der Darmſtädter „Lie
etafel” und dem Geſangverein „Sängerluſt” unter der
Lei=
ur von Herrn Grim.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 25. Juli 1921.
Seite 3.
Im Auſtrage der Intereſſengemeinſchaft ſprach hierauf Herr Hans
Dang allen, die zum Zuſtandekommen des großen Werkes beigetragen
haben, herzlichen Dank aus. Die treibenden Kräfte im Sport ſind und
bleiben die Ideale, und auch das Werk des neuen Stadions wäre nicht
nöglich geweſen ohne geradezu heroiſche Ideale. Der erſte Dank
ge=
bühre dem Ausſchuß für Leibesübungen und ſeinem Vorſitzendon Herrn
Dr. Frieörich, dem es gelungen iſt, die Darmſtädter Sportvereine
zuſammenzuſchließen. Nur dadurch iſt es möglich geweſen, den
Ge=
danken des Sports den breiten Maſſen zugänglich zu machen. Dank
gebührt feiner dem Schlittſchuhklub=Sportverein und dem Hockeyklub,
die dieſen Platz zur Verfügung ſtellten. Dank gebührt ferner den
Her=
gen, die den Zuſammenſchluß der größten Darmſtädter Vereine zur
In=
tereſſengemeinſchaft betriben, den Herren Dr. Friedrich, Iubitz
ur
Schröck, die nun dieſes Stadion verwirklicht hat. Weiter gebührt
de
nk dem Städtiſchen Ausſchnß für Leibesübungen und ſeinenr
Vorſitzenden Herr Profeſſor Kalbfleiſch, der es ſich zur Aufgabe
gemacht hatte, die Stadtverordneten für unſere Pläne zu gewinnen;
ferner der Stadtverwaltung und der Stadtverordnetenverſammlung, die
die Mittel in Erkenntnis d=
Wichtigkeit des Sports zur Verfügung
ſtellten, den Stodtbauräten Buxbaum und Henſel und den
Bür=
gern der Stadt, die die noch fehlenden Mittel aufbrachten, ebenſo wie
er
Vereinsmitglieder. Nach weiteren Dankeswvorten an den Erb
25
Anlage, Herrn Schreiber, übergab Redyer das Stadion ſeiner
mmung. Mit dem Hinweis auf das Völkerverſöhnende und die
Begenſätze Ueberbrückende des Sparts ſchloß er ſeine mit lebhaftem
Beifall aufgenommene Rede.
Im Namen der Heſſiſchen Staatsregierung begrüßte der Präſident
des Landesamtes für das Bildungsweſen Dr. Strecker das hier
ge=
ſchaffene Werk und betonte, daß die Heſſiſche Regierung den Sport ſtets
nach Kräften fördern und unterſtützen werde. Wenn auch dies in erſter
Linie Sache der lokalen Behörden ſei, ſo werde die Heſſiſche Regierung
doch ſtets die Verpflichtung in ſich ſpüren, hinter allen dieſen
Beſtre=
bungen, die auf die Erziehung des Körpers und Geiſtes zielen, mit
ſchützender und fördernder Han
ſclum Künſtlern enitworfen werden ſoll und den ſich der Sportverein
aus=
wählen kann. Dieſer Preis ſei ein Symbol für das große Intereſſe,
das die Regierung dem Sport entgegenbringt. An die Stelle des
Exer=
zierplatzes und des militäriſchen Drills ſolle im neuen Deutſchland der
Sportplatz und die freiwillige Unterordnung, dia demokratiſche Diſziplin
treten. In voller Anerkennung des Alten, was nun einmal
dahinge=
chvunden, müſſe man nach einem Erſatz ſuchen, um die Ausbildung
des
bes nicht zu vernachläfſigen, und hierzu ſei vor allem der Sport
geeig
net. Der Sport hat die wichtige Aufgabe, mitzuarbeiten an dem
Wiederaufbau unſeres armen Vaterlandes.
Im Auftrage des Frankfurter Verbandes für Durnſport
beglück=
wünſchte der C
renvorſi
nde Herr Wamſer den rührigen
Daum=
ſtädter Sportve
in zu ſeiner großartig angelegten Sportanlage.
Nach der Aufforderung zur Tat folgten, die
Wettkämpfe
mit folgenden Ergebniſſen:
50=Meterlauf für Anfänger: 1. Ladenburg, Sportkl.
Frankfurt 1880, 6,4 Sek.; 2. Weiſer, Ballſpielfluß 1899=Offenbach;
3. Miſipo, Sportverein Darmſtadt 1898.
100=Meterlauf: 1. Reinbold, Sportverein Wiesbaden,
11,3 Sek.; 2. Düllmann, Kölner Sporüklub 1889, 1 Meter zurück;
3. Kirchhoff, Sportverein Darmſtadt 1898 (Schupo), 1,50. Meter zur.
Kugelſtoßen: 1. Steinbrenner, Frankfurter Turnverein
1860. 19,58 Meter; 2. Köſter, Frankfurter Turnverein 1860, 9,22 Meter;
3. Keidel, Turngemeinde Darmſtadt 1846, 9,08 Meter.
00=Meterlauf: 1. Jans, Sportverein Darmſtadt 1898 (
Schu=
po), 5
Sek.; 2. Reis, Frankfurter Turnverein 1860, 8 Meter zurück,
3. Gr
eivald, Sportverein Darmſtadt 1898, 15 Meter zurück.
Hochſprung: 1 Knapp, Sportberein Darmſtadt 1898, 1,65
Me=
ter;
leinbold, Sportverein Wiesbaden, 1,60 Meter; 3. Mahr,
Sportvet
n 1907=Frankfurt=Heddernheim, 1,60 Meter.
3 X1000 Meter=Stafette: 1. München 1860 8 Min. 11,2
Sek., 2. Sportverein Darmſtadt 1898, 8 Min. 15 Sek., 3. Olympia=
Arheilgen. Schröck=Darmſtadt konnte den glänzend laufenden Münchener
Schlußmann, weil wit dem Start zu ſpät begonnen, leider nicht mehr
erreichen.
100 Meter=Lauf für Junioren: 1. Steinhauer, Kölner
Sportklub 1899, 11,8 Sek., 2. Franz, Sportklub Frankfurt 1880, ½
Me=
ter zurück, 3. Leichum, Frankfurter Turnverein 1860, 1½ Meter zurück.
X100 Meter=Stafette: (Um den Wanderpreis der
Haupt=
ſtadt Darmſtadt): 1. Kölner Sporttlub 1899, A=Mannſchaft, 44,8 Sek.,
2. Sportverein Darmſtadt 1898 nur 1 Meter zurück, 3. Kölner Sportklub
1899 B=Mannſchaft. Hochintereſſanter Endkampf.
1500 Meter=Lauffür Anfänger: 1. Kurtz, Kölner
Sport=
klub 1899, 4 Min. 37 Sek., 2. Schäfer Fußballverein Sprendlingen
10 Meter zurürk, 3. Lorz. Fußballklub Germania=Arheilgen.
4X100 Meter=Staffel für B=und C=Klaſſe:
Turngeſellſchaft Sachſenhauſen 47,4 Sek., 2. Ballſpielklub 1899 Offenbach
3 Meter zurück, 3. Sportverein Darmſtadt 1898 (Schupo) 3 Meter zurück.
200 Meter=Lauf: 1. Zörner, Kölner Sportklub 1899, 23,5
Sek., 2. Jörriſſen, Kölner Sportklub 1899, ½ Meter zurück, 3.
Flegen=
heimer, 1. Sportklub Frankfurt 1880, handbreite zurück.
800 Meter=Lauf: 1. Kleekamp, Turn= und Sportverein
Mün=
chen 1860 2. Min. 21 Sek.,
2. Schröck, Sportverein Darmſtadt 1898.
Spannender Kampf bis zur Graden,
Schwedenſtaffel: 1. Sportverein Darmſtadt 1898, 2. Min 21,5
Sek. (üiberlegen gewonnen), 2. Frankfurter Turnverein 1869, 15 Meter
zurück, 3. Turngeſellſchaft Sachſenhauſen.
Hochſprung für Damen: 1. Frl. Kraft, Sportverein
Darm=
ſtadt 1898 1,40 Meter (Stochmaß 1,36 Meter). Dieſe Höhe iſt in
Deutſch=
land von einer Dame zum erſten Male erreicht worden. Der Sprung
wird daher als deutſcher Nekord angemeldet werden, 2. Frl. Born,
Frankfurter Turnverein 1860, 1,30 Meter, 3. Frl. Lottermann,
Frank=
furter Turnverein 1860, 1,30 Meter.
Speerwerfen: 1. Krichel, Sportverein Darmſtadt 1898, 42,85
Meter, 2. Jans, Sportverein Darmſt
dr 1898 40,60 Meter, 3. Köſter,
Frankfurter Turnverein 1860 40,10 Meter
reikampf: 1. Steinbrenner, Frankfurter Turnverein 1860,
208 Punkde, 2. Weber, Sportverein Darmſtadr 1898, 137 Punkte, 3.
Emmerich, Turngemeinde Worms 1846, 126 Punkte
Diskuswerfen: 1. Steinbrenner, Frankfurter Turnverein 1860
2. Bloch, Sportverein Olympia=Arheilgen 32 Meter, 3.
43.
Köſter, Frankfurter Turnverein 1860 30,15 Meter.
5000 Meter=Lauf: 1. Harres, Sportverein Darmſtadt 1898
17 Min. 23 Sek., 2. Müller,Turngemeinde Worms 1846, 3. Metz,
Turn=
verein Neu=Iſenburg
Weitſprung (mit Anlauf): 1. Steinbrenner, Frankfurter
Turn=
verein 1860 6,31 Meter, 2. Weber, Sportverein Darmſtadt 1898 6,02
Meter, 3. Sack, Frankfurter Turnverein 1860 5,92 Meter.
10X100 Meter=Staffel: (Wanderpreis. des Heſſ.
Staats=
minöſteriums): 1. Kölner Sportklub 1899 1 Min. 53 Sek., 2. Frankfurter
Turnverein 1860 20 Meter zurück, 3. Sportverein Darmſtadt 1898 20
Meter zurück.
100 Meter=Lauf für Damen: 1. Frl. Cron, Frankfurter
Turnverein 1860 13,9 Sek., 2. Frl. Kraft, Sportverein Darmſtadt 1898
1 Meter zurück, 3. Frl. Schneider, Sportverein Darmſtadt 1898, 3 Meter
zuriick. Intereſſanter Lauf.
1000 Meter=Lauf für Junioren: 1. Schmidt, Turn=
und Sportverein 1860 Münchem 2 Min. 49,6 Sck., 2. Pfeil, Sportverein
Darmſtadt 1898 1 Meter zurück, 3. Kurtz, Kölner Sportklub 1899 1
Me=
ter zurück.
X400 Meter=Staffel: (Wanderpreis des Freiherrn von
Hehl, Darmſtadt): 1. Sportklub Frankfurt 1880 3 Min. 47 Sek., 2.
Frankfurter Turnverein 1860 3 Meter zurück, 3. Sportverein Darmſtadt
1898 8 Meter zurück. Jans=Darmſtadt als Schlußmann, erhält 50
Me=
ter zurück den Stab. Obwohl in glänzender Form konnte er den
Vor=
ſprung bis zu 8 Meter aufholen.
4X100 Meter=Staffel für Damen: 1. Frankfurter
Turnverein 1860 55,2 Sek., 2. Sportverein Darmſtadt 1898 15 Meter
zuriick, 3.=Turngemeinde Sachſewhauſen weit zurück. Bei Frankfurt
Frl. Cron, bei Darmſtadt Frl. Kraft als Schlußläuferin.
Stabhochſprung: 1. Beringer, Sportverein Darmſtadt 3,10
Meter, 2. Jakobeit=Worms 3,10 Meter, 3. Hecker=Aſchaffenburg 3 Meter.
Den Schluß der ſportlichen Wettkämpfe bildete ein
Liga=Fußballwertſpiel
zwiſchen der F.=Abt. Helvetia=Frankfurt=Bochenheim
und dem Darmſtädter Sportverein. Das Spiel war ſehr
reich an ſhannendein Momenten und endete mit 4:3 Toren zu Gunſten
Darmſtadts. Halbzeit 2:1. Herr A. Blaus vom Mannheimer V. f.
R. war ein eunergiſcher und gerechter Schiedsrichter.
Schwimmen.
— Am Samstag, den 23., und Sonntag, den 24. Juli, beteiligte
ſich der Darmſtädter Schwimmklub Jungdeutſchland
an dem Nationalen Wettſchwimmen des Ludwigshafener
Schwimmvereins. Der Erfolg entſprach in größtem Maße den
gehegten Erwartungen. Faſt alle Rennen, die Jungdeutſchland belegt
hatte, endeten mit dem Siege Darmſtadts. Schon der Samstag brachte
vier 1. und einen 2. Preis. Im Damen=Ermunterungsſeiteſchwimmen
ſiegte Karoln Cramer mit großem Vorſprung von Heidelberg und
Neuſtadt. Außerdem ſiegte im Damenjugenbbruſtſchwimmen 50 Meter
H. Weicker=Darmſtadt H. Müller gewann das
DamenErmunte=
rungsbruſtſchwimmen 100 Meter. Das intereſſanteſte Rennen des
Ta=
ges, Ermunterungsſchwimmen beliebig 100 Meter, entſchied. Heinz
Kalbfleiſch mit zwei Bahnen Vorſprung für Jungdeutſchlands
. Cr
amer konnte im zweiten Sewor=Rückenſchwimmen
5) 2.
Sieger werden, wurde jedoch diſtanziert.
Das Waſſerballſpiel um die Süddeutſche
Meiſter=
ſchaft zwiſchen S.V. Eßlingen und S.V. Nikar=Heidelbeug endete nach
langem ausgeglichenem Spiel bei mehrfacher Verlängerung der
Spiel=
zeit mit 1:0 für Heidelberg.
Auch der Sonntag war Jungdeutſchland ſehr günſtig. Mit fünf
und drei 2. Preiſen konnte Darmſtadt den Kampfplatz verlaſſen, ſo
daß im ganze
eun 1. und vier 2. Preiſe das äußerſt günſtige Geſamt=
Ergebnis bildeten.
Das iErſtſchwimmen bel. 100 Meter gewann E. Zimmer=
Jungdeutſch=
land in 1 Min. 29,8 Sek. Im Damenjuniorbruſtſchwimmen 100 Meter
ſie
e H. Müller mit großem Vorſprung. Die Damenjuniorlagenſtaffel
4X50 Meter war eine ſichere Beute Jungdeutſchlads. Im zweiten
Se=
niorſeiteſchwimmen ſiegte Ed. Dingeldey in der guten Zeit von 1 Min.
21 Sek. Ebenſo gewann H. Weicker das Damenjunior=Rückenſchwimmen
) Meter. In der zweiten Seniorlagenſtaffel 4X50 Meter konnte
Jungdeutſchland zweiter Sieger werden. — Im zweiten
Seniorbruſt=
ſchwimmen errang W. Kalbfleiſch den 2. Preis.
hm. Vorbildliche Städte. Die Stadt Goslar hat
nun=
mehr ein Stadtamt für Leibesübungen gegründet und deſſon Satzungen
dur
den Magiſtrat beſchloſſen. Zwei der leiſtungsfähigſten Turn= und
St
rtvereine iſt es ermöglicht worden, eigene Spielplätze anzulegen.
Der für die anderen Vereine beſtimmte ſtädtiſche Platz wird nach
Fer=
tigſtellung der beiden Veveinsplätze hergerichtet werden. Die Stadt hat
150 000 Mk. zur Verfüigung geſtellt.
In der Etatsrede zum Haushailtungsplan der Stadt Köln forderte
Oberbürgermeiſteſtr Dr. Adenauer mit der Begründung „
Leibes=
übungen, die beſte Gegenwirkung gegen die ſittlichen Gefahren der
heu=
tigen Zeit”, den Bau von großzügig angelegten Turn= und Sportplätzer
Für 1921 hat die Stadt Köln 134 575 Mk. für Jugendpflege und 541 634
* für Turnen, Sport und Spiel zur Verfügung geſtellt. Die
wirt=
liche Lage erlaubt leider nicht, dringend notwendige größere
Be=
einzuſtellen.
tr.
Der Magiſtrat der Stadt Kiel hat in ſeinem neuen Voranſchlag
eine Summe von 200 000 Mk. für Turnen, Sport und Spiel
aufge=
nomment.
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24, Jclt 1921
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ſeutter, Schwiegermutter , ABroßmutter,
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In tiefer Trauer:
Beorg Klepper und Frau Ida,
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Georg Wilhelm und Frau Lolo,
geb. Klepper, nebſt 2 Kindern.
Darmſtadt und Charlottenburg,
18527
23. Juli 1921.
Die Beerdigung findet Dienstag, 26. Juli,
Dorm, 10½ Uhr, von der Leichenhalle des
alten Friedhofs aus ſtatt.
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Am 24. Juli verſchied nach ſchwerem,
mit großer Geduld ertragenem Leiden meine
liebe Frau, unſere treubeſorgte Mutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Anna Marg. Siegriſt
geb. Müller,
im Alter von 46 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Siegriſt und Kinder.
(8526
Darmſtadt, 24. Juli 1921.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 26. Juli,
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