Darmstädter Tagblatt 1921


22. Juli 1921

[  ][ ]

nd 428), die Agenzren und all
Fprecher 1. 195
untwortlichkeit für Aufnahme von An=
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umten Tagen n
eorſchechen einzelner 9. u. dermammes.
Mern
lge höheren
zur Kürzung
pit berechtigt den Bezieher ni
gezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
drrch Fenruf ohne Verhindlichheit für uns

ſummer 200

184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Freitag, den 22. Juli 1921

Anzeigenpreis:
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und Leiſtung von
Schadenerſatz. Bei Konhurs oder

gerichtlicher Beitreibung fällt jeder

Matt woc

Einzelnummer 25 Pfg.

Deutſchlands Not.
Scko. Immer wieder hören wir von Ausländern, die das
ini unſeres Volkes nur von flüchtigen Wanderungen durch die
Güädte kennen, daß die Not gar nicht ſo groß ſei, wie ſie
gei dargeſtellt würde. Um dieſer Anſicht entgegenzutreten,
ufantlichen wir nachſtehend einige Beiſpiele aus der Arbeit
örntrale für private Fürſorge, Fyankfurt a. M., die keines=
Sonderfälle darſtellen, ſondern die allgemeine Notlage uns
tüct igen führen und deutlich zeigen, wie dringend Hilfe
M fſt.
Die Familie eines elſaß=lothvingiſchen Beamten wurde Ende
uusgewieſen. Der Vater fand in Franffurt bald Anſtellung. Die
alsſta Tochter arbeitete in der Flüchtlingsfürſorge. Die Gltern
mue ſechs Kinder waren ſtets vollkommen geſund. Wie alle Flücht=
namilien
lebte ſie lange Zeit unter äußerſt ungünſtigen Verhält=
9 and dann aber eine große und helle Wohnung. Leider konnte
Er einen Teil ihrer Hauseinrichtung erhalten, der größere Teil
wicer verlaſſenen Heimat und auf dem Tyansport geſtohlen wor=
uS
ſo mußte das neue Leben mit vermehrten Ginſchränkungen
gen begonnen werden. Dann erkronkte die jüngſte, 12 Jahre
zun kurz darauf die zweitälteſte Tochter an Tuberkuloſe; die letztere
iſttn ſchen geſtorben. Die älteſte Tochter iſt bereits tuberkuloſever=
*
uund einer der Jungen huſtet ſchon bedenklich ſeit Beginn des
Burs, und es iſt zu befürchten, daß die beiden Erkrankten auch Opfer
AElerkuloſe ſind.
Ein anderer Fall betrifft die Familie eines Lehrers, der 1918
au bsrkuloſe ſtarb; im gleichen Jahre folgte ihm ein zweites, 1916
ns Kind, es ſtarb an Knochentuberkuloſe. Der älteſte ſechsjährige
f ebenfalls tuberkulös. Ein 1919 geborenes Kind iſt ſehr unter=
rinit
, aber noch geſund. Die Mutter hat es lange ftüillen können.
A Ein wie in ſo vielen Fällen iſt das Kind der Paraſit der Mut=
eu
x=ſuch das lange Stillen bei ſchlechteſter Ernährung geſundheit=
(elitten hat, daß ſie ſorgſamſter Pflege bodürfen würde. Doch
rüir ſich und ihre beiden ſchwächlichen Kinder ein Monatsein=
ko
azn, das kaum zum nötigſten Lebensunterhalt reicht.
Sine Familie von acht Perſonen bewohnt zwei Zimer, von
bei ins eine 3,80 Meter, das andere 3,90 Meter lang und 2,50 Meter
In dem breiteven Zimmer, das auch als Wohnraum dient,
ſn ine erwachſene Tochter und ein kleineres Mädchen zuſammen
zn, ſehr ſchmalen Bett; ein kleineres Mädchen hat ein viel zu
ſe m Ɨnderbett für ſich allein. Die Mutter bereitet für ſich und das
ſiu ukſind ein Lager auf dem Boden. In dem engeren Zimmer, das
Aux ſchmale Betten faſt ganz ausfüllen, ſchläft der tuberkulöſe
Va guc den beiden halberwachſenen Söhnen. Die ſanitären Verhält=
niſt
gen in dieſem Hauſe ſo ſchlecht, daß ſie eine beſtändige geſund=
heütt
Bedrohung der ſchwer unterernährten Familie bilden. Die
Kiü ſüſt ein Loch ohne Tagesbeleuchtung und Lüftungsmöglichkeit. Das
uie Geſamteinkommen dieſer ſehr ſauberen und ordentlichen
H der Vater iſt Bauhandwerker beträgt etwa 1200 Mark.
En der Famlie eines Inſtallateurs, der ebenfalls tuberkulös
iſt.
pas Elend ſchon feſten Fuß gefaßt. Die Frau iſt unterleibs=
eid
m lmt offene Krampfadern und chroniſches Aſthma. Es ſind ſieben
inW im im Alter von 2 bis 20 Jahren. Fünf davon ſind zu Hauſe,
eintet än Stellung, ein fünfjähriges, ſchwer rhachitiſches im Kranben=
ü
2ms jüngſte gweijährige konnte mit neun Monaten ſtehen, aber
nao4rUntwöhnung bekam es Rhachitis und kann jetzt nicht einmal
geb gende ſitzen. Betten, Bett= und Leibwäſche fohlen. Das kleine
Lin Ur En grobes Leinenzeug eingewickelt. In der Küche ſchimmeln
die inge. Die übrige Wohnung iſt geräumig, aber kaum der dür
tigſt kumsrat iſt vorhanden. Das mongatliche Geſamteinkommen de
Far / peträgt 1200 Mark, davon können weder Milch noch andere
Näb grätiel gebauft werden.
ittelſtandsnot: Frau X. lernte ihren Mann in einer Lungen=
heillie
Eennen; dieſer war Kaufmann in einer größeren Firma und
thlen ſchönes Einkommen. 1917 heirateten ſie und zogen nach
Sbd Eiel. Ende des Jahres 1919 ſtaub der Mann; im April 1920 kam
ein //,0 mauf die Welt. Bald darauf erkrankte die Frau an Bruſtfell=
*üng und ſteht ſeit dieſer Zeit in ärztlicher Behandlung. D
Girtahn der ihr Mann früher tätig wuar, zahlte bis zum Mai 192
100 Mk. Frau X. bewohnt eine Dreizimmerwohnung, für
Mk. monatliche Miete zahlt. Zwei Zinnner hat ſie abver
die ſie monatlich 100 Mk. bekommt. Von der Reichsverſiche=
hrnmt
ſie monatlich 8,40 Mk. Beim Tode ihres Mannes war
e: Guthaben in Höhe von 900 Mk. da; als dieſe Summe auf=
Atlwar, verkaufte Frau X. die Kleider ihres Mannes und ihr
ellber, um leben zu können. Städtiſche Unterſtützung bekam
fsreunde halfen ihr in beſcheidenem Maße aus der dvingendſten
Fſprache mit dem ſie behandelnden Arzt beſtätigten die An=
Frau, die in einem ſo elenden Zuſtande war, daß ſie kaum
Uslichen Arbeiten nachkommen konnte. Da immerhin Ausſicht
Frau X. wieder erwerbsfähig wird, haben wir ihr mit Hilt
mankenkaſſe und privater Spenden eine längere Kur verſchafft.
Emne 70jährige Dame, die ſeither von den Zinſen ihres Ver=
ellebt
hat, hat ihr Kapital bis auf einen Betrag in Höhe von
4 aufgebraucht. Dieſer Betrag iſt in Wertpapieren feſtgelegt
eiten ganz kleinen Zinsgewinn abwerfen. Die Dame hat zwei
und eine Manſarde ſo vorteilhaft abvermietet, daß ſie frei
n) ſogar noch etwas herausſchlägt. Mit dieſem Geld und den
Unlthges Kapitals führt ſie ein ſehr kimmerliches Lebon, verſorg
ten I.
häuslichen Arbeiten allein, weil ſie nicht in der Lage iſt,
S:Alters, ſich eine Hilfe zu nehmen. Dazu kommt noch, daß ſ
huch er.
krankt iſt, an allen alten Gowohnheiten wie ein Kind
Eme Selbſtändigkeit nicht aufgeben will und alle Vorzüge, di
ur Linderung ihrer Notlage macht, falſch auffaßt und ſich
ränkt fühlt. Sie verſchmäht jede fremde Hilfe und trägt ſie
üF ſogar mit Selbſtmordgedanken. Sie ſteht ſeit einiger Zeit in
I der Fürſorgeſtelle für Gemüts= und Nervenkranke. Es foll
Dingen erreicht werden, daß ſie ihre Selbſtändigkeit dennoch
WiBüuto in ein Altersheim geht.
Um Oberſchleſien.
Englands Antwort auf die franzöſiſche Note.
Paris, 21. Juli. Der engliſche Geſchäftsträger hat
hem: nachmittag ins Miniſterium des Auswärtigen be=
DeRye hatte Briand die Antwort der engliſchen

flng überreicht. In ihrer Antwort betont die
Regierung aufs neue die Notwendigkeit, eine Tagung
icen Nates in der Zeit vom 27. bis 30. Juli nach Bou=
muberufen
. Die engliſche Regierung hält die Lage in
eſlen für gefährlich und erklärt, daß zu jeder Zeit ernſte
He isz owohl von polniſcher wie von deutſcher Seite dort
aus1é
können und daß dieſe Unruhen um ſo gefährlicher
eindin)
ſernth , je länger die jetzige Lage dauert. Die Note weiſt
auf hin, daß Lloyd George und Balfour, die auf dieſer
KowWl
England vertreten ſollen, im Auguſt abweſend ſein
n Die Tagung des Oberſten Nates muß daher vor Ende
des
4s ſtattfinden. Da die Zeit ſo kurz bemeſſen iſt, wird
DAnehr möglich ſein, vorher Beratungen von Sachverſtän=
gerinn

finden zu laſſen, wie die franzöſiſche Regierung es
imt=
ru/
Der Oberſte Rat muß ſich zuerſt mit der Frage von
erſtärkungen nach Oberſchleſien befaſſen und ſodann
ic ileſiſche Problem ſelbſt prüfen. Die Note erklärt ſchließ=
lich
,
werzte. LLloyd George durch die iriſche Frage zurückgehalten
oulte, werde Lord Curzon zuſammen mit Balfour, die
vor e Ategierung vertreten.

Die franzöſiſche Regierung wird ſofort, wahrſcheinlich heute,
auf dieſe Note anworten. Sie wird ihren bisherigen Stand=
punkt
entſchloſſen aufrechterhalten. Briand glaubt nicht an die
Zweckmäßigkeit einer Tagung des Oberſten Rates vor Ende die=
ſes
Monats. Er hat keineswegs die Abſicht, die Löſung der
oberſchleſiſchen Frage zu vertagen. Er iſt jedoch der Anſicht, daß
ſich der Oberſte Rat gegenwärtig nur mit der Frage der Ent=
ſendung
von Truppenverſtärkungen befaſſen könnte. Anderer=
ſeits
hätte es keinen großen Zweck, lediglich über die Frage der
Truppenverſtärkung zu diskutieren, da die inveralliierten Ver=
treter
in Oppeln, der engliſche Vertreter inbegriffen, einſtimmig
die Notwendigkeit der Entſendung von Truppenverſtärkungen
proklamiert haben. Um das oberſchleſiſche Problem ſelbſt zu
löſen, müſſen erſt genügende Dobumente für die Diskuſſion ge=
ſammelt
werden. Es müſſen weiter Maßnahmen für die Aufrecht=
erhaltung
der Ordnung in Oberſchleſien getroffen werden.
Schließlich muß die Frage der Aufteilung des Gebietes von tech=
niſchen
Sachverſtändigen geprüft werden. Erſt dann werde der
Oberſte Rat in der Lage ſein, nützliche Arbeit zu verrichten. Die
Tagung der Sachverſtändigen könnte während der Abſendung
von Truppenverſtärkungen ſtattfinden und der Oberſte Rat
könnte Ende Auguſt zuſammentreten. Was die Entſendung von
Truppenverſtärkungen betrifft, ſo ſei Frankreich bereit, eine
Diviſion nach Oberſchleſien zu entſenden.
Eine ſchnelle Löſung iſt notwendig.
T.U. Eine fvanzöſiſche Nachrichtenquelle meldet: Jules
Cambon hat in ſeiner Eigenſchaft als Präſident der Botſchaf=
terkonferenz
von den alliierten Kommiſſaren eine Note erhalten,
in der die alliierten Vertreter in Oppeln betonen: 1. die ſofor=
tige
Entſendung von Truppenverſtärkungen, um die Ordwng
in Oberſchleſien aufrechtzuerhalten, 2. einer ſchnellen Löſung der
oberſchleſiſchen Frage.
Frankreichs Haltung in der oberſchleſiſchen Frage.
Paris, 21. Juli. (Telunion.) Der Temps verteidigt ſich
heute gegen den Vorwurf, den man der Politik der franzöſiſchen
Regierung in der oberſchleſiſchen Frage gemacht hat. Es ſei
nicht richtig, daß Briand die Entſcheidung der oberſchleſiſchen
Frage hinausſchleppen wolle. Frankreich will keineswegs
die Löfung dieſes Problems hinausziehen, ſondern was Frank=
reich
will, ſei im Gegenteil, eine ſolche Löſung herbeizuführen.
Allein eine Löſung im wirklichen Sinne des Wortes ſei erſt dann
möglich, wenn die Alliierten auch über die Mittel verfügten,
dieſer Entſcheidung Rechtskraft zu verſchaffen. Es kommt nun
darauf an, wie dieſe Entſcheidung fallen wird, z. B. mit Hilfe
des Botſchafternats. Allein der Botſchafterrat ſei bekanntlich ſehr
langſam, ſo langſam, wie die Schildkröte in der bekannten Fabel.
Der Oberſte Rat arbeite zu ſchnell. Denn er habe verſchiedene
Gegenſtände auf dem Tiſch des Hauſes liegen, ſodaß die ober=
ſchleſiſche
Frage nur überſtürzt behandelt werden kann. Es ſei
ja ſelbſtverſtändlich, daß in einer Sitzung des Oberſten Rates
bei einer neuen Konferenz die Zwangsmaßnahmen im Rhein=
land
zur Behandlung kommen, ferner die Omentfrage, und da
würde naturgemäß auich das ganze Wiederherſtellungsproblem
und die Wiederherſtellungsfrage aufgerollt werden müſſen,
namentlich die Frage der Sachleiſtungen. Schließlich ſei darauf
hingewieſen, daß nach dem Wortlaut des Verſailler Vertrages
die neue deutſch=polniſche Grenze in Oberſchleſien von den Haupt=
mächten
der Alliierten und Aſſoziierten Staaten feſtgeſetzt werden
müßte, mit anderen Worten, auch die Vereinigten Staaten von
Amerika mßten an dieſer Entſcheidung teilnehmen. Nun ſei ja
zuerſt der Abſchluß des Sonderfriedens zwiſchen Deutſchland
und Amerika abzuwarten. Allein inzwiſchen ſei die Entente
ſowohl wie Deutſchland ſelber verpflichtet, die Beſtimmungen
über die Anteilnahme Amerikas an der Entſcheidung des Schick=
ſals
von Oberſchleſien zu achten. Kurz mit einem Wort geſagt,
die Verhandlungslaſten der Ententekonferenz ſeien ſo lang=
wierig
, daß die Einberufung dieſer Konferenz und die Herbeifüh=
rung
einer ſchleunigen Löſung des oberſchleſiſchen Problems
zwei verſchiedene Dinge ſeien. Wenn deshalb die franzöſiſche
tegierung eine andere Methode der Diskuſſion vorſchlage, ge=
ſchehe
das nicht, um die Angelegenheit zu verſchleppen, ſondern
im Gegenteil, um ſie zu beſchleunigen. Mit dieſer ganzen
Sophiſtik wird der Temps aber nur erreichen, daß ſchlimmſten=
falls
ſich die engliſche Regierung bereit erklärt, auf der ſofort ein=
zuberufenden
Entenvekonferenz ausſchließlich die oberſchleſiſche
Frage zu behandeln. Vielleicht iſt dies auch wur der Zweck der
Uebung Vielleicht macht die franzöſiſche Regievung nur noch
den Vorbehalt, daß, wenn eine ſofortige Ententekonferenz ſtatt=
finden
ſollte, ſie dann eben wr die oberſchleſiſche Frage behan=
deln
dürfe und die Abſchaffung der Zwangsmaßnahmen im
Rheinlande dürften noch lange auf ſich warten laſſen.
Das Golgatha der Oberſchlefier.
Wie die Blätter aus Beuthen melden, wurden dort die erſten
Gefangenen aus der franzöſiſchen Kaferne freigelaſſen, die
nach der Erſchießung des franzöſiſchen Majors Montalegre von
den Franzoſen feſtgenommen worden waren. Die Flüchtlinge
gaben furchtbare Schilderungen über ihre Behandlung
durch die Franzoſen während ihrer 15tägigen Gefangenſchaft.
Die acht Gefangenen hatten als Schlafſtelle nur eine Pritſche ge=
habt
. Brutale Mißhandlungen waren an der Tages=
ordnung
. Vor ihrer Abführung ließ man die zum Teil ſchwer
Verwundeten durch eine Kompagnie Soldaten Spießruten lau=
fen
. Einer der Mißhandelten, ein Schloſſer aus Königshütte,
hatte drei Bajonettſtiche und mehrere Kolbenſchläge auf den
Kopf erhalten. Die Freilaſſung erfolgte, da ſich die völlige
Schuldloſigkeit der Feſtgenommenen herausſtellte.
Blättermeldungen aus Oberſchleſien zufolge gehen die fran=
zöſiſchen
Truppen in rigoroſer Weiſe gegen die aus den unter
dem polniſchen Terror ſtehenden Landgemeinden in die Städte
geflüchteten Deutſchen vor. In Gleiwitz wurden ganze Straßen=
züge
abgeſperrt und die Häuſer durchſucht. 64 Perſonen, die
noch nicht in ihre Dörfer zurückgekehrt waren, wurden verhaftet.
Ein deutſcher Flüchtling, der gezwungen worden war, in ſeinen
Heimatort Godulla bei Rybnik zurückzukehren, wurde dort von
den Polen erſchlagen.
Petroleum oder Oberſchleſien!
Das Luxemburger Echo de 1Induſtrie macht einige bemer=
kenswerte
Mitteilungen über ein polniſch=franzöſiſches
Petroleumabkommen, deſſen politiſche Wirkungen deut= 1
lich genug ſind. Es handelt ſich dabei um den Beſitz franzöſiſcher
Konzeſſionen auf den galiziſchen Petroleumfeldern. Die
Pariſer Verwaltung der Omnium des Ga. et Pétroles=Geſell= nahm heute den Verlauf, daß nach Verhör der Zeugen ein Wahr=

ſchaft ſicherte ſich für ihr Vorgehen die Beihilfe der franzöſiſchen
Regierung. Das genannte Blatt ſagt:
Dank der drängendem Demarchen des Pariſer Auswärtigen
Amtes willigte Polen das Frankreich 300 Millionen Goldfrancs
ſchuildet, im Prinzip darin ein, eine Teilhaberſchaft des franzö=
ſiſchen
Staates bei den Konzeſſionem in Ausſicht zu nehmen. Die
in Paris mit den Behörden durch die Verwaltungsräte Czu=
lowski
und Spillaert des Crédit Genéral des Pétroles und
der Omnium des Gaz et Pétroles geführtem Verhandlungen
ergaben ein befriedigendes Reſultat. Dank ihrem Bemühen
wurde das Inkraftreten der polniſch=franzöſiſchen Konventionen
von dem Abſchluß des Petroleumabkommens abhängig gemacht.
Dieſes Abkommen wurde im Mai 1921 in Warſchau unterzeich=
net
, aber es wird erſt nach der Regelung der oberſchleſiſchen
Frage ratifiziert werden.
Mit anderen Worten: zuerſt müſſen die Franzoſen dafür ſor=
gen
, daß Polen Oberſchleſien erhält, dann bekommen die fran=
zöſiſchen
Drahtzieher die gewinnbringenden Petroleumfelder in
Galizien. Es wird alſo hier einer der triftigen uneigennützigen
Gründe bloßgelegt, die das Verhalten Frankreichs in der ober=
ſchleſiſchen
Frage erklärem.
.
Frankreich finanzierte den polniſchen Aufſtand.
TU. Oppeln, 21. Juli. Ungeheueres Aufſehen erregt in
Oberſchleſien die Tatſache, daß der oberſchleſiſche Aufſtand, zwei=
fellos
durch franzöſiſche Gelder finanziert worden iſt.
Der Kommandant von Fournier in Paris, Rue d’Univer=
ſité
75, ſchickte die erforderlichen Gelder an Marinot vom
franzöſiſchen Geheimdienſt. Dieſer leitete die Gelder durch die
polniſche Regierung an die Aufſtändiſchen weiter.
Schwarze am Rhein
ein Weltproblem
iſt eine Broſchüre betitelt, die, herausgegeben von der Pfalz=
zentrale
Heidelberg, für welche Profeſſor Dr. Ritter von
Eberlein verantwortlich zeichnet, dieſer Tage im Verlag von
F. W. Schröder=Heidelberg erſchienen. Die Veranlaſſung zu die=
ſer
Arbeit bildete eine, im Verlag von G. Marechal u. Cie.,
Mayence, erſchienene Broſchüre La campagne contre les
troupes noires, die zwar anonym iſt, die aber inhaltlich un=
ſchwer
als den eigentlichem Verfaſſer die Interalliierte Rhein=
landkommiſſion
reſp. deren franzöſiſche Abteilung mit
Herrn Tirard an der Spitze erkennen läßt. In der von der
Pfalzzentrale herausgegebenen Broſchüre iſt der Text von La
jcampagne sontre les troupes noires in deutſcher Ueberſetzung
wörtlich zum Abdruck gebracht und ihm die deutſche Erwiderung
unmittelbar zur Seite geſtellt. Dadurch iſt jedem Leſer die vollſte
Möglichkeit gegeben, ſich an der Hand der beiden Texte ein eige=
nes
Urteil zu bilden über eine Frage von weltproblema=
tiſchem
Charakter, die weit über die deutſch=franzöſiſche Inter=
eſſenſphäre
hinaus reicht, zumal die Broſchüre eine große Anzahl
von Ausſprüchen bekannter engliſcher, amerikaniſcher, ja ſogar
franzöſiſcher Perſönlichkeiten enthält, zu denen noch viele Stim=
men
aus dem neutralen Auslande hinzutreten, die ganz beſon=
derer
Beachtung empfohlen ſein ſollen. Aus dieſer Tatſache dürfte
wohl ſchon hervorgehen, daß die Broſchüre Schwarze am Rhein
ſich weſentlich von allen bisher zu dieſem Thema veröffentlichten
Schriftwerken unterſcheidet, denn ſie bringt in der Hauptſache
nicht deutſche Anſchauungen zur Kenntnis, ſondern ſolche aus
den Reihen unſerer Feinde und der Neutralen, ſchließt dadurch
alſo auch jede ingendwie geartete parteipolitiſche Tendenz ſach=
und inhaltsgemäß ſchon aus. Was die Schrift an Tatſachen=
material
enthält, iſt genau auf ſeine Nichtigkeit hin geprüft, denn
ſie will in erſter Linie der Wahrheit dienen, und tritt auch
gegen Uebertreibungen und Unrichtigkeiten auf, wo ſich ſolche in
die deutſche Preſſe oder in irgendeine Propaganda=Aktion einge=
ſchlichen
haben. Aus allen dieſen Gründen glauben wir, daß die
Broſchüre Schwarze am Rhein ein Weltproblem im In=
tereſſe
der Wahrheit allgemeine Verbreitung verdient.
Es handelt ſich, wie geſagt, bei der vorliegenden Broſchüre
nicht etwa um eine Arbeit irgendwelcher parteipolitiſcher Ten=
denz
, ſondern um eine Schrift, die ganz beſonders an der Hand
von Auslandsurteilen einen klaren Einblick ſchaffen will in ein
gegen Deutſchland gerichtetes feindliches Syſtem, das jedoch weit
über dieſen Rahmen hinaus zu einem Weltproblem geworden iſt,
das die aufmerkſame Beachtung und Bekämpfung aller fordert,
ehe es ſich zu einer Weltkataſtrophe auszuwachſen vermag.
Die deutſchen Gegenliſten.
ONB. Stuttgart, 21. Juli. Der Präſident Dr. von
Hieber erblärte heute im württembergiſchen Landtag auf eine An=
fnage
des Abgeordneten Bickes (D. Vpt.) wegen der Veröffent=
lichung
der deutſchen Gegenliſten, daß die Reichsregie=
rung
an ihrer vor kurzem im Reichstag abgegebenen Erklärung
feſthalte. Die württembergiſche Regierung iſt bei der Reichs=
regierung
mit allem Nachdrick für die ſofortige Veröffentlichung
der Gegenliſte eingetreten, da ſie die bisher geltend gemachten
Bedenkeit nicht für begründet halte.
Aus dem beſetzten Gebiet.

Franzöſiſches Spitzeltum im beſetzten Gebiet.
SD. Mannheim, 20. Juli. Heute mittag kam vor dem
Schöffengericht in Mannheim unter dem Vorſitze des Oberamts=
richters
Schmidt die Privatklage eines Herrn Kallenberger
aus Ludwigshafen gegen den Chefredakteur der Badiſchen Lan=
deszeitung
in Mannheim, Herrn Alfred Scheel, zur Verhand=
lung
. Veranlaſſung zu der Klage hatte ein im Dezember 1920
in der Badiſchen Landeszeitung erſchienener Artikel gegeben, in
welchem das deutſche Spitzeltum im beſetzten Gebiet im allgemei=
nen
auf das ſchärfſte verurteilt und im beſonderen die Tatſache
gebührend chavakteriſiert wurde, daß in Ludwigshafen gedruckte
Eintrittserkläwngen in eine in der Pfalz veu zu begründende
Orgeſch von deutſchen Spitzeln in die Hände der Franzoſen ge=
ſpielt
worden ſeien. Es iſt in dem Artikel feſtgeſtellt, daß dieſe
Eintrittskarten in Ludwigshafen ſelbſt gedruckt wurden, und
zwar zu dem Zwecke, um der franzöſiſchen Behörde eine Unter=
lage
für die Mitteilung über die Gründung einer Orgeſch in der
Pfalz vorzutäuſchen und dafür den Judaslohn einzuſtecken. In
Verbindung mit dieſen Machenſchaften wurde ein Herr Kallen=
berger
aus Ludwigshafen genamt. Am nächſten Tage brachte
die Badiſche Landeszeitung, neu informiert, eine Berichtigung,
dahingehend, daß der als Agent Frankreichs bezeichnete Kallen=
berger
mit dem Beamten Kallenberger nicht identiſch ſei. Die
trotzdem angeſtrengte Privatklage Kallenberger sontra Scheel

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 22. Juli 1931.

Nummer 200.

heitsbeweis dafür, daß Hallenberger mit der Sache in Verbin=
dung
ſtehe, nicht erbracht werden konnte. Trotzdem endigte der
Prozeß mit Freiſpruch des Angeklagten, da die Veröffentlichung
als eine Vertretung berechtigter Intereſſen angeſehen wurde. Aus
der Urteilsbegründung iſt zunächſt mit beſonderem Nachdruck her=
vorzuheben
, daß gerichtlich feſtgeſtellt wurde, daß das den Fran=
zoſen
von charakterloſen Individuen unterbreitete Märchen von
der beabſichtigten Gründung einer Orgeſch in der Pfalz eine Tat
ſei, die nicht ſcharf genug gebrandwarkt werden könne. Ober=
amtsrichter
Schmidt führte weiterhin ungefähr folgendes aus:
Der Angeklagte hat mit ſeiner Veröffentlichung bezweckt, ein
Spitzeltum im beſetzten Gebiet zu bekämpfen, deſſen verwerfliche
Tätigkeit, die unglaublichſten Falſchmeldungen an die Franzoſen
zu übermitteln, die deutſchen Intereſſen auf das ſchwerſte ſchä=
digt
und auf die Tätigkeit der deutſchen Behörden im beſetzten
Gebiete ſowie das Leben der einzelnen Bürger, die an ſich ſchon
durch die geſchaffenen Verhältniſſe ſchwer zu leiden haben, einen
überaus ſchädlichen Einfluß hat. Die Veröffentlichung des An=
geklagten
iſt von ihm als Staatsbürger zur Wahrnehmung der
berechtigten Indereſſen der Allgemeinheit geſchehen, beſonders
auch zur Wahrnehmung der Intereſſen des beſetzten Gebietes,
das heute bekanntlich ſelbſt nicht in der Lage iſt, ſich vor einem
ſolchen Spitzeltum zu ſchützen. Die Art der Kundgebung, in wel=
cher
der Name des vermteten Spitzels in Verbindung mit ab=
fälligen
und verletzenden Aeußerungen genannt wurde, iſt im
Intereſſe der Bekämpfung des Spitzeltums und zur notwendi=
gen
Abſchreckung Gleichgeſinnter nicht nur das Recht der Preſſe,
ſondern im ſtaatsbüngerlichen Sinne ſogar ihre Pflicht. Im ge=
gebenen
Falle war es direkt geboten und unentbehrlich. Von
einer beleidigenden Abſicht kann deshalb in dieſem Falle in kei=
ner
Weiſe die Rede ſein. Sowohl Inhalt wie Form des Artikels
ſind auf das wärmſte zu begrüßen und zu billigen, damit endlich
den Machenſchaften ein Ende bereitet wird, die die deutſchen In=
tereſſen
im beſetzten und unbeſetzten Gebiet immer wieder auf
das ſchwerſte ſchädigen. Nach der unter dieſer Begründung er=
folgten
Freiſprechung des Chefredakteurs Scheel kam zwiſchen
den beiden Parteien noch eine private Einigung zuſtande.

Die Verfolgungen der deutſchen Preſſe.
Düſſeldorf. 20. Juli. Der politiſche Redakteur der
Düſſeldorfer Zeitung, Dr. Rochlitz, iſt heute aus ſeiner Wohnung
von franzöſiſchen Gendarmen zur Verbüßung einer achttätigen
Gefängnisſtrafe abgeholt worden. Als Grund der Strafe wurde
eine beſtimmte Ausſage der Düſſeldorfer Zeituna genannt, aber
nicht ein beſtimmter Artikel. In der vorigen Woche hatte der
Chefredakteur der Düſſeldorfer Zeitung in derſelben Weiſe eine
viertägige Gefängnisſtrafe antreten müſſen.
Außer der Bergiſch=Märkiſchen Zeitung in Elberfeld ſind
auch Das deutſche Dagblatt, die Kreuzzeitung und die Düſſel=
dorfer
Wochenſchrift der deutſchnationalen Volkspartei, Der Ring
der Volksgemeinſchaft, auf drei Monate verboten worden.

Ein Urteil des belgiſchen Kriegsgerichts.
ONB. Aachen, 20. Juli. Das belgiſche Kriegs=
gericht
verurteilte drei Deutſche, die am 19. Juni zu
Straelen bei Krefeld die auf dem Bahnhof dieſes Ortes aufge=
pflanzte
belgiſche Fahne verunehrten und ſie in einen Graben
warfen. Der belgiſche Beiſitzer Courtin verlangte Beſtrafung
auf Grund der Verordnung der Hohen Kommiſſion. Das Urteil
lautete auf 1 Jahr Gefängnis und 10 000 Mark Geldſtrafe.

Der verkrachte Bolſchewismus.

Von Dr. E. Jenny.

ABC. Der ruſſiſche Bolſchewismus iſt bankrott. Freilich,
im Moskauer Kreml ſitzen noch die Rätediktatoren; und über das
verarmte, unter der wüſten Tyrannei ſeufzende Land breiten ſich
nach wie vor die Horden der roten Heerſcharen. Auch die Gottes=
geißel
des Terrors, die dem Volke verhaßten Kommiſſare, ſowie
die grauenhafte Inſtitution der Mordkommiſſionen ſind noch in
Tätigkeit. Aber trotzdem iſt der Bolſchewismus am Verenden.
Die Bolſchewiſten, die ſelbſt ihre Bezeichnung in Kommu=
niſten
änderten, brachten eine neue Hilfslehre mit. Es war eine
ökonomiſche Theorie; und auf wirtſchaftlichem Gebiet mußte ſich
der Bolſchewismus daher bewähren oder ſeine Niederlage er=
leiden
. Es beſteht heute wohl auch unter den eingefleiſchteſten
Kommniſten kein Zweifel mehr, daß der Bolſchewismus in die=
ſer
Beziehung vollkommen verſagt, das in ſeine Hände gefallene
Rußland in Grund und Boden ruiniert hat. Jeder Tag bringt
Nachrichten, die dieſe Tatſache beſtätigen und neue Maßregeln
regiſtrieren, die jede für ſich rundweg eine Kapitulation bedeutet.
Daß die augenblicklichen Machthaber nicht locker laſſen und
ſich an die politiſche Macht klammern, ändert nicht das Geringſte
an der Sache. Sie handeln dabei aus dem rein zoologiſchen In=
ſtinkt
heraus, wie Blutegel, die auch ihre Beute nicht fahren
laſſen, an die ſie ſich einmal feſtgeſaugt haben. Mit der Bewäh=
rung
ihrer Theorien hat dies um ſo weniger zu tun, als die
Mittel, mit denen ſie ſich am Ruder zu erhalten, beſtrebt ſind,
rein politiſche Gewalthandlungen ſind. Was ſie aber auf ökono=
miſchem
Gebiet zur Anwendung bringen, ſind lauter dem Ar=
ſenal
der bürgerlichen Wirtſchaftsmethode entnommene Maß=
nahmen
. Sie bedeuten daher ebenſo viele Ableugnungen der
heilbringenden Lehre!

Deutſchlands Lieblingsſchriftſteller
vor 150 Jahren.
Zum 100. Todestag von Hermes, 24. Juli.

cl. Weun man vor 150 Jahren eine Umfrage beim deutſchen
Publikum nach dem beliebteſten Roman veranſtaltet hätte, ſo
würde zweifellos die größte Zahl der Antworten gelautet haben:
Sophiens Reiſen! Der Verfaſſer dieſer ſechsbändigen Er=
zählung
, der Breslauer Paſtor Johann Timotheus Hermes, hatte
mit dieſer Arbeit der leſehungrigen Welt von Annodazumal
einen Stoff geſchenkt, wie ſie ſich ihn wünſchte: erbaulich, lehrhaft
und zugleich gefühlvoll ſentimental, den moraliſierenden Geiſt
der Aufklärung mit einer gemäßigten Schwärmerei verbindend,
dabei realiſtiſch und guch etwas pikant, ſpannend und zugleich
gemütlich. Sopiens Reiſen fanden denn auch den größten An=
klang
und wurden das Modebuch jener Jahre, in denen die erſten
Meiſterwerke des jungen Goethe nur einen Kreis der Auserleſe=
nen
entzückten und Wieland einem ehrbaren Bürgertum zu
leichtfertig wurde. Neue Ausgaben erſchienen und noch mehr
Nachdrucke, Ueberſetzungen ins Holländiſche und Däniſche, An=
hänge
und Fortſetzungen von fremder Hand, die die Schickſale
einer jüngeren Sophie weiter ausſpannen; die humoriſtiſche
Hauptfigur des Romans, der ehrliche Seebär Puff, wurde fogar
zum Helden einer Komödie gemacht. Blättert man heute den
dickleibigen Schmöker durch, ſo wird man weder von den mannig=
achen
Gefährdungen der tugendhaften Sopie, die von Memel
nach Sachſen reiſt und nach mannigfachen Ent= und Verführun=
gen
nicht ihren geliebten Freund kriegt, ſondern ſich mit einem
armen Schulmeiſter begnügen muß, ſonderlich gerührt, noch er=
griffen
von den ſentimentalen Predigten des Paſtors Gros, der
über die ziemlich ungeſchminkten Darſtellungen der Wirklichkeit
eine eintönige Schicht verſtaubter Moral ſtreut. Aber für den
Kulturhiſtoriker iſt dieſer Lieblingsroman der Menſchen vor 150
Jahren von größter Wichtigkeit. Man bekommt hier bis in die
kleinſten Einzelheiten ein anſchauliches Bild von dem Leben und
Treiben der bürgerlichen Geſellſchaft, die damals ihre erſte
Blüitezeit erlebte, und man darf dieſe gutbeobachteten Szenen
aus dem Deutſchland des alten Fritz in ihrer Naturtreue wohl
mit den meiſterhaften Kupfern Chodowieckis vergleichen, die den
Roman ſchmückten und ihm ſogar in neueſter Zeit die Ehre
eines gekürzten Neudruckes verſchafften. Beſonders iſt der Ge=
ſprächston
in den langen Unterhaltungen vorzüglich wieder=
gegeben
. Weshalb Chovelius der Verkehrsſprache in Sophiens
Reiſen ein beſonders intereſſantes Buch gewidmet hat.
Der wackere Paſtor ſelbſt hatte bei der Abfaſſung ſeines er=
folgreichen
Romans weder künſtleriſche noch kulturgeſchichtliche

Darin liegt die Tragik und der innerſte Widerſpruch des
Bolſchewisms. Er ſollte, wie Lenin unter Bezugnahme auf
Engels zu verkünden noch vor zwei Jahren noch nicht müde
wurde zu erklären, den Staat zum Abſterben bringen Aber
gleich nach den erſten Experimenten waren die Kommuniſten ge=
zwungen
, zu ſtaatlichen Handgriffen ihre Zuflucht zu nehmen.
So ſehr, daß ihnen unter den eigenen Händen ein Ungeheuer an
Gewalt erſtand, das eine Ueberſteigerung des vielgeſchmähten
Staates darſtellte; ein Ueberſtaat ſozuſagen. Und ſiehe da, ehe
ſie ſich’s verſehen, hält ſie heute dieſer Staat ſelbſt am Wickel...
Es fehlt in dieſer blutigen Tragikomödie auch nicht die
Fronie. Sie liegt darin, daß die Herren des Moskauer Kremls
heute alles daran ſetzen, um gerade dieſen Ueberſtaat zu erhalten.
Sie müſſen zurücktreten von allen ihren ökonomiſchen Maximen,
alle ihre Verheißungen preisgeben, ſelbſt auf die Weltrevolution
Verzicht leiſten Trotzkij ſprach ſogar vom Begraben der Hoff=
nungen
auf die Weltrevolution nur um dieſen wider ihren
Willen aufgetauchten Staat und damit ſich ſelbſt an der Macht
zu erhalten. Und dieſe Weltrevolution, war doch der ganzen
Uebung letzter Zweck! Der Staat aber, der zum Abſterben ver=
urteilt
ſein ſollte, erſteht mit neuer Kraft, und harrt nur einer
anſtändigeren und ſachgemäßeren Leitung, als die Bolſchewiſten,
ihm für ſeine Daſeinszwecke aus dem Beſtand ihrer ungebildeten
Anhänger verfügbar machen können.
Der Prozeß, daß die Räte insgeheim die Sachverſtändigen
herangezogen und ihnen immer größere Bevorrechtungen zuge=
ſtanden
, die völlig im Widerſpruch zu ihren Grundſätzen ſtanden.
hat ſchon vor zwei Jahren eingeſetzt. Die Spezy (Spezialiſten)
genoſſen eine zwar ungeſetzliche, aber darum ſehr weitgehende
Vormachtsſtellung im Wirtſchaftsleben; ſogar die Willkür der
allmächtigen Tſcheka war genötigt, vor ihnen ihren Verfolgungs=
eifer
zu mäßigen. Durch zahlreiche Dekrete wurden dieſe Blut=
hammern
zu ſolchent Verhalten angewieſen, da man zwar mit
Menſchenleben nach Belieben umſprang, aber die Erfahrungen
und Kenntniſſe des Spezy ſchonend zu behandeln entſchloſſen
war, ſeitdem man einſah, daß ſie einen unſchätzbaren und un=
erſetzlichen
Wert darſtellten, ohne den die Wirtſchaft verſumpfen
mußte. Das bahnte ſich allmählich vor zwei Jahren an und
wurde zur ſtillſchweigenden Uebung. Hotte aber ſagen es die
Bolſchewiſten laut heraus, daß ſie den Sachverſtändigen auf allen
Wirtſchafts= und Verwaltungsgebieten faſt jede Vergünſtigung
gewähren wollen. Einzig ausgenommen iſt jegliche politiſche
Betätigung gegen die Räte.
Die Wirtſchaftstheorien des Kommunismus ſind ad absur=
dum
geführt. Auch von ihrer Staatstheorie daß der Staat
abſterben müſſe wenden ſich die Bolſchewiſten ab. Alles, was
ſie heute unternehmen, hat zum Zweck, eben dieſen Staat als
ihren betzten Rückhalt auf den Beinen zu erhalten, nachdem die
Volkswirtſchaft in Stücke zerſchellte. Die Bolſchewiſten retten ſich
in den von ihyer Lehre ſo ſchwer verdammten Staat. Und hierzu
ſuchen ſie ihn jetzt aufrechtzuerhalten, freilich in der verdam=
mungswürdigſten
Form und mit den ſchmählichſten Mitteln.

Muſtafa Kemal.

DNV. Wie auch immer bas Schickſal Muſtafa Kemals ſich
geſtalten wird, der Eindruck bleibt unverwiſchbar, daß es ſich
hier um einen ganzen Mann gehandelt hat, der alles für die Be=
freiung
ſeines Vaterlandes daranſetzte. Die Türkei, im Kriege
unſer ſchwächſter Bundesgenoſſe, hat den Verſuch machen könen,
ſich gegen ben ihr aufgezwungenen Frieden von Sedres zu weh=
ren
, und dieſer Verſuch iſt bisher immer noch erfolgreich gewe=
ſen
. Am 11. Juli hat zwar die griechiſche Offenſive begonnen,
und nach den griechiſchen Heeresberichten iſt es den Angreifern
auch gelungen, örtliche Erfolge zu erzielen, u. a. ſoll Kutahia ge=
nommen
worden ſein, aber das alles iſt nur erſt ein Anfang und
nicht gerade ein überaus glänzender. Bis zum Ende kann ſich
noch viel ereignen, und wenn der griechiſche Miniſterpräſident
Gunaris vor der Kammer erklärte, daß nur ein voller Sieg der
Griechen den Frieden im Orient ſchaffen könnte, ſo wird wahr=
ſcheinlich
noch allerlei Zeit vergehen. Unterdeſſen ſitzt Muſtafa
Kemal in Angora umd läßt die Dinge in Ruhe an ſich heran=
kommen
. Das von ihm umfaßte Gebiet beträgt ſechs Wilajets
und hat eine Eimtvohnerzahl von etwa 10 Millionen Menſchen.
Schon daraus ſieht man, daß es ſich um mehr als ein bloßes
Abenteuer handelt, und mit bloßen Abenteurern pflegt man auch
nicht ſo zu verhandeln, wie die Entente es bisher mit dem Be=
freier
der Türkei gedan hat. Ihalien hat ſo etwas wie einen
förmlichen Vertrag mit Muſtafa Kemal abgeſchloſſen, gegen wirt=
ſchaftliche
Konzeſſionen hat die italieniſche Regierung die Unter=
ſtützung
der türkiſchen Anſprüche in Thrazien und Smyrna ver=
prochen
. In Paris verhandelt Bekir Samir Bey mit Briand
und Lloyd George iſt verſchnupft, daß er nicht weiß, was Briand
mit dem Vertreter des Muſtafa Kemal Paſcha verhandelt. Der
Oberkommandierende der Ententeſtreitkräfte in Konſtantinopel,
ein Engländer, hat aber ebenſalls mit Kenual Paſcha Fühlung
geſucht. Der Türkenbefreier aber verhandelt mit allen, und ver=
handelt
mit allen gegeneinander und verſteht es, auf dieſe Weiſe
ſeine Poſition ſehr gut zu ſtärken. Er nimmt Hilfe, wo er ſie
bekommt, und iſt nicht beſonders wähleriſch. Ihn unterſtützen
die Offiziere der früheren Wrangel=Armee, ebenſo wie die Bol=
ſchewiſten
ihn unterſtützen. Außerdem hat er Beziehungen mit
Afghaniſtan angeknüpft und hat auch zur Konſolidierung der Zu=

ſtände in dem von ihm beſetzten Gebiet getan, was er tun konnm=
Es ſieht alſo bisher durchaus ſo aus, daß eine Einigung in
Wege der Verhandlung immer noch mehr Möglichkeiten für füt
hat, als die Fortſetzung der griechiſchen Offenſive, ſelbſt weut
ſie weiterhin von Erfolgen begleitet ſein ſollte.

Amerika und die Abrüſtungs=Konferenz.

Der Betrag der Welttonnage.
ONB. London, 21. Juli. Lloyds Schiffahrtsregiſter 17
rechnet die Geſamttonnage der Welt auf 54 Milliomn
Tonnen, d. h. auf 11 Millionen Tonnen mehr als 1914.

Das Main=Donau=Kanalprojekt.
ONB. München 20. Juli. Als Ergebnis der geſtrig
Beſprechungen im Reichsverkehrsminiſterium, Zweigſtelle Mu=
chen
, wegen der Gründung der Main=Donau=Aktiengeſellſchor
iſt feſtzuſtellen, daß ein Gründungsausſchuß gebildd
wurde. Ihm gehören an: 1. Ein Vertreter des Reiches, den das
ru
Reichsverkehrsminiſterium zu ernennen hat; 2. ein Vertr
Bayerns, Miniſterialdirektor von Graßmann; 3. zwei Vertre:n
der Städte, Oberbürgermeiſter Wächter=Bamberg und Stadtin.
Dr. Landmann=Frankfurt. Ihre Stellvertreter ſind: Bürgeg
meiſter Luppe=Nürnberg und Bürgermeiſter Dr. Külp=Mainn
4. ein Vertreter der Induſtrie, Kommerzienrat Berthold. Minſk=
ſterialdirektor
Dr. von Graßmann verhandelte bereits ſeit .
gerer Zeit, wie die München=Augsburger Abendzeitung meldäl.
mit der Stadtverwaltung München über die Frage der Vets=
ligung
der Stadt an der Main=Donau=Geſellſchaft. Es ſei kaup
zweifekhaft, daß ſich München nicht beteiligen werde, um ſo wens
ger, da der Anſchluß von München an die Weltwaſſerſtraße voc=
geſehen
iſt.

Die Neuregelung der Angeſtellten=Verſicherunm
H.Z. Am 5. Juli 1921 hat der Reichstag das Geſetz übin
Aenderung des Reichsverſicherungsgeſetzes für Angeſtellte angn=
nommen
. Damit hat eine der wiehtigſten Materien der ſoziab!
Geſetzgebung wiederum eine Umgeſtaltung erfahren, die im Iſg
tereſſe der verſicherten Angeſtellten und im Hinblick auf die Gello=
entwertung
dringend notwendig war. Bisher war es nämlil

Abſichten. Er erklärt ſelbſt, daß er den Roman, der bisher der
ärgſte Feind der Tugend geweſen ſei, zur Tugend bekehren wolle,
und darin dem Vorbild des großen Richardſon folge, der freilich
in dichteriſcher und pſychologiſcher Hinſicht dem deutſchen Nach
ahmer ſehr überlegen war. Ausdrücklich ſtellt er dieſe empfind=
ſamen
engliſchen Romane den franzöſiſchen Machwerken ent=
gegen
, dieſen Werken junger Kmaben, die frech und unverſchämt
über alle Grenzen des Anſtandes und der Scham wegſpringen
und beſonders den Leſerinnen ſo gefährlich werden. Schon vor=
her
hatte er eine ebenfalls vielgeleſene Geſchichte der Miß Fanny
Wilkes herausgegeben, ſo gut wie aus dem Engliſchen über
ſetzt in der er die Maske des engliſchen Moderomans vornahm
und mit der er ſogar in Frankreich viele Leſer fand. Aber in
dieſer engliſchen Verkleidung, die für den dawaligen Geſchmack
bezeichnend iſt, entwickelt er echt deutſche Anſichten, ſchildert er
echt deutſche Verhältniſſe. Er will alle ſeine Erzählungen als
Kapitel der Moral aufgefaßt wiſſen und häuft daher in ihnen
Lehren, Warnungen, Vorſchläge, Herzensergießungen aller Art
auf. Sein Hauptthema, auf das er immer wieder zurückkommt,
iſt die Ehe= und die Kindererziehung, wie er denn auch extra
einen Roman Für Eltern und Eheluſtige einen anderen Für
Töchter edler Herkunft geſchrieben hat. Seine Anſchauungen ſind
in dieſer Hinſicht ebenſo ehrbar wie hausbacken: Im Bräutigam
foll das Mädchen wieder den wirklichen Adamsſohn ſehen, der
eine Frau haben will; der Bräutigam in ihr wieder ein Ge=
ſchöpf
ſuchen, welches Kinder haben, die Hausluft vertragen, das
Kreuzlein mitanfaſſen, eine Suppe kochen, eine Naht nähen, die
Wirtſchaft führen und Kranke pflegen kann. Dabei iſt er denn
freilich in der Ausmalung ſündhafter Verfehlungen und lieder=
lichen
Lebenswandels ziemlich weit gegangen, weshalb ihn Schil=
ler
mit dem Benion traf: Wollt ihr zugleich den Kindern der
Welt und den Frommen gefallen? Malet die Wolluſt vur
walet den Teufel dazu. Aber in ihrer ſchroffen Verurteilung
des ſo gar nicht künſtleriſch ſchaffenden Mannes ſind unſere Klaſ=
ſiker
doch zu weit gegangen. Hermes hat dem deutſchen Schrift=
tum
Gegenſtände des büngerlichen und geſelligen Lebens erobert
die bis dahin noch gar nicht behandelt worden waren. Wie vor=
trefflich
iſt zum Beiſpiel die Geſchichte eines Dienſtmädchens in
dem Roman Manch Hermäon behandelt. Sein Werk ſtellt au
dem Wege des deutſchen Romans zum Realismus eine nicht un=
wichtige
Etappe dar; er iſt eine reiche Quelle für die deutſche
Kulturgeſchichte, eine bezeichnende Erſcheinung für die Kenntnis
des Publikumsgeſchmacks. Darum dürfte an dieſem Lieblings=
ſchriftſteller
der deutſchen Welt von 150 Jahren, dem erſt vor kur=
zem
eine eigene literarhiſtoriſche Darſtellung gewidmet worden
iſt, an ſeinem 100. Todestag erinnert werden.

C.K. Das amtliche Werk über den Weltkrieg. Nachdem M
reits mancherlei über das vom Reichsarchiv vorbereitete uni=

faſſende und grundlegende Werk über den Weltkrieg in die Oe‟
fentlichkeit gelangt war, gibt nunmehr der Verlag E. S. Mittl)

und Sohn, der auch die Generalſtabswerke von 1864, 1866 uran
1870 herausgebracht hat, im Börſenblatt für den deutſche
Buchhandel eine authentiſche Mitteilung über dieſe monume
tale Veröffentlichung. Das zehnbändige Werk, das den Tinn
führt: Der Weltkrieg 1914/18. Politiſch, militäriſch und wint
ſchaftlich dargeſtellt vom Reichsarchiv verarbeitet zum erſtenmend
die geſamten ſonſt nicht zugänglichen Aktenbeſtände, über die decki
Reichsarchiv verfügt. Ein Stab berufener Midarbeiter iſt danm=
beſchäftigt
, nicht nur die militäriſche, ſondern auch die politiſchſt
und wirtſchaftliche Geſchichte des Krieges zu ſchreiben und din
kulturelle ſowie ſoziale Entwickelung Deutſchlands während diſge
ſer Jahre zu ſchildern. Das Werk wird mit dem nächſten Jahiſl
zu erſcheinen beginnen.

Paris, 21. Juli. (Wolff.) Die Chicago Tribune melell=
aus
Waſhington von zuſtändiger Seite, Präſident Hardimſe
werde an der Konferenz über die Abrüſtung und die Fragen di/
fernen Oſtens nicht teilnehmen. Amerikas Wortführän
werde Staausſekretär Hughes ſein.
Dem Neu=York Herald wird aus Waſhington gemeldlt
Staatsſekretär Hughes habe Perſönlichkeiten, die ihn a
ſprochen hätten, geſagt, er lege großen Wert darauf, daß d ä
engliſche Sprache zuroffiziellen Sprache auf Au
Entwaffnungskonfevenz beſtimmt werde. Er werde ſich dagegen
wehren, daß die Debatte, wie in Verſailles, in zwei Sprachc
geführt werde. Man ſage ſogar, die Einladung zu der Konm=
renz
würde die Aufmerkſamkeit der Delegierten auf dieſe Bedict
gung hinlenken, und das werde zweifellos einen Einfluß we
deren Ernennung haben, da die amerikaniſchen Vertreter dim
Wunſch hätten, es nur mit Delegierten zu tun zu haben, 8
engliſch ſprechen.
Die Chicago Tribune meldet aus Waſhington, die lele
ten Tage hätten zwiſchen amerikaniſchen Regierungsvertretei,
und den alliierten und aſſoziierten Mächten inoffizielſſe
Verhandlungen ſtattgefunden über Einwendungen vit
ſeiten der letzteren bezüglich eines Sondervertrages zwiſchun
Amerika und Deutſchland, in dem für die Vereinigten Staatun
dieſelben Rechte und Privilegien wie in den wirtſchaftlichen un
Reparationsbedingungen des Verſailler Vertrages vorgeſehle.,
wären. Im Augenblick komne nur die Unterordnung unter di
Verſailler Vertrag mit Vorbehalten in Frage. Falls die alu
ierten Mächte keine Einwendungen erheben und keine geſetzlichl
Verwickelungen zu erwarten ſeien, würden die Unverſöh=
lichen
angeblich gegen eine Amwendung des Verſailler V. A=
tyages
keine Einwendung erheben; andererſeits ſeien die vin
tragsfreundlichen Elemente zufrieden, weil ſie wüßten, daß ir
dem Sondervertrag der Verſailler Vertrag zu etwa 80 Prozeſt
enthalten ſein werde. Sollte Deutſchland verſuchen, 7
Diskuſſion über die wirtſchaftlichen Beſtimmungen des Verſaillu
Vertrages wieder aufzunehmen, ſo werde ihm erklärt werden
daß die Angelegenheit abgeſchloſſen ſei und keine weite
Debatte geſtattet werden könne. Infolge der Notwendighr
einer ſchleunigen Regelung der zahlreichen in der Schwebe I
findlichen Fragen werde allgemein angenommen, daß ein Soß
dervertrag mehr oder weniger ſicher ſei. Das endgültige B
ſtandekommen eines ſolchen Vertrages hänge indeſſen von 3
Andvort der Alliierten bezüglich der Gültigkeit der amerikaug
ſchen Rechte unter einem Sonderabkommen ab. Frankreich nehuf
an, daß die moraliſche Wirkung der amerikaniſchen Unterſchutz
unter einen abgeänderten Verſailler Vertvag die ſein wern=
Deutſchland davon zu überzeugen, daß die Solidarität der al
ierten Mächte weit davon entfernt ſei, ſich aufzulöſen. In W
ſhington nehme man an, daß einem Vertrag, der praktütt
gleiche Bedingungen wie der Verſailler Veu
trag enthalte, keine Schwierigkeiten entgegenſtünden, und daß
mit der Zuſtimng der Alliierten gerechnet werden könne.

C.K. Ermüdetes Metall. Es ereignen ſich bisweilen Und
fälle bei der Eiſenbahn dadurch, daß eine Koppelung zweigie
Wagen plötzlich bricht. Sachverſtändige, die das gebrochene Eiſeng
ſtück unterſuchen, finden nichts irgendwie Auffälliges an dend
Metall, und es bleibt dann nur die Erklärung, daß das Eiſen
durch die ewigen Stöße ermüdet, plötzlich zuſammengebrochen iſſt
ganz ſo wie der Menſch, der ſich in ſeiner Arbeit nicht ausrühen
würde, den Dienſt verſagt. Hätte man der Koppelung eine Zei
der Ruhe vergönnt, ſo wäre ſie nach deren Ablauf durchaus wigl
der brauchbar geweſen und hätte eine ganze Zeit verwendet wein
den können. Die Tatſache, daß Metalle, hauptſächlich Eiſen unſ.
Stahl, Ermüdungserſcheinungen unterworfen ſind und nach einen
beſtimmten Gebrauchsdauer der Nuhe bedürfen, iſt der Wiſſem=
ſchaft
ſeit einiger Zeit wohl bekannt, der Allgemeinheit aber nichd
recht gegenwärtig. Der große engliſche Phyſiker Lord Kelvinn
war der erſte, der dieſe Entdeckung von der Ermüdung der MSl
talle machte und die Erſcheinung durch zahlreiche Verſuche eina.
wandfrei nachwies. Er brachte Eiſendraht ſechs Tage hindnra.
in einen Zuſtand beſtändiger Bewegung und ſtellte dann feſt, ban
der Draht ein Beträchtliches von ſeiner Elaſtizität verloren hanen
Ließ wan den Draht dann einen Tag lang ausruhen, ſo kehrinn
das Metall zu ſeinem urſprünglichen Zuſtand zurück. Die weitern=
Forſchung hat dann feſtgeſtellt, daß Kelvins Ergebnis eine abſh.
lute Tatſache iſt, ſoweit es ſich um geſchmiedetes Eiſen und Stay0
handelt. Bei gegoſſenem Eiſen tritt aber keine derartige Ermuich
dung ein. Während ein geſchmiedeter Eiſenſtab nach einer ſtarkenſ.
Benutzung von drei Wochen 10 Prozent an Elaſtizität verlieren
nimmt gegoſſenes Eiſen an Stärke zu, wenn es heftigen Stoß
ausgeſetzt wird. Verſuche haben ergeben, daß ſolche gegoſieneie

[ ][  ][ ]

mnmer 200.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 22. Juli 1921.

awroßen Teil der Angeſtellten nicht möglich, als Pflichtver=
an
der Verſicherung teilzunehmen, da die Grenze von
gMark ſie von ihr autsſchloß. Durch die Neuregelung iſt
dee Höhe für die Verſicherungspflicht, entſprechend den ge=
ättigen Einkommensverhältniſſen, hinaufgeſetzt worden, um
ſt weite Schichten der Angeſtelltenſchaft an den Vergünſti=
zu
. des Geſetzes teilnehmen zu laſſen und um den Renten=
eamgern
der Angeſtelltenverſicherung durch Erhöhung der
Am zu helfen.
ss neue Geſetz bringt, und zwar ſchon vom 1. Januar 1921
ſr die Empfänger von Nuhegeld oder Hinterbliebenenrente
yſſan Verſicherungsgeſetz für Angeſtellte bis auf weiteres eine
v clch im voraus zahlbare Beihilfe. Dieſe beträgt für Emp=
a
won Ruhegeld monatlich 70 Mark, für Empfänger einer
gugek=oder Witwerrente monatlich 55 Mark und für Empfän=
er
Waiſenrente monatlich 30 Mark. Sie wird aus den
9 hln, der Reichsverſicherung für Angeſtellte gezahlt, ohne daß
g 5 mgendwelche Beitragszuſchläge erhoben werden. Auch
f ; Lngeſtellte, die auf Grund einer abgeſchloſſenen Lebens=
wer
ung von der Verpflichtung zur eigenen Beitvagsleiſtung
b Maverden, erhalten ſie zum vollen Betrage. Die Beihilfe
fe züler weg, wenn die Rente zum vollen Betrag ruht, oder
ww)eſen Perſonen eine Beihilfe aus der Invalidenverſiche=
n
mutſſteht.
zir oben dargelegt, iſt durch das neue Geſetz die Grenze der
g eehurungspflicht mit Wirkung vom 1. Auguſt 1921 an auf
M Mark erhöht worden. Es werden 3 neue Gehalts= und
A asklaſſen gebildet, nämlich die Klaſſem:
K von mehr als 5000 bis 10 000 Mark,
von mehr als 10 000 bis 15 000 Mark,
M von mehr als 15 000 Mark.
ſ Monatsbeitrag iſt für die Gehaltsilaſſe K ein Beitrag
vo m.40 Mark, für die Klaſſe I von 40 Mark und für die Klaſſe
In248 Mark vongeſehen. Die Beiträge werden wie bisher
zu näfte vom Arbeitgeber und vom Arbeitnehmer getragen.
n dem Geſetz iſt nicht vorgeſehen, daß die Neuverſicherer
Zuer wegen ihres Jahresarbeitsverdienſtes von mehr als
*
in 50 Mark verſicherungsfrei waren, auf Antrag von der Ver=
of
irug zur eigenen Beitragsleiſtung befreit werden können,
ſoſfe ſte bis zu einem beſtimmten Zeitpunkt bei öffentlichen
od ſrävaten Lebensverſicherungsunternehmungen einen Ver=
ſich
tennsvertnag abgeſchloſſen haben. Sie müſſen alſo, ſolange
ri ſchiffe Doppelbelaſtung durch ein neues Geſetz beſeitigt wird,
na/t igrer Lebensverſicherung auch den Beitrag für die Ange=
ſtellhverſicherung
zahlen.
die Einkommenſteuer vom Arbeitslohn.
Das am 2. Julä 1921 vom Reichstag angenommene
Neue Lohnſteuergeſetz bringt ſowohl für Arbeitgeber
wie für Arbeitnehmer veränderte grundlegende Be=
ſtimmungen
. Es erſcheint deshalb angebracht, durch
eine nachfolgende Artikelſerie die neue geſetzliche Rege=
lung
der Einkommenſteuer vom Arbeitslohn zu erlau=
tern
. In den Artikeln werden geſondert:
der Grundriß des Geſetzes,
das Abzugsverfahren und
die Steuerfreiheiten,
das Abrechnungsverfahren und
die Uebergangsbeſtimmungen
behandelt werdem.
T
Der Grundriß des Geſetzes.
z: Reichstag hat am 2. Juli 1921 das Geſetz über die Ein=
kon
mnkeuer vom Arbeitslohn verabſchiedet. Die neue Regelung
die vün die geſamte werktätige Bevölkerung ſo ungemein wich=
tige
mllterie gilt nicht als beſonderes Geſetz, ſondern bildet
letſſh einen Beſtandteil des Einkommenſteuergeſetzs. Es ſind
muſeSisherigen §8 45 bis 52, in denem der Steuerabzug
bel ſett worden war, außer Kraft geſetzt und an ihre Stelle
neillss 45 bis 52d getreſten. Gleichzeitig iſt das Geſetz über
dieſ ganzende Regelung des Steuerabzuges vom Arbeitslohn
vonat. Juli 1920, durch deſſen Beſtimmngen über die abzugs=
freife
Beträge ſeinerzeit der Steuerabzug vom Arbeitslohn
weiſelich verringert worden war, für umgültig erklärt worden.
u neue Geſetz über die Einkommenſteuer vom Arbeitslohn
kan ius techniſchen Gründen nicht vor dem 1. Januar 1922 zur
Amſudung kommen. Dieſem Umſtande trägt die in Artikel III
desß eſetzes enthaltene Beſtimmung Rechnung, nach der der
Retſtm-niſter der Finanzen ermächtigt iſt, Uebergangsbeſtim=
mulm
;zu treffen, die den neuen Abzugsverhältniſſen angepaßt
ſimkr, Lfie Wirkung dieſer Uebergangsbeſtimmungen, über die
beſtſners zu ſprechen ſein wird, ſoll am 1. Auguſt 1921 beginnen.
mur den neuen Beſtimmungen wird vom 1. Januar 1922 an
da9s nommen der Arbeitnehmer, alſo der Arbeiter, Angeſtell=
ſem
ſvBeamten nicht wehr veranlagt. Die Steuerpflicht wird
hruh den Abzug an der Steuerquelle abgenommen. Nur
dan hurd eine Veranlagung des Einkommens notwendig ſein,
emn der Arbeitmehmer mehr als 24000 Mark Geſamtein=
memen
hat,
enn er weniger als 24 000 Mark Geſamteinkommen hat und
Dje ihm zuſtehenden geſetzlichen Abzüge, die ſogen. Wer=
Bungskoſten, die jedem bis zum Betrage von 1800 Mark
jährlich angerechnet werden, mehr als 2700 Mark betra=
en
, ſofern der Unterſchiedsbetrag von 900 Mark, d. h.
50 v. H. der abzugsfreien 1800 Mark, nicht ſchon auf An=
Krag ohne Vevanlagung beim Steuerabzug berück=
ſichtigt
iſt,
Svenn der ſteuerpflichtige Arbeitnehmer ſich in beſonderen
woirtſchaftlichen Verhältniſſen befindet, die ihn in ſeiner
Weiſtungsfähigkeit weſentlich beeinträchtigen,
zvenn die von ihm etwa zu entrichtende Kapitalertrags=
ſteuer
auf die Einkommenſteuer angerechnet werden muß,
elllangen, nachdem ſie eine Reihe heftiger Erſchütterungen
Awgentt ſind, um 100 Prozent an Stärke gewinnen. Durch die
SAMungserſcheinungen der Metalle erklären ſich manche Haus=
Az. die in früheren Zeiten vorkamen, ohne daß man den
Ol lhen. auf die Spur kam. Ermüdete Metallteile an Trägerr
M Weſeen plötzlich nach und riefen dadurch das Unheil hervor
79 iſa rem Stahlzeitalter freilich ſind ſolche Fälle glücklicher=
De Tſewr ſelten, denn das Metall wird vorher auf ſeine Härte
WAtfſo daß es viel größere Anſtrengungen aushält, als ihm
IAyläch zugemutet werden. Trotzdem iſt die Kenntnis der
=Eermüdung von großem praktiſchen Nutzen für unſer
N Aunlikum, denn ſeitdem man von dieſem Nachlaſſen der
A des Eiſens und Stahls weiß, verwenden die Eiſenbahn=
* Wa: ſehr diel größere Aufmerkſamkeit auf die Unterſuchung
IAbſttandhaltung der Eiſenbahnſchienen, und auf allen viel=
Wehr Strecken wird nach wenigen Jahren das alte Metall
*yochſelt, ihm wird die notwendige Ruhezeit gewährt, daß
She Elaſtizität wiedergewinnen und dann für eine weiteve
2Avon Jahren ſeinen Dienſt kun tann.
Karl Thylmann=Mappe.
Weihnachtsgabe für die Volksgenoſſen in den Ländern
ur 4
Rhein hat die Zentralſtelle zur Förderung der Volks=
die
in Heſſen eine Karl Thylmann=Mappe herausgegeben,
m für die heutige Zeit außerordentlich niedrigen Preis
D 70 EMark von der Zentralſtelle zu beziehen iſt.
Wilhelm Henrich hat der Mappe, die acht wertvolle
AAweißblätter enthält, eine eindruckstiefe textliche Wür=
Des Lebens und des künſtleriſchen Werdeganges des be=
ich
. an den Folgen ſchwerer Kriegsverwundung geſtorbenen
Darmſtädter Künſtlers beigegeben, der er die ſchlicht=
Worte eines Gelöbniſſes von Naine: Maria Rilke vor=
hat: Ich aber will Dich begreiſen, wie Dich die Erde
%; mit meinem Reifen reift Dein Reich. Wir laſſen
iſt 9sen, was Henrich aus dem Was uns Karl Thylmann
tiert: Es gibt Menſchen, die hören aus dem Wirrſal

Seite 3.

4. wenn die Familienverhältniſſe beim Steuerabzug nicht
volle Berückſichtigung finden konnten, ſei es durch Krank=
heit
, Arbeitsloſigkeit uſw. und
5. wenn etwaiges anderes Einkommen (aus Kapital,
Grundbeſitz uſw.) mehr als 600 Mark im Jahre beträgt.
Es iſt im Geſetz vorgeſehen, daß die Veraplagungsmaßnah=
men
hinſichtlich der unter b) Ziffer 1 angeführten Abzugsfälle
weſentlich eingeſchränkt werden können.
Infolge der einheitlich als Abgeltung der Werbungskoſten
feſtgeſetzten Summe von 1800 Mark jährlich wird zunächſt ſicher=
lich
der größte Teil aller Arbeitnehmer keine Veranlagung zu
beantragen brauchen. Die Veranlagung wird erſt dann zu be=
antragen
ſein, wenn die Werbungskoſten die Höhe von 2700
Mark jährlich überſteigen. In dieſen Ueberſchreitungsfällen des
Pauſchalſatzes von 1800 Mark wird dem Arbeitnehmer auf An=
trag
der bis zu 900 Mark jährlich mögliche Mehrbetrag ſeiner
Werbungskoſten ſchon beim Steuerabzug mitberückſichtigt. Dem
Antrag wird erſt dann ſtattgegeben, wenn die Werbungskoſten den
Grundbetrag von 1800 Mark um 150 Mark überſteigen, alſo
jährlich insgeſamt 1950 Mark betragen.
Nach den Beſtimmungen des Einkommenſteuergeſetzes iſt für
den Steuerabzug der Familienſtand eines jeden Steuerpflich=
tigen
maßgebend. Urſprünglich war vorgeſehen, daß dieſer ſich
einheitlich nach dem Stande des vorausgegangenen 1. Oktober
richten und für das ganze laufende Kalenderjahr gelten ſollte.
Dies iſt aber im letzten Augenblick noch dahingehend geänder=
worden
, daß derjenige, der bis zum Ablauf des erſten Kalender=
vierteljahres
, d. h. bis zum 31. März aber auch nur bis da=
hin
mit einem Zuwachs von zwei Perſonen gegenüber
dem Stande vom voraufgegangenen 1. Oktober zu rechnen hat,
dieſer Perſonen wegen die Steuerfreiheit noch für das laufende
Kalenderjahr zugebilligt bekommt. Der Beginn dieſer erhöhten
Steuerfreiheit ſetzt nicht vor dem 1. April ein. Hierbei kann ent=
weder
die Geburt von Zwillingen, die Verheiratung mit einer
Witwe mit Kindern, eine Verheiratung, die eine Uebernahme
von Unterhaltungspflicht mittelloſer Angehörigen bedingt, und
ähnliches in Frage kommen. Beim Zuwachs von nur einer
Perſon iſt demnach keine Veränderung des Steuerabſchlages
zugelaſſen. Wegen dieſer einen Perſon tritt die Erhöhung der
Steuerfreiheit ohne Ausnahme erſt für das kommende Kalender=
jahr
ein.
Neben der Vereinheitlichung der Veranlagung, des Steuer=
abzuges
und der Abgeltung der Werbungskoſten hat die verein=
fachte
Beſteuerung des Arbeitseinkommens noch den einheit=
lichen
Begriff des Arbeitslohnes überhaupt geſchaf=
en
. In Zukunft kennt das Einkommenſteuergeſetz keinen Unter=
ſchied
mehr zwiſchen einem ſtändigen und einem nichtſtän=
digen
Arbeitsverhältnis. Dies hat zur Folge, daß der Steuer=
abſchlag
auch beim Stundenlohn genau nach den tatſächlichen
Familien= und wirtſchaftlichen Verhältniſſen berechnet wer=
den
muß.
* *
* Kleine politiſche Nachrichten. Das Reichskabinett iſt zu
einer Sitzung zuſammengetreten, in der die oberſchleſiſche Frage wie=
derum
zum Gegenſtand der Verhanölungen gemacht wird. Die briti=
ſche
Handelsdelegation für Rußland iſt von Berlin nach Moskau wei=
tergereiſt
. Beſprechungen haben während des Berliner Aufenthalts
nicht ſtattgefunden. Die Verhaftungen oppoſitioneller Jour=
naliſten
und Politiker in Budapeſt werden fortgeſetzt. Auch der
Vorſitzende der vepublikaniſchen Partei wurde verhaftet, da er angeblich
ohne Erlaubnis republikaniſche Verſammlungen einberufen habe.
Die Regierung in Prag hat den dort weilenden Kerenski ver=
ſtändigt
daß ſie keine Sicherheit für ſein Leben übernehmen könne. Da=
rauſhin
iſt Kerenski abgereiſt. Die Verwaltung der Bank von
China in Paris plant, die chineſiſchen Gläubiger voll zu befriedigen,
dagegen alle übrigen nur zur Hälfte auszuzahlen. Dagegen haben die
Kreditoren von alliierten und neutralen Staaten Einſpruch erh
ſen,
da ſie ihr Geld nicht zur Aufrechterhaltung des franzöſiſchen Preſtiges
in dem fernen Oſten verwendet wiſſen wollen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. Juli.
Ernannt wurde der Stadtamtmann Hugo Kröll zu Darmſtadt
zu
Negierungsrat beim Oberverſicherungsamt zu Darmſtadt, die
Bureaugehilfen Franz Scholles und Johann Schuck beim Ober=
verſicherungsamt
zu Darmſtadt zu Sekretären beim Oberverſicherungs=
amt
zu Darmſtadt, der ehemalige elſaß=lothvingiſche Eichmeiſter Theo=
bald
Bauer zu Darmſtadt zum Eichmeiſter, der Hilfsdiener Adam
Keil zum Amtsgehilfem bei der Oberrechnungskammer.
* Uebertragen wurde dem Lehrer Wilhelm Wolf zu Wendelsheim
eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Flonheim, Kreis Alzey.
* Erledigt iſt eine mit einem katholiſchen Lehrer zu beſetzende Schul=
ſtelle
in Zellhauſen, Kreis Offenbach.
n. Ferienſtrafkammer. Anfangs Mai ds. Js. wurde der bisher unbe=
ſtrafte
, 21jährige Bäcker Paul Schultze aus Frankfurt a. M., der da=
mals
auf der Grube Meſſel arbeitete und in Babenhauſen zu verkehren
pflegte, bei einem ſehr dreiſten, ſchweren Diebſtahl abgefaßt. Er war am
hellen Tag in das verſchloſſene Haus des Landwirts Johannes Aumann
zu Babenhauſen eingeſtiegen und harte 3700 Mark Bargeld nebſt einem
Packet Taſchentücher entwendet. Zwar konnte er trotz Anweſenheit der
krank im Bett liegenden Frau A. aus dem Anweſen entkommen, wurde
aber verfolgt und durch zwei Schutzpoliziſten, ſowie A. ſelbſt in einem
Kornfeld feſtgenommen. Dabei kehrte Sch. den zur Tat mitgeführten
Revolver (angeblich aus Scham und Reue) gegen ſich ſelbſt, doch war die
Schußwunde am Schlüſſelbein leichter Arr. Es ergab ſich nunmehr, daß
er bereits im Dezember v. Js. und im März ds. Js. auf ähnliche Art
*
in Babenhauſem gewirkt hatte. Das erſte Mal waven dem Uhrma
Fritz Kaffenberger außer etwa 80 Mark bar ein Nickelteeſervice, Kleider,
Ledertaſchen uſw., mittels Einſteigens das zweite Mal dem Landwirt
Adam Maus I. 4200 Mark Bargeld, Kleider, zwei Rollſchinken, mehrere
Würſte uſw. geſtohlen worden. Im Falle M. hatte Sch. den dahängen=
den
Torſchlüſſel wahrgenommen und ſich deſſen bedient, weshalb n
einfacher Diebſtahl vorliegt. Von dem M.ſchen Gelde hatte er noch 12
Mark im Beſitz, das Uebrige war verbraucht. Einige der geſtohlenen
Gegenſtände ſchenkte Sch. einem mit ihm verlobten Mädchen aus Müm=
ling
=Grumbach, das ſie arglos annahm, aber in den Verdacht der Heh=
unſerer
Kunſt heraus die Poſaunen des Weltgerichts. Sie mei=
nen
das Klirren und Splittenn des Welteinſturzes ſchon zu ver=
nehmen
. Sie überhören Stimmen wie die Karl Thylmanns.
Sie fänden ſonſt keinen Anlaß, an der Zukunft zu verzweifeln.
Allerdings haben wir Zuſammengebrochenen das Heil nicht dar=
aus
zu erwarten, daß wir die Weltgeſchichte gewaltſam von
außen her wieder zu unſerem Beſſeren einzurenken ſuchen. Wir
ſollten aus unſerer Not die Lehre ziehen, daß weder Macht noch
Reichtum glücklich machen, und ſei es Macht und Reichtum eines
ganzen Volkes. Unſer Unglück findet ſeinen letzten Grund darin,
daß wir, der Einzelne und das Volk, Gott und uns ſelbſt ver=
loren
haben. Darum ſind wir ſo außer uns, ſo weit entfernt von
dem, was uns am bitterſten nottut: dem Frieden der Seele und
der Einheit als Volk. Karl Thylmann zeigt Wege zum ver=
lorenen
Paradies, und ſeine Kunſt würde nicht in ſo vielen See=
len
der geheimen Uebereinſtimmng begegnen, wenn in ihnen
nicht eine gleiche Sehnſucht, ein noch unerkanntes Verlangen nach
Erneuerung, nach dem Tiefen und Gemeinſamen auf Erweckung
harrte. Seine Lehre, uralt und neu zugleich, iſt die: Daß keine
Ermeuerung möglich iſt, es ſei denn, ſie finde in der eigenen
Seele ihren Ausgang; daß kein Streben etwas taucht, es ſei
denn, es habe das eigene Ich überwunden und wende ſich zu
Gott; daß kein Gewinn iſt, es ſei denn, er komme auch den an=
deren
zu, die das gleiche leiden, nicht weil ſie eine Willkür der
Geſchichte damit ſtraft, ſondern weil ſie gleichen Blutes und
Stammes, weil wir alle im Glück und Unglück unzertrennlich ſind.
Die in Buchdruck reproduzierten Blätter ſind nicht die beſten
Arbeiten Thylmanns in künſtleriſcher Hinſicht, aber ſie ſind treff=
lich
gewählt, weil ſie den Menſchen, den koſtbaren, vielverſprechen=
den
Menſchen in ſeiner ſchlichten Gottesfurcht und großen Hei=
mat
= und Naturliebe oſfenbaren. Es ſind Blätter: Heimſuchung,
Die Raſt im Wald, Die Taufe, Heilung des Ausſätzigen, Schnee=
wittchen
, Stämme, Waldlandſchaft, und Märchen. Von ſtarkem
künſtleriſchen Nusdrutck, inhaltlich reich und innig, ſind dieſe
Blätter deutſche voltstümliche Kunſt in des Wortes tiefſter Deu=
rum
iſt ihnen weiteſter Eingang in das deutſche Haus
tung.
von Herzen zu wüinſchen.
II. St.

lerei geriet und mitangeklagt war. Dieſe Angeklagte war durch die
Kunde von Sch.s Diebereien aufs Höchſte überraſcht, lieferte ſofort alles
ab und löſte die Verlobung auf. Auch ſonſt war die Verhandlung für
ſie durchaus günſtig, und es erfolgte auf ſtaatsanwaltlichen Antrag ihr
Freiſpruch. Sch. wurde mit mildernden Umſtänden zu insgeſamt 1 Jahr
6 Monaten Gefängnis abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft verurteilt.
Noch aus dem Januar 1919 ſtammen drei nächtliche Offenbacher Ein=
brüche
, deren der Stanzer Friedrich Schneider von da, der Fabrik=
arbeiter
Peter Fendt aus Walldorf, der Winzer Georg Petri aus
Oeſtrich und der Arbeiter Wilhelm Hevtel aus Obershauſen, ſamtlich
21 bezw. 22 Jahre alt, geſtändig ſind. Nur P. iſt noch unbeſtraft, wäh=
rend
die übrigen inzwiſchen erhaltene, längere Gefängnisſtrafen ver=
büßen
. Alle waren damals gerade aus dem Heere entlaſſen, ohne Be=
ſchäftigung
und dadurch angeblich in Bedrängnis. Es wurden aus zwei
Filialen von Latſcha große Mengen Lebensmittel, Getränke, Zigarren
uſw. von je mehreren tauſend Mark Wert und aus einem Juwelierge=
ſchäft
Uhrem nebſt Schmuckgegenſtänden von ähnlichem Wert entwendet,
wobei H. nur einmal mitwirkte und auch P. geringe beteiligt war. Die
Beute ſetzten die Diebe mit Ausnahme eines Teils der bei L. erlangten
ab, welch letztere vor der begegnenden Polizei im Stich gelaſſen werden
mußte. Bei der Veräußerung der Goldſachen war der vielfach vorbe=
ſtrafte
, 48jährige Arbeiter Woldemar Wehrfritz aus Frankfurt a. M. als
Hehler tätig. Außer ihm war noch der aus dem Offenbacher Kommu=
niſtenputſch
jenes Jahres berüchtigte 42jährige Fuhrmann Adam Bauch
vegen Hehlerei beſchuldigt und aus Verbüßung ſeiner Aufruhrſtrafe von
6 Jahren Zuchthaus zur Verhandlung vorgeführt. Er ſollte von den
geſtohlenen Uhren an ſich gebracht haben, doch ergab ſich kein Beweis, und
er wurde freigeſprochen. P. erhielt 9 Monate Gefängnis. Sch. unter
Einbeziehung der zu verbüßenden Strafen 2 Jahre, F. 4 Jahre, H.
2 Jahre 3 Monata, W. 3 Jahre 6 Monate Gefängnis.
Ortsbriefl
tellung. Wie bekannt, haben der Rückgang des Ver=
kehrs
, der veränderte Gang der wichtigen Poſtzüge und die mißliche Fi=
nanzlage
des Reiches bereits während des Krieges dazu gezwungen, die
ahl der Ortsbriefbeſtellungen einzuſchränken und beſonders den Anfang
1. Beſtellung rund eine Stunde ſpäter zu legen als dies vor dem
Kriege der Fall war. Mit dieſer Tatſache muß man ſich abfinden, da
bei der fortdauernden ſchlechten Lage der Reichsfinanzen in abſehbarer
Zeit eine Aenderung ausgeſchloſſen iſt. Aus den Kreiſen des Publikums
werden trotzdem immer wieder Klagen laut, daß der Briefträger gerade
bei der 1. Beſtellung zu ſpät eintreffe. Dieſe Klagen werden, wie ohne
weiteres einleuchtet, gewöhnlich von ſolchen Perſonen erhoben, die am
Ende der Briefträgerbezirke wohnen und ihre Poſt in letzter Reihe er=
halten
. Es wäre aber dem Publikum ein leichtes, ſelbſt zur Beſchleu=
nigung
der Beſtellungen beizutragen, und zwar durch Anbringung von
Briefkaſten an oder in den Hausgängen. Wenn der Briefträger die Poſt
für ſämtliche Stockwerke eines Hauſes nur in die unten angebrachte
Briefkäſten zu legen braucht und nicht in jedem Hauſe die ſämtlichen
Treppen bis zur Manſarde hinauf= und wieder hinunterlaufen muß,
wird eine Menge Zeit geſpart, die der Beſchleunigung der Beſtellungen
zugute kommt. Frühere Einwirkungen der Poſtverwaltung auf das
Publikum in dieſem Sinne haben leider nur geringen Erfolg gehabt.
Das perſönliche Intereſſe und vielfach auch die Bequemlichkeit wiegen
halt ſtärker als das allgemeine Wohl; von dem Mitgefühl für die Brief=
träger
ganz zu ſchweigen, für die das Treppenſteigen bei der Hitze ſicher=
lich
keine Annehmlichkeit iſt. Alles Heil erwartet man immer von der
Behörde, an die man ſtets alle möglichen Anforderungen ſtellen zu kön=
nen
glaubt, während im vorliegenden Falle die Selbſthilfe ſo einfach iſt.
Hoffentlich regen dieſe Zeilen recht viele unſerer Leſer an zur An=
ig
ihres Briefkaſtens im Hauseingang.
bring
Sräſident Dr. Strecker und Philologenverein. Vom Preſſeamt des
Staatsminiſteriums geht uns folgende Erklärung zu: In eingehender
Ausſprache zwiſchen dem Präſidenten des Landesamts für das Bildungs=
weſen
Dr. Strecker und einer Abordnung des Vorſtandes des
Heſſiſchen Philologenvereins ſind die Schwierigkeiten be=
ſeitigt
worden, die einer Wiederaufnahme der Beziehungen zwiſchen der
Regierung und der Berufsvertretung im Wege ſtanden.
Frühgottesdienſt im Platanenhain. Dem Vorbilde anderer Städte
folgeno, veranſtalten die Freunde der Waldgottesdienſte, um auch denen,
die gerne in der freien Natur ſich bewegen und keine weiten Wege machen
können, bei günſtiger Witterung am Sonntag, vormittags ½9 Uhr, im
Platanenhain auf der Mathildenhöhe einen Frühgottesdienſt. Es wer=
den
veden Herr Pfarrer Schäfer, Vereinsgeiſtlicher für Innere Miſſion,
und Herr Bibliothekar Weber. Außerdem werden die Poſaunenchöre
und ein Geſangschor die Feier verſchönern helfen.
D. M. Wilder Kokginhandel. Aus der Merckſchen Chemiſchen Fabrik
in Darmſtadt wurde wiederholt Kokain geſtohlen und die Firma be=
mühte
ſich nach Kräften,
nach dem Verbleib der Betäubungsmittel zu for=
ſchen
. Ein in Schiel
reiſen verkehrender dunkler Ehrenmann in
Frankfurt gab einen Typ und darauf fuhren der Beamte Eiſelte
und der Kriminalbeamte Haas aus Darmſtadt nach Frankfurt, um das
Nähere zu ermitteln. Ihrem bedachten und ſchlauen Vorgehen gelang
es auch an die rechte Quelle zu kommen. Man trat zunächſt mit dem
Kaufmann Friedrich Holtenſen in der Elbeſtraße in Verbindung, de
eben erſt von Darmſtadt Kokain erhalten haben wollte. Sein Zuträger
war der Drogiſt Alois Bell, der behauptete, daß er die Ware von ei=
nem
Franzoſen zum Pfand erhalten habe. Das klang im höchſten Grade
unwahrſcheinlich, denm die Franzoſen beziehen ja Kokain von uns und
haben keines zu vergeben. Mit einem Ge inn von 5000 Mark wollten
ſie dem gifthaltigen Stoff verkaufen. Das Hauptgeſchäft ſtand mit dem
Kaufmann Menny Rothſchild in Ausſicht, der den beiden anderen auch
bekannt war. Er hatte 30 Kilo auf Lager, davon ein kleines Quantum,
das von Merck ſtammen ſollte. Rotſchild hatte bereits mit unerlaubten
Arzneimittelhandel einen Reinfall erlebt und er war nach beſtimmter Rich=
tung
hin vorſichtig geworden. Da ihm die Handelserlaubnis entzogen
war, ſo hatte er ſich einen Teilhaber in einem Dr. K. genommen, unter
deſſen Flagge die Geſchäfte nun entriert werden ſollten. Das Kokain
hatte R. von einer Stuttgarter Firma bezogen und eine Ausfuhrbewil=
ligung
war auch ſchon vorhanden, allein im vorliegenden Fall kam es R.
gar nicht darauf an, das Kokain nach dem Ausland zu verkaufen, ſondern
einfach ein Geſchäft zu machen. Der Vertreter der Merckſchen Firma
hatte ſich ihm gegenüber als aus dem beſetzten Gebiet kommend ausge=
geben
und auf Befragen erklärt, daß er für einen Franzoſen komme. Als
ſich der Zeuge zum Abſchluß des Geſchäfts einmal bei R. einfand, waren
noch andere Perſonen zugegen, da wurde dann nur von Pflaſterſteinen
geſprochen. Der Zugriff gelang im rechten Augenblick und die Folge
war nun, daß ſich die Beteiligten vor dem Wuchergericht zu verantworten
hatten. Der Anklagevertreter beantragte gegen Bell ein Jahr Gefängnis,
J=
gegen
Holtenſen 1½ Jahr Gefängnis, gegen beide je 5000 Mark Ge
ſtrafe, gegen Rothſchild ſechs Monate Gefängnis und 8000 Mark, gegen
ſeinen Teilhaber 5000 Mark Geldſtrafe. Es ſei traurig, daß ſolche Fir=
men
hier ihr Leben friſteten, ſie müßten vom Erdboden verſchwinden. Es
ſei eine wohltätige Aufgabe der Polizei, des Gerichts und der Staats=
anwaltſchaft
gegen ſolche Firmen mit aller Strenge vorzugehen. Das
Gericht verurteilte wegen Hehlerei, verbotenen Arzneimittelhandels und
unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln, ſowie Kettenhandels Bell
und Holtenſen zu je vier Monaten Gefängnis und 5000 Mark Geldſtrafe,
Rothſchild wegen unerlaubten Handels zu vier Monaten Gefängnis und
10 000 Mark Geldſtrafe, ſeinen Teilhaber zu 800 Mark Geldſtrafe. Das
Urteil wird in drei Zeitungen publiziert.
* Zuſammenſchluß zweier Geſangvereine. Am 19. Juli vollzog ſich
im Lokale des Herrn Birkelmann, Beſſungerſtraße, ein denkwürdiges
Ereignis. Es wurde hier der Zuſammenſchluß zweier alter
Beſſunger Geſangvereine zur Tatſache. Es ſind dies der
Bürgerverein=Beſſungen und der Männergeſang=
verein
Darmſtadt=Beſſungen. Durch den beiderſeitigen ehr=
lichen
Willen und den ſorgfältig ausgearbeiteten Bedingungen durch den
Vorſitzenden des Männergeſangvereins Darmſtadt=Beſſungen, iſt es ge=
lungen
, obigen Zuſammenſchluß in einer einzigen gemeinſamen Sitzung
unter dem Namen Bürgergeſangverein=Beſſungen herbeizuführen. Möge
dieſer Zufammenſchluß anregend auf die übrigen Beſſunger Geſangver=
eine
wirken und dahin führen, daß im Beſſunger Stadtteil ein einziger,
dann auch in ſeiner Größe leiſtungsfähiger, kunſtfördernder Geſang=
verein
entſteht.
olizeibericht. Am 8. Juli wurde hier eine Frauensperſon feſt=
8 9.
genommen, in deren Beſitz nachſtehende Sachen vorgefunden wurden:
gelber geflochtener Baſtkoffer m
Tragevorrichtung, dunkelblauer
Cheviotſtoff für einen Anzug oder Damenkoſtüm geeignet, 1 Reſt Seide
roſa, 1 Reſt blauer Seide, 1 ſeidener blauer Damenmantel, 2 Reſte wei=
Damenkleiderſtoff mit Sticherei, 3 braune Bluſen aus Seide, 1 blaues
Damen=Sommerkleid. Da die Feſtgenommene als Ladendiebin be=
kannt
iſt, ſo unterliegt es keinem Zweifel, daß auch die oben angeführten
Sachen geſtohlen ſind. Intereſſenten, die an dieſe Sachen Anſtruch zu
machen glauben, können die Gegenſtände bei der Krimminal=Abteilung,
Zimmer 13, nachmittags von 34 Uhr, anſehen. Feſtgenommen
wurden: A. M., Kaufmann, geb. am 1. März 1900 in Ezerkafowka in
Darmſtadt wohnhaft. A. H., Händler, geb. am 15. März 1886 in Dorn=
el
, in Darmſtadt wohnhaft, beide wegen Diebſtahls. G. E., geb. am
d
8. Oktober 1891 zu Baur
rten (Schleſien) wegen Gewerbsunzucht.
Siſtiert wegen Diebſtahl 2 Perſonen.
* Für das Bundesſchießen des Heſſiſchen Schützenbundes, das näch=
ſten
Sonntag in Noßdorf ſtattfindet, ſind eine Anzahl wertvoller
Ehrenpreiſe geſtiftet worden, die im Erker des Darmſtädter Bazar,
Ernſt=Ludwigsplatz, bis Samstag ausgeſtellt ſind.
Ludwigshöhe=Konzert. In liebenswürdiger Weiſe hat es Herr
Wenz verſtanden, dem üblichen Mittwoch=Konzert eine angenehme Ab=
wechſelung
zu geben. Der Verſuch iſt vollauf gelungen. Neben den
vorzüglichen muſikaliſchen Darbietungen der Kapelle Weber verſtand e3
Herr Direktor Fiſcher, Dirigent des Orthſchen Männer=Quartetts, mit
den Geſangseinlagen nur Ausgezeichnetes zu Gehör zu bringen. Es
wäre zu hoffen, des öfteren ſolche Ueberraſchungen zu erleben.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 22. Juli 1921.

Orpheum Sommertheater. Heute, Freitag, 22. Juli, letzte
Aufführung: Die Maufefalle‟. Morgen, Samstag, 23. Juli,
zum erſten Male: Penſion Schöller, ein guter alter Be=
kannter
für viele und gerade deshalb wird dieſes Stück, wie die Er
fahrung gezeigt hat, ſicherlich auch viele neue Freunde finden. In
Vorbereitung befindet ſich weiter: Beherleins Zapfenſtreich und eine
Uraufführung: Der Alpenroſenkavalier (Operette). (Siehe Anzeige.)
Im Schuls Felſenkeller findet heute Abend ein außerovdentlich
großes Konzert unter Obermuſikmeiſter Webers Leitung ſtatt, wobei der
Geſangverein Rheingold durch einige ſchöne Geſangschöre den Abend

noch verſchönert. Dem Publikum wird empfohlen, ſich frühzeitig einen
Platz zu ſichern. (Siehe Anzeige.)
Platanenhainkonzerte. Am kommendem Sonntag findet wieder
ein großes Konzert von 11 Uhr ab ſtatt. Das Orcheſter iſt verſtärkt und
ſteht unter Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters Mickley. Das Programm
wird u. a. enthalten: Friedensboten aus Rienzi von R. Wagner, Jubel=
Ouvertüre von Bach, Glocken von Corneville, Fantaſie aus Der Trouba=
dour
von Verdi, Aus deurſchen Gauen Deutſche Volkslieder von Latan.

Hamstag, den 23. Juli 1921

gültige Lebensmittelmarken:

Prok: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 18, 17 und 15, je 800 gr Brot. Marke Nr. 10,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Für Kinder: (Karten weiß, Marke Nr. 14 und 9, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 10, 660 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Hanshaltung smehl: Bis 15. Aug uſt auf die Lebensmittelmarken
Nr. 5 blau, grün, rot, lila und Nr. 7 weiß, je 800 gr Haus=
haltungsmehl
zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Malzextrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zu 5.50 Mark,
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 21 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt vor=
zulegen

Zucker: Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfd. auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27 weiß
Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung Marke
Minna 500 gr auf den Kopf,

Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mr.
Ausgabeſtelle: Wilſelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 16 der Holz=
ausweiskarten
je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laub=
holz
und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate /yo
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die Hälfte der Jahreszuteilung in Rohbraunkohle
aus der Grube Prinz von Heſſen.

Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.

Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.

gs. Unfall. Geſtern vormittag zog ſich ein Junge beim Holzhacken
eine erhebliche Handverletzung an der linken Hand zu. Derſelbe wurde
nach Anlegung eines Norverbandes durch die Rettungswache in das
Stadtiſche Krankenhaus verbracht.

Gernsheim, 21. Juli, Uebergang der Bezirkskaſſe=
geſchäfte
des Zollamts Gernsheim auf die Bezirkskaſſe Groß=
Gerau. Durch Entſchließung des Lamdesfinanzamts Darmſtadt vom
6. Juli d. J. wird das Zollamt Gernsheim vom 15. Juli lfd. Js. an
von der Erledigung von Bezirkskaſſegeſchäften entbunden. Für die Ge=
meinden
und Gemarkungen Gexnsheim und Klein=Rohrheim wird von
dieſem Zeitpunkte ab eine Untererhebſtelle in Gernsheim errichtet. Dieſe
ſowie die Untererhebſtellen Biebesheim, Crumſtadt und Stockſtadk wer=
den
der Bezirkskaſſe Groß=Gerau unterſtellt. Zugleich werden die
Untererhebſtellen Kelſterbach, Rounheim und Rüſſelsheim von der Be=
zirkskafſe
Groß=Gerau abgetrennt und die Untererhebſtelle Kelſterbach
der Bezirkshaſſe Langen, die Untererhebſtellen Raunheim und 9 büſſels=
heim
der Bezirkskaſſe Mainz III zugeteilt.
Pp. Gernsheim, 21. Juli. Beim Baden ertrank der 12 jäh=
rige
Sohn Ludwig des Kaufmanns J. Adler. Sein Kamerab von
13 Jahren konnte noch von einem Schiffer im Augenblick der höchſten
Gefahr gerettet werden.
Groß=Gerau, 21. Juli. Eiſenbahnunfall. Während der
Fahrt eines Güterzuges auf der Strecke DornbergDornheim brach an
einem Güterwagen die Achſe, wodurch ſich mehrere Wagen in=
einanderſchoben
, ſo daß die Gleiſe geſperrt und eine größere
Betriebsſtörung verurſacht wurde.
Dornheim, 20. Juli. Kreisſiedlungstag. Am 17. d. M.
tagte eine ſehr gut beſuchte Verſammulung von Landbewerbern und
Intereſſenten im Saale Lerch zu Dornheim zwecks Grüindung einer
Kreisvereinigung zur Förderung des Siedlungs=
weſens
. Der Vorſitzende des hieſigen Zweigvereins Friedrich See=
heimer
eröffnete die Verfammtung und erteilte dem Vorſitzenden
der Heſſiſchen Arbeitsgemeinſchaft, Herrn Walther= Büdingen, als
Referenten das Wort. Dieſer legte in ſachlichen Ausführungen Zweck
und Ziele der Vereinigung dar umd wies auf die Notwendigkeit der
ſchleunigen Gründung eines Kreisvereins hin, da doch jetzt in unſerem
Kreiſe die Verhandlungen des Landzuteilungsverfahrens beginnen. Als
zwveiter Referent ergriff Herr Bürgermeiſter Grasmück=Zell, Vor=
ſitzender
der Odenwälder Siedlungsvereinigungen, das Wort. Auch er
wies auf die Notwendigkeit einer Kreisvereinigung hin und machte be=
ſonders
in ausführlichen Darlegungen aufmerkſam auf die Gefahren, die
dem Siedlungsunternehmen durch die Eingaben des Reformbundes der
Gutshöfe an das Reichswirtſchafts= und Arbeitsminiſterium entſtehen,
denen nur durch einen gewaltigen Zuſammenſchluß aller Landbewerber
und Intereſſenten wirkſam entgegengetreen werden kann. An der dar=
auffolgenden
Ausſprache beteiligten ſich noch Jakobi=Königſtädten, Vor=
ſitzender
des Bauernbundes, welcher in ſeinen Ausführungen als ent=
ſchiedener
Gegner des Landgeſetzes auftrat; ihm trat Schweich=Leeheim
entgegen. In ſeinem Schlußwort erwähnte der Vorſitzende der Heſſi=
ſchen
Arbeitsgemeinſchaft für Siedlungsweſen, Herr Walther=Büdingen,
daß Jedem, der den deutſchen Boden vor dem Eindringen des Feindes
geſchützt habe, auch ein Stückchen Land gehöre, daß dadurch die Liebe
zum deutſchen Vaterland wieder geweckt und jeder wieder freudig an
dem Wiederaufbau Deutſchlands mithelfen werde. Es wurde nunmehr
zur Gründung der Kreisvereinigung geſchritten und der vorläufige Vor=
ſtand
gewählt.
Fp. Groß=Rohrheim, 21. Juli. Extrunken? Im offenen Rhein
ertrunken iſt der 28fährige P. Lautenbach. Seine Leiche iſt noch
nicht geländet. Ebenfalls ertrunken iſt bei Ladenburg ein 19jähriger
junger Mann aus Hennsbach.
n. Groß=Umſtadt, 21. Juli. Zu den bedauerlichſten und gemein=
gefährlichſten
Zeitſchäden gehört neben der Diebſtahls=
hochflut
die Ueberhandnahme der Hehlerei, wodurch gerade haupt=
ſächlich
die Gefährdung des Eigentums gefördert wird. In ſehr vielen
Fällen laſſen ſich bishev unbeſtrafte, einwandfreie Perſonen aus Gewinn=
ſucht
zum Erwerb entwendeter Sachen verleiten, und es iſt von da zur
Dieberei ſelbſt kein großer Schritt. Beſonders bezeichnend iſt in dieſer
Hinſicht die jetzt erfolgte Entdeckung, daß der etwa 50 Jahre alte hieſige
Wirt Bernhavd Freund, ein geachteter und angeſehener Mann, ſich nicht
nur der Hehlerei ſchuldig genacht hat, ſondern auch an zwei früheren
ſchweren Diebſtählen als Mittäter beteiligt geweſen iſt. Während der
letzten Monate wurde in ber Umgegend eine größere Anzahl Einbrüche
uſw., zuletzt zu Höchſt in der Lutzſchen Fabrik ein Treibriemendiebſtahl
verübt, und es befinden ſich deshalb die 20jährigen Taglöhner Wolf aus
Höchſt, ſowie Daum von Ober=Kinzig in Unterſuchungshaft. Ihre Ge=
ſtändniſſe
wieſen nun auf mehrere Andere, insbeſondere auf Fr. hin,
bei dem einer von beiden im Vorjahr als Knecht gedient hatte. Man
ermittelte, daß Fr. die auf einige tauſend Mark bewerteten Treibriemen
für wenige hundert Mark von den Dieben angekauft und noch im Beſitz
hatte, wo ſie beſchlagnahmt wurden. Ins Verhör genommen, räumte
Fr. dieſe Hehlerei ein und gab ferner zu, mit jenem damaligen Knecht,
Ende v. J8, aus dem hieſigen Schlachthaus, nächtlicher Weile, etwa acht
Häute oder mehr im Geſantwert von 8000 Mark geſtohlen, auch in glei=
cher
Weiſe einen Weindiebſtahl verſucht zu haben, der mißlang. Er
wurde nach ſolchem offenen Schuldbekenntnis, da Fluchtverdacht nicht be=
ſteht
, vorläufig auf freiem Fuß gelaſſen, und es ſind außer ihm und W.
und D. zwei weitere Diebe in die umfangreiche Unterſuchung verwickelt.
Mit wechſelnder Beteibigung der Einzelnen ſoll es ſich bis jetzt um faſt
ein Dutzend ſchwerer Diebſtähle handeln.
wd. Babenhaffen, 21. Juli. Attentatsverſuch. An der
heſſiſch=bayeriſchen Grenzſtation Mainaſchaff wurde ein ruchloſes
Fiſenbahnattentat verſucht. An der Kreuzung der dort zu=
amienlaufenden
Mainzer und Frankfurter Linie wurden am Fuß der

Schienen 10 Hakenſchrauben und 10 Klemmplatten abgeſchraubt. Ein
langſam einfahrender Güterzug ſchob die Schienen auseinander, blieb

aber glücklicherweiſe auf dem Gleis ſtehen. Ein Schnellzug wäre ſicher
entgleiſt. Für die Ermittelung des Täters iſt eine Belohnung von 500
Mark ausgeſetzt.
wd. Mainz, 21. Juli. Todesfall. Der bekannte Seniorchef der
graphiſchen Kunſt= und Verlagsanſtalt Joſef Scholz, Herr Kommerzien=
rat
Karl Scholz, iſt im Alter von 75 Jahren geſtorben. Vor
dem franzöſiſchen Militärpolizeigericht fand geſtern die
zweite Verhandlung gegen den Parteiſekretär der Deutſchen Volkspar=
tei
Bech ſtatt, der angeklagt war, in einem vor dem deutſchnatona=
len
Handlungsgehilfenverband gehaltenen Vortrag über ſeine afrikani=
ſchen
Reiſeerlebniſſe aus dem Jahre 1912 beleidigende Aeußerungen
gegen die interalliierten Mächte getan zu haben. Der Beweis gelang
jedoch nicht und Bech wurde freigeſprochen. Der Mitangeklagte Ge=
ſchäftsführer
des deutſchmationalen Handlungsgehilfenverbandes Rein=
hardt
aus Mainz erhielt 200 Mk. Geldſtrafe, weil er den Parteiſekretär
Bech nicht am Reden gehindert hat.
wd. Oppenheim, 21. Juli.
Der Provinzialverban!
Rheinheſſen der Deutſchen Volkspartei veranſtaltet am
24. Juli auf der Landskrone ſein erſtes diesjähriges Sommerfeſt
U. a. ſpricht auch der Finanzminiſter a. D. Dr. Becker über die Deutſche
Treue‟.
fpd. Gießen, 20. Julf. Ein gutes Urteil. Von der Straf=
kammer
wurden zwei junge Burſchen, die im Zerſtören aufgeſtellter
Ruhebänke ihr Vergnügen fandem, zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.

Stadtverordneten=Verſammlung.

m. Darmſtadt, 21. Juli.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing eröffnete die Sitzung 5 Uhr
10 Minuten und gedenkt zunächſt des Ablebens des früheren Ehren=
beigeordneten
der Stadt Schmidt und des Gaswerksdivektors
Friedrich. Es wird hierauf in die Beratung der Tagesordnung ein=
getreten
:
Neuorbnung der Bezüge der Altpenſionäre und Witwen.
Die Bezüge der ſtädtiſchen Altpenſionäre (d. h. der vor dem 1. April
1919 in den Ruheſtand Getretemen) und Witwen von ſolchen wurden
ſeither nach der Ortsſatzung für die Nuhegehalte und Hinterbliebenen=
verſorgung
der ſtädtiſchen Beamten vom Juli 1920 geregelt. Die Be=
ſtimmungen
dieſer Ortsſatzung entſprechen den ſtaatlichem Beſtimmun=
gen
vom Mai 1920. Das Reich hat nun durch Geſetz vom 21. Dezem=
ber
1920 neue Ruhegehalts= uſw. Beſtimmungen geſchaffen, nach denen
neben anderem die Bezüge der Altpenſionäre und Witwen eine voll=
ſtändige
Neuordnung erfahren haben. Die Letzteren erhalten
numnehr den vollen Unterſchied (ſtatt bisher halben Unterſchied) zwi=
ſchen
dem früheren und dem ſich nach den neuen Beſtimmungen er=
gebenden
Bezüigen und ſind damit den Neupenſionären völ=
lig
gleichgeſtellt. Zu den ſich hiernach ergebenden Bezügen er=
halten
, ſie ſtatt des bisherigen Teuerungszuſchlages zum Ruhegehalt
einen Teuerungszuſchlag in Höhe der Hälfte des Betrags, den
ſie oder bei den Witwen der verſtorbene Beamte als aktiver Beamter
nach den neuen Beſoldungsvorſchriften erhalten würden. Der Staat
hat im Frühjahr dieſes Jahres ſeine Beftimmungen dieſer Reichsreg
I
angepaßt, konnte ſie jedoch mit Rückſicht auf die Vorſchriften d
ng
geſetzes noch nicht durchführen. Er hat deshalb, um den in große
Not befindlichen Altpenſionäven und Witwen die Mehrbezüge nicht län=
ger
vorzuenthalten, eine vorläufige Regelung nach den neuen Beſtim=
mungen
eintreten laſſen. Die Stadt beabſichtigt, ihre Ortsſatzung erſt
nach der endgültigen Veröffentlichung des Heſſiſchen Geſetzes zu ändern
Es wird, ſich aber nicht umgehen laſſen, auch für die ſtädtiſchen Altpen=
ſionäre
und Witwen eine vorläufige Regelung nach den neuen
eichs= bzw. Scoatsbeſtimmungen zu treffen. Der Mehraufwand
beträgt für das Jahr 1920: 290 000 Mk., für 1921: 325 000 Mk.
Der Regelung wird ohne Debatte zugeſtimmt.
Bewillizung von Mitteln zur Unterſtützung von Kunſtausſtellungen.
Die heſſiſchen Künſtlervereinigungen aller Richtungen haben kürzlich
der Stadtverwaltung mitgetilt daß ſie ſich under Führung und geſchäft=
licher
Leitung des Ständigen Rats für Pflege der Kanſt in Heſſen zu
einer Arbeitsgemeinſchaft für Pflege und Förderung aller
Kunſtbeſtvebungen in Heſſen zuſammengeſchloſſen haben. Sie erbaten
zugleich die Bewilligung einer jährlichen ſtädtiſchen Sub=
veution
von 50 000 Mk. Die Verwaltung beantragt, ſich grund=
ſätzlich
dafür auszuſprechen, daß die Stadt bereit iſt, alljührlich bis zur
Höhe von 50 000 Mk. Mittel für die Ausſtellungen der Arbeitsgemein=
ſchaft
auf der Mathildenhöhe zur Verfügung zu ſtellen. Es wäre das
eine Erweiterung des Beſchluſſes vom 20. Dezember
), wonach dem
Ständigen Rat eine Gavantie von insgeſamt 40 000 Mk. für 3 Jahre
für die Ausſtellungen auf der Künſtlerkolonie zugeſprock
n wurde.
Stadtv. Dr. Bender beantvagt namens des Finanzausſchuſſes Zu=
ſtimmung
.
Stadlv. Leuſchner gibt namens ſeiner Fraktion die Erklärung
ab, daß ſie aus Sparſamkeitsrückſichten gegen den Antrag ſei die Sub=
vention
für alle Jahre im voraus zu bewilligen. Er beantrage viel=
mehr
, dieſe 10 000 Mk. der Volkshochſchule zu bewilligen. Hätte der
Staat der Arbeitsgemeinſchaft gegenüber ſeine Pflicht in vollem Maße
getan, würden die bereits bewilligten 40 000 Mk. ausreichen.
Bürger
meiſter Mueller iſt von der Erblärung der ſozialdemokratiſchen
Fraktion überraſcht. Er bittet um möglichſt einſtimmige Bewilligung.
Stadtv. Hütſch iſt der Anſicht, daß die Künſtler etwas mehr ins
Volk gehen ſollten. Bürgermeiſter Mueller weiſt darauf hin, daß
der Ständige Rar die Garantieſumme von 20 000 Mk. nicht in Anſpruch
zu nehwen brauchte. Die Verhältniſſe haben ſich aber geändert und eine
Erhöhung der Summe iſt unumgänglich. Stadtv. Morgenſtern
wendet ſich gegen die Vorlage.
Die Vorlage wird hierauf angenommen.

Zuſchuß für die Volkshochſchule.
Der geſchäftsführende Vorſtand der Volkshocbſchule hat um Be=
willigung
eines ſtädtiſchen Beitrages von 30000 Mk. für das Geſchäfts=
jahr
1921 nachgeſucht. Für das Jahr 1920 hatte die Stadwverordneten=

verſammlung ſeinerzeit einen einmaligen Beitrag von 20 000 Mk. bewil=
ligt
. Wie der Berichterſtatter Stadtv. Dr. Nöllner mitteilt, wer=
den
in Offenbach und Worms Zuſchüſſe in gleicher Höhe geleiſtet. Der
Voranſchlag der Volkshochſchule ſchließt mit einem ungedeckten Reſt von
34 400 Mk. ab, dagegen hat die Volkshochſchule noch ein Guthaben von
27 000 Mk., ſo daß man annimmt, daß die Volkshochſchule durch einen
Zuſchuß von 20000 Mk. in ihrer Exiſtenz geſichert wird. Stadtv.
Leuſchner tritt für Bewilligung von 30.000 Mk. eim. Worms ginge
in der Unterſtützung viel weiter; ebenſo unverſtütze Offenbach die Volks=
hochſchule
in weitgehendem Maße, Stadtv. Prof. Kalbfleiſch
unterſtützt den Antrag des Stadtv. Leuſchner. Es ſind zur Zeit von
dem Fonds in Höhe von 20000 Mk., der von der Induſtrie geſtiftet
wurde, nur noch 1112000 Mk. vorhanden. Die Volkshochſchule hat=
alſo
mit Unterbilanz gearbeitet. Der geforderte Zuſchuß von 30000
Mark iſt erforderlich für den vorgeſehenen Ausbau des Inſtituts.
Stadtu Löſch tritt ebenfalls für Bewilligung von 30000 Mk. ein. Die
Volkshochſchule hat bisher ſtets mit finanziellen Nöten zu kämpfen ge=
habt
und deshan
Ute man nicht fallſche Sparſamkeit walten laſſen.
Oberbürgermeiſt
Gläffing, weiſt darauf hin, daß es ſich dock
eigentlich um eine Aufgabe des Steates handelt, und der Staat hat bis=
her
für die Volkshochſchule nichts gegeben. Eine Hilfe des Staates muß
unbedingt herbeigeführt werden. Die Stadt Darmſtodt ſteht in vielen
Dingen an der Spitze mit den Ausgaben, nicht aber mit den Einnahmen.
Sparſamkeit werden wir in Zukunft auch in Kulturfragen walten laſſen.
Die Verwaltung beſteht auf ihrem Antrag auf Bewilligung von nur
20 000 Mk. Stadtv. Reeſe tritt für Bewilligung von 30000 Mk.
ein. Stadtv. Dr. Nöllner hält die Sache noch nicht für geklärt
und iſt der Anſicht, man ſollte die Vorlage zurückziehen, bis feſtſteht,
ob der Staat einen Zuſchuß leiſtet und ob wirblich ein Verein zur För=
derung
der Volkshochſchule gegründet wird. Es ſprechen noch die
Stadtvv. Morgenſtern und Sparr.
Es werden ſodann gegen die Stimmen der Wirtſchaftlichen Ver=
einigung
30 000 Mk. bewilligt.
Schaffung von Wohnungen.
Die Möbelfabrik von Schwab, Heidelberger Straße 129, beabſich=
tigt
, ihr Ausſtellungsgebäude teilweiſe zu Wohngwecken zur Ver=
fügung
zuſtellen. Es können fünf Wohnungen eingerichtet werden. Imr
Einverſtändnis mit der Baudeputation wird beantragt, als ſtädtiſchen
Zuſchuß zu den Baukoſten den Betrag von 85 000 Mk. zu gewähren.
Dem Antrag wird zugeſtimmt.
Erlaß von Saalhaumiete.
Die Vereinigung der ehem. Militärmuſiker hielt
am 11. Juli Iſd. Js. eine Veranſtaltung zum Beſten der Kinderhilfe im
Saalbau ab und bittet nunmehr um Eulaß der entſtandenen Mietkoſten
im Betrage von 200 Mark zugunſten des Reinertrags. Dem Erſuchen
wird ſtattgegeben
Oelen der Fußböben in den Schulen.
Zur Minderung der Staubbildung und zur Erhaltung der Fuß
böden in den Schulen iſt ein Oelen derſelben erforderlich. Es wird
mit Zuſtimmung der Baudeputation beantragt, den erforderlichen Kredit
von 50 000 Mk. zu bewilligen.
Stadtv. Werner iſt gegen das Oelen. Eine beſſere Erhaltung
der Fußböden wäre damit nicht zu erreichen. Er bittet, in dieſem
Jahre von dem Oelen abzuſehen. Stadtv. Haury iſt ebenfalls für
das Ausſetzen des Oelens, bis die Erhebungen üben die Wirkungen des
Oelens ſtattgefunden haben. Stadtv. Sames fragt, ob das Rein
gen der Schulſäle vorſchriftsmäßig erfolgt. Wie er gehört habe, werden
die S hulfäle nur gefegt und nicht aufgewiſcht. Dafür wäre die bewilligte

Rummer 200

Vergütung zu hoch. Stadtv. Löſch iſt für das Odlen aus geſte
heitlichen Rückſichten. Es miiſſe ferner für alle Schulhäuſer eineu
gemeine Reinigungsvorſchrift herausgegeben werden. Der Obenz
germeiſter erklärt, daß früher das Oelen gegen den Willen der Verm
tung von der Stadtverordnetenverſammlung beſchloſſen wurde. E7
mit der Zurückſtellung bis zur genauen Prüfung einverſtandem=
Stadtv. Hütſch iſt der Meinung, daß man zum Oelen nur ran
Leinöl nehmen ſollte.
Die Angelegenheit wird zurückgeſtellt, bis die von den Sachvern
digen vorzunehmenden Proben abgeſchloſſen ſind. Unter
Mitteilungen
teilt Stndtv. Sames mit, daß Griesheſm ſich rüſtet, einen Großuä=
in

Grieshein einzurichten. Die Stadt möge deshalb die Einrichder
ihres Großmarktes beſchleunigen, daß die Stadt wicht in die Gesa
kommt, kein Gemüſe mehr zu erhalten.
Stadt. Stork beantragt, die Stadtverordnetenverſammlung u
Beſichtigung das Gaswerks einzulgden. Er habe in der letztem Siti

der
etriebsdeputation angefragt wegen der neuen Oefen und dadn

auft
Fſam gemacht, daß dem Gas Benzol entzogen werde, wodurchued
Gas außerordentlich verſchlechtert würde. Der Beig. Ritzert

ihm erklärt, daß eine Entziehung von Benzol micht mehr erfolge. Vu
dem habe er feſt=
fellt
, daß doch noch Benzol entzogen wird. Am 1.7

ſten Tage ſei vom Inſpektor des Easwerks dem Portier in energifſin
Ton geſagt worden, es dürfe niemand in die Gasanſtalt ohne ausds
liche (
iehmigung der Bürgermeiſterei. Es habe den Anſchein, al
man in der Gasanſtalt etwas zu verbergen habe. Weiter habe erne
hört, daß im Stadtbquamt bauliche Aenderungnen vorgenommen
den, ohne daß die Stadtverordnetenverſammlung oder die Betriebsrst
ation davon etwas weiß. Er rege an, in Zukunft denjenigen, der
chen Auftrag ohne Genehmigung erteilt, dafür haftbar zu wachem=
Beig. Ritzerk erklärt, daß die Verwaltung nichts zu verbein
habe. Er habe Anordnung gegeben, daß dem Gas Benzol nicht u
ntzogen werden ſolle, wenn es unter 4000 Kalorien Heizwer
*
Betreten aller ſtädtiſchen Betriebe ſei nur mit Genehmigungu
2
rgermeiſterei geſtattet. Auch der Oberbürgermeiſter erklärt, )
die Verwaltung ein Intereſſe daran hat, daß alles klargeſtellt wn
aber hier ſei gau nichts zu verbergen.
Der Oberbürgermeiſter gibt ſodann noch bekanmt, daß ein Aml=
der
ſozialdemokratiſchen Fraktion auf Bewilligung von 2000 Mk.
17
die Ferienſpaziergänge der Schulkinder eingegangen iſt, der in geſchez
ordnungsmäßige Behandlung geht. Schluß der öffentlichen Sitze
7 Uhr.

Schutz des deutſchen Bodens gegen den Mißbram
durch in= und ausländiſches Großkapital unin
Sicherung desſelben für deutſche Heimſtätten

tan ſchreibt uns: Dieſer Mahnruf ſoll abermals das deutſche 9, er wird und kann nicht ungehört verhallen. Der Mißbut.)
mit dem Boden muß endlich unterbunden werden. Wer das Land
hat auch das Volk! ſagt ein altes Sprichwort. Mit ſteigender Erb.
rung ſieht das Volk, wie namentlich das Großkapital von Paris /
Brüſſel, von London und Neu=York ſich immer weiterer Stre
rn
ſa
m Landes bemächtigt. Dank unſerer ſchlechten Markwä.
dieſe Mächte in der Lage, mit den geringſtem Mitteln, ja mit etwa eiue
Zehntel des Sachwertes heute unſeren Boden zu erwerben.
mehr ſchwindet die Hoffnung, daß in der furchtbarſtem Not der C
wart eine baldige Beſſerung möglich iſt. Wer aber eine beſſere Zuk
unſeres Volkes will, ſeinen innerem Frieden, ſeine ſoziale und ſitt
Geſundung, ſeinem glücklichen Neuaufbau, der hilft dem deutſchen W
das Vaterland erhalten. Wir ſprechen deshalb ſchon lange von unſu
Not. Jede Familie, die kein wirkliches Heim hat, iſt erneut ein erſfru
te
der Vorwurf. Jeder Arbeitsloſe der in erzwungener Untätigke 4
Verbitterung verſinkt oder der Phraſe anheimfallen muß, iſt ſeiner
milie und ſeinem Volke Laſt und Gefahr. Warum bekommen
loſe Hände keine Arbeit, warum werden den über 1 Millionen w.
loſen Familien keine Heimſtätten gebaut, obwohl alles in ausreichenne
Maße: Bau= und Wirtſchaftsland, Rohmaterialien in Fülle vorhann
ſind? Watum werden Ton= und Kieslager, Kohlenſchätze und Wald aun
zu Häuſern, zu Siedelungen? Unſere jetzige Bautätigkeit verhindert ai
einmal das weitere Steigen der erfchrechenden Wohnungsnot. Von=
wirklichen
durchgreifendem Aenderung ſind wir ſo fern, wie je.
ob der Winter mit ſeinen neuem Enttäuſchungen nicht die Woé.
De
der
weiflung über uns zuſammenſchläg
Kör
inen wir wirklich nicht Heimſtättem bauen, banm ſoll borläß
wenigſtens jeder Familie dur
jeſichertes Heimſtättenland ein Um=
pfand
für eine künftige Heimſt,
te gegeben werden. Der 8 155
Reichsverfaſſung hat dieſe Zuſicherung dem deutſchen Volke feierlich
lobt. Statt einer wirklich großem Heimſtättenbildung aber müſſen
ehen, wie in ſteigendem Maße geldmächtige Ausländer und ihre ſchlais
Strohwänner deutſchen Boden, in immer weiterem Umfange in i.
Macht bekommen. Es iſt deshalb höchſte Zeit, daß hier grun
fandel geſchaffen wird. In dieſer Schickſalsſtunde muß das Volk ſin
Aufgaben erfüllen.
Artikel 155 der Reichsverfaſſung verheißt als ein Grundrecht
deutſchen Volkes eine Aufteilumg und Nutzung des Bodens, die Miſ
brauch verhütet und dem Ziele zuſtrebt, allen deutſchen Familien
ihrem Bedürfniſſem entſprechende Wohn= und Wirtſchaftsheimſtätte 7
ſichern. Um Wege z
u finden, dieſe Ehrenpflicht zu erfüllen, hat iE
Ständige Beirat beim Arbeitsminiſterium, in welchem alle Spitzm
organiſationen bertr
en ſind, in Erfüllung dieſer Aufgabe einen Gen)
entwurf ausgearbeitet, der dem Artikel 155 ins Lebem überführen /

machen, dann werden ſich wieder Tauſende arbeitsloſe Hände regen k.
men, zu Nutz und Fror
ſein des Volkes. Die jetzigen Zuſtände ſind bit
und erſchreckend. Die immer zunehmendere Tuberkuloſe, die nur eu
Wohnungsſeuche iſt, iſt das Kamszeichen, daß wir ſchon Vieles verſäuu
haben. Hierüber ſchreibt Max Rubnet, der langjährige Hygieniker !
Berlier Uwiverſität und jetzige Direktor des Kaiſer=Wilhelms=Inſti
für Arbeitsphyſiologie, ſchon im Jahre 1905 in ſeiner klaſſiſchen D0
ſtellung: Die Wohnung und ihre Beziehung zur Tuberkuloſe‟ (Deutiin
Klinik, Band 11) zu dieſem Gegenſtand:
D
as Hauptübel unſerer Zeit iſt die rückſichtsl!
geübte Ausbeutung aller Mietbewohner durch die Grundſtücks= und An
denſpekulanten. Die Mieten ſind durch die willkürliche Preisſteigerurg
Ge
Grundbeſitzer zeitweiſe enorm, auch heute noch im Steigen. V.
erbemittelte und dieſer reicht auch in die Beamtenkreiſe hinein
kann nur ſchlechte, ungenüigende oft elende Wohnungem beſtreiten.
chlechte Wohnung wird direkt zur Urſache der großen S
lichkeit jedweder Altersgrenze. Wir bezahlen dem Bodenſpekulandn
nicht nur mit dem Preis unſeres Wohnzinſes ſein uſurpiertes Recht, ſo)
dern durch unſere und unſerer Familien Krankheit noch eine Exk
ſteuer, die viel höher iſt als die anderen; denn ſie fordert von uns nim
nur materiellem Beſitz, ſondern auch Kummer, Sorge, Schmerz und Leg
und ſchließlich, wie die erſchrechende Mortalität lehrt, das Leben. Fri.
wwahr eine Angelegenheit, die eine Kapitalfrage des Staates darſtelly.
Die Löſung dieſer Frage wird glückliche Tage für viele Millionen I
deuten."
R. Oppelt. f.

Reich und Ausland.
fpd. Heidelberg, 20. Juli. Waldpolizei. Anläßlich bes Donck=
pelmordes
am Kümmelbacherhof ſind ſeitens der Polizeibehörde um
faſſende Maßnahmem getroffen worden, um die Aufrechterhalrung daß
Sicherheit auch in der weiteren Umgebung Heidelbergs zu gewährleiſtem,
Insbeſondere werden regelmäßige Polizeiſtreifen innerhalb des Walle
gabiets ſtattfinden.
wd. Mannheim 20. Juli. Eine aufregende Verbrecheriag
ſpielte ſich geſtern zwiſchen halb und dreiviertel 10 Uhr auf dem Marhr
platz ab. Ein Schwerverbrecher, der verhaftet werden ſollte, ur
Ruta
mit einem Nevolver zur Wehr ſetzte, wurde von einem Kriminalſ
mann über den Marktplatz verfolgt. Der Verbrecher, der den Revolvoul
auf ſeiner Flucht in der Hand trug, wollte am Marktplatz auf eine falg
rende Straßenbahn aufſpringen. Als ihm dies nicht gelang, riß er d0
Tür einer von dem Standesamt eben wegfahrenden Hochzeitskutſche aun.
d ſppang hinein. Der verfolgende Kriminalbeamte ſprang dem Ven
recher auf den Wagen nach. Da der Verbrecher auf den Beamten de
Revolver anſchlug, gab dieſer einen Schuß ab. Die Kugel drang deng
Verbrecher in die linke Bruſtſeitze, Schwerverletzt wurde er in dam
Krankenhaus gebracht.
Elberfelb, 20. Juli. Ein Kriegsbeſchädigter mit Namenr
Janſen beging zum Nachteil zweier Brüder Veruntreuungei
Als dieſe ihn in einem hieſigen Kaffee antrafen, wollten ſie ihn ve.
ben laſſen und benachrichtigten die Polizei. Ehe dieſe erſchien fchdlg
Janſen auf einen der Brüder und brachte ihm einen Lungenſchuß bein
Dann tötete er ſich ſelbſt.
T. U. Hamburg 21. Juli. Der Wiederaufbau der Habagſ
Vom September ab wird die HamburgAmerika= Linie wieder
eigenen Dampfern für Siidameviba verſehen ſein. In dieſem Momang.
wird der auf der Werft des Bremer Vulkan im Bau befindll
Bahern, ein 12 000 Tonnen=Schiff, und der auf der hieſigen Werft im.
Bau befindliche frühere Schnelldampfer Deutſchland unter dem N0
men Hanſa in die Noute HamburgNeu=York eingeſtellt werden, Wmen
im November wird ein Schwveſternſchiff der Bayern, die ebenfalls auſſe
folgen-i
Bremer Vulkanwerft im Bau befindliche Württemberg
Den bisherigen Fracht= und Paſſagierdienſt HamburgNeu=York iar
Dampfer der United Ameriean Line. Zum erſten Male nach dem Muieee

[ ][  ][ ]

Rummer 200.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 22. Juli 1921.

wat die Hapag jetzt auch wieder einen eigenen allgemeinen Fahrplan,
er die Abfahrtsdaten mit allen von ihr unterhaltenen Schiffen an=
ibt
, herausgegeben. Der Fahrplan ſoll künftig monatlich erſcheinen.
FU. Hamburg, 21. Juli. Ein umfangreicher Moorbrand
wutſtand auf bisher unaufgeklärte Urſache am Dienstag in Geeſtbercheter=
Moor, der am Mittwoch abend trotz umfangreicher und energiſcher Ge=
emmaßnahmen
noch nicht gelöſcht war. Die Fläche, auf der das Feuer
m Zeit wütet, iſt etwa 1½ Morgen groß. Die Einwohner haben ihre
soffnung auf Regen geſetzt. Alle Anſtrengungen, dem Feuer Einhalt zu
bieten, waren bisher vergeblich, da es ſich in die Erde gefreſſen hat
mmid ſo nur ſchwer bekämpft werden kann.
FU. Salzburg, 21. Juli. Abgeſtürzt. Der Studierende der
Aechte, Alexander, der Bankbeamte Fiſcher und der Poſtangeſtellte
9=oskoſchny, die eine Toux in das Salzkammergut unternahmen, werden
Fit mehreren Tagen vermißt. Der Univerſitätshörer Keller aus Tübin=
aen
iſt in den Tiroler Alpen tödlich abgeſtürzt.
Kopenhagen, 20. Juli. Wie die Berlingske Tidende meldet, nahm
d.s Königsſchiff Island die Befatzung und die Paſſagiere des an der
gn önländiſchen Büiſte geſtrandeten ſchwediſchen Dampfers Bele, an
Yrd. Ein Teil der Ausrüſtung für die grönländiſche Expadition des
riud Rasmuſſen wurde jedoch vernichtet.

6400% Jahresdividende.
* Die Zentralſtelle zur Bekämpfung der Schwin=
diIfirmen
in Lübeck teilt uns Folgendes mit:
Der Geſchäftsmann, der infolge der Geldentwertung ſein Betriebs=
(ital vergrößern muß, bekommt trotz veelſter Geſchäftsführung und
ha den Gewinnausſichten nur ſchwer Kapital. Aber den Sportkonzernen,
en Unernehmen, mit Rennwetten Geld zu verdienen, doch gewiß
rht als ſolides Geſchäft zu bezeichnen iſt, ſtrömen kritiklos Millionen
u. Der Kundige iſt ja gewarnt, wenn er nur die ſtolzen Firmenbe=
chnungen
hört (Klante=Konzern, Sportbamk Köhn=Konzern, Sport=
ſeelag
Form u. Klaſſe Bankabteilung, Finanzgeſchäft Bült, Wettkonzern
Virlkan, Weſtdeutſcher Sportkonzern Uebbing u. Co., Zeuner=Konzern,
Harmania=Konzern uſw.), die doch nur darauf berechnet ſind, Leicht=
ubigen Sand in die Augen zu ſtreuen. Denn weder von einem
mzern, der Vereinigung eines maßgebenden Teils von Produktions=
ten
eines Induſtriezweiges, noch von einer Bank, eimem mit großen
8 riebsmitteln kaufmänniſch geführten Unternehmen, das dem Be=
fnis
des Verkehrs nach dem Umſatz von Geld oder geldähnlichen
rten (Deviſen, Wechſeln, Wertpapieren) dient, kann hier die Rede
err. Lieſt man dann noch, daß ſie verſprechen, das eingezahlte Kapital
r9tz der hohen Reklamekoſten und des Gewinnanteils des Unterneh=
us
binnen zwei Monaten zu verdoppeln, alſo in 12 Monaten das
4rache Geld zu ßahlen, und das für eine empfehlenswerte Kapitalan=
ae
erklären, ſo müßte man meinen, daß ſich im aufgeklärten Deutſch=
gid
gar nicht ſo viele fänden, daß der Fang lohnt. Aber das Geſchäft
ett dank dem Gewinnhunger, der in allen Kreiſen des Volkes herrſcht,
oeglänzend, daß faſt täglich ein neues Unternehmen gegründet wird.
Was nützt der Hinweis dapauf, daß auch der beſte Kenner des grü=
Raſens nicht imſtande iſt, mit Sicherheit alle zwei Monate ſein Geld
Totaliſator zu vervielfachen. Gewiß zahlen die Konzerne zunächſt,
hw das geht doch nur, ſo lange die Einzahlungen noch dauernd ſtei=
und immer wieder flüſſige Mittel bringen.
Vielleicht aber gehen doch manchem die Augen auf, wenn er hört,
gegen W. Bült, einem zwangsweiſe beurlaubten, völlig wittelloſen
kbeamten, das Betrugsverfahren ſchwebt; daß ſich des Uebbing
eleits der Dortmunder Unterſuchungsrichter angenommen hat und
f der Leiter des Germania=Konzerns, jetzt in Berlin, wo er von den
Swindelten anderthalb Millionen flott lebte, verhaftet worden iſt.
Zentvalſtelle zur Bekämpfung der Schwindelfirmen.
Die Wirkung der letzten Tariferhöhungen
der Eiſenbahn.
Berlin 21. Juli. (Wolff.) Amtlich. Eine aus Düſſel=
aff
datierte Nachricht der Zeit am Mittag ſpricht von dem
ak wachſenden Defizit bei den Eiſenbahnen und
eltt als Urſache dafür und für die ſtändig zurückgehenden Lei=
uegen
der Eiſenbahn die letzten Tariferhöhungen an.
Nachricht iſt unzutreffend. Es iſt davon auszugehen,
die im Dezember 1920 durchgeführte Reform des Tarif=
ſiems
und die am 1. April 1921 in Kraft getretenen Tarifer=
ölnungen
die Güterfrachten um annähernd 70 Prozent geſteigert
ihen. Nach der Tariferhöhung ſind die Einnahmen aus dem
üerverkehr im April jedoch nicht nur in dieſem Umfange, ſon=
eit
ſogar um 80 Prozent gegen den gleichen Monat des Vor=
ihxes
geſtiegen. Das bedeutet, beſonders in Anbetracht der
allreichen, im Hinblick auf die kommende Frachterhöhung im
Kurz vorgenommenen Vorwegbeförderungen eine Steige=
um
g des Verkehrs um etwa 10 Prozent. Der Monat
ini weiſt demgegemüber eine Steigerung der Verkehrseinnahme
m nur 51 Prozent auf, alſo in Wirklichkeit einen Verkehrsrück=
ing
von annähernd 20 Prozent gegenüber dem des Vorjahres.
ifſer Rückgang iſt, ſoweit die bisher vorliegenden Meldungen
kumen laſſen, auch im Juni noch nicht ausgeglichen. Die
rirnde für das Nachlaſſen des Verkehrs ſind in erſter Linie ne=
en
der allgemeinen Konjunkturſchwächung in dem Ausfall
eB oberſchleſiſchen Verkehrs und in der ſtändig fühl=
ner
werdenden Wirkungen der Sanktionen am Rhein
Fuchen. Stark beeinflußt werden die Verkehrsleiſtungen und
fülgedeſſen die Einnahme auch durch den Fortfall der Ueber=
hächten
im Ruhrrevier.
Im Perſonenverkehr ſtiegen die Einnahmen nicht
u um das Maß der am 1. Juni durchgeführten Tariferhöhun=
ſondern
weit darüber hinaus. Die Entwicklung des Reiſe=
rhehrs
iſt zur Zeit durchaus zufriedenſtellend.
Im Haushaltsvoranſchlag iſt der Fehlbetrag der Eiſenbahnen
7H921 auf etwa 6½ Milliarden geſchätzt. Die inzwiſchen durch=
ſührte
Erhöhung der Kohlenpreiſe muß ihn um
m. Anzahl von Hunderten von Millionen erhöhen. Eine be=
mmte
Aeußerung über das finanzielle Ergebnis des Haushalt=
hues
abzugeben, iſt jedoch im übrigen jetzt, nachdem erſt drei
foriate desſelben verfloſſen ſind, kein Sachverſtändiger imſtande.
ase Ergebnis wird von der Geſtaltung der politiſchen und wirt=
hrtlichen
Verhältniſſe entſcheidend beeinflußt. Jedenfalls iſt
deis beſtimmt zu erwarten, daß der Fehlbetrag des Jahres
2.. ganz weſentlich hinter dem von 1920 zurückblei=
em
wird, ein Ergebnis, das in erſter Linie auch auf die Ta=
ſerhöhungen
zurückzuführen iſt.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Unerhörter Eingriff in die deutſche Rechtſprechung.
TU. Eſſen, 21. Juli. Die Eſſener Allgem. Ztg. veröffent=
9 eine ihr zugegangene Zuſchrift über das Beſatzungselend
wer u. a. auf einen geradezu ſkandalöſen Eingriff
2franzöſiſchen Beſatzungsbehörden in die
eahtspflege hingewieſen wird. Der kommandierende Ge=
al
des Brückenkopfes Düſſeldorf veranlaßte die ſofortige
teilaſſung von 12 verhafteten Kommuniſten, die an=
bſich
der vorjährigen Oſterunruhen in Mettmann (nichtbeſetztes
eſfiet) die Reichsbank um erhebliche Beträge beraubten, das
gihaus beſetzten, Gefangene aus dem Amtsgericht befreiten und
PPolizei entwaffneten.
Wie die Eſſener Allgem. Ztg. weiter hört, iſt die Freilaſſung
ſſcheinend auf die Vorſtellungen des Verteidigers der Verhaf=
kni
, des Rechtsanwalts Wolf in Düſſeldorf, zurückzuführen.
e Grund für eine Begünſtigung der Kommuniſten iſt das Buh=
NNder Franzoſen um die Gunſt linksradikaler Maſſen, mit denen
hre weitgeſteckten Ziele am Rhein leicht zu erreichen hoffen.
de nehmen hier ſogar eine kommuniſtiſche Verſeuchung, der ſie
ha wieder Herr werden können, mit in den Kauf.
Die Hungersnot in Rußland.
TU. Berlin, 21. Juli. Die Kranaja Gazetta ſchreibt:
* Meldungen, die wir erhalten, ſind furchtbar. Die Bauern
RGouvernement Saratow ſind gezwungen, für 2 bis 3 Pud
Lud 16,/4 Kilogramm) Mehl eine Kuh oder ein Pferd ab=
=ben. Die Maſſenauswanderung der Bevölke=
umgdauert
fort. Der Donner hat gegrollt, unter die=
m
. Titel veröffentlicht der Gouverneur in der Isweſtip einen
ikel, in dem zugegeben wird, daß man im Augenblick mit
ham viel ſchlimmeren Feind zu kämpfen habe, als Koltſchak
ikin und andere waren. Roſtow, Woroneſyl, Orel, Kulan
Don und das Wolgagebiet ſind Opfer der Schreckens. In
eerungskreiſen ſchätzt man die täglichen Opfer auf 10000.

Das Schickſal Oberſchleſiens.
Eine neue franzöſiſche Note an England.
EU. Paris 21. Juli. Die franzöſiſche Regierung hat auf
die engliſche Note über die Oberſchleſienkonferenz ſofort ge=
antwortet
. Der Wortlaut der Note iſt der Preſſe noch nicht mit=
geteilt
worden, doch iſt der Petit Pariſien in der Lage, die
uffaſſung der franzöſiſchen offiziellen Kreiſe und den Text der
Antwortnote wiederzugeben. Es könne in Frankreich nicht ver=
geſſen
werden, daß von den 19500 Mann, die die alliierten
Effektivbeſtände in Oberſchleſien darſtellen, 12 000 Franzoſen ſind
während Italien nur 4500 Soldaten und Großbritannien im
Höchſtfalle 3200 ſtellen. Sollte es zu neuen Unruhen kommen, ſo
würden die franzöſiſchen Truppen infolgedeſſen die ſchwerſte
Aufgabe auf ſich nehmen müſſen. Die Antwortnote betont ins=
beſondere
, daß die franzöſiſchen Soldaten durch eine übereilte
Löſung in eine noch ſchwerere Lage gebracht würden. Infolge=
deſſen
verlangt die franzöſiſche Regierung er=
neut
von dem Kabinett in London, es möge der ſofortigen
Entſendung der verlangten Verſtärkungen zuſtimmen, und
weiter ohne Vorzug techniſche Sachverſtändige bezeichnen. Wäh=
rend
der Zeit, wo die Truppen auf dem Wege nach Oberſchleſien
ſind, könne man ſich über die zukünftige polniſch=deutſche Grenze
einigen. In dieſem Falle werde dann nichts mehr einem baldi=
gen
Zuſammentritt des Oberſten Rates entgegenſtehen.
Keine amerikaniſche Intervention in der
oberſchleſiſchen Frage.
Waſhington, 21. Juli. (Wolff.) Reuter meldet: Das
Staatsdepartement teilte mit, daß es nicht aufgefordert
worden ſei, in der oberſchleſiſchen Frage zu intervenie=
ren
, und erklärte, daß die Veränderungen in dem umſtrittenen
Gebiet nicht bedeutungsvoll genug ſeien, um von ſich aus eine
Intervention in Erwägung zu ziehen.
Die Lage in Oberſchleſien.
Zunahme des Bandenunweſens.
Berlin, 21. Juli. Wie das Berliner Tageblatt meldet,
nimmt das polniſche Bandenunweſen im oberſchle=
ſiſchen
Induſtriegebiet einen inuner größeren Umfang
an. Als Beamte der Abſtimmungspolizei in den Ortſchaften Ja=
now
, Schoppinitz, Birkental, Bogutſchütz, Eichenau und Wilhel=
minenhütte
ihren durch den Putſch unterbrochenen Dienſt wieder
aufnehmen wollten, kam es zu ernſten Zuſammenſtößen mit den
polniſchen Inſurgenten, die ſich bewaffnet in den Ortſchaften
herumtreiben. Die Beamten purden gezwungen, wieder abzuzie=
hen
. In Biskapitz halten die Inſurgenten die durch den Ort
fahrenden Styaßenbahnen an, mißhandeln die Paſſagiere und
durchſuchen ſie nach Waffen. In Myslowitz üben die polniſchen
Aufſtandsbehörden immer noch Gewalt aus.
Wegen der Verteilung des Kreisblattes, das die
Bekanntmachung des intevalliierten Kreiskontrolleurs enthielt,
wonach die Anordnungen Korfantys über Steuern, Firmen=
ſchilder
und Aushebungen als ungeſetzlich erklärt werden, wur=
den
Stadtrat Michatz, Oberſekretär Dellman und ein Magiſtvats=
angeftellter
von den polniſchen Behörden feſtgenommen
Der polniſche Ortskommandant erklärte, daß der Kreiskon=
trolleur
nichts zu ſagen habe.
Die Inſpektionsreiſe Leronds.
TU. Oppeln, 21. Juli. General Lerond wird ſeine
weite Inſpektionsreiſe in das Aufſtandsgebiet an=
treten
. Er will den Engländern und Italienern zeigen, wie
ruhig und friedlich es in dem von den Franzoſen beſetzten Teil
Oberſchleſiens iſt und wie gut Franzoſen und Polen zuſammen=
arbeiten
, im Gegenſatz zu den Schwierigkeiten, die die Deutſchen
in den Gebieten, in denen ſie die Mehrheit haben, machen. Man
iſt fvanzöſiſcherſeits um das Leben und die Sicherheit des Gene=
rals
Lerond ſehr beſorgt und fürchtet Attentate der Deutſchen
auf ihn. Der Zug wird nur von polniſchen Eiſenbahnern unter
ſtarker franzöſiſcher Bedeckung gefahren. Die Brücken ſind be=
wacht
, die Bahnhöfe abgeſperrt. Den Deutſchen wird an dem
Tage, an dem General Lerond ſich in einem Orte aufhält, das
Verlaſſen der Häuſer verboten. Während der Autofahrten iſt
der General dauernd von einer ſtarken fnanzöſiſchen Eskorte mit
Maſchinengewehren umgeben. Die Polen bereiten dem General
überall einen begeiſterten Empfang durch Ehrenpforten, Ehren=, ſpalierbildenden polniſchen Schulen, Turn= und
Sokolvereinen. In jedem Ort läßt ſich General Lerond die von
ihm eingerichteten und unter franzöſiſcher Kontrolle ſtehenden
Bemeindewachen vorſühren.
Weiterer holländiſcher Kredit.
Berlin, 21. Juli. (Wolff.) Der Reichsbank iſt es durch
Vermittlung des Bankhauſes Mendelsſohn=Amſterdam gelungen,
ſich einen weiteren Kredit von 50 Millionen Goldmark zu ver=
ſchaffen
. Verhandlungen wegen weiterer Kredite ſchweben noch.

Das Ende des deutſchen Kreuzers Frankfurt
T.U. London, 21. Juli. Nachdem den ganzen Tag Heeres=
und Marineflugzeuge den ehemaligen deutſchen Kreuzer Frank=
furt
mit Bomben beworfen hatten, iſt es ſchließlich geſtern durch
Zufall gelungen, das Schiff zu vernichten. Eine 600 Pfund
ſchwere Bombe explodierte in der Nähe des Schiffes im Waſſer,
wodurch das Schiff kenterte. Im ganzen wurde die Frankfurt
elfmal getroffen, mit 5 Blindgängern. Man hatte bereits be=
ſchloſſen
, Torpedojäger auszuſchicken und das Schiff in den Grund
zu bohren.
Letzte Nachrichten.
H. Heidelberg, 21. Juli. (Priv.=Tel.) In Stetten bei Lör=
rach
wurden zwei Männer verhaftet, die beide anſcheinend
mit dem Mord an den beiden Bürgermeiſtern in Zuſammenhang
ſtehen. Sie haben mit gefälſchten Papieren nach der Schweiz
gehen wollen; der eine nennt ſich Privatdetektiv Bodenſtein und
hat am 26. Juni in Heidelberg einen größeren Geldbetrag ein=
gezahlt
, der andere der Verhafteten verweigert jede Auskunft.
Sicher iſt, daß die beiden zur Zeit der Tat in Heidelberg waren.
Rom, 21. Juli. (Wolff.) Als in der Kammer ein kom=
muniſtiſcher
Abgeordneter die Behandlung der politiſchen Ge=
fangenen
durch die Carabinieri beſprach, unterbrachen ihn die
Abgeordneten der Faſziſten. Infolge des entſtehenden Tu=
multes
hob der Vorſitzende die Sitzung auf. Der Tumult
hielt aber an und es wurde ein Stuhl gegen die Bänke der
äußerſten Linken geſchleudert. Nach Wiederherſtellung der Ruhe
wurde die Sitzung wieder eröffnet.
Paris, 21. Juli. (Wolff.) Der Neu=York Herald meldet
aus Waſhington: Schatzſekretär Mellon erklärte geſtern im Laufe
der Debatte über die auswärtigen Anleihen und ihre
Fundierung im Finanzausſchuß des Senats, die Vereinigten
Staaten hielten ſich den fremden Schuldnerſtagten gegenüber für
verpflichtet, die Zinſenzahlung aufzuſchieben.
London, 21. Juli. (Wolff.) Das Unterhaus beendete
geſtern die Kommiſſionsberatung der Induſtrieſchutzbill.
Reuter meldet aus Melbourne: Die Parlamentsſeſſion wird
morgen geſchloſſen. Es verlautet, daß die auſtraliſche
Antidumpingbill bis zur nächſten Tagung aufgeſchoben
wird.
Die Bergarbeiter erklärten ſich geſtern bereit, vom
4. Auguſt an einer Lohnherabſetzung von 2 Schilling
täglich zuzuſtimmen.
Ein diplomatiſcher Mitarbeiter des Daily Telegraph meldet,
daß Marſchall Foch eine dringende Juſtruktion an den fran=
zöſiſchen
Vertreter der interalliierten Kommiſ=
ion
in Sofia geſandt habe, in der es heiße daß die Ent=
waffnung
Bulgariens ohne weitere Verzögerung be=
endet
werden müſſe.

Seite 5.

Reuter meldet aus Mexiko: Es trafen Geküchte ein, nach
denen in Amatlan Oelfelder brennen, die Bohrtürme zu=
ſammenbrechen
und die Arbeiter flüchten. Die Bemühungen, den
Brand zu löſchen, werden als hoffnungslos angeſehen. Der
Verluſt läßt ſich noch nicht abſchätzen.
Aus Alexandrien wird gemeldet, daß eine paläſtinen=
ſiſche
Abordnung, beſtehend aus vier Mohammedanern
und drei Chriſten, unter der Führung des früheren Bürger=
meiſters
von Jeruſalem nach England unterwegs iſt, um der
britiſchen Regierung die Anſichten der Bevölkerung Paläſtinas
vorzutragen.

Vermiſchtes.
Haftung aus Kriegshandlungen.
8 Die Verhandlungen, die das Reichsgericht beſchäftigen, laſſen es
angezeigt erſcheinen, einen Fall hier mitzuteilen, den das Schweizer
Bundesgericht füngſt behandelt und abgeurteilt hat:
Als im Juni 1217 an der Nordgrenze der Schweiz ein reger nächt=
licher
Automobilverkehr beobachtet wurde, drängte ſich die Vermutung
auf, daß ein fehr rentabler Ausfuhrſchmuggel nach Deutſchland im
großen Maßſtabe betrieben werde und es wurden von den Grenztrup=
pen
Eegenmaßnahmen getroffen. Die bei Schaffhauſen ſtationierte
Dragonerſchwadron erhielt Weiſung, den nächtlichen Autoverkehr durch
Patrouillen überwachen zu laſſen und allfällige Schmuggler feſtzuſtellen.
In d
Nacht vom 2. zum 3. Juli 1917 fuhr um Mitvernacht von Ben=
ken
(ſüdlich Schaffhauſen) her ein Auto heran, das vom Poſten zum
Anhalten aufgefordert wurde. Der Führer des Wagens fuhr in unver=
ändertem
Tempo weiter, worauf der Poſten einen Schreckſchuß abgab.
Der zweite Poſten gab erſt Schreclſchüſſe, dann Schüſſe auf die Räder
und den Motor ab. Als ſich der Führer auch jetzt noch nicht zum An=
halten
entſchloß, ſchoß die dritte Patrouille auf Reifen und Motor, dann
in das Wageninnere. Jetzt endlich kam der Wagen zum Stehen, die
beiden Inſaſſen waren tot. Die Unverſuchung des Wagens ergab keine
Anhaltspunkte, die auf einen Schmuggelverſuch ſchhießen ließen. Gegen
Hauptann H. wurde ein Be ahren wegen fahrläfſiger Tötung ein=
geleitet
; das Militärgericht ſzy ihn frei und ſtellte feſt, daß ſich der
Angeklagte in den von ihm ertaſſenen Anordnungen an den Befehl des
Generalſtabschefs über das Waffentragen gehalten und ſeine Kompeten=
zen
nicht überſchritten habe und ſogar, nach Möglichkeit die Verletzung
von Perſonen habe vermeiden wollen. Die Unterſuchung gegen die an=
deren
beteiligten Militärperſonen wurde eingeſtellt, weil ſie nur ihrer
dienſtlichen Gehorſamspflicht nachgekommen ſeien. Das Bundesgericht
hatte in letzter Inſtanz eine Schadenserſatzklage aus Art, 4 des Oblig.
Rechts zu beurteilen, die von den Erben des Paſſagiers des Autos
gegen Hauptmann H., Feldwebel T. und Korporal B. angeſtrengt war.
Das Bezirksgericht Zürich kam zur Klageabweiſung, weil der Bund für
den bei militäriſchen Uebungen angerichteten Schaden nach Art. 27 der
Militärorganiſation hafte. Das Obergericht Zürich verneinte bei mate=
rieller
Prüfung des Anſ.
uchs die Erfatzpflicht der Beklagton, weil
ihrem Handeln das e
. der Widerrechtlichkeit und des Verſchuldens
abgehe. Das Bundesg;it hat die Berufung der Erben des Paſſa=
giers
einſtimmig als gründet abgewieſen. Ein Teil der Richter
verneinte widerrechtliches Verhalten und Verſchulden der Militärper=
ſonen
, ein anderer betrachtete es als ungeſchriebene, aber ſelbſtverſtänd=
iche
Norm des öffentlichen Nechts, daß der einzelne Soldat nicht direkt
haftbar gmacht werden kann für Verletzungen von Privatrechten, die er
in Erfüllung ſeiner mibitäriſchen Dienſtpflicht und im Rahmen ſeiner
militäriſchen Kompetenzen begeht. Hier müſſe der Bund die Haftbarkeit
übernehmen. Eine gegen den Bund ſeitens der Hinterbliebenen des
Paſſagiers erhobene Klage ſchwebt noch.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift überr
bi 2.. Tt
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 2
2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
ticht begründet werden.
In Zeiten vor der Rebolution mußten alle dem Staate zuſtehen=
den
Jagden verpachtet werden, wodurch der Staatskaſſe ein ganz an=
ſehnliches
Sümmchen Pachtgeld zugefloſſen iſt. Jetzt aber, in dieſen
ſchweren Zeiten, wo der Staat überhaupt nicht weiß, wie und wo er die
Mittel für die Staatsausgaben auſbringen ſoll, werden von der Regie=
rung
die Regiejagden eingerichtet. Zweck der Regiejagden ſoll angeblich
ſein, das Wildbret mehr dem geſamten Publikum zuzuführen, als dies
bei den Verpachtungen der Fall iſt. Ob dies aber zutreffend iſt, mag
dahingeſtellt ſein. Nach allgemeiner Anſicht kommt bei Verpachtungen
das Wildbret mehr unter die breite Maſſe, als bei den Regiejagden,
Ausgeübt werden dieſe Regiejagden von dem Forſtperſonal. Wie nun
das erlegte Wild verwvertet wird, entgeht im großen und ganzen der
Oeffentlichkeit. Soviel ſteht zweifellos feſt, daß die Jagden durch Ver=
pachrung
der Staatskaſſe eine bedeutend größere Einnahme zuführen
werden, als ſie durch Regieausübung abwerfen. Den Beweis hierfür zu
erbringen, dürfte jedenfalls nicht ſchwer fallen. Daher iſt der Regie=
rung
dringend zu empfehlen, die dermalige Regiejagden wieder aufzu=
heben
und wie in früheren Zeiten, die Jagden baldigſt zu verpachten.
Ciris.

In letzter Zeit häufen ſich die nächtlichen Unruhen im Südoſt=
viertel
, beſonders in der hinteren Roßdörfer Straße und Soderſtraße.
Es wäre gut, wenn die Polizei einmal ihr Augenmerk, mehr wie dies
ſeither geſchah, auf dieſes Vierbel richten möge.

Landwirtſchaftliches.
h. Mannheim, 21. Juli. (Pvib.=Tel.) Auf dem heutigen
Schlachtviehwarkt waren zugeführt und wuuden pro Zeutner Lebendge=
wicht
verkauft: 144 Kälber 550700 Mk., 30 Schafe 300450 Mk., 35
Schweine 11001200 Mk., 566 Ferkel 50300 Mk. das Stück.

Spiel, Sport und Turnen.
Der ſüddeutſche Gau Deutſcher Turnerbund 1919
hielt in der Turnhalle der Liebigs=Oberrealſchule ſeine zweite Gau=
turnſtunde
ab, die von den Bundesvereinen Darmſtadt, Frankfurt
a. M. und Heidelberg gut beſchickt war. Zunächſt durfte die neugegrün=
dete
Frauen= und Mädchengruppe vom Jahn=Darmſtadt, Proben ihres
Könnens und friſch=frohen Geiſtes ablegen. Im Männerturnen ent=
ledigten
drei Vorturnſchüler ſich ihrer geſtellten Aufgaben mit metho=
diſchem
Geſchick: Einer, ſelbſt noch Jüngling,zeigte Anfangsübungen am
St
tzreck, der zweite ſtellte in der Oberſtufe hohe Anforderungen am
P
d, ein dritter überraſchte durch eigenartige Uebungen an der ſenf=
rechten
Leiter mit Belaſtung. (Angewandtes Turnen.) Nach gemein=
ſamem
Mittagsmahl auf der Spielwieſe am Martinspfad, von liebe=
vollen
Turnſchweſtern köſtlich bereitet, entwickelte ſich daſelbſt ein friſch=
frohes
Treiben. In kerniger Anſprache gedachte der Obmann des 79.
Geburtstages des Ehrenmitgliedes des Deutſchen Turnerbundes, Ritters
Geor
v. Schönerer auf Schloß Roſenau, des deutſchen Volksmannes in
Oeſterreich, des Künders eines reinen, unverfälſchten Deutſchtums des
unermüdlichen Vorkämpfers für den Anſchluß der deutſchen Oſtmark un=
ter
Ausſchluß der nichtdeutſchen Teile des Habsburgerreiches, des freu=
digen
Bejahers Bismarckſcher Staatskunſt jenſeits der ſchwarzgelben
Grenzpfähle; verpflichtete mehrere neue Mitglieder auf Geiſt und Sat=
ung
des Bundes (Volkseinheit, Raſſenreinheit, Geiſtesfreiheit!) und
händigte die Siegerurkunden vom Sonnwendwetturnen zu Lützelbach aus.
Fleißig turnte man an Barren und Reck, warf Ger und Speer und übte
ſich im Steinſtoßen. Eine Spielriege trat an zum Fauſtballſpiel. Und
in all dies Treiben miſchten ſich die herzhaften Weiſen der anmutigen
alten Volkstänze, denen die Turnerinnen ſich mit ſichtlicher Freude hin=
gaben
. Alte und neue Weiſen zur Laute und Klampfe, hielten Alt und
Jung zuſammen bis zu ſpäter Srunde. Für den 14. Auguſt und 11.
September ſind je eine Gedächtnisfeier vorgeſehen für die Altmeiſter
volkstümlicher Turnkunſt Friedrich Ludwig Jahn und Fr. Frieſen.
Turnſtunden des Jahn=Darmſtadt: Dienstag und Freitag von 810 im
Neuen Gymnaſium; Frauenturnen daſelbſt Dienstag von ½67; Aus=
hang
bei J. Ph. Leuthner und Buchhandlung Köhler.
Verbands=Turnfeſt am 24. Juli 1921.
Der Feſtzug am Sonntag wird ſich um 2 Uhr in Bewegung
ſetzen und ſeinen Weg durch folgende Straßen nehmen: Woogsplatz,
Kapellplatz, Schulſtraß
Ludwigſtraße, Marktplatz, Rheinſtraße, Neckar=
ſtraße
, Eliſabethenſtraße Wilhelminenſtraße, Rheinſtraße, Parade=
platz
, Alexanderſtraße, Mühlſtraße, auf den Turn= und Sportplatz
der Turngemeinde Darmſtadt 1846, dem Feſtplatz. Dem Feſt=
zug
vorangetragen wird die alte hiſtoriſche Turnerfahne aus dem Jahre
1846. Dieſes alte Wahrzeichen war damals ein Geſchenk der Stadt
Darmſtadt an den Aktien=Schülerturnverein. Im Jahre 1848 ging dann
dieſe alte Fahne in den Beſitz der Turngemeinde Darmſtadt 1846 über.
Alle Teilnehmer, und zwar männliche wie weibliche, marſchieren im Feſt
zuge in Turnkleidung. Dieſe Anordnung wird dem Feſtzug, gegenuber
anderen Feſtzügen, ein äußerſt friſches Gepräge geben.
Die Fauſtball=Wettſpiele am Samstag nachmittag, wer=
den
wohl äußerſt ſpannend werden, da nur die beſten Mannſchaften des
Verbandes ſich miteinander meſſen. Karten für den großen Begrü=
ßungsabend
am Samstag wolle man ſich zeitig an den bekannten Stellen
beſorgen, da ein großer Andrang zu erwarten iſt. Durch bedeutende
Nachmeldungen benötigt der Wohnungsausſchuß noch eine ganze Anzahl.

[ ][  ][ ]

Seite 6.
Quartiere. Die Angehörigen der Darmſtädter Turnerſchaft und
auch ſonſtige Bürger Darmſtadts, die eine Schlafſtelle zur Verfügung
ſtellen wollen, wollen dies bitte ſofort Herrn Kaufmann Ritſert, Noß=
dörfer
Straße 35, Fernſprecher 1671, mitteilen, unter Angabe ob Turner
oder Turnerin gewünſcht wird. Das Schau= und Wettſchwim=
men
, wie auch Springen, wird wohl ausſchließlich von Mitgliedern der
Turngemeinde 1846 beſtritten werden. Es werden ſich die beſten Kräfte
ausnahmslos beteiligen, auch die Schwimmerinnen, und die Jugend
wird nicht fehlen. Bemerkt ſei noch, daß der Begrüßungsabend am
Samstag, wie auch der Feſtball am Sonntag für jedermann zugänglich
iſt und hofft der Feſtausſchuß, auch durch dieſe feſtlichen Veranſtaltungen,
der Deutſchen Turnerſchaft, insbeſondere den Vereinen der Darmſtädter
Turnerſchaft, neue Freunde und Gönner zuzuführen. (Näheres im heu=
tigen
Anzeigenteil.)
Leichtathletiſche Wettkämpfe.
Die Meldeliſte zu den am kommenden Sonntag, den 24. Juli, auf
dem neuen Sportplatz am Böllenfalltor ſtattfindenden nationalen
Wertkämpfen des Sportvereins Darmſtadt 1898 e. V., iſt nunmehr
jeſchloſſen. Dieſelbe hat ein geradezu glänzendes Ergebnis aufzuweiſen.
Noch nie iſt in Darmſtadt ein leichtarhletiſches Sportfeſt abgehalten
worden, das eine ſolche Beteiligung aufzuweiſen hatte. Sport= und
Turnvereine aus der Umgebung von Darmſtadt, aus München,
Köln, Heilbronn, Wiesbaden, Mannheim, Frank=
furt
, Worms, Offenbach u. a. haben ihre Meldungen abge=
jeben
. Das 1500 Meter=Anfänger=Laufen und der 50 Meter=Lauf für
Anfänger ſind mit je beinahe 50 Meldungen belegt. Der Turnverein
von 1860=Frankfurt entſendet unter 23 Teilnehmern ſeine ſüddeutſche Da=
nenmeiſterſtaffel
und den Rekordmann Steibrenner. München den
früheren deutſchen Meiſter im Langſtrechenlauf, Krümmel und ſeine vor=
zügliche
3 X 1000 Meter=Staffel. Köln iſt mit ſeinem erſtklaſſigen Sprin=
termaterial
, die in Weſtdeutſihland große Erfolge in dieſem Jahre er=
rungen
haben, am Start. Im Verein mit der Mannheimer Turngeſell=
ſchaft
ſtartet der Süddeutſche Meiſter Fritz in allen offenen Kurzſtrecken=
läufen
und Stafetten. Die Schwedenſtaffel hat gleichfalls erſte Be=
ſetzung
erhalten. Um den Wanderpreis des Heſſiſchen Staatsmini=
teriums
kämpfen Köln, Frankfurt, Mannheim und Darmſtadt.
n der
X1000 Meter=Staffel hat Darmſtadt ſeine ſchärfſten Gegner
aus
München, Heilbronn und Frankfurt. Die Langſtreckenläufe ſind ebenfalls
erſtklaſſig beſetzt. In Krümmel, Schmidt, Zinoni=München, Dederer=
Sprendlingen, Metz=Neu=Iſenburg, ſind im Verein mit den Darmſtädtern
die ebenfalls auf dieſem Gebiete ſehr gutes leiſten, ſcharfe Kämpfe zu er=
warten
. Ebenſo haben die Wurf= und Sprungkonkurrenzen eine ſehr
jute Beſetzung gefunden. Iſt das Wetter einigermaßen dazu angetan,
ſo gibt die muſtergültige Sportplatzanlage Gewähr, daß wirklich hervor=
ragende
Leiſtungen geboten werden. Umſomehr, da der Sportverein mit
einem Leichtathleten die Gegner nicht zu fürchten braucht. Die zur Aus=
tragung
kommenden wertvollen Wanderpreiſe ſind im Geſchäft
Schmidtmann, Ernſt=Ludwigſtraße 14, zur Ausſtellung gebracht.
Krümmel der deutſche Rekordmann am Sonntag in
Darmſtadt. Das 5000 Meter Waldlaufen um den Wanderpreis des
Berliner Tageblatts, hat für den kommenden Sonntag eine gute Be=
ſetzung
erfahren. Außer den bekannten Läufern aus Frankfurt und Um=
gegend
ſtartet der bekannte deutſche Läufer Krümmel, der mit der Mann=
ſchaft
des Turn= und Sportvereins 1860=München, nach Darmſtadt
kommt. Man wird als Darmſtädter beſonders geſpannt auf den Aus=
gang
des Nennens ſein, da eine Reihe bewährter Darmſtädter mit im
Rennen ſind; der dabei jugendliche Harres wird ſein erſtes größeres
Rennem beſtreiten. Krümmel hat ſich durch ſeine Aufſehen erregenden
Leiſtungen einen Namen gemacht. In letzter Zeit iſt er auch auf ſport=
wiſſenſchaftlichem
Gebiet bahnbrechend hervorgetreten. Als Mediziner
und Aſſiſtent des Münchener Profeſſor Martin und Dozent an der Hoch=
ſchule
für Leibesübungen iſt Krümmel mit einer großen Forſchungs=
arbeit
an die Oeffentlichkeit getreten. Sicherlich wird das Erſcheinen des
Müncheners bei den Fachleuten geſteigertes Intereſſe wachrufen.
Meldungen zur Sportplatzweihe am 24. Juli.
Das Meldeergebnis iſt nach Qualität und Quantität ſehr gut geworden.
Die kurzen Strecken werden neben den Darmſtädter, Mannheimer,
Frankfurter, vor allem von
den guten Sprintern des Kölner Sport=
klubs
99 beſtritten. Hier werden Fritz, der ſüddeutſche Meiſter über 200
Meter mit Düllmann (Köln) zuſammentreffen. Die obengenannten
Vereine werden auch die Kurzſtreckenſtaffeln, wie 4 X100 Meter und
X100 Meter beſtreiten. In der Schwedenſtaffel, die 400 Meter, 300
Meter, 200 Meter, 100 Meter gelaufen wird entſcheidet der 400 Meter
Mann. In Jans hat Darmſtadt ſeine ſtärkſte Waffe im Kampf gegen
Köln und Mannheim. Die Mittelſtrecken werden in der Hauptſache
zwiſchen München 1860 und den Darmſtädtern liegen. In der 3 X1000

nnnannagnnEgannnaganacnaannnn:
P Die glückliche Geburt eines
prächtigen MADELCHENS
zeigen hocherfreut an
Walther Schneider u. Frau
Marga, geb. Oehme.
Frankfurt a. M., z. Zt. Darmstadt.
2855
HAngannaannaanrnnnnnnnnnnrennn!

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 22. Juli 1921.
Meter=Staffel werden die Konkurrenzen zum erſten Male ſich gegen=
über
ſtehen. Die Münchewer Schmidt, Zinoni, Jennwein, treffen in den
offenen Rennem auf die Darmſtädter Läufer. Die lange Strecke ſollte
der Münchener Krümmel gewinnen. In den Wurfübungen wird der
ſiddeutſche Meiſter und deutſche Rekordmann mit ſeinen Diskus=Würfen
mit über 40 Meter auftreten. Im Speerwerfen wird die 45 Metergrenze
ſicher überworfen werden. Der Hochſprung wird den Darmſtädter
Knapp am Start ſehen, im Stabhochſprung wird der alte Kämpe Be=
ringer
ſeit längerem wieder erſcheinen. In dem 400 Meter=Lauf werden
dem Darmſtädter Jans keine ernſthafte Gegner erwachſen. Die Da=
mewwettbewerbe
werden die ſüddeutſche Meiſterſchaft des Frankfurter
Turnvereins 1860 in allen Wettbewerben zeigen. Die Beſetzung der ein=
zelnen
Felder iſt ſo gut, daß aller Vorausſicht bei den vorzüglichen
Bahnverhältniſſen erſtklaſſige Ergebniſſe erzielt wverden. Die für die ein=
zelnen
Konkurrenzen in Betracht kommenden Ehrenpreiſe ſind im Pelz=
haus
Schmidtmann, Ernſt=Ludwigſtraße, ausgeſtellt.
* Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V. Nachdem die
Fauſtballmannſchaft im 3. Bezirk des Main=Rhein=Gaues der Deut=
ſchem
Turnerſchaft die Meiſterſchaft im Fauſtball wieder erringen konnte,
var ihr die Möglichkeit gegeben, am vorigen Sonntag in Pfung=
tadt
in der Schlußrunde um die Gaumeiſterſchaft mit anzutreten. Die
Mannſchaft kann mit Recht als erſtklaſſig im Fauſtball angeſehen wer=
den
. Durch ihre ruhige Spieltveife und ganz beſonders durch ihr hohes
techniſches Könnem iſt ſie weit über die Grenzen des Main=Rhein=Gaues
hinaus bekannt. Einen erneuten Beweis ihrer Spielſtärke erbrachte die
Mannſchaft am verfloſſenen Sonntag. Nach drei harten ſpannenden
Wetrſpielen konnte ſie trotz ſehr ſtarker Konkurrenz (man war auf
der Gegenſeite von dem feſten Willen durchdrungen der Mannſchaft den
Gaumeiſter in dieſem Jahre zu entreißen) den Sieg erringen und
zum zehnten Male den Titel als Gaumeiſter im Fauſtball erwerbenf.
Die
Mannſchaft iſt ſeit dem Jahre 1911 Inhaber dieſes Titels und bis je
noch ungeſchlagen. Sämtliche Spiele wurden nach überlegenem Kampfe
von der 1. Mannſchaft der T. G.B. mit 64 Bällen Vorſprung gewonnen:
eine Zahl, die für ſich ſelbſt ſpricht! Einzelne Spieler beſonders her=
vorzuheben
, hieße das Verdienſt aller ſchmälern. Durch dieſen Sieg
iſt es der Mannſchaft ermöglicht, am Sonntag, den 31. Juli ds. Js. in
dieburg gegen die Gaumeiſter der Gaue Main=Rhein, Main=Speſſart
und Odenwald=Jahn um die Gauverbandsmeiſterſchaft an=
zutreten
.
sr. Des Fußball=Bundestages Schattenſeite. Wir
erhielten folgende Zuſchrift: Die Feſtverſammlung aus Anlaß des
Fußball=Bundestages in Düſſeidorf hat für vier Düſſeldorfer
Sportleute ein wenig angenehmes Nachſpiel gehabt. Vom Kriegsgericht
der franzöſiſchen Beſatzungstruppen burden Dr. Klein als Feſtredner
über das Thema Sport und Jugend mit 14 Tagen Gefängnis
und 2000 Mark Geldſtrafe, die Herren Heuft, Hartwieg und
Schnabel als Veranſtalter mit je acht Tagen Gefängnis und
1000 Mark Geldſtrafe beſtraft. Als Grund der Beſtrafung
wird angegeben, daß ſieben Reden gehalten worden find, während nur
vier genehmigt waren. Ein weiterer Kommentar hierzu: Einige
deutſche Zeitungen kritiſierten die Rede Dr. Kleins abfällig. Dieſe No=
tizen
werden jetzt von Frankreich zur Propaganda gegen deutſche Sport=
leute
benutzt. Es iſt ja leider nie die Stärke des Deutſchen geweſen,
weiter zu ſehen, als ſeine Augen reichen.
Der Kampfſpielgebanke im deutſchen Volke.
dk. In der Einladung zu den Deutſchen Kampf=
pielen
1922 heißt es: Die Deutſchen Kampfſpiele ſollen alle die
vereinen, die deutſch denken und deutſch fühlen. Unabhängig von Lan=
deszugehörigkeit
, von politiſcher Richtung, von turneriſcher und ſport=
licher
Verbandsmitgliedſchaft, werden die Kampfſpiele das Volksfeſt
aller Deutſchen ſein. Gerade die Nor der Zeit führt uns dazu, heute
die Sehnſucht unſerer Führer nach großen deutſchen Kampfſpielen zu
verwirklichen. An dem von ihnen ausgehenden Einfluß ſoll die deutſche
Jugend wieder geſunden.
In einzelnen Gauen= unſeres Vaterlandes iſt der Gedanke, Wett=
ämpfe
auf allen Gebieten von Turnen, Sport und Spiel zu veranſtal=
ten
, ſofort aufgenommen und durchgeführt worden. Die Bremer Kampf=
piele
im vorigen Herbſt gaben Zeugnis von der einigenden Kraft eines
ſolchen Feſtes. Erſt wenige Tage liegen hinter der Konigsberger Sport=
ſvoche
, die der Königsberger Stadtverband für Leibesübungen in der
Zeit vom 12. bis 19. Juni veranſtaltet hat. Aus Leipzig, Halberſtadt
und Weimar kommt, die Kunde von heißen Kampftagen. Von Sonntag
zu Sonntag ſtanden die Städte eine Woche lang im Banne einer ſport=
freudigen
, tatkräftigen Jugend. Der Werbe= und Preſſeausſchuß der

Rummer 200.

Vereine für Leibesübungen, Mark Brandenburg, hat eine Denkſchrift
ſeiner vom 10. bis 17. Juli geplanten großen Berliner Spiel= und
Sportwoche herausgegeben. In Annaberg werden die Erzgebirgiſch=

immer mehr Bahn, daß Alt und Jung planmäßiger Körperzucht bedarf
und dieſe wiederum im Wettkampf ihr Hochziel hat.
Denkende Männer und Frauen, tun Sie das
Fhrige! ruft in der Feſtordnung für die Dresdener Kampfſpielwoche
der Dresdener Hauptausſchuß für Leibesübungen feinen Mitbürgern
zu und fährt fort: Wir tun, was uns zukommt. Die Jugend ſtrömt
uns täglich zu, hingeriſſen durch das Vorbild im Wettkampfe. Wohl=
meinende
Manner reden und ſchreiben gegen den Wettkampf und ſeine
Anerkennung durch Kranz und Urkunde. Sie verkennen die Jugend!
Oder haben ſie nie im Wettkampfe geſtanden? Wenn nach Tagen ver=
nünftiger
, planmäßiger, immer weiter geſteigerter Vorbereitung ſich
die Leiſtungsfähigkeit unter das ganze Aufgebot der Willenskraft ſtellt.
Das wäre gemacht? Das wäre unnatürlich? Das brauchen wir auch im
Kampfe des Lebens, im wirtſchaftlichen Kampfe um unſere Selbſtbehaup=
tung
gegenüber dem Auslande. Dazu ſtählen wir unſere Jugend plan=
mäßig
und das reifere Alter mit. Darum ſind in unſere Veran=
ſtaltungen
die Reichsjugendwettkämpfe eingeſtellt, die planmäßig ſchon
die Dreizehnjährigen erfaſſen. Darum können die in der Dresdener
Kampfſpielwoche erzielten Leiſtungen, wenn ſie angemeldet ſind, bei

m Berliner Stadion, wo die Veſten unter allen Deutſchen des
In= und Auslandes um den Ehrenkranz ringen werden.
Schluß des redaktionellen Teils.

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Samstag, den 23. Juli. Morgens 8 Uhr 30 Min. Sabbat=
ausgang
9 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min.
Abends 7 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 23. Juli. Vorabend 7 Uhr 20 Min. Morgens

Die Geburt einer Tochter
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Fritz Boßelmann u. Frac
IIse, geb. Hallwachs.
Darmstadt, den 21. Juli 1921.
Ludwigsplatz 7, II.

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Ludwig Gilmer
Chemiker in Heidelberg
iſt am 20. Juli abends nach kurzem Leiden
m: 83. Lebensjahre in Fürth i. O. ſanft
ntſchlafen.
Minna Gilmer, Heidelberg
Dr. med. Ludwig Gilmer, Chirurg,
München
Emanuel Gilmer, Oberregierungsrat am
Reichsverſicherungsamt, Berlin=Steglitz
Fulius Gilmer, Amtsrichter, Fürthi, O.
Gerda Gilmer, geb. Teutſch
Agnes Gilmer, geb. Ihle
Eliſabeth Gilmer, geb, Ahrens
6 Enkelkinder.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe, gute, treue, unvergeßliche Toch=
ter
, Schweſter und Schwägerin

Marie

nach kurzem ſchweren, mit großer Geduld
ertragenem Leiden ſanft entſchlafen zu laſſen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Eltern u. Geſchwiſter.
Roßdorf, den 20. Juli 1921. (8443
Die Beerdigung findet Samstag nachmit=
tag
um 4 Uhr ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Hinſcheiden unſerer
lieben Entſchlafenen ſagen wir innig=
ſten
Dank.
(*28587
Im Aamen der trauernden Hinterbliebenen:
Michael Klappich.

Fürth i. D., 21. Juli 1921.

(8434

21. Jult 1921
A.

Statt Karten.
Ihre am Samstag, den 23. Jalt, nach-
mittags
3 Uhr, in der Martinskirche statt-
tindende
Trauung beehren sich anzuzeigen
Sophte Freidel
Wilhelm Nörpel.
Waldstraße 11,
Kaupstraße 7.
30f.3)
Van H Resn
Anläßlich unserer Silbernen Hochzeit
wurden wir s0 überreichlich mit Geschenken, ..
Gratalationen und Ständchen beehrt, daß
es uns unmöglich tst, jedem Einzelnen zu
danken und sagen wir allen Beteiltgten aut
diesem Wege unseren aufrichtigsten, tief-
gefühlten
Dank
Philipp Lenges und Frau
Taunusstraße 52.
295o3
Darmstadt, 20. Jul1 1921.
Orune

Die Einäſcherung findet in Heidelberg am
Samstag, 23. Juli, vormittags 11½ Uhr, im
Krematorium auf dem Friedhofe ſtatt,

Statt beſonderer Anzeige.
Heute vormittag entſchlief ſanft nach kurzer
Krankheit unſere geliebte Mutter, Schwieger=
mutter
und Schweſter, die verwitwete
Frau Dr.
Anna Gervinus
geb. Schroeder
im 79. Lebensjahre,
In tiefer Trauer:
Maja Hunrath, geb. Gervinus
Heinrich Hunrath, Bankdirektor
Eliſabeth André, geb. Schroeder.
Jugenheim a. d. B., Berlin, Hirſchhorn
1 *28622
am Neckar, 20, Juli 1921.
Die Einäſcherung findet ſtatt im Krematorium
zu Darmſtadt am Samstag, den 23. Juli
nachmittags 3½ Uhr.

In dem Sarg liegt unſer Liebling.
Ihre Wangen ſind erbleicht
Wie die Lilie liegt unſere Maxie
Die Ihr Haupt zum Grabe neigt.
O, wie ſchlug in vollem Hoffen
Ihre jugendliche Bruſt,
Noch der Jugend Freude offen,
Voll von Lieb’ und Lebensluſt.
wie hing ſie an dem Leben,
Sterben war ihr gar zu ſchwer,
Aber, ach ihr Rettung geben
Konnt auf Erden niemand mehr.
Auf dem kurzen Krankenbette
Acht ſchwere Tage lag ſie nur,
Möcht’ ſie vom der Leidenskette
Sanft auf ihrem Kiſſen ruh’n.
Konnt’ ihr niemand Rettung geben,
Eltern, Schweſtern pflegten ſie,
Gott im Himmel rett ihr Leben,
Doch er mahm die Blume hin.
Keine Gnad’ und kein Erbarmen
Kennt jedoch der böſe Tod,
Reißt unſre Marie aus ben Armen
In der größten Angſt und Not.
So geh’ nun hin dem Grabe zu,
Du liebe Marie, hold und fein,
Geh hin und ſchlaf in ſtiller Ruh
In deinem engew Kämmerlein.
Schlaf bis der Toten Schar erwacht,
Schlaf ſanft, viel tauſendmal:
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Mitteilungen ſind an die Redaktion des Tagblatts zu richten. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt. Unver=
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Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

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[ ][  ][ ]

Seite 8.

Die Sommerfriſche.
Eine Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen Herren=
leuten
und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
30)
(Nachdruck verboten.)
Vom Treppenvorflur herauf ertönk das Lachen der Delius.
Sie ſteht beim Referendar und Leutnant der Reſerve, der nach
läſſig an einer Säule des Vordaches lehnt und wahrſcheinlich
ſchlechte Witze macht. Dr. Zwickl empfindet es beinahe als Un=
verſchämtheit
, wie dieſer junge Mann es wagen kann, einer
Delius beſtändig den Hof zu machen, nachdem es offenes Geheim=
nis
unter den Kurgäſten iſt, daß ſeine Verlobung mit der Kom=
merzienratstochter
bevorſteht. Mehr noch ärgert ihn das Lachen
der Delius; das empfindet er immer als perſönliche Beleidigung,
wenn ihm auch die Dame nie in irgend einer Weiſe nahe trat.
Dr. Zwickl hatte es nun einmal ſo im Gefühl. Eigentlich
hört er das Lachen von Leuten, die ihm befreundet ſind, ſehr
gerne und lacht ſelbſt am lauteſten mit, wo es Grund dazu gibt.
Aber dieſes Lachen, dieſe kurzen, geſpitzten Kehllaute der Delius
haßt er. Es ſind raſche Schüſſe aus einem Repetiergewehr, und
die Geſchoſſe treffen den Privatgelehrten jedesmal ins Herz.
Ja, mein lieber Doktor, wenn man die Gunſt einer Dame will,
muß man ſich darum bewerben. Eine Studentin aus Koblenz
geht nicht nach Hochwinkel, um ſich irgend einem Volksſchrift=
ſteller
ſo ohne weiteres an den Hals zu werfen, ſelbſt wenn er
Hausbeſitzer und Renteninhaber iſt. Da muß ja eine Studentin
aus Koblenz lochen, wenn ein gewiſſer Dr. Zwickl aus München
ſo ungeſchickt iſt und ihr nur verliebte Blicke zuwirft, ſtatt förm=
lich
um ſie zu werben, wie es ſich für einen Freiersmann geziemt.
Noch ungeſchickter iſt es, wenn man aus Rache über das
Lachen der Delius einer Baronin von Hechtersheim vor den
Augen der anderen die Fingerſpitzen küßt und ihr Komplimente
über die gelungene Idee der Veranſtaltung eines literariſchen
Abends macht.
Die Uhr im Nebenzimmer des Gaſthofes Holzer verkündet
die ſiebente Abendſtunde. Die Klänge fließen voll und weich
durch den prächtig geſchmückten Raum mit den weißgedeckten
Tiſchen und dem Tannenſchmuck der Wände. Die Fliederſträuße
der Aloiſia Oſterhuber beben ein wenig, denn die große Stunde
ift gekommen.
Die prüfenden Blicke der Baronin überfliegen das Tiſch=
gezier
noch einmal und ihr zufriedenes Lächeln beſagt, daß alles
wohlgelungen iſt.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 22. Juli 1921.
Die Teller blinken im Widerſchein der durch die gelbgetönten
Vorhänge gedämpften Abendſonne. Auf den ſchöngebrochenen
Mundtüchern liegen Kärtchen mit den Namen der zum Feſt ge=
ladenen
Sommergäſte. Die Baronin ſchmeichelt ſich, alles fein
getroffen zu haben, beſonders die Anordnung der Sitzplätze.
Nichts tut eine Witwe lieber, als Herzen zuſammenbringen, von
denen ſie Anhaltspunkte hat, daß ſie füreinander paſſen. Darum
die Anordnung der Plätze: Kommerzienrat Sommer und Mam=
ſelle
Lekrayon; Frau Kommerzienrat Sommer und Sir Huſton
Darley; Kaufmann Selitſchke und Doya Rennbold, Kunſtmalerin
aus Mürchen=Schwabina; der Referendar und Leutnant der Re=
ſerve
Müller und Fräulein Sommer: Dr. Zwickl und Fräulein
Delius. Sie ſelbſt begnügt ſich mit einem kürzlich angekommenen
Bräumeiſter aus Niederbayern; desgleichen iſt den Herzensbe=
dürfniſſen
der übrigen Feſtgäſte gebührend Rechnung getragen.
Nur Taubeney, als Held des Abends, iſt ohne zartes Gegenüber,
damit er in ſeinen Vorträgen nicht geſtört iſt. Dafür nimmt er
den Ehrenplatz am Mitteltiſche ein, um den die Plätze der Ge=
ladenen
ihrem Alter und ihrer geſellſchaftlichen Stellung nach
gruppiert ſind.
Die Turmuhr von Hochwinkel verkündet den geſpannten
Feſtteilnehmern mit ſieben Glockenſchlägen den Beginn der Feier.
Alle horchen darauf und vergleichen damit die Zeit ihrer eigenen
Uhren. In den Zimmern des Gaſthofes, in der Dependance und
in den Privatlogis werden Falten gezupft, Krawatten ſenkrecht
zum Taillenabſchnitt geſtellt und letzte Blicke in den Spiegel ge=
worfen
. Ueberall wird geräuſpert, als ſollte man ſelbſt einen
literariſchen Vortrag halten.
Der Feſtbeginn iſt auf Schlag ſieben angeordnet.
Der lange Amerikaner betritt als erſter genau zwei Minuten
nach ſieben Uhr den Feſtſaal, und die Baronin geleitet ihn an
ſeinen Platz, den er mit ſteifer Würde einmimmt. Nach und nach
komen die anderen, alle ſtumm und feierlich; die Baronin weiſt
die Plätze an. Sie ſieht an dem freudigen Aufleuchten der Augen
und den kurzen heftigen Handgrüßen die Beſtätigung, daß die
Anweiſung der einzelnen Plätze nach jedermanns Wunſche aus=
gefallen
iſt. Nur Dr. Zwickl ſcheint etwas verlegen und über=
raſcht
, Fräulein Delius als Gegenüber zu haben. Er reicht ihr
haſtig die Hand, ohne ſie jedoch anzuſehen, was Fräulein Delius
Veranlaſſung gibt, mit ihrem Nachbar, dem Referendar und
Leutnant der Reſerve Müller, ein paar freundliche Worte über
die feine Ausſchmückung des Nebenzimmers zu wechſeln; worauf
ſich der Doktor mit dem Vorſatze, die ganze Geſellſchaft, beſon=
ders
aber die Delius, für die Dauer der Unterhaltung zu ver=
achten
, in den Stuhl fallen läßt.

Nummer 200.
In fünf Minuten ſind alle Plätze eingenommen; nur de
Ehrenplatz iſt noch frei. Der Wirt ſchaut zur Tür hinein um
macht eine Miene, als ob alle Böller der Welt mit einem Maß
loskrachen ſollten, weil irgend ein Großer ſeinen Einzug häüt
Das iſt das verabredete Zeichen. Und der Große, der feinm
Einzug hält, iſt Taubeney. Die Sommergäſte erheben ſich uu
willkürlich von ihren Sitzen, und der Aeſthet geht, von einen
zum andern, jedem die Hand drückend. Einzelnen Geladenen
wie dem Bräumeiſter aus Niederbayern, die noch nicht die Ehi
hatten, die Literaturgröße perſönlich kennen zu lernen, wird u
durch die Baronin vorgeſtellt, wobei er jedesmal mit unwachabrc=
licher
Würde und Herablaſſung ſein Taubeney ausdrücklin
beifügt. Hierauf überreicht er der Baronin einen Zettel uru
nimmt Platz.
Aller Augen ſind auf die Baronin mit dem geheimnisvollzll,
Zettel gerichtet, während die neue Kellnerin und die Wirtn
tochter die Suppe auftragen.
Das Programm, flüſtert die Baronin dem Kommerzienru=
ins
Ohr, der das bedeutſame Wort an ſeine Nachbarin weitent=
gibt
. Von der aus macht es die Runde um das ganze Hufeify
herum. In kürzeſter Zeit ſpricht ſich auch der Inhalt desſelbo
von Ohr zu Ohr: zwei Aphorismen, ein lyriſches Gedicht um
noch ein Aphorismus. Der Vortrag der einzelnen Stücke wi=ſ
durch drei leichte Schläge mit dem Tafelmeſſer an das Limonn
denglas, angekündigt, das Taubeney, vor ſich ſtehen hat. De
Schläge hat jedoch die Baronin nach vorheriger Verſtändigurm=
durch
den Poeten auszuführem
Ueber den Gäſten liegt eine Spannung ohnegleichen. Mcſa
löffelt aus dem Suppenteller, aber alles mit größter Ruhe unw
Achtſamkeit, damit die drei Schläge nicht überhört werden, nou=
weniger
der jeweilige Ausſpruch ſelbſt.
Taubeney fühlt die Spannung, darum wendet er ſich heraiu
laſſend an die Nachbarin, die Frau Kommerzienrätin, mit deſt
Bemerkung: Bitte, laſſen ſich die Herrſchaften doch nicht ſtören
Frau Sommer iſt einen Augenblick ſtarr vor Bewunderunm.
denn ſie vermeint, Taubeney hätte damit den erſten Aphorismun
ausgeſprochen. Nach einer Weile neigt ſie ſich unauffällig z i
ihrem Nachbar, Kaufmann Selitzſchke, der die Bemerkung nun
halb hörte, hinüber und flüſtert ihm ins Ohr: Bitte, laſſen ſin
die Herrſchaften doch nicht ſtören . . ." Auch Kaufmann S‟
litzſchke iſt im Zweifel über die Bedeutung des Ausſpruches um
raunt ihn deshalb ſeinem Gegenüber, der Malerin Rennboll/
zu: Bitte, laſſen ſich die Herrſchaften doch nicht ſtören.
(Fortſetzung folgt.)

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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 22. Jufi 1321.

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Zeite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 22. Juli 1921,

Mummer 200.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht bon der Frankfurter Börſe vom 21. Juli.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe exöffnete ungefähr auf dem geſtrigen Niveau. Lediglich
in einzelnen Spezialwerten fanden lebhaftere Umſätze ſtatt. Am Mon=
tanmarkt
beſſerten ſich Mannesmann auf angebliche Intereſſenkäufe za.
6 Prozent; Aheinſtahl und Luxemburger notierten etwas niedriger. Von
Kolonialwverten wurden Ltavi=Anteile und =Genußſcheine zu höheren
Kurſen aus dem Markt genommen. Am ChemieMarkt eröffneten Th.
Goldſchmidt mit zirka 709 Prozent und erreichten einen Kurs von 730
Prozent. Die übrigen Werte dieſes Gebietes neigten zur Schwäche.
Anglo Guano waren bis 465 Prozent gebeſſert. Elektro=Werte zeigten
keine beſonderen Kursveränderungen. Lediglich Lahmeyer ſtiegen bis
260 Prozent. Der Emheitsmarkt wvar geteilt. Höher ſtellten ſich u. a.
Aſchaffenburger Zellſtoff, Metall=Aetzwerke, Filzfabrik Fulda, Eiſen=
uerke
Meher; niedriger notierten: Hanfwerke Füſſen. Lederwerke Spi=
charz
, Dr. Schleusner, Zuckerfabrik Rheingau. Im Freiverkehr ſtiegen
Benz bis 233 Prozent, ſchwächten ſich jedoch im Verlauf wieder etwas
ab. Von ſonſtigen Werten wurden N. Wolf, mit zirka 402 Prozent,
Holzmann mit zirha 378 Prozent, Julius Sichel mit zirka 385 Prozent,
Gebr, Fahr mit zirka 417 Prozent umgeſetzt.
Frankfurter Abendbörſe vom 21. Juli.
w. Auch an der Abendbörſe geſtaltete ſich die Tendenz nicht ganz
einheitlich, doch überwog der feſtere Grundton, zumal auch wieder ein=
zelne
Spezialwverte ohne Verkehr lebhafter anvegten. Unter den letz
teven ſeien hervorgehobe,
n auf dem Montanmarkte Mannesmann (68,
Phönir 850, Kali Weſteregeln mit 585. Im Angebot lagen Eſchſwveiler
bei ſtärkerem Kursrückgang. Unter den Elektrizitätsaltien wurden wie=
derum
Lahmeyer in größeren Beträgen gehandelt. 261.; Siemens u.
Halske befeſtigt 345318. Chemiſche Scheiedeanſtall behauptet 675.
Griesheim 339, 3 Prozent höher. Zement Heidelberg zogen an, 434.
Wolff erfuhren eine Steigerung von 10 Prozent auf 394.
Seilinduſtrie
Brauerei Rettenmetzer-Tivoli 300 plus 5 Prozent. Stärker gefragt
waren ferner Filzfabrik Fulda, Dürkoppwerk, Loderfabrik St. Ingbert.
Zellſtoff Aſchaffenburg feſt 735. Mansfelder K.
gen wurden im freien
Verkehr 50005050 gehandelt. Es wurden ferner genanut P9. Holz=
mann
379, Benz bei lebhaften Umſätzen 234 Gummiarenfabr. Pollack
22. Auslandswerte waren wieder vernachläſſigt. Rumänen feſter,
Der Schluß geſtaltete ſich feſt.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wvurden gezahlt am 21. Juli in Zürich 7,921
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,12½ (59,20) Gul=
den
, in Kopenhagen 8,70 (88,80) Kronen, in Stockholm 3,30
(88,80) Kronen, in Wien 1079 (117,80) Kronen, in London 7.10
(97,80)
ſchill., in Neu=York 1,29½ (23,80) Doll., in Paris 18,75
(125,40) Franken.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 21, Juli,

ue
Geld Brief D Hde
Geld Brief We
Geld 1 Brief 80
Brief ntw.=Bruſſ 7 550.30 532,10 532.40 533,50 Norwegen. T9X5 D350 959. 39. Holland. 35.
0.194
321 27 5. 243 Schweden.
ſingforz 16o8.30 1611.70/t 1593,.40 159660 London .. 921 276.70 5.05 126.45 *
tris ..." 1288. 598.10 Pi= New=Yor. ſ76.73 7688- 77. 1419 chweiz
Spanien. 11B71 WVien (altes 9842 D.=Oeſt. abg I1o,1o- 1419 9.93 10.,09 Ital
en 3460 345.40 344,50 345.40 Budapeſt. . 797 2263- 23,97= 408 Liſſab.=O
2ä
gi. laun6 30 117873/4 171.30 2a
1173.50 Prag:... 2940 9 996o 19.90 100.10

Berliner Börſe.
* Berlin, 21. Juli. Börſenſrimmungsbild. Die Ge=
ſchäftstätigkei
an der Börſe ſowohl für ſchwankende als Einheitskurs=
papiere
hat etwas nachgelaſſen ohne daß bei den letzteren bereits wieder
normale Verkältniſſe eingetreten wären. Die Verſchleppung der ober=
ſchleſiſchen
Entſcheidung und die Unſicherheit des Debiſenmarktes be=
Spekulation und des Publikums genü=
gründen
die Zurückhaltung der
hwankungswerten zu: in Phönix, Har=
gend
. Lebhaft ging es in den S
pener, Anglo Gugno, Goldſchmidt und Augsburg=Nürnberger, waren
Kursſteigerungen von 1225 Prozent zu verzeichnen. Die Grundſtim=
mung
war im allgemeinen feſt, doch gingen die Kursbeſſerungen ſelten
über 8 Prozent hinaus. Auch Einbußen um 1020 Prozent für Rhein=

ſtahl, Daimler, Sachſenwerk und Rheinmetall waren feſtzuſtellen. Kali=
aktien
und Kuxe beſſerten ihren Kursſtand erheblich auf infolge angeb=
licher
weſentlicher Beſſerung des Kaliabſatzes. In der letzten Zeit blieb
das Treiben in nichtamtlich notzierten Papieren unverändert geräuſch=
voll
. Sonſtige Gebiete waren zumeiſt unverändert. Deviſen bei ſtillem
Geſchäft etwas höher.

Von den Produktenmärkten.
h. Mannheim, 21. Juli. (Priv.=Tel.) Die Tendenz an der
heutigen Produktenbörſe war unverändert feſt. Die amtlichen Preiſe
lauten: Winrtergerſte 380, gelber La Plata=Mais 300, Wicken 20250,
inländiſche Erbſen 350275, Futtererbſen 250300, Nangoonbohnen
200, Braſilbohnen 190, Ackerbohnen 260280, Wieſenheu 135145, Klee=
heu
145160, Preßſtroh 5060, Bundſtroh 5565, Biertreber 190210,
Reis 600800, Raps 500550.
Worms, 19. Juli. Wormſer Warenbörſe. Die Börſe
war ſehr ſtark beſucht. Beſonders ſtark waren vertreten: Gerſtenauf=
käufer
und Vertreter von Mühlen, die für neues Getreide großes In=
tert

ſſe zeigten. Raps=Saat war etwas billiger angeboten. Neue Mehle
wurden auch ſchon angeboten und auch einige Käufe darin getätigt.
F
termittel blieben nach wie vor feſt und ſehr ſtark begehtt. Das
Gleiche gilt auch für Rauhfutter.
* Berlin, 21. Juli. Das Geſchäft in neuem Getreide iſt noch
immer nicht bedeutend und die heute erfolgte erſtmalige amtliche Preis=
feſtſetzung
hierfür zieht ſich noch weiter hinaus. Feſt blieb die Ten=
denz
für Wintergerſte, da Brauereien und Malzbaffeefabriken hierfür
Käufer bleiben. Die Noggenpreiſe ſind bei geringen Umſätzen wenig
verändert. Lebhaft iſt die Kaufluſt für Weizen bei knapper Ware und
hohen Forderungen. Die Umſätze in Mais und Maisbezugsſcheinen
ſind geringer geworden. Für Hülſenfrüchte werden bei knappem An=
gebot
höhere Preiſe verlangt.

Deutſche Reichsbank.
* Berlin, 21. Juli. Der am 15. Juli abgeſchloſſene Ausweis
der Reichsbank läßt erkennen, daß nach dem ungemein ſtarken
Zahluugsmittelbedarf des Halbjahresſchluſſes in der Bericktswoche Rück=
flüſſe
an Zahlungsmitteln in die Kaſſen der Bank eingeſetzt haben.
Der Banknotenumlauf zeigte eine Einſchränkung um 486,6 Mil=
lionen
Mark auf 75 352,6 Millionen M., der Umlauf an Darlehns=
kaſſenſcheinen
um 145,6 Millionen auf 8482,6 Millionen Mark.
Insgeſamt ſind an Noten und Darlehnskaſſenſcheinen alſo 6632,2 Mill.
ark aus dem Verkehr zurückgeſtrömt. Im Jahre 1920 waren dem=
gegenüber
in der zweiten Juliwoche 11,2 Millionen Mk. an den genann=
ten
Geldzeichen neu verausgabt worden, während in der Vergleichswoche
des Jahres 1919 gleichfalls Rückflüſſe, allerdings nur in Höhe von 137
Millionen Mk. zu beobachten waren.
Die geſamte Kapitalanlage der Bank weiſt, wie um die Mo=
natsmitte
üblich, ein neues Anſchtoellen auf. Die Zunahme betrug
6.9 Millionen Mk., ſo daß ſich die Beſtände am 15. Juli auf 78 425,5
Boe
A
en Mk. bezifferten. Die bankmäßige Deckung für ſich allein iſt
um 5505,9 Millionen Mk. auf 78 126,7 Millionen Mk. geſtiegen, dar=
unter
der Beſtand der Bank an diskontierten Reichsſchatzanweiſungen
um 5484,1 Mllionen Mk. auf 76 610,5 Millionen Mk. Die beanſpruch=
ten
Kredite ſind der Reichsbank zum größeren Teil auf den Konten der
fven
den Gelder verblieben, die eine Zunahme um 4657,8 Millionen Mk.
auf 14 584,8 Müllionen Mk. erfuhren.
Bei den Darlehnskaſſen hat die Summe der ausſtehenden Darlehn
weiter abgenommen. Sie verminderte ſich um 1310,3 Millionen Mark
auf 14045 Millionen Mk. Dieſer Verminderung entſprechend wurden
ſeitens der Reichsbank an die Darlehnskaſſen Darlehnskaſſenſcheine zu=
rückgegeben
. Demgemäß ſind die Beſtände der Neichsbank an Darlehns=
kaſſenſcheinen
unter Berückſichtigung der erwähnten Rückflüſſe aus dem
Verkehr auf 5441,9 Millionen Mk. zurückgegangen.

* Frankfurt a. M., 21. Juli. Der Börſenvorſtand gibt be=
kannt
: Am Samstag den 23. Juli, bleibt die Wertpapierbörſe ge=
ſchlofſen
. Auch Deviſen werden nicht notiert.
ONB. 3
ie Goldokäufe der Reichsbank. Nachdem an=
fänglich
die Goldankäufe der Reichsbank nur ziemlich langſam vor ſich
gegangen waren, macht der Eingang jetzt ſchon erfreuliche Fortſchritte.
Auf die Ankündigung hin, daß der Goldankaufspreis demnächſt von 320

Mark herabgeſetzt wird, iſt ziemlich viel gehamſtertes Gold herausge=
kommen
. Die Verwertungsmöglichkeiten des Goldes ſind imnſofern be=
ſchrändt
, als der Export von Gold uns von der Entente verboten iſt.
Die Reichsbank richtet ſich zwar in ihrem Preis nach dem Weltmark=
preis
für Gold, bleibt aber doch mit ihrem Preis hinter den Notſerun=
gen
des Weltmarktpreiſes zurück, da das Reich ein Intereſſe daran hat,
daß ihm der Erwerb von Gold nicht teurer zu ſtehen kommt als der
Ankauf von Deviſen. Auch miſſen erhebliche Unkoſten für Transport,
Umſchmelzung und Mindergewicht angeſetzt werden und ſchließlich muß
die Reichsbank Rückſicht darauf nehmen, der Gold verbrauchenden In=
duſtrie
das von ihr benötigte Gold nicht übermäßig zu verteuern.
* Intereſſengemeinſchaft inder ſtädtiſchen Brau=
induſtrie
. Zwei der älteſten ſächſiſchen Aktienbrauereien, die Brau=
erei
zum Felſenkeller in Dresden und die Aktienbier=
brauerei
zu Reiſewitz, ſind vorbehältlich der Zuſtimmung ihrer Ak=
tionäre
zu dem Beſchluſſe gekommen, ihre Betriebe künftig unter Auf=
rechterhaltung
ihrer geſellſchaftlichen Selbſtändigkeit gemeinſam nach
gleichen Richtlinien zu führen. Zu dieſem Zwecke wird die Felſenkeller=
rauerei
, eine der produktivſten und rentabelſten Deutſchlands, ihr
Aktienkapital von 4 auf 8 Mill. Mk. erhöhen. Von den neuen Aftien
ſollen 1 Mill. Mk. den Reiſewitz=Aktionären dergeſtalt vorbehalten blei=
ben
, daß je 3000 Mk. Reiſewitz=Aktien in 3000 Mk. Telſenkeller=Aktien
umgetauſcht werden können. Ferner ſollen 2½½ Mill. Mk. junge Felſen=
keller
=Aktien den alten Felſenkeller=Aktionären und den durch Umtauſch
neu hinzutretenden Aktionäven zum Bezuge angeboten werden derart,
daß zum Kurſe von 170 Prozent im Verhältnis von 2:1 ein Bezugsrecht
ausgeübt werden kann. Die alten Felſenkeller=Aktien notieren 436 Proz.
an der Dresdener Börſe. Die Felſenkeller=Brauerei wird auch ihr Vor=
zugsaktienkapital
von 300 000 auf 800 000 Mk. erhöhen. Die Dresdener
Bank wird die Transaktion durchführen und dabei auch die im Umlauf
befindlichen Felſenkeller=Genußſcheine dadurch ermäßigen, daß ſie den Be=
Genußſcheine anbieten wird, drei davon unter
ſitzern von je 7 ſolcher
Einbehaltung des ſpäter mit je 50 Mk. einzulöſenden Gewinnanteil=
ſcheins
zum Kurſe von je 1000 Mk. einzulöſen. Unter den gleichen
dingungen ſollen auch die Reiſewitz=Genußſcheine in der Anzahl ermäßigt
werden, wobei von je 6 Reiſewitz=Genußſcheinen einer zu 500 Mk. ein=
gelöſt
werden ſoll unter Zurückhaltung der Gewinnanteilſcheine für das
laufende Jahr. Ein gegenſeitiger Auistauſch von Verwaltungsmitglie=
dern
iſt vorgeſehen.
* Unveränderte Zündholzpreiſe. Der Verein der deut=
ſchen
Zündholzfabriken beſchloß bei ſeiner Generalverſammlung, auch bei
Aufhebung der Höchſtpreiſe die jetzigen Preiſe beizubehalten.
wd. Eine neue Erfindung der Daimler=Werke.
Die Daimler=Motoven A.=G. bringt demnächſt einen neuen kleinen Mo=
tor
auf den Markt, der bei kleinem Umfang und geringen Betriebskoſten
eine außerordentlich ſtarke Kraftentfaltung entwickelt. Die Erfindung
ſoll, wie wir hören, geeignet ſein, Umwälzungen in der geſamten Mo=
ſtrie
herbeizuführen.
wd. Allgemeine Preiserhöhung für Zement. Die
deutſchen Zementwerke beſchloſſen unter Zuſtimmung des Reichswirt=
ſchaftsminiſteriums
eine Preiserhöhung von 60 Mk. für 10 000 Rilo=
gramm
Zement. D
für Rheinland und Weſtfalen bereits beſchloſſene
jie
und genehmigte Ze
ntpreiserhöhung erſtreckt ſich auf die geſamte Ze=
mentinduſtrie
. Bei einer durchſchnittlichen Preiserhöhung von 60 Mk.
für 10 000 Kilogr
mm. Die Preisſteigerung iſt in den geſteigerten
Kohlenpreiſen begründet. Die Abſatzmöglichkeiten in der Zementindu=
ſtrie
werden als nicht ungünſtig geſchildert.
wd. Weſtfalen=Stahlwerk A.=G. Die Verwaltung hat
eine Generalverſammlung einberufen, welcher ein Fuſionsvertrag
mit den Rombacher Hüttenwerken zu Engers zur Genehmi=
gung
unterbreitet werden ſoll. Nach dem Vertrag ſoll das Vermögen
der Geſellſchaft als ganzes unter Ausſchluß der Liquidation auf die
Nombacher Hüttenwerke übertragen werden. Für je 2 Aktien der Weſt=
falen
=Stahlwerke ſollen im Tauſchwege je 3 Aktien der Rombacher Hüt=
tenwerke
gewährt werden. Nachdem die letztgenannte Geſellſchaft das
geſamte Aktienkapital der Weſtfalenwerke bis auf einen geringfügigen
außenſtehenden Reſtbetrag für den die Berliner Handelsgeſellſchaft und
die Deutſche Bank ein Kaufangebot zu 750 für 100 veröffentlichen, erwor=
ben
hat, erweiſt ſich die neue Verſchmelzung der beiden Unternehmen
aus beſtimmten Gründen als zweckmäßig.

Frankfurter Kursbericht 21. Juli 1921. Ritgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Staatspapiere.

5

5% Reichsanleihe. . . . . . .

42

5½%

e

4½%IVru. V. Schatzanweiſ,
½%0 VI.1K.
rprämienanleihe . . . .
% Preuß, Konſols .....
...
½%0

47 Bad, Anl. unk. 1933
v. 1907.
17
19 Bahern Anl. ......
......
49 Heſſen unk. 1924....
............
½%0
........
Württemberger . ....
Ausländiſche.
Bulgar. Tabak 1902.
62
Griech. Monopol..
13.
4½% Oeſt. Staatsrentev
1913. ab 1918.. .. . . .
4½%0 Oeſt. Schatzanwe.).
ſtfr. v. 1914... .. . . . . .
4% Oeſt. Goldrente. . . . .
einheitl. Rente.
49 Num. am. Nente v. 03
5½% Goldrente v. 13
konv.
am.
v. 05
Türk, Abmin. v. 1903
(Bagdadl Ser. I
4%

v. 1911,Bollanl.
420
4½% Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente. . .
28
Staatsr. v. 10
Kronenrente.

AK
79,25
69,1
76,
230
80.
702.
60,
70.
64,
63,70
71,

76,

23,50
29,
52.

140,
170
106

105,
Rid

54,50
i

*.
39
6.10
35=
7.
60,

7,6
36
89
54,
76,60

23,50
19.
2,10

146.
120,
R.

G.
111.
88.
65,50
31.
53,650
26,50

Mfenanfäſe.
53 Mexik, amort, innere
konſ. äuß, b. 99
55
Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
3
konſ. inner..
Irrigationsanl.
4½%
59% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
48 Eliſabethbahn ſtfr.. .
2,69 Oeſt. Süidb. (Lomb.)
Seſt.Staatsb. 1.b.8.Em.
390 Oeſt. Staatsb. Erg. Net
v. 1883.
.
a Anatolier I......."
glon Con;
Jonction
Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee . . . . . ..
41220
*
Deutſche Städte.
420 Darmſt. v. 1919b.1925
3½%0 Darmſtadt v. 1905.
48 Frankfurt v. 1913.. ..
3½
v. 1903....
42 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½2
42 Frkf. H.Krd.=Ver.1
Nein, Hhp. Bank 1922
1922
Pfälz.
1923
Rhein.
verl.
8½4
g
42 Südd. Bk. Münch. 1906
zis,beſ Sdhyp.Bk.Pfdbr.
g Heſſ. Ldhy. Bk. Pfdbr
42 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.)
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.....
Darmſtädter Bank.. ....

D.5

786.


481,
*
71,5

74,50
96,40

95)
84,50
898
92,50
g8,75
89,60
99.
97,50
83,50
95.

170.

21. 7.
447,

Ae

48,50

74,
3.

2
22.
97,5
5
S5.

A
170,

Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank........
Dt. Effekt. u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . . . . .
Diskontogeſellſchaft . ...
resdner Bank. . . . .. . .
etallbank ............
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt. . . . ..
Rhein. Kred.=Bank. . . . . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer . ...........
erus ..............
V
Luxemburger. . . . . . .
Belſenk. Bergw... . . . . ..
Harpener Bergb. ..... . .
Eſchweiler Bergw.. .....
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln...
aurahütte . . . . . . . . . . . .
othringer Hütte . ......
Mannesmann Röhren..
Phönir. . ...... . . . . . . ..
oberſchleſ. Eiſen (Caro)
Oberbedarf............
Rhein. Stahlw. ......
Niebeck Montan........
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . . . . . . . . . . .
Nordd, Lloyzd ..........
Südd. E.=B.=Geſ..... . . .
Schantung E.=B... . . . . .
Baltimore . . . . . . .... . .
Kanada ..............."
Lombarden ... .. . . . . . ..
Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
zement Heidelberg. . . . ..
Badiſche Anilin ... .. . .."
D. Gold= u. Silbſcheideanſt.

R A so0. 299,50 151,50 141. 140,50 264, 263, 213,50 212,25 339. 335. 183. 59,50 56,75 170. 170. 580, 385,50 39 399,75 85 550, 480. 35.
125 369,50 550 580, 341, 657, Bbso 850 Re 270, 311, 309, 576, 567. 539, 549.
150,50 e, 22.

123,50 3 425. 430, 402,- 679. 676, 13

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Griesheim Elektron. . . . . .
151, Höchſter Farbwerke.. ...
Holzverkohlung .........
Werke Albert (Chem.). . ..
Allg. Elektr.=Geſ. ... . . . .
Bergmann=Berke. . . ...
Felten & Guilleaume..
Lahmeher ..... .... ....
Licht & Kraft. . .......
Rhein. Elektr, Werke. .
Schuckert .. . . . . . . . . . . . ."
Siemens & Halske .....
38o,5o Feinmechanik (FJetter)
Gelſenkirchen Gußſtahl.
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. ...... ..
Keddernheimer Kupfer..
ederwerke Spicharz.
Züdenſcheid Metall ...."
Adlerwerke Klehzer.. ....
Badenia (Weinheim).. .
Breuer & Co. Vorzüge.
Daimler Motoren. . . . . . .
Eßlinger Maſchinen. . ..
Gasmotoren Deutz... . . .
Karlsruher Maſchinen..
Luxſche Induſtrie ......
Bogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver. Dt. .. . . .
Bellſtoff Waldhof. . . . . . .
Zuckerfabr, Waghäuſel ..
Frankenthal
Offſtein. . . ..

Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ...
Gebrüder Roeder.. ....
Gebrüder Lutz ....2...."
Helvetia Konſervenfabrik.
405. Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger.

20, 7. TAN 335. 336, 337. 335. 420,50 489. 644,50 650, 314,75 313. 316. 317. 523, 536, 253,75 255. 50 232,25 250, 254, 300, 294, 349,50 343. 630. 503, 518. 375. 372, 485. 484,50 440. 439,2 829 275, 271,50 944, 335. 260,50 284, 415. 410,50 407,50 390,50 634,75 640, 195, 375. 388,75 345. 342. 518, 525. 421. 419,50 418. 414. 461,50 462. Nachfr. Angeb. 403, 408, 360. 365. 285, 290, 3o5, Zu5. 195. 200,. 340, 350,

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Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhätte. . . . . . . . . .
Deutſch=Atlant. Tel. ...
Deutſch=Niederländ, Tel.
Deutſche Erdöl.. . . . . . . .
Dt. Kaliwerke. . . .......
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . ..
Dynamit Nobel ........
Elberfelder Farben .....
Elektr. Lieferung ......"
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . .
Geſ. f. elektr. Untern.. .
Hanſa Dampfſch. . . . . . ..
Hemoor Zement .......
Hirſch Kupfer.........
Höſch Eiſen.. ....... . . .
Hohenlohe Werke.. .....
Kahla Porzellan. . ......
Linde’s Eismaſch.. . . . . . .
Lingel Schuh ........
Linke & Hofmann.. . . ..
Nordd. Gummi ..... ..
Orenſtein. . . . . . . . . . . . .."
Rathgeber Waggon ... ..
Roſitzer Zucker .........
Rütgerswerke ........."
Sachſenwerk ..........."
Siemen Glas ..........
Thale Eiſenhütte . . . . . . .
Ver. Lauſitzer Glas.. . ..
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. . .
Wanderer Werke .......
Deutſche Petroleum .. ..
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana .. . . . . .

20.R.
694.
1690.
336.
259,75
270.
z90,
585
9,50
2
3e8
*
268,

144,
403,
3.
439,
3.
634,75
8a5,
490,
350,
635.
860.
40.
786.
785.

ei. 7.
344,50
710.
700
370.

2r
544.
417,
2
483,
274,
G.
60
485,-
439,50
342,
655.
470.
790.
800.
8u5.

926.

Rachtrag zur Vergebung von Bauarbeiten:
für das Beamtenwohnhaus Feldbergſtraße hier, vom
7. ds. Mts.: Steinhanerazbeiten: Es kann auch
anderes Steinmaterial oder Kunſtſtein angeboten
(P. 8410
werden.
Darmſtadt, 19. Juli 1921. Heſſ. Hochbauamt.

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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 22. Juli 1921,

Seite

Heiteres Lustspiel in 3 Akten.
Ab morgen: HARRF PIEL,

vo‟

T 22

Deutſche Turnerſchaft

9. Turnkreis

Sümr Vermäntner

epurgerſtr. 85.
Telephon 1445.
ucke Freitag, abends 8 Uhr
Broßes Konzert
verſtärktes Orcheſter
Leitung Obermuſikmeiſter
M. Weber
tei gütiger Mitwirkung des
beſangvereins Rheingold
Direktor Friedel Fiſcher. (*2863

eh ein-
Rhein-
r
.sSchloss-Oafé str. 2
Freitag, den 22. Juli 1921
Ein Abend
teutscher Komponisten
A

geſeitſchaft naniß
Freitag
Bemütl. Tanzabend
im Badiſchen Hof
Wendelſtadtſtraße 56.
Anfang 7½½ Uhr. (*28452

rein ehem. Angehöriger des Großh.
Heſſ. Art.=Corps
Broßh. Heſſ. Feld=Artillerie=Regt. 25.
Im Anſchluß an eine Sitzung ſämtlicher
Aspruppenvorſtände unſeres Vereins am
Hutag, den 24. Juli, findet von 5 Uhr
nhmiittags ab
neradſchaftl. Zuſammenſein
dirr Kanone ſtatt, wozu wir alle
Unraden nebſt werten Angehörigen herz=
Ut einladen.
H21
Der Vorſtand.

Neue Geſchäftsübernahme!
Kur=Hotel Kühler Grund
Penſion und Kaffee=Reſtaurant
Jugenheim a. d. Bergſtr.
Inmitten herrlicher Waldungen, im Balk=
uſer Tal gelegen, biete ich den verehrl. Be=
ſirhern
einen angenehmen Aufenthalt.
Grite Küche. Eigene Konditorei.
Gepflegte Weine.
ch öne Fremdenzimmer, Reelle Preiſe.
Empfehle den verehrl. Vereinen meinen
(8414
ſt önen Geſellſchaftsſaal.

/
P M
Lourdniog Bittfe
der Turngaue: Main=Speſſart, Odenwald, Odenwald=
Jahn und Main=Rhein
Feſtfolge:
Samstag, den 23. Julf, nachmittags 4 Uhr auf dem Turn= und Sportplatz
am Finanzamt:
Fauſiball=Wettſpiele
abends 8 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz:
Begrüßungs=Abend
Sonntag, den 24. Juli, ab 7 Uhr vormittags, auf dem Turn= und Sport=
platz
am Finanzamt:
Einzelwettkämpfe für Turner
ab 9 Uhr vormittags:
Einzelwettkämpfe für Turnerinnen
ab 2 Uhr nachmittags:
Feſtzug
ab 3.30 Uhr nachmittags:
Maſſenfreiübungen und Vereinsturnen
abends 6 Uhr:
Sieger=Verkündigung
nachmittags 5 Uhr im großen Woog:
Schau=, Wettſchwimmen und =Springen
abends 8 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz:
Feſt=Balel
Um recht zahlreichen Beſuch der Veranſtaltungen bittet Der Feſtausſchuß
Eintrittspreiſe: Dauerkarten 5 M., Begrüßungsabend 2 M., Sonn=
tag
vormitt. 2 M., Tageskarten für Sonntag 3 M., Schüler 1.50 M.,
Feſtball 2 M., Schwimmen im Woog: nummerierter Sitzplatz 2.50 M.
Karten ſind beim Hausmeiſter der Turnhalſe, Woogsplatz, und in der
Parfümerie Müller, Rheinſtraße 6, erhältlich. Die Angehörigen der
Darmſtädter Turnerſchaft erhalten Karten zu ermäßigten Preiſen in ihren
Vereinshäuſern.
8400

Union-Theater:

Die Bergkatze
Lustspiel in 4 Akten
In den Hanptrollen:
Pola Hegri
Viktor Janson
Paul Heidemann
Edith Meller
Wilhelm Diegelmann
Das Mädchen und
die Männer
Sittendrama in 5 Akten
Hanne Brinkmann
Reinhold Schünzel
als Hanptdarsteller.

Residena-Theater Gentral-Theater

3. Teild. Abenteuerzykl.
Der Hann
In Dunkel
Sensations- und Aben
teuerflm in 6 Akten.
In den Hanptrollen:
Nils Chrisander;
Robert Scholz,
Kurt Erenkencorf.
Alles in der Höflichkeit
Lustspiel in 2Akten.
In der Hauptrolle:
Gerhard Dammann.

TAa Lag
als Hanptdarstellerin
in dem 4akt. Schau-
spiel
(*28630

Die schwarzen
Diamanten
nach dem Roman von
Maurus lakay in 7 Akten

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