Bezugspreis:
ich 2,75 M. u. 75 Pf. Abtragegebühr, durch
(i7 Agrnturen 4.59 M. frei Haus, durch die Poſt
eogen 4,75 M. Einzelnummter 25 Pf. Beſtellungen
emmen eutgegen: die Geſchüftsſtelle Rheinſtraße 23
Famſpuecher 1, 125 und 426), die Agenturen und alle
Haddmter Verantwortlichkeit für Aufnahmevon
An=
sen an beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
nusterſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
maft beruchtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
We Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellumngen
wurch Fermruf ohne Verbindlichkeit für uns.
Mſtü4
*a
9
Ta
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
inzeigenpreis:
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Bankanz. 1.00 M., Reklamezeile (92mm breit)/2,80 M.
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2.00 M., 92mm breite Reklamezeile 5,00 M. Anzeigen
nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
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Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Mummer 197
Dienstag, den 19. Juli 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Falſcher Optimismus.
ver. Ein lamngjähriger deutſcher Auslamdskorreſpondent
. Die deutſche Oeffentlichkeit wird neuerdings faſt täg=
Surrch Mitteilungen überraſcht, die ſich auf die
Wiedergut=
muug beziehen und recht angenehm klingen. Zuerſt verkündete
ewamtliche Rotiz freudeſtrahlend, die erſte Goldmilliarde, die
nrumſerer ungeheuren Neparationsſchuld abgetragen werden
ſei aufgebracht, und offiziös bediente Zeitungen fügten
i, für den Reſt der Schutld dieſes Jahres kämen eigentlich
moch Sachleiſtungen in Frage. Beides war nicht richtig, und
uig ene Federn haben die voreilige Illuſion auf das Maß kühler
hä hmmung zurückgeführt. Dann kam eine kurze, aber von
ver=
hazer Freude ſchier berſtende Meldung des halbamtlichen
teazraphenbureaus, der Reichsbank ſei es gelungen, ſich durch
gättkung des Hauſes Mendelsſohn einen Kredit von 150
Asnen Goldmark in Amſterdam zu beſchaffen, und es ſeien
thandltmgen über undere Kredite dieſer Art in der Schwebe.
ſch hier mußte von pridaten Sachverſtändigen ein Dämpfer
geßſetzt und auf die Gefahr hingewieſen werden, welche die
Sffurng fremder Deviſen durch private Hand für unſere arme
Aüria und für die politiſche Lage mit ſich bringt.
Und un liegt eim ganz merbwürdiger Bericht vor über die
ni ſch=franzöſiſchen Verhandlungen, die ſeit
11. Juli in Paris unter dem Vorſitz des
Wiederaufbau=
rinrers Lozncheur ſtattfinden. Dieſer Bericht iſt von einem
zisoſen verfaßt, nämlich von Philippe Millet im Petit
Pari=
m. ud der deutſche Leſer bekommt verläufig wur dieſen
ädslt zu leſen. Ein amtlicher Bericht iſt erſt inmerhalb 48
eigen fertig. Er geht dunch viele Hände und wird den
deut=
n Zeitzungen vorauisſichtlich in möglichſt ſchwer verdaulicher
u ſerviert. Das Feld beherrſcht der Franzoſe und durch
ſe BBrille muß ſich gaun Deutſchland dem Braten anſehen. War
wieder gar nicht anders zu machen? Schon bei den Ver=
Bttngen Rathenaus in Wieshaden wurde die deutſche Preſſe
ur dem Vorwand des Siplomatiſchen Geheimniſſes vollſtändig
mißchaltet. Alles, was in deutſchen Blätzern ſtand, war fran=
Iaen Urſprungs, abgeſehen von ganz kleinen, nichtsſagenden
üzn des Wolfſbureaus. Wo war die deutſche
Berichterſtat=
mnd wo iſt ſie jetzt? Aus dem Gelde des deutſchen
Steuer=
ſeis nähren ſich Dutzende von amtlichen Preſſeſtellen. Ihre
Ech eit erſchöpft ſich meiſt im Dementis, mit denen ſie irgend
(mſvorlgutten Meldereiter abſchießen, dem dann aber gewöhn=
Ider Siegeszug der Wahrheit nachfolgt. (Siehe Rubrik
ſterſtürze‟, „Politiſche Skandale”.) Warum können dieſe
ſebeamten die Oeffentlichteit über wichtige Ereigniſſe, wie
ſdas Pariſer Abkommen, raſch und vom deutſchen Standpunkt
nef läutert unterrichten? Unter dieſen Preſſekollegen, die meiſt
Nyxegs= und Rebolutionstagen ins amtliche Lager
hinüber=
iſſt)Aten, ſind ſehr tüchtige Journaliſten, die in Fixigkeit und
ſihtugkeit jedem franzöſiſchen Berichterſtatter gewachſen ſein
iſitte i. Warum ſeiern ſie? Sind die vorgeſetzten Behörden
ſdrn Vorteilen der Geheim=Diplomatie derart überzeugt, daß
ſiz die Dienſte der Preſſe verzichten, beſteht Schweigegebot
Im Rkauſkorbzwang? Gibt es gar keine journaliſtiſche
Initia=
iſſtämehr? Mam verlangt von den Herren Bergmann und Gug=
1ſtemner gewiß nicht, daß ſie neben ihrer ſchweren Verhand=
Iusmrbeit auch noch Berichte und Depeſchen für den Gebrauch
iſſiidgrutſchen Preſſe lieſern. Aber warum haben ſie keine
ge=
ſcdten Berichterſtatter mitgenommen? Auch bei größerem
Mütthrunterſchied, als es der deutſch=franzöſiſche iſt, wären die
iem eines Preſſebureaus noch zu ertragen. Man ſehe ſich doch
ſtgiffärbten Bericht des Herrn Millet einwal an!
„Dig deutſchen Unterhändler,” ſo ſchreibt er wohlwollend,
hein verünſtig genug, nicht auf die Frage der Sanktionen
zie ehen . . .", welche Ohrfeige für das deutſche Gefühl!
zſichen: „wenn Frankreich geneigt iſt, deutſche Waren anzuneh=
1 wnüßte man ihm andererſeits gewiſſe
Zahlungserleichterun=
eimräumen.‟ Deutlich zeigt ſich in dieſen ſcheinbar objektiven
„ſni der Bockfuß des Underhändlers. Faſt wie Hohn klingt es,
HMillet weiter ſagt: „Die Preiſe müßten vorteilhafter ſein,
C m die unkängſt von Deutſchland angebotenen Holzhäuſer.”
EIſchlchen Wendungen wird das deutſche Puhlikum bereits zu
nöcktſchen Gunſten bearbeitet und die deutſche Regierung kana,
Ae ſſie im ihrem beneidenswerten Optimismus nachgibt und
er nur nachgibt, mit Genuatuung darauf hinweiſen, daß
Entich kein ſtarker Widerſpruch der öffentkichen Meimung er=
N9 ſt-i. So wird das deutſche Volk von innen gegängelt, vom
glad genasführt und auf der ſchiefen Ebene immer weiter
Mensſtoßen.
2äe „ſchwarze Schmach” als Symbol
franzöſiſcher Annexionspolitik.
K— Die „ſchwarze Schmach” Frankreichs am Rhein hat
Neigolt Anlaß zu großen Kundgebungen, zu Proteſten, zu
Er=
hnen gegeben. Während tatſächlich die franzöſiſchen farbi=
Ryauppen im Rheinland ſich ſchamlofeſter Uebergriffe
beſon=
der weiblichen Bevölkerung gegenüber zuſchulden kommen
a verſuchte man durch eine ausgedehnte Preſſepropaganda
durch beſondere Propagandaredner das Ausland davon zu
engen, daß eine „ſchwarze” Schmach im Rheinland nicht
. Zeitweiſe wurde ſogar behauptet, daß Frankreich über=
* heine farbigen Truppen im Rheinland habe, während un=
Amarhzuweiſen war, daß zur ſelben Zeit über 20000 farbige
cten im Rheinlond ſtanden. Als man einſehen mußte, daß
Die Anweſenheit farbiger Truppen im beſetzten Gebiet nicht
sſten konnte, leugnete man deren Schandtaten ab.
M letzter Zeit iſt den Franzoſen bei dieſer Propaganda ſo=
Wier ehgliſche Gologne Poſt zu Hilfe gekommen, die behauptete,
DS Gefhrei über Verbrechen farbiger Soldaten nichts
an=
ſtei, als eine nationahiſtiſche Hetze deutſcher chauvimiſtiſcher
Dieſe Behauptung wu de aufgeſtellt in demſelben
Augen=
dax deutſcherſeits über eine verhältnismäßig kurze Zeit=
Rr133 Fälle ſchwerſter Verbrechen gegen die Geſundheit und
Iee der weiblichen rheiniſchen Bevölkerung amtlich
feſtge=
mnden. Ihre Zahl hat ſich leider ſeit dieſer Zeit erheblich
ehrt. Hinzu rreten noch die zahlreichen Uebergriffe farbiger
Anen, die ſich in Körperverletzungen, Morden und anderen
Aheiten geäußert haben. Aber leider iſt mit der Zahl der
ſc. feſtgeſtellten Fälle die Zahl der Leiden der rheiniſchen
Krmung, die ſie duuch die farbigen Beſatzungstruppen — und
ech durch die weißen Franzofen — erleiden muß, bei
m micht erſtchöpft.
* iſt kein Geheimnis mehr, daß die franzöſiſchen Militär=
Han nur die Fälle verfolgen, denen ſie nicht mehr
aus=
m köynen. Im übrigen läßt man die Soldaten ſtillſchwei=
WwEhren, obwohl es ein Leichtes wäre, in jedem einzelnen
zur Anzeige gebrachten Fall die Schuldigen zu ermitteln.
Viel=
fach haben die Opfer erklärt, daß ſie die Täter wieder erkennen
würden, wenn man ihnen Gelegenheit gäbe, den Soldaten
gegen=
übergeſtellt zu werden. Dieſes Verlangen iſt faſt regelmäßig
ab=
gelehnt worden. Man kann ſich oft nicht des leiſen Eindrucks
erwehren, als ob die Vorgeſetzten eine ſtille Freude daran haben,
daß ihre Soldaten die rheiniſche Bevölkerung in „Angſt und
Schrecken verſetzen. Man wird unwillkürlich an den
verbreche=
riſchen Plan erinnert, der während der Kriegszeit von einzelnen
Fanatikern in Frankreich ausgeheckt wurde, der dahin ging, die
ganze deutſche Bevölkerung durch verſeuchte Perſonen zu
infi=
zieven, um die Deutſchen allmählich in ihrer Widerſtandskraft
zu lähmen. In jüngſter Zeit haben ſich die franzöſiſchen
Mili=
tärbehörden veraplaßt geſehen, eine ſcharfe Kontrolle zur
Be=
kämpfung der Geſchlechtskrankheiten im beſetzten Gebiet
einzufüh=
ren, da dieſe Seuche durch die farbigen Truppen eine erſchreckend
große Verbreitung genommen hat. Und obſvohl Frankreich ſo
oft und feierlich die Welt davon zu überzeugen verſuchte, daß es
nur im Intereſſe der Ziviliſation und der Kaltur den Kampf
gegen den „deutſchen Barbarismus” führe, darf Deutſchland nicht
das Geringſte unternehmen, um für die unüberſehbaren
Schä=
den an Leib, Seele und Gut, die durch die Beſatzungstruppen
im beſetzten Gebiet hervongerufen wurden, Genugtuung und
Entſchädigung für die Opfer zu erlangen.
Man muß in einem ſolchen an Verbrechen grenzenden
Ver=
fahren geradezu das franzöſiſche Syſtem erkennen, durch welches
es die Annexion des Rheinlandes und auch Oberſchkeſiens zu
er=
reichen ſucht. Der „ſchwarze Schrecken” am Rhein bedeutet nicht
nur das verbrecheriſche Treiben der franzöſiſchen farbigen
Sol=
daten, ſondern es bedeutet die Vergewaltigung der rheiniſchen
und oberſchleſiſchen Bevölkerung auf wirtſchaftlichem und
politi=
ſchem Gebiete. Dasſelbe frivole Verfahren wie bei den
Ueber=
griffen der Schwarzen ſpiegelt, ſich wider bei der Politik, die
Frankreich im Rheinland und in Oberſchleſien treibt. Frankreich
hat die Errichtung einer Zollinie am Rhein durchgeſetzt,
Frank=
reich hat dem Korfantyſchen Aufftand in Oberſchleſien geduldet
gegen Recht und Friedensbedingungen. Es ſchaltet die deutſche
Staatshoheit im Rheinland aus, es verhindert Deutſchland, den
oberſchleſiſchen Brüdern in ihrer furchtbaren Not unter
pol=
niſchem Terror zu Hilfe zu komen. Gegem den Willen der
Be=
völkerung ſoll Deutſchland das Induſtriegebiet Oberſchleſiens
an Polen abtreten, gegen den Willen der Rheinländer verſucht
man, das rheiniſche Wirtſchaftsleben nach Weſten umzuſtellen,
gegen den Proteſt des rheiniſchen Gewerbes, führt man
fran=
zöſiſche Luxuswaren, franzöſiſche Spirituoſen ein. Die deutſche
Regierung, die alles verſucht, um die Not und die Leiden der
Bevölkerung im beſetzten Gebiet zu mildern, wird davm
ver=
hindert.
Und die Schutldigen, denen alles Unheil zuzuſchreiben iſt,
verſtecken ſich hinter Komiſſionen und berufen ſich auf
Befug=
niſſe, die ihnen kein Geſetz, kein Völkerrecht gibt. Korfanty, der
Urheber ungezählter Morde und Brandſchatzungen, darf Befehle
erteilen, ohne ſich im geringſten um die Intevalliierte Kommiſſion
zu kümmern. In England, in Italien und ſelbſt in Belgien iſt
mam längſt davon überzeugt, daß die Sanktionen keinerlei
Be=
rechtigung mehr haben, und auch Hervé geſteht, daß es
unehr=
lich von Frankreich wäre, wenn es die Sanktionen weiter
auf=
vechterhalten wollte. Aber trotz des faſt einmütigen Urteils gegen
die „Sankrionen” iſt der Präſident der Inveralliierten
Rhein=
landkommiſſion Tirard bemüht, die „Sanktionen” nicht ab=,
ſon=
dern weiter auszubauen. Er verſucht, die Aufnahme
franzöſi=
ſchen Kapitals in der rheiniſchen Induſtrie zu erzwingen, er
trachret danach, die Finanzkontrolle in ſeine Hand zu bekommen,
und beine Inſtanz in der Welt, hat es bisher unternommen,
Herrn Tirard in die Schranken zu verweiſen, die allein für ſeine
Tätigkeit gezogen ſind.
Wenn daher in Zukunft von „Frankreichs ſchwarzer Schmach"
die Rede ſein wird, ſo weiß man, daß damit nicht nur die
Ver=
brechen Frankreichs ſarbiger Truppen gemeint ſind, ſondem die
franzöſiſche Vergewaltigungspolitik im Rheinland und in
Ober=
ſchleſien.
— 1t-
Die Abrüſtungskonferenz.
Pauis 16. Juli. (Wolff.) Die gemiſchte
Kommiſ=
ſion des Völbenbumdgs für die Hevabſetzung der Rüſtungen iſt,
wie angekündigt, heute vormittag unter dem Vorſitz des
fran=
zöſiſchen Vemreters Viviani zuſammengetreten. Mit
Aus=
mahme des ſchwediſchen Delegierten Branting, der ſich
ver=
treten ließ, ſind ſämtliche eingeladenen Delegierten erſchienen.
Under ihwen ſind für England Fiſher, für Italien Schanzer,
Frankreich wird u. a. durch Marſchall Faholle vertreten.
Außer=
dem hat das Jnternationale Arbeitsamt drei Vertreter entſandt;
als Vertreter der Arbeiter den franzöſiſchen Gewerkſchaftsführer
Jouhaux, den holländiſchen Gewerkſchaftsführer Oudegeeſt und
den Schweden Thorberg.
In ſeiner Eröffnutngsrede ſagte Viviani u. a., er werde
ſich an dem vorläufigen Poſten, den er einnehme, nicht geſtatten,
eine Methode einer allgemeinen Diskuſſiom feſtzulegen. Eine
ähnliche Rolle wie die Konferenz von Brüſſel, die wur bie
Grund=
lage für ſpätere Entſcheidungen des Oberſten Rates geliefert
habe, werde auch die jetzige Tagung ſpielen können. Bei dieſer
Auffaſſung werde er in keiner Weiſe behindert durch die große
und edle Initiative, die vor einigen Tagem Präſidemt Harding
engriffen habe. Er ſei ſich bewußt, daß die Arbeiten, die die
Ta=
gung vorbereiten werde, von den Rogierungen nicht überſehen
werden könnten. Im weiteren Verlaufe begrüßte der engliſche
Delegierte ebenfalls den Schritt Amerikas. Er ſtellte mit
Nach=
dwck feſt, daß den Völkenbund nur mit Freuden alle die
beſon=
deren Konferenzen betrachten könne, die in der Abſicht
abgehal=
ten würden, ſchrittweiſe zu einer Löſuma des allgemeinen
Pro=
blems der Abrüſtungen zu gelangen. Er hoffe, daß die Frage
der Rüſtungseinſchränkungen zur See in Waſhingvon gelöſt
werde. Was die Frage der Landrüiſtmgen betreffe, ſo bemerkte
Fiſher, es ſei angebracht, Vorſicht zu beweiſen, ſolange
Deutſchland und Rußland außerhalb des Völkerbundes
blieben und man der lohalen Ausführung der deutſchen
Ver=
pflichtungem nicht unbedingt ſicher ſeim könne. Der Italiener
Schanzer drückte ebenfalls ſeine Sympathie für die Initiative
des Präſidenten Harding auts. Er erklärte ſich einverſtanden mit
dem Engländer Fiſher in dem Wunſche, etappenweiſe und mit
Vorſicht vorzugehen, indem man Rückſicht auf die allgemeine
Webtlage nehme. Er betonte aber die Datſache, daß die
Komiſ=
ſion energiſch ihren Willen zum Ausdruck bringen müſſe, in dem
Sinne zu arbeiten, dem die Vollverſammlung des Völkerbundes
feſtgelegt habe. Im Verlaufe der Diskuſſion beſtimmte der
Aus=
ſchuß, ſeine Arbeiten durch eine allgemeine Prüfung des
Ab=
rüſtzungsprollems zu beginnen und Unterkommiſſionen zu er=
neuinen, die beauftuagt werden ſollen, beſondere Fragen, wie
Waffen= und Munitionshandel und Durchſuchutngsrecht, zu
be=
handeln. Des ferneren erklärte der Italiener Schanzer, man
müſſe auf die beſondenen Notwendigkeiten gewiſſer Staaten
Rück=
ſicht nehmen, deren nationales Gebiet mehr oder weniger ſchwer
zu verteidigen ſei. Auch auf die Verteidigung der Kolonien und
auf die Aufrechterhaltung der öfſentlichen Ordnung im Innern
müſſe Rückſicht genommen werden. Auch er iſt mit dem
Eng=
länder Fiſher der Anſicht, daß das Budget ein Kriterium bilde,
um ſich Rechenſchaft über den Stand der Rüftungen abzulegen.
Man müſſe noch andere Elemente in Betracht ziehen, namentlich
den Wert des ſchon vorhandenen Kriegsmaterials zu Waſſer und
zu Lande. Die Diskuſſion ſoll fortgeſetzt werden.
Amerika und Japan.
Paris, 17. Juli. (Wolff.) Chicago Tribune meldet aus
Waſhington, es werde erklärt, daß die Abrüſtungskonferenz
mög=
licherweiſe ohne Ergebnis ausgehen werde. Aber dann
werde Präſident Harding ſeine Karden offen auf den Tiſch
legen und jedermann werde ſich darüber klar werden können, an
welchem Hindernis die Verhandlungen geſcheitert ſeien. Unter
dieſen Umſtänden glaube mam, daß Japan ſich der Konferenz
nicht entziehen könne, ſo ſehr die Teilnahme dieſem auch
wider=
ſtreben möge. Die Vereinigten Staaten hätten der japaniſchen
Regierung eine Mitteilung zugehen laſſen, daß es nicht Sache
einer einzelnen eingelladenen Regierung ſei, das Programm der
Konfevenz zu beſtimmen; das müſſe der Vereinigung der
Kon=
ferenzteilnehmer ſelbſt überlaſſen werden, obwohl ein
voran=
gehender Meinungsaustauſch durchaus angängig ſei.
EU. Paris, 18. Juli. Die Antwort der
japani=
ſchen Regierung auf die amerikaniſche Einladung zur
Waſhingtoner Konferenz wird nunmehr dem Wortlaut nach
be=
kannt. Die japaniſche Regierung hat ſich bereit erklärt, an einer
Abrüſtungskonferenz teilzunehmen, was aber eine Konferenz
über die Orientfnagen und Orientpolitik betrifft, ſo wolle ſie
zu=
nächſt wiſſen, was dieſe für eine Bedeutung und Tragweite
haben. Die amerikaniſche Regierung hat bereits darauf
repli=
ziert mit der außerordentlich geſchickten Erklärumg, es bleibe den
Einnzelſtaaten, welche die Konferenz beſchichen, überlafſen, dieſer
Orientfrage ihre eigene Bedeutung und Tragweite beizulegen.
Die japaniſche Regierung wird ſich auf dieſe Antwort hin nicht
mehr entziehen könmen. Es iſt aber intereſſant, daß bereits die
japaniſche Preſſe nach den neueſten Meldungen beginnt, die ganze
Konferenz für unzweckmäßig hinzuſtellen. Gewiſſe japamiſche
Blätter beginnen bereits an der amerikamiſchem Aufrichtigkeit
zu zweiſeln.
TU. London 18. Juli. Der Korpeſpondent des Daily
Expreß dyahtet aus Tokio: Für den Fall, daß die
Abrüſtungs=
konferenz in Waſhington auch die Frage des Stillen
Ozeans und des Fernen Oſtens behandeln würde, werde
Japam die Forderung ſtellen, daß alle Fragen, welche zwiſchen
den Seemächten entſtehen, zur Verhandlung kommen. Wenn zum
Beiſpiel Gleichheit der Rechte aller Staaten bezüglich China
ge=
fordert wird, dann will Japan auch die gleichen Rechte in
Auſtra=
lien und Amerika wie die übrigen Staaten haben. Japam will
die Fragen, wie zum Beiſpiel die aſiatiſche Einwanderung, die
Geſetzgebung gegen Japan und ähnliche Punkte, nur beſprechen,
wenn bei den Beratungen alle Staaten gleichberechtigt ſind.
Die Entwaffnungsfrage.
Paris, 18. Juli. (Wolff.) Die
Entwaffnungs=
kommiſſion des Völkerbundes hielt zwei Sitzungen ab. In
der Vormittagsſitzung griff der Generalſekretär des Allgemeinen
Gewerkſchaftsbundes (C. G. T.) Jouhaux als Delegierter des
Indernationalen Arbeitsamtes in die Debatte ein und wies auf
die Begeiſterung hin, mit der die Arbeitenbevölkerung den
Ge=
danken aufgenommem habe, daß der Völkerbund das
Friedens=
werk fördem wolle. Seit dem Waffenſtllſtand habe dieſes
Ver=
trauen dem Peſſimismus Platz gemacht. Das Vertrauen müſſe
wieder hergeſtellt werden. Deshalb müſſe man die
Entwaff=
nungsfrage in ihrer Geſamtheit in Angriff nehmen.
Entgegen der Meinung des Engländer Fiſher vertrat
Jou=
haux den Standpunkt, daß man zu keiner praktiſchen Löſung
kom=
men könne, wen man die Frage der Seerüſtung von der Frage
der Landrüſtung trenne. Das Problem müſſe in ſeiner
Geſamt=
heit beraten werden. Man müſſe eine allgemeine Löſung
vor=
ſchlagen. Dann wandte ſich Jouhaux gegen die von dem
Italie=
ner Schanzer vorgeſchlagene Kommiſſion, die eine Statiſtik
des augenblicklichen Rüſtungsſtandes aufſtellen ſolle. Statiſtiken
ſeien immer anfechtbar. Er ſei für eine Löſung durch
internatio=
nale Verpflichtungen, danmit den Völkern die nötigen
Bürgſchaf=
ten gegeben werden könmten, um zur Entwaffnung zu ſchreiten
und man immer mehr abkomme von beſonderen Verhandlungen
der Staaten untereinander. Jouhaux ſchlug deshalb vor, eine
Kommiſſion einzuſetzen, die eine Kontrolle der under den
Mit=
gliedern des Völkerbundes ausgetauſchten militäriſchem
Infor=
mationen ausübt. Jouhaux vertrat ferer die Anſicht, daß die
private Herſtellung von Waffen unterbunden werden müſſe. Die
ganze internationale Lage ſei nach dem Kriege deshalb gefälſcht
worden, weil diejenigen, die Munition herſtellen, den Mangel
an Gleichgewicht zu ihren Gunſten hätten ausnutzen wollen.
Des=
halb müſſe der vom Völkerbund eingeſetzte Ausſchuß entſchloſſen
zur Kontrolle und Beſchränkumg der Waffeninduſtrie ſchreiten. —
An dieſe Aeußerungen knüpfte ſich eine allgemeine Ausſprache,
in der ſich der Italiener Schanzer vollkommen mit Jouhaux
hin=
ſichtlich der Aufgaben des Völkerbundes einverſtanden erklärte.
Eine Statiſtik der Rüſtungen hält er jedoch für notwendig, weil
ſie die Grundlage zum Handeln ſichern könne. Der Engländer
Fiſher erklärte, er wolle nicht die Fnage der Landrüſtungen von
der der Seerüſtungen trennen, denm England habe zu ſehr unter
dem Wettrüſten gelitten, als daß es nicht den Wunſch haben
ſollte, zu eimem greifbaren Ergebmis zu gelangen. Er müſſe
je=
doch bemerken, daß das Kriterium für beide Rüſtungsarten nicht
gleich ſei. Beim Schluß der Vormittagsſitzung ſchlug Viviani
die Bildung von drei Unterausſchüſſen vor. Der erſte ſoll die
Frage des Waffen= und Munitionshandels, der zweite die Frage
des Durchſichungsrechts und der gegenſeitigen Kontrolle der
Auskünfte über die militäriſchen Rüſtungen bearbeiten und der
dritte ſolle den Vorſchlag des Itglieners Schanzer betreffend die
Rüſtungsftatiſtik prüffen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Amerikaniſche Offiziere gegen die ſchwarze Schmach.
Gd. Koblenz, 16. Juli. Die kürzlich verübte Schandtat
franzöſiſcher Kolonialſoldaten in Boppard a. Rh. hat in
eng=
liſchen und amerikamiſchen Offizierskreiſen ungeheueres Aufſehen
ergegt. Hohe ameikaniſche Offiziere äußert e ſich dahin, daß wur
Seite 2.
durch exemplariſche Stafen, wie fofortiges Erſchießen ſoſchen
Wüſtlinge, dieſem Treiben ein Ziel geſetzt werden könme.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Jnli 1531.
Nummer 197.)
Gd. Düſſeldorf 16. Juli. In der Mittagsſtunde des
14. Juli wuude eine 19jährige Kontoriſtin auf dem Wege von
Opladen nach Bürriang von einem franzöſiſchen Sokdaten
ange=
ſprochen und zu Boden geworfen. Zweimnall gelang es dem
Mäd=
chen, ſich zu befreien und davonzulaufen. Zweimal wurde es
wieder niedergeworfen und ſchließlich, wachdem ihm eim
Taſchen=
tuch im den Mund geſteckt worden war, vergewaltigt. Als einige
Fyauen kamen, ergriff der Schänder die Flucht. Er wurde ſpäter
verhaftet. Bei einer ſpäteren Gegenüberſtelluig erbammte das
Mädchen Hen Soldaten am verſchiedenen Kratzwunden im Geſicht
miſt Beſtimmtheit wieder. Der Regierungspräſident vom
Düſſel=
dorf iſt bei General Heroque vorſtellig geworden.
Gd. Düſſeldorf=Oberkafſel, 16. Juli. Am Abend
des 8. Juli wurde in *
gehalten und unter der Beſrohung, daß es beim geringſten Laut
erſtochen werde, von jeden der drei Soldaten vergewaltigt.
Dar=
auf verſchwwanden die Uebeltäter ſpurlos und konnten nicht
feſt=
geſtellt werden.
Um Oberſchleſien.
Napolerond.
npt. Von allen Franzoſen, die ſeit dem Waffenſtillſtanb
un=
gehemmt ihrem ſadiſtiſchen Haß gegen alles, was deutſch
iſt, freien Lauf laſſew konnten, iſt keimer ſo erfolgreich geweſen,
wie Korfantys Freund, der General Lerond, der jetzt endlich vom
Sch uplatz ſeiner Ungaten abberufen worden iſt. Auf das
Schuldkonto dieſes Mannes fallen die Tauſende deutſcher
Männer, Frauen und Kinder, die in Oberſchleſien ſeit zwanzig
Monaten vom Polen oder Franzoſen erwordet worden ſind,
fällt die Verantwortung von zerſtörten Milliardenwerten, dem
Werke ſarmat=ſcher Banditen. Die Weltgeſchichte kennt wenige
Beiſpiele gleicher Gewiſſenloſigkeit, Hinterhältigkeit und
Un=
wahrhaftigkeit.
Als Lerond im Februar des Jahres 1920 im Namen der
Entente die Verwaltng dieſer Provinz übermahm, die durch
Entſcheidung ihrer Bevölkerung ſich für Polen oder für
Deutſch=
land erklären ſollte, verſprach er in feierlicher Kundgebung eine
„Aera der Freiheit und Gerechtigkeit” heraufzuführen. Niemals
iſt in Oberſchbeſien die Gerechtigkeit mehr vergewaltigt worden,
als unter dem General Lerond; in vielen Fällen ſind erwieſene
Verbrecher, nur weil ſie Polen waren, auf ſein Betreiben, den
deutſchen Richtern entzogen worden, und wenn dieſe ſich
weiger=
ten, derartige franzöſiſche Befehle auf Freilaſſung von Mördern
zu befolgen, wunden ſie kurzerhand aus ihrer oberſchleſiſchen
Heimat vertrieben. Freiheit gab es nur für die Polen, die
Frei=
heit zum Morden, zum Plündern und zu allerbei Gewalttaten,
für Deutſchgeſinte hingegen nur Stockhiebe, Kerkerhaft,
Ma=
ſchinengewehrſchüſſe oder Handgranatenwürfe. Noch kennt man
die ganze Furchtbarkeit der Tragödie unſerer oberſchleſiſchem
Brüder in Deutſchland nicht, aber wir haben zum Glück
dieſes=
mal die unleutgbaren Zeugniſſe unparteiiſcher holländiſcher,
italieniſcher, engbiſcher, amerikaniſcher und däniſcher
Augen=
zeugen zur Hand.”
Ein amerikaniſcher Berichterſtatter gibt uns den Schlüſſel zum
Weſen dieſes kleinen Napoleon — es iſt eine äffiſche Eitelkeit.
Er gibt die folgende Aeußerumg Leronds wieder (in der Nation),
die von mehreren amerikaniſchen Journaliſten, auch weiblichen,
gehört wurde: „Wenn ich ausfahre, dann grüßen mich die Polen
mit tiefem Reſpekt. Die Deutſchen ſehen weg, wenn ich
an=
komme. Sie ſind verſtockt, ſie ſind diſziplinlos. Das gibt es
nicht!‟ Dabei ſchlig der neuzeitliche Geßler mit der Fauſt auf
den Tiſch. Einfeitig von Korſonty beeinflußt, hatte der
Vor=
ſitzende der Interallzierten Kommifſion in ſeiner Verblendung
damit gerechnetz, daß die Abſtimmumg vom 20. März für die
Polen eime übenältigende Mehrheit von über 80 Prozent
er=
geben würde. Als aber trotz allen Tervors und trotz aller
Schi=
kanen und Gewalttaten woch nicht einmal die Hälfte ſich für
Polen umd über 60 Prozent ſich für Deutſchland bekannten, da
ließ er, wie es der diplomatiſche Mtarbeiter des Obſerver
aus=
drückt, „ſich ſeine franzöſiſchem Offiziere intenſiv damit befaſſen,
die Beſatzung der umſtrittenen Bezirke durch die Polen zu
onganiſieren‟ Daß Lerond über den Ausbruch des diesjährigen
polniſchen Maiaufſtandes genau unterrichtet war, geht auch
daraus hervor, daß er ſeine Familie in Sicherheit brachte,
wäh=
rend die Angehörigen des italieniſchen und des engliſchen
Kom=
miſſars noch heute in Oppeln weilen.
Der britiſche Vertreter, Oberſt Pereival, hat, angeekelt von
dieſer Lerondſchen Politik, bald ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht;
offenbar wollte er mit dem Freunde des Mordbrenners
Kor=
fanty keine Gemeinſchaft haben. Dieſer aber hätte nie die
In=
ſurrektion gewagt, wenn er nicht Zuſicherungen von Lerond
er=
halten hätte, daß die Franzoſen hinder ihm ſtehen würden. Der
emgliſche Major Gardmer ſpricht das in der Londoner Moxmng
Poſt vom 9. Mai mitz ſollgenden Worten aus: „Hätte mam
Kor=
fanty im Januuar aus dem Lande entfernt, ſo wärs der
gegen=
wärtige Aufſtand wahrſcheinlich nie emtſtanden.”
Leronds Chayakterbild wäre wicht vollſtändig, wemn man
wücht hinzumimmt, was Daily Herald jüngſt zu erzählen wußte.
Von ben für Briefmarkenſammler wertvollen oberſchleſiſchen
Abſtimmnnutgsmarken, von denen jedem Abſtimmenden wur
wvenige Stück zur Verfügung ſtanden, hak er ſich ganze Bogen
aushandigen laſſen, ein Wertobjekt von vielen Tauſenden von
Mark. Warum ſoll er in Oberſchleſien nicht Geſchäfte machen,
wenn Herr Clémenceau an Pamamaaktien, andere an Miſtelle=
Schiebungen, weitere an der „Banque de Chime” verdienen.
Le boche paie tout!
In Oberſchleſien wird kein Deutſcher dieſem Napolerond
eine Träne nachweinen!
Kundgebung der heimattreuen Oberſchleſier.
Königswinter 17. Juli. (Wolff.) Die Vereinägten
Verbände heimattreuer Oberſchlefier aus einem großen Teil der
Rheinprovinz waren heute zu einer großen Kundgebung im
Köwigswinter verſammelt. Nachdem der große Feſtzug umter
Vovantritt einer Bergmannshapelle aus dem Siegerlande auf
dem Dnachenfels augekommen war, hielt mach einer
Begrüßungs=
anſpnache, die in ein Hoch auf den oberſchleſiſchen Selbſtſchuutz
ausülang, ein aus Oberſchleſiem ausgewieſener Hauptlehrer eime
längere Rede, in der er die Zuſtände in Oberſchleſien im
evgrei=
fender Weiſe ſchilderte. Hienauf wurde einſtimmig folgende
Entſchließung angenommen: Die heute zu Tauſenden auf
Duachenfels verſammelten Frauten und Männer erheben
fkam=
menden Proteſt gegen die uwerhörte Vergewaltigung
unſe=
rer oberſchleſiſchen Brüder und Schweſtern durch die Polen
und gegen die Underſtützung der Polen durch die
franzöſi=
ſchen Beſatzungstruppen. Sie verlangen, daß die interallierte
Kommiſſion Oberſchleſien von den Pobenbanden ſäubert,
Auf=
rührer entwaffnet und die Schuldigen ſtreng beſtraft
wer=
den, ferner, daß Oberſchleſien, da es ſich mit überwältigender
Mehrheit für Deutſchland bebonnte, umgeteiſt dem Deutſchen
Reiche erhalten bleibt.
Memel.
* Memel, 16. Juli. (Wolff.) Dem Memeler Dampfboot
zufolge nahm die Stadtverordnetemverſammlung eine
Ent=
ſchließung an und unterbreitete ſie dem Oberkommiſſar mit
der Bitte um Befürwortung bei der Botfchafterkonferenz. In
der Entſchließung heißt es, daß die überwiegende Mehrheit der
memelländiſchen Bevölkerung den Wunſch hegt, das
memellän=
diſche Volkstum in einem ſelbſtändigen Scaausgebilde zu
erhal=
ten. Es wird die beſtimmte Erwartung ausgefprochen, daß die
Botſchafterkonferenz vor der Entſcheidung über das Schickſal des
Gebietes deſſen berufene Vertreter hören wird. Ferner wird
gebeten, Vertreter der Stadt zu Verhandlungen, die ſich mit dem
Schickſal des Memelgebietes beſchäftigen ſollen, zuzuziehen.
Der Streit um Wilna.
TU. Paris 18. Juli. Die litauiſche Regierung hat es
abgelehnt, die Konferenz von Brüſſel über die Frage vom
Wilna anzunehmen. Vor einiger Zeit hatte der
Völkerbund=
rat in Genf unter dem Vorſitz des Belgiers Hymans und auf
Grund von Verhandlungen in Brüſſel beſchloſſen, aus Wilna
einen einzelnen Staat eines bundesſtaatlich onganiſierten
Litau=
ens zu wachen, in dem dann der Wilnaſtaat bliebe, aber nicht
ſouverän würde. Im Grunde genommen wäre alſo. Wilna
litzauiſch geworden, und die Polen hatten deshalb Vorbehalte
gemacht, die geeigwet waren, die Durchfühmrng des Genfer
Be=
ſchluſſes zu vereiteln. Sie verbangten nämlich, daß die
Bürger=
ſchaft von Wilna, auf deren polniſchen Charakter in Warſchau
gevechnet wurde, zu den weiteren Verhandlungen hinzugezogen
würde oder den Beſchluß des Völkerbundyates mit ſeiner
Ur=
abſtimmng zu ſanktionieren habe. Es war ausdrücklich
ver=
langt worden, daß nicht eim Plebiſzit ſtattfinde, ſonderm eime
parlamentariſche Abſtimmung. Die litauiſche Regierung hat
ihrerſeits die Konſequenzen gezogen und da die Polen den
Ver=
mittelutmgsvorſchlag des Völkerbundyates nur bedingt
an=
genommen hatten, dem Völkerbundrat mitgeteilt, daß der
Vermittelungsvorſchlag abgelehnt werden müſſe. Der
Um=
ſtand, daß die litauiſche Regierng des weiteren ſich der
Fort=
ſetzung der Verhamdlungen von Brüſſel entzieht, läßt ſchließen,
daß die Wilwafrage auf dem toten Punkt angelangt iſt.
* Kleine politiſche Nachrichten. Sonntag mittag halb 12 Uhr
emp=
fing der Miniſter des Aeußern Dr. Roſen Vertreter der
amerikantſchen Zentralhandelskammer, die auf einer
Studienreiſe durch verſchiedene europäiſche Länder begriffen ſind und
ſeit einigen Tagen in Berlin weilen, um Füchlung mit den deutſchen
wirtſchaftlichen und amtbichen Kreiſen zu nehmen. An dem Empfang,
zu dem auch die Damen der amerikaniſchen Gäſte erſchienen waren,
nah=
men unter anderem teil der Reichshanzler, Weichsjuſtizminiſter Schiffer,
Die Münchener Fremdeninvaſion.
Von Emil Herold, München.
Ein hervorragender „Neuner” und Gönner des bayeriſchen
Volkes, der in Berlim eine große Nolle ſpielt, hatz vor wenigen
Wochen Bayern als ein Land himgeſtellt, in dem kein Menſch
mehr ſeines Lebens ſicher iſt, und hat, wenn auch nur durch die
Blume, die Ferienreiſenden gewarnt, ſich in Bayern vom „
Wei=
ßen Schrecken” totſchlagen zu laſſen. Karl Arnold hat auf dem
Titelblatt des letzten Simpliziſſims dieſe Berliner
Schwarz=
färberei köſtlich gloſſiert und das vom „Weißen Terror”
durch=
tobte Bayern mit dem Stift geſchildert: eine friedlich=ſchöne
Landſchaft mit Seen und Bengen im Hintergrund, umd mitten
drin in dieſer träumenden Schönheit ſteht — o, weißer
Schrecken! — ein Bayer von münchneriſch üppigen Formen, der
— mit dem Rücken nach Berlia — in der Badehoſe angelt.
„In Bayern tobt der weiße Terror!” ſteht unter dem Bild. Wie
dieſe Warnung des Herrn Bemhard gewirkt hat, das zeigen die
in München ankommenden Ferienzüge: Der Norddeutſche drängt
ſich geradezu zur „Schlachtbank”, er lechzt danach, ſich vom „
Weiß=
blauen Terror” erſchlagen zu laſſen.
In dieſen Tagen hat München ein anderes Geſicht. Da
ſchnellt, wen die Ferienzüge eintreffem, die Bevölkerung
Mün=
chens gleich um Tauſende in die Höhe. Im Nu iſt der Bahnhof
überſchwemmt: eine Sprachenſintflut, ein Chaos von Trachten
und Koſtümen, Berge von Koffern, lachende und erwartungsvolle
Geſichter, Jägerhüte, Strandmützen, Strohhüte, Reiſemützen,
Zykider, kurz, in allem ein Chaos! In einer Viertelſtunde iſt
der ganze Bahnhof „verpreußt”, hat einmal ein derber Bajubare
geſagt. Sogar im Mathäſer, dieſer altbayeriſchen Hochburg,
überwuchern fremde Laute den heimiſchen Dialert, aber an der
Kompaktheit der Kellnerinnen — der phyſiſchen und pſychiſchen —
prallt die norddeutſche Eroberungsſucht ab.
Bis zum Stachus wagt ſich der Fremde aufs Gradewohl.
Dort ſteht er wie Herkules am Scheidewege. Der Schutzmanm
wird ihm zum orientierenden Gewiſſen. Hundertmal in der
Stunde fragt man ihn nach den Pinakotheken, zweihundertmal
nach dem Hofbräuhaus. Er iſt nicht leicht zu finden, der Weg
zum Hofbräuhaus — ein Glück für uns Münchener! —, und
manch einer fragt noch auf dem „Platzl” nach den weltberühmten
Hallen. Mit erwartngsvollen Mienem treten die Fremden in
die geheiligten Räume. Ein verlegenes Lächeln fliegt über ihr
Antlitz, denn vor dem Maßkrug fürchtet ſich mancher wie der
Münchener vorm Waſſer. Mit Staumen ſehen die Fremden den
Betrieb und mit Staunen hören ſie, was ein freundlicher
Mün=
chener ihnen vom Hofbräuhaus erzählt, von den aufgehobenen
Klaſſenunterſchieden: „Schaugin S' den Herrn da drüb’n, dös is
a Regierungsrat von der Polizeidirektion. Der woaß aa, wo’s
Bier am beſten iss” von der Kellnerim: „Die wiegt zwoa
Zent=
ner, wanns langt!” und vom Maſbock: „Ja, dös war a Trank!
Die reinſt Medizin! Gſund kann ma da werd’n, wonn ma
krank is!"
Der andere Brennpunkt Müuchens ſind die Pinakotheken.
Wemigſtens für die Fremden. Im Winter geht der Münchener
nicht hinein, weil ſie nicht geheizt ſind, und im Sommer iſt er
— er weiß, was ſich Fremden gegenüber ſchickt! — zuvorkommend
genug, ſie den fremden Gäſten zu überlaſſen. Nur fremdes
Pu=
blibum gleitet dort zu Hunderten über das Spiegelparkett.
Glut=
äutgige und braunwangige Damen, Schweden und Schweizer,
Engländer und Ameribaner, Deutſche mit Ruckſäcken und grünen
Hüteln ,der amerikaniſche Reverend neben dem deutſchen Paſtor.
Jeder hat ſeine eigene Art, die Bilder zu betrachten. Der geht
nicht eher von einem Bilde weg, bis er jeden Baum und jeden
Hund, der im Katalog erwähnt iſt, enkdeckt hat. Ihm ſind die
Gemälde der Meiſter ſo eine Art Vexierbilder. Die intereſſiert
ſich wur für die Koſtüime der genualten Damen und ihr Gatte nur
für die Damen, die ohne Koſtüm gemalt ſind. Das alte
Mütter=
chen dort möchte vor jedem Heiligenbild einen Kmix machen.
Dort ſteht einer, der andauernd und ausdauerud ein Landſchaft
betrachtet. Mit dem einen Auge. Mit dem andern ſchielt
er hinüber auf die keuſche „Suſanna im Bade‟. Und dort geht
einer, der ſchaut ſich die Bilder halt an. Seine Freunde haben
ihm geſagt, die Pinakothek müſſe man als Menſch von Bildung
und Reiſen unbebingt kennen. So wandert er denn von Saal
zu Soal uud ſchaut ſich die vier Wände an und was an ihnen
hängt, und wenn er dann einen von der Geſellſchaft trifft, die
mit ihm gekommen iſt, wiſcht er ſich den Schweiß von der Stirne
und fragt, ob die Pfefferminzpaſtillen ſchon alle ſind . ..
Eine Björnſon=Erinnerung Wolzogens.
ck. Eine Björnſon=Erinnerung Wolzogens. Ein prächtiges
Bild des großen Dichters und alten Nordlandsrecken Björnſon
entwirft Ernſt von Wolzogen in der neueſten Fortſetzung ſeiner
Lebenserinnerungen, die er in den von Friedrich Düſel
heraus=
gegebenen Weſtermaunſchen Monatsheften veröffentlicht. Nach
dem Zuſammenbruch ſeiner Berliner Ueberbrettl=Grndung war
er notgedrungen mit einer Wandertruppe auf Gaſtreiſen
gegan=
gen und auch nach Norwegen gekonen, wo er aber ſo fchlechte
Geſchäfte machte, daß er keinen Heller Geld mehr beſaß, um die
Heimreiſe zu beſtreiten. Woher das Geld mehmen? Da faßte
er einen kühnen Entſchlurß umd wandte ſich an Björnſo, den er
bereits von München her hamnte und der zufälligerweiſe in dem
Penſionat, in dem Wokzogen wohnte, ſein Zimmermachbar war.
„Ich ſtellte ihm meine verzweifelte Lage dar,” erzählt der
Dich=
ter, „und bat ihn um eine Bürgſchaft für 5000 Kronen. Ohne
eine Miene zu berziehen, ſetzte er ſich hin und ſchrieb einige
Zei=
len auf einen Briefbogen. Als ich damit bei meinem
Bankdirek=
tor vorſprach, verbeugte er ſich tief und ſagte: „Auf dieſen Namen
bekommen Sie in Norwegen jede Summe geliehen.” Auch wenn
ich dem großen „Bärenſtern Bärenſohn” nicht meine und meiner
Wieberfbaumiſter Dr. Rathemau, ſowie die Vertyeter des Auswäuß.
gen Amtes und der Reichskanzkei.”— Nach einer Reutermeidung haße
die Alliienten beſchloſſen, die Uebergabe Weſtungarms
Deutſchöſterreich zu veranlaſſen. Man glaubt nicht, daß ſich Ungen.
dem widerſetzen wird wodurch eine Anwendung von Gewalt vermieße,
wünde. — Wie Hirzlich der Patwiasch von Mashau und Mäaxim Grct
einen Hilferuf an den Erzbiſthof von Cantevbuh gerichtet haben,nf
hat jetzt Mamm Gorki in einem Telegramm an Gerhart
Hauz=
mann auf die Hungersnot in Rußland hingewieſen und auf das drär
gendſte gebeten, dem ruſſiſchen Volke mit Brok und Medikamenten n=
Hülfe zu kommen. — Die Haltumg de Valeras in der
Korm=
renz am Dienstag ſcheint nunmehr ſeſtzuſtehen. Geſtern ſind die 7
binettswitglieder und Unioniſten in London angekommen. Es huch
keine divekten Vevbanglungen zwiſchen de Valera, Sinnfeiner und zun
oniſten geben. De Valera beſteht darauf, daß die Regelung zuuerſt wi
Sinnfeiner=Parlament vatifiziert werden ſoll. — Laut fmmäſchen Biw.
termeldungen ſollen die Bolſchewiſten vier große Schlao/
ſchiffe mach der Murmamkäſte abgeſandt haben, außerdem zehn
ſtörer und Torpedoboote. Die Bolfchewiſten haben bereits bewaffrüf
Handelsſchiffe an der Murmanbiſte, mit deren Hilfe ſie bolfchewiſticht
Propoganda i Skandinatien führen. — Die Verhandlungen über 1
Handelsvertrag zwifchen Finnland und Eſtland, ſind ör
folge Meimumgsverſchiedenheiten übber die Zolltarife vorläufig abnE
chen worden.
Darmſtadt, 19. Julil
— Das Landestheater Darmſtadt hat ein Schauſpiel des Englan
ders James Glroyz Flecker im der Eindeutſchung von Ernſt
Freisler und Herbert Abbect” zur Uraufführung ange
nommen. Das Werk führt den Titdl: „Haſſan” die
Geſchich=
des Haſſan von Bogdad und wie er dazu kam, den goldenen Weg nn
Samarkand zu ziehen. Ein Schauſpiel in fünf Akten.
St. Beſichtigung des Landestheaters. Am Sonntag beſichtigtem cho
200 Mitglieder des Bundes techniſch=induſtrielfer Angeſtellten die
fangreichen techniſchen Einrichtungen des Landestheaters. Unter Gf
rung der Herren Kranich und Kunſualer Scherl wurde den
ſuchern ein höchſt intereſſanter Einblick in die Geheimniſſe des Geſchehtn
„hinter demn Kuliſſen” eröffnet, von dem „das große und das kleine Sin
melslicht”, Donnern, Wind und Wegem nur den kbeinſtem Teil darſte .
Wer ſich wicht ſelhſt einmal durch Augenſchein überzeugem kann, ein u
gewaltiger Apparat in Bewegung geſetzt werden mß, um eie
Wi=
ſtellung heraus zu bringen — und in Bewegung iſt disſer Riez
apparat gleich einem feinen Nervenfyſtem ſtets während der Vorwel
lung —, der wird ſich kaum em Bild von der Größe und
Kommlizin=
heit, aber auch nicht von der gewaltigew, viele hundert Hände in 7 Tätgbeit haltenden Arbeit der Inſzenierung einter Aufführril
machem können. Eier Arbeit, die wie ein Uhrwerk ineinandergren
muß, wenn alles blappen ſoll. Da das ganze Bühnenhaus zurr
ausgeräumt iſt, konnte den Beſuchern die techmiſche Einrichtung ſe
Bühne, der Arbeitsgalerien, des Schnürbodens uſw., eigehend gez
werden. In liebenswündiger Weiſe gab Herr Kranich Erläutterr:
gen über das Funktionierem aller Einzelheiten und Herr Scherl e
in gleicher Weiſe einem Blick in ſeine umfangreiche künſtteriſche Tätigr
tun, von Endwürfen und einzelnem kleinem Bühnenmodellen bis
Einzelheiten großer, ausgeführter Szenerien. — Um vieles reicher zI
Wiſſen eigener Art, verließen die Beſucher das Theater. Es wäre m
ſchenswert, wenn derartige Beſichtigungen, die für Theaterbeſucher
Theater von Vorteil ſein könnem, möglichſt oft evmöglicht würden.
8 Brandverſicherung für gemeinnützige Bauten. Eine ſolche i*
die Vercinigung Deutſcher Baugenoſſenſchaftsverbände mit dem Pr.
bande der bffentlichen Feuerverſicherungsanſtalten eingerichtet.
Verſicherungsanſtalten haben ſich verpflichtet, im Falle eines Brcri
ſchadens der Bauvereinigungen einen Zuſchuß bis zu der Höhs zu 1
währen, daß der Wiedevaufbau der vermichteten Gebäude oder Gebäuz
teile ermöglicht wird. Zur Aufnahme in die Verſicherung wüſſen 1=
Gebäude wit dem Dreifachen des Verſicherungswertes von 1914 bei ein)
öffentlichen Feuerverſicherungsanſtalt berſichert ſein oder werden.
durch dieſe Verſicherung ungedeckt bleibenden Koſten des Wiederaufbaus
ſollen auf die Bauvereinigungen umgelegt werden.
Dgs. Sommerfahrplan und Sanktionen. Was ſchon länger zu 1
warten war, iſt leider Wirklichkeit geworden: In Ausführung der Soä.
vionen haben die Franzoſen darauf beftnden, daß auf den
Grenzſtack=
nen zwiſchen beſetztem und unbeſetztem Gebiet ein vegelrechter A.
aufenthalt eingerichtet wird. Diefer beträgt für Perſonenzüge 10 L!
nuten, für D=Züge 20 Minuten, und zwar in Weiterſtadt, Grieshez
Biebesheim, Goldſtein und Höchſt a. M. in unſerem Bezirk. Dadmr)
werden die Fahrzeiten matürlich erheblich verlängert. Die Züge fahr
daher mach dem meuen Fahrplan, der morgen, den 20. Juli, in Kr4f
tritt, verſchiedentlich früher hier ab, um unterwegs die Anſchlüßf!
rechtzeitig zu erreichen. Da dieſe gewahrt bleiben, hann die ſeithem
Ausgabe des „Darmſtädter Fahwplanbuchs” weiter benutzt werden, wacz
nebenher die Fahrplſnüberſicht, die wir heute noch gur Ausgen
bringen werden, zu Ratz gezogen wird. Die Fahrplamberſicht,
ſämtliche Züge, die Darmſtadt berühren (einſchließlich Vorortzüge
Heag), nach dem Stande vom 20. Juli bringt, iſt zum Preiſe von 50
im Verkehrsbureau und in unſerer Geſchäftsſtelle evhälrlich. Inmerhe
des unbeſetzten Gebietes find keine Aenderungen von Bedentung eimis
treten.
8 Juſtizverwaltung. Das Sächſiſche Juſüzminiſterium weiſt in eti=
Verordnung wiederholt darauf hin, daß Fragen nach Vorſtrafen,
der beſchrämkten Auskunft unterliegen, nach Möglichkeit zu
vermeiür=
ſind.
8 Kriminaltechnik. Am Berliner Polizeipräſidium ift eme amdlil=
Beratungsſtelle für das Publikum zum Schutze gegau
Einbruchsdiebſtahl eröffnet worden.
zuweilen in Geſellſchaft mit ihm zuſammengetroffen. Dort allt
war er wr der gefeierte Dichter und der wegen ſeines eigeg
ſinnägen Kampfes für die norwegiſche Flagge ein wewig T/
lächelte Parteifawatiker geweſen. Hier aber durfte ich ihn ae
nächſter Nähe als die große Führerperſönlichkeit kennen lernn)
die er wirklich war. Da wtr eine dünne Wand mit einer
vic=
ſtellten Tüne unſere Zimmer im Penſionat des Fröken Peterſſru)
voneiwander trennte, ſo konnten wir ihn vom frühen Mongen..0
bis zum ſpäten Abend reden hören. Seine Frau war ſen
ſchwerhörig, und dadurch ſowie durch ſeine Gewohnheit, in gug
ßen Volksverſammlungen zu ſprechen, hatte er ſich angewöhnt!
auch in gleichgültigſten Alltagsgeſpräch ſeine Stentorſtimme hei
zugeben. Gewöhnlich wachten wir durch eine zärtliche Fuage au
die der Rieſe an ſeine gude alte Ehegenoſſin richtete: „Will 9
har wanm Band?” ertönte der Morgemvechruf. Uind dann O
ſchah ein Puſten und Plätſchern, ein behäbiges Schnaufen ühln
der Morgenwaſchug. Unmittelbar nach dem Frühſtück ſprache
ſchon die erſten Beſucher vor. Das kleine Wohnzimmer wurt
den ganzen Tag über nicht leer von alten Freunden, Bittſtellens
Deputationen, Ausfragern, Feder= und Bühnenvolk. Als ich iln
beſuchte, um mich zu vevabſchieden, ſtellte er mir zwei ala:
Freunde vor, ebenſo hochgewachſene, ſturmfeſte Eichſtämme kuz!
er ſelbſt, mit denſelben hellen Augen hinter goldenen Brilliſ
und denſelben eisgrauen dichten Haarſchöpfen. Mit Liebendee
Stolze ſtellte er wir ſie vor, als wollte er ſagen: „Schau, 28
armſeliger deutſcher Theſpiskarvenſchieber, ſo ſind wir gewaun
ſen, wir Bauernkönige, wir Wikingſproſſen vom Nordmeer!
Und dann kam eme Deputation von Finnländern, um Rat umm
Unterſtützung in einer politiſchen Frage von ihm zu begehre‟
Die Fürſten Europas hätten ihre Prinzen zu dieſem Manmuue
in die Schule ſchicken ſollen. So erteilt ei König Audienze)
der leiblich und geiſtig ſein ganzes Volk überragt! Nicht ben”
bindlich lächelnd, ungeduldig abſchweifend mit umſicherem Bliſb.
ſondern den Sprecher feſt ins Auge faſſend, mit ernſter Stirm,
und dennoch nicht abweiſend, ſondern gütig väterlich zum Ves”
trauten ermunternd und doch Vertraulichkeit fernhaltend. De=
Mann, der da in Kriſtiania Audienz erteilte, war nicht der Dür
rüchmte Schriftſteller, den man wegen ſeines Einfhrſſes auf da=
Preſſe aufſuchte, es war der ſtarke Hüter hoher Ideule, der ſ
kräftige Helfer für alle zu Unrecht underdrückten Minderheitene
der ſpolze Prophet der ſiegesſicheren Macht des Gedankens. Deſie
ſer Mann war ein lebendiges Symbol für Norwegen; aber
kelmn=
gepanzerte Germania, wie ſie auf unſeren Briefuarken deuchchen
Weſen verkitſchte und verpöbelte, ſondern lebendiges Leben, Win
wüchſige Kraft, ehrwürdiger Patriarch, geſtrenger SchnlmeMen
und freundlicher Vater in einer Perſon. Die Norweger Bab
es einr Jahr ſpäter in der Hand, aus freiem Volkswillem ſich
einen Kömig zu küren — es war unverzeihlich, daß ſie ihreite
Björnſon, der doch längft ſchon ihr ungekvönter König B5
unbeträchtlichen Prinnzen Haakon vorzogen.”
Ntmmer 152.
Lehrkräfte für Bostien geſucht. Man ſchreibt uns: Die bosni=
Mundesregierung (ſüdſtawiſcher Staat) ſucht zur Anſtellung an den
oschuben (Gymnaſien, Realgymaſien, Realſchulen,
Handelsaka=
z. deutſche Lehrkräfte für die deutſche, franzöſifche und engliſche
nuse, für Naturwiſſenſchaften und Mathematik, für Geſchichte,
Geo=
ſiye und Handelswiſſenſchaften, die für dieſe Fächer die Lehramts=
Krung in Deutſchlond beſitzen. Die Kemtnis der Serbo=Kroatiſchen
gene iſt erwüinſcht, aber nicht erfonderlich. Die
Anſtellungsbedingun=
ſid außerordentlich günſtig. Da die Anſtellung tüchtiger deutſcher
ſträfte in Südſlawiem auf der Linie der Beſtrebugen der
Deutſch=
zla wiſchen Geſellſchaft liegt, hat ſie die Vermitvelung entſprechender
ware übernommen. Bewverber wollen ſich ſchriftlich an den
Schrift=
ei der Geſellſchaft, Herrn Diplom=Handelslehrer Otto Roethe in
rhuirt a. M., Bornwieſenweg 2, wenden.
m. die Darſteller aus techniſchen Gründen ovangefarbene
Stu=
mnützen. Die Mitwirkenden waren Berufsſchauſpieler, alſo nicht
in ende der Techniſchen Hochſchule.
DDie teuerſten Städte. Die heutigen Koſten der Lebenshaltung
vn Statiſtiſchen Reichsamt zum erſten Male im Verhältnis zu den
ze=spreiſen von 1913/14 berechnet worden. Sie liegen vom April
6 Jahres aus 47 Gemeinden vor. In Betracht gezogen iſt die
zue der Preiſe von 13 Lebensmitteln, der Bvenn= und Leuchtſtoffe,
ſe Wohnungsmiete für zwei Zimmer und Küche. Setzt wan für den
zer— 100, ſo ergibt das Verhältniszahlen zwiſchen 824 und 1170.
Da=
ſied die teuerſten Orte: Erfurt und Solingen 1170, Herford 1156,
machweig 1150, Reichenbach in Schleſien 1119, Bautzen 1090, Olden=
W63. Eberswalde 1028, Darmſtadt 1009, Halberſtadt 1006,
Furtz 1002, Nürnberg und Lübeck 996, Frankfurt a. M. 974, Aachen
„erdwigshafen 963, Magdeburg 963, Eiſenach 960, Schlveinfurt 957,
en n 953, Kiel 937, Frankfurt a. O. 913, Chemitz 905, Gießen
Mdrrlsruhe und Dresden 882, Hagen 878, Eſſen 877, Göttingen 874,
örgin und Augsburg 872, Berlin 866, Stuttgart und Mannheim
zllä inchen 829, Breslau 824, Königsberg 790, Hamburg 667. Erfurt
usllingen ſtehen ſohin an erſter Stelle, die Großſtädte Berlin und
zſ=purg an 32. bzw. 39. Stelle, während die Kleinſtadt Oldenburg ſich
cſſah nter Stelle und in Ortsklaſſe C befindet.
DOie Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Volkspartei hielt ihre
ſwenichte Hauptverſammlung unter Leitung des
Laddags=
al-brinieten Wünzer ab. Generalſekretär Wittig erſtattete den
ſun eichen Jahresbericht, der die lebhafte Tätigkeit des Vereins im
ſianen Jahre auf den verſchiedenſten Gebieten erkennen läßt. Die
iwerzahl beträgt über 6000. Von beſonderer Wichtigkeit war die
ävraig der Jugendgruppen und die Tätgkeit der Fachausſchüſſe. —
uof ſitzenden mit gleichen Rechten wurden wiedergewählt die Abgg.
7gldey, Wünzer und Frau Bierau. Ebenfalls ohne
Gſnruch wurden die Wahlen zum Parteiausſchuß vollzogen. Frau
ke' nhard erſtattete den Bericht des Frauenausſchuſſes. Derſelbe
uhödas Ziel geſetzt, die politiſche Ausbildung ſeiner Mitglieder zu
ſo in: und Werbearbeit für die Partei zu leiſten. Durch Abhaltung
v ueträgen, politiſchen Kurſen und geſelligen Veranſtaltungen war
varlbt, dieſe Ziele zu erreichen. Die Berichte fanden lebhaften Bei=
Der Verſammelten. — Nach erledigter Tagesordnung ſprach der
w der Landwirtſchaftskammer Herr Oekonomievat Dr. Hamann
ſt hefie Ernährungsfragen. Er zeigte, daß die große Trocken=
Sür unſere Getreideernte ſehr nachteilig wirkt. Die Frühkartoffeln
u mn eine Enttäuſchung; die Spätkartoffel kam ſich noch entwickeln,
bl.I6 Regen eintritt. Die Futterarmut läßt für die Milchverſor=
Sihlimmes befürchten. Das Getreideunulageverfahren iſt, wie die
ur Seweiſen, gerade für Heſſen ſehr wachteilig. Ob die verlangten
n überhaupt bei der ſchlechten Ernte überall erreicht werden, iſt
hrft. Durch den Wegfall des Statsuſchuſſes und durch die
eWaluta wird der Brotpreis ſteigen. Gsmüſe= und Obſterträge
z wünſchen übrig. Die hohen Obſtpreiſe rühren daher, daß es
uir wiel Leute gibt, die ſie bezahlen können. Die im Berliner
Mini=
ſanr geplante Erfaſſung der Goldwerte ſtelle eine „Dolchſtoßhypothek”
ſieärnlich die weitere Abſtoßung der Vermögenswerte an das feind=
5l.Sland. Wie werden alle ſchwere Opfer bringen müſſen, um
unz bleiben. Lebhafter Beifall dankte dem Redner. In der
Aus=
viſr wat beſonders Frau Abg. Bierau für die Kleinvendner ein,
etſtyſit eine große iſt, weil ihre Einnahmen nicht ſteigen, die
Lebens=
ſugämmer teurer wird. Abg. Dr. Oſann unverſtützte dieſe Aus=
Bam und verlangt auch die Hilfe des Staahes. Mit Dankesworten
ſchAASg. Wünzer die ſehr anzegend verlaufene Verſammlung.
Gründung eines „Landeskartells Heſſen” des Deutſchen
Beamten=
brm. Am Samstag tagten im „Perkeo”, hier, die ſämtlichen in
Heſ=
ſe= uiwenden Beamtenorganiſationen, ſoweit ſie dem Deutſchen
Beam=
ter m5 angeſchloſſen ſind, in einer aus allen Teilen des Landes ſehr
ſta merhickten Vertreterverſammlung um die bisher loſe
ne kimander beſtehendem Reichs=, Staats= und
Gemeindebeamten=
un; zu einer einheitlichen Großorganiſation als Landeskartell Heſ=
Ia Rahmen des großen Deutſchem Beamtenbundes zuſammenzu=
* Mach eingehenden Referaten der Herven Direktor
Falbenberg=
mber „Beamtenpolitik in Gegenwart und Zukunft” und Dr.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Juli 1921
W olgrn=München über „Beamtenrecht und Beamtenwirtſchaft”, wurde
dis fürdung des Landeskartells beſchloſſen. Dieſes wird vorläufig
fün z: Fahr i der Weiſe aufgebaut, daß alle Ortskartelle ſich zu Kreis=
—n und dieſe wieder ſich zum Landeskartell zuſammenſchließen.
Kreiskartell wählt einem Obmann; daneben erhalten die Stadte
MIM Darmſtadt, Offenbach, Worms und Gießen je einen weiteren
sübeſetzte Gebiet einem beſonderem Obmann als Mitglied des
Ge=
urmandes. Hierzu treten je vier Obmänner aus den Reihen der
Staats= und Gemeindebeamtenorganiſationen. Eimütig wurde
Mrt: 1. Reduzierung der in Heſſen beſtehenden 5 Ortsklaſſen auf
Hly ſſen; 2. eimheitliche Feſtſetzung der Teuerungszuſchläge für alle
M0Wauf 70 Prozent; 3. gleichmäßige Erhöhung der Kinderzuſchläge
Gu1M9Prozent; 4. Erhöhung der Grundgehälter und 5. Feſtſetzung
der9y—ter der Diätare auf 95 Prozent des Grundgehalts. Der zweite
2chrWerhandlungem galt der Erledigung wichtiger interner Fragen
des Eſſſ chen Beamtenbundes.
liaterhaltungsabend. Man ſchreibt uns: Wie man den Menſchen
aue Atgeinfachem Mitteln einem tiefgehenden Genuß bereiten kann, be=
De BekAufführung im Hofe des Gemeindehauſes der
Johannes=
ſen ſe am Sonntag abend. Die Mädchenvereinigung des
Nbxzirks der Gemeinde erfreute unter Leitung des Herrn
Pſt Marx und des Fräulem Eliſabeth Roth eine ſtattliche An=
NAAo— Gemeindegliedern durch Vorführung verſchiedener
RAcen, und durch geſangliche und deklamatoriſche Vor=
IIa MAlles war einfach und ſchlicht, aber echt und gut und kam aus
Da c „Herzen. — Wenn die am Schluſſe der Veranſtaltung
ausge=
aMP=Bitte, ſolche Abende möchten ſich öfters wiederholen, hier
noch=
ie Em Ausdruck kommt, ſo geſchieht das in der Erkenntnis, daß unter
r Wolke auch heute noch viele ſind, die Erholung nicht im tollen
BeA der Ausgelaſſenheit, ſondern im ruhigen Genießen ſolcher
ein=
e PZarführungen ſuchen und ſich dabei gerne ihrer Zugehörigkeit zu
Ei ihen neinſchaft erinnern, von deren Stifter das Wort Luthers gilt:
EA2 läßt uns wohl ſinken, aber nicht ertrinken”.
Soſſaunenchor Darmſtadt. Im feſtlich geſchmückten Heim des
hurrgvereins dem Gemeindehaus der Martinsgemeinde,
SSonntag der erſte Familienabend zugleich Jahresfeſt
2Sſurnenchors ſtatt. In entgegenkommender Weiſe hatte der Kir=
Ctnd das ſchöne Haus mit Küche und Keller zur Verfügung
ER Die Feier, die äußerſt harmoniſch verlief, fand im engſten
e Nur für Mitglieder, derem Familiem und geladene Gäſte ſtatt.
EAA4rjartett= und Solovorträge der Bläſer wechſelten in bunter
eAJmt Klavier= und Violinvorträgen, Anſprachen, gemeinſamen Ge=
Zeklamationen und Jahresbericht ab. Auch für das körperliche
S0 Mm= durch prima Kaffee und Kuchen und ſonſtigen Erfriſchungen
EIAmrangsvoller Beleuchtung beſtens geſorgt.
ſallerie=Verein Darmſtadt. Am Sonntag, den 17. ds. Mts.,
* Aln te der Kavallerie=Verein ſeinem Familien=Ausflug mit Muſie
em=Zimmern. Recht zahlreich erſchienen die Mitglieder ſowie
* und Gönner des Vereins mit ihren Familien. Per Bahn ging
Vsroß=Zimmern. Mit klingendem Spiel ging es durch dieſen
rach einem halbſtündigen Marſche bei der glühenden
Sommer=
uie man am Endziel (Reſtauration zum „Rheiniſchen Hof”. Beſ.
Agedekind) in Klein=Zimmern an. Hier botz Küche und Keller
liches und bald herrſchte rege Stimmung. Nur allzu ſchnell
A Anhren die ſchönen Stunden und gegen 348 Uhr mußte man zur
Neit 7rrrüſten.
Lpheum — Sommertheater. „Die Mauſefalle”, nennt
iSiakbiger Schwank von Hans Bachwitz und Hans Sturm
rider geſchickten Regie von Franz Sauer im Sommertheater
Larprechts im Orpheum zur Zeit zur Aufführung gelangt, ein
gs auf einem grotesken Einfall aufgebaut, nur den einen Zweck
Eßt und ihn auch zweifellos erreicht, lachen zu machen und
„glaublich komiſche Szenen zu erheitern und zu zerſtreuen. Zwei
Nssboller zuſammenarbeitende Scaufpieler, wie die Herren Har=
G7. Sauer in dieſem Schwank, kann man ſich wohl kaum vor=
B3wei Typen von unnachahmlicher Originalität. Bruno
allen Lagen hohen Anforderungen gerecht werdender Schauſpieler, der
ſelbſt neben Herrn Harprecht volle Würdigung findet. — Die unglückliche
Figur des Kaſſierers Pippich, iſt durch Herrn Hautmann gut
ver=
treten. Dieſe Rolle wirkt eigentlich etwas abſtoßend, man ſollte mit
ſolchen Gebrechen unglücklicher Menſchem nicht ſpielen, ſie ſind kein
Eegenſtand der Heiterkeit. — Sehr gur fand ſich Minna Agté mit
der auf ihre Herkunft ſo ſtolzen Fabrikantensehefrau Griene ab, und
auch die Tochter Steffi iſt durch Frl. Stoll gut vertreten. Herr
Hartenfels als Polizeiaſſeſſor v. Horſt, iſt wie immer tipptopp,
ſicher und treffend, die von ihm verkörperten Perſonem kann man ſich
eigentlich nie anders vorſtellen, alles an ihm erſcheint harmoniſch und
einheitlich. — Die kleineren Rollen ſind bei den Damen Elſe Halden
und Marta Waldberg und den Herren Mehner und Walter
in guten Händen. Das Stüch fand bei dem trotz der Hitze zahlreichen
Publikum eine überaus günſtige Aufnahme. Man lachte wie nie zuvor.
eacht hat aus der überaus dankbaren Nolle des Sprengjuſtavs
inat tkſtück gemacht, jede ſeiner Bewegungen wirkt geradezu unwi=
Aaauf die Lachmuskeln, wobei man ſogar die mitunter unglaub=
Handlung vergißt und nur lacht, bis einem faſt die Tränen
Au/G err Sauer wuußte aus der Nolle des Fabrikanten Emil
Miene, die die Fabrikanten des Schwanks ſich ziemlich leicht ge=
Dan, alles nur Mögliche herauszuholen. Herv Sauer iſt ein in
Mittwoch, den 20. Juli 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 18, 17 und 15, je 800 gr Brot. Marke Nr. 10,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Für Kinder: (Karten weiß), Marke Nr. 14 und 9, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 10, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Auguſt auf die Lebenstnittelmarken
Nr. 5 blau, grün, rot, lila und Nr. 7 weiß, je 800 gr
Haus=
haltungsinehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Malzextrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zu 5.50 Mark.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 21 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfd. auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27 weiß,
Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung Marke
„Minna” 500 gr auf den Kopf.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ensgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate ᛋ/yo
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die Hälfte der Jahreszuteilung in Rohbraunkohle
aus der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird
* In Schuls Felſenkeller veranſtaltet Herr Hans Tod. Dienstag,
vielfachen Wünſchen entſprechend, einen Johann Strauß=Abend,
ſvozu Herr M. Weber ein verſtärktes Streichorcheſter ſtellt und mit
der „Geige in der Hand” nach echt Wiener Mode die Leitung
über=
nimmt. (S. Anz.)
Abänderung des Geſetzes über die Kriegsabgabe
vom Vermögenszuwaehs
vom 10. September 1919.
8. Das R.G. vom 6. Juli 1921 enthält auch Abänderungen des
Vermögenszuwachsabgabegeſetzes:
Nach § 24 iſt die Kriegsabgabe zur Hälfte binen drei Monaten, zu
eiwem Viertel binnen ſechs Monaten und mit dem letzten Viertel binnen
neun Monaten nach Zuſtellung des Kriegsabgabebeſcheides zu
entrich=
ten. Neu iſt als Abſ. 2 eingefügt:
„Laufen die Friſten des Abſ. 1 nicht inwerhalb dreier Monate ſeit
Inkrafttreten des Geſetzes vom 6. Juli 1921 (d. i., da das Geſetz am
15. Juli in Kraft getreten iſt, 15. Okhober 1921) ab, ſo iſt die
Kriegs=
abgabe binnen drei Moraten nach Zuſtellung des
Kriegsabgabebeſchei=
des, jedoch nicht vor dem 15. Oktober 1921, zu entrichten.”
Nach § 24 Abſ. 3 muß die Stundung bewilligt werden, wenn zu
beſorgen iſt, daß ohne ſie die Einſtellung oder eine weſentliche
Ein=
ſchränkung des Betriebes erfolgen würde. Nach Abſ. 2 kann, die
Abgabe geſtundet werden, wenn glaubhaft gemacht wird, daß die
Ein=
ziehung der Abgabe zu den gefetzlichen Zahlungsfriſten mit einer
beſon=
deren Härte für den Pflichſtigen verbunden ſein würde. In beiden
Fäl=
len geht nun die Beſchwerde gegen Ablehnung des Stundungsgeſuchs an
das Landesfinanzcmt (nicht an den Reichsfinanzhof). Die Friſt zur
Be=
ſchwerdeeinlegung iſt ein Monat. § 30, der die Nachveranlagung im
Falle zu niedriger Veranlagung mit Genehwigung der obrſten
Landes=
finanzbehörde innerhalb zwei Jahren vom Tage der Rechtskraft der
Veranlagung auch dann zuläßt, wenn die Vorausſetzungen des § 73,
Satz 2, Beſitzſteuergeſetzes vom 3. Juli 1913 nicht vorliegen, iſt
geſtvi=
chen. Dagegen iſt beſtimmt:
„Im Falle einer zu niedrigen oder einer zu hohen Veranlagung zur
Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs und zu der Beſitzſteuer
die auf 31. Dezember 1919 feſtgrſetzt wird, kann bis zum
31. Dezember 1923, mindeſtens aber bis zum Ablaufe von zwei Jahren
vom Tage der Rechtskraft der Veranlagung ab, eing neue Veranlagung
erfolgen, auch ohne daß neue Tatſachen oder
Beweis=
mittel ermittelt werden.”
+ Arheilgen, 18. Juli. Die Roggenernte, die infolge der
trockenen Witterung in dieſem Jahre etwas früher einſetzte, geht ihvem
Ende zu. Sie iſt im allgemeinen als eine gute zu bezeichnen und iſt
man ſchon vielfach mit dem Dreſchen beſchäftigt. In der Regel geſchieht
dieſes hier mittels Maſchine, doch hört man auch das Klippklapp der
Flegel, das aus den Scheunen unſerer Landwirte an unſer Ohr
er=
klingt. Nun wäre unbedingt reichlicher Niederſchlag nötig, ſonſt droht
für die Hackfrüchte und beſonders die Kartoffeln eine Mißernte. Die
Ernte der Frühkgrtoffeln fällt gering aus; die Spätkartoffeln könnten
durch einen ergiebigen Regen in der Knollenbildung noch gerettet
wer=
den. Der Weizen, welcher in hieſiger Gegend nur in geringen Mengen
gepflanzt wird, iſt wohl etwas niedrig geblieben, doch iſt die
Körner=
bildung eine gute. Der Hafer jedoch hat durch die anhaltende Dürre
ſehr gelitten und wird nur einen ſehr geringen Körnevertrag ergeben.
+ Arheilgen, 18. Juli. Das für geſtern angeſetzte
Inſtrumen=
tal= und Geſangs= (Maſſen=) Konzert des
Geſang=
vereins „Sängerluſt”, verſtärkt durch weitere ſechs Vereine, die
unter Chormeiſter Wilh. Etzolds Leitung ſtehen, derlief in der
ſchön=
ſten Weiſe. Im „Löwen”=Garten war eine beſondere Bühne für die
Sänger errichtet, und wurden ſämtliche Chöre in muſtergültigſter Weiſe
zum Vortrag gebracht. Beſonders ſeien erwähnt die gemiſchten Chöre
„Liedes Gruß” von Wengert und „Die Mühle im Thale” von Weſſeler,
die durch den gemiſchten Chor der Turngemeinde Darmſtadt in der
voll=
endetſten Weiſe zum Vorkrage kamen. Auch der Frauenchor derſelben
Vereinigung zündete mit dem Walzeridyl( „Frühlingsball” von
Seyf=
fert und ernbete nicht erdenwollenden Beifall. Letzteres ſowohl als
auch der Männerchor „Dorauwellen”=Walzer von Jvanovici kamen mit
Orcheſterbegleitung zu Gehör und fanden größten Anklang. Alles in
allem war das Konzert Meiſter Etzolds eine Muſterleiſtung und waren
die in ſehr großer Zahl erſchienenen Zuhörer vollauf befriedigt, und
kann der Geſangberein „Sängerluſt” mit Stolz auf dieſe Leiſtung
zu=
rüickblicken. Auch muß der Kapelle der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr
gedacht werden, die ſowohl die Begleitung der Chöre als auch die die
Vortragsfolge ergänzenden Muſikſtücke in der ſicherſten Weiſe zur
Aus=
führung brachte.
X Griesheim, 17. Juli. Die Zollkontrolle an der
Kreis=
ſtraße Darmſtadt—Griesheim wacht durch Plakatauſchlag bekannt; daß
Reiſende, welche zollpflichtige Gegenſtände mit ſich führen, vom 20. Juli
ab der Zollſtelle in Griesheim nur noch vormittags 9 Uhr und
nach=
mittags 3 Uhr vorgeführt werden. Seither erfolgte dieſe Vorführung
nach Bedarf jederzeit. Wer deshalb unliebſamen Aufenthalt an der
Kontrolle vermeiden will, tur gut daran, die vorgeſchriebene Zeit genau
einzuhalten, um nicht ſtundenlang auf der Landſtraße feſtgehalten zu
ſverden. — Bei der gegenwärtigen Trockenheit werden wir daran
erinnert, daß ein lang gehegter Wunſch der Einwohnerſchaft, eine
Waſ=
ſerleitung zu beſitzen, immer noch unerfülit iſt. Wenn man ſieht, wie
unſere fleißige Bevölkerung bei dem umfangreichen Gemiſebau ſich mit
Gießen abplagt, fragt man ſich, warum gerade Griesheim, aus deſſen
Gemarkung die Stadt Darmſtadt koſtenlos ihr Waſſer bezieht, keine
Waſſerleitung hat? Bei dem gegenwärtigen Stand der
Gemeindeſinan=
zen iſt allerdings an ein eigewes Waſſerwerk nicht zu denben. Wohl aber
wäre es vielleicht niglich, unter annehmbaren Bedingungen Anſchluß
an das Stäötiſche Waſſerwerk zu erhalten. Die Gemeindevertretung
würde ſich ein Verdienſt erwerben, wenn ſie der Sache nähertreten
——
A
würde.
Seite 3.
Offenbach, 18. Juli. Ein geiſtesſchwacher Knabe als
Brandſtifter. Samstag morgen kurz nach halb 9 Uhr brach in
einer Scheuer des Hauſes Strackgaſſe 5 in Bürgel Feuer aus. Eim 11
Jahre alker, geiſtig zurüchgebliebener Junge hatte in der Scheuer Feuer
angeßündet. Die Bürgeler Feuerwehr war alarmiert worden. Die
Wache der hieſigen Feuerwehr rückte ebenfalls mit einem Löſchzug
her=
an. Die Wehren brauchten indeſſen nicht in Aktion zu teten, da das
Feuer ſchon von den Hausbewohnern gelöſcht worden war. — Ein
jun=
ger Futzballſpieler, der anſcheinend etwas zu viel Alkohohl genoſſen
harte, wurde auf dem Sportplatz wegen Lärm von einem Schutzmann
zur Rede geſtellt. Der junge Menſch zog plötzlich einen Revolver
und gab einen Schuß auf den Beamten ab, der fehl ging. Der
Schutz=
mann ſetzte ſich zur Wehr und wachte den Raufbold durch einen
Kopi=
ſchlag mit ſeinem Säbel unſchädlich.
Erbach, 12. Juli. Wie bereits durch die Stadtverwaltung von
Erbach i. Odw. im Anzeigenteil bekanntgegeben wurde, findet am 24.,
25. und 31. Juli d. J. der Erbacher Wieſenmarkt in der früher
üblichen Form wieder ſtatt. Das Feſt iſt in früheren Jahren ſehr
be=
liebt und weit bekannt geworden, ſo daß auch in dieſem Jahre wieder
mit einem enormen Zuſpruch zu rechnen iſt. Zur Erleichterung des
Ver=
kehrs ſeien folgende Fahrtgelegenheiten mitgeteilt. Perſonenzüge: Ab
Darmſtadt Hauptbahnhof: 6.00, 10.26, 10.38, 1.18, 7.16, 10.50 Uhr; ab
Hanau=Oſt: 5.52, 11.00, 1.14, 7.22, 10.36 Uhr; Erbach i. Odw. ab: 8.08,
12.53, 1.08, 3.25, 9.21, 12.53 Uhr. Eberbach ab: 5.48, 11.00, 4.16, 6.25 Uhr
und Erbach an: 6.46, 11.58, 5.13, 7.23 Uhr. Erbach ab in der Nichtung
nach Darmſtadt, Hanau und Frankfurt a. M.: 3.50, 4.44, 6.46, 10.37,
11.58, 5.13, 7.09, 7.23, 10.12 Uhr; in der Richtung nach Eberbach,
Hei=
delberg, Mannheim ab: vorm. 8.08 Uhr, nackmittags 1.08, 3.25, 6.56,
9.21, 12.55 Uhr. Es beſteht aſſo die Möglichheit, da dieſe Züge alle
bedeutend verſtärkt ſind, gut nach dem Feſtorhe und von demſelben nach
Hauſe zu gelangen. Verſäume deshalb niemand, den Erbacher
Wiefen=
maukt zu beſuchen.
Groß=Gerau, 18. Juli. Die Stauung des Mühlbachs.
Infolge Ausführung einer betonierten Staumauer bei dem Triebwerk
der Erziehungsanſtalt Auwühle bei Arheilgen und der dadurch nötig
gewordenen Ableitung des Mühlbachwaſſers iſt der durch die
Trocken=
heit an und für ſich ſchon geringe Waſſerzufluß dem Mühlbach
ent=
zogen worden. Auf Anordnung des Kreisamtes wurde die Stauung,
die die Verſaltung der Aumühle eigenmächbig vorgenommen hatte,
als=
bald wieder beſeitigt.
Rüfſelsheim, 18. Juli. Eine Gewinner geſucht. Bei der
am vorletzten Sonntag hier verarſtalteten Polizeihundevorführung fiel
bei der Verloſung ein wertvoller Gewinn, beſtehend in einem dreſſierten
Polizeihund, auf Nr. 276, deſſen Beſitzer ſich bis heute noch nicht
gemel=
der hat. Was ein guter Polizeihund heute wert iſt, beweiſt ein Fall aus
Bayern, wo ein Polizeiwachtmeiſter zu Solz einen ſelbſt gezüchteten
Schäferhund um die Kleinigkeit von 100 000 Mark an einen Amerikaner
verkaufte. Gerade amevikaniſche Liebhaber bieten für deutſche
Polizei=
hunde nach deutſchen Geldbegriffen wahrhaft fabelhafte Summen, und
die Zucht von reinraſſigen Polizeihunden hat ſchon manchen
Hunde=
zlichter in wenigen Jahren zum reichen Mann gemacht.
fpd. Mainz, 16. Juli. Erneutes Alkoholverbot. Der
Kommandierende General der Rheinarmee hat erneut den Gaſt= und
Schankwirten in den beſetzten Gebieten aufs ſtvengſte verboten, an
Mili=
tärperſonen aller Grade der Beſatzungstruppen Alkohol in jeder Form
zu verkaufen oder koſtenlos abzugeben. In anbetracht der unter den
eingeborenen Truppen vorgekommenen Fälle von Trunkenheit hat der
General den Verkauf von Wein an Militärperſonen afrikaniſcher
Her=
kunft in der ganzen franzöſiſchen Beſatzungszone unterſagt.
Worms, 18. Juli. Der Voranſchlag der Stadt Worms
für 1921. Dem ſoeben fertiggeſtellten Voranſchlag gibt Herr
Ober=
bürgermeiſter Köhler folgende Emleitung umd Ueberſicht: Die traurige
Lage unſerer Volkswirtſchaft beeinflußt auch den vorliegenden
Voran=
ſchlag, der gegenüber dem Geſamtaufwand der Betriebsrechnung für
1920 im Betrage von rund 26 750 000 Mk. eine Geſamtausgabe
nachweiſt von 29 822 956,82 Mk. Deckung dieſes Aufwandes wird
er=
warter 1. aus den Verwaltungseinnohmen, die zu 16 259 386,82 Mk.
ver=
anſchlagt ſind, und 2. aus den Steuereinnachmen, die wie folgt
ange=
nommen werden: 1. Verbpauchsabgaben, deren Erhöhung in einer
beſon=
deren Vorlage angeregt wird 250 010 Mk.; 2. Hundeſteuer 49 200 Mk.;
3. Anteil an der Reichseinkommenſteuer 5 500 C00 Mk.; 4. Steuer von
Grundbeſitz und Gewerbebetrieb 3 558 000 Mk.; 5. Zuſchlag zur
Grund=
erwerbsſteuer 100 000 Mk.; 6. Anteil an der Umſatzſteuer 750 000 Mk.:
7. Wohnſteuer bei vorübergehendem Aufenthalt 24 000 Mk.; 8.
Vergnii=
gungsſteuer 600 000 Mk.; 9. Zuwachsſteuer 150 000 Mk., zuſamwen
27 240 596,82 Mk. Gegen das Jahr 1920 ſind die Ausgaben unter faſt
allen Rubriken ganz bedeutend geſtiegen; vielfach iſt dieſe Steigerung
allerdings nur eine ſcheinbare, da im Voranſchlag für das Vorjahr füt
die Neuregelung der Beſoldung der Beamten und für
Lohnaufbefſerun=
gen für die Arbeiter 9 700 000 Mk. unter der Rubrik Reſervefonds
vor=
geſehen ſparen, die diesmal auf die in Betracht kommenden Rubriken
verteilt ſurden. Eine weſentliche Erleichterung hat der vorliegende
Voranſchlag ſowohl dadurch erfahren, daß auf Grund des Arükels 14,
Ziffer 3, des Heſſiſchen Ausführungsgeſetzes zum Landesſteuergeſetz die
vom Staat zu übernehmenden perſönlichen Polizei= und Schulkoſten mit
rund 6 525000 Mk in Einnahme geſtellt werden konnten, wie auch
da=
durch, Caß als Erſatz der für die Beamtenſchaft aufzuwendenden
Wirt=
ſchaftsbeihilfe rund 855 000 Mark aus Reichs= und Staatsmitteln zu
er=
warten ſind. Als Zuſchuß des Staates zu den perſönlichen Koſten der
Gleonorenſchule iſt der auf Grund des Heſſiſchen Geſetzes über die
Ko=
ſten der höheren Schulen vom 21. März 1914 im Entwurf mit 108 770
Mark vorgeſehen, inzwiſchen aber vom Landtag auf 140 000 Mk. erhöht
worden. Weiter haben derbeſſernd gewirkt die fortgeſetzten Erhöhungen
der verſchiedenſten Gebühren und Abgaben, der Erträge der ſtädtiſchen
Unternehmungen und die neu eingeführten oder erhöhten
Gemeinde=
ſteuern, die im einzelnen bereits in der vorſtehenden Ueberſicht benannt
ſind.
Gießen, 18. Juli. Unfall. Am Donnerstag geriet im Gailſchen
Tonwerk ein Arbeiter beim Riemenauflegen in die Transmiſſion und
neben andeven Verletzungen wurde ihm der Bruſtkob eingedrückt. Die
Mitglieder der Freiwilligen Sanitätskolonne, die gleich zur Hilfeleiſtung
da waren, konnten nur den Eintritt des Todes feſtſtellen. —
Leichen=
fund. In einem Kornacker in der Nähe von Heyligenſtaedts Fabrik
wwunde eine ſchon ſtark in Verweſung übergegangene männliche Leiche
aufgefunden. Die Feſtſtellungen haben ergeben, daß es ſich um einen
von auswärts ſtammenden jungen Mann handelt. — Am verfloſſenen
Donnerstag wurde hier aus einem Hausflur in der Gartenſtraße ein
Fahrrad geſtohlen. Durch die ſofortige telephoniſche
Verſtändi=
gung der Polizeibehörden der Nachbarſtadte gelang es nach etwa zwei
Stunden, den Täter mit Rad in Friedberg feſtzunehmen. — Vorgeſtern
entſendete ein aus Harbach ſtammender junger Menſch, der ſich
ſtellen=
los in hieſiger Gegend umhertreibt, einem Pflegling in der Prodinzial=
Pflegeanſtalt Gießen ein Sparkaſſenbuch und begab ſich auf die
hieſige Sparkaſſe, um 2000 Mk. abzuheben. Die Tat wäre ihm auch
gelungen, wenn nicht ein zufällig an der Kaſſe anweſender Mann aus
ſeinem Heimatsdorfe die Beamten auf ihn aufmerkſam gemacht und
geäußert hätte, daß das Buch geſtohlen ſein miſſe.
Friedberg, 18. Juli. In der letzten
Stadtverordneten=
ſitzung teilte der Bürgermeiſter mit, daß der Ertrag der ſtädtiſchen
Vergnügungsſteuer von dem Schützenfeſte ungefähr 6000 Mök., von dem
Wetterauer Reiterfeſte nahezu 13000 Mk. beträgt, ſo daß der Stadt
aus dieſen Veranſtaltungen ein recht anſehnlicher Betrag zugeht.
— Bad=Nauheim, 18. Juli. Wetterauer
Mühlenver=
einigung e. G. m. b. H. Die Orgarniſationsfragen im
Müillerei=
geiverbe, welchen ſich ſeit einiger Zeit die Aufmerkſamkeit aller
beteilig=
ten Kreiſe in der Erkenntnis ihrer derzeitigen großen Bedeutung mehr
und wehr zuwendet, haben nunmehr auch in der Wetterau ihre praktiſche
Löſung gefunden. Unter der vorgenannten Firma mit dem Sitze in
Bad=Nauheim haben ſich zehn Wetterauer Mühlen mit einer
Jahres=
leiſtung von etwa 250 000 Doxpelzentner zuſammengeſchloſſen, um für
die wirtſchaftlichen Ueberraſchungen und Schwierigkeiten beſſer gerüſtet
zu ſein, welche der Abbau der Zwangswirtſchaft umd die hohen
Welt=
marktpreiſe nach ſich ziehen. Die Genoſſen haben für ihre
Genoſſen=
ſchaft, welcher der geſamte Getreideeinkauf und Verkauf der
Mahlpro=
dukte übertvagen torden iſt, mehrere Millionen aufgebracht; es ſoll ſich
hier um einen beſonders gründlich ausgebauten Zuſammenſchluß im
getreideberarbeitenden Gewerbe handeln. Vorſitzender des Aufſichtsrats
iſt Herr Mühlenbeſitzer Schudt, Görbelheim. Den Vorſtand bilden die
Herren Dr. Krantz in Bad=Nauheim und Friedr. Hock, der ſeitherige
bewährte Leiter des Städtiſchen Lebensmittelamtes in Offenbach a. M.
Ober=Erlenbach, 18. Juli. Verbrannt. Die geiſtig nicht ganz
normale 15jährige Tochter einer Kriegerswitwe wollte auf einem
Spiri=
tuskocher in Ab eſenheit ihrer Mutter Kartoffel röſten. Hierbei fingen
die Kleider Feuer und die Bedauernswerte lief brennend auf den
am Hauſe vorbeiziehenden Feldreg, worauf auf das Geſchrei der
Un=
glücklichen hin Leute herbeieilten und das Feuer löſchten. Das Mädchen
hatte aber derart ſchwere Brandwunden erlitten, daß es abends 11 Uhr
verſtarb.
fpd. Wenings, 17. Juli. Ein Förſter erſchoſſen. Bei der
Ausüibung ſeines Dienſtes im Merkenfritzer Walde wurde der hieſige
Törſter Maul erſchoſſen. Anſcheinend haben Wilddiebe die
Tat vollführt. Der Erſchoſſene lebte ſchon im Ruheſtande, übte aber hin
und wieder noch vertretungsweiſe den Waldſchutzdienſt aus. Hierzat
wird uns noch weiter gemeldet: Der fürſtlich iſenburgiſche Förſter M.
us Wenings iſt vorletzte Nacht im Waldrevier nahe der Staatsſtraße
von Gedern nach Merkenfritz erſchoſſen worden. Da der 7Djährige Greis
nicht nach Hauſe kam, wurde am nächſten Morgen von 3 Uhr an eine
Streife im Wald unternommen, und man fand ihn mit drei
Schußver=
letzungen niedergeſtreckt. Man nimmt an, daß er Wilderern zu
Geſich=
gekomen iſt und er dieſe erkannt hat. Dieſe haben ihn dann, um der
Seite 4.
Anzeige zu etgehen, niedergeſtreckt. Wären die Wülderer nicht erkannt
worden und wären ſie geflichtet, dann hätte der Förſter ſie nicht
ver=
folgt. Man ſagt dem ermordeten alten Manne nach, daß er ſehr human
und ſehr beliebt war. Die Tat muß geſtern abend mit einbrechender
Dukelheit geſchehen ſein. Förſter Maul war ein leutſeliger und gern
geſehener Mann, Kriegsveteran von 1870/71; er hatte keine Feinde.
fod. Lich (Oberh.), 16. Juli. Teuere Böcke. Noch niemals in
Oberheſſen erreichte Preiſe wurden bei der hier ſtattgefundenen
Verſtei=
gerung der Jährlingsböcke erzielt. Die beiden teuerſten Tiere, die von
der Landwirtſchaftskammer für die Stammſchäferei Bobenhauſen II
er=
worben wurden, kamen auf 4040 Mark bezw. 3630 Mark. Der
Durch=
ſchnittserlös bezifferte ſich auf 2006 Mark. Insgeſamt ſtanden 32 Böcke
zur Verſteigerung.
Kleine Nachrichten aus Hefſen, 18. Juli. Die
Eiſenbahn=
diebe ſind wieder an der Arbeit. Auf der Strecke Mainz—Worms—
Ludwigshafen ſind in den letzten Tagen einer ganzen Anzahl Frauen
und Mädchen kleinere und größere Geldbeträge geſtohlen worden. —
Ein 26jähriger Hausburſche aus Wiesbaden, der ſich an verſchiedenen
Diebſtählen beteiligt hatte und von der Polizei geſucht wunde, ließ ſich
nach einer Vergnügungsreiſe mit einer Droſchke mach Kaſtel fahren.
Unterwegs ſprang er auf der Brücke aus dem Wagen und ſtürzte ſich in
den Rhein, in deſſen Fluten er verſchwand. — In dem großen Saale
des ehemaligen Juſtizgehäudes (Kunſtgewerbeſchule) ſtellt der
Main=
zer Verkehrsverein gegenwärtig 57 Plakatentwürfe aus, die auf
das Ende Mat erlaſſene Preisausſchreiben hin eingegangen ſind. Auf
einſtimmigen Beſchluß hin erhielt den erſten Preis (1000 Mk.) Karl
Köcht jun=Mainz. Zwei weitere Preiſe zu je 500 Mk. wurden den
Entwürſen „Brückenkopf” und „Rheingold” der Herren Otto Nückert=
Matnz und Architekt W. Schreck=Breslau (geboren in Mainz),
zuer=
kannt. Die eingereichten Arbeiten werden zehn Tage lang im großen
Saal der Kunſtgewrbeſchule öffentlich, bei freiem Eintritt, ausgeſtellt. —
In der terfloſſenen Nächt haben drei unbekannte Männer aus einer
Garage vberhalb des Stadtparkes in Mainz, ein Perſonenauto
geſtoh=
len. In dem Augenblick, in dem ſie den Motor des Autos andrehen
und davonfahren wollten, wurden ſie von zwei patrouillierenden
Wacht=
meiſtern überraſcht. Die Diebe ergriffen die Flucht und entkamen im
Dunkel der Nacht. Das Auto wurde dem Eigentümer zurückgegeben.
Reich und Ausland.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Juli 1921.
Mummer 1530
Nir aulerummein Letching eſchielſche eielſi
kohle wird die für das Gebiet der Stadtgemeinde Berlim angeordnete
Beſchlagnahme von Kohlen mit Wirkung vom 18. Juli wieder
aufge=
hoben.
Frankfurt a. M., 18. Juli. Waffenfund. In einer hieſigen
höheren Lehranſtalt wurden am Samstag abend durch die Polizei etwa
500 Gewehre aufgefunden und beſchlagnahmt. Woher die
Ge=
wehre ſtammen, iſt bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt wonden.
ONB. Heidelberg, 16. Juli. Neue Ermittelungen im
Hei=
delberger Prozeß. Geſtern ergaben ſich zur Ermordung der
bei=
den Bürgermeiſter dadurch neue Momente, daß man in dem Hauſe, in
dem der als Täter verhaftete Eiſenbahnſchloſſer Siefert gewohnt hat, in
einer alten Truhe eine goldene Uhr, eine ſilberne Uhrkette und den
Klemmer Werners ſowie die Stahluhr, die Brieftaſche und andere Dinge,
die Buſſe gehörten, fand, außerdem 10 Fünfzigmarkſcheine und andere
Kleinigkeiten. Siefert wurde daraufhin, ſogleich in ſeine damalige
Wohnung geführt und war ſichtlich unangenehm berührt davon, daß
man die Sachen gefunden hatte. Er erklärte auch weiterhin, die Tat
nicht begangen zu haben. Wie er in den Beſitz der Sachen gekommen iſt,
darüber tiſchte er folgendes Märchen auf: Er ſei am 25. Juni, abends,
in der Bahnhofswirtſchaft 3. Klaſſe in Heidelberg mit zwei ihm
unbe=
kannten gutgekleideten Männern zuſammengetroffen, die ihm erklärt
hätten, er könne für ſie eine ſehr wichtige Sache erledigen. Sie hätten
ihm erſt 800 Mark gegeben, damit er eine dreitägige Reiſe machen könne.
Dann ſolle er am Mittwoch abend in Neckarelz in den von Würzburg
kommenden Schnellzug ſteigen. In Eberbach würden auch ſie
hinzuſtei=
gen und weitere Abmachungen treffen. Er habe ſich darauf drei Tage
lang Urlaub genommen und in der Gegend von Wimpfen, Jagſtfeld und
Rappenau herumgetrieben. Er ſei dann in Neckarelz in den Zug
ge=
ſtiegen, die Beiden ſeien in Eberbach hinzugeſtiegen. Er habe ſich mit
ihnen kurz unterhalten, ſei jedoch dann vor Ermüdung eingeſchlafen.
Als er erwachte, war er in Heidelberg, und die Beiden waren
verſchwun=
den. Er ſei dann ſofort nach Hauſe gefahren. Als er am nächſten Tage
den Ruckſack aufmachte, will er darin die Sachem gefunden haben, die
man jetzt bei ihm gefunden hat. Der Unterſuchungsrichter erklärte, daß
man dieſes Märchen wohl nicht glauben könne. Siefert blieb aber bei
ſeiner Angabe. Außerdem ſtellte ſich heraus, daß er auch den Ehering
Buſſes bei einem Goldarbeiter verkauft hatte. Die Beweiſe der
Täter=
ſchaft Sieferts verdichten ſich immer mehr. Die Fingerabdrücke, die ſich
in einem Briefe fanden, ſtimmen mit den ſeinen überein. Das Ergebnis
der Unterſuchung ſteht jedoch noch nicht feſt. Das in der gleichen
An=
gelegenheit in Pforzheim verhaftete Ehepaar wurde wieder entlaſſen.
fod. Afchaffenburg, 17. Juli. Eine Million für die Main=
Donau=Großſchiffihrts=A=G. Die Stadt Aſchaffenburg
beſchloß ihren Beitritt zu der Main=Donau=Großſchiffahrts=A.=G. und
bewilligate dazu eine Million Mark, die durch Anleihe aufgebracht
wer=
den foll. Wie mitgeteilt wird, muß zur Aufbringung der Koſten für
das Unternehmen ein Aufwand von 60 Mark pro Kopf der im
Inter=
eſſenbezirk wohnenden Bevölkerung zugrunde gelegt werden.
fpd. Rüdesheim, 16. Juli. Emdlich ein Preisabbau, aber
nicht bei den Weinpreiſen, wie man meinen ſollte, ſondern bei der
Ver=
ſteigerung der Plätze für die Kirchweihtage. Insgeſamt wurden erlöſt
2200 Mk. gegen 8850 Mk. im Jahre 1920. Während der Karuſſellplatz
im vorigen Jahre noch 6150 Mk. einbrachte, mußte er diesmal für 1500
Mark dem Beſtbietenden zugeſchlagen werden.
Görlitz, 18. Juli. Zugunglück. In Taubenheim an der Spree
entgleiſten geſtern morgen gegen 8 Ur bei der Einfahrt des Zugs
Nr. 894 drei Wagen vierter Klaſſe infolge falſcher Weichenſtellung.
Ein Wagen ſtürzte um und verſperrte die beiden Hauptgleiſe. Etwa
20 Perſonen wurden verletzt, darunter zwei erheblich. Die meiſten
ſetz=
ten nach Anlegung von Notverbänden die Weiterreiſe fort. Ein Wagen
wurde zertrümmert. Der Verkehr wird auf dem Nebengeleiſe aufrecht
erhalten.
Allenſtein, 18. Juli. Großfeuer. Die Allenſteiner Zeitung
ueldet: Das Dorf Gimmendorf im Kreiſe Neidenburg iſt faſt
völlig niedergebrannt. Siebzig, meiſt ſtrohbedeckte Häuſer ſind
ein=
geäſchert und viel Kleinvieh iſt dabei umgekommen.
Z.1. Kopenhagen, 18. Juli. Deutſcher Dampfer
geſtran=
det. Südlich der Inſel Gotland in der Oſtſee iſt der deutſche Dampfer
„Heinrich Beckmann” in ſinkendem Zuſtande
aufgefun=
den. Der ſchwediſche Schoner „Leiſtrand” kam ihm zur Hilfe und rettete
die aus elf Mann beſtehende Beſatzung die er in Schweden an Land
ſetzte.
T. U. London, 18. Juli. Auf eine Mine gelaufen. Aus
Konſtanza wird gemeldet, daß der engliſche Dampfer. General Turner”,
der eine Getreideladung führte, auf eine Ming geſtoßen und
geſun=
ken iſt.
T.U. London, 18. Juli. Vom Panamakanal. Die Times
meldet aus Pamama, daß infolge eines Erdrutſches große Erdmaſſen
in den Kanall gefallen ſind. Der Kanal iſt dadurch zwar nicht gefährdet
worden, doch iſt die Schiffahrt gehemmt.
Aus dem beſetzten Gebiet.
X Die Anwohner des Truppemibungsplatzes Griesheim leiden
beſonders unter dem Dirnenunweſen. Jm vorigen Zahre haben
deutſche und franzöſiſche Truppen durch gemeinſame Streifen dem
Un=
weſen geſteuert. Da ſchon lange nichts mehr dagegen unternommen
wurde, hat der Unfug wieder ſtark zugenommen und eine gemeinſame
Säuberungsabtion iſt dringend notzwendig geworden. Gs iſt bebauerlich,
daß von ſeiten der Behönden nicht mehr gegen dieſen Unfug geſchieht.
Schon die allgemeine Sicherheit in den Wäldern verlangt eine
Säube=
rung von den Dirnen, weil ſich in deren Gefolge oft allerlei lichtſcheues
Geſindel herumtreibt, dem man nicht gern allein im Wald begegnet.
Es wäve ferner zu wünſchen, daß ſich bei der Säuberung der Tanne,
ſo=
weit es ſich um Darmſtädter Gebiet hondelt, ſie die Darmſtäder Polizei
beteiligt; von den Franzoſen werden ihr dabei keine Schwierigkeiten
gemacht werden. Es iſt überhaupt ein großer Irrtum, zu glauben, im
beſetzten Gebiet könne ſich jemand der Strafverfolgung durch die
Be=
hövden im unbeſetzten Deutſchland entziehen. Die deutſchen Behörden
ſind im beſetzten Gebiet durchaus nicht machtlos, wenn ſie nur wollen.
Sogar die Werber für die Fremdenlegion, ſoweit es Deutſche ſind,
können von den Deutſchen im beſetzten Gebiet feſtgenommen werden.
Irgend einen Schutz haben ſie bei den Franzoſen nicht; dieſe ſagen
ein=
fach, ich kenne dieſen Menſchen nicht, was ſie um ſo mehr können, als
die Lumpen, welche ihre eigenen Landsleute in die Fremdenlegion
ver=
kaufen, von den Franzoſen nicht angeſtellt ſind und dieſe ihnen durchaus
keinen Schutz gewähren, wenn ſie auch „Geſchäfte” mit ihnen machen.
Der Brotpreis.
Berlin, 18. Juli. (Wolff.) Von zuſtändiger Stelle wird
ein Bericht über die Gründe gegeben, die zur
Brotpreis=
erhöhung führen. Ebenſo wie Italien und England habe
auch Deutſchland nicht mehr die Mittel, durch Reichszuſchüiſſe den
Brotpreis zu ſenken. Der Reichstag gab ſeine Zuſtimmung, daß
der Brotpreis um 40 Prozent erhöht werden köme. Danach wird
der Preis für das 1900 Gramm=Brot, das bisher 5 Mark koſtete,
auf 7 Mark erhöht werden. Auch jetzt wird das Reich in dem
nächſten 7½ Monaten 3½ bis 4 Milliarden Zuſchuß
aufwenden müſſen, um dieſen Preis zu ermöglichen. Zu
Be=
fürchtungen, daß das Brot von ſchlechterre Beſchaffenheit ſein
wird, liegt kein Anlaß vor.
„Leviathan”=„Vaterland‟.
Die Amerikaner wiſſen mit dem Wunderwerk deutſcher
Schiffs=
baukunſt nichts anzufangen.
Neu=York, 17. Juli. (Wolff.) Der Neu=Yorker Herald
meldet: Der Vorſitzende des Schifſahrtsamtes äußerte bei einer
Beſichtigung des jetzt „Leviathan” genannten früheren
deut=
ſchen Dampfers „Vaterland” das Schiff koſte dem
ameriba=
niſchen Steuerzahler jedes Jahr 500 000 Dollars. In 30 Tagen
müſſe die Entſcheidung über einen etwaigen Verkauf des
Schiffes getroffen ſein.
Die oberſchleſiſche Frage.
Briands Verſchleppungspolitik.
beiter des Daily Telegraph ſchreibt: Die franzöſiſche
Ant=
wort auf das engliſche Erſuchen über die Einberufung
des Oberſten Rates zur Regelung der oberſchleſiſchen
Frage rief in amtlichen Londoner Kreiſen eine große
Ent=
täuſchung hervor. Die Pariſer Meldung, daß Briand den
engliſchen Vorſchlag wegen Ernennung eines
Sachverſtändigen=
ausſchuſſes annahm, wird hier als ſonderbar angeſehen, weil
es ſich dabei tatſächlich um einen Vorſchlag Briands handele,
Ein ſolcher Ausſchuß könnte ſeine Aufgabe ſchwerlich bis zum
Monatsende erfüllen. Der Gedanke, die Löſung der Frage bis
zum September aufzuſchieben, werde in England für ſehr
ge=
fährlich gehalten. Zweifellos ſeien die energiſchen Reſolutionen,
die der auswärtige Ausſchuß der franzöſiſchen Kammer
ange=
nommen hat, Anlaß zu den gegenwärtigen Schwierigkeiten, da ſie
eine Verlegenheit für die franzöſiſche Regierung bildeten.
Eben=
ſowenig wie die oberſchleſiſche Frage könnte die Frage der
Zwangsmaßnahmen, am Rhein aufgeſchoben werden.
London, 18. Juli. (Wolff.) Die Sunday Times ſchreibt
in einem Leitartikel zur oberſchleſiſchen Frage: „Briand
gab ſich in der Kammerrede vom vergangenen Montag keine
Mühe, die engliſch=franzöſiſchen Differenzen zu
verheimlichen, und bewies durch ſeine Worte, daß die
franzöſi=
ſche Politik nicht dem allgemeinem Wohl der Völker, ſondern
franzöſiſchen Sonderintereſſen dient. Er ſagte, die
Ruhe im Aufſtandsgebiet ſei wiederhergeſtellt. Alle amtlichen
und privaten Meldungen wiefen auf gefährliche neue Unruhen
hin. Wem in einem ſolchen Falle die Deutſchen die polniſche
Linie durchbrechen und mit den hinter ihr ſtehenden Franzoſen
zuſammenſtoßen würden, wären die Folgen unüberſehbar.
An=
geſichts dieſer Möglichkeiten, die nach einer ſchleunigen Löſung
ſchreien, ſchlägt Frankreich die Ernennung eines neuen
Sach=
verſtändigen=Ausſchuſſes vor. Dieſe Maßnahme kann
wenig mehr als eine neue Verſchleppung herbeiführen;
denn die alliierte Kommiſſion erklärte ſich bereits zweimal
au=
ßerſtande zu einer Einigung zu gelangen. Frankreich will das
deutſche Kriegsarſenal in Oberſchleſien an Polen geben, um
Deutſchland militäriſch zu ſchwächen. Mit dieſem Verfahren ſind
wir nicht einberſtanden, denn wir glauben nicht, daß eine ſo
große Nation wie die deutſche dauernd gewaltſam niedergehaltem
werden kann. Die Polen, die ſchon mehr Gebiet verſchluckten als
ſie vertragen können, die finanziell bankerott ſind, ſind ſchlecht
ge=
eignet, Bergwerks= und Induſtrieunternehmungen zu betreiben,
die dunch die deutſche Intelligenz und das deutſche
Kapital geſchaffen worden ſind. Der von einer Gruppe
deut=
ſcher Magnaten erdachte Plan, Oberſchleſien zu einem
unab=
hängigen Staat zu machen, iſt auch nicht ſehr ernſt zu
nehmen. Es bleibt alſo nichts übrig, als eine Teilung des
In=
duſtriegebietes. Wir brauchen uns auch nur eine durch
Lanca=
ſhire oder Südwales gezogene Grenzlinie vorzuſtellen, um das
Unverſtändliche und Unbefriedigende einer ſolchen=
Löfung zu erkennen. Aber wenn ſich einer der Alliierten in
elfter Stunde beſinnt, ſo muß dieſes Verfahren gewählt
wer=
den als einzige Alternative zu der gegemwärtigen gefährlichen
Politik des ſteuerloſen Dahintreibens.
Gleiwitz, 17. Juli. (Wolff.) An die interalliierte
Kom=
miſſion wurde nachſtehende Kundgebung gerichtet: Eine
große Zahl der in Gleiwitz verſammelten Vertreter der
größ=
ten oberſchleſiſchen Induſtriegeſellſchaften
richten in letzter Stunde an die interalliierte Kommiſſion das
dringende Erſuchen, für ausreichende militäriſche Beſatzung ihrer
Betriebsſtätten und Schutz ihrer deutſchen Beamten und Anbeiter
zu ſorgen. Trotz der angeblich durchgeführten Räumung wird
von den polniſch orientierten Betriebsräten in der Mehrzahl
der Betriebe gegen die deutſchen Beamten und Arbeiter ein
der=
artiger Terror ausgeübt, daß eine geordnete Weiterführung der
Betriebe vollſtändig unmöglich iſt und die Werke zur Schließung
genötigt werden. Nach wie vor beherrſchen die polniſchen
Inſur=
genten das Land und machen, ohne von den gleichfalls aus
In=
ſurgenten beſtehenden und damit im Widerſpruch mit den
er=
laſſenen Vorſchriften zuſammengeſetzten Ortswehren gehindert zu
werden, die Durchführung geſetzmäßiger Zuſtände unmöglich.
(gez.) Oberſchleſiſche Eiſeninduſtrie=A. G. für Bergbau und
Hüttenbetriebe. Oberſchleſiſche Eiſenbahnbedarfs=A.G.
Don=
nersmarckhütte. Oberſchleſiſche Eiſen= und Kohlenwerke.
Borſig=
wer A.G. Oberſchleſiſche Kokswerke und chemiſche Fabriken.
A. Deichſel, Drahtwerke und Seilfabriken.
Der Raub der deutſchen Lokomotiven.
U. Kattowitz, 18. Juli. Die von der
Eiſenbahndirek=
tion unternommenen Schritte, die von dem Inſurgenten
ver=
ſchleppten Lokowotiven und Güterwagen zurückzuerhalten, ſind
bisher erfolglos geblieben. Wieviel Güterwagen imsgeſamt
verſchleppt worden ſind, ſteht noch nicht feſt. Aus den
Lokomotiv=
beſtänden ſehlen 35 Lokomotiven, während 87 ſchwer beſchädigt
ſind, die vorläufig nicht verwendet werden können.
Einziehung der polniſchen Flaggen in Schoppinitz.
TU. Schoppinitz, 18. Juli. Die polniſchen
Flag=
gen ſind hier eingezogen worden. Es weht nur noch eine von
dem Gebäude der polniſchen Kommandgntur. Letztere ſoll in den
nächſten Tagen aufgelöſt werden, da ihre Mitglieder
verſchwum=
den ſind. Im Orte hält ſich nur noch der Ortskommandant auf.
Weitere Unſicherheit.
FU. Kattowitz, 18. Juli. Die Unſicherheit im
Kreiſe Kattowitz iſt durch die erfolgte Säuberungsaktion nicht
vermindert worden, ſondern ſcheint nach täglich einlaufenden
Meldungen über Raubüberfälle, Einbrüche uſw. immer größer
zut werden.
Die engliſchen Truppen.
Beuthen, 18. Juli. (Wolff.) Der Befehlshaber der
engliſchen Brigade, Oberſt Walehope, empfing Vertreter der
Landgemeinden des ihm unterſtellten Bezirkes, denen er erklärte,
er wolle auf friedlichem Wege den früheren Zuſtand
wieder herſtellen. Uebergriffe von irgendeiner Seite werde er
mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln unterdrücken. Er forderte
die Gemeindevertreter auf, ihren ganzen Einfluß auf die
Be=
völkerung aufzubieten, damit die Ruhe und Ordnung bewahrt
und ſcharfe Maßnahmen vermieden würden.
Bäderwoche für Oberſchleſien.
Bäderwoche für Oberſchleſien, die in Deutſchland
öſterreich am 17. Juli unter Mitwirkung aller in Betracht
kommenden Korporationen ein Oberſchleſier=Hilfstag ſtatt. Am
30. Juli wird in ganz Deutſchland von dem Verband der
Kaffee=
hausbeſitzer Deutſchlands in allen Kaffeehäuſern eine rege Sam= k
meltätigkeit entfaltet. Auch ein Teil des Reinertnages der 07
nahmen vom 30. Juli wird dem Oberſchleſier=Hilfswerk ut
wieſen.
Die Gemeindewachen.
TU. Laurahütte, 18. Juli. Die deutſchgeſinnte Bech
kerung ſucht die von der intevalliierten Kommiſſion angeordmut
paritätiſchen Gemeindewachen ſo raſch wie möglich
eiſe=
richten. Die Vertreter der Polen wenden ſich aber dagegen. „
ſogenannte Sicherheitsbienſt wird lediglich von polniſchen 90
beamten und der polniſchen Büngerwehr verſehen.
Rücktrittsabſichten Dr. Wirths?
TU. Paris, 18. Juli. Nach der Chicago Tribune 71
Reichslanzler Dr. Wirth vor einigen Tagen dem engliflitz
Botſchafter gegenüber erklärt, daß, wenn die Löſung der a
ſchleſiſchen Frage nicht günſtig für Deutſchland ausfällt undu
Sanktionen im Rheinland beibehalten würden, er die Lage u
zu ſchwierig anſehe, um an der Spitze der deutſchen Rer
rung zu bleiben.
Berlin, 18. Juli. Zu der vorſtehenden Meldung erfa
die Berliner Blätter von unterrichteter Seite, daß der Reuſt
kanzler bereits mehrfach in Unterredungen mit dem englifinh
Botſchafter die Wichtigkeit der oberſchleſiſchſ
Frage für Deutſchland betont hat. Hieraus mag wohl ou
Meldung des genannten Blattes entſtanden ſein.
Die Aufhebung der Sanktionen.
London, 18. Juli. (Wolff.) Im Unterhauſe erwiddt
Lloyd George auf eine Anfrage die nächſte Sitzung 79
Oberſten Rates werde ſich mit der Zurücknahme
Sanktionen und der Aufhebung der Zollgre‟
beſchäftigen.
Die deutſchen Zahlungen.
Paris, 13. Juli. (Wolff.) Ueber die von Deuti
land in Ausführung des Zahlungsplanes guill
ſtetem Zahlungen wird nachſtehende Mitteilumg veröffentlu=
Die deutſche Regierung bietet der Reparationskommnt
ſion eine neue Zahlung eines Betrages von ungefähr 31 M0/
lionen Goldmark in europäiſchen Valutenng
Die Zahlung wird zur Amortiſation der Reichsſchatzwechſel 19
wendet, die in Ausführung des Artikels 5 des Zahlungsplolial
ausgehändigt wurden. Die gegenwärtige Lage hinſichtlich &!
Ausführung des genannten Artikels iſt folgend: Tvatten auf 1h
Momate Ende Mai übergeben 839 573 000 Mark, Barzahlunng
zur Vervollſtändigung der Milliarde 160 427 000 Mark; zufm
men 1 Milliarde Mark. Deutſchland zahlte für Amorti”
der Tratten die Summe vom 114 949 690 Goldmark, mit Eil.
der ſoeben geleiſteten Zahlung von 31 Millionen Goldmark, I1
durch die Geſamtſumme der Barzahlungen von Mai, ab (n
160 427 000 Goldmark plus 114 949 690 Goldmark auf 275 37675
Goldmark gebracht wird. Die obigen Zahlen bleiben evemm
kleinen Veränderungen unterworfen. Außerdem ſetzte die Krünf
laſtenkommiſſion ſoeben die Repavationskommiſſion, davonn
Kemtnis, daß die deutſche Regierumg eine abermalige Zahlct)
von 41 Millionen Goldmark in verſchiedenen europäiſchen 1
lunten anbietet.
Neuwahlen in England.
V.U. Paris, 18. Jnli. (Tehmion.) Auts London ei
gemeldet, daß Llohd George beabſichtige, im Oktobev b!“
November Neuwahlen auszuſchreiben. Lloyd Geoin
ſoll die Abſicht haben, vom engliſchen Volk neue Vollmachtemß
ſeine ebentuelle Beteiligug an der Waſhingtoner Konfereng
verlangen.
Letzte Nachrichten.
Paris, 18. Jufi. (Wolff.) Nach einer Melduug und E5
don, iſt das berühmte Schlachtſchiff „Dreadnough!”
erſte Schiff ſeiner Gatwug, das den mächtigem ſpäteren Schlal!
ſchiffen dem Namen gegeben hat, für die Summe von 2410
Pfund als altes Eiſen verkauft worden. Das Schiff h9
ſeiner Zeit die Summe vom 1½9 Millionen Pfund Sterling y!!
koſtet,
Pax”s 18. Juli. (Wolff.) Nach einer Meldung der CMcchl
Tribun hus Waſhington twurden die Aeußerungen von 275 1ſe
vorragenden Amerikanerm in einem Band veröffenk7u
die ſich in der Mehrzahl für den Ausfſchluß der Faurl
ner aus dem Vereinigten Staaten ausſprechen. Im der Vyll
rede des Herausgebers wird geſagt, man hofft, in dieſer C
dem ameribaniſchen Volke einen unzweideutigen Ausblick auf ml
japaniſch=amerikaniſchem Beziehungen zu verſchaffen, ſo wis:!
heute ſind.
London, 18. Juli. Reuter meldet: Aus Helſingfors tramſ
zuverläſſige Nachrichten ein, daß die Sowjetregierungunl
allgemeine Mobilmachung angeordnet habe. Msſ
nehme an, daß die Maßnahme entweder, gegem Eſtland, AN
land und Litauen gerichtet oder zur Unterſtützung der Kewn
ſten gegen die Griechen beſtimmt ſeien.
London, 18. Juli. (Wolff.) De Valera gab eine
klärung ab, in der er ſagte, er habe nur eine Forderung aufu
ſtellen, nämlich die Anerkennung des Selbſtbeſtiſt
mungsrechtes des iriſchen Volkes.
London, 18. Juli. (Wolff.) Der Times=Korreſpondentiil
Monte Carlo meldet, der perſiſche Vertreter beim Vöfkelnſ
bund habe ihm witgeteilt, die perſiſche Regierung wünſche /
Allianz mit Großbritannien zu konſolidieren,
trachte aber gleichzeitig das engliſch=perſiſche Abkommen als mi
und nichtig.
London, 18. Juli. (Wolff.) Heute treffen aus den Ve‟t
einigten Staaten zehn japaniſche Parlamentarier zil
London ein. Nach einer Mitteilung der japaniſchen Botſch;
bezweckt der Beſuch in erſter Linie eine Stärkung der
Bau=
zwiſchen Großbritannien und Japan. Von London reiſt die 20
ordnung nach Frankreich und Belgien.
Landwirtſchaftliches.
C. Ueber den heſſiſchen Tabakbau in den Grnhye
jahren 1918/17 und 1919/20 gibt die neueſte Numer der Wil
teilungen der Heſſiſchen Zentvalſtelle für die Landesſtatiſtik eine Zufoin
menſtellung, aus der hervorgeht, daß die infolge des Krieges gewalnf!
zurückgegangene Zahl der Tabakpflanzer, die im Erntejahre 1916/17II
1019 geſunken war, im Erntejahr 1919/20 wieder auf 13 237 geſtiegen ni
Hiervon verfügte weitaus der größte Teil (12 228) auf weniger A
1 Ar Fläche gegenüber nur 28, die über 1 Hektar bepflanzten. Die 72
Erntejahr 1917/18 auf 28 494 Ar geſunkene mit Tabak bebaute Flächem
1920 wieder auf 32 788 Ar geſtiegen, jedoch betrug die Menge des 20
dachreifem Zuſtande geernteten Tabaks in letzterem Jahre nur 306 abl
Kilo gegenüber 562 377 im erſtgenannten Jahre. Die Preiſe ſind, 10
bekannt, in den letzten Jahren gewaltig geſtiegen. Während der Dayl
pelzentner (ohne Steuer) im Erntejahr 1916/17 durchſchnittlich noch 190,I
Mark galt, iſt er 1919/20 auf 1042 Mk. geſtiegen und dementſprechaß!
der Geſamtwert der beſſiſchen Tababernte, der 1916/17 erſt 955 000 AN
betrug, auf 3 197 000 Mk. im Erntejahre 1919/20 gewachſen.
II. Mannheim, 18. Juli. (Priv.=Tel.) Auf dem heutießs
Schlachtviehmarkt wurden zugetrieben und pro Zeutner
Lebendgewin=
gehandelt: 189 Ochſen 400—700 Mk., 163 Bullen 400—450 Mk. 792 Rica)
und Rinder 200—850 Mk., 331 Kälber 450—700 Mk., 160 Schafe 300——M
und 981 Schweine 900—1250 Mk. — Auf dem Pferdemarkt wurd
den derkauft 40 Wagenpferde zu 10—26 000 Mk., 350 Arbeitspferde 20
8—26 000 Mk. und 50 Schlachtpferde zu 1000—3000 Mk. das Stück.
II. Mannheim, 18. Juli. (Prio.=Tel.) An ber heutigen PrRe
duktenbörſe war die Tendenz feſt. Die amtlich notierten Preiſe lautesi
Berlin, 18. Juli. (Wolff.) Während der großen Wintergerſte ohne Sack 380 Mk., gelber La Plata=Mais 300 Wichich
230—250, inländiſche Erbſen 325—375, Futtererbſen 250—300, Raugocud
vom 17. bis 21. Juli abgehalten wird, findet auch in Deutſch= bohnen 260, Braſilbohnen 190, Ackerbohnen 260—280, Wieſenheu 1
h 59—47
bis 145
hutmmer 197
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Juli 1921.
Seite 5.
Familiennachrichten
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen
(*28110
ſagen wir herzlichen Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Margarethe Bechthold.
Statt Karten.
iture Verlobung beehren sich
an-
zäägen
Greta Pfeitter
Philipp Ruths.
Iranstadt, Blomenthalstr, 5! Asbach
loli 1921
(*28078
Franz Michael Braun
und
rau Eva, verw. Gerster
VERMAHLTE
lemstraße 46
Darmstadt
(*28070
Heute morgen verſchied nach längerer
vurer Krankheit meine liebe Frau
Amalie Merk
geb. Schmid
Alter von 89 Jahren.
In tiefer Trauer:
Donat Merk.
durmſtadt, 17, Juli 1921, (28054
Mornewegſtraße 23.
ewigung Dienstag, den 19. Juli, nach=
Mktags 4 Uhr, auf dem Waldfriedhof.
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wi iegermutter
7. Pauline Kottler Wwe.
Mamen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Kottler.
Beerdigung findet Mittwoch, 20. Juli,
mttags 10 Uhr, vom Portale des alten
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ſewberg, Gießen, Marburg und Darmſtadt), wurden die
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ſar zum erſten Male unter guter Konkurrenz ausgetragen. Selbſt
(9settergottz war gnädig und hat der Darmſtädter Hochſchule das
Sportfeſt ohne Regenguß beſchert. Die Leiſtungen waren durchweg
Ic ſig und haben gezeigt, daß unſere ſüdweſtdeutſche Ecke am
tar Sonntag mit Ruhe bei den Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften in
ſeSorf entgegenſehen kann.
eis kamen 19 Meiſterſchaftem zum Austrag. Davon entſielen auf
mitadt 10 Karlsruhe 5, Gießen 3, Heidelberg 1. Die Ergebniſſe der
ee ſind folgende:
Meter=Lauf: 1. Kiſſel=Darmſtadt 6 Sek., 2. Becher=Kavls=
Bruſtbr., 3. Hangartner=Karlsruhe 1½ Meter zurück.
0 Meter=Lauf: 1. Braun=Darmſtadt 11,4 Sek., 2. Becker=
Buthe 11,6 Sek., 3. Ehmann Gießen Bruſtbreite zurück.
/00 Meter=Lauf: 1. Berberich=Karlsruhe 2,19, 2. Egge=Mar=
26, 3. Rothmund=Stuttgart 2,30,2.
eEhlagballweitwurf: 1. (nicht Meiſterſchaft) Kollmar=
War=
m,50 Meter, 2. (und Kreismeiſter) Nöder=Darmſtadt 80,06 Meter,
m öder=Gießen 79,25 Meter.
000 Meter=Lauf: 1. Demuth=Karlsruhe 4,37, 2. Petri=Stutt=
7445,8, 3. Kurte=Stuttgart 4,/48.
ſtto Meter=Lauf: 1. Kiſſel=Darmſtadt 24,2, 2. Becker=Karls=
94,5, 3. Becher=Darmſtadt 25,2.
ſc5 Meter=Lauf: 1. Juſt=Darmſtadt 54 Sek., 2. Becher=Darm=
F½5—2, 3. Ehmann=Gießen 58,4.
en gelſtoßen: 1. Schröder=Gießen 10,45 Meter, 2. Uloth=Darm=
1455, 3. Stobierzynski=Gießen 9,47.
d)i skuswerfen: 1. Schröder=Gießen 33,03 Meter, 2.
Kollmar=
burrg 30,96, 3. Stobierzynski=Gießen 30,09.
Britſprung: 1. Kiſſel=Darmſtadt 6,10 Meter, 2. Krellenberg=
Rug 5,99, 3. Anſchütz=Darmſtadt 5,85.
ſichſprung: 1. Krellenberg=Karlsruhe 1,65 Meter, 2. Müller=
MHerg 1,65 ber., 3. Dr. Werner=Gießen 1,60.
nfkampf (100 Meter=Lauf, Hochſprung, Weitſprung,
Diskus=
m. Speevwerfen): 1. Müller=Heidelberg 211 Punkte, 2. Dr. Werner=
(hn 178 Punkte, 3. Kollmar=Marburg 176 Punkte.
veerwerfen: 1. Kollmar=Marburg 43,65 Meter, 2. (Kreis=
Schmid=Karlsruhe 42,68, 3. Dr. Werner=Gießen 42 Meter.
100 Meter=Staffel um den Wanderpreis des Akadem.
ſuhu fſes für Leibesübungen Darmſtadt: 1. Hochſchule=Darmſtadt
A, Anſchütz, Goll, Braun) 47 Sek., 2. Karlsruhe 48 Sek., 3. Stutt=
Sſ Sek.
N 1000 Meter=Staffel um den Wanderpreis des heſſiſchen
msrmts für das Bildungsweſen: 1. Hochſchule=Darmſtadt (
Reiden=
b MC erinth, Juſt) 8,53, 2. Karlsruhe 9,06, 3. Marburg 9,38.
a wedenſtaffel: Darmſtadt 2,23,4.
lompiſche Staffel: 1. Darmſtadt 1. Mannſch. 4,10,8, 2.
mt 4,25,2 3. Darmſtadt 2. Mannſch. 1 Meter zurück.
)00 Meter=Lauf: 1. Richter=Marburg 18,43, 2. Steinmeher=
Mſargs 1 Meter zurück, 3. (Kreismeiſter) Karlsruhe 1,50 Meter zurück.
tmbhochſprung: 1. Dr. Werner=Gießen 2,90 Meter, 2.-
Mſi-Seidelberg 2,80 Meter, 3. Buchler=Karlsruhe 2,70 Meter.
s Beendigung der Wettkämpfe hielt Herr Präſident Dr. Strecker
mö ſiſchen Miniſterium eine kurze Anſprache, nachdem Herr Prof.
unger die Verkündigung der Sieger vornahm.
Süddeutſche Leichtathletik=Meiſterſchaften.
Am Samstag und Sonntag kamen in München die ſüddeutſchen
Merkhaften zum Austrag, die folgende Ergebniſſe brachten: 100
Mle: X. Gertle=Tv. 60 München 10,9 Sek.; 2. Schmidt=Mtv. München
P., 3. Fritz=Tg. Mannheim 11,4 Sek. — 200 Meter: 1. Fritz=Tg.
Mixym 23,1 Sek.; 2. Prehs=Spkl. Stuttgart 23,4 Sek. — 400 Meter:
ta-hold=Mtv: München 51 Sek.; 2. Neumann=Tg. Mannheim 53,5
E/Z-B00 Meter: 1. Beßler=Spkl. Stuttgart 2:00,9; 2. Mauther=Spkl.
E caut 2:04,2. — 1500 Meter: 1. Metzger=V. f. B. Stuttgart 4:14,7;
.) fmein=Tv. 60 München 4:15,6. — 5000 Meter: 1. Kettner=Mtv.
59 bat 16:27,8; 2. Gilch=Tv. 60 München 16:35; 3. Krümmel=Tv. 60
M”ten. — 10 000 Meter: 1. Mathes=Saar Sgarbrücken 36:53: 2.
ſier=Sendling=München 37:20. — 110 Meter Hürden: von Halt=Mtv.
Wen 16,2 Sek.; 2. Ball=Sendling=München 17 Sek. — 4X100 Meter:
I. Stuttgart 43,6 Sek.; 2.- Tv. 60 München 43,9 Sek.; 3. Mtv.
— 3X1000 Meter: 1. Karlsruher Fv. 8:10,3; 2. Tv. 60
Een 8:12,7; 3. Kickers Stuttgart. — 5000 Meter=Gehen: 1. Schmidt=
Tb. Aſchaffenburg 23:13; 2. Wütrfel=Bgjupara München. — Hochſbrung:
1. Ball=Sendling München 1,75 Meter; 2. Schweiger=Tv. 46 München
1,69 Meter. — Weitſprung: 1. Söllinger=Tv. 60 München 6,99 Meter;
2. Schmidt= Tv. 60 München 6,92 Meter; 3. Hausmann=Stuttgarter
Kickers 6,76 Meter. — Stabhochſprung: 1. Gaim=Tv. 60 München 3,60
Meter; 2. Halbig=Tv. 60 München 3,40 Meter. — Kugelſtoßen: 1.
Rieker=Spkl. Stuttgart 12,55 Meter; 2. Söllinger=Tv. 60 München 12,17
Meter; 3. von Halt=Mtv. Mümchen 12,10 Meter. — Diskuswerfen:
1. Steinbrenner=Tv. 60 Frankfurt 42,72 Meter; 2. Grafwallner=Mtv.
München 41,30 Meter; 3. Rieger=Spkl. Stuttgart 39,63 Meter. —
Speerwerfen: Junium=Pfalz Ludwigshafen 54,60 Meter, konkurrenglos.
— Dreikampf: 1. von Halt=Mtv. München 201 P.; 2. Herr=Tv. 60
Mün=
chen 164 P.— 4X100 Meter=Staffel für Damen: 1. Tv. 60 Frankfurt
52,9 Sek.; 2. Jahn München 53,2 Sek. — 100 Meter für Damen: 1.
Frl. Bleich=Jahn München 13 Sek.; 2. Frl. Cron=Tv. 60 Frankfurt 13,1
Sek.; 3. Frl. Bühlmeyer=Tv. 60 Frankfurt 13,2 Sek. — Weitſprung
für Damen: Frl. Bauer=Tv. 60 Munchen 5,01 Meter; 2. Frl. Cron=Tv.
60 Frankfurt 5 Meter; 3. Frl. Egelmann=Jahn München 4,81 Meter. —
Kugelſtoßen für Damen: 1. Frl. Lanzinger=Jahn München 7.90 Meter;
2. Frl. Cron=Tv. 60 Frankfurt 7.41 Meter.
Das große Sportfeſt im Stadion.
er. Die Berliner Leichtathletik hatte am Sonntag wieder einmal
einen großen Tag. Das „Gefallenen=Gedenk=Sportfeſt” hatte ein
viel=
tauſendköpfiges Publikum angelockt, das aus der Spannung nicht
her=
aus kam. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtand, der klaſſiſche
Marathonlauf, der von dem vorjährigen Sieger, dem alten
Wils, gewonnen wurde der ſeinen ſchärfſten Gegner, den Hamburger
Drechmann um zirka 400 Meter zurüchließ. Wils wurde bei Betreten des
Stadions ſtürmiſch begrüßt und mit einem prächtigem Vorbeerkranz
ge=
ſchmückt. Dritter wurde ſein Vereinskamerad Krüger, dem Ohle (
Neu=
kölln) als vierter folgte. Letzterer war der friſcheſte Mann bei der
An=
kunft. Der Japaner Miura hatte auf halber Strecke aufgegeben,
wäh=
rend Berowik dem Start ferngeblieben war. Im 50 Kilometer=
Gehen um die Verbandsmeiſterſchaft feierte Hermann
Müller einem ganz überlegenen Sieg. Müller ſtellte übrigens für
20 Kilometer mit 1:38:26 einen neuen deutſchen Rekord auf. Alle
Läu=
fer und Geher hatten ſehr unter der drückenden Hitze zu leiden. Ein
anderer deutſcher Rekord wurde von Düncker im 300 Meter=Laufen mit
34,9 Sek. aufgeſtellt. Sollte dieſe Zeit von der Deutſchen Sportbehörde
beſtätigt werden, ſo ſtellt die neue Leiſtung einen neuen Weltrekord dar.
Recht intereſſant verlief auch die große Staffel über 50 X 300 Meter.
Hier traten die vier ſchnellſtem Berliner Vereine in Konkurrenz. Nach
einem ſpannenden Rennen ſiegte der Sportklub Charlottenburg mit 150
Meter Vorſprung vor dem Berliner Sportklub, dem als dritter mit
gleichem Abſtand die Schutzpolizei folgte. Einige Radfahrer= und
Schwimmkonkurrenzem vervollſtändigten das Programm. Nachſtehend die
genauen Reſultate: Deutſcher Marathonlauf 42 Kilometer: 1. Wils
(Marathon=Berlin) 3 Std. 11 Min. 21,8 Sek.; 2. Dreckmann (Hamburg)
3 Std. 13 Min. 21,7 Sek.; 3. Krüger (Mavathon=Berlin) 3 Std. 18 Min.
35,2 Sek.; 4. Ohle (Neukölln) 3:24:20; 5. Albrecht (b a. k. z 6. Nußbaum
(Dortmund); 7. Teuerkauff (b. T.); 8. Buſer (Sp.=Kl. Charlottenburg).
— 50 Kilometer=Gehem: 1. Hermann Müller (Marathon=Berlin) 5 Std.
18 Min. 31 Sek.; 2. Hähnel (Ilversgehofen); 3. Kading (Karlshorſt);
4. Tieke (Köpenick); 5. Thörner (Hannover); 6. Schrader (Marathon=
Berlin).
* Die Staffelläufe bei der Sportplatzweihe. Am
24. Juli, dem Tage der Sportplatzweihe, wird die neue Darmſtädter
Bahn der Schauplatz erſtklaſſiger Staffelwertkämpfe ſein, wobei
bedeutende Wanderpreiſe ausgetragen werden. In der 4X100 Meter
Staffette treffen ſich Köln Frankfurt Darmſtadt und
Mün=
chen (Wanderpreis der Stadt Darmſtadt). In der 3 X1000 Meter
Staffette, im Mittelpunkt der Veranſtaltung, laufen die Münchener,
Heilbronner und die Darmſtädter Mannſchaft um den
Gold=
pokal des ehemaligen Großherzogs. Der Wanderpreis des Frhr. von
Heyl in der 4 X400 Meter Staffette wird von Mannheim, Frankfurt
und Darmſtadt heiß umſtritten. In dem größten Mannſchaftswettbewerb
der 10 X100 Meter Stafette wird um den Wanderpreis des Heſſiſchen
Staatsminiſteriums gekämpft. Die Schwedenſtaffel, die in Darmſtadt
erſtmalig gelaufen wird, iſt mit dem Wanderpreis des
Oberregierungs=
rats Emmerling ausgeſtattet. Die Darmſtädter Mannſchaften werden in
allen großen Staffetten nach ihren bisherigen Leiſtungen ernſte
Bewer=
ber um die Wanderpreiſe ſein.
*Neu=Iſenburg 18. Juli. Im zweiten Spiel um die
Hand=
ballmeiſterſchaft im Main=Rheingau Deutſcher Turnerſchaft, trafen ſich
im Sonntag i Neu=Iſenburg der Turnverein Pfungſtadt
und die Turngemeinde Neu=Iſenburg. Nach erbittertem Kampfe
konnte Pfungſtadt mit 6:3 Toren gewinnem und ſich ſo für das
End=
ſpiel, das am Sonntag, den 24. Julr, in Pfungſtadt gegen Nieder=Roden
ſtattfindet, qualifizieren. (Halbzeit 2:3 für Neu=Iſenburg.)
Schluß des rebaktionellen Zeils.
Sommorsprosgen — weg!
Leidensgefährtinnen teile unentgeltlich mit, auf welch einfache Weiſe
(II,7890
ich meine Sommerſproſſen gänzlich beſeitigte.
Frau Elisabeth Ehrlich, Frankfurt a. M. 1535, Schließfach 47.
Verantwortlich ſür den leitenden politiſchen Teil und für Feuilleton: i. V.
Max Streeſe; ſür heſſiſche Politik und den übrigen Teil (außer Sport, Handel und
Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches:
Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus
dem Geſchäftsleben: Paul Lange. — Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche
Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt. — Für den redaktionellen Teil
be=
ſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des Tagblatts”, zu richten. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unver=
langte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Darmſtadt-Babenhauſen.
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8. Altheim
Auguſt Funk, Kirchſtr. 41
4. Harpertshauſen
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5. Hergershauſen".
.. Karl Stegmann .
6. Sickenhofen . . .
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7. Babenhauſen . . ..
Tageskalender.
Orpheum, Anfang 734 Uhr: „Die Mauſefalle‟
Nur in Weissblechdosen Mk. 9.80 in Apotheken,
Dro-
gerien und einschl. Geschäften. Die Schriften: „Wie
ernähre ich meinen Säugling”” und „Ramogen für
altere Kinder und Erwachsene” kostenfrei. (I,7621
Deutsche Miichwerke, Zwingenberg (Hessen).
Ohne Ouecksilber,
Geschlechtslelden, ohne Bernfsstörung.
Aufklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. werschl. ℳ 3.— (Nachn ℳ 4.50).
Spoz.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambulatorium
Frankfurt n. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (I,6853) Sonntag 11—1 Uhr.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Juli 1921.
Nummer 192.5
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht der Frankfurter Börſe vom 18. Juli.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die neue Börſenwoche eröffnete in feſter Haltung. Am
Montan=
markt war Rheinſtahl bis 585 Prozent geſteigert. Ferner hoben ſich
Luxemburger 9 Prozent, Manneswann 6½ Prozent, Phönix 13 Proz.
Von Elektro=Werten gewmnnen Lahmeyer 8 Prozent, während Siemens
u. Halske und Schuckert abſchwächten. Von ſonſtigen Werten beſſerten
ſich Kleher 6 Prozent, Daimler 12 Prozent; junge Daimler waren mit
228 Prozent lebhaft im Verkehr. Am Einheitswarkte lagen wieder
zahlreiche Kaufaufträge des Publikums vor. Höher ſtellten ſich u. a.
Motoren Oberurſel, Nähmaſchinen Kayſer, Tivoli=Brauerei, Dingler=
Maſchimen, Schriftgießerei Stempel, Brauerei Rettenmeher. Lebhaftes
Geſchäft entwickelte ſich im Freiverkehr in verſchiedenen Spezialwerten.
Chemiſche Rhenania erreichten einen Kurs von 580 Prozent. Gebrüder
Fahr waren auf Kapitalerhöhungsgerüchte bis 432 Prozent geſteigert.
Intereſſe beſtand guch für Niecharſulmer zu 397—409 Prozent. Helvetia=
Konſervenfabrik nunden mit 330 Prozent umgeſetzt. Der Deviſenmarkt
zeigte feſte Tendenz.
Frankfurter Abendbörſe vom 18. Juli.
w. Die Abendbörſe verkehrte in unregelmäßiger Haltung. Die
Grundſtimmung des Marktes war feſt. Allerdimgs machte ſich im freien
Verkehr auf dem erhöhten Kursſtande einzelner Spezialvaviere auch
eine Neigung zu Gewinnſicherungen geltend, ſo daß ein Teil der
Auf=
beſſerung an der Mittagsbörſe wieder verloven gingen. So wurden
Mainzer Gas 200, 198 Ph. Holzmaun 383, Gebrüder Fahr 426,
Neckar=
ſulm 386 gehandelt. Auch Chemiſche Rhenania waren mit 570 nur wenig
verändert. R. Wolf ſchwankend 387 bis 385. Von Elektrizitätswerten
waren Schuckert befeſtigt 285—288 bezahlt. Lahmeher konnten ſich
be=
haupten. A. E. G. ſchwächten ſich ab. Chemiſche Werte, mit Ausnahme
Elberfelder Farben, blieben gut behauptet. Mannesmann ſtellten ſich
bei einiger Nachfrage etwas höher, Luxemburg und Gelſenkirchem etwas
niedriger. Von ſonſtigen Induſtriewerten ſind Hanfwerke Füßen, mit
einem Gewinn von 18 Prozent hervorzuheben, der Kurs ſtellte ſich auf
483. Höher geſucht Schuhfabrik Herz, Rottenmeher=Tivoli, Hydrometer.
Der Wert der Mark im Auslanb.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 18. Juli in Zürich 7.90 (vor
dem Kriege 125,40) Frankem Amſterdam 4,10 (59 20) Gulden,
Ko=
penhagen 8,65 (8880) Kronen, Stockholm 6,30 (88,80) Kronen,
Wien 1049 (11780) Kronen, London 704 (9780) Schilling, Paris
167/ (125,40) Franben.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 18. Juli.
Geld 1 Brief
Antw=Brufſ.
Holland...
London ...
Paris ....
Schweiz...
Spanien
Italien
Liſſab.=Op.
Dänemark.
aa
3ig-
2r11g
583.90
1231 20
—
3460
2384.— =
585,60
ti9s80trugs Sslt
N 572.60/ 531.3 583.70
2420 60 2425.40
2715ß 275 45 27605
592.90/ 594.10
1233.8011e5 7.20/1 259.80
9721/ 9741g
345.40 343.10 343.381 9
Mten 3
Norwegen.
Schweden.
Helſingfors
Rew=York.
Vien (altes
D=Oeſt. abg!
Budapeſt .
Prag: ...
M4.674 IrSST-
— R
6 1o 3514/1 10301 10.10- 1a.15— B5.72.—ſ96.78—/ 22.82— 122.88— 6830- 89 10-
Von den Produktenmärkten.
w Frankfurter Getveidemarkt vom 18. Jüli. InF4
der Tuoſckenſheit bleibtz die Nachfrage nach Futtarmitteln besſtehen.
Vorrätze der letztem Ernte imn Hühſenfrüähten wird immer knntpper und4ö
neus Grnte läßt, wenm nicht bald ein Witterungsumſchlag erfolgt. u
geringe Ausſichten auf reicheren Ertrag erkennen. Gubſen, Linſen in
Bohnfen ſwerden zu höherem Preiſen geſucht. In Futtermittel war 71.
Geſchäft beſonders lebhaft. Das Angebot iſt knapp und teilweiſeio
zu ſiohen Forderungen ſcheiterten größere Umſätze. Lebhafter geſtalue
ſtch der Verkehr für Sämereien, wo Motlle und Luzerne zu anzieherw
Preiſen geſucht waren. Reis liegt weiterhin feſt. Für Heu habennd
Preiſe angezogen. Rauhfutter ſowie Stroh erfuhven weitere Befrſ
gung. Mais anziehend. Das Geſchäft war im allgemeimen ruhih=
Es ließen ſich folgende Notierugen feſtſtellen: La Plata=Mais 280—
Futtererbſem 250—230. Viktorigerbſen 300—340. Rangoonbohnen i0
bis 200 Linſen geſchäftslos, Ackerbohnen 270—280, Valenciareis,
ciert, 740—760, Burma=Reis II umſatzlos, Klee=Heu 190—200, Preßfſßt.
54—60, Biertreber 180—190 Mark pro 100 Kilogramm.
* Berlin, 18. Juli. Produktenbericht. Nachdem
Handel in Getreide wieder ermöglicht iſt, entwickelte ſich heute namemm!
in Wintergerſte ein ziemlich lebhafter Verkehr. Die nach der Proml
gezahltem Preiſe ſtelltem ſich auf ungefähr 170 Mark für den Zentmel
Für gute Qualitäten, die zu Brauereizweckon und für die Graum
müllerei genommen wurden, bezahlte man vereinzelt bis zu 175 AM.)
Der Handel in Roggen und Weizen war noch eng begrenzt und
unvegelmäßig. Die Roggenpreiſe ſchwanktem zwiſchen 175 und 188 M.
für den Zentner.
Frankfurter Kursbericht 18. Juli 1921. Ritgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichscmleihe. . . . . .
3½80
320
41201 V.u. ESchatzanweiſ.
4½% VI.—/X.
Sparprämienanleihe . . . .
4% Preuß, Konſols..
3½%
„
....!
485 Bad. Anl. unk. 1935
v. 1907..
3½%
490 Bayern Anl. .... . . .
......
3½% „
428 Heſſen unk. 1924...
3½% „
3% „ ....."
42 Württemberger . .. .
Ausländiſche.
69 Bulgar. Tabak 1902.
19% Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsrente b.
1913, ab 1918........
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914.... .. . . . .
420 Oeſt. Goldrente. . . . .
420 „ einheitl. Rente.
490 Rum. am. Rente v: 63
5½% Goldrente v. 13
am. „ konv.
4%
v. 05
Ja Türk, Admin. b. 1903
(Bagdad) Ser. 1
„II
v. 1911,Bollanl.
4½%0 Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente. .
4%0
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
*S
77,50
79,25
69,50
76,50
86,20
72.—
79,75
70,10
60
54,10
70,50
63,75
71.—
63,50
54,10
76.—
23,50
30,—
52,—
137,50
113.—
90.—
56,10
31.—
27,50
18. 7.
77,50
7925
69,30
76,50
86,10
80,25
70,80
60.
56,90
70.—
65,50
76,50
7175
63.—
54,10
77,50
23,50
29,50
52,25
137,—
117,50
94.—
101.—
65,75
56,20
31,—
28,56
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
426 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ. mner.. . .
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,69 Oeſt. Südb. (Lomb.)
32Oeſt. Staatsb. 1,b.8 Em.
8% Oeſt. Staatsb. Erg. Nesz
„ v. 1883.
4½% Anatolier I.......
39 Salon. Conſt. Jonction
3% Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee . . .. . ..
4½20
......
„
Deutſche Städte.
4½ Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
49 Frankfurt v. 1913....
8½ v. 1903....
4½ Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
42 Frankf. Hyp. Bk. 1920
8½%
„„....
42 Frkf. H.Krd.=Ver. 1921
4%0 Mein. Hyp. Bank 1922
1922
48 Pfälz. „
1923
42 Rhein.,
verl.
3½%.
4% Südd. Bk. Münch. 1906
4% Heſſ.Ldhyp. Bk. Pfdbr.
212% Heſſ Löhhy Bk. Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ... . .
Darmſtädter Bank.
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . .. 339,50
183.—
60,25 336,—
183.—
6s. 3 46,50
—
— 48, —
71.—
— Rhein. Kred.=Bank. . . . . .
Bergwerks=Aktien. 172.— 172.— — Bochumer . . — — — Buderus ....... — — Dt. Luxemburger. . . 385.— 389,50 — Gelſenk. Bergw... . 400,50 399,50 85,50 86:— Harpener Bergb... 569.— 570, — Eſchweiler Bergw... . . . 442,— 480,— — Kaliwerke Aſchersleben.
„ Weſteregeln..
Laurahüitte . . . . . . . . . . .. 330,—
539,—
— 330,—
544,— 75.— 73,25 Lothringer Hütte. . . . . . . — 420— — Mannesmann Nöhren. — 644.— 95,50 „o Phönis.. .............. 810,— 823.— — Sberſchleſ. Eiſen (Caro) 281.— 283,25 79,90
95,50
85.— 79.—
95.—
85,— Oberbedarf............
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197.
Darmſädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Inli 1521.
Seite 7.
Die Sommerfriſche.
„Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
derzähſt von F. Schrönghamer=Heimdal.
(Rechdrnck verbottr.)
e=Wefthet nimmt das Büttenpapier zu ſich und ſteckt den
gi. das Andenken einer deutſchen Fürſtin, in die rechte
aufche der buntgeſtickten Sommerweſte. Taubeney iſt
wie=
as Geſellſchaftsmenſch, wie im feinſten Solon. Er nähert
zm Hirten, macht die eleganteſte Verneigung von der Welt
„richt das große Wort ganz einſach aus, als ob weiter
wLahinter wäre: „Taubeney”.
Wirkumg auf den Gemeindedeppen iſt eine geradezu
ver=
lltahse. Desgleichen auf die ſeiner Obſorge andentraute
hunse Gegenworſtellung erfolgt, empfiehlt ſich Taubeney ſo
raſurls e8 der oberſte äſthetiſche Grundſatz geftattet. Ruhe —
— Ruhe ...
rwird der Dorſchirte lebendig. Sein hohes Lachen Hingt
jeliut winter dem Schreitenden her, der alle zehn Schritte ſtehen
h0 Atf aufatmet und mit der Rechten über die bleiche
Denker=
inEicSrt.
ſa na.” muft der Seppl hinderdrei, „i bin der
pſycho=
balih Fall! J. i. i!! Du Lalli, Du damiſcher!“
üge — Ruhe — Nuhe
ettrauernde, märchenſchöne Stille verkriecht ſich
unbeſu=
as wickſte Dickicht. Aber ſie freut ſich imwerbich doch. Dem
ſie weiß, daß ſie Taubeneh als Mann von Grundſätzen doch
be=
ſingen wird, wenm auuh nicht am Ort und Stelle, ſondern auf
Zimmer Nummer vier im Gaſthof Holzer.
Der Dorfhirte, der die Konkunxenz aus dem Felde geſchlagen,
zieht kriumphierend weiter. Er iſt der einzige pſychopathiſche
Fall! Ein Kalb macht wie zur Beſtätigung einen plötzlichen,
plurmpen Luftſprung. Das ift die Hochſaiſon des Dorfhirten. —
Der Obermoſer Schorſch hat ſeit dem Abend, an dem er von
Mänchen zurückkam, das Gaſtzimmer nicht mehr betreten. Er
geht nur mehr im die Küiche, um dont ſeine Maß zu trinken. Er
tut wie ein Menſch, der im verſtohlener Dankbarkeit immer
wie=
der zu dem Onte zurückkehrt, wo er von ſchwerer Krankheit genas.
Es wird ſehr wenig geſprochen. Man verſtehr ſich ſo beſſer.
Reſenl handiert am Herde, um all die wannigfachen Wünſche der
Sommergäſte zu befriedigen. Schorſch ſchaut ihr ruhig zu.
Wenn Emmy in die Küche kommt, verzieht er keine Miene. Es
war ja doch nur eim dummer, harter Traum. Die Wirtim ſpricht
am meiſten, allerdings auch mur vom Wetter, der Ernte und der
Sciſon.
Die bugt aus jedem Winkel. Ueber ganz Hochwinkel ſind
ihre Spuren verſtreut. Im Walde ſind es zerbrochene Bier= und
Weinflaſchen, die, machdem ſie ihren Dienſt getan, von
übermüti=
gen Touriſten am nächſten Stein zertrümment werden. Aber da
regt ſich keine Dichterphamtaſie, indem ſie etwa ſagt: Hier wurde
eine Kultuvarbeit vernichtet. Ein Glasbläſer ſtand bei 30 Grad
Regummr am Hochofen und ſchuf die Flaſche mit ſeinem Atem,
wie Gott den Menſchen mit einem Hauch beſeelte. Er ſchuf ſie
mit dem Preiſe ſeines Lebens, denn das ewige Blaſen und die
ewige Glut, in der man arbeiten mutß, verzehrt die Kraft von
Herz und Lurngen. Und jeder Glasbläſer weiß: mit vierzig
oder höchſtens ſechzig Jahren legt man ſich auſs Brett, die Lunge
hat ausgeblaſen. — Abey von dem ſagt kein Diehber. Die ſuchen
immer das Große, Gleißende, Romantiſche, Prahleriſche. Das
meiſte, was Dichter ſagen, iſt eine große Lüge. Wie die
Hoch=
ſaiſon. Man merkt es ja an ihren Spuren. Da liegen Fetzen
von Staniolpapier herum. Aber kein Dichter ſagt, wie es
ge=
ſchaffen wurde. — Was war darin? Schokolade oder ähnliches.
So iſt der Menſch. Was er nicht mehr brauchen kann, wirft
er achtlos zur Seite. Schließlich macht man es auch mit den
Menſchen ſo. —
Der Wirt kommt gamz aufgeregt in die Küche. Vorerſt iſt
er ſprachlos, danm aber ſtößt er heftig heraus: „Die Emma hat
aufgeſagt!“
Es ilingt wie ein Schnechensſchrei aus der Saiſonſeele des
Wirtes, der ratlos dor ſeinem Angehörigen ſteht. Die Wirtin iſt
ebenfalls ganz betroffen. Beide blicken fragend auf Schorſch und
Reſt.
„Da wär’ ja doch aus!” ruft die Wirtin.
„Warum denn?” frägt Reſi ruhig. „Es gibt ja noch andene
Kellnerinnen auch.”
„Meinſt D’2” fragt der Wirt enleichtert. — Sie ſprechen alle
wieder halb hochdeutſch, da es ſich um eine Saiſonangelegenheit
handelt.
Natürlich,” erwidert Reſi. „Telegraphierſt halt wieder an
die Verdingerin in Mürnchen.‟ Der Gaſthofbeſitzer Joſeph
Hol=
zer dreht ſich, als wäre eine große Erleuchtung über ihn
gekom=
men, halb auf den Ferſew herum; dann überlegt er einen
Augen=
blick, dreht ſich ganz herum und geht aufs Poſtburega, wo er
den Telegvaphenapparat in Bewegung ſetzt: Kellnerin bedürftig!
Sofort ſchicken! Aber ſofort! Holzer, Hochwinkel. — Dann ſtarrt
er andächtig zur Decke und beherzigt von neuem den Ausſpruch:
„O wie weuſe iſt alles eungerichtet!“
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