Darmstädter Tagblatt 1921


16. Juli 1921

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Nummer 194

Samstag, den 16. Juli 1921

Einzelnummer 25 Pfg.

Die Novemberkonferenz in Waſhington,
D.N. V. Nachdem Harding die Einladungen zur Abrüſtungs=
konferenz
in Waſhington verſchickt hat, nehmen die Erörterungen
über Weſen und Zweck dieſer Konferenz in der internationalen=
Preſſe einen immer breiteren Raum ein. Es verlautet zwar, daß
auch Deutſchland und Rußland Teilnehmer der Kon=
ferenz
ſein würden, bisher iſt abee der deutſchen Regierung eine
derantige Einladung noch nicht zugegangen, und es iſt, offen
geſtanden, auch keim Grund zu der Annahme vorhanden, daß dieſe
Einladung noch ergehen wird. Frankreich wird ſich natürlich
gegen eine ſolche Teilnahme Deutſchlands ſträutben, und bei der
Stellung der Vereinigten Staaten zu Sowjetrußland muß auch
eine Einladung an die Moskauer Machthaber von vornherein
als ausgeſchloſſen gelten.
Was den Zweck der Konferenz betrifft, ſo handelt es ſich
keineswegs dabei darum, eine internationale Abrüſtung durch=
zuführen
und vorzubereiten. Trotz der ſchönen Reden, die auch
auf der letzten Völkerbundstagung über die Abrüſtung gehalten
worden ſind, iſt für die Siegerſtaaten die Stunde der Abrüſtung
noch nicht gekommen. Abgerüſtet worden ſind lediglich die Be=
ſiegten
, und es iſt auch nicht anzunehmen, daß in abſehbarer
Zeit wirklich an die Abrüſtung der ſiegreichen Mächte herange=
gangen
wird. Frankreich hält ſeine große Armee unter den Waf=
fen
, und als zweitſtärkſte Militärmacht auf dem Kontinent iſt
Polen entſtanden, das ebenfalls eine Armee von 600 000 Mann
beſitzt, eine Armee, die die Finanzkataſtrophe des polniſchen
Staates zum allergrößten Teil verurſacht hat. Um dieſe euro=
päiſche
Abrüſtung wird man ſich aber in Waſhington wohl nicht
kümmern, und die dort vorgeſchlagene Abrüſtung geſchieht nicht
aus der allgemeinen Erwägung heraus, daß eine, ſchnelle Ab=
rüſtumg
die beſte Friedenswirtſchaft ſei, ſondern die Abrüſtungs=
angelegenheit
, die in Waſhington beſprochen werden ſoll. hat
einen ſehr realen Hintergrund, da es ſich um die Frage des
Stillen Ozeans handelt. Hier ſtehen die Mächte ſtark bewehrt
einander gegenüber. England, Amerika und Japan ſind poli=
tiſche
und Handelskonkurrenten hier geworden, und hinter dem
Ausdruck Abrüſtungskonferenz verbirgt ſich demnach nichts
anderes als der Verſuch, das Problem des Stillen Ozeans mit
irgend welchen Mitteln und vielleicht auch mit den Mitteln der
Abrüſtung zu löſen. Auf die Verſchiebung des politiſchen
Schwergewichts iſt bereits mehrfach hingewieſen worden. Die
Tatſache, daß die Initiative zu der Konfeuenz von Harding aus=
gegangen
iſt, zeigt, wie ſehr Amerikas neuer Präſident ſich der
bolitiſchen Lage bewußt iſt, die eben Waſhington zum Mittel=
punkt
politiſcher Probleme gemacht hat, und ſie zeigt weiter, daß
der amerikaniſche Präſident das Beſtreben hat, dieſen Zuſtand,
der eine natürliche Kriegsfolge darſtellt, aufrecht zu erhalten und
auszunutzen.
Sd. Paris, 14. Juli. Der Temps erklärt in ſeinem heuti=
gen
Leitartikel, der Erfolg der Waſhingtoner Konferenz hänge
vor allem von England ab. Die engliſche Regierung habe
es heute in der Hand, die großen Weltprobleme nach dem Kriege
oder nach dem Frieden hin zu orientieren. Nicht bloß die Be=
ruhigung
Irlands liege in der Hand Lloyd Georges, auch
der Krieg im Orient würde auf einen Wink von ihm ſofort been=
digt
werden können. Ferner würden die franzöſiſchen und deut=
ſchen
Beziehungen ein anderes Ausſehen bekommen, wenn es
einmal feſtſtehe, daß England mit Frankreich gegenüber Deutſch=
land
einig gehe. Die franzöſiſch=engliſche Uneinigkeit werde die
Gefahr eines neuen franzöſiſch=deutſchen Konfliktes in ſich haben.
Das Problem des Stillen Ozeans ſei unlösbar, wenn die eng=
liſch
=japaniſche Allianz beſtehen bleibe. Während ſchon für den
Temps die glückliche Löſung des Problems des Stillen Ozeans
eine Hypotheſe iſt, iſt der Intranſigeant noch merklich bedenk=
licher
geſtimmt. Man dürfe ſich nicht verhehlen, daß Japan dem
Ausgang der Konferenz, autf der es die Gleichberechtigung der
gelben Raſſe in den Vereinigten Staaten und Kanada fordern
werde, ſkeptiſch gegenüberſtehe. So köne man jetzt die Gefahr
erkennen: wenn die Konferenz nicht zu einem Abkommen führe,
würde der Konfliktsſtoff im Stillen Ozean noch vermehrt wer=
den
. Direkt peſſimiſtiſch äußert ſich George Bonnamour
im Eclair: Mit Melancholie denkt man daran, daß oft Kriege
gerade aus den Kombinationen hervorgegangen ſeien, die zwar
ihrer Vermeidung hätten dienen ſollen. Wenn die großen Pläne
in Waſhington nicht zur Zufriedenheit aller Intereſſierten gelöſt
würden, dann würde vielleicht der furchtbare Zuſammenprall
nicht mehr zu vermeiden ſein. In dieſen Betrachtungen ſcheint
Syſtem zu liegen, indem man einen neuen Weltkrieg an die
Wand malt, wobei Deutſchland eine Revanche verſuchen würde,
will nan den Nachweis erbringen, daß Frankreich nicht abrüſten
dürfe und eine ſtarke Militärmacht bleiben müſſe. Auch ſcheint
man das Geſpenſt des Weltkrieges heraufzubeſchwören, um
Frankreich für die von ihm erſtrebte Vermittlerrolle in eine
günſtige Poſition zu bringen.
London, 15. Juli. (Havas.) Ein Telegramm aus Wa=
ſhington
an die Londoner Zeitungen beſagt, daß die ameri=
kaniſche
Regierung die britiſche Anregung nicht ge=
rade
günſtig aufgenommen habe, wonach eine Vor=
konferenz
über die Frage des Stillen Ozeas in London ſtattfin=
den
ſoll, und zwar vor Einberufung der Abrüſtungskonferenz in
Waſhington. Man ſei in Waſhington der Auffaſſung, es ſei vor=
zuziehen
, daß beide Konferenzen gleichzeitig in der Hauptſtadt der
Vereinig’en Staaten ſtattfinden.
Der Weltbetrug von Leipzig.
Von Alfred Strippelmann.
K. L. Auch der 9. Kriegsbeſchuldigten=Prozeß in Leipzig er=
gänzt
das Bild, das man ſich aus den amtlichen Dokumenten
bzw. privaten Veröffentiſchungen über Gefangenenbehandlung,
wie überhaupt Kriegsführung machen mußte. Wohl ſind auf
deutſcher Seite Handlungen vorgekommen, die auf keinen Fall
entſchuldigt werden ſollen, aber ihnen fehlen Eigentümlichkeiten,
Die mehr oder minder bei den Handlungen der Ententevölker feſt=
zuſtellen
ſind: erſtens Syſtem und zweitens Perverſität
und Sadismus. Die Erklärungen des Marineſachverſtändi=
gen
Korbeitenkapitän Saalwächter aus Berlin anläßlich der Ver=
handlungen
über die Verſenkung des Hoſpitalſchiffes Llando=
very
Caſtle zeigt eine ſolch hochwertige Sachlichkeit, daß man ſo=
fort
erkenen kann, daß bei uns nicht der Grundſatz: Wright or
wrong, mp country herrſcht und daß wir leines Beſehls fähig
waren, wie ihn der Chef eines großen Kriegsgefangenenlagers
bei Cercotte (Frankreich) am 8. Januar 1919 gegeben hat: Wenn
der ſträfliche Mißbrauch mit den für die Schweine beſtimmten

Speiſereſten nicht aufhört, die man in ſchlecht verſtandenem Mit=
leid
den Deutſchen und Oeſterreichern zur Verfügung ſtellt, werde geführt zu werden. Die Schießereien wurden durch Polen ver=
ich
nuich veranlaßt ſehen, alle Schweine zu verkaufen, und Ihr,
franzöſiſche Soldaten, möget dann über wangelhafte Ernährung
die Tatſachen des Lagerarzies von Bleye bei Bordeaux, der ſyſte=
matiſch
die wehrloſen Verwundeten peinigte (Südd. Monats=
hefte
: Gegenrechnutg, S. 227), mit der des Unterſeebootkomman=
danden
Kapitänleutnani Heſmut Patzig, um feſtſtellen zu können,
auf welcher Seite mehr gugenblickliche Verwirrung, falſch ver=
ſtandene
Pflicht und auf weſcher Seite gemeinſte, roheſte Geſin= gerechnet. Von unterrichteter Seite wird aus Kattowitz mit=
nung
Triebfeder der unbedingt zu verwerfenden Handlungen
waren. Korvettenkapitän Saalwächter ſagte aus: Kommandant
Patzig wußte, daß er nicht den Beweis liefern konnte, daß das
Lazarettſchiff nicht torpediert worden war, und daß er ſtreng ver= Beuthen kommen. Es iſt ihm das Recht des freien Aufenthalts
urteilt würde, ef deutlicher Beweis, daß uns jegliches Syſtem,
Scheußlichkeiten als Kriegsmitel zu verwenden, fehlte. Ob die=
Reichsjuſtizminiſters Dr. Schiffer gegen die Vorwürfe Briands
beſonders zu begrüßen, ſowohl der Hinweis, daß Deutſchland / Paris geſchickt. Er will, daß die Kreiſe Pleß und Rybnik, das
ſeine wahrhaft ſchuldigen Kriegsverbrecher beſtrafen will, als / geſamte Induſtriegebiet, ſowie Teile der Kreiſe Tarnowitz und
auch die Betonrung der Notwendigkeit, daß, wenn ein Volk, ſo
auch alle anderen ihre Schuldigen verurteilen müſſen. Darin
ſollte es eigentlich bei allen, gleich welcher Parteirichtung, nur
eine Meinung geben, zumal wir jeden Tag im Rheinland und ſcheinend haben die anderen alliierten Vertreter keine Vorſchläge
in Oberſchleſien neue Schandtaten der Sieger erleben. Umſo
bedauerlicher und verwerflicher iſt es, wenn es immer noch in / Pleß und Rybnik zuſprechen wollen.
Deutſchland einzelne Leute gibt, die aus parteipolitiſchen Grün=
den
Syſtem in den Handlungen deutſcher Kriegsverbrecher
nachzuweiſen verſuchen und ſo der Entente Waffen geben. Aber
alle Demagogie wird es nicht verhindern, daß die Wahrheit den=
noch
ſiegt. Jeder Deutſche, der ſich das vorhandene Material zu
eigen gemacht hat, zeige es nur jedem Zweifler im deutſchen
Volke, und auch dieſer wird gewappnet ſein gegen die verwerf=
lichen
Verſuche einzelner, aus einer Herabwürdigung des deut=
ſchen
Volkes für ſich und ſeine Partei Nutzen zu ziehen.
Tatſächliche Ergebniſſe des Polen=.
aufſtandes.
W. W. Es iſt notwendig, ſich zunächſt mit der Perſönlichkeit
des Polenführers, Korfanty; zu beſchäftigen. Der Aufſtand nicht in den Prieſterpflichten beirren zu laſſen, hat in der pol=
hat
ihn als das gezeigt, was er iſt: ein gewerbsmäßiger Hetzer, niſchen Preſſe einen Entrüſtungsſturm hervorgerufen. Beſon=
zurückſcheut
. Selbſt leidenſchaftliche Nationalgeſinnung kann als wächſter Vorgeſetzter bezeichnet wird.
die Taten nicht rechtfertigen, die Korfanty als Organiſator des
Aufſtandes verübt hat. Wer von der Gerechtigkeit ſeiner Sache werk ſoll die Not in Oberſchleſien wildern. Große Beträge wur=
überzeugt
, der hat es nicht nötig, immer wieder zu Lug und Trug
den Schein zu erwecken, als ob die oberſchleſiſche Bevölkerung Arbeitgeberverband Berlin, vom Arbeitgeberverband Dortmund,
polniſch denke und fühle. Korfanty ließ nämlich in allen Orten, von der A. E.=G., von Krupp, von der Deutſchen Eiſenhandels=
die
er räumen mußte, ſogenannte Sieges= und Freudenfeſte ver= geſellſchaft uſw. gezeichnet.
anſtalten, und zwar deshalb, weil er zuvor die Lüge verbreiten.
ließ, die Entſcheidung über Oberſchleſien ſei zugunſten Polens
gefallen. Korfanty erzwang dieſe Siegesfeiern mit Gewalt ſelbſt
in Orten, die deutſche Mehrheiten bei der Abſtünmung aufzuwei=
ſen
hatten. Die Methode Korfantys iſt alſo gar nicht wandelbar,
Schreckensherrſchaft eingeſtellt. Das war auch vor der
Abſtimmung der Fall, da Korfanty durch ſeine Agenten die Be=
völkerung
bedrohen und einſchüchtern ließ. Da es ſich dabei nicht Kuntze mit Miniſter Loucheur geführt wurden, haben in der
um bloße Schreckgeſpenſter handelte, daß die Drohungen viel= Hauptſache die Fraye der Preisfeſtſetzung für deutſche Sachliefe=
mehr
bitterernſt gemeint waren, das hat der Aufſtand deutlich
gezeigt. Wer für Deutſchland abgeſtimmt hatte, iſt während des
Aufſtandes von den polniſchen Banden mißhandelt und vertrie=
ben
worden. Das Los war ihnen ja früher ſchon in Ausſicht
geſtellt. Daraus läßt ſich ermeſſen, wie ſehr dieſe Drohungen
das Abſtimmungsergebnis beeinträchtigt und gefälſcht haben, ſind nach Berlin zurückgekehrt. Wenn auch nicht in allen Punk=
Die Bevölkerung mußte ja fürchten, im Falle ein. Machtſpruch
ſie wider Recht und Billigkeit Polen zuteilen ſollte, wirtſchaftlich
und ſozial aufs ſchwerſte geſchädigt, mißhandelt, vertrieben oder fragen geführt, ſodaß zu hoffen ſteht, daß man ſchließlich zu
erſchlagen zu werden. Deshalb haben viele Oberſchleſier nicht einer Einigung gelangen wird. Außer den beiden Hauptfragen
gewagt, ihre deutſche Geſinnung auch mit dem Stimmzettel zu
bekunden. Ohne die Schreckensherrſchaft Korfantys hatten nach worden. Es handelte ſich dabei um techniſche und Preisfragen
Meinung Sachkundiger die Polen nicht einmal 25 vom Hundert
aller Stimmen auf ſich vereinigt.
Vor allem wäre in den Kreiſen Pleß und Rybnik die pol=
niſche
Mehrheit nicht ſo groß geworden. Die Polen ſahen gerade
dieſe Kreiſe als ihre feſte Domäne an; alle die, welche trotzdem
deutſch abſtimmten, mußten mit ihrem ſicheren Untergang rech=
nen
. Deutſchland darf und kann deshalb niemals eine Eutſchei=
dung
anerkennen, die auch nur den kleinſten Teil des Induſtrie=
gebiedes
den Polen überläßt. Deutſch iſt das Land, deutſch ſind
die Geſchichte und die Entwicklung, und deutſch iſt auch die über=
große
Mehrheit der Bevölkerung.
Der Aufſtand hat weiter bewieſen, daß das Induſtriegebiet
den Polen zufällt. Was alle Sachverſtändigen von jeher
betonten, hat der Aufſtand beſtätigt: Polen vermag die ober=
ſchleſiſchen
Erzeugniſſe überhaupt nicht aufzunehmen; es hat als
Abſatzgebiet vollkommen verſagt. Auf der anderen Seite ergab
ſich aber eben ſo deutlich die wirtſchaftliche Abhängigkeit Ober=
ſchleſiens
von Deutſchland. Bei der Abſchließung von Deutſch=
land
hörte die Zufuhr von Lebensmitteln und Rohſtoffen ſofort
auf, ſodaß die ganze Wirtſchaft Oberſchleſiens in Gefahr war,
zuſammenzubrechen. Dieſer zweifelhafte Erfolg würde auch un= lungen im allgemeinen günſtig und ſucht damit den Nachweis
weigerlich eintreten, wenn Oberſchleſien tatſächlich an Polen
fiele. Weiter hat der Aufſtand den Beweis geliefert, daß hoch= ſei. Man ſpürt deutlich, wie die franzöſiſchen Politiker die öffent=
wertige
deutſche Arbeiter und Angeſtellte in einem polniſchen
Oberſchleſien nicht bleiben können. Die Mißhandlungen, denen der Frage der Sanktionen und der oberſchleſiſchen Entſcheidung
die deutſchen Arbeiter und Angeſtellten während des Aufſtandes
behörden unmöglich. In dieſer Hinſicht würde es in der Zukunft Gebiete eine Einigung herbeizuführen, ſo iſt dies Problem damit
nicht beſſer, ſondern ſchlimmer werden. Ohne die hochwertige in keiner Weiſe gelöſt.
deutſche Arbeilsleiſtung iſt die oberſchleſiſche Induſtrie nicht
aufrecht zu erhalten, dies um ſo mehr, als unter polniſcher Herr= drückung und Bedrohung Deutſchlands muß bei uns das
ſchaft die radikalen Arbeiterkreiſe ſofort das Heft in die Hände be=
um
politiſche radikale Maſſen, ſondern auch um verbre=heriſches
Geſindel, auf die das im polniſchen Schlendrian verwaltete In= allen Gebieten und in allen Fragen eine Verſtändigungs=
duſtriegebiet
eine große Anziehungskraft ausüben würde.

Oberſchleſien.
Die Lage in Oberſchleſien.
Berlin, 15. Juli. Nach aus Oberſchleſien eingegangenen vorher erklärt hatte, die Taten des Kabinetts Wirth genügten
Nachrichten ſcheint in Oppelner Ententekreiſen der Tod des Kom=

mandanten Montalegre nicht mehr auf deutſche Schuld zurück=
anlaßt
. Major Montalegre wurde durch eine verirrte franzöſi=
ſche
Kugel unglücklich getroffen. Der deutſche Bevollmächtigte
klagen. (Südd. Monassheſte: Gegenrech,ung.) Man vergleiche bei der J. K., Graf Praſchma, hat darauf hingewieſen, daß der
polniſche Aufſtand in der Hüttengegend noch nicht unterdrückt iſt;
er hat ſein Material dem Präſidenten Lerond übergeben. Nach
den öſtlichen und ſüdöftlichen Teilen des Kreiſes Oppeln ſind
viele Inſurgenten zurückgekehrt. Da dieſe Leute von polniſcher
Seite meiſt nicht bezahlt worden ſind, wird mit Plünderungen
geteilt, daß bisher 40 000 Perſonen infolge des polniſchen Ter=
rors
Oberſchleſien verlaſſen haben.
Korfanty wird in den nächſten Tagen von Warſchau nach
in Oberſchleſien bewilligt worden.
Es beſteht wohl keine Hoffnung mehr, daß ſich die alli=
ſer
Erfenntnis iſt daher die deutliche Abwehr des deutſchen ierten Kommiſſare hinſichtlich des Grenzvorſchlages
einigen werden. Lerond hat ſoeben einen eigenen Vorſchlag nach
Lublinitz an Polen ſallen. Er hat jedoch hinzugefügt, wenn der
engliſche Widerſtand gegen ſeinen Vorſchlag ſich als zu ſtark er=
weiſen
ſollte, man ſich mit der Sforzaliuie begnügen möge. An=
abgeſchickt
, doch iſt bekanmt, daß die Engländer den Polen nur
General Bonrivenga hat nach einem Telegramm aus
Rom erklärt, Polens Politik ſei eine ſtändige Gefahr. Käme
Oberſchleſien an Polen, ſo ſei ein baldiger Krieg unvermeidlich.
Man müſſe die Friedensverträge revidieren und ein natürliches
Gleichgewicht wieder herſtellen.
Die Eiſenbahndirektion Kattowitz teilt mit, daß die Ge=
rüchte
über eine Eiſenbahnſperre in Oberſchleſien unbegründet
ſind.
Polniſche Blätter melden, die Deutſchenplanten einen
Putſch in Oberſchleſien. Von deutſcher Seite wird darauf hin=
gewieſen
, daß die Polen vor ihrem letzten Putſch ähnliche Falſch=
meldungen
verbreiteten.
Die Kundgebung des päpſtlichen Nuntius an die
Geiſtlichkeit, ſich durch die politiſchen und vationalen Kämpfe
und Wühler, der zur Erreichung ſeines Zieles vor keinem Mittel, deren Anſtoß erregt es, daß der Breslauer Kardinal Bemtram
Eine Millionenſpende für das oberſchleſiſche Hilfs=
den
u. a. von der Gruppe der Berufsgenoſſenſchaft der Eiſen=
zu
greifen. Selbſt den Rückzug hat Korfanty dazu benutzt, um und Stahlinduſtrie (Rheinland und Weſtfalen), vom Metall=
Die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen
in der Wiedergutmachungsfrage.
ONB. Berlin, 15. Juli. Ueber die deutſch=franzöſiſchen
denn ſie iſt immer auf die Ausübung einer rückſichtsloſen Verhandlungen wird von deutſcher Seite halbamtlich
mitgeteilt: Die Verhandlungen, die in Paris von Staatsſekretär
Bergmann, Präſident Dr. Guggenheimer und Miniſterialrat
rungen an Frankreich und die Frage ihrer Verrechnung im
Rahmen des Zahlungsplanes des Londoner Ultimatums be=
troffen
. Sie ſind jetzt zu einem vorläufigen Ende gebracht wor=
den
. Das Ergebnis unterliegt nunmehr der Prüfung der auf
beiden Seiten zuſtändigen Stellen. Die deutſchen Unterhändler
ten eine völlige Einigung erzielt werden konnte, ſo haben die
Verhandlungen doch zu einer weſentlichen Klärung der Haupt=
ſind
bei den Verhandlungen auch einige Nebenfragen beſprochen
auf dem Gebiete der Kohlenlieferungen, ferner um Ablöſung
der Reſtitutionsverpflichtungen ſowie der Viehlieferungen.
Dabei wurde davon ausgegangen, die Nebenfragen gleichzeitig
mit den Hauptfragen weiter zu behandeln und zu einem gewiſſen
Abſchluß zu bringen.
Verſtändigung auf Kommando?
W. W. Die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen über den
Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete nehmen, wie verlautet,
einen günſtigen Fortgang. Die Pariſer Zeitung Intranſigeant
iſt der Meinung, daß die deutſchen und franzöſiſchen Sachverſtän=
digen
ſchon bald nach Mitte Juli zu einem praktiſchen Er=
gebnis
gelangen werden. Reichskommiſſar Dr. Guggenhei=
inkurzer
Zeit zugrunde gerichtetwird, wenn es, mer hat nach ſeiner Rückkehr aus Berlin am 11. Juli neue deut=
ſche
Vorſchläge vongelegt, in welchen der franzöſiſche Wunſch auf
Staffelung der Zahlungen berückſichtigt wird. Es ſcheint, daß
auch über den Erſatz der Ausfuhrabgabe durch einen anderen
Inder für die Ermittelung der wirtſchaftlichen Kräftigung
Deutſchlands geſprochen werden, und daß auch über gemeinſame
wirtſchaftliche Aufſchlußarbeiten Deutſchlands und Frankreichs in
Rußland ein Meinungsaustauſch ſtattfinden wird. Die Pa=
riſer
Preſſe beurteilt die deutſch=franzöſiſchen Verhand=
zu
erbringen, wie verſtändigungsbereit Frankreich in Wirklichkeit
liche Meinung der Welt darüber zu täuſchen verſuchen, daß ſie in
das Gegenteil einer Verſtändigungspolitik treiben. Selbſt wenn
ausgeſetzt waren, machen ein Nebeneinander mit Poloniſierungs= es gelingt, über deutſche Naturallieferungen in die zerſtörten
Die ſkrupelloſe Ausnutzung jedes Vorwandes zur Be=
Vertrazzen erſchüttern, ohne welches ein etwaiges Abkommen
kommen werden. Es handel ſich hierbei indeſſen gar nicht nur über den Wiederaufbau der Kriegszone gar nicht durchgeführt
werden kann. Frankreich iſt vor die Wahl geſtellt, entweder auf
politik mit Deutſchland zu treiben, oder aber überall die
Fauſt und den Säbel entſcheiden zu laſſen. Herr Briand
hat in ſeiner Kammerrede vom 11. Juli in verdächtiger Weiſe
das Vertrauen auf Marſchall Foch unterſtrichen, uachdem er kurz
nicht, um Frankceich den Verzicht auf die Sanktionen zu erlau=

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.

Rummer 194.

ben. Vertyauen iſt kein Artikel, der ſich in Konſervenbüchſen ein=
machen
und bei Bedarf portionsweiſe hevausnehmen läßt. Setzt
Briand ſeine Politik der Schikanen und Vevunglimpfungen fort,
ſo wird ſich auch in der Frage des Wiederaufbaues der zerſtörten
Gebiete kein noch ſo klug erdachtes Programm zu gegenſeitiger
Zufriedenheit abwickeln laſſen.
Dr. C.
Schiffer contra Briand.
* Miniſterpräfident Briand äußerte ſich heute Journaliſten
gegenüber über die Rede des deutſchen Juſtizminiſters Schiffer.
Er bedauerte den Miniſter, daß ſein Amt ihn in die grauſame
Notwendigkeit verſetze, den ſkandalöſen Freiſpruch des Generals
Stenger und andere Urteile des Leipziger Gerichtshofes, die auch
in Belgien und Großbritannien Entrüſtung hervorgerufen hätten,
zu decken. Es ſei ein Unglück, daß Schiffer ſich nicht ebenfalls
durch ſein Amt verpflichtet geglaubt habe, die unqualifizierbaren
Kundgebungen der Menge gegen die franzöſiſchen Delegierten in
Leipzig zu entſchuldigen. Wenn man die deutſchen Zeitungen
leſe, die von fortgeſetzten Herausforderungen angefüllt ſeien,
und wenn man die Ereigniſſe in Oberſchleſien kenne, dann könne
es niemand in den Sinn kommen, daß es Frankreich ſei,
das den Haß großziehe. (2) Zum Schluß erklärte Briand,
daß die Zurückziehung der Akten und die Zurückberufung der
Abgeſandten Frankreichs wenigſtens die Wirkung haben werde,
den in Leipzig verbliebenen Freunden und Verbündeten, den
Nutzen einer beſſeren Gerechtigkeit zukommen zu laſſen.
Dementi.
Berlin 14. Juli. (Wolff.) Nach einer Meldung aus
Athen ſollen in der kemaliſtiſchen Armee deutſche
Offiziere anweſend ſein und von türkiſchen Kreiſen ſoll in
Deutſchland eine lebhafte Werbetätigkeit unter den deutſchen
Offizieren vevanſtaltet werden.
Auf Grund amtlicher Ermittelungen kann feſtgeſtellt werden,
daß alle dieſe Nachrichten jeder Grundlage entbehren.
Die Gefangenen von Avignon.
TU. Paris, 15. Juli. Das Journal berichtet: Es befin=
den
ſich alles in allem 128 feindliche Gefangene in Frankreich,
wovon 112 deutſcher Herkunft ſind. Die übrigen ſind Oeſter=
reicher
, Bulgaren und Türken. Der Bericht erklärt: Das Regime
iſt dasſelbe, unter dem die Kriegsgefangenen ſtets gelebt haben
und das ihnen erlaubte, mit jenem glänzenden Ausſehen nach
Deutſchland zurückzukehren, das die Bewunderung der Ihren
erregt hat. (!)
Aus dem beſetzten Gebiet.
Völkerbund und Saargebiet.
Gd. Brüſſel, 15. Juli. Zu der Rede Balfours in
der Miniſterkonferenz in London über den Völkerbund teilt das
Blatt Nation belge mit, daß Balfour die bisherige Tätigkeit des
Völkerbundes dargelegt und beſonders auf das hingewieſen
habe, was der Völkerbund in der verhältnismäßig kurzen Zeit
von 18 Monaten erreicht habe. Als beſonders erſprießlich habe
er die Tätigkeit des Bundes in Danzig und im Saargebiet be=
zeichnet
. Ebenſo ſei die Kontrolle ſehr wirkſam, die der Völker=
bund
über die den Mandaten unterworfenen Gebiete ausübe.
Der Völkerbund werde nicht aufhören, ſeine Aufgabe in der ge=
rechten
Ausgleichung aller nationaler Gegenſätze zu erblicken.
Nur durch Vermittlung des Völkerbundes könne ohne Anwen=
dung
von Gewalt der Weltfriede erreicht werden. Die große
Bedeutung und der Segen des Völkerbundes werde auch wohl
in Deutſchland vollauf gewürdigt. Herr Balfour iſt ſehr
ungeſchickt und wicht orientiert, wenn er zur Bekräftigung
das Beiſpiel des Saargebietes anführt. Gerade das iſt der
wunde Punkt in der Praxis des Völkerbundes. Dieſer hat es
immer noch nicht fertig gebracht, die noch herrſchende fran=
zöliſche
Politik der Uebergriffe und der Einverlei=
bungsverſüche
zu beſeitigen. Herr Raoult iſt trotz der gegen=
teiligen
Berichte vom Völkerbundsrat nicht gnädig empfongen
worden. Aber das ändere die Zuſtände im Saargebiet nicht.
Im Hinblick auf das Saargebiet vom Segen des Völkerbundes
zu ſprechen iſt faſt ein Hohn.
Erweiterung des holländiſchen Kredits.
ONB Berlin, 14. Juli. Wie ſchon ſeitens der Reichsbank
angedeutet war, rechnet man auf weiteren Kredit von
Holland. Verhandlungen hierüber, die durch das Bankhaus Men=
delsſohn
u. Co. geführt werden, zielen auf eine Ausdehnung des
Kredits auf 70 Millionen Goldmark. Die Kreditgeber ſind nicht
ausſchließlich holländiſche Finanzkreiſe, ſondern es ſind unter
ihnen auch engliſche und amerikaniſche Finanzkreiſe vertreten.
Die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands.
ONB Berlin, 14. Juli. Ueber die wirtſchaftliche Lage
Deutſchlands hat das Reichswirtſchaftsminiſterium unter Mit=
arbeit
anderer Reichsminiſterien eine Denkſchrift verfaßt. Hier=
nach
hat ſich die Bevölkerung Deutſchlands von 64,9 Millionen im
Jahre 1910 auf 60,8 Millionen im Jahre 1919 infolge der Ab=
tretungen
vermindert. Die Beſchäftigung der Mühleninduſtrie
beträgt infolge des Rückganges der Einfuhr nur etwa die Halfte
des Friedensſatzes. Auch die Beſchäftigung der Zuckerinduſtrie
iſt von 2,7 To. vor dem Kriege auf 0,7 To. im Jahre 1920 zu=
rückgegangen
. Die Margarineinduſtrie iſt ſeit der Beſeitigung
der Zwangswirtſchaft wieder voll beſchaftigt und verarbeitet
30000 To. Rohſtoff monatlich. Die Zahl der Brauereien iſt von
23229 im Jahre 1913 auf 7500 zurückgegangen. Die Biererzeu=
gung
betrug im erſten bis dritten Vierteljahr 1920 nur 18 Mil=
lionen
Hektoliter gegen 69 Millionen im Jahre 1913. Der Stein=

kohlenverbrauch ging von 158 Millionen To. im Jahre 1913 auf
110 Millionen To. zurück. Die Roheiſeninduſtrie hat vor allem
darunter zu leiden, daß ſie ihre wichtigſte Rohſtoffbaſis und ein
Drittel ihrer Anlagen durch den Friedensvertrag verloren hat.
Freie Wirtſchaft uud Produktionsſteigerung.
W. W. Die Verhaadlungen der Konferenz der Er=
nährungsminiſter
, die am 8. Juli in Stuttgart ſtattfand,
ſtanden im Zeichen der Notendigkeit einer Produktionsſteige=
rung
der Landwirtſchaft. Die Wichtigkeit dieſer Aufgabe iſt oft
genug betont und auch ſchon in weiten Kreiſen des Volkes er=
kannt
worden: einerſeits iſt infolge der Einwirkungen des
Krieges und der Zwangswirtſchaft die pflanzliche und tieriſche
Erzeugung erheblich geſunken, anderſeits entfallen infolge, der
Gebietsverluſte jetzt mehr Menſchen auf die Flächeneinheit land=
wirtſchaftlich
genutzten Bodens als früher. Mit den abgetrete=
nen
Gebieten hat Deutſchland 11 Prozent ſeiner Bevölkerung,
aber 19 Prozent der Brotgetreideernte, 17 Prozent der Futter=
getreideernte
, je 20 Prozent der Kartoffel= und Rübenernte und
15 Prozent der Viehproduktion verloren. Um den Fortfall dieſer
Ueberſchußgebiete einigermaßen wieder wettzumachen, muß die
Anwendung von Kunſtdünger weit über das Friedensmaß
hinaus als eime der hauptſächlichſten Maßnahmen erſtrebt wer=
den
. In dieſem Sinne iſt auch von der Konferenz der Ernäh=
rungsminiſter
beſchloſſen worden, eine gemeinſame Kommiſſion
der Länder einzuſetzen, welche im Einvernehmen mit dem Reichs=
ernährungsminiſterium
allgemeine Richtlinien aufſtellen ſoll.
Erfreulicherweiſe iſt nun aber auch rückhaltlos von der aus
Miniſtern aller Parteien zuſammengeſetzten Konferenz darauf
hingewieſen worden, daß eine wirkungsvolle Pro=
duktionsförderung
im Rahmen der Zwangs=
wirtſchaft
unmöglich iſt. Demzufolge wurde auck der
beſchleunigte weitere Abbau der Zwangswirtſchaft für erfolder=
lich
gehalten und beſchloſſen, mit Beginn der neuen Rübenernte,
alſo am 1. Oktober, die Zuckerbewirtſchaftung aufzuheben. Dieſer
Plan kommt übrigens inſofern überraſchend, als auf die im letz=
ten
Winter und Frühjahr wiederholten dringenden Forderungen
der Landwirtſchaft und Zuckerinduſtrie, die Zuckerbewirtſchaftung
im neuen Wirtſchaftsjahr aufzuheben, ſich das Reichsernährungs=
miniſterium
ſtets ablehnend verhalten hatte. Die Zuckerinduſtrie
richtete ſich daher auch auf die Fortſetzung der Zwangswirtſchaft
ein und tätigte unter dieſer Vorausſetzung die Abſchlüſſe für den
Rübenkauf im Herbſt. Die nunmehrige unerwartete Einführung
der freien Wirtſchatf für den Herbſt macht, um die Zuckerinduſtrie
vor Rückſchlägen zu bewahren, verſchiedene Maßnahmen nötig,
von denen die Beibehaltung des Einfuhrverbotes für Zucker an
erſter Stelle ſteht. Derartige Sicherungen wären vermieden, wenn
man ſich bereits im Frühjahr zur Einführung der freien Wirt=
ſchaft
entſchloſſen hätte. Vor allem hätte dam auch die Anbau=
fläche
und beſonders die künſtliche Düngung ſtärker vermehrt
werden können als es jetzt geſchehen iſt. Kurz, der Umſtand,
daß die freie Zuckerwirtſchaft verſpätet angekündigt wird, bringt
es mit ſich, daß dieſe für die komende Ernte nicht mehr produk=
tionsſteigernd
wirken kann.
Auch auf dem Gebiete der Getreidebewirtſchaftung bedeutet
das lange Himausſchieben der Entſcheidung einen ſchweren
Fehler. Hier iſt im Indereſſe der Konfumenten von einer Eim=
führung
der vollkommen freien Wirtſchaft noch abgeſehen;
dagegen iſt durch Reichstagsbeſchluß vom 16. Juni für das neue
Wirtſchaftsjahr das Umlageverfahren eingeführt. Dieſes beruht
im weſentlichen darauf, daß der Landwirtſchaft die Abgabe einer
Getreidemenge von 2½ Milliowen Tonnen zur Pflicht gemacht
wird, das heißt, daß nach dem Ernteergebnis des vorigen Jahres
etwa der ſechſte Teil an die öffentliche Hand abgeliefert werden
muß. Das über die Umlage hinaus erzeugte Getreide gelangt
auf den freien Markt bei freier Preisbildung. Der für das
Ueberſchußgetreide zugebilligte höhere Preis macht nun zwar
Mehraufwendungen an Kapital und Arbeit, ſoweit ſie von Land=
wirten
in der Hoffnung auf Einführung des Umlageverfahrens
oder der freien Wirtſchaft vorgenomen ſind, ventabel. Aber der
hierin liegende, den Hauptvorkeil des Umlageverfahrens bildende
Anreiz zur Produktionsſteigerung kann nicht mehr voll wirkſam
werden; dies wäre nur möglich geweſen, wenn die Einführung
der Umlage wie es von der Landwirtſchaft verlangt worden
war bereigs zur Beſtellung im Heibſt und Frühjahr bekannt
geweſen wäre. Die Landwirte hätten dann Gewißheit gehabt,
daß ein vermehrter Aufwand ſich auch bezahlt machen würde, und
demzufolge weit größere Aufwendungen gemacht. So aber ſind
ſie über die künftigen Preiſe bis vor kurzem im Unkharen
geweſen.
Derartige, nicht zu vechtfertigende Verſäumniſſe beweiſen,
daß eine ſachgemäße ſtaatliche Bewirtſchaftung ſelbſt in der
Gegenwart, wo man übevall größte Wirtſchaftlichkeit verlangt, ein
Ding der Unmöglichkeit iſt. Man führte die Umlage ſo ſpät ein,
daß ſie nicht mehr produktionsfördernd wirken kann! Und doch
iſt höchſtmögliche Eigenerzeugung die Grundbedingung für den
Wiederaufbau! Angeſichts derartiger volkswirtſchaftlicher Ver=
ſtändnisloſigkeiten
muß man mit größerem Nachdruck als je
fordern, daß für das übernächſte Wirtſchaftsjahr die freie Ge=
treidewirtſchaft
eingeführt und bereits im kommenden Herbſt
bebannt gegeben wird.

* Kleine politiſche Nachrichten. Danzig. Anzweifelungen von
linksradikaler Seite gegenüber ſtellte der Senatspräſident Salm feſt, daß
vom Völkerbund jetzt unzweideutig beſtätigt worden ſei, daß Senat
und Volkstag, ebenſo wie die Verfaſſung Danzigs nunmehr als voll=
ſtändig
in Kraft befindlich betrachtet würden. Rom. Der Volkswirt=
ſchaftsrat
Profeſſor Linaudi wandte ſich im Corriere della Sera ſcharf
gegen den neuen Zolltarif, den er eine unerhörte Grenzabſperrung

nannte. Popolo Romano hofft, man werde ſchnell zu einem proviſo=
riſchen
Handelsabkommen gelangen, unter der Garantie, die Ein= und
Ausfuhr für Italien und Deutſchland auf gleicher Höhe zu halten.
Wien. Im öſterreichiſchen Nationalrat wurde das Beſoldungsgeſetz
für Staatsangeſtellte verabſchiedet, das die Staatsfinanzen um zirka
40 Milliarden Kronen belaſtet. Die Sozialdemokratiſche Partei wandte
ſich gegen die Bezüge der katholiſchen Geiſtlichkeit aus Staatsmitteln,
doch wurden auch dieſe Bezüge angenommen. Kopenhagen. In
den deutſch=däniſchen Verhandlungen ſei in den meiſten Punkten eine
Einigung erzielt worden, ſo beſonders in der Regelung des Options=
rechtes
, in der Ergänzung der erleichterden Paßvorſchriften und in der
Frage des kleinen Grenzverkehrs. Zur Prüfung und Erledigung der
Entwürfe iſt eine Pauſe eingetreten, die bis zum September dauern
wird. Berlin. Hier ſind 6 Vertreter der Zentralhandelskammer
der Vereinigten Staaten zu einem längeren Aufenthalt eingetroffen.
Der Fühver dieſer Miſſion iſt der Boſtoner Großkaufmann Eduard A.
Filehne, der ſchon im vorigen Jahre Europa zwecks Erforſchung der
Weltwirtſchaftskataſtrophe bereiſte und der als der beſte amerikaniſche
Kenner der mitteleuropäiſchen Fragen gilt. Die Herren kommen ledig=
lich
als Vertreter der amerikaniſchen Zentralhandelskammer, alſo der
amerikaniſchen Geſchäftswelt. Ihre Abſicht iſt es, ſich hier über alle die
Friedensverhandlungen und die Wiederbelebung des deutſch= amerikani=
ſchen
Geſchäftes berührende Fragen eingehend mit den deutſchen Wirt=
ſchaftsführern
und den Regierungsſtellen zu unterhalten. Hierzu ge=
hören
wichtige Finanzfragen, wie die Valutaſtabiliſierung, Kredite uſw.
Die Frage eines direkten amerikaniſch=deutſchen Kabels gehört zur tech=
niſchen
Seite des ganzen Geſchäftskomplexes, welcher erörtert werden
ſoll. London. Die Morning Poſt meldet: Die engliſche Regierung
teilte der franzöſiſchen Regierung mit, daß ſie die Verſchiebung
der Zuſammenkunft des Oberſten Nates bis zu der am
21. Juli erfolgenden Beendigung der Reichskonferenz wünſche. Die
franzöſiſche Regierung ſchlug vor, die Verhandlungen am 24. Juli wie=
der
aufzunehmen, nachdem die Sachverſtändigen die Vorberei w en zu
Ende geführt hätten. Mit Rückſicht auf die kurze Friſt, die auf dieſe
Weiſe den Sachverſtändigen gewährt würde, habe die engliſche Regie=
rung
die franzöſiſche Regierung erſucht, die Frage einer erneuten Er=
wägung
zu unterziehen.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Juli.
Poſtverkehr mit Oberſchleſien. Nach Orten des bisherigen Auf=
ſtandsgebiets
in Oberſchleſien ſind Poſtſendungen aller Art wieder zu=
gelaſſen
. Die Wertgrenze für Briefe und Pakete wird jedoch auf ein=
tauſend
Mark beſchränkt, weil die Verkehrsſicherheit noch nicht völlig
wiederhergeſtellt iſt.
Promotion. Der Zahnarzt Willi Dingeldein zu Darmſtadt
wurde von der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Würzburg zum
Dr. med. dent. promoviert.
* Ausſtellung Mathildenhöhe. Am Sonntag, den 17. Juli, wird
im ſtädtiſchen Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe eine
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen
Kirchen eröffnet. Es werden dort die farbigen Kopien alter, meiſt
gotiſcher Wandmalereien gezeigt, die im Laufe der letzten Jahre auf
Veranlaſſung der heſſiſchen Denkmalpflege angefertigt wor=
den
ſind und zwar zum größten Teil in Originalgröße, ſowie in einer
Technik, die den Charakter dieſer Malereien möglichſt getreu wiedergibt.
Auch der in derlei Dingen weniger Erfahrene wird an der reichen Fülle
des Gebotenen viel Freude und Genuß haben und dabei auch manche
Belehrung mit nach Hauſe nehmen, wenn auch die Auswahl der Ge=
mälde
ganz und gar nicht nach kunſtwiſſenſchaftlichen Geſichtspunkten
erfolgt iſt. Die Ausſtellung wird von Sonntag nachmittag
3 Uhr ab der Oeffentlichkeit zugänglich und den ganzen Sommer über
zu ſehen ſein. (Näheres ſiehe Anzeige in heutiger Nummer.)
Kunſthalle am Rheintor. Die Freie Vereingung Darmſtädter
Künſtler eröfnet am Samstag, den 16. d. M., 12 Uhr mittags, von
neuem ihre Ausſtellung in der Kunſthalle am Rheintor. Durch Hinzu=
fügen
hervorkagender Werke bekannter und junger Mitglieder iſt das
Bild der Ausſtellung ein weſentlich anderes geworden, ſo daß ſie erneut
lebhaftem Intereſſe begegnen dürfte.
wd. Die Teuerungszahlen im Mai 1921 für die 20 größten heſſiſchen
Gemeinden betragen: Mainz 899, Darmſtadt 878, Offenbach 882,
Worms 926, Gießen 875. Neu=Iſenburg 855, Friedberg 879, Lampert=
heim
880, Bad=Nauheim 894, Viernheim 850, Bensheim 864, Bingen 873,
Alzeh. 823, Rüſſelsheim 813, Groß=Gerau 865, Alsfeld 98, Lauterbach
791, Oppenheim 934, Erbach 889, Schotten 875.
Der Darmſtädter Kinderhilfe iſt dieſer Tage aus Norwegen eine‟
Spende von 14000 Mark überwieſen worden, die von 2 ehemaligen
Studierenden der Techniſchen Hochſchule, in dankbarer Erinnerung an
ihre einſtige Studienzeit in Darmſtadt geſtiftet worden iſt.
* Deutſche Schrift. Man ſchreibt uns: Das deutſch= öſterrei=
chiſche
Verkehrsminiſterium hat durch Erlaß angeordnet,
daß überall im Verkehrsweſen deutſche Schrift anzuwenden ſei. Die
Druckſachen, Aushangfahrpläne der Eiſenbahnen u. dgl. ſind bereits in
deutſcher Schrift hergeſtellt. Hoffendlich folgt das Deutſche Reich bald
nach, um auch auf dieſe Weiſe die Zuſammengehörigkeit der deutſchen
Volksgemeinſchaft zu kennzeichnen.
Ferienbeſchäftigung für Studierende. Da die Zahl derfenigen
Studierenden, die in den Ferien Geldmittel erwerben müſſen, um bei Be=
ginn
des neuen Semeſters ihre Studien fortſetzen zu können, in immer=
währendem
Anſteigen begriffen iſt, wird um Mitteilung von Arbeits=
gelegenheit
gebeten. Es iſt eine große Anzahl von Studierenden vor=
gemerkt
, die ſich ab 1. Auguſt für drei Monate verpflichten, während der
vollen Dienſtſtunden zu arbeiten. Gefällige Nachrichten an das Berufs=
amt
für Akademiker, Frankfurt a. M., Univerſität, Fernſprecher: Tau=
nus
3323 von 83 Uhr.
H. Ein neuer Schmuck der Stadtkapelle. Morgen Sonntag, 17. Juli,
werden in unſerer Stadtkapelle eine neue Altardecke, ſowie dazu paſſende
Dechen für Kanzel und Leſepult zum erſtenmal aufgelegt. Die Mittel
zur Beſchaffung dieſer Decken, die in der Paramentenanſtalt des Eliſa=
bethenſtifts
angefertigt wurden, hat der Frauenverein der Kaplanei=
gemeinde
durch freiwillige Gaben ſeiner Mitglieder zuſammengebracht.
Allen, die hierzu beigeſteuert haben, wird hiermit der herzlichſte Dank
ausgeſprochen. Der Gottesdienſt, in dem die Dechen in Gebrauch ge=
nommen
werden, beginnt vormittags um 9 Uhr.
* Verein Volksküche E. V. Für weitere Kreiſe, namentlich auch für
die minderbemittelten Angehörigen des Mittelſtandes, ſoll an dieſer
Stelle auf die Veröffentlichung der Volksküche in dem Anzeigenteil auf=
merkſam
gemacht werden. Das ſeit über 30 Jahren beſtehende private
Unternehmen iſt eine Wohlfahrtseinrichtung, die im Frieden

Not und Wiederaufbau der öſterreichiſchen
Alpiniſtik.
Von Dr. Max Prels.
Wie aller Handel und Wandel hat uatürlich auch die Alpi=
niſtik
noch immer ſchwer unter den Nachtvirkungen der lähmen=
den
und zerſtörenden Macht des Krieges zu leiden. Schwerer
als auf anderen lebenswichtigen Gebieten iſt hier der Wieder=
aufbau
, weniger elaſtiſch die Fähigkeit des Einzelnen, ſich neuen
Situationen anzupaſſen. Nicht nur der paſſionierte Kletterer,
der die Berge lediglich aus dem Geſichtspunkte des Sportes be=
trachtet
, auch derjenige, der auf Gipfeln und Firnen innere Rei=
nigung
, neuen Lebensmt und unvergängliche Schönheit ſucht
und findet, leidet unter den Schwierigkeiten, mit denen die Tou=
riſtik
noch immer zu kämpfen hat. Trotz alledem aber hat ſich der
Sinn und die Liebe für dieſen edlen Sport nach dem Kriege ge=
feſtigt
und vertieft, und diejenigen, die ſich dazu bekennen, mehren
ſich von Monat zu Monat. Der deutſch=öſterreichiſche Alpenverein
zählt ſaſt doppelt ſo viele Mitglieder wie vor dem Krjege, und
die neuen Mitglieder ſind keineswegs etwa Theoretiker, ſondern
ſehr bewegliche, ſehr tatkräftige Alpiniſten. Der Grund für die
Zunahme touriſtiſchen Intereſſes mag in dem durch den Krieg
gezeitigten Verſtändnis für körperliche Tüchtigkeit, er mag aber
auch in der nach vielen Schrecken erwachten Abkehr zur Na=
tur
liegen.
Das Zentrum der deutſchen Hochtouriſtik bleibt vatürlich
auch heute das öſterreichiſche Bergland. Der Obmann des deutſch=
öſterreichiſchen
Alpenvereins, Sektion Junsbruck, Dr. Forcher=
Maier weiß manches für die nach Tirol und den anderen öſter=
reichiſchen
Alpenländern ſtrömenden reichsdeutſchen Touriſten
Anregende und Beherzigenswerte zu erzählen. Man hört es
gern und dankbar, denn Herr Forcher=Maier verſichert, daß alles
Menſchenmögliche geſchieht, um den Wiederaufbau der Touriſtik
zu fördern und zu beſchleunigen. Freilich, es wiß einer Anzahl
von Widerſtänden und Widerwärtigkeiten begegnet werden.
Da iſt vor allem die Hüttenfrage aktuell. Die Schutzhäuſer
ſind während des Krieges von Plünderern aus Not zum großen
Teil, die nicht bewirtſchafteten Schutzhütten faſt ausnahmslos
berauht und zerſtört worden. Wielfach iſt dieſe Plünderung, wie
auf der Bettelwurſthütte, geradezu ſyſtematiſch betrieben worden,

und auch das was niet= und nagelfeſt war, wurde nicht ver=
ſchont
. Nicht die Not, ſondern vandaliſche Zerſtörungsſucht war
hier und anderswo am Werk. Die bewirtſchafteten Schutzhäuſer
ſind alle wieder inſtand geſetzt, die Hütten freilich liegen noch im
argen. Die Verpflegung auf den Schutzhäuſern iſt eine durchweg
vorzügliche, die Speiſekarte überraſchend reichhaltig, die Preiſe
nicht viel höher als in dem Tale unten. Ein Beiſpiel: im Franz=
Joſephs=Schutzhaus am Patſcherkopf bei Innsbruck koſtet ein gro=
ßer
Kalbsbraten 70 Kronen, eine Rieſenomelette gefüllt 60 Kro=
nen
! Die Nächtigungsgebühren mußten allerdings erhöht wer=
den
; doch wird für ein Bett kaum mehr als 60 bis 100 Kronen
pro Nacht genommen, Matratzenlager entſprechend billiger. Um
eine Beraubung der nichtbewirtſchafteten Hütten wenigſtens
einigermaßen einzudämmen, haben einige alpine Vereine eine
eigene Bergwache organiſiert, freiwillige Helfer und Wächter, die
nur verpflegt, aber nicht bezahlt werden. Auch der ſtaatliche
Schuitz dürfte bald durch Vermehrung der Gendarmerie= Berg=
patrouillen
einſetzen.
Der Touriſt hat ſelbſtverſtändlich mit erhöhten Ausgaben zu
rechnen, obwohl in touriſtiſchen Artikeln die Preiſe nicht ſo gin=
gen
wie auf anderen Gebieten; ſo iſt ein guter Eispickel immer=
hin
ſchon für 200 Kronen zu haben. Leider iſt das Material,
namentlich der Seile, ein recht unzuverläſſiges. Die alpinen
Vereine übernahmen Unmengen von Material aus den Heeres=
beſtänden
und wiſſen kqum etwas damit anzufangen, weil es in
der Pyaxis verſagt. Außerordentlich erhöht wurden die Führer=
tarife
. Der Führerlohn beträgt heute das 70= bis 100 fache des
Friedenstarifes, und eine Hochtour über einen vergletſcherten
Uebergang von Tal zu Tal erfordert heute an Führerlohn allein
an 2000 Kronen. Es iſt üblich, den Führer überdies zu verpfle=
gen
, und es wäre ganz gegen die Gewohnheit, auch ganz gegen
gutes Gewiſſen, an dieſen Prachtkerlen, denen man ſeine Sicher=
heit
, ja ſein Leben in die Hand gibt, ſparen zu wollen. Nicht
jeder kann ſich einen Führer leiſten. Die Folge davon iſt das
Ueberhandnehmen wilder Touren und damit eine Steigerung der
Gefahrprozente. Eine weitere Folge iſt, daß die ſchwierigen
Uebergänge von Tal zu Tal oft unausgeführt bleiben, was die
Kommunikation des Fremdenverkehrs von Tal zu Tal ſehr zum
Schaden des Landes äußerſt ungünſtig beeinflußt.
Bei dieſer Gelegenheit kann nicht genügend davor gewarnt
werden, auf Bergtouren leichtfertig die italieniſche Grenze zu

überſchreiten. Im beſten Falle hat der Touriſt Ungnnehmlich=
keiten
. Man hat aber oft verdächtige Schüſſe gehört, die bedenk=
lich
deutſche Touriſten an der Grenze im unwegſamen Hochland
umknallten, und zwei Touriſten, die ſich ohne Paß ins Italieniſche
verirrten, ſind bis heute nicht wiedergekommen. Es mag ein
Unfall vörliegen aber der Volksmund mnkelt eine Grenz=
ballade
. Zwiſchen der öſterreichiſchen und der italieniſchen Re=
gierung
ſind übrigens dem Abſchluſſe nahe Verhandlungen im
Gange, daß ein Hochtouviſt, der auf der Tour die Grenze über=
ſchreitet
, das Recht haben ſoll, ohne Reiſeausweis den nächſten
Talort aufzuſuchen und dort zu nächtigen. Immerhin Grenz=
vorſicht
iſt die Mutter der Bergweisheit.
Von ſeiten der alpinen Vereine und neuerdings auch von
ſeiten des deutſchöſterreichiſchen Staates geſchieht alles, um den
Wiederaufbau der Touriſtik zu fördern, und der deutſche Touriſt
wird äußerlich kaum mehr etwas von den behobenen ſchweren
Schäden merken. Die Schutzhäuſer ſind in vollem Betrieb, an
den Unterkunftshütten wird emſig gearbeitet, die Wegmarkierun=
gen
ſind zum großen Teil erneuert, die Verſicherungen an expo=
nierten
Steigen wieder hergeſtellt, brüchige Griffe entfernt, das
alpine Rettungsweſen iſt neu organiſiert, die Talſtationen haben
Permanenzdienſt, auf Höhen und Firnen, in Hütten und Häuſern
iſt volles, freies, frohes touriſtiſches Lebem.
Der Deutſche, der es mit der Touriſtik emſt nimmt, wird,
wenn er in das deutſchöſterreichiſche Alpengebiet komt, nicht
vergeſſen dürfen, wie ſehr hier mit geringen Mitteln Großes
geleiſtet wurde. Er wird dieſe Leiſtung am reinſten nicht nur
dadurch dankbar quittieren, daß er die alpinen Vereine durch
ſeinen Beitritt fördert, er wird auch die geſchriebenen und unge=
ſchriebenen
Geſetze der Alpiniſtik beachten ſollen. Er wird ſich
von dem Frevel freihalten, einem läppiſchen Trimph zuliebe die
unvergleichlich ſchöne Alpenflora zu ſchädigen, er wird das leuch=
tende
Edelweiß, dns durch frivole Schänderhände teilweiſe ſchon
autsgerottet iſt, nicht ſcheffelweife mit der Wurzel ausraufen, er
wird ſeinen Ehrgeiz nicht darin ſuchen, die ſeltene Edelraute, wo.
er ſie antrifft, ſich in mehr als einem Stämmchen zu eigen zu
wachen, und er wird ſelbſt die Alprenroſe, die auch genug zu lei=
den
hatte, ſchonen kurz, er wird alles tun, um auch ſeinerſeits
an dem Wiederaufbau der Mpiniſtik teilzuhaben, ſich und Tau=
ſenden
zur Freude, die gleich ihm den reinſten und wahrhaftig
erhabenſten Genuß ſuchen, den die deutſchen Berge ſpenden.

[ ][  ][ ]

Rummer 1922.

urnd insbefondere in den ſchweren Kriegsjahren 1914/18 bielen Notleiden=
den
tägliche Nahrung in freundlichen Räumen für Männer und für
Frauen geboten hat. Sie iſt füralle Schichtender Bevölke=
ung
von 122 Uhr mittags und von 68 Uhr abends geöffnet
und gewährt in geräumigen, luftigen Speiſeſälen einen angenehmen
Alufenthalt zur Einnahme der gediegen zubereiteten Mahlzeiten.
* Im Silberkranz. Herr Joh. Ph. Schäfer und Ehefrau, geb.
Elifabethe Kath. Wolf, Landwehrſtraße 43, begehen am 17. Juli das Feſt
der Silbernen Hochzeit. Herr Philipp Lenges, Schloſſer, und deſſen
Ehefrau Georgine, geb. Kienholz, Taunusſtraße 52, begehen am Diens=
tag
, 19. Juli ihre, Silberne Hochzeit. Gleichzeitig blickr Herr Lenges in
dieſem Jahre auf eine 25jährige Tätigkeit in der Eiſenbahnwerkſtätte
zurück, während er faſt 30 Jahre dem Tambourkorps der Freiw. Feuer=
wehr
angehört und bereits 32 Jahre mit ſeiner Familie den Inkaſſo=
dienſt
des Sterbekaſſevereins Darmſtadt verſieht.
* Ehrlicher Finder. Eine hieſige Dame hatte eine koſtbare Broſche
verloren. Auf eine Anzeige im Tagblatt meldete ſich heute als Finder
em Arbeiter, der ſchon ſeit 16 Wochen krank und arbeitslos iſt. Immer=
hin
m heutiger Zeit ein bemerkenswertes Zeichen, daß es noch ehr=
liche
Finder gibt.
* Ein Abend bei Johann Strauß. Hunderte und Aberhunderte
füillten den Saalbaugarten, um wieder einmal richtige Straußſche Walzer,
ſo wie Strauß Vater ſie vor etwa neunzig Jahren den Wiener Bürgern
vorgefpielt hat, zu hören. Der Enkel Johann Strauß führte in ſeinem
Programm faſt durch alle Operetten der Alt= und Neuzeit. Nur
Straußſche Operettem wollte man hören, nur einen Straußſchem Walzer
erbat man als Zugabe, und endlich kam als Einlage An der ſchönen
blauen Donau. Dieſer Walzer, der am 24. Juni d. J. bei Einweihung
des Johann Strauß=Denkmals ſämtliche Kapellen in Wien geſpielt
haben, iſt wohl der Unſterblichſte von dem mehreren hundertem Walzer=
kompoſitionen
. Nichtendenwollender Beifall zwang dann auch Meiſter
Strauß zu mehreren Dreingaben. Mit jugendlicher Friſche führte er
ſeinen Dirigentenſtock mit abwechſelndem Violinſpiel. Das Orcheſter, mit
dem Herr Obermuſikmeiſter Mickley ſeine Konzerte zur Aufführung
bringt, folgte ihm in allen ſeinen Bewegungen und muſikaliſchen An=
ſprücken
. Das muß beſonders anerkannt werden, da Meiſter Strauß
nur knapp eine Stunde mit dem Orcheſter proben konnte. Alles in
allem, es war ein Gemuß, es war wirklich ein Abend bei Johann Strauß.
Dank gebührt Herrn Saalbaureſtaurateur Schilling, der die
Saalbauräume der Donnerstagskonzerte zu dem verlegten Strauß=
konzert
bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt hatte.
Waldgottesdienſt iſt kommenden Sonntag, 17. d. M., vormittags
8 Uhr, im Park des neu eröffneten Erholungsheims Trautheim in
Nieder=Ramſtadt. (Näh. ſ. Anz.)
Polizeibericht. Vermißt wird ein Polizeibeamter.
Am 8. Juli ds. Js. hat ſich der Karl Braun, geb. am 2. April 1894 zu
Altenſchlirf, welcher zur Probedienſtleiſtung bei der hieſigen Schutzmann=
ſchaft
eingeſtellt war, entfernt und iſt bis jetzt weder in dew Dienſt, noch
m ſeine Wohnung zurückgekehrt. Sein Aufenthalsort iſt nicht bekannt.
Die Möglichkeit wäre nicht ausgeſchloſſen, daß er einem Verbrechen zum
Opfer gefallen, oder daß ihm ſonſt ein Leid zugeſtoßen iſt. Der Ver=
mißte
iſt 27 Jahre alt, 1,80 Meter groß, von ſchlanker Statur, hat brau=
res
Kopfhaar und Anflug von Schnurrbart, trug bei ſeinem Weggang
hraunen Sackanzug, gelbe Schuhe und hellgelbe Sportmütze. Perſonen,
welche über den Verbleib des Braun Auskunft geben können, werden
erſucht, dies bei der hieſigen Kriminalpolizei vorzubringen. Wegen
Schmuggel mit Heilmitteln wurde ein Trio ausfindig ge=
macht
, von denen noch drei Perſonen, welche von auswärts ſtammen,
feſtgehalten werden. Feſtgenommen wurden: Wegen Diebſtahls
eines Fahrrades der 18 Jahre alte Bäcker E. K. von Eßlingen ( Würt=
temberg
); wegen Diebſtahls uſw. in vier Fällen der 23 Jahre alte Gärt=
ner
R. Sch. von Darmſtadt. Siſtiert wegen Diebſtahls uſw. 4 Per=
ſonen
. Geſtohlen wurden: Aus einem umfriedigten Garten am
Steinbergweg 10 Nelkenſtöcke; aus einer verſchloſſenen Schublade eines
Saales in der Hochſchule ein Reißzeug, ein Zirkelkaſten und ein Rechen=
ſchieber
; aus einem Aufenthaltsraum am Woog eine Brieftaſche mit
17 Mark Inhalt; aus dem Hofe des Hochbauamts ein Fahrrad, Marke
Herkules hat ſchwarzes Schutzblech mit Wappen, am Rahmenbau be=
fndet
ſich die Firma Loſch eingezeichnet.
* Waldfeſt im Oberwaldhaus. Bei dem Waldfeſt bringt die Konzert=
kapelle
unter Leitung des Herrn Direktor Mickley ein ſehr abwechſe=
ugsreiches
Programm zu Gehör. Ein Promenadengang mit Lam=
tions
wird bei eintretender Dunkelheit veranſtaltet, dem ſich eine
Quadrille im Freien anſchließen wird. Gondelfahrten beim Mondſchein
tnd Lampionsillumination dürfte der Feſtlichkeit einen beſonderen Reiz
terleihen. Ein Brillantfeuerwerk wird den Schluß des Feſtes bilden,
worauf der Heimgang unter Vorantritt der Kapelle angetreten wird.
Es ſei beſonders bemerkt, daß jedermann Zutritt hat. (Siehe Anzeige.)
Platanenhain=Konzert. Morgen Sonentag, den 17. Juli, von
11 Uhr ab, findet wieder wie jeden Sonntag unter den ſchattigen Pla=
tanen
ein großes Konzert unter Leitung des Herrn Direktor Mickley mit
ernem gewählten Programm ſtatt. Die Vorträge werden Opern, Ope=
tetten
und Walzer enthalten. (S. Anz.)
Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor. Heute findet in den mit
ſo großem Geſchmack eingerichteten Garten= und Terraſſenanlagen das
erſte Abendkonzert, ausgeführt von einer von Herrn Obermuſikmeiſter
Weber beſonders zuſammengeſtellten Kapelle ſtatt. (Näh. ſiehe Anz.)
Im Heſſiſchen Hof konzertiert Sonntag, den 17. Juli, in gewohn=
ter
Weiſe Herr Obermuſikmeiſter M. Weber nach einem ſorgfältig ge=
pählten
Programm, welches mehrfachen Wünſchen entſpricht.
OrpheumSommertheater. Heute, Samstag, 16. Juli, Erſtauf=
frhrung
: Die Mauſefalle‟. Schwank in 3 Akten. In den Hauptrollen:
Elſe Halden, Minna Agté, Luiſe Stoll, Franz Sauer, Adolf Harten=
fels
, Karl Mohner und Direktor Bruno Harprecht als Spreng=Guſtav.
Das luſtige Stück, welches zurzeit viel aufgeführt wird, iſt reich an
Witz und erfriſchendem Humor und hat viel amüſante Verwickelungen,
hirz: ein ſehr vergnüglicher Schwank, der zu herzlichem, befreiendem
lachen anregt, eine Eigenſchaft, die in ſo ſchwierigen Zeitläuften immer=
hin
ſchätzenswert iſt. Mit der Aufführung der Mauſefalle, vom 16.
bis 22. Juli, iſt der letzte Monat der Sommerſpielzeit angebrochen, wo=
mit
gleichzeitig die Darmſtädter Aera Bruno Harprechts ihrem Ende
zirneigt, den um die Mitte Auguſt ſeine neuen Verpflichtungen nach
Hamburg an das Deutſche Schauſpielhaus rufen.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.*

Seite 3.

hebung der Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen eintreten zu müſſen,
das ſoll heißen: Aufhebung der geſamten Mieterſchutzverordnung. Die
Mieterſchutzverordnung aber wäre niemals eingeführt worden, wenn die
Hausbeſitzer nicht, die Notlage der Mieter ausnutzend, unerfüllbare For=
derungen
geſtellt hätten. Es iſt eine merkwürdige Auſicht, daß, weil alle
Nahrungsmittel ſo enorm im Preiſe geſtiegen ſind, auch die Mieten im
Preiſe ſteigen müßten, obwohl es doch richtiger wäre, das einmal nied=
riger
Stehende auf dieſer Stufe zu halten. Der Hausbeſitz iſt kein Er=
werb
, ſondern eine Kapitalanlage, und es iſt nicht einzuſehen, weshalb
derjenige, der ſein Geld in Grundbeſitz angelegt hat, beſſer geſtellt ſein
ſoll wie der, welcher ſeine Erſparniſſe in Form von Kriegsanleihen in
den Zeiten der Not dem Vaterland zur Verfügung ſtellte. Auch bei an=
deren
Wertpapieren trifft ähnliches zu. Der Hausbeſitzer aber hat noch
den Vorteil, daß ſeine Kapitalanlage im Wert wächſt, während der In=
haber
der Wertpapiere in den allermeiſten Fällen mit großen Kurs=
verluſten
zu rechnen hat. Durchaus zu verurteilen iſt es, die Mieter ge=
wiſſermaßen
der Steuerbehörde als willkommenes Objekt zu empfehlen,
und glaubt wohl niemand, daß dadurch der Frieden zwiſchen dem Mieter
und Vermieter gefördert wird, wobei noch der Anſchein erweckt wird,
als ob die Mieter der kleinere Teil der Bevölkerung wäre, obwohl es ge=
radezu
umgekehrt iſt. Nicht die Mieter, ſondern die Vermieter verlangen
eine Sondervergünſtigung. Der Mieterverein will durchaus nicht Un=
gerechtigkeiten
großziehen und auch keine Sozialiſierung durchgeführt
haben, er verlangt auch keine Sonderbegünſtigung und will ſeinerſeits
gerne an friedlichen Beziehungen mitarbeiten.

Aufruf zur Sammlung
für das Oberſchleſier=Hilfswerk‟
Oberſchleſien brennt! Die Leiden unſerer ober=
ſchleſiſchen
Brüder ſind unendlich. Man hat ſie aus ihrer Heimat
vertrieben, man hat ſie beraubt, man hat ſie mißhandelt.
Deutſches Blut iſt gefloſſen, um deutſches Recht, deutſches
Lebensgut zu verteidigen.
Nun kommt es darauf an, die Oberſchleſier in ihrer Not nicht
zu verlaſſen. Es darf nicht ſo ſein, daß die Vertriebenen, die
Bedrückten und die Verängſtigten den Eindruck gewinnen, nie=
mand
in Deutſchland kümmere ſich um ſie.
Es geht um ſehr hohe und ſehr ernſte Dinge. Es geht um
die Seele der deutſchen Oberſchleſier. Sie haben ihre Schuldig=
keit
für Deutſchland getan. Treue um Treue!
Wir eröffnen hiermit eine Sammlung, um den Vertriebenen,
den Mißhandelten, den Verängſtigten zu helfen. Wir werden
öffentlich für die Summen quittieren und die Geſamtſpende dem
Oberſchleſiſchen Hilfswerk, Berlin N. W. 7. Unter den Linden 78,
zuführen, zu dem ſich das Deutſche Rote Kreuz die Vereinig=
ten
Verbände heimattreuer Oberſchleſier und der Bund der
deutſchen Grenzmarken=Schutzverbände zuſammengeſchloſſen
haben.
Redaktion und Verlag des Darmſtädter Tagblattes.
Einzeichnungsliſten liegen in unſerer Geſchäftsſtelle auf.

Vom Mieterverein
wird uns geſchrieben: In der Montagsausgabe des Darmſtädter Tag=
batts
hat der hieſige Hausbeſitzerverein in einem Artikel Stimmung
für kommende Mietserhöhungen gemacht. Der Inhalt iſt ganz entſchieden
Freführend und ſind wir gezwungen, hier Stellung zu nehmen. In
geradezu rührender Weiſe glaubt der Hausbeſitzerverein für die Auf=

X Griesheim, 15. Juli. In der letzten Gemeinderats=
ſitzung
war der Antrag des Gaswerks auf Erhöhung des Gaspreiſes
bis zum Eintreffen eines Vertreters der Zentrale in Bremen zurück=
geſtellt
worden. Nachdem dieſer eingetroffen, wurde die Angelegenheit
geſtern abend in einer beſonderen Sitzung des Gemeinderats mit dem
Vertreter der Zentrale behandelt. Nachdem dieſer die Preiserhöhung in
jeder Beziehung begründet hatte, konnte ſich der Gemeinderat den vor=
gebrachten
Gründen nicht verſchließen und bewilligte einſtimmig die
geforderte Preiserhöhung. Demnach koſten vom 1. Juni
ab: Leuchtgas 2,00, Automatengas 2,05 und Heizgas 1,95 Mark je
Kubikmeter. Die für die Preiserhöhung vorgebrachten Gründe, die
allgemeine Wirtſchaftslage, die ſtetig ſteigenden Geſchäftsunkoſten durch
fortwährendes Steigen der Kohlenpreiſe und Arbeitslöhne konnten nicht
widerlegt werden. Die von den Gasabnehmern erhobenen Einwendun=
gen
, daß der Gaspreis an einigen Nachbarorten billiger ſei, haben ihren
Grund darin, daß dort dem Steinkohlengas Waſſergas beigemiſcht wird,
was die Qualität des Gaſes minderwertig macht und deshalb, einen
Mehrverbrauch an Gas erfordert, ſo daß die Abnehmer in Wirklichkeit
mehr für Gas bezahlen müſſen, als wir. Die Gemeinde hat in ihrem
Vertrage mit dem Gaswerk eine Kohlenklauſel und der Gaspreis folgt
automatiſch dem Kohlenpreiſe, wobei allerdings mit einer Senkung des
Gaspreifes in abfehbarer Zeit nicht zu rechnen ſein wird. Die Annähe=
rung
des Kohlenpreiſes an den Weltmarktpreis wird uns im Gegen=
teil
eine nochmalige Erhöhung des Gaspreiſes bringen. Die Frage der
Kündigung der Kohlenklauſel wurde ebenfalls erörtert, aber, als nicht
im Intereſſe der Gemeinde liegend, fallen gelaſſen. Das Gaswerk könnte
in dieſem Falle den Gaspreis durch das Schiedsgericht feſtſetzen laſſen,
und dieſes hat in allen Fällen auf einen höheren Gaspreis erkannt, als
die Gemeinden vorher gezahlt hatten, und dieſe mußten außerdem die
nicht unbedeutenden Koſten des Schiedsſpruchs bezahlen. Unnötige
Koſten aber kann ſich bei der heutigen Finanzlage keine Gemeinde leiſten.
Die Gaspreiserhöhung hätten viele Leute gern abgelehnt geſehen, bei
richtiger Ueberlegung muß man ſich jedoch ſagen, daß eine Ablehnung
zwecklos und nicht im Intereſſe der Gemeinde geweſen wäre. Fällt der
Kleinwaſſerzuſchlag für die Kohlen wieder weg, ſo iſt das Gaswerk be=
reit
, den Gaspreis ſofort um 10 Pf. zu ermäßigen.
* Dieburg, 14. Juli. Die Verſammlung ehemaliger
Leib=Dragoner Nr. 24 findet nicht am 17., ſondern am 24.
Juli ſtatt.
Offenbach, 14. Juli. Ein Unglücksfall ereignete ſich geſtern
abend gegen 6 Uhr am Bahnübergang an der Waldſtraße. Der Ver=
meſſungsgehilfe
Ferd. M., der auf dem Bahndamm dem Hauptbahnhof
zuging, überquerte die Gleiſe, ohne eine herannahende Lokomotive zu
bemerken. Er wurde von der Lokomotive erfaßt und zu Boden ge=
ſchleudert
. Neben ſchweren inneren Verletzungen trug er Wunden an
beiden Armen und dem Kopfe davon. Er wurde ins Krankenhaus über=
geführt
und noch geſtern abend operiert. Sein Zuſtand iſt ernſt.
Leichenländung. Die Leiche der 22jährigen Margarete H., Geleit=
ſtraße
, wurde geſtern am Main geländet. Das junge Mädchen wird
ſeit Montag vermißt. In einem hinterlaſſenen Zettel teilte ſie ihren
Angehörigen mit, daß ſie ſich nicht mehr lebend ſehen würden. Man
nimmt an, daß die Motive zu dem Selbſtmord in Liebeskummer zu
ſuchen ſind.
Lindenfels, 15. Juli. Das Burgfeſt Lindenfels, ein
Heimat= und Trachtenfeſt, findet am 24. und 25. Inli ſtatt. Burgbeleuch=
tung
am Abend vorher, hiſtoriſcher Feſtzug, Trachtenreigen, Aufführung

( Ohrenſprache und Augenſprache. Wir bewundern heute
die Anſchaulichkeit und Kraft des Ausdruckes, die ſich in den
Dichtungen primitiver Kulturen oder volkstümlicher Kreiſe fin=
det
, und wir ſehen mit Recht einen Grund dafür in der Tatfache,
daß bei den der Schrift unkundigci oder ſie wenig benutzenden
Erzählern das geſprochene Wort eine ganz andere Bedeutung
beſitzt als bei uns. Für uns, die wir Dichtungen hauptfächlich
leſen, iſt die Sprache zu einer Augenſprache geworden, während
ſie dem primitiven Menſchen Ohrenſprache geblieben iſt. Die
tiefgreifende Bedeutung dieſes wenig beachteten Unterſchiedes
hebt Dr. Heinz Potthoff in der Diederichsſchen Tat hervor. Der
Einfluß des Schreibens und Leſens auf die Sprache iſt höchſt un=
günſtig
geweſen; ſie iſt dadurch flach und klanglos geworden.
Diejewigen Menſchen, die wenig leſen, haben ſich ein ſtärkeres
Gefühl für klingende Sprache bewahrt, und zweifellos iſt dieſer
Unterſchied der Sprachenübermittelung ein Grund mit dafür,
warum zwiſchen den verſchiedenen Bildungsſchichten und Be=
tufsklaſſen
, zwiſchen Stadt und Land ſo viele Mißverſtändniſſe
beftehen und die Vecſtändigung ſo ſchwer iſt. Der ſogen. unge=
bildete
Menſch lieſt heute noch mit den Ohren, d. h. er lieſt das
Geſchriebene oder Gedruckte ſich lzut vor, er muß es hören, um
es zu verſtehen. Der wichtigſte Einfluß des Auges auf die
Sprache iſt wohl der auf den Satzbau, und die Satzungetüme,
denen wir heute allenthalben bei unſeren Schriftftellern begeg=
nen
, wären unmöglich, wenn ſie beim Schreiben laut geſprochen
würden. Solche Geſchmackloſigkeiten dringen bis in die beſten
Kreiſe, und bei hervorragenden Schriftſtellern findet man Sätze,
die dem Verfaſſer in der Ohrenſprache unmöglich geweſen
wären. Wenn eine unſerer beſten Romanſchriftſtellerinnen den
Satz Lena lehnte den Kopf uſw., oder wenn ein Dramatiker
ſich den Vers Sein Sein, ſein Denken uſw. ein einziges Mal
laut borgeleſen hätten, fo müßten ſie gemerkt haben, daß ihre
Feder ſtotterte. Solche häßlichen Wiederholungen, wie z. B.
Wenn er wußte, daß das das Ende wäre, findet man immer=
fort
. Wenn ein lyriſcher Dichter das Wort Duftgeftiebe bildet,
um den Frühling anſchaulich zu machen, ſo kann es nur ein ſehr
geſchickter Vorleſer beim Vortrag des Gedichtes verhindern, daß
der Hörer duftige Stiefel verſteht. Und wenn eine bekannte
Dichterin einen Hymaus an den Geliebten mit den Worten be=
gimnt
: Du wurdſt zum Baldur mir, ſo ſoll ſie gleich einen
Preis für den ausfetzen, der dieſen Vers ausſprechen kann, ohne

ſich die Zunge zu verrenken. Auch die neueſte Veränderung der
deutſchen Sprache, die ſogen. Nußknackerſprache, die in
dem Abwerfen von Beugungsendungen beſteht, iſt nur auf Er=
ſetzung
des Sprechens durch das Schreiben zurückzuführen. Kein
Menſch ſpricht das geſchriebene Straßenſchild Karlplatz anders
aus als Karlsplatz, Potthoff verlangt daher mit Recht, daß
wir wieder mehr laut leſen, uns ſelbſt und anderen vorleſen
müſſen, um unſer durch die Augenſprache abgeſtumpftes Gefühl
für Sprachſchönhiet zu verfeinern.
ck. Die Prüfung der Maſchinenſchreiberin. Intereſſante
Verſuche über die Befähigung zum Maſchinenſchreiben ſind von
dem ſtaatlichen Laboratorium für Berufseignung in Cambkidge
angeſtellt worden. Es wird dabei ein elektriſcher Apparat ver=
wendet
, der abwechſelnd rote, grüne und gelbe Lichter zeigt, und
eine Sroppuhr, die den hundertſten Teil einer Sekunde angibt.
Die Lichter flammen in unregelmäßigen Zeiträumen getrennt
auf, und der zu Prüfende muß jedesmal ſofort den Knopf nie=
derdrücken
, der das aufflammende Licht auslöſcht. Die Uhr, die
ebenfalls elektriſch kontrolliert wird, verzeichnet die Länge des
Zwiſchenraumes zwiſchen dem Aufflammen des Lichtes und dem
Auslöſchen. Diejenige Maſchinenſchreiberin, die in der gering=
ſten
Zeit das Licht zum Verlöſchen bringt, ſoll für den Beruf am
geeignetſten ſein. Einige der Mädchen brauchten zwei Zehntel
Sekunden, um das Licht auszulöſchen, andere brauchten vier
Zehntel Sekunden. Wer eine halbe Sekunde braucht, um den
Knopf herunterzudrücken, der iſt zum Maſchinenſchreiben nach
dieſer Eigwungsprobe nicht befähigt.
k. Was iſt ein Banauſe? Das Wort Banauſe iſt in unſerem
Sprachgebrauch ganz geläufig geworden, und wir bezeichnen da=
mit
etwa das, was Nietzſche einen Büldungsphiliſter nannte,
einen Menſchen, der jeder idealen Geiſtesrichtung entbehrt und
dabei mit äußerlich erlernten Dingen prunkt. Die urſprüngliche
Bedeutung des Wortes war aber eine andere. Es ſtammt aus
dem Griechiſchen und bedeutete zunächſt nur einen Handwerker,
der beim Feuer arbeitet‟. Doch findet ſich ſchon bei Plato jener
Beariffswechſel, der dem Wort einen verächtlichen Charakter ver=
leiht
, und allmählich hat man es auf alle ausgedehnt, die eine
Kunſt oder Wiſſenſchaft handwerksmäßig, nur aus praktiſchen
Gründen betreiben.

von Volksſtüchken, Ausſtellung von alter und neuer Heiminduſtrie und
Kunſt, geben dem Feſt einen ausgeſprochenen Wert als Feſt zur Hebung
und Belebung heimiſcher Bräuche. Da der Reinertrag gemeinnützigen
Zwecken zukommt, iſt der Beſuch in doppelter Weiſe zu empfehlen.
Wallernhaufen, 12. Juli. Am 10. Juli feierte der Zweigverein
der Guſtav Adolf=Stiftung hier ſein Jahresfeſt. Da
die Kirche die Menge der Feſtteilnehmer nicht faſſen konnte, mußte ein
zweiter Gottesdienſt im Freien veranſtaltet werden. In den Feſtgottes=
dienſten
predigte Pfarrer Weiß=Bieber und erſtattete der Vorſitzende des
Zweigvereins, Pfarrer Naumann=Schwickartshauſen, den Jahresbericht.
In der Nachverſammlung auf dem Kirchenplatz ſprachen außer dem Feſt=
prediger
der bekannte heſſiſche Bauerndichter Heinrich Naumann von
Nanzhauſen und Pfarrer Kalbhenn von Ober=Mockſtadt. Es war ein
reich geſegnetes Feſt, zu deſſen Gelingen der Poſaunenchor Nieder= Mock=
ſtadt
und der gemiſchte Chor Wallernhauſen mit ihren muſikaliſchen Dar=
bietungen
viel beitrugen. Die Kollekten ergaben 1685,57 Mark.
Mainz, 15. Juli. (Wolff.) Heute, kurz nach Mitternacht, brach in
der Holzgroßhandlung und Sägewerk von Adam Hofmann
in Mainz=Kaſtel ein Großfeuer aus, das erſt nach etwa vier Stun=
den
etwas eingedämmt werden konnte.
Das ganze Sägewerk nebſt Holzlager iſt niedergebrannt, nur noch
die Eiſenteile ragen hervor. Einzig das Vorderhaus mit den Bureau=
räumen
iſt ſtehen geblieben. Um 8 Uhr vormittags war der Brand ge=
löſcht
, die Feuerwehr aber noch mit den Aufräumungsarbeiten beſchäf=
tigt
. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt.
Aus dem Ohmtal, 15. Juli. Die Trockenheit. Der letzte
gründliche Regen fiel hier vor fünf Wochen. Das letzte Heu, das der
einſchürigen Wieſen, iſt gemacht. Der Roggen, in der vorigen Woche
noch grün, iſt heute ſchon weiß. Der Getreidernte kann die Hitze und
Trockenheit nicht mehr ſchaden. Das Grummet auf den Bergwieſen ver=
dorrt
, die Kartoffeln in trockenen Lagen gleichfalls. Das Grünfutter,
wie zweiter Klee, fehlt. Auch die Gartengewächſe, die Bohnen, Gurken,
ſtehen im Wachstum ſtill und gehen zurück. Der Honigertrag, den die
Bienen liefern, iſt nicht nennenswert.
Gonterskirchen (Kreis Schotten), 15. Juli. Gemarkungs=
rundgang
. Geſtern fand hier unter Führung von Landwirtſchafts=
lehrer
Schönheit=Schotten ein Gemarkungsrundgang ſtatt, an
dem eine größere Anzahl Landwirte teilnahm. Unter anderem erklärte
der Führer die verſchiedenen Krankheiten, ſowohl der Hackfrüchte wie
des Getreides, ſowie deren Bekämpfung. Der Stand des Getreides auf
unſeren Feldern iſt durchweg ein guter. Anſchließend an den Rundgang
fand in der Gaſtwirtſchaft von Auguſt Graf ein Vortrag über künſtliche
Düngemittel und deren Anwendung ſtatt.
Löllar, 15. Juli. Eine Luftſpiegelung. Ein Student der
Phyſik ſchreibt dem Gießener Anz.: Eine Erſcheinung, die man nicht
allzu häufig ſieht, die aber bei den hohen Temperaturen der letzten
Tage verſtändlich iſt, beobachtete ich am vergangenen Sonntag. Ich
kam zwiſchen 12 und ½1 Uhr von Lollar her auf der Marburger Straße
nach Gießen. Kurz hinter der Abzweigung der Straße nach der Baden=
burg
fiel mir auf, daß den Bäumen am Ende der Landſtraße die unteren
Teile des Stammes fehlten. Ich ſtieg vom Rade und beugte mich etwas
herunter und ſchon ſah ich die Bäume umgekehrt mit der Krone nach
unten und den Stämmen nach oben, m. a. W. eine richtige Luftſpiege=
lung
. Die außerordentlich große Sonnenbeſtrahlung während des gan=
zen
Morgens, verbunden mit vollkommener Windſtille, hatte die unterſte,
bodennahe Schicht der Luft ſo ſtark erwärmt, daß ſie als Spiegel wirken
konnte. Die Erſcheinung war deutlich zu erkennen, natürlich zitterte
das Bild etwas durch die Unruhe der Luft. Sehr bekannt iſt eine ähn=
liche
Erſcheinung unter dem Namen Fata morgana aus den Wüſten=
gebieten
der Erde, z. B. der Wüſte Sahara. Auch auf langen Aſphalt=
ſtraßen
hat man manchmal Gelegenheit, ſie wahrzunehmen. Nur unter
beſonders günſtigen Verhältniſſen bekommt man ſie auch im Freien zu
ſehen, wie in dieſem Falle. Es wäre intereſſant, zu erfahren, ob in
dieſen Tagen noch weitere Beobachtungen ähnlicher Art gemacht wor=
den
ſind.
Kleine Nachrichten aus Heſſen, 15. Juli. In den Ausſtand
getreten iſt geſtern nachmittag die Belegſchaft des Waſſergasſchweiß=
werkes
in Worms, nachdem die von ihr an die Direktion geſtellte
Forderung, zwei chriſtlich organiſierte Arbeiter, die kürzlich eingeſtellt
worden waren, wieder zu entlaſſen, abgelehnt wurde. Das Werk liegt
ſeit geſtern nachmittag ſtill. In Mainz=Mombach iſt dem
geſtrigen Unglücksfall beim Baden heute ein zweiter gefolgt. Der 18
Jahre alte Lackierer Georg Schumann erlitt beim Baden an den Krippen
des Floßhafens einen Herzſchlag. Die Leiche wurde geländet. Durch
das Wegwerfen eines Streichholzes geriet ein Fruchtacker des Landwirts
Auguſt Weber 1. in Oſthofen nördlich von Mülheim in Brand und
wurden 10 Morgen Weizen, ſowie 8 Morgen Korn ein Raub der Flam=
men
. Wegen fahrläſſiger Brandſtiftung wurde deshalb der Dienſtknecht
des Weber, Guſtav Harſch, in Haft genommen. Beim Baden im
offenen Rhein zu Rheindürkheim ertrank geſtern nachmittag der
einzige Sohn des hieſigen Oberbahnhofsvorſtehers Jäger. Der junge
Mann (Oberprimaner des Wormſer Cymnaſiums) war mit einigen Ka=
meraden
zum Baden an den Rhein nach Rheindürkheim gegangen und
hat wahrſcheinlich infolge der ſtarken Abkühlung einen Herzſchlag er=
litten
. Dem Einwohner Emil Reeb von Rodheim v. d. H. wur=
den
in der Nacht von Montag auf Dienstag zwei Schweine geſtohlen
und an Ort und Stelle abgeſchlachtet. Von dem Verbleib des Fleiſches,
ſowie von den Dieben hat man bis jetzt noch keine Spur. Geſtern
abend ertrank in Bönſtadt ein 19jähriger junger Mann beim Baden
in der Nidda. In einer nahe an der Horloff gelegenen Baracke der
Jungviehweide Tiergarten brach am Montag auf unaufgeklärte Weiſe
Feuer aus. Der zur Unterbringung erkrankter Tiere dienende Holzbau
brannte vollſtändig nieder. Tiere befanden ſich zur Zeit des Feueraus=
bruchs
nicht in dem Raum, ſo daß nur ein Sachſchaden von einigen tau=
ſend
Mark entſtand.
Reich und Ausland.
Berlin, 15 JJuli. Die Berliner Stadtverordneten
traten geſtern zum letzten Male zuſammen. Der bisherige Stadtver=
erdnetenvorſteher
Dr. Wehl verlas das Urteil des Oberverwaltungs=
gerichts
, das die Ungültigkeit der Wahl der Stadtverordnetenverſamm=
lung
ausſpricht. Er teilte weiter mit, daß augenblicklich ei Notgeſetz
vorbereitet werde, durch das die unbeſoldeten Magiſtratsmitglieder und
die Stadtverordneten bis zum Zuſammentritt der neuen Stadtverord=
netenverſammlung
im Amte bleiben. Die Neuwahlen zum Stadtverord=
netenparlament
werden vorausſichtlich am 9. Oktober ſtattfinden. Nach
Schluß der Anſprache des Stadtverordnetenvorſtehers zogen die Stadt=
verordneten
der äußerſten Linken unter Abſingen der Internationale
aus dem Saal.
Neiffe, 14. Juli. (Wolff.) Im Munitionsdepot auf dem be=
nachbarten
Exerzierplatz Stefansdorf flog der Benzintank und ein
daneben liegender Schudpen in die Luft. Drei Perſonen wurden
getötet und 15 terletzt, darunter eine ſchwer. Zwei Perſonen wer=
den
vermißt. Durch den gewaltigen Luftdruck wurden in Stefansdorf
die Hausdächer abgedeckt und in den benachbarten Ortſchaften die Fenſter=
ſcheiben
eingedrückt. Vermutlich liegt Selbſtentzündung vor.
Wien, 15. Juli. Nach dem Sechs=Uhr=Abendblatt kam es geſtern
abend anläßlich des öffentlichen Auftretens des vormaligen
Erzherzogs Leopold Toscana, der ſich Leopold Wölfling nennt,
in einem Vergnügungslokal zu großen Skandalen und Prügeleien unter
den Gäſten, da die monarchiſch geſinnten Beſucher ſich gegen dieſe Schau=
ſtellung
des Mitgliedes der ehemaligen kaiſerlichen Familie wandten.
Schließlich ſtellte die Polizei die Ruhe wieder he

Heſſiſcher Landtag.
107. Sitzung.
Darmſtadt, 15. Juli.
Am Regierungstiſch Staatspräſident Ulrich Juſtizminiſter von
Brentano, Finanzminiſter Henrich, die Präſidenten der Landes=
ämter
und Regierungskommiſſare.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 9.50 Uhr. Zur
Beratung kommt die Regierungsvorlage, betreffend die Reviſion
des Urkundenſtempelgeſetzes nebſt Nachtrag hierzu. Das
Geſetz an ſich wird weſentlich nicht geändert, es handelt ſich lediglich um
eine zeitgemäße Erhöhung der Sätze. Der Vorlage wird nach dem
mündlichen Bericht des Abg. Herbert zugeſtimmt, anſchließend auch
in zweiter Lefung.
Es folgt die Regierungsvorlage, betreffend die Aenderung des
Richtergeſetzes (über das richterliche Dienſtalter). Auch dieſe
Vorlage wird in erſter und zweiter Leſung debattelos genehmigt, desgl.
eine Vorlage betreffend Kaufeiner Hofreite in Rockenberg
zur Beſchaffung von Wohnungen für Staatsbeamte. Ueber die Vor=
lage
, betreffend die Neckarkanaliſation und den Ausbau
der Neckarwafſerkräfte berichtete Abg. Dr. Büchner. Es
handelt ſich um Beteiligung Heſſens an der Neckar=A.=G. mit einem
Aktienkapital von zunächſt 2,5 ſpäter 5 Millionen Mark aus Mitteln des
Staatskredits, ferner um Uebernahme der geſamtverbindlichen Bürg=
ſchaft
für die von der Geſellſchaft auszugebenden Obligationen,
Abg. Engelmann (Soz.) begrüßt das Projekt, erſucht jedoch die
heſſiſche Regierung, ſich mehr für das für Heſſen viel wichtigere Projekt
des RheinDonaukanals einzuſetzen.
Abg. Dr. Köhler (D. Vp.): Welches der beiden Projekte das
Wichtigere iſt, läßt ſich ſo leicht nicht entſcheiden. Auf jeden Fall iſt die
Großzügigkeit und die Bedeutung dieſer Projekte ungeheuer. Es han=
delt
ſich um nichts weniger als um die Verbindung der Nordſee mit dem
Schwarzen Meer. Der Regierungsvorlage iſt natürlich zuzuſtimmen,
aber auch das Projekt des RheinDonau=Kanals wird ſelbſtverſtändlich

[ ][  ][ ]

Seite 4.

die Unterſtützung fiden, wenn auch Worms hier weniger direkt intereſ=
ſiert
iſt. Auf keinen Fall darf die heſſiſche Regierung bei Bildung der
Geſellfchaft zum Bau des RheiDonau=Kanals abſeits ſtehen.
Abg. Schreiber (Dem.) ſtimmt der Vorlage ebenfalls zu, hat aber
auch das Empfinden als wenn die Regierung dem RheinMain
Donau=Kanal nicht dasſelbe Jutereſſe entgegenbringt wie der Neckar=
kangliſierung
. Der Main iſt beſonders für Oberheſſen von beſonderer
Bedeutumg. Mainz iſt bisher vom Stat ſehr ſtiefmütterlich behandelt
worden.
Abg. Hartmann (Soz.) beklagt ſich über das langſame Fort=
ſchreiten
der Mainkanaliſation in Bayern.
Finanzminiſter Henrich: Die beiden Projekte ſtehen miteinander
uicht in Konkurvenz. Der wirtſchaftlichen Wichtigkeit für Heſſen nach iſt der
MamDonau=Kanal zweifellos das wichtigere, deshalb haben wir uns
auch bisher an der Beratung immer beteiligt. Daß der Neckarkanalbau
zuerſt in Angriff genommen wird, liegt an der rührigen Pvopaganda,
die beſonders von Württemberg geſchickt betrieben wurde.
Die Vorlage wird hierauf genehmigt.
Es folgt Beratung einer Regierungsvorlage, betreffend Bewilligung
von Mitteln zum Bau von weiteren 100 Beamten=
wohnungen
. Es handelt ſich um 10,4 Millionen Mark
nicht gedeckte Baukoſten. Die Vorlage wird angenommen.
Den Antrag Nuß (Ztr.), betreffend Erhöhung der Ge=
bühren
für die Feldgeſchworenen beantragt der Ausſchuß
abzulehnen, es liege bereits heute bei den Gemeinden, ob ſie die Ge=
bühren
erhöhen wollen oder nicht, eine allgemeine Erhöhung ſei nicht
angebracht.
Abg. Schreiber (Dem.) ſpricht für Annahme des Antrags.
Abg. Nu ß (Ztr.) tritt für Anuahme ſeines Antrages ein. Abg. Hart=
mann
(Soz.) für Annahme des Ausſchußantrages. Abg. Dr. Köh=
ler
(O. Vp.) gibt zu bedenken, daß auch andere Funktionäre eine Er=
höhung
ihrer Bezüge nötig haben. Die Regierung möge rechtzeitig dieſe
Erhöhung vornehmen.
Der Antrag Nuß wird angenommen.
Es kommt zur Beratung die Regierungsvorlage, betreffend Abände=
rung
des Verſicherungsgeſetzes für gemeindliche Beamte. Es handelt ſich
hier um die Hinaufſetzung des der Berechnung des Ruhegehaltes zu
Grunde liegenden Dienſteinkommens von 10 000 auf 20 000 Mark.
Die Vorlage wird in erſter und zweiter Leſung angenommen.
Es folgt Beratung des Antrags des Abg. Bornemann (Soz.),
betreffend die Fiſchereiberechtigungen. Der Antragſteller
gibt eine eingehende Begründung ſeines Antrages.
Abg. Hofmann (Ztr.) weiſt darauf hin, daß nicht nur Standes=
heruen
Fiſchereigerechtſame in Heſſen beſitzen, ſondern auch kleine Fiſcher.
Auf jeden Fall müſſen die Rechte dieſer Fiſcher gewahrt werden. Der
Antrag des Ausſchuſſes, den Antrag der Regierung als Material zu
überweiſen, wird abgelehnt. Eine weitere Behandlung des An=
trags
Bornemann iſt uicht möglich, da der Berichterſtatter nicht anwe=
ſend
iſt. Die Angelegenheit wird deshalb an den Ausſchuß zurückver=
wieſen
.
Nach der Pauſe teilt der Präſident eine Einladung des heſſiſchen
Beamtenkartells zum 1. Beamtentag der Reichs=, Staats= und Gemeinde=
beamte
mit.
Es iſt ein Antrog ſämtlicher Parteien eingegangen, daß die Ne=
gierung
erſucht werden ſolle, bei der Reichsregierung erneut wegen er=
heblicher
Herabſetzung der Getreideumlage vorſtellig zu
werden.
Präſident Neumann teilt mit, daß die Regierung bereits einmal,
leider erfolglos, darum vorſtellig geworden iſt. Sie ſei aber bereit, er=
neut
bei der Neichsregierung Vorſtellungen zu erheben.
Abg. Brauer (Heſſ. Vp.) ſtellt feſt, daß derſelbe Antrag vor ei=
ner
Woche von ſeiner Fraktion geſtellt und vom Hauſe abgelehnt wor=
den
ſei. Abg. Engelmann (Soz) betont, daß die ſchlechten Ernte=
ausſichten
ſeine Fraktion veranlaſſen, jetzt dieſem Antpag zuzuſtimmen.
Abg. Feldmann (Dem.) erklärt, daß die Ernteergebniſſe in Rhein=
heſſen
weit hinter denen von Oberheſſen zurüchſtehen, und man ſollte bei
der Umlage dies berückſichtigen. Abg. Kiel (U.S.P.) meint, eine
ſchlechte Erute müßte Anlaß ſein, die Erfaſſung von Getreide zu ver=
ſchärſen
. Er lehne den Antrag ab. Abg. Dorſch (Heſſ. Vp.) macht
Angaben über ſeine eigenen Verſuche in Berlin, eine Herabſetzung der
Umlage für Heſſen zu erreichen.
Der Autrag wird gegen die Stimme des Abg, Kiel (u.S.P.) an=
genommen
.
Es folgt Beratung der Regierungsvorlage, betreffend Bewilligung
von Mitteln für die Regulierung des Seegrabens und
Entwäſſerung der Rheinniederung in den Gemarkungen Rhein= Dürck=
heim
, Ibersheim, Hamm, Eich und Gimbsheim. Die Geſamtkoſten dieſes
Proiekts ſind auf 3 700 000 Mark veranſchlagt, davon werden 1700 000
durch die produktive Erwerbsloſenfürſorge gedeckt, die reſtlichen 2 Millio=
ven
ſollen zu einem Drittel vom Staat, die anderen zwei Drittel von den
Gemeinden aufgebracht werden. Der Vorlage wird zugeſtimmt.
Es folgt Beratung der Vorlage auf Bewilligung einer Million
Mark für ein Lederforſchungsinſtitut an der Techni=
ſchen
Hochſchule Darmſtadt. Hierbei macht Abg. Borne=
mann
(Soz.) Mitteilungen über Gegnerſchaft in Heſſen gegen die
Errichtung dieſes Inſtitutes in Darmſtadt. Es ſei auffallend, daß zur
gleichen Zeit, wo die Entſcheidung für Dresden gefallen iſt, der Ge=
neraldirektor
der Lederwerke von Hetl in Worms zum Ehrendoktor der
Univerſität Dresden ernannt worden iſt. Abg. Dr. Oſann (9. Vp.)
erklärt, daß die Gegnerſchaft gegen die Errichtung eines derartigen In=
ſtitutes
in Darmſtadt ſchon alt ſei. Zurückzuweiſen ſei der Angriff des
Abg. Bornemann gegen den Gevevaldinektor der Wormſer Lederwerke,
weil man die Zuſammenhänge nicht kenut.
Die Regierungsvorlage wird angenommen.
Eine Vorſtellung der Stadt Alsfeld wegen der Eigentumsverhält=
niſſe
des Waldes Homberg, wird der Regierung überwieſen mit dem
Erſuchen, die Frage in gütlicher Weiſe mit der Stadt Alsfeld zu regeln.
Die Anfrage des Abg. Feldmann wegen der heſſiſchen Ausfüh=
rungs
=Verordnung über die Bilanzierung der Kriegsanleihen
iſt von der Regierung ausführlich beantwortet worden. Die Antwort
liegt gedruckt vor.
Von einer Mitteilung des Staatsminiſteriums, betreffend eines
Strafverfahrens gegen den Abg. Lang wird Kenntnis genommen und
die Erlaubnis zur Strafverfolgung verſagt.
Einige Anträge werden als durch die Reichsgeſetzgebung erledigt
erklärt.
Die Vorſtellung des Zentralverbandes der Invaliden und Witwen
Deutſchlands, Gau Offenbach, die Notlage der Arbeits=Invaliden be=
treffend
und betveffend: 1. Schaffung einer heſſiſchen Zeutrale: 2. Be=
willigung
von 10 Millionen; 3. Bereitſtelluug von 200 000 Mark zur
Arbeitsbeſchaffung für Erwerbsbeſchränkte iſt von der Regierung ein=
gehend
geprüft und die Stellungnahme zu den einzelnen Punkten mit=
geteilt
worden. Der Ausſchuß beantragt, die Vorſtellungen abzulehnen,
und die Regierung zu erſuchen, beim Reich auf Schaffung der inſtruktio
geforderten Einrichtung hinzuarbeiten.
Dem Ausſchußantrag wird zugeſtimmt, die 200 000 Mark dagegen
werden bewilligt.
Zur Kenntnis genommen werden gemäß Artikel 32 der Geſchäfts=
ordnung
die Regierungsvorlagen, betreffend die Beſchälſeuche der Pferde
betreffend Notſtandsarbeiten, hier: Entwäſſerung des Rieds, betreffend
Reparatur der Akkumulatoren=Batterie in der Landes=Heil= und Pflege=
anſtalt
Alzeh, betreffend Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit aus Mitteln
der produktiven Erwerbsloſenfürſorge, betreffend Ankauf des Hauſes
Bahnhofſtraße 8 in Heppenheim betreffend Entwäſſerung des Wieſen=
geländes
der Gemarkung Klein=Hauſen.
Die Anfrage des Abg. Sames u. Gen., betreffend Lieferungen für
das Zimmerhandwerk und der Antrag des Abg. Hofmann, betreffend
Verſorgung des Handwerks mit Schmiedekohlen, werden nach den Aus=
ſchußanträgen
erledigt. Der Regierungsvorlage, betreffend Verordnung
über die Verſteigerungen von Heu= und Grummetgras der Ernte 1921
wird zugeſtimmt.
merkung erhält das Wort der Abg. Urſtadt (Dem.): Wir haben einen folgendermaßen zugetragen:
Antrag auf Vereinfachung eingereicht und das Verlangen geſtellt, daß
dieſer Antrag gleichzeitig mit dem Staatsvoranſchlag verhandelt werde.
Das iſt nicht geſchehen. Der Ausſchuß hat ſich noch nicht einmal mit dem
greiflich und wir verlangen, daß der Ausſchuß endlich an die Beratung
ſchüſſe verantwortlich, er wünſche aber, daß alle Anträge beſchleunigt am Halſe, warf es zu Boden und ſchlitzte ihm mit einem Dolche die Klei=
behandelt
werden, damit bei der letzten Tagung, die jedenfalls anfangs, der von oben bis unten auf und vergewaltige das Kind unter den Augen
Oktober ſtattfinden wird, möglichſt wenig Rüchſtände übrig bleiben. der Mutter die keinen Widerſtand zu leiſten wagte.
Nach einer perſönlichen Bemerkung des Abg. Kiel wegen Amneſtie=
ber
oder Oktober, und teilt mit, daß
die nächſten Wahlen
wahrſcheinlich in der zweiten Hälfte des Nobembers ſtattfinden war. Bei einer Gegenüberſtellung erkannten die Damen die farbigen
werden. Schluß 12.40 Uhr.

Die Leipziger Prozeſſe.
Leipzig, 15. Juli. (Wolff.) Im Prozeß gegen die bei=
den
U=Boot=Offiziere beantragte der Oberreichsanwalt gegen
die Angeblagten wegen verſuchten Mordes, je vier Jahre
Zuchthaus.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Inli 1921.

it folgendes hervorzuheben:
worden iſt, intereſſiert uns hier in keiner Weiſe, denn wir verhandeln ſein, welche Strafe er bekommt.
nicht gegen den Kapitän Patzig wegen Verſenkung des La=
zarettſchiffes
, ſondern Gegenſtand der Verhandlungen iſt, was bei Wiesbaden ein etwa 30 Jahre altes deutſches Mädchen von zwei
und die Tötung der darauf befindlichen Menſchen. Es iſt deshalb wie geben. Die Täter ſind noch nicht ermittelt,
geſagt, für uns ganz einerlei, ob Patzig dieſes Lazarettſchiff mit
Recht oder Unrecht verſenkte, oder ob er ſich dem Glauben hin=
gab
, er ſei zur Verſenkung des Lazarettſchiffes berechtigt. Noch uner=
heblicher
für uns aber und vollkommen gleichgültig iſt die weitere Frage,
ob von engliſcher Seite überhaupt jemals ein Mißbrauch von
Lazaretkſchiffen ſtattgefunden hat. (1) Die Verteidigung
trat in dieſer Richtung einen ſehr umfangreichen Beweis an. Ich er=
achtete
, wie ich ſchon geſtern bemerkte, dieſen Beweis von Anfang an
als für unſere Sache durchaus unerheblich. Ich bat deshalb ſeinerzeit
den Senat, dem Beweis abzulehnenz das iſt geſchehen. Darauf hat die des franzöſiſchen Volkes, denn dieſes muß für ſeime farbigen Söldlinge
Verteidigung die betreffenden Zeugen unmittelbar geladen. So kam der
Senat im eine gewiſſe Zwangslage, die der mit den deutſchen Prozeß=
geſetzen
nicht Vertraute vielleicht nicht ganz begreifen mag. Der Senat
war nunmehr mit Rückſicht auf die Beſtimmung des 8 244 der Straf=
prozeßordnung
gezwungen, die von der Verteidigung zur Hauptverhand=
lung
geladenen Zeugen zu vernehmen und er konnte lediglich in An=
wendung
des 8 244 bei den einzelnen Fragen, die an die Zeugen geſtellt
vernommen, daß von engliſcher Seite Mißbrauch mit Lazarettſchiffen Sätzen gipfeln:
getrieben wurde. Irgend welche Erfolge hatte meines Erachtens der
delsoffizier darauf aufmerkſam gemacht wurde, daß Lazarettſchiffe, wenn müſſen den Oberſchleſiern zeigen, daß ſie nicht verlaſſen ſtehen um ihrer
wurden. Das iſt das weſentliche Ergebnis der Ausſagen der einzelnen
daß wir davon ausgingen, daß derartige einſeitige Beweiserhebungen
irgend welche Bedeutung nicht haben könnten. Es müſſen beide Teile er teilt dieſes wohlorganiſierte Induſtrie= und unerſchöpfliche Rohſtoff=
genbeweiſen
zuu Stelle zu bringen. Es würde dem deutſchen Rechts=
tiger
Beweiserhebungen irgend welche Tatſachen zugunſten oder zu renzmarkt und für Frankreich neben Lothringen die Mittel einer unge=
treffen
, daß erwieſen ſei, daß von engliſcher Seite Lazarettſchiffe miß= Deutſchland jedoch will leben und will aubeiten. Es verlangt mit Ober=
braucht
wurden. Ich darf dabei nur darauf hinweiſen, daß wir geſtern, ſchleſien nur ſein Recht. Nimmt man es ihm, ſo iſt der Zuſtand nicht ab=
eine
Reihe eugliſcher Zeugen hörten, heute Major Lyon, die uns ver=
ſicherten
, daß wie ein derartiger Mißbrauch vorgekommeu ſei.
Leipzig, 15. Juli. (Wolff.) Das Urteil im Prozeß gegen
Dittmar-Boldt wird Samstag 1 Uhr verkündet.

Der Strafantritt Hölz'.
Z.Ik. Münſter, 15. Juli. Nachdem die übrigen Straftaten des
Donuerstag dieſer Woche wurde Hölz in einem geſchloſſeuen Auto aus
dem Moabiter Kriminalgericht abtransportiert. Dem Kraftwagen folg=
tent
zwei weitere Autos mit Schutzpolizeioffizieren und Kriminalbeamten.
Donuerstag in Münſter i. W. an. Hölz wurde dem Staatsauwalt=
ſchaftsrat
Dr. Jäger, dem Direktor des dortigen Zuchthauſes, übergeben wiſſe entſcheiden.
und in einer beſonders geſicherten Zelle für die erſte Nacht untergebracht.

Waldbrände.
fpd. Aus allen Teilen des Rhein=Main= Gebie=
tes
laufen i zunehmender Weiſe die Meldungen über große Wald=
brände
ein. Von der Moſel wird berichtet, daß auf den Höhen bei
Kochem ein Brand eine bedeutende Waldfläche vernichtete. Die Rauch=
entwickelung
dieſes Brandes war kilometerweit zu ſehen. In der
Nähe von Rüdenach auf dem Weſterwald richtete ein Feuer in den Wald=
beſtänden
großen Schaden an. Auf dem Hunsrück wurden bei Sim=
mern
etwa 60 Morgen Fichtenbeſtand vernichtet. Beim Raſenbrennen
im Hauberg bei Frohnhauſen entſtand ein Wald= und Haubergbrand,
der ſtundenlang wütete. Der Schaden wird auf mehrere hunderttauſend
Mark geſchätzt. Bei Königſtein im Taunus brannte im Sodener Ge=
meindewald
eine erhebliche Fläche ab. Mehrere Kornfelder bei Weis=
kirchen
und Rainhauſen wurden ein Raub der Flammen. Vermutlich
iſt hier der Brand durch brennende Streichhölzer entſtanden, die aus
einem Zuge geworfen wurden.
Malmö, 14. Juli. (Wolff.) Ein furchtbarer Waldbrand
wütet in der Nähe von Oskarshamm ſeit mehreren Tagen mit un=
verminderter
Stärke. Das Feuer verbreitet ſich auf einer Front von
5 bis 6 Kilometern. Auch in der Gegend von Eluhult iſt ein großer
Waldbrand entſtanden.
Kongreſſe.
Wien, 15. Juli. (Wolff.) Heute wurden die Teilnehmer des In=
ternationalen
Frauenkongrefſes im Rathauſe emp=
fangen
. In der Bgrüßungsanſprache drückte Vizebürgermeiſter Em=
merling
die beſondere Freude aus, daß ſich die Frauen aus allen
Ländern in Wien verſammelten, weil darin ein ſicheres Zeichen zu ſehen
ſei, daß die Frauen Dienerinnen des Gedankeus der Völkerverſöhnung
und der Völkerliebe ſein wollten. Der Miniſter für ſoziale Fürſorge,
Pauer, betonte, daß aus den Beratungen des Kongreſſes eine Reihe
wertvoller Vorſchläge hervorgegangen ſeien, an welchen kein Kulturſtaat
werde vorbeigehen können. Nachdem die Präſidentin des Kongreſſes,
Adam. für die Begrüßung gedankt hatte, ſprach Miniſtevialrat Dr.
Bartſch über die beſonderen Elendsfälle in Oeſterreich und hob hervor,
daß trotz aller dieſer häßlichen Erſcheinungen ſich ſowohl Wien als
auch die geſamte Bevölkerung des Staates ſich einen geſunden Sinn ge=
wahrt
habe, der dazu beigetragen habe, daß dieſer Staat inmitten von
estremen Staaten ſeine Ruhe bewahrt und vor gefahrvollen Experimen=
ten
verſchont geblieben ſei. Nichtdeſtoweniger ſei Oeſterreich auf das
Vertrauen des Auslandes angewieſen. Nachdem Frau Melin=Frankreich
die Schwierigkeiten hervorgehoben hatte, unter denen die pazifiſtiſchen
Fragen während des Krieges und nachher ſtanden, forderte die Abge=
ordnete
Frau Popp die Frauen auf, auch weſterhin gegen den Mili=
tarismus
zu kämpfen zur Verhütung weiterer Kriege und weiteren Blut=
vergießens
.

Aus. dem beſetzten Gebiet.
Neue Schandtaten farbiger Franzoſen.
* Die bereits von mehreren Zeitungen gebrachten Meldungen über
Vergewaltigungen zweier junger Mädchen, Schülerinnen eines Boppar=
Damit iſt die Tagesordnung erſchöpft. Zu einer perſönlichen Be= der Penſionats, wird nunmehr amtlich beſtätigt. Der Vorfall hat ſich
1. Am Nachmittag des 4. Juli zwiſchen 5 und 6 Uhr gingen zwei
Schülerinnen des Penſionats der Urſulinerinnen in Boppard, die von
ihren Müttern Beſuch erhalten hatten, mit dieſen nach dem Vierſeen=
Antrag befaßt. Eine derartige Behandlung unſeres Antrages iſt unbe= platz bei Boppard ſpazieren. Plötzlich drangen aus dem Walde zwei
franzöſiſche Soldaten (Marokkaner) hervor und warfen ſich, mit Knüp=
des
Antrages geht. Präſident Adelung erklärt, daß der Antrag an peln und Dolchen bewaffnet, auf die beiden Mädchen. Die Mutter des
den Finanzausſchuß gegeben wurde. Dieſer habe ſich aber nicht für zu= jüngeren, 17 Jahre alten Mädchens hatte die Geiſtesgegenwart, dem
ſtändig gehalten und ihn an den 2. Ausſchuß weitergegeben. Für die einen Unhold 200 Mark vorzuhalten, die er an ſich riß und davonlief.
Behandlung der Anträge im Ausſchuß ſind die Vorſitzenden der Aus= Der andere franzöſiſche Kulturträger packte dagegen das zweite Mädchen
Das Mädchen wurde von der Mutter ſofort zu einem Pfarrer in
rung der Keller u Gen. vertagt der Präſident das Haus mit Dankes= Boppard und von dieſem zum Arzt gebracht, der die Vergewaltigung
worten an die Abgeordneten für das treue Aushalten bis zum Septem= feſtſtellte. Die Beſatzungsbehörde der Anzeige erſtattet wurde, wollte
zunächſt die Sache als erlogen hinſtellen, mußte aber die Vergewaltigung
zugeben, uachdem dieſe von einem franzöſiſchen Militärarzt feſtgeſtellt
Franzoſen wieder, obgleich die Beſatzungsbehörde nichts unterließ, um
ſie einzuſchüchtern.
Die marokkaniſche Befatzung iſt inzwiſchen aus Boppard verlegt
worden.
2. Am 8. Juli gegen 9 Uhr vormittags wurde ein 13jähriges Mäd=
chen
aus Biebernheim, das Milch nach St. Goar bringen ſollte, in der
Nähe der Stadt von einem farbigen Franzoſen (Marokkaner) ange=
fallen
. Der Soldat bedrohte das Kind mit dem Seitengewehr und ver=
ſuchte
es in das Geſtrüpp in der Nähe der Straße zu verſchleppen. Das

Laipzig, 15. Juli. (Wolf.) Aus den Ausführungen des Ober= / Mädchen leiſtete Widerſtand und ſtürzte dabei die ſteile Böſchung in den
reichsanwalts in dem Schlußvortrag im Prozeß Dittmar-Boldt Lohbach hinab und zog ſich Verletzungen an den Armen und Beinen
zu. Da in der Zwiſchenzeit andere Leute des Weges kamen, lief der
Die Frage, ob Llandoverh Caſtle mit Recht oder Unrecht verſenkt. Marokaner davon. Der Täter iſt verhaftet, Man darf darauf geſpannt
3. Am Sonntag den 10. Juli gegen Abend wurde im Tennelbachtal
der Verſenkung des Lazarettſchiffes nachfolgte: Die den Angeklagten zur farbigen Franzoſen überfallen und vergewaltigt. Das Mädchen wurde
Laſt gelegte abſichtliche Zerſtörung und Verſenkung der Nettungsboote aufs ſchwerſte mißhandelt und mußte ſich in ärztliche Behandlung be=
Trotzdem ſich die Schandtaten der farbigen Beſatzungstruppen in
den letzten Tagen in unerhörter Weiſe ſteigern, hat es die franzöſiſche
Beſatzungsbehörde für richtig befunden, den weißen und farbigen Frau=
zoſen
anläßlich des Nationalfeſtes 4 Tage lang unbeſchränkten Urlaub
zu erteilen. Die rheiniſche Bevölkerung ſieht dieſen Tagen, die ſicher
wieder neue Leiden für ſie bringen werden, mit Entſetzen entgegen.
Und angeſichts ſolcher Vorkommniſſe wagt es der franzöſiſche Kriegs.
miniſter, Herr Barthou, öffentlich zu erklären, daß die Diſziplin ſeiner
Soldateska muſterhaft ſei. Auch Ihr Tag wird kommen, Herr Barthou,
und Sie können verſichert ſein, daß kein Deutſcher dieſe Schandtaten
verantwortlich gemacht werden, vergeſſen wird!
Oberſchleſien.
Stegerwald über Oberſchleſien.
Berlin, 14. Juli. In der heute erſcheinenden Nummer 28
wurden, dieſe Fragen mit der Erklärung zurückweiſen, daß ſie nicht zur der Woche veröffentlicht der preußiſche Miniſterpräſident
Sache gehörten oder ungeeignet ſeien. Man hat infolgedeſſen alſo die= Stegerwald ſehr bemerkenswerte Ausführungen über
ſen Beweis zunächſt zu erheben begonnen und einige Zeugen darüber Unſere Rechte auf Oberſchleſien, die in folgenden
Alle Deutſchen müſſen zuſammenſtehen für Oberſchleſien. Wir dür=
Beweis, ſoweit er gehört wurde, nicht. Zeuge Meher ſprach lediglich fen nicht lau und matt ſein und unſere Hoffnung auf die Geſchichte rich=
von
franzöſiſchen Schiffen, die er in Toulon habe beladen geſehen, das ten, die das zum Himmel ſchreiende Unrecht einſt brandmarken wird,
ſcheidet alſo einfach aus. Zeuge Schikowski konnte uns nichts weiter Wir dürfen nicht aufhören mit unſeren Proteſten, indem wir ſtändig
ſagen, als daß er in Portsmouth, wo er gefangen war, von einem Han= und einig vor aller Welt auf unſer Recht auf Oberſchleſien pochen. Wir
ſie von Frankreich zuvückämen, in der Lagelinie viel höher ſeien, als Sorge um die Heimat, ſondern daß das ganze Reich ihre Forderungen
wenn ſie nach Frankreich hinüber fahren. Nompton behauptete, es ſei anerkeunt und unterſtützt. Oberſchleſien iſt über ſeine Zugehörigkeit zu
gerade die Alandoverh Caſtle geweſen, bei der er geſehen habe, daß Preußen hinaus unbedingt deutſche Sache. In Abſtimmung und Frie=
ſchon
vor Jahren Uniformierte in Abteilungen auf das Schiff gebracht densvertrag liegt das deutſche Recht auf Oberſchleſien beſiegelt, und zwar
auf ein geographiſch und wirtſchaftlich ungeteiltes Oberſchleſien. Der
Zeugen, die man bernommen hat. Ich habe auch geſtern ſchon bemerkt, Verband weiß es ſelber ganz genau, daß die oberſchleſiſche Frage keine
deutſche oder polniſche, ſondern eine weltpolitiſche Frage iſt. Entweder
gehört werden. Es wäre notwendig geweſen, der Gegenſeite das Wort gebiet und nimmt ihm dadurch ſeinen Wert, oder er gibt es ungeteilt an
zu geben und über dieſe einzelnen hier aufgeſtellten Behauptungen die Polem und nimmt ihm dadurch ebenfalls ſeinen Wert; denn dieſer Staat
erforderlichen Erhebungen anzuſtellen und die nötige Zahl von Ge= iſt nicht fähig, die wirtſchaftlichen und induſtriellen Kräfte Oberſchleſiens
weiterhin zu binden. Oder erklärt unter ſeiner Kontrolle Oberſchleſien
empfinden direkt widerſprechen, weun man auf Grund derartig einſei= als neutrales Gebiet und ſchafft ſich dann einen gegenſeitigen Konkur=
ungunſten
des einen oder des anderen Teiles als feſtgeſtellt erachten heueren Waffenſchmiede. Deutſchlands Möglichkeit aber, ſeinen finan=
ſollte
. Ich glaube auch nicht, daß der hohe Gerichtshof iu der Lage Jein ziellen, wirtſchaftlichen und induſtriellen Verpflichtungen aus dem Frie=
wird
, nach dieſer Richtung hin irgend welche Feſtſtellungen dahin zu densvertrag nachzukommen, iſt mit dem Verluſte Oberſchleſiens erloſchen.
zuſehen, in den der Kampf um Exiſtenz und Freiheit das 60 Millionen=
Volk hineintreibt.
Der Oberſte Rat.
London, 15. Juli. (Wolff.) Der politiſche Korreſpondent
der Daily Chronicle ſchreibt, eine erneute Zuſammenkunft des
Oberſten Rates ſei dringend notwendig, ob ſie nun in London
oder in Paris abgehalten werde. Die Lage in Oberſchleſien, die
Baudenführers Hölz nicht mehr zur Aburteilung gelangen, da die zwar vorübergehend in Ordnung gebracht worden ſei, ſei ernſt
Dresdener Juſtizbehörden auf einen neuen Hölzprozeß verzichtet haben, und verurſache große Beunruhigung. Im geſamten Abſtim=
gelangt
wunmehr das vom Sondergericht, vom Landgericht I Berlin, mungsgebiet herrſche große Aufregung und Unruhe. Die Alli=
gefällte
Urteil zur Vollſtreckung. In der Nacht vom Mittwoch zum ierten müßten ihre Autorität ausüben. Frankreich habe neulich
die Ernennung einer neuen Sachverſtändigenkommiſſion begün=
ſtigt
. Aber wenn man eine ſolche Kommiſſion ernenne, würde
Das Ziel der Fahrt war vorher ſtreng geheim gehalten worden. Es kein Uebereinkommen erzielt werden. Die Sachverſtändigen ſeien
war Münſte: i. W. Gegen 10 Uhr abends kamen die Kraftwagen am in der letzten Kommiſſion verſchiedener Anſicht geweſen und wür=
den
es wahrſcheinlich auch in der neuen ſein. Der Oberſte Rat
Frankreichs Verrat.
Breslau, 15. Juli. (Wolff.) Die Schleſiſche Zeitung
veröffentlicht ein im Lomnitzhotel in Beuthen gefundenes ge=
heimes
Schriftſtück folgenden Inhalts:
Streng geheim zu halten! Rundſchreiben an alle Kom=
mandoſtellen
. Wenn es bisher den Militärabteilungen uicht
gelungen iſt, zu erreichen, was ſie ſich vorgenommen haben, vor
allen Dingen, wenn ſie durch die Franzoſen in manchen
Orten daran gehindert wurden, ſollen ſie ſich doch nicht verleiten
laſſen, deshalb gegen die Franzoſen feindlich vorzugehen. Dieſe
ſind und bleiben unſere Freunde und Verbündeten,
die ihne eigene Taktik und ihre eigenen Ziele ver=
folgen
. Wenn es auch manchmal ſo ausſieht, als ob deren
Handlungen gegen uns gerichtet wären, ſo iſt dies doch nicht der
Fall; denn die Franzoſen müſſen auf die Verbündeten Rückſiche
nehmen und vorſichtig arbeiten. Wenn Sie die Taktik der Frau=
zoſen
genau verfolgen, werden Sie finden, daß es ihnen vur
darauf ankommt, das Deutſchtum auszurotten. Auf
dem Lande geben ſie uns Polen, ſelbſt die Deutſchen in die
Hand, damit dieſe Abſicht ſchneller durchgeführt wird. Sie wer=
den
auch dafür ſorgen, daß wir durch eine audere Macht in un=
ſerem
Vorhaben nicht geſtört werden. In den Städten be=
werken
wir freudigſt, daß die Unterdrückung der Deutſchen durch
ſie ſelbſt beſorgt wird. Andernfalls werden ſie es dazu bringen,
daß auch die Städte in unſere Hand kommen. Vor allen
Dingen iſt erforderlich, daß ſie durch die polniſchen Trup=
pen
nicht geſtört werden, damit andere Mächte von dieſem Vor=
haben
nichts erfahren. Dieſes Rundſchreiben darf nicht in un=
rechte
Hände kommen. Große Vorſicht iſt geboten.
Berlin, 15. Juli. Nach einer Meldung des Oberſchleſiſchen
Kuriers ſoll Korfanty, der ſich gegenwärtig in Warſchau
beſindet, in den nächſten Tagen nach Paris reiſen, um dort
nochmals den polniſchen Standpunkt in der oberſchleſiſchen Frage
darzubegen.
Wie die Voſſiſche Zeitung meldet, wird das engliſche
Hauptquartier in Oberſchleſien in den nächſten Tagen von
Groß=Strehlitz nach Beuthen, alſo näher der polniſchen
Grenze, verlegt.
* Berlin 15. Juli. Wie dem Vorwärts von unterrichte=
ter
Seite mitgeteilt wird, haben ſeit Eröffnung des Eiſenbahn=
verkehrs
bis jetzt über 40 000 Perſonen Oberſchleſien
verlaſſen, um in das Innere Deutſchlands abzu=
wandern
.
Breslau, 15. Juli. (Wolff.) Die Schleſiſche Zeitung
meldet: Das deutſche Plebiſzitkommiſſariat wurde
aufgelöſt. Zur Wahrnehmung der deutſchen Jutereſſen
Oberſchleſiens wollen ſich die deutſchen Parteien un dſonſtigen
deutſchen Organiſationen Oberſchleſiens zu einem Volksrat
zuſammenſchließen, an deſſen Spitze Dr. Lukaſchek tritt.
Deutſche Anleihen in Amerika.
Paris, 15. Juli. (Wolff.) Wie die Chicago Tribune aus
Neu=York meldet, ſind dort eine Anzahl deutſcher Finanz=
agenten
eingetroffen, um mit den dortigen Banken über die
Anleihe von 49 Millionen Dollar zwecks Ankaufs
von Getreide zu verhaudeln. Außerdem fanden Beſprechungen
über eine Anleihe in Höhe von 20 Millionen Döl=
lar
ſtatt, die zu gleichen Teilen von Neu=York und London ge=
währt
werden ſoll. Auf die Anleihen würden Vorſchüſſe für eine
Friſt von 30 Tagen bis zu einem Jahre gegeben werden.
Der Streit um deutſche Dampfer.
Paris, 15. Juli. (Wolff.) Der Reparationskommiſſion
liegt ein Streitfall vor, bei dem es ſich um acht in Amerika
gebaute Dampfer handelt, die urſprünglich der deutſchen
Filiale der Standard Oil Company gehörten. Die
Standard Oil Company machte mit Unterſtützung der amerika=
niſchen
Regierung geltend, daß die Dampfer gegenwärtig ameri=
kaniſches
Eigentum ſeien und nicht beſchlagnahmt werden könn=
ten
. Die Reparationskommiſſion ſteht auf dem Standpunkt, ſie
ſeien deutſches Eigentum und gehörten jetzt den Alliierten. Die
Reparationskommiſſion ſetzte nunmehr, wie die Chicago Tribune
mitteilt, im Einverſtändnis mit der amerikaniſchen Regierung

[ ][  ][ ]

Rummer 194.

feſt, daß zur Entſcheidung der Angelegenheit zwei von der Re=
parationskommiſſion
zu beſtimmende Schiedsrichter eingeſetzt
werden ſollen. Falls ſie ſich nicht einigen können, ſoll ein dritter
Schiedsrichter beſtimmt werden. Dann ſoll die Mehrheit ent=
ſcheiden
. Von den Dampfern, die während des Krieges in deut=
chſen
Häfen lagen, wurden übrigens drei inzwiſchen wertlos und
als Altmaterial verkauft.
Die Abrüſtungskonferenz.
Japan nimmt an.
Waſhington, 15. Juli. (Wolff.) Reuter. Das Staats=
departement
hat die Annahmeerklärung Japans auf
die Einladung Hardings zu einer Konferenz über die Beſchrän=
kung
der Rüſtngen erhalten. Die Antwort macht bezüglich des
fernen Oſtens keinen unterſchied.
Paris, 15. Juli. (Wolff.) Wie die Chicago Tribune aus
Waſhington meldet, hat die japaniſche Antwort auf die
Eiladung des Präſidenten Harding wegen ihrer Zweideu=
tigkeit
oder, beſſer geſagt, weil ſie nichts weiter iſt als eine
einfache Annahme der Einladung, in den Vereinigten Staaten
großes Mißfallen erregt. Man nimmt an, daß Japan
beabſichtigt, vor der Waſhingtoner Konferenz ſeine Bedingungen
mitzuteilen, darunter die Beiſeitelaſſung der Frage von Korea,
Formoſa, der Mandſchurei und Oſtſibirien. Indeſſen hofft man,
daß es England gelingen werde, die japaniſchen Einwendungen
zu beſeitigen. Italien wird möglicherweiſe die Frage der inter=
alliierten
Schulden an die Vereinigten Staaten in Waſhington
anſchmeiden.
Englands Abrüſtung.
London, 15. Juli. (Wolff.) In der Morning Poſt ſchreibt
der Militärkorreſpondent, es verſaute, daß die Regierung be=
ſchloſſen
habe, das Heeresbudget um 25 Prozent zu ver=
mindern
. Der Korreſpondent proteſtiert gegen dieſe Maß=
nahme
als eine Gefährdung der Sicherheit des Landes.
London 15. Juli. (Wolff.) Einer Mitteilung des
Kriegsamts zufolge wird die Stärke der territorialen Ar=
mee
gegenüber der Zeit vor dem Kriege um 40 Infauterie=
bataillone
vermindert. Sie beträgt 180 Bataillone mit einer
Geſamtſtärke von 4704 Offizieren und 114 240 Mann. Die
Küſtenverteidigung wurde mit Rückſicht auf die vermin=
derte
Gefahr einer Invaſion völlig den königlichen Garde=, Ar=
tillerie
= und Pioniertruppen übertragen. Die Maßnahmen er=
bringen
eine Erſ urnis von 390 Mällionen Pfund jährlich.
Lloyd George äußerte geſtern in einer Rede zur Ab=
rüſtungskonferenz
: Wir haben die Einladung des Prä=
ſidenten
der Vereinigten Staaten nicht nur bereitwilligſt aufge=
nommen
, ſondern mit Freuden und Verguügen. Ich hoffe, daß,
wenn die Konferenz ſtattfindet, ſie zu etwas führt, was über
bloße Entſchließungen zugunſten einer Abrüſtung hinausgeht,
und daß ſie zu einer wirklichen Verſtändigung und
einem tatſächlichen Uebereinkommen führt.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.

Seite 5.

Letzte Nachrichten.
Berlin, 15. Juli. In Wildbad wurde der Dezernent der
Berliner Kriegsbeſchädigtenfürſorge, der den Namen Dr. Max
Rudolph führte, verhaftet. Es ſtellte ſich heraus, daß ſich
under dieſem Namen der langgeſuchte Franzke verbingt, der
bei dem Anſchlagauf die Siegesſäule von ſeinen Ge=
noſſen
als Urheber bezeichnet wurde.
Berlin, 15. Juli. Nach einer Meldung der Voſſ. Zta. aus
Warſchau iſt es in Lodz zu Unruhen gekommen. Die ſtrei=
kenden
Textilarbeiter veranſtalteten vor dem Gebäude des Ar=
beitgeberverbandes
und vor dem Amtsſitz der Wojwoden Demon=
ſtrationen
. Die Demonſtranten kamen in Konflikt mit berittener
und Fußpolizei, die von den Waffen Gebrauch machten und meh=
vere
Verhaftungen vornahmen. Auch in Poſen ereigneten ſich
Unwhen. In mehreren Straßen wurde verſucht, die Geſchäfts=
läden
zu plündern.
Berlin, 15. Juli. (Wolff.) Der Reichsbürgerrat teilt mit:
Nach erſt jetzt hier eingegangenen Nachrichten hat die Entente
am 16. Juni ohne Angabe irgendwelcher Gründe die Auf=
löſung
des Bürgerrats in Duisburg befohlen.
Paris, 15. Juli. (Wolff.) Die Verhandlungen mit der deut=
ſchen
Regierung wegen Lieferung von Holzhäuſern
führten zur Beſtellung von 66 Probehäuſern mit 87 Woh=
nungen
. Die Häuſer ſollen mit größter Beſchleunigung über=
geben
und im zerſtörten Gebiet aufgeſtellt werden.
TU. Paris, 15. Juli. Havas meldet aus London: In einem
engliſchen Telegramm aus. München wird feſtgeſtellt, daß die
Entwaffnung in Bayern befriedigende Fort=
ſchritte
mache.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, tie Ablehnung
nicht begründer werden.
In den letzten Tagen werden von dem Finanzamt I Aufforderun=
gen
zur Abgabe von Steuererklärungen in großem Umfange verſandt.
Auffallenderweiſe erhalten auch im Greiſenalter ſtehende Kleinrentner,
ſowie auch Witwen von kleinen Beamten derartige Aufforderungen. Iſt
man der Meinung, daß ſich deren Einkommen, die doch an und für ſich
feſtſtehen und ſich höchſtfalls infolge Kapitalverbrauchs verringert haben
werden; gegen das abgelaufene 1919er Steuerjahr trotzdem vermehren
konnten? Da dieſe Einkommen bei weitem nicht die Grenze erreichen,
für die eine unaufgeforderte Abgabe von Steuererklärungen vorgeſchrie=
ben
iſt, ſollte man doch die kleinen Steuerzahler mit ſolchen Beläſtigun=
gen
verſchonen. Die Behörde würde das Druckpapier ſparen und Zeit
gewinnen, den Steuerhebel dort anzuſetzen, wo für den leeren Staats=
ſäckel
auch wirklich etwas Poſitives herauszuſchlagen iſt.

Seit einigen Wochen ſind bei der Eiſenbahn wieder die Nicht=
raucher
= und Frauenabteile eingeführt bzw. dieſe Abteile werden ſchär=
fer
der Kontrolle unterzogen. Die Frauenabteile ſind, aber faſt
durchſchnittlich leer. Hier ſollte man glauben, die Frauen ſeien ſo ver=
nünftig
und würden dieſe Abteile benutzen. Von maßgebender Stelle
müßte unter allen Umſtänden darauf gedrungen werden, daß beſonders
alleinreiſende Frauen durch die Schaffner in die Abteile gewieſen wer=
den
. Eigentlich iſt dies überflüſſig, wenn die Abteile nicht freiwillig
benutzt werden, gehören dieſelben aufgehoben. In dem einen Wagen
ſind die Reiſenden zuſammengepfercht, was beſonders bei dem heißen
Wetter ſehr unangenehm iſt, und der Wagen nebenan läuft leer.
Ein Reiſender.
Zuſtände beim hieſigen Mieteinigungsamt.
Die Zuſtände, insbeſondere die Behandlung des Publikums bei den
Verhandlungen vor dem hieſigen Mieteinigungsamt, ſind oft empörend.
Die Bezeichnung Einigungsamt ſollte zu der Annahme berechtigen,
daß hier, wie vor den Sühnegerichten, zunächſt eine Einigung der Par=
teien
angeſtrebt werde. Dies würde durch ſachliches Vermitteln eines
geeigneten Vorſitzenden in vielen Fällen auch gelingen. Erſt wenn eine
Einigung ausſichtslos erſcheint, ſollte Beſchluß, und zwar unter ſach=
gemäßer
Mitwirkung der Beiſitzer, und nicht, wie es vielfach in diktato=
riſcher
Weiſe perſönlich geſchieht, gefaßt werden. Größtenteils handelt
es ſich zurzeit wohl um Mietpreisſteigerungen, die bekanntlich des Ein=
verſtändniſſes
des Mieteinigungsamtes bedürfen. Die beteiligten Mieter
werden zu den Verhandlungen wohl vorgeladen, aber, ohne gehört, zur
Zahlung verurteilt. Bei den ordentlichen Gerichten iſt jedermann die
Verteidigung bzw. das Vorbringen von Gegengründen gewährleiſtet.
Glaubt jemand das Urteil nicht ſtillſchweigend hinnehmen zu können und
erlaubt ſich, auf Geſetzeswiderſprüche hinzuweiſen, ſo wird er oftmals
angeſchrien, wie z. B.: Das verſtehen Sie nicht. Bleiben Sie mir weg

der nicht mit der Weisheit eines Nechtsanwalts ausgeſtattet iſt, kaum
zu verlangen, daß er bei dem derzeitigen Wirrwarr von Verordnungen
mit jeder einzelnen vertraut iſt. Von einem Vorſitzenden, der hier die
Stelle eines Beamten verſieht, ſollte man aber verlangen dürfen, daß
das ohnehin zurzeit erregte Publikum in fachlicher Weiſe belehrt und
behandelt wird. Nach Neuordnung der ſtaatlichen Einrichtungen konnte
man in den politiſchen Verſammlungen ſo oft die ſchönen Worte ver=
nehmen
, daß nunmehr im demokratiſchen Staate immer dafür geſorgt
würde, daß der rechte Mann am rechten Platze ſtände. Ob dieſer Grund=
ſatz
beim hieſigen Mieteinigungsamt zur Tatſache geworden iſt, dürſte

noch zu prüfen ſein. Mögen dieſe Zeilen dazu dienen, daß das hieſige
Mieteinigungsamt in ein wirkliches Einigungsamt umgewandelt wird.
Literariſches.
Strandkorb 57. Roman von Friedel Merzenich. (Verlag
UUſtein. Preis 5,50 Mark und Zuſchlag.) Dieſer heitere Roman führt
in das Oſtſeebad Banſin. Dord harrt er, der Strandkorb 57, um dem
ſich weibliche und männliche, junge und nicht mehr ganz junge Kurgäſte
in buntem Wechſel zuſammenfinden; und dreimal wird er, das Requiſit
aus Holz und Leinwand, der Zeuge von glücklichen Verlobungen. Drei
Brautpaare kaufen ihn, als die Saiſon zu Ende geht, dem ſich wun=
dernden
Eigentümer ab; und durchs Los wird entſchieden, wer ſich den
Strändkorb 57 als Andenken au helle Tage nach Hauſe, in die Groß=
ſtadt
, ſchicken laſſen darf. Menſchen von mannigfacher Herkunft, fröh=
liche
Menſchen und ſolche, die etwas verſchroben ſind, wirken in dieſem
Luſtſpi
Landwirtſchaftliches.
Ausführungsbeſtimmungen zur Verordnung über
die Preiſe für das Umlagegetreide aus der
Ernte 1921.
Auf Grund des § 3 der Verordnung über die Preiſe für das Um=
lagegetreide
aus der Ernte 1921, vom 4. Juli 1921 (Reichs=Geſetzbl.
S. 804) beſtimmt der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft
folgendes:
8 1. Der Preis für zuſammengewachſenes Gemenge richtet ſich nach
der Art des Getreides und ſeiner Zuſammenſetzung. 8 2. Als Ge=
treide
von mindeſtens mittlerer Art und Güte gilt Getreide nur, wenn
die Feuchtigkeit bei Lieferungen vor dem 1. Oktober 1921 19 vom
Hundert und bei Lieferungen vom 1. Oktober 1921 ab 17 vom Hun=
dert
nicht überſteigt, und wenn es gut und geſund iſt, auch hinſichtlich
ſeiner ſonſtigen Eigenſchaften der Durchſchnittsbeſchaffenheit der betref=
fenden
Getreideart in der Abladegegend entſpricht. 8 3. Für die Be=
wertung
des Getreides iſt ſeine Beſchaffenheit bei der Ankunft an dem
von dem Erwerber bezeichneten Beſtimmungsorte maßgebend. 8 4. Die
Preiſe gelten für Lieferungen ohne Sack. Die näheren Beſtimmungen
für leihweiſe Ueberlaſſung von Säcken, insbeſondere über die Leih=
gebühren
und über die Preiſe der Säcke, trifft die Reichsgetreideſtelle
jeweils durch Veröffentlichung im Deutſchen Reichsanzeiger. Stellt der
Verkäufer Säcke nur bis zur Verladeſtelle des Ortes, von dem die Ware
mit der Bahn oder zu Waſſer verſandt wird, zur Verfügung, ſo darf
hierfür eine Leihgebühr nicht berechnet werden. 8 5. Die Preiſe gel=
ten
für Bezahlung binnen 15 Tagen nach Ablieferung. Wird der Kauf=
preis
länger geſtundet, ſo dürfen bis zu 2 vom Hundert Jahreszinſen
über Reichsbankdiskont zugeſchlagen werden.
fpd. Frankfurt a. M., 14. Juli. Viehmarkt. Während
der Kleinviehmarkt bei lebhaftem Handel ſchnell geräumt wurde, ver=
blieb
am Schweinemarkt, der gedrückt war, Ueberſtand. Aufgetrieben
waren: 4 Bullen, 34 Färſen und Kühe, 833 Kälber, 245 Schafe und 317
Schweine. Es wurden bezahlt für einen Zentner Lebendgewicht: Kälber:
feinſte Maſtkälber, 700800 Mk., mittlere Maſt= und beſte Saugkälber
600700 Mk., geringere Tiere 500600 Mk.; Schafe: geringere Maſt=
hammel
und Schafe 500550 Mk., mäßig genährte Hammel und Schafe
350450 Mk.; Schweine: vollfleiſchige unter 80 Kg. 10001200 Mk.,
über 80 Kg. 12001300 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
Leichtathletiſche Wettkämpfe.
Hochſchulmeiſterſchaften der ſüdweſtdeutſchen
Hochſchulen
veranſtaltet das Amt für Leibesübungen der Studentenſchaft Darmſtadt
am Sonntag, den 17. Juli, auf dem Sportplatz an der Heidelberger
Straße. Meldungen aus allen Hochſchulen Südweſtdeutſchlands ſind
dazu eingelaufen. Beſonders die Staffeln werden bei guter Beſetzung
von Stuttgart, Karlsruhe, Gießen, Marburg und Darmſtadt großes In=
tereſſe
beanſpruchen. Karlsruhe wird den Darmſtädter Akademikern
die 3X1000 Meter=Staffel ſtzeitig machen; die 4X100 Meter=Staffel wird
wohl eine ſichere Beute der Darmſtädter werden.
1. Darmſtädter Sportwoche.
Im Anſchluß an die leichtathletiſchen Wettkämpfe
am Sonntag, den 24. Juli, beginnt die 1. Darmſtädter Sport=
woche
, die den Sportintereſſenten alle Sportarten vor Augen führen
wird. Während der 24. Juli der Tag der Leichtathletik iſt, werden die
Wochentage mit Veranſtaltungen für die Jugendklaſſe in Fußball und
Leichtathletik ausgefüllt. Am 26. und R. Juli, trägt die Hochſchule
Darmſtadt die deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften im Schwimmen aus.
Organiſation und Leitung unterſteht der akademiſchen Abteilung des
Schwimmklußs Jungdeutſchland. Auch die Hockehabteilung des
Schwimmtlubs Jungdeutſchland wird mit zwei bedeutenden Veran=
ſtaltungen
an die Oeffentlichkeit treten und der Darmſtädter Bevölkerung
zwei intereſſante Hockeywettſpiele vorführen. Eine für Darmſtadt neue
Sportart iſt das Rugbyſpiel, ein dem Fußball ähnelndes Spiel, bei dem
allerdings geſtattet iſt, den Ball mit der Hand aufzunehmen. Der
deutſche Rugbyverband, der dieſen Sport in Darmſtadt vorführen wird,
hat zwei hervorragende Rugbyvereine für ein Wettſpiel in Darmſtadt
gewonnen. Der Rugbyverband wird einen Vertreter entſenden, der der
Sportgemeinde das Rugbyſpiel durch einen Vortrag auf dem Sportplatz
erläutern wird. Aber auch das Handballſpiel wird zu Worte kommen.
Die Handballmannſchaft des Sortvereins Schupo hat ihre gute Klaſſe
in den verfloſſenen Meiſterſchaftskämpfen bewieſen. Der ſüddeutſche
Meiſter, Pfalz=Ludwigshafen, und der Verbandsmeiſter Turngemeinde
Bockenheim werden gegen die Darmſtädter Mannſchaft antreten. Di
Sportwoche wird beendet durch die Verbandstagung des Vepbandes ſüd=
deutſcher
Fußballvereine und mit dem Ligatreffen des 1. F.C. Freiburg.
Wandern.
hm. Nicht allgemein bekannt dürfte ſein, daß in der Trnge=
meinde
Darmſtadt 1846 (Woogsplatz) ſchon ſeit Jahrzehnten ein
planmäßiger Wanderbetrieb, eingerichtet iſt. In jedem
Monat wird eine= Wanderung, faſt durchweg Tageswanderungen, durch=
geführt
. Die Gebiet des Odenwaldes und der Bergſtraße kamen als
Wanderziele am häufigſten in Betracht. Eine größere Wanderung, die
außerhalb der vorgenannten Gebiete liegt, wird alljährlich unternommen.
Eine ſolche Wanderung iſt für nächſten Monat auf den Feldberg
im Taunus vorgeſehen. Für nächſten Sonntag iſt eine Halbtagswan=
derung
nach Groß=Zimmern vorbereitet. Grundſatz bei allen
Wanderungen iſt, dieſe möglichſt billig zu geſtalten. Auch das weibliche
Geſchlecht, ſoweit es marſchtüchtig, nimmt an den Wanderungen teil,
auch ihm ſollen in froher Wanderſchar, die Segnungen des geſunden
Wanderſportes zugute kommen. Die einzelnen Wanderungen erfreuen
ſich einer ſehr guten Beteiligung. Gibt es etwas Beſſeres, um die
ſchweren Alltagsſorgen zu verſcheuchen oder die Liebe zur Natur und
Heimat zu fördern als eine frohe Wanderfahrt in die nahen Berge
unſeres Heſſenlandes? Darum den Wanderſtock zur Hand, den Ruckſack
umgehängt und hinaus in die freie Natur. Friſchgeſtärkt an Körper und
Geiſt wird man heimkehnen und leicht werden die Berufspflichten die
Woche über zu erfüllen ſein.
* Weiterſtadt, 15. Juli. Von herrlichem Wetter begünſtigt,
fand am letzten Sonntag hier das 36. Gauturnfeſt des Main=
Rodgau=Verbandes ſtatt, das einen durchaus befriedigenden
Verlauf nahm. Nahezu 2000 Turner hatten ſich in unſerem in reichem
Feſtſchmuck prangenden Orte eingefunden. Samstag abend fand ein
Kommers auf dem Feſtplatz ſtatt, dem ein kleiner Feſtzug voraus=
ging
, an dem ſich die bereits anweſenden Preisturner und die Ortsver=
eine
(mit Ausnahme des Arbeiterturn= und Geſangvereins) beteiligten.
Der Gauvorſitzende, Turner Niedenroth=Wishauſen, brachte in
ſeiner mit großem Beifall aufgenommenen Begrüßungsanſprache in
kernigen Worten die hohe Bedeutung der edlem Turnſache zum Aus=
druck
. Unter geſanglichen und turneriſchen Darbietungen verlief der
Kommers nur allzu raſch. Sonntag früh 6 Uhr begann das Preistur=
nen
, an dem ungefähr 300 Turner und 400 Zöglinge teilnahmen und bei
welchem durchweg ſehr ſchöne Leiſtungen gezeigt wurden. Nachmittags
2 Uhr bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug 16 auswärtige und 6 ein=
heimiſche
Vereine durch die reichgeſchmückten Straßen nach dem Feſt=
platz
. Dort entwickelte ſich trotz der großen Hitze in fröhlicher Stim=
mung
luſtiges Leben. Der Vorſitzende des Vereins, Herr Chriſtoph
Hirth, begrüßte in zündender Anſprache die Anweſenden und wies eben=
falls
auf die Bedeutung der Turnerei hin, die durch Stählung des Kör=
vers
und Erziehung zu ſtraffer Zucht und Ordnung mit dazu berufen Verſammlung der Oſtflüchtlinge um 8 Uhr im Gaſthaus Zur
iſt, am Wiederauſbau unſeres ſo ſchwver heimgeſuchten Vaterlandes mit=
zuarbeiten
. Dieſe Anſprache ſowie der von Frl. Marie Schydlowski im
Namen der Feſtjungfrauen geſprochene Feſtgruß wurden ſehr beifällig
aufgewommen. Um 5 Uhr erfolgte die Preisverteilung an die preis=
gekrönten
Turner. Abends fand in zwei Sälen Ball ſtatt. Nicht un=
erwähnt
ſeien die von den Turnern Bert, Römer, Steinbrecher und
Vetter vorzüglich einſtudierten und exakt ausgeführten Reigen der Schi=
ler
und Schülerinnen ſowie die Keulenübungen der Turnerinnen=Riege,
die ſämtlich großen Beifall fanden. Nach einem ſolennen Frühſchoppen
am Montag verſammelten ſich nachmnittags nochmals die Schuljugend ſtimmte Mitteilungen ſind an die Nedaktion des Tagblatts zu richten. Etwaige
und die Ortsvereine zu einem Umzug durch den Ort nach dem Feſtplatz,
wo nunmehr beſonders die Jugend zu ihrem Rechte kam. Wettſpiele
und Beluſtigungen verſchiedenſter Art kamen zum Austrag, wobei die
Preiſen bedacht wurden. Der Turnverein, dem das Feſt

ich gelugen N. hann in icher Guſcht mit den Erfolg zufre=
den
ſein.
W. Odenwaldgau. Das Jugendturnen des Odenwaldgaues
vereinte am Sonntag, den 10. Juli, in Schaafheim an Damen, Vier=
kämpfern
und ſämtlichen Jugendklaſſen über 900 turnende Teilnehmer,
eine Ziffer, auf die der Gau mit Stolz blicken kann. Eine Nieſenarbeit
war zu bewältigen, daß am Abend um 6 Uhr die Siegerverkündigung
und die Ausgabe der Kränze erfolgen konnte. Auch hierauf kann die
Leitung des Gaues und des feſtgebenden Vereins ſtolz ſein. Gewiß tra=
ten
auch kleinere Mängel zutage, z. B. die lange Dauer der Niegenein=
teilung
und die Anſammlung von Niegen, die auf freies Geräte warten
mußten. Dieſe Mängel abzuſtellen, wird der Gauleitung bei künftigen
Jugendfeſten ein leichtes ſein, ſofern ſie der pünktlichen und gewiſſen=
haften
Mitarbeit der Gauvereine ſicher iſt. Der Feſtleitung waren etwa
600 Turner gemeldet und 900 traten an. Dank der Organiſation des
Lehrers Schmitt von Schaafheim traten hierdurch keine größeren Un=
annehmlichkeiten
zutage. Die älteren Zöglinge trafen ſchon am Sams=
tag
abend in Schakfheim ein und fanden freundliche Aufnahme und
Quartiere, da für ſie das Turnen am Sonntag ſehr früh begann. Gegen
1 Uhr traf die noch ſchulpflichtige Jugend in Maſſen ein, ſo daß der
Feſtplatz mitten im ſchattigen Walde gelegen bald von weißen Ge=
ſtalten
wimmelte. Das Turnen wickelte ſich dann glatt ab. Beſonders
unſere Jüngſten zeigten glühenden Eifer, einen Preis zu gewinnen. Am
Nachmittag brachte ein ſtattlicher Feſtzug die Teilnehmer wieder auf
den Feſtplatz, wo ſich bald, trotz der brennenden Hitze, ein fröhliches
Treiben entwickelte. Verſchiedene Reden, Turnen, Singen und Tanz
wechſelten reichlich miteinander ab. Bei einem vorzüglichen Maß bahe=
riſchen
Bieres verging die Zeit ſehr ſchnell, bis um 6 Uhr die Sieger=
verkündigung
ſtattfinden konnte.
* Main=Rhein=Gau der Deutſchen Turnerſchaft.
Am Sonntag, den 17. Juli vormittags 9 Uhr, finden auf dem ſchönen
Turn= und Spielplatze des Turnvereins Pfungſtadt in Pfung=
ſtadt
die Ausſcheidungsſpiele der Klaſſe 4 im Fauſt=
ball
zwiſchen den vier Bezirksmeiſtern des Main=Rhein=Gaues ſtatt.
Es ſind dies für den erſten Bezirk Turngemeinde 1846 Darmſtadt, für
den zweiten Bezirk Turnerbund Nauheim, für den dritten Bezirk Turn=
gemeinde
Beſſungen und für den vierten Bezirk Turngemeinde Dieburg.
Es dürften dieſe Spiele für den Fauſtballkenner ein ſportlicher Genuß
werden. Stehen ſich doch hier vier ausgezeichnete Mannſchaften gegen=
über
. Die meiſten Chancen dürfte man der Turngemeinde Beſſungen
ſowie dem Turnerbund Nauheim zuſprechen. Beſſungen beſitzt in ſeinem
Mittelſchläger einen Fauſtballſpieler von unübertrefflicher Technik und
Naffineſſe, der der Mannſchaft immer wieder zum Siege derhilft. Nau=
heim
hat eine Mannſchaft von lauter guten Durchſchnittsſpielern und
einem ſelten geſehenen Siegeswillen, der auch hier ausſchlaggebend ſein
dürfte. Dieſe beiden Gegner werden ſich wohl den ſchönſten und auch
ſchärfſten Kampf liefern. Leider ſteht dem Fauſtballſpiel die große Maſſe
des ſportliebenden Publikums noah fern, aber gerade dieſes ſchöne Spiel
iſt dazu angetan, dem Körper durch die erfordernden ſchnellen Bewe=
gungen
eine gleichmäßige Erſtarkung zu geben. Wir rufen daher allen
Turn= und Sportvereinen, die dieſes ſchöne Spiel noch nicht betreiben,
zu: Spielt Fauſtball, gründet Abteilungen und gebt beſonders den jun=
gen
Turnern und Sportsleuten Gelegenheit, während der warmen Som=
merzeit
durch Fauſtballſpielen die körperliche Elaſtizität zu erhalten.
Schluß des redaktionellen Teils.

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Frau Sophie Schwendt, Felſenkeller
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Frau Eva Veith III., Pfarrſtr. 14
Phil. Eberling III., Neugaſſe 40
Frau Kath. Hönig Wwe, Neuſtr. 3
Hch. Lang, Schneidermſtr. Obergaſſe
Frl. Anua Gilbert, Pfungſtädterſtr. 23
Frau Hch. Henninger IV., Ludwigſtr. 17
Frau Hch. Trautmann, Kirchſtr. 31
Frau B. Wenzel, Banggaſſe 9
Fr. B. Wenzel, Gernsheim, Zauggaſſa9
Frau Fr. W. Herold I., Ludwigſtr. 11

Geſchäftliches.
Bad Ems. Am Sonntag, den 10. Juli, fand auf der Lahn die
41. Ruderregatta, begünſtigt von faſt zu heißen Sommerſtrahlen, ſtatt.
Wie alljährlich waren auch in dieſem Jahre, in dem der ſeit 25 Jahren
beſtehende Emſer Ruderverein zum erſten Male ſelbſtändig die Leitung
der Veranſtaltung übernommen hatte, zahlreiche Vereine, zum Sport=
kampf
erſchienen, ſo daß die Ausſcheidungsrennen ſchon Samstag begiu=
nen
mußten. Zu den Hauptrennen am Sonntag uachmittag waren die
Beſucher von Nah und Fern ſcharenweiſe herbeigeſtrömt und dichtge=
dräugte
Menſchenmaſſen verfolgten mit Spannung von beiden Ufern der
Bahn die Wettkämpfe, während zwei Kapellen, am Kurgarten und am
Ziel, Aufſtellung geuommen hatten, um das feſtliche Treiben durch ihre
muntere Weiſen ſtimmungsvoll zu erhöhen. Im Kurgarten fand dann
gegen Abend, anſchließend an das Rennen die Preisverteilung ſtatt,
Sieger und Gäſte vereinigten ſich dann abends in den Sälen des Kur=
ſaals
zu einer gemütlichen Ballfeſtlichkeit, die den Abſchluß des großen
ſportlichen Ereigniſſes bildete, das Bad Ems ſeinen Gäſten außer den
vielen ſonſtigen Unterhaltungen und Naturſchönheiten bietet.
Wetterausſichten für Samstag:
Heiter, trocken, wieder wärmer, Oſtwind.

e
Orpheum, Anfang
Uhr: Die Mauſefalle‟.
Sonne‟.
Sommerfeſt des Radſportklubs 1919 um 8 Uhr im Fürſtenſaal.
Waldfeſt um 7 Uhr auf dem Oberwaldhaus.

Verantwortlich ſür den leitenden politiſchen Teil und für Feuilleton: i. V.
Max Streeſe; ſür heſſiſche Politik und den übrigen Teil (auß r Sport, Handel und
Landwirtſchaſtliches): Max Streeſe; für Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches:
Kurt Mitſching: ſür den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus
dem Geſchäſtsleben: Paul Lange. Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche
Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt. Für den redaktionellen Teil be=
Honorärforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt. Unver=
langte
Manuſkripte werden nicht zurückgeſand

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.

Rummer 194.

Familiennachrichten

Gesunder, kräftiger
JUNGE
angekommen
oseph Engelhard und Frau
Käte, geb. Mager.
15. Joli 1921.
Frankfurterstraße 16‟/..2
(*27865

Statt Karten.

Ihre VERLOBUNG zeigen an:
Charlotte Fornoft
Willy Bauer
Darmstadt
Eckhardtstrasse 35
Jult 1921
Arsß0

Statt Karten.

Ihre am Sonntag, den 17. Juli, nach-
mittags
21/, Uhr, in der Martiaskieche statt-
findende
Trauung beehren sich anzszeigen
Minna Hechler
Gerhard Leuschner.

Darmstadt, den 16. Joli 1921.
Kaupstraße 54.
Statt Karten.

27470

2

Dr. med. Wilhelm Kilian
Aenne Kilian, geb. Stolpp
VERMAHLTE
Dässeldort
Darmstadt

Elisabethstr. 36

16. Juli 1921

A2

Ihre am Sonntag, den 17. Jalt, 2 Uhr
nachmittags, in der Petruskirche stattfindende
TRAUUNG beehren sich anzuzeigen
Marie Ludwig
Karl Hartmann.
Darmstadt
Abasteaße 20. Kfanichsteinerstraße 11.
Af

Todes=Anzeige.
Heute abend 8¾ Uhr verſchied nach langem
ſchwveren, mit großer Geduld ertragenem
Leiden meine liebe, gute Frau
Dorothea Hechler
geb. Seim
im Alter von 42 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe, gute, treubeſorgte Mutter,
Schwieger= und Großmutter
Wwe.

nach kurzer, ſchwerer Krankheit im 64, Lebens=
(8223
jahre zu ſich zu nehmen.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen:
Karl Lautenſchläger,
Hauptwachtmeiſter,
nebſt Frau und Kind.
Darmſtadt, den 14. Juli 1921.
Die Beerdigung findet Sonntag, 17. Juli,
nachmittags 1 Uhr, in Brensbach i. O. ſtatt.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine innigſtgeliebte Frau, unſere treue
Schweſter, Schwägerin und Tante
Eliſabeth Kaus
geb. Sehnert
nach längerem, mit großer Geduld ertra=
genem
Leiden, im 70. Lebensjahre, heute
in die Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen.

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Darmſtadt, 15. Juli 1921,
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(8230

Die Beerdigung findet ſtatt Montag, den
18. Juli, nachmitt. 3½ Uhr, vom Portale
des Friedhofs Nieder=Ramſtädterſtraße.

Ausführliche Schickſalsvorherdeutung
ſowie Charakterbeſchreibung
nach Aſtrologie und Handſchriſt. Wenn möglich, un=
aufgezog
. Bild mitſenden. Geburtstag angeben. Bei
ausführlicheren Auskünften auch Ort und Stunde,
Streng individuelle, keine ſchematiſche Behandlung
Einfache Auskunft 5., ausführlicher 10..
Mit Angabe der Tierkreisberechnung 50., (7976a
Kurt Parch, Meißen, Sa., Talſtraße 17.

Herr A. Köwing in Göttingen ſchreibt: Meiug

Georg Hechler.

Darmſtadt, den 14, Juli 1921. (*27872
Die Beerdigung findet Montag, den 18. Juli,
nachm. 2½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt

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Rummer 194.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Inli 1921.

Seite 2.

Die Sommerfriſche.
Eine Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen Herren=
leuten
und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
25)
(Nachdrus verboten.)
Es war bei einem Kaiſermanöber des Gardekorps, das in
der dortigen Gegend abgehalten wurde. Wir, erhielten Ein=
quartierung
, natürlich lauter Offiziere. Der älteſte Adel Preu=
ßens
war vertreten. Der ſchönſte und ſtattlichſte der Offiziere,
ein junger Oberleutnant, ſah mich an. Ich ihn. Dann war das
Große geſchehen.
Ich ahne es, meinte der Doktor andächtig.
Er hieß Hechtersheim, Oberleutnant Freiherr von Hechters=
Heim. Er zog die kaum Siebzehnjährige an ſich, küßte ſie und
agte: Biſt Du mein? Ich ſagte ja. Dann ging er zu meinem
guten Oheim und warb um mich. Aber mein Oheim, ſelber
Oberſt a. D., ſagte zu ihm: Sie hat nichts als das nackte
Leben. Das war eine große Lüge, die ihm meine garſtigen
Couſinen eingegeben hatten, um mir mein Glück zu verderben.
In Wirklichkeit beſaß ich ein Vermögen von einer halben
Million, den Erlös aus dem Verkauf meines väterlichen Erbes.
Die Baronin ſeufzt von neuem und bittet mit ſeelenvollem
Augenaufſchlag: Erlaſſen Sie mir, bitte, die Schilderung des
Folgenden.
Sehr gerne, meine Gnädigſte, meint der Doktor treuherzig,
obwohl ich ſehr geſpannt bin.
Um es kurz zu machen, fährt die Baronin weiter, führe
ich nur noch an, daß meine Unſchuld ſchließlich doch ſiegte. Wir
ließen uns in London trauen und fuhren nach Braſilien, wo
mein Gemahl das Erbe ſeines einzigen Onkels, eines Latifun=
dienbeſitzers
in Splanada, der eben geſtorben war, antrat. Dort
verlebten wir zehn Jahre der glücklichſten Ehe, leider ohne Kind.
Bis eines Tages..
Die Baronin hemmt den Schritt; in ihren Mienen Schmerz
und Entſetzen.
Ich weiß es noch, als wäre es erſt vor einer Stunde ge=
ſchehen
. Eines Tages brachten ſie mir meinen Gatten von der
Jagd .. . Auf einer Tragbahre
Der Doktor ſieht die Erzählerin betroffen an.
Von einem Jaguar zerfleiſcht!
Dr. Zwickk hat keine Zeit, über das Schickſal eines zerfleiſch=
ten
Latifundienbeſitzers nachzudenken, denn die Baronin ſinkt
ihm mit einem leiſen Aufſchrei in die Arme. Es iſt das erſte
Mal in ſeinem Leben, daß er eine Dame in Armen hält. Ein
ganz eigentümliches Gefühl beſchleicht ihn; er denkt aber dabei

nicht an die Ohnmächtige, ſondern an eine andere, deren helles,
kurzes Lachen irgendwo in den Sommerlüften verzittert.
Fräulein Sommer beobachtet vom Tennisplatz herüber die
Gruppe und fragt, mit dem Temnisſchläger darnach weifend:
Was iſt denn das?"
Der Referendar und Leutnant der Reſerve klemmt das
Monocle ein und näſelt: Aeh! Das iſt ja janz jut. Das jibt
ja nen Polterabend! Die Gruppe löſt ſich auf und ver=
ſchwindet
hinter wiegenden Kornwogen.
Fräulein Delius lächelt kalt und verſchlagen.
Es ſind Tage voll Wonne.
Die Sonne geht um fünf Uhr auf und um acht Uhr unter.
Das klingt ſehr alltäglich. Allein für Hochwinkel begreift dieſe
Tageszeit die lauterſten Freuden, deren ländliche Seelen fähig
ſind.
Um acht Uhr geht die Sonne unter und um fünf Uhr wieder
auf. Das iſt ſehr leicht geſagt. Allein in dieſer Zeit, wiegen
ſich edle Herzen in Träumen, deren Ausgang unzweifelhaft er=
ſcheint
, weil Hochſaiſon iſt, an deren Spitze der Bader ſteht.
Denn er hat das Wort geprägt, für Hochwinkel wenigſtens, und
als Vorſtand vom Verſchönerungsverein wird er ſchon wiſſen,
was es zu bedeuten hat. Die anderen ahnen dieſe Bedeutung
nur, aber ſie folgen ihr in der Praxis.
Zum Beiſpiel der Schaller. Denn der Trambahnſchaffner
aus der königlichen Haupt= und Reſidenzſtadt München iſt ſchon
dageweſen und hat die gewünſchten Altertümer vom Tändler
in der Schleißheimerſtraße mitgebracht. Der gute Mann hat aus
ſeiner Hochwinkler Zeit nämlich noch ſoviel Volksſeele ins
Großſtadtleben und den nervenzerrüttenden Lärm der Tram=
bahnen
mit hinübergerettet, daß er den Brief des biederen Bru=
ders
in ſeiner ganzen Abgründigkeit ſofort begriffen hat. Er
ließ ſich wegen eines wichtigen Familienereigniſſes für den näch=
ſten
Sonntag Urlaub geben. Aber das Familienereignis begann
beim Tändler in der Schleißheimerſtraße und endete mit etlichen
Pfund Bauerngeſelchtem, ſo daß es zu beiderſeitiger Zufrieden=
heit
ausfiel.
Jetzt fährt der Bruder Trambahnſchaffner in Gedanken an
das eroberte Bauerngeſelchte wieder die Nerven, der armen
Großſtadtmenſchen kaput, wogegen der andere Bruder, der
Schaller in Hochwinkel genannt, in Dachböden und Tauben=
ſchlägen
herumkriecht, Altertümer unterbringt und an den Kom=
merzienrat
Sommer denkt.
Nach dieſer Arbeit kann man gemütlich unter der Haustüre
ſtehen und recht treuherzig dreinſchauen, wenn etwa ein Kom=
merzienrat
und Altertumsliebhaber vorbeigeht.
Nu nir Neues, Herr Schaller?

BDDRdd
Prima! Nix Altertümer?
J moan’ nimmer. Es kunnt ſei', daß aufm obern Dach=
boden
noch ſo a alt’s Graffel rumliegt."
Der Kommerzienrat will ſchon vorbei und auf den oberen
Dachboden des Schaller’ſchen Anweſens; allein der biedere
Oekonom hält ihn auf und meint lachend: Na, Herr Gommer=
zienrat
, da wird Ihna nix draus. Wiſſen S'., auf dem Dach=
boden
is ſcho’ a paar hundert Jahr nimmer ausg’räumt worn.
Da muß ja der Staub fauſtdick drobn lieg’n. Aa dazua ſan
di Taubenkobel drobn, und wo Taubn aus= und einfliegen,
is 8 nie recht ſauber.
Der Kommerzienrat jedoch läßt ſich nicht aufhalten, ſondern
ſtürmt die Treppe hinauf und erſtürmt die ſteile Leiter, die zum
oberen Dachboden führt.
Dort liegt aber der Staub nicht ſchon ein paar Jahrhunderte,
wie Schaller vermeinte, ſondern es wurde ſoeben in alle Winkel
und Ecken handhoch Aſche geſtreut als Staub der Jahrhun=
derte
, damit der Kommerzienrat entzückt iſt, wenn er darunter
Altertum über Altertum vorfindet. Aber dieſe Altertümer
liegen auch nicht Jahrhunderte lang hier, ſondern der Bruder
Trambahnſchaffner hat ſie beim Tändler in der Schleißheimer=
ſtraße
um ein Spottgeld erſtanden.
Zwei alte Säbel aus irgend einem aufgelaſſenen Zeughaus,
z eine Mark fünfzig. Eine ſilberne Halskette aus Weißblech
z dreißig Pfennig, leider mit einem Sprung. Ein paar alte
Schmöcker à Pfund zwanzig Pſennig, in Summa eine Mark
vierzig uſw., uſw.
Es waren rund um zwölf Mark Altertümer, die der Bruder
Trambahnſchaffner am Tage des wichtigen Familienereigniſſes
nach Hochwinkel brachte. Der Bruder Trambahnſchaffner ſpürte
aber, als er die Herrlichkeiten auspackte, noch ſo viel Volksſeele
in ſich, daß er für den ganzen Kram rund zwanzig Mark ver=
langte
, wobei ihm ein Profit von wenigſtens acht Mark ver=
blieb
. Der Bruder Oekonom bezahlte es ohne Anſtand, wenn
er auch nicht verſchweigen konnte, daß ihm die Sachen doch teuer
erſchienen. Um dieſe Aeußerung wirkſam zu widerlegen, be=
ſchrieb
der Bruder Trambahnſchaffner den Wortkampf mit dem
Tändler, damit ihm dieſer die Sachen überhaupt für zwanzig
Mark überlaſſen hätte. Da beruhigte ſich die Volksſeele in Be=
zug
auf den Einkaufspreis auch äußerlich und lohnte die brüder=
liche
Treue des Trambahnſchaffners mit einigen Pfund Bauern=
geſelchtem
. Das ſind die Wechſelwirkungen der Volksſeele. Es
iſt eine Uhr mit wunderſamem Näderwerk, das ſtetig ineinander=
greift
, Melodien ſpielt und immer die rechte Stunde zeigt. Auch
jetzt auf dem Dachboden.
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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.

Nummer 194.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 15. Juli.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte in feſter Haltung. Speziell auf dem Einheits=
markt
waren wieder größere Kurserhöhungen zu verzeichnen. Am
Montanmarkt zeigte ſich größeres Kaufintereſſe für Rheinſtahl, die bis
560 Prozent anzogen. Chemiſche Werte wurden auf Baſis der letzten
Kurſe gehandelt. Schiffahrtswerte bröckelten ab. Im Freiverkehr ent=
wickelte
ſich lebhaftes Geſchäft in Gebr. Fahr, die auf Fuſionsgerüchte
einen Kurs von 394 Prozent erreichten. Brovn, Boveri u. Co. konn=
ten
ſich 5 Prozent beſſern, Rhenania ſtiegen bis 515 Prozent. Am Ein=
heitsmarkt
ſtellten ſich höher: Karlſtädter Zement, Hydrometer, Voltohm,
Pokorny u. Wittekind. Niedriger waren Dingler und Schriftgießerei
Stempel.
Frankfurter Abendbörſe vom 15. Juli.
w. Mit heutiger Abendbörſe ſchließt die Geſchäftswoche. Der Ver=
kehr
geſtaltete ſich ruhig bei feſter Haltung. Vereinzelt bemerkte man
noch Deckungskäufe, die aber nur wenig Einfluß ausübten. Im freien
Verkehr waren Mainzer Gas beachtet, deren Kurs ſich wieder befeſtigen
konnte. Eine erhekliche Steigerung erfuhren Chemiſche Rhenania,
welche mit 515520 gehandelt wurden. Sehr feſt lagen ferner Gebr.
Fahr, wo ſich die Intereſſenkäufe fortſetzten und zu 405408 umgeſetzt
wurden. In Montanwerten blieben Eſchweiler Bergwerk ſtark gefragt,
ſonſt blieb die Kursbewegung beſcheiden. Auf dem Gebiete der Che=
miſchen
und Elektrizitätsaktien zeigte ſich behauptete Tendenz. Adler=
werke
Klehzer notierten 265 exkl. Bezugsrecht. Unter den Lokalpapieren
waren Pokorny=Wittekind 449 gehandelt; unter großer Nachfrage ſtanden
Oberurſel, Schriftgießerei Stempel. Zement Karlſtadt und Siemens
Betriebe. Scheideanſtalt 683½, Rheinſtahl 565 büßten 7. Deutſch=
Luxemburger mit 280½ 7½ Prozent ein. Harpener 573 zogen 5 Pro=
zent
an. Elektro Lahmeyer 245 2 Prozent gebeſſert. Der Schluß ge=
ſtaltete
ſich ruhig und vorwiegend feſt.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 15. Juli in Zürich 8,G7½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,21 (59,20) Gul=
den
, in Kopenhagen 8,60 (88,80) Kronen, in Stockholm 6,35
(88,80) Kronen, in London 7,20 (97,80) Schilling, in Neu=York
1,3334 (23,80) Dollar.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 15. Juli.

Geld. Brief Gel Brief Geld / Brief e
Geld ! Brief Antw.=Brüſſ.) 7577.300 579.10 577.40. 572.,6,0 ONnfntee 79 1031 10ſf UDDS.BNT 10TT.15 Holland. .. 23971 ſs 24921, 2379.ſ= 238t. Schweden 1573 50 15785olt 1588 4 1591,50 London ...! 27295 273 55 1 2711g 271g Helſingfors 12485 125 19 Paris ..." 588.40 589.60 583.30 585.60 New=York. 74.30 74 45 74.53194 74,074½, Schweit ... 1238 701941.30 r23t.20 11233.80 Wien (altes Spanien . 958.10 0 959.90 D=Oeſt. abg 1o.73 10.77 10 351,/1 10.39½ Italien... 345.60 346.40 3469 345.40 Budapeſt. 28. 72ſ26. 78 9 25 72 98.78 Liſſab.=Op. Prag. ... 99.40/ 99.60 6 88.90ſa 39. 10 Länemark, Ir2n3 80 1206 201 Afe duugss

Berliner Börſe.
Berlin, 15. Juli. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Die
ziemlich heftigen Kursſchwankungen, denen die Börſe in dieſer Woche
ausgeſetzt war, haben wegen dem Auf und Nieder am Deviſenmarkt
und der Unſicherheit darüber, wie ſich die Verhältniſſe am Deviſen= und
Effektenmarkt wegen der bereits abgeſchloſſenen bzw. noch ſchwebenden
Verhandlungen über große Auslandskredite geſtalten werden, bereits zu
einer Einſchränkung der Geſchäftstätigkeit an der Börſe geführt. Dies
war im Großverkehr heute ſchon deutlich ſpürbar. Die Grundſtimmung
war immerhin unſicher, wenn auch noch Kursbeſſerungen im Durchſchnitt
von 58 Prozent überwogen und bei lebhafteren Umſätzen Gewinne
bis 30 reſp. 20 Prozent bei Rheinſtahl und Sachſenwerken erzielt wur=
den
. Daneben waren auch für eine geringe Anzahl Papiere, Kurs=
abſchläge
bis 5 Prozent, für Laurahütte bis 10 Prozent und für Adler=

werke unter Berückſichtigung des Bezugsrechts bis 20 Prozent feſtſtell=
bar
. Später traten weſentliche Veränderungen nicht ein. Auch in den
zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriekurſen hat der Kaufandrang des
Publikums weiter nachgelaſſen. Die Deviſenpreiſe waren ſtill und
wenig verändert. Die Kursgeſtaltung in den zu Einheitskurſen gehan=
delten
Induſtriewerten war überwiegend nach oben gerichtet. Sonſt
ſchloß die Börſe ruhig, aber feſt.
Produktenbericht. Infolge des allmählichen Abbaues der
Zwangswirtſchaft kann vom 16. Juli ab jegliche Art von Getreide aus
der Ernte von 1921 gehandelt und geliefert werden. Der Handel im
heutigen Produktenverkehr war daher heute ſehr gering, weil man die
weitere Geſtaltung der Dinge und die Art und Weiſe, wie ſich der börſen=
mäßige
Handel abwickeln wird, abwarten will. Für Hülſenfrüchte blie=
ben
die Forderungen hoch, ſind aber nicht durchzuſetzen. Die Umſätze
in Mais waren bei ſchwächeren Preiſen unbedeutend.

* Die Kohlenproduktion in Heſſen. Die monatliche
Statiſtik der Kohlenproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt
für den Monat Juni 1921 folgende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen
wurden gefördert 41 193 Tonnen, verkauft wurden davon 12 553 Tonnen;
der größte Teil der Rohkohle wurde weiter verarbeitet oder war zur
weiteren Verarbeitung beſtimmt. Aus den verarbeiteten Rohkohlen wur=
den
neben Schwelereiprodukten erzeugt: 2600 To. Braunkohlenbriketts,
2555 Tonnen Naßpreßſteine. Außerdem wurden in Heſſen erzeugt 10 055
Tonnen Steinpreßkohlen. Unter Berückſichtigung der aus Vormonaten
übernommenen Beſtände, ſowie des Abſatzes und Selbſtverbrauchs ver=
blieben
am Monatsſchluß abſatzfähig: 12 707 Tonnen Rohkohlen, 1259
Tonnen Briketts, 3317 Tonnen Naßpreßſteine zuſammen 17 283 Tonnen
Braunkohlen und Braunkohlenprodukte im Geſamtwerte von 2901 977
Mark.
Stuttgart, 11. Juli. 5proz. Teilſchuldverſchrei=
bungen
der Neckar=Aktiengeſellſchaft in Stutt=
gart
. Die Zeichnung auf die zur Ausgabe gelangenden 350 Millionen
Mark mündelſichere Teilſchuldverſchreibungen der Neckar=Aktiengeſellſchaft
in Stuttgart findet vom 11. Juli bis 15. September d. J. ſtatt. Be=
kanntlich
iſt das Aktienkapital der Geſellſchaft von 300 Millionen Mark
vom Reich, von den Ländern Baden, Württemberg und Heſſen und
ferner von öffentlichen Körperſchaften ſowie namhaften Induſtrie= und
Handelsfirmen gezeichnet worden. Für die Teilſchuldverſchreibungen
haftet das ganze Vermögen der Geſellſchaft. Sie werden außerdem durch
Eintragung einer Sicherungshypothek auf den zu erſtellenden Kraſt=
werken
ſichergeſtellt. Zudem haben das Reich, ſowie die Uferſtaaten
Württemberg, Baden und Heſſen für die Teilſchuldverſchreibungen und
zwar für Kabital und Zinſen die Garantie übernommen. Die Einfüh=
rung
der Teilſchuldverſchreibungen an den Börſen in Berlin, Frank=
furt
, Mannheim und Stuttgart iſt beabſichtigt. Der Zeichnungspreis
iſt 99 Prozent; die Zahlung kann ſofort erfolgen, wodurch der Zeichner
jetzt ſchon in den Gemuß der 5prozentigen Verzinſung tritt. Zeichnun=
gen
werden außer von den offiziellen Zeichnungsſtellen von allen deut=
ſchen
Banken, Bankiers und Sparkaſſen entgegengenommen. Die Teil=
ſchuldverſchreibungen
ſind im ganzen Reich zur Anlegung von Mündel=
geld
zugelaſſen. Ausführliche Proſpekte ſind bei den Zeichnungsſtellen
erhältlich.
ONB. Lautzkirchen, 11. Juli. Die Dinglerſche Maſchi=
nenfabrik
A.=G. iſt dazu übergegangen, im Bliestal in der Nähe
von Bierbach größere Geländekäufe zu betätigen, um dort innerhalb der
Saargebietsgrenzen eine Zweigniederlaſſung ihres Zweibrücker
Hauptunternehmens in die Wege zu leiten. Der Beweggrund zu dieſen
Abſichten der Firma iſt u. a. darin zu ſuchen, daß ſie an der zoll=
freien
Ausfuhr aus dem Saargebiet nach Weſten An=
teil
nehmen will, da ein Hauptteil ihres Abſatzgebietes ſchon zu Frie=
denszeiten
Fpankreich war. Auch die Kohlenverſorgung des Unterneh=
mens
ſoll dabei auf beſſere Grundlage geſtellt werden. Durch die gegen=

wärtigen hohen franzöſiſchen Einfuhrzölle war der Export der Zwei=
brücker
Firma nach Weſten unterbunden, wodurch bereits bedeutende
Aufträge, verloren gingen. Da auch das Zweibrücker Stammunterneh=
wen
in verſchiedenen Abteilungen in Anlage und Organiſation veraltet
iſt, ſoll die Niederlaſſung im Saargebiet durch modernen Ausbau und
Ausſtattung einen Fortſchritt in der Leiſtungsfähigkeit bringen. Auch
weitere Induſtriezweige der Grenzſtadt Zweibrücken ſuchen im Saar=
gebiet
Filialen zu gründen, teilweiſe iſt dies bereits geſchehen; durch
die Zollſchranken iſt gerade dieſe weſtlichſte Stadt der Pfalz in äußerſt
mißliche Verhältniſſe gekommen, deren Auswirkungen noch nicht über=
ſehbar
ſind. Neben den Sanktionen am Rhein machen ſich die neuen
Grenzen des Saargebietes und Frankreichs unmittelbar vor dem Weich=
bild
der Stadt drückend bemerkbar.
* Von dem Gold der Reichsbank. An der Berliner Börſe
waren wieder einmal ſehr törichte Gerüchte in Umlauf, die wiſſen woll=
ten
, daß Teile des Goldbeſtandes für die Anleihe ver=
pfändet
worden ſeien. Dieſe Gerüchte entbehren, ſelbſtverſtändlich
jeder Grundlage, denn die Reichsbank iſt gemäß Verſailler Friedens=
vertrages
gar nicht berechtigt, über die Goldbeſtände in irgend einer
Weiſe zu berfügen, und außerdem hat die Reichsbank ſelbſt viel zu
großes Intereſſe daran, ihren Goldbeſtand zu vermehren, als daß ſie ihn
für eine Anleihe als Unterpfand herleihen würde.
wd. Zuſammenſchluß der geſamten Margarine=
induſtrie
Deutſchlands. Die in Berlin geführten Verhand=
lungen
der Intereſſenten der Margarine= und Speiſefettinduſtrie haben
zur Gründung eines Spitzenverbandes unter dem Namen Margarine=
verband
E. V. geführt. Dieſer Verband ſoll nunmehr die alleinige
Vertretung der deutſchen Margarine= und Kunſtſpeiſefettinduſtrie nach
außen bilden.
Zur verbeſſerten Abwickelung des Börſenber=
kehrs
. Bei dem zeitweilig ſehr ſtarken Effektenandrang entſprechen
die heutigen Beſtimmungen nicht mehr dem Bedürfnis, und namentlich
die Feſtſtellung der Kaſſakurſe zieht ſich erheblich in die Länge. Nach
8 31 der Börſenordnung ſollen die Feſtſtellungen der Kurſe unmittelbar
um 7 Uhr erfolgen. Sie verzögerten ſich aber zeitweiſe bis 3 Uhr, ſo
daß die Börſenbeſucher die Kurſe nicht mehr telegraphiſch an ihre
Kommittenden weitergeben konnten. Um dieſen Uebelſtand zu beſeitigen,
ſind Beſprechungen zwiſchen den Maklern gepflogen worden. Viele
Makler verſprechen ſich Beſſerungen von einer neuen Verteilung der Pa=
viere
unter die einzelnen Gruppen. Man könnte Induſtriewerte an
ſolche Makler verteilen, denen Renten zugewieſen ſind, in denen das
Geſchäft bekanntlich ſehr ſtill iſt. Innerhalb der einzelnen Makler=
gruppen
würde ſich eine Verteilung der Geſchäfte in der Form empfeh=
len
, daß der eine Makler nur die Kaufaufträge, der andere nur die
Verkaufsanträge entgegennimmt. Hierbei würde das langwierige Ge=
ſchäft
der Kompenſationen eine weſentliche Vereinfachung erfahren. Fer=
ner
werden die Möglichkeiten einer Beſſerung des Ableſens der Kurſe
an den Maklerſchranken erwogen.
* Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit und
Körperſchaftsſteuer. Nach 8 6 Nr. 5 des Körperſchaftsſteuer=
geſetzes
vom 30. März 1920 gelten bei Verſicherungsvereinen auf Gegen=
ſeitigkeit
die Einkünfte aus Grundbeſitz und Kapitalvermögen, ſoweit ſie
auf Rücklagen entfallen, die ſatzungsgemäß zur Deckung der Ver=
pflichtungen
des Unternehmens gegen ſeine Mitglieder beſtimmt ſind,
nicht als ſteuerbares Einkommen. Nach einem Erlaß des Reichsmini=
ſters
der Finanzen fallen die zur Dechung der Verpflichtungen des Un=
ternehmens
gegen ſeine Mitglieder beſtimmten Rüchlagen auch damn
unter die Vorſchrift des 8 6 Nr. 5 des Körperſchaftsſteuergeſetzes, wem
ſie nicht durch die Satzung ſelbſt, ſondern durch den neben der
Satzung beſtehenden Geſchäftsplan des Unternehmens (8 4 Abf. 2, 3
des Geſetzes vom 12. Mai 1901 R. G. Bl. S. 138) vorgeſchrieben ſind und
aus der Satzung oder dem Geſchäftsplan ihre Bindung für die genann=
ten
Zwecke ſich ergibt.

Frankfurter Kursbericht 15. Juli 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Staatspapiere.
6% Reichsanleihe. . . . . . .
...
3
.
3½%
....."
4½%1V.u. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.1X.
Sparprämienanleihe . .. .
470 Preuß, Konſols...
8½%0
..
220
48 Bad. Anl. unk. 193
3½% v. 1907..
42 Bahern Anl. ... . . ..
......."
3½%0
4½ Heſſen unk. 1924....
.....!
3½%0
8%
...........
49 Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902.
13% Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918........
4½% Oeſt. Schatzanwe).
ſtfr. v. 1914........ ..
420 Oeſt. Goldrente. . . ..
420 einheitl. Ren e.
4% Rum. am. Rente v. 03
5½% Goldrente v. 13
42 am. . konv.
v. 05
Oio
4% Türk, Admin. v. 1903
4% (Bagdad) eer, I
II
4½
b. 1911,Zollanl.
4%
4½% Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente..
4%
Staatsr. v. 10
4%
Kronenrente.
4%

14.
77,50
79.
6925
76,35
86.
72.
79 75
70,50
60,10
56,80
71,80
64.

71.
63,10
54,10
76,50

23,50.
52,
24,25
135,50
113.
92 50
98,

106,
91.
66,50
56,75
256

15. 7.
77,50
75,23
69,50
76,50
86.20
72.
79,75
70,10
60
58,50
71,50

71.
63,50
54,10
76.

23,50
30,
52.
137,50
113.

D.

56,10
31.-
27,50

Mueehanfſce.
5% Mesik. amort, innere
52
konſ. äuß. v. 99
420 Mexik Goldv. 04, ſtfr.
konſ inner.. ..
42
Irrigationsanl.
5%0 Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfe.. . .
2,680 Oeſt. Süidb. (Lomb.)
39Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
3%0 Oeſt. Staatsb. Erg.Netz
4%0
v. 1883.
4½%0 Anatolier I.......
39 Salon Conſt Jonction
39 Salonique Monaſtir.
5%0 Tehuantepee . . . . . . .
.....
4122
Deutſche Städte.
4270 Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
420 Frankfurt v. 1913....
3½2%0 b. 1903....
420 Mainz. b. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
420 Frankf. Hyp. Bk. 1920
....
3½%0
4%0 Frkf H.Krd.=Ver 1921
4% Mein. Hyp. Bank 1922
1922
490 Pfälz.
1923
48 Rhein.
verl.
3½20
4½ Südd Bk. Münch. 1906
4% Heſſ. Ldhhp. Bk. Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhh. Bk Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . ..
Darmſtädter Bank. . . . .

1.i
455,
780.
490,

R
458,
780,
570.
493,

Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank......"
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . . . .
Diskontogeſellſchaft ... ..
Dresdner Bank. . . . . . . . . 212.
Metallbank ............

465.

Deſt. Kreditanſtalt raag
46,5d
46,50 Rhein. Kred.=Bank. . . ..

Bergwerks=Aktien.

Bochumer ..
Buderus ....
Dt. Luxemburger.
G lſenk. Bergw..
87. 85,50 Harpener Bergb. .
Eſchweiler Bergw.:

Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ...
Laurah tte...........
75. Lothringer Hütte . . ....
Mannesmann Röhren.
25,50 95,50 Phönis.............."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
79,10 79,30 Oberbedarf........
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan.
95,50 95,50

85.
90.
93.
98,75
90,
79.
99.
98,50
83,50
95.

171.

85.
89,60
93,10
98,75
89,75
79,50
99.
98,50
8850
25.

218,50
170.

Balefahrt.

Nordd. Llohzd .........
Südd. E.=B.=Geſ.... .. . .
Schantung E.=B...
...
Baltimore. .
Kanada ....
Lombarden ..
Oeſt.=Ung Staatsbahn:
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . .. . .
Badiſche Anilin ........

9 297. 297,50 152. 131. . 141. 278,75 337. 63. 172, 172. 531, 594,50 382, 385. 402, 400,50 580, 435, 442, 331. 330, 8 543, 440, 628. 816. 810. 280, 316. 544, 570, 528. 175,25 179. 154,90 122. 122, 556. 400, 407, 412, 410, t./ 686. 15. 7. Induſtrie=Aktien (Fortſ.) 2. R Griesheim Elektron. . 325. 329. Höchſter Farbwerke. . 338. 331. 141. Holzverkohlung...... 495. 495, 279,50 Werke Albert Chem.). 622, 643, 2i1, Allg. Elektr.=Geſ... 314, 312. 339,50 Bergmann=Werke.. ..... 332, 183. Felten & Guillegume:. 525. 60 25 Lahmeher ......1.... 249,90 243, Licht & Kraft. . . . . . . . . . 231,50 230,75 Rhein. Elektr. Werke. . .. 250 250, Schuckert . ............." 283. 280, Siemens & Halske ... .." 350, 349,50 Feinmechanik (Jetter) ... 620, Gelſenkirchen Gußſtahl.. 5i8. s6g. Gummi=Berlin=Frankfurt 350, 360. Gummipeter. . . . . . . . . . . /489. Heddernheimer Kupfer.. 448, 449,75 539. Lederwerke Spicharz.. . 385rat 394. Büdenſcheid Metall ....." 839. 875. Adlerwerke Kleher.. .... 309,50 300, Badenia (Weinheim).... 410. 430rat, Breuer & Co. Vorzüge. 345, 281. Daimler Motoren. . . . .. 229,50 230, 311. Eßlinger Maſchinen. . 410, 419,50 Gasmotoren Deutz.... . . 418. 425, 529. Karlsruher Maſchinen. . 620, 620, Lux’ſche Induſtrie ...... 291. 285, Vogtländiſche Maſchinen. 370, 360, Oelfabrik Ver. Dt. ... .. 345, 349, 153,90 Bellſtoff Waldhof. . ... .. 519, 519, Buckerfabr. Waghäuſel .. 416. 420, Frankenthal. 429, 429, Offſtein. . . . . 470. Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ...
Gebrüder Roeder..
Gebrüder Lutz .....
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
683,50 Venuleth & Ellenberger. Nahfr.
405,
365.
285.
315,
190.
345, Kinge
370.
290,
325.
195.
350.

Berliner Kurſe.

(Eigene telegr. Meldung.) 1
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . . . . . . . .
Deutſch=Atlant. Tel. . ...
Deutſch=Niederländ. Tel.
Deutſche Erdöl. . . . . . . . .
Dt. Kaliwerke. .......
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte .. . .
Dynamit Nobel ..."
Elberfelder Farben ..
Elektr. Lieferung .......
Gelſenk. Gußſtahl. ..
Geſ. f. elektr. Untern.
Hanſa Dampfſch. ..
Hemoor Zement ......
Hirſch Kupſer.....
Höſch Eiſen......... ..
Hohenlohe Werke. ... ..
Kahla Porzellan. ......
Linde’s Eismaſch.. . .. .
Lingel Schuh . . . . . .
Linke & Hofmann..
Nordd. Gummi ..... ..
Orenſtein. . . . . . . ."
Rathgeber Waggon.
Roſitzer Zucker..
Rütgerswerke ....
Sachſenwerk ...
Siemen Glas ..
Thale Eiſenhütte.
Ver. Lauſitzer Glas....
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl..
Wanderer Werke ..
Deutſche Petroleum .. . .
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana ...

14.,7.
347.
673,
662.
360,25
245.
274,
845.
36050
679.
607,
331,75
355,
260,
519.
224.
283.
531,
399,50
870.
232.
789.
390.
445,50
474,25

623,
618.
495.
422,
345.
985,
854,

15.77.
864,75
677,
644.
365.

259,76
275,
845.

576,
614,50
327,
354.
265.
502,
225,50
281.
544,
401,

234,50
800
397.
445.
475.

635,
635.
498,

353,50
953.
879.

459, 463.

779.
795,
840,

786.
785.
824,
(925.

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Telephon 895
Heidelbergerſtr. 103. (57017

Heine Praxis
Mn oche af.
genommen
Dr. Hammer
Beſſungerſtr. 3, I. (B,,,o

Dr. med.
O. drog
Heinrichstr. 49/ zc
VoFreist.

Verſteigerungs=Anzeige.
Montag, den 18. Juli I. J., vormittags
11 Uhr, verſteigere ich in Pfungſtadt, auf
dem Platz hinter der Eiſenbahnſtation, einen
Künſtler= (Wohn=) Wagen
öffentlich, zwangsweiſe, gegen ſofortige
Zahlung.
(8228
Lein, Gerichtsvollzieher
in Darmſtadt, Kaſinoſtr. 24.

Gebr.,recht. Herd
klein, z kauf. geſ. Angeb. an
Pareusſtr. 13, pt. (*27824

Freibank Schlachthof.
Samstag, 16. Juli 1921
Marken von 681750
von 8 Uhr ab, (8207

Aus den Amtsverkündigungen des Kreis=
amts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Badehoſe und Handtuch. 1 kleiner,
weißer Kinderſchuh. 1 kleines, braunes Portemon=
naie
mit über 1 Mk. 1 Brille in Fütteral, 1 lange,
verſilberte Uhrkette mit Schieber. 1 Kinder= Korallen=
kette
, 2 mittelgroße Schlüſſel. 1 kleines, ſchwarzes
Kinderhandtäſchchen mit Schlüſſel und kleinem, leerem
Portemonnaie. 1 ſchwarzes Portemonnaie mit
1.30 Mk. 1 mittelgroßer Schlüſſel. 1 Paar braune
gnabenſandälen. 1 grünliche Schürze und 1 Hand=
tuch
. 1 Fünfzigmarkſchein. Zugelaufen: Ein
Schäferhund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den Apo=
theken
Darmſtadts: Es verſehen den Sonntags=
dienſt
und in der Woche vom 16. Juli bis einſchließ=
lich
23. Juli den Nachtdienſt die Hof=Apotheke
Ballonplatz 11, Adler=Apotheke, Wilhelminenplatz 17,
Hirſch=Apotheke, Nieder=Ramſtädterſtraße 21

Bekanntmachung.
Die Geſchäftsräume des Städtiſchen Mieteini=
gungsamtes
und der Rechtsauskunftſtelle befinden
ſich ab 20. Zuli ds. J8. im Hauſe Wilhelminen=
ſtraße
15, 1. St. (Lebensmittelamt).
Wegen des Umzugs finden von Montag bis
Mittwoch kommender Woche keine Sprechſtunden
ſtatt.
(st8193
Darmſtadt, den 12. Juli 1921.
Der Oberbürgermeiſter.

Pferde=Verſteigerung.
Montag, den 18. Juli 1921, vormittags 10 Uhr,
ſollen im Marſtallgebäude dahier, Mathildenplatz 17,
zwei ältere ausgemuſterte Landgeſtütsbeſchäler ver=
ſteigert
werden. Hiervon einer unter der Bedingung
des ſofortigen Abſchlachtens.
(81491s
Darmſtadt, den 13. Juli 1921.
Hefſiſche Landgeſtüts=Direktion.
Schörke,

[ ][  ][ ]

Darmstadt

Markt

Damen-Hemden
mit Stickerei 22.50, 27.50
Damen-Beinkleider
mit Stickerei 27.50, 29.50

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80 cm breit, in entzückenden Blumen- und
WaTle8 Streitenmustern, für Blusen, Hemden und

Herren-Einsatzhenden

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Dirndl-Musselin:
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Percals

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Herren-Macco-Jacken

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in aparten Dessins . . .
estickt, 100 cm breit, marine, grün,
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braun und schwarz . . . . . . .

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9.50
9.50
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11.80
11.80
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in modernen Dessins, 120 cm breit, darunter Voll-Voile,
.. .Ueter 21.50
Voile neil verdrnckt

8208)

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Buchhalterin
perfekt, ſelbſt. Korreſpon=
dentin
, Geſchäftsgewand
ſucht vorerſt für die Nach=
mittagsſt
. Beſchäftigung,
ſpäter evtl. ganz, auf Bu=
reau
oder Privat, Angeb.
unit gehaltsangabe unter
M 128 an die Geſchäfts=
ſtelle
erbeten. (*27861

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fort
als Allein=Mädchen.
Zu erfragen Süß, Lud=
wigshöhſtr
. 61.
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M 113 Gſchftsſt. (*27810

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Samstag nachmitt. B bis
4 Stunden Beſchäftigung
Friedrichſtr. 9. (*27777

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dem Hauſe. Näheres in
der Geſchäftsſt. (*27842

Alleinſt, ält. Witwe,
zuverl., perf. im Kochen,
gute Zeugniſſe, ſ. baldige
ſelbſt. Stellung in gutem
Hauſe Dieburgerſtraße
Nr. 60, part. *27882

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i. Weißzeugnäh. u. Ausbeſſ.
Näh. Geſchäftsſt. /*27852

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franz. und endl., ſucht
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ſchäftsmann
ſucht leichte
Nebenbeschäftigung.
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Geſchäftsſt d. Bl. /*27829

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mit gut. Ruf u. gut, Zeug=
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ſucht alsbald Stellung.
Angebote unter M 135 an
die Geſchäftsſt. (*27888

Stellung auf kaufm. Bureau
oder Vertrauenspoſten
ſucht
junger intelligenter Mann
repräſentabel, 25 Jahre alt, ſchöne flotte Handſchrift,
Korreſpondenz bewandert. Es wird mehr auf gute
Stellung als, auf hohes Gehalt geſehen. Angebote
(*27757ks
unter M 111 an die Geſchäftsſtelle.

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Manufaktur= u. Weißwar.
fuchen tüchtige

Nur branchekund. Damen
wollen Angebote m. Zeug=
nisabſchriften
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Markt. (7020a
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für Zigarrengeſchäft in
Darmſtadt per ſofort ge=
ſucht
. Kaution muß bei
Sparkaſſe geſt. werden.
Nur gewandte Veikäufe=
rinnen
wollen ſ. m. Zeug=
niſſen
u. ſchriftl, lücken=
loſem
Lebenslauf vor=
ſtellen
bei
(*27871
Oscar Friehmelt
Heidelbergerſtraße 1, am
Montag vorm. 10 Uhr.

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Bielefelder Leinen= und
Wäſchefabrik
ſucht gebildete chriſtl.
Damen der beſſ. Stände,
ſvelche gewillt ſind, ſich
durch Empfehlung der Fa=
brikate
in ihrenBekannten=
kreiſen
lohnenden Neben=
derdienſt
zu ſchaffen. Nu
beſtempfohl. Damen mit
ausgedehnt. Beziehungen
belieben Anerbieten unter
Nr. 7979 an Ala= Haaſen=
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&Vogler, Bielefeld
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Ober=Nad b. Frankfurt.
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von 3 Uhr ab. (*278 78

Waſchfrau geſucht
Frankfurterſtr. 16, I, (*axes

Fräulein
für Burean geſucht, perf.
in Schreibmaſchine und
Stenographie.
Angeb. unter M 139 an
die Geſchäftsſt. (*279238gi

Mädchen od. Stütze
für kleinen herrſchaftlichen
Haushalt geſucht Frank=
furterſtr
. 62, III. (*27845

Sauberes

für den Verkauf im Detail=
geſchäft
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1. 8. 21, geſucht (8116dfs
Heinrich Lautz
Papierhandlung.
Vorſtellen vorm. bis 1 011hr.

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geſucht (*27831
Geiger & Günther Nachf.
Spezialhaus für Herrenmoden.

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tüchtiges, gut empfohlenes

das Hausarbeit verſteht u
gut bürgerlich kochen kann,
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monatlich. Hilfe für halbe
Tage vorhanden. Wäſche
außer dem Hauſe. Vor=
ſtellen
bis Samstag, den
16. Juli, von 8-11, 2-½5
u. von 7 Uhr abends ab.
Viktoriaſtr. 36. (*27467fs
Telephon 1543.

Ein zuverl. Mädch.
für Hausarbeit f. 1. Sept.
geſucht (vorm, vorſtellen)
Bismarckſtr. 5, pt. (8199a

Tüchtige.
Stütze
mit guten Zeugn. geſucht.
*27922) Kahlertſtr. 1, pt.

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Dame geſetztenAlters 5
für Hilfe im Sprech=
zimmer
des Zahn=
Aarztes. Vorkennt=
* niſſe erwünſcht, nicht
Beding. Bewerb. mit
Bild, Anſpr. um=
gehend
u. M 108 an
die Geſchſt, (8182fsg

Saubere
Lauffrau
oder Laufmädchen geſucht
Litera‟ Eſchollbrücker=
ſtraße
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Ordentliches
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Rheingauer Weinſtnbe,
Luiſenplatz 1. (*27783

Ehrl. Mädchen
zu älterem Ehepaar für
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ſtraße 26, 1. St. (*27791

Tücht. Mädchen
bis 1. od. 15. Aug. geſucht
Saalbauſtr. 77, I. (*27880
Alleinmädchen
zu ält. Ehepaar ſofort od.
1. Auguſt geſ. Bismarck=
traße
46, II. (*27799

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15. Juli. Zu erfr. in der
Geſchäftsſtelle. (*27680fs

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ält. Mädchen, d. koch. kann.
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nebſt Odenwald u. Berg=
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Nik. Hübner, Pankratiusſtraße 14
Max Brinkmann, Heinrichſtraße 115
Albrecht Bock, Luiſenſtraße 36
Ferd, Fiſcher, Lichtenbergſtraße 68
Gg. Mantel, Pareusſtraße 3
Heinr. Kraft, Neue Ireneſtraße 15
W. Trautmann, Rhönring 65
M. Röder, Kranichſteinerſtraße 8½/,
Ad. Mink, Kaupſtraße 22
Jak. Pfeiffer, Langgaſſe 49
Jak. Bruſt, Stiftſtraße 41
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Joſef Grote, Mollerſtraße 7
Jakob Roſenkranz, Pankratiusſtraße 13
Daniel Mayer, Viktoriaſtraße 100
Friedrich Seidel, Karlſtaße 32 (*26515ms
Chriſtian Günther, Niederramſtädterſtraße 58.

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alsbald, evtl, aushilfsweiſe geſucht. Ange=
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pflicht
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größeren Bezirk einen
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gegen hohes Gehalt, Proviſionen und Reiſeſpeſen.
Die Stellung iſt dauernd und ſehr entwicklungs=
fähig
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Kriegsbeſchädigten, die für das Verſicherungsweſen
eusgebildet werden, erbeten unter M 129 an die
(*2788
Geſchäftsſtelle ds. Bl.

Sichere, vornehme Exiſtenz!
Die ſelbſtändige Leitung der Geſchäftsſtelle für
den dort. Bezirk einer erſtkl. Geſellſchaft, verbun=
den
mit Jahreseinkommen v. mindeſt. 50 Mille,
iſt an ſolv. Herren od. Firmen zu vergeben. Er=
ford
. Betriebskap. ca. 1500 ; geeign. f. Kauf=
leute
, Beamte, Offiziere a. D. uſw. Ang. u. Poſt=
(1V,8173
fach 117, Hagen i. W.

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Taborant
für Laboratorium und Be=
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Entflogen
Entflogen
gelber Kanarienvogel
mit Ring am Fuß. Geg.
gute Belohnung abzu
27924) Bleichſtr. 28, II.

[ ][  ][ ]

8. Sonntag nach Trinitatis, den 17. Juli 1921,
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Kleberger. Die Stadt=
kirche
iſt wochentags von 9 Uhr vorm. bis 6 Uhr abends zu ſtiller
Andacht geöffnet. Eingang: Nördtüre.
Stadtkapelle: Vorm 9 Uhr: Pfarrer Heß. Um 10 Uhr:
Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Schloßge=
meinde
. Pfarrer Zimmermann. Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Zimmermann. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt,
Pfarrer Zimmermann.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 171: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für
die Markusgemeinde. Pfarrer Vogel.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Zimmer=
mann
.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarraſſiſtent Lohfink. Um
11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarraſſiſtent Loh=
fink
. Nachni, 2 Uhr: Chriſtenlehre für den Nordbezirk im
Martinsſtift: Pfarraſſiſtent Lohfink; für den Oſtbezirk in der Kirche:
Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr: Chriſten=
lehre
(1. Gruppe): Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier, Um 10 Uhr:
Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Pauluskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Rückert,
Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. Mittwoch,
den 20. Juli, abends 8½4 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindeſaal. Pfarrer
Nückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel,
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Donnerstag, den 21. Juli,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Ju=

linge ſältere Abteilung). Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
für Jünglinge (jüngere Abteilung). Mittwoch, abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde für Jungfrauen (Steinackerſtraße 2, I.).
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, Dieburgerſtr. 26,
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr. 36, Freitag, abends 9 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 17. Juli,
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. Mittwoch, den 20. Juli, abends 81 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Freitag, den 22. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
17. Juli, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt=
gottesdienſt
. Donnerstag, den 21. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelbe=
ſprechung
.
Kirche Jeſu Chriſti der Heil, der letzt. Tage ( Heidelberger=
ſtr
. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 17. Juli, vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt Mittwoch, 20. Juli,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Eintritt frei. Freunde willkommen,
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 17. Juli, vormittags 9½ Uhr: Bibelſtunde. Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt, Pred. Win=
hold
. Mittwoch, den 20. Juli, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26),
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr:
Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: Gottesdienſt, K. Kunde, Prediger,
Katholiſche Gemeinden.
9. Sonntag nach Pfingſten, den 17. Juli 1921.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte,

läums der kathol, Studentenverbindung Naſſovia Um 11 Uhr:
Letzte heil. Meſſe. Nachm. 3 Uhr: Sakramentaliſche Bruderſchafts=
andacht
.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr
Heil. Meſſe. Um 6 Uhr: Aloyſianiſche Andacht.
Kapelle in der Baldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe,
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½8 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Ober=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. 4½ Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt
und Generalkommunion der Jungfrauen. Um ½10 Uhr: Hochamt
und Predigt. Nachm. 2 Uhr: Sakramentale Andacht und Pro=
zeſſion
; darauf Sodalität.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt und Predigt,
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. Um
7 Uhr: Heil. Meſſe. Um 9 Uhr: Amt mit Aredigt. Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. um ½3 Uhr: Sakramentaliſche Bruder=
ſchaftsandacht
.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 4 und abends 7 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um 147 Uhr: Aus=
teilung
der heil. Kommunion. Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. Um
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachmittags ½2 Uhr: Chriſten=
lehre
. Um 2 Uhr: Andacht. Werktags iſt der Gottesdienſt ½47 Uhr.
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelegen:
heit Um 128 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. 122 Uhr:
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, vorm. 7 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt,

Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.
Rummer 194.
gendbundverſammlungen: Sonntag, nachm. 2½ Uhr: Bibel=
um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit
Gottesdienſtliche Anzeigen.
beſprechſtunde für Jünglinge. Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde Predigt. Um 8 uhr: Singmeſſe mit Predigt. Um 9½ Uhr=
Evangeliſche Gemeinden.
für Jungfrauen. Montag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jüng= Hochamt mit Predigt; Feſtgottesdienſt anläßlich des 25jährigen Jubi=

Wohnungs= Anzeiger
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.

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Spaziergang nach Nieder=Ramſtadt.
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Das rollende Hotel
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Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.

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