Bezugspreis:
monatlich 3,75 M. u. 75 Pf. Abtragegebühr, durch
die Agenturen 4.50 M. frei Haus, durch die Poſt
kezogen 4,75 M. Einzelnummer 25 Pf. Beſtellungen
nehmen entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 2
(Fernſprecher 1, 125 und 426), die Agenturen und alle
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
An=
zeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Anzeigenpreis:
33 mm breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
Bankanz. 1.00 M., Reklamezeile (92mm breit) 2,80 M.
Auf vorſtehende Preiſe 25%g Teuerungszuſchlag.
Anzeigen von auswärts 1.50 M., Bankanzeigen
2.00 M., 92mm breite Reklamezeile 5,00 M. Anzeigen
nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße W, die
Agenturen u. Anzeigenerpeditionen. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
Verpflichtung auf Erfüllung, der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Nummer 194
Samstag, den 16. Juli 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Die Novemberkonferenz in Waſhington,
D.N. V. Nachdem Harding die Einladungen zur
Abrüſtungs=
konferenz in Waſhington verſchickt hat, nehmen die Erörterungen
über Weſen und Zweck dieſer Konferenz in der internationalen=
Preſſe einen immer breiteren Raum ein. Es verlautet zwar, daß
auch Deutſchland und Rußland Teilnehmer der
Kon=
ferenz ſein würden, bisher iſt abee der deutſchen Regierung eine
derantige Einladung noch nicht zugegangen, und es iſt, offen
geſtanden, auch keim Grund zu der Annahme vorhanden, daß dieſe
Einladung noch ergehen wird. Frankreich wird ſich natürlich
gegen eine ſolche Teilnahme Deutſchlands ſträutben, und bei der
Stellung der Vereinigten Staaten zu Sowjetrußland muß auch
eine Einladung an die Moskauer Machthaber von vornherein
als ausgeſchloſſen gelten.
Was den Zweck der Konferenz betrifft, ſo handelt es ſich
keineswegs dabei darum, eine internationale Abrüſtung
durch=
zuführen und vorzubereiten. Trotz der ſchönen Reden, die auch
auf der letzten Völkerbundstagung über die Abrüſtung gehalten
worden ſind, iſt für die Siegerſtaaten die Stunde der Abrüſtung
noch nicht gekommen. Abgerüſtet worden ſind lediglich die
Be=
ſiegten, und es iſt auch nicht anzunehmen, daß in abſehbarer
Zeit wirklich an die Abrüſtung der ſiegreichen Mächte
herange=
gangen wird. Frankreich hält ſeine große Armee unter den
Waf=
fen, und als zweitſtärkſte Militärmacht auf dem Kontinent iſt
Polen entſtanden, das ebenfalls eine Armee von 600 000 Mann
beſitzt, eine Armee, die die Finanzkataſtrophe des polniſchen
Staates zum allergrößten Teil verurſacht hat. Um dieſe
euro=
päiſche Abrüſtung wird man ſich aber in Waſhington wohl nicht
kümmern, und die dort vorgeſchlagene Abrüſtung geſchieht nicht
aus der allgemeinen Erwägung heraus, daß eine, ſchnelle
Ab=
rüſtumg die beſte Friedenswirtſchaft ſei, ſondern die
Abrüſtungs=
angelegenheit, die in Waſhington beſprochen werden ſoll. hat
einen ſehr realen Hintergrund, da es ſich um die Frage des
Stillen Ozeans handelt. Hier ſtehen die Mächte ſtark bewehrt
einander gegenüber. England, Amerika und Japan ſind
poli=
tiſche und Handelskonkurrenten hier geworden, und hinter dem
Ausdruck „Abrüſtungskonferenz” verbirgt ſich demnach nichts
anderes als der Verſuch, das Problem des Stillen Ozeans mit
irgend welchen Mitteln und vielleicht auch mit den Mitteln der
Abrüſtung zu löſen. Auf die Verſchiebung des politiſchen
Schwergewichts iſt bereits mehrfach hingewieſen worden. Die
Tatſache, daß die Initiative zu der Konfeuenz von Harding
aus=
gegangen iſt, zeigt, wie ſehr Amerikas neuer Präſident ſich der
bolitiſchen Lage bewußt iſt, die eben Waſhington zum
Mittel=
punkt politiſcher Probleme gemacht hat, und ſie zeigt weiter, daß
der amerikaniſche Präſident das Beſtreben hat, dieſen Zuſtand,
der eine natürliche Kriegsfolge darſtellt, aufrecht zu erhalten und
auszunutzen.
Sd. Paris, 14. Juli. Der Temps erklärt in ſeinem
heuti=
gen Leitartikel, der Erfolg der Waſhingtoner Konferenz hänge
vor allem von England ab. Die engliſche Regierung habe
es heute in der Hand, die großen Weltprobleme nach dem Kriege
oder nach dem Frieden hin zu orientieren. Nicht bloß die
Be=
ruhigung Irlands liege in der Hand Lloyd Georges, auch
der Krieg im Orient würde auf einen Wink von ihm ſofort
been=
digt werden können. Ferner würden die franzöſiſchen und
deut=
ſchen Beziehungen ein anderes Ausſehen bekommen, wenn es
einmal feſtſtehe, daß England mit Frankreich gegenüber
Deutſch=
land einig gehe. Die franzöſiſch=engliſche Uneinigkeit werde die
Gefahr eines neuen franzöſiſch=deutſchen Konfliktes in ſich haben.
Das Problem des Stillen Ozeans ſei unlösbar, wenn die
eng=
liſch=japaniſche Allianz beſtehen bleibe. Während ſchon für den
Temps die glückliche Löſung des Problems des Stillen Ozeans
eine Hypotheſe iſt, iſt der Intranſigeant noch merklich
bedenk=
licher geſtimmt. Man dürfe ſich nicht verhehlen, daß Japan dem
Ausgang der Konferenz, autf der es die Gleichberechtigung der
gelben Raſſe in den Vereinigten Staaten und Kanada fordern
werde, ſkeptiſch gegenüberſtehe. So köne man jetzt die Gefahr
erkennen: wenn die Konferenz nicht zu einem Abkommen führe,
würde der Konfliktsſtoff im Stillen Ozean noch vermehrt
wer=
den. — Direkt peſſimiſtiſch äußert ſich George Bonnamour
im Eclair: Mit Melancholie denkt man daran, daß oft Kriege
gerade aus den Kombinationen hervorgegangen ſeien, die zwar
ihrer Vermeidung hätten dienen ſollen. Wenn die großen Pläne
in Waſhington nicht zur Zufriedenheit aller Intereſſierten gelöſt
würden, dann würde vielleicht der furchtbare Zuſammenprall
nicht mehr zu vermeiden ſein. In dieſen Betrachtungen ſcheint
Syſtem zu liegen, indem man einen neuen Weltkrieg an die
Wand malt, wobei Deutſchland eine Revanche verſuchen würde,
will nan den Nachweis erbringen, daß Frankreich nicht abrüſten
dürfe und eine ſtarke Militärmacht bleiben müſſe. Auch ſcheint
man das Geſpenſt des Weltkrieges heraufzubeſchwören, um
Frankreich für die von ihm erſtrebte „Vermittlerrolle” in eine
günſtige Poſition zu bringen.
London, 15. Juli. (Havas.) Ein Telegramm aus
Wa=
ſhington an die Londoner Zeitungen beſagt, daß die
ameri=
kaniſche Regierung die britiſche Anregung nicht
ge=
rade günſtig aufgenommen habe, wonach eine
Vor=
konferenz über die Frage des Stillen Ozeas in London
ſtattfin=
den ſoll, und zwar vor Einberufung der Abrüſtungskonferenz in
Waſhington. Man ſei in Waſhington der Auffaſſung, es ſei
vor=
zuziehen, daß beide Konferenzen gleichzeitig in der Hauptſtadt der
Vereinig’en Staaten ſtattfinden.
Der Weltbetrug von Leipzig.
Von Alfred Strippelmann.
K. L. Auch der 9. Kriegsbeſchuldigten=Prozeß in Leipzig
er=
gänzt das Bild, das man ſich aus den amtlichen Dokumenten
bzw. privaten Veröffentiſchungen über Gefangenenbehandlung,
wie überhaupt Kriegsführung machen mußte. Wohl ſind auf
deutſcher Seite Handlungen vorgekommen, die auf keinen Fall
entſchuldigt werden ſollen, aber ihnen fehlen Eigentümlichkeiten,
Die mehr oder minder bei den Handlungen der Ententevölker
feſt=
zuſtellen ſind: erſtens Syſtem und zweitens Perverſität
und Sadismus. Die Erklärungen des
Marineſachverſtändi=
gen Korbeitenkapitän Saalwächter aus Berlin anläßlich der
Ver=
handlungen über die Verſenkung des Hoſpitalſchiffes „
Llando=
very Caſtle” zeigt eine ſolch hochwertige Sachlichkeit, daß man
ſo=
fort erkenen kann, daß bei uns nicht der Grundſatz: „Wright or
wrong, mp country” herrſcht und daß wir leines Beſehls fähig
waren, wie ihn der Chef eines großen Kriegsgefangenenlagers
bei Cercotte (Frankreich) am 8. Januar 1919 gegeben hat: „Wenn
der ſträfliche Mißbrauch mit den für die Schweine beſtimmten
Speiſereſten nicht aufhört, die man in ſchlecht verſtandenem
Mit=
leid den Deutſchen und Oeſterreichern zur Verfügung ſtellt, werde geführt zu werden. Die Schießereien wurden durch Polen
ver=
ich nuich veranlaßt ſehen, alle Schweine zu verkaufen, und Ihr,
franzöſiſche Soldaten, möget dann über wangelhafte Ernährung
die Tatſachen des Lagerarzies von Bleye bei Bordeaux, der
ſyſte=
matiſch die wehrloſen Verwundeten peinigte (Südd.
Monats=
hefte: Gegenrechnutg, S. 227), mit der des
Unterſeebootkomman=
danden Kapitänleutnani Heſmut Patzig, um feſtſtellen zu können,
auf welcher Seite mehr gugenblickliche Verwirrung, falſch
ver=
ſtandene Pflicht und auf weſcher Seite gemeinſte, roheſte Geſin= gerechnet. Von unterrichteter Seite wird aus Kattowitz
mit=
nung Triebfeder der unbedingt zu verwerfenden Handlungen
waren. Korvettenkapitän Saalwächter ſagte aus: „Kommandant
Patzig wußte, daß er nicht den Beweis liefern konnte, daß das
Lazarettſchiff nicht torpediert worden war, und daß er ſtreng ver= Beuthen kommen. Es iſt ihm das Recht des freien Aufenthalts
urteilt würde, ef deutlicher Beweis, daß uns jegliches Syſtem,
Scheußlichkeiten als Kriegsmitel zu verwenden, fehlte. Ob die=
Reichsjuſtizminiſters Dr. Schiffer gegen die Vorwürfe Briands
beſonders zu begrüßen, ſowohl der Hinweis, daß Deutſchland / Paris geſchickt. Er will, daß die Kreiſe Pleß und Rybnik, das
ſeine wahrhaft ſchuldigen Kriegsverbrecher beſtrafen will, als / geſamte Induſtriegebiet, ſowie Teile der Kreiſe Tarnowitz und
auch die Betonrung der Notwendigkeit, daß, wenn ein Volk, ſo
auch alle anderen ihre Schuldigen verurteilen müſſen. Darin
ſollte es eigentlich bei allen, gleich welcher Parteirichtung, nur
eine Meinung geben, zumal wir jeden Tag im Rheinland und ſcheinend haben die anderen alliierten Vertreter keine Vorſchläge
in Oberſchleſien neue Schandtaten der „Sieger” erleben. Umſo
bedauerlicher und verwerflicher iſt es, wenn es immer noch in / Pleß und Rybnik zuſprechen wollen.
Deutſchland einzelne Leute gibt, die aus parteipolitiſchen
Grün=
den Syſtem in den Handlungen deutſcher „Kriegsverbrecher”
nachzuweiſen verſuchen und ſo der Entente Waffen geben. Aber
alle Demagogie wird es nicht verhindern, daß die Wahrheit
den=
noch ſiegt. Jeder Deutſche, der ſich das vorhandene Material zu
eigen gemacht hat, zeige es nur jedem Zweifler im deutſchen
Volke, und auch dieſer wird gewappnet ſein gegen die
verwerf=
lichen Verſuche einzelner, aus einer Herabwürdigung des
deut=
ſchen Volkes für ſich und ſeine Partei Nutzen zu ziehen.
Tatſächliche Ergebniſſe des Polen=.
aufſtandes.
W. W. Es iſt notwendig, ſich zunächſt mit der Perſönlichkeit
des Polenführers, Korfanty; zu beſchäftigen. Der Aufſtand nicht in den Prieſterpflichten beirren zu laſſen, hat in der
pol=
hat ihn als das gezeigt, was er iſt: ein gewerbsmäßiger Hetzer, niſchen Preſſe einen Entrüſtungsſturm hervorgerufen.
Beſon=
zurückſcheut. Selbſt leidenſchaftliche Nationalgeſinnung kann als wächſter Vorgeſetzter bezeichnet wird.
die Taten nicht rechtfertigen, die Korfanty als Organiſator des
Aufſtandes verübt hat. Wer von der Gerechtigkeit ſeiner Sache werk ſoll die Not in Oberſchleſien wildern. Große Beträge
wur=
überzeugt, der hat es nicht nötig, immer wieder zu Lug und Trug
den Schein zu erwecken, als ob die oberſchleſiſche Bevölkerung Arbeitgeberverband Berlin, vom Arbeitgeberverband Dortmund,
polniſch denke und fühle. Korfanty ließ nämlich in allen Orten, von der A. E.=G., von Krupp, von der Deutſchen
Eiſenhandels=
die er räumen mußte, ſogenannte Sieges= und Freudenfeſte ver= geſellſchaft uſw. gezeichnet.
anſtalten, und zwar deshalb, weil er zuvor die Lüge verbreiten.
ließ, die Entſcheidung über Oberſchleſien ſei zugunſten Polens
gefallen. Korfanty erzwang dieſe Siegesfeiern mit Gewalt ſelbſt
in Orten, die deutſche Mehrheiten bei der Abſtünmung
aufzuwei=
ſen hatten. Die Methode Korfantys iſt alſo gar nicht wandelbar,
Schreckensherrſchaft eingeſtellt. Das war auch vor der
Abſtimmung der Fall, da Korfanty durch ſeine Agenten die
Be=
völkerung bedrohen und einſchüchtern ließ. Da es ſich dabei nicht Kuntze mit Miniſter Loucheur geführt wurden, haben in der
um bloße Schreckgeſpenſter handelte, daß die Drohungen viel= Hauptſache die Fraye der Preisfeſtſetzung für deutſche
Sachliefe=
mehr bitterernſt gemeint waren, das hat der Aufſtand deutlich
gezeigt. Wer für Deutſchland abgeſtimmt hatte, iſt während des
Aufſtandes von den polniſchen Banden mißhandelt und
vertrie=
ben worden. Das Los war ihnen ja früher ſchon in Ausſicht
geſtellt. Daraus läßt ſich ermeſſen, wie ſehr dieſe Drohungen
das Abſtimmungsergebnis beeinträchtigt und gefälſcht haben, ſind nach Berlin zurückgekehrt. Wenn auch nicht in allen Punk=
Die Bevölkerung mußte ja fürchten, im Falle ein. Machtſpruch
ſie wider Recht und Billigkeit Polen zuteilen ſollte, wirtſchaftlich
und ſozial aufs ſchwerſte geſchädigt, mißhandelt, vertrieben oder fragen geführt, ſodaß zu hoffen ſteht, daß man ſchließlich zu
erſchlagen zu werden. Deshalb haben viele Oberſchleſier nicht einer Einigung gelangen wird. Außer den beiden Hauptfragen
gewagt, ihre deutſche Geſinnung auch mit dem Stimmzettel zu
bekunden. Ohne die Schreckensherrſchaft Korfantys hatten nach worden. Es handelte ſich dabei um techniſche und Preisfragen
Meinung Sachkundiger die Polen nicht einmal 25 vom Hundert
aller Stimmen auf ſich vereinigt.
Vor allem wäre in den Kreiſen Pleß und Rybnik die
pol=
niſche Mehrheit nicht ſo groß geworden. Die Polen ſahen gerade
dieſe Kreiſe als ihre feſte Domäne an; alle die, welche trotzdem
deutſch abſtimmten, mußten mit ihrem ſicheren Untergang
rech=
nen. Deutſchland darf und kann deshalb niemals eine
Eutſchei=
dung anerkennen, die auch nur den kleinſten Teil des
Induſtrie=
gebiedes den Polen überläßt. Deutſch iſt das Land, deutſch ſind
die Geſchichte und die Entwicklung, und deutſch iſt auch die
über=
große Mehrheit der Bevölkerung.
Der Aufſtand hat weiter bewieſen, daß das Induſtriegebiet
den Polen zufällt. Was alle Sachverſtändigen von jeher
betonten, hat der Aufſtand beſtätigt: Polen vermag die
ober=
ſchleſiſchen Erzeugniſſe überhaupt nicht aufzunehmen; es hat als
Abſatzgebiet vollkommen verſagt. Auf der anderen Seite ergab
ſich aber eben ſo deutlich die wirtſchaftliche Abhängigkeit
Ober=
ſchleſiens von Deutſchland. Bei der Abſchließung von
Deutſch=
land hörte die Zufuhr von Lebensmitteln und Rohſtoffen ſofort
auf, ſodaß die ganze Wirtſchaft Oberſchleſiens in Gefahr war,
zuſammenzubrechen. Dieſer zweifelhafte Erfolg würde auch un= lungen im allgemeinen günſtig und ſucht damit den Nachweis
weigerlich eintreten, wenn Oberſchleſien tatſächlich an Polen
fiele. Weiter hat der Aufſtand den Beweis geliefert, daß hoch= ſei. Man ſpürt deutlich, wie die franzöſiſchen Politiker die
öffent=
wertige deutſche Arbeiter und Angeſtellte in einem polniſchen
Oberſchleſien nicht bleiben können. Die Mißhandlungen, denen der Frage der Sanktionen und der oberſchleſiſchen Entſcheidung
die deutſchen Arbeiter und Angeſtellten während des Aufſtandes
behörden unmöglich. In dieſer Hinſicht würde es in der Zukunft Gebiete eine Einigung herbeizuführen, ſo iſt dies Problem damit
nicht beſſer, ſondern ſchlimmer werden. Ohne die hochwertige in keiner Weiſe gelöſt.
deutſche Arbeilsleiſtung iſt die oberſchleſiſche Induſtrie nicht
aufrecht zu erhalten, dies um ſo mehr, als unter polniſcher Herr= drückung und Bedrohung Deutſchlands muß bei uns das
ſchaft die radikalen Arbeiterkreiſe ſofort das Heft in die Hände
be=
um politiſche radikale Maſſen, ſondern auch um verbre=heriſches
Geſindel, auf die das im polniſchen Schlendrian verwaltete In= allen Gebieten und in allen Fragen eine
Verſtändigungs=
duſtriegebiet eine große Anziehungskraft ausüben würde.
Oberſchleſien.
Die Lage in Oberſchleſien.
Berlin, 15. Juli. Nach aus Oberſchleſien eingegangenen vorher erklärt hatte, die Taten des Kabinetts Wirth genügten
Nachrichten ſcheint in Oppelner Ententekreiſen der Tod des Kom=
mandanten Montalegre nicht mehr auf deutſche Schuld
zurück=
anlaßt. Major Montalegre wurde durch eine verirrte
franzöſi=
ſche Kugel unglücklich getroffen. Der deutſche Bevollmächtigte
klagen.” (Südd. Monassheſte: Gegenrech,ung.) Man vergleiche bei der J. K., Graf Praſchma, hat darauf hingewieſen, daß der
polniſche Aufſtand in der Hüttengegend noch nicht unterdrückt iſt;
er hat ſein Material dem Präſidenten Lerond übergeben. Nach
den öſtlichen und ſüdöftlichen Teilen des Kreiſes Oppeln ſind
viele Inſurgenten zurückgekehrt. Da dieſe Leute von polniſcher
Seite meiſt nicht bezahlt worden ſind, wird mit Plünderungen
geteilt, daß bisher 40 000 Perſonen infolge des polniſchen
Ter=
rors Oberſchleſien verlaſſen haben.
Korfanty wird in den nächſten Tagen von Warſchau nach
in Oberſchleſien bewilligt worden.
Es beſteht wohl keine Hoffnung mehr, daß ſich die
alli=
ſer Erfenntnis iſt daher die deutliche Abwehr des deutſchen ierten Kommiſſare hinſichtlich des Grenzvorſchlages
einigen werden. Lerond hat ſoeben einen eigenen Vorſchlag nach
Lublinitz an Polen ſallen. Er hat jedoch hinzugefügt, wenn der
engliſche Widerſtand gegen ſeinen Vorſchlag ſich als zu ſtark
er=
weiſen ſollte, man ſich mit der Sforzaliuie begnügen möge.
An=
abgeſchickt, doch iſt bekanmt, daß die Engländer den Polen nur
General Bonrivenga hat nach einem Telegramm aus
Rom erklärt, Polens Politik ſei eine ſtändige Gefahr. Käme
Oberſchleſien an Polen, ſo ſei ein baldiger Krieg unvermeidlich.
Man müſſe die Friedensverträge revidieren und ein natürliches
Gleichgewicht wieder herſtellen.
Die Eiſenbahndirektion Kattowitz teilt mit, daß die
Ge=
rüchte über eine Eiſenbahnſperre in Oberſchleſien unbegründet
ſind.
Polniſche Blätter melden, die Deutſchenplanten einen
Putſch in Oberſchleſien. Von deutſcher Seite wird darauf
hin=
gewieſen, daß die Polen vor ihrem letzten Putſch ähnliche
Falſch=
meldungen verbreiteten.
Die Kundgebung des päpſtlichen Nuntius an die
Geiſtlichkeit, ſich durch die politiſchen und vationalen Kämpfe
und Wühler, der zur Erreichung ſeines Zieles vor keinem Mittel, deren Anſtoß erregt es, daß der Breslauer Kardinal Bemtram
Eine Millionenſpende für das oberſchleſiſche
Hilfs=
den u. a. von der Gruppe der Berufsgenoſſenſchaft der
Eiſen=
zu greifen. Selbſt den Rückzug hat Korfanty dazu benutzt, um und Stahlinduſtrie (Rheinland und Weſtfalen), vom Metall=
Die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen
in der Wiedergutmachungsfrage.
ONB. Berlin, 15. Juli. Ueber die deutſch=franzöſiſchen
denn ſie iſt immer auf die Ausübung einer rückſichtsloſen Verhandlungen wird von deutſcher Seite halbamtlich
mitgeteilt: Die Verhandlungen, die in Paris von Staatsſekretär
Bergmann, Präſident Dr. Guggenheimer und Miniſterialrat
rungen an Frankreich und die Frage ihrer Verrechnung im
Rahmen des Zahlungsplanes des Londoner Ultimatums
be=
troffen. Sie ſind jetzt zu einem vorläufigen Ende gebracht
wor=
den. Das Ergebnis unterliegt nunmehr der Prüfung der auf
beiden Seiten zuſtändigen Stellen. Die deutſchen Unterhändler
ten eine völlige Einigung erzielt werden konnte, ſo haben die
Verhandlungen doch zu einer weſentlichen Klärung der
Haupt=
ſind bei den Verhandlungen auch einige Nebenfragen beſprochen
auf dem Gebiete der Kohlenlieferungen, ferner um Ablöſung
der Reſtitutionsverpflichtungen ſowie der Viehlieferungen.
Dabei wurde davon ausgegangen, die Nebenfragen gleichzeitig
mit den Hauptfragen weiter zu behandeln und zu einem gewiſſen
Abſchluß zu bringen.
Verſtändigung auf Kommando?
W. W. Die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen über den
Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete nehmen, wie verlautet,
einen günſtigen Fortgang. Die Pariſer Zeitung Intranſigeant
iſt der Meinung, daß die deutſchen und franzöſiſchen
Sachverſtän=
digen ſchon bald nach Mitte Juli zu einem praktiſchen
Er=
gebnis gelangen werden. Reichskommiſſar Dr.
Guggenhei=
inkurzer Zeit zugrunde gerichtetwird, wenn es, mer hat nach ſeiner Rückkehr aus Berlin am 11. Juli neue
deut=
ſche Vorſchläge vongelegt, in welchen der franzöſiſche Wunſch auf
Staffelung der Zahlungen berückſichtigt wird. Es ſcheint, daß
auch über den Erſatz der Ausfuhrabgabe durch einen anderen
Inder für die Ermittelung der wirtſchaftlichen Kräftigung
Deutſchlands geſprochen werden, und daß auch über gemeinſame
wirtſchaftliche Aufſchlußarbeiten Deutſchlands und Frankreichs in
Rußland ein Meinungsaustauſch ſtattfinden wird. Die
Pa=
riſer Preſſe beurteilt die deutſch=franzöſiſchen
Verhand=
zu erbringen, wie verſtändigungsbereit Frankreich in Wirklichkeit
liche Meinung der Welt darüber zu täuſchen verſuchen, daß ſie in
das Gegenteil einer Verſtändigungspolitik treiben. Selbſt wenn
ausgeſetzt waren, machen ein Nebeneinander mit Poloniſierungs= es gelingt, über deutſche Naturallieferungen in die zerſtörten
Die ſkrupelloſe Ausnutzung jedes Vorwandes zur Be=
Vertrazzen erſchüttern, ohne welches ein etwaiges Abkommen
kommen werden. Es handel ſich hierbei indeſſen gar nicht nur über den Wiederaufbau der Kriegszone gar nicht durchgeführt
werden kann. Frankreich iſt vor die Wahl geſtellt, entweder auf
politik mit Deutſchland zu treiben, oder aber überall die
Fauſt und den Säbel entſcheiden zu laſſen. Herr Briand
hat in ſeiner Kammerrede vom 11. Juli in verdächtiger Weiſe
das Vertrauen auf Marſchall Foch unterſtrichen, uachdem er kurz
nicht, um Frankceich den Verzicht auf die Sanktionen zu erlau=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.
Rummer 194.
ben. Vertyauen iſt kein Artikel, der ſich in Konſervenbüchſen
ein=
machen und bei Bedarf portionsweiſe hevausnehmen läßt. Setzt
Briand ſeine Politik der Schikanen und Vevunglimpfungen fort,
ſo wird ſich auch in der Frage des Wiederaufbaues der zerſtörten
Gebiete kein noch ſo klug erdachtes Programm zu gegenſeitiger
Zufriedenheit abwickeln laſſen.
Dr. C.
Schiffer contra Briand.
* Miniſterpräfident Briand äußerte ſich heute Journaliſten
gegenüber über die Rede des deutſchen Juſtizminiſters Schiffer.
Er bedauerte den Miniſter, daß ſein Amt ihn in die grauſame
Notwendigkeit verſetze, den ſkandalöſen Freiſpruch des Generals
Stenger und andere Urteile des Leipziger Gerichtshofes, die auch
in Belgien und Großbritannien Entrüſtung hervorgerufen hätten,
zu decken. Es ſei ein Unglück, daß Schiffer ſich nicht ebenfalls
durch ſein Amt verpflichtet geglaubt habe, die unqualifizierbaren
Kundgebungen der Menge gegen die franzöſiſchen Delegierten in
Leipzig zu entſchuldigen. Wenn man die deutſchen Zeitungen
leſe, die von fortgeſetzten Herausforderungen angefüllt ſeien,
und wenn man die Ereigniſſe in Oberſchleſien kenne, dann könne
es niemand in den Sinn kommen, daß es Frankreich ſei,
das den Haß großziehe. (2) Zum Schluß erklärte Briand,
daß die Zurückziehung der Akten und die Zurückberufung der
Abgeſandten Frankreichs wenigſtens die Wirkung haben werde,
den in Leipzig verbliebenen Freunden und Verbündeten, den
Nutzen einer beſſeren Gerechtigkeit zukommen zu laſſen.
Dementi.
Berlin 14. Juli. (Wolff.) Nach einer Meldung aus
Athen ſollen in der kemaliſtiſchen Armee deutſche
Offiziere anweſend ſein und von türkiſchen Kreiſen ſoll in
Deutſchland eine lebhafte Werbetätigkeit unter den deutſchen
Offizieren vevanſtaltet werden.
Auf Grund amtlicher Ermittelungen kann feſtgeſtellt werden,
daß alle dieſe Nachrichten jeder Grundlage entbehren.
Die Gefangenen von Avignon.
TU. Paris, 15. Juli. Das Journal berichtet: Es
befin=
den ſich alles in allem 128 feindliche Gefangene in Frankreich,
wovon 112 deutſcher Herkunft ſind. Die übrigen ſind
Oeſter=
reicher, Bulgaren und Türken. Der Bericht erklärt: Das Regime
iſt dasſelbe, unter dem die Kriegsgefangenen ſtets gelebt haben
und das ihnen erlaubte, mit jenem glänzenden Ausſehen nach
Deutſchland zurückzukehren, das die Bewunderung der Ihren
erregt hat. (!)
Aus dem beſetzten Gebiet.
Völkerbund und Saargebiet.
Gd. Brüſſel, 15. Juli. Zu der Rede Balfours in
der Miniſterkonferenz in London über den Völkerbund teilt das
Blatt „Nation belge” mit, daß Balfour die bisherige Tätigkeit des
Völkerbundes dargelegt und beſonders auf das hingewieſen
habe, was der Völkerbund in der verhältnismäßig kurzen Zeit
von 18 Monaten erreicht habe. Als beſonders erſprießlich habe
er die Tätigkeit des Bundes in Danzig und im Saargebiet
be=
zeichnet. Ebenſo ſei die Kontrolle ſehr wirkſam, die der
Völker=
bund über die den Mandaten unterworfenen Gebiete ausübe.
Der Völkerbund werde nicht aufhören, ſeine Aufgabe in der
ge=
rechten Ausgleichung aller nationaler Gegenſätze zu erblicken.
Nur durch Vermittlung des Völkerbundes könne ohne
Anwen=
dung von Gewalt der Weltfriede erreicht werden. Die große
Bedeutung und der Segen des Völkerbundes werde auch wohl
in Deutſchland vollauf gewürdigt. Herr Balfour iſt ſehr
ungeſchickt und wicht orientiert, wenn er zur Bekräftigung
das Beiſpiel des Saargebietes anführt. Gerade das iſt der
wunde Punkt in der Praxis des Völkerbundes. Dieſer hat es
immer noch nicht fertig gebracht, die noch herrſchende
fran=
zöliſche Politik der Uebergriffe und der
Einverlei=
bungsverſüche zu beſeitigen. Herr Raoult iſt trotz der
gegen=
teiligen Berichte vom Völkerbundsrat nicht gnädig empfongen
worden. Aber das ändere die Zuſtände im Saargebiet nicht.
Im Hinblick auf das Saargebiet vom Segen des Völkerbundes
zu ſprechen iſt faſt ein Hohn.
Erweiterung des holländiſchen Kredits.
ONB Berlin, 14. Juli. Wie ſchon ſeitens der Reichsbank
angedeutet war, rechnet man auf weiteren Kredit von
Holland. Verhandlungen hierüber, die durch das Bankhaus
Men=
delsſohn u. Co. geführt werden, zielen auf eine Ausdehnung des
Kredits auf 70 Millionen Goldmark. Die Kreditgeber ſind nicht
ausſchließlich holländiſche Finanzkreiſe, ſondern es ſind unter
ihnen auch engliſche und amerikaniſche Finanzkreiſe vertreten.
Die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands.
ONB Berlin, 14. Juli. Ueber die wirtſchaftliche Lage
Deutſchlands hat das Reichswirtſchaftsminiſterium unter
Mit=
arbeit anderer Reichsminiſterien eine Denkſchrift verfaßt.
Hier=
nach hat ſich die Bevölkerung Deutſchlands von 64,9 Millionen im
Jahre 1910 auf 60,8 Millionen im Jahre 1919 infolge der
Ab=
tretungen vermindert. Die Beſchäftigung der Mühleninduſtrie
beträgt infolge des Rückganges der Einfuhr nur etwa die Halfte
des Friedensſatzes. Auch die Beſchäftigung der Zuckerinduſtrie
iſt von 2,7 To. vor dem Kriege auf 0,7 To. im Jahre 1920
zu=
rückgegangen. Die Margarineinduſtrie iſt ſeit der Beſeitigung
der Zwangswirtſchaft wieder voll beſchaftigt und verarbeitet
30000 To. Rohſtoff monatlich. Die Zahl der Brauereien iſt von
23229 im Jahre 1913 auf 7500 zurückgegangen. Die
Biererzeu=
gung betrug im erſten bis dritten Vierteljahr 1920 nur 18
Mil=
lionen Hektoliter gegen 69 Millionen im Jahre 1913. Der Stein=
kohlenverbrauch ging von 158 Millionen To. im Jahre 1913 auf
110 Millionen To. zurück. Die Roheiſeninduſtrie hat vor allem
darunter zu leiden, daß ſie ihre wichtigſte Rohſtoffbaſis und ein
Drittel ihrer Anlagen durch den Friedensvertrag verloren hat.
Freie Wirtſchaft uud Produktionsſteigerung.
W. W. Die Verhaadlungen der Konferenz der
Er=
nährungsminiſter, die am 8. Juli in Stuttgart ſtattfand,
ſtanden im Zeichen der Notendigkeit einer
Produktionsſteige=
rung der Landwirtſchaft. Die Wichtigkeit dieſer Aufgabe iſt oft
genug betont und auch ſchon in weiten Kreiſen des Volkes
er=
kannt worden: einerſeits iſt infolge der Einwirkungen des
Krieges und der Zwangswirtſchaft die pflanzliche und tieriſche
Erzeugung erheblich geſunken, anderſeits entfallen infolge, der
Gebietsverluſte jetzt mehr Menſchen auf die Flächeneinheit
land=
wirtſchaftlich genutzten Bodens als früher. Mit den
abgetrete=
nen Gebieten hat Deutſchland 11 Prozent ſeiner Bevölkerung,
aber 19 Prozent der Brotgetreideernte, 17 Prozent der
Futter=
getreideernte, je 20 Prozent der Kartoffel= und Rübenernte und
15 Prozent der Viehproduktion verloren. Um den Fortfall dieſer
Ueberſchußgebiete einigermaßen wieder wettzumachen, muß die
Anwendung von Kunſtdünger weit über das Friedensmaß
hinaus als eime der hauptſächlichſten Maßnahmen erſtrebt
wer=
den. In dieſem Sinne iſt auch von der Konferenz der
Ernäh=
rungsminiſter beſchloſſen worden, eine gemeinſame Kommiſſion
der Länder einzuſetzen, welche im Einvernehmen mit dem
Reichs=
ernährungsminiſterium allgemeine Richtlinien aufſtellen ſoll.
Erfreulicherweiſe iſt nun aber auch rückhaltlos von der aus
Miniſtern aller Parteien zuſammengeſetzten Konferenz darauf
hingewieſen worden, daß eine wirkungsvolle
Pro=
duktionsförderung im Rahmen der
Zwangs=
wirtſchaft unmöglich iſt. Demzufolge wurde auck der
beſchleunigte weitere Abbau der Zwangswirtſchaft für
erfolder=
lich gehalten und beſchloſſen, mit Beginn der neuen Rübenernte,
alſo am 1. Oktober, die Zuckerbewirtſchaftung aufzuheben. Dieſer
Plan kommt übrigens inſofern überraſchend, als auf die im
letz=
ten Winter und Frühjahr wiederholten dringenden Forderungen
der Landwirtſchaft und Zuckerinduſtrie, die Zuckerbewirtſchaftung
im neuen Wirtſchaftsjahr aufzuheben, ſich das
Reichsernährungs=
miniſterium ſtets ablehnend verhalten hatte. Die Zuckerinduſtrie
richtete ſich daher auch auf die Fortſetzung der Zwangswirtſchaft
ein und tätigte unter dieſer Vorausſetzung die Abſchlüſſe für den
Rübenkauf im Herbſt. Die nunmehrige unerwartete Einführung
der freien Wirtſchatf für den Herbſt macht, um die Zuckerinduſtrie
vor Rückſchlägen zu bewahren, verſchiedene Maßnahmen nötig,
von denen die Beibehaltung des Einfuhrverbotes für Zucker an
erſter Stelle ſteht. Derartige Sicherungen wären vermieden, wenn
man ſich bereits im Frühjahr zur Einführung der freien
Wirt=
ſchaft entſchloſſen hätte. Vor allem hätte dam auch die
Anbau=
fläche und beſonders die künſtliche Düngung ſtärker vermehrt
werden können als es jetzt geſchehen iſt. Kurz, der Umſtand,
daß die freie Zuckerwirtſchaft verſpätet angekündigt wird, bringt
es mit ſich, daß dieſe für die komende Ernte nicht mehr
produk=
tionsſteigernd wirken kann.
Auch auf dem Gebiete der Getreidebewirtſchaftung bedeutet
das lange Himausſchieben der Entſcheidung einen ſchweren
Fehler. Hier iſt im Indereſſe der Konfumenten von einer
Eim=
führung der vollkommen freien Wirtſchaft noch abgeſehen;
dagegen iſt durch Reichstagsbeſchluß vom 16. Juni für das neue
Wirtſchaftsjahr das Umlageverfahren eingeführt. Dieſes beruht
im weſentlichen darauf, daß der Landwirtſchaft die Abgabe einer
Getreidemenge von 2½ Milliowen Tonnen zur Pflicht gemacht
wird, das heißt, daß nach dem Ernteergebnis des vorigen Jahres
etwa der ſechſte Teil an die öffentliche Hand abgeliefert werden
muß. Das über die Umlage hinaus erzeugte Getreide gelangt
auf den freien Markt bei freier Preisbildung. Der für das
Ueberſchußgetreide zugebilligte höhere Preis macht nun zwar
Mehraufwendungen an Kapital und Arbeit, ſoweit ſie von
Land=
wirten in der Hoffnung auf Einführung des Umlageverfahrens
oder der freien Wirtſchaft vorgenomen ſind, ventabel. Aber der
hierin liegende, den Hauptvorkeil des Umlageverfahrens bildende
Anreiz zur Produktionsſteigerung kann nicht mehr voll wirkſam
werden; dies wäre nur möglich geweſen, wenn die Einführung
der Umlage — wie es von der Landwirtſchaft verlangt worden
war — bereigs zur Beſtellung im Heibſt und Frühjahr bekannt
geweſen wäre. Die Landwirte hätten dann Gewißheit gehabt,
daß ein vermehrter Aufwand ſich auch bezahlt machen würde, und
demzufolge weit größere Aufwendungen gemacht. So aber ſind
ſie über die künftigen Preiſe bis vor kurzem im Unkharen
geweſen.
Derartige, nicht zu vechtfertigende Verſäumniſſe beweiſen,
daß eine ſachgemäße ſtaatliche Bewirtſchaftung ſelbſt in der
Gegenwart, wo man übevall größte Wirtſchaftlichkeit verlangt, ein
Ding der Unmöglichkeit iſt. Man führte die Umlage ſo ſpät ein,
daß ſie nicht mehr produktionsfördernd wirken kann! Und doch
iſt höchſtmögliche Eigenerzeugung die Grundbedingung für den
Wiederaufbau! Angeſichts derartiger volkswirtſchaftlicher
Ver=
ſtändnisloſigkeiten muß man mit größerem Nachdruck als je
fordern, daß für das übernächſte Wirtſchaftsjahr die freie
Ge=
treidewirtſchaft eingeführt und bereits im kommenden Herbſt
bebannt gegeben wird.
* Kleine politiſche Nachrichten. Danzig. Anzweifelungen von
linksradikaler Seite gegenüber ſtellte der Senatspräſident Salm feſt, daß
vom Völkerbund jetzt unzweideutig beſtätigt worden ſei, daß Senat
und Volkstag, ebenſo wie die Verfaſſung Danzigs nunmehr als
voll=
ſtändig in Kraft befindlich betrachtet würden. — Rom. Der
Volkswirt=
ſchaftsrat Profeſſor Linaudi wandte ſich im Corriere della Sera ſcharf
gegen den neuen Zolltarif, den er eine unerhörte Grenzabſperrung
nannte. Popolo Romano hofft, man werde ſchnell zu einem
proviſo=
riſchen Handelsabkommen gelangen, unter der Garantie, die Ein= und
Ausfuhr für Italien und Deutſchland auf gleicher Höhe zu halten. —
Wien. Im öſterreichiſchen Nationalrat wurde das Beſoldungsgeſetz
für Staatsangeſtellte verabſchiedet, das die Staatsfinanzen um zirka
40 Milliarden Kronen belaſtet. Die Sozialdemokratiſche Partei wandte
ſich gegen die Bezüge der katholiſchen Geiſtlichkeit aus Staatsmitteln,
doch wurden auch dieſe Bezüge angenommen. — Kopenhagen. In
den deutſch=däniſchen Verhandlungen ſei in den meiſten Punkten eine
Einigung erzielt worden, ſo beſonders in der Regelung des
Options=
rechtes, in der Ergänzung der erleichterden Paßvorſchriften und in der
Frage des kleinen Grenzverkehrs. Zur Prüfung und Erledigung der
Entwürfe iſt eine Pauſe eingetreten, die bis zum September dauern
wird. — Berlin. Hier ſind 6 Vertreter der Zentralhandelskammer
der Vereinigten Staaten zu einem längeren Aufenthalt eingetroffen.
Der Fühver dieſer Miſſion iſt der Boſtoner Großkaufmann Eduard A.
Filehne, der ſchon im vorigen Jahre Europa zwecks Erforſchung der
Weltwirtſchaftskataſtrophe bereiſte und der als der beſte amerikaniſche
Kenner der mitteleuropäiſchen Fragen gilt. Die Herren kommen
ledig=
lich als Vertreter der amerikaniſchen Zentralhandelskammer, alſo der
amerikaniſchen Geſchäftswelt. Ihre Abſicht iſt es, ſich hier über alle die
Friedensverhandlungen und die Wiederbelebung des deutſch=
amerikani=
ſchen Geſchäftes berührende Fragen eingehend mit den deutſchen
Wirt=
ſchaftsführern und den Regierungsſtellen zu unterhalten. Hierzu
ge=
hören wichtige Finanzfragen, wie die Valutaſtabiliſierung, Kredite uſw.
Die Frage eines direkten amerikaniſch=deutſchen Kabels gehört zur
tech=
niſchen Seite des ganzen Geſchäftskomplexes, welcher erörtert werden
ſoll. — London. Die Morning Poſt meldet: Die engliſche Regierung
teilte der franzöſiſchen Regierung mit, daß ſie die Verſchiebung
der Zuſammenkunft des Oberſten Nates bis zu der am
21. Juli erfolgenden Beendigung der Reichskonferenz wünſche. Die
franzöſiſche Regierung ſchlug vor, die Verhandlungen am 24. Juli
wie=
der aufzunehmen, nachdem die Sachverſtändigen die Vorberei w en zu
Ende geführt hätten. Mit Rückſicht auf die kurze Friſt, die auf dieſe
Weiſe den Sachverſtändigen gewährt würde, habe die engliſche
Regie=
rung die franzöſiſche Regierung erſucht, die Frage einer erneuten
Er=
wägung zu unterziehen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Juli.
Poſtverkehr mit Oberſchleſien. Nach Orten des bisherigen
Auf=
ſtandsgebiets in Oberſchleſien ſind Poſtſendungen aller Art wieder
zu=
gelaſſen. Die Wertgrenze für Briefe und Pakete wird jedoch auf
ein=
tauſend Mark beſchränkt, weil die Verkehrsſicherheit noch nicht völlig
wiederhergeſtellt iſt.
— Promotion. Der Zahnarzt Willi Dingeldein zu Darmſtadt
wurde von der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Würzburg zum
Dr. med. dent. promoviert.
* Ausſtellung Mathildenhöhe. Am Sonntag, den 17. Juli, wird
im ſtädtiſchen Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe eine
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen
Kirchen eröffnet. Es werden dort die farbigen Kopien alter, meiſt
gotiſcher Wandmalereien gezeigt, die im Laufe der letzten Jahre auf
Veranlaſſung der heſſiſchen Denkmalpflege angefertigt
wor=
den ſind und zwar zum größten Teil in Originalgröße, ſowie in einer
Technik, die den Charakter dieſer Malereien möglichſt getreu wiedergibt.
Auch der in derlei Dingen weniger Erfahrene wird an der reichen Fülle
des Gebotenen viel Freude und Genuß haben und dabei auch manche
Belehrung mit nach Hauſe nehmen, wenn auch die Auswahl der
Ge=
mälde ganz und gar nicht nach kunſtwiſſenſchaftlichen Geſichtspunkten
erfolgt iſt. Die Ausſtellung wird von Sonntag nachmittag
3 Uhr ab der Oeffentlichkeit zugänglich und den ganzen Sommer über
zu ſehen ſein. (Näheres ſiehe Anzeige in heutiger Nummer.)
— Kunſthalle am Rheintor. Die „Freie Vereingung Darmſtädter
Künſtler” eröfnet am Samstag, den 16. d. M., 12 Uhr mittags, von
neuem ihre Ausſtellung in der Kunſthalle am Rheintor. Durch
Hinzu=
fügen hervorkagender Werke bekannter und junger Mitglieder iſt das
Bild der Ausſtellung ein weſentlich anderes geworden, ſo daß ſie erneut
lebhaftem Intereſſe begegnen dürfte.
wd. Die Teuerungszahlen im Mai 1921 für die 20 größten heſſiſchen
Gemeinden betragen: Mainz 899, Darmſtadt 878, Offenbach 882,
Worms 926, Gießen 875. Neu=Iſenburg 855, Friedberg 879,
Lampert=
heim 880, Bad=Nauheim 894, Viernheim 850, Bensheim 864, Bingen 873,
Alzeh. 823, Rüſſelsheim 813, Groß=Gerau 865, Alsfeld 98, Lauterbach
791, Oppenheim 934, Erbach 889, Schotten 875.
— Der Darmſtädter Kinderhilfe iſt dieſer Tage aus Norwegen eine‟
Spende von 14000 Mark überwieſen worden, die von 2 ehemaligen
Studierenden der Techniſchen Hochſchule, in dankbarer Erinnerung an
ihre einſtige Studienzeit in Darmſtadt geſtiftet worden iſt.
* Deutſche Schrift. Man ſchreibt uns: Das deutſch=
öſterrei=
chiſche Verkehrsminiſterium hat durch Erlaß angeordnet,
daß überall im Verkehrsweſen deutſche Schrift anzuwenden ſei. Die
Druckſachen, Aushangfahrpläne der Eiſenbahnen u. dgl. ſind bereits in
deutſcher Schrift hergeſtellt. Hoffendlich folgt das Deutſche Reich bald
nach, um auch auf dieſe Weiſe die Zuſammengehörigkeit der deutſchen
Volksgemeinſchaft zu kennzeichnen.
— Ferienbeſchäftigung für Studierende. Da die Zahl derfenigen
Studierenden, die in den Ferien Geldmittel erwerben müſſen, um bei
Be=
ginn des neuen Semeſters ihre Studien fortſetzen zu können, in
immer=
währendem Anſteigen begriffen iſt, wird um Mitteilung von
Arbeits=
gelegenheit gebeten. Es iſt eine große Anzahl von Studierenden
vor=
gemerkt, die ſich ab 1. Auguſt für drei Monate verpflichten, während der
vollen Dienſtſtunden zu arbeiten. Gefällige Nachrichten an das
Berufs=
amt für Akademiker, Frankfurt a. M., Univerſität, Fernſprecher:
Tau=
nus 3323 von 8—3 Uhr.
H. Ein neuer Schmuck der Stadtkapelle. Morgen Sonntag, 17. Juli,
werden in unſerer Stadtkapelle eine neue Altardecke, ſowie dazu paſſende
Dechen für Kanzel und Leſepult zum erſtenmal aufgelegt. Die Mittel
zur Beſchaffung dieſer Decken, die in der Paramentenanſtalt des
Eliſa=
bethenſtifts angefertigt wurden, hat der Frauenverein der
Kaplanei=
gemeinde durch freiwillige Gaben ſeiner Mitglieder zuſammengebracht.
Allen, die hierzu beigeſteuert haben, wird hiermit der herzlichſte Dank
ausgeſprochen. Der Gottesdienſt, in dem die Dechen in Gebrauch
ge=
nommen werden, beginnt vormittags um 9 Uhr.
* Verein Volksküche E. V. Für weitere Kreiſe, namentlich auch für
die minderbemittelten Angehörigen des Mittelſtandes, ſoll an dieſer
Stelle auf die Veröffentlichung der Volksküche in dem Anzeigenteil
auf=
merkſam gemacht werden. Das ſeit über 30 Jahren beſtehende private
Unternehmen iſt eine Wohlfahrtseinrichtung, die im Frieden
Not und Wiederaufbau der öſterreichiſchen
Alpiniſtik.
Von Dr. Max Prels.
Wie aller Handel und Wandel hat uatürlich auch die
Alpi=
niſtik noch immer ſchwer unter den Nachtvirkungen der
lähmen=
den und zerſtörenden Macht des Krieges zu leiden. Schwerer
als auf anderen lebenswichtigen Gebieten iſt hier der
Wieder=
aufbau, weniger elaſtiſch die Fähigkeit des Einzelnen, ſich neuen
Situationen anzupaſſen. Nicht nur der paſſionierte Kletterer,
der die Berge lediglich aus dem Geſichtspunkte des Sportes
be=
trachtet, auch derjenige, der auf Gipfeln und Firnen innere
Rei=
nigung, neuen Lebensmt und unvergängliche Schönheit ſucht
und findet, leidet unter den Schwierigkeiten, mit denen die
Tou=
riſtik noch immer zu kämpfen hat. Trotz alledem aber hat ſich der
Sinn und die Liebe für dieſen edlen Sport nach dem Kriege
ge=
feſtigt und vertieft, und diejenigen, die ſich dazu bekennen, mehren
ſich von Monat zu Monat. Der deutſch=öſterreichiſche Alpenverein
zählt ſaſt doppelt ſo viele Mitglieder wie vor dem Krjege, und
die neuen Mitglieder ſind keineswegs etwa Theoretiker, ſondern
ſehr bewegliche, ſehr tatkräftige Alpiniſten. Der Grund für die
Zunahme touriſtiſchen Intereſſes mag in dem durch den Krieg
gezeitigten Verſtändnis für körperliche Tüchtigkeit, er mag aber
auch in der nach vielen Schrecken erwachten Abkehr zur
Na=
tur liegen.
Das Zentrum der deutſchen Hochtouriſtik bleibt vatürlich
auch heute das öſterreichiſche Bergland. Der Obmann des
deutſch=
öſterreichiſchen Alpenvereins, Sektion Junsbruck, Dr. Forcher=
Maier weiß manches für die nach Tirol und den anderen
öſter=
reichiſchen Alpenländern ſtrömenden reichsdeutſchen Touriſten
Anregende und Beherzigenswerte zu erzählen. Man hört es
gern und dankbar, denn Herr Forcher=Maier verſichert, daß alles
Menſchenmögliche geſchieht, um den Wiederaufbau der Touriſtik
zu fördern und zu beſchleunigen. Freilich, es wiß einer Anzahl
von Widerſtänden und Widerwärtigkeiten begegnet werden.
Da iſt vor allem die Hüttenfrage aktuell. Die Schutzhäuſer
ſind während des Krieges von Plünderern aus Not zum großen
Teil, die nicht bewirtſchafteten Schutzhütten faſt ausnahmslos
berauht und zerſtört worden. Wielfach iſt dieſe Plünderung, wie
auf der Bettelwurſthütte, geradezu ſyſtematiſch betrieben worden,
und auch das was niet= und nagelfeſt war, wurde nicht
ver=
ſchont. Nicht die Not, ſondern vandaliſche Zerſtörungsſucht war
hier und anderswo am Werk. Die bewirtſchafteten Schutzhäuſer
ſind alle wieder inſtand geſetzt, die Hütten freilich liegen noch im
argen. Die Verpflegung auf den Schutzhäuſern iſt eine durchweg
vorzügliche, die Speiſekarte überraſchend reichhaltig, die Preiſe
nicht viel höher als in dem Tale unten. Ein Beiſpiel: im Franz=
Joſephs=Schutzhaus am Patſcherkopf bei Innsbruck koſtet ein
gro=
ßer Kalbsbraten 70 Kronen, eine Rieſenomelette gefüllt 60
Kro=
nen! Die Nächtigungsgebühren mußten allerdings erhöht
wer=
den; doch wird für ein Bett kaum mehr als 60 bis 100 Kronen
pro Nacht genommen, Matratzenlager entſprechend billiger. Um
eine Beraubung der nichtbewirtſchafteten Hütten wenigſtens
einigermaßen einzudämmen, haben einige alpine Vereine eine
eigene Bergwache organiſiert, freiwillige Helfer und Wächter, die
nur verpflegt, aber nicht bezahlt werden. Auch der ſtaatliche
Schuitz dürfte bald durch Vermehrung der Gendarmerie=
Berg=
patrouillen einſetzen.
Der Touriſt hat ſelbſtverſtändlich mit erhöhten Ausgaben zu
rechnen, obwohl in touriſtiſchen Artikeln die Preiſe nicht ſo
gin=
gen wie auf anderen Gebieten; ſo iſt ein guter Eispickel
immer=
hin ſchon für 200 Kronen zu haben. Leider iſt das Material,
namentlich der Seile, ein recht unzuverläſſiges. Die alpinen
Vereine übernahmen Unmengen von Material aus den
Heeres=
beſtänden und wiſſen kqum etwas damit anzufangen, weil es in
der Pyaxis verſagt. Außerordentlich erhöht wurden die
Führer=
tarife. Der Führerlohn beträgt heute das 70= bis 100 fache des
Friedenstarifes, und eine Hochtour über einen vergletſcherten
Uebergang von Tal zu Tal erfordert heute an Führerlohn allein
an 2000 Kronen. Es iſt üblich, den Führer überdies zu
verpfle=
gen, und es wäre ganz gegen die Gewohnheit, auch ganz gegen
gutes Gewiſſen, an dieſen Prachtkerlen, denen man ſeine
Sicher=
heit, ja ſein Leben in die Hand gibt, ſparen zu wollen. Nicht
jeder kann ſich einen Führer leiſten. Die Folge davon iſt das
Ueberhandnehmen wilder Touren und damit eine Steigerung der
Gefahrprozente. Eine weitere Folge iſt, daß die ſchwierigen
Uebergänge von Tal zu Tal oft unausgeführt bleiben, was die
Kommunikation des Fremdenverkehrs von Tal zu Tal ſehr zum
Schaden des Landes äußerſt ungünſtig beeinflußt.
Bei dieſer Gelegenheit kann nicht genügend davor gewarnt
werden, auf Bergtouren leichtfertig die italieniſche Grenze zu
überſchreiten. Im beſten Falle hat der Touriſt
Ungnnehmlich=
keiten. Man hat aber oft verdächtige Schüſſe gehört, die
bedenk=
lich deutſche Touriſten an der Grenze im unwegſamen Hochland
umknallten, und zwei Touriſten, die ſich ohne Paß ins Italieniſche
verirrten, ſind bis heute nicht wiedergekommen. Es mag ein
Unfall vörliegen — aber der Volksmund mnkelt eine
Grenz=
ballade. Zwiſchen der öſterreichiſchen und der italieniſchen
Re=
gierung ſind übrigens dem Abſchluſſe nahe Verhandlungen im
Gange, daß ein Hochtouviſt, der auf der Tour die Grenze
über=
ſchreitet, das Recht haben ſoll, ohne Reiſeausweis den nächſten
Talort aufzuſuchen und dort zu nächtigen. Immerhin —
Grenz=
vorſicht iſt die Mutter der Bergweisheit.
Von ſeiten der alpinen Vereine und neuerdings auch von
ſeiten des deutſchöſterreichiſchen Staates geſchieht alles, um den
Wiederaufbau der Touriſtik zu fördern, und der deutſche Touriſt
wird äußerlich kaum mehr etwas von den behobenen ſchweren
Schäden merken. Die Schutzhäuſer ſind in vollem Betrieb, an
den Unterkunftshütten wird emſig gearbeitet, die
Wegmarkierun=
gen ſind zum großen Teil erneuert, die Verſicherungen an
expo=
nierten Steigen wieder hergeſtellt, brüchige Griffe entfernt, das
alpine Rettungsweſen iſt neu organiſiert, die Talſtationen haben
Permanenzdienſt, auf Höhen und Firnen, in Hütten und Häuſern
iſt volles, freies, frohes touriſtiſches Lebem.
Der Deutſche, der es mit der Touriſtik emſt nimmt, wird,
wenn er in das deutſchöſterreichiſche Alpengebiet komt, nicht
vergeſſen dürfen, wie ſehr hier mit geringen Mitteln Großes
geleiſtet wurde. Er wird dieſe Leiſtung am reinſten nicht nur
dadurch dankbar quittieren, daß er die alpinen Vereine durch
ſeinen Beitritt fördert, er wird auch die geſchriebenen und
unge=
ſchriebenen Geſetze der Alpiniſtik beachten ſollen. Er wird ſich
von dem Frevel freihalten, einem läppiſchen Trimph zuliebe die
unvergleichlich ſchöne Alpenflora zu ſchädigen, er wird das
leuch=
tende Edelweiß, dns durch frivole Schänderhände teilweiſe ſchon
autsgerottet iſt, nicht ſcheffelweife mit der Wurzel ausraufen, er
wird ſeinen Ehrgeiz nicht darin ſuchen, die ſeltene Edelraute, wo.
er ſie antrifft, ſich in mehr als einem Stämmchen zu eigen zu
wachen, und er wird ſelbſt die Alprenroſe, die auch genug zu
lei=
den hatte, ſchonen — kurz, er wird alles tun, um auch ſeinerſeits
an dem Wiederaufbau der Mpiniſtik teilzuhaben, ſich und
Tau=
ſenden zur Freude, die gleich ihm den reinſten und wahrhaftig
erhabenſten Genuß ſuchen, den die deutſchen Berge ſpenden.
Rummer 1922.
urnd insbefondere in den ſchweren Kriegsjahren 1914/18 bielen
Notleiden=
den tägliche Nahrung in freundlichen Räumen für Männer und für
Frauen geboten hat. Sie iſt füralle Schichtender
Bevölke=
ung von 12—2 Uhr mittags und von 6—8 Uhr abends geöffnet
und gewährt in geräumigen, luftigen Speiſeſälen einen angenehmen
Alufenthalt zur Einnahme der gediegen zubereiteten Mahlzeiten.
* Im Silberkranz. Herr Joh. Ph. Schäfer und Ehefrau, geb.
Elifabethe Kath. Wolf, Landwehrſtraße 43, begehen am 17. Juli das Feſt
der Silbernen Hochzeit. — Herr Philipp Lenges, Schloſſer, und deſſen
Ehefrau Georgine, geb. Kienholz, Taunusſtraße 52, begehen am
Diens=
tag, 19. Juli ihre, Silberne Hochzeit. Gleichzeitig blickr Herr Lenges in
dieſem Jahre auf eine 25jährige Tätigkeit in der Eiſenbahnwerkſtätte
zurück, während er faſt 30 Jahre dem Tambourkorps der Freiw.
Feuer=
wehr angehört und bereits 32 Jahre mit ſeiner Familie den
Inkaſſo=
dienſt des Sterbekaſſevereins Darmſtadt verſieht.
* Ehrlicher Finder. Eine hieſige Dame hatte eine koſtbare Broſche
verloren. Auf eine Anzeige im Tagblatt meldete ſich heute als Finder
em Arbeiter, der ſchon ſeit 16 Wochen krank und arbeitslos iſt.
Immer=
hin m heutiger Zeit ein bemerkenswertes Zeichen, daß es noch
ehr=
liche Finder gibt.
* Ein Abend bei Johann Strauß. Hunderte und Aberhunderte
füillten den Saalbaugarten, um wieder einmal richtige Straußſche Walzer,
ſo wie Strauß Vater ſie vor etwa neunzig Jahren den Wiener Bürgern
vorgefpielt hat, zu hören. Der Enkel Johann Strauß” führte in ſeinem
Programm faſt durch alle Operetten der Alt= und Neuzeit. Nur
Straußſche Operettem wollte man hören, nur einen Straußſchem Walzer
erbat man als Zugabe, und endlich kam als Einlage „An der ſchönen
blauen Donau”. Dieſer Walzer, der am 24. Juni d. J. bei Einweihung
des Johann Strauß=Denkmals ſämtliche Kapellen in Wien geſpielt
haben, iſt wohl der Unſterblichſte von dem mehreren hundertem
Walzer=
kompoſitionen. Nichtendenwollender Beifall zwang dann auch Meiſter
Strauß zu mehreren Dreingaben. Mit jugendlicher Friſche führte er
ſeinen Dirigentenſtock mit abwechſelndem Violinſpiel. Das Orcheſter, mit
dem Herr Obermuſikmeiſter Mickley ſeine Konzerte zur Aufführung
bringt, folgte ihm in allen ſeinen Bewegungen und muſikaliſchen
An=
ſprücken. Das muß beſonders anerkannt werden, da Meiſter Strauß
nur knapp eine Stunde mit dem Orcheſter proben konnte. Alles in
allem, es war ein Gemuß, es war wirklich ein Abend bei Johann Strauß.
— Dank gebührt Herrn Saalbaureſtaurateur Schilling, der die
Saalbauräume der Donnerstagskonzerte zu dem verlegten
Strauß=
konzert bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt hatte.
— Waldgottesdienſt iſt kommenden Sonntag, 17. d. M., vormittags
8 Uhr, im Park des neu eröffneten Erholungsheims Trautheim in
Nieder=Ramſtadt. (Näh. ſ. Anz.)
Polizeibericht. Vermißt wird ein Polizeibeamter.
Am 8. Juli ds. Js. hat ſich der Karl Braun, geb. am 2. April 1894 zu
Altenſchlirf, welcher zur Probedienſtleiſtung bei der hieſigen
Schutzmann=
ſchaft eingeſtellt war, entfernt und iſt bis jetzt weder in dew Dienſt, noch
m ſeine Wohnung zurückgekehrt. Sein Aufenthalsort iſt nicht bekannt.
Die Möglichkeit wäre nicht ausgeſchloſſen, daß er einem Verbrechen zum
Opfer gefallen, oder daß ihm ſonſt ein Leid zugeſtoßen iſt. Der
Ver=
mißte iſt 27 Jahre alt, 1,80 Meter groß, von ſchlanker Statur, hat
brau=
res Kopfhaar und Anflug von Schnurrbart, trug bei ſeinem Weggang
hraunen Sackanzug, gelbe Schuhe und hellgelbe Sportmütze. Perſonen,
welche über den Verbleib des Braun Auskunft geben können, werden
erſucht, dies bei der hieſigen Kriminalpolizei vorzubringen. — Wegen
Schmuggel mit Heilmitteln wurde ein Trio ausfindig
ge=
macht, von denen noch drei Perſonen, welche von auswärts ſtammen,
feſtgehalten werden. — Feſtgenommen wurden: Wegen Diebſtahls
eines Fahrrades der 18 Jahre alte Bäcker E. K. von Eßlingen (
Würt=
temberg); wegen Diebſtahls uſw. in vier Fällen der 23 Jahre alte
Gärt=
ner R. Sch. von Darmſtadt. — Siſtiert wegen Diebſtahls uſw. 4
Per=
ſonen. — Geſtohlen wurden: Aus einem umfriedigten Garten am
Steinbergweg 10 Nelkenſtöcke; aus einer verſchloſſenen Schublade eines
Saales in der Hochſchule ein Reißzeug, ein Zirkelkaſten und ein
Rechen=
ſchieber; aus einem Aufenthaltsraum am Woog eine Brieftaſche mit
17 Mark Inhalt; aus dem Hofe des Hochbauamts ein Fahrrad, „Marke
Herkules” hat ſchwarzes Schutzblech mit Wappen, am Rahmenbau
be=
fndet ſich die Firma Loſch eingezeichnet.
* Waldfeſt im Oberwaldhaus. Bei dem Waldfeſt bringt die
Konzert=
kapelle unter Leitung des Herrn Direktor Mickley ein ſehr
abwechſe=
ugsreiches Programm zu Gehör. Ein Promenadengang mit
Lam=
tions wird bei eintretender Dunkelheit veranſtaltet, dem ſich eine
Quadrille im Freien anſchließen wird. Gondelfahrten beim Mondſchein
tnd Lampionsillumination dürfte der Feſtlichkeit einen beſonderen Reiz
terleihen. Ein Brillantfeuerwerk wird den Schluß des Feſtes bilden,
worauf der Heimgang unter Vorantritt der Kapelle angetreten wird.
Es ſei beſonders bemerkt, daß jedermann Zutritt hat. (Siehe Anzeige.)
— Platanenhain=Konzert. Morgen Sonentag, den 17. Juli, von
11 Uhr ab, findet wieder wie jeden Sonntag unter den ſchattigen
Pla=
tanen ein großes Konzert unter Leitung des Herrn Direktor Mickley mit
ernem gewählten Programm ſtatt. Die Vorträge werden Opern,
Ope=
tetten und Walzer enthalten. (S. Anz.)
— Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor. Heute findet in den mit
ſo großem Geſchmack eingerichteten Garten= und Terraſſenanlagen das
erſte Abendkonzert, ausgeführt von einer von Herrn Obermuſikmeiſter
Weber beſonders zuſammengeſtellten Kapelle ſtatt. (Näh. ſiehe Anz.)
— Im Heſſiſchen Hof konzertiert Sonntag, den 17. Juli, in
gewohn=
ter Weiſe Herr Obermuſikmeiſter M. Weber nach einem ſorgfältig
ge=
pählten Programm, welches mehrfachen Wünſchen entſpricht.
— Orpheum—Sommertheater. Heute, Samstag, 16. Juli,
Erſtauf=
frhrung: „Die Mauſefalle‟. Schwank in 3 Akten. In den Hauptrollen:
Elſe Halden, Minna Agté, Luiſe Stoll, Franz Sauer, Adolf
Harten=
fels, Karl Mohner und Direktor Bruno Harprecht als „Spreng=Guſtav”.
Das luſtige Stück, welches zurzeit viel aufgeführt wird, iſt reich an
Witz und erfriſchendem Humor und hat viel amüſante Verwickelungen,
hirz: ein ſehr vergnüglicher Schwank, der zu herzlichem, befreiendem
lachen anregt, eine Eigenſchaft, die in ſo ſchwierigen Zeitläuften
immer=
hin ſchätzenswert iſt. Mit der Aufführung der „Mauſefalle”, vom 16.
bis 22. Juli, iſt der letzte Monat der Sommerſpielzeit angebrochen,
wo=
mit gleichzeitig die Darmſtädter Aera Bruno Harprechts ihrem Ende
zirneigt, den um die Mitte Auguſt ſeine neuen Verpflichtungen nach
Hamburg an das „Deutſche Schauſpielhaus” rufen.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.*
Seite 3.
hebung der Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen eintreten zu müſſen,
das ſoll heißen: Aufhebung der geſamten Mieterſchutzverordnung. Die
Mieterſchutzverordnung aber wäre niemals eingeführt worden, wenn die
Hausbeſitzer nicht, die Notlage der Mieter ausnutzend, unerfüllbare
For=
derungen geſtellt hätten. Es iſt eine merkwürdige Auſicht, daß, weil alle
Nahrungsmittel ſo enorm im Preiſe geſtiegen ſind, auch die Mieten im
Preiſe ſteigen müßten, obwohl es doch richtiger wäre, das einmal
nied=
riger Stehende auf dieſer Stufe zu halten. Der Hausbeſitz iſt kein
Er=
werb, ſondern eine Kapitalanlage, und es iſt nicht einzuſehen, weshalb
derjenige, der ſein Geld in Grundbeſitz angelegt hat, beſſer geſtellt ſein
ſoll wie der, welcher ſeine Erſparniſſe in Form von Kriegsanleihen in
den Zeiten der Not dem Vaterland zur Verfügung ſtellte. Auch bei
an=
deren Wertpapieren trifft ähnliches zu. Der Hausbeſitzer aber hat noch
den Vorteil, daß ſeine Kapitalanlage im Wert wächſt, während der
In=
haber der Wertpapiere in den allermeiſten Fällen mit großen
Kurs=
verluſten zu rechnen hat. Durchaus zu verurteilen iſt es, die Mieter
ge=
wiſſermaßen der Steuerbehörde als willkommenes Objekt zu empfehlen,
und glaubt wohl niemand, daß dadurch der Frieden zwiſchen dem Mieter
und Vermieter gefördert wird, wobei noch der Anſchein erweckt wird,
als ob die Mieter der kleinere Teil der Bevölkerung wäre, obwohl es
ge=
radezu umgekehrt iſt. Nicht die Mieter, ſondern die Vermieter verlangen
eine Sondervergünſtigung. Der Mieterverein will durchaus nicht
Un=
gerechtigkeiten großziehen und auch keine Sozialiſierung durchgeführt
haben, er verlangt auch keine Sonderbegünſtigung und will ſeinerſeits
gerne an friedlichen Beziehungen mitarbeiten.
Aufruf zur Sammlung
für das „Oberſchleſier=Hilfswerk‟
Oberſchleſien brennt! Die Leiden unſerer
ober=
ſchleſiſchen Brüder ſind unendlich. Man hat ſie aus ihrer Heimat
vertrieben, man hat ſie beraubt, man hat ſie mißhandelt.
Deutſches Blut iſt gefloſſen, um deutſches Recht, deutſches
Lebensgut zu verteidigen.
Nun kommt es darauf an, die Oberſchleſier in ihrer Not nicht
zu verlaſſen. Es darf nicht ſo ſein, daß die Vertriebenen, die
Bedrückten und die Verängſtigten den Eindruck gewinnen,
nie=
mand in Deutſchland kümmere ſich um ſie.
Es geht um ſehr hohe und ſehr ernſte Dinge. Es geht um
die Seele der deutſchen Oberſchleſier. Sie haben ihre
Schuldig=
keit für Deutſchland getan. Treue um Treue!
Wir eröffnen hiermit eine Sammlung, um den Vertriebenen,
den Mißhandelten, den Verängſtigten zu helfen. Wir werden
öffentlich für die Summen quittieren und die Geſamtſpende dem
„Oberſchleſiſchen Hilfswerk”, Berlin N. W. 7. Unter den Linden 78,
zuführen, zu dem ſich das „Deutſche Rote Kreuz” die
Vereinig=
ten Verbände heimattreuer Oberſchleſier” und der „Bund der
deutſchen Grenzmarken=Schutzverbände” zuſammengeſchloſſen
haben.
Redaktion und Verlag des Darmſtädter Tagblattes.
Einzeichnungsliſten liegen in unſerer Geſchäftsſtelle auf.
Vom Mieterverein
wird uns geſchrieben: In der Montagsausgabe des Darmſtädter
Tag=
batts hat der hieſige Hausbeſitzerverein in einem Artikel Stimmung
für kommende Mietserhöhungen gemacht. Der Inhalt iſt ganz entſchieden
Freführend und ſind wir gezwungen, hier Stellung zu nehmen. In
geradezu rührender Weiſe glaubt der Hausbeſitzerverein für die Auf=
X Griesheim, 15. Juli. In der letzten
Gemeinderats=
ſitzung war der Antrag des Gaswerks auf Erhöhung des Gaspreiſes
bis zum Eintreffen eines Vertreters der Zentrale in Bremen
zurück=
geſtellt worden. Nachdem dieſer eingetroffen, wurde die Angelegenheit
geſtern abend in einer beſonderen Sitzung des Gemeinderats mit dem
Vertreter der Zentrale behandelt. Nachdem dieſer die Preiserhöhung in
jeder Beziehung begründet hatte, konnte ſich der Gemeinderat den
vor=
gebrachten Gründen nicht verſchließen und bewilligte einſtimmig die
geforderte Preiserhöhung. Demnach koſten vom 1. Juni
ab: Leuchtgas 2,00, Automatengas 2,05 und Heizgas 1,95 Mark je
Kubikmeter. Die für die Preiserhöhung vorgebrachten Gründe, die
allgemeine Wirtſchaftslage, die ſtetig ſteigenden Geſchäftsunkoſten durch
fortwährendes Steigen der Kohlenpreiſe und Arbeitslöhne konnten nicht
widerlegt werden. Die von den Gasabnehmern erhobenen
Einwendun=
gen, daß der Gaspreis an einigen Nachbarorten billiger ſei, haben ihren
Grund darin, daß dort dem Steinkohlengas Waſſergas beigemiſcht wird,
was die Qualität des Gaſes minderwertig macht und deshalb, einen
Mehrverbrauch an Gas erfordert, ſo daß die Abnehmer in Wirklichkeit
mehr für Gas bezahlen müſſen, als wir. Die Gemeinde hat in ihrem
Vertrage mit dem Gaswerk eine „Kohlenklauſel” und der Gaspreis folgt
automatiſch dem Kohlenpreiſe, wobei allerdings mit einer Senkung des
Gaspreifes in abfehbarer Zeit nicht zu rechnen ſein wird. Die
Annähe=
rung des Kohlenpreiſes an den Weltmarktpreis wird uns im
Gegen=
teil eine nochmalige Erhöhung des Gaspreiſes bringen. Die Frage der
Kündigung der Kohlenklauſel wurde ebenfalls erörtert, aber, als nicht
im Intereſſe der Gemeinde liegend, fallen gelaſſen. Das Gaswerk könnte
in dieſem Falle den Gaspreis durch das Schiedsgericht feſtſetzen laſſen,
und dieſes hat in allen Fällen auf einen höheren Gaspreis erkannt, als
die Gemeinden vorher gezahlt hatten, und dieſe mußten außerdem die
nicht unbedeutenden Koſten des Schiedsſpruchs bezahlen. Unnötige
Koſten aber kann ſich bei der heutigen Finanzlage keine Gemeinde leiſten.
Die Gaspreiserhöhung hätten viele Leute gern abgelehnt geſehen, bei
richtiger Ueberlegung muß man ſich jedoch ſagen, daß eine Ablehnung
zwecklos und nicht im Intereſſe der Gemeinde geweſen wäre. Fällt der
Kleinwaſſerzuſchlag für die Kohlen wieder weg, ſo iſt das Gaswerk
be=
reit, den Gaspreis ſofort um 10 Pf. zu ermäßigen.
* Dieburg, 14. Juli. Die Verſammlung ehemaliger
Leib=Dragoner Nr. 24 findet nicht am 17., ſondern am 24.
Juli ſtatt.
Offenbach, 14. Juli. Ein Unglücksfall ereignete ſich geſtern
abend gegen 6 Uhr am Bahnübergang an der Waldſtraße. Der
Ver=
meſſungsgehilfe Ferd. M., der auf dem Bahndamm dem Hauptbahnhof
zuging, überquerte die Gleiſe, ohne eine herannahende Lokomotive zu
bemerken. Er wurde von der Lokomotive erfaßt und zu Boden
ge=
ſchleudert. Neben ſchweren inneren Verletzungen trug er Wunden an
beiden Armen und dem Kopfe davon. Er wurde ins Krankenhaus
über=
geführt und noch geſtern abend operiert. Sein Zuſtand iſt ernſt. —
Leichenländung. Die Leiche der 22jährigen Margarete H.,
Geleit=
ſtraße, wurde geſtern am Main geländet. Das junge Mädchen wird
ſeit Montag vermißt. In einem hinterlaſſenen Zettel teilte ſie ihren
Angehörigen mit, daß ſie ſich nicht mehr lebend ſehen würden. Man
nimmt an, daß die Motive zu dem Selbſtmord in Liebeskummer zu
ſuchen ſind.
— Lindenfels, 15. Juli. Das Burgfeſt Lindenfels, ein
Heimat= und Trachtenfeſt, findet am 24. und 25. Inli ſtatt.
Burgbeleuch=
tung am Abend vorher, hiſtoriſcher Feſtzug, Trachtenreigen, Aufführung
( Ohrenſprache und Augenſprache. Wir bewundern heute
die Anſchaulichkeit und Kraft des Ausdruckes, die ſich in den
Dichtungen primitiver Kulturen oder volkstümlicher Kreiſe
fin=
det, und wir ſehen mit Recht einen Grund dafür in der Tatfache,
daß bei den der Schrift unkundigci oder ſie wenig benutzenden
Erzählern das geſprochene Wort eine ganz andere Bedeutung
beſitzt als bei uns. Für uns, die wir Dichtungen hauptfächlich
leſen, iſt die Sprache zu einer Augenſprache geworden, während
ſie dem primitiven Menſchen Ohrenſprache geblieben iſt. Die
tiefgreifende Bedeutung dieſes wenig beachteten Unterſchiedes
hebt Dr. Heinz Potthoff in der Diederichsſchen „Tat” hervor. Der
Einfluß des Schreibens und Leſens auf die Sprache iſt höchſt
un=
günſtig geweſen; ſie iſt dadurch flach und klanglos geworden.
Diejewigen Menſchen, die wenig leſen, haben ſich ein ſtärkeres
Gefühl für klingende Sprache bewahrt, und zweifellos iſt dieſer
Unterſchied der Sprachenübermittelung ein Grund mit dafür,
warum zwiſchen den verſchiedenen Bildungsſchichten und
Be=
tufsklaſſen, zwiſchen Stadt und Land ſo viele Mißverſtändniſſe
beftehen und die Vecſtändigung ſo ſchwer iſt. Der ſogen.
unge=
bildete Menſch lieſt heute noch mit den Ohren, d. h. er lieſt das
Geſchriebene oder Gedruckte ſich lzut vor, er muß es hören, um
es zu verſtehen. Der wichtigſte Einfluß des Auges auf die
Sprache iſt wohl der auf den Satzbau, und die Satzungetüme,
denen wir heute allenthalben bei unſeren Schriftftellern
begeg=
nen, wären unmöglich, wenn ſie beim Schreiben laut geſprochen
würden. Solche Geſchmackloſigkeiten dringen bis in die beſten
Kreiſe, und bei hervorragenden Schriftſtellern findet man Sätze,
die dem Verfaſſer in der „Ohrenſprache” unmöglich geweſen
wären. Wenn eine unſerer beſten Romanſchriftſtellerinnen den
Satz „Lena lehnte den Kopf uſw.”, oder wenn ein Dramatiker
ſich den Vers „Sein Sein, ſein Denken uſw.” ein einziges Mal
laut borgeleſen hätten, fo müßten ſie gemerkt haben, daß ihre
Feder ſtotterte. Solche häßlichen Wiederholungen, wie z. B.
„Wenn er wußte, daß das das Ende wäre”, findet man
immer=
fort. Wenn ein lyriſcher Dichter das Wort „Duftgeftiebe” bildet,
um den Frühling anſchaulich zu machen, ſo kann es nur ein ſehr
geſchickter Vorleſer beim Vortrag des Gedichtes verhindern, daß
der Hörer „duftige Stiefel” verſteht. Und wenn eine bekannte
Dichterin einen Hymaus an den Geliebten mit den Worten
be=
gimnt: „Du wurdſt zum Baldur mir”, ſo ſoll ſie gleich einen
Preis für den ausfetzen, der dieſen Vers ausſprechen kann, ohne
ſich die Zunge zu verrenken. Auch die neueſte Veränderung der
deutſchen Sprache, die ſogen. Nußknackerſprache, die in
dem Abwerfen von Beugungsendungen beſteht, iſt nur auf
Er=
ſetzung des Sprechens durch das Schreiben zurückzuführen. Kein
Menſch ſpricht das geſchriebene Straßenſchild „Karlplatz” anders
aus als „Karlsplatz”, Potthoff verlangt daher mit Recht, daß
wir wieder mehr laut leſen, uns ſelbſt und anderen vorleſen
müſſen, um unſer durch die Augenſprache abgeſtumpftes Gefühl
für Sprachſchönhiet zu verfeinern.
ck. Die Prüfung der Maſchinenſchreiberin. Intereſſante
Verſuche über die Befähigung zum Maſchinenſchreiben ſind von
dem ſtaatlichen Laboratorium für Berufseignung in Cambkidge
angeſtellt worden. Es wird dabei ein elektriſcher Apparat
ver=
wendet, der abwechſelnd rote, grüne und gelbe Lichter zeigt, und
eine Sroppuhr, die den hundertſten Teil einer Sekunde angibt.
Die Lichter flammen in unregelmäßigen Zeiträumen getrennt
auf, und der zu Prüfende muß jedesmal ſofort den Knopf
nie=
derdrücken, der das aufflammende Licht auslöſcht. Die Uhr, die
ebenfalls elektriſch kontrolliert wird, verzeichnet die Länge des
Zwiſchenraumes zwiſchen dem Aufflammen des Lichtes und dem
Auslöſchen. Diejenige Maſchinenſchreiberin, die in der
gering=
ſten Zeit das Licht zum Verlöſchen bringt, ſoll für den Beruf am
geeignetſten ſein. Einige der Mädchen brauchten zwei Zehntel
Sekunden, um das Licht auszulöſchen, andere brauchten vier
Zehntel Sekunden. Wer eine halbe Sekunde braucht, um den
Knopf herunterzudrücken, der iſt zum Maſchinenſchreiben nach
dieſer Eigwungsprobe nicht befähigt.
k. Was iſt ein Banauſe? Das Wort Banauſe iſt in unſerem
Sprachgebrauch ganz geläufig geworden, und wir bezeichnen
da=
mit etwa das, was Nietzſche einen Büldungsphiliſter” nannte,
einen Menſchen, der jeder idealen Geiſtesrichtung entbehrt und
dabei mit äußerlich erlernten Dingen prunkt. Die urſprüngliche
Bedeutung des Wortes war aber eine andere. Es ſtammt aus
dem Griechiſchen und bedeutete zunächſt nur einen Handwerker,
der „beim Feuer arbeitet‟. Doch findet ſich ſchon bei Plato jener
Beariffswechſel, der dem Wort einen verächtlichen Charakter
ver=
leiht, und allmählich hat man es auf alle ausgedehnt, die eine
Kunſt oder Wiſſenſchaft handwerksmäßig, nur aus praktiſchen
Gründen betreiben.
von Volksſtüchken, Ausſtellung von alter und neuer Heiminduſtrie und
Kunſt, geben dem Feſt einen ausgeſprochenen Wert als Feſt zur Hebung
und Belebung heimiſcher Bräuche. Da der Reinertrag gemeinnützigen
Zwecken zukommt, iſt der Beſuch in doppelter Weiſe zu empfehlen.
Wallernhaufen, 12. Juli. Am 10. Juli feierte der Zweigverein
der Guſtav Adolf=Stiftung hier ſein Jahresfeſt. Da
die Kirche die Menge der Feſtteilnehmer nicht faſſen konnte, mußte ein
zweiter Gottesdienſt im Freien veranſtaltet werden. In den
Feſtgottes=
dienſten predigte Pfarrer Weiß=Bieber und erſtattete der Vorſitzende des
Zweigvereins, Pfarrer Naumann=Schwickartshauſen, den Jahresbericht.
In der Nachverſammlung auf dem Kirchenplatz ſprachen außer dem
Feſt=
prediger der bekannte heſſiſche Bauerndichter Heinrich Naumann von
Nanzhauſen und Pfarrer Kalbhenn von Ober=Mockſtadt. Es war ein
reich geſegnetes Feſt, zu deſſen Gelingen der Poſaunenchor Nieder=
Mock=
ſtadt und der gemiſchte Chor Wallernhauſen mit ihren muſikaliſchen
Dar=
bietungen viel beitrugen. Die Kollekten ergaben 1685,57 Mark.
Mainz, 15. Juli. (Wolff.) Heute, kurz nach Mitternacht, brach in
der Holzgroßhandlung und Sägewerk von Adam Hofmann
in Mainz=Kaſtel ein Großfeuer aus, das erſt nach etwa vier
Stun=
den etwas eingedämmt werden konnte.
Das ganze Sägewerk nebſt Holzlager iſt niedergebrannt, nur noch
die Eiſenteile ragen hervor. Einzig das Vorderhaus mit den
Bureau=
räumen iſt ſtehen geblieben. Um 8 Uhr vormittags war der Brand
ge=
löſcht, die Feuerwehr aber noch mit den Aufräumungsarbeiten
beſchäf=
tigt. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt.
Aus dem Ohmtal, 15. Juli. Die Trockenheit. Der letzte
gründliche Regen fiel hier vor fünf Wochen. Das letzte Heu, das der
einſchürigen Wieſen, iſt gemacht. Der Roggen, in der vorigen Woche
noch grün, iſt heute ſchon weiß. Der Getreidernte kann die Hitze und
Trockenheit nicht mehr ſchaden. Das Grummet auf den Bergwieſen
ver=
dorrt, die Kartoffeln in trockenen Lagen gleichfalls. Das Grünfutter,
wie zweiter Klee, fehlt. Auch die Gartengewächſe, die Bohnen, Gurken,
ſtehen im Wachstum ſtill und gehen zurück. Der Honigertrag, den die
Bienen liefern, iſt nicht nennenswert.
Gonterskirchen (Kreis Schotten), 15. Juli.
Gemarkungs=
rundgang. Geſtern fand hier unter Führung von
Landwirtſchafts=
lehrer Schönheit=Schotten ein Gemarkungsrundgang ſtatt, an
dem eine größere Anzahl Landwirte teilnahm. Unter anderem erklärte
der Führer die verſchiedenen Krankheiten, ſowohl der Hackfrüchte wie
des Getreides, ſowie deren Bekämpfung. Der Stand des Getreides auf
unſeren Feldern iſt durchweg ein guter. Anſchließend an den Rundgang
fand in der Gaſtwirtſchaft von Auguſt Graf ein Vortrag über künſtliche
Düngemittel und deren Anwendung ſtatt.
Löllar, 15. Juli. Eine Luftſpiegelung. Ein Student der
Phyſik ſchreibt dem Gießener Anz.: Eine Erſcheinung, die man nicht
allzu häufig ſieht, die aber bei den hohen Temperaturen der letzten
Tage verſtändlich iſt, beobachtete ich am vergangenen Sonntag. Ich
kam zwiſchen 12 und ½1 Uhr von Lollar her auf der Marburger Straße
nach Gießen. Kurz hinter der Abzweigung der Straße nach der
Baden=
burg fiel mir auf, daß den Bäumen am Ende der Landſtraße die unteren
Teile des Stammes fehlten. Ich ſtieg vom Rade und beugte mich etwas
herunter und ſchon ſah ich die Bäume umgekehrt mit der Krone nach
unten und den Stämmen nach oben, m. a. W. eine richtige
Luftſpiege=
lung. Die außerordentlich große Sonnenbeſtrahlung während des
gan=
zen Morgens, verbunden mit vollkommener Windſtille, hatte die unterſte,
bodennahe Schicht der Luft ſo ſtark erwärmt, daß ſie als Spiegel wirken
konnte. — Die Erſcheinung war deutlich zu erkennen, natürlich zitterte
das Bild etwas durch die Unruhe der Luft. Sehr bekannt iſt eine
ähn=
liche Erſcheinung unter dem Namen „Fata morgana” aus den
Wüſten=
gebieten der Erde, z. B. der Wüſte Sahara. Auch auf langen
Aſphalt=
ſtraßen hat man manchmal Gelegenheit, ſie wahrzunehmen. Nur unter
beſonders günſtigen Verhältniſſen bekommt man ſie auch im Freien zu
ſehen, wie in dieſem Falle. — Es wäre intereſſant, zu erfahren, ob in
dieſen Tagen noch weitere Beobachtungen ähnlicher Art gemacht
wor=
den ſind.
Kleine Nachrichten aus Heſſen, 15. Juli. In den Ausſtand
getreten iſt geſtern nachmittag die Belegſchaft des
Waſſergasſchweiß=
werkes in Worms, nachdem die von ihr an die Direktion geſtellte
Forderung, zwei chriſtlich organiſierte Arbeiter, die kürzlich eingeſtellt
worden waren, wieder zu entlaſſen, abgelehnt wurde. Das Werk liegt
ſeit geſtern nachmittag ſtill. — In Mainz=Mombach iſt dem
geſtrigen Unglücksfall beim Baden heute ein zweiter gefolgt. Der 18
Jahre alte Lackierer Georg Schumann erlitt beim Baden an den Krippen
des Floßhafens einen Herzſchlag. Die Leiche wurde geländet. — Durch
das Wegwerfen eines Streichholzes geriet ein Fruchtacker des Landwirts
Auguſt Weber 1. in Oſthofen nördlich von Mülheim in Brand und
wurden 10 Morgen Weizen, ſowie 8 Morgen Korn ein Raub der
Flam=
men. Wegen fahrläſſiger Brandſtiftung wurde deshalb der Dienſtknecht
des Weber, Guſtav Harſch, in Haft genommen. — Beim Baden im
offenen Rhein zu Rheindürkheim ertrank geſtern nachmittag der
einzige Sohn des hieſigen Oberbahnhofsvorſtehers Jäger. Der junge
Mann (Oberprimaner des Wormſer Cymnaſiums) war mit einigen
Ka=
meraden zum Baden an den Rhein nach Rheindürkheim gegangen und
hat wahrſcheinlich infolge der ſtarken Abkühlung einen Herzſchlag
er=
litten. — Dem Einwohner Emil Reeb von Rodheim v. d. H.
wur=
den in der Nacht von Montag auf Dienstag zwei Schweine geſtohlen
und an Ort und Stelle abgeſchlachtet. Von dem Verbleib des Fleiſches,
ſowie von den Dieben hat man bis jetzt noch keine Spur. — Geſtern
abend ertrank in Bönſtadt ein 19jähriger junger Mann beim Baden
in der Nidda. — In einer nahe an der Horloff gelegenen Baracke der
Jungviehweide Tiergarten brach am Montag auf unaufgeklärte Weiſe
Feuer aus. Der zur Unterbringung erkrankter Tiere dienende Holzbau
brannte vollſtändig nieder. Tiere befanden ſich zur Zeit des
Feueraus=
bruchs nicht in dem Raum, ſo daß nur ein Sachſchaden von einigen
tau=
ſend Mark entſtand.
Reich und Ausland.
Berlin, 15 JJuli. Die Berliner Stadtverordneten
traten geſtern zum letzten Male zuſammen. Der bisherige
Stadtver=
erdnetenvorſteher Dr. Wehl verlas das Urteil des
Oberverwaltungs=
gerichts, das die Ungültigkeit der Wahl der
Stadtverordnetenverſamm=
lung ausſpricht. Er teilte weiter mit, daß augenblicklich ei Notgeſetz
vorbereitet werde, durch das die unbeſoldeten Magiſtratsmitglieder und
die Stadtverordneten bis zum Zuſammentritt der neuen
Stadtverord=
netenverſammlung im Amte bleiben. Die Neuwahlen zum
Stadtverord=
netenparlament werden vorausſichtlich am 9. Oktober ſtattfinden. Nach
Schluß der Anſprache des Stadtverordnetenvorſtehers zogen die
Stadt=
verordneten der äußerſten Linken unter Abſingen der Internationale
aus dem Saal.
Neiffe, 14. Juli. (Wolff.) Im Munitionsdepot auf dem
be=
nachbarten Exerzierplatz Stefansdorf flog der Benzintank und ein
daneben liegender Schudpen in die Luft. Drei Perſonen wurden
getötet und 15 terletzt, darunter eine ſchwer. Zwei Perſonen
wer=
den vermißt. Durch den gewaltigen Luftdruck wurden in Stefansdorf
die Hausdächer abgedeckt und in den benachbarten Ortſchaften die
Fenſter=
ſcheiben eingedrückt. Vermutlich liegt Selbſtentzündung vor.
Wien, 15. Juli. Nach dem Sechs=Uhr=Abendblatt kam es geſtern
abend anläßlich des öffentlichen Auftretens des vormaligen
Erzherzogs Leopold Toscana, der ſich Leopold Wölfling nennt,
in einem Vergnügungslokal zu großen Skandalen und Prügeleien unter
den Gäſten, da die monarchiſch geſinnten Beſucher ſich gegen dieſe
Schau=
ſtellung des Mitgliedes der ehemaligen kaiſerlichen Familie wandten.
Schließlich ſtellte die Polizei die Ruhe wieder he
Heſſiſcher Landtag.
107. Sitzung.
Darmſtadt, 15. Juli.
Am Regierungstiſch Staatspräſident Ulrich Juſtizminiſter von
Brentano, Finanzminiſter Henrich, die Präſidenten der
Landes=
ämter und Regierungskommiſſare.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 9.50 Uhr. Zur
Beratung kommt die Regierungsvorlage, betreffend die Reviſion
des Urkundenſtempelgeſetzes nebſt Nachtrag hierzu. Das
Geſetz an ſich wird weſentlich nicht geändert, es handelt ſich lediglich um
eine zeitgemäße Erhöhung der Sätze. Der Vorlage wird nach dem
mündlichen Bericht des Abg. Herbert zugeſtimmt, anſchließend auch
in zweiter Lefung.
Es folgt die Regierungsvorlage, betreffend die Aenderung des
Richtergeſetzes (über das richterliche Dienſtalter). Auch dieſe
Vorlage wird in erſter und zweiter Leſung debattelos genehmigt, desgl.
eine Vorlage betreffend Kaufeiner Hofreite in Rockenberg
zur Beſchaffung von Wohnungen für Staatsbeamte. Ueber die
Vor=
lage, betreffend die Neckarkanaliſation und den Ausbau
der Neckarwafſerkräfte berichtete Abg. Dr. Büchner. Es
handelt ſich um Beteiligung Heſſens an der Neckar=A.=G. mit einem
Aktienkapital von zunächſt 2,5 ſpäter 5 Millionen Mark aus Mitteln des
Staatskredits, ferner um Uebernahme der geſamtverbindlichen
Bürg=
ſchaft für die von der Geſellſchaft auszugebenden Obligationen,
Abg. Engelmann (Soz.) begrüßt das Projekt, erſucht jedoch die
heſſiſche Regierung, ſich mehr für das für Heſſen viel wichtigere Projekt
des Rhein—Donaukanals einzuſetzen.
Abg. Dr. Köhler (D. Vp.): Welches der beiden Projekte das
Wichtigere iſt, läßt ſich ſo leicht nicht entſcheiden. Auf jeden Fall iſt die
Großzügigkeit und die Bedeutung dieſer Projekte ungeheuer. Es
han=
delt ſich um nichts weniger als um die Verbindung der Nordſee mit dem
Schwarzen Meer. Der Regierungsvorlage iſt natürlich zuzuſtimmen,
aber auch das Projekt des Rhein—Donau=Kanals wird ſelbſtverſtändlich
Seite 4.
die Unterſtützung fiden, wenn auch Worms hier weniger direkt
intereſ=
ſiert iſt. Auf keinen Fall darf die heſſiſche Regierung bei Bildung der
Geſellfchaft zum Bau des Rhei—Donau=Kanals abſeits ſtehen.
Abg. Schreiber (Dem.) ſtimmt der Vorlage ebenfalls zu, hat aber
auch das Empfinden als wenn die Regierung dem Rhein—Main—
Donau=Kanal nicht dasſelbe Jutereſſe entgegenbringt wie der
Neckar=
kangliſierung. Der Main iſt beſonders für Oberheſſen von beſonderer
Bedeutumg. Mainz iſt bisher vom Stat ſehr ſtiefmütterlich behandelt
worden.
Abg. Hartmann (Soz.) beklagt ſich über das langſame
Fort=
ſchreiten der Mainkanaliſation in Bayern.
Finanzminiſter Henrich: Die beiden Projekte ſtehen miteinander
uicht in Konkurvenz. Der wirtſchaftlichen Wichtigkeit für Heſſen nach iſt der
Mam—Donau=Kanal zweifellos das wichtigere, deshalb haben wir uns
auch bisher an der Beratung immer beteiligt. Daß der Neckarkanalbau
zuerſt in Angriff genommen wird, liegt an der rührigen Pvopaganda,
die beſonders von Württemberg geſchickt betrieben wurde.
Die Vorlage wird hierauf genehmigt.
Es folgt Beratung einer Regierungsvorlage, betreffend Bewilligung
von Mitteln zum Bau von weiteren 100
Beamten=
wohnungen. Es handelt ſich um 10,4 Millionen Mark
nicht gedeckte Baukoſten. Die Vorlage wird angenommen.
Den Antrag Nuß (Ztr.), betreffend Erhöhung der
Ge=
bühren für die Feldgeſchworenen beantragt der Ausſchuß
abzulehnen, es liege bereits heute bei den Gemeinden, ob ſie die
Ge=
bühren erhöhen wollen oder nicht, eine allgemeine Erhöhung ſei nicht
angebracht.
Abg. Schreiber (Dem.) ſpricht für Annahme des Antrags. —
Abg. Nu ß (Ztr.) tritt für Anuahme ſeines Antrages ein. Abg.
Hart=
mann (Soz.) für Annahme des Ausſchußantrages. — Abg. Dr.
Köh=
ler (O. Vp.) gibt zu bedenken, daß auch andere Funktionäre eine
Er=
höhung ihrer Bezüge nötig haben. Die Regierung möge rechtzeitig dieſe
Erhöhung vornehmen.
Der Antrag Nuß wird angenommen.
Es kommt zur Beratung die Regierungsvorlage, betreffend
Abände=
rung des Verſicherungsgeſetzes für gemeindliche Beamte. Es handelt ſich
hier um die Hinaufſetzung des der Berechnung des Ruhegehaltes zu
Grunde liegenden Dienſteinkommens von 10 000 auf 20 000 Mark. —
Die Vorlage wird in erſter und zweiter Leſung angenommen.
Es folgt Beratung des Antrags des Abg. Bornemann (Soz.),
betreffend die Fiſchereiberechtigungen. Der Antragſteller
gibt eine eingehende Begründung ſeines Antrages.
Abg. Hofmann (Ztr.) weiſt darauf hin, daß nicht nur
Standes=
heruen Fiſchereigerechtſame in Heſſen beſitzen, ſondern auch kleine Fiſcher.
Auf jeden Fall müſſen die Rechte dieſer Fiſcher gewahrt werden. — Der
Antrag des Ausſchuſſes, den Antrag der Regierung als Material zu
überweiſen, wird abgelehnt. Eine weitere Behandlung des
An=
trags Bornemann iſt uicht möglich, da der Berichterſtatter nicht
anwe=
ſend iſt. Die Angelegenheit wird deshalb an den Ausſchuß
zurückver=
wieſen.
Nach der Pauſe teilt der Präſident eine Einladung des heſſiſchen
Beamtenkartells zum 1. Beamtentag der Reichs=, Staats= und
Gemeinde=
beamte mit.
Es iſt ein Antrog ſämtlicher Parteien eingegangen, daß die
Ne=
gierung erſucht werden ſolle, bei der Reichsregierung erneut wegen
er=
heblicher Herabſetzung der Getreideumlage vorſtellig zu
werden.
Präſident Neumann teilt mit, daß die Regierung bereits einmal,
leider erfolglos, darum vorſtellig geworden iſt. Sie ſei aber bereit,
er=
neut bei der Neichsregierung Vorſtellungen zu erheben.
Abg. Brauer (Heſſ. Vp.) ſtellt feſt, daß derſelbe Antrag vor
ei=
ner Woche von ſeiner Fraktion geſtellt und vom Hauſe abgelehnt
wor=
den ſei. Abg. Engelmann (Soz) betont, daß die ſchlechten
Ernte=
ausſichten ſeine Fraktion veranlaſſen, jetzt dieſem Antpag zuzuſtimmen.
Abg. Feldmann (Dem.) erklärt, daß die Ernteergebniſſe in
Rhein=
heſſen weit hinter denen von Oberheſſen zurüchſtehen, und man ſollte bei
der Umlage dies berückſichtigen. Abg. Kiel (U.S.P.) meint, eine
ſchlechte Erute müßte Anlaß ſein, die Erfaſſung von Getreide zu
ver=
ſchärſen. Er lehne den Antrag ab. — Abg. Dorſch (Heſſ. Vp.) macht
Angaben über ſeine eigenen Verſuche in Berlin, eine Herabſetzung der
Umlage für Heſſen zu erreichen.
Der Autrag wird gegen die Stimme des Abg, Kiel (u.S.P.)
an=
genommen.
Es folgt Beratung der Regierungsvorlage, betreffend Bewilligung
von Mitteln für die Regulierung des Seegrabens und
Entwäſſerung der Rheinniederung in den Gemarkungen Rhein=
Dürck=
heim, Ibersheim, Hamm, Eich und Gimbsheim. Die Geſamtkoſten dieſes
Proiekts ſind auf 3 700 000 Mark veranſchlagt, davon werden 1700 000
durch die produktive Erwerbsloſenfürſorge gedeckt, die reſtlichen 2
Millio=
ven ſollen zu einem Drittel vom Staat, die anderen zwei Drittel von den
Gemeinden aufgebracht werden. — Der Vorlage wird zugeſtimmt.
Es folgt Beratung der Vorlage auf Bewilligung einer Million
Mark für ein Lederforſchungsinſtitut an der
Techni=
ſchen Hochſchule Darmſtadt. Hierbei macht Abg.
Borne=
mann (Soz.) Mitteilungen über Gegnerſchaft in Heſſen gegen die
Errichtung dieſes Inſtitutes in Darmſtadt. Es ſei auffallend, daß zur
gleichen Zeit, wo die Entſcheidung für Dresden gefallen iſt, der
Ge=
neraldirektor der Lederwerke von Hetl in Worms zum Ehrendoktor der
Univerſität Dresden ernannt worden iſt. — Abg. Dr. Oſann (9. Vp.)
erklärt, daß die Gegnerſchaft gegen die Errichtung eines derartigen
In=
ſtitutes in Darmſtadt ſchon alt ſei. Zurückzuweiſen ſei der Angriff des
Abg. Bornemann gegen den Gevevaldinektor der Wormſer Lederwerke,
weil man die Zuſammenhänge nicht kenut.
Die Regierungsvorlage wird angenommen.
Eine Vorſtellung der Stadt Alsfeld wegen der
Eigentumsverhält=
niſſe des Waldes Homberg, wird der Regierung überwieſen mit dem
Erſuchen, die Frage in gütlicher Weiſe mit der Stadt Alsfeld zu regeln.
Die Anfrage des Abg. Feldmann wegen der heſſiſchen
Ausfüh=
rungs=Verordnung über die Bilanzierung der Kriegsanleihen
iſt von der Regierung ausführlich beantwortet worden. Die Antwort
liegt gedruckt vor.
Von einer Mitteilung des Staatsminiſteriums, betreffend eines
Strafverfahrens gegen den Abg. Lang wird Kenntnis genommen und
die Erlaubnis zur Strafverfolgung verſagt.
Einige Anträge werden als durch die Reichsgeſetzgebung erledigt
erklärt.
Die Vorſtellung des Zentralverbandes der Invaliden und Witwen
Deutſchlands, Gau Offenbach, die Notlage der Arbeits=Invaliden
be=
treffend und betveffend: 1. Schaffung einer heſſiſchen Zeutrale: 2.
Be=
willigung von 10 Millionen; 3. Bereitſtelluug von 200 000 Mark zur
Arbeitsbeſchaffung für Erwerbsbeſchränkte iſt von der Regierung
ein=
gehend geprüft und die Stellungnahme zu den einzelnen Punkten
mit=
geteilt worden. Der Ausſchuß beantragt, die Vorſtellungen abzulehnen,
und die Regierung zu erſuchen, beim Reich auf Schaffung der inſtruktio
geforderten Einrichtung hinzuarbeiten.
Dem Ausſchußantrag wird zugeſtimmt, die 200 000 Mark dagegen
werden bewilligt.
Zur Kenntnis genommen werden gemäß Artikel 32 der
Geſchäfts=
ordnung die Regierungsvorlagen, betreffend die Beſchälſeuche der Pferde
betreffend Notſtandsarbeiten, hier: Entwäſſerung des Rieds, betreffend
Reparatur der Akkumulatoren=Batterie in der Landes=Heil= und
Pflege=
anſtalt Alzeh, betreffend Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit aus Mitteln
der produktiven Erwerbsloſenfürſorge, betreffend Ankauf des Hauſes
Bahnhofſtraße 8 in Heppenheim betreffend Entwäſſerung des
Wieſen=
geländes der Gemarkung Klein=Hauſen.
Die Anfrage des Abg. Sames u. Gen., betreffend Lieferungen für
das Zimmerhandwerk und der Antrag des Abg. Hofmann, betreffend
Verſorgung des Handwerks mit Schmiedekohlen, werden nach den
Aus=
ſchußanträgen erledigt. Der Regierungsvorlage, betreffend Verordnung
über die Verſteigerungen von Heu= und Grummetgras der Ernte 1921
wird zugeſtimmt.
merkung erhält das Wort der Abg. Urſtadt (Dem.): Wir haben einen folgendermaßen zugetragen:
Antrag auf Vereinfachung eingereicht und das Verlangen geſtellt, daß
dieſer Antrag gleichzeitig mit dem Staatsvoranſchlag verhandelt werde.
Das iſt nicht geſchehen. Der Ausſchuß hat ſich noch nicht einmal mit dem
greiflich und wir verlangen, daß der Ausſchuß endlich an die Beratung
ſchüſſe verantwortlich, er wünſche aber, daß alle Anträge beſchleunigt am Halſe, warf es zu Boden und ſchlitzte ihm mit einem Dolche die
Klei=
behandelt werden, damit bei der letzten Tagung, die jedenfalls anfangs, der von oben bis unten auf und vergewaltige das Kind unter den Augen
Oktober ſtattfinden wird, möglichſt wenig Rüchſtände übrig bleiben. — der Mutter die keinen Widerſtand zu leiſten wagte.
Nach einer perſönlichen Bemerkung des Abg. Kiel wegen
Amneſtie=
ber oder Oktober, und teilt mit, daß
die nächſten Wahlen
wahrſcheinlich in der zweiten Hälfte des Nobembers ſtattfinden war. Bei einer Gegenüberſtellung erkannten die Damen die farbigen
werden. — Schluß 12.40 Uhr.
Die Leipziger Prozeſſe.
Leipzig, 15. Juli. (Wolff.) Im Prozeß gegen die
bei=
den U=Boot=Offiziere beantragte der Oberreichsanwalt gegen
die Angeblagten wegen verſuchten Mordes, je vier Jahre
Zuchthaus.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Inli 1921.
it folgendes hervorzuheben:
worden iſt, intereſſiert uns hier in keiner Weiſe, denn wir verhandeln ſein, welche Strafe er bekommt.
nicht gegen den Kapitän Patzig wegen Verſenkung des
La=
zarettſchiffes, ſondern Gegenſtand der Verhandlungen iſt, was bei Wiesbaden ein etwa 30 Jahre altes deutſches Mädchen von zwei
und die Tötung der darauf befindlichen Menſchen. Es iſt deshalb wie geben. Die Täter ſind noch nicht ermittelt,
geſagt, für uns ganz einerlei, ob Patzig dieſes Lazarettſchiff mit
Recht oder Unrecht verſenkte, oder ob er ſich dem Glauben
hin=
gab, er ſei zur Verſenkung des Lazarettſchiffes berechtigt. Noch
uner=
heblicher für uns aber und vollkommen gleichgültig iſt die weitere Frage,
ob von engliſcher Seite überhaupt jemals ein Mißbrauch von
Lazaretkſchiffen ſtattgefunden hat. (1) Die Verteidigung
trat in dieſer Richtung einen ſehr umfangreichen Beweis an. Ich
er=
achtete, wie ich ſchon geſtern bemerkte, dieſen Beweis von Anfang an
als für unſere Sache durchaus unerheblich. Ich bat deshalb ſeinerzeit
den Senat, dem Beweis abzulehnenz das iſt geſchehen. Darauf hat die des franzöſiſchen Volkes, denn dieſes muß für ſeime farbigen Söldlinge
Verteidigung die betreffenden Zeugen unmittelbar geladen. So kam der
Senat im eine gewiſſe Zwangslage, die der mit den deutſchen
Prozeß=
geſetzen nicht Vertraute vielleicht nicht ganz begreifen mag. Der Senat
war nunmehr mit Rückſicht auf die Beſtimmung des 8 244 der
Straf=
prozeßordnung gezwungen, die von der Verteidigung zur
Hauptverhand=
lung geladenen Zeugen zu vernehmen und er konnte lediglich in
An=
wendung des 8 244 bei den einzelnen Fragen, die an die Zeugen geſtellt
vernommen, daß von engliſcher Seite Mißbrauch mit Lazarettſchiffen Sätzen gipfeln:
getrieben wurde. Irgend welche Erfolge hatte meines Erachtens der
delsoffizier darauf aufmerkſam gemacht wurde, daß Lazarettſchiffe, wenn müſſen den Oberſchleſiern zeigen, daß ſie nicht verlaſſen ſtehen um ihrer
wurden. Das iſt das weſentliche Ergebnis der Ausſagen der einzelnen
daß wir davon ausgingen, daß derartige einſeitige Beweiserhebungen
irgend welche Bedeutung nicht haben könnten. Es müſſen beide Teile er teilt dieſes wohlorganiſierte Induſtrie= und unerſchöpfliche
Rohſtoff=
genbeweiſen zuu Stelle zu bringen. Es würde dem deutſchen
Rechts=
tiger Beweiserhebungen irgend welche Tatſachen zugunſten oder zu renzmarkt und für Frankreich neben Lothringen die Mittel einer
unge=
treffen, daß erwieſen ſei, daß von engliſcher Seite Lazarettſchiffe miß= Deutſchland jedoch will leben und will aubeiten. Es verlangt mit
Ober=
braucht wurden. Ich darf dabei nur darauf hinweiſen, daß wir geſtern, ſchleſien nur ſein Recht. Nimmt man es ihm, ſo iſt der Zuſtand nicht
ab=
eine Reihe eugliſcher Zeugen hörten, heute Major Lyon, die uns
ver=
ſicherten, daß wie ein derartiger Mißbrauch vorgekommeu ſei.
Leipzig, 15. Juli. (Wolff.) Das Urteil im Prozeß gegen
Dittmar-Boldt wird Samstag 1 Uhr verkündet.
Der Strafantritt Hölz'.
Z.Ik. Münſter, 15. Juli. Nachdem die übrigen Straftaten des
Donuerstag dieſer Woche wurde Hölz in einem geſchloſſeuen Auto aus
dem Moabiter Kriminalgericht abtransportiert. Dem Kraftwagen
folg=
tent zwei weitere Autos mit Schutzpolizeioffizieren und Kriminalbeamten.
Donuerstag in Münſter i. W. an. Hölz wurde dem
Staatsauwalt=
ſchaftsrat Dr. Jäger, dem Direktor des dortigen Zuchthauſes, übergeben wiſſe entſcheiden.
und in einer beſonders geſicherten Zelle für die erſte Nacht untergebracht.
Waldbrände.
fpd. Aus allen Teilen des Rhein=Main=
Gebie=
tes laufen i zunehmender Weiſe die Meldungen über große
Wald=
brände ein. Von der Moſel wird berichtet, daß auf den Höhen bei
Kochem ein Brand eine bedeutende Waldfläche vernichtete. Die
Rauch=
entwickelung dieſes Brandes war kilometerweit zu ſehen. — In der
Nähe von Rüdenach auf dem Weſterwald richtete ein Feuer in den
Wald=
beſtänden großen Schaden an. — Auf dem Hunsrück wurden bei
Sim=
mern etwa 60 Morgen Fichtenbeſtand vernichtet. — Beim Raſenbrennen
im Hauberg bei Frohnhauſen entſtand ein Wald= und Haubergbrand,
der ſtundenlang wütete. Der Schaden wird auf mehrere hunderttauſend
Mark geſchätzt. — Bei Königſtein im Taunus brannte im Sodener
Ge=
meindewald eine erhebliche Fläche ab. — Mehrere Kornfelder bei
Weis=
kirchen und Rainhauſen wurden ein Raub der Flammen. Vermutlich
iſt hier der Brand durch brennende Streichhölzer entſtanden, die aus
einem Zuge geworfen wurden.
Malmö, 14. Juli. (Wolff.) Ein furchtbarer Waldbrand
wütet in der Nähe von Oskarshamm ſeit mehreren Tagen mit
un=
verminderter Stärke. Das Feuer verbreitet ſich auf einer Front von
5 bis 6 Kilometern. Auch in der Gegend von Eluhult iſt ein großer
Waldbrand entſtanden.
Kongreſſe.
Wien, 15. Juli. (Wolff.) Heute wurden die Teilnehmer des
In=
ternationalen Frauenkongrefſes im Rathauſe
emp=
fangen. In der Bgrüßungsanſprache drückte Vizebürgermeiſter
Em=
merling die beſondere Freude aus, daß ſich die Frauen aus allen
Ländern in Wien verſammelten, weil darin ein ſicheres Zeichen zu ſehen
ſei, daß die Frauen Dienerinnen des Gedankeus der Völkerverſöhnung
und der Völkerliebe ſein wollten. Der Miniſter für ſoziale Fürſorge,
Pauer, betonte, daß aus den Beratungen des Kongreſſes eine Reihe
wertvoller Vorſchläge hervorgegangen ſeien, an welchen kein Kulturſtaat
werde vorbeigehen können. Nachdem die Präſidentin des Kongreſſes,
Adam. für die Begrüßung gedankt hatte, ſprach Miniſtevialrat Dr.
Bartſch über die beſonderen Elendsfälle in Oeſterreich und hob hervor,
daß trotz aller dieſer häßlichen Erſcheinungen ſich ſowohl Wien als
auch die geſamte Bevölkerung des Staates ſich einen geſunden Sinn
ge=
wahrt habe, der dazu beigetragen habe, daß dieſer Staat inmitten von
estremen Staaten ſeine Ruhe bewahrt und vor gefahrvollen
Experimen=
ten verſchont geblieben ſei. Nichtdeſtoweniger ſei Oeſterreich auf das
Vertrauen des Auslandes angewieſen. Nachdem Frau Melin=Frankreich
die Schwierigkeiten hervorgehoben hatte, unter denen die pazifiſtiſchen
Fragen während des Krieges und nachher ſtanden, forderte die
Abge=
ordnete Frau Popp die Frauen auf, auch weſterhin gegen den
Mili=
tarismus zu kämpfen zur Verhütung weiterer Kriege und weiteren
Blut=
vergießens.
Aus. dem beſetzten Gebiet.
Neue Schandtaten farbiger Franzoſen.
* Die bereits von mehreren Zeitungen gebrachten Meldungen über
Vergewaltigungen zweier junger Mädchen, Schülerinnen eines Boppar=
Damit iſt die Tagesordnung erſchöpft. Zu einer perſönlichen Be= der Penſionats, wird nunmehr amtlich beſtätigt. Der Vorfall hat ſich
1. Am Nachmittag des 4. Juli zwiſchen 5 und 6 Uhr gingen zwei
Schülerinnen des Penſionats der Urſulinerinnen in Boppard, die von
ihren Müttern Beſuch erhalten hatten, mit dieſen nach dem Vierſeen=
Antrag befaßt. Eine derartige Behandlung unſeres Antrages iſt unbe= platz bei Boppard ſpazieren. Plötzlich drangen aus dem Walde zwei
franzöſiſche Soldaten (Marokkaner) hervor und warfen ſich, mit
Knüp=
des Antrages geht. Präſident Adelung erklärt, daß der Antrag an peln und Dolchen bewaffnet, auf die beiden Mädchen. Die Mutter des
den Finanzausſchuß gegeben wurde. Dieſer habe ſich aber nicht für zu= jüngeren, 17 Jahre alten Mädchens hatte die Geiſtesgegenwart, dem
ſtändig gehalten und ihn an den 2. Ausſchuß weitergegeben. Für die einen Unhold 200 Mark vorzuhalten, die er an ſich riß und davonlief.
Behandlung der Anträge im Ausſchuß ſind die Vorſitzenden der Aus= Der andere franzöſiſche Kulturträger packte dagegen das zweite Mädchen
Das Mädchen wurde von der Mutter ſofort zu einem Pfarrer in
rung der Keller u „Gen. vertagt der Präſident das Haus mit Dankes= Boppard und von dieſem zum Arzt gebracht, der die Vergewaltigung
worten an die Abgeordneten für das treue Aushalten bis zum Septem= feſtſtellte. Die Beſatzungsbehörde der Anzeige erſtattet wurde, wollte
zunächſt die Sache als erlogen hinſtellen, mußte aber die Vergewaltigung
zugeben, uachdem dieſe von einem franzöſiſchen Militärarzt feſtgeſtellt
Franzoſen wieder, obgleich die Beſatzungsbehörde nichts unterließ, um
ſie einzuſchüchtern.
Die marokkaniſche Befatzung iſt inzwiſchen aus Boppard verlegt
worden.
2. Am 8. Juli gegen 9 Uhr vormittags wurde ein 13jähriges
Mäd=
chen aus Biebernheim, das Milch nach St. Goar bringen ſollte, in der
Nähe der Stadt von einem farbigen Franzoſen (Marokkaner)
ange=
fallen. Der Soldat bedrohte das Kind mit dem Seitengewehr und
ver=
ſuchte es in das Geſtrüpp in der Nähe der Straße zu verſchleppen. Das
Laipzig, 15. Juli. (Wolf.) Aus den Ausführungen des Ober= / Mädchen leiſtete Widerſtand und ſtürzte dabei die ſteile Böſchung in den
reichsanwalts in dem Schlußvortrag im Prozeß Dittmar-Boldt Lohbach hinab und zog ſich Verletzungen an den Armen und Beinen
zu. Da in der Zwiſchenzeit andere Leute des Weges kamen, lief der
Die Frage, ob „Llandoverh Caſtle” mit Recht oder Unrecht verſenkt. Marokaner davon. Der Täter iſt verhaftet, Man darf darauf geſpannt
3. Am Sonntag den 10. Juli gegen Abend wurde im Tennelbachtal
der Verſenkung des Lazarettſchiffes nachfolgte: Die den Angeklagten zur farbigen Franzoſen überfallen und vergewaltigt. Das Mädchen wurde
Laſt gelegte abſichtliche Zerſtörung und Verſenkung der Nettungsboote aufs ſchwerſte mißhandelt und mußte ſich in ärztliche Behandlung be=
Trotzdem ſich die Schandtaten der farbigen Beſatzungstruppen in
den letzten Tagen in unerhörter Weiſe ſteigern, hat es die franzöſiſche
Beſatzungsbehörde für richtig befunden, den weißen und farbigen
Frau=
zoſen anläßlich des Nationalfeſtes 4 Tage lang unbeſchränkten Urlaub
zu erteilen. Die rheiniſche Bevölkerung ſieht dieſen Tagen, die ſicher
wieder neue Leiden für ſie bringen werden, mit Entſetzen entgegen.
Und angeſichts ſolcher Vorkommniſſe wagt es der franzöſiſche Kriegs.
miniſter, Herr Barthou, öffentlich zu erklären, daß die Diſziplin ſeiner
Soldateska muſterhaft ſei. Auch Ihr Tag wird kommen, Herr Barthou,
und Sie können verſichert ſein, daß kein Deutſcher dieſe Schandtaten
verantwortlich gemacht werden, vergeſſen wird!
Oberſchleſien.
Stegerwald über Oberſchleſien.
Berlin, 14. Juli. In der heute erſcheinenden Nummer 28
wurden, dieſe Fragen mit der Erklärung zurückweiſen, daß ſie nicht zur der Woche veröffentlicht der preußiſche Miniſterpräſident
Sache gehörten oder ungeeignet ſeien. Man hat infolgedeſſen alſo die= Stegerwald ſehr bemerkenswerte Ausführungen über
ſen Beweis zunächſt zu erheben begonnen und einige Zeugen darüber „Unſere Rechte auf Oberſchleſien”, die in folgenden
Alle Deutſchen müſſen zuſammenſtehen für Oberſchleſien. Wir dür=
Beweis, ſoweit er gehört wurde, nicht. Zeuge Meher ſprach lediglich fen nicht lau und matt ſein und unſere Hoffnung auf die Geſchichte
rich=
von franzöſiſchen Schiffen, die er in Toulon habe beladen geſehen, das ten, die das zum Himmel ſchreiende Unrecht einſt brandmarken wird,
ſcheidet alſo einfach aus. Zeuge Schikowski konnte uns nichts weiter Wir dürfen nicht aufhören mit unſeren Proteſten, indem wir ſtändig
ſagen, als daß er in Portsmouth, wo er gefangen war, von einem Han= und einig vor aller Welt auf unſer Recht auf Oberſchleſien pochen. Wir
ſie von Frankreich zuvückämen, in der Lagelinie viel höher ſeien, als Sorge um die Heimat, ſondern daß das ganze Reich ihre Forderungen
wenn ſie nach Frankreich hinüber fahren. Nompton behauptete, es ſei anerkeunt und unterſtützt. Oberſchleſien iſt über ſeine Zugehörigkeit zu
gerade die „Alandoverh Caſtle” geweſen, bei der er geſehen habe, daß Preußen hinaus unbedingt deutſche Sache. In Abſtimmung und
Frie=
ſchon vor Jahren Uniformierte in Abteilungen auf das Schiff gebracht densvertrag liegt das deutſche Recht auf Oberſchleſien beſiegelt, und zwar
auf ein geographiſch und wirtſchaftlich ungeteiltes Oberſchleſien. Der
Zeugen, die man bernommen hat. Ich habe auch geſtern ſchon bemerkt, Verband weiß es ſelber ganz genau, daß die oberſchleſiſche Frage keine
deutſche oder polniſche, ſondern eine weltpolitiſche Frage iſt. Entweder
gehört werden. Es wäre notwendig geweſen, der Gegenſeite das Wort gebiet und nimmt ihm dadurch ſeinen Wert, oder er gibt es ungeteilt an
zu geben und über dieſe einzelnen hier aufgeſtellten Behauptungen die Polem und nimmt ihm dadurch ebenfalls ſeinen Wert; denn dieſer Staat
erforderlichen Erhebungen anzuſtellen und die nötige Zahl von Ge= iſt nicht fähig, die wirtſchaftlichen und induſtriellen Kräfte Oberſchleſiens
weiterhin zu binden. Oder erklärt unter ſeiner Kontrolle Oberſchleſien
empfinden direkt widerſprechen, weun man auf Grund derartig einſei= als neutrales Gebiet und ſchafft ſich dann einen gegenſeitigen
Konkur=
ungunſten des einen oder des anderen Teiles als feſtgeſtellt erachten heueren Waffenſchmiede. Deutſchlands Möglichkeit aber, ſeinen
finan=
ſollte. Ich glaube auch nicht, daß der hohe Gerichtshof iu der Lage Jein ziellen, wirtſchaftlichen und induſtriellen Verpflichtungen aus dem
Frie=
wird, nach dieſer Richtung hin irgend welche Feſtſtellungen dahin zu densvertrag nachzukommen, iſt mit dem Verluſte Oberſchleſiens erloſchen.
zuſehen, in den der Kampf um Exiſtenz und Freiheit das 60 Millionen=
Volk hineintreibt.
Der Oberſte Rat.
London, 15. Juli. (Wolff.) Der politiſche Korreſpondent
der Daily Chronicle ſchreibt, eine erneute Zuſammenkunft des
Oberſten Rates ſei dringend notwendig, ob ſie nun in London
oder in Paris abgehalten werde. Die Lage in Oberſchleſien, die
Baudenführers Hölz nicht mehr zur Aburteilung gelangen, da die zwar vorübergehend in Ordnung gebracht worden ſei, ſei ernſt
Dresdener Juſtizbehörden auf einen neuen Hölzprozeß verzichtet haben, und verurſache große Beunruhigung. Im geſamten
Abſtim=
gelangt wunmehr das vom Sondergericht, vom Landgericht I Berlin, mungsgebiet herrſche große Aufregung und Unruhe. Die
Alli=
gefällte Urteil zur Vollſtreckung. In der Nacht vom Mittwoch zum ierten müßten ihre Autorität ausüben. Frankreich habe neulich
die Ernennung einer neuen Sachverſtändigenkommiſſion
begün=
ſtigt. Aber wenn man eine ſolche Kommiſſion ernenne, würde
Das Ziel der Fahrt war vorher ſtreng geheim gehalten worden. Es kein Uebereinkommen erzielt werden. Die Sachverſtändigen ſeien
war Münſte: i. W. Gegen 10 Uhr abends kamen die Kraftwagen am in der letzten Kommiſſion verſchiedener Anſicht geweſen und
wür=
den es wahrſcheinlich auch in der neuen ſein. Der Oberſte Rat
Frankreichs Verrat.
Breslau, 15. Juli. (Wolff.) Die Schleſiſche Zeitung
veröffentlicht ein im Lomnitzhotel in Beuthen gefundenes
ge=
heimes Schriftſtück folgenden Inhalts:
„Streng geheim zu halten! Rundſchreiben an alle
Kom=
mandoſtellen. — Wenn es bisher den Militärabteilungen uicht
gelungen iſt, zu erreichen, was ſie ſich vorgenommen haben, vor
allen Dingen, wenn ſie durch die Franzoſen in manchen
Orten daran gehindert wurden, ſollen ſie ſich doch nicht verleiten
laſſen, deshalb gegen die Franzoſen feindlich vorzugehen. Dieſe
ſind und bleiben unſere Freunde und Verbündeten,
die ihne eigene Taktik und ihre eigenen Ziele
ver=
folgen. Wenn es auch manchmal ſo ausſieht, als ob deren
Handlungen gegen uns gerichtet wären, ſo iſt dies doch nicht der
Fall; denn die Franzoſen müſſen auf die Verbündeten Rückſiche
nehmen und vorſichtig arbeiten. Wenn Sie die Taktik der
Frau=
zoſen genau verfolgen, werden Sie finden, daß es ihnen vur
darauf ankommt, das Deutſchtum auszurotten. Auf
dem Lande geben ſie uns Polen, ſelbſt die Deutſchen in die
Hand, damit dieſe Abſicht ſchneller durchgeführt wird. Sie
wer=
den auch dafür ſorgen, daß wir durch eine audere Macht in
un=
ſerem Vorhaben nicht geſtört werden. In den Städten
be=
werken wir freudigſt, daß die Unterdrückung der Deutſchen durch
ſie ſelbſt beſorgt wird. Andernfalls werden ſie es dazu bringen,
daß auch die Städte in unſere Hand kommen. Vor allen
Dingen iſt erforderlich, daß ſie durch die polniſchen
Trup=
pen nicht geſtört werden, damit andere Mächte von dieſem
Vor=
haben nichts erfahren. Dieſes Rundſchreiben darf nicht in
un=
rechte Hände kommen. Große Vorſicht iſt geboten.”
Berlin, 15. Juli. Nach einer Meldung des Oberſchleſiſchen
Kuriers ſoll Korfanty, der ſich gegenwärtig in Warſchau
beſindet, in den nächſten Tagen nach Paris reiſen, um dort
nochmals den polniſchen Standpunkt in der oberſchleſiſchen Frage
darzubegen.
Wie die Voſſiſche Zeitung meldet, wird das engliſche
Hauptquartier in Oberſchleſien in den nächſten Tagen von
Groß=Strehlitz nach Beuthen, alſo näher der polniſchen
Grenze, verlegt.
* Berlin 15. Juli. Wie dem Vorwärts von
unterrichte=
ter Seite mitgeteilt wird, haben ſeit Eröffnung des
Eiſenbahn=
verkehrs bis jetzt über 40 000 Perſonen Oberſchleſien
verlaſſen, um in das Innere Deutſchlands
abzu=
wandern.
Breslau, 15. Juli. (Wolff.) Die Schleſiſche Zeitung
meldet: Das deutſche Plebiſzitkommiſſariat wurde
aufgelöſt. Zur Wahrnehmung der deutſchen Jutereſſen
Oberſchleſiens wollen ſich die deutſchen Parteien un dſonſtigen
deutſchen Organiſationen Oberſchleſiens zu einem Volksrat
zuſammenſchließen, an deſſen Spitze Dr. Lukaſchek tritt.
Deutſche Anleihen in Amerika.
Paris, 15. Juli. (Wolff.) Wie die Chicago Tribune aus
Neu=York meldet, ſind dort eine Anzahl deutſcher
Finanz=
agenten eingetroffen, um mit den dortigen Banken über die
Anleihe von 49 Millionen Dollar zwecks Ankaufs
von Getreide zu verhaudeln. Außerdem fanden Beſprechungen
über eine Anleihe in Höhe von 20 Millionen
Döl=
lar ſtatt, die zu gleichen Teilen von Neu=York und London
ge=
währt werden ſoll. Auf die Anleihen würden Vorſchüſſe für eine
Friſt von 30 Tagen bis zu einem Jahre gegeben werden.
Der Streit um deutſche Dampfer.
Paris, 15. Juli. (Wolff.) Der Reparationskommiſſion
liegt ein Streitfall vor, bei dem es ſich um acht in Amerika
gebaute Dampfer handelt, die urſprünglich der deutſchen
Filiale der Standard Oil Company gehörten. Die
Standard Oil Company machte mit Unterſtützung der
amerika=
niſchen Regierung geltend, daß die Dampfer gegenwärtig
ameri=
kaniſches Eigentum ſeien und nicht beſchlagnahmt werden
könn=
ten. Die Reparationskommiſſion ſteht auf dem Standpunkt, ſie
ſeien deutſches Eigentum und gehörten jetzt den Alliierten. Die
Reparationskommiſſion ſetzte nunmehr, wie die Chicago Tribune
mitteilt, im Einverſtändnis mit der amerikaniſchen Regierung
Rummer 194.
feſt, daß zur Entſcheidung der Angelegenheit zwei von der
Re=
parationskommiſſion zu beſtimmende Schiedsrichter eingeſetzt
werden ſollen. Falls ſie ſich nicht einigen können, ſoll ein dritter
Schiedsrichter beſtimmt werden. Dann ſoll die Mehrheit
ent=
ſcheiden. Von den Dampfern, die während des Krieges in
deut=
chſen Häfen lagen, wurden übrigens drei inzwiſchen wertlos und
als Altmaterial verkauft.
Die Abrüſtungskonferenz.
Japan nimmt an.
Waſhington, 15. Juli. (Wolff.) Reuter. Das
Staats=
departement hat die Annahmeerklärung Japans auf
die Einladung Hardings zu einer Konferenz über die
Beſchrän=
kung der Rüſtngen erhalten. Die Antwort macht bezüglich des
fernen Oſtens keinen unterſchied.
Paris, 15. Juli. (Wolff.) Wie die Chicago Tribune aus
Waſhington meldet, hat die japaniſche Antwort auf die
Eiladung des Präſidenten Harding wegen ihrer
Zweideu=
tigkeit oder, beſſer geſagt, weil ſie nichts weiter iſt als eine
einfache Annahme der Einladung, in den Vereinigten Staaten
großes Mißfallen erregt. Man nimmt an, daß Japan
beabſichtigt, vor der Waſhingtoner Konferenz ſeine Bedingungen
mitzuteilen, darunter die Beiſeitelaſſung der Frage von Korea,
Formoſa, der Mandſchurei und Oſtſibirien. Indeſſen hofft man,
daß es England gelingen werde, die japaniſchen Einwendungen
zu beſeitigen. Italien wird möglicherweiſe die Frage der
inter=
alliierten Schulden an die Vereinigten Staaten in Waſhington
anſchmeiden.
Englands Abrüſtung.
London, 15. Juli. (Wolff.) In der Morning Poſt ſchreibt
der Militärkorreſpondent, es verſaute, daß die Regierung
be=
ſchloſſen habe, das Heeresbudget um 25 Prozent zu
ver=
mindern. Der Korreſpondent proteſtiert gegen dieſe
Maß=
nahme als eine Gefährdung der Sicherheit des Landes.
London 15. Juli. (Wolff.) Einer Mitteilung des
Kriegsamts zufolge wird die Stärke der territorialen
Ar=
mee gegenüber der Zeit vor dem Kriege um 40
Infauterie=
bataillone vermindert. Sie beträgt 180 Bataillone mit einer
Geſamtſtärke von 4704 Offizieren und 114 240 Mann. Die
Küſtenverteidigung wurde mit Rückſicht auf die
vermin=
derte Gefahr einer Invaſion völlig den königlichen Garde=,
Ar=
tillerie= und Pioniertruppen übertragen. Die Maßnahmen
er=
bringen eine Erſ urnis von 390 Mällionen Pfund jährlich.
Lloyd George äußerte geſtern in einer Rede zur
Ab=
rüſtungskonferenz: Wir haben die Einladung des
Prä=
ſidenten der Vereinigten Staaten nicht nur bereitwilligſt
aufge=
nommen, ſondern mit Freuden und Verguügen. Ich hoffe, daß,
wenn die Konferenz ſtattfindet, ſie zu etwas führt, was über
bloße Entſchließungen zugunſten einer Abrüſtung hinausgeht,
und daß ſie zu einer wirklichen Verſtändigung und
einem tatſächlichen Uebereinkommen führt.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.
Seite 5.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 15. Juli. In Wildbad wurde der Dezernent der
Berliner Kriegsbeſchädigtenfürſorge, der den Namen Dr. Max
Rudolph führte, verhaftet. Es ſtellte ſich heraus, daß ſich
under dieſem Namen der langgeſuchte Franzke verbingt, der
bei dem Anſchlagauf die Siegesſäule von ſeinen
Ge=
noſſen als Urheber bezeichnet wurde.
Berlin, 15. Juli. Nach einer Meldung der Voſſ. Zta. aus
Warſchau iſt es in Lodz zu Unruhen gekommen. Die
ſtrei=
kenden Textilarbeiter veranſtalteten vor dem Gebäude des
Ar=
beitgeberverbandes und vor dem Amtsſitz der Wojwoden
Demon=
ſtrationen. Die Demonſtranten kamen in Konflikt mit berittener
und Fußpolizei, die von den Waffen Gebrauch machten und
meh=
vere Verhaftungen vornahmen. Auch in Poſen ereigneten ſich
Unwhen. In mehreren Straßen wurde verſucht, die
Geſchäfts=
läden zu plündern.
Berlin, 15. Juli. (Wolff.) Der Reichsbürgerrat teilt mit:
Nach erſt jetzt hier eingegangenen Nachrichten hat die Entente
am 16. Juni ohne Angabe irgendwelcher Gründe die
Auf=
löſung des Bürgerrats in Duisburg befohlen.
Paris, 15. Juli. (Wolff.) Die Verhandlungen mit der
deut=
ſchen Regierung wegen Lieferung von Holzhäuſern
führten zur Beſtellung von 66 Probehäuſern mit 87
Woh=
nungen. Die Häuſer ſollen mit größter Beſchleunigung
über=
geben und im zerſtörten Gebiet aufgeſtellt werden.
TU. Paris, 15. Juli. Havas meldet aus London: In einem
engliſchen Telegramm aus. München wird feſtgeſtellt, daß die
Entwaffnung in Bayern befriedigende
Fort=
ſchritte mache.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, tie Ablehnung
nicht begründer werden.
— In den letzten Tagen werden von dem Finanzamt I
Aufforderun=
gen zur Abgabe von Steuererklärungen in großem Umfange verſandt.
Auffallenderweiſe erhalten auch im Greiſenalter ſtehende Kleinrentner,
ſowie auch Witwen von kleinen Beamten derartige Aufforderungen. Iſt
man der Meinung, daß ſich deren Einkommen, die doch an und für ſich
feſtſtehen und ſich höchſtfalls infolge Kapitalverbrauchs verringert haben
werden; gegen das abgelaufene 1919er Steuerjahr trotzdem vermehren
konnten? Da dieſe Einkommen bei weitem nicht die Grenze erreichen,
für die eine unaufgeforderte Abgabe von Steuererklärungen
vorgeſchrie=
ben iſt, ſollte man doch die kleinen Steuerzahler mit ſolchen
Beläſtigun=
gen verſchonen. Die Behörde würde das Druckpapier ſparen und Zeit
gewinnen, den Steuerhebel dort anzuſetzen, wo für den leeren
Staats=
ſäckel auch wirklich etwas Poſitives herauszuſchlagen iſt.
— Seit einigen Wochen ſind bei der Eiſenbahn wieder die
Nicht=
raucher= und Frauenabteile eingeführt bzw. dieſe Abteile werden
ſchär=
fer der Kontrolle unterzogen. Die Frauenabteile ſind, aber faſt
durchſchnittlich leer. Hier ſollte man glauben, die Frauen ſeien ſo
ver=
nünftig und würden dieſe Abteile benutzen. Von maßgebender Stelle
müßte unter allen Umſtänden darauf gedrungen werden, daß beſonders
alleinreiſende Frauen durch die Schaffner in die Abteile gewieſen
wer=
den. Eigentlich iſt dies überflüſſig, wenn die Abteile nicht freiwillig
benutzt werden, gehören dieſelben aufgehoben. In dem einen Wagen
ſind die Reiſenden zuſammengepfercht, was beſonders bei dem heißen
Wetter ſehr unangenehm iſt, und der Wagen nebenan läuft leer.
Ein Reiſender.
Zuſtände beim hieſigen Mieteinigungsamt.
Die Zuſtände, insbeſondere die Behandlung des Publikums bei den
Verhandlungen vor dem hieſigen Mieteinigungsamt, ſind oft empörend.
Die Bezeichnung „Einigungsamt” ſollte zu der Annahme berechtigen,
daß hier, wie vor den Sühnegerichten, zunächſt eine Einigung der
Par=
teien angeſtrebt werde. Dies würde durch ſachliches Vermitteln eines
geeigneten Vorſitzenden in vielen Fällen auch gelingen. Erſt wenn eine
Einigung ausſichtslos erſcheint, ſollte Beſchluß, und zwar unter
ſach=
gemäßer Mitwirkung der Beiſitzer, und nicht, wie es vielfach in
diktato=
riſcher Weiſe perſönlich geſchieht, gefaßt werden. Größtenteils handelt
es ſich zurzeit wohl um Mietpreisſteigerungen, die bekanntlich des
Ein=
verſtändniſſes des Mieteinigungsamtes bedürfen. Die beteiligten Mieter
werden zu den Verhandlungen wohl vorgeladen, aber, ohne gehört, zur
Zahlung verurteilt. Bei den ordentlichen Gerichten iſt jedermann die
Verteidigung bzw. das Vorbringen von Gegengründen gewährleiſtet.
Glaubt jemand das Urteil nicht ſtillſchweigend hinnehmen zu können und
erlaubt ſich, auf Geſetzeswiderſprüche hinzuweiſen, ſo wird er oftmals
angeſchrien, wie z. B.: „Das verſtehen Sie nicht. Bleiben Sie mir weg
der nicht mit der Weisheit eines „Nechtsanwalts” ausgeſtattet iſt, kaum
zu verlangen, daß er bei dem derzeitigen Wirrwarr von Verordnungen
mit jeder einzelnen vertraut iſt. Von einem Vorſitzenden, der hier die
Stelle eines Beamten verſieht, ſollte man aber verlangen dürfen, daß
das ohnehin zurzeit erregte Publikum in fachlicher Weiſe belehrt und
behandelt wird. Nach Neuordnung der ſtaatlichen Einrichtungen konnte
man in den politiſchen Verſammlungen ſo oft die ſchönen Worte
ver=
nehmen, daß nunmehr im demokratiſchen Staate immer dafür geſorgt
würde, daß der rechte Mann am rechten Platze ſtände. Ob dieſer
Grund=
ſatz beim hieſigen Mieteinigungsamt zur Tatſache geworden iſt, dürſte
noch zu prüfen ſein. Mögen dieſe Zeilen dazu dienen, daß das hieſige
Mieteinigungsamt in ein wirkliches Einigungsamt umgewandelt wird.
Literariſches.
— Strandkorb 57. Roman von Friedel Merzenich. (Verlag
UUſtein. Preis 5,50 Mark und Zuſchlag.) Dieſer heitere Roman führt
in das Oſtſeebad Banſin. Dord harrt er, der „Strandkorb 57”, um dem
ſich weibliche und männliche, junge und nicht mehr ganz junge Kurgäſte
in buntem Wechſel zuſammenfinden; und dreimal wird er, das Requiſit
aus Holz und Leinwand, der Zeuge von glücklichen Verlobungen. Drei
Brautpaare kaufen ihn, als die Saiſon zu Ende geht, dem ſich
wun=
dernden Eigentümer ab; und durchs Los wird entſchieden, wer ſich den
Strändkorb 57” als Andenken au helle Tage nach Hauſe, in die
Groß=
ſtadt, ſchicken laſſen darf. Menſchen von mannigfacher Herkunft,
fröh=
liche Menſchen und ſolche, die etwas verſchroben ſind, wirken in dieſem
Luſtſpi
Landwirtſchaftliches.
Ausführungsbeſtimmungen zur Verordnung über
die Preiſe für das Umlagegetreide aus der
Ernte 1921.
Auf Grund des § 3 der Verordnung über die Preiſe für das
Um=
lagegetreide aus der Ernte 1921, vom 4. Juli 1921 (Reichs=Geſetzbl.
S. 804) beſtimmt der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft
folgendes:
8 1. Der Preis für zuſammengewachſenes Gemenge richtet ſich nach
der Art des Getreides und ſeiner Zuſammenſetzung. — 8 2. Als
Ge=
treide von mindeſtens mittlerer Art und Güte gilt Getreide nur, wenn
die Feuchtigkeit bei Lieferungen vor dem 1. Oktober 1921 — 19 vom
Hundert und bei Lieferungen vom 1. Oktober 1921 ab — 17 vom
Hun=
dert nicht überſteigt, und wenn es gut und geſund iſt, auch hinſichtlich
ſeiner ſonſtigen Eigenſchaften der Durchſchnittsbeſchaffenheit der
betref=
fenden Getreideart in der Abladegegend entſpricht. — 8 3. Für die
Be=
wertung des Getreides iſt ſeine Beſchaffenheit bei der Ankunft an dem
von dem Erwerber bezeichneten Beſtimmungsorte maßgebend. — 8 4. Die
Preiſe gelten für Lieferungen ohne Sack. Die näheren Beſtimmungen
für leihweiſe Ueberlaſſung von Säcken, insbeſondere über die
Leih=
gebühren und über die Preiſe der Säcke, trifft die Reichsgetreideſtelle
jeweils durch Veröffentlichung im Deutſchen Reichsanzeiger. Stellt der
Verkäufer Säcke nur bis zur Verladeſtelle des Ortes, von dem die Ware
mit der Bahn oder zu Waſſer verſandt wird, zur Verfügung, ſo darf
hierfür eine Leihgebühr nicht berechnet werden. — 8 5. Die Preiſe
gel=
ten für Bezahlung binnen 15 Tagen nach Ablieferung. Wird der
Kauf=
preis länger geſtundet, ſo dürfen bis zu 2 vom Hundert Jahreszinſen
über Reichsbankdiskont zugeſchlagen werden.
fpd. Frankfurt a. M., 14. Juli. Viehmarkt. Während
der Kleinviehmarkt bei lebhaftem Handel ſchnell geräumt wurde,
ver=
blieb am Schweinemarkt, der gedrückt war, Ueberſtand. Aufgetrieben
waren: 4 Bullen, 34 Färſen und Kühe, 833 Kälber, 245 Schafe und 317
Schweine. Es wurden bezahlt für einen Zentner Lebendgewicht: Kälber:
feinſte Maſtkälber, 700—800 Mk., mittlere Maſt= und beſte Saugkälber
600—700 Mk., geringere Tiere 500—600 Mk.; Schafe: geringere
Maſt=
hammel und Schafe 500—550 Mk., mäßig genährte Hammel und Schafe
350—450 Mk.; Schweine: vollfleiſchige unter 80 Kg. 1000—1200 Mk.,
über 80 Kg. 1200—1300 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
Leichtathletiſche Wettkämpfe.
Hochſchulmeiſterſchaften der ſüdweſtdeutſchen
Hochſchulen
veranſtaltet das Amt für Leibesübungen der Studentenſchaft Darmſtadt
am Sonntag, den 17. Juli, auf dem Sportplatz an der Heidelberger
Straße. Meldungen aus allen Hochſchulen Südweſtdeutſchlands ſind
dazu eingelaufen. Beſonders die Staffeln werden bei guter Beſetzung
von Stuttgart, Karlsruhe, Gießen, Marburg und Darmſtadt großes
In=
tereſſe beanſpruchen. Karlsruhe wird den Darmſtädter Akademikern
die 3X1000 Meter=Staffel ſtzeitig machen; die 4X100 Meter=Staffel wird
wohl eine ſichere Beute der Darmſtädter werden.
1. Darmſtädter Sportwoche.
— Im Anſchluß an die leichtathletiſchen Wettkämpfe
am Sonntag, den 24. Juli, beginnt die 1. Darmſtädter
Sport=
woche, die den Sportintereſſenten alle Sportarten vor Augen führen
wird. Während der 24. Juli der Tag der Leichtathletik iſt, werden die
Wochentage mit Veranſtaltungen für die Jugendklaſſe in Fußball und
Leichtathletik ausgefüllt. „Am 26. und R. Juli, trägt die Hochſchule
Darmſtadt die deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften im Schwimmen aus.
Organiſation und Leitung unterſteht der akademiſchen Abteilung des
Schwimmklußs Jungdeutſchland”. Auch die Hockehabteilung des
Schwimmtlubs „Jungdeutſchland” wird mit zwei bedeutenden
Veran=
ſtaltungen an die Oeffentlichkeit treten und der Darmſtädter Bevölkerung
zwei intereſſante Hockeywettſpiele vorführen. Eine für Darmſtadt neue
Sportart iſt das Rugbyſpiel, ein dem Fußball ähnelndes Spiel, bei dem
allerdings geſtattet iſt, den Ball mit der Hand aufzunehmen. Der
deutſche Rugbyverband, der dieſen Sport in Darmſtadt vorführen wird,
hat zwei hervorragende Rugbyvereine für ein Wettſpiel in Darmſtadt
gewonnen. Der Rugbyverband wird einen Vertreter entſenden, der der
Sportgemeinde das Rugbyſpiel durch einen Vortrag auf dem Sportplatz
erläutern wird. Aber auch das Handballſpiel wird zu Worte kommen.
Die Handballmannſchaft des Sortvereins „Schupo” hat ihre gute Klaſſe
in den verfloſſenen Meiſterſchaftskämpfen bewieſen. Der ſüddeutſche
Meiſter, Pfalz=Ludwigshafen, und der Verbandsmeiſter Turngemeinde
Bockenheim werden gegen die Darmſtädter Mannſchaft antreten. Di
Sportwoche wird beendet durch die Verbandstagung des Vepbandes
ſüd=
deutſcher Fußballvereine und mit dem Ligatreffen des 1. F.C. Freiburg.
Wandern.
hm. Nicht allgemein bekannt dürfte ſein, daß in der
Trnge=
meinde Darmſtadt 1846 (Woogsplatz) ſchon ſeit Jahrzehnten ein
planmäßiger Wanderbetrieb, eingerichtet iſt. In jedem
Monat wird eine= Wanderung, faſt durchweg Tageswanderungen,
durch=
geführt. Die Gebiet des Odenwaldes und der Bergſtraße kamen als
Wanderziele am häufigſten in Betracht. Eine größere Wanderung, die
außerhalb der vorgenannten Gebiete liegt, wird alljährlich unternommen.
Eine ſolche Wanderung iſt für nächſten Monat auf den Feldberg
im Taunus vorgeſehen. Für nächſten Sonntag iſt eine
Halbtagswan=
derung nach Groß=Zimmern vorbereitet. Grundſatz bei allen
Wanderungen iſt, dieſe möglichſt billig zu geſtalten. Auch das weibliche
Geſchlecht, ſoweit es marſchtüchtig, nimmt an den Wanderungen teil,
auch ihm ſollen in froher Wanderſchar, die Segnungen des geſunden
Wanderſportes zugute kommen. Die einzelnen Wanderungen erfreuen
ſich einer ſehr guten Beteiligung. Gibt es etwas Beſſeres, um die
ſchweren Alltagsſorgen zu verſcheuchen oder die Liebe zur Natur und
Heimat zu fördern als eine frohe Wanderfahrt in die nahen Berge
unſeres Heſſenlandes? Darum den Wanderſtock zur Hand, den Ruckſack
umgehängt und hinaus in die freie Natur. Friſchgeſtärkt an Körper und
Geiſt wird man heimkehnen und leicht werden die Berufspflichten die
Woche über zu erfüllen ſein.
* Weiterſtadt, 15. Juli. Von herrlichem Wetter begünſtigt,
fand am letzten Sonntag hier das 36. Gauturnfeſt des Main=
Rodgau=Verbandes ſtatt, das einen durchaus befriedigenden
Verlauf nahm. Nahezu 2000 Turner hatten ſich in unſerem in reichem
Feſtſchmuck prangenden Orte eingefunden. Samstag abend fand ein
Kommers auf dem Feſtplatz ſtatt, dem ein kleiner Feſtzug
voraus=
ging, an dem ſich die bereits anweſenden Preisturner und die
Ortsver=
eine (mit Ausnahme des Arbeiterturn= und Geſangvereins) beteiligten.
Der Gauvorſitzende, Turner Niedenroth=Wishauſen, brachte in
ſeiner mit großem Beifall aufgenommenen Begrüßungsanſprache in
kernigen Worten die hohe Bedeutung der edlem Turnſache zum
Aus=
druck. Unter geſanglichen und turneriſchen Darbietungen verlief der
Kommers nur allzu raſch. Sonntag früh 6 Uhr begann das
Preistur=
nen, an dem ungefähr 300 Turner und 400 Zöglinge teilnahmen und bei
welchem durchweg ſehr ſchöne Leiſtungen gezeigt wurden. Nachmittags
2 Uhr bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug — 16 auswärtige und 6
ein=
heimiſche Vereine — durch die reichgeſchmückten Straßen nach dem
Feſt=
platz. Dort entwickelte ſich trotz der großen Hitze in fröhlicher
Stim=
mung luſtiges Leben. Der Vorſitzende des Vereins, Herr Chriſtoph
Hirth, begrüßte in zündender Anſprache die Anweſenden und wies
eben=
falls auf die Bedeutung der Turnerei hin, die durch Stählung des
Kör=
vers und Erziehung zu ſtraffer Zucht und Ordnung mit dazu berufen Verſammlung der Oſtflüchtlinge um 8 Uhr im Gaſthaus „Zur
iſt, am Wiederauſbau unſeres ſo ſchwver heimgeſuchten Vaterlandes
mit=
zuarbeiten. Dieſe Anſprache ſowie der von Frl. Marie Schydlowski im
Namen der Feſtjungfrauen geſprochene Feſtgruß wurden ſehr beifällig
aufgewommen. Um 5 Uhr erfolgte die Preisverteilung an die
preis=
gekrönten Turner. Abends fand in zwei Sälen Ball ſtatt. Nicht
un=
erwähnt ſeien die von den Turnern Bert, Römer, Steinbrecher und
Vetter vorzüglich einſtudierten und exakt ausgeführten Reigen der
Schi=
ler und Schülerinnen ſowie die Keulenübungen der Turnerinnen=Riege,
die ſämtlich großen Beifall fanden. Nach einem ſolennen Frühſchoppen
am Montag verſammelten ſich nachmnittags nochmals die Schuljugend ſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des Tagblatts” zu richten. Etwaige
und die Ortsvereine zu einem Umzug durch den Ort nach dem Feſtplatz,
wo nunmehr beſonders die Jugend zu ihrem Rechte kam. Wettſpiele
und Beluſtigungen verſchiedenſter Art kamen zum Austrag, wobei die
Preiſen bedacht wurden. Der Turnverein, dem das Feſt
ich gelugen N. hann in icher Guſcht mit den Erfolg
zufre=
den ſein.
W. Odenwaldgau. Das Jugendturnen des Odenwaldgaues
vereinte am Sonntag, den 10. Juli, in Schaafheim an Damen,
Vier=
kämpfern und ſämtlichen Jugendklaſſen über 900 turnende Teilnehmer,
eine Ziffer, auf die der Gau mit Stolz blicken kann. Eine Nieſenarbeit
war zu bewältigen, daß am Abend um 6 Uhr die Siegerverkündigung
und die Ausgabe der Kränze erfolgen konnte. Auch hierauf kann die
Leitung des Gaues und des feſtgebenden Vereins ſtolz ſein. Gewiß
tra=
ten auch kleinere Mängel zutage, z. B. die lange Dauer der
Niegenein=
teilung und die Anſammlung von Niegen, die auf freies Geräte warten
mußten. Dieſe Mängel abzuſtellen, wird der Gauleitung bei künftigen
Jugendfeſten ein leichtes ſein, ſofern ſie der pünktlichen und
gewiſſen=
haften Mitarbeit der Gauvereine ſicher iſt. Der Feſtleitung waren etwa
600 Turner gemeldet und 900 traten an. Dank der Organiſation des
Lehrers Schmitt von Schaafheim traten hierdurch keine größeren
Un=
annehmlichkeiten zutage. Die älteren Zöglinge trafen ſchon am
Sams=
tag abend in Schakfheim ein und fanden freundliche Aufnahme und
Quartiere, da für ſie das Turnen am Sonntag ſehr früh begann. Gegen
1 Uhr traf die noch ſchulpflichtige Jugend in Maſſen ein, ſo daß der
Feſtplatz — mitten im ſchattigen Walde gelegen — bald von weißen
Ge=
ſtalten wimmelte. Das Turnen wickelte ſich dann glatt ab. Beſonders
unſere Jüngſten zeigten glühenden Eifer, einen Preis zu gewinnen. Am
Nachmittag brachte ein ſtattlicher Feſtzug die Teilnehmer wieder auf
den Feſtplatz, wo ſich bald, trotz der brennenden Hitze, ein fröhliches
Treiben entwickelte. Verſchiedene Reden, Turnen, Singen und Tanz
wechſelten reichlich miteinander ab. Bei einem vorzüglichen Maß
bahe=
riſchen Bieres verging die Zeit ſehr ſchnell, bis um 6 Uhr die
Sieger=
verkündigung ſtattfinden konnte.
* Main=Rhein=Gau der Deutſchen Turnerſchaft.
Am Sonntag, den 17. Juli vormittags 9 Uhr, finden auf dem ſchönen
Turn= und Spielplatze des Turnvereins Pfungſtadt in
Pfung=
ſtadt die Ausſcheidungsſpiele der Klaſſe 4 im
Fauſt=
ball zwiſchen den vier Bezirksmeiſtern des Main=Rhein=Gaues ſtatt.
Es ſind dies für den erſten Bezirk Turngemeinde 1846 Darmſtadt, für
den zweiten Bezirk Turnerbund Nauheim, für den dritten Bezirk
Turn=
gemeinde Beſſungen und für den vierten Bezirk Turngemeinde Dieburg.
Es dürften dieſe Spiele für den Fauſtballkenner ein ſportlicher Genuß
werden. Stehen ſich doch hier vier ausgezeichnete Mannſchaften
gegen=
über. Die meiſten Chancen dürfte man der Turngemeinde Beſſungen
ſowie dem Turnerbund Nauheim zuſprechen. Beſſungen beſitzt in ſeinem
Mittelſchläger einen Fauſtballſpieler von unübertrefflicher Technik und
Naffineſſe, der der Mannſchaft immer wieder zum Siege derhilft.
Nau=
heim hat eine Mannſchaft von lauter guten Durchſchnittsſpielern und
einem ſelten geſehenen Siegeswillen, der auch hier ausſchlaggebend ſein
dürfte. Dieſe beiden Gegner werden ſich wohl den ſchönſten und auch
ſchärfſten Kampf liefern. Leider ſteht dem Fauſtballſpiel die große Maſſe
des ſportliebenden Publikums noah fern, aber gerade dieſes ſchöne Spiel
iſt dazu angetan, dem Körper durch die erfordernden ſchnellen
Bewe=
gungen eine gleichmäßige Erſtarkung zu geben. Wir rufen daher allen
Turn= und Sportvereinen, die dieſes ſchöne Spiel noch nicht betreiben,
zu: Spielt Fauſtball, gründet Abteilungen und gebt beſonders den
jun=
gen Turnern und Sportsleuten Gelegenheit, während der warmen
Som=
merzeit durch Fauſtballſpielen die körperliche Elaſtizität zu erhalten.
Schluß des redaktionellen Teils.
Vergessen Sie nicht für dle Relse
Tube Zahnpasta „0. qS
(Dr. Bahr’s berühmtes Zahnpulver „No. 23‟ in Pastenform)
einzukaufen. (8222a) In denselben Verkaufsstellen vorrätig
D6é
Geschleoktstelden. ohne Verufsstörnns-
Ohne Luecksilber,
Autklär. Brosch, Nr. 5d diskr. verschl. 4 3.— (Nachn ℳ/ 1:
Spez.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambulatorium
Frankfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (I,853) Sonntag 11—1 Uhr,
Seifenpapier für die Reise
Kl. Reise-Seife .. .
tück
Toilette-Seife .. . .
100
Blumen Seife Mousson . . .
5."
Glyzerin-Toilette-Seife
. . . . . . 3.75
e9
Haushalt-Seife Wolft 8 Sohn .
270
Falmitin-Seife
Kaloderma-Seife
Echte Ffeilring-Lanolin-Seife
Echte Steckenpferd-Lilienmilch-Seife ..7."
Kölnisch Wasser-Seife „4711‟ „..9.—
Kölnisches Wasser „Gegenüber”, Solange Vorrat,
ch
alter Preis 14.50, 25.— und 80.— Mk.
Köln. Wasser „Kräutergeist”, alt. Pr. 4.50, 8.50, 12,—
—
Uralla Sommersprossen-Créme
Allerbeste Kernseife, sol. Vorr.
gr. Doppel
Parfümerie Wüller
Rheinstrasse 6
Abonnieren Sie
In
1. Griesheim.
2. Truppenübungsplatz.
3. Wolfskehlen
4. Goddelau ..
5. Erfelden
6Crumſtadt .
7. Hahn
8. Eſchollbrücken
9. Stockſtadt.
10. Biebesheim
11. Gernsheim . . .
12 Klein=Rohrheim.
13. Groß=Rohrheim
Groß=Rohrhein.
das „Darmſtädter Tagblatt”,
Bei
Georg Becker, Alte Darmſtädterſtr.
Frau Sophie Schwendt, Felſenkeller
Frau Fuchs, Oppenheimerſtr, 7
Frau Eva Veith III., Pfarrſtr. 14
Phil. Eberling III., Neugaſſe 40
Frau Kath. Hönig Wwe, Neuſtr. 3
Hch. Lang, Schneidermſtr. Obergaſſe
Frl. Anua Gilbert, Pfungſtädterſtr. 23
Frau Hch. Henninger IV., Ludwigſtr. 17
Frau Hch. Trautmann, Kirchſtr. 31
Frau B. Wenzel, Banggaſſe 9
Fr. B. Wenzel, Gernsheim, Zauggaſſa9
Frau Fr. W. Herold I., Ludwigſtr. 11
Geſchäftliches.
Bad Ems. Am Sonntag, den 10. Juli, fand auf der Lahn die
41. Ruderregatta, begünſtigt von faſt zu heißen Sommerſtrahlen, ſtatt.
Wie alljährlich waren auch in dieſem Jahre, in dem der ſeit 25 Jahren
beſtehende Emſer Ruderverein zum erſten Male ſelbſtändig die Leitung
der Veranſtaltung übernommen hatte, zahlreiche Vereine, zum
Sport=
kampf erſchienen, ſo daß die Ausſcheidungsrennen ſchon Samstag
begiu=
nen mußten. Zu den Hauptrennen am Sonntag uachmittag waren die
Beſucher von Nah und Fern ſcharenweiſe herbeigeſtrömt und
dichtge=
dräugte Menſchenmaſſen verfolgten mit Spannung von beiden Ufern der
Bahn die Wettkämpfe, während zwei Kapellen, am Kurgarten und am
Ziel, Aufſtellung geuommen hatten, um das feſtliche Treiben durch ihre
muntere Weiſen ſtimmungsvoll zu erhöhen. Im Kurgarten fand dann
gegen Abend, anſchließend an das Rennen die Preisverteilung ſtatt,
Sieger und Gäſte vereinigten ſich dann abends in den Sälen des
Kur=
ſaals zu einer gemütlichen Ballfeſtlichkeit, die den Abſchluß des großen
ſportlichen Ereigniſſes bildete, das Bad Ems ſeinen Gäſten außer den
vielen ſonſtigen Unterhaltungen und Naturſchönheiten bietet.
Wetterausſichten für Samstag:
Heiter, trocken, wieder wärmer, Oſtwind.
e
Orpheum, Anfang
Uhr: „Die Mauſefalle‟.
Sonne‟.
Sommerfeſt des Radſportklubs 1919 um 8 Uhr im Fürſtenſaal.
Waldfeſt um 7 Uhr auf dem Oberwaldhaus.
Verantwortlich ſür den leitenden politiſchen Teil und für Feuilleton: i. V.
Max Streeſe; ſür heſſiſche Politik und den übrigen Teil (auß r Sport, Handel und
Landwirtſchaſtliches): Max Streeſe; für Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches:
Kurt Mitſching: ſür den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus
dem Geſchäſtsleben: Paul Lange. — Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche
Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt. — Für den redaktionellen Teil be=
Honorärforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unver=
langte Manuſkripte werden nicht zurückgeſand
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.
Rummer 194.
Familiennachrichten
Gesunder, kräftiger
JUNGE
angekommen
oseph Engelhard und Frau
Käte, geb. Mager.
15. Joli 1921.
Frankfurterstraße 16‟/..2
(*27865
Statt Karten.
Ihre VERLOBUNG zeigen an:
Charlotte Fornoft
Willy Bauer
Darmstadt
Eckhardtstrasse 35
Jult 1921
Arsß0
Statt Karten.
Ihre am Sonntag, den 17. Juli,
nach-
mittags 21/, Uhr, in der Martiaskieche
statt-
findende Trauung beehren sich anzszeigen
Minna Hechler
Gerhard Leuschner.
Darmstadt, den 16. Joli 1921.
Kaupstraße 54.
Statt Karten.
27470
2
Dr. med. Wilhelm Kilian
Aenne Kilian, geb. Stolpp
VERMAHLTE
Dässeldort
Darmstadt
Elisabethstr. 36
16. Juli 1921
A2
Ihre am Sonntag, den 17. Jalt, 2 Uhr
nachmittags, in der Petruskirche stattfindende
TRAUUNG beehren sich anzuzeigen
Marie Ludwig
Karl Hartmann.
Darmstadt
Abasteaße 20. Kfanichsteinerstraße 11.
Af
Todes=Anzeige.
Heute abend 8¾ Uhr verſchied nach langem
ſchwveren, mit großer Geduld ertragenem
Leiden meine liebe, gute Frau
Dorothea Hechler
geb. Seim
im Alter von 42 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe, gute, treubeſorgte Mutter,
Schwieger= und Großmutter
Wwe.
nach kurzer, ſchwerer Krankheit im 64, Lebens=
(8223
jahre zu ſich zu nehmen.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen:
Karl Lautenſchläger,
Hauptwachtmeiſter,
nebſt Frau und Kind.
Darmſtadt, den 14. Juli 1921.
Die Beerdigung findet Sonntag, 17. Juli,
nachmittags 1 Uhr, in Brensbach i. O. ſtatt.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine innigſtgeliebte Frau, unſere treue
Schweſter, Schwägerin und Tante
Eliſabeth Kaus
geb. Sehnert
nach längerem, mit großer Geduld
ertra=
genem Leiden, im 70. Lebensjahre, heute
in die Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Muoe
Motorräder
N. 8. U.- Tourenräder
M. 8. U.- Damenräder
N.8. U.- Halbrenner
N.8. U.— Freilaufnaben
alles in großer Auswahl
u. unübertroffener Qualit.
zu haben bei
niedrigſten Preiſen.
Vertreteter:
Benz & Co.
Darmſtadt (8816a
Grafenſtraße 20,22
Telephon 1239.
Reparatur=Werkſtätte.
Rohrmöbel
Seſſel 50 Mk.
Willy Klöß
Beſſungerſtr. 70. (B7671
Darmſtadt, 15. Juli 1921,
Oſannſtraße 47,
(8230
Die Beerdigung findet ſtatt Montag, den
18. Juli, nachmitt. 3½ Uhr, vom Portale
des Friedhofs Nieder=Ramſtädterſtraße.
Ausführliche Schickſalsvorherdeutung
ſowie Charakterbeſchreibung
nach Aſtrologie und Handſchriſt. Wenn möglich,
un=
aufgezog. Bild mitſenden. Geburtstag angeben. Bei
ausführlicheren Auskünften auch Ort und Stunde,
Streng individuelle, keine ſchematiſche Behandlung
Einfache Auskunft ℳ 5.—, ausführlicher ℳ 10.—.
Mit Angabe der Tierkreisberechnung ℳ 50.—, (7976a
Kurt Parch, Meißen, Sa., Talſtraße 17.
Herr A. Köwing in Göttingen ſchreibt: Meiug
Georg Hechler.
Darmſtadt, den 14, Juli 1921. (*27872
Die Beerdigung findet Montag, den 18. Juli,
nachm. 2½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt
Von Heeresfahrzeugen ſtammende
Räder u. andere Teile
verkauft ab Lager i. A. der
Sieg=Rheiniſchen Lokomotiv= u.
Maſchinen=
fabrik G. m. b. H. Kirchen=Wiesbaden
Ibel & Lotz, Darmſtadt
Eliſabethenſtraße 31.
(M.5731
Garantiert reiner
Bienen=
Honig
Pfd. 15 Mk.
mit Schraubglas 16 Mk.
J. Bernius Nachf.
Wienexſtr. 82.
Hektromotoren
in allen Stromarten
A und Spannungen,
Dynamos, Akkumu
latoren.
Schalt=
material, ſofort ab
Lager lieferbar. (7a
Handels- u. ingenieur-
* Bureau G. A. H. Krug,
Darmſtadt,
Lager=
hausſtr. 32. Tel 1859.
Stück r
an, 10 Stück
von 30 Op. 4,50,K an,
Sohlen, Paar v. 6.ℳK an.
Dieſelben werden auf
Wunſch gratis aufgeklebt:
Moſts Schuhlager
Alexanderſtr. 15. (8178
Fußboden=Oel
Leinöl, Sikkativ
(6221a
billigſt bei
Anton Fiſcher
Frankfurterſtr., Telephon 186.
Zu verkaufen
NA0-Perſonenwagen 10/28 P8
6=Sitzer, kompl. m. Continental=Felgen=Bereifg",
820 X120 (2 Reſ.=Reifen), Zenithvergaſer, el.
An=
laſſſer u. Beleuchtung, modernſte Karoſſerie,
einge=
bautes Verdeck u. Windſchutzſcheibe
Preis Mk. 150 000.— Ferner
2 elektr. Klein=Automobile (Slaby=
(8192
Behringer)
kompl. neue Bereifg,, elektr, Beleuchtg., nur kurze
Zeit gefahren. Preis pro Wagen Mk. 10 000 —
Gandenbergerſche Maſchinenfabrik
Georg Goebel, Darmſtadt.
Nadelgrubenholz
eingeſchnitten in Längen von 0,80—5 m und
7—20 cm Mittendurchmieſſer in größeren
Mengen franco Waggon für jetzt und ſpäter
lieferbar, zu kaufen geſucht. Nur Offerten
inir Preisangebot wverden berückſichtigt.
Heinrich Weber, Holzgroßhandlung
Nürnberg.
J7891
Alle
Familiendruckſachen
FneezFrReNEFTRFKEEeeeEEEEEENEFENEREKeFFEFEeETREFRnNt
Geburts=, Verlobungs=,
Vermählungs=
und Todesanzeigen
liefert in kürzeſter Zeit die
L. C.Wittich’ſche Hofbuchdruckerei
Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Laſtwagen=Verkehr
in= und außer der Stadt
A. & J. Monnard
(7960a
Bahnſpediteure
Telephon 345 u. 2201. Telephon 345 u. 2201.
Wieſenheu
ſowie Kleeheu
und Stroh
offeriert waggonweiſe
Verdinand Wolfsheimat
Würzburg.
Telephon 620. (8211a
zu den günstigsten Bedingungen
können sofort ausgefertigt werden bei (8226.
J. G. Kahlert & Söhne
Schützenstrasse 1
Beeirksdirektion der Agrippina in Cöln.
Anſt. j. Mann, anf. 30er
Jahre, in ſich. Stellung,
wünſcht, da es ihm an
paſſ. Damenbekanntſchaft
fehlt, auf dieſem Wege ein
anſt. Fräulein kennen zu
lernen zwecks ſpät. (*27720
Heirat
Witwe mit 1 Kind nicht
ausgeſchl. Angeb.; unter
M 107 an die Geſchäftsſt
Jung. Mädchen
28 J. alt, mit offenem,
freundl. Weſen, hübſcher
Geſtalt u. tadelloſ.
Lebens=
wandel, aus angeſehener,
guter Familie, v. Lande,
mit Wäſche=Ausſtattung
und etwas Vermögen
wüinſcht ſich zu
verheiraten.
Nur ernſtgemeinte, ehrl.
Anerb. bitte zu richten u.
NT 109 Gſchftsſt. (*27755
Unterricht
ARnnne
Pickel, Pusteln u. viele
andere Haut-
Unreinig=
keiten entfernt
verblüf-
fend schnell
(7361a
Oefin
— Fein parfümiert
Erfolg verürgt
Flasche nur Mk. 9.-
Nur echt bei
WI. Herinos, Parfümerie
Luisenstraße 8.
Stärkwäſche
Leib= u.
gett.Wäſche
ſchrankfertig
Pfundwäſche v. 20 Pfd.
an Wäſcherei, Glanz= und
Feinplätterei
„Frauenlob‟
— Telephon 2039 —
Wendelſtadtſtr. 13. (7698a
Schäfte
wverden in jeder Art
ſchnellſtens angefertigt u.
empfehle mich den Herrer
Schuhmachern bei Bedarf
veſtens beireellen Preiſen.
Hch. Kröher. Ecke
Lieb=
frauen= i. Eckhardtſtraße.
Türkiſch!
Wer gibt
Anfangsunter=
richt in d rürkiſch Sprache?
Angeb. uint. M 93 an die
Geſchäftsſt d. Bl. (*2
An=u. Abfahren
von Gütern von und nach
der Bahn, Entladen von
Waggons, ſowie Abfahren
von Braunkohlen von der
Grube Prinz von Heſſen
beſorgt zu billigen
Tages=
preiſen (75910
rheilger=
Fr. Löchel,
Um ſchnell zu räumen
habe ich die Preiſe in meinem
Ausderlan
nochmals ermäßigt und offeriere ſo lange Vorrat reicht:
Hochmoderne Sommeranzüge
in Kammgarn, Cheviot u. Homespun, von Mk. 5(5 an
Elegante Sportanzüge
von Mk. 425 an
mit Breeches=Hoſen.
Kaki= u. Jagdleinene Anzüge von Mk. 135 an
Lüſter, Loden u. Kaki=Waſchjoppenv. Mk. 65 an
Sommer=Paletots u. Wettermäntel
von Mk. 225 an
Tennis= und Sport=Breeches=Hoſen
von Mk. 125 an
Phantaſieweſten, Halbweſten, Sportgürtel
Sportſtulpen und Einſatzhemden, enorm billig
Knaben=Waſchanzüge . . von Mk. 48 an
Knaben=Lodenanzüge . . von Mk. 65 an
Ein großer Poſten
Herrenſtoffe, Coupons und Reſte
für Anzüge, Paletots u. Hoſen paſſ.
weit unter Preis.
Wilhelm Deuſter
am Markt.
(8203
empfehle ich:
Korbsessel
Tur Mncaue u Taistiele Io
Korbmöbelgarnituren
in Weide und in Peddigrohr (*27822
in bequemsten und hochmodernsten Formen.
Liegestühle und Kissen
zu sehr vorteilhaften Preisen!
LadwigNerz
d
Größtes Rohrmöbel-Spezialhaus
Karlstraße 20, gegenüber der Hölgesstraße.
Wer
ſtrickt Sportjacke
mit Maſchine? Wolle w.
eſtellt. Ang. u. M 99 an
die Geſchäftsſt. (*27686
gegen
Kartoffeln Zucker.
Heinrichſtr. 106, 111. /*a7
Tapeten eins Amm.
Kosto für
D beſonders billig. —
Bitte Muſter Nr. 70 verl.
Frankfurt a. M., Aller
Opl, hefligenſtr. 52, 1W0‟
Schlachtgeflügel
jg. Hahnen, fette
Koch=
hühner, Kapgunen, jg.
Tauben empf. billigſt
Schröders
Geflügelhand=
lung (*276341s
Kiesſtraße 15 Tel 1969.
Die neue Heilweise
und ihre Anwendung
im eigenen Heim m. Rings-Radium-Kissen u Radium-Creme,
patentamtlich geschützt unter Nr. R. 23164/27 WZ.
Aufsehenerregende Erfindung ultra-violette-ununterbrochene
Be-
strahlung; glänzende Erfolge bei Lupus, Fleciiten Ausschiäge,
Nieren-, Herz- Magen- Darm- Lungen-, Nerven- Frauenteiden,
Tuberkulose, Stoffwechselkr nkheiten. Gallensteine, Kropf. Asthma,
Rheumatismus, Gicht, Ischias, Gehörschwäche, IIämorrhoiden,
Erkrankungen der Harnorgane ete. Auskunft kostenlos.
„Ha Bruchheilung ohne Operation H
auf natürlichem Wege ohne Berufsstöru g mit Dr. med H. Müller’s
Radium-Bruchheilapporat „Probata‟", ohne Feder, ohne
Gummi-
band und ohne Schen elriemen. Kein Einspritzen, keine
Mdi-
kamente. Tag und Nacht, ununterbrochen ultra-violette
Be-
strahlung. Konkurrenzlos einzig dastehende Erfindung;
glän-
zende Anerkennungen nachweisbar. Ausserdem führen wir noch
andere Bruchbänder nur best bewährter Systeme, ebenso
Leib-
binden Korsettersatz, Suspensorien, sowie sämtl. Sanitätsartikel.
Sprechstunden finden statt am Montag, den 18. Juli, in Darme:
stadt, Hotel Prinz Heinrich, von 10 Uhr vorm. bis 5 Uhr nachm.
Dr. Müller & Cie., Mannheim.
(F,8227
Rummer 194.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Inli 1921.
Seite 2.
Die Sommerfriſche.
Eine Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
25)
(Nachdrus verboten.)
„Es war bei einem Kaiſermanöber des Gardekorps, das in
der dortigen Gegend abgehalten wurde. Wir, erhielten
Ein=
quartierung, natürlich lauter Offiziere. Der älteſte Adel
Preu=
ßens war vertreten. Der ſchönſte und ſtattlichſte der Offiziere,
ein junger Oberleutnant, ſah mich an. Ich ihn. Dann war das
Große geſchehen.”
„Ich ahne es,” meinte der Doktor andächtig.
„Er hieß Hechtersheim, Oberleutnant Freiherr von Hechters=
Heim. Er zog die kaum Siebzehnjährige an ſich, küßte ſie und
agte: „Biſt Du mein?” Ich ſagte ja. Dann ging er zu meinem
guten Oheim und warb um mich. Aber mein Oheim, ſelber
Oberſt a. D., ſagte zu ihm: „Sie hat nichts als das nackte
Leben.‟ Das war eine große Lüge, die ihm meine garſtigen
Couſinen eingegeben hatten, um mir mein Glück zu verderben.
In Wirklichkeit beſaß ich ein Vermögen von einer halben
Million, den Erlös aus dem Verkauf meines väterlichen Erbes.”
Die Baronin ſeufzt von neuem und bittet mit ſeelenvollem
Augenaufſchlag: „Erlaſſen Sie mir, bitte, die Schilderung des
Folgenden.”
„Sehr gerne, meine Gnädigſte,” meint der Doktor treuherzig,
„obwohl ich ſehr geſpannt bin.”
„Um es kurz zu machen,” fährt die Baronin weiter, „führe
ich nur noch an, daß meine Unſchuld ſchließlich doch ſiegte. Wir
ließen uns in London trauen und fuhren nach Braſilien, wo
mein Gemahl das Erbe ſeines einzigen Onkels, eines
Latifun=
dienbeſitzers in Splanada, der eben geſtorben war, antrat. Dort
verlebten wir zehn Jahre der glücklichſten Ehe, leider ohne Kind.
Bis eines Tages..
Die Baronin hemmt den Schritt; in ihren Mienen Schmerz
und Entſetzen.
„Ich weiß es noch, als wäre es erſt vor einer Stunde
ge=
ſchehen. Eines Tages brachten ſie mir meinen Gatten von der
Jagd .. . Auf einer Tragbahre
Der Doktor ſieht die Erzählerin betroffen an.
„Von einem Jaguar zerfleiſcht!”
Dr. Zwickk hat keine Zeit, über das Schickſal eines
zerfleiſch=
ten Latifundienbeſitzers nachzudenken, denn die Baronin ſinkt
ihm mit einem leiſen Aufſchrei in die Arme. Es iſt das erſte
Mal in ſeinem Leben, daß er eine Dame in Armen hält. Ein
ganz eigentümliches Gefühl beſchleicht ihn; er denkt aber dabei
nicht an die Ohnmächtige, ſondern an eine andere, deren helles,
kurzes Lachen irgendwo in den Sommerlüften verzittert.
Fräulein Sommer beobachtet vom Tennisplatz herüber die
Gruppe und fragt, mit dem Temnisſchläger darnach weifend:
„Was iſt denn das?"
Der Referendar und Leutnant der Reſerve klemmt das
Monocle ein und näſelt: „Aeh! Das iſt ja janz jut. Das jibt
ja nen Polterabend!” — Die Gruppe löſt ſich auf und
ver=
ſchwindet hinter wiegenden Kornwogen.
Fräulein Delius lächelt kalt und verſchlagen.
Es ſind Tage voll Wonne.
Die Sonne geht um fünf Uhr auf und um acht Uhr unter.
Das klingt ſehr alltäglich. Allein für Hochwinkel begreift dieſe
Tageszeit die lauterſten Freuden, deren ländliche Seelen fähig
ſind.
Um acht Uhr geht die Sonne unter und um fünf Uhr wieder
auf. Das iſt ſehr leicht geſagt. Allein in dieſer Zeit, wiegen
ſich edle Herzen in Träumen, deren Ausgang unzweifelhaft
er=
ſcheint, weil Hochſaiſon iſt, an deren Spitze der Bader ſteht.
Denn er hat das Wort geprägt, für Hochwinkel wenigſtens, und
als Vorſtand vom Verſchönerungsverein wird er ſchon wiſſen,
was es zu bedeuten hat. Die anderen ahnen dieſe Bedeutung
nur, aber ſie folgen ihr in der Praxis.
Zum Beiſpiel der Schaller. Denn der Trambahnſchaffner
aus der königlichen Haupt= und Reſidenzſtadt München iſt ſchon
dageweſen und hat die gewünſchten Altertümer vom Tändler
in der Schleißheimerſtraße mitgebracht. Der gute Mann hat aus
ſeiner Hochwinkler Zeit nämlich noch ſoviel Volksſeele ins
Großſtadtleben und den nervenzerrüttenden Lärm der
Tram=
bahnen mit hinübergerettet, daß er den Brief des biederen
Bru=
ders in ſeiner ganzen Abgründigkeit ſofort begriffen hat. Er
ließ ſich wegen eines wichtigen Familienereigniſſes für den
näch=
ſten Sonntag Urlaub geben. Aber das Familienereignis begann
beim Tändler in der Schleißheimerſtraße und endete mit etlichen
Pfund Bauerngeſelchtem, ſo daß es zu beiderſeitiger
Zufrieden=
heit ausfiel.
Jetzt fährt der Bruder Trambahnſchaffner in Gedanken an
das eroberte Bauerngeſelchte wieder die Nerven, der armen
Großſtadtmenſchen kaput, wogegen der andere Bruder, der
Schaller in Hochwinkel genannt, in Dachböden und
Tauben=
ſchlägen herumkriecht, Altertümer unterbringt und an den
Kom=
merzienrat Sommer denkt.
Nach dieſer Arbeit kann man gemütlich unter der Haustüre
ſtehen und recht treuherzig dreinſchauen, wenn etwa ein
Kom=
merzienrat und Altertumsliebhaber vorbeigeht.
„Nu — nir Neues, Herr Schaller?”
BDDRdd
„Prima! — Nix Altertümer?”
„J moan’ nimmer. Es kunnt ſei', daß aufm obern
Dach=
boden noch ſo a alt’s Graffel rumliegt."
Der Kommerzienrat will ſchon vorbei und auf den oberen
Dachboden des Schaller’ſchen Anweſens; allein der biedere
Oekonom hält ihn auf und meint lachend: „Na, Herr
Gommer=
zienrat, da wird Ihna nix draus. Wiſſen S'., auf dem
Dach=
boden is ſcho’ a paar hundert Jahr nimmer ausg’räumt worn.
Da muß ja der Staub fauſtdick drobn lieg’n. Aa dazua ſan
di Taubenkobel drobn, und wo Taubn aus= und einfliegen,
is 8 nie recht ſauber.”
Der Kommerzienrat jedoch läßt ſich nicht aufhalten, ſondern
ſtürmt die Treppe hinauf und erſtürmt die ſteile Leiter, die zum
oberen Dachboden führt.
Dort liegt aber der Staub nicht ſchon ein paar Jahrhunderte,
wie Schaller vermeinte, ſondern es wurde ſoeben in alle Winkel
und Ecken handhoch Aſche geſtreut — als Staub der
Jahrhun=
derte, damit der Kommerzienrat entzückt iſt, wenn er darunter
Altertum über Altertum vorfindet. Aber dieſe Altertümer
liegen auch nicht Jahrhunderte lang hier, ſondern der Bruder
Trambahnſchaffner hat ſie beim Tändler in der
Schleißheimer=
ſtraße um ein Spottgeld erſtanden.
Zwei alte Säbel aus irgend einem aufgelaſſenen Zeughaus,
z eine Mark fünfzig. Eine ſilberne Halskette aus Weißblech
z dreißig Pfennig, leider mit einem Sprung. Ein paar alte
Schmöcker à Pfund zwanzig Pſennig, in Summa eine Mark
vierzig uſw., uſw.
Es waren rund um zwölf Mark Altertümer, die der Bruder
Trambahnſchaffner am Tage des wichtigen Familienereigniſſes
nach Hochwinkel brachte. Der Bruder Trambahnſchaffner ſpürte
aber, als er die Herrlichkeiten auspackte, noch ſo viel Volksſeele
in ſich, daß er für den ganzen Kram rund zwanzig Mark
ver=
langte, wobei ihm ein Profit von wenigſtens acht Mark
ver=
blieb. Der Bruder Oekonom bezahlte es ohne Anſtand, wenn
er auch nicht verſchweigen konnte, daß ihm die Sachen doch teuer
erſchienen. Um dieſe Aeußerung wirkſam zu widerlegen,
be=
ſchrieb der Bruder Trambahnſchaffner den Wortkampf mit dem
Tändler, damit ihm dieſer die Sachen überhaupt für zwanzig
Mark überlaſſen hätte. Da beruhigte ſich die Volksſeele in
Be=
zug auf den Einkaufspreis auch äußerlich und lohnte die
brüder=
liche Treue des Trambahnſchaffners mit einigen Pfund
Bauern=
geſelchtem. Das ſind die Wechſelwirkungen der Volksſeele. Es
iſt eine Uhr mit wunderſamem Näderwerk, das ſtetig
ineinander=
greift, Melodien ſpielt und immer die rechte Stunde zeigt. Auch
jetzt auf dem Dachboden.
(Fortſetzung folgt.)
Aus edelſten Grundſtoffen nach einem Spezial=Fabrikations=Verfahren in ſtets unveränderter Zuſammenſetzung, frei
von allen ſchädlichen Beſtandteilen hergeſtellt, beſitzt
erfahrungsgemäß und verbürgt die Eigenſchaffen der Reinheit:
Unerreichte Schaumkraft
Größte Ausgiebigkeit
Leichteſte Löslichkeit
Garantierte Neutralität.
Sie verringert die Arbeit, erhält die Wäſchefaſer geſchmeidig und ſpart Zeit und Geld.
(tI,7649
Verkäufe
Klubſofa
mit 2 Seſſeln, f. neu, billig
zu verkaufen (*27550d1s
Näh. Geſchäftsſt.
Schweres,
eichenes Hru.-Dimm.
außerſt preiswert bei
Ferdinand Schmitt,
4274714ks Alexanderſtr. 8.
ſchläfige Bettſtelle
mit Sprungrahmen und
Lopfteil zu verk. B6184
Beſſun erir. 41, I.
1 neues Chaiſelong ie
preisw. zu verkauf. Kies=
*27786
bergſtraße 12.
Klubſofa
preiswert zu verk (*27773
Moth, Magdalenenſtr. 11.
Küchen Einrichtg.
neu — fein lackiert — für
7190 ℳ. zu verkaufen
27780) Arhelgerſtr. 9.
Sofort zu verk.:
Schlafzimmer, komplett,
muit 2 Betten ete.,
Wohn=
zimmer, komplett, Küche,
komplett, Vorhänge,
Wäſche, Geſchirr, Lampen.
Breis 7000-ℳ ſofort,
ebtl. mit Wohnung, zu
übernehmen. Nur ſolche
Mieter kommen, in
Be=
tracht, welche vom
Woh=
nungsamtvorgemerktſind.
Angeb. unter M 124 an
tie Geſchäftsſt. (r27s36
zu verk. Näh.
ir 7e25
Vertiko Gſchſt.
Eine Kinderbettſtelle
bilig zu verk.
(*27815
Barkhausſtr, 13, II. rechts.
Zuverkaufen:
1 Theke, 2 m ig., m elektr.
Kaſſe, / Erkerbrett, 2,25 m
lang, 1 Regal, 1,10 m lg.,
2 Tiſche, 50 X 80, 4 Stühle,
2 Pendel, clektr. (*27795
Kl. Ochſengaſſe 2.
Umzugshalber zu verk.:
Guter Linoleum=Teppich,
8 rote Polſterſtlihle, Groß
Spiegel, Zier=Liſchchen,
Wandgeſte l,älteres, gutes
Sofa, 8 teilig. Ofenſchirm
u. Verſchiedenes. 427818
Wenckſtraße 49, pt.
Auszie9r
bares Sofa
(zugleich als Beit dienend)
kleine Kommode
ovaler Spiegel
(*27905
zu verkaufen
Riegerplatz 11, part.
Zu verkauſen:
1 faſt neuer Herren=
Zylin=
der, Aeite 94, 1. neues
Kaffee=Service. Steilig,
1 D.=Regenſhirm, Seids.
Zu erfrigen in der Ge=
(*27800
ſchäftsſtelle.
Reitſtiefel, Herren=,
Damen= u. Kinderſtiefel,
alle noch gut erhalten,
bilig zu verkauf. (k27814
Heidelbergerſtr. 121, II.
3 m
dunkel=
brauner. 4uxusstoff,
gute Qualität preiswert
zu verkauf. Mohr, Alice=
*27762
ſtraße 43, I.
Zu verk.: I. faſt neuer,
große
dunkel=
blauer. Anzug, Fiy.
Rößlerſtraße 85,
2. St.r. Weber (k27702
Rohſeid Rock und Weſte
u neue Mädchenſtiefel / 40.
billig zu verk. (*27911
Alexanderſtr. 25) Laden).
Reiet AeeeMe
Mantel u. „Hoſe.
1 feldgr. Rock m. Weſte,
1 Partie
Packpapierpreis=
wert zu verkanf. (*27470
Dieburgerſtr 4, Stb. I, Iks.
Fe d3
u. Drillich=Anzug
Schuhe/4 2), Ledrgamaſch.
gebr. Gummimantel zu vk.
*27 728 Teichhausitr. 50, I.
Gelegenheitskauf
3,20 m la ſchwarzarau
An=
zugſtoff, ferner 3½mStoff
für Mantelkleid zu jedem
annehmo. Preis. Näheres
Geſchäfsſt. d. Bl. (727712
Eleg. Sommer=
Sport=Anzug
feinſte Maßarbeit, hell,
un=
gefürtert, nicht getrag.,
umſtändehalber abzugeb
mitte ſchl. Fig / 350 Mk.
Näh. Geſchäftsſt (*2785
Guter braun Anzug fur
gr. ſchl. Fig. 200 ℳ, 1 P.
H.=Schnürſtiefel (Gr. 45)
80. ℳ. 1 Paar Rennſchuhe
(Gr. 44) 40 ℳ ſehr billig
*27 88
zu verkaufen
Neue Niederſtr. 20 part.
Obl. Seidenkleid
Gr 44, faſt neu, preisw. z1
verk Niedeſelſtr. 30, I. /5:34
Schwarze elegante (nner
Damenſtiefel
(38/,Turnapparat koinpl.,
ortophäd, zu verkauf. von
12.4 Uhr Hofmannſtr. 19, I.
Schöne, neue L.=Stiefel
(nied. Abſ., beſte Qualit.,
Nr. 89) zu verk. (*27868
Heinrichſtr. 192, part.
Ein Mädchen=Kinderrad
zu velk. Anzuſ. von 9—6
Soderſtr. 46, III. (127727
Jugdl.wß.Mantelkleid
woll. Jackenkleid, 1P. Stief.
Arbeitskleid Aermelſchürze
billig zu verkin. (*27722
Schießhausſtr 125.
Hellblaues Boilekleid,
Gr. II, neu, f. 140 ℳ zu
verk. Wo? ſagt die Ge=
(*27685
ſchäftsſtelle
IMd
H.=Fahrrad Frl.
Patentfederrahmen, 1½
ſchläf. Bett. 2 Seſſel,
1 Tennisſchläger zu verk
Näh. Geſchäftsſt (*27658
N. bkbl., woll Schoßbluſe,
desgl weiß gefütt
Che=
pivtbluſe, weiße
Spachtel=
bluſe, zuſ. 90 ℳ, guterh.
H.=Schnürſtiefel (Gr. 43),
desgl D.=Haleſchuhe (Gr.
39 , zuſ. 60 -, ganz n.
H.=Chevreau=Schnürſtiefel
(Gr. 42/ 180 ℳ zu verk.
Näh. Geſchäftsſt. 127993
Zu verk.: 8 bunte r ette
überzüge (Friedensware)
u. Verſchiedenes. Näh.
27744
Geſchäftsſtelle.
dr.,
1Bettbezug, bopp
ſchläf u. 1P.* tiefel Gr. 37
(ſchmale Form f.neu, zu vk.
1277 41— Kiesſtr. 82, I.
Zu verkaufen:
Kiſſen, 1 Seegrasinatr,
1 Federbett. Anzuſehen:
6—7 Uhr. Angeb. unter
M 95 an die Geſchafts=
(*27677
ſtelle d. Bl.
1 kl. Dechbett
1 Kiſſen bill. zu verkauf.
Näh. Geſchäftsſt (*27639
Bett= u.
Tiſch= Wäſche
(gut erhalt ), ſow Dampf=
Schwitzapparat (faſt nei)
z. vk. Beckſtr. 63, 1 (*27836
Guterhaltener
Kinder=Liegewagen
preisw. abzug. (*27919
Tannenſtraße 42, 1. St.
Herrenfahrrad
faſt neu, erſtklaſſige Marke,
m Freilf, gelbe Ausführg,
komplett zu verk. (727861
Gr. Bachaaſſe 10.
1 Deckmantel
u. 1Luftſchlauch, 1
Pfeffer=
mühle z. Anſchrauben, 2kl.
Balkenwaagen, 1 Fahrrad,
faſt neu, zu verk (*27866
Erbacherſtr. 15, Seitenb.,
parterre.
Reißzeug
Reißbrett und
Tennis=
ſchläger zu verkaufen. —
Wo, ſagt die
Geſchäfts=
ſtele d Bl. (*27709
1 Firmenſchild (Holz),
1 guterhalt. Sofa, 1
zwei=
flügl. Glastüre, 1 Partie
Packtö be zu verk. /*27826
Müh ſtraße 74, I.
Eine große
Fleiſchmaſchine
mit 6 verſchied. Meſſern
zu verk. Liebfrauenſtraße
Nr. 64, 2 St. /1*7717
Neues, modernes, ſilb.
Haffee-Seruice
umſtändehalber für 750 ℳ
zu verk Biſchoff,
Gräfen=
häuſerweg 201. (*27761
1 faſt neuer Grammophon
mit 19 Platten 370 Mk.,
1 Paar neue Stiefel (41)
18 Mk. 1 Eisſchrunk 60
Mk. zu verkaufen
Emil=
ſtraße 4, part, (*27839
edeeisengcinet
1 Handnähmaſchine hat
unter Garantie preisw.
abzugeb. Franz Lepper,
Yähmaſchinen=Vertrieb,
Brafenſtr. 31. (*27732
Selr gute Nähmaſchine
ſteht zum Verk. m
Garan=
tie Beſichtigung Samstag
nachmitt Sandbergſtr 45,
(*27787
III. Stock I.
Berſch. Einmachgläſer
gr. ſtein, Topf, eich.
Ein=
machſtänder, alte Schuhe,
verſch. Kragen,
Sonnen=
ſchirme,
Petroleumhänge=
lampe z. Biehen,
Schließ=
korb, Reißbrett, Bilzbuch
zu verk. Heidinger,
Laute=
ſchlägerſtraße 8, I. (*27749
m.14 Pl.
Grawmophon zu verkf.
Andr. Rohmann,
*27745) Grube Meſſel.
Grammophon mit 70
Platten zu verk.
Taunus=
ſtraße 58, I. lks. (*27840
Phonograph
m. Walzen, 1 Blumentiſch
m ſelbſtät Springbrunn
1 Klavierlompe (Petrol.
zu verkaufen. (*27690
Ludwigsplatz 6, II.
1 neue B=Trompete
(*27734
zu verkaufen.
Lpffmannſtraße 8, II.
Ene I. Geige
mit Kaſten und
Noten=
ſtänder zu verk.
Saalbau=
ſtraße 14, II. (*27850
6 große, ſchwere Kiſten,
1,00 X 0,70 X 0,70 m. gut
erhalt, ſchwerer, runder
Tiſch, Nußbaum, großer
Schließkorb preiswert zu
verk. Liebigſtr, 17, pt. /4270
27770
Meikeiel
Pritſchen=Wagen
ſofort billig zu verkaufen
Virtſchaft Schulzengaſſe 2
1 Herd
links, 1 m lang, u. 50 bis
60 Kiſten, einmal gebr.
billig zu verk. (*27863
Näh. Ludwigsplaßz 4.
Zu verkaufen:
Photogr Apparat, 6½ 89,
beſtes Fabrikat, Saug= u.
Druckpumpe, 2 große,
eichene Fenſter,
Kranich=
ſteinerſtr. 71, pt (*27823
Ein auterh
Kjnderforb=
wagen u. Sportwagen,
ſo=
wie älteren Wagen für
Wald wecke zu verkaufen
227779/ Bismarckſtr 82, p.
Guterh. Kinderwagen
zu verkaufen. Näheres in
der Geſchäftsſt. (*27862
Zwei defekte
Gartenſchläuche
verk. Eberſtadt, Neue
Darmſtädterſtr. 78, 12304
Zu verkaufen
Kodak=Rollfilm
Mod. B-5, m Umh.=Taſche
27692) Orangerieſtr 28.
Halgebälde.
u. Nemiſe
beſtes Materia”, auf
Ab=
bruch verkäufl. Füir 2 II.
Wohnh. tadellos. Näheres
durch Aug. Brück,
Rhön=
rng 41. 11. Tel.1778 nun
Zu verkaufen:
1 Pflug, 1 Egge, 4 ſtarke
Wagenräder, 1 alter
Fahr=
radrahmen, 2 große Kiſten
u. 2 gute Strohhüte/55-56)
*27780/Liebfraueuſtr. 75, I. r.
Trauden=
(8155a
und
Obſtwein=
Hefe
kauft ſtändig jede Menge
Brauerei Karl Fay
G. m. b. H.
Darmſtadt
Dieburgerſtraße 73.
Abgelegte
AM Selule
HiefwEr Wäsclie
Unitormen, Pfandscheine
1sw. kauttf zu, höchsten
Preisen.
Alt=
KatZ, handlung
Schloßg. 10, gegenüber d.
Brunnen. Komme aut
Bestellung auch nach aus-
*278328m
wärts.
geſt. Kinderwäſche
für 4—2jähr K. zu kauf.
geſucht. Angeb. u. M 113
a. d. Geſchäftsſt (*27816
Tei. Aon
Zahle hohe Preiſe für
getrag. Kleider, Schuhe,
Wäſche, ſowie Boden= u.
Kellerkram uſw.
M. Karbowitz, Obergaſſe,
Ecke Schloßg. 427778som
Peadt
Zahle die höchſten Preiſe
f getr Damen= u. Herren=
Kleider, Echuhe, Wäſche
uſw., ſow. Boden=u Keller=
(8093a
kram, Papier.
J. Blum
Lauteſchlägerſtr. 4, Laden.
Eismaſchine
ca. 10 Liter Inhalt, zu
kaufen geſucht Reſtauraut
Kottes, Sd loßgaſte 1.
Tele hon 2493. (*:7743
Hlim=
maſchine
große, zu kaufen geſucht.
Angebote mit Nadelſtärke
und Nadeibetibreite an
Carl Hillesheimer
k21875) Wiesbaden.
We
brauchter Gasherd
zu kaufen geſucht. Angeb.
u. M7 110 Gſchſt (k27743
Schlauchrolle
zu kaufen geſucht
chloßgartenſtr 87, pt.,
77691 T.
Fraſcen
aller Art werden, zu den
höchſt. Tagesprei angehauft
Zwichler
Schwanenſtr. 1 2 Tel 1760.
Eingang Schlobgartenplatz.
Drilling
u. Jagdglas zu kaufen
geſucht. Angebvte mit
Preis unter M 58 an die
Geſchäftsſtelle. (8103md*
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.
Nummer 194.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 15. Juli.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte in feſter Haltung. Speziell auf dem
Einheits=
markt waren wieder größere Kurserhöhungen zu verzeichnen. Am
Montanmarkt zeigte ſich größeres Kaufintereſſe für Rheinſtahl, die bis
560 Prozent anzogen. Chemiſche Werte wurden auf Baſis der letzten
Kurſe gehandelt. Schiffahrtswerte bröckelten ab. Im Freiverkehr
ent=
wickelte ſich lebhaftes Geſchäft in Gebr. Fahr, die auf Fuſionsgerüchte
einen Kurs von 394 Prozent erreichten. Brovn, Boveri u. Co.
konn=
ten ſich 5 Prozent beſſern, Rhenania ſtiegen bis 515 Prozent. Am
Ein=
heitsmarkt ſtellten ſich höher: Karlſtädter Zement, Hydrometer, Voltohm,
Pokorny u. Wittekind. Niedriger waren Dingler und Schriftgießerei
Stempel.
Frankfurter Abendbörſe vom 15. Juli.
w. Mit heutiger Abendbörſe ſchließt die Geſchäftswoche. Der
Ver=
kehr geſtaltete ſich ruhig bei feſter Haltung. Vereinzelt bemerkte man
noch Deckungskäufe, die aber nur wenig Einfluß ausübten. Im freien
Verkehr waren Mainzer Gas beachtet, deren Kurs ſich wieder befeſtigen
konnte. Eine erhekliche Steigerung erfuhren Chemiſche Rhenania,
welche mit 515—520 gehandelt wurden. Sehr feſt lagen ferner Gebr.
Fahr, wo ſich die Intereſſenkäufe fortſetzten und zu 405—408 umgeſetzt
wurden. In Montanwerten blieben Eſchweiler Bergwerk ſtark gefragt,
ſonſt blieb die Kursbewegung beſcheiden. Auf dem Gebiete der
Che=
miſchen und Elektrizitätsaktien zeigte ſich behauptete Tendenz.
Adler=
werke Klehzer notierten 265 exkl. Bezugsrecht. Unter den Lokalpapieren
waren Pokorny=Wittekind 449 gehandelt; unter großer Nachfrage ſtanden
Oberurſel, Schriftgießerei Stempel. Zement Karlſtadt und Siemens
Betriebe. Scheideanſtalt 683½, Rheinſtahl 565 büßten 7. Deutſch=
Luxemburger mit 280½ 7½ Prozent ein. Harpener 573 zogen 5
Pro=
zent an. Elektro Lahmeyer 245 2 Prozent gebeſſert. Der Schluß
ge=
ſtaltete ſich ruhig und vorwiegend feſt.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 15. Juli in Zürich 8,G7½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,21 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 8,60 (88,80) Kronen, in Stockholm 6,35
(88,80) Kronen, in London 7,20 (97,80) Schilling, in Neu=York
1,3334 (23,80) Dollar.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 15. Juli.
Geld ! Brief Antw.=Brüſſ.) 7577.300 579.10 577.40. 572.,6,0 ONnfntee —79 1031 10ſf UDDS.BNT 10TT.15 Holland. .. 23971 ſs 24921, 2379.—ſ= 238t. Schweden 1573 50 15785olt 1588 4 1591,50 London ...! 27295 273 55 1 2711g 271g Helſingfors 12485 125 19 Paris ..." 588.40 589.60 583.30 585.60 New=York. 74.30— 74 45— 74.53194 74,074½, Schweit ... 1238 701941.30 r23t.20 11233.80 Wien (altes Spanien . 958.10 0 959.90 D=Oeſt. abg 1o.73— 10.77— 10 351,/1 10.39½ Italien... 345.60 346.40 3469 345.40 Budapeſt. 28. 72—ſ26. 78 9 25 72— 98.78— Liſſab.=Op. — Prag. ... 99.40/ 99.60 6 88.90—ſa 39. 10— Länemark, Ir2n3 80 1206 201 Afe duugss
Berliner Börſe.
Berlin, 15. Juli. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Die
ziemlich heftigen Kursſchwankungen, denen die Börſe in dieſer Woche
ausgeſetzt war, haben wegen dem Auf und Nieder am Deviſenmarkt
und der Unſicherheit darüber, wie ſich die Verhältniſſe am Deviſen= und
Effektenmarkt wegen der bereits abgeſchloſſenen bzw. noch ſchwebenden
Verhandlungen über große Auslandskredite geſtalten werden, bereits zu
einer Einſchränkung der Geſchäftstätigkeit an der Börſe geführt. Dies
war im Großverkehr heute ſchon deutlich ſpürbar. Die Grundſtimmung
war immerhin unſicher, wenn auch noch Kursbeſſerungen im Durchſchnitt
von 5—8 Prozent überwogen und bei lebhafteren Umſätzen Gewinne
bis 30 reſp. 20 Prozent bei Rheinſtahl und Sachſenwerken erzielt
wur=
den. Daneben waren auch für eine geringe Anzahl Papiere,
Kurs=
abſchläge bis 5 Prozent, für Laurahütte bis 10 Prozent und für Adler=
werke unter Berückſichtigung des Bezugsrechts bis 20 Prozent
feſtſtell=
bar. Später traten weſentliche Veränderungen nicht ein. Auch in den
zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriekurſen hat der Kaufandrang des
Publikums weiter nachgelaſſen. Die Deviſenpreiſe waren ſtill und
wenig verändert. Die Kursgeſtaltung in den zu Einheitskurſen
gehan=
delten Induſtriewerten war überwiegend nach oben gerichtet. Sonſt
ſchloß die Börſe ruhig, aber feſt.
Produktenbericht. Infolge des allmählichen Abbaues der
Zwangswirtſchaft kann vom 16. Juli ab jegliche Art von Getreide aus
der Ernte von 1921 gehandelt und geliefert werden. Der Handel im
heutigen Produktenverkehr war daher heute ſehr gering, weil man die
weitere Geſtaltung der Dinge und die Art und Weiſe, wie ſich der
börſen=
mäßige Handel abwickeln wird, abwarten will. Für Hülſenfrüchte
blie=
ben die Forderungen hoch, ſind aber nicht durchzuſetzen. Die Umſätze
in Mais waren bei ſchwächeren Preiſen unbedeutend.
* Die Kohlenproduktion in Heſſen. Die monatliche
Statiſtik der Kohlenproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt
für den Monat Juni 1921 folgende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen
wurden gefördert 41 193 Tonnen, verkauft wurden davon 12 553 Tonnen;
der größte Teil der Rohkohle wurde weiter verarbeitet oder war zur
weiteren Verarbeitung beſtimmt. Aus den verarbeiteten Rohkohlen
wur=
den neben Schwelereiprodukten erzeugt: 2600 To. Braunkohlenbriketts,
2555 Tonnen Naßpreßſteine. Außerdem wurden in Heſſen erzeugt 10 055
Tonnen Steinpreßkohlen. Unter Berückſichtigung der aus Vormonaten
übernommenen Beſtände, ſowie des Abſatzes und Selbſtverbrauchs
ver=
blieben am Monatsſchluß abſatzfähig: 12 707 Tonnen Rohkohlen, 1259
Tonnen Briketts, 3317 Tonnen Naßpreßſteine zuſammen 17 283 Tonnen
Braunkohlen und Braunkohlenprodukte im Geſamtwerte von 2901 977
Mark.
Stuttgart, 11. Juli. 5proz.
Teilſchuldverſchrei=
bungen der Neckar=Aktiengeſellſchaft in
Stutt=
gart. Die Zeichnung auf die zur Ausgabe gelangenden 350 Millionen
Mark mündelſichere Teilſchuldverſchreibungen der Neckar=Aktiengeſellſchaft
in Stuttgart findet vom 11. Juli bis 15. September d. J. ſtatt.
Be=
kanntlich iſt das Aktienkapital der Geſellſchaft von 300 Millionen Mark
vom Reich, von den Ländern Baden, Württemberg und Heſſen und
ferner von öffentlichen Körperſchaften ſowie namhaften Induſtrie= und
Handelsfirmen gezeichnet worden. Für die Teilſchuldverſchreibungen
haftet das ganze Vermögen der Geſellſchaft. Sie werden außerdem durch
Eintragung einer Sicherungshypothek auf den zu erſtellenden
Kraſt=
werken ſichergeſtellt. Zudem haben das Reich, ſowie die Uferſtaaten
Württemberg, Baden und Heſſen für die Teilſchuldverſchreibungen und
zwar für Kabital und Zinſen die Garantie übernommen. Die
Einfüh=
rung der Teilſchuldverſchreibungen an den Börſen in Berlin,
Frank=
furt, Mannheim und Stuttgart iſt beabſichtigt. Der Zeichnungspreis
iſt 99 Prozent; die Zahlung kann ſofort erfolgen, wodurch der Zeichner
jetzt ſchon in den Gemuß der 5prozentigen Verzinſung tritt.
Zeichnun=
gen werden außer von den offiziellen Zeichnungsſtellen von allen
deut=
ſchen Banken, Bankiers und Sparkaſſen entgegengenommen. Die
Teil=
ſchuldverſchreibungen ſind im ganzen Reich zur Anlegung von
Mündel=
geld zugelaſſen. Ausführliche Proſpekte ſind bei den Zeichnungsſtellen
erhältlich.
ONB. Lautzkirchen, 11. Juli. Die Dinglerſche
Maſchi=
nenfabrik A.=G. iſt dazu übergegangen, im Bliestal in der Nähe
von Bierbach größere Geländekäufe zu betätigen, um dort innerhalb der
Saargebietsgrenzen eine Zweigniederlaſſung ihres Zweibrücker
Hauptunternehmens in die Wege zu leiten. Der Beweggrund zu dieſen
Abſichten der Firma iſt u. a. darin zu ſuchen, daß ſie an der
zoll=
freien Ausfuhr aus dem Saargebiet nach Weſten
An=
teil nehmen will, da ein Hauptteil ihres Abſatzgebietes ſchon zu
Frie=
denszeiten Fpankreich war. Auch die Kohlenverſorgung des
Unterneh=
mens ſoll dabei auf beſſere Grundlage geſtellt werden. Durch die gegen=
wärtigen hohen franzöſiſchen Einfuhrzölle war der Export der
Zwei=
brücker Firma nach Weſten unterbunden, wodurch bereits bedeutende
Aufträge, verloren gingen. Da auch das Zweibrücker
Stammunterneh=
wen in verſchiedenen Abteilungen in Anlage und Organiſation veraltet
iſt, ſoll die Niederlaſſung im Saargebiet durch modernen Ausbau und
Ausſtattung einen Fortſchritt in der Leiſtungsfähigkeit bringen. Auch
weitere Induſtriezweige der Grenzſtadt Zweibrücken ſuchen im
Saar=
gebiet Filialen zu gründen, teilweiſe iſt dies bereits geſchehen; durch
die Zollſchranken iſt gerade dieſe weſtlichſte Stadt der Pfalz in äußerſt
mißliche Verhältniſſe gekommen, deren Auswirkungen noch nicht
über=
ſehbar ſind. Neben den Sanktionen am Rhein machen ſich die neuen
Grenzen des Saargebietes und Frankreichs unmittelbar vor dem
Weich=
bild der Stadt drückend bemerkbar.
* Von dem Gold der Reichsbank. An der Berliner Börſe
waren wieder einmal ſehr törichte Gerüchte in Umlauf, die wiſſen
woll=
ten, daß Teile des Goldbeſtandes für die Anleihe
ver=
pfändet worden ſeien. Dieſe Gerüchte entbehren, ſelbſtverſtändlich
jeder Grundlage, denn die Reichsbank iſt gemäß Verſailler
Friedens=
vertrages gar nicht berechtigt, über die Goldbeſtände in irgend einer
Weiſe zu berfügen, und außerdem hat die Reichsbank ſelbſt viel zu
großes Intereſſe daran, ihren Goldbeſtand zu vermehren, als daß ſie ihn
für eine Anleihe als Unterpfand herleihen würde.
wd. Zuſammenſchluß der geſamten
Margarine=
induſtrie Deutſchlands. Die in Berlin geführten
Verhand=
lungen der Intereſſenten der Margarine= und Speiſefettinduſtrie haben
zur Gründung eines Spitzenverbandes unter dem Namen
Margarine=
verband E. V.” geführt. Dieſer Verband ſoll nunmehr die alleinige
Vertretung der deutſchen Margarine= und Kunſtſpeiſefettinduſtrie nach
außen bilden.
— Zur verbeſſerten Abwickelung des
Börſenber=
kehrs. Bei dem zeitweilig ſehr ſtarken Effektenandrang entſprechen
die heutigen Beſtimmungen nicht mehr dem Bedürfnis, und namentlich
die Feſtſtellung der Kaſſakurſe zieht ſich erheblich in die Länge. Nach
8 31 der Börſenordnung ſollen die Feſtſtellungen der Kurſe unmittelbar
um 7 Uhr erfolgen. Sie verzögerten ſich aber zeitweiſe bis 3 Uhr, ſo
daß die Börſenbeſucher die Kurſe nicht mehr telegraphiſch an ihre
Kommittenden weitergeben konnten. Um dieſen Uebelſtand zu beſeitigen,
ſind Beſprechungen zwiſchen den Maklern gepflogen worden. Viele
Makler verſprechen ſich Beſſerungen von einer neuen Verteilung der
Pa=
viere unter die einzelnen Gruppen. Man könnte Induſtriewerte an
ſolche Makler verteilen, denen Renten zugewieſen ſind, in denen das
Geſchäft bekanntlich ſehr ſtill iſt. Innerhalb der einzelnen
Makler=
gruppen würde ſich eine Verteilung der Geſchäfte in der Form
empfeh=
len, daß der eine Makler nur die Kaufaufträge, der andere nur die
Verkaufsanträge entgegennimmt. Hierbei würde das langwierige
Ge=
ſchäft der Kompenſationen eine weſentliche Vereinfachung erfahren.
Fer=
ner werden die Möglichkeiten einer Beſſerung des Ableſens der Kurſe
an den Maklerſchranken erwogen.
* Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit und
Körperſchaftsſteuer. Nach 8 6 Nr. 5 des
Körperſchaftsſteuer=
geſetzes vom 30. März 1920 gelten bei Verſicherungsvereinen auf
Gegen=
ſeitigkeit die Einkünfte aus Grundbeſitz und Kapitalvermögen, ſoweit ſie
auf Rücklagen entfallen, die ſatzungsgemäß zur Deckung der
Ver=
pflichtungen des Unternehmens gegen ſeine Mitglieder beſtimmt ſind,
nicht als ſteuerbares Einkommen. Nach einem Erlaß des
Reichsmini=
ſters der Finanzen fallen die zur Dechung der Verpflichtungen des
Un=
ternehmens gegen ſeine Mitglieder beſtimmten Rüchlagen auch damn
unter die Vorſchrift des 8 6 Nr. 5 des Körperſchaftsſteuergeſetzes, wem
ſie nicht durch die Satzung ſelbſt, ſondern durch den neben der
Satzung beſtehenden Geſchäftsplan des Unternehmens (8 4 Abf. 2, 3
des Geſetzes vom 12. Mai 1901 R. G. Bl. S. 138) vorgeſchrieben ſind und
aus der Satzung oder dem Geſchäftsplan ihre Bindung für die
genann=
ten Zwecke ſich ergibt.
Frankfurter Kursbericht 15. Juli 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
6% Reichsanleihe. . . . . . .
...
3
„.
3½%
....."
4½%1V.u. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.—1X.
Sparprämienanleihe . .. .
470 Preuß, Konſols...
8½%0
..
220
48 Bad. Anl. unk. 193
3½% „ „ v. 1907..
42 Bahern Anl. ... . . ..
......."
3½%0
4½ Heſſen unk. 1924....
.....!
3½%0
8%
...........
49 Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902.
13% Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918........
4½% Oeſt. Schatzanwe).
ſtfr. v. 1914........ ..
420 Oeſt. Goldrente. . . ..
420 „ einheitl. Ren e.
4% Rum. am. Rente v. 03
5½% „ Goldrente v. 13
42 am. . konv.
v. 05
Oio
4% Türk, Admin. v. 1903
4% „ (Bagdad) eer, I
„II
4½ „
b. 1911,Zollanl.
4%
4½% Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente..
4%
Staatsr. v. 10
4%
Kronenrente.
4%
14.
77,50
79.—
6925
76,35
86.—
72.
79 75
70,50
60,10
56,80
71,80
64.—
71.
63,10
54,10
76,50
23,50.
52,—
24,25
135,50
113.—
92 50
98,—
—
106, —
91.—
66,50
56,75
256
15. 7.
77,50
75,23
69,50
76,50
86.20
72.
79,75
70,10
60
58,50
71,50
71.—
63,50
54,10
76.—
23,50
30,—
52.—
137,50
113.—
D.
56,10
31.-
27,50
Mueehanfſce.
5% Mesik. amort, innere
52
konſ. äuß. v. 99
420 Mexik Goldv. 04, ſtfr.
konſ inner.. ..
42
Irrigationsanl.
5%0 Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfe.. . .
2,680 Oeſt. Süidb. (Lomb.)
39Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
3%0 Oeſt. Staatsb. Erg.Netz
4%0
v. 1883.
4½%0 Anatolier I.......
39 Salon Conſt Jonction
39 Salonique Monaſtir.
5%0 Tehuantepee . . . . . . .
.....
4122
Deutſche Städte.
4270 Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
420 Frankfurt v. 1913....
3½2%0 „ b. 1903....
420 Mainz. b. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
420 Frankf. Hyp. Bk. 1920
„....
3½%0
4%0 Frkf H.Krd.=Ver 1921
4% Mein. Hyp. Bank 1922
1922
490 Pfälz.
1923
48 Rhein.
verl.
3½20
4½ Südd Bk. Münch. 1906
4% Heſſ. Ldhhp. Bk. Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhh. Bk Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . ..
Darmſtädter Bank. . . . .
1.i
455,—
780.—
490,—
R
458,—
780,
570.—
493,—
Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank......"
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . . . .
Diskontogeſellſchaft ... ..
Dresdner Bank. . . . . . . . . 212.—
Metallbank ............
465.—
Deſt. Kreditanſtalt raag
46,5d
46,50 Rhein. Kred.=Bank. . . ..
Bergwerks=Aktien.
—
Bochumer ..
Buderus ....
Dt. Luxemburger.
G lſenk. Bergw..
87.— 85,50 Harpener Bergb. .
Eſchweiler Bergw.:
—
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ...
Laurah tte...........
75.— Lothringer Hütte . . ....
Mannesmann Röhren.
25,50 95,50 Phönis.............."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
79,10 79,30 Oberbedarf........
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan.
95,50 95,50
85.—
90.—
93.—
98,75
90,
79.—
99.—
98,50
83,50
95.—
171.—
85.—
89,60
93,10
98,75
89,75
79,50
99.—
98,50
8850
25.—
218,50
170.—
Balefahrt.
Nordd. Llohzd .........
Südd. E.=B.=Geſ.... .. . .
Schantung E.=B...
...
Baltimore. .
Kanada ....
Lombarden ..
Oeſt.=Ung Staatsbahn:
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . .. . .
Badiſche Anilin ........
Dampfkeſſel Rodberg ...
Gebrüder Roeder..
Gebrüder Lutz .....
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
683,50 Venuleth & Ellenberger. Nahfr.
405,—
365.—
285.—
315,—
190.—
345,— Kinge
370.
290,—
325.—
195.—
350.—
Berliner Kurſe.
(Eigene telegr. Meldung.) 1
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . . . . . . . .
Deutſch=Atlant. Tel. . ...
Deutſch=Niederländ. Tel.
Deutſche Erdöl. . . . . . . . .
Dt. Kaliwerke. .......
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte .. . .
Dynamit Nobel ..."
Elberfelder Farben ..
Elektr. Lieferung .......
Gelſenk. Gußſtahl. ..
Geſ. f. elektr. Untern.
Hanſa Dampfſch. ..
Hemoor Zement ......
Hirſch Kupſer.....
Höſch Eiſen......... ..
Hohenlohe Werke. ... ..
Kahla Porzellan. ......
Linde’s Eismaſch.. . .. .
Lingel Schuh . . . . . .
Linke & Hofmann..
Nordd. Gummi ..... ..
Orenſtein. . . . . . . ."
Rathgeber Waggon.
Roſitzer Zucker..
Rütgerswerke ....
Sachſenwerk ...
Siemen Glas ..
Thale Eiſenhütte.
Ver. Lauſitzer Glas....
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl..
Wanderer Werke ..
Deutſche Petroleum .. . .
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana ...
14.,7.
347.—
673,—
662.—
360,25
245.—
274,—
845.—
36050
679.—
607,—
331,75
355,—
260,—
519.—
224.—
283.—
531,—
399,50
870.—
232.—
789.—
390.—
445,50
474,25
—
623,—
618.—
495.—
422,—
345.—
985,—
854,—
15.77.
864,75
677,—
644.—
365.—
—
259,76
275,—
845.—
—
576,—
614,50
327,—
354.
265.—
502,—
225,50
281.—
544,—
401,—
—
234,50
800—
397.—
445.—
475.—
635,—
635.—
498,—
—
353,50
953.—
879.—
459,— 463.
779.—
795,—
840,—
786.—
785.—
824,—
(925.—
Sucheg
gute Nähmaſchine
zu kaufen. Gebe 30 Pfd.
Zucker mit in Zahlung.
Augeb. unt. M 106 an die
Geſchäftsſt. d. Bl. (*27713
Gebr. Damenrad geſ
Angebote unter M 130 an
die Geſchäftsſt. (*27891
Damen=Fahrrad mit o.
ohne Bereif, zu kaufen geſ.
Angebote unter M 134 an
die Geſchäftsſt. (*27892
Meee
Glasballons
von 30—60 Liter Inhalt
zu kaufen geſ. Herzog,
889
Wittmannſtr 34.
und
SucheFahrradtauſche
Grammophon m. Platten
im Wert v. 1500,0 dagegen
B8183)Heidelbergerſt. 79,2.
1 Waſchmangel
mögl. mit Untergeſtell
(bis ℳ 250.—) zu kaufen
geſucht. Gefl. Angeb. u.
M 126 an die
Geſchäfts=
ſtellt erbeten. *27846so
Frauen=
Haare
kauft fortwährend zu
höch=
ſten Preiſen. (57089
Guſt. Kanzler
Schulſtraße 12
Andrees Handatlas
7. Auflage, zu kauf. geſ.
Angeb. unt. J. B. 127 an
Invalidendank,
Frank=
furt am Main. (J6075
Teppich
guterh., etwa 2X 3 m. zu
kauf. geſ. Ang. u. M 66 an
die Geſchſt (*27512d2g
1W8156) Suche 9
tonlich gutes Piano
evtl. Flügel zu kaufen.
Preisang an H. Finck,
Frank=
furt=M., Anzengruberſtr. 14,
Mainzer Warenhaud
„Casgygeneheim e Maxé
Manktt 7
in enorm großer Auswahl
AEAns.
K
(7439a
Cepih Deihn Borlagn Käuferſtaſſe 4‟
Alte
816
20 Zentner
Heu
zu kauf. geſ. Ang m. Preis
u. M 119 a. d Geſchäftsſt.
Einige Ztr. alte
Kar=
toffeln ſowie ein Kinder=
Klappſportwagen mit
Verdeck zu kaufen geſucht.
Rühl, Darmſtadt, Rhein=
(*27751
ſtraße 11,
Wiſſen Sie wo?
Sie erzielen d. höchſt Prs.
f. ſämtl. gebr Gegenſt. u. f.
Alt=Kupfer, Eiſen, Bücher,
Meſſing, Zink, Staniol, Blei,
Zeitungen, Lumpen (80922
Flaſchen aller Art, Felle,
Haare, alte zerbrochene
Grammophonpl. uſw. nur
bei Doktorzik,
Forſt=
meiſterpl, 5, (All, w. abg.)
Fahrräder
und Fahrradrahmen, auch
defekt, ſow. einzelne Räder
und Fahrradteile werden
zu höchſten Preiſen
ge=
kauft. Angeb. u. T. 123
a. d. Geſchäftsſt. (8007a
Frankfurt a. M.
möchentlich
Fuhrgelegen=
heit, Möbeltransport uſw.
Chr. Achtelstädter
Telephon 895
Heidelbergerſtr. 103. (57017
Heine Praxis
Mn oche af.
genommen
Dr. Hammer
Beſſungerſtr. 3, I. (B,,,o
Dr. med.
O. drog
Heinrichstr. 49/ zc
VoFreist.
Verſteigerungs=Anzeige.
Montag, den 18. Juli I. J., vormittags
11 Uhr, verſteigere ich in Pfungſtadt, auf
dem Platz hinter der Eiſenbahnſtation, einen
Künſtler= (Wohn=) Wagen
öffentlich, zwangsweiſe, gegen ſofortige
Zahlung.
(8228
Lein, Gerichtsvollzieher
in Darmſtadt, Kaſinoſtr. 24.
Gebr.,recht. Herd
klein, z kauf. geſ. Angeb. an
Pareusſtr. 13, pt. (*27824
Freibank Schlachthof.
Samstag, 16. Juli 1921
Marken von 681—750
von 8 Uhr ab, (8207
Aus den Amtsverkündigungen des
Kreis=
amts Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Badehoſe und Handtuch. 1 kleiner,
weißer Kinderſchuh. 1 kleines, braunes
Portemon=
naie mit über 1 Mk. 1 Brille in Fütteral, 1 lange,
verſilberte Uhrkette mit Schieber. 1 Kinder=
Korallen=
kette, 2 mittelgroße Schlüſſel. 1 kleines, ſchwarzes
Kinderhandtäſchchen mit Schlüſſel und kleinem, leerem
Portemonnaie. 1 ſchwarzes Portemonnaie mit
1.30 Mk. 1 mittelgroßer Schlüſſel. 1 Paar braune
gnabenſandälen. 1 grünliche Schürze und 1
Hand=
tuch. 1 Fünfzigmarkſchein. — Zugelaufen: Ein
Schäferhund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den
Apo=
theken Darmſtadts: Es verſehen den
Sonntags=
dienſt und in der Woche vom 16. Juli bis
einſchließ=
lich 23. Juli den Nachtdienſt die Hof=Apotheke
Ballonplatz 11, Adler=Apotheke, Wilhelminenplatz 17,
Hirſch=Apotheke, Nieder=Ramſtädterſtraße 21
Bekanntmachung.
Die Geſchäftsräume des Städtiſchen
Mieteini=
gungsamtes und der Rechtsauskunftſtelle befinden
ſich ab 20. Zuli ds. J8. im Hauſe
Wilhelminen=
ſtraße 15, 1. St. (Lebensmittelamt).
Wegen des Umzugs finden von Montag bis
Mittwoch kommender Woche keine Sprechſtunden
ſtatt.
(st8193
Darmſtadt, den 12. Juli 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
Pferde=Verſteigerung.
Montag, den 18. Juli 1921, vormittags 10 Uhr,
ſollen im Marſtallgebäude dahier, Mathildenplatz 17,
zwei ältere ausgemuſterte Landgeſtütsbeſchäler
ver=
ſteigert werden. Hiervon einer unter der Bedingung
des ſofortigen Abſchlachtens.
(81491s
Darmſtadt, den 13. Juli 1921.
Hefſiſche Landgeſtüts=Direktion.
Schörke,
Darmstadt
Markt
Damen-Hemden
mit Stickerei 22.50, 27.50
Damen-Beinkleider
mit Stickerei 27.50, 29.50
WauerlSes!Pe
neu
eingetroffen:
imitiert, 80 cm breit, Ia Oualität, türk, gemustert,
WasSéIIn tür Morgenröcke und Uatinges .. . . . . Ueter
Crep, 80 cm breit, in neuen Mustern
.. . Meter
ZepNlF für Hemden und Blusen, gute Quelität . . . . . Meter
80 cm breit, in entzückenden Blumen- und
WaTle8 Streitenmustern, für Blusen, Hemden und
Herren-Einsatzhenden
Meter
Kleider
jesen-Aus wahl
Dirndl-Musselin:
„. Meter
26.50
29.50
32.50
Percals
Batist
Herren-Macco-Hosen
23.00
Herren-Macco-Jacken
.. Meter
in aparten Dessins . . .
estickt, 100 cm breit, marine, grün,
Meter
braun und schwarz . . . . . . .
9.75
9.50
9.50
12.50
11.80
11.80
12.50
in modernen Dessins, 120 cm breit, darunter Voll-Voile,
.. .Ueter 21.50
Voile neil verdrnckt
8208)
26.50
28.50
Herren-Socken, grau gestrickt . . . . . . . . . ... . .. . 4.95
Seiden-Florstrümpfe, schwarz . . . . . . . . . . . . . Paar 11.50
„... 19.50
Damen-Korsetts, beige, festoniert . . . . .
9.75
Damen-Bästenhalter aus gutem Kretonne . .
Weiblich
Buchhalterin
perfekt, ſelbſt.
Korreſpon=
dentin, Geſchäftsgewand
ſucht vorerſt für die
Nach=
mittagsſt. Beſchäftigung,
ſpäter evtl. ganz, auf
Bu=
reau oder Privat, Angeb.
unit gehaltsangabe unter
M 128 an die
Geſchäfts=
ſtelle erbeten. (*27861
Suche Stellung für
ſo=
fort als Allein=Mädchen.
Zu erfragen Süß,
Lud=
wigshöhſtr. 61.
27837
Junge Frau
ſucht Arbeit gleich welcher
Art v. 8—4 Uhr. Ang. u.
M 113 Gſchftsſt. (*27810
Junges Mädchen ſucht
„Samstag nachmitt. B bis
4 Stunden Beſchäftigung
Friedrichſtr. 9. (*27777
Schneiderin
empfiehlt ſich in u. außer
dem Hauſe. Näheres in
der Geſchäftsſt. (*27842
Alleinſt, ält. Witwe,
zuverl., perf. im Kochen,
gute Zeugniſſe, ſ. baldige
ſelbſt. Stellung in gutem
Hauſe Dieburgerſtraße
Nr. 60, part. *27882
Jg. Mädch. empfiehlt ſich
i. Weißzeugnäh. u. Ausbeſſ.
Näh. Geſchäftsſt. /*27852
Min
Junger, tüchtiger
Kaufmann
vertraut mit all. Arbeiten,
perfekt. Buchhalter ſowie
franz. und endl., ſucht
Stellung per ſofort oder
1. Auguſt. Gefl. Angeb. u.
M 127 Geſchftsſt. (*27849
Redegewandter
Ge=
ſchäftsmann ſucht leichte
Nebenbeschäftigung.
Angeb unt, M 120 an die
Geſchäftsſt d. Bl. /*27829
JungerChauffeur
mit gut. Ruf u. gut,
Zeug=
nis ſucht alsbald Stellung.
Angebote unter M 135 an
die Geſchäftsſt. (*27888
Stellung auf kaufm. Bureau
oder Vertrauenspoſten
ſucht
junger intelligenter Mann
repräſentabel, 25 Jahre alt, ſchöne flotte Handſchrift,
Korreſpondenz bewandert. Es wird mehr auf gute
Stellung als, auf hohes Gehalt geſehen. Angebote
(*27757ks
unter M 111 an die Geſchäftsſtelle.
Offene Stellen
Weiblich
Für unſere Abteilungen
Manufaktur= u. Weißwar.
fuchen tüchtige
Nur branchekund. Damen
wollen Angebote m.
Zeug=
nisabſchriften einreich, an
Gebr. Rothſchild
Markt. (7020a
BerKauelin
für Zigarrengeſchäft in
Darmſtadt per ſofort
ge=
ſucht. Kaution muß bei
Sparkaſſe geſt. werden.
Nur gewandte
Veikäufe=
rinnen wollen ſ. m.
Zeug=
niſſen u. ſchriftl,
lücken=
loſem Lebenslauf
vor=
ſtellen bei
(*27871
Oscar Friehmelt
Heidelbergerſtraße 1, am
Montag vorm. 10 Uhr.
G
Bielefelder Leinen= und
Wäſchefabrik
ſucht gebildete chriſtl.
Damen der beſſ. Stände,
ſvelche gewillt ſind, ſich
durch Empfehlung der
Fa=
brikate in
ihrenBekannten=
kreiſen lohnenden
Neben=
derdienſt zu ſchaffen. Nu
beſtempfohl. Damen mit
ausgedehnt. Beziehungen
belieben Anerbieten unter
Nr. 7979 an Ala=
Haaſen=
ſtein &Vogler, Bielefeld
(II,8050
zu ſenden.
Ein ehrl. Mädchen
in kleinen Haush. geſucht.
Ober=Nad b. Frankfurt.
Vorzuſtell. Bismarckſtr. 53
von 3 Uhr ab. (*278 78
Waſchfrau geſucht
Frankfurterſtr. 16, I, (*axes
Fräulein
für Burean geſucht, perf.
in Schreibmaſchine und
Stenographie.
Angeb. unter M 139 an
die Geſchäftsſt. (*279238gi
Mädchen od. Stütze
für kleinen herrſchaftlichen
Haushalt geſucht
Frank=
furterſtr. 62, III. (*27845
Sauberes
für den Verkauf im
Detail=
geſchäft, Antritt zum
1. 8. 21, geſucht (8116dfs
Heinrich Lautz
Papierhandlung.
Vorſtellen vorm. bis 1 011hr.
Lehrmädchen
aus guter Familie, ſofort
geſucht (*27831
Geiger & Günther Nachf.
Spezialhaus für Herrenmoden.
Zum 15. Auguſt wird in
ein beſſeres Haus ein
tüchtiges, gut empfohlenes
das Hausarbeit verſteht u
gut bürgerlich kochen kann,
geſ. Anfangslohn 160 ℳ
monatlich. Hilfe für halbe
Tage vorhanden. Wäſche
außer dem Hauſe.
Vor=
ſtellen bis Samstag, den
16. Juli, von 8-11, 2-½5
u. von 7 Uhr abends ab.
Viktoriaſtr. 36. (*27467fs
Telephon 1543.
Ein zuverl. Mädch.
für Hausarbeit f. 1. Sept.
geſucht (vorm, vorſtellen)
Bismarckſtr. 5, pt. (8199a
Tüchtige.
Stütze
mit guten Zeugn. geſucht.
*27922) Kahlertſtr. 1, pt.
Geſucht
z. 15. Aug, gebildete
Dame geſetztenAlters 5
für Hilfe im
Sprech=
zimmer des Zahn=
Aarztes. Vorkennt=
* niſſe erwünſcht, nicht
Beding. Bewerb. mit
Bild, Anſpr.
um=
gehend u. M 108 an
die Geſchſt, (8182fsg
Saubere
Lauffrau
oder Laufmädchen geſucht
„Litera‟
Eſchollbrücker=
ſtraße 18.
(8170f=
Ordentliches
Mädchen
f. Küche u. Hausarbeit geſ.
Rheingauer Weinſtnbe,
Luiſenplatz 1. (*27783
Ehrl. Mädchen
zu älterem Ehepaar für
1. Auguſt geſucht. Bleich
ſtraße 26, 1. St. (*27791
Tücht. Mädchen
bis 1. od. 15. Aug. geſucht
Saalbauſtr. 77, I. (*27880
Alleinmädchen
zu ält. Ehepaar ſofort od.
1. Auguſt geſ.
Bismarck=
traße 46, II. (*27799
Geſucht junge Dame
zu einzelner Dame zum
15. Juli. Zu erfr. in der
Geſchäftsſtelle. (*27680fs
Geſucht einf. Stütze od.
ält. Mädchen, d. koch. kann.
Hilfe u. Waſchfr. vorh. Zu
meld. b. 12 vm u. 8-5 Uhr
nchm. Beckſtr. 64, I. /kuSds
Männlich
Schokoladenfabrik
ſucht für den hieſigen Platz
nebſt Odenwald u.
Berg=
ſtraße gut eingeführten
Proviſions=
Vertreter.
Näh. Offerten ſowie
An=
gaben unter M 96
Ge=
ſchäftsſtelle erb. (8153fs
Für denVerkaufvon
Haus=
haltungsgegenſtänd. (
Alu=
minium u. Zinkwar. uſw.)
ſuchen twwir tüchtige
evtl. m. geeignetein Raum.
Angeb. unt. M 116 an die
Geſchäftsſtelle. (*27798
Junge achtb. Eltern kann
Zahntechnik
erlernen. Angeb. u. F 56
a. d. Geſchäftsſt. (7080a
MNteprüftta
braunes Chromſohlleder
beſtes deutſches Kernſohlleder!
2.3fache Haltbarkeit
daher das billigſte Leder
waſſerdicht!
Folgende Schuhmacher verarbeiten dieſes
„Neptunia”=Leder:
Gg. Heldmann, Kaupſtraße 31
Jak, Schmahl, Landwehrſtraße 29
Franz Wißmann, Rundeturmſtraße 13
Adolf Arheilger, Beſſungerſtraße 88
Adam Quick, Kirchſtraße 8
Nik. Hübner, Pankratiusſtraße 14
Max Brinkmann, Heinrichſtraße 115
Albrecht Bock, Luiſenſtraße 36
Ferd, Fiſcher, Lichtenbergſtraße 68
Gg. Mantel, Pareusſtraße 3
Heinr. Kraft, Neue Ireneſtraße 15
W. Trautmann, Rhönring 65
M. Röder, Kranichſteinerſtraße 8½/,
Ad. Mink, Kaupſtraße 22
Jak. Pfeiffer, Langgaſſe 49
Jak. Bruſt, Stiftſtraße 41
Ad. Treffert, Obergaſſe
Joſef Grote, Mollerſtraße 7
Jakob Roſenkranz, Pankratiusſtraße 13
Daniel Mayer, Viktoriaſtraße 100
Friedrich Seidel, Karlſtaße 32 (*26515ms
Chriſtian Günther, Niederramſtädterſtraße 58.
Zuverläfſige
Buchhalter
alsbald, evtl, aushilfsweiſe geſucht. Ange=
* bote mit Lebenslauf, Zeugnisabſchriften und
Gehaltsanſpruch erbeten unter M 131 an die
*27894
(eſchäftsſtelle d8. Bl.
Reiſebuchhandlung
ſucht Oberreiſenden, I. Kraft
mit 2 bis 3 Reiſenden gegen hohe Proviſion und
Gewinnbeteiligung. Spätere Aufnahme als Teil=
(I,8121
haber bei guten Leiſtungen.
Ausführl. Angebote unter F. B. S. 5659 an
Rudolf Moſſe, Frankfurt a. Main.
b. gt. Verd. find, ſtadtbek. fleiß.,
ehrenh. Leute z. Beſuch von
Pri=
vaten. Schriftl. Bewerb. erb.
unt. 1 1097 an Jakob Mayer,
Annoncen=Exp., Frankfurt a. M.
(M. 8194
Große, gut eingeführte Jebens=, Unfall= und
Haft=
pflicht=Verſicherungs=Aktien=Geſellſchaft ſucht für einen
größeren Bezirk einen
tüchtigen
Reise-Oberinspektar
gegen hohes Gehalt, Proviſionen und Reiſeſpeſen.
Die Stellung iſt dauernd und ſehr
entwicklungs=
fähig. Bewerbungen auch von Nichtfachleuten, ſowie
Kriegsbeſchädigten, die für das Verſicherungsweſen
eusgebildet werden, erbeten unter M 129 an die
(*2788
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
Sichere, vornehme Exiſtenz!
Die ſelbſtändige Leitung der Geſchäftsſtelle für
den dort. Bezirk einer erſtkl. Geſellſchaft,
verbun=
den mit Jahreseinkommen v. mindeſt. 50 Mille,
iſt an ſolv. Herren od. Firmen zu vergeben.
Er=
ford. Betriebskap. ca. 1500 ℳ; geeign. f.
Kauf=
leute, Beamte, Offiziere a. D. uſw. Ang. u. Poſt=
(1V,8173
fach 117, Hagen i. W.
But vorgebildeter
Taborant
für Laboratorium und
Be=
trieb geſucht. Nur
ſchrift=
liche Bewerbungen mit
Zeugnisabſchriften an
Gewerkſchaft Meſſel
Grube Meſſel
bei Darmſtadt. (8117ds
Mehrere tüchtige
Stukkateure
ſofort geſucht.
J. Hembus
Gutleutſtraße 96,
Frank=
furt a. M.
(I,8202
Junger, ſelbſtändiger
Konontör
bei g. Lohn u. Verpflegung
geſucht. Angeb. u. M 122
Geſchäftsſtelle, (*27833sg
AIleinvertretung
für neuen hervorr. Haush.=
Gebrauchsartikel dir. v.
Fabrik zu vergeb. Pr 50.),
Kleinverk. 1,50. Dauernd.
iink. Kl Kapital erforderl.
Willeke & Lück, chem. Ind.,
Berlin=Stegl., Bismarckſtr. 65.
Wöchentlich
660 Mk.
Für unſ. konkurrenzloſ=
Neuheit (D. R. P. a.
u. D. R. G M.) erhalten
ſofort tüchtige, ſtrebſame
Herren oder
Damen
mit einem ſof, verfügb.
Kapital von 1—2000 ℳ
(je nach Bezirk)
Anſtel=
lung. Zu melden
Sams=
tag von 9—12 und von
3—6 Uhr Hotel zur Poſt
(am Bahnhof). (8231
Dir. Fuhr.
von alter Lebens=Verſ.=Geſellſchaft mit
Neben=
branchen geſucht. Angebote unter M 112
an die Geſchäftsſtelle d. Bl. (*27776
8 Wir ſuchen für Darmſtadt und Umkreis
tüchtigen Ingenieur (möglichſt mit Bureau) als 1
Untervertreter für unſere Erzeugniſſe:
Eiſenkonſtruktionen, Fabrikhallen, Brückenanlagen
Dachkonſtruktionen, Maſte für Strom=Leitungen, d
Funkentürme, Fördergerüſte, Trägerbauten etc.,
2 zur Ausführung nach anerkannt vorteilhaften 8
eigenen oder auch nach fremden Entwürfen gegen
Nachweis=Proviſion. Gefällige Angebote mit K
* Lebenslauf, ausführlichen Angaben, Referenzen,
Zeugnisabſchriften, Bild ete, erbeten an das 7
D Sekretariat der
(II,8201 d
dEiſenbauschiege A.=G., Paunsdorf=Leipzig.4
A.2
2
Fliegende Arbeitskolonne
des Städt. Arbeitsamts
erledigt vorübergehende Arbeiten und Beſorgungen
jeder Art durch zuverläſſige Kräfte gegen feſte
Fernruf 2477.
(St. 8213
Vergüitung.
Triogsinraliden.
Hauſierer, Stellungsloſe
können vielGeld verdienen.
Millionen=Schlager. In
jeder Familie ein Käufer.
Näh. mit 4 Warenmuſtern
gegen 5 ℳ. Bei
Nichtge=
fallen Geld zurück. /*27785
Nefina=Verſand
P. Becker
Höchſt a. M.=Sindlingen
Bahnhofſtraße 29.
Verloren
HoheBelohn.
da teures Andenken dem
ehrlich. Finder einer gold.
Herrennadel/Fragezeich.=
Form). Verlor, am 13. 7.
a. d. Ahaſtr., Drag.=Kaſ. 24
b. Hauptbhf. Abzug.
Heidel=
bergerſtr. 77, pt. (*27860
Verloren
v. Neckarſtr. m Elektriſche b,
Bahnhof Granatbroſche.
Gegen gute Belohnung
abzugeben Rheinſtraße 7.
Schuhgeſchäft. (*27877
Nadel mit ret. Steinchen
verlor. Geg. Bel. abzug.
Luiſenſtr. 34, I. (*27931
Entflogen
Entflogen
gelber Kanarienvogel
mit Ring am Fuß. Geg.
gute Belohnung abzu
27924) Bleichſtr. 28, II.
8. Sonntag nach Trinitatis, den 17. Juli 1921,
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Kleberger. — Die
Stadt=
kirche iſt wochentags von 9 Uhr vorm. bis 6 Uhr abends zu ſtiller
Andacht geöffnet. — Eingang: Nördtüre.
Stadtkapelle: Vorm 9 Uhr: Pfarrer Heß. — Um 10 Uhr:
Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die
Schloßge=
meinde. Pfarrer Zimmermann. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Zimmermann. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt,
Pfarrer Zimmermann.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 171: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für
die Markusgemeinde. Pfarrer Vogel.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer
Zimmer=
mann.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarraſſiſtent Lohfink. — Um
11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarraſſiſtent
Loh=
fink. — Nachni, 2 Uhr: Chriſtenlehre für den Nordbezirk im
Martinsſtift: Pfarraſſiſtent Lohfink; für den Oſtbezirk in der Kirche:
Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr:
Chriſten=
lehre (1. Gruppe): Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier, — Um 10 Uhr:
Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Pauluskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Rückert,
— Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Mittwoch,
den 20. Juli, abends 8½4 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindeſaal. Pfarrer
Nückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel,
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Donnerstag, den 21. Juli,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. — Ju=
linge ſältere Abteilung). — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
für Jünglinge (jüngere Abteilung). — Mittwoch, abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde für Jungfrauen (Steinackerſtraße 2, I.).
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, Dieburgerſtr. 26,
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr. 36, Freitag, abends 9 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 17. Juli,
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. — Mittwoch, den 20. Juli, abends 81 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Freitag, den 22. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
17. Juli, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Predigt=
gottesdienſt. — Donnerstag, den 21. Juli, abends 8½ Uhr:
Bibelbe=
ſprechung.
Kirche Jeſu Chriſti der Heil, der letzt. Tage (
Heidelberger=
ſtr. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 17. Juli, vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. — Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt — Mittwoch, 20. Juli,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Eintritt frei. Freunde willkommen,
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 17. Juli, vormittags 9½ Uhr: Bibelſtunde. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt, Pred.
Win=
hold. — Mittwoch, den 20. Juli, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26),
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr:
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt, K. Kunde, Prediger,
Katholiſche Gemeinden.
9. Sonntag nach Pfingſten, den 17. Juli 1921.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte,
läums der kathol, Studentenverbindung „Naſſovia” — Um 11 Uhr:
Letzte heil. Meſſe. — Nachm. 3 Uhr: Sakramentaliſche
Bruderſchafts=
andacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr
Heil. Meſſe. — Um 6 Uhr: Aloyſianiſche Andacht.
Kapelle in der Baldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe,
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½8 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Ober=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. 4½ Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt
und Generalkommunion der Jungfrauen. — Um ½10 Uhr: Hochamt
und Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Sakramentale Andacht und
Pro=
zeſſion; darauf Sodalität.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt und Predigt,
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Amt mit Aredigt. — Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. um ½3 Uhr: Sakramentaliſche
Bruder=
ſchaftsandacht.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 4 und abends 7 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 147 Uhr:
Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachmittags ½2 Uhr:
Chriſten=
lehre. — Um 2 Uhr: Andacht. — Werktags iſt der Gottesdienſt ½47 Uhr.
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelegen:
heit — Um 128 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 122 Uhr:
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, vorm. 7 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt,
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.
Rummer 194.
gendbundverſammlungen: Sonntag, nachm. 2½ Uhr: Bibel=
— um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit
Gottesdienſtliche Anzeigen.
beſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde Predigt. — Um 8 uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr=
Evangeliſche Gemeinden.
für Jungfrauen. — Montag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jüng= Hochamt mit Predigt; Feſtgottesdienſt anläßlich des 25jährigen Jubi=
und Immobilien=Marht Wohnungstauſch Lagerplatz
im Mittelpunkt der Stadt
mit größerem=Schuppen,
event. mit Bureauräumer
zu mieten geſucht.
Angebote mit Angabe
der Größe und d. Preiſes
ſchäftsſt erb. (B8125 Wohnungstauſch!
Schöne 4 Zim.=Wohn.
in Arheilgen gegen 4 5 Zimmerwohnung
in Darmſtadt zu tauſchen
geſucht. Schriftl. Angeb. unter M 62 an die Ge=
an Neuker, Arheilgen,
Mühlſtr. 10, II. (2762980 1 Zimmer
Hochſtr. 15, 2 un=
möbl. Zimmer; auch für
Bureauzwecke geeignet,
ſofort zu vermieten, ebent.
mit Penſion. (*27620sm Werkſtätten 235 qm helle,
hohe Werkſtätten
mit elektriſchem Anſchluß
und teilweiſe vorhandener
Einrichtung, bis jetzt Ma= ſchinenfabrikdarin betrieb.,
per bald, ganz od. geteilt,
zu verm. Näh. Eberſtadt,
Heidelbergerſtr. 6, ( gorids
Stallungen Stallung
4 Boxen, mit Heuboden,
Reiniſe und Sattelkam=
mer, für Autogarage ge=
eignet, in ſüdlicher Lage
ſofort zu verm. Näheres
Orangerie=Alle 7, part nach 6 Uhr abends. /B8210
A Möbl. Zimmer Frdl. mbl. Zimmer
m. Abendt., an Dauermiet.
z. vm. Jacobiſtr. 27, a. d.
Pallaswieſenſtr. (*27898
Aliceſtraße 8, II.
bei Knispel, chön möbl., ruhiges Zimmer zu ver=
(*27721
mieten. Barkhausſtr. 72, II.
(Ecke Mollerſtr.) möbliert.
Zimmer mit oder ohne
Penſion zu vermieten an
(*27784
beſſ. Herrn.
Müllerſtr. 24, I., b. Eck,
gut möbl. Wohn= und
Schlafzimmer an ſoliden
Dauermieter abzug. /(74.43
Beckſtr. 91, I., b. Janitſch.
2. gut möbl. Zim. * 7887
Müllerſtr. 35, part.
b. Müller, ſep, ſchön
möbl. Zimmer an einen Kaufmann z. vm. (*27881
Waidſtr. 25, Hth., I. I.,
b. Rathmann, gerad. Man=
ſardenzim. zu bm. (k27890
Barkhausſtr. 1, III.. Hergo, möbliert. Zimmer
an Dauermieter zu ver=
mieten.
(*27841
Zu mieten geſucht A
Ruhig., vornehm. Mieter
Aegypter) ſucht (*276711s
2—3 Zimmer (möbliert)
in. Küchenbenutzung, Bad, Telephon in gutem Hauſe
H. Noſſer,
Niederramſtädterſtr. 152, Suche 2—3 gr
Bureauzwecke, ev Lager
im Junern
Friedr. Davi
Benutzen Sie meinen
Sadol TAOTOLIIAAA
Er bietet in allen Abteilungen
gRo8te Tortelle!
moderne, haltbare
Herren-Ahzuge Storke jetzt Mk. 440.—310.—300.-bis 150 —
Jünglings- u. Knaben-Anzüge 400.350.—275.—
aus haltbaren
Gestreifte Hosen Stoffen
90.— 75.— 60.—
Desgl. beste Qualität
200.— 180.— 150.—
Turner-Hosen Ia Maß, lang 45.—
Jünglings-Hosen kurs . 35.—
Knaben-Hosen kurs . . . 30.-
Turner-Trikots 1a von 16.—ar
Turner-Gürtel Ia Gummi . 8.-
Ia Gummi
Hosenträger und Leder 8.75 an
Herrenstoffe:
Kammgarn, Cheriot, Melton, Homespun,
140 cm breit, Preislage jetzt
190. 160.— 125. 95.— 75.— bis 25.—
große
Lommer-Rieläung für Heiten, WAlshnze, AHuden Auswahl.
Berufskleidung für jedes Gewerbe jetzt sehr billig
mit prachtvollen Einsätzen, gelb u. weiß, auch als Oberhemden zu tragen
Hacca-Hemdel
Mk. 65.— 58.— 48.— 42.— 36.— 30.— bis 26.—
Alle nicht angeführten Artikel während des Ausverkaufs extra billig.
Philinp Hegs
PARHAHADH.
(8224
5 Zimmer=Haus
im Zentrum der Stadt, frei
gelegen, m. 4 modern
aus=
geſtatteten Wohnungen zu
verkaufen. Näheres. Ge=
(*27781
ſchäftsſtelle.
Ein ſchönes (*27805
Hofgut
mit Inventar, 60 Morgen
Güter, in Württemberg,
zu 480000 Mk.
Geſchäftshaus mit freiw.
Lad.u Wohng. 175000 Mk.
Privathaus, 8 X3 Zim.=
Wohnung., mit freiwerd.
Wohnung, 115000 Mk.
3 X4u. 8X2Zimmerhaus
mit großem Laden,
Lager=
raum u. freiw. Wohnung.
2½3 Zimmerhaus, mit
Gart, in Eberſtadt zu verk.
Heinrich Mund
Süddeutſcher Handelsquellen=
Nachweis für Immobilien und
Warenvermittlg., Schützenſtr. 6.
Tiermarkt
Gelegenheitskauf!
Ein ausgezeichnetes
Arbeitspferd
kräftig, mittelſchwer, ſehr
genügſam im Futter, ſteht
wegen Betriebs=Aufgabe
preisw. morgen Samstag,
den 16. Juli, zum Verkauf
Saalbauſtr. 4. (*27830
Ein ſchönes, .
2jähriges Fohlen
(Rapp=Wallach)
(8210
zu verkaufen
Weiterſtadt, Kirchſtr. 5.
Starkes Einlegſchwein
(auch zur Zucht geeignet)
zu verkaufen (*27669fs
Ober=Ramſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 24.
Große 8aplaneigaſſe 32 Ramſtadt.
erbteilungshalber zu
an=
nehmbarem Gebot ſofort Gute Fahrkuh
verkäufl. Ang. u. M 105 an
die Geſchſt. erb. (*27898 zu verkauf. Weiterſtadt,
1 Einlegeſchwein
u. 5 junge Enten
Wohnhaus zu verk. Näh. Gaſthaus
zu gold. Anker, Nieder=
(*27848
Obere Landwehrſtr., Nähe
der Frankfurterſtr., ſuche
Haus zu kauf.
Angebote unt. M 114 an
die Geſchäftsſt. (*27802
Kreuzſtraße 14. (8209
2645 qm Acker
an der Ludwigshöhallee,
Nähe Landskrone, zu verk.
durch Adam Koch,
Hein=
heimerſtraße 94 (*27797
Telephon 2974.
Ve
5000 Mk. geber geg.
gute Sicherheit zu leihen
geſucht. Zinsfuß u.
Nück=
zahlg, nach Vereinbarung.
Angeb. unt. M 94 an die
Geſchäftsſt. d. Bl. (*27658
Beamt ſuchk v. Se bſtgeb,
2000 Mk.
zu leihen. Gute
Sicher=
heit geg. monatl.
Rück=
zahlung. Gute Zinſen.
Angebote unt, M 118 an
die Geſchäftsſt. (*27817
Horn= 9
zu
loſe Milchziege vr.
*27689) Kiesſtraße 3. pt.
1 Milchziege
1 trächtige Erſtlingsziege
zu verkf. Stiftſtraße 97,
Hth., part, r. (*27719
Drei
zu
ver=
ſchöne Gänſe kaufen.
*27874) Barkhausſtr. 15, p.
Gute Legehühner
2 gelbe Itgl., 1920, zu verk.
Wenckſtraße 49, I. (*27812
Enten=Küken billig zu
verkaufen
(*27674
Nieder=Ramſtädterſtr. 13.
30 000 Mk.
als 2 Hypothek auf gutes
Haus geſucht geg, prima
Verzinſung.
Angeb. unter L 73 an
die Geſchäftsſt. (*26851
AEanvassear
R
Sofort beziehbar!
4 X6 Zimmerhaus
in vornehmer, ruhiger Lage iſt zu verkaufen.
Außerdem offerieren wir noch
Villen, Geſchäfts=, Etagen= und
Landhäuſer
in allen Preislagen.
(*27733
Süddeutſche Agentur
für Immobilien und Hypotheken
Brand & Weber
Waldſtraße 16 — Telephon 3130
Handelsgerichtlich eingetragene Firma.
vEannanaannaßannnnnanaranaggan
Villa
an der Bergſtraße mit
4 Morgen eingezäuntem
Garten, ca. 400
Obſt=
bäumen ſofort zu verkauf.
u. gleich beziehbar durch
Adam Koch
Heinheimerſtraße 94.
Telephon Nr. 2974, (kzuos
mit Lebens=
Haus mittelgeſchäft
zu kaufen geſucht.
An=
gebote unter M 115 an
die Geſchäftsſt. (*27806
Barkhausſtraße
4 ſtöck. 3 Zimmerhaus für
35 000 ℳ zu verkf. durch
Adam Koch
Heinheimerſtraße 94,
Teleph. Nr. 2974. (*27804
zu verkf.
Wohnhaus Vorderh.
m. Hth., 5 X 3=, 1X4=Zim.=
Wohn., Südoſtv., Gart.; b.
Kauf Wohn. freigem. Prs.
82000 ℳ. Angeb u. M 71
an die Geſchäftsſt (*27547
Re
Kapitalanlage
durch Ankauf eines Hauſes
im Stadtzentrum bei
100 000 Mark Anzahlung.
Wohnung wird nicht frei.
Das Kapital verzinſt ſich
weit über 11%.
Angeb. unter I. 71 an
die Geſchſt. erbet. (*26849
Wer
leiht Beamten in ſicherer
Poſition 1000 Mk. gegen
hohe Zinſen u. monätl.
Rückzahlung? Siche heit
kann geſtellt werden.
An=
gebote unt. M 141 an die
Geſchiftsſtelle. (*27928
1 Geſpann ſ. g. (*27404mt
Zughunde
zu verk., mit Wagen, auch
einzeln bei Ph. Meier,
Pfungſtadt, Rheinſtr. 26.
Airedale=
Terrier
(Rüde), 3jähr., ſehr
wach=
ſam u. ſcharf, geeign. für
Fabrik od. Gut uſw., zum
Pr. v. 450 ℳ zu verkauf.
Rühl, Gutenbergſtr 66, I.
nachm v. 3 Uhr abl. (02sg
billig zu verk. Schuſter=
(*27819
gaſſe 10.
junge Schäferhunde
Eine 2jährige
Dackel=
hündin, ſchwarz, gelb.
Ab=
zeichen, auch an
Selbſt=
züchter abzugeb., ſowie
4 Mon. alt. Dackel (Rüde)
Heinheimerſtr. 3. (*27883
Reizende, junge, kurzh.
verk. Zetzſche
Hunde
Kranichſteiner=
ſtraße 7.
(*27918
Heidelbergerſtr., Nähe
Marienpl., 4 ſtöck. 5=Zim.=
Haus
mit Küche, Gas u. elektr.
Licht, Einfahrt, Hof,
Auto=
garage uſw. für nur
m 135 000 Mark. —
zu verk. Eine 5=Zimmer=
Wohng. wird frei. Näh.
durch Adam Koch,
Hein=
heimerſtraße 94. (*27803
Telephon 2974.
Geſchäftshaus
mit gutgeh.
Lebensmittel=
geſch. (Nähe d. Hochſchule)
zu verk. Nur zahlungsf.
Käufer geſ. Angeb. unt.
M 125 an die
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (*2784
Geſundheitspolizeiliche
Vorſchriften
für den Betrieb der
Dauterereft
in Stadt und Land
ſind in unſerer Geſchäftsſtelle,
Rheinſtraße 23, zu haben.
Darmſtädter Tagblatt.
(1438dei
[ ← ][ ][ → ]Rummer 194.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.
Schwank in 3 Akten
Palast- Lichtsplele
Grafenstr. 18 (Kaisersaal)
Tel. 2522
Der große Detektiv- und Sensationsfilm in 2 Teilen
II. Teil!
5 aute „Die verschwundene Million”
II. Teil!
5atte „Der Affen-Menscht
In den Hauptrollen:
(8188sg
John Hopkins, Detektiv, Harry Frank
— Dieser Film zeigt die größten Sensationen,
die je in einem Film gezeigt wurden.
Restaurant
sOUW2
SLuisenstrasse 14 Neben Hotel Traube s
Mittwochs, Samstags, Sonntags
KünstlerKonzert
bei leder Witterung
Großer schöner Platanengarten
Echt 122/ Pilsner Urguell (6212a
Münchener Löwenbräu — Kronenbräu
SErstklassige, preiswerte Küches
Eis und Eisgetränke
Oberwaldhaus
Heute Samstag, den 16. Juli
Großes Waldfeſt
veranſtaltet von der Vereinigung Künſtlerklauſe.
Großes Konzert der vollſtändigen
Kapelle des Herrn obermuſſtmeiſters F: Mickley.
BBei eintretender Dunkelheit Lampionspromenade.
Großes Feuerwerk.
Gondelfahrt mit Lampionsdekoration.
Jedermann Zutritt!
Francaiſe im Freien.
Anfang 7 Uhr.
Eintritt 4 2 Mark.
Heimgang bis zu den Hirſchköpfen unter Vorantritt
(8179fs
der Muſikkapelle.
Die Straßenbahn fährt bis 11 Uhr abends.
1 Hobelbank
zu verkaufen Brzoska.
Rheinſtraße. 19 1*2772.
1 Statltüre, 3 eiſ
Stall=
fenſter, Kuliſſen (Zimm.)
zu verkauf. Herrmann,
Erbach rſtr. 13. (*27884
Piatgnengain.
Morgen Sonntag, den 17. Juli, ab 11 Uhr
unter ſchattigen Platanen
Großes Konzert
unter perſönlicher Leitung des Herrn
Obermuſikmeiſter Mickley.
Programm: Opern, Operetten, Walzer, Märſche
im militäriſchen Stil.
(8195
Spänische Bodega
zZum Palaisc
Hügelstrasse 35 „ Telephon 856
Samstag, Sonntag und Mittwoch
finden grosse
KünstlerKonzerte
statt in dem gemütlichen Bodega-Garten.
Empfehle gleichzeitig meine Spanischen
Weine, weiss und rot, süß und herb in
(8214
bekannter Güte.
Re
Kegel=Klub Gut Holz süo
Sonntag, 17. Juli
im Saale zum Chauſſeehaus, Heidelbergerſtr.
Großer Dirnd!=Ball
Erſtklaſſige bayr. Muſik
Saalpoſt
Anfang 5 Uhr —
— Anfang 5 Uhr.
NB. Die Damen werden gebeten, im Dirnd’l=
Rleid und die Herren im Touriſtenanzug zu
er=
ſcheinen. — Kein Zwang. —
Das Dirnd’l=Komitee.
*27754)
Geſangverein „Frohſinn”
Darmſtadt
Sonntag, den 17. Juli, nachm. 4 Uhr
im Mathildenhöhſaale
Sommerfeſt
verbunden mit Tanz, Geſangsvorträgen,
Kinder=
beluſtigungen und Preistänze. Hierzu ſind unſere
Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins
(*27901
freundlichſt eingeladen.
Die Vergnügungskommiſſion.
R
779
Snotpiate-Hostaurant
Haltestelle-
am Bällenkalltor Hoinrieh Uingerteveg
Heute Samstag, abends 8 Uhr:
AbendKonzert
(Streichmusik)
einer gewählten- Abteilung des Herrn
Ober-
musikmeisters Weber- ( 17851
Reine Weine!
Auswahlreiche Küche!
Eis Kronen-Urguell Eis
Herrliche Anlage! Jedermann Zutritt!
DEEEEEBEEEBBER
Ausſtellungsgebäude Mathildenhöhe.
Ausſtellung
alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen.
Mitte Juli bis Ende September.
(8221
Eröffnung für den allgem. Beſuch:
Honntag, den 17. Juli, nachm. 3 Uhr.
Geöffnet täglich von 10—1 und 3—7 Uhr. — Tageskarte 2 Mark.
jaa0HagarTOaNransrnaunnzartassstuuungarnan
Darmstädter Lehrwerkstätte
FACHSCHULE für KUNSTGEWERBE
mit Werkstättenunterricht
Prospekt und Anmeldung vormittags. (*7727,
Berbenich, Elisabethenstr. 28, II.
DawInuwapaannannennnnannnnnenannnan
Zirkel der Wanderfreunde 1919.
Einladung
zu dem am Sonntag nachmittag ſtattfindenden
Spaziergang nach Nieder=Ramſtadt.
Einkehr „Zum Schwanen”
Dortſelbſt Unterhaltung mit Tanz.
Abmarſch 3½ Uhr ab Böllenfalltor.
Unſere werten Angehörigen, Freunde und Gön=
(*27772
ner ſind hierzu höflichſt eingeladen
Der Vorſtand.
Fuhren aller Art, a. nach
ausw zübernimmt Walther. / Wäſche angenommen.
Müillerſtr. 1 5, Tel. 3286, 6654a J. Plößer I., Malchen. (5105a
„Waſchen wird
Vomendſches Männerquartett
gegr. 1920.
Sonntag, den 17. Juli, nachm. 3 Uhr,
im Saale der Stadt Pfungſtadt
e Großer Tanz o
Es ladet freundlichſt ein
Der Vorſtand.
— Muſikkapelle Weſp. —
Ualé Massin
Telefon 1510 — Bleichstr. 43
Heute Samstag und morgen Sonntag
Konzert
Kaffee, Tee, Schokolade,
Mocea, Eis, erstkl. Weine,
Erfri schungen
Liköre
Besitzer: Wilh. Neuber.
Honntag, den 17. Juli
Tanzbeluſtigung
im „Gaſthaus zum Odenwald‟
in Eberſtadt.
Anfang 248
Orpheum
Heute
Samstag, 16. Juli:
— Erſtaufführung —
Lie Mauſefalle
Schwank in 3 Akten
Nur 7 Aufführungen
vom 16.—22. Juli
Karten: Verkehrsbur.,
Reſidenz=Automat am
Weißen Turm, Hugo de
Waal (Rheinſtr. (8280
Einlaß 7 — Anfang 748
Ende ea. 1211 Uhr.
Union-Theater: Residena-Theater / Gentral - Theater
Harry Biel
Abenteurer-Serie
Der Reiter ohne Kopf
III. Teil
„Harry Piels
schwerster Siog‟”
6 spannende Akten
Mr. Hall, Harry Piel
Münchner Bilderbogen
Der Rhein-Neckar-
Donau-Kanal
Wissenschaftl.
Auf-
nahme in 2 Akten
V
=Blumen
Tan
V=Bänder
Einlaß= u. Garderobeblochs
Tombolaloſe, D. R. G. M.
=Aibzeichen
=Schärpen
Geſt. Kränze
Willkommen, Sprüche
Girlanden, Lampions
Saaldekorationen
Nadeln für Vorſtand,
Ausſchuß, Feſtaus ſchuß
Sänger Turner uſw.
Saalpoſtkarten
=Ning= und
Schützen ahrenſcheiben
Turnerkränze (6907a
Gold= u. Silberjubiläen=
Kränze u. =Buketts
für alle
Diplome Zwecke
Orden, Mützen, Bärte
Masken, Luftſchlangen
Scherzartikel
iller
Feuerwerk urt.
Nic. Carter
in dem spannenden
Hakt. Detektivdrama
Die Apotheke
des Teufels
Bruno Eichgrün —
Nic. Carter.
Ein sehwaches Weib
Sensations-Drama
in 4 Akten (*27913
In den Hauptrollen:
Erna Morena
Erich Kaiser-Titz.
Die letate Stunde
Detektiv-u.
Abenteurer-
drama in 5 Episoden.
Reinhold Schünzel
Hanne Brinkmann
Emil Birron
als Hauptdarsteller.
Das rollende Hotel
Spannendes
Detektiv-
drama in 4 Akten
von Harry Piel.
Das Opfer
Komödie
mit Gerhard Dammann.
Feſale 124
gegenüber der Hauplpoſt.
Preis=
abſchlag!
Garantiert reiner
Näugſtadar
100 gr Mk 2.50, 3,
3.50, 3.80 uſw.
Zigarrenhaus
OiidKtat)
Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße 31.
Kfr art.
Bismarck=
Diele
Neue Kapelle
Beſte Darbietnngen
i:. Küche u. Keller.
Künſtleriſch
ausge=
ſtattete Räume. (nna
Aepfelwein
Mk. 3.50,
Johannis heerwein
Mk. 8.50,
Weißwein
(Natur) Mi. 12.—
Ingelheimer
(Burgunder) Mk. 12.—
ohne Steuer u. Glas
Weinbrand, 4AII.
Zwetſchenwaſſer
Ansetahranntwein
Martin Jahn
Pallaswieſenſtr. 30,
Tel. 305. (6695a
im Faß v. 25 Ltr. aufwärts
p. Ltr. ℳ9.— ohne Steuer
Val. Wagner,
Brauerei „3 gold Anker”
22288
Telephon 5.
Erholungsheim
Trautheim (Villa
Guara=
ny), in Nied.=Ramſtadt,
möbl. Zimmer 4-6.¼, volle
Penſion 20-25 ℳ täglich.
Pfr. Meiſinger, Tel. 413
Als Vereinslokal
kleiner Saal noch einige
age d. Woche frei / *2:771
Wirtſchaft Schulzengaſſe 3.
17. Juli, vorm. 3 Uhr, im
Park d. Erholungsheims
Trautheim (Villa
Gua=
rany) i. N.=Ramſtadt, 25
Minuten v. Böllenfalltor.
Nachmittags 5 Uhr
Bibelſtunde
(1. Moſ. 1-3) im Saale.
Jedermann willkommen!
Meiſinger,luth. Pfr. a, D.
Achtung! Heute Hamstag
Großes Tanzvergnügen
Zur Harmonie, Weinbergſtraße. (*27796
Bandonion=Kapelle.
Spiegelglatter Saal.
OP
A. M. U.
1 91 9.
2 Heute abend 8 Uhr im Fürstensaal
Bommerfest
Gäste und Sportfreunde herzlich
will-
kommen. Mitglieder bitten wir um
Vor-
zeigung ihrer Mitgliedskarte.
Der Vorstand (*27859 (
des DarmstädterRadsport-Clubs 1919.
Kühler Grund
im herrlichen Mühltal.
Durch den Ludwigsweg 1 Stunde, vom Böllenfalltor
50 Minuten, von Eberſtadt 25 Minuten,
Pfungſtädt. Vollbier — Wein—Aepfelwein
Bohnenkaffee — Tee — Kakao Kuchen
Vorzügl. Speiſen. Würſte (v. fr. Rind= und
Schwemefl.) nach Thüringer Art, auf dem
Roſt gebraten.
(*27847
Gr. hübſcher Garien mit ſchattigen Lauben und
Hallen, gemütliche Näume. Teleph 8 (Eberſtadt),
Lotterie=Einnahme Hilsdorf
befindet ſich von heute ab im Laden
Waldſtraße 3
Telephon 1987. Ebendaſelbſt werden auch Aufträge
zu Verſteigerungen von Mobiliar und ganzen N
ch=
läfſen ſowie Taxationen bei Vermögensaufnahmen
(8212s1
uſw entgegengenommen.
Darmſtadt, den 16. Juli 1921,
Hch. Hilsdorf, Amtsgerichtstaxator.
Die beſte kondenſierte
gezuckerte (aa0
Ookrneert
Marke „Pienic”
Doſe Mk. 6.20. Bei 10 Doſen nur Mk. 6.00.
Geſchwiſter Dreier
Grafenſtraße, Ecke Rheinſtraße 17.
Prima
Ia 1920er Bergſträßer
— Geisonteisen
Beißwein —
Prima
—
Pfd.
—
— Laddotdsn Mr.
A
— Roaſtbeef u. Lende
—
—
D
— im Ausſchnitt!
—
— Gerallter Kalbs-Mierenbraten=
—
— in allen Größen vorrätig.
u
—
—
—
—
D
—
—
— Lehmal2, Rinderkatt. Margariug
—
—
— Waldſtr. 11.
Fernruf 2617.
[ ← ][ ]Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juli 1921.
Nummer 194.
ANUZ
Ie
de
in unserem
Nossen
alsohrAusderkauf!
Besonders günstige Angebote in:
Teppichen, Läuferstoffen, Dekorationen
ca. 200/300 cm gross, in la Friedensausführung, enorme Auswahl, in neuen
Zimmerteppiche eieganten Musten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stück
LauferStoTTe ca. 65 cm breit, 1a Oualität, in neuen Mustern, besonders preiswert . . . . . Mtf.
Mtr.
Wobelstoffe 130 cm breit, nur la Gualitäten, in verschiedenen Mustern ..
..Mtr.
Wöbelplüsche so am breit, in bordeaus und grün, ſa Ware ..
in verschiedenen Grössen, bedruckt Leinen, Kochelleinen gekurbelt und Fantasie-
.. . . . . . . . . Stück.
Tischdecken decken
ca. 150/300 cm, in grosser Auswahl, moderne neue Ausmusterung,
Chaiselonguedecken a Olaltzt .... .. . . . . . . . . . . . . . . anfangend
Mtr.
Wiatratzendrelle la Jaguardleinen oder gestreite Ware, 149 und 120 cm breſt. .
garant.echtrot, garant.
Bettbarchentiederdicht, ia Oualtst
160
2752 n 3950 m 4950
Matratzen, 3teil.
Stück 29S.-
7a
(a Drell
Bettfedern aopp. gereſnlgte Ware 0 halbweiss
50 weiss
Efe. 1650 Ffd. 3O2 F4. 5250
Beachten Sie mit besonderem Interesse dese Sonderangebote
We Nf
Bettkattune
neue Muster
Strümpfe und Socken
Damenwäsche, Corsets
Damenstrümpfe, gew., in allen modernen
Farben, schllars und braun . . . . Paar 5.95
Damenstrümpfe, gewebt, schwarz und
braun. . . . . . . . . . . . . . Paar 7.50
Weisse Damenstrümpfe
W
9.80.
12.50— 14.50.
MMce
Kleiderdruck ſüster M. 15.50
Damenhemd mit eleg. breiter Stickerei
le Ware ... .. . . . ."
Damenbeinkleld mit breiter Sticker
ſa Ware
26.50
29.50
Au!
Jalität,
Herrensocken
Pagr. 3.25
Kretonne nur le Ware .. Mt. 7.90 Untertaille mit Stickerel
13.50
weiss, Frackform, Feston
28.50
Corset mit Gummi
HIANIIEEIM TAIIEINIIAUO
Markt 7
Guggenheim & Marx
8198
Markt 7
Be i Rain
zu verkaufen Riedlinger=
(r27715
traße e9, I.
Gebe gute Kartoffeln!
(Btr. 45 Mk.) ab. Näh in
der Geſchäftsſt. (*27613
Hetzgerei Krämer
elephon 1920 ..p. Pfd. 10.— ..p. Pfd. 10.— eiſchp Pfd. 12.— ohne gnochenp Pfd. 5,50 im Ausſchnitt
...pPfd. 7.80
Corned beef
i. 1Pfddof.
Feinſt. Rindfleiſch .p Ooſe 5.30
Minene He R
Block=Schmalz z. Pfd. 12.50
Bei Abnahme einer Originalkiſte p. Pfd. 12.30
Feinſtes deutſches ausgel ocſenfet, verpfd. nur 8.50
27789
Feinſtes Kokos= und
Pfd.=Tafeln
Pflanzenfett” p. Tafel nur 9.
Nur noch ſolange Vorrat! 7
Fſt. ungeſ. Taf
Nargarine
von Butter haum
et
in 1 Pfd.=Packungen p. Pfd. 8.5(
Raet
Tafel=Margarine Back Pfd. 7.50
beſte
Kond. gez. Vollmilch Qual.
p Doſe 6.25
(Ideal und
Steril. Vollmilch Neſtle Loſe 6.25
*
Eer
Friſche ſchwerſte Landeier
von Mk. 1.60 n.
Friſche Süßrahm=Tafelbutter
Leere Eierkiſten zu verkaufen.
Ludwigsplatz3
E. Rheinholt
Telephon 671.
Lliegenſchräufe.
Drahtſtürze, Kuchendrähte, Drahtkörbe
für Landwirtſchaft und Haushalt,
Rollſchutzwände, weiß lackierte Gartenmöbel,
Gartenleitern, Geſchäftsleitern.
Waſch=
maſchinen, Waſchbütten, Bügelbretter,
Gardinenſpanner und alle ſonſtigen Holzwaren
in beſter Ware billigſt. (r27820
Korbwaren, Bürſtenwaren, Fußmatten.
Karl Brückner, Holzſtraße.
Fliegenkänger
AerokominbekannterFriedensqualität
empfiehlt (6562a
Caspary & Co., Darmſtadt
Arheilgerſtr. 10. Fernſprecher 2127.
zur Vocprüfung Ihrer eigener.
Umſatz= u. Einkommen Augaben
Hehmen Hiet. a. Ausweis bei Steuerſiagen
m. 8 Geſchäftsbücher in Gebrauch. Preis zuſ. ℳ 35.
Auf Wunſch bin ich Ihnen auch perſönlich behilflich. (7932a
Nik. Bauer, Bücher=Reviſor, Aplelgen.
Radfahrer!
ganz umſonſt?
arbeitet niemand, aber mit geringem Nutzen
können Sie Dechmäntel, Luftſchläuche
und alle Zubehörteile zu Fahrräder
er=
halten. Alle Reparaturen führe in
meiner ſeit 20 Jahren beſtehenden
Werk=
ſtätte aus.
(8197a
Wilhelm Gelfius
Mechanikermeiſter
Fernruf 1287. Fuhrmannſtraße 6.
NB. EinVerſuch führt zu dauernder Kundſchaft
Maurer=, Kanal=
und Betonarbeiten
jeder Art. Neu= und Umbauten werden raſch
und billig ausgeführt.
(69084
Heinrich Blank
Alexanderſtraße 8
Telephon 1648
Günſtige Reiſegepäck=Verſicherung
und Abholung
A. & J. Monnard
Bahnſpediteure (7959a
Telephon 345 u. 2201. Telephon 345 u. 2201,
vertilg.
In 1 Stunde Sie unt. Barantie Kopf=,
ſ. Brut Miſſ.), Wanz Flö eb.
Filz=u.
Menſch. u. Tier, Kampolda,
Kleid. Lauſep.aM Wund unſch. Verk nur:
Gustav Kanzler, Darmstadt, Schulſtr. 12 (39704
Beter Pkeiffer, Bensbeim, am Bahnhof Poſtverſ.)
Solange Vorrat reicht:
kond.
Milch gezuck.
Doſe 4.20 Mk.
Limburger Käſe
feinſter Allgäuer
1. Pfd. 3.50Mr.
Friſche
bayr. Landeier
Stück 1.65 Mk.
Autan Braunparth
Ernſt=Ludwigſtr. 3. (sk20