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onatlich 3,75 M. u. 75 Pf. Abtragegebühr, durch
die Agenturen 4.50 M. frei Haus, durch die Poſt
kezogen 4,75 M. Einzelnummer 25 Pf. Beſtellungen
nehmen entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23
(Fernſprecher 1, 125 und 426), die Agenturen und alle
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
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Richterſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
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durch Fermruf ohne Verbindlichkeit für uns.
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Nummer 190
Polen vor dem Staatsbankerott?
er. Man ſchreibt mir aus Warſchau unter dem 9. Juli:
Der deutſche Reichstag iſt in die Somerferien gegangen, der
polmiſche Seim noch nicht. Die neue Regierung Witos möchte
ihn gern ſchleunigſt in Urlaub ſchicken, weil die bäuerlichen
Ab=
geordneten, auf die ſie ſich bei entſcheidenden Schritten ſtützen
muß, infolge der Ernte zum größten Teil fehlen. Aber die
öffentliche Meinung verlangt, daß irgendeine parlamentariſche
Maßnahme erfolgt. Denn die Stunde iſt mehr als kritiſch. Man
ſteht vor dem Staatsbankrott, man befindet ſich eigentlich ſchon
mitten darin. Das furchtbare Wort will nur nicht über die
offi=
ziellen Lippen kommen. In Krakau begannen die Banken ihre
Zahlungen einzuſtellen, dann wandten ſich die Lemberger Banken
hilfemtfend an den Finanzminiſter Steczkowski, er dürfe
Oſt=
galizien nicht zugrunde gehen laſſen. Nun meldet ſich auch der
Vorſtand des Warſchauer Börſen=Komitees und fordert, daß ſich
die Regierung von Seim außerordentliche Vollmachten zum
Erlaß ſofortiger Maßuahmen geben laſſe, um die
Finanzkata=
ſtrophe zu verhüten. Was ſoll geſchehen? Steczowski, der ein
gründlicher Nationalökonom mit dem beſten Willen iſt, hat
kürz=
lich im Parlament eine „Rettungsrede” gehalten, er ſieht die
Ur=
ſache der polniſchen Valutakriſe mit Recht vor allem in der
ober=
ichleſiſchen Verwichlung, alſo in der polniſchen Lage. Dann aber
auch im ſchwächeren Zufluß amerikaniſcher Ueberweiſungen, im
vollſtändigen Stillſtand der polniſchen Naphtha= und
Holzaus=
fuhr, im dauernden Bedarf fremder Deviſen für ſtaatliche
Lebensmittel= und Kohleneinkäufe. Auch die Induſtrie braucht
beſtändig ausländiſche Valuta für ihre Rohſtoffkäufe. Endlich
haben ausländiſche Spekulanten mit polniſcher Mark gewaltige
Angftverkäufe getätigt. In Wien wurden allein 10 000 000 Mark
auf den Markt geworfen.
In Polen ſelbſt graſſiert das Spekulationsfieber infolge der
Gerüchte über eine kommende Notenabſtempelung und
Deval=
bation. Soviel weiß natürlich jeder aufmerkſame Beobachter.
Aber was will Steczowski tun? Er nannte war zwei ſchwache
Mittel: Verlängerung und Verſtärkung der ihm bereits vor
Jahresfriſt erteilten beſonderen Vollmachten zur Ueberwachung
des Auslandgeldverkehrs und eine Emiſſion von Schatzſcheinen
Eber 5 Milliarden. Aus Andeutungen in der Preſſe geht hervor,
daß die Regierung tatſächlich auch eine Abſtempelung der Noten
und deren Umtauſch in Guldenwährung plant. Aber dazu
täirfte es zu ſpät ſein. Merkwürdigerweiſe hört man nach den
letzten Beſchlüſſen der Budgetkommiſſion gar nichts inehr von
den in Ausſicht genommenen Reichsnotopfern für Sanierung der
polniſchen Finanzen. Vielmehr iſt jetzt nur noch die Rede von
einer Zwangsanleihe, die aber erſt nach den Ferien im polniſchen
reichstag eingebracht werden ſoll. Infolge ihres Zauderns
wird die Regierung von links und von rechts aufs ſchärfſte
an=
gegriffen. Für die nationaldemokratiſche Partei hat ſich der
frühere Finanzminiſter Wladislaus Gradski als Gegenſpieler
Steczowski aufgetan. Er beantragt Erhöhung der Steuern,
Abſchaffung der Staatswirtſchaft für Kohle und Petroleum,
Auf=
bebung aller Beſchlagnahmen und Rationierungen,
Einſchrän=
kung der Tätigkeit der Notenpreſſe, die jetzt täglich 400 Millionen
Mark ausſpeit; endlich: Einſchränkung des Beamtenapparates
und der Militärrüſtung. Zur Illuſtrierung dieſes wohltätigen
Antrages nur, ein paar Zeilen. Das zur Zeit größte und
arbeitsreichſte Kriegsminiſterium der Welt — das franzöſiſche —
beſchäftigt mit ſeinen rund 1600 Militär= und Zivilbeamten
krum die Hälfte der ſich gegenwärtig auf etwa 3300 beziffernden
Beamten des Kriegsminiſteriums der polniſchen Republik. Ja
noch mehr, zur ſtvengſten und arbeitsreichſten Zeit des ruſſiſchen
Regimes (unter General Gurkow) betrug die Zahl der in
Kon=
greßpolen tätigen Staats= und Kommunalbeamten etwas über
11000 Mann — das gegenwärtge Kongreßpolen beſchäftigt aber
rund eine Viertelmillion Beamte. Und dieſe Staatsbeamten
beziehen an Gehältern eine Summe, die das doppelte der
pol=
niſchen Staatseinnahmen ausmachen.
In Warſchaut allein wird eine halbe Milliarde Mark für die
Unterhaltung der Amtsautomobile jährlich verausgabt. Was
am meiſten an Polens Staat und Volkskörper zehrt, iſt das
pol=
niſche Militärweſen, das — es klingt ſchier unglaublich — voller
80 v. H. der polniſchen Staatsausgaben beanſprucht. Der
pol=
niſche Staat beſitzt die größte Armee in ganz Europa, für deren
Unterhaltung kein einziger Pfennig aus den Staatseinnahmen
verwendet werden kann. Die Militärausgaben betragen 80
Milliarden Polenmark, und auf ebenſo hoch beläuft ſich das
Defizit im Staatshaushalt! Gegen dieſe Verhältniſſe erſcheint
die deutſche Finanzlage vielleicht noch roſig. Polniſche Wirtſchaft!
Jetzt geht es dem Abgrund zu. —
England, Japan und Anerika.
* Der Obſerver ſchreibt: Der König von England habe
verſönlich innerhalb der konſtitutionellen Grenzen zur
Beſei=
tigung der Schwierigkeiten eingegriffen, die infolge
eines Irrtums im diplomatiſchen Vorgehen in der Frage des
Stillen Ozeans entſtanden waren, eines Irrtums, der auf die
erngliſch=amerikaniſchen Beziehungen hätte ungünſtig einwirken
können. Auf dem am letzten Donnerstag zu Ehren des belgiſchen
Königspgares gegebenen Balle hätte ſich König Georg längere
Zeit mit dem amerikaniſchen Botſchafter unterhalten. Jetzt ſei
der Weg vollſtändig frei für die Einberufung einer Konferenz
über die Probleme des Stillen Ozeans. Die britiſche Regierung
ſei bereit, die Konferenz an dem Ort und zu der Zeit
anzuneh=
wen, die Präſident Harding wählen wird. Man glaubt, daß
gutch Japan und China in gleicher Weiſe dazu geneigt ſind.
Reuter meldet: Infolge des Meinungsaustauſches mit den
Vereiwigten Staaten, Japan und China, der nach der Erörterung
über die Politik im Fernen Oſten und im Stillen Ozean ſeitens
der augenblicklich in London tagenden Reichskonferenz
der Premierminiſter eröffnet wurde, hat Präſident Harding
die Initiative ergriffen, indem er eine Konferenz auf
Be=
ſchränkung der Rüſtungen vorſchlägt. Dieſer Konferenz
ſollen Beſprechungen über die Lage im fernen Oſten und im
Stillen Ozean zwiſchen den am meiſten beteiligten Staaten
vorangehen. Lloyd George wird morgen im Unterhauſe eine
Erklärung abgeben.
* Die Chicago Tribune meldet aus Waſhington:
Präſident Harding ſei zwar der Wiedereinbringung eines
radikal abgeänderten Verſailler Vertrages
ge=
neigt, doch werde kaum etwas geſchehen, ehe uicht die Antwort
der Alliierten auf den amerikaniſchen Einſpruch gegen die
Mau=
datverteilung durch den Völkerbund eingegangen ſei. Der
Generalanwalt Daughterty habe dem Kabinett einen Entwurf
Dienstag, den 12. Juli 1921
für die Fmedensproklamation vorgelegt, doch werde bezweifelt,
daß die Angelegenheit ſchon völlig reif ſei. Inzwiſchen wiſſe
man in offiziellen Kreiſen noch nicht, ob die Vereinigten Staaten
ſich im Frieden mit Deutſchland befänden oder nicht. Der
Prä=
ſident ſei der Anſicht, daß der Friede hergeſtellt wurde, als er
die Reſolution des Kongreſſes unterzeichnete. Gewiſſe
Kabi=
nertsmitglieder ſeien aber im Zweifel, ob eine weitere Friſt
zur Herſtellung eines techniſchen Friedenszuſtandes nötig fei
oder nicht.
* London, 11. Juli. Die amerikaniſche Botſchaft
in London teilt mit: Eine vom Weißen Hauſe abgegebene
Er=
klärung beſagt: Im Hinblick auf die weitreichende Bedeutung
der Frage der Beſchränkung der Rüſtungen fragte der Präſident
bei Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan an, ob ſie
an der Konferenz zur Beſprechung dieſer Angelegenheit in
Wa=
ſhington zu einem gegenſeitig vereinbarten Zeitpunkt teilnehmen
würden. Der Präſident ſchlug vor, daß die Probleme des
Stil=
len Ozeans und des fernen Oſtens, die mit der Abrüſtungsfrage
in enger Verbindung ſtehen, gleichfalls auf dieſer Konferenz
beſprochen werden ſollen, um eine allgemeine Verſrändigung der
politiſchen Grundſätze im fernen Oſten herbeizuführen. China
iſt eingeladen, an der Beſprechung, betreffend, den fernen Oſten,
teilzunehmen.
Der Krieg gegen die iriſchen Volksvertreter.
Irl. Anläßlich der poſſenhaften Sitzung des „Südiriſchen”
Parlaments, bei der nur 14 von 64 Senatoren und nur 4 von
134 Abgeordneten des Unterhauſes erſchienen waren, ſcheint es
nicht ohne Intereſſe, das Schickſal der übrigen 130
republikani=
ſchen Volksvertreter zu betrachten, da es deutlicher als alles
an=
dere zeigt, welchen Reſpekt die engliſche Regierung vor dem Recht
nationaler Selbſtbeſtimmung hegt.
Von den am 13. und 24. Mai gewählten 130 Abgeordneten
waren bis vor einigen Tagen 47 im Gefängnis und 52 „auf der
Flucht”. Im ganzen waren 112 Abgeordnete einmal eingeſperrt
geweſen, 78 Abgeordnete zweimal, 41 Abgeordnete dreimal, 18
Abgeordnete viermal, 8 Abgeordnete fünfmal, 3 Abgeordnete
ſie=
benmal und 2 Abgeordnete achtmal. Außerdem waren 15 zum
Tode verurteilt worden; 9 waren mit Mühe gedungenen
Mör=
dern entgangen und 11 von ihnen wurde ihr Haus zerſtört.
Sämt=
liche Abgeordnete mußten ſich Hausdurchſuchungen unterwerfen,
wobei ſie in 30 oder 40 Fällen ihres Eigentums beraubt wurden.
Die Berichte zählreicher Zeitungen, wonach die Behörden ein
umfaſſendes Komplott der Sinnfeiner gegen das
Le=
ben englifcher Miniſter aufgedeckt haben ſollen, ſind von Grund
auf erlogen. Den Sinnfeinern iſt im Gegenſatz zur britiſchen
Regierung das Leben von Nichtkombattanten heilig. Auch die
ſogenannten Morde der engliſchen Militärperſonen finden nicht
willkürlich, ſondern auf Grund von ſorgfältig unterſuchten
Tat=
beſtänden ſtatt, die auch nach dem bürgerlichen Rechte mit dem
Tode beſtraft würden. Ueberdies erhalten alle ſo zum Tode
ver=
urteilten Perſonen vorher die ſchriftliche Aufforderung, das
Land zu verlaſſen. Erſt nach Nichtbefolgung dieſes Befehls wird
das Urteil vollſtreckt.
In Belfaſt fanden um Mitternacht und in den erſten
Morgenſtunden heftige Angriffe auf Polizeipatrouillen ſtatt.
Da=
bei wurden ein Poliziſt und vier Zivilperſonen getötet und zwei
Poliziſten und mehrere Zivilperſonen verwundet. In einigen
Stadtvierteln war noch am Nachmittag eine Schießerei im
Gange.
Der engliſch=iriſche Waffenſtillſtand.
T.U. London, 11. Juli. Die Beſchlüſſe der Dubliner
Konferenz haben in Südirland enthuſiaſtiſche Freude
hervor=
gerufen. Man hofft, daß nicht nur der Waffenſtillſtand für eine
beſtimmte Friſt, ſondern der Frieden in Zubunft überhaupt
ge=
ſchloſſen worden iſt. de Valeya wurde von der Menge umringt
und freudig begrüßt. Er hat eine Proklamation an die
Bürger=
ſchaft erlaſſen, in der er es jedem einzelnen zur Pflicht macht,
die Beſtimmungen des Waffenſtillſtandes ſtreng einzuhalten.
Er ſpricht keinen übertriebenen Optimismus aus, ſondern ſagt,
daß die bisherige Geſchichte Irlands es nicht geſtatte,
unange=
brachtes Vertnauen zu hegen. Aber die Vertreter Irlands
wür=
den bei den Verhandlungen ihr beſtes tum, um den Streit durch
einen gerechten Frieden zu beenden.
Die Reparationen.
* Paris, 11. Juli. Die franzöſiſchen und deutſchen
Sach=
berſtändigen wehmen heutte unter dem Vorſitz Loucheurs die
Beſprechungen über die Reparationen wieder auf. Das
Jour=
nal glaubt zu wiſſen, daß Guggenheimer die Zuſtimmung der
deutſchen Regierung zu den franzöſiſchen Vorſchlägen aus
Ber=
lin mitbringen werde hinſichtlich der Verteilung und der
Ver=
rechnung der Sachleiſtungen auf einen Zeitraum von 10 Jahren.
Das Blatt meint, daß die Verhandlungen daher wohl zu
ent=
ſcheidenderen Ergebniſſen führen würden. Einen ſchwachen
Punkt bilde die ſchwache Stellung der Regierung Wirth. Dieſer
Punkt wiege aber um ſo ſchwerer, als Bergmann und
Guggen=
heimer verſuchen würden, die Frage des „wirtſchaftlichen Index”
anzuſchneiden und die Erſetzung der 26prozentigen
Ausfuhr=
abgabe durch Abgaben anderer Art, z. B. auf gewiſſe
Kolonial=
waren, Zucker, Kaffee und Tabak, auf einige 2hohſtoffe und auf
die Eingänge aus den Verkehrsmittelm und der Poſt, auf die
Erträgnifſe der Einkommenſteuer uſw., verlangen würden. Das
Journal bemerkt dazu, daß die franzöſiſchen Sachverſtändigen
von der Annahme eines ſolchen Vorgehens nicht weit entfernt
zu ſein ſchienen, denn es würden auf dieſe Weiſe gemauere
Er=
gebniſſe erzielt werden, als mit der Ausfuhrabgabe. Was die
deutſch=franzöſiſche Zuſammenaubeit beim Wiederaufbau
Ruß=
lands betreffe — ein Gedanke, den Nathenau inner noch mit
beſonderer Vorliebe hege —, ſo ſei heute davon keine Rede. Die
Verhandlungen würden jedenfalls beſchleunigt werden.
Lou=
cheur habe für eine ſehr nahe Friſt den Beginn der
Wiederauf=
bauarbeit in den zerſtörten Gebieten angekündigt.
Oeſterreich.
* Bundeskanzler Schober gab im Ausſchuß für
aus=
wärtige Angelegenheiten ein Expoſé, in dem er feſtſtellte,
daß die loyale Erfüllung der Verträge heute der Leitſatz der
europäiſchen Politik ſei. Oeſterreich könne nur, ſolange es die
unterſchriebenen Verträge loyal erfülle, darauf
rech=
nen, daß alle darin enthaltenen Beſtimmungen zur Durchführung
kommen. Die auswärtige Politik Oeſterreichs dürfe nur
Real=
politik ſein, deren höchſtes Ziel die Verbeſſerung der Lebensbe=
Anzeigenpreis:
33 mum breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
Bankanz 1.00 M., Reklamezeile (92mm breit)2,80 M.
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Gewait wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Einzelnummer 25 Pfg.
dingungen ſeiner Bürger ſein müiſſe. Die Beziehungen zu allen
Mächten ſeien außerordentlich zufriedenſtellend. Der
Friedens=
zuſtand mit den Vereinigten Staaten ſei ein neuer Stein im Bau
des Weltfriedens. Schon in wächſter Zeit dürfte dieſer
Frie=
densſchluß bedeutſame Folgen für die Entwickelung der
politi=
ſchen und wirtſchaftlichen Konſtellation ſichtbar werden laſſen.
Bezüglich der Verſchiebung der Konferenz von Porto Roſe
er=
klärte der Bundeskanzler, er bedauere den Aufſchub nicht, wenn
durch eine beſſere Vorbereitung der Konferenz der Zweck erfüllt
werde, Oeſterreich von den drückenden Hemmungen des Verkehrs
und damit ſeiner wirtſchaftlichen Entwickelung zu befreien. Der
Bundeskanzler beſprach denn die Beziehungen zu den
auswärti=
gen Staaten. Mit dem ſtammperwandten Deutſchland
ver=
knüpften Oeſterreich die herzlichſten Beziehungen. Bezüglich
Italiens hoffte er, daß der neue Miniſter Torretta, den großen
Einfluß ſeiner Regierung in den ſchwebenden internationalen
Fragen zu Gunſten Oeſterreichs in die Wagſchale werfen werde.
Auch Frankreich und England hätten Oeſterreich zahlreiche
Be=
weiſe freundſchaftlichen Wohlwollens gegeben. Der Kanzler
ver=
wies dann auf die freundſchaftlichen Beziehungen zur Tſchecho=
Slowabei und zu Rumänien. Die Beziehungen zu Jugoſlawien
ſeien befriedigend zu nennen.
Belgien und die Scheldefrage.
ONB. Mit Zuſtimmung des belgiſchen ſozialiſtiſchem
Ar=
beiterbundes legte der ſozialiſüſche Abgeordnete Brouckere in
einer ſozialiſtiſchen Konferenz zu Amſterdam, wie die Etoile
Belge meldet, die Gründe dar, weshalb Belgien auf der
Not=
wendigkeit der belgiſchen Bewegungsfreiheit auf
der Schelde beſtehen müſſe. Zu Friedenszeiten ſei ein
un=
gehindeter Verkehr auf der Schelde für Belgien, Holland und die
Rheinlande nur von Nutzen, in Kriegszeiten aber dürfe es nicht
angehen, daß unter Umſtänden die Schelde für deutſche U=Boote
nutzbar gemacht und für Belgien gefährlich werde. Der
Red=
ner empfahl in dieſem Sinne ein Einvernehmen zwiſchen
Frank=
reich,England und Deutſchland herbeizuführen und die Löfung
der Scheldefrage einem Schiedsgericht zu überlaſſen oder durch
den Völkerbund eutſcheiden zu laſſen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Neue Verordnungen der Rheinlandkommiſſion.
Ita. Koblenz, 9. Juli. In Verordnung Nr. 93 der
Inter=
alliierten Rheinlandkommiſſion wird beſtimmt: Die von der
Rheinlandkommiſſion erlaſſenen Verordnungen haben nach dem
Rheinlandabkommen Geſetzeskraft. Sie werden rechtsverbindlich
mit ihrer Veröffentlichung. Anordnungen und Entſcheidungen,
die von der Rheinlandkommiſſion oder durch die ermächtigten
Behörden ausgehen, ſind in der gleichen Weiſe rechtsverbindlich
wie die Verordnungen und Anweiſungen, ſofern ſie in
Ausfüh=
rung des Rheinlandabkommens oder von Verordnungen der
Rheinlandkommiſſion ausgehen. Vorausſetzung für die
Rechts=
verbindlichkeit iſt jedoch, daß dieſe Anordnungen und
Entſchei=
dungen dem Betreffenden geſondert zügeſtellt ſind oder daß ſie in
gleicher Weiſe wie die Verordnungen veröffentlicht werden.
Zu=
widerhandlungen gegen Verordnungen, Anweiſungen und
Ent=
ſcheidungen werden mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mark oder mit
Gefängnisſtrafen bis zu einem Jahre bedroht. Beamte können
außerdem ihres Amtes dauernd oder zeitweilig enthoben und
aus dem beſetzten Gebiete ausgewieſen werden.
Durch eine weitere Verordnung erläßt die Interalliierte
Rheinlandkommiſſion beſondere Beſtimmungen bezüglich der
Zeugenausſagen der im Dienſte der Rheinlandkommiſſion oder
Beſatzungsarmee ſtehenden deutſchen Staatsangehörigen vor den
deutſchen Strafgerichten. Die Zeugenvorladungen an ſolche
Per=
ſonen ſind entweder durch Vermittelung der Kreisdelegierten an
die Rheinlandkommiſſion oder an die militäriſchen Vorgeſetzten
des Betreffenden zu richten. Sie müſſen die Tatſache enthalten,
über die der Zeuge vernommen werden ſoll. Die
Rheinland=
kommiſſion oder die Militärbehörde können der Vorladung
widerſprechen, wenn Zeugen über dienſtliche Tatſachen gehört
werden ſollen oder wenn der Zeuge vor einem Gericht des
un=
beſetzten Gebietes erſcheinen ſoll und eine Schädigung
dienſt=
licher Intereſſen befürchtet wird.
Die Auflöſung der oſtpreußiſchen Orts=
und Grenzwehren.
E Aus Königsberg wird uns geſchrieben: Unſere
Re=
gierung hat der Forderung der Entente, die Oſtfeſtungen zu
ent=
waffnen und die Orts= und Grenzwehren aufzulöſen,
nachge=
geben, und die Befehle zur Entwaffnung und Auflöſung ſind
bünktlich erteilt und ausgeführt worden. Welche Gefühle den
oſtpreußiſchen Wehrmann, dabei beſeelt haben, das ſagt der
Führer der Oſtwehren des Kreiſes Fiſchhauſen beim letzten
Appell klar und deutlich in folgenden Worten: „Dem Druck der
Regierungsgewalt folgend, haben wir nun reſtlos unſere Waffen
der feindlichen Zerſtörungswut preisgeben müſſen. Ich weiß,
daß jeder von Ihnen ſeine Waffe nur zähnekwirſchend mit
blu=
tendem Herzen abgegeben hat. Und daß Sie die Waffen
abge=
geben haben, beweiſt, daß Sie es nur darum getan haben, um
unſerem unglücklichen Vaterlande nicht noch mehr Demütigungen
aufzubürden."
Die Orts= und Grenzwehren in Oſtpreußen unterſchieden
ſich weſendlich von den gleichartigen Organiſationen im Reich.
Sie ſetzten ſich, wie der Oberpräſident der Provinz, dem die
Ortswehren unterſtanden, in ſeinem Dankerlaß hervorhebt, aus
allen ordnungsliebenden Kreiſen der Bevölkerung ohne
Umter=
ſchied der Partei zuſammem. Ihre Unterſtellung unter die oberſte
Staatsbehörde ſchloß von vornherein jeden Mißbrauch der
Weh=
ren aus.
Die Wehren in Oſtpreußen ſind verſchiedene Male
han=
delnd aufgetreten. Als beim Ruſſenübertritt im Sommer
vo=
rigen Jahres Reichswehr und Schutzpolizei nicht ausreichten,
um die übergetretenen Bolſchewiken zu bewachen, da waren es
die Ortswehren, die in ſelbſtloſer Weiſe die Truppen
umter=
ſtützten. Nur ihrem Eingreifen war es zu danken, daß die
über=
getretenen ausgehungerten und verwahrloſten Soldaten nicht in
kleineren oder größeren Banden durch das Land ziehen konnten,
ſondern ſchnell abtransportiert wurden. Auch zum
Ueber=
wachungsdienſt zur Verhütung von Seuchem umd
Feuer=
ſchäden, zur Aufrechterhaltung von Ruhe und
Ord=
nung in den Oſtertagen dieſes Jahres wurden einzelne
Orts=
wehren erfolgreich eingeſetzt. Wenn Oſtpreußen das Land
ge=
weſen iſt, daß trotz ſeiner exponierten Lage und der drohenden
Gefahren von außen doch das ruhigſte geblieben iſt, dann iſt
Geite 2.
Nummer 190.
das in großem Maße das Verdienſt der jetzt aufgelöſten Grenz= ſchäftigden ſich mit dem Aufräumen der Fabrik, und wenn ſie
und Ortswehren geweſen.
Noch immer iſt unſere Probinz von Gefahren aller Art
be=
droht. Das Mittel, das uns ermöglichte, Ruhe und Ordnung
aufrechtzuerhalten, iſt uns genommen worden. Die
Verant=
wortung für allen Schaden, der nach Auflöſung der Wehren ent= produzierten Stahls ſind ſo hoch, daß er nicht marktfähig iſt.
ſtehen kann, trägt die Entente, die in kurzſichtiger Weiſe ihren Die Koſten pro Tonne Stahl haben ſich in der Aufſtandszeit
Ehrgeiz darein ſetzte, dieſes feſte Bollwerk zu zerſtören.
Jagow an Schiffer.
gott von Jagow ſendet dem Lokalanzeiger folgende Autwort an über 45 Millionen Mark Walzeiſen.
den Reichsminiſter für Juſhiz: 1. Das Reichsgericht hat beſtätigt,
daß der Verzicht auf Unterſuchumgshaft mit dem Arztzeumis
nichts zu tun hat. Alſo gehört weder deſſen Erwähnung, noch ) für regelmöige Aufnahme der Arbeit haben Werke und Gruben
Vorausſetzungen ungüinſtig ſind, wird Haft die Gefundheit
ſchä=
digen.” Meine Erklärung beſagt: „Ich war und bin geſund,
alſo verhandlungsfähig.” Weder uach Wortlaut noch nach Sinn
liegt alſo ein „Zwieſpalt” vor. 3. Seit 15 Monaten ſtrebe ich
Beſchleuniguug des Verfahrens an. Sie war das kar
erkenn=
verdacht zu konſtruieren, war von vornherein fehlfann,
Ableh=
nung ſelbſtverſtändlich. Die Koſten der jetzigen Entſendzlx von ſleiger wieder in ihre Tätigkeit zu bekommen. Die ſeeliſche De=
Kriminalbeamten nach den Landorten, die ich der Poſt für
Brieſ=
nachſendung bezeichnet habe, hätten geſpart werden könmen. Falls
das Hautpverfahren gegen mich eröffnet wird, werde ich mich
dazu einfinden.
Die oberſchleſiſche Induſtrie nach
dem Aufſtand.
Gleiwitz, 8. Juli.
Auf einer großen Zahl der Werke, die ich am Nachnnttag des
Juli durchfuhr, wehte noch die weißrote polniſche Fahne.
Neußerlich ſchien mir alles ruhig. Die Schornſteine rauchten,
die Schüchtwechſel ſchienen ſich ruhig zu vollziehen. Wie ſieht
nun hinter dieſem, ja imer noch polziſch „aufgemachten”
Ober=
flächenbild die Lage der oberſchleſiſchen Induſtrie aus? Ich
habe mit den leitenden Oberingeni=uren und einer Anzahl der
Generaldirektoren der großen Werke die Probleme, die der
Auf=
ſtand der oberſchleſiſchen Induſtrie gebracht hat, durchſprechen
können. Der Schlaß aller Erwägungen bleibt immer der: die Lage
der oberſchleſiſchen Induſtrie iſt troſtlos, ohne Hilfe von außen
kann ſie die Kriſis, in der ſie ſich befindet, nicht überſtehen. Die
Mittel der Werke ſind erſchöpft.
Nach dem vierzehntägigen Streik, mit dem der Aufſtand
ganu, wurde die Arbeit allmählich wieder aufgenommen. Etwa
70 bis 80 Prozent der Belegſchaft fand ſich bei den Gruben
wie=
der ein. Aber die Arbeitsleiſtung ſank in außerordentlich
ſtar=
kem Maße. Man debattierte, wan ſchmüffelte Eeſinziuhg, aber
inan arbeitete nicht. Vor dem Aufſtand war die Arbeitsbeiſtung
io Kopf und Schicht 0,9 Tonnen, während des Aufſtanßes ſank
je auf 0,35 Tonuen, d. h. etwa auf ein Drittel der Leifrung vor
dem Putſch, die natürlich auch ſchon weit von frühere:
Friedens=
leiſtung entfernk war. Viele Grubenbetriebe ſetzten ſeibſtändig
ſechsſtündige Arbeitszeit feſt.
Es kam hinzu, daß die Abfahrt der Kohlen nicht regelrecht
erfoſgen konnte. Korfanty hatte nur vier Uebergänge in der
Hand, auf denen etwa 10 000 Tonnen täglich abgeſtoßen wurden
gegen eine Tagesleiſtung vor dem Aufſtand von 77 000 Tonnen.
Die Verladung nach Polen, die Korfanty durchgeſetzt hatte,
wurde zuerſt zur Hälfte bezahlt, dann kam keine Bezahlung
mehr. Die polniſchen Bahnhöfe blieben verſtopft. Es zeigte
ſich, daß Polen überhaupt nicht in der Lage war, nennenswerte
Mengen Kohlen abzufahren. So wurde auf Halden geſürzt.
Die Wirkung war die oft beobachtete pſhchologiſche, die
Arbeits=
leiſtung ſank noch mehr. Man ſchätzt, daß jetzt etwa eine
Mil=
lion Tonnen auf der Halde liegen. Aus dem Pleſſer Revier ſind
ſchon Haldenbrände gemeldet. Selbſtoerſtändlich ſetzt der
Be=
trieb bei jeder unter dieſen Umſtänden geförderten Kohlen zu,
und Rieſendefizitſummen treten auf.
Noch ſchwerer liegen die Verhältniſſe bei den Hütten. Noch
am 8. Juli war es der Direkuon in Gleiwitz nicht möglich, mitz
der Friedenshütte überhaupt im Verbindung zu treten, auch nur
zu telephonieren. Die Inſurgenten ſind noch vollſtändig Herren
der Lage. Von bielen Betrieben wiſſen die Direktionen
über=
hgupt nicht, was in den zwei Monaten hergeſtellt worden iſt.
Gerade die Tage der ſogenannten „Liquidierung des Aufſtandes”
haben die Polen zu einer furchtbaren Drohung veranlaßt. So
ſind unter dieſem Druck imn Sawatzki=Werk die letzten deutſchen
Veamten am 6. Juli entflohen. Von der Friedenshütte ſind
660 Beamte entfertz, und es iſt gar nicht möglich, ſie ohne
wei=
teres wieder in Dienſt zu ſchicken. Die alten
Kommunalbehör=
den ſind völlig machtlos.
Während des Aufſtandes fabrizierten die Werke auf Lager.
Poluiſche Aufträge konnten nicht gegeben werden, da in Polen
jede Abnahmemöglichkeit fehlt, weil keine Verfeinerungsinduſtrie
die oberſchleſiſchen Eiſenprodukte in Polen ausnützen kann. Eins
haben die zwei Monate polniſcher Herrſchaft mit Klarheit
be=
wvieſen: die oberſchleſiſche Induſtrie, alſo Oberſchleſien, geht zu
Grunde, wenn es von Deutſchland abgeſchnitten wird. So leiſtete
man auf vielen Werben „halbe Arbeit”, d. h. die Arbeiter be=
Der Briefwechſel zwiſchen Nietzſche
und Strindberg.
C. K. Nietzſche und Strindberg ſind die beiden ſelbſtändigſten
und einflußreichſten Geiſter am Ende des 19. Jahrhunderts.
Freid einander und einſann zogen beide ihre Bahn; wr ein
einziges Mal im Jahre 1888 kurz vor Nietzſches Umnachtung,
berührten ſich die Kurven dieſer beiden Bahnen und führten zu
einem kurzen Briefwechſel, der wohl eines der intereſſanteſten
Zeugniſſe für die Beziehungen genialer Geiſter iſt. Dieſe von
Nietzſche und Strindberg getauſchten Briefe werden zum erſten
Mal in ihrer Geſamtheit von Karl Stvecker bei Georg Müller in
München im Rahmen einer vortrefflichen Gegenüberſtellung der
beiden Geiſtesverwandten und doch ſo verſchiedenartigen Männer
veröffentlicht. Georg Brandes war es, der Nietzſche im April
1888 auf das „einzige Genie Schwedens” aufmerkſam machte
und den Anſtoß zur Bekanntſchaft zwiſchen beiden gab. In einem
undatierten Brief, der aber wohl in die dritte Novemberwoche
1888 zu ſetzen iſt, wendet ſich Nietzſche an Strindberg, indem
er ſich ihm in einer intereſſanten Selbſtſchilderung ſozuſagen
vor=
ſtellt. „Zum Glück habe ich, mit 24 Jahren als
Univerſitäts=
profeſſor nach Baſel berufen,” ſo ſchreibt er, „es nicht nötig
gehabt, fortwährend Krieg zu führen und mich in bloßen
Reak=
tionen zu verſchwenden. In Baſel fand ich den
vevehrungs=
würdigen Jakob Burckhardt, der mir von Anfang an tief geneigt
wwar — ich hatte mit Richard Wagner und Frau, die damals in
Tribſchen bei Luzern lebten, eine Intimität, wie ich ſie mir
wertvoller nicht denken konnte. Im Grunde bin ich vielleicht ein
alter Muſikant. Später hat mich Krankheit aus dieſen letzten
Beziehungen herausgelöſt und mich in einen Zuſtand tiefſter
Selbſtbeſinnung gebracht, wie er vielleicht kaum je erreicht
wor=
den iſt. Und dar in meiner Natur ſelbſt nichts Krankhaftes und
Willkürliches iſt, ſo habe ich dieſe Einſamkeit kaum als Druck,
ſondern als eine unſchätzbare Auszeichnung, gleichſam als
Rein=
lichkeit empfunden. Auch hat ſich noch niemand bei wir über
düſtere Mienen beklagt, ich ſelbſt nicht einmal: ich habe vielleicht
ſchlimmere und fragwürdigere Welten des Gedankens kennen
gelernt, als irgend jemand, aber nur, weil es in meiner Natur
liegt, das Abſeits zu lieben. Ich rechne die Heiterkeit zu den
Beweiſen meiner Philoſophie.” Strindberg antwortet mit einer
begeiſterten Würdigung des „Zarathuſtra”, der einen ſo tiefen
Einfluß auf ſeine Dichtungen dieſer Zeit gehabt hat. „Ich
alle meine Briefe, an meine Freunde: Leſt Nietzſche!
Das iſt mein Carthago est delenda!” ſchreibt er. „Jedenfalls
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Inli 1931.
aufgeräumt hatten — gruppierten ſie die Lager wieder um.
Die Aufträge aus dem Reich und dem Auslande wurden in
den zwei Monatan anulliert. Der Schaden des Aufftandes wird
auf weit über eine Milliarde geſchätzt. Die Koſten des
durch die geringe Arbeitsleiſtung und Einteilung verdoppelt.
Mit dieſem teuren Material ſind alle Lager vollgeſuopft. Die
Latrahütte hat 25 000 Tonnen Roheiſen liegen, die Hohenloher
Tu. Berlin, 11. Juli. Regierungspräſident z. D. Trau= Werke über 50 Millionen Mark Zinkbeſtände, die Königshütte
Die Induſtrie wird ſich an die interalliierte Kommſſion
wenden und die Höhe ihrer Schäden anmelden. Als Bedingung
weniger öffentlicher Vortrag von Einzelheiten internen Charak= die Punkte aufgeſtellt: 1. Nückgabe des geſauten deutſchen
Ma=
ters zur Sache, 2. Das Zeugnis beſagt: „Da gewiſſe organiſche terials, 2. einwandfveie militäriſche Beſetzung, 3. Ortswehren
ohne frühere Inſurgenten.
Selbſt wenn dieſe Bedingungen erfüllt werden ſollten — es
ſteht ſchon feſt, da die Franzoſen Pumkt 3 umgehen —, wird es
ſehr ſchwer ſein, den ordentlichen Betrieb wieder aufzunehmen.
bare Ziel meiner Zurückweifung einer abſolut unzutreffenden ! Zunäehft ohne eine großzügige Kreditlation überhaupt nicht, die
Begründung. Der Verſuch beſonderer Art, aus erſterer Flucht= Wittel der Werke ſind erſchöpft. Dann aber wird es ſehr ſchwer
ſein, die deutſchen Beamten, Hüttenmeiſter, Ingenieure,
Oher=
breſſion iſt zu ſtark. Die ewige Drohung des nelten Aufftandes
laſtet auf den Gemütern. Außerdem iſt die Autorität der
Be=
mten völlig untergraben. Ihre Urlaubsgeſuche ſtapeln ſich auf
den Direktionen. Wenn nicht in kürzeſter Friſt von engliſchen
Truppen ſo energiſch durchgegriffen wird, daß die ſichere
Aus=
ſüht auf den vierten Aufſtand erſchüttert wird, iſt die
oberſchle=
ſiſche Juduſtrie ruiniert. Das Bild dieſes vierten Aufſyandes
würde dann allerdings ein anderes als diesmal ſein. Die
er=
ſchöpften Werke können keine Mittel mehr hergeben, einerlei,
was geſchehe. Das Ungeheuerliche, daß der Aufſtand mit
deut=
ſchem Geld ſozuſagen bezahlt wird, würde zwangsläufig
fort=
fallen. Wie ſich dann die Entwicklung ſtellt, wird man ſich auf
pnkiiſcher Seite überlegen.
*
Kattowitz, 9. Juli.
Wenn man mehrere Tage durch das Induſtriegebiet fährt,
hat man den äußeren Eindruck einer Annäherung an friedliche
Zuſtände. Auf der Bahn rollen die erſten Kohlenzüge
weſt=
wärts. Nach vielem Hin und Her wurde der Bahnhof Kattowitz
dank dem Eingreifen der Engländer übergeben. Der
Perſonen=
verkehr ſetzt ein, gleichzeitig die Paßkontrolle der Deutſchen,
während die polniſche Grenze wach wie vor offen iſt.
Gleichzei=
tig beginnt in Kattowitz die Waffenſuche der Franzoſen — in
den deutſchen Häuſern. Man hat bei genauer Beobachtung den
Einbruck, daß das Abblaſen des Aufſtandes nur erfolgt iſt, um
den Polen ihre Sache zu erleichtern. Die franzöſiſche Nichtlinie,
das Land unter allen Bedingungen an Polen zu ſpielen, bleibt
beſtehen. Es wird darüber in anderem Zuſammenhang noch zu
reden ſein.
Innnerhin: Gegenüber den Tagen, da Kattowitz und die
anderen Städte völlig eingeſchloſſen waren und die
Inſurgenten=
kugeln in die Straßen ſchlugen, iſt eine Erleichterung zu ſpüren.
Aber ein Aufrichten der tiefgebeugten Bevölterung findet nur
ſehr langſam ſtatt. Ich habe leinen Deutſchen geſprochen, der
nicht von dem Ausbruch eines neuen Aufſtandes überzeugt wäre.
Eine Waffenabgabe der Inſurgenten hat uicht ſtattgefunden.
Die Waffen ſind nur aus den Kreiſen Gleiwitz, Groß=Strehlitz,
Kreuzburg in das eigentliche Zentralredier verbracht worden.
Die Werke haben Bleikäſten anfertigen müſſen, und in dieſen
Bleikäſten werden Munition und Gewehre vergraben. In die
Ortswehren treten die Inſurgenten trotz der Verordnung der
interalliierten Kommiſſion ein. Die franzöſiſchen Kontrolleure
legen die Verfügung ſo aus, daß nur Inſurgenten, die an der
Front gekämpft haben, nicht Waffen behalten dürſen. So nennen
ſich die Inſurgenteuformationen einfach Milizen, und es
kommnt vor, daß ſie einmal die alten Waffen nicht abgegeben
haben, dann aber als neue Ortsmiliz Waffen fordern und
erhal=
ten, ſo daß doppelte Waffenmengen in polniſche Hand geraten.
Auf dem Lande iſt die Macht der polniſchen
Aufſtandsregie=
rung noch unumſchränkt. Gegen Abend wird vor dem Befahren
der Chauſſee gewarnt. Die großen Wälder ſtecken voll von
Ban=
den, die gar nicht daran denken, die Waffen abzugeben. Um
die Kontinuität der Korfanty=Regierung aufrechtzuerhalten, ſind
an allen wichtigen Punkten Liquidationsſtellen der
revolutio=
nären polniſchen Regierung geblieben. Sie ſollen das
Verwal=
tungsgerippe für die künftige Aufgabe, die ihnen im neuen
Auf=
ſtande zufällt, abgeben.
Unter dieſen Umſtänden beginnt namentlich in den ſüdlichen
Kreiſen in der deutſchen Bevölkerung der Fluchtgedauke ſtark
Boden zu faſſen. Die politiſchen Folgen dieſer Bewegung ſind
nicht abzuſehen, wenn es nicht gelingt, ihr Einhalt zu gebieten.
Worte und Verſprechungen helfen den Oberſchleſiern nicht mehr.
Die Mittel des Oberſchbeſier=Hilfswerks könnten hier ungeheuren
Segen ſtiften, wenn ſie groß genug ſind, die urgeheuren
mate=
riellen Schäden wenigſtens zu heilen. Wie ſtark die
Fluchtbewe=
gung einſetzt, mag das Beiſpiel der kleinen Stadt Rybnik
zei=
gen, in der 132 Familien ihren Auszug angemeldet haben. Die
Spediteure ſind auf Monate mit Umzugsauſträgen überlaſtet.
Im übrigen iſt gerade im Kreiſe Rybnik auf der anderen
Seite zunehmende Erkenntnis auch bei den Polen feſtzuſtellen,
daß die Kreiſe im Falle der Abtretung von Deutſchland
wirt=
ſchaftlich riniert ſind. Man findet in den beſſer geſtellten
pol=
niſchen Familien tiefe Niedergeſchlagenheit trotz des
erfolg=
reichen Aufftandes, der die polniſche Mark allmählich in die Nähe
des Sotvjetrubels gebracht hat.
In allen Kreiſen gleichmäßig verderblich hat der
Amneſtie=
erlaß gewirkt. Da er gegeben wurde, bevor noch die Räunng
vollendet war, ſetzte er geradezu die Strafloſigkeit auf
Deut=
ſchemnord feſt. Der Ammeſtieerlaß, der Mörder, Diebe,
Frauen=
ſchänder ſtraffrei läßt, iſt eines der ungeheuren Verbrechen, die
die interalliierte Kommiſſion auf ihrem Gewiſſen hat. Zu
glei=
cher Zeit, da in Leipzig Dinge, die jahrelang zurückliegen und
ſich im Kriegstaumel abgeſpielt haben, zum Gegenſtand
hochpein=
licher Verfahren gemacht werden müſſen, verkündet die
inter=
alliierte Kommiſſion, daß es ſtraffrei geſchehen kann. Deutſche
zu morden und ihre Häuſer zu plündern. Das heißt den neuen
Aufſtand auch pſychologiſch vorbereiten; Korfanty hat ſeinen
Leuten Straffreiheit verſprochen, er hat ſein Wort gehalten,
wir können es zum vierten Mal auf ſein Wort hin verſuchen,
wird die Logik des polniſchen Inſurgenten ſagen.
Der Berichterſtaiter des Corriere della Sera ſchließt einen
langen Bericht über die furchtbare Not Oberſchleſiens mit den
Morten: „Oberſchleſien iſt kein europäiſches Problem, es iſt eine
euroßäiſche Schande.” Jeder Bericht aus Oberſchleſien müßte
iohl ſo geſchloſſen werden.
Rolf Brandt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Juli.
* Ernahunt ivurden der Referendar Wilhelm Daub aus Darmſtadt
zum Regierungsaſſeſſor, der ordentliche Profeſſor des
Maſchinenbau=
faches an der Techniſchen Hochſchule Breslau Wilhelm Wagenbach
zu Breslau zum orſentlichen Profeſſor des Maſchivenbaufaches an der
Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Oktober
1921 ant.
* In den Augeſtanb verſetzt wurde der Reallehrer an der
Elev=
norenſchule zu Worms Georg Karl Spielmann auf ſein Nachſuchen
unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte.
* Erledigt iſt eine mit einem katholiſchen Lehrer zu beſetzende
Schul=
ſtelle zu Bechtolsheim, Kreis Oppenheim, und eine mit einem
freireli=
giöſen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle an der Volltsſchule zu Darmſtadt.
n. Strafkammer. Als Spezialität betreibk der 26jährige, aus dem
Unkerelſaß ſtammende Reinhold Adam die Ausſchwindelung von
Kriegsanleihe, indem er durch Inſerat als Kaufliebhaber auftritt und
alsdann einen beſonders günſtigen Preis bietet. So verfuhr er im
No=
vember v. Js. hier, legte ſich dem Namen eines Dr. Ziegler aus
Stutt=
gart bei und erklärte ſein vorteilhaftes Gebot damit, daß er vom Reich
Chemikalien erwerbe und dafür derartige Wertpapiere zum Nembetrag
in Zahlumg geben könne. Er entlockte einem hieſigen Remtner für
ins=
geſaut 14 000 Mark Kriegsanleihe und Reichsſchatzſcheine und erlangte
ſie gegen Hergabe einen von ihnr gefälſchten Quittung, wonach die
Kauf=
ſunme bereits auf das Bankkonto des Verkäufers entrichtet war. In
einem weiteren Falle von 700 Mark bediente er ſich eines gefälſchten
Schecks auf Stuttgart, doch wurde der Betrogene nachträglich fchadlos
gehalten. Jeuer Mentner aber büßte den ganzen Betrag ein.
Inzwi=
ſchen iſt A. für ähnliche Betrügereien in Württemberg zu 4 Jahren
4 Monaten Gefängnis verurteilt worden, die er eben verbüßt. is
hieſige Urteil lauter unter Einbeziehung jener Strafe auf 5 Jahre
6 Monate Gefäugnis. — Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit
wurden Anklagen aus § 176 Abſ. 3 St. G.B. verhandelt, und es erhielt
in dem einen Fall der 68jährige Bergmann Leonhard Seibert von
Kirch=Beerfurth trotz Leuguens 1 Jahr 6 Monate Gefängnis, während
in der anderen Sache der 20jährige Maſchinenſchloſſer Wilhelm
Din=
geldein von hier, der zurzeit ſonſtige Strafe verbüßt und geſtändig
iſt, zu 1 Jahr Gefüngnis verurteillt wurde. — Staatsanwaltliche
Beru=
fung richtete ſich gegen den ſchöffengerichtlichen Freiſpruch des
Bücker=
meiſters Georg Dittmann aus Altheim bei Dieburg wegen
Ver=
gehens gegen die Reichsgetueideordnung. Der Angeklagte hat von dem
ihn zum rationierten Verkauf gelieſerten Mehl zu wenig abgegebem und
andererſeits Plätzchen hergeſtellt, die er in ſeinem Geſchäft verkaufte.
Er ſwill in erſterer Hinſicht Mankos bei der Belieferung gehabt haben,
die er aber gar nicht geltend machte, ſondern ruhig mitbezahlte.
Im=
merhin läßt ſich ſeine Verteidigung jetzt nicht mehr widerlegen, und es
wurde deshaſb trotz erheblichen Verdachts die Entſcheidung der
Vor=
inſtanz inſofern beſtütigt. Bezüglich des anderen Punktes behauptet D.,
von ſeinem Selbſtverſorgermehl eingeſpart und dies zu dem Plätzchen
verwandt zu haben. Auch dabei liegt ein Verſtoß vor, denn das nicht
ſelbſtverbrauchte Mehl darf nicht weiterveräußert werden. Daher wurde
D. hierfür zu 200 Mark Geldſtrafe evtl. 20 Tagen Gefängnis verurteilt.
n. Vom Landgericht. Im Vorſitz der Kaymern tritt für die vom
15. Juli bis 15. Auguſt dauernden Gerichtsferien eine Aenderung
ein, und ſie wurde dahin gevegelt: Vorſitzender der jeweils Dienstags,
Donnerstags und Samstays verhandelndem Ferienſtrafkammer iſt im
Juli für die Dieustagsſitzungen Landgerichtdirektor Geh. Oberjuſtizrat
Dr. Müſter und für die beiden anderen Wochentagsſitzungem
Landgerichts=
direktor Schilling=Trygophorus, bis zum 15. Auguſt Landgerichtsrat
Schmidt I., bis zum 30. Auguſt Landgerichtsrat Bernhards und bis zum
15. September Landgerichtsrat Geh. Juſtizrat Tenner. Vorſitzender der
jeweils Mittwochs tagender Ferienzivilkammer iſt bis zum 1. Auguſt
Laudgerichtsdirektor Dornſeiff, während des Autguſt Landgevichtsdirektor
Dr. Nagel und für die erſte Hälfte des September Landgerichtsrat
Mül=
ler I. Den Vorſitz der Kammer für Handelsſachen führt in der erſten
Hälfte der Gerichtsferien, Landgerichtsrat von Pfiſter und in der
zwei=
ten Hälfte Landgerichtsrat Weiffenbach.
8 Beſchaffung von Einrichtungem und Geräten für die Zwecke der
Landesaufnahme erſtrebt eine dem Landtage zugegangene
Regierungs=
vorlage. Die Triangulierung großer Gebietsteile iſt für umfangreiche
Feldbereinigungen und Kataſterneuvermeſſungen nötig. Hierzu reichen
die vorhandenen Winkel=Meßinſtrumente, die zudem meiſt älterer
Bau=
art ſiund und keine gewüigend genauen Ergebniſſe mehr liefern, nicht aus.
wird Ihre Größe von dem Augenblick au, da Sie bekannt und
verſtanden werden, auch ſchon erniedrigt, und der ſüße Pöbel
fängt an, Sie zu duzen, wie einen der ſeinen. Es iſt beſſer, daß
Sie die vorehme Zurückgezogenheit bewahren und uns andere,
10 000 höhere, eine geheime Pilgerfahrt nach Ihrem Heiligtum
machen laſſen, um dort nach Herzensluft zu ſchöpfen.”
„Den erſten Brief mit einem welthiſtoriſchen Akzent” naunte
Nietzſche dies Schreiben Strindbergs; er autwortet ihm voll
An=
erkennung für Strindbergs „Vater”, den er im „Théätre libre‟
Antoines in Paris aufgeführt ſehen möchte. Seine ganze
Sehn=
ſucht, die er ſchon in ſeinem erſten Briefe bekemt, iſt es, in
Frankreich geleſen zu werden, und Strindberg, ſoll ihm dazu
helfen, indem er ſeine Werke überſetzt. Am 7. Dezember 1888
kündigt er ihm ſeinen „Ecce homo” an: „Jetzt aber fünf Worte
unter uns, ſehr unter uns! Als geſtern mich Ihr Brief erreichte
— der erſte Brief im meinem Leben, der mich erreicht hat — war
ich gerade mit der letzten Manuſkript=Reviſion von „Ecce homo”
fertig geworden. Da es in meinem Leben keinen Zufall mehr
gibt, ſo ſind Sie folglich auch kein Zufall. Warum ſchreiben Sie
Briefe, die in einem ſolchen Augenblick eintreffen! „Ecce homo”
ſoll in der Tat deutſch, franzöſiſch und engliſch zugleich erſcheinen.
„Ich habe geſtern das Manuſkript noch an meinen Drucker
ge=
ſchickt; ſobald ein Bogen fertig iſt, muß er in die Hände der
Ueberſetzer. Wer ſind dieſe Ueberſetzer? Aufrichtig, ich wußte
nicht, daß Sie ſelber für das ausgezeichnete Franzöſiſch Ihres
Päre” verantwortlich ſind; ich glaube an eine meiſterhafte
Uieberſetzung. Für den Fall, daß Sie ſelbſt die franzöſiſche
Ueberſetzung in die Hand nehmen wollten, wüßte ich mich nicht
glücklich genug zu ſchätzen über dies Wunder eines ſinnreichen
Zufalls. Denn, unter uns, „Ecce homo” zu überſetzen, bedarf
es eines Dichters erſten Ranges; es iſt im Ausdruck, im
Raffine=
ment des Gefühls, tauſend Meilen jenſeits aller bloßen „
Ueber=
ſetzer”. Strindberg zeigt ſich nicht abgeneigt, aber er muß, wie
er ſelbſt Strecker ſchrieb, „die ewige ungemütliche Geldfrage”
be=
rühren. „Sie werden verſtehen,” antwortet er Nietzſche, „daß
die Ueberſetzung Ihres Werkes eine große Geldſrage iſt, und
da ich ein armer Teufel bin — Frau, drei Kinder, zwei
Dienſt=
boten, Schulden uſw. —, ſo könnte ich Ihnen keinen Rabatt
ge=
währen, um ſo weniger, da ich gezwungen ſein würde, als
Dich=
ter und nicht nur als Handlanger zu arbeiten. Wenn Sie nicht
vor den beträchtlichen Koſten zurückſchrecken, ſo dürfen Sie auf
mich und mein Talent rechnen.” Zu einer Zuſammeuarbeit kam
es aber nicht. Schon im letzten Briefe Nietzſches war ein „
ſelt=
ſames Flackein des Geiſtes” zu erkennen; in dem folgenden bricht
der Wahnſinn aus. Es iſt einer jener „Erlaſſe”, die damals
„Nietzſche Cäſar” an ſeine Freunde ſchrieb. „Ich habe einen
Fürſtentag uach Rom zuſaumen befohlen, ich will den jungen
Kaiſer füſilieren laſſen,” heißtes da. „Auf Wiederſehen! Denw wir
werden uns wiederſehen. Une seule condition diversons ..."
Strindberg erwiderte mit einem Horaz=Zitat und erhielt noch
eine Zeile mit den Worten: „Herrn Strindberg! Ehen? . . .
nicht mehr Divereons? . . Der Gekreuzigte.” Mit dieſem
ſchrillen Schrei endet der Briefwechfel. Zwei der tiefſten und
ſtürmiſchſten Geiſter unſerer Kultur hatten ſich für einen
Augen=
blick gegrüßt um ſich für ewig zu trennen: der eine ſchritt in die
Nacht des Wahyſinns, der andere, ebenfalls am Abgrund
tau=
melnd, findet die Kvaft zum Weiterwandern, zu neuem Aufſtieg.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Der Drawaturg des Frankfurter Opernhauſes, Dr.
Hauns Niedecken=Gebhard, wurde als Oberregiſſeur
der Oper an das Stadttheater Münſter i. W. berufen.
* Eine „Ausſtellung mittelalterlicher
Bild=
werke aus Frankfurter Privatbeſitz”,
zuſammen=
geſtellt von Privatdozent Dr. Otto Schmitt vom Liebighaus,
findet in der Zeit vom 7. Auguſt bis 4. Oktober ds. Js., in den
Räunen des Frankfurter Kunſwereins, Junghofſtraße 8, ſtatt.
Die Ausſtellung, welche das Beſte ud Schönſte, das ſich in dem
an mittelalterlichen Schulplan ſo beſonders reichen Frankfurter
Privatbeſitz befindet, umfaſſen wird, dürfte weit über Frankfurt
hinaus Beachtung finden. Eine reich illuſtrierter Führer,
gleich=
falls von Dr. Schmitt vedigiert, ſoll zu ihr erſcheinen.
Frankfurter Oper folgendes Programm aufgeſtellt: Urauf
führungen: Véla Bartok: „Blaubart”, Julius Bittners neue Ope
deren Titel noch nicht feſtſteht, Paul Hindemith: „Sankta Sufanna
Igor Strawinsky: „Renard”, Mary Wigmann: „Die ſieben Tänze d.
Lebens”, Bruno Hartl: „Der einzige Mann” — Erſtaufführun
gen: Paul Hindemith: „Mörder, Hoffnung der Frauen”, „Das Nuſch
Nuſchi”, E. W. Korngold: „Die tote Stadt”, Muſſorgsky: „Boris Go
dunow”, H. Pfitzner: „Paleſtrina”, R. Strauß: „Die Frau ohn
Schatten. In der Operette: Robert Stolz: „Die Tanzgräfin”. — A.
Neueinſtudierungen ſind geplant: „Hermann Goetz: „De
Widerſpenſtigen Zähmung”, V. A. Mozart: „Titus”, R. Wagner=
„Tannhäuſer” in Pariſer Bearbeitung, C. M. v. Weber: „Oberon” iu
der Bearbeitung von Guſtav Mahler, J. Offenbach: „Blaubart” (Ope
rette). — An Balletaufführungen ſind vorgeſehen: Claude
Debuſſy: „Das Martyrium des heiligen Sebaſtian” Mary Wigmann
Die ſieben Tänze des Lebens”. Zu Gaſtſpielen werden eingeladen:
Mary Wigmann, Wilhelm Furtwänger, Georges Baklanoff, „Rober
Hutt, Maria Jvogyn, Barbara Kemp, Nichard Mahr, Karl Oeſtvig.
Rummer 190.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Juli 1921.
Seite 3.
Die Beſchaffung von Theodoliten neuerer Bauart kann nicht weiter
hinausgeſchoben werden. Mit unzulänglichen Inſtrumenten würde nicht
die Genauigkeit erzielk werden, die für die Dreiecksmeſſungen unbedingt
gefordert werden muß, wenn ſowohl die genaue Lage der
Eigentums=
grengen als auch die zuverläfſige Beſtimmng der Flächeninhalte der
Grundſtücke gewährleiſtet werden ſollen. Weiter ſollen das
Vervielfäl=
tigen der Parzellenkarten durch Handzeichnen künftig durch mechaniſchen
Lichtdruck ause
Kartenwerke haben ſich ſchon längſt als notwendig erwieſen. Die
ein=
zelnen Karten ſollen an Jedermann gegen geringes Entgelt abgegeben
werden, wie dies in den meiſten deutſchen Staaten ſchon ſeit vielen
Jahrzehnten mit Erfolg geſchieht. Um dieſe genauen kartographiſchen
Druckarbeiten ſachgemäß und rechtzeitig auszuführen, ſoll beim
Landes=
vermeſſungsamt eine bleine Druckerei eingerichtet werden. Die für
An=
ſchaffung der Vermeſſungsinſtrumente und der Druckpreſſen nebſt
ſon=
ſtiger Hilfsapparate erforderlichen Mittel belaufen ſich auf 150 000 Mark.
Zu dieſer von der Regierung der Vorlage beigegebenen Begründung
darf noch darauf verwieſen werden, welche Bedeutung in dieſer Frage
noch den Flugzeugen zukommt. Uns allen ſind die im Kriege
entſtan=
denen Flugzeugaufnahmen bebannt und es bedarf nur des Hinweiſes,
inwieweit Luftbilder zur Vervollſtändigung des Karkenmaterials und als
Hilfsmittel zur Landesvermeſſung dienen können.
8 Hilfsmaßnahmen für Kleinrentner ſind, ſo ſchreibt man uns, in —
Düſſeldorf getroffen worden. Dork wurden zwei Stellen eingerichtet,
eine amtliche beim ſtädtiſchen Wohlfahrtsamt und eine private in der
Form einer eigenen Organiſation der Kleinrentner. Beide Stellen
wir=
ken in gemeinſchaftlicher Arbeit und ergänzen ſich gegenſeitig. Dank
dieſer Verbindung von Gemeindehilfe und Selbſthilfe ließen ſich in
Düſ=
ſeldorf bereits wirkſame Maßnahmen durchführen. Dieſe ſtellt eine
Denkſchrift zuſammen, die das Wohlfahrtsamt der Stadt Düſſeldorf
ver=
öffentlicht hat und die die verſchiedenen Mög
Denkſchrift zur Kenntnis zu nehmen und die Anwendbarkeit der dort
getroffenen Maßregeln für hier zu erwägen. Im übrigen wird es
weiterhin Sache des Rentnerbundes ſein müſſen, für eine unerſchrockene
Vertretuing der Mitgliederintereſſen bei den Behörden einzutreten.
* Dem Heſſiſchen Landesthegter hat Fritz von Unruh für den
erſten Teil der Spielzeit die Uraufführung ſeines Dramas „Stürme‟
üibe
auſpielhauſes gegen den Schauſpieler Heinrich George kurz nach der
Uraufführung abgeſetzt werden mußte, eröffnet in neuer Beſetzung die
Schauſpielſaiſon des Darmſtädter Theaters. Für die zweite Hälfte der
Spielzeit hat der Dichter Intendan: Hartung die Uraufführung des
dritten Teils der Trilogie „Ein Geſchlecht”, der den Titel „Dietrich”
führen wird, zugefagt.
* Gebächtnistafeln in der Pauluskirche. Zu Ehren der im Weltkrieg
gefallenen und verſtorbenen Krieger hat die Paulusgemeinde bereits im
Jahre 1917 Gedächtnismale errichten laſſen, die von Prof. Robert Cauer
geſchaffen wurden und dielleicht mit das Schönſte darſtellen, was auf
dieſem Gebiet geleiſtet worden iſt. Durch die Ungunſt der Verhältniſſe
konnten nach dem Kriege nicht die Namen der in Frage kommenden
Ge=
mein
gefordert, dem Pfarramt der Paulusgemeinde alsbald die Namen
der=
ſelben mitzuteilen.
* De Deutſch=Evangelifche Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt,
blickt aufs neue auf ein Jahr fleißiger Sammelarbeit der
Zahltel=
lerkaſſen zurück. Die Erträge ſind im ganzen rechſt erfreulich und
ſtetig im wachſen. Einzelne Kaſſen zeichneten ſich durch beſonders hohe
Einlagen aus. Es iſt dies ohne Zweiſel dem Verſtändnis der
Laden=
inhaber zu danken, wie auch vieler Einzelperſonen für die Bedeutung
der Jugenöfürſorgearbeit der Ortsgruppe. Je mehr Mittel ihr zur
Verfügung ſtehen, je beſſer kann ſie hilfreich einſchreiten, wo Notſtände
die Urſache der drohenden Gefährdung und Verwahrloſung der Jugend
ſind. Mit dem warmen Dank für alle großen und kleinen Gaben wird
deshalb die Bitte verbunden, das gute Werk auch ferner mit Wohl=
„vollen zu verfolgen.
* Waldgottesdienſt. Der Städter, der den Sonntag vielfach dazu
Benützt, dem Staub und Sonnenbrand des Sommers und dem Geräuſch
des Alltags zu entfliehen und ein paar ruhige Stunden in ſeinem Walde
u verleben, iſt in unſerer Zeit mit ihrer Vielgeſchäftigkeit vielfach dafür
Dankbau, twent ihnr bei dieſer Gelegenheit auch etwas für ſeinen inneren
SNenſchen geboten wird. Aus dieſen Gründen werden die Waldgottes=
Er wies auf die klare und ſcharfe Lebensentſcheidung des Menſchen und
die blare Stellung zu Gott und Chriſtus hin und zeigte beſtimmte und
klare Wege zu dem Neuland Gottes und zur Wiedergenefung für Leib
und Seele. Umrahmt waren die Anſprachen von den ſchönen Weiſen
der Vereinigten Poſaunenchöre. Wir rufen den wackeren Vexanſtaldern
auf Wiederſehen zu.
* Lukasgemeinde. Getragen von dem Wunſche, die
Gemeindemit=
glieder öfters zuſammenzuführen, damit ſie ſich näher kennen lernen,
veranſtaltet die Männervereinigung der evangel. Lukasgemeinde am
Sonntag, den 17. ds. Mts., wiederum einen Familienausflug, der dritte
in dieſem Somer, nach Nieder=Beerbach. Freunde der Vereinigung
ſind als Gäſte herzlich willkommen. (Näh. ſ. Anz.)
— Pfarrer Kopfermann, der Vorſitzende des Naſſauiſchen
Haupt=
vereins des Evangeliſchen Bundes und Pfarrer in Bad=Ems, iſt im
beſten Mannesalter verſtorben. Bei uns in Darmſtadt und in
Heſſen iſt er wiederholt als zündender Redner aufgetreten. Ein treuer
deutſcher Mann und allzeft freudiger Bekenner, wie er es noch zuletzt
an Luthers Ehrentag am Wormſer Denkmal bewieſen hat, iſt mit ihm
dahingeſchieden. Sein Andenken wird in Ehren bleiben.
* Goldene S=zeit. Herr Pribatier H. Buchhammer und Frau
Eliſabeth, geb. Friedrich, Eliſabethenſtraße 44, begehen am 13. Juli das
Feſt der Geldenen Hoc:zeit. Gleichzeitig iſt die Familie Buchhammer
50 Jahre Abonnent des Darmſtädter Tagblatts.
— Johanen Stxeuß heute im Saalbau. Es ſei an dieſer Stelle
nochmals auf, das heute abend im Saalbau ſtattfindende Elitekonzert
unter Leitung des Wiener Hofballkapellmeiſters Johann Strauß
hinge=
wieſen. Karten ſind im Vorverkauf bei Konzert=Arnold,
Wilhelminen=
ſtraße, erhältlich.
Mittwoch, den 13. Juli 1921
gültige Lebensmittelmarken:
rot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 24, 23 und 13, je 800 gr Brot. Marke Nr. 25,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß, Marke Nr. 21 und 19, je 800 gr
Brot. Marte Nr 20, 760 gr Mehl oder 200 gr Brot.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Juli auf die Nährinittelmarken
Nr. 21 blau, grün, rot und lila und Nr. 17 weiß, je 800 gr
Haushaltungsinehl zum Pfundpreis von 3 50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Malzextrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zit 5.50 Mark.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 18 und Beſtellmarke Nr 21 der
der Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter Lebensmittelausweis iſt
vorzulegen.
Zncker: Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfd. auf den Kopf.
Ansgabe von Zwieback: Ab Samstag, den 9. d3. Mts, bis zum
16. ds. Mts. kommt der auf die Nährmittelmarken „Katharina”
vorbeſtellte Zwieback zum Verkauf. Es erhalten die Inhaber
der Bezugsmarken Nr. 25 der weißen Nährmittelkarten und
Nr. 19 der Nährmittelkarren lila, roſa und grin je 2 Pakete,
zum Preiſe von 1.85 Mk. für das Paket. Der aufgedruckte
Preis von 1.95 Mk. iſt ungültig.
la Kernſeife: Ganze Niegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate /,o
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die Hälfte der Jahreszuteilung in Rohbraunkohle
aus der Grube Peinz von Heſſen.
Dienſte von bielen immer wieder dankbar aufgenommen. So auch an
Dieſem Sonntag konnte man in früher Morgenſtunde große Scharen
riach dem Sammelplatz des diesmaligen Waldgottesdienſtes pilgern
Fehen. Am Waldeingang bei der Roßdürfer Straße auf einer Anhöhe
Tagerten die Scharen, um dem Worte des Lebens zu lauſchen. Was bei
Ser Veranſtaltung beſonders angenehm berührt, iſt dies, daß es meiſt
Jeſu mit dieſem Jünger, den er zum Menſchenfiſcher ausſonderte, und
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 lihr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
Vng
C. Die Juni=Witterung in Darmſtadt. Der Berichtsmonat zeichmete
ſich durch ſtarke Temperaturſchvankungen und große Trockenheit aus.
Das Monatsmittel der Temperatur betrug 16,7 Grad Celſius (0,2 unter
normal) mit den Gegenſätzen von 30,2 am 4. und 6,0 am 19. Von
letz=
terem Tage bis zum 23. herrſehte abnorme Kühle, die an den Oktober
erinnerte und vielfachen Schaden an empfindlichen Gewächſen
verur=
ſachte. Sommertage d. h. ſolche mit einer Höchſktemperatur von
wenig=
ſtens 25 Grad im Schatten, gab es 9 und an 2 Tagen überſtieg die
Temteratur den Wert von 30 Grad (ſogen. Tropentage). Die
nord=
öſtliche Windrichtung überivog, doch war auch die nördliche und
nord=
weſtliche ziemlich häufig derkreten, während der eigentliche Regenwind,
der Südweſt, nur ſelten wehte. Heitere Tage wurden 6, bedeckte 8,
letz=
tere hauptſächlich in der kalten Periode, beobachtet. Regen fiel nur an
8 Tageit mit einem Geſamtergebnis von 22 Millimeter, wovon 6,6 auf
den 9. kamen. Eegenüber dem langjährigen Durchſchnitt von 63
Milli=
meter beträgt dieſe Summe nur ein Wenig über ein Drittel. Die Zah
der Gewvitter beſchränkte, ſich auf 2, wovon 1 ein Ferngewitter war.
Während die vorwiegende Trockenheit das Einbringen der immerhin
leid=
lich ausgefallenen Heuernte begünſtigte, bewirkte ſie ein ſtarkes Abfallen
des Obſtes.
* In Schuls Felſenkeller findet heute ein großes
volkstüm=
liches Konzert ſtatt; in den Muſikpauſen wird der Geſangverein
„Olympia” einige ſchöne Lieder vortragen. (Siehe Anzeige.)
* Ludwigshöhe. Mittwoch abend findet Konzert mit
Illu=
mination ſtatt. Dieſe Veranſtaltungen ſind aus früheren Jahren
beſtens bekannt und haben immer großen Anklang gefunden. Das
Kon=
zert leitet Obermuſikmeiſter M. Weber.
F Arheilgen, 10. Juli. Waldbrand. Geſtern nachmittag wurde
die hieſige Einwohnerſchaft durch Feuerſignal alarmiert. In der
zwi=
ſchen hier und Weiterſtadt gelegenen Täubcheshöhle war auf bis jetzt
noch unaufgeklärte Weiſe ein Waldbrand entſtanden. Ehe jedoch
größerer Schaden angerichtet wurde, war das Feuer durch hieſige
Ein=
wohner, die mit Hacken und Schaufeln herbeigeeilt waren, eingedämmt.
Bei der gegenwärtigen außerordentlichen Trockenheit hätte auch an den
angrenzenden Kornfeldern nicht unerheblicher Schaden angerichtet
wer=
den können. — Die Heuernte iſt beendet und fiel dieſelbe inbezug
auf Güite ganz vorzüglich aus, die Menge läßt dagegen ſehr viel zu
wünſchen übrig. Augenblicklich iſt man mit dem Kornſchnitte beſchäftigt.
Dasſelbe dürfte eine gute Durchſchnittsernte ergeben. Unſere Landwirte
werden ſich mit dem Einbringen des Roggens möglichſt beeilen, da
in=
folge des geringen Heuertrags alles getan werden muß, um die
abge=
ernteten Fluren alsbald wieder zu beſtellen, um Erſatz für das
mangel=
hafte Heuergebnis zu bekommen, damit dieſes erſt im Laufe des
kom=
menden Winters als Viehfütterung verbraucht werden kann. Ein
aus=
giebiger und durchgreifender Regen von einigen Tagen wäre jedoch allen
Feld= und Gartenkulturen unbedingt zu wünſchen.
Ita. Griesheim, 11. Juli. Die hieſigen Landwirte haben von den
Franzoſen Befehl erhalten, den Transvort von Dungpfuhl nur noch
nachts auszuführen. Das bedeutet natürlich eine große Erſchwerung des
landwirtſchaftlichen Betriebes.
Nieder=Ramſtadt, 11. Juli. Die diesjährige hieſige
Kirchweihe findet nicht, wie alljährlich, am erſten Sonntag im
Auguft, ſondern bereits Sonntag, den 31. Juli, und Montag, den
1. Auguſt, ſtatt.
R* Roßdorf, 11. Juli. Neubauten. Eine auch anderwärts
nachahmungswürdige Bautätigkeit wird ſich in allernächſter Zeit hier
entfalden. Außer den für die Gemeinde Roßderf entſtehenden und
aus=
geſchriebenen 6 Neubauten, 2 Zweifamilien= und 4 Einfamilienhäuſer,
unter der Bauleitung von Architekt Adam Herdt III. aus Ober=Ramſtadt,
werden noch die geplanten Häuſer der Bahnverwaltung für ihre
hie=
ſigen Arbeiter und Angeſtellten in der Müllerſtraße, die das Dutzend voll
machen ſollen, alsbald zur Ausführung kommen. Die Bauſandſteine
dazu ſind ſchon in einigen Waggonladungen angefahren und lagern
längs der Bahnlinie. Größere Erdbewegungen werden zur Ebnung
der Müllerſtraße erſt noch oder gleichzeitig ſtattzufinden haben. Dabei
ſei dem allgemeinen Wunſche Ausdruck gegeben, daß auch das
Stations=
gebän” ſelbſt ſich verdoppeln möge, damit von der Fahrkartenausgabe
aus die ganze nun ausgebaute Bahnhofſtraße mit den herzueilenden und
nur zu ſchwer von Roßdorf ſich trennenden Reiſenden und Fahrgäſten
üiberſehen werden könnte und umgekehrt von Ortsfremden der
Bahn=
hof nicht geſucht zu werden brauchte. Vielleicht gäbe ſo ein
verdoppel=
tes Stationsgebäude Roßdorf mit Wohnungen für alle
Bahnhofsvor=
ſdeher und =bedienſtete im oberen Stockwerke und geſichertem
Geld=
ſchrank im Erdgeſchoß der Eiſenbahndirektion, den Anſtoß zu einem
menſchenwürdigen Bahnhofsgebäude: Oſtbahnhof Darmſtadt, im
Volks=
munde der Heiner noch immer viel poetiſcher „Roſenhöhe” genannt.
fpd. Rüſſelsheim, 10. Juli. Ein gefährliches
Kunſtſtück=
chen vollführte in Gegenwart einer rieſigen Menſchenmenge hier ein
junger Turnkünſdler aus Flörsheim. Der junge Mann kletterte, als
ſich die zwiſchen Rüſſelsheim und Flörsheim verkehrende Drahtſeilfähre
über den Main in Bewegung ſetzte, blitzſchnell am 27 Meter hohen
Pfeiler der Fähre in die Höße, entbot, oben angekommen, den rechts
und links des Fluſſes, in atemloſer Spannung ſtehenden Zuſchauern
durch Händewinken ſeinen Gruß, ſ ira ſich ſodann in kühnem Schwung
auß die Spitze des Pfeilers und fü rie, die Beine kerzengerade zum
Himmel geſtrech, dreimal den Kopfſtand aus. Bis die Fähre das andere
Ufer erreicht hatte, war das gefährliche Kunſtſtück ausgeführt und die
damit verbundene Wette geſvonnen.
Reinheim, 11. Juli. Errichtung eines Zollamts in
Reinheim. Die Ortseinnehmerei Reinheim im Bezirk des
Haupt=
zollamts Offenbach iſt unter Belaſſung der bisherigen Befugniſſe in ein
Zollamt umgewandelt worden.
ED. Mainz=Mombach, 10. Juli. Die berühmte Mombacher
Aprikoſenernre ſtellt ſich in dieſem Jahre als eine vollſtändige
Mißernte dar. Unter Hunderten von Bäumen findet man ſelten einen,
der überhaupt eine Spur von dieſer köſtlichen Frucht zeigt.
Gimbshrim, 10. Juli. Beim Baden im Rhein
ertrun=
ken iſt der 17jährige Sohn Johann des Bürgermeiſters Günther. Der
junge Menſch badete an den ſogenannten „Krippen”, kam anſcheinend an
eine gefährliche Stelſe und verfank im Strom. Sein 14jähriger
Bru=
der berſuchte, den Ertrinkenden zu retten, geriet daßei jedoch ſelbſt in
größte Lebeusgefaßc. Es gelang noch, den ſchon bewußtloſen, ziveiten
füngeren Sohn des Bürgermeiſters zu retten und an Land zu bringen,
Die ſofork angeſtellten Wiederbelebungsverſuche waren von Erfolg. Der
ältere Sohn konnte nicht gerettet werden und ertrank. Die Leiche konnte
noch nicht geländet werden. Den ſchwerbetroffenen Eltern wird
allge=
meine Teilnayme entgegengebracßt.
FD. Bechtheim, 10. Juli. Ein ſchwerer Autounfall hat
ſich hier ereignet. Der Beſitzer und eine Dame ſurden ſchwen verletzt,
ein weiterer Inſafſe konnte ſich durch Abſpringen in Sicherheit bringen.
G
Bilder aus Rußland.
1. Moskau.
Moskau, die Hauptſtadt der Ruſſiſchen Sozialiſtiſchen
Föde=
rativen Sowjet=Republik — abgekürzt R. S.F. S.R. — hat ein
gieues Wapyen: Hamimer und Senſe, und einen neuen
Wahl=
pruch: Wer nicht arbeitet, nicht ißt.
Moskau iſt ſehr belebt. Dort befinden ſich alle zentralen
Regierungsſtellen im Kreml, Lenin und Trotzkij in höchſteigener
Perſoz.
Der Kreml iſt die Reſidenz der Regierung. Alle Privatleute
ind von dort ausgewieſen worden. Dort iſt der Brennpuukt
Ses ganzen politiſchen Lebens von Sowdepien (wie das heutige
Rußland der Sowjets, der Deputierten, der Arbeiter= und Sol=
Hatenräte heißt). Von dort aus ſtrömen die Dekrete über das
ganze Land. Dort leben die höchſten Staatsbeamten, die ganze
ommuniſtiſche Camarilla.
Die alten ehrwürdigen Moskauer Kirchen — die Usſpjensky=,
Archangelsky= Blagoweſchtſchensky=Kathedralen — ſind
geſchloſ=
en. Ihre Türen öffnen ſich nur noch für Ausflügler. Alle
„löſter ſind zu Regierungszwecken eingerichtet. Mönche und
Schweſtern hat man verjagt. Kein Klerus iſt mehr inr Kreml.
Religion iſt Opium für das Volk,” wie es auf einer
Rieſen=
nſchrift auf dem Roten Platz heißt. Wenn jemaud in hohen
olitiſchen Staatsgeſchäften zum Kreml muß, ſo kann er nur
mach vielen Mühen und Laufereien einen Einlaßſchein
bekom=
mien, der ihm die Torg zu dieſer Hochburg des Koymnismus
affnet. Am Spaßky=Tor ſtehen Poſten mit Gewehren; kritiſchen
lluges prüfen ſie die Päſſe und bewachen die Ruhe der „
Er=
wählten des Volkes”.
Es gibt noch einige Läden in der Stadt. Aber nur die
große Menge der mit Brettern verſchlagenen Schaufenſter
er=
nnert noch an das einſtige, ſo intenſive Geſchäftsleben dieſer
Stadt. Auch jetzt ſind noch einige Läden geöffnet, Drogerien,
ſHut= und — Blumengeſchäfte. Aber kein einziges, voo man ſich
uch nur das Geringſte an Lebensmitteln kaufen könnte. Dann
ibt es noch Speiſehallen und Konſumvereine mit
Nummern=
rezeichnung. Dort kann man nur auf Marken zuweilen etwas
erhalten.
Der große Handel ſpielt ſich auf der Straße ab. Auf der
Petrowka, von der Ecke der Schmiedebrücke bis zum
Theater=
latz, ſteht eine lange Reihe von Damen und Kindern. Sie
ver=
ſaufen Handſchuhe, Bänder, Federn, Strümpfe, Spitzen, Näh=
Farn, Schleier, ſelbſtgefertigte Hüte oder Papierblumen und
ſo=
ar Parfüms. Ihre Waren tragen ſie in Körben, Kiſtchen,
Bäſten, Schachteln oder einfach auf dem Arm. Hier kann man
Toch gute Ware kaufen, während dort im großen Warenhauſe,
rüher Muir u. Merrelies, nu: och alte Ladenhüter, Reſte auf
Marken verkauft werden. Im emmer ſieht man an allen
gro=
ſren Straßenkreuzungen fliegen Händler, die Beeren, Früchte
und manchmal auch, ganz hein. ...) Kartoffeln feilbieten. Dort
ſtehen auch einige Weiber mit Schwarzbrot oder gar weißen
rötchen oder mit Gebäck aus Kartoffelſchalen. Einige bieten
gar Kuchen an. Kinder verkaufen einige Stückchen Zucker
der Bonbons. Mit lautem Geſchrei verkaufen kleine Bengel
„Biggretten, Tabak oder Streichhölzer. Das ſind jetzt die Groß=
kapitaliſten, ſie zählen die Rubel zu Tauſenden. In der letzten
Zeit werden alle dieſe Verkäufer zwei=, dreimal am Tage von
der Miliz vertrieben, aber immer kommen ſie wieder. Man muß
doch ſchließlich leben!
Auf den Plätzen am Arbat und am Theater wird ſogar heiße
Grütze mit Zucker oder gar mit Butter verkauft. Weiber
brin=
gen ſie in Eimern an: dazu einige Teller und Löffel und ein
Eimer zum Spülen der „Gedecke‟. Das iſt die ganze
Einrich=
tung eines „Reſtaurants”. Man ißt ſeinen Teller Grütze
ein=
fach auf der Straße, und niewand findet hierin mehr etwas
Merkwäirdiges.
Die Märkte haben Rieſendimenſionen angenommen, der
be=
rühmte Saucharewskh=Markt zieht ſich ca. 3 Kilonieter lang bis
an die Rote Pforte, Und der Smolensky=Markt ſteht ihm an
Umfang kaum nack.
Die Denkmäler von Alexander II. und III., Skobeleff uſw.,
der Zaren und ihrer Palladine, ſind vernichtet worden. An
ihrer Statt ſind überall neue Figuren aufgeſtellt worden; man
weiß kaum, wem zu Ehren und kann ſie nicht aufzählen, es ſind
ihrer zu viele. Alle ſind Revolutionäre. Auf dem Theaterplatz
ſteht die Statue irgendeines Bauern — des Mörders
irgend=
eines Großfürſten oder Miniſters. Dieſe Denkmäler ſind ohne
Sorgfalt, in aller Eile aufgeſtelt. Und die Zeit des „
arbeiten=
den Volkes” iſt zu koſtbar, um ſie an der Fertigſtellung dieſer
Büſten und Figuren zu verſchwenden. Das findet man eben
überflüſſig. Auf dem Roſhdeſtwensky=Boulevard erhebt ſich das
Denkmal des „Dichters der Freiheit” Schewtſchenkos. Er ſitzt
auf einem Felsklock und läßt traurig ſeinen langen buſchigen
Schnurrbart hängen. Nicht minder traurig mutet einem das
Denkmal Doſtojwsrifs an, das unweit auf dem Tawetnoj=
Boule=
vard ſteht. Und allüberall Büſten und Statuen des „
Groß=
vaters” Marx mit langem, laugem Bart.
Ueberall in der Stadt ragen einſam die Schornſteine der
Holzhäuſer, deren Balken als Heizung verwandt wurden. Iu
einer kleinen Straße ſteht ein halbabgeriſſenes, altes, ſtilvolles
Haus. Man hatte ſchon mit dem Abbruch begonnen, als ſich auf
einmal die Künſtler hineinmiſchten — ein neues Amt zumi
Schutze der Kunſtdenkmäler — nein, das darf nicht zerſtört
werden! Und ſo blieben denn in dieſer Straße die Ruinen des
alten ſchönen Hauſes ſtehen.
Straßenbahnen verkehren noch, nur wenige Wagen und alle
unglaublich überfüllt. Einen Platz kann man höchſiens auf der
Endſtation erniſchen oder mant muß eben ganz beſonders
ge=
lenkig ſein und ſich irgendwo anzuklammern verſtehen, hinden
oder mit ſo zehn anderen auf dem Trittbrett. Dabei riskiert
man, die Mitze zu verlieren oder ſich gar den Kopf an einem
Pfoſten zu zermalmen. Aber das Publikum verzweifelt nicht,
ſieht geduldig in langen Reihen und wartet an den Halteſtellen
und gibt damit einen Beiveis des Erfolges der
Geduldslektio=
nen, die ihyn in der R. S.F. S. R. erteilt worden ſind. Oft ſtehen
die Leute ſtundenlang, um dann zu erfahren, daß irgendwo
irgendetwas in Unordnung iſt und die Bahnen heute nicht mehr
fahren werden. Man kört zu, einige haben nicht gut
verſtan=
den, erkundigen ſic beim Nachbar.” Uind dann geht ein Teil
ſchweigend ſort, während einige noch gebuldig weiter warten.
Man iſt eben in Sowdepien an alles gewöhnt und niemand
proteſtiert. Es iſt wirklich eine Seltenheit, einmal eine empörte
Stimme zu hören. Die Vernünftigeren gehen natürlich zu Fuß,
auch lange Strecken voi miehreren Kilometern. Auf ſeine Beine
kann man ſich wvenigſtens verlaſſen.
Ueberall ſteht das Volk und ſartet: an den Halteſtellen,
vor den Konſumbuden, vor dem Warenhaus und beſoniders dort,
wo das Koſtbarſte verkauft wird, Kartoffeln.
Automobile fauſen noch durch die Stadt, alles Kommiſſare.
Sie ſauſen in furchtbarſtem Tempo. Dieſe Herren ſind nicht
gewohnt, auf Mitmenſchen acht zu geben! Hier und da ſieht
man guch noch ein Fuhrwerk, ebenfalls Kommiſfare.
Auf alien großen Plätzen — dem Sotojetplatz, wo an Stelle
des Skobeleff=Denkmals ſich der neue Obelisk zu Ehren der
Republik erhebt, auf dem Theaterplaß und anderen — werden
Soldaten gedrillt, meiſt ganz junge Burſchen, beinahe Kinder,
kleine, bleiche, magere Geſtalten. Die einen in Uniform, die
anderen in Zivilkteidern, wieder andere mit Uniformmützen,
aber im Zivilmantel. Die einen in Pelzmüitzen, andere im
Hut, wieder andere in Mützen. Und die Fußbekleidung ebenſo
verſchieden. Man ſieht hohe Stiefel, Schuhe, Pautoffelu oder
einfach Baſtſandalen, im Winter Filzſtiefel. Die Regierung
kleidet nur diejenigen ein, die zur Front abgefertigt werden.
Die Kadetten ſind beſſer angezogen. Man hat ihnen ſogar eine
neue Uniform gegeben: eine Art Helm aus Khakituch mit einem
großen roten Stern. Die Kadetten haben ſogar etwas Difziplin;
nicht wie früher natürlich, aber immerhin — man muß auch
mit wenigem zufrieden ſein können.
Es iſt viel Leben auf den Moskauer Straßen. Hier iſt eben
das Zentrum, das Herz von Sowdepien. Das größte Leben iſt
morgens und gegen 4 bis 6 Uhr nachmittags, wenn alle Leute
zum Dienſt in die vielen Aemter ſtrömen oder von dort
heim=
wärts gehen. Aber auch den ganzen Tag über ſind die Straßen
belebt. Und abends neue „Reihen” nunmehr vor den Kinos.
Im Sommer geht man noch auf den Boulevards ſpäzieren.
Nicht alle Moskauer nadürlich, aber immerhin ſind die
Boule=
dards recht belebt. Die Männer ſind meiſt ohne beſondere
Sorg=
falt angezogen. Selten ſieht man einen Hut, meiſt Mützen,
ſchwarze braune, blaue Mützen. Die herrſchende Farbe der
An=
züge iſt Khaki. Unter den Damen dagegen ſieht man manche noch
in Handſchuhen, tadelloſen Hüten und Schuhen, mit teuren
Pelzei. Das ſind die Frauen der Schieber, meiſtens Jüdiunen.
Manchmal kann man auch noch eine wirklich elegante, mit
Ge=
ſchmack angezogene Dane ſehen. Die gibt eben jeden Groſchen
füir ihre Toilette aus, urid gleich weiß man: die hat keine
Kin=
der, ſonſt würde ſie keine Zeit haben, ſich um ſich ſelbſt zu
küm=
mern. Aber die koſtbarſten Koſtüme ſieht man bei der neuen
Bourgeoifie, den Rotgardiſten und ihren „Damen‟ Oft trifft
man einen Held der Roten Garde in ganz tadelloſen Stiefeln,
ſeigem Pelzmantel, die Mütze feſch auf dem Ohr. Und an ſeiner
Seite die „Dame” im Federhut, mit gemalten Lippen, im
fei=
denen Kleid und Sealmantel. Das Kleid ſitzt zwar ſchlecht, der
Mantel iſt zu lang. Ja, das alles iſt für jemand anders
ange=
fertigt und wohl von ihrem Helden „requiriert” worden. Aber
den „ſchönſten Staat” kann man wohl bei den Dorfſchönen ſehen.
Im weißen ſeidenen Ballkleid mit Flitter und dazu einen ganz
altmobiſchen Hut, der wohl aus der Truhe einer alten
Arifto=
kratin ſtammt, die ihn gegen ein Süück Schwarzbrot
einge=
tauſcht hat.
Nina Markownikowa.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, beu 12. Juli 1921.
Rummer 190.
F4. Pingen, 1. Fal. Die Warhalb Angen Uer der Alein
führende Eiſenbahnbrücke, die Hindenburgbrücke, ſollte nach
Wunſch der Bevölkerung auf beiden Rheinufern für eine durchgehende
Perſonenzugsverbindung benutzt werden, während bisher uur
Güter=
züge über die Brücke geleitet wurden. Beſonderes Intereſſe an dieſer
Verkehrseinrichtung hat vor allem Kreuznach. Indeſſen werden dieſe
Wünſche zunächſt nicht verwirklicht werden, da die Verwaltung Bedenken
hat, die Brücke, die jetzt für den Wagenverkehr der Beſatzungstruppen
benutzt wird, noch für Verſonenzüge heranzuziehen.
Vilbel, 11. Juli. Mißhandlung des
Gemeindeſekre=
tärs. In der Geweinderatsſitzung gab der Bürgermeiſter bekannt,
daß der Gemeindeſekretär Bergmaun in einer Wohnungsangelegenheit
von dem Bewohner Georg Weirich mißhandelt worden ſei, und daß die
Mißhandlung die Folgen einer Hetze ſei, die von gewiſſen Elementen
gegen die Beamten des Wohnungs= und Mieteinigungsamtes betrieben
ſwürde. Der Gemeinderat beſchloß, gegen Weirich Strafantrag wegen
Mißhandlung zu ſtellen. — Die Gemeindebeamen haben eine Eingabe
an den Gemeinderat gerichtet, in der ſie dieſen bitten, Maßnahmen
gegen die fortgeſetzten zügelloſen Beläſtigungen, denen ſie hei Ausübung
ihres Dienſtes ausgeſetzt ſind, zu ergreifen. Der Gemeinderat hat
die=
ſem Erſuchen ſtattgegeben und beſchloß, im Zuhunft rückſichtslos gegen
die Elemente, die die perſönliche Sicherheit der Beamten gefährden,
vorzugehen.
Büdingen, 11. Juli. Eine Gemeinde ohne Finanznot.
Die Gemeinde Wenings erzielte aus dem Verſteigerungen ihrer großen
Wald= und Wieſennutzungen in dieſem Jahre 160 000 Mark. Sie iſt
daher in der Lage, keine erheblichen Steuern einziehen zu brauchen.
Im letzten Jahre konnte die Gemeinde aus ihren Grasverpachtungen
eiue eleftriſche Lichtanlage, ohne eine Anleihe aufzunehmen, anlegen.
Beuern, 11. Juli. Ein frecher Einbruch wurde, in dem
nahen Großen=Buſeck ausgeführt. Diebe drangen in den Hof eines
dor=
tigen Einwohners ein, ſchntitten fünf Gänfeu die Köpfe ab und nahmen
die Tiere mit, dazu noch ein Fahrrad.
Die Wirtſchaftslage in Heſſen.
O.N.B. Der ſoeben erſchienene Jahresbericht der
Heſ=
ſiſchen Gewerbeinſpektion für 1920 zeigt in ſeinen
ſtatiftiſchen Nachweiſungen eine erhebliche Beſſerung
der Wirtſchaftslage gegenüber dem Vorjahre. Die Zahl
der Betriebe, iſt von 6578 auf 75B8 geſtiegen, die der Arbeiter
von 109 416 auf 117 469. Jr 5371 Betrieben (im Vorjahne 4153)
mit 98 500 (80 000) Arbeitern wurden 8983 (6937) Reviſionen
vorgenommen. Verſtöße gegen die Schutzbeſtimmungen für
jugendliche Arbeiter wurden 654 (337) ermittelt. Beſtnafungen
von Unternehmern erfolgten in 10 (7) Fällen. Genehmigte
Ueberarbeit wurde in 180 (251) Betrieben von 2000 Arbeitern
geleiſtet. Sonntagsarbeit wurde in 21 (14) Betrieben an 32 (38)
Tagen vom 440 (607) Arbeitern mit zuſammen 4450 (14 607)
Arbeitsſtunden geleiſtet. Auch der heſſiſche Bergbau hat einen
erfreulichen Aufſchwung genommen. Die Zahl der Betriebe ſtieg
von 68 auf 111, die der Arbeiter von 917 auf 3466. Die
Braun=
kohlenförderung hat mit 523 100 Tonnen die ſeither höchſte Ziffer
des Jahres 1909 um 33 000 Tonnen übertroffen.
Reich und Ausland.
Berlin, 10. Juli. Geſtern fand in Berlin eine Abſchiedsfeier
anläßlich der Rückreiſe der Leiter der amerikaniſchen
Kinder=
hilfskommiſſion der Quäker ſtatt. Im Verlaufe des Hilfswerkes ſind
über 150 Millionen Mahlzeiten für 7 Millionen Dollar an zuletzt täglich
über eine Million deutſcher Kinder und Mütter ausgegeben worden.
FD. Frankſuxt a. M., 10. Juli. Ablehnung eines
Land=
rats. Der Kreistag des Oberlahnkreiſes hat mit 10 gegen 8
Stim=
men 73 gbgelehnt, den ſozialdemokratiſchen Stadtrat Langemach aus
Frankurt für die endgültige Beſetzung des Weilburger Landratsamts
in Vorſchlag zu bringen. Angenommen wurde mit 21 gegen 1 Stimme
ein von dem demokratiſchen Kreisausſchußmitglied Dr. Schwarte
begrün=
deter Vermittlungsvorſchlag, wonach in einer, ſpäteſtens in ſechs Wochen
ſtattfindenden neiten Kreistagsſitzung ein geeigneter Kandidat für die
Beſetzung des Landratstoſtens in Vorſchlag gebracht werden foll. Der
Kreistag will auf ſein Vorſchlagsrecht nicht verzichten.
ONB. Heidelſerg, 9. Juli. Zur Mordaffäre. Wie uns die ding hat die Anregung gemacht, daß die an dieſer Frage be=
Staatsanwaltſchaft mitteilt, hat der Ingenieur Link, der zurzeit in
Weimheim überfallen ausgeraubt und augeſchoſſen wurde, bei
Gegen=
überſtellung mit dem mutmaßlichen Heidelberger Naubmörder Sieſert
dieſen ohne irgend welchen Zweifel als den Täter erkannt. Es iſt
be=
reits ein neues Verfahnen gegen Siefert eingeleitet worden in der Sache
legt. Durch Zeugenvernehmungen haben ſich die bisherigen Belaſtungs= das Orientproblem teilzumehmen.
momente wviederholt als zutreffend erwieſen.
FD. Höhſcheib, 10. Juli. Eine furchtbare Tat. Die Frau
vergangenen Nacht die Kehle durch und machte dann ihrem Leben durch
gegeben.
Düſſeldorf. 10. Juli. Der rheiniſche
Provinzialland=
von Groote, eröffnet. Der Oberpräſident wies auf die bedeutende
Er=
höhung des Haushaltsplans von 180 auf 326 Millionen Mark hin. Zum
erſter Vorſitzeuden wurde Bürgermeiſten Gielen=München=Cladbach (Ztr.),
zum zweiten Vorſitzenden Juſtigrat Weſeifels=Barmen (Deutſchnatl.),
zum dritten Vorſitzenden Ullenbaum=Glberfeld (Soz.) gewählt.
Die Leipziger Prozeſſe.
Paris, 10. Juli. (Wolff) Der Sonderkorreſpondenk der
Chi=
cagv Tribung in Leipzig beſpricht in nicht uufreundlichem Tone
die Zwangloſigkeit des deutſchen Prozeßverfahrens und erklärt, die
bri=
tiſche Kommiſſion, die den erſten Prozeſſen gegen die Kriegsbeſchuldigten
beiwöhnte, habe von dem Verfahren einen günſtigen Gindruck erhalten
der Reichsauwalt Ebermeier undarteiiſch vorgehe.
London 11. Juli, (Tel=Union.) Reuter meldei, daß
Geueral=
gereiſt iſt.
Die Jahresfeier in Allenſtein.
* Allenſtein, 11. Juli, (Wolff.) Die erſte Jahresfeier
des glänzenden Abſtimmungſieges wurde geſtern überall
in ehemaligen Abſtimmungsgebiet feſtlich begangen. Wiederum, wie im
dergangenen Jahre, hatten ſich alle Schichten der Bevölkerung in
ein=
mütiger Begeiſterung zuſammengefunden, um in dankbarer und
freu=
in einem heiligen Bekenntnis zu Heimat und Vaterland alle feindlichen
zu der Gedenkfeier, die mun alljährlich wiederkehren ſoll, war von dem
bſtdeutſchen Heimatdienſt in Allenſtein und den angeſchloſſenen
Heimat=
organiſationen ausgegangen. Viele Tauſende hatten ihm freudig Folge
geleiſtet. Die Stadt Allenſtein hatte zu dieſem Ehrentage reichen
Flag=
gen= und Feſtſchmuck angelegt. Um die zweite Nachmittagsſtunde
be=
wegte ſich ein eindrucksvoller Feſtzug alſer Vereine, Innungen und
Ge=
gehalten wuurde. Hier begrüſte als erſter Nedner der Vorſitzende des
innerte daran, daß es die Heimats= und Vaterlandsliebe geweſen ſei,
kunft wieder zu lichten Höhen emporfüihren müißten.
Darauf gelangte das bereits veröffentlichte Telegraum der
Neichs=
hebenden Verlauf der Feier eingegangen, desgleichen vom Befehlshaber
des Wehrkreiſes, Generalleutnant von Daſſel. Danauf ergriff der frühere
Reichskommiſſar für das oſtpreußiſche Abſtimmungsgebiet. Freiherp von
Gayl, Mitglied des Reichsrates und des preußiſchen Staatsrates, das
Wort zur Feſtrede. Er führte aus:
Ringsum ſind Volk und Vaterlaud in tieferer Not als in jenen
Sommertagen unſerer Abſtimmung. Die Ketten Deutſchlands klirren,
ſobald es ſich rührt. Aus den abgetretenen Gebieten tönen herzerrei= Perſonen getötet und hundert verwundet.
ßende und erſchüitternde Notuufe zu uns herüber. Mit brennenden
Landsleute unſever nächſten Heimat zu uns herüber. Wir Oſtpreußen
fordern laut, heute wie zu jeder Stunde, unſer Necht. Gebt uns unſere
entriſſenen Gebiete wieder. Laßt unſere geknechteten Brüder und
Schwve=
ſtern frei!. Im Nayen der Gerechtigkeit und der Menſchlichkeit fordern
wir das. Wir bauem auf die Gerechtigkeit der Weltgeſchichte, die das
Weltgericht iſt, auf die Gerechtigkeit Gottes. Nur ein Volk, das ſich
ſelbſt aufgibt, iſt verloren. Gerade wir haben am wemigſten Urſache, zeitung unter der Ueberſchrift „Zuſaumenbruch der
Altlederver=
uns ſelbſt aufzugeben. Wir wiſſen genau, daß auf die Dauer am harten
Willen eines an ſich einigen Volkes jede Gewalt zerbrechen muß. Darum
richten wir unſere Blicke auch heute aufwärts. Unſer Weg liegt ſteinig,
aber klar vor uns. Laßt uns arbeiten und dadurch Taten tun! Wir fügung des Reichswirtſchaftsminiſters geſchloſſen wurde, iſt glatt
ſelbſt haben am 11. Juli 1920 eine Tat der Arbeit am Wiederaufbau
der Nation geleiſtet. Laßt ums heute mit dem Vorſatze zu eimer neuen
Tat auseinandergehen. Laßt uns den feſten Gmtſchluß faſſen, alles zu
vermeiden, was uns trennt, alles tun, was uns einigt. Tun wir das,
dann bricht ein neuer Zeitabſchnitt der deutſchen Geſchichte an. Dann
kommt gewiß auch der Tag, an dem unſer Nationallied wieder
Wahr=
heit wird: Deutſchland, Deutſchland über alles, über alles in der Welt!
Wir wollen in dieſer ſeltenen Feierſtunde uns ſelbſt und unſerem Volke
die Treue gelobem im Kampfe mit uns ſelbſt. Neden wir nicht von dem,
was war, fondern von dem, was vor uns liegt. Wenn die Laſt des
Alſtags us niederdrückt, wollen wir zu den Sternen gufblichen. Denn
es kommt die Stunde, da auch wir wieder das Haupt erheben können.
Daß das geſchehen möge, das walte Gott!
Die Ausführungen des Redners erſweckten bielfach brauſenden
Bei=
fall. Einmütig ſang dann am Schluß die Menge das Deutſchlandlied.
Als letzter Redner ſprach der Geſchäftsführer des Bundes heimattreuer
Oſtppeußen Groß=Berlins, Albert Auguſtiu, im Namen des
Reichsver=
bandes heimattreuer Oſt= und Weſtpreußen. Alle auswärtigen
Oſtpreu=
ßen im Reich, ſo führte er aus ſtehen geſchloſſen hinter der Heimat und
blicken bewegten Herzeus zu Ihnen hinüber und feiern genau ſo wie
Sie das Abſtimmungsdankfeſt. Mit dem Preußenlied ſchloß dann die
erhebende Feier, die in volkstümlichen Veranſtaltungen am Nachmittag
und Abend ihren Ausklang fand.
Oberſchleſien.
* Oppeln, 11. Juli. (Wolff.) Das Erſcheinen der
Oppel=
ner Nachrichten wurde auf Veranlaſſung der
interalliier=
ten Kommiſſion auf Grund des Artikels über den
Zwöl=
ferausſchuß auf acht Tage verboten.
Natibor, 11. Juli. (Wolff.) Dem Oberſchleſiſchen
An=
zeiger zufolge richteten die Eiſenbahnbeamten, die Poſtbeamten
und die Bahnarbeiter des Eiſenbahnknotenpunktes Nenſa an
den Kreiskontrolleur von Natibor einen Proteſt gegen die
be=
abſichtigte Beſetzung Nenſas und ſeiner Umgebung durch die
Franzoſen. Sie fordern die Beibehaltung der Beſatzung Nenſas
durch die Italiener ode: Eugländer und erklären, ihre
Forde=
rung gegebenenfalls durch Stillegung des Betriebes unterſtützen
zu wollen. Die geſamtie dortige Bevölkerung habe kein
Ver=
tnauen zu der franzöſiſchen Beſatzung und wolle gegebenenfalls
zur Selbſthilfe ſchreiten. Eine Abſchrift dieſer Entſchließung
wurde an das Verkehrsdepartement in Oppeln geſaudt mit der
Forderung, an Stelle der franzöſiſchen Beſetzung einen mit
Ge=
wehren bewaffneten Bahnſchutz im Stärke von 48 Mann zu
ge=
nehmigen. Nenſa iſt ein wichtiger Eiſenbahnknotenpunkt mit
ſechs Brücken, vielen Werkſtätten und Stellwerken.
Paris, 11. Juli. (Wolff.) Wie der Matin mitteilt,
ent=
ſpricht die Auſicht, General Lerond werde ſeinen Poſten
ver=
laſſen und ſei von der franzöſiſchen Regierung nach Paris
zurückberufen worden, uicht den Tatſachen. General
Le=
rond habe eine noch nicht völlig ausgeheilte Kriegswunde und
werde deshalb nach Frankreich zurückkommen, um ſich operieren
zu laſſen. Jedoch werde er erſt nach Paris reiſen, weum der
gemeinſame Bericht der interallierten Konmniſſion über die
Zu=
ſprechung Oberſchleſiens ſertiggeſtellt ſei.
Eine internationale Abrüſtungskonfexenz.
Paris, 11. Juli. (Tel.=Anion.) Das Weiße Haus in
Waſhinaton hat, wie migeteilt, amtlich folgendes belannt
ge=
gebew: Der Präſident der Vereinigten Staatem hat angeſichts der
großen Bedeutung der Abrüſtungsfrage an alle Mächte, die unter
dem Namen „allierte und aſſoziierte Großmächte” umfaßt
wer=
der, zwar uicht amtlich, aber völlig klar genug angeſprochen, ob
es dieſen Mächten, d. h. England, Frankreich, Italien und
Ja=
pan, angenehm wäre, an einen internationaleu
Abrüſtungskon=
ferenz in Waſhington teilzunehmen, deren Datum gemeinſam
feſtgeſetzt würde. Wenn dieſer Vorſchlag akzeptabel erklärt wird,
ſo wird man zur Entſendung von Deputationen zu einer ſolchen
Konſerenz ſchreiten. Die Abrüſtungsfrage iſt aufs engſte
ver=
knüpft mit der Frage des fernen Oſtens, und Präſidenz
Kar=
ſonders iutereſſiertem Mächte alles prüfeu, was auf die Löſung
dieſes Problens Bezug hat. Damit ein neues Abkommem über
die Grundſätze der Orientpolitik zuſtande kommt, iſt in dieſem
Sinne deu intereſſierten Mächten Mitteilumg gemacht worden
Fink. Bis zur Stunde hat Siefert ein Geſtändnis immer noch nicht abge= und auch Ching wurde eingelgden, an dieſer Erörterung über
Soweit der Wortlaut der amerikaniſchen Erklärung. Es ſei
des ſchwer kranken Kriegsbeſchädigten Oto Kohl ſchnitt dieſem in der gierung, die wir ſchon Samstag gemeldet habem, ſteht in engem oder laugſam verhungern?. Ebenſo ſteht es mit dem Altersheim, Frank=
Erhängen ein Ende. Der Zuſtand des Mannes iſt hoffnungslos. Drei Zuſammenhang wit den Londoner Diskuſſionen über die eng= ſind zwei Beamtenwitwen, Schweſtern, haben jährlich 2400 Mark
Kinder im Alter von ein bis ſieben Jahren wurden anderweit in Pflege liſch=japaniſche Allianz. Man wird ſich erinnern, daß Lloyd
George im Unterhaufe erklärt hat, die engliſche Regierung habe
tag wurde heute vom Oberpräſidenten der Rheinprovinz, Freiherrn jaganiſchen Trivelallianz näherzutreten, einer Allianz, die bereit Rentner und Beamten annehmen.
wäre, an die Stelle der Erneuerung, der engliſch=japaniſchen
Alliauz zu treten. Lloyd George hat für heute Montag weitere
daran erinnern, daß Dementis von der amerikaniſchen Regie= der in die Tanne, und zwar rechts, beginnend am Waldfriedhof. Wir
rung herausgegeben wurden, wonach auf eine Beantwortung kamen bis zu dem „Heſſenwerke‟. Mein Mann und die Frau gingen
dieſer Anfrage durch die amerikaniſche Negierung nicht mehr zu, die Schneiſe mit dem Holzwagen entlang, und ich ging, um Holz zu
rechnen ſei. Die jetzt veröffentlichte Erklärung verjagt allen
alle Großznächte der Welt umfaßt, und ziwar auf dem Gebiete der
und ofſen ausgeſprochen, daß in Leipzig Gerechtigkeit herrſche, und daß Abrüſtungsfrage, un eine Kataſtrophe zu verhindern.
Befrem=
ſtaatsanwalt Sir Pollock zu der auf Dieustag angeſetzter Verhand= abgerüſtet hat und daraus kann gefolgert werden, daß für die
ung gegen die Oberleutnants zur See Boldt und Dithmar wegen Beratung, der anderen Fragen, als der Abrüſtungsfrage auch meikſamkeit darauf gerichtet werden. Denn wenn man ſich dieſes anſieht,
Verſenkung des Hoſpitalſchiffes „Blandowery Caſtle” nach Leinzig ab= zweifellos Deutſchland hinzugezogen wird. Das Waſhingtoner ſchämt man ſich als Frau, ſolche Individuen deutſche Mitſchweſtern nen=
Communigus iſt von größder hiſtoriſcher Bedeutung, es iſt eine uen zu müſſen. Dadurch werden wir Holzſammlerinnen mit dieſen von
amerikaniſche Intervention größtem Stils in der Liquidation
des Krieges und der Organiſation des neuem Friedens.
London, 11. Juli. (Wolff.) Neuter meldet aus Neu=
York: Eine Abordnung von zehn japaniſchen
Parla=
diger Crinnerung des Tages zu gedenken, an dem die deutſche Treue einem Interview: Die Annahme der Reſolution Oran, durch die
Präſident Harding ermächtigt wird, Verhandlungen mit Groß=
Auſchläge auf deu teuren Heimatbeden zunichte machte. Der Weckruf, britannien und Japan wegen der Hergbſetzung der ma= rung als vollkommen unzulänglich gezeigt hat. Die geſchichtlichen Kemnt=
Schritt auf dem Wege zum Weltfrieden.
England und Irland.
verkſchaften durch die Stadt nach dem Jakobsberg, wvo die Feſtanſprache ſeine Mitbürger ſagt de Valera, während der Waffeuruhe ſchildern, und das einigende Band hierzu bietet, ſeitz der Entdeckung
Heimatdienſtes, Rektor Funk die tauſendköpfige Menſchenmenge und er= den Verhandlungen würde die iriſche Delegation ihr Aeußerſtes zähen und kaltblütigen Feind ſollen wir lernen, daß unerſchütterliches
tun, um eine gerechte und friedliche Löſung herbeizuführen, Aber Zuſammenhalten aller die unenthehrliche Vorausſetzung für das
Ge=
die vor einem Jahre dieſen Sieg errungen habe und die auch in Zu= die Geſchichte, beſonders Irlands, warne vor unzeitlichem Ver= deihen des Staates bildet. Die Ichſucht und Schwäche fowie die ſich
und Staatsregierung zur Verleſung. Auch vom preußiſchen Miniſter= wendet werden ſoll, ſo ſchließt die Proklamnation, dann müſſen
präſidenten Stegerwald war eine Drahtung mit Wünſchen für den er= wir bereit ſein, noch einmal Widerſtand zu leiſten. So allein
richter anerkannt werden.
*
London, 11. Juli. (Wolff.) Bei den Unruhen, die ſich
heute nacht in Belfaſt abſpielten, wurden mindeſtens zehn ſeim bereiten. Das Buch iſt nicht eine gelegentliche Tendenzſchriſt. Bei
London, 11. Juli. (Reuter.) Lloyd George forderte mit überraſchenden Ein= und Ausblichen, wie ſie kein anderes bietet.
Augen voll ſchmerzlichem Heimweh, ſtarnen die von uns abgeriſſenen de Valera auf, mit den von ihm ausgewählten Perſonen im
Laufe dieſer Woche nach London zu kommen.
Werliln 1. Hl. Woſf). Hörfing hat ſein Marhas 9s
Mitglied des preußiſchen Staatsrats niedergelegt. Am ſeine
Stelle tritt Landrat Bergmann aus Kalbe.
Heidelberg, 11. Juli. (Wolff.) Die Leichen der beiden
er=
mordeten Bürgermeiſter Buſſe und Werner ſind heute
vor=
mittag in der Nähe des Kümmelbacher Hofes gefunden
worden. Die Unterſuchungskommiſſion hat ſich ſofort an Ort
und Stelle begeben.
Hamburg, 11. Juli. (Wolf) Die Bürgerſchaft der
Stadt Hamburg ſtiſtete auf einen Antrag des Senats 500 000
Mark für das Oberſchleſierhilfswerk. Die
Samm=
lungen in Hamburg brachten außer dieſer Stiftung bereits über
1 100 000 Mark.
Hamburg, 11. Juli, (Wolff.) Seit heute abend 6½= Uhr
brennt ein Teil der Schiffswerft von Blohm u. Voß.
Der Rauch und die Feuerſäulen ſind über der ganzen Stadt
ſichtbar. Einzelheiten fehlen noch.
Paris, 11. Juli. (Wolff.) Nach einer Agenturmeldung aus
Konſtantinopel erzählen rufſiſche Flüchtlinge, die aus dem
Dongebiet jüngſt angekommen ſind, in der ganzen Gegend
hern=
ſche Cholera. In Roſtow ſelbſt fordere die Cholera jetzt
täglich 400 bis 500 Menſchen als Opfer.
Kopenhagen, 11. Juli. (Wolff.) Der Miniſter des Jumern
Berg iſt heute morgen einem Herzſchlag erlegen.
Neu=York, 11. Juli. (Wolff.) Aus Veracruz wird
be=
richtet, daß zwei Kanoneuboote mit 500 Militärperſonen nach
Tampieg abgegaugen ſind. In der Umgebung Tampicos foll
es zu bedeutenden Kämpfen und Blutvergießen
ge=
kommen ſein.
Bermiſchtes.
— Wartbuigtagung der Jugend. Man ſchreibt uns:
Im Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten, der führenden
Eimheitsgewerk=
ſchaft aller Angeſtellten in Handel, Induſtrie, Bergbau und Verwaltung
beſteht für die große Zahl des jugendlicher Nachwuchſes, für die
Lehr=
linge, ein beſonderer Jugendbund, der die Erneuerung des geſamten
Angeſtelltenſtandes durch die Jugend zum Ziele hat. Gerade in der
Jetztzeit kaan ja die Erſtarkung des Verautwortungsgefühles für die
Allgemeinheit nicht genug erſtrebt werden.
Am 17. und 18. Juli kommt die 6.D A.=Jugend in Giſenach zu
einer wuchtigen Kundgebung für ihren Bundesgedanken, zu einer
Reichs=
tagung zuſammen. In der Stadt, in der Luther uns die deutſche
Schrift=
ſprache ſchuf in der nach der Sage der Sängerkrieg ſtattgefunden hat,
will die Jugend der Gewverkſchaft ihr Bekenntnis zur Treue an deutſcher
Arbeit ablegem und ihrem Willen zur Volksgemeinſchaft bekunden. Der
Einheit der Angeſtellten wird durch den G.D A.=Gedanken der Weg
ge=
bahnt. Man darf auf dieſe Jugendtagung gerade in der jetzigen Zeit
innerer Zerſtplitterungen und Wirrniſſe mit großen Erwartungen blichen.
Wenur unſere Jugend gerade jetzt den Mut zur Einheit hat uund an der
Verwirklichung der Volksgemeinſchaft arbeitet, dann dürfen wir auch
hoffen, daß es dereinſt wieder beſſere Zeiten gibt.
Sinnen aus dem Seſeseſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
leinerlet Bexantwortung: für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 bes
Prefſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſanbt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Reinigungsſteuer.
Vor einiger Zeit wurde man in unſerer, ach ſo ſteuerarmen Zeit,
mit der Erfindung der ſtädtiſchen Reinigungsſteuer erfreut; ſie in die
Tat umzuſetzen wurde begonnen durch Ueberſendung der Stenerzettel.
Damit ſcheint aber auch ſchon der Zweck dieſer Erfindung erreicht
zu ſein, nämlich die allzeit leere Stadtkaſſe zu füllen, — von „
Reini=
gung” merkt man keine Spur, und die Stadt iſt mir noch nie ſo
ſchmutzig und verwahrloſt erſchienen, wie zurzeit. Einen Straßenkehrer
ſieht man, außer vielleicht auf einigen Hauztſtraßen und =plätzen,
über=
haupt nicht mehr. Abgeſehen davon, daß die Verſchmutzung, beſonders
bei der Hitze, höchſt unhtgieniſch iſt, muß man doch verlangen können,
daß außer der gewiß ſehr lobenswverten Entleerung der Schmutzeimer
die Wirkung der Steuer auch im Straßenbild erkeuntlich wird und
wenigſtens der Verſuch gemacht wird, es etwvas dem Vorkriegszuſtand
in bezug auf Sauberkeit zu nähern.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 11. Juli. (Wolff.) Die von der Berliner
Montags=
wertungsſtelle, Millionenverkuſte des Reiches” gebrachte
Mel=
dung, baß die Altlederverwertungsſtelle durch
Ver=
erfanden. Weder von ein=m Zuſammenbruch noch von
Mil=
lionenverluſten des Reiches kann eine Rede ſein.
Ein Notſchrei!
Der Schreiber von Mictzwangswirtſchaft ſchreibt, der Augeſtellte
oder Beamte, der früher 9000 Mark Gehalt hatte und jetzt 40 000 Mark
mit Teuerungszulage bezieht, müſſe mehr Mietgeld zahlen. Wie ſteht
noch folgendes hinzugefügt: Dieſe Abſicht der amerikaniſchen Re= es aber mit den ärmſten der Beamten und Kleinrentnerd Sollen ſie ganz
furter Straße. Wer von den Armen kann dieſe Summe bezahlen? Wir
zuſammen?! Wir wohnen im 4. Stock, ſind 80 Jahre alt und
müſſen noch in den 4. Stock die Kohlen vom Keller heraufholen. Der
Amerika eingeladen, dem Gedanken einer engliſch=amerikaniſch= Gemütsmenſch des Artikels ſoll ſich einmal um dieſe ärmſten Uleinen
— Zu dem Artikel in Nr. 187 über die Sicherheit der Umgebung
des Waldfriedhofs möchte ich einiges bemerken: Ich bin finanziell ge=
Erkläruggen in dieſer Frage verſprochen, da bis heute die ameri= zwungen, an den Leſeholztagen in den Wald zu gehen. Am 4. Juli 191
kaniſche Antwort eingetroffen ſein könnte. Man wird ſich ferner (Montag) ging ich in Begleitung meines Mannes und einer Frau
wie=
ſammeln, den Wald entlang. Als ich an dem Heſſenwerke herauskam,
umzingelten mich drei Marokkaner und verſuchten, mich
Zweifel. Harding iſt weit über alle Erwattungen hinausgegan= in das Geſtrützd zurückzudrängen. Sie machten mir Drohungen
ver=
gen. Er ſcheint ein Abkonmen zuſtande bringen zu wollen, das ſuchten mir nahe zu kommen. Auf meine Hilferufe nach meinem Manne
und der Polizei entfernten ſich die Unholde. Auch ich teile ganz die
Meinung bes Herrn Einſenders. Wofür iſt die Sicherheitspolizei da?
dend iſt, daß nicht von Deutſchland geſprochen wird. Es iſt aber In den Straßen der Stadt trifft man rechts und links patrouillierend
zu bedeuken, daß Deutſchland die einzige Großmacht iſt, die ſchon Sicherheitspoliziſten, aber da, wo die Sicherheit vollſtändig gefährdet iſt,
findet man keinen. Um auch noch zu den Dämchen zurückzukommen, die
jeden Abend zu beobachten ſind, meine ich, könnte auch etwas mehr
Auf=
den Schwarzen über einen Leiſten geſchlagen.
Frau E. M.
Literariſches.
— „England als Erzieher”. Von M. W. L. Foß. (
Täg=
mentariern, in der alle Parteien vertreten ſind, reiſte am liche Rundſchau, Buchverlag, Berlin SW. 68. Preis geheftet 32 Mk.,
Samstag nach London ab. Der Führer der Abordnung ſagte in in Halbleinen mit Schutzumſchlag 40 Mk., in Halblederband 65 Mk.)
Dieſes Buch bricht mit einer Beſchränktheit, die dem
Geſchichtsunter=
richt in unſeren Schulen anhaftet und mit daran ſchuld geweſen iſt, daß
die politiſche Erziehung unſeres Volkes ſich in dem Zeiten der
Bewäh=
ritimen Rüſtungen, zu beginnen, bedeute einen großen niſſe des Durchſchnittsdeutſchen ſind kontinental orientiert; von dem,
was draußen in der Welt geſchieht, während er mit Friedrich dem
Gro=
ßen oder gegen Napoleon Schlachten geſchlagen hat, erfährt er nur,
ſo=
weit dieſe Ereigniſſe in die Schickſale unſerer Helden eingreifen. Hier
London, 11. Juli. (Wolff.) Ju einer Proklamation an iſt endlich einmal der wichtige Verſuch gemacht und gleichzeitig geglückt,
die Ereigniſſe in allen Erdteilen in einem großen Zuſammenhang zu
wüiſſe ſtrengſte Diſziplin gewahrt werden. Bei den bevorſtehen= Amerikas das Streben Englands zur Weltherrſchaft. Von unſerem
trauen. Wenn wiedemm Gewalt gegen unſere Nation ange= immer erneuernde Neigung des Deutſchen, auf ſeine Landsleute ſtatt
auf ſeiue Feinde einzuſchlagen, ſind die Urſachen, daß die Geſchichte trotz
aller ſeiner Tugenden nie ein ſtetes Aufteigen des Deutſchtums
ver=
zeichnen kann. Auf die Hanſe folgte eine jahrhundertelange Ohnmacht
werden wir es dazu bringen, daß auf Gewalt endgültig verzichtet zur See, auf Noßbach und Leuthen folgten Jena und Tilſit und ſchließ=
und daß Gerechtigkeit und Vernunft als Schieds= lich auf Bismarck Wilhelm II. Auf des Kaiſers Schwäche iſt es letzten
Endes zurückzuführen, daß ſich die Schwächen unſeres Nationalcharakters
fo unheilvoll auswirſen konnten. Wir wüſſen, von England lernen,
wie man ſtark wird und groß. Sind wir gelehrige Schiler, werden wir
uns und unſeren Kindern nach allem Elend ein menſchenwürdiges
Da=
aller Leidenſchaft der Darſtellung iſt es ein ernſtes hiſtoriſches Werk
* Neu erſchienene Broſchüren: Die Erde als Motor.
Eine Entdeckung, die jeden angeht. Verlag Terra, Berlin=Wilmersdorf,
Naſſauiſche Straße 5ſ. Preis 550 Mk. zuzüglich Sortimentszuſchlag.
— Allgemeinderſtändliche Einführung in die Grundgedanken der
Eck=
ſteinſchen Relativitätstheorie. Von Dr. Harry Schmidt, Altona.
Hammerich u. Leſſer, Verlag in Altona. Preis 3 Mk.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 11. Juli. (Tel.) Am heutigen
Schlacht=
viehmarkt waren zugetrieben und wurden der 50 Kilogramm
Lebendgewicht gehandelt: 242 Ochſen 400—750, 117 Farren 400—550, 836
Kühe und Färſen 200—700. 395 Kälber 500—850, 344 Schafe 300—500,
574 Schweine 1000—1300 Mark.
Rummer 190.
Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 12. Juli 1921.
Seite 5.
Spiel, Sport und Turnen.
Interne Hochſchulwettkämpfe.
* Bei großer Beteiligung und durchweg harten Kämpfen, vom
Wetter begünſtigt, wurden am Samstag vor einer recht kleinen, aus
nur etlichen Profeſſoren und Studenten beſtehenden Zuſchquermenge
ſchöne Zeiten geleiſtet. Die Reſultate waren:
100=Meter=Lauf (offen): 1. Braun 11,6 Sek., 2. Kiſſel
11,8 Sek., 3. Becher 12,1 Sek.
100=Meter=Lauf (Erſtlinge): 1. Graf 12,4 Sek., 2. Diehl
12,8 Sek., 3. Schneider 13 Sek.
Kugelſtoßen (offen): 1. Goll (Tgde. 1846) 9,70 Meter, 2. Uloth
9,62 Meter, 3. Oepen 8,86 Meter.
Kugelſtoßen (Erſtlinge); 1. Fratzer 8,69 Meter, 2. Hamel 7,91
Meter, 3. Hanewald 7,87 Meter.
400=Meter=Lauf (offen): 1. Becher 57,2 Sek., 2. Knutſen,
3. Schloht (alle Akadem. Sportklub).
Hochſprung: 1. Anſchütz 1,60 Meter, 2. Philipp 1,55 Meter,
3. Kiſſel 1,50 Meter (alle drei A. S. C.).
Diskuswerfen: 1. Philipp (A.S.C.) 27,97 Meter, 2. Goll
(Tgde. 1846) 27,76 Meter.
4X100=Meter=Staffel (für Erſtlinge): 1. Akademiſcher
Sportklub 1. Mannſchaft 51,4 Sek., 2. A. S. C. 2. Mannſchaft 1 Meter
zurück, 3. Turnerſchaft Merovingia.
5000=Meter=Lauf: 1. Liſchka (A.S.C.) 19:12 Min.,
2. Bau 20:42 Min.
50=Meter=Lauf: 1. Braun (A.S. C.) 6,4 Sek., 2. Geißler
(A. S. C.) 6,8 Sek., 3. Gernsheimer 7 Sek.
Speerwerfen: 1. Rüder (A.S.C.) 40,38 Meter, 2. Kiſſel
(Freid. Stud.=Gilde) 38,50 Meter, 3. Koch 31,40 Meter.
3X1000=Meter=Staffel: 1. Studentengilde 9:2 Min.,
2. Akadem. Sportklub.
Schwedenſtaffel: 1. Studentengilde 2:15 Min., 2. Akadem.
Sportklub 1. Mannſchaft :16,/4 Sek., 3. A. S. C. 2:28,3 Sek.
Weitſpringen (offen): 1. Anſchütz 5,80 Meter, 2. Kiſſel 5,78
Meter, 3. Goll 5,50 Meter.
Weitſpringen (Erſtlinge): 1. Diehl 5,25 Meter, 2. Blömer
4,94 Meter, 3. Graf 4,90 Meter.
4X100=Meter=Staffel (offen): 1. A.S.C. 47,6 Sek.,
2. Freid. Studentengilde.
Olympiſche Staffel (800, 200 200, 400 Meter): 1.
Frei=
deutſche Studentengilde. 4:11 Min., 2. A. S.C., 3. Akadem. Turnerbund
Alemannia.
Dreikampf: 1. Anſchütz 200 P., 2. Kiſſek 197 P., 3. Goll.
1500 Meter=Lauf (uffen): 1. Stier 4:58 Min., 2. Liſchka
(beide Freid. Studentengilde).
1000=Meter=Lauf (Erſtlinge): 1. Wieland 3:9,6 Min.,
2. Hölſcher 3:1,9 Min., 3. v. Opel.
Schlagballweitwurf: 1. Rüder
72,55 Meter, 3. Rofenthal 69,88 Meter.
72,95 Meter, 2. Nielſen
Fußballmeiſterſchaft der deutſchen Hochſchulen.
— Die Fußballmeiſterſchaft der deutſchen Hochſchulen nähert ſich
ihrem Ende. Am Sonntag, den 10. Juli, ſiegte die Mannſchaft der
Univerſität Freiburg gegen die der Techniſchen Hochſchule Dresden mit
3:0 und hat ſich dadurch für die Endrunde qualifiziert. Die Vorrunden
hatten folgenden Verlauf: Freiburg erwarb ſich durch ſeine Siege
über die Hochſchulen Kaulsruhe (2:1), Darmſtadr (2:1) uud Gießen (9:0)
die Meiſterſchaft im Bezirt 1 des Südkreiſes. Im zweiten Bezirk
ſtell=
ten ſich zwei Mürnchener Mannſchaften und die Univerſität Würzburg.
Hier konnte Würzburg Sieger bleiben und konnte auch im Zwiſchenſpiel
gegen den Meiſter des Vorjahres, Techniſche Hochſchule Stuttgart, ſeine
Meiſterſchaft verteidigen (1:0 für Würzburg).
Am 26. Juni trafen ſich die beiden Bezirksmeiſter des Südkreiſes
zum Eutſcheidungsſpiele um die ſüddeutſche Hochſchulmeiſterſchaft in
Freiburg. Freiburg konnte nach überlegenem Spiel mit 4:0 Sieger
bleiben.
Am 10. Juli ſtanden ſich endlich die Meiſter von Süddeutſchland und
Oſtdeutſchland in Frankfurt gegenüber. Freiburg konnte auch den
Oſt=
meiſter, die Techniſche Hochſchule Dresden, bezwingen. Bei ſehr ſtarker
Hitze wurde trotzdem von Freiburg ein flottes Spiel gezeigt.
Beſon=
ders der Freiburger Innenſturm mit Bantle und Nickelſen bedrängte
das Dresdener Tor recht häufig. Bei Dresden lag die Stärke in der
Verteidigung, und nur dadurch wurde eine höhere Torzahl verhütet.
Das Spiel endete mit 3:0 für Freiburg. Am 24. Juli findet das
Schlußſpiel um die Meiſterſchaft der deutſchen Hochſchulen in Düſſeldorf
ſtatt. Freiburg wird hier dem Meiſter von Nord= und Weſtdeutſchland
gegenübertreten. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird es Hannover, Bonn
oder Köln ſein. Man wird dem Ergebnis dieſes Spieles mit Spannung
entgegenſehen.
Schwimmen.
sr. Internationales Wettſchwimmen in
Magde=
burg. Am Samstag begann das zweitägige Schwimmfeſt des S. C.
Hellas=Magdeburg. Die einzelnen Wettbeiverbe waren aus
dem Reiche ſehr gut beſetzt, ausländiſche Kräfte jedoch nicht am Slart.
Scharfe Kämpfe waren jedoch an der Tagesordnung. Gleich am erſten
Tage gab es zwei neue Höchſuleiſtungen. Rademacher=Magdeburg
ſchuf im 200 Meter=Bruſtſchwimmen 2 Min. 55,4 Sek. einen neuen
Weltrekord und Heinrich=Leipzig im 200 Meder=Schwimmen mit
2 Min. 32,6 Sek. einen neuen deutſchen Rekord. Hier endeten der
Köl=
ner Skamper und der Magdeburger Beneke im geſchlagenen Felde. Die
Ergebniſſe des erſten Tages ſind: I. Seniorenlagenſtaffel: 4X100 Meter:
1. Hellas=Magdeburg 5:12,4, 2. Rhenania=Köln 5:19, 3. Poſeidon=
Leip=
zig 5:31. — Junior=Seiteſchwimmen, 100 Meter: 1. Witzenhauſen
(Charl. 87) 1:21,6. — II. Seniorſchwimmen, 400 Meter: 1. Dittmann
(Hellas=Magdeburg) 5:51,8. — Juniorbruſtſtaffel, 3X100 Meter: 1.
Hel=
las=Magdeburg 4:41,8. — 200 Meter=Schwimmen: 1. Heinrich (Poſeidon=
Leitzzig) 2:32,6 (Weltrekord), 2. Skamper (Rhenus=Köln), 3. Beneke
(Hellas=Magdeburg). — Waſſerballſpiel: Magdeburg 96 gegen Hellas
4:0, — 200 Meter=Junior=Schwimmen: 1. Rörig (Leipzig=Weſt) 2:53,4.
— II. Bruſtſtaffel, 4X50 Meter: 1. Magdeburg 96 2:42. — 100 Meter=
Senjor=Rüickenſchwimmen: 1. Fröhlich (Hellas=Magdeburg) 1:19,4, 2.
Dah=
lem (Ruhrort), 3. Ecſtein (Poſeidon=Leipzig). — 200 Meter=Senior=
Bruſtſchwimmen: 1. Nademacher (Hellas=Magdeburg) 2:55,4, 2.
Som=
mer (Rhenus=Köln), 3. Levadag (Magdeburg 96). — II. Senior=
Seite=
ſchwimmen, 100 Meter: 1. Fiſcher (Dortmund 96) 1:17. — II. Semior=
Bruſtſchwir
ſtaffel: 500 Meter: 1. Hellas=Magdeburg 6:17,4, 2. Magdeburg 96, 3.
Dortmund 96. — Auch der zweite Tag ſtand ſportlich dem Samstag
nicht nach. Die Ergebniſſe desſelben ſind: Senior=Staffel: 4X50 Meter:
1. Sport Halberſtadt 2:09, 2. Waſſerfreunde Hannoder. — Senior=
Rückenſchwimmen, 200 Meter: 1. Skamper (Rhenus=Köln) 2:59, 2.
Fröh=
lich (Hellas=Magdeburg. — Senior=Schwiunnen, 100 Meter: 1. Bähre
(Waſſerfreunde Hannoder) 1:09 2. Brandt=Dortmund. — Seirior=
Seite=
ſchwimmen, 100 Meter: 1. Wohlfeld (Hellas=Magdeburg) 1:17,6, 2.
Mayer=Absberg. — Kurze Strecke, 100 Meter: 1. E. Gropper=
Augs=
burg 1:07, 2. E. Dahlem=Ruhrort. — Senior=Rückenſchwinmen. 100
Meter: 1. Dietrich Bos=Berlin 1:22, 2. Mund (Sport Halberſtadt). —
Waſſerballſpiel: Hellas=Magdeburg gegen Germania=Berlin 3:0 (1:0). —
Senior=Bruſtſchwimmen, 100 Meter: 1. Nademacher (Hellas=Magdeburg)
1:20,8, 2. Soyner (Rhenus=Köln). Hauptſtaffel, 3X100 Meter: 1.
Magdeburg 96 3:28, 2. Hellas=Magdeburg.
Mens sana in corpore sano!
* In der Ausſchußſitzung der Studentenſchaft der Techniſchen
Hochſchule Karlsruhe gelangte ein Antrag des akademiſchen
Ausſchuſſes für Leibesübungen mit allen gegen eine Stimme zur
An=
nahie, wonach für deutſche Studierende vor Ablegung der wiſſen=
Geſamtheit innerhalb der erſten zwei Studienjahre abgelegt werden
muß, haben ſich alle diejenigen zu unterziehen, die im Winterſemeſter
1930/21 immatrikuliert ſind, ſoweit ſie durch den Krieg nicht mehr als vier
Semeſter derloren haben. Inhaber des deutſchen Turn= und
Sport=
abzeichens ſind von ih= befreit, desgleichen, wer die Befähigung als
Turn= und Sportlehrer an einer Turnlehrerbildungsanſtalt oder an der
deutſchen Hochſchule für Leibesübungen erwirbt. Die Prüfung umfaßt
ſechs Gruppen, nämlich je eine Lauf=, Wurf=, Sprung=, Kraft= und
Dquer=
üibung und Schwimmen.
* Sportfechten. Das Juniorfechten zum 36. Verbandsturnier
der mittelrheiniſchen Fechtklubs brachte dem Darmſtädter Fecht=
klub (Fechtmeiſter Kaiſer) wieder ſtattliche Erfolge. Im Säbel
ſiegte Fritz Andreß mit 13,6 Punkten; 3. wurde Fritz Müller mit 123
Punkten nach Stichkampf mit Sauter jun.=Wiesbaden bei gleicher
Punkt=
zahl, 6. H. Henſohn und Stud. E. Hoppert mit je 11,1 Punkten,
4. Stud. W. Weißflog mit 10,4 Punkten. Im Florett erhielt den
5. Preis Fritz Andreß mit 21,2 Punkten, 9. Stud. Fr. Krämer mit 12
Punkten, 10. Fritz Müller mit 11 Punkten, 11. E. Funk mit 10,8
Punk=
ten, 13. A. Gehbauer mit 10,6 Punkten. Auch die nicht mit Preiſen
ausgezeichneten Darmſtädter Fechter erzielten ohne Ausnahme über drei
Fünftel der erreichbaren Punktzahl und damit die Zulaſſung zur
Siegerrunde.
— Büttelborn, 11. Juli. Am 7. Auguſt I. J. findet, wie wohl
ſchon bekannt, das Schau= und Werbeturnen unſeres
Turn=
vereins 1888 ſtatt. Die Vorbereitungen ſind in vollem Gange. Der
Turnverein 1888 wird alles aufbieten, um den Feſtteilnehmern hier
wie=
der einmal einen frohen Tag echter turneriſcher Art zu geben. Die
Feſtmuſik wird ausgeführt von der hieſigen Muſikkapelle. Gut Heil!
* Berlin, 11. Juli. Der Große Preis von Berlin
(175 000 Mark, 2400 Meter), der heute bei herrlichem Wetter und ſtarkem
Beſuch gelaufen wurde, brachte eine Beſtätigung der Derbyform. Erſter
wurde Oſſian (im Beſitze der Herren von Weinberg), Zweiter Laland
(von Weinberg), Dritter Nuvic (Frhr. v. Oppenheim). Ferner liefen
noch Perikles und König Midas. Tot. 64:10; 45, 50:10.
Schluß des rednitioreßfen Zeils.
Ohne Ouecksilber,
Gesohleshisloldsn, ohne Bernksetörung.
Aufklär. Brosch, Nr. 5d, diskr. verschl. K 3.— (Nachn ℳ 4.50).
Spoz.-Arzt Br. med. Holländer’s Ambulaterinm
Frankfurt n. M., Bethmannstraße 56,
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (1,6853) Sonntag 11—1 Uhr.
grösste Auswahl
Badenaupen von Mk. 20.— an.
8064) PARFÜMERIE MULLER, Rheinstrasse 6.
Wetterausſichten für Dieustag.
Wolbig, Gewitter mit nachfolgendem leichtem Regen und Abbühlung.
Nordwveſtwind.
Tageskalender.
Orpheum., Anfang 78” Uhr: „Gretchen”
Konzert von Hofkapellmeiſter Johann Strauß um 8 Uhr im Saalbau.
Vortrag von H. Runham=Brown um 8½ Uhr in der Stadt
Pfug=
ſtadt (Bund der Kriegsgegner).
Verſammlungen: Hausfrauenbund um 4½ Uhr Heidelberger
Straße 47. — Heſſiſcher Schutzverein für entlaſſene Gefangene uu 4½
Uhr im Sitzungsſagl des 2. Zivilſenats des Oberlandesgerichts.
Hypothekenvermittelungs= und Treuhand=Genoſſenſchaft für Haus
ſitzer um 6 Uhr Rheinſtraße 1. — Ehemalige 6ler um 8 Uhr im
Gaſthaus zur Sonne.
Verautwortlich für den leitenden politiſchen Teil und für Feuilleton: i. V.
Max Streefe; ſür heſſiſche Politik und den übrigen Teil (auß r Sport, Handel und
Landwirtſchaftliches): Mar Streeſe; für Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches:
Kurt Mitfching: für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus
dem Geſchäftéieben: Paul Lauge. — Druck und Verlag: L. C. BBüttichtſche
Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt. — Für den redaktionellen Teil
be=
ſtimmte Mitteilungen ſind an die „Rebaktion des Tagblatts” zu richten. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unver=
angte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die beutige Rummer hat 8 Seiten.
V Hnnnmn nnn
Familiennachrichten
Die Geburt ihrer Tochter
Maria Elsa
zeigen hochertreut an
Bäckermeister Jaoob Schröder
und Frau Ela, geb. Reitz.
Darmstadt
Mainz
Magdalenenstr. 6, I
(*27181
Statt besonderer Anzeige.
Irene Kattwinkel
Carl Hannes, Dipl. Kand.
VERLOBTE
Darmstadt, Rückertstr. 23 Dortmand
Jelt 1921
Todes=Anzeige.
(*27252
Ihre VERLOBUNG beehren
sich anztzeigen
Thilde Hofferbert
Robert Schuck.
Darmstadt, den 12. Juli 1921
Tannenstraße 19
Taunusstraße 16
(*27269
Olga Carls
Karl Stamm
zeigen ihre VERLOBUNG an.
Darmstadt, den 12. Juli 1921.
Lichtenbergstraße 72.
*27268
Todes=Anzeige.
Geſtern vormittag 11½ Uhr verſchied ſauft
nach ſchwerem Leidenunſerliebes Töchterchen
und Schweſterchen
Annelieſe
im Alter von nicht ganz 4 Monaten,
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
K. Wembacher, Lehrer, u. Familie
Lichtenbergſtraße 58.
Darmſtadt, den 11. Juli 1921. (*2721
Hierdurch teilen wir mit, daß unſere liebe,
gute Mutter, Schwiegermutter u. Schweſter
Unnn onert
geb. Muffey
Witwe des Poſtmeiſters Heinrich Illert
nach längerem Leiden am Sonntag ſanft
entſchlafen iſt.
(*27289
Otto Illert, Dipl.=Ing.
Paul Illert, Reg.=Baumeiſter
Kathinka Ikert, geb. Zatzmann
Loniſe Winter, geb. Muffey
Helene Muffey.
Darmſtadt, Köln, Nierſtein, 11. Juli 1921,
Die Beerdigung ſindet am Mittwoch, den
13. Juli, vormittags um 11 Uhr, auf dem
alten Friedhofe ſtatt.
Dankſagung.
Für die in ſo großem Maße wohltuenden
Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Heim=
gange unſeres lieben Entſchlafenen ſagen wir
auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank.
Ganz beſonders danken wir den Schweſtern
im Städt. Krankenhaus für ihre liebevolle
Pflege, Herrn Pfarrer Rückert für die
troſt=
reichen Worte, ſeiner ſtets hochgeſchätzten Firma
Trier, den Herren Beamten, Arbeitern und
Arbeiterinnen ſowie der Spielabteilung Union
der Turngemeinde Beſſungen für die ehrenden
Nachrufe und Kranzniederlegungen. (*27223
Marie Schönig Wwe., geb. Hahn
Familie Jakob Schönig, Schreinermſtr.
wird z. Flicken; Fuhren aller Art, a nach
Waſche angenommen, ausw., übernimmt Walthei,
Näh. Geſchäftsſt. (*27261 I Müllerſtr. 15, Tel. 3286. 6654a
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Beite 6.
Darmſtädter Tagblait, Dienstag, den 12. Juli 1921.
Rummer 190.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 11. Juli.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die weitere Markverſchlechterung im Ausland und die damit im
Zu=
ſammenhang ſtehende Aufwärtsbewegung der fremden Deviſen
verur=
ſachten an heutiger Börſe einen ſtarken Kaufandrang, ſo daß auf faſt
allen Märkten Kursbeſſerungen zu verzeichnen waren. Der
Einheits=
markt war auf weitere Käufe des Publikums beſonders feſt. Von
Montanwerten ſtanden Gelſenkirchen und Mannesmann im „
Vorder=
grund. Auch Rheinſtahl zogen an. Am Markt für chemiſche Werte
konnten Scheideanſtalt ihre Aufwärtsbewegung fortſetzen. Von
Schiff=
fahrtsaktien ſtiengen Lloyd 2 Prozent, während Paketfahrt ſich nur
knapp behaupten konnten. Am Elektromarkt gewannen Bergmann und
Siemens u. Halske je 3 Prozent. Recht lebhaft war der Verkehr in
un=
notierten Aktien. Holzmann wurden mit 385 Prozent, Gebr. Fahr mit
360 Prozent, Raſtatter Waggon mit 400 Prozent rege umgeſetzt. Am
Einheitsmarkt ſtellten ſich höher: Spiegelglas, Hoch= und Tiefbau, Jetter
u Scheerer, Verein deutſcher Oelfabriken, Karlsruher Maſchinen, Weſſel
Porzellan. Feſtverzinsliche Werte waren wenig verändert.
Frankfurter Abendbörſe vom 11. Juli.
w. Bei lebhaftem Geſchäft hielt auch an der Abendbörſe die
vor=
wiegend feſte Haltung an, die lediglich auf Publikumkäufe
zurückzu=
führen iſt. Im freien Verkehr wurden Mansfelder Kuxe von 4975 auf
5050 geſteigert. Kaſſeler Faß ſetzten ihre Steigerung fort 685—700,
junge Broyn Boveri 215. Ph. Holzmann 383—386. Benz ziuka 232.
Elektrowerte veränderten ſich wenig. Bergmann, Lahmeher, Schuckert
mit 294 waren befeſtigt. Auch chemiſche Werte zeigten ſich vorwiegend
feſter. Scheideanſtalt 724,50, Griesheim 335, Elberfelder Farben 370.
Hirſch Kupfer ſchwächer, da ſich zu dem geſteigerten Kurſe Abgabeneigung
einſtellte, 426. Zellſtoff Waldhof auf 532 anziehend. Am Kaſſamarkt
der Induſtrieaktien kam es zu erneuten Kursſteigerungen.
Der Wert der Mark im Auslons.
* Für 100 Mark wurden gezechlt am 11. Juli in Zürich 7.70 (vor
dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 3,98 (59,20) Gulden,
in Kapenhagen 7,95 (88,80) Kronen, in Stockholm 6,10 (88,80)
Kronen, in Wien 980 (11780) Kronen, in London 6.17 (9780)
Schilling, in Neu=York 1,272/ (23,80) Dollar, in Paris 16½
(125,40) Franken.
w. Tebiſenmarkt, Frankfurt a. M., 11. Juli.
Geld! Brief! 11. Juli
Geld /Br=f Geld Brief
Geld / Brief Antw.=Bruſſ. 7597.40 Fe N53840 N 559.550 Nitae NI05B.DN MIöSL. J6 NIBS.N ND7T.15 Holland.. Rts7u 1ſ24723 63071, 23121 Schweden. I1 1633.10 1638.10 1858.30 Du661. 70 London ... 230 70 0 2e1 30 237.45/ 288 65 Helſingfors 12385 5 124.15 Paris ... 599.80 801. 10 608.90 6i0.10 New=Yor”. 75.75— 75 90— 18.55- 78.70— Schweiz . . 1289 70/1272.30 N1298.70 N1801.30 Wien (altes — Spanien 19811 963½= 9271 98911 D=Oeſt. abg t1.28- 11.35— 11.75—1 1m— Italien. 135960 360 4z0 358.60 0 359.40 Budapeſt . 27.65— 97.70- e797— 2803— Liſab=Op. Prag: ...! — — 102.40 10260 Länemark. 1a58 701281.33ft28s 701 1m1.3/
Von den Produktenmärkten.
w. Frankfurt a. M., 11. Juli. Die Haltung der hieſigen
Ge=
treidebörſe brachte eine feſte Stimmung. Die erwarteten
Nieder=
ſchläge blieben wiederum aus, infolgedeſſen ſich der Konſum auf
Futter=
artikel erſtreckt, wo zum Teil merklich höhere Preiſe bewilligt werden
müſſen. Futtererbſen, Ackerbohnen, Peluſchken blieben ſtärker geſucht.
Lupinen und Serradella fanden ebenfalls Beachtung. Viktorigerbſen,
auch Linſen, Bohnen erzielten höhere Preiſe. Mais feſt. Delſaaten
ruhiger. Heu und Stroh vorwiegend gut behauptet.
A Mannheim, 11. Juli. (Tel.) Am heutigen
Produkten=
markt war das Geſchäft lebhaft, die Tendenz feſt. Amtlich notiert
wurden: Gelbe; La Plata=Mais 280, Wicken 230—250, inländiſche Erbſen
300—350,. Futtererbſen 250—300, Rangoonbohnen 190—200.
Braſil=
bohnen 175—180, Ackerbohnen 260—300, Wieſenheu 110—120, Rotkleeheu
140—150. Luzerne=Kleeheu 180—200, Preßſtroh 59—61, gebündeltes Stroh
56—62, Biertreber 180—190, Rapskuchen 175—190, Reis 600—750, Raps
540—575, Leinſaat 500—550 Mark.
Berlin, 11. Juli. (Wolff.) Am Produktenmarkt gehen
die Preisſteigerungen weiter. Neebn der Höherbewertung der
auslän=
diſchen Zahlungsmittel und beſonders des Dollars gibt das
Schwin=
den der Vorräte aus letzter Ernte in Hülſenfrüchten die Veranlaſſung
hierzu. Die Forderungen ſind teilweſe ſo beträchtlich, daß ſie keine
Be=
achtung fanden. So zogen Maispreiſe ſcharf an, und auch nach
Bezugs=
ſcheinen beſtand bei höheren Preiſen ziemlich reger Begehr.
Frankfurter Kursbericht 11. Juli 1921. Ritgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . . .
49
3½%o
4½ZlVzu. V.Schatzanweif, 85,40 85.40
412%0 Vl.—1K.
Sparprämienanleihe . . . . 79,75 80,25
4% Preuß, Konſols.
3½%0 „
470 Bad. Anl, unk. 1935 71,50
8½%0
„ v. 1907..
425 Bahern Anl.
3½% „
4% Heſſen unk. 1924.. .. 71,50 71,10
3½% .........
„............ 54,-
42 Württemberger . ..
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902. 440,—
124% Griech. Monopol.. 470,25
4½2% Oeſt. Staatsrentev.
1913, ab 1918.. . . . . . . 25.— 24,50
4½% Oeſt. Schatzanweſ.
ſtfr. v. 1914. . . . . . . . . . 32.— 32.—
42 Oeſt. Goldrente. . . . . 51,75 52,—
48 „ einheitl. Renie.
4% Rum, am. Nente v. 03
5½20
Goldrente v. 13
4%
am. „ konv. 93.—
4%0
v. 05 111,25
479 Türk, Admin. v. 19031
67,50
(Bagdad) cer. 1
„I1
v. 1911,Bollanl. 68.— 67.—
4½% Ung, Staatsr. b. 14
36,50
Goldrente. . . 57,— 57.—
Staatsr. v. 10
42
Kronenrente. 28,50 29,50 Darmſtädter Bank.
4 117.—
Wersamniſch=.
525 Mexik. amort, innere
konſ. äuß. b. 99
42 Mexik Goldv. 04, ftfr.
konſ. inner.. ..
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
59,35 6o 10 4½ Eliſabethbahn ſtfr.. .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
39Oeſt. Staatsb. 1.b. 8.Em.
89 Oeſt. Staatsb. Erg. Nesz
v. 1883.
77.— 7680 4% Angtolier I.....7!
390 Salon. Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee . .. ....
B4,— / 4½2
......
Deutſche Städte.
4%0 Darmſt. b. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
49 Frankfurt v. 1913.. ..
3½2
v. 1903....
425 Mainz, v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
40 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%.
„
485 Frkf. H.Krd.=Ver 1921
420 Mein, Hyp. Bank 1922
1922
420 Pfälz.
192s
48 Rhein.
3½
verl.
4% Südd. Bk. Münch. 1906
4% Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½% Heſ.Ldhy.Bk. Pfdbr.
420 Heſſ. Ldhyp. Kom.Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . .
9. 7.
800,—
495.
48,—
75.—
112,75
—
83,60
96,50
95,50
85.
90,75
93,25
28,80
99.—
98,50
83,50
224.—
169.50
.." 349,50 Nationalbank f. Deutſchl., 188,50 Oeſt. Kreditanſtalt . . .. 63, 47.— Rhein, Kred=Bank. . ... 178.— 172,50 75.— Bergwerks=Aktien.
Bochumer .............
Buderus ............." 608,— Dt. Luxemburger.. .... 389.— 395,— G lſenk. Vergw.. .. 408.— 411. 87.— Harpener Bergb. .,
470— Eſchweiler Bergw..... 573.— 590, 370,— 385.— Kaliwerke Aſchersleben.. 357,75 359,— Weſteregeln.. 580,— 579.— 1. 75.50 Laurahitte . ....... 370,— Lothringer Hütte .. . . 453.— 445.— Mannesmann Röhren... 664,50 666,— ag Phönix. . . . . . . . . . . . . . . . 850, Oberſchleſ. Eiſen (Caro). 287.— 289,— Oberbedarf... . . . . . . ... 331.— 329,50 Rhein. Stahlw. ....... 550,— 560,— 95,50 Riebeck Montan . . . . . . .. 535,— 650.—15 85.—
90. Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . . . . . . . . . . — 179.— 93.— Nordd. Lloyd .. . . . . . ... 154,50 156,50 97,75 Südd. E.=B.=Geſ..... . . .
Schantung E.=B........ 125.— 565.— Baltimore. . 485,— 489.— 9.— Kanada .... — 98,50 Lombarden ............ 83,50 Oeſt.=Ung Staatsbahn .. iee 35.— Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg.. . . 400,— 17
425,— Badiſche Anilin ........ 410,— 413,— 19 169,50 D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 710.— 719,50
rnn H n
Brennſtoffverſorgung im
Hausbrandwirt=
ſchaftsjahr 1921/22.
Die von mir unterm 29, Mai 1918 erlaſſene
Verordnung über die Regelung, der
Brennſtoffver=
ſorgung gilt auch für das Hausbrandwirtſchaftsjahr
1921/22
(st8061
Darmſtadt, den 11. Juli 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
Brennſtoffverforgung.
Gewerblichen Verbrauchern kann ein Teil ihrer
auf der grünen Kohlenausweiskarte zugeteilten
Jahres=
menge Brennſtoffe zur Belieferung freigegeben
wer=
den. Die Belieferung darf nur gegen
Freigabe=
ſchein erfolgen, die gegen Vorlage der grünen
Koh=
lenausweiskarte auf Zimmer 32, Alexanderſtraße 22,
von Montag, den 11. ds. Mts,, ab erhältlich ſind.
Darmſtadt, den 11. Juli 1921.
(st8062
Städt. Lohlenausgleichſtelle.
Vergebung von Bauarbeiten.
Auf Grund des Miniſterialerlaſſes vom 16. Juni
1893 und 24. Februar 1911, werden für das neu zu
erbauende Beamtenwohnhaus an der Felobergſte.
hier, nachſtehende Rohbauarbeiten öffentlich
ausge=
ſchrieben:
1. Erdarbeiten (zuſ. etwa 1175 chm
Baugruben=
aushub und Abfuhr).
2. Maurerarbeiten in 4 Loſen (zuſ. etwa 114cbm
Fundamentaushub, 180cbm Abbruch alten
Bruch=
ſteinmauerwerks, 1 14 cbm Fundamentbeton, 454 chm
Bruchſteinmauerwerk, 1250 ebm Backſteinmauerwerk,
2160 pm ½ Stein ſtarke Wände, 700 am Stampfbeton
mit Zementſtrich, 800 qm Maſſivdecken, 2750 qm
Bal=
kendeckenſtückung, 1001kdm Betonſtürze, 625 cbm
Hau=
ſteinverſetzung uſw.!
3. Steinhauerarbeiten (zuſ. etwa 62,5 cbm
Hau=
ſteinlieferung, 20 Waſſerſteine uſw.).
4. Zimmerarbeiten in 3 Loſen (zuſ. etwa 240 cbm
Tannen= u. Kiefernholzlieferung für Gebälke,
Dach=
ſtuhl uſw., 11500 m Holz abzubinden, 30 Stück
Dach=
gauben, 245 m Hauptgeſims, 95 m Dachbruchgeſims,
3000 qm Deckenſchalung, 220 Treppenſtufen, 340 gm
Lattenverſchläge, 38 Lattentüren uſw.).
5. Eiſenlieferung (9000 kg Trägerlieferung).
6. Grobſchloſſerarbeiten in 4 Toſen (zuſ. etwa
1800 kg Bolzen, Schrauben, Klammern uſw.).
7. Dachdeckerarbeiten in 3 Loſen (zuſ. etwa
1350 qm Schiefer= vd. Ziegelbeckung, 240 Ikdm Kehlen,
225 m Schneefanggitter uſw.).
8. Spenglerarbeiten in 3 Loſen (zuſ. etwa 135 m
Hängerinnen, 80 m Abfallrohr, 30 qm
Fenſterbank=
u. Giebelabdeckungen aus Zink uſw.).
Zeichnungen und nähere Bedingungen liegen
vom 13. Juli ab bei dem uuterzeichneten Amte,
Paradeplatz 3, Zimmer 3, während der Dienſtſtunden
offen, woſelbſt Angebotsformulare zum
Selbſtkoſten=
preis abgegeben werden, ſoweit der Vorrat reicht,
Verſandnach auswärtskannnurfürAngebotsformulare
ſtattfinden. Angebote ſind verſchloſſen, poſtfrei und
mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis Mittwoch,
den 27. Inli, vorm. 10 Uhr, zum Eröffnungstermin
bei uns einzureichen.
(P8o42
Zuſchlagsfriſt 3 Wochen.
Darmſtadt, den 7. Juli 1921,
Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Laut Gemeinderatsbeſchluß findet die diesjährige
hieſige Kirchweihe am 31. Fuli und 1. Auguſt ſtatt.
Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
Appel.
Auf 4
Eine Partie größere u.
kleinere
(*27239
Kiſten
abzugeben
Lebensinittelhaus
Krebs & Co., Holzſtr. 13,
Ueber 1000 Verſand=
Kiſten
kleine, mittlere u. große,
leicht u. ſtark, preiswert
zu verkaufen.
Heinrich Lautz
Ecke Rhein= u. Grafenſtr.
Verſteigerung
nächſten Donnerstag, den
14.Juli, v. vormittags .9Uhr
ab in der
Autohalle des Marſtalls
Mathildenplatz.
Es kommen zum Ausgebot: 1 Eisſchrank,
1 Flurgarderobe, 1 Kinderwagen, 1
Eierſchränk=
chen, 1 großer Schreibpult, 1 Ofenſchirm, 1
Bureau=
abſchluß mit Drahtgitter, 1 Verbindungstüre,
ein=
fache Büchergeſtelle 1 Waſchmaſchine, 1
Kleider=
ſchrank, 1 Bettſtelle m. M., 2 Kunſtglasfenſter,
1 Oelbild, 1 Bettſtelle mit Sprungfedermatratze,
1 Sofatiſch, 1 Schließkorb, 1 großes eich.
Bücher=
brett, 2 verſilb. Becher, 1 Spiritusbrenner, 1
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22)
Eine Sternſchnuppe fällt in weitem Bogen über Hochwinkel. neulich erſt da war . . .
Der einſame Wanderer hemmt ſeinen Schritt. So fallen Dinge,
an die wir unſeren Glücksglauben ketteten, und ſind nicht mehr.
der Großſtadt, ein herziges Kind, Reſi, die im Wiederſchein der / Dr es gleich ſcharf on”
Scheiterglut am Herde fteht. Zu ihr geht er zuerſt. Sie hat die
Aermpel zurückgeſtreift und hantiert mit den Herdringen.
„Du — Schorſch!” ſagte ſie halb freudig, halb erſchrocken.
„Grüß Gott!‟ Er fährt mit der rauen Hand über den
wn=
den Mädchenarm.
„Schorſch — Dei' Muatta.” Sie läßt die Herdringe fallen
und eilt davon, über den Wieſenweg. Beim Obermoſer ruft ſie anderen verwundert.
durchs Fenſter: „Der Schorſch is ſcho da! Bei uns drob’n is
a.” und eilt wieder zurück.
Schorſch ſteht derweilen unter der Türe und wartet
beweg=
ten Herzens auf die Zurückkommende; ſie will an ihm vorbei,
aber er hält ſie mit ſtarken Armen auf. „Wo biſt denn gweſen, tiſch ſtaunen und ſtaunen über die Weisheit des Baders und die
Reſei?”
„D Matatta hat ſi” ſoviel g'angſtigt . . ."
Er beugt ihr den Kopf zurück und küßt ſie auf die Stirne. — Geſicht.
„F dank‟ Dir ſchön.”
Der Vata iſt in der Gaſtſtub’n . .
Schorſch geht ins Gaſtzimmer. „Da iſt er ja,” ſagen alſe.
ihn ſanft auf den Stuhl zurück: „D Muatta weiß ’s ſchon.”
„Nacha is ſcho recht. Biſt leicht wirkli z” Minka gwen?”
„Wo denn ſonſt?”
dem Ruf der Zeit folgte und ſich aufgemacht hat, eine fühlbare; allein. Emmy räuſpert ſich in der Ecke bei ihver Zeitung.
Grn
Daxmſtadier Tagblatt, Dienstag, deu 12. Inli 1521.
Lücke im Sommer= und Winterſaiſonleben Hochwikels
auszu=
gleichen. Proſit, Herr Obermoſer junior!“
„Wia is 8 Dir denn nacha ganga?” fragt der Vater. „Haſt
Di an” Moaſta g’funden?"
Enny ſtellt dem Schorſch eben eine Maß hmr. Da erwidert
(Nachdruck verboten.) er mit beſonderer Betonung: „Freilich hab’ ich einen Meiſter
gefunden. Ich hab' den Herrn Xaver Veiglmeier aufg ſucht, der
„Pſt!” macht der Bader. Solche Gelegenheiten muß man
benützen.” — Emmh vergräbt ſich förmlich in ihre Zeitung ..."
Aber andere Stenne ſteigen auf — ein holdes Frauenbild aus „und weil der Hopfen ſo teuer iſt, hab’ ich wir gedacht, packſt
Die anderen verſtehen nicht, in welchem Zuſammenhang der
Hopfen zum ehrſamen Fleiſcherhandwerk ſteht. Aber Schorſch
fährt unbeirrt weiter: „Und hab' am Rinderwarkt gleich an”
Ochſen gſchlagn.”
„So, ſo! And Ochſin haſt D’ ſchon g’ſchlagen?” meinten die
„Früh übt ſich, was ein Meiſter werden will”, gloſſient der
Bader.
„Ja”, ſagt Schorſch, „am Rindermarkt hab’ ich meinen erſten
Ochſen gſchlagin. Und was für einen!“ — Die Gäſte am Ofen=
Weitſichtigkeit des jungen Obermoſer. Nur Emmy geht bleich
und zögernd umher, und manchmal fliegt jähe Röte, über ihr
„Jch geh’ ſetzt hoam, Shorſchl,” ſagt der alte Obermoſer,
„daß d‟ Muatta balld in d' Ruah kimmt. Läng di du aa nimmer
zu lang.” — Aber er geht nicht heim, damit die Mutter bald zur
„Grüß God!” ſagt Schorſch. Der alte Obermoſer will auf= Nachtruhe kommt, ſondern um ihr zu ſagen, was Schorſch alles
ſpringen und davoneilen. Schorſch merkte die Abſicht und drückte vor hätte und wie ſehr er beim Bader und allen in Ehren ſtände.
und einen Ochſen habe er ſchon ſchlagen dürfen.
Auch die anderen Gäſte gehen nach und nach, zuletzt der
Bader, der Schorſch wohlwollend auf die Schulter klopft: „Nur
„I hab’ 8 ja gleich g’ſagt,” triumphiert der Bader, „daß er ſo weitermachen .. ." Zum Schluß iſt Schorſch mit dem Wirte
„Mit Dir hätt ich was zu reden, Wirt.”
„Ja, was denn, Schorſch?”
„I hab' nr’s ſo ausdenkt: im Herbſt lern i di Metzgeref.
Das dauert zwei Jahre. Und darnach heirat i d‟ Reſi.”
Emmy verläßt durchs Nebenzimmer die Gaſtſtube. Der
Wirt ſchaut vor ſich hin. Schon um des Baders willen würde
er ſehr gerne ja ſagen, ſo einfach und verblüffend die Aufrage
des Burſchen auch herauskam; es war nicht einmal mehr eine
förmliche Werbung, ſondern die Bekanntgabe einer vollendeten
Tatſache, bei der der Wirt weiter nichts zu tun, hätte als zu
nicken wie bei irgend einem wohldurchdachten Plane des Baders.
Da nicht gleich eine Antwort erfolgt, fährt Schorſch wveiter: „Es
wird Dir wohl recht ſein, Schwiegervater?”
„Ein bißchen unverhofft iſt es ſchon”, ſagt der, „aber auf der
ander’n Seitn freut’s mich ſehr. — Was ſagt denn meil Tochter
dazu ?”
„Da bin ich mir gewiß.” Sie reden alles halb im
Hoch=
deutſch, halb im Doxſton, wie immer bei wichtigen Sachen, die
über Alltägliches hinausgehen. Und dann iſt auch Hochſaiſon. —
Schorſch hat ſich verabſchiedet. Von den Hängen des
Ober=
moſer Hofes herüber dringen übermütige Jodler durch die
Som=
mernacht. Der Wirt ſitzt nachdenklich beim Ofentiſch und ſeine
andächtige Seele beherzigt wieder den Ausſpruch: „O wie weuſe
iſt alles eungerichtet!“ Die alte Wanduhr tickt und tackt dazu:
Hoch=ſaiſon, Hoch=ſaiſon, Hoch,ſaiſon . . . Jmmer ſchneller und
wirbelnder werden die Takte; zuletzt iſt es wie ein Dveher bei
einer Bauerhochzeit. Bei der Hochzeit des ehrengeachteten
Jünglings Georg Obermoſer und der tugendſamen Jungfrau
Thereſia Holzer. Mitten under den Tanzenden ſteht der Wirt
auf einem großen Geldſacke mit der Inſchrift: Hochſaiſon.
(Fortſetzung folgt.)
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der Baugenoſſenſchaft „Friede‟, G. m. b. H.
Tagesordnung:
1. Geſchäftsbericht, 2. Jahresabrechnung. 3. Wah
des Vorſtandes, 4. Ergänzungswahl der
ausſchei=
denden Mitglieder des Aufſichtsrates, 5. Anträge
Mitglieder, welche Anträge zu ſtellen
beabſich=
tigen, wollen dieſe bei Herrn Ludwig Schuchmann,
Kiesſtraße Nr. 28 bis ſpäteſtens 18. Juli 1921
ein=
reichen. Anträge, die bis zu dieſem Termin nicht
eingereicht ſind, finden keine Berückſichtigung. (8055
Der Aufſchtsrat:
Der Vorſtand:
Ludwig Schuchmaun.
Jakob Köuig.
werden auf neu geſchliffen
Abziehen 15 Pfg.
Schleifen 30 Pfg.
Friedrieh Tillmann
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Wanzen, Käfer etc.
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