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Nummer 187
Franzöſiſche Verwelſchungsbeſtrebungen
im Rheinland.
Von Peter Hartmann.
In weiten Kreiſen des unbeſetzten Deutſchland erſchöpft ſich
heute das Intereſſe an dem Rheinſandſchickſal in der deuulich
bekundeten Abſcheu vor der ſogenannten „Schwarzen Schmach”.
Dies iſt deswegen bedauerlich, weil der geſunde Kern dieſer
Be=
wegung, die Tatſache, daß Frankreich zu unnatürlichen und
be=
denklichen Mittelm greifen muß, um ſeine künſtliche militäriſche
Vormachtſtellung in Europa zu behaupten, weil dieſer an ſich
richtige Gedanke heute leider überwuchert wird von dem üpbig
ins Kraut gsſchoſſenen ſexualpathologiſchen Beiwverk. Ja,
dieſes iſt bei den zahlreichen geſchäftstüchtigen Bekämpfern der
Schwarzen Schmach Selbſtzweck getdorben, fehr zum Schaden
beſonders der Verkehrsintereſſen des Rheinlandes.
Viel tiefer aber müßten das nationale Bewußtſein, den
deutſhen Kulzurſtolz verletzen, die ſorgfältig abgewogenen
Be=
mühungen der Franzoſen, das kulturelle Antlitz des
Rheinlandes allmählich nach Weſten zu richten, nach
und nach in diefen urdeutſchen Gebieten eine franzöſiſch=
rhei=
niſche Miſchkuſtur zu ſchaffen, ganz wie im Elſaß. Man wendet
deswegen gaich bereits das erprobte elſäſſiſche Rezept am Rhein
ganz planmäßig an: Zunächſt pſeudo=pazifiſtiſche Erweichung
der nationalen und kulturellen Zuſammenhänge mit
Altdeutſch=
land, danm übermäßiges Unterſtreichen der kuſtuvellen rheiniſchen
Eigenary, hierauf Betonen der angeblich ſo zahlreichen
Gemein=
ſamkeiten mit Frankreich mit
landes in die franzöſiſche Republit, ſo ſehr man dies auch
offi=
ziell leugnet. In der gefanaten nationaliſtiſchen Preſſe, in der
zahlreichen ſranzöſiſchen Buchliteratur über die Rheinfrage, in
der ganzen amtlichen Feſtberedtſamkeit Frankreichs hört wan
imuzer nur den einen Ton: „Der Rhein iſt unſer kraft des
Rechts der natünlichen Grenzen, unſer kraſt des gemeinſamen
belſto=romaniſchen Blutes, der Gemieinſamkeit der religiöſen und
der politiſchen Ideale. Solange die Trikolore nichſt am Rhein
dauernd weht, iſt das Gleichgewicht Europas und der Welt
ge=
fährdet.” Um nun dieſes angeblich den Franzoſen vom
Schick=
ſal beſtimnnte Ziell zu erreicher, um das ſie böſer Wille und Tor=
Mftäiſcheune e en ſi eiltenggifce e iei
jüngſten Beiſpiele ſollen Ziel und Methabe die fer
Verwelſchikruigs=
propagande ant Rhein beleuchton: Jin Schloß des Großherzogs
von Luxemburg in Biebrich, ſowie in Paulinenſchlößchen
in Wiesbaden haben die franzöſiſchen Behörden dieſer Tage
eine Kunſtausſtellung eröffnet. Sorgfältig ausgewählte
Zu=
ſammenſtellungen ſollen nicht nur für Frankreichs Kunſt
wirt=
ſchaftlich werben, ſondern dem Rheinländer ſoll die
Verwandt=
ſchaft der rheiniſchen und der franzöſiſchen Kunſt vor Augen
ge=
führt werden. Dieſe Ausſtelſungspolitik iſt eines der gern und
mit Erfolg benutzten Müttzel der franzöſiſchen „Kulturarbeit”
=m Rhein. Wir ſahen ſie bisher in Saarbrücken, in
Saarge=
müind, in Zweibrücken uſw. Iu Mainz, denn eigentlichen
Kern dieſer Verwelſchungsbeſtrebungen, find jetzt Pläne im
Wange, die einen Kinderaustauſch von Mginz und Paris in die
Wege leiten ſollen. Um die Mainzer gefügig zu machen,
ver=
ſpricht man ihnen Nahrungsmittelzuſchüſſe aus franzöſiſchen
SHeeresbeſtänden. Hier iſt das franzöſiſche Gymnaſium das Herz
aller dieſer Angriffe auf die rheiniſche Kultur. Von ſeinen
Leh=
wern werden Vorträge gehalten, für die Mainzer Hatholiken.
Sier iſt eine franzöſiſche Hochſchuſe errichtet mit einer juriſtiſchen
und einer landwirtſchaftlichen Fakultät. Außerordentlich
an=
ſchaulich und naiv offen hat über dieſe Dinge der bisherige
Veiter des Mainzer Gymnaſiums, Albert Maſaurie, in der
Re=
wue des deux mondes geplaudert, und Poincaré hat
ausdrück=
ich die Bedeutung dieſer Tagebuchblätter unterſtrichen. Die
Rapoleonfeier jüngſt bot den Franzoſen reichlich Gelegenheit,
Ehre ganze Regie und Gſewandtheit für politiſche
Feſt=
eiern zu zeigen. Man knüpfte bewußt an die Reſte der
Mapoleonverehrng in den Rhenilanden an. Die Revite
Rhö=
tiane, eine techhiiſch wie inhaltlich erſtklaſſige Zeitſchrift, feierte
Den großen Korſen in einer wertvollen Sondemnummer. Im
Rheipland ſind jetzt ſechs franzöſiſche Archivare tätig, die die
Eheiniſche Geſchichte durchforſchen ſollen, um die
rheini=
ſichen Sympathien für Frankreich in der Rebolutions= und Na=
Boleonszeit ins rechte Licht zu ſetzen. Die
Buchpropa=
gauda hat außerordentlichen Umſoug angenommen, überall
werden franzöſiſche Vuchhandlungen errichtet, die zugleich der
Medepropaganda dienen. Die Frenzoſen haben zwar die
Ver=
endung von Propagandabüchern jetzt nicht mehr ſo ſtark wie
Lisher betrieben, dafür iſt aber in franzöſiſchen
Buch=
äden reichlich Erſatz geſchafſen. Beſonders ſongfällig ſchont
rnan das katholiſche Empfinden der Rheinländer, um
Die Gemeinſamkeit der Religion zu erweiſen. Ein franzöſiſcher
Armeebiſchof iſt von dem Lande der Trennung von Staat und
Rirche angeſtellt wouden. Man hat in der Pfalz verſprochen,
bei einer etwa komnienden Trennung von Kirche und Staat die
Behälter der Geiſtlichen zu garantieren. Acht rheiniſche
Püger=
ſaheten nach Lourdes ſind ins Auge gefaßt. Den Kullt der
Jungfrau von Orleans, der lothringiſchen Rachejuugfrau, möchte
mian in dem Rheinlanden volkstümlich machen. Die Comédie
rancaiſe reiſt im Rheinſand umher, um den Rheinländern
ie ſuanzöſiſche Schauſpiellunſt in der edelſten Form vor Augen
zu ſühren. Das franzöſiſche Vortragsweſen u
beſon=
ders gepflegt. Die Darbietungen haben nicht ſelten eine gewiſſe
Anziehungskraft dadurch, daß wit dem Bortragenden zugleich
guch franzöſiſche Sängerinnen reiſen und das Gebotene
voll=
ſommen koſtenlos iſt.
Solange nicht in Deutſchland dieſe franzöſiſche
Kulturpropa=
anda als brennende Verhöhnung des deutſchen
Kultureinpſin=
dens erfaßt wird, ſo lange können, ſich die Rheinländer mit
bollem Recht bellagen über mangelhaſtes Verſtändnis. Man
nruß in Deutſchland lernen, die Einheitlichkeit der Kulturpolitik
ir den franzöſiſchen „Oſtmarken” begreiſen.
Gd. Limburg, 3. Juli. Mit der neuen Ordonanz
FFr. 93 hat die Rheinlandkonmiſſion einen weiteren Schritt
zur Loslöſung der Rheinlande vom deutſchen
Rutterlande getan. Mit dieſer Verordnung wird nichts
amderes beabſichtigt und bewirkt, als die weitere
Außerkraft=
ſetzung deutſcher Geſetze und die weitere Beſchneidung der deut=
Samstag, den 9. Juli 1921
ſchen Staatshoheit im Rheinland. Artikel 1 der genannten
Or=
donanz beſtüimmt, daß die Ordonanzen Geſetzeskraft haben, und
daß dieſe Eigenſchaft von den verbündeten und den deutſchen
Behörden anerkannt werden muß. Wie bereits erwähnt, gibt
weder der Friedenstertrag noch das Rheinkandabkommen der
Rheinlandkommiſſion die Befugniſſe, die ſich hier die
Rheinland=
kommiſſion, an ihrer Spitze Herr Lirard, aneignet. Die
Er=
fahrungen der letzten Zeit haben gezeigt, daß Tirard die übrigen
Mitglieder der Rheinlanokommiſſion völlig beherrſcht, ſodaß er
die franzöſiſche Rheinlandpolitik unbehindert durchführen kann.
Aus den kürzlich mitgeteilten Veröffentlichungen der franzöſiſchen
Handelskammer im Rheinlande gehen die Ziele Tirards deutlich
hervor. Sie beabſichtigen die wirtſchaftliche und politiſche
Los=
löſung der Rheinlande von Deutſchland und die Umſtellung des
geſamten Wirtſchaftslebens nach Weſten. Die Errichtung des
franzöſiſchen Brauntweinmonovols hat, vielleicht etwas
vorzei=
tig, dieſe Abſichten deutlich zum Ausdruck gebracht. Der jüngſte
Artikel Charles Bonnefors weiſt die weiteren Wege, die Tirard
in den Rheinlanden zu gehen gedenkt. Man darf geſpannt ſein,
wieweit Tirard bei der Ausführung ſeiner Pläne auf die
Mit=
wirkung der übrigen Ententevertreter in der
Rheinlandkonnniſ=
ſion wird rechnen können. Nachdem in Italien und England
wiederholt ſehr deutlich Stimmen laut geworden ſind, die das
Unrecht des Weiterbeſtehenlaſſens der Sanktonen betonte, ſollte
ma meinen, daß endlich die Vernunft über das Unrecht ſiegen
würde. Allerdings laſſen die Ereigniſſe in Oberſchleſien dieſe
Hoffnung nicht allzu groß werden.
Oberſchleſien.
Eine Unterredung mit General Höfer.
Paris, 7. Juli. (Wolff.) General Höfer erklärte
dem Vertreter des Petit Journal in Kattowitz in einer
Un=
terredung: Als ich jung war, nannte man denjenigen, den
mau in Oberſchleſien beleidigen wollte, einen Pollacken. Es gibt
keinen Oberſchleſier, der ſich nicht durch dieſen Ausdruck beleidigt
gefühlt hätte, dernaßen groß war die Mißachtung, die man
gegen die Polen empfand. Korfanty, dieſer verhängnisvolle
Mann, unternahm vor etwa 20 Jahren nun in dieſem ruhigen
Lande eine unerhörte Kampagne, in der er ſich der
demagogifch=
ſten Mittel bediente, um die Maſſen zu gewinnen.
Unglücklicher=
weiſe wurde ſein Einfluß groß. Als die Interalſiierte
Kom=
miſſion kamr, verſprach ſie, Ordnung und Freiheit herrſchen zu
laſſen. Das Gegenteil trat ein. Der polniſche Aufſtand
iſt das Ergebnis dieſer Politit. Seit Beginn der Erhebung
ſo=
hezu wir, daß die Interalkiierte Kommifſion
un=
fähig iſt, die Ordnung wieder herzuſtellen. Deshalb
organi=
ſierten wir Deutſchen den Selbſtſchutz. Unſere Abſicht war, daß
er der Kommiſſion zur Verfügung geſtellt würde, um den
Auf=
ſtand im Zuſamnmenarbeiten mit den Allierten zu bekämpfen.
Wir waren aber überraſcht, als die Interalliierte Kommifſion
ſich neutral erklärte. Zwiſchen den polniſchen Rebellen auf der
einen und den lohalen Deutſchen auf der anderen Seite, die
ſich unter den Befehl der Kommiſſion ſtellen tvollten, wurde kein
Unterſchied gemacht. Die Kommiſſion beglüchwünſcht ſich heute,
daß ſie den Aufſtand ohne Blutvergießen beendete. Er frage,
ob man den Rebellenaufſtand ernſtlich niederdrücken könne, wenn
man eine ſanfte Methode anwende. Die polniſchen
Aufſtändi=
ſchen hätten die Waffen niedergelegt, aber ſie würden ſie wieder
ergreifen, wem die Stunde des vierten Aufſtandes
ge=
kommen ſei. Schließlich erklärte Höfer, er hoffe jetzt, daß die
Kommiſſion Maßnahmen ergreiſen werde, um die Deutſchen zu
ſchützen. Aber er ſei erſtaunt, daß den Inſurgenten
Amneſtie gewährt worden ſei. Das ſei jedenfalls die
Be=
dingung, die Korfaniy geſtellt habe, aber deren Annahme durch
die Kommiſſion werde eine allgemeine gerechte Entrüſtung
hervorrufen. Wirtſchaftlich ſei Oberſchleſien unteilbar. Wenn
uian das Induſiriegebiet Polen gebe, werde es untergehen, denn
die gefamte Intelligenz des Landes ſei vollkommen deutſch. Die
Deutſchen ſeien es geweſen, die die Ausbeutung der
Bodenreich=
tümer des Landes organiſiert hätten.
Die Anfklärung des blutigen Zwiſchenfalles in Beuthen.
— Berlin, 8. Juli. Nachrichten aus Beuthen beſagen:
Die Unterſuchung in der Angelegenheit des Mordes an
dem Major Montalégre hat ergeben, ein früherer
polni=
ſcher Inſurgent, ein Burſche von 19 Jahren, wäre der
Mörder. Die Mutter ſei verhaftet worden, der Sohn ſei flüchtig.
Die als Geifeln verhafteten Bürger Beuthens ſind, bis auf den
erſten Bürgermeiſter und den Polizeirat Bender, frei gegeben
worden. Die beiden befinden ſich in Einzelzellen in der Neuen
Pomp ſtatt. Die Leiche ſoll zuerſt in Gleiwitz beigeſetzt und
ſpäter nach Frankreich übergeführt werden. Die Trauerfeier
ver=
lief ruhig. Das Leichenbegängnis für den Praktikant Grziwotz,
der getötet wurde, als er einem Verwundeten Beiſtand leiſtete,
mußte um 5 Uhr morgens abgehalten werden, und nur 30
Per=
ſonen durften teilnehmen. Weitere engliſche Truppen ſind in
Beuthen angekommen. Anſtelle des Gencrals Le Compte Denis
übernahm der engliſche Oberſt Vauchope die
Stadtkomman=
dantur.
Der Bahnhof Kattowitz, der um 2 Uhr den Behörden
Aemter eingeſetzt wurben. Zu Zwiſchenfällen iſt es nicht gekom= ſich unächſt den folgenden Aufgaben zuzuwenden:
men. Der Schnellzugsverkehr hat wieder begonnen. Die
deut=
ſche Bevölkerung des Kreiſes Hindenburg ruft die Hilfe
voll von Inſurgenten ſeien, die die deutſche Bevölkerung
terro=
um den polniſchen Mördern zu entgehen. Gazeta Ludowa rech=
Kämpfe. Auf dem Lande warten die polniſchen Aufrührer
auf den Wiederbeginn des Aufſtandes. Korfanty
hat ſeine Kräfte in drei Gruppen geteilt, die jede etwa
Divi=
ſionsſtärke haben. Die engliſchen Vertreter in der interalliierten
Kommiſſion verlangen die Wiedereinſetzung der engliſchen
Offi=
ziere in den Ortſchaften, aus denen ſie durch die polniſchen
Inſurgenten heraus gedrängt wurden.
Proteſt gegen die franzöſiſchen Greuel in Beuthen.
glied des oberſchleſiſchen Zwölferausſchuſſes, Cyrus, in einem
Schreiben an die interalliierte Kommiſſion ſchärfſten
Proteſt gegen das Verhalten der franzöſiſchen
Einzelnummer 25 Pfg.
Beſatzung in Beuthen anläßlich der Zwiſchenfälle beim
Einzug der engliſchen Truppen erhoben. In dem Schreiben
wird geſchildert, in wie grauſamer Weiſe die franzöſiſchen
Sol=
daten die wehrloſe Meuge, die zum größten Teil aus Frauen
und Kindern beſtand, mißhandelte. Auf Grund von Ausſagen
von Augenzeugen wird feſtgeſtellt, daß ſich im Rücken des
er=
ſchoſſenen franzöſiſchen Majors, der von hinten getroffen wurde,
keine Demonſtranten, ſondern nur ſranzöſiſche Soldaten
befun=
den haben. Dieſe Tatſache berechtige zu der Annahme, daß der
Major in unbeabſichtigter Weiſe von den franzöſiſchen
Solda=
ten, die in die Menge feuerten, erſchoſſen worden ſei. Das
Pro=
teſtſchreiben ſchildert dann weiter die beſtialiſche Weiſe, in der
die von den Franzoſen auf der Straße verhafteten jungen Leute
mißhandelt wworden ſeien. Auf dem Transport zum Quartier
Foch hätten die Franzoſen auf die Gefangenen mit
Gummi=
knüppeln und Reitpeitſchen eingeſchlagen und auf dem
Kaſernen=
hof feien ſie ſolange mißhandelt worden, bis ſie alle auf einem
Haufen zuſammenbrachen. Cyrus deſſen Bruder ſich unter den
Verhafteten befand, ſchließt die Schilderung mit den Worten:
Nach übereinſtmmenden Angaben aller von mir vernommenen
Augen= und Ohrenzeugen haben ſich die franzöſiſchen Soldaten
und Offiziere wwie wilde Tiere benommen und unerhörte
Grau=
ſamkeiten begangen.
Anfrage der Deutſchen Volkspartei wegen der
Schwarzen Schmach.
Gd. Berlin, 7. Juli. Von verſchiedenem Abgeordneten der
Deutſchen Volkspartei wurden im Reichstag
fol=
gende Anfragem eingebracht: Ngch verbürgten
Zeitungsmeldun=
gen iſt in den letzten Tagen des Monats Juni, mättags zwiſchen
12 und 1 Uhr, auf der Landſtraße Griesheim —
Darm=
ſtadt eine 72jährige Frau von einem farbigen Soldaten
über=
ſallen, in den die Landſtraße ſäumenden Wald geſchleppt und
vergewaltigt worden. Wir fragen an: 1. Sind dieſe
Zeitungs=
meldungen richtig? 2. Was hat die Reichsregierung getan, um
dem ſo ſchwer verletzten Recht Genugtuung zu verſchaffen und
vor allem die Beſtkafung des Täters zu fordern? 3. Iſt die
Reichsvegierung bereit, eine Liſte aufzuſtellen und der
franzöſi=
ſchen Regierung wie den übrigen Beſatzungsmächten und auch
der Oeffendlichkeit zu übergeben, die alle Fälle enthalten, in
denen Deutſche an Leib und Leben, insbeſondere deutſche Frauen
in ihrer Ehre durch Angehörige der Beſatzungstruppen
ange=
gtiffen worden ſind ? 4. Was gedenkt die deutſche Regierung zut
tunz, um die öffenuliche Sicherheit auch in den Gebietsteilen vor
ſo ſchwerer Beeinträchtigung wie den erwähnten zu ſchützen, die
von franzöſiſchen Truppen beſetzt ſind?
Die Erntährungsfrage.
Berlin, 7. Juli. (Wolff.) Um in der gegenwärtigen Zeit
größter wirtſchaftlicher Not die wiſſenſchaftliche
Forſchungs=
arbeit ſtärker als bisher an der praktiſchen Löſung des Problems
der Volksernährung zu beteiligen, gliederte der
Reichs=
ernährungsminiſter Hermes ſeinem Miniſterium einen
Bei=
rat zur Förderung der
ernährungswiſſen=
ſchaftlichen Forſchungstätigkeit an und berief in
den Beirat folgende Herren: Für die allgemeine Chemie die
Pro=
feſſoren Ernſt Beckmann von dem Kaiſer=Wilhelm=Inſtitut für
Chemie in Berlin=Dahlem, Karl A. Hofmann von der Techniſchen
Hochſchule in Charloſtenburg und N. Willſtätder von der
Uni=
verſität München, für Ernährungsphyſiologie die Profeſſoren
Emil Abderhalden von der Univerſität Halle und M. Rubner
von der Univerſität Berlin, für Pflanzenphyſiologie und
Ver=
erbungslehre die Profeſſoren Baur von der landwirtſchaftlichen
Hochſchule Berlin und G. Haberlandt von der Univerſität
Ber=
lin, für Nahrungsmittelchemie die Profeſſoren A. Heiduſchko
von der Techniſchen Hochſchule in Dresden, A. Juchenack von der
Techniſchen Hochſchule in Charlottenburg und Th. Paul von der
Univerſität München, für Agrikulturchemie Profeſſor
Olemmer=
mann von der Landwirtſchaftlichen Hochſchule in Verlin, für
Bakteriologie und Ernährungshygiene Profeſſor R. O. Neumann
von der Univerſität Bonn, für klimiſche Fragen Profeſſor
Fried=
rich von Müller von der Univerſität München, für
Ernährungs=
ſtatiſtik Dr. R. Kuczynski vom Statiſtiſchen Amt in „Berlin=
Schöneberg. Die Mitglieedr des Beirats fanden ſich auf
Ein=
ladung des Miniſters am 4. Juli zu der erſten Sitzung im
Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft zuſammen.
Im Namen des Miniſters, der an der Teilnahme verhindert
war, begrüßte Miniſterialdirektor Dr. Hoffmann die
Er=
ſchienenen. Die außerordentlich ſchwierigen Verhältniſſe, worin
ſich Deutſchland auf viele Jahre hinaus befinde, machten die
Kaſerne. Die Trauerfeier für Montalégre fand mit großem Regelung neuer Wege auch auf dem Gebiete der
Volksernährung notwendig. Miniſter Hermes hoffe,
daß es der Mitarbeit ſo hervorragender Forſcher, wie ſie dem
Beirat angehören, gelinge, Mittel und Wege zu finden, um neue
Nährſtoffquellen den Menſchen zu erſchließen, die jetzt zur
Ver=
fügung ſtehenden Rohſtoffe vorteilhafter als bisher auszunutzen
unid die Verfahren zur Verarbeitung von Rohſtoffen für
Lebens=
mittel zweckmäßiger zu geſtalten, ſo daß ſich Lebensmittel ſo
zu=
bereiten laſſen, daß ſie, ſoweit und ſo zweckmäßig, als nur
mög=
lich, vom Körper ausgenützt werden.
Sämtliche Forſcher begrüßten die Abſicht des
Reichsernäh=
übergeben werden ſollte, wurde erſt um 4 Uhr von dem Polen, rungsminiſters aufs lebhafteſte und ſtellten ſich zur Mitarbeit
verlaſſen, worauf die deutſchen Betriebsleiter wieder in ihre ur Verfügung. Nach eingehender Beratung beſchloß der Beirat,
Die Brotfrage ſoll erforſcht werden, einmal nach der
Richtung der Verbeſſerung der Herſtellung des Brotes zur
Er=
der interalliierten Kommiſſion an, da die Landorte noch immer zielung weiteſtgehender Ausnutzung durch den menſchlichen
Kör=
per, ſowie andererſeits durch die Hebung des Ertrages an
Ge=
riſieren. Das Flüchtlingslager Katuowitz=Stadt konnte noch nicht treide und anderen Feldfrüchten mittels rationeller Züchtung
aufgelöſt werden, da ſtändig Flüchtlinge in die Stadt ſtrömen, auf wiſſenſchaftlicher Grundlage und ſyſtematiſcher Erdanalyſe.
Zuſammenhängend damit ſoll die Hebung des Ertrages des
net für den Monat Auguſt mit einer Erneuerung der Bodens dadurch erzielt werden, daß, nachdem die Stickſtoffrage
gelöſt iſt, die Phosphorfrage, insbeſondere die Bedeutung des
Phosphors, zuſammenhängend mit dem Stickſtoff erforſcht wird;
der Frage der Deckung des Fettbedarfs der Bevölkerung
ſollen dienen die wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen über die
Mög=
lichkeit der Verwendung von Fettſäuren, die auf chemiſchem
Wege aus Kohlenwaſſerſtoffen gewonnen werden, ſowie die
For=
ſchungen über die Kultur der Sojabohne und der Erdnuß bzw.
ihr Akklimatiſationsvermögen in Deutſchland. Der Frage der
Erſparnismöglichkeit bisher unrationell verteilter Roh=
* Blättermeldungen zufolge hat das ſozialdemokratiſche Mit= ſtoffe ſollen ſich Unterſuchungen zuwenden über die Aufſchließung
von Stroh, über den chemiſchen Abbau hornholzartiger Stoffe,
über die Einwirkung der Darmbakterie der Wiederkäuer auf
Zelluloſe u. a. m. Auf ernährungsphyſiologiſchem Gebiete ſollen
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Juli 1921.
Nummer 187.
beſonders gefördert werden die Studien über Vitamine, über
gewiſſe Mineralſtoffe und Nährſalze, ſowie über die Möglichkeit
der Vermeidung von Verluſten an Nährſtoffen bei der
Zuberei=
tung von Lebensmitteln.
Im Auftrage des Miniſters konnte Miniſterialdirektor
Hoff=
mann den einzelnen Gelehrten, die zur Erforſchung der
aufge=
führten Fragen ſich bereit erklärten, finanzielle
Bei=
hilfen, wenn auch nur in beſcheidener Höhe, aus einem dem
Reichsminiſterium für Ernährung und der Landwirtſchaft zur
Verfügung ſtehenden Fonds überweiſen. Die Löſumg mit Hilfe
der Wiſſenſchaft harren außerordentlich umfangreiche und
wirt=
ſchaftlich wichtige Fragen der Volksernährung. Daß ſich die
Wiſſenſchaft mit größter Bereitwilligkeit in den Dienſt dieſer
Aufgaben der Volksernährung ſtellt, bedarf dankbarer
Aner=
kennung.
Der Frieden mit Amerika.
Paris, 7. Juli. (Wolff.) Die Chicago Tribune meldet
aus Waſhington: Welche Form der Frieden mit
Deutſchland annehmen werde, ſcheine man in Waſhington
ebenſo wenig zu wiſſen wie in Berlin. Es ſtehe indeſſen feſt,
daß die Abſicht der Regierung dahin gehe, in der
Repara=
tionsfrage den Alliierten zur Seite zu ſtehen. Das Blatt
beſtätigt die geſtrige Meldung des Neto=Yoxk Herald, daß die
Frage, ob eine Friedensproklamation nodwendig ſei,
noch geprüft werde. Die Friedensentſchließung des Kongreſſes
ſtelle für den Augenblich weder den Frieden her noch die
diplo=
matiſchen Beziehungen. Dies könne erſt geſchehen durch einen
Sondervertrag, falls die Regierung nicht beabſichtige, den
Verſailler Verwag als Grundlage für den Frieden zu benutzen,
wobei jene Beſümmungen ausgemerzt würden, die Amerika
ab=
träglich ſeien. Präſident Harding habe kein Intereſſe an der
Etikette oder an dem Leibſpruch, wodurch der Frieden geſichert
werden folle. Was er erlange, ſei die Maßnahme, die ein
Mi=
nimum an Verhandlungen mit einem Maximum von Reſultaten
verbinde. Der Vertrag, ſagt das Blatt zum Schluß, müſſe die
Wiederaufnahme normaler Beziehungen mit Deutſchland
vor=
ſehen, einſchließlich der Regelung des Verfalls, feindlicher Güter,
der amerikaniſchen Anſprüche auf die Schäden, die Deutſchland
verurſachte, und der amerikaniſchen Anſprüche auf Schiffe und
Patente, die während des Krieges beſchlaggahmt wurden, der
Paßregulierung und des Erſatzes der Ausgaben durch die
ame=
rikaniſchen Befatzungstruppen.
Paris, 8. Juli. (Wolff.) Neu=York Herald meldet aus
Neu=York, daß Staatsſekretär Hughes dem Senat einen
Frie=
densvertrag mit Deutſchland vorzulegen beabſichtige,
der derart ſtarke Abänderungen des Verfailler
Vertrages aufweiſe, daß er auf ſeine Annahme im Senat
hofſe. Der erſte auf den Völkerbund bezügliche Teil des
Ver=
ſailler Vertrages, ſowie der zweite und dritte Teil, in denen von
den Grenzen Deutſchlands und dem politiſchen Statut Europas
geſprochen wird, ſeien in dem Hughesſchen En purf ausgemerzt.
Bezüglich des vierten Teiles, der beibehalten werde, mache
Hughes Vorbehalte hinſichtlich der Souveränität Frankreichs
über Marokko und derjenigen Englands über Aegypten. Er
befeitige auch die Friedensvertragsklauſeln betreffend
Schan=
tungs. Der fünfte Teil und ein Teil des ſechſten Abſchnittes
ſeien etwas umgearbeitet worden. Auch die Beſtimmungen über
den Prozeß gegen Kaiſer Wilhelm und die anderen
Kriegsbe=
ſchuldigten, ſowie ſämtliche Beſtimmungen über die
Repara=
tionen bleiben beſtehen. Es wird beſtimmt, daß eine
amerikani=
ſche Vertretung bei der Reparationskommiſſion erhalten wird,
und daß Amerika teilnimmt an dem Verkauf chemifcher Produkte,
Schiffen und anderem deutſchen Material. Der 11. und 12. Teil
wwerden mit einigen Abänderungen, die die Vereinigten Staateni
aus jedem rein europäiſchen Konflikt halten, beibehalten. Der
13. Teil, der von den Arbeitsorganiſationen ſpricht, wurde
be=
ſeitigs. Der 14. und 15. Teil werden mit einigen kleinen
Ab=
änderungen beibehalten. Eine derſelben betrifft das Gebiet an
der Schzueizer Grenze und die Beziehungen Frankreichs zu
Mongco.
Deutſche Anleihe in Amerika?
wd. Berlin, 7. Juli. Die Nachrichten über
Finanz=
verhandlungen in Waſhington ſind widerſprechend.
Der Voſſiſchen Zeitung wird aus Neu=York gemeldet: In Neu=
Vorker Finanzkreiſen zirkuliert das Gerücht, daß
Deutſch=
land demnächſt Amerika Eröffnungen gegen die Aufnahme
einer Anleihe machen würde, doch leugnen die offiziellen
Mitglieder von Wallſtreet, eine diesbezügliche Information
er=
halten zu haben. Man glaubt indeſſen zu wiſſen, Deutſchland
töünſche, daß die in Amerika beſchlagnahmten deutſchen Güter
der Aufſicht eines Rates deutſcher und amerikaniſcher
Quaran=
tänen übergehen werde, die auf Lebenszeit ernannt werden
ſollen. Dieſe würden die Aufnahme einer Anleihe von 800
Millionen Dollars geſtatten, die durch Privatbanken garantiert
werden düirfen. Es verlautet, daß Deutſchland in dieſer
Rich=
tung die Zuſtimmung verſchiedener Banken und verſchiedener
deutſchen Eigentümer erhalten habe, deren Güter in Amerika
beſchlagnahmt worden ſind. Die Banken ſeien dieſer Löſung
Vangg
D
nicht abgeneigt, unter der Vorausſetzung, daß die
Finanzopera=
tionen zur Baſis den Dollar und nicht die deutſche Mark haben
werden. Der Fortgang der Verhandlungen hängt von der
Hal=
tung Wallſtreets ab. Es wird verſichert, ohne daß indeſſen
da=
für eine offizielle Beſtätgung vorliegt, daß Staatsſekretär
Hughes gegenwärtig an der Ausarbeitung eines
Friedensver=
trages mit Deutſchland arbeite. United Telegraph dementiert in
einer Meldung aus Waſhington das Gerücht von
Unzerhand=
lungen über einen Handelsvertrag. Die Verhandlungen wegen
Unterbringung einer Anleihe ſeien abgebrochen worden.
Deutſche Mädchen ins Ausland.
* Von hier lebenden Holländerinnen wird ums zu
dem Artikel im Nr. 185 unſeres Blattes geſchrieben:
Die in dem Artikel enthaltenen Angaben entſprechen nicht
der Wahrheit. Im Haag beſteht ein Verein von Damen, die für
die deutſchen Mädchen arbeiten, und es wurde für ſie dieſelbe
Miete feſtgeſtellt, wie die holländiſchen Dienſtboten bekommen.
Auch daß die deutſchen Dienſtboten der Verſpottung und dem
Haß ſeitens der holländiſchen Dienſtboten ausgeſetzt ſind, iſt zuicht
wahr; ſehr oft dienen beibe in einem Hauſe zuſammen. Im
Haag beſtragen die Löhme 3=, 4= und 500 Gulden, in Utreiht
2—300 Gulden, genau diefelben wie für die holländiſchen
Mädchen.
Die Tatſache beſteht, daß in Holland deutſche Mädchen
will=
kommen ſind, da große Dienſtbotennot beſteht. Im allgemeinen
vertragen ſich die holländiſchen Mädchen ſehr gut mit den
deut=
ſchem, wie z. B. bei meiner Schweſter, die ein holländiſches, ein
deuſtſches Mädchen und ein deutſches Fräulein hat. Der Lohn
von 30 Gulden iſt in Holland auch für holländiſche Mädchen über
dem Durchſchnitt und entſpricht einem Lohn in Deuuſchland von
ca. 120 bis 150 Mark. Falls ein deutſches Mädchen ſich gut mit
Kleidern und allem verſieht und ſparſam iſt, kann es bei dem
hentigen Kurs monatlich 300 bis 400 Mark nach Hauſe ſchichen.
Reiſe= und Paßgebühren kamn das Mädchen ſich von der
Herr=
ſchaft vergüten laſſen. Die Gefahr der Verſchleppung dunch
Mädchemhändler iſt in Holland nicht größer als hier, wo nach
Ihren verſchiedentlichen Berichten ſtändig Mädchen nach
Frank=
reich verſchleppt werden.
Der Leipziger Prozeß.
Paris, 8. Juli. (Havas.) Der Matin ſchreibt: „Im
Ver=
folg der empörenden Freiſprechung des Generals
Stenger, iſt die franzöſiſche Regierung zu der
Ueberzeugung gekomen, daß die Anweſenheit einer franzöſiſchen
Abordnung zur Verfolgung der Verhandlungen vor dem
Leip=
ziger Reichsgericht nunmehr nicht nur unnütz, ſondern auch
lächerlich geworden ſei. Infolgedeſſen habe Briand geſtern abend
den franzöſiſchen Vertvetern telegraphiſch die Anweiſung
über=
mittelt, unverzüglich nach Paris zurückzubehren. Er regte ferner
bei der engliſchen und belgiſchen Regierung an, in Zukunft
ebenſo nFrankreich, darauf zu verzichten, Rechtsvertreter nach
Leipzig zu entſenden.”
Der Verrat Karolyis.
* In der Mittwochsſitzung der Ungariſchen
Nationalver=
ſammlung erhob Prinz Windiſchgrätz gegen den Grafen
Karolyi folgende Anklage:
Karolyi ſüand in Verbindung mit der Spionageabteilung
der franzöſiſchen Geſandtſchaft in Bern; von dort
her bekam er materielle Unterſtützung. Außerdem
in=
formierte er Renaudel, Blum und Guilbeau. Er richtete
meh=
rere Denkſchriften an die franzöſiſche Regierung, worin er
ma=
terielle Hilfe für die Revolutionierung Oeſterreich=Ungarns
er=
bat. Die franzöſiſche Regierung hat aber, wie Graf
Windiſch=
grätz behauptet, die Denkſchrift nicht beantwortet, weil Karolyi,
wie die franzöſiſche Regierung wußte, gleichzeitig von der
Sow=
jetregierung mit Geld unterſtützt würde.
In einer dieſer Denkſchriften hat er die bevorſtehenden
An=
griffe der deutſchen Streitkräfte am Chemin des
Da=
mes und bei Chateau Thierry verraten. Andere
Verbindun=
gen des Grafen Karolyi führten zu den Jtalienern. Der
deut=
ſche Generalſtab hatte durch ſeinen Budapeſter Spionagedienſt
Kenntnis von dieſer Verräterei Karolyis erhalten. Kaiſer
Wil=
helm hat dem Grafen Windiſchgrätz zu Anfang des Jahres 1918
perſönlich darüber Mitteilung gemacht und Kaiſer Karl wiſſen
laſſen, daß unrer derartigen Umſtänden eine Weiterführung des
Krieges unmöglich ſei, einerſeits wegen der fortwährenden
Ver=
rätereien der Tſchechen, andererſeits wegen der redolutionären
Bewegung der karolyiſchen Partei, die früher oder ſpäter zum
Zuſammenbruch der Monarchie führen müſſe. Als bald darauf
der Zuſammenbruch erfolgte, iſt Karolyi mit Bewilligung König
Karls ungariſcher Miniſterpräſident geworden. Graf
Windiſch=
grätz beſchuldigt weiterer Umtriebe die Politiker Deſider
Abra=
ham und Charami Pogany, welche mit Karolyi ſpäter die
Häupter der kommuniſtiſchen Diktatur geworden ſind.
Graf Bethlen kündigte umfaſſende gerichtliche
Unterſuchungen an. In der heutigen Sitzung wurde durch
den Führer der Landwirtepartei eine Interpellation eingebracht,
in der gefragt wird, warum die Verhaftung Karolyis nicht
er=
folgte, nachdem feſtgeſtellt worden ſei, daß Prinz Windiſchgrätz
bereits am 26. Oktober 1918 beim damaligen Miniſterpräſidenten
einen Antrag auf Verhaftung geſtellt hatte. Außerdem wird
gefragt, warum trotz dieſes Antrages fünf Tage ſpäter, am
31. Oktober, König Karl den Grafem Karolyi zum
Miniſter=
präſidenten ernannte.
Irland.
wd. London, 7. Juli. Auf eine Anfrage der Uniteb
Preß of America hat de Valera gegntwortet, er vertraue
da=
rauf, daß Lioyd Georges Brief der erſte Schritt ſein werde, um
den Jahrhunderte alten Streit zwiſchen Irland und
England durch Anwendung von Recht und Vernunft aus der
Welt zu bringen. Daicy Expreß glaubt zu wiſſen, daß als
Grundlage der jetzigen Vereinbarung geplant ſei, aus Irland
zwei ſelbſhändige Do inien zu machen. Die Blätter melden, daß
General Smts beute früh nach London zurückgekommen iſt.
Im Laufe des Vormittags wurde im Auswärtigen Amt eine
Konferen= abgehiten. Der allgemeine Eindruck ſei, daß
befrie=
digende Fortſchritte gemacht wurden. Pall Mall Gazette und
Globe zollen wiſſen, daß die überwiegende Mehrheit der
Sinn=
feiner jetzt nit der Einführung von Homerule, wie ſie die
Do=
minien beſitzen, in Irland in irgend einer Form einverſtanden
ſei. Einige Vlätter ſprechen die Vermutung aus, daß es bis
zum Freitag zur Erklärung einer Waffenruhe kommen werde.
Der griechiſch=türkiſche Krieg.
Konſtanvinopel, 7. Juli. (Havas.) Feindliche
Truppen, die in Cara Murfgl gelandet ſind, erlitten eine
Schlappe. Die Griechen hatten ungefähr viertauſend Mann
gelandet und verſuchzen in der Richtung auf Isnik vorzugehen.
Aber nach einer kräftigen Verteidigung der Bevölberung mit
Un=
terſtützung regulärer kemsliſüiſcher Truppen wurden die
Grie=
chen an die Küſte zurückzedrängt. Nach Berichten aus ſicherer
Quelle ſollen die Griecken 1000 Tote und Verwundete verloren
haben. Die griechiſchen Zeitungen in der Stadt geben dieſe
Niederlage zu. Die griechiſche Zeitung Patrice, die in direkter
Beziehung zum griechiſchen Generalſtab ſteht, beſtätigt gleichfalls
die Niederlage. Nach einer letzten Nachricht haben die Griechen
ihre Truppen wieder eingeſchüfft und die Halbinſel ſoll
vollſtän=
dig von dem Feinden befreit ſein.
Paris, 8. Juli. (Wolff.) Havas. Nach dem Journal
ſoll die Regierung von Angora die Abdankung des
Sultans gefordert haben. Dieſer ſoll erklärt haben, er ſei
geneigt, zu Gunſten irgend eines Mitgliedes der kaiferlichen
Familie abzudanken mit Ausnahme des rechtmäßigen
Thron=
folgers, des Prinzen Abdul Meſchid, der der nationalen Partei
angehört.
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Wie der Berliner Lokalanzeiger aus
Halle maldet, haben die Beamten der Mansfelder
Gewerk=
ſchaft auf die behördliche Ankündigung der Zurückzſehumg der
Schutz=
polizei aus Hettſtedt beſchloſſen, ſofort in den Streik zut tveten, da ſie
nicht Luſt hätten, die März=Ereigniſſe noch einmal durchzumachen. Der
Bürgermeiſter von Hettſiedt iſt nach Berlin gereiſt, um beim
Miniſte=
rium das Verbleiben der Schutzpolizei zu derlangen. — Lloyd George
erklärte im Unterhaus, er hoffe, bald, vielleicht ſchon am Montag, in der
Lage zu ſein, über den engliſch=jadaniſchen Vertrag eine
Erklärung abzugeben. Der Zeitpunkt dieſer Erklärung hänge von den
Antworven ab, die von den Ve einigten Staaten und China erwartet
würden. Im gegenwärtigen Augenblick würde eine öffenuliche
Erklä=
rung möglicherweiſe dem Erfolg der Verhazdlungen nachteibig ſein. —
ATarquis della Torretta wurde zum Miniſter des Aeußern im
italie=
niſchen Kabinett erwannt und überwahm die Leitung des
Minf=
ſteriums. — Wie die Ehibago Tribune aus Waſhington meldeſ, hat
der Senat die Abänderungsanträge des Re räſentantenhauſes zu dem
Flottenbudgek abgelehnt und an die gemeinſame Konferenz des
Kon=
greſſes zurückverwieſen. Der Eenat verlangt in einer Reihe von
Punk=
ten höhere Ausgaben als das Rexräſentantenhaus.
Darmſtadt, 9. Juli.
* Verwaltungsgerichtshof. Das Geſamtminiſterium bat dem
Kreis=
direhlor des Kreiſes Diebuug Gebhardt ſür die Dauer des von ihm
bekleideden Amtes zum Mitglied des Verwaltungsgerichtshoſes ermannt,
* Ernannt wurden der Amtsgerichtsgehilfe Heinrich Beck in
Wöll=
ſtein zum Kanzleigehilfen bei dem Amtsgericht „Wöllſtein und der
bis=
herige Domänenaufſeher Chriſtoph Herdt zu Oppenheim zum Wein=
Gergverwalter bei der Weinbaudomänenverwaltung zu Mainz.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Lehrer Johann Val.
Ma=
leton an der Volksſchule zu Offenbach auf ſein Nachſuchen unter
An=
erbennung ſeiner dem Staat geleiſteten Dienſte,
— Von der Techniſchen Hochſchule. Die Diplom=Ingemieure Robert
Feindler aus Dun (Ing.) und Heinrich Knipping aus
Brecker=
feld (Arch.) haben ſich an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt der
münd=
lichen Doktor=Ingenieur=Prüfung unterzogen und dieſelbe wit „gut”
beſtanden.
— Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuffes der Provinz
Starkenburg am Samstag, den 9. Juli 1921, vormittags 9½ Uhr:
1. Geſuch des Wilhelm Neuber in Darmſtadt um Erlaubnis zum Betrieb
einer Schankwirtſchaft im Hauſe Bleichſtraße 43. 2. Klage des Orts=
Vatikan und Quirinal.
Von Curt Bauer.
Wie aus Nom mitgeteilſt wird, ſind zwiſchen dem
Vati=
kan und der italieniſchen Regierung
Unterhandlun=
gen zur Aufnahme der ſeit mehr als fünfzig Jahren
unterbroche=
nen diplomatiſchen Beziehungen angebahnt worden.
Der Verſuch, die beiden Souveräne Roms miteinander zu
ver=
föhnen, wourde nändeſtens ſchon hündertmal gemacht. Er
ſchei=
terte bisher ſtets an der vadikaniſchen Stoatsraiſon. Denm nur
der italieniſche König, ſo glaubte man, könne daraus Vorteil
ziehen. So lange der junge italieniſche Staat als ein Raub an
der Kirche hinigeſtellt wurde, blieb das moraliſche Recht auf der
Seite des Papſtes: eine Taktik, die ſeine geiſtliche Macht in den
Augen der Gläubigen aller Nationen nur beſtärken konnte. Ein
mit Italien verſöhnter Papſt hingegen, fürchtete man, müiſſe an
Preſtige verliezen und zum „Feldkaplan des ſavoyſchen Königs”
herabſinken. Seit Pius IX. hat daher kein Papſt mehr die
botikeiſchen Mauern verlaſſen zum Zeichen, daß er ſich als den
Gefangenen bes Königs betrachtet. Auch den Wunſch Pius X.,
aus Eeſundheitsrückſichten ſein Schloß in Albano aufzuſuchen,
wußte man zu beveiteln. Andererſeits bekam das junge
König=
reich ununterbrochen zu fühlen, daß mit der weltlichen Macht
keinesfalls die geiſtliche Macht der Kirche gebrochen war. Der
geringſte Eingriff in ihre Rechte endete nicht ſelden mit einer
völligen Niederjage der Regierung, und fühlte ſich der Papſt im
Vatiban allzu hart bedrängt, ſo drohte er, wie anläßlich der
Ferrer=Bewegung, mitz der Flucht ins Ausland. Damals war
es die deudſche Stadt Fulda, der die Ehre eines Papſtaſyls
zu=
gedacht wurde. Während des Krieges wiederholten ſich
bekannt=
lich derartige Drohungen, die dem Königreich nicht weniger
Kummer verurſachen als der Widerſtand im Lande ſelbſt. Es
gab Stimmen in Jüalien, die behaupteten, der FriedensſchCuß
zviſchen Vatikan und Quirinal ſei für alle Zeiten ein Ding der
Unmtöglichkeit. Wenn es jetzt datſächlich zur Beendigung des
heimliehen, Idalien in ſeiner Entwicklung behindernden
Kriegs=
zuſtandes kommen ſollte, ſo dürfte dies in erſter Linie der klugen
diplomatiſchen Umſicht des gegenwärtigen Papſtes Beneditt XV.
zuzuſchreiben ſein.
Es entbehrt wicht einer gewiſſen geſchichtlichen Jronie, daß
er letzte Pahſt mit weltlicher Macht es war, der die
Einheits=
idee Italiens fördern holf. Aehnlich wie Ceſare Bongia
er=
träumte Pius TX. eine Konföderation der italieniſchen Staaten
einter der Aegide des Papſtes. Auch als er, durch die
Revolu=
tion von 1848 überrumpelt, nach Gaeta floh und in die Arme
der Reaktionspolitik zurückkehrte, diente er der Sache
unfrei=
willigerweiſe, indem er jedes Einvernehmen ablehnte und ſo der
inheitsbewegung einen deſto freieren Spielraum ließ. Bei
ſeinem Regierungsantritt war ein Jubel durch das ganze, umter
der Zerſpaltung leidende Land gegangen, der zwar ſchnell ent=
täuſcht wurde und im Haß umſchlug. Imerhin iſt der Name
Pins TX. noch heute im römiſchen Volke populärer als der eines
anderen Papſtes. Viele Reformen hat er eingeſührt, die der
Zügelloſigkeit der Römer ſteuern ſollten. Auch die Uleine
Foglietta, in wir jetzt in Rom den Wein vorgeſetzt bekommen,
geht auf ihn zurück. Vorher wurde der Wein nur literweiſe
verzapſt. Die größte Tragik ſeiner langen Regierung billdete
der Einzug des Königs imn Nom. Er überlebte ſogar Vittorio
Emanuele um einen Momat, nachdem er es hatte dulden müſſen,
daß ſein Widerſacher im der geweihten Erde des Pantheon
be=
graben wvorden war. Seine eigenen Gebeine würden in S. Peter
beigeſetzt und ſpäter nach S. Lorenzo fuori be mura übengeführt.
Fragt man einen Ihaliener, wer eigenulich Rom erobert hat,
ſo andwordet er: Garibaldä! Sein Reiterdenbmal begrüßt den
Fremden von der ſtolzen Höhe des Monte Gianicolo, und
all=
jährlich findet am 20. September vor der Porda Pia ein
Volks=
feſt ſtatt, zu dem die Veteranen Garibaldis in ihren roten Jacken
erſcheinen. Der Bürgermeiſter Nathan benutzte ſolch eine Feier
noch im Jahre 1912 zu einem drohenden Ausfall gegen den Papſt.
Die alten Garibaldiner indeſſen gewähyen eher den Anblick einer
Knüttelgarde, als ſchneidiger Krieger. Ihr Häuptverdienſt bei
der Erobenung Roms war es, daß ſie ſich — wenn auch 1867 von
den Franzoſen bei Mentana geſchlagen — in der Nähe befanden,
als Napoleons Herrſchaft bei Sedan gebrochen wurde; denn die
Einigung des Königreichs Italien kam weniger durch eigene
Kraft als durch geſchickte Diplomatie umd fremde Hilfe zuſtande.
Zwar hatte Cavour ſchon am 27. März 1861 im Palazzo
Ca=
rigmani von Turin Rom zur Hauptſtadt Italiens proklamieren
laſſen, indem er eine „Freie Kirche im freien Staate” forderte,
während. Gariblaldi dazu den Säbel ſchwang: „O Roma, o
morte!" Aber zehn Jahre beinahe ſollten noch bis zur
Ver=
wirklichorng dieſes Zieles verfließen. Mſit Hilfe Napoleons III.
war die Lombardei erobent und die norditalieniſchen Staaten
dem meu enzſtehenden Reiche einverleibt worden. Ein
franzöſiſch=
italieniſches Schutzbündnis gegen die Habsbugger, bei dem
Na=
poleon ſeinen Verbündeten die fruchtbaren Pyovinzen Savoyen
und Nizza wegſchnappte! Kaum jedoch landete Garibaldi in
Calabriem, ſo wechſelte der franzöſiſche Bundesgenoſſe ſeine
Karten und unterſtützte den Papſt, indem er ihm Truppen ſandte
und Garibaldi in Aſpromonte gefangen ſetzte. Reſigniert
vor=
legte damals die ihalieniſche Regierung ihren Sitz nach Florenz
anſtatt nach Ron, und es läßt ſich durchaus nicht ſagen, ob und
wie die ſchwierige Frage der Einverleibung Venedägs und Roms
gelöſt worden wäre, wenn nicht die deutſchen Siege über
Oeſter=
reich und Frankreich dieſe beiden Städte Italien in die Hände
geſpielt hätten. Schon war 1866 die italieniſche Land= und
See=
macht von Oeſterreich völlig vernichtet worden, alls eien Monat
ſpäter Preußen, mit dem ſich Italien verbündet hactte, das
öſter=
reichſiſche Heer ſchlug und die habsburgiſche Monarchie zwang,
Venetien an Italien abzutreten. Aehnlich ging es ſpäter mit
Rom, in das Garibaldi 18 Tage nach der Schlacht bei Sedan
wach einem Ueinen Kampf an der Porta Pia einziehen konnte.
Imumerhin ſcheint der Sieger noch bei der Einmahme Roms
be=
deutende Furcht vor der Macht des Papſtes gehabt zu haben.
Geneval Cadorna mußte auf Befehl bes Königs am limken
Tiber=
ufer Halt machen, und vom König ſelbſt behauptet Carducci
ironiſch, er ſei vor einer Beleidigung des Papſtes ſo
zurückge=
ſchreckt, daß er ſich nur von der Entrüſtung des Volkes zum
Kapidol ſchleifen ließ. Da es damals zu keinem förmlichen
Frie=
densſchluß zwiſchen den beiden Gegnern kam, ſo blieben die
Feindſeligkeiten zwiſchen Italien und dem Kirchenſtaat formell
beſtehen, ütbertüncht von dem ſtillſchweigenden Einverſtändnis,
ſich gegenſeitig in gewiſſen Grenzen zu dulden, ein Zuſtand, der
fortgeſetzt Reibereien der Parteien zur Folge hatte.
Durch die Eroberung Roms wanr die Stadt in zwei Lager:
Schwvarz und Weiß, geſpalten worden. Ein Teil des alten
Adels blieb dem Vatikan zet, der andere ging zum Hof über.
Dieſe Kluft zeigte ſich namentlich bei allen zeremoniöſen
Veran=
ſtaltungen, die beibe Parteien vadikal auseinander hielten. Aber
auch das Straßenbild Roms verlor diel von ſeinen maleriſchen
Reizen. Alle Prozeſſionen und kinchlichen Feſte wurden vom
„Vatikan innerhalb der Straßen Roms unterſagt, ſogar der
Karneval büßte allmählich ſeine ganze Pracht ein. Man darf
ſagen, alles, was beſonders der Fremde am Leben der ewigen
Shadt liebte, entſchwand bis auf wenige ſpärliche Ueberreſte.
Andererfeits jedoch vermehrte ſich die Zahl der Einwohner ſeit
1871 um mehr als das Doppelte, von 245 000 auf beimahe 600 000.
Von ihnen jedoch ſind es mur etwa 50 000, die ſich heute noch
offen zum Vacikan betennen. In ſeiner Maſſe iſt das römiſche
Volk mehr gottesläſterlich als irgendein anderes geworden, und
Flüche auf den Paxſt würzen ihm Wein umd Spiel. Währeno
der Hlerus die Einführung der Zivilehe und die Auflöſung der
Klöſter bekämpft, erwählten die Antiklerikallen Giordano Bruno
zur populären Kampfparole, deſſen Denlmal an der Stärte ſeiner
Hinrichtung beim Regierungsantritt Rampollgs nach heftigen
Kämpfen durchgedrückt wurde. Erſt im Jahre 1910 erwarb der
Giordano=Bruno=Bund durch Liſt ein Haus gegenüber dem
Va=
tiban, an deſſen Faſſade Reliefbüſten Giordano Brunos und
Ferrers als Mene Tekel angebracht wurden Daneben fehlte es
nicht an Verſöhnungszeichen. Im Jahre 1905 beteiligten ſich
katholiſche Stadtverordnete zum erſtenmall am Gvahlationsbeſuch
im Quirimal, und am 3. Januar desſelben Jahres mahm ſogar
ein königlicher Prinz in Gegenwart des Papſtes am einer Feier
in S. Pietro teil. Nachdeim Piuts X. die gutem Hoffnumgen, die
das römiſche Volk für eine Verſöhnung zwiſchen Papſt und
Könäig hegte, enttäuſcht hatte, ſcheinen ſich dieſe nurm endlich durch
die diplomaſtiſche Geſchicklichkeit Benedikts XV erfüllen zu ſollen.
Damit endet ein ſechzigjähriger Kriegszuſtand, der zwar die
Entwichlung des jungen Königreiches nicht zu unterdrücken, aber
doch durch ununterbrochene Hemmungen zu beängſtigen
ver=
mochte.
Mummer 182.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Juli 1921.
Seite 3.
arnkaberbandes Büdingen gegem den Landarmenverband Offenbach a.
M. wegen Erſatz von Pflegekoſten für Karl Schunk. 3. Klage des
Orts=
armenverbandes Groß=Umſtadt gegen den Ortsarmenverband Klein=
Um=
ſtadt wegen Erſatz von Pflegekoſtem für Margarete Blitz Witwe.
n. Schöffengericht I. Gröbſten Vertrauensbruch verübte der kaum
21 Juhze alte, aber ſchon wiederholt diebſtahlsrückfällige Friedrich Karl
Hoffmann, Schloſſer aus Groß=Miltitz, während ſemes hieſigen
=Aufenthalts im Vorjahre. Er beſaß eine Braut und pflegte in einer
mit dieſer bekannten Familie zu verkehren, wodurch er von ihrer
Ab=
weſenheit über Sonntag wußte. Mittels eines heimlich an ſich
genom=
zuenen Drückers ſowie eines Nachſchlüſſels drang H. in die Wohnung
ein, ſtahl mehrere ſilberne Armbänder, eine goldene Vorſtecknadel und
ein Zeiß=Opernglas im Geſamtwerte von 700 Mk. Alles veräußerte er
auswärts, ohne inzwiſchen irgend welchen Evſatz zu leiſten. Aus
Veu=
büßung einer anderen Stuafe hierher vorgeführt und geſtändig, wurde
er zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt. — In
nicht=
öffentlicher Verhandlung wurde der 37jährige, vielfach vorbeſtrafte
Fuhr=
rnann Chriſtian Guerdan von hier, der aus ähnlichem Anlaß ſchon
10 Monate Gefängnis noch nicht lange beubüßt hat, wegon Erregung
5ffentlichen Aergerniſſes und tätlicher Beleidigung gegenüber verſchie=
Henen Mädchen und Frauen angeklagt. Er hatte ſich während des Mai
zN=Zäch.er löilir. Ee Aee e den Satte
fangs dieſes Jahres in der Heſſiſchen Landeszeitung gebrachte Zuſchrift
aus dem Kreiſe Groß=Gerau, wodurch dem Lortigt
Deine Arirckengerſaunges. un Setdelat ein Nelſeungsſe ziuiſcher.
konfeſſion entſandt worden, als es ſich u. a. um Verpachtung von Kir=
Sengrudſtüchen handelte. Mau einigte ſich jetzt auf Anregung des
Vor=
ſätzenden dahin, daß der Angeklagte (als von ſeinena Gewährsiz ann, den
* nicht nennt, unrichtig informiert) den beleidigenden Borlüzrf mit dem
Elusdruck des Bebauerns zurücknahm und Geh. Rar Dr. Wallgu
darauf=
hin den von ihm geſtellten Stuafantrag zurückzog.
n. Sirafkamer. Wegen fortgeſetzten Verbrechens gegen 8 173 des
Strafgeſetzbuchs hotte ſich unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit der 60 Fabrikarbeiter Johann Georg Knopp aus Rüſſelsheim nebſt
ſeiner 21 Jahre alten ledigen Tochter Anna Lnopp zu verantvorten.
Seide ſind geſtändig, und mit Anzechnung von je 2 Monaten 2 Wochen
Inderſurkuungshoft erhält das Mädchen 1 Jahr Gefängnis, der Vater
Jahr 3 Monate Zuchthaus, oas ſie ſofort auerkannten.
— Fernunterrieht für Gutsſekretärignen. Zum Fernunderrickt füir
en Beruf der Gutsſekretärinnen emtſehlen ſich imnzer wiede: Inſtikute
ier verſchiedenen Gegenden Deuiſchlands. Jugend ein Erfolg aus einen
ſolchen Unterricht iſt jedoch keineswegs zu erſvarten; denn die
Landwirt=
ſehaft läſt ſich nicht aus der Ferne erlernen, ſondern verlangt
prak=
iſche Amſchauung und Tätigkeit. Zußem ſind hier in
Süd=
teutſchland nur ganz wenig Stellen als Gutsſekretärinnen zu bsſetzen;
ſelbſt der Reichsverband deutſcher Gutsbeamtinnen verfügt nur über
tereinzelte Stellenangebote. Da der Beruf einer Czutsſekretärin ſomit
zr wenig Ausſicht bietet, iſt unſere weibliche Jugend dringend vor Er=
4reifung dieſes Berufes zu ſuarnen.
* Die Daruſtädter Vereinigung vertriebener Elfaß=Lothringer,
Orts=
ruppe des Hilfsbundes, wird laut Anzeigenteil, nächſten Donnerstag,
bends, im Kaiſerſaal eine Mitgliederverſammlung
abhal=
en. Auf der Tagesordnung ſteht eine Vorſtandsergänzungswahl und
een Vortrag des früher in Straßburg tätig geweſenen Prof. Dr.
Lau=
enbeck über die Vogeſen. Der bisherige Vorſitzende, Regierungsrat
ancelle, legte infolge Berufung nach Worms ſein Amt nieder, das der
Sorſtand dem Kaufmann C. E. Hoff, früher in Straßburg, übertrug.
* Den zur Haſſia gehörenden Daumſtädter Keicgervereinen zur
Be=
achrichtigung, daß am Sonntag nachmittag auf dem Arheilger
Mühlchen die Geſangsabteilung des Vaterländiſchen
Soldatenver=
ns Vilbel ſich freuen würde, die hieſigen Kameraden begrüßen zu
Können.
— „Schiilergau Darmſtadt und Umgebung Gabelsbeeger
Steno=
g=azhen”. In ſeiner letzten Sitzung hat der Schülergau Darmſtadt
ſeiter dem Vorſitz des Herrn Otto Weſtermann mit Rückſicht auf
ine ausgebreitete Tätigkeit die Errichtung einer Beſchäftsſtelle
b=ſchloſſen. Mit der Führung der Geſchäftsſtelle wuude Herr E. Weitz
rauftragt. Ferner gibt der Schülergau Anfangs Auguſt eine eigene
zeeitſchrift unter dem Namen Schüler und Stenograph (Schriftleiter
Terr Ernſt Weitz) heraus.
— Die Stenographenvereinigung „Gabelsberger”, Eliſabethenſtr. 52,
eranſtaltet am Samstag, dem 9., und Sonntag, den 10. Juli, ihr
dies=
j.hriges Vereinswettſchreiben. Die feierliche
Preisver=
teilung findet, unter gütiger Mitwirkung der Konzertſängerin Frl.
9gathe Landzettel, am Sonntag nach nittag im Konkordiaſaale (
Wald=
ſ aße) ſtatt. Im Anſchluß an den Feſtalt beginnt der Ball. Freunde
u7d Gönner der Gabelsbergerſchen Sache ſind herzlichſt eingeladen.
Siehe Anzeige.)
8 Polizeibericht. Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht vom
zum 7. ds. Mts. ſuurde in einem Saale in der Waldſtraße
einge=
ochen und Zigaretten, Kaffee und ein Kalbskopf geſtohlen.
Feſt=
genommen wurde: Ein 26 Jahre alter Handlungsgehilfe aus Ulm
gen Hehlerei. Siſtiert wurden: Zwei Perſonen wegen Verdachts
S Diebſtahls. In München befinden ſich Eiſenbahndiebe in
haft. Iu deren Beſitz befand ſich eine Nicheluhr mit Fabr.=Nr. 114 325
met Doubléfette, an der ſich ein Anhänger mit eingelegtem Frauenkopf
ſindet. Die Dieße wollen die Uhr mit Kette im Zuge zwiſchen
Darm=
jrdt—Griesheim—Mannheim einem Manne entwendet haben. Dieſer
Aann konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. Wer nun glaubt einen
Arſpruch geltend machen zu können, ſoll dies bei der hieſigen Kriminal=
Glizei vorbringeit.
Varnung vor Inſeratenſchwindlern. In letzter Zeit
e7ciciteit in hieſigen Tageszeikungen Inſerate, in denen größere
Sum=
nen durch Nebenderdienſt vom Schreibtiſch aus zu verdienen
ſe en. Intereſſienten ſollten 9 Mark an eine Firma nach Hamburg
ein=
erden, worauf ihnen nähere Anweiſung zugehe. Die Ermitkelungen
Aben ergeben, daß die ganze Angelegenheit ein ſchwindelhaftes
Unter=
nhmen iſt. Dem Inſerenten kommt es lediglich darauf an,
Intereſſen=
er um den einzuſendenden Betrag zu ſchüdigen. Perſonen, welche auf
0 che Weiſe bis jetzt Schaden erlitten haben, wollen ſich bei der Kriminal=
Seilung hier melden.
— Zwieback kommt ab heute Samstag zum Verkauf. (Näheres ſiehe
kanntuachung.)
Beſchwerde gegen die ſtädtiſche Reinigungsſteuer.
— Nach der Ortsſatzung ſteht dem Abgabepflichtigen gegen die
Heranziehung zur Neinigungsgebühr ſeitens der Stadt
die Beſchwerde beim Provinzialausſchuß Bunen. Aiuer
Friſt von zwei Monahen nach Zuſtelluung des Anzonderumgszettels zu.
Dieſe Vorſchrift iſt der Aufklärung wegen noch Lahin zu ergärwen, daß
gemäß Artikel 192 die Beſchwerde gegen die Beitragspſlicht und die
Höhe der auf den einzelnen Pflichtigen entfallenden Beitroe, mittelſt
Klage bei dem Probinzialausſchuß eingelegt werden muß. Die Klage
muß bei dem Provinzialausſchuß, der im Verwaltungsſtreitterfahren
verhandelt, in doppelter Ausfertigung eingereicht werden und den
An=
forderungen einer Klage, wie ſie i Artikel 39 des
Verwaltungsrechts=
pflegegeſetzes enthalten ſind, entſprechen, insbeſondere auch die
Beweis=
mittel angeben und einen beſtimmten Antrag enthalten. Im Falle des
Unterliegens ſallen dem Kläger, im anderen Falle der Stadt die Koſten
zur Laſt.
Es empfiehlt ſich daher, bevor der Weg der Klage beſchvitten wird,
bei der ſtädtiſchen Verwaltung zunächſt unter Mitteilung deu
Beſchwende=
günde eine Nachprüfung der Anforderung zu
zeranlaſ=
ſen, bamit dadurch Beſchwerden ihre Aufkläruns und Eriedigung finden,
ohne daß eine Klage nötig wird. Sollten ſich dadurch die Beſchwerden
nicht erlsdigen, ſo iſt dem Zahlungspflichtigen, freigeſtelit. Klage zu er=
Nacderiaeh eren ies Dicet der Geunſchann de Nange derf die
zicte=
nongtige Füſt nicht verſäumt weuden, da dieſe eime ſogenannte
Not=
friſt iſt.
Die Ortsgeuppe Darmſtadi des Odenwaldklubs
hat ſich in dieſen Tagen an ihre Mitgliede; wit einem „Aufruf
gewandt, deſſen weſentlicher Juhalt guch die 1.itere Oeffentlichkeit
inter=
eſſieven dürfte. Er lauter:
„Angeſichts der politiſche wirtſchaftlichen, ſozialen und ſittlichen
Schädigungen, die die Ereigniſfe der letzten Jahre über unſer Volk
ge=
bracht haben, kommt den Beſtrebungen der Wandervereine
ganz beſondere Bedeutung zu. Pflege der Heinratliebe, Ausgleich der
Gegenſätze zwiſchen Stadt und Land, Stählung des Körpers in der
Berührung mit der Natur haben ſie auf ihre Fahne geſchwieben, und
Auf der i Nef i en derdeifen We ech Auderſen e une
und auf das, was er im allgeisteineit Intereſſe ſchvon ſeit Jahven leiſtet.
Jcder Wanderer ſolſte es als Ehrennflicht betrachten, den Klub, deſſen
Markierung er bei ſeinen Ausflügen zu gedankenloſer
Selbſtverſtändlich=
keit benützt, durch Beitritt oder eine eutſprechende Beihilfe zu fördern.
Freilich aufgerüttelt werden müſſen „Lieſe Leute, es bedarf angeſtrengter
opferwilliger Arbeit. Aber wenn jedes Klubmitglied auch nur einen
einzigen Klubgenoſſen hinzugewinnt — und das iſt ſicher nicht, zuviel
verlangr —, dann haben wir= unfere Mitgliederzahl derdoppelt. Der
Jahresbeitrag iſt auf nur 6 Mk. feſigeſetzt worden. Wer mehr geben
kaun, ſuird dringend gebeten, es zu tun; wer es aber nicht kann, wird
darum nicht angeſehen. Die Hauptſache iſt überhaupt, Freunde und
An=
hänger unſerer Seche zu gelwiunen.
Eine neue große, aber auch ſehr dringliche Aufgabe haben wir uns
geſetzt: Bi unſerem Kaiſerturm auf der Neunkircher Höhe wvollen wir
ein Blockhaus errichten. Es foll einen Aufenthalts= und
Erfriſch=
ungsraum für
in de e e e e
ſammling hat beſchloſſen, zu dieſem Zweck Anteilſcheine zu je 20 Mart
auszugeben. Gine Verzinſung der Darlehnsbeträge findet nicht ſtatt,
da=
gegen Rückzahlung nach Maßgabe der jeweils derfugbaren Mittel im
Wege des Ausloſungsverfahrens. Auch hier wird an die tatkräftige
Unterſtützung unſerer Klubgenoſſen gewiß nicht vergeblich appelliert.
Jede Gabe iſt willkommen.”
Es iſt zveifellos richtig, wvas der Odenwalökluh hinſichtlich der
vie=
len Wanderer ſagt, die ſeine Markieruugen und fonſtigen
Wanderein=
richtungen als etwas „Selbſtverſtändliches” benutzen und die nicht
be=
deuken, welcher Fleiß und relche Hingaße an die Sach= erforderich ſind
und welche großen Geldmittel beſchnfft weuden muſſen, um das
Vor=
handene zu erhalten und auszubauen. Wi= zweifeln uicht, daß Viele den
Wink verſtehen und ihr Scherflein beiſteuiern iveuden. Der Rechner der
Onrtsaruppe, Herr Kaufmann Nobert Veramann, Wilhelminenſtraße
Nr. 19, brauct hoffentlich nicht vergeblich auf den Zufluß neuer
Mit=
glieder zu warten. Ohne Geld iſt die Erhgltung der im deutſchen
Vater=
laude vorbildlichen Markierungen und Wandereinrichtungen des Oden=
waldklubs nicht möglich.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Johann Strauſ am Dienskag, den 12. Juli, im Saalbau.
Der letzte Sproß der Wiener Operettenkomponiſten der Familie Strauß,
die die ganze Welt durch ihre Kompoſitionen beglückten, wird
kommen=
den Dienstag im Saalbau mit einem ausgeſuchten Orcheſter gaſtieren.
Es iſt und bleibt anerkannt, daß weit über Deutſchlands Gsenzen nicht
ein einziger Kſocellmeiſter imſtande iſt, die Operelte ſo wiederzugeben,
wie Meiſter Strauß. Es iſt und bleibt ſein geiſtiges Eigentum, dem
Publikum die Originalität jo vorzufuhren, daß er die Herzen Aller für
ſich in Anſpruch nehmen kann. — Den Karten=Vorverkauf hat Herr
Konzert=Arnold, Wilhelminenſtuaße, übernommen. (S. Anzeige.)
H. Eberſtaßt, 8. Juli. Gemeinderatsſitzung. Die
Samm=
lung für die Kinderhilfe hat in Eberſügdt, 5788 Mk. 35 Pf. ergeben.
Ge=
meinderar Kalbſuß, welcher verhindert iſt, an der Sitzung teilzunehmen,
kritiſiert in einem Schreiben an den Gemeinderat einen im Volksfreund
auf das Crgebnis der Sammlung für die Kinderhilfe Bezug nehmenden
Artikel, wvovon Kenntnis genommen wird. Die Außenverputzarbeiten
an den fünf Geweindewohnhäuſern in der Fraufenſteinerſtraßze weuden
an Geong Geißler, der Fenſteranſtrich an den Schulhäuſern wiud zum
Preiſe von 7068 Mk. an Georg Knieß 4. und Wilhelm Kirchner
ver=
geben. Die Anſchaffung von fünf Herden und zwei Kupferkeſſeln für
verſchiedene Gemeindewohnungen ſoll in öffentlicher Submiſſion
ver=
geben werden. Dem Baugeſuch des Photoaradhen Obmann für ein ſämtliche örtlichen Zuſammenſchlüſſe teilnehmen, die Sänger zum Feſt=
ordnung in Straſte genommen werden. Die Beſoldung der nicht
feſtan=
geſtellten Schreibgehilfen der Bürgermeiſterei wird gemäß dem
Aus=
ſchreiben des G=ſamtminiſteriums zu St.M. 9262 rom 27. Mai 1921
geregelt. Die Vergütung des Nachtwächters Gärder wird mit Wirkung
vom 1. Aprik 1920 ab auf 20 Mark pro Nacht erhöht. Die Finanz=
ien acheace ie e ele e ete entete.
wird das vom Kreisamt empfohlens einheitlichze Verfahren (Führung
eines Strungregiſters, Erhebung deu Spruuggelder Lurch die
Gemeinde=
kaſſe) in Ainwendunng gebracht trenden. Die Anlieferung von liniiertem
Papier wird au die Neue Cöerſtädter Zeitung vergeben. Dns Geſuch
des Togſtendes der Volfsbiblioth=k um Bewilligung emes Zuſchuſſes
von 500 Mk. für das Jahr 1921 nrind genehmigt, als Vertreter der
Ge=
uieisnde im Vorſiand an Stelle de3 verſtorhenen Rektors Müller
Ge=
mei dnat Selz gewählt. Ji die Kozrnmſſien für die Erhebung der
Ge=
treidsazbauflächen werden die Gemeinderäte Harniſchjeger und Claus
gewählt. Wegen der Beſchwerden der W.genführer Henx und Spier
geern Endſcheidungen des Mieteinigütgscutes Eberſtadt wird nach
längever Lebatte beſchloſſen, den Vorſitzenden des Mieteinigungsamtes
zur Aeußerung hierz” zu veranlaſſen, wvorauf die Wohnungskommiſſion
ſich mit dieſen Angelegenheiten weiter beſaſſen ſoll. Bezüglich der den
Feſhſchützen füir beſondere Mihzenaltung mit den kameralfiskaliſchen
Grundſtüchen zuſtehenden Vergüitungen wird im Hinblick auf die
Vor=
ſchniften der neuen Beſoldungsordnung beſchloſſen, daß dieſe künftig in
die Gemeindekaſſe zu fließen lagt. Die Deckung der im Ni. 1919 für die
Gemeinde Eberſtadt entſtandenen Mehrausgaben von 3 166 470,02 Mark
durch Minds=ausgaben unc Mehreinmahmeu in Höhe von 3 184 302 Mk.
wind gutge eißen. Dem Antrag des Landesverbandes Heſſen zur
Be=
kämupfung der Geſchleckltskraufheiten um Gewährung einer Beihilfe wird
entſprocken und gin Beitrag von 100 Mark bewilligt. Das Geſuch der
Mavie Th. Schietve um Aufnahme in den Heſſiſchen Untertanenverband
wird ſeitens des Gemeinderats befürwvortet. — In geheimer Sitzung:
Armenſachen.
— Gr3ß=Zimmern, 7. Juli. Ortskautellgründung der
hieſigen Landbeamten. Man ſchreibt uns: Geſtern abend
wurde auch hier zur Gründung eines Ortskartells für Landbeamte
ge=
ſchritten. Die Urſache, die zur Gründung dieſer neuem Organiſation
zwang, iſt die nicht allein betnüsende, ſondern ſogar niederſchmetternde
Tatſache, Laß Groß=Zilnmern, der zweitgrößte Ort des Kreiſes Dieburg,
mit anſehnlicher Jndliſtrie und direit vor den Touen Darmſtadts gelegen,
auch heute noch in der E=Klaſſe eingeſtuft iſt, trotzdem in früheren
Ein=
gaben allen maßgebenden Inſtanzeir der Beweis erbracht worden iſt,
daß die Lebensverhältniſſe der hieſigen Beamteu teurer ſind, wvie in dem
benachbarten Da mſtadt. Wir Landbcamte in den E= und D=Klaſſen
be=
finden uns in der bitterſten Notlage und kein beruſener Faktor iſt zur
Stelle, der uns Hilfe ſchafft. Die Bemühungen des Heſſ.
Veamten=
bundes ſuareir für uns völlig ergebnislos. Somit ſind wir Landbeamte
gezwungen, auf legalem Wege zur Selbſthilfe zu ſchreiten. Der einzige
Weg, dei wir, durch die Not zuſammengeſchweißt, gehen müſſen, iſt die
unverzügliche Gründung eines Landöcaiſiteubundes, zu der auch in
unſerer Kreisſtadt Dieburg am letzten Montag der Anfang gemacht
wor=
dei iſt. Mit der L=itung des hieſigen Orlskartells wurden auf Grund
einſtimmiger Wahl betraut: 1. Vorſitzender Lehrer Schmitt, 2.
Vor=
ſitzender Gemeinderechner Kopp, Beiſitzer Oberbahnaſſiſtenk
Fried=
rich und Poſtſckaffner Hering. Rechner Oberſachtmeiſter Rhein,
Schriſtführer Juſtizpraktikant Daſcher. Außerdeun wird der
geſchäfts=
führende Vorſtand noch durch je einen Vertreter der verſchiedenen
Be=
am engrupkeit ergänzt. Sämtliche Anweſenden erklärten ſofort ihren
Beitritt. Einig war man in dem feſten Entſchluß, Zeit, Kraft,
Aus=
dauer und finanzielle Mittel in vollſtom Maß” zur Verfügung ſtellen zit
vollen bis zuu Erreickung des Zieles: Gereckligkeit delt Landbeamten.
Möckten ſämtliche Landbeamten unſerer drei hefſiſchzen Prodinzen in
bo=
ſchleunigter Organiſationsarbeit ſofort zur Tat ſchreiten. damit wir
durch den Zuſammenſchluß aller Ortskartelle, in kürzeſter Friſt eine
Machtpoſition ſchaffen, mit der man rechmen muß und die auch geſonnen
und gewillt iſt, die wirtſchaftlichen Intereſſen der Landbeamtem mit
Erſolg zu vertreten.
e. Ueberau, 7. Juli. Zu Ehren der im Weltkriege
Ge=
fallenen wird hier ein Gedenkſtein aus einem Odenwälder
Shenitfelſen errichtet. Die Nauen der Gefallenen weucen auf einer
Granitplatte angebracht. Die Einweihung erfolgt am Sonntag.
n. Offenhach, 7. Juli. Zum Raubmord von Bieber. In
dem Sigenartigen Falle iſt nunmehr die förmliche Vormterſuchung im
Gange, nach dem die Staatsanwaltichaft Darmſtadt durch die erſten
Er=
mittelungen das anfänglich über dem Leichenſund im Bieberer Walde
liegende Du=ukel ſchon wefentlich gelichtet hatte. Außer dem gleich
ſeſt=
genomenen Kmecht Joſeph Hyuan, angeblich aus Lemiſberg füalurmeno,
befindet ſich auch der von ihm der Beteiligung bezick tigte Knecht Willy
Verch noch in Haft, ob vocl er nach wie vor die Beſchzldigung aufs
entſchiebenſte beſpreitet. Er will den getöteten Kein überhaupt nicht
ge=
lannt heben, und jrar tatſächlich erſt auf Len Waldhof in Stelle
gekom=
men, als zwar H. noch dort war, K. aber bereits den Dienſt verlaſſen
hatte. H. iſt bis jetzt bei der recht unwahrſcheinlichen Schilderung
ge=
blieben, wonach die Drei ohne jede verbrech riſch= Abſicht gemeinſam
im Walde geleſen ſeien, er ſelbſt aus Verſehen den K. durch einen
Nevolverſchuß verletzt habe urd L. dann mit dem Meſſer über K.
heu=
gefallen ſei. So ſchiebt er Letzterem eigentlich faſt die ganze Täterſchaft
zu, während er ſelbſt doch nachher die Taſchenuhr des Ermordeten im
Beſitz hatte. Be=iglich H.s Perſönlichkeit und ſeines Vorlebens hat
man ſich in ſeine bezeichnete Heimat gewvendet, auch durrch
Veröffentlich=
ung der Photoguaphie nebſt allen Anhaltspunkten in Fahndungsblättern
uſw. alle erforderlichen Sckritte getan. Sollte ſich gegen L. nichts
wei=
teres außer der Belaſtung dunch H. ergeben, ſo wird er wohl demmächſt
außer Verfolgung und auf freien Fuß geſetzt werden. Was die raſche
erſte Feſtſdellung des Sachverhalts und H.s Geſtändnis betrifft, iſt dies
zum großen Teil den Bemühungen des im Auftrage der
Sügatsanwalt=
ſchaft tätigen Kriminalb=nmten Eberhard zu verdanken.
S. Bensheim, 8. Juli. Der Geſangverein Liederkranz,
der älteſte der hieſigen Geſangvreine, begeht näclſten Samstag, 3. Juli,
und Sonntag, 10. Juli, das Jubiläum ſeines 75jährigen
Beſtehens. Es ſind alle Maßnahmen getroffen, das Feſt im
groß=
artigſten Rahmen zu feiern, und zwar findet Samstag, 8½ Uhr abends,
in den Sälen des Deutſchen Hauſes ein im gkademiſchen Stil gehaltener
Feſtabend ſtatt, zu welchem bereits der Eeſangverein Männerquartett=
Sprenölingen und der Binger Männergeſangverein ihre Mitzuirkung
zugeſagt haben. Am darauffolgenden Sonntag, dem Hauptfeſtage, wird
Atslier wird nachträglich die widerrufliche Genehmigung erteilt, der platz führen, zu dem die herrlichen Städtiſchen Anlagen erkouen wur=
Bauunternehmer Z. ſoll aber wegen Verſtoßes gegen die Gomeindebau= den. Herr Küfermeiſter Schober ſen, verbinbet mit drm Jubüläum des
I
G
m. Erhokungsheim für Poſtbeamte. Aus dem Etat des
Reichspoſtminiſteriums ergibt ſich, daß der Herzog
von Arenberg ſein Schloß Nordkirchen mit
ausge=
echratem Park, Garten und Gewäſſem der Reichspoſtverwaltung
metweife als Erholungsheim für Poſtbeamte angeboten hat.
9as Schloß iſt ein gewaltiger Bau mit 190 Räumen, in dem
hiehrere hundert Perſonen untergebracht werden könnten. Es
iagt etwas abſeits von der großen Verkehrsſtuaße an der
Eiſen=
ahnlinie Dortnnund—Gronau. Das Schloß erfüllt in baulicher
Brziehung und nach ſeiner Anſage alle Vorbedingungen, die
in ein Erholungsheinn geſtellt werden können. Man kann es
zcher der Poſt nicht verdenken, daß ſie ohne weiteres zugeguiffen
mt, zumal ihr das ganze Beſitztunn gegen eine Miete von einer
Nerk jährlich (2) angeboten wurde! Im Etat heißt es
beſchei=
i1: „Das Angebot iſt vorteilhaft!‟ Das läßt ſich nach Lage
er Dinge nicht beſtreiten. Die Poſt hat ſich nur verpflichten
näſſen, das Beſitztum auf die Dauer von 30 Jahven baulich
nhand zu halten. Allerdings entſtehen einmalige Koſten für
ſanzliche Aenderungen, für die Anſchaffung von Möbeln und
ketten und ſonſtigem Inventar. Aber daran iſt nichts
ver=
oren, denn die Einrichtung bleibt Eigentum des Reiches.
Fer=
ier haben ſich die Beamtenverbände bereit erklärt, die Koſten der
aufenden Unterhaltung zu tragen, wähyend eine noch zu
grün=
ſeride Genoſſenſchaft die Koſten des laufenden Betriebes
be=
nreiten ſoll. Man wird den Poſtbeamten, die in die glückliche
eage kommen, in dieſem Erholungsheim Aufnahme zu finden,
ann Herzen gute Erholung wünſchen können.
C.K. Weſche berühnte Frau möchten Sie ſein? Dieſe Frage
a. die römiſche Zeitſchrift Piccolo ihren Leſerinnen vorgelegt
5 einte große Anzahl von Antworten erhalten, die man als
ine Art Abſtimmung der Frau überhaupt oder zum
nirHeſten der Italienerin betnachten kayn. Mit großer
Majo=
die die meiſten
Uete guf Hck De de . Eine Sſanors Näahfa
urch der Menſchheitsgeſchichte eine ganz andere Wendung zu
elsen. Eine andere Signora ſchreibt ſogar in Verſen: „Ich
nöchte Frau Adam, geb. Rippe, ſein, um einem einzigen Manne
treit zu bleiben.” Eine Frau Zarlatti hat ganz andere Gründe.
Sie möchte unſere Urmutter ſein, weil dieſe die weiſefte der
Frauen war, indem ſie nämlich die Wiſſenſchaft der Liebe
ent=
deckde, die geſchickteſte, weil ſie ihrem Manne das größte
Ver=
trauen einzuflößen und ihn dadurch zum unbedingten
Gehor=
ſam zu beſtimmen wußte, die glücklichſte, da ſie keine
Neben=
buhlerinnen hatte, umd die ſparſamſte, weil ſie michts zu
Klei=
dung auszugeben brauchte. Gine andene wieder beneidet Eva,
weil ſie ſich im Vollbeſitz der ehelichen Liebe den ruhigen
Ge=
nüſſen des Paradieſes hingeben konnte; andere wieder ſind
des=
halb auf Eva neidüſch, weil ſie den Vorzug genoß, die erſte zu
ſein, die ihren Mann betrog. Zwei Leſerinnen möchten am
lieb=
ſten das Weib des Kain ſein, und zwar aus dem edlen
Wunſch heraus, dem unglücklichen Bruderörder das glühende
Mal ſeiner Untat durch ihre kühlenden Küſſe fortzunehmenn.
Eine kecke Schöne hat ſich Phryne zu ihrem Ideal erkoren,
weil dieſe auf die einfachſte und imponierendſte Weiſe die
Män=
ner von ihrer Macht überzeugte. Eine Menſchenfeindin möchte
Helena ſein, „um einen Krieg zu entfeſſeln, nicht nur von
10 Jahren, ſondern von 20, der nicht nur Troja zerſtört, ſondern
die ganze Welt und die Menſchheit von dieſem Erdball
ver=
ſchwinden läßt”. Rührender iſt eine gewiſſe Arnaldi Luzzie,
die darüber traurig iſt, nicht Magdalena zu ſein, die viel
ge=
liebt hat und doch eine Heilige wurde. „Auch ich armes Weſen”,
geſteht ſie offenherzig, „habe viel geliebt, aber ich bin durchaus
nicht ſicher, daß ich wicht trotzdem verdammt werde.” Manche
Damen entſcheiden ſich für die Beatrice Dantes, für die
gute Hausfrau Baueis, die mit ihrem Philemon hundert
Jahre in trautem Eheglück lebte. Die beſcheidenſte und weiſeſte
von allen aber iſt wohl Tereſa Capuzi, die geantwortet hat:
„Ich will nur ich ſelbſt fein, eine gute kleine Hausfrau.‟ Dieſe
Anwort hat dem Preis erhalten, der in einer prächtigen,
3000 Lire koſtenden Robe beſtand, die der Preisgekrönten von
eimem der erſten Schneiderkünſtler Roms überreicht wurde.
Rieſenpläne in Paläſtina. Jahrhunderte lang blieb
Pa=
läſtina, ein Land unerſchöpflicher Fruchtbarkeit, wo „Milch
und Honig” fließen könnte, verwüſtet und verödet! Es wird
eine der ſegensreichſten Folgen des Krieges ſein, daß nun auch
energiſch daran gegangen werden ſoll, dieſes Wunderland, etwa
halb ſo groß wie Deutſchland vor dem Kriege,
wirtſchaft=
lich zuerſchließen. Schon die letzten Jahrzehnte haben zu
kleinen Anfängen in dieſer Richtung geführt, allein es fehlte an
großzügigen Plänen und auch an der nötigen Bevölkerung, die
nur rund 1 Million beträgt. Die Durchführung großer
Plän=
wird erſt möglich ſein, wenn die Juden ſich wieder in ihrem
an=
geſtammten Reiche anſiedeln und Ackerbau treiben, und die
Groß=
werke der Technik vollendet ſind, die das Land fruchtbar machen
ſollen. Mehrere jüdiſche Kolonien ſind ſchon entſtanden, man
hört hier wieder die toigeglaubte hebräiſche Sprache, und wohl
nicht ſehr lange wird es dauern, bis Paläſtina — übrigens das
tefen eren ie euecherſ ene eae Finf
gebaut werden, um das Waſſer des Mittelländiſchen Meeres
ſüdlich von Jeruſalem nach dem Toten Meere zu ſchaffen. Da
der Spiegel des Toten Meeres 400 Meter under dem des
Mittel=
meers liegt, ergibt ſich ein beträchtliches Gefälle, das zum
Be=
trieb eines großartigen Turbinenwerkes dient, von wo aus das
ganze Land mit eleitriſcher Kraft und elektriſcher Energie
ver=
ſorgt werden ſoll. Der zweite Plan betrifft im Anſchluß daran
die Erzeugung von Luftſtickſtoff, dem notwendigen Düngemittel,
durch kleinere Werke, der dritte die Gewinnung der Salze aus
dem Toten Meere in einem ſolchen Umfange, daß dort, wo jetzt
kein Lebeweſen exiſtieren kann, Fiſche gedeihen. Ein vierter
Plan bezweckt die Bewäſſerung des ganzen Jordantales, durch
eine Reihe von Stauwerken, die teilweiſe vom 200 Meter höher
gelegenen See Genezarett geſpeiſt werden und in trockener Zeit
Hunderttauſende von Morgen Ackerland fruchtbar machen können.
Bekanntlich gibt es ſchon aus Davids Zeit her noch Tauſende von
Ziſternen, die für dieſe Aufgabe mit benutzbar ſein würden. Auch
in den Waſſerbecken wird Fiſchzucht geplant, wozu wieder große
Fiſchzuchtanlagen geſchaffen werden ſollen. Endlich iſt
beabſich=
tigt, den ganzen ſüdlichen Teil des Toten Meexes, der ſehr ſeicht
iſt, trocken zu legen und die großen Aſphaltlager auszunützen.
So wird ſich in Paläſtina erfüllen, was die Propheten Heſekiel
und Sacharja geweisſagt haben!
4.
Dr. Löslein, ſteht, iſt ſeit Monaten um die Ausgeſtaltung des Feſtes
bemüht, das in den ernſten Zeiten, in denen wir leben, ein lichter
Zeit=
punkt zu werden verſpricht.
Aus dem vorderen Odenwald, 8. Juli. Kornſchnitt. Das kühle
Wetter hat jedenfalls dazu beigetragen, daß Korn und Gerſte wider
Er=
warden etwas langſamer reiften als allgemein erwartet war. Ein
evgiebi=
ger Regen aber vor der Kornernte noch wäre dem ganzen
ausgetrochkne=
ten Lande mit Kartoffeln, Kvaut und Rüben ſehr zu wünſchen, damit
auch der in drei Tagen zu erwartenden guten Fruchternte eine nicht
minder ergiebige Früh= und Spätkartoffelernte folgt. Bei dem dürftigen
Heu, das die Wieſen hergeben, wird es ſich empfehlen, die abgeernteten
Kornfalder alsbald zu ſtirzen und wit Herbſtrüben und Viehfutter aller
Art ſofort zu beſtellen, damit die eben geerteten ſchmalen Heuvorräte
nichtt vor Winder in Angriff genommen werden, denn der iſt lang und
vielleicht auch früher als ſonſt da.
wd. Aus dem Odenwald, 8. Juli. Jagdverſteigerung. Die
Bezirke 2 und 4 der Gemeindejagd von Falkengeſäß wurden kürzlich
zum ziveiten Male verſteigert und erzielten einen Mehrerlös von
jähr=
lich 3000 Mark. Dem Jagdbezirk 2 erhielt Herr Ferdinand Kloß aus
Darmſtadt für jährlich 4000 Mark, den Jagdbezirk 4 ſteigerte Herr
Fabrikant Dervenich in Hetzbach für jährlich 3050 Mark. Da die
Ge=
markung nur 990 ha umfaßt, iſt die Jagd teuer bezahlt.
Erbach, 8. Juli. Todesfall. Infolge eines Herzſchlags ver=
keit. In jungen Jahren kam er als gelernter Dreher nach Paris und
wurde dort mit der Bruyere=Pfeifenfabrikation vertraut, die er ſpäter
hierher verpflanzte und auch im Odewwald heimiſch machte.
Kleine Nachrichten aus Heſſen, 8. Juli. Die Filiale der
Pfälziſchen Bank in Worms hat anläßlich ihres
Jahresab=
ſchluſſes an verſchiedene hieſige gemeinnützige Anſtalten und Vereine
Zuweiſungen im Betrage von 8000 Mark gemacht. — In
Guſtavs=
burg wurde die Leiche eines älteren Mannes aus Mainz gefunden, der
ſich aus Schwermut über den Tod ſeiner Frau, die heute beerdigt wird,
das Leben genommen hat. — In Nieder=Hilbersheim ſtarb
der in weiter Umgegend beſtens bekannte frühere Gaſtwirt Hackemer
im Alter von 82 Jahren. Seine im gleichen Greiſenalter ſtehende
Ehe=
frau vermochte wohl den Tod ihres treuen Lebensgefährden nicht zu
ver=
meiden. Am nächſten Tage ſtarb auch ſie, wohl infolge der Aufregung,
ganz plötzlich. Nun werden die beiden Ehegatten gemeinſam zu Grabe
getragen. — Ein kommunalpolitiſches Unikum ſtellt die im
ſtlichen Rheinheſſen gelegene Heſſenſteiger Mühle dar.
D. Hofreite hat den Ruhm, zu drei verſchiedenen Gemarkungen
zu=
gleich zu gehören. Das Wohnhaus zählt zur Gemarkung Kettenheim,
der Garten zu Dautenheim und der Keller zur Stadtgemeinde Alzey.
Die Bewohner der Mühle können alſo, ohne ihr Anweſen zu verlaſſen,
innerhalb einer Minute drei Gemarkungen durchwandern. — In Frei=
Laubersheim waren in der Donnerstag Nacht Kirchenräuber
in der Simultankirche; ſie ſtiegen durch ein Fenſter, das ſie
zertrümmer=
ten, in die Kirche. Den Tabernakel ſuchten ſie mit Gewalt zu öffnen —
aber ehne Erfolg; ebenſo gelang es ihnen trotz großer Anſtrengung
nicht, die Sakriſtei zu erbrechen. Die Entrüſtung über dieſe Freveltat
iſt in der ganzen Gemeinde groß.
Aufhebung der Stendesvorrechte
der Standesherren will ein von ſozialdemokratiſchen Abgeordneten im
Landtag eingebrachter Geſetzentwurf herbeiführen. Nach Artikel 1 ſoli
das Geſes vom 18. Juli 1253 auf Grund der Beefaſſung vom 12.
Dezem=
ber 1913 für aufgehoben erklärt ſverden. Nach Art. 2 ſind die auf dem
Offentlichen Rechte Heſſens beruhenden Vorrechte des bisherigen
Adels=
ſtandes, des ehemaligen ritterſchaftlichen, gerichtsherrlichen oder
ſonſti=
gen Adels ihrer Familien, der vormals ſtandesherrlichen Fcmilien ihrer
Mitglieder, ſowie der frücheren landesherrlichen Familien und deren
Mitglioder aufgehoben. Dasſeibe ſoll von den geſvohnheitsrecktlich
zu=
gebilligten Vorrechten gelten. Art, 3 zählt die aufzuhebenden Vorrechte
auf.
Cine Begründung iſt weder im allgemeinen noch zu den einzelnen
Artikeln Cem Geſetzentwurf beigegeben. Das hat man offenbau nicht für
niötig gehalten von ſeiten der Antragſteller. Und doch handelt es ſich
hier um eine ſcwierige Materie ſes Staatsrechls, der vohl die
Antuag=
ſteller alle recht fernſtehen dürften und einen einſchneidenden Eingriff
in beſtehende Rechtsverhältmiſſe, den auch Parlamentarier des Heſſiſchen
Landtags nicht ohne genaue Prüfung im einzelnen vorzunehmen wagen
Jollten. Dnd ſchließlich muß doch auch die derzeitige politiſche Lage in
Vetrachk gezogen werden. Wir haben zur Zeit uns viel drüickendere
Sorgen, auf deren Linderung und Beſeitigung wir Bedacht nehmen
müfſen, als daß wir uns gerade jetzt mit den Vorrechten der
frü=
heren Standesherren eingehend beſchäftigen müßten. Und zum Schluſſe:
Muß denn bas kleine Heſſen immer mis Zerautigen Radikalismen
voran=
gehen, könnte man in dieſen Fragen, die Loch auch andere frühere ſogen.
Bundesſtagten ebenſo berühren, den größeren „Ländern” nicht den
Vor=
trirt geſetzgeberiſcher Regelung laffen?
Reich und Ausland.
Berlig, 8. Juli. Die Sürdtberordnetenwahlen
un=
gültig. Nach einer Aeußerung des Präſidenten des
Oberverwaltungs=
gerich/s, Stoatsyniniſters a. D. Drcws, iſt das Urreil in Sachen der
Un=
gültigkeitserklärung der Berliner Stgötberordneterivahlen geſtern
nach=
miktag unterzeichnet und der Gerichtsſchreiberci zuu Ausfertigntag
zu=
gegangen. Die Wahlen wurden für ungültig erklärt, weil die
Wahl=
ordnung als ungültig anzuſehen iſt. Infolge der notwendigen
Um=
arbeitung der Wahlordnung wird mit einer längeren Berzögerung der
Neuwahlen zu rechnen fein. — Wie die Note Tahits ſchreibt, ging dem
Buchdruckereibeſitzer, in deſſen Druckerei das Blatt heegeſtellt wird, den
der Polizei ein Schreiben zu, in dem die Nachtarbeit in der
Deuk=
kerei unter Androhung einer Geldſtrafe von 150 Mark, im
Undermö=
gemsfalle einer Haft von zwei Wochen verboten wird, da der Betrieb
während der Nackntzeit derarbig laute Gieräuſche herdorrufe, daß dadurch
nach einem kreisärztlichen Gutachten Gefahr für die Geſundheit der
Anſvohner entſtehe.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Juli 1921.
Heidelberg, 8. Juli. Die verſchwundenen
Bürgermei=
ſter. Im Zuſammenhange mit der gemeldeten Verhaftung des
Eiſen=
bahmſchmiedes Sieſert wurden in der vergangemen Nacht weibere
Verhaftungen in Ziegelhauſen vorgenommen. Es wurden bei
ihnen goldeme Uhren und Getten, die den vermißten Bürgermeiſtern
ge=
hörten, gefunden. Siefert hatte bei einem Heidelberger Goldarbeiter
einen Brillanten verkauft, der aus einem Ring des vermißten
Bürger=
weiſters Werner herausgebrochen war. An ſeinen Kleidern ſind auch
Blutflechem feſtgeſtellt worden. Die Streife mach den Oeichen wird
fort=
geſetzt.
H. Maunheim, 8. Jubi. Zu dem Heidelberger
Naub=
mord. Die Suche nach den Leichen der beiden Bürgermeiſter Buſſe
und Werner wurden heute den ganzen Tag fortgeſetzt, haben aber noch
immer zu keinem Erfolg geführt. Sicher iſt jedoch, daß die beiden
Her=
ren einem Raubmovd zum Opfergefallen ſind. Der vermutliche Täter,
der 23jährige Schmied Siefert aus Olfen bei Beerfelden, leugnet
mach wie vor ſeine Täterſchaft, obwohl alle Indizienbeiveiſe dafür
ſpre=
chen, daß er die Tat begangen hat. Bei ihm wunden die goldene
Uhr=
kette und die goldenen Manſchettenknöpfe des ermoadeten
Bürgermei=
ſters Werner gefunden; auch weiſen ſeine Kleidungsſtüche Blutflecken
auch. Auch ein Brillantring, dem Werner gehörig, wurde bei einem
Heidelberger Goldarbeiter ermittelt, den dieſer für 2500 Mark gebauft
hat. Dieſer ſollte auch eimen Ring des Getöteten zu einem Ring für
die Geliebte des S. umarbeiten. Die weiter Verhafteten mußten wieder
freigelaſſen werden, da ihnen oine Beteiligung an dem Raubmord nicht
nachzuweiſen war. Dem verhafteten Siefert wird ferner der
Mordver=
ſuch an dem Ingenieur Link von Weinheim zur Laſt gelegt. Link wurde
auf ſeinem Motorrad bei Ziegelhauſen von einem unbekannten Manne
angeſchoſſen. Die Gegeni=berſtellung des Sieſert mit dem Link wird
ſofort erfolgen.
— Gundelsheim, 8. Juli. Geh. Hofrat Dr. Ludwig
Röm=
held, der verdiente ärztliche Leiter der bekannten Kuranſtalt
Schloß Hornegg, feierte am 5. Juli ds. Js. ſeinen 50.
Ge=
burtstag. Die Stadtgemeinde Gundelsheim ernannte den Jubilar
zu ihrem Ehrenbürger. Hunderte ſeiner jetzigen und früheren
Pflege=
befohlenen ließen es ſich nicht nehmen, bei dieſem Anlaß eine „Römheld=
Stiftung” (Freibettfonds für die Kuranſtalt Hornegg) zu errichten, als
kleines Zeichen ihrer Dankbarleit und Verehrung.
Die Leipziger Kriegsprozeſſe.
Leipzig, 8. Juli. (Wolff.) Heute begam vor dem Reichsgericht
der auf mehrere Tage berechnete Kriegsprozeß gegen
General=
leutnant a. D. Hans von Schack und den Generalwajor B. Kruska.
Es ſind zehn deutſche und zehn fronzöſiſche Zeugen erſchienen. Den
Angeſchuldigten wird in der franzöſiſchten Ausliefevugsliſte
vorgetvor=
fen, in dem Gefangenenlager Niederzwehren bei Kaſſel eine
Typhusepidemie abſichtlich fahrläſſig herbeigeführr zu haben. Die
An=
geſchuldigten ſollen Godurch, ſowie durch Mißhandlungen und
Geſvalt=
tätigkeiten den Tod von ctwa 3000 franzöſiſchen Geſangenen verſchnildetz
haben. Der Präſſkent bemerite, daß eine förmlich= Anklage durch den
Oberreichsamwalt nicht erhoben werden ſei, weil die Beveiserhebungen
keine geeigneten Anhaltspunkte ergabet. Das Verfahren ſei nur
ein=
geleitet worden wegen der Anſchuldigungen auf der
Ausliefe=
rungsliſte. v. Schack erklärte under anderem: Das Lager
Nicder=
zwehren ſei ihm im Sedtember 1914 unterſtellt worden und babe bis
zum 21. Januar 1915 unter ſeinem Kommando geſtanben. Die Eßidemie
ſei erſt im Februar eingetreten, als Ende Januar 3000 ſtark derlauſte
ruſſiſche Gefangene aus dem Lager Luigenſalza eingetroffen ſeien. In
Langenſalza war die Epidemie ſchon frücher ausgebrochen als in
Nieder=
zwehren. Weiter erklärte v. Schack: Das Anbinden bon Gefangenen
ſtatt Beſtrafungen mit Arreſt ſei in den erſten Wochen notwendig
ge=
wefen, weil Arreſtzellen nich” zur Verfügung geſtanden hätten.
Leipzig, 8. Juli. (Wolff.) Heute nachmittag gegen ½74 Uhr
verließ die franzöſiſche Delegation den Sitzungsfaal des
Reichsgerichts. Sie wird noch heute Leipsig verlaſſen. Auch die
franzöſiſchen Zeugen im Prozeß d. Schack=Krusta reiſen in kürzeſter
Friſt ab.
Die Streikbewegung.
* Der Streik in Ber lin beſchl oſſen. Das
Geſamt=
ergebnis Her Urabſtimmung über einen Symparhieſtreik
der ſtädtiſchen Arbeiter zur Unterſtützung der ausſtändigen Gutsarbeiter
hat 30 788 Stimmen für und 10 353 Srimmen gegen den Streiß
er=
gebe. Die Funktionäve der ſtädtiſchen Arbeiter nahnien geſtern abend
nach bierſhündiger Debatte folgende Reſolution an: „Der Streis
der ſtädtiſchen Arbeiter iſt hiermit für Freitag, den 8. Juli, erklärt. Er
tritt aber erſt in Kraft, wenn das Ergebnis der Verhandlungen der
Stadtverovdnetenverſammlung bekannt wird. Sollten die Gutsarbeiter
mit den Bedingungen, die der Magiſtrat ſtellt, einverſtanden ſein, ſo
werden die übrigen ſtädtiſchen Arbeiter nicht in den Streik treten.
Soll=
ten die Gutsarbsiter nicht mit ben Bedingungen einverſtanden ſein,
ſo wüirde die ſofort gebildete Streikleitung der Gas= Waſſer= und der
Elektrizitätsapbeiter alle weiteren Maßnahmen ergreifen.
Die drei ſozialiſtiſchen Fraltionen der Stndtverordnetenverſaupnlung
einigten ſich auf den Antrag, daß den ausſtändigen ſtädtiſehen
Guts=
arbeitern eine 10prozentige Lohnzulage geſährt und das
Mitbeſtimmungsrecht bewilligt weude. Die Vertreter der Gewerkſchaften
ſtimmten zu und wollen flir die Wiederqufnachme der Arbeik eintreten.
Der voir dem Beſchluß der ſozialiſtiſchen Fuaktionen in Kenntnis geſetzte
Oberbürgermeiſter beruft für morgen eine außerordentliche Sitzung des
Magiſtrats ein.
Ein Magiſtrats=Korveſpondent teilt mit: Heute nochmittag fanden
im Berliner Rathaus eingehende Beſprechungenr der drei ſozialiſtiſchen
Parteien wegen der Ausſtandsgefahr in Berlin ſtatr. An dieſen
länge=
ren Byſprechungen beteiligten ſich die Mitglieder des Magiſtrats und
der Stadtverordnetenberſammlung. Anſchließend daran fanden
Konfe=
ronzen mit den Gewerkſchaſtsvertretern und den Vertretern des
Ma=
giſtrats ſtatt, bei denen man ſich bemühte, eine Einigung
herbeizufüh=
ven, mit dem Erfolg, diaß weitere Verhandlungen geführt werden ſollen.
Berlin, 8. Juli. (Wolff.) Der Magiſtrat beſchloß, den
aus=
ſtändigen Güterarbeitern 7½ Prozent Lohnzulage
zu getvähren, aber mit der ausdrücklichen Maßgabe, daß dieſe
Mehr=
ausgabe eingebracht ird durch höhere Einwahmen oder Erſparniſſe auf
den ſtädtiſchen Gütern ſelbſt. Bezüglich des
Mitbeſtimmungs=
rechts erklärte ſich der Magiſtrat dam einderſtanden, daß die Pachſt=
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Ein archäologiſches Wunder. Das Mitglied
der Pariſer Abademie der Wiſſenſchaften Camille Jullien legte
dieſer gelehrten Körperſchaft vor einigen Tagen einen Aufſehen
erregenden Bericht über archäologiſche Funde in der
Nähe von Clermont=Ferrand vor, die gleichſam das
ganze tägliche Leben eines bleinen Marktfleckchens aus der Zeit
des römiſchen Galliens ams Licht ziehen. Im Kanton
Mar=
tresde=Veyre arbeiteten einige Leute mit der Beilpicke auf einem
Grundſtück, als ſie mit ihrem Handwerkszeug auf etwas Hartes
trafen, das der Deckel eines gallo=romaniſchen Steinſanges zu
fein ſchien. Als man den Dechel hob, erblickte man eine
wunder=
ſchöne Frau deren Fleiſch noch ſo vollkommen erhalten war
wie am Tage ihres Todes vor 18 Jahrhunderten. Auch
die Flechten ihres ſchwarzen Haaves ſchienen noch wie
unbe=
rührt. Die Finder hatten aber dieſen erſtaunlichen Anblick nicht
lange, da unter der Einwirkung der Sonnenwärme in wemigen
Mimaiten der Körper der Frau zu Staub zerſiel, ſo daß nur ein
in ein Stoffgewand gehültes Skelett übrig blieb. Weitere
Nach=
forſchungen und Ausgnabungen ergaben noch die Auffindung
von fünf anderen, ebenſo gut erhaltenen Gräbern, in denen man
zahlloſe Gegenſtände von höchſtem archäologiſchen Intereſſe fand:
Münzen, Vaſen, Töpferwaren, Körbe, Toilettengegenſtände;
Frauengewänder, Schuhe, ja ſelbſt Früchte, die noch kaum
ein=
geſchrumpft waren, und ein Buchsbqumzweig, der noch
voll=
ſtändig grün war. Die Gelehrten, die dieſe bedeutſamen
gallo=
romaniſchen Funde unterſuchten, ſind der Ueberzeugung, daß
das Wunder der Erhaltung der Leichen durch 18 Jahrhunderte
benachbarten mineraliſchen Quellen zu verdanken iſt, die
Kohlen=
ſäuregas ausſtrömten, das, ſchwerer als die Luft, alle Luft aus
den Särgen verdrängte und die Körper, wenn auch nicht
mummi=
ſizierte, ſo doch 1800 Jahre lang vollkommen friſch erhielt. Die
wiſſenſchaftlichen Sachverſtändigen erklärten, daß noch niemals
Körper und Gegenſtände aus dieſer Periode im ſo vollkommener
Erhaltung aufgefunden wurden.
* Neueſte ägyptiſche Funde. Die neueſten
Grabungen, die der britiſche Archäologe Prof. Flinders
Petrie in der ägyptiſchen Wüſte ſüdlich von Kairo durchgeführt
hat, haben wieder wichtige Schätze uralter Vergangenheit dem
unerſchöpflichen Boden des Nillandes entriſſen. Die Funde, die
jetzt im London eingetroffen ſind, werden der Oeffentlichkeit zum
erſten Mal durch eine Ausſtellung in der Londoner Univerſität
zugänglich gemacht werden. Der bedeutſaiſte der Gegenſtände
iſ der vollkommen erhaltene Körper eines 8000 Jahre alten
Mädchens. Außerdem fanden ſich in den geöffneten Gräbern
Vaſen und Gefäße von Alabaſter und Kupfer, ein Steinbecher,
der die zarte Geſtalt einer Lotosblume had, Tongefäße ſowie
Skarabäen, die älder ſind, als alle bisher bekannten. Die
Dar=
ſtellungen, die ſich auf den Grabbeigaben finden, geben ein
an=
ſchauliches Bild von dem alltäglichen Leben, der alten
Aegypter in einer Zeit, die Tauſende von Jahren vor der
Ge=
burt Chriſüi liegt. Eine Gruppe von Figuren, die ſehr realiſtiſch
dargeſtellt und gemalt iſt, zeigt Arbeiter in einem Kornſpreieher;
eine andere ſtellt eine Küche dar, im der ein Koch an einenn Spieß
eine Gans brät, während ein anderer Slave, der wegen der Hitze
ſeine Perücke abgenommen hau, das Feuer ſchürt. In einer
drit=
den Gruppe iſt eine Opferzeremonie zu ſehen, während eine
vierte eine Tiſchdekoration vorführt. Eine andere Darſtellung
wieder zeigt einen Tragſeſſel mit Trägern, während im
Hinter=
grund hochbordige Boote ſind, bemamnt mit einer Schar
ſchwarz=
lariger Seeleute und mit braunleinenen Segeln ausgerüſtet.
Auch andere plaſtiſche Darſtellungen zeigen die Boote, auf denen
die Seelen ins Jenſeits fahren ſollten.
Heſſiſches Landestheater.
W-I. Am Schluſſe der Spielzeit gelangte geſtern die Operette
„Die Cſardasfürſtin” wieder zur Aufführung. Das
Haus war ausverkauft. Auf der Bühne und im Publikum
herrſchte eine animierte Stimmung. Der Spielleiter Herr
Weisker hatte Leben und Bewegung in die Aufführung
ge=
bracht und Herr Kapellmeiſter Schleſinger leitete ſie mit
Temperament und Schneid. Nach jeder Einzelnummer ud
nach den Aktſchlüſſen wurde bebhafter Beifall geſpendet. Die
Shlva der Frau Weimann war eine hübſche und elegante
Bühnenerſcheinung und bezent im Spiel, ſüinmnlich aber reichlich
zurückhaltend. Herr Hermamn Haecker aus Mainz, der die
Pardie des Edwin ſang, iſt ein in ſeinem Fach bewanderter
und ſympathiſcher Operettentenor, Herr Weisker, der, wie
bei der erſten Aufführung, die Rolle des Seniors der
Lebe=
männer ſpielte, iſt ſich gleich geblieben und boc eine ſein
aus=
gearbeitete Leiſtung, dem Stil der Operette paßte ſich Herr
Peterſen als Graf Boni mit ſiherem Können an, echtes
Ope=
rettenblut ſloß in den Adern der Staſi der Frau Gothe. Eine
der beſtgelugenen Nummern war das Doppelduert des zweiten
Aktes der Damen Weimann und Gothe und der Herren Haecker
und Peterſen. Das parodiſtiſch gehaltene fürſtliche Ehepaar des
Herrn Jürgas und der Frau Carlſen entſprach dem
Cha=
rakter der Operette. Das Enfemlle der Varietédamen und die
übrigen Leiſtungen waren gut. Die prächtige Inſzenierung trug
zur Verſtärkug des äußeven Eindrucks weſentlich bei.
Ruumer 187.
verträge den Betriebsräten zur Einſicht vovgelegt werden. Ihrer
Mit=
wirkung bei Entlaſſungen ſtimmte der Magiſtrat mit gewiſſen
Vorbehalten zu. Vovausgeſetzt, daß die Organiſationen den Beſchluß
des Magiſtrats gutheißen, wird ſofort der
Stadtverordnetenderſamm=
lung eine Vorlage zugehen. Die Streikuage werden nicht bezahlt.
Maß=
vegeluungen dürfen nicht vorgenommen werden.
Lahmlegung der Rheinſchleppſchiffahrt.
H. Mannheim, 8. Juli. (Priv.=Tel.) Das Arbeitsminiſterium
in Berlin hatte einen Schiedsſpruch in der Rheinſchiffahrt
gewoffen, nach dem der bisherige Tarif bis zum 1. Oktober weiter gelten
ſolle. Dieſer Schiedsſpruch war von ſämtlichen Beteiligten
angenom=
men worden mit Ausnahme der Maſchiniſten und Heizer.
Dieſe haben heute ſämtliche Dampfer auf dem Nhein ſtillgelegt.
Im Mannheimer Hafen herrſcht heute vollſtändige Ruhe. Im Berliner
Arbeitsmimiſterium wird weider verhandelt und hofft man, daß es doch
noch gelingen wiud, eine Einigung zuſtande zu bringen.
Der Abbau der Kriegsgeſellſchaften.
Berlin, 8. Juli. (Wolff.) Der Untenausſchuß für die
Ernährungsgeſellſchaften (Ausſchuß zur Prüfung
der Kriegsorganiſationen) hielt eine ſeiner imn der Regel
all=
monäulich ſtattfindenden Sitzungen ab, in welcher, wie
gewöhn=
lich, die Frage des Abbaues der dem Reichsminiſteriun für
Ernährung und Landwirtſchaft unterſtellten
Kriegsorgani=
ſationen eingehend durchgeſprochen wurde. Es konnte
feſt=
geſtellt werden, daß der Perſonalbeſtand der
Kriegs=
organiſationen vom 31. Mai gegenüber dem Stand vom
31. Dezember 1920 eine Abnahme um 943 Köpfe, gegenüber
dem Stande vom 1. April 1920 eine Abnahme um 5937 Köpfe
aufweiſt. Der den Vorſitz führende Vertreter des
Reichsmini=
ſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft erülärte, daß in der
Zeit vom 1. Juni bis 1. Oktober ſich noch weiterhin ein ſehr
bedeutender Abbau vollziehen werde, da nunmehr ſämtliche
Er=
nährungsgeſellſchaften nnit Ausnahme der der Getreide= und
Zuckerbewirtſchaftung dienenden Organiſationen von ihren
Auf=
gaben befreit ſeien. Auch bei der Reichsgetreideſtelle werde
in=
folge der Umſtellung der Getreidewirtſchaſt demnächſt eine ſehr
bedeutende Verminderung des Perſonals eintreten.
Benuängelt wurde die bei mehreren Geſellſchaften vorhandene,
nach unverhältnisnnäßig hohe Anzahl des gewerblichen
Perſo=
vals. Im Einvernehmen mit dem
Reichsernährungsminiſte=
rium wurde beſchloſſen, die Zurückführung der Zahl des
gewerb=
lichen Perſonals auf den unbedingt nötigen Stand
unverzüg=
lich herbeizuführen. Ferner wurde auf Vorſchlag des
Treu=
händerausſchuſſes die aus Direktor Bäſilein als Treuhänder und
je einem Mitgliede des Reichstags, des Reichsrats und des
Reichsminiſteriums für Einährung und Landwirtſchaft
be=
ſtehenbe Unterkommiſſion eingeſetzt, die das von den
Treuhändern zuſammtengeſtellte umfangreiche Material über den
Reichsausſchuß für Oele und Fette im einzelnen duncharbeiten
ſoll. Weiterhin erſtatteite der Treuhänderausſchuß u. a. Bericht
über das Ergebnis der von ihm geleiteten Reviſion der
Preis=
ausgleichsſtellen für Stickſtofſdüngungsmittel,
Thomasphosphat=
mehl und Knochemnehl. Die Reviſion war auf Grund der
ge=
nügſam in der Oeffentlichkeit erörterten Angriffe Dr. Lavalles
gegen den Neichsminiſter Dr. Hermes durch Reviſoren
durchge=
führt, die der Treuhänder perſönlich auswählte. Der
Treu=
händer ſtellte feſt, daß die Geſchäfts= und Kaſſenführung der
Preisausgleichsſtellen völlig einwandfrei ſei.
Die Konferenz der Ernährungsminiſter
in Stuttgart.
Stuttgart, 8. Juli. (Tel.=Union.) Die Konferenz
der Ernährungsminiſter und
Landwirtſchafts=
miniſter der Länder iſt unter dem Vorſitz des
Reichsernäh=
rungsmiiniſters Dr. Hermes in Stuttgart zuſammengetreten.
Sie beſchäftigte ſich neben der Frage der Aufhebung der
Zuckerbewirtſchaftung und den Beſtimmungen über den
Erlaubniszwang zum Haudel mit Lebens= umd
Futtermütteln in der Hauptſache mit der Fräge der
Pro=
duktionsförderung, ſpeziell mit der Kunſtdüngerverſorgung. Der
württembergiſche Stgatspräſident Hieber wies in ſeiner
Be=
grüßungsanſprgche darauf hin, daß die Zwangswirtſchaft gegen
den dauernden Widerſtand der Erzeugerkreiſe und vielfach auch
der Verbraucherkreiſe dauernd nichſt aufrecht zu erhalten geweſen
wäre. Reiehsernährungsminiſter Dr. Hermes erwiderte, daß
mit bem zumn großen Teil durchgeführten Abbau der
Zwangs=
wirtſchaft und der inzwiſchen im die Wege geleiteten, aber weit
intenſiver zu geſtaltenden Förderung der Produktion die
Kon=
ſerenzen der Ernährungsminiſter und Landwirtſchaftsminiſter
an einem Wendepunkt ſtünden. Die Konferenzen müßten aus
Diskuſſionen über den Abbau der Zwangswirtſchaft zu einem
engen Zuſammenwirken im Geiſte poſitiver landwirtſchaftlicher
Wiederaufbauarbeit kommen.
Reichsernährungsminiſter Dr. Hermes teilte in einer
Preſſebeſprechuing ſodann mit, daß die Konferenz mit
überwie=
gender Mehrheit beſchloſſen habe, mit Rückſicht auf die in
die=
ſem Jahre zu derzeichnende Verehrung des Rübenbaues, mit
Her rund 77 Prozent der Friedensanbaufläche von 1913/14
er=
reicht werden, und mit Rückſicht darauf, daß mit der
Befriedi=
gung des Inlandsbedarfs aus der neuen Ernte gerechnet werden
kann, die Zuckerzwangswirtſchaft mit Beginn des
neuen Erntejahres, alſo mit dem 1. Oktober, aufgehoben
werden ſoll. Die Getreideumlage ſoll nach der perſöns
lichen Auffaſſung des Miniſters ein Uebergangsſchritt
für die freie Wirtſchaft ſein, zu der man, wenn nicht
ganz unerwartete Verhältniſſe eintreten, im nächſten Jahre
kom=
ien werde. In der Miniſterkonferenz ſei mit allem Nachdruck
von Miniſtern aller Parteirichtungen die Notwendigkeit einer
Steigerung der heimiſchen Produktion zum Ausdrick gebnacht
worden, insbeſondere durch vermehrte Anwendung des
Kunſt=
düngers in der Landwirtſchaft und dunch Schaffung von
Bei=
ſpielwirtſchaften, wozu das Reichsernährungsminiſterium
allge=
meine Richulinien aufſtellen wird. Die Frage der
Brotverſor=
gung ſieht die Konferenz durchaus ruhig am. Es ſei zu hoffen,
daß der Uebergang in das neue Wirtſchaftsjahr ſich ohne gnoße
Erſchüitterungen vollziehen wird. Eine Erhöhung des
Getreide=
preiſes werde durch den Abbau der Zuſchußaktion des Reiches
notwendig. Das Reichskabinett werde ſich mit der Frage zu
befaſſen haben, ob bei der Brotpreiserhöhung bis 40 oder 50
Prozent zu gehen ſei. Dieſe Erhöhung ſei aber nicht durch das
Umlageverfahren hervorgeruſen, ſondern ſie wäre ſowieſo
ge=
kommen, da es nicht möglich ſei, mit der inländiſchen
Zwangs=
wirtſchaft den Bedarf des Volkes zu decken. In der
Milch=
wirtſchaft müſſe eine weſentlich ſtärkere Erzeugung ebenfalls
Platz greifen. Es ſei geplang, im Norden und im Süden ein
großes milchwirtſchaftliches Inſtitut im Einvernehmen mit den
einzelnen Ländern zu ſchaffen, das die Aufgabe haben ſoll, ein
Zenralpunkt zu werden für alle großen miſchwirtſchaftlichen
Forſchungen, das mit einem Ringe von Unterinſtitten und
prak=
tiſchen Betrieben zu verbinden wäre.
Die Reichsindexziffern.
Zunahme der Teuerung.
Berlin, 8. Juli. (Wolff.) Die Reichsindexziffer
für Lebenshaltungskoſten, die vom Stotiſtiſchen
Reichsamt auf Grund der Erhebungen über die Ausgaben für
Ernährung, Heizung, Beleuchtung und Wohnungsmiete
berech=
net wird, ſtieg im Juni im Vergleich zum Vormonar um 16
Punkte auf896. Die ſeit Januar beobachtete
Abwärtsbewe=
gung der Ausgaben für die lebensnotwendigſten Bedürfniſſe
wurde alſo im Junz wieder unterbrochen. Die Indexziffer
übertrifft um zwei Punkte auch die für den Monat April
er=
mittellte Zahl, bleibt aber immer noch beträchtlich hinter dem im
Januar erreichten Höhepunkt von 924 Punkten. Zur
Verteue=
rung der Lebenshaltung trugem im Berichtsmonat hauptſächlich
die Preisſteigerungen für Eier, Milch, Zucher, Gemüſe,
Kar=
tofſeln, ohne Berüickſichtigung der neuen Kartofſeln, bei, ſowie
für Heiz= und Leuchtmittel. Dagegen wurden für Rindfleiſch,
Speck, Fett, beſenders für Butter Preisſekungen geieldet. Im
allgemeinen iſt die Preisbewegung innerholb des Reiches Jehr
wenig aus geglichen.
Hinner 187.
Darmſädter Tagblatt, Samstag, den 9. Juli 1921.
Beite 5.
Der Reichskanzler in Breslau.
Breslau, 8. Juli. (Wolff.) Bei den Beſprechungen des
Reächskanzlers mit den Vertretern der Parteien und der
Preſſe kam der einmütige Wille zum Ausdruck, alle trennenden
Meinungsberſchiedenheiten hinter dem einen Gedanken an die
Rektung Oberſchleſiens zurückzuſtellen.
Breslau, 8. Juli. (Wolff.) Der Reichskanzler, der
heutze in Begleitung des preußiſchen Miniſters des Innern,
Dominicus, hier eingetroffen iſt, nahm zunächſt im
Ober=
präſidium die Vorſtellung der Beciten entgegen. Um 10 Uhr
empfing er die Vertreter der Behörden, der politiſchen Parteien,
der Gewerkſchaften, der ſehl ſiſchen Abgeordneten, darunder den
eben aus der Gefangenſchaft befreiten Abgeordneten Sozeponik,
und die Preſſevertreder zu einer zwangloſen Ausſprache, in
wel=
cher wach den einleitenden Worten des Reichskanzlers auch die
Parteien zum Worte kamen.
Breslau, 8. Juli. (Wolff.) Heute abenb 6 Uhr ſprach der
Reichskanzler in einer Volisverſammlung in der
Jahr=
hunderthalle. Die weite Kuppelhalle war dicht gefüllt, mehr
als 10000 Menſchen müſſen anweſend geweſen ſein, darunter
befanden ſich die Spitzen der Behöchen, die Vertreder der Stadt
und die Führer der pollitiſchen Parteien. Oberbürgermeiſter
Dr. Wagner eröffnete bie Verſammlung mit wenigen Worten.
Darauf ſprach der Reichskanzler. Er wies darauf hin, was
heute beim Empfang von Verkretern der Rechten betont wurde,
jeder Mißbrauch und jeder Verdacht, man wolle den Selbſtſchutz
zum Sturze des demokratiſchen Volksſtaates mißbrauchen, fei
un=
vegründet. Der Reichskanzler ſprach damr über die Sanktionen;
er ſei überzeugt, daß dieſe Wunde am Rhein ſich bald ſchließen
müſſe. Eine noch ſchenerzlichere Wunde aber ſei
Oberſchle=
ſien, das nach dem Recht der freien Selbſtbeſtimmung
ungeteilt bei Deutſchland bleiben müfſe. Er
fprach von der Knechtung der Deutſchen in Oberſchleſien und der
Unfähigkeit ber Polen, deutſches Gebietz zu verwalten.
Wärm=
ſten Dank ſprach er demen aus, die zum Schutze der deutſchen
Heimat herbeigeeilt waven. Aber nieht an den Gräbern wollen
wir endlos trauern, ſondern weiter arbeiten, um wieder
auf=
zubauen. Das Schickſal Oberſchleſiens ei das Schickſal
Deutſch=
lands. Das Ergebnis der Volksabf inung in Oberſchleſien,
das überwältigend für Deutſchland lautet, kann nicht aus der
Welt geſchafft werden, ſo lange der Gedanke von der Freiheit
Schleſiens bebt, und er werde leben. Die interalliierte
Kom=
miſſion ſei der Treuhänder Oberſchleſiens, und die Geſchöchte
werde dereinſt fragen, ob ſie dieſe Pflicht erfüllt habe. Er rufe
die Alliierten zur Gerechtigkeit auch für ein
beſieg=
tes Volkauf.
Orgelſpiel und der Vortrag ſchleſiſcher Lieder durch die
ver=
einigden Geſangbereine umrahmten die Kanzlerrede. Der
Ober=
büngermeiſter ſchloß ſodanm die Verſammlung, die eine
macht=
volle Kundgebung für das Recht Deuzſchlands und für das
un=
geteilte Verhleiben Oberſchleſiens bei Deutſchland darſtellte.
Oberſchleſien.
Die Räumung formell beendet.
D.U. Pcris, 8. Juli. Aus Londom wird gemeldet: Der
Tümes=Korreſpondent in Kattowitz berichtet: In der letzten.
Nacht um 12 Uhr war die Räumung Oberſchlefiens fomell
be=
endet. Der Eiſenbahnverkehr im ganzen Induſtriebezirk
wutrde under der Kontrolle der imteralliierten Kommiſſion
auf=
genommen. Die franzöſiſchen Truppen beſetzten Königshütte,
Kattowitz und den ſüdlichen Bezirk, während die engliſchen
Truppen ſich längs der polniſchen Grenze bis mach Beuthen
auf=
geſtellt haben. Das Hauptlager der Engländer iſt im Tarnowitz.
Die öffentliche Gewalt wuurde an die Behörden übergeben, die
vor der Ankunft der Polen im Amt waren.
Vor einem neuen polniſchen Wilng=Abenteuer.
T.U. Kowno, 8. Juli. Litauiſche Zeitungew melden auf
Grund zuverläſſiger Nachrichten aus Wilna, daß die
Po=
len in Erwartug des Rüchtritts Zeligowskis ein neues
Abenteuter vorbereiten, an deſſen Spitze der Adjutant
Tebigowsbis, Hauptmann Priſtor, ein Vertrauensmann
Pilſudskys, ſtehen ſoll. Nach Litauen wurden Agenten geſandt,
um die polniſchen Eänwohner zum Aufſtand
aufzu=
ſtacheln und auf dieſe Weiſe einen Grund zum Eingreifen zu
ſchaffen. Die litauiſche Regierung hat angeſichts der polniſchen
Unmtriebe eine Underſuchung eingeleitet.
Die Minenräumarbeiten in der Nordſee beendet.
Berlin, 8. Juli. (Wolff.) Die
Minenräumarbei=
ten in der Nordſee ſind danr der umnermöidlichen Tätigkeit
der Minenſuchflottillen beendet. Die ganze Nordſee iſt
minenfrei. Nunmſehr werden die Minenräumarbeiten in
der nördlichem Oſtſee, die bisher füdlich vom 56. Grad
freige=
ſucht iſt, nachſdrücklich betrieben. Die Suchverbände werden ſich
dabei auf ausländiſche Häfen und die Oſtrandſtaaten ſtützen.
Dieſe Arbeiten werden die Mariwe vorausſichtlich noch bis zum
Spätſommer 1922 beſchäftigen. Außerdem weiden Mitte Juli
zwei Hallbflottillen in das nördliche Eismeer entſandt,
um die dort während des Krieges gelegten deutſchen
Minen=
ſperren zu beſeitigen, wozu wir nach dem Friedensvertrage
ver=
pflichtet ſind. Die Verbände werden von dem Ueinen Kreuzer
„Hamburg” begleitet ſein. Als Stützpunkte ſind die Häfen des
nördlichen Norwegens vorgeſehen. Die Dauer der
Unterneh=
mungen wird auf etwa acht Wochen geſchätzt. Mit Rückſicht auf
die großen Fortſchritte, die die Minenräumarbeiten in dieſem
Jahre bisher zeigten, wird im Herbſt eine Verringerung
der Minenſuchverbände eintreten. Das hierdurch
ge=
wonnene Perſonal wird zur Indienſtſtellung des Linienſchiffes
„Braunſchweig” und des kleinen Kreuzers „Thetis” verwandt.
Von der britiſchen Reichskonferenz.
Erörterung der auswärtigen Politik.
London, 8. Juli. (Wolff.) Auf der geſtrigen Sitzung der
Reichskonferenz wurde, wie die Blätter melden, die
Hal=
tung des britiſchen Reiches gegenüber den europäiſchen
Angele=
genheiten erörterr. Beſonders kam die Frage der
franzöſiſch=
engliſchen Beziehungen ausführlich zur Sprache. Daily
Telegraph teilt mit, daß die bisherigen Sitzungen der
Reichs=
konſerenz zir einen allgemeinen Einverſtändnis über die
Reichs=
politik führten. Ueber die allgemeinen Richtlinien der im
Stil=
len Ozean und im Fernen Oſten zu befolgenden Politik
erfolgte eine Einigung. Große Hoffnung wird bezüglich der
ofſiziellen Crörterungen zwiſchen den Mächten des Stillen
Ozeans gehest, deren Vorichläge nach Waſhington berichtet wur=
Len. Die Auffaſſung der Reichskonferenz war, daß die
beſon=
dere Freundſchaft mit Japan mit der freien Entwicklung
Chi=
nas und mit der engen Zuſanmnenarbeit mit den Vereinigten
Söaaten in Einklang gebracht werden müſſe. Bezüglich des
ehgliſch=japaniſchen Vertrages verlantet, daß er entſprechend den
Völkerbundsſatzungen abgeändert wird. Ueber die Frage der
Reichsherteilung wurben ſehr wichtige Beſprechengen abgehal=
Euroßa und billigten den Geiſt, in dem die Schwierigkeiten
be=
handelt werden. Bei der Erörterung der auswärtigen Politik
töurden von der engliſehen Regierung ausführliche
Erklärun=
genüber Oberſchleſien, über die Frage der deutſchen
Garantien, der beſetzten Gebiete und über den
grie=
chiſch=türkiſchen Konflik abgegeben. Wegen der
Einwan=
derungsfrage und der Ausſchlußgeſetze in den Dominions ſind
ſtanden, da ſowohl Indien als auch
fonderen Ausſchuß unter dem Vorſitz von Sir Winſton Chur=
1i0überwieſen wurde. Man erwartet, daß die Konferenz noch
cwa zwei Wochen tagt.
Der engliſch=japaniſche Vertrag.
Berlin 8. Juli. (Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion.) Nach Bläuerweldumgen aus Waſhington,
beabſich=
tigt die amerikaniſche Regierung bei der Erneuerung des
engliſch=japaniſchen Vertrages die Aufnahme einer
Beſtimmung in den Vertrag zu verlangen, daß die Vereinigten
Staaten nicht unter der dritten Macht zu verſtehen ſeien, der
gegenüber bei einem Angriff von ſeiten dieſer Macht die
Ge=
währung von Waffenhilfe zugeſagt wird.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 8. Juli. (Wolff.) Der Entente wurden 10 753
Beutefahrzeuge zurückgegeben, und zwar: an
Frank=
reich 3151 Stagtsbahntvagem, 311 Privatwagen, an Belgien 7185
Staatsbahnſvagem. 106 Privadwagen.
Paris, 8. Juli. (Wolff.) Der Neu=York Herald meldet aus
Lonſdon, daß der fnanzöſiſche Botſchafter de Saint Aulaire
demnächſt ſeinen Poſten verläßt. Der neue amerikaniſche
Bot=
ſchafter für Frankreich reiſte nach Europa ab.
* London, 8. Juli. Nach einer Reutermeldung iſt der geſtern
geſtorbene Lord Balfour nicht der frühere Miniſter
des Aeußern Lovd Arthur James Balfour,
ſon=
dern der ehemakige Staatsſekretär für Schottland, Lord Balfour
of Burleigh.
London, 8. Juli. (Wolff.) Wie der Neu=York Herald aus
London meldet, begann die japaniſche Regierung, entgegen
dem Wortlaut ihres Mandats, auf den ehemals deutſchen
Ma=
rianneninſeln und Bonininſeln große
Befeſti=
gungsarbeitem.
Nez=Vork, 8. Juli. (Wolff.) Nach der Chicago Tribune
be=
abſichtigt der von den Vereinigten Staaten beſtellte
Schiedsrich=
ter über die ehemals feindliche Binnenſchiffahrt, Hines, im
Septernber nach Amenika zurückzukehren, da der Aufſtand
Korfantys ihin die Beendigung der Arbeiten unmöglich
machte. Der wichtigſte Teil ſeiner Aufgabe, die Entſcheidung
über die Oderſchiffahut, bleibe unerledigt.
Stimnten aus dem Leſerkzeiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Vexantwortnng; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Oeffentliche Sicherheit, in der Umgebung des
Waldfriedhofes.
Zu Ger Tatſache, Gaß am vorletzten Sonntagmachmittag 12¾4 Uhr
eine 72 Jahze alte Frau von einem Marokkaner in der Nähe des
Wald=
friedhefes überfallen und in beſtigliſcher Weiſe vergewaltigt worden iſt,
möchte ich das Folgende bemerken: Seit einem halben Jahre gehe ich
mindeſtens jede Woche einmal auf den Waldfriedhof. Während dieſer
ganzen Zeit iſt mir bis jetzt — ſage und ſchreibe einmal!! — einne Streife
von zwei Gendarmen begegnek. Meines Wiſſens gehört der
Waldfried=
hof nicht zum beſetzten Gebzet, ſondern zur neutralen Zone. Doch welch
trauoiges Schauſpiel wivd dem Beſucher des Walldfriedhofes jeden
Sonntag dort dargeboten. Scharenweiſe ſpazieren dieſe wilden Horden
aus Marokko — oft bis zu 20, 30 Mſann — zigarektenrauchend, mit den
Händen in den Hoſentaſchen, abſolut in keiner der Stätte angemeſſenen
Haltung auf dem Waldfriedhof umher. Franzüſiſche Ofſiziere in
weib=
lieher Begleitung, die Luft ſchon auf 20 Meter Enzfernung mit Parfiim
Hurckfchwängernö, luſtwandeln dort und ſtören durch ihre lebhafte
Unteu=
haltung die heilige Ruhe und diejenigen, die in ſtillem Eebenhen an der
letzten Ruhsſtätte ihrer Lieben weilen. Ein bitterer Groll ſteigt da im
Ininern auf; zähneknirſchend und mit geballten Fäuſten muß man dieſe
Schrnach mit anſehen. Ich frage: „Haben dieſe Herren Kulturträger der
„Grande Nation” und ihre wilden Horden aus Afrifa das Recht, ſich
auf dem Waldfviedhof, alſo in der neutralen Zone, ſo frei und
unge=
hindert zu bewegen?‟ Wo bleibt da die Polizei? Warum richtet man
nicht eine ſtändige Polizeiwache am Waldfriedhof ein und läßt Tag und
Nacht den Wald von Polizeimannſchaften durchſchweifen? Wenn dies
ſchon irgendwo notwendig iſt, dann iſt es hier, demn tagtäglich gehen
viele Frauen und Mädchen nach dem Waldfriedhof. Und ſollen dieſe
ganz ohne Schutz ſein und nur mit Angſt und Furcht an die Ruheſtätte
ihrer Lieben gehen können? Nein! Wozat gibt der Heſſiſche Staat
vier=
zig Millionen für die grüne Polizei aus? Man laſſe durch dieſe die
Umgebung des Waldfriedhofes Tag und Nacht durchſtreifen. Mit
Ge=
nugtuung würde dies begrüßt werden. Die Polizei wirde dann auch
noch ſo manch andere verdächtige Geſtalten dort ſehen und ſich ſicher für
ſie intereſſieren, ebenfalls auch für gewiſſe Dämchen, die, vom
Uebungs=
hlatze kommend, ihrem Aeußeren nach eine elegante Franzöſin darſtellen,
aber der Sprache nach ihr Heinerdeutſch nicht verleugnen können.
Landwirtſchaftliches.
fpd. Frankfurt a. M., 7. Juli. Auf dem heutigen
Vieh=
markte waren aufgetrieben: 22 Rinder, darunter 5 Ochſen, 4 Bullen
10 Färſen und Kühe, 587 Kälber, 200 Schafe und 313 Schweine. Es
wurden bezahlt für einen Zentner Lebendgewicht: Kälber, feinſte
Maſt=
kälber 750—250 Mk., wittlere Maſt= und beſte Saugkälber 600—700 Mr.,
geringe Maſt= und gute Saugkälber 500—600 Mk. Schafe, geringe
Maſt=
hammel und Schafe 500—575 Mk., mäßig genährte Hammel und Schafe
300—450 Mk. Schweine, vollfleiſchige unter 80 Kg. 1000—1200 Mk.,
vollfleiſchige 80—150 Kg. 1200—1300 Mk., Fettſchweine über 150 Kg.
1200—1300 Mk. Bei langſamem Handel wird der Markt geräumt.
Spiel, Sport und Turnen.
* Leichtathletiſche Wettkämpfe um die
Hochſchulmei=
ſterſchaft. Heute nachmitkag hält die hieſige Techniſche
Hoch=
ſchule auf dem Sportplatze Heidelbergen Straße ihre diesjährigen
leichtathletiſchen Wettkämpfe um die Hochſchulmeiſterſchaft ab.
Die zahlreichen Meldungen verſprechen, hauptſächlich in den
Staffel=
läufen, harte Kämpfe. Zu den Staffelläuſen hoben ſowohl die
Dozen=
tenſchaft der hieſigen Hochſchule wie auch die Studendenſchaft Wander=
Preiſe geſtiftet. Die Kämoſe bilden zügleich eine Vorſchau der hieſigen
Hochſchule für die Ausſichten Darmſtadts bei den kommenden
Kreishoch=
ſchulmeiſterſchaften, die am 16./17. Juli ebenfalls auf dom Sportplatz
Heidelbergerſtvaße ausgetragen werden.
* Turngemeinde Darmſtadt 1846. Zu dem am nächſten
Sonntag in Roßdorf ſtattfindenden diesjährigen Gau=Sport=
und Schwimmfeſt, wofelbſt ſich die Beſten des Eaues im frieblichen
Wettkampfe meſſen tverden, entſendet auch die Leichtathletikabteilung der
Turngemeinde Darmſtadt 1846 zu den ſportlichen Wettkämpfen, die
be=
reits am Vormittag ſtattfinden, eine ſtattliche Anzahl Turner und
Tur=
nerinnen aller Altersklaſſen. Die Turngemeinde hat eine Anzahl guter
Sportler und Sportlerinnen hevangebildet, denen bei dieſem Feſt
Ge=
legenheit geboten iſt, ihre Leiſtungsfähigkeit zu beweiſen.
* Gauturnfeſt in Weiterſtadr. Das diesjährige
Gauturn=
feft des Main=Rodgaues (Mitglied des Südweſtdeutſchen Turnerbundes)
findet am 9., 10. und 11. Juli in Weiterſtadt ſtatt. Es werden am
Sonntag vormittag 300 Turner und 400 Zöglinge zum 12=Kampf
an=
treten. Am Sonntag nachmittag werden Maſſen=Freiübungen von rund
1000 Turern, Turnerinnen und Zöglingen zu ſehen ſein. Die 20 dem
Gau angehövenden Vereine ſtellen 20 Muſterriegen. Ferner werden die
Damenabteilungen Keulewübungen vorführen. Zahlreicher Beſuch wird
zu erwarten ſein.
* Turnverein Roßdorf. Am Sonntag, den 10. ds. Mts.,
findet in Noßdorf das 2. Gauſport= und Schwimmfeſt des
Main=Rheingaues (Deutfche Turnerſchaft) ſtatt. Da die
Mel=
dungen ſehr zahlreich ſind und die Wettkämpfe durch erſte Sportler und
Sportlerinnen der Turnbereine des Main=Rhein=Gaues zum Austrag
kommen, ſind nur gute Leiſtungen zu erwarten. Die Vorkämpfe finden
am Vorwittag und die Endkämpfe am Nachmittag ſtatt. Bei dem am
Nachmittag ſtattfindenden Gauſchwimmfeſt in der neuhergerichteten
Bade=
anſtalt (neben dem Sooxtplatz), werden ſich die beſten Schwimmer und
Kunſtſpringer des Gaues meſſen. Die Uebungen ſind dieſelben, wie ſie
für das Kreisſckwimmfeſt des IX. Kreiſes der Deutſchen Turnerſchaft
ausgeſchrieben ſind. Die Vorbereitungen zu den Veranſtaltungen ſind
in vollem Gange, und das Feſt verſpricht, für alle Freunde des Sports
einen großen Genuß zu bieten.
* Waſſerſportfeſt in Erfelden a. Nh. Am kommenden
Sonntag nachmittag veranſtaltet die Ruderabteilung des
Darm=
ſtädter Schwimmklubs Jungdeutſchland auf ihrem
Bootsdlatz in Erfelden am Altrhein ein volkstümliches Waſſerſportfeſt.
Einesteils ſoll es das Sommerfeſt der Abteilung darſtellen,
andern=
teils aber, um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, ein
Werbeſporkfeſt, ſpeziell für Schwimmen und Rudern, ſein. Das
Ver=
ſtändnis für den Waſſerſport und ſeinen geſunden Einfluß auf die
ryrhmiſche Entwiſlung des Körpers ſoll durch die Veranſtaltung auch
in den Kreiſen der Landbevölkerung geweckt werden. Es werden daher,
um den recht volkstümlichen Charakter zu wahren, heitere und ernſte
Wettkämpfe miteinander abwechſeln. Außer den Waſſerſportfreunden
vom Darmſtädter Schwimmflub Jungdeutſchland haben auch
Waſſer=
ſportvrreine von anderen Städten, ſpeziell von Mainz, ihre Beteiligung
zugeſagt. Die Vorführungen verſprechen daher ſehr intereſſant zu
werden und iſt ein reger Beſuch nur zu empfehlen.
Volkstümliche Wettkämpfe der Deutſchen Turnerſchaft am 16. und
17. Juli 1921.
* Die deutſchen Turner aller Gaue rüſten ſich zu einer Veranſtaltung
auf dem Gebiete der volkstümlichen (leichtathletiſchen)
Uebungen. Für die Durchführung in Nürnberg am 16. und 17.
Jali ſind ſchon jetzt die Ausſchüfſe an der Arbeit, die, mit bewährten
Kräften beſetzt, die auf dem Deutſchen Turnfeſt in Nürnberg bereits die
Feuerprobe abgelegt haben, Sicherheit dafür bieten, daß nicht nur das
Turnen einen ungeſtörten, glatten Verlauf nimmt, ſondern auch nach
dem Turnen die Teilnehmer einige angenehme, frohe Stunden mit den
bayeriſchen Turnbrüdern verleben. — Die Vorbereitungen zu den
eigentlichen Wettkämpfen begannen ſchon gleich nach den Pfingſ tagen
in den einzelnen Kreiſen, da nur die aus den
Kreisausſcheidungs=
kämpfen als „Spitzenreiter”, als „Beſte” Hervorgegangenen, je nach
Größe des Kreiſes, in einer beſtimmten Anzahl für jede Uebung zu den
Endkämpfen in Nürnberg zugelaſſen werden. Es iſt jeder Kreis
berech=
tigt, für jeden Wettkampf der Männer zwei Turner, für jeden
Wett=
kampf der Aelteren vier Turner und für jeden Wettkampf der Frauen
zwei Turnerinnen zu ſtellen, doch iſt den Kreiſen mit mehr als 100 000
Mitgliedern eine Erhöhung um je einen Turner (Turnerin) zugebilligt.
Schwimmen.
— In der diesjährigen Schwimmſaiſon veranſtaltet der
Darm=
ſtädter Schwimmklub Jungdentſchland eine Reihe von
Schwimmfeſten. Mis der Veranſtaltung des Kreisinternen Damen= und
Jugendſchwimmfeſtes am vergangenen Sonntag hat dieſe ihren Anfang
genommen. Der Erfolg des Feſtes war überraſchend groß. Mit acht
1. Preiſen und ſieben 2. Preiſen konnten die Damon und Jugend
Jung=
deutzſchlands die Kampfbahn im Woog verlaſſen, und wir können mit
den beſten Hoffnungen der Veranſtaltung des Gauſchkwimmfeſte 3
entgegenſehen. Dureh das Cauſchwimmfeſt, das Jungdeutſchland am
Sonntag, den 17. Juli, im Großen Woog veranſtaltet, wird die Reihe
der Schvimmfeſte in Darmſtadt fortgeſetzt. Auch hierbei wird der
Darm=
ſtädter Schwimmklub viele Rennen beſtreiten und eine ſcharfe Konkurren;
zu beſtehen haben. Die anderen Vereine des Gaues, die in großer
An=
zahl Meldungen abgegeben haben, werden ihre beſten Schwimmer
ſtar=
ten laſſen, und beſonders die Junioren= und Seniorenkämpfe werden
die Aufmertſam keit der Zuſchauer feſſeln. Intereſſante Rennen ſtehen
beuor und wir können bei dem guten Meldeergebnis
Entſcheidungs=
kämpfe von großem ſportlichen Werte erwarten.
Der Veranſtaltung des Cauſchivimmfeſtes geht ein volkskümliches
Waſſerſportfeſt voraus, das der Darmſtädter Schwimmklub
Jung=
deutſchland am Sonntag, den 10. Juli, im Altrhein bei Erfelden
ab=
hält. Unter Beteiligung des 1. Mainzer Schvimmvereins 1901, des
Mainzer Rudervereins, des Oppenheimer und Wormſer Nurdervereins
wird durch ruderſportliche und ſchwimmſportliche Vorführungen das
Feſt zu einem volkstümlichen Werbefeſt geſtaltet.
Einveihnng der neuen Spurtplatzanlage am Böllenfalltor
des Speitvereins Darmſtadt 1898 E.V. zu Darmſtadt.
— Inmitten prächtiger Waldungen, geradezu idhlliſch gelegen, auf
freiem, luftigem und auch in den Bodenverhältniſſen günſtigem
Ge=
lände, dicht am verkehrsreichen Teil der Scadt, bequem mit der
elektri=
ſchen Bahn zu erreichen, befindet ſich dieſa, geraßezu ideal angelegte,
längſt erwünſchte neue Sportplatzanlage des rührigen
Sortver=
eins Darmſtadt 1898 E.V., welcher der volkstümlichen ſchönen
SLortbewegung in Darmſtadt alle Ehre macht. Der Platz wird am
24. Juli durch ein nationales Sportfeſt zu welchem
Mel=
dungen unſerer bekannteſten Leiclſtathleten und Stafetten in großer Zahl
vorliegen, ſowie durch ein erſtklaſſiges Fußballſpiel zwveier bekannter
Ligamannſchaften ſeiner Beſtimnnng übergeben. Der Einweihungstag,
der als ein Ereignis von beſunderer Bedeutung bezeichnet werden kann,
die praktiſche Lage dieſes Platzes, ſowie der Ruf der für die
darauffol=
gende Sportwoche zur Ausübung der verſckſeſenſten Sporkarten wie
Fußball, Leichſathletik, Hockey, Rugby, Handball, Sckſvinmen, Jugend=
und Damenſpiele, verpflichteten Vereine werben vorausſichtlich den
Be=
ſuch eine ungewöhnlich großen Zuſchauermenge zur Folge haben.
Uumittelbar an die Sporkwoche anſchließend findet am 30. und 31.
Juli der Verbandstag Süddeutſcher Fußballvereine
ſtatt, welcher bekanntlich dieſes Jahr dem Sportverein Darmſtadt 1898
E.V. übertragen wurde. Anläßlich des Verbandstages am 31. d. Mts.
wird auf dem neuen Platz die Ligamannſchaft des Sportvereins, welche
zur Zeit über hervorragende Kräfte verfüiigt, die gleiche Mannſchaft des
1. F.K. Freiburg zu Gaſte haben.
* Nugby bei der Darmſtädter Sportwoche.
Anläß=
lich der vom Sportverein Darmſtadt 1898 E.V. veranſtalteten
Sport=
woche, beginnend mit deſſen Platzeinweihung am 24. Juli, und endend
mit dem Verbandstage Siödeutſcher Fußhallvereine am 31. Juli, wurde
das in den Rahmen der Sportſvoche fallende Nugbyſpiel einer
Mannſchaft Les Sportklubs 1880=Frankfunt gegen eine gemiſchte
Mann=
ſchaft Heidelbergs nunmehr endgültig auf den 26. d. M., nachmüttags,
auf der neuen Sportplatzanlage am Böllenfalltor feſtgeſatzt. Die vom
Siiddeu;ſchen Rugby=Fußballverband im Einvernehmen mit dem
Sport=
verein Darmſtaßt 1898 E.V. getroffemenr Maßnahmen laſſen erkennen,
daß mit der ſicheren Aufnahme des Rugbyſportes auch in Darmſtadt zu
rechmen iſt. Jür Frankfurt, Offenbach, Worms und Heidelberg wäre
dieſe Tatſache außerordentlich erfreulich. Ferner kommen in der
Sport=
woche, und zwar Montag, Donnerstag und Samshag nachmittags, je ein
Werbeſpiel der Damen=, Schüler= und 1. Mannſchaft des Daumſtädter
Hockeyklubs gegen die gleichen Monnſchaften führender Klubs zum
Austrag, und gibt ſich der Sportverein Darmſtadt 1898 E.V. auch hier
alle erdenkliche Mühe, den ſchönen Hockeyſport zu heben und zu fördern
und demſelben neue Anhänger zuzufi hren.
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Verlag des „Darmſtädter Tagblatts”
Wetterausſichten für Samstag.
Wolkig, Gewitterneigung, mäßig warm, Südweſtwind.
Tageskalender.
Landestheater. Anfang 234 Uhr, Ende 5¾ Uhr (außer Miete)
„Die Cſardasfürſtin”. — Abends 7½ Uhr, Ende 9¾ Uhr (Miete rot”):
„Zwangseinquartierung”.
Orpheum, Anfang 7¾4 Uhr: „Greichen”
Sommerfeſte: Mozartbcrein um 8 Uhr im Garten der Vereinigien
Geſellſchaft. — Liedertafel um 7½ Uhr im Saalbau.
40=jährige Jubelfeier des Gefangvereins „Harmonie‟:
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gerkommers um 8 Uhr im Rummelbräu.
Monatsherſammlung der Turngemeinde Darmſtadt um 9 Uhr.
Kunſtpflege in Heſſen, Luifenplatz 4. Sonderausſtellung Prof.
Hans v. Volkmann, Karlsruhe, und Ferdinand Barth, Darmſtadt.
Täglich geöffnet von 10—1 und von 3—6 Uhr.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantworilich ſür den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dx. Otto WPaldgeſtel; für beſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwilriſchatliches): Wax Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Baul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadr.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblaits” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträglich
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Darmſti
imstag, den 9. Juli 1921.
Nummer 187.
Else Kolb
Willy Herbert, Dipl-Ing.
zeigen ihre VERLOBUNG an.
Darmstadt, ſuli 1921
Bessunger Foxsthaus Gervinusstraße 48
(*27024
Ihre VERMAHLUNG zeigen an:
Karl Ernst Wenzel
Regierungsbaumeister a. D.
IIse Wenzel, geb. Hoelt:
Hamborn (Rhein)
Cöln, 9. VII.
Hohenzollernring 18
23.5.2
Re
R
Statt Karten.
Für die uns anläßlich unserer Vermählung
zagegangenen überaus zahlreichen
Glück-
wänsche und Geschenke sagen wir Allen
auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank
Georg Schallenberger und Frau
Johanna, geb. Harimann
Darmstadt, den 9. Jult 1921. (*26017
Kn
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute entſchlief ſanft nach längerem, mit
großer Geduld geiragenein Leiden unſere
innigſtgeliebte, gute Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau Hannchen May
geb. Lehmann
im Alter von 61 Jahren.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Roßdorf bei Darmſtadt, Rimbach i. O.,
Hanau a. M. und Neu=York, 7. Juli 1921.
Die Beerdigung findet Sonntag, vormittags
r26930
12 Uhr, ſtatt.
Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige
Pflicht, ihre Ib. A.H. A.H. und i.a,B. i.a.B.
vom Ableben ihres lieben A.H.
Leopold Wehr
Ingenieur und Betriebsleiter
aktiv W.S. 84 — W. &. 86
geziemend Kenntnis zu geben. (*27012
In tiefer Trauer:
Die Landsmannſchaft Cheruskig
J. A. d. C.: Biſchoff XXX.
Bankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem unerwarteten Hinſcheiden meiner lieben
Gattin und unſerer innigſtgeliebten,
herzens=
geiten Mutter ſagen wir allen herzlichen Dank.
Der hilfreichen Dame, ebenſo dem Herrn,
die unſerer lieben Verſtorbenen am Sonntag,
den 26. Juni, noch in ihren letzten Augenblicken
ſo überaus gütigen Beiſtand leiſteten, ſprechen
wir hiermit unſeren ganz beſonderen Dank aus.
Gern möchten wir noch Näheres erfahren.
Im Namen der Hinterbliebenen:
für Samstag, den 9. und Montag, den 11. Juli
Mureinige
Eimer Wagziterhüiggel emal, 29 em 19
Beispiele: Wf, 3. 3.8, 500 1 9
22
2
18
16
14 em
Mareus Fuchs.
Darmſtadt, den 8. Juli 1921.
Neue Schwanenſtr. 73, part.
(*27034
Dankſagung.
Für die wohltuende Teilnahme an
unſerem herben Verluſte herzlichſten
Dank
Frau Kath. Hofmann Wws.
und Kinder.
*26944)
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(*27033
Statt jeder beſonderen
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem uns betroffenen
un=
erſetzlichen Verluſte ſprechen wir unſeren
innigſten Dank aus
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2r
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9.. Juli 1921.
Rummer 187.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
7. Sonntag nach Trinitatis, den 10. Juli 1921,
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Lautenſchläger. — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. — Die Stadtkirche iſt
wochentags von 9 Uhr vorm. bis 6 Uhr abends zu ſtiller Andacht
geöffnet. — Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 9 Uhr: Jugendgottesdienſt. Profeſſer D.
Matthes. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahl. Pfarrer Zimmermann. — Mittwoch, den 13. Juli,
abends 8 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Abendfeier. Gaben werden am
Ausgang für die Chorſchule der Schloßkirche erbeten.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für
die Markusgemeinde. Pfarrer Vogel. — Um 11½ Uhr:
Chriſten=
lehre für die Lukasgemeinde, Pfarrer Kleberger. — Um 11¼ Uhr:
Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde, Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer
Zimmer=
mann.
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den
Weſt=
bezirk im Gemeindhaus: Pfarrer D. Waitz. — Um 10 Uhr: Pfarrer
Beringer. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk,
Pfarrer Beringer.
Pfründnerhaus: Vorm. ½10 Uhr: Pfarrer D. Waitz,
Johanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für den
Nord=
bezirk im Gemeindehaus: Pfarrer Marx. — Um 10 Uhr: Pfarrer
Marx — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vyrm. 8½ Uhr:
Chriſten=
lehre (2. Gruppe): Pfarrer Schäfer. — Um 10 Uhr: Pfarrer
Schäfer. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Schäfer.
Pauluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
— Mittwoch, den 13. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im
Ge=
meindeſaal. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Scriba,
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Donnerstag, den 14, Juli,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Kranichſtein (Schloßkapelle): Vorm. 11½ Uhr: Gottesdienſt,
Pfarrer Grein=Arheilgen.
Stadtmiſſion (Mühltr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Wald=
gottesdienſt am Eingang des Roßdörfer Waldes beim Botaniſchen
Garten bei ſchönem Wetter. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
— Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. — Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
im Gemeindehaus Beſſungen. Miſſionar Rottmann. —
Donners=
tag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. —
Jugendbundverſamm=
lungen: Sonntag, vorm. 9 Uhr: Teilnahme am Waldgottesdienſt,
— Nachm. 2½ Uhr; Bibelſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr:
Bibelſtunde für Jungfrauen. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde für Jünglinge, — Abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für
Jungfrauen (Steinackerſtraße 2, I.). — Donnerstag, abends 7½ Uhr:
Gebetsſtunde für Jünglinge.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, Dieburgerſtr. 26.
Sonntag, vorm. 9 Uhr: Waldgottesdienſt am Boraniſchen Garten. —
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde,
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr. 36, Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Teilnahme am Waldgottesdienſt, — Freitag, abends 9 Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 10. Juli,
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. — Mittwoch, den 13. Juli, abends 81 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Freitag, den 15. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
10. Juli, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule, — Abends 8 Uhr:
Predigt=
gottesdienſt. — Donnerstag, den 14, Juli, abends 8½ Uhr:
Bibelbe=
ſprechung.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
vorm. ½10 Uhr: Gebetsſtunde. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. —
Nachm. ½4 Uhr: Glaubensverſammlung. — Dienstag, abends ½9 Uhr:
Bibelſtunde, — Freitag, abends ½9 Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heil, der letzt, Tage (
Heidelberger=
ſtr. 40, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 10. Juli, vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. — Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt — Mittwoch, 13. Juli,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Eintritt frei. Freunde willkommen,
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Maner ſtr. 17:
Sonntag, den 10. Juli, vormittags 9½ Uhr; Bibelſtunde. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. Pred.
Win=
hold. — Mittwoch, den 13. Juli, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26),
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr:
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt, K. Kunde, Prediger,
Katholiſche Gemeinden.
8, Sonntag nach Pfingſten, den 10. Juli 1921,
St. Ludwigskieche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
— Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uihr: Heil. Meſſe mit
Predigt. — Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr:
Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Akademiſcher Gottesdienſt. —
Nachm. 3 Uhr: Andacht zur allerheiligſten Dreifaltigkeit,
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr;
Heil. Meſſe. — Um 6 Uhr: Aloyſianiſche Andacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil, Meſſe.
Kapelle in Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Heil. Meſſe
mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. 4½ Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt.
— Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht
und Segen.
Kapelle zu Arbeilgen: Vorm. 110 Uhr: Hochamt und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Kirchweihfeſt.
Kollekte für unſeren Kirchenbau.
Sonntag; borm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Amt mit Predigt. — Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. um ½3 Uhr: Aloyſiusandacht.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 4 und abends 7 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½/7 Uhr:
Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachmittags ½2 Uhr:
Chriſten=
lehre. — Um 2 Uhr: Andacht. — Werktags iſt der Gottesdienſt ½47 Uhr.
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um ½8 Uhr; Hochamt und Predigt. — Nachmi. ½2 Uhr:
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, vorm. 7 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
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Heofrar-Akkiengesellschaft
unter Garantie des Reichs sowie der Eänder Würktemberg, Baden und Hessen
mit dem Rechf auf liypsthekarische Sicherskellußg auf den zu erstellenden Kraftwerken.
Am 1. Juni 1921 ist unter Mitwirkung des Reichs sowie der Länder Württemberg, Baden und Hessen der
Gesellschaftsvertrag der Neckar-Aktengesellschaft festgestellt worden. Gegenstand des Unternehmens, das seinen
Sitz in Stuttgart bat, is: der Ausbau des Neckaxs von Mannheim bis Plochingen (oberhalb Stuttgarts) ais Teil der
Neckar-Donau-Großschiftahrtsstraße sowie der Ausbau und Betrieß von Wasserkraftwerken an der Neckarwasser-
die Bergmonn-Eleſtrirttstsmerkte, dis Bronn, Borer) c Cie, 4.-C. und eine anzahl fon tührenden deutschen Banken:
Durch das Unternenmen wird ein in des Herz von Südwestdertschland führender Großschiffahrtsweg von
200 Em Länge geschatten, der die Grundlage für eine Verbindung von Rhein, Neckar und Donau und damit von
Wes uropa mit dei Donuländerp bildet. Der Ausbau der Wasserkräfte durch Erstellung von 26 Kraftwerken
wird nach den Gutachten der Sachyerständigen etwa 100 000 Pferdestärken ergeben, aus denen sich an elektrischer
Energie jührlich 300—400 Millionen Kilowattstunden gewinnen lassen. Das Bauprogramm sicht die Herstellung der
gesanten Anlagen, und zwar sowohl der Schiffahrtsstraße als der Krattwerke innerhalb eines Zeitraums von etwa
12 Jahren vor.
Zur Beschaffung der Mittel für die Durchführung des ersten Teils des Bauprogramms gibt die Gesellschaft
350 Miilionen Hark 5Bige auf den lahaber laufonde Teilschufdverschreibungen
in Stücken über M. 20000.—, M. 10000.—, 37. E000.—. M. 1099.— und N7. 500.—
aus.
Die Tilgung der Schuldverschreibungen erfolg; zum Nennwert vom Jahr 1927 ab im Weg der Auslosung
innerhalb 37 Jahren, vorbchältlich früherer nicht vor 1927 beginnender außerordentlicher Rückzahlung.
Die Zinsen werden halbjährlich je auf 1. Eebruar und 1. August bezahlt. Die Verzinsung beginnt am
1. August 1921.
Für die Teilschuldverschreibungen Haftet das gesamte Vermögen der Neckar-Aktiengesellschaft,
Außer-
dem werden die Teilschuldverschreibungen durch Eintragung einer Sicherungshypothek mit erstem Rang auf
sämtliche Kraftwerke, welche die Gesellschalt erstellen wird, jeweils nach Ausbau des einzelnen Werks
sicher-
gestellt werden. Endlich Lat das Reich sowie die Länder Wüzttemberg Baden und Hessen für die
Teil-
schuldverschreibungen, und zwar sorohz für das Kapital wie für die Zinsen die Carantie übernommen,
Die Schufdverschreibungen sindl sonach im ganzen Deutschen Reich zur Anlegung von Mündelgeld geeignet.
Die Gesellschaft darf spüter ausgegebenen Teilschuldverschreibungen keine besseren Rechte einräumen: es
ist höchstens eine Gleichstellung solchter Schuldverschreibungen mit den jetzt ausgegebenen gestattet, wobei eine
Ausdehnung der Sicherungshypothek mit sleichem Rang auf später ausgegebene Teilschuldverschreibungen
vor-
behaiten bleibt.
Die Einjührung an den Börsen in Berlin, Frankfurt, Mannheim und Stuttgart ist in Aussicht genommen.
Dio Teilschuldverschreibungen, die demnach als ein ausgezeichnetes Anlagepapier betrachtet werden können,
werden hiermit zur
Zeichnung
unter folgenden Bedingungen aufgelegt:
1. Zeichnungen können erfolgen vom 11. Juli bis 15. September 1921 bei den unterzeichneten Stellen und
deren sümtlichen Niederlassungen, ferner durch Vermittlung sonstiger Banken und Bankiers und der
Sparkassen.
Früherer Zcichn ungsschluß bieibt vorbehalten, chenso eine entsprechende Erhöhung des
auszugeben-
den Beirags der Teilschuldverschreibungen für den Fall, daß die Zeichnungen den aufgelegten Betrag
übersteigen.
2. Der Zeichnungspreis beträgt 69% zuzüglich Schlußnotenstempel unter Verrechnung von 5 0 Stückzinsen.
3.. Die Zaßlung des Zeichnungspreises ist in Einem Betrag in der Zeit zwischen dem 11. Juli und dem
30. Septerber 1921 zu leisten.
4, Die Zuteilung findet baldmöglichst nach Zeichnungsschluß statt. Die bis zur Zuteilung bereits bezahlten
Peiräge geiten als vell zugeteilt. Die Stücke werden mit möglichster Beschleunigung fertiggestellt.
Ausfüürliche Prospckte eind bei den Zeichnungsstellen erhältlich.
Stattzart,
Uirz, Hannheim, Daumstaelt, Berlin, im Juni 1921.
Hüüritemisergische Vereinsbank
Die Mitgliader der Vereinigung Württ. Banken
unil Bankiers
Die Mitsiieder des Verbands Württ, Bankiers
Württ. Sparkassen-Giroverband
Lendwwirtschaftliche Genossenschafts-
Zentralkasse
Zentrallasse württ. Genessenscbaften
Badicche Girozentrale
Rheinische Creditbank
Süddeutsche Disceato-Geselischaft
Hessische Cirozen rale
Bank für Handel und Industrie
Berliner Handels-Gesellschaft
Commerz- und Privat-Bank A.-G.
Deutsche Bank
Direction der Disconto-Gesellschaft
Dresdner Bank
Hardy & Co. G. m. b. H.
Mendelssohn & Co.
Mitteldeutsche Cxeditbank.
Nationalbank für Deutschland.
(II,7936
Derde=Verſteigerlſg.
Dienstag, den 12. Jufi 1921, vormittags
10 Uhr, ſoll im Marſtallgebäude, Mathildenpl. 17,
dahier, ein ausgemuſterter Landgeſtütsbeſchäler unter
der Bedingung des ſofortigen Abſchlachtens
ver=
ſteigert werden.
(7912fs
Darmſtadt den 6. Juli 1921.
Heſſiſche Landgeſtäts=Direktion.
Schörke.
austv, übernimmt Walther,
Müſſerſtr. 15, Tel. 3286. 6ü51a Guterh. Nähmaſchine
zu verkaufen. /roeſer,
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noch zu haben bei den Lotterie=Einnehmern:
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Hilsdorf
r. 2, Fernruf 2499 Withekminenſtr. 9, Fernruf 351
Ohnacker
Petrenz
Ludwigſtr. 1, Fernruf 84
Rheinſtr. 33, Fernruf 220.
RK
(Stadt)
Vom 1. Juli 1921 ab ſind zur Zahnbehandlung unſerer Mitglieder
folgende Zahnärzte und Dentiſten zugelaſſen.
Die Inanſpruchnahme iſt wie ſeither nur zuläſſig nach vorher beſorgtem
Ausweiſe auf dem Bureau der Kaſſe.
Zahnärzte.
Darmſtadt:
Stling, Waldſtraße 34
Deſtreicher, Rheinſtraße 39
Grab (Zahnärztin), Eliſabethenſtr. 54
Selka, Ludwigſtraße 17
Kohlheyer, Grüner Weg 31
Dr. Thümmel, Wendelſtadtſtraße 3
Münch, Beſſunger Straße 65
Stroh, Heidelberger Straße 7
Nachtigall, Waldſtraße 1
Will, Zimmerſtraße 3½
Nau, Kiesbergſtraße 53
Witt, Neckarſtraße 8
Griesheim:
Dr. Wolters. Neue Darmſtädter Straße 83
Eberſtadt:
Müller=Hangen,
Dentiſten.
Darmſtadt:
Boſch, A., Heidelberger Straße 43
Faber, 2., Hügelſtraße 32
Grab, Kazl, Eliſabethenſtraße 54
Sutzfer=Blau (Dentiſtin),
Heidel=
bergerſtraße 98
Hupfer, Landwehrſtraße 4
Lips, Karl F., Karlſtraße 97
Rechel, Wilhelm, Luiſenplatz 1
Schäfer, Alfred, Eliſabethenſtraße 5
Weidner, Wilhelm, Landwehrſtr. 14
Arheilgen:
Fiedler, F., Darmſtädter Straße 50
Eberſtadt:
Fiſcher, B., Heibelberger Straße 16
Ober=Namſtadt:
Rodenhäuſer, E., Ernſt=Ludwig=Straße 12,
Der Vorſtand.
Knoblauch,
(7966
Ein größerer Poſten
Ia Schlämnkreide
abſolut ſandreine prima
Ware
(*26911sim
Zentner nur 30 Mk.
im Ganzen oder geteil
abzugeben. Darmſtadt,
Mühlſtraße 9, Schrticde,
1Pfd. 80., (*
Birnen Erbacherſtr. 41,
Wegen Trauerfalls bleibt das
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7980) Ludwigsplas 7.
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Schützen Ehrenſcheiben
Turne=kränze (6907a
(Bold=u. Zilberjubiläen=
Kränze u.=Buketts
für alle
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Orden, Mützen, Bärte
Masken, Luftſchlangen
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grän je zwei Pakete, Kleinverkaufspreis 1,85 Mk.
für das Paket. Der aufgedruckte Preis von 1,95 Mk.
iſt ungültig.
Der Bezug he:” wie üblich zu erfolgen. Die
Mar=
ken verlieren am 16. 93. Mts, ihre Gültigkeit. Der
alsdann bei den Kieinhändſern noch vorhandene
Reſt=
beſtand kann markenfrei abgegeben werden, (st7944
Darmſtadt den 7. Juli 1921.
Städtiſches Debeusmittelamt.
Die G!eiſerasbeiten
für die Neubauten des Altersheims an der
Frank=
furterſtraße follsſt vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichne=
ten Amt, Grafenſtraße Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen,
Angebote ſind bis Samstag, den 22. Fnli 1921,
vormittag3 10 U5r, einzureichen.
(st7968
Darmſtadt, den 8. Juli 1921.
Städt. Hochbquamt.
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Samstag, den 30. Juli 1921, vorm. 10 Ußr,
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in unſerem Geſchäftszimmer, Waldſtraße 21, zwecks
Aufhebung der Erbengemeinſchaft, zwangsweiſe
ver=
ſteigert werden.
(73274
Darmſtadt, den 20. Juni 1921,
Drtägericht 1. J. V.: Käß.
Faſelochs=Berkauf.
Die Gemeinde Traiſa beabſichtigt, im
Submiſ=
ſionswege einen gutgemäſteten Faſelochſen auf
Lebendgewicht zu verkaufen.
Angebote ſind bis Montag, den 11. Juli 1921
vormittags 11 Uhr, verſchloſſen auf der
Bürger=
meiſterei einzureichen.
(7953
Traiſa, den 6. Juli 1921,
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Scheerer.
Kirchweihe in Eberſtadt
(Kreis Darmſtadt).
Mittwoch, den 20. Juli 1921 nachm. 3 Uhr,
werden auf dem Bureau der heſſ. Bürgermeiſterei
Eberſtadt b. Darmſt, die Plätze zur Aufſtellung einer
größeren Schaubude (Kinematograph uſw.); einer
Schießbude und verſchiedene Galanterie= und
Bucker=
warenſtände anläßlich, der am 7. und 8. Auguſt ds.
Js. ſtattfindenden Kirchweihe öffentlich, meiſtbietend
verſteigert. Die Bedingungen ſind vorher bei uns
einzuſehen. Bemerkt wird, daß die Hälfte des
Steig=
betrags bei der Verſteigerung ſogleich entrichtet
werden muß.
(7743
Eberſtadt, den 1. Juli 1921,
Heſſiſche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
Berſteigerungs=anzeige.
Donnerstag, den 14. Juli, vorm. 11 Uhr
läßt die Spar= und Darlehenskaſſe Zotzenbach, in
Liquidation, einen feuerfeſten, eiſernen
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Rettig gegen Barzahlung öffentlich, meiſtbietend
verſteigern.
Zotzenbach, den 6. Juli 1921.
(7942
Die Lignidatoren: J. A.: Rettig, Rechner
Bekanntmachung.
Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr
1921 ſowie ein Nachtrag zum Gebührentarif
für den Friedhof und den Satzungen für
die Vergebung der Plätze in der Synagoge
liegen vom 9. d8. Mts. ab acht Tage lang auf
unſerem Gemeindebureau, Friedrichſtraße 2,
wäh=
rend der Amtsſtunden, vormittags von 9—12 Uhr,
zur Einſicht für die Gemeindemitglieder offen.
Etwaige Einwendungen ſind innerhalb der
Offenlegungsfriſt ſchriftlich bei dem
unterzeichne=
ten Vorſtande einzureichen.
(7961
Darmſtadt, den 7. Juli 1921.
Der Vorſtand
der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
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2. Wahl der drei Vorſitzenden.
3. Wahl der Mitglieder des Ausſchuſſes,
4. Wahl der Rechnungsprüfer
5. Bericht des Frauenausſchuſſes.
6. Anträge.
7. Vortrag und anſchließende Ausſprache.
Etwaige Anträge ſind bis ſpäteſtens 12. Juli
ſchriftlich in der Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtr. 5,
einzureichen.
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nachm. 2‟/, Uhr, im Gaſthaus zum „grünen
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Büstenhalfer porös, prima Pagon
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Nummer 187.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. Juli 1921.
Seite 13.
Die Sommerfriſche.
Eine Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
20)
(Nachdruck verboten.)
Das iſt die Hochſaiſon in Hochwinkel. In Winkelreut iſt’s
noch ärger. Der Obermoſer Schorſch ſieht alles und denkt ſich
ſeinen Teil, wie er in den Bahnwagen ſteigt. Und er hört
wie=
der ein Wort, das ihn an das ſchöne Karuſſellmädchen mit der
Geldtaſche erinnert, die ſie nicht verloren hat. „Nee” — und
„aber nee” und „doch nee‟. — Er hört es ſehr oft, aber es
ſchmerzt ihn nimmer. Viele Leute ſieht er im Gebirgskoſtüm
mit langen Bergſtöcken, auf die ſie Büſchel von Edelweiß und
Bergroſen gebunden haben. Sie prunken damit, als hätten ſie
alles ſelber gepflückt. Aber ſie haben es nicht gepflückt, ſondern
irgendwo gekauft. Vielleicht bei der Aloiſia Oſterhuber in
Hoch=
winkel. Die macht auch ſolche Sträuße und hilft dem großen
Schwindel. —
Wie Schorſch in der Bahn ſitzt, ſagt einer: „Ah — ein echtzer
Gebirgsſohn!” Von Mund zu Mund ſpricht es ſich durch: „Ein
Echter!” Blicke der Bewunderung treffen ihn.
Freilich iſt er ein Echter!
In München iſt es ebenſo.
Aber Schorſch kümmert ſich jetzt um nichts. Er hat dazu
keine Zeit, denn er muß gleich zu einem Metzger und ſich
an=
fragen, ob er nicht in die Lehre tretew kann.
Einmal iſt Schorſch mit ſeinem Vater ſchon in München
ge=
weſen, wie er noch eim kleiner Bub war. Beim Oktoberfeſt
war’s; da haben ſie eimen Preis bekomen für einen
dreijäh=
eigen Ochſen. Damals ſind ſie im „Blauen Bock” am
Viktut=
alienmarkt geblieben. Schorſch erinnert ſich noch gut, wen es
auch ſchon an die zehn Jahre her iſt. Es waren freundliche
Wirtsleute. Darum geht er auch heute hin.
In München gibt es viele Metzgermeiſter, und es iſt ſchwer,
einnen richtigen herauszuſinden. Aber im „Blauen Bock” liegt
ein Adreßbuch auf, das ſich Schorſch geben läßt, um einen
Manden ausziwählen. Denn auf den Namen kommt viel an.
Bald iſt der richtige gefunden. Und der heißt: Anton Felbinger,
Hopfenhaubluma, G. m. b. H., Rindermarkt 113, 2 Treppen.
Es iſt gerabe 11 Uhr, und Schorſch weiß, daß die feinen
Herrſchaften um dieſe Zeit Beſuche empfangen. Und die
Mün=
cener Metzgermeiſter ſind auch feine Herren, weil ſie
Champag=
ner trinden und den Hopfen billiger kauſen.
Schorſch hat das Haus bald gefunden. Es iſt faſt eim Palaſt.
Auf einem Meſſingſchild ſteht: Anton Felbinger,
Hopfenhand=
luug, G. m. h. H.
Er weiß zwar micht, was G. m. b. H. heißt. Aber das macht
nichts. Er geht über zwei Stiegen himauf und kommt vor eine
Tür, wo es heißt: „Bitte, die Füße abſtreifen.” Schorſch ſtreift
die Füße ab und drückt dann lange auf den Knopf, wo daneben
ſteht: „Bitte, drücken!“
Da kommt eine ſchöne Dame mit einem weißen winzigen
Häubchen auf dem Kopf und ſchaut vorſichtig und neugierig
durch die halbgeöffnete Türe. Und macht große Augen, wie ſie
den fremden Gebirgler ſieht. Der hat den Hut abgenommen
und ſagt: „Kann ich den Hern Felhinger ſprechen?"
„Bitte, einen Augenblick! Ich glaub', der gnäf Herr iſt
geſtern erſt vo‟ Maimbung heimkomma und hat noch nicht
aus=
geſchlaſen. — In welcher Angelegenheit kommen Sie übrigens?”
„Geſchäftlich” ſagt Schorſch. „Sind etwa Sie die Frau
ſelber oder gar ein Fräulm Tochter?”
„O nein!” lacht die andere. „Ich bin bloß die Fräul’n
Köchin — Herrſchaftsköchin.‟ Die Sprecherin iſt natrgemäß
über die Vermattung des Burſchen, die für ſie nur ehrenvoll ſein
kann, erfreut und führt ihn deshalb gleich in den Salon.
„Warden S' noch an” Augemblick ..."
Schorſch ſieht ſich in dem vornehmen Raume um;
mittler=
weile öffnet ſich die Tür und ein blondlockiges pausbachbiges
Engelköpfenl ſieht neugierig herein. Verſchwindet aber ſofort
und ruft in den Flutx: „Muttti, komm!” Eine junge Frau,
elwa anfangs der Dreißiger, betritt den Salon, das ſtaunende
Kind an der Hand.
Schorſch erhebt ſich und macht eine ungeſchlachte Verneigung,
wonauf die Frau meint: „Bitte, behalten Sie doch Platz und
entſchuldigen Sie .. . Kinder ſind unn einmal neugierig.
Eienen echden Gebirgler ſieht, man ja nicht gar zu oft. — So,
Mirzel”, wendet ſie ſich zum Kinde, „geh hin und gib dem Herm
s Handi.”
Den linken Zeigefinger quer übers Mäuſchen, nähert ſich die
Kkeine dem verwirrten Schorſch, der ihr ſeine Bauerntatze
ent=
gegenſtreckt, in die das Mädchen ſein Patſchhändchen legt; es
macht einen Knix nud ſagt: „Düß Dott.‟ Dann läuſt es
ver=
legen zu Martvi und wühlt ihr Krausköpfchen in deren Schüürze.
„So”, ſagt die Flau, „Grüß Gott muß man ſagen. Das
gehönt ſich. Und jetzt darfſt du dir den Mann=Mann anſehen.”
Die Frau lächelt und entſchuldigt ſich noch einmal: Kinder wären
nin einmal ſo. Aber Schorſch wehrt der Entſchuldigung mit
einer Allerweltsgeberde und ſagt ganz überzeugt: „Aber ſo a
ſchön’s Kinderl hab i meiner Lebtag nitz g’ſeh’m. Wia a Engerl.”
Wer eim Kind lobt, gewinnt das Herz der Mutter. Die
lächelt ſelig und wendet ſich ab. Schorſch wirſt einen ſcheuen
Blick auf die Frau und denkr ſich: Das iſt die allerſchönſte auf
der ganzen Welt.
Nach einer Weile ſagt die Frau: „Sie wünſchen meinen
Mann geſchäftlich zu ſprechen? Er muß bald kommen; er iſt
geſtern erſt von einer ſehr anftrengenden Geſchäftsreiſe
zurück=
gekehrt und hat eben noch ausgeruht.”
„Das glaub ich ſchon” ſagt Schorſch. „Geſchäftsreiſen ſind
immer anſtrengend, namentlich, wenn der Hopfen ſo teuer iſt
wie heuer.”
„Ja, der Hopfen iſt ſehr im Preiſe geſtiegen. Mein Mann
hat mir geſtern ſchon vorgejammert, wie er heimkam.”
„Hoffendlich kommen beſſere Zeitzen, und der Hopfen wird
billiger”, ſagt Schorſch bedeutungsvoll. Aber die Frau ahnt
michts und meint nur: „Hoffen wir’s. — So, Mirzel, jetzt gib
dem Herrn ’s Handi und ſag ſchön adfö.” — Diesmal iſt das
Kindchen ſchon weniger ſcheu, kommt zuchaulich heran, macht den
Knix und ſagt in ſeiner kindlichen Art: „Hadö, Mo=Mo..."
Dann ſpringt es vovaus auf den Flar und ruſt immerzu:
„Hujuh, Mo=Mol. Hujuh, Mo=Mo‟!‟ Die Frau verabſchiedet
ſich mit leichtem Kopſwicken.
Schorſch iſt wieder allein. Herz und Hirn arbeiten in ihm
jetzt nach dieſen holdſeligen Eindrücken wie eine
Hammer=
ſchwiede. Allein da hört er die Stimme des Donners wieder
weit von den Hochminkler Fluren herüber. Das Lachen eines
Münchener Meszgermeiſters gellt aus dem Nebenzimmer, eim
Sektpfropfen fliegt an die Decke . . . Die Stimme des Donners
iſt mächtiger als Kaiſerwort. Sie iſt Gottes Gebot.
Ueber den Flur ſchlürfen die Schnitte eines Mannes.
Wiederunr tut ſich die Salontire auf und eine feiſte
Metzger=
ſüime ſagt: „Gut Morg’n. Was verſchafft mir die Ehr?”
Blitz und Donner
Anton Felbinger reißt die Augen auf.
„Blitz und Donner!” ſagt Schorſch noch einmal. Er ſteht
wie ein Pfahl.
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Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Juli 1921.
Nutnmter 187.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 8. Juli.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Der Verkehr an heutiger Börſe geſtaltete ſich wieder äußerſt lebhaft
und feſt. Größere Kaufaufträge des Privatpublikums, ſowie der
Bör=
ſenſpekulation verurſachten weitere, zum Teil anſehnliche
Kursbeſſerun=
gen auf faſt allen Gebieten. Mondanwerte notierten — mit Ausnahme
von Oberſchleſiern — durchweg höher. Phönix erreichten einen Kurs
von 812 Prozent, Harpener waren zirka 17 Prozent Mannesmann zirka
9 Prozent geſteigert. Von Kaliwerten gewamnen Weſteregeln zirka 12
Prozent. Am Markt für chemiſche Aktien konnten Scheideanſtalt ihre
ſeitherige Steigerung fortſetzen. Holzverkohlung wunden mit 500 Proz.
lebhaſt umgeſetzt. Glektrowerte neigten zur Schwäche. Auch
Schiffahrts=
werte waren vernachläſſigt. Im Freiverkehr zeigte ſich lebhaftes
Kauf=
intereſſe für Deutſche Petroleum. Der Kurs ſchwankte zwiſchen 855 und
865. Prozent. Geſucht waren zu höheren Kurſen: Geiling Sckt,
Neckar=
ſulmer und Julius Sichel. Der Einheitsmankt zeigte eine
außerondent=
lich feſte Tendenz. Bevorzugt waren Bau= und Zementwerte. Höher
ſtellten ſich unter anderem Reiniger Gebbert u. Schall, Verein deutſcher
Oelfabriken, Lüdenſcheid Metall, Spicharz Leder Hilpert Aaſchinen,
Schriftgießerei Stempel, Wahß u. Freytag. Der Deviſenmaukt war gut
behauptet.
Frankfurter Abenbbörſe vom 7. Juli.
w. Wenn ſich das Geſchäft bei Beginn nicht ſo lebhaft geſtaltete, ſo
Eer elele e ene ih e erer elie ie Se
Deutſche Petroleum ſchwankend 850—855. Gebrüder Fahr 351. In
Mon=
tamwerten blieb das Geſchäft ziemlich lebhaft. Es waren wiederum
Phönix=Bergbau bevorzugt, welche 16 Prozent auf 820 geſteigert
wur=
den. Monnsmam 655 leicht abgoſchwächt. Oberbedarf zogen etvas an,
334½. Kali Weſteregeln 560 ſchwächer. Aſchersleben lagen im
Ange=
bot. Chemiſche Aktien ruhiger aber feſt. Schoideanſtult gewuannen 4,
Farbwerke Höchſt 2 Prozent. Lackfabrik Schramm niederiger genannt.
Baltimore büßten mit 470 10 Prozent ein. Hirſch Kupfer bei großem
Geſchäft 400 plus 5 Prozent. Am Einheitsmarkt war die
Umſatztädg=
keit lebhaft. Es wurden beſonders ſtark geſuct Zellſtoff Dresden,
Lö=
denſcheid Metall, Hindrichs Auffermann. Der Schluß geſtaltete ſich auf
Deckungen voge bei allgemein feſtr Terdenz.
Der Wert der Mark im Auslanb.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 8. Juli in Zürich 7,90 (vor
dem Kriege 125,40) Fr., in Amſterdam 4,05 (59,20) Gulden, in
Ko=
penhagen 8,05 (88,80) Kr., in Stockholm 6,20 (88,80) Kr., in
London 708 (97,80) Schill., in Neu=Yvrk 1,3234 123,80) Dollar,
in Paris 16,75 (125,40) Fr.
w. Tevifenmarkt. Frankfurt a. M., 8. Juli.
Antw.=Bruf./, 591.30
Holland . . /2460—
London .. / 279/g
Paris ... ! 598.8)
Schweiz..
Spanien. : 1339.—
ſtalien .. !384.10
Liſſab=Op. .) ——
Dänemark. 11258.70/1
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600.10
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981.
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2488. 12470.—
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75.57½
1.90—
7.85—
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Verliner Börſe.
* Berlin, 8. Juli. Börſenſtimmungsbild. An der
Fonſsbörſe herrſchte anfangs rege Kaufluſt für Induſrrielerte aller
Art. Die erſte Nolle ſpielten Augsbüra=Nürnberger Maſchinen, die mit
einer Zlprozentigen Steigerung einſetzten und dann weitere 55 Prozent
geivannon. Am Montanmarkt hoben ſich die Beſſerungen meiſt nicht
über 6 Prozent hinaus. Nur Harpener geſpannon 9 Prozent und
Non=
bacher 8 Prozent. Am Markte der chemiſchen Werte ſtiegen 2h.
Gold=
ſchmidt um 30 Prozent. Elektrizitätswerte ſtanden auch heute unehr im
Hintergrunde. Lebhafter gig es in den Spezialwerten zu, wo Deutſche
Waffen 13, Hirſch Kupfer 15, Orenſtein u. Koppel 11, Stettiner Vulkan
21, Deutſche Kali 16 und Weſteregeln 15 Prozent getgnnen. Die
Be=
wegung am Deviſenmarkt trar ohne großei Umfang. Nach der
vormit=
täglichen Abſchwächung trat an der Mittagsbörſe eine Befeſtigung ein.
Von Schifahrtsaktien waren nur Hamburg=Südamerikaner lebhafter und
10 Prozent höher. Der Anlagemarkt war nach wie vor zieinlich ruhig.
Preußiſche Amleihen teilſweiſe um Bruchſeile eines Prozents niedriger.
Die Börſe bekundete auch lebhaftes Intereſfe für Petroleumverte.
Deutſche Petroleum ſtiegen um 25 Prozent. Große Umſätze fanden nur
in Jnduſtrietzerten zu vielſach boheutend erhöhten Kurſen ſtatt.
Produktenbericht. Am Produktenwarkt geſtaltete ſich der
Verkehr heute etwvas ruhiger, wenn auch die Tendenz für Futtermittet
aller Art, beſonders für ſofort erreichbare Ware, ſehr feſt blieb. Aber
die hohen Vonderungen der Provinz machten die Kaufluſt vorſichtig.
Bezüglich Lupinen und Serrobella war das gleiche zu bemerken.
Me=
laſſefutter wurde im Zuſammenhang mit dem Steigen der Melaſſepreiſe
wieder höher bezahlt. Die Heu= und Strohpreiſe behaupketen ihren
Stand. Neues Stroh wurde auf Lieferung zu etwas miedrigeren
Prei=
ſen gehandelt, als für alte Ware notiert wurde. Mais war wenig
an=
geboten und wunde in ſofort lieferbarer Ware andauernd gefragt.
Be=
zugsſcheine waren geſucht und wurden höher als geſtern bezahlt.
Deutſche Reichsbank.
* Der am 30. Juni abgeſchloſſene Ausweis der Reichsbank
zeigt hinſichtlich der Kreditinanſpruckmahme wie des
Zahlungsmittelum=
laufs bisher nicht erreichte Höchſtziſſern. Die geſamte Kapitalanlage iſt
um 14 979 Millionen Wſark auf 81 462 Millionen Mark angeſchwollen;
die bankmäßige O8Auxg für ſich genommen iſt um 15 076,4 Millionen
auf 81 173,2 Millionen Aark geſtiegen. Die außerordentliche Zunahme
der Anlagekontem iſt hauptſächlich auf ungewöhnlich ſtarke Anſprüche des
Reiches zurückzuführen. Under deren Einwirkung ſind die Beſtände der
Bank an diskonrierten Reichsſchatzanweiſungen allein in der
Berichts=
woche um 15 173,4 Millionen Mark auf 79 607,8 Millionen Mark
ange=
wachſen. Die Beträge der zum Halbjahresſchluß beanſpruchtem Kredite
ſind der Bank zu einem Teil auf den Kontem der fremden Gelder
be=
laſſen worden — dieſe haben ſich um 9280,2 Millionen Mark auf
20 392,7 Millionen Mark erhöht —, zu einem weiteren Teil wurden ſie
der Bank in Form von Zahlungsmitteln entzogen.
An Banknoten mußten nämlich 3 334,4 Millionen Mark neu in den
Verkehr gegeben werden; ihr Umlauf ſtellte ſich am 30. Juni auf 75 321,1
Millionen Mark. Die Umlaufziffer für Darlehnskaſſenſcheine hat ſich
nur geringfügig geändert, ſie erhöhte ſich um 50,6 Millionen Mark auf
8 706,6 Millionen Mark. In beiden Geldzeichen zuſammen hat der
Verkehr ſomit in der letztem Halbjahrswoche 3 385 Millionen Mark
ab=
gefordert gegenüber 1 192,3 Millionem Mark bezw. 2 666,8 Millionen
Mark in der Vergleichszeit der Jahre 1919 und 1920.
Bei den Darlehnskaſſen äiſt auch zum Halbjahrsſchluß keine
Unter=
brechung des wiederholt erwähnten Rückgangs der Darlezusbeſtände zu
beobachten. Die Summe der ausſtehenden Darlehen hat ſich unr 2119,9
Millionen Mark auf 17068 Millionen Mark verringert. Demgemäß
hat die Reichsbank einem dieſer Abnahme entſpvechenden Betrag an
Darlehnskaſſenſcheinen an die Darlehnskaſſen zurückgeliefert, ſo daß ſich
die eigenen Beſtände der Bank an Darlehnskaſſenſcheinem unter
Berück=
ſichtigung der angeführten Abflüſſe in den Verkehr imnsgeſamt um
2 162,6 Millionen Mark auf 8 240,9 Millionen Mark ermäßigt haben.
Die Fleiſchverſorgung.
b. Seit nahezu 9 Monaten haben wir in Deutſchland die freie
Wictſchaft für Vieh und Fleiſch. Bei Aufhebung der
Zwangswirtſchaft behaupteten die Gegner der freien Wirtſchaft, es
wür=
den nicht nur die Preiſe ganz enorm in die Höhe gehen, ſondern es
wüürde letzten Endes überhaupt keim friſches Fleiſch mehr zu kaufen
ge=
ben. Dieſe übergroße Befürchtung der Gegner der freien Wirtſchaft iſt
iuzwiſchen glänzend in ſich zuſaumengebrochen und wir haben ſogar
ſo=
viel friſches Fleiſch, daß die Fleiſcher, ſotzohl in der Stadt wie auf dem
Lande ſtets genügend Vorrat haben. Die Preiſe für Vieh und Fleiſch
ſind dann auch ſeit ihrem höchſten Stand zu Anfang dieſes Jahres
we=
ſentlich zurückgegangen und zwar bei Rindern um etwa 100—200 Mark,
bei Kälbern um 250—350 Mark, bei Schafen um 200—300 Mark und
bei Schweinen um 200—400 Mark für 100 Pfund Lebendgewicht.
Eben=
ſo ſind die Auftriebszahlen zu den einzelnen Märkten weſentlich
geſtie=
gen, ſodaß die Entwickelung der Fleiſchverſorgung Deutſchlands unter
der freien Wirtſchaft günſtige Fortſchritte gemaclt hat. Wie erheblich
ſich die Aufwärtszahlen ſeit Dezember vorigen Jahres gehoben haben,
bezw. die Preiſe zurückgegangen ſind, iſt aus nachſtehender Statiſtik
er=
ſichtlich und zwar wurden zu den einzelnen Märkten aufgetrieben und
für 100 Pfund Lebendgewicht bezahlt in:
Rinder Kälber Schafe Schweine
Berlin. Auftrieb 20. Dez. 1250
946.
1009
4373
21. Mai 1465
1632
3632
5291
Preiſe 20. Dez. 754—350 500—1200 450—850 1250—1650
21. Mai 300—700 400— 950 300—600 800—1300
168
Frankfurt Auſtrieb 20. Dez. 977
780
185
21. Mai 1081
894
1037
a. M.
210
Preiſe 20. Dez. 400—975 900—1200 400—800 1450—1800
21. Mai 200—800 600— 900 400—600 1150—1400
Hamburg Auftrieb 20. Dez. 708
Ge6
1288
1371
21. Mai 1562
1637
B4
2246
Preiſe 20. Dez. 400—1000 850—1200 470—820 1000—1550
21. Mar, 280—850 325—1000 150—600 900—1300
Auf allen übrigen Märkten liegen die Verhältniſſe ähnlich, auf
ein=
zelnen Märkten haben ſich die Auftriebszahlen bereits über den
Frie=
densſtand gehoben außer bei Schweinen.
Die weitere Entwicklung unſerer Viehaufzucht und die Geſtaltung
der Fleiſchtreiſe dürſtem in erſter Linie von dem Ergebnis unſerer
dies=
jährigen Ernte abhängig ſein und da das Reichsernährungsmimiſterium
die Ernteausſichten als günſtig bezeichnet, ſo dürfte auch mit einer
wei=
teren Vermehrung unſeres Viehbeſtandes zu rechnen ſein und die
Auf=
triebszahlen im Herbſt, nachdem das Vieh von der Weide abgetrieben,
den Friedensſtand durchweg erreichen und behaupten, auch die Preiſe
weiter ſinken werden, was in Anbetracht unſerer tnaurigen
Wirtſchafts=
verhältniſſe dringend zu wünſchen wäre.
Vom Holzmarkt.
r. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Man hat doch
wohl vielfach die Situtation am Holzmarkt überſchätzt. Wir wieſen
be=
reits davauf hin, daß die vermehrten Nachfragen allein keine
weſent=
liche Beſſerung der Abſatzverhältniſſe bedeuten. Die Möbelfabriken,
Tiſchlereien, Kiſtenfabriken, die Unternehmungen im Erzgebirge und die
großen Türenfabriken liegen ſtill. Man wartet auf lebhaften Export,
der jedoch noch nicht eingetretem iſt. Es wird vor allem auf den
Um=
fang der Sachleiſtungen an die Eutente ankommen. Die Verhandlung
darüber zwiſchen dem Wiederaufbaukommiſſar Wolff und dem
Nepa=
rationskommiſſar ſchweben noch. Der Holzbedarf zu den in Ausſicht
ge=
nommenen 5000 Holzhäuſern wird freilich gering ſein. Die zwei Dutzend
Firmen, denen Aufträge zufließen dürften, werdem ſelbſt über große
Läger an Kantholz, Schalbrettern und Dielungen verfügen. Dazu
kommen die billigen Angebote aus Finnland, wo man gute Schnitthölzer
bereits zu 500—550 Mark eif deutſchen Häfen kauft. Zu erwägen ſind
die Preiſe, auf die Frankreich immer mehr drückt, ſo daß den
In=
tereſſenten bald überhaupt kein Nutzen mehr bleiben wird. Es ſollen
gewiß keine „Reparationsgewinne” entſtehen, aber wenigſtens
beſchei=
den müſſen die Verdienſte der Unternehmer ſein. Das Geſchäft in
Grubenholz iſt ſchlevend. Papierholz war etwas gefragter.
Am Schwellenmarkt erwartet man mit großer Spannung die
Verdingung des Eiſenbahnzentralamtes am 15. Juli. Preisſteigerungen.
ſind bisher daraufhin noch nicht eingetreten. In Bahern liegt noch viel
altes Holz in den Wäldern. Für gute Eicke hat ſich die Lage etwas
gebeſſert. Es beſtand nach einzelnen Abmeſſungen geringe Nachfrage.
In Buche waren Angebote in allen Abmeſſungen am Markt, die jedoch
vernachläſſigt wurden. In Edelhölzern wurden nur geringe Umſätze
erzielt. Der Hamburger Markt lag ſehr ruhig.
r. Beginn der Holzlieferungen an die Entente.
Ende Auguſt beginnen die Lieferungen von Schnittholz, Maſten,
Schwel=
len an die Entente. Die Landesauftragsſtellen ſtehen im Begriff, eine
großzügige Abnahmeorganiſation zu ſchaffen. Es werden ſprachgelvandte
Fachleute eingeſtellt, die einerſeits die Uebernahme der Schnitt= und
Nutz=
hölzer auf den deutſchen Werken und andererſeits die Uebergabe an die
Beauftragten der Entente bewirken werden. An die Beſchaffenheit des
Holzes werden hohe Aaſprüche geſtellt. Sobald auf den deutſchen
Wer=
ben das Holz übernommen iſt, werden den Lieferern vor deſſen
Abſen=
dung 50 v. H. der Rechnungsbeträge durch die Landesauftragsſtellen zur
Zahlung angewieſen.
Frankfurter Kursbericht 8. Huli 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe.
48.
3½20
30
.....
4½%IV.u. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.—IK.
Sparprämienanleihe ...
490 Preuß, Konſols.
3120
„
49 Bad. Anl. unk. 1935
3½% „ „ v. 1907..
49o Bahern Anl. .... . . .
......!"
315%0
42 Heſſen unk. 1924....
3½% „ ..
30
420 Württemberger . ..
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902,
13½ Griech. Monopol.
4½%0 Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918.......
4½2 Oeſt. Schatzanweſ.
ſtfr. v. 1914.. ..... ...
4% Oeſt. Goldrente. . . ..
420 „ einheitl. Nen e.
426 Num. am. Nente v. 03
5½% Goldrente v. 13
420
am. „ konv.
v. 05
400 Türk. Admin. v. 1903
43
(Bagdad) er. I
„II
b. 1911,Zollanl.
4½80 Ung. Staatér. v. 14
Goldrente. . .
42
Staatsr. v. 10
4%
Kronenrente.
4%
77,50
78,50
69,75
75,50
85,80
72,20
30 10
70,30
60,60
56,25
71.,60
7.
(4,80
72,50
63,75
54,—
77,80
8. 7.
77,50
78,25
69,75
35,20
72,30
79,75
70,73
60,10
53,30
76.90
64,30
63,10
54,30
76,50
410,—
24,— 25.—
33.—
52.—
26,50
115,75
98 60
115.—
91,25
32,—
51.75
23,50
33,50
108.—
90,50
67,50
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere
529
konſ. äuß. v. 99
425 Mesik. Goldv. 04, ftfr
390
konſ inner.. ..
Irrigationsanl.
4½2
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfr.. .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
3%Oeſt. Staatsb. 1. b. 8.Em.
39 Oeſt. Staatsb. Crg. Netz
489
„ v. 1883.
4½%0 Anatolier I.......
399 Salon, Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepec .. . . . ..
....
4½% „
Deutſche Städte.
490 Darmſt. v. 1919b.1925
3½%0 Darmſtadt v. 1905.
420 Frankfurt b. 1913....
3½%0 „ b 1903....
425 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%9
420 Frkf. H. Krd.=Ver. 1921
4%0 Mein. Hyp. Bank 1922
1982
420 Pfälz.
1933
48 Rhein.
verl.
34
4% Südd Bk. Winch 1906
48 Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
31,% Heſſ. Ldhy. Bk Pfder.
4%0 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ..
Darmſtädter Bank.
o
479, —
798,— 790,—
615.—
—
495,— 491.—
329,50 329,50
49,25 47,50
75,50 75,50
52.—
—
42.—
28,50
—
110,50
86,90
482,—
375.—
87
95,50
85—
30,50
93,40
99,50
89,90
80,50
99.—
98,50
83,50
96.—
224.—
170.—
95,50
85.
90,50
93,40
97.75
90.—
80.
100.—
98,50
83,50
98.—
169,75
DaEen Saff
Deutſche Bank......
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk. 152,—
Deutſche Vereinsbk. . . . . .
Diskontogeſellſchaft .
Dresdner Vank.
Metallbank ..........
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . .
Rhein, Kred.=Bank. . . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer .... . . . . . . . ..
Buderus .............."
Dt. Luxemburger. .....
Gelſenk. Bergw... . . . . . .
Harpener Bergb. . .... ..
Eſchweiler Bergw.......
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln..
Laurahütte . . . . . . . .
Lothringer Hütte .... ...
Mannesmann Röhren.
Phönix.. . . . . . . . . . . .
Oberſchleſ. Eiſen (Caro).
Oberbedarf....."
Rhein. Stahlw. .. . . . . .
Riebeck Montan . . ..
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . . . . . . . . . . .
Nordd. Llotzd... . . . ... ."
Südd. E.=B.=Geſ..... . .
Schantung E.=B...
Baltimore. . .....
Kanada ........... . . ..
Lombarden ...........
Oeſt.=Ung Staatsbahn .. —
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg.. . . ..
Badiſche Anilin ...... .. 406,—
480,—
— — —
125.— 379.— 389,— 405,50 ſt. 684,— 694,—
DDNeE AEen Srutf
Griesheim Elektron. . .
Höchſter Farbwerke.
Holzverkohlung .. . . . .
Werke Albert (Chem.). . .
Allg. Elektr.=Geſ..... .
Bergmann=Werke. . . . . . .
182,50 Felten & Guilleaume . ..
Lahmeher . ............
Licht E Kraft. ........
Rhein. Elektr. Werke. . ..
Schuckert. . . . . . . . . . . . . ."
Siemens & Halske .....
Feinmechanik (Jetter) ...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . . . . . . . . . .
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz.
Lüdenſcheid Metall .....
Adlerwerke Kleher.. ....
Badenia (Weinheim).. ..
Breuer & Co. Vorzüge.
Daimler Motoren. . .....
Eßlinger Maſchinen. . . ..
Gasmotoren Deutz.. . ..
Karlsruher Maſchinen.
Lux’ſche Induſtrie .....
Vogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver, Dt. .. .
Zellſtoff Waldhof. ....
Buckerfabr. Waghäuſel.
Frankenthal".
Offſtein. . ...
450,—
772,— — 292,50 291.— 709,—
408.—
— 220,— 222,— 397,75 400,— 350,— 379.— 610,— 620.— 345.— 355.— 389,50 381.— 305,— 320,— 514.— 524,— 390,50 395,50 380,— 390,— 445,50 450,—
Berliner Kurſe.
Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ..
Gebrüder Roeder.
Gebrüder Lutz ..
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger.
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . . .... ..
Deutſch=Atlant. Tel. ....
Deutſch=Niederländ. Tel.
Deutſche Erdöl.. .. . .
Dt. Kaliwerke. . ........
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte .. ..
Oynamit Nobel ........"
Elberfelder Farben ....
Elektr. Lieferung .......
Gelſenk. Gußſtahl. . . . .
Geſ. f. elektr. Untern...
Hanſa Dampfſch. . .
..
Hemoor Zement .......
Hirſch Kupfer....... . . .
Höſch Eiſen...........
Hohenlohe Werke.... . ..
Kahla Porzellan. . ...
Linde’s Eismaſch... ...
Lingel Schuh ......
Linke & Hofmann.
Nordd. Gummi ...... ..
Orenſtein.. . .........
Rathgeber Waggon ....
Roſitzer Bucker.
Rütgerswerke ..
Sachſenwerk ... ..
Siemen Glas:...
Thale Eiſenhütte ..
Ber. Lauſitzer Glas...
Weſtfäl.EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. ..
Wanderer Werke .......
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl ...
Steaua Romana ....
7./7.
344,—
666,—
6i5.—
345.
265,—
281.—
—
362,—
561.—
620,—
324,50
350.—
268,75
491.—
219,75
277.—
510,—
374,—
875.—
241.—
745.—
379,75
445,50
454,—
271,—
579,—
575,—
480,—
430,—
305.—
985.—
866.—
—
446,—
827,—
8o1,—
8:77.
680.
710.
270,—
285.—
625.—
333.—
352,—
268,—
510,—
223,—
279.—
530,—
393.—
883,50
244,75
760.—
390,—
450,—
452,—
270,25
600,—
589,—
520,—
430,—
304,75
1000.—
875,
840.—
850—
920—
g55.—
* Pfalz=Elektromotoren=Werke A.=G.
Franken=
thal. Die Geſellſchaft hat ſich mit der Firma Landwirtſchaftliche
Ma=
ſchinenfabrik vorm. M. Kreichgauer, Frankenthal, vereinigt. Die Firma
wird geändert in M. Kreichgauer, Landbaumaſchinen=
und Motorenwerke A.=G., Frankenthal. Den Aufſichtsrat
der neuen Geſellſchaft bilden die Herren: Staatsrat. Ludwig Haas,
M. d. N., Karlsruhe, Rechtsanwalt Adolf Strauß, Bruchſal, Hermann
Menzer, Kaufmann, Neckargemünd, Fabrikant Karl Linz, Bruchſal,
Bank=
direktor Dr. Karl Fuchs, Ludwigshafen a. Rh., Weingutsbeſitzer Jean
Engel, Wiesbaden, Bankdirektor Jean Klingel, Frankenthal und
Wein=
gutsbeſitzer Joſef Brutſcher, Roßbach bei Landau. Der Vorſtand beſteht
aus den Herren Ingenieur Arnold Spieß, Kaufmann Ludwig Levi in
Frankenthal und Ingenieur Emil Häußler in Ludwigshafen. Das
bis=
herige Aktienkapital der Pfalz=Elektromotoren=Werke in Höhe von
2 000 000 Mark wird auf die neue Geſellſchaft übertragen und durch
Ausgabe von weiteren Stammaktien auf 6000 000 Mark erhöht, die von
einem Konſortium unter Führung der Pfälziſchen Bank in
Ludwigs=
hafen am Rhein übernommen werden. Die neuen Aktien ſind ab 1. Juli
1921 dividendenberechtigt. 2000 000 Mark junge Aktien werden den
alten Aktionären zum Kurſe von 120 Prozent im Verhältnis von 2:1
angeboten werden.
* 5proz. Teilſchuldverſchreibungen der Neckar=
Aktiengeſelſchaft in Stuttgart. Die Zeichnung auf die
zur Ausgabe gelangenden 350 Mill. Mk. mündelſichere
Teil=
ſchuldverſchreibungem der Neckar=Aktiengeſellſchaft in
Stutt=
gart findet vom 11. Juli bis 15. September d8. Js. ſtatt. Bekanntlich
iſt das Aktienkapital der Geſellſchaft von 300 Millionem Mark vom
Reich, von dem Ländern Württemberg, Baden und Heſſen und ſonſtigen
öffentlichem Körperſchaften ſowie namhaften Induſtrie= und
Handels=
firmen gezeichnet zvorden. Für die Teilſchuldverſchreibungen haftet das
ganze Vermögen der Geſellſchaft. Sie werden außerdem durch
Eintra=
gung einer Sicherungshypothek auf den zu erſtellenden Kraftwerken
ſichengeſtellt. Zudem haben das Reich ſowie die Uferſtaaten
Württem=
berg, Baden und Heſſem für die Teilſchuldverſchreibungen umd zwar für
Kapital und Zinſen die Ganantie übernommen. Die Einführung der
Teilſchuldverſchreibungen an den Börſen in Verlin, Frankfurt
Mann=
heim und Stuttgart iſt beabſichtigt. Der Zeichnungspreis iſt 99 Prozent;
die Zahlung kann ſofort erfolgen, wodurch der Zeichner jetzt ſchon in den
Genuß der 5prozentigen Verzinſung tritt. Zeichnungen werden außer
von dem offiziellen Zeichnumgsſtellen von allen deutſchen Banhen.
Bän=
kiers und Sparkaſſen entgegengenommen. Die Teilſchuldverſchreibungen
ſind im ganzen Reich zur Anlegung von Müdelgeld zugelaffen.
Aus=
führliche Proſpekte ſind bei den Zeichnungsſtellem erhältlich.
Aelt. Sterbekaſſeverein Darmſtadt Günſtige Reiſegepäck=Verſicherung
a. G. (gegründet 18701.
und Abholung
Der Beitrag beim Sterbefall eines Mitglieds
be=
trägt 1 Mk. Das Sterbegeld wird zur Zeit in Höhe
von 950 Mk. ſofort beim Todesfalle ausgezahlt. Der
A. & J. Monnard
Beitritt ſei jedermann wärmſtens empfohlen.
Bahnſpediteure
(7959a
Das Eintrittsgeld beträgt:
Telephon 345 u. 2201. Telephon 345 n. 2201.
vom 18. bis 30. Lebensjahr 5 Mk.
vom 30. bis 40. Lebensjahr 10 Mk.
vom 40. bis 45. Lebensjahr 25 Mk.
vom 45. bis 50. Lebensjahr 50 Mk.
Aufnahmegeſuche nehmen die Herren Heinrich
Meher, Kranichſteinerſtraße 81, und Daniel Bergoint,
(*26232ms
Schützenſtraße 18, entgegen.
Der Vorſtand.
Ausführliche Schickſalsvorherdeutung
ſowie Charakterbeſchreibung
nach Aſtrologie und Handſchrift. Wenn möglich,
un=
aufgezog. Bild mitſenden. Geburtstag angeben. Bei
ausführlicheren Auskünften auch Ort und Stunde.
Streng individuelle, keine ſchematiſche Behandlung.
Einfache Auskunft ℳ 5.—, ausführlicher ℳ 10.—,
Mit Angabe der Tierkreisberechnung ℳ 50.—. (7976a
Kurt Parck, Meißen, Sa., Talſtraße 17.
Was Sie suchen
Hinden Sie Turch mieh.
Auf Grund meiner
direk=
ten perſönlichen
Beziehun=
gen in allen Kreiſen bin
ich imſtande, Partien zw.
Heirat ſofort zu
vermit=
teln. Große Anzahl geb.
Damen, kinderl. Witwen
m. Haus u. gutgeh.
Ge=
ſchäft, z: Einheirat. Iſr.
Damen u. Landwirtstöcht.
jed. Alters m. 20—800 000
Mk. Vermögen wünſchen
bold. Heirat durch
Ehever=
mittl. Fr. J. Mars.
Mz=Mombach,
Körnerſtraße 3, (k26838
Heirat!
Junggeſelle, 44 J. alt,
alleinſteh., gutm., ſolid,
ſtrebſ., mit eign., gutgeh.
Ladengeſchäft, 40 000 ℳ
Verm., wünſcht alsb. mit
alleinſt, herzensg,, hüſboch ,
80-40 J. a. Dame, mögl.
m. Wohn.;
zwecks. Heirat
in Verb. zu treten. Nur
ernſtgem., ausf. Angeb.,
nögl. mit Bild, u. L. 51
an die Geſchäftsſt. d3. Bl.
Anonym zwecklos,/ *26740
Fräulein
26 J., mit vollſt Möbel=
und Wäſcheausſteuer und
Vermögen wünſcht Herrn
in ſich. Stelle bis zu 35
Jahren kennen zu lernen
zwecks ſpät. Heirat. Gefl.
Angebote u. 1. 53 an die
Geſchäftsſtelle. (*26766
Achtung!
Brieftaſche ohne Geld
erhalten. Betrag ſofort
einſenden, 20% Abzug
erlaubt. — Vernunft
ver=
meidet Strafe. 3 Tage
Zeit. Ph. Röder,
T27044,Gutenbergſtr.*6p.
Stärhwäſche
Leib=u.
Bett:Wäſche
ſchrankfertig
Pfundwäſche v. 20 Pfd.
an Wäſcherei, Glanz=und
Feinplätterei
„Frauenlob‟
— Telephon 2039 —
Wendelſtadtſtr. 13. (7698a
Gello- u. Violinsaiten
billigſt bei (*26427mgs
Gerbig, Neckarſtraße 24,