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Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
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184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Nummer 182
Montag, den 4. Juli 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Die verfehlte Dividendenbeſteuerung.
Der Hanſa=Bund ſchreibt uns:
Auch die Kapitalertragsſteuer wird an der Quelle
erhoben und bringt infolgedeſſen ihre ſtattlichen Beträge. Für
und gegen ihre Berechtigung iſt Vieles geſagt worden.
Zweifel=
los iſt das fundierte Einkommen, alſo das aus Kapitalrente
lei=
ſtungsfähiger als das Arbeitseinkommen. Seine ſtärkere
Heran=
ziehung kann auf dem Wege der Vermögensſteuer, der
Erb=
ſchaftsſteuer wie ſchließlich der Kapitalertragsſteuer erfolgen.
Der Fehler der Erzbergerſchen Finanzreform iſt, alle drei Wege
gleichzeitig beſchritten und damit Vermögen und Kapital in
überaus gefährlicher Weiſe vernichtet zu haben, ihre Neubildung
zu verhindern, mindeſtens ſtark zu erſchweren. Da das
Reichs=
notopfer bis zu 65 Prozent, die Nachlaß= und Erbſchaftsſteuer
bis zu 75 Prozeut des Vermögens wegſteuern, ſo bleibt gerade
bei den größeren Vermögen nur ein ſehr kleiner Bruchteil des
urſprünglichen Beſtandes übrig. Wir haben ihn in dem Artikel
über die „Erbſchaftsſteuer” für einen konkreten Fall auf 1
Pro=
zent berechnet. Unterliegt aber das Kapital bereits ſolch
un=
geheurer Belaſtung, ſo iſt eine Berechtigung für eine
geſonderte Kapitalertragsſteuer nicht mehr
anzuerkennen.
Andererſeits kann ſich das Reich dieſer ſicheren Methode, das
Hapitaleinkommen zu erfaſſen, um ſo weniger entſchlagen, als
in fteigendem Maße in Deutſchland arbeitendes Kapital in
aus=
ländiſche Hand kommt, was nach Geltendmachung der
Repara=
tionsforderungen noch ganz anders als bisher der Fall ſein
wird. Da erweiſt es ſich als großer Mangel, daß dieſes aus
deutſcher Arbeit ſtammende Kapitaleinkommen nicht voll zur
Einkommenſteuer herangezogen werden kann. Wo der
Auslän=
der daraus in Deutſchland nur 10 Prozent Steuern entrichtet,
muß der Inländer neben der 10prozentigen Kapitalertragsfteuer
noch bis zu 60 Prozent Reichseinkommenſteuer bezahlen.
Na=
türlich wird von gewandten Steuerſchiebern dieſe
Rieſendiſſe=
renz dazu ausgenutzt, deutſche Vermögenswerte nach dem
Aus=
land zu verſchieben, wo ſie nur die 10prozentigen
Kapital=
ertragsſteuer zu tragen haben.
Je unerträglicher aber die unſinnigen Staffelſätze der
Ein=
kommenſteuer ſind, um ſo unmöglicher erweiſt es ſich, die
Kapitalertragsſteuer zu erhöhen, ſofern ſie nicht auf
die erſtere zur Anrechnung kommt. Das iſt bisher nur in ſehr
beſchränktem Maße und nur bei den unterſten Steuerſtufen der
Fall. Dork findet — ſofern ſie höher iſt als die
Einkommen=
ſteuer dieſer Stufen — ſogar eine Rückvergütung der
überſchie=
ßenden Kapitalertragsſteuer ſtatt. Führt man das allgemein
durch, ſo beſteht kein Hinderungsgrund mehr, dieſe Steuer
be=
trächtlich zu erhöhen. Das würde die Steuerhinterziehung aus
Renteneinkommen unmöglich machen und der Reichskaſſe ſo
außerordentliche Vorteile bringen, daß man ſich ruhig zu einer
Ermäßigung auch der höherem Staffelſätze der Einkommenſteuer
entſchließen könnte.
England hat, als es ſich vor etwa 15 Jahren zu dieſem
Syſtemr entſchloß, damit die beſten Erfahrungen gemacht. Das
Steuererträgnis hob ſich gewaltig und die Veranlagungs= und
die Erhebungskoſten gingen beträchtlich zurück.
Würde man die Hapitalertragsſteuer auf 50 Prozent
ſtei=
gern, ſo würde beiſpielsweiſe ein Zenſit, der ein Einkommen
von 250 000 Mark hat, wovon 60 000 Mark aus Arbeit und
190000 Mark aus Kapitalvermögen von ſeiner
Einkommen=
ſteuer von 109 100 Mark nur noch 14 100 Mark nachzuzahlen
haben, da bereits 95 000 Mark in der Kapitalertragsſteuer
abge=
führt wären. Ein Steuerpflichtiger mit 40 000 Mark reinem
Nenteneinkommen, deſſen Steuerleiſtung 6350 Mark beträgt,
würde noch 13 500 Mark herausbekommen, da ihm 20000 Mark
als Kapitalertragsſteuer vorweg abgezogen ſind.
Das Verfahren würde ſich ganz einfach geſtalten: Der
Steuerpflichtige läßt ſich von ſeiner Bank beſcheinigen, wieviel
an Dividenden und Zinſen von Wertpapieren er erhalten hat
und fügt dieſer Beſcheinigung die Steuerquittungen über für
Hypotheken= oder ſonſtige Darlehenszinſen ihm abgezogene
Ka=
pitalertragsſteur bei. Auf Grund dieſer Nachweiſe wird
feſt=
geſtellt, was er noch zu zahlen oder herauszubekommen hat und
das auf ſein Kontokorrent verrechnet. Da die 50 Prozent doch
von den Dividenden, Zinſen und Ausbeuten ſeiner Wertpapiere
abgezogen werden und ſich das jeweils im Kurs ausdrückt, hat
er keine Veranlaſſung mehr, zur Steuererſparung ſeine Effekten
zu verkaufen oder ſie ins Ausland zu verſchieben.
Wenn man bis zu einer ſolchen Höhe der
Kapitalertrags=
ſteuer ginge, könnte man auf die Körperſchaftsſteuer,
die heute 10, in ſeltenen Fällen bis zu 20 Prozent beträgt, ganz
verzichten. Der Gewinn des ausländiſchen Aktionärs oder
Gewerken würde ja ganz anders herangezogen werden als
bis=
her, vvo er an Körperſchafts= und Kapitalertragsfteuer nur 19
Prozent, im Höchftfall 28 Prozent zu tragen hat. Es würde
aber auch eine beiſpielloſe Vereinfachung des ganzen
Steuerweſens und ſeiner Anwendung bringen und damit
eine gewaltige Erſparnis an Erhebungs= und
Ver=
waltungskoſten. Allerdings müßte dabei Vorſorge
ge=
troffen werden, daß die Geſellſchaft nicht auf Verteilung
ange=
meſſener Gewinne verzichtet und zugunſten ihrer Geſellſchafter
Theſaurierungspolitik treibt. Wo das geſchieht, müßte die
Ka=
pitalertragsſteuer von dem angemeſſenen, wenn auch nicht
ver=
teilten Gewinn erhoben werden. Eine ſolche Maßuahme
emp=
fiehlt ſich ſowieſo, da zu dem Zweck, die Gewinne zu verſtecken
uend die Einkommenſteuer zu ſparen, ſchon jetzt von Aus= und
Inländern Geſellſchaften gegründet werden, die die Gewinne
nicht verteilen.
Die Körperſchaften würden durch eine ſo hohe
Ka=
pitalertragsſtener annähernd ebenſo hoch belaſtet
wer=
den, als der private Geſchäftsmann, deſſen Höchſtleiſtung ſtets
unter 60 Prozent bleiben wird. Heute, wo die Körperſchaft
meiſt nur 10 Proz., ſelten einmal 20 Proz. Steuer zu tragen hat,
iſt der private Unternehmer vielfach gar nicht mehr in der Lage,
den Wettbewerb gegen die körperſchaftliche Konkurrenz
aufzu=
nehmen und daher gezwungen, ſein Unternehmen in die
Geſell=
ſchaftsform zu überführen. Die Klagen der Privatunternehmer
über ihre Konkurrenzunfähigkeit gegenüber den Geſellſchaften
lediglich wegen der Steuerdifferenzierung würden dann
größ=
tenteils gegenſtandslos werden. So wenig eine Benachteiligung
der Geſellſchaſten am Platze iſt, ſo wenig darf eine ſolche des
Pridatunternehmers erfolgen. Gleiche ſteuerliche Gerechtigkeit
für alle!
Deshalb müſſen auch die wiederholten drohenden
Ankün=
digungen des früheren Finanzminiſters Dr. Wirth, eine
ſtarke Erhöhung der Körperſchaftsſteuer vorzu=
nehmen, abgelehnt werden. In demagogiſcher Weiſe wird auf
die Rieſendividenden, der Aktiengeſellſchaften geſchimpft. Man
überſieht dabei, daß deren werbende Anſagen in Goldmark
ge=
ſchaffen worden ſind, alſo auch eine Goldverzinſung verlangen
müſſen. Wenn eine hollündiſche, ſchwediſche oder Schweizer
Ge=
ſellſchaft heute 6 Prozeut verteilt, ſo hält jeder das mit Recht
für eine normale, ja beſcheidene Dividende. Aber für den
deut=
ſchen Aktionär, der ſ. Zt. die Aktien mit 100 gekauft hat, iſt das
eine 90prozentige Dividende in Papier. In Wirklichkeit hat
aber auch der nicht mehr als eine 6prozentige Verzinſung ſeines
urſprünglichen Anlagekapitals. Und genau ſo geht es mit den
alten deutſchen Geſellſchaften. Unſere Gruben= und
Hütten=
werke, Maſchinenfabriken und Spinnereien, chemiſchen und
Por=
zellan=Fabriken repräſentieren in ihren alten Anlagen
Gold=
werte. Wollte man ſie heute bauen, ſo müßte man, um ſie zu
ſchaffen, das 12—20fache an Papiermark aufwenden, wie vorher
an Goldmark.
Jeder Arbeiter verlangt eine Erhöhung ſeines Lohnes
ent=
ſprechend der geſunkenen Kaufkraft des Geldes; aber wenn der
Aktionär der Gewerke, der Geſellſchafter einer G. m. b. H.
ver=
langt, daß die in Papiermark bezahlte Dividende, Ausbeute uſw.
ſich ebenfalls dem geſunkenen Geldwert anpaßt, ſo erhebt ſich ein
Mordsgeſchrei. Wer im Frieden aus Aktien= oder Kuxen= oder
Geſellſchaftsanteilen ein Einkommen von 10 000 Mark bezog,
war wohlhabend, heute iſt das ein tief unter dem
Exiſtenzmini=
mum bleibendes Proletariereinkommen. Der Geſchäftsmann, der
ſeinen Hinterbliebenen ein ſolches Vermögen hinterlaſſen hat,
glaubte ſie geſichert, glaubte, wenn er nach einem arbeitsreichen
Leben ſich damit zur Ruhe geſetzt hatte, ſeinen Lebensabend
ohne Sorgem verbringen zu können. Heute ſind alle dieſe in
ſchwerſter Not, wenn die Dibidenden nicht über die
Friedens=
höhe geſteigert werden.
Man bilde ſich auch nicht ein, daß die Aktien durchweg in
den Händen reicher Leute ſeien, die die Wegſteuerung vertragen
können. Die „Deutſche Bank” hat feſtgeſtellt, daß dreiviertel
ihrer Aktien ſich in kleinen Händen befinden. Wohl ſuchen
ein=
zelne Gruppen durch Käufe einwal die Mehrheit und damit den
entſcheidenden Einfluß auf dieſe ober jene Geſellſchaft zu
er=
langen, aber iſt dieſes Ziel erreicht, gehen meiſt die Aktien
wie=
der in kleine Hände über. Vor allem vererben ſie ſich. An dem
Papier, zu dem ihr Mann Vertrauen gehabt hat, hängt die
Witwe, hängen die Kinder.
Aber auch die großen Vermögen ſind, wie wir in
einem früheren Artikel gezeigt haben, eine volkswirtſchaftliche
Notwendigkeit. Wer ſoll demn die zur Shärkung der
Betriebs=
mittel unentbehrlichen jungen Aktien aufnehmen, wenn die
grö=
ßeren Aktionäre nicht die Gelder aufbringen und wie ſollen ſie
dies, wenn die Dividenden ſo gering bemeſſen werden, daß ſie
gerade nur zur Deckung des Lebensunterhaltes auslangen!
Wenn jede Kapikalneubildung bei uns unterbunden wird! Dann
können nur die Steuerdefraudanten einerſeits, die Ausländer
andererſeits die jungen Aktien beziehen. Dann geht das
Ver=
mögen des deutſchen Volkes unaufhaltſam in ausländiſche Hand
über. Das hält ſelbſt der Abgeordnete Ledebour für das größte
Unglück. Nur auf ſteuerlichem Gebiet will der die Konſequenz
dieſer ſeiner richtigen Auffaſſung nicht ziehen.
Der Kurs eines Wertpapieres richtet ſich nicht nur nach
dem inneren Wert, ſondern vornehmlich nach den verteilten
Di=
videnden. Werdew dieſe künſtlich niedrig gehalten, ſo bleibt auch
der Kurs niedrig. Ein Kurs von 1000 iſt, in Gold ausgedrückt,
ja nur ein ſolcher von 65, denn unſere Valuta iſt auf ſu des
Goldwertes geſunken. Die Unternehmungen, die vor dem Krieg
200 und 300 ſtanden, müßten, da ſie in ihrer Subſtanz nicht
ent=
wertet ſind, heute ihrem inneven Wert nach 3000 und 4500 ſtehen.
Das Ausland mit vollwertiger Valuta kauft uns heute dieſe
hochwertigem Unternehmungen zu Spottpreiſem weg, und es
wird dabei unterſtützt durch das Geſchrei des früheren
Finanz=
miniſters Dr. Wirth, der Sozialdemokraten und ſelbſt mancher
bürgerlicher Zeitungen, deren Redakteure ſich nicht die Mühe
ge=
nommen haben, die Sache kritiſch durchzudenken.
Die Verſchleuderung dieſes Beſitzes an das Ausland wirkt
volkswirtſchaftlich noch viel ſchlimmer als die mit Recht ſcharf
bekämpften Schleuderverkäufe von Waren nach dem Ausland,
denn ſie verſchleudern die Subſtanz des deutſchen
Volkswer=
mögens. Schon um dieſe Gefahr nicht zu vergrößern, muß man
dem blöden Geſchrei gegen Kursſteigerungen und hohe
Dividen=
den nachdrücklich entgegentreten. Damit ſoll freilich keinem
Un=
ternehmer ein Freibrief gegeben werden, um hoher Dividenden
willen, die Preiſe ſeiner Erzeugniſſe künſtlich zu erhöhen,
letz=
tere dem Publikum zu verſteuern. Wie wenigzentſcheidend aber
der Gewinn meiſt den Preis des Produkts beeinflußt, dafür als
Beiſpiel die einwandfrei feſtgeſtellte Tatſache, daß 1920 im
Ruhr=
revier die verteilten Gewinne und Ausbeuten auf den
Gruben=
preis von 230 Mark für die Toyne Steinkohlen nur 2 Mark
aus=
machten. In ihm ſinken aber auch Verzinſung und Amortiſation
der Anlagen.
Ein kluger Finanzminiſter müßte hohe Dividenden
und Ausbeuten, ebenſo wie hohe Kurfe freudig begrüßen.
Denn ſie bringen ihm in Körperſchafts=, Kapitalertrags= und
Einkommenſteuer, ſchließlich im Börſenumſatzſtempel geſteigerte
Einnahmen für die Reichsk iſſe. Es kommt nur darauf an, dieſe
Steuern ſo zu geſtalten, daß ſie dieſe Erträge auch wirklich
brin=
gen, daß ſie nicht durch Ueberſpannung zur Steuerflucht und
Hinterziehung anreizen, daß ſie auch den ausländiſchen Beſitzer
treffen und nicht durch Kompliziertheit einen großen Teil des
Steueraufbringens verſchlingen.
Die deutſchen Zahlungen.
Die Tätigkeit der Kontrollkommiſſion.
Paris, 2. Juli. (Wolff.) Der Temps dementiert,
offenbar von amtlicher Seite aus unterrichtet, die Nachricht der
Pariſer Agentur „Information”, daß die Ententevegierungen
von der deutſchen Regierung verlangten, den franzöſiſchen
Kontrollkommiſſar beim deutſchen Finanzminiſterium
im Statiſtiſchen Amt zu beglaubigen. In Wirklichkeit
han=
dele es ſich um die bereits bekannte Anordnung, daß die
Ga=
rantiekommiſſion in Berlin" ihre Nachrichten=
Kontrollorganiſa=
tionen unterhält, die natürlich in enger Fühlung mit der
deut=
ſchen Regierung und deren zuſtändigen Behörden ſtehen. Die
Garantiekommiſſion veröffentlicht ein amtliches
Communigué, in dem im weſentlichen geſagt wird, 1. daß
der Tarif der Ausfuhr im Sinne des Londoner Zahlungsſtatuts
genau feſtgelegt werden müſſe; dabei machte ſie gleichzeitig auf
die Schwierigkeiten aufmerkſam, die mit der Verwendung der
Ausfuhrziffern als Index für die nicht feſtſtehenden
Jahreszah=
lungen verbunden ſind. Dieſe beiden Einwendungen habe die
Carantiekommtiſſion an die dafür zuſtändige
Reparationskommiſ=
ſion weitergeleitet; 2. daß die Verwendung der Zolleinnahmen
zur Sicherſtellung der deutſchen Zahlungen die Zollpolitik
un=
günſtig beeinfluſſen müßte. Die Garantiekommiſſion habe die
Mittel angegeben, um dem abzuhelfen und im übrigen auf den
jetzt geltenden Anordnungen beſtanden; 3. daß die 26
prozen=
tige Ausfuhrabgabe wegfalle. Die
Garantiekom=
miſſion aber behielt ſich das Recht vor, auch dieſe Beſtimmung
aufrechtzuerhalten, wenn die nötigen Deviſen auf andere Weiſe
nicht zu beſchaffen wären. Die deutſche Regierung habe
die=
jenigen Hilfsquellen angegeben, die nach ihrer Meimung an die
Stelle der im Londoner Abkommen vorgeſehenen zu teten
hät=
ten, wovon die Gayantiekommiſſion unter Vorbehalt der oben
mitgeteilten Stellungmahme Kenntnis genommen habe. Bei
dieſer Gelegenheit habe die Kommiſſion die deutſche Regierung
darauf aufmerkſam gemacht, daß das ganze Syſtem der
deutſchen Zahlungen auf einer gewiſſen
Feſtig=
keit des Markkurſes beruhe und daß dieſe wiederum
vor allem das Gleichgewicht des Budgets und
dement=
ſprechend die nötigen Finanzreformen vorausſetze. Endlich habe
die Gayantiekommiſſion auseinandergeſetzt, auf welche Weiſe ſie
ſich Gewißheit über die Richtigkeit der deutſchen Ausfuhr, der
Zoll= und Steuerſtatiſtk zu verſchaffen gedenke. Das
Commu=
nigué fügt hinzu, was das Jahr vom 1. Mai 1921 bis 1. Mai
1922 anlange, ſo ſeien die deutſchen Zahlungsverpflichtungen
größtenteils durch die ſchon bezahlte eine Milliarde Goldmark,
durch die Naturallieferungen und das Ergebnis der
Ausfuhr=
abgabe gedeckt, ſo daß die deutſche Regierung wahrſcheinlich
nicht mehr als für 30 Millionen Mark ausländiſche. Deviſen
werde zu erwerben haben. Dabei ſei vonausgeſetzt, daß die
deutſchen Statiſtiken mit den Tatſachen übereinſtinmen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Opfer der Entente.
Eſſen, 2. Juli. Wie vor kurzem gemeldet wurde, hat die
belgiſche Beſatzungsbehörde in Duisburg die
Beſchlag=
nahme der Keſſel für die Kinderſpeiſung verfügt
und trotz dringender Eingaben dieſe Verordnung nicht
aufge=
hoben. Wie dringend notwendig eine beſſere Erährung der
Kinder im rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriegebiet iſt, wie ſie durch
die Quäkerſpeiſung angeſtnebt, durch die Beſchlagnahme der
Keſſel aber verhindert wird, beweiſen die Feſtſtellungem des
Duisburger Schularztes und des Leiters des Duisbunger
Bak=
teriologiſchen Inſtituts. Danach ſind die Dusbunger Kinder
im Alter bis zu 14 Jahren im Wachstum um 8 bis 10
Zenti=
meter, im Gewicht um etwa 10 Prozent hinter den noral
ent=
wickelten Kindern und in der Geſamtentwicklung um rund zwei
Jahre zurückgeblieben. Wenn man dieſe Feſtſtellungen
berück=
ſichtigt, kann das Verhalten des belgiſchen Stadtkommandanten
nicht anders als barbariſch bezeichnet werden. Die Bergleute
der Wanner Zechen haben mit Rückſicht auf den außerordentlich
ſchlechten Geſundheitszuſtand der Duisburger Kinder beſchloſſen,
eine Sonderſchicht zugunſten des Hilfswerks für dieſe Kinder zu
fahren, damit die Kinder nach Bädern und Sommerfriſchen zur
Wiederherſtellung ihrer Geſundheit geſchickt werden können.
Die Rheinländer wollen keine Abgliederungsabſtimmung.
Köln, 2. Juli. Am 9. Juni d. J. faßten bekanntlich die
politiſchen Parteien des Rheinlandes in einer gemeinſamen
Ta=
gung in Königswinter den Beſchluß, bei der Reichsregierung
dahin vorſtellig zu werden, daß für die Zeit der Beſetzung der
Rheimlande keine Abſtimmng im Sinne des § 18 der
Reichs=
verfaſſung ſtattfindet. Auf dieſen Beſchluß kommt die
Zeitungs=
korreſpondenz des Rheinlandes zurück mit Rückſicht auf die
zur=
zeit beim Reichsminiſterium des Innern mit den
Reichstags=
fraktionen geführten Verhandlungen über eine ſtillſchweigende
Verlängerung der im Artikel 167 vorgeſehenen Sperrfriſt für
dieſe Abſtimmung. Die Konferenz meint, es ſei dringend
er=
wünſcht, wenn die maßgebenden Berliner Inſtanzen an den
Beſchluß der Parteien des Rheinlandes, der einwal gefaßt iſt
und feſtſteht, ſich halten würden, insbeſondere, da die
Sonder=
bündler am Rhein neue Vorſtöße unternehmen. Ihnen und
ihren Hintermännern müßte mit aller Deutlichkeit gezeigt
wer=
den, daß ſie nur ein kleines winziges Häuflein ſeien und kein
Recht hätten, im Namen der Rheinländer zu ſprechen. Vertreter
der Rheinländer in politiſchen Dingen ſind die politiſchen
Par=
teien, welche am 9. Jumi in Königswinter getagt haben. Auch
die Kommuniſten erklären nochmals, daß ſie jede
Loslöſungs=
beſtrebung bekämpfen.
Deutſch=amerikaniſche Heiraten.
Köln, 2. Juli. (Tel.=Union.) Ein Armeebefehl des
ameri=
kaniſchen Kommandes in Koblenz, der ſich mit der
Hei=
ratserlaubnis der amerikaniſchen Soldaten
be=
faßt, beftimmt, daß die Erlaubnis nur nach einer Prüfung des
Charakters der Erwählten erteilt werden darf. Die Prüfung
muß ergeben, daß gegen das deutſche Mädchen als Frau eines
amerikaniſchen Soldaten und als Bürgerin der Vereinigten
Staaten nichts einzuwenden iſt. Der heiratsluſtige Amerikaner
muß außerdem 100 Dollar deponieren, die die Reiſekoſten ſeiner
Frau nach Amerika decken ſollen. Die Erlaubnis wird nur
ſo=
weit erteilt, als Beförderungsmöglichkeiten nach den
Vereimig=
ten Staaten beſteht. Nur die höheren Dienſtgrade dürfen ihre
Frauen in Deutſchland bei ſich behalten.
Oberſchleſien.
Ein Proteſt gegen die Amneſtie.
Breslau, 3. Juli. (Wolff.) Die vereinigten deutſchen
Parteien und Gewerkſchaften Oberſchleſiens
übermit=
telten der interalliierten Kommmſſion folgende Erklärung:
Die interalliierte Kommiſſion glaubt den polniſchen
Auf=
ſtand durch das Räumngsabkommen beilegen zu können. Die
ſüdliche Bevölkerung Oberſchleſiens hat Grund zur Annahme,
daß dieſer Aufſtand nicht der letzte iſt. Die
Forma=
tionen der Aufſtändiſchen gehen bewaffnet und
geſchloſſen zurück; ſie werden mit ihrem Kriegsgerät nach
Polen tnansportiert, ſoweit ſie von dorther gekommen ſind. Die
aus Oberſchleſien ſtammenden Aufſtändiſchen gehen mit ihren
Waffen in die Heimatsorte. Die in deutſcher und
pol=
polniſcher Sprache gedruckte polniſche Preſſe bereitet ſchon itzt
einen neuen Aufſtand vor. Wir verweiſen auf den von der
Zen=
ſur zugelaſſenen Artikel „Unſer Glaubensbekenntmis” in Nr. 88
des Oberſchleſiſchen Wegweiſers vom 1. Juli. Bei den am
29. Juni veranſtalteten polniſchen Demonſtrationen forderten die
Redner, darunter mehrere Geiſtliche, offen dazu auf, ſich für
den nächſten Aufſtand vorzubereiten.
Seite Z.
Wir betrachten die Beilegung des Aufſtandes als eine Pauſe
vor neuen ſchweren Ereigniſſen. Unſere Beſorgwis vor der
Zu=
kunft wird verſtärkt durch die von der polniſchen und Pariſer
Preſſe verbreitete Nachricht über eine unmittelbar bevorſtehende
Amneſtie. Es iſt die eigene Angelegenheit der interalliierten
Kommiſſion, wenn ſie entgegen ihrer feierlichen Proklamation
vom 11. Februar, entgegen ihrer Bekanntmachung vom 3. Mai
die Verletzung ihyer Autorität durch eine Amneſtie ungeſühnt
laſſen will. Aber ſo wenig wie wir Vergeltungsmaßnahmen
gegen die große Maſſe der mißgeleiteten polniſchgeſinnten
Volks=
teile erſtreben, ſo ſehr fordern wir mit allem Nachdruck, daß die
fürden Aufſtand verantwortlichen und im Aufſtand
an verantwortlicher Stelle tätig geweſenen Perſoyen zur
Rechenſchaft gezogen werdem, weil ſie Schuld an dem
furcht=
baren Verbrechen tragen, das an Oberſchleſien verübt wurde,
Nach unſerem Rechtsbewußtſein dürfen unter die Amneſtie nicht
fallen: 1. der bisherige polniſche Plebiſzitkommiſſar Korfanty
und die Mitglieder des Vollzugsausſchuſſes, 2. die
Kommandan=
ten von Formationen der Afſtändiſchen, die Orts= und
Kreis=
kommandanten, auf deren Befehl und unter deren
Verantwor=
tung die Verbrechen verübt wurden, 3. die Vorſitzenden und
Bei=
ſitzer der Feldgerichte der Aufſtändiſchen, die ſich richterliche
Ge=
walt über Leib und Leben der friedlichen Bevölkerung, ſowie
alle diejenigen Perſonen, die widerrechtlich ſich öffentliche Aemter
anmaßten, 4. alle Teilnehmer des Aufſtandes, die am 3. Mai
Be=
amte der interalliierten Kommiſſion waren, imsbeſondere die
Kreisbeiräte, Beamten und Poliziſten Oberſchleſiens und
Spe=
zialpolizei, 5. alle diejemigen Perſonen ohne Unterſchied der
Na=
diomalictät, die Verbrechen und Vergehen gegen Leib und
Eigen=
tum begingen. Die nach dem Auguſtaufſtand erlaſſene Amneſtie
vom 29. November erweckte bei den Polen den Eindruck, daß
ihre Taten von vornherein Straffreiheit genießen.
Sie behaupten und verbreiten heute aber, daß ſie für die in
die=
ſem Aufſtande begangenen Taten Straffreiheit verlangen werden.
Sollte die interalliierte Kommiſſion eine derartige Amneſtie
erneut erlaſſen, ſo würde ſie ſchon jetzt den vierten
polni=
ſchen Aufſtand begünſtgen. Nach acht Wochen der
Recht=
loſigkeit fordern wir von der interalliierten Kommiſſion nach
Wiederherſtellung ihrer Autorität, daß ſie gegen die Leiter des
Aufſtandes und gegen die Hauptſchuldigen nach den Grundſätzen
verfährt, die ſie in ihrer feierlichen Bekanntachung vom 1. März
1920 verkündete.
Anmerkung des Wolff=Bureaus: Bekanntlich wurde die
be=
fürchtete Amneſtie bereits erlaſſen. Die vorſtehende, ſchon
vor=
her abgegebene Erklärung der deutſchen Parteien und
Gewerk=
ſchaften Oberſchleſiens ſchiebt der interalliierten Kommiſſion
aus=
drücklich die Verantwortung dafür zu, daß eine auch die
Ur=
heber des letzten Aufſtandes umfaſſende Amneſtie mit
Notwen=
digkeit einen vierten Aufſtand hervormtfen muß. Ein Teil der
intevalliierten Kommiſſion machte zwar ſchom lange mit den
Ver=
brechern gemeinſame Sache, jetzt aber gilt für die ganze
inter=
alliierte Kommiſſion das Goethewort: Ein Richter, der nick”
ſtrg=
fen kann, geſellt ſich endlich dem Verbrecher.
Zur Lage.
Tarnowitz, 3. Juli. (Wolff.) Hier trafen engliſche
Qwar=
tiermacher ein, die für eine eintreffende große engliſche
Truppenabteilung Underkunft vorbereiten.
Oppeln, 3. Juli. (Wolff.) Die Einrichtung der
polni=
ſchen Ortswehren wird mit aller Macht fortgeſetzt und
darf als nahezu abgeſchloſſen gelten. Ihre Mitglieder ſind zwar
nicht offiziell mit Piſtolen und Handgranaten bewaffnet,
ver=
fügen aber über eine genügende Mnge anderer Waffen und
aits=
reichende Munition. Kraftwagen mit Mumition und Waffen
gin=
gen ſtändig under polniſcher Begleitung nach dem Süden des
Abſtimmungsgebiedes ab. Wie immer wieder verſichert wird,
werden große Waffenbeſtände in Wäldern der
Kreiſe Rybnik und Pleß vergraben, um beim
Aus=
bruch des vierten polniſchen=Aufſtandes bei der Hand zu ſein.
Gleiwitz, 3. Juli. (Wolff.) Donnerstag nachmittag um
3 Uhr fand die Beerdigung der drei beim Angviff der
pol=
niſchen Inſurgenten am 26. Juni geöteten jungen Leute, Moy,
Berger, Kruczny, ſtatt. Ueber 10000 Perſonen gaben das
Ge=
leite. Der Leichenzug verlief ohne Zwiſchenfall.
Königshütte, 3. Juli. (Wolff.) Abends hielten die
In=
ſurgenten in der Nordſtadt die Paſſanten an und nahmen
alle feſt, die grüne oder heine Legitimation hatten. Auf
Ver=
fügung des Kreiskontrolleurs wurden alle Feſtgenommenen, etwa
60, geſtem wieder freigelaſſen.
Opfertag für Oberſchleſien.
Berlin, 2. Juli. (Wolff.) Anläßlich der im ganz
Deutſch=
land bevorſtehenden Opfectage für Oberſchleſien iſt
die neueſte Nummer der Großen Berliner illuftnierten
Halb=
wochenſchrift, eine Sondernummer über Oberſchleſien, erſchienen.
Sie bringt von amtlichen Stellen geſammeltes teils
erſchüttern=
des Bildermaterial über die Leiden der deutſchen Oberſchleſier,
ſowie u. a. eimen Artikel über die polniſch=franzöſiſche
Verſchtvö=
rung zum Raube Oberſchleſiens, das Falſchſpiel Leronds. Die
Nummer wird am Opfertage zum Preiſe von einer Mark
ver=
kauft, wovon drei Viertel dem Oberſchleſier=Hilfswerk zufließen.
Die Behandlung der Polen in Deutſchland.
Berlin 3. Juli. (Wolff.) Die aus Polen und Deutſchen
zufammengeſetzte Poſener Kommiſſion (Jakubowiez,
Jankowiek, Klinke, Lesniewski, Naumann, Reinecke) kehrte am
3. Juli aus dem Ruhrgebiet nach Berlin zurück. Sie gab über
das Ergebnis ihrer bisherigen Reiſe für die deutſche und
pol=
niſche Preſſe nachſtehende Erklärung ab:
Die polniſchen Arbeiter im Ruhrgebiet ſind wegen ihrer
Stammeszugehörigkeit keiner Ausnahmebehandlung
unterworfen. Abgeſehen von wenigen Einzelfällen fanden keine
Entlaſſungen ſtatt, geſchweige denn Ausweiſungen. Die
ſtaat=
lichen Behörden, Arbeitgeber= und Arbeitnehmerverbände ſind
gleichermaßen beſtrebt, das friedliche Zuſammenleben der beiden
Nationalitäten ſicherzuſtellen. Verfehlungen einzelner Perſonen
finden Ahndung, auch wenn dieſe Perſonen eine amtliche Stellung
bekleiden. Alle Beteiligten, darunter auch vor allem die
Ver=
treter der lokalen Preſſe beider Sprachen, waren darüber einig,
daß alles getan werden müſſe, um in Polen ſowohl wie in
Deutſchland Gegenſätze auszugleichen. Die
Kommiſ=
ſion begibt ſich am 4. Juli in das Niederlquſitzer
Braunkohlen=
revier.
Berlin 3. Juli. (Wolff.) Sämtliche polniſchen Zeitungen
melden, die für den 1. Juli beabſichtigte Exmiſſion der
bis=
herigen deutſchen Domänepächter könne noch nicht
aus=
geführt werden, weil die entſprechenden Gerichtsurteile noch nicht
erlaſſen ſind. Die Uebergabe an die neuen Pächter wird daher
bis zur Erlaſſung der Urteile verſchoben.
Zu den deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen.
T.1. Paris, 2. Juli. Wie das Journal mitteilt, haben
die deutſchen Delegierten bei den letzten Verhandlungen im
Quai d’Orſay den Antrag geſtellt, eine erweiterte
Zah=
lung in Natura auf eine größere Anzahl von
Jahren feſtzuſetzen. Wie das Blatt ſagt, iſt eine
Verlän=
gerung von fünf Jahren zugeſtanden worden. Das Journal
teilt auch mit, daß die Garantiekommiſſion in Berlin ſofort als
Garantie für die Bezahlung der Jahresraten die Totalität der
deutſchen Zolleinnahmen für ſich verlangen werde. Unter dieſen
Umſtänden hätte dann die Aufrechterhaltung der Zollgrenze am
Rhein keinen Zweck mehr.
Auch Japan verzichtet auf das
Beſchlagnahme=
recht.
Berlin, 2. Juli. (Wolff.) Die japaniſche
Regie=
rung hat dem Auswärtigen Amt davon Mitteilung gemacht,
daß ſie auch für den Fall, daß Deutſchland vorſätzlich ſeinen
Ver=
pflichtungen nicht nachkomme, nicht beabſichtige, auf Grund des
8 18 Anlage 2 zum Teil 8 des Verſailler Friedensvertrages das
Eigentum deutſcher Staatsangehöriger mit Beſchlag zu be=
Darmſtädter Tagblatt, Moutag, den 4. Juli 1921.
legen. Dieſer Verzicht bezieht ſich auf alle deutſchen Güter,
die ſich in Japan oder in von ihm verwalteten Gebieten
befin=
den, und ſchließt ausdrücklich Bankkonten, ſowie Waren, die ſich
an Bord japaniſcher Schiffe befinden oder in Konſignation nach
Japan geſandt ſind, ein.
Eine finniſche Handelsvertretung in Rußland.
Kopenhagen, 2. Juli. (Wolff.) Der Berlingske Tidende
wird aus Helſingfors telegraphiert: Die finniſche
Handels=
abordnung, die ſeinerzeit von der finniſchen Regierung nach
Rußland entſandt worden war, hat nach ihrer Rückkehr einen
ausführlichen Bericht über ihre Reiſe veröffentlicht. In dem
Bericht wird zum Ausdruck gebracht, daß ein ſyſtematiſcher
Warenaustauſch mit Rußland für Finnland große
Vorteile haben und zur Wiederherſtellung des finniſchen
Wirtſchaftslebens beitragen würde. Die Abordnung ſchlägt vor,
in Moskau eine ſtändige finniſche Handesvertretung einzuſetzen.
Der griechiſch=türkiſche Krieg.
Paris, 2. Juli. (Wolff.) Der Temps meldet, daß zwiſchen
dem 24. und 23. Juni vor der Räumung von Ismid die
griechiſchen Matroſen und Hilfstruppen das mohamedaniſche
und iſrgelitiſche Viertel der Stadt geplündert hätten.
Etwa hundert Häuſer, ſeien in Brand geſteckt worden. Man
habe 60 Leichen gefunden, von denen die meiſten die Hände auf
dem Rücken zuſammengebunden hatten. Das griechiſche
Ober=
kommando und die griechiſchen Offiziere hätten ſich geweigert,
einzuſchreiten.
T.U. London, 2. Juli. Der Kampf in dem Gebiet von
Uſchak hat einen ſehr ernſten Charakter angenomimen. Die
Griechen haben eine Offenſive in der Richtung auf Cataja
er=
öffnet, ſie wurden jedoch nach erkittertem Widerſtand, von den
Türken in einer Gegenoffenſide zurückgeworfen.
T.U. Konſtantinopel, 2. Juli. Die kemaliſtiſchen
Truppen ſind an der von den Alliierten als neutral
be=
zeichneten Linie angekomien. Nach den letzten
Nach=
richten aus wohlinformierier Quelle ſcheint keine Gefahr zut
be=
ſtehen, daß die kemaliſtiſche Bewegung ſühz nach Konſtantinopel
ausdehnen wird. Die in Ismid befindlichen kemaliſtiſchen
Sol=
daten führen ſich ſehr gut auf und ſcheinen geneigt, die neue
Linie zu achten. Die kemaliſtiſchen Befehlshaber ſind angewieſen
worden, jeden Konflikt mit den Alliierten zu vermeiden. Nach
dem Daily Expreß haben die Aliierten an die Hohe Pforte eine
Note gerichtet, worin ſie erklären, daß eine Verletzung der
neu=
tralen Zone in der Gegend von Ismid als eine Kriegshandlung
betrackttet werden wird. Jzzed Paſcha ſoll in dieſer Beziehung
dringende Mahnungen nach Angora gerichtet haben.
Es ſcheint, daß Tſchitſcherin ſich nach Angora begeben
hat. Hierin liegt ein heikler Punkt der gegenwärtigen Lage.
Der engliſch=japaniſche Vertrag.
London, 2. Juli. (Wolff.) Daily Chronicle zufolge wurde
in der geſtrigen Sitzung der Reichskonferenz die Frage einer
Konferenz zwiſchen Amerika, Japan und
Eng=
land neuerdings erörtert. Die Verhandlungen werden Montag
fordgeſetzt. Der politiſche Korneſpondent des Blattes will wiſſen,
daß mian in den Vereinigten Staaten glaube, daß große
Nei=
gung für ein Abkommen zwiſchen den drei gemannten Mächten
beftehe. Die Times welden, daß die Mitteilung, daß der
Ver=
tuag mit Japan im Juli erlöſchen werde, auf der Konferenz
große Ueberraſchung hervorrief. Infolgedeſſen hätten ervegte
Erörderungen ſtattgefunden. Es verbautet, daß geſtern morgen
alle Premierminiſter, ausgenommen Lloyd George, geſprochen
hätten. Nachmittags ſppachen beſonders General Smuts und
Hughes.
London, 2. Juli. (Wolff.) Reuter meldet, daß in allen
verantwortlichen Kreiſen diefes Geheimnis bezüglich der
Be=
ratung der Reichskonferenz über das engliſch=japaniſche
Bündnis bewahrt werde. Ein großer Teil deſſen, was
ver=
öffentlicht würde, ſei unvollkommen und daher irveführend. Der
Gedanke eimes internationalen Abkommens über den
Stillen Ozean ſei früher ſchon von Staatsmännern erwogen
worden, aber bisher ſei weder an die Vereinigten Staaten noch
an Japan in dieſem Sinne hevangetreten worden, noch ſei
über=
haupt ingendein konkrever Vorſchlag erfolgt.
London, 2. Juli. (Wolff.) Mit Rückſicht darauf, daß die
im vonigen Jahre im Juli von Großbritannien und Japan an
den Völkerbund gerichtete Mitteilung bezüglich einer eventuellen
Abänderung des engliſch=japaniſchen Vertrages zu
dem Zwecke erfolgte, ihn mit den Völkerbundſatzungen im
Ein=
klang zu bringen, ſei es nicht notwendig, wie vorgeſchlagen, das
Büdnis vom 6. Oktober zu verlängern. Der Vertrag läuft
daher vom 13. Juali ab auf ein weiteres Jahr.
London, 2. Juli. (Wolff.) Mit Rückſicht auf die einander
vielfach widerſprechenden Meldungen, betyeffend die Erneuerung
des Bündniſſes mit Japan, veröffentlicht Reuter eine
Mütteilung, worin es heißt:
Die vorigen Juli an den Völkerbund geſandte Note wurde
von den juriſtiſchen Beratern der Krone als Kündägung des
Bündnisvertrages angeſehen. Danach würde alſo der Vertrag
dieſen Monat enlöſchen. Vor zwei Tagen ſtieß aber der höchſte
juriſtiſche Beamte der Krone, der Lordkanzler, die früheven
Ur=
teile um und entſchied, daß die Note an den Völkerbund keine
Kündigung des Vertrages bedeute, welche Anſicht übrigens
Lord Curzon ebenſo wie die japaniſche Regierung von Anfang
an vertraten. Japan iſt von der veränderten Auffaſſung
Groß=
britanniens verſtändigt. Da der Vertrag, ſelbſt wenn er am
13. Juli gekündſigt werden ſollte, automatiſch ein Jahr weiter
laufen würde, wird der Vorſchlag wegen Verlängerung des
Ver=
trages um drei Monate nicht weiter erörtert.
Tagung des Reichsverbandes der deutſchen
Preſſe.
Hamburg, 2. Juli. (Wolff.) Der Delegiertentag
des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe begann
am Samstag abend in dem Hamburger Gewerbehaus mit einer
Sitzung des Hauptvorſtandes. Abends empfing der
Senat die Teilnehmer des Delegiertentages in dem goldenen
Saal des Hamburger Rathauſes. Bei dieſem Anlaß hielt
Bür=
germeiſter Dr. Dieſtel eine Anſprache, in der er hervorhob,
daß es das erſtemal ſei, daß der Senat ſeit Kriegsausbruch die
Teilnehmer des Kongreſſes als Gäſte bei ſich ſehe. Er verglich
die gegenwärtige Lage Hamburgs mit der nach dem großen
Brande von 1842, der den dritten Teil der bewohnten Innenſtadt
in Schutt und Trümmer legte, und führte in dieſem
Zuſammen=
hang aus: Da damals ganz Deutſchland an dem furchtbaren
Ge=
ſchick der erſten Handelsſtadt werktätigen Anteil nahm, wird ſich
Deutſchland heute unſerer Bitte nicht verſagen, den beiden
Hanſa=
ſtädten, die es an ſeiner ſchmalen Nordſeeküſte beſitzt, wieder in
den Sattel zu helfen und ihnen wieder Raum= und
Ellbogen=
freiheit zu geben, damit ſie ihrer Beſtimmung als erſte Ein= und
Ausfuhrplätze unſeres Vaterlandes wieder gerecht werden können.
Dr. Dieſtel betonte ſodann, daß gerade die Angehörigen des
Berufs, deſſen Leitſatz es ſei, einer Idee zu dienen, Verſtändnis
dafür haben würden, daß man in Hamburg das Ideal der
hanſeatiſchen Miſſion für Deutſchland nicht preiszugeben gewillt
ſei. Dr. Dieſtel ſagte weiter: Als Sie den Reichsverband der
Preſſe als Organiſation der deutſchen Schriftleiter und
Tages=
ſchriftſteller gründeten, ſchwebte Ihnen als höchſtes Ziel vor, die
Leiſtung zu erhöhen und in gemeinſamer Arbeit, nicht getrennt
durch den Gegenſatz parteipolitiſcher Anſchauungen, die beſten
Vorausſetzungen für die Leiſtung zu ſchaffen. Niemand kann
die Gefahr verkennen, die gerade gegenwärtig die deutſche Preſſe
bedroht, die Gefahr, daß ſie nicht mehr Führerin des Volkes iſt,
ſondern ſich unter den Willen derer beugt, welche geführt werden
ſollen. Sie ſind der Unterſtützung aller derer ſicher, denen das
Wohl unſeres Volkes am erzen liegt, wenn Sie ſich zu
ziel=
bewußter Energie zuſammenſchließen und die alten Ideale
hoch=
halten, für die ſich die Beſten Ihres Berufes immer eingeſetzt
haben. Wir betrachten in Deutſchland die Freiheit der Preſſe
Mummer 18Z.
als eine der hohen ſittlichen Forderungen unſeres ſtaatlichen und
kulturellen Lebens. Die höchſte Freiheit aber bedeutet auch hier
tiefſtes Begreifen der Verantwortung, die jeder Einzelne
gegen=
über der Geſamtheit trägt. Bürgermeiſter Dr. Dieſtel ſchloß
ſeine Anſprache, indem er der Hoffnung Ausdruck gab, daß die
Teilnehmer des Delegiertentages den Eindruck empfangen, daß
man in Hamburg nicht daran denke, zu verzagen, ſondern
ent=
ſchloſſen ſei, gemeinſam mit den übrigen Volksgenoſſen an dem
Wiederaufbau des Vaterlandes zu arbeiten. Auf die mit
lebhaf=
tem Beifall aufgenommene Anſprache erwiderte der erſte
Vor=
ſitzende des Reichsverbandes, Hauptſchriftleiter Heinrich
Ripp=
ler=Berlin.
Hamburg, 2. Juli. (Wolff.) Reichskanzler Dr. Wirth
richtete an den in Hamburg tagenden Reichsverband der
deut=
ſchen Preſſe folgendes Telegramm: Der diesjährigen
Ver=
bandstagung wünſche ich einen erfolgreichen Verlauf. Möge es
ihr gelingen, die nicht nur im Standesintereſſe, ſondern im
In=
tereſſe der geſamten deutſchen Politik wichtige Stellung der
deut=
chen Preſſe weiter zu feſtigen.
Reichsminiſter des Aeußern Dr. Roſen drahtete an den
Delegiertentag des Reichsverbandes: Zu meinem lebhaften
Be=
dauern ſah ich mich durch dringende amtliche Pflichten genötigt,
meine Abſicht der Teilnahme an der Hamburger Tagung in
letz=
ter Stunde aufzugeben. Indem ich dem Delegiertentag meine
beſten Wünſche für einen erfolgreichen Verlauf der
Verhand=
lungen ausſpreche, hoffe ich, daß es dem Wirken des
Reichsver=
bandes der deutſchen Preſſe gelingen wird, die Unabhängigkeit
der geiſtigen Arbeit auf der Grundlage einer gefeſtigten
mate=
rieilen Stellzang der deutſchen Publiziſtik mehr und mehr zu
feſtigen. Ich bin überzeugt, daß damit nicht nur der Sache des
in dem Reichsverbande vereinigten Berufes gedient ſein wird,
ſondern dem allgemeinen vaterländiſchen Intereſſe, das mit dem
Wohlergehen und dem Hochſtand der deutſchen öffentlichen
Mei=
nung aufs innigſte verknüpft iſt.
Dantegedächtnisfeier.
Berlin, 3. Juli. (Wolff.) Eine eindrucksvolle
Gedächt=
nisfeier zum 600jährigen Todestage Dantes
vereinigte heute die politiſche und wiſſenſchaftliche Geſellſchaft
Berlins in der Staatsoper. Unter den Anweſenden befanden
ſich der Reichspräſident Ebert, der Reichskanzler, zahlveiche
Reichsminiſter ſowie preußiſche Mſiniſter, Mitglieder des
Reichs=
rates, des Reichstages und des preußiſchen Landtages, ſowie die
Spitzen verſchiedener Berliner Geſellſchaftskreiſe. Der italieniſche
Botſchafter Fraſſati war mit dem ganzen Perſonal der
Bot=
ſchaft erſchienen. Die Feier wurde von dem Leiter der
Sing=
akademie, Profeſſor Georg Schumann, wit dem Vortrag der
Sonatze von Gabrieli für Blasinſtrumente aus 1560 eingeleitet.
Sodann hielt Profeſſor Adolf v. Harnack eine kurze,
tiefwir=
kende Anſprache über die Bedeutung Dantes als eines der
Füh=
rer der geiſtigen Kultur des Abendlandes. Hierauf brachte die
Singakademie die Motette Paleſtvinas „Tu es Petrus” zum
Vortrag. Profeſſor Ernſt Troeltſch hielt die Gedächtisrede,
die ſich insbeſondere mit der Frage beſchäftigte, was Dante uns
in der Not der gegenwärtigen Zeit bedeuten könne. Der
Vor=
tvag des Chorals „Wachet auf” von Philipp Nicolai aus dem
Jahre 1599 bildete den Schluß der Feier.
Aus dem gleichen Anlaß findet im Kaiſer=Friedrich=Muſeum
eine Ausſtellung von Handzeichnungen aus dem
Beſitz des Kupferſtichkabinetts zur Divina comedia von Dante
ſtatt. Darmter befinden ſich ſehr wertvolle Stüche von Bodcelli.
Preußiſcher Landtag.
Berlin, 2. Juli. (Wolff.) Der
Geſchäftsordnungsaus=
ſchuß des Landtages beendete heute in ſeiner dritten Leſung die
Neu=
beſtimmgen über die Geſchäftsordnung und nahm ohne
weſentliche Aendevung den Beſchluß des Unterausſchuſſes über die
Neu=
aufſtellung der Ondnungsbeſtimmungen an. Danach iſt der
Präſi=
dent berechtigt, den Abgeordneten, der in grober Weiſe die Ordnung
verletzt, von der weiterem Teilnahme an der Sitzung auszuſchließen.
Leiſtet der Abgeordnete der Aufforderung, den Soal zu verlaſſen, keine
Folge, ſo wird die Sitzung unterbrochen und der Abgeordnete verliert
ohne weiteres das Recht der Teilnahme an den folgenden achr Sitzungen.
In beſonders ſchweren Fällen kann der Aelteſtenrat durch einen mit
34 Mehrheit der Stimmen gefaßten Beſchluß einen Abgeordnetem von
der Teilnahme an höchſtens 15 Sitzungstagen des Landtages
ausſchlie=
ßen. Ein ausgeſchloſſener Abgeordneter darf an den Ausſchußſitzungen
nicht eilnehmen. Die Frage, ob dem ausgeſchloſſenen Abgeordneten die
Diäten entzogen werden ſollen, wird bei der Aenderung des
Djäten=
geſetzes behandelt werden. Der unabhängige Sozialdemobrat Abg.
Meier bemerkte in der Debatte über die Ausſchlußfrage, die neuen
Ord=
nungsbeſtimmungen würden nichts nützen, und fügte hinzu: „Wir haben
die Macht, Ihnen fogar das Licht auszudrehen.” Für die Neuregelung
ſtimmten die Mehrheitsſozialiſten und die bürgerlichen Parteien.
Berlin, 2. Juli. (Wolff.) Im Hauptausſchuß des
Land=
tages wurde heute der unabhängige Antrag auf eine baldige
Vor=
legung des Geſetzes über die Sozialiſierung des deutſchen
Bergbaus nach dem Vorſchlag der Sozialiſierungskommiſſion gegen
die Stimmen der ſozialiſtiſchen Gruppen abgelehnt.
Die Streikbewegung.
Kriſtiania 2. Juli. (Wolff.) Der Streik der
norwegi=
ſchen, in der Küſtenſchiffahrt beſchäftigten Seeleute iſt geſtern
beendet worden. Die Gehälter der Matroſen und Heizer werden um
12 Prozent und vom 1. Dezember ab um weitere 5 Prozent, die
Ge=
hälter der Maſchiniſten ebenfalls um 12 Prozent und ab 1. Dezember
um weitere 12 Prozent herabgeſetzt. Auch bei den anderen Seeleuten
ſteht ein Lohnabbau bevor.
London 2. Juli. (Wolff.) Nach einer Meldung des Daily
Tele=
graph wurden bei der Abſtimmung der Bergleute 832840
Stim=
nen für und 105 820 Stimmen gegen die Wiederaufnahme der Arbeit
abgegeben.
Letzte Nachrichten.
Memel, 2. Juli. (Wolff.) Dem Memeler Dampfboot zufolge
iſt in der vergangenen Nacht ein Einbruch im Memeler
Poſtamt verübt worden. Es wurden 5 Millionen Mark in
neuen Tauſendmarkſcheinen und für mehr als 30000 Mark
Brief=
marken und eine Reihe von Wertpaketen geſtohlen. Für die
Wiederbeſchaffung des geſtohlenen Gutes iſt eine Belohnung von
100 000 Mark ausgeſetzt.
Wien, 2. Juli. (Wolff.) Der Profeſſor der Urologie an der
Wiener Univerſität Otto Zuckerhandl iſt an einem
Herz=
ſchlag geſtorben.
Paris, 2. Juli. (Wolff.) Wie Havas meldet, iſt
Car=
pentier in der vierten Runde von Dempſey geſchlagen
worden.
Rom, 2. Juli. (Wolff.) Bonomi hatte heute früh eine
Unter=
redung mit de Nava, der als Anwärter für das
Außen=
miniſterium bezeichnet wird.
London, 3. Juli. (Wolff.) Die Ruſſiſche Handels= und
In=
duſtriebank, die 1914 der Britiſchen Bank für den Außenhandel
750 000 ruſſiſche Rubel lieh und jetzt die Rückzahlung
nach engliſchem Kurſe verlangt, wurde bei der
Reviſionsver=
handlung von den Lords mit der Klage abgewieſen. Sie erhält
alſo ſtatt eines Gegenwertes von 7826 Pfund Sterling nur
einen Gegenwert von 5000 Pfund.
London, 2. Juli. (Reuter.) Wie das Bergwerksdepartement
mitteilt, werden nach dem Erlöſchen der Notſtandsma nahmen
über die Kohlenverſorgung alle Beſchränkungen in Bezug
auf die Verteilung und den Verbrauch engliſcher oder eingeführter
Kohle mit dem 4. Juli aufgehoben.
Neu=York, 3. Juli. (Wolff.) Präſident Harding
unter=
zeichnete die Friedensreſolution, die den Frieden
mit Deutſchland und Deutſch=Oeſterreich bedeutet.
Wafhington, 2. Juli. (Wolff.) Das oberſte Gericht des
Di=
ſtriktes von Kolumbien hat dem Verwalter von beſchlagnahmten
feindlichen Vermögen befohlen, der Gräfin Bernſtorff, der
Gattin des ehemaligen deutſchen Botſchafters in Waſhington,
Geld und Wertpapiere im Betvage von einer Million Dollar
zu=
rückzuerſtatten, welche während des Krieges beſchlagnahmt
wor=
den waren.
prummer 18Z.
Waſhington, 2. Juli. (Wolff.) Das Ackerbaubureau ſchätzt
den Durchſchnidtsſtand der Baumwolle auf 69,2 Prozent,
den Ernteertrag auf 8 433000 Ballen.
Peking, 2. Juli. (Wolff.) Ein Regierungserlaß
ratifi=
ziert das chineſiſch=deutſche Abkommen und ermächtigt
das chineſiſche Miniſterium des Auswärtigen, mit der deutſchen
Regierung die Ratifikationsurkunden auszutauſchen.
Peking, 2. Juli. (Wolff.) In chineſiſchen Kreiſen herrſcht
Erregung wegen ,des Vorgehens der japaniſchen
Behör=
den in Kwetung,; die die japaniſche Goldwährung zur
Zwangs=
währung machen. Die chineſiſche Regierung proteſtierte dagegen
bei der japaniſchen Regierung; die chineſiſche Preſſe bezeichnet das
Vorgehen Japans als eine neuerliche Verletzung der chineſiſchen
Souveränität.
Darmſtadt, 4. Juli.
— Landestheater. In der heutigem Aufführung von Leo Falls
„Kaiſerin” ſingt Klaua Roediger die Partie der „Maxia Thereſia”
und Adolf Jäger vom Opernhaus in Frankfurt a. M. die Partie des
„Großherzos Franz”. In der am Mittwoch, den 6. ds., ſtattfindenden
diesjährigen letzten Aufführung von „Zigeunerbar,on” ſingt Alma
Saccur die „Saffi” und Hermann Schramm vom Opernhaus in
Frank=
furt a. M. den „Barinkay”.
8 Provinzialausſchuß. 1. Der Emma Kaffenberger, die
wegen Hehlerei verurteilt iſt, wird auf Antrag des Kreisamts der
Trödel=
handel unterſagt. 2. Ingenieur Karl Gaule in Offenbach ficht einen
Stadtverordnetenbeſchluß an, der ihn als Leiter des Elektrizitätsamts
Offenbach vom 1. Juli 1921 ab penſioniert. Gaule beſchwert ſich auch
weiter, weil er in Gruppe 10 ſtatt 11, wie ſeine Kollegen mit gleicher
Vorbildung, eingereiht ſei. In Frage ſteht, ob die Klage gegen den
Stadtverordnetenbeſchluß binnen Monatsfriſt rechtzeitig erhoben iſt. Das
Urteik ergeht dahin: Die Klage des Ingenieurs Gaule wird, 1. ſoweit
ſie Gewährung freier Wohnung betrifft, wegen Unzuſtändigkeit, 2.
ſo=
weit ſie Einſtufung in Gruppe 11 begehrt, als unzuläſſig, 3. ſoweit ſie
die Penſionierung angeht, als unbegrundet abgewieſen. Der
Streit=
wert iſt auf 10 000 Mark feſtgeſetzt.
3 Sozialiſierung des Beſtattungsweſens. Nach Mitteilungen des
Deutſchen Städtetags kommt eine Vorlage des Beſtattungsamts der
Stadt Dresden über die Sozialiſierung des Beſtattungsweſens in
Dresden zu dem Ergebnis, daß eine Verſtadtlichung nicht in
Be=
tracht kommen kann, ſolange nicht das geplante Kommunaliſierungsgeſetz
vorliegt.
Druckſachenkarten gegew die ermäßigte Gebühr von. 10 Pfg.
dür=
fen nur einen gedruckten oder mechaniſch vervielfältigten Wortlaut
ent=
halten. Letzterer kann auch durch verſchiedene Vervielfältigungsverfahren,
z. B. teils durch Buchdruck, teils durch Hektographie hergeſtellt ſein;
jedoch nicht ſo, daß an einer offen gelaſſenen Stelle des Vordrucks
nach=
träglich Namen, Zahlen, Warewangaben oder andere Zuſätze durch ein
Vervielfältigungsverfähren eingetragen ſind. Der Abſendungstag, der
Abſender, ſowie deſſen Stand und Wohnort nebſt Wohnung, kann auf
Druckfachenhaaten handſchriftlich angegeben werden. Es kann außerdem
auf dem linken Teil der Vorderſeite der Druckſachenkarte eine
Buchungsnummer angegeben oder ein kurzer Hinweis auf den Inhalt,
oder auf Vorgänge, die die Sendung veranlaßt haben — z. B. „laut
Rechnung vom 15. 6.” oder „betrifft Auftrag vom 15. 6.” —
handſchrift=
lich viedergeſchrieben werden. Weitergehende
handſchrift=
liche Zuſätze, Aenderungen, Streichungen,
Unter=
ſtreichungen, wie ſie in einzelnen beſonderen Fällen bei
Druck=
ſachen zugelaſſen ſind, dürfen Druckſachenkarten nicht enthalten.
Druckſachen in Form offener Karden mit ſolchen bei Druckſachen
zuge=
laſſenen handſchriftlichen Zuſätzen uſw. müſſen mit 15 Pf. freigemacht
werden. Die Druckſachenkarten dürfen die Größe der amtlich
ausgegebe=
nen Paketkarten nicht überſchreiten. Antwort= oder Anhängekarten
dürfen mit ihnen nicht verbunden ſein. Zwei= oder mehrteilige
Kar=
ten, Doppelkarten oder irgendwie gefaltete Karten ſind als
Druck=
ſachenkarten nicht zugelaſſen. Dagegen können Anſichtskarten als
ſolche verſandt werden, wenn ſie, abgeſehen von der Angabe des
Abſen=
ders und des Abſendungstages, keine handſchriftlichen Zuſätze und
Aen=
derungen enthalten.
Neue Bücher.
— Bivs. Die Geſetzeder Welt von R. H. Francé mit
zahlreicheno Abbildungen und Tafeln. 6 Lieferungen zum Preiſe von
je 18 Mk.* Lieferung 1 (128 Textſeiten und 39 Abbildungen) im
Ja=
nuar, Lieferung 2 (96 Textſeiten und 55 Abbildungen) erſchienen.
Ver=
lag von Franz Hanfſtaengl=München. Während die 1. Lieferung von
Francés großem Werke „Bios. Die Geſetze der Welt”, das wohl als das
Lebenswerk des Autors angeſprochen werden darf, die Ziele und Wege
aufzeigt, die Francé verfolgen will, um den „Sinn der Weltgeſetze” zu
erſchließen, enthält die 2. Lieferung das neue Weltbild ſelbſt, das ſich
für Francé durch dieſe Einſtellung ergibt. Zuerſt ordnet Francé die
verwirvende Fülle der Erlebniſſe dadurch, daß er ſie zu einem
Stufen=
ban von verſchiedenen Daſeinsformen zuſammenfügt, zwiſchen denen
be=
ſtimmte, ſtets wiederbehrende Beziehungen beſtehen. Das Auftreten
die=
ſer „Indegrationsſtufen des Seins” wird nun durch den ganzen
Koß=
mos verfolgt. Das klingt hier vielleicht allzu theoretiſch, wird aber
von Francé in greifbarſter Anſchaulichkeit durchgeführt, vom unſichtbar
Kleinen angefangen, vom Quantum, Atom, Molekül, über die geformte
Materie in ihren Ausprägungen als Kriſtall, Zelle, Zellengemeinſchaft
und als Organismenſtaat bis zu den Weltkörpern und Sonnenſyſtemen.
* Neu erſchienene Broſchüren: Wachtfeuer, Nr. 10,
Jahrgang 1921. Deutſche Künſtlerblätter. Berlin W., Wilhelmſtr. 48.
Thoma=Heft. Preis 1,20 Mk. — Bayern, die Pfalz und die
Wittels=
bacher von Dr. F. C. Freudenberg. 80 Geh. 2,60 Mk. Verlag Dr. F. P.
DDatterer u. Co. (Sellier), Freiſing=München. — Geldentwertung,
Grund=
ind Hausrente. Grundſätzliches zur Geſundung der Staatsfinanzen und
ider Wohnkultur. Das Kleinrentnerproblem von Max Grande,
Inge=
rnienr in Mannheim. Preis 5 Mk. G. Braunſche Hofbuchdruckerei und
Verlag, Karlsruhe i. B., Karl=Friedrichſtraße 14. — Die
Geiſtesver=
faſſung der ruſſiſchen Bolſchewiſten. Auch ein Beitrag zur
materialiſti=
ſchen Geſchichtsauffaſſung. Von Dr. Ludwig Bendix. Preis 3 Mk.
„Herausgegeben von „Aufbau und Werden‟ Der „Firn”, Verlag für
praktiſche Politik und geiſtige Erneuerung, Berlin W. 35. — „Was heißt
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 4. Juli 1921.
Seite F.
Kunſtgenuß?‟ Eine allgemeinverſtändliche Einführung in die Aeſthetik
nach acht Vorträgen und Uebungen von Dr. Karl Zimmermann.
Ver=
öffentlichungen der Dresdener Volkshochſchule. Herausgegeben von Dr.
Karl Reuſchel. Preis geh. 7 Mk. ausſchließlich Teuerungszuſchlag.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Fük die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Ich kann dem Einſender des Eingeſandts, das ſich auf die
Ruheſtörung in der Grafenſtraße bezieht, nur beiſtimmen. Seit einiger
Zeit liege ich krank im Stadtkrankenhaus und hätte die Nachtruhe ſehr
nötig. Mit größtem Unwillen vernehme ich daher die viehiſchen Töne,
die meine Ruhe in erheblichſtem Maße ſtören. Hat denn das
Stadt=
krankenhaus kein Recht, derartigen Lärm in ſeiner Nähe zu verbieten?
Und iſt denn die Lage unſeres Vaterlandes derart roſig, daß man faſt
überſchnappt vor lauter Uebermut?
— In Kaſſel hat ſich eine nachahmenswerte Sitte eingebürgert.
Jeden Samstag abend gegen 9 Uhr laſſen Kaſſeler Geſangvereine oder
Kirchenchöre auf einem öffentlichen Platz ihre Lieder erſchallen. Eine
ſchönere Einleitung zu dem folgenden Sonntag läßt ſich kaum denken.
Die Nacht ſenkt ſich ſchon allmählich hernieder, Sonntagsſtille iſt ſchon
eingekehrt, da ertönt friſch und klar ein ſchöner Choral, „Die Himmel
rühmen des Ewigen Ehre” oder „Das iſt der Tag des Herrn” oder
ähnliche ergreifende Weiſen. Ein Volkslied oder ein vaterländiſches
Lied folgt. Hunderte, ja Tauſende lauſchen den lieblichen Klängen. Ein
milder Lon, ja echter Sonntagsfrieden ſenkt ſich in die Herzen der
ſchwer bedrückten Menſchheit und läßt etwas Freude einkehren. Wäre
es nicht möglich, daß ſich unſere Geſangvereine, Kirchenchöre,
Muſik=
vereine uſw. zuſammenſchlöſſen und abwechſelnd die Bewohner
Darm=
ſtadts durch derartige ſchöne Genüſſe erfreuen würden? Viele
Darm=
ſtädter würden eine derartige Einrichtung mit dankbarer Freude
be=
grüßen.
Teuerungszahlen und Ortsklaſſeneinteilung.
Die Beamten= und Lehrerſchaft der Stadt Dieburg
erſtrebt ſchon ſeit längerer Zeit die Einſtufung Dieburgs in
eine höhere Ortsklaſſe, ohne bei den zuſtändigen Stellen
Ge=
hör zu finden. Es wurde einwandfrei nachgewieſen, daß die
Lebens=
haltung in Dieburg teurer iſt als in den benachbarten Städten
Darm=
ſtadt, Frankfurt und Mainz. An den zuſtändigen Stellen ſcheint man
aber dieſe Tatſache nicht zu beachten oder nicht beachten zu wollen, denn
merkwürdigerweiſe werden auch die allmonatlich für ſtatiſtiſche Zwecke
ermittelten Teuerungszahlen für Dieburg nicht veröffentlicht, wie
ver=
lautet, weil ſie „wiſſenſchaftlich nicht ganz einwandfrei” ſeien. Dabei
handelt es ſich um behördlich ermittelte und beglaubigte Zahlen. Trotz
der nachgewieſenen Teuerung iſt Dieburg in Klaſſe D eingereiht und
ſeine Beamten und Lehrer beziehen je nach Gruppenzugehörigkeit und
Kinderzahl 3000 Mark bis 10000 Mark jährlich weniger als die
Beam=
ten der Nachbarſtädte, trotzdem ſie für Bildungszwecke und dergleichen
weit höhere Aufwendungen machen müſſen als dieſe. Die Beamten=
und Lehrerſchaft von Dieburg empfindet die Nichtberückſichtigung ihrer
berechtigten Wünſche als eine ungerechtfertigte, durch nichts begründete
Härte und hat ſich zur Wahrung ihrer wirtſchaftlichen Intereſſen zu
einer Vereinigung zuſammengeſchloſſen. Man will nun dem
Beiſpiel anderer ländlichen Beamtenvereinigungen folgen und einen
Bund der Landbeamten ins Leben rufen, der dann ebenfalls Maſſen
hinter ſich hat, denn nur dadurch ſcheint es möglich zu ſein,
wirtſchaft=
liche Intereſſen wirkſam vertreten zu können. Daß durch dieſe
Neu=
organiſation wiederum ein ſcharfer Riß zwiſchen Stadt und Land
ent=
ſteht, mag das Verdienſt der Behörden bleiben, die dem Notſchrei vom
Lande nicht die erforderliche Beachtung ſchenken.
„Reichs’poſt und „Reichs’eiſenbahn.
Neueren Anordnungen des Verkehrsminiſters zufolge ſollen bei der
Eiſenbahnverwaltung die Fernſprecher der Eiſenbahnverwaltung in den
Bureaus erheblich vermindert, insbeſondere die Poſtfernſprechanſchlüſſe
wegen ihrer „hohen Koſten” auf ein Weniges beſchränkt werden. Vor
etwa 10 Jahren, als wir noch mit ſogenanntem „Geheimratsgeiſt”
re=
giert wurden, verfügte dasſelbe Miniſterium, daß zur möglichſt raſchen
und einfachen Geſchäftserledigung in weiteſtem Umfange der
Fernſpre=
cher in Anſpruch zu nehmen ſei, wie dies in der Privatinduſtrie ſchon
längſt geſchehe. Wo nicht genügend Fernſprecher vorhanden waren,
mußte das Netz damals ſchleunigſt ausgebaut werden. Wie erklären ſich
nun die Gegenſätze von damals und heute? Liegen ſie etwa in dem
neuen Geiſte, der jetzt überall einkehren ſoll? Das wohl nicht, aber der
neue Geiſt ſcheint der ihm geſtellten Aufgaben wicht gewachſen zu ſein.
Iſt es nicht ein Unding und für den gewöhnlichen deutſchen Bürger ganz
unbegreiflich, daß die „Reichs”eiſenbahn von der „Reichs”poſt bei den
Fernſprechanſchlüſſen als Privatunternehmer betrachtet wird und als
ſolcher dieſelben Gebühren „bezahlen” muß wie letzterer? Ja, ſo iſt es;
und bei dem heutigen großen Defizit der Eiſenbahn müſſen daher in
erſter Linie die Fernſprechanſchlüſſe verringert werden, damit das
De=
fizit der Eiſenbahn verkleinert und auf die Poſt abgewälzt wird. Wenn
hierbei in der Verwaltung der Geſchäftsgang erſchwert wird und mehr
Beamte erforderlich werden, ſo tut das nichts, die Sachausgaben an die
Reichspoſt ſind ja vermindert und das iſt die Hauptſache. Der
Unkun=
dige har überhaupt keine Ahnung von dem Verhältnis der Poſt zur
Eiſenbahn und mancher würde ſtaunen, wenn er wüßte, wie viel Beamte
ſich täglich abquälen, um die gegenſeitigen Anſprüche gewiſſenhaft
feſtzu=
ſtellen, damit die Reviſionsinſtanzen nicht einmal finden, daß bei den
kleinſten gegenſeitigen Leiſtungen wicht eine dieſer „Reichs”behörden zu
kurz gekommen iſt.
Spiel, Sport und Turnen.
Kreisinternes Damen= und Jugendwettſchwimmen im Großen Woog
vevanſtaltet vom Darmſtädter Schwimmklub Jungdeutſchland.
— Noch am Morgen des 3. Juli ſchien die Vevanſtaltung durch
trübes Wetter beungünſtigt zu werden. Bald jedoch hellte ſich der
Him=
mel auf, ſo daß eine warme Temperadur während des ganzen
Nach=
mittags herrſchte. Eine Zuſchauermenge von über 1500 Perſonen, unter
denen die Großherzogliche Familie ſich befand, beſuchte daher das gut
verlaufene Feſt. Die Rennen liefen alle progvammäßig ab. Obwohl
die Veranſtaltung nur für Damen und Jugend vorbehalten war, zeigten
die Rennen einen guten Sport. Beſonders indereſſant waren die
Damen=
konkurrenzen, die Darmſtadt faſt alle überlegen gewann. Auch das
Kreisſpiel in der Vorrunde um die Deutſche Meiſterſchaft zwiſchen
Sachſenhauſen und Nikar=Heidelberg, das Letzteres mit 7:2 Toxen
ge=
wann, erregte großes Intereſſe.
Ergebniſſe: I. Jugendjuniorlagenſtaffel, 4X50
Meter. 1. Darmſtädter S. C. Jungdeutſchland 2 Min. 51,8 Sek., 2.
Offen=
bach 96 2 Min. 56,2 Sek., 3. I. Mainz 01 3 Min, 06 Sek.
II. Jugendbruſt, 50 Meter (Vereine ohne Winterbad): 1. K.
Hippler, T.=G. Worms, 50/s Sek., 2. Mayer=Höchſt 51½/s Sek., 3.
Küne=
mund, I. Mainz 01, 527/s.
III. Damenjaniorbruſt, 100 Meter: 1. Hilde Müller,
D.S. C. 7D., 1 Min. 48,2 Sek., 2. M. Bero, D.S.C7D., 1 Sek. 53,2
Min., 3. Oefner, Frankf. Union, 1 Min. 58,4 Sek.
IV. Jugendjuniorrücken, 100 Meter: 1. H. Fuchs,
Offen=
bach 96, 1 Min. 30 Sek., 2. Fr. Braun, Offenbach 96, 1 Min. 34,2 Sek.,
3. F. Rittler, Augsburg, 1 Min. 07,3.
V Damen, bel., 100 Meter: 1. C. Cramer, D.S. C. 7D., 1 Min.
34:½s Sek., 2. L. Keller, D.S.C. 7D., 1 Min. 25,3 Sek., 3. K. Noll,
Nikar=Heidelberg, 1 Min. 55,2 Sek.
VI. Jugendſpringen: 1. E. Ritter, Augsburg, 31½/s Punkte,
2. E. Waktrin, I. Mainz 01, 27/s Punkte, 3. Fr. Böcher, D.S. C. 7 D.,
26½s Punkte.
VII. Damenjunſor, lange Strecke, 200 Meter: 1. Oefner,
Frankf. Union, 4,14, 2. L. Härtner, Ludwigshafen S. V., 4,21 P.
VIII. Damenjuniorbruſtſtaffel, 3X50 Meter: 1.
Mann=
heim 2 Min. 39,3 Sek., 2. Darmſtadt 2 Min. 39,3 Sek., 3. Hanau 2 Min.
48,4 Sek.
IX. Jagendjuniorbruſt, 50 Meter: 1. Neumann, Mainz 05,
45 Sek., 2. G. Ritler, T.=V. Augsburg, 3. A. Gſottſchneider, Würzb.
„Kickers”, 48 Sek., 4. Böttinger, D.S. C. 7 D., 481/ Sek.
X. Damenjuniorbruſtſtaffel, 3X50 Meter: 1. E. Frankf.
F. G. 2 Min. 44,/4 Sek., 2. Darmſtadt 2 Mm. 45,3 Sek.
XI. Jugendſtaffel, 3X50 bel.: 1. Nikar, Heidelberg, 1 Min.
51¾z Sek., Darmſtadt 2 Min. ⁄s Sek., Mainz 01 2 Mi. 13,1 Sek.
XII. Damenjuniorrücken, 100 Meter: 1. H. Müller, D.S. C.
7D., 1 Min. 52,1 Sek., 2. M. Nagel, D.S. C. 7 D., 1 Min. 52/s Sek.,
3. E. Frey, D.S. C. 7D., 1 Min. 54,4 Sek
XIII. Damenjugend, bel., 50 Meter: 1. H. Leuſer, Nikar=
Hei=
delberg, 45’’s Sek., 2. E. Nagel, D.S. C, 7D., 47/5 Sek., E. Weiker
56½½s Sek.
Waſſerballſprel. Sportvereinigung Sachſenhauſen 03—„
Ni=
kar”=Heidelberg, Kreisſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft. Das Spiel
beginnt mit großer Ueberlegenheit Heidelbergs. Schon kurz nach
Be=
ginn fallen bei Sachſenhauſen 4 Tore, die Heidelberg ſeiner
ſchwimme=
riſchen ſowie techniſchen Ueberlegenheit verdankt. Die tadelloſe
Kom=
bination Nikars entſcheidet das ganze Spiel. Nach Halbzeit erſt
kom=
men die verblüfften Sachſenhäuſer zur Beſinnung und beginnen ihre
unfaire Spielweiſe auch hier anzuwenden. Schließlich wird ein Mann
Sachſenhauſens herausgeſtellt, worauf ſofort ein Tor fällt. Das Spiel
endigt mit 7:2 Toren für Nikar=Heidelberg, nachdem der Sachſenhäuſer
Tormann einige Bälle ſehr gut hielt.
XIV. Jugendſeiteſchw., 100 Meter: 1. Spengelmann, Nikar=
Heidelberg, 1 Min. 28,2 Sek., 2. R. Benke, I. Frankf. S. C., 1 Min.
34 Sek., 3. Ihrig, D.S. C. 7 D., 1 Min. 36 Sek.
XV. Damenbruſt, 100 Meter: 1. Toni Bopf, D.S.C. 7D.,
1 Min. 45,3 Sek., 2. K. Noll, „Nihar=Heidelberg, 1 Min. 46 Sek., 3.
So=
phie Müller, I. Frankf. S. C., 1 Min. 48,1 Sek.
XVI. Jugend, belſebig, 300 Meter: 1. Heini Fuchs,
Offen=
bach 96, 4 Min. 50 Sek., 2. Klein, Nikar=Heidelberg, 5 Min. 19 Sek.,
3. Ritzhaupt Karlsruhe S. V., 5 Min. 28 Sek.
XVII. Knabenbruſt, 50 Meter: 1. K. v. Halle, Nikar=
Heidel=
berg, 494/s, 2. Prinz, Mainz 05, 504/, 3. Funk, Undine=Mainz.
XVlla. Mädchenbruſt, 50 Meter: 1. D. Brandt, Höchſt, 54 Sek.,
2. L. Cilles, Worms T.=G., 54½/s Sek., 3. L. Reitinger, D.S. C. 7D.,
55 Ser.
XVIII. Jugendbruſtſtaffel, 3X50 Meter: 1. Darmſtadt
2,20 Min., 2. Kickers=Würzburg 2,201/s, 3. Heidelberg 2,22 Möin.
XlX. Damenjugendbruſt, 50 Meter. 1. H. Weiker,
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Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Kurt Mitſching;
für den Anzeigenteil: Paul Lange. — Druck und Verlag: L. C.
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Die heutige Nummer hat 4 Seiten.
Familiennachrichten
STATT KARTEN.
Die Verlobung ihrer ältesten Tochter
lrene mit dem Regierungsbauführer
Herrn Diplom-Iagenieur Jacob Malsy
beehren sich anzuzeigen
Ober-Postrat Jahn u. Frau
Thekla, geb. Provence.
Darmstadt, 3. Juli 1921
Bismarckstr. 52, II.
Meine Verlobung mit Frl. lrene Melitta
Jahn, Tochter des Ober-Postrats Herrn
Georg Jahn und seiner Frau Gemahlin
Thekla, geb. Provence, beehre ich mich
anzuzeigen.
Jacob Malsy
Diplom-Ingenieur
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ſpenden und insbeſondere für die
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Facke, Sommerſt., mittl.
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Landgraſ=Georahr. 36, III. (.
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Klavierſtimmen
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Arnold=Sohn
Eche Erbacherſtraße. Tel. 2457
n. d. Schwimmbad.
Anfang 28
Orpheum
Montag,
Heute 4. Juli
und folgende Tage:
Reu=Aufführungen:
Der (7763
Veilchen freſſer
Ein luſt. Soldatenſpiel
aus vergangen. Tagen
in 4 Akten.
von Guſtav v. Moſer.
Regie: Bruno Harprecht.
Einlaß 7 — Anfang 348.
Ende ea. ½11 Uhr.
Heſſ. Landestheater
Montag, 4. Juli.
11. Vorſtellg. d. Sommerſplelzeit
Miete gelb”.
Die Kaiſerin.
Gewöhnl. Opernpreiſe.
Anf. 7 Uhr. Ende 10 Uhr
Vorverkanfand,
Tages=
kaſſe im Landestheater nur
Wochentags von 10-1 Uhr.
Dienstag, 5. Jult,
Miete grün:.
Zum erſten Male:
Zwangs=
einquartierung.
Schwank v. Franz Arnold
2 und Ernſt Bach.
Gewöhnliche Schauſpielpreiſe.
Anfang 7½ Uhr.